Reisen und Entdeckungen im nörlichen und mittleren Africa in den Jahren 1822 bis 1824, von Denham, Clapperton und Oudney


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German Pages 736 [738] Year 1827

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Nachrichten über Bornu, als Ergänzung der vorher mitges
Reiſe von Kouta nach Murmur, wo Dr Dudner ſtirbt
Reiſe von Rano nach Sadatoo, und Aufenthalt daſelbſt
Fünfter Abſchnitt
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Reisen und Entdeckungen im nörlichen und mittleren Africa in den Jahren 1822 bis 1824, von Denham, Clapperton und Oudney

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der

Reifen und Entdeckungen im

nördlichen und mittlern Africa

den Jahren 1822 bis 1824 , Don

Clapperton und

Denham ,

U us

Dudney.

dem Engliſch e n .

T O

:

Mit Ubbildungen auf zwei Kupfertafeln und zwet charten .

We i mari im Berlage des Großy. S. pr. Eandes - Induſtrie . Comptoirs.

1

4

8

2

7.

Bibliothek

Neue

der wichtigſten

Reiſebeſchreibungen

Erweiterung der

Erd-

und

Völkerkunde ; nach Bert u

3

8

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,

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bearbeitet

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Zweite Hälfte der erſten Centurie.

Mit Ubbildungen auf zwei Kupfertafeln und zwerther

3 im Berlage deß Gr.

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im

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. 6. prid . Bandes Induſtrie : Comptoirs, 182 7.

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und Vierzig ſter Band. E NE

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1

t.

Denham's , Clapperton's und Oudney's Beſchrei bung

der Reiſen und Entbedungen

im

nördlichen

und mittlern Africa in den Sahren 1822 bis 1824. Mit zwei Kupfertafeln und zwei

Charten .

Da die diefer Ueberferung beigefügten belben Kupfers tafeln , bie intereſſanteſten Darſtellungen

zur

Ethnographie

enthaltend, auch in Bertuch’s Bilderbuch aufgenommen finb ; To kdanen die Befiber des Bilderbuch's auch die Reiſebes fchreibung ohne dieſe zwei Kupfer und bann sim 3. Groſchen wohlfeiler erhalten.

sa 2099 0

.

?

31

:

face

to

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t.

n

Seite Ginleitung von Major Denham . Reiſe von Tripoti nach Mourzuct Reiſe in die Gegend weſtlich von Mourzuck. Im Junius, Sylius und Uuguſt 1822. Bericht van W. Duds . ney . M. D.

34

Neue Entdedungen in Africa: Bericht des Maj. Denham .

Erſtes Capitely Bon Mourzud nad Routa in Bournou

66

3 weites Capitel. 140 Souła cities Capitel. Drittes

175

Zug nad Mandara ierte Capitel. Biertes

Reiſe nad Munga und zum Sambarou

Fünftes Nafie Jahreszeit in Souta

236

Tapitel.

274

IL

nh

a

lt.

Selte Sechſtes Capitel. Reiſe nach Loggun . Tod des $. Soole

331

Siebentes Capitel. .

359

Nachrichten über Bornu , als Ergänzung der vorher mitges theilten

444

Capit. Elappertons Tagebuch. Borwort zu Capitain Clapperton's Reiſe von Kouta nad Sackatoo

473

Reife nad den oftlichen Ufern des Sees Schad

Er ſter #bfchnitt. niti. Reiſe von Kouta nach Murmur, wo Dr. Dudner ſtirbt

477

Zweiter abſchnitt. Reiſe von Murmur nach Kano

522

Dritter -Abſchnitt. Reiſe von Rano nach Sadatoo, und Aufenthalt daſelbſt

566 661

Anhang 1. Ein Document in Beziehung auf Mungo Park's Sod .

661 661

2.

Brief des Scheit von Bornou

3.

Schilderung des Landes Sat - roor

662

Erſter Theil. 7 Geographiſcher Bericht. Erfter WbTchnitt

663 663

zweiter 26fdhnitt Dritter übſchnitt Bierter 26ſchnitt

665 668

Fünfter Abſchnitt 4. Zoologie

. 674

$

5. 6.

Botaniſche Bemerkungen

670

675 690

Brief an Major Denham , aber die aus Africa gebrachs ten Mineralien 694 717 7. Witterungs : Beobachtungen

1

V

or rede

Sincere * *** Nach dem Tode des Dr. Dudnev wolten Bas pitån Clapperton und

ich dem Publicum Nachricht

über unſere Reiſe in's Innere des Nördlichen Afris ca's geben, durch die plögliche fährten aber,

Abreife meines

der aufs Neue in jene Gegenden vor:

zubringen ſucht , iſt nothwendiger größte

denn ich habe keins von

ren geſehen , Dr.

Weife mir

Theil dieſer Laſt zugefallen .

jedoch ,

Sea

daß

Suðney lebte

Ich

der

glaube

feinen Papie

Capitán Clapperton , ſo lange wenige andere

Bemerkungen

niedergeſchrieben hat , als die ſich

auf die Entfer

nung

er Långer- und

der

Charte

bezogen , wozu

Breitenbeobachtungen anftelte,

ſo oft

fich die

Ge

legenheit darbot ; nach dem Tode "feines Begleiters, der bald auf ihrem

Zuge nach dem Sudan ſtarb,

ſcheint er aber über ſeine Reiſe und über alles was

F IV

Bors

er bemerkte

regelmäßig

ein Tagebuch gehalten bei

er ,

haben : bieß und andere Papiere ließ

zu ſeis

Bitte,

ner Abreiſe , dem Herren Barrow , mit der die gedruckten Bogen durchzuſehen. Man wird natürlich fragen , warum

vom Dr.

Dudnen ſich hier nichts weiter findet, als richt

über

einen

Ausflug in

die

ein Be:

Gegend

weſtlich

von Mourzuck und einige Anmerkungen ? Ich kann darauf nur antworten, daß

mir

von ſeiner Hand

nichts weiter übergeben iſt,

als

ein ,, Itinerarium

von Mourzuck nach Bornu “, und in der Bericht über jenen

Ausflug, " und keinen von beiden konnte aus:

führlich mitgetheilt werden , weil

die

Bemerkungen

nur hingeworfen waren , und faſt nicht enthielten , als was Kas

auch in

meinen Tagebüchern

irgend bedeutend ſchien, habe ich

nem Lerte in Noten mitgetheilt. kannt , oder zu

iſt von

ſeinen

Grunde

Papieren

gegangen ,

ſich

fand.

unter

mei:

So viel mir be: nichts verloren ,

die Mangelhaftigkeit

derſelben erklärt ſich aus der Kranklichkeit des Ver =" faſſerø,

er

hatte ſich in Mourzuck erkältet,

Lungen waren dadurch

angegriffen

verließ ihn nicht wieder.

Bei

und

ſeine

das Uebel

unſerer Ankunft in

Kouką und nachher ward er oft vom Fieber befal len , ſo daß

es

nicht zu

erwarten war , daß

England wiederſehen pürde,

1

was er indeß

er

hoffte,

und als er die trat, war

lekte Reiſe

nach dem Suban ans einem ſolchen

zu

erſchöpft , und

er fo

Unternehmen ſo wenig im Stande, daß er als ein

fiel, wiewohl, auch wenn wäre, der Tod

ſeiner Abreiſe

nach

Eifers " bald

Märtyrer ſeines

Kouka

er zu

geblieben

ihn wahrſcheinlich nur einige Tage

ſpåter fortgerafft hátte. Meine beiden

Reiſen

genden von Bornu ,

nach

nach

verſchiedenen

Ge:

Mandara - und Loggun,

und die zwei vergeblichen Verſuche den großen See Tchad

zu

umgehen ,

nehmen

Theil dieſes Bandes ein ,

einen

und da fie

beträchtlichen in " Ländern

und unter Völkern gemacht wurden , die ropåern gar

nicht,

oder kaum

den Eu : nach)

dem Namen

bekannt waren , ſo darf ich hoffen, daß die Bemer kungen, die treu und umſtändlich zu jeder Zeit, auf der Stelle felbſt, niedergeſdrieben wurden ,

für den

Leſer nicht langweilig und unintereſſant ſeyn werder .

Einige mogen vielleicht glauben ,

daß

ich

zu

ausführlich in der Schilderung unſerer Reife durch die furchtbare Wüſte,

ziviſchen Mouczuck und Bor

nu , geweſen ſey , und die, wenn man ſie im Gans zen ſchildern will, aus düſteren , drohendent, nackten Felſen, oder endloſen gen

Ebenen beſteht, die

Stellen mit Felébroden

ſind, an anderen

und

Steinen

an

eini

bedeckt

in ingeheuere Wagerechte Sand :

1

VI

0,1 t

B

ſtrecken

ſich

Sandbergen nach

ausdehnen , erheben ,

der größeren

oder

ſich in gewaltigen

die ihre Geſtalt

oder

geringern

und

Heftigkeit und

Richtung des Windes åndern.

Aber

traurigen

trifft man

in

dieſer

Eindbe,

Lage

ſelbſt mitten bisweilen

Städte, Dörfer , wandernde Stämme und Carava : nen ,

welche

tels ,

der ſich quer

die

Stille

ſcheint, unterbrechen , des

lebende Weſen ,

dieſes unglücklichen

durch Nordafrica

hinzuziehen

dem an manchen Stellen je ſelbſt Inſecten ,

Raſtplåge jedoch bei den Brunnen , deys oder

Gúr

fehlen . und

Die

die

Wa

Ihåler, gewähren, dem Reiſenden

cine

unverſiegliche

Quelle

von

Unterhaltung ,

wenn er

die Sitten und Gebråuche . der wandernden Ståm = me beachtet und auf ihre Unterhaltung horcht, und bei ei ihrem Gefang und Lanz , beim Anhören ihrer Erzählungen, bei ihrem Zanken und Streiten, ver gißt er auf eine Zeitlang

die Langeweile und Bes

ſchwerde der Lagereiſe. Dem Publicum wird die Neuheit der Sachen dieſe Reiſe

mehr

empfehlen ,

glaube ich,

als

die

Kunſt der Darſtellung, die ich nicht beſike; es ge= währt mir eine nicht geringe Freude, daß ich dem bei

der

Abreiſe

Schwierigkeiten ,

gefaßten

Entſchluß ,

deren nicht wenige

bleiben konnte, am Abend

jedes

trok

aller

waren , tueu

Tages alles was

VIT

vorgefallen war, möchte es auch

unbedeutend ſeyn,

niederzuſchreiben. Diron Denham .

Das Engliſche Sriginal, das zu London , I. 1826, in

im

4to. erſchien, hat den Titel :

discoveries

travels and

Narrative of

in the years

Central Africa ,

Northern and

Denham ,

1824 , by Mayor

1822 , 1823 , and

in

Captain Clapperton, and the late Dr. Oudney , extending acroſs the Great Desert to the tenth northern Latitude, and from Kou

of

degree

ka in Bornou , to Sackatoo, the Capital of the Fellatah

With an

Empire .

of the

authority

shed

by

Earl

Bathurst ,

by

appendix ,

publi

honourable

Right

Denham

M. Dixon

Capt. Hugh Clapperton , the survivors

and

of the

expedition . Der Ueberſeker ſich

keine

Veränderung,

Reiſeberichten weilen

die

will nur bemerken , daß

erlaubt

hat ,

üppige

zu

oder Auslaſſung

beſchneiden

auch

die in dieſem Jahre , in

erſchienene neue keine

1

Zufäße,

müſſen

Ausgabe

und

er

Wortfülle

den

zu

daß

bis

Erzählen:

Er

glaubte.

hat

zwei Octavbånden ,

verglichen ,

es fehlt der

in den

jedoch

der

er

fie

enthålt

größte Theil des

VIII

or

to

nur

,

Nachſtiche

der

Charten beigegeben und

zwei

Grundriſſe von Städten, wer es wünſcht kann eben : falls eine getreue Copie der Köpfe

von

ver

den

ſchiedenen Negerracen erhalten . Als unwichtig hat Anhange

der Ueberſeger

die Briefe

aus

dem

verſchiedener Herrſcher

Africa, an andere daſelbſt und an den König

in von

England, da ſie nichts als Empfehlungen der Rei: ſenden und einige Bitten enthalten , nicht gen ;

das

übertra

hingegen was irgend für Lånder -

und

Völkerkunde, für Naturgeſchichte u . f. wo , beveutend iſt, hat er dem Leſer nicht vorenthalten.

Nur

die

langen, großtentheils polemiſchen Bemerkungen des Herrn Robert Brown ,

die ſich

auf

die Pflanzen

beziehen , und ſeine von Anderen angefochtenen Bes hauptungen rechtfertigen ſollen , hat der Ueberſeber ausgelaſſen ,

weil

ſie für

die bedeutendere Anzahl

der Leſer dieſes Werkes zu wenig Intereſſe haben .

+

Einleitung,

i von Ma i o

*** Den ham m .

Bo'ner i p o lli in ach M

Da ich mich zu hatte ,

o ut & u..

einer Reiſe nach Africa angeboten

ward mir durch Lord Bathurſt mein Wunſch

gewahrt, mich an Dr. Dudney und Lieutenant Giapa perton anzuſchließen , die ſich zu einem Zuge in's Ins nere dieſes Erdtheilet anſchidten .

Ich eilte nach Malta,

ward dort mit dem Nöthigen verſehen ,

und da es gut

ſchien , wenn ein Zimmermann uns begleitete, erbot fich William Hillmann , ein Schiffszimmermann , und es ward beſtimmt, follte , würde .

daß er jährlich 120 Pl. St.

ſo lange er

erhalten

zu dieſem Unternehmen gebraucht

Um 18. Novbr . landeten wir in Tripoli ,

und ich

fand meine beiden Reiſegefährten im Haufe des Herrn Warrington ,

unſeres Conſuls ,

meine Ankunft erwarteten .

Denyam u. @rapperton.

die mit Sehnſucht

So ſage nicht zu viel , wenn

1

ich verſichere ,

daß England dem Hrn . Warrington

größtentheils den Einfluß verdankt ,

den es jellt , mehr

als jeder andere Staat , in der Berberei beſigt. Wir machten an dem beſtimmten Tage dem Paſcha unſere Aufwartung .

Nachdem

wir durch den Hofplat

gegangen waren , den Wachen anfüllten , und durch mehrere Gänge und Porzimmer, wo einige Haufen Araber Karten ſpielten oder wúrfelten , führte man uns in das Audienza zimmer , wo der Paſcha mit gekreuzten Beinen auf eis nem Teppich ,,zwiſden ſeinen beiden Söhnen ſigend , von bewaffneten Negern umgeben ,

uns freundlich empfing,

uns Scherbet und Caffee bringen ließ , ſich auf's zuvor. kommendſte, über

unſere Reiſe in's Innere von Africa

åußerte, und ſie auf alle Urt zu unterſtüßen verſprach. &r lud uns ein ,

an einer Falkenbeize Theil zu neha

men . Tripoli iſt ſo oft beſchrieben, daß ich darüber ſchweis ge : Iully's Briefe geben davon ein lebenvolles Bild. Auch iſt es nicht meine Abſicht, eine genaue Schilderung des Landftrides zwiſchen Tripoli und Mourzuk zu lies fern : im Ganzen

iſt er nicht

ſehr von

dem

zwiſchen

Mourgut und Bornu verſchieden und man findet Nachricha, ten darüber in der Reiſe des Gupt , Lyon und in den Abhandlungen der africaniſchen Geſellſchaft. Xin 5. Márz 1822 ging ich von Tripoli nach Bes nioleed * ) , um meine beiden Gefährten zu treffen , die das

*) Beniofred ',

reiches Shal ,

nach allen Seiten von weiß :

lid beaunen Unhöhen umgeben ,

ein

deren oberer Sheil an man :

S hin mit unſeren Dienern , Pferden , Cameelen und Ges páde vorausgegangen waren :

So traf fie erſt in Mes

chen Stellen aus Grünſtein und Mandelftein ,

oder blaſiger

Lava beſteht , ſchlechte Dörfer und Caſtelle ſieht man überall, einige überragen den fåulenartigen Grünſtein fund find taum von ihm zu unterſcheiden . Die Hügel ſind von merkwürdiger Beſchaffenheit. Die Hdhe beträgt nicht über 400 Fuß und Rarkflein iſt der Haupt: beſtandtheil.

A

Uuf der nördlichen Seite beſteht die ganze Kette ,

bis ungefähr 1 Meile vor ihrein weſtlichen Ende, aus Kalkſtein , dort im Weſten liegt auf dem Kattſtein ein dides Lager von fåulenartigem Grunſtein , mit diden Schichten von blaſiger Lava. Auf der füdlichen Seite iſt die Spige der meiſten Hügel mit lava und fåutenartigem Grünftein bedeckt, der unterſchied iſt wenig bedeutend. Þat man dieſe Hügel erſtiegen , ſo befins det man ſich auf einer großen, ſchwarzen , traurig ausſehenden Obene , die mit loſen Steinen beſtreut iſt, und die gegen Often Die obere, ſich ſo weit das Auge nur fehen kann erſtreckt.

oder wie ich es nennen möchte, die aus Laoa beſtehende Rinde, erſcheint wie eine Schichte , die durch eine ftrömende Flüſſig keit gebildet worden , und iſt daher von neuerer Bildung als bie Felfen , worauf ſie rubet ; fie iſt ſelten über einige Fuß did. Die Felſen neigen fich nach verſchiebenen Richtungen , am meiſten in einem Winkel von 18° . Der Jibel Chulat ift einer der höchſten Hügel, die wir bis jest angetroffen haben : er iſt ungefähr 600 F. body, oben eine Ébene , die Seiten ſind außerordentlich rauh , durch die unges ia heute Menge abgeriſſener Felsſtück :. Die unterſte Schichte, die zu Lage ausgeht, ift Kalktuff, der faſt ganz aus Seeſchaal. thieren beſteht , am håufigſten finden fich Luftern und Tele 1

4 moom , einem ſchönen Thale , das in dieſer Sahreszeit grún war ,

und mit Blumen von mancherlei Farben

Vermuſcheln , vollkommen erhalten .' Darauf ruht ein lager von weichem Kalkſtein, der bei der geringſten Berührung in Staub zerfällt, und worin eine große Menge blåttrigen Kalkſteins vorkommt ; hdher alsdann und , wie es ſcheint , bis zum Gis pfel , findet man ziemlich feinen Marmor. Die Menge von Irůmmern , und die Große und Geſtalt der Maſſen könnte vermuthen laſſen , daß ein Erdbeben ſie ſo zerriſſen habe , mir ſcheint es aber wahrſcheinlicher , daß fich dieß recht wohl das durch erktåren läßt , daß die untere Schicht allmålig verwits terte und zerfiel. Der Hügel iſt ungefähr drei Miles lang, und zieht von Oſten nach Weſten . Eine Familie, ein Mann , ſeine Frau und einige Kinder, bewohnt ihn. Sie ſollen in dies fer oden Gegend ſchon eilf Jahre leben , Ranbe ihr . Dareyn friſten .

und vorzüglich vom

Bei.Niffud beſtehen die vågel aus Kalk, und find an Bes ſchaffenbeit und Geſtalt denen der Sarhonakette nicht ungleich. - In der Nähe der langen Reihe iſt eine Anzahl kleiner kegelförmiger şügel ,

von einer weichen , kalkgleichen Maffe,

fie haben das anſehen ,

als ob ſie eben aufgeworfen wåren ,

die ganze Uingegend aber zeigt , daß das unmöglich ſey. Die Reibe läuft parallel mit der, welche der ståſte am nächften iſt, wir hatten aber keine Gelegenheit zu beſtimmen, wie weit ges gen often oder Beſten. " Es giebt dort verſchiebene Schlucha ten , durch eine gingen ipir , ſie iſt raul , durch die von den Seiten herabgefallenen Bioce.

Steinhaufen, bezeichnen hie und

da die Stelle , wo unglückliche Reiſende begraben liegen , die, wie man ſagte, von herabrollenden Felsſtücken erſchlagen was ren. 416 ich die Felſen , in ' dem ausgetrockneten Bette eines Flues , unterſudite, erinnerten mich dieſe Gaufen, daß ich nicht ohne Gefahr dort umherirrte,

Es führt zu einem Shale , wo

1 1

5 prangte ,

es war

aber das legte dieſer Art ,

wir auf unſerer Reiſe nach Bornú trafen .

das ,

Der Cons

ein dichtes Gebüſch von U cacien ftand, und ' ein mispelåhn: licher Strauch , mit kleinen nicht übelſchmeckenden Beeren , die Von dort gingen wir, Eingebornen nennen ihn Butomo .

! über einen niedrigen Hügel, in das Ihal Niffud , wo oft wan dernde araberhorden, wie unſere Führer erzählten, mit einans der kämpften. Bir berließen das Ihal durch einen Paß im Süden, un kamen in eine große Ebene, Umbulum genannt, worin wir den ganzen Tag fortzogen. Die Oberfläche war an einigen Stellen feſter Sand , hie und da mit hervorragenden Felsſtücken , und Strecken von Kies', der fein war und mit Stůcken von Mua ſchelfdhaalen vermifdt. Såufig fah man weit und breit Feine Spur von Vegetation ,

und nirgends war der Boden ganz

damit bedekt, einige kleine Oaſen ausgenommen , wo einiges Gras , eine Art festuca , ſich fand. Eine Fenchelart und eine ſchone Geniſta , rah man håufig , von der Küſte bis hies her. Wir fanden einige ſchöne Stúden Jaspis , Garneole.

und kleine

Bonjem. Zu genauen Unterſuchungen hatten wir keine Gelegenheit, es ſchien hier Kalkſtein zu ſeyn. Der Baden Bonjem hat einen ganz andern Character , als alle anderen, durd, welche wir bis jeet kamen . Das Jhal iſt mit Gyps, in verſchiedenem Zuſtande bedecét , man findet Schaalen von der Art pecten und einige terebrellae. Şier und da iſt Sand, und manche Incruſtationen von Rulk, mit Cryſtallen von ſchwefelſau : rem falf, die den Boden blendend weiß machen , was für das Huge , das dadurch geblendet wird, ſehr unangenehm iſt. Es ſind da niedrige Hügelreihen , die aus weichem Kalk beſtehen , mit einer Rinde von Gyps bedeckt. Wir fanben darin eine Grube, gegen 40 Guß tief und ebenſoviel im Durchmeſſer bale

6 ful und fein Sohn ,

die uns begleitet hatten ,

tehrten

nun zurüd . Den Tag zuvor ehe wir Sodna, das auf dem hals ben Weg zwiſchen Tripoli

und Mourzuk liegt ,

erreichs

ten (wozu wir 14 Tage gebrauchten ), ward die Einfóra migkeit der Reiſe etwas unterbrochen , da uns eine Stas fila von Sclaven aus Fezzan begegnete , gen

es waren ' ges 70 " Negerinnen dabei , die beſſer und geſunder aus:

ſahen , als alle die wir in den Küſtengegenden gefunden

tend.

Dieſe niedrigen Hügel ſind durch weit höhere begrånzt,

von dunkelbrauner Farbe . Der niedrigen Hügel iſt eine große Zahl , einige ſtehen einzeln , im Ganzen aber bilden ſie kleine Reihen und haben in der Ferne das Unſehen von Berſoana zungen. Ein kleines Senecio, ein Geranium und eine Statice fanden wir dort. Barometer 30° , 020. Thermometer 72º.

Bei den Brunnen wächſt arundo phragmites in Mens Wir zogen ge , es hat lange , weit fortkriechende Wurzeln. zwiſchen Sandhågeln und über einen tieſigen Weg , wo gemeiner Opal , traubenförmiges Eiſenerz in Menge lagen, und die Ecken von Gypschichten zu Tage ausgingen. Die niedrigen Hügel waren von derſelben Beſchaffenheit , als die , neben welchen wir in dem Ihale waren : einer , der am Wege lag , hatte ein ſeltſames Unſehen , und die Eingebore: nen nannten ihn die Bageen : Schaale ( Bowl of Bazeen ). Er iſt ungefähr 40 Fuß hoch , und beſteht oben aus Ralk und ſchwefelſaurem Kalk , unten aus zerreiblichem Kalk. Eine höhere Reihe ſahen wir an beiden Seiten , die im Dſten zog nach Süd -Súd : Oſt, die im Weſten nach S.S.W.; im Weſten ſtehen noch einige einzelne Súgel , einer heißt der Salzhügel - W.O.

1

* 7 batten .

Sie gingen zu fünfzehn und zwanzig zuſama

men , und als wir einen ſolchen Hauſen fragten , wober fie kámen , traten die armen Geſchópfe in 26theilungen zuſammen und

erwiederten :

Kanem ,

und

zeigten

wurden .

Die aus Sudan fahen am artigften aus und

auf

Sudan , die ,

Begharmi und

welche eben genannt

hatten die regelmäßigſten Züge.

Als wir durch ein kleines Jhal und eine Pflanzung von

Dattelbäumen

zogen ,

fahen ' wir

baid Socna ,

und auf der Ebene, worin ' es liegt , tamen uns der Gouverňeur und die vornehmſten Einwohner , nebſt eie nigen bündert anderen , entgegen : fie drängten fich um unſere Pferde ,

fúßten

uns die Hände und begrüßtert

uns mit großer Freundlichkeit. So zogen wir in die Stadt, und Ingleſi! Ingleſi ! erſcholl es aus hundert Reb : len .

Dieß war uns ſehr angenehm ,

Englánder waren ,

die

da wir die erſten

fich nicht überreden ließen , daß

eine Verkleidung nothwendig rey . Wir hatten auch nach . Man zeigte gegen her nie Urſache, dieß zu bereuen.

uns als Chriſten feinen Haß und kein Mißtrauen , und wir wåren gewiß nicht ſo gut aufgenommen , wenn wir eine Rolle hätten ( piilen durchführen konnten . Die

Datteln in

wollen ,

wir doch nicht

die

Sodna ſind gut und in Menge

vorhanden : unſere Pferde

und Laſithiere erhielten auch

davon , und nach zwei Tagen ſchienen ſie ihnen eben ſo gut als Gerfte zu ſchmeden .

Sodna

muß über dreis

tauſend Einwohner haben ; die Stadt iſt ummauert, hat über eine Mile im Umfang , hat acht Shore, und war fo rein und ſauber , daß es uns überraſchte.

Die Frauen

Hilo

ningum .*

28.a

50 tonador find in der Shat hübſch und ſollen ſich durch ihre Neigung zu liebeshảndeln auszeichnen : wir hatten indeß nicht Ges green

tegenheit, dieß zu erproben. Ihre Freundlichkeit und Guts ' müthigkeit zeigte ſich bei mehrern Fåden : und als zwei von uns eines Morgens allein durch die Stadt gingen und eine Sbaar zerriſſener Buben hinterbreingog, tamen zwei" son höherem Stande, wie es ſchien , verſagten dieſe und tisthigten uns ,

in ein Haus zu treten , da eine

mara zene (eine ſchöne Frau) uns zu ſehen wunde. Bo Mir.folgten ihnen und ſobald wir in das Haus kamen, ? mugiumringte uns

ein

halbes Dußend

meiſtens

bejahrter

brine gitrayen. . Sie regten uns tauſend Fragen vor , und als fie ſahen , daß wir nicht gefährlich måren , riefen ſie eis

y

nige jüngere , die nur auf die Erlaubniß zu warten into a ſchienen , ſich zeigen zu dürfen . Unſere Kleidung und insomit felbft mit felbft wurden dann genau unterſucht. Die gelben Knopfe ar unſern Weſten und unſere Uhren erregten die größte Verwunderung, und ein Paar weiße ,

weite

Beinkleider, die ich anhatte, reizten auf eine ſeltſame Weiſe to

thre Neugieri als ich zufálig die hande in die Taſchen

13. ftedte..." Meine Hände gogen ſie to win

ilin bieurftedten die ihrigen hinein ,

heraus und drei ober und kaum waren dieſe

ise or fort, fo ramen andere und fragten ſo laut und ſo heftig : twozu dieſe Taſchen wåren , loszumachen , fen , 1 torage.

daß ich Mühe hatte ,

mich

und herzlich froh war , als ich entſchlúpa

Die Weiber in Sodna kleiden ſich faſt eben

Porabourdie in wånder, von

Tripoli: fie tragen weite geſtreifte Ges Seide oder Leinewand , große filberne

Ringe in den Ohren ,

an den Armen und Füßen ; bei

den unteren Claſſen ſind dieſe von Glas oder Horn.

9 Der Weg von Sodna nach Mourzut war von åbna licher Beſchaffenheit, als die zurútgelegte Hälfte , oft noch

ſchlechter.

Bisweilen

reiſten

wir

zwei ,

einmal

drei Tage , ohne Waſſer zu finden , und gewöhnlich war es trúbe, bitter oder ſalzig, und dieß iſt nicht das Schlimms ſte , was der Reiſende zu ertragen hat. -Ein plößlicher Sandwind vernichtet oft , wenn man in der Nähe der Wüſte iſt,

eine

ganze ermüdete Saravane,

und man

zeigte uns einen mit Knochen und Gerippen bedeckten plaß , wo das Jahr vorher funfzig Schaafe , zwei Kas meele und zwei Männer vor Durſt und Hunger ums tamen, acht Stunden von dem Brunnen , den wir ångſte lich ſuchten . Der Sandſturm , der uns zu unſerm Mißgeſchid , in der Wüſte úberfiet, gab uns eine deutliche Idee von der furchtbaren Wirkung dieſer Winde .

Er erhob den

feinen Sand , der den Boden bededt, ſo daß die ganze Atmoſphäre damit erfügt war, und in dem großen , uners meßlichen Raum vor uns konnten wir kaum einige Els len überſehen .

Die Sonne war

gang verfinſtert und

ein erſtickendes , drůdendes Gefühl bemachtigte ſich un. fer , ſo wie

wir durch die Sandmaſſen durchſchritten .

Bisweilen verloren wir die Samecie ganz aus dem Ges ficht, obgleich ſie nur wenige fuß vor uns waren . Den Pferden hing die Zunge aus dem Munde und ſie wolls ten nicht gegen den fliegenden Sand geben. Ein Schaaf, das der Caravane folgte , das legte von allen , legte ſich nieder und wir mußten es ſchlachten . nicht zu ſtillender Durft

quátte uns.

um 3 Uhr Nachmittags nur

Ein brennender , Wir hatten bis

eine kurze Strede zurúds

10

gelegt ,

da ſprang der Mind nach Oſten um und wir

athmeten

etwas auf : ' To zogen wir weiter bis um fünf

Uhr, dann rafteten wir, etwas geſchügt durch drei Rei ben unregelmäßiger Hügel , mig , andere

von denen einige kegelföra

aber flach waren .

Da

wir nur wenig

Holz hatten , mußten wir uns wit Thee begnügen , und wir bofften uns durch einen feſten Schlaf von den Mühen des Tages zu erholen .

Unſere Hoffnung ward aber ges

täuſcht, der Wind warf unſer Zelt um und ehe es wies der aufgerichtet werden konnte , war unſer Lager ganz mit

Sand

bededt.

Nacht aufſtehen ,

Drei

Mal mußte ich noch in der

die Zeitpfléđe zu befeſtigen , und als

' ich am Morgen erwachte . ' lagen zwei Sandhügel , eini ge 300 hoch , an jeder Seite meines Kopfs. am 7. Aprit erreichten wir ein Dorfi

mitten uns

ter Palmen , gerade eine Tagereife von Mourzud.

Wir

waren alle froh , das Ziel dieſer Reiſe vor uns zu fes hen , und hätten wir unſere Unſtalten etwas klůger ges macht, ſo wäre Ulles gut gegangen :

wir

hatten aber

dem Sultan nicht unſere Ankunft gemeldet, was immer zu geſdeben pflegt, und wurden daher nicht ſo empfana gen , wie es hätte fryn follen.

Um Mittag erreichten

wir D'leem , eine Unpflanzung von

Palmen ,

dort kein Waſſer fanden , gingen wir weiter

da wir und um

drei Uhr Nachmittags waren wir bei den Brunnen na be bei Routzuck. Dort erwarteten wir unſere Sameele, um ftattlich einzuziehen , hätten und aber die Mühe ſpaz ren können , weil keiner uns entgegenkam , als einige nadte Jungen und einige Tibbos , Tuaridt und Fezzaner, die uns verwundert anſaben .

11 Wir beſchloſſen , auf eine , unſern Erwartungen ſo wenig entſprechende Weiſe nicht in die Stadt einzuziehen, und indem wir auf eine kleine Unhöhe zurúdgingen, era warteten wir einen Chaouſh , ten wir abgeſchidt hatten , unſere Ankunft zu melden.

Nach einer halben Stunde

erſchien der Scheik el Blad ( der Gouverneur der Stadt) und erſuchte uns, in des Sultans Namen , ihn nach dem für uns in Stand geſetzten Hauſe zu begleiten , und zu unſerm großen Erſtaunen fügte er hinzu der engliſche Conſul iſt.roon da . "

Wir fanden , daß einer

meiner Leute , ein håßlicher Iude , Maulthiere vorausgeeilt und

auf einem weißen

mit Urtigkeit empfangen

war, was er filſchweigend annahm .

Wir lachten nachs

her oft über die Muſelmånner , die gegen einen Juden ro höflich geweſen waren , achten .

da

ſie dieſe ſonſt ſo ſehr vera

Da wir ftets der brennenden Sonnenbille auss

gereßt waren , befoloſſen wir unſere Würde ein wenig hintanzufeßen und in die Stadt zu gehen .

Wir zogen

ein durch das Hauptthor : die Mauern ſind gut gebauet, wenigſtens zwanzig Fuß hoch , und die Thore ſo weit , daß eben ein beladenes Cameel durchgehen kann.

Man

kommt dann durch den Sfugi den Sclavenmarkt, eine breite Straße, an beiden Seiten mit Häuſern, dreihun , bert Ellen

lang ;

ſie führt zu einem freien Plak , in

beſſen Mitte das Caftell ſteht, von einer Mauer umges ben .

Innerhalb derſelben ſind einige Häufer, urſprüng:

lich für die Mamluden beſtimmt, und das Gefolge des verſtorbenen Sultans.

In einem

derſelben , das auch

Ritchie und Capt. lyon bewohnt hatten , waren Uns ſtalten

uns aufzunehmen gemacht.

Bald nachdem die

Deutsches Muscum Bibiotick

1

12 Cameele

abgeladen waren ,

machten wir dem Sultan

unſere Lufwartung : er empfing uns freundlich und ara tig und gewann und für ſich ,

doch gab er uns eben

nachher nicht Gelegenheit ſehr für ihn eingenommen zu ſeyn . Die Unterhaltung mit

ihm

war nicht ſehr erfreu : -

lich : er erklärte, daß an eine Unternehmung gegen Sús den , worauf wir ' gehofft hatten , in einiger Zeit gar nicht zu denten ſey ; daß ein Heer erſt im tommenden Frühs ling aufbrechen könne ; daß auch die Anſtalten für

eine

Anzahl von Leuten in einem Lande, wo man, was ſie bedürf. ten auf Cameelen und Pferden fortſchaffen müßte, ſo weit läufig waren , daß man ſchwerlich eher als im nächſten Frühlinge damit fertig feyn könne , daß zwei Cameele für einen Mann und ein Cameel nöthig waren , und eing für zwei Fußgänger.

Was

unſere Reiſe

nach

Bornu anbetráfe, ſo mußte ihm der Parcha befehlen , uns eine Bedeckung von zweihundert Mann zu geben.

Er

ſagte , er wolle uns des Paſcha's Brief vorleſen , damit wir fåhen , könne.

wie weit er

unſern Wünſchen wilfahren

Der Brief ward frinem Figbi oder Secretár eins

gehåndigt : wir fanden , daß wir dem Schuß des Suls tan

von Fezgan anvertraut waren , der für unſere Si:

cherheit ſtehen ,

und dafür ſorgen ſollte, daß alle feine

Unterthanen uns mit Uchtung und Aufmerkſamkeit bes bandelten ; daß wir in Sebha , oder in Mourzu « , oder wo wir ſonſt im Königreich Ferzan wollten , wohnen und ſeine Rüdehr von Tripoli erwarten ſollten.

So endete

unſere Audienz und wir kehrten nach unſerer Wohnung zurůd.

1 13

Es iſt kaum zu ſagen , mit welchem niederſchlagens Die Hiße war

den Gefühle wir das Caſtell verließen . drůdkend ;

das

970 , in dem

Thermometerſtand

kühlſten Winkel des Hauſes , die Nächte

waren faſt eben ſo ſchlimm . Unzahl umher , dieſer Qual.

am Mittage auf

und nur

Fliegen

ſchwärmten in

die Dunfelheit

rettete von

Ritchie's Leiden und Unglúd ftand uns

vor Augen , und obgleich wir beſſer mit allem verſehen waren, betrachteten wir es doch als ein uns heilig anvera trautes Gut zur Uusführung des großen Unternehmens. Den Tag

nach unſerer Unfunft beſuchten uns alle

Bornehmen aus Møurzud : und als ich vor der Thüre einen ſehr langen Zuariek bemerkte, mit ausdrudsvollen , großen , wohlwollenden Zugen ,

die über das ſchwarze

Such, das bei ihnen den unteren Iheil des Geſichts ims mer verbirgt, hervor igauten ,

winkte ich ihm náber zu

kommen und fragte nach Hateeta , von welchem

dem Hauptling

Capt. Lyon ro oft mit Wärme

und dem ich von ihm

ſprach ,

einen Sábel überbringen ſollte.

Zu meinem großen Erſtaunen rief er ,

an ſeine Bruſt

ſchlagend, jich bin Hateeta ; reyd ihr ein Landsmann von Said ?

Wo iſt er ?

ihm zu hörent " .

Ich habe oft gewünſcht von

Ich erfuhr, daß Hateeta ſeit Capt.

Lyons Abreiſe nur einmal in Mourzud geweſen war, und auch jekt nur einige Tage bleiben wollte. Um fola genden Morgen kam er zu uns , und erhielt den Såbel. Es iſt kaum möglich ſeine Freude zu ſchildern , mehrere Mal 30g er ihn aus der Scheide und ſtieß ihn wieder

* ) So hieß Capt, non auf ſeiner Reife.

14 binein , drůdte ihn an

eine Bruſt unbrief ,, Ullah! Ata

lah !" er ergriff meine Hand und ſagte : " Katar heyrick yassur yassur ! (Dant, viel , viel mar ! ) dieß war faſt alles Arabiſche was er wußte. " Bald erzählte man in ateeta babe von Said reinen

der ganzen Stadt ,

Såbel erhalten , der hundert Dollars werth fey .

6. 12.

Mebrere Mal war ein Mann bei uns ges'

weſen , der uns wieder aufrichtete und unſere Hoffnung belebte , er hieß Boo : Buder B00 : Khaloom . Er gab und zu verſtehen , daß der Sultan , ung nach Bors nou ſenden könne , wenn er wollte , und taß ein ihm ges } machtes Geſchenk

dieß befördern würde. - B00 : stb.as

loom ward uns ,

wie er es auch wär, als ein ziemlich

reicher Kaufmann geſchildert , der

baten

Er

Tripoli " aufzubrechen , mit koſts

ſtand im Begriff nach Geſchenken

Einfluß batte.:

für den

Paſcha .

Er hatte fünfhung

dert Sclaven , die ſchönſten die man nur finden konnte , und viele andere Sachen .

Im Geheim fagte er uns, daß

die Hauptabſicht ſeiner Reiſe nach Tripoli fey , die Ents fernung des jebigen Sultans von Fejzan

durchzulegen ,

und er wünſchte , daß wir den Pafcha erfudhen möchten , ihn zu unſerm Begleiter auf der fernern Reiſe zu best ſtimmen , doch ſollten wir uns nicht merken laſſen , daß er dieß angegeben habe.

Er erklärte , das fogleich buna

dert Kaufleute fich ihm anſchließen würden , die nur auf feine Abreiſe warteten ,

und daß eine andere Bedeckung

nicht nöthig ſey ; daß er nur einige Wochen in Tripoli fich aufhalten würde , und daß wir bei ſeiner Rúdtebr gleich abreiſen

könnten .

Oberſt Barringtor.

Das Uues vertraute er dem

15

B 00 - Khaloom verließ Mourzuď mit feinen Sclas ven

und

und ,

mit ungefähr dreißig Cameelen ,

dem Scheine nach , in gutem Vernehmen mit dem

Sultan . M

Geſchenken ,

Es war indeß kein Geheimniß ,

daß Sultan

u ft ap ha alles in Bewegung gefegt hatte, damit Boos

Khaloom bei ſeiner Ankunft in Tripoli enthauptet wür, de , und daß dieſer alles aufbote, jenen zu ſtürzen . Erſt den 18ten brach der Sultan nach Tripoli auf, nach dem Gameele gegangen

er vorher in den Moſcheen geweſen war : ſeine und ſein Gefolge waren drei Tage früher abs -

er hatte

über funfzehnhundert Scladen .

Ihm folgten zehn Reiter, ſeine lieblinge, und vier Flags gen wurden durch die Stadt vor ihm hergetragen . Einwohner klagten entſeglich über

Die

ſeinen Geiz und ver.

ficherten, daß er ihnen keinen Dollar gelaſſen habe. Wir fahen nun , daß es ' nothig rey, daß einer von uns nach Iripoli gehe , dem Paſcha vorzuſtellen , uns nicht mit leeren Verſprechungen für unſer Geld hinzu : halten , und den 20ſten Mai verließ ich Mourzud mit "meinem Neger Barca , drei Cameelen und zwei Urabern, und nach einer langweiligen Reiſe von 20 Tagen , durch idiefelbe Gegend ; erreichte ich Tripoli, den 12ten Tuni, wo mich der Conſul mit gewohnter Freundlichkeit auf: nahm. 12. Juni. Ich bat ſogleich um eine Audienz bei'm Pardha, die mir aber , des Rhamadans wegen , erft den folgenden Abend bewiligt ward.

Der Paſcha entidal.

digte ſich, des Sultan's von Ferzan Krankheit fey allein die Urſache der Berzögerung : wir drohten , daß ich for gleich nach England abgeben würde, um zu klagen, wie

16 fehr man uns getäuſcht habe.

Ich regelte mit einem

Franzöſiſchen Schiffe nach Marſeille, und als der Paſcha ſah , daß wir Ernſt machten , drei Schiffen

ſchidte er Deperden mit Das eine traf

ab , mich zurückzuholen.

und die Briefe

mich in der Quarantaine zu Marſeille , erklärten , daß B00 : Shaloom

beſtinımt rey, uns mit

einer Bededung nach Bornou zu bringen. was ich verlangte : in der Berberei ,

Dieß war

in ſieben Tagen landete ich wieder Boobaloom mit einem Tbeile

der Bebedung ſtand ſchon am Rande der Wüſte,

den

17. Septbr. durchzogen wir auf's Neue den Paß von Melghra , in den Tarbona - Bergen ,

und ohne Unfall

kamen wir den 2. Dctbr. nach Sodna, Ich fand , daß meines Freundes Bootbaloom großer Fehler war , gern Aufſehen zu erregen , und das her zogen wir ſtartlich gepugt, mit großem Gepränge in die Stadt ein , wo Häuſer für uns bereit ftanden : die Kafita bivouatirte aber außerhalb der Thore. ten drei bis vier Tage in Sodna bleiben ,

Wir woll : und erwars

teten hier eine Unzahl der Megarha Uraber , und andere aus Hoon und Wadan. Hofraum ,

Mein Haus beſtand aus einem

achtzehn Fuß in's Gevierte ,

Pleines , dunkles Zimmer ,

daran ftieß ein

wohin zwei Stufen führten ;

da der Hof den größten Theil des Tages hindurch ſchatoodies tig war, ſo empfing ich dort, auf einem Teppich figend , die Beſuchenden .'

B00-

baloom fchidte alle Araber

zu mir, ſo wie ſie ankamen : ſie erſchienen alle mit einer langen Flinte und zwei

Piſtolen

im Gürtel.

Der Uns

führer trat ein und begrüßte mich, indem er ſich auf ein Konie niederließ, meine rechte Hand mit der ſeinen faßte,

17 und fie Füßte, dann fagte er : „ hier find meine Leute, die euch

Sobald die Erlaubniß ertheilt

begrüßen wollen ."

war , traten fie einer nach dem anderen herein , grüßten wie ihr Führer , der an meiner Seite ſtehen blieb , feta ten ſich dann und bildeten einen Halbkreis um mich her , die Flinte zwiſchen den Knieen baltend, bis der Scheikh ein Zeichen gab, dann entfernten ſie ſich alle. Boobaloom , der von Fieber und Kälte gelitten . hatte , ward ernſtlich krant, ſo daß wir unſere Abreiſe auf. fchieben mußten , und beſtand darauf, daß ich ihm etwas verſchreiben ſollte. Sein zutraun gab auch mir einiges Vertrauen zu mir , obgleich ich bei wenigen Mitteln und geringer Kenntniß nicht ohne große Beſorgniß war. Zwei Lage war er ſehr übel, am dritten endlich befferte er ſich zu meiner großen Freude . Die Araber haben bei ihren Krants heiten das größte Vertrauen zu den Hajamad's , Zaubers formeln , alle Fighi's ( Schreiber ) und Maraboots wur den daber bei dieſer Gelegenheit von Boo : Kibaloom's Freunden in Ihåtigkeit gefegt, und eine Nacht war ſeine Müße mit ſolchen Sprüchen wörtlich beladen. ficherte ftets ,

er glaube nicht daran ,

zu ſeiner Freunde wegen ,

Er vere

und laſſe es nur

doch war , wie ich bemerkte,

fein Glaube ftårfer , als er geſtehen wollte. Während unſeres Aufenthalts zu Sodna war die

1 Hochzeit des

Sohnes

eines

der reichſten

Einwohner,

1 Hadgi:Mohammeduels Hair - Irisge ;

gefeiert,

ganz nach Arabiſcher Art . Am Morgen des Hochzeittages ( benn die legte Feiers

1 lichkeit findet des Abends ſtatt ; verlobt find ſie gewohna lich ein Jahr vorher ,

Denham 1. @rapperton .

da denn auch das Fatha geſpros

18

Then ift) ertont die Muſik #der Stadt, oter des Stam mes ,

aus einer Sadpfeife und zwei Steinen Trommeln

beſtehend , fie begrüßt die Braut , dann den Bräutigam , - der gewöhnlich ſchon

gekleidet durch

die Straßen geht,

und Jung und Alt ziehen hinter drein ;

die Frauen

verſammeln fich indeß in dem Hauſe der Braut , ſchönſte gepugt ,

und feren

auf's

fich an die Maueröffnuna

" gen ,

die ſtatt der Fenſter dienen , und in den Hof ges

hen .

Wenn ſie plat genommen haben , die Braut auch

vor einem Fenſter , ganz mit ihrem Barracan verhüllt, ſo werden die Kleider der Braut, ſeidene Hemden , Shawls, Feidene Beinkleider und feine Barracans, um ihren Reída thum zu zeigen , von der Spiße des Hauſes ausgehängt, 'To daß fie faſt die Erde berühren.

Die jungen Vrabis

fchen Häupilinge dürfen dann ihre Aufwartung machen : fie erfdeinen mit ihrer Dufit, und eine oder zwei Tana zerinnen ſchreiten in aller Form voraus, mit langſamen Die Frauen

Schritten , bis in die Mitte des Hofes .

begrüßen die Beſuchenden mit dem Rufe foo ! Loo ! l'oo ! fie prwiedern es ,

indem ſie ,

die Hand auf die Bruſt

Pegend, im Kreiſe herumgeführt werden .

Sie haben volle

Beit, die Schönen umfer zu betrachten , und wenige find fo grauſam , ihren Schleier nicht zu tuften.

Solch ein

Kreis von fchönen ſchwarzen Augen , großen Dhrringen und weißen Zähnen , ändern lande ! ben

ſieht man gewiß felten in einem

Nachdēm ſie den Umgang gemad,t has

überreichen ſie das Gefchenk, die erſte Tänzerin

zeigt es , und je nachdem es mehr oder weniger Poſtbar iſt, wird der Geber von den Zuſchauerinnen bewillkommnet. Ebe ſie abziehen , feuern alle die zum Befuch kamen , ihre

$

19 Piftoken ab ,

und die Frauen begrüßen ſie wieder mit

loo ! loo ! loo !

Weit entfernt an meiner Bitte, auch

meine Aufwartung machen zu dürfen, Anſtoß zu nehmen , betrachteten ſie es als eine Gunft, und der Bräutigam, obgleich er nicht eingelaſſen

werden konnte ,

begleitete Wenn mich nach dem Hauſe der Braut und zurüd.

dieſe Ceremonie etwas vor Sonnenuntergang geendet ift, ſchidt ſich die Braut an , laſſen :

das väterliche Haus zu vers

ein Gameel wird ihr geſchickt mit einer Faafa ,

( eine Urt von Six aus Flechtwerk) * ) auf ſeinem Rúla ken .

Das Ganze iſi mit Fillen ,

Shawls aus Sus

dan, Gairo und Limbuctu bedeckt , fie fet fich fo hinein , daß ſie alles ſehen kann was vorgeht , obne geſehen zu Man führt ſie dann zur Stadt hinaus , wo werden , alle Reiter und Fußgänger , die Waffen baben , berſama melt find .

Unſere Bebedung gab dieß Mal dem Gana

zen ein ftattliches Anſ hen , da auf B00: K baloom's Befehl, alle , fechszig Araber zu Pferde, zugegen waren , und wenn ſie fanell beranſtürmten und bei dem Sameel der Braut Feuer gaben , fo war ich um das mádchen wirklich beſorgt : man hielt es aber für eine große Ehre, und ſo war ſie für ihre Furcht getróſtet.

Sie fingen zu zwei und zwei , und vier mit vieren an zu fechten , rits .ten in Abtheilungen auf einander los und feuerten dicht bei der Jaafa . So machte man drei Mal die Runde um die Stadt , zur Abwechfelung náberte ſich der Braus tigam bisweilen dem Cameel , das von den Negerinnen

*) Nur wenn eine Braut darin weggeführt wird, nennt man es Jaafa , ſonſt Saramood.

2 *

20

umgeben war , die ihn wieder wegtrieben ,

zur großen

Freude der Naheſtehenden , mit dem Geſchrei, Burra ! . Bur

3 ra ! ( fort ! fort !) und mazal shonia ! (noch ein Zulegt führt man ſie nach dem

wenig ! )

Hauſe des Bräutigams ,

dort muß ſie ſich überraſcht ftellen und fich weigern aba zufteigen , die Weiber freiſchen , die Männer forrien , fie wird endlich dazu vermocht hineinzugeben, dann ſteckt ihr der Brautigam ein Stúd Zuder in den Mund , fie ers wiedert dieß und nun werden ſie als Mann und Frais erklärt. Wir mußten nun über den Gibel Afſoud oder die ſchwarzen Berge geben : das nördlichſte Ende dieſer Bas faltketten iſt gleich ſüdlich von Sodna . zu Melaghi ,

dem Sammelplak

bei ' dem Brunnen wahrſcheinlich

dieſe

am

von Ugutifa , Berge den

Wir bielten an Fuße der Berge,

und dort gewährten impoſanteſten

Unblid .

Im Süden zeigt der Paß von Niffah ſeine ſchwarzen , überhängenden Spißberge und die tiefe Kluft, um wel : che der Weg berumführt, hat das Anſehen einer Höhle : etwas weiter gegen Beften ſcheint der für Cameele ganga bare Paß el Niſhka nicht weniger ſchwierig

und ſteit :

die ſüdlicheren Felſen ſchließen die Landſchaft, den Vors dergrund nimmt das óbe , unfruchtbare Thal von agus tifa ein , mit dem Brunnen , von Kalk und Thon hangen :

über welchen rothe Felſen das Ganze erſcheint fo

ode, daß man es nicht ſchildern kann.

Große Maſſen von tafelförmigem Baſalt und unres gelmäßige Ubhånge, die dieſer Formation eigen ſind, fins det man zerſtreut in dieſen Hügeln und auf der ganzen , fie umgebenden Ebene.

Die höchſten Höhen ſind die,

21 welche die ununterbrochenften Seiten von tafelförmigem Baſalt haben, die Seiten haben bisweilen etwas Stufen artiges, an manchen Stellen hången Säulen über dies ſelben, gekrümmt, geneigt oder ſenkrecht, und dieſe ma chen einen eigenthümlichen Effect, dem man etwas Groß. artiges nicht abfprechen kann.

Die untere Schicht dies

fer Hügel iſt ohne Uusnahme Kalkſtein , mit einem róths . lichen Thon permiſcht.

Hügel von demſelben ſtoßen nahe

an die baſaltiſchen : einige ſind mit Baſaltſtúden von vers ſchiedener Große und Geſtalt bededt , die drei bis achte zebn Zoll im Umfang haben , aber immer zeigen ſie die Farbe und Structur des Bodens , worauf ſie liegen . Uns dere Hügel von Kalfftein findet man wieder ,

ohne daß

irgend etwas Baſalt daran vorkommt, obgleich ſie nicht fern von einer Stelle ſind, die man wohl für den alten Srater eines Vulcans balten könnte ,

der aus der Liefe

der Erde die Maffen hervorwarf, welche die Hügel und 1 ihn her jest bededen . Einige der Kalkſtein

Ebenen um

hügel ſind geſpalten, entweder durch das Herabfallen hos herliegender Felsmaſſen, oder durch beftige Gewäſſer : der Durchránitt zeigt aber nichts weiter als Kalkſteine und Jhon. Der Souda oder Gibel aſſoud *) erſtreďt fich von N. nach S. , drei Tagereiſen , aber in ſolchen Winduna

* ) ' Gibel uffoud und die Hügel an ſeiner Seite haben denſelben Namen. Das Ihal iſt an beiden Seiten begrånzt durch Hús gel , die 400 bis 600 Fuß hoch ſind , die Gipfel ſind meiſtens Ebenen : nur wenige find ungleich und zwei oder drei haben kes gelförmige Spigen ; die Seiten ſind mit vielen Irůmmern be: didt. Die Farbe der bügel giebt dem Shale einen gang

22 er

in

gen ,

daß

lang

feyn würde;

gerader Richtung hodeftens 35 Miles? weſtlich geht ' er bis zum Brunnen

Uffela; auf dem Wege nach Sbiati, wo die rotben Thong fortfeßen 1 und an die Hügel von Benioleed gegen Often geben die Berge drei Tagereifent

húgel allein ſtoßen ;

fort, auf dem

Wege nach 3iüa oder Bengagi , nach eie

Thale, das Temelleen heißt. •

Xem

Die vier erſten Tage , nach unſerer Abreite von Ugus tifa ,

waren traurig und elend .

Wir zogen von Tar

gesanbruch bis zur Dunkelheit, und da wir ſelten Holz? hatten , ' hielten wir gewöhnlich ein kaltes Mittagseffent. Als wir Singafeer verließen , hatten wir das Glück, eia

genen Character ; die Spigen ſind glånzend ſchwarz, als ob ſie mit Reißblei bedeckt wåren , und dieß zieht ſich manchmal ettras herunter, die Seiten ſind hellbraun , hie und da ſchmu: zig gelb , und dieß Gelb iſt auch tellenweiſe in dem Schwarz zu leben . Die unteren Shichten ſind Ralfftein, von gelblicher farbe, faſt ganz aus Ueberreſten von Seethieren gebildet : dies ſer Kalk , obgleich er hart iſt , verwitteet leicht, wo er der Luft ausgelegt iſt , zerbrocelt und läßt Sohlen in dem Fel: ſen , indem ſo die oberen Schichten frei werden , fallin dann die vielen Bruchſtücke berab . Man findet auch einige dünne lagen von erdigem Gyps , darüber iſt Ralfſtein, deffen äußere Seite einigermaaßen den Holzfibern åvirelt , und dieſer hat bin Klang wie gebrannter Ihon ; darüber liegt der glänzende Baſalt, von feiner Structur, vermiſcht mit Mandelſtein . Ungefähr ſechs Miles von dem Plaß

wo wir anhielten,

iſt eine Reihe niedriger Hügel , die von W. gen N. zieht , ſie hat denſelben Namen wie die Ebenen. Die Spigen ſind weiß, von dicken lagern eines milchweißen Marmors , der Fuß bes fteht aut porphyrartigem Kalkſtein . ** . D.

23 nen Regentag zu haben . ,

denn obgleich Boost haloom

armen Neger war , gut hielt ,

der doppelt erfreulich für die ſie

ſo mußten ſie doch 12 bis 14 Stunden ges

ben , und konnten nur Einmal ihren Durſt kaum ſtillen . Durch

den Regen fanden wir überall friſches, Waſſer,

und erreichten Zeghren, ohne mehr als ein loren

zu

haben * )..

Cameel vers

Den legten Dag , ebe wir zu

dem

Brunnen Ombul Abeed tamen , lag das Skelett eines Mannes , woran noch etwas

Fleiſch, war, am Wege; die

ganje Kafila zog vorbei, ohne es anzuſehen .. Nach dieſen traurigen Einóden blieben wir gerne einen Tag in Seghren , der Geburtsſtadt eines angeſehes nen Kaufmannes , der in unſerer

stafila war.

216 wir

zuerſt Sodna verließen , nach Mourzuck zu reiſen, hatte mich Übdi Zeleel erſt nach

ſeinem

Hauſe geführt,

und

mich ſeiner Mutter und Schweſter vorgeſtellt , nun bez ſtand er darauf,

daß ich bei ihm wohnen , ſollte.

Die

erſte Perſon , die uns entgegenkam , war meines Freun . des , des Kaufmanns , Soweſter, ' ich håtte faſt geſagt die ſchöne , Omhal Henna.

Sie hielt eine hölzerne

Schaale mit Haleeb ( friſche Milch) in der Hand , die größte Seltenheit , die ſie nur bringen konnte , und in :

* ) Die Hügel von Beghren trater auseinander ; eine niedrige Reihe , von Oſten nach Weſten laufend ; ſie hatten ein ganz anderes Anſehen , als alle die wir bisjeki getroffen ; ſie waren lang , oval , abgeſtumpft, an der Spige fchwarz, mit weißen Streifen . Zur ſelben Zeit ſaben wir einen cinzelnen Felfen , unge fåhr 100 Fuß hoch, und 200 Fuß von der Stelle, wo wir bin abſtiegen . 23. 2 .

24

bem ſie dieſelbe, nicht ohne einige Beſtürzung, mir mit beiden Händen entgegenhielt, war der Schleier , der ihre ſchönen Züge verhúllen ſollte , zurúd gefallen ; hatte ich ihr die Milch abgenommen , so wäre die freundliche Begrüs Bung , wozu wir beide bereit ſchienen , unterblieben , die aus einem vier bis fünf Mal wiederholtem Håndedrud befteht , mit

eben ſo vielen Lifh Harleds,

Siebs und

Ham - dulillahs ; fie regte daber die Milch nieder und wir begrüßten uns herzlich. Ich konnte ſie wirklich nicht oha ne Staunen anſehen . Es war der Jemma ( Freitag ), der Sabbat ,

und ſie war in einen blauen Barracan

von Leinwand gehúlt , der unter dem einen Arm wege ging, und auf der anderen Schulter mit einer filbernen Nadel befeſtigt war ; den einen Zipfel hatte ſie über den Kopf gezogen, als eine Art Schleier. gefallen war ,

fo

Da dieſer berab.

fab- ich wie ihr ganz ſchwarzes Haar

in unzähligen Flechten über das ausdrucksvolle Geſicht und den Nacken herabhing, ihre Augen waren voll Feuer, der Mund klein und die Záhne ro weiß als nur mög . lich .

An ihrem Kinn waren verſchiedene Figuren mit

Schießpulver eingebrannt: ihre Farbe war ein dunkles Braun, um den Hals hatte ſie acht oder zehn Schnüre von Corallen und bunten Kugeln . Außer unſeren Leuten und den Begleitern des Boos Shaloom hatten wir noch eine Unzahl freigelaſſener Sclaven bei uns ,

die in

ihre Heimath gurúdlehrten .

Der Pafcha hatte 24 die Freiheit geſchenkt, darunter 16 Weibern . Unſer Freund , Mohammed d'obies , hatte drei junge Frauensperſonen , aus Begharmi , ' den Tag vor unſerer Abreiſe,

frei gegeben ,

und hatte ihnen in

25 meiner Gegenwart geſagt, daß: ſeine Freunde, die Enge bånder, die ihr Land gern reben wollten , die : Urfache iba rer Befreiung waren . . Was Mohammed noch mehr Ehre bringt ,

ift , daß,

als die zwei

Schweſtern von cibm

freigelaſſen wurden und dieſe erzählten , daß ihre dritte Schweſter auch als Sdavin - nach Tripoli verhandelt Ters, et fich alle Mühe gab , diefe ausfindig zu machen , fie loskaufte , und mit jenen beiden in ihre Heimath ichidte. Den 20. October trafen wir, in einem Palmerwala de ,

nicht weit von Temenhint, eine Kafila aus Mours

zuck ,

und dabei einige Mameluden , die aus Fur undi

Waday entflohen waren und von einer großeren Unzaht allein ſich gerettet hatten , da die anderen in einem Streit Mohamed mit den Tibbo Borgoo erſchlagen waren . Bey , einer von ihnen , ſchilderte die Bewohner von Bore goo und Wabay als äußerſt wild , und den bloßen An : blid eines Weißen verabſcheuend .

Id ſagte ihm ; es Tey

1 meine Abſicht , nach der Gegend von Fur zu reifen ; fela ten geht , erwiedert er ,

eine Kafita don Dongola nach

Fur, nach Bornu niemals ! Den 24. October hielten wir an in Sebba und blies ben bort bis zum 26ſten, unſere Bededung zu ſammeln und Lebensmittel anzuſchaffen . Den 30. Octbr: zogen wir mit aller Pracht, die wir nur aufbieten konnten, in Mourzud ein . B00 : kbaa loom ftand, gut bei dem Paſcha und feine Frrigebigleit und Wohlthtigkeit hatten ihm die Bewohner von Mour : zuck gewonnen, daher ſtrómte die halbe Stadt ihm enta gegen ,

und wir ritten unter dern Jauchzen der Menge

ein, Meiber tanzten voraus.

26 Es machte mir ein unangenehmes Gefühl, daß keia ner von den Freunden mir entgegenkam:

dar aber die

Sonne entreglich brannte, und Dr. Dudney mir durch Boost haloom ' 5 Bruder batte fagen laſſen , unwohl: feyi

und daß Glapperton

daß er

das Fieber haben

fo konnte ich es eben nicht erwarten ; aber ich hatte mir nicht vorgeſtellt fie fo angegriffen zu fehen , wie ich fie Wir fahen , daß unſere Borgånger Recht hatten

fand.

den Ort für ungefund zu erklären : Ritchie batte dem verderblichen Einfluß: unterliegen müſſen , : Capt. kyon hatte während feines Wufenthalts febr gelitten : jeder von und war , im hóberen oder geringeren Grade ,

unwohl

geweſenz und ſelbſt unter den Eingeborenen war es et. was fehr ſeltenes,

Semand zu finden , der ein geſundes

Unſehen hatte. Obgleich Bookhaloom alles aufbot, unſere Abs reiſe zu beſchleunigen , 29. November,

ſo berzögerte ſie ſich doch bis zum

Dr. Dudney und H. Glapperton ,

gingen, aus lobengmetther Ungeduld die Reiſe fortzuſeza gen, und in der Hoffnung, ihre Geſundheit zu verbeſſern, zehn Tage früher, nach Gatrone. Boo - Khaloom ſchleunigen ,

Ich blieb zurúd, um

zu treiben und ſeine Abreiſe zu bez

wenn er des Dreibens bedürfte , dieß mar

aber unnöthig ,

da nicht teicht

Semand fo eifrig war ,

den erhaltenen Auftrag zu " pollziehen und der Befeht des Pulcha war ſo beſtimmt, daß B 00 Shaloom's eigenes Wohl von dieſer Neiſe abhing, was er recht gut wußte . Unſere ganze Caravane beſtand aus folgenden Pers fonen.

Ich batte bei meinem

lekten Aufenthalt in Iri:

$

poli einen Mann aus der Safel St. Bitrcent in Dienſten genommen ,

er hieß eigentlich

Udolph Sympkins ,

da er aber ſeine Heimath heimlich verlaffen, und in eizi nem Rauffartheiſchiffe die halbe Welt

durchreift batteri

ro hatte man ihm

den Namen Columbus gegebena er war drei Jahre im Dienſte des Paſcha geweſen , ſprach

drei Europäiſche Sprachen und ganz geläufig das Urabia ſche.

Er war uns von großem Nußen und ſo tréu , daß

er auf's Neue als Begleiter des Hrn . Glapperton mita geſchidt iſt.

Außerbem hatten wir in Tripoli drei freie

Neger in unſere Dienſte genommen : dann war Jacob, ein Sude aus Gibraltar, bei uns , und vier Leute, die Cameele, zu beſorgen ::: fo

daß mit Hillman unſere Geſellſchaft

aus 13 Perſonen beſtand. Außerdem hatten fich uns einige! Kaufleute aus Meſurata , Tripoli, zud angeſchloſſen ,

Sodna und Moura

die froh dieſe Gelegen beit benusten ,

1 mit ihren Waaren in's Innere von : Ufrica: zu reiſen . Die Araber im Dienſte des Parcha don Tripoli, diet uns zur Bebedung auf dem Wege nach Bornou dienen follten , von deren gutem Betragen der Erfolg des Uns ternehmens vorzüglich abhing , waren nun faſt alle beis ſammen und man batte fie aus den gehorſamſten Stáma men gewählt ;

je nåber wir ſie kennen lernten ,

mehr gewannen fie:

deſto:

fie waren nicht bloß ein nothwena

diger Schuß für uns , da wir den Europäern , die uns folgen möchten , den Weg bahnten , ſondern fie bienten uns auch zur Erheiterung in der traurigen Wüſte, Durch ihren Wiß und Scharfſinn, wie durch ihre Lieber, die ſie entweder aus dem Stegreif ſangen , oder die ihnen ihr Gebáo tniß darbot.

Einige waren ausgezeichnete Reds

28 Her in Berfen , wie fie in ihrer Sprache fich ausbrüdten , beſondersi einer aus dem Stamme Boo Saiff Mara booteens , der eine ganze Stunde ſingen konnte , ina bem er.die Begebenheiten der letten 14 Tage

erzählte,

fo daß er audi nicht ben geringften Umſtand überging, felbft der Name : eines jeden Brunnent rarb erwähnt, die Farbe und der Gefchwad des Waſſers , und das als lês mit überraſchender Schnelligkeit und Laune, und ſelbſt als Didtung war ein Geſang nicht fohlecht.

Mehrere

von den alten Liedern waren ſehr ſchön . *

Die Häuptlinge, welche uns begleiteten , waren fol:

genbe : Bom Stamm

Garha , Scheit AbdiSmud ben Erbo

ma, von der Syrte, mit : 70 Mann.

Oft erzählte er, daß

der Name ſeines Vaters in Geſängen verherrlicht wers', de, weil er, mit eigener Sand , 100 im Gefecht getödtet habe , und er hoffe,

fekte er hinzu , ihn zu übertreffen ,

da er erſt 35 Jahre alt ſey und ſchon 40 erſchlagen habe. 104. Die M.Garba's ftehen jetzt ſehr gut bei dem Pae foa, und find frei von jeder Abgabe. Sie bewohnen vorzüglich das Land an der Syrte, einzelne Stamme aber: ziehen mit ihren Heerden durch das Land, und bleiben , wo fie Futter finden ,

in Friedenszeiten findet man ſie

oft in der Nähe von Tripoli. vorzüglich bei ,

Sie ftanden dem Paſcha

den machtigen Stamm der Waled Sus

leyman zu vertilgen und ſeit der Zeit find alle Araber dem Herrſcher in Tripoli geborſam , wie nie zuvor. Der: Pafcha regiert ſie, mit einem eiſernen Zepter , dem

geringſten

Bergehen

Edeiths über dem Thore

prangen

die

und bei

Kópfe

des Palaſtes in Tripoli.

ihrer Es

29 gehört zu ſeiner Politit , die alten Streitigkeiten unter den Stammen zu nähren , da ihre Eintracht ihm gefährs lich werden könnte.

Von den Shiati waren bri uns,

Abdallah Bougeel mit 20 Mann ,

Scheik Sultan bon

Kaid , mit 10 Mann, Hamed el Cheide mit 10 , Hamed Bendou el Hothmani mit 10 ,

6deith Boo, Budder

Saabhi mit 10 , Salem Usheneen Hasbnouwen mit 30 Mann , außerdem der Marabout Sid Haſſan ben Eran mit 10 , Il R'baiah mit 10, Boo Ubgoum , ein Ds filly, mit 20 , Futhaem mit 10 Mann . Die Araber

ſind meiſtentheils Fehr magere Geſtal,

ten, doch haben ſie ausdrucspolle, oft ſchöne Züge, gros Be Heftigkeit in ihren Bewegungen und gewaltige Mus: kelthåtigkeit.

Reizbar und folganfind fie den Stadtbes

wobnern nicht gleich :

da fie fets lärmen und ſchreien ,

ſcheint ihre gewöhnliche Unterhaltung ein beſtändiger Bank und Streit ; lauf der andern Seite ſind ſie brav, beredt und haben ein tiefes Ehrgefübl .

Ich kannte einen ganz

gemeinen Uraber, der einige Tage fich alles Effens ent : hielt, weil in einem Gefecht ſein Gewehr verſagte: Guls bi wahr ! Mein Herz thut mir weh ! " Fagte er . dikti kedip hashimtni

Bin.

gedam el naz , meine Flinte

log und beſchämte mich vor den Leuten ! "

Man hat ihe

nen oft Mangel an Reinlichkeit vorgeworfen ,

das habe

ich nicht gefunden . Die liebe der Araber für die durch Sagen überlies ferten Großthaten ihrer Vorfahren iſt ſprůchwörtlich : jes der Bornebme bat einen Gefchichtserzábler in ſeinem Ges folge;

ſeine Freunde berſammeln ſich vor ſeinem

Zelte,

oder auf ſeinem platten Dache und horchen dort, Nacht für Nacht, einer Geſchichte, wenn ſie auch 60 , ja 100

30 Nächte fortgefekt wird. eine beſondere Gäbe ,

Es iſt ein großes Talent und die bei ihnen ſehr geſchåkt wird .

Sie haben eine Schnelligkeit und Klarheit der

Darſtele

* lung , und die Worte ſtehen ihnen ſo zu Gebot, daß ein Europäer fich überraſcht fühlt ; gang poetiſch , taphern : in

ihre Schilderungen find

ihre Erzählungen voll Figuren und Me:

voll

und man bewundert die ſchönen und glüdlichen Gleich : niſſe.

Manche Stamme ſind berühmt wegen ihrer Fer

tigkeit ,

unvorbereitet " zu

ſprechen und zu ſingen :

die

Häuptlinge bilden dieſe Unlage bei ihren Kindern aus : und oft findet man dieb Talent

in bohem Grade bei

Leuten , die nicht leſen noch fchreiben können .

Arabiſche Gefånge geben zu Herzen und erregen die Leidenſchaften ;

ich habe einen Kreis von Arabern gefes

hen , die in einem Hugenblic laut auflachten und gleich darauf in Thránen zerfloffen, und von Irauer und Mita gefühl mit den Händen klatſchten.

Manche von dieſen

Kindern der Wüſte beſigen Klugheit und Gefühl, wie man es bei keinem Wilden findet, dabei haben ſie einen heroiſchen Muth und verachten jede andere Art ihren Uns terhalt zu gewinnen , als durch das Schwerdt und die Sein höchftes Bob ſucht ein Uraber in der Gea

Flinte.

Ichidlichkeit die Waffen zu führen und zu reiten , und in der Gaſtfreundſchaft.

Dieſe lekte war ihnen immer ei:

gen , und noch jekt iſt der größte Vorwurf den man eia nem Arabiſchen Stamm machen kann , * ner nichts geben

gen .

daß ihre Män.

ihre Weiber nichts abſchlagen mos

U Ungeachtet der Rohheit der Araber, handeln ſie oft

31 Nach einer großartigen Weiſe.

Die Scheits der M'Garha

waren , nach der Vernichtung der Waled Suleyman , alte in des Pafcha Dienſt getreten .

Ubdi Beleet ben Sefenuffer

hatte, nach ſeiner Unterwerfung, einen Bezirk bei Sebha in Fezzan erhalten, einen Theil von den Beſigungen ſeiner Borfahren, als er aber einem Befehl nicht ſchleunig genug Folge leiſtete, ſchrieb man dieß ſeiner Abneigung zu , und ein M'Garba , der Bruder meines

Hamet Ghreneim ,

& ſchaus , erhielt von dem Paſcha den Zuftrag , ihm nen Brief einzuhändigen ,

und ihn ,

eis

wenn er ibn tårer

niederzuſtoßen , und feinen Kopf burudzubringen .

Der

M'Garba batte fünfhundert Miles zu 'reiten , und zum fedezehnten Mal hatte er ein folches Geſchäft auszujúhe ren .

Dieß Mal war das beſtimmte Schlachtopfer wich

tiger als je zuvor , und eine größere Belohnung wartete feiner, wenn er glüdlich zurüdtam ; Abbi Beleef war von dem den MGarba verbaßten Stamme, aber es lag ein Zauber in dem Namen Sefenuſſer.

Sie waren Hers

den - und Hamet wollte ſich lieber der Gefahr erwürgt gu werden ausſehen , als einen ſolchen zu morden , wird er befchloß zu zaudern . Als er die Hütte des arabers fcheikhs erreichte, hatte dieſer, trok ſeines Unglüđs noch Freunde genug die ihn warnten : er trat Hamet in der Shure entgegen , küßte daß Siegel des Paſcha , forderte ibn auf ſeine Pflicht zu thun und regte hinzu : ein M'Garha , ein Feind meines Hauſes.

du biſt Ich bin

es , erwiderte der andere , und daher nicht im Stander einen Sefenuſſer zu ermorden : fliebe !

wenn

du ſchuldig biſt.

Ich will mich der Gefahr ausleben .

32

Feigheit wird bei den Arabern beſtraft:

auf's Tchimpflichſte

ein Feiger wird oft gebunden und durch alle

Wohnungen des ganzen Stammes berumgeführt , wobei man ihm Eingeweide eines Ochſen , oder andern Thieres um den Kopf windet ; und bei Leuten die nur reich zu feyn wünſchen, um die Anzahl ihrer Weiber zu vermeh : ren , iſt wohl die größte aller Strafen , daß , wenn ſich auch ein Mädchen fånde ,

die ihn zum Ehemanne neha

men wollte, kein Araber ihn in feine Familie eintreten laſſen würde . Die Baterlandsliebe , die felbft der wildeſte Bewoh ner des unfruchtbarften Felſens fühlt , dernde Araber und der Maure nicht.

tennt der wans Er zieht von Weis

de zu Weide, von einem Diſtrict zum andern, ohne Ans hånglichkeit für den Ort ,

und feine einzige Freude iſt

ein unſåtes , unregelmåfiges ,

aber kriegeriſches Leben .

Ich traf mit einigen zufammen , aus Meſurata und Sodna ,

meiſtentheils Mauren

die dreimal als Pilger in

Mekta geweſen wären ; einige Mat . alle Havenórter am Rothen Meere befucht,

Syrien , von St. Jean d'Acre

bis Antiochien bereift batten ;

all Handelsleute waren

fie in Smyrna und Conſtantinopel, dus

und auf den meiſten Inſeln

in Cypern ,

Rhos

des Archipelagus ges

weſen ; ſie waren " im Sudan bis Nyffe vorgedrungen und batten die Reiche der Schwarzen beſucht ,

waren zwei

bis drei Mal in den Negerlandern ganz ausgeplundert und derwundet ,

und hatten taum das Leben gerettet.

Einige von ihnen hatten ihre Familie in funfzehn bis -zwanzig Jahren nicht geſehen, und doch dachten ſie ſtets auf neue Unternehmungen mit ſolcher Heiterkeit, als ob

$ 3 fie erſt zu leben anfingen ,

da ſie doch dem

Tode ſchon

nahe waren . Von den Alten werden die Araber immer wegen der Treue in ihrer Freundſchaft geprieſen ,

und

ſie

halten

noch ſtets ihr Wort und achten die Verwandtſchaft : alls gemein berühmt ſind ſie wegen ihrer Gabe ſchnell etwas zu faſſen und zu durchſchauen , und wegen ihres lebhafe ten Willeb .

Fehler haben ſie indeß auch und Laſter : fie

lieben Krieg und Blutvergießen und ſind grauſam : und ein ihnen zugefügtes Unrecht vergeben ſie nie. Durch ihre Räubereien , die ſie an Kaufleuten und Reifenden verübt haben ,

iſt ihr Name in Europa bes

růchtigt. Unter einander aber ſind ſie ehrlich und gaſtfrei : haben ſie jemand in ihrem Lager aufgenommen , so ſteht ihm alles offen und nie wird ihm etwas entwendet. Wem er die Hand gedrůdt , den vertheidigt er bis auf's Heus Berfte;

und hat man Salz und Brodt mit ihm gegeſs

fen , ro iſt das Band der Freundſchaft unauflöslich . In des Paſcha von Tripoli Gebiet ſind ſie niemals ganz unterjocht worden : bei gewaltſamen Verſuchen ſie zu bezwingen , hat man ihnen Diſtricte des Landes ge nommen ; ganze Stamme ſind verniditet; aber ſtets find fie als Volk frei und unabhängig geblieben.

Die wenigen Stellen wo eine ſpårliche Vegetation fich findet, die ſogenannten Daſen , die hie und da den ermatteten Wanderer erfreuen ,

und die trauriger find,

als die wildeſten Deden in Europa , welche die

öſtlichen Araber bewohnen .

ſind die Stellen, Aufgethürmter

Sand verſperrt den Weg zu dieſen Daſen oder Wadeys ; nichts erblickt das Auge , wenn es die weite Fläche übers Denham u. Glapperton. 3

34 ſchaut, als höchſtens eine Kette fchwarzer , oder Berger welche die Wüſte unterbricht:

kein kühlender Wind ers

friſcht die Luft ; die Sonne geht glühend unter ; der Wind verſengt wenn er

weht und führt Wellen von Sand .

mit, die erſtickend ſind , und ganze Caravanen zu vers

!

nichten drohen .

Reiſe in die Gegend weſtlich von M o urz ud .

Im Sum

nius , Julius und Auguſt 1822. Bericht

von

Walter Dubnen ,

Sonnabend , 8. Jun. 1822. etwas nach Sonnenaufgang. Lieutenant Olapperton ,

M. D.

Abreiſe von Mourzud

Meine Begleiter waren

Mr. Will. Hillman und

Hadie Uli , Bruder des Ben Bucher, Ben Khula lum ,

Mabomed , ein Neapolitaniſcher Mameluk und

Mabomed , der Sohn unſeres Nachbaren Hadie Mah . Wir waren gerne gerade nach Ghraat gegans mud. gen ,

aber mehrere waren dagegen ,

und einige kamen

uns zu bitten , nicht dahin zu gehen , weil der Weg ges fåhrlich ren ,

und das Volk dem Paſcha nicht gehorche.

Wir mietheten zulegt Cameele von Hadje Said ,

aber

nur his Wadey Shrurby. Wir zogen durch Sand ,

worin Palmbäume ftans

den , der Boden war mit Bruchſtúden einer kalkartigen Rinde bededt , die eine glaſige Oberfläche hatten , durch die Einwirkung des Wetters.

Um Mittag erreichten

wir , nach einer erſchöpfenden Reiſe in glühender Hiße,

35 El Hummum , ein elendes Dorf ,

die Häuſer beſtanden

meiſtentheils aus Palmbláttern.

Wir blieben bis nach

Sonnenuntergang , dann zogen wir, durch eine ähnliche Gegend, nach Teſſouwa ,

wo wir um acht Uhr Halt

machten . Die meiſten Einwohner ſind Guarid's , fie haben ein kriegeriſches Anſehen : ihre Phyſiognomie und ihre Tracht iſt ganz anders, als die der Fezzaner.K Ueber ein Duz zend ſaß mit verbüütem Geſicht bei unſrem Zelte, jeder Das

hatte ſeinen Speer vor ſich in die Erde gepflanzt. fiel uns gewaltig auf ,

da es etwas ganz Neues war .

Ein Araber auf der Reiſe iſt iminer bewaffnet ,

er hat

feine lange Flinte und Piſtolen ; aber es iſt etwas

Im

poſanteres in dem Speer , dem Dolch und dem breiten , geraden Schwerdte . Um acht Uhr brachen wir auf.

Wir

zogen durch

mehrere kleine Wadeys, worin eine Menge niedriger Uca cien ſtand ,

úber einige kieſige und fandige Ebenen und

zwei oder drei niedrige, angeſchwemmte, Um

drei Uhr Halt

bei

einem

weiße Hügel.

Brunnen

mit

gutem

Waſſer. Der Weg ging über eine große hohe Ebene ,

wo

eine lange Hügelreihe war, die von Oſt nach Weſt zog. Die Entfernung ungefähr 14 Miles . Reihe durch einen Paß ,

Wir kamen in dieſe

der von N. nad S. ging, und

in welchein zahlreiche Schluchten waren , die offenbar zu großeren Thalern führen. trafen wir Leute ,

Ehe wir die Hügel erreichten ,

die einen Brunnen gruben ,

er war

ungefähr 100 Fuß tief. Die Hügel ſind gegen

100

Eden

entfernt. 3 *

Sie

1 36

1

haben oben eine Flache, hie und da iſt ein Spigberg. Sie beſtehen aus Sandſtein , der fein durchzogen iſt mit Schichten vpn blauem und weißem Pfeifenthon und Ulaun ſchiefer. Der Paß führte zu einem anderen ,

dem

ſchönſten

den wir geſehen und den ausgezeichnetften in Fezgan åhnlich .

Er iſt rauh und enge , die Seiten hoch , und

an einigen Stellen überbảngend.

Der Fels beſteht aus

Sandſteinſchiefer, mit dünnen Schichten von Ulaunſchie: fer. In dem Paß ſind einige Stamme von verſteiners ten Bauinen, mit Weſten, der Stamm áhnelt denen der Acacien.

Es ſcheint als ob ſie von der Höhe herabges

fturzt waren.

Ghrurby ,

Am

Ende des Paſſes öffnet ſich Wadey

mir Hainen von Dattelpalmen und hohen

Sandbúgeln.

Der Wechſel iſt ſchnell und auffallend und

ftatt dem Eindrud zu ſchaden , den der Paß machte, durch welchen wir hinabſtiegen ,

ward er nur erhöhet.

Die

Hügel in dem Wadey haben rauhe , unregelmäßige, ſcharfe Spigen, als ob eine gewaltige Kraft ſie zerriſſen båtte, bei genauerer Unterſuchung ergab ſich ,

daß alles durch

das Zerbrödeln der untern Schichten bewirkt war. Die Hügel beſtehen aus dicen Lagern von blauem Thon , wechſelnd mit Sandſtein , Lagern von Ulaunſchies fer und diden Schichten von porphyrartigem Thon ; alle Spißen ſind feiner Sandſtein . Mittemoch. 12 Junius. 4 Miles und

bieten

Wir zogen im Thale etwa

bei einer kleinen Stadt Kharait,

bei zwei andern waren wir vorbeigekommen.

Ein Shal,

schöne Gehölze von Palmbáumen, einige angebaute Stels len, das Waſſer gut, die Brunnen ſo tief, als um Mour:

87 Hügel begränzen das Thal an der Südſeite und

zud ;

Sandhugel im Norden .

Die Zahl der Palmbäume in

der öſtlichen und weſtlichen Abtheilung des Thales ſchaft man auf 340,000 . Shirgi,

erſtreckt

Die erſte Abtheilung , oder Wadey ſich von Seba bis auf einige Meilen

von Thirtiba ; die andere von Thirtiba bis Aubari . Es giebt hier wenige Pflanzen. pias ,

mit milchigem Saft ;

Eine Art Ascle .

der Agoul ,

dem Unſchein

nach eine Art Ulex, hat eine ſchöne rothe Schmetterlingss blume ; eine Art gutriechender Raute , und zwei andere Pflanzen die Saamen hatten. Freitag . 14. Junius .

In dem Jhale fåūt bisweis:

len Regen, hinreichend genug, die Ebene zu überſtromen und Gießbåche von den Bergen zu bilden.

Doch hålt

er ſich an keine beſtimmte Zeit : oft vergeben fünf , acht, neun Sabre obne Regen. Der Drt bat zum Scheith eis nen gutmüthigen Tibbo , die Leute ſind ro arm , daß wir bisweilen einen halben Tag warten mußten , ehe wir eis nige Hühner ,

oder etwas Gerſte oder Datteln für uns fere Pferde erhalten konnten. Wir erwarten Sameele

von Freunden des Sateeta , die uns nach Shraat brina gen follen . Es giebt hier viele Ameifen , von einer Art die ich noch nicht im nördlichen Africa geſehen haben Sie ſind lichtbraun und ſilberweiß gefleckt, und ſie haben Zangen wie die großen Scheeren einer Krabbe.

Sie laufen ſehr

ſchnell . Sonnabend. 15. Junius. Da keine Cameele gekoms men ſind,

müſſen wir noch hier bleiben .

Hateeta tas

delte die Bewohner von Mourzud wegen ihrer Furcht

88 vor den Juarids,

die er uns in einem beſſeren Licht

darſtellte. Sonntag. 16. Sunius. immer aus .

Die Cameele blieben noch

Wir mietheten zwei von Mahomet el Buin ,

und machten uns auf den Weg nach

Oberma.

Meg lief durch das Thal, das immer ſchöner ward , die mit Summah und Guſſub beſtellten Felder und die Dats telpalmen wurden immer zahlreicher.

Die Hügel bildes

ten einige Buchten, ſie waren oben flad und alle gleich hoch.

Wir kamen bei einigen Dörfern vorbei , alle auf

dieſelbe Urt gebaut ,

von falziger Erde ,

ohne Steine.

Bei Break trafen wir einige unvollkommene Inſchriften, dem Unſchein nach Arabiſche. Um eilf Uhr waren wir in Germa ,

die Stadt ift

aber an den Mauern und

die größte in dem Wadey ,

Wir warte

Häuſern hatte der Zahn der Zeit genagt.

ten in dem Hauſe des Kaib , bis unſere Cameele nach : Der Scheikh beſuchte uns. Ein alter Mann , kamen . ein Fezzaner ,

dunkel von Farbe , der Bogen der Naſe

ktein , die Spitze gedrückt, und die Naſenflügel weit, die Lippen etwas

did ,

der Mund nicht groß ,

ſchwarz und wie der Bart wollig.

als

characteriſtiſch

Seine Vorfahren

und ſeine Geſichtsbildung

ſtammen aus dieſem Orte , kann

das Haar

für

die Fezzaner

angeſehen

werden. Montag . 17. Šunius.

Wir hörten von Inſchriften

hier, welche die Leute nicht leſen könnten.

Scheikh Mua

ſtapha führte uns zu einem Gebåude, das , wie er fagte, von allen im Lande verſchieden ware : wir fanden , daß eß ein Römiſches war.

5

Inſchriften

konnten wir nicht

89 finden , obgleich wir viele Steine beim Suchen umlebra ten , nur wenige Buchſtaben und Figuren

ſaben wir,

Sie ſchienen uns mit

aber offenbar aus neuerer Zeit.

Europäiſchen Buchſtaben Lehnlichkeit zu haben , und wir hielten dafür, daß

ein Europåer ſie vor nicht ſehr langer

Zeit eingehauen habe. aber der war , gend.

Wir dachten an Hornemann,

ſo viel wir wiſſen ,

nicht in dieſer Ge

Wir wußten eigentlich nicht ,

was wir daraus

machen fouten , bis wir die Jargee - Schrift auffans den.

Das Werk der Römer iſt zwölf Fuß hoch , nicht

breit , aus Sandſteinen , die gut zugehauen und in den benachbarten Hügeln gebrochen ſind.

Im Innern bes

ſteht es aus kleinen , mit Mörtel verbundenen Steinen . Es iſt ein Grabmal, oder ein Altar, und fteht ungefähr drei Miles von Germa , eine Viertelmeile von den Hů : geln.

Im Weſten davon ſind die Ruinen von Att : Ber :

ma , das großer geweſen zu feyn fcheint, als die jetzige Stadt.

Von dem alten Sheikh konnten wir nicht erfah :

rent , ob man Münzen hier gefunden habe , oder Ruinen von Römiſchen Gebäuden. mer durch ,

Ging hier der Weg der Rós

nach dem Innern von Ufrica oder kamen

fie hieher der Datteln wegent Donnerftag. 18. Junius . Hateeta kam in der Nacht, aber wir konnten nicht abreifen , hat ein heftiges Fieber.

da er krank war ,

er

Hißige Fieber ſind hier háu :

fig, und das Waſſer fou , nach Ausſage der Einwohner, Gallenkrankheiten verurſachen .

Die Stadt iſt mit einem

Graben umgeben, der jegt faft ohne Waſſer iſt, an den trođenen Stellen Bat ſich eine Rinde von Salz, die eine Menge Bittererde und

ſchwefelfaure Bittererde enthält. )

40 1 Die Rinde ift breit und an manchen Stellen fünf bis ſechs Zou did .

Einige Brunnen, die keine zwei Fuß tief ſind,

haben herrliches Waſſer.

Die Dattelbåume ſteben nahe

bei der Stadt und ſind voll von Früchten.

Traurig iſt

es die vielen verfallenen Häuſer zu ſehen und die årma lich gekleideten Leute.

Ein Huhn war mit Mühe zu

kaufen , an ein Schaaf war gar nicht zu denken . Mittwoch. 19. Junius . Um ſieben Uhr brachen wir auf,

ſchidten

die Pferde zurůd und gingen zu Fuß.

Wir wollten auf den Cameelen reiten , ſo ſchlecht beladen ,

fie waren aber

daß wir es nicht wagen konnten.

Der Weg lief durch lauter Dattelpalmen ,

die auf der

Salzebene wachfen : dieſe erſtreckte fid ungefähr 4 Miles weit ,

und 2 Miles weiter gegen Weſten lag eine kleine

Arabiſche Stadt.

Der Boden war loſer Sand , und uns

Fußgångern beſchwerlich .

Die Hügel ,

von derſelben

Geſtalt, bildeten einige große Buchten, mit vorſpringen den Vorbergen ; die Seiten waren , bis 50 oder 60 Fuß von der Spige , ſchräge und raub , dann aber faſt fente recht.

Wir tamen bei drei Brunnen vorbei , einer war

über 50 Fuß tief , Temperatur 2206 ; die anderen beiten waren Vertiefungen in dem allen gut.

Boden, das Waſſer war in

Wir warteten eine Stunde auf die Sameele :

ich ritt dann und um drei Uhr erreichten wir die Dats telhaine von Aubari , wo wir Salt machten . Hatees ta kam den Abend , ' er hatte noch das Fieber. Zuas rids erſchienen in Menge bei uns, einige aus der Stadt, andere von einer Kafila , die in's fand der Tuarids ges ben wollte. Sie baben einen freien Blid : betrachten genau was ihnen vorkommt ,

und nehmen keinen an.

41 ftand, manches zu fordern, fo Zabal, Pulver, Feuerſteine. Der Scheith verſchaffte uns was wir gebrauchten. Donnerſtag. 20. Junius . — Wir wollten den Mors gen aufbrechen , aber die Sameele erſchienen nicht. teeta war noch krank .

Har

Wir beſuchten die Hügel in der

Nåbe, erſtiegen ſie in dem Bette eines Gießbaches und fanden zablreiche Inſchriften , den vorhererwähnten åbna lich.

Einige waren offenbar Fahrhunderte alt , andere

neu.

Der Hügel beſteht aus feinem Sandſtein , auch

fanden wir dide Lager von einem dunkelblåuliden Thon, worin große Maſſen von Eiſenerz lagen.

Der Gipfel

1 beſteht aus einem dunkel blaurothen Thonftein , was den Hügeln ein trauriges Anſehn giebt: ſteilen

Hügel

mit

Mühe.

Man

Wir erſtiegen den überſieht von ihm

das ganze Wadey . Die Sandhügel find weit niedriger als gegen Often , und von hier aus erblidt man im Nors den nichts als eine fandige Ebene. Die Palmen von Uubari fehen

aus

wie elende

Büſche und ſchwerlich ſtehen da, wie man angab , 7,000. Gegen Süden iſt ein Theil derſelben Hügelreihe.

Wenn

wir die Höhe erſtiegen, waren wir . Pehr erhigt und muß : ten uns vor Erkältung húten, da eben

der Wino talt

webte. / Diefen Abend Tab man den Neumond,

zur gros

Ben Freude aller Muhamebaner : man feuerte mit Flins ten und Piſtolen , und alle Muſikanten Ihtigkeit , die ganze Nacht" hindurch.

resten ſich in

Sie beobachten

das Faſten eben nicht gern, und überall fieht man lange Geſichter: von unſern Begleitern hielt es keiner langer als höchſtens einen Tag, denn alle Reiſenden dürfen nur

42

den erſten

Tag faſten , doch follen ſie zu

einer andern

Zeit das Verſäumte nachholen. Heute fanden wir, daß die Inſchriften von den Tuas rids herrührten :

ein Mann kannte einige Zeichen , wir

fanden aber keinen , dem alle bekannt geweſen wären . Man unterhielt uns mit Geſchichten von dem gus , ten Uppetit der Tuariđs, erkundigte ſich, ob unſere Frauen wirklich, wie man gehört hatte, immer mit mehreren Kina dern und

über neun Monate ſchwanger

wåren.

Sie .

fchienen zufrieden, als ſie hörten , daß es bei uns wie bei andern wäre.

Auch wurden wir gefragt, ob ſie eins

geſchloſſen gehalten würden , wie bei den Mauren, oder nicht.

Die Weiber der Tuarids ſind nicht

beſchränkt

und ſcheinen damit ſehr zufrieden . Die meiſten Tuaricks ziehen als Hirten von einem . Weideplage zum anderen , und ſie ſcheinen ften Gegenden aufzuſuchen .

die einſams

Ihre Zelte beſtehen aus Gas

meelbauten und haben Aehnlid, keit mit denen der Uraber.

Viele Tuaridweiber kamen dieſen Morgen zu mir, mich als Urzt zu befragen. lebhaft,

Sie ſind ungezwungen und

zeigen ſich in Gegenwart vor Männern nicht

ſchüchterner als bei uns, und die Männer ſind aufmerks ſam gegen ſie. Sie haben eine Kupferfarbe, große ſchwarze lebendige Hugen, breite Naſen, zwei oder drei aber hat. ten hübſchgebildete Degyptiſche Naſen ; das Haar iſt lang, und hångt berab, es wird nicht geflochten, auch ſcheinen ſie es nicht mit Del zu reiben . Dienſtag, 25. Junius .

!

Es giebt mehrere Wege

nach Ghraat : der obere, der durch die Berge führt, hat Waſſer in Menge, iſt aber beſchwerlicher als der untere,

43 der durch eine Sandebene geht, wo man in 5 Tagen kein Waſſer findet. Unter den Tuarids iſt es nicht nothwendig , daß die Frau dem Mann etwas bei der Hochzeit mitbringt, obgleich es gewöhnlich der Fall iſt; der Mann muß aber dem Schwiegervater etwas zahlen , für ſeine Einwillia gung, bei Reichen gewöhnlich rechs Cameele,

Wir erzählten unſern Freunden von den Sitten und

2

Gebrauchen unſeres kandes, und ſie waren denen bei ih alter Largee ausa

nen herrſchenden ſo åhnlich , , 8aß ein

rief: ner wäre úberzeugt, ſie waren von demſelben Stama

me !!

Die

Frauen

hier haben

volle

runde Geſichter,

ſchwarzes lodiges Haar, und darin iſt es dem der Neger áhng lich, das es leicht kraus wird . Die Jugenbrauen ſind etwas gewölbt, die Augen ſchwarz und groß , die Naſe platt und gut gebildet.

Die Kleidung iſt ein Barrakan , den

fie artig umwerfen , ein

dunkelblaues Tuch bededt deny

Kopf, bisweilen perhüllt dieß auch den untern Theil des Geſichts, wie bei den Männern .

Eorallen lieben ſie nicht

ſehr, oft haben ſie Muſchelſchalen als Dhrgehänge ... Donnerſtag. 27. Junius. immer krank ,

haben wir unſere Abreiſe wollen chen .

in

Ha teeta

da wir ihn nicht

zurüdlaſſen

iſt noch können ,

zehn Tage aufgeſchoben und

der Zeit Wadey Shiaty u.

l.

m . , beſus

Hillman ſoll nach Mourzud zurückebren, uns

mancherlei nachzuſchicken und für unſere Sachen dort zu ſorgen . unfern

Was wir jekt nicht gebrauchten, ließen , wir mit Iuarids in einer der Bergſchluchten...

Freitag. 28. Junius . fandigen

aus Führer

durch die

Stellen mietheten wir einen alten Largee : ebe

44

alles eingerichtet und Hillman abgéreifet war , wart es acht Uhr Abends , wir beſchloſſen aber doch aufzubrei chen .

Wir

gingen

bei Mondſchein über eine fandige

Ebene , mit vielen Büſcheln von Gras und Erdhügeln, die mit Geſträuchen bewachſen waren . Den Boden fanden wir an manchen Stellen hart, und mit einer Salzrinde bededt: Der Ulte ſagte uns , daß die Hügel durch das Waſſer ges bildet våren , und das Thai, bei großem Regen , unter Waſſer ſtebe. Er fügte hinzu, daß es in frühern Zeiten mehr als jegt geregnet håtte, was auch andere uns geſagt hatten . Sonnabend . 29. Junius . Mit Tagesanbruch machten wir uns wieder auf den Weg , und bald nach Sonnenaufgang waren wir zwiſchen

den Sandhügeln ,

die hier zweis oder freihundert Fuß

hoch ſind.

Das

Hinauf- und Herabſteigen ermüdete uns und die Sas meele ; die fteilen Seiten nöthigten uns weg zu nehmen , und mit den Händen die Cameele zu bahnen .

oft einen Ums einen Weg

Senſeits dieſer

für

Hügel , der

Grånze des Wadey Ghrurbi, iſt eine große Sandebene,

.

hie und da mit Grasbufcheln . Den Nachmittag zogen wir noch in derſelben Ebene. Wir trafen auf Furchen, worin Gras in Buſcheln ſtand. Gegen Sonnenuntergang

ſtiegen

wir an Sandhugeln

hinauf, von denen einer über den andern gethürmt zu feyn ſchien .

Nidts zu ſehen als tiefe, ſandige Ihåler

und hohe Sandhügel macht einen eigenen Eindruck, es hat etwas erhaben Schwermüthiges.

Wer kann

ohne

Staunen diefe Haufen von loderem Sand reben , viers hundert Fuß hoch ,

die jeder Windhauch aufregt , und

wer ſchaubert nicht bei dem Gedanken an den

unglúd ,

45 lichen Wanderer, der in einem Jugenblide

lebendig bes

graben iſt, durch einen Windſtoß, wie ſie hier bisweilen fich erheben ? Uuf der Spike eines ſolchen Hügels brach ten wir die Nacht zu .

Der Mond war beinahe

vol ;

fein filbernes Licht ftach ſehr ab gegen das Goldgelb des Sandes , und sie allgemeine Stille erregte mancherlei Betrachtungen . Sonntag.

30 Junius. C

Mit Sonnenaufgang

brachen wir auf, und unfer Weg führte durch ſandige Dhåler, die von hohen Sandhügeln allenthalben begränzt waren ; über einige derſelben mußten wir ziehen, zu uns ſerm großen Verdruß .

Unſer Waſſervorrath batte fehr

abgenommen und wir waren nicht ohne Beſorgniß, daß wir den Brunnen verfeblen , oder dieſer verſchüttet reyn möchte.

Bald aber ſahen wir den Brunnen , im Thale

Digidafa , und fanden gutes Waſſer.

Ein Kraut ,

mit

Blåttern wie ein Equiſetum , wuchs hier und in dem vorhergehenden Thale , und drei

bis vier Palmbåume

ůberſchatteten den Brunnen . Bei dieſem hielten wir die heißen Stunden .

Der Mameluk war krank.

Um vier Uhr gingen wir auf der Höhe einiger der bedeutendſten Hügelreihen fort, und ſtiegen einige Fehr fteile Schluchten

hinab ,

und gegen Sounenuntergang

erreichten wir eine große Ebene , wo ſich einiges Futter für die Cameele fand ; dort hielten wir an.

Die Gråſer

haben lange, ſpit zulaufende Wurzeln, die ſich aber am Ende nicht in feine Faſern zertheilen ; jede gent grabe hina Sie ift unter und Friedht nicht an der Oberfläche hin. mit einer feinen , fammetartigen Epidermis bededt, und diere wieder mit feinem Sande.

46

Dienftag. 2. Julius . --

Wir zogen immer in fans

digen Ihålern und Bergen : unſer Führer, den wir nun Mabomed ben Rami, Sohn des Sandes, nannten, war immer voraus , den beſten Weg zu ſuchen.

Im Sande

fahen wir häufig die Spuren von Fuchs und und bie und da Wadeys

lageu

Tlapperton

eine einſame Antelope. viele unb

Sdalen

In

Sadal, einigen

von

Straußeneiern .

ben

Habji tamen

Mahómed

von uns ab, zwiſchen den Sandhügeln , wir hielten an und ſchickten Leute ab, fie zu ſuchen , die glücklicherweiſe fie auch bald fanden.

Um Mittag blieben wir in einem

Shale und ruhten einige Stunden , Palmen .

im Schatten von

218 wir den Nachmittag aufbrachen , war die

Hite drúdend, das Gehen beſchwerlich : wir kamen auf eine Ebene, was uns einige Erholung verſchaffte, da das , Auf- und Herabſteigen an den Sandhügeln zu ſehr era můdete. Dort verloren wir unſere Diener aus dem Ges ficht, die ſich die Richtung des Weges nach der nah gea glaubten Stadt hatten zeigen laſſen , und wir ſchliefen des Abends mit ſchwerem Herzen ein . Der Wind wehte heftig Mitwoch. 3. Julius. in der Nacht. Sand .

Unſere Kaſten und Betttücher waren voll

Von unſern Leuten war nichts zu ſehen .

brachen früh auf.

Wir

Die Hügel von Wadey Shiati rah

man von Oft nach Weſt laufen , und Palmbåume in kleinen Wäldchen ; aber zwiſchen dieſen und uns einige hohe Sandberge .

waren

Unſere Bitten und Drohungen

konnten den alten Führer nicht bewegen , einen , wie es uns ſchien ,

geradern Weg einzuſchlagen , wir fanden

nachher, daß er Recht hatte, nicht nachzugeben . Nachdem

47

in fans

wir am Fuß einiger hohen Sandberge hingegangen was

bir nun

ren, kamen wir an einen ſteinigen , nicht ſteilen Paß,

en, war

der mit loſen Steinen von Quarzı gelbem Feldſpath und Eiſenerz bebedt war , wie die Felfen im Diſtrict

Sande Sebah .

Dort erblickten wir die Stadt ,

die an einem

Jadal, ohngefähr dreihundert Fuß hoben Hügel liegt.

Er iſt

einigen

seiern.

faſt in der Mitte des Thales ,

und aus der Ferne ſieht

eß aus, als wenn er mit Bruchſtüden von Baſaltſåus

Eamen len befekt wäre.

Man nähert ſich ihr, von dieſer Seite,

nan über Salzebenen , und durch Felder mit Gomab und Ges weiſe hölze von Dattelpalmen .

Die Felder ſchienen weniger

nem regelmäßig eingetheilt , als bei anderen Städten , viels

von leicht ſchien es nur ſo, da der größte Theil der Früchte

die eingeårndtet war.

Brunnen hat man nicht nöthig , da

auf es hier viele Quellen giebt, deren Waſſer fich in Beháls

Das ter ſammelt, und durch Candte die Felder trånkt. Dema

era peratur der Waſſers 30 Cent; aber die Behälter find ſo groß und offen , daß Sonne und Boden auf die Wars

es me des Waſſers Eir: fluß haben .

n Der Boden iſt dunkelfarbig , mit vielem Salz vers miſcht.

In der Salzebene dort iſt eine Menge kleinec,

tegelförmiger Hügel , der Grund beſteht aus Pfeifenthon , darauf ruht ein feinkörniger, gelber Sandſtein , die Spia be iſt ein Conglomerat , deſſen Hauptbeſtandtheil Eiſenia ſtein iſt. Die meiſten Einwohner kamen zu uns , und unſer Beſuch ſchien ihnen angenehm .

Der Kadi der beiden

benachbarten Städte war freundlich, und nöthigte uns, einige Tage bei ihnen zuzubringen . nicht,

und er foien nur

Wir konnten dieß

auf ſeinen Vortheil bei der

48 Bitte bedacht, da er balb um ein Hembe bettelte , einen Dollar, ſich eins zu kaufen .

ober

Die Menge bat drins

gend um Urgeneimittel und unſer großes Belt war bald von Kranten umringt, die größere Zahl waren Beiber. Einige hübſche Geſichter und Geſtalten pen gehúût ;

waren in luma

ihre geflochtenen Haare und ihr Naden

war aber mit Zierrathen überladen.

In Hinſicht der

Geſichtszüge gleichen hier die Leute theils den Beduis nen - Arabern , theils den Fezzanern.

Die Frauen find

von Mittelgroße , ſtark und lebhaft , und die Farbe ders jenigen , die ſich der Sonne nicht fehr ausſeken , iſt ein ſchmubiges Weiß.

Donnerſtag. 4. Julius.

Die Zahl der Krana

ten wuchs, einige brachten kleine Geſchenke für die Ars zenei.

Ich ſollte auch Bauberſprüche ſchreiben , gegen

allerlei Gebrechen , was ich aber ablehnte. Wittwe bat um ein Mittel ,

Eine muntere

das ihr einen Mann bers

ſchaffte; es iſt nicht klug, feine Unwiſſenheit zu geſteben, ich erklärte daher, das Mittel nicht mitgebracht zu ha's ben.

Dieſelbe Perſon hielt

meinen Freund

Olappers

ton , wegen ſeines hellen Bartes und Schnauzbartes, für einen Greis , zu meiner großen Beluftigung ſeinem Verdruß .

und

Er bildete ſich nicht wenig ein auf

die lange und Stärke feines Bartes , hatte aber nicht erwartet, daß die belle Farbe als Kennzeichen des Ul: ters würde genommen werden.

Keiner hatte vorher eia "

nen hellen Bart geſehen

alle Greiſe fårben den

und

grauen Bart mit Henna, dadurch bekommt er eine Farbe die der von Clapperton's Bart ähnlich iſt.

49 Kurz vor Sonnenuntergang beſaben wir die Stadt. Die Häuſer beſtehen aus Erde , und find an der Seite auf dem andern zu

des Hügels gebaut , ſo daß eins ſtehen ſcheint.

Die Straßen ſind enge, an einigen Stel

len im Felſen ausgearbeitet.

Der Felfen hat dieſelben

Beſtandtheile wie die Hügel

in

der Sandebene.

Der

Hinaufweg war bisweilen ſteil, und wir mußten durch Von dera die Moſchee ,' ehe wir die Spige erreichten . felben hatten wir eine ſchóne Ausſicht auf Wadey Shiati ; es zieht faſt von Oft nach Weft.

Der öſtliche Theil iſt

bis Oml abeed :

dieß iſt die weſtlichſte

gut bewohnt ,

Stadt, und obgleich, von hier

aus geſehen , der Boden

gut fcheint, findet man doch zwiſchen dieſer und Ghas damis keine Bewohner .

Eine Bergreihe bildet im Nors

den die Grange : ſie geht bis Ghabamis und endet ges gen Dſten bei Oml abeed . die

Gnie niedrige Kette macht

ſüdliche Grånze, und zwiſchen derſelben und Wadey

Ghrurbi findet man

nichts als

Sand.

Viele

Häuſer

find ganz verfallen , andere droben den Einſturz. Der Drt heißt noch immer die Neue Stadt, obgleich der Uns blid dem Namen nicht entſpricht : die alten Bewohner lebs ten aber in Felshöhlen , von denen man noch verſchiedene fieht ; wir gingen in einige, am Fuße des Húgels , fie waren meiſtens zwölf Fuß lang , Der Eingang iſt ſehr

verfallen .

und ſieben Fuß hoch. Etwa hundert Ellen

vom Fuß des Berges iſt eine große, unterirrdiſche Woh . nung .

Der Eingang war durch Sand und Steine faft

verſperrt : Olapperton und ich gingen hinein und fans den drei lange Gange, die nur durch kleine Deffnungen mit einander in Verbindung ſtanden Denham #. Slapperton.

ſo daß wir uns 4.

10 ſehr búden mußten .

Die Gange felbft waren gegen 7

Fuß hoch, 150 Fuß lang , und jeder hatte einige Niſchen wie zum Schlafen.

In Fezzan findet man nichts Lehns

liches, die jeßigen Einwohner wiſſen nichts von den frů . beren , und ſie ſind ſo furchtſam und

aberglaubiſch, daß

kaum einer je dieſe Grotten betreten hatte .

Sie ſtaun.

ten , als ſie uns ohne Weiteres hineingehen ſaben, und zwei wurden ſo beberzt, daß ſie uns Licht brachten ,

ſo

daß wir alles überſeben konnten. Sonnabend . 6. Julius .

Nach zwei Uhr bra:

chen wir auf, bei ſchönem Mondſchein , und kamen über cibi fine fandige Ebene, mit vielen kleinen Hügeln. Bei dem Brunnen Daltoon hielten wir an, er war halb voll Sand, und

das Waſſer ro falzig ,

konnte.

daß man es nidit trinken

Wir famen dann wieder zwiſchen

Sandberge

und unſer neuer Führer war weder ſo thatig ,

noch ſo

erfahren als der vorige,

Montag, 8. Sulius.

Frůb am Morgen

ten wir den Wader Trona, von der Nordoſſeite.

betras Wir

fanden dort einen Haufen Dattelpalmen , und einen klei: nen See , aus welchem man erhielt ;

die Weſtſeite

wachſen und

unreines Trona ( Natrum )

des Sees iſt mit

Palmen be :

die ſumpfigen Ufer ſind faſt überall mit

Oraß und einer großen Binſenart bebedt.

Er iſt ohna

gefähr eine halbe Mile lang und über zweihundert Els len breit.

In dieſer Jahreszeit

war er nicht tief und

manche Stellen ſogar troden , die im Winter und Frúha ling bedédt ſind. Das Trona cryſtaliſirt ſich am Grunde des Sees , wenn das Waſſer hinreichend geſättigt iſt: denn iſt zu viel Waſſer, o lo ißt es das Trona " , wie

51 die Leute fagen . Die Schichte iſt von verſchiedener Starte, die größte Dide beträgt zwei bis drei Zoll. Die Obers fläche am Grunde iſt nicht ungleich durch Cryſtalliſationen, aber rauh für's Gefühl , von zahlreichen rundlichen $ 8 , derden. voll

Das Waffer das unmittelbar darauf ſteht, iſt

von

zahlreichen ,

Cryſtallen

von

ſtoßen

immer

iſt

kleinen ,

Salz ;

die

bemerkbar.

obere Flache bedeckt,

ſo zeigt

ſchonen ,

Linie -wo ſie Wenn ſich

pon kleinen tafelförmigen Stúden bricht man die Maſſe ,

nicht

verticalen zuſammena Salz

die

darauf eine Menge in jeder Lage.

Bers

ſo ſieht man fchöne Cryſtalle,

oft mit håbſden Strahlen.

Die Oberfläche des War:

fer & ift an manchen Stellen mit großen dünnen Salz ſchichten bedeckt, ſo daß es ausſieht, als wenn der See theilweiſe gefroren

ware :

nach dem andern ,

bis das Ganze ziemlich did wird.

es bildet

fich ein Hautchen

Der Boden des Sees beſteht aus dunkelbraunem Sande, der in's Schwarze ſpielt, klebrig und füleimig anzufuh. len , und an den nicht

lange vom Waſſer entblößten

Stellen der Ufer quilt etwas berpor , das wie minera, liſcher Theer ausſieht. ter und iſt am

Das Waſſer nimmt ' zu im Wina

böchften im Frůbiabr . - Im Anfang des

Winters iſt das Irona am didften und beſten, im Früb. ling verſchwindet es ganzlich . bat

in

den

letzten

Die Größe des Sees

neun Jahren

ſehr

abgenommen,

und trifft man keine Anſtalten , ſo wird das bald noch bedeutender der Fall ſeyn : die Pflanzen wachſen úppig empor und rebir reichte Uferſtellen da.

ſieht man hier , und

So viel ich erfragen konnte , hat die Menge des

gewonnenen Trona in den legten zehn Jahren nicht abs

3

genommen ; vielleicht aber ſcheint es auch nur ſo, da für den jedesmaligen Bedarf genug fich findet. liche Ausbeute rechnet man auf vier meelladungen , jede zu etwa

Die jährs

bis fünfhundert Gas

vier Centner ; – eine ges

waltige Menge, wenn man die Größe des Sees anſieht. Man holt es erſt, wenn es verlangt wird . Ein Mann geht hinein und bricht es los , die am Ufer nehmen alle frembartigen Theile weg , und machen vieredige Paden davon , die ſie mit den záhen Faſern der Palmblátter zu . fammenbinden. wird auch

So geht das meifte nach Tripoli , viel

in Fezzan verbraucht.

Jede kadung koſtet

an Ort und Stelle zwei Dollars. “ Das Waſſer in dem Thale iſt gut und ohne Salzgeſchmad . Ein alter ſchwara zer Fezzaner, şadji Hli, hat jeßt alles unter ſich, er lebt ſchon lange in dieſer Übgeſchiedenheit und findet Erſatz dafür in dem Gewinn , den er hier macht. Im Frůb ling fångt man in

dieſem See eine Art Würmer , die

in Fezzan ſehr beliebt ſind. Gegen zwanzig Cameele der Waled Buſafe warteten auf ihre Ladung . Clap perton faß oben auf einem Sandberge und war ſo erfreut über die Ausſicht, daß er mich mehrere Mal rief.

Der Anblic war wirklich ſchon.

Ein tiefes,

fandiges Thal , obne alle Begetation , nur mit zwei gros Ben Gehölzen von Dattelpalmen und in jedem ein ſchöner See.

Grade der Contraſt war es , was dem Ganzen

einen roichen Reiz gab. Die oben erwähnten Würmer, die man ſo ſehr liebt, find dem bloßen Huge kaum ſichtbar und von einer Urr Gallert umgeben.

Sie ſind róthlichbraun und haben ei ,

nen ſtarken ſolammigen Geſchmad .

Betrachtet man fie

53

durch ein Microſcop, ro, iſt der Kopf klein und gedrückt, die Augen ſind zwei große, fchwarze Flecken , auf langen Stielen an beiden Seiten des Körpers iſt eine Reihe von Strahlen , wie die Floßfedern der Fiſche , die wohl die Stelle der Füße vertreten , und ſie ſind in beſtändiger Bewegung . Im Frühling ſind dieſe Thierchen am zahlreichſten , beſonders bei ſtarkem Winde : ein Mann fängt ſie, indem er eine Strede in den See hineingeht, mit einem Nebe : man läßt es eine Weile auf dem Grunde ruhen und zieht es dann eine Strede fort.

Sie ſterben bald nachdem ſie

aus dem Waſſer genommen ſind.

Man findet auch ein

Thier in dem See, das ihnen nachſtellt, es iſt einen Zoll lang, beſteht aus Ringen, hat an jeder Seite fechs Füße und zwei ſchmale hornförmige Auswuch ſe am Sowanz. Die anderen Seen , worin auch jene Würmer

fich

finden, ſind zwei Tagereiſen von dieſem in Thålern, die wegen der hohen Sandhugel faſt unzugänglich ſind, und nur von den Dowedee, den Leuten die dieſe Inſecten fi: ſchen, zu gewiſſen Zeiten bewohnt. Man läßt ſie einige Stunden in der Sonne trodnen , und ſo werden ſie in den Stådten Fezzan's theuer bezablt. Mitwoch. 10. Julius. -

Wir reiſ'ten ab mit Sons

nenaufgang und der Weg war angenehmer , freier von Sandhügeln , obgleich wir einige von bedeutender Höhe an jeder Seite ſahen . In der Nacht wurden zwei Hodyzeiten gefeiert. Die Bråute führte man auf Einem Cameele herum ( aus Spars ſamkeit ), bunt gepußt , und durch Deden allen Bliden entzogen .

Ein anderes Cameel ward hinterdreingeführt,

54 die Geſchenke , die in Weißen oder Gerſte beſtanden, von ten Leuten in Empfang zu nehmen , wofür man ein feft veranſtaltet.

Sie zogen

ziemlich weit von der Stadt,

von faſt allen Bewohnern , Männern und Weibern , um ringt .

Die Männer , auf's ſchönſte gepugt , feuerten zur

Ergóklichkeit, mit Flinten und Piſtolen, die Frauen ſans gen . - Mufilanten zogen

voraus , und

man ſah ihnen

an, daß fie dem Bacchus gehuldigt hatten . faft zwei Stunden ,

ebe

Es dauerte

die Braute nach ihren Woh

nungen zurüdgebracht wurden.

Die Seremonie ward

durch Schreien der Weiber und Flintenſchüſſe verkündet. Früh

Freitag , 12. Julius . -

am Morgen

bra ,

chen wir auf und erreichten Dubari um Mittag , wo wir einen Tag bleiben mußten , damit die Sameele fich aus . ruhen konnten.

Dienſtag. 16. Julius.

Wir hatten die Sameele

vor Tagesanbruch beſtellt, fie tamen aber erſt nach Sons nenaufgang.

Um fechs Uhr brachen wir auf.

gen durch ein ebenes ,

Wir jos

tieſiges Ibal , Berge waren im

Süden“ , und Sandhügel gegen Norden .

Den

Tulloh

Baum fanden wir in Menge : an einigen Stellen große Rinden von kalkartigem Stoff.

Uns begleitete . Maho :

med , ein ſchwarzer Juarick , der in der Nähe von Biar Hadje Atmut wohnt.

Wir blieben in Biar .

Mittewoch . 17. Julius. -

Frůb des Vormittags

tam eine Safila von Zuarids , von denen die meiſten Hadjes waren , von Ghraat.

Hateeta

ſtand auf fie

zu begrüßen und behandelte fie mit großer Achtung.

Ei

ner war ein Maraboot , und in großem Unſehen bei den Juarids ;

ein alter Mann , einnehmend in ſeinem Be:

55 tragen und ohne Zwang .

Sie ſprachen ohne RüdhaltSTUD Einer konnte uns mit uns, und ſchienen uns geneigt.

manches über die Targees Buchſtaben ſagen , wußte aber auch nichts über die frúberen Zeiten dieſes

Volkes . Sie

daß wir Belenner des Jélam wúr 1 aber eigentlich verlangten ſie keine Ueberzeugung,

wünſchten berzlich , den ,

nur die Lippen ſollten wir bewegen : es genügt wenn einer nur ſagt : Es iſt nur Ein Gott und Muhamed iſt ſein Prophet ! " und einige Gebete ſprechen kann. Donnerſtag, 18. Julius . -

Eine Stunde vor eons

nenaufgang waren wir ſchon aufgebrochen . rigen

Wie am vos

Jag lief der Weg durch ein breites, ebenes Thal,

das8 pon derſelben Bergreihe begränzt ward , die überall

Buchten bat, mit ſtumpfen Vorbergen.

Die Spigen der

Berge ſind eben .

Faſt die ganze Reihe iſt,

Hadje Abmut an ,

ohne Ungleich beit,

von Biar

wie dieß Zhal.

Hin und wieder trafen wir blühende Ucacien, und Uraa biſches

Gummi hing an den Zweigen .

Ungeachtet der

Stacheln freſſen die Sameele ſchnell und gierig von dies fen Bäumen ,

und wie

es ſcheint ohne Unbequemlicha

teit. Freitag. 19. Julius . -

Die Hügel bekamen eine

etwas andere Geſtalt, ftatt der Ebenen oben zeigen ſich nun Spigen und Ungleichh : iten . Eine Stunde nach Son nenunfergang machten wir halt im Wadey Elfoo, oder dem T bal der kúhlen lufte.

Der Tag war ans

greifend, wir hatten 29 Miles zurůdgelegt, ohne anzu halten . Die Mittagsbiße war zum Erſticken , zum Glúd webte eine kühlende luft. laſſen hatten ,

Seitdem wir Mourzuc vers

ward die Hike

durch einen angenehmen

66 Wind gemildert, der fich um acht ober neun Uhr Mors gens erhob , und dem Lauf der Sonne folgte. mal kam er in heftigen Stoßen ,

Mancha

und nach Beſchaffen :

beit der Haut ſchien er heiß oder falt ; jenes wenn man troden war , dieß wenn man ausdunſtete. fernung von einem Brunnen

Die Ents

zum andern beträgt vier

Tagreifen , was in dieſer Sahreszeit nicht wenig iſt.

Sonnabend . 20. Julius. Mittag , faſt ohne Vegetation.

Die Gegend, bis um Der Weg lief zwiſchen

niedrigen Hügeln von Sandſtein und hartem Ihon. Dann tamen wir an ein ſchönes Thal ,

das ſich zwiſchen den

Hügeln hinwand : es iſt das legte , wie man ſagt, ehe mir Putinat erreichen . gen Süden :

Die Berge ziehen ſich mehr ges

wir hörten ,

daß

ſie ziemlich

dem Wege nach dem Sudan fortlaufen , gen Dſten wenden ,

in's Land

weit

auf

dann fich ges

der Sibbos treten und

darauf hinab in die Nähe von Bornou ziehen.

Långs

dieſer

Ghraz

Hügel

unternehmen

die Juaris

zies (Raubzuge) in's Gebiet der Tibbo's.

ihre

Dieſe beiden

Nationen leben in ſtetem Kriege mit einander. Montag . 21. Julius.

Wir brachen wieder auf,

eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang .

Wir trafen Hús

gel von Alaunſchiefer , und früh am Morgen zogen wir

1

bei einem kleinen, kegelförmigen Hügel vorbei , Boufra , Vater des Fußes , genannt , úber welchen die Leute von den Kafilas im Vorbeigeben ſpringen : ſten kann ,

wer es am bes

den hålt man får am wenigſten durch die

Reiſe erſchöpft. der Sage nach

Nabe dabei ſind einige Hügel ,

wo ,

eine Schlange, ſo groß als ein Camsel,

57 hauſen ſoll.

Der Targee iſt entfeßlich aberglaubiſch und

leichtgläubig: von jedem Hügel , von jeder Höhle hat man eine Fabelſage. Um Mittag betraten wir die Grange des Landes der Juarid ,

durch einen ſchmalen ,

engen

Paß , der über Hügel von Alaunſchiefer in ein unfrucht bares , enges Thal führt.

In einiger Entfernung ſieht

man die Hügel der Tuarids , von Norden nach Süden laufend , aber nicht flach und eben , ſondern ſich in mana nichfaltigen Spigen und Regeln erhebend . In der Nähe hier ſind mehrere Sandhugel :

alle Thålen find begränzt

durch niedrige Hügel von Ulaunſdiefer, und kürzlich ents ſtandene,

aber feſtſtehende Sandbúgel.

Um acht Uhr

kamen wir nach Ludinat. \

Das Thar heißt Sardalis .

Nabe bei uns , auf eis

ner kleinen Anhöhe , ſteht ein altes ,

verfallenes Gebäus

de , als Erbauer nennen die Leute die Juten, da es Ura- , biſchen Urſprungs iſt.

Eine große Quelle entſpringt in

der Mitte, das Waſſer fließt in ein großes Baſſin.

Ein

fleißiges Volk könnte hier gutes Getraide ziehen ,

aber

die Juaris lieben den Feldbau nicht, die kleinen beſtell ten Plage ſind von Fezganern bearbeitet.

Die Juaricks

hier hegen die größte Verachtung gegen Städtebewohner und Uferbauer. Ein großer Baum fteht neben dem Ca ſtell, die Sage geht, daß unter ihm Geld liege. Der Vater des jebigen Maroboot,

der wegen ſeiner Heiligs

keit berú bmt war, ſoll die Schrift vernichtet haben , wels che die Stelle bezeichnete.

Das Grab dieſes Mubames

1 daniſchen Heiligen iſt in der Nähe , und ſo geachtet, daß Leute die vorbeirriſen dort alles, was ſie nicht gebraus

58 chen ,

niederlegen und es bei ihrer Růdlehr unberührt

wiederfinden . Menſchen giebt es hier wenige , nur hie und da era blidt man eine Hütte von Grag .

In dem Shale gab

es einige Schaafe, wir fauften eins von dem Maraboot. Das Waſſer der Quelle iſt trefflich. Donnerſtag. 24. Sulius. Erſt um ſieben Uhr tamen wir wieder zum Aufbruch.

Wir gingen an mehreren

Duellen hin , bei einer fanden wir ſchönes Sumpfeiſen erz .

Die Weſtſeite des Thales hat das Unſehen einer

rauhen Seeküſte, und die der Luft ausgelegten Felsſtüle ten glichen dem Ufer das von

den Bogen beſpült ift.

Die Felfen beſtehen aus feinkörnigem Sandſtein , der auf Ulaunſchiefer ruht , Höhlen unter dem rauhe Ausſehen , fchwarze Oberfläche.

dieſer zerfällt in der Luft ,

bildet

Sandſtein und dadurdo entſteht das das

noch

trauriger

wird

durch die

In der Ferne glaubten wir Bafalt

zu ſehen und waren nicht wenig verwundert , als wir ges nauer unterſuchten .

Wir tamen in einen engen Paß, mit

boben , rauben Bergen an jeder Seite, einige waren ſpig ; faſt alle waren ſchwarz,

mit weißen Streifen , und ges

währten einen traurigen Unblick.

Die äußere Seite die :

ſes Sandſteines wird bald glänzend ſchwarz wie Baſalt. Die weißen Streifen beſtehen aus ſchimmerndweißem Ulaunſchiefer, der in kleine Flocken wie Schnee zerfått : und der Grund hat an manchen Stellen das Anſehen , als ob er mit Schnee bedeckt wäre. Es blies ein ſtarker Wind , als wir durch das fich ſchlängelnde Thal zogen ; Sand ward 1 in allen Richtungen herumgeweht , und oft war der Himmel dadurch einige Minuten ganz verfinſtert.

Der Paß führte

59 zu einem Thar , wo einige Tullohbaume ſtanden : wir 30 : gen ſchnell hindurch und kamen zu einer großen , fandigen Ebene : im Dſten waren die Berge von Dadrart, im We ; ften die hohen Sandberge. derbar aus ,

Dieſe Reihe nimmt ſich fons

ſie iſt maleriſcher als alle die wir noch ſaben :

überall glaubt man verfallene Kirchen und Schlöſſer zu ſe: ben , und es iſt kein Wunder, daß die Volksfage jedes von einem Dámon bewohnen laßt.

In der Entfernung iſt ein

Berg , maleriſcher und höher als die anderen , Gallur Janoun , des Teufels Schloß ;

er heißt

zwiſchen demſel:

ben und der ganzen Kette iſt der Paß , durch welchen uns ſer Weg geht.

Hateeta fürchtet den Berg , erzählt uns

mancherlei Geſchichten von wunderbaren Erſcheinungen die dort ſtattgefunden : er ſchaudert, wenn wir ihm ſagen , daß wir den Berg beſteigen wollen . Freitag . 25. Julius . felben Richtung: Formen .

Die Bergkette blieb in ders

uns erfreute die Mannichfaltigkeit der

Einer heißt des Jeufell Ha u S , ein anderer

der Staften , unter dieſem fol das ebemals hier bauſende Volk , ungeheure Rieſen , eine große Summe Geldes vers borgen haben .

In bedeutender Entfernung gegen Sů :

den ſieht man , daß ein Theil dieſer Bergketee ſich weſtlich wendet ,

dieſer ſoll bis Duat geben.

Ein

anderer Arm

fol gegen Südoſten ziehen und an die Bergkette in Fez. zan ſtoßen .

Um Mittag hielten wir in dem Paß zwiſchen

der Bergkette und dem Teufelsſchloß.

Ich ging zu dem Schloſſe des Teujels, unſer Bediente Abdullah begleitete mich , bfieb aber weit zurück : als wir nahe kamen, ſagte er" , mit einem flåglichen Ion , daß kein Weg hinaufführe ; wir wollen einen ſuchen , war meine

60 ,' Untwort.

Der Berg ivar ſteil und es lagen ſo viel Steine

berum , daß wir nur eine der Hohen erſteigen konnten . Dort ruhten wir und fanden , möglich mache,

daß ein Ubgrund es una Abdullah hier weiter zu kommen.

faßte Muth , als er fab , daß der Berg nicht anders bes fchaffen war als alle andern.

Sateeta war in großer

Beforgniß und ward erſt wieder ruhig bei meiner Rúd: tehr, wunderte fich ,

daß ich nichts geſehen hatte ,

und

erzählte , wie es andern gegangen war. Eine halbe Stunde nach Sonnen : 26. Sulius. -

wo uns Hatees

untergang kamen wir nach Ghraat ,

ta's Verwandte , auch ſeine So weſter , beſuchten. Hateeta erhielt im 1. Sonnabend . 27. Julius . mer mehr Beſuch von ſeinen Belannten , die uns förmlich vorgeſtellt wurden : die meiſten waren aus der Stadt und auf's ſchönſte gepukt. Den Nachmittag beſuchten wir den Sultan .

In dem

Caftell waren in einem Vorzimmer Matten ausgebreitet. Der alte Mann faß , ftand aber auf und hieß uns in ſeiner Stadt willkommen .

Er entſchuldigte fich ,

weil er noch

nicht zu uns gekommen wäre , er rey aber krank und eis nige Zeit ſchon habe er das Haus nicht verlaſſen. hatte den Guineamurm , ſeinen Augen.

Er

und der Staar bildete ſich in

Sein Unzug beſtand in einem abgetra

genen Tobe und Beinkleidern

von áhnlicher Beſchaffena

heit , und um ſeinen Kopf hatte er ein altes Stück gelo bes Tuch gewiđelt, ſtatt eines Turbans . tigkeit ſeiner Kleidung ,

hatte er in feinem Heußernet :

was Gefälliges und Einnehmendes , gezwungenes ,

Tror der Dürf

und etwas ſo una

daß man fich behaglich bei ihm fühlte.

61

Bir gaben ihm einen Sábel , der ihm gefiet. ta

wünſchte , wir möchten

wir hatten aber keinen ,

Hatee:

ihm einen Bournous geben ,

der uns gut genug ſchien , da Wir hatten

uns der Titel Sultan irre leitete.

die

Suarios nicht für fo eitel gehalten , die uns immer von dein

Reichthum

und der

Menge der Leute

hier

ers

fåhlten. 213 wir den Sultan verließen, mit dem wir in je : der Rúdſicht Urſach hatten zufrieden

zu

ſeyn ,

gingen

wir nach dem Hauſe Lameen's , deſſen Bater, der Kadi, in Hadames war , um einige öffentliche Angelegenheiten zu beſorgen.

Er hatte dem Sohn aufgetragen , und mit fein Haus war in

aller Aufmerkſamkeit zu behandeln :

Ordnung gebracht, Teppiche waren auf einer hohen Mas trade ausgebreitet, worauf wir uns regen mußten .

Eis

nige Leute aus dem Schloſſe kamen mit uns, und durch die Arabiſch ſprachen ,

Hülfe derer ,

ziemlich gut unterhalten .

konnten wir uns

Als wir uns nach den Buch :

ftaben der Juarios erkundigten , börten wir ſie auf die felbe Art ausſprechen wie vorher.

Wir waren bier eis

gentlich an der Quelle, aber zu unſerm leidweſen fand ſich kein Buch in der Juaridſprache, und ſie ſagten uns , daß e $ keine gebe.

Nur einige von den Tuarids konnten Ara:

biſch ſprechen , was uns um fo mehr auffiel, da ſie gros Ben Berkehr

mit

Nationen haben ,

die

teine

andere

Sprache reden.

Gegen Sonnenuntergang kamen wir zu unſeren Zer: ten zurüd, die frei von Beſuchenden waren , da alle fich zum Gebet und Effen entfernt hatten. Der Sultan

1

62

tan

fchidte uns wieder gekochtes Fleiſch ,

Brodt und

Suppe. Den Abend erſchienen Hateeta's Verwandte wies der ;

unſere fehlerhafte Uusſprache der Tuaridworte ers

gógte ſie ſehr: und, obgleich wir nicht mit einander rea den konnten , unterhielten wir uns doch gut. Mebrere Mal mußte ich über das ernſte Weſen lachen, daß Stop : perton annabm : Hateeta hatte ihm Vorſchriften ge . geben ,

denen er getreu nad kam ,

Juarid,

wie nur irgend ein

Die Lebendigkeit der Frauen, ihre Freiheit im

Umgange mit Männern, die Achtung, welche dieſe ihnen bewieſen, bildeten einen ſchneidenden Widerſpruch mit dem , was wir in anderen Mahomedaniſchen Ländern geſehen batten ,

Heftige Windſiöße von Norden her ,

die

uns faſt

mit Sand überſchütteten. Um vier Uhr gingen wir aus, die Quelle zu ſehen, wovon mir ſo viel gehört hatten , und einen Gang um die Stadt zu machen . · Das Waſſer

bildet ein großes

Beden , das von Palmen umgeben iſt, die Ufer find mit Binſen bewachſen, nur da nicht wo die Leute das Waro fer ſchöpfen .

Das Waffer ſprudelt nicht auf ,

Shiati und Lubinat ,

wahrſcheinlich quilt es in einem

größeren Raum bervor, wie in Traghan . iſt hell,

wie in

Das Waſſer

in Fülle und hat einen guten Geſchmad : eine

bedeutende Strecke Landes wird durch Canale bewaſſert, und der ganze Ort wird von hier aus mit Waſſer ver feben .

Gutes Waſſer in Menge ift überall eine Wohl .

that, beſonders in heißen Ländern .

Die Leute wiffen es

auch zu ſử åßen , man hört dieſen und jenen Ort loben,

63 wegen

ſeines Waffers , und oft erwähnt man , Gallenkrankheiten

nicht

errege ,

wie bas

an

daß es andern

Stellen . Einige Stellen hier ſind wirklich Tchön , wegen der

det man

Plåne mit Gras und Beete mit Waſſermelo

Dattelpalmen

nen ,

Hier und da fin :

kleinen Raum .

Ubwechſelung in einem

kleine Vierede

voll von Früchten ,

mit Sufody und Caſſoub , und ichóne Reben , die an den Báumen

Wir fanden

emporranten.

Lagerſtatten

von Palmbláttern, ungefähr fünf Fuß hoch : man ſchläft und ſichert ſich dadurch gegen die Scorpione,

darauf,

die hier in Menge ſind.

3 Wir fahen dann die Stadt ,

en fiel:

die Häuſer

hübſch und rein ;

fchöner als j.de in Fezjan.

Taft

deren Unblick uns ge : und

die Moſchee

Sie liegt am Fuß eines

Berges , auf deſſen Gipfel die alte Stadt ſtand : fie fou , wie man uns erzählte , größtentheils durch den Einſturz

hen,

der einen Seite des Berges , worauf fie ſtand, zu Grun. de gegangen ſeyn, wobei auch eine große Unzahl von den Einwohnern umfam. ude Berge bier ſcheinen durch fola

0586 mit Before

Die in ruim

does Einſtürzen ihre iesige Geſtalt zu haben . Die Stadt iſt mit gut unterhaltenen Mauern umges

ben ,

fie beſtehen aus Sand und weißem Ihon ,

wo :

einem durch ſie ein reinliches Unſehen erhålt.

Sie hat nur ein

Waſſer : eine cti Thor , gegen Often , früher waren mehrere , die nun ver : Die Häuſer ſind aus demſelben Material mauert ſind. máfferte gebaut , wie die Mauer , und haben dieſelbe Einrichtung er ORT: und Geſtalt , wie in Mourzuck und anderen Muhames

ſlenes

t loben,

daniſchen

Städten .

Die Stadt ſcheint bon derſelben

Große mit Dugari und hat etwa 1,000 Einwohner .

Der

64 > Begräbnißplak iſt außerhalb der Mauer : er iſt in zwei Theile getheilt : einer

iſt für die Erwachſenen beſtimmt,

der andere fur Kinder ; eine Einrichtung, die in Fezjan nicht gewöhnlich iſt. Auf unſerem Wege trafen wir mit Frauen zuſam : men, die ausgegangen waren, uns zu reben ; alle waren ohne Scheu und ' munter ,

und nicht durch die Gegens

wart von Männern geſchredt. Einige batten hübſche Zůs ge , aber nur eine oder zwei konnten ſchon heißen.

Vers

ſchiedene Einwohner kamen aus ihren Häuſern, wie wir vorbeigingen , und begrüßten uns herzlich. Die Sprache der Zuaride

iſt rauh

und voll von

Sehltonen , aber kraftig , und fcheint ausdrudsvoll,

ro

weit wir es , bei unſerer unvollkommenien Kenntniß, be : urtheilen konnten .

Bei dem Mangel an Büchern , und

der wenigen Sorgfalt die Sprache auszubilden ,

muß

ſie ſehr mangelhaft bleiben . Der ruhige Character der Die Mans Tuarids ſcheint den Muſen nicht günſtig , ner fingen ſelten : Weiber.

man hålt es für ein Vergnügen der

Die Geſänge ſollen angenehm ſeyn .. Wir hörten

nichts von ihren Liedern.

Das

Wort hat einen guten,

geſunden Verſtand, und ſie wiſſen beſſer Auskunft über alles zu

geben ,

was ſie

geſehen haben ,

von Mauriſchen Kaufleuten erhalten habe. in einer beſſeren Lage ,

als ' ich je Sie würden ,

ein ausgezeichnetes Volk fayn.

Faſt an jedem Ort den ſie häufig beſuchen , findet man Tuarid - Buchſtaben eingehauen .

Es iſt gleichgültig, ob

man die Buchſtaben von der Rechten zur Linken ,

oder

umgekehrt ſchreibt, oder ob man ſie unter einander rekt.

65

+ Yet

Yuk ::

ugh Yow

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W Yer Ajid

O jio i

0 Yes ) fine

jar s

jet

pyn Öigte

üst

júr ÖZ Dieſe Buchſtaben werden für den Kundigen hinreichen, die Berwandtſchaft dieſer Sprache mit andern aufzufins den.

Hier

haben wir keine Gelegenheit , Unterſuchuns

gen über einen ſo wichtigen Gegenſtand anzuſtellen.

Anmerk. des Engt. Beraudgeberg.

Der übrige Theil des Las

gebuchs , die Rückreiſe nach Mourzütt enthaltend , unintereſſant, und dabet nicht gedrudt.

Denham H. Slapperton .

iſt ganz

Neue

Entdeđungen

E r ft e 6 Bon

M

o urzu

in

Africa.:1:"795

Capitel.

na ds

sour ä

in

Bornó u .

Am Abend des 29. November berließen wir Moura zuď ,

begleitet von faſt allen Einwohnern ,

die nur ein

Pferð herbeiſchaffen konnten : die Cameele waren früh ab . gegangen ,

und die Zelte fanden wir zu Bezow aufges

ſchlagen , einem Orte ,

der aus einigen Hütten beſteht.

Von Bezow nach Traghan iſt ein guter Weg , mit håufia gen Incruſtationen von Salz, und wir erreichten es vor Mittag .

Es iſt eine hübſche Stadt , mit einer Mauer,

eine der beſten unter den 109 , die in Fezgan liegen ſol : len.

Iraghan war früher ſo wohlhabend als Mourzuck

und war die Hauptſtadt und Reſidenz des Sultans , der den öſtlichen heil Fezzan's beberrſchte,

man ſieht noch

die Ruinen ſeines Schlofjes. Ein Marabut, von großer Heiligkeit , iſt die Haupts perſon in Iraghan ,

wie ſein

Bater , es vor ihm war.

Während der Regierung des Vaters von dem jebigen

67 Paſcha , als Arabiſche Truppen fich vor der Stadt zeig ten ,

ging der damalige Marabut ihnen entgegen ,

und

zahlte von ſeinem Vermogen 60,000 Dollars, ſeine Mite Es werden hier

búrger gegen Plünderung zu dúben .

Teppiche gemacht, denen von Conſtantinopel gleich .

In

den Garten bei der Stadt ſind einige gute Quellen , die einzigen in Fejzan , wie man ſagt, mit Ausnahme der warmen zu Hammam, bei Sodna. Durch die Gaſtfreundſchaft des Marabut wirklich vollgepfropft, gingen wir nach Maefen , wo einige Fút: ten und ein Haus ſtehen .

Der Weg dahin läuft über

Sand und Salz, und gewabrt einen ſeltſamen Anblid : die Oberfläche iſt voll von Riſſen : fieht es aus wie

ein

an

einigen Stellen

friſchgepflügter der ,

und die

Stúde find ſo hart , daß man ſie nicht gerbrechen kann. Der ſchmale Weg , gang eben ,

auf welchem alle Thiere gehen ,

und ſieht aus wie Eis .

iſt

Nabe bei Maefen

wird der Anblick ſchöner , die Spalten ſind breiter , und an den Seiten derſelben bángen , einige Fuß tief , búks ſche Cryſtalle *).

Ich brach ein Stüd ab , das Innere

*) Die Oberfläche iſt von dunkler Farbe, hier und då mit ſchnees weißen Flecken und Streifen ; ſie iſt uneben , als wenn große, breite Scholen zuſammengehåuft wåren ; dieſe find unten hohl , und haben eine rauhe Oberfläche , durch viele Knollen und Zacken .

Dieß fand ich auf allen Salzfeldern.

Wober

dieſes Uufhäufen der Salzſchollen und der Durchzug der Luft unter denſelben komme , iſt ſchwer zu erklären. War die Nas tur allein dabei thátig , oder auch die Kunſt ? Ia den zahlreis chen Gårten bei Iraghan , und an andern Stellen , die man brach liegen ließ , bemerkten wir, im Kleinen ,

eine dynliche 5 *

68 war aber ſo můrbe , wie das Leußere hart war. erſtreckt ſich über 20 Miles von Oft

nach Weſt.

Dies

Das

Waſſer in Masfen , obgleich ſehr mit Soda geichwangert, iſt nidht übelidhimedend , noch ungefund . Als wir machen verließen , kamen wir gleich in eis ne ide Ebene ,

und nach einem für Cameele 14 Stun :

den langen Marſche erreichten wir Meſoola, ein Maten , öder Ruheplat , wo die Cameele einige Nahrung , an der Pflanze Agbul , fanden .

Wir brachen auf mit Sonnen :

aufgang und hatten einen eben ſo angreifenden Marſch durch eine Buſte derſelben Art , ohne ein lebendes Be ſen zu ſehen ,

das

Peinen Vogel ,

Pein Inſect.

und roth .

nicht zu unſerer Kafila gehörte, Der Sand iſt fein ,

Wir tamen nade Gatrone.

rund

Die Araber fu :

chen die hohen Palmbäume , welche die Stadt umgeben, wie die Matroſen das Land, und ſo wie fie dieſe anſicha tig werden , richten ſie darnach den Zug . fand dort meine Gefahrten ,

Ich

aber in folchem

Sufiande, der für eine lange und beſchwerliche Reiſe eben nicht die beſten Ausſichten gab .

Während meines Aufent :

haltes in Mourzuc hatte ein beftiges Fieber mich genóc thigt ,

10 Tage das Bette

zu

húten ,

ich

war noch

ſchwach : aber im Vergleich mit meinen Freunden war ich ſtark.

Dr. Sudney

litt am Huſten und klagte úber

ſeine Bruſt ; Herrn Slapperton hatte das Fieber noch

Erfbeinung ,

und die Ersichotten waren bars ſtart mit Salz geſchwangert ; nur nicht in dent Grade wie auf den großen Ebenen . Das Salz iſt von doppelter Urt : eine ſaneeweiß und oft einige Zoll dick, die andere mit einer erdfarbenen Obers $. .

flåde.

69 nicht verlaſſen , und Hillman war zweimal ſo übel geweſen , daß ihn der Doctor aufgegeben hatte. Wir alle indeß wünſchten weiter zu reiſen , Abwechslung und das warme Wetter ſtellen.

Gatrone ' liegt nicht ſchlecht;

bergen umgeben ,

und hofften die

wurden uns hers1 es iſt von Sand

und von Erdhügeln ,

Bäumen , Uthali genannt , bedeckt ſind .

die mit kleinen Rund um die

Stadt her ſind Hütten fúr die Iibboos gebaut. Obgleich wir auf der Südſeite der Stadt lagerten, hatten wir kalte Nord- und Nordoſtwinde, und das Ihers mometer ſtand des Morgens in den Zelten zwiſchen 43 und 45 ° . Wir hatten hier Borrath von Datteln u . f. w . zu einer langen Reiſe angeſchafft, und um 11 Uhr des Mora gens verließen wir Gatrone. Boo : Khaloom

Der Marabut begleitete

bis vor die Stadt , und nachdem er

nicht einen Zaubertreis , ſondern ein Parallelogramm in den Sand gezeichnet hatte, ſchrieb er darin einige bedeus tungsvolle Worte aus dem Koran . - Die Menge ſah' ju mit ſtillem Erſtaunen , er hatte ein ſo gefälliges und ebra furchteinflóßendes Weſen , daß keiner ſich geneigt fühlte, über ſein Beginnen zu lachen . U13 er fertig war, ſprach er laut das Fatah, bat uns dann einzeln über den von ihm geweihten Plat zu reiten , und als wir das gethan , reg . ten wir ftill unſere Reiſe fort, ohne felbſt ein Lebewohl ! zu wiederholen. Wir tamen

an einem kleinen Haufen von Hütten

vorbei , El : Bahhi genannt , in einer ſchönen tage : die Weiber des Ortes folgten uns ſingend einige Miles. Nadt über blieben wir zu Medrooſa .

Die

Am folgenden

70 Tage ließen wir ein Arabiſches Caftell gegen Südoſt lies gen ,

einige Berge mit ebener Spiße gegen Súd zum

Often ,

und erreichten Kasrowa des Nachmittags um

drei Uhr.

Die Stadt umgeben ziemlich hohe Hügel, die

mit der Pflanze uthali bebedt find.

Dort iſt auch ein

guter Brunnen. Hier geht ein Weg ab gegen Südoſt, der nach Kanem und Waday führt : er ſoll auch der kürə zeſte Weg nach Bornou fey , aber es fehlt an Waſſer. Den 9ten , als wir uns Degerhy nåberten ,

fingen

die Araber an, ſobald man die Stadt erblickte, zu feuern , und fegten das vor der ſelben

fort,

eine halbe Stunde

nach unſerer Ankunft. Wir hatten die Abſicht, hier zwei oder drei Sage zu raſten , um die noch fehlenden Datteln und andere Lebensmittel anzuſchaffen , und nie war uns Ruhe nöthiger.

Hillman und zwei von unſern Leus

ten waren fo frank , tonn ten ,

daß fie nicht fortgeſchafft werden

und wir andern waren alle unwohl.

Dr.

Duoney war durch Huften und Bruftromerzen ganz ers dhöpft. Die Dibboo's

und Araber

ſtórten uns die halbe

Nacht, durch ihr Singen und Tanzen , da ſie ein Bous ſafer, Feſt, feierten, weil ſie nun das Tibbooland betreten hatten . eing.

Boosshaloom gab zwei Camzele und

und als es uns gelang ,

ein Schaaf zu kaufen ,

etwas Suppe ihnen ſehr zur Stärkung : aber,

wir

Unſere Kranken ſchienen ſich etwas zu erholen, diente

wir fürchteten

daß wir Hillman und einen von unſeren Leur

ten zurůdklaſſen müßten.

So traurig dieß auch gewe.

ſen wäre, ſo war es doch unmöglich für Leute, die nicht aufrecht auf einem Maulthiere figen konnten , eine Reiſe

71 von vierzehn Tagen anzutreten , wobei der Reiſende von Sonnenaufgang bis es dunkel wird, geben muß . Den 12. December war ein ſchöner,

milder Mora

poen . das Thermometer ſtand um 8 Uhr auf 56º . ist

dem Dem

Frü Frühſtüc

mer

rab ich , wie ſchwach Dr. Dud tie y und Hillman

waren. 28

Nach

ſchienen alle neu belebt , aber mit Kums

Ich entwarf eine Skizze von dem Caſtell von

Degerby ,i von der Südſeite eines kleinen Teiches mit Tegerhy Salzwaffer , der nahe bei der Stadt war. " Der Eingang zu demſelben iſt ſchmal, niedrige gewölbt und gleicht eis nigermaaßen einem Pförtchen zu einem Uusfall.

In eis

ner zweiten Mauer und dem Thore ſind Schießſcharten , vermittelft welcher der Eintritt durch den eben erwähnten Eingang ſehr erſchwertwerden könnte.

Ueber dem zweis

ten Thore iſt auch eine Deffnung , wodurch man Ges ſchoſſe und Feuerbrande , wovon die Araber früher ſehr Gebraud machten , tonnte.

auf die Ingreifenden herabwerfen

Brunnen mit ziemlich gutem Waſſer fimb inner:

1

halb der Mauern ,

wenn es

Die Suſtane

von Sezgan ' glauben wahrſcheinlich ,

und Degerby Pónnte ſich , Pilot Lebensmittel hátte , wohl halten.

che

Jus

daß das einzige Mittel ,

wie

olen

ente

dieſe Leute gehorſam zu erhal.

ten, darin beſtehe, fie in Armuth zu laſſen. Das einzige Product, welches ſie beſigen , ſind Datteln , aber dieſe

Sonſt wird hier nichts gezogen , nicht ſind ſehr gut. einmal eine Zwiebel konnten wir erbalten . Gleich vor

teten

den Thoren des Caſtells iſt ein Brunnen , und die Leute lewe

verſicherten ganz ernſthaft, das Waſſer in demſelben ſteis

emes

ge , wenn ſich eine Kafila der Stadt nåbere ,

nicht

Reiff

und daß

die Einwohner, ſobald ſie dieß bemerkten, was ſie zu vers

72 n fen åtten ereit ielten l s fes g che fie nine , wei dieptun Zei h b b kau e e u ſ h s ei ſe Beha ſc , Um die zu bew ." tåu mal l r n e e e rer r i t ſ e e v g ſ r s r ſ h e i e vo un hö da Wa ze t ſi mi nd,en wi unf e ls ept ta te ieß echt h k b t ſ c a n a e r e d h I . a j h gn A el en n en äre e n l l n m n t f e e k e h ic ſi au di vi en Ja , we gu er ſam kö k t k mer ach aus etrun ten te , hat g hat , die dar gem auf g i len nd h laub r ch ielt s ür mlůger l c e e u i b t u z ſ , m g h e f ook a i t ß o al ſt ah f rie : „ Ulrlbar! Got iſt gro , Sh felb gBo i e t e d h ſ n ! und wei ! 2b ! wie wu mäc Degerhy liegt angenehm : .es iſt von Dattelbåumen

n Waſſer und tdasge , el umgebeng eniſt trefflich : eine Reihe nie, u iſ ge Dft . Br Schnepfen , wilde Ens ten und Gänſe findet man auf den falzigen Teichen nabe bei der Stadt. Die Eingebornen find ganz ſchwarz, has ben aber nicht das Negergeſicht.

Die Männer

find

fohlank, haben hohe Badenknochen , eine platte Naſe , eie nen großen Mund , und die Zähne find fledig, durch den vielen Sabad mit Irona , den fie immer fauen ; felbſt Schnupftabad , wenn ſie ihn erhalten können , ſteden fie in den Mund, Die jungen Mädchen fino artig , aber nicht ſo wie die in Gatrone. Die Männer führen immer zwei Dola che, einen von 18 , den andern von 6 Bou , den legten tragen ſie am Arm.

Ein Tibboo fagte mir einmal, in :

dem er auf den langen zeigte , und der da,

rodas iſt meine Flinte,

indem er auf den kleinen wieb , ,, meine Pis

ſtole . " | Die Weiber flechten Körbe und Trinkſchalen , mit großer Zierlichkeit , aus Palmbláttern .

Um 13ten verließen wir Degerhy , und zogen durch die Wüſte :

bier und da waren Erde und Sandbúgel,

173 bewachſen mit Athila

( was die Cameele gerne effen )

und niederen Gefträuchen . Nachdem wir ſechs Miles zu: růdgelegt ,

kamen wir zu dem Brunnen Omah , ſchlugen wir die Zelte auf und blieben drei Tage. 16ten ,

dort Um

nachdem wir durch die den Brunnen umgebena

den Parmbåume gegangen waren, befanden wir uns wiea der in der Wüſte.

Um neun Uhr fiel etwas Regen . Um

drei Uhr Nachmittags hielten wir zu Ghad , und hatten zehn Miles zurúdgelegt.

Bei den Brunnen von Omah

lagen Menſchengerippe und nochen im Sande umher. Hillman , der fehr gelitten hatte, von

Tegerby ,

feit unſerer Abreiſe

ward dadurch ſo ergriffen ,

daß ich alle

Mühe hatte , ihn wieder zu beruhigen. 17. Dec. Mir reiſ'ten weiter über eine ſteinige Ebene , wo keine Spur von Vegetation war. Grober Dpal und Sandſtein lagen im Bege *) .

Wir ſahen Alo

*) Der Sand war gelblichweiß : geſtern war er mit ſchwarzen Iheilchen vermiſcht. Die Felſen beſtanden aus Sandſtein , meiſtentheils roth , auch ſchwarz wie Baſalt: fdyone Stude von verſteinertem Holze ; der Kern, die Saftgånge und Knoten mit einer kalkartigen Materie angefüllt, bie holzigen Fibern in eine Art Kiefel berwandelt ; fchöne Regelförmige Schichten und linien , wie Strahlen ,

vom Mittelpunct zum Umkreiſe.

Manche fåulenförmige Hügel von Ihon in dem erſten Shal, ungefähr 10 Fuß hoch : der Thon wie halbgebrannt : einer hatte 30 Fuß im Umfange, ſo groß ſcheinen alle geweſen zu Die Liefe Tenn , von den übrigen iſt ein Sheil fortgeſpült.

der Brunnen zu Merchroo betrug zwiſchen 16 und 20 Fuß : das Waſſer iſt gut , ohne Salzgeſchmad : umber liegen menſchs liche Skelette , wohl meiſtens von Sclaven , die der anſtrens gung erlagen . Das Gråfliche des Sclavenhandels trat mit

74 were . Seghrib , eine Bergreihe , gegen Dit zum Súden ; Alowere : el Sebir ,

eine weit höhere ' Reihe ,

liegt mehr

einem Mal bok unſere Augen. Den ganzen Tag hindurch fan den wir ,iin Ubſtand von einigen Miles , Gerippe , bald mit etwas Sand überſchüttet, bald unbedeckt. Die Haut und Sehs nen waren aušgetrocknet, die fleiſchigen und weichen Theile fehlten . Der Weg führte durd Shaler (basins ),

die im Often

niedrige, rauhe , kegelförmige Hügel hatten . In geologiſdyer Sinſicht ſind dieſe sügel denen im weſtlichen Fejzan und Ghraat ſehr ähnlic .

Para stotine mecast 6

sit

5

13ft而不

a. b . Feiner Sandſtein , Baſaltogreicht. c . Ataunſchiefer.it

don ſchwarzer Farbe,

ſo daß er dem

d. Ihoneiſenſtein, hie und da mit Schichten von blauem Shon. e . Feiner weißer Sandſtein , mit vielem Kalk vermiſcht. Ein feiner blauer, Tehr harter Stein, mit Streifen von weis Bem Kalk, bildet die Oberfläche mancher Grundſchichten, offenbar von neuer Formation . Eine ähnliche Formation fieht man in der großen unfruchtbaren Ebene zwiſchen den Bergen von Fez jan im Beſten und denen der Duaridt : der feine weiße Sand : fein findet fid tief in denſelben Sügeln , der Alaundiefer in

75 gegen Often, war aber nicht zu feben .

Nad ber Auss

fage der Eingebornen waren dieß die höchſten Berge im

Ueberfluß. So weit wir gekommen ſind, findet ſich in der Ges gend große Uehnlichkeit in bee geologiſden Beſchaffenheit. Bei einem ſchönen Paß, zwiſchen zwei von den Bergen, hat

die Ausſicht von oben herab etwas Großes . Ein felſiger fan . diger Weg, ohngefähr zweihundert Ellen breit, an beiden Seis ten durch hohe, rauhe und ſchwarze Berge begrånzt, unten eine wagerechte Ebene , mit niedrigen Bergen in der Entfernung . Der Hinabwes für die Sameele gut. *

mempus

d

a. Sandſtein . b . tothes und gelbes Eiſenerz, in ſehr dicken tagern.

c. Sandſtein . d. weißer Schiefer. e. weißer Sands 2

ſtein . Die Oberfläche der Ebene hat Schichten von einem blauen Thieferartigen Steine, oft in großen Maſſen, und ſo hart, daß tein Eiſen ihn rigt : darin liegt eine Menge Eiſenerz. Nachdem wir die Ebene durchwandert hatten , ſtiegen wir eine niedrige Súgelreihe hinan . Dann Taben wir El Barr , zwiſchen zwei hohen Bergen. Wir kamen bei mehreren Skeletten von Mens ( chen und Cameelen vorbei, die uns an die Gefahr erinnerten , worin wir ſchwebten . W. O,

76 Tibboolande, mit Ausnahme von Ercherdat Erner. ter gegen Süden ( Felſentibboos ).

Weis

beißen die Bewohner Tibboo Irchad Paſie in

beiden Gebirgen führen nach

Kanem.r. Bei Sonnenuntergang hielten wir

an bei eis .

nem Brunnen , eine halbe Mile von Meshroo .

Rund

um dieſen Plak lagen über hundert Spelette, an einigen war noch die Haut. Die Vraber lachten laut über mein Entfeben , ,, es waren nur Schwarze nam boo ! (holder Henker ihre Våter ! ) fagten ſie, und zerſchlugen die Sinos chen mit ibren Kolben . noch jung !" dabei.

„ Das war eine Frau ! der war

und ähnliche Bemerkungen

Der größte

machten ſie

Theil dieſer Unglüdlichen gehörte zu

der Zahl derer , welche der Sultan von Fezgan im voris gen Jahre aus Bornou geraubt hatte ; die meiſten was ren aus Mangel mehr ,

als aus Ermattung durch die

Reiſe umgekommen. Erſt als es ganz dunkel war , kamen unſere Gas meele, wir bivouatirten , nach einer Zagreiſe von ſechs und zwanzig Miles , mitten unter dieſen Gerippen, und einer von unſerer Geſellſchaft batte

hundert und ſieben

unterwegs gezahlt.

19.

December.

*)

Wir ſtiegen einen Paß hina

* ) El Xabr. Die Oberfläche fanbig, bis in bie nahe der Ber . ge, dann ward ſie ſteinig. Die ſchwarzen Berge mit Kegeln, Spigen und einem Täulenförmigen Vorberge erinnerten uns an bie früher geſehenen .

Der düſtere Character die er Gegend

in der Dämmerung hat etwas Großes und Impoſantes,

Wir

ſtiegen bergan bei'm erſten Viertel des Mondes, und ber şim : mel war wolkig, Sinige Stellen ſaben aus wie Strombetten,

1

77 auf,

der mehrere Windungen machte, gegen Weſten , dreia

hundert Fuß hoch , dann ftiegen wir eine fandige Steile hinab gegen Often .

Eine maleriſche Stelle, wenn man

nach Theñea zurúdfah. ein

Ein Cameel

Junges und folgte dann

warf unterwegs

langſam dem Zuge.

ter den Skeletten war eins das ſehr friſch

Uns

ausſah , die

Haut war noch im Geſicht und man konnte die Züge unterſcheiden . ſogleich :

Ein Kaufmann in unſerer stafila rief

, das war mein Sclave ! ich ließ ihn vor vier

Monaten in dieſer Gegend!" ,, Geſchwinde, bring ihr auf den Sfug (Markt),

ſchrie ein Araber , ,, damit fein Andes

rer Unſpruch darauf macht!

Wir hatten kein Waſs

ſer und der Tag war ſehr angreifend. 20. December. " Uuch ein trauriger Jag , die Gegend ganz unintereſſant:

um ' 5 Ubr. 30 Minuten ers

reichten wir Sormut el Wahr.

Dieß waren

ften Berge, welche wir ſeit der Abreiſe

die hoch ,

von Ferjan las

hen : die höchſte Spite mochte fünf bis ſechshundert fuß

8 hoch Feyn.

Sie ſahen ſchwarz und wird aus , und was

Ten eine Erholung

pen

Ebene .

für das Auge, " nach der

endloſen

Wir kamen in den Paß , der beinahe zwei Mis

les breit iſt und

ſich um mehrere bohe Hügel windet,

ins

Biru

geln, ng all egend

r.pinni better

gegen Süden :

der Weg

war äußerſt rauh und unrea

gelmäßig , und an den Seiten

ſtanden einzelne ,

flache und Regelförmige Berge.

Wir tappten und ſtrau ,

oben

chelten bis um zehn Uhr, dann rühten wir nach einem anſtrengenden Tage.

Mehrere Mal

hatten wir verges

an einer Stelle waren Hohe üfer von Ihon, und über demſelo ben lag Eiſenerz.

Skelette lagen umher, oft zerriſſen. 2. D.

78 bens einen Weg für die Cameele in dieſes Thal geſucht, wo das Waſſer- war. Hillman hatte eine ſehr ſchlim : me Nacht und Dr. Dudhen war zu ermúdet , um ihm Beiſtand leiſten zu können .

El Wahr iſt ein Was

dey von grobem Kies und das Waſſer in dem Brunnen iſt gut.

Dieß war der achte Tag , daß unſere Cameele

nicht getrunken batten. Sie waren ſchwach und Fuße wund ,

von dem ſteinigen Paß.

ihre

In der Nacht

tobte ein Sturm . Pon unſerm lagerplatz bis an’s Ende des Thales ſind drei Miles, dort, gegen Weſten, iſt ein hoher Berg, él Baab genannt . Oſten und ſind ein Theil der Rette bei Tibefty , wo ſie bóber und fühner werden .

Wir fanden nun eine ſteinige Ebene,

mit niedrigen Hügeln von Šand und Kies , bis wir Els Garha

erreichten ,

einen einzelnſtehenden Regelförmigen

Hügel , im Weſten, nabe an unſerm Wege, dort brachten wir die Nacht zu * )

22. December.

Wir brachen vor Lage auf, gingen

über einige rauhe Sandhügel,

worin

rothe Steine ſich

fanden , gegen Weſten, úber eine kieſige Ebene, und hielo ten bei dem Maten , el Hammar, dicht unter einem Bers ge , den wir , gleich

am Morgen

fchon geſehen hatten.

Es war heute ſtrenger Befehl gegeben, daß die Sameele

* ) Einige von unſern Sameelen waren heute betrunken : die Aus gen waren ſchwer, ohne Leben : fie mankten und fielen biswei, len wie Berauſchte. Der Grund war , daß fie Datteln gegefa Ten hatten , nachdem man ihnen zu trinken gegeben . €

79 in

unſerer Nähe bleiben und die Araber zuſammenbals

ten fouten, da man

Tibboo - Uraber geſehen hatte.

In

den lebten zwei Tagen hatten wir viele Skelette gefuna den , bei El Hammar waren fie obne Zaht.

Sechs Zaa

ge zogen wir nun chon durch die Wüſte, ohne die min . defte Vegetation zu ſehen , und ein kleiner Zweig

vom

Souat ward mir hier als eine Seltenheit und als ein Troſt gebracht.'

Im folgenden Tage " fanden

wir wechſelnd

Sand unb Kies , und ſahen gegen Weſten in der Ferne einzelne Berge. Uis ich um Mittag, bei drůđender Hir be, auf meinem Pferde ſchlummerte, wedle mich plóga lich ein Geräuſch, da es etwas zertrat ; erfähredt'fuhr ich auf, und ſah , daß es zwei Stelette mit den Füßen zera brochen hatte , der Schädet von dem einen rollte wie eis

15 ne Kugel hin.

gen

Es dauerte einige Zeit , bis ich Herr

wurde über das Gefühl das míd ergriff. 24. December. In der Regenzeit gießt es hier Tehr' heftig, dann wächſt eine Grasart fichnell einige Fuß hoch.

Unſere Araber fanden noch einige Wurzeln , erho .

gen

ben ein Freudengelerei 'und brachten ſie ihren Sameelen.

fic

Der Boden war heute ungleich in der Ebene , und mit

biele

mannigfaltigen bunten Steinen bedeckt. – Dicke Lager

atten meele

die dit bismis

n gegels

von Grps, Steine die den

Topaſen ähnelten , Stúde

von Kaltſpath, die , indem ſie die Strahlen der unterges henden Sonne zurúfwarfen , mit den ſchönften Farben ſpielten.

Nicht weit von dem Brunnen war eine ſchöne

Incruſtation you feinem Kark.

Bald nach Sonnenuna

tergang ſtiegen wir in ein Thal Hinab, wo ein Dugend wo verkrúppelter Palmbäume die Stelle bezeichnete, Baſſer zu finden war. Selbſt dieſe kümmertichen Büſche

80 waren ein Troſt für die Augen , nach dem traurigen Ei. nerlei der vorhergebenden Tage und ich mußte lächeln , als bei'm Unbruch des Tages Hillman ſie mit freus digem Blid betrachtete und erklärte , fie erinnerten ihn an ein Thal in ſeiner Heimath , in England. Die Bruns nen liegen unter einer Reihe von Hügeln von weißem Sandſtein , fie heißen Mafrasben- Kaſarettſa ; man findet dort aud

Schichten

und Hügel von Stalkſtein.

Die

Brunnen waren ſo verfandet, daß man erſt viel aufräus men mußte, ehe man Waſſer fand : und ſelbſt dann konn: ten unſere Pferde und Cameele erſt um zehn Uhr trinken.

Ein Gameel hatte heute ein Junges geworfen , und wir fehnten uns alle nach der Milch, die ber verhießen , und

freuten uns im

uns die Ura :

Voraus auf dieß .

Frühſtück. Uber, wie dft , drångte ſich auch hier zwiſchen Becher und Lippe ein Unfal ! Das arme Thier ſtarb ſchnell.

Die Araber ſchrieen entfeßlich : ,, das böſe Huge !

das böſe Auge ! - Es mußte ſterben , das wußte ich ! Wäre es mein geweſen , lieber håtte ich ein Kind , oder brei Sclaven verloren ! Gott fev gelobt ! - Gott iſt groß ! måchtig und weife!

Die Blide dieſer Leute

bringen immer Verderben ! " 25. December.

Dieß war ein ichóner milder

Morgen , um 6 Uhr 30 Minuten ſtand das Thermomea ter auf 54º .

Unſere Schläuche wurden mit Waſſer gea

fült, das nicht unangenehm ichmedte , obgleich es ſtart mit Schwefel geſchwängert war. Die Sameele brachen um acht Uhr auf.

Die Spige einer Bergreihe

lag ges

gen Weft. Súd : Weft, fie hieß Tiggerindummå : an Bes ſtalt und Beſchaffenheit war ſie denen ähnlich , bei wels

. 81

wir nåber

chen

vorbeigekommen

waren.

Sie laufen

weſtlich bis Arooda, wo ein Brunnen iſt, und zehn Tage davon iſt Ghraat. Vier Miles von Mafras kamen wir in ein kleines Ibal , wo wir die erſten Doompalmen fas hen , ſie hingen voll von Früchten , reif waren .

die aber noch nicht

Wir zogen in mancherlei Richtungen durch

Haufen von Hügeln , und durch zwei trodne Flugbetten , worin gebórrtes Gras ſtand , bis.gegen ſieben Uhr. Die Berge ſind kühn und maieriſch, ſie beſtehen aus ſchwara zem und buntem Sandſteine. 26. December, - * )

Kein Waſſer.

Wir kamen aus den Bergen 1

heraus in eine Ebene, die ſich nach Dſten , ſo weit nur das Auge reichte, ausdehnte , im Weſten bilbet Jigges rindumma faſt einen Halbkreis, und erſcheint im Süden wieder ; eine ſchone Kette, aber nirgends über 600 Fuß hoch.

Nachdem wir durch zwei niedrige Reihen dunkler

Hügel gezogen waren , traten wir in

eine Ebene , die

von Hügeln in Kegelgeſtalt und mit flachen Spigen be. grångt war, la Gaba genannt.

Wir fanden dieſen Tag

Stúden Eiſenerz, nierenförmig und in verſchiedenen ana bern Geſtalten .

Erft um neun Uhr

Abend erreidten

wir den Raſtplag, mehrere von uns fielen faſt vor Múa digkeit von den Pferden .

Durch

einen engen ſteinigen

Paß , kamen wir zu der Stelle , wo wir anhielten , Ijo hya genannt.

*) Unſer Beg lief hin an der Seite einzeln ftehender Berge und kleiner Bergreihert. Die einzelnen Berge waren meiſtentheils kegelförmig, mit ſchönen fåttlenförmigen Spigen , als 06 Bas ſalt dort wäre, es war aber Sandſtein. Alles war düſter traurig und todt umher. W, Denham u , @lapperton,

82 Ein heftiger Nordoftwind hielt drei Tage fere Zelte wurden

an : uns

faſt unter dem Sande begraben , und

wir waren beinahe die ganze Zeit über genöthigt ;

uns

in große Túcher zu wideln . 30. December. - Izbya nennen die Tibboo's Yaat. Es ſind hier vier Brunnen , ſie ſind nur zwei bis drei Fuß tief , und wo man im Thale fo tief gråbt, roll man Waſſer finden . Wir lagerten faſt w filich von den Brunnen , ohngefähr hundert Yards zwiſchen

denſelben

und einem Berge , den wir ſchon einige Zeit geſehen hatten . Dieſer Kopf iſt ein Zeichen für die Kafila's ,

ſie mógen

kommen woher ſie wollen , dieß Ihal zu finden .

Wir

kamen , ohngefähr um vier Uhr, bei Umetradumma vors bei : gegen Nordweſt von

dort iſt ein Thal mit Pala

men , Séggedei genannt, mit jußem Waſſer,

dort hátt

fich gewöhntich ein Stamm raubfúchtiger Tibboo's auf, die den Caravanen aufpaſſen. Kein Waſſer. 31. December. 2 Gin kalter, froſtiger Morgen .

Uming Uhr 30 Minuten

ſtand

das Thermometer auf

49 ° , und wir hatten einen ſtarten Tagemarſch úber eine Ebene . Die Araber Pannten den Weg nicht, wir muß . ten uns ganz auf unſern Tibboo verlaſſen .

Wir zogen

bis ſpát ain Ubend : dann erklärte der Führer , er habe den Weg verloren , der Brunnen fer fernt, er wiſſei aber nicht wo .

nicht weit ents

Wir hielten daher unter

einigen niedrigen, braunen Sandſteinhügeln und beſchloſs ſen daſelbji den Tag zu erwarten . Wir verloren heute ein Cameel, durch die Ermúdung .

83 1 8 2 3. Am 1. Januar, nachdem wir rechs Miles zurůda gelegt hatten, erreichten wir Maden Ikbar und ruhten den zweiten.

Die Araber fingen hier eine Hyäne (Dhub

ba ) und brachten ſie uns .

Wir hatten genug damit ſie

zu beſehen , dann ward fie an einen Baum gebunden , und die Araber ſchoſſen fie buchſtáblich in Stúden . Dieß war der ſchönſte Plat , den wir in vielen Tagen ſahen , die Doompalmen waren mit Früchten beladen , und Gras gab es in Senge.

Ich

hätte eine ganze Woche hier

zubringen können , ſo anziehend iſt das Grún , wenn man ſo lange in der traurigen Dede gewefen iſt.

3. Sanuar .

Mit Sehnſucht blidten wir auf

die grünen Zweige in

Jkbar zurück, da wir nichts vor

uns hatten , als die dunkeln Berge und fandigen Ebes nen der Wüſte: allmålig ſtiegen

wir aus dem Wadey

empor, und indem wir die Hügel von Ilbar

verließen,

nahmen wir unſere Richtung auf eine Bergſpige zu, die in einer niedrigen Reihe , öſtlich von uns , hervorragte, Summeraslumma , d . h . iihr werdet bald Waſſer trins ken , " genannt, und wir raſteten , nachdem wir vier und zwanzig Miles zurüdgelegt, unter einer Reihe von den . felben Bergen .

Heute ſtürzten vier Cameele ; bei fole

cher Gelegenheit warten die Uraber mit

grauſamer Uns

geduld , im lekten Zuge, das Meſſer in der Hand , auf das vom Befig ?r gegebene Zeichen , um es zugleich dem armen Thiere in den Leib zu ſtoßen, und ein Stück Fleiſch zum Abendeſſen zu erhalten .

Zwei wurden ſogleich ge

tódtet, die beiden anbern , hoffte man , ſollten in der Nacht 6 *

/

84 noch wieder nachkommen.

Ich war dabei zugegen , wie

das eine geſchlachtet ward : da Eile

zur Tagesordnung

gehört, dreht man dem Thiere den Topf gegen

Often ,

ſtößt ihm das Meffer in’s Herz , und gewöhnlicy ſtirbt es den Augenblick: ehe man aber dieß

noch abwartet,

iſt ſchon ein Dugend leute beſchäftigt,

ſich ein Stúd

aus dem Leibe

des Thieres

herauszuſchneiden .

Das

Herz , das für einen Lederbiſſen gilt, wird herausgenoms men, man ziebt das Fell von der Bruſt und den Schen . keln und ſchneidet, oder reißt vielmehr

das Fleiſch hera

ab : das Uebrige läßt man den Kráben, Geiern und Hy , ånen

zur Beute,

und

die Araber

folgen ſchnell der

Kafila . 4. Januar,

Um acht Uhr des Morgens gingen

wir über die vor uns liegende Bergreihe , und

zogen

zwiſchen zwei kegelförmigen Hügeln durch, Gummaganum : ma genannt , der eine war gegen Oſten, der andere ges. gen Weſten , ohngefähr eine Mile von einander. Um

Mittag kamen wir zu einer Maſſe von dunklem , weidem Sandſtein , hundert Fuß hoch ; etwa zwanzig Yards von Die Uras dieſen Steinen iſt Waſſer und etwas Gras . ber nennen die Stelle Srchat, die Gibboo's Anay . Die Stadt Unay , einige Hütten ,

liegt auf einer

ähnlichen Steinmaſſe als die eben erwähnte : am Fuß derſelben ſtehen auch einige Wohnungen , ihre Habſees ligkeiten haben die Leute aber oben aufden Felſen . Die Tuas ricks . kommen alle Sabr, bisweilen noch öfter , und neh : men was fie fortbringen können . Die Bewohner flúchten dann auf den Felſen , den ſie vermittelſt einer Leiter era fteigen , die ſie nachber hinaufziehen , und die Angriffe

85 wehren ſte, da die Seiten fteil find, durch Gerdoſſe und Steine ab . Von den Leuten , die

herabfamen uns zu

begrüßen , hatte jeder vier lange Speere und einen kurzen . 5. Januar. fich von

Der Tibboo - Sultan , deſſen Gebiet

hier bis Silma erfiredt,

beſuchte grade sine

Stadt rúdweſtlich von Unay , Kisbee genannt, und er: ſudyte Boos Khaloom dort

einen Tag zu raſten , dann

verſprach er mit nach Bilma zu geben . ber noch

Wir zogen das

heute nach Kisbee , das fünf Miles entfernt

Unſere Pferde und Cameele fanden auf dem Wege etwas Gras . Kisbee

beſuchen

Caravanen und

die

Staufleute

$ båufig , und dort zahlt man dem Sultan die Ubgabe für die Erlaubniß das Band zu durchziehen .

Es iſt acht

Zagereiſen von Ughadis , vier und zwanzig von Kaſhna,

$ und reiſet man raſch , auf dem nadſten Weg ?, fieben und

*

zwanzig

Das Veußere des Sultans

von Bornou '* ).

es war weder ehrfurchtgebietend noch reinlich : er kam

zu .

Boo Khaloom's Zelt, mit fechs oder ſieben Tibboo's , von

101

denen einige ſehr häßlich waren . Sie hatten viel Schnupfe tabak im Munde und in der Nare ; - ihre Zähne waren dunkelgelb ,

die Naſe

glich

in's Geſicht geklebt war ,

einem Fleiſchklumpen , der und die Naſenlöcher find ſo

einer geräumig , daß ſie die Finger mit Tabak ſo weit ſie wol.

Tu len hineinſtecken können .

Meine Uhr, der Compaß und

abica meine Schnupftabaksdoſe mit einem ſpielenden Uhrwert

DUOS

lichten ter i

ngriff

+ ) Die Sibboo's blieben bei dieſer Angabe, die uns nicht glaub lid ſchien : fie müſſen Sagerciſen der Juaricks , auf Maberries , meinen , zu vierzig Riles wenigſtens.

86 ' erregten wenig Aufmerkſamkeit bei ihnen, fie ſtarrten eins ander an, und in dem dummen Geſicht war kaum ein B00 : Shaloom gab Funten von Geiſt zu bemerken. dem Sultan einen ſchönen Bournous von Scharlachfarbe , dieß ſchien feine alberne Miene etwas zu beleben .

Dibs

boo's führten den Abend einen Tanz vor unſeren Selten auf : er iſt artig und

langſam , paßt aber

Frauen als für Männer :

beſſer fúr

einen andern führten

ſeine

Sclaven aus dem Soudan auf, die unter den Zibboo's leben, und ganz frei ſind, wie ſie fagen.

Er ſchien ſehr

angreifend : ein Mann ſteht in der Mitte eines von den anderen gebildeten Kreiſes , den er zu durchbrechen ſucht : jeder dem er nahe kommt ſtoßt ihn zurůd , und er ſucht ſeinen Angriff durch einen

Sprung zu verſtärken :

wenn einer die Runde gemacht hat, tritt ein anderer 1991: 1992 an feine Stelle.

Den Abend kehrte ein Araber zurúd , den ich abs gefchidt hatte einen Pudel zu ſuchen , der mir von Malta gefolgt war, und den Tag wie wir von Ikbar abgingen, aus Müdigkeit nicht hatte nachkommen

können :

ſein

Weg war vergeblich geweſen und er meinte , umherzies bende Tibboo's hátten ihn verzehrt.

Er hatte im Sande

Spuren dieſer Leute gefunden uns die beiden

Cameele,

die wir zurü & gelaſſen hatten , mare fortgeſchafft. Dieſe marenn forto Asandertib boo's ſind es, deren Unfall die kleinen Kafilas und einzelne Kaufleute zu fürchten haben .

Die Scheits

der anderen ſind gewöhnlich mit einer Abgabe zufrieden , aber dieſe verlangen alles .

6. Sanuar .

Um ſieben Uhr ſtand das Thermo

meter in dem Zelte auf 42º .

Dhngefähr fünf Mia

87 les von Riebee ließen wir

das Thal Kilboo , den Tiba

boos Trona gehörig, zur Linken ,

kamen dicht

an

eine

Bergreihe, bei einer Stelle Umetrigamma genannt, und gingen nach Uſhenumma , das etwa vier Miles weiter iſt, ' To

dag, gje bohen Berge im Dſten , ein ſchönes That im

1

2 Weſten ,blieb , wo Palmen und

andere Bäume waren .

Dieren Morgen; entſtand ein großer fårm

unter ùnſern

& Arabern , einer hatte eine Kugel durch andern , benz vom

Stamm Magarha war,

Sdheit dieſes Stammes miſchte Araber, um

das Hemd eines

fich

geſtoſſen, der

darein , und

der

nicht geprügelt zu werden , flüchtete zu mir

und sagte meinen

Steigbügelriemen .

Der Sheik ges

brauchter indem er ſeinen Uraber vertheidigte, einige Uus , drúde, welche Boo Khaloom mißfielen , dieſer ſchlug ihn ſo gleich und ſeine Sclaven gaben ihm eine tüchtige Bas ftonade. position

be

Tiggema , in deſſen

Nähe

wir anhielten , iſt

eine :

Fle

der ſchönſten Stellen in der Bergreihe , und hängt über die Lehmhauſer der Stadt : dieß iſt der fútlichſte Punet

ein

der Bucht, welche die Berge hier bilden , und iſt ohnges

ies

fåhr vierhundert Fuß hoch: die

nde

recht und eine Schiucht trennt ihn von den andern Bero gen.

biele

Seiten

ſind faſt rent:

Sobald die Tuariţs ſich nähern , flüchten alle Ein .

wohner mit ihren Sachen auf die Berghöhen, und pero

Filab theidigen fich , ſo gut ſie können .

Das Innere einiger

eits

Häuſer iſt hübſch und rein ;

die Männer find größten :

della

theils reiſende Kaufleute oder Wanderer, und leben wahrs ſcheinlich nur etwa vier Monate mit ihren Familien ,

mo:

denn die

903

Tibboo's , gehen ſelten weiter als Bornou nach

Súden, oder Mourjud gegen . Norden ; fie ſchienen ro



1

88

frohfinnig und glüdlich, als ein Volt es ſeyn kann, das immer einen Beſuch von den Tuaricks fürchtet, die we : der Alter noch Geſchlecht donen .

Ein Wadey , berhålts

niſmaßig frugtbar, läuft einige Miles parallel mit den Bergen unter denen das Dorf ſteht, bringt Datteln und Gras

in

Ueberfluß , und ein See mit Salzwaſſer iſt

zwei Miles entfernt , dort halten ſich wilde Vögel auf. Clapperton ſchoß zwei , die zum

Kibingeſchlecht gea

hörten , ſie hatten Sporen an den Flügeln .

Es

wurde

bekannt gemacht, daß keiner fich nach Sonnenuntergang aus dem Kreiſe entfernen folte. 8. Januar. - * ) Unſer Beg lief immer an der Berg : reibe bin , und nach einem Marſch von fünf Miles kas men wir zur Stadt Alighi , nach Tukumani.

und zwei Meiten weiter

Sie lagen gegen Süden an den Ber:

gen und waren an einem Vorſprung derſelben gebaut. Die Leute famen uns entgegen , und wenn ſie noch funfo zig Schritte von den Pferden waren, fieien , fie auf ihre Kniee, fangen und ſchlugen eine Art Trommel, was fie immer bei freudigen Gelegenheiten thun.

Weſtlich von

dieſen Städten iſt ein Salzſee, er gleicht dem bei aſhes numma , nur iſt er kleiner.

Wir gingen von hier faſt

ganz gegen Súdweſt, verließen die Berge, und als wir unter einigen Calabaſſenbäumen, die hier in Menge ſind, ausruhten, hatten wir einen für uns neuen und erfreus

* ) Wir ließen zwei Seen mit falzigem Waſſer in nicht weiter Entfernung gegen Weſten liegen : fie tragen nicht wenig bei, den Unblick der Gegend zu verſchönern. Heute fanden wir manche hůb [die Stellen : Haine von Palmen, vieleAcacien mit Blåthen und Frúdten, und zwei ſchone Calafeen . M , D.

89

lichen Unblid, eine Heerde Odoren. lein , onß wir nun wieder in es Fleiſh und Weibeplate

Schon die Idee ala

einem lande waren , wo

gab , war

ſehr beruhigend,

und der Gedanke wieder friſche Milch , Fleiſch und alles im Ueberfluß zu haben ;"war für uns fehr trøftend. Um zwei Uhr hielten wir an zu Dirlee.

Hier ward zu Ehs

ren des Sultans viel Pulver verſchwendet, der uns wies der entgegenkam : er hatte ſeinen neuen ſcharlachenen Bournous úber ein ſchmutiges Hemd geworfen, und ſein Turban ,

der wie

glich an Farbe

die Kappe einft weiß geweſen war,

faſt ſeinem

Kopf.

Morgen Se. Majeſtát mich

215 ani ' folgenden

um etwas Seife baten ,

tonnte ich mir leichter fein Uusfehen erflaren. Eine beträchtliche Unzahl von Frauen fammelte ſich por unſern Zelten und tanzte einige Stunden ; ihrer Stellungen waren nicht ohne Zierlichkeit.

einige Der

Sultan bewirthete uns mit Rafe und Erdnüſſen aus dem Sudan : der erſtere hatte einen angenehmen Geſchmack , war aber fo bart ,

daß wir ihn mit Waſſer erweichen

mußten , ehe wir ihn effen konnten.

Dirkee

iſt den andern

Stådten der Tibboo's, die

wir geſehen haben , nicht ähnlic : e$ fieht in einem Was bey , hat eine Mile

im Umfang :

Weſten iſt ein Natrumfee.

und im Oſten und

Ueber dieß Salz wird man

im Anhange Auskunft finden . Man nimmt an , daß dieſe Seen dadurch entſtans ben, daß man an der Stelle, wo ſie ſind, die Erde wegs bolte, die man zum Bau der Stadt nöthig hatte und zu den Mauern .

Waſier findet man ,

wie vorher bes

merkt ward, in mehreren Gegenden dieſes Landet, in eis

90 ner

Tiefe von rechs Zoll, bis rechs Fuß : und die Obers

fläche des Bodens iſt nun , beſonders in der Nähe dieſer Tibbooſtádte, im hohen Grade mit Salz geſchwangert, ſo daß man eine Rinde von reinem , oder faſt reinem Irona auf Streden von einigen einigen Miles findet.

Die Ufer dies

fer Seen haben daffelbe Unſehn, der ſchwarze Schlamm woraus fie beftehn , wird , wenn er der Sonne ausges fekt iſt. ſo hårtlich wie friſch gegrabene Erde an einem Morgen wenn es friert. In der Mitte jedes Sees ift eine Inſel oder eine feſte Maſſe von Trona , die, nad der

.

Ausſage der Anwohnenden , jábrlich

zunimmt : die in

dem See gegen Dften iſt gegen vierzehn bis funfzehn Fuß hoch und Sat hundert Fuß im Umfange; die stana ten am Waſſer ſind rein , obne Vermiſchung von Schlamm , es bricht in derben Stúden, kann aber leicht zu Pulver · gemadt werden *) . die ziemlich

In der Stadt ſind einige Brunnen ,

gutes Waſſer haben , das nur wenig nach

Trona : ſchmeckt. Wegen feiner Lage in

einem Shal iſt Dirkee

den

Angriffen der Juaricks mehr ausgelegt, als die Stadte in der Nähe der Berge und

daher iſt es

auch ſchlecht

bevdikert. In den Häufern findet man gar nichts, ſelbſt keine Matte, und einige Frauen und

alte Männer was

ren die einzigen Bewobner: die Männer, ſagte man ung, ve wåren alle auf Reifen, oder nach Kisbee , Uſhenumma * ) Die Salzmaffe beſteht aus Kochſalz : Incruſtationen faben wir weder auf der Oberfläche des Waſſers, noch in der Tiefe : in dieſer Jahreszeit iſt dieß derſelbe Fall mit dem Bahr : Irona in Fezzan . Seber See hat eine halbe oder drei Viers tel Mile im Umfang. W. D. 1

91 oder Bilma, um Datteln zu holen.

Die Weiber bracha

ten uns Datteln , die an Rohr in Form

eines Herzens

gebunden waren, und einige Tópfe mit Honig und Fett. Wir blieben zwei Tage. Von Boo Shaloom's Cameele waren ſo viele gefallen , daß eine Parthie auss zog , einige wegzunehmen , was auch , mit Bewilligung des Sultans, geſchah.

Der frúbern Thaten der Uras

ber gedachten die Tibboo's noch immer , fich

und ſie hatten

daher bei Zeiten weiter entfernt; dennoch wurden

neun Cameele, pon der Maherrieart, eingebracht, man hatte aber ein Gefecht mit den Beſibern gehabt. Eine andere Streifparthei ward abgeſchickt, lehrte vor Eins bruch der Nacht nicht zurück , und wir waren , mit gea ladenem Gewehr, auf unſerer Hut. Den eilften , zogen wir das Thal entlang . und da dichte ſtehenden Mimofen men Schatten .

Die hier

gewährten angeneha

Unſer Weg lief gegen zwei Miles von

den Bergen, die hier liggema beißen *) .

Uis wir auf

die nachkommenden Cameele warteten , verſuchten ſich die

* ) Die Berge laufen von Norden nach Süden , mit geringer Ube. reichung gegen Weften: file haben vie viele kleine Schluchten, wo

ein ſchönes Echo ift : an vielen Stellen trifft man Salzrinden, und ichwarze Stellen die der gefrornen Oberfläche eines friſche gepflügten Feldes gleichen. Faſt alle Stellen wo Salz iſt ſind niedrig und geſchůbt: Waſſer iſt in der Nähe , und oft Woher kommt das Salz ? mitten darin ſind ſüße Quellen . Ich habe ſchon bemerkt, daß die Luft großen Einfluß hat und beſonders wirkſam dabei iſt. Man hat keinen Grund anzuneh men, daß große Salzlager unter der Erde ſino:

wåren dieſe

da, so könnten nicht so viele ſüße Duellen fich finden . W. D. 11

92 Sibboo's mit dem Speer und ſie waren geſchidter , als ich erwartete.

Der Arm iſt gebogen, die Hand nicht hos

her als die rechte Schulter , wenn ſie

den Speer forts

fohleudern ; ſo wie ſie ihn loslaſſen , geben fie ihm eis nen Druck mit den Fingern , ſelbſt in der Luft .

und er dreht ſich um ſich

Ein alter rechzigiáhriger Mann traf

einen Baum zwei Mal, in einer Entfernung von zwana zig Yards, ein anderer, der jung und kräftig war, warf den Speer achtzig Yards weit : trifft er den Boden,

ſo

ſpringt er bisweilen faſt noch einmal ſo weit. Ade die zu Fuß reifen , baben zwei Speere.

Eine andere Waffe der Zibs

boo's iſt das Sdwerdt von ganz beſonderer Form , Huna gamunga genannt , einer führt oft drei oder vier. Die ausgeſchidten Uraber brachten dreizehn Cameele zurúd , nicht ohne Gefahr, da die Zibboo's ſie einige Miles vers folgten.

Wir ſchidten Patrouillen aus, welche die gange

Macht hindurch , zu zeigen , daß ſie wach waren , unaufs bórlidh Balelho ! forieen . Nabe bei uns war ein Bruni nen mit gutem Waffer, zwiſchen hobem Graſe und Ugoul. Auf der Oberfläche ( chwamm eine Salzrinde, einige Zoll did ; im Grunde war Sandſtein , und in einer Tiefe von zwei Fuß ſtand das Waſſer.

Einer der Uraber hatte zwei

Gazellen geſchoſſen , wir hatten in dieſen Tagen viele gefeben.

218 der liſtige Burſche eine junge

fand , die

erſt wenige Tage alt war, legte er ſich im Graſe nies ber und ahmte die Stimme des Sungen nach , und als die Mutter berangeſprungen tam , ſchoß er ſie nieber.

Den zwölften erreichten wir Bilma *) , die Haupts ) Der größte Sheil Shal ,

wir

trafen

des Weges

führte uns durch ein ſchönes

weiche Stellen " mit

einer Salzrinde,

93 ſtadt der Dibboo's und Reſideng ihres Sultans, der uns zuvorgeeilt war, uns zu empfangen , und eine Mile vor

andere

100

nadter

rother

Sandſtein

zu

Tage ausging,

worin viel Eiſenerz lag : Berge von dunklerer Farbe : einize haben das Anfehn, als ob Ruinen von Städten und Burgett auf ihren Gipfeln lågen. Wir kamen bei drei Quellen vorbei, denen zu Traghan gleich. Eine große Strecke mit fd)warger Oberfläche, als ob das Salz vor einigen Jahren abgeuommen wåre, dehnte ſich vier bis fünf Miles gegen Often aus , und wir zogen eine Mile lang hindurch. Sie iſt Tájwarz und raub, aber ohne die unregelmäßigen Haufen , die wir an andern Steưen der Urt getroffen hatten , zwei Miles weiter gegen Weſten iſt eine andere kleine Stadt, deſſelben Naméns , 'cund " um

diefelbe

iſt eine Anzahl von

Salammhaufen , als wenn ſie durch Schlammvulcane gebildet waren, ſie ſind aber durch Kunſt aufgeworfen , um Salz zu gewinnen . So hatte lange gewünſcht, die große Salzebene zu ſehen, die ſolche Porråthe hergiebt : früher lieferten die of ter erwähnten Stellen , Salz in ueberfluß , aber die Reproa duction konnte nicht gleichen Schritt halten mit dem Ver: brauch. Man nahm zur Kunft ſeine Zuflucht; man madste flache Gruben, biele füllten ſich bald mit Waſſer, bas berdun ſtend eine dicke Salzkruſte zurückließ : man warf um dieſelben einen hohen Rand auf, um den Luftzug zu verhindern . K

Das große Geheimniß iſt den urſprung des Saltee" zu er : klåren , das man überall findet, wo das Waffer nid)t tief une ter der Erde ſteht. Ulem Permuthen nach war hier ehemals ein ſalziger Ocean : die Höhe des Landes kommt in keinen Bes tracht, wenn man beachtet, wie tief man im Lande iſt. Wels chen Einfluß hat det gånzliche, oder faſt gånzliche angel an Res gen denn ſo viel ich weiß, findet man kein Salz in den Gez genden wo Regen fåüt . Es giebt hier viele ſüße Quellen und kein Brunnen hat Bradwaſſer ;

ſteht das Waſſer aber eine

Zeitlang , ſo wird es mit Salztheilchen geſchwangert. 2. O.

94 der Stadt uns entgegentam , mit funfzig Bewaffneten und doppelt ſo vielen Weibérn . und Pfeile und

Speere :

Fene führten Bogen

fie náberten ſich

loom und ſchwangen ſie in

der luft ,

Boo : Khas

dann

zogen wir

zur Stadt, die Weiber tanzten vorauf, ſchrieen und fana gen auf ſeltſame Weiſe. Sie waren von beſſerm Unſehn als die aus den kleinen Städten 1 , einige konnte man ſchön nennen : die regelmäßigen Zahne , weiß wie Per len , ſtachen ſehr að

gegen das dunkle Schwarz ihrer

Haut : die dreiedigen Flechten ihrer Haare, die auf beis den Seiten ihres Gefichts berabbingen , und von Del triefs 1 ten , die Gorallen in der Naſe und die Halsbånder von Bernſtein gaben ihnen ein verführeriſches Untehn . Eis nige von ihnen hatten einen Sheish , einen Fächer von oder Haaren ,

weichem Graſe,

wehren ; andere einen Zweig ,

um die Fliegen abzuia

verſchiedene trugen Fächer

von Straußfedern , mehrere ein Bund Schlüſſel.

Gin

Sudantuch , oben auf der linken Schulter zuſammenges bunden, das die rechte Bruſt entblößt ließ , war ihre ges ringe Bededung , ein kleines hatten fie über den Kopf gehängt,, es fiel auf die Schultern herab, oder ward zus rückgeworfen.

Ungeachtet der wenigen Kleidungsſtúde

war ihr Anfehn , fo wie ihr Betragen , keineswegs unans ſtändig. Bei unſrer Ankunft in Bilma hielten wir im Schats ten eines großen Tulohbaumes , bis die Zelte aufgeſchlas gen waren , und die Weiber tanzten mit und wie uns der Neffe mit großer Kunſt.

des

großer

Luft,

Sultans verſicherte, auch

So wie ſie ſich einander

nähern,

bei'm Klange cines Inſtruments, das aus einem Kürbis

95

beſteht, der mit einer Ziegenhaut überſpannt iſt, beſchräns ken ſich ihre Bewegungen lange auf den Kopf, die Hande und den Leib , den ſie von einer Seite zur andern werfen, ſchwingen und wiegen , ohne die Füße zu bewegen ; plönlich aber wird die Muſit ſchneller und lauter , dann geben fie

zu den heftigften Bewegungen über , ſie werfen den

Kopf umher, knirſchen mit den Zähnen ,fbútteln die Hände gegen einander , ſpringen auf, nach der einen und der ana dern Seite , bis ſie gånzlich ermüdet ſind und andere an ihre Stelle treten . Zum

erſten Mal zeigte ich Capt .

Lyon's Buch'in

Boost Haloom's Zelt , det , ſo wie er die Abbildungen der Eingebornen rah, betheuerte und immer wiederholte, daß er jedes Geſicht kenne.

Von einer Larochaft aber

hatte er gar keine Idee , noch war ich im Stande ihm begreiflich zu machen, was die Ubbildung des Sandwin, des bedeuten follte, die doch 10 treu ift .

Südlich von Bilma ſind. Sümpfe mit lachen von ftehendem Waſſer, das uuſere ten .

Pferde kaum trinken konn

Die Stadt ſteht in einer Vertiefung und hat eine

Erdmauer, die, ſo wie die Häuſer, klein und ſchlecht iſt. Dungefähr zwei Miles nördlich von der Stadt find eis inige Hütten und dabei

verſchiedene Seen , wo

große Menge von reinein ,

cryſtalliſirten

es eine

Salze giebt :

man brachte uns davon zum Verkauf in Körben, es war ſchön weiß und von gutem Geſchmad . den ergiebigften

216 ich die bei:

Seen beſuchte, die zwiſchen niedrigen

Sandhügeln lagen , äußerte ich mein Verwundern über den Unterſchied zwiſchen dem Salz welches die Tibboos von den Haufen am Waſſer wegnahmen; und dem welches ich geſtern

i

96

geſehen hatte : ich fand aber, daß die Zeit das Salz zu fammeln das Ende der trodnen Jahreszeit iſt, dann holt man es in großen Maffen von den Ufern des See's. Die durchſichtige Art thun ſie in Såde und ſchicken ſie nach Bornou und Sudan : eine gröbere Sorte bringt man in harten Stücken zum Berkauf, ſie ſind ſehr geſucht, und im Sudan koſtet ein Stúd , das eilf Pfund wiegt , vier bis fünf Dollars .

Die Juaris holen alles. Salz was

fie gebrauchen aus den Waders der Jibboos : ſie ſollen allein im vorigen Jahre zwanzigtauſend

Sácke fortges

führt haben . ,, Es iſt hart, fagen die Tibboo's , uns zu bes ſteblen, nicht bloß 34 ihrem

eigenen Gebrauch , ſondern

fogar zum Handel, und da es ihnen nichts koſtet, uns den Preis im Sudan zu verderben . , Aber die Zibboo's müſſen ein ganz anderes Poll werden , ehe ſie die Duas ricks abhalten können ihr Land auszuplündern: ein Bolt das nicht fået noch pflanzt, das nichts lernt als ein Mas herrie zu lenken und den Speer zu gebrauchen, und die nur davon leben , daß ſie alle ihre Nachbarn berauben, ſo wie die Reiſenden ,

die der Zufall oder Noth

in ihr

Land führt. Ohngefähr eine Mile von Bilma iſt eine Quelle mit ſchönem , klaren Waſſer, und auf zwei bis dreihundert Yards umher iſt der Boden mit friſchem Graſe bededt. Sobald man aber dieſe Stelle hinter ſich bat , bórt alle Vegetation auf , und man

iſt in einer Wüſte, die zu

durchreiſen man dreizehn Tage nöthig hat .

Bei dem

erſten Sandhågel gelang es mir, mit Hülfe zweier Aras ber , ein kleines hübſches Thier zu fangen, faſt ganz weiß, in Form und Geſtalt einem Fuchs áhnlich , aber nur ſo

97 groß als eine mittelmäßige Kaße. die Fitchet heißt.

Es war von der Art

Der Bauch iſt weiß, der Rüden und

der übrige Theil des Leibes bat eine

lichtbraune Farbe,

der Schwanz iſt buſchig, wie bei'm Fuchs, faſt ganz weiß, das Ende der Haare ſchwarz geflect.

16. Sanuar,

Wir kamen über Hügel von los

ſem feinen Sande , wo die Cameele faſt knietief einſan ; ten .

Bei dem Reifen durch dieſe traurigen Wüſten, wo

Hügel,' durch das Fortweben des Sandes, in einer Nacht verſchwinden, und wo die Spur großer Caravanen oft in wenigen Stunden nicht mehr zu ſehen iſt, haben die Tibboo's gewiſſe Puncte in den dúſtern Felfenreihen von Sandſtein , die von Zeit zu

Zeit ihr Haupt

in dies

fem Sandocean erheben, und die einzige Abwechſelung ſind, und nach denſelben richten ſie ihren Zug . Von einer dies fer landmarken wadeten wir durch den Sand , der zu Hügeln von zwanzig bis ſechzig Fuß aufgebauft

war,

die Seiten waren faſt fenkrecht und die Cameele ſtraus chelten und fielen mit ihren Laften.

Die Treiber find

ſehr aufmerkſam wenn es bergab geht , bei dieſen Hů geln : die Araber hången fich an den Schwanz des Ca. meeles, um dadurch ſeinen Gang ſicherer zu machen, ſonſt ſtürzt das Thier vorwärts und das Gepäck fáüt den Kopf weg . gruppe

über

Wir hielten bei Kaflorum , einer Hügels

von grobem , dunklen Sandſtein : ein unregels

måßiger Spibberg gegen Often heißt Gufſer, das Schloß. Am Ende dieſer Berge ,

etwa zwei Miles vom Wege,

liegt ein Thal, Zow Seghrir genannt, wo der Suagbaum wächſt und Gras.

Unſere Richtung war gegen Súden ,

aber wir mußten um die vielen Sandberge herumziehen , 7 Denham u. Clapperton.

1 98 1 die abfchüffigen Stellen zu vermeiden .

Wir bivoualirs

ten unter einer Bergſpike, zow (der Schwierige) genannt, im Diten, wo wir einige Brunnen fanden . 18. Januar.

Die Sandhügel waren heute wenis

ger hoch, aber die Thiere fanken ſo tief ein, daß es für alle ein langweiliger Tag war.

Bier Cameele von Boos

Shaloom konnten nicht weiter : zwei tódteten die Aras ber, zwei ließ man zurüd mit

der Hoffnung , daß fie

nachkommen follten . Solch ein Marid ift furchtbar traus . rig , fo weit man nur ſehen kann , erblickt man nichts als Wogen von Sand.

Wenn man den einzelnen Fußgáns

ger bei der Caravane ſieht, mit ſeiner Waſſerflaſche in der Hand , feinem Sad mit Zumeeta auf dem Kopf, wie er hinter einem ſolchen Hügel verſchwindet , wie er einſam ſeinen Weg verfolgt, in der Hoffnung einige Schritte zu gewinnen , indem er nicht ben Sameelen nachgeht, ſo zittert man für ihn :

iſt man vorbei bei dem Hügel, der

ihn verbarg . fo ftrengt man das Auge an, nach dem Fles de wo er verſchwand, fich zu überzeugen , daß er nicht ſchnell in dem verrätheriſch überſchüttenden Sande begras ben iſt. Ein unglücklicher Kaufmann aus Tripoli , Mohamed N'diff, der unterwegs viel von einer zu großen Milz ges litten hatte, erhielt hier den Rath, ſich glühenden

Eiſen , dem

mit einem rotha

Hauptmittel der Araber gegen

alle Uebel, brennen zu laſſen : er willigte ein , und dies fen Morgen ehe wir aufbrachen , ward er auf den Rús den gelegt, fünf bis ſechs Araber hielten ihn auf dem Sande, und der Dperateur legte ihm auf der linken Seite dicht unter den Rippen , an drei Stellen , das glúbende

!

99 Eiſen auf.

Man bragte dann das Eiſen wieder in ' $

Seuer und ein Dubend Uraber brådten ihm mit ihren Daumen die Seite, um zu feben und ſo lange ,

ze ,

es thue ihn

bis er

ihn ſchmeta

ganz gerquetſcht erklärte,

ihm allenthalben web.

noch an vier Stellen ,

ob es

Dann brannte

in der Nähe der

andern,

legte ihn auf's Geſicht und wiederholte dieß an Stelen , ohngefähr zwei Zoll som Rødgrate.

man

zwei

Damit

noch nicht zufrieden , ward er noch am Halſe gebrannt, und der arme Mann litt alles mit wunderbarer Gea 1 duld : nahm dann einen Schlud Waſſer und machte ſich mit den Cameélen auf den Weg . Wir machten heute ein und zwanzig Meilen und hielten zu Chukoema, das ,,den halben Weg

bedeutet.

Wir verloren heute über

zwanzig Sameele. 20. Sanuar.

Wir fouten bald Waffer finden,

und da unſere Laſtthiere den Tag vorher nicht getruna ken hatten , eilten wir fort zu Pferde, aber wir mußten zwanzig lange Miles zurüdlegen , über Hügel von los fem Sande.

418 wir noch nicht die Hälfte des Weges

erreicht hatten , kamen wir an zwei Hügeln von dunklem Sandſtein vorbei, die Geisgae genannt (Dhubba

die

Hyáne) , die wir ſchon geſtern faſt den ganzen Tag über ſahen ; um 1 Uhr 30 Minuten erreichten wir ein Wadey Dibla ( Inchat tegeel

ſchwerer Stein ),

das

bischen

ſchlechtes Gras dort verſchlangen die Pferde mit großer Gier.

Das Waſſer war ſehr falzig, mit Trona geſchwäna

gert : aber es war friſd) und kühl und dadurch für uns ein Labral. Im Waden Dibla ſteht ein einzelneř, oben

flacher

100 Berg, der Gipfel fieht von unten ſchroarz und raub aus, und beſteht aus einer Art bitumindſer Erde, die trođen iſt und bei der Berührung zerfått. Darunter waren Schich. ten von dúnnen Blåttern , faſt wie Folie , von ſpródem Thonſchiefer; fchwarz, gelb und grün , ſie zerbrachen wie man fie anfaßte * ).

Dhngefähr zehn Miles von Dibla

* ) Wir fanden im Sande einige röhrenartige, hohle, corallenfor: mige Formationen, fie dienen kürzlich gebildet, und ſind offens bar entſtanden durch die Einwirkung von Wind und Regen auf den Saņd . Die Theile worauf ſie beſtehen , ſind ſehr klein, zerbricht man ſie , ſo hat die Materie ein glänzendes, glaſiges Untehn : einige liegen horizontal, die meiſten ſind in perpendicularer Stellung.

Die äußere flache iſt rauh :

an

Långe und umfang find ſie verſchieden , wir fanden ſie von wenigen Linien , bis anderthalb 3eu im Durchmeſſer, und von einem Zoll bis einen Fuß lang. Die Brunnen find hier achtzehn Zou tiefe Locher, das Waf ſer Tchmedt etwas nach Salz : anfangs ſtårker, hat man etwas Waſſer ausgeſchöpft, ſo nimmt die Schärfe ab. Die Gru: ben füllen ſich ſehr ſchnell wieder.

Der Salzgehalt kommt

wohl von der Erde die hineinfáut, oder hineingewehet wird. Dibla iſt im Norden durch Berge von ſchwarzem Sandſtein und Quarz begränzt, im Süden durch Sandberge, und durch ein ſchlangelndes Shal im Often . In der Mitte find einige kleine tegelförmige Hügel mit flachen Gipfeln : der untere Sheil beſteht aus feinem Schiefer ( schistus) von verſchiede: ner Farbe : der am nächſten am Grunde liegt iſt hell und weiß, darüber ift grüner, der ganz wie gutgetrocnete Blát: ter von Pflanzen ausſieht, und der ſich in feine Blåtter ſpal: tet ; der Gipfel beſteht aus einer ſchwarzen , bituminoſen Ma: terie, die bei der leiſeften Berührung in kleine Stücke zerfaut: dieſe Hügel ſind dreißig bis vierzig Fuß hoch , die bitumindſe Materie iſt wahrſcheinlich vegetabiliſder Art. Es giebt hier

101 tamen wir nach Chegarub, vier Meilen weiter nach Kers Therma, wo wir die Nacht blieben , ohne Holz und Waſo ſer zu haben. 22. Januar. -

Ein langweiliger Zug úber fans

dige Wüſten , nicht einmal ein ſchwarzer Hügel war in der Ferne zu ſehen .

Um Sonnenuntergang kamen wir

zu einer Stelle, wo etwas Gras , Sbeet genannt, wuchs, und eine feinere Art, mit einer Blume , die Niffe hieß. Wir legten vier und zwanzig Miles zurúd und hielten bei Kaſama- fomas hamſe, oder ,, die fünf

Bäume..

Wir

fanden kein Holz und fein Waſſer. 23. Januar. – hügel' * ) .

Wüfte, wie geſtern.

Hohe Sand ,

Burmenmadua (Ueberall Sand) .

Um

drei

Uhr Nachmittags kamen wir in ein großes Shal, Aghas dem genannt , dort find einige Brunnen mit trefflichem

# ſo wenig Acacien, daß wir kein Brennholz , die Cameele we: nig Futter bekommen konnten . Man findet im Sande runde, halbverglaſte Steine, die uns Tere Begleiter fammelten , ſie als Kugeln zu gebrauchen. Sie ſcheinen auf ähnliche Weife entſtanden zu ſeyn, als die vorher erwähnten corallenartigen Subſtanzen, die , wie man uns er: gåhite, nach jedem Regen, der hier bisweilen fått, in enge entſtehen ſollen . * ) Es giebt Gras in Menge, und die Süget ſind mit einem Ge. wådys, Suag genannt, bedeckt: die Frucht derſelben, die Dru:

1 pa heißt, iſt in Bornu und Sudan fehr geſucht, als ein Mittel gegen die Unfruchtbarkeit der Weiber. Ste ſchmeckt ſüß und hißig, wie Sisymbrium nasturtium . Wenn man bei der Pflanze vorbeigeht, bemerkt man einen ſtrengen , narcotifden Geruch .

1

102 Waſſer, Futter, und der Baum Suag, deſſen rothe Beeren der Heidelbeere

gleichkommen .

Wir überraſchten hier

gegen hundert Gazellen , aber ſie ſind ſo flüchtig , daß wir mit Mühe eine erlegten , die uns eine gute Mahlzeit verſchaffte.

Hier geht eine . Straße gegen

Weſten ab,

fie führt in's land der Zuarids und zum Sudan, aber fie wird nichi von Caravanen benußt.

Aghadem iſt viel

beſucht und kleine Kafilas und Reiſegeſellſchaften fürch. ten dieſes Jhal, da Freibeuter aller Art dort binkommen. Wir hielten Rafttag. Das Ihers 24. Januar. mometer ftand im Schatten , in meinem Zelte , nach Ein Uhr, 101 ° , Unſere Pferde und Cameele freuten ſich der Fülle von Futter in den Schluchten der ſchwarzen Bergs reibe, die von Norden nach Süden das Thal durchzieht. Die Tameele beſonders fraßen die kleinen Blätter des Suag , die ſie ſehr lieben. Spuren von Hyänen hatten wir in den legten drei Tagen in Menge geſehen , und in der legten Nacht kamen fie in Schaaren bis dicht an uns fer lager, Mein Telescop ergókte dieſen Abend Bºda Rha: loom ſehr , dem ich lange verſprochen hatte , ihm den Mond , in der Nähe

zu zeigen.

Die Nacht war ſchon

und heiter , der Orion , der große Hund und der Stier ſtrahlten auf's herrlichſte.

25. Januar. -

Die Gameele brachen nach 8 Uhr

auf, und wir ſuchten Schatten bei den Brunnen , damit unſere Pferde kurz vor dem Zufbruche trinken könnten. Wir hatten drei bis vier Jagereifen zum nächſten Waſſer und die Enmeele waren zu müde, um für mehr als Eis men Tag Futter für die Pferde tragen zu können.

216

103

wir noch rubten , tamen zwei von unfern Urabern im Gala lop zurück, zu melden, daß ſie zwei Tibboocouriere getrofs fen hatten, die von Bornou nach Mourzud gingen. Dieſe kamen bald ſelbſt auf Maberries, und ſie hatten nur neun I age,von Roula bis hieher gebraucht.

Sie erzählten,

daß der Scheik Kanemy eben von einem glüdlichen Zuge gegen den Sultan von Begharmy zurüdgekehrt ſer : daß er einen mächtigen Araberſtamm ,

la Sala , angegriffen

und vernichtet habe, und daß der Sultan auf dieſe Nach richt, wie ſchon vorher, auf die Südſeite des Großen Fluſs fes geflüchtet ſey , zu den Kirdies. Wir brachen auf, machten vier und zwanzig Miles in der Wüſte , und hielten mit Sonnenuntergang im Sande, ohne Waſſer, ohne Holz. Der Courier von Bournou nach Mourzud verſichers te, daß er, von der Stelle wo wir ihn verließen , bis Mourzud nur dreißig Tage

gebrauche: und feit Scheiß

Kanemy in Kouka reſidirt, geben Couriere zwiſchen Bor, nou und

Fezgan, was früher nie der Fall war.

von den Frauen Kanemy's. und drei

Gine

feiner Kinder find

in Mourzuck, und der Pardha, um ihn in Gehorſam zu erhalten , låßt ſie nicht fort.

Die Reiſe iſt aber ſo bea

fowerlich , daß kein anderer als ein Tibboo fie unter . nimmt, und nie laßt man einen allein reiſen.

Die bef.

den die uns begegneten, hatten zwei herrliche Maherries und machten in der Stunde fechs Miles,

Ein Beutel

mit Zumeeta ( gedörrtes . Getraide), ein oder zwei Schláus

+ che mit Waſſer, ein kleines kupfernes Gefäß , eine bolo zerne Schalé, darin beſteht ihr Gepäck. Bisweilen has ben ſie etwas Fleiſch , das in Streifen geſchnitten und

104

in der Sonne geboret iſt, Gedeeb , unb fie effen es una gelocht, da ſie felten Feuer anzünden zum Kochen , obi gleich die kalten Nachtwinde in der Nähe von Fezgan nach der Gluth des Sages, folchen Reiſenden bei dieſer Entbehrung oft ſehr gefährlich find. Unter dem Schwanz des Maherrie hångt ein Beutel, ſo ſammeln ſie den Mift der ihnen des Nachts als Holz dient. Den 27. nåherten wir uns allmålig einer Gegenb wo wieder etwas Vegetation war : wir fahen den gana zen Tag Sandhaufen und Grasbuſchel- und die Gegend Gegen Abend nahm die glich den Haiden England's. Zahl der Bäume zu , und wo wir hielten war Futter für die ferde und Sameele in Fåde.

Die Tullohbåus

me, der soſſom (eine ſchöne Schmaroßerpflanze) und die Gråſer , waren

für uns eine

wohlthårige Erſcheinung,

obgleich ſie nur ein fchmuhiges Grún und ein verkrüpa peltes Anfehn hatten . Eine Heerde von mehreren Huns dert Gazellen zog den Abend bei uns vorüber, und die Araber fanden Spuren der Strauße und einige Federn , Die Stelle wo wir hielten hieß Geogo Balwy . 28. Januar.

Bir trafen zwei Tibboo's , fie era

zählten , daß achthundert wåren

und zwei Stådte

Weg war wie geſtern .

Tuarids in Kanem ausgeplundert

geweſen

hatten.

Der

Früh am Morgen erreichten wir

Beere - Kaſhifery . Der Brunnen war ſehr tief, die Aras ber mußten erſt eine Menge Sand herausſchaffen , ehe man an's Waſſer kommen konnte.

Am folgenden Zage , fo wie es bell ward , erſchien Mina Tahr," oder der Schwarze Vogel , der Scheit der Gunda Dibboo's , mit zwei oder drei Begleitern .

1

Beeres

105

Kaſhifery liegt in ſeinem Gebiet und jede Kafila múß eine Abgabe zahlen , oft den Werth der Hälfte der gans zen Ladung.

Uns beſuchte er aus Ehrerbietung , Boos

Khatoom empfing ihn in ſeinem Zelte, bekleidete ihn mit einem Bournus von grobem rothen Luce , und einem bunten reidenen Kaftan, was in ſeinen Augen ein koſt: liches Geſchenk war.

Die Sibboo's find lebendig und

kräftig, reiten kleine aber febr ſchnelle Pferde: fie haben bölzerne Sattel, die klein und leidt ſind, ſie beſtehen aus zwei Stúden , die durch lederne Riemen zuſammengehala ten werden , ſo daß kein Holz, den Rådgrat des Pfera des berührt : ausgeftopft werden ſie mit Gameelhaaren . Der Gurt und die Steigbügelriemen beſtehen aus gea flochtenem

Leder : die Steigbügel

felbft ſind von Eiſen ,

klein und leicht; man ftedt nur vier sehen hinein, ſo daß die große Bebe draußen bleibt.

Sie ſteigen ſchnell auf's

Pferd, ein Uraber braucht doppelt ſo viel Zeit : fie ftos Ben die Lanze in die Erde , fteden zugleich den linken Fuß in den Bügel, und so ſpringen ſie in den Sattel. Der Zaum iſt aus Leder auf künſtliche Art geflochten . 21"* Unſere Cameele waren erſt mit dem Irinten fertig , als die Sonne ſchon fechs Klafter hoch ſtand ,

wie die

Araber ſagen, und da uns friſches Fleiſch und eigentlich alles fehlte, ſchlug Mina Tahr bor, daß wir zu einem Brunnen gehen ſollten , der feinem

Volke náber rey , und

den man , wie er erklärte, noch keinem Uraber gezeigt håtte. Um eilf Uhr baber , den 29. Januar , brachen wir auf von den Tibboo's begleitet und zogen neun Miles , faſt ganz gegen Süden : dann gelangten wir, ohngefähr eine halbe Mile weſtlich von

der Straße, zu dem Brunnen

106 Duggeſheinga, 100 wir Spuren von ſehr zahlreichen Heera den fanden ,

die den Morgen hier getrunken hatten. Dieß war eine abgelegene Stelle, von der gewóbnlichen Straße aus nicht zu bemerken , fchen lagen .

da Sandberge dazwis

Die Tibboo’s verließen uns nun und vers

ſprachen frúb am

folgenden Tage fich

wieder einzuſtela

len , mit Schafen , einem Ochſen , Honig und Fett. Das war eine angenehme Botſchaft für Peute , die in vier's zehn Tagen tein friſches Fleiſch gekoſtet hatten , etwas Cameelfleiſch

ausgenommen .

Den gangen Tag quátte

uns fürdh terlich ein heftiger Oſtwind, der ſo viel Sand mitführte, daß alles verdunkelt wird. 30. Sanuar. -

Der Sandwind hielt mit großer

Heftigkeit an , und ich befand mich übler als je ſeit meir ner Abreiſe von Mourzud.

Ich fand , daß ein weites

Hemd die bequemſte Kleidung war, da man den Sand leicht abſchütteln konnte , was bei jeder andern nicht ſo gut ging, und der Reiz den er hervorbrachte war unera tráglich und ſchmerzbaſt : ein wenig Del oder Fett, von der Hand einer Negerin ( die alle von Jugend auf das Reiben , Shampooing, lernen ) am Halſe ,

Naden und

an den Lenden eingerieben, iſt die beſte Cur und die ana genehmſte Erquicung , in folcher lage ; und obgleich id, als Chriſt, tein halbes Dußend folcher frottirenden Schós nen befaß, fo ward ich doch, da ich meinen Neger Barka mit einer der freigelaſſenen Negerinnen des Paſcha , die im Schloß eine gute Bildung erhalten batte ,

verheiras

thet hatte, gewiſſermaßen Berega's Herr, und ſie war mir, wenn ich múde oder Frank war, von großem Nuben . Gegen Abend , als der Wind ſich tegte ,

und der

107 Himmel

ſein ſchimmerndes und wahrhaft Himmliſches

Blau wieder erhielt, ftellte ich auch der Tibboo - Scheit wieder ein, mit dreißig Beuten von ſeinem Bolte, Mána nérn und Weibern, die Rebensmittel aber , brachte,

die er mits

waren ſehr unzulänglich für eine Kafila bon

dreihundert Perſonen . faure Çameelmilch ,

Statt fúßer Drild erhielten wir

voll Schmut und Staub , das wes

nige Fett war ranzig.

Wir kauften ein mageres Schaf

für zwei Dollars , was ein mäßiger Preis war.

Man

1 muß auch ſehr ſorgfältig bei'm Genuß des Fleiſches feyn , wenn man lange keins gegeffen hatte , da das geringſte Uebermaaß leicht Fieber und andere strankheiten verura facht.

Vorzüglich muß man ſich in dieſen Gegenden vor

Krankheiten båten, da ſie plößlich ausbrechen , zu jeder Anſtrengung unfähig machen

und eine Schwäche und

Hinfälligkeit verurſachen , von der man keinen Begriff hat, wenn man nicht ſolche Krante geſehen hat. Einige Mädchen , die Milch und andere Sachen brachs ten, waren wirklich hübſch, gegen die haßlichen Männer : fie waren von denen in Bilma verſchieden , hatten mehr ej. ne Kupferfarbe und eine Bertiefung zwiſchen den Augen. Sie haben ſchone Zähne,

find kleiner und zierlicher gea

bildet als die Tibboo's in den Städten . brachten, als Geſchenk für Boossthaloom

Die Männer žwei ſchöne

Maberries : eines beſonders war ſehr ſchön, es maß neun und einen batben Fuß von der Erde bis in die Mitte des Rudens : auch brachten ſie einige Pferde zum Ber : kauf.

Ihr Vieh iſt ihr einziger Reichthum , und Mina

I ahr fagte mir, daß ihr Stamm über fünftauſend Ca. meele babe : pon der Milch derſelben leben ſie fechs Mos

108 nate im Jahr, und für die andern rechs fuchen ſie ihs Tem unfruchtbaren Boden Guſſub (eine Art Hirſe) abzus ' Ehe fie Verbindung mit Fejzan und Bours

gewinnen .

nou unterhielten , gingen ſie nadt , da das důrre land nicht Baumwolle zu ihrem Bedarf hervorbringt :

nun

erhalten ſie durch die Kafilas Indigo , Baumwolle und leinen Garn, woraus fie Toben und Tücher verfertigen: was ſie nicht als Tribut bekommen , tauſchen ſie ein gea gen Håute und Federn der Strauße , und getrodnetes 3 Fleiſch von Gazellen und Rindern. Zwei von den Pferden waren ſchön, obgleich klein; und ich war nicht wenig verwundert, als ich ſie ſo fétt fab

zu hören , daß fie bloß mit Cameelmilch

würden , da Korn zu theuer iſt.

Sie trinten die Milch

fauer und ſüß , und nie fab ich geſundere, Pferde.

genåbrt

kräftigere

Es iſt auffallend, mit welcher Angſt diefe Kina

der der Wüſte die Uraber ſahen und welche Idee fie von ihrer Unüberwindlichkeit haben :

da ſie doch felbft raſch

und thátig find, und beſſer und ſchneller reiten und ges ben als jene: aber das Feuergewehr ! das Sdreden !

rekt fie in

Hat ein Araber feine flinte einen

Augens

blid an einen Baum gelehnt, ſo ſchleichen fünf auch rechs Sibboo's auf den Zehen um ihn herum , als ob ſie fürchs teten , das Gewehr zu fioren , ſprechen leiſe, als ob es ſie verſtånde. 1. Kein Gunda : Libboo war über Mittelgroße, ſie ſind fchlank, gut gebildet, haben ſcharfe, kluge, kupferfarbene Geſichter, große , vorliegende Augen , flache Nafen , gros Ben Mund und große Zähne , die regelmäßig aber bun. telroth find, von dem vielen Jabat , den frie tauen : die

109 Stirn iſt hoch , den dunkelblauen Turban tragen fie hoch auf dem Kopf, und ziehen das Tuch unter dem Kinn durch und queer über's Geſicht, fo daß der Theil unter der Naſe ganz bedeckt iſt.

Dft find funfzehn bis zwana

zig Amulette , in rothem, grünem und gelbem Leber, an den Falten des Turban's befeſtigt. Die meiſten von ihnen haben Narben

im

Geſicht :

fie bezeichnen den Rang und dienen als Schmud

Unſer

Scheif batte eine unter jedem Auge, und eine

an jeder

Seite der Stirn, in Geſtalt des Halbmonde .

Wie bei

ben Arabern im Norden iſt die Würde des Häuptlings erblich , wenn der Erbe würdig daju ift : wer je fich feige gezeigt hat, kann die Stelle nicht einnehmen , und ihm folgt der nächſte Verwandte . Diefer Stamm , bei dem da er n ra t i Gun und hát ſich imm Naf der Nähe von Beere Kaſbifery auf. Meine Uhr gefiel dem Scheiß ausnehmend :

bald

aber fand ich , daß es ihn vorzüglich ergößte ſich in der ſpiegelblanken innern

Seite zu betrachten.

über alle Beſchreibung eitel.

Sie ſind .

Ich ſchenkte Mina Zabr

einen kleinen Spiegel und er ftand Stunden lang in einer de meines Beltes , betrachtete ſich mit Wohlges fallen und außertę fein Behagen

durch

häufige Erclas

mationen und Freubenſprunge. 31. Sanuar. -

218 wir wieder auf der Straße

waren , zogen wir bis Mittag , dann tránkten wir uns fere Cameele und Pferde bei dem Brunnen Kanimani ( der Schafbrunnen ), wo uns wirklich füße Milch in uns gebeuren geflochtenen

Bouteilen gebracht ward ,

faßte zwei Salonen und mehr.

jede.

Wir hatten getrunken ,

110 dafür gedankt und erklärt, wie wohlthåtig file für unſes ren ſchwachen Magen reys, Cameelmilch war.

ehe wir bemerkten , daß eß

Kein Reiſender in Africa follte glauben, daß er dieß nicht vertragen, jenes nicht ausſteben könne. Es iſt wuna berbar, wie der Geſchmack eines Menſchen ſich nach den Umſtänden fügt : vor fechs Monaten wäre Cameelmilch für uns ein Brechmittel geweſen , ießt hielten wir es für eine woblſchmedende Herzſtårkung. Mit jeder Mile bekam das Land ein beſſeres Anſes hen : wir kamen durch ein Ihal , das uns entzückend ſchien, da Gråſer blühten , und Tulohbäume und Koffom überall ſtanden .

Um Mittag hielten wir in üppigem

Sdhatten : Der Boden

bebedt mit friechenden Ranten ,

die in voller Blúthe waren, die rothen Blumen des Kof. fom's über uns, ließen uns den Ort für ein treines Ars cadien halten.

Gegen Abend fahen wir zwei febr große

Geier (Uglou , in Bornou ), waren aber nicht nahe genug, ſie zu ſchießen : und bei Sonnenuntergang ſchlugen wir uns fere Zelte auf an einer Stelle, wo unſere Pferde Futter fandent, und die halb verhungerten Sameele die jungen Triebe des Julohbaums aßen . Der Ort hieß Quoul Mut ( vor Mul). 1: Februar. -

Um drei Uhr des Morgens ward

aufgepackt, mit Unbruch des Tages zogen wir fort. Ein Kraut, wilder Gerfte áhnlich , ging oft den Pferden bis an's Knie. - Wir tóðteten heute eine der größten Schlans gen , die uns noch vorgekommen war, die Araber nens nen ſie Liffa, ihr Biß fou tödtlich feyn, wenn nicht die ver wundete Stelle fogleich ausgeſchnitten wird.

Die Araber

nennen nur dieſe Art fiffa, fie iſt hellbraun und hat zwei

111 Hörner. Mein atter Eſchauſch Ghreneínı hatte einen ver, drehten Fuß , von einem Schlangenbiß , ſo daß

er nut

reiten konnte : er hatte gleich die Stelle ausgeſchnitten, mußte aber dennoch dreizehn Monate in ſeiner Hütte bleis ben und hatte alle Hoffnung zur Genefung aufgegeben . Araber geben immer Ucht, ob nichts zu plündern fich findet: ,, das iſt mein Beruf! " erklärt jeder , ohne Scheu , iegt fouten fie aber als Bededung gegen Ráu ber dienen , nicht ſelbſt diefe Rolle ſpielen .

Indeß, höchſt

unzufrieden , daß fie ſchon ſo weit gekommen waren, und ſo wenig unternommen hatten , bildeten ſie kleine Streifs partheien , um an beiden Seiten der Straße zu recogno. fciren , und blidten

gierig nach irgend einem

paſſenden

Gegenſtand. Ein Fußgånger hatte die Spur einer Schafs heerde aufgefunden , meldete feine Entdeckung , zugleich aber, daß die Beſiger in den Belten ihn bemerkt hätten und wohl aufgebrochen wären . Boo Khaloom , ich und ein Dugend Reuter, um dem Plúndern Einhalt zu thun , eilten nach den Belten, die oftlich von unſerm Wege feya follten, als wir aber das ſchöne Thal erreichten , wo die Heerde gewefen wat , fanden wir es leer.

Die Hirten ,

wobt wiſſend, was ſie von den Naz Abiad (weißem Volke), mie ſie die Araber nennen , zu erwarten hatten , waren auf der Flucht. Ihre Vorſicht jedoch diente zur Ents fouldigung des Raubzuges und man beſchloß ſie zu vers folgen :

, Was ? fie bleiben nidt und wollen ihre Schafe

nicht verkaufen ? die Schurken ! Bezahlung holen ! "

Nun wollen wir ſie ohne

Wir durchſtreiften zwei Thåler, ohne

die Flüchtlinge zu finden , und ich hoffte ſchon , daß die Tibboo's ihren Verfolgern entgangen waren , als wir,

Deutsches Museum Bibliothek

1

112 nachdem noch eine Hügelreihe überſtiegen war , auf zweis bundert Stůd Vieh ftießen , und auf gegen zwanzig Leute, Månner, Weiber und Kinder, die zwei Cameele mit ih , ren Zelten und anderen Sachen bei ſich hatten und auf der Flucht waren.

Die Cameele wurden ſogleich gepluna

bert, die armen Weiber und Mädchen ftredten , nadt auss gezogen , ihre Hände gegen mich auß , ich nichts thun , als ihr Leben retten.

konnte aber

Ein Scheit und ein

Marabut betheuerten mir , es rey ganz nach dem Ge. Tek erlaubt, diejenigen zu plündern, die ihre Zelte vera ließen , ftatt Reifende zu unterſtüßen .

Boo khaloom

tam indeß herbei und man wendete fich an ihn mit Bit: ten. Ich ſah, daß er beſchåmt war über die lumpige Beute, die

ſeine Begleiter gemacht hatten , und

Ihránen der Leidenden rührten.

daß ihn die

Ich benußte den gúns

ftigen Augenblid : die Araber mußten ihren Raub , bis auf zehn fette Schafe und einen Dchſen zurückgeben , und wir verließen die armen Geſchöpfe. -

Nach Sonnenun:

tergang rafteten wir an einer Stelle, die Muu hieß. 2.

Februar. -

Wie geſtern lief der Weg

durch

ein großes Shal, lints und rechts von niedrigen Hügeln begränzt ; um Mittag ſtiegen wir almålig binab und befanden uns auf einer weiten Ebene, die mit Bäumen und Geſtrauch bedeckt war.

Etwa eine Stunde vor Sons

nenuntergang erreichten wir eine Stelle , die dem Sette eines Sees ähnlich war, und da trafen wir den erſebna ten Brunnen .

Die Pferde hatten ſeit dem Mittag des

legten Januars nicht getrunken, und obgleich ſie auf dem Wege faſt zuſammenbrachen, waren ſie doch, als ſie demn

113 Der Brunnen

Waffer fich nåbertent, kaum zu halten . bieß Kofei.

Den 31. Januar

hatte Bookbal oom

einen

Sibboo abgeſchidt, an den Scheiß El - Kanemy, 'der, wie wir hårten , zu Kouka fich aufhielt ; er war auf Wege geplündert und nahe bei

bem

dem

Brunnen an einen

Baum gebunden, wo Clapperton ihn traf, der ihm etwas Brodt gab, da er in vier und zwanzig Stunben nichts Stamm

gegeſſen

hatte. Uchtzehn Tibboo - Araber, som Wandela , batten ihn ſo behandelt , und ſeinen

Begleiter, einen der Leute von Mina Iahr , hatten fie mit fortgeſchleppt; er folle losgekauft werden , erklärten fie ,

oder ſie würden ihn umbringen .

Mina Labr

Schilderte uns dieſe Räuber als die ſchlimmſten auf dem ganzen Bege : irſie haben keine Heerden , ſagte er ,

ſie

-beſigen etwa hunbert Cameele, obgleich ihrer ſelbſt über tauſend ſind, fie leben vom Raube, und baben mit feia nem anderen Stamme irgend

eine Verbindung.

Kein

größerer Haufe kann ſie berfolgen ; ihre Belte find mit : ten in der Wüſte, und auf den Wegen die fie findet man in vier Zagen keine Brunnen .

nehmen

Giddy ben

Adab iſt ihr Oberhaupt, und ich möchte funfzig Cameele für ſeinen Kopf geben : ſeine Leute ſind es, die Reiſende und kleine Saravanen anfallen und ermorden, und den Gundown giebt man die Schuld . -

Die Leute

aus

Sraita

ihrem Vorſteher Eskou ben

kamen ben Abend , Coglou ,

uns zu

mit

bewilla

· kommnen , und ſchienen ſehr erbittert úber die Unthat der Wandelas.

Der Vorſteher übergab dem Bod : Khas

loom die Briefe , welche man ſeinem Boten abgenoma Denham u, Clapperton,

8

114

men hatter und die ihm dieſen Morgen der Unführer der Wandela zugeſchiđt hatte , fie zu

überliefern .

Xibboo ward aufs Neue mit Kleidern madte

Der

verſehen

fich wieder auf den Weg nad Bornou .

Traita - Iibboo's faben ſtattlicher aber fie find nicht

und Die

aus als die Gunda,

ſo ſchnell und thátig : die Zahl der

Månner ihres Stammes fou nur achthundert betragen . 3. Februar. - Frůb am Morgen zogen wir gerade ges gen Súden, durch ein dichtbewachfenes Land .

Wir jag

ten eine Heerde Untelopen auf, ſie waren dunkel rehs farben , mit ſchwarzen und weißen Streifen unter dem Bauch .

Perlhühner gab es in

ren aber ſehr fcheu .

großer Menge , fie was

Den ganzen Tag kamen wir durch

hübſche Waldgegenden .

Gegen

Sonnenuntergang

ers

reichten wir Mittimee, was, in der Sprache von Bornu, warm , lau bedeutet.

Funfzig Brunnen liegen

in einer

waldigen Schlucht, bort ſtehen Haufen von Tullohbåu . men und Mimoſen , umringt von Roſſom und manniga faltigen rankenden Gewachſen, die den Stamm umſchlin . gen , ſo wie die Zweige und den Gipfel, und von einem Baum zum andern fortranfend fchöne Bauben bilden. Boo khaloom , ich ſelbſt und

ſechs Araber was

ren vorausgeritten , es hieß wir hätten

den Weg

fehlt und würden den Brunnen nicht finden :

ver:

der Jag

war erſtickend heiß geweſen, meine Reiſegefährten waren frank und ermüdet , und wir fürchteten Waſſermangel. Ein feiner Staub , der fich von dem thonigen und fandia gen Boden erhob , hatte unſer Leiden noch vermehrt : da tónte der Freudenruf der Araber, als fanden, unſern

Ohren wie Mufit,

.

ſie den Brunnen

und als ich meinen

115 Durſt geftiut und mein Pferd getrånft hatte , legte ich mich nieder bei einem der entfernten Brunnen ; und dieſe ruhigen

Augenblide, die Friſche

der Luft ,

die Lieder

der hundert Sånger in den Schlingpflanzen , deren Blửa then die Luft mit Wohlgeruch erfüllten, gewährten einen erquidenden Genuß , der ſich nicht beſchreiben läßt.

Nicht

lange indeß währte es, da weďte mich die lårmende Sas ravane, die Wolke von Staub die fie umbúlte, aus meis nem

köſtlichen Traume. 4. Februar.

erreichten, tamen

Ehe wir fari

wir zu zwei Lagern der Traita - Tibboo's , die rich Leute des Scheits nannten : ihre Hütten waren nicht in gros ßer Zahl, aber ſie bedeckten ein regelmäßiges Viereck , auf der Nord- und Südſeite deſſelben hatte man Eingänge für das Bieb gelaſſen.

Die Hütten beſtanden aus Mats

ten, ſie ſchükten gegen die Sonne und geſtatteten dem Licht und der Luft freien Zugang : in

den heißen Ges

ſie angenehmer als die Zelte der Uraber . Innere war ſehr reinlich : hölzerne Schalen zur

genden find Das

Milch , mit Dideln von Flech twerk, hingen an den Wåna den .

In dem Viered zwiſchen den

Hütten waren

ges

gen hundert und funfzig Stúdk Vieh , die aus Krippen fraßen , meiftentheils Milchkühe mit Kålbern und Schafe. Die Tibboo's empfingen uns zuerſt freuridlich , aber ſie verließen ſich zu ſehr auf Scheit Kanemy's die beſcheidene Bitte eines Mannes ,

Schuß, und

dem zweihundert

bewaffnete Araber folgten , um etwas Mild), ward abs geſchlagen.

Der Heußerung des Unwillens ihres Fúh .

rers folgte ein ſo ſchneller Angriff, daß, ehe ich zu Pferde fteigen konnte , dié

Hålfte der Heerde fortgetrieben und 8 *

116 der Scheik tůchtig ausgeprügelt war.

Boo

Shaloom

war indeß zu gut, um ihnen ein Uebel zuzufügen ; er ließ ihnen bald das Vieh zurüdgeben , mit der Ermahnung , in Zukunft gefälliger zu feyn. plündern pflegen, erwarten

Da dieſe Leute alle zu

ſie auch nichts anderes.

Eine alte Frau , die vor einer der Hütten faß. Ichidte ein hübſches Mädchen zu mir, als ich bei meinem

Pferde

ftand, deren Halsband von großen Bernſteincorallen, ihr fettiges Haupt, der Corallenſchmuck in der Naſe und die Phrringe vermuthen ließen , daß fie nicht von geringem Stande war , und ſie ſollte ſehen , was ſie erbaſchen konnte : als ſie mein Schnupftuch und einige Nadeln erhalten hata te , fuhr ſie mit mit der Hand , ſo wie iš nur den Kopf ums drehte , in die Taſchen an meinem Sattel , um , wie ſie ſagte :

einige Corallen

zu finden , die ich in

Menge

hätte. " Ein größeres lager der Traitas lag etwas weiterhin , rechts von unſerer Straße, mit zahlreichen Heerden von Um zwei Uhr Nachmittags Rindern und Schafen . U18 tamen wir nach Lari, zehn Miles von Mittimee. wir die kleine Anhöhe hinaufzogen, auf welcher der Ort lag , hatten wir den traurigen Unblid . Männer und Bei. ber mit ihren Kindern nach allen Seiten hin entfliehen zu ſehen ,

da die Große unſerer

Cafila fie

erſchredte.

Etwas anderes aber verurſachte uns eine unausſprechlis che Freude , der große See Ichad, glühend in den Strah . len der Sonne , ſien ohngefahr eine Mile von uns ents fernt zu ſeyn.

Mein Herz pochte lebhafter ,

denn ich

dachte, dieſer See wäre der Schlüſſel zu dem was wir ſuchten , und im Stillen flehte ich den Himmel um feia.

117 t tes nen fernern Schub an , der uns ſo weit Geſundheit und

Kráfé bei unſerin Unternehmen verliehen hatte. Es währte lange , ehe Boo - Kibaloom die fliehena den Bewohner zurüdbringen konnte, die erft im vorigen Jahre von den Juarids geplündert waren, und dabei viers hundert von den Shrigen verloren hatten , und erſt vor einigen Tagen hatten fie durch einen Raubzug derſelben 218 fie endlich fahen , daß man ihnen

Nation gelitten.

Kein leid zufügen wolle, kamen die Frauen in großer Zahl mit Körben vou Guſſub, Gafooly, Hühnern und Honig, und verkauften davon für kleine Stúde Corallen, Bernſtein Ein Kauf.

von der ſchlechteſten Art und bunte Corallen.

mann erſtand ein lamm für zwei kleine Stüdchen Berns ſtein , für zwei Nadeln erhielt man ein Huhn, und für eis ne Hand von Salz vier oder fünf große Fiſche aus dem See .

Lari wird von Leuten aus Kanem bewohnt, die Kas nemboo heißen, die Weiber ſind hübſche, freundliche Nes gerinnen , faſt nadt , was uns aber nicht mehr auffiel. Die meiſten hatten ein vierediges oder dreiediges Stůd Silber oder Zinn hinten am Kopf an den Haaren håns im gen , die in Flechten um den Nacken lagen. 5. Mit Sonnenaufgang war ich an den Ufern des See's, um einige von den unzähligen Dia geln zu ſchießen , die, unbekannt mit meinem Vorhaben , gleichſam uns

bei der

Ankunft zu begrüßen ſchienen .

Schaaren von

Gånfen

und witden Enten ,

bunteſten Gefieder , von einem halben

fraßen

ruhig

in der

mit dem

Entfernung

Piſtolenſchuß, und da ich kein harts

herziger Jäger bin, konnte ich mein eigentliches Vorhas ben nicht ausführen.

So wie ich mich ihnen

näherter.

118 wichen fie nur etwas aus, zur Rechten oder zur Linken und

fchienen keine Ahnung von meiner feindlichen Abs

ſicht zu haben.

Das war für mich eine ſo neue Ers

ſcheinung, daß ich anſtand, ihr Vertrauen zu mißbraus chen und mich ruhig niederfekte, alles umher zu betracha Pelikane , vier bis fünf Fuß bobe Kraniche, grau ,

ten .

bunt und weiß , waren nahe bei mir , ein Vogel , einer Schnepfe ähnlich, jedoch größer , ungeheure ſchneeweiße Löffelgánſe,

gelbfüßige Regenvögel , und hundert Arten

mir unbekannte Waſſervögel ſpielten vor mir herum , und es währte lange, ehe ich mich entſchließen konnte, ibre Rube ! durch einen Schuß zu ſtören . Der Boden nahe an den Ufern des See's war ein fes ſter , dunkler Schlamm , und zum Beweis wie weit das Waffer úbertritt

und ſich zurückzieht führe ich an, die

Halme des Guſſub ſtanden noch von verfloſſenem re

in

dem

See , in

dieſer

Sabs

trodnen Zeit über vier

zig Eden vom Ufer. Das Waſſer iſt júß und angea nehm . Fiſche fieht man in Menge , welche die Einwošner auf eine ſeltſame Weiſe fangen.

Einige dreißig bis viers

zig Frauen gehen in den See, ihr Tuch haben ſie zwiſchen den Beinen durchgezogen und um die Mitte des Leibes ges bunden ; fo bilden fie im See eine Linie und 'treiben die Fiſche gegen das Ufer, in ſolcher Menge , daß fie fie mit den Händen greifen , andere ſpringen an’s Ufer und wers den dort ihre Beute.

Wir kauften einige, die wohlſchmes

dendſten waren eine Art Braſſen . Während ich an dem See mich aufhielt, ereignete ſich ein Umſtand, der bewies , daß meine Freundlichkeit gegen die Araber nicht verloren war, und der meinen Sak be:

119 ftátigte, daß auch das wildeſte Volk durch ein gutmüthis ges, offenes Betragen gewonnen wird .

Ich hatte bei der

Vogeljagd mein Pferd losgelaffen , dieß kehrte zu den Zels ten zurüd, eine Frau brachte meinen Bournous , der vom Sattel breabgefallen war , zu Boo Shaloom .

Man

ward unruhig , und da man hörte , daß zwei Fahrzeuge ges ſeben wåren, die von Südoſt her über den See fuhren , in welder Richtung Inſeln liegen , die von den Biddoomah , einem Polke das die Kúften plündert, bewohnt werden , ſo glaubte man mich in großer Gefahr, und ſogleich bewaffr.es ten ſich nicht nur einige Säuptlinge der Uraber , mich auf zuſuchen, ſondern ſelbſt einige Kaufleute.

Sie fanben mich

endlich zwiſchen den Guſſubftoppeln, mit mehr Vögeln be laden , als ich tragen konnte, und wollten kaum glauben , daß ich weder Feinde noch Bộte geſehen hatte.

Die Furcht

der Bewohner dieſer Gegend vor dieſen Koories , oder

In

ſelbewohnern , iſt eben ſo groß als ihre Ungſt vor den Juas rids , aber jene ſind weniger raubſüchtig und blutgierig. Ihr Aufenthalt iſt in der Mitte des See's , wohin man drei Tagereiſen hat, gegen Süd zum Dſten . Den Abend beſuchte ich die Stadt Lari, fie ſieht auf einer Anhöhe , und mag gegen zweitauſend Einwohner has ben .

Die Hütten beſtehen aus Rohr, das an dem See

wächſt, haben kegelförmige Dächer und ſehen wie Heuſchober aus.

Rund umher låuft eine Verzäunung, ebenfalls von

Rohr und labyrinthiſche Wege führen zu ihnen .

In dem

Gebege hålt man eine Ziege oder zwei , Húhner und biss weilen eine Kuh . Die Frauen ſpinnen meiſtentheils Baums wolle, die gut, aber nicht in Menge, neben der Stadt und -am See wächſt.

Das Innere der Hütten iſt hübſch, ſie

120 ſind ganz rund und Luft und Licht fåät nur durch die Thůr herein, die aus einer Matte beſteht. Ich ging in eine der größten, obgleich der Beſiger mich nicht einlud , und mir In einer Ede ſtand das

mit Speer und Dolch folgte.

getragen,,die Bett; ein Sofa von Rohr, von ſechs Pfeilerngetragen in den Boden eingetrieben waren : Håute der Tiegerlagen und wilden Stiere dienten zum Ueberzug. An den Seis ten hingen hölzerne Stalen . gegen die

Wand

Ein ftarter Schild

gelehnt t Durch Matten war

Hütte in zwei Theile getheilt ,

ſtand die

der eine war für die

Frauen . Der Mann ſah mich immer ſo argwöhniſch an und ſchien durch meinen Beſuch ſo wenig erfreut , obgleich ich auf alle Weiſe ihm zu verſtehen gab, daß ich ſein Freund rey, daß ich die ungaftliche Hütte ſchnell verließ und weiter durch die Stadt ging .

6. Februar.

Ein erfreuliches Ereigniß fand dies

Pen Morgen ftatt, da dreißig freigelaſſene Sclaven uns hier verließen, um nach Kanem , ihrer Heimat, zurůdzukehren , das drei Tagereifen weiter gegen Oſten liegt.

Auf ihre

Bitte hatte ich mich für ſie bei Boo ihaloom verwen : det, der , weil er gehört hatte , daß der Scheiß mit den Häuptlingen in Kanem in Fehde begriffen ſey , ſie mit nach Bornou nehmen wollte, da er fürchteté , ſie möchten auf dem Heimwege geplündert werden. Sie hatten aber zwei Landsleute auf dem Markt zu lari gefunden , die verfis cherten, daß der Weg ganz ficher ſey.

Sie trennten fich

von Boo Khaloom, indem ſie weinend ſeine Hand kůßs ten und ihn fegneten : mehrern hatte ich kleine Gefädigs teiten erzeigt und wir trennten uns mit einer Rührung ,

121 die den Arabern , welche fo tief auf dieſe Neger Verabrei ben, auffallend war. 218 wir fari verließen , kamen wir gleich in eine dicke Waldung von Acacien , mit Untergehölz, und nur einige bundert

Ellen

von der Stadt trafen wir Elea

pbantenkoth , Haufen die drei bis vier Fuß hoch waren, und ihre Fußtapfen, die , je weiter wir kamen , immer håufiger' wurden. am Idhad hin .

Einen Theil

des Tages zogen wir

Wo die Elephanten

Nahrung geſucht

hatten, ' waren ganze Bäume niedergebrochen, und wo ſie ſich ausgeruht hatten, fanden wir junge Bäume, Geſtråus che und Büſche von der Laſt ganz zerkni& t. Wir tódteten heute eine Schlange, eine Art Coluber , ein håßliches, furchtbar ausſehendes Thier, aber nicht giftig.

Sie war

achtzehn Fuß lang ; von fünf Kugeln getroffen, regte ſie ſich noch immer, felbft als zwei Uraber ihr , mit ihren Sábeln, faſt den Kopf abgehauen hatten. Uis wir den Bauch öffneten, fanden ſich einige Pfund Fett , das die eingebornen Führer, die bei uns waren , ſorgfältig aufbes ! wahrten , da es , wie ſie ſagten , ein treffliches Heilmittel für krankes Vieh fey .

Kaum eine Mile weiter faben wir

eine Heerde von rothen, wilden Rindern , die ich erſt für Rehe hielt : ich hatte keine Flinte, tam ihnen aber fehr nahe, und fab, daß es die bugra - hammar -wahash (ro : the wilde Kuh ) der Uraber war. Wir blieben die Nacht bei einigen Hütten , bie Nyas gami hießen, in einem fo dichten Walde , daß wir kaum einen Platz finden konnten, uns zu lagern . ' 118 die Zelte aufgeſchlagen waren , ließen ſich wilde Schweine ſehen : eis ner folgte der Spur und

erzählte , als er zurückehite, er:

122 habe einen Löwen geſehen und bei ihm ſieben : Gazellen . Die Eingebornen wußten aber nichts von lówen in dies ſer Gegend, die reich an Thieren aller Art ift. 7. Februar Uin acht Uhr brachen wir auf, um

nach Woodie zu gehen,, begleitet von zwei Arabern , von Boo Seif.

Ich verließ die Cafila und ging etwas

weſtlich , parallel mit den Sameelen . ſaßen Vogel mit dem

Auf jedem Baum

herrlichſten Gefieder : Perlhühner

liefen in Schaaren. von achtzig bis hundert Stůd hera um .

Einige Affen ſdrieen uns ſo unverſchämt an , daß,

als wir einen von dem Haufen trennten , wir ihn lange verfolgten : er lief nicht ſchnell und nicht grade que, ſona dern immer im Kreiſe und ſeitwärts und fah fich immer um , wer ihm ſo nahe komme. und die Schnauze . Ichwarz.

Er war hübſch , helbraun Um Mittag kamen wir zu

einem Dorfe, das Barrah hieß , die Einwohner floben nach allen Richtungen.

215 wir näher kamen ,

winften

wir, ſtiegen von unſern Pferden , um ihnen Muth zu mas chen und fepten uns in den Schatten eines großen San marindenbaums.

Ein alter Neger , der etwas Arabiſch

ſprach , wagte ſich zuerſt beran , und als die übrigen faa hen , daß

ihm kein Leib widerfuhr, folgten

Beiſpiel.

Ich bat um etwas Leban ( Taure Milch ) , ein

ſie ſeinem

ſehr erfriſchendes Getrånk, nach einem heißen Ritt , aber es fand ſich keine , bis ich

verſicherte , daß

wollte, und wie ſie den Dollar faben ,

ich bezahlen

ſprangen und lies

fen alle wie die Affen . Etwas Zwiebad, das ich in meis ner Satteltaſche gehabt hatte , und zu eſſen anfing , era regte ihre Verwunderung, und der erſte dem gab, wollte es nicht koſten .

ich davon

Ein anderer , kühner als die

128 übrigen, koſtete einen Biffen und erklärte ihn für trefflich , mit ro übertriebenen Gebehrden , daß nun alle foderten und mein Børrath

bald verzehrt war.

Lange Zeit weis

gerte ich mich, dem der es zuerſt ausſchlug etwas zu ge ben , zur großen Reluftigung der andern, denen der Spaß zu gefallen ſchien. Ich hatte den Urabern verſprochen , mit ihnen ein ieria Schaf zu theilen , wenn fie nämlich nicht ſelbſt zugreifen

würden , und gab nun meinen Wunſch zu erkennen , eins zu kaufen .

Zwei Leute eilten fort, um , wie ſie ſagten , ein

fettes zu bringen.

Nach kurzer Zeit , während welcher

die zurüdbleibenden ſich damit unterhielten , mein Taſchena meſſer auf- und zuzumachen, ward ein elendes Thier hers beigebracht, das ſie als trefflich anprieſen .

Die Araber

erklärten , es tauge nichts , daher, obgleich ich unzufrieden war , ſteckte ich meinen Dollar ein und ging nach meinem Pferde .

Zu meinem großen

Erſtaunen fing der ganze

Stamm an zu ſchreien , ſtieß den Verkäufer fort und tanzte um mich her.

Ein fettes Schaf ward herbeigebracht , es

ſchien als wenn man mich håtte auf die Probe ſtellen wola len , und als ob der mißglúdte Verſuch mich anzuführen, mir Unſehen bei ihnen verſchafft hátte. Die tleinen Hütten lagen

hübſch

an einer hohen

Stelle, mitten in einem úppigen, aber nicht diden Walde, ohngefábr drei Miles von Woodie, und bei den Brunnen , in einer Vertiefung die dicht bepflanzt war mit Palmen (den erſten die wir dieſſeits der Wüſte ſaben ), ſtanden Tró , ge für eine Heerde von hundert und funfzig Stúd.

Ein

alter Mann begleitete uns, ſein Sohn trug das geſchlachs

124 tete Shaf nach Woobie, wofür er zwei Corallen und et: was Sdnupftabat erhielt.

Nahe bei der Stadt trafen wir unſere Zelte. hatten vierzehn Miles zurü &gelegt, See zu entfernen .

Wir

ohne uns weit vom

Man 'hatte heute zwei Elephanten

in dem See ſchwimmen ſehen :

ein anderer, der " zu eis

ner Heerde gehörte , war immer vor der Tafila geblies ben ." Hillma'n ,

der ſehr müde und angegriffen war, > hatte ſich auf ſeinem Maulthier vorausgemacht und hatte ſich an einer, wie es ihm ſchien, fehr behaglichen, ſchats tigen Stelle gelagert, um die Cameele zu erwarten, ohne an einen Elephanten zu denken . Dugend

Er lag aber nur ein

Eden von einem ſehr großen ,

beikommender

Araber

ihn mit

ſchreiend davon liefe

zum

der, als ein hers

einem

Speere

warf,

großen Schrec des armen

Hillman . 8. Februar.

218 ich dieſen Morgen , gleich nach

Sonnenaufgang an das Ufer des See's ging , ſah ich, wie ſehr das Waſſer in der Nacht geſtiegen war . Miles von dem Gehölz

waren ganz

Ueber zwei

überſtrómt.

Baumwollenpflanzen ſtanden ganz unter Waſſer.

Die Wåre

das Land frei von Holz, fo würde alles hier gedeihen. 9. Februar. Wir mußten die Ankunft des abs

geſchikten Tibboo erwarten , um zu wiſſen , ob der Scheik uns erlaubte, weiter als Woodie zu reifen , da die Nes gerkónige auf alles was die Araber thun ſehr aufmerks ſam ſind. Ein Sfug, Wochenmarkt, ward ohngefähr eine Mile von der Stadt gehalten : die Weiber aus den benachbars ten Dórfern kamen auf Schren geritten, ftatt des Baums

!

125 war diefen ein leberner Riemen purch den Naſenknopel gezogen .

Auf dem Rücken :: des Schren noird ein

ausgebreitet, die zu verkaufenden

Sachen werden

Fell dara

über gebångt und die Negerin feßt ſich ſelbſt - darauf. Sie bringen ſaure und füße Milch, etwas Honig, Húha ner, Guſſub , Gafpoly, Fett und Melonen ( Ochra ), ein grünes Krant, das die Neger mit ihrem

Bazeen gern

eſſen , und, wie ich nachher fand , die Chriſten guch . Die Månner brachten Ochſen, Schafe, Ziegen , Sclaben : der lekteren waren wenige und fie ſahen übel aus. Woodie' iſt eine Hauptſtadt, oder , wie ſie ſagen, Blad Riebi nuch iſt ,

und ein Mann pon ziemlichem Einfluß: fie

fcheinen alles was zum Leben nothwendig

iſt in

Uebers

fluß zu haben, und ſind das trágſte Boll, das mir noch vorgelommen .

Die Frauen fpinnen etwas Baumwolle

und weben daraus ein Zeug, etwa ſechs 30l breit : die Männer liegen entweder den ganzen

Tag müſſig in ih

ren Hütten, oder im Schatten eines Gebäudes, das aus vier Pfahlen und einem Rohrbache beſteht, und das auf einem freien Plage , in der

Mitte der Hütten errichtet

iſt ; es dient zugleich zum Gerichtshaus und Plan zum Beten.

Die Männer find über Mittelgroße und ſtart ges baut, aber ihre Geſichtszüge find bumm und plump. Die Stadt fteht ohngefähr eine Mile weſtlich vom Ifchad, vier kurze Art naht fich

Lagereifen von Bornou.

bis auf einen

Bild aller

Steinwurf den Häuſern ,

der See hat Fiſche und Waſſervögel in Ueberfluß : toch

1

126 als a , daß fie nich die Leut fich fo wen ſtre ts ig n nge e . 1: : aus zum Ver eini nFiſc bot kau ge he en f Die Frauen haben, wie die der Dibboo's, ein vier

ediges, weißes oder blaues Tuch über die eine Schulter gebunden und das iſt ihre ganze Bekleidung : Uud das Haar iſt mit Mühe und Kunſt geordnet, kein Mädchen aber hat den ganzen Kopf von Haare. " Von Kindheit auf wird der Kopf geſchoren, nur oben nicht, das Haar bort fåūt um den ganzen Kopf herunter : man macht aber eine Flechte davon, die vorn, über den Augen , ganz flach

endini

.

Mo ce mus ir ge c

n in

óſt :

10. Februar. licher Richtung, um die und wo möglich die

Große des Waldes zu ſehen

Heerde von Hundert und funfzig

Glephanten anſichtig zu werden , die einige Uraber ges ftern , als ſie ihre Cameele weideten , getroffen hatten . Ich fand ſie ohngefähr ſechs Miles von der Stadt, in den Gründen die der See alle Jahre überſchwemmt und wo das grobe Gras doppelte Mannshöhe erreicht: fie ſchienen die ganze Gegend zu bededen und ich glaube es waren mehr als man mir geſagt hatte.

Wenn das

Waſſer über ihre Weidepláké tritt, ſind ſie genothigt ſich der Stadt zu nähern, dann perheeren fie geben , und ganze

feute für das kommende Jahr, ſind in Grunde gerichtet.

ſie das Land wo

Pflanzungen , die Hoffnung der einer Nacht zu

Außer den Elephanten trafen

wir

nichts als große Untelopen , einen Fuchs und ein oder zwei wilde Schweine, obgleich wir in jedem Didigt fuchs ten.

Faſt über drei Stunden hatten wir mehrere dies

127 fer Untelopen verfolgt , die nur ihre Stelle veränderten, ohne aus dem Geſicht zu verſchwinden , ohne daß wir ihnen nabe genug kamen , um ſie zu ſchießen. ganz ermüdet war , beſchloß ich

nach

213 ich

einigen entfernten

Hútten zu gehen , mir etwas fúße oder ſaure Milch zu verſchaffen.

Pfiffig ſuchte der verſchlagene Neger , den

wir dort trafen , uns theuer bezahlen zu laſſen.

Zuerſt

erklärte er, er habe keine, obgleich die Schalen mit Milch keine zehn Schritte von ihm ftanden , was wir geben wollten ?

dann fragte er, ! Ich hatte nichts bei mir, und

als er mein Schnupftuch , das ich ihm anbot , als von keinem Werth zurückwies, wollte ich, ſo durſtig ich auch war, eben fortziehen, da wieß der Araber auf eine Naa del , die in meiner Sacke ftedte, und für diefe und eine tveiße Coralle erhielten wir eine Schale mit Milch einen Korb mit Nüſſen ,

und

die uns ſehr erfriſchten , und

wir kehrten zum See zurůd, wo ich einen ſchönen Kras nich und einen Specht ſchoß, und eine Schaar von we: nigſtens fünfhundert Pelikanen

ſah , denen ich aber nicht

nabe genug kommen konnte, einen zu erlegen . Das ganze Land durch welches wir die lékten achtzehn Tage kamen , war mit einer Grašart bedeckt, das große Stacheln hatte, die uns entfeßlich quåtten , ſie waren fo fein Sie / blieben in unſern Kleidern ſiken , und verſuchte man ſie

und ſcharf wie man es ſich kaum denken kann.

herauszuziehen , ſo brachen ſie ab.

Alles an uns war

vol davon und wir konnten tag und Nacht loswerden .

ſie nicht

Der Same dieſes Graſes heißt Kashcia und

wird gegeſſen. - 11. februar.

In

der

vorigen Nacht tamen

128 unit Briefen und Gurus

zwei Officiere des Scheits ,

Müſſen , als ein Geſchenk aus dem Suban, fie haben eis nen angenehmen , bitteren Geſchmack und die Leute aus Iripoli lieben ſie ſehr.

Wenn man dieſe Nüſſe gegeſs

ſen hat, ichmeďt jedes Waſſer, quch das ſchlechteſte, gut. Die Araber nennen ſie den Kaffee des Landes der Schwars zen .

In den Briefen ward Boo Shaloom aufgefos

dert, feine Reiſe nach Kooka , zu beſchleunigen , mit als len ſeinen Leuten . Von den Officieren trug jeder einen Bournous, einen Turban und eine rothe Kappe ; ſie gas ben

uns funfzehn Dchſen ,

fechs

Schafe und fiebzehn

Kail Guſjub ,und verſicherten , bei der Abreiſe, daß wir zu Yeou , zwei Tagereifen näher bei Bornou , friſche les Es war faſt dunkel als bensmittel finden ſollten. wir die Stadt Burwha erreichten . Mites hatten wir uns ziemlich

Nach den erſten vier

von dem See entfernt,

der hier ſich gegen Pften wendet.

h

Burwha bat Mauern und iſt die erſte Negerſtadt, die wir ſahen : es mag hier zu lande für einen feſten Ort gelten , ſo daß auch die plündernden Tuarids nie hineindringen .

Die Mauern ſind dreizehn bis vierzehn

Fuß hoch, und ein trodner Graben läuft um die Stadt. Sie nimmt einen

Raum von etwa drei Quadratmiles

ein und hat fünf bis fechstauſend Einwohner.

Sie hat

einen bededten Weg , aus demſelben werfen die Belagers ten ihre Speere auf die Ingreifenden und verbergen fich dann gleich .

Die beiden Thore find gegen Siten und

Weſten und durch Erdwälle gededt. to Ich durchritt die Stadt, ebe wir 12. februar. aufbrachen .

Die größten Hütten batten alle einen eins

129

gezdunten Hof, worin eine oder zwei Kühe , einige Zies gen und Hübner ' waren , und ich fah einen ſchönen Fiſch, dem Unſchein nach geröſtet oder gebraten ,

wovon ich

gerne gefrühſtückt håtte , in eine der Hütten tragen . Guſ ſub fah man überall , in Kórben oder noch

im

Stroh .

Faſt vor jeder Hütte faßen die Weiber und ſpannen . i>

Ich ritt faſt den ganzen Tag hindurch

mit

Min

Uli Tabar, dem Scheit der Gundowy Tibboo,

der

uns nach Bornou begleitete ; er war in Streitigkeiten mit dem

Scheiß dort, von dem er ganz unabhängig war,

verwickelt, und Boost haloom , fiets Politiſch handelnd, hatte übernommen das Misverſtandniß zu heben , mo : durch er nicht allein ſeinen Einfluß beurkundete, fonders auf gewiſſe Weiſe ſich für die Zukunft Jabar's Freunds fchaft ficherte, deſſen Gebiet immer als der gefährlid) ſte Diſtrict des Tibboolandes , auf dem Wege nach Moura zuck, betrachtet wurde . Tahar war ein ffuger, geſcheid, ter Mann, ſprach etwas Arabiſch, und hatte mich oft nach meinem lande und meinem Sultan gefragt : heute war er aber fragluſtiger als je zuvor :

,, Rais Khaleel,

fagte er, was würde euer Sultan mit Min Uli machen, wenn er nach England Påme ? oder als Gefangenen halten ? dort reyn.

Würde er mich morden Ich möchte einen Monat

Er wurde feins von beiden thun ,

ants

wortete ich , ſondern wurde euch ein ' húbiches Geſchenk machen und euch zurůdſchiden .

Ich möchte ihm was

mitnehmen, ſagte Min Ali : aber was tann ich ihm ges ben ? nichts als ein Dutzend Straußenhaute, einige Eles phantenzáhne und

ein lómenfet.

Denham u . Glapperton.

1

Uuf den Werth 9

130 des Geſchenks würde mein Sultan nicht ſehen , war meine Antwort, ſondern nur auf die Abſicht;

feid freundlich

gegen ſeine Leute, denkt an die Engiảnder die ihr

ge

feben ; ſollte ſonſt irgend einer zu euren Zelten kommen, ſo gebt ihnen Milch

und Schafe , und bringt ſie auf

die rechte Straße : verſprecot mir das zu thun , und ich tann euch verſprechen , daß mein Sultan euch einen ſolchen Sábel ſchiden wird , als Hateeta durch mich erhalten bat , ohne daß ihr nach England geht , oder ihm etwas ſchenkt.

Iſt er ſolch ein Mann ? fragte Min Uli : Wie beißt er ? Georg ! Georg !

Barat x lab !

Gebe ihm Gott Geſundheit ! ſur!

Salam ali !

Georg Vaſa

Sage ihm , daß Min Ali Iabar ihm Geſundheit

und Glúd wünſche, daß er ein Dibboo iſt, der Speere befehligt und niemand fürchtet. big ? Iſt er großmüthig ? feine feute ? – big .

freiges

Beſchenft er

Sehr ; Manche balten ihn für zu freiges

Beim Haupte meines Vaters ! rief Min Ali,

fie haben Unrecht!

I

Iſt er

Gulba Kebir ?

tauſend

Der Sultan

eines

großen Bolkes

muß großherzig ſeyn, oder er iſt des Volkes nicht wure Sein Brus dig . Wer folgt ihm wenn er ſtirbt ?

der. lab ! gebig !

Sie beißt der ? -

Friedrich ! -

Barat 21.

Ich hoffe er wird wie Georg reyn , matlook , freia Wie viel Weiber haben ſie ?

Kein Englana

der hat mebr als eine , ſagte ich. --

A gieb ! a gieb !

Siltfam ! Seltſam ! rief er : fie ſollten hundert haben . Das halten wir für Sünde ! entgegnete ich. Bei Gott ! ich habe vier , ſagte er, und habe zig gehabt !

mehr als fecha

Eine würde mehr nach dem Gefeß feyn !

Ihr ſeid ein großes Volk.

Ich ſehe

2

ihr frid ein groa

181

318 Volt und wißt alles ! Ich , ein Dibboo, bin nicht viel beſſer als eine

Gazelle !"

auf unſerm Wege fanden wir viele Bäume - wir ſaben Heerden von rothen Rindern Schwein .

In der verfloſſenen

und erlegten ein

Nacht kamen die Hyás

nen den Zelten ſo nahe , daß ein Cameel , bundert Eden entfernt gelegen gefreſſen war.

hatte ,

das gegen

halb von ihnen

Wir ließen unſere Feuer die Nacht bins

durch nicht ausgehen , und obgleich die Hyánen die ganze Nacht beulten , war unſere Ruhe doch wenig dadurch gea ſtórt.

Wir machten Halt bei

einem

Waſſer,

Chus

gelarem genannt. Bio Yeou hatten wir noch eilf Miles . 13. februar.

Chugelarem ,

obgleich man uns

ſagte, es ſei ein Arm des Ichad, war ein ſtehendes Waſs ſer , bebeutend

angewachſen durch das Uebertreten des

Sees in der naſſen Jahreszeit .

Der Boden war mo :

raſtig : nirgend war das Waſſer über zwei Fuß tief : Car meele, Pferde und die Begleiter der Cafila gingen durch und es ſtand ihnen bis an's

Knie.

Es geht im Zida

zad, erſt gegen Often , dann gegen Norden, darauf wies der gegen Often . Wir zogen gegen Súben ,

durch mehrere Búbfche

Negerdörfer und nach eilf Miles waren wir an einem bedeutenden Strom , der Yeou hieß , an

einigen Stel :

len betrug ſeine Breite über funfzig Ellen ,

der .Grund

war fandig, die Ufer faſt ſenkrecht, und der Strom lief viertehalb Miles in Einer Stunde.

Wie ich erwartete,

fagte jeder Araber , dieß rey der Nil und falle in das große Waſſer, den Ichad.

Eine

Stadt, defſelben Nas

mens mit dem Fluſſe, ftand an ſeinem

ſüdlichen Ufer,

&

132

der Fluß ſollte, nach der einſtimmigen Ausſage aller Eins wohner , aus dem Sudan kommen . Zu Zeiten iſt er doppelt ſo breit als jekt und viel tiefer , und zwei Tas nots lagen am Ufer, in welchen die Güter und Reiſende der Cafilas , den .

in der naſſen Jahreszeit übergeſcht wers

Die Gameele und Pferde ſchwimmen durc .

bindet ihnen den Kopf an ein

Canot.

man

Dieſe Ganots

waren ſchlecht gearbeitet, ſie beſtanden aus Planken , die grob mit dem Beil zugebauen waren , und durch Stris đe zuſammengehalten wurden , die man durch eingebohrte Locher gezogen batte : etwas Stroh in den Fugen ſollte das Waſſer

abhalten .

Sie

haben

hohe Hintertheile,

wie die griechiſchen Boote, und laſſen zwanzig bis dreis ßig feute. Die fuft bei einem Strome von reinem Waſſer, und die Friſche die er der Umgegend mittheilte , ſolche Erquicung , nach

war eine

dem Marſch durch die Sanda

wüſten, daß Menſchen und Thiere wie neubelebt waren . Männer und Weiber badeten ſich und die Pferde wur, den hineingeritten. Wir erhielten hier zehn Stiere , auf des Schrit's Befehl .

14. Februar.

Wir beſaben Yeou , ein hübſcher

Ort mit einer Mauer, aber nicht halb ſo groß als Bur: wha : wir legten dann vierzehn Miles zurück und fas men zu einem Brunnen . Hier båtten wir mit unſern ermůdeten Cameeten und Pferden bleiben ſollen , aber die vielen Negerhaufen , mit zwei bis zwölf beladenen Dihſen, die vorbeizogen , ſagten ,

ein anderer Brunnen

fei grieb ( nahe ) ; Boo Khaloom zu dem nåchſten Ruheplab

befohloß daher bis

maten ) zu gehen . Manche

133 der Negerhaufen 'waren ſehr maleriſch , beladen mit dem was

die Frauen alle

ſie auf dem Markt eingehandelt

hatten, und die nacten ſchwarzen Kinder ſaßen oben auf den beladenen Ochſen .

Nachdem wir noch zwölf Miles zurůdgelegt hatten, kamen wir, anderthalb Stunden nach Sonnenuntergang , zu einem andern Ruheplat , aber nicht zu dem Brunnen . Die Baumzweige hingen ſo tief in den Weg berab und hielten die Cameele ro auf, daß einige uns erſt um zehn uhr nachkamen . Wir fanden den Brunnen , Ras

15. Februar.

lielma , am Wege , vier Miles näher bei Bornou,

und

wir eilten fo weit als möglich zu kommen, um den fols genden Tag zu guter Stunde in Kouka , der Reſidenz des Scheik, auf Urabiſche Urt,einzuziehen . Der Weg , theilte fich, der gegen Weſten ging nach Koula. Bald nachher kamen wir zu einem Brunnen und einer kleinen Stadt, und nach Sonnenuntergang zu einer anderen. Bei der legteren traf uns ein Fezganer, im Dienſt des Scheif, mit der Bitte, wir möchten unſere Zelte bei dem Teich Dowergoo aufſchlagen , einige Meilen

weiter , und dort

den nächſten Tag bleiben , da die für uns beſtimmten Hütten nicht fertig waren . den Teich ,

wo

Un acht Uhr erreichten wir

Geflügel in Meuge fich fand , ein Dorf,

Gurdawa genannt, war in der Nähe .

Ruhetag .

16. Februar.

Es beſuchten uns nicht

viele Leute , obgleich wir nur Eine Stunde von der Res fidenz Kouka entfernt waren. Beordung

batte

man

Ueber Boo Khaloom's

mand erlei Gerüchte

verbreitet,

und wir hörten , daß wir in einiger Entfernung von der

134 Stadt von einem bedeutenben Corps würden empfangen werden , theils aus Artigkeit um

deffen

gegen den Pafcha , theils

Stellvertreter zu zeigen ,

wie wohlgerüſtet

man gegen jeden Verſuch eines Feindes rey. Einer der Araber brachte mir heute einen Baleari , Ichen Kranich , er maß, von einer Flügelſpige zur andes ren , dreizehn Fuß.

Dieß war für uns ein wichtiger

17. Februar.

Tag und er fichien es auch für unſere Führer zu feyn . Trot allen Schwierigkeiten die wir aaf unſerer Reiſe angetroffen hatten , waren wir endlich nur noch wenige Meilen von unſerm Ziel, ſollten ein Boll kennen lera nen , das ein Europäer nie gefeben , ja kaum davon ges ,1

bórt batte, und wollten ein land betreten , das bisher ganz unbekannt und

deſſen Lage nicht beſtimmt war .

Dieſe Vorſtellungen erregten ein eigenes Gefühl, und es erwachte die Hoffnung , daß unſer Wufenthalt auch für die Leute, mit denen wir nun bald in Berührung koms men fouten , nicht unvortheilhaft reyn werde , und als der erſte Schritt zu ihrer Bildung könne.

angefeben werden

Uuch für unſer kand , dachten wir , würde eine

neue Handelsverbindung dadurch angeknüpft, und ſein Reichthum

wie

ſein

Glúd

würden dadurch wachſen .

Was wir über den Zuſtand diefes Landes gehört hatten, war ſo widerſprechend , daß wir uns keine ordentliche Vorſtellung weder über den Zuſtand, noch über die Lage der Bewohner machen konnten . Man batte uns erzählt, des Scheit's Soldaten waren zerlumpte Neger mit lana zen , die vom Kaube in den Låndern der ſchwarzen Kas firs lebten , die fein Gebiet umgeben ,

und die er durdo

135

Húlfe einiger-Araber, die in feinem Dienfte waren , in Abhängigkeit erhielte.

Auf der andern Seite hatte man

uns erzählt, daß feine Kriegsmacht nicht bloß zahlreich, fondern auch wohlgeübt

ſey.

Bol Ungewißheit zogen

wir nach soula , wir wußten nicht, ob wir den Regenten an der Spike ſeiner Tauſende,

oder unter einem Baum,

umgeben von einigen nackten Sclaven finden würden. Dieſe Ungewißbeit erreichte jedoch

bald ein Ende.

ritt etwas vor Boo ihaloom voraus , mit ſeinen Arabern, die alle zu Pferde und auf's Schönſte geputzt Da die Bäume ſo dicht ftanden , war ich ihnen

waren .

bald aus den Augen und glaubte den

Weg

nid )t vers

fehlen zu können . Ich ritt immer weiter und als ich eine etwas offenete Stelle erreichte, war ich nicht wenig úberraſcht, mir gegenüber ein Corps von einigen Taus fend Reutern zu erblicken , die in einer Linie aufgeſtellt was ren, ſo weit ich nur ſehen konnte . Id hielt mein Pferd an und erwartete, im Schatten einer Akazie, meine Ges fåhrten . Lårm

Die Truppen von Bornou ſtanden ruhig , ohne

und Verwirrung , einige Reuter, die vor der Fronte

ritten und Befehle gaben , waren die einzigen außerhalb der Linie .

218 die Araber ſide zeigten , erhoben die Trupa

pen des Scheit's ein Geſchrei, das weit erſchou , die raus hen Inſtrumente ertönten und ſie regten ſich in Marſd . Boo Sibaloom und ſeine Uraber zu begrüßen .

In iba

rer Bewegung herrſchte ein Dact und eine Ruhe die mich überraſchten, drei kleine Abtheilungen , vom Centrum und den Flügeln , eilten raſch

auf uns zul, und hielten ihre

Pferde erſt einige Fuß von den unſrigen an , indeß die ganze linie vorrúdte. Die Abtheilungen ritten kleiné, aber

136 fehr gute Pferde , fie bielten und fchwenkten ſich ſchnell und genau , ſchwangen die Speere über ihrem Kopfe, ries fen : Barca ! Barca ! Alla hiakkum cha, alla cheraga ! Heil ! Heil ! Söhne eures Landes ! Söhne eures Landes ! und kehrten zu der Hauptſchaar zurúc ,

um aufs Neue

heranzuſprengen . 7 Während der Zeit ſchwenkte fich

der

rechte und linke Flügel und ſchloß den kleinen Haufen der Uraber ſo vollkommen ein , daß ihre Begrüßung ganz den Anſchein hatte , als wollten ſie ihnen zeigen wie ſehr fie die geringe Baht berachteten .

Ich bin vollkommen

überzeugt, daß alles abſichtlich geſchah, denn wir wurden beinahe erdrúdt und waren in Gefahr unter den Pferden und lanzen .

Sich zu bewegen war unmöglich, wir muß

ten halten , unſer Führer war wüthend , aber es half nichts uno man antwortete nur mit ,,Willkommen ! und die Speere raſſelten ſehr unangenehm über unſerm

Stopfe.

Dieſe verdrießliche fage dauerte indeß nicht lange ; Barca Ghana, des Scheik's erſter General , ein Neger von edlem Anſehn , erſchien

in einer bunten , feidenen Dobe , auf eis

nem ſchönen Mandara : Roſſe, die Menge ward entfernt und wir ritten weiter , aber langfam , da es manchen Auf enthalt gab, durch dieſe wilden Reuter. Die Neger des Scheik's , wie man ſie nannte , nåmlich

die ſchwarzen Häuptlinge und die

Günſtlinge,

die durch irgend eine tapfere Ibat zu dieſer Würde erho : ben waren , trugen Panzerhemden aus eiſernen Ketten , wodurch ſie vom Halſe bis zu den Knieen geſchükt waren, hinten ftanden ſie offen und hingen auf das Pferd berab , einige hatten

Helme , oder vielmehr Pickelhauben

einer Bededung für das Kinn ,

mit

ſtark genug um einen

187

Speer abzuhalten.

Die Köpfe der Pferde waren auch

durch Eiſenbleche geſchübt, oder durch Platten von Kius pfer und Silber , be & ten.

die nur oben die

Augen nicht bes

+

als wir endlid, das Stadtthor erreichten, geſtattete man uns und Boo shaloom und ohngefähr zwölf von feinen Begleitern hineinzureiten, und wir zogen durch eine breite Straße , die ganz mit Fußfoldaten, die Lanzen tru : gen , und Reutern befekt war, bis zur Thúre des Scheil's . Die Reuter ſtanden drei Mann hod . + Wir mußten hals ten , einige Dberofficiere kamen und riefen Barca's ! Bar ca's ! und ritten dann zurúd .

Boo Khalo om verlor

die Geduld, da wir der glühenden Sonne ausgeſetzt was ren, er ſchwur bei'm Haupte des Parcha, daß er zu den Zelten zurúdlehren würde , wenn man ihn nicht ſogleich vorliebe, er richtete aber nichts aus , und ich raunte ihm zu , er moge ſich ruhig verhalten , da wir überall einges ſchloſſen waren , und ohne Erlaubniß zurückzukehren eben fo ſchwierig ſeyn würde als vorwärts zu gehen . Ghana erſchien und machte ein Zeichen , daß Boo

Barca ft has

loom abſteigen ſollte, wir wollten daſſelbe thun , aber man deutete uns an , daß jener allein würde eingeführt werden .

Noo eine halbe Stunde verging, als die Thore

geöffnet wurden, und die vier Englånder aufgerufen wur: den.

Wir nåberten uns dem Thore (Skiffa ), dort hielten

uns die ſchwarzen Wachen auf, und nöthigten uns , einen nach dem andern , eine Treppe hinaufzuſteigen , und als wir oben waren ,

zwang man uns wieder ſtillzuſtehen,

da Speere kreuzweiſe vor uns gehalten wurden , und ein Neger die Hand auf unſere Bruſt legte.

Boo Khas

188 loom kam aus den inneren Gemachern und fragte : ob wir

den

Scheiß wie

den

Pafcha

begrüßen wollten ?

Wir verfekten : 13a !" da wir nur den Kopf geneigt und die rechte Hand auf's Herz gelegt hatten. follten die Hände an den Kopf halten ,

Er ſagte, wir wir erwiederten

aber, on das ſey nicht möglich , wir hatten nur eine Art alle anderen zu begrüßen, außer unſerm Könige. " Er ging wieder hinein, aber in einer oder zwei Minus ten tam er zurüd , und wir wurden zu dem Scheiß der Speere geführt.

Wir trafen iba in einem kleinen Zims

mer, .er ſaß auf einem Teppich, hatte eine blaue Sudana tobe an und einen Turban . 1. Un jeder Seite ſtanden zwei Neger mit Piſtolen Teppich.

und einige Piſtolen lagen auf dem

Un den Wänden hingen Flinten . Geſchenke des

Palda und des Muſtapha l ' udomar, des Sultans von Fejzan, die hier als unſchåbar betrachtet wurden . Sein Urußeres

hatte etwas Einnehmendes , er war etwa fünf

und vierzig Jahre alt, tatte ein ausbrudsvolles Geſicht und ein wohlwollendes tacheln .

Wir übergaben ihm den

Brief des Paſcha, nachdem er ihn geleſen, fragte er : 110eß

1 wegen wir bieber kámen ? " Bir antworteten : ,, um das fand zu ſehen, und Nadricht über ſeine Bewohner , Ers zeugniſſe u. dgl. abzuflatten , ta unſer Sultan alle fånder der Erde kennen lernen wollte . " . Ihr ſeid willkommen , " derregte er, ,, mit Vergnügen wolle er uns alles zeigen, er tabe befohlen ,

Hütten für uns in der Stadt zu baus

en , wir möchten hingehen, von einem ſeiner Leute begleis tet, ſie zu ſehen , und wenn wir uns von unſerer langen Reiſe erholt båtten , würde es ihm lieb feyn , uns zu fes ben .

Wir beurlaubten uns alsdann.

139 Unſere Hütten

waren

Erbe,

nicht

Mauer

ſchloß fie ein.

weit von

tleine runde Gebåude von

des Scheit’s

Wohnung ,

Der innere Raum

eine

gerfiel

in

mehrere Abtheilungen durch Strohmatten , in einigen Hütten errichtet, für die Kaufleute bei der

waren

Kafila,

+

1

3 weites

C a pitel.

sou k a .

Unſere Hütten waren augenblidlich mit Leuten die uns feben wollten angefüllt , wir hatten

keinen Uugen .

blic Ruhe und die Hite war unerträglich . B00 . Scha: loom hatte die Geſchenke

des Paſda übergeben ,

und

brachte uns ein Compliment und die Nachricht, daß wir die unſeren am folgenden Tage überbringen ſollten . Um Mittag ließ uns der Scheik rufen : wir eilten zu dem Palaſt , vorauf gingen die Neger , unſerer Regierung trugen :

welche die Geſchenke

es war eine Doppelflinte,

mit allem Zubehör, ein Paar ſchöne Piſtolen , in einem Kaſten, zwei Stúde ſehr feinen Tuches, roth und blau, wir fügten noch Porzellan und Gewürze hinzu. Die Ceremonien ehe wir zu dem

Scheik

kamen,

waren lächerlich genug, er ſelbſt war außerſt einfach und anſpruchlos.

Erſt kamen wir durch Gånge, wo Diener

waren , von denen die vorderſten niedergekauert faßen, und wenn wir zu ſchnell gingen, ſo hielten uns dieſe bei den Beinen, und wäre nicht das Gedrånge so groß ge : weſen, wir

hätten fallen müſſen.

Ehe wir in den offe:

141 nen Hofraum tamen , wo wir vorgeſtellt wurden , 30 gen uns dieſe flinken, aber ſitzenden Hofleute die Pan, toffeln aus, und wir wurden genöthigt uns in den Sano zu reden , an den Seiten einer mit Teppichen bededten Urt von Erdbank, worauf der Scheik zurückgelehnt ſaß . Wir legten die Flinte und die Piſtolen vor ihn hin , ten ihm den Gebrauch der Scroſſer ,

erklára

Schraubenzieher

u . 1. w . , womit er ſehr zufrieden ſchien :

die Pulver :

flaſche und die Einrichtung um einen Schuß Pulver von dem übrigen zu ſondern , entging ſeiner Uufmerkſamkeit nicht ;

die

anderen

weggenommen ,

Sachen wurden von den Sclaven

ſobald

wir

ſie ihm vorgelegt hatten.

Man fragte uns dann wieder , wåren .

warum wir gekommen

Der Scheik fchien mit der Verſicherung zufrie ,

den , daß der König von England von ihm und Bora nou gehört haben. -und indem er ſich ſchnell zu ſeinem Kaganawha ( Canzler ) gewendet , ſagte er : ,, Das kommt daber, weil wir die Begbarmis geſchlagen haben , Der Unführer, der bei dieſer Gelegenheit

rich am

mei

ften ausgezeichnet hatte , Bagah Furby , fente ſich uns alsa dann gegenüber und fragte : „ bat er von mir gehöri ?! Unſere Untwort: ,,gewiß !"

gewann alle für uns , uno

n. Euer König muß ein großer Mann fryn ! " rief man von allen Seiten . Eine Erfriſchung ward uns geboten , und wir beurlaubten uns.

nicht

Ich wil bier gleich bemerken , daß außer den Ges ſchenken , die wir gelegentlich erhielten , und die in Dihs fen , Cameelladungen

von

Weizen und Reis , ledernen

Schläuchen mit Butter , Schüſſeln mit Honig , und Hus nig in Waben beſtanden , wir jeden Morgen und Abend

142 fünf oder ſechs hölzerne Schüſſeln erhielten, mit Fleiſch, Reis und einem Teige von Gerſtenmehl, der fahmads haft , aber ſehr fett war ; und gleich nach unferer Uns

1

funft erhielten wir eben fo

1

ſüßen Speiſe ,

viele Schüſſeln mit

einer

die größtentheils aus geronnener Milch

und Honig beſtand.

Den

zweiten Morgen nach unſes

rer Ankunft ward eine Sameelladung von Braſſen und einer Ärt Barben vor unſere Hütte geworfen , und als ob das nicht ausreiche , kam den Abend eine zweite Las Dung

ein

Einer der Hauptthore der Stadt gegenüber ward Markt gebalten . Sclaven , Schaafe und Stiere

wurden in großer Menge feilgeboten.

Wenigſtens funfs

zebntauſend Menſchen waren verſammelt , einige kamen zwei

bis

drei

Tagereifen

weit

her.

Weizen , Reis,

Guſſub gab es in Urberfluß , ebenſo Tamarinden , Erbs nůſſe ,

eine Art Bohnen , Indigo , den man

Fårben der Toben ( Hemden )

gebraucht.

viel zum

Man feuchtet

die Blåtter an , ftoßt ſie zu einem Klumpen zuſammen , und bringt ſie ſo auf den Markt.

Semuſe war felten ;

Zwiebeln und eine Urt Tomatoes war das einzige, was man zum Verkauf ausbot ! und eine Art limonien , die de : Scheiß uns aus ſeinem Garten ſchidte, war die eina zige Frucht, die wir in Bornou fahen .

Leder

brachte

man in großer Menge ; die Haute einer Schlangenart und Stúden von der Haut des Crocodills, die man zum Zierrath an Dolch ſcheiden gebraucht, wurden uns auch angeboten .

Butter, beban (fauere Milch ) , Honig und

hölzerne Schaalen aus dem Sudan waren ebenfalls zu bekommen .

148 Die Tracht den

Saden

jablreichſten

der

Frauen ,

handelten , war waren

die

mit

Fehrmannichfaltig :

am

Kanem

aus

jene waren ſo hübid , alb Verſchiedenheit , findet

die meiſtentheils

und

håßlich.

dieſe

Bornou ,

Die größte

bloß in dem Kopfzug ſtatt, der

Unterſchied in der dürftigen Beteckung des úbrigen Kors pers bångt von der Wahl einer jeden Frau ab, die das 6tůd blauer oder weißer leinwand

unter den Armen

fubindet, oder es maleriſcher auf der einen Schulter bei feſtigt, ſo daß die eine Bruſt entblößt bleibt.

Bei den

Kanemboo - Frauen hingen kleine Haarflechten rund um den Kopf, bis auf den Naden , eine lederne Rolle, oder eine Schnur kleiner kupferner

Kinópfe fållt vom Scheio

del auf jeder Seite des Geſichts berab , und dieß fiebt keineswegs übel aus .

Bisweilen haben ſie eine Schnur

- "mit filbernen Ringen ſtatt des kupfernen Schmuds, und einen filbernen Schmuck vorn auf der Stirn. ' Die Sclar vinnen aus Musgow , einem

großen Königreiche füda'

oftlich von Mandara , ſind beſonders báßlich , aber all treu und große

arbeitſam .

She

ſie gelten

Haar ift in drei

Flechten zuſammengefaßt, die vom Vorderkopfe

bis zum Naden geben ,

wie bei

denen

aus Bornou ,

eine größere iſt in der Mitte, zwei kleine an der Seite . Sie haben ſilberne Budeln in ihrer Naſe, und einen größeren in der Unterlippe , ſo groß wie ein Engliſcher Schilling,

dieſer geht durch in den Mund , und um

Raum für dieſen Schmuck zu gewinnen , wird oft ein Zahn oder mehrere weggenommen. Die

zuverläſſigſten

unter

den

Sclaven

find gea

wöhnlich mit dein Verkauf der Waaren ihres Herrn bes

144 auftragt : kommen ſie aus etwas entfernteren Gegenden, ſo werden die Sachen auf Ochſen herbeigeſchafft , die , nach Landesart , einen Strick, oder ein Eiſen in der Naſe haben , und einen Sattel von Matten .

Die Hers

ren ſind oft auf dem Markt, mit ihren langen , treiben herum ,

und

ohne ſich um den Handel zu kümmern .

Gewöhnlich tauſcht man eine Waare aus gegen die an , dere , oder man bezahlt ſie mit kleinen Knopfert, Stúka fen von Corallen und Bernſtein , oder mit grober Leina wand, die jeder verfertigt, und von der funfzig

Gubka * )

einen Dollar koſten .

die man

Unter andern Dingen ,

mir anbot ( denn wo ich ftill ſtand , drángten

ſich alle

um mich ), war ein junger Löwe und ein Uffe : der leba tere ſchien der gefährlichſte von beiden ,

und da ich eta

was heller von Farbe war als rein Herr, hatte er ges gen mich einen großen abſcheu . wie ein junger Hund ,

ging

Der

Löwe ,

ſo groß

ruhig an einem Stricke

umher , den der Neger hielt, und der ihm um den : Hals: geſchlungen war. 22. Februar. - B00 : Ihaloom kam dieſen Mora gen zu uns, nachdem er den Scheit geſprochen, und era zählte ,

daß er ihm geſagt habe , wie ſehr wir wünſda

ten alles zu ſehen , Vogelhaute mitzunehmen , Pflanzen , die uns merkwürdig ſchienen, zu ſammeln , und was wir fåben ,

aufzuſchreiben.

Der

Scheil antwortete :

und jeder den der Paſcha abſenden

wir

würde , wären inm

überall willkommen in ſeinem Lande , aber er kónne jiet nicht ziigeben , daß wir die Gränzen deſſeiben überſdrita

* ) Gubka ungefähr eine engliſche Ede.

145 ten . : Boos Khaloom der

der alle unſere Plåne kannte,

uns gern gefällig war , und

bei ſeiner

genauen

Kenntniß des Volkes uns immer die beſten Rathſchlage gab, war der Meinung , daß wir für iegt mit dem Ans erbieten des Scheit's zufrieden ſeyn, und ihn nicht, durch plöbliche Mittheilung unſerer andern Abſichten beunrus bigen ſollten ." Bei dem großen Mißtrauen dieſer Leute, war Vorſicht und Schonung nothig , um ſie

zu berus

bigen und zu gewinnen. Es hatte ſich die Sage

verbreitet , daß wir

auf

dem See Schiffe bauen und mit dieſen in unſer Land zurúdfahren würden, und daß alsdann die weißen Leute kommen

und

ſie alle vernichten würden .

lich hatten Kaufleute

Wahrſcheins

aus Mourzu « , die vor uns hier

angekommen waren, dieſe Sagen ausgeſprengt, ihre häufis gen Beſuche waren ſo nachtheilig für unſere Vorrather als ihr Math es für unſern

Vortheil

geweſen wäre,

wenn nicht Umſtände es verhindert hatten , daß legterer nicht gefährdet ward.

Boosbaloom verſicherte uns,

daß man dieſen Sagen Glauben geſchenkt habe, er babe indeß dem Scheik gezeigt , wie ungegründet ſie wären , und was wir hier zu thun

beabſichtigten ,

ſchon das letzte Jahr , mit des Paſcha's

hatten wir

Erlaubniß ,

in

mehrern Gegenden von Iripoli gethan. Alle waren von

Araber , die zu unſerer

vou Freude,

Begbarmie ,

Bedeđung gehörten,

als ſie hörten ,

daß der Sultan

mit einein großen Heere ,

vier Tagemårſche von Kouka vorgerückt ren .

bis

auf

Der Scheik

el fa nemy hatte, bei einem früheren Zuge, rein gans 3e8 Land verheert , und hatte jedesmal den Sultan aus Denham H. Slapperton .

10

146 * SOP Kermut, LOL

der Hauptſtadt, Vertrieben .

Bei der lekten

Gelegenheit hatte er die von den Einwohnern verlaſſes

Bil 13 men Ståbte in Afche gelegt, und war über drei Monate **

* 9PM dem Lande geblieben.

Der Sultan

mit ſeiner Fas

rior sthilfe und feinen Sclaven , hatte ſich, wie früher , auf he

die andere Seite des Fluſſes geflüchtet, wo Kaffirs oder

*

Dilben wohnen , die aber dennoch ihm Schuh gewährs

10.

ten . Dieses Volk follte, der Schilderung nach , fo,zahlreich

Vill

Peyn, wie der Sand in der Wüſte , und , fie hatten ſich

f0 ].si ihm ängerdkloſſen , ihn an dem Scheiß von Bornou zu Dunn tåchen. Die Ausſicht auf Raub und Sclaven , welche 02 die Úraber durch dieſe Nachricht bekamen , hob ihren Muth

ſo , daß fie die halbe Nacht damit hinbrachten zu übers sa se stegen, wie Fie ihre Beute durch die Wüſte ſchaffen woll palgatusten ; one daran zu denken , daß der Feind erſt beſiegt werden mußte.

Alle erfrårten , ſo wie man

nur eine

flinte zeige, zeige,ergriffen tauſend Neger die Flucht.

30

Könns

ten dieſe armen Wichte einmal die wahre Beſchaffenheit der Patróntaſche eines Arabers kennen lernen , die fels ten mehr als einen oder zwei Schüſſe ſchlechten Pulvers

3911632 enthält, und den elenden Zuſtand ihrer Flintenſchlöſſer, die wenigſtens

einen Schuß um den andern verſagen,

wie viel wichtiger würden ſie des Arabers Stårke

24. Februar.

Wir hörten beute , die Beghar:

mis hätten zu Gulphi þalt gemacht, richt zu ihnen gelommen war , daß mit einer Anzahl Uraber hier reg : behauptet,

weil die Nachs Boo - Khaloom

es ward aber auch

daß der Scheit bald ſogleich

Leute abſchiden , würde ,

cháten !

eine Unzahl

den Sultan zų zůchtigen,

er nur an Rache gedacht habe .

daß

147 26.

Februar.

Boo

khaloom

hatte i den

Scheit befucht, um ihn zu überzeugen , daß er alle Ges **

1.1

fchenke, welche unſere Regierung får ihn beſtimmt hats te , bekommen hatten und noch mehr dazu , und daß wir ihn ſprechen wollten , um die Erlaubniß ten, einige von den

benachbarten

Städten

zu erhals zu

ſehen .

Der Scheit hatte, wie Boo , Khaloom uns ſagte, era wartet eine Uhr und Pulver zu erhalten , uns aber den folgenden Tag ſprechen .

er " wollte

Er hatte jebem

von Boo - Kha loom's Leuten eine blaue Tobe geges ben, ihm ſelbſt zwei ſchöne

Sclavinnen

aus dem Sus

dan, von dunkler Kupferfarbe, noch nicht zwanzig Jahre alt, und zwei Negerinnen, zu ihrer Bedienung .

Wir

hörten , daß die Leute aus Begharmi Qulphi verlaffen hátten, in ihre Heimath zurückzukehren und ihre Haupta 2 ftadt wieder aufzubauen .

27. Februar: -

Wir gingen zu dem

Scheit, ohna

gefähr drei Stunden vor Mittag, er war freundlich , ver ficherte, daß kein Geſchenk nöthig fer , um Geſinnung gegen uns zu befeſtigen .

ſeine

gute

Er fragte wieder,

was wir verlangten , der Befehl unſerer Regierung aber, daß einer von uns eine Zeitlang bei ihm bleiben ſollte, ward nicht erwähnt.

Er that unzählige Fragen, wünſchte

zu erfahren was eine Landdyarte rey, und bat ' daß Uli ( ſo nannten ſie hier Hillman , den Zimmermann ) eis nige Kaſten für ihn machen möchte. Wir verlangten den Ichad und Shary zu ſehen , und er verſprach , daß wir beide, fo wie die Stadt Alt: Bornou in einigen Tagen beſuchen ſollten . Er legte uns manche Fragen

vor , über unſere Art

eine ummauerte Stadt 10 *

1

148 anzugreifen , und als wir ihm - erzählten , Feuergewehre håtten , die zig und zwei damit

die

und

daß

wir

Kugeln von vier und zwants

dreißig

Pfund fchoſſen ,

Mauer niederſchmetterten ,

und

daß wir dann mit

ſtürmender Hand die Stadt náhmen , blitzten feine groa Ben, dunkein Wugen , und er rief : wundsrbar ! wunders bar ! Er fragte ob wir irgend eine Art von Kunſtfeuer bei uns båtten , das man in die Stadt würfe ,

fie in

Brand zu ſtecken , und war betrůbt , als wir Nein ant: worteten. Ich konnte nicht umhin ihn durch die Verſiches rung zu tröſten , daß wir ihm jegt nur gebracht håtten, was, wie wir glaubten , ihm angenehm ſeyn würde, daß wir aber nun ſelbſt ſehen könnten , was er am nöthigſten hátte, und daß es leichter für uns fey, ihm zwei Cameelladungen Pula ver zu ſchicken, als dieſelbe Menge Datteln aus Ferzan . Wir verſprachen ihm , den Abend zwei Raketen ſteigen zu laſſen ,

und kaum hatten wir zu Mittag gegeſſen ,

ſo erſchien Karaw aſb. einer ſeiner Häuptlinge,

uns

zu

und

ſagen ,

daß

der Scheik voll

ungeduld

fen ,

daß glücklicherweiſe einige von den feindlichen Shouaas in der Stadt wåren , ein gefährlicher Stamm von Arabiſcher Abkunft, an der Gränze feines Reichs- und er wünſche, daß fåhen.

ſie die Wirkung der

Feuermaſchinen

Hr. Erap perton ließ die Raketen auf dem

Plak vor des Scheik's Reſidenz aufſteigen , in Gegena, wart einer Menge Leute : und man hörte das Geſchrei dieſer und aller kunden nachher.

die in ihren Hütten waren einige Sea

28. Februar. -

Dieſen Morgen gab

unter Boo - Khaloom's Arabern ,

es Lårm

der faft zum Aufs

149 ruhr geworden wäre .

Er hatte viele Waaren mitge

bracht, die in Kouta und Angornou wenige Käufer fan : den ,

er wünſchte daber nach dem Sudan

Die Ighrees , das Fußvolk , weigerten ſich

zu

geben .

ihn

zu be:

gleiten , fie ragten der Paſcha habe ihnen befohlen, bis hieher mit den Engländern zu gehen , der Sudan bhaid ( entfernt) und dahin gingen ſie nicht. ihnen Jemand geſagt, ( Raubzug )

nach

fey

Es hatte

daß der Scheiß eine Ghrazzie

Begbarmi vorbabe, und daß Boda

Shaloom dagegen ſen ,

als ob es mit ſeinen Befeha

len nicht übereinſtimme; da ſie aber bei einer Unterneh mung , wobei man auf Raub und Mord ausging, mehr gewinnen konnten , als bei einer die mit Ordnung und des Handels wegen unternommen ward , ro zogen ſie den Often dem Weften vor ,

800 - Khaloom

hatte

wirklich ſich geweigert, an einem ſolchen Raubzuge Theil zu nehmen , was ſeiner Menſchlichkeit Ehre macht, und den Engländern als deren Diener er ſich bei dieſem uns fern Unternehmen anfah : die Araber kannten des Scheik's Wünſche,

und

die Sache blieb unausgein acht.

Ich beſuchte dieſen Abend Sooloo , einen von den vornehmſten Shouaas des Scheit's, dem ich heute Mors gen ein feidnes Tuch gegeben hatte.

Seine Wohnung

beſtand aus zwei eingefriedigten Plåßen , anderen für feine zwei Pferde ,

außer

einer

eine Kuh und Ziegen,

und konnte für eine der beſten in Kouka

gelten.

In

dem erſten Hofraum war eine runde Hütte , mit einem kuppelartigen Dach ,

das gut mit Guſſubſtroh , welches

dem vom Mais åhnelt, gedeckt war : die Wảnde beſtana , den aus demſelben Material.

Eine Erdmauer, ungefähr

150 zwei Fuß hoch, umgab noch einen Theil, dort warb das 11:44 Getreide aufbewahrt ; eine Bank , von gleich einfacher

miss

Beſchaffenheit, auf der entgegengefekten Seite, war ſeine feine Speere

96

Rubeſtelle , fie war mit Matten bededt ;

und hölzernen Schaalen zu Waſſer und Milch, die

an

hölzernen Pfloden hingen , waren das ganze Hausges In der zweiten Umzäunung ſtanden zwei Hütten,

råth.

kleiner als die eben beſchriebene, und zehn Schritte von einander , darin wohnten ſeine zwei Frauen .

Er rief

fie an die Thüre , damit ſie mich begrüßen ſollten , als fie mich aber faben , ſchrieen fie laut, bedeckten ihr Gesami ficht mit ihren Hånben und eilten ſo ſchnell zurůd , das ich mich meiner Farbe ordentlich ſchämte.

1.

Mårz .

Der

Scheit

fendete

uns

, jy it

einige "

Yams , die einzigen die mir zu Geſicht kamen, und für uns waren ſie ein Lederbiffen , da wir ſeit mehreren Monaten keine Vegetabilien gekoſtet hatten. Mit Tagesanbruch warb eine Zuſammenkunft der Arabiſchen Scheit's und Bod , kohalooms,

unter dem Borrige

des Scheiks, vor der Wohnung deſſelben gehalten . Araber hatten fich an ihn gewendet ,

Die

und obgleich er

fico ftellte, als ob er keinen Theit an ihrem Streit neba me ,

ſo

ſchien

er

mir doch zu wünſchen

nigkeit zu verſtärken .

Er

erbot fic

die

hundert

Unels araber3

beritten zu machen , und einen ſeiner Befehlshaber, uns

}}

ter Boo : Khaloom'8 Oberbefehl , mit funfzehnhundert **** oder zweitauſend Reutern auszuſenden , und der größte Theil des Gewinns von dieſem Zuge route dem Paſcha als Geſchent úberbracht werden .

B00 : Khaloom war

in einer unangenehmen Lage : er 'kannte ſeinen Gebieter 1

1

151

zu gut , um nicht zu wiſſen , was für ein Schidfal ſeis ner wartetë , wenn er eine Gelegenheit vorbeiließe , ihm fit wenigfilens zweitaufend Sclaven zu ſchaffen ; fein Borang theil zog'ihtt'madh dem Sudan ;

aber immer hatte er

1,48

einen Bidendillen, die Geißel des einen Boltes zu wers sind den , um

leº nache eines anderen auszuüben.

ber waren auch nicht einig . hatte bet' dem

Das Volk in

Die Uras

pine

Begbármie

legten Zuge feine Feinde faſt inss Bexdetai

1 ben geführt, ba es die Stáðte'verließ , wegtrieb zwanzig

das Bieb alles

siis

und die Leute des Scheiß's nöthigte, fünf und Sage hindurch von einer Art Teigi die ſie becco di

ihren selblütgen aus Mehl und faurer Milch bereitenmattor zu leben .

Die Berittenen Araber fürchteten eine Miidekanase

holung biefes Verfahrens, die kederen Fußſoldaten , bie nichts als ihre Flinte beſaßen , und nur ihr Leben daraw 1971 End

reken konnten , foderten mit Ungeftum den Raubzug 2. Mårz.

B00 , Khaloom ging

heute inade itt

Birnie, Sultan, der dort refibirt; zu begrüßen under beyondheit volfreiches große, bauter eine Ungor ihn . ift wir wohntnou er Kouta e , ,ehe

Stabt,

der

ungefähr rechzehn Miles davon entfernt, und zwei Mi les von Birnie. die gegen

Boo Khaldom nahm Geſchenfe mit ,

hundert und

zwanzig Dollars werth waren,

ſeltſames Mißverſtåndniß gingen wir mit lees burc ein ren Händen ! Ondare Bei unſerer Unkunft in Birnie , einer Stadt mit ndi einer Mauer und ein hi ähnlichen si Håtten , wie die in Koular mit etwa zehntauſend Einwobner ernn,, wurden wir erft futa dem Thore dér Bohnung des Sultant, & die aus aufgeführt iſt, gebracht,

de

wo einige Høfleute , * uns jü

152 empfangen , verſammelt waren

einer unter ihnen , eine

Art von Kammerherr , batte acht oder zehn Toben oder Hemden an , von verſchiedener Farbe , das äußerſte war von

weißer Seide ,

im Sudan

gearbeitet.

Hand hielt er einen ungeheuren Stod ,

In ſeiner

wie ein Tams

bour . Major, und auf feinem Kopfe trug er einen Turs ban , der an Große alles übertraf, was wir bis jeßt gea ſehen hatten : und doch war er nur klein gegen den, den wir bei der Uudienz am folgenden Morgen ten.

Nach

feben ſoll

den Begrüßungen wurden wir zu einigen

Hütten geführt, wo wir die Nacht zubringen ſollten, ſie waren aber nicht einladend und Boo - Kbaloom trug darauf an , ein großes Zelt aufſchlagen zu laſſen , was Der Sultan ließ gleich darauf ſagen , daßmoasi

auch geſchah. er uns

den

folgenden Morgen ,

ſprechen wolle.

Den Abend

mit Sonnenaufgang ,

ſchickte er eine reichliche,

wenn auch nicht ſehr ausgeſuchte Mahlzeit , die aus fies benzig Schüſſeln beſtand ,

jede

groß genug ,

Perſonen davon ſatt werden konnten .

daß fechis

Der Sultan ſelbſt

ſchickte zehn , ſeine Frau Dreißig , eben ſo viel ſeine Muta ter , und aus Beſorgniß , daß die Engländer vielleicht nicht daſſelbe áßen wie die Bornouer , waren noch zwei Sclaven mit lebenden Hühnern bepadt. beſtanden aus Hammelo

Die Speiſen

und Hühnerfleiſch und waren

gebacken , gekocht und gedámpft .

3. Mårz. gerufen ,

Bald nach Tagesanbruch wurden wir

dem Sultan unſere Uufwartung zu machen .

Er empfing uns auf einem offenen Plage , vor der kós niglichen Reſidenz : man hielt uns in ziemlicher Entfer nung, indeß ſeine Leute ſich ihm zu Pferde bis auf huns

153 dert Yards nåberten :

dann ſtiegen

ſie ab , warfen ſich

zur Erde und fekten fich ihm gegenüber , doch ſo , daß fie ihm den Rüden

zutebrten , wie es fandesfitte iſt.

Er ſaß in einer Urt Käfig von Rohr oder Holzi nahe } bei der Thüre ſeines Gartens, auf einem Sig , der aus der Entfernung mit Seide bebedt zu feyn ( chien ,

und

rohaute durch das Gitter auf die Verſammlung vor ihon, die im Halbkreiſe bis an die Stelle reichte, wo wir wars teten . Man konnte nichts tollereß und lächerlidheres ſehen als feine Hofleute : ein unumgångliches Erforderniß , um eine Stelle am Hofe zu bekleiden , und ein dider Kopf,

iſt ein dider Bauch

und wer durch vieles Eſſen ſich

jenen nicht verſchaffen kann , muß fich ausftopfen.

Die

acht, zehn , ja zwolf Hemden , die ſie über einander tras gen , belfen etwas , ihnen ein ſtattliches Unreben zu ges ben.

Der Kopf iſt mit Mouſſelin oder Leinewand von

verſchiedenen Farben ,

meiſtentheils jedoch weiß , ſo oft

umwidelt , daß er auf's Möglichſte entſtellt wird.

Uua

Berdem behangen ſie ſich mit Zauberformeln , in kleinen ledernen Kapſeln , auch bei den Pferden hangen welche am falfe, an der Stirn und am Sattel. 218 die Hofleute ,

gegen dreihundert an der Zahl,

vor dem Sultan plak genommen hatten, geſtattete man uns , der Stelle, wo er faß , bis auf einen Piſtolenſchuß nahe zu treten ,

und nöthigte uns ,

Plaß zu nehmen,

als der båßlichſte Schwarze, den man

ſich

nur denken

kann , ſein erfter Verſchnittener, die Geſchenke einfoderte. Die von B00 : Ibaloom

wurden gebracht , in einen

großen Shawl geſchlagen , und wurden ihm ungeöffnet vorgelegt.

Bom Sultan konnten wir , bes Gitters we

154 gen , wenig ſehen , doch bemerkten wir ,

daß ſein

Tur

ban der größte von allen war , und daß ſein Geſicht, unterhalb der Naſe, ganz verhüllt war. links von uns, dem Sultan gerade gegenüber, ſtand ein Declamator, der unaufhörlich das Lob ſeines Herrn und ſeines Stams mes pries , und bei ihm befand ſich einer mit dem lans gen hölzernen frumfrum , worauf er bisweilen blies , was einen lauten , übelklingenden Ton gab . e . Gleich nach dieſer Vorſtellung machten wir uns auf den Weg nach Ungornou , der größten und vollreichſten Stadt in Bornou ,

die einige Miles vom Tchad liegt..

Sie hat wenigſtens dreißigtauſend Einwohner , iſt gea råumig und nicht ummauert. Die Hütten find großer und bequemer als die in Kouka, einige haben vier Erba wände und zwei Zimmer. Que unſere Freunde, die Kaufleute, welche mit der Kafila yon Tripoli und Mours zud gekommen waren , hatten ſich gleich, nachdem ſie den Scheiß begrüßt , bieber

begeben ,

da dieß

ein

Sfug,

Marktſtadt, iſt; ſie beſuchten uns gleich nach unſerer Un . Die einzigen , welche nach dem Sudan handeln,

kunft.

ſind Mauren . Ich fand hier einen Mann aus Loggun, der eben aus Sennaar zurüdgekommen war ,' er hatte aber zwei Jahre zu ſeiner Reiſe gebraucht. mich , dieſer Mann zu ſehen , fortgeſchafft , und als ich

Ich bemühte

er ward aber abſichtlich

ihm den nåchſten Tag nach

Kouka folgten ließ er mir ſagen , daß er mich nicht ( pres chen dürfe , bis er den Scheiß geſehen habe. Der öffentliche Markttag iſt der Mittwoch , und es kommen bisweilenske in Friedenszeiten , achtzig - bis hun: derttauſend Menſchen

zuſammen , wie die Eingebornen

155 fagen ; heute war Markt auf einem freien Plas in der Stadt, wie es jeden Ubend zu feyn pflegt.

Siſch , Fleiſch

und Geflügel bot man in Menge feil , zubereitet und rob ,

aud Tomatas und Zwiebeln ,

Gemüſe. -

aber keine anderen

Meine weiße Farbe erregte Mitleid und

Erſtaunen , wenn nicht Ekel: ein großer Haufe begleta tete mich auf dem Markte, andere floben ſo wie ich mich näherte ,

einige Frauen ſtießen in der Eile ſogar ihre

Waaren um , und als zwei wie verſteinert etwas ſtehen blieben , ohne zu merken , daß die anderen weggelaufen waren , eilten ſie in der größten Furcht davon , ich mich ihnen nåberte. beiß , die Nacht eben fo : beſſer zu feyn als hier. 4. Márz.

ſo wie

Der Tag war unerträglich die Luft in Kouka ſchien mir Ich ſchlief im Freien,

Leinwand iſt ſo wohlfeil ,

daß die

meiſten Månner in Ungornou ein Hemd und ein Paar Beinkleider haben

einige Bettler ftanden nahe bei dem

Markt, mit den kumpen von alten Hoſen in der Hand, bielten mit dero andern das Hemd empor und riefen : Hoſen ! hier find keine!! Die größte Nachfrage in Angornou war nach Berna ftein und Corallen : ein großes , rundes Stück von dem erſten war vier Dollars in Gold werth, und eine Schnur achtzig bis bundert. Stúde von Meffing und Kupfer was ren ebenfalls fehr geſucht; alle anderen Arten von Waas ren wurden mit Sclaven oder Joben bezahlt, dieſe aber mit baarem Gelde. Die Einwohner ſind meiſtentheils Bornuer . ſieht man auch in Menge :

Frembe

Tibbonsiwundt Kanemboos

wohnen hier einige Monate in jedem

Fahr.. Die Mans

156 ner ſind gut gewachſen , lehen aber nicht ſo gut aus als in Kanem : der große Mund , die dicken lippen entſtellen fehr.

Die Köpfe laſſen

niedern

Claſſe gehen

alle

ſcheeren und die von der

unbedeckt.

Die einzigen bewaffs

neten Leute in der Nähe des Sultans waren einige hun dert Neger , in blauen Toben , die außerhalb des Kreis feb der Hofleute ftanden . Yen ,

Sie hatten ungeheure Keus

Bogen und Pfeile hingen ihnen auf dem Rüden,

und am rechten Arm hatten ſie einen turzen Dolch. Mann zu Fuß begleitete die Anführer ,

Ein

die zu Pferde

waren , und trug vier Lanzen.

5. Mårz.

Ich hatte vorgeſchlagen , eine Reiſe

auf einige Tage nach einem großen Fluſſe zu machen , der ſüdlich von Rouka fließt, und Shary heißt, da dieß bas einzige Mittel war , zuverläſſige Nachrichten über ihn zu erhalten , und Dr. Dudney wünſchte mich zu begleiten .

Wir mußten aber den Plan aufgeben ,

weil

Dr. Dudney fich übel befand und Boo - si haloom fich noch nicht mit den Urabern verſtändigt hatte .

Er

tam zu uns , nachdem er den Scheik geſprochen hatte, und obgleich er nichts beſtimmt ſagte ,

ſchien es doch,

als ob die Ghrazzie wohl zu Stande kommen würde. Hillman batte dem Scheiß zwei Kaften gemacht, die ihm ganz außerordentlich gefielen , und während unſerer Abweſenheit hatte er zu ihm geſchickt, ihn zu erſuchen , eine Art Sánfte , die von zwei Cameelen getragen würde, für ihn zu verfertigen , ſo wie die Sultane von Ferzan , wie man ihm erzählt hatte, fie gebrauchten .

Unſer Zima

mermann batte ihm offen antworten laſſen ,

er werde

gerne thun was er vermöchte, aber in der Sonne könne

157

er nicht arbeiten , man mußte ihm eine Art Schoppen bauen und ihm geſehen ,

Holz ſchaffen , da das, was er bis jeßt

nichts dazu tauge.

Untwort hatte man

dem

Das Nöthige von dieſer

Scheit úberfekt, der ihm vers

ſprach , daß die Neger Matten zu einem Schoppen vers fertigen und die dickſten Bäume aus den Waldungen Den Abend fendete er an Hills

herbeiſchaffen ſollten . man ein Geſchenk Butter.

6. März.

von Weizen ,

Reis ,

Honig

und

Der Sheik ließ uns dieſen Morgen

ſagen, er wünſchte einige von unſern Raketen zu haben , damit die Shougas, ſeine Feinde, fåhen , was die Enge lånder ihm gebracht hatten .

Wir perſprachen ihm ſechs

für den Montag , wenn die Shouaas zum Markte kaa men :

bemerkten jedoch zu gleicher Zeit,

daß wir nur

wenige båtten und hier keine machen könnten .

Er ſchichte

uns einer hübſchen Löwen , drei Monate alt , da wir ihn aber nicht behalten wollten , ward er getödtet. 7. Mårz . -

Dr. Dudnen ward immer ſchwächer

und ſein Zuſtand bedenklicher.

Ich ſuchte Boosthas

10,0m immer mehr zu gewinnen , des

Scheils eigentliche

werden .

um

durch

ihn über

Übſichten mit uns belehrt zu ..

Alle Mühe , die ich mir gab , den aus Sens

naar zurückgekehrten Mann aus Loggün zu ſprechen, war vergeblich , und er ließ mir im

Geheim fagen ,

er dürfe

nicht kommen.

8. und 9. März.

Die Zahl der Leute , die uns :

beſuchten , war in dieſen Tagen ſehr groß , und es tos ftete Múbe, unſere Sachen gegen Entwendung zu ſichern . Alle wollten . Capt. Lyon's Buch ſehen , wovon, fie gea)

158 bört hatten ,

und meine Geduld ward fehr erprobt, es

ihnen ſo oft, als ſie wünſchten, zu zeigen , und alles zu erklären .

Es brachte ſehr verſchiedene Wirkungen hers

vor, erregte Staunen bei allen und bei den meiſten arga wohn.

Der Scheit hatte auch davon gehört und einer

feiner Sclaven borgte es heimlich für ihn , meiner Sclaven ,

von einem

da er nicht wollte, daß ſein Berlans

gen , es zu ſehen , kund würde.

Drei Tage ſpäter baten

mich alle feine Großen, ihnen doch zu zeigen, was ich von Bornu gezeichnet, oder wie ſie es. nannten , geſchrieben hátte. Wiederholt verficherte id , die Bilder in dem Buche wären nicht von mir , und die Perſon , welche fie geſchrieben ,

wäre weit entfernt :

fie ſchüttelten den Kopf

das half jedoch nicht,

und erklårteri, ich ſen hinterlis

ftig und wolle es nur nicht zeigen. in einem

Dann ſprachen

fie

anderen Ton , und baten mich inftåndigſt,

fie

ja nicht abzuſchreiben, 8. h . ihr Bild zu malen ; fie mocha ten es nicht, der Scheiß auch nicht, es fer eine Sünde . Ich bin überzeugt , wir håtten beſſer gethan , das Buch gar nicht zu zeigen. Der Scheit wünſchte, daß auf ein vom Dache ſeines Hauſes gegebenes Zeichen zwei Raketen losgebrannt wurs den. Ich gab an Karawach etwas Blaufeuer, es zum Signal zu gebrauchen , als er es aber anzünden wollte , fehlte ihm der Muth, und er gab das Zeichen mit einem Strobbündel.

Die erſte Rakete

ſtieg gerade auf und

nahm ſich gut aus , die zweite ließ ich ſchrág über die Stadt hinfahren , fie plagte unterwegs und das

laute

Geſchrei der Zuſchauer dauerte einige Secunden.

Der

Erfolg war indeß , glaube ich , nicht ſo ernſthaft:

als.

1

159 bei dem erſten in Mourud abgebrannten Feuerwerk, wo mehrere Frauen viel zu früh niederlamen . 10. März. -

Wir waren nun bereits faſt einen

Monat in Kouka , und hatten den Scheik nur drei Mal geſehen : wir entdeckten , die von Pften beſuchen .

daß man forgfältig alle Leute,

und Süden berkamen , abhielt, uns zu

Auch machte ich ausfindig, daß der Scheiß an

Bookhaloom geſagt hatte, er habe gehört, der Docs tot wolle nach dem

Sudan , das könne er aber nicht

erlauben , da deş Pafcha's Brief nichts von einem fola chen Wunſche des Königs von England enthalte. Heute konnte ich mich etwas erholen , da es Markt , tag war und weniger Beſuch ſich einſtellte. war reichlich

Der Markt

mit den nothwendigen Sachen verſehen ,

Lurusartikel ſah man wenig : die Leute hatten fich auch mehr daran gewohnt mir.

mich

zu fehen und näherten fich

Ein junges Mädchen , das ich nach ihren vielen

Urmringen von Elfenbein , ihren ſchweren ſilbernen Ring gen in den Ohren , ihrem Corallenftud in der Naſe und dem Halsbande von Bernſtein , für reich halten mußte,

69: ſprang ſchnell von ihrem Ochſen ,

riß den Zipfel von

meinem Schnupftuch und ſagte , fie wolle ihn als ein Paul Andenken aufbewahren . Ich konnte nichts anders thun, 13 als ſie bitten , das ganze Tuch zu nehmen , und ich war erfreut zu

ſehen , daß dieſe Urtigkeit auch bei Wilden

nicht; verloren war.

Alle klatſchten mit den Händen und

riefen : „ Barca ! barca ! " und das Mädchen ſelbſt, deren Hände und Geſicht im eigentlichen Sinn des Wortes von Fett trieften , gab mir eine Menge Erdnuſſe.

11. März .

-

Dr. Dudney mußte immer tas

160 Bett hüten " und der Scheit schickte zu mir, bat ex gehört batte , daß ich ein Käſtchen befaße mit einem Uhrwerk, das, nachdem ich den Finger 'daran hielt oder nicht, Mes lodieen (piete .

Der Bote " fagte , er ſtürbe vor Berlans

gen es zu ſehen , daher mußte ich eilen . Gegen die wila forei , das die meisthunderung und das Freubenges außgeſtoßen hatten die dieß Kunſts were ſahen, ftad das Betragen des einfachtsvollen Scheit's febr ab .

Zuerſt war

er fehr erffaunt und that einige

Fragen, indem er gieb ! gieb ! Wunderbart wunderbar! rief.

Uis die Uhr aber den Schweizer Kuhreigen ſpiette,

ward er ftia,

hielt die Hände vor's Geſicht und lauſchte,

und als einer neben ihm

die Stille durch einen lauten

Uusruf unterbrach, berſegte er er ihm einen ſolchen Schlag, Er fragte • ſogleich ,, ob eine daß alle andern zitterten . doppelt ſo große Uhr nicht noch beſſer ſpielen würde.

Ich

antwortete : ,, Ja, aber ſie würde das Doppette koſten . Fürwahr, verlegte er, ſo etwas für Fauſend Dollars zu kaufen , wäre wobrfeit.

Wer kann läugnen , daß uns

allen die Natur Luſt an Gegenſtänden des Lurus geges ben hat ?

dieſer kurzen Unterhaltung wurden wir beſſere Freunde als bei den drei früheren Beſuchen . Erſtaunen fand er, daß ich

ziemlich Arabiſch ſprach , und

er bat mich zu kommen , fo'oft ich wollte.

bat ini ich ihn

mt, und um

Zu ſeinemt

So wünſchte

ihn noch meht zu gewinnett,

die Dope zum Geſchenk zu nehmen . min erfreuterit .

Er

abgeſchlagen hatte, der fie in des Scheit's Namen der : langte.

161 12. Mårt.

Ich ſprach heute der Schett wieder

in ſeinem Garten , um bier Uhr nach Mittag : wir war ren nur dref,

Barca

rouaſch , und ich.

Gana , fein erſter Feldherr , Stas

Wir ließen die übr ſpielen , bis er ſie

ſo gut zu behandeln wußte wie ich, und nach einer an : genehmen Unterhaltung

von einer Stunde trennten wir

uns, und waren uns gegenſeitig nåber , gekommen.

Ich

bat, daß ich den nächſten Tag ben Idad beſuchen dürfte und er gab fogleich den Barca Gana ben Befehl, daß einer, der die Wegekenne, mich begleiten , daß eine Hütte und Lebensmittet für die Nacht in Bereitſchaft feyn ſoll . ten .

Id verfáumte nicht von der Erlaubnis Gebrauch

zu machen , und den folgenden Morgen , bald nad Tas gesanbruch , waren die Führer an meiner Thüre : Fajah, 1 ein Kanemboo, der bei dem Scheit, gut ſtand, und Ma. ramy , eine Urt Fellata ,, der bloß mitgeſchidt wurde, weil er etwas Arabiſch ſprach . Wir gingen nach der zehn Miles entfernten Stadt Bree , wo der Kaid (Gouverneur) , nachdem er den Bes fehl erhalten , an mein Pferd tam und erklärte, er werde mich augenblicklich begleiten .

Er ſchlug auch vor, wir

möchten für die Nacht wieder nach der Stadt zurückkoma men , wo ein Abendeſſen , eine Hütte und Tänzerinnen bereit feyn ſollten : dieß verbat ich , da ich an dem See ſchlafen wollte.

Wir machten dann fünf Miles in iſt:

licher Richtung und kamen an'& Ufer des Idhad.

Ich

batte noch keine Stelle an dem See ſo frei von Bau . men geſehen ,

das Ufer hatte deutliche Spuren von ſeis

nem Unfchwellen und Zurüdtreten :

ſo weit aber mein

Auge gegen Often und Südoſten reichte , Dengam u. @rapperton .

fab ich nichts 11

162 als

Waſſer.

Cine ſchöne Graçart wuchs in áppiger

Fülle am Ufer , Tauſende bon Rindern , dem Scheit ges

19 hörig , die er bei dem legten Raubzug erbeutet hatte , graſeten dort und fahen gut aus. Die Sonne brannte auf's Heftigſte , ich breitėte meine Matte im Schatten väume aus , und wollte etwas Brodt und einiger Tuloh Honig vergehren , u18.3wei oder drei fd warze Tungen , die uns von

Bree begleitet hatten , und die

im

vorher

ins Waſſer ſpringen Rab , uns fünfbis fechs (döne' Flags fche brachten , diesiein einigen Minuten

in das feichste

Waſſer getrieben hatten . Sogteich karo ein Feuer ans gezündet und fie bereiteten die Fiſche mit großer Schnela figkeit.

Ein Srod ward dem

Fiſch ſo in den Mund

und durch den Leib geftoßen , das er am Schw ang bers auskam, et ward dann in die Erde geftedt, fo daß der Ropfiunten warnt gegen das Feuer geneigt, und beſtáns dig gedreht. Die Kanembod nennen dieſe Silde Kermba, bie Wrábet

Surfaw .

Ein Fiſch heißt in der Sprache von

:1

Bornou

*** Ich

ſagte meinen Begleitern , daß ich die Abſicht

håtte , an diefer Stelle' die Nacht zu bleiben : ſie vers ficherten , die Muskitos waren hier ſo groß und fogahl reich , daß ich nicht bleiben könnte und die Pferdefich febr übel befinden würden . n Sie tiethen mir , mich mit den Heerben etwas vom Ufer zu entfernen und in der Nähe derſelben zu ſchlafen ,

da die Inſecten mich als :

dann in Ruhe laſſen würden .

Nach Art eines Engiảna

ders war ich hartnäckig , ſchlief bald ein , noch am Jage, ward aber von den Muskitos

die ſo groß wie große

Fliegen waren , foszecſtochen , daß ich frob wil , wie ich

ilm

163 erwachte , den Rath

meiner kundigen Führer befolgen

zu können. Gegen Abend ſtiegen wir zu Pferde und jagten einige ſchöne Antelopen , und faben in der Ents 99 fernung eine Heerde von Elephanten ,über vierzig ; zwei Büffel graften ruhig , bis an den Bauch im Waf, 391119 ſer , und als mir uns náherten gingen fie weiter

in den See: einer war ungeheuer groß.

Dle anteloa

pen ſind ſehr ſchön , hellbraun , mit einigen ſchwarzen und braunen Streifen am Leibe : fie find nicht ſehr ichnell und man findet ſie nur in der Nähe des Idad und anderer großen Gewäſſer. Tamarinden und Sobannisbrodt · Baume waren som sto hier in großer Menge , mit Früchten beladen, die erſten 101001 haben einen ſtarken und angenehmen Geſchmad . Die Strony Pferde wurden nun von den zahlloſen Inſecten ſo ges plagt, daß wir beſchloſſen, die Heerden aufzuſuchen, und in ihrer Nähe zu übernachten. war in der Mitte gelaſſen ,

Ein leerer, vieredter Plan bort nahm

man uns und

unſere Pferde auf : die Matten wurden ausgebreitet, drei. Big Gefäße mit ſüßer Milch und eines mit Honig wurden vor mir hingeſeßt, und damit und mit etwas Reis , den ich bei mir hatte, hielt ich eine köftliche

Abendmahlzeit.

Sbgleich , ehe ich den See verließ , mein Geſicht,

die

Hände und der Naden von den Inſectenſtichen ausſa: hen , als ob ich die Blattern hatte , ſo ſchlief ich doch ſehr gut , und warð von keinem Muskito beunruhigt.

14. März. gefallen , eine

In der Nacht war ein ſtarker Thau

Erſcheinung die wir ſeit unſerer Abreiſe

von Gatrone nicht gehabt hatten , und auch durt nur måßig : den Morgen war mein

Baurus , womit ich

11 *

164 mis ,zugedeckt hattei

ganz durch und durch nab , und

auf der Matte waren,

bei

Eiszapfen :

als wit

Tagesanbruch, Tropfen wie

an den See kamen ,

verließ uns

Maramy), um , wie er fagte, nach Elephanten zu Tebeni, da ihm der Scheiß geſagt hatte, er folle mich nahe darán führen . Ich

fing an die Waffervögel zu ſchießen und

zu unterſuchen ,

die zu Zaufenden auf dem See und

an den Ufern ſpielten .

Es gelang mir eine prachtige

Urt von Stranichen zu erlegen , ſie war weiß mit ſchwars Give zemn Hals und Schnabel auch einige Schnepfen , die hier

in Schaaren wie Bienen herumſchwärmten , und mit drei Schüſſen tödtete ich zwei Paar Enten und ein Paar wilde Gånſe ; alle phón und hübſthi gezeichnet.

Uls ich eben

damit beſchäftigt war , fam Maramy in vollem Gas . lopp , und ſagte , er habe brei fehr große Elephanten gegen Südoften grafend gefunden , nahe am Waffer: U18 wir ihnen bis auf einige hundert Guen nabe gekommen waren , erhielten alle die zu Fuß waren und mein Dies ner auf dem Maulefel, Befehl ftit zu ſtehen , und vier 3 von uns ritten nach den gewaltigen Thieren. Die Leute des Sdheit's erhoben ein Geſchrei und obgleich die Elephanten dieß anfangs zu verachteri ( chies entfernten ſie ſich tod bald darauf, richteten die

nen

Ohren , die bis dahin auf ihre Schultern herabhingeu , empor , und gaben einen Ion von fich , daß der Bodent Einer war ungebeuer groß, ich glaube

unter uns bebte .

faft fechzehn Fuß hoch :

die anderen waren Weibchen

und dieſe machten ſich ſchnell davon , das Månnchen blieb zurüd ,

als wenn es fie. rohůben wollte.

Wir ritten

ſchnell um ihn herum , und Maramy traf ihn mit eis

1

165 nem Speer unter dem Schwanz, was ihn fo zu ſchmer: zen ſcieny als ob wir uns mit einer Nadel in den Fing ger Mechen.

Er ſchwang feinen Rüſſel durch

die luft

und ftreute ſo viel Sand umber, daß ich , de ich es nicht erwartete,

faſt dadurch geblendet ward.

Ein Elephan

greift felten einen Menſchen an , und, nur,wenn er get reizt wird

iſt

er gefábrlich ; dann fürzt er, bisweilen

auf Mann und Pferd fos ,

bewirft ſie mit Sand und

zertritt fie im Augenblick.

Als wir ihm den Weg zu ſeinen Begleitern abges ſchnitten

hatten , eilte

er

nach

der Gegend wo die

1 Fußgänger und das

Maulthier geblieben waren , und

mein Diener Columbus erſchrak , fp, daß er ſich den gan . zen Tag

nicht

nun , indem

erholen konnte.

Wir

verfolgten

ihn

wir bald vor, bald hinter ihm waren , wenn

er ſich umfahfußte mein Pferd wohl etwas , das ſonſt im

kurzen Galopp ihm nachfekte.

Io choß eine Kugel

auf ihn ab, die traf ſeinen Leib und er bemerkte es nicht, die zweite traf das Ohr und ſchien ihm etwas unan: genehm zu feyn.

Ein zweiter Speer pralte von ſeiner

Haut ab, und wir überließen ihn dann ſeinem Schifal . Bald meldete man uns , daß acht Elephanten auf uns zufámen und nicht weit entfernt waren , wir ten es für gut : ſie zu verjagen , zu Pferde.

Sie schienen

biels

und fekten uns alle

nicht Lun zu haben ſich

zu

entfernen , und gingen erſt, als wir nahe bei ihnen was ren und einige Speere abgeworfen haben . bligen des Pulvers

von der

Das Uufs

Pfanne fchien aber mehr

Eindruck auf ſie zu maden , als alles andere : ſie zogen fich voll Würde zurúd , und warfen vorher Sand ema

166

por. " Eine Menge Båget, Iuda genannt , Fag auf dem Nücken ? Wer Elephanten : fie gleichen einer Droffel an Geſtalt und Tone,' und ſollen die Würmer dem Éléphana ten an den Stellen ableſen, die er ſelbſtnicht erreichen kann. ? U18 die Hitze der Sonne abnahm , folgten wir dem

effer", und wenn die Muškitos und Fliegen nicht ges weſen wären ,

hatte ich

an ' einigin Stellen mein Zert

für einige Wochen aufſchlagen

mögen.

Ich fah einige

Baleariſche Kraniche, war aber zu entfernt , um fie tref: Fen zu können ." U15 wit gegen acht miles am Ufer des Ithad hingegangen waren ," mob die Vegetation immet diefelbe blieboegingeh mir ungefähreine Stunde vor mir ung ºg in Land , nach Koua , eis Sonnenuntergang, etwas nem kleinen

Dorfe im

Norden." Då der

Kaid

abwes

fend war, waren wir froh innerhalb innerhalb des Kobrzaunes,

der

feine Hütte umgab, bleiben zu können , urid nach :

dem ich

etwas Kaffee gemacht

zum Schlafen

nieder : um

hatte , legte ich

mich

Mitternacht kam er zurück,

wir bekamen Getraide für unſere Pferde, Hühner und Milch für uns fetölt.

Diefer Ort und Bree waren ganz bemobnt, die mit ihrem neu gebaut , von Kanemboeen rn

harten ; nie ľah ich ſchonere, Scheit ihr Pand verlaſſen hatten Beſſer geſtaltete Leute. : ! STO SIX 9,0 Als ich in dem Ort mich zeigte , waren die Neu: gier und Beſtürzung über meine Hände und mein Ges fidt ſo groß , daß ich faſt glaubte fie waren in der Nacht veråndert. Ein kleines Mädchen wär fo erſchroden , daß nichts, felbft nicht eine Sdnur

Corallen , die ich ihr

anbot , fie triften konnte und ſie ſtredte ihre Hand nicht auß ſie zu nehmen .

Die erwachſenen Mädchen und die

167

Weiber waren nicht fo furchtſam ,und als ſie ſahen, daß 1 GM mehrere Schnüre Corallen aus der Taſche meiner 71 Beinkleider nog, drångten ſie ſich ſo heran , daßmein Beglei ter ſie mit Mühe und oft anfanft abhalten mußte.indd tom15 Marze.

Etwas nach Mittag Imagen wir wie .

der in Kouka. Obgleich die druckende Hibe mich

ermúa

det hatte, war ich doch ſehr mit meinem Ausflug zufries ben . Ueber die BewohnerderInſeln im Pften des Sees hatte ich keine Nachrichten erhalten können . Dieſe garis Kerdies ,wie man ſie nennt, kommen zu Zeiten nach der -ja magumu un atlisd Stelle wo ich geweſen war und selbſt in die Nähe von ទំ ន ឯ

te : 0 Angornou : plúndern bisweilen

ein

Dorf, und

fütren

Dieſe Räuber bauſen das Vieh in ihren Egnots fort. ohne daß man Widerſtand verſucht. Zu meinem großen Herzleide hörte ich , daß in mei. ner Abweſenheit: das Pferd , welches ich von Tripoli bis Bornou geritten hatte, geſtorben war. Eswar unter allen yo90 bei der Saravane das munterfte und ſchnellſte, und doch ſtand es manchmal Stunden lang und ließ mich ruhig in ſeinem Schatten , in der Wüſte ſchlafen . Undere Pferde waren auch gefallen und es ſchien

das ſchlechte Waffer , ſo wie

die Hite Schuld daran zu ſeyn , das Thermometer ſtand in unſerer Hütte auf 103 ° , die größte Hiße die wir od noch in Bornou empfunden hatten .

Ich machte eß mirzum Geſek , an jedem Markttas digo ge zwiſchen den Kaufleuten und den anderen inich zu wa

zeigen , um mehr belannt zu werden , und

allmålig nås

berten ſich mir die Leute mehr, und ich felbft lernte ber ſer die Reize der ſchwarzen Schönen ſchågen . 18 Márz. –

Da Dr. Oudney fich etwas beffer

108 fühlte , befohloß er den folgenden

Tag

geben , wegen- feiner Abreiſe nach dem

zum Scheit

zu

Sudan : ich Felbſt

war fehỉ glúdlich , daß der Scheit ,mir nicht verweigert batte, die Ghrajzie zu begleiten . So fab ein , daß wit nur allmålig unferin Hauptjiele nåber kommen konnten , und war daher nicht ſo ſehr Berwundert, als der Scheit den folgenden Morgen Dr. Dubney's Bitte, eine Stai fila nach dem

Sudan zurbegleiten “ geradezu abſchlug.

-14.2 Ein Shouas Hauptling, Dreesraboo Raas - ben a booD eleel, deſſen leute ihre Zelte nabe am Shary hatten, beſuchte mich beute .

Er war ein kluger, pfi fiğer

Mann, that bundert Fragen , und Geſchent. freute .

forberte nichts zum

Ich gab ihm ein Fernglas, was ihn fehr ere

Er war mit ſeinen Untergebenen aus dem Diens

des Sultan von Wabay in den unſeres Scheit's getres ten vor drei Jahren : er erzählte mir, der Sultan von : Begharmi wolle feine Hauptſtadt Kernuck

wieder auf: bauen , und er gab mir einen Reiſebericht und eine Zeich ,

nung von den Armen des

Shary , in der Nähe von

Begbarmi. 26. Mårz. -

Mein neuer Belannter beſuchte mich

dieſen Morgen ; er kam allein, und verfidhjerte,der Scheid wolle nicht geſtatten , daß wir das Land füdlich vom Shary fáben: meine Freigebigkeit geſtern habe mit ſeine Freundſchaft erworben , und wenn ich meine Hand auf das Buch legen wolle ( er zeigte auf mein Tagebuch ), das heilige Buch, fo wolle er mir fagen , was

ihm det

Scheit für Befehle gegeben habe , wenn wir in feinen Diſtrict kámen , den Fluß geben .

wir follten nämlich durchaus nicht über Er für fido fegte dann hinzu , wenn ich

/

169 über den Shary

frøen und

zu

wollte, die bei Sterga wären Begearfinden , mich weiter .. Berlaßt ihr den Stary ,

feinen Zelten : konimen

fo würde der Mittel und gegen Süden zü : bringen .

fagte er ,

wenn

die Sonne

trei Klafter boch ſtehts for ſeid ihr bei mir mit Sonnena untergang . "

Den

eben nicht.

Unwillen

des Seit's fürchtete er

****

3 * , 28. Márz . 4+ 0 Dr. Dubiney warb : immer ſchlims mer und war ſo ifchwach, daß er nicht aus einer Hütte in die andere geben konnte.

Er aß nichts als etwas

Mehlbrei und dess abends etwas Fleiſchbrübe. dem

Gebete kam

Nach

Bootbaloom : er erzählte , daß er

dreißig der unruhigſten Wraber entlaſſen wolle, die nach Mourzud zurúdtehren würden . 229. März bis zum

447.497mphi

joid

8. April.wt Drees kam noch

einmal zu mir, ehe er Routa verließ, und bát mich febrer über den Ghary zu gehen und

einige Zeit bei " ihm zu

bleiben . Er kam in der Nacht und ſtellte ſich als ob et fürchtete von jernand geſehen zu werden , oder war wirk, lich beſorgt.

1, Sagt keinem , daß ich

bei euch geweſen,

bat er, jeder der zu euch kommt iſt ein Kundſchafter . Was ihr fagt erfährt der Scheit... ich .

,, Gut , " eripieberte er,"

n , mir zu trauen . 7 bieten

gethan .

Und ihr ,, fragte

ibr habt keinen Grund

Sagt nichts : ich habe euch das Ers Kommt, wenn ihr * $ *für gut haltet :

saber ſchadet euch nicht. wie mit mir ſelbſt.

Ich habe mit euch geſprochen D.

Die Shouaa : Uraber find ein eigener Stamm

und

haben faſt gar keine Lehnlichkeit mit den nordlichen Aras bern : fie haben

ſchöner offene Seſichter, Udfernaſen und

170

große Zugenj. ihre Farbe ift kupferartig ;file fint liſtig und gleichen den

hübſchften

Zigeunern in England , bes

fonders die Srauen , und ihre Arabiſch iſt ganz bas les gyptiſche 31.

Der Streit zwiſchen

Arabern ift fo arg ges

den

worden, daß an freundſchaftliche Ausgleichung wohl nicht weiter

gedacht

werden

kann.

Abdallah Bougiel

batte die meiſten som dess Schell's keuten auf ſeiner Seite , und wird deshalb von dem Scheit felbft unter flúßt ; e $ gelang, ibm die Hälfte von Booakhaloom's Arabern an ſich zu ziehen ; file fchlugen ihre Bette eis nige Mites von der Etadt auf. Die Unführer waren jedoch tåglich Piſtolen

in

Kouła

und hatten

immer geladene

unter ihrem Baratan , ba fie pon der andern

Parthei einen Ueberfall fürchteten . Ubdallah Bougiel gab dem Boo -

baloom Schuld, er verliere feine Seit

in Kouka , um nur ſeine Waaren abzufrßen , indeß die Araber por Hunger umkämen , und zu einem Streifzuge benugt werden könnten, der dem Parda mas einbrådte. Boo - Khaloom dagegen warf dem mit Recht Ungehorſam vor ,

Abdallah kúhr und

und wenn eine Bhrazzie

unternommen werden route, lomme es ihm zu , darüber zu entſcheiden , nicht einem anderen . :

1

Der Scheik, ohne ſeine Aufmerkſamkeit gegen Boos Khaloom zu verringern , dem er jegt verſprach ) ihn burch ſeine eigenen Leute in das Land jenſeits Mandara bringen zu laſſen, eťmunterte Abdallah aſeinien plan den Booshaloom zu verlaſſen , durchzufenen . fertigung unſerer Depeſchen

Die Uus:

und Dr. Dudney's Ues

belbefinden batte suns abgehalten ,

in

den

lebten zehn

171

Tagen irgend an Weiterreifen zu denken ,

und bei uns

ferer fonderbaren fage war es ungewiß ob wir forttás men .

Dr. Dud nen

erholte ſich indeß etwas , ob , erholte ſich

gleich nicht ſo weit, daß er an einem ſolchen Zuge båtte Iheit nehmen fönnen : ich erklärte, daß ich mit Boo Khaloom gehen würde, und bat iho, dieß dem Scheit zu ſagen. So ftanden die Sachen noch den achten April; wir wa ren beſorgt, die Hike , drůđend, bißweilen ftieg das Ahers mometer auf 106 °. Belde Arabiſche Haufen wollten aufbrechen, wir erführen nicht wobin.

Bougie ! kam

mehrere Mal zu mir , und bemühte ſich mir zu beweis fen, daß er es gut meine, und die Engländer ſehr liebe : ,, Sagt mir, Sidi Reis, muhin ihr wollt, und ich bring euch hundert Mann, die euch begleiten und ihr Leben für euch laſſen . "

Ich ſagte ihm , daß ich keine Bedeđung

der Urt gebrauchte und kein Geld hatte ſie zu bezahlen ; er foưe lieber zu den Zelten zurůdfehren und Boo Khaloom aufföhnen ,

ſich mit

und ſo wie er mit ihm

Iripoli verlaſīen babe , Tolle er auch mit ihm Bahit zu. růdlehren , und dann ſeine Klagen bei'm parcha ans bringen. Dina Boo Kbatoom verließ diefen Nachmittag Kouta , obne uns ein Lebewohl zu ſagen , ein ſicherer Beweis, Daß unfere, Bitte, die Streifparthei begleiten zu dürfen vom Paſcha nicht angenommen ſey . unlieb, denn ich fah deutlich ,

daß

Dieß war mir ſebr wir nur auf ſolche

Urt weiter nad Súden tommen konnten. 10. April. -

Bald nach Tagesanbruch ließ uns

172 der Steit rufen

und bewilligte unfern Munich raden

Shary zu feben . Der

.

1,777

$

Scheit brachte einen Feltſamen Schmuď für

die Bruſt und die Stirn bervor , er beſtand aus Go18 und Silber, und war mit falſchen Rubinen" und ande: albt hielt ren Edelſteinen beſikt,,die er füreacht . Wir zeig: ten ihm , als er nach dem Werth fragte, das kleine gelbe Metodblättchen , wodurch das Stückchen Glas die Farbe bes Topas erhielt,

worüber er febr verwundert war,

und derjenige der ihm dieß als acht gab., wird igewiß ůbel empfangen werden . 11. und 12. 12. April. Die Ghrazzie, unter Boo Khaloom , blieb dieſe beiden Tage in Ungornou , mit

Kafchilla

Barca Oana , dem

( General) des Scheit’s ,

um Leute zu dieſer Unternehmung zu ſammeln . abdal. lab Bougiel hatte, den Tag vorher Koula verlaſſen uno Heute kamen fünf hatte ſich nach Kanem gewendet. Reuter und zwanzig Fußgänger, die ſich von ihm ges trennt hatten und wieder zu Boo Shaloom jurúd, Lehrten .

Einer von den Eunuchen des Scheit's , er hat

deren rechs, kam zu mir, um im Namen der Favoritin mir eine Koſtbarkeit zu zeigen , und zu fragen , ob nicht ein

Gegenſtůđ

was ich forderte.

bejáße,

Uis das

wofür ſie

ich

zahlen würde

Buch forgfam aufgewickelt

ein Stück diamantartig geſchliffenes war, ſah ich in Glas, von einem Kronleuchter , das hier beſonders gea fiel, da es gros war

und nicht fo leicht zerbrechlich .

Auf meine Verſicherung, daß ich keines håtte, erwiederte der Berſchnittene , das wundere ihn nicht,

da es gar

178 zu

kofibar Fey , aber feine Gebieterin würde " über die

Nachricht untröſtlich feyn !“

13. April. ::

Ich hielt es für tlug , dem Scheit das Pferd zu ſchenken das mir noch úbrig geblieben war. Es war frank an einem Geſchwür auf dem Rúden . Ich ließ zugleich merken, daß ein Pferd aus Bornu mir ans genehm feyn würde, der Scheit ließ ſagen , daß ich eis nes erhalten ſollte, fo gut man es bekommen könnte, und bald darauf ſchicte er mir ein kleines , aber muntres, eiſengraues Pferdchen . Mir hörten daß Bookhatoom ben vierzehnten aufbrechen werde : es war mir außerft Gelegenheit

unangenehm die

das Land kennen zu lernen zu verlieren,

und zu ſehen , wie dieſe Leute dreitauſend Mann , denn daraus beſtand dieſe Abtheilung , zu dieſer Unternehmung führen würden. Ich fah daß eine folche Gelegenheit fich nicht wieder darbieten würde , da ich mit Bo'o Khas loom meine Plane verfolgen konnte, was, ſobald ich den Scheit begleitete, nicht möglich war , daher entſchloß ich mich , mich an den erſten Karouaſch des wenden ,

Scheik'! zu

der ſich immer meinen Freund nannte , und

ihm funfzig Dollars zu bieten, wenn er mir die Erlaubs niß verſchaffte,

mich

dieſem Zuge anzuſchließen .

So

wie ich dieß ausſprach , merkte ich gleich wie der Wind am Hofe blies : ,, Könnt ihr dem Scheit nicht ein bůbs ſches Geſchenk machen ? " ſagte er.

,, Er iſt, bemerkte

er , nur beſorgt euch einer Gefahr auszufegen . erwiederte, es ſey unmöglich , wir hatten hübſche Geſchenke

gegeben

Ich

fchon manche

und hatten nach England

1 174 er aber ſollte die

geſchrieben , um andere zu erhatten :

funfzig Dollars erhalten , wenn er meinen Wunſch er . Karouaſch verließ mich , und wünſchte ges füllte. wiß , daß er mir die Gewahrung

meiner

Bitte brin .

gen könnte . .

SPA

21

Corvi

wwca

Dritties

*

Cap i telons

?

Zug nach Mandara.

Erſt am funfzehnten Upril, ſpát, am Abend, ſah ich daß es möglich ſeyn würde, an dem Zuge Theil zu nebs men.

Ich ſprach den Scheit: ,, Ich muß es euch abſchla :

gen , fagte er, da ich nicht ſehe , wie ich für eure Sis wünſche ich

euer Ber:

derheit ſorgen kann

und doch

langen zu erfüllen.

Boo Shaloom's Wunſch euch

que mitzunehmen, war ganz unausführbar: euer Konig kann nicht wollen , daß Leute die er ſo weit geſchickt es war eine bat, ſolcher Gefahr ausgelegt werden : unbeſonnene Foderung

und der Paſcha båtte mir es

nie verziehen , wenn ich eingewilligt hätte.

Ihr ſeid

in

einer andern lage : euer Sultan befiehlt euch ausdrůds lich an kriegeriſche Unternehmungen euch anzuſhließen , obgleich ihr aber Soldat feid , werdet ihr doch kaum wir. fen ,

was ihr bei einer ſolchen Unternehmung zu thun

habt, wenn Boo

Shaloom

zurúdgetrieben werden

route, und deßhalb kann ich in eure Abreiſe nicht willigen . Ich erwieberte, ich konnte ihm nur verpflichtet ſeyn für ſeine Beſorgniß, daß aber die Befehle meines Sultans

1

176 ausgeführt werden müßten, wenn eß irgend möglich was re, und

daß daher , wenn er auch feine Einwilligung

nicht ausſprache , er mir hoffentlich kein Hinderniß in den Weg legen würde Boo Khaloom zu begleiten. Unſer

Geſpräch war geendigt.

Einige Zeit nach

Mitternacht wette mich der Neger , der mich nach Uns gornou begleiten folte, wo ich die Abſicht Batte , Dr. Dudney zu erwarten , indem er mir ſagte; ,, wir wera den kaum Ungornou vor Tagesanbruch erreichen . " Mein Gepåde trug ein Cameel leicht : mein Neger Braca bes gleitete mich, auf einem Maulefel, dem ich etwas Kaffee und Reis aufgeladen hatte , für alles übrige boffte idi werde die

Vorſehung ſchont forgen.

Mich an den

Raubzug anzuſchließen, war meine Abſicht, wie das ge. fcheben ſollte, wüßte ich noch niớt. Boost baloom batte geſtern Ungornou verlaſſen und ich hörte, daß er , ohn. gefähr fünf und dreißig Meilen ſüdlich davon , einen Tag warten 'wollte ; das Ziel des ganzen Unternehmens war ein Gebeimniß . Maray my ben Soubanee, det Neget der auf des Scheits Befeht mich begleitete, war derſelbe der vorher auf meinem Zuge nad dem weſen war ; er war brav und

chad mit mir ges

gutherzig und auf meis

nem iesigen Zuge verdanke ich ihm meine Rettung ſo daß er jedes Lob verdient.

Er ſprach gebrochen Aras

biſch , worauf er nicht wenig ſtolz war , Schweigſamkeit gehörte eben nicht zu ſeinen Fehlern , und kaum waren wir einige Miles geritten , ſo überließ er ſich ſeiner Neis gung , mit großer Geläufigkeit.

Ich felbſt hatte eben

nicht große Luſt zu ſprechen und aus mancherlei Grüns den gefiel mir unſere Lage nicht

lange börte ich das

. 1

177 ber nicht auf ſein Geſchwåt , endlich erregte er meine Aufmerkſamkeit durch die Frage : ,

eht, denn der Rais

mit der Ghrazzie ? " .. Wie kann ich , war meine Antwort, da der Scheik dagegen iſt. " Wollt ihr mitgehen oder nicht ?." "fragte er... 06 ich mich entſchließe oder nicht, iſt noch ungewiß, war meine Antwoort, ihr geht mit mir bis Ungornou, und verlaßt mich in 2bde Nibbee's Hüts te. Mir wäre es lieber geweſen , wenn der Scheiß euch mir zum Gefährten gegeben , und mich zu Boo

697

100m geſchidt hátte. " - ,, Wean der Raid mir ſagen will, ob er auf jeden Fall entſchloſſen iſt mit der Ghraga zie zu geben oder nicht, fo will ich ihm ſagen, was der Scheik mir für Befehle gegeben hat, " entgegnete Maraymy. Ihr kennt mich genug , ermieberte ich, daß ich keinen Dienſt unbelohnt lafie, vertraut mir, was ihr für Auftrag ge habt . " Maraymy bielt nicht langer zurůd , und mir war es lieb zu bóren , daß der Scheit wollte, daß er mich auf keinen Fall verlaſſen dürfe, daß er, wenn er fånde, daß ich nicht davon abginge, mich ſo ſchnell dem Lager führen, und mich dem Barca

als möglich zu Ghana, dem

fchwarzen Mameluden des Scheit's , übergeben ſollte der den Oberbefehl über den ganzen Haufen hatte, mit dem Auftrage, für mich zu forgen.

Ich

fáumte nun nicht

meinem Begleiter meine Abſicht mitzutheilen. Wir erreich : ten Ungornou im Zwielicht, mit der Abſicht es mit uns bruch des Tages wieder zu verlaſſen . ,

16. Aprit.

-

In Angornou fammelte ſich

große Menge von Fremden , da am

eine

folgenden Zage ein

großer Markt war. Abdee Nibbee , in deſſen Hütte 12 Denham it. Clapperton .

ich

178 die Nacht zubrachte , war

ein

Kaufmann , den wir zu

Mourzuď gekannt hatten, und er hielt hier was er frús her verſprochen hatte.

Auf einer reinen Matte verſchlief

ich, in einem ſchattigen Winkel ſeiner Hütte, die beißen Stunden , er gab mir zum Eſſen Giddeeb (in der Sonne getrodnetes Getraide) und Reis, und tractirte mich mit einem angenehmen Getränke , Pfeffer und Honig beſtand.

das aus

Milch , rothem

Der Abend war ſo

heiß,

daß ich beſchloß , bis nach Mitternacht zu bleiben, und eine Stunde vor Sonnenaufgang ſtiegen wir zu Pferde. 17. Upril .

Wir nahmen unſern Weg gegen

Súden an vielen Garten bin , in denen man nicht Zwiebeln zu bauen ſchien .

al8

Viele Miles ging unſer Weg

über eine Ebene , die mit Waizene und Guſſubſtoppeln bededt war, und kurz vor Mittag erreichten wir Yeddie, ein und zwanzig Miles von Ungornou, eine bedeutende Stadt, mit einer Mauer umgeben, wo ein Kaid reſidirte. Nach einigem Wortwechſel gab man unseine Hütre, dort die beißen Stunden des Tages hinzubringen : mich an

ich lagerte

der Thüre ( Skiffa ), der fühiſten Stelle die ich

finden konnte. Der Raid fam bald, mir ſeinen Beſuch zu machen , wahrſáeinlich ſchlief er, bei meiner Unkunft.

Er drang

in mich nach ſeiner Wohnung zu kommen , und bedauerte ſehr, daß er nicht gleich beſſer für mich geſorgt hátte. Daß ich meinen Aufenthalt åndern route , daran war nicht zu denten , die Hiße war unmäßig , ich bat nur um etwas rúße. Milch , und, wenn es möglich wäre , die Leute zu entfernen , die ſich an meine Thúre drångten . find lauter Månner, fügte ich hinzu , habt ihr denn feiae

.

179 frauen in der Stadt ? "

Der Kaib , der offenbar ſeine

frühere Nachläſſigkeit wieder gut machen wollte, antwors tete ſogleich : ,, Ia , ja , in Menge und ſie werden gleich erſcheinen , euch zu betrachten , wenn ihr es erlaubt... Das verbot ich nicht, und da Maraymy und der Kaid fich an die Shure regten , damit nicht zu viele herein . kamen , fo traten immer drei oder vier zu uns , und ich fab auf die Urt gegen fchlecht.

Ich

hundert von dem

ſchönen Ger

hatte nichts ihnen zu zeigen ,

als einen

Spiegel, aber nichts hätte ſie auch mehr erfreuen fins nen, ſie wurden nicht ſatt ſich zu befeben ,

forieen vor

Freude, und eine, die ihr Kind herbeibrachte, vergoß Freus benthránen , als ſie das Kleine in dem Spiegel ſah. Um vier Uhr Nachmittags machten wir uns wieder auf den Weg und Maraymy erbob meinen Muth , durch die Verſicherung, daß wir, wenn ſie nicht aufgebrochen wåren ,

das fager der Araber und die

Truppen des

Sceit's bald nach Sonnenuntergang erreichen würden . Glúdlicherweiſe waren fie nicht fortgezogen : nach viera jeba Miles kamen wir nach Merty , und weſtlich von der Stadt faben wir die Zelte der Uraber.

Maraymy

fagte mir nun , , des Scheit's Wunſch fen, daß ich mich dem Schuße des Barca Ghana anvertrauen möchte : mit meiner Ankunft

in Bornu babe B 0.0 . Ahaloom's

Verantwortlichkeit aufgehört und Er ſelbſt muffe nun für . meine Sicherheit ſorgen , ich müſſe daher bei ſeinen Leus ten bleiben . “ lieber hatte ich mein Zelt nabe bei meinem erprobten Freunde aufgeſchlagen, da aber mein Begleiter erklárte, daß das dem Scheit fehr mißfallen würder gab ich nach . 12 *

180

Barca Ghana empfing mich fehr hoflich in einem Belte, obgleich er mich einige Minuten vor demſelben warten ließ , bis er

Zauberſpruch ſchreiber,

ſeinen fighi,

gerufen hatte, eine nicht zu entbehrende Perſon, und eis nen oder zwei ſeiner Ünführer. ,, Wenn es Gottes Wide ware, ſagte er, foute ich keinen Schaden leiden , und er wolle alles was er vermochte gehe. "

thun , damit es mir gut

Eine Stelle zu meinem Belte ward neben dem

Teinigen angewieſen und ich Araber zu beſuchen .

beurlaubte mich ,

um

die

Ihr Freubengeſchrei als ich kam

und Boo - Khaloom's herzlicher

Håndedruc

machten

daß ich bedauerte nicht unter ihnen ſeyn zu dürfen , troba ihrer

ſchlechten Eigenſchaften.

Boo Shaloom

mehrere Mal: ,, ich wußte daß ihr tommen würdet ,

rief ich

fagte ihr würdet auf eine oder die andere Art euch uns anſchließen ! " Einer von Barca Ghana's Leuten meldete, daß wir mit Tagesanbruch wegziehen wollten.

Ich ging

in mein Zelt, nachdem ich 800 : Sthaloom des Sceit's Unordnungen bekannt gemacht hatte ,

um erft an Dr.

Dudney zu foreiben , dann nach meiner Anſtrengung zu ſchlafen.

Der Schlaf war auch meine einzige Erfris

fobung: ich ſaß , wie man ſagt, zwiſchen zwei Stühlen, der eine meiner Freunde hielt es nidt für nöthig , mir Eſſen zu ſchideri, der andere dachte nicht darani, 18. April.

-

Vor Sonnenaufgang

Zelte abgebrochen und wir auf dem

waren

Marſch.

alle

Barca

Ghana, der des Scheit's Truppen befehligte, deren Zahl fich auf zweitauſend belief, war aus der Stadt Santara im Sudan , und war in ſeinem neunten Jahr in die Sånde des Sdeil'8 gefallen .

Dieſer gewann ihn lieb

181 und erhob ihn endlich zum Kaid oder Statthalter von to

Angala, einem Theil von Loggun , und von den

Städs

ten am Shary, und zum Kaſhella oder Oberbefehlshas ber des Heeres.

Er war ein Präftiger Neger, ungewöhns

lich tapfer und beſaß ein Amulet, das ihn, mie er glaubs te, gegen jede Kugel und Pfeile ſchügte.

Er war klug ,

beobachtete ſchnell, und da er lange das Vertrauen des Scheit's beſaß, hatte

er beſſen Weſen

und Art anges

nommen, und war eben ſo artig und freundlich.

Uus

Berdem war er ein bigotter Muſelmann.

Wie oben geſagt worden , den 18. April waren wir im vollen Zuge nach Mandara. Zwei Stunden vor Mits tag erreichten wir uda, eine Stadt vierzehn Miles von Merty .

Wir schlugen unſere Zelte auf, bis zum Nacha

mittage, dann brachen wir wieder auf und lamen , fünf Stunden ulla ift.

nach Deegoa , das zwanzig Mites

in von

Deegoa , eine große Stadt, mit einer Mauer,

regiert von einem Sultan, der unter dem Scheiß ſteht, mag

breißigtauſend Einwohner

haben .

Die

Gegend

nabe bei der Stadt ausgenommen , war alles mehr mit Holz bewachſen , alb um ungornou , und folglich weni: ger ergiebig. Es iſt hier ein großes Wadey, oder Strom. bett , eine Viertelmile breit ; fúblich von Deegoa war es ganz trođen, ein großes Boot aber, das an der Seite lag, diente für Reiſende , die in der naſſen Iahreszeit 2. nach Mandara wollen . Wir hatten hier ein heftiges Gewitter und es rege nete ſtark die ganze Nacht, ſo daß ich in meinem Zelte naß ward .

Den 19. vor Lage brachen wir auf, gingen

durch den Baden und unſer Weg lief duro ein dicht

1

1

182 bewachfenes Land, oft war der Weg fo fchmal, daß nur ein Pferd durchkommen konnte, und felbſt dann ſperrten ihn auch die Zweige des Tullohbaumes und ftachlichte Zweige anderer Ure. Es war noch frúb am Tage all wir uffagan, eine große, volkreide Stadt, erreichten, fie ſteht ebenfalls unter dem Scheit und wird Staid regiert.

durch einen

Fn Uffagan und den umliegenden Ståda

ten , Sogama, Kindacha , Maſſeram und Kingoa mógen zwanzigtaufend. Einwohner feyn. find die Kuiner einer

Weſtlich von Kingba

großen Stadt, Dagwamba ger

nannt, das Band mehrere. Meilen in die Runde führte früher denfelben Namen, und ſtand unter einem Sultan . Die Bewohner waren damals alle Kerbies , und ſie wur . den, als die früheren Sultane von Bornou das Land er oberten, Mufelmanner. : Ebe wir Deegoa erreichten, kas men wir zu einem kleinen Ort der Shouaas, vom Stamm der Waled Salamat.

Dieſes Voll wohnt im Pften bis

zum Ichad.

Die Häuptlinge in dieſem Theile von

Ufrica has

ben, in ihrem Gefolge fo viele Leute , als ſie ernähren mögen , zu Fuße und zu Pferde. Barca Ghana batte fünf berittene Leute , die ihm immer in der Nähe blies ben , drei hatten eine Art Trommel , die ihren um den Hals aus hatte

hingen ,

und die ſie nach dem

Takt zu

ihren

dem Stegreif geſungenen Liedern folugen , einer eine kleine Rohrpfeife , der andere gab , auf

einem Büffelshorne , laute und tiefe Töne an , wie wir durch den Wald zogen .

Unterhaltender aber und nüts'

licher waren die Fußgånger , die dem Zuge voraufliefen und als Pionire dienten.

Es waren ihrer zwölf

fie

3

183 hatten

zadige Banzen, mit welchen ſie ſehr geſchidt, ina

dem ſie raſch voraufgingen , die Zweige zurüdbogen unb fo den Weg offenhielten , der ohnebem fáſt nicht zu ge. Dabei hörten ſie.nicht auf zu rufen ':: %. B. hen war. to Hütet euchbor ben Bweis Gebt acht auf die Löcher!

gen ! -

Gebt acht auf den Tuls

Hier iſt der Weg !

Seine Stacheln ſind wie Speere !... Schlim ,

loh !

mer als Spéere! -

. Biegt die Zweige weg ! –

Für

Wer iſt in der Schlacht - Barca Ghana ? -

fut Batca Ghana ! wen ? bem rollenden Donner ähnlich

Wer iſt unſer Führer ? - Barea Ghana ! 'u . if w : * ); Erſt den folgenden Morgen verließen wir uffagay , nachdem

für das ganze Heer Dichſen und Schaafe gea

liefert waren .

Dieß war meine erſte Mabtzeit, Feitdem

ich von Ungornou

abgereiſt war .

auf folgende Urt gebraten.

Das Fleiſch wird

Das Schaaf wird getóds

Die Leute ſangen auch aus dem Stégreif Lieder auf meine Uns kunft, folgende ſind faſt wörtlich überfekt, und erfreuten den Feldherrn febr. Der Chriſt der iſt gekommen , 218 unſer Freund und unſers Scheik's ; Det Weiße , håret er mein Lied, Giebt mir eine weiße Joba.

Der Chrift,ift über und über weiß, und weiße Dollars hat ev ; Kanourie kommt auch ſo wie er , Des Sdwarzen Freund zu ſeyn ! Sieh den Felatah wie er flieht, Barca Ghona ſdhwingt den Speer : Des Weißen Flint hat 'nen Doppellauf, Darum flieht der Felatah .

184 tet, man ſchneidet die Hälfte ab , und legt ſie auf ein Geflecht von Stóden , das auf vier Stangen ruht. Feuer

unter wird dann ein ſtarkes

Dars

gemacht .

Fleiſch war beſſer gebraten , als ich es in irgend einer Gegend Europa's fand ,

ausgenommen .

England

Gegen Abend ließ mich Barca

Ghana rufen , und ich

fand in ſeinem Belte: fünf oder ſechs Hauptlinge vers fammelt, ein halbes, gebratenes Schaaf lag, auf grünen Zweigen ,

auf dem

Die ſchwarzen Häuptlinge

Sande.

Bogen ihre einzige Bekleidung , daß blaue Hemde, aus , man ſuchte dann den ſchårfften Dolch gab ihn dem eis nén, der große Stüden Fleiſch abſchnitt und Vertheilte, die ſogleich , ohne Brød und Salz , verzehrt wurden . Nach dem

Effen kam eine hölzerne Schaale, mit einem

Getrånk aus Reitwaſſer , Honig , them

Pfeffer beſtehend.

denheit

Tamarinden und roa

Ich bezeugte meine Sufries

über dieſes Mahl ;

Barca Ghana

ſagte , mer

lebe fiets von dem was das Land darbote , bei folchen ,,Unternehmungen führe er nichts bei fich, als einen Teig nivon Reis, Mehl und Honig, den er, mit Waſſer vers omiſcht, des Morgens und Abends eſſe , wenn er nichts Befferes babe. "

Den 20., um Mittag , erreichten wir Delahan , der Weg führte durch einen dicken Wald.

Delabay iſt ein

von vielen Acacien umgebener Plat , die einen erfreulis AD chen Schatten gewähren : es ſind daſelbſt zwiſchen dreis Big und vierzig Brunnen mit ſüßem Waſſer : die Hüts ten eines zahlreichen

Stammes der Shouaas , Hajainy

genannt , find in der Nähe .

Es

war ein umwolkter

Tagi ſchwül und drůdkend , das Thermometer ſtand den

185 Nachmittag , in meinem tamen

zu

wir

wir fanden tein

einem

Belte , auf 1099.

Um Abend

andern Ruheplak ,

Hasberry,

Hatten den Tag vier

Waſſer. Wir

und treißig Miles gemacht. Die ganze Gegend iſt mit angeſchwemmtem Boden Spals

bebedt , der ein dunkles , thoniges Unreben bat.

ten, einige 300 breit , machen den Weg beſchwerlich, in der naſſen Jahreszeit das Waſſer , das einige Monate hindurch den Boden ſo lange ,

bis

bebeđt.

&& dauerte dieſen Abend

Boostbatooms Cameele nachtamen ,

die mit den ſchnellfüßigen Maherries der Bornouer nicht Schritt halten konnten , daß er in Barca Ghana's Belt trát, und einige unglúdliche Fragen , die ihm , in Bez zug auf meine Religion vorgelegt wurden , fepten mich febr berab in der Meinung meiner Freunde aus

Bors

nou . Boo Rabaloom hatte viele Reifen gemacht, und war in ſeinen religiofen Anſichten für einen Moslemin fehr liberal, in einem höheren Grabe als er gegen dieſe bigotten Anhänger des Propheten merken laſſen durfte: Des Raſchella's Fighi, Malem Chadily, batte mich ſchon immer etwas verdächtig angeſehen , in der

Dämmerung ,

als

die

ganze

und ſagte einmal Armee

anhielt :

,, Waſchet ihr euch und betet ?" – ša, antwortete ich . " — In meinem Zelte, era ,,Mo benn ? " perfekte jener. wiederte ich .

Dieſer Sighi, der ftets mein Lodfeind

und Widerſacher blieb , fragte nun den Boo - Khaloom , was denn die Englånder wåren , ob Hanafy oder Ma : leki ?

Da wir doch etwas beſſer ſchienen als die Kerdies,

zweifelte er nicht, daß wir zu den Mubamedanern ges hóren mußten.

Boo: sebaloom

antwortete nach eis

186 nigem

Baúdern :"" ,, Nein ,

wir wären Mesquine ( uns

1 glúdlich ), wir glaubten nicht an das Buch ( fo nennen fie vorzugsweiſe den Koran ), wir beteten nicht fünfmal des Tages , waren unbeſchnitten . genes Buch ,

Wir hatten unſer ein

worin aber nichts von Saidna Mubamed

Bebe und wir glaubten blind daran , aber mit Ndabas Willen würd mit wir noch unſren Irrthum

einſehen , und

als Muhamedaner ſterben , denn wir waren naz zein zein Yassur ( ein gutes Voll, ſehr gut).

216 dieſe Er

záhlung geendigt war , ſeufzten alle , der Sighi faltete feine Hände; rah nachdenkend aus und fagte: ,, Warum macht denn der große Parcha von Tripoli fie nicht alle zu Muhamedanern ?. loom zum Lächeln .

Die Frage brachte Boosh as ,, Weil ,

verfekte er , fo groß er

auch iſt, er dieß nicht gut thun kann : das Volk iſt groß, fehr groß, und wenn man nur einen

aus demſelben beleidigte,

fo könnte es dem Paſcha fein Reich koſten : - fie ſind auch reich, fehr reich . ,,Möge eß Gott gefallen alle ihre Reichthün mes ſchnell in das Land der glaubigen Muhamedaner zu ſchiden , fagte der Figbi, und alle riefen : Umen ! "

In .

deß , fuhr Boostbaloom fort, es giebt insara Yas . sur fi denier ( viele Chriften

in der Welt) , aber die

Engländer ſind die beſſeren darunter ; . ſie beten teine Bildet an ; fie berebren Einen Gott; und find faft Moss Das war was er fagen konnte , obgleich es lims. mich in der Meinung der Verſammlung nicht febr hob.. Unſer Reißwaſſer mit Honig wurde in einem ders zinnten Kupfergeſchirr bereingebracht, wie es nur Suls tane und die Vornebmſten zu gebrauchen pflegen , die geringeren trinken aus hölzernen Schaalen.

Aus jes

187 nem Geſchirr tranten aude nur Barca Ghana und ich . Den Abend , als ich tranf , machte der Fighi eine Be , was

mertung ,

ich

in der Sdaale . ließ ward gleich

weggegoſſen und nachber erhielt ich ein beſonderes Geſchirr. Wir großer

zogen "weiter nach

See mit

Quy Mabur ,

ſtehendem Waſſer

iſt.

wo ein

Die Pferde,

welche den vorigen Ubend nicht getrunken hatten , eilten zu Hunderten an den See, dadurch warb das Waffer, das wir trinken ſollten ,

faſt ſo did als Erbſenfuppe.

Da

konnte ich mein Belt nicht

mein Gameel nicht nachkam ,

aufſchlagen und verkam faft por Hige,

Im Schatten

zeigte das Thermometer 113º. ulty Mabur erreichten

wir den Nadmittag

und

blieben des Nachts auf einer offenen Stelle im Walde, Emcheday genannt.

Die Bäume die wir in den lege

ten zwei Tagen geſehen hatten , waren größer als vors ber und es gab weniger Unterholz . Wir hatten hier tein anderes Waſſer ,

als das mitgebrachte, vol Schlamm .

Durch eine Bloße im Walde batte ich beute einen Theil der Hügel

von Mandara geſehen , auch war ich bei eis

ner Reihe von Hütten, den Benihaſſan Shouaas gehörig, vorbeigekommen .

Wir waren nun nicht weit von der

Hauptſtadt von Mandara, und in den leßten zwei Taal gen

waren

einige Leute vom Sultan angelangt ,

den

Barca Ghana zu bewilltommnen , heute Abend erſchien einer der Häuptlinge , von zwanzig Reutern begleitet, und meldete, daß der Sultan ſelbſt uns auf dem Wege nach Mora , feiner Hauptſtadt, entgegenkommen würde. Unſere Zahl war unterwegs gewachſen , da einige Haupts linge der Sbouans mit ihrem Gefolge zu uns geſtoßen

188

waren , von den Ufern des Schad und von Weſten ber. Wir fanten fie

ftets an einer beſtimmten

Stelle der

Straße aufgeſtellt; ihr Gruß beſtand darin , daß ſie ſchnell heranſprengten , ihre Speere über dem Kafhella ſchwents ten und aušriefen : ,,Möge er ſeine Feinde vernichten, wie der Elephant ſeinen Feind zertritt ! ' oder Uehnliches. Durch dieſen Zuwachs beſtand unſere Schaar aus breitauſend

Mann , alle béritten , bis auf achtzig Ura

4 ber zu Fuß.

Wir nåberten uns immer mehr einer ſchos

nen Bergkette , die wir nun ganz ſaben , fie war hoch und groß, und Bäume in Menge ſtanden auf ihren ſteis len und rauben Seiten . Delow , die erſte Stadt in Mandara , die wir erreichs ten , früher des Sultans Reſidenz, mit wenigfiens 10,000 Einmobnern , hat Quellen , mit herrlichem , friſchem Waſſer: in den Zhálern stehen Feigenbäume, und Bäume , mit einer weißen , woblriechenden Bråthe, ſieht man in Menge. Simba Ungefábr eine Meile von dieſem Ort faben wir

1 ben Sultan son Mandara vor uns , umgeben von uns

gefahr fünfhundert Reutern : er bielt auf einer anſteis genden Fläche, bereit uns zu empfangen , Ghana befahl ſogleich zu halten .

und Barca

Derfchiedene Haufen

fprengten dicht an uns heran , kehrten dann um , und eilten zum Sultan zurúd .

Die keute waren hübſch ges

kleidet, trugen Soben aus dem Suban , von verſchiedenen Farben , dunkelblau und roth und gelb geſtreift; Bouora nuſſe von bane

von

grobem rothen Zuche, und batten große Turs weißem

oder

dunkelgefärbtem

Baumwollena

Pferde waren wirklich ſchón , großer und

zeuge.

Ibre

fráftiger

als die in

Bornouy und fie lenkten ſie

mit

189 großer Geſchidlichkeit.

Des Sultans. Leibwache bildeten ausgezeichnet

dreißig feiner Söhne , fie hatten

ſoone

Pferde, Felle von Zigerlagen und Leoparden waren ihre Schabraden , die weit herabhingen , und ſie trugen ges ſtreifte feidene dem

Sultan ,

Toben . " U15 diefe an

ihren Plae , vor

zurüdgekebrt waren , näherten wir uns

in großer Haft und hielten for daß die Leibwache zwis ſchen uns und dem Sultan ſtand.

Das Geſpräch begann ,

und als der Grund von Bookhaloom's Beſud ans gegeben war, kehrten wir nach unferem erſten Plat zu: růd : der Sultan begab ſich

zur Stadt, vor ihm her

gingen einige Männer, die auf langen Pfeifen blieſen, die den Clarinetten nicht unáhnlich waren, und auf zwei ungeheuren , zw81f bis vierzehn Fuß langen Trompeten, welche Männer zu Pferde trugen , ſie waren aus Holz gemacht, hatten ein kupfernes Mundſtúd , und der Ion war nicht unangenehm . te Das Geſpräch ward, vermittelft eines Dollmetſchers, in der Mandaraſprache geführt, und ich verſtand ſoviel, baß wir noch

heute den

Sultan

beſuchen

und feine

Entſcheidung vernehmen ſollten . BOD - Shaloom war , wie immer , voll von Hoff fagte , wer wollte dem Sultan búosche Gea

nung, er

ſchenke geben , dafür werbe er ihm gewiß eine ganze Kera dy - Stadt voller Reute zum Plündern anweiſen .

Die

Araber waren vol Begier : fie ſahen die Hütten der Kerdy's ,

die an

den

Bergen

vor uns ſichtbar

ren , mit gierigen Bliden , und indem ſie

wa,

ihre abgeriſ

fene und årmliche Kleidung mit den feidenen Loben der: Mandara's verglichen , so dachten fie nicht nur, ſondern

190 fagten laut : gen

,wenn Boo - Khaloom wollte, ro gins

fie nicht weiter , hier wäre genug ."

B00 : stba:

loom und die Arabiſchen Scheik's hatten wohl gerufen, wenn ſie den El Kanemy auffoderten ſie in ein land zu ſchider , um Sclaven zu holen : ,, Erwähnt nur nicht ihre Anzahl ! Pfeile ſind nichts, und zehntauſend Lanzen bedeuten auch

nichts.

lou - e - kelab fesaa !

Bir

haben

Flinten ! "

( Wir wollen ſie

die Hunde !) riefen fie dann)

eich

Naca

ſchnell freſſen, nu abeed oco

cul ! " (Was denn ? és find ja lauter Neger ! ) Mir tam es vor, als fabe ich das ſcharfe Gefidet El Kanemy's bei ſolchen Worten ſich berziehen , da ſie auch auf fein Volk paßten , und gewiß nichts konnte ärgerlicher für ihn reyn, als ſie von einer Hanbool

Uraber hören zu

müſſen : ſein eignes Volk war abeedi occul, ihre Wafs fen waren nur Speere und Pfeile.! Gegen Abend ſchickte Barca Ghana zu mir, mir zu fagen, ich möchte zu Pferde ſteigen, um den Sultan zu befuchen. Wir tamen zur Stadt, Boo : haloom und ich ritten ihm zur Rechten und zur linken , und an der entgegengeſekten Seite eines großen Viereds war des Sultans Pataft.: Wie

es gebräuchlich iſt wenn man

einen Dornehmen beſucht, galloppirten wir zu der Stiffa in großer Eil, und ſprengten faſt in die Thüre.

Dieß

ift eine gefährliche Art der Begrüßung , 'man darf ſich durch nichts aufhalten laſſen, und fetten geht es ab, ohs ne dag einer oder der andere fein Leben einbüßt. diefer

Gelegenheit ward

ein

Mann

und

ein

Bei

Pferd;

die uns im Wege ftanden , überritten , das Pferd brach ciu Bein, der Mann war todt.

Die Trompeten ertón:

191 ten , als wir an den Thoren des Palafteß abſtiegen , una fere Oberſchuhe wurden abgezogen, und wir traten durch eine geräumige Skiffa, Eingang , in einen

großen Hof,

wo der Sultan unter einem dunkelblauen Sudanzelte faß, auf einer Erdbank , die jedoch mit einem

ſchönen

Teppich und ſeidenen Kiſſen bededt war. Ibn umgaben faft zweihundert Leute , alle ſchon gekleidet in Toben von Seide und buntem Kattun , und ſeine fünf Eunu : chen ; die Pornehmſten raßen vorn, alle aber hatten ihm das Geſicht zugelehrt. Die Art der Begrüßung ift fons derbar : Barca Ghana, als Stellvertreter des Scheil's, näherte ſich

einem

Plag vor den

Perſonittenen , mit

niedergeſchlagenen Uugen , dann regte er ſich , ohne den Blick aufzuſchlagen , ſeinen Rüden gekehrt, und rief, indem

gegen den Sultan

er mit den Händen klatſchter

,, Engouborou

dagah ! ( Mégt ihr ewig leben !) Allah kiaro ! ( Gott gebe euch ein glückliches Alter !),—

la, lai , barca ! barca ! (Wie gehts euch ? Heil! Heil !). 3 Dieſe Worte wurden nahe bei'm Sultan wiederholt und dann fang 4 fie der ganze Hof. dann geſprochen und man

kam zum

Das Fatab ward Geſchäft. Boo ,

Shaloom brachte einige . Geſchenke, die von den Eunua dhen uneröffnet fortgeſchafft wurden : der Sultan außerte dann ſeinen Wunſch, ihm gefällig ſeyn zu können , era flårte, daß er ſein Verlangen berückſichtigen , und in eiz nem

oder zwei Tagen ihm ſeine Entſcheidung zukommer

laſſen wollte. Der Sultan, Mohamed Bucer genannt, war ein verſtändiger, kleiner, Mann , von etwa funfzig Jabren, fein Bart war ſchon himmelblau gefärbt; er hatte mich

192 eine Zeitlang angeſehen, da ich zwiſchen Booz Khas loom und Barca Ghana Boo - Kibaloom

nach

ab, und nachdem er erſt ben

feinem Namen

gefragt

hatte,

fragte er, wer ich ſey ? Die Untwort, ich gehöre zu einer entfernten, fehr mächtigen Nation , die dem Paſcha von Tripoli und dem Scheit befreundet ſey , und

ich

káme

das Land zu ſehen , ſchien ihn nicht fehr zu überraſchen ; und er fah ganz gnädig aus, als er fragte : Was will er reben

. Eine fatale Frage folgte aber alsbann und

die Antwort ſchien die ganze Verſammlung in Steix zu verwandeln : ,, Sind fie Muhamedaner ? "

i , la ! la ! (Nein ! Nein !) ". Jedes Zuge das vorher mich angebli&t hatte, wendete

ſich ab , und indem ich mich

umſab, fühlte ich daß meine Lage bebenklich ſey. 1. Hat Denn der große Paſcha Kafir'8 zu Freunden ? " ſagte der + Sultan.

Die nun folgende Erklärung half mir wes

nig : fie kannten keinen Unterſchied : von den Chriſten hat: ten fie nur reden gehört, als von dem ſchlimmſten Bolle auf der Welt, und wahrſcheinlich hatten fie, bis ſie uns faben, ſie kaum für menſchliche Weſen gehalten.

Bald

darauf kehrten wir zu unſerm Lager zurúd, und ich ward nachher nicht wieder eingeladen , vor dem Sultan con Mandara “ zu erſcheinen . Unfere Zeite waren nicht weit von der Stadt Mora du aufgeſchlagen , und als wir zurüdtamen brachten ohnges fåhr vierzig Sclaven , von einem

der Eunuchen geführt,

hölzerne Schalen mit Brei von Guſſubmehl gefüllt, wors über heißes Fett gegoſſen und Pfeffer geſtreut war, und

1 das Ganze war mit Zwiebeln gewürzt. Man betrachs tete dieß als das Höchſte der Kochkunft

in Mandara,

198 el fahmedte nicht unangenehm : einige gebratene Hains melteulen aber für die Häuptlinge waren doch der beſte Zheit des Mahles!

Malem

Chadily ſuchte

Schüffel, weil ich, als Barca

eine andere

Ghana' mir die feiñe hina

feßte, obne Zaudern mit der rechten

Hand hineinfuhr.

Barca Ghana fab daß ich es gewahrwurde, und weil er des Scheite Miffallen fürditetet madote et tungen darüber

einige Bemers

in der Bornouſprache , die den fighe unangenehm

zum Bette hinauftrieben . : Mits war dieß und ich beſchloß einige Maßregelit zu Unannehmlichleifen vorzubeugen : 1.

Den 23ten ruhten wir :

1m

stein "

5mm

ich war

Ameiſen und andern Inſecten fo

treffen , folchen

aber von den

zerbiffen , die uns zu

Tauſenden umſchwärmten, daß ich mit den geſchroolênent Hånden keine Feder halten und die Wugen nicht öffnen tonnte : dabei war die hibe unausfteblido , um Mittag ftand das Thermometer , einige Stunden hindurch , auf 113 °

Die größte Erleichterung fand ich, wenn ich mich

mit allen Tüchern die ich auftreiben konnte zudedte , fie fchúgten mich gegen

die Fliegen und die Sonnengluth :

ein anderes Mittel , das mich ſehr erfriſte, beftand bas rin , mir durch einen Neget von Zeit zu Zeit Waffer über den Kopf gießen zu laffen .

Den

größten

Theit

des Tages brachte ich mit Boo: Khaloom zu, der den Sultan von Mandara heute geſehen hatte.

Er tlagte

daß man ihn hinhalte, hoffte indeß noch immer, der Suls tan werde ihm ein land der Serbies anweifert, es ans zugreifen : der Sultan dachte nicht daran und der Scheit wünſchte es nicht einmal.

Des Scheit's ſehnliches Bers

langen war , daß die Araber gegen ein Voit geſchidt 2 Denham u. ' Qlapperton . 13

194 waroen , wo ſie Speete und kangen etwas mehr achten kerntena Und dieß , hoffte er, konnte nicht beffer geſchehen als wenn man fie an den

Sultan von Mandara wies,

beffen Erbfeinbe, wie die reinigen , die Felatahs waren , das kriegeriſchſte Boll im ganzen Lande. Mandarab iſt mehrere Mal von dieſen

Selataks

Stammen erobertwordenn dieifich über einen ungeheuren Landftrich ausbreiten : man findet ſie durch den ganzen Guban , in Zimbuctoo , " und zu

D jenniesam Duolla bile

Eine ſehr . ten, fie den größten Theit der Bevölkerung, Sine. große Stadt, Conally , weſtlich von D'jénnte , iſt gang un felatahs bewohnt *). Sie ſind eine icone Art von Leuten , von dunkler Kupferfarbe, felten verheirathen fie fich mit Negern , haben eine eigenthümliche Sprache und find Mubamebaner .

Sie haben einige Uebnlichkeit

mit: ben Sbouaas , obgleich Stamme gehören .

ſie zu einem

Gegen Súd - Beſt

ganz anderen von Mandara

ift eit Land Karoma genannt, und beide ſtanden früher Mandara durch die

unter Ginem Sultan (Rerdy) , bis Felatahs op

Musfeia und Kora abgeriſſen ward.

Sohndes Sultan's

van Karowa ,

Det

der jebige Sultan ,

batte das Glúd, ihnen Manbara zu entreißen , und iſt im : Stanbe gewefen ward .

es

zur behaupten , da dêr Moslem

mag bas sfera wie es wil, er iſt nun ein Mas

1 *) Abdul Kaffum - ben Mavili kam von dieſer Stabt, und fprado : 13., von ſeinem Volks, als ob 16 gooßen Einfluß beti dem Sultan 1. von Simbuctoo babe: ihre Sprache iſt dieſelbe; er. unterhielt sich mit einer Felatah · Sclapin aus Musfeia, als ob ſie mit ihm aus demſelben Lande wäre, obgleich ſie wahrſcheinlich funf m einander gaeboren waren. zehnhundert Miles von

+ 195 homebaner, und für ſeine Lage einſichtsvoll : feine Hülfes quellen find bedeutend, und ſein Land , durch die Lage, leicht zu verteidigen.

Por etwa zehn Jahren fand er

ſo wenig Sduk hinter

den

Mauern feiner damaligen

Reſidenz Delow, gegen die Angriffe der Selatans , daß er die neue Stadt Mora baute, faſt gang gegen Norden und unter einer halbkreisförmigen Reihe fehr maleriſcher Berge liegend.

Dieſe natürliche Scubwehr bildet eis

nen ficheren Wall, bis auf eine Seite , und er hat bisa her den Ungriffen

ſeiner Feinde Widerſtand

geleiſtet.

Huffallend iſt, daß keine Shougas in dem Gebiet von Mandara fich finden , und eben ſo wenig ſúblish von dems felben . Der Scheit El Sanemy ſah bald nach ſeinem glůd's lichen Unternehmen und nach ſeiner Erbebung, wie vors theilhaft für ihn

ein mächtiger Bundesgenoſſe fer , lo

wie der Sultan von Mandara, gegen die Felatah, die der Schreden beider Herrſcher waren : die Lage des fans des Mandara in der Nähe der Kerdies und die Leichtig. teit womit man von dort Sclaven erhalten konnte, war ein anderer Beweggrund.

Die Ståmme der Sbouaas,

die im Norden und Nordoſten an die Grånze pon Man bara ſtoßen , batten immer Streifpartbeien in die benach barten Diſtricte geſchidt, die der Sultan nie hatte abs wehren können ;

und der Scheit fab

Nothwendigkeit ,

dieſe Zeltbewohner

nicht ſobald die dem Sultan von

Bornou zu unterwerfen , als er ſich entſchloß einen Vera trag zu machen, damit dieſe Einfälle in das Land Mans dara aufhörten , deſſen Frieden ſie ſo lange geſtórt hat ten.

Dieß Bündniß ward noch feſter dadurch daß der

13 *

196

Scheit die Tochter des Sultans von Manbara zur Frau nahm , und die Ausſtattung ſollte der Gewinn eines Zus ges ſeyn in

ein land der Kerdies , Musgow genannt, den der Scheit und der

gegen Súdoft von Mandara , 1

Sultan

mit

vereinten

Kraften

unternebmen wollten .

Der Erfolg war glüdlich genug liche Menſchen wurden

dreitauſend unglåda

fortgeſchleppt und als Sclaven

verkauft, und wahrſcheinlich waren eben ſo viele bei dem Einfall umgekommen .

Die

Hochzeit

ſoll

mit großer

Feierlichkeit begangen regn und mit großem Glanz : das Blut aber das vorher vergoffen worden, hätte, wie man glauben ſollten Symen's Fadel auslóſchen und die Irå. ger vernichten ſollen . Dieß Bündniß machte daß der Sultan von Man . Bara' keine Feinde weiter zu bekámpfen

hatte als die

Felatahs ; ſeine Macht war ſo gewachſen , daß er von ihnen keinen Ungriff beſorgen durfte : im Gegentheil hata te er ſeit einigen Monaten eine Gelegenheit geſucht Feinda ſeligkeiten zu beginnen *) . KDie Hauptmacht von Mana dara beſteht in Reuterei, Sie, da ihre Pferde rebr fchon find, einen trefflichen Unblick gewährt.

Einige

Städte

der Rerdies ſtellen auch Bogenſchüren, da dieſe aber nur, im Fall eines Sieges , plöntern wollen , ſo begeben ſie

* ) Gine Geſandſchaft, ſieben und zwanzig Mann ſtarf, aus Muss feia und Zouay, war kurz vor uns in Mora geweſen, um , we: gen Zurückgabe einiger Güter , die von Beuten aus Mandara angehalten waren , zuu unterhandeln.

Man hatte mit iynen

darüber geſprochen, aber kaum hatten ſie den Sultan verlaſſen , 9,1 to wurden ſie alle von den Sclaven und Eunuchen ermordet,

197 fich, wenn irgend ein Unfal droht, gleich in ihre Bergs gegend , Mandara bat acht große Stádte, alle liegen im Thal; die Bewohner derſelben , ſo

wie die der kleinen

Stádte umber, find Bekenner des Islam .

Die Rerdies

ſind weit zahlreicher : ihre Wohnungen ſieht man übers al in Haufen an den Seiten und ſelbſt auf dem Gia pfel der Berge, nahe bei der Hauptftadt von Mandara. Die Feuer in den Ortſchaften dieſer Unglüdlichen war, fen einen hellen Schein auf die Spigen und Vorſprung ge der ſie umgebenden Granitfelſen , und gewährten eis Die Furcht die in nen maleriſchen , berrlichen Anblid. nen der Sultan einfloßte war durd ſeine Verbindung mit dem Scheik ſebr vermehrt , und die Erſcheinung eis ner ſolchen Macht, wie die welche den Barca Ghana be. gleitete ,

und in dem Jhal bivouatirte , mußte den Bes

wohnern der Höhen Schreden einfloßen , ſie fahen wohl, daß fie nur in Einer Abſicht dareyn konnte , und alle mußten in Furcht und zittern feyn , da ſie nicht wußs ten ,

gegen

welchen Diſtrict dieſe

ſeyn mochten.

Mit einem guten Telescop konnte

ſehen , wie diejenigen Mandara

nichts

Schaaren beſtimmt ich 1

die aus ihrem Verhältniſſe mit

Gutes

ahneten ,

tiefer in die Berge

flüchteten, indeß andere nach Mora tamen , und leopar, denbåute , Honig und Sklaven, die fie in andern Stába ten erbeutet hatten , als Geſchenke , um Frieden zu er: halten, brachten : auch Efel und Ziegen , die in den Ge birgen in Menge find.

Die Bewohner von Musgow,

die, wie es zuerſt' hieß , obgleich ohne Grund, von den Arabern geplündert werden ſollten ,

ſchickten dem Sule

tan zweihundert Sklaven , außer anderen Geſchenken, und

198 mehr als

funfsig

Pferde.

Gegen zwanzig bis dreißig

Reuter, die kleine, feurige, hübſche Pferde ritten und ein großes Gefolge batten , waren die Ueberbringer dieſer Gerdhenke

und gewährten einen ſonderbaren Anblid ,

Ich ſah ſie als ſie den Palaſt deß Sultans verließen : damals , und vorher als ſie in ihn einzogen , warfen fie fich zur Erde, ſtreuten Sand auf ihre Häupter, und ers hoben

ein

flágliches

Geſchrei. Die

Reuter ,

welche

Häuptlinge waren , hatten ftatt aller Kleidung die Haut einer Ziege oder eines Leoparden , ſie hing über die linte Schulter, ſo daß der Kopf des Thieres vor der Bruſt war : in der Mitte war ſie zuſammengefaßt,

bing bis

auf die Hälfte der Schenkel herab , und die Haut vom Schwanz und den Schenkeln war, noch daran gelaffen , auf dem Kopfe, den dides wolliges, oder vielmebr bors ftiges Haar bededte ,

das über

die Augen berabhingi

batten ſie eine Kappe vom Fell einer Ziege , oder eines dem Fudfe åhnlichen Thieres.

An ihren Armen und

in ihren Dhren trugen fie Ringe von Knoden , mir fchien : um den

Naden

wie es

hatten ſie bis gegen rechs

Schnüre, woran, wie man mir fagte, die Båbne der von ihnen

im Kampfe erſchlagenen Feinde gereiht waren.

Båbne und Stúde von Knochen hingen von ihren den herab, und mit den rothen Fleden womit

los

ihr Leib

an mehreren Stellen bezeichnet war, und mit ihren roths gefärbten Zähnen ſaben ſie entfeßlich wild aust Was mein Intereſſe erhöhte, als ich dieſe Menſchen fab , die , dem Unſchein nach , die wildeſten ihres Stammes reyn mochten, war Boo - Shaloom's Behauptung, daß ſie Chris ften wären.

(

Ich konnte nichts anderes dagegen anges

199 ben ,

als

noch

fich

daß fie ro

gar nicht wie Chriſten ausfähen,

betrügen ;

das gab

er zu ,

aber bers

feste : ,, Wolla Insara, Sie find Thriften !" Einige von indee, die die fich en indeß. ſich ausbaten von einem Pferd, das in 3 ihnen der Nacht in unſerm Lager geſtorben war , Fleiſch neh , men zu dürfen , um es zu effent, boten mir , wie ich glaub: te, einen unwiderſprechlichen Beweis dar , daß Chriſten wåren.

fie teine

Ich kann aber bis dieſen Augenblic

nicht vergeſſen , wie unbehaglich mir war , al8 - ich - zur Antwort erhielt: ,, Das wil nichts ſagen ; ich hörte fret. lich nie daß Chriſten das Fleiſch

toðter Pferbe affett,

aber ich weiß, daß fie Schweinefleiſch verzehren , und Gott weiß das ift noch ſchlimmer ! " Gott gebe mir Geduld ! fagte ich zu mir ſelbft, es iſt zu viel gefordert, das zu hören und ichweigen zu müſſen ! Ich verſuchte, bermittelft einiger Manbaras, Biefen vermeintlichen Chriſten einige Fragen vorzulegen , aber meine Verſuche waren vergebens,

ſie

roouten mit Nids

mand zu thun haben, ſchleppten , als ſie die Erlaubnik Tho Fte , nach erhalten hatten, das Pferd in die Berge,: wo den die Nacht 'hindurch bellodernden Feuern

und 'odem

Getöſe zu ſchließen , das wir bernahmen , ihr wildes und robes Feft feierten. 24. April .

Der Sultan von Mandara hatte

noch nicht geäußert, wozu er Boos Khaloom beſtimmte. und dieſer war daher voll Ungeduld und Berbruß . Alle Kerdy - Nationen ichidten Geſchenke, und der Sultan ents fchuldigte ſein Zögern , durch die Folgſamkeit der ' úms wohnenden Völkerſchaften , die, ohne Waffen , Muhames baner würden .

Musgow ward wieder erwähnt, und er

200 fügte hinzu , der kriegeriſde Arm der: Araber ,

die das

Schwerdt des Propheten führten , möchte ihr Herz, wen : den.

Boo : Shaloom ſprach laụt gegen mich

über dieſe

Heuchelei, da , wie er ſagte, tie Bekehrung der Unglau Sklaven bringen

bigen den Sultan um Tauſende von

würde, da die beſtandigen Kriege derſelben unter einans der ſie ihm im Ueberfluß verſchaffen . Meine Geduld hatte dieſen Morgen auch eine barte Probe zu beſtehen. an

Mit Tagesanbruch wendete ich mich urch einen Teiner Barca Ghana , damit er mich durch

Leute nach den Bergen geleiten , ließe,

er Toidte einen

ſeiner Hauptleute mit mir zu dem Suggamah (Stadts vorſteher ), der mich zu einem zweiten , einem dritten ſchitte.

ſo wie dieſer zu

20e legten mir unzählige

Fras

gen vor, wie natürlid ; baten um Pulver , befahen meis ne Flinte, und schnappten ben Hahn ſo oft ab , daß ich fürchtete, fie möchten ihn zerbrechen , und riefen- immer, ſobald es Feuer gab, Y - e - 0-0-0 ! Wunderbar ! Bun. derbar !

Als ich ſie zulegt wieder erhielt , lud ich beide

fåufe mit Kugeln , und von dem Augenblid an wagte keiner ſich auf fünf Eden zu nähern .

Der Leßte große

Mann , in deſſen Haus ich geführt ward , bat liſtig ich möchte ſie abfeuern, und befahl feinen Sklaven fich um ihn her zu ſtellen, indeß ich Tchoß.

Gleich darauf fors

derte er die Flinte und cilte damit in einen inneren Hof. Eine halbe Stunde mußte ich warten, dann kamen zehn Sklaven herausgeſtürzt, gaben mir die Flinte und bes fablen dem Führer, mich nach dem Palaſt zu bringen . Ich klagte , daß man mir beide Flintenſteine entwendet habe: alle tamen zu ſehen ,



drängten ſich

um mich

201 und riefen Y - 2.0-0.0 ! Beiter erhielt ich nichts. Barb nachher merkte ich , daß dieß nicht mein einziger Berluſt war, mein Schnupftuch, das einige vergeblich ſich ausa gebeten hatten, war auch verſchwunden .

A18 ich bei dem

Palaft war , erſuchte man mide,

in der Skiffa zu warten.

Ich fing an herumzugehen ,

man ſagte mir aber , das ſen

nicht erlaubt , ich müſſe

ich faſt eine Stunde gewartet hatte, und mehr als einmal zu Hauſe zu geben wünſchs

mich

reßen .

Nachdem

te, was aber, wie mein Führer ſagte , unmöglich war, bis der Sultan es befohle, warb ich zu dem oberſten Eunuchen geführt; er befahl mir zwölf Ellen von ihm ftehen zu bleiben und erklárte dann : wider Sultan greife nicht , was ich auf den wünſở te die ; Kerdies

allein zu

bes

Bergen wolle : ob ich fangen ?

ich thåte

er wolle mir po viele verhana beſſer ſie zu kaufen , Er machte dann eine deln , als id baben wollte . Bemerkung, die mir nicht überfekt ward , worüber aber alle Umſtehenden lachten : ich war offenbar der Gegens ftand des Scherzes , den ich nicht verftand. ſicherte ihm , daß ich

keineswegen

nach

geben verlangte , ſobald der Sultan

Ich vers

den Bergen zu

das Geringſte das

gegen båtte, daß es bloße Neugierde wäre, die mich das bin führte, und daß , weit entfernt die Kerdies zu fans gen , ich ſie nicht haben wollte , ſchenkte. "

Dieß ftellte das gute

ſchenkte ihm etwas Pulver ,

wenn jemand ſie mir Bernehmen her : ich

und er war ſo freundlich

als er es nur gegen einen Kafir, wie ich es war , reyn tonnte.

202 Sechs Männer mit großen Keulen und kurzen Dots chen erhielten Befehl mit mir zu gehen .

Des Sultang

Sorge für meine Sicherheit, erklärte der Eunuch , feny der einzige

Grund , warum man mir Schwierigkeiten

gemacht habe.

Was dieſe Bededung für Befehl haben

mochte , weiß ich nicht, aber ſie bemachten mich fo ges nau , ſchienen fo eiferſüchtig auf jeden

Stein den ich

aufhob , daß ich es nicht wagte , den Umriß eines das Berge abzuzeichnen .

Es war' faft Mittag , wir gingen

ungefähr drei Viertel einer Meile durch das Thal , bas auf der ſúdweſtlichen Seite der Stadt iſt, und gingen etwas in eine der beiden Schluchten hinein ,

die man

in der ſüdlichſten Bergreibe ſieht. In einer fanden wir einen ſchönen Bade , der über ein Bett von glänzendem Sande

murmelte,

unter

zwei unermeSlichen Granits

' bloden, die eine Art von rohem Bogen an dieſer Stelle bilbeten .

Einige nadte Leute, größtentheils Weiber und

Mádchen , liefen fort, als wir uns dem Plate náherten , und kletterten die Berge binan mit der größten Beben: digkeit, wie die Affen . Man verſicherte daß dieſe Bergs 1tette , deren höchſte Puncte , in der Nachbarſchaft von Mandará , nicht über zweitauſend fünfhundert

Fuß fich

erheben, faft gerade gegex Süden einen Weg von zwei Monaten fich erftrede , wie viel weiter , war nicht bekannt.

Die einzige Verbindung mit dieſen Gegenden

findet durch freigelaſſene Sclaven ſtatt, die dort mit Corallen und Toben hineinreiſen , die gerne gekauft wers den , und

ſie erhalten

Die Völkerſchaften

dagegen Scaven und

ſind zablreich , malen

Häute .

und fårben

ihre Leiber mit mancherlei Farben , und leben in Ges

205 meinſchaft, ohne auf Verwandtſchaft Rückſicht zů nebs men .

Man trifft große Seen in Menge, in denen viele

Fiſche finb.

Mango's, wilde Feigen und Erdnüſſe giebt

es in den Ihålern.

Es ſcheint nicht, daß man ein ana

deres Métal als Eifen , das in Menge vorkommt, dieſen Bergen

in

gefunden : bei Karowa, füdweſtlich von

Mandara , trifft man es in großer Fülle. Der

Ton von

den Trompeten des Sultans , die

wir in der Ferne hörtén ; erregte die Aufmerkſamkeit meiner Begleiter ,

fie erklärten , daß wir augenblicklich

zurüdlebren måßten , und als ich Einwendungen dages gen verſuchte , ergriff einer ohne Umftande die Zügel meines Pferdes, drehte es um die anderen folgten .

war neugierig zu hören am

und führte es zur Stadt,

Ich berhielt mich leidenb .. und

Ende nichts , als

was vorgefallen

fey : es war

daß ber Sultan Audienz gab,

bei welcher dieſe Hofleute gern zugegen ſeyn wollten . Sie verließen mich , fobald ren ,

wir den Häufern nahe was

und fogleich umgaben mich

hundert andere , die

folde luft hatten , meine Taſchen zu unterſuchen , daß ich meinem Pferde die Sporen gab , und ſo ſchnell ich tonnte nach dem Lager eifte.

Ich war durch meine Ans

ſtrengung von dieſem Morgen fehr ermüdet und troch in mein Bet, wo ich drei Stunden mich in dem elena. deſten Zuſtand) befand ,

durch die übermäßigſte Hite

worin, nach meiner Vorſtellung, ein Menfch nur hier ges rathen kann . Barca Ghana

chidte bald darauf mich rufen zu lafs

fen ; als ich tam , wollte er eben einen der Vornebmſten der Eunuchen des Sultans in ſeinem außern Zelte empfangen :

204 feine Leute faßen, alle um ihn auf der Erde , hatten iha ren Rüden ihm zugekehrt und ſchlugen die Augen nies, ber.

Nichts kann feierlicher feyn als dieſe Zuſammens

künfte :

Sein Uuge wird auſgeſchlagen, man ſieht kein Lächeln, und kein Wort wird geſprochen , als : -Gott gebe euch langes Leben ! Ein glüdliches Alter ! " Mog't ihr eure Feinde unter die Füße treten ! Gott gebe es !! Dann wird auch das Fatah geſprochen , was man ſelten , oder nie

verſäumt.

Der große Mann fragte

zuerſt,

warum ich nach den Hügeln gegangen fey , und was ich mit den Steinen wollte , die ich aufgenommen und in eine Zalde am Sattel geſtedt hátte ? Barca Ghana wendete ſich an mich , damit ich Auskunft darüber ges ben möchte , und ich ließ die Taſche holen. nicht mehr

als

funfzehn Stücke geſammelt,

Ich hatte und der

Eunuch fragte, indem er feine Hände auf zwei Stúde feinkörnigen Granit legte: ,,wie viele Dollars dieſe in meinem kande mir bringen würden ?.

Ich lådelte und

ſagte: v keinen einzigen : ich rammelte ſie nur der Neus gier wegen z :

wir båtten

ſo viele in England , daß

wir ihr ganzes Land damit bedecken mir nur Freude, den .

Berſidere

Barca Ghana,

könnten , es mache

bier áhnliche Naturproducte zu fina dem Sultan ,

fuhr

ich fort gegen

daß der König von England nicht den

Wunſch begt den Bewohnern dieſer Lånber irgend eta was zu nehmen : der Scheif fennt unſere Abſichten , daß wir ſie lieber mit Europäiſchen Sachen befannt machen wollen , und wenn ſie ihnen núglide find, mehr zu ſchits ten denten ...

- Sa ! ja ! " ſagte Barca Ghana, was

habt Ihr für den Sultan gebracht ? !!!!

Da war ich

1

205 wieder in

Verlegenheit.

Ich hatte nur ein treines, mie

gehöriges Fernglas : alle andern Sachen waren in Bode noua

Etwas mußte

aber gegeben werden , ich ichidte baber fort, ließ meinen Koffer holen , und gab dem Suta

tan zwei rothe franzöfifche Shawls, die ich zu meinen eigenen Gebrauch gekauft hatte , mein Rafirmeffer und eine Scheere; der

Eunuch nahm für

noch übrigen Schnupftücher

fich meine zwei

und ein buntes. Muſſelin

tuch , worüber er ſehr erfteutfchien .

25. April.

Die

Erzählung von den Geſchens

ken die ich gemacht hatte, fübrte dieſen Morgen , in 'ale ler Frühe, funfzehn von den Sdhnen des Sultans, mit doppelt ſo vielen Begleitern in mein Zelt : alle wollten Pulver, Meſſer, Scheeren haben ;

ich hatte aber weder

das eine , noch das andere ihnen zu geben .

Zwei oder

drei der älteſten Söhne erhielten jeder ein ſeidnes Tuch, ein anderer ein Paar baumwollene Soden , die übrigen gingen fehr unzufrieden fort. 3d verſuchte dieſen Mors gen zwei Zeichnungen zu machen, aber man ſchaffte meis nen Apparat und mich

felbft ohne Umſtände zum Sula

tan . Meine Pinſel, die ohne Dinte Striche machten , erreg. ten großes Erſtaunen , und die feichtigkeit dieſe Striche mit Gummi auszuwiſchen , regte ſie in noch größeres Staunen. Mein alter Gegner, Malem Chadily , war zugegen und ſchien mich mit großer Urtigkeit zu behandeln : er ſprach lange über mich und mein land , ſo daß ſeine Zuhörer oft ausriefen Y - e - 0-0-0 ! was er aber bortrug tonnte ich nicht ausfindig

machen.

Ich

bemühte

mich feine

vorigen Unarten zu vergeſſen, alles von der guten Seite zu nehmen , und fchien eben for freundlich gegen ihn ges

206 finnt zu * feyn , wie

er : 8 ( gegen

mich

ſcheinen wollte.

die andern ſchrieben einige Worte, die

Er ſo gut als

das Gummi ganz wieder wegtóſchte : endlich frieb der Sigbi Bismillah, arachmani aracheme!

im

Namen

Barmherzigen !) mit großen

Gottes , des Großen und

Buchfiaben: wie im Koran , und er brúdte fo auf das auch nach dem Reiben mit

Papieri . daß die Schrift bem

Gummie lesbar blieb.

fagte ich.

Das verſchwindet nicht !"

„ Nein ! Nein ! rief der Sighi boll Freude,

es find. Gottes Worte , die er unſerm - Propheten eingea vermogt

geben !,11 • Ihr

es

nichta file wegzubringen !"

Das kann feyn, erwieberteich und es wäre pergebliche Můbe: e8.zu perfuchen !!" & r zeigte das Papier dem Sulo tan, dann allen Umſtehenden , mit großer Zufriedenheite, alle tiefen ; .Y - e -0-00! La illah el Allah ! Moham méd: rassoul Allah ! undwarfen mit Blide zu voll Bers achtung und Mitleid , und ich war fehr zufrieden , als ich Erlaubniß erhielt mich zu beurlauben . is. Der ganze

Vorfall ward dem Barca Ghana den

Abend, in ſeinem Belte mitgetheilt, alle riefen : wunders bar !: wunderbar !

und da

fagte mir ber Fighi:

ich

gar nicht widerſprach,

Rais, ihr habt ein Wunder gea

feben ! ich will euch hundert zeigen , die allein durch die Kraft des habt feyn !"

auch

punderbaren Buches vollbracht werden . ein

ibr , aber es muß falſch

Buch , fagt

,, Warúm ? !!

Ihr

Beit es nichts von Saidna

Mohamed ſagt, das iſt genug.

Sagt : Gott iſt Gott

und Mobamed ift fein Prophet ! Waſcht euch und wers det rein , und das Paradies ſteht euch offen ! Wenn ihr das nicht tbut, was kann euch

von dem ewigen Feuer

207 erretten ? Nichts! Dh ! ich werde euch im

dritten Hims

mel ſiben leben, mitten in den Flammen, dann

ruft ibe

eurem Freunde Barca Ghana und mir zu : Malem , saa herbi ! (Freund) gieb mir einen Trunt, ober einen Tropa fen Waſſer! aber dann iſt'e zu

ſpát !"

Des Malema

Zhráneon floſſen firomweiſe bei dieſer Rede und alle ſchies nen gerührt durch

ſeine Beredtfamleit. 1991."

Ich fühlte mich fehr unbehaglich , und Barea Ghana; der meine Parlegenbeit (ah, rief mich in 096 innere Belt wohin ihm keiner ungerufen folgen durfte : der Sigbir fagte et, iſt ein, rajal alem

(ein

flyger Mann .) ":

Wahrſcheinlich, fagte ich, aber er follte mir meinen Slaus ben laſſen, wie ich ihm den ſeinen . " - Staffer Allah ( Gott bebúte ) ! ſagte er : ,,vergleicht die nicht miteinander !!! ~ Das thue ich nicht, verregte ich , aber ihr, Rashela folltet mid gegen folche wiederholte Budringlichleit ſchůben ." .

Neina

ſagte Barca Ghana , barin kann ich mich nicht miſchen . Malem iſt ein heiliger Mann .

Gott

gebe daß ihr era

leuchtet werdet ! Ich weiß der Scheit wünſcht es : ihr ges fallet ihm , er möchte daß ihr bei uns bliebet, er würde euch funfzig ſehr ſchöne Sclavinnen geben, auch ein fchoa nes Haus wie ſeinen Söhnen bauen, und euch Weiber ges ben

von jedem

1 Wunſch außert !"

feiner Unterthanen , wenn

ihr nur ben

Wenn ihr mit mir nach England zur

rúdlehrt, Kashella, wie ihr bisweilen faget,mitdes Scheit's Erlaubniß, würde es nicht ungeziemenb für euch ſeyn , ein Ohrift zu werden und dort zu bleiben ? Wenn ich nun fo bandelte, wie ihr es wünſcht, was ſoute id meinem Sultan antworten ?"

,,Gott verzeihe! fagte er, ihr ſtellt unſere

Glaubensmeinungen wieder in Bergleich mit einander !

208 Ich zeige euch das Parabieš, da ihr mich zur -- 1. - Rein Wørt mehr, fágte ich. —

Gute Nacht !

mit euch! ich : bøffe wir werden fagte er :

- " Friede len

immer Freunde feyn ! "

" Das gebe Gott ! ,, war meine Antwort.

Umen ! ,, derfekte der Kachella Wir hatten bieſe Nacht einen fürchterlicheren Sturm als noch während der ganzen

Reiſe.

Die Spige meines

Hegyptiſchen Belfes warð ganz weggeriſſen und die Stange gerbrochen . Der Schein der Blige machte, daß man eber glaubte es

ren Mittag als Mitternacht:

denbaum ward ausgeriſſen , der Berge

in dem nahen Thale

ein Tamarins

mit den Wurzeln

große Steinmaſſen- rollten an den Seiten berab.

Ich

Barca Ghana's außerem

troch

in einen Winkel von

Belte , wo ſeine Wache ( chlief,

und obgleich kein Faden an mir troden blieb , hörte ich in kurzer Zeit nichts mehr von dem .'

und in den Beinen .

Die Araber waren auch voll von

Klagen und ſehr unzufrieden mit chen

tobenden Sturm .

Den Morgen indeß hatte ich Schmerzen im Kopf

laut gegen das Zögern .

nichts zu

ihrer Lage;

ſie ſpras

Sie hatten mehrere Tage

effen gehabt, als etwas Mehl und Waſſer,

ohne Sett ; der Sultan von Handara wollte ihnen keine Unterſtúkung zukommen laſſen , und ſie verlangten von Boo : Khaloom, er folle weiter vorrúden, oder zurüdleh. rén. Der Regen goß wieder in Strómen herab , was einen Araber in Verzweiflung bringt, und ſie pers ſammelten ſich wieder um Boo - Khaloom's Zelt, wie im Aufruhr ; und diefer ſelbſt war nicht wobt , mehr glaube ich aus Unmuth als durch Krankheit.

Er war lange

bei'm Sultan und fchien febr gereizt, als er zurückam ,

209 er ſagte mir nur im

Vorbeigebert, wir follten den Abend.

auſbrechen , und als ich fragti , ob alles gut ſiảnde, er: Inshallah ! ( Geb's Gott ) ! Die Ura :

wiederte er nur ,

ber , denen er reine Beſtimmung verheimlichte , gen ihn

mit Freudengeſchrei.

das kümmerte ſie wenig ,

Gegen

empfin:

wen ſie gingen ,

ſobald ſie nur die Zusſicht

auf Plúndern und Rauben hatten ,

und das ganze las

ger war geſchäftig , alles zum Uufbruch zu bereiten . Zwei Stunden Marſo an ,

nach Mittag

durch ein ſchönes Ihal

traten wir

unſeren

iftlich von Mora ,

das ſich durch die Hugel windet , die nahe bei der Stadt ſind , und tief in die Berge füdlich von derſelben ſúhrt . Mit Sonnenuntergang hielten wir an einer maleriſchen Stelle ,

Hairey genannt ,

Amphitheater von Bergen .

umgeben von

einem ſchönen

Barca Ghana's Zelt ward

aufgeſchlagen im Schatten der einen Seite eines ungee beueren Baumes , Gubberab genannt, der ſehr einem Feis genbaume ahnelt ,

ohne deffen töfliche Früchte zu ha:

ben, mein Zelt, das von ſeinen Leuten ausgebeſſert war, fand auf der anderen Seite. Die Stämme dieſer Båume batten unten zehn bis zwölf Yards im Uma fang,

und

ich

ſah

mehrere eigen

halben 2der lans

des mit ihren weit ausgebreiteten Zweigen bedeđen. C Bald nach

unſerer Ankunft verkündeten die Troms

peten des Sultans ſeine Unkunft , und er lagerte ſich unter einem Baum derſelben Art :

nicht weit entfernt,

er gebrauchte nie ein Zelt, ſondern ſchlief an einer offes nen Stelle, umgeben von ſeinen Verſchnittenen . Zu Hairey

fino Kuinen einer Mandaraſtadt,

vor langer Zeit von Denham H. Slapperton.

den Selatabs zerſtört ward : 14

die ein

210 Theil der Erdmauern ffand noch und im Schuh berſels ben ſich

bivouatirten die Truppen. In nione und mehrer wurd en e

chen

der Nacht Kigtenis von ihnen gefton ? 1***

als ich den fårm und die Urſache deſſelben Görte,

rief ich meine Neger ,

ſchlug licht an und wir tödteten ?

Zelte , einer war vollkommen rechs Zoll lang. feben .

Ichwarz , ganz wie die , welche ich in Tripoli glead One toonuoty94

Weil Boo Shaloom nicht wohl war, machten wir uns erſt nach Tagesanbruch auf den Weg ; tie Bergero welche uns umgaben, waren ro

ſdon als man fie fich

nur benten tann . Auf allen Seiten fab man unabfess One bare Reihen, in rauber Pracht und gigantiſcher Höhe : penni. obgleich ſie nicht mit den höheren Ulpen , den Jura oder ſelbſt der Sierra Morena an Große

nen, dem

verglichenwerden können ,

ſo ůbertrifft fie doch teine

dieſer Bergketten an maleriſcher Schönheit . Die hohen * Spißen von Bahmy, Savah, Joggiday , Muntay , Bayal,

Moyungund Memay , mit dichtgedrängten Dörfern auf ihren felfigen Seiten , lagen uns gegen Oſten und Weſten , Horja , die andern an Schönheit und Hobe übertreffend, war vor uns , im Süden, mit der Schlucht, durch welche wir ziehen mußten , und der fich windende , rauhe Prada den wir nehmen mußten , war in der Ferne ſichtbar. Ibal worin ich ſtand

Das

lag håber als das ganze übrige Kos

nigreich Bornou, denn ſeit

wir Kouta verlaſſen hatten ,

waren wir immer geſtiegen ; es war ein großes Fünfed , und fchien das Bett eines großen Sees geweſen zu feyn . Man ſal die Spuren mancher Abfluſſe, einige lange und 11

211 fern : den Canal durch welchen wir bereintamen , ſchien wohl am erſten das Waſſer abgeleitet zu haben, Indem wir durch denn.Peb pon Þorza zogen,

wo

es noch immer bergan ging , waren die ſenkrechten Seiten über zweitauſend fünfhundert Fuß hoch , und hingen vors tretend furchtbar über uns.

Das Thal war über fünfs

bundert Yards breit, und die vorſpringenden und die zu. rúdgebenden Winkel entſprachen einander ſo genau, daß man ſich wohl denken konnte, wenn eine ähnliche Gewalt wie die, welche fie trennte, ſie wieder vereinte, daß dann keine Spur bleiben würde, daß fie jemals geſondert gewes Ten waren. Der Mittag war lange vorbei, als wir den Berg . from Mitwa erreichten, und,er erguiďte ſebr lunfere ers müdeten Pferde und uns ſelbſt, den Horzapaß verlaſſen , lief

Der Weg, nachdem wir

durch ein weites , dichibes

wachſenes Thal, wo der Gubberabbaum , die Tamarinde, eine gewaltige wilde Feige und der Mango (von den Mans dara's Ungerengara ,

von den Bornuern Comonah ges

nannt) in großer Fülle und Schönheit blühten.

Dieß

war die erſte Stelle in Africa , die ich rah, wo die Natur die Pflanzenwett mit freigebiger Hand ausgeſtattet hatte : die Blätter hatten ein ſchönes, úppiges Grún , und die Schlingpflanzen mit

ihren Blüthen , die bis zum Gipfel

die Bäume unigaben , machten es zweifelhaft, wem die berrlich duftenden Bluthen angehörten .

Der Boden war

uneben , Granitmaſlin, zehn bis zwölf Fuß hoch, lagen an mehreren Stellen , aber faſt b.dedt von dem dichten Ges buſch, das fie umgab, und von den Bäumen , die aus ihren Spalten emporwudren.

Die nächſten Hügel, von denen

14 *

212 dieſe Felsblöde kommen konnten , waren faſt zwei Miles entfernt.

216 unſere Pferde getrunken hatten, zogen wir weis ter , und nach achtzehn Miles , die wir durch eine eben fo grüne,

noch dichter bewachſene Gegend zurücklegten ,

tamen wir , nach Sonnenuntergang

zu einem anderen

Fluß, bei einigen niedrigen Hügeln, Malkeray genannt, wo wir einige Stunden anbalten wollten , erfriſchen ,

um uns zu

um dann wieder aufzubrechen und mit der

Morgenſonne den Angriff auf die Felatahs zu beginnen, die ,

wie man uns ſagte , nur ungefähr ſechzehn Miles

entfernt feyn ſollten . Unſer

Abendeſſen ,

was

zugleich

unſer Frühſtúd

beſtand aus etwas getrocnetem und geſtoßenem Getraite , mit Waſſer vermiſcht , und ſeit Mora hatten

war ,

wir nichts anderes genoſſen . nuer ſaben triegeriſch

Die Zurüſtungen der Bors die Führer legten

genug aus :

ihre eiſernen Waffenrode an , und der Ton der mißges ftalteten , ſchweren Hammer, den man von Beit zu Zeit während der Nacht hörte ,

ließ auf

die Beſchäftigung

des größten Theils ihrer Begleiter ſchließen .

Um Mitternacht ward das Zeichen zum

Aufbrud

gegeben . Der Mond ſchien bell und raón , und wir růđten in aller Stille vor , in guter Ordnung : die 3

Truppen des Sultans von Mandara giengen in Golons nen uns zur Rechten .

Gegen Tagesanbruch hielt das

Heer zu beter. 28. April . ſchöner Unblid dar.

Wie es zag war bot fich uns ein Der Sultan

von Mandara mur

auf unſerer Flanke , er ritt ein ſchönes gelbliches Pferdy

218 mit róthlichen Fleden , ihm folgten ſeine rechs Lieblings , eunuchen und dreißig Söhne , alle prachtig gekleidet und fie batten ausgezeichnet ſchöne Pferde : außerdem folgten jedem führt

noch fünf oder fechs andere , die von Negern ge wurden ,

der Sultan

hatte

wenigſtens

zwölfe.

Barca , Ghana's Leute trugen alle ihre rothen Schärpen ,, oder ihre Bournuſe über ihre eiſernen Hemden , und das Ganze fab gut aus.

Ich wählte meinen Play zu ſeiner

Rechten und bei Duggur rúdten wir in ein dickes Geo holz ,

in zwei Colonnen ,

am Ende deſſelben , hieß es,

erwarte uns der Feind . In der legten Hälfte der Nacht, als ich neben Mas ramy ,

des Scheit’s Neger ,

ritt , der mich von Kouka

aus begleitet hatte, und der ſich mir immer mehr anzus ſchließen fchien , je náher wir ber Gefahr kamen , batten wir mehrere Thiere , ben Leoparden & hnlid ), auſgejagt, fie waren aber ſo ſchnell entfloben , daß wir keines erle: gen konnten .

Sest trieben wir ein großeres auf , und

Maramy verſicherte ,

es ſey ſo voll von dem Blute eis

nes Negers , deſſen Leichnam wir liegen faben , daß man e

leicht wurde tódten fónnen .

Schritt hinzu , gerade

alb ein Sbouaa es mit einem Speer verwundete , durch den Naden gieng ,

etwas oberbalb der Schulter

und zwiſchen den Beinen wieder herauskam . überſchlug fich fort , blieb .

der

brach den Speer

Das Thier

entzwei und ſprang

ſo daß die untere Hélfte des Wurfſpießes ſtecken Ein anderer Shouaa (prengte berbei , bis auf

zwei Ellen ,

und warf

einen zweiten Speer durch die

Schenfel: und das grimmige Zbier wollte eben mit kla; gendem Geheule auf den Verfolger losſpringen , als ein

910 ron

pang 214

101 1949 Araber in eine Kugel durch den Kopf jagte, die es zu es war ein mannlicher Panther ( Za

Boden ftredte i

zerma ), fehr groß, er maß von der Spige des Schwans jes bis zur Nafe acht Fuß , gelb ,

zwei Zou :

die Haut war

am obern Sheit des Leibeß mit ſchönen runden

Fleden ,

unten

und an der Keble waren dieſe långlich

und unregelmäßig ,

mit Weiß gemiſcht.

Man findet

dieſe Thiere häufig in den Waltungen die an Mans ftoßen ;

bara

es

giebt dort auch Leoparden ,

von des

nen ich Håute fab , ni aber nicht in großer Zahl.

Die

Panther find for hinterliftig als grauſam , wo ſie irgend einen Wiberftandi erwarten , greifen fie nicht an, und ſie foden @tunden lang auf Kinder lauern , die im Soup der Hütten oder von großen Leuten find.

Oft fpringt

er auf Erwachſene , die eine Laf tragen , aber immer von hinten : das Fleifd eines Kindes oder eines Zidleins frißt er, wird aber ein ausgewachſenes. Thier feine Beus te , fo faugt er nur das Biut aus. Eine Reihe niedrigerer Berger von neuerer Formas tion als die Granittette bon welcher fie abgeben ,

( von

denen ich nur muthmaslid angeben kann , daß fie einen

n

Theil des El Gibel Gumhr, Mondsberges, bilden ) kommt dem Ronde des großen Gebolzes das wir durchzogen ſehr nabe.

Siefe Schluchten und trodne Betten von Gießbda

chen machten den Weg langweilig und ſchwierig.

213

wir aus dem Walde beraustraten , faben wir die große Stadt der Felatab Dirkulla;

die Araber ftellten ſich in

Reiben , an ihre Spike Boos Khaloom , die Seiten dedte eine zahlreiche Reuterei , und ſo wie ſie vorrådten mit ihrem Kriegsgeſchrei,

das

in der That begeiſternd

215

criviſtyspai bien

Barca Ghana und ſeine es mir als wenn wenn Barca

BISHáxptlinge , lachelten , auf Boo : Khaloom's Koften. & 119 Rinkulla, word bald niet ergebrannt , eben ſo eine kleine IndStadt , in der Naben

und die wenigen Bewohner die

19 cmgn fanpumeiftentheils Kinder , af die nicht batten fliehen können ,

oder bejahrte Leute,

wurden niedergehauen

oder in die Flammen geworfen.. Wir kamen dann zu einer dritten Stadt. Musfeia , # 1 sdiey fo lagern daß wenn die Ungreifenden auch gehnmal naftárlex wåren als die Vertheitiger, dieſe ſehr gut jene * in abmebren, konnten .

Sie war auf einem anſteigenden

Grundegebaut zwiſchen zwei niedrigen Hügeln , die am Suße anderer waren , die zu den Mandarabergen gehörten : zein

trodnes Flußbett war vor derſelben , jenſeits deſſels

ben ein Sumpf : zwiſchen dieſem und dem Walde durch ſchnitt eine tiefe Schlucht den Weg ,wo nur zwei oder trei Pferde zugleich durdgehen konnten.

Die Felatah's

batten Palliſaden aufgepflanzt, ſie waren gut geſpigt, und

+9durch dide Riemen mit einander verbunden , und ſechs ++

Fuß, body ſie giengen von einem Hügel zum andern, und die Bogenſchüßen ſtanden binter demſelben und hat ten das, Flußbett vor fich.

Die Pferde waren durch die

Hügel gedeďt und durch die Stadt - eine feſie Stellung.

Die Araber indeß griffen muthig an , ohne von den

Trup :

pen yon Bornou , oder Mantara unterſtüßt zu werden ; und obne, auf den Regen von Pfeilen zu achten, von denen viele

vergiftet waren ,

drang Boo : Khaloom in einer

halben Stunde durch und trieb die Feinde vor ſich her, Die Weiber ſaß man , während nach der Stadt bin . des Gefechts den Männern friſche Pfeile bringen , und

216

1 als ſie ſich zu den Bergen zurůdzogen i

immer mit den

Bogen ſchießend , halfen die Frauen Felfenſtåde auf die Verfolger herabrollen , die man dazu abgelóſ't hatte, wo: durch einige Araber

getödtet

und

verwundet wurden .

Barca Ghana und einige Hundert mit Speeren bewaff: Bornuer

nete

unterſtügten

dann

den Boo's Khaloom

und durchbohrten einige funfzig Felatah's , die verwun : det bei den Palliſaden geblieben waren .

Schritt ihm

zur Seite, als er bis in die Stadt vordrang, und ein heftis ger Kampf entſpann fich zwiſchen Barca Ghana's feuten und einer kleinen Schaar der Felatabs. Sie werfen ihren Speer mit großer Geſchidlichkeit, drei Mal ſah ich wie der welcher die Stadt in Brand ſteden wollte zu Bo . den geftredt ward. te ,

Barca Ghana , der Rieſenkräfte hat:

warf acht Speere ,

die alle trafen ,

einige in der

Entfernung von dreißig oder fünfunddreißig Yards, und beſonders einen gegen einen Unführer der Felata ),

der

felbſt vier Araber getódtet hatte. Incidit ictus

Ingens ad terram duplicato poplite Turnus. Håtten in dieſem Uugenblid die Krieger von Mana dara, oder die des Scheit's fich in Bewegung gefeßt, ro wurde ,

trok des Widerſtandes und obgleich man im

Súdweſten

Verſtärkung heranrüden rah , die Stadt mit

den dabeiliegenden Hoben erobert ſeyn : ftatt deſſen hiels ten ſie ruhig , außerhalb der Schußweite.

218 die Felatans dieß bemerkten, ſchritten ſie zum Angriff

der Pfeilregen ward fo dicht,

wichen .

Die Neuterei der Felatah kam nun beran, und

batten

daß die Uraber

nicht die kleine Schaar bei Barca Ghana und

217 Boo : Khaloom und die wenigen Berittenen Uraber fie muthig angegriffen ,

feiner von runswäre mit dem les

ben davon gekommen . Barca Ghana wurden drei Pferde unter dem Leibe verwundet , wer fielen pogleich , da die Pfeile bergiftet waren ,

und der arme Boo - Shaloon

und fein Roß: bekamen ebenfalls eine tödtliche Bunde. Uuch mein Pferd ward am Naden und in dem Hinters fchenkel getroffen , ein Pfeit ftreifte mein Geſicht, ſo daß es blutete und zwei ftedten in meinem Bournus.

Die

Araber hatten fehr gelitten , die meiſten hatten zwei oder drei Wunden , einer ſtürzte neben mir , dem im Kopfe ftedten ,

fünf Pfeite

zwei von Bootbaloom's Sclaven

waren neben ihm gefallen. Die Truppen

von

Manbara und

Bornu

faben

nicht ſo bald daß die Uraber geſchlagen waren , als ſie auf's feigſte die Flucht ergriffen , ohne daß ein Pfeit ges gen ſie abgeſchoſſen war. - Der Sultan von Mandara floh zuerſt,

er hatte Vortheil ziehen wollen wenn die

Araber geſiegt båtten , und räumte das Feld , ſobald er fab daß das Schickſal ihnen nicht günſtig war.

218 ich Barca Ghana auf einem

friſchen Pferde ers

blidte, beklagte ich zuerſt, daß ich mich einer ſolchen Gefahr ausgeſetzt hatte , ohne mich beſſer dazu anzuſchicken . Ich ſab daß wenn einer der Pfeile die mein Pferd verwuns det hatten , vergiftet feyn ſollte, nichts mich retten könnte. Indeß

es blieb mir

alles flob in der

nicht lange Zeit zur Ueberlegung ,

größten Unordnung und wir fürzten

uns in das Gehölz , das wir , wenige Stunden vorher, in Ordnung und mit ganz anderen Gefühlen durchzogen . Ich war etwas weſtlich von Barca Ghana gekommen ,

218 bei der Berwirrung die entftand ,

als wir darch die

Sølucht giengen, die uns im Rüden geblieben war, und wo gegen hundertbon den Bornuern durch die Felatabs 1

erftochen wurden , und folgte im Gallop einem der Eu • nuden aus Mantara , der fich immer umfah , mit

Entreken poll Entreken einer Miene bou

als das Geſchrei

der

nachfolgenden Felatah : Reuterei uns unſere Eile verbopa peln ließ.

Mein Pferd aber, das ich immer anſpornte,

und dem, wie ich nadober fand, der Pfeil in Tas Soul,

1 terblatt gedrungen war , Stelle und fiel.

ftrauchelte an einer unebenen

Beinabe noch ehe ich aufſtehen konnte,

erreichten mich die Feinde: ich hatte jedoch den Zügel ges faßt , ergriff eine Piſtole und hielt fie den beiden Wils den , die mich mit ihren Speeren bedrängten , entgegen ; fie ſprengten

pogleich

fort : einem anderen ,

der leder

berantam , als ich eben aufzuſteigen verſuchte, durchſchoß id die Schulter, ich konnte nun wieder meinen Fuß in den Eteigbügel feben .

Sobald ich im Sattel war, eitte ich zu

entflieben , aber noch war ich nicht weit gekommen , als mein Pferd wieder ftürzte und mit folcher Heftigkeit, daß es mich weit fort, an einen Baum ſchleuderte, und durch die Pferde die herankamen geſchredt, ſprang es auf und eilte fort , und ließ mich zurůdt. Der Eunuch und ſeine vier Begleiter wurden, nad turzem

Widerſtande, nicht weit von mir niedergeftoßen

und ausgeplundert, ihr Beſchrei war gräßlich : und noch jekt iſt die Empfindung die ich in dieſem Augenblid batte, lebhaft'in meiner Serte: ich felbft begte nur geringe Hoffs nung mein Leben zu retten . Ich fab mich augenblidlich umringt, und da ich unbewaffnet keinen Widerſtand thun

219 konnte - ward ich eben fo ſchnell ausgezogen , und als id verſuchte mein Hemd und meine Hofen zu retten , ward ich niedergeworfen .

Meine Verfolger ſtießen zwei

Mal mit dem Speere nad mir und verwundeten mir die Hände bedeutend , an zwei Stellen , den Leib nur leicht unter den Rippen , auf der rechten Seite.

Nidots

fab ich vor Augen als den grauſamen Job, der alle ges troffen hatte, die von meinen Feinden eingebolt waren , es chien als ob fie mich im erften Uugenblid nur bers fchont båtten

meine Kleider nicht zu beſchadigen ,

um

ie fie für eine reiche Beute halten mochten ;

do:

das Schid ſal batte es anders beſchloſſen . Mein Hemd war mir vom Rúden geriffen, ich ftand ganz nadt da , als fohnell wie der Blig, da meine Ber . folger åber die Beute zu zanten anfingen , mir die Idee tam die Flucht zu ergreifen, und ohne zu zaubern troch ich unter dem einen Pferde weg und lief , ſo Thnell ide nur konnte, in den diciten ' Wald : zwei Selatahs fepten -mir nach , ich eilte gegen Often , da ich wußte daß uns fere Flüchtlige in der Richtung feyn mußten , aber ich fürchtete auf gleiche Weiſe Freunde und Feinde. Berfolger tamen mir immer nåber ,

Meine

denn das fachliche

Unterholz hielt mich nicht allein auf, ſondern gerrig mir auch das Fleiſch auf eine erbarmenswürdige Urt , und man kann fich nicht vorſtellen , mit welcher Freude ich einen Baldbach in der Tiefe einer fteilen Schlucht hin . ſtromen fah.

Meine Kräfte batten mich beinabe verlaſs

fen , ich faßte die jungen Zweige , die aus dem Stumpf eines großen Baumes, der über die Schlucht hing , hers ausgeſchoffen waren, um mich , da die Seiten fteil was

1

220 ren , in's Waffer hinab zu laſſen, als unter meiner Hand, da die Zweige dem Gewicht meines Körpers nachgaben, eine große Liffa , die ſchlimmſte Urt von Schlangen in dieſer Gegend , fich erhob , als ob ſie auf mich zuſprin : gen wollte. ich that ,

Ich war voll Entfeben , wußte nicht was - der Zweig entglitt meiner Hand , ich ſtürzte

hinab in's Waſſer : der Fall indeß weckte mich , ich ers reichte bald das jenſeitige Ufer, kletterte mit Mübe hina auf, und fühlte mich nun erſt in Sicherheit vor meinen Berfolgern.

1 Kaum aber hatte ich mir zu meiner Rettung Glück gewünſcht,

als auch die

Lage , ohne ſchwebte.

Vorſtellung

einen Feben mich

meiner húlfloſen

zu bebeden , mir bor :

Ich war gefaßt, und entwarf ſchon den Plan,

die Nacht auf einem Lamarindenbaume

hinzubringen ,

um gegen die Panther geſichert zu feyn, als der Gedans ke an die liffas , die eben ſo zahlreich und gefährlich find, mich mit Schauber und Entſegen erfüüte. Io fab endlich Reuter durch die Bäume , mehr ofts lich, und entſchloß mich zu ihnen durchzudringen , mocha ten es Freunde oder Feinde reyn : und die

Gefühle von

Dankbarkeit und Freude tann ich nicht ausdrúden , alb ich Barca Ghana erkannte und Boo : Khaloom mit ohne gefähr fecha Urabern, obgleich auch ſie von einem Haua fen der Felatah nabe verfolgt wurden . Die Flinten und Piftoten der Arabiſchen Steit's hielten die Verfolger zu . růd und dedten auch gewiſſer Maaßen den Růdzug der Fußfoldaten.

Ich rief fie ſo laut ich konnte ,

aber der

Lärm und die Verwirrung , das . Schreien der von den Feinden Niedergeſtochenen, das Rufen der Araber die ſich

221 fammelten und auf die Feinde eindrangen , das alles würde es unmöglich gemacht haben daß ſie mich hörten, hátte nicht Maramy , der Neger des Scheik's , mich in der Entfernung

geſehen und erfannt.

Shm verdankte

ich meine Rettung : er ritt zu mir ,

nahm mich auf's

Pferd, indeß die Pfeile um und her ſchwirrten , und wir galloppirten dem Haufen nach , lo ſchnell

ſein verwun .

detes Pferd nur fonnte. Nachdem wir eine oder zwei Miles ro zurückgelegt hatten, und die Verfolgung lauer ward, da alles Gepåd tam

Boo

Shaloom

dem

Feinde preisgegeben war ,

ju mir und befahl einen Araber

mich mit einem Bournus zu bededen .

Dieß war mir

febr willkommen , denn die brennende Sonne zog icon Blaſen auf meinem Nacken und Rúden , und verurſachte mir die größten

Schmerzen .

Kurze Zeit nachher

ſtarb

Boo - Shaloom an der Wunde durch den Giftpfeil. Mas ramy

rief :

,, Sieb ! Sieb !

Boos Abaloom ift todt !

Mit Mühe drehte ich den Kopf herum

und fab ihn von

Pferde fallen, in die Arme reines Lieblingsarabers.

Die

Undern ſagten, er habe nur eine Ohnmadt : es fehlte aber an Waſſer ,

ihn

in's Leben

zurüđzurufen : eine

Stunde nachher, als wir malleray erreichten , war alle Hülfe vergebens.

216

Boo - Khaloom Hinfant, befahl Barca Ghana

einem Sklaven , mir das Pferd zu geben , wovon er eben abgeſtiegen war , das dritte das unter ihm heute

vers

wundet war. Maramy rief : ,, Sidi Rais ! beſteigt es nicht, es wird ſterben ! " In dem Augenblid, denn nur der war uns geſtattet, beſchloß ich bei Maramy zu bleis ben .

Zwei Vraber,' durch die Anſtrengung außer Uthem ,

222

+ ergriffen den Bügel, ſprangen hinauf und eilten fort; in einer halbenn Stunde ſtürzte das Pferd und beide wurden ermordet ehe ſie wieder aufſtehen konnten . Wå:

ren wir nicht an ein Waſſer gekommen , ichwerlich båtte ich den Durft ertragen , der mich quálte : ich konnte kein Wort hervorbringen , und der Verſuch zu ſprechen Vera urſachte mir Somerzen im Magen und im Schlunde.

418 wir den Fluß erreichten , denen das Blut aus der Naſe lief ,

ſtürzten die Pferde, in das flache Wala

ſer, und ich felbft, indem ich von Maramy's Pferde bers abglitt , kniete zwiſchen

ihnen , und dien neues Leben

einzuſchlürfen mit dem ſchlammigen Drank.

Dann vera

ich die durch den Fluß gewanft , der mir bis an die Hüften ging, und an einem niedergeſunfen . telfiunde, um

Baum , auf dem jenſeitigen Ufer,.

Man hielt

hier oongefähr eine Viers

die Nachzug!er zu

und Boos

fammein

Khaloom's Leichnam auf ein Pferd zu binden , dann wedte mich. Maramy aus einem tiefen Schlafe und is fúbite mich wunderbar geſtärkt: unſer Pferd aber war ſteif ges worden und konnte kaum geben . Wie ich nachber era o fuhr, war ich , in der Zeit da ich ſchlief, der Gegenſtand

einer Unterredung geweſen , die meine Verpflichtung ges gen Maramy ſebr vergrößerte .

Er hatte Barca Ghana

den Zuſtand , feines Pferdes gemeldet und

die Unmögs

lichkeit mich fortzuſchaffen , und dieſer , gereizt durch ſeis nen Verluſt und ſeine Miederlage , und durch meine Weis gerung Tein Pferd anzunehmen , was den Tod deſſelben verur facet bätte, wie er ſagte, erwiederte : , So laß ibn

1

223

zurüd !

Beim Haupte des Propheten ! Gläubige genug

ſind heute gefallen , und iſt

& denn ſo etwas Außerors

dentliches daß ein Ghrift firbt ? Yassarat il

Raas il Nibbe - Salaam

le mated el Yeom ash min gieb l'cane

mut Nesserani Wahad. Chadily verſette

Mein alter Gegner Malem

, Nein , Gott hat ihn gerettet, wir wols

len ihn nicht verlaſſen ! " Maramy lehrte zu dem Baum zurück und erklärte, ' fein Herz fage ihm was er thun folle.

Er weckte mich, half mir auf's Pferd und wir ritten weiter , aber nicht ſo ſchnell als vorher . LUuffals

lend war wie die vergifteten Pfeile auf die Pferde wirla ten ,

ſobald ſie getrunken hatten fürzten ſie hin und ſtarben , das Blut floß ihnen aus der Raſe, dem Munde

und den Ohren.

Ueber dreißig

Pferde fielen hier auf

dieſe Zrt . So regten wir unſern Rúdzug fort und erſt nach im Gebiet des Sultang Man tann fich leicht meinen Zuſtand

Mitternacht machten wir Halt, von Mandara.

denten, da ich fünf und vierzig Miles, fo ohne alle Bes Bedung, auf dem bloßen Rüden hatte : reiten müſſen.

eines lahmen Pferdes

Ich war die ganze Nacht hindurch

in einem flåglichen Zuſtande, der Schmerz in den Wuna den wurde noch durch eine wollene Dede vermehrt, wos mit die Araber mich verhůdten , die voll von Ungeziefer war. Erſt den Abend des

folgenden Jages gelang es

uns ein Hemd zu erhalten , als ein Mann der zwei bes faß , von denen er jedes gewiß acht bis zehn Tage gea tragen hatte, mir eines abließ , gegen das Berſprechen in Kouba ein neues zu erhalten.

Barca

kein anderes Zelt batte, als das welches er ,

Ghana , der bei ſeinem

224 Porrúden, mit ſeinen Weibern zu Mora gelaſſen , konnte mir lein Obdach anbieten , und er war ſo krank, oder ſo voll reben ließ.

Kummer , daß er ſich den ganzen Tag nicht

Ich vermogte mich kaum von einer Seite auf die andere zu drehen : die Augenblice aber ausgenommen , wenn mein Freund Maramy mir ein Getränk brachte , das aus ges. dörrtem und geſtampftem Getraide und Waſſer gemacht die ganze Nacht und den folgenden Tag , war , ſchlief ich Gegen Abend ward ich den 29. , unter einem Baum . fehr trank, und erhielt einen

erfreulichen

Beweis von

der Sutherzigkeit eines Bornuer . Mai Meegamy , der entthronte Sultan eines fans des ſüdweſtlich don Angornou , das jegt dem Scheit uni terworfen war, faßte mich bei der Hand , als ich mein ,

in führte er mid) zu ſeinem ledernen Zelte, und indem er ſich ſchnell niederfekte, 309 er ſeine Beinkleider aus , und beſtand darauf, daß ich fie anlegen ſollte.

war gerührt

Ich

über eine ſo uners

wartete Freundſchaft, da ich und geſprochen hatte ; als

ich mich

weinte heftig ,

weigerte

aber er war es noch

mehr,

das Geſchenk anzunehmen ,

und indem er glaubte,

er

daß ich , was

aus der Fall war, das Geſchent abgelehnt habe, weil er aina ſelbſt ' keine Hofen mehr hatte , ſo rief er ſogleich einen Sclaven, nahm diefem die Beinkleider und zog ſie an , und drang in mich

die andern zu

nehmen .

Ich that

es und dankte ihm von ganzem Herzen , und Meegamy war und blieb mein Freund, bis ich biet verließ.

des Sdheit's Gea

226 1. Wat Pånden Maß fünf und vierzig' Araber getödtet und faſt alle verwundet waren, ihre Eameele' und iht Gepåde hatten

fie

verloren .

Mebrerei die nicht mit

den Fliehenden fortkommen konnten, hätten " ſich zwiſchen Bäumen und Geftrauchen

geſammelt , und da fie fico

zur Gegenwehr bereit zeigten hielten fie die Félatahs, ab:

und

ihre Flinten

hatten,

Manche waren ſehr ſchwer

berbundet und ſtarben bald , ihr leidiniam ; wie der des armen Boo - Shaloom's , lowot gleich nach

dent Robe

auf und ward fihwarg und blbmeiten "f105 - Blut aus Maul ünd Naſer was, nach der Verſicherung der Bors muer, die Folge der Wunden durch Giftpfeite war. entkommenen Uraber;

die

nun

Die

ihre vorige Anmaßung

und ihre Prahlerei abgelegt hatten , ' baten ben Barca Ghara demüthig , ihnen etwas Getreide zu ſchaffen, das mit ſie nicht vor Hunger umkämen.

Der Sultan von

Mandara zeigte fich Fehr unfreundlich, wiewohl fie es auch nicht beſſer verdient hatten ,

verweigerte jede Unterſtük :

ung , und nahm Boo - Kihaloom'3" Sattel, feine Kleider worin er geftorben war.

Zaum und machte Er auch

anſtalt fich gegen die Felatahs žu ſichern, von denen er einen Ungriff fürchtete; und am 30 April, des Mors gens , verließen wir Mora , ihnen herzlich einen

guten

Erfolg wünſchend, wenn fie den Berfuch machen ſollten . Wie unvorſichtig Boo - Khaloom geweſen war , ſich zu

einem Angriff

auf die Felatans bereden zu laſſen ,

lag am Tage, beſonders da er, felbſt im Falle eines gluda lichen Erfolge , keine Sclaven machen konnte, weil dieß Bolt Muhameo's Lehre angenommen hat.

Permuthlich

war er-dadurch hintergangen , daß man ihm die Plůnt 15 Denham u. Glapperton .

226 berung einge, fandge der Perries persprochen hatte, wenn gr gegen die machtigen Feletab

glüdlid mare die Feinde

des Scheits und des Sultans pon Mandard find. Mein

DEXwundetes , Pferd , daß die

Sbouaas am

Ibend des Gefechts: gefangen hatten, ward mir gebracht, es war aber, in einem bh. ſchlechten Buſtande, und Barca Ghana (chafften wir ein anderes.

Die Piſtoler waren

fort, glüdlicherweiſe aber hatte man den Sattel und Bügel gelaffen.

So, endete unfere unglüdliche Unternehmung ;

na fie aber nur auf Mngerechtigkeit und Unterbtúdung ging, fo kann man ihr Fehlſdlagen nicht bedauern. Wir kehrten

lebe ichnell zurück , in Betracht des wir uns befanden .

ſchlechten Zuſtandes worin

Den

ſechſten Eag master unferer Abreife von Mora waren wit in Kaufa , beibe find bundert und achtzig Miles pon einander entfernt:

die werpundeten Uraber blieben zua

rúce , ba fie mit dem Häuptling nicht fortkommen tonna ten

und, kamen vier Tage ſpäter an .

Geift und Leib , iklagte aber nicht: überhaupt nicht angebracht febr

litten

916

eben

ro

hatte

ſein Maulthier und

3c litt ſehr an

Klagen waren hier

geweſen , wo die meiſten

ich . Mein ſchwarzer Sclave alle ſeine Sachen eingebüßt,

vorzüglich weil er ſich während des Gefechts zu ſebe Zerſchlagen und lahm in meiner Nähe gehalten hatte. helfen und gewohns nichts mir er konnte , war er wie lich kam er erſt einige Stunden ſpäter als wir zu den Ruheplågen .

Wenn wir des Mittags anhielten , froch

ich gewöhnlich unter Mai Meegamy's Zelt : des Nachts Lagøte ich mich auf der Erde, nabe bei Barca Ghana's Zelt, damit mein Pferd etwas Futter bekam ., Sobald

227 ich mich niedergelegt hatte ſchlief ich auch gewohnlid ein , vorher trant sich von Mardmy's Getrant , der mir einen tteinen Sad mit getrodnetëm Getreide verſchafft hatte , das er in Mora erhielt ; um Mitternacht weckte mich ein Sclave des Barca Ghana , derfonderbar gès nug , meinen Namen führte , Denhamah , etwas Guſſub ,

Drei und

Fett ,

und gab mir

vermiſcht mit einem

Kraute, das die Araber Melobeia nennen , wardes unter dem Zelte vorgeſchoben die Ueberbleibſet von dem

Gewöhnlich

und es

waren

Mable des Barca, Ghana :

mein Stolz empárte ſich oft , aber der Hunger zwarig mich es anzunehmen und dankbar zu feyn tus wat in det

That eine große Gúte : Denn in

der ganzen Edhaar

mochte keiner , mich und den Hauptling ausgenommen , etwas anderes haben als Engagy, getrodsetes Korn und Waſſer.

In der Nacht des 4. Mai's

erreichten wir

Ungornou . Die große

Freundlichkeit

des

Scheik's war eine Er ſagte,

Urt von

Trofi für mich , nach allen Leiden .

in einem

Briefe an Barca Ghana , es würde ihn ben

trübt haben, wenn mir etwas Schlimmes begegnet ware : meine Rettung Ten ein Wert der Vorſehung und ein Bes weis von Gottes Schuß : ich fery in guter Ubjicht gerets tet.

Er ichidte mir auch etwas Leinwand , die er aus

unſeren Hütten in Koula berbeigeſchafft hatte und einen Unzug nach

Landesart.

Der Antheil den der Gebieter

an dem Schidiale eines Kafirs nahm , wofür man mich hielt , erhöhte die Ehrerbietung der Diener gegen mich . Den nåd )ſten Morgen waren wir in der Şauptſtadt.

Ich ſchenkte dem Barca Ghana ein Paar Franzos

15 *

228

)

fiſche Piſtolen , und nelkenfarbenen Tafft zu einer Dobe, was er mit großer Freude annahm 1.2 . Der Sheit gab mir ein Pferd ftatt des verwundeten , bas ich zu Merty geo laſſen hatte. Meine Wunden heitten bei der måßigen Lebensart åußerſt ſchnell , und ich befand mich beſſer als ich geglaubt hätte.

Mein Verluft war aber bedeutend:

, mein Mantelſad , ein Compas , mein Zeichen aften und eine Slipje der Berge waren verloren , obgleich ich eine erhielt, ielt, den Morgen als wir Mora berlies andere Skizze erh ßen .

Solche Vorfälle

indeß können nicht ausbleiben ,

wenn man Länder wie diere tennen lernen will. Die Gegenden die ich beſucht hatte , waren intereſſant, und man

konnte ſie nicht ſehen , wenn man ſich nicht noch

größerer Gefahr ausſehen wollte, ohne einen ſolchen Kriegs, zug. von

!

Das Gebiet des Scheik'e, der für einen Bewohner Central Africa ſo ſehr aufgeklárt iſt,

offen zu

ſcheint uns

fteben ; wenn man aber umberblidt und fiebt

daß die Enthronung der Sultane ſo gewöhnlich iſt, wie ein Banferott in England, wo Starke nur das Schids ſal der Herrſcher und Reiche entſcheidet, ſo können weis tere Entdedungen nur mit der größten Gefahr für Les 1 ben und Eigenthum verſucht werden. Der Scheik warf die Schuld der Niederlage auf.das Heer von Mandara ,

und verſicherte, ich würde feben ,

wie ſeine Leute, unter ſeiner Anführung fódyten, in einem Feldzuge, den

er gegen Munga, ein land im Weſten,

beabſichtigte.

Ich ſagte ihm , id fev bereit ihn zu bes

gleiten , genehm .

und

dieſe

Verſicherung ſchien ihm

ſehr ans

229 &&

thut mir. Teid , daß ich

úber die Bergtette in

Mandara teine genauere Auskunft geben kann .

Meine

wenigen Bemerkungen will ichi dëmt de fiets vorlegen. Bei fotchen

Gelegenheiten

Bedaterteder Reiſembe' vorzüglich

den Mängel ausgebreiteter wiffenfchaficher Kenntniſſe. Scherfuiche deßhalb alle diejenigen denen diefe. Bemers kungen zu Geſicht Eommen , fie nur als einen Verfuch žů betrachten Belehrung über dieſe Gegend, nach meis

i

hen Kräften , zu verſchaffen . 31

91.1

Die Höhe nimmt ålmålig

je näher man dem

zu

Sleidher kommt: und der Boden, wennman ſich nähert ; voor dei

norblichſte

Delou

Bergketfe vont

Punct der

Mandara iſt, iſt mit einem glímmerartigen Sand bedeďt, borjúglid flerfesterd Granif, Tider eine fruchtbare

Erbe

im andheinend

unbes

birdet.

Die Berge et ftreden fich

Dit . Súde D

grånzten Reihen , nach Beffen , während im fteme von

,

Süd ,Weft und

Süden einige Gruppen oder Sya

Bergen , wenn

ich mich fo ausdrüdert darf

fich in jeder maleriſchen Form und Richtung verbreitente Die nächſten ſcheinen nicht über 2,500 Fuß hoch zu ſeyn : åber die fernen , ſich noch aufebürmenden Spiken find éiss nige Laufend fuß udher. " Sie beſtehen aus ungeheuren Granitbroden , die von

einander

getrennt ſich gegen

einander ſtúben , und fie bitden ganz unebene Seiten: Die Zwiſchenräumeund Spalten ſchienen mit einer gelbert , quarzartigen Erde ausgefällt, worin Moofe und Lichert arten wuchſenr

auch Bäume von

frieben dort empot.

Uuf faſt allen

beträchtlicher

Höhe

Bergen , denen ich

nabe kami, fab ich Haufen von Hütten ,

in der Mitte

und bisweifen oben auf dem Gipfel : " beſonders an den

230 ebenen Stellen .

Am

Fuß dieſer Berge und ebenſo bis

zu einer bedeutenden Höhe an ihren Seiten , liegen große Maffen , die auß, xrfektens, Bruclúden

der primitiven.

Geſteine agu: beftehen febeinen , die nachher durch Art natürlichen : Gementen wieder vereint wurden . einiger Entfernung

von

eine In

Fuße derer die ich vom

dem

Ebale von Mora ,amb beſtiege lagen Haufen quarzartis ger Felſen , von großer Mannigfaltigkeit und verſchies denen

Farben ; Fragmente

von

Hornblende und große

Stüde: porphyrartiger Felfen . Ungefähr hundert Yards oberhalb der früber erwähnten Duelle , in einem Raum zwiſchen zwei zoorſpringenden

Selamaffen , waren viele

Schaalen von Septbieren , einige berfteinert und gut era halten, andere, yon Enfecteni durchbohrt von Würmert angefreſſen und zerſtået: fie lagen im bunten Gemiſch mit Stúden von Granit Quarz, Sand- und Jhon, in einia gen

Fällen hingen ſie mit dem cementirten Geftein zus

fammen : die meiſten waren Aufterarten .

Ich hatte viele

geſammelt , ſie gingen aber auf dem Núdzuge verloren , daher konnte ich nur einige pon dem nördlichſten Theile der Bergkette mitnehmen , und um die Hälfte von dieſen kam ich , durch die Nachläffigteit meines Neger $. in

*

Ueber die-Uusdehnung dieſer Kette , oder dieſer Grups

pen von Bergen , kann ich nur anfäbren , was die Leute in Mandara ausſagten .

So

traf einen Mann, der fid

für einen Sohn von Hornemann ausgab , obgleich nem Leußeren nach , er zehn

feia

Jahre früher geboren fern

mußte, als dieſer unglückliche Reifende dieß Land betrat, Er erzählte, ; er rey zwanzig Jagereifen ſüdlich von Mana bara geweſen, in einem Lande wamowa; bas, nach ſeis

231

der Beſchreibung in der Mitte einer

berie liegtörunngeben

por Bergen , bier gehn Mal höher waren , als die welche wir faherunginperfed giterſt nach Mona oder Monana ges tommen , bab Funf Jagereifen entfernt war, danni nad Bogorofleben magereifen writer, dort gab ihm uber Suls tan fürsein

Subanhemo vier Sclaben .

Nach einer meia

tern Retre donnacht Dagen famier, nach Adamowa.

Di

Leute dexts(darheigt die Rerbirk auf den Gebirgen . dent Udamo a feb haben

die Felatahs ) eſfer

das Fleiſch

bon Pferben , Maulthieren und Greln , und von all len wilden

hieren

nur oder Sultan und

seine Rims

ber haben Kleider , alle anderen geben: nadt: die Män . nerfchlagen bissilen eins fell um die Hüften , die Frauen nicht ?

911

Bir

77101m

119 movie

viata

0904 U1ility

Dieſer Mann, der Kaid : Mouſſa : ben : Yuſuf ( Hornes mang ? Name ) hieß , erzählte von mehreren großen Seen , die er auf ſeiner Reiſe angetroffen, und eben ſe, befehrieb er genau einen Fluß, der zwiſchen zwei ſehr hohen Berga reihen ſtromte, Adamowa kam .

und über welchen , er ging, ehe er nach Der Fluß erklärte er, Lam , pon ,Weſten

und ſey derſelbe mit dem Ayolla oder Quang inNyffen Korg und, Raka, aber nicht derſelbe mit dem Fluß au Kano, der nichts mit pem Shary, 84 thun babe « der in den

Ichab ftróme; der größere Arm

des Waſſer

aber

fließe aggen Süden vom Begbermi, heiße dann D'ago und geben omlich 134m Nil.. Kaio Mouſſa war ein ver, Handiger Mann, hatte Nyffe, Rala, Madar, und Dar: fur beſuchte und bei dieſem legtern lande ſollte, wie er Sagte, disſer Fluß ebenfalls firómen .

289 $:" 1 Er mari febr tar in allen feinen Erzählungen und In manchent Puneten ftimmten feine Angaben mit dene Nachrichten

zufammen , die mir ein Shouaa

Drres - boo Raas : benzaboo

Deldel, gab ,

ich um for geneigter fie zu beachten .

Ramead

deßhalb wat

Sudlich von der

Fluß ſind alle Leute Serbies , ibis zu der Großen- uſtes Dieſe Wüſte durchziehen jährlich Kafitas mit weißen Leuten ; keine Chriſtensi bie Baaren sopn opregraben .See bringen : einige von dieſen erreichen Adamoma.

Er felbft

fah einen weißen Buderhut, wie die Saufleute on Iripoli fie dem Scheit hierber bringenir: eine Flinte obertzwei und Urrad (Ram ).

Die

Einwohner erltårten

mig, daß die Berge ſich seines Meife pon

einftima

mei Monaten

gegen Süden erſtredten ; indem er ſie beſchtieba nannte Yuſſuf fie, ,, kou kora, kora, kantaga , Berge, groß , groß,

1 Bondberge...

gegen Súden , den ich

hen konnte , ' hieß Menbify , ' ' ér érhebt fich fühn

fes

in die

Luft; er ſollte zwei lange Tagereiſen , fünf und dreißig Miles', von Musfena feyn. In der Entfernung hattë er ganz das Anfehn eines hohen Berges in den Alpen . Mit meinem Gláfe konnte ich andere Berge unterſcheiden die von ſeinen Seiten ausgingen , und deren Form einen ruhigen Character hatte, mit den dürren und ſteiten Spigs bergen verglichen , die über dieſe hervorragten .

and

Eiſen findet man in Menge in den Bergen von Mant bara, aber kein anderes Metall.

Alle Häuſer oder Hüts

ten in Mandara haben Äußere Thüren, 'nach dem Hofe., fie beſtehen aus Holzſtúden , die mit Eiſen -- zufammenges fügt ſind.

1

Sie machen Thürangeln , teine Stangent,

238 umbispine:Art Hadeipas Unkraut bamit auszureißen og feiglen ſie nach den Städten in Bournou zum Vers Equfro Das meiſte Eifen, was ſie gebrauchen , kommt au ? Ich ging in das

bene weſtlichen Gegenden

bei Karowa.

Haus eines Schmiedes

um das , Metall unbearbeitet zu

febeny andfand vier keute in einer ſehr runvollkommenen Berlitatt, die aus reixer Grube im Sande beſtant. a Die Blaſebalge waren zwe Biegenbaute, an jedem war eine

1

eiſennet Möhre, die man in's, feuer ftedter Swei Stúden Gifen i indes ungefábr, zwei Pfund an Gewicht: baltends dienten izum Hammer cand ein grobes Stück deſſelben. Benn man dieſe Geråthrocafe

Metallo cwar der Umba .

ten anfah, fo war ihre Arbeit ziemlich gut .

Große Eiſena

mafien , ſo wie Sie die Natur gebildet; lagen umher, ſie faßen aus wie roſtige Erdklumpen. Im Leußern unterſcheiden ſich die Leute von Man . dara von den

Bornouern oder fanoury , wie ſie ſich

felbft nennen , und ſebe zu ihrem ner ſind verftändig

Vortheil.

Die mang

und lebhaft, "haben einen hohen große, feurige" hugen, gros

doch flachen Vörverkopp,

bes ," krauſes Haar, Naſen, die ſich dem Adlerartigen bei haharni und ihre Züge ſind weniger platt den Leuten in Bornou .

Die Frauen ſind berühmt wegen

three Schönheit kann ich nicht ſagen . Was man an ihrer Geſtalt preist, muß ich ihnen auch zuges

pdbet : fie ſind ausgezeichnet mit 'oer oln' Hottentotten eis genen Fülle begabt : ihre Hände und Füße ſind, klein , und da dieß geprieſene Eigenſchaften in den Uugen eines Túrs ten ſind, fo wwerden Selavinnen aus Mandara immer in einem hohen

Preife ftehen .

Ein Mann,der mich für eis

234 nen Maurifchen Kaufman hieler führte mich nach Teinittu Hauſe, mir die hübſchften Selawen in Mandara zu zeigert hátte

, unter

, då

in dieſem Clima alles früh reift, und für;Negerinner : Hata ten ' ſie die angenehmſte" und vollkommenfte Genaltr toile ich noch gefeben: 5 : Sie hatten nür: eines Štrtiferi von blaner Leinwand um die Mitte des Heibes geſchlagen , kullo ten aber nicht, daß fie nađt waren.

Manche von dieſen

Shonen ſieht man auch in Kouta und Ungornou , ſie wers den aber nie auf dem Markte feilgeboten, Fondern in den Häuſern der Kaufleute. Don'der Große der Reije; wbk durch ihre füdlichen Schweſtern to berühmt find , hångt fo viel ab, daß ich einen Mann kenne; Der, als er bon drei Sclavinnen eine kaufen wollte, fie' ohne das Geſicht zu beachten umbrehte , und diejenige wählte , die am meifien von ihren Gefährtinnen vorragte. Den Tag vor dem Rhamadan, der mit dem 13. Mai anfing, beſuchte ich den Scheik, der von ſeinem beabſichtigten Zuge nach Munga (prach : er bemilligte mit, daß ich nach Alt: Bornou oder Birnie geben ſollte, und daß ich, wenn ich dieſen Theil des Landes geſehen hätte, die Nuipen der Stadt Gambarou und den Fluß deffelben Namens beſuchen könnte, der aus dem Sudan herſtromen fod : ide ſollte ſeinen Lauf verfolgen , und den Scheik in Kablary treffen, wobin er, auf einem anderen Wege zu reifen im 9.1833 19892 Begriff ftand.rating ' ::29. , Die ganze Bevólterung war in Verwirrung, wegen des Abmarſches dieſer Ghrajzie o Und: faſt alle Leute in Kouka, Der Kadi ausgenommen , wollten den Schrik be:

285 gleiten .

Vor ſeiner Abreiſe wollte er noch einen Couts

rier nach Iripoli fchiden , um Boo , Khaloom's Lod

zu

melden, und wir benugten dieſe Gelegenheit, nach Eng. land zu ſchreiben .

Den 17. Mai ging der Courier ab,

den 18. trat der Scheif ſeinen Marſch an , und bivouaa tirte zu Dowergoo .

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Reife nad Mung

und zum Gambarou

1 21. Mai.

Seit meiner Ru & kehr von Mandara

hatte man eine Unternehmung, die der Scheit ſelbſt be: fehligen wollte, betrieben , gegen ein zahlreiches Volt im Weften, Munga genannt.

Dieß Bolt hat nie ganz des

Scheif's Oberherrſchaft anerkannt , Tributs hatte immer verurſacht.

und das Zahlen des

Schwierigkeit und Blutvergießen

Segt aber batte

es ohne Růdhalt fich ers

klárt, hatte hundert und zwanzig von den Shouaas des

Scheik's

ermordet ,

und

diefem allen

Geborfam

aufgekündigt, da der Sultan von Bornou ihr Herrſcher fer.

Unter der Unführung eines Fighi , der große Ges

walt beſaß, batten ſie bereits ale nahegelegenen Städte deb Scheik's ausgeplündert und verbrannt.Man ſagte, und nicht ohne Wahrſcheinlichkeit, daß ſie zwölftaufend Bogenſchügen

in's Feld

ſtellen

die bedeutendſte Macht, die gefunden werden kann .

könnten :

bei

weitem

im Lande der Schwarzen

Sich ihnen zu widerſeken , 309

der Scheit reine Speerträger aus Kanemboo zuſammen, (die ihm aus ihrem Pande gefolgt waren , und geholfen batten

Bornou den Felatah’s zu entreißen) , acht bis

237

neuntauſeno Mann. Mit dieſen und ohngefähr ,fünfr tauſend Sbouaas und Bornuern, hoffte er die Rebellen zu bewältigen. by war,

Eine andere Klage gegen die Mungos

daß fie Kafirs waren ,

ihre Gebete nicht here

fagten ! die Hunde !" Das iſt aber eine Beſchuldigung die jeder Nation gemacht wird, gegen welche

ein

achter

Muſelmann zu Felde zieht, da dieß ihm geſtattet. fie au Sclaven zu machen .

Nach Mohamed's Borſchrift darf

ein Gläubiger den andern nicht binderos , von

Der Rhamadan ,die Zeit welche man gewöhnlide

Bu folden Sigen wählt hatte ſeit dem 13 Mai begon nen . Der Scheit hatte die Wbficht die Stadt Yeoul, uno andere an dem

Fluſſe des Namens 34 nehmen , um ſeine

Macht zu vermehren und Tribut zu erheben *), bracy den 18. aufei,undaging von Routa zum See wergoo, ohngefähr fechs Miles, ſeine Weiber , f w .

waren den :Morgen vorausgegangener

Dr. Dubney und

ich begleiteten

ihn

Der

Selte u . 1941

bis vor ba $

Xbor, und auf unſern Wunſch ließ er den Omar Gana unter

ſeinen Sclaven,

um uns nach der alten Stadt Bornou

zu führen , von

zurůd , einen

Dort ſollten

der Vornehmſten

wir weiter weſtlich nach Kabfhary gehen,

am Gambarou oder Yeou , um ſeine Ankunft zu ers warten . 22. Mai.

Wir verließen Kouka mit fünf Car

meelen und vier Dienern, nach Birnie, hielten um Mits

*) Das Feudalgefes herrſcht hier in voller Kraft: Wer nicht oder mehrere Stellvectreter, ſeinem

ini dienen imid , ftellt einen 3. Bermogen gemäß

j

.

.

288 tagi und machten Vormittag und Nachmittag zehn bis Fanfzehn Rieb . Das kand um Kouka ift unintereſfonit und flach , der Boden angefchwemmt man ſieht- Pèinen Stein .

Bäume giebt es in Menge , beſonders Acacien ,

Bibweilen trafen wir

einige Hütten , und einen

groei Brannen mit ziemlichen Waffer.

oder

Eine Eiffel

Weis, aus uufert Vorrath, war unſer gewöhnliches Mits ? . Fagseffe . n 24. Mai, un Mittag, erreichter boite der Meou und hielten bei einem Haufen Hütten , fada genannt.

Wir

Waren nun fiebenzig Miles von Routa. Der Fluß macht hier eine Biegung wie ein S , das Waſſer war ſeicht, und bei dem Plage # 8 wit hielten konnte man auf einerg ic Das gehen . nes Süßes

Die Ufer waren hoch. "

I 30

ging aus und

folgte demo

oftlichen Lauf des Fluſſes, um Bild zu ſuchen, aber bis auf vierhundert yards 'bom Waſſer war alles ſo

mit

Gras und fachlichten Gebüſchen bedeckt, daß ich einen Beg tiefer im

Rande ſuchen mußte, wo man etwas aus.

gelichtet hatte, zum Behuf einer dürftigen Baumwollen . pflanzung. 213 lich

quer durch

einige derfelben

Perla

bühner verfolgte, hörte ich Weiber und Kinder freien , die ihre Waſſergefäße wegwarfen und flohen .

in größter Eil

Ich ging jedoch weiter , war aber noch teine

Viertelmile gegangen, als mein Neger mir einige Mån ner zeigte, die hinter dicken Büſchen

hervorgu & ten und

offenbar unſere Bewegungen beobachteten . Ich ſagte ihm er möchte

auf feiner Hut ſeyn, da er einen mit Kugeln

geladenen

Karabiner hatte, und wir riefen jene mebrere

Mal, ohne Erfolg . Sie waren durch die Weiber in Untube

239 Juariđ $n_ibre Erbfeinde , hielteni

verfekt, die uns für

Jagtreifen

von den Gegenden

da ibr Land, nur

lieben

entfernt iſt, wo

dieſes Raubgeſindet fich oft aufhátt:

und fie beſuchen die außerſten Puncte des Gebietes von Bornu obne Furcht.

Die Bewohner

diefer

Wildniſſe

ſind nicht zu bewegen . ihre Heimat zu verlaſſen , gies duldig ſehen

ſie ihre Heerden und Kinder fortfchleppelli

ihre Hütten niederbrennen , ſtatt, in den großern Stáda ten einen ſicherern Aufenthalt zu ſuchen . Sie haben ins Deß eine Art fich gegen dieſe wilden plünderer zu ſichern . die ihnen bisweilen Gelegenheit giebt, ihre Racher aus : zuüben .

Der Boden ift mit Gras und Geftråuch dicht

bebedt, bis nabe an den Fluß : runde Gruben ,

fie graben nun tiefei

ſchlagen unten ſechs ober acht ſcharfe

Pfåhle ein , die im

Feuer gehärtet find, und deden dann

das Ganze mit Gras zu, ſo daß man , nichts bemerkti Kommt ein - Reuter auf eine ſolche Stelle, afo ſtårzt ei hinein , und oft findet er wie ſein Pferd den Lod. Indem ich zu den Zelten

mit den Leuten die ich

beunruhigt hatte zurückkehrte, und die mir riethen in jes ner Richtung nicht weiter zu gehen , rchauderte ich , indem ich an die Gefahr dachte, der ich entgangen war, då eis nige dieſer Blaqua , wie jene Gruben beißen , nicht eine Elle von meinen Fußtapfen entfernt waren. Das Land gegen Weſten von den Ufern des Fluje fes gewährt einen

hüblichen Unblic , durch die großen

Zamarinden und anderen Bäume, welche eine Frucht tragen , die der Mispel gleicht, ſie iſt grün und anges · nehm

von Geſchmadt , einige Mimoſen blühten in der

240

Åppigffen - Gule.

Du

Googooroo ober Fujubenbaum

und das mannigfattige Grün gab

war in Menge bar

der Gegend ein Leben ,

das für uns

ganz neu warz

Selbſt die wilden früchte waren ebat, und indem wir die auswähltent, welche die affen aben , genoffen wir fie ohne Furchtw ihre Friſche erfekte den Mangel an Ses fohonadimdi Gubigteit.

Die Affen , oder wie die Urai

ber. Fagene erdie verzauberten Menſchen meshood -

. Ben Adam

waren in großer Menge hier , ich fah am

Abend einen Haufen

von hundertunbfunfzig. Sie dies

nen , nicht geneigt ihren Plak zu berlaffen , ftanden auf dem Ufer, bas zwanzig Fuß hoch war, und machten els nen entſeklichen Lärm , befonders wenn wir unsináberténa

js .

26. Mai...

Dhngefähr zwei Miles von kaba vers

ließen wir den Fluß, und hielten , um Mittag, bei einem kleinen

ftehenden Waſſer.

Ganſe, und einige Pogel,

Hier waren einige Haufen die man

Adjutanten nennt.

Dieſe Raft am Mittage war, da wir nur wenig Schats ten fanden , heiß und drůdend.

Den Nachmittag bras

chen wir auf , kamen bei einem andern

ähnlichen See

vorbei, und erreichten des Abends einen viel größeren , der Engataranaram heißt.

Die Landſchaft die wir heute

durchwandert hatten

äußerſt wild , und mit den

war

dben Ebenen verglichen , woran ich vor Kurzem gemdhnt war, fchien fie teich und maleriſch : es war ein

ununs

terbrochener Wald, mit ſchmalen , ſich fchlängelnden Wea gen, um die überhängenden Zweige des ſtachlichen Tuls loh zu vermeiden .

Die häufigen

Spuren der Löwen ,

Sadale, Syånen gaben uns eine herrliche

Idee von der

241 Bewohnern diefes Diſtricts, und ihr Brüllen Bes Nachts zeigte uns daß fie nicht weit entfernt waren . Bir batten dieſen Morgen eine Stafila " aus bein Sudan getroffen , die aus ſtand

und hundert und

etwa zwanzig

Perſonen

zwanzig. Sclaven

einige Stunden nachher fahen wir die die Nacht

zugebracht hatten .

mitten im

Wege sangezündet und einen

bes

fortführte:

Stelle, wo fie

Sie hatten

ihre Feuer

guten dichten

Baun von Baumzweigen Plas

gemacht.

und trodnem Holze um den Der Zaun wird manchmal in Brand

gefteďt, wenn die Raubthiere zu zahlreich find und zu nabe kommen .

Die Cameele und anderen

Thiere find

in der Mitte und entfernt ſich eines zufällig, fo bekommt man es ſelten wieder.

Die Kafilas ziehen nie im Dung

keln, beſonders die zu Fuß : 5 und unſere Neger hatten ſolche Angſt heute am Ende

unſeres Marices , daß fie

erllárten, ale fie mit den Cameeten nachkamen , the les ben fey bei ſo ſpåten Mårſchen in Gefahr, ein ungeheus

1 ter Löwe ſen dicht vor ihnen über den Weg gegangeni, einige Miles von unſerm Rübeplag :

Ehe wir unſere Zelte für die Nacht aufſchlugen , unterſuchte der Neger des Scheit's den Prat , und nacha dem er abgeſtiegen war und einen Uugenblid geläuſcht hatte, erklärte er, daß Leute in

der Nähe waren.

Wir

feuerten ein Gewebr ab, nicht lange darauf ward durch einen Schuß

geantwortet

und in nicht weiter Entfers

nung fanden wir ein halbes Dugend Kabſhariang die, wie fie fagten , auf dem Wege nach Routa waren , und wir lagerten uns in ihrer Nähe.

In dieſen Walduna

gen werden die Kafilas aus dem Sudan

oft geplüns 1

Denham u, Clappertone

16

242 dert : die erstaufenen Neger, die gute Bogenſchüßen ſind, ſchießen , von einem Baume herab, die Führer weg, und rauben

dann das Gepadt:

im verfloſſenen Fabre was

ren auf dieſe Weiſe zebn Mann von einer Rafila ermordet. 25. Mai. acht Miles ) zum

Wir gingen , in weſtlicher Richtung , See

Gumjalgee , der ohngefähr eine,

Mile lang ift: zwiſchen ihm und einem

andern, Gum :

zaigee . gana genannt, läuft die Straße;

ſieben Miles

weiter iſt ein anderer , ziemlich großer See , der Mug. gaby heißt, oder See des Suttans von Bornou : er iſt faſt drei Miles lang, und eine volle halbe Mile breit : ſeine Ufer ſind ſchon grún und er iſt fehr tief. In ihm leben Hippopotamen und dann und wann erhoben ihre ſchwarzen Kópfe über das Waſſers

fie

.

Kleine Abtheflungen von Fußvoll aus Stanemboo waren und in dieſen Tagen begegnet , auf ihrem Wege zum Scheit, hier fanden wir gegen hunbert und funf. zig Shouaas oder Araber von Beni

Wah't.

216. una

ſere Zelte aufgeſchlagen waren , und wir uns durch eine Schúffel Reiß und Enten geftårkt hatten, beſchloffen wit einen Ritt zu den Nuinen von Ult: Birnie zu machen *). Wir ritten auf der Hauptſtraße nach dem Sudan ons gefähr zwei Miles und tamen dann zu der Stelle , wo

ehemals. Ruinen überzeugten uns mehr von der Macht der frůs bern Sultane, als

die Erzáblungen von ihrer Pracht,

die wir gebórt batten. gegen

Wir hatten die Irúmmer von

dreißig Stadten gefeben , die von den felatabs

) Birnie ift fo viel als Medina, die Sauptſtadt, in der Spras dhe pon Bornu.

243

zu gleicher Beit mit der Hauptſtadt szerſtört waren, nun fanden wir bei der Ruine diefes Herrſcherfikes felbft * ). alt : Birnie nahm einen Raum von fünf bis ſechs Quas bratmiles - ein , und soll zweimalhunderttauſend Einroobs ner gehabt haben . A Stůdweiſe ſtanden noch die Stadta mauern , aus harten , rothen Ziegeln aufgeführt, an mans chen Stellen vier Fuß did , fechzehn bis achtzehn Fuß hoch .

Von derfelben ſaben wir den Fluß Gambarou,

faſt aftlich fließend , ongeachtet ſeiner Windungen und nur einige Miles entfernt. Mit Sonnenuntergang kehra ten wir zu unſeren Hútten zurüd. Indem

wir ain

Ende des Sees, Muggaby. hinzos

gen , nahmen wir eine nordweſtliche Richtung , da wir dieſem einſt

volfreichen Diſtrict ſeben

beſonders die von

dem Lieblingsaufenthalt

die Ruinen wollten ,

vorigen

der

in

Sultans ,

Gambardu

genannt ,

Ufern des Fluffes Gambarou , der vier Miles iſt, und aus dem Sudan kommt:

an

den

entfernt

dieſer Diſtrict giebt

den Gewäſſern den Namen , ſo lange ſie ihn durchſtro, men .

Indem

wir Niederungen durch wateten , die gerade

unter Waſſer ftanden, wo das Gras båber als die Kos pfe unſerer Pferde war, ſcheuchten wir bierzehn Eles phanten auf, deren Rube hier felten geliórt wird ,

und

erreichten den Fluß , der hier faſt ein Biertel einer Mile breit iſt, die Ufer ſind hoch, mit Strauchwert, Büſchen und Bambusrohr ** ) bewachſen .

Wir verſuchten zu fea

* ) Bon dieſen Ruinen erhalt der Scheit den meiſten Salpeter zu ſeinem Schießpulver. ** ) Es giebt zwei Arten Bambusrohr, die eine Betßt Kayay, die andere Gummary , 1

16 *

244 1 hen ob irgend eine Strömung bemerkbar rev , aber das Waſſer

ſchien

vollkommen zu ſtehen .

Dmár Ghana

aber und die uns begleitenden Shouaas verſicherten eins ſtimmig , daß , naddem degen , sein ftarfer Strom Weſte

von

nach Dſten fließe, 029 +1 DA

Wir beſchloſſen hier den folgenden Tag zu bleiben und ließen das Zelt unter einem ungeheuren Tamarin : denbaume auffdlagen, ohngefähr zweihundert und fünfs zig Yards vom Ufer des Fluſſes. "

Das

Waſſer war

fúß und wohlſchmedend, und uns befonders angenehm nach dem Waſſer aus den Seen ,das wir in den leta ten Tagen getrunfen hatten , im Bergleich mit dem ta.

obgleich tas Nectar war

Waffer aus den Brunnen in Kous

Die saaren op'n fiſchen , die dicht an's Ufer las

men , übertrafen " an Bahl und Große alle meine Bora ſtellungen .

Wir wateten durch

das Waſſer , das uns

biß an's Knie ging, nach einer kleinen Infel oder Sanda bank, ohngefähr zehn Ellen vom lande , und fanden dort gang friſche Spuren von zwei großen Crocodilen. Nahe am Ufer , gerade in der Liefe einer flachen Bucht des Fluffes, fand vor vierzehn Jahren hier noch die Stadt Gambarou , der Lieblingsaufenthalt der frů : beren Sultane von Bornou , und die Ruinen zeugen daß der Drt, nach hieſiger Landesart ,

tóniglich war.

Die

Mauern einer großen Moſchee ſieht man noch , ebenſo die von der Wohnung des Sultans , mit Thoren nach dem Waſſer : eine eigene Moſchee ſcheint zu dieſer Woha nung gehört zu haben.

Die Gebäude waren alle aus

Badfteinen aufgeführt, und mußten alles übertroffen has

245 3007 01 . sben , was wir in Africa geſehen hatten:

Die Lage war

fchón, und : obgleich alles nun mit'Gebüfth und dichtem Graſe bedcdt iſt, fo waren früher ohne Zweifel die Ufer angebaut : in den Seiten der alten Sultane gingen und kamen Boote nach und von Sabſhary und den anderen weſtlider

liegenden

Städten .

Kouka eriſtitte damals

niďt, Ungornou war ein Haufe von Hútten. 28. Mai – Dr. Dudnen und ich ritten dieſen Mors gen an dem Fluß hingegen Often , faft drei Miles : da wir keinen Weg fanden nen

durch das bobe

mußten wir uns einen baba

Gras , die Bäume und dichtſtes

hendes Bambusrohr, was ſebr ermüdete, und doch konns ten wir nur bie und da das Waſſer

ſehen ,

wenn wir

an ſolchen Stellen waren , wo Elephanten bei'm Durch gegen alles niedergebrochen hatten.

Unſer Neger, Omar

Ghana, war beſorgt, und wåre gerne mehrere Mal umges kehrt, wir aber trieben ihn vorwárts und kamen endlich zu einer offenen ', trodenen Sandflache, wo das Flußbett über zweihundert Yard& breit war.

Wir ſahen die fria

ſchen Fußtritte eines gewaltigen Löwen und börten, das der Fluß hier wieder Yeou genannt werde.

Zu Dmar

Ghana's, großer Freuden kebxten wir auf einem kurzeren Bege , durch den Wald, nach unſeren Zolten zurüd . Dieſe Wildniſfe, durch welche man auf teine Heerſtraße : oder zu einer bewohnten Stelle kommt, werden vielleicht nie betreten , da das ganze Land -feit den Einfällen der Felas tahs verlaffen iſt.

Reißende Thiere giebt es daber hier in

größerer Menge als in irgend einer anderen Gegend von Bornou : Holzbündel und große Bäume , von denen die Runde abgenommen und die man dann batte Reben las

246 fen, zeigten ,

daß Holzhauer bei ihrer Arbeit durch die

wilden Bewohner diefer Bålder geſtórt waren :

einige

gebleichte Kinochen und Stücke einer Hade erregten uns Sdauder , da wahrſcheinlich ein Unglüdlicher hier einen traurigen Tod fand.

Auch die Tuariđe durchſtreifen bis:

weilen diefe Gegend, und ſchleppen mit fort was ihnen irs gend etwas werth ſcheint." o's , ' Bei unſerer Rüdtehr zu den Zelten merkten wit, daß unſere Lage keineswegs po behaglich ſey als wir wünfchs ten.

Rabſhary, wohin wir wollten, um dort den Scheit

zu erwarten, war von den Mungas, feit unſerer Abreiſe von Routa , angegriffen und zum Theil niedergebrannt, und die Einwohner hatten eß verlaſſen.

Indem wir noch

berathſchlagten was zu thun rey , kamen zwei Kanemboo's in

großer Beſtürzung,

Reuterei und

mit

der Nachricht ,

daß

die

der Munga die ganze Umgegend durchforſcht

zwei Kanemboo's

niedergeftoßen hatte ,

die zum

Scheit geben wollten , und daß ſie die Ochſen und was ſie bei fich gebabt mit fortgenommen .

Des Scheit's Zaudern

hatte ſie kühn gemacht, und bei ihrer Annäherung wa: ren die Shouaas, die wir zu Muggaby ließen , zurůdges gangen : wir waren daher ganz allein gelaſſen, und wie es dien, tonnten wir jeden Uugenblick erwarten umringt und gefangen zu werden , und mit Eiſen um den Hals, womit man Sclaven wie Hunde zuſammenkoppelt, nach Munga wandern. Omar Ghana war ſehr beforgt, er legte ſein Stahlwamms an , feir rothes Giboon ( Oberkleid ) , regte feinen ſchwarzen Durban auf. tund beruhigte uns

eben

nicht, als er uns auf eine Stunde verließ, um zu ſehen , ob die Shouaas wirklich Muggaby bettaffen båtten , und

1

247

uns berfiderte, daß der bloße Unblid feines rolben Ros des hundert Munga's (Mungowy) in Schred feben würs de.

Bei feiner Müdlehr, worauf wir ſehnlichſt barrten,

beſtätigte er sum Tbeil die beunruhigenden Nachrichten : tein Shouag war bei dem See und er hielt ſich überzeugt, daß die Feinde dagewefen waren.

Er ſchlug vor , nach

Sabſhary zu geben, am Ufer des Fluffe8 bin , nach Weſten , da wir aber wußten , daß der Scheit nicht bort war, und daß die Bewobner nach der Gegend von Angornou gegans gen waren , ſo taugte der Natb nichts, und wir wollten wenigſtens auf die Straße von Routa gurudzukehren . Dirß par indeß kein leichtes Unternehmen , und nach einis ger Berat ung beſchloffen wir , dicht an dem Fluß zu bleis ben durch den Wald : ro.gut es möglich war durchzudrin : Um drei gen und alle gebabnten Wege zu vermeiden. uhr Nachmittags brachen wir auf, gingen , etwa zwei Mis über, da uns tes spriter, auf das nördlide Ufer des fiuffes 1 fer Weg febr beſchwerlich war, dichtbewachſen mit Baus men und Strauch werk. Gerade vor Sonnenuntergang ftießen wir auf viers zehn oder funfzehn Elephanten : die Neger ließen dieſe tanzen und ſpringen wie Siegen , indem ſie auf ein ebernes Beden mit einem Stode fchlugen. tam

Da die Nacht berans

faßten wir den Entſchluß , auf einer kleinen Bioße

den Morgen zu erwarten, too ein großer Baum, der von weißen Ameiſen zerfreſſen und umgeſtürzt war, uns Holz zum Brennen verſchaffte.

Dieß in einiger Entfernung zu

fuchen , wäre der Löwen halber gefährlich geweſen , und das Gras fúr unſere Pferde lieferte der Plat nicht weit von unſern Belten .

Unfere Pferde waren nahe bei uns,

)

248

und wir: blieben den größten Theil

der Madit hindurch

wach: wie wurden aber nicht fehr geſtört **- nur einige Mal ließen fich Jackale und Elephantén Korent: ..

Den

Maya

folgenden Tag gingen wir ben Strünmüngen

deb Flufſeß nach : an einigen Stellen war das Uféra frei von Bäumen , und einige hundert yards mit Gras bes wachſen , und der Fluß beinahe po brett als die Theme bei Richmond .

Gegen Mittag warb der Wald dider,

tein Fußweg war zu ſeben und unſer Führer erklärte, era wiffe nicht wo wir waren.

Noch etwas weiter fans

den wir es unmöglich fortzukommen : umwanden die dichten Zweige des lichen Acacien ;

dornigte Rantën

Zulloh utid

der' ſtach .

und als wir mit großer Mühe einige

bei Seite , drångten , ſaben wir das

trügeriſche Gras,

das die Blaquas bebedte, die groß , tief, wohlgepfählt und geräumig genug waren , herrie aufzunehmen.

einen

Juarick mit ſeinem Mas

Als Dr. Dudney.es verſuchte, in

einiger Entfernung einen Weg zu finden , wåre er bald mit ſeinem Pferde in eine ſolche Grube geſtürzt. Wir wagten kaum uns zu regen , Omar Ghana erklärte, dieſe Unftalten bewieſen ,

daß wir nabe bei einer Stadt was

ren , die ſich auf dieſe Urt gegen die Mungowy ſchügte, und rieth mir, eine Flinte abzufeuern ,

damit einer der

1 : Einwohner tåme,

der uns als Führer dienen könnte.

Bald kamen auch zwei ſtarke Neger , erft durch

die ,

die Bäume betrachtet hatten ,

Dorf führten , das wir ,

als ſie uns uns in das

obgleich es in der Nähe war,

bei aller Anſtrengung gemiß nicht gefunden hatten . Die Bugånge waren

fo verrammelt ,

die Wege

ſo unterbros

chen, und die Blaquas for håufig nach allen Richtungen

249 daß wir

felbft mit bem Führer und indem wir einer

nach dem anderen gingen , fie nur mit der größten Sorg, falt vermiedeno . f > U15 wir das Dorf erreichten, das Wallad hieß, und ſo ſchlecht war , daß man Milch verſchaffen konnte, rallen boten , entſtand

uns nicht einmal etwas

obgleich wir Nadeln und Sos

eine neue Schwierigkeit, denn oby

gleich die Sameele aufgeſucht und hereingeſchafft wurden , ſo. fehlte doch ein Neger Columbus, der auf dem Mauls thiere zurückgeblieben war.

Wir waren ſehr um ihn bea

forgt, da wilde Thiere und jene Grüben Gefahr drohten. Unſec Schred ward noch größer, als Leute, die wir nach allen Seiten ausgeſchickt hatten, um

zu ſuchen und mit

Piſtolenfchúffen Zeichen zu geben, zurúdlehrten und meldea ten - Columbus fey in eine Grube geſtürzt und das Maula thier werde wohl tod feyn.

215 wir hinfamen fanden

wir den Neger an der Grube, das Maulthier ſehr verruna det, aber weil es nicht groß war entging es dem Tode. Nach allen dieſen Unfällen war es ein Troſt zu hó : ren, das der Scheit nur einige Stunden entfernt rery, auf der Südſeite des Fluſſes , und wir beſchloſſen , den Abend zu ihm zu gehen . Wir fegten daber durch eine Furt des Yeou, und erreiãten die äußerſten Wachen des Lagers der Bornuer, an den Ufern eines großen Gewäſſers, Namens Dummas fat, ohngefähr fünf Riles von der Furt.

Um Fluß fas

ben wir wieder die Fußtapfen eines großen Löwen und eines Nilpferdes.

Die Sonne war ſchon

untergegangen ,

als wir ankamen , wir, gingen durch zahlreiche Haufen der Speerträger von Kanemboo, die ohne Zelte und Bededung umberlagen , und gelangten zu dem freien Plake, wo das

250 Belt des Schéit's und die Hütten der Vornehmen Feines Gefolges aufgeſchlagen waren .

U18 er hörte , daß wir

angekommen waren , verlangte er, daß unſere Bette nabe bei Mady Ghana, feinem Oberhofmeiſter oder Hofmarſchall, aufgeſchlagen würden , der uns feine Grüße brachte und zu gleicher Zeit ein gutes Übendeffen , Perlhübner und eine Art Brei, aus Weizenmehl, Ftat genannt, der für ein les deres Gericht gilt.

Unſere Freude war fehr groß,als wir

hörten , daß eineKafila von Kaufleuten aus Fezgan für uns ein Patet auf England mitgebracht habe. lange hatten wir nicht die Freude gehabt , Nachrichten von unſerın lande und uns ſern Freunden zu erhalten , und dieß . fo wie der Mangel an Lebensmitteln jeber Urt, beſtimmte uns am folgenden Morgen nach Rouła zurückzukehren. Wir wünſchten, dies fer Entſchluß möge dem Scheit gemeldet werden , aus eis ner oder der anderen Urfache aber geſchah dieß nidt: und zu unſerem großen Erftaunen brach er mit dem Tagess lichte auf, und wir waren ohne Führer, und ohne Kunde was der Scheit in Hinſicht auf und wünſchte.

Das war

eine neue Verlegenheit, und im Ganzen waren wir ſchlima mer daran als geſtern, denn des Scheit's Neger war doch ein Schuß, und wir waren nun bei dein Nadzuge eines undifeiplinirten Heeres, das wenigſtens aus Halbwilden bes ftand , ohne Kenntniß des Beges.

Nach einer Berathung

von drei Stunden und da keine Nachricht vom Scheit kam, befchloffen wir allein nach Rouka zu geben : wir nahmen einen Nachzugler. der uns verſicherté, er tenne das land, ließen unfer perwundetes Maulthier in dem naben Dorfer luben unſere Gewehre und traten die Reiſe an .

Raum

aber waren wir abgegangen, fo tam Dmar Ghana, auf eis

1

R51 nem elenben Pferde, in großer Roth, und bat uns, dem Scheit.ſo ſchnell als möglich zu folgen ; als diefer gefragt babe wo wir waren , und gefunden habe, daß er 'uns vers laffen , fey er wüthend geworden , habe ihn vom Pferde ges fchlagen , und das Pferd ihm nehmen laſſen, und habe ihm befahlen , uns zu ſuchen und ohne Aufſchub ihm zujua führen. Uns blieb nichts übrig als zu geborchen ; wir drehtext unſere Cameele um ,

und

nach einigen Stunden

tas

men wir, in der Hike, zum zweiten Mal zum See Mug : gaby , K

den wir erſt vor drei Tagen verlaffen hatten .

Cinige Stellen auf dem Wege waren ſehr materiſch, und der Anblid warb noch gehoben durch die Gruppen nats ter Krieger , die mit ihren

Schilden am

See lagen :

Hunderte von ihnen waren im Waſſer und fingen Fiſche mit ihren Speeren , einige Fiſche waren ſo groß wie Lachler. an Geſtalt aber glichen ſie den Braffen . Die am Ufer gebliebenen Soldaten zündeten Feuer an und ſtetten funfzig

bis hundert Fiſche an Stóđe, oder zogen fie an

Sdnúre und brieten fie in kurzer Zeit auf's Trefflichfte. Muggaby , mit feiner buntelblauen Flache, gewahru te , wie wir uns nåberten , der

einen intereſſanten Unblid :

Rand und das flache Waffer wiminelte von gras

ſenden Pferden und badenden Männern .

In der Mitte

ftedten die Flußpferde unaufhörlich ihre ſchwarzen Schnau , zen hervor und ſprutten Waffer aus : 'und das Gehölze am fúdweftlichen Ende, das in Brand gerathen war, lo . derte hoch zu den Wollen empor, und gab allen Gegens ftanden umber einen Glanz der furchtbar war.

Wir traten dann unfern Marſch an mit dem Seert

252 von Bornou l : ebe man dem Feinde nabe kommt, berrfcht wenig Ordnung ,

jeder ſcheint zu wiſſen wohin alle ges

ben , und es laßt als ob jeder ſuche den kürzeſten Weg dahin

einzuſchlagen.

Der Scheiß eröffnet den Zug, ihm

folgt der Sultan pon Bornou , der ihn bei ſolchen Ges legenheiten immer begleitet , wiewohl er nicht in den Kampf geht.

Vor dem erſten zieben fünf Fahnen her,

zwei grúne, zwei geſtreifte, eine rothe , worauf Sprúde aus dem Koran mit

goldenen Buchſtaben ſtehen : , die

ſen folgen bundert Unführer und einige Lieblinge von den Sclaven .

Ein Neger, dem er fein ganzes Pertrauen

geſchenkt, reitet dicht hinter ihm , und trägt ſeinen Schild, fein Panzerhemd und ſeinen Helm von Stabl: auch

ſeine eigenen Waffen .

schnellen, Maherrie,

Ein

anderer ,

er bat

auf einem

phantaſtiſch ausgepußt mit einem

Strohhut und Strausfedern , bat feine Trommel, die in einem

Gefecht zu verlieren, für das größte Unglück anges

fehen wird.

Auf dem Feldzuge der dem Denhamab dem

Sultan von Bornou , das Leben koſtete, follen die Irom, mel und der Scheit

bei

einem plógichen Angriff der

Begharmis in ihre Gewalt gefallen ſeyn : das Volk aber glaubt es nicht und meint ,

er

fer durch ein Bunder

gerettet , ſie ſagen, er ſey unſichtbar geworden : die Fúha rer der Begharmis batten das Feld durchftreift und den Scheit

geſucht

ſeine Trommel tónte von Zeit zu Zeit,

aber man könnte ſie nicht ſehen .

Gleich nach den Ma

herries folgen die Eunuchen und der Harem : der Scheit nimmt drei Frauen mit , die nach Art der Männer auf gut zugerittenen Pferden reiten , ben,

die von kleinen Scla:

oder Eunuchen geführt werden .

Sie ſelbſt

find

253

ganz in braunfeldenè Bornous gebüüt, neben ihnen reis tet ein Gunud .

Der Sultan

von Bornpu hat ein

Gefolge das

fünf Mal ſo ſtart ift, ſo wie er neun Frauen mitnimmt : ihm

folgen

( Frumfrum ) ,

auch Männer

mit

hölzernen

Trompeten

die zehn bis zwölf $ uß lang find , und

worauf immer geblafen wird . ein Vorrecht des

Da dieß Inſtrument als

Königs betrachtet wird , ſo hat dere

Scheit keine Frumfrums.

Der Keighmoa , Standartens

tråger, reitet :vor ihm , und hat eine lange Slange , die oben mit treifen von Leder und allerlei bunter Seide behångt iſt, wahrſcheinlich eine Machahmung der Roßa fchweife des Paſcha.

Un

jeder Seite reiten bei ihm

zwei Meestrumba Dundelmah mit ungeheuren Speereni die in der Schlacht ihn vertheidigen -follen , da gen ſeine Würde wåre , ſich ſelb ? Speere find

aber ſo mit Umuteten

Träger fo unbehálflich ,

es " ges : die

behångt und die

das an den Gebrauch dieſer

Baffen in der Hand folcher Krieger gar nicht zu ' dens ten iſt .

Ueberhaupt gewährt das feltſame Zeußere der

Begleiter dieſes Sultans , mit ihren Köpfen, die Stück , fåſfjern gleichert, die ſie mit Amuletén mit ihren vorragenden Bauchen " und

behangt haben , gefütterten Klein

dern, einen höchſt lächerlichen Anblid .

Wie hielten bei dem von den Mungas eingeaſchere ten Stabſhary.

Sobald man eine Stadt angreift, zúna ,

det man ſie gleich an , und da fie nur aus Strohbúta ten beſteht, iſt alles bald in Uſche verwandelt.

Die una

glúdlichen Einwohner entfliehen ſchnell dem

zerſtörens

den Elemente , und fallen den unbarmherzigen Feinden ,

die den Drt umzingelne in die Sdnbe: bie Männer wers den niedergehauen, Kinder und Frauen bindet man zus , fammen und ſchleppt fie als Sclaber fort.

Nhamadan,

einer von den Befehlshabern des Scheit'8 , ein Sclave aus dem Sudan , batte hier die lebten vierzehn Tage mit ſeinem Heer geſtanden , unter ſeinem Schuß waren die dem Blutbade Entronnenen zurúdgekehrt, und baua ten ihre Wohnungen wieder auf. und bei der Menge von Ichwemmten Gründe

Die Hütten ſind gut,

langem Grafe, das die übers

neben

dem Fluſſe

ihnen liefern ,

ſind ſie beſſer gebaut und widerſtehen dem Regen lana ger als die in Kouta.

Sm Innern find fie durch Mats

ten getheilt, die von den grauen mit großer Saubers keit verfertigt werden , die Ihůr beſteht aus einem Holzs rahmen , der mit Stroh ausgeflochten iſt.

Einige von

den Wohnungen der Bornehmen haben eine Band von Matten ringsumber , ſo daß ein Hofplak da iſt , auf diefem fteht bisweilen noch

eine zweite Hütte , für die

Frauen oder Sclapen , und für die Kub oder Ziegen , die fie der Milch wegen halten . Die Unglüdlichen denken ſelten daran ihre Wohnung zu verteidigen , fondern ges . ben ſie lieber Preis und gewinnen dadurch Zeit zu ents kommen , wenn nicht der Ungriff bei Nacht ſtattfindet: und das Feuer aufgebt ebe ſie flieben können . Die Kabſharians

batten lange einen Einfalt der Mungowy

gefürchtet , und

bei der Annäherung derſelben waren

die meiſten an die Ufer des Fluffes geflüchtet, im Norba weſten der Stadt, die dort ſehr hoch find ; dort hatten fie fich durch Blaquas, Padifaden u. f. w . geſichert , ſo daß ihr Zufluchtsort: faft unzugänglich war.

255

gangen, somewar tanpa aufge war taym e Sonne aufgegangen Die 1. Jun. kat fo: muſterte der Scheit (don zu Pferde feine Lieblingen truppen , das Fußvolk von Kanemboo: ein tiefer Play bei einigen Sandbúgein , Gornamarie genannt , war das 34 gewählt, ohngefábr ein Viertel einer Mile vom las ger, und das Ganze warb mit ziemlicher Drdnung und Berſtand ausgeführt.

Ihn begleiteten nach dem

Plaß die

pier Sultane, die unter ſeinem Befeble den Bug mitmas den , die Araber und die Reuterei der Bornuer bildeten einen Kreiß.

Die vornehmſten Sclapen und Befehlen

haber die Scheit's ſtanden an verſchiedenen Stellen , geo Ichmůđt mit ihren goldbeſetzten , ſcharlachenen Bornusa ; Seine eigene Kleidung

und von ihrem Bolte umgeben.

war, wie gewöhnlich, rein und einfach : er trug zwei weiße buntgewirkte Toben von Muslin, und einen Bornus von derſelben Farbe , ein Caſhemir . Shawl bildete den Durs ban ; über ſeine Schultern hing der Sábel den , wie er ſagter oder ritt einen

Engliſche Sultan ihm

geſchickt habe. "

und flellte ſich auf die Nordſeite des Kreiſes : ibm genüber

Er

ſchönen , muthigen Braunen auf Mandara,

ftanden

gee

die Kanemboos in dichten Colonnen,

neuntauſend an der Zahl.

216

das Zeiden zum

Vors

růden gegeben war, erhoben ſie ein Geldbrei, wie ich es: nie po laut gehört habe: dann gingen ſie vor, in Schaaa ren von achthundert bis tauſend. Sie waren ganz nadt, bis auf einen ſeltſamen Gürtel, von Ziegens oder Schafs, fell, mit den Haaren nach Leibes ,

Außen , um

und einigen Gublas

(ſchmale

die Mitte des Iuchſtreifen , die

als Geld im Lande curſiren ) um den Kopf , die unter der Naſe durchgingen .

Ihre Waffen find Speer und

256 Sdilo und ein Dolch am linken Urm , den ein King hålt, ſo daß der Griff gegen die Hand gekehrt ift . Die Schilde macht man aus Holz vom Fogo , einem Baum der in dem - feichten Waffer des Sees wächſt , fo leicht, daß ſie kaum einige

und ſie find $

.

ftúde woraus ſie beſte ben , ſind mit Riemen von

Ocha

fenhäuten zuſammengebunden , woran man die Haare gelåſſen hat, die auch am Rande zur Verzierung dies nen.

Sie haben die Geſtalt eines Gothiſchen Fenſters

und find gewöhnlich conver .

Durch dieſe gefchúật greis

fen die Kanemboo's die Bogenſchüben an , mit großer Drdnung und im langſamen Schritt . zu Pferde und zeichnen

Ihre Führer ſind

ſich nur aus durch

eine duns

telblaue Sobe und einen Turban von derſelben Farbe. Dem Prabe ſich nähernd wo der Scheit ftand, bes ſchleunigten ſie ihre Schritte

und nachdem ſie mit ihs

ren Speeren , einige Secunden hindurch , ihre Schilde geſchlagen , was eine große Wirkung thut , defilirten fie nach der Außenſeite des Kreiſes , wo ſie ſich wieder ordai neten und ihre Gefährten

erwarteten.

Diese

Druppen

ſchienen dem Scheit ſehr ergeben : er fpornte fein Pferd ? mitten in eine Schaar, wie ſie herankamen , und ſprach mit den Leuten, die ſich um ihn verſammelten , die Füße und die Steigbügel küßten . Anblick ;

er

ſchien zu

Es war

ein erfreulicher *

fühlen , wie er ſeine Erhebung? und fie zeigten

zum

Theil ihrer Tapferkeit verbanke ,

eine

Ergebung und Anhänglichkeit die das größte Bers

trauen verdiente und ausſprach. t .

Als ich den

Scheiß nach

dieſer Muſterung

fab ,

fragte eri mich, was ich von ſeinen Kanémboo's balte :

.

257 ich konnte nicht umhin meine Freude über ihre Dros nung und [ Regelmäßigkeit zu bezeigen ,

und er láchelte

als ich ihm verſicherte, daß . nach meiner Anſicht, er mit ſolchen Truppen die Uraber und Fezzaner nicht ſehr zu fürchten brauche.

Rbamadan , der , wie früher erzählt warb , fchon eine Zeitlang bei Rabſhary lagerte ,

erzählte mir von

einem zweiten Ungriff den die Mungowy in der Zeit ver. ſucht hatten .

' Er hatte ungefähr zweihundert und funfzig

Mann bei fich, darunter zwölf Uraber , in des Scheik's Dienſten , mit Flinten .

Eines Mörgens ,

wie es eben

Tag ward , zeigten ſich acht bis neunhundert Mungas, vorzüglich um die Štárle des Feindes kennen zu lernen, was Rhamadan verhindern wollte.

Es gelang ihm ſie

zurůdzuwerfen bis zu den Didigten, wo ſie im Vortheil waren, und ihm gegen dreißig Mann mit ihren Pfeilen tödteten. gelang .

Er brauchte nun eine Kriegslift,

die ihm

Er ſchien die Verfolgung aufzugeben und ging

zurúd : gegen Abend indeß zog er , am

Fluſſe hin , zu

einem Wafferplaß, wo er glaubte , daß die Mungowy hinkommen wurden zu trinken und fich zu erfriſchen , dort übexfiel er ſie und tódtete gegen vierhundert. Eine Reuterparthie ging , bald nad 3. Junius.

Tagesanbruch ab, unter Rhamadan und Dauood (Da. vid ) , um zu recognoſciren . ühr kamen ſie zurüd , Frauen und Kinder mit.

Den Nachmittag um drei

und führten gegen achthundert Ein Shouaa brachte ein ar:

mes Weib mit vier Kindern , zwei hatte ſie auf dem Arm , zwei faßen auf des Vaters Pferde , der bei der Vertheidigung ſeiner Lieben gefallen war. Denyam u . Glapperton.

1

Lucy brady, 17

258 ten ſie eine Unzahr ſchöner Pferde mit, und einige huna dert Dohren und Schaafe.

Die armen Wichte wurden

zu des Scheik's Zelt gebracht, wo ſie ein klägliches Ges ſchrei erhoben : er rab ſie an, und befahr" fie loszulaſſen : „ Gott behúte , ſagte er, daß ich weiber und Kinder eis nes Muſelmanns zu Sclaven machen follte ! Geht jurúd, ragt den ſchlechten und einflußreichen Unführern , die eure Månner auffodern ſich zu empören und Kafirs zu wer : den ,

daß ich eiligſt zu ihnen kommen

werde :

ſie will

ich ſtrafen , nicht die unſchuldigen und hůlflofen ."

Wir trafen

4. Iunius. -

gegen

Süden einen

ſehr ſchönen See, von einem dichten Gehölze eingeſchloſs fen , und die Stadt Basſecour, die funfzehnhundert bis zweitauſend Einwohner hat : jenſeits deſſelben faben wir zwei andere volkreiche Städte, Caroom und Batily , und dann nåher bei dem Fluß, der ungefähr vier Miles von Baſſecour iſt ,

einige andere.

Ich kam erſt nach Son:

nenuntergang zurúd ,

und fah wie die Kanemboos , die

immer auf der dem

Feinde

zugewendeten Seite den

Dienſt haben, für die Nacht geordnet waren.

Sie has

ben eine ordentliche Kette von Poſten , jeder beſteht aus fünf oder feche Mann , von der Hauptmacht bis zu eis ner Schaar, die gleichſam die Vorhut bildet , und die Fronte des Heeres dedt .

Sie liegen unter ihrein Schilde,

das ſie gegen Wind und Regen , der Feinde ichůßt.

Einer

und gegen die Pfeile

oder zwei von jedem Poſten

ſtehen Mache, und ihr beſonderes Feldgeführei gebt von einer Schildmache zur andern , jede halbe Stunde oder öfter , : die ganze Nacht hindurch. Störung im lager entſteht,

Sobald die geringſte

oder Pferde nach einem

259 Sturm fidh Iosreißen , ſchlagen alle an ihre Schilder und erheben ein Geſchrei, zu zeigen , daß ſie wach find. Viele bundert von den Munga ers 5. Junius. ſchienen ,, beugten ſich zur Erde und warfen Staub auf den Kopf , zum Zeichen ihrer Unterwerfung. alles

Nacht war

In

der

in Bereitſchaft nach der Hauptſtadt

zu ziehen, die Weiber, Cameele und das Gepád fouten an dieſer Stelle zurüdbleiben ; die Einwohner ſchickten . aber die Erklärung , wenn der Scheit ſtehen bliebe, wo er wåre , so woûten ſie kommen und ſich ihm ergeben. 6. Junius.

Einige Städte ſchickten ihre Por:

fteber und ergaben ſich, indem der Scheik feierlich ſchwur, daß er ſie nicht weiter beunruhig en wolle : Malem Fa naamy aber ,

ein Fighi von großem Talent , der Urs

beber dieſes Aufſtandes ,

berweigerte zu kommen ,

weil

er ſeinen Kopf zu verlieren fürchtete, er erbot fid, zu gleicher Zeit dem Scheiß zweitauſend Sclaven, tauſend Dchſen

und

geben *) .

dreihundert

Pferde

für den

Frieden , zu

Das Unerbieten warb zurúdgewieſen, da der

Scheit die Unterwerfung dieſes aufrühriſchen Hauptling 8 beabſichtigte, nicht ſeinen Tod oder Raub .

Wir hatten geſtern

Abend den Verſuch

gemacht,

zwei Raketen ſteigen zu laſſen , die aber , zu meinem

*) Dieſer Fighi war ein ausgezeichneter Mann , und der Ruf ſeiner Kenntniſſe und ſeiner Kunſt Umulete zu fdreiben , galt bei einigen noch mehr als der des Scheik's ſelbſt , auf den er gewiſſermaaßen eiferſüchtig war. Er hatte einige Jahre unter den Kerdies im Süden zugebracht und verſtand die Sunft die Pfeite zu vergiften. brigt zu werden .

Er war aber jegt nahe daran ernies

17

260 und des Scheit's großen Mißvergnügen , nicht gingen ; fie hatten durch den Transport gelitten .

Heute Abend ſchidte er und bat , ich möchte es doch mit zwei anbe.

ren verſuchen , und mit Gottes Hülfe fie

beſſer aufſteis

gen laſſen ."

WIth würde mein Möglichſtes thun," war meine Antwort , und ſie gingen gut. Es war in der hat ein fchöner Anblid , da es recht bunkel war , und er erregte großes Staunen .

Einige von den Abgeorba

neten der Städte im Weſten warfen ſich zur Erde und beteten eifrigſt, als die Raketen bei'm Herabfallen plak. ten .

Malem Fanaamy batte ſeinen Sohn, einen Mann

von etwa dreißig Jahren , geſchickt , der auch dieß wun . derbare Schauſpiel mit anfah . Den folgenden felbſt.

Tag

erſchien

Malem

Fanaamy

Seine Untergebenen waren unruhig geworden ,

und da ihm

keine andere Wahl blieb , kam er auf eis

nem ſchönen weißen Pferde, mit tauſend Begleitern ; ina dem er vor dem Zelte des Scheik's abſtieg, warf er fich zur Erde, und er wollte Staub auf fein Haupt ſtreuen das unterblieb aber auf Befehl des

Scheit’s und der

1 Fighi ward ihm vorgeſtellt.

Wie es bei ſolchen Geles

genheiten Sitte iſt ,

er in ármlicher Kleidung,

erſchien

mit unbededtem Haupte.

Der Scheit nahm feine Unters

werfung an , und als er eigentlich erwartete , fein Jos deburtheil'zu hören , ward er mit acht ſchönen Soben bekleidet, und ſein Kopf ro did als ſechs andere gemacht, mit Hegyptiſchen Durbanen . 11. Junius. Das Feſt des Wide mar ba , bas

Ende des Rhamaban , der Neumond ward mit lautem Geſchrei und

mit Flintenſchůſſen begrüßte und unſere

261 legte Ralete mußte ihm zu Ehren ſteigen .

Borher ging

eine : @alve; die meine Neget gaben , mit zwei Carabia nern , zwei Paar Piſtolen und meiner Flinte , was eine große Freude verurſachte , denn tein Bolt liebt fo febr wie diefes Schießpulver und Dampf. aufgang waren alle truppen

Mit Sonnen ,

unter

Scheit und die anführer zu Pferde ,

den Waffen , der in

ihren ſchönſten

Kleibungen , fie umritten das Bager und beteten in einis ger Entfernung . Die Häuptlinge: zweier Städte tamen heute , brachten aber keinen Wribut. Wir

beſuchten den Scheit gegen Abend , ihm . Glück zu wüns fchen , daß der Rhamadan borüberwenau Fn sber Nacht hatten wir einen furchtbaren

Statmw.iwist bemerkten

eine fonderbare. Gewohnheit der eingebouden gleich nach dem Regen graben fie eine ungeheure Grube und wenn trocknen Sand kommen ,

fie auf den

auf nieder , um eti

den

11. Junius.

legen

ſie ſich dara

feuchten Boden zu vermeiden.d Um die unerträgliche Hiße der Beltegu

vermeiden , da wir beute liegen blieben , ritten wir nach der Stadt Gomſee , ehe die Sonne noch zu heiß ſchien , und brachten

faſt den

fel einer Hütte zu ,

ganzen Bormittag in dem Win

welche einer Frau gehörte , die um

Urznei zu erhalten im Lager geiveſen war.

Sie erkannte

fo wie ich in die Stadt lam :

eigentlich wollte

ich durchreiten , um zu einigen großen

Samarindenbåu

mich ,

men und Mangos , die nahe am See ftanden , zu kommen : fie bat aber fo bringend , Baß ich nicht verweigern konnte in ihr Haus zu geben . Ihr Mann war ein Vorneho & mer und ihre Sütten zeichneten ſich vor anderen aus. In einem

Baun von Matten

fanden drei Hütten , eine

262 für den Mann , die Sclaven .

die beiden andern für ſeine Frau und

Sch nahm Beſitz von der erſten , und nach

dem ich Milch genoſſen hatte und eine Art

Brein aus

Guſſubmehl,

wenigſtens

Honig

und Pfeffer ,

famen

hundert Männer und Frauen , imich zu beſuchen.

Dieß

ift faſt die außerſte unter den Städten in Bornou ges gen Weſten . ; Die

Bornuet

ſind nicht

kriegeriſch , die

Weiber nicht ſchon , ſie ſind aber gutmüthig und beleis digen . Niemand : in einer. Stunde war ich fo vertraut mit ihnen , als ob ich Sahre unter ihnen geweſen wäre. Das Schickſal wollte aber , daß wir nicht als ſo Freunde auseinander" geben foliten .

gute

Um Mittag brachte

mein Wirth seine fchöne Haut von einem wilden Dch . ſen und Waſſer, und bat, daß ich aufjener betén (sully ) möchte , als ich mich weigerte, kamen die gewöhnlichen Frägen , und ich 8.

erklärte zuleßt

b ., daß ich kein Moslem

man

daß ich nicht betete :

fey .

Sogleich

flüſterte

Kerdie, Kerdie, die Frauen hielten ihre Hand ems '

por, die Männer zogen fich etwas zurück, und ich fand, daß meine Guaſt bei dem Volke ſchnell

abnahm .

Keine Caravane darf Kouka betreten, während der Abweſenheit des Scheik's , und die Kaufleute dürfen ohne feine Erlaubniß keine Waaren zum Verkauf ausbieten. Eine Kafila aus dem Sudan , aus zehn Kaufleuten bes ſtehend , mußte deßhalb nahe bei uns fich lagern , und die Bewegung " des Heeres: abwarren . Sie hatten faſt bundert Sclaven , die meiſten weiblichen Geſchlechts, Mådchen von acht bis zwölf Jahren , einige aus Nyffee und noch weiter gegen

Weſten liegenden kändern , fie

waren dunkel kupferfarb und ſchon gebildet, wenige trus

263

gen Eifen.

Die mannlichen Sclaben , von

denen die

größere Zahl noch jung war, waren Paarweiſe zuſama mengefchloffen

mit eiſernen Ringen um die Schenkel :

fie lachten aber und ſchienen Die

Kaufleute

fich gut zu befinden . ,

pflegen gewöhnlich einert Sclaven

dahin zu bringen , feine Gefahrten zu überreden, daß , wenn fie nach Iripoli kommen , ſie ihre Freiheit erhalten und in Roth gekleidet werden (eine Farbe , welche die Neger über

allescrlieben ) ; durch dieſe Vorſpiegelungen fügen

fie fich rubig , und zum Entlaufen ſind ſie zu fern von ihrer Heimath .: Wenn die hundert, ja tauſend Gerippe die zwiſchen bier und : Mourzuď im Winde bleichen , nicht Ichon den Sammer dartbåten fo würde das veranderte Ausſehen der Sclaven

hier : (wo fte noch ziemlich

náhrt werden ) und der Zuſtand, in welchem

ges

ſie gewohnt:

lich Feszan erreichen, nur zusbeutlich zeigen , welche Beis den ſie zu ertragen haben, ſobald ſie das Negerland veclaſſen ? Ein Umſtand trug fich zu in den lekten zwei Taa gen, der großes Aufſehen unter den Häuptlingen mach , te, und während er zeigte, daß der Steik bei der uns umſchránkten Gewalt auch ein Gefühl für Gnade Máßigung habe,

und

ſo lernte man auch fein ungebildetes,

ununterrichtetes Volkvon berliebenswürdigen Site kennen. Barca Ghana, Teinem Generat und Liebling, Befehlshaber ůber große Diſtricte, dem Manne, den mit Ghren zu überhaus fer ihm eine Freude war, der mehr als funfzig Sclavinnen , úbet stuudet.Scladen hatte ,

dieſem wiperfuhr eine Des

müthigung, die mir außerſt nahe ging.

Der Scheiß, als

er Geſchenke unter die Hauptlinge vertheilte, fdrickte ihm ein Pfrida das er ſchon einein anderen verfprocen bats

264 te , und als Barca Ghanaferſlicht warb es zuró đJuges ben , wurde er darüber ſo aufgebracht, daß er alle Pferde zurůdſchicte, die ihm der Scheit gegebert" Batte, uno speso klärte , er wolle in Zukunft gehen , oder " Feine Seigenen ! reiten .

Der Scheik ließ ihn

Gegenwart natt ausziehen ,

ſogleich holen , ihm den

in feirier

ledernen

Gürtet

umlegen und nachdem er ihm ſeinen Undant vorgewora fen ,

befahl er ihn

verhandeln ,

ſogleich an die Eibbookaufleute ju

da er noch immer ein Sclave war. Der

Liebling, ſo gedemüthigt und in Ungnade, warf ich auf die Knire , und erkannte die Gerechtigkeit ſeiner Beſtras fung : er flehte für ſich felbſt nicht um Verzeihung, sons dern bat nur, daß von den Reichthümern , die er det Güte feines Herrn verbante , würden .

feine Frau und Kinder verſorgt

Im folgenden Tage aber, als der Befehl aus :

geführt werden

ſollte , fielen die Kaganawha

(ſchwarze

Mameluđen ) und die Unführer der Shouaas dem Scheit zu Füßen ,

und obgleich Barca Ghana bei feiner

Erhes

bung fie übermüthig behandelt hatte , baten fie für ihn um Gnade und Wiedereinſeguug. Da der Schuldige in dieſem Augenblid erſchien , um Abſchied zu nehmen , fo warf ſich der Scheit auf feinen Seppich zurüđ , weinte wie ein Kind, geſtattete dem Barca Ghana, der nahe an ihn herangekrochen war, ſeine Kniee" zü umarmen , nannte alle

ſeine Söhne und verzieh ſeinem reuigen Scaven .

Kein Herrſcher einer civilifirten Natur kann von feinen Unterthanen mehr geliebt werden als der Scheit : unb er ſteht ausgezeichnet da, unter den Orientalen ,

durch ſeis

nen Muth , ſeine Trefflichkeit und Einfachheit. Den Abend war ein großes

Freudenfeft...

Die Trommeln értónten :

265 die Kanemboosi jauchzten und ſchlugen ihre Schilder : al: les war erfreut, und Barca Ghana in neuen Zoben und einem koſtbaren Bournus, ritt um das Lager, von allen Unführern im Heere begleitet. 31.

18. Sunius .

Wir traten unſern Rúdweg nach

Kouka an , nach einem Feldzuge, der für mich ſehr inter's effant war , und worin der Scheit große Klugheit und Beſonnenheit gezeigt hatte : idenn obgleich er das Mungas Bolt zu vernichten drohte , fo ware es doch ganz gegen feinen Bortheil geworfen , die Drobung fu bwUziehen , went er auch wirklich Kräfte dazu gehabt båtte. find ein machtiges Bolt,

Die Munga's

fie können zwölftauſend Bos

genſchůßen in's. Feld ſtellen, ihre Pfeite ſind viel långer als die der Felatahs und ſie wiſſen ſie noch ſchlimmer als dieſe zu vergiften . Eine solche Nation , die durch die beſtån . digen Fehden mit den Felatah und Tuariks ſehr im Kriegeges ůbt ift. burch ſanfte Mittel zu gewinnen , war für den Scheif fehr wichtig, was er recht gut einfah . Die Muns gowej fechten alle zu Fuß, die Bornuer faſt alle zu Pferde: das Fußvolk entſcheidet aber hier, wie bei uns, gewohn: lich im Kampfe, und feine früheren Siege verdankte er größtentheils den Speertrågern von Kanem :7 hatte man noch keinen Gebrauch von dem

Bibjekt

Zuwachs vor

Starke gemacht, den Bornu durd die Verbindung mit den Mungowy erhielt,

dieß beabſichtigte der Scheiß bei

der jebigen Unternehmung. achtete er ſehr ,

Ude folche Rúdfichten bes

ſo wie die Anzahl reiner Feinde und

feinen eigenen Ruf als Malem (Schreiber ), um das zu Stande zu bringen ,

was er durch die Waffen allein

ſchwerlich durchgelegt hátte.

Man erzáhlte, er habe drei

266 ganze

Nächte Zauberformeln

geſchrieben , durch deren

Kraft waren die Specre manch'er

feindlichen Anführer

am Morgen ſtumpfs und ſchartig geweſert, ganze Kocher mit Pfeilen wurden zerbrochen gefunden , und die Wafi fer ausgetauſchts andere Führer waren von Krankheis ten überfallen

alle von Furcht. Uuch meine Raketen

den Mungowy eine entfehliche Furcht eingejagt

follen

haben: ihr Anführer, Malem : Sanaamy i exfrårte ; 0 ), es telfe nichts einem Scheit des Korans, der folche Münder tbate ,

fich

( Sünde.)

zu widerregen ,

und es

fell

fogat haram

Dieß Bekenntniß der Unfähigkeit mit Ei kan

nemy zu ſtreiten , bewoog das Bolt fich zu unterwerfen. 12 C.

Einige von den Leuten aus "Munga wurden zu mir

geführt, ſie waren ganz Bornuer , eben ſo einfach, gutara tig und häßlich .

Malem Fanaamy felbſt war ein lusus na

turae, er hatte auf der einen Seite einen ſtarken Bart, auf der anderen kein Haqr.

Schon die war unter eis

nem fo unwiſſenden Bolle hinreichend ibm Schüfer zu ber's fchaffen , die bereit waren zu glauben ser fry mit hdheten Kraften

begabt.

In

dieſen Gegenden reichen einige

Kenntniſſe hin , einen Mann in den größten Ruf zu brins gen und ihm ſein Uuskommen zu ſchaffen .' leute von den unbedeutendſten Fähigkeiten , die in Mekka gewefen was ren , die aber durch ihre Erzählungen , von den Bändern und Völkern , die ifie auf ihrer Reiſe geſehen haben, und terhalten

werden mit der

größten Uthtung behandelt

und jedes Haus iſteht ihner , offen ; jeder Europäer, der diefe Gegenden bereift , kann durch ſolche Mittet. Einfluß erhalten ,

der ihn in den Stand regen kann , ſeine Abs

fichten mit großer Leichtigkeit zu erreichen ....

267 19Den 119. Junius tehrten wir nach Kabrhary zus růd

und fanden , daß man bei'm Wiederaufbauen der

Stadt große Fortſchritte gemacht habe. Der Scheik gab eine Summe Geldes dazu her und erließ den Bewohnern für ein Jahr den Iribut : alle waren daher fros .

Die

von den Frauen

Atowany Shouaas ſind hfer bedeutende

beſuchten uns einige den Abend , die fehr ſchön warenz und obgleich fie eine Kupferfarbe haben , nennt man ſie werden ſie von den Eingebors

hier weiß , und deßhalb nen

nicht fehr geſchållit,

6dwarz

gilt für ſchon .

*

Schwarz, und nut

denn

Ich badete Beute Morgen im

Gambarou, der arme Dr. Dubney blieb am Ufer. Es gab bier lebendige Muſcheln in Menge,und am Grunde des flufa fes fand ich einige Schalen von *1

achten

Peclenmuſcheln .

Máhrend unſeres Iufenthaltes in fabſhary battet

wir wieder

einen

heftigen Sturm

an dem Verfahren der Shougas , anzog .

Ich

fah wie

und dergógten uns alb das Wetter beri

alle febr ámfig mit ihren Spees

ren Gruben im Sande machten ,

die offenbar zu klein

waren , als daß ſie ſich ſelbſt hineinlegen konnten , und wir waren nicht wenig , erftaunt , Hoſen

als fües ihre Hemden und

zwei bis drei Fuß tief im Sande verſcharrteni

die fie , ſobald der Regen aufhörte , 'wieber ausgruben und ganz iroden angogen , mit ſehr behaglicher und zus Es ſchadet ihnen nicht ihren natten friedener Miene. Leib der Wuth des Unwetters Preis zu geben , während wir ,

die immer bedeckt gehen , Fieber 1und Schmerzen

baben, die ſie nicht kennen . Wir hörten heute , mit

einem großen

daß die Bewobner von Wabay

Heere " einen Einfall in Begbarmi

268 gemacht und wieder alle Stabte ausgeplündert: hätten : eben ſo, daß man unſere: Hütten in Kouka erbrochen hatte, und daß einiges von unfern Saten , geftoblen wäre.

wenn nicht alles,

Die erſte Nachricht zeigte ſich bald als

falſch, die zweite war aber leider

nur zu wahr. . Hill,

Bett hüten müſſen , und

man batte vierzehn Tage . Das

während der Zeit war es gefcheben ." 23. Junius. Wir waren noch immer auf dem Nu&wege und richlugen unſere Zelte wieder an den Ufern des Muggaby auf .

In allen ,Walbungen

den von einer Shierart , too

genannt wird ,

Der rothe Stier ;

die von den Bornuern Koroos

von den Arabern el buger achmer,

einige von

gejagt , und einer gerieth

und

der

dieſen wurden heute auf

unter unſere:Reuter.:"Das

Thier hat ungeheure Hörner Dchſen

leben Heers

und fteht zwiſchen dem

Antelope ; Speere

wurden in Menge

darnach geworfen , aber es entkam , obgleich einige ftes Die Pferde waren ſehr erſchredt und mehs

den blieben .

tere Reuter wurden abgeworfen . 5. Die beiden Kafila's vom Supan zogen “ heute bei uns vorbei

auf ihrem Wege zum

Sudan ; ſie beſtans

Den aus hundert und funfzig Sclaven , mit zwanzig Kaufleuten und ihren Dienern , und dreißig Cameelen . Die meiſten aus unſerm hen

zu

ſehen ,

Lager liefen hin , fie vorbeizie

da es Sitte ift, bei

die armen Schlachtopfer daß die Kaufleute , am meiſten fröhnen ,

die

dieſer Gelegenheit

berauszupugen .

Man

ſagt,

auf diefe Weiſe ihrer Eitelfeit

die geringſte. Anzahl verlieren fole

len.sh fah mehrere die weinten ... 1.89 Wir beabſichtigten dieſen Abend, ein Nilpferd zu tód :

269 ten , da fich dieſe Sbiere in dem See bei unſerem Bas ger aufhalten , ein heftiges Gewitter hinderte uns aber Zeugen

eines

für uns ſo

Das Fleiſch gilt

neuen Schauſpieles zu ſeyn.

für einen Lederbiſſen.

batten wir Gelegenheit uns ſelbſt zu dieſe ungeſchlachten ;

Den Morgen

überzeugen ,

daß

gewaltigen Thiere durch muſikalis

ſche Tóne herbeigezogen werden , wenn ſie auch nicht ſehr angenehm find : ſo wie wir am Ufer des See's hins zogen , folgten ſie den Trommeln der Unführer ſo weit ſie konnten , und bisweilen kamen ſie ſo nahe , daß vor dem Waſſer, das ſie aus ihrem Maule ſprúgten, die am Ufer gehenden Leute beneßt wurden.

Ich zählte funſa

zehn, die zugleich rich an der Oberfläche zeigten , meinn Diener Columbus traf den Kopf des einen ,

ſchrie fo laut

bei'm Untertauchen ,

und dies

daß die anderen in

einem Augenblide verſchwanden . Wir machten

einen langen Tagemarſch bis Dum;

maſat, dann rafteten wir bis zum nächſten Nachmittag. Hier ging

das Heer aus einander : die Sbouaas und

Kanemboos kehrten in ihre Heimath zurúd. Mit Tagesanbruch brachen wir auf, der Scheit ließ uns rufen, neben ihm zu reiten , und begleitet von faſt als len die in der Stadt zurüdgeblieben waren , und nun entgegenſtromten ,

um den Scheiß zu begrüßen ,

wir wieder in die Hauptſtadt ein ,

zogen

unter dem Sauchzen

der Männer und dem Gefreiſch der Weiber.

Die Kafila ,

die während dieſes Zuges aus dem

Suban kam , brachte einen jungen Fighi mit aus Sima buctu , den Sohn eines Häuptlinge der Felatah , Ubbal Gafſem ben Maleky genannt.

Er war auf dem Wege

270 nach Hage und hatte Timbuctu , wie es Sitte iſt, vera laſſen , ohne etwas bei ſich zu haben als ſein Hemd, die lumpen deffelben vertauſchte er unterwegs gegen ein Schaffell und er lebte ganz von milden Gaben . war ein frommer, verſtåndiger Mann, ohngefähr 16

Er. Jahr .

alt, dunkel - kupferfarb , aber mit ſchönen , ausdrucksvol. len Zügen . Er war fünf Monate von D'jennie und ſehr erſchöpft durch Anſtrengung und Mangel an guter Nah , rung .

218 der Scheit ihm eine Lobe ſchenkte, fagte er,

er halte es für Sủnde

fie anzulegen .

Wir waren auf

dem Zuge nach Munga als er antam , und zur Zeit des Abendeſſens erſchien Ubbal Gaſſem geröhnlich bei unſern Belten , so ſchlecht das Eſſen auch war," To 30g er es doch dem Mehl und Waſſer vor, das er anderswo erhielt . Er erklärte, er könne kaum glauben , daß ſo gute Leute wię wir nicht Moslims fcyn ſollten : er hatte aber ſchon von Chriſten gebört , und

als

ich ihn

fragte wie und wo,

erzählte er folgendes . Mehrere

Fabre vor meiner Geburt kamen weiße

Männer , Chriſten , von Sego nach D’jennie, in einem großen Boote , das ſo groß war wie gwei von unſeren . Die Eingebornen fuhren zu ihnen in ihren Canots , fie wollten ihnen kein Leid zufügen, aber die Chriſten was ren beſorgt, fchoßen mit Flinten , tödteten einige in den Sanots , und kamen nach Timbuciu , wo der Sultan eis nen ſeiner Häuptlinge zu ihnen ſchi & te, der mit ihnen fprach .

Die Chriſten klagten , daß die Leute ſie båtten berauben wollen ; der Sultan war gútig gegen ſie und

gab. ihnen Lebensmittel.

Dennoch ſchifften ſie plöglich

in der Nacht ab dieß verdroß den Sultan und er hatte

271 Leute mit ihnen gefchidt, wenn ſie nicht voll Furcht gewes fen waren . Er fendete ihnen Bote nado , fie vor der Gefabr zu warnen, da im Fluſſe ſpißige Felfen ſind : die Chriſten fuhren aber weiter, wollten auf jene Leute nicht hören Unſer Berichterſtatter hatte nie ges

und kamen alle uin .

hört, daß etwas , von ihren Sachen gerettet fey , erin nerte ſich aber oft einen Mann bei ſeinem Vater geſehen zu haben, der in einem der Canots war, die ihnen nach . Er brachte fuhren , und der ſie hatte ſcheitern reben. did. Kunde davon nach Zimbuctu .

Ihre Ankunft machte

großes Uufſehen unter dem Volke und man ſpricht bis auf den heutigen Tag davon.

hatten Geſchút an

Sie

den Seiten ihres Bootes befeſtigt, was man nie zuvor in Zimbuctu geſehen hatte, und ſie regten die Leute ſehr in

Schreden . Abdal Gaſſem war eine Urt

Wunder , er konnte

den Koran vom Anfange bis zum Ende herſagen . Ich fragte ihn mehrere Maly was

fie thun würden , wenn Wir Wir würden es

wir nach Iimbuctu geben wollten ? =

euch machen , wie ihr es mit mir macht, euch Eſſen und Trinken geben . und

freundlich

Der Sultan iſt ein großer Mann, milde gegen Fremde. , Biele

denen im Boote nicht áhnlich ,

Weiße , - aber

kommen nach Djennie

und eben ſo die Diener dieſer Reute , die er für Chriſten hielt, aber nicht nach Tianbustu : ſie tamen von Waſſer, und vermittelſt derfelben

dem großen

verſorgen

tahs zu D'jennie Limbuttu mit Tüchern

die

Felda

und Seiden ,

zeugen ., gelb und roth , und mit Flinten, die ſehr ges ſucht werden.

Er wußte nicht was dieſe Weißen das

gegen erhielten, er borte immer Sclaven und Goldſtaub.

.

272 Der Sultan von Timbuctu “ iſt ein "Fehr großer Mann, er geht nie aus auf Sclavenjagd ( ghrazzie ): aber feine Sclaven ziehen aus , und bringen viele Sclaven , befons ders Weiber, aus den Kandern der Serties, die rings um ihn ber liegen.

Bu D'jennie und Melli,

unterworfen

Timbuctu

meiſtentheils

ſind,

die beide

beſteht die Bevölkerung

aus Felatabs. Die ganze Straße nach

Jimbuctu iſt von Moslims bewohnt, jedoch nördlich und ſúblich von der Straße leben sterdies, die bisweilen die Stafila's angreifen, aber ſie haben große Furcht vor Bello , der die Kaufleute ſüßt. reben Eine Sprache ;

Kaſhna , Kano , Houſia Limbuctu , D'jennie, auch eine

aber fie ſprechen aud die Sprache der Felas

Sprache ;

tah. Bu Sego beſteht die Bevölkerung aus Neger, Kerdy, Kaffir.

Sego, D'jennie und Timbuctu unterhalten alle

Verbindung nur zu Waſſer ; der Fluß iſt ſehr breit und heißt Qualla ; und zu Fabra werden alle Sachen die man von Simbuctu wegfdhidt oder die babin ſollen, eins und ausgeſdifft. Kabra iſt nur fünf Stunden von Tima buctu . Er hörte immer, daß der große Fluß, der viele Namen und Urme hat ,

von Nyffe ſüdlich herlomme,

zwiſchen hohen Bergen .

Der Fluß zu Kano

iſt nicht

derſelbe, er glaubte es fey eigentlich ein See, kein Fluß. Auf dieſe Nachrichten verlaſſen.

kann man

ſich

glaube ich,

Ganz anders wie alle Mauriſchen Kaufleute,

tie oft von anderen unterrichtet ſind , die ſelbſt belohnt wurden das zu beſchreiben was ſie nie ſahen , und die vorbereitet tommen das zu ſagen was der Fragende am liebſten hören will, war dieſer junge Mann gewiß vors her nie befragt worden, ehe er meine Fragen beantwors

273 tete : er berſtand wenig Arabiſch, war auf ſeinen langen Reiſen kaum beachtet, auf welchen er von

einer

Saras

vane zur anderen gekommen war. Er verließ Kouka im Auguſt, um , mit einem

als

ten Fighi, nach Wabay zu gehen , und hatte nur einen ledernen Sad für getrodnetes Getreide und eine Bous teille zum Waſſer.

Ich gab

ihm einen Dollar , ſeine

Ueberfahrt über das Rothe Meer zu bezahlen , den er in fein Schaaffell nåbete : ich hörte aber nachher, er rey in einem Urm des Tchad ertrunken. ein Shouaa gemacht,

Mir erzählte dieß

aus Waday , haben dieſe aber ausfindig

daß

er im Beſite eines Dollars war , ſo iſt

es , wahrſcheinlich , beuten.

daß ſie ihn ermordeten , den zu ers

1

Denham u . Clapperton,

18

1

a p i tel.

Fủ n fte § Na ſje

I abre

Der Scheik ſprach die Lemonen

t

%

richten aus England

fouka.

uns heute in ſeinem Garten :

und Feigenbaumé

deren Unblic erfreute.

in

Da

hatten einige Früchte,

er wußte daß

wir Nacha

batten , that er einige Fragen in

Bezug auf Morea , wo die Griechen und Túrken

ges i

kämpft håtten. Er hatte Einiges über die frühere Herr, lichkeit dieſes Landes geleſen , und war erfreut daß wir die Wahrheit ſeiner Nachrichten beſtätigten .

Dann kam

er wieder auf die Geſtalt der Erde , und wünſchte die Art kennen zu lernen , wie man erfahren Geſtalt ſie habe :

hatte , welche

in einigen ſeiner Bücher ſtehe, ſagte

er, ſie ſen vieredig .

Uus Tripoli hatte er ein Phosa

phorglas erhalten und wußte nicht was es rey, es ward gebracht und als der Docht brennend herauskam, ergoßte es ihn und alle andern febr. Ich

wollte dieſen Morgen mit

von Beni Haſſan an den Ichab

einigen Shouaas

auf die Sago gehen,

da es aber Sonntag war, unterließ ich es , jene gingen

275 aus und brachten einen ganz jungen Elephanten mit Fuß hoch , und doch

zurüc, er war erſt drittehalb

ro

ftark, daß drei Männer ihn halten mußten , um ihm ets was Milch einzugießen . Achmeds ben : Shensen ,

ein Uraber aus Uugela , Doctor ,

ein unglücklicher Dulder ,

kam immer zu dem

um Urznei zu erhalten :

und wenn wir ihn anſaben,

konnten wir nicht umhin Gott zu danken , daß

er uns

gegen folche Leiden geſchůkt habe. 2. Vor etwa zwei Jaha ren , in einem Gefecht mit den la Sala Shouaas, hatte er drei ſchwere Wunden erhalten ,

eine am Kopfe , die

eine tiefe Narbe gelaſſen hatte , eine andere am Urm, weil der

die ,

Speer vergiftet

war ,

nie heilte

und

jekt einige Zou groß war , dann war ihm ein Speer, wie er auf der Erde lag , in den Mund gefahren , hatte ſen

einen Theil der Kinnlade und Båhne und

war

durch

den

Baden

weggeriſ,

gedrungen .

Rurz

nach dem Feldzuge war er von dem ſogenannten Gries chiſchen Uusſak úberfallen, dadurch war ſein Körper zur Hälfte mit håßlichem , ſchwarzen Kusſchlage bededt, und er litt an unerträglicher Reizbarkeit. Dr. Dudney und Hillman

waren beide zu krant,

um mit uns zuſammen eſſen zu können : die Hiße

am

Lage, Feuchtigkeit am Abend waren uns allen beſchwers lich.

Ich pflegte jedoch immer

des Morgens auszuge.

hen , und einige Enten oder eine Gans zu fchießen , die uns zum Mittagseffen aushalfen , obgleich fie waren und nach Fiſchen

ſchmeckten .

nun ein beſſeres Anſehn ,

fehr zábe

Das Land erhielt

durch den Guſſub der jekt 18

276 rund um Kouta aufwuchs ;

man fået ihn im Unfang

der naſſen Sahreszeit. In einem lande fas man immer bei den Felde

ſo

wenig angebaut iſt, hat

die Wahl : und wer etwas

fåen will nimmt irgend ein Stúd ,

das

im derfloſſenen

Sahre nicht beſtellt war, und es wird dann ſein Eigen. thum .

Zwei Monate nach der Saat fáüt die Lerndte

und andere Arbeit hat Es

man das Jahr hindurch nicht.

gab dieſen Morgen eine

eigene Unterſuchung

vor dem Scheik, die zeigte wie einfach er war und dem Worte des Propbeten ergeben . Ein Shouaa hatte, in der verfloffenen Nacht , bei einem Wortwechſel, einen Mann erſtochen .

Der Bruder des lektern foderte Blut ,

als die Sache vor den Kadi kam ,

ergab ſich , daß

und der

Shouaa den Getódteten drei Mal aufgefodert hatte reis ne Thüre zu verlaſſen ,

wenn

er irgend an den Pro.

pheten glaube : dieſer blieb aber immer und war ihm beſchwerlich, bis jener ihm endlich rechs Wunden beis brachte.

Der Radi entſchied,

daß nach einer ſo bes

ſtimmten Uuffoderung der unglückliche Mann hätte wega geben ſollen ,

daß ſein Bleiben ein deutlicher Beweis

ſey , taß er nicht an den Propheten glaube : er ſey ein Stafir, felbſt Schuld an ſeinem verdiene keine Strafe .

Tode und der Mörber

Der Unklåger appelirte an den

Scheik, der ihm erklärte , nach Gottes Gefeß, das dem Propheten offenbart worden , und

das in dem G'tab

( Buche) geſchrieben Tey , heiße es , Auge für Auge, Zahn für Zahn , Leben für Leben , aber er rieth ihin eine Buße ſtatt Blut zu nehmen .

Der hartnådige Araber

ließ ſich aber nicht bewegen, und ſchrie laut um Gerecha

3

277 tigkeit: der Scheiß erklärte dann, er kenne nun das Ges ſet, er könne thun was er wolle. Der Gefangene ward zur Stadt hinausgeführt, und der Bruder des Getódtes ten zerſchmetterte ihm den Kopf, mit einer eiſenbeſchlagenen Keule, die die Shouaas bisweilen zu führen pflegen . Dieß galt für ein außerordentliches Ereigniß in Bornout Ich fuhr fort Urabiſch und die Sprache von Bor : nu zu lernen ; außerdem beſuchte ich Barca Ghana zwei oder drei Mal die Woche,

bisweilen beſuchte er mich ,

ſo daß mir ſelten die Zeit lang ward : er kam aber ims mer zu Pferde und mit ſo vielen Begleitern , daß meine kleine Hütte ganz in Unordnung gerieth .

Ich glaube er

ging faſt zu niemand in der Stadt als zu mir, den Scheit ausgenommen .

Kein Großer beſucht hier einen Gerins

geren, oder geht von ſeinem Hauſe nach dem des Scheil's, ohne ein feinem Range angemeſſenes Gefolge ; und der Kashella, als er mir Vorwürfe machte , das ich allein durch die Straßen ging , war ſehr erſtaunt als ich ihm ſagte, daß unſer König das auch thate , und daß er oft, ganz wie einer ſeiner Unterthanen gekleidet, mit einem Stallbedienten ausritte. Da er wußte welche Macht er bes fibt, fo fiel ihm dieß beſonders auf.

„ Nein , fagte er ,

wenn der Scheiß das thấte, ſo würde keiner ihn achten ! " -Ich verſetzte : ,,in England wird der König , je öfter er dieß thut, nur um ſo mehr geliebt und geachtet." Zwei Entſcheidungen des unter dem Volfe

große

Scheik's hatten kürzlich

Bewegung

Berurſacht.

Sclave eines Mannes war mit der Frau eines ande: ren , eines Freien, getroffen worden , und der beleidigte Ehemann foderte

ſeine Beſtrafung.

Der Scheiß vera

278

dammte beide Schuldigen, fie ſollten neben einander ges hångt werden . Der Eigner des Sclaven machte aber Einwendungen und erklärte , der Lusſpruch fer , in Bes zug auf die Frau , gerecht, denn ſie hätte ven immer von der Arbeit abgehalten ;

ſeinen Sclas

wenn aber der

Scheit den Sclapen zum Tode verurtheilte ,

ſo mußte

der Mann der ſchuldigen Frau ihn entſchädigen , da er arm rer .

Das wollte der beleidigte Ehemann nicht.

,,Ach ! rief der Scheit, wie oft wird der Mann durch Wei. ber zu ſeinem Unglück Wurzel

aller feiner

verleitet , und doch find ſie die Gludſeligkeit !

Er ſelbſt zahlte

dem Eigner den Werth des Sclaven und den folgenden Morgen wurden die Schuldigen vor der Stadt gehängt. 8. Uuguft.

In der vorigen Nacht brachte ein

Mann einen großen Vogel, Dubara genannt, eine kleinere Art jagen des Paſcha von Tripoli Söhne tågtich mit Falken : dieſer war ſehr groß ,

wog über zwölf Pfund,

und wir gaben dem Manne über zwei Engl . Schilling für ſein Geſchenk, in

grobem Tuch ( Gubbuk) .

Heute

Morgen , vor dem Frühſtúd, brachte er einen noch grós Beren , wofür ich ihm indeß nur die Hälfte gab .

Dieſe

Bógel zeichnen fich durch den Glanz ihrer großen Aus gen aus , welche die der Gazellen noch übertreffen *) , und ihr Fleiſch hat ebnlichkeit mit dem der Faſanen . In dieſen fúblichen Gegenden

ſind alle Geſchäfte

und Luftparthien ſchon geendigt , ehe die meiſten

Leute

*) Die ſchönſte Jüdin in Iripoli heißt Mesrouda - eyum el 1 Oubara, Mesrude mit den Augen des Dubara.

279 in England ausgeſchlafen haben, und ich ritt dieſen Mora gen mit Tagesanbruch aus , um die Feierlichkeit einer Hochzeit in Bornu anzufeben .

Das Mädchen war aus

Angornou , und des Bråutigams Freunde , zwanzig bis dreißig an der Zahl, ritten ſchon gepußt ſie zu kommnen .

bewill.

Sie ſelbſt ſaß auf einem Ochſen, deſſen Rúa

den mit blauen und weißen Deđen behangt war und ihr folgten vier Sclavinnen , beladen mit Strohlórben, hölzernen Schaalen und irdenen Topfen , zwei andere Duhren trugen den Reſt der Ausſteuer, Deden und son ben .

Bei der Braut war ihre Mutter mit vier jungen

Mádchen , welche die Brautjungfern machten .

Wir gale

loppirten mehrere Mal zu ihnen , was hier die gewohna liche Art der Begrüßung iſt.

Die Frauen verbúllen ihr

Geficht, und ſchreien zum Dant ; die Männer werfen rohne ihre Pferde herum und kehren mit niedergeſchla genen Augen zurůd , denn es würde als ſehr unzart gelten , wenn ſie die Braut anſåben.

Die Braut geht

dann , mit ihrer Mutter , nach dem Hauſe des Bråutis gams und bleibt dort eingeſchloſſen bis zum Übend , dann wird ſie ihrem fünftigen Ehemann úbergeben : den gans zen Tag muß dieſer entweder in den Straßen ſich zeis gen, mit einem Gefolge hinter ſich, oder auf einem era böhten Plak à la sultan in ſeinem Hauſe fiken , aus : ftafſirt mit allem Pub , den er nur kaufen oder borgen kann : das Volk drångt ſich dann zu ihm , blåſt, auf Hörnern , trommelt und ſchreit: ,, Engouboron degah ! Alla Kabunsho ! Alla Kiara ! -

Mögt ihr ewig leben !

Gott regne euch ! Mögt ihr graue Haare erleben ! " antwortet nichts, ſondern guckt albern umber.

Er

280 11. Luguft.

Der Scheit ſchidte heute und ließ

uns ſagen, da wir geſtern den Zuſtand unſerer Caſſe erwähnt hatten, ſo wolle er alles Geld was wir nóthig hätten uns ſchaffen, ſo lange wir unter ſeinem Schube ſtånden , ſolle uns nichts fehlen . Wir antworteten , danks bar reine Güte anerkennend, da wir noch nicht alles auss gegeben hatten , ſo wollten wir noch einige Tage wars ten , bis alle leute aus dem Sudan gekommen

waren.

Der Scheiß betrug ſich bei allen Gelegenheiten aus Berſt gütig gegen uns , und dieſe Freigebigkeit gegen ars me Wanderer, deren land er früher kaum dem Namen nach kannte , übertraf alle unſere Erwartung .

Da er uns

nur durch den Pafcha von Tripoli kannte ,' lfo war ſein unintereſſirtes Betragen blos die Folge eines edlen Vera trauens , und er hatte lange eingeſehen , keinen ſchlimmen Abſichten in fein

daß wir mit

fand getommen was

ren, trog der übeln Gerüchte die Kaufleute aus fezzan zu verbreiten geſucht hatten . ſchidt, als er von meinem

Er hatte mir Kleider ges búlfloſen Zuſtande auf der

Flucht vor den Felatahs hörte , und hatte ſeine Umges bung durch die Ausdrůde feines Kummers ,

als man

ſagte ich fey tobt, in Erſtaunen gefekt. ade hielten mich für einen Kaffir; er erwähnte meine Rettung in ſeinem Briefe an Barca Ghana , als einen Beweis des beſons deren Schubes der Gottheit, auf eine Urt, die eine auf: fallende Veranderung nicht bloß in dem Betragen dies Tes Håuptlings, fordern des ganzen Heeres gegen mich hervorbrachte. Das

beſtändigė Uebelbefinden

des

Dr.

Dubney ,

der, beinabe ſeit unſerer Růdkehr von Munga, ſeine Hütte

281 nicht verlaſſen hatte, Hillman's Fieber, und die Ungewiß, beit wie wir irgend Geld erhalten ſollten , um weiter zu reiſen, oder zurückzukehren, dies alles war wenig das zu geeignet unſere Hoffnung und unſern Muth aufrecht zu erhalten ;

meine Augen

waren

ſeit einigen Mos

naten ſo ſchwach, daß ich des Abends nicht leſen konnte, ja ich konnte nicht anhaltend Lidit in der Hütte haben ; und gewöhnlich trennten wir uns, da wir , bei der trau rigen lage nicht luft zu

ſprechen hatten , gleich nach

unſerm Ubendeſſen . Wir hatten oft ftarke Regenguſſe mit Donner und beftigen Bligen : Waſſer bedeďte breit und unſere ſten Umgebungen

das fand weit und

Jagdparthier waren nun auf die nåchs der Stadt beſchränkt.

Der

Guſlub

war ſehr gewachſen.

Uußer den Regengüſſen giebt es

in

noch andere Urſuchen , welche die

dieſer Sahreszeit

Leute bewegen in ihren Wohnungen zu bleiben , — wenn der große See übertritt, fo fteht auch der große Diſtrict, der in der trodnen Zeit durch ' Gras und Geſtrauch den wilden Thieren Nahrung

und

Baſſer, jene fluchten dann konimen oft bis nahe an

Schut gewahrt ,

in die

die Stadt.

unter

Getreidefelder Elephanten

und hat -

man ſchon zu Dowergoo gefehen , kaum rechs Miles von Kouta : eine Sclavin , die Getraide gegåtet hatte zu Kos wa, zehn Miles entfernt, ward auf dem Heimwege von einer Löwin zerriſſen : die Hyänen , deren es überall eine Unzahl giebt, wurden nun ſo wild , daß ein Dorf , ich oft, wenn ich auf die Entenjago ging ,

wo

ſaure Milch

trank , die Nacht vor meiner legten Anweſenbeit orbents lich von ihnen geſtürmt warb , und daß zwei

Füllen ,

282 deren Fleiſch ſie beſonders lieben , trok des hohen Zaus nes von dem fachlichen Zullohbaume, und der Abwehr der Leute, von ihnen fortgeſchleppt wurden . · Wir hórs ten fie des Nachts immer nahe bei den Stadtmauern, und fie drohten in die Shore zu kommen . Es giebt eine eigene Claſie von Sclavinnen, denen die Pflicht obliegt in den Getreidefeldern zu arbeiten und zu machen , wie überhaupt hier Weiber alle Arbeit verrichten müſſen.

Die Sclavinnen aus Musgow , die

ich früher geſchildert habe, werden nie von den Kaufleu : ten aus Tripoli oder Fezzan fchon von Natur breit und

erhandelt :

ihre Geſichter,

häßlich , werden durch den

filbernen Budel den ſie in der Unterlippe tragen, ſo ent : ſtellt, daß kein Käufer für ſie ſich findet : ihnen fehlen die zwei Vordergåhne, die ausgezogen werden , um für das Silber, das in den Mund geht, Raum zu machen, und das Gewicht des Metaus zieht, in einem oder zwei Sahren, die Lippe fo berab , daß ſie auf dem Kinn liegt, was dem Geſicht ein gråßliches Unſehen giebt : dieſe ars men Geſchöpfe, die ſtart gebaut ſind, und ſehr geduldig, bewachen die

Saaten ,

árndten

das Getreide und es

vergeht ſelten ein Sahr , daß nicht eine oder die andere von den Löwen fortgeſchleppt wird . 18. Auguft. oder der ſiebzehnte

Der zwölfte Tag des Neumonds des Monates ,

Feſt : und Freudentag .

war ein allgemeiner

Kleider werden von allen Vor:

nehmen an ihre Untergebenen ausgetheilt ;

der Scheik

verſchenkte gegen Tauſend Toben, und eben ſo viele Ochs ren und Schafe. Es iſt die Gewohnheit, daß am Morgen

' 283 des Uib : Kebir *), der Herrſcher mit ſeinem Borke ausreia tet , in einer beſtimmten Entfernung von der Stadt das Gebet ſpricht, und dann zurúčkehrt ,

indem ſein Gea

folge vor ihm kriegeriſche Uebungen anſtedt. Der Scheik war unwohl gewesen , und

daher fand dieſe Geremonie

nicht ſtatt; das Volk betrachtete das als eine úble Vors bedeutung , und erklärte es für nicht recht,

daß

der

Scheik nicht mit ſeinem Bolle gebetet babe. Den Tag . darauf ließ uns der Sheik melden, daß Hadgi Uli

Boo : Chaloom

wäre und zwei

oder

auf dem Wege

von Kano

drei Tagereiſen von Kouka : dieß

war die erfreulichſte Nachricht für uns , da unſer Geld faft

war ,

ausgegeben

und

Lebensmitteln uns erhielten ,

wir

faſt

nur

von

nur etwas Milch und Beflügel Fauften wir uns . 21. kam er ,

den

die der Scheit uns gab, Den

er und die weiften ſeiner Begleiter fahen

ůbel aus : die Fezzaner hatten alle vom Fieber gelitten, und von den Kaufleuten aus Fejzan und Tripoli wa ren mehr geſtorben, als in anderen Fahren.

Der Scheit

ſchien über Hadgi Uli's Rúðlunft erfreut , erklärte , er hoffe alles werbe nun bald und

daß

werde :

der

Eilbote

von

in Ordnung gebracht ſeyn, Tripoli

bald

er hatte gehofft, daß er an dem Uid

ankommen Kebir zua

rúdfeyn werde, und fein Uußenbleiben war ihm in mans cher Hinſicht unangenehm . wåren Nachrichten

Man erzählte , dem Scheit

zugekommen , der Paſcha babe

1 Abſicht ein Heer abzuſenden , unter dem gemeinſchaftlis

* Y Der Jahrestag an welchem Abraham ben sfaat opfern wollte.

1

284 den Oberbefehr von Mutni , dem vorigen , und Muſtas pha, dem gegenwärtigen Sultan von Fezzan, und zugleich habe man ihm verſichert, ſo lange der Engländer bliebe, Nicht leicht konnte irgend eine Maaßre ,

fey er ſicher.

gels dem Vortheil des Paſcha und ſeiner Unterthanen mehr entgegen ſeyn, als dieſe. faſt ausſchließend durch das

Er

bekam

die Sclaven

Gebiet des Scheik's, das,

ſo lange er herrſchte, für Reiſende ſicher genug war, ſo daß Kaufleute bemogen wurden , mit für dieſes Land großen Capitalien über Bornu nach dem Sudan zu geben . Die Zahl der Kafila's zwiſchen dieſem Lande und Feza: zan war, in den legten fünf Jahren , weit größer gewes Durch die Kaufleute wurden eine ſen , als vorher. Menge von Baaren in's Innere des Landes gebracht, der Ideenkreis der Leute erweiterte ſich , und die Nach Es war eben der Anfang gemacht, den

frage wuchs.

Handel mit dem Sudan eifrig zu betreiben : nach Eus ropäiſchen Waaren , die dort gebraucht werden konnten, ward die Nachfrage tåglich größer , und der ganze Su : dan würde , wenn der Paſoha von Tripoli ein freunds ſchaftliches Verhältniß mit dem Scheik unterhielt , aus: ſchließlich mit Waaren durch die Kaufleute von Dripoli verſehen werden

können.

Wenn man dieß wußte , konnte man den Gerüch : ten von dem Zuge des Paſcha nicht leicht Glauben fchen : ken :

die

Erzählung indeß ,

da ſie

von

den

meiſten

Bornuern geglaubt ward , war ſchon hinreichend uns zu beunruhigen ,

theils in Hinſicht auf unſere Sicherheit,

theils in Bezug auf den Erfolg unferer Sendung.

Der

Scheiß gab zu verſtehen, hier und in Angornou , daß die

1

285

> Kafila ,

die im Begriff ſtand von Kouka nach Fezgan

zu gehen, bei der jebigen Lage der Sachen die regte reon würde :

zu

gleicher Zeit aber ,

war er nicht weniger

freundlicher und aufmerkſam gegen uns. Die heftigen Negengüſſe und die ſtürmiſchen Nachte dauerten fort, wir blieben krant und ohne Uppetit. man

und ich

in der Haut , die am Tage faſt unerträglich war , uns des Wefen,

Hil.

litten beſtandig an einer ſtechenden Hille

Nachts

nicht ſchlafen

ließ .

und

Alle vierfüßigen

ſo wie die zweifüßigen , die von den Ländern

an der See hierher verfekt waren , ſchienen auf gleiche Weiſe zu leiden.

In

den

legten zehn Tagen waren

drei Sameele , Dr. Dubney's Maulefel und ſein Pferd, das vorlegte von denen aus Tripoli, geſtorben , und von neunzehn Cameelen blieben uns noch drei.

Unſere Lage war in

27. Auguft.

unangenehm und niederſchlagend . genguſſe hielten

an ,

und

der That

Die ungeheuren Rea

obgleid , die Sonne einige

Stunden hindurch , um Mittag , mit großer Heftigkeit brannte ,

ſo war die Luft doch ſo feucht, daß mehrere

Tage hindurch meine Bettücher nicht trodnen wurden , da der Regen des Nachts

durch das Dach der Hütte

(cousie) drang . Ich hatte ſchon einige Zeit auf einen hübſchen Tag gewartet , um zwei oder drei Shouaas von Tirab zum Ichad zu begleiten , Büffel aufzuſuchen : ſie gingen meha rere Mal und erlegten einen , aber ich konnte ſie nicht überreden , mir den Kopf zu bringen : etwas

von dem

Fleiſch und ein Stúť von der Haut war alles , womit ſie ihre Pferde für dieſe Stređe beladen wollten .

Ihre

286 Art diefe Thiere zu tódten iſt

fonderbar und wirklich

gefährlich , - ſie jagen ſie in den Súmpfen , wo ſie jellet ſich aufhalten , lieber , als nåber am See , und da ihre Pferde abgerichtet find,

nahe an ſie

hinan zu gehen,

wenn ſie laufen , ſo nimmt dero Reuter Gelegenheit , fei: nen Fuß feſt gegen den Naden des Buffels zu leben : mit großer Geſchicklichkeit floßt er dann , dicht hinter des Thieres Schulter einen oder zwei Speere binein .

So

durchbohrt läuft der Búffel nur noch eine kurze Strede, dann eilt der Router mit einem Gefahrten , oder alein , abzuſteigen und ſeine Beute ganz zu tódten .

Bisweilen

trifft es ſich , daß das verfolgte Thier , indem es , ehe getroffen wird , ſchnell den Kopf umdrehet, Roß und Reuter zu Boden wirft, oder tödlich verwundet. - Ges ſtern verhinderte mich wieder das ſchlechte Wetter zu jas gen : drei Shouaas gingen aus, und nur mit genauer Noth entkamen ſie den Biddomahs - zweihundert Boote erſchie nen an den Ufern des Tchad, jedes mit zehn bis funfzehn Mann befekt, und die Säger waren faſt von der Mannſchaft aus zweien derſelben, die der Stadt Koua nave kamen , ges fangen . Diefen Morgen erhielt man die Nachricht, daß fie gegen dreißig Leute aus der Nachbarſchaft von Woodie fortgeführt hätten , und

unter dieſen

den Neffen

Scheikh - el - Blad ( Gouverneur der Stadt) .

des

Bei ſolchen

Gelegenbeiten , wenn vornehme ihnen in die Hände fala len, fodern ſie als fóregelb, zwei- bis dreitauſend Odha fen , oder eine verhältnißmäßige Anzahl von Sclaven, Kein Sultan hat Geralt über dieſe Inſelbewohner 1: fie zablen keinen Tribut, noch unterwerfen ſie ſich irgend einem Befehl :

einige von 4

ihnen beſuchten kürzlich den

287 Scheit, und wiewohl ſie ihm nur einige Sclaven brachs ten , die ſie auf der Seite des See's wo die Begharmi wohnen , geraubt hatten , To nahm er ſie doch freundlich auf und gab ihnen feine Toben

und

rothe Sappen .

Ihr Beſuch hatte vorzüglich die Abſicht zu ſehen , ob die Ungaben über des Scheik's Macht richtig waren : obgleich ſie aber eine ſo gute Uufnahmegefunden, ſchlepp ten ſie doch , ungefähr 10 Miles von Kouta , auf dem

Die von ihnen

Heimwege drei Mädchen mit fort.

bewohnten Inſeln liegen auf der

öſtlichen

Seite des

Ichad , und man erzählt, daß , wenn man ſich am weſt lichen

Ufer

einſchifft, man fünf Tage durch den

nen See fåhrt ,

ehe

man die Inſeln erreicht ,

beiden größten : eine große Zahl iſt die und Sayah.

off deren

heißen Koorie

Sie haben eine eigenthümliche Sprache,

die jedoch mit der von Kanem Aehnlichkeit

bat. fbre

Baffen ſind Speere und Schilde und ſie bekriegen alle Nachbarn, Wadan , Begharmi und Bornou. t Sie glau.. ben an eine göttliche Macht, die alles regiert, ſind aber keine Moslims.

Sie haben einen ſtarken Arm , wie ſie

ſagen, und einen llugen Kopfi ftatt eines großen Lan , des und vieler Heerden :

daher müſſen

rauben , die reicher ſind als fie.

ſie bei denen

Das Wolk in Bornou

ſagt: ,,das Waſſer gehört ihnen , was können wir thun ? .. Sie ſollen gegen tauſend große Canots haben . nicht

blutgierig

Sie ſind

und grauſam , machen ſie Gefangene

in Kämpfen die verwundet ſind, ſo tódten ſie dieſe nicht, ſondern ſuchen ſie herzuſtellen : wird kein löregeld gebos ten , ſo geben ſie ihnen Frauen, und geſtatten ihnen ſo frei zu leben wie ſie ſelbſt.

288

30. Xuguſt.

Hangi Ali Boo - Khaloom iſt låna

ger als eine Woche ſchon zurůd ,

und wir haben keine

befriedigende Auskunft von ihm über das Geld , wir

ſeinem Bruder

gelaſſen

Ich hatte gleich vom Anfang ficht auf feine Ehrlichkeit ,

erhalten

haben ,

das

können .

große Beforgniß in Hins

und brang darauf entſcheis

dende Maßregeln zu nehmen .

Wir forderten ihn daher

auf , vor dem Scheiß zu erſcheinen : das Reſultat war, daß

hinlängliche Documente fehlten und

uns

daß die

Araber Winkelzüge machten . Mehrere unſerer Freunde in Bornu kamen uns zu bellagen und tabelten mit Heftigkeit

den Hadgi Uli.

Sind das eure Freunde aus Mourzud, ſagten ſie, die euch mit allem unterſtügen wollten ; das heißtia euch befteha len ! Doch ſie riefen Gott als Zeugen einerLüge an und ſie werden bald ſterben , wartet nur einen oder zwei Tage ! " Dr. Dudney fegte ſich zum zweiten 1. Sept. Mal Schrópfköpfe auf die Bruſt, und fühlte einige Ers leichterung.

Da ich merkte , daß unſere fage Muth und

Entſchloſſenheit forderte,

ließ ich den

einen Araber von Zehren , kommen ,

Abdal

Wahab,

der weitläufig mit

Boo Khaloom verwandt war, gegen den ich zwei Mal, als er in Verlegenheit war, mich mildthåtig erzeigt hatte, und warf ihm Falſchheit und Undantbarkeit vor : war meine Vorſtellung nicht ganz ohne Wirkung.

auch Er

bekannte , daß er, ſeitdem er den Palaſt verlaſſen , keine Ruhe gefunden,,, denn ſagte er, ich ſchwureuch, euch ſo treu als ein Bruder zu leyn !" ,, Das iſt recht gut, erwiederte ich , Bas aber welchen Beweis eurer Reue gebt ihr mir ? ihr nur

verlangen könnt , antwortete er, Hangi Ali ſoul

289 in

dieſen Tagen kommen und ſeine Schuld anerkena nen , das muß die Folge reyn : ich bin bei dem Scheit geweſen ,

ich habe ihm geſagt,

habt , und hen könnte ,

wie ihr mich unterſtügt

daß ich geſchworen habe und nicht res wie euch Unrecht geſchehe..! Wie Ubbal

Wabad geſagt hatte gerdah es . denſelben Tag ,

starouash kam noch

um zu erzáblen, Ubdal Wahad fey bei

ihm geweſen, habe geſagt die Schuldforderung fey richs tig , utid er habe das Geſpräch dem Scheik erzählt. Des Scheit's Antwort war : " So ift's recht ! ,, worauf der Rais Kaleel erklärte , Jedermann hátte ſehen kön, nen ,

auf weſſen Seite das Recht Ten ;

denn die Eng .

länder machten nicht viele Worte, wåren aber wahrhaft und die Araber waren etwas lügenhaft (kidip shouie shouie). Den übend kam Hadgi nur eine nicht habe

ſich nie

wußt , ob

viel

Uli felbft ;

darum bekümmert ,

wir

brachte aber

Tagende Entſchuldigung vor , er

habe

der

nicht gea

dem Boo Khaloom Geld gegeben oder

nicht: - nun wiſſe er es , und Gott ſollte ihn bewah . ren

gegen

zu reyn ,

die Engländer jemals anders als freundlich und nicht allein zweitauſend,

ſondern

fünftauſend Dollars ſtånden zu unſeren Befehl.

ſelbſt

Er ens

dete aber mit der Bitte , wir möchten doch warten , bis er ſeine Kafila nach Mourzuck geſchidt habe , eer dann verſuchen wolle, uns achthundert, Dollars im

*) Streifen Dolar ,

Toben zu

geben, oder in Gubbul *), denn

von Baumwollenzeug ,

Denham H. Clapperton.

und daß

oder tauſend

drei Ellen koſten einen

19

290 er habe nicht zehn Dollars baar ;

was den Reft anbes bis er nach dem

tráfe , ſo boffe er man würde warten,

So ungenügend auch alles war,

Sudan geſchigt habe. "

ſo hielten wir es doch für

båtten ,

und baten ihn ,

keine Einwürfe

das Beſie ,

zu machen : wir erklärten ihm nur ,

daß

wir kein Geld

alles ro -bald als möglich in

Drdnung zu bringen. Herr

Clapperton

und zwar ſo heftig ,

bekam

aufs Neue das Fieber,

daß wir alle beſorgt wurden ,

da

er vier und zwanzig Stunden phantaſirte ; und die Bors nuer konnten wir kaum überreden , zu nábern ,

ſich unſern Hútten

da ſie die Krankheit für anftedend hielten.

Dr. Dudney warb von Tag zu Tag

fchwacher :

Hilla

man bekam etwas mehr Kräfte : ich war noch der Stárkſte, obgleich ich oft an Kopfſchmerzen litt und an Bruſtſchalerzen , und was mich am meiſten beſorgt machte, meine Augen wurs den immer ſo wacher. ken ,

Ich ließ indeß den Muth nicht ſin

beſuchte Barca Sana und May Meigamy faſt jes

den Tag ,

und

fand Unterhaltung an ihrer furcht und

Beſorgniß für den Fall wenn

der Paſcha eine Ghrazzie

hierher ſchiden ſollte. Seit dem Feſttage des Uit Kebir

waren mehrere

Verſammlungen von Leuten vor dem Thore des Scheit, die

ſtårfften

und

behendeſten Sclaven

ihrer Herren ringen zu ſehen .

in Gegenwart

Der Scheit war gewöhnlich

Zuſchauer , er ſaß an einem kleinen Fenſter, über dem Hauptthore Des Palaſtes ;

Barca

Gana ,

Uli Gana,

Wormah, Zirab und die andern Håuptlinge waren ebens Gewandt falls zugegen und zu ihnen regte ich mich. heit und Kraft verſchafften den Sieg, und die Kämpfens

291

den fochten mit der größten Erbitterung, die noch durch das Zurufen ihrer Herren

vermehrt warb ,

die fie an :

feuerten, ihre Kräfte auf's Leußerſte anzuftrengen .

Eine

robe Trompete, aus einem Büffelhorn gemacht, rief zum Angriff:

die Kämpfer traten nakt auf ,

nur mit einem

ledernen Gürtel um die Mitte des Leibes , und alle die früber Sieger gewefen waren , wurden mit lautem Beis falsrufen aus

von

den

Zuſchauern

empfangen .

Sclaven

allen Nationen traten zuerſt gegen einander auf :

unter ihnen waren die aus dem Suban die ſchwächſten unt felten erhielten ſie den Sieg . der Kampf viele von

Am beftigſten war

zwiſchen den Musgowy den legteren

und athletiſch :

und Begharmis,

waren ſehr ſchön von Geſtalt

jeder Tag ſchloß aber mit dem Stampf

eines Begharmi's gegen einen anderen ,

und dieſer ens

dete ſelted ohne Verrenkung von Gliedern , oft mit dem Tode des einen .

Sie fangen damit an, daß fie einan.

der die Hände auf die Schultern legen : ibre Füße ges brauchen fie nicht, aber oft búden fie ſich und verſus chen auf jede Urt den Gegner aus der Faſſung zu brina gen .

Wenn der eine den anderen bei den Hüften packt,

bått er ihn in der Luft und wirft ihn dann Ber Gewalt auf die Erbe ,

mit gros

fo daß diefer mit Blut bes

deđt daliegt, und nicht im Stande iſt, den Kampf forta zuſehen .

Ein Sieger der Urt wird mit lautem Geſchrei

begrüßt,

und einige Kleider werden ihm von den Zus

ſchauern zugeworfen ; dann knieet er, was das Ende ſeis nes Triumphes iſt,

zu den Füßen ſeines Herren , und

wird oft von den in der Nähe deſſelben ſtehenden Scla

1 pen mit einer Tobe ,

die dreißig

bis vierzig Dollars 19 *

292 werth ift, bekleidet, ober, was als ein noch höheres Beis chen der Gunft angeſehen wird, ſein Herr zieht eine fei Ich habe

ner Toben aus und läßt ſie ihm anlegen. wie ſie

geſehen

ſchäumten und wie ibnen aus Mund

und Naſe Blut floß , gung :

aus, bloßer Wuth und

Anſtren.

ihre Herren wetteiferten indeß mit einander , fie

durch Worte ſo viel möglich zu reizen : einer zieht wohl daß ſein

eine Piſtole und fchwört bei'm Koran ,

Scla

ve keinen Augenblick ſeine Niederlage überleben ſolle, und in demſelben athemzuge bietet er ihm große Bes wenn er den Sieg davontrüge.

lohnungen ,

Verheißungen werden bisweilen nur zu ein armer Kerl ,

gut gehalten :

eines ſchweren Nes

der den Ungriffen

überlegen war ,

gers, der ihm

Beiderlei

mehr alb funfzig Minu

ten widerſtanden hatte , ſab ſeinen brobenden Herrn an , mit Vorwürfen im Blic , den Augenblid benugte ſein Gegner, fuhr mit den Händen von den Schultern berab nach den Lenden ,

warf ihn um ,

und fiel

ganzen Laſt auf den armen Neger , zerbrach.

mit

ſeiner

der den Rüdgrat

Frühere Sieger werden nach einer Niederlage

nicht weiter beachtet, und ein Sclave ,

den man heute

nicht für hundert Dollars hingeben würde , wird mors gen , wenn er einen ſolchen Makel an ſich bat , auf der Sclavenmarkt an den erſten beſten , um eine Kleinigkeit verhandelt.

+

Der Scheik fendete

mir die Haut eines ſchönen

fówen , der nahe bei Kabſhar » erlegt war's er maß vom Schwanz bis zur Naſe vierzehn Fuß

zwei Zou .

Er

hatte vier Sclaven gefreſſen und ward zulegt durch fola gende lift

gefangen ; die Einwohner vetfummelten ſich

293 und trieben ihn mit Schreien und fármen fort von der Stelle wo er ſein legtes Mahl gegeſſen hattez dann grus ben ſie eine tiefe Blaqua , oder runde Grube, worin ſcharf: geſpikte Pfåhle ſtraten : dieſe bedeckten ſie geſchi& t mit Ein Bündel Stroh , in Stengeln des Guſſub.

den

eine Sobe gewickelt, ward daraufgelegt , und durch eine Schnur bewegte man dieſe Figur bisweilen , als ob ein Menſch fich im Schlafe herumwerfe. 218 die Leute weg . gingen , der Lárm aufhörte, kehrte der Löwe zurück, und lauerte fieben bis acht Stunden, kam immer näher und nåber, machte endlich einen ungeheuren Sprung, die vers meinte Beute zu erhaſchen und ſtürzte in die Grube. Die Stabsbarier eilten herbei und ebe er fich erholen konnte, tóbteten ſie ihn mit ihren Speeren.

Hrn . Clapperton's Krankheit erregte uns große Bes forgniß : das Fieber hielt vierundzwanzig und er phantaſirte unaufhörlich.

Stunden an

Solche Unfälle ſind ges

gen das Ende der Regenzeit ſehr häufig, und oft tódta lich fúr die weißen Leute vom Meere , genannt werden.

wie die Uraber

Wie viel gefährlicher müſſen ſie für

Leute aus noch weniger heißen Ländern reyn ! Hillman warð ebenfalls wieder krant und ſchwach. Ich hielt mich noch

geſund : zwei meiner Gefährten las

gen im Bett und phantafirten , und Dr. Dudney , der, ſchon einen ganzen Monat hindurch , nichts anderes ges noffen hatte, als drei Mal des Tages etwas Milch, vers ließ ſeine Hütte nie, wenn es nicht durchaus nothwendig war. Dies war eine rechte Zeit der Prüfung und hätte einen Kraftigeren als ich war herunterbringen können , aber ich

294

blieb geſund und fühlte

mich von Dant gegen Gott

durchdrungen. Fünf Tage hatte es nicht geregnet ,

um

Mittag

ftand das Thermometer auf 890 im Schatten , und wir dachten der Sommer werde wieder beginnen.

Es wird

unglaublich ſcheinen , daß wir , bei ſolcher Wärme , gros Bere Hiße wünſchten, aber die Feuchtigkeit der Luft, und die zahlofen Schwärme von Fliegen und

Mustitos lies

Ben uns Tag und Nacht keine Rube finden .

Wie bes

Ichwerlich dieſe Inſecten ſind, das hatte ich zu

Lifiabon ,

Neapel und in anderen Gegenden Stalien's und Sicilia en's erfahren, aber mit den hieſigen waren

ſie doch we

der an Zahl zu vergleichen, noch quálten ſie ſo entrega lich .

Gegen Ubend verſchaffte uns bisweilen ein in der

Hütte angezündetes Feuer, von naſſem Stroh und Graſe, auf einige Stunden Ruhe , das Mittel ſelbſt war aber ſo ſchlimm , daß wir nur

in der größten Verzweifelung

es anwendeten : ein ſolches Feuer aber verſcheucht ges wöhnlich, durch den dicken , erſtidenden Dampf, dieſe bez fowerliden Gåſte. Uuch die Pferde litten auf dieſelbe Weiſe von diefen Duálgeiſtern, und um ſie abzuhalten ſich felbft zu

bea

fchädigen , fo weit ſie nur mit ihren Båbnen reichen kóna nen, müſſen die Neger bei ihnen den größten Theil des Jages hindurch, ein Feuer in der Nähe des Kopfes una terhalten, beſonders zur Futterzeit, und ſo groß auch der Ubſcheu iſt, den dieſe Thiere gegen

Feuer und Rauch

haben , ſo halten ſie doch den Kopf faſt in die Flamme, und laſſen ſich verſengen , um nur einige Nube

vor iha

ren Verfolgern zu haben. Scorpione waren mir wenige

1

295 vorgekommen , aber die weißen und fchwarzen Ameiſen wiminelten umber : die weißen drangen in alle Kaſten , aus welchem Holze fie auch gemacht waren , als ob ſie von Papier wåren . Huf unſrem lekten Zuge , als wir einmal drei Tage raſteten , an einer Stelle wo ſie zahl: reicher als anderswo waren ,

zerfraßen ſie eine Matte

und einen Teppich , worauf ich gewöhnlich ſchlief, ganz und gar. Man erzählte eine Geſchichte von einem Araber, der ſich bei alt : Birnie gerade auf einem Bau dieſer zerſtörenden Inſecten fohlafen legte, und fich in ſeinen Barracan widelte : am Morgen erwachte er ganz nata tend und ſeine Hülle war verzehrt.

bis

auf den legten Faden

Die hölzernen Pfáhle eines Schuadaches, das

ich vor meiner Hütte errichtet hatte ,

wurden in drei

Monaten ſo von dieſen Ameiſen durchlöchert und zer: nagt , daß ſie in Staub zerfielen und durch neue erfekt werden mußten.

Die ſchwarzen Umeiſen waren eben ſo

unermüdlich und ſelbſt anzugreifen , ihr Stich war ſo fchlimm als der des Scorpions, und fo empfindlich, daß man unwillkührlich ſchreien mußte : einige Wochen hina durd fab meine Haut aus, als ob ich die Maſern hätte. Zum Unglúd hatten wir kein Del , was theils ſchůbt, theils als Heilmittel dient : ſtatt deſſen konnte ich nur etwas Fett auftreiben , womit ich mich einrieb , was mir faſt immer Erleichterung verſchaffte. Die nach Mourzu 13

beſtimmte Kafila verließ den

Kouka : einige Araber , die hier einige Zeit zu bleis

ben beabſichtigten, reiſten ab, weil ſie einen Beſuch des Paſcha fürchteten.

Zuverlåffige Berichte fehlten , alles

war daher voll Unruhe und Beſtürzung und eine Nach .

296 richt verdrängte die andere : man ragte, die Caravane, die über zwei Monate ſchon erwartet wurde, könne durch nichts aufgehalten werden, als durch die feindlichen Ubs fichten des Sultans .

Man

ſchickte daher zuverläſſige

Leute an den Anfang der Wüſte, um ſo früh als moga lich Nachricht zu geben , wenn irgend etwas beranzöge , und alle Verſicherungen von unſerer Seite vermochten nicht die Eingebornen zu beruhigen. Herrn Giapperton's Krankheit verſchlimmerte fida : eine Nacht, als alle hliefen , ging wo der einzige unſerer Diener ,

er nach der Hütte,

der nicht krank war,

ſchlief und bat um Waſſer : ſein Inneres brenne , er.

ſagte

Das Phantaſiren war eben vorbei : er war zu ſchwacy

allein nach ſeinem Lager zurückzukehren , Columbus führte ihn zurúd.

Er war noch immer gefährlich franf : vier von

uns mußten , außer Dr. Dudney , ebenfalls das Bett þúten und litten an derſelben Krankheit.

25. Sept.

Nach einer ſehr unruhigen Nacht,

fand ich auf bei Tagesanbruch , nahm ineinen alten Neger Barca mit , und ritt nach der Gegend von Do , wergoo .

Die Verndte war ergiebig, und man hatte an.

gefangen die Lehren des Guſſub abzuſchneiden. Die Ta. marindenbäume , die bei'm Beginn der Regenzeit alle ihre Blätter verlieren , trieben neue Knospen und, was ren ganz róthlich.

Das Waſſer hatte bedeutend

abges

nommen und die Zeit ſchien ſehr günſtig zu einem Zuge nach einer früher nicht beſuchten Gegend, obgleich alles ſonſt gegen dies Unternehmen war, denn wir hatten kein Geld und ich war der einzige von uns allen , der im Stande war ein Pferd zu beſteigen .

Bei meiner Rúds

1

297 tehr beſuchte ich unſeren Stranten , denn Dr. Dubney war ſeine Hütte zu verlaſſen, die Blattern

nicht im Stande , wůtteten unter

Sclaven

den

Freunden , neben dem Fieber.

von

zwei von unſeren

Von zwölf Sclaven die

davon befallen wurden , waren zwei geſtorben, und Ma homedel - Wordy's einziges Kind war von den Sclaven Die Blatterimpfung iſt ihnen nicht unbes angeſteckt. kannt, und ſie verfahren dabei wie wir , indem ſoarfe , mit Materie beſtrichene Spille eines unter die Haut ſchieben .

ſie die Dorches

Sie gaben niemals Arzenei,

der Kranke wird in einen Barracan gewidelt und in einen Binkel der Hütte gelegt , bis die Krankheit vors über iſt.

Der Caftorbaum wächſt in der Umgegend und man gebraucht ibn zur Medicin : von einem andern Baum taut man die Blutbe , oder taucht ſie in Waſſer, fie wirkt als Brechmittel. Das Wetter brachte uns der Geneſung näher , oba gleich die Hike wuchs und das Thermometer bisweilen auf 97 und 98 ° ſtand , aber die Muskitos nahmen ab . und der Himmel ward hatte ſehr an ſeinem

rein und klar.

Dr. Dudney

rechten und dann an ſeinem lina

ken Kuge durch eine Entzündung gelitten , die ihm bei Tage und Nacht keine Ruhe ließ : in den

legten zwei

Tagen jedoch ging er des Abends. eine Stunde aus. Uuch 5. Qlapperton, der mehrere Tage áußerſt gefähr. lich darnieder lag, fchien die Kriſis überſtanden zu

bas

ben , ſein Blut floß ruhiger und er bekam ſein Bewußt: fenn wieder : er war aber abgemagert und äußerſt ſchwach,

298 und ſeine Uugen waren faſt ganz ohne leben und Aus: drud, doch hofften wir daß er geneſen werde . Während Dr. Dudney

28. Sept.

ſeine Hütte

nicht verlaſſen konnte , hatte ich gelegentlich den Scheik etwa alle ſieben Tage geſehen : er fragte immer mit gros Ber Beforgniß nach ihm und fchien ſehr erſtaunt, daß er, da er ro treffliche Heilmittel für Undere habe , nicht im Stande fenn follte ſich ſelbſt Hülfe zu verſchaffen : da der Doctor fich heute für etwas fråftiger hielt ,

gingen

Dr. Dudney fagte

dieſem

wir beide zu dem Scheit. mit einem Mal , wünſche ;

daß er nach dem Sudan

zu

reiſen

da er mir nicht im Geringſten batte merken

laſſen, daß dieß ſeine Abſicht rey , ſo war ich wirklich ,, Was wollt ibr eben ſo überraſt wie der Sdeik. da, ſagte er, der Courier hat noch nicht des Paſcha's Bes fehle úberbracht. “ Dr. Dudney erwiederte : ,, 10 wünſcha hier kann ich nicht leben te bas Land zu fehen hier muß ich ſterben .

Sobald ich reiſe, befinde ich mich

beſſer. Hillman war lange - beſchäftigt geweſen ,

eine Laa

vette für einen Vierpfúnder zu verfertigen, den der Sul tan von Fezzan früher dem Scheiß zum

Geſchené ges

brecht hatte : der Mangel an Eiſen , die Ungeſchicklich keit der Neger als Schmiede und ihre grobe Urbeit , was ren dem Zuge eines Engliſchen Schiff6zimmermanns ſo anſtößig , daß als die Urbeit fertig war und be trachtete man die Mittel die zu Gebot ſtanden , ſo war ſie recht gut

Hillman keineswegs zufrieden war ; nicht

ſo der Scheit.

Wir brachten ſie ihm

fie fand großen Beifall und

heute Nachmittag,

er war febr erſtaunt, wie

299

i

leicht man ſie beber und niedriger rid ten tonnte, und dies, ro wie die Räder , regte ihn ganz in Verwundes rung.

Hillman hatte ſo lange er daran arbeitete vom Scheif Honig , Milch , Reis , Weizen , ſüße Kuchen zum

Geſchent bekommen , und er hatte alles mit ſeinen Ge fährten getheilt.

215 er einen großen Stuhl vollendet

hatte, der dem Scheiß ganz außerordentlich gefiel, ſendete er ihm einen Sad mit Gubbul ( die Münze des Landes ) ; als er fit erlundigt batte was dies rey , ſchickte er es , mit dem achten Stolze eines Engliſchen Seemanns , 345 rúd : ,, Nein, erklärte er, der König von England bezahlt mich , ich gebrauche das nicht; ich bin aber dennoch dem Scheit ſehr verbunden . " Die Fahreszeit Ichien nun fehr ungeſund für die Eingebornen

und für uns zu werden , und man ſchaffte

táglich ſechs bis zehn Leichen zum Thore hinaus .

Mein

armer Freund Mai Meegamy ward von der herrſchen , den Krankheit befallen und ließ mich bolen .

Ich

bei Tagosanbruch

fand ihn im heftigſten Fieber : nach einer

Berathung mit Dr. Dudney, der ihn nicht beſuchen konnte, gab ich ihm eine ſtarke Doſis Brechweinſtein , und hatte die Freude, ihn nach zwei Tagen ganz hergeſtellt zu ſehen. Die Wirkung dieſes Arzneimittels repte

ihn in Erſtaus

nen ; als er zuerſt die Doſis rah, wollte er es nicht neh. men , und fragte, was das Bischen weißes Pulver ihm wohl helfen ſolle ? Bald nachber aber ward er úberzeugt, daß die verordnete Quantitat vollkommen hinreichend (ey : , Welche wunderbare Arznei ! genommen hatte , ( dabei

fagte er, wenn ich ſo viel

nahm er etwas Sand mit der

Hand) was wäre aus mir geworden ! Wunderbar ! Wuns

1

300 derbar ! die Englånber haben alles, warum

ſind ſie keine

Muhamedáner. " Einer der Shouaas brachte mir heute ein großes Gus

1 ana und einen jungen Crocodill ; beide waren an den Ufern des Shary erlegt, fünf Tagereifen von hier und waren vollkommen gut

erhalten .

Ich verſuchte ſie nach der

von Herrn Burchell angegebenen Urt zu trocknen , und obgleich ich mich frúber nicht mit ſolchen Dingen be: ſchäftigt und ſie nicht geliebt hatte, po fand ich nun tågs lich, mehr Intereſſe daran , Bógel und andere Thiere für unſere Sammlungen zu ſuchen und zu bereiten .

Der Scheit ichidte uns drei Vogel * ), die in ihren Neftern zu loggun gefangen waren ; fie find felten und fehr gefucht, ihr Fleiſch gitt für ein Heilmittel gegen mande Krankheiten , wenn man es warm auf die lei. denden Theile legt , beſonders gegen Unſchwellen der Milz. Sie leben von Inſecten , Fiſchen , Vipern , die ſie

geſchickt aufzufinden

wiſſen .

Schlangen,

Sie bemerken

fie

wenn fie auch mehrere Fuß unter der Erbe find, fie grai ben dort auf, zerſtören das Neſt und verzehren den gif. Obgleich fie tigen Bewohner deſſelben und ſeine Eier . großer waren als ein Welſcher Hahn , konnten ſie noch nicht geben, ihre febern waren auch noch nicht ausges wachſen , und ich beſchloß

einen aufzuziehen .

Ich beſaß

in der That ſchon eine kleine Menagerie , die , wenn es mein Wunſch geweſen wäre, der Scheik tåglich vergrós Bert hätte , und ich fand

dabei viele Unterbaltung :

ich möchte beinahe fagen , viel Zreſt.

*) Abyssinian hornbill.

Meine Samm,

301 lung beſtand ,

außer dieſen Vögeln von Loggun , aus

zwei Affen , fünf Papagaien , -einer Zibetkabe, jungen Ichneumon

und

einer

noch

einem

jüngeren Hyäne:

ſie waren alle, mit einander befreundet und alle mit mir, jeder hatte ſeinen Winkel in dem Hofe um

meine Huta

te, die Papagaien und die Uffen ausgenommen , die ihre Freiheit hatten : und wenn ich ſo des Morgens mitten una ter ihnen faß,

mit einer Schüſſel vol Reis und Milch,

dann war ich oft in Gedanten in England , und bes dachte das feltſame Geſchid meines Lebens , das mich in eine lage verfekt hatte , Helden meiner

die mich

jugendlichen

dem abentheuerlichen

Phantaſie, dem Robinſon

Cruſoe, ſo áhnlich machte. Unſere gange Gefellſchaft fing nun an ſich wieder zu erholen , und am Sonntag

waren wir des Abends

alle vor den Thüren unſerer Hütten, eine balbe

Stunde

und genoſſen über

die Kühlung ; ſelbſt Dr. Dudney ,

der nicht mehr ſo heftige Hugenſchmerzen hatte , geſellte ſich zu uns

mehrere Monate waren wir nicht ſo zus

ſammen geweſen . Eine febr geſunde ftarke Negerin , Hrn . Clapperton's Diener , geſtedt,

die Mutter von

war durch ihren Sohn ans

der über einen Monat am Fieber trant gewes

fen war , und dem Tode nabe.

Sie war eine Koorie,

von einer der Inſeln óſtlich im Idad ,

und hatte meh .

rere Fighis holen laſſen , die, nachdem ſie einige geheimnißs volle Worte aufgeſchrieben, ſie für verloren erklärten. Zulegt ward ein Hadgi, über ſiebenzig Sabr alt, gebeten zu ihr zu kominen :

er war ein elender Alter ,

hatte nur ſeine

Dintenflaſche, die aus einem kleinen Kürbis gemacht war,

302 und einige Rohrfedern : aber" er ging an ſein Geſchäft mit großer Fórmlichkeit und mit der Miene eines Meiſters. Den Abend kam Zerega zu mir , die Frau eines Negers, faft außer ſich über folgendes Ereigniß.

Er hatte erklärt

die Frau fey bezaubert , wahrſcheinlich durch die Kafir, womit er die Engländer meinte, aber ,, bei'm Haupte des Propheten ," er wolle den Teufel austreiben , den er Sches tan nannte. Er beſchrieb eine neue Bidder ( hölzerne Schale) ganz mit Sprúden aus dem Koran, dann wurch er fie ab, und die Frau trant das Waſſer.

Er ſprach viers

zigmal Bismillah ! und einige andere Worte, dann ſchrie ſie auf und er zeigte zwei kleine roth und weiße Vogel, die, wie er ſagte, von ihr gekommen waren. tet ihr in dem armen Weibe ,

,, Was macha

fie iſt nicht jung ?

fagte

der Fighi , was quåltet ihr fie? warum kommt ihr nidot Wir wollten ihr eben keinen großen

ehe heraus ?! -

Sdaden zufügen , ' ſagten die Vögel , aber ſie hat gekafirt, ſo alt ſie auch iſt und muß geſtraft werden ; es ſind noch andere in ihr die nicht ſo leicht berauskommen werden. Nun jedoch, da ihr gekommen fend , wird fie nicht fters ben, aber fie muß fich in Zukunft beſſer vorſehen : büpften in ſte binein als ſie zu Markt ging, weiß

was

fie

dort

tbat!" tbat !"

Das

ärme

goß Ströme von Ibránen , und bekannte ,

wir

und ſie

Beib

vers

daß fie den

vorigen Markttag etwas unbeſonnen geweſen fey .

Der

Fighi erhielt ihr beftes Subanhemb zur Belohnung und alle waren froh über ihre Herſtellung. 7.

Dctober .

Scheik's Spabeia

Ungefähr (Reuter)

dreitauſend

von des

ſind kürzlich hereingekoms

803 men, vom Ichad ,

Shary und den verſchiedenen Ståb ,

ten ſüdlich und weſtlich von Ungornou , damit eine Heera ſchau gehalten werden

ihre Pferde waren in

Der Scheit unterſuchte ſelbſt alles ges

gutem Stande. nau ,

könnte :

und jeder ward ſogleich beſtraft,

der ein junges

Pferd hatte und es nicht ordentlich hielt :

wer ein als

tes Pferd batte , ward entſchuldigt, und belam

ein ans

deres. Ein Umſtand ereignete ſich geſtern ,

8. October. der mein Gefühl

ſehr

empórte.

Ein Kaufmann aus

Iripoli batte einem aus Meſurata rallen anvertraut ,

eine Quantitat Gos

ſie für ihn nach Angornou zu ſchafa

fen : dieſe waren jedoch nicht angekommen , und er erflårte, Der tos ſie wåren auf dem Wege verloren gegangen . ran gebietet in folchem Fall nicht, daß derjenige der die Sachen abhanden

kommen

ließ ,

ſie erleben muß :

daß etwas verloren geht , iſt Gottes Wille, dafür fann Ein Diener des Eigenthúmors

keiner etwas.

fan aber

ſpåter, unglüdlicher Weiſe, die Corallen in dem Hauſe des Kaufmanns aus Meſurata.

Der Tripolitaner wens

dete ſich daber an den Kadi , weil, wenn er dieß beweis fen konnte , mußte.

der Werth der Corallen ihm erlegt werden

Der

Diener war

Herrn nicht gebraucht, weſen ,

eine Zeitlang

von

als viele von uns krant darniederlagen .

Kadi ließ

ſeinem

und war in unſern Hútten ges Der

ihn ſchwören und wollte die Sache entſcheis

den , als irgend einer ſagte : „ Er ißt Brodt und Salz # Wie , fragte der Kadi, iſt das mit den Chriſten ." wahr ? ,, -

,, Sa , verſette er, ich habe ihr Brodt gegeſs

fen , weil teiner ſonſt mir Nahrung gab, aber ich haſſe

: 304 Tie deßwegen nicht weniger."

1. Sagt ihn fort, rief.

Der Kadi , Gott verhüte , daß irgend einer, der mit den Chriften gegeſſen hat, als Zeuge nach

Mahomeb's Ges

ſeben auftrete ! ,, Sein Zeugniß ward demnach verwor. fen und der Kaufmann verlor ſeinen Proceß. Gin Mann aus Bornu ,

mein Freund ,

der zugegen war,

fragte den Kadi ganz unſchuldig , ob ' denn die Chriſten wirklich ſo ſchlechte leute

waren ,

fie

ſcheinen gut,

fügte er hinzu , und wenn ſie ſo böſe find, warum giebt denn Gott zu , daß ſie ſolche Neichthümer beſigen, und vie's les beffer als wir wiſſen ? " .

Sprecht gar nicht von

ihnen , ſagte der Kadi , ſprecht nicht von ihnen Gott , ben ,

daß die ,

gebe

welche hier ſind als Moslims fter,

ihren Reichthum mögen ſie benuken !

Gott ver:

leiht ihnen die Dinge auf der Welt, den Moslims aber hat er das Paradies und die Ewigkeit gegeben. ,, Geree ! Geree ! (Rechte fo !) riefen alle , und ſogleich ward das Fatah laut gebetet .' > Wir hörten nun , daß die Kafila von Mourzud , die diere Stadt vor einem Monate verlaſſen hatte , zu Woodie aufgehalten ſey ,

weil die Zibbo’s alle Bruns

nen zwiſden dieſem Orte und Bilma zugeworfen bats ten. Die Araber, welche von unſerer Bedeckung , nach der Rúdkehr von Munga, noch übrig waren ,

verließen

Kouka mit der erſten Caravane die nach Tripoli ging. Sie waren alle meine Freunde ,

ſo

traurig ihre Uma

ſtånde aber auch waren, ſo fehlte es mir auch an Mitteln , fie zu unterſtügen .

Die wenigen Dollars, welche jeder

von ihnen , bei ihrem Abmarſch ,

von dem Paſcha

in

Tripoli erhalten hatte, und was fie nur beſeſſen hatten ,

805 war in Manbara verloren gegangen,

und ſie wußten,

daß meine Lage , eben ſo hůlflos, war .. Unter drei oder vier

hatte

einer

gewiß

ſeine

Flintes der

Schat für einen Uraber , verkauft, ( chläuche

um

größte

dafür: Waffers

und Getreide zur Reiſe anzuſchaffen .

kam noch ,

Dazu

daß alle durch Krankheit und Wunden ges

ſchwacht waren ,

die Reichthümer,

Khaloom's Sieg über

die

die ſie durch Boo

Rerdies

waren ein Luftgebilde gewefen ,

und

erlangen

wollten,

ſie waren im Bea

griff, nachdem ſie ein Fahr abweſend geweſen, zu ihren Familien

zurückzukehren , ármer als :fie :, ausgegangen

waren . Daß

ein

araber. Durch ſolche Lage in Verzweifes

lung gebracht werden konnte, wunderte mich nicht.

Ich

warnte fie deßhalb ja nicht ihre Hände, por ibrer Rúds kehr nach Tripoli, ju befleden ,

fie verſprachen es mir

ernſtlich , und foauderten ſelbſt als ich ſie an des Parcha U12 fummariſche Verfahren bei'm Strafen erinnerte. les balf indeß nichts, denn als ſie in das Land der Zibs boo's kamen , ga , im

gingen

ſie zum Brunnen Daggeſheins

einem abgelegenen Zufluchtsorte , den Mina : Jahr Bertrauen

Reiſe

dem

Boo - Khaloom ,

auf ſeiner lekten

gezeigt batte : ſie erinnerten ſich nur zu gut an

den Weg , dahin , úberfielen tödteten

die Heerden der Tibboo's,

drei von den Männern und

zogen mit mehr

als vierhundert ihrer beſten Maberries fort. Dieß hatte die Tibboo's Wuth daß fie

faſt

verſchúiteten

zum

Wahnſinn gebracht ,

ſie alle Brunnen ,

Errak haben wollten ,

mehr durch ihr Land, ziehen. Denhau u , Slapperton.

und

in ihrer ſchwuren ,

ſonſt ſollte keine Safila Dieſe Nachrichten machs 20

306 ten uns beforgt, für die Sachen

die uns nachgeſchickt

werden fouten : aber das Unglück ſchien jegt von allen Seiten über uns hereinzubrechen . oder glaubten zu

Wir entdedten noch,

entdecken , daß die Leute uns jegt mit

weniger Achtung: behandelten als fonſt,

und freigebiget

waren mit den verschtlichen Namen Kafir, Selb , Infas vår

Unglaubiger 1

Sund ,

Chriſt, ſowohl gegen mich ,

als gegen unſere Leute, und da die Meinung der Menge in dieſen Gegenden gewöhnlich

von den Höheren

abs

bangig ift.-"fo ſchloſſen wir daraus , daß wir in gerin: gerer

Uchtung bei dem

Ein Knabe

Häuptling ſtanden

aus Bornu ,

unb der Faſt råglich

zu

den

als früher.

liebgewonnen

ich

mir kam ,

hatte,

mit mir itt ſeiner

Landesſprache zu reden , ward in den Straßen derhöhnt und Infara genannt : und als wir ihn fortjagten, weil er für zwei Shafer an Streifen Tuch , der wöhnlichen Münze , dies

Verfahren , und

firen ,

10.

erklärten ,

alle gegen

nur durch fein Kafe

feinen Berkehr mit Ungläubigen ,

das Unglück,

im Lande ges

geſtohlen hatte , ſchrien

habe er nun

für einen Dieb gehalten zu werden.

Heute wehte ein kühler Norda

October .

wefitwind, der fehr ſtarkend war , und die Eingebornen prophezeihten einige kalte, trođene Tage, die alle Fieber und Krankheiten mich lebhaft ftilien ,

verſcheuchen würden .

Dieß erinnerte

an die Spaniſchen Landleute in ult : Gas

von denen ,

Sulius und Auguft,

während der ungeſunden Zeit ,

im

drei

das

gewöhnlich unter vieren

Bett húten mußten : wie

die

Leute ' hier

nahmen fie

keine Arznei, wenn die talten Winde kommen , werden wir wieder

beſſer," fagten fie. , Die Winde wehen in

307 Bornu

regelmäßig und zu einer beſtimmten

Periode :

ehe mir nad Munga gingen , waren der Oft und Süds oft herrſchend : beim Unfang der Regenzeit ftellte ſich der Súdweſt ein , die Atmoſphäre war trúbe , die Luft warm , feucht und drúdend.

Vor einem Sturm

Windſtoße mit den ſchwarzen Wolken ,

tamen

die uns umla .

gerten , und ſie tobten gewaltig aus Nordoſt, der Regen war dann aber nicht ſo heftig andern Winden.

und

anhaltend als bei

Bildeten ſich aber die Bolfen im Súds

often, dann waren ſie fürchterlich ,

thürmten ſich immer

** mehr auf und wurden immer ſchwarzer, beftige, zadige Blige fuhren umber ,

und

der

Donnier route

entrega

lich , daß die Erde unter unſern Füßen wie bei einem Erdbeben zitterte.

Dann ſtürzte der Regen gewöhnlich

in Strömen herab und hielt manich mal an .

einige Stunden

Der Wind ſtieß dann aus Südoſt init folcher Hef:

tigkeit gegen unſere Hütten , daß wir jeden Augenblid , ſo niedrig ſie auch waren , erwarteten , die Dächer wur : den weggeriſſen ; und uns ſo noch den geringen Schu rauben , den ſie gewährten . Nach ſolchen Stürmen ſtand uns das Waſſer um unſere Hütten ,

in dem sofe , bis

an's Sinie, 'man mußte ſchnell ſuchen es abzuleiten , daa mit die Hütten ſelbſt nicht überſchwemmt würden .

Bei'm

Vollmond und bei

waren

ſeinem

26. und Zunehmen

dieſe Stürme am beftigſten . - jis 16. October, Wie gewohnt

ſich doch der

Menſch an alles ! - So einſam ich bei allem war was ich trieb ,

ſo niederſchlagend meine Ausſichten

waren

po ſehr ich auch wie ein Halb wilder lebte , To Derfloſſen mir doch die Tage ſchnell und ruhig.

Der Uppetit 'wo : 20 *

308 mit ich gewohnlich den Reis oder Brei verſchlang, wora aus mein einſames Mahl beſtand, denn keiner von den anderen konnte den Geruch des Effens ertragen , ſo krant waren fie ;

die Freude die mir mein Beſuch des Mors

gens und Abends bei Barca Ghana gewährte , und die Pla ne, die ich , voll von Hoffnung weiter vorzubringen, ent. warf, wenn ich mich niederlegte, — dieß altes erregte oft in mir ein ſtolzes und dankbares Gefühl . : Ich hatte vollauf zu thun ( in daß ich

am

beſten für den

der Ueberzeugnng,

glüdlichen Erfolg unſerer

Sendung , worauf alle meine Gedanken gerichtet waren ſorgte , wenn ich die Gunſt des Scheik's gewonne) wähs rend der legten zwei Tage , die Uufſicht bei der Verferti gung der Patronen für die zwei Feldſtúde zu führen, die nun auf Lavetten lagen , und wir hatten eine Menge Pas pier bei uns ,

1

das dazu taugte.

Es gelang mir nach

Wunſch, aber Kugeln zu ſchaffen war ſchwierig ; und nach dem ich vergebens einen Verſuch mit Musketenkugeln in einem Beutel von Leinewand gemacht hatte ,

gelang es

mir, durch den Schmidt zinnérne Büchſen machen zu laſs fen, die fechzehn Flintenkugeln enthielten und in die Múns dung hineinpaßten .

Der Scheik freute ſich ungemein ,

über dieſe Bermehrung ſeiner Rüſtungen zum Kriege, und er brannte vor Begierde , die

Canonen bedient zu ſehen .

Ich erbot mich , wenn er ſechs feiner beſten Sclaven jedes Stück drei)

( für

dazu beſtimmen wollte, fie ſo gut ich

könnte einzuüben, da die Canonen ihm vorzüglich nůks lich ſeyn würden , wenn man ſchnell damit feuerte ;

zua

gleich erinnerte ich ihn, den Leuten eine Belohung zu verſprechen, wenn ſie das Geſchüß aus dem Gefecht zus

309 ridbråchten , und mit der hårteften Strafe zu drohen, wenn ſie es Hände fiel.

verließen , ſo daß es den Feinden in die Der Scheiß hatte, in den lebten zwei Moa

naten , ſeine Zurüftungen zum Kriege ſehr lebhaft betries ben :

ſein ganzer Waffenvorrath war durchgeſehen , und

er erzählte mir mit Freude , daß er zweihundert Flinten Piſtolen und Carabiner habe ,

wiewohl von mehr als

funfzig die Schlöſſer ſo ſchlecht waren , daß ſie keinen Funken ſchlagen konnten.

{

Der Scheit hatte, im Anfang ſeiner Eroberungen ges ſeben, welchen Vortheil es ihm brachte, die Mißvergnüg . ten aus andern fåndern in ſeinen neuen Städten anzus fiebeln : außer den Kanemboo's , die ihn begleiteten, hatte er Tuarid's, Tibboo's , Araber und Begharmis — und auf dieſe ſchien er ſich vorzüglich zu verlaſſen . Seinen Frie : geriſchen Sinn zu zügeln war gegen ſeinen Wunſch und Vortheil ; denn indem er ihm nachhing, bereicherte er ſich und ſein Bolt, und verftárkte ſeine Macht. Obgleich die Vorbereitungen zum Krieg den Scheit ganz zu beſchäftigen ſchienen ,

ſo war doch ſein Haupta

gedanke , die Unordnungen abzuſchaffen, die unter ſeinen Weibern vorfielen.

Er fand Gelegenheit dazu , als zwei

Unglückliche fich vergeſſen hatten , die ihren Fehltritt nicht láugnen konnten , da ihnen die Späher , die er beſtellt hatte, zu ſehr aufgepaßt hatten.

Obgleich bei den ges

wóbnlichen Fällen er Gnade für Recht ergehen ließ , ſo entſchied

er dießmal , daß die armen Mädchen hången

follten an ihrem Halſe, bis daß ſie todt waren *) .

Die

*) In Tripoli übernimmt es gewöhnlich der Vater oder die Mutter das Mädchen zu tädten , und den fehltritt zu beftra :

310

Unruhe und Ibeilnahme die das Schidſalder beis den Mädchen , die noch nicht ſiebzehn Jahre alt wa ren ,

bei

dem

ganzen

Volke

erregte ,

brachte

ihrem

Gefühl Ehre : und obgleich ſie ſonſt den Befehlen ihres Herrn in der tiefſten Demuth gehorchten, ſo bórte man doch alt dieſe (um milbe zu reden ) ſtrenge Sentenz bes kannt ward , die Männer laut murren , die Weiber Tchel: ten.

Der Liebhaber des einen Mädchens ſchwur jeden

niederzuſtoßen, der es wagie den Strick anzulegen .

Er

batte ſich erboten, das Fatah mit ihr zu leſen ** ) , war aber abgewieſen.

Alle fühlten Mitleid , die Strenge der

Strafe machte , daß man

das Vergeben vergaß , was

nicht geſdheben wäre ,itwenn ſie gelinder beſtraft waren. Der folgende Log ( denn in den fáhrt man raſch bei'm Strafen )

öfilichen Ländern der: war zu ibrer Hinrich:

tung beſtimmt, aber ein Fighi , tem

Scheit faſt an Ber:

ſchlagenheit gleich , trat auf und demonſtrirte, daß ſolche Beſtrafung Haram ( Súnde) rey , denn keine Stelle im Koran berechtige

zu einem

bige der Art tónne man zeichnen , odten .

ſolchen Ausſpruch.

Sculs

verſtoßen oder ſchimpflich bes

nach dem Geriße des Propheten , aber nicht Gott merde , wenn dieſe armen fündigen

Mádchen den Tod erlitten , das Land dafür beimſuchen , dur “ ſchlechte Herndten , Krankheit u. dergl. Der Schrik blieb lange unerbittlich, und bemerkte , daß Reichtum, Ueberfluß und Glúd ohne Jugend feinen Werth bats ten :

die Strafe ward aber endlich abgeändert , bei

fen, den Flecker von der Familie zu tafhen und zu verhüten , daß ſie nicht offentlid hingerichtet wird . **) Sie zu heirathen . ·

311

jden Mädchen ward der

Kopf befchoren ,

eine

ich gere

Strafe , und dieß geſchah auf Offentlicher Straße. Risp719

Die Canonen, für deren Ladung ich' geſorgt hatte,

da Herr Slapperton zu frank war, wurden dieſen Nach : mittag probirt, in Gegenwart des Scheit's und von Tau: reno 3 utdauern . Alle ſtaunten , daß fie 'ro weit ſchoſſen und ſo laut fnalten : ich konnte aber von dem Scheit nicht die Erlaubniß erhalten , eine zweite Cartåtſche ab zuféuern ? Nein ! Nein ! rief er, fic find zu koſtbar ! man d'art fiele nicht nichtſo wegwerfen ! wie werden die Beghar.

3 mis ſpringen ! - Nach einem Muſter, das ich aus Pa : pier geſchnitten hatte,war das Geſchirr für das vorge: pannte Maulthier , ziemlich gut von Leder verfertigt . Die Lavetten thaten vollkommen ihre Dienſte, und es war Schade, daß der arme Hillman , der dieſe beſorgt hatte, durch Krankheit abgehalten ward , verlaſſen , und zu ſehen ,

ſein Lager zu

wie gut ſie gerathen waren :

aber des Scheit's Ungeduld geſtattete feinen Aufſchub. ::: 9. November Durch die fühlen Winde, die in den legten vierzehn Tagen anhaltend gewebt hätten , mar die Puft fo gereinigt , daß die Krankheiten aufzuhóreut und eine gefundere Zeit zu erwarten war

ſchienen ,

Dieſe lange erſehnten Winde erhoben ſich ungefähr um zehn Uhr , des Morgens, und wehten biß zwei Uhr Nachi mittags. 4 Sie hatten großen Einfluß auf die Eingebor: nen und Schienen ſie ſebr zu ſtärken. Hr. Clapperton und Hilman konnten , mit Hülfe eines Stockes , becumge: ben , doch waren ſie ſehr entkräftet. Man ſagte , daß die beiden Heere, gegen Kanem und

Begharmi, bereit waren ,

gleich nach

dem Feſte

312

Við - of - Milauo , bas

den rechzehnten und die beiden -

folgenden Tage gefeiert ward,

aufzubrechen .

beſchloſſen mit einem derſelben zu

Ich hatte

ziehen , unſer Geld

möchte angekommen ſeyn oder nicht, da dieſe Fabreszeit zu koſtbar war , um ſie ungenukt verſtreichen zu laſſen . Dieß war die erſte Gelegenheit , die ſich darbot in óſt: licher Richtung vorzudringen , vorbeigehen laſſen .

und ich durfte ſie nicht

Ich hatte ein Cameel und ein Pferd,

und war entſchloſſen , wie früher ,

mit der

geben, und mein Heil zu verſuchen .

Ghrazzie zu

Das Feſt ward bes

gonnen mit allen gewöhnlichen Freudenbezeigungen , die Bornehmen vertheilten Geſchenke : wir wurden auch von dem Scheit nicht vergeſſen , er ſchickte uns zwei Ochſen *), drei Schaafe und zwei Schüſſeln mit Honig , was in unbedeutendes Geſchenk war ,

unſerer lage tein

denn

ſo wie die Kranken anfingen ſich zu beſſern , nahm auc ihre Efluſt ju. An dieſem Fefte , Lid - of - Mi:

21. November . laub

Geburtstag ) ,

(Mohamed's

finden

faſt

dieſelben

Vergnügen ſtatt , wie an den anderen : ftatt aber daß ſonſt

die

Männer

mit

einander

ringen ,

Frauen , bei dieſer Gelegenheit , nach

tanzen

Landes ſitte.

die Die

Bewegungen der Weiber in Kouka, obgleich am wenigs ſten anmuthig, find doch die unterhaltendſten : alle aber find

im Segenſaß gegen die Tånze der Uraber und in

der Berberei

fehr anſtåndig und ſittſam .

Um mit

denen aus der Hauptſtadt anzufangen , die zuerſt in dem

* ) Das Horn des einen derſelben hatte zipei fuß, Techs und drei Viertel Zou im umfange.

813

Kreiſe erſcheinen , die Koukowys gehen zu Zweien und Dreien vor , ſchiedene

ziehen ſich dann zurúd , und nehmen vers

Stellungen an ,

nach dem

Klange mehrerer

Trommeln : bloglich dann wenden ſie einander den Rúta ten zu, und ſtoßen mit dem Theil,

der in unſerer Sus

gend für alle Vergehen die Strafe empfängt , ſo heftig wie möglich gegen einander : diejenige, welche das Gleich . gewicht hålt , indeß ihre Gegnerin es verliert, wird mit lautem

Beifausrufen

begrüßt

und

tronen aus dem Kreiſe weggeführt , Händen ihr Geſicht bededt.

von

zwei

Ma :

indem ſie mit den

Bisweilen ſtoßen ſie mit

folcher Heftigkeit gegen einander , daß die Gürtel von Corallen, den alle vornehme Frauen oberhalb der Hüf: ten um den leib tragen , plast, und die Corallen nach Richtungen umherfliegen . Manche von dieſen

allen

Gürteln ſind zwölf bis ſechzehn - Zoll breit , und koſten funfzehn bis zwanzig Dollars . Gewandtheit hilft oft bei diefem

Wettkampf mehr als Kraft , und durchges

ſchicktes Uusweichen der Schwächeren ſtürzt oft die ſtåra kere zu Boden , indeß die andere ruhig an der Stelle figt, wo ſie mit großer Kunft und Behendigkeit ſich nie. derließ .

Die Shouaas waren beſonders glúciich in dies

ſen Finten .

Seit

meiner Abreiſe aus England hatte

ich noch nicht wieder ſo viele hübſche Weiber beiſammen geſehen , denn mit den Négerinnen verglichen,

ſind die

Shouaas faſt weiß und ihre Züge ausgezeichnet ſchön. Solch eine

Verſammlung

war für uns etwas Neues

und Ergögliches.

Ich war indeß oft über mich ſelbſt

verwundert ,

ſehr ich mich an den Anblick dieſer

wie

ſchwarzen Schönen gewöhnt hatte,

ſo daß ido ſie ſogar

314 Die Frauen aus

mit Sefallen betrachten konnte .

Bornou und Begharmi bewegten ſich langſamer bei'm Danze und fangen ſelbſt

dazu : die erſteren tragen bloß

ein blaues. Tuch oder eine Scharpe über die Schultern , und indem ſie die beiden Enden derſelben mit ausges · ftreten Urmen halten , nehmen und gefällige Stellungen an .

ſie oft ſehr angenehme Die

Begharmis hielten

ihre Hände vor ſich, klatſchten bisweilen damit, kreuz. ten ſie vor der Bruſt und ſchienen eine Geſchichte zu fingen , welche

die beiſtebenden fehr

anzog ;

fie renkten

dabei den Leib , wendeten den Kopf von einer Seite zur anderen ihr

julegt fegten

ſich alle nieder und bebedten

Geſicht, dann führten die ålteren Frauen ſie aus

dem Kreiſe weg. Die Araber und Häuptlinge von Ungornou und aus den benachbarten Städten

kamen den Ubend nach

Kouka , und der Scheit ritt , in Begleitung von Taus ſend Reutern , um die Mauern , vor ibm ber trug man fieben Flaggen , und nachdem

er in einiger Entfernung

gebetet hatte, kebrte er nach dem Palaft zurüd. neugeübten

Fußſoldaten

mit Flinten waren

und ſie ſcharmugirten mit den

Reutern.

Seine

auch , da,

218 er mich

fragte, wie ſie feuerten , fekte er hinzu : „ Ich habe zwei: hundert Flinten !,, die Hunde !"

Wo ſind nun die Begharmis ?

Dieß ward an den beiden folgenden Lai

gen wiederholt: man bat um Segen für den Zug, den man porhatte , und machte Anordnungen dazu , Tage war ich mit

Zwei

dabei, und ritt eine kurze Zeit an

feiner Seiten er ſchien ſebr erfreut über dieſe Uufmerk: famkeit. Von dem Courier hörte man aber nidt6 , und

315 unſer Muth fant ſehr, als man erzählte , er fei unters wegs verſchwunden .

25. November . - Die Jahreszeit war nun gelommen , in welcher die Regenten dieſer Gegend in's Feld zu ziehen pflegen , und die Beforgniß vor dem Zuge des parcha hatte den Scheiß abgebatten einen Einfall in's Land der Begharmiß zu thun ; ſie benugten dieß und griffen ihn an , obgleich ſie fünf Mal , bei frühern Einfällen , geſchlagen waren , wobei wenigftens zwanzigtauſend Una glückliche ihr Leben verloren, und funfzehntauſend in die Sclaverei

geſchleppt waren.

Die

Beghaimis

waren

ießt wieder an die Südſeite des Shary gekommen , und forderten klåren .

das Bolk von Loggun auf ſich für ſie zu ers Mit den Boten dieſes Volkes gingen ſie über

den Fluß, und wollten nun in des Scheik's Gebiet eina fallen.

Wir

waren in arger Beſtürzung

zu Kouka ,

als wir dieß bórren , und der Scheit ichidte ſich

an,

fein Heer in aller Eile zu muſtern .

Bei unſerer Audienz diefen Mors

29. November.

gen wurden wir etwas aufgehalten, weil eine gerido tliche Unterſuchung über einige Ranemboo - Häuptlinge gehalten ward , die man beſchuldigte, daß fie bei einigen Borfåts ten , in früherer Zeit , die Leute des Scheit's nicht gut behandelt hátten.

Die

Ungeklagten

wurden , felbſt in

des Scheit’s Gegenwart, von den Bornuern gemißhan . delt , ' und die drei fchlimmſten wurden fortgeführt und im Hofe erdroſſelt *) .

*) Bei folcher Gelegenheit bewegt der Scheit nur den Finger ; das gilt als Zeichen zur augenbliclidhen Kinrichtung.

1

L

316

3. December .

Obgleich bei der Ankunft eines

Boten aus Munga , die Beforgniß eines augenblicklichen Angriffs der Felatah im Südweſten bedeutend abnahm , ſo wuns

doch die Macht diefer und ſie

fünf Tage von uns.

ſtanden nur

Die Begharmis waren auch noch

immer am ſüdlichen Ufern des Shary , nabe am Fluß , und wenig beunruhigt durch des Scheik's Rüſtungen ; ſie wollten, meldete man , ihn angreifen , wenn die Wafs fer hinreichend gefallen waren , so daß es thunlich rey, und das konnte in türzerer Das

Fall ſeyn .

Zeit als einem Monat der

Heer nach Kanem brach

heute auf,

unter Unführung des Uli Gana , des Scheil's Kagaa nawha *), der an Rang, gleich nach Barca Ghana kam, und eine andere Erpedition ſollte , hieß es , nach Süds weſten unternommen werden . Die

Nachrichten ,

welche im verfloſſenen

Monat,

theils von Begharmi her , theils von Kanem , von Süda oft und Diten , kamen , waren ſchlecht:

ein

gráßlicher

Vertilgungskrieg war ſchon einige Jahre hindurch zwis ſchen Bornu und Begharmi geführt, und man wüthete no

immer gegen einander mit unnachlafſender Erbits

terung ,

ein Mann ward auf beiden Seiten geſchont,

oder nur auf Bedingungen , die ſchlimmer waren als der Zod . Der Sultan von Bornou hatte in ſeinem Harem über zweihundert Jünglinge aus Begharmi, alle unter zwanzig Jahren, als Verſchnittene ; und der Sultan von Begbarmi ( der faſt tauſend Weiber haben ſoll), hat drei Mal ſo

viele

unglückliche

* ) Schwarzer Mameluc ,

Eunuchen aus Bornu

317 und Kanemboo ; er ließ dazu die

geſundeſten jungen

Leute, die in die Hände ſeiner Leute fielen, auswählen, und entzog ſie dem Morde, um ſie ro für feinen Dienſt zu benugen .

Selbſt

der moraliſche,

und in mancher

Hinſicht liebenswürdige Scheit hatte über dreißig Bege barmis , die auf gleiche Zimmer

Urt bebandelt waren , um die

ſeiner Frauen und

Prinzeſſinnen

betreten zu

können U16 ich eines Tages unter des Scheik's Schuß gegen

der

Halle im Garten

einen plóglichen , heftigen Res

genguß fuchte, führte mir der

Borſteber

dieſer priviles

girten Schaar ohngefähr ein Dußend junger Leute vor , die eben ſich von der Einweihung in dieſen Drden

ere

holt hatten : hager und abgefallen , obgleich ſie ſorgfála tig genährt

und

behandelt waren (denn ſie ſind fehr

preiswürdig , und jeder Türkiſche Kaufmann zahlt für einen zweihundertundfunfzig , bis

dreihundert Dollars )i

zogen dieſe Schattengeſtalten ehemals blühender Jugend vor mir vorüber.

Ich konnte meine Empfindung nicht

unterdrücken, und das Mitleiden war in meiner Miene zu leſen , ſo daß der alte, verhärtete Vorſteber

des Ses

rails , der froh zu feyn ſchien , daß ſo viele feiner Mits brüder ihm gleichgemacht waren , ausrief : , Nun , Chrift, was will das fagen ? Es find nur Begharmis ! Hunde ! Kaffirs !

Feinde !

theilt werden Zuder effen

eigentlich hatten ſie lebendig geviers

müſſen , und ſo

nun können lange fie

leben

fie Kaffee trinken, in einem Palaſt

wohnen . " Die regte Nachricht von Wabay her , nach welcher Seite ich immer zu reiſen dachte, verringerte meine Hoff:

318

nung .

Det Streit zwiſchen Wabay und dem

Scheit,

über den Befie und die Herrſchaft von Kanem , war int Den legten

Sahren

ſehr 'beftig geweſen , und iegt war es

zu offenen Feindſeligteiten zwiſchen tan gekommen .

ihm

und

dem

Es war gewiß , daß feit fünf

Sula Jahren

keine Garavane von Bornou nach Waday gegangen war , Teit unſerer Unkunft, von Bora

und die einzige Perſon, die

nu fich aufgemacht hatte nach Wabar , war Sighi aus Timbuctừ

der junge

geweſen , auf ſeiner Reiſe

Múſſer ( Cairo ), der einen Fakir * ) begleitet hatte

nach auf

feinem Rúdwege nach Waday. Einige Shouaas waren , ſeit unſerer Anweſenheit in

Kouka , von der Gränzen

des Landes Daday , bisi übet

Kanem

gekommen , um

Gameele zu verkaufen : aber hier glaubte man allgemein , daß ſie nur als Spione gekommen waren : fie geboren zu der ſchlimmſten Race von Leuten , und was fie úber die Straße dabin fagten , war nur darauf bereơnet, eis nige Arabiſche Kaufleute zu verleiten ihrem Rath zu folo gen, fie ſelbſt würden die erſten geweſen feyn fie aus zuplündern ** ). Seit dem

Tode des guten Sultan Saa

bon , wie man ihn nannte , batte man teinen Verſuch zum Verkehr gemacht,

weder von

hier aus ,

noch von

*) Ein Bettermonch . Balo nach dieſem Vorfall bot ich kipei Urabern, die beide por: her in Malay geweſen waren , einem jeden zweibundert Dols lars, wenn ſie mich begleiten wollten : für ſo viel Geld thut ein Araber alles, aber ſie weigerten ſich : ,,Nein, erklärten ſie, nein ! was iſt Geld ohne Leben , die Leute in Badan werden uns todtſchlagen ! "

319 Fezzan .

Der einzige Mann , der von der lebten Kafila

vor fünf Jahren entfam , war jest hier und erzáhiter über ſein Schidſal folgendes : et hieß Abde Nibbe , wat der

vertraute Sclave des- Kaghia ' *)

vom

Paſcha : er

war auf der Reiſe von Tripoli nach Wabay , uber Mos urzuck , und hatte eine bedeutende- Summe Geldes

bei

fich, was dem Kaghia gehörté, womit er Handel treiben follte.

Sie erreichten glüdlich Waday und

ftadt Wara, nachdem

ſie dort über zwanzig

die Haupts Tage geme:

ſen waren , in welcher Zeit er fiebenunddreißig Sclaven eingehandelt hatte , Bernehmen mit eines

Morgens

und dem Anfchein nach in gutern

den Eingebornen in

ſtand ,' kamen

dieſe

feine Hütte, nahmen ihm was et

hatte, zogen ihn aus, banden ihn , und fchleppten ihn nackt zu dem Häuptling , der die Regierung übernom , men hatte , da Sabon's Sohn , der Kind war.

Sultan, noch ein

Abde Nibbe fand dort vierzig Leute , ſeine

Gefährten und ihre Begleiter, alle auf dieſelbe Weiſe wie er gefeffelt ; nachdem ſie auf alle Art gemißhandelt worden , führte man ſie zur Stadt hinaus , ihnen die Kehle abzuſchneiden .

Abde Nibbe , der

ein

tråftiger

Mann aus Towergha ** ) war , da er fah, daß mehrere feiner Gefährten ganz geduldig den Tod erlitten , und bemerkte, daß der Strid um feine Hände nicht feft ans gezogen feyi beſchloß doch wenigſtens einen Verſuch zu machen ſein Leben zu retten : er zerriß den Strid und lief nach den Bergen , zweimal holten ſie ihn wieder ein,

* ) Palaftgouverneur. .***) Eine Stadt in der Nähe von Meſurata.

t

820 n er , erhielt drei Wunde entlam er wieder : ch r mit einem Speer und eine mit einem Meffe , wodur ten t i n h c e d ſ d t war : die Nacht Han abge ibm faſt die rech l

zweima

kam indeß heran und er kroch , in seine Höhle , die der halt unger Byánen geweſen war und noch ſeyn j Aufent mochte . Dort blieb er drei Lage und Nachte , bis der r htsort :zu vera e raſend Hunge ihn swang ſeinen Sufluc laſſen ; aber es war die Frage, wohin er gehen ſollten -te r m uſamen Bolle trauen ? wem kkoonnnnte er unte eine , ro gra Gine Perſon indeß fiel ihm ein , die wahrſcheinlich

ihm

in ſeiner Noth Beiſtand leiſten , und bei der , wie er meinte, fein Leben in keiner Gefahr : ſeyn würde. - War eß ſein Bruder, oder ſein vertrauter Buſenfreund Nein , es war des Mannes legter und beſter Iroſt, eine em Glück , h mit der er vertraut geworden war ; und er war überzeugt, daß ſie nicht undankbar feyn, nie ihn verrathen würde. Er hatte ſich auch nicht getauſcht!

Sie nahm ihn auf,

gab ihm Nahrung , wuſch feine Wunden ihn ſieben

und verbarg

Tage: dann ward er doch entdedt und wies

der vor den Hauptling geführte

Nachdem man ihn bes

fragt wie er ſeine Flucht bewerkſtelligt, ſagte der Gou. verneur; suich will euch in meine Dienſte, nehmen , euch ein Pferd geben und ſehen , ob ihr ſo gut für mich fecha tet, als für euch.

Abde Nibbe blieb über zwei Mos

nate in dieſer Lage, 1899 Waſſer, hølte Holz U. P. ..., als er hórte, eine Kafila fey im Begriff Xaday zu vers laſſen, die bloß aus einigen Kaufleuten beſtand , folchen die von ſeiner Kafila übrig waren und einigen anderen , die ihr Leben theuer losgekauft hatten , indem

er nun

821 eine dunkle Nacht benugte, entram er zum zweiten Mal und ſchloß fich an dieſe an . Sie lieben ihm ein Ges wehr und etwas Pulver und Blei , um fich gegen die wilden Thiere zu fchügen ,

die

ſehr

zablreich waren :

dann mußte er bei Tage die Kafila Verlaſſen und die Walder aufſuchen , in dieſen

ging er in der Richtung

der Caravane, zu der er am Abend zurúdlehrte.

So

reiſ'te er fünf Tage , dann regten die Reuter aus Was dan ihre Verfolgung nicht weiter fort, und kehrten ohne ihn zurúd.

14. December.

Dr. Dudney und Mr. Clapa

perton verließen heute Foula , um mit einer Kafila, von gegen zwanzig Kaufleuten, die auch ihre Diener bei fich batten, nach Kano ju ziehen.

Dies war die achte

Tas

rabane, die feit unſerer Ankunft, nach dem Sudan zog : und da man nicht glaubte , daß eine andere in

mehres

ren Monaten abgeben werde , weil keine aus Mourzud und den anderen Gegenden von Fezzan gekommen war, ſo entſchloß ſich Dr. Dudney, trok ſeiner Schwache, fich an dieſe anzuſchließen , wenn der Scheit es erlaubte. El Kanemy willigte nicht nur fogleid ein , ſondern that fein Möglichftes feine Plane zu befördern und für ſeine Sicherheit zu ſorgen .

Er ertheilte

dem

Mohamed : els

Wordee, dem angeſehenſten bei dieſer Kafila , den Auf trag , ihm in allem Beiſtand zu leiſten und übergab ihm Briefe an den Sultan von Kattagum , an den Sultan von Rano ,

und an einen Mauren daſelbſt ,

Namens

Hat Salah, und empfahl ihm die beiden Reiſenden , als feine Freunde, und als die beſten unter den Chriſten . Geſtern zog Barca Ghana aus, 16 December. Denham u. Glapperton.

21

822 mit etwa zwolfhundert Mann ; er ging gegen Südweſt, nach einer Stadt Raka , von dort wollte er gegen eine Stadt der Felatah, Monana , vorrůden , die als der Sams melplan für die Feinde des deit's galt : er batte aber den Befehl, mehr nur ſichere Nachricht über die wirkli: che Stärke der Felatah einzuziehen , und über ihre Abs ſicht, als ſie anzugreifen . 21. December,

Zu

meiner

unausſprechlichen

Freude kam Karouaſh mit der Nachricht, daß eine kleine Kafila von Mourzud zu Woodie angekommen ſey , daß ein Engländer dabei ley , und daß eine größere dieſer folge , die ſie zu Zow verlaſſen håtten . Der folgende Tag verging unter Beſorgnis, den 23 . aber, bald nach Tagesanbrud , hatte ich die große Freude, ſtatt

des

Herrn

Dyrwhit ,

deſſen

ſchwache Geſundheit

es mir immer zweifelhaft gemadot batte ihn bei mir zu ſeben , einen kräftigen , geſund ausſehenden jungen Mann zu erbliden ,

der eine

Doppelflinte úbergebångt hatte.

218 er in meine Shůr trat, war ſein Lusſeben ſchon der beſte Empfehlungsbrief , und ich öffnete eilig die Pakete, die mir über ihn Uuskunft geben ſollten.

Herr Jyr:

whit, erfuhr ich , war durch Krankheit abgebalten des Cons full Empfehlung zu benußen, und da man ſich an den Gouverneur von Malta wendete, um einen Stellvertreter, fo erbot ſich Herr Toole , Fáhndrich im achtzigſten Res iment , und nach Malta .

zwanzig

Stunden ſchon verließ

er

Die langé, gefährliche und ſchwierige Reiſe von

Tripoti bis nach Bornu, hatte er in drei Monaten und vierzehn Tagen gemacht, da er Tripoli den fechſten Sepa

323 tember verließ , und indem er durch Beharrlidhteit und Entſchloſſenheit alle Schwierigkeiten zu Mourzuď und im Tibboolande beſiegte, tam er hier : an und hatte nur fünf Cameele verlohren . Durch die Ankunft dieſer Safi'a mit Herrn Doole, und das was er mir mitbrachte , ward meine fage in Stouta aul's vortheilhafteſte verandert : ich befas nun Geld , war geſund und hatte einen erwünſchten Gefábra ten.

Selbſt ein Angriff der Feinde cien uns jekt wüns

ſchenswerth, da wir bei Verfolgung deſſelben ,

aus des

Scheik's Herrſchaft gekommen waren.

1 3 82 18

3. Sanuar. =

4.

Mein Freund Titab ; der Oberan ,

führer der Showca , batte lange verſprochen , mir einen Elephanten zu erlegen , heute um Mittag kam ein Bote zu unſeren Hütten, uns zu melden , daß, nachdem man fünf Stunden auf einen ungeheuren Elephanten Iago gemacht, er nun geſtellt fen bei Bree , ohngefábr zehn Mites nordóftlich von Kouta. " Herr Toole und ich fries gen augenblicklich zu Pferde, der Shouas war unſer Fúhrer , und wir erreichten die Stelle wo er gefallen war,“ eben als er den legten Athemzug that. Obgleich

er erſt fünf und zwanzig Jahr alt war,

ro maß ſein Zahn doch vier: Fuß ſechs Zoll und es war ein gewaltiges hier. 21 *

1

324 Långe vom Rüſſel zum Schwanz Der Ruſſel

25 Fuß 7

2

Kleinere Zahn

6.3011. 6 10

Der Fuß in der Länge

7

Auge

2

Bom Fuß zum Hüftknochen –

9

Vom Hüftknochen zum Rúďgrat

3 2

Dhr Auf meiner lebten Reiſe am

6

Thad hatte ich weit

größere, lebende Elephanten geſehen , einige hielt ich für ſechzehn Fuß hoch , und ihr großer Zahn maß gewiß rechs fuß.

Dieſer der vor mir lag , der erſte den ich todt fab,

ward als einer von ungewöhnlicher Größe und Statur bes trachtet, und erſt als die Kanemboo aus der Stadt Bree herbeikamen , ſeine

Zufmerkſamkeit durch

auf ſich zogen und ihn durch ihre

ihr

Geſchrei

Speere reizten ,

die

fie in die weicheren Theile ſtießen , wagten die Shouaas abzuſteigen .

Als ſie das arme Thier durch Abſchneiden

der Flechſen zum Fallen gebracht hatten, tódteten ſie es durch viele Wunden am Bauch und Rüſſel : von Bleikugeln war er oberhalb der Hüften

fünf

bei der Verfols

gung getroffen , die waren aber nur einige Zoll tief in's Fleiſch gedrungen und ſchienen ihm nicht ſehr beſchwers lich geweſen zu feyn .

Den ganzen folgenden Tag glich

die Straße bis zu der Stelle wo er lag , einem Jahr markt,

durch die Menge Leute ,

Fleiſch zu erhalten ,

die hinſtrómte etwas

das von allen geſchågt wird , und

daß ſelbſt die Bornehmſten in der Umgebung des Schrit beimlich eſſen . Es fiebt grob aus, ſchmeckt aber beffer

325 als alles Rindfleiſch , das ich

in dieſer Gegend fand.

Ganze Familien regen ſich in Bewegung , die Tochter reiten auf Dahren bei ſolcher Gelegenheit, unb fie hoffen wenigſtens ſo viel zu erhalten, daß ſie ihre Haare und ihren Leib zum nächſten Sfug (Markt) reichlich mit fett einreiben können . S

i Die Augen dieſes edlen Thieres waren , obgleich klein im Verhältniß zu ſeinem Körper , felbſt im Tode ausdrucksvoll.

Der

Kopf ward zur Stadt gebracht :

ich öffnete ihn am folgenden Tage ; die Kleinheit des Gehirns fteht im geraden Widerſpruch mit der Hypos theſe, daß die Bisbedieſes Drgans mit dem Smarfa finn des Thieres im Verhältniß

ſtehe.

Die Haut war

vollkommen anderthalb Zoll, did , dunkelgrau , faſt ſchwarz, bart und faltig : die Dhren , lang und herabhångeno , ſchienen mir das Auffallendſte an dem Thier , beſonders wegen der Leichtigkeit, womit er ſie vorwärts und růd, wärts bewegte . ' Die Füße ſind rund , ungetheilt und haben vier Nägel oder Hufe, denn Zehen tann man ſie nicht nennen , zwei vorn am Fuß und zwei treinere an den Seiten .

In

Africa wird wohl nie ein Elephant les

bendig gefangen, ſondern man jagt fie des Fleiſches und der Zähne wegen , da dieſe aber gewöhnlich klein ſind, fo bringen

fie leinen großen Vortheil .

Die Art die Eles

phanten zu jagen ift folgende : zehn bis zwanzig Reuter ſuchen eing dieſer gewaltigen Ihiere von den anderen abə zufondern , und zwingen es dann , durch Rufen und Schreien ,

ſo donell als möglich zu fliehen ; wenn es ih

nen gelingt , durch einen Speer es

unter dem Schwanz

826 ju verwunden, fo wird das Thier wüthenb.

Ein Reus

ter ſprengt dann bor ihm her, den verfolgt es mit Eifer und Wuth , und kümmert fich nicht um die, welche ihn Verfolgen , noch um die Wundeni ; die ſie ihm beibringen. Selten bertáßt er den erften tegenſtand ſeines Zorns, que legt , ftürzt er athemlos nieder, ermattet, indem das Blut den Boden überſtrömt, und ſtirbt durch einen Reuter, der tühner iſt als ſeine Gefährten in berwundliche Stelle am Unterteibe flößt. Um dies zu thun triecht er dem Thiere zwiſchen die Hinterbeine und regt fich ſo der anſcheinend größten ' Gefahr aus . Gebt das nicht. To ſuchen zwei oder drei dem Elephanten die Knies tehlen zu ' durchhauen, indeß andere ihn von vorn reizen : und dieſer Rieſe unter den vierfüßigen Thieren wird dann eine verháttnißmäßig leichte Beute für ſeine Pers folger. 1:12.

Januar. -

Karouaſh tam dieſen Abend zu

úng, feine dunklen Arabiſchen Vugen glanzten von unge . wöhnlichem Feuer , und mit erfuhren bald

die Urfache.

Die Leute von Gulphi , die eine Stadt inahe am Sbary bewohnten , hatten kein anderes Mittel fich Getreide zu bers fchaffen , (da das fand rings üm " ihre Dauern dem Scheit

ribut zablie) als indem

fie das fübliche Ufer des flur

res beſtellten , das Getreide zur Zeit der Reife einårndtes ten ,

und

es auf

jur Stadt ſchafften.

ihren Såhnen mit

flachem

Boden

In der legten Zeit waren ſie durch

die Boote der benachbarten Ståbte bei'm a derbau fo wes nig geſtört worden , daß ein Dorf auf jenem Fleck entſtan . den war , wo die Arbeiter, an der Baht drei bis vierhuns

827 bert, inimer wohnten.

Die feindlichen Bewegungen der

Begharmi's aber, hatten die Leute des Scheit's wachſat mer gemacht , und indem

ſie in ihren Booten über den

Fluß fößten , von einigen Leuten aus Gulphi geführt, die verrátheriſch die Waffen gegen ihre eigenen Landes leute trugen , hatten die Bewobner von Maffatai und Kuſſery vor wenigen Nächten einen Ungriff auf dieß Dorf gemacht, hatten alle Månner im Solafe niedergehauert, die Weiber und Kinder, wie gewöhnlide, zu ihren Fahrs zeugen geſchleppt, und waren , ohne einen Mann verlos ren zu haben, zu ihrer Heimath zurüdgekehrt, nachdem ſie die Hütten und

über vierhundert Haufen Weizen

und Guſſub in Brand geſteckt hatten .

Die Wirkung,

welche diefer nachtliche Streifzug bervorbrachte, den man durch Singen und Freudenfefte in ganz Kouka feierte, war meinen Planen günſtig, ſo ſehr die Menſchlichkeit mit Füßen getreten ward .

Die Begharmis ,

rere Monate hindurch , die füblichen belegt

hatten , und das Volk von

ihnen Lebensmittel zu liefern ,

Ufer

die , meb , des Shary

foggun nöthigten

wurden über dieſen Uns

griff ro beſtürzt, daß ſie ſogleich ihr Lager abbrachen und fich zurúdzogen , als

ſie die

Nachricht erhielten .

Eben ſo ſchnell ſchickte das Volk von Loggun eine Depu . tation an den Scheit, mit fechzig Sclaven und dreis hundert Odſen , und wünſchte ihm eigniß. I

beſchloß

ſogleich

um

Glúd zu dem Er 3

Erlaubniß

zu

bitten ,

dieß Land bereiſen zu dürfen, das ſo merkwürdig ſchien durch ſeine Lage und die Gewäſſer, die es umgeben follten.

Seit war nicht zu verlieren , denn Ser Feind

828 tonate eben ſo ſchnell wieder zurüdkommen , floben war , und dann wäre mein Eilf Monate hatte ich

als er gea

Plan wieder zerſtört.

gehofft ,und

geharrt dieß Land

zu ſehen : - aber wenn man einen ſteilen Berg erſteis gen will, muß man anfangs langſam

1

:

18. Januar , -

geben.

Der Scheit, der bei jeder' Gilea

genbeit ſo viel er konnte meine Wünſche auszufühs ren geſucht hatte , hatte nicht allein meine Bitte be willigt,

dieſe

Gelegenheit loggun

zu ſehen ,

nuben, ſondern ſchidte auch dieſen Morgen

zu

bes

den Karou:

aſb mit mir darüber zu ſprechen und mich zur Eile zu ermuntern .

,, Bellal roll mit euch geben, ſagte er , feit

fiebzehn Jahren beſigt er mein Vertrauen , is ich mein

Leben vertrauen ,

ihm könnte

oder das meiner Kinder, die

mir theurer ſind als das Leben ."

Um Morgen aber fanden wir ein Braunes Pferd, das Herr Toolé von Tripoli aus geritten hatten , todt in ſeinem Perfchlag:

dieß und

ein ſchwarzes , das ſeinem Araber

ber Parcha gegeben hatte, wollten ſeit ihrer Ankunft faſt nichts effen . reifen .

Wir konnten

demnach

heute

nicht

abs

Unglúd fommt aber felten allein ! Am Abend

fehlten die Sameele, die ich mitnehmen wollte, und oba gleich die Leute biß um Mitternacht ſie ſuchten , fie doch nicht zu finden .

waren

In der Nacht ward ich gerus

fen , Herrn Zoole's anderes Pferd wollte fterben : das Blut wollte bei'm Aderlaß nicht fließen : es taumelte wie betaubt, und ſtarb ehe es Sag ward. 22 Januar. -

Karouaſh , Ben Zaleb und felbit

329 der Scheit waren gegen unfere Abreiſe.

Wunderbar !

Wunderbar ! riefen fie , das Schidſal will es nicht, daß ihr reiſen ſollt ! " Der Aufſchub war mir zuwider , ich war entſchloſſen zu gehen, und zwar ſchnell; die Zeit war Poſtbar , denn ich wünſchte nicht , daß das Gerücht von meiner

Abreiſe fich verbreitete.

Gegen

Abend

waren

meine Cameele aufgefunden, und der Scheit, als er hörte, wir hatten ein Pferd zu kaufen geſucht , ichidte Herrn Jople einen recht muntern , ſchwarzen Klepper. Uns waren nun , in neun Monaten, brei und dreißig Cameele , ſechs Pferde und Ein Maulthier geſtorben.

Den 23. wollte ich, mit Tagesanbruch, abreiſen , aber Der der Nachmittag fam beran , ehe es möglich war. Scheit hatte mir den Betal mitgegeben : ,, Er wird euch in Udem gehorchen , aber ihr geht zu einem Volte, bei welchem mein Einfluß nicht groß iſt.

, Bellal, einer der

ſchönſten Neger, die ich jemals fah, und ein angeſebener Mann, hatte zu ſeiner Begleitung rechs Sclaven , von des nen zwei beritten waren, aus dieſen, uns ſelbſt und zwei Cameelen beſtand diesmal die Geſellſchaft.

Indem ich

wartete um von dem Scheil 2 bichied zu nehmen ,

ward

mir ein Briefchen vom Dr. Dubney gebracht, durch einen um Dat , und war 1 das leßte was er ſchrieb.

Seine Verſicherung,

daß er

ſchwach und ohne Nettung ſey , war nur zu glaublich, da während einer langen leiden ſelten eine Klage zu hören war.

218 der Scheit ihm ſagte , wie er zuerſt den

Bunſch áußerte die Caravane zu begleiten : ,, Eure Ges ſundheit iſt aber nicht ſo, daß ihr eine ſolche Reiſe unters

330 nehmen könnt; antwortete er ganz vergnügt:" Bleibe ich bier, ſo muß ich fterben, und wahrſcheinlich bald, das Reis fen verbeſſert immer meine Geſundheit . " er ſich ſehr zufrieden über die Art wie man ihn auf der Reiſe behandelt hatte. und über die Bewohner des Landes. 19

von

Plan

Stou k a .

edito

korrfelder

on

B O D

Kornfelder

O W Y

Platz der Reisende

CELANA

Bornowy

he Baune

Palast

Marlet

Shouaa

Kanemboo Some

Se chi ft e Š

" Sa pitt e I.

Reise nad lo g g un ; ' 1000es serrn Doole.

Januar.. - Wir brachten 1824. -Ianuar

die Nacht des

vier und groanzigſten Januar in Angornou zu , und zogen zwei Zage nicht weit vom See hin , und Pamen dann nad Ungala, einem Diſtricte, der ſonſt Bornu unterworfen war. Der jebige,Sultan war der erſte Freund des El Kanemy, und vor fünf und zwanzig Sahren,

al $ diefer nur noch ein

Kaufmann war, gab er ihm ſeine Tochter Miram , und viele Sclaven und vieh zur Ausſtattung.

Der Sultan,

ein wohlwollender Alter, nahm uns gútig und gaſtfreunda ? lich auf, und ſobald wir eine Wohnung im Hauſe des Delatoo ( Miniſter) erhalten batten , fobidte er uns Schas len mit Milch , Reis , Mehl und Honig, eben ſo bela. men wir am Abend einen Ueberfluß von Lebensmitteln , und am folgenden Morgen ein ſchönes, lebendes Schaf. ... Miram (eine Prinzeß, in der Sprache von Bornu ) , die gefchiedene Frau des El Kanemy , wobnte in angala und ich bat um

die Erlaubniß ,

ſie beſuchen zu dürfen.

Ihr Vater hatte ihr ein ſchönes Haus gebaut, wo ſie bes ſtåndig lebte, zu ihrem Haushalt gehörten ſechzig Perſos

332

nen .

gutgewachſene

Sie war eine ſchöne ,

ohngefähr fünf und

dreißig Fahr alt ,

Negerin ,

und hatte viel

pon dem ſanfter. Betragen , das den Scheit ſo anges Sie ſaß auf einer Erhos nebm machte, angenommen.

hung ,

die mit einem

Türkiſchen Teppich

bedegt war,

um ſie bez waren zwanzig ihrer Lieblingsſclavinnen, alle auf gleiche Weiſe gekleidet: ſie trugen feine, weiße Hema den , die ihnen bis auf die Füße gingen, ihr Naden , die Naſe und die Dhren waren ſchmüct.

reich mit Corallen ge

Sie gab mit Anmuth Audienz :

ebenfalls ein

chen bewachten den Eingang , ein Zwerg , Neger ,

der nicht ganz drei Fuß

vier Eunu .

war ,

hoch

der ibre

Schlüſſel bewahrte, ſaß zu ihren Füßen, mit den Infigs nien ſeines Amtes auf den Schultern , reich getleidet in Sudantoben.

Dieſe kleine

Perſon

reichen

Miram fragte,

Stoff zur Unterhaltung und zum Lachen . ob wir auch ſolche Kleine

uns

gáb

Burſchen in unſerm

hatten, und als ich dieß bejahte, ſagte fie:

3 Ah

lande gieb !

wozu taugen fie ? Haben ſie auch Kinder { " ? Ich derá febte : Sa ! wir haben mehrere Mal den Fall gehabt, daß fie große und ſtarte Kinder zeugten ! erwiederte ſie,

,, Wunderbar !

dann müſſen ſie tüchtiger geweſen ſeyn,

als dieſer Hund da : ich habe ihm acht meiner ſchönſten und jüngſten Sclavinnen gegeben , aber es wird nichts. Ich wollte gern

hundert Ochſen und

zwanzig Sclaven

dem Mädchen geben , die von dieſem Wicht ein hätte.

Der Wicht ,

Kind

und es war ein háßlicher Wicht,

ſchüttelte ſeinen großen Kopf , grinzte

und geiferte ges

waltig bei dieſem Beweis der Zuneigung ſeiner Gebies terin

833

Wir verließen Ungala den folgenden Tag, zum großen Kummer unſeres Wirthes , eine Woche tractirt hatte. niedergekommen ,

des Delatoo ,

der uns gern

Eine ſeiner Frauen war eben

als Dr. Dudney hier durchging, " auf

ſeinem Wege nach Showy.

Das Kind hatte ,

wegen

der Vorſchriften, die er gegeben , den Namen Tibeeb ers halten ,

da der Doctor ro auf der Reiſe genannt warb .

Unſer Wirth war

ſo gefühlvoll und tolerant,

daß ich

es

ordentlich heraucheben muß : als ich von loggún zurúdlam , ganz ermüdet und elend, und ſehr gute Wars

tung nothig hatte ,

da brachte er feine Schweſter,

die

etwas wahrhaft Matronenartiges hatte, diefe ließ unter ihrer Aufſicht das Shampoing (Reiben ) , durch eine ihrer foons ften Sclavinnen verrichten .

218 id dem Delatoo meis

nen Dank für ſeine Sorgfalt abſtattete,

antwortete er :

,, ES betrübte uns alle, einen ſo großen Mann wie Ihr fend , als Fremden und ohne Frau zu reben : wenn Ihr in Eurem Lande ſeyd , habt Ihr wenigſtens bundert ? " Um drei und zwanzigſten erreichten wir Showy, an den Ufern des Fluffes Shary : die Größe des Stros mes verſekte uns beide in's größte Erſtaunen : er ſchien voukommen eine halbe Meile breit * ), und ſtrómt in der Stunde zwei bis drei Miles , beinahe gerade gegen Nora den .

In der Mitte des Fluffes iſt eine ſchöne Inſel,

faſt eine Meile lang , der Stadt gegenüber. Showy gehört zu dem Diſtrict Maffatai und ſteht unter einem Raid , der uns mit großer Aufmerkſamkeit behandelte, und

* ) Spåter hatte ich Gelegenheit, den Fluß zu meſſen , gerade unter Shary, und fand die Breite 650 Yards.

384 uns vorſchlug, daß wir den Strom hinab zum

Ichao ges

ben ſollten , nach des Scheites Anordnung. Den zweiten Februar Ichifften wir uns ein , begleis tet vom Kaid und acht Canot's , eilf Mann

trug :

deren jeder

faft acht Stunden

ward

zebn bis gerudert,

um Sonnenuntergang landeten wir bei Joggábab ( Infele in der Mekkariſprade) , Miles von Showy.

ohngefähr fünf und zwanzig

Der Fluß, in dieſer Sabreszeit reich

an Waſſer, gewährte einen

intereſſanten : Unblid : eine

hübſche Strede folgte der andern ,

in

fchönen Krům

mungen , die Ufer waren hier und da mit dichtbelaubten Báumen bewachſen ,

von allen hingen Schlingpflanzen

berab , die mannigfaltig gefärbte , hatten , unter denen

wohlduftende Blätter

der purpurfarbene Sonvoluolus in

der größten Schönheit prangte : einige Crocodile ,

acht

bis funfzehn Fuß lang ,

uns

ſchliefen an

fere Unnäherung wedte fie, verſchwanden .

dem Rande ,

fie rollten in's Waſſer und

Die Eingebornen

ſchienen im

flachen

Waſſer fie eben nicht zu fürchten , ſondern tauchten mit großer Kühnheit unter, die Enten zu holen , welche wir fchoffen , und ein großes Iguana ,

daß wir trafen wie

R$ auf einem Zamarindenbaume ſchlief , Kopf in den Fluß

ſtürzte.

Joggabah

Punct dieſer hübſchen Gegend ,

und das úber iſt ein

ſchöner

und man ſieht es faſt

recos Miles weit, in der ſchönen Strede, die wir Bellevue nannten .

Der Fluß

bei Shomy ,

wo er ,

ſonſt am breiteſten

iſt hier vollkommen ſo breit als nur

1

dieſe Stelle ausgenommen ,

iſt.

Dieſe Inſel iſt hoch, hat ſteile, faſt ſenkrechte Ufer , und das Waffer iſt, dicht

an denſelben , zehn Fuß tief,

1

335

die Canoes liegen dicht am fande.

Der Fluß ftrömt

ſtark und klar , man landet an einerifchönen , ſandigen Stelle. 3wolf bis funfzehn Miles erſtreďt fich die In . fel gegen Norden, zum Idhad , die

gegen Nordoſten und Nordweſten frómens * begráns

zen ſie,

und durch ſie ergießt ſich der Shary, in den

unermeßlichen Ste. wir

zwei ſchöne Flußarme

Sie iſt reich an Wild ; Fiſche batten

im Ueberfluß, Wildprett, das Fleiſch eines Buffels

und wilde Enten, zum Abendeſſen , alles ward an bola zernen Spießen

gebraten.

Unſere Zelte ſtanden auf wo ,

por

wenigen

Bewohner derfelben

Jahren ,

der vorragenden Spige,

eine Negerſtadt log :

waren aber

widerſpenſtig ,

die

plúns

derten zur See das Voll von Shoron , und der Scheit beſchloß deßhalb,

fie, auszurotten .

Sie ſtanden in Bers

bindung mit den Bidtoomab , die nun auf ihre Inſeln bes ſchránkt ſind.

Soggalah fanden wir unbewohnt, an der

Stelle wo wir die Nacht zubrachten, mit Didigt und fiach . lichtem Unterbolg bewachſen.

Wir fahen dreißig Stachels

ſchweine und tódteten einen Tauſendfuß und zwei Scors pione unter unſeren Matten.

Zwei von unſern Canots

mußten die Nacht hindurch berumrubern, und Wade bala

1 ten , der Biddoomab wegen.

Mit

Tagesanbruch richifften

wir uns wieder ein , und fuhren , über zwei Stunden , auf dem ben

nordweſtlichen Richtung.

Flußarm ,

Wir

kamen

faft immer bei

in

derſele

einigen fumpfigen ,

fawimmenden Inſeln vorbei, die mit Robr , bobem Gras ſe und Papyrus bedeckt waren. Sie theitten anſcheinend das Waſſer in verſchiedene Strome, als wir uns in dem See mit füßem Waſſer befanden , dem Ichad, den wir See Waa

336 terloo benannten, in welchen der Shary einſtrómet. gentlich hatte ich die Abſicht,

Eis

ganz um die Inſel ges

gen Often herumzufahren , und durch den anderen Flußa arm zurüdzukehren :

als wir aber zwei Milés gerudert

waren , tam durch den often her ,

hohen Wellenſchlag , von Nords

fo viel Waſſer in unſere Ganots ,

Arbeit für die Leute zu angreifend ward , ben unſer Vorhaben auf.

daß die

und wir gas

Nach unſerer Rüdlehr zu

der Südſeite der Inſel befubren wir den

nordöſtlichen

Arm, und fanden ,

daß die Unſicht fich wenig ánderte.

Auf unſerer Fahrt ,

indem wir das tiefſte Waſſer fuchs

ten , und die Einbiegungen des Stroms vermieden , fans den wir, um dieſe

Jahreszeit, kein Hinderniß , und nirs

gende hatten wir weniger als drei Fuß Waſſer. Wir kas men bei mehreren kleinen Inſeln vorbei, die alle, in der Nåbe der Mündungi

baumlos waren ,

aber voll von

Rohr ( darunter der Papyrus) , Bambos und ſtarken Grafarten . Waſſervögel gab es in zahlloſer Menge, in großer Mannigfaltigkeit, und mit ausgezeichnet rchos nem Gefieder.

Die nächſte Inſel der Biddoomah folul

eine Fahrt von drei Tagen , mitten durch den See, ents fernt feyn, von der Mündung des Fluſſes gegen Nords oft, d. i.

etwa neunzig Miles.

Zwei Tage

hindurch

foll man auf dieſer Reiſe gar kein land feben .

mit

einem guten Teleskop konnte ich úber den See hin , nordöſtlicher Richtung ,

nichts als

in

eine große Waſſers

flåde bemerken .

Die Biddoomah ſind ein wildes, unabs

hångiges Volt ,

die wie Seeräuber alle ihre Nachbaren

befriegen .

Sie ſchiden Flotten aus von rechiig bis hun ,

dert Canots, und man ſchildert ſie als ſchredliche Kaffirs.

337 Wir traten bann unfern Rüdweg an , und es war ſehr mühſam gegen den Strom anzufahren : gegen Mits ternacht landeten wir an

einer Stelle ,

die Búffelbant

Zwei Tage hatten wir große . Hiße ausgeſtanden ,

hieß .

und waren der Sonne ausgelegt geweſen , eine Nacht hin , durch hatten wir zum Theil gewacht und waren von In ſecten gequált : dazu kam , daß wir faſt ganz von indiſchem Korn gelebt hatten, das am Tage in den Sanots gekocht war ; tabei faßen wir beſtåndig bis über die Knöchel in Waſſer, weil die Fahrzeuge undicht waren . Die Ufer hier waren, einige Miles in's Land hinein , überall mit ſchönen Båumen bewachſen , die von blúbenden Geſtrauchen ums geben waren : große Untelopen und Büffel ſtürzten aus dem Didigt hervor, wo ſie ihr Lager hatten.

Wir fiðra

ten eine Büffel heerde auf, als wir uns dem Ufer náberten , und Nilpferde drängten ſich ro heran, daß ſie mit den Rus dern Schlåge erhielten :

hier ,

und dort wo die beiden

Arme abgeben , fanden wir die größte Tiefe.

Am liebſten

wåren wir nun von hier nach Loggun zu Waſſer gegangen, aber Gulphi lag dazwiſchen und ſo war es unmöglich. Wir mußten nun Sorge tragen, der Richtung des Flufa ſes zu folgen, indem wir ſo nahe als möglich an ſeinen Ufern blieben . Vorher jedodo fchifften wir uns wieber ein, und bes ſuchten

Dugheia ,

ſtromaufwärts.

eine Tagereiſe von

Gulphi , weiter

Dugheia iſt eine Furt und Fábre, dort

geht der Scheit mit ſeinem Heere über den Strom , auf ſeinen Zügen gegen die Begharmis : die Furt läuft ſchrá : ge ,

zwiſchen -zwei Krümmungen .

Wenn

der Fluß am

höchſten angeſchwollen iſt, ſo geht das Waſſer bis an den Denham u. Clapperton . 22

338 Hals, jetzt ging es nur bis an die Uchfelhöhle eines großen --

Mannes.

Die Infanterie legt ihre Speere und Kornſáde

in ihre Schilde und nimmt dieſe auf den Kopf, und geht leicht durch , die Cavallerie wird in Canot's übergelegt und die Pferde ja wimmen nebenber. Die Unſicht des Fluſſes iſt oberhalb und unter Showy dieſelbe, 'nur ſind oberhalb mebr maleriſche Inſeln , auf einer derſelben blieben wir # da die Nacht, und nannten ſie die Rothe Reiher Inſel, mein armer Freund dort einen ſolchen Vogel ( choß. Um achten Februar kehrten wir nach Show zurück, und fikten , den folgenden Jag , unſeren Weg fort über Dilighi und Uffadai.Billighi iſt eine ummauerte, ziema lidh feſte Stadt, die Begharmis laſſen ſie, auf ihren Raubzus gen , beiSeite liegen . Die Mauern ſind faſt funfzig Fuß hoch , haben Wachtthürme an den

vorſpringenden Ecken,

auf denſelben ſtehen Schildwachen.

und

Der Sultan wohnt

in einer Art Gidatelle , mit doppelten Mauern , und drei ſchweren Thoren in jeder Mauer, die ſtark mit Eiſen be: ſchlagen find. 1Borgomanda, der regierende Sultan von Begbarmi, und Oberomah ( was der künftige Erbe bedeus tet ), ichiden jährliche Geſchenke an Mai Dundelmab , den Sultan von Willighi ;

er iſt aber

ein Hangi, und hålt

den Scheik von Bornu zu hoch, ihn zu verlaſſen .

Ebe

wir nach Willighi kamen, das nur eine Tagereiſe yon Guls phi ift. gingen wir wieder über den Gurdya, einen bedeus tenden Fluß, der vom Shary in den großen See frómt. 10. Februar. Wir verließen Wilight, nachdem

wir vorher dem

Sultan zwei Meſſer ,

zwei Scheeren,

einen Turban und xine rothe Kappe geſchenkt hatten , und in etwa zwei Stunden kamen wir zu einer anderen Furt

639 im Maffatai.

Nur die Leute

Städten kennen dieſe Furten , als Fübrer.

aus

den benachbarten

man miethet ſie daber

Das Waffer ging bis an den Bauch der

Pferde , und ein fchwaches Cameel,' das an die Ladung eines anderen ſtieß,

warb von dem Pfade ' berabgerora

fen , und fiel in eine Tiefe von zwölf bis vierzehn Fuß. Wir tamen heute noch durch drei tiefe Moráſte , wie unſer Führer fagte ; ten ,

fich bis

die,

an den Fluß erſtreda

bei dem einen wurden wir faſt eine Stunde aufs

gehalten ehe wir durchgehen konnten, das Waſſer reichte bis an den Sattel. nots

Nach der Regenzeit tommen Cas

von Showy bis in die Nachbarſchaft von Willige

hi, um daſelbſt das Holz Kagam und Korna zu holen, das dort in großer Fülle wachſt, fie machen daraus ihre Fahrzeuge und Ruder. Man fammelt dort auch die Frucht einer Art des Johannesbrodtbaums, pon Den Ein , gebornen Radellaboo genannt.

Wir ruhten im Schatten

eines herrlichen Baumes dieſer Art , the Blúthe batte :

der eine dunPelros

ein gelber Jasmin , der koftlich roch,

fchlang ſich um ihn ; und ar.dere herrliche wohlriechende Pflanzen wuchſen in der üppigſten Fúlle. Auf den Wegen aber in dieſen Behölzen , obgleish budoftåblich mit Blu : men beſtreut, konnte

man wegen der

dornigen Zweige nicht, fortkommen :

überhängenden

Fie zerreifſen nicht

allein unſere Hemden und Måntét, ſondern waren ſelbſt ſtark genug, die Ladungen von den Cameelen zu zerren . Wir brauchten faſt zwölf Stunden, um zwei und zwans zig Miles zurüdzulegen .

Als wir die Stadt uffadai

7 erreichten, waren unſere Leute zu ermüdet, den Reis, den wir beiuns hatten, zu kochen, und der Kabi fchidte 22

840 uns nur Mehl und Waſſerbrei und Leban (Sauere Milch): zugleich verſprach er , am folgenden Tage ein Schaaf zu ſchlachten , wenn wir ſo lange warten wollten .

Wir

zogen aber früh am folgenden Morgen weiter, und ers reichten gegen Abend einen Ort , Kala genannt , ein elendes Neſt von kleinen Hütten , obgleich es mit einer Mauer umgeben war und ſtarte Thore hatte. Am zwölften zogen wir weiter , und nachdem wir über einen langen und tiefen Sumpf gegangen waren , hielten wir um Mittag eine oder zwei Stunden bei eis ner Stadt Alph , die auf einer künſtlichen Anhöhe, mits ten in einem

A

Sumpf lag , der ſich meilenweit nach als

len Richtungen ausdehnte.

Wir rchoſſen einige Kranis

che : einer war weiß , batte einen gelben Schnabel, duns Felbraune Augen , mit einem gelben Rande . herten uns nun Kuſſery

Wir nás

und famen wieder an's Ufer

des Shary , indem wir Gulphi gegen Dften liegen lies ßen .

Dieſer

Weg

wird

fetten

benugt ,

man

geht

durch lauter Súmpfe , Moråſte und ſtehende Gewäſſer, worin unnúße , beſchwerliche Gewachſe ſtehen : Fliegen , Bienen , Muspitos und ungeheure ſchwarze Króten wetta eifern mit einander , die Ruhe der Reiſenden zu ftéren . Mit Betrübniß hatte ich ſeit einigen Tagen an meis nem Gefåhrten Symptome bemerkt , die mich ſehr bes ſorgt machten . Sein Magen konnte die grobe Nahrung von Fiſch und Brei nicht vertragen ,

da er aber wenig

klagte, ſo hoffte ich, daß ein Aufenthalt von einem oder ex zwei Tagen in Kuſſery ihm feine ſonſtige gute Geſunda, heit und Laune wiedergeben würde.

Kuſſery war aber

unglüdlicher Weiſe ein folcher Ort, den man am

legten

341 ünter allen zur Ruhe und Erholung wählen foute : waha rend einiger Stunden des

Tages wagen felbft die Ein

gebornen nicht auszugeben , halber.

der Fliegen

und Bienen

Die Bauart der Häufer ,' wo buch ſtáblich eine

Belle in der andern iſt, fünf oder rechs ,

erregte meine

Verwunderung : dieſe wuchs nicht wenig , als ich hörte, daß fie eben fo gebaut wåren , um als Zufluchtsort ges gen die Anfälle dieſer Inſecten zu dienen.

Ich blieb

jedoch ungläubig , bis einer von unſern Leuten , der uns bedachtfam ausgegangen war , als Kopf und

er zurüdlehrte , am

an den Kugen ſo zugerichtet war , daß er

drei Tage fich fehr übel befand. k Ruſſery iſt eine Stadt, mit einer diđen Mauer, der Herrſcher iſt ein mawha, hatte.

unabhängiger Sultan , Namens Bars

der zwei Mal fich gegen den Scheit aufgelehnt Bellat mußte ſeine rothe Rappe und ſeinen Turs

ban abnehmen und mit bloßem Kopfe und Füßen vor ihm erſcheinen

eine Ceremonie , die bis

der Reiſe nicht beobachtet ward .

Der Sultan begudte

uns durch ein Gitter von Bambusrohr , aber beſonders, warum ich wendete ?

hieber auf

erkundigte ſich

fikend ihm mein Geſicht zu .

Ich verfekte, in meinem lande würde es eine

große Beſchimpfung feyn, wenn ich ihm den Rüden zus drehte ,

worüber er herzlich lachte.

Wir hatten einen

Brief von dem Scheit an dieſen Herrſcher, er ſchien aber wenig auf ihn und auf den Ueberbringer Bellal zu acho ten , gegen mich aber war er fehr aufmerffam .

Wir

hatten 10 Schüſſeln mit Fiſch und Brei , ein köftliches Mahl für unſere Begleiter ; und einer von ſeinen Leus ten nahm ſeine Wohnung in unfern Hütten. Der Fiſch

842 war alt und beleidigte mehrere Sinne, Gingebornen , wie wir das Wildpret, gehangen hat.

dieß lieben die

das eine Zeitlang

Der Beamte des Sultans aber , als er

fab , daß ich dieſen Lederbiſſen von Kuſſery nicht ansúh. ren konnte, brachte mir ſchnell eine Schüſſel mit friſchen Siſchen , die , obgleich etwas ólig fomedend , nießbar waren , Salz

und

eine

doch ges

große Schaale mit Reban.

kennt man hier kaum und faſt zu keiner Speife

wird es gegeſſen : von dem

geringen Vorrathe, den ich

mitgebracht hatte, erbaten ſich die Stadtbewohner kleine Stúde , die ſie gleich

in den Mund ſteckten und mit

ſolchem Wohlgefallen daran ſogen , als ob es Gerſtens zuder wäre. Ich gab dem Sultan am Morgen Corallen , zwei Scheeren , ein Meſſer und einen Turban ; er erklärte: wwir waren ein großes Bolf , eine Race von Sultanen , und würden ſeinem

Gebiete Glück bringen . "

Ich muß

nicht vergeſſen , einen Beſuch zu erwähnen , den ich von des Sultans Schweſter erhielt.

Sie war ſeit einiger

Beit von ihrem Manne getrennt , der zu den Begharmis übergegangen war. Der Beamte, der bei uns war , mels dete ſie ganz im Geheimen an , um 10 Uhr Abends. Unſere Håtte hatte keine andere Beleuchtung, als durch den Mond, deſſen Strahlen zur Thür hereinfielen, denn uns fehlten lichter und Lampe ; und ich hatte ſchon eis ne Zeitlang feſt geſchlafen , als ſie erſchien .

Ihre Bes

gleiterinnen , drei an der Zahl, warteten am Eingange, indeß fie bereintrat und ſich neben meiner Matte regte : ſie fprach viel , aber leiſe, und zeigte oft auf meinen kranten Freund,

der am anderen Ende der Hütte lag,

343 1 und fie fchien Peine Antwort zu erwarten .

Nachdem fie

faſt eine Balbe Stunde geblieben war und meine Hände befühltetiunda gerieben hatte, ſo wie mein Geſicht und meinen

Kopf

den fie entbióßte ,

urbare under die

stappe

indem ſie mir den

abnahm ,

beurlaubte ſie ſich

unb feien febr bergnügt über ihren Beſuch . Der Fluß hier ift breit und rhon , die Mauern ge : ben big ans. Ufert und haben zwei Waſſerthore.

Die

Anſicht des Fluffes iſt ganz dieſelbe, wie nåber bei ſeiner Mündung. Bei Sonnenuntergang kam ich gerade durch das eine Wafferthor ' in's Freie und ward überraſcht durch die Sdnbeit der Landſchaft, die belebt ward durch die Canots , die vom fiſchen nach

Poggun

zurůdkehrten .

Der Strom wendet ſich nach Súd : Súd : Weft und dann nach Süden . Loggun ſollte, wenn man zu Waſſer fährt, breißig Miles entfernt feyn .

Mein armer Freund

erklärte, daß er hier unmöglich bleiben könne , und wir machten uns den nächſten Morgen Loggun .

auf den Weg nach

Wir konnten aber nur wenige Miles zurúdles

gen : Herr Toole litt zu ſehr, er fiel zweimal in Dhns macht und wir boben ihn auf's Pferd und wieder her : ab, fo bútflos mar er geworden.

Was unſere üble las

ge noch vermehrte , war , daß von dieſer Zeit an ,

bis

zum Abend des fechzehnten, die Shouaa : Uraber, welche die Grånje des Landes Loggun innéhaben , ſich weigerten, uns durchzulaſſen , bis der Sultan befragt und eine Menge feiner Fragen , in Beziehung auf die Abſicht unſerer Reife, beantwortet ware.

Wir waren nun nahe am Ufer des

Fluſſes , und ohngeachtet der Hike , war das einzige Mittel ,

uns felbft und unſere Jhiere gegen die uns

344

quálenden Millionen von

Infecten zu ſchüßen , daß wir

Feuer am Eingange unſerer Zelte

anmachten und dieß

immer mit Kräutern und naſſem Solze unterhielten . i Der. dide erſtickende Rauch , der davon aufſlieg ; brachte uns wenigſtens

augenblickliche Erleichterung.

Id

ritt zum

Fluß hinab , der hier mit großer Schönheit und majeſtás tiſch an den hohen Mauern der Hauptſtadt Loggun's hins - fließt ; er kommt ſchnellſtromend von Südweſt.

Wir gin:

gen durch das weſtliche Shor in die Stadt, daß zu der Hauptſtraße führt : ſie iſt ſo breit als Pall :Mall , an beis den Seiten ſtehen große Häuſer , die auf dieſelbe Art ges baut ſind , jedes hat vorn einen Hofplaß, der mit Mauern umgeben iſt, und einen Eingang , den eine ſtarke, mit ein fernen Haspen verſehene Thür ſchließt.

Eine Anzahl der

Einwohner ſaß vor den Thüren , uns einziehen zu ſehen , ihre Sclaven hatten ſie hinter ſich.

Unfänglich beachteten

fie uns wenig, und unſer Leußeres hatte eben nichts Ims pofantes , einer von uns lag auf einem Gameele , den ans Beren mußten zwei Leute auf ſeinem Pferde halten und er phantafirte im beftigſten Sieber. Endlich trat eine , wie es ſchien , bedeutende Perſon an mein Pferd , verbeugte

2.

fich tief , indem er ſeine Hände faltete (es war das erſte Mal , daß ich dieſe Art zu grüßen (ab ), und ſeine Sclaven verneigten ſich noch tiefer.

Nachdem er erklárt hatte , er

fey von dem Sultan abgeſchidt, den kab n ' jaffy ( den weis 1. Ben Mann ) zu begrüßen , und nach wiederholter Verſiches rung , er ren kaffoma (mein Freund ), ging er vor uns her , und ſo wie wir weiter kamen , ftanden immer die, welchen wir uns näherten , auf , traten zu uns heran und begrüßten uns auf die eben beſchriebene Art.

Wir wurs

1

845

den in unſere Wohnung geführt, die aus vier einzelner , gut gebauten Hütten beſtand, von einer Mauer umgeben , und am Eingange war eine große Halle für unſre Dieners ſchaft.

Un der entlegenften und ruhigſten Stelle bereitete

ich unſerm Kranken ein Lager , der ſehr erſchöpft und ges reizt war.

k Den nächſten Morgen ließ mich ber Sultan rufen ; zehn ungeheure Neger , von hoher Geburt , meiſtentheils mit grauen Haaren , gingen barhaupt mit großen Keulen vor mir her durch die Straßen, und ich ward mit manchers lei Ceremonien empfangen.

Zuerſt führten ſie mich durch

einige dunkle Räume, dann in einen großen vieredigen Hof, wo einige hundert Leute verſammelt waren, die alle auf der Erde raßen : in der Mitte war ein freier Prati wohin ich gebracht ward und Platz zu nehmen erſucht wurs Zwei Sclaven , in Toben von geſtreiftem Baumwol. lenzeuge , welche luft durch ein Gitterwerk von Robr fås

de.

chelten , bezeichneten die Stelle, wo der Sultan faß. Uuf ein Zeichen ward dieß Gitter entfernt, und man fah ein lebendes Weſen auf einem Teppich ,

in ſeidene Toben

gebúlt, den Kopf mit Shawls umwunden, fo das nichts, als die Augen ,

Fichtbar war : der ganze Hof warf ſich

zur Erde , alle ſtreuten ſich Sand auf den Kopf , wähs rend acht Frumfrums und eben ſo viele Hörner einen lauten und rauhtönenden Bewillkommnungsgruß erſchals Yen ließen. Mein Geſchenk ( ein rother Bornous, ein geſtreifter, baumwollener Saftan , ein Durban , zwei Meſſer, zwei Scheeren und ein

Paar rotbe Beinkleider) ward ihm

vorgelegt : er ziſchette wieder Willkommen ! denn in Logs

846

gun wird es für ſo unſchidlich gehalten , daß ein Mann von Stande laut ſpricht, daß es immer ſchwierig iſt, den Zon ihrer Stimme zu vernehmen. Er befragte mich der vorgezogen war.

ſehr genau , als das Gitter wies Id bat um

die Erlaubniß ,

mich

auf dem Schary einzuſdiffen, und erhielt zur Untwort; er wolle es überlegen. ich Luft ich

Beſonders erkundigte er ſich , ob

båtte , Blowy ( ſchöne Sclavinnen ) zu kaufen

verſicherte, ich wollte keine: ,,wenn

ihr es wollt,

fagte er , ſo geht nicht weiter, ich habe einige Hundert und wil ſie euch ſo wohlfeil verkaufen , als nur fonft Semand.

more

Loggun , deſſen Hauptſtadt ( Kernuk) an den Ufern des Shary liegt, in 11 ° 7' N. Br . , iſt ein ſehr polkreis ches Land . wohner.

Kernuk hat wenigſtens. funfzehntauſend Eins Sie ſprechen eine Sprade , die der von Bes

gbarmi rebr áhnlich iſt. Rund umber wohnen Shouaas , ihnen verdanken ſie die Fülle von Ochſen , Milch und Fett , womit ihr Markt reichlich verſehen

wird :

diere

Lebensmittel bezahlen ſie mit Loben , und Streifen von blauem Baumwollenzeuge, welches das Bolf in Loggun verfertigt und ſehr ſchön fárbt. In Loggun haben ſie auch, eine metallene Courantmunze , die erſte, die ich im Lans de der Neger geſehen habe, krúmmté Platten , zehn

es ſind dünne eiſerne ges

bis zwölf werden zuſammenges

nommen , nach dem Gewicht, und dreißig ſolcher Pådts chen haben den Werth von zehn Rottolen , oder von ei. nem

Thaler. ' Auf dem Geldmarkt zu

aber ftets ein Schwanten ſtatt,

loggun findet

der Werth dieſes Gelo

des wird beim Anfange jedes Wochenmarktes, am Mitt

847

wad , offentlich aufgerufen und die Handelsleute mas den ihre Speculationen , je nachdem fie auf Fallen oder Steigen der Münze rechnen .

Ehe der Sultan feinen

Iribut an achfen oder Indigo erhått, macht der Detas too gewöhnlich bekannt , daß die Münze unter Pari ftes be ; in

wenn er für ſeine Haushaltung

Gegentheil

Eintáufe zu machen hat . Borbereitungen zu einem Feo fte,

ſo ſteigt der Werth des Metalls jedes Mal.

Die

Bekanntmachung des Werthes des Metals erregt immer eine auffallende Berwirrung ,

als

ob einige bei dieſem

Wechſel gewinnen , andere verloren . Die Bewohner dieſes Landes find als die Bornuer , und kluger

viel hübſcher,

beſonders die Weiber,

und fie tragen ſich beffer und haben mehr Unſtand, als irgend eine Negernation ,

die

ich noch geſehen .

Die

Frauen der vornehmſten Leute des Landes beſuchten mich, von

einer

oder

mehreren

Sclavinnen

begleitet.

Sie

unterſuchten alles, felbft meine Hoſentaſchen , und forfch begierigere Frauen habe ich nirgends angetroffen. baten um Adles , ſtehlen :

und

wurden fie

Sie

faſt alle verſuchten , etwas zu

ertappt; fo Tachten "fie herzlich ,

klatſchten mit den Händen und riefen : ,, Ei! wie klug er ift ! Man dente nur ! Bie er uns bemerkte !" Wenn fie aber meine Freunde in Bornu in mancher Hinſicht übertrafen , fo ftanden fie ihnen an Sittſamkeit weit nach .

Sie lieben alle leidenſchaftlich die Gewürznelken ,

fie ſtoßen fie , vermiſchen ſie

mit Fett und reiben ſich

das Haar und die Haut damit .

Um von ihnen die

Wahrheit zu reden , ſie ſind die gewandteſten , aber auch die unmoraliſchſten Leute im Lande der Schwarzen .

348 .

Ich war den

folgenden Tag nicht wenig erſtaunt

zu hören, daß es zwei Sultane gebe, Vater und Sohn, beide an der Spiße einer måchtigen Parthei, und beide einander auf gleiche

Weiſe hafſend und fürchtend : ich

båtte nur den Sohn geſehen , ſagte man mir, es ſey aber nos thig , daß ich dein álteren wenigſtens eben ſo viel gabe als der jüngere erhalten hátte.

Ich hatte nicht Luſt dazu, aber

Bellal verſicherte, daß feine Sclaven die geſchidteften daß keine Maus Diebe im ganzen Königreiche waren ern ſie abhielten wenn der Sultan einmal fein ,, Nehmt ! geſprochen hatte.

Es blieb mir feine Wahl : ich ftedte

zehn Dollars in einen

Strumpf , band zwei Schnuren

Corallen in ein feidenes, franzöſiſches Luchi mit einigen Gewürznelken und fechs vergoldeten Knopfen , gab ihm bieß zum Geſchenk und hörte daß Se. Majeſtát febr mit dieſer Gabe zufrieden waren.

Wie ſchlecht dieſe beiden

Sultane mit einander ftanden , ohngeachtet ihrer Blutos verwandtſchaft, davon hatte ich einen vouſtandigen Bes weis , da beide zu mir ichidten , um Gift zu erhalten , ,, das nicht loge " , damit ich ihre Worte gebrauche. Der Mai n'bussa , der junge Sultan , wie der Sohn hieß, ſchidte mir drei Sclavinnen , die noch nicht funfzehn Jahr alt waren, als eine lodſpeiſe: ich fandte fie zurück, und erklärte ihm , ganz deutlid , unſern

Wifcheu gegen ein

folches Verfahren ; dafür hatte ich die Freude, wohl huns dert Mal mich und alle meine Landsleute Narren ſchels ten zu hören. Den neunzehnten ſchien mein armer Gefährte ets was beſſer, er fühlte ſich ruhiger und leichter. Ich verließ ihn den Morgen, um den Fluß binaufzufahren, und den

849 folgenden Tag i oder den náchſtfolgenden zurüđzutoma men . Der Shary, wenn er bei Suſſery vorbei iſt, wens det ſich faſt ganz gegen Süden und dann biegt er gea gen Südweſt,

und faſt an der Spige der

Biegung

(wenn ich mich ſo ausdrúden darf ) liegt die Hauptſtadt von Loggun.

Der Fluß iſt hier nicht über vierhundert

Yards breit.

Die Canots find von denen in Sbowy

verſchieden , ſie ſind .faft funfzig Fuß lang , und faffen zwanzig

bis

fünfundzwanzig Menſchen :

fie find aus

zwei ſchönen Holzarten, Kagam und Birgam genannt, gebaut , die in großer Menge an den Ufern , zwiſchen Willighy und Loggun wachſen . Es war faſt um Mittag ,

wir waren nur wenige

Miles: ſtromauf gefahren , als wir ein Canot bemerkten , das ung folgte, und zwar in ſolcher Eile , daß wir auf etwas Lußerordentliches fichließen mußten . erreichten und

218 fie uns

die Urſache der Eile angaben , wurden

meine Leute ro beſtürzt, daß von ſieben Canots, die mich begleiteten, keines blieb : alle ſuchten das ufer zu ges winnen und nur mit Mühe waren die Ruderer in meis nem Canot zu bewegen, mit uns nach Loggun zurúda zuk ehren.

Wir erfuhren , daß die Begharmis wieder an

dem Medba waren und gegen Boggun vorrúdten . unſerer Rüdkehr ließ der Sultan

Bei

uns holen und vers

langte, daß des Scheik's Leute ſogleich rein Gebiet vers laſſen ſollten,

Id ragte ihm , ich rey ausdrücklich in der

Abſicht gekommen , hier einige Zeit zu bleiben , Bellal moge zurúdlehren , ich ſer fein Unterthan und müßte unter ſeinem Schus bleiben ; noch dazu bätte ich einen kranten Freund und einen kranken Diener und ich könnte

850 nicht reifen .

Er wollte aber nicht darauf hören .

Belo

lal ward erfucht, Loggun gu berlaſſen und uns alle mits zunehmen. ,, Ueber die Hälfte meiner Leute find Beg Schut gea

harmis, fagte der Sultan , ich kann keinen

währen . Geht! Gebt ! ſo lange ihr noch könnt !, Bend , thigt ihm zu gehorchen, ließ ich meinen kranten Freund , der fich felbft nidt helfen konnte ,

auf ein Pferd fegent,

und ohne andere Lebensmittel als einen Sad mit ges bórrtem Getreide , den der Sultan uns gab , verließen wpir um vier Uhr denſelben Tag die Mauern ,

und

die

drei Sborerwurden gleich hintir uns geſchloſſen . Tief in der Nacht hielten wir bei einigen

von den

Shouan : Urabern verlaffenen Hütten für Bieb, die Leute waren entflohen

in eine derſelben . Tchaffte ich meinen

tranken Frand , indeß ich draußen Mache hielt.

Bon

Diefer Stunde an, bis in die Nacht des

einundzwanzig .

ften , als twir ein kleines Dorf, Tilley,

erreidten , an

den Ufern des Gambalarum , hatten wir faſt gar keine Ruhe und wenig Nahrung . Bellal und ſeine Sclapen wurden ungeduldig , ich ritt mit ihm

voraus , um

ibn

immer im Geſicht zu behalten , und überließ die Sorge für Herrn Toole dem Columbus , der fo weit wieder bergeſtellt wur, bab.er ihm die nöthigen Dienfte Teiften konnte, und manchmal- fam ich zurúd, um ſie anzutreia ben , fo habe als möglich fich an uns zu

halten .

Vier

Stunden war es ſchon dunkel; der Weg ſchlängelte ſich, war dicht mit Holz bewachſen

und ſchwer zu finden .

Belal ging voraus die Furt zu ſuchen , um gleich über den Fluß zu geben : ich regte mich mit aller Gewalt dagegen , und wollte meine Gefährten und das Gepad

851 erwarten , da ich wobt fab , daß es auf Arn . Zoole's Bes fingen ankáme, ob wir durchgehen könnten oder nicht. Er machte Einwürfe, als ich aber abſtieg; und Holz -fam , melte zu einem Signalfeuer, gab er nach .

Sobald die

Flamme emporloderte und der Dampf aufſtieg, antwors teten ſie uns durch einen Schuß: Selal und ich gingen dem Knall nach : aber ein zweiter und ein dritter Schuß waren nöthig, ehe wir uns durch das Babyrinth durch arbeiteten . Id fand Hrn. Coole ganz ohne Beſinnung ! wir legten ihn auf ein Lager von unreifem Indigo, nabe an's Feuer, widelten ihn in

ſeinen Mantel und bereis

teten etwas Thee für ibn : bann fiel er in gen Schlaf.

einen

ruhi

Bellal - fing nun wieder an die Furt zu ſus

chen , was ich geſtattete, obgleich vor Tagesanbruch

meinen

ich entſchloſſen war, nicht

zu ſtören,

wenn nicht unſere Lage zu gefahrlich würde.

Gefábrten

Um Mits

ternacht kehrte er zurück, und erklärte , daß man

weder

oberhalb, noch unterhalb der Stadt durch den Fluß ge ben könne.

Wir waren Daher genothigt,

zapaden und weiter nördlich zu geben fahr noch größer war.

ſogleich auf

wo unſere, es

Mein Gefährte tieß ſich alles

mit großer Geduld gefallen , und Bellal, deſſen Brag: beit und beilnahme id don öfter erprobt hatte , der goß Ihránen, als er fab, wie fehr mein lebhafter , růb riger Freund durch die

Krankheit verandert war. Er

erktárte, er ren mehr um uns , als , um ſeinetwegen bes túmmett, da er nig des Scheik's Ungeſicht, oder Souta wieder ſehen werde na wenn uns irgend etwas zuſtoßen ſolle.

Wir kamen , bald nach Tagesanbruche bei Affadai

vorbei, deſſen Bewohner nach allen Seiten entfloben, und

852

blieben die

Nacht

in Yrün , nachdem wir bei Solon

über den Fluß gegangen waren . K Die Bewohner son Yrun hatten beſchloſſen , den Feind,zu erwarten, von ihs ren vier Thoren waren drei zugemauert, bei dem hatten ſie nur eine

ſolche Deffnung gelaſſen ,

vierten daß ein

Mann eben durchkommen konnte. - Der Kaid ließ uno einlaben zu bleiben , und fchidte uns Or ilch, friſche Fiſcher und Korn für unſere halbtobten Thiere,

Wir ſchlugen

ein Belt auf an der Stelle wo Herr Doole auf der Erde lag, und gaben ihm

in der Nacht zwei Mal Reis, uno

Zbee, worauf erumeiner unausſprechlichen Freude, folief.

Um folgenden Lage erreichten wir ungala ,

eis

nen Ort, der pexbåltniſmäßig ſicherer war , und wo wir auf Scuk rechnen konnten .

2018 wir über die Ebene

gingen , die bis zur Stadt fich hinzieht, ſchoß ich ein febr großes Korrigum , eine UrtUntelopen , mit anfehnlichen ges krúmmten Hörnern , reichlich ſo groß als ein Hirſch. In Ungala bezogen wir, unſere alte Wohnung , im Hauſe des Delatoo ; rief er aus : fterben ! "

und als Herr Toole börte , wo er war, ,, Gott fey gedankt !

Er befand ſich

Lage ſoi viel beſſer , daß ich

auch

nun werde ich die

nicht

beiden folgenden

große Hoffnung für ſeine

Geneſung faßte: um vier Uhr aber

am Morgen des

fechsundzwanzigſten Februars, war alle Hoffnung vors bei. Ein kalter Schauder hatte ihn überfallen , und Hände und Füße waren eiskalt. Ich gab ihm Thee und Reiệwaſſer, er blieb in 'demſelben Zuſtande bis- gegen Mittag , dann ſtarb er , ohne Kampf , ohne Seufzen, ganz erſchöpft und aufgerieben . Denſelben Nachmittag , eben als die Sonne unter

358 den Horizont fant, begleitete ich Ruheſtatte.

ſeine Leiche zu ihrer

Sechs Sclaven des Sultans von Ungala

hatten ein tiefes Grab gegraben , unter 'meiner Aufſicht, nordweſtlich von der Stadt ,

unter

die in voller Blúthe ſtanden .

Der Delatoo ,

einigen Mimoſen , der erſte

Miniſter, war bei dem Zuge zugegen , mit feinein Stabe, dem Beiden feiner Würde, und ein ftilles Gebet, das ich über der leiche meines Freundes betete ,

war alles was

ich jegt thun konnte. Wir häuften auf dem Grabe Dora nen und Zweige des fachlichten Tulob zuſammen, einige Fuß hoch , um es gegen die Sdaaren von Hyánen zu ſichern, die jede Nacht die Begräbnißplage in diefer Gea gend beſuchen .

Der

Verluſt meines Begleiters' ergriff

mich ſchmerzhafter, als der Tod vieler meiner Gefährs ten, die ich früher an gefährlichen , in der Schlacht em pfangenen Wunden verlor , und ſeine Verwandten und Freunde trauern mit Recht über ſein frühes Hinſcheiden . Herr Toole beſaß Eigenſchaften , die ihn vorzüglich zu einem Unternehmen der Art , wobei er ſeinen Job fand, geſchickt machten .

Er hatte Ausdauer und uner:

fchütterlichen Muth , und war dabei artig , beiter und .angenehm .

Nur ein einziges Mal ertlärte er , er ſen nicht im Stande weiter mit fortzukommen , und wollte fich nicht auf's Cameel packen laſſen : als ich mich aber

zu ihın regte, und Bellal und des Scheik's Leute ſich an : ſchidten uns zu verlaffen , da rief er :

i, Nein ! Nein !

ſchont mich nicht! bindet mich noch einmal an ! aber ich bitte, ſanft : ihr werdet mich nicht verlaſſen, und ich wers de Schuld daran ſeyn, daß Undere in unnöthige Gefabr. gerathen . “ Denham u. Clapperton.

23

.

354 Wenn die Bereitwilligkeit womit er in Malta feine Dienſte anbot, zu mir nach Bornu zu

gehen , Lob vers

dient, fo ift feine Urt wie er von Tripoli zu mir reiſte noch lobenswerther. Mit Einſchluß der Tage da er auf: gehalten ward, tam

er in hundertundacht Tagen nach

Koula, was, wenn

man die Leute womit er zu thun

hatte beachtet, große Anſtrengung , Luſt und gute Eins richtungen erfordert verlor

er

doch nur

Trot der Eile womit er reiſte, fünf Tameele auf dieſer

langen

Reiſe , die, für den Anfang. febr- ftark war , und ſeine Geſundheit, obgleich feſt, war doch nicht hinlänglich das ran gewohnt, die Unſtrengungen die nöthig waren zu era tragen und ſo vieles entbehren zu múffen. Herr Joole war kaum

zweiundzwanzig Jahr alt

und war in jeder Hinſicht ein liebenswürdiger Officier, der viel verſprach ., Er war ganz ergeben in ſein Schids fal, und an dem Tage vor ſeinem Tode, als ich von ſeie her Rückehr nach Koula ſprach , lächelte er , ſchüttelte mit dem Kopf und ſagte : ,, Nein ! nein ! es ift alles vora bei !" Faft ſeine legten Worte waren , daß durch des Gras fen Bathurſt's Empfehlung , ſein Bruder , der ihm an Jahren der nächſte war , die Fähndrichſtelle, die durch ſeinen Tod offen ward , erhalten möchte. ward nicht ſobald

Sein Wunſch

dem Lord bekannt , als dieſer ihn

auch erfüllte. Nach dem Tode meines Freundes wünſchte ich nichts ſo ſehr, als nach Kouka, zurückzukehren, und

am

Abend

des folgenden Tages verließ ich , von Bellal begleitet, Uns gala

Die Begbarmiß durchſtreiften das Land in allen

Richtungen ; dennoch erreichten wir ungornou , den erſten

355 Mårz, und hatten nur zwei Cameele verloren.

Ich traf

den Scheit mit einem bedeutenden Heere , daß er in Eile zuſammengebracht hatte ,

die

Feinde anzugreifen.

Er

war, wie immer , auferſt freundlich , und ſohidte Befehl an feinen Stellvertreter in Stouta , alle meine Wünſche zu erfüllen.

Das ganze Volk war in Beſtürzung und

schien zweifelhaft über den Wubgang des nahen Kam : pfes.

Den zweiten Mårz kehrte ich nach Kouka zurúd ,

und den folgenden Tag belam ich das Sieber , und obs gleich der Anfall nicht heftig war, mußte ich doch zehn Tage auf einer Matte liegen bleiben . Ich glaube aber nicht, daß das Clima die Urſache meiner Krankheit war, ſondern der Mangel an Ruhe, die Anſtrengung, die Hiße, pie fiete Sorge zogen mir dieß bald wieder hergeſtellt. immer meine Hugen

Uebel zu , ich war indeß

Das größte Leiden hatten mir verurſacht , auch dieſe wurden et:

was beſſer. Dbgleich mein Unternehmen dies Mal nicht den er : wünſchten

Erfolg gehabt hatte ,

ohne allen Vortheil.

fo war es doch nicht

Die Kenntniß des Landes und der

Bewohner deſſelben war bedeutend vermehrt : den Diſtrict den wir durchreiſt batten , durchziehen keine Caravanen , und die einzelnen Mauriſchen Kaufleute wagen ſich nicht dahin : und das Bolt muß ficher einen ſehr hinterliftigen Character haben , zu welchem die Liebe zum Gewinn nicht einmal den geizigen, beharrlichen Mauren führt, daſelbſt Handel zu treiben.

Daß meine Abſicht, den Strom hins

auſzufahren bis loggun , bereitelt ward , bedauerte ich febr ; da aber die früber erhaltene Angabe dort beſtåtigt ward , daß ein Arm des Shary , weiter gegen Süden , 23

356 durch ein bergiges Land gegen

Often ftrómé, 1o - zweifele

ich nicht an der Wahrheit dieſer Nachricht ;

und hätten

nicht Umſtånde, die keine menſchlidye Gewalt beherrſchen konnte, mich abgehalten auch nur kurze Zeit in Loggun zu bleiben , ſo würde fich , wie ich glaube , gefunden har ben, daß dieſer Strom bis Adamowa gehe, und von dort zum See Fittre.

Loggun ſelbſt iſt geſunder und fruchts

barer als alle anderen Gegenden am

Shary.

Guffub;

Gafouly , Erdnüſſe, Mangoes und Zwiebeln giebt es in großer Fülle, eben ro Honig , Butter , Milch und Nind: fleiſch.

Jeden Abend wird auf dem Markt Fleiſch und

Fiſche in Menge feilgeboten.

Salz iſt åußerſt ſelten, auch

dem anſcheine nach nicht fehr geſucht, und man fühlt den Mangel nicht: bisweilen gebraucht man ftatt deſſelben Irona ,

das aber entreglich bitter und ekelerregend iſt.

Báume ſieht man in zahlreicher Menge, und ſie ſind viel großer als die in Bornu , meiftentheits ſind es Acacien : der Johannisbrodtbaum , mit ſeinen blutrotben Blüthen , ift der ausgezeichnetſte, nach dem Kuka oder Kukawha , den ich aber nie blühen fab. Die Bewohner von loggun , beide -Geſchlechter, find betriebſam , und arbeiten fleißiger am Webſtuhl, als ire gend welche im Gebiet des Scheit's : faſt in jedem Hauſe iſt ein rohes Geſtell zum Weben, man liefert gróbere und feinere Arbeit , aber die Breite iſt immer diefelbe, wie bei dem Voubla in Bornu , Bod.

nicht über ſechs bis ſieben

In einem Hauſe fab ich an fünf Stühlen arbeis

ten : dieß iſt das gewöhnliche Geſchäft der freien Leute, die Sclavinnen bereiten die Baumwolle utid geben ihr die dunkelblaue Farbe, die in Africa ſo ſehr geſchågt wird ,

357

durch den trefflichen Indigo.

Eine andere wichtige Are

beit iſt den gefärbten Zeugen den Glanz zu geben : das Gewebe, woraus gewöhnlich , ehe es gefärbt wird, Ioben, oder weite Hemden ,

oder funfzehn bis ſechszehn Ellen

lange Streifen gemacht werden , Farbe getaucht,

wird drei Mal in die

und eben ſo oft in die Sonne gelegt,

dann bringt man die Sachen feucht auf große, dazu flach gehauene Baumſtamme, und ſchlägt ſie mit hölzernen Håmmern , indem man ſie mit Waſſer beſprengt und zus bereitetes Spießglas , Kohol, darauf ſtreut. So bekommt alles einen ſchimmernden Glanz.

Das Gehammer dauert

den ganzen Tag bindurch und gleicht dem geſchäftigen Lárm des Kunſtfleißes und der Uemſigteit. Loggun iſt während der Kriege, die Bornu verheers ten , neutral geblieben : es hat oft, um dieß durch zuſeken , große Opfer gebracht, aber der Friede iſt auch der lohn dafür geweſen ; und ſollte, durch El Kanemy's Bemühung , Bertrauen und Ruhe wieder hergeſtellt werden , in die fen Provinzen, die an

der großen Landſtraße liegen , ſo

wird : Loggun eine wichtige Gegend für die Kaufleute. Sie gehören dem der Einfluß über ſie gewinnt, und ſchies nen ſich ſo wenig um die mahomedaniſchen Gebräuche zu kümmern als wir.

Die ganze Gegend iſt reich an

Viehheerden und man findet bort alle wilden Thiere die Africa nur bat. Die feute ſind ſchon , geſund und haben ein gutes Xusſehen .

Unmittelbar in der Nähe des großen Fluſſes

ſind einige Stådte ſehr geſund, beſonders Showy ;

und

von dort, bis zu ſeiner Mündung ſind die Ufer hoch und werben felten überſchwemmt, der Strom geht mit gros

358 Ber Gewalt an den feilen Ufern , ber Stelle hin , die sich Båffelsbank genannt habe , das Waſſer iſt dort Tehr tiefi und der Grund iſt feſt und Tandig. Nach Kuſhery hin e ? ungeſund fern : follen die Ufergegenden

das führt aber

ber von der fumpfigen Beſchaffenheit der Umgegend , der Fluß birdët dort Windungen , fließt langſam , hat feichte Stellen und

fumpfigen

Grund. Uuch die kleinern Ge

waffer laſſen, wenn ſie übertreten , ſtehende Seen " zurúd , die oft mehrere Mitės groß find, und mit unnügen Ges wächſen gefüllt;

die Wålder ſind nicht gelüftet, fo das

der Wind nicht vermag die ſchädlichen, ftets aufſteigens den Ausdúnſtungen zu zerſtreuen. Die unzáhligen Schwar me von Fliegen und Inſecten

ſcheinen den Einwohnern

mehr Urfache zur Klage zu geben , das Clima .

alg die Hibe oder

Hühner werden oft von

ihnen getödtet,

wenn ſie eben aus dem Sie kommen : ein Häuptling, in der Nähe von Kuffery , erzählte mir , er habe , in den legten zwei Jahren , zwei Kinder verloren, die buchſtablich zu Tode geſtochen waren , und nach dem was wir beobs achteten und aufſtehen mußten , ſcheint dieß keine Uebers treibung .

che

op ? 10:14

2

t 2. , Gas

$

** Sie ben tee Caipit elle

păpus?

Neiſe nach den oftlichen ufern des Sees I dj ab.

1911.7 1.824.1 3:37. März.

Der Courier, den

fchickt hatte , nach

Herrn

ich nach Kanoʻgés

Doole's Ankunft ,

um meinen

Panbbleutén Sachen zu"übertringen', kehrte 'nach Kouka zurúd, und beſtätigte 'die' Nachricht , die wir ſchon ges Habt hatten , daß Dr. Dudhen , den 12. Januar , žu Orte nat nahe Bei Katagum , geſtorben fey . Murmurmeinem ; einem Orte

30 batle den Scheit verlaffen , wie er hineitte die Begharimis zurúęzutreiben Ungala auf ,

er ſtellte jegt fein

fünf Miles 'vom

hatte in ſeinem Rüden

Feinde,

Heer bei

der angefangen

zu plündern, und mit allem was

er zuſammenbringen konnte, nach der Südſeite des Fluſ: res eiltė : " ihreMacht, hieß es, wachre tåglich , und die s Leute hier und in Ungornou raren nicht wenig in Sor

gen ,

daß Fal für den Fa lll,, da ß der Feind

flegen ſollte. Die

konnten ſieben Flinten und drei Piſtolen aufbringen,, hatten Pulver und Blei in Menge, und da unfere Hüt ten mit einer Mauer umgeben waren, ſo hatten wir den Entſchluß gefaßt, uns bis auf den texten Mann zu vers theidigen. "uhfer Entfájlülg war nicht ſobatt betannt ge

360 worden, als ich Botſchaften von den Weibern aller Haupts linge deß Sheik's , erhielt, die meine Freunde waren ; fie ſobald die Begharmiß erſchienen , zu

erktårten , daß fie,

mir kommen würden , da ich Flinten und Pulver håtte : ſo daß ich ein ebenſo zahlreiches und wohl eben fo furchtbares Heer gehabt haben würde , alb der Scheit ſelbſt, denn enn o, mie ich beide Geſchlechter in Bornu beobachtet hatte , beſſer mu teinem Herzen úbers zeugt, daß die Frauen

würden gefochten haben all ihre Månner. Der Feind zeigte ſich mehrere Mal , und bot die Schladt an ; da ber Scheit ihn aber nicht nach der gewünſoten Stelle þinbringen konnte, perweigerte er ben Kampf., in to doit en acht und zmanaisten, aber begann, daß Ger fecht . Die Begparmis murden led, puro deb. Speits anſcheinende geringe Luſt zum Kampte, und ſie wagten 88 zulegt,

in

ihn

der Ebene, súdoflish pon , Angala,

wo anzugreifen , moer in einem Winkel, geſtanden hatte. abgegangene ., Stafila batte ges Die nach dem Sudan abgegangene . bei fich: z die , wenigen daber Araber bei ſeiner Araber wik oreißig ſeiner waren geblieben ,mit einigen vierzig Sclas übrig ihm die ven aus Musgow , die geübt waren mit Feuergemehr ( worauf er ſein Bertrauen ſegte) umzugehen , ſtellte er auf ſeinen Flügel.

Nicht ſobald waren bie Begharmiß

aus dem Walde berporgekommen, als der Scheit , indem er feine grüne

Standarte im Mittelpunct erhobe umges

ben von ſeinen Speertrågern aus Kanembo , raſch vors růdte. Die zwei Sanonen , für welche Hillman die las vetten gemacht, waren vorne, rechts und links von ihnen die Araber und die Soldaten mit den Flinten.

Die Bes

361

sharmis tamen mit großer Kåtte, in einer dichten Maffe berpor, fünftaufenb Mann ftark, zweihundert Hauptlinge in der Vorderreihe : fie gingen gerade auf : das Centrum zu, wo der Scheit die Standarte de Propheten erhoben hatte, wurden aber durch die Artillerie zurüdgeworfen . Sie fürften nun auf Barça Ghana's Stúgel, der mit folcher entſchloſſenen Kühnheit angegriffen warba daß alle, ibn flott und eine auserlefene Schage ausgenommen, das vongingen : unb bier fiel mein Freund und Retter Mara. my, indem

er einen Speer aus dem Leibe eines Getód.

teten ziehen wollte, warb er felbft von einer lange durch : bohrt, 9 Die Reuterei von Bornu , die bei ſolchen Geles genheiten ,

wenn ihr der Weg gebahnt iſt , ifehr thátig

fich zeigt, berfolgte nun die geſchlagenen Begharmis, die Araber ſprangen

auf die Pferde und ſtießen zu jenen ,

und von den zweihundert Hauptlingen der Begharmis fou nur einer lebend entkommen feyn .

Sieben Sobne

des Sultang waren unter den Gefallenen , ſiebenhundert andere. Krieger tagen auf der Wahlftatt: eine große Ung zahl ward in den Städten ,

wohin fierauf der Flucht

kamen , getödtet, und dieſe Stådte wurden nun ,

wie

durch Zauberei, alle die ſtandhaften Freunde des Scheit's. Das Baſſer des kleinen Flufſe8 Sambalarum , in deffen Nåbe die Súlacht , porfiel, trug auch zur Bernichtung der Feinde bei, und mancher ertrant, indem er durch ihn zu entkommen ſuchte, aber vor allem

die Canonen ! -

D ! wunderbar ! wie die die Hunde zum Springen brach ten !

0 ! die Flinten !

ſo hörte man überall reben .

Mein Freund, der Scheit, aber, fand das ein wenig fu ftark,

denn am zweiten

Tage ſagte er : Gewiß , die

862 Feuergewehre Find wunderbar

Bas if ficher!

aber

rách hob meine Hand auf und ſagte : Sidi absolam , sidi Aabdél garda ! und von dem Augenblide an war der Sieg Pjetter : " * Max erzählt, daß der Scheit, am Mörgen der Sdlatht, aus seinem

Belte getreten Fring mit der Englis

fchen Doppelflinte in der Hand, und Feinem Engliſchen Satêr an der Seite forft als ein

gemeiner Soldat gee

kiridet: er lagté, terwolle zu Fuß fechten, an der Spike er erwarte allesUraber wütben felis

Feinier Kanembob's ;"

nem Beiſpiel folgen , und würden die Sdaven anfeuern , ote noch nicht lange mit Flinten umzugeben gelernt hår ten : follte es Gott gefallen , ihren Feinden den Sieg zu 6 be berleiben , foi rew an Flüdt nicht zu denken , ieš blei

ihnen nichts übrig als zu fterben , ehe ſie ſahen daß ihre Weiber und Kinder von ihnen Fortgeſchleppt würden ! 44. April. = Nichts ging über die Freude der Leute nach dem

Siege :

Die Männer gingen den gånzen Tag

in ihren neuen Döben herám ", " die Frauen tanzten , fan gërr und Meine ihre

fülügen die Trommet , die Nächte hindurch.

Hüttesmir gedrängt voll von Beſuchenden , die

Whaten

Begharm is

ergåblten , zum

ihre Freunde beklagten

die

Teufel wünſchten und um Geſchenke

bei der Nudkehr baten , alles in einem Uthem . den Scheit ohnen

Ich ſprach

er war fo artig und freundlich wie ſonſt immer, ſprach viel über die ausgezeichnete Urt wie die Raffirs in feine Hand gegeben wären , und erwähnte mit vieler Theifa nahme ben tog meines 'armen Freundes Coole , lieb gewonnen hatte

den et

fragte ob fein Vater und feine

Mutter noch lebten , und indem er ſich an Tirab wens

363 dete , der nahe bei ihm Hant, fagte er

5 , wie konnten

fie ihn fo weit von fich laſſen ? " :: !! Man erzäbite, baki vierhundert und achtzig Pferde erbeutet wären, faſt zweihändert Weiber, zwei Eunuchen und das Gepäck der Prinzen, das von Ochſen und Efeln getragen werd . " Fanfalt von den Fräuen 'ndären Sit rias *j von großer Schönheit fie gehörten den Såbner des Sultang und man brachte fie eben dem Scheit. In déß biefe -erfreulichen Begebenheiten vorfielen, wittie auf uns das Clima verberblich: Omår, ein Araber , der eis nige Jahre in Dienſten des Confuls“ zu Tripoli gewefen war , und auf ſeine Empfehlung Herrnt Toole begleitet hatte, ein guter, lebhafter Burſche, betam das Fieber fio heftig, daß wir am fiebénten Lage ihn beerdigten.". So's tumbus , der ſeitdem et durch Herrn Jodlé vom Fieber angeftedt worden , nie wieder recht généfen igår , 'mußte aufs Neue t'as Bett båten ," und " thien mehr anges griffen als vorher. 15. April. - * Sbgleich ' ich nicht mehr al8 abt. hundert Douars Hatre , Po beſchloß ich doch zum Scheit zu gehen , um mit ihn über eine Reiſe nach der Sitti chen Gegenden ' zu ſprechen **).

Es* fteht nicht in' meiner

*) Sclaven dié werth find in's Serait zu kommen. **) Die beſte Auskunft über die Straße nach Often erhielt tião von einem alten şadgi, El Raſchid genannt, er war aus der Stadt Medina, und war zu Waday und Sennaar geweſen , zu verſchiedenen Zeiten . Unter andern Tchildprice Volt 8ftlich von Waddy das robes Fleiſch für den größten beka Ferbiffen hielt, das nod) von dem tebenden Shieren geſchnitten worden und voll Blut rer .

Zwei Mal hatte er den Berſuch

364

Gewalt euch nach dem Oſtenciju ,feiden ,antwortete, era fonſt ſoute- euch mein Beiſtand nicht entſtehen .

Ihr habt

biņreidend die Meinung der Leute dort gegen mich und ihre Macht lennen gelernt, um einzuſehen ,

daß ich die

Wahrheit redes Gott hat mir jegt einen Sieg verliehen , Der schafft uns vielleicht ruhigere Seiten :, felbft die Pils grime ſind ſeit mehrern

Jahren nicht am See Fittre bin

nach Badge gegangen .

Ich möchte eben ſo gern als ihr,

und noch lieber, eine Straße von bier nach Hegypten eröffe nen :

ich und meine leute wir können jeßt nicht nach

Metta kommen, ohne durch das Land des Pafcha von Iris poli zu geben , und es giebt Gründe weswegen dieß nicht angenehm ift. Warum verſucht ihr es nicht von egype ten aus, wo ihr piele Freunde, babt, und, kehxt pon hier pag ferbar zurüd = das wäre leichter zu machen ? „ Der Scheik batte einen gang eigentümlichen Zusbrud , ig traf,beinabe keinen der fo Elar, und so kurz geſprochen hátte. Ich erwiederteos wwenn ich nicht auf dem

gewünſcha

ten , Bege weiter. reifen könnte, ſo würde ich umtehren, und entweder ſeinen Rath, in Hinſicht auf degypten bes folgen, oder beſſere Seiten abwarten: der König unge Land, wenn er Durch mich von ſeiner Freundlichkeit und ſeinem guten Willen uns zu unterſtüßen , hörte, würde andere Engländer, abſchiden ,mit Beweiſen ſeines Wohls wollen , die um feinen Beiſtand zur Reiſe nach Sennaar

16 gemacht, in ſeine Şeimath zurüdzukehren, aber jedes Mal war er ganz ausgeplundert. Merkwürdig ift es , daß er doch der einzige war den , id) auffinden konnte , der es wieder verſuchen wollte.

365 bitten würden. 1,Gott behüte euch vor allem Uebel!" "bera fegte er , ,, aber bittet euren großen König , daß er euch wieder berſhidt :" ihr ſeid hier belannt und die Leute lies ben euchi und ihr kennt fie und ihre Sprache; wir alle wünſchen euch wieder zu ſehen i was ſollen wir mit ei nem Fremden machen dis die #batio

vaistis!!! 917



Der Scheik ließ heute Columbuš holen : , Shr habtu begann

er,

,,meiftentheils mit Mohamebanern

gelebe;

warum ſagt ihr nicht la il la ilallah : shed, shed , und das Paradies ſteht euch offen ? Columbus, der die Társ ten

vollkommen

fteht,

fo

tannte ,

Wenn's geſchrieben

ſagte :

wird's geſchehen .

Gewis , antwortete der

Scheif , aber der Tod ' iſt nicht fern.

Ich glaube immer;

ihr liebt die Muſelmänner und remb im Herzen ein Gldus biger : gewiß , die Zeit iſt vielleicht noch nicht gekommen fleht zu Gott , daß fie tomme , und ihnell, fowohl für eud, als für Sahaby Khaleel (womit er mich meinte). Ich habe zu euch geſchidt, um miteuch zu ſprechen , und ich denke , ihr werdet mir die Wahrbeit fagen:

warum

wünſcht Khaleel ſo ſehr, nach Vegypten zu gehen ?

Ich

halte ihn für meinen Freund und ich denke, die Englán der ſind meine Freunde ; aber der eigene Kopf iſt immer der beſte Freund.

Ich fürchte, fie taber die Abficht, die

Macht der Muhamedaner ganz zu ſtürzen ." Columbus antwortete : ,, So viel ich weiß, haben ſie das nicht nöthig : ſie wünſchen das Land zu ſehen und zu beſchreiben , und eben ſo die Einwohner ; und gelingt dieß den Engländerni zuerſt, ſo werden ſie ſtolz darauf reyn." ſagte der Scheit : ,, Bunderbar !

.3ft das alles ?

Das würde Niemand

366

glauben

keiner hier, als ich

aber id glaube es , weil

fie.es fagen , und ſie ſind keine Lügner ?'', 30. Upril. Alles war gu einer Ghrazzie bereit, und zwar im

größten Maaßſtabe; wohin es gehe, das

war ein Geheimniß : ich fragte den Scheit und fügte hinzu , ich hoffe, er werde mir erlauben , ihn zu begleis ten. Er willigte ein und am Abend ließ er mir ſagen, der Zug würde bei Shown über den fluß geben und in nords oftlicher Richtung nach Fittre vordringen , um , wo móg . lich ,

die Shouaas la Sala des 2 manoot, die dorthin

wohnten und Bundesgenoſſen des Sultans von Begharmi waren , zu vernichten. Umanoot war ein entſchloſſener Krieger und ein furchtbarer Figbi, * 215 er aus der legten Schlacht entfloh , ſtúrzte ſein Pferd unter ihm und Leute aus Maffatai, die ihn verfolgten , erreichten 'ibn : fie wollten ihn eben niederſtoßen , als er ſich innen zu erkens nen gab , und für tauſend Ochſen , die er ihnen verſprach , ließen ſie ihn entkommen , und einer gab ihm ein Pferd. Dieß ſtürzte aud , al$ er weiter floh, noch ehe er den Fluß erreichte , und Umanoot rettete ſich dadurch , bas lager einiger wilden

daß er in

Sd weine kroch (ein übler Aufs

enthalt für einen Gläubigen !),

wo er vier und zwanzig

Stunden blieb , und dann , indem er úber den Fluß ſchwamm , entkam . Die Geſchichte lam zu des Scheit's Ohren , der ließ den Sultan oon Maffatai holen.

Die würdigen keute

batten ſich bei der Theilung der Beute gezankt , einer vers tieth,endlich die anderen : alle wurden zulegt gehängt, ſelbſt der Ungeber ; der Sultan , der einige Tage in großer Uns ruhe geweſen war , tam doch 10 % , mußte aber dem Scheik

367 zwanzig Ddrenladungen Soben geben , faſt tauſend Dole lars , weil er ſolches Poll in ſeinem Reiche hatte.

Den vierten Mai verließen wir Koula, um nach Ans gornou zu geben und zu der Ghrazzie, auszuziehen . Der Rhamadan war feit zwei Tagen angegangen und die Kas nemboo's und Shouaa's weigerten ſich ſehr, weiter vora zurüden ; ſie waren jegt fchon beinahe zwei Monate im Felbe und wünſchten herzlich , fich zu der Saatzeit einzu . richten, die nahe war. Die Schwierigkeit indeß, vom Uufa gang der Sonne bib- zum Untergange zu faſten , auf efa nem Feldjuge , in diefer heißen Fabreezeit , da das Sbers mometer táglich auf 102 ° oder 104 ° ftand, und die Súna de , wenn man den Rhamadan nicht beobachtete, dieß was ren die Gründe, die man dem Scheit angab , und ſie was ren auch bei ihm nicht ohne Gewicht: wir tehrten alle den achten zurüd und die Unternehmung ward einen Monat aufgeſchoben . Von dieſer Zeit an, bis zum neunzehnten, waren wir ganz ruhig : Federmann litt von der Strenge des Rhea madan , der diefes Fahr fehr beſchwerlich fiel -

die Sage

hatten dreizehn Stunden und die Hiße war ganz übers mäßig. Am 19. diefes Monats erhielt ich Nachricht, Here Syrw bit fer

am Fluſſe

Yeou angekommen ,

und den

zwanzigſten reifte ich ab , ihn an dem Raſtplage, Dowera g90 genannt, zu treffen .

Die Engliſche Regierung hatte

ibn abgeſchidt, unſere Geſellſchaft zu verſtårten , ohne zu wiſſen , wie Klein , durch das Clima , unſere Zahl gewora den war : er hatte dem Scheit Geſchenke zu überbringen, zum Beweis der Erkenntlichkeit für die freundliche Aufs

4

368 nahme, die wie bei ihm gefunden : ihn begleiteten die Rints der des Scheit's, die, durch des verſtorbenen Sultans son Fezzan , Muftapha ,

Intriguen und Bemühungen ,

ſo

lange in Mourgud aufgehalten waren. Den zwei und zwanzigſten überreichten wir in aller form die Geſchenke Sr. Majeſtát: ſie beſtanden in zwei fehr ſchon gearbeiteten Säbeln , zwei Paar Piſtolen , eis nem Dold und zwei goldenen Uhren .

Die Freude, ober

vielmehr das Entzúden, womit dieſe wohlgewählten Arbei: Engliſcher Fabriken pon El Kanemy aufgenommen wurden , ſprach ſich aus in jedem Zuge ſeines klugen Ge : fichis, und in den Bliden ſeines Feurigen , durchdringens den Huges.

Der Dolch und die Uhr mit dem Secundens

zeiger beſchäftigten ihn vorzüglich, und als ich erwähnte, daß , feinem Bunſche gemaß, auch eine Anzahl Rateten angekommen ſey , rief er aus : ,, Die ? noch außer dieſen reiden Geſchenken ?

folche Freunde giebt es nicht mehr !

fie balten Wort ! und ich ſehe, wahrhaftig, hátte der Pro: phet nur etwas länger gelebt, ſie würden alle Muhames daner geworden reyn ! "

1. Sunius.

Der Rhamadán iſt nun vorbei, und

ſtatt Faſten und Klagen , Luftbarkeiten :

giebt es nun Småuſe und

je efter ein Mann in vier und zwanzig

Stunden ſich Fleiſch zum Effen bringen laſſen kann , deſto pornebmer iſt er .

Die nige war außerfi drůdend gemes

fen und das Bolt klagte ſehr, da der Scheit keine Ents fchuldigung, den Rhamadan zu brechen, annahm : jeder der betroffen war, daß er ſeinen Durft ftillte, oder zwis ichen Sonnenaufgang und Untergang zu ſeinen Frauen ging , ward verdammt , vierhundert Streiche mit einer

869 Peitſche zu erhalten, die aus ber Haut des Hippopotamus gemacht wac eine fchredliche Zůchtigung. Eine oder zwei Stunden vor Sonnenuntergang, fab man oft über ein Dusend von den Leuten, deren Urbeit ihnen das Ents behren alles Getränkes für ſo viele Stunden unerträglich machte, bei den Brunnen tiegen , wo ſie ſich mit Waffer begießen ließen ,

die einzige Erleichterung die geſtattet

werden konnte,

und die fie fehr wieder zu beleben ſchien

wenn fie auch

Bor Durſt der Ohnmacht nahe waren .

Mit dem Fefte des Lid waren alle ihre beiden zu Ende und ſelbſt die Erinnerung daran, denn das Ringen fand nun wieder ſtatt vor dem Hauſe des Scheiß , wie zuvor, und bei den Tånzen am Abend ,

vor den Stadtthören,

ſah man dicht gedrängt maleriſche Gruppen . Ich hatte mehrere Mal während der Faften , dem Scheit, auf ſein Berlangen, einen Beſuch gemacht, bald nach Sonnenaufs gang , der einzigen Zeit in dieſen Monaten, zu welcher er ſichtbar iſt . Ich trafihn immer in ſeinem Garten, den eis nige Granaten

und Sitronenbäume für dieſe Gegend zu

einem ſehr kühlen Platz machten , die Annehmlichkeit ward nicht wenig erhöhet durch die Röhren voll von Waſſer, die, von dem Brunnen an , diefen elenden , obgleich königlis chen Baumgarten umgaben , und die Wurzeln der mats ten und wetlen Båume erfriſchten.

Unſere Unterhaltung

bezog ſich beſonders auf den Krieg mit Tunis , den er für ſehr wichtig zu halten ſchien, und er fügte hinzu, da wir Freunde der Muſelmanner waren ,

fo rey es nicht

zu begreifen , wie wir die Parthei ihrer Feinde båtten er : greifen können .

Ich bemühte mich ihm darzuthun, daß

wir Feinde aller Grauſamkeit und alles Blutvergießens Denham u. Elapperton.

24

670 wåren , möchte es berüben wer da wolle : daß wir eben ſo oft, die Griechen abgehalten hatten ,Türken njeders zuhauen , und uns bemühten Gefangenevon jeden Glaus ben zu befreien , wenn unſere Kreuzer ſie am Bord Feind lider Schiffe fånden.

Ich glaube , ich würde ihn nicht

von unſerm uneigennúßigen Verfahren überzeugt haben, wenn nicht der Scherif Hashashy gewefen wäre, ein recht achtungsmerther Maure, der auf dem Wege vom Sudan ganz ausgeplündert war , und ſich jest etwas durch des Scheit?s freigebigkeit gegen Unglüdliche erholte: er war bei unſerer Unterredung zugegen und half mir gar gut. „ Wia wmein Heer mich hören ?". hub er an , was der Rais da eben geſagt hat , das iſt wahr , ich kann es bezeugen. Mein Herr weiß, daß mein Herzensbruder, mein júng. fter Bruder , Ub’deen , nach Smyrna unb Suez hans hdelt: er fiel in die Hände diefer ſchlimmſten aller Kafir ), sund mit zwanzig andern Moslems, ward er aus einem 1.Schiffe

der Griechen weggenommen ,', die ſchon bereit

mWaren alle niederzubauen , durch einen Engliſden 6a. wpítán, der gab ihnen Nahrung und Kleider, und fegte wie in Smyrna an's land.

Kurz, die Engländer, wie

orich gehört habe und auch glaube ,

führen ſeit zwanzig

,,Sabren Krieg , bloß um Frieden zu erhalten ." - ,,Selts wfam, feltſam !" meinte der Scheit, was haben ſie denn „ aber für Vortheil davon ? " + ,,Das mag mein Herr ſie viſelbft fragen ; ihre Kriege tónnen ibnen teinen Vortheit ,bringen , ſondern müſſen ihnen im Gegentheil große Summen Poften ." ,, Maß wulen fie aber mit Zus wrnis ? .. fagte der Scheif,

indern er fich zu mir wandte ;

wafie haben viele große Canonen und eine große Menge

871 tonnen Brei oder vier Soiffe fie

,,Schießpulder :

Reine Baubers

ozwingen zu thun was ihr wolltf

informel wird etwas helfen , denn fie haben einen Sighi moon

großer Kraft

onſcheinlich ,

es

Wahrs

Gefdidlid teit.

entgegnete sich innoir fechten

vifolchen Waffen pdaß

und

gar zu

mit

felten

es iſt in der That wahrſcheinlich, Wenn dieſe

Gefecht kommt.

teinem

livier Schiffe allen Berkehr zwiſchen

ihnen und den ans

odern Nationen, mit denen ſie Handel- treiben , abſchneis den ,

werden ſie nicht gerne auf Bedingungen bören ,

mum Frieden zu erhalten ; und ibren Handel und Bers tebr wieder antnúpfen zu können ? Gemif ! gea 1,wiß , " ſagte der Scheit, ganz gewiß l ihr feyd ein denten , jibes Bort ! 4. Junius. -

Deni Nachmittag warb ich in große

ter Eile nach dem Palaft gebott , Da einer der jungen Prinzen eine Fiſdgråte oder ein Stud Holz verſcludt hatte und erſtiden wollte. nus an , und eilte hin,

Ich zog ſchnell meinen Bors

fo traſch wie möglich , und oba

gleich die Entfernung nicht über fünfhundert Sards bes trug

fo bindert doch der Sand ,

in

den man in den

Straßen bis über die Knöchel einſinkt, rafch fortzukoma men , und

der Uga Gana und Mady Sala, zwei Sams

merherren des Sdrik's, die nach mir gerdict waren , waren bald etwas voraus: fie machten Seichen , riefen mir zur in großer Nothi id möchte geldwinde kommen , worauf id , da der Schweiß mir

von den Baden lief, nidyto ants

wortete, als : ,,Gemach ! gemach !.

Diefe Untwort ſchien

nicht zu ihrer Ungeduld zu paſſen , die der ihres Gebie. ters gleich war ::: ohne ein Wort zu ſagen , tamen fie 24

7

372

poezie beiderimonellen Lauf zu mir gurud , den

Armen

und in drei Minuten

faßten mich mit

ungefåhe fekten ſie

mich auf die Stufen, die zu dem Hauſe des Scheit ?s führs ten . Håtten fie einigen ber vier Sclapen , die jedem von ihnen folgten , dieß zu thun befoblen , fo würde ich mich ficherlich widerregt baben : Ban aber dieſe Kammerherren felbft ſich herablieben; mich auf ihren Urmen zu tragen , was ſie mit vieler Artigkeit thaten, ſo nahm ich es, wie e$, auch gewiß , gemeint war,

gut auf...

vi's . Ich fand den jungen Prinzen und ſah daß ihm ets was in der Reble ftedte was nicht berguf, noch binunter wollte.

Ich wollte anfänglich den ladſtock meiner Pia

ftele ummideln und damit hineinfahren

nachher beſchloß

ich den Verſuch mit einigen großen Wachspiųen zu maa dhen ,wpoon ich erſt felbft drei verſchluden mußte , um dem Kleinen +34 zeigen , wie er eß machen müſſe.

Zulebt,

da ich fie in Honig tauchte, brachte ich ihn dahin ein paar: hinabzuſchlingen, padurch warb, zu meiner großen Berubigung , das Hinderniß fortgeſchafft und der Scheit war : feht erfreut. Ich hatte ſchon vorher den Namen Sibeeb ( Doctor )

erhalten i dieſe Dperation vermehrte

meinen Ruficaußerordentlich . Indeß ich im Palaſte wartete bei dieſer Gelegens beit, fand eineBeſtrafung ſtatt,

die an Harte nur mit

der Knute in Rußland zu vergleichen iſt , und die , wie es oft ein jenem Lande der Fall ifte den Tod des Souls digen vor Unbruch des nåchſten Morgens zur Folge batte: Der Unglüdliche , der ,, hier beſtraft ward , war von den Spabern des Kadi's ( die immer wach find ) im Arm

der Liebe fchlafend gefunden , und follte nun

873 für ſeine Unbefonnenheit büßen .

Im Rhamadan Katte

man ihn , um Mittag," it feiner Hütte ſchlafenð gefunta den , und die Frau eines andern Mannes ( eines Kaufs in

Südan abweſeno gorefer

war, an ſeiner Seite: 'man

ſchloß daher ohne Baudern ,

manns ) , der einige Zeit

fie''båtten den Rhamaban gebrochen. Er ward verure theilt vierhundert Streiche zu empfangen, Feine Geliebte die Hälfte.

Ihr warb erft" der Kopf beſchoren , ihre Klei :

der, Ohrringe, Rinige von den Armen und Beinen u . f. w . erhielt der Angeber :

vier Männer hoben " fie dank

empor, fie hatte nur ein Tuch um die Mitte des Leibes, dabei ward fie aufgehängt

auf eine Art die fich nicht

beſchreiben láßt, und ein ſtarker Neger gab ihr die Hiebe die ihr beſtimmt waren . Dieß geſchah im Hofraum des Palaftes

ſie ward dann ohne Beſinnung nach Hauſe

geſchafft. Der Mann erhielt Teine Strafe in dem oder Piered ,

auf ähnliche - Art

Dender,"

aufgehängt , aber ihn

hielten acht Mann , ſtatt vier. ' Eine ungeheure Peitſche aus der Haut des Hippopotamus geſchnitten, 'ward ihm erſt gezeigt , et mußte ſie füffen , und die Gerechtigkeit des Urtheilsſpruches

anerkennen . Dann ward das Fas

tah laut geſprochen , und zwei ftarke Sclaven des Scheit's gaben ihm die Hiebe , einer löfte den andern ab , nach dreißig oder vierzig Streichen .

Sie hauen aufden Rüks

ten, das Ende der Peitfche aber, das einen Knoten hat, ſchlágt ſich herum und trifft die Bruſt oder den Untera leib, und dieß macht die Strafe tootlich .

Nach den era

ften zweihundert Streichen , floß úberall Btut oon ihin , und einige Stunden nachdem ten hatte, war er todt.

er die vierhundert erbala

Die Agas , Kaſhellas und Kar

874 Rabis ſind bei solchen Gelegenheiten felbft zugegen . Man berſicherte mit der Mann babe teinen hörbaren Seufzer ausgeſtoßen .

Eine andere Beſtrafung folgte dann, die,

da das Vergeben kleiner war ( der Mann hatte Gameele geftoblen und ſie verkauft ), auch gelinder beſtraft ward, der Werbrecher " erhielt hundert Streiche, mit einer weit Kleineren Peitſche. 5:16 . februar.

Alles voar bereit zu einem Buge

nach der dftlichen Seite des Ichad, und Herr Tyrwhitt batte fich entſchloſſen mich zu begleiten . de

Den 17. Junius erreichten wir Angornou , und von

die Ghrazzie; Barca Ghana war der Oberanführer , Att Gana der zweite im Range Eirab

der dritte.: 416 id den Scheit beute Morgen

ſprach , rief er die drei zu lich und ſprach ::: .. Euer aller Pflidot ift es , für dieſe fremden Sorge zu tragen : fie ni münſchen and durch Kanem zu kommen, das muß ges on Tcheben, wenn es möglich iſt: gebt ihnen zwanzig Reus or ter, oder mebr, nad den Umſtånden . " 116 wir den 19. nach Ungala tamen , zeigte Bellal, ber Berin Loole und mich

auf der Reiſe nach : Loggun

begleitet batte, die Stelle wieder , glüdlichen Freund beſtattet batten .

go wir meinen

uns

Ich ging nach dem

Plas, um zu feben ob alles in Ordnung lep : alles fand

1

ich wie ich es verlaſſen batte, felbft die Zweige die das Grab bededten und ich war beſorgt, daß ich , wenn ich die Neugier rege machte,

Spuld fer , daß fie in uns

ordnung támen . Den zwanzigſten gelangten wir nach Maffatai, und ich bejog noch einmal mein altes Quartier in Birmah's

$ 75 Hauſe .

Der Wirth indeß war niot dabeim , er war

aud, ſeinen

Guſſub. in

die Erde zu bringen : feine áta

teſte frau empfing mich.

Sie leiſtete mir daber mehr

Gesellſchaft als früber, und ſagte mir, ganz unbefangen , daß ſie nun manches thun kønne , was ſie nicht konnte als ihr Herr- zu Hauſe war . Nichts ging über die Urs tigkeit, womit meine Wirthins die Ittha hieß. fich bemüha te zu zeigen , wie wigkommen der Gaſt ihr rev . », Birmah, ſagte fier muß erſt ſein Getreide beſorgen , aber ſie boffe ábrend der erſten Sage wurde ihn noc jeben . “ ich würde tam

ſie mehrere Mal mit ihrer Schweſter funba , einer

Regerin die einen weit angenehmeren Ausdrud im Geſicht batte , ale

ich noch bis iegt gereben und erſt achtzehn

+ Jahre,jalt war.

Sie måre febr. begierig gewefen mich

zu ſehen , ſagte Ittha, nachdem , was ſie ihr von mir ers záhlt hátte.

Glúdlicherweiſe hat Funha , fubr ſie fort,

fido por zwei Lagen von ihrem Mann getrennt , ſonft könnte ſie pies Bergnügen nicht haben . Ittha entblößtei mit aller Bertraulichkeit

einer

alten Betannten , mein

Hånde, Urme und Bruſt, ihrer Schweſter zu zeigen, wie Das ſchien fie Tebe jų außerordentlich weiß ,ice fer . überraſsen , aber es erfreute mich zu ſehen , daß es ihr weber Efel noch Schred erregte:

was

aber beiden das

größte Wunder ſchien, war mein Kopf, der eben geſchor ren war, er ging, im wörtlichen Sinn , aus einer Hand in die andere, mit ſo vielen Bemerkungen , daß mehrere Minuten verfloſſen , ebe ich meinen reken konnte.

Turban

wieder auf

218 fie mich endlich verließen, rief Sttban

indem ſie meine Hand mit ihren beiden drůdte, daß ich im Stande rey ein Sultan zu ſeyri, maii mai, wolla!

376 daß Funha mich

ſhampoon

fodte und verſuchen

ſollte

mich einzuſchtafern, da mich die Sonnengluth gewiß ans “ alles vorüber : gegen Abend tam ein

Dubend von

tha's Freundinnen , die vornehmſten Damen

St.

der Stadt ,

die Freiheit die ihnen in abweſenheit des Hausherrn geſtattet war, zu benuken ; und den Bulfulk (den Weis Ben) zu ſeben : jede brachte mir etwas einige Zwies beln, ein wenig Reis oder eine Schale mit Wildhi fun : ba übte alle iht obliegenden Pflichten mit

großer Bolls

kommenheit aus. Ich erhiett zum Ubendeſſen geſtoßenen Reis , mit Milch und

Honig , und etwas

wie Brod :

und fürwabr ich fing an zu glauben , wie Sitha ,

daß

ich nicht bloß ein Sultan zu feyn verdiente , fondern daß ich meine Regierung idon wirklich angetreten båtte. Wir tamen nach Showy, gingen durch

die ſchräge

Furt des Surbya , und tamen weiter nach Dften alš 6 marbiet vorber und auf einem náberen Wege. für mich ein ergöglicher Anblick, teine ganze Menge juns ger Mädchen über ein Seil ſpringen zu fehen , ganz wie in England, und hatte ich nicht gefürchtet meinem uns ſeben etwas zu vergeben , fo hätte ich mich ihnen anges ( chloſſen ..

Sie machten ihre Sachen gut : man muß aber

nicht vergeſſen , daß fie tein Kleid und keine Verbúllung hinderte, obgleich es gutgewachſene, hübſche Kinder von zwolf bis dreizehn Jahren waren. Die Leute in Showy find träge und glüdlich.

Die halbe Nacht bringen fie

mit Fiſchfang hin, wovon fie leben, jeden Abend ruft ſie der Ton der Trommel nach dem offenen Plag, den ihre Hütten umgeben , dort bilden die Männer Kreiſe und

377 tanzen får fich ,' auf eine zwar rohe aber luftige Art. Die Weiber verſammeln ſich an einer beſtimmten Stelle des Plages, fiben mit verhüütem Geſicht auf der Erde, und geben dem der ſich am meiſten anſtrengt ihren Beifall durch lautes

Geſchrei zu erkennen..

24. Junius . -

Wir tamen über den Shary , der

faft eben ſo viel Waſſer hatte als bor rechs Monaten : den Sag åber tubten wir auf dem oftlichen Ufer“ und fekten am Abend unſern Zug fort." Wir ſahen zwölf Eine große Unza! Grotodite fich am Ufer fonnen . Shouaas ging auf Floßen über , ibre Schafe und Scha fen fwämmen durch, fie- bringen ſo ganze Heerben über ben Shary, der borderſte Ochſe wird in's Waſſer getries Strid , der durch den Naſenknorpel 1 Oft haben Frauen dies Geſchäft geht, dann gezogen .

ben und an einem

und jeigen große Stärke und Behendigkeit im Schwima men und im Båndigen dieſer

Fraftvollen Thiere.

Wir

gingen neun Miles , famen bei Gruppen :von Ghrmla ( castor nut trees) vorbei und erreichten , um neun Uhr, den See Hameſe, einen Theil des Ichab, und hielten an bei einigen Hütten der Shouaas , vom Stamme Beni Haſſan, an einem Plage der Zeabra hieß. 218 wir wies der fortzogen, hielten wir den Nachmittag bei Berbeeta, wo uns ein beftiges Unwetter. úberfiel und die Mosti. tos gewaltig plagten . Etwas gegen Norben vom Wege ,

am

Ende des

Sees Hameſe, find einige merkwürdige rothe Granitfel . fen , die in einer unermeßlichen Ebene fteben , in großer Entfernung von ähnlichen

Bergen .

Einer iſt kegelförs

mig und ohngefähr dreihundert Yards von den übrigen

878 entfernt, die mit einander zuſammenhangen . Der Raum zwiſchen jenem , der Rou Abdallah heißt und den ander ren drei, iſt mit einzelnen Bruch ſtúden der Felſen von Derſchiedener Große bebedt, und man darf wohl anneha men, daß früber alle

vereint waren.

Die drei heißen

bei den Bornuern þager : Teous , bei den Shouaas Bete Nibbe Mohammed .

Ich war abgeſtiegen , um über die

berumliegenden Brudftúden dem Fuß.des Felfens nåber žu lommen , vorzüglich um einige Stude, mitzunehmen , ? als die welde in der Ebene warteten , zu ſchreien ans fingen : ein Löwe ! ein zome!

Ich fab mich um

mit

großer Beforgniß, und erblidte bald ein großes weiblis dhes Pantherthier, das tráchtig war , es fprang dicht por mir auf , wo es im

Scatten

der Steinblode gelegent

hatte, und durch das Schreien der Neger erſchredet, lief es den Felfen hinauf. Dies ſind, die gefährlichſten Thiere die man hier antrifft, jedoch greifen ſie nie an , ſobald mehrere Perſonen zuſammen find, die Neger waren nur beſorgt, weil ich allein voraufging . ( ei 26. Sunius. - . Wir blieben immer in der Nähe

der Súmpfe, die den Edad umgeben, und da wir, wie gewohnlich zwei Stunden , während der größten Hine, Halt machten , ſo hatten

wit, bei Sonnenuntergang,

neunzeha Milea, in, manchertei Windungen , zurückgelegt, und kamen zu den Hütten der Biddomaſſy Sdouaa’b, wo Barca Shang gelagert war.

und

27. Junius .

Wir rúdten funfzehn Miles weiter,

fanden daß

die Dugganab Shouaa's ohngefähr

drei Miles ,von uns, waren , mit Malem Chabely , und ciner kleinen Abtheilung von den Leuten des Scheit's,

379

die uns voraufgegangen

waren .

Mir

wateten heute

durch acht Gewäſſer , Urme des See's , in einigen tam das Waffer den Pferden biß an den Leib : die Cameele machten einen Umweg, und trafen feſten Boden. . Umas noot's keute waren, wie wir fanden, entflohen . 28. Junius.

Obgleich bei unſerer Ankunft im

Lager der Dugganah sine lange Unterredung gehalten ward , und man ſich viel

erkundigte nach

Stårte und ſeinem Schlupfwinket ,

Amanook's

ſo zeigte ſich doch

erſt was der Hauptgegenſtand dieſes Zuges war , nicht eher big eben vor Tagesanbruch dieſen Morgen , als die ganze Sdaar zu Pferde ſtieg und in funfzehn Minuten ges gen Kanem Mendoo, die Hauptſtadt, eine Lagereiſe von Maou , anrüdte ,

pon wo die Waday's des Scheit's

Freunde Vertrieben hatten . Mendoo hatte ſich der Herr. fchaft des Speit's entzogen , und Ederdi Gebere , der Entel des Sugbo0, der auf Befehl des Sultans von Fejzan , Muſtapha L'Uchmar , ermordet war , herrſchte jegt a 8 Khalife.

Der Scheit hatte die Abſicht ihn zu

überfallen, und deßhalb hatte man immer Amanoot und La Sala als die Hauptgegenſtånde dieſes Zuges genannt. Mendoo lag nicht weit aus meinem Wege, und es muß. te daber erſt von dieſen Empórern befreit werden . Bar. ca Ghana ( obiđte in der Nacht an Belal und befahl ihm, mich mit ſeiner Übſicht bekannt zu machen, daß er felbft nur halten ſollte zu beten ( sully) und die Pferde ju tránken, von der Zeit ſeines Aufbruches an , bis die Sonne

am folgenden Tage

drei Klafter Bodo

follte

ftande,

des

Scheit's Wunſch bleiben wo ich war, bis zu ſeiner Rúd .

$

880 kunft, die in vier Tagen erfolgen ſollte, dann, hoffte ex; Ich hatte es vors würde ich ſicher weiterreiſen können . gezogen ,

ihm Mendoo zu überlaſſen ,

und meinen Weg

fortzuſetzen um den Schad herumoer wollte aber davon nicht hören , und da ich

ſeinen

Plan nicht eher kennen

lernte , als bis das ganze Heer in Bewegung war , hatte ich

keine Wahl.

ſo

Nicht ein einziges Cameel nabs

men ſie mit , und das ganze Gepád und alle Siriahs blieben im Lager.

Bellal warb mun der Befehlshaber

und mit Hülfe der Shouaa’s und Traber ward das las ger

verſchanzt , man

hieb "Bäume niebet und bildete

ſchnell eine Art Vérhau zu unſerm Schuß. 1 Unſere las ge war 'indeß gefährlich und unangenehm , -da Umanook's Leute fobald wie ſie etwas

erfuhren uns gewiß, anges

griffen hatten, und wir waren eine ſchone für fie' geweſen .

Bei der Nähe des

leichte Beute

Tout waren am

Tage die Schwärme von Fliegen , in der Nacht die der Muslitos ſo ungeheuer , daß wir genöthigt 'waren uns ſer altes Mittel anzuwenden : 'wir zündeten Feuer an und ſaßen im Rauch, um nur etwas Ruhe zu baben. : 29. Junius.

Der Dugganah Unführer,

Zabr,

tam beute in mein Zelt, in Begleitung von etwa zwan , zig Leuten , die ſich allé mit

entblößtein Haupte hinter

ihm fepten , er behielt fein dunkelblaues , baumwollenes Kåppchen auf . volle Miene ,

Er hatte eine feine, ernſte, ausdruck8 . ftarke Züge und einen langen , buſchigten

Bart : dieß iſt es was dieſe Shouaa's vorzüglich auss zeichnet,

ſie ſind von den Shouaa'& im Weſten vers

rahieden , die ſich mehr mit den Eingebornen vermiſcht has ben.

Lahr könnte als Modell zu einem Patriarchen ges

381

reſſen haben

und es würde, ein

ſchönes Bild geworden

Ihre Begrüßung befteht darin, daß ſie mehrere

ſeyn. -

Mal ihre Hände fanft zuſammenſchlagen ,

wie wir

bei'm Beifallklatſchen - und dann die innere Hand offen gegen den der bewidłommnet werben fou, halten, mit den Worten : l’Affia ?

,, Sevd ihr wohl und glüdlich ?..

Iahr mit ſeinem Gefolge blidte mich eine Zeitlang ernſt an , was mich beunruhigte , Julegt gewann er Bus trauen genug , einige Fragen zu thun .

Er fing wie ges

wöhnlic - an : , Was führte euch hiehér ? man ſagt euer Land fer, ein Mond von Tripoli ?" .

Ich erwieberte :

Hiu ſehen wer das Land bewohnet , und ob es Seen und u Flüſſe und Berge hat wie das unſere." onnicht drei Jahre vom Hauſe ?

Seyb ibe

Sind nicht eure Hugen

,erblindet vom Hinbliden nach Norden , 1. Gedanken immer ſeyn müſſen ?

wo alle eure

Ø ! ihr ferd Männer,

Männer fürwahr ! | Wenn meine Augen das Weib und „ die Kinder meines Herzens nur zehn Tage nicht feben , ufo . ftehen ſie von Thränen, wenn ich fáblafen wollte!" Ich hatte ein Schaaf für einen Dollar gelauft, eine Münze ,

womit er nicht

bekannt war ,

und er fragte,

ob 48 wahr fen , daß fie aus der Erde kámen. Die Ers Plárung gefiel ihm. Ihr reyd keine Juden ? ... fuhr er fort.

„ Nein !

war meine Untwort.

. Ich habe von

Ia."

ihr rend beſſer als die Juden. als ihr? máhnlich

-

Chriſten ?"

ſagte er,

Sind die Juden fo weiß

Nein ," verlegte ich , ..fie ſind euch mehr

ſehr braun. " !

„ Wirklich ," fragte er, ,, warum

mind ſie nicht ganz weiß ? ,, Bolt !

,, Ilfo

euch geleſen ,

Sie

ſind

ein ſchlechtes

Nachdem er eine volle Stunde geblieben ,

l

382 ftand er auf und nahm meine Hand- mit den Worten : viIch ſehe, the feyd ,,der euch gleich war.

ein Sultan ;

nie ſah ich Femand,

Euer Anblid thut meinem Auge

isſo wohl, als eure Rebe meinem Ohr. wmir , daß ihr mein Freund feyd. eigenen

Zelten

ſterben ; in

und Hausgenoſſen !"

Mein Herg' ſagt

Möget ihr in euren

den Armen eurer Weiber Umen ! " ſagte ich und alle

nahmen Ubfdied . 30. Junius. –

Jahr beſuchte mich

heute wieder.

Die Dugganahs waren früher' nicht abhängig von Waðar , und waren ftarł genug , großen Einfluß auf den Sultan zu haben ; da ' fie aber untereinander in Zant tebten , verloren ſie ihren Einfluß und wurden den Sultanen von Waday unterworfen . des Jahres im

Sie lebten gewöhnlich einen Theil

Bahrsals Gazal, den anderen am See

Sittre: an beiden Stellen waren , mehrere Geſchlechter hindurch, ihre ordentlichen

Frigues oder lager, geweſen.

Der jekige Häuptling , Sheik Hamed ,

Tahr's Bater,

der mehr als hundert Kinder hat, erfuhr, daß ein andes ter

Stamm

der Dugganah ein Verſtåndniß mit dem

Sultan von Waday gegen ihn

angeknüpft hatte ,

daß er ausgeplundert werden ſollte. floh er mit ſeinen Heerden

und

218 er dieß wußte,,

und Weibern ,

übergab ſido

felbft dem Scheit El Kanemy , und lebte , feit der Zeit, in ſeinem Gebiet. Ueber den Tchad fagte er mir folgendes : früher er.. goß er ſich , durch einen Strom ,

in den Babr : el : Gas

zal , daß trodene Bett'deffelben iſt noch richrbar, iſt aber jekt voll von großen Bäumen und Kräutern : es war zwiſchen N'Gufjum und Kangarah ,

bewohnt ward es

883 von den Wabay Sanemboo's .

Dort tonnte ich euch

infrüher , fagte er , binbringen , in Einem Tag , aber nua nicht! -

Speere glänzen nun in den Händen der „ Söhne Adam's , und jeder fürdtet feinen Nachbaren !!! Er erinnerte fich , als Knabe von ſeinem Großvater ges

hört zu haben , daß das Waſſer dort fich allmålig in eis nen unermeßlichen Sumpf oder See verldre , jeßt fer alles aufgetrodnet:*). . ,,Sie alle wären der Meinung, ſagte er , daß die Ueberſchwemmungen des Schab abnebs men ,

obgleich man es kaum bemerte.

Von hier zum

See Fittre waren vier Jagereiſen , es gåbe da tein Waſs fer und nur zwei Brunnen auf dem Wege.

Der Sittres

fee, erklärte er, ware groß, doch nicht dem Sdab gleich . Er hatte ſeine Kindheit an den Ufern deſſelben zuges bracht.

Den Fittre båtte er oft das Waffer von Dars

fur und Schillut nennen hören .

Aus dem Fittrefee mare

er fer nicht ſo groß geweſen

ein Strom gekommen ,

wie der Schad , Jedermann wiſſe , daß es nur ein ſtes bendes Waſſer fer ; ein Fluß komme von Südweft und bilde den See Sittre ,

und

dieſer und der Nit waren

derſelbe Strom , er glaubte, dieß rey auch der Shary ;

*) Sibi Barta ; ein heiliger Bann , ward von den Bidbomah an der Mündung dieſes fluffes ermordet, von dem Augenblic fing der Bahrsel: Gagal an auszutrocknen und das Waſſer borte auf zu fließen. Ein Borgao Sibbo erzählte uns zu Murs zu«, daß der Bahr : el : Gajalurſprünglich von Súden berftrömte, und das Waſſer des Ichad aufnahm ; jeßt aber ren er ganz trođen und man fånde Knochen von ungeheuren Fiſchen in dem trocknen Bette des Sees. Sein Großvater erzählte ihm , daß der Baht : el.Gazal einſt eine Eagereife breit geweſen fey.

384

über die weftlichere Gegend wußte er nichts ; er tomme aber aus dem Kerdylande Bofio ;

und Sclaven

wåren

auf demſelben zum Fittre geführt, denen die Zähne ſpite gefeilt und die Ohren naberam Kopf abgeſchnitten was ren ." -Dahr wünſchte unſere Waſſerſchläuche zu kaus fen , denn , ſagte er , wir können folche nicht erhalten ; und wir mögen nach fittre oder Maday geben , wir koma men durch ein hohes land und finden wenige Brunnen ." Die Biddomahs tommen manchmal zu ihnen , und obs gleich fie fich ſtets für Freunde ausgeben, ſtehlen ſie doch immer etwas .

Das lente Mal verkauften die Biddomahs

ihnen eine Frau und einen Knaben , Reute fanden ,

Barca Ghana's

daß beide aus der Nähe von Angornou

vor fechs Monaten geſtohlen waren , und ſie gaben ſie ihnen daher ohne Bezahlung . Die Hyánen waren hier ſo zahlreich und ſo kúbn, daß fie durch einen Zaun von Bufchwerk fich drängten , und fünf Ellen von meinem

während eines Gewitters ,

Belte ein Schaaf wegholten.

Wir hörten , Barca Ghana

habe Mendoo'von Einwohnern verlaſſen gefunden , und es fer ihm nicht geglüdt , den Khalifa zu fangen . Die Shouaa's leben immer unter Zelten von Leder, oder vielmehr von rob zubereiteten Fellen , und in Rohrs hütten , nur durch die Noth gezwungen , åndern ſie ihs ren Aufenthalt , wenn ein Feind berannaht oder wenn ihren “ zahlreichen Heerden Futter mangelrot rie fechten felten, nur zu ihrer eigenen Bertheidigung. Die Häupts linge verlaſſen nie ihre Heimath ,

ſchiden

auf die Märkte zu Maffatai und Mekhari

aber Ochſen und laſſen

Guſſub dafür bringen : ihre Hauptnahrung beſteht aber

385 in mild

oon Cameelen , die fie in großer Anzahl haben ,

áren

und von Kühen und Schaafen : wenn ſie dieſe trinken,

fpiping ph

gebrauchen ſie Monate lang leine andere Nahrung. Ihre

fals

baben zwei Jhore , durch das eine wird das Bieb aus .

Eten

getrieben , durch das andere kehrt es heim . Sie veracha ten tief die Negernationen und halſen fie, und doch find

Lager find rund und heißen Dowera *) oder Frigue, fie

fom

fie dem

ok 004

pflichtig.

einen oder dem anderen der Negerſultane zinsa Man hat kein Beiſpiel, daß ſie in eine Stadt

gezogen waren, oder ſich bleibend an einer Stelle anges fiedelt båtten . Einige Tage blieben wir in großer Ungewißheit , wir erhielten keine Nachrichten vom Seere.

Die Erzäh .

lungen wichen fehr von einander ab : man ſagte, Barca Ghana fey bis Maou und Wabay vorgedrungen : dann

=hl

hieß es wieder, er ren nach den Inſeln gegangen .

tem

Hiße war ſehr drůdenb , es donnerte und regnete,

BO

Fliegen und Muskitos plagten uns entfeßlich.

Die und

Bilal

wollte nicht vorwärtsgeben, ich wollte nicht zurúd : tågs lich nahm

unſer Vorrath ' an Reis ab, und Woodie, bas

vor uns lag , konnten wir erſt in acht Jagen erreichen , und das Land dazwiſchen war von Lebensmitteln ' enta

er, bloßt.

or

6. Julius .

Geſtern Abend lehrte Barca Ghana

buy

In

1 3

mit den Anführern und angefahr der Hälfte ſeines Hrea reb zurúd : die anderen batten unterwegs Halt machen müſſen , um ihren Pferden Ruhe zu gönnea

Er war bis

Maou - vorgegangen, dem Edirfhe Gebere, einem Haupte

* ) Dowera -iſt der Plural'von dower , ein - Kreis. Denbam u , Olapperton,

25

586

liigederShotaa von Korata Menopobyt zufolgen Fugbog Cochamy , wie er genannt ward, war der vierte Khalife , den der Scheit zu Maou eingefefst hatte (ſeine drei Bora gånger waren von dem Volke in Waday erdroſſelt): eg war des adidbe Better , der , indem er Freundſchaft ges gen ihn bcuchetté, ſeinen Argwohn einſchláferte und ihn eine Nache in ſeiner Hauptſtadt angriff.

Cochamy, vera

theidigte fich tapfer ; er tódtete neun Feinde mit ſeinem ward aber zulegt úberwältigt und fiel mit eilf Speer , 'ward anderen 'von den Verbündeten des Scheit?8.

Fugboo

Semamy , ſein Bruder , entkam alein , und bieſen zu una terſtüßen , war Barca. Ghawa'8. Abſicht. Nachricht

von ihren Bewegurigen

Edirſhe hatte

erhalten , obgleich ſie

faft funfzig Mites in vier und zwanzig Stunden zurúd , legten , und ſie zeigten ſich zuerſt bei Mendoor dann zu Maou , den Tag, nachdem fie uns wat mit ſeinen

verlaſſen. . , Editfhe

Heerden und Weibern entflohen : fie tra.

fen ſie ungefähr zehn Mites pon Manu, in einem rung den verſchanzten Lager , mit allem Vieh und Kindern , geſchůßt durch Paliifaden . ſchügen

allen Weibern Die Bogens

ſtanden zwiſchen dieſen und an der Vorderfeite

der Verſanzüng'; ſie begrüßten ihrer Feinde, mit gellena dem Geſchrei, ſo wie dieſe ſich einfanden , und des Scheit's Heer, nachdem es eigen Tag und eine Nacht ihnen gegens über

geſtanden , ohne Lebensmittel

Pferde , wagte es nicht ,

für Menschen und

fiel anzugreifen . , Getauſcht in

ihrer Hoffnung auf Beute und Rache kamen alle bieber zurück , und

Pferde, und Menſchen waren

Hunger. I 10. Julius. .--

balbtodt vor

Wir waren heute voll ungſt.

Barca

387 Ghana hatte ungefähr tauſend Mann , und gegen vier þundert . Duagangbé gußerdem

tieben ju ibm und lieferten ihm

faff hundert Pferdet

manootwar einer von

ben 10.6.fbzigen Feinden des Seite, der ihm am meis ften Sorge,machte ; der Scheit hatte ihm , bei verſchie: denen Gelegenheiten , und .zulegt,,, als er ſich mit den

Bornou , perband, , ſehr zu : Begbarmis fum Ungriff auf gefelt und über die Hälfte ſeiner Macht niedergebauen : jebt hatte er die Ubſicht , die andere zu vernichten, und mo möglich ſeinen alten Feing gefangen A4 nehmen ,der die feindſeligen Geſinnungen , ſowohl auf der Seite der Begbarmis. als Wabaya enbielt, Umapoot ließ ſich aber misht überfallen, und er zeigte den Truppen des Scheit's, was eine Handvol Mánner Bermage: ; die Muth haben und entſchlorien find eine vortheilhafte Stellung zu vers daran denken werden . s . por Sonnenuntețgang tam ein

serganer , der fürzlic

erß in des, scheits Dienſte getreten war, in's lager zus rúd , und erzählte , daß Barca Ghana vollkommen ges (chlagen

feye: Bellal und ich regten ung ſogleich zu náhere Erlundigungen einzuziehen .

Ichab *), bilpet bier unzähliche ſtehende Gewäſſer oder r .) Es eft" eine Herrſchenbe Sage unter den Shouga's , daß von einem fúrdflid ponadgn liegenden Berge, der ama beißt,

ein Styom kommt, der nghe bei Darpoor (Darfur ? ) fließt und dieß Waſſer der See Ichad den Bahr el abiad bildet, und ſens, der durch die Strudel und Wirbel , in der Mitte des See's ;' in interirdiſche Canåle getrieben wird. Nach einem Laufe von mehreren Mites tinter der Erde, follen Granitfele fen- feinen Laufhemmen , er bricht zwiſchen Bergen hervor, und legt ſeinen Bauf gegen Often fort.

25 *

8

38

er

ben

e n hen e eln ne oß en doenn er iſc nnz e i r w e e d z ; G v v Se t re t hr fe dſt gen el ern e wä den llemitt, dieug ge , wai’s Inf Fan gs do mah h a ud n c e o s i l u o r r t ih Be du od ' un iddieg Bu Pa Sa heitSh e n n e e d e h f n t t e e d i i af , *un enihr Fe gke gut Ver Tch r d eri e n i n e e ß w u t h ſe o mnm , die zu gef séc gt hat ge ii n t t e l l r r t e e l e å f ſ f w g na die la aS hieiff diert Er . Wu 00ekin Be n ůvnd s gr t nidr lt s é f i ' u u e d n é a o e S d ,i g uf U , H T nü t a er zen zan it weit d em ab n gan Ar d z ; un m Fés bo ie ſch

Tage aus , ehe fie fich ergas Heere ' 80s Sheitits t , einige g g er te et e rzi h ißi t ab d r n vis vie rede Ar be , un "tdd ok vo r ti pre i! t d e f e ent ed ne förch land r tt afte man e i i i b k w A ei h S t irč ther s róit e it rite v i t ag i o p , a anzugreifera kod # m d , mat . " Gin fa maleê Pandfiridh gwiſchen zwoel fidh iad war. ünvorſichtig en führte zu einem brittet, und hinter diefem hatté Seen c aufgeſtellt, dört hatte er ſeine Heerden und m A anovt fi ſich ebenen , mit Weibern und Kindern. Det alle Teine Unterg aber aber voll von , Untiefen und der Grünð war auf der der S Seite , wo bet

See vor ihm war nicht tief "hoch groß,

Angriff geſchat", "ſtylúpfrig und moraſtig.

1

Der Untitu der Biopenden Schaafe, der brüllenden Ninder war zu anlókénd für die-raubbegierigen Krieger des Sdjeifós, die durch die neulich febigeſchlagene Hoffe nung noch mehr gereizt waren , und obgleich Barca Ghana Friktárte", daß er auf der entgegengeferten Seite der Gea Waffer

Halt machen wollte ,

kommen zu laſſen , die den ten , ſo riefen doch

um

Speerträger zu Fuß

erſten

Ungriff'machen

die jüngeren Anführer :

ſoll

„ Wie? so

nahe bei ihnen und wir ſollen ſie nicht verzehren ? Nein ! nein ! laßt uns fie angreifen ! diefe. Nacht find ibres Heera den und

Weiber unſere

Beute !!!

In dieß Gefchrei

889 flimmten bes ,Scheit :8 ,Shouga’s mit ein, die immer das Gefecht gern zurü ¢blie.

große Wort - hatten, aber beim ben , wie der

Erfolg zeigte.

Der Angriff begann ;

Dugg mahihi wa :

Vraber , gegen achtzig , Mann, mit den ren die

die

Vorderſten... Ul$ fiz in der Mitte des

waren , fanten die Pferde. ein ,bis an den Sattel,

S4 die

meiſten konnten nicht, fußen, die andern zerarbeiteten ſich im Moraft : die munition der Reiter ward naß , Flinten konnten ſie nicht gebrauchen ,

ihre

manche verſagten

bei'm erſten Schuß , und die Pferde konnten viele nicht berausbringen.l uts ſie ſich dem Ufer näherten, ſendeten ihnen die la Sala Shouaa'b, ficher zielend , eine Menge leichter Wurfſpieße entgegen , eine wirklich furchtbare Waffe, und machten dann einen Angriff mit ihrer Reiterei, des ren Pferde ſtart und an das Waſſer, gewöhnt waren ; zur ſelben Zeit fam. ein anderer Haufe ,

der bóber hing

auf durch den See, gegangen war , über den Silhmus her, und fchnitt , allen, die in dem See waren, den Rúd: zug ab. Die Shouga's, ſo, wie ſie nur ſagen, daß Diş derſtand geleiſtet ward , waren , wie gewohnlide, bei Seite gegangen , und ließen dieſer

unter deren Schuß fie zu

plündern gehofft hatten , ihre Sache ſelbſt ausfechten , und der Verluſt der Leute des Scheik's ward nun febr bedeutend . Barca Ghana, obgleich er gegen ſeinen Wils len angriff, war unter den Vorderſten, und erhielt eine gefährliche Wunde mit einem Speer im Rücken ;

der

Speer drang durch vier Joben und ein eiſernes Pangera hemd. Fünf Häuptlinge, griffen ihn an und ſchienen entro lofſen , ihn zu tódten ,

den

bohrte er mit ſeinem langen Speer.

einen derſelben durch Indem ſeine Unters

390 Befehlshabere und teine Mute Fich ,um ihn diangter , und ihm ſchnell fein friſches Pferd" rõhafften , ward er gefettet, dreißig aber von jenen wurden entweder getödtet oder ge Fangen, und wenige von Senen die in dem Waſſer verwundet waren , oder die ihre Pferde berloren batfen , ontkamen . toimi Wir fanden Barca Ghana mit" den anderen Hauptlina gen an dem zweiten See 'rigend ; er litt größe Somer's zen durch seine Wunde, und das ganze Heer war muths Yoš , und bei ihm waren nur ungefähr vierzig Mann . Sonne Wir warteten bis gegen n nuntergang, in der Hofte minde ſich wieder ſammeln , dieß nung , die Birmiften geſchah aber nicht und wir kehrten nach dem Lager qua rúd.

Durch die Fludil' der Shoudag hatten die Duga

ganahs ſehr gelitten :" så ffe dent Scheif ihre Unhänga ifen wollten , waren fie túba voraus: lichkeit gern beweiſen

gegangen , und ſie hatten über hundert Mann berlorën : von den Arabern wurden achtzehn vermißt .

Die Nacht

verging unter großen Sorgen , da wir einen ångriff auf das lager fürøteten , und unaufhörlich wurden wir an unſere unerfreuliche Lage erinnert , durch den Dodienges fang , den die Dugganahweiber - über ihre

gefallenen

Månner anſtimmten , er klang "fo traurig , daß es uns möglich war, nicht an ihrer Betrübniß Theil zu nehmen . Die Dugganahs , bis dahin die temüthigſten Buna desgenoſſen , wurden nun

anmaßend ,

und ſagten dem

Feldherrn gerade heraus , daß fie beffer ohne ihn , alb mit ihm fechten konnten ; ſie verweigerten ihm Ochſen und Schaafe und erklärten , ſie müßten ſie ſchonen , um ibre Landsleute toszukaufen . Umanook , der , wie es ſcheint , keine Idée Davon

891 hatte ſeinen Sieg zu verfolgen , durch einen Ungriff auf unſer Lager , was er Ohne Zweifel mit Erfolg hátte 'wagen

und dabei alle Haupttinge,

meeletshátte fortführen a können ,

Siriah's 480 Eau dieſen Ubeno

ließ

genadas con enit Niemand als..dem

pas

Scheik felbit unters

handeln wolltep daß er dem General, vor dem Angriffe, ertlärt habe, er fürchte Niemand als Gott, den Prophes ten und den & dheit, und daß er den Frieden wünſche ,,Sie wolten mie nicht hören ," ſagte er wondern verſuch : ten mit Gewalt zu nehmen , was das Eigenthum ihres Herrn ift:

denn alles was. wir ; hatten war ſein Eigens

thum und iſt es .

Durd Gottes Hülfe überwand fie

mein Wölt, idber das iſt nichts ; ich bin gegen den Scheif, was die Stavte anbelangt ,

was

ein

Ei gegen einen

Stein ift; wenn er den Frieden wünſcht, und mid nicht mehr in meinen Wiloniſſen bedrucken will, ſo rey Friede ich mit ſeine Leute , Vierbe-und Waffen , wil er gefallen find , austiefern Hande die in unſere unter und

nicht,

to behalte ich ſie alle , und moge ihre Zahl ver :

mehrt werden ! Wir ſind ſo ifeicht nicht geſchlagen : bei'm Haupté des Propheten ! ich kann und will fobald man mich zwingt, ein Fiſch werden , und mitten in's Waſſer flie. hen ;

und wenn der Scheit felbft gegen mich zielt, ſo

bringe idy Wadai gegen ihn in die Waffen ! 8. Sutius. -

Die Häuptlinge weigerten fich alle,

ihre Streitkräfte, auf die Anerbieten des Umanoot, wega zuziehen : fie erklärten "alte , man könne fidh auf ibn nicht verlaſſen ,

er habe ſie ſo oft betrogen .

Nichts als 3116

rúdgabe aller Beute, ohne irgend eine Bedingung , kónne ſie zufrieden tellen.

In einer langen Unterredung , die

302 ich mit Barca

Chana batte , deffen Wunde faſt geheilt

war, da ich ſie mit Del und Schwefel verbunden hatte, verſicherte er , daß ſie keinen neuen Berſuch auf dieſen Púbnen Fübrer inachen würden, er rieth mir jedoch nach Kouka zurückzukehren... Die Reife," ſagte er, die ihr zu machen wünſcht, war immer gefährlich, jest iſt ſie ganz ,,unmöglich ; wir müſſen auf des Scheit's Ankunft war ,, ten, ebe wir etwas thun können , und ich denke, da die

Sahreszeit ſchon so weit vorgerůdkt iſt, und da der Rea vigen ſchon angefangen hat , werdet ihr leicht Tchließen, „ daß der Scheif nicht kommt, und daß wir alle zurück : mkehren werden . " Da wir zehn Tage * ) . nahe bei dem Frigue: der Duga ganah Shouaa's im lager ftanden , batten wir gute Gelea genbeit dieß merkwürdige Volk zu beobachten : ſie waren allen die ich bis jegt getroffen hatte überlegen , ſie waren reich an Rindern und Cameelen, und ſchienen in Ueberfluß und patriarchaliſcher.Einfachheit zu leben.

Der Scheik

hatte ſie ſehr ermuntert zu ihm ihre Zuflucht zu neh. men , als ſie mit Babai im üblen Bernehmen ftanden , und batte ihnen Schuß verſprochen, ohne Tribut, wenn ſie ihm treu waren.

Månner und Weibet find búbich ,

bes

fonders die regteren , die, als ſie aben, daß wir, was wir nöthig hatten - mit kleinen Stúden Bernſtein (Karem) bezahlten , womit ich mich verfehen hatte, uns Morgens und Abends Schaalen mit håumender Milch brachten , die bei weitem das Beſte bei unſerem Mahle war . GS

1 *) Während dieſer ganzen Zeit tranten wir und unſer Vieh das Baffer des Sees, bas fub ift und angenehm ichmedt.

393

giebt, etwas fo auffallend ;unb, ausgezeichnet Ungiebendes und Ausdrucksppület, in dem Betragen und der Sprache der Ebonaa's, daß ich es kaum zu beſchreiben weiß. Måbchen reßt fich neben eurem Zelte nieder ,

Ein

mit einer

Schaale Milch, ein ,blaues Tuch um den Leib geſchlungen , und ein kleines iſt über den Kopf geworfen, womit ſie das Geſicht bedeckt, ſonſt iſt alles unverhüllt. Sie ſagt : ,, Gu : oten Tag ! eure Freundin hat euch Milch gebracht: ihr gabt ihr geſtern etwas Sdónes , fie hat es nicht vergeſs ,, fen .

D ! wie ſchmerzt ihr das Auge um alles zu ſehen ,

„ Was ihr da in dem bölgernen Haufe habt ! ' : Dabei zeigt ſie auf den Kaſten. Ießt fürchten wir uns nicht; wir 1,wiſſen ihr fend gut ; und unſere Augen , die vorher euch nnicht anſehen konnten , ſuchen euch nun überall; ſie fago enten uns anfangen, wir , ſollten uns vor euch húten , denn wihr wåret ſchlecht, fehr ſchlechts

aber nun wiſſen “wir’s

os beſſer . Wie web thut es uns , daß ihr ſo weiß fend." Da wir Lebensmittel nur noch für vier Tage hats ten , ſo beſchloß ich, nach

einer zweiten Zuſammenkunft

mit Barca Ghana, zurüdjukehren : Wir verließen Tangas lia und gingen nach der Stelle zurád , wo wir die Bida domaſſv gelaſſen hatten , und laum waren unſere Zelte aufgeſchlagen , als ein Gewitterſturm

fich erhob', der bis

um Mitternacht anhielt; fo beſchwerlich er war, ſo war er doch den Stichen der Fliegen und Muslitos vorzuzies hen ,

die ihm folgten.

Obgleich wir Feuer in unſeren

Zelten hatten , und bald erftigten, To tonnten wir doch nicht zum Schlafen kommen . Den eilften kamen wir nach Showy., nach einem langweiligen Zuge, auf welchem wir drei Stunden den

!

394 meg verloren hatten

die Wälber"fino außerſt finierig

zu durchreiſen; und da alle Shouda's zum Barca Ghana geftoßen waren, ' fonnten wir feinen Führer finden - Wir ſaben fünf Giraffen heute zu ' théiner großen Freude, es waren die erſten dieid lebendig fab, unið trog meiner Ets můdung und der Site jagten Bedat und ich'fre eine halbe Stunde und mahten uns ihnen auf fwanzig Yards. Sie haben ein fonderbaret Unſehen , da ſie hinten ſo niedrig

febr ungeſchi&t gehen, indem ſie die Hinterfüße ſind und febr leppen nadich . Sie ſind nicht fchnellt. Es war ſehr kommen , der Strom When Shari ſchwierig über den Shary ju ju

floß

reifend, und unſere Pferde und Cameele wurden von der Seite der Eanots , wo man ging verloren . Dieſe n getrieben : ein illen gegen das Waſſer, Widerw großen ben einen

fort:

und

wenn ſie durch einen Strom geſchwommen find; woerden ſie oft trant und fallen in wenig Stunden . 12. Sullus. wieder nach Maffatai.

Bir verließen Shory und tamen Die Ruhe und die Fijde,

die

man uns hier vorregte, ſo wie der tiefe Schatten in Birs mah's geräumiger Wohnung , felten uns wieder her. Die Haut in meinem Geſicht ging gang ab , und ich ſchlief faft den ganzen Zag nach meiner Unfunft :

die

Sonne, der Regen , fliegen und Muslito's , das alles zuſammen machte , daß ich mehr, angegriffen war , al8 auf irgend einer der früheren Reifen . Den funfzehnten

regten wir unſere Růdreiſe nach

Hauſe fort, in einer andern Richtung wir machten Halt inahe am Sambalarum , in der Segend, wo die Beghar:

1

395 mis "auf ber Flucht bør dem Scheit, durchgelommen was ten: der Plate mar" mit Sfeletten ibebe& x 16. Julius. *

Nad einem

16p , 110002

Parigeni,

ermüdenberg

Mariche erreichten wit, gegen Sonnenuitergang, die Hüte tën

einiger

Felatah .

Sobald man bei

Maffatai dora

ůber iſt, iſt alles Waffer trübe und Taslammig , und je näher man nach Angornou tommt, deſto ſchwarzer ift dér Boden und deſto rastedytet das Waſſer, ** Heute gins gen wir über den Moree, einen kleinen Fluß, der in den Ichað fáar. * Der gange Weg ,ia das ganze Land von Angala an , iſt eine zum großen Eee Pich Tenkende flächen und zur Régenzeit

iſt dort gar nicht

förtjutoinmen a

überall waren die 'leute lebt beſchäftigt ihr Getreide ju fåen ; und in einigen Gegenden árndteten ſie das Türk tiſche Korn.

Seit unſerer Abreiſe von Maffatai hatten

wir nichts zu effen als etwas Reiß, ich fågte eine oder jwei Enten hinzu , die ich immer aufſuchte und ſchoß. * * t:

17. Julius.

Wir

erreichten

heute Angornou,

von unſerem Tagemarſthe Tehr ermůbet : die Nacht hins durch regnete es beftig , und mit großer Freude troch ich in meines Freundes -Abdi Nibbe's Hüfte.

Das Schlimm :

fte bei dieſer Witterung war, daß fie uns um die einzige Mahlzeit brachte, die zu bereiten wir in vier und zwans zig Stunden Zeit hatten :

und unfere Bette , die ſelten

den Bindſloßen widerſtanden, regten unſere Vorråthe und uns felbſt der Wuth des Sturmes aug .

... 418 ich wieder nach Rouka Pain , fand ich , daß Ca : pitán Clapperføn, mit einer kleinen Kafita, aus dem Sous dan zurückgelehrt war.

Es waren beinabe acht Monate

ſeit unſerer Trennung verfloſſen , und obgleich es Mittag

896 morario ging ich doo unmittelbar nach der Hütte wo er wohnte , war aber foafeſt überzeugt , daß, der fonnenvers brannte,

Irånfliche Mann , der auf dein Boden ausges

in ein dunkelblaues Hemd gewickelt , nicht mein Reiſegefährte! Pey , . daß ich, eben wieder weggeben wollten als er mich von meinem Srrthum úberzeugtei . firedt lag ,

indem er mich bei Namen rief .

Die mit ihm vorgegan .

gene Berenderung war ſehr auffallend . Unſer Zuſammens treffen war åußerst traurig : er hatte ſeinen Reiſegefähr : ten begraben, und ich batte meinem jüngeren und ſtärke ren Begleiter, Herrn Toole , die Augen zugedrúgt . Un : geachtet ſeiner Schwäche , worin ich den Capitán Clapa Perton fand ,

fprach er doch davon , daß er , ſobald die

Regenzeit vorüber ,fey , nach dem Soudan zurückkehren Fritz wolle a 28. Sulius .

Ich

batte nun beſchloſſen , über

Woodie , nach Kanoma zu gehen , und ſo viel thunlich mich Tangalia ju nåbern , wo ich den Barca Ghana ges laſſen hatte , als ich am ſüdliden Ende des See'b , hina ging .

Gelang mir dieß und kehrte ich zurúd , vor dem

Abgange der Kafila nach dem Aid Rebir,

fo begte ich

die Hoffnung dann wieder durch die Wüſte zurückzuleht mit der Zufriedenheit ganz das vollzogen zu has

ren ,

ben , was mir aufgetragen war.. qua! Yagab Menama , der oberſte Eunuch der Lieblings : frau des Scheit'ą ,

kam zu mir , , bald nach Jagelans

und brachte mir - zwei Kanſara , Fliegenwede !, die aus Comelopardenſchwänzen gemacht waren ; er ſagte mir auch in ihrem Namen, daß ſie Salz , in Bezug auf bruch

theine Ubreiſe, gebrannt, babe

und gebetet , daß weder

397 der Teufel," noch einer von ſeinen Roborden in Stande Yes',' mir einen boshaften Streid - auf dem Wege ya fpielen .

Der Scheif batte eingetwiligt, daß Hert to

yohitt alb Confút zurückbleiben sollte Frage , * 08 ér einen

oder

unbi duft meine

zwei Engliſchen

Kaufleuten

edus 'angedeihen tapfen würde, wenn ſie in ſeid láno Těmen , antwortete" er

Ohne Storifel! várum bendo

„ nicht ? und ich würde ihnen Beiſtänø oleiften ,

fobiet

iich 'vermöchte : aber es 'múffen Kaufleute feuit die in Kreinen handeln ,

fonſt wird

die Reiſe nicht lohnen .

Er erklärte; ſein Wunſch ren dem Königé ' zu ſchreiberi; unb fügte hinzu : „ Denkt bárán , daß ich bereit bin free dort ,Sudan alles zu thun, was ich vermag.Ich babe 6 „ Einflubider wird wachſen , und vödtelef einlich bald "Firts i bid Thyffe erftreken. In Sinfót auf euch ſelbft, werde'ich 7,dem Könige ſchreiben und ihn bitten, das er Euch her's Sfendet , mit irgend einem Englander, won ' dem et wünſcht, daß er Bornu beſucht.

Ihr Tehd betannt, und- rönnt

imun in Bornú úberadi “ obné Fürcht hingehen.

Selber

ndie Shouaa’dian' den Gränzen , und die Dugganah)," atke tennen Nais Khaleel's dazu hat aber Zeit gehört, Ihr ſeyd fapt achtzehn Monate unter uns, und Iht werbet Euch der iZeit erinnern , als Ihr nicht 'nach Urigornou'geben konn's tet, ohne Schwierigkeit. Ich dachte' damals ," Ihr würdeť nie mit ſolcher Freiheit" hier leben 'alg Ihres jest thut. Det Zeit und Euch felbſt verdankt Ihe dief, nicht mit ; idenn

ich hatte durch meine Befehle das nicht für Eud

ithun können, was Iht für Euch gethan habt, dadurch daß Ihr ohne Scheu ' unter die Leute ginget ' und ibre 32 uneigung Euch gewannt, -- und doch Feyd Sýr ein Chrift !!!

898

90 90. Julius, un heute Morgen , ſchickte ber. Scheit, zum Geſchenk , für Herrn Glapperton , Herrn Hillman upo mio , nein ſehr fchones . Cameel, ein Pferdgemei Schlauche, zwei fcoporbenfelle und zwei Såde aus: 84? sårbtem

Center Etwas ſpäter erhielt, ich eine godere Ladungo beftehend aus acht: Elephantenzáhnen , und dagi Hörnern von andern Thieren : zuçſt, ein Maremah, eiy

Lange Horn ein ähnliches hatte ich in Kabybary geſehen ; 7. Pas thier hat awei, die an der Spipe rådmärts gebogen find: dann eines vom Kitfadan , einem 3 weihärnigen Thiere; çin drittes pon einem anderen Fhiere mit einem langen prn und einem kürzeren gerade oberhalb deſſelben , faft argiſchen der Hugen des Thieves: von dieſem erzählte moon mir, daß es, auf dem legten Zuge des Scheits nach Gela und ein Pferd aufdieſem Horne,über hun: phi, einen Mann fortgeſchleppt habe, dann durch das Schreien der dert Yards Leute erſchredt habe es fie abgeworfen , und ſey, entflo. ben : der Mann war unbeſchädigt, das Pferd aber farb. 6. Uuguſt. ishte Dies war der Aide Kebir, das, þaupt: feſt der Muhamedaner im ganzen Fabré, zur Erinnerung

dala Gott an dem Orte. Jehopah- jireh . die Hand Übra: ħam’6 aufhielt, als er eben im Begriff war ſeinen Sohn Ifaac zu opfera : beiſchaffen

Wer nur eine Ziege oder Sohagf here

kann, der ſchlachtet ſie

Der Scheit ſchiste. den

nach dem

Tag vorher zu

Gebete.

uns und

ließ

frogen, ob wir das Feſt feierten, und als wir ihn (pra. den , wiederholte er die

Frage.

Ich antwortete, wir

hielten dafür , daß die Rettung, Iſaac's durd Gottes Macht, ein ausgezeichneter Beweis liebe für alle ſeine Selsépfe

en

von Gottes Güte und udsyn vergeßt ni

..

399

fagte ich, daß er der Gott Vieler iſt, nicht bloß der Mua bamebaner , und daß unſers Vaters Abraham feffer ,, Glaube an dieſe Barmherzigkeit, ihm den von Gott vers heißenen Segen verſchaffte. "

Dom Er ſchickte uns zwei ſchöne Schafe, wir ſchlachteten 399 ſie und ſchmauſten wie die anderen . Frúb am Mors gen , fete ſich der Echeit, mit ſeinen Söhnen , und ſeis ter nem ganzen Hofe zu Pferde, um , der Sitte gemäß, den 2lid zu begrüßen , dadurch , daß ſie vor der Stadt das Gebet verrichteten und auf dem Heimwege feuerten und 9130 Das Gefolge war nicht ſo Scheingefechte lieferten .

groß als bei andern Gelegenheiten , da die Häuptlinge noch

in

Kanem

ſtanden , und alles ging ſehr lau , weil

deß Scheit’s Truppen geſchlagen waren . Ganz gegen die Gewohnheit machte er keine Geſchenke und vertheilte keine Kleider

an die @daven : ftatt der glänzenden ,

neuen Joben , mit denen ſonſt die Diener prangten , die bei ſeinem

Pferde herlaufen , hatten ſie nun gerriffene

und verfärbte, und alles fah dúſter und mißmuthig aus. 00 an dieſen Tagen pflegen auch die Frauen , auf's Schönſte gepuist, ſich vor ihren Hútten zu verſammeln, und den vors überziehenden Herrſcher laut zu begrüßen : dieß war mit das Schönſte bei dieſer Seremonie ; die Sahr unterblieb es auch . Der Scheif, bei dem es ein nicht liebenswürs diger Zug war, daß Geſchlechts zu

er die Schwächen

ſtrenge ahndete , batte

des weiblichen

in meiner Abwes

ſenheit einen Befehl gegeben , der von dem ausgemach. teſten Despoten , ber jemals auf einem Throne fas, kaum zu erwarten war.

Die Stadtthore blieben eines Tages

in der Frühe geſchloſſen, und ſeine Leute gingen umber,

400 felfelten "ſechzig Frauen , die in schlechten Ruf ftandent; vuð führten

ſie zů ihm .

Fünfe

befahl er,follten

auf

dem Markte gehangen , vier gegeißelt werden , und die legte Strafe ward ſo ſtrenge vollzogen , daß zwer unter ye den Hieben ſtarben. Die zum Tode verdammten, wurs den, an einem der Tage, da diete Leute in der Stadt waren, mit geſchoreném Kopfe, mit einem Stri& um den

Hals, um den Markt" geſchleppt, dann erdroſſelt , und zu zwei, auf eine barbariſche Weiſe, in eine vorher das zu gemachte Grube geworfen . " Dieb teufliſche Verfaha ten , denn einen

andern Namen verdient

ese nicht, batte

Bornuer , ein menſcha alle gegen ihn aufgebracht."Die's liches Vore , bas gerne verzeiht; fchauderten Grauſamkeit , und die

Frauen " hätten

auf ihre Männer , daß über hundert

bei folcher

ſo viel Ginfluf Familien

Roula

verließen (wohin ſie ſonſt häufig herzuſtromten ), um in anderen

Städten niederzulaffen , wo man nicht

ftrenge mar." It Koutai po 'erktätten

fie,

ſich fo

könnte máme

nicht leben, wo ſchon der Verdacht 'hinreiche, zu einert grauſamen und ichmachvollen Tode verdammt zu wers den ; und wo boshafte Spåher Kleinigkeiten in gewichs 1 tige Beweiſe verwandelten. Die ' welche zurü &blieben, 063 gleich es die Frauen feiner nächſten Umgebung waren weigerten ſich ihin ein Wilkommen !" - zuzurufen , und der Zug ging in aller Stige durch die Straßen . 7."Nugüft. Id fans nun im Begriff nato zu reiſen , um durch Woobie, nadi der Nordoſt. ſeite des Sees zu geben. Herr Clapperton hatte eineri Schaden an den Füßen gehabt , und am Durdfall gles litten, war aberwieder hergeſtellt: Mohamed Bouégayey,

401 ein Uraber, ber von hier mit Doctor Dubney und Hrn . Clapperton gereiſt war, kam zu mir : er war von Kana , mit vier ober fünf Urabern, nach Yeouri und Nyffé gea, gangen, und hatte ſich einige Zeit an einem Orte Guss gey, am Quola,

aufgehalten ,

der faſt zwei Tagereiſen

gegen Weft - Süd . Weft von Yeouri liegt.

Der Duolia

mußte, 'nach ſeiner Beſchreibung , ungefähr zwei Miles breit feyn : die Leute dort, fagte er, waren alle Saffirs, aber nicht böſe.

Der Sultan Mahmud

håtte einige

hundert Flinten , und Pulver, welches man von dem Babr kebir (dem großen Waſſer) bråchte , und Arrad (Rum) in Menge , der in großen Glasbouteillen fáme. Nur

acht " Tage von Yeouri

kamen große Fahrzeuge

nach einem Ort Yearban , genannt, der liege aber nicht an dem Bahr kebir. Katungah ren der große Hafen, in einiger Entfernung : nach beiden Orten kámen Leute, die er Americaner nannte ; ſie waren weiß und Chriſten , fie

ſuchten immer Arabiſches Gummi , und

männliche

Sclaven und bezahlten einen wohl mit ſechzig bis ſieba zig Dollars. Sultan Mahmud zeigte ihm zwei Bücher, und Bousgayey ſagte ,

fie waren den meinigen gleich :

der Sultan erzählte ihm , ein Mann mit einem weißen Barte, håtte faſt drei Jahre dort ohne Geld gelebt : er båtte gehen wollen ,

die Mittel dazu hätten ihm aber

gefehlt und er wäre geſtorben .

Bousgayen, ſchlug das

Anerbieten des Sultans, ihm die Bücher zu geben , aus, da er nicht wußte , was er damit machen ſollte : jekt aber wollte er wieder hingehen, und ſie mitbringen .

Den Nachmittag gingen wir zu dem Denham to Clapperton .

Scheit , ihm 26

2

40

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rt

en es re ch s r ſt de un Eh Fe , zu . zu ma e d aum att s p r alt ch r h n n m u i n c E e u t n : u k P h in m fi n g ne n ri n nd r be re ei ne de de Sa koge , als ichs ne mni ei E kl h n k ic ei le me s ro ſſ h nden ich , obg au . Ma mal ſa , Na heitnd Ha , er teein e hte eſ h ergen reu c r ei w er ſ c r a w e d o z g w , douß fü kte , unhla f n l r ne erſc d eine nf me i a h n e c s d i r V Ei u k' f be . r e i r ag e it nſe s he ſt ie rſte d Fa e dent Sc Fnr wa , wi we u e er en nd on ndi d r tf m s gt La v teI en al wi ih tſea , fey k, teun a e n ch er Monn as ehkeonn ur See , fo verf u r h , vi z e , : W e at ge n ug r im we he gz it on re ,, be ſuc , ſo we v Hne eu we es n g e e zu r e t r d f t i u n h au un mi de Le Kr zu fü ? '' ,, Wi r ſe

a fw Ynug i f

haben eine große Anzahl von Sdiffen, war unſere Ants „ wort,'' und lieben ſehr Entdeckungen zu machen : die „ Franzoſen und Hollander waren dort vor uns, und wir find immer eiferſüchtig, daß unſere Nachbarn mehr thun ,,als wir." - ,, Und nun gehört euch das ganze Land," fragte Mir era mer, und wird nach euern Gefeßen regiert ?" wiederten, daß wir nur den Strich am Meere hatten, daß die einheimiſchen Geſeke in voller Kraft waren , doß aber oft felbft Muhamedaner die engliſchen Geſete ihren eigenen vorzögen . -

,, Wunderbar," entgegnete er,

mund ihr lamt zuerſt nur mit wenigen Schiffen und als ,,Freunde ? " —

„ Wir ſind auch iegt Freunde, " ſagte ich , und

whaben durch den Handel nicht nur uns bereichert, ſons mdern auch die Eingebornen ."

„ Bei Gott !" ſagte der

Marokkaper, „ fie vergebren das ganze Land keine Freunde, ſo lautet die Wahrheit.

fie find Wir hörten

dann noch einige Bemerkungen ( und eben nicht ſehr freunds lej

Bir Staaten

der , Berberei Gerebe porzuſchreiben. ftum

403 fchilderten Ulgier, als fein Wort, nicht haltend , und die Leute faſt als Seeräuber. Balb

Auguft.

11. Karouaſh

Sagesanbruch

nach

Unführer

Muſtapha , dem

mit Hadgi

Shouaa's, und des Scheik's zwei Neffen ,

lam der

Haſſein und

Hadgi Muftapha war

Kanemy , zu unſeren Hütten.

einer von den Bierhundert geweſen , die gleich anfangs zuſammentraten , um freien.

Bornou von den Felatay's zu bea über zwölf Edaven , die Ges

Ihnen folgten

fchenke für uns , den König

Georg-und den Conſul in

Tripoli brachten . Ich hatte um einen hengſt) gebeten, als ich

Lebida (Springa

die den Begharmi's abgenoms

menen Pferde fab : der Scheik fendete jeßt einen Mann in einer gelben

Jade,

mit einem

Scharlachkáppchen,

er ritt das von den Begharmi's erbeutete Pferd , das GS war der álteſte Sohn des Sultans gehabt hatte. eines der ſchönſten Pferde, die ich jemals geſehen hatte die ſcharlachene Dede war wattirt , wie die gelbe Jade ,,Udles, fagte Hadgi Muſtapha , nur den

des Reuters.

,,Mann ausgenommen, ſollt ihr bringen .

Nun brachte er

euerm

großen Könige

zwölf ſchöne Toben , aus

allen Manufacturen von Nyffé bis Loggun und Babay , vier Papagaien

und eine Búdoſe mit Zibet.

Für den

Conſul ſchidte er fechs Toben und eine kleine Büchſe mit Zibet , dreißig bis vierzig Dollars an Werth , und zwei Papagaien . 13. Auguft.

Die lange erwartete Kafila aus

dem Soudan kam, dieß war für uns ein Zeichen zur Ub reife :

fte hatte funfzig Jage auf dem Wege von Kano

bis hierher zugebracht, wegen der Gewäſſer ; wären ſie

26 *

404 noch långer aufgehalten, so wäre die Jahreszeit ſo weit vorgerůdt, daß dieſe Kaufleute, die viele Silwen hat. ara

"können

men Sclaven faſt na & t gehen , ſo tódtet ſie die Winter,. kaite, in fezjan , zu Hunderten . Mit der Soudancas tavane kam Khalifa, ein Maure und ein Figbi ; er war in Saralo , wie

er Sierra Leone ngnnte geweſen, und

wolte zu mir geführt werden ,

da ex.Engliſch ſprach.

Er wußte genug , um mich zu überzeugen , daß er die Wahrheit redete, wenn landsleute getroffen . immer ,

er er verficherte,

Gun

er habe ineine

Cap unds Water ! Jagte er

und meine Freunde in Bornou waren nicht

wenig erſtaunt , wenn ich ihnen fagte, daß dieß die Sprache in meinem Lande fey. ner Perſon ,

Er fprado viel von , eja

die er den Doctor nannte * ),

den er zu

Bammakoo und Bunjalow geſehen hatte , er ſchilderte ihn als einen gut ausſehenden Mann, mit einem rothen Bart, langer Naſe uud ſchlechten Vorderzáhnen . ,, @ r ,,verſchenkte mancherlei,

erzählte und ſchrieb viel , und

alle Leute hatten ihn lieb .

Zwei Leute waren mit dem

,, Doctor, wie er glaubte , Franzoſen , und waren von ,, Ender

gekommen ; einer hieß Gentleman , der antere

Fauſta oder Forſter, fie hielten aber ihre Kópfe nieder, ſagte er, ,,und ſprachen nicht zu dem Volke , wie der Doctor.

Dieſer habe nach Sego zu reiſen die Abſicht

gehabt, aber der Sultan håtte nicht gewollt, daß er in mrein Land komme, ja , håtte nicht einmal die ihm von

*) Ader Wahrſcheinlichkeit nac), par die Major Gray abſd idte.

Dotor Dodgerd, een

405

item

überſandten

Doctor

Geſchenke anſehen

wollen,

n,weil er fürchtete es möchte ein Zauber darauf ruhen; der ibn durch das Seben oder durch den Geruch toda ritete.

Er ſchickte ihm indeß Pferde und Sclaven , die

„ ſandte der Doctor aber auch wieder zurüd, und ließ ihm ſagen, et verlange nichts als ſein Land und die Flüſſe hizu ſehen.

Der Sultans von Sego Untwort war , er

whabe gehört, bassland,ſeines (des Doctors) Königs , fey ganz von Waſſer umgeben, er möge hinwandern und das manfehen .'. .

Shalifa ſagte , die Leute in Sego was

" ren Safirs und kennten feinen Gott, deßhalb ſcheuten fie die Chriften : die Mauren aber kennten ſie und liebten fie.

Er erinnerte ſich, daß, als er noch ein Knabe war,

und des jenigen Chriften

nad

Kóniges bon Sego Bater noch lebte,

D'Iennie und Limbuctoo gingen ,

und

\er hatte gehört , daß die Zuarit's fie in ihrem Boot bei Nyffé getödtet båtten *) ,

* ) Dieſer Mann erzählte mir, Simbuctu' werbe jebt vor einem Frauenzimmer reglert, Namens Nanapery , dieſe Angabe beo ſtätigte.Mohammed D'Ghies in Iripoli, der mir ziðei Briefe aus Jimbuctu zeigte. Er gab mir auch einige intereſſante Nachrichten über Bangara, und ich war erſtaunt, daß nur ſo wenige Mauren dieſen Namen tannten : ich fand nur zwei außer Shalifa , die mit den Sinn dieſes Wortes erklären konnten : uue fimmten darin überein , 8aß ein folcher Ort nidyt eriſtire, und ich bin geneigt zu glauben , daß folgende Ungabe wahr iſt. Alle Goldfånder und alle leute , die aus einem ſolchen Lande kommen , oder Gurunúffe bringen , nennt man Wangara. So heißt Bambarra auch Wangara. Alle Kaufleute von Gonga, Gona Beeron, urbantee, futano , Muns

406

Den

Montag,

den

zwanzigſten

niſchen Monates del Khadia , den

des

Muhameda.

ſechzehnten . Uuguſt,

nahmen wir abſchied von Kouka , und nicht

ohne ein

ſchmerzliches Gefühl, fo fehr hatten wir ung , und be: fondere ich , an dieſe Leute gewohnt. Den Morgen hatte ich mich bei dem Scheit in ſeinem Garten beurlaubt, er gab mir einen Brief für den König und ein Berzeichniß von Sachen, die er zu haben wünſchte.

Er war ſehr freund .

lich und ſagte, er habe nur Einen Wunſch , daß ich alle meine Freunde, wohlfinden und noch einmal zu ihm zurúdkehren möchte.

Er gab mir die Hand beiłm Weg . gehen , worüber die ſechs Eunuchen und Karouaſh, die

allein zugegen waren , unwidtúhrlich durch einen Auß, ihr Erſtaunen zu erkennen geben .

ruf

Ich reiſte vor der Caravane aby

aus folgendem

Grunde : feit meiner Nůdlehr von Tangalia, hatte ich beſchloſſen einen

Verſuch zu

Ichad zu ſehen ,

bei fari , ehe ich

machen, die Pftſeite des beimkehrte.

hatte mir viele Einwürfe dagegen gemacht, viel von den Gefabren

Man

hatte mir

erzählt, die mir von dem Bolte

von Wabay und Amanook drohtert, und diefe hatten nun kühn den See verlaffen, und in nicht großer Entfernung von Barca Ghana fich gelagert , zwei Mal hatte er fie des Nachts , angegriffen , und war zurüdgetrieben . erklärte indeß bem Scheit , daß ich kein men könnte, oder ein Berſprechen geben

Ich

Geſchenk neha

irgend einen Aufs

trag auszuführen, wenn nicht dieſe meine Pflicht erfüllt

gagana, Summatigilia , Rom , Terry und Ganadogo heißen in pouſſa Bangara, und dteſe alle ſino Goldlånber,

407 wäre, oder wenn ich nicht wenigſtens mein Heußerſtes getban håtte,

und daß ich Sorge tragen wolle , mich

nicht in Gefahr zu ſtürzen .

Bellal, mein

alter Reiſes

gefährte, ward wieder beſtimmt mich zu begleiten , und voit machten uns auf den Weg, mit zwei leichtbelades nen Kameelen , denn eine größere Begleitung hätte nur mehr Mühe und Koſten berurſacht.

Alle meine Freunde

in Kouta , begleiteten mich eine Strede zu Pferde , die Weiber derfammelten fich draußen vor deru Shore, und riefen -mir ein bebewohl!,

und ich bin verſichert unſere

Trauer wat gegerfeitigi Win

Mitternacht;" als wir alte zu Dowergoo Thlies

fen , kam

sin Bote , mir"zu ſagen , die Haut- eines Tas

:1

melopards ren nach Rouka gebradt, die der Scheit für Columbus Pehrte daher zur mich habe lommen taffert. růd , fie fo guzubereiten, daß man fie aufheben tonne, indeß wir vortoårts nach N'Gorteoah gingen : er Pam : den Abend zurüd , und meldete, daß die Haut, obgleich nur 1 Hein , doch ſchon fey . Um Mittwoch id liefen wir zu Kaleen luwha, und den 23ten kamen wir wieder an den Seou ,bers jebt ein beträchtlicher Strom war , voll von Waſſer , er floß zum Tchad , in der Stunde drei Miles * ).

Meine !

* ) Gin verſtändiger Maure von Meſurate erzählte mir wieder , dies Waſſer ſey baffelhe mit dem Nil, und alb id ihn fragte, b sa ec miffe ,bis wir es bis zum Schat wie das möglich fe Ten, Derfolgt hatten , der, wie man ſagte , keinen Abfluß habe , ſo antwortete er i fa , aber es iſt doch der Nil Süßwaſſer .'' Früher war ich gefragt, od nicht der Nil in England fey , und fah ich, daß dieſe ak Fragen keinen Bezug auf den Nil in Vegypten hatten, ſondern

408

Gefühle als ich den Fluß zum zweiten Mal fah , waren ganz anderer Urt, als da ide zum erſten Mal blidte.

ibn sera

Damals hatten wir eine Bededung von zweia

hundert Mann , und fühlten uns doch nicht ſicher buna dert Yards : von unfern Zelten : gleiter -

jebt hatte ich einen Bes

die Leute um mich her waren alle Gingebos

rene, und id wanderte an den Ufern des Stuſſes mit vollkommener Freiheit, fchlief bein offenem Belte , in ſol. cher Sicherheit wie in irgend einem Theile England's, wenn ich genöthigt geweſen ware dort ;fe 34. reifen . Andere Gefühle drängten ſich mir ebenfalls auf : ich war nahe daran zur Heimat zurüdzukebeen , timeine theuren Freunde

wiederzufeben

und mein geliebtes, Baterland

nach einer Abweſenheit von faſt drei Sabren und das bei einem Unternehmen das vol Gefahr und Schwieriga keiten war : von vier Begleitern waren

zwei als Dpfer

des Clima’e und der Krankheitgefallen, die übriggeblies benen waren , in nicht geringem Grade, krank und, ſchwach durch diefelben

Einflüſſe :

Ich war geſund , und unges

achtet mancher bedenklichen Lagen , worin wir alle ,geo , weſen waren , von

denen mehrere. Qual

und Sorge ges:

nug gebracht hatten , konnten wir doch ſagen ,

daß uns

fer Unternehmen guten Erfolg gehabt hatte. Den Nachmittag begleitete mich Belal den Fluß binab, obngefähr neun Miles , wo er , an Breite bis ges gen

neunhundert Yards

zunehmend ,

mit einem ſtars

man nur fließendes und ſúßes Waſſer meinte, das, wes gen ſeiner Seltenheit, von allen Reiſenden in der Wüſte ſehr gefaßt wird.

409 ten und tiefen Strom in den Idab fått. Ufern liegen

An

ſeinen

fünf bedeutende Dörfer der Kanemboo's:

Ittaquoi, Belagana, Ufaden, Yeougana und Boſo.

Zu

Belagana hat der Scheit eine große Anzahl Hütten, mit einer Mauer umgeben , wo er gewöhnlich fünf bis achthundert , Sclaber , beiderlei der Aufſicht von

Geſchlechts hålt, unter

vier Eunuchen, die Baumwolle zubes

reiten und ſpinnen , zu dem Gewebe ( Gubbok) woraus die Zoben verfertigt werden . * * Die Art wie man in Yeou Sirde fångt, die für bie Uferbewohner: ein

bedeutender Handelsartitel find, In der jebigen Sah.

darf hier , nicht übergangen werden.

reszeit iſt der Fang bebeutend, und getrodnete Fiſche wers ben von Vegu nach allen gegen Südweſt liegenden Ståds ten verführt, bis an die Berge.

Die Bornuer verfera

tigen ſehr gute Nebe, aus Fåden die von einer perennirenden Pflanze, Kalimboa genannt, geſponnen werden. Die Ges råthſchaften zur Fiſcherei find tlug erfonnen , aber for einfach : zwei große Kürbiſſe werden an den beiden du . Berften Enden eines langen Bambusrohres befeſtigt, dann bringt ſie der Fifcher in den Fluß , Fegt ſich ſchrittrings zwiſchen den Kürbiſfen , (dowimmt den Strom hinab und wirft fein

Neb , aus : er hat Schwimmer von Rohrſtua

den und Gewichte bei fich, die aus tleinen ledernen , mit Sand gefügten Sådchen beſtehen .

Ehe er fein Neb

aufzieht, geht er gegen den Strom , indem er mit Hån. den und Füßen rubert ; fo wie er dann das Nes berauss bringt, legt er es vor fich hin und mit einer Art Keule , die er dazu bei ſich führt , Schlag, der ihn betäubt.

giebt er jedem

Fiſch einen

Hat er ſeinen Zug gethan , ſo

410 nimmt er den Fang heraus und wirft ihn in die hohlen Kúrbiſſe , die oben offen ſind ,

fobald diefe gefüllt ſind,

fchwimmt er zum Ufer, leert ſie aus und

kehrt zu feis

nen Geſchäft zurůd.

Bu Woobie traf ich Barca Ghana,

25. Auguft.

ali Ghana und Tirab, mit ihren Heerabtheilungen , duf ihrer

von ihnen waren

einige

Rúdkehr von Kanems

fů af Monate abweſend und hatten

den Weg ringe um

den See gemacht, ſie befanden ſich in einem traurigen Buſtanbe, kaum dreißig Pferde waren ihnen übrig ges blieben , und ſie hatten , im eigentlichen Sinn Weg mit gewaffneter Hand bahnen

müſſen .

fich den Umanoof

hatte ſie zwei Mal angegriffen , ſeine Beiber und Heera ben hatte er nach

Begharmi geſchidt, war aber felbft

nicht weggegangen, und ſie waren ro Herunter , daß fie fich nicht im Stande ſahen, ihm zuvorzukommen .

SO

enitbloßt waren ſie von allem , daß fie fich genöthigt fans den nach Kanem zu geben , um zu

dort unterſtúkung Fich

ſchaffen ; das Volk dafelbſt verweigerte ihnen allen

Briftand, und nachdem ſie halb verhungert waren, mußs ten ſie mit dem Schwerdte fich was erbeuten und fo das bonzukommen ſuchen .

Das 9 Das Port

in

Kanem war in

Bollem Aufruhr, und die Dugganah waren nach Wabay aren " betrübte Nachrichten : Bellal Das waren en wollte umkehren . Ich ſah Barca Ghana , er erklärte :

gegangen.

,, 6S iſt gefährlich, aber ich glaube doch Ten , wenn ihr'es wünſcht.

ihr könnt rei:

Ich wollte euch

achtzehn

Mann zur Bedeđung geben , aber ihr feyd fiderer ohne i, diere : fie erwarten den Scheit , geht ihr mit Bellal, ,, berorántt eüd auf das Ndihige und bezahlt dies, denn

.

411 y die Herndte iſt mißräthen : fo werbet ihr nicht viel zu wifürchten haben : aber jenſeits der Bornu

Kanemboos

mkönnt ihr nicht ohne hundert Mann geben . “ Auf dieſen Rath beſchloß ich weiter zu reiſen , und nachdem ich den Sonntag fille gelegen , brade ich den 27. auf.

Barca Ghana hatte ,

auf ſeinem Rüdwege ,

in dem Shale bivouatirt, wo einſt der Bahr el Gazal vom Ichad herſtromte; das Thal ift nun poll von Baus men und Gras . Dies war das vierte Mal, daß Barca Ghana ſeine Zelte am - o em ſetben Plaße aufſchlug *), wie der Scheil mir vorber geſagt hatte.

Dieſes That ift

zwiſchen Kargara und N'Guſſum , nicht volle zwanzig Miles von Zangalia. *- Wir wurden von einem ſo fürch terlichen Gewitterſturm überfallen , daß wir Halt maths ten, und unſer Belt auf einem hohen Sandhügel aufs Fchlugen, etwa fünf Miles von N'Gygami.

Bei dieſem

Hügel batten wir eine herrliche Wusſicht auf den offen nen See mit einigen Inſeln , als das Gewitter abjog. Die Biddomahs - landen

bier beſtändig , und wir trafen

einige Leute, denen ſie ihre ganze Ziegenheerde und eine Tochter erſt geſtern geraubt hatten

gewiß ,

zelner Reiſender kann hier fortkommen .

kein eins

Gegen

abend

faben wir ihre Kábne in den See bineinfahren und unter ung, drei Bidbomahs, die in den Niederungen zum See eili ten : - ſie ſaben uns und beſchleunigten ihre Schritte. Der

* ) Sedes Mal da Barca Ghana um den See 309, hatte er eine Schaar von vierhundert bis adsthundert Neutern bei fich; der Uebergang über einen Strom , oder ein fließendes Waſſer

vkonnte demnad ſeiner Kunde nicht entgehen .

412 Siderheit wegen fchliefen wir alle , vor den Hütten in NGygamia

Dieſer Plat iſt der höchſte an den Ufern

des See's , und das Waſſer iſt unmittelbar am Ufer don tief , da , an andern Stellen , man mehrere Miles duro Sumpf waten muß. ehe man an den See fommt. Den

Dienſtag gingen wir

nach

Lari,

Wo

wit

aus Malem einen Fighi finden ſollten , dem der Sdheit befohlen hatte, vor uns ber zu *

29. Auguft.

reifen .

Wir brachen , auf von Lari.

Wir

kafen vier Mann und einen fúbrer , bie Barca Ghana ju Kustoua gelaſſen batte , fie tamen zurüd , Volt ihnen keine Lebensmittel geben wollte. gegen

Sonnenuntergang , als wir Bogany

dreißig Milele come

da tas Es war

erreichten,

Das Land war ganz eben , bedeđt

mit einer Pflanze, die einer Heide glich ,

die ich ſonft

nirgendwo gefeben batte; an manchen 6tellen bemerkte ich Trona, die in Cryſtallen angeſchoſſen war. Die Heide beißt Kanusfin, die Cameele freſſen ficha meiftentheils in ber Nabe der auss 80. Auguft.

ſie

und fie findet

Irona

Nach einer äußerſt elenden Nadt,

durch die Menge von Fliegen und Muskitos, die ſo, arg Waren , daß ſie zwei von fiegen wir zu

unſern Schwarzen aufiagten ,

Pferde und ritten weiter.

Unſere Beſte

ließen wir zurúd, da Bellat fie nicht weiter mitnehmen wollte, und tamen nach Garouab und Mabab ; -

Dis

ſtricte die voll von Menſchen ſind, und obgleich fie jáhra lich von Juarids und Tibboos geplündert werden , ſo wollen ſie doch

nicht

ihr Geburtsland, verlaſſen.

Der

Character des Landes, der auf der Süds und Beſtſeite des See's verſchieden iſt, bleibt ſich gleich bis Gala , dort

418 åndert er fich und das Land wirb etwas höher :

auf

dieſer Seite hatten wir, einige Meilen weit, einen uns unterbrochenen Sumpf und Moraft.

3d war an der

nördlichſten Stelle des See's, und indem

ich erſt gegen

Beſten ritt, dann gegen Oft zum Süden , wobei das Pferd faſt bis an den Leib in Bafſer ging , und das Rohr

und hobe Gras über unſern Kopf hervorragte,

gelang es mir zulegt eine freie Uusſicht auf den See zu gewinnen .

Wir förten Nilpferde auf

Büffeli un

gebeure Fiſche und zahlloſe Schaaren von Inſecten . Und Rande comedite das Waſſer nach Drona , je weiter mit nin den See hineintamen , deſto ſafer warb es : alle Leute wenn man ſie fragt. n das Waſſer bas ihr trinkt, 028.fo Forftark nach

Trona fchmedt, iſt das ans dem See ? ants

worten : Lallal inki kora kora kitchi engobboo tilboo baco ! (Nein! nein ! das Waſſer in dem großen See if fehr füß, keine Drona !) ***

Ganz ermüdet kehrten wir nach dem Dorfe Chir.

goa zurůd , in deſſen Nähe unfere Zette aufgeſchlagen waren . Der Tag war ſehr angreifend, faſt dreizehn Stunden hatten wir zu Pferde gefeffene

Garouab ift

318lf Miles von Zogany, und Mabab zwanzig. Dem legteren näherten wir uns, ich fonnte aber meinen Füb rer nicht bewegen, fich nach Kustoua zu wagen und ide batte foon fo viele Proben, nicht bloß von ſeiner Kuhn : heit, fondern auch von ſeinem Wunſche mir gefálig zu fern gehabt , daß ich nicht zweifeln durfte, daß gründete Urſache zur Furcht habe." Ermüdung

er gen

Ungeachtet unſerer

konnten wir keine Ruhe finden ,

und wir

verbrachten eine zweite Nacht unter Dualen die ſich nicht

414 ſchildern laſſen .

Das Geſumme der

Infecten war ſo

laut wie der Geſang von Vogeln : Menſchen und Pfers de ftohnten von Angſt, wir konnten durdaus unſern Brei mit Fett nicht eſſen , wegen der gräßlichen Qual ſobald wir den Kopf entbloßten . Zulebt fanden wir ein Mittel, das uns etwas Erleichterung verſchaffte : da fie in gewiſſen Zeiträumen in Schwårmen kamer ,

To

dachten wir, ſie könnten auch ſo wohl vertrieben werden ; und wir bemerkten , daß wenn wir manchmal eine linie von Feuern mit gaffem Graſe anzündeten, ſo daß der Wind den Qualm nach unſern Zeiten

wehte ,

daß der Rauch

dann Millionen wegführte , wodurch wir einige Erleicha terung erhielten .

Ich glaube unſere Pferde hatten nicht

noch eine folche Nacht ausſtehen können : - ihre Schenkel und Naden waren voll von Blut, und ſie tonnten kaum ſtehen , wegen des gereizten Zuſtandes worin fie fo viele Stunden geweſen waren. Den Freitag Fehrten wir nach fari zurůd , auf dem tieferliegenden Wege, mo man große, einzelnſtehende Gea waſſer trifft,

bie ſtart mit Trona geſchwangert find.

Heute trafen wir auf dem Wege zuſammen , mit einem Stamme der Bildomab , die in den lebten drei Monas ten , in des Scheit's Gebiet ſich aufhielten und von ihm auch gleich die Erlaubniß dazu erhalten batten. Innere Kriege waren die Urſache dieſer Trennung der Stamme, die der Scheit begünſtigte : nur einer der Hauptlinge konnte bewogen werden bis Kouka zu tommen.

Der

Scheit kümmert fide nicht um fie, und geſtattet ihnen Freiheit, zu thun was ſie wollen : er ichidte ihnen Jou ben und einen Fighi, mit dem Wunſche, fie möchten bee

415 ten lernen , und mein Führer fagte, fie fingen nun an , Gott zu fürchten . Sie waren die wildeften Weſen , die mir jemals in menſchlicher Geſtalt zu Geſicht geloma men , die Musgowy ausgenommen , und wir hatten eine geraume Zeit unter einem Baum gefeſſen , uns nåberten.

ehe ſie ſich

Die Männer laſſen , bis ſie fich derheis

rathen , ihr Haar wachſen , und ſammeln ſo viele Sorale len und Zierrathen als ſie nur lönnen , die fie um den Hals hången : ihr Haar ift lang und geflochten, oder in Knoten gebunden ; fie tragen auch Ohrringe : den gana zen Schmuck ſchenken fie, bei der Hochzeit, ihrer Frau. Der obere Theil ihres Geſichts iſt ſehr flach , das Auge tief eingeſunken ; ſie haben einen großen Mund und lange Hålſe.

Ihr Blid iſt důſter und ernſt, und hat durti ,

aus nichts Ungenehmes.

Sie

begrüßen Fremde nicht

wie andere Neger, welche die fremden mit Bewilltommı nungen überhaufen, indem ſie ſich zu ihnen reken , diefe · lehnen ſich ſtehend auf ihren Speer ,

und ſtarren euch

grade in's Geſicht, ohne ein Wort zu ſprechen. Ich gab einem kleinen Jungen einige weiße Corallen , ihm gleich um den Halsband , zu ſeinem Heiratsgut.

die man

ich denke als Unfang

Zulegt jedoch brachten ſie etwas

ſaure Milch ; und einige von ihnen ſtellten ſich um mein Pferd , als ich aufftieg, und nidten mit dem Kopfe, als ich wegritt, was ich, wiederte.

zu ihrer großen Beluftigung , ers

218 wir in lari ankamen , das vergleichungsweiſe frei von Fliegen iſt, legten die Pferde fido nieder, debna ten ſich und ſchliefen ein , auf eine Weiſe

und mit eis

nem Ausdruck von Wohlbehagen wie es mir nie vorber

416 bei Thieren vorgekommen , und erſt nach Mitternacht dachten ſie an’s Futter. Wir bemerktenhier bon Barca Ghana's Leuten in der vorigen Nacht ſein Pferd

verloren hatte ,

das ihm von den Biddomabs,

die wir geſehen hatten , geſtohlen war.

Kanem , unter den Negerländern das der Verhees rung am

meiſten ausgeſekte und unglüdlichſte land, ward

ward es von den Fezganern, tåglich elender: wechſelsweiſe ' den Tuarids und den Leuten aus Waday geplündert. Die lekteren und den Scheit erſuchten die

Bewohner

um Hülfe und Schuß, fanden ſie aber bei beiden nicht: das Land ward verödet , die Dörfer vertaſſen , die Bea wobner flohen nach Waday oder in's Gebiet des Scheif's die Verbindung zu Lande zwiſchen Bornu und Kanem war zu ſchwierig und zu weit, fowohl im Süden wie im Norden, als daß der Scheiß auf eine kräftige Weiſe fie båtte unterſtügen können .

Faſt jedes Jahr zog ein

Heer in dieſer Abſicht nach Kanem, kebrte aber gewöhn lich mit Verluſt an Pferden , Cameelen und Menſchen zurůd ,

und

war felten im

Stande

den

Feinden ,

den Baday's, Schaden zuzufügen. Dies Jahr war eine größere Armee wie ſonſt hergeſchidt, ſie hatte aber auch mehr als bei andern Gelegenheiten eingebüßt.

Da die Flüſſe in dieſer

Fabreszeit anſchwellen , ſo

konnte dies Heer die Furt durch den Shary nicht paſſiren, und mußte deßhalb durch Kanem zurúdlehren. Bon den Bewohnern der Städte wollte keiner ihnen zu Hülfe koms men, als Gala, und die Leute waren in dem klåglichſten Zuſtande : einige Häuptlinge traf id zu Fuß , ohne Pferde ; die noch beritten waren, hatten ſchlechte Pferde, mit abs

417 genugtem Sattelzeuge : alle erklärten , ohneUnterſtüßung des Scheit's tönnten ſie dem Feinde nichts anhaben , et allein kønne fie zum Siegesführen .

3. September. . * Woodiejiund

!

4,7 "

war inun fechs

. Ich

Tage in

erwartete meine Gefährten mit unſeren

Cameelen , und die Caravane: von Kaufleuten , die mir nad eztan begleiten ſollten . Moodie if eben tein ans genehmer :Umfenthaltsort, da die Biddomab eine Art Uebers eintunft mit dem Kaid haben , ale Fremden -und Reiſenden zu plündern , wogegen das Eigentham der Einivobner nicht von ihnen

angetaſtet werden darf. , 1 : Mans hatte uns,

und: midt obne: Grund, geſagtri mir möchten auf unſerer Hut ſeyn .

Wir hatten

daher unſere Zelte nabe neben

einander aufgeſchlagen , demabngrachtet ſchlichen fie ſich doch

berane wibrend eines

heftigen Gewitterſturms,

und von dem Eingange oon Bellal's Zelt , das nur acht meinigen : ſtand ,

Edritte von dem den

hotter fie reine beſs

Dbgleich, fechs bis fieben Neger ganz

Pferde weg .

tamen ſie doch davon und waren

Habe dabei ſøliefen,

über eine Stunde fort rithe ,man den Raub bemerkte. Belal , mit sipem den See,

indem

Dubend Reute , verfolgte fie bis an er

den Fußtapfen, nach ging , die in

dem naſſen Sande leidt

aufzufinden

waren ,

da er

aber fah , daß fie ſich eingeſchifft hatten , ftand er vom Nachregen ab. Endlich ein

Dienſtag , den 14ten September , war

die Safila zuſammen ,

und wir: brachen auf,

nach der

Wüſte bin ; den 22ten September, bielten wir an, auf dem halben Wege nach dem Brunnen von bifery .

Beere.Kas

19

Denham u , Clapperton .

27

418 28. September: 14 : Bado wir spu . dem Brunneraj, und

nach Mittag . tamet

glüdlicher Weiſe

hatten

wir etwas Waſſer bei uns, denn hier fing Mina Zahr's , Magot an ſich zu zeigen.

Der Brunnen war bewacht,

und man fagte " uns , daß bein Tropfen herausgezogen werden dürfe , bis

der 1Seit Mina fich zeigte.

Es

war etwas : Geduld und Ergebung nöthig um : anteis nem drůdend heißen Tage Babás hermometer im Zelte auf 1100 ftandi,gensthigt zu feyn trůbes Waſſer aus dem

den

Ziegenſdláudem

Brurinen

ſteht

zu trinken ,

wenn man

an

der zwiſchen Kouta - und Bilma

das befte Waſſer bat ; wir waren aber einmal an Widers fpruch und

Entſagung gewöhnit,und ergaben uns, dente

ich, als gute Chriften darin.

Segen Abend erſchien der

Tahr auf den Hügeln gegen Nordweſten, von ſeinen Kries gern begleitet ; er ſchien fehr erfreuet uns zu ſehenf unders tlárte : ,, der Brunnen ftebe, zu unſerm Befehl –

unſere

Waſſerſchläuche foaten gefällt , unſere Cameele getränke w werden , ehe irgend ein andeter etwas erhielté, und ganz ohne Bezahlung ; dann , regte er hinzu , nift Sultan

i, Georg der Große der

Dina Tahr verpfliditet,

bem

hiwandernden Häuptling von Gunda , und das erfreut i, Mina Zahr' & Hery mehr als Geld : und wer weiß,

fube

er fort, ,, ob Suttan Georg , wenn er dieß bört, ihm nicht ,, einen Sábel ſchenkt ? " 24. September. - Wegen der großen Anzahl von Cameelen, die getränkt wurden , und der zahlreichen Şeers ben der Tibboo's, tonnten unſere Pferde unb Samedle erſt gegen Abend. Waſſer erhalten , und ſelbſt dann mußten wir faft mit Gewalt von dem Brunnen Beſit nehmen . Unſer

419 alter Wearaboutwärd mitreinem Opere gerdolagen , unſere Diener auch, und erſt als ich ſelbſt zu Pferde fieg und, von dem

Baht begleitet, žu Bem Brunnenildmy tonnten wir

dieß ſo wichtige Gerdaft vollenden. 5:1

?

****, Den, Abend kam Lahr , 34 nebmen . Id gab ihm

Ein »

ſein Gefchent in Empfang,

eine Sudantebe , einrothes.

Réppchen, und ein Turkadieren die Dobe und das Räppchen betrachtete ;ex und ſagte ar 6 , Phl das ift gut für midor, qich bin einer ; aber ich habe dret Weiber, was follen die mimit einem kurledie ?

Dann fing er an

eß thue ihm

leidridaß er nicht habe: walter dem . Sultan Georg ſchis den könne.ini Beim Haupte Muſtaphat! wagtener ;" id is betrachte ihn eben ſo gut als meinen Herrn Pafchat

sja , felbft mebt , denn ihr ſagt

wie den

ihr , fevd abs

in geordnet, mich zu beſuchert , das iſt mehr als der Pa . hifcha je gethan hat.

Id tann ibm ein Tigerfell ( hiden

i, und ich mju : ihm einen Briefiſchreiben , Feinde ſind nie tubig und eta bat

denn Zahrs

jest teine Zeit auf

Strauße Sagd zu machen . Der Brunnen Beere Ras vä fbifery , deffen Waffer bier wie Gold : geachtet wird und bébet als Gold, und alled was Rafbella & abr und die 7 Gunta Dibboo zu geben baben , ſoll immer , ſo lange er wodec :feine Kinder , regieren , s dem . Engliſchen Sultan vi Georg zu Dienften fehen . "

Er forderte dann Waſſer

und fing an die Dinte von einem Stúde Papier abzuwas fchen , daß vorher mit einem Zauberſpruch geziert war, Das ſchmußige Waſſer tranker und rieb ſich Kopf und Hals. damit ; als er damit , fertig war, legte er das Papier in die Sonne und es ergobter mich, als ich bemerkte, daß er 27 *

420 diefen domubigen febrht zu teintha: Briefe an den König Georg-bengken wollte .

On sale fri eru

109.900

en Nadmittag, berließen wir

9.6 . 25. September

Beere Kaſhifery und nahmen berglid : Ubichied von Pabrá Cameele zu fonen ,

Um meine

die

ſiebzehn Waſſers

ſchläuche außerritrer Ladungsträgen imüßten , da wir vier Fagereifen bis Ughadern hatten , miethete ich ein Ma berry, um zwei ſchwere Kaften:nath Bilmazu ſchaffen ; fút ſieben Dollars .

Det : Mond, der in erftes Biedtet wars

leuchtete uns nach Sonnenuntergang, riabers ir mußten noch wenigſtens zwei Stunden wandernjanäihten i fie rus hig untergegangert war. Wirsi raftetert enige Stundert einem

an

sprake, idet Geogó Balvi Honigfleds heißtt

und bato nad bem

MitternachtPearen twin unſere Reiſe auf

traurigen Wege

forto

Sin

Hinfight auf den Weg

ſehr verſchiedene Meinungen , diwahrſcheinlich

herrſchten

båtten :Imão ihn bnach unſerem

Compac lam beften ſelbst

gefunden , aber wir waren in des mäfte nicht gang fostubn als auf dem Meere: ich beftandibaber darauf dem Mina Hamedee, den uns der Scheit zum Fúbreë gegeben hatte, zu folgen ,

und mein Vertrauen ward nicht getauſcht.

Um Sonntage entdedten wir in mit:: Jagesanbruch Fußtapfen det :Sameele und

die

Sclaven des Hange - Boop

Said, eines Kaufmanned aus fezjan ,ider gewiß auf dem rechten Wege gewefen iwar nur war er gegen Eůden gereift. Viele riefen wirwären nicht aufder redten Straße! Beiu ferm Führer geigte ſich aber iteine Spur von dengfilichkeit, er fab

zuverſichtlich aus , und ihóite alles Sdelten mit

großer Rube an ,

or war vetras in ſeinem Wefen , das

andeutete , er wifſe was exizu thun habe , und dieß bes

421 fidemte mich ganz wich clailaf feine Entreibung qu vers Taffen. Kein Mannoift je mod Ungt das Zusthun , roos bon ter weiß , daß er es ausführen stann , und in den meiſten Fällen giebt eit Gefähe dei si Kraft Bertrauen ; foiwar

8 bei unſerin Jibboo .

Wir jogen noch einen

Jag und eine Nacht in dieſer traurigen Wüfte und fas hen nichts als Himmel und Sands is it $ :1

: 1 :00

sit

si

anid 61: 1

).

19 :2m Montag, den 27. September , etwas vor Mits tag, erblidten apir etroms in der Entfernung, was wie eine Menge Leute ausfah, die auf unsqui tamen ; durch die Strahlenbrechungi hahm dieſe Erfcheinung verſchiedene Geftaltengan

undimanchmal idteß es , als ob fie zwölf

biâ funfzehnt. Fus- boch trider Buft fich bewegten. . Die Araber ertiårtengus waren Zuanids auf einem Raub zuge und alle unfere . Begleiter studen ihre Gewehre und rüfteten fich zumn Stampfessus fieriabet náher fanten; entaedten wir zuicunferer großen Freuder daß es eine Kafila don Fezzanfer : sunfer

Anblid hatte i fie auf

gleiche Beifes brunruhigtu undifie warens én auf gedehna ter : Gohlachtlinje geordnet,

einige hundert Ellen von ih:

rent Camerlen , wiešdie Uraber immer fechten .

Sie gaz

ben uns Dattela qub Fezgan i fúrruns ein wabrer les derbiffen und einige Saufleute , die nur wenig Waffet batten ,

gaben sein Gefáß mit Butter , daß wenigſtens

zwei Dollars werth war, für jeden vollen Solauch , den fie nur eintauſchen tomten : Sie verficherten uns audy, der Weg ren voulonimen ſicher, obgleich ihre Furcht mit den Juarids zuſammenzukommen , zig tage aufgehalten hatte

un

fie zwei und ſieben : dau

į:

1

422 Et ift Baum

möglich, sich

die Empfindungen der

freude aller Parthegen bei einem ſolchen Zuſammentref= fen in der Wüſte zu denten :1 . Die Araber waren gleich empfánglich får, pieſe Gefáble wie wir ;, und ſie fongen, nach ihrer gewöhnlichen wilden Taufbrud soolep: Utte tar gelang nach einem Ereigniß der Art Baladen, die ſolche vas !.0 Zuſammenkunft ſchilderten Um

Mittag hielten wir zu

Gaſſooma - foma: den

Nachmittag brachen wir wieder auf, und die Führer fagten mir, der Weg fep: fo. fchwierigidaki bis zum Untergange des Mondeo, wie ben größten Theil des Weges zurücks legen und dann ruhen müßten , bei ſolchen Gelegenheia ten ſchlugen wir leine Zelte auf und bei etwas getoch, ten

Kouskofour oft auch ohne denfelben , vergaßen wir

alle Anſtrengungen

in den Urmen des Schlafes.:218

wir die ſchwarze Bergreiber

die rich )langs dem Waber

pon Aghadem bingiebt, anfichtig wurden , erhoben die Nes ger, die Sclavinnen und die anderen zein Freudengeſchrei, und tanzten und fangen aus allen Kraften. Mittag als wirriden Bruntien erreichten

Es war faſt

einige Scláven ,

einem alten Shouka geborig , der nach Hage ging, was ren ſprachlos wegen Waffermangebzo ſte liefen aber einige Miles, um den Brunnen zu erreichen , wie Babafinnige mit offenem Munde, 1 und die Augen lagen ihnen weit aus dem Kopfe. si 30

Den zweiten Dctober verließen wir Agbadem , und

mit Hülfe des Mondſcheines konnten wir bis gegen Mits ternacht reiſen , obne unſern Beg zu verlieren .

Ein befe

siger Sturm aus Dften nöthigte uns anzubalten , und wir batten taum Zeit, und etwas durch die Haute und Kiften

428 au fichüben , als ner mit entfeflicher Gewalt babrach: Er hielt an bis eß. 19g ward, daon erhobien pirsund zwiſchen den Sandbügeln , die er an allen Seiten in der Nacht aufammengeführt hatte . ti Wiribatten auf unſerer ganzen Reiſe die Freudé, dap , obgleich es anfere erſten Berſuche waren , die Wüſte zu durdwandert, itir eben fo gut, wenn nicht beffer, als utie feré . Gefährten forttamen : ( und obgleich fie auf dieſert Boden geboren und gezogen waren , blidten fie auf uns, ftatt daß ed umgekehrt hátté reyna rollen , um Sicherheit and Schuß zu finden, eben ſo gut, als um die Richtung des Weges'sjurerfahren .

!: !

Den Donnerſtag , 7. Detober , um Mittag

kamen

wir nach Zon , einer Dafe; die unter einigen hoben, ſchwarz zen' Sandſteinbågeln liegt , wo gutes Waſſer und Ughut für die Gameele in Menge fich findet, die feit Dibla kaum etwas zu effen erhalten Katten . Sow , was ſdo wierig heißt, iſt mit 'Recht der Name dieſes Plages;" wegen des dahinführenden Weges , file,' die aus beweglichem Miles lang.

Einige

der Caravane,

durch eine furchtbäre u Sande

befteht,"über funfzig

kleine mádchen und Knaben bei

von Durft gequått,

deri Fieber " und Uebelbefinden noch bermehrten , konnten kaum weiter durch

den tiefen Sand fortkriechen : geſchwungene

PeitſcherItries fie vorwärts

der Uraber muß ich ſchlagen

die über ihrem Kopf

ſagen , daß fie

ſelten

zur Ehre wirklich zur

und ſie nicht zu treiben , würde noch graua

famier feyn, denn die eigene Entſchlofienbeit würde dieſe armen Dinger nicht zur Ausdauer ermuthigent, fie leg !

424 ten fichs fonfi nieder und hätte der Schlaf fie Bersåltigt, und ſie waren zurückgeblieben , ſo war ihr meiblich . sisi na 11. October. -

Wir erreichteri Bilma , " "Dine

die man hier echått , würden die Kafilas

die Datteln , oft von

Jöd under's

Hunger Jeiden , so geringe find die Vorrathe

und ſo ſchwierig iſt der : Zransport. :. Bon hier anherbata ten alle dienſtbaren teln ,

Perſonen : ein Mal des Tages Date

und ein Mal Mehl und

Fett ,

dahingegen ' vot

Bilma fie zwei Mal Mehl und Fett bekommen . Silab ben armer , Kaufleute

genießen ,

Lage nach

zwanzig

einander, nur Morgens und " Abend , eine espandvoll Datteln ", und gewdbnlich gedeihen ſie gut dabei.

15. Dctober.

Wir ſchafften ung , für die nach ,

ſten vierzehn Tage, einen Porratb von Datteln,an , und Menſchen und Vieh lebten faſt allein davon.. Eine Cas meellaſt Datteln gilt etwa pier bis fünf Dollars ; man nimmt aber gern Gameelfleiſch ftatt Geld, oder: Waaren aus dem

Sudan mit Gewinn von Einem

ſere Zelte waren

bei Tagesanbruch

Mánnern umgeben , die

erſtern

Procent. Un,

von Frauen und

tamen um

uns, ihre

Maaren zu verkaufen , die anderen aus Neugier.us rádi, 17. Dctober.

Wir hatten einen

Rafttag . Die

Weiber tamen in dichten Haufen zu unſera Selten, um Getreide und mit großem

Datteln

für

Dollars oder Sudantoben,

Bortheil , zu verhandeln : für zwei magere

Ziegen foderten ſie vier Dolars , für ein Es

gab diet Lárm

awiſchen den

über

Schaaf rechs .

die Beilegung des Streites

Reſurata - Arabern und den Zibboo's : man

425 wolte feineZuflucht zu dem

Budheh

nehmen ,aber

Hadge Mohammed Ubedeen ,' der Bruder des 'Rabi' ju Mourzud, wollte es nicht eher aufichlagen, bis die Bers wandten des feinem

Dobten

Ausſpruch

geſchworen

zufrieden

barten , daß fie om

femine modren . Nachdem

man dieſe Práliminarten den Montag verabredet hatte, Berſammelten ſich alle Partheten : der Radi, Hådge Ben Hamet; und Ben Taleb, die vornehmſten Kaufleute uni ferer Rafila , waren zugegen ; fte fanden iti Rotan, basi wenn ein Mann feine Hand bober hebt als feine Schuls ter in 'drohender Stellung, auch wenn

er nicht bewaff

met ift, der Segtér den Streich nicht erft erwarten darf, ſondern ihn ſelbſt führen darf, wenn er auch den ändern tådten " ſollte.Das Gefel war zu Gunſten des Arai bere, da er bewies , dér

Tibboo habe ſeine Hand , wor,

in er den Speer hielt , über den Kopf emporgehoben, als er ihn niederſchoß:

U18 dieß erklärt war, Tiefen die

Urábér herum , warfen " ibre Flinten in die luft, farieen, ja kråhten auf ſolche Weiſe, daß ich gewiß erwartete, die Dibboo's möchten

zu

neuen Feindſeeligkeiten

gereizt

werden . 25. October.

Non hier wollten wir

einen an ,

deren Weg einſchlagen, als der war ; auf dem wir von Bornou- gekommen waren : 'wir

gingen

deßható

über

einen anderen Theil der Bergkette, resten 'unfere 'Meiſe fort, bis es buntel ward, und hielten in einer Dafe, die une fopon bottam;'unter einer Reibe-büntler Sandbügel Diefer fruchtbare Diſtrict ging einige miles gegen Beffen und

lieferte uns - Baffer ,

Gras " und Holz; für dieren

und die beiden folgenden Tage, die wir in Büften hins

426

þriggen mußten. x Ginige græſelige Leute, baften

fich

bier angeſiedelt , der Datteln megen , die eine kleine Ans Babt gon Bäumen lieferten alle molten gern die Erzeuge nifle jareg Thales, gegen ein weißes oder blaues Hemb Dec grobften, Art austauſchen . – der beſte Wege man . bat feinen gerbrochener Steing, und

Dieß iſt bei Weitempo Kiesfand, ftatt ſcharfer,

die Caravanen ziehen in der

Brunnen wegen word . Die Daſerbeißt Seggedem . Ut Lage von hier iſt eine Stadt der Libboo's,

und auf die

ſem Wege gehen biêmeilen Kafila's nach Ghragt.

simu

26. October.org. Wir verließen Geggedem nad eis mer fürmiſchen Nacht, unſere Selte waren bald umgee worfen, bald standen, fie einige $us tief im

Sande. Ger

gen Abend rubten wir, brachen wieder auf mit dem Lage und erreichten die Brunnen von Ihya , den Mitag des folgenden Tages.

Bon El Wahr bis Meſhroo hat man drei ſehr ans greifende Jagereifen, obne Waffer, ohne eine Spur von etopat Grüneme Wir waren nicht im .Stande den Bruay erreichen , und bielten fall et Meſbroo, dem Paß der zu dem Brunnen führt. Am Sonntag , den achter November, tamen wir zu dem Bruns men ... tránkten unſere müden Camerle und erguidten bis es Menſchen , und zogen weiter

die noch müderen

Nagt ward , dann ſchlugen wir unſere Zelte weſtlich von pem Brunnen von Amhab auf. Der folgende Tag war auch traurig (9. November ), wir schliefen dann die Nacht unter den Palmbäumen um Degerby, was der elendeſte , bewohnte Drt in Fezgan iſt, ją ich möchte fagen , in der ganzen Welt, und doch begrüßten wir es mit ungutſprecha

lidher freude, inach ben entſeglichen Wüften die wirburda wandert hatten.. $!

Die Ermüdung und Beſchwerde - einer Steife naci

Bornou ift nicht mit der Rúdtebr nach Fezzan -zu vergleis chen ; die neun Lage von Izbya bis Degerby , ohne $ uffet und Holzo find über alle Beſchreibung angreifend, für Menſchen und

@ ameele - am

Ende einer fotchen Reife.

Dia Gamgele, ſchon gång rabgemattetidurch die Sandbúa get, måſſen nur durch die ſteinige uduſte : biet ſcharfent Spißen permunden ihnen die Füße Pfle treten un fiches und fürzen unter ihreriſdweren Ladung: die Leute leiden durch diraſpårliche Nahrung simciftentheils Datien turz , e$ find nieuw elende , fowierige Sage.

)

El Wahu

übertrifft alles , was man fiche nur Schredliches, denken tann ; die Kelſen beſtehen aus dunklem Sandſtein, ſo düs fter und tabl als möglich : der Wind pfeift durch die fchmalen Spalten, die

teinem

Grashatin

Nahrung gea

währen , und friecht der Wanderer 'unter die Felsſtúden , Sdus für die Nacht zu ſuchen, foftolpert er bei jedem Schritt über

ein

Menſchengerippe, und

ebene Stelle aufdem harten Felfen ,

um

fucht er eine ſeineermúdes

ten Glieder dort ruhen zu laſſen, ſo tomint er ſich vow als ein Wefen , das in der Wildnis der Verddung und Verzweifelung umberiandelt, " y in Sieg ist

... "

Den Tag , als wir. El Waht erreichten und die beiden folgenden Zage fielen Sameele in Menge und ſtarben , oder wurden ſchnell von den hungrigen Scla . ven getödtet, die das Fleiſch nahmen. verlaſſen

fich

Die Caravanen

darauf das Jibbooß und Uraber

aus

Mourzud erfahren , daß fie durch die Wüfte gelommen

428 lindas unb innen Lebensmittel bringed : follte dieß nicht der Fall feyn ,

ſo müſſen viele Unglüdliche aufgeopfert

wenden, um die anderen zu retter .

Dieſe Leute, welche

die: Leben mittel bringen i , Verlaufen fie gewöhnlich riera mata. fo theuer , als die in

Sezgant ſind: außerdem mie

then die Kaufleute gern die tunbeladenen Sameele, um ihre Reiſe nach den

beſſeren Gegenden zu beſchleunigen .

zurEin Libboom . ein Kaufmann der aus Feggan ) nach ſeinem Lande surůdkebete i gab mir einen erfreulichen Beweis, was für ein Bertrauen et auf das Wort eines Englanders festes 68. war. -faſt Nacht, ich war vor den Cameelen ;3 er batte Datteln zu verkaufeu , meia Pors rath war erſchöpft sich fagte ibm saber , baß mein Geld im

Koffer,wäre, yndisdaßtureine Gameete zu ermüdet

waren, um abladen gu tónnens . Gott regne eudom fagte etc .ich wünſchte ibx wolltet alles, faufen , was id babe, wameele und alles : ich weiß, wie die Engländer find ! #Sind ſie nicht beinabe Moslems, und ein Boll das Wort bålt ? Meßt, die Datteln und reift weiter bezahlt uden Kaid in

Mourzut.

j

agaytheoir lauften bier gierig einige ſchlechte Stiebeln, um unſerem geſchmadloſen Eſſen von Mehl und Waſſer eis nigen Meiz, zu geben : balb nachben brachtemit der Kaid ein Schaaf, das einzige in der Stadt wirfchlachteten und theilten edro daß wir um prachtiges Mabt hatten . 60

neun Uhr 190E

bend ein OBS

!

Den vierzehnten November erreichten wir, nach mås

bigen Lagereifen, Gatrone, das , frúber ſo elend in uns fern Augen , uns iegt ein kleines Paradies ſchien : und das Eſſen , welches der alte Hadge, der hier regiert, uns

499

fühidterstas bei umferer seuſten Durchrufe uns kaum gles nießbart fichien , tam ! uns nån gang , tid folich vor .

In

buch ſtáblichen Sinne ſtand ich mit Tagesanbrud auf, duffel tito beißer

um eine

Fleiſchbrühe und friſchem

Brobte, die fehr gepfeffert war , zu verzebter; und fano das Gericht außerft wohlſchredenti putns , n.

$$ 11,0

Bu Gattone , wieczu Vegerby afdlagen wir unfet

Belt in

einem Gehölze von Palmen " auf

chusten rpna betuage gegen

die Bäume

die Sonnenftrahlent, des

Nachtos gegen den oft : Das ſanftes Rauſchen des Wine des zwiſchen den fich , Tangfath bewegendent Zweiges, wordt für und etwas Neues und

Erfreuliches , und die ebrer

odbrenbe und fruchtbare Palme fdien in unſeren Ut ) gen wukommen , Abulfeda's Lob zu verdienen : „ die ſtarts liche Dattelpalme : ibrifchwantes. Haupti gefront mit berabhängenden Funchttrauben , fenkt sfith fohmatten , wie das einer (dónen Frau , die berichlafbewältigt miu um gerecht zu fegn , Torfchien es , als ob die Beute fit Fezjan úber unſere Rädteht eben ſo froh waren, dls wit ſelbst.-In's : Land der

Schwarzen

zu

reifen

unb

wizurüdzukommen ! Diwunderbaring liht Englandet mferd unternebmend ! - Gott regne euch ! daß der marme Doctor ftexben mußte y s ro weit von

der Freis

vath ! - Bleibt gefund ! es ftand einmal geſchrieben , daß ert fterben , ihr zutúdkommen ſoátét! 10 X1i (

Gott iſt

oigroß ! Posten

er war , dazu ! = Uch ! daß ſtand eüt geſchrieben ! ,, ein búbider Mann - Nun tehrt ihrbeim : das Glück

* ) Descr. Aeg. ed. Michaelis p.6 . 127.9773

030

urbegleite, each ! Bie werden alle zeude: Fiedndo leuchmit wfeinen Kleiderti entgegentommen ! wie viel diefpula jver werden

ſie, Berbrauchen !

In der :Moſchee Des Sidi Boudhier war

I !! "

das ges.

wohnliche Gebet, für unſere glüdliche Antunft in umferin Vaterlande, geſprochen , und den 25, November, and eis nem Sonntage' zogen wir in Mourgud ein , und nahmen Befik von unferer alten 6.6

Wohnungst

met

"

1

;

21. November. - * Alle begroeteni sùng sinado uiles

ter Rüdtebr," wir hatten Gdůffeln mit Dagens und Roustorou beg :Nachts und des Morgens, und Beſuche pom Unbruchs del

Zages bis

fpåt intach Sonnenunters

gange:: obgleich wie Weber Ihée, nodi Kaffee, noch Zudet batten , ſie zu

bewirthen , wie bei unſerer erſten Unwes

fenheit. 1 Der neue Sultani Sidi Haſſein, der dem Muš ftapha folgte, war den Tag vor und angekommen

und

da er in Stauer eingezogen war , weil die Gattin des Paſcha , Lilla Gibellia, geſtorben war, fo waren bei dies fer Gelegenbeit: Beine Freubenfeſte

erlaubt worden ver

fdiďte uns jedoch zwei fette Schaafe,

einen großen Topf

mit Dliven , und zwei Såder mit Weizen ; wir hatten

- 1 *) Sie war gefangen genommen auf einem Zuge gegen die Leute yftin des Khalifa Bilgaffum , ta denna Gibel ( Gebirge ) , durch den 1

Ben Mohammed, der, obgleich er selbſt fie liebte , doch gends thigt war, fie feinem Vater 34 geben , den ihre egun kebir ( großen Uugen) bezauberten . Sie liebte auch den Ben , aber mußte bennod ſich dem Paſcha ergeben . Dieß ſoll die urſache der erſten Mißbelligkeiten zwiſchen den Bm und ſeinem Bas

ter geweſen ſeyn .

Sie machte, durch ihren Einfluß , Bergaſſum

ihren alten Beren , zum Kaid über acht Provinzen . ' '

431 daher ein kleines felt "dnter uns Perbf.. Die beiden et zaris, Mohamed und Yuſſuf, Capitán Lyon's Freunde, waren unter den erſten die uns begrüßten , eben ſo der alte Häbige Mahmoud ,ber immer rief : ,,bankt, ihr ſeyb zurůdgekommen !

,, Gott ſey gez

wer hatte das ges

„ dacht? tb wie groß und gútig Götr ift, folche Kaffirs i wie'abt ferb zu Tchúfen ! – Gut!"gut!" trok demliebe 1,ich euch alle, obgteich ich glaube, daß es haram (Sün: noblonda de) ift ! 98190 91 Obgleich die weißen Mädchen in Mourzud um mans the Grade unſeren

hübſchen , blauäugigen Schönen

in

Hinſicht auf die Farbe der Haut nåber ſtehen , wenn ſie ziemlich gereinigt und zen

gewaſchen

find, als die fchwara

in Bornou und im Suban ,

ſo verloren jene doch

in Vergleichung mit dieſen

unendlich. Daß die legtern

ſchwarz, teufliſch ſchwarz ſind, iſt nicht zu leugnen : aber ihre ſchönen Formen , ihre ausdrucksvollen

Augen , pers

lengleichen Zähne, ihre außerordentliche Reinlichkeit , mach. ten ſie weit angenehmer als dieſe ſchmugigen Miſchlinge, unter denen wir jegt uns aufhalten. Ein einziges blaues Tuch ( fetten fie ganz bebeđend ) ließ ihren ſchönen , gut gewachfenen Schenkeln alle Freiheit, die nicht wenig an Kraft durch das tåglich drei auch bier Mal wiederholte Baden

in kaltem Waſſer

gewannen ; da hingegen die

Mádchen in Mourzud fich in zwei wollene Tücher eins

hüllen , die ſie felten bei Tage oder Nacht wechſeln , bis fie' von felbft abfallen , oder wenn

ſie zu ihrer Hochzeit

gewaſchen werden. Ihr Haar iſt zuſammengebaden , und Hiffredrimit Sand, braunem Staube von Gewürznetten

niet Beliebten Ges den biet und anderen Sachen , um ihnen "den

434 ruch 24 geben, ihre Filbernen Ohrringe sunt der Corals lenſchmud, alles iſt geſchwärzt durch den Dunſt ihrer ges Kurz, fie felbft find ſo voll Schmuke falbten Loden . daß man nie ohne Angſt ſie ſich nähern, oder ihre Klein der in

. den Zimmern ſchütteln fiebt YA

Man

! di 10.

erzählte, der Vaſcha babe ein Gefecht mit den

Urabern gehabt, die im Wufſtande gegen ihn begriffen waren , und habe ſie geſchlagen : bann ſollten ſie alle zum Gibel geflohen feyn , wo lange ſchon alle Unzufries denen fich geſammelt hatten: wir beſchloffen daber ohne Zögern abzureifen , nachdem wir die ſechs Cameele , die allein uns von vierundzwanzig , die ich aus Kouka mits gebracht hatte,

übrig waren , für einundzwanzig Dola

lars verkauft hatten.

Die Maherries , obgleich fie, chóa

ner und ſchneller ſind, ertragen die Anſtrengung nicht ſo wie die Salamy oder Tripolitaniſchen Cameele. nult Den zwölften December waren wir zur Abreife fera tig , den dreizehnten beurlaubten wir uns , nachdem der Sultan uns einen Befehl, Teskera , an alle Stådte in Fezgan gegeben hatte, daß fie uns was wir nöthig håts ten liefern folten .

Die Kälte in Mourzud hatte uns

alle fchredlich gequảlt , und obgleich wir uns wärmer hielten , bei Tage und bei Nadt , ſo hatte pod ber - eine von uns den Schnupfen und ſteifen Naden , der ang Dere Sieber , ein britter Schmerzen in den Beinen alles, glaube ich , von der Kålte der Luft, und der noch ſtand das Thermometer , bei Sonnenaufgang ,

nicht una

ter 42 oder 43 ° .

since 1973 US Den achtzehnten kamen wir nach Sebha und fena

den unſern alten Freund , Scheif Abdallah ben Sh belo

433 ber uns früher fo gaffrei aufgenommen hatte, auch jest prin Bereitſchaft, uns mit Kouskoſou und Fleiſd , und einer tüchtig

gepfefferten Brühe zu

Dochter meines Freundes Abdallah ,

bewirthen. die

nun

Die verbeis

rathct und Mutter war, der ich vor zwei Sabren eins mal ein ſehr einfaches Mittel gegeben hatte, das ,

wie

ſie überzeugt war , fie von der Gelbſucht befreit. hatte, ſchidte

mir , zwei

ſehr húbiche

Fádhera

die Fliegen

abzuwebren : fie waren aus Blättern von Datte !palmen

1 gemacht, und rothe lowarz und gelb gefärbt ; gum Roth gebraucht man Foor , die Krappwurzel, zum Gelb

die

Blåtter von Zwiebeln, zum Schwarz.Nil, oder Indigo . Bu Sebha , Liminbit.und. Beghren wurden wir mit dem Beſten

bewirthet,

was

igre Küche nur darbot.

Omul Hena warn nachdem ihr Verlobter geſtorben war, mit dem ſie das Fatah kurz vor meinem erſten Beſuche geleren batte, jest feit drei Tagen eine Frau . Die beſte Schüſſel aber, unter zwanzig welche uns geſchidt wur. oen , kam

von ihr ; bas. Gericht ward allein gebracht, in

einem neuen Kozbe von Dattelpalmbláttern , den ide zu behalten erſucht ward ; und ihr

alter Sclave, der ihn

brachte, fragte: 1.06. ich nicht die Abſicht habe nach ihres Baters Hauſe zu gehen, und ihre Mutter zu begrüßen ? " Id erwiederte: ,, Ja !! und ſo wie es dunkel war erſchien derſelbe Sclave, mich zu begleiten.

Wir fanden die Alte

bei einem kleinen Feuer ſigend, ihre Wugen waren ſchlima mer, als wie ich ſie zuerſt fah, und fie felbft noch nach Sie umarmte mich indeß in ihrem Leußern .

Iaffiger

herzlich , da niemand ſonſt zugegen war: das Feuer ward angeblaſen ,

die Flamme ſchlug bell auf,

Denham u . Glapperton.

und ſie ſagte 28

434 oder rang vielmehr : ,, Ash harleck ? che fepnick ?' , mi ,, ihr euch ?

Ash

ya

barick

Wie geht es euch ? Wie befindet

Wie ſteht's mit euch ? " in dem Landesdia ,

lect , da ſie vorher auf Ertana , was ich

nicht verſtand,

etwas dem alten Sclaven geſagt hatte.

Ich bedauerte

es aber, daß ich weggehen ſollte, ohne Dmul Hina ges ſehen zu haben, und eine Art von Ládheln fdwebte auf den bleichen Zügen meiner Wirthin, als der Gegenſtand unſers Geſprådes bereinkam.

Zuerſt erkannte ich ſie iy

kaum, bei dem dunkeln Schein des Feuers von Palms holz : ſie warf aber ihren Mantel ab, túßte meine Souls ter ( eine Arabiſche Urt zu grüßen), ſchüttelte meine Hand, und Ihránen über ihre ſchönen Wangen . , fie battrouten ery

Sie

fich en fehen , obgleich ihr Vater es nicht gewollt habe .“ Die Mutter, ſchien es, war gewillet" geweſen ihr zu Gefallen zu ſeyn. Dmul : Sena war nun fiebzehn Jahre alt , war ſchon ner als alle andern die ich in Fezzan geſehen hatte, batte ihren ganzen Brautpuß an, und ich würde durch ihre ans ſcheinend große Zuvorkommenheit gerührt ſeyn , håtte fie nicht faſt augenblicklich geſagt: ,, Gut ! ihr ' mußt eilen ! . Gebt mir , was ihr mir mitgebracht habt !

Ihr wißt,

r ich bin nun eine Frau, und ihr mußt mir nun etwas rgeben, was viel beſſer iſt als das erſte ! Dann bin ich ,, Sidi Gunana's Beib, der ein großer Mann iſt: und wenn ,, er mich nun fragt, was der Chriſt mir gegeben habe, o,macht daß ich ihm etwas recht Schöneb zeigen tann !" — ,, Wie, ragte ich, weiß Sidi Gunana, daß ihr hieher ges ,, kommen feyd ?

Ja, gewiß , erwiederte Dmul . Hena,

435 ,, er ſelbſt ichidte mich, fein Rater iſt ein Maraboot, und lagte ihm , ihr Engländer wåret ſehr großherzige Leute,

1 ,, die Geld in Menge båtten, daber möchte ich hingeben . " ,, Gut, antwortete ich , wenn dem ſo iſt, ſo habt ihr eben keine ,, Eile . "

Das meinte ſie aber nicht, und taum batte ſie

mein kleines Geſchenk erhalten, ſo eilte ſie fort, und vers ſprach wiederzukommen, was indeß nicht geſchah.

,, Vors

, trefflich, Einfachheit! dachte ich : vortrefflich unverdorbene ,, Natur ! keine in der Stadt erzogene Kokette würde ihre ,, Rolle beffer geſpielt haben ! " Nachdem wir einen Tag geruhet hatten , zogen wir den 22ten nach Ombul Übeed , daß nur wenige Meilen entfernt iſt, wo man Waſſer und Holz ſammelt, für die Reiſe durch die Wüſte bis Sodna, wozu man gewöhnlich in dieſer Sabreszeit , wenn die Tage kurz , die Nachte kalt ſind, fúnf bis ſechó Tage gebraucht. 25. December.

Den vierten Weihnachtsabend,

den wir in Africa erlebten, tamen wir den Abend nach Demelheen , wo , nach dem Regen , doch einige Vegetation zu ſehen war, nur wenige Kräuterarten , den Arabern als lein bekannt, vermag der unfruchtbare Boden, auch wenn Wir wollten er gut bewäſſert iſt , hervorzubringen. hier daher

unſern ein

Weihnachtsſchen aus halten , Schaf

mitgebracht:

aber die

und

hatten

Nacht kam

heran , ehe wir unſere Zelte ganz aufgeſchlagen batten, ein ſchauriger Nordweſt wehte, und da die Tagereiſe lang und ermúdend geweſen war , ſo waren unſere Leute zu ermüdet erft zu ſchlachten und Anſtalten zu machen. was wohler ;

zu dem Feſte

Meine Reiſegefährten waren aber beide ets Hillman hatte in zwei Tagen kein Fies 28 *

436 ber gehabt, und wir verſammelten uns in meinem Zelte, machten den Eingang zu ,

und tranken ,

mit Gefühlen

des Dankes und der Hoffnung, auf das Wohl aller un. ſerer Freunde den Punſch aus Branntewein. Den folgenden Tag , ehe wir unſere Cameele wie : der beladen hatten , kam ein heftiger Regen ,

mit einem

kalten Minde aus Nordweft, der uns heftig quálte : wir brachen jedoch auf , aber kaum waren wir in das Thal gekommen , in deſſen Nåhe wir die Nacht zugebracht hats ten , als die Sclaven unter den Bäumen Feuer anmach : ten , um welche wir alle uns herumfesten . Die

armen

Geſchöpfe klagten bitterlich, und da die Sameele in drei Dagen nichts

gegeffen hatten, ſo beſchloſſen wir , ihnen

zu geſtatten fich hier Futter zu ſuchen, während wir das af fchlachteten und das Feft veranſtalteten . Schaf Alles war fo falt und feucht, daß die armen Sclas ven, die bei der Rafila waren, halb nadt wie fie waren, lieber ſich um

die Feuer zuſammendrángten als ſchlies

fen : auf dem Marſche indeß waren fie froh urd luftig, fobald die Sonnenwärme und das Geben ihr Blut eta was raſcher in Umlauf gefegt hatten ; die Uraber , um ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen , gaben ihnen vollauf zu eſſen , und wir fügten gewöhnlich noch ets was hinzu. 218 wir in Sodna ankamen , erhielt ich meine Wohs nung in dem Hauſe des Hadge Mohammed Boofarce, ein Zimmer mit vier weißen Wänden und einer Decke von Palmzweigen : mit Hülfe einer kupfernen Pfanne aber und einer Grube in dem Fußboden, unterhielt ich ein luſtiges Feuer, ohne viel Rauch.

Das Baus fand

Line

457

unter der Aufſicht eines Sclaven . aus Begharmi , der vierundzwanzig Jahre hier war : er war fehr erfreut, als er hörte, daß ich in der Nähe friner Heimat gewes Ten ſey, und als ich die Namen mehrerer Ståbte nannte, klatſchte er mit den Händen .

218

ich ihn aber fragte,

ob er Luft habe zurückzukehren , war eri verſtandig ges'i nug zu antworten : ,, fer !

,, Nein ! nein ! ich habe es hier beſs

Ich habe keine andere Heimat iegt als Sodna,

und was ſollten meines Herrn Kinder ohne mich ans fangen ?

Er ift todt, ſein Sohn iſt toot, wer ſolu den

Garten für ſeine Frauen und Töchter beſorgen , wenn : ,,Mouſſa fortgeht?

Nein , er bleibt Sclave, und das iſt

,, das beſte får ihn ; fein fand iſt weit entfernt und voll von Feinden.

Hier hat er ein Haus und genug zu

o , eſſen, Gott ſey's gedankt !

Vor zwei Monaten gaben „, fie ihm eine Frau und feierten acht Tage lang feine 1, Hochzeit. " Sodna ,

Die Siriah

eines

Kaufmanns aus

der nach dem Sudan gegangen war ,

ſchwanger zurúdgelaſſen

und ſie

hatte , war Mutter geworden

und dadurch frei, fie batte den Moufia geheirathet, und wohnte mit ihm in dem Hauſe ſeiner Gebieterinnen, das ihm anvertraut war. 5. Januar. Wir verließen Sodna , kamen den fechſten durch El Gammam , fchliefen in Wadey Drfilly , und den folgenden Morgen trennte ich mich von Herrn Clapperton , da ich úber Ghirza zurůđBehren wollte , er aber den alten Weg über Boniem vorzog.

Die hier

an einander ſtoßenden Wadeys verſchafften uns zu dieſer Sabreszeit dicht

unter

Futter für die Sameele und Pferde, und einer

Reife

Felfen

von

Bitterkallſtein

438 zu Sernaam, fúlten wir unſere Schläuche zu einer Reiſe von fünf Tagen. 11.

Januar.

Die Kålte an dieſem Morgen ,

das Shermometer ſtand auf 42 ° , Uhr auf, ebe wir abreiſten .

hielt uns bis neun

Wir zogen durch zwei Wa .

dey's ehe wir das erreichten , wo wir anhalten wollten : nabe bei einem derſelben , Gidud genannt , bezeichneten Steinbaufen den Rubeplats zweier Araber, die in einem Gefecht, ohngefahr vor zwei Monaten , geblieben waren , und einige Buchfiaben ,

für mich Hieroglyphen ,

bes

merfte man ganz deutlich in dem Kies an ihrem Grabe : als ich nachfragte , erfuhr ich , daß die Art ibres Lodes und der Stamm zu dem ſie gehörten angegeben wäre. Mit Sonnenuntergang machten wir Halt zu Bidud.

кk

Nichts merkwürdiges ereignete ſich bis zu unſerer Ankunft in Ghirza, den dreizehnten Januar. den hier Ruinen einiger Gebäude , fche erklärte ,

Wir fans

die man für Rómi

fie lagen etwa drei Miles gegen Beſta

Súd : Weſt von dem Brunnen , und was mir merkwürdig ſchien ,

es müſſen bort mehrere Stadte ,

eine große Stadt geweſen nahm.

ſeyn ,

oder vielleicht

die einige Miles eins

Von vier großen Gebåuden, wahrſcheinlich Dents

målern oder Mauſoleums, ſah ich hier Ruinen , zwei ſind faft der Erde gleich gemacht.

Die , welche mir die ins

tereſſanteſten fchienen und am beſten erhalten , zeichnete ich ab :

die Architectur iſt roh ,

Capitåler ,

obgleich mannigfaltig ;

Säulen , Corniſchen , Getafel liegen zerſtreut

umber , einige von ſonderbarer, ner Arbeit.

wenn auch nicht fehda

1

439 1991 34 Eine der copirten Inſchriften ſtand auf einer Da: fel, die an der oftlichen Seite des Gebäudes befindlich 11.war. " Der Eingang zu allen dieſen Monumenten war "

auf der Offeite , und vierzehn Stufen führten zu der Baſis der oberen Säulenreihe, die nun ganz zerſtört ift. Die anderen Faſchriften genden Bruch ftůcken .

fanden

t Wir

* 17. Ianuar.

ſich auf den herumlie.

zogen durch Shibaf, ein

fchönes Thal, cas fich, zwiſchen Hügeln , mit Felfen von Dann tamen wir nach Hanafß, und

" w Kalffein binzieht.

hielten funfzehn Miles weiter gegen Often , wo wir eis nige andere Nuinen fanden ,

denen bei Ghirja áhnlich

man bemerkte noch zwei Inſchriften ,

ſie waren

aber

ganz unleſerlid.t Den zwanzigſten waren wir wieder in Benioleed, und kamen den vier und zwanzigſten durch Melgbra und. über die Ebene von Tinfowa. * von H. Carſtenſen ,

Zu Melghra hatten wir

dem legten Däniſchen Generalcons

ful zu Tripoli , Ubſchieb genommen und von vielen ana deren Freunden ,

die uns bis dahin , bei der Abreiſe

nach dem Innern Africa's, begleiteten und beiunſerer Rüds tehr erwachten daſelbſt die angenehmſten Erinnerungen . ABir erwarteten auch den Engliſchen Conſul zu treffen , da er einen Uraber abgeſchickt hatte, der uns die Nacht vora ber traf, mit der Nachricht,

daß er von Iripoli abreiſe

ung zu bewilllommnen ... Den folgenden Tag kamen wir zu

einem

nen, zehn Miles von Tripoli : noch ebe wir

Brun

dieſen er

reichten, begegneten uns zwei Eſchaus des Paſcha uno ein Diener des .Conſuls ,

und wir fanden das Zelt des

440 lekteren aufgeſchlagen ,

er

ſelbſt war burch Geſchäfte

nad der Stadt zurüdgerufen ; die Freude womit wir ein Garbellenbutterbrodt verzehrten und Marfala - Wein aus Gläſern dazu tranken ,

-

was uns lange nicht zu

Theil geworben war - låßt ſich nicht beſchreibene . Mirx ſchliefen trefflich

nach

dieſem Eſſen und den ſechs und

zwanzigſten Januar trafen wir ,

einige Miles von uns .

ſerem Raſtplage , den Conſul und ſeinen åtteſten Sohn , die über unſere glüdliche Zurückunft eben ſo froh wie wir . ſelbſt zu renn fchienen .

Wir gelangten noch denſelben

Tag nach Tripoli, wo ein Haus für uns in Stand geo fekt war. Der Gonful ſchickte für alle unſere Reiſegefahrten Schafe , Brodt und früchte , und Scladen und Araber tochten , aßen und fangen, bis der Morgen ihren freudes ſtrahlenden Augen und

ihrem wohlgefüllten Bauch den

proſigen Oſten , " - wie ein Dichter fagen würde, zeigte..

Wir hatten nun nichts anderes zu thun , als uns einzuſchiffen , und unſere lebendigen Thiere , Vogel und anderen Sachen ; und uns mit den treuen Eingebornen auseinanderzuſeken , von denen einige Tripoli mit uns vers laſſen hatten und wieder in unſerm Dienſte zurücklehrten : fie konnten mit Hecht auf unſere Freigebigkeit Unſpruch machen , und hatten uns mit bewunbernswerther reue in aranchen gefährlichen lagen gebient, und ſollte jemand glauben , daß ich hier oder früber in meinem

Tagebuche

zu günſtig von den Bewohnern Africa's geſprochen habe, fo kann ich nichts erwiedern , als daß ich ſie gaſtfrei, mitleidig, ehrlich und freigebig gefunden habe ; bis an 8 Ende meines Lebens werde ich mit Liebe ihrer gedenken ; und viele der unverdorbenen Kinder der Natur im

441 Innern von Africa Xußerten Gefühle und Grundfäße, die dem gebildetften Chriſten

Ehre

bringen würden.

Der

Entſchluß wo möglich überall zufrieden zu ſeyn , iſt der beſte den ein Reiſender faſſen kann, wenn er ſein Vaters land verläßt ,

und je treuer er dieſem bleibt, deſto befa

fer ; es giebt wenige Lagen worin dieſer Entfluß einigen Troft gewähren

Follte ;

mußte gewiß äußerft wild ſeyn ,“

und die

nicht

Menſchenrace

sie'nicht unterhaltung ,

wenn auch nicht Belehrung, gewähren ſollte. Unſere lange Entfernung von gebildeter Geſellſchaft ſchien Einfluß auf unſere Urt zu ſprechen gehabt zu has ben ; obgleich wir es felbft nicht bemerkten, machten uns unſere Freunde darauf aufmerkſam ; felbſt bei der gewöhne lichen Unterhaltung ſprachen wir ſo laut, daß es den Andes ren beſchwerlich fiel , und es dauerte einige Wochen , ehe wir uns wieder daran gewohnten , unſere Stimme nach bem Verhältniß des engen Raumes , worin wir uns nun befanden , zu måßigen. Nachdem ich mit dem

Capitain einer Raiferlichen

Brigg, die wir im Hafen von Tripoli fanden , Verabres dung

wegen

unſerer Ueberfahrt nach Livorno getroffen

hatte , wendete ich mich durch den Generalconſul an den Paſcha, um ſein Siegel für die Freilaſſung eines Knaben aus Mandara zu erhalten, den ich vor einigen Monaten losgekauft hatte, da dieß der einzige gefegmáßige Weg iſt, wie ein Chrift, in einem Mahomebaniſchen Lande , einem Sclaven die Freiheit geben kann. Der Paſcha bewilligte ſo gleich meine Bitte * ) ; und als der Oberf Warrington ſagte, * ) Hier folgt eine freie Ueberſegung dieſes Documents : ,, lob rey dem einigen Gott , und Frieden mit unſerem Pros

442

der Knabe wünſche mich nach England zu begleiten , era wiederte er in guter Laune ;,, Laßt ihn denn gehen ; der Englånber wird ihm nichts Böſes thun !" Uebers haupt bemühte ſich der Paſcha ,

bei jeder Gelegenheit

zu zeigen, wie froh er úber den Erfolg unſerer Reiſe und unſere glückliche Rückebr rey .

Er wünſchte, Daß Oberſt

Warrington ihm ein... Feft gebe ,

und gaſtfreundlicher Wirth Freude des Paſcha.

und unſer freigebiger

verſprach

es ,

Die Straßen vom

Wohnung deß Conſuls waren erleuchtet, Pomeranzen- und Citronenbäumen ,

von

Früchten , bildeten ein Laubgewölbe. um neun Uhr abends , in Prunkkleidern , Chron ,

von

umgeben ,

zur großen Schloſſe zur und Zweige mit

vielen

Der Paſcha kam

ſeinem ganzen Hofſtaat, er saß auf einer Art von

unter einem Baldachin und

ſah den Walzern

und Quadrillen zu , die von den Familien der Conſuln aufgeführt wurden , die zu dem Feſte eingeladen waren .

,, Pheten Mahomeb und feinen Anhängern ! " -- Freigelaſſen iſt, durch Rais Khaleel : ben : Ingleſi, ein junger Schwarzer, Namens Abdelahy, von Manbara ,

er hat ihn abgekauft dem

Abdi Nibbesben - Uttala Iowerga , für die Summe von rechs und dreißig Spaniſchen Dollars , die der beſagte Ubdi Nibbe empfangen hat. Rais Khaleel giebt die Freiheit dem er: wähnten Sclaven , über den er keine Gewalt weiter hat, noch irgend ein anderer ; und der beſagte Abdelany iſt im vollen Genuß der Vorrechte eines Muſelmannes . Go geſchehen in unſerer Gegenwart , die Partheien waren bei vollen Sinnen und vollem Verſtande. - Gegeben dieſen 16. Rabbia at tani, 1240 der Bedſchra. Mahoined : ben : Zein : Ubeebeens ben Samet Bens Mahomed Ben : Omeran pagi, - Solyman.

Mahmoud : ben

443 Er führte die Frauen des Engliſchen Generalconſul$

in das Speiſezimmer,

und Spaniſchen mit großer Ara

tigkeit, und rief Capitain Clapperton und mich zu fich , und verſicherte uns ,

er freue fich úber unſere Rúdrehr

eben ſo herzlich, als es nur unſer eigener König und Herr in England könne .

Ein ſolcher Beſuch war

der größte

Beweis von dem Vertrauen , das der Paſcha auf die Eng. länder rette , und von ſeiner Uchtung und Freundſchaft. Bald nach dieſem Fefte fchifften wir uns ein , nach Livorno uns ,

zu

regeln ,

beftige Windſtoße

einzulaufen ,

in Elba

am

um

nöthigten

acht, und zwanzigſten

aber erreichten wir den erwünſchten Hafen . Unſere Quarans taine ,

die fünf und zwanzig Tage

ſchnell.

Die

mit uns Eingeſperrten

das Eleno der Lazarethe ;

dauerte ,

verging

jammerten

über

die Wolluſt aber in einem

ordentlichen Hauſe zu ſeyn ,

die erfriſchenden Lüfte in

Toskana ,

vorkommenden

die

uns

tóftlich

Gerichte in

der Pleinen Taverna bei dem Lazarethe , das Bett nicht zu erwähnen , mochten ,

wir in zwei Tagen kaum verlaſſen

dieß alles machte ,

ſchnell verging . renzi

das

daß uns die Zeit gut und :

Den erſten Mai kamen wir nach Flos

wo uns lord Burghersh mit der größten Uufo

merkſamkeit behandelte und allen Beiſtand leiſtete.

Uns

fere Thiere und unſer Gepäck hatten wir zur See nach England geſchidt, der allein ben war.

von

unter William Hillman's

unſern

Begleitern

am Leben

Aufſicht, geblies

Capitain Clapperton und ich ſelbſt gingen

über die Alpen und den erſten

Junius meldeten wir

unſere Ankunft in England dem Grafen Bathurſt , ter deſſen Leitung unſere Reiſe ftatttgefunden hatte.

una

444

Nachrichten

über Bornu ,

a 18 Er gå nzung der vorher mitgetheilten.

Bornu, ein Königreich im Innern von Africa , liegt nach ſeiner jebigen Ausdehnung ,

zwiſchen dem 15 und

100 N. Br. , und dem 12 bis 18 ° ofi. t. Im Nors den wird es von einem Sheile von fanem uud der Büſte begränzt,

im Oſten durch den See Ichad , der

einige Tauſend Miles Inſeln hat ;

cinnimmt , und viele bewohnte

im Südoſten iſt das Königreich Loggun

und der Fluß Shary , der Bornu vom Königreiche Bega harmy trennt und in den Idad fällt. ſtößt es an

Mandara ,

Gegen Süden

ein unabhángiges

Königreich,

das am Fuß einer großen Gebirgsreihe liegt ;

im Wes

ſten an Soudan. Die

Hitze

iſt

fehr groß ,

aber háit nicht gleich

an : vom März bis zum Ende des Junius brennt die Sonne mit der größten Heftigkeit.

In dieſen Mona :

ten ſteigt, etwa zwei Stunden nach Mittag , das Ther, mometer auf 105 und 107 ° , und es herrſchen erſtidende, glühende

6úd : und Südoſtwinde.

Die Nächte

find

fürchterlich ſawůl, das Thermometer fält nicht viel uns ter 100 ° ,

bis gegen Tagesanbruch ,

860 oder 88 ° ,

was für kühl gilt.

dann fteht es auf Um die Mitte des

Mai's herrſchen in Bornu heftige Gewitterſtürme, Donner ,

Blib und Regen :

aber ro trođen , fógen ,

daß

mit

die Erde iſt um dieſe Zeit

und das Waſſer wird ſo ſchnell eingea

die Einwohner die Unannehmlichkeit dieſer

Sabreszeit kaum bemerken .

Der Blit verurſacht oft bebeu .:

445

unter

tenden Staben

den

und

Heerden

Menſchen .

Man beſtellt den der dann zum Getreibe, und die Saat iſt vor dem Ende des Junius in die Erde gebracht, wenn die Seen und Flüſſe überzutreten anfangen ;

und weil

das Land fo flach iſt , werden Streden , mehrere Meilen groß, ſchnell in große Seen verwandelt. brochene

Reginguſſe

überſchwemmen

Faſt ununters

nun

das land, Die Winde

und warın.

das Wetter iſt trübe ,

feucht

find heiß und heftig ,

und meiftentheils wehen ſie von

Dſten oder Súden . Im Dctober beginnt der Winter :

der

Regen

iſt

nicht ſo häufig und man årndtet in der Nähe der Ståde

tes die Luft iſt milder und kühler , der Wind kommt von Nordweſt

das Wetter heiter ;

und die Atmoſphäre

* iſt klar." Segen den December und im Unfange des Ianuariſt Bornu kälter ,

als

man es ,

ſeiner

Lage

nach, erwarten ſollte , das Thermometer ſteht zu keiner Dageszeit höher als 74 bis 75 ° ,

und fåût des Mors

gens bis auf 58 und 60 °. Dieſe kühlen ,

friſcheren Nord- und Nordweſtwinde

bringen den Einwohnern wieder Kraft und Geſundheit, die während des feuchtwarmen Wetters von Fiebet und Zugen ſchrecklich leiden , die jedes Jahr viele Menſchen hinraffen. Die Zahl der Einwohner iſt bedeutend.

6: giebt

verſchiedene

Sprachen

dreizehn

große

Städte.

Zehn

oder Dialecte derſelben Sprache werden in dem Reiche geſprochen .

Die Shouaa's ſprechen faſt rein Arabiſch,

das ſie mitbrachten ;

ſie ſind in Stämme getheilt ,

noch immer die Namen einiger

die

der furchtbarſten Bes

446 Es iſt eine betrů:

duinenhorben in Vegypten führen.

hinterliftige Race ;

geriſthé, anmaaßente , viele Zauberformeln ,

ſchreiben

ſie

und da fie eine Gabe der Weiſs

ſagung zu befißen vorgeben , finden fie

leicht Eingang

in den Häuſern der ſchwarzen Bewohner der Stadte , bei denen ſie oft ihr Talent zu ' fehlen anwenden.

Bes

fonders duffallend iſt die große Zehnlichkeit , die ſie mit einigen Zigeunerſtammen bei uns , in Geſichtszügen und Gewohnheiten haben .

Man ragt,

daß Bornů 15,000

berittene Shouas in's Feld ftellen kann .

Sie haben

die bedeutendſten Bienheerden , und ſie liefern dem Sus dan jáhrlich zwei bis

dreitauſend Pferde.

Die Leute

aus Bornu, oder die stanowry, wie man fie nennt, has ben große ,

unbedeutende Geſichter,

der Mund iſt groß , kopf iſt hoch.

die Zähne

flache Negernaſen ,

ſind gut ,

der Vorber:

Sie lieben den Frieden , find ruhig und

artig: fie begrüßen einander artig und freundlich : und Sie fie haben eine gewiſſe gutartige Shwerfälligkeit . ſind keine Krieger, aber rachlüchtig, und auch die beſten haben ,

ſobald irgend

eine Gelegenheit fich zeigt ,

unbezwingliche Neigung zum Stehlen .

eine

Sie find åus

Berft furchtſam , ſo arg, daß , als ein Uraber einmal heftig mit einem ſprach , diefer am folgenden Tage kam, ion zu fragen, ob er ihn tódten wolle. Da ihr Land faſt nichts als Getreide bringt , vors züglich weil es dem Bolke an Betriebſamkeit fehlt ,

ſo

haben ſie faſt gar keinen auswärtigen Handel. Ihre lebensart iſt äußerſt einfach . Mehl ,

mit

Honig

füß

gemacht ,

Ein Teig aus worüber

etwas

Fett gegoſſen wird , iſt ein Gericht für einen Sultan .

447 Brodt kennen fie nicht , daher bauen file wenig Weizen, und man findet es nur in den Häuſern der Großen . Gerfte hat man auch ſelten , etwas wird zwiſchen den Weizen gerået, und man gebraucht ſie geſtampft , um dem Waſſer den falzigen Geſchmad zu nehmen. Leute aus allen Stånden gebrauchen am meiſten eine Urt Hirſe, Guſſub genannt, die auch zum Viebfuts ter dient. gebaut.

Sie wird in großer Menge und ohne Mühe Die Wermeren eſſen fie rob, oder in der Sonne

gedörrt, und können ſich damit , obne irgend eine andere Wenn ſie von der Nahrung, mehrere Tage bebelfen . Hülfe gereinigt, geſtoßen und zu einem leichten Brei ges macht iſt, womit man etwas Meloheia ( die Eboo odra in Guinea) und ein wenig geſchmolzenes Fett vermiſcht, fo iſt es ein

ſehr beliebtes Eſſen , und heißt Kaddell.

Sarbeia iſt der Saame einer Grasart, die wild und im Ueberfluß am Waſſer wädoft: er wird in der Sonne ges dórrt, geſtoßen und von den Hülfen gereinigt.

Getocht

ißt man ihn als Reis, oder zu Mehl gemacht, das iſt aber ein Leckerbiſſen .

Bier Arten von Bohnen werden in großer Menge gezogen , ſie heißen Muffaqua, Marya, Kleemy und Rims may, mit allgemeinem Namen Gafooly , und die Sclas ven und gemeinen Leute effen ſie.

Ein Teig aus dieſen

Bohnen und Fiſche waren alles Ebbare was wir in den Städten an dem Flüſſe finden konnten . Salz kennen ſie kaum .

Reis mag früher in Bornu gebauet ſeyn , ehe

es von fo beftandigen Kriegen , wie in den lebten funfo zehn Jahren , verheert ' ward : jekt bringt man ihn aus dem Sudan , in der Nachbarſchaft von Maffatai:

in

448 Bornu iſt er ſelten

und ſchlecht.

Mais , Baumwolle

und

Indigo ſind die beſten Erzeugniſſe des Bodens : die beiden legten wachſen wild, nahe am Ichad, und auf den

Ländereien die von dem Fluß überſchwemmt werden.

Auch die Sennapflanze findet man wild und in Menge. Der Indigo iſt von ausgezeichneter Güte und man ber reitet daraus die Farbe , womit man die Toben ( das einzige Kleidungsſtück der Leute bier) dunkelblau fårbt, und wohl nirgends hat man dieſe Farbe beſſer. Das einzige Adergeráth das die Leute beſigen iſt eine Hade, von ſchlechter Beſchaffenheit, ſie nehmen dazu das Eiſen aus den Mandarabergen . den Uderbau betreiben .

Die Weiber müſſen faſt ganz Ihr meiftes Getreide årndten

fie zwei oder drei Monate

nach dem Husftreuen des

Saamens (denn Sáen kann man es kaum nennen ), und vielleicht iſt kein Fleden Landes zwiſchen

den Wende

Kreiſen, wenn er nicht ganz wuſte ift, der fo ganz an allen

Früchten

und Vegetabilien

Mangel hat als 048

Königreich Bornou .

Mangos wachſen bloß in der Nähe von Mandara und in den weſtlichen Gegenden . Und wenn man drei Limonienbäume, und noch dazu von ſaus ren kimonien, und eben ſo viel Feigenbäume aufnimmt, die im Garten des Scheik's von Kouta, unter ſeiner Aufſicht durch die Sorgfalt von funfzig.Sclaven, die dabei beſchäf:

$ tigt waren , gezogen wurden , ſo findet man keine nena nenswerthe Frucht in dem ganzen Königreiche. Dattelpals men trifft man nicht füdlich von Woodie, vier Jagereiſen nordlich von Kouka, wo ſie franklich ſind und teine guten Früchte bringen . Zwiebeln kann man ſich nur in den gros Bern Städten verſchaffen , aber keine anderen Vegetabilien .

449

Die Leute in Bornu

haben nichts

als was , eben

zur Eriſten ; nöthig iſt: und ihr Reichthum beſteht nur in Sclaven, Rindern und Pferden. K Ihr Anzug find eine ,"auch zwei oder drei Toben , oder weite Hemden, nach dem

Bermögen eines jeden : Bornehme haben eine

dunkelblaue Kappe auf dem Kopfe. Die anderen, ja faſt alle, gehen mit entblößtem Haupte : und ſie laſſen kein Haar auf demſelben , wie an keinem anderen Theile iha res Körpers.". Sie haben in der Hand eine gewaltige Keule, drei bis vier Fuß lang , mit einem kugelförmigen Ende.

Bei jedem Schritte regen ſie dieſe auf die Erbe,

und gehen ganz feierlich einher, von zwei oder drei Sclas ven begleitet . Die scaufleute aus Tripoli

und Meſus

rata bringen rothe Käppchen ; aber nur die Sultane und ihre nächſten Umgebungen taufen fich welche.

2de ſind

Muhamedaner und ſehr forgfältig fünf Mal bes Tages zu beten und ſich zu waſchen .

Sie find weniger toles

rant als die Araber, und ich fab einen Bornuer fich weis gern mit einem Araber zu eſſen, weil er fich in der vor . hergehenden Stunde nicht gewaſchen , noch fein Gebet hergeſagt hatte. Selten haben ſie mehr als zwei oder drei Frauen , felbſt die Reichen, fie trennen fich aber von ihnen , wenn es ihnen beliebt , und zahlen ihnen nur die Mitgifte an. Die Vermern begnügen ſich mit einer.

Die Frauen find

meiſtentheils reinlich, aber nicht hübſch : fie haben einen großen Mund ,

dide lippen

und hobe Stirnen.

Haar ordnen ſie auch auf die

Ihr

am wenigſten gefällige

Art unter allen Negern : es hångt úber den Scheitel in drei großen Loden, eine große iſt in der Mitte, eine kleis Denham u. Slapperton .

1

450 nere auf jeder Seite über dem Dhre, fie treffen vorn auf der Stirn in einer Spige zuſammen , und ſind did mit Indigo und Wachs beſchmiert.

Szinter der Spiſe

ſind ſie getheilt , fein geflochten und wie ein Drachena ſchwanz in die Höhe gedreht .

Die Scarin , oder tåttos

wirten Figuren, die bei allen Negernationen in dieſen Breis ten gewöhnlich ſind , und woran bas Baterland eines jeden ſogleich erkannt wird ,

ſind hier am häßlichſten .

Die Bornuer haben zwanzig Sonitte oder kinien auf jeder Seite des Geſichts , die von den Eden des Muna des nach den Winkeln der untern Kinnbade und Badenknochen gezogen ſind.

den

Es iſt entfeßlich die Qual

der armen kleinen Kinder zu fehen , die fo bezeichnet wers den , ſie haben nicht bloß von der Hiße zu leiden , ſons dern von Millionen von Fliegen.

Sie haben dann noch

einen Sdnitt vorn in der Mitte

der Stirn , fechs an

jedem Urm , ſechs an jedem Schenkel und Didbeine, vier auf der Bruſt, und neun auf

jeder Seite , eben obers

balb der Hüften. Die Frauen ſind

die demútbigften

unter allen , fie nåbern fich ihren Männern nie

anders

als auf den Knieen , und nie ſprechen fie mit einem Mann ,

als

knieend .

Vor der Hochzeit ſcheinen die Männer eifers

mit verhülltem

Haupte und Geſicht und

ſüchtiger zu feyn als nad her.

1 Ehebruch iſt nicht gewöhnlich : die Strafe ift febr firenge, wenn die Schuldigen auf der That ertappt und feſtgehalten werden .

Iſt das der Fall, ſo werden beiden

Hånde und Füße gebunden , man wirft ſie auf den Bos den und mit den Keulen 025 beleidigten Ehemanns und

1

451

ſeiner männlichen Verwandten wirb ihnen der Schadel zerſchlagen. Mådchen heirathen ſelten vor dem vierzehnten oder funfzehnten Fabre, oft nicht ſo jung. Die Mannbars feit findet hier nidt ſo früh ftatt, als in der Berberei, wo Madchen von zwölf Jahren, oft ſchon von eilf Faha ren Mutter werden .

In Bornu iſt das nicht ſo. 3wils

linge ſind äußerſt ſelten , und daß irgendwo noch mehr Kinder zu gleicher Zeit zur Welt gelommen , ſcheint ihs nen ganz unglaublich . Haustbiere ſind Hunde, Schafe, Ziegen, Kühe. Die Ochſenbeerden ſind ungebeuer groß.

In den Ufern des

Idad haben die Shouaa'd wahrſcheinlich zwanzigtauſend Ochſen , bei ihren Dörfern , und die Ufer des großen Fluffes Shary können die doppelte Anzaht liefern. Pfers de ziehen ſie auch in Menge ,

damit verſeben fie die

Mårtte im Sudan , wo die Pferde nichts taugen . Unſer Haushubn findet man überall

und äußerſt

wohlfeil, für einen Dollar bekommt man vierzig .

Sie

ſind klein , aber wohlſchmedend.

Bienen giebt es in ſolcher Menge, daß fie in mana ' chen Gegenden den Reiſenden den Weg derfperren . Der Honig wird nur theilweiſe eingeſammelt.

Uuch die zies hende Heuſchrecke findet man håufig : Wolken derſelben erſcheinen oft in der Luft , und die Eingebornen ſuchen durch Schreien und mannigfaltiges Getöſe ihr Herabs kommen zu verhindern. Wo fie fich niederlaſſen iſt ſchnell jedes Gewächs abgefreſſen.

Die Neger verzehren ſie mit

großem Appetit, gebraten und gekocht, und in Klum : pen zu einem Teige gemacht. R

29 *

452 , Has fen, ein Thier ohngefähr fo groß wie

ein Hirſch , mit

ringförmigen Hörnern, Koorigum genannt : große Repps hühner, kleine Hafelhühner, 'wildeEnten, Ganſe, Sdnes pfen und der Strauß , deſſen Fleiſch ſehr geſchikt wird. Pelikane, Löffelgånſe, baleariſche Kraniche und viele ana dere Arten findet man in großer Unzahl in den Súms pfen . Die Wålder ſind voll von Perlhühnern. Reißende Thiere findet man auch : den föwen , der in der naſſen Fahreszeit bis an die Mauern der Städte kommt : Panther und eine Art Tigerkage giebt es in gros ßer Zahl in der Nähe von Mandara.

Man ſiehet auch

den Leopard , die Hyáne, den Sadal, die Zibetkage , den Fuchs.

Affen trifft man in ganzen Schaaren, ſchwarze,

graue und braune.

Der

Elephant iſt ſo håufig ,

daß

man in der Nähe des Tchad Heerden von funfzig bis vierhundert antrifft.

Dies edle Thier jagen die Neger,

und tódten es reines Fleiſches und

Elfenbeins wegen.

Der Búffel, deſſen Fleiſch ein Lederbiſſen iſt, hat einen ſtarken Wildgeruch.

Crocodile und Nilpferde ſind zahls

reich und ihr Fleiſch wird gegeſſen ; das des Crocodiles iſt ſehr fein , es hat Schildkróte.

ein feſtes , grünes

Fett ,

wie die

Die Giraffe treffen die Büffeljáger in den

Måldern und fumpfigen Gegenden am Tchad . Gewürme giebt es in großer Menge : Scorpione, Tauſendfüße, ekle große Króten, Schlangen verſchiedener Art, darunter eine Art , die keinen

Schaden

thut , und

bisweilen vierzehn bis funfzehn Fuß lang wird . 215 laſtthiere

gebrauchen

die Eingebornen Ochſen

und Efel; eine ſchöne Art der legteren findet man in

453

den Thålern von Mandara . im Dienſte des Scheit's Gameele .

Der

Fremde und Häuptlinge,, -

oder

Sultans, befigen allein

Schre bringt alles Getreide nach und

von dem Markte.

Ein kleiner Sattel von geflochtenem

Rohr wird ihm aufgelegt , und man bindet ihm die le dernen , mit Getreide gefüllten Såde , auf den breiten Rúden.

Ein lederner Riemen geht ihm durch den Nas

ſenknorpel und dient als Zugel , den der oben auf der Ladung ſigende Eigner, oder ſeine Frau , Sclave faßt.

Bisweilen

reitet

oder auch der

die Tochter

oder die

Frau eines reichen Shouaa auf einem eigenen Ochſen vor dem

beladenen her ,

ſilbernen Ringen ,

herrlich

geſchmúďt mit Bernſtein,

Corallen und jeder Art von Puk , ihr

Haar ſtrömt von Fett , ein ſchwarzer Ring von Kobol, wenigſtens einen Zoll weit, umgiebt jedes Zuge und ſie tommt, man möchte fagen , zur Eroberung herausgepukt auf den Markt.

Teppiche und Loben bededen in ſola

chem Fall ihr unbehúlfliches Reitthier, fie ſigt nach Mån , nerart auf demſelben und leitet es an der Naſe.

Uns

geachtet ihrer natürlichen Sanftheit, bringt ihre Eitelkeit fie doch dahin , daß ſie ihn zu einer Urt von Springen oder Courbettiren nöthigt. – Ein guter Dahle koſtet drei, bis drei und einen bal: ben Dollar, Die Geſeke in Bornu ſind wiatührlich, die Beſtras fung folgt ſchnell der Ihat .

Mord wird mit dem Tode

gebüßt : der Schuldige , ſobald er überführt iſt, wird den Verwandten des Erſchlagenen übergeben , die mit ihren Keulen an ihm Rache üben .

Wiederbolter Diebs

ſtahl zieht Berluſt der Hand nach ſich , oder der Thåter

454 wird bis an den Kopf in die Erde gegraben , mit Buts ter und Honig eingerieben und ſo zwolf oder achtzehn Stunden den Quaalen der brennenden Sonne und zablos ſer Fliegen und Muslitos ausgefeßt, die ihn ungeſtórt peinigen . Statt dieſer Strafen wählt man aber auch oft mildere. Selbſt der Richter hat ein ſtarkes Mitge . fühl für einen Verbrecher feines Standes .' Weigert ſich einer,

der die Mittel dazu hat ,

feine Schulden zu besy

zahlen , und verklagt ihn der Gläubiger , ſo nimmt der Kadi Beſik von den Sachen des Schuldners, zahlt das Gefoderte, und mühung .

nimmt

ſtarte

Procente für ſeine Bes

Es iſt nöthig , daß der Schuldner reine Eins

willigung dazu giebt , die bleibt aber nicht lange aus, denn er wird ſo lange gebunden und auf den Rúden gelegt bis er ſie zugeſteht;

für dieſe Mühe und feine

Widerſeblich leit zahlt er dem Kadi eine fchöne Summe : und felten ſoll es vorkommen, daß ein Mann ſich zum zweiten Mal fo zur Bezahlung bringen läßt . Iſt aber einer etwas ſchuldig und nicht im Stande ſeine Gláus biger zu befriedigen ,

und

beweiſt dieß ,

ſo iſt er frei.

Der Richter ſagt dann ; „ Gott móge euch die Mittel geben !

Die Beiſtehenden rufen : Umen !" Trifft aber

ſpåter der Gläubiger ihn mit zwei Zoben ,

oder einem

rothen Kåppchen, ſo führt er ihn zum Kadi, alle úbers flüffigen Kleidungsſtúde werden ihm ausgezogen , und jur Bezahlung hingegeben. Die Ståbte ſind meiſtentheils groß und gut gebaut : mit Mauern , fünf und

dreißig bis · vierzig Fuß hoch

und faſt zwanzig Fuß did, umgeben. Sie baben vier Eins gånge, jeder bat drei Thore ,

die aus feſten ,

acht

bis

455

zehn Zou diden Planten gemacht, jede durch dicke eis ſerne

Bänder

mit einander

verbunden werden .

Die

Häuſer beſtehen aus mehreren Hofplaten , zwiſchen vier Mauern , mit Zimmern für die Sclaven :

dann

ko nmt

ein Gang und ein innerer Hof, der zu den Wohnungen der verſchiedenen Weiberführt , jede hat einen vieredten Play fúr fich , der von Mauern eingeſchloſſen iſt und eine

hübſch

gedeckte

Von

Hütte .

dort

ſteigt

man

eine breite Treppe' , von fünf oder ſechs Stufen hinauf, die zu den Zimmern des Hausherrn führt : es find zwei tburmåhnliche Gebäude ,

durch eine Terraſſe

mit eina

ander verbunden , ſie geben nach der Straße und haben ein vergittertes Fenſter.

Die Mauern beſtehen aus ro:

them Thon und ſind ganz glatt, die Decke iſt inwendig geſchmadvoll aus Baumåſten gewölbt , von außen mit dem in der Berberei unter dem Namen Lidthur befanns ten Grare bebedt. telopen

Die Hörner der Gazellen und ans

vertreten die

an verſchiedenen

Stelle

der Nagelund

Pflocke ;

Stellen der Wande tagen ſie hervor,

und Kocher, Bogen , Speere, und Sdilde bången daran . von Anſehn hat oft vier ſolcher Terraſſen

Ein Mann und aut

Thürmchen ,

dieſe bilden

Wohnung , und die Zimmer für

die

Seiten ſeiner

die Weiber" find dars

unter. Nicht bloß die Leute en activité ( wie ein Franzoſe ſagen würde) ; fondern auch die nicht mehr in Ihátigkeit ſind erhalten

Wohnungen . Wohnungen

Für

Pferde

und

andere

Zbiere iſt meiſtentheils ein eigener Platz neben einem der Hofpláße am Eingange.

Solche Wohnungen

ſind in :

deß nicht fehr gewöhnlich ; ſolcher, wie die meiſten Bors nuer ſie haben, giebt es vier Arten : Coosie, eine Hütte,

456 ganz aus Stroh gebaut; Bongo , eine Hütte mit runden Månden aus Lehm , mit Stroh gedeckt ; N'Geim kolunby und Fatto - sugdeeby find Hütten aus groben Matten, die aus dem Grafe, ten werden.

das nahe am See wảchft , geflochs

Unſere Wohnungen hießen

Bongos , biela

acht Fuß im Durchmeſſer , waren einem

ten inwendig

Heuſchober ähnlich und hatten unten an der Erde ein Loch , drittehalb Fuß hoch , wodurch wir hinein und hers auskrochen .

Deffnungen ,

um luft oder Licht einzulaſs

ſen , durften wir nicht baben , weit fonft Fliegen und Muskitos bereingekommen wåren, die ſchlimmer ſind als die Finſterniß . Hausgeråthe beſigen die Leute nur wenig , einige irs recht hübſch machen,

dene Zdpre , zum Kochen , die ſie

und hölzerne Schaalen als Schüſſeln . Waſfer, ihr eins ziges Getränke, halten ſie kühl in irdenen Krügen, und trinten ebaus großen Calebaſſen , die in der Nåbe der Flüſſe wild

wachſen .

Sie Tchlafen

deden fich zu mit Thierfellen ..

auf Matten und

Verheirathete Frauen

ſind ſehr aberglaubiſch , ſie ſorgen ſtets dafür , daß ihr Bett mit den Håuten gewiſſer Thiere bebedt iſt , wenn der Mann zu ihnen kommt , und Geſchick eines Kindeß nach zu beſtimmen .

ſie verfehlen

nie das

dieſen Unorbnungen vorher

Dient ein Fell

eines Panthers , oder

Leoparden zur Dede, ſo wird es ein Anabe oder nichts. Sollte der Vater ein Krieger feyn

und ein

Unführer,

fo wird der Knabe auch ein Soldat, kühn aber blutgies rig . Eine löwenhaut verhindert überhaupt die Empfånga niß : Doch giebt es bisweilen Ausnahmen : aber dann ift es ſtets ein Knabe und ein außgezeichneter : er lebt ſeis

457 nen Fuß der ganzen Welt auf den Naden , und iſt eben federne

To tapfer , als großmüthig und glüdlich . Kiffen - von

mannichfaltigen

Farben werden aus

Sudan gebracht, und vornehme Leute

dem

gebrauchen ſie

als Pfuble ; ſie haben auch einen kleinen túrkiſchen Tep, pich , worauf ſie fiten oder ſchlafen , und ein ſolcher kos ftet eine junge Sclavin. Zum Vergnügen verſammeln fich die Bornuer des Abends, entweder in dem Hofplat eines der Häuſer der Bornehmen, oder im Schub eines Daches von Matten, das auf den freien

Plägen in der Stadt fieht, wo an

den beſtimmten Stunden der Imam Gebete herſagt. Dort ſprechen

oder Prieſter die

ſie, bisweilen ſpielen fie

ein dem Schach áhnliches Spiel, mit Sobnen , wozu ſie zwólf Löcher in den Sand machen.

Die Uraber haben

ein Spiel , das Aehnlichkeit mit dieſem hat, mit Cameele důnger in der Wüſte.

Die Bornuer ſind aber weit ges

1 ſchidter. Wie bei den Vögeln , iſt bei ihnen der Tag zu Ende wenn die Sonne untergeht , nur wenige von den Groa Ben ſind ſo lururiós eine Lampe zu brennen ;

dieſe bez

ſteht aus Eiſen und wird mit Dohſenfett gefüllt ;

Del

haben ſie nicht.

Kaufleute aus Tripoli bringen einige

mit,

aus den Thålern im Ghariangebirge,

Geſchirre

aber nur als Geſchenke.

Seife

haben ſie nur ſelten .

Einen öligten Saft, der aus dem Stamm eines ſtachlig . ten Baumes ſchwigt, (der Kadahnia, oder Mika dahniah heißt) dem Gummi áhnlich , benugen die Einwohner eine grobe Seife zu machen , fie vermiſchen ihn Dohſentalg und Ihran ;

dazu mit

ſie kommt in kleinen hölzernen

458 Gefäßen zu Markt , die fein halbes Pfund enthalten , jedes foftet fieben Rottaln , zwei Drittel eines Dollars. Derſelbe Baum liefert auch eine Nuß, woraus man ein reineres Del gewinnt ,

das

im Sudan georannt , und

von den Frauen gebraucht wird, Kopf und Leib einzus reiben . ' In Bornu findet man dieſen Baum nicht. K

Die Schaafe hier haben langes Haar , ' Wolle giebt

es nicht.

Meſſing und Kupfer erhält man

Menge aus der Berberei.

in geringer

Ein großer, kupferner Keſſel

wird für einen Sclaven verkauft.

Dus Meffing verars

beitet man zu Kingen für die Frauen . Ein kleines , verzinntes Gefáß von Kupfer iſt ſchon ein Geſchenk für einen Sultan : man trinkt daraus ; für vier oder fünf Dollars , oder eine Tube aus dem Su . dan ,

kann man kaum eines faufen .

weder im

Lande,

Gold findet man

noch wird es dahin gebracht.

Die

Juarids ſind faſt die einzigen von den Kaufleuten , die den Sudan beſuchen, die mit dieſem Metall tandeln , das fie nach ocr Berberei und degypten führen. der

Scheiß habe einen Vorrath davon ,

der

Man ragt, ihm direct

aus dem Sudan gebracht iſt. Eiſen findet man in den Bergen von Mandara, es wird aber nicht in großer Menge gebracht und iſt grob . Das beſte Eiſen kommt aus dem Sutan, 1005 zu gus ten Topfen und Keſſeln verarbeitet iſt.

216 Geld dienen in Bornu die dort verfertigten Sas den, Streifen von Baumwollenzeug, ungefähr drei Zoll breit, und eine Elle lang, heißen Subbut, und drei , vier, auch fünfe derſelben , die nad dem

ihr Gewebe iſt , gehen

459 auf ein Rottal. Dollar.
die Schultern . 8. Januar. C

Ich

befand mich den ganzen Tag

ůbeli, ich hatte den Schnupfen . Dieſen Morgen verließ uns Hadje

9. Januar. Ali Boo Khaloom ,

um nach Kano zu reiſen .

Er bot

alles auf , was in ſeiner Macht ſtand , uns zu bewegen , ihn

zu

begleiten ,

Zeit zu gut :

aber wir tannten ihn aus frúberer

er bat felbft den Gouverneur ,

ner Reute mit ihm zu

ſchiden ,

ward

einen feia

aber nur ausa

gelacht. Unſere Leute fingen eine weibliche Ratte, oder Bans diceot, wie ſie in Pftindien

heißt , fie maß zwei Fuß

ſieben zou von der Schnauke bis zur Spige des Schwan , 30%.

Der Beib hatte eine hellgraue Farbe, der Schwanz

war ſchwarz und

mit langen Haaren bebedt, und

Kopf war viel runder

der

als bei der gewöhnlichen Ratte.

Dr. Dubney litt nicht mehr am Durchfall , aber fein

Huften war nicht beffet,

und er war ſonſt

ſehr

unwohl, er hatte fichi

durch Hülfe eines Eingebornen,

Sørópfköpfe

linken

auf der

Seite der Bruſt geregt.

Die Leute hier find geſchidt darin : fie rigen die Haut

i

mit einem Scheermeſſer, und regen dann ein durchbobra tes Horn darauf , ſaugen die Luft aus und verſchließen die Deffnung mit dem Daumen. Die Frau des Stadi's, Duncoma's Schweſter, beſuchte uns, ich gab ihr einen fupfernen und einige Glasperlen .

Ring , eine Scheere

519

Den Nachmittag war ich nicht wenig erſtaunt, als der

Gouverneur den El Mordee zu uns didte , uns

ſagen zu laſſen , Hadje ali babe ihm erzählt , wir was ren Spione und ſchlechte keute , er wünſchte zu wiſſen, ob das wabr rep.

3d wollte Dr. Dudney durch ſolche

Berláumbungen nicht beunruhigen ,

und bat nur den

El ordee dem Gouverneur zu fagen, da wir in ſeiner Gewalt waren , fónne er mit uns machen , was er wolle : und

verwies

von Bornu.

ihn zugleich

auf den Brief des

Scheit

El Wordee tam faſt augenblicklich zurúd ,

utid verſicherte , der Gouverneur fer ganz zufrieden . 10.

Januar.



Heute verließen

wir Katagum ,

der Gouverneur hatte uns einen Führer gegeben .

Wir

hatten einen Baffoor , oder hölzernes Geftell , auf ein Cameel gebracht und breiteten Dr. Dudney's Bett dars auf, da er zum Reiten zu ſchwach war. auch unwohl. les weit.

Ich felbft war

Der Gouverneur begleitete uns vier Mis

Gegeri drei Uhr des Nachmittags mußten wir

balten , weil Dr. Dubney ſehr ſchwach war , und nicht weiter konnte.

Der Weg war beſchwerlich und ging

an einem großen Sumpf hin , der gegen Süden war . — Wir tamen durch viele Dörfer. 11. Januar.

Um acht Uhr des Morgens machs

ten wir uns wieder auf den Weg , gegen Mittag muß . ten wir aber in der Stadt Murmur anhalten , da Dr. Dudney zu erſchöpft war, ſo daß ich glaubte, er würde den folgenden Tag nicht erleben . Berge

von Dbarree ,

in

Schon

ſeit

wir

die

Fejan, verlaffen hatten ,

litt

er an der Auszebrung , tort butte er eine Bruſtentzun ,

520

dung gehabt, die er ſich dadurch zuzog, daß er fich, als er ſehr erhigt war, in einen kühlen Luftzug 12.

Sauuar .

Bei

Teste .

:3

Tageſanbruch trant Dr.

Dudney eine Schaale Kaffee und auf ſein " Verlangent befahl ich, daß die Cameele beladen werden ſollten . half ihm dann ſich ankleiden , und , mit

Ich

Hülfe ſeines

Dieners , trat er vor das Zelt, ehe er aber noch auf das Cameel gehoben werden

konnte ,

bemerkte ich den Tod

in ſeinen Zügen und ließ ihn wieder in't Belt bringen. Un ſeiner Seite figend fab

ich , mit unausſprechlicher

Betrübniß, wie er den legten Athemzug that, ohne Kampf, ohne Seufzen .

Ich ſchickte darauf an den Gouverneur

der Stadt , um die Erlaubniß zu erhalten , den Tobten zu beſtatten, die er gerne bewilligte.

Ich ließ ein Grab

- machen, nördlich von einem alten Mimoſenbaum, in eis niger Entfernung von dem ſüdlichen Stadtthore.

Der

leichnam , nachdem er erſt, nach landesfitte , gewaſchen war, ward nach meiner Ungabe gekleidet, wozu wir Turban. ſhawls gebrauchten, die wir als Geſchenke bei uns hatten. Unſere Diener trugen den Entſeelten zum Grabe ,

ich

las dann die Worte die in der Engliſchen Kirche ges bräuchlich ſind, ehe er dem Schooß der Erde anvertraut ward .

Nachher ließ ich das Grab mit einer Lebmmauer mit einer Lebmmauer einfaſſen , um die Raubthiere abzuwehren, und ließ zwei ! Schaafe ſchlachten und unter die Urmen vertheilen . So ſtarb , im 32. Sabr , Walter Subney , Dr. Der Medicin, ein Mann ohne Unmaßung , pon angenehmen Betragen ,

feſter

Beharrlichkeit

Unternehmungsgeiſte :

und

unerſchütterlichem

dabei beſaß er Kenntniſſe , war

tugendhaft und religiós.

Zu jeder anderen Seit, an jes

521 dem anderen Ortê wäre es ein großer Berluſt geweſen, einen ſolchen Freund einzubüßen ; für mich aber, ſeinen Freund

und Reiſegefábrten ,

und nun allein blieb unter

der ebenfalls krant war, einem fremden Bolle , und

ein fand durchreiſ'te, das nie der Fuß eines Europåers betreten hatte , für

mich war dieſer Verluſt úber alles Isii

bitter und niederſdlagend.

4

.

'i

*

$

1 3 we ite'r Reise

4 bin it.t.

von Murmut in a ch

Ka n o.

Den folgenden Morgen, mit Tagesanbrud , reifte ich weiter ,

indem

ich auf die beitſame

Wirkung der

Berånderung der Luft und der Enthaltſamfeit rechnete, die beſten Heilmittel für feib und

Seele.

Der Weg

war ſumpfig, und wir kamen über den ſchmalen Fluß Shaſhum , der in den Yow fáut, nahe bei der Stadt. Nach alen Seiten hin ſab man zahlreiche Dórfer. 14. Januar. C Thermometer 52º . - Unſer Weg

lief durch ein gut angebautes Land ; um neun Uhr Vor . mittags

kamen

wir zur Stadt Digoo, die

mit einer

nicht ftarlen doppelten Mauer, und drei faſt zugefüllten Grá. Die Stadt beſtand aus einer gerins

ben umgeben war.

gen Anzahl von Hauſern, aber Dattelpalmen in großer Menge ; außerhalb der Mauern aber waren einige Dors fer, oder vielmehr einzelne Haufen von Häuſern .

Das

fand fing dann an ſich in Hügelreihen zu erheben, die faft von Dit nach Weſten zogen ; da unſer Weg an einer derſelben hinging , fo hatte ich eine herrliche Ausſicht auf die ſchönen Dörfer umber, und auf die Heerden , die in dem offenen Lande weideten .

Den Abend machten wir

523 Halt nahe bei der Stadt Boogawa, der lebten in Kata . gum , ich ging nicht hinein . 15. Sanuar.

Heute ging der Weg durch didate

Waldungen. Vor Mittag gingen wir wieder über den Shas ſhum , der hier faſt gerade gegen Norden läuft. Die Cameels treiber brachten mir eine Menge wilder Feigen , die ſie auf den Bäumen am Wege fanden, nabe am Fluß. Darauf tas men wir in ein offenes, gut angebautes Land, und blieben den Abend bei der Stadt Ratungwa , die mit einer Mauer umgeben iſt, und ſchone Dattelpalmen hat.

Dieß wat

die erſte Stadt, die ich in dem eigentlichen Hauſſa beo trat. Es befuchte mida ein Felatab , der in Bagdad, Conſtantinopel ,

Jeruſalem und

Mekka geweſen

und zu dem Drben der Derwiſche gehörte.

war ,

Es war ein

kleiner, ſchwashafter Kerl, er erzählte mir , er habe die Medabiten zu Mella geſehen , es wäre das nämliche Bolt mit den Felatahs und ſie ſprachen dieſelbe Sprache.

Ich

identte ihm eine Scheere und eine Schnupftabakódofeo: worauf erfolg zu ſeyn ſdien , er didte mir den Abend eine Schüſſel mit Bazeen. Ich ſah hier eine Reihe niedriger, felfiger Hügel, die fich beinahe gegen Súdweſten hinzogen : ſie heißen, in der Eprache von Hauſſa, Doorbee, ober die felfen , wovon eine große Stadt , an einer der Straßen bon Katagum nach Rano, den Namen hat.

Seitdem wir die Brunnen

von Belfaſhiffra verließen, an der Südgrånze der großen Wüſte ,

hatten wir keine Felſen , toine Steine geſehen ,

bis hierber , felbft tas Beit der Flüſſe war ohne Kiefel das ganze land beſtand aus weichem , Thonboden.

angeſchwemmtem ,

Wir vermißten die Sameele und ich ſchickte

624 alle Leute aus, fie zu ſuchen : es ward aber Mitternacht, ebe man ſie zurúgbrachte, ſie wurden auf dem Wege nach Borru gefunden . !! 15. 16. Sanuar . - Das Land ſtets öffen und gut an, gebaut, die Dörfer zahlreich.

Wir trafen Schaaren von

deuten, die Sachen aus Rano geholt hatten : einige tru: gen dieſe auf dem Kopf andere hatten Erel' und Ochſen , je nach ihrem Vermögen. Pfeilen

bewaffnet,

Ude waren mit Bogen und

mehrere mit Såbeln :

die

Bors

nuer erkennt man daran, daß fie Speere tragen. El Dorbee und ich waren vorausgeritten, und wars teten unter einem Baum, in der Nähe der Stadt Zangeia, als ein Mann von Katagum , aus eigenem Antrieb, zu dem Gouverneur ging , und

ihm meldete , ein Freund

des Gouverneurs von Katagum rey in der Nähe .

Der

Gouverneur von Zangeia fchidte denſelben Mann , uns zu ſagen , er wolle uns zu Pferde entgegenkommen und eis nen guten Plat zeigen, unſere Zelte aufzuſchlagen .

Wir

ftiegen wieder zu Pferde, und geführt ' von dem Marin aus Katagum, der für die Ehre des Freundes ſeines Herin ſo beſorgt war , trafen wir

den Gouverneur ,

ohnges

fåhr ein Viertel einer Mile von dem Baum, wo wir ges ruhet hatten .

Er ritt ein ſchönes, weißes Pferd , mit

reichem Zeuge, und hatte ſieben Begleiter , die ebenfalls ritten und außerdem einige zu Fuß , die Bogen und Pfeile hatten . Er ſprengte uns im Galopp entgegeri , bewill: kommnete uns höflich, ritt dann vor uns ber und führte uns nach der Stadt. - 218 wir an wünſchte er ,

ſein Haus Kamén'

wir möchten unſer Belt vor ſeiner Thüre

aufſchlagen , indem er

bemerkte : wbieſer

Platz iſt ſehr

526 ſicher. " , Ais die Cameele mit dem Gepåd tamen , ſchenkte ich ihn ein Raſirmeſſer, ein anderes Meſſer, eine Scheere und etwas

Gewürz.

Er ichidte mir dagegen

etwas

Milch und Bazeen , und Gras und Guſſub für die Pferde. Obgleid

er Gouverneur war , ſo war er doch ein Eu .

nuch , wie ich fand , dem Gouverneur von Kano gehås hatte

rig . Er war did , fett, háßlich

eine belle , pfei

fende Stimme , und ſtörte mich die halbe Nacht, indem er mit ſeinen Leuten lachte und ſchwagte. Zangeia liegt "nahe bei der Hügelreihe Doofhee, und muß ebemals eine ſehr große Stadt geweſen ſeyn, nad den noch ſtehenden Die Einwohner wurden oder verkauft,

großen von

Mauern zu ſchließen .

den

Felatah’s ermordet

und pflanzungen vpn

bak und Indigo nehmen Häuſer ſtanden .

Baumwolle , Da,

jegt die Stelle ein , wo fonft

Man lann eigentlich ſagen, die Stadt

beſtehe aus einigen zerſtreuten Dörfern , Innerhalb der Mauern iſt eine Reihe einzelner Steinblöde, die mit den benachbarten Hügeln in Verbindung ſtehen. maſſen mogen gegen jweihundert

Dieſe Selts

Fuß hoch seyn , und

geben den freundiichen þútten, die am Fuß derſelben in Haufen liegen , ein romantiſches Unſehen , - eben ſo Pflanzungen

den

von Baumwolle , Tabak und Indigo , die von Dattelpalmen getrennt

von einander durch Reihen

ſind, und von anderen, dichtbelaubten Bäumen beſchats tet werden , deren Namen ich nicht kenne. gegen Süden

begránzten hohe ,

Die Uusſicht

blaue Berge.

war Markttag : Rindfleiſch, Yams, júße Bataten u . dgl. waren in Menge feil. 17 , Ianuar.

Das Land blieb immer ſehr cul.

626 tivirti ' ünt

Berg " und "Thalwechſelten mit einander.

Wir tamen bei einer * merkwürdigen Reihe tleiner Hús gel, von grauem Granit, vorüber ; es waren nadte fel . fen, obén flach ober' abgerundet, und fie faben aus, wie abgeriſſene Steinmaſſen die einzeln aus dem Boden hers Vorragten. Uuch zogen wir an einigen ummauerten Städten bin , die ganz verodet waren , da die Einwobs ner von den Eroberern, den Selatah's , verkauft waren . Weiber, die Baumwolle fpannen boten den

vorbeiziehenden

[aßen am Wege, und

Caravanen ,

zum

Berkauf

Gulſubwaſſer an, ſüße Bataten ; Calderonúſſe u . dgl. Den Nachmittag hielten wir an wefttich von der Stadt,

Dörfern , Nanfarind" genannt, war.

in

einer

Vertiefung,

oốer vielmehr dem Berein von

Der Gouverneur,

alt

hörte, fchidte mir Mild

wo ebenfalls er von

Markttag

meiner Untunft

und Bazeen : ich fandte ihm

dafür eine Scheere und eine Schnupftabatsdoſe. :

18. Januar .

218 id die Anbobe dieſen Mora

gen hinaufſtieg, fab ich gegen Súdweſt eine Hügelreihe, die Dul hieß, wie man mir fagte, nach einer großen Stadt. ' am Fuß derſelben .

Sie Ichienen fedje bis fies

benhundert Fuß hoch, nicht fpít , fondern gew / ibt , und liefen von Norden nach

Süden , ich konnte aber nicht

erfahren , wie weit gegen Süden.

Wir gingen über ein

nen fleinen Fluß, der gegen Norden ſtrömte.“ Das Land blieb

ſchön , mit fchonen Pflanzungen , die eben ſo nieds Der Weg England.

lich eingefriedigt waren , wie ' in

war bólt von Meifenden , und unter den ſchattigen Baus men ſaßen , wie geſtern ,

Beiber die Sachen feilboten .

Diejenigen, welche nicht gerade verkauften , fpannen eifa

627

sig Baumwolle, und von Zeit gu Beit betrachteten fie fico, mit feltfamen gel.

Behageri , in einem treinen Taſchenſpie

- . Der Boden befteht aus frengem , - rothen Thong

große Granitblode lagen oft umher. Um 11 Uhr bei Morgens hielten ummquesten hindurch.

Stadt

Galwa

wir bei einet

ich ritt mit Et Bordea

Die Häuſer lagen in Haufen zuſammen, die

purch große freie Plábe getrennt waren ; da die frühern Bes wohner der zerſtörten Hauſer perkauft

worden waren ,

Die Mauern ſind gut erhalten , und mit einem trodnen Graben umgeben . Es war Markttag und der Markt beſſer alß , zu Tripoli.

Ich hatte einen Unfall von Fies

ber (der hier herrſchenden Krankheit) und mußte den gan . gen Tag im Schatten eines Baumes bleiben . Ein hübschef Felatahmádchen , die mit Milch und Butter..gu Martt ging , rein und gepußt wie ein

Milchmådden aus. Ohes

fhire, trat 34 mir mit unendlicher Anmuth und Freund, lichkeit,

sagte, ich fen oon ihrer Nation, und nach

manden luftigen Plaudereien føderte jcb fie auf . sum Sderz mich auf meinen Reifan zu begleiten mit falls bafter Art wies ſie meine Bitte zurůd , und rieth mir ibren Bater und die Mutter zu fragen. wie es zuging , aber zu verſcheuchen.

Ich weiß nicht

ihre Gegenwart Thien mein Uebel

An dieſe unſchuldige

ein Geſicht und eine Geftalt,

Erinnerung an

die ich heute zum erſten

und legten Mal fab , die ich aber ſobald nicht vergeſſen werde , will ich eine Bemerkung für die guten Baus. frauen

meines Vaterlandes trüpfen , daß die Art die

Butter zu bereiten' ,

ſo wie wir eß pflegen, nur den

Felatab's eigen iſt,

und fie iſt rein

und vortrefflich.

528 , daß nac g ſ w S Dieſe bausl h iche unft irdzrazu ehr eübt r , es für oder Aberg Borur einem núbli dhen theil laube n , wird , friſch Milch zu verka gebal unhei e ufen lbrin ten gend wird auch ſi . m Butt k hinge verſc er henke gen ann an e n , g 4 I i G a in eſchl m frica nnern ndere egen agen 's den n faſt ſie dünn und dlig :w f aber man verka uft iepo enn 09 ! *** so

fo : wie Honi

gaiſ

si

perd

er

toso auf Mour

, der hier wohn ," ſehidt e zue t . Ich erhiel einen ún8 Geflü t gel u Wet 'mit " erzábi , S Beſud son' einem ſchwa rzen heriff te s et Habe "dås Mee geſeh , und daß eitt slup , über en , d 'Rowa ' und ' yon norge t welch ich den r ra n áme en en Tu 5 ju w

1:48

Gin Man n mit etm'as Roust

ſou

in moet und vo ra bem man von ," f , der bei Timb ehen üctu iießt in den tépien Jahren " po viet in Europa geſprochen hat,

verſt

ünter dem Namen Niĝer's Muf weiteres Betragéh wußt'e er fonft nichts anzugeben , und ich' merkte barð 'wor's auf alles berechnet war , Ha

roseordeé mich ſehr ero

13 Das münterte dein Scherif ein Geſchenk zu geben . *** febr' bera . Land gegen " Süden 'uño 'Súd : Weft wat rebr

19. Januar , Girewa hieß, hue nach lag.

Es iſt

Sperif, ſprach

Wir kamen über ein Waſſer, tas einer Stadt , die ganz in der Nähe

das Beste Deſſelben Fluſſes , wovon

der

hatte icht aber keinen Tropfen Waffer:

auch in 096 Bett ſehr flach und nicht über fechoig bis fiebenzig Ellen breit.

Der Führer , welchen mir der

Gouperngur von Katagum mitgegeben , ſer. Fluß habe feine Quellen in

ſagte mir , die

den Bergen von

Dul,

falle in einen anderen , zu welchem wir bald kommen

529 würden, der in den Bergen von Nora

entſpringé, und

vereint fielen fie in den Yow, nördlich von Ratagum . Das land hatte daſſelbe Anfeben wie geftern : war frei von Waldung , gut angebaut und in Pflanzungen ges theilt.

Um Mittag tamen wir über den Fluß Sodwa,

der eben erwähnt ward, und mit dem Girkwa fich vereint. Das Waſſer in der Mitte des Fluffes ging uns nur bis an die Knöchel, und nahm nicht den zwanzigſten

Theil des

Bettes ein : beide Flüſſe find obne Zweifel ſtets zu durch waten , felbſt zur Regengeit. Etwa eine Mile vom Fluß tamen wir bei der Stadt Sodwa vorbei, die durch eine Rehmmauer geſchüßt wird . Da id fehr unwohl war, ging ich nicht in die Stadt, fondern ritt weiter, durd ein freies, offenes land ,

zur Stadt Duatre ,

Baum die Sameele ummauert , die Mauern ,

wo ich unter einem

Der Ort

erwartete.

iſt ebenfalls

hat aber nur wenige Einwohner , die , wie úberal ,

großen Umfang

obgleich

aus bebm find , einen

baben und gut erhalten

waren .

Vor

vier Uhr kamen die Sameele und wir ſchlugen die Zelte unter dem Baume auf , Straße war

wo ich

immer belebt,

zum Untergange , oder daber tamen .

von Leuten die

hatte.

Die

nad Kano

gingen ,

Auf El Bordee's Rath , ichidte

20. Januar.

ich mich dieſen Morgen an , in der Nähe war.

gelegen

von Sonnenaufgange bis

in Kano einzuziehen , das

Ich žog meine Uniform alb Marie

neofficier an , und pugte mich , To gut es die Umftande erlaubten .

Noch

drei

Miles

Land offen und gut angebaut , Buſchwert bewachſen , Denham u . Glapperton.

von Duabee blieb das dann war es did mit

bis wir eine Unbehe erſtiegen, 34

530 wo wir die Uusſicht auf zwei kleine Hügel hatten , nerhalb der Mauern von Kano . záber lehm ,

ins

Der Boden bier iſt ein

mit Kiesſand vermiſcht, die Steine ſchies

nen Thoneiſenſtein zu feyn .

Man rab nun nur hin und

wieder einige große, ſchattige Bäume , unter denen auch bier Weiber faßen ,

die Erfriſchungen

Dörfer waren zahlreich, ſich Menſchen aller Art.

Um eilf Uhr

feilboten.

und auf dem Wege drángten

zogen

in

wir

das ter

Kano ein ,

kaum

große Handelsplaß des Kónigreiches Hauſſa ift : aber war ich in das

Thor getreten ,

als ido wie aus

den Wolken gefallen daftand ; nach der blühenden Schila derung ,

erwartete

welche die Uraber gemacht hatten ,

ich eine febr große Stadt zu ſeben ;

ich fand ,

im Ges

gentheil, daß die Häuſer faſt eine Viertelmeile von den Mauern entfernt ftanden , ſtreuten

Haufen ,

an manchen Stellen in zera

zwiſchen

Ich hatte alle Mühe ,

großen

ftehenden

Lachen.

die ich mir bei meinem Unjuge

gegeben hatte , ſparen können ;

fein Menſd drehte nur

ſeinen Kopf um , mich anzuſehen , ſondern alle, mit ihs rer Arbeit beſchäftigt,

ließen mich unbeachtet und ohne

Bemerkung vorübergeben. Ich ritt mit El Wordee gerade nach

dem Hauſe

des Hadje Hat Salah ,

an den ich ein Empfehlungss Wir fans ſchreiben von dem Scheit in Bornu hatte.

den ihn unter einer ſchlechten Halle vor ſeinem Hauſe fißen , mitten unter Arabern , Tuarids und leuten aus der Stadt . ihm von

U15 El Wordee mich ihm vorſtellte , dem Empfehlungsſchreiben

bieß er mich willkommen ,

und

des Scheik ſagte,

und bat mid ,

mich arben

531 ihm zu regen.

Nach

nach dem Hauſe,

einigen Complimenten fragte ich

das er für mich gemiethet hatte ,

da

El Wordee den Tag porher einen reitenden Boten abs geſchidt hatte , ihm meine Ankunft zu melden , und ihn zu erſuchen , halten .

ein Haus zu meinem Empfang

Hat Salah

(chidte dann einen

bereit zu

Scaven mit

uns, der uns dabinführte . Wir mußten über eine halbe Mile zurúdgeben über den Marktplak ,

der im Diten und Weften durch einen

großen Sumpf begränzt wird, der mit Rohr und Waſs fer bedeckt iſt , und von wilden Enten ,

Kranichen und

einer garftigen Geierart beſucht wird .

Dieſe legteren

ſind ſehr nütlich, und da ſie alles Uas wegfreſſen , die. nen ſie die Stadt zu reinigen.

Das für mich beſtimmte

Haus lag am ſüdlichen Ende des Moraſtes , deſſen pes ftilentialifchen Ausdünftungen , Sewaſſer in der Stadt , den ,

ſo wie die der ftehenden

noch dadurch vermehrt wur:

daß alle Cloaken der Häuſer einen

der Straße

hatten .

Ich

war

legte mich auf eine Matte , fes für mich ausbreitete.

müde

Abfluß nach

und trant und

die der Beſiger des Haus

Gleich darauf beſuchten mich

alle Arabiſchen Kaufleute, die meine Reiſegefährten von Koula geweſen waren , Ben ſie ſich nicht

und felbſt durch Krankheit lie:

abhalten .

als Menſchen ähnlich , an Wechſelfiebern litten .

Sie ſahen mehr Geiſtern

da alle fremden zu dieſer Zeit Mein Haus hatte rechs Zim ,

mer oben , alle ſehr dunkel, und fünf unten , mit einem Ichlechten Gemache am Eingänge , einem Hofe, Ziehbrunnen und anderen Bequemlichkeiten . cher oder Fenſter ließen

Kleine los

ein dåmmerndes licht

34 *

einem

in die

532 Stuben. Troß aller Mångel galt dieß hier für eine ſchöne Wohnung .

Unfänglich zahlte ich monatlich drei Dollars

dafür, nachher nur zwei.

El Wordee war mein nächſter

Nachbar., Den Abend ſchickte mir Hat Salah ein Schaaf, eta was Honig und ein fertiges Mittageſſen : ein áhnliches Geſchenk erhielt ich von Midah Ebn Taleb , dem Brus der

eines Arabiſchen Kaufmanns

aus

Sodna ,

der zu

Kouka wohnte, an den ich einen Empfehlungsbrief hatte und eine Unweiſung auf hundert Dollars,

21. Januar. ter.

-

Das Wetter war kühl und heis

Heute Nachmittag überbrachte ich dem Hadje

Hat Salah des Scheik's Brief, und fügte zwei Shawls zu Jurbanen hinzu , eine war weiß , beit ,

aus Wolle und Baumwolle ,

der andere roth ,

von franzöſiſcher Ur.

ein ſcharlachrothes Türkiſches Wams ,

gefüttert

und mit Gold

befekt ,

der

mit Seide

das Dr. Dubney ger

hört hatte , zwei Saſchenmeſſer, zwei Raſirmeſjer, zwei Schieren ,

zwei Schnupftabatsdoſen

von Zinn ,

ohngefähr

von Pappe ,

ein Pfund Gewürz ,

und

eine einige

Sierrathen von Meſſing zu Kindermügen , die zu Irieft für die

Berberei

gemacht werden .

Er war

dies Oeſchenk erfreut, und verſprach Tagen dem Gouverneur

ſehr über

mir, mich in zwei

vorzuſtellen.

Den Abend er:

hielt ich Effen , wie den Tag vorher, vom Hat Salab und Michah Ebn aleb . 22.

Sanuar.

Heute beſuchte mich Hat Salah,

ich ſchenkte ihm ein halbes Pfund pulver und einige Flintenſteine.

franzöſiſches Schieß Da ich ſehr unwohl

war, ging ich den ganzen Tag nicht aus.

533 23.

Unpåßlichkeit zwang mich noch

Sanuar .

immer das Haus zu båten .

Den abend borte ich eine

Unterhaltung mit an , über den Fluß Quarra , zwiſchen meinem Diener und dem Mann ,

den

der Gouverneur

von Kataguin mit mir geſchickt hatte.

Der lebte ſchil:

berte ibn als bei Rata in's Meer firómend , noch folgendes an.

und führte

Das Land nennen die Eingebornen

Yowriba , Schiffe der Chriſten beſuchen die Stadt, die nur vier und zwanzig Iagereiſen von Noffe entfernt iſt, oder dreißig gewöhnliche.

Der Fluß

iſt dort ſo breit, als Kas

no von Katagum entfernt iſt, und das Waſſer iſt folzig. Dbgleich ich es für paſſend halte, dieß hier zu erwähnen , muß ich doch bemerten , daß ich wenig auf folche Nadrich ten

gebe.

Den nächſten Morgen legte ich ihm einige

Fragen vor , er berichtete mir aber ganz

etwas anderes,

denn es iſt ein allgemein herrſchender Glaube unter ihnen, daß Fremde kommen und ihr land ' in Beſit nebmen wers den, ſobald ſie den lauf des Quarra kennen .

Nyffee iſt,

wie ich nachher erfubr, etwa zwolf Tagereifen von Kano. 24.

Januar

ging ich aus ,

tet ,

um

den

Um

ſieben Uhr

des

Morgens

von El Wordee und Hat Salah begleis Gouverneur zu beſuchen ,

der in dem

Sanſan oder lager war fünf Miles öſtlich von Kano . Ich nahm des Scheif's Brief mit und ein Geſchenk, das ich den Tag vorber zurechtgelegt hatte , es beſtand in einem Såbel , einem Theebrett, denzeuge ,

zwanzig Eden von gelbem Seis

einem weißen Jurban ,

Shawl , drei

Schnupftabatsdoſen,

zwei Taſchenmeſſern ,

einem Franzöſiſchen zwei

zwei Scheeren ,

Raſirmeſſern,

Schmuck zu Kins

derwußen, zwei Pfund Gewürzen und einem zerbroches

534 nen Thermometer , das, wie man mir geſagt hatte, ihm ſehr angenehm ſeyn würde.

Von unſern Thermometern

waren nur zwei noch unbeſchädigt, davon konnte ich feia nes

weggeben .

bornen eine

Ein Zhermometer nennen die Einges

„ Uhr der

Warme" ,

überall mit großer Neugier.

und

betrachteten es

Ich nahm ebenfalls ein

Geſchenk mit , für den Wun : Bey , oder den erſten Minis fler des Gouverneurs, eiri en Franzóſiſchen Shawl, einen Hegyptiſchen Shawl, ein Pfund Gewürznelten und Zims. met, ein Kafirmeſſer, eine Scheere und zwei Sánupftas balsdoren.

Der Sanſan

iſt ein Sammelplatz für das

Heer, der Gouverneur wollte von dort gegen Dantana qua ziehen , einen ehemaligen Statthalter von Fiano , der abgelegt war, und als Empórer ſich iegt der großen Stadt Doura und ihres Gebietes bemachtigt hatte, die nur eine Zagereiſe, ober zwei und zwanzig Engiiſche Miles nach der gewöhnlichen Rechnung, entfernt war .

Ich war nicht

wenig erſtaunt, als ich ſah , daß der Sanſan eine ummaus erte Stadt, von beträchtlicher Große, war.

El Wordee

und Hat Ealab ſagten mir , fie rey in den legten fünf Fahren gebaut, da der Gouverneur von Kano in dieſer Zeit jährlich einen Zug gegen die Rebellen gemacht hatte, ohne es

zu einer entſaeidenden Schlacht

bringen zu

können. Wir gingen

unmittelbar zum Hauſe des Gouvers

neurs , das ungefähr fünf

bis ſechshundert Ellen vom

Lhore iſt. Bei dem außeren Wachthauſe fanden wir alle arabiſchen Staufleute, mit ihren Pferden, die ſie verbana deln wollten .

Der Gouverneur hat das Recht zuerſt zu

wählen, nimmt er ſie aber nicht zu dem beſtimmten Preiſe

535 ſo fann jeder Ändere kaufen.

Man führte uns in das

Haus des Wanbey , bis der Gouverneur uns empfangen konnte.

Nach kurzer Zeit ließ er mich holen , El Mordee

und Hat Salah begleiteten mich, da er aber gewóbnlich den Arabiſchen Kaufleuten keinen Zutritt geſtattet,

ſo

ward mit El Wordee dieb Mal, meinetwegen eine Aus, nahme gemacht. 215 man uns einführte, mußten wir durch drei Cojees oder Wachtháuſer geben , deren Wande mit Schilden bededt waren, die Thüren hatten Ichwarze Eunuchen befekt.

Dieſe Cozees ftanden

durch Gänge

von Matten

mit einander in Verbindung .

verneur Faß

am Eingange einer weiter zurúdliegenden

Cogee ,

wir gaben uns die Hand ,

uns reßen . empfahl

Der Gous

dann

mußten wir

Ich brachte meine Geſchenke hervor , unb

den

Sábel ,

indem

ich ſagte

men in England trügen ſolche , ihre Lufwartung

machten .

die

Borneha

wenn ſie dem Könige

Er ſchien

ſehr zufrieden

und hieß mich tauſend Mal willkommen.

Dann übers

gab ich des Scheik's El fanemy Brief : er las ihn und ſagte,

er hoffe in vierzehn Tagen nach Kano zurůdzus

kommen , ſchicken ,

dann wolle er mich

zu ſeinem Herrn Bello

der ſehr erfreut ſeyn würde ,

Bei'm Weggeben

gab

er mir wieder

Der Gouverneur iſt ein Selatah , gebaut ,

und

foll rehr

mich zu ſehen. die

kupferfarben ,

fromm und gelehrt renn.

Wordee und Hat Salab ausgenommen,

ihn nach ſeinem Hauſe ,

ſchent ohne Umſtände gab . Mann,,

wo ich

ſtart EL

war der Wan

bey allein gegenwärtig bei dieſem Beſude, teten

Hand.

wir begleio

ihm ſein Ges

Er war ein ſchmächtiger

von gutem Zusſehen ,

hatte nur Ein Augé,

536

und trug eine etroas ſchmukige

Jobe .*

Vater von funfzig Söhnen ſeyn, und Anſehen verſchafft. zurůd ,

was hiera(Achtung

Ich lehrte ſogleich nach Kano

Hat Ealah und El Wordee : blieben nodo da,

um einige Pferde zwei

Ert: follte der

Pferde des

von hatte dieſer andere

war

uns

zu

Hat

verkaufen .

Dr. Dudney

Salah

auszubieten :

eines das

vom Scheit in Bornu erhalten , vom Habje Uli

Boo

Routa aufgehängt, für achtzig Dollars.

hatte

das

Khaloom zu Der Gouvers

neur von Kano giebt oft hundert bis hundert und zwans zig Dollars für ein 1 gutes Pierb. hohem Preiſe ,

feil und ſtehen in

Stuten ſind ſelten theils der Zucht wes

gen , theils weil ſie nicht wiehern , wenn andere Pferde tommen ,

weßhalb ſie zu

Raubzügen ſehr brauchbar

Walladen kennt man nicht.

find.

25. und 26 Januar. Ghadamis,

Einige Kaufleute aus

die hier wohnten , baten mich Waaren oder

Geld zu nehmen , ſo

viel ich wollte ,

und

ihnen dafür

eine Anweiſung auf unſern Conſul in Tripoli zu geben. Ich lehnte es ab , obgleich ſie mehrere Mal ihr Anérbie. ten erneuerten . - Ghadamis iſt eine Stadt im Innern des Landes, in Tripoli , und die Kaufleute von dort find in ganz Central - Africa bekannt , wegen ihrer Rechtlichkeit im Handel und wegen ihrer ausgebreiteten Verbindungen. Der Gruverneur ichidte 27 und 28. Januar , .

mir als Geſchent ein Schaf,

einen ungeheuern , zwei

Fuß im Durchmeſſer haltenden Kürbis , mit Weizen ges fůdt, und zwei andere, eben ſo große Kürbiſſe, voll von Eine Rafila von Bornu tam heute an . Sie

Reis.

brachte einen Brief des Scheik's an Sat Salab, worin

537 er ihn warnte, Sclaben zu laufen , ta man ihnen nicht geſtatten wurde durch Bornu zu gehen , weil des Scheit's Kinder in Fe san zurüdbehalten wurden ,

die dort hins

geldidt waren, um bei einem neuen Einfall der Bewoha ner von Begharmi in Sicherheit zu ſeyn . *. 29. Januar.

Heute brachte mir ein Courier,

den Major Denham zu Koula abgeſchickt hatte , und

Zeitungen

aus England :

eben

Po

Briefe

Schießpulver,

Kaffee, Thee , Zuder , Grinarinde, drei Bouteillen Ports wein , drei filberne Uhren , einige Kleidungsſtúde, z . B. rothe Käppchen aus Tunis , rothe türkiſche Beinkleider und Bournure, oder wollene Mäntel mit Kappen , aus Iripoli .

Herr Warrington ,

unſer Conſul zu Tripoli,

fchidte auch ein Deskara , oder Befehl des Paſcha , den Major

Denham noch durd einen

Brief

des Scheit's

von Bornu verſtärken ließ , in beiden ward Hadje Uli angewieſen , das Geld welches ſein verſtorbener Bruder fchuldig war, zu bezahlen .

Der Scheit ſchrieb ebenfalls

an Hat Salah , er möge ſeinen ganzen Einfluß an'mena den, daß Hadje ali teine Ausflüchte mehr machte, denn Hadje Bos Zaid , der andere Grecutor , hatte nie zweis fel in dieſer Sache gehabt.

Aus den Zeitungen erfuhr

ich zuerſt, daß Belzoni verſuche, von fez aus nach Iims buctu vorzubringen .

30. Sanuar. 31. Januar. 1. februar. -

Strank. Etwas beffer . Nach dem Frühſtüđe ging ice mit

Hat Salab , dem Ugenten des Scheik , nach dem Sans ſan , der , ſeitdem er eine Stadt geworden , Faniſoe ges nannt wird ,

und ſchenkte dem Gouverneur eine Uhr.

538 Er war ſehr erfreut darüber, und erſuchte mich dem Hat Salah den Gebrauch derſelben zu zeigen , damit er den Wanbey belehren könne, der es ihm nadher zeigen ſolle. Ich wies ihm ebenfalls des Scheit's

Brief an ſeinen

Herrn Bello . Er las ihn und fagte,

ich könnte ,

obne

Berzug , mit einer Kafila , die ſich eben ſammelte , nach Sackatoo geben. Bei meiner Rüdkehr traf ich zwei Gouverneure mit Truppen, die nach den Sanſan wollten : jeder hatte ohne gefähr fünfhundert Reuter und Fußſoldaten .

Die leka

teren waren mit Bogen und Pfeilen bewaffnet.

Der

Kocher hångt von der linken Schulter berab , eben so eine kleine, fehr verzierte Taſche, für kleine Bedürfniſſe, und ein forb , der aus trodnem Graſe ſo dicht geflocha ten iſt, daß man ihn gebraucht, um Waſſer darin zu haben .

Der ungeſpannte Bogen vertritt oft die Stelle

eines Stodes .

Manche trugen ein kleines , dreiediges

mit Hirſe gefülltes Gefäß auf dem Kopfe; andere hats ten ein kleines , kegelförmiges Kåppchen von Gras, mit einem Federbuſche.

Shre ſonſtige Kleidung beſteht

als

lein in einer gegerbten Haut, mit Muſcheln befekt, ober mit Quaſten , die um die Lenden geſchlagen wird, und in einem Paar ſehr einfachen Solen. Die Reuterei hatte Schilde, Schwerdter und Spees re und war überhaupt koſtbarer gekleidet.

Der Speer

ift ſechs Fuß lang , der holzerne Schaft nicht ſtart , Epige von Eiſen .

die

Die Schwerdter find breit , grade

und lang , und bedürfen keiner beſondern Beſchreibung, da ſie, ſonderbar genug , ganz benen ähnlich ſind, welche die ehemaligen Malteſerritter führten.

Sie kommen von

589

Malta nach Bengazi, Gebiete ,

einem Orte im Tripolitaniſchen

und werden tort

gegen Dchien eingetauſcht ;

dann bringt man ſie durch die Wüſte nach Bornu , von dort nach Hauſſa, uns zulegt nach Sano, zum Gebrauch faſt aller Bewohner des innern Africa.

Die Schilde,

mit Fellent von wilden oder zahmen Thieren überzogen , ſind gewöhnlich eben und

rund.

Es giebt aber auch

eine nicht ſelten vorkommende Urt, die oval iſt, unten eta was breiter als oben , mit einer Einfaſſung von blauem Juch, und ſechs kleinen Zipfeln, einem oben , einem uns ten, und zwei an jeder Seite.

In der Mitte des Schila

des iſt ein Streif von Scharlachtuch, der durch dieſelben Någel befeſtigt wird , welche den Handgriff halten , und darin iſt ein vollſtåndiges Malteſerkreuz eingefchnitten. Nur Reuter fubren einen ſolchen Schild, aber ganz von der nämlichen Urt findet man ihn bei den Sibboo's , Tuas rick's, Fe ! atahs und Bornuern.

Ein Kreuz derſelben Urt,

in einer Urt Basrelief, iſt eine nicht ungewöhnliche Pers zierung des Lehmanwurft ihrer þúiten. tete Kreuze findet ſchnitten .

Andersgeſtal.

man bisweilen in den Thüren einges

Einige Cameele , die mit ausgepolſterten

und durchnähten Rúſtungen beladen waren , wurden ers wartet.

Einer von den Sclaven des Gouverneurs trug

einen ſo wattirten Helm

von rothem Tuch , fehr uns

förmlich, einem Eimer áhnlich , vorn war er nur für das Geſicht ausgeſchnitten, und oben endete er in einer lana gen Robre von Zinn , die voll von Straußfedern war. Er trug ebenfalls ein wattirtés , åbnlichem , ſchweren Zeuge .

geftapptes Wams von

Zu dieſer Rüſtung geboren

noch Pumphofen für den Reuter , und eine Kopfbedels

540 kung und ein Bruſtſtůd für das Pferð, alles ausgeſtopft und gegen Pfeilſchüſſe fichernd. Eine folche Rüftung trägt man aber gewöhnlich nur in der Schlacht, und dann muß fie ſehr der Schnelligkeit bei den Evolutio : nen binderlich reyn.

Die Sattel haben hinten und vorn

hobe Erhöhungen .

Das Eiſen der Steigbügel iſt wie

eine Feuerſdaufel geſtaltet, an den Seiten aufgebogen, und so ſcharf, daß man keine Sporen nöthig hat.

Dieſe

Schaar ſchwerer Reuterei deckt das Vorrúden und den Rúdzug des Heeres, die Bogenſchüven ſtehen hinter den. felben , und ſchießen zwiſchen den Reutern durch, wie fich die Gelegenbeit darbietet.

2. Februar .

Dieſen Morgen beſuchte mich der

Neffe des Sultans Bello, der geſtern von Sadatoo ges kommen war.

Er war dunkel kupferfarben , ſchlank, wie

alle Felatabs .

Ich ließ Thee bringen , er wollte ihn nicht

trinken , bis El Mordee's Bruder ihm mit ſeinem Beiſpiel voranging , dann wagte er es eine Taſſe zu nehmen und er bekam Geſchmad daran.

Er geſtand mir, vielleicht um

etwas zu ( hmeideln ,' daß er , vor dieſem

Beſuche , alle

Chriſten für nicht viel beſſer als Ungebeuer gehalten hatte . Ich zeigte ihm alle meine Inſtrumente und die für feis nen

Dheim

beſtimmten Geſchenke.

3. Februar.

Heute beſuchte mida ein anderer

Neffe des Sultans , einer der feinſten und klúgſten jun, gen Leute, die mir in dieſem Lande vorgekommen.

Er

las und ſprach Arabiſch leicht und fließend , mar begie : rig alles zu ſehen und etwas über mein Vaterland zu bören .

Er verſicherte , der Sultan wurde erfreut ſeyn

mich zu ſehen ; er habe, erzählte er, eine Menge Bücher,

541 die er ihn laut vorleſen laſſe.

Nach ſeiner Angabe führte

eine Straße für Gameele von Sackatoo nach Timbuctu , die indeß durch die Kafirs in Cobee gefährlich rey, durch deren Land man maſſe. Der Gouverneur fchidte die beis

4. Februar.

den Pferde zurúd, die er zur Probe hatte ; dies war in deß zu erwarten ,

wund

da das eine am Schulterblatt

war , das andere nur aus baut und Knochen

beſtand.

Zu gleicher Zeit rendete er auch eine Anzahl der den Aras biſchen Kaufleuten gehörigen Pferde zurúd , die Eigens thümer tamen zu mir, und ſchrieen úber dies ungerechte Benehmen , wie

ſie es nannten .

Vorſichtig antwortete

ich, nach ihrer eigenen , gleißneriſden Art, ,,was der Suls tan thut iſt gut !" denn ich wußte, daß fie irgend einen unvorſichtigen Ausdrud von mir aufzufangen lauerten , ihn dem Gouverneur zu überbringen, entweder zu meis nem Nadtheil , oder ihn zu vermogen ,

alle Pferde får

den anfänglich geforderten Preis zu nebmen .

Wie zu

erwarten war , beläſtigten ſie mich nun nicht mehr mit ihren Klagen über dieſen Gegenſtand. Ich batte eine Unterredung 5. und 6. Februar. mit Abdelgader , einem Verwandten des Sultan Bello, im Hauſe eines Kaufmanns aus Ghadamis . beſonders

nach

unſern

Religionsgebrauchen ,

Er fragte Gebeten ,

Unbetung der Bilder, und dem Eſſen des Schweinefleis ſches.

Ich ſagte ihm ,

unſere

Religion

ſchriebe

uns

por, unaufhörlich zu beten , da aber kein Bolt auf Ers den thate, was es eigentlich rollte , ſo bereten wir ge : wöhnlich nur zu beſtimmten Zeiten.

Was den Bilders

dienft anbetrifft, den man mir mehrere Mal vorwarf,

542 fo verſicherte ich mit Unwillen , dåchten.

daß wir daran nicht

Das Eſſen des Schweinefleiſches

für cine polizeiliche Einrichtung . hametaner erkundigte ſich dann ,

erklärte ich

Mein fragender Mos mit

einer Art

von

fåchern, nach der Lehre von der Dreieinigkeit, und indem er ſich zu ſeinen gegenwärtigen landsleuten

wendete,

rief er , ohne eine Erklärung abzuwarten , mit Anſpies lung auf die drei Perſonen der Gottheit : ,, Bater, Sohn und Dheim !"

So pflegen es Muhamedaner mit Chris

ften zu machen.

Er wünſchte dann ſehr , daß mein jus

diſcher Diener, Iacob, herbeigerufen würde : es ab , indem ich ihm zeigte , ftets gewohnt Ten ,

ich

lehnte

die Toleranz , woran ich

geflatte nicht irgend jemand unter

Brang über feine religiöſen Unſichten zu befragen : fos bald er aber ſelbſt es wolle , ſo möge Ubdelgader ihn über alles eraminirén.

Ich entfernte mich bald und ſie

brachten den Jacob dahin , fich fragen vorlegen zu laſa Pen ; ſein heiliger Eifer entbrannte aber ſchnell, denn er kam bald in heftiger Leidenſchaft zurůd. bitternden

und

Um ſolche ers

gefährliden Unterredungen zu verhin:

dern , gab ich nach ber dem Staufmann aus Shabamis zu verſtehen , daß wenn so etwas wieder vorfirle, in Bes zug auf meinen Diener, ich mich genöthigt fåhe, bei dem Paſcha von Tripoli zu klagen .

7. Februar.

Heute war ich ſehr krant.

8. Februar.

Der Gouverneur kehrte

mit dem

Heere nach dem Sanſan zurück; das Gerücht verbreitete fich, ſie waren in der Hauptſtadt des Feindes eingezos gen, in der Meinung, Duntungua habe ſich in die Wals dungen geflüchtet, fingen fie an zu ſchmauſen und zu

543 fchwelgen, als plóglich Duntungua úter ſie herfiel, funfs zehntauſend Mann niederhieb , und die Uebrigen in gros ßer Verwirrung nach Fanifoe zu fliehen zwang . Wieder nicht wohl .

9. Februar.

10. Februar.

Kano iſt die Hauptſtadt einer

Provinz deſſelben Namens , und eine der bedeutendſten Stådte des Königreiches Soudan , nach einer Beobach . tung liegt es 12 ° 0 ' 19" N. Br. und 9 ° 20' oftl. låna ge, nach Berechnung des Weges , wobei eine Mondsbes obachtung,

zu Koula in Bornu , zum Grunde gelegt

ward . Kano mag dreißig

bis

vierzigtauſend Einwohnet

haben , von denen die Hälfte aus Sclaven beſteht.

Dieß

iſt nur eine ungefähre Spaßung , obgleich ich alle Vors ficht dabei angewendet habe.

Die Fremden ſind dabei

nicht mit in Anſchlag gebracht, die, in den trodnen Mos naten , aus allen Gegenden Africa's in Menge bieber kom . men , von der Küſte am Mittelmeere , von den Monds . gebirgen , von Sennaar und achantie. Die Stadt iſt ſehr ungefund durch

einen großen

Moraft, der ſie faſt in zwei Sheile theilt, und durd viele kachen, die entſtanden , als man Lehm zu den Haus fern ausgrub .

Die Cloaken der Häuſer haben den 26

zug nach der Straße , Geftank berricht.

daher bisweilen ein

entſeglicher

Auf der Nordſeite der Stadt ſind zwei

merkwürdige Berge , jeder gegen zweihundert Fuß hoch, fie ftehen nicht weit von einander, faſt grade in der Richtung von Pfen nach Weſten .

Sie beſtehen aus

Thoneiſenſtein, mit Kiefeln und einer weichen Art Mers gel vermiſcht.

544 Diefstadt iſt ein unregelmäßiges Oval, gefähr funfzehn Miles im Uinfange , dreizig Fuß

hat uns

und iſt mit einer

hohen Lehmmauer umgeben ,

ein

trockner

Graven låuft innerhalb und außerhalb derſelben herum. Eie

bat

funfzehn

Thore ,

'eines

türzlich

ift

zuge:

macht. Die Thore ſind von Holz , mit Eiſenblech bes deckt , und werden regelmäßig bei Xuf-: und Untergang der Sonne geöffnet und

geschloſſen .

Eine

Terraſſe ins

wendig , mit zwei Wachthäuſern darüber ; vertheidigt jes den Eingang .

Nicht mehr als ein Viertel des Raumes

innerhalb der Mauern iſt mit Häuſern

befekt, der

rige Plan iſt zu Feldern und zu Gårten benugt.

åbs Der

große Moraft, der die Stadt faſt von Oſten nach Wea ften durchſchneidet, und duro den ein ichmaler , trodner Landſtrid, führt, auf welchem der Markt gebalten wird , iſt zur Regenzeit ganz überſchwemmt.

Das Waſſer in

der Stadt hålt man für ungeſund, daber verkaufen Weis ber in den Straßen beſtändig Waſſer aus den barten Quellen . Die Häuſer

ſind aus Lehm

benachs

gebaut , meiſtentheils

pieredig , nach Mauriſcher Art ; das Dach des Saals in der Mitte, tragen Stamme von Palmbáumen , dort ems pfängt man

Beſuchende

und

Fremde.

Die

Zimmer

des unteren Stodmerks haben Dhúren nach dieſem Saal, und ſie dienen gewöhnlich als Vorrathsfammern .

Eine

Treppe führt zu einer offenen Gallerie, die höher iſt als der

Saal ,

aus dieſen

kommt

man

in die Zimmer

des zweiten Stockweiks , die Licht durch

kleine Fenſter

erhalten . In einem Hofraume hinter dieſem Hauſe iſt ein Brunnen und andere Bequemlichkeiten . In der

645

Mayer , die das ganze, Haus umgiebt ,, find, auch einige runde Lehmhütten , mit

den Stengeln

des

Mais gea

wólbt, und mit langem Grafe bededt . , Dieſe ſind ger wöhnlich ſehr ſauber, und rein , und Bornu.

Die

Reſidenz des

größer als die in

Gouverneurs nimmt einen

großen Raum ein und ähnelt einem ummauerten Doffe: fie umfaßt ſogar eine Moſchee , und einige drei bis pier Stodmerte, hobe Thürme , Europäiſcher Art ,

mit Fenſteröffnungen

aber ohne Glas oder Gitter.

nach Man

muß durch zwei von dieſen Thürmen gehen, um zu den innern vom Gouverneur bewohnten Zimmern zu kommen.

Der Soug , oder Markt , iſt wohl mit allem verſes hen, was dieſes Bolt im Centralafrica zu den Bedürf. niſſen und Bequemlichkeiten des lebens rechnet . Er wird auf einem Streifen land gehalten , wie

ich ſchon

erwähnte, zwiſchen zwei Súmpfen , und da dieſer Ifths mu zur Regenzeit unter Waſſer ſteht , ſo kann man ihn nur in den trođnen Monaten gebrauchen , dann iſt der Markt febr beſucht, von Fremden und Einheimiſchen, und kein Markt in Africa ift ſo regelmäßig eingerichtet. Der Scheit des Soug permiethet die Buden für einen gewiſſen Preis den Monat, und dies Geld macht einen Sheil der Einfünfte des Gouverneurs aus. Einer bes ſtimmt auch den Preis aller Waaren, wofür er eine Kleia nigkeit bekommt, funfzig . Whydah oder Cauries, von jes dem Kauf der vier Dollars ,

oder achttauſend Couries

beträgt , „ nach dem ſtehenden Verhältniſſe zwiſchen Sil. bergeld und dieſer Currentmünze. Ein anderer Gebrauc iſt eben.fo feſtgeſegt und wird auch ausgeführt, der Ver: tåufer . giebt dem Käufer einen beſtimmten Theil des Denham

. Olappertoni

85

546 nd s bringe , wie ſie ſagen , oder, Preife zurück ; als fegen pfens er romm usdrüden a , als Glúds f wie wir uns wenig ch ehen wei Procent ab von dem Kauf: sau z g Dadur nig.

gelde: wird ein Rauf in einem gemietheten Haufe ges fchloſſen , To bekommt der Beſiger den Glúcspfennig. Ich will bier Bemerken , wie " paffend die Cauries zur moets et cheidemünzegemåhit bie nicht nachgemacht den können ,"unió die bei der Geſchidlichkeit der Beutë jedem Handel find Bei jedem 1 bei im Rechnen, ein bequemes Mittet

üin fchnell aus einander zu kommen. " Die verſchiedenen Waaren haben ihre beſtimmten, geſonderten Piage. Die Felnérn " Waaren werden in den Buben in

der Mitte

feitgeboten Vich und große Sachen findet man an den äußeren Eden des Marktes : H013, Heu , Bohnerfſtroh Aum Withfutter; Bohnen, Hirſe. Mais, Weizen u. T. W : ,

,

be , Samedle“an einer anderen ; irdene Gerbirre und Ito bigo an einet ' britten ; Vegetabilien und Früchte aller Urt, Yams , füße Bataten, Waffers und Moſchus melonen, limonien , Cardewnüſſe , Pflaumen , Mangos , Datteln ü . d. gl. an einer sierten , u . 1. w .

Uus Weizenmeht

bådt man breierlei Urten Brodt, eine Sorte wird mit Honig und geſchmolzener Butter beſtrichen. werden kleine Suchen

gemacht.

Rinder

Aus Reis und Schafe

foblachtet man tåglich, Cameelfleiſch kann man bisweilen Baben , es iſt aber häufig mager, da man Tameele meio ftentheils nur tootet , wenn fie 'Conft nicht mehr zu ges brauchen ſind. eß fett

Die Araber betrachten dies Fleiſch, wenn

iſt , als einen Leckerbiſſen .

find eben ro pfiffig als 'bel uns zu

Die Fleiſcher hier kände , fle machen

547

einige Xusſchnitte, dås Fett zu zeigen , blafen auf , ftes den auch wohl etwas Wolle an ein Ziegenviertel, damit man e$ für Hammelfleiſch dalte.

Wird ein fetter Doſe

zu Markt gebracht, um gefchladtet zu werden , ſo farbe mán ihon die Hörner roth , mit Henna , Trommelſdlá : ger begleitet ihn , die Gaſſenbuben verſammeln ſich, die Madridot von der Größe des Thieres und wie fett es feyz verbreitet fiche ſchnell , taufen . Den

und alle tennen berbei zu

Das Rothfarben der

Blåttern

der Henna ,

die

Hörner man

geſchieht

mit

zu einem Brei

ferquetſcht. Neben den Fleiſchbånten ſind unter Freiem Himmel, um ein Holzfeuer

stoch anfalten find bölzerne

Spieße aufgeſtellt, an denen abidechſelnb Stúdchen Fett und Freiſch angeftedt ſind, die fo gebraten werden. les

fiebt rein und behaglich

Bertbeilen

al ,

aus ; eine Frau Deforgt das

ffe hat eine Matte auf ihrem dooße auss

gebreitet, von dieſer reicht fie ihren

Giften , die umbers

kauern , das Verlangte." Waſſer mit gerſtoßenem Guſſub taufen fich die , welche dieß Getránt bezahlen ' tonnen, der höchſte Preis ift zwanzig

Gauries.

Die Hausbefts

fer effen in ihrer Wohnung : Srauen geben nie in dieſe Gartåchert , und

effen auch

zu Hauſe nicht mit ihren

Männern. Der mittlere Raum

des Marktes ift angefällt mit

Buben von Bambusrobe, dort werden die toftbaren 6as den feilgeboten, und Kleidungsſtúde, und andere kleine Sachen zum gewöhnlichen Gebrauch und zum Pus vers fertigt und ausgebeffert.

Banden von Muſitanten zies

hen auf und nieder, um Käufer nach beſonderer Buden einzuladen .

Man findet hier aufgelegt , grobes franzdo

35

548 fiſches Schreibpapier, das man aus der Berberet erhält, Scheeren und Meſſer, im Lande felbft verfertigt . Spießs glas und

Zinn , die auch im

Lande gegraben werden ;

unverarbeitete rothe Seide, die ſie zu Gürteln und Bing den

gebrauchen , auch weben ſie davon Streifen, in die

feinſten baumwollenen

Joben ; Armbånder von Kupfer ;

Glasperlen , Coralien und

Bernſtein ; Ringe von Bint

und einige Spielſachen von Silber, aber nie von Gold : Doben , Turkadies , Shawls zu Jurbanen ; grobes wols lenes Iud ; von allen Farben ; groben Galico ;, Maariſche Kleider ;

Stúde: Wegnptiſcher Leinemandi

geſtreift oder u. f. w.

mit

Gold

gewürfelt ; Schwerdtklingen aus Malta ,

Der Markt iſt jeden Tag gedrångt poll; von

Sonnenaufgang, bis

Sonnenuntergang, ſelbſt der Sabe

bath , der hier der Freitag iſt, nicht ausgenommen . Kaufleute kennen ſehr gut den

Die

Vortheil des Monopols ;

fie feben febr. daraufniemals den Markt zu überführen, und fault irgend etwas im Preiſe. fo wird es gemiß in einigen Tagen nicht zu haben feyn.

Man hat gute Uns

ordnungen für den Mackt , die man auch unpartheiiſchs befolgen läßt.

ftrenge und

Wird eine Lobe oder Turs

kadie hier gekauft, und uneröffnet nach Bornu obereta nem andern entfernten Plate

geſchidt, und man findet

dort, daß fie ſchlechter ift als ſie ſeyn ſollte, ſo wird fie fogleich zurüdgeſendet, slida oder Dylala , inwendig in

jedem

der Name deb, Mállers, Pakete flebt.

In fols

chem Fall muß der Dylala Den Berkaufer ausfindig mas chen, dety: nach den Gefeßen von Kano

gehalten iſt, ſos

gleich das dafúr: empfangene Geld zurů ( zuzahlen... 14. Die Sclaven werden in zwei langen Hütten feila

549 geboten, in einer die Weiber , in der andern die Måna ner, dort figen ſie in Reiben , forgfältig zur Ausſtellung geputt, bei ihnen der Eigner oder ein vertrauter Sclave. Sunge ünd alte, feite und magere , ſchöne und haßliche werden ohne Unterſchied verhandelt: in anderer Hinfidit aber unterſucht ſie der Käufer mit falt ; er

der größten Sorg

beſieht die Zähne , die Zunge , die Augen, die

Schentel, und läßt ſle -buften , um einen Bruch Deden .

zu ents

findet man ſpåter , ' daß fie Fehler haben oder so fann man innerhalb drei Tagen ſie

ungeſund find , zurüdſchicken ,

ja

fogár- ohne einen Grund anzugeben.

Sobald der Käufer fie in ſein Haus gebracht hat, zieht Set

ihnen

die Pukſachen aus, die dem

früheren Beſiger

wieder zugeſtellt werden. Sclaverei iſt hier to gewohn . lich , oder der Sinn der Sclaven iſt von

der Arti da

fie ſtets zufriedener ſchienen, als ihre Herren , die Weiber beſonders ſingen imñer mit der größten luftigkeit. Man wird Sclave durch die Geburt' oder ' als Kriegsgefanges Sner.

Die Felataho geben oft Sclaven frei , bei dem Tos

de ihres Herrn , oder bei manchen religioſen Feften. Der Freibrief muß von dem Kadi unterzeichnet ſeyn, und zwei Beugen find dabei nöthig , diejenigen welche nicht ſchreiben können, machen ein Kreuz, wie bei uns. Die männlichen Sclaven gebraucht man ' um Häuſer zu bauen , Eiſen zu ' bearbeiten , zum Weben , Kleider zu machen

und zum Handel;

Schuhe und die weiblichen

ſpinnen, baden und verkaufen Waſſer in den Straßen. Unter den mancherlei W81kerſchaften , die Rano beſuchen , find die Nyffueriam berühmteſten wegen ihres Fleißes ; ſobald ſie ankommen , kaufen ſie Baumwolle auf dem

550 Markte für ihre Weiber , fie zu ſpinnen , thun nicht, ſo bereiten fie Billam

zum

Meblbrei mit Tamarinden .

Die Sclaven

Verfauf,

ſie die eine Art

aus dieſem

Bolte ſind ſehr geſucht , da ſie immer gut den Handel verſtehen , und hat man ſie einmal, ſo vertauft man fie nie wieder über die Grange hinaus.

Ich kaufte für drei Spaniſche: Dollars, einen Eng. liſchen Schirm von grünen Baumwollenzeuge, ein Hans delbartikel, den ich hier gar hier nicht feiten iſt: ten

ihn ,

te.

Id

in

ihrer

nicht erwartete , der aber

meine Mauriſchen bildliden

Diener manns

Sprache,

die

Wols

erfuhr , bei'm Nachfragen , daß dieſe Schirme

von den Stuften des Mittelmeeres , úber Gbabamis , gęs bracht werden .

Eine große Rafila von Iuarids ,

die

nichts als

Salg geladen hatte , kam von Bilma : die Araber

rage

ten , fie beſtånde aus dreitauſend Sameelen , auf jeden Sall aber war fie ſehr groß.

11.

Februar.

Da

vom Sultan angekommen

ein

war ,

angeſehener Felatah und

mir jede

Bea

quemlichteit auf der Reiſe anbot, ſo ging ich zum Gous verneur, ibn nach ſeiner

Rúdtehr

zu

begrüßen , und

ibn wegen meiner Abreiſe nace Sadatoo zu befragen . Er empfing mich ſehr höflich , und indem er mich , wie einen alten Bekannten , bei meinem Reifenamen , 26, dallah, anredete, ſo verſicherte er, ich ſolle in ſechs Tas gen abreiſen.

551

12. februar .

Das

Wetter

wir hatten den ganzen Tag Feuer. unveränderliche

Gewohnheit ,

durch Feuer zu unterhalten, naſſen Iahreszeit ,

das

war talt und Es iſt

ganze

hier die

Jahr

hin .

in der trodnen und in der

obgleich ich

es im Ganzen feiness

wegs nöthig fand . 13. und 14. Februar.

Der ålteſte Sohn

des

ein dummer Burfde, er

Gouverneurs beſuchte mich ,

wagte es nicht, eine Baſſe Thee zu foften , die ich ihm anbot. ' Er Tagte mir

gerade zu ,

ich beräße die Kunſt

Menſchen in Ragen, Hunde, saßen und ' Affen zu vers wandeln.

30 ließ einen

den

Diener

den ich ihm vorgelegt hatte , und ſagte: weder ich node fonft einer vermag folch

Thee

trinten ,

„ dante Gott, ein Wunder' zu

thun , fonſt waren wir långft in Eſel verwandelt und trügen Såde."

Er ſtellte ſich als ob er die Leute in

der Stadt wegen ſolcher Erzáhlungen tabelte , und ſags te, fie waren auch überzeugt , ich fónnte , wenn

ich in

meinen Büchern låſe, eine Handvoll Erde in Gold ver, wandeln .

Dieſe Albernheit widerlegte ich leicht,

in.

dem ich ihn fragte , warum ich mich denn an Hadje Hat Salah wendete , um Geld zu ein folches Geheimniß beſaße.

erhalten , wenn ich

Er ward nun etwas bes

rubigt, und nippte von dem Jhee, aber mit Furcht und Zittern .

Später

aber nicht erhielt.

bat er

um

einen

Bleiſtift, den er

Auch ein Sobn des

Sultan Bello ,

Abdelgader genannt , kam zu mir : er tebrt morgen nado Sadatoo zurüd.

15. Februar.

Diefen

Morgen

beſtieg ich den

1

552

öftlichen Berg" (einen der zwei oben erwähnten ), um die Stadt zu überſehen , und entwarf beifolgenden Plan.

2

tricte

Ausser Mauer e Catereran agna Tick

Tích: krig

Dorf'dn - Blinder Guten Bengeesa Berg

9 KANO

Gürter

Sendi

Dorf

Markt

Gärten

Tverser

Siropf

Chu Derfor

Slali

Süllms Schluss

zi

Aus Porfidit ließ ich Hat

Salah's älteſten Sohn

mit mir gehen , damit die Leute 'nicht glauben ſollten , daß ich irgend einen

Bauber vornehmen wollte.

Auf

der öftlichen Seite des Berges zeigte mir mein Begleis ter ganz 'ernſthaft die Spur vom Fuße des

weiblichen

Cameels , auf welchem der Propbet gen Himmel ritt. In der That hatte die Stelle Lehnlich leit mit einem Cameelfuße , nur war fie großer zwei Steine ausgehauen zu ſeyn.

und

es fchienen dort

Ich fragte den juns

gen Mann , ob des Propheten Naga (weibliches Çameel)

553 nur Einen Fuß gehabt habe . Nein , fagte ec; es hatte ers * pier ! ' Wo find denn die andern drei ? 1 ein unwiderlegs wiederte er, das hat Gott gethan !

liches Argument, ' womit ſie alle Streitigkeiten über * ligióſe Gegenſtande beendigen .“

Er regte hinzu :

res

,, Ulle

Glåubigen im Sudan haben keinen Zweifel an der Wahr. Der Berg beſtand , wie ich beit dieſer Geſchichte." — fab, aus Schichten von Thoneiſenſtein , und einem Gons glomerat , das auf einer Schicht von weichem , grauen Thon ruhte, worin dem Anſchein nach Reſte von Pflan : !! zen porlamen .

16. Februar.

Dieſen Morgen ganz frúh ' kamen

zwei Mašsi dubu, oder Taſchenſpieler, zu meiner Woh nung ,

Sie ließen zwei Schlangen

aus einem "Korbe,

und einer der Leute fing an eine Trommel zu rühren. Sogleich richteten ſich die Schlangen empor und bes gannen éiné Art Tanz .

Nachher machte der

Mann

verſchiedene Kunſtſtůđe mit ihnen , wand ſie um ſeinen Hals , fteďte fie' in ſeinen Buſen , oder warf ſie unter die Leute. bielt ,

Indem er feinen Finger gegen ihren Mund

erhoben

ſie ſich ſogleich ,

als

ob ſie zuſpringen

wolten ; ' wenn er ſie aber auf's Leußerſte erbittert hat: te, brauchte er ſie nur anzuſpuden , ganz ruhig

zurúd.

To zogen ſie ſich

Ich maß die eine ,' ſie war ſechs

Fuß, drei Bód lang, der Kopf war breit, flach und ftumpf, auf dem Naden hatten ſie eine Urt von Håus fünf zou lang, die ſie im Zorn Der Núden und Bauds waren fcmus

ten , zwei Zolt breit, aufſchwellten . big weiß ,

die Seiten

bleifarb .

Zwiſchen den Hauten

554

waren fünf rothe Streifen , an Größe nach záhne waren

um die

Fehle berum , ( die Die Gifts

unten allmålig , abnahmen .

ausgebrochen ;

um

aber

auf jeden Fall

geſichert zu reyn, hatte der Mann, der mit ihnen zu thun batte, den rechten Arm did mit Juch ummunden .

Ihr

oder eine Kub

Biß fog tddtlich ſeyn , und ein Pferd , ſterben in einer halben Stunde.

Da ich viel von den Borern in Hauſſa gehört hatte, ſo war ich neugierig ſie zu ſehen , und ichidte daber eis nen meiner Leute , in der vorhergehenden Nacht, um 2000 Whydahs für ein Torches Schauſpiel zu bieten. det kämpfer immer gewiß iſt,

Job des einen

Da der

fo verbot ich jeden Kampf im

Ernſt,

denn

es würde

eine Schmach für mich und mein land geweſen seyn, und Leute fich bloß zum Vergnús

ſo etwas zu dulden , gen morden zu laſſen .

von zwei Trommeln begleitet ,

Schaar Fleiſcher.

ſie

erſchienen die

und

der ganzen

Ein Kreis war bald gebildet , indem

der Ceremonienmeiſter damit

eine halbe Stunde

Weggange der Massi dubu ,

nade dem Borer ,

Dungefähr

Staub auf die Zuſchauer warf,

weiter zurüdgingen.

Die Trommelſlåger

traten in den Kreis und fingen an tüchtig zu trommeln. Einer der Borer folgte, ganz nakt, nur hatte er ein fed um die Mitte des Leibet. als ob

Er nahm eine Stellung an,

er ſich einem Gegner widerſebe,, brachte reine

Muskeln in Thätigleit, wie es ſchien , auf daß jede Sebne in voller Kraft zum nahen Kampfe fey : dann kam er bißs weilen an die Seite des Kreiſeb, zeigte den Umſtebenden ſeinen rechten Arm und ſagte: „ id bin eine Hyåne, ich bin ein fome!

Ich

bin im Stande , alle die fiety

555 widrigen zu tódten. -

Die Zuldquer, denen er fich

-darſtellte, legten ihre Hände auf ſeine Schulter und wies terholten : „ Gottes Segen ſen mit dir ! du biſt eine Hys åne ! cu biſt ein fówe! "

Er überließ dann den Kreis

einem anderen , der es eben ſo machte.

Die redte Danb

und der ridote Urm der Rechter wurden nun mit ſchmalem Jude von inländiſcher Fabril umwunden, zuerſt umband man ten Mittelfinger, dann, nachdem die Fauft gebaut war, ſo daß der Daumen zwiſchen dem Vorders und Mita telfinger lag, widelte man das Tuch vielfach um die Fauſt, das Gelent und den Vorderarm . Nachdem ohngefähr zwanzig es gemacht hatten , wie oben gerbildert iſt, brachte man ſie paarweiſe in den Streis. Zraf es ſich, daß es Freunde waren ,

ro legten ſie zwei Mal die linke Bruft

an einander und riefen : ,, Wir find Lówen ! Wir ſind Freunde!" Einer nerließ dann den Kreis und ein andes rer ward hingeführt.

Erlannten ſich die beiden nicht

als Freunde, ſo begann augenblicklid der Kampf.

Zus

erſt ſtanden beide Fechter in einiger Entfernung , wende ten mit der linken, offenen Hand die Schläge ab ,

und

fchlugen, ſobald ſich eine Gelegenheit zeigte, mit der rech. ten.

Gewöhnlich zielten ſie nach dem Magen und der

Stelle unter den Rippen.

fasten ſie einander, ſo hielt

der Eine den Kopf des andern unter dem Urm , fchlug ibn mit der Fauſt,

und ſtieß mit den Knieen zwiſchen die

Schenkel des Gegners.

In dieſer Stellung, wenn fie

den Kopf ihres Feindes . so gefaßt haben , ſollen ſie bis: weiten verſuchen , ihm ein Auge auszudrúden . Wenn ſie ſich losbrechen, ſo verfeblen fie nie einen tüchtigen Stoß mit der Ferſe unter der Rippen zu verlegen , oder biß .

556 weilen unter dem Tintén Shre. bringend.

Dieſe Stöße ſind oft toy

Die Kämpfenden wurden mehrere Mal; auf

meinen Befehl , getrennt , 'da fie zu hilig wurben . wie man von dieſem chen

So

Schauſpiele hörte, ' ließen die Máds

ihre Eimer an den Brunnen ftehen, die marktleute

festen eiligſt Gefecht zu

ihre Körbe nieber,

ſehen .

vo

alles

Der ganze Raum

lief 'herbei ,

das

vor meintém Hauſe

Nachdem Techs Paar gefochten hata

ten; bezahlte ich ihnen ," zu ihrer großen Freude, die ver . heißene Belohnung, und einander.

die Menge ging tubig aus :

21. Hat Salah und Benderachmani ; ein anderer Fezs zaniſcher Kaufmann, waren bei ' H. Hornemann gewefen, als er ftarb .

Sie 'reiften mit ihm von Mourguč nach

Nyffe, 'woer am Durdfall ſtarb, nachdem 'er ſechs Tage krant

geweſen ." Er gab fich für einen Engliſchen Kaufa

mann aus , der Mahomebaner ' fey , und hatte hier zwei fchöne Pferde verkauft.

Auf meine Bitte ichidte Bendes

rachmani einen Eilboten nach Nyffe, um einen Verſuch ju machen ; H. Hornemann's Papiere zu erhalten , wofür ich ihm hundert Dollars verſprach : nach meiner Rúdkunft von Sadatoo aber , war der Bote zurúdgekommen , mit der Nachricht, daß

Suſſuf Felatah , ein gelehrter Mann des

' Landes, in ſeinem eigenen Hauſe, mit allen Papieren Hors nemann's , durch den Negerpdbel verbrannt fey, weil dieſer " fich einbildete, er ſtehe'im Verkehr mit böſen Geiſtern . 2de Dattelbåume, deren eine große Zahl iſt, eben fo die

Feigen : und Pappambåume

Stellen und

u. ' f. W. ,

alé

oben

die Felder mit Weizen , 'Zwiebeln u . dgl .

die an den Sumpf ſtoßen , gehören dem Gouverneur.

Die

557 Dattelbäume tragen zwei Mal Früchte, vor und nach der Regenzeit , die von der Mitte Mai’s bis , an's Ende deb, Auguſt oguert. Die Baumwolle, wenn ſie von dem Strauch einge: fammelt iſt, wird von der, førgſamen Hausfrau ,,, pder eis, ner fleißigen . Sclavin

bereitet.

Sie legt eine Duans

titåt auf einen Stein oder ein Bret, wälzt, zwei eiſerne, ohngefähr ſondert

einen Fuß

lange Ståbe

auf dieſe Art

Sie wird pann aufgelockert, und

darüber

den Saamen

von

herr , und der ...Molle.

mit einem ; Inſtrument von Knochen darauf , an einer Spindel , geſponnen .

Die Frauen , haben die Wolle dabei

in

einem

Korbe,

dieſer enthált zugleich einen kleinen Taſd enſpiegel , den fie wenigſtens alle fünf. Minuten , herausnehmen , Tracht zu ordnen oder ihre Reize zu bewundern . Garn wird verkauft

oder gewebt.

ihre Das

Die gewóbnlichen

Zeuge hier find, wie ich ſchon früher bemerkte, nur drei bib

vier Bol breit.

Der Webeſtuhl

ſie baben, Tritte wie bei uns, Kette iſt an einem

iſt ſehr einfach,

aber keinen Baum : die

Stein befeſtigt,

der,,;mie es nöthig

iſt, herbeigezogen wird ; das Schiffchen -erſetzt die Hand. Wenn ſie : fleißig ſind ,:ofolen , ſie zwanzig bis Klafter in einem Tage meben können . len

Låndern , deß Inneren Africa's

dreißig.

Kapo iſt in al

durch

ſeine - Fårbes

reien berühmte; die man auch in großer, Menge findet. Der Indigo wird hier auf eine andere Weiſe bereitet, als ir Indien und in America ,

Sobald die pflanze reif:ift,

ſchneidet man die friſchen, grünen Spißen ab, ung thut fie in einen hölzernen Kaſten , der anderthalb Fuß breit und eis nen Fuß tief iſt, man ftoßt ſie darin und läßt..ſie, pann

558 gåhren . " Wenn es trođen geworden , fo fiebt dieſer In. digó aus wie Erbe , mit verwelftem Graſe Dermiſcht, und behålt die Geſtalt des Staftens , man bindet brei oder vier ſolcher Maffen mit Maisftengeln zuſammen und bringt 'fie ſo auf den Markt zum Berkauf.

Zum

Fårben hat man einen großen trdenen Topf i ohngefähr neun fuß tief , ben iſt.

drei Fuß weit, der in die Erde gegras Der Indigo wird'hineingeworfen, mit der Miche

on ddem em was bei'm vorhergehenden Farben übriggeblies vvon

bent.

Man nimmt

nämlich jedes Mal den BodenTabs

heraus , knetet ihn

guiammen , trodnet und verbrennt

ihn .

Zum Färben nimmt man nur taltes Waffer ? Die Sachen , die gefärbt werden fouten , bleiben drei bis bier

Sage in dem Topf

und werden oft mit einer Stange

umgerührt ; außerdem ringt aus , läft ſie die

man ſie jeden Übend gut

Nacht über trodnen und bededt ſo

lange den Fårbetopf mit einer Strohmatte.

Wenn die

Toben; Tirtadiéd u . P. 10 gefärbt ſind, raidt man fie zum Glätter , der legt fie gwiſchen Matten , die auf eis nem großen bölzernen Kloz ruben , die in

jeder

ſchlagen die

Hand einen

und zwei Männer,

hölzernen Hammer haben ,

Zeuge, indem ſie von Zeit zu Zeit die Mats

ten mit etwas Waſſer beſprengen , glänzend find.

bis ſie volkommen

Der Blod worauf man die Soben

ſchlägt, iſt ein Stúd von einem großen Baumftamm , wenn dieß bis an's Stadtthor geſchafft ift , fo bolt der Befiger breibis vier Trommelſchláger,

fobald wie die

fich hören laſſen , verſäumt das Bolt nicht fich zu vers ſammeln , und der Blod wird ohne Entgeld in die Berts ftatt gerollt.

Eine gute Lobe gang duntelblau zu färben ,

559 toftet 3000 Kauries ,

oder anderthalb

glátten zahlt man 700 Kauries.

Dollars ," Pie zu

Eine Sobe toftet ges

wöhnlich 5000 Stauries, eine Turkadie 2000 bis 3000. Die Frauen hier zu lande, ſo wie in Bornu , fårben ihr Haar blau , eben ſo ihre Hände , Füße , Beine und Augenbrauen .

Sie

nehmen ' dazu

am

liebſten eine

Farbe, Shunee genannt, die fie auf folgende Weiſe vers fertigen . Man zerſchneidet eine alte Tobe in Streifen und fårbt fié zum zweiten Mal. Es wird dann eine Grube in die Erde gemacht, túdtig begoſſen, und dann legt man die alte Tobe hiuein mit Schaafkdünger, bes gießt fie und wirft die Grube wieder zu. Im Winter unterhält man das in der bei der Grube, und dieſe bleibt zehn Tage uneroffnet, im Sommer iſt kein Feuer nöthig, und nado fieben oder acht Tagen macht man die Grube auf , die Studé det Zobé ſind dann lo můrbe , daß ſie nur eben zuſammens hången,

man nimmt ſie beraus und trodnet fie in der

Sonne.

Dieſe Farbe verkauft man für vierhuntert Raus

ries die Gubga , oder Klafter , und nach dieſem Langens maaße wird das Zeug gewöhnlich felbft genannt.

Eine

Frau vermiſcht etwas von dieſer Farbe mit Waſſer in einer Müſchelſchale, Hand , die

und mit einer Feder in der einen

mit eineri Spiegel in der anderen , bemüht ſide

Schwarze ihre Reize mehr hervorzuheben.

und Beine ſehen aus, wenn ſie gemalt find,

Urme

als hätte

man dunkelblaue Stiefeln und Handſchuhe an. Sie beſigen

einige Geſchidlichkeit lederne Gefäße

žu berfertigen, und geben ihnen ihre Geſtalt åber Fors men von Ihon, wozu ſie die rogeu þåute vorher túď.

560

in

Waſſer

einweichen.

Man

gebraucht dieſe Schule

feln , um Fett, geſchmolzene. Butter Honig, und Wache darin zu haben .

Sie kengen auch die Kunſt zu gårben, wozu ſie den milchigen Saft einer Pflanze benugen, die im Urabiſchen Brumbugh, in der Sprache der Bornuer siyo heißt. Es iſt ein perennirendes Gewächs und erreicht, an trodenen ,sang digen Stellen, eine Höhe von fünf,bis sechs Fuß, und der Stamm hat ohngefähr einen soll im Durchmeſſer. Die

Blåtter ſindbreit und dick, die Blume iſt klein, und hat ohngefähr die Geſtalt einer Nelle. Die Frucht iſt grün, großer als & eine Rübe :

ſie batinwendig ein weißet , feis

denartiges Gewebe,der parin liegende Saamen iſt wie der von Melonen , und er wird reif kurz vor der Regenzeit, während welcher die Pflanze abſtirbt.

Um den Saft zu

erhalten, den man in einem Horn , oder Kürbis fammelt, macht man Einſchnitte in den Stamm. Man gießt ihn auf die innere Seite der Haut, die gegårbt werden ſoll, und legt ſie in irgend ein

Gefäß : wenn nach einem oder

zwei Jagen ein widerlicher Geruch ſich verbreitet, fo ges hen die

Haare ſehr leicht ab .

Nachher nimmt man die

Bobnen oder den Saamen einer Mimofenart, die im Ara, biſchen

Guruð heißt: dieſe zerſtößt man in einem bólzer

nen Mörſer, ſie geben ein ſchwarzes Pulver, dieß thut man in warmes Waſſer und fedt tie Haut einen Tag hinein ,, drůdt ſie oft und ringt ſie aus , Feuchtigkeit einziehe.

Nachher breitet

damit ſie die

man

ſie in der

Sonne aus, oder hångt ſie in den Wind, und wenn das Fel balb trođen iſt, reibt man es ftark mit den Händen, damit es weich und biegſam

zum

Gebrauch werde.

561 roth zu fårben, beſtreichen ſie es mit einer Miſchung, die aus Erona und den außeren Blåttern des rothen India fden Korns beſteht, die man vorher pulveriſirt und mit Waſſer vermiſcht. Die Neger hier ſind ſehr artig und voll von Complis menten ,

beſonders gegen åttere.

Sie grüßen einer den

anderen , indem ſie die Hand auf die Bruſt legen , fich vers beugen und fragen : „ Kona lafia ? Ki ka kykee. da rana ?"

Fo fo

Wie befinden ſie ſich ? Ich hoffe fie find wohl.

Wie haben ſie heute die Hiße ertragen ? Die unverheiratheten Mädchen , Sclavinnen ſo gut als Frauen ,

und eben ſo die jungen

unverheiratheten

Männer, tragen eine lange Schürze, blau und weiß gea würfelt, mit einer zadigen Berebung von rothem wolle . nen Tuch .

Sie wird mit zwei breiten, auf gleiche Weiſe

verzierten Båndern zugebunden, die hinten weit herunter: hången.

Dieß iſt dem Sudan eigenthümlich, und iſt das

Einzige, worin ſich die Kleidung dort von der in Bornu unterſcheidet.

Männer und Frauen fårben ſich Zähne und lippen mit den Blumen pflanze.

des Goorjeebaums und

der Sabatos

Den erſteren fab ich nur ein oder zwei Mal, die

lettere wird täglich zu Markt gebracht, in großen Kidrben , und zierlich geordnet.

Die beiden Blumen geben den zába

nen und Lippen, wenn man ſie damit reibt, eine blutro: the Farbe, die für fehr ſchön gehalten wird .

Derhåltniß:

måßig iſt dieß Verfahren ſelten in Bornu . Gourunúſſe zu kauen , wovon ich vorher ſchon ſprach, oder Schnupftabaf mit Irona vermiſcht, iſt ſehr gewöhns lich .

In Hauſia tauen

Denham u. ólapparton.

nicht bloß die Männer Jabat 36

562 mas in Bornu der Fall iſt, wo die Frauen es nicht thun dürfen . Daß jemand Tabak nach unſerer Art Fahnupft, gezoch ſchieht ſehr ſelten .

Neger und Mauren rauchen

Zabal, 90

aber Frauen nicht. Die Wundárzte ſind hier, wie ſonſt auch in Europa, zugleich Barbiere, und ſind ſehr geſchidt im Raſiren . Blindheit iſt hier häufig.

Innerhalb der Stadto

mauern iſt ein, abgeſonderter Bezirk, oder ein Dorf für die Blinden , ſie erhalten

etwas von dem Gouverneur,

bets

teln aber auch in den Straßen und auf dem Marfte. Ihre kleine Stadt iſt ſehr ſauber, die Cojees find hübſch gebaut.

Die Sclaven aufgenommen ,

darf keiner , der

nicht blind iſt, hier wohnen , ſelten wird ein Ginäugiger dort aufgenommen.

Ich hórte

es gebe

eine ähnliche

anſtalt für die Lahmen, ich habe ſie aber nicht geſehen . Wenn

eine Braut zuerſt

Bräutigams geführt

wird ,

nach

begleiten

dem Hauſe ihres ſie

eine Menge

Freunde und Sclapen , die Geſchenke tragen ,

geſchmols

zenes . Fett, Honig , Turkadies , Toben , als ihre Mitgift. Sie klagt auf dem ganzen Wege : Wey kina ! wey kina !" wey Io ! ,,Uch ! mein Kopf ! mein Kopf ! ach ! webe mir ! Drob dieſer Klagen hat der Mann gewöhnlich ſie ſchon eis : nige Zeit vor der Hochzeit gekannt. 218 Vorbereitung zu der Ceremonie das Fatab zu leſen , bleiben Bräutigam und Braut einige Tage eingeſchloſſen, und drei Tage nach einana der werden ihnen Hände und Füße mit Henna gefårbt. Die Braut beſucht den Erwählten und legt ihm eigenhandig die Henna auf.

Jeder wird in ſeinem Hauſe begraben , ohne Denta mal : die gemeinen Beute bleiben auch in dem Hauſe wo

563

giner, beerdigt iſt , die vornehmen Leichnam wird

gewaſchen ,

verlaffem

e8.

Der

das erſte Capitel des Kos

Tans wird bei demſelben geleſen , und noch an demſelben Tage begråbt man ihn.

Die

Sclaven werden

todten

vor das Thor geſchleppt und dort den Geiern und wila den Thieren preisgegeben . In Kano giebt man ſich nicht einmal die Múbe den Beichnam vor die Stadt zu ſchaffen, man wirft ihn in den Sumpf oder die nächſte Pache. 22. Februar.

Heute Morgen um

ging ich zu dem Gouverneur.

ſieben Uhr

Er ſagte mir , der Sul:

tan habe einen eigenen Boten geſchidt,

mit dem aus.

drůdlichen Befehl , mich nach der Hauptſtadt zu bringen, und mir auf der Reiſe alles was ich ſchaffen .

nöthig

hátte zu

Er bat mich , ihm zu fagen , was ich verlangte.

Ich verſicherte, der König von England ,

mein Herr,

habe mich reichlich mit Adem verſehen , ich wäre aber dem

Sultan für ſein Anerbieten dankbar verpflichtet,

und båte bloß um die Gunſt, daß mir einer ſeiner Uns terthanen zum Führer gegeben werde. Er rief ſogleich einen hübſchen Felatah und fragte mich, ob er mir ges fiele.

Ich nahm ihn mit Dank an und beurlaubte mich .

Nachber erhielt ich eine Einladung den Gouverneur von Hadyja zu beſuchen , der von Sadatoo zurůdkam und im Hauſe des Manbey wohnte. Ich ging zu ihm, er war ein Schwarzer, ungefähr funfzig Jahr alt, und faß unter ſeinen Leuten , am oberen Ende des Zimmers, das gewöhnlich etwas erhöhet iſt , und hier zu fande der Plage des Hausherrn

oder vornehmer

Gáfte ift.

Er

kannte meinen Reiſenamen ſehr gut , denn ſogleich wie

36 *

564 ich hineintrat, fagte er lachend : „ Wie geht's Euch, Ub , dullab ? Wollt ihr auf eurem Rückwege mich in Hadnja aufſuchen ? 3d antwortete, „ wenn Gott es wil ! mit åchter Ernſthaftigkeit eines Moslems.. ein Chrift, Abdullah ?" denn reben ?!' Euch ?" Krankheiten ."

-

,, Das

,, Es iſt ein Er

, Ia !"

,, Was wollt ihr

Land. " fchones

Ihr peyd

,, Wie gefällt

es

Band , bat aber viele

lachte und fragte

dann : „ Würdet

ihr Chriſten uns erlauben , daß wir zu euch kamen und euer fand ſaben

,, Gewiß."

zwingen : Chriſten zu werden ?

Würdet ihr uns Durchaus nicht!

Wir kümmern uns nicht darum , welcher Religion einer zugethan ift ." - „ Wie ? ſagte er: ,,betet ihr denn auch ?" — „ Bisweilen ; unſere Religion gebietet uns immer zu bes ten ; aber wir beten im Geheim , nicht öffentlich, den Sonns tag ausgenommen ." lich, was ein Chriſt ſer ? Gouverneur.

Einer feiner Leute fragte plóga ,, Ein Kafir , " perfekte der

,, Ko ift euer Diener, der Sude ?", fragte

er dann, vihr müßt mir ihn zeigen ."

,, Verzeiht, das

mag er nicht, und ich laſſe meine Leute nie beläſtigen, wegen ihrer religioſen Anſichten .

,, Gut , Abdallah,

du biſt ein verſtändiger Mann, und mußt mich in Hadyja beſuchen ." -

Ich entfernte mich alsdann , die Araber ers

záhlten mir fpåter, er rey ein wahrer Bilder, und, morde bisweilen einen Kaufmann, um ſeine Sachen zu erhalten . Der Nachmittag ging ich zu Hadje Hat Salah, und perabredete mit ihm, daß er mein Ugent reyn folle , um mir das Geld zu verſchaffen, das Hadje Ali Boo - Khaa loom mir ſchuldig war, und Wechſel anzunehmen .

Auf

den Fall meines Todes ſente ich feſt, daß er meinen jüdia

565

ſchen Diener, pieren hier

Jacob, der mit meinen Büchern und Pas

bleiben ſollte, dann mit denſelben zum Scheit

von Bornu ſchiden möchte, und von dort zu dem Enga liſchen Conſul in Tripoli .

Den Jacob ließ ich zurúd ,

theils ſeiner Reizbarkeit wegen , was ihn zu Streitigleis ten und

Plaudereien seranlaßte ,

Sachen Ucht zu geben .

theils um auf meine

Ich traf dieſe Anſtalten auf Hat

Salab's ausdrüdliche Tufforderung, der mir die Gefabs ren der Reife fchilderte.

Nach der von Dr. Dudney in

jeber großen Stadt wo wir uns etwas aufhielten befolg. ten Sitte, ließ ich zwei Ochſen ſchlachten und ſchenkte fie Armen .

ben

* 1

!

1

2

Dritter

&

b. Ich n i t t.

Reiſe von Kano nach Sadatoo, und Aufenthalt daſelbft.

23. Februar. meine Bekannten

Mit Tagesanbruch tamen

unter

alle .

den Arabiſchen Kaufleuten zu

mir, mir eine glüdliche Reife zu wünſchen .

Hadje Hat

Ealah und Hadje Ben Hamed begleiteten mich vier Mis les.

Ehe ſie von mir gingen , úberfiel mich aufs Neue

das Sieber, und ich regte

mich unter einem

Baum bin,

den Mohamed Solie ( dieß war der Name meines Fühs rers) zu erwarten.

Da meine beiden Sameele offenbar zu ſchwer beladen waren , und mein Diener Abraham wegen Krankheit nicht gehen konnte , lo bat ich

Hat

Salah mir ein Cameel zu kaufen und es mir nachzus ſchiden. Um ein Uhr, den Nachmittag , tam Mohamed Jols lie , mit zwei beladenen Cameelen Handpferbe ,

und einem ſchönen

von der Zucht der Juarids ,

das als wo:

chentliches Geſchenk oder Tribut dem Sultan von Kas no geſchidt ward.

Er hatte auch ein bůbſches Felataba

Mádchen bei fich , die ihn auf der Reiſe als gute Freuna din begleitete, fie faß nach Mannerart auf einem leicha

567 ten Dromebar , nach der Landes ſitte.

Da mein Fiiber

nad gelaſſen hatte , braden wir auf , und erreichten, bei Sonnenuntergang , das Dorf Yaromba, wo mir ein Haus und

meinen Dienern

ein

anderes

angewiefen

ward,

und Lebensmittel und Futter bekamen wir in Ueberfluß. Das Land hatte Wehnlichkeit mit dem auf der anderen Seite von Karo, war aber nicht ſo gut angebaut.

24. Februar. -

Wir durchreiſ'ten

ein

waldiges

Land , und tamen durch die Berten von mehreren auss getrockneten Flüſſen , die alle nach Often

gingen .

Den

Nachmittag zogen wir bei der ummauerten Stadt Toffa vorbei , von dort an ward das Land immer waldiger. Berfforte Dörfer trafen wir , verbeert hatte. ven.

die der Rebel Duntungua

Die Einwohner verkaufte

er als Scla .

Kurz nach Mittag bieten wir bei der Stadt Roma

oder Soup ,

wo wir die Einwohner ſehr artig fanden,

und Wohnungen und Lebensmittel erhielten . Hier traf mich das Cameel , welches Hat Salab mir durch einen Mann aus Kano , Nouzama mit Namen , id behielt ihn auch als Diener bei mir. 25. Februar . -

nadfchidte, I sad,

Das land rebr waldig, der Weg

ging im Zidjad , ihn durdſchnitten Bånke von weißem Quarg, in der Richtung von Norden nach Súden , bis, weilen Schluchten und trodene Flußbetten .

Wir ſaben

ziemlich viele Felatahdorfer, zahlreiche Heerden von Horn, vieh, und Schaafe und Ziegen .

Das Rindvieb iſt ſchon,

weiß oder weißgrau , und die Hörner find nicht unver bältnißmåßig groß, worin es ſich bon dem in Bornu unterſcheidet , es hat einen Budel auf den Schultern Der Slier ift wild und , wie in England ,

König

der

568

Heerde : in Bornu hingegen iſt er zahmer und fchwaa cher als die Kuh .

Der Schäfer geht mit ſeinem Stabe

vor der Heerde, und führt ſie zu friſchem Futter, er ruft nur leiſe und langfam ,, Hot ! Hot !" Die Schaafe folgen ihm graſend.

Ich erhielt eine Fülle von Milch , friſch

von der Kuh aber bekam ich ſie nur ,

als man

hörte,

ich rey ein Fremder, der zum Sultan reiſ'te, da ſie auch bier es

für unheilbringend halten , wenn man Milch

trinkt oder verkauft , ehe fie ſauer iſt. Wir machten Halt bei der Stadt Gadania oder Ka . dania, die mit einer Mauer und einem trođnen Graben umgeben iſt.

Der

Gouverneur war abweſend , auf ei.

nem Zuge gegen Duntungua , der in

der Nachbarſchaft

entregliche Berwúſtungen angerichtet hatte.

Ich erhielt

ein treffliches Haus, eben ro El Wordee und ein Scherif Namens Haſſan ,

aus Houn ,

im

Tripolitaniſchen , der

fich an uns angeſchloſſen hatte , und zum Sultan zu betteln ging .

Dies iſt etwas febr Gewöhnliches bei den

Scherif's, die oft ein kleines Bermögen zuſammenbrina gen, indem ſie alle Gouverneure und nur erreichen können , heimſuchen . aber ein großer Schalt und wikig.

Sultane , die ſie

Haſſan

war blind ,

Er unterhielt uns

oft unterwegs mit Geſchichten aus ſeiner früheren Zeit, als er noch ſehen

konnte . -

Ich

batte beute wieder

einen Anfall von Fieber, und konnte keine drei Schritte ohne Unterſtügung

26. Februar.

geben .

Heute mußte ich liegen bleiben ,

weil El Mordee's und des Scherif's Hafian Sameele . verſchwunden waren : wir wußten nicht, ob ſie geſtohlen waren, oder ſich verirrt hatten in der Nacht.

Id bes

569 nugte dieſe Gelegenheit und nahm eine gute Doſis Cas lomel , und gab meinem Diener auch eine. 27. Februar.

Die Cameele fehlten nod immer :

wåre dieß auch nicht der Fall geweſen , ich håtte doch nicht aufbrechen können , da ich mich ſehr ſchwach fúbite. Den Abend bot El Wordee einen Juarid zwei Dollars, wenn er die Sameele zurúgbråchte, und ic fúgte noch zwei Dollars hingy . Kadania hat nur eine geringe Anzahl Bewohner, die andern ſind, wie in allen andern eroberten Stadten , von den Felatab's perfauft. gen zerſtreut.

Der tägliche

Die Häufer lies

Martt wird reichlich , von

den Leuten aus der Nachbarſchaft ,

derforgt.

den umher iſt ein feſter, 'rother hon .

Der Bos

Die Bäume ſind

hier höher als in Bornu ; und die Felder, worauf Mais , Guſſub, Baumwolle und

Indigo fteht , ſind gut mit

Záunen umſchloſſen , und frei von Unkraut . 28. Februar. lornen Sameelen.

Wir börten nichts von den vers Ich beſchloß weiter zu reifen ,

und

ließ EI Wordee's und des Scherif's Sachen auf meine Gas meele laden , der erſtere blieb zurúd, um auf den Tuarid zu warten.

Das land war voll Holzung, hin und wies

der fan man ein Stúd angebaut.

Der Boden beſtand

aus rothem und weißem Jhon , mit Kies vermiſcht, und von Banten von Shiefer durchzogen .

Wir kümen durch

die Betten mehrerer Flüſſe, die in der Regenzeit Waſſer haben , die Ufer

waren felſig , und init majeftatiſchen

Båumen bebedt.

In den kleinen Ihålern und Winkeln

waren von Zeit zu Zeit Zwiebeln und Sabat angepflanzt, die Einwohner graben , um dieſe Unlagen zu begießen , Löcher in dem Flußbette, und ziehen das Kaſſer mit eis

1

570 nem Eimer i, der an einer langen beraus.

Stange befeſtigt iſt,

Um Mittag bielten wir an , bei der ummauers

ten Stadt Faniroce,

oder weißes Waſſer, die Mauern ums

ſchließen einen großen Raum , aber die Znbl der Hauſer iſt klein .

Man wies mir eines der beſten an, meine Leute

batten aber viel zu thun, es bewohnbar zu machen . Bald nachher fam Et Wordee, aber ohne Cameele.

Den Abend

beſuchte mich der Gouverneur , ein gutmüthiger, Mann ; als er fah , daß ich nicht wohl war , ging er fort und brachte etwas feines Trona , und rieth mir, jeden Abend davon zu nehmen ." 218 ich ihn über den Kauf der Flüſſe befragte, deren trođenes Bette ich angetroffen hatte,

ſagte

er, daß alle zwiſchen hier und Kano gegen Pften liefen , morgen aber würde ich den erſten treffen , der gegen We: ften ſtrömte , und die Provinzen Rano und Kaſhna von einander trennte. —

Den Abend um acht Uhr brachte der

quarid die verlornen Gameele. 29. Februar. -

Der Gouverneur und einige reis

ner Freunde begleiteten mich eine

kurze Strede.

Land war waldig ,i der Beg fich ſchlängelnd. Uhr bes

Bormittags

Das

Um eilf

kamen wir über den Fluß, ber

Rano und Faſhna trennt,

das

Sett war

zwanzig Fuß breit und ganz troden . ten wir bei der Stadt Duncamee.

hier über

Um Mittag hiele Der fluß bei der

Stadt fübrt e denſelben Namen , nachdem er bei Zirmie, der Hauptſtadt von Zamfra, vorbeigeſtrómt, wendet er ſich nórdlich und durch fließtdie Provinz Goobeer ; dann wies agr gegen Weſten ſeinen

Lauf nehmend, beſpült er die

Stadt Sadatoo, und riach vier Sagen fou er dann fich mit dem Quarra bei Kubby vereinen .

571 fechs Uhr Des . Morgens verlies

, Um

1.- Márg.

Ben wir Duncamee, und zogen durch ein waldiges Land ;; um

Mittag tamen wir bei einer ummauerten

Stadt

dann trafen wir Granitberge,

vorbei, Geoja genannt ,

die in nordöſtlicher Richtung hinzogen .

Um

drei

Uhr

Nachmittags machten wir Halt bei der Stadt Ratah, deren lage merkwürdig

iſt.

großen

Sie iſt zwiſchen

Graníthlóden gebaut , die wie Thúrme aus der Erde hervorſteigen ,

und auf der nördlichen Seite

ger Sout: find ,

ihr einzia,

einige Häuſer find oben auf den Fels

fen , wie Vogelbauer , angebracht.

Die Südſeite iſt mit

einer Mauer umgeben , die gegen zwanzig Fuß

hoch,

Die Zahl der Einwohner iſt

aber ich ledit erhalten ift.

bedeutend und nirgends ſah ich größere und wohlbeleiba tere Beiber . : .. 2 . März. :

Mir riften durch ein

dónes , gut

angebautegir lanb . daß durch Felfreiben und Haufen ſchattiger.cBäume:" romantiſch : ward.

einzelne In den

Dörferntip Bie wir trafen , wohnten meiſtentheils Fela . tah's, die , als ſie bórren , daß ich zu dem Sultan gina ge , mich mit friſcher : Mild , beſchenkten.

Um Mittag

hielten wir bei der Stadt Berſhee ,, die zwiſchen großen Granitbiódens liegt , ten , den ich

es

in Hauffa

iſt der erſte Drt mit Vorſtáda fab, der Unterſchied war nicht

bedeutenb , da die Mauern ſehr derfallen waren .

Der

Souberneur von Ongooroo war hier, auf der Reiſe von Sackatoo, nadh feiner Provinz; 'durch die Sorgfalt meis . ne 6 Súhrers , Mohammed Jolie , erhielt ich doch das befte Haus in der Stadt, ' und Lebensmittel in Menge für mich und meine Leute.

572

3. März . -

Das Wetter bell und ſchon : wir rits

ten heute burch kleine Thåter, die ſchöne Haine waren , und zwiſchen Reihen von Gianitfélfen den Anblick noch

lagen ,

und um

erfreulicher zu machen , .fo fprudelte

manche Quelle aus den Felfen und junge Frauen war opfen . Ich ܽ‫ ܗ‬bat mehrere

ren beſchäftigt Waſſer zu

Mal um einen Kürbis mit Waſſer, damit ich Gelegens heit båtté ,

mit ihnen

zu ſprechen : fie fieten auf ein

Sénie, und indem ſie die fichónften ", perlengleichen Båhne und die feurigſten , ſchwarzen Hugen zeigten , reichten fie mit es auf's Pferd, und Thienen ſehr erfreut, 'wenn ich ihnen für ihre Artigkeit bankte : eine fagte der anderen : -Horteſt du wie der weiße Mann mir dankte ... " Nacha: dem wir durch dieſe Idone Gegend geritten waren , med ſelten Hügel und Ihåler , und wir mußten in drei Stuns. den nicht weniger als vier Mal durch das , trodne Bett deſſelben Fluſſes .

Das Land ward dann waldiger und

ſchlechter angebaut: der Boden beſtand, an den meiſten Stellen , aus ftrengem , rothen oder blauen Dhon . gab zahlreiche Heerden

von Rindvieh.

Um zwei

Uhr :

Nachmittags machten wir. Halt bei dem Dorfe Kagaria, das oben an einem von

ſanft abhängigen 1 Hügel ulag , und

Felatahs bewohnt ward. Hier fand

ich

zum era

ften Mat, einige Schwierigkeiten eine Wohnung zu era ; halten . · Der Hauptling des Dorfes , ein alter Felatah, von ehrwürdigem Anſehen , fagte meinem Führer , daß wenn ſie nach Kano kámen , der Gouverneur ſtolz auf fie herábrábe , und wenn er je zu ihnen kommen ſollte, fo würden ſie ihn nicht aufnehmen . Dann , indem er fich zu mir wendete , fuhr er

fort :

Ihr peyd ein

Fremder ,

1

573 aus einem fernen Bande; ihr unb eure Diener folt ein Haus baben, aber keiner der anderen .

Ich ward dem

gemäß zu einem ſebe fchönen Hauſe geführt, nahm aber meine Reiſegefährten mit mir ; gur gehörigen Zeit ers hielt id , auch, wie gewöhnlich, lebensmittel. : 4. März.

Des Morgens fechs Uhr verließen

wir Kagaria , aber nicht obne dem

alten - Felatah eine

Turkadie zu fchenken , worauf er ſtolz war.

Unſer Weg

lief durch ein ſchönes Land, das ſehr gut angebaut war. Um neun Uhr tamen wir

durd mehrere Dörfer , die

romantiſch zwiſchen Hügelreihen von Granit lagen. Bei der Fruchtbarkeit und Schönheit des Landes glaubt man in einem wohlunterhaltenen Parł in England zu ſeyn ,

der von

ward .

üppig wachſenden

Bäumen

beſchattet

Wir tamen dann in einen Bald , wo der Weg

ſowierig und gefährlido ward.

'Unſer Führer bedeutete

hier den Dienern ernſtlich , ſich nicht von der Saravane zu entfernen, da in dieſer Gegend Räuber auflauerten , die jeden ermordeten , der zu alt für den Sclavenmartt wåre .

Der Boden beſtand aus Shon ' und Kies : in den

Hohlungen rab ich oft Felfen von Granit und Glimmers ſchiefer.

Die Bäume in den höhern

niedrig und verkrüppelt , Mangoes .

ich

Gegenden waren

bemerkte darunter wilde

Wir hielten bei dem Felatahdorfe Bobaginn ,

wo das Land wieder offen iſt ... Die Leute waren artig und ſchafften mir freundlich ein Haus und Lebensmittel. 5. Märg .

Das Land, war ſehr gut angebaut.

Der Weg war voll von Fußgängern und beladenen Scha ſen, die nach dem Markt zu Zirmie wollten, dieſe Stadt ließen wir etwas gegen Súden liegen, um Mittag, und

574

das land warb waldiger. . Um zwei

Uhr Nachmittags

kamen wir in eine Schlucht in einer niedrigen Hügela reibe, dieß war das trodne Bett des fluffes über den wir zu Duncamee gekommen waren , hier verbindet ſich das Bett eines Baches damit , von Súden ber. Das Land erhebt fich , nach jeder Seite, in Hügeln , und da unſer Weg in einiger Entfernung gegen Weſten liefo ro hatten wir einen ſchönen Blid das rothe ſandige Bette entlang , was einen auffallenden

Contraſt mit den grúa

nen Sügeln an jeder Seite bildete.

Die Ufer waren

mit Zwiebeln , Melonen , Baumwolle, Indigo bepflanzti und mit etwas Weizen , ſie zu wäſſern waren zwei Fuß tiefe

licher gegraben ,

aus

denen

man mit

Eimern

dopfte, überall in dem Flußbette fand man , in dieſer Liefe, Waſſer in Menge.

Auf dem oftlichen Ufer liegt

die Stadt Kutri, dem Unfchein nach groß und volfreich , in der Umgegend waren

mehrere Farbeanſtalten.

Um

vier Uhr den Nachmittag kamen wir durch das Bett eia nes anderen kleinen Fluſſes ,

der von Südweſten here

tam, er fådt in den vorbererwähnten Fluß , anderthalb Miles von der Stadt Quari oder Quoli , bie an reis nem nördlichen Ufer liegt. ben.

Wir hielten an bei derſels

Ich machte dem Gouverneur meine Aufwartung ,

der ein alter Felatah war : nach den gewöhnlichen Bes grüßungen, fragte er theilnehmend nach dem Dr. Duda nen , und war ſehr betrübt, als er hörte , daß er geftors ben rey .

Er

klagte ,

daß

er ſehr an rheumatiſchen

Schmerzen leide ; er habe, verſicherte er , faſt alle Leute feines Landes überlebt , da er zweiundſiebenzig alt ſiy .

Jahre

Wir blieben bei ihm , bis Häuſer für uns in

575 Stand gefekt waren , und er erzählte, ber Fluß der ofte warts ftróme (der vorher als die Gränze zwiſchen Sano und Kaſhna erwähnt ward ) nehme , nach feiner Bereia nigung mit einigen anderen Flüſſen, den Namen Quara tama an. 6. und 7. Mårz. – Das Wetter hell und warm. Dieſen Morgen kaufte ich für einen Zurladie , der über zwei Dollars werth war , ein Staaf , und gab dem El Borbee, dem Scherif und meinen Leuten ein Feft. Ses gen hundert Tuarids tamen mich zu ſehen , da ſie ges bört batten , ich hatte Ghraat geſehen und wäre mit ib. ren Landsleuten belannt.

Die Frauen und Kinder in

der Stadt gutten allenthalben neugierig nach mir, durch die Matten ihrer Wohnungen , obgleich einige Tuarid faſt eben ſo weiß waren als ich .

Die Tuarids hier has

ben eine herrliche Art von Pferden , voll Feuer, doch fte . ben ſie nicht ſo hoch im

Wertbe als die Berberiſchen

aus Tripoli. Den Abend fchidte ich einen Courier ab, mit einem Briefe an den Sultan Bello , da mir von dem Gouverneur in Kano gerathen war ,

hier zu bleia

ben, bis eine Wache von Sadatoo geſchidt wäre ,

mich

durch Goober und Zamfara zu begleiten , die gewiſſers maaßen im Lufftande waren. obachtung, daß Quarro 18 ° 7'

Ich fand durch eine Bea 14 " N. Br. liege.

Unglüdlicherweiſe hielt man mich oder Lehrer, und

ich

für einen Sighi,

ward den ganzen Tag über ges

quált, Gebete zu ſchreiben .

Meine Diener verfielen auf

ein Mittel, mich von dieſer Zudringlichkeit

zu befreien,

fie ſagten den Leuten , daß, wenn ich etwas ſchreibe, ſie den lohn bekommen müßten, den die Diener anderer Figo

576 his erhielten.

Heute beſtand meine Wafdfrau durdaus

barauf, mit einem Bauberſpruche bezahlt zu werden, der die Leute nöthigen ſollte, irbene Waaren bei ihr zu taus fen , und ich war

nicht im Stande ſie zu überreden

Geld zu nehmen , oder ſie zu überzeugen , daß fie etwas verlangte

was

die Kräfte eines Menſchen

überſtiege.

In der: Küble des Nachmittags , beſuchten

mich drei

Frauen des Gouverneurs, die, nachdem ſie meine Haut forgfältig unterſucht hatten, mitleidig bemerkten , es reg Sammerſchade, daß ich nicht schwarz ren , denn ich ſåhe ſonſt erträglich aus.

Ich fragte die cine, ein luftiges,

funfzehnjähriges Mädchen , ob ſie mich zum Manne has ben wollte, wenn ich námlich die Einwilligung des Gous verneurs, ihres Herren ,

erhalten könnte.

ſogleich zu winfeln und

als ich in

Sie begann

fie drang , mir die

Urſache anzugeben , erklärte fie offen , fietwiſſe nicht, was fie mit

meinen weißen Beinen

anfangen

rolle.

Ich

ſchenkte jeder eine Sonupftabatsdoſe , und dem zůchtis gen Mädchen noch eine Schnur

weißer Perlen .

Die

drei hatten zu Begleitern eine alte Frau und zwei tleine Sclavinnen , ſie waren febr luftig , aber ich fürchte ihre Fröhlichkeit mag bald verſchwunden ſeyn , in dem feſten Verfoluß ihres alten Kerkermeiſters. 8. und 9. Márj. 91º.

Heute

beſuchten

Thermometer , im Schatten , mich

mehrere Frauen , die

viele Klugheit zeigten , indem ſie mich unterſuchten .

Eine

derſelben , aus Zirmie, der Hauptſtadt von Samfra, machte Schwierigkeit mich zu verlaſſen .

10. März

ES regnete in der Nacht.

Zwei

Boten kamen von Sadatoo, fie gingen berum und ver .

577

fündigten den Befehl, daß alle Felatahs nach der Haupts ftadt kommen ſollten , da der Sultan einen Kriegszug beabſichtige, wobin , das wußten ſie nicht.

Ich und

meine Diener bekamen wieder einen Unfall von Fieber, wie zu Kota . wir

zwei

oder

Stadt blieben .

Dieß war faſt immer der Fall, wenn drei Tage nach einander in

derſelben

Bergebens verſuchte ich , was in meiner

Madt ſtand , meinen Führer dabinzubringen , die Bededung zu warten, aufzubrechen :

ohne auf

aber El Wors

dee und der Scerif, die feigherzigſten Spurten die ich je getroffen, riethen ihm ab. Mich ergonte fehr ein Geſpräch zwiſchen dem blins den Scherif und ſeinem Diener , das ich unbemerkt mit anhörte, úber mich ſelbſt und meine beabſichtigte Reiſe. „ Der Abdullah," ſagte der Diener, vift ein ſchlechter Kerl, er bat nicht mehr Verſtand als ein Eſel, und wird uns alle zum Teufel führen , wenn dente, Meiſter,

wir ibn begleiten : ich

ihr werdet nicht

ſo ein Narr

feyn. "

Sa !" rief der Scherif, .es war ein ſchwarzer Tag, als ich mich zu dieſem Kafir geſellte, aber gehe ich nicht mit ihm, ſo triege ich nie den Sultan

zu ſehen , und

Lehre ich nach Kano ohne ein Geſchenk zurúd , ſo lachen mich die Leute aus , wegen der vergeblichen Mühe! " „ Warum ſprecht ihr denn nicht mit ihm ,“ ſagte der Dies ner, " über die Gefahren des Weges ? .

,, Gott berdam ,

me ſeinen Vater !" entgegnete der Scherif, das iſt ſchon geſchehen , aber dieſe Unglaubigen ſind nicht

flug !"

Id rief ihm nun zu : ,,Schönen Dank, Herr Scherif !" ,,Móge Gott euch regnen !" antwortete er ; o ! Rais Ab dullah

ibr reyd ein waderer Mann , ich gebe mit euch,

Denham u. Clapperton.

37

578 Wohin ihr nur wollt: ich ſcherzte nur mit Blefem

de!

Das merkte ich gleich anfangs ,

Huna

Herr Scherif :

es liegt nichts daran ; kommt aber die Bededung nicht morgen ; ſo fage ich euch, daß ich ohne weitere Zögerung nach Kärchna abrtiſe." Ungit zu fenen, dem

Ich Págte dieß

ſein jebiger Aufenthalt ſo gut ge

fier, wegen der vielen frommen von den Lippen eines achten ten fuchten

den Sdjerif in

Frauen ,

die Erbauung

Nachkomméh

des Prophé:

außerdem " daß ſolche Beſuche ihren Rindern

auch wohl die Ehre brachten von ſo heiligent Geſchlechte abzuſtammen !

11. März. jett.

Die Kinderblattern - herrſchen

hier

Man behandelt die Kranken auf folgende Weiſe:

wenn das Uebel fich zeigt , ' To beſtreicht man den gan. zen 'Leib mit Honig , und der Kranke Tebt ſich auf den Fußboden , der vorher mit warmen

Sande beſchüttet

wiró , ' tino éto felbft wird ebenfalls damit beſtreut :: Bés findet " fich

der

Patient übel , fo fåßt

Morgen in kaltem Waſſer baden

man ihn jeden

beſtreicht ihn nachher

wieber mit Honig und er nimmt ſeinen warmen Sande wieder ein .

Dieß

plas auf dem

iſt die einzige Art

der Behandlung : täglich aber ſtirbt eine große Zahl an diefer ekelhaften Krankheit, bie iegt ſchon

Techs Monate

Verheerungen anrichtet. Meine Sachen waren zur Abreiſe nach Kaſchna gés padt, zum großen Schreden El Borbee's, dés " Scherif's und aller meiner Leute, die mich inſtändigft baten , einen Tag noch zu bleiben .

nur

Eine Schaar, zu Pferde

und zu Fuß, kam in der verfloſſenen Nacht von Zirmie. És 'war das Gefolge eines Felatahhäuptlings, der eine

579 junge Frau aus dem Hauſe ihres Baters , wohin file fich geflüchtet hatte, zurüđbrachte.

Die ſchöne Flüchtige

ritt ein herrliches Pferd, ſie war umgeben von vielen Begs leiterinnen zu Fuß. Id ward heute Morgen bei ihr ein geführt,

ſie vereinte artig ihre Bitten mit denen ihres

Mannes , daß ich meine Reiſe noch einen Tag aufſchieben móchte, dann konnten wir, wie ſie frenndlich vorſchlugen, zuſammen reifen.

Es war unmöglich eine ſolche Einlas

dung abzuſchlagen und ich ftellte mich , Artigkeit nachgåbe, batte aufzubrecen .

als ob id aus

obgleich ich keinesweges die Abſicht Die Dame war klein ,

aber gut

gebildet, von einer bellen Kupferfarbe, und ihr Betragen war , mas ſonſt bei ſchönen Frauen eben nicht der Fall zu feyn pflegt, milde und ohne Unmaßung.

Ihr Mann,

den ſie verlaſſen hatte, war einer der ſchönſten Männer, und ſtand in dem Kufe, daß er einer der waderften reis ner Nation fey.

Ein budligter Burſde, oder

Bizires

im Dienſte des Gadado,

des Bello , dem ,

Sadatoo , die Hand , feßlich verwundet war ,

auf

ſeiner Reiſe von

durch die Leute in Goober , ents pflegte jeden Abend zu meinen

Leuten :zu kommen , um ordentlich verbunden zu werden. Geſtern Abend erzählte er mir, er habe früher an einem Kriegsjuge, unter Abderachman , einem Felatahhauptlins 94, Tbeilgenommen .

Sie brachen auf von der Stadt

Labojee in Nyffe, gingen über den Quarra, zogen piers zehn Tage an den Ufern des Fluſſes , bis ſie nur noch vier Lage pom Meere entfernt waren , wo , nach ſeis nem

Wusdrud , der Fluß ,eins war und pas. Meer;" 37

!

580 too aber der fluß eigentlich in’s Meer fiel ; ;konnte er " mir nicht fagen . 12. März. - Das Wetter beiter und warm. Der Felatabhäuptling lam heute zu mir , und erbot fich artig , felbft mich nach Sadatoo zu führen , 'wenn meine Be deckung nicht - bald káme. Die Stadt Duarra ift mit einer, ungefähr zwanzig Fuß hoben lehminauer uma geben, und imag 5,000 bis 6,000 Einwohner haben, die is felatah . Sie liegt in einem Thale, bon meiſten find niedrigen Hügeln umgeben , - der Fluß Quarrama ſtrömt etwas füdlich von der Stadt , und zwei oder drei Mis Yes weiter , vereint ' er fich mit dem vorhererwähnten Fluß, ber bei Kutri ift.

Während der trodnen

Zeit bringt

eine Anzahl Zuariks Salz hieher, von Bilma, fie wobs nen dann in Hütten vor der Stadt .

13. an ,

DRårz.

Nach halb ſechs trat ich meine Reiſe

mit dem Felatahhäuptlinge .

El Mordee und der

Scherif waren ſichtlich in großer Angſt, da ſie nicht übers Végten , daß unſere Geſellſchaft jeti ſtark genug res, jes dem Angriff Widerſtand zu leiſten . durch ein ebenes

Unſer Weg führte

land, ohne Holz,

Indigo, Baumwolle und Getreide.

durch Felder mit

Um neun Uhr wurs

den wir angenehm überraſcht, da wir die erwartete Bes deđung " trafen ; Reutern ,

ſie

beſtand aus

hundert und funfzig

mit Trommeln und Trompeten . ' Ihr Anfüha

rer , mit ſeinen Begleitern , kam im vollen Gallop auf mich zu, hieß mich willkommen ! in Namen ſrines Hera ren , des Sultans , der, wie er ſagte, erfreut rey zu hoa ren , daß ich ihm ſo nahe wäre, und ihn abgeſandt hátte, mich 'nach der Hauptſtadt zu führen .

Niemand freute

581

fich mehr als , Gi Wordee und der Scherif, bie mich den ganzen Morgen verwünſcht hatten .

Während der Zeit

daß wir mit der Bededung hielten ,

ging . eine Unzahl

Borer bei uns vorbei, fie wollten nach Quarra ; um die dortigen herauszufodern . gen Binden für

Die Leute ſahen gut aus, trus

die Hände über

die Schultern

und

Irommelſchlåger und eine Schaar' Weiber waren bei ih nen .

Sie erboten ſich ihre Kunſt zu zeigen ,

ich verbat

es und wir gingen nach dem Dorfe Burderawa, wo der Befehlshaber der Bededung, mich exſuchte, einen Tag: zu bleiben, da, ſeine Leute und die Pferde durch den Marſch vom Sadatoo befte Haus , im nur vermochte.

rehr, ermüdet waren. Dorfe , uno belam

Ich erhielt das

alles

was der Drt

El Wordee, der Scherif und meine Leute

batten eß ebenfalls gut. -

Gegen Nordoſten iſt eine

Neihe niedriger Hügel.: 14. Mårt.

Um fechs Uhr verließen wir Burberawa

und durch ein dicht mit Wald bedectes Bano kamen wirzu dem Fluffe Fulche, der an manchen Stellen ausgetro ¢ net war . Das Bett war , an der Stelle wo wir durchgingen , nur dreißig

bis vierzig Yards breit .

Wir machten am an.

deren Ufer Halt und ließen die Cameele grafen . . Die Diener füllten unſere Waſſerſchläuche. Eine halbe Iogea " reife weiter gegen Norden fågt dieſer Fluß in den Zirs: mee. Einige Leute waren ſehr beſchäftigt in den ſtehen gebliebenen Lachen in dem Flußbette .zu fiſchen , ihre Ges húlfen , auf einer Stange , die am Ende auf Kürbiſſen rubte; ſchwimmend, ſchlugen das Waſſer mit Speeren , um die Fiſche in die Neße zu jagen.

Ich bewirthete den

Unführer der Escorte und ſeine Freunde mit Shee, wos,

{

582 bon fie viel und mit Ueberfreibung von den Leuten die in Kano getoefen waren , gebört hätten . Um zwei Uhr Nachmittags verließen wir die Ufer - des Flußes Fulche, und zogen ſo ſchnell als nur die Cáo meele geben wollten .

Vorher frieß eine ungeheure Zahl

Leute zu uns , die théils Laſten auf dem Kopfe trugen , theils beladene Éfel und Ochſen hatten . Meilen

Zwei bis drei

ging der Weg burch offenes land , dann la

men wir in einen siden Wald, der Weg ſchlängelte fidan und der Scherif und andere,

die auf Sameelen ritten,

batten viel von den über hångenden Bweigen auszuſtehen . Ohren , Efel und Cameele, Männer,

Frauen und Kinder,

alle bemühten fich die erſten zu ſeyn, alte riefen::,Mehe dem Ungtüalichen der zurücbleibt , er findet ein "fed måbs liches Ende durch die Gooberiten ! " Håtte nicht meine Bedeckung mich geſchüßt, ich wäre in großer Gefahr ges wefen niedergeworfen und zu Tode getreten zu werden ,

7 durch die Dichren , die oft mit großer ſchmalen Wege, bei mir vorbeieilten .

Buch , auf

dem

Die Reuter ritten

aber mir zur Seite , um mich zu ſchůben.

Wir waren

nun an der Gränze der Provinzen Goober und Zamfra , und ein prabe der für die Landpiraten , wie die Uraber die Räuber nennen , bequemer i åre , làßt fich nicht dens ken . Bis Sonnenuntergang blieben wir im Dicken Walde ,

der Weg war mit langem Grafe bede & t ,

ſchien in der Regenzeit unter Waſſer zu ſtehen .

und

Dann

ward 'der Boden mehr fandig , die Bäume fahen vers trüppelt aus , und das Land war offener. Die Steine 1 beſtanden aus Thoneiſenſtein , den man an einigen Stels Hen in großen Maffen

fand.

Man ſab viele Spuren

583 yon Elephanten und anderen wilden Thieren. großen

Bei der

Sorgfalt, die meine Bededung für mich hatte,

war ich oft in

Gefahr vom

Staube zu erſtiden, wenn

wir über trodnen Thonboden ritten , gaben mich Reutet , von Zeit

zu

denn immer

uma

Zeit ſprengte eine

Schaar eiligſt vorbei, die Gegend zu unterſuchen , hielt dann , ſprach Gebete; ließ mich vorbei und ſtreifte darauf wieder umber:

Um Tage ward , alle zehn Minuten eine

Trommel gerührt, bei der Nachhut, als es dunkel. war, alle zwei oder drei Minuten , und die Zrompeten bei der Vorhut antworteten immer. Nach Balb zwei Uhr des. Morgens hielten wir , bei dem

See Gondamee ,

unſere Pferde und Laſtthiere zu

. trånken , laffen ,

und

den

Fußgängern

und Sclaven Zeit zu

ibre; Kürbiſſe und Schläuche zu füllen .

Dieſe

Stelle gilt für die gefährlich ſte auf

dem ganzen Wege,

da

von Kalawama ift.

fier aur eine Lagereiſe nördlich

der Hauptſtadt , der Provinz Goober, im Lufftande war. Das

Land

die eine Zeitlang

gewährte hier denſelben

Unblic , wie

vorher. t . Uma bier Uhr bes Morgens tamen wir zu eis ner, großen Bloße

im Walde, fühlte

wo wir wieder

Stunde anhielten .

Ich

Raſt gang erfriſcht.

Das Band weſtlich von

eine

inich durch dieſe kurze dem See

Gondamee erhebt ſich in Bergen , die gegen Nord - Nords Dl ſtreichen , mit loſen Steinen und Ihon auf der Obers fläche.

Wir

zogen ' immer

mit der

größtmöglichſten

Eile, aber bald wurden die Leute matt , des

Felatabchefs ,

über · Müdigkeit .

und die Frau

die nicht weit vor mir ritt, Um Mittag

hielten

wir an

klagte einer

584 Schlucht,

wo Löwen ſich aufhalten follen und too man

fonft Waſſer findet, dieß Jahr war alles ausgetrodnet. Spuren

von

bon lowen .

Elephanten

ſah man überall ,

aber teine

Wir hielten hier eine halbe Stunde, dann

brachen wir wieder auf ,

durch ein Land mit niedrigen

Hügeln ,

die aus rothem Thon und loſen Steinen bes

ftanden ,

Hinábweg für die beladenen Cas gefährlich war. Um acht Uhr

meele

ſo daß der ſchwierig , und

Abends ruhten

wir bei

alle ganz erſóöpft. fu ,

den

Ich

chlief aber ein ,

ehe

Brunnen

von

Kamoon,

beſtellte

mir etwas Kouskous Als ich um es fertig war.

Mitternacht

aufwachte , fand ich

ner

und nie in meinem Leben habe ich etwas

Seite

Mobild medenderes

das Gericht an meis

gegeſſen .

5. 16. März.

mit

Tagesanbruch

bemerkte ich,

daß unſere Cameele fich zerſtreut hatten , und ich konnte mit

den

Hütern

durch die ſchnelle

nicht zúrnen ,

da

ich

Reife fo angegriffen fühlte. - Meine

Knödel waren geſchwollen und entzündet . ich

felbft mich

Hier fand

wieder die Bedeckung außerſt gefällig'; alle Reuter

wurden den Tameelen nachgeſchickt und ſie brachten ſie um

acht Uhr zurúd.

Sch gab dem Mann der Tie fand)

einen Spaniſchen Dollar ,

und

der Befehlshaber, ſo

wie jeder von den beiden Officieren nach

ihm , erhielt

von mir einen Kaftan von baumwollenem Zeuge ,

ein

Meſſer, einen Spiegel, eine Schnupftabaksdoſe, ein Ras firmeffer und einiges Gewürz . Ich verlies

nun die. Brunnen von Kamoon ,

bes

gleitet von meiner Escorte und meinem zablreichen Ges folge,

unter dem Lármen von

Trommeln

und Troms

585 peten.

Man

erzeigte mir

dieſe Ehre

ner des Königs von England " , des

Scheit’s

ner

Seits

Dies

wie ich in dem Briefe

von Bornou genannt warb. -: Um meia Eindrud

den

zu erhöhen ,

goldbefekte lieutnantsuniform Strümpfe ,

als „ dem

30g ich meine

an , weiße Hoſen , ſeidene

und , um den Pue vouſtandig zu machen ,

trug ich Türkiſche Pantoffeln und einen Turban. · Oba gleich meine Schentet mir ſehr wehe thaten , angeftrengten Marſch , zu

ſcheinen ,

um

nach dem

fo' zwang ich mich doch , beitet

mit gehöriger Wurde die Ehrenbezei:

gungen, womit ſie mich überhauften , anzunehmen .'

Bei Kamoon iſt das Land búgetig , fchien aber viel Getreide zu liefern . Der Boden iſt rother Ihon , mit Sand vermiſcht ,

die Steine faber aus ,

mit Eiſenroft bebedt waren . ſchönen Quellen , an

als wenn ſie

Wir tamen

bei einigen

der forågen Seite der

Dügel,

vorbei:

die Hügel find meiſtentheils niedrig und laua

fen

nordöſtlicher Richtung.

in

denſelben ' wurden

Die

Ihåler

breiter ,*: je náher wir

zwiſchen

an Sadatoo

tamen, und dieſe Hauptſtadt faben wir endlich von der Spige des zweiten Hügels ; nachdem wir Kamoon: joera . Taffen hatten.

Hier

+

traf uns ein Bote des Sultang,

mich willkommen zu heißen , und ung: zu : fagen , reint 7 Herr fen in einer benachbarten Stadt , auf der Rüd. kehr von einem

Ghrazzie oder Feldzuge,

aber er babe

die Abſicht, noch den Abend nach Sadatoo zu kommen. Schaaren von Leuten ſtrömten zum Stroh,

Indigo ,

Zwiebeln u . f." w.

Markt, mit Holz, * Um Mittag ers

reichten wir Sadatoo, wo eine große Menge Leute vers ſammelt war, mich zu ſehen , und ich zog in die Stadt

586 bewillkommnet Bon Ulten

herzlich

Hauſe

dem

ward nach wo: Zimmer

und Sungen .

Ich

(Viziers ) geführt,

des Gadado

für mich und meine Leute , in Bereitſchaft

gefest waren .

Nachdem mir Milch in Menge gebracht auszuruben .

war, licß man mich allein , um

Der Ga .

dadd, ein altlicher Mann , Gimnpu Bona Bima genannt, kam um

Mitternacht an , und, beſuchte mich ſogleich .

Ormar

außerft artigx wollte

durchaus . keinen

aber

Thee mit mir trinken ; mich : fer ein Fremder in ihrem lande, erklärte er ,

ihri Brodt gea

und babe noch nicht

ber Sultanwolle mich den Mor:

@r ſagte ,

geſſen ..

und verſicherte mehrere Mal , er werde mich

gen fehen

ſehr freundlichstempfangen :

ſehr gut: Aras

GX fprach

bifchm unde er verſicherte er habe es bloß aus dem Koran gelernt.

:

pr

17. Märzi:

tan

mid bolen ,

Nach dem fein

Frühſtück ließ der Suls

Palaft warn nicht weit entfernt

Vor demſelben iſt ein großer , vierediger plan , zu wel, chem mehrere Straßen führen . Wir singen durch drei Gozees ,

obreo Wachthaufer ,

hne irgend

angebalten

24

werden , und kamen gleich zu Bello , bem ufweiten: Sul; tan der Felatabs . zwei

Pfeitern

Er faß auf einem

Teppich zwiſchen

die das Dach eines mit Strob gedeckter

Haufes bieiten: , : Wände und Pfeiler waren weiß angeſtrichen ,

im Maasiſchen

Geſchmac ,

blau und und an

and war ein Feuerſchirm gemalt , worauf der binteren rob genug ein Blumentopf.sgezeichnet war. 1 Ein Arms ftuhl

mit einer eiſernen Kampe darauf, ſtand an jeder

Seite des Schirmes

Der Sultan bieß mich mehrere

Mal willommen , und fragte,

ob

ich durch

die Reife

587 von Burberawa ihm ,

hierber nicht

ermüdet fey ?

Ich ſagte

es rey der angreifendſte Theil der ganzen Reiſe

zwiſchen Tripoli und Sadaten ,

und

dankte

ibm fúr

die Wache, deren Betragen ich nicht verfehlte , nach Vera dienſt zu loben . er legte mir viele Fragen vor über Europa und unſere

religioſen

Partheier .

Er

kannte . dia

Namen

verſchiedener alten Secten , und fragte, ob wir Neftoria . ner . ober Socinianer waren . genheit zu ziehen ,

Um mich aus der Perles

worin er mich) rente , antwortete ich

nur, wir würden Proteſtaaten genannt . teftanten ?" ;, verlegte er ſogleich.

Ich verſuchte; ſo gut

es gehen wollte, ihm zu erklären , britthalbhundert Jahren ,

„ Was ſind Pro :

daß ,

da wir , por

gegen den Überglauben ,

die

Libernbeiten und Mißbrauche, die damals im Sd;wange geweſen , proteſtirt båtten , ſo hatten wir nun , ſeit jener Zeit ,

nur das befolgt ,

Herrn Jeſus " ,

geſchrieben . ftande, ftanten .

was in

dem

wie ſie das Neue

Buche unſere

Teſtament nennen ,

und daher káme der Name: Prote:

Er legte mir

noch andere theologiſche Fragen

por, bis ich endlich genóthigt war zu erklären ,

ich rey

in den religidſen Spigfindigkeiten nicht genug

bewana

dert , um ſolche Knoten zu lófenii ro etwas überließe ich Leuten ,

die gelehrter waren

als ich .

Er befahl. Dann

einige Bücher zu bringen , die dem Major Denham ges hörten ,

und ſprach

fehr

bitter

über den

perftorbenen

Boo Khaloom , der einen räuberiſchen Einfall in feine Befigungen

gemacht

håtte ;

und fügte hinzu :

„ Ich

bin überzeugt, uder Paſcha von Tripoli hat nie die 46 . ſicht gehabt ,

mich mit einer Hand zu ſchlagen ,

indeß

588 mir ein Geſchentanbietet : Weniga

er mit der anderen

ſonderbare Art unter Freunden ſo zu

ſtens iſt es eine

,, Uber was hatte euer Freund da zu thun !!

handeln ."

Id verficherte, Major Denham habe

fragte er proglich .

als einen Uusflug in dieß land mas

nichts

gewollt,

chen .

U18 die Bücher kamen , waren es - der Nautical

Almanack ,

zwei Reviews, Lord Bacon's Essays , und alles ſtellte mir der Suls

Major Denham's Tagebuch

Ehe ich mich

tan zu , auf eine ſehr freundliche Weiſe.

beurlauben konnte , mußte ich den Inhalt eines jeden Bus ches angeben , und mußte daraus vorlefen , damit er bóre wie unſere Sprache klånger

und

er fand

ſie wohllau .

tend . Der Sultan

iſt ein Mann

vier und vierzig Jahr alt , iſt fünf Fuß

von

edlem Anſehen,

ſieht aber jünger

aus ,

er

zehn Zoll groß , ftattlich von Perſon , der

Bart iſt kurz, ſchwarz und traus, der Mund klein.

Er

hat eine ſchöne Stirn , eine griechiſche Naſe und großen ſchwarze Hugen. Er trug eine bellblaue , baumwollene Tobe, einen weißen Turban 'von Muſſelin, uüd hatte den Shawl davon, nach Art der Juaridy , úber die Naſe und den Mund gezogen .

Den Nachmittag ging ich wieder zu ihm ,

begleitet

von dem Gadabo, Mabomed El Bordee, und Mahomed Gumfoo, dem vornehmſten Uraber dieſer Stadt, Hat Sas lah in Kano batte mir an ibn ein Empfehlungsſchreiben gegeben .

Der Sultan faß in demſelben Zinmer, worin

er mich den Morgen empfangen hatte.

Ich legte ihm jeet

ein Geſchenk vor, im Namen des Königs von England , es waren folgende

Sachen :

Zwei neue Blunderbüchſen ,

589

reich mit Silber verziert, Piftolen mit Doppelläufen, ein Taſchencompaßi

ein geſtidtes - Wams des Dr. Dudney ,

ein ſcharlachener Bournus mit Silber beregt; ein Paar ( charlachene Hoſen, dreißig Ellen rothes Seidenzeug, zwei weiße, zwei rothe und zwei Wegyptiſche Shawls zu Turs ' banen , der lektere war mit Solb geziert, vier Pfund Ges múrynelten und Zimmt ; drei Kaſten mit Schießpulver, mit Schrot und Kugeln ; brei Rafirmeffer, drei Taſchens meſfer, drei Spiegel,fechs Schnupftabatsdoſen , drei von Pa. pier und drei von Zinn ; ein Gudglas und ein großes Engs liſches Theebret, worauf die kleineren Sachen gelegt was Er betradotete ein Stúdnach dem anderen . Der

Compaß und das Gudglas gefielen ihm fehr , und er fdien ſehr

erfreut, als ich ihm ſagte, daß er vermittelſt

des erſteren zu jeder Zeit Often auffinden könne, um fich „ Alles iſt

Er ſagte:

dahin beim Beten zu werden .

wunderbar, 'aber ihr rend die größte Merkwürdigkeit von allem !" , dann fügte er hinzu :

Den

,,Was kann ich dem Kos

was ihm

nige von England geben , angenehmſten Dienft ,

den

lieb ware ?

ihr dem

Könige von

England erweiſen könnt iſt ber , daß ihr mit S. Mas jeftat

dahin : 'arbeitet ,

Müfte

Einhalt

zu

dem

Sclavenhandel

thun. ' Der König

von

an

der

England

fchickt alle Jahre große Schiffe bahin , dort zu kreúzen, bloß um alle Schiffe wegzunehmen die dieſen Handel treis ben, und deren Mannſchaft in's Gefángniß kommt ; und ! um die unglüdlichen Sclaven zu befreien , die in

einer

unſerer Niederlaſſungen in Africa Land und Hauſer era halten . → „ Wie ? " . fragte er, habt ihr denn keine Sclas ben in England ? !' - ,, Nein , fobald ein Sclave den Eng.

i

590 lifden Boden betritt , iſt er frei.! ihr denn Dienſtboten ?"

,, Die

bekommt

; Die miethen wir für beſtimmte

Zeit und geben ihnen einen gewiſſen Lobn : niemand darf in England einen anderen ſchlagen : und die Soldaten felbſt werden von der Regierung ernährt , gekleidet und Gott iſt groß !!' rief ero indas iſt ein herliches

bezablt." Bolt !

Ich übergab ihm

dann den Brief des Sheik

pon Bornu . Uis er ihn gelefen thattei verſicherte er , ich sfolle alles reben , was in feinem Gebiet zu ſehen, wåre, eben ſo in Youri und Nyffee, da ich ihm ſagte, daß ich auch diefe gern bereiſen möchte. Er bedauerte ſehr den Tod des Dr. Dudney , da er befonders einen Engliſchen Arzt zu fehen wünſchte,

der ſeine Leute in

Krankheiten zu kuriren unterrichten könnte. }

der Kunſt u .

Den Abend ſchenkte ich dem Gadabo einen ſcharlaches

inen Bournus ,

ein Paar . Ifcharlachene Hofen , eine rothe

Türkiſche Sade , zwei weiße und einen rothen Durban , fchawl, drei. Rafirmeffer ,.drei Meſſer , drei Schnupftas baksdofen von Pappe, drei von Zinn , drei Spiegel, zwei Pfund Gewürznelken und

zwei Pfund

Zimmt .

Der

Gadado iſt ein trefflicher Mann und hat unbegränzten Einfluß auf den Sultan, deffen Schwager er ift. 18. Mårz.

!

Das Wetter heiter und warm.

1 Obgleich ich mich heute fehr übel befand ,

fo war doch

der Hof meines Hauſes, oon Sonnenaufgang. bis Sons nenuntergang , mit der größten

gedrängt::nou pon Leuten ,

die ich alle

Geduld, feben , ja ihre zahlloſen Fragen

beantworten mußte, so f. B : 1

Kegnetsces

in reueren

Lante ?. - .. Habt ihr Weizen ? Habt ihr Ziegen , Schafe und Pferde?!!: Die häufigſte Frage aber war :

arum feyd

591 ihr hieher gelommenu Diefe fuchte ich immer zu ihrer Bufriedenheit zu beantworten :

,, ich

tam um das Land

zu ſehen , ſeine Flüſſa, Berge und Einwohner, ſeine Blu . men , Früchte, Mineralien und Thiere , und zu unterſu , chen , worin fie von denen in anderen Erdtheilen verſchies den wären .

Wenn eure Frtunde unter fremden Natios

next geweſen ſind,

fragt ihr nicht bei ihrer Rückkehr,

was fie geſehen haben ?: Die Leute in England können alte lefen und ſchreiben und ſind mit den anderen Lans dern der Erde belannt, von diefem aber bis jekt

Bande hter haben fie

wenig gerdußt " und' betrachten , : irriger

Weiſe, die Bewohner als nakte Wilden , ohne Religion und nicht viel beſſer als wilde Thiere : da ich bingegen , bei haberer Belanntſchaft, ' file

civiliſirt , " unterrichtet,

menfchlich und fromm gefunden . ' ' Der Guttan ließ mich zu fich kom 19. Márz . men und bitten

, den Sonnenguder " mitzubringen, wie

fie ''meinen Sertanten mehr in dem

zu nennen pflegten .

Ich wurde

das Innere feines Palaſtes geführt,

erſten Beſuche.

als bei

Dieſer Theil beſtand aus Gozees,

die weit von einander tagen.

Ich zeigte zuerſt die himm.

liſchen Körper auf einer Planiſphäre, der Sultan tannte alle Arabiſchen Namen der Zeichen des Thierkreiſes , eini ger Sternbilder ,

und mancher einzelnen Sterne.

Der

Sonnenguder warð dann vorgenommen und erregte große Bewunderung. Ich mußte alles daran erklären . Das alles um Fehrende Teleskop war ein Gegenſtand des Ers ftaunens, und ich ſelbſt mußte mich etwas entfernt bins ſtellen , damit der Suttan mich dadurch betrachten konnte, denn ſeine'Leute waren alle voll Ungft ſich dem magia

592 ? fchen Einfluß deſſelben aus zu regen . Zunächſt mußte ich ihm dann zeigen , wie man die Sonne beobachtete.

Der

Kaſten des künſtlichen Horizontes, wozu ich den Schlüſs fel verloren hatte , war etwas lower aufzumachen , und ich bat daher die Naheſtehenden um ein Meſſer ; das mir gegeben war zu

klein ,

und unvorſichtiger Weiſe

fragte ich nach einem Dolch, um den zum Uufmachen zu gebrauchen .

Der Sultan bekam einen Schred , er faßte

ſogleich fein Schwerdt,

zog

es balb

aus der Scheibe,

legte es vor ſich hin und zitterte wote ein Espenlaub. Ich hielt es für klug zu

thun, als ob ich ſeine Beſtür:

zung nicht bemerkte , obgleich

ich es eigentlich war der

wirklich etwas zu befürchten batte , und da ich den Dolch erhielt, öffnete ich ruhig den aften, und gab die Waffe , dem Eigenthümer zurůd , dem Scheine nach ganz unbes fangen ." 218 der künſtliche Horizont aufgeſtellt war, ſahe der Sultan nach der Sonne fo wie feine ganze Umgebung und

mein Verſtoß gegen die Etikette fchien völlig

geſſen.

vera

Nachdem alle ihre Neugier befriedigt hatten, ging

ich nach Hauſe zurůd, und Erbrechen .

Ich litt an heftigem Kopfſchmerz

Den Abend fchidte mir der Sultan ein

Schaf, eine Sameelladung Weißen und Reis , einige Bas taten, und einige

treffliche Feigen , die ich noch nirgends

in Africa fo gut gefunden hatte. 20. März. Ich erwiederte den Beſuch des Mabos meb Gamſoo, des Vorſtebers der Araber ; er betain als Geſchenk, einen ſcharlachenen Bournus, Wamß und Hoi fen von Scharlach, zwei weiße Turbane, zwei Raſirmeſ ſer, zwei Meſſer , zwei Schnupftabakódoſen von Pappe, zwei von Binn , zwei Pfund Zimmt , zwei Kaſten mit

593 Schießpulver und einige Kugeln und Flintenſteine.

Man

hatte mich zu şano vor ſeiner großen Gierigkeit gewarnt, zu gleicher Zeit aber war empfohlen , ihm ein ſchönes Ge: ſchenk zu machen ,

und auf alle Weile ihn bei guter

Laune zu erhalten , da er ſo großen Einfluß babe. er die Geſchenke erhielt ,

113

verſprach mir Gamſoo einen

Brief an den Sultan von Youri , der ſein Freund war, und, bei dem er einige

Jahre gelebt hatte.

Er

ſag.

te er ſey gerabe dort geweſen , als der Engländer in einem Boote von Timbuctu gekommen und untergegans, gen fey .

Er erzählte das Ereigniß auf folgende Weiſe. -

Sie waren von der Stadt Booſa gekommen, ſchickten dem Sultan von Vouri eine Flinte und einige andere Sachen und wollten einen Borrath Zwiebeln auf dem Markte Der Sultan that ihnen ſeinen Vorſat

kund ,

fie zu beſuchen, und bot ſich an , ihnen Leute zu

taufen .

geben ,

ſie durch die Felſenbänke zu führen , die, nicht weit un : terhalb der Stadt , den Fluß durchreben , wo die Ufer, ſich zu hohen Bergen an beiden Seiten erheben . Statt auf den Sultan zu warten , fuhren weiter , und den

nächſten Morgen , bei Tagesanbruch,

meldete ein Reuter aus Youri Boot an

fie in der Nacht

dem Sultan ,

die Felſen gefahren fen.

daß das

Die Leute in der

Gegend fingen dann von beiden Ufern an, ſie mit Pfeis len zu beſc ießen , worauf, ſie

alle Sachen in’s Waſſer

warfen ; zwei weiße Männer ſprangen bewaffnet in den Fluß, und zwei Sclaven blieben in dem Boote , mit ei nigen Büchern, Papieren und Flinten ; eines der Bücher war in Wachstuch gewickelt und der Sultan von Youri habe es noch .

Er erzählte mir aug, und ſeine Angabe 38

Denhain u . Gtapperton .

594 ward durch Andere beſtätigt,

der Sultan ftamme aus

Sodna , im Tripolitaniſchen Gebiet ,

und ren ftolz auf

feine Geburt, er , ſen aber ein ſolcher Irunkenbold , 46,C" 1 wenn irgend ein Vornehmer ihn beſuche, kein Geſchent ihm angenehmer ſexy, als eine Bouteillé Num . 11 , Bon Gamſoo erfuhr ich auch , daß er drei Sahre, als Gefangener, in einem fande Nameng Yóriba , ' auf der Weſtſeite des Quarra , angehaltén Pen. " Der eben erwähnte Fluß fáut,

nach ſeiner

in's Meer, etwas unterhalb

Ungabe, bei Fundah

der Stadt Rafab.

Dieſe

liegt Niffee gegenüber , iſt ein großer Handelsplak für den Verkehr des Innern mit der Küſte, und alle Arten Europáiſder Waaren, als Glasperlen, Zeuge von Wolle und Baumwolle, zinnerne und Kupferne Geråtbe, Schieß . pulver, Rum u.

ſ. w. kann man dort gegen Sclaven

erhalten. Die Beroobner von Yoriba ſchilderte er als ſehr ůbelgeſinnt.

Ich will hier erwähnen , daß ich i fo lange

ich in.Sadatoo mic Aufhielt, das Effen regelmäßig von der Tafel dés Sultans erhielt, und immer auf zinners nen Schüſſeln , mit dem Iages ward

Londoner Stempel , und eines

mit ein Stud Fleiſch

in einem weißen

Waſchbeden , von Engliſcher Arbeit, vorgelegt. A18 ich von Samſoo zurúdlam, erfuhr ich, daß der Sultan nad mir geſchidt hatte, und ich ging, gleich nach dem Frühſtüde, zu ihm.

Er empfing mich in einem der

inneren Zimmer , nur wenige Sclapen waren bei ihm : nachdem er mich gefragt, wie ich

mich befande , ward

ich nicht wenig überraſcht, als er, ohne eine einzige Fraa ge in der Beziehung gethan zu haben , bemerkte , ich nach Nyffee wollte, ſo gåbe

wenn

es zwei Wege , - der

595 eine fey kürzer, aber von Feinden befekt; der andere ficherer aber lánger.

Uuf jedem -dieſer Wege würde ide , die

Regenzeit úber, in einem Lande bleiben müſſen, das ofs ich , ernſtlich dieſe

fenbar fido empórt habe , daher foile Schwierigkeiten erwågen.

Ich verſicherte ihm , dieß rey

bereits geſcheben , und daß ich weder die Gefahren des Wegeb', node , den Regen fürchtete.

,, Ueberlegt e6 reifs Aus dem Zone

lich ," ſagte er und wir trennten uns.

und der Urt wie er ſprad , merkte ich wohl , daß aus meinem Plane nach Youri und Myffee zu reifen nights werden ſollte.

Ich konnte nicht anders glauben , als

daß die Intriguen der Uraber Sduld daran waren, ta dieſe wohl einſehen ,

daß ,

Eingebornen in

wenn die

Africa erſt den Engliſchen Handel zur See Sennen , eigner

gewinnbringender

Id wußte den ganzen Tag und ging,

nado

Landhandel

zu

ſey .

nicht was ich thun folite,

Sonnenuntergang ,

Gamſoo zu befragen.

Ende

ihr

den

SNabomed

Ich traf ibn in ſeiner Hauss

thüre, auf dem Wege zum Sultan , und hielt ihn ani, ihm zu ſagen , was vorgefallen ſey , und wie unerklärlich es mir fen, daß der Sultan , nachdem er zu wiederholz ten Malen mir die Verſicherung gegeben , ich könne frei alle Gegenden feines Gebietes bereiſen, jegt , zum erſten Mal, die Erlaubniß zurúdnehmen ſollte.

Ich , fügte noch

hinzu, daß ich, ebe ich nach Sadatoo gekommen , nie ges hört hátte , daß ein König heute ein Berſprechen ges geben und morgen es gebrochen habe.

Ich wußte redot

gut, daß dieß alles der Sultan wieder erfahren werde. Gamſoo fagte, ich habe alles falſch verfianden , der Sul , tan, der Gatado und alle vornehmen hatten eine hobe 38

596

Meinung von mir , und wünſchten die Freundſchaft der Englander.

nichts

forehe als

Es iſt aber für mich

nothwendig jene Gegenden zu beſuchen , bemerkte ich als ich ihn verließ, wie kann ſonſt ein Engländer hieher koms men ? "

Wie ich es mir gedacht hatte , wiederholte er

dem Sultan jedes Wort was ich geſagt hatte ; ich war kaum zu Hauſe,

ſo ließ mich der Sultan holen , der

mit Mohamed Gampoo und zwei anderen zuſammenfab. Er empfing mich ſehr freundlich , er habe. dem

Sultan

und Mohamed ſagte,

unſere Unterredung mitgetheilt.

So bankte ihm und erklärte, ich hoffte nichts geſagt zu haben , was mir fein Miffallen zuzieben könne.

Der

Sultan verſicherte, er billige jeden meiner Schritte, ro gerne er aber mir das land zeigen möchte, er doch , daß ich

fo wünſche

es mit Sicherheit ſehen könnte. “

Ein

Heer, fügte er hinzu, verwüſte jegt das Land durch wels ches ich mußte, und ebe er wieder Nachricht erhalte, rey es unſicher aufzubrechin , drei oder vier Dagen .

aber er . erwarte Auskunft in Er zeichnete den Lauf des Fluſs

fes Quarra im Sande, der ſich , wie er hinzufegte, bei Fundah in's Meer ergieße.

Der Fluß firóme einige

Tagereiſen lang mit dem Meerë parallel , ſo daß er an einigen Stellen

nur einige Stunden , an anderen

Tagereiſe davon entfernt fey .

eine

Vor zwei oder drei Jab.

ren habe die See die Mündung des Fluſies geſchloſſen, und jegt. rey die Mündung eine

oder zwei Tagereifen

weiter gegen Süden ; in der Regenzeit aber , wenn der Fluß hoch angeſchwollen ſex , ſtrdine er durch den alten Canal in's Meer. Er mich , ob der König wohl fragte mich Er fragte einen Conful und einen Arzt zu ihin diden werde, das

597 mit fie im Sudan blieben , und Kaufleute, um mit ſeis nem Volke zu handeln ? und was ich bei ihnen geſehen hátte, was die Engländer wohl kaufen wurden ?

Hier

erklärte ich auf's Neue , daß die Abſchaffung des Sclavens handels an der Rúſte das einzige Mittel ſem , den König von England zu bewegen , einen Conſul und einen Arzt nach Sadatoo zu diden , und da der Sultan leicht allen Sclaven aus den öſtlichen Gegenden den Durchgang durch Hauſſa und Nyffee verwehren könne, ſo werde es des Gona fuls Pflicht ſeyn darauf zu leben , daß ſolch ein Verſpres chen genau erfüllt werde. ich ; Senna ,

118 Handelsartikel bezeichnete

Gummi Urabicum ,

Håute, Indigo und Elfenbein . zu zeigen , daß Sudan

Wad ; s ,

ungegårbte

Ich bemühte mich ihm

in Centralafrica das zu

folchen Handel am beſten gelegene land

rey,

einem

und daß

er nicht allein , ſondern auch feine Unterthanen reich wer : den könnten, und daß alle Waaren , von Diten und es ften her , durch ſein land wurden an's Meer geſchafft werden. Ich will," erwiederte er, dem Kónig von Enga land einen Platz am Meere geben , dort cine Stadt zu bauen ,

nur wünſche ich daß

eine Straße nach Ratah

angelegt werde, wenn Schiffe den Fluß nicht ſollten be . fahren können ."

Ich fragte ihn ,

ob das Land , das er

zu ſchenken verſpreche, ihm gehöre ? ,, Ia ," ſagte er, „ Gott hat mir alles Land der Ungläubigen

gegeben.

Das

war eine Antwort , die keinen Widerſpruch zuließ , Er.fprach von Mungo Park und ſagte, wenn er zur Regengeit gekommen ware ,

ſo

würde er durch die

Felſen haben fabren können , in der trodnen Jahreszeit ſen aber 'ver Fluß ſo Feicht, daß man alsdann uur eine

598 Stelle zum Durchfahren

finde.

Einige Stúde Holz,

die mit Någeln zuſammengeſchlagen waren ,

fügte

er

hinzu, wären lange auf den Felſen geblieben, auch habe er einmal eine Flinte mit einem Doppellauf ,

die man

aus dem Boote genommen, beſeſſen, ſie ſey aber vor kurs zer Zeit geſprungen . Sein Better Ubderachman habe ein kleinis , gebru &tes Buch aus dem Boote erhalten , er fer aber grade auf einem Kriegsjuge nach Niffee abwes fent.

Die anderen Bücher waren in den Händen des

Sultans von Youri ,

der ihm

tributpflichtig Fey .

verſeßte, wenn er dieſe Bücher herbeiſchaffen könne,

Ich ſo

würden ſie dem Könige von England ein ſehr willkom : menes Geſchent ſeyn , und er Verſprac. alles anzuwena den ſie zu erhalten . 21.

März .

; Ich mußte - den ganzen Tag das

Bett håten , wegen Kopfſchmerzen und galliges Erbrechen

plagte.

weil mich ein

Den Nachmittag beſuchte

mich Mahomed Gamſoo, der eine Reiſe nach Kano ma: chen wollte.

Er erwähnte zufällig , es fer ein glüdlia

cher Zufall, daß wir den Hadje ali Boo Shaloom nidt begleitet hatten , als er im vorigen Jahre das Geldent des Paſcha's überbrachtes der Schurke babe des Paſcha's Brief vorher geöffnet, che er ihn dem Bello überreichte, habe einige farin aufgeführte Geſchenke ausgefragt und andere von geringerem Werthe dafür angegeben .

Da

die Nachricht von ſeines Bruderð tollem Einfall in des Sultans Gebiet mit des

Paſcha's Leuten um dieſelbe

Zeit anlangte , ſo ſchidte Bello den Hadje ali obne Gr: fcbent zurúd und wollte ihn ſelbſt nicht einmal ſeben . Sein Bitragen , verſicherte er , habe

den Sultan gegen

599 alle Uraber in

des Pafcha's

Herrſchaft

auſgebracht.

Bello und fein Bater ſcheinen von den Arabern bei als ilen Gelegenheiten ſehr angeführt zu men oft um

feyn , zwanzig kas

etwas zu erbetteln , und gaben ſich für arı

2 me Scerif's aus erhielten : ſie nicht dreißig bis vier : zig Sclaven , außer Unterhalt und Sameelen,

1. ſchalten

fie die Felatah's , fagten ihnen, ſie waren teine Muſel: manner , wurden nie das Paradies reben , weil ſie fo viele Glaubige, bei der Eroberung des Suban'b , erſchlas gen båtten . " 22. Márz... Heiter und warm . -

*

ber hatte etwas nachgelafien. der Sultan wieder zu fich

Mein Fies

Den Nadymittag ließ nich

kommen , um

die Vortheile

und beſte Art eines beſtändigen Berkehrs mit England zu berathen .

Ich fagte ihm ganz daſielbe was

ich ges

ftern geſagt hatte, und vermied irgend etwas zu erwåbs nen , wodurch die Eiferſucht der Uraber erregt werden konnte. Der grade Weg nach Youry beträgt nur fünf Tages teiſen ; weil aber das Land in Aufruhr iſt , muß man einen Umweg von zwölf Tagen machen .

Viele der Vors

nehmen in Sadatoo kamen zu mir , mir den Ratb zu geben, die Idee abzureiſen fahren zu laſſen , alle führe ten an , die Regenzeit habe zu Youry foon begonnen, und der Weg Ten voll von * einden . bolten ſie den

Daſſelbe wieders

Dienern , die mich begleiten ſollten ,

und

dieſe waren vou Entfergert, wenn ſie nur an die Reiſe *

dachten.

23. März. úbel .

Den ganzen Tag befand ich mich

Ich fand, daß die Araber

auch mit meinen

600 Leuten ſchwagten .

Einer von dieſen , Namens Abſalon,

warb heute von einem arabiſchen Kaufmann auf dem Markte angeredet , der ihm verſicherte , wenn er nach Youri kommen follite, ohne auf dem Wege einen Unfall gehabt zu haben , ſo würde der Sultan dafelbft ihn ges wiß verlaufen und er dürfe nie zurůdfehren . 24. März . -

Ich fühlte mid heute viel beſſer. -

Der Sultan ließ mich tiefen Nachmittag zu fich koms Einer hatte es

men , wegen eines Führers nach Youri . foon abgeſchlagen , einem andern

hatte ich , ohne daß

. der Sultan es wußte, bereits 40,000 Kauries geboten . Der Sultan gab ſich freundlich alle Múbe mir zu geis gen , daß ich in fechs und zidanzig Dagen zurückkehren mußte, wegen des launigen Characters des Volkes bas ſelbſt .

Bei jedem der mich von dem Verſuche abhalten

wollte, hatte ich zu gute Gründe zu fürchten , daß ein ordentlicher plan angezettelt rey , mein dringen zu

verhindern .

weit, daß er erftårte ,

Selbft

El

es rey gegen

weiteres Vors

Wordee ging

ro

die Wünſche des

Scheit's , daß wir Youri oder Nerffee fáben , und beklagte ſich fehr über einen Anfall von Dyfenterie, die ihn fehr zur gelegenen Zeit überfiel, als ich eben meinen Wunſch Youri zu beſehen đußerté, und obgleich ich erklärte, daß er mich nicht begleiten folle, ſo zweifele ich doch keines : meges , daß er auf meine Diener wirkte, und ſeinen Einfluß bei'm Gabado benuşte , fich meiner Abreiſe zu widerfehen . Zulent famen Et Wordée und der Scheik Mahomed Sidi ; aus Tuat ,

der Sighi

des Sultans ,

mir zu ſagen , daß Peiner es wagen wolle mich zu

be :

gleiten , da der Weg nach Youri durch die Safirs un :

601

ficher ſexy, und daß man unmöglich mit Sicherheit reifen Ich

könne , wenn man nicht ein Heer bei fich habe.

nach

ſchwieg :

denn hatte ich einmal meinem Gefühl

gegeben ,

ſo würde ich mich in Gefahr gebracht haben.

Ich danke Gott ,

daß ich nie meine Faſſung bei allen

dieſen Quảngeleien verlor, und ſelbſt nicht als jeßt meine Hoffnung

Youri zu ſeben ganz vernichtet warb .

Uls

les indeß , was man von Gefahren ſagte , hielt ich für erfuhren , was

Erdichtung ; denn die Arabex , als ſie

der Sultan úber Unknüpfung eines Handels zur See zwiſchen den Englandern und feinem Volfe geſagt batte , und wobt einfahen, wie verderblid dieb für ihren Lands handel feyn würde , verfuchten jest wabrſcheinlich den Sultan, und den Gadado zu überreden , daß die Englån, der kommen und ibnen das Land nehmen würden , und dadurch bewogen ſie den Sultan , bieß unredliche Mittel, ſein Wort zu brechen , zu ergreifen . 25. Márz. Heiter und warm.

In aller

Frühe ließ mid der Sultan rufen und obgleido ich am Fieber litt , ſo kam der innern

ich doch ſogleich .

Er faß in einer

Gozees , nur ein Eunuch war bei ihm.

fprade wieder

über

die

beabſichtigte

Er

Verbindung mit

England und ich flellte ihm das Námliche vor, wie früs her.

Er fragte, ob ihm der König von England einige

Flinten , mit Schießbedarf und

Raketen geben würde.

Ich verſicherte, Se. Majeſtát wurden feine Wünſche ers fållen , ſobald er einwilligte dem Odlapenbandel an der Küſte ein Ende zu machen . merkſam , daß Sadatoo gelegene Stadt im

Ich machte ihn dann aufa

die für den Handel am beſten

ganzen nördlichen Africa rey , ohne

602 Handel fen eine Nation nichts ; reiche Kaufleute mach : ten reiche Könige ; und daß es in

der Gewalt des Rods

nigs von England ſtebe , ihn zum größten Herrſcher in Africa zu machen , wenn der ganze Handel vom Dſten und

Weſten

concentrire.

dieſes Feſtlandes. fide

in feinem Gebiete

Bu gleicher Zeit rietb ich ihm

er rolle fich

einen Seebafen berfchaffen, wo er Schiffe haben könnte, und wo die Engländer feine Unterthanen bau unterrichten

könnten ,

im Schiffs ,

wofern er nicht lieber einige

nado unſern Niederlaſſungen an der Küſte renden wolle, um das Handwerk eines Zimmermanns oder Grobſchmies des zu erlernen , dort würden ſie wegen ihrer religióſen Unfidten nicht beläſtigt werden, und hatten ſie das Nos thige gelernt, ſo würden ſie ihre Landsleute unterridos ten können.

Wenn

er diefes wohl überlege , ſo werde

er einſeten, daß es für ibn und fein Volk gleich theiibaſt rey ,

enge

vors

Freundſchaft mit den Englandern

zu ſchließen , denn wenn er Schiffe habe , ſo könnten feine Unterthanen überall Handel treiben , und reihſt nach Mella würden ſie auf einem ficherern Wege pilgern köns nen, als zu Rande, ſo daß ſie in fechs Monaten hin und zurüdkommen würden , und zu gleicher Zeit alle Erzeug. nifſe des Dftens mitbringen könnten .

26. März.

Ich befand mich

viel beſſer.

Da es freitag war, der Sabbat der Mohamebaner , ſo kam eine Menge

landleute mich zu ſehen , nachdem fie

in der Moſchee geweſen waren , und der viereckige Plag vor meinem Hauſe war ganz voll.

So ſaß im Schat :

ten , auf einer Matte , die auf der Erde ausgebreitet war, El Worbee neben mir. Er und meine Diener

1

603

waren in großer Angſt bei

der -wachſenden Zabl der

Landleute , und EI Wordee bat mich,, entweder meine Fiinten laden zu laſſen , oder zu droben , daß ich Feuer geben würde, wenn ſie fich nicht entfernten ; oder zum Gadado zu ſchiden , damit ſie fortgeſchafft wurden . Um ſeine Angſt zu vermehren , ſagte ich zu ihm , mit der große ten

Gleichgültigkeit:

faß

fie mich

anſeben !

fie ſind

wie alle andern Landleute und thun mir nicht !" Haufe Buben , der fich durch die feute drångte , ſobald er mich anſichtig ward :

Ein fobrie,

Wishod en ila hullah

ila hullan wahod Moliamoud wa rhasoul illah, hada el Kaffir ! oder türzer : ila el ullah Mohamoud wa rha soul illah , hada, el Kaffir ! .. Gott als der Eine und

Ich ſchwóre es iſt kein

Mabomed iſt

da iſt ein Ungläubiger ! " und Bulegt ſchlich ſich

ſein

dann liefen

Propbet, fie

davon.

einer von meinen Leuten durch die

Menge und meldete die Sache dem Gadado, der ichidte einige ab und das

Bolt berlief ſich , zur großen Freude

El Bordee's ; ich konnte nun: ungeſtört den Tag ges nießen .

27. März .

Hriter, und warm.

Den Mors

gen litt ich ſehr am Fieber , um eilf ubr didte

der

Sultan und ließ El Mordee und mich rufen, und bat, ich möchte meinen Engliſchen Sattel mitbringen . wurden

noch

Wir

tiefer in das Innere ſeines Palaftes ges

führt als ſonſt , der Sultan

rab in dem Winkel eines

pieredten Thurmes und lag.

218 ich ihm den Englis

fchen Sattel zeigte , betrachtete er ihn genau , und ſagte , er ſev ganz wie die alten Arabiſchen Såttel , die in eis nem ſeiner Bücher beſchrieben waren .

216 er den Zets

604 tel des Sattlers fab (Laurie, Oxford - Street, London . ) hielt er es für eine Zauberformel, und verlangte den Sinn zu wiſſen : ich erzählte ihm , daß in England ges wöhnlich jeder Handwerker feinen Namen " an die von ihm verfertigten Sachen rebte , da dieß , wenn ſie gut wåren, ihn bekannt mache. Er kam wieder darauf ,

daß ein Engliſcher Conſul

und ein Arzt zu Sadatod fich aufhalten möchten , Sprach von der Wahrſcheinlichkeit Flinten

und

und Raketen

aus England zu erhalten , und er außerte den Wunſo , dieſe über Tripoli und Bornu , unter El Wordee's Luf ficht zu befommen .

Dieß legtere gebe nicht an, erklärte

ich ihm , wenn er fie nicht auf feine Koſten bis bringen laſſe , da die

Rafah

ſo würden ſie gar nicht geſchidt werden ,

Koſten

und der

Wege zu groß waren.

Aufenthalt Dann , wenn

auf

der

andern

der Paſcoa von

Tripoli auch die Flinten "pafſiren ließe , fo würde der Edheiß von Bornu, der als klug und vorſichtig belannt revs, dieſen Ruhm ganz verlieren , wenn er ſie nicht im Beſchlag

nábme , ſobald ſie

in

ſeinem

Lande wåren .

i,Nein ! Nein ! ſagte der Suitan , " das wird er nie thun ! Er iſt mein

Freund !"

Sch regte ihan auseinander , wie

nidhtig dieß zutrauen und gegen alle geſunde Politik fey .

Bei dieſem Geſpräch

fchien El Bordee ganz wie

vernichtet; és zeigte ſich offenbar, daß er den Nath ges geben , um noch einmal von dem Paſcha mit einer zweis " ten Geſandtſoaft abgeſchidt zu werden , und um, wenn er fie auf dem

ganzen Wege berupſt hätte , hier wieder

Gelegenheit zu haben, daſſelbe Spiel zu treiben. vorher gebegter Verdacht war . gegründet ,

Mein

und ſeinem

.605

Betrieb ſchreibe ich es vorzüglich zu , Reiſe nach Youri aufgeben mußte.

daß ich

meine

Ich verſicherte dem

Sultan noch Einmal, daß er nur zur See an eine Bera bindung mit den Engländern denken tønne. Er verſprach dann, daß, wenn ich bis nach der Regenzeit warten wollte, er mich zu dem Gouverneur von Beg Seg fchigen wolle, mit dem Befehl, mich an die Kúfte zu geleiten .. Da er von unfern Zeitungen gebórt hatte, fo vers langte er , daß ich ſie holen laſſen folte, und nannte ſie „ Huber el dineah ,“ Das heißt „ Neuigkeiten

der Belt. “

Da ich ihm Einiges vorffen ſollte, fo erwähnte ich , daß täglich Tauſende gedrudt wurden , da rief, er : " Gott iſt groß ! Sýr reyd ein wunderbares Bott !, Er fragte mich nach den Grieden und erfundigte ſich , ob andere Chris fien ſich mit ihnen verbunben

sich fuchte der

hatten

weiteren Unterhaltung über dieſen Gegenſtand auszuwei den.

Er bemerkte tann : Ihr führtet Krieg

gier und habt viele Atgieter das rey

ein robes Volk ,

getödtet !

mit. Als

So verſicherte,

das nie im Innern Friede

habe, in einem Monat hätten ſie drei ihrer Dey? s ers mordet, und ſie hatten alle

Europaer zu : Sclaven ges

macht, bis man ſie durch Gewalt gezwungen habe, dieß aufzugeben . Beitdieſem

Geſpräche wiederholte er : „ Ihr feyd ein

ansgezeichnetes Bolk , das ſtärkſte von allen chriſtlichen, ihr habt ganz Indien unterjocht !". hatten es

nur unter " unſern Schub

Ich erwiederte , wir genommen ,

und

dort gute Gefeße gegeben . Ich führte an , daß mehrere Mas homebaniſche Staaten ſich unter unſern Sous begeben båtten, da ſie wüßten , daß wir ein Bolt waren , das

606 nie die

bürgerlichen oder" religiofen Rechte eines andes

ren fchmålere, ſondern dafür ſorge, daß die Gerete un : parthetiſch unter allen Secten gehandhabt wurden .

Der

Sönig von England , féllte ich noch hinzu , hat eben ſo viele Muhamedaniſche Unterthanen a18 der Oroßherr . Der Sultan zeichnete dann wieder den Lauf

des

Quarra im Sande , und den Umriß der Saranftoßenden Lånder.

Ich

bat ibn einem

trag zu geben ,

feiner Gelehrten den Aufs

mir auf Papier eine Charte von

dem

Fluß - zeichnen zu laſſen, und er verſprach es. Er verſicherte wieder, daß der Ort, wo der Quarra zur Regenzeit in's Meer ftröme, Fundab

heiße ,

und daß

Tagra ,

eine

Stadt an der Seefufte, wo viele Selatab's wohnten, von einem

feiner Unterthanen beherrſcht werde , einem

Mann aus Kardona , der obamed Mishnee beige. 22 Den abend fab ich' ibn wieder, er erzählte mir, daß er zu einem Kriegszuge abgebe, aber nicht über fünf Tage ausbleiben werde ; ich möchte nicht ungeduldig werden in ſeiner Abweſenheit, ſagte

er , és folle mir an nichts

fehlen .

Um dem Bolte etwas offentlich bekannt zu machen, ſo z . B.

ſolche kriegeriſche Unternehmungen - wird der

Stadtausrufer herumgeſchickt, zuerſt ruft er : „ Es ift der Wille des Sultans Das Bolt erwiedert : ,, Was der

Sultan : befiehlt

iſt gut , wir

wollenes thun ! "

Dann macht jener den Befehl bekannt ,

hált bei jedem

Sak inne, und das Volt wiederholt jene Verſicherung. Der Ausrufer beginnt immer bei dem Palafte tes Suls tans und geht von dort nach dem Marktplage.

Bei dies

ſer Gelegenheit ward angekündigt, daß alle, die an dem

607 Buge Theil náhmen , ſich auf acht Tage mit Lebensmita teln verſehen mußten .

Um acht Uhr Abends verließ der

Sultan die Hauptſtadt, mit ſeinem Heere. 28.

Márz.

Diefen

Morgen befuchte mich ein

berühmter Marabout, oder Heiliger : er kam mit einem großen Gefolge, und ſprach das Fatha, bei ſeinem Eins tritt, zum erſten Mal geſchab dieß in meiner Gegenwart in Hauſſa.

Er fing gleich damit an , daß ich ein Mob

lem werden ſolle: wift es Gottes Wille,

ſagte ich, ,, ſo kann

es geſchehen, aber ich verlange vorher ausführliche Beleh . rung über religioſe Gegenſtande, ehe ich daran denken tann , meinen Glauben zu ändern .

Bei dieſer Antwort

lachten alle Umſtehenden ganz unmäßig , zum augenſcheins lichen Mißvergnügen des heiligen Mannes :

ich meines

Sheils konnte in meiner Untwort nichts Wibiges finden , fie batte jedoch bie Wirkung, daß fie mich gegen alle fers neren unbeſcheidenen Frogen über Religionsgegenfánde ſoubte, und er verließ mich bald, mißmuthig über ſeinen ge : ringen Erfolg.

Nach Sonnenuntergang tam ateeko,

des Sultans Bruber zu mir, dem ich zum Geſchenk ein charlachenes Wams und einen Bornus geſchickt hatte ; als er fich gelebt hatte und die gewöhnlichen Begrüßungen als gemacht waren ,

entſchuldigte ich mich durch Krankheit

und durch die Abgelegenheit ſeiner Wohnung, daß ich ihm noch keinen Beſuch gemacht habe.

Er ſagte mir dann, er

habe einige Sachen von dem Engländer, der zu Musfia geweſen ſey mit dem Verſtorbenen Boo Khaloom, da aber teiner wife was es für Dinge waren, ſo wolle er ſie mir gern verkaufen , und zugleich befahl er ſeinem Diener , ei, nen Paden, den dieſer unter dem Urm hatte, berzugeben .,

608 Der Diener zog ein Hemd heraus , zwei Beintleider und zwei Stúde Pergament, die Major Denham zum Beich : nen gebrauchte.

Sonſt wäre noch da , ſagte Uteeko, ein

Kaſten, ein zerbrochener Sertant und eine Uhr, die aber auch verdorben ren , durch ibren ungeſchidten Eifer , die Einrichtung derſelben kennen zu lernen . Et lud mich dann ein , ihn den folgenden Morgen zu beſuchen , dann tannten wir über den Preis der Sachen, die ich kaufen wollte, ein nig werden : ich verſprach es, als ich aber die Sachen wie der überlegte, fien es mir doce am klúgſten , erſt den Gas tado ju befragen , beſonders da der Sultan abweſend war. Ich beſorgte, man würde meinen Beſuch bei dieſem Prins zen åbel auflegen, der, bei dem Tode feines Baters, Bels lo , nach dem Throne seſtrebt, und fich in Sackatoo zum Sultan hatte ausrufen laſſen ,

bloß weil ſein Bruder,

der jekt regierende Sultan , geäußert hatte , bei'm leben ſeines Vaters, er wolle dem Glanze der Herrſchaft für die Ruhe eines wiffenſchaftlichen und beiligen Lebens entias gen .

Ateelo hatte ſogar die Dreiftigkeit, in ſeines Bru :

ders Haus zu gehen ,

mit

Trommeln und Trompeten ,

und als Bello nach der Urſache des fármes fragte, erhielt er die erſte Nachricht von ſeines Bruders Treuloſigkeit, durch die Untwort, oder Sultan Ateeko iſt gekommen ! ' Bello, keineswegs beſtürzt, ließ den Ufurpator zu fich hos len ,

und Atecko führte als Rechtfertigung feines Betras

gens jene Erklärung ſeines Bruders an ; worauf der Suls tan nichts erwiederte als : ngeh und lege den Schmuck ab, oder ich laſſe dir den Kopf zu Füßen Tegen !

Utreko fing

an, mit daracteriſtiſcher Verzagtheit, die Hände zu ringen, als ob er ſie mit Waſſer waſche, und rief Gott und den

009 Propheten zu Zeugen , daß ſeine Beweggrúnde aufrich . tig und unſchuldig geweſen waren : feit der Zeit lebt er ganz

unbemerkt. Ich

Märzo

29.

und erzählte ibm

beſuchte frúh

den Gatado

was geſtern Abend vorgefallen war.

Er ſagte mir, ich méd ;te äuf keinen Fall zum äteeko ges hen , ſo lange der Sultan nicht hier roy , da das Volk forft meinen Beſuchi unter folchem Verhältniß, mit ei : ferſüchtigen Bliden brtrachten möchte, und

mir gewiß

Schuld gåbe, ich ginge damit um , dieſen Prinzen durch Der England's Beiſtand auf den Thron zu legen . Gadado

áußerte

unverhohlen

ſeine Mißbilligung úber

Ateeko’s Betragen und verſiderte, der Sultan wiſie nichts Den Nachmittag bekam ich wieder einen an ,

davon. -

fall von gallichtem Erbrechen . 30.

März .

Der Himmel

wolkig , die Luft

warm.

El Wordee kam beute, im Namen des Gas Dabo mich zu erſuchen , ihm eine ſeibene zobe und eis

nige andere Sachen

zu

verkaufen ,

obgleich

er

wohl

wußte, daß ich ſie nidt hatte , und wenn ich ſie gehabt hatte, ich ſie nicht verkaufen würde.

Ich argwöhnte, er

habe dieß vone Luftrag gethan , und ſobald er ſich ents fernt hatte ,

ging ich zu dem Gadado ,

und fragte ihn,

ob er jemand zu mir geſchigt habe ? da ergab ſich , daß ich richtig erklärte ,

gemuthmaßt batte. er ſchåme - ſich ,

daß

Der gute

alte Gadado

irgend etwas in ſeinem

Namen gefordert ſen , und kopfſchüttelnd ſagte er , er fürchte, El Wordee wåre .... dann ſich ſelbſt unter :

brechend, bat er mich inſtändig , zu beachten . Denbam « . Glapperton.

die Sache nicht weiter > 39

610 Märg. Ich mußte heute, wegen Uebels . befinden , zu Hauſe bleiben . Während meines Aufent : 31.

halts in Sadatoo war ich und Gabado's ,

auf Unrathen des Sultans

jeden Morgen ausgeritten , meiner Ges

ſundheit wegen :

ſtatt aber die

höheren

Gegenden

zu

is Wåhlen ,

war ich gewöhnlich am Ufer des Fluſſes ges

* blieben ,

wo viele ſtehende Gewäſſer

waren ,

r Land ſelbſt war niedrig und ſumplig.

und das

Dieſem Umſtande

fchrieb' ich mein Uebelbefinden 1 Izu : die Araber leiden auch oft in dieſer Jahreszeit. Uuf des Gadado's Rath, Y * durchritt ich ,

von nun

an ,

liegenden Ges

die höher

genden . 1. Upril. Ich entdeckte , daß

Der Morgen war heiter und fübl. einer von meinen Såden mit Sau ,

. ries aufgeſchnitten war, und da ich Gründe hatte, meis nen Diener Abfalon für den Dieb zu halten, ter lah

Sclavinnen des Gadado's , e t hent e ach hatt , gem Berd

laſſen ,

die

er

obgleich er ſonſt ein munterer ,

der einer

liebte ,

rehr

braver Burſche

war, und raſiren und den Tiſch beſorgen konnte. April. 5:14. Upril Kühl und heiter, Mein Uebel hatte mich

verlaſſen.

Den

Abend

kam

der

Sultan

zurúd. 5. Upril .

Heute Morgen Pam Hadje Ali u Boo Shaloom von Sano. Obgleich er die Stadt Quarra mit einer großen Kafila berließ , die aus tauſend Mens

und funfzig Reuter zur Bebedung batte, zwiſchen dein See von Gondamee To ward er doch den beſtand ,

und den Brunnen von Stamoon ,

von den Leuten aus

Goober und Zanfra angegriffen , die, naddem ein Soro

611 rif ,

zwei Araber aus Tripoli und ſiebenzehn Selatabs

gefallen waren ,

die Neger gefangen nahmen und alles

Gepäck, ausgenommen das ' de5 Hadjie Ali, eroverten.

Er

entram glücklich mit ſeinen Canieelen , weniger aber durch ſeine Tapferkeit als durch die Gewandıheit eines ſeiner Sclaven , der den Muth ſeines Herrn auſrecht erhielt und die Sameele auf's Digliúſte antrieb , bis ſie ihren Bers folgern gänzlich entgangen waren . rif hinterließ zwei kleine Kinder, Dollars , ſtůben .

Der getödtete Scher ich ſchickte dieſen zehn

um andere zu ermuntern ſie auch zu unters Den Nadmittag ' machie ich dem Sultan

meine Aufmartung, nach ſeiner Rüdrehr'vom Heere. Hans mich? " aber der Sultan je Uli Boo Khaloom begleitete mich:

würdigte

ihn nicht

ihn

gegen

anzuſébeni , obgleich er

mich ſehr freundlich war und fich nach allem was mich betraf erlundigte . Gin Eclave, der dem Mahomed Moode, bem Brus der des Gadado , gehörte, deſſen Pflicht es war, mit ſeinen Speeren neben dem Pferde ſeines Herrn zu laufen , hatte ſich lahm geſtellt,

um jenen nicht zu begleiten .

bekam er ſchwere Feſſeln an die Beine ,

Dafür

und ſo kam er

oft an meine Ihůr gekrogen , und bat mich gulegt, mich Den bend , für ihn bei ſeinem Herrn zu verwenden. als ſein Herr mich ,

wie gewöhnlich ,

beſuchte , bat ich

ibn dem Gefeffelten zu verzeihen , was er auch ſogleich bewilligte und dem

Sclaven die Feſſeln abnehmen

Die Gerechtigteit fordert es hier zu Herr fich

ließ.

bewerten , daß der

fo dantbar gegen mich zeigte ,

weil ich ihm

Gelegenheit gegeben , die Strafzeit zu endigen, als ob ich ihm ſelbſt einen Gefallen erzeigt hatte. In Sadatoo

39 *

012 werden die Sclaven

gewóbulich daburd

man ihnen Ketten anlegt und

ſie

der Stadt wirft,

wird als entreklich Tchmubig

geſchildert.

daß

in ein tiefes Loch

unter dein gewöhnlichen Gefängniſſe und die

geſtraft,

und

abſcheulich

Dort bleiben ſie ohne Náhrung, wenn ihnen

nicht ihre Mitſclaven etwas bringen, bis ihr Herr fic loss läßt. :-Dieſe Beſtrafung wird ſehr gefürchtet,

und die

Dauer hångt bloß von der Laune der Herren ab . 6.

April .

Heiter und kúór .

7. Upril. - Da ich von dem Gadado die Erlaub, niß erhalten hatte, von Uteeko die traurigen Reſte von Major Denham's Gépád zu kaufen , ſo ging ich heute Mors gen ,

mit

El Wordse, nach dem Hauſe dieſes Prinzen,

das am wefiligen Ende der Stadt liegt. eine Zeitlang in der Vorhalle

eines

Nachdem wir

vieredten Thurms

gewartet hatten, wurden wir in eine Cozee im Innern geo führt , die rund umber mit blauem und gelbem zeuge

behängt war ,

gen .

teeko erſchien bald ,

menten gingen wir

faſt

Seidens

nach Art der gothiſchen Bos einigen Complir

und nach

an's Geſchäft.

Er brachte einen

abgenutten ledernen Mantelſack hervor ,

mit zwei oder

drei Hemden und einigen Kleidungsſtücken, die ſehr ver . braucht waren , und dem ſchon erwähnten Sertanten, so wie das Pergament. Ateeko ſchien zu

Der Sertant war ganz verdorben,

glauben ,

er rey von Gold ,

Wann ich ihm bald benahm , und indem

welchen

ich dieſen , das

Pergament, und zwei flanellene Weſten und einige Handa tücher auswählte, die Major Denham gebrauchen konnte, El Wordee flú : so bot ich ihm fünftauſend Kauries. fterte mir in's Dhr : ,, Bedenkt er ift ein Prinz und kein

613 Kaufmann !"

Ich antwortete ,

ſo laut,

daß Se. Hos

heit es hören konnte : „ bedenkt, daß wenn ein Prinz Kaufs mann wird , er nicht mehr eriparten muß als ein andes rer ,

und da dies der Werth der Sachen iſt,

ſo iſt es

mir gleichgültig, ob ich ſie erſtehe oder nicht." wiederholte mehrere Mal , von Gold ;

endlich

ich bat ihn ,

er glaube der Sertant rey

ſchien der Kauf abgeſchloſſen , und

einen Sclaven mit den erhaltenen Saden

nach meiner Wohnung zu ſchiden , auszahlen wollte. die Hälfte

Ateeko

des

dem ich das Geld

Der Sclave ward aber, noch ehe er Weges

gemacht

zurúdgerufen

hatte ,

und ſein argwohniſdier Herr nahm den Sertanten wil. der an ſich , bezahlt ,

da er glaubte ,

er rey nicht

und ich verfehlte nicht

den

nach Werth

dafür bedungenen

Preis abzuziehen Des Prinzen Woonung liegt, wie die aller anderen Vornehmen dieſes Landes , Raum ,

in einem

großen vieredigen

der durch hohe Lehmmauern eingeſchloſſen iſt,

ein hoher Thurm iſt am Eingange , in

demſelben fauls

lengen bei Tage einige Sclaven oder Leute von Leibwache, des Nachts falafen ſie daſelbſt. Raum iſt voll von Gojees ,

einer

Der innere

einige waren ſehr verfallen .

Er erzählte mir, er habe eine große Anzahl Sclaven, und bei ihm waren mehrere Frauen, einige ſehr ſchön. Nach ſeiner Ungabe beſaß

er

zweihundert Zibetkaten ,

zwei

davon zeigte er mir : die Thiere waren ſehr wild , und jede

in einem eigenen hölzernen

Käfig.

Sie

maßen

ohngefähr vier Fuß von der Schnauze bis zur Schwang ſpige, und

abgerechnet,

långer ift,

ſo wie auch der Schwang,

daß der Leib verbáltnißmäßig baben ſie groß ·

! 614

Hehnlichkeit mit

Man füttert fle mit

kleinen Hyänen.

zerſtofener Hirſe und getrodneten Fiſchen , woraus man Klumpen macht.

Einen Morgen um den anderen nimmt

man ihnen den Zibet ,

mit einer Muſchelſchale ,

das Zhier in eine Ede getrieben nem Stod

feſtgehalten wird.

wobei

und der Kopf mit eis

Der Prinz bot mir zum

Kauf , ſo viele an : als ich haben wollte , fie dienen mir aber keine wünſchenswerthen Reiſegeſellſchafter. - Xtees ko iſt ein kleiner , bagerer Mann , mit einem vollen Ge. fichte und einer Affenphyſiognomie.

Er ſpricht langſam

und leiſe: die Felatabs perfidern, er fey brav, aber zus gleich geizig und grauſameron Ware, er Sultan , fie, fo würden Köpfe im Sudan fliegen ." Nachdem

wir von

dem Prinzen

fagen

Abſchieb genoms

men, ritten wir, nach Berabredung,den Bau einer neuen Moſchee zu feben , nicht weit von 2 teeko's Hauſe, wozu der Gadado das Geld

bergab . , Gleich allen anderen

war ſie pieredig , die Seiten nach den vier Hauptwelts gegenden gerichtet und ohngefähr achthundert Fuß lang. Auf der, oftlichen Seite waren zwei Thúren : bei dem weſtlichen Eingange war rechts ein kleines Zimmer , wo die Leute ihre Ubwaſchung vor dem Gebete vornehmen . Die Dede der Moſchee

war

ganz

flach und beſtand

aus Balten , die von einer Wand zur anderen reidten, darüber batte man Batten gelegt und das Ganze mit einer diden Sbonſchicht bededt. Bogen ,

Die Dede ruhte auf

die von fieben Reihen von Pfeilern getragen

ward , und jede Reihe beſtand wieder aus fieben Pfeilern : ſie waren von Holz, mit Bebm beworfen und ſehr verziert. Auf der Südſeite des Gebäudes war eine kleine Nifde,

615 für den Sutran : 'Cinige Urbeiter waren beſchäftigt die Pfei, Ter zu verzieren , andere die Dede zu vollenden , alle ſchies nen ſehr eifrig, 'weit der Gadado ſelbſt da war, mido ju Dieſer ſuite, durch eine Meng

empfangen .

von Fras

gen , mein Urtheil über das Gebäude zu erfahren .

Der

Baumeiſter, ein klugaubſebender kleiner Mann , der bes fåndig lachte, fand an einer Stelle, wo er bequem alle Urbeiter überſeben konnte. Er erzählte mir er ſtamme aus Beg Beg , fein Vater rey in Legypten geweſen und babe dort ſich einige Kenntniß der Mauriſchen Bauart : verſchafft;

bei ſeinem Tode hinterließ er ihm alle ſeine

Papiere und daraus rochopſte er, was er vom Bauweſen wußte.

8. April .

Hell und Fahr.

Ein

Fieberan :

fall nöthigte mich , den ganzen Tag zu Hauſe zu blei : ben .

Hadje Uli Boo's Shaloom, der zwei oder dref Mal

mich befricht hatte , was ich nicht erwiederte, Tchidte mir si ein halbes Schaaf, und begleitete das Gechen mit Dienſtoj erbietungen , worauf ich nicht achtete und fein Geſchenk den Armen zu geben befahl.

Id behandelte ihn immer

höflich ; hútete mich aber wohl irgend einem feiner Vors ſcoláge Folge zu leiſten , oder mir ſelbſt ,

in der Unters

redung mit ihm , einige Freiheit zu geſtatten. Eine Anzahl armer Kinder

kam jeden Morgen zu

mir, um Almofen zu bitten, und ich gab jedem gewóbn . lich zwei ober drei Kauries, jinne !

„ Gott gebe euch

Sie ſchrieen : „ Alla attik das Paradies ! " und wenn

ganz Africa mich zur ewigen Verdammniß verurtheilte, ſo ſchien es mir, als wenn ich dieſe Stimmen um einen wohlo feilen Preis erhielt.

Unter den älteren Bettlern

mar

616

1 einer , ein Bornuer ,

der einſt Gouverneur der Stadt

Sodwa, nahe bei Katagum , geweſen war, und ſich nach Sadatoo begeben hatte, weil er Klagen gegen Duncoma anbringen wollte ; als bei einer Unterſuchung dieſe falſch erfunden wurden, ward er abgerezt.

Er ſollte reich ſeyn,

ſagte man , um inden ſeine Schake zu retten , ſtellte er fich wahnſinnig .

Jeden Ubend , nach Sonnenuntergang,

pflegte er vor des Gadabo's Thüre zu ſingen , und ich war oft der Gegenſtand ſeiner Geſänge beſonders wenn ich ihm an dem Lage etwas geſchenkt hatte .

Gewohn :

lich brachte er die Leute, die ſich um ihn berſammelten , zum lauten Laden .

9. Upril .

Dieren Morgen machte ich den Gas

dado einen Beſud ), und fand ihn aliein , er las in eis nem Arabiſchen „Ubdullay ,

Sude aus ſeiner

kleinen Sammlung .

fagte er, ich hatte in der icken Nacht einen

Iraum , und ſuche in dieſem Buche ioa$ er bedeuten mag. Glaubt ihr daran ?" . Nein , ich betrachte Trauinbücher als nichtiges Geſowat.

Gott giebt einem Manne Ber:

ftand, ſein Betrageu ordentlich einzurichten , Träume aber entfiehen durch zufällige Umſtände, wenn der Kopf beim Sulafen zu niedrig liegt , wenn man zu viel ißt , oder wenn der Sinn nicht beiter ift . " ! ,, bdullah, erwiederte er låchelnd, dieß Buch ſagt mir das Gegentheil." erwähnte dann ,

Gr

daß der Sultan in einigen Tagen zu

einem anderen Kriegszug ,

aufbrechen werde ,

und ihn

mitzunehmen wünſche, er ziehe aber vor zurückzubleiben, damit die Moſchee noch vor dem Rhamadan vollendet werde , und wenn er abweſend ren, ſo würden die Urs beiter die Zeit unnüt binbringen ,

-617 Heute

verlor . Mahomed

Moodle : des Gababo's

Bruber, einen atoptirten Sohn , er ſtarb an den Blats tern :

ich machte ihm eipen Beſuch ,

zu bezeigen , 14 $

ihm

meine Theilnahme

ſehr angenehm zu ſeyn ſoien .

Die Felatahs hier und die meiſten bedeutenden Leute im Sudan , begraben , wie ſchon vorher bemerkt ward, ihre Todten in ihrer Häuſern . träftiih :

Der arine Moode war uns

nachdem das Begräbniß vorbei war ,

kam

er

und ferte ſich allein im Sdatten vor meiner Zhůre nies der , breitete ſeine Tube über ſeine Kniee , als ob er ein wiederholte dann , init leiſer , gebrochener

Buch låſe ,

Stimme, einige Verſe aus dem Koran , und Ihránen ſtrøms ten ihm unaufhörlich aus den Augen.

In dieſem

web

muthigen Zuſtande blieb , er wohl zwei Stunden. Ich mußte die Liebe und die Warme feines Gefühls bewuns

1

dern , die nur bei einem guten Herzen ſich finden ,

und

ich nahm berzlichen Antheil an ſeinem Kummer .

Das

Kind war der Sohn ſeines Bruders, des Gadado .

Die

Siste, Kinder zu adoptiren , iſt unter den Felatahs ſehr gewöhnlich ,

und

wenn

einer auch ſelbſt Söhne und

Töchter hat, ſo wird doch gemeiniglich das angenommene Kind Erbe Deb ganzen Vermögens.

10. April.

Um drei Uhr Nachmittags machte

ich dem Sultan meine aufwertung ,

ihm einen guten

Erfolg auf ſeinem Zuge und glúdliche Heimkehr zu wüns fden .

Wir ſprachen über verſchiedene Gegenſtande, zus

lekt aber kamen wir, wie gewöhnlich ,

auf den Handel

mit England , wobei ich ihn zu überzeugen ſuchte : daß wir feine Unterthanen mit Waaren aller Urt, um einen wohlfeilen Preis, verſehen könnten ;

daß ſein Gebiet

618 Für den Summihandel beffer gelegen fey , als jideo andere daß manche andere rohållbare Urti, Land in Africa , tel von Jimbuctu , Bornu und Baden wurden bieber gebracht werden , und daß die Felatahs fie Teicht an die Seekúfie ſchaffen könntea , handeln .

fie den Engländern zu ver .

Er ſprach viel davon , Baß er dagegen Tuch ,

Gewehre und Schießpulver erhalten könnte, und fragte mich, ob ich nicht zurůdkommen wolle , er werde , wern der König von England einen Confut und Arzt hieber zu fchicken beabfichtige,

darüber an ihn ſchreiben .

Er

fragte dann , in welcher Seit diefe Fommen würden , ich fagte iba , fie könnten zioei Monate nachdem feine Wüns ſche in England bekannt geworden , en der Küſte fenn . ..Gebt mir genau die Zeit an , Gefandle ton mir den

folien nach

prach er darauf,

und

jedem Punct 'der Küſte,

ihr beftimat',abgehen , um mir die Briefe der ab.

gefchidien Leute zuzuftetten, und ſobald ich dieſe erhalte, fende ich eine Bededang, leiten .

ſie nach deth Sudan zú gés

Er verſicherte, auch er tårne dem Sclavenhans

bet Einhalt thun , und die berlangte Charte rey beinahe fertig.

Beim Schluß der Unterhaltung , bat er freunda

lich, in ſeiner Ubweſenheit es mir hier gefallen zu laſſen. Um fünf Ubr Nachmittags * gingen der Sultan und der Gadado zu der Urmee in Sanfan.it i 11.

12. 13. Uprit.

In den legten zwei oder

drei Tagen webte ein frisches tüftdyen .

Ich erhielt

zwei große Körbe mit Wrizen , die der Sultan vor ſeis ner Abreiſe; mir zum Gefchent beftimmt hatte.

Mit Sidi Scheit, des Sultan's Fighi , ſaß ide im Schatten bor meiner Thüre, als éia fchredet ausſébender

619 Kerl, mit einer teufliſch grinzenden Miene berjutrat unb fich gerade vor

mir niederfekte.

So fragte der Sidi

Scheit, wer der Menſch fen, mit großer Rube erwiederte er :

,,der Scharfrichter .

Sogleich

befahl

ich

meinen

Leuten , ibn binauszuwerfen : ,, Kuhig ! rubig !" fagte Sidi Scheif, ſeine Hand auf die meine legend, ver beſucht die vornehmſten leute in Sadatoo und gehen , ohne ihm

ſie laſſen ihn nie

einige Gourunúſſe zu fchenken , oder

Geld ſie zu kaufen ."

Ich verſtand den Wint, ließ den

Kerl vierzig Kauries geben , und befabl ibm , nie wies der meine Schwelle zu betreten .

Sidi Scheit erzábite

mir dann eine Anecdote von dieſem ungebetenen Gaſte.' Er rey der Bruder des Scharfrichters in Yacoba , wos ber er ſtamme, dort wendete er ſich an den Gouverneur, die Stelle

feines Bruders zu erhalten , da er , wie er

ſagte, geldidter als dieſer rey . der Gouverneur :

Ganz Palt erwiederte

mir wollen's verſuchen ! geb ! - bole

den Kopf deines Bruders.4

Sogleich ging er fort, reis

nen Bruder aufzuſuchen , fand ihn vor ſeinein Hauſe fißend, und ohne Geräuld , ohne ein Wort zu ſagen , bieb er ihm mit einem Schwerdtftreiche den Kopf ab .

1 Dieſen brachte er den Gouverneur , fobette die Belohs nung einer ſo entſeglichen Wildbeit und bekam die Stelle. Da der Sultan

(páter einen

geſchidten

Mann

Kopfabſchlagen norhig hatte, ließ er ihn nach

zum

Sadatoo

kommen , wo er, bald nach ſeiner Unkunft, bei'm Enta haupten von zweitauſend Juarids zu thun hatte,

die,

in Verbindung mit den Rebellen von Gouber, das Land auszuplündern verſucht hatten , ale aber gefangen wur : den .

Dieß geſchah vor obngefähr vier Jahren. - Id

620 wil hier bemerten, daß die im Sudan gewöhnlichen Los desfirafen ſind, Kópfen, Spießen und Kreuzigen . Mobas medanern ſchlägt man den Kopf ab , die beiden anden ren Strafen ſind für Heiden. Man erzählte mir, daß Gekreuzigte meiſtentheils drei Tage zubringen, ebe der 200 ihre beiden endigt.

14. April. rem

Heiter und warm.

Da der Has

des Gadado mich mehrere Mal beſucht hatte , fiel

mir die Schönbeit einiger Sclavinnen

auf. -

Heute

kam ein Araber , der zu einer Stafila gehörte, die Quarra den zehnten dieſes Monates verlaſſen hatte , hier an, alle reine Reiſegefährten waren von feuten aus 3oo , ber“ und Zamfra gefangen worden , die am See Gons bamee die Cararane úberfielen.

15. Upril.

Obgleich ich heute einen Fieberana

fall hatte, beſuchten mich doch die Frauen des Gadado , und ſie ſchienen beil an meinem Schickſal zu nehmen ; alb ſie aber vor dem

Hauſe , waren ,

überzeugte mich

ihre ausgelaſſene Luſtigkeit und ihre lårmende Freude , daß ſie mein Haus nur als einen Ort beſuchten , wo ſie mit Sicherheit fich erluſtigen könnten . 16.

April .

Ich nahm heute ein Brechmittel

von Specacuanha , es ſchaffte mir gleio Erleichterung bei dem galligten Uebel. 17. U pril.

Mit Tagesanbruch kehrte der Sul.

tan und das Heer zurúd : ſie hatten viele Schaafe, Ochs feta, Eſel u. f. m . erbeutet, Þauptſtadt von Bamfra.

in der Nähe der

neuen

621

18. April.

Heute Morgen ging

ich bin , dem

Sultan zu ſeiner Heimkehr Olúd zu wünſden. Abend regnete es , mit Donner und Blik . " 6 . 19. Upril .

Den

Des Gadado's Lieblingsſohn , von

Bello's Schweſter, ſtarb beute an den Blattern ; da man ihn für geneſen gehalten , war er zu früh ausgeritten , ſeinen Großvater zu beſuchen . Er ward in dem Hauſe begraben , wie gewöhnlich ; einige Stunden nach feinem Hinſcheiden , unter lautem Wehllagen der Scravinnen . 20. Upril. dado zu condoliren.

Heute Morgen ging ich den Gas Er fab. in einem entlegenen Zim .

mer, lächelte traurig bei meinem Eintreten ' und

ſagte :

, Das iſt ſehr freundlich von Gud , Abdullah ; ich habe ein großes , Unglúd gehabt, aber es iſt Gottes Wille !" Ich ſuchte ihn zu tröſten und fagte; er dürfe wohl hofa fen , einen andern Sohn

ſtatt des verlorenen zu

ten , er ſchüttelte den Kopf :

erbals

,,Wie Gott wil ! aber ich

bin ein alter Mann : " , dann hielt er die Hände vor's Ges ſicht und wir faßen faſt eine Stunde ſtillſchweigend neben einander , barauf faßte ich, da ich nicht im Stande war, ſeinen Rummer zu lindern ,

ſeine Hand , er drückte die ,

meine, und ich verließ den traurenden Pater, mit schwes rem Herzen .

21. April.

Heute kam die Nachricht, die Tua:

rick's vom Stamme Kilgris hätten die Stadt adia erobert und geplündert, die fechs Tagereiſen nördlich von Sadas too liegt ; dem zufolge ward cine Belanntmachung erlaſs fen, daß alle zu dieſem Stamme gebörigen Tuarid's Bela lo's Gebiet, bei Todesftrafe, in drei Tagen verlaffen fol.

623 Der Sabado fagte mir heutt , er würde nicht

ten .

im Stande feyn, mich

vor der Regenzeit,

nach Kano

wie er einmal die Abſicht gehabt , da alle

zu begleiten ,

Pferde bei dem legten Zuge,

durch Mangel an Baffer,

zu Grunde gegangen waren .

Den Nachmittag hatte

ich wiedei einen heftigen Fieberanfal, mit galigtem Ers brechen . 22. Upril.

Die ganze Nacht bindurch donnerte

und blikte e8 .

23

April.

Wir hörten, daß eine andere, Kafile

von den Gooberiten angegriffen fen, daß fie feche Frauen Der Felatah’8 , nebſt anderer Beute davongeführt hatten und dreihundert Sclapen . isi 27. April.

Heute ſchidte ein Haufen , der einen

Kaubzug nad Rulee unternommen hatte , Nachricht, daß et einen reiden Fang an Dufen

und Sclaven gemacht ,

habe. to ! 30. April. ich mich übet. len .

Den ganzen Zag bindurch befans Der Sultan -ließ mid den Nachmittag bos

Ich ward nach einem Theile ſeiner Reſidenz geführt,

den ich noch nicht geſehen hatte: es war ein ſchönes Zims mer in

einem

vieredigen

Zhurm , die Dede war eine

Kuppel, von acht Bogen getragen, in der Mitte war eine ſchimmernde

Tafel von

Kupfer.

Zwiſchen den Bogen

und der äußeren Mauer des Thurme, war die Kuppel von einem

búbſden Geländer umgeben , einer Gallerie gegens

ůber, die zu einer oberen Reibe von Zimmern , führte. Wir ſprachen lange über Europa : er kam auf das alte Mauriſche Königreich in Spanien und es ſchien ihm lieba

623 alb id ibm erzählte, wir hatten Gibraltar im Befik .

Er

bat mido, ibm aus England einige Arabiſche Bücher und eine Weltcharte zu diden , und verſprach dagegen allen unſern Gelehrten , die ſeine Staaten beſuchen würden, reis nen Schuk . , & r ſprach auch von dem Golde und Silber, das ſich in den Bergen von Iacoba und Udamowa finde ; id verſicherte ihm aber, es ſey uns viel weniger um Golds, þergwerfs, als um Anknüpfung von Handelsverbindung, er gab mir und Verbreitung von Kenntniſſen zu thun dann eine Charte des Landes ,

und nade dem

er ſie mit

aklárt hatte , kam er auf den oft beſprochenen Gegens er wolle einen Brief an den König von England foreiben , ihn zu erſuden , einen Conſul und

ftand zurüd ,

Urzt zu ſchiden , und er erklärte wieder, er hoffe ich werde zu ihm zurüdkommen .

Er ertundigte ſide dann ,

nach

welcher Stelle an der Küſte die Engländer, lommen wurs den , damit er eine

Escorte, für die Slinten binſchiden

tónne, ich verjprad ihm ,. pon Koula aus darüber zu ſchreiben.

Er flug vor , daß zwei Boten an der von

mir beftimmten Stelle warten ſollten , und, ſobald dieſe zarůdkamen, wollte er die Bededung an’s Meer fobiden . Ich fing an Borbereitung zu meiner 1. Mai.

Ubreiſe nach Borny ju treffen .

Der Rhamadan nahm

beute ſeinen Anfang und die Felatah's beobachten die Faftengeit, mit großer

Strenge.

Die Bornehmen vera

laſſen ihre Wohnung nur des Abends um die Frauen gießen

zu beten , und

ſide oft taltes Waſſer über den Hals

und Ruđeri, weil fie glauben , daß

je größeren Durfi

ſie zu baben , ſchienen , deſto größere Anſprüche ſie auf das

Paradieb, båtten , obgleid , ich glauben. daß

1

fie mit

624 dieſer gar großen Enthaltſamkeit prunten , um den Ruf außerordentlicher Heiligleit zu eröalten :

Ich befand mich den ganzen

2. Mai. ůbel. -

Schlies - den

Tag

Haushofmeiſter des Gadado

kommen , und alle Scravinnen, die feit meiner Untunft mir täglich Lebensmittel gebracht hatten : den in faſt einem in einer großen

diefe beftans

Gallon friſcher Milch jeden Morgen ;

Schüffel für mich und zwei Gallonen

faurer. Milch und Ziccory für meine Leute, um Mittag ; für jedes gab ich immer - funzig Kauries ; nach Sonnens untergang brachten zwei Selavinnen zoei Schúffeln mit Bazeen, dafür gab ich hundert Kauries, und ſpäter kam noch foiſde 215

Milch , wofür sich fünfzig Kauries

zahlte.

Erlenatlichkeitis fúr: ihre Aufmerkſamkeit' während

meines Aufenthaltes, in- Sadatoo Haushofmeiſter 10,000 Kauties , vinnen 2.000 .

ſchenkte ich icat dem und jeder ber Scla : ,

Die armen Geſchüpfe waren ſehr dant:

bar für meine Güter einige weinten .

Den Nachmittag

wartete ich dem Sultan auf , der mir fagte , er habe mir die vorige Escorte beſtimmt, um mich Surch die Provinzen Goober und Zamfra zu begleiten und einer der Leute Des Gabado folle , wenn die Bebedung mich verlaffen habe Katagum

mich nach Birmee , Saſhtia , Kano und

bringen ; der Gouverneur des legteren Randes

folle befehligt werden ,

mir eine ftarke Escorte für las

Land der Bediten zu

geben und inich ſicher zu dem

Scheit von Bornu zu ſchaffen . König von England , fügte nächſten

er

Der Brief für hinzu ,

Tagen fertig regn.htmare

den

werde in den

025

3. Mai. Mit Tagesanbruch wurden die Sa : meele -von ihren Weidepláßen þereingebracht , und den Nadomittag nach den Brunnen von Kamoon geldi &t. Q Heute beſuchten mich alle, Pornehmen aus, S :ckatoo Abſchied zu nebmen , und um ſieben Uhr Abends ging ich hin, bei dem Sultan mich ¿u beurlauben , der aber in

der Moſchee war ,

und

warten , ehe er herauskam .

ich

mußte wei Stunden

Ich folgte ihm , in einiger

Entfernung, bis zur Thüreſeiner Reibens , dort faßte mich eine alte Sclavin bei der Hand und brachte mich durch viele duntie Gänge, wo ich , auf Bitten, meiner Führerin, oft ſlepen bleiben mußte , bald zur vorſichtig auftreten ſollte, weil wir an Treppen kámen , und ein ſchwach glänzendes lidt ſchimmerte aus einem entfernten Zimmer.

Ich konnte nicht begreifen , warum die Ulte

mich geleitete ,

die ihrer Seits ſich herzlich

über meine

dringenden Fragen ergonte . Nach vielem Drehen und Ben : ten brachte ſie mich endlich

zu

Bello ,

der allein

fas,

und mir gleid, den Brief an den König von England einhändigte, mit Berſicherungen ſeiner Freundſchaftlichen Geſinnungen gegen die Engliſche Nation . Früher batte er mich nach Sr, Majeſtát Namen und Titel fragen laſſen.

Er wiederholte ſeinen Wunſch dauernde Vers

Bindungen mit England anzuknüpfen , und erinnerte mich ihm zu ſchreiben, zų welcher Zeit die aus England 26 : geſchidten an der Küſte fenn würden. Nachdem er das Fatah geſprochen und júr meine glúdliche Anfunft in England und baldige Rúdtehr nach Sadatoo gebetet hatte, ſagte er mir ein herzliches Lebewohl. ,

Dann ging ich um von meinem guten alten Freunde, Denham 4. Slapperton , 40

626 dem Gatato Abſchied zu nehmen , für den ich dieſelbe "Achtung Begte, " als wäre ér einer meiner áttéfter Freunde ' in England geweſen , und ich bin überzeugt, gert meinet es eben fo : der arme alte Mann betete für meiu Mohl und

Bruder ,

befahr ſeinem

der mich begleiter foure, Aufftande beu

die größte Sorgfalt für 'mich in den in

griffenen was ,

Provinzen

wie ich glaube ,

rührté, und

von dem

zu

haben . Er fab

übel

aus,

von feinem ftrengen Faften Hets Kurimer über den Verluft feines

*** Hotel i 1114 Sohnes . I wil hier eine kurze Beführtibung der Stadt Saďafoo geben . und

Die Stadt liegt in 18047 520 N. Br.

60:10 öftr. P. , da wo ein unbedeutender Bach ſich

mit dem

Fluß vereint, der hinter Zirme fließt, und der,

zwiſchen Kafchna' und Kano entſpringent, ' in den Quars ra fallen foll, bier Tagereiſen weiter gegen Weft. Name bedeutet ,

Der

in ihrer Sprache, einen Rafplag ;

die

Statt 'ward von den Kelatahs erbaut, nachdem fie Goo . ber und Zamfra

erobert hatten ,

men konnte, um's Fahr 1805. gin Unhóhë, die ſanft gegen

ſo weit ich macfoms

Sie fteht auf einer lans

Norden abfått, und ſchien

mir die volfreichſte Stadt unter allen ,

die

ich im In

nern von Africa geſehen hatte ; denn die Häuſer 'ftehen nicht zerfireut, wie in den meiſten Städten in Hauffa, ſondern in ordentlichen Straßen. bis nahe an die Mauern, erbaute ,

nach

Die Häuſer geben

die der jevige Sultan

dem Tode Teines Vaters ,

Mauern für die zunehmende Bevölkerung

ren .

1818

da die alten zu eng was

Die Mauer iſt ohngefähr dreißig Fuß hoch, und

bat zwolf Thore , die regetmaßig bei Sonnenuntergang

In der Stadt find zwei große Pos

geſchloſſen werden .

welche der Gadado,eber baut, mitgerechnet,

fcheen , die,

Diape zum

außerdem einige

Ein geräumiger

Beten.

Markiplag iſt in der Mitte der Stadt

und ein andes

rer, großer vierediger Play dor der Reſidenz des Sule mit hos

tans... Die Wohnungen der Bornehmen ſind

ben Mauern umgeben , die zahlreiche Cozees und Häus ſer: mit flachen Dächern einid ließen , die nad Mauris ficher Urt gebaut fint ; die großen Róbren :von gebranns tem Jhon ,

die vor den Rinnen porfpringen ,

Beim erſten Unblid ,

einer Meihe von

gleichen

Canonen .

Die

größte Unzahl der Einwohner , find Felatahs , wie viele Sdnden haben , von dieſen

leben

allen die nicht zu

häuslichen Geſchaften gebraucht werden ,in Wohnungen für ficy, wo fie mandertri Geſchäfte freiben , wovon der Herr der Vortheil zieht. Schuſter,

ber ,

manche kauf.

Um häufigſten ſind ſie Wes

& ifenarbeiter

oder ſie bauen Häuſer,

bringen Brennholz auf den Markt , Die zum Getreidebau und

zum Ber:

zur Biebzucht ge .

braucht werden , denn die Felatahe haben ungeheure Rinderbeerden ; Leben außerhalb der Stadt in Dörfern . Es it gew : hnlich, daß Privatperſonen jábrlich eine Uns zahl Sclaven bem

freilaffen , ihrem Permogen

großen Fefte

nach dem

Rhamadan .

gemaß . ,an Die Freige.

laſſenen Behren Felten in ihr Vaterland, jurúď , fondern bleiben neben ihren

alten

Herren

wonen : betrachten

diefe immer alt ihre Dbern , und bringen ihnen alle Sabre einen Dheil ihres Einkommens als Geſchenf. Der Handel von Sadatoo iſt -jekt unbedeutend, da bas land umber in folder Verwirtung iſt.

Die gewóbn . 40 *

628

lichen Lebensmittel ſind ſehr wohlfeil in großer Menge und gut.

fleire giebt es

Uuegeführt wird am meiſten

-Zibet, blau gewürfelte Toben, Sharie genannta die von den Sclaven aus Nyffee verfertigt werden , die Männer gelten für die beſten Weber im Suban , die Frauen find die trefflichſten Spinnerinnen.

Eingeführt werden .Goys

runúffe ," die von der Gränze von

Aſchantee kommen ,

grober Calico und wollenes Tuch , in geringer · Menge, Schüffeln von Kupfer und Sinn und einige Gewürze aus Nyffee.

Die Araber aus Tripoli bringen unverarbeitete

Seide, Roſendt, Gewürze und Glasperlenu

Sclaven wers

den ein - und aufgeführt. Die Tuarid's nehmen jährlich eine -Menge Hirfe gegen Salz.

Der Markt iſt reichlich

mit allen verſehen , und ift tåglich von Sonnenaufgang bis

Sonnenuntergang .

Nórdlich von Sadatoo iſt eine

niedrige Gegend, mit einigen ſtehenden Lachen , zwiſchen 4 der Stadt und dem Fluſſez daher kommen vielleicht die herrſchenden Wechſelfieber, da

fonft die Stadt eine ſchöne,

luftige Lagé hat. **

Růäreiſe

4. Mai . -

bon

Salka 100

Ich verließ Gadatoo, in Begleitung eis

nel ber Officianten des Gadabo, Namens Dumbojee: und wir reiften faſt die ganze Nacht,

ehe wir unſere Leute

einbolten , die unſere Zelte in der Nähe von Kamoon , aufgefchlagen : hatten. weiter,

zu den

Mit Tagesanbruch gingen wir

Brunnen bei Kamoon ,

wo wir ana

hielten , unſere Waſſerſchläuche zu füllen ; und um zwei Uhr Nachmittags, als die Bededung kam , wieder auf ,

brachen wir

nachdem ſich noch vier Kaufleute und ihre

Sclaven uns angefoloffen hatten.

Wir ſchlugen einen

1

629

anderen Weg ein , als auf der Herreiſe, no fein Bafier if ,

um

die Togias zu vermeiden , wie man die Empóret

in Goober und Zamfra nennt : Tooia ! Tooia ! oder ,, Krieg ! Krieg ! " iſt das Geſchrei womit ſie in den Kampf fürzen.

* 5. Mai. -

Wir folgten nun einem Fußwege, durch

einen dicken Wald , wo Dornen unſere Kleider ferrifien : und da ich dergeſſen hatte , meine Stiefel anzuziehen ; fo wurden meine Beine ſehr zerfleiſcht. um Ritters nacht kamen

wir nahe bei einer Kafila ber Rebellen

vorbei , die zwiſchen Gorder war.

und Bamfra

unterwegs

Das bewog Moodie, ben Befehlshaber unſerer

Badedung , die ganze Nacht fortzuziehen, ſo ſehr, ich auch wünſchte

bis gegen Morgen anzuhalten .

,, Nein ! nein !

die Dooias find in der Nähe

war alles was er auf

meine Borſtellungen antwortete ,

uitd in der Sbat vers

nahinen wir oft den Ton

ihrer Stimmen .

U18 der

Tag dáinmerte bemerkten wir, daß wir die ganze Nacht hindurch einen falſchen Beg gewählt hatten , und nicht weit von Galawawa , der Hauptſtadt von Goobeer , ents fernt waren , und keiner wußte den ſicherſten Beg , um zurüdzukehren . ftaunen ,

Ich hatte in der Nacht, zu meinem Ers

geſehen , daß wir gegen Norden reiſ'ten ,

aber

nicht gewagt einzureben : jekt fragte mich Moodie , was zu

thun fey /

und ich rieth ,

Demgemäß " eilten wir ,

gegen Südoſt

zu reiſen .

ſo fchnell die Cameele nur ges

ben konnten, durch ein dides Unterholz, wo meine Beins kleider ganz gerriffen und meine Beine vollkommen ges ſchunden wurden .... pas hy 'ner Den Nachmittag waren die Fußgänger ermattet, und einen oder iwei ließ man auf ident Camselenreiten , maa

630 mußte dieß aber bald aufgeben da zu viele darum bas Gin Theil der iarmen Eingebornen ,

ten ,

fich uns angeſchloſſen , um unter dem diefen Theit

corte

die zu Fuß

Schuß der GS ,

des Landes zu durchreiſen ,

fich nieder , um nie wieder

aufzuſtehen .

Teble

Einer von

meinen Dienern , aus Kano , fiel, dem Anſchein nad nad dem

todt nieder ,

er

einen Schlud affer getruna

Fen , was die Neger in ungeheurer Menge trinten ; wiß fechs Mat po biel als ein Europåer, auf eix

ges

Sc ließ ibn

Cameet binden , die Erſchütterung brachte ihn

wieder zu fich und in einer balben Stunde ,

nachdem

er viel Galle ausgebrochesr tar er wider im

Stande

žu gehen ,

und fcient ForPaffich wie er nur je geweſen

Bor Sonnenuntergang faben wir das bochlies

war .

gende Zand am See Sondamee, und wendeten uns dann gegen vin

Oſten .

Bei Sonnenuntergang : rief. eine Scla

des Hadje Uli Boo Khaloom , fie Fehe zwei Tooias,

Moodie tamr im vollen Gallop zu mir geſprengt- und rieth mir, ftatt des Sameets ein Pferd zu befteigen und mein Feuergewehr bereit

zu

halten .

Obgleich mich wegen

Echmerzen in den Schenlein , mida taum aufrecht erhalten konnte, finte ich mich doch an die Spige der Bebedung, aber zu meinem Glúd fahén wit teinen Feind , denn in dem betrübten Zuſtande worin ich war, ware fowerlich auf großen Erfolg zu rechnen geweſen .

Endlich als wir

einen betretenen Pfad trafen , der nach Diten ging, wara teten wir, daß die Sameele nachkommen ſolitert.

Da die

Waſſerſchläuche alle leer waren und keiner genau wußte wo wir waren , ſondern jeder .fo vaſeh vorwärts ging, als Durſt und Müdigkeit ek srlaubtene bielt ich meine Beute

631 Istragung yg und Camedle anſammen, und er Mordee nebſt zwei Uras, bijgen Kauflsuten , betrachteten es als das Sicherffe, mich, nicht 34 24 perlaſſen . Ein ſchönes Arabiſches Pferd, dem Hadie uli Boo

haloom gehörig , ftarb vor Ermüdung.

9. Mai a Den Donnerſtag , um vier Uhr mor gens , , mgrb El Worpee Prank, und erklärte , er könne nicht weiter : ich ließ deßhalb anhalten , ohne jedoch den Gameelen das Gepad abzunehmen . Da ich von der ganzen Caravane getrennt war, wovon nur ein Arabiſcher Kauf, mann bei uns geblieben war, legte ich mich an der Seite meines Pferden nieder , und meine Leute gaben mir einige kleine, gelbe Pflaumen , die ſie auſgeleſen batten, und die meinen Hunger und Durſt ftiüten . Ich ſchlief ruhig auf der Erde bis zum Unbruch des Tages , dann regten wir une ſere Reiſe gegen Dften fort, ohne einen geraden Strich zu halten , und trafen bald einzelne Nachzugler von der Car ravane me,, und uno Escorte ,

die ,

Nacht niebergelegt hatten ,

ganz ermüdet , und

rich in der

jeßt weiter wanderten,

die meiſten konnten aber vor Durit kein Wort mehr ſprechen .

Die Reuter waren zu Fuß ,

entweder waren

die Pferde tobt oder zu ſchroach jemand zu tragen , und die Sieuter trieben ſie vor ſich ber.

Um zehn Uhr kas

men wir, auf den

eg pon Gondamee, und um Mit;

tas , hielten

füblichen ufer des Fluſſes Futche.

wir am

Wir fanden , daß, ſehr wenige vor uns dort angekoms men waren , und indem wir , in dem Schatten einiger Bäume ausruhten , Tchidten wir Leute aus der Gegend mit Waſſer unſern Reiſegefábrten

entgegen ,

und nach ſich einfanden , bis gegen Abend . und tranken wir ſelbft nur wenig ,

die nach

Zuerſt aßea

und trugen Sorge,

662

daß unſere Pferd, e Cameele u.Temos fiosnicht burdezu Iron unſerer ſchlimmen Lage vieles Trinken ſchadeten . beobachteten die Felatahs doch den Rbamadan

so ſtrenge,

daß ſie kein Waſſer bis nach Sonnenuntergang koſten wollten . Ul6 wir , mit Zagesanbruch, die Sias

7. Mai.

fila muſterten , fanden wir , daß neun Mann und ſechs Pferde unterwegs ihren Tod gefunden .

Swoi bon dieſen

waren Felatahs, die nach Mecca wolten , fie kamen von Gince, weſtlich von Timbuctu ; ein Arittenbinterließ eine Mittwe,

meinen Schub bie fano perſprach .

der ich

Mittag nahm ich Ubſchied von Moodie und der Ess çorte , die mich nad Žirmee zu

bringen wünſchten ;

da

aber alle Gefahr vorüber war, Cebute ich ihr freundliches Erbieten ab , fchenfte ihnen ein Schaf und 40,000 Raus ries , und fo trennten wir uns .

Um riu Ulje nach Mit :

tag lam ich nach Duari, und lagerte mich bei der Stadt, beſuchte aber den

Gouverneur , der febr über die Ents

behrungen klagte, 'wozu ihn obgleich dieß erſt der ſiebente

8. Mai.

der Rhamadan nöthigte, Tag war.

Mit dem Tage verließ ich Quari und

durchzog ein land, das von tiefen Schluchten zerriſſen war. Ich bielt, während der heißen Stunden, unter einem großen, ſchattigen Baume, und kam , gegen Sonnenun : tergangi

nach Zirmee ,

wo ide ,

gut aufgenommen ward.

mit

meinen Dienern ,

Der Gouverneur war nach

einer der fleinen Städte ſeiner Provinz gegangen , dort den Rhamadan über zu bleiben , der Imam beſuchten, mid ,

+

ſein Bruder aber und

und ich erhielt von ihnen

1

633 ein Schaaf und Lebenkmittel , und alle Bornehmen des ": Ortes fuidten mit etwas., 1970 or for Warm und drúdenb.

9. Mai.

Heute bei

ſuchten mich viele männer und Weiber,

10. Mai. + vinz Zamfra , bildet ,

Birmee ,

liegt auf

die Hauptſtadt der Pros

einer Halbinſel , die der Fluß

der hier ſehr hohe und ſtejle Ufer hat ,

die mit

Mimoſen und fachlichten Burden bededt find ,

durch

welche ein fdmaler, fido chlángelnder Weg zu den Stadt. thoren führt.

Sie ift mit einer Mauer, und einem trod :

nen Graben umgeben : die Mquer, aus Lehm , hat eine Höhe von zwanzig bis dreißig Fuß . Der Gouverneur, Namens Iurnee, gilt für einen tapferen Mann, aber iſt ein vollkommener Freibeuter ; ſo wie

die Stadtbemons

ner als die árgften Scurken in Hauſia

berüchtigts find .

Dumbojee warnte meine Leute , nach Sonnenuntergang das Haus nicht zu verlaffen , da jeder Schwarze ohne Bart ( um ihren Ausdrud für einen Súngling zu gebrau . den ) in Gefahr ſchwebe, ergriffen , geknebelt und nach einer der benachbarten Ortſchaften werden .

anm

Berlauf geſchleppt zu

Entlaufene Sclapen aus allen Segenden Hauſe

fas , fluchten nach Zirmee , als einem Ujyl, wo ſie im , mer willlommen alle einen frechen ,

find , und die Stadtbewohner haben beden Blid .; Drei Sclavinnen des

Hadje Ali Boo Khaloom verſtedten fich hier, da fie nas türlich Freiheit und einen Ehemann

der Sclaverei und

einem schlechten Herrn vorzogen . 11.

Mai.

Bei Sonnenaufgang verließen wir

Zirmee und reiſten durch ein gutangebautes kand.

Wáb

rend der Hike beb . Dages afteten wir wieder untex eis

1

634

nem ſchattigen Baume, andslagerten gegen Abend , bei dem Dorfe Yakua, wo Dumboje wünſchte, daß ich eins der Häufer

beziehen foltes antipeit man draußen Gefahr

laufe beraubt, aber ermordet zu werden , da abex biele vor dem Dorfe hietten ,

jeigte ich auf diefe,

un feine

Beforgnis tacherlich zu machen . I 12. Mai. Yakua fort,

-

Mit agesanbruch

ohne

zogen wir von

irgend beunruhigt zu feyn.

Buerft

lief der Weg durch ein Gebotz von kleinen , verkrúppela ten Bäumen , worunter ich spielenwilde Mangoes beinerkte. Der Boden beſtand aus rotem doon ? 9ftåđen ,

mit gelben Quarzs

und in den Schluchten fand fich Glimmerſchie,

ferd u Nachdem

ich eine Beitlang über fandige Hohen it fortgezogen war , hielt id bei Roma, wo der Boden aus Roh imaxger Erbe beſteht, die auf feftem Shon rubt, große Blode von Syenit bilden hobe Reiben , die von Nord

* Mordi

Oft gegen Gud - Süd , Weſt laufen .

Klares

11 Waffer gab es in Menge, überall fab man Fruchtbáuine, gut angebaute Felder und zahlreide Weiler und Städte. Da es Markttag war, fo fand man Leute in Menge auf der landftraße,

einige triebeny ſo ſchöne Ochſen vor fich

her, wie man ſie nur ſelten findet

Giner ging gemiba :

lich roran und führte das Evier, an einem Stride , der an den Hörnern , befeſtigt war ,

die man mit Henna gåfåibt hatte,

zwei oder drei

folgten und hatten ibre

Stride an die Beine gebunden. . In dem Bette eines der kleinen Flüſſe, kindlängelten ,

die zwiſchen den Syenitfelſen

fich

ſah ich fünf oder fechs Piſangs wild

wachſen . Dieß waren die expieni die ich bier fand , und auf mein Befragen

erfuhr ich

daß dieſe Bäume nicht

635 Den Rachmits

nåber als Beg Beg Früchte tragen , tag reiſ'ten wir weiter.

Das. Land war offen und gut

angebaut, aber der Weg ſchlángelte ſich immer und Dors nen machten ihn beſchwerlich. Bei Sonnenuntergang hielten , wir bei einem

großen Dorfe, Namens Yancuta,

der Befehlshaber deſſelben , als er hårte , daß ich vor Bello komme, wollte nicht zugeben das ich vor dem Dorfe blieb, ſondern ich mußte ein für mich eingerichtetes Haus beziehen, wo er mid reichlich mit Bebensmitteln perſah.. Wir braden mit Sonnenaufgang von 13. Mai

Yanbufa auf , etwa zwei Miles davon werd das Land fehr waldig ; um Mittag ruhten wir unter einem gros Ben Tamarindenbaume ,

am Ufer eines Fluſſes, der zur

Regenzeit Waſſer hat, über den wir den Morgen bereito vier Mal gekommen waren.

Der Rutabaum , der über

alle anderen Bäume bervorragt, wuchs aus den Spalten der natten Felſen bervor, zwiſchen denen der Fluß lange fam in ſchönen Windungen hinſtrömte.

Das Waſſer

aus den Gråben im Flubbette par fouvárzlich und hatte einen unangenehmen Geſchmade als ob e $ mit Wrong geſchwangert ſey . Den Nachmittag ging ,der Bugweis ter und auf einer

ſchrág , anſteigenden Fläche lab n wir Das land war

die Minarets der Moſchee in Rajcena. nun bin und wieder von Wald

entblößt .

Da ich El

Borbee und Dumbojee vorausgeſchidt batte , leben ,, Wohnung in Stand zu regen

ſo lam

ich

um eine erſt nach

Kaſchna nad Sonnenuntergang, als die Thore ſchon ges ſchloſſen waren.

218 ich die Schildmache rief und ibr

mich zu erkennen gab , bat er, mich nach Pferte zu geben , die ich offen fand.

einer kleinen

Ich ging ſogleich

636 zu Hadie Abmet Ben

Maſſoud , ber mich nach dem für

mich bereiteten Hauſe führte , wo ich Lebensmittel in Menge erhielt , aber das Haus war ſchlecht, "voll von Ameiſen und Ragen , und war vermuthlid), feit der Ers oberung durch die Felatahi, nicht bewobnt worden . 14. Mais Nach einer fohlafloſen Nadt ließ ich

Dumbojee tommen , einer bon meinen Leuten mußte ihm das Haus zeigen , und ich fragte iyn , ob es dem Ga. d'ado

gebore.

Er antwortete, ich hatte in dem Hauſe

des Boitin Serkis , eines der

Freunde des Sultans,

wohnen Tollen, aber El Boxber habe ihm geſagt, e6 rey mir liever, bei den Urabern zu bleiben . Ich ſagte ihm , er rolle fogleich zum Boikin eertis geben und ihm fas gen , daß ich káme.

Uis Hadje Abmet und EtWordee

dieß bortert , tamen fie in großer Ungſt zu mir, und baten ich moge mit ihnen geben und ein Haus ſuchen, dàs mir gefiele.' Da ich keinen Lärm machen wollte, bes gleitete ich ſie,

nad dem

Frühſtúd . Man zeigte mit

perſchiedene Haufer , ich nahm eines , das mir zu aſtro, nomiſchen anſtoßende

Beobachtungen bequem gelegen ſchien : Hofraum

der

war der Aufenthalt der von dem

alten Hadje Uhmet freigelaſienen Sclavinnen .

So war

den ganzen Tag nicht wohl, dieß ichůgte mich aber nicht gegen balten .

die Duat Beſuche von allen

Bornehmen zu er:

Glúdlicher Weiſe war der Gouverneur nicht

in der Stadt , er war aber artig genug i ' mich nach fei: nem Landhaufe einzuladen , wo er ſich während des Rhas madan aufhielt. Unter den Urabern galt er und da ich nicht wußte, was * bielt ich es für beffer

für geizig,

ich ihm ſchenken ſolltest ſo

ign nicht zu beſuchen , obgleido

687

Habje Uhmet mich dazu bringen wollte. Diefer Hadję Ahmet ; das Haupt aller Araber , wohnte hier ſchon drei zig Sabre, und wiewohl der Rhamadan war, lief.er doch mit großer Munterkeit herum , in der Sonnenbite , mir Salz und I heer für die Cameele. zu ſchaffen , und Kleia nigkeiten die ich gebrauchte.

Seine . Artigkeit war uns

begränzt, er erlaubte mir ſogar, ſein Serail zu beſuchen , und ließ mir die Wahl zwiſchen funfzig ſchwarzen Máds chen.

Ich machte ihn aufmerifam , daß feine Landsleute

Unſtoß daran nehmen wurden , wenn er einem Kafir eine Mohamedanerin gåbe: ben !

„ Nein , nein ! ihr müßt eine has

Gut, ia bin krank, gebrauche eine Wärterin ,

und nehme dieſe, Perſon. -

fagte ich , und zeigte auf eine áltliche

Ihr habt gut, gewählt , antwortete er , fie

bat Erfahrung und kocht gut; ſie hat die Welt geſehen , fie iſt in Dejan geweſen . bieten der Art , das mir

Dieß war das erſte Aner. ein Moblem machte: mit der

alten Frau famen noch zwei junge Mädchen, ihr beizuſtes ben .

Nie batte ich vorher in meiner Krankheit weibliche

Pflege, durch die Sorgfalt und Aufmerkſamkeit, dieſer Sclavinnen belam ich bald meine Geſundheit und Stärke wieder . 15. Mai.

-

Kalt, und , wollig. -

Bald nach

Tagesanbruch kam Hadje, Ahmet zu: mir, er fagte , mit geheimniſvoller Miene , er habe mir einen

Stein von

großem Werth zu zeigen und -wolle meine Meinung das rüber

hör: n .

,,Gut, Pater Pilgrim, zeigt ihn mir,

ich will euch ſagen ,was er werth , iſt.

Sein Diener

brachte nun eine lederne Taſche berein , woraus der Herr einen Bündel Lappen nahm ; indem er einen

nach dem

638 anbern abwidelte , fing er an die zu ſchneiden

ſeltſamſten Gefichter

in wahrer Entzudung... Endlich lam der

Edelftein zum Vorfdeiner bielt ihn mit einem Freus bengeſchrei empor : geben ?

,, Seht ! was wollt - ihr mit dafür

Et war ein Stück Bergeryftall, ohngefähr

zidel Zod lang und drei Viersel- Zou did.

Indem ich

eine ernſte Miene annabm , ftellte ich mich

als ob ich

eine Zeitlang in ftillem Erſtaunen nachránné, dann ſprach R ich Tangfam : ,, Einen Dollar. " * ' Der gekrankte Hadje wollte meine Neugier, den Ort zu wiffen wober es reyes nicht befriedigen , als ich aber die Muthmaßung außertent er babe es aus Yacoba, fchiert nehmen zu liegen , daß ido Obgleich ich den ich doch nicht ein

in ſeiner Art fich gu bere

das Richtige getroffen babeat

Gryftall zu haben wünſchte ; fo wollte zweites Gebot-thany dátery in dem

Glauben er fey unſchåsbar , argwöhnen- fonnte ; daß ich einen unerlaubten

Vortheit durch diefen Hanbel haben

wollte, und er willette ihn mit gleicher Sorgfalt und

sliti

Feierlichkeit wieder ein .

16. Mai. Feiter und warm

Den Nacimittag régs .

nete es ſtart, mit Donner und Blit .** Kaſchna liegt 12 ° 59 ' N. Br., nach Beobachtung des Antares.

Nad Hatje

met hieß es etwa vor eis

nem Jahrhundert Sangras, nachher Gefhna , von dem Pleinen ſogenannten Geftrùpp , das auf der Hügelreibe wachſt, an welchem die Stadt gebaut iſt, und welches eine von den Reihen iſt, die von Nordoſt nach Südweſt ziehen . Die Mauern ſind von Shon und febr groß : aber, wie in

Kano, nehmen auth bier bie Häuſer nicht

den jebåten

Theit des eingefühloffenen Raums ein , der

689 andere ift zu Kornfelbern benugt, wadiſen .

oder mit Holz be.

Den Gouverneurs Refidenz åbnielt einem grona

Ben Dorfe, und iſt ohngefähr eine halbe Mile orlich von 3 den andern Gebäuden. Weil der Rhamadan war, ward ich davon befreit ihm einen Beſuch zu machen : er hieß Dmar Delogie . Mán hat hier Feigen, Melonen , Granatén , limo's nien .

Weinſtöcke ' Toll es bier früher in Menge gegeben

haben , als aber die Felatabs dieß Band eroberten , wurs den fie abgebauen .

Die Häuſer liegen meiſtentheils

in Ruinen , da der Haupthandel nad kano geht , Teit 1 der Eroberung der Felatahs ,

dennoch

iſt der Verkehr

noch immer betrådtlich . ' Táglid iſt an zwei Stellen in d der Stadt Martt, im

Süden und Norden .

Den fúblis ?

chen Markt beſuchen vorzüglich die Kaufleute von Ghae damis und quat , den im

Norden die Juaride.

Senes :

bringen unverarbeitete Seide , Kleider von Wolle und Baumwolle, Glasperlen, etwas Cochenille , und fie vers taufen für Rauries , die fie an ihre Ugenten in Kano fchidon , um blaue Zoben unb Surladies einzubandeln , die queer durch das Land nach dem Markt zu Ghraat gee ſchidt werden : was ſie dort nicht an die Juarids abs feben , das transportiren - afie nach Timbuctu und neh . Die Manuface men dafür Zibet, Gold und Sclaven . turen im

Kafchna verarbeiten oorzüglich Leder : ſie lies

fern Wafferfchläuche , rothe und gelbe Kiffen , Bügel u . F. w .

Gegårbte Ochſenhaute gehen oft nach Fezzan und

Tripoli.

Sie bereiten ſehr gut getrodnetes Dohſenfleiſch

womit die Arabiſchen Kaufleute fich gewöhnlich verſehen, ebe Pie die Reife durch die Wüfte antreten .

Salona

840 beſuchen die Juarids gečne, naten den Sudan bereiſen .

die in den trodnen Mos Die Kaufleute von

Gbas

damis und Zuat nehmen nie ibre eigenen Cameeie, fons Dern miethen ſie von diefem

fonderbaren Bolke, das ſeine

Waaren durch die Wüſte nach Kaſchna bringt,

die la.

dung für zehn Dollars, eben fo transportirén , fie Sclas Fúr ven , um- fünfundzwangig Dollars den Kopf. diefen Erwerb und für das Geld was ſie für Salg ló: Juarids Getreide und was ſie ſonſt nos

fen , faufen die

2.1 thig haben , wenn ſie ficor, in der Wüſte aufhalten .

cicek

.Mit Eonnenaufgang berließ

17. Maii :

ich

Tafena, durch das Thor Koura , auf der Sidſeite der Stadt.

Hatje Uhmet begleitete mich ziemlich weit und

ich mußte ihm

gulegt bitten zurückzukehren , indem ich

ibir erinnerte , daß der

Rhamadan fer

und das fold)

ein Kitt in der Sonnen ohne daß man ſeinen Durft fós fichen dürfen für einen feines Glaubens eine zu ſchwere Prüfung fer .

Unmittelbar

in der Nabe von Kaſchna

iſt das Land mit Gebüfch und niedrigen ,

verkrüppelten

Bäumen bededt, aber bald tamen wir in einen gut an. gebauten Diſtrict:

Auch der Weg war gut.

ten in den heißen Stunden unter einem nem Haufen

Wir ruhs

Baum, bei eis

von Dörfern , Miwa, nabe an dem Bett

eines Regenbaches

Nachher kamen wir an den Ruinen

* vieler Städte und Dörfer vorbei, die der Nebelle Duns tungua zerfiðrt hatte.

Mit Sonnenuntergang lagerten

wir bei einigen Dórſern , Eatowa genannt, wo ein kleia nes Mádchen zu mir tam , mir zu ſagen , ich möchte wobl auf mein Sepsd achten , da in einem Hauſe, das

641 ſie mir zeigte, acht Diebe waren , die, wie fie ertlárte, alles umber ausplunderten .

nost:18. Mai.

Dhne etwas eingebüßt zu haben, bra .

den wir bei Sonnenaufgang auf.

Das fand fien

gut angebauet, der Boden fruchtbar : und in einer Stuns de tamen wir an der Stadt Sabon Gree -borúber , des ren Mauern Ihlecht erhalten waren , und die Zahl der Einwohner iſt geringen . Um Mittag ward angehalten, unter einem Baume, bei dem Dorfe Burberowa. Hier tam ein Kaufmann aus. Sodna zu uns , der Kardona einen lag fpåters, als wir verließ .

Da EI Wordee

etwas Bibet und Gold verloren hatte , dreißig Dollars an

gegen

einunds

QBerth. fo hatte er einen feiner. Dies

ner in Berbacht , der, wegen eines Guineawurmes an ſeinem * ußer auf einem Cameele feines Herren reiten durftes ? Er läugnete ftanbhaft und rief Gott und den Prophetert -an , als

Richter

zwiſchen ihm

und feinenri

Herrn . Ei Wordee : hatte ſein ganzes Gepád zu Stalchna durdfucht, ohne das Mindefte 1 von dem Geſtohlenen zu finden, und klagte jegt ſeinen Berluſt ridem zu: uns gee kommenen Kaufmann, sbeffen Arabiſcher Diener , der es mit anhörte, ihn fragte , obser feinen terſucht hatte.

6

Cameetfattel up ,

Worbee ifagte Nein, da fchwur. : ber

Araber bei dem Propheten , daß die geſtohlenen Sachen in demſelben ftedten , denn der Dienet habe ohne Befehl den Sattel in Raſchna ausgebeffert. Da dieſer ſogleich aufgeſchnitten warb , fanb man den Bibet : Unter, einem Baum trefflich

in einiger Entfernung figend , konnte ich vors die Mienen

des Hageklagteri beobachten , der

årgerlich bei der neuen Unterſuchung ausfahs In dem 41 Denham u. Glapperton,

642 Augenblic

als

die erſte Büchſe gezeigts wards : wendete

er den Leuten den Rüden zu.m.marf ſich auf die: Erde, das Geficht verbergend.

Wer Bibet

wand gefunden ,

aber das Gott nicht, der Dieb rief immer ſeinem Herrn zu : ** , Gott ſey Richter zwiſchen uns, ich bin unſchul: dig!

So rief.dem

El - Bordee zu ; ibn Bu zwingen ,

das Gold anzuzeigen ,

denn er konnte nicht langer in

meiner Rafila reiſen, da er : nicht zufrieden fich zu ento Ichuldigert ,

boshaft einen von meinen

Dieb sangegeben hatte & zu geben , feinen Diener

Leuten als den

Bordee chien ungern daran als Verbrecher zu behandeln ,

bis ich darauf beſtand , dann wählte er folgendes Pers fahren , den Dieb zu entdeden , das untet : den Urabern febr gewöhnlich iſt.

Die Namen aller

Perſonen

der

Safila werden einzeln aufi Stúdchen Papier geſchrieben , und in einen leeren Waſſerftauch gethan .

Siner nach

dem anderen muß dann blaſen , bis er den Schlauch auf: blåf't, was allen ,

nur dem

Dieb nicht, leicht gelingt.

218 alles mit der größten förmlichkeit vorbereitet war , rief der Schuldige feinem Herrn zu, er möge nicht wei. ter geben , und ſogleich lieferte er das Gold aus , das er an ſeinem Leibe verborgen hatte.

Id fragte den El

Bordee, was er nun mit ihm machen wollte ? Et antwortes te, zu Stano wolle er ihn entlaffen.

Bolt ihr ibn nicht

ftrafen ? " . ,,Nein , obgleid er es verdient, will ich es nicht, der Mann könnte mir

ſonſt ein Uebel zufügen ." .

Er

ſprach auch nachber mit ihm und betrug fich ſo, als ob nichts vorgefallen fey . Dieß iſt herrſchender Gebrauch bei den arabern ; mag einer noch ſo wird eben

ein Schurte feyn ,

er

ſo artig behandelt, álo ob nichts gegen reis ,

643 nen Character zu fagen wäre.

Bon dieſer Untlage muß

ido indeß die Dieners des parcha von Tripoli freiſpre. chen , die mit einem offenbaren Hallunten eben nicht viel Umftande machen . Nachdem dieß in Drbnung war, berließen wir Burs derowa und" reiften durch Land,

ein

fchones

gutangebautes

Heute begegneten mit viele Caravanen der Tuas

rids und Raufleute von Ghabamis, die den Sudan Bot der Regenzeit

belieben .

Um

lagerten wir zroiſchen bóhen

fünf Uhr Nachmittags

Felsſtúden , bei einer klei.

nen Stadt, Namens- Saffonbingers:9 Nabe . Dabei waren mehrere andere Stádte, mit ſchönen

ſchattigen Bäument

in den hålern , unter welchen: ich einige Bäume - fab, die in Mungo Part's Reifen unter dem Namen Nutta befchrieben find , hier beißen fie Doura. - Der Baunt wird höher al8 unfer einen tángeren

Upfelbaum , hat berhältnißmaßig

Stamm , breitet aber ſeine Hefte nicht

ſo weit aus : jegt war gerade die Beit , die Frucht defe Telben

zu ſammelt .

Die Bohnen des

Nutta werden

geröſtet, wie der Raffee, dann grob zerſtoßen und darauf låßt man fie in Waſſet zu faulen , werden fie

gåhren . tein

Wenn ſie anfangen

gewaſchen und zu Pulver

gerſtoßen , woraus man Kuchen bådt, öhngefähr wie uns ſere Chocolade. Dieſe, obgleich fie einen unangenehmen Geruch behalten, geber doch eine treffliche Brübe žu ale Terband Sachen.

Die meblige Subſtanz,

Bobne liegt, wird zu einem

angenehmen

braucht, wenn man dieß aber håufig

worin die

Getränke ges

genießt , so fou

es Unverdaulichkeit und Vergrößerung der Milz verura fachen . Man macht auch eine Art Confect daraus .

644 Den Ruttabaum , ſowie den Micadania ober: Butter: baum táßt man immer ſtehen abtreibt:

Der Micabania

wenn nian sitten plak

batte keine reifen Früchte,

als ich ihn fab, die Frucht glich aber vollkommen einem Pfirſich , nur war ſie

am

Ende etwas ſpiller

Wenn

fie reif ff wird das Fleiſch gegeffen , die Rerne gerftoft man , kocht ſie in

Waſſer und wenn

das Fett fich auf

der Oberflache zeigt, wirdres abgeſchöpft .Man - ißtés nicht, ſondern byemtes nur in Lampen , es ſieht wie fomußiger Spett: en 19. Mai. -

T4

aus

: , "; }

Der faufmann welcher gefteta zu uns

tam , war heute ganz mithenbrivel rein Tuanid ilmdein Körbchen mit Glasarmbåndern unter den Kopfe wegges lobten hatten als ee foblief. Ich mußte die Geldhidlichkeit des Diebe anerkennen und konnte nicht ümbin , mich etwas an dem Unglück des Kaufmanns zu ergóken .

Er

bat mich, einen Tag liegen zu bleiben , damit er die Kafila der Zuaricks, die norbwart & gezogen war, einholen kónn te , aber davon tonnte die Rebe nicht feyn .

Um ſechs

Uhr Morgens, berließen wir Raffondingee und der Kaufs mann blieb bei uns.

Wir tamen durch ein Land, wo frůs

ber der Wald abgetrieben worden war, jet aber war es wieder mit großen Bäumen bewachſen , der Boden beſtand aus fchwarzer vegetabiliſeer Erde.

Bir trafen Kuinen

von mehreren ummauerten Städten , hielten während der heißen Stunden , im Schatten einiger Båume, die unter den Irúrmern von der Stadt Sofa wuchfen.

Nadiber ward

das Land waldig , und man ſagte , daß des Rebellen Duntus gua's Anbånger es unſicher machten .

Wir kamen - ' nach

Duncamee, weil es aber ichon ( påt war , ging ich nicht

645 in die Stadt, und brachte die Nacht in freier Luft zu, ohne mein Zelt aufzuſchlagen . :.

:

20. Mai. -

'

Bei Sonnenaufgang merkte ich , das

mir der beftige Nordoftwind einen Sdnupfen gebracht habe.

Der Weg ſchlängelte ſich durch Walbi und in

der Hiße des Tages hielt ich bei der unmauerten Stadt Faniroa. Da mein alter Freund, der Gouverneur, auf eis nem Krieg zuges abmeſeab marlo rubte ich im

Schatten

eines Samarindenbaumesnil deen Kühle und angenehmen Luft wegen . Die Nacht blieben wir in Gadania 21. Mai.

Deute donnerte und bliste eß viel ;

wir machten die Nacht über Halt, vor der Stadt Saffo. : Mit Dagelanbruch ichidte ich einen 22. Mai

Reuter ab dem

adje Hat Salab und dem

Gouverneur

von Kano Nachricht von meiner RúdBehr zu geben , da ich begierig Nachrichten aus Bornu und Tripoli erwars tete. Id ruhte im Schatten eines Baumes , als ein Bote mir zwei Briefe brachte , idet ſchwarzgeſiegelte, vom Major Denham , meldete mio das traurige Sdidfal deb jungen Zoole der, bloß.voa teinem Fúbrer begleitet, die Buftei durchreiſte , um den Major Denham in Rouka zu # * 2 . didysi 11 *** treffen : Gegen Sonnenuntergang zog ich in Kano ein , unb ging ſogleich nach dem Haufe des Sadje. Hat Salab, meines Ugenten ,

der ſo erfreut ſchien mich zu ſeben,

als ob ich fein eigener Sohn wäre. Mhamadan war

- hatte er ein

mich zu bewirthen ,

Obgleich noch der

Schaf fohladyten laſſen ,

und nöthigte mich , ſo wie ich hera

eintrat mich zum Eſſen niederzuſeken . - Es war in der That, für ihn

eine fernge. Buße , Dabei bloß Zuſchauer

646

Teyn zu müſſen, er machte aber einen Spaß darauf, ina dem er rief : „Ubdullah ibn. Denn du biſt: ein bungriger Ich fand,

Kafir !

daß in meiner Abweſenheit nur die ſelbe

Eine Kafila von Bornu angekommen war ,

die für mich den Brief gebrachthatte, fo mie drei Bous teilen Portwein und etwas Schießpulver crom Major Denham .

Hat Salab erzählte mir unter andern

dab

der alte Salob , mein Diener, in großer Beforgriß meia netwegen in meiner Abweſenheit gelebt habe ; uno daß eine Sclavin bes & Worbee , die ihm febrzugethan war , den Berſtand perloren babe , gingen nad fürzte

Youri ,

in dieſem

ale

fie bórte

unglúltiden Zuſtande

ſie ſich in seinen Brunnen und brach einen

23 Mai.

wię

Kalt und bezogen .

Urm.

Alle vornebs

men Uraber in Kano beſuchten mich , unter andern der alte Fabie Boo Baiedu ber immer unfer treuer Freund geweſen ,

und in

der Ibat ein waderer Mann war.

Or bat mich febr , id mochte iweber bem Scheit von Bornů , noch dem

Paſcha von Tripoli ſagen , wie Bello

den Hadje Ali in Sadafoo behandelt habe.

Boo Zaied's

wegen verſprach ich ihn zu fdonen , wenn ich nicht ges radezu über fein Betragen befragt wurde, Denn alsdann

1 mußte ich die Wahrheit reden ; gegen mich hatte er ſich als ein Narr und ein Schurke betragen . *** !!" 25. Mat .-

Heute bezahlte

ich meinen Leuten

ihren lohn, vier Dollars für den Monat, und beſtimmte ihnen nur für die folgende Zeit die Hälfte: demohngea Achtet waren alle froh in meinen Dienſten zu bleiben . 26. Mai. Id wartete dem Gouverneur auf , per mio ſehr artig empfing und beſonders fragte ,

wie

647 fid der Sultan uns ber Gabado befånben , und wie es mit bei'm Uebergang über den Gondamee, den Fluß zwiſchen Futche und Sadatoo, gegangen fey. pell und fdowúl. Die Leute bas 30. Mai.

ten mich . febr , ich möchte in meinen Büchern nad ſeben , ob der Neumond beute ſichtbar feyn werde : ich verſid . erte ihnen , dieß, wonach fie ſo lange fich fehnten, würde nach Sonnenuntergang Har bliebe.

Sie fragten

geſchehen , wenn

der Himmel

fo bringend , weil

Bann das

Saften , Khawaban, zu: Ende geht und der Uib, ober das Große Feft , anfängt.

Daß der Abend umwdikt war,

fdlug alle nieder, aber um Mitternacht tam ein Reuter, dem Gouverneur zu melden ,

daß man den Neumond

gefeben habe. Nach der Ankunft dieſes

31. Mai. '

reitenden

Boten hörte man nichts als Flintenſchüſſe und Freuden , gedrei. -Befuche zu machen und zu empfangen , wart nun

ein

ordentliches Geſchäft.

von Hat Salab begleitet , dem

Den Morgen

ritt idy,

Gouverneur meine Aufs

wartung zu machen . Ich nahm feine Einladung an , mit ihm auszureiten, wie er jedes Fabr that, und wir ritten

nach einem freien Plan: innerhalb

der Mauern ,

indeß Scheingefechte angeſtellt und Flinten abgeſchoffen wurden , von ſeinen Leuten , den Arabern und den Vor : Nehmen der Stadt,

in ihren prachtigſten Kleidern , bez

gleitet - wer nur ein Pferd bei dieſer halten

konnte,

erſchien.

Gelegenheit ers

Die ausgezeichnetfte : Perſon

in dem ganzen Zuge war ein Mann in wattirter Rú : ftung zu Pferbe, der vor dem Gouverneur ritt und ein Schwerdt trug ,

das mit groei hånden geführt werden

1

'

648

mußte.

218 er die Ebene erreidte, hielt der Gouverneut

eine Rede an das Bolt , und erklärte feine Abficht, den Duntungua anzugreifen , wobei er hoffe , daß jeder ſide auf's Tapferfte zeigen werde. Ihre Söhne folten nicht, wie ſonſi, zurüdgelaſſen werden , ſondern mit in den Krieg žiehen , um die Schlachten ihres landes unter den Uugen ihrer Båter ſchlagen zu lernen. Nachher ritten wir in demſelben Zuge nach Hauſe. Drei Sage ' hindurch alle Arbeit bei Seite gelegt.

ward

Kinder zogen ,

in ihren

ſchönſten

Månner , Stauen , Kleidern , durch

die

Straßen : eine Anzahl Sclaven warb freigegeben , wada der Sitte der Mahomebaner, an dieſem Seſte.

Der Bes

fiber meines Hauſes fchenkte funfzehn die Freiheit. : 1. Junius. -

Ich beſuchte den Gouverneur , um

Abſchied zu nehmen ; er war ſehr freundlich, fragte mich , ob ich wohl je zurůdlebren werde, bat mich ſeinen Freund el Ranemy zu grüßen , und ſagte,

er hoffe ich würde

einen - vortheilhaften Bericht von dem Bolte geben , das ich beſucht håtte.

Ich verſicherte beſonders in Beziehung

auf dieß Lezte , daß ich nicht umbin könnte es zu thun , da ich úberal den freundlichſten Empfang gefunden hatte. Er

{prach dann das Fatah und ich ſagte ihm ein les

bewobl. 3.

Junius.

Um zehn Uhr beş Morgens vers

ließ ich Kano , und Badje Hat' Salab und alle meine Freunde begleiteten mich eine Strecke zu Pferbe.

Ehe

Hat Salab ſich entfernte, rief er alle meine Leute zu ſich , ſagte ihnen , er hoffe ſie würden fich gut und treu bea tragen , denn, wie ſie geſehen hatten , ich rey der Diener eis nes großen Königes, der ein Freund des Paſcha pon Tria

649 poliſen , und wåre von einem Sultan gu dem

anderen gei

reift: daher würde ihr ſchlechtes Betragen ſtrenge geftraft werden .

Wir reiften nicht weit , dann bietten wir,

der Hiße wegen , unter einem rohattigen Baume... Den Nachmittag brachen wir wieder auf, und lagerten ung, bei Sonnenuntergang vor der Stadt Duafee.. 4. Iunius. *

Diefen Morgen zogen wir durch die

ümmauerte Stadt Godwa, die jest aus einiger von Sclas ven bewohnten Hütten beſteht: die heißer Stunden hins durch

bietenz mir unter beinem

Xamarindenbaum , und

fchlagen, bei Sönstenuntergang, unſere Zelte bei Girlma Das Voft

auf , nicht weit von den Ufern "bes fluffes . tanzte zu Ghren des Wib .

Den Zanz führten Männer

auf, die Stdde hatten , fie afprangen von einem

Fuß auf

ſie im Kreiſe tanzten; ſchwangen oft die Stode in der Luft, ober Flugen fie mnit lautem Ges

den anderen , indem

räuſch an einander.

Bisweiten fprang ein Långer aus

dem Kreiſe, wirbelte fich einige Minuten auf den Ferfen berum , ließ.feinen Stod ſich mit gleicher Geſchwindigkeit über dem Kopfe herumdrehen, und trat dann wieber an feinen Plat .

In der Mitte des Kreifes waren

zwei

Trommelſchláger,ihre Trommeln ſtanden auf der Erde; fie waren aus einem Bohlen Stúd: Holz gearbeitet, drei Fuß hoch , und mit einer Ståd Leder überzogen. große

Eine

Menge Leute batter fich verſammelt , um zuzus

fehen .

5.

Sunius.

Der Morgent" war

bezogen ."

Um fechs Uhr bes Morgens verließen wir Girkwa, ruha ten die heißen Stunden hindard , unter einigen Lama vindenbäumen , zwiſchen den Dörfern von Kanſarina, und

650 lagerten , beis.Gonnenuntergang, im Gebolze.

Die Eins

wobner waren fehr beſchäftigt auf den Feldern ' zu : jåen . Das Berfahren iſt einfach i: ein Mann ſcharrt, in bes fimmten Zwiſchenräumen , die Erde mit einer Hade auf. eine: Frau folgt mit dem Saamen

und wirft in jes

des loch einige Körner, und tritt ſie mit den Füßen ein . 1 , * 6. Junius..-- Um Mittag bielten wir in der Stadt Sangerar der Gouverneur derfelben war zu Kano, ſo ents ging ich glådlicher Weifender Qual, feine quatende Stimme zu hören.

Die Nacht hindurch Ingerten wir im Walde.

7 Iunius. ten wir

Um

ein : Ube nach Mittage mach

alt bei der Stadt Katungwa. - Bei Sonnens

unterbang galoppirten zwei Reuter heran , und melde: ten , der Gouverneur von Kang hátte dem Rebellen Duns tungua " eine Stadt genommen ,' etwas weiter gegera Norben . '. ' , 8. Junius, - Ullenthalben

waren die Leute fehr

geſchäftig, den Boden urbár fu" machen " und Kräuter ünd Stoppeln zu verbrennen , um

zu

fåen .

Ein Ias

marindenbaum ſchügte uns gegen die Mittagsbike, in der

Provinz Sherra, die Nacht über blieben wir vor der

Stadt Booſued. Ein Sohn des Gouverneurs von Sherra war daſelbſt , begleitet von Reutern und einer Bande Muſikanten .

Er trank Kaffee mit mir , und ich warb

dafür, den größten Theil der Nacht binburch , mit Mu: ſit unterhalten.

Die Inſtrumente waren vorzüglich Flóa

ten, lange hölzerne Pfeifen, die Frum- frum hießen. 9. Sunius.

Mit Sonnenuntergang erreichten

wir die Stadt Dugwa . 10. Junius. - Mit Tagesanbruch verließen wir Dugo

651 ma, und reiften durch ein walbiges land.

Es regnete

den ganzen Tag, aude bonnerte und bliste es bisweiten Um fieben Uhr Abenbe tamen wir nad Murmur.

3d

börte zu Kano, eine Safila Araber, nach Hügela gehörigi habe die Fehmmauer um Dr. Duðney's Grab niedergerifo fen und ein Feuer auf demſelben angemacht, weil es ein Stafir rey, wie ſie ſagten .

Bu meinem

großen Feiðibeſent *

fand id die Nadricht gegründet . '

11. Junius . Mit Sorinenaufgang ließ ich den Gouverneur holen , mich zu erkundigen , wer es gethan babe : et betheuerte, Araber waren es geweſen , nicht Leute aus der Stadt.

Ich war To aufgebracht über diefen bara

bariſchen Muthwillen , daß ich mich nicht enthalten konnte, mit meiner Reitpeitſche ben Gouverneur zu

güdtigen ,

ich drobte ihm ,id molle ihn bei ſeinem Oberherrn , bem Gouverneur von Katagum verktagen , und einen Brief darüber an den Sultan ſchreiben , wenn nicht die Mauet augenbtidlich hergeſtellt werden und er verſprache mit Sdavendemuth, es ſogleich zu beſorgen . Während id um Mittag mahe bei Katagum anbiett , Dumbojee fort ,

den

fchidte ido den

Gouverneur Duncama von meiner

Rúdtebr cu benadrichtigen . er lomme mir entgegen

Den Nachmittag börte ich,

und kaum hatte ich meinen Rus

beplag verlaſſen, als er erſchien , begleitet von gegen dreis Big Reutern , die , ſobald ſie mich

erblidten , auf mich

zu galoppirten , indem ſie ihre Speere ſchwenkten .

Ich

fchenkte dem Gouverneur hundert Gourunúffe, die er un . tér feine Leute vertheilte. Er hieß mich berglich willkom: men und erfundigte fich ſehr nach Bello und wie er mich aufgenommen .

Er galoppitte dann mit ſeinen feuten

652 1

zur Stadt ſchreiend und. fechtend, anocobgleidh :er kürzlich frank gewefen , fo ſchien er- Doda fo rafch,und flink alárirs gend einer. - 219 ich Katagum erreichte , belam frühere Wohnung, von meinem

und

erhielt

ſogleich

alten Freunde Hameda,

Pripoli, der noch

dem

id meine

einen Beſuch Kaufmann aus

immer bier fich aufhielt.: 3d lud ibn

ein , mich nach Tripoli zu begleiten ,was Dr. Dudney ihm ſich aber, weil er ſein aus : gerathen hatte, er entſchuldigte kehendes Geld niet- ſobald von den Leuten eintreiben können die über das ganze Land zerſtreut iwaren.se 97". 12. Iunius. -

Warm

und

fchwili. Duncawa

blieb bei mir , und fagte , er babe pom Auftrag

imich

nach

Roufar in

Sultan

den

Bornur zu bringen.

Dieſen Beweis der Achtung lehnte ich, aby weil er türz . lich krank geweſen , Sheit von ihm

unangenehm

und weil fern

eine Escorte durch

men . Ich verſicherte ihm

einer Gegenwart dem

möchte :

Willigte aber

das Land Bede anjuneb :

wenn ich erſt in Bornu ware,

fo -fúblte ich mich fo ficher als in feinem Hauſe. er indeß darauf beſtehen

ein

daß mich

Woute

Jemand begleiten

müſſe, ſo möchte er wenn er wollte , tinen ſeiner Bor nehmen mitſchiden .

Dann befchwerte ich mich förmlich

über die Somad ,

daß man Dr. Dubney's Srab szer :

ſtört, und die Aſche dieſes Mannes nicht in laſſen habe.

Er geftand freimútbig ,

eß fey

Ruhe gea abſcheulido

ſo etwas zu thun , Berſprach die Mauer wiederherſtellen zu laſſen so ja , er erbot fich Semand zu dem

Gouvera

neur von Murmur zu faiden , um ihn zu züchtigen : bat aber zu gleicher Zeit, lem

zu ſagen .

dem

Sultan nichts von Ula

Ich fagte ihm , daß

ich mich auf ſeine

653 Verſichering overtaſſen wollen daß ich aber ben cadado von der Sache unterrichten müffes

se

Den ubenb

brachte ich mit Hameba zu . 13. Junius ... Den

Morgen wehte eine küble

kuft fpåter fing es an zu regnert. Duncawa wat'tabm daber rafteten wir beute und den Abend war ich wieder mit Uis das Geſpräch darauf ham , in

Hameda: zuſammen .

wiefern man den Seláven

trauen

könne , ſagte er miri eldiem -Bimtiere

daffeine Octaven nie swusten ;sin fohliefe ,

und er babe inimer seinen Dolch unbrigeladene

Piſtoirt unter ſeinem Kopfliffen , wenn etiba dietSelai vinnten seliter Wordanfdlag gegen ihn ausführen roll tet . Saft aeUraber mad teia sex fø , denn Befonbers die Octavinnen hätten fie tzu fürchiteri, ada diefe oft ihren w t4* erbroffetten to Dunicata burudatetsmid weber

Herrn des Nachts 11:14 . Junius .

und ſchenkte mit zwei Joben , wzmet Staafe , ' Und eine Menge Hitler jeder bon meinen Sclaven erhielt eine sobe.

Ich dentte ihm

fechabunbert Gourunúffe, wios

von ich einen großen Borrath aus Kand -mitgebracht hatte. * 91144 esot bi 15. Iunius. 4-2

Xlles hatte ich zu meiner Würeffe

vorbereitet , aber Duncawal bat mich noch einen bei ihm zu bleiben , und den Gabado

Tag

und ich benugte die Beit.ah Bello

zu ſchreiben :

ich

dantte dem

erſteren

für feinen Schuß und ſeine Gefädigkeiten , die er mir ers wiefen , und indem ich

dem legteren

ebenfalls dantte ,

meldete ich ihm , was mit Dr. Dubney's Grabe geſchehen war.

Die Briefe gab ich dem Dumbojee, der, 'nadibent

er ſeinen Auftrag vollzogen , hier von mir Abſchied nahm ,

654

ich Schenkte sib

rinige Zoben undvierzig Dollars.

Führer wabomed

Mein

Dumkojee war nur reide und wohls

gemuth, und hatte eine zahlreiche Umgebung, denn in jes der Gouver:

der Stadt, wo wir , anbieten , mußte ihm never reia Seldent machente alé Beidhen gegen den Sultan.. ? 19.8.19 a

3. V

feinet Achtung Humor,

25 ich meine Eameele vorgusgeſchidt batte, ging

jeh.34 Duncamander noch immer krank war, sum Ubſchied ju nebmen . such, mußte, mit ihm efrů vſtúderu

seward

rin gerøfteter Sehaafskopi aufgetragen , gebratenes flrifde und Brobt und

Milch .

Ueber den Veou bradten

mich mein Freund Hamedą und Duncawa's Meuber, die ale mid nad Sanſan zu begleiten wünſchten , id verbat aber diefe @brengarde die mir nur Unruhe und Roften gemacht hatte, indem ich roorgab:17 & safe

unglüdbedeus

tend mit einem Freunde jenſeits des Fluffes weiter zu ziea ben .

Nur von einem der Bornehmen des Duncama bez

gleitet, reiſ'te

ich durch

den diden Wald am Ufer des

Fluffes, hielt Mittags unter einem Samarindenbaum , und lagerte am Ubend beieinem Dorfe Micau

Die Leute was

ren alle auf den Feldern fehr gefcháftig. Guſſub ju fden ; fie bradaten mit Milch in Menge und fragten febr nach Bello's Geſundheit, denn obgleich fie er feit kurzer Zeit zu Bornu gehören, wober fie eigentlich ſtammen, lo bas ben ſie dennod große Achtung gegen ihren Sultan . 17. Sunius. -

Id brade auf mit dem

kommenden

Iage, und da das Wetter trúbe und wintig war, hielt ich nicht an bis wir Sanſan erreichten. Hier nabm man mich nicht zum Beffen auf, aber als ich drohte, ich wolle mid por der Stadt lagern , führte mid der Gouverneur in ſein

655 Haus, wadh Duncawa's

Befeht , und fhentte mit ein

mit Schaf. In der Nachts tobte ein heftiger Sturm Der arme Forepo , den der Werftora Donner und Blik. bene Dr. Dubney in Souta gemiéthet hatte , die Gameele zu beſorgen ,

war die ganze Nacht mit diefen draußen ,

Er war aus Segjan , i Barb albern ,

und gatt baber für

einen Heiligen , ich behielt iba , aus Mitleid , in meinem Dienſte. Er war es, der mir die Nadhrichten über das Bolt von Bede gabo da er

dort Selave getörfett: war,

und de - erzáhite wie es ihm gegangen iſu zinfach , daß ichi "

- ſeine Vagabent fúrt wahr halte.

76

T

Id

$ 116 18. Janius . ... Stalt: und trúbe.

, usen börte reind

Courier ifer unterwege aufgebalten , dart feine Gameele nicht fortloanten ,

und da

Duncawa ein Geſchent für

den Scheif El Samen zurechtmachen wollte , fchob: ich meine Abreife nodo auf..

19. Junius. *

1..3 tramos los

hér lig

Den Torgen ww . eilf ugrtami

der Gourierze bradote einen Sábel für den Sultan Belto, unb . Briefe moon Major Denbam , von dem Gone ſul in Tripoli und von dem Staatsſecretain

3d brach

daher um Mittag auf nach Katagum , damit Duncawa dem Sultan den

Sábel einhändige. .

Um zehn Uhr Morgens ging gleich -ju

Duncawaa , ihm

Rúdlebr zu melden . erklärte

ihm

die

!

war ich in Katagum ynd die Urſache meiner

Id zeigte ihm

den Gábel" und

Art das Degengehange umjumachen ,

er bewunderte' mit Erſtaunen Såbel. und Scheibe, - und indem er immer wieder die Berzierungen betrachtete, fragte er :-:,, Ift das nicht alles Gold ? " Er ließ ſogleich den Kadi kommen , der, in meinem Namen , einen Brief

656

an Bello frieb, und ein Courier cward mit diefem und dem Såbeld abgefdhidt som

Den Ubend , war wieder ein

Gemitter ,mit Sturm

und Regert. w.

5 : 21:2k Sunius. -

Um

A IDA , 3 ***

ein Uhr.deb Nachmittags war

guide ich wieder ik , Sanſan . : 22. Iunius. - Heiter und Formúl. You

Ich ward

wieder aufgehalten ; das Geſchend für den Guttan , bieß e8afo

noch nicht fertiga sintomaters Der Morgen trúbeo cum fieben

4:28 . Supius .

Uhr Des Morgeng verließ ich Sanfan , begteitet von eis. nem Theil der Escorte, die mich durch das: Gebiet Bede bringen follte :

ich mußte .. um

Girlwa. Halt machen

Mittag bei dem

Dorfe

das ich wieder einen Unfall von

Fieber: und galligtes. Erbrecheni beam ., " Ebe ich weitere reifter tamen zweit , Kaufleuter:qu & pripoli, zu mir ,

die

zu Kano geweſen waren , und baten , ich möge fie , für dieſen gefährlichen Eheit der Weiſe, unter meinen Schut nehmen . Den Nachmittag erſchien Hadje fudor, der Gous verneur von Sanfan ,

mit oder übrigen Bededung und

brachte mir ein Schaf, mehr, wie ich glaube, cum einige Gurunúffe von mir zu erhalten als aus mich .

Um Mitternacht Regen , mit Donner und it.' ;

Blig. cupats

Uhr Morgens n machten

2; Um

diđen Walb

Elephanten ſaben :

zehn

wir Halt bei dem Dorfe Boda

, unſere Waſſerſchläuche fu füllen ,

mir durch einen

!

$!" 3 "

Kalt,und bezogen .,

Swi24. Sunļus.

rum

Ichtung gegen

der Karigum

dann kamen

wo wir, Karigums und iſt eine Art Antelope,

ſo groß wie ein ausgewachſenes. Skaulthier. nenuntergang fchlugen , wir unſere Belte im

Mit Song Walde auf :

657 die Nacht war

ſehr unrubig .

8 regnete,

blikte , don .

nerte und ſtürmte, und da der Wind mein Zelt umwarf, fo.

warb das Gepád nas.

Wir verfolgten unfern Weg burde

25. Sunius. einen diden Wald ,

hielten in den beifen Stunden zu

Sobar wo ich mein Gepád in der Sonne trodnen ließ. Sumer weiter zogen wir durch Warbungen und lager , ten , um ſieben Uhr Abends, bei dem Dorfe Gorbua. Regen , Donner und Blig die ganze Nacht binburch.

26. Junius.

Bezögerter Himmel

Um zehn Uhr Morgens

verließ ich. Gorbuai

Regen. oder die

fefté Stadt , wie ſie ſpottijd von den ' Bornuern ges nannt wird , da ſie nur mit Matten umgeben iſt.

Unſer

Weg , der ſich immer ſchlängelte und durch Waldungen führte, " lief durch 8a8 Land Bede, ‘mit Sonnenuntergang erreichten wir Guba , eine tieine Stadt am Fluß Prou , im Gebiet von Bornu . 27. Iunius.

Den Vormittag, regnete es , dieß

ndthigte uns biß ein Ubr in Guba zu bleiben ; als das Wetter fich auffiårte,, beluden wir die Gameele , gingen durch den Fluß, der jent trođen war , auf das nördliche Ufer , und reiſten gegen Dit zum Súden , nach der Stadt.Muznee, wo wir 28. Junius.

die Nacht blieben .

Der Himmel bezogen . Regen.

Wir reiften gegen: Dſten : der Weg hatte viele Winduns gen ,

war vol.von Cochern

rafteten wir in

and Buldwert : die Nadet

der Stadt Redwa.

Ein Beamter des

Sultans von Bornu wat hier, für ſeinen Herrn die Abga, ben einzuſammeln : er ſchidte mir Milch, Zwiebela und ſechs Deubam u. Clapperton .

658 ſchenk unfzehn r Hübne : iich gab ihm , als Gegenge ,-f Gui s e ſ 5 ſ u s yun . E , $12 29. Junius. Der Weg lief gegen Dft zum Nora den ; wir hielten um Mittag, bei Kukaboneer oder Holz und Fiſch " , einer großen Stadt am füblichen Ufer des Yeou.

Dann kamen wir durch Magawin und viele andere

Dörfer und Städte an den

Ufern dieſes Fluſſe by die wir

nicht geſehen hatten, als wir den Soeit im porigen Iahre begleiteten. g enan Morg

Kalt und trúbe. 1 cei em 191282 ? 04 regnetë , mit Donner und Bliß , was den

Um zehn Uhr um

01111 ganzen Tag

fortdauerte. 1. Sulius. üm

Heiter , die Luft heiß und drüdenb .

Sonnenuntergang erreichten wir

ſchoß, nach einem Nilpferde, das in einem

Mugaber.

Ich

See ſchwamm ,

deren " hier mehrere fino, es ſchien getroffen , aber es vera ſchwand ſchnell. 2. Július. – Wir blieben heute liegen , damit die Cameele ausruhten und Futter belámen . 3. Julius . -

Swiſchen Gatetamaran ' und Mugas

bee trafen wir Malam

Fanamee,

ben Gouverneur von

Munga, der den Scheit zu Koula beſucht hatte. Es war ein ſchlechtausſehender,

alter Männ , ein Trommetſchlás

ger, der die Trommel rührte, ging vor-ihm ber, ibm fo !ga ten einige zërlumpte Kerle, mit Bogen und Speeren. Wir lagerten die Nacht über: in einem Gehölze.

4. Sulius . --

Um Mittag machten wir Halt am

Yeou, den Nachmittag war ein Gewitter.

Ein Fiſchbanda

ler, der fich uns angeſchloſſen hatte, bat mich vergebend

659 Durd die Stadt Gudo za relfen , stödhin -er wolfe, vær ver . Tprath mir ein Schaf und : Milch in Mengem um mit zu bewegen. Die Nacht waren wir wieder im Walbe.. 5. Julius.

Heiter und fühl. * Um zekn uhr

Morgens hielten wir und fülten unfere Waſſerfaláuche, Zwei ich ſchoß einen Haren und zwei Perihúbner. Stunden nachdem wir wieder aufgebrochen waren, hatten Der wir heftigë Windſtoße , " mit Donner und Regen . Sturm war ſo heftig, daß die Cameele ſich mit ihren las dungen niederlegten ,

und mein

Pferd wolltenicht vors

warts und ſich nicht gegen den Wind drehen , ich mochte thun was id wollte .

Eine Stunde verging, ehe wir weis

ter konnten , und um acht Uhr Abends , lagerten wir uns Da der Weg nun nicht langer gefährlich im Walde . war , verließen mich die beiden vorher erwähnten Kauf leute, um Mitternacht , aut Waſſermangel. 6. Julius . -

Heute ſchoß ich eine ſchöne männliche

Mohur, oder eine hübſche, rothe und weiße Untelope , ein Weibchen dieſer Art hatte ich früher zu Woodie geſchoſs fen.

Um Mittag ſuchten wir

von Borgee ,

Schuß unter den Mauern

gegen heftige Windſtoße, die Sand,

aber

teinen Regen herbeiführten . Bei Sonnenuntergang machs ten wir Halt bei einem Brunnen , hier hatte es ſtark ges regnet,

alle tiefen Stellen waren von

Waſſer.

Unſer

Mobur zu braten , zündeten wir ein großes Feuer an , in eis ner Grube, die wir im Sande machten , legten das hier darüber und bedeckten es mit glúbender Urche , fanden aber, zu unſerem Leidweſen,

am Morgen nichts als das

Skelett.

42 *

1 1

660 1. Fulius . —

Um Mittag bieten wir bei den Bruna

nen von Barta , und des Abends bei den Brunnen und der Stadt Calawawa. 8. Sulius. Um acht Uhr Morgens traf ich wies

der in Souka " ein , Major Denham war abweſend, machte eine Reiſe um die öſtliche Seite des Tchad.

er

Hil .

man der Sdiffezimmermann, war eifrig beſchäftigt, eis nen bebedten Karren zu fertigen , der als Wagen für die Frauen des Scheik dienen ſollte. 9. Sulius. — Den Nachmittag wartete ich dem Ocheit auf, der ſehr freundlich fich nach meiner Geſund , heit erkundigte,

und den Tod

des

Dr. Oudney ſehr

beklagte .

10. Sulius,

Heute hidte mir der Scheit drei

Paar Pantoffeln

zwei Hüte Zuder und etwas Kaffee :

zwei Tage ſpåter

erhielt

ich

ein Schaaf, zwei Såde

mit Weizen und eine Schüſſel mit Honig .

1 Unha

g.

Ein Document in Beziehung auf Mungo Park's Tob. E8

rey tund hierdurch ,

daß

einige Chriſten

zur

Stadt Youri tamen, im Königreiche Yaoor, daß fie lans deten und Lebensmittel kauften , wie Zwiebeln und ans dere ; und fie ichidten dem Könige von Yaoor ident.

ein Ges

Der erwähnte König verlangte, fie mochten wars

ten, bis er ihnen einen Boten geſendet, aber ſie waren voll Furcht und fuhren weiter in dem See ( Fluß). Sie tamen

biß

zur Stadt Boſſa oder Boofſa , und dann

ſtieß ihr Schiff an einen felfen und ſie tamen alle um , in dem Fluß. Das Factum wiſſen wir.

Mohammed ben Dehmann. 2. In dem Briefe des Scheik von Bornu an den bris tiſchen Conſul in Tripoli , worin er ihm Herrn

Dyr.

whit's Lob meldet, findet fide folgende geographiſche Bes merkung.

662 In Bezug auf den Wunſch den Shr äußert, die Urs fache von dem Uebertreten des Fluſſes , durchſchneidet , zu wiſſen , Waſſer ( Fluß) ein großer

der unſer Land

melden wir Euch ,

daß die

und weit ausgedehnter See

iſt, der zwanzig Tagereiſen im Umfange hat ,

und in

welchen ſich verſchiedene Flüſſe vom Sudan her ergießen , und von

der rechten und

der dftlichen Seite unſeres

Landes , das an die Unbeitdohnten Berge und das Land der Heiden ſtößt, wohin Niemand

geht.

Gott allein

weiß was jenſeits dieſer Gegenden iſt. 3. Ueberſegung

eines

Urabiſchen

Manuſcripts ,

das

Capitán Cläpperton aus dem innern Africa 'mitbracha te , es enthält eine geographiſche

und hiſtoriſche Schila

derung des Königreiches Tat : roor, das iegt unter der Herrſchaft des Sultan ; Muhammed Bello

von Hauſſa

ſteht, und iſt ein Uuszug aus einem großeren Werke deſs felben Sultans * ).

Dieß

Im Namen Gottes des barmherzigen , gútigen, u.'ſ.wo . 1 iſt ein Auszug aus dem Werke das den Titel

führt : Enfak El-may - soor , Fee tareekh belad Et tak - roor

(Der Aufldſer

der Schwierigkeiten , in

der

Geſchichte des Landes Lal : roor. ) , verfaßt von der Zierbe ſeiner Zeit , von dem der

ſeines Gleichen unter feinen

Zeitgenoſſen nicht hat, dem Fúrſten der Gläubigen, Bers theidiger des Glaubens, dem Sohne des Wunders ſeio ner Zeit des edlen Scheif Osman u . ſ. w .

* ) Die Engl, Ueberlegung iſt von 5. X. Salame. ios

668 I wish !

E r ſt e r .,

he i i.

is é o ģ é a pripde'c ' B er i dy t.

Erſter Abſchnitt. os ' Die erſte Provinz dieſes Gebietes ( Tal = roor) , auf der Dffeite, iſt, wie man annimmt, Foor" (Darfoor ); zunächſt daran auf der weſtlicher Seite und Baghar , mee.

find Warda : i

Foor iſt ein großes land, enthält

Weldungen, Flüſſe und Felder die gut zum Anbau ſind : Die Einwohner beſtehen thefte aus ehemals beru mjiebend tea fruten die

ſich angefiebelt haben, theils aus Uras

bern die noch ümberwandern , unð és enthalt eine große Anzahl Hitten , oder Händler mit Rindvieb. Die Nahi sung dieſer Bewohner if Dokhn bura ( Hirſe) und Daj't oder Erbfen ,

Die Rebre Mubamed's

verbreitet ſich ſehr

in diefer Provinz , und der größte Sheil der Einwohner uns ternimmt die Pilgerdaftat auch fagt; große Uchtung vor den

haber fie,

wie man

Pilgrims, und ftören ſie

nicht auf ihrem Wege. sors, Die Bewohner 001 Wa a baa is und : Baghar £ mee find

faftoon " derfelben

Art :

jegt

faſt verðdet die

Urſache' ihres Ungtůds Foul,

weſen

Baghar

mee

iſt aber

2.72 ſeyn , der in ſeiner Leichtfertigkeit und Zubgelaf

fenheit ſo weit ging, daß er ſeine

eigene Tochter heira

thete. :Gott der Ullmachtige 'erregte den Saboon , den Herrſchet von Waidast,

vernid )ten ,

gegen ihn zu - zithet'," ihr zu

zůr felben - Beit " Feitt" gånzego Plinib . zu und au

664

verheeren, und bie Häufer unbewohntzu laffen, als auga gezeichnete 3ůchtigung ſeiner Gottloſigkeit. Dieſe, Provinzen

find im Norden begrángt durch

Wüſten und trodnen Sand, wohin , nur im Frühlingen Hirten ziehen, im Süden durch viele andere fånder, die von mannigfaltigen Stammen aus dem

Sudan bewohnt

werden , von denen jeder eine eigene Sprache ſpricht, und una ter welchen Mubamed's Lehre noch nicht ſehr verbreitet ift. an dieſes Land , Bagbar mer , ſtößt auf der Meſts feite, die

Provinz von Barnoor die Flüſſe, · Wålder Es iſt immer gut

und, große ſandige Streden enthält.

bevollert geweſen , beſſer ſelbft, als das vorher erwahnte Land, und ſeiner Größe und Ausdchnung kommt tein Theil dieſer Erbgegend

gleich .

Die

Einwohner ſind

Barbar . Selateen , die vorher erwähnten araber" und viele Sclaven der Barbar. Diefe Barbar sind von den Nachkommen

derer die zuerſt das

Land zwiſden

Sani

und Abyſſinien bewohnten, und die aus Yemen Ourch Hes meera Vertrieben

wurden , nad ihrer Niederlaſſung

diefein lande duro Africus * ).

in

Die Urt wie ſie nach $

* ). Uus Maſſoudi fieht man , baß der Verfaffer diefer abhands lung irrt, wenn er behauptet, daß africus vor pemeera res gierte , da hingegen dieſer Yemen viele hundert Jahre vor Africus beherrſchte, und er ſagt , daß Üfricus der Berrſcher war , der die Barbar aus Syrien , Paläſtina und Hegypten in die von ihnen jegt bewohnten Lånder trieb. Nach der oben éridhnten Geſchidhte ( wenn man fich darauf verlaſſen tann ,) erhellt, daß bemeera nada dern Sobe bet Pros pheten Beber herrſchte, und das Wfrique bald nach dem Sobe Alexander'd bes Großen regierte. - 2, Balame.

665 Yemen tamen , wird auf

folgende Wölfe erzählt:

Africus úber Yemen herrſchte , und

die : Barbars

218 in

Syrien , wendeten ſich die Bewohner des letteren , die von frevelhaften und gottlofen Herrſchern bebrúdt wurs den , an Africus, um fie ju befreien , und erklärten ihn für ihren rechtmäßigen Herrn .

Er zog gegen die Bars

bars , fdlug und vernichtete fie, nur

die Kinder führte

er nado Yemen , als Gclaven und . Soldaten .

Rad feis

nem Tode, und nach dem Berlauf langer Zeit, empörs ten ſie ſich

gegen Hemeera ,

der damals über Yemen

berrſchte. Er lámpfte und trieb fie aus dem Lande ; das ber wanderten ſie nach einer Gegend in der Näbe . von Abyffinien (die Rüfte des Rothen Meeres, Mokba gegeni . ůber), wo ſie Zuflucht ſuchten ,

Sie tamen dann nach

Kanoom , und ließen fich dort nieder, als Fremde , uns ter der berrſchaft der amarét, eines ihnen verwandten Stammes , Imákeetan genannt.

Bald aber empórten

fie fich gegen dieſe und bemachtigten ſich des Landes . Da das Glad ibnen günſtig war , fo blühte ihr Reide eine Beitlang, und ihre Herrſchaft erſtredte ſich bis-an's Ende dieſes Erdſtriches ; und Wads ai und Bagbarmee. und das Land Hoofſa , mit den Theilen der Provinz Bow . ſber die dazu gehören, waren in ihrem Befik. Im Laufe der Zeit indeß warb ibre Herrſchaft ſchwach und ihre Macht zerfiel.

8 d e f t e t 2 6 /

6

t it t.

Anſtoßend an dieſe Provinz ( Barnou ), auf der Süda feite, iſt Lábeer, die groß ift und weite Ebenen enthalt. Sie wird bewohnt von den Jawarét, und von einigen

666 Ueberreſten: der Sonhajár uno Spodan . Dieſe Provinz war früher im Beſit der Soóban - Bewohner von Bboos bet ; aber fünf Stámtheder

Tawarét ,

die: Amateetan ,

Tamkat, Sendal, Ugdálar::und: Ajdaraneen , kamen aus Uowjal, und entriffen es ihnen ; und nachdem fie fido nies bergelaffent, tamen fiecúberein einen Herrſcher zu etnens nen , der fie regiere ,

um dem Schwachen : Recht gegen

den Mächtigen zu verſchaffen .

Sie erwählten einen aus

der Familie Auſatfén saber"bald geriethen fie unter eins ander in Streit und eutließen ihn . einen anderen und fo

Sie etwåhtten dann

ging das fort, fobald einer ihnen

mißfiel, ward er abgelegt und ein neuer taman reine Stelle.

Dieſe Tawaréks wareri iñoch Ueberreſte der Bars

bars, die ſich über Africa , breiteten 3:9

als es erobert warb , vers

19:10;

:1 ,

6,051 09 ":

"

Dieſe Barbars ſind eine Nation , Nachkommen abs

rahams ; 1. *

obgleich

man angiebt

ſie iftammten

von

Yafet. ( Japhet,) und nach anderen von Gog and Magog , den Ber: djweigehörnte Abterander (ber Großte ) einmauers te** ); ein Stamm

von

ihnen aber , der

zu dieſer Zeit

Die spiridhen Wetter und allesuhamebaner , dem ſie den Alexander als den einzigen Brrrſcher Betrachten, der die Erde V. DOM Dſten nach Wiſten eroberte -geben ihm : den Beinamen ! des zweigehörnten '', a16 Anſpielung auf die erwehnten Er- ,

oberungen ., Sie glauben ebenfall , Gog und Magog wären zwei große Nationen , ihrer Schlechtigteit, wegen habe fie Alexander zuſammengetrieben, und ſie zwiſchen z idei ungeheuer hohen Bergen eingemauert, im suntériften insnorslichſten heile Europa's , dutd) eine erſtaunendwürdige, etnúberſteig į ? liche: Mauer von Eiſen- undKupfer ,die rege did andhoch reg .

667 grade in Ghairs son war, blfeb dort, und væheirathete fido mit Dürfen und: Tartaren . € 8, iſt gleidh falls geſagt , daß ſie (die Barbar) von, den Kindern des Ian oder Sinn ( Damon ), abſtammen auf folgende: Weife : , Cine Anzahl von ihnen war nach Ferufalem

gegangen .- feblief

in

der Obeng dafelbſt die .

Nacht hindurche und ihre Weiber wurden ſchwanger von dem Sinn dieſer Gegend.

Deſhalb find fie von Ratut

zum Blutvergießen , Plündern und Fechten geneigt. Man hat aud geſagt, fie waren. Das Bolt ; das die Prophes ten Zachariah und Eliah erſchlug ; und daß, nachdem fie Paläſtina verlaſſen , ſie gegen Weſten zogen ,

bis fie

nach Wa.leeba und Morateba tamen (zwei Städte im Innerne weſtlich von Aegypten , wobin Der + Nit nicht tommt, die Einwohner trinten aber Regenwaſſer) Emo ſie eine Zeitlang blieben .

Sie, theilten ſich alsdann in

mebrere Stamme und růdten gegen Weſten in Africa vor . Die Stämme : Zedată und Magb - yala gingen zuerſt nach: Gharb, und bewohnten die Gebirge.

Ihnen fotgte der

Stamm Rawata, Der daß lano pon Enttablos ( Tripoli) was Barta iſt, bewohnte.

Sie verbreiteten ſich nadbet .:

über das Innere pon Gharb, bis ſie das Land von So oſſa erreichten , Lebda in

wo der Stamm

Hawazna, die Stadt,

Belik nahm , und der Stamm Rafoora in die

Stadt Sfabra Drang , und die Room'6 (Griechen Rómer) vertrieb, die damals dort herrſchten .

und

Nod) jekt leben ſie dort, iſt die Vorſtellung, obgreich ffe abera ein Zwergengeſchlecht find ( nur ziðei bis drei Fuß hod) , ro: t werden ſie einmal hervorbrechen und die Welt verheeren . -

668 9.

Noch Andere fagen, ſie ſtammten von Faret, bem Soba

ne des Yonſſar, des Sohnes Ham ;" als Yonffar Africa eroberte , verbreiteten fie fich über Gharb und bewohn . ten men

zuerft Tünis. gegen

mit dem

Von

dort zogen ſie in Ståm .

die füblichen " Diſtricte

von

Gharb ,' die

Lande Sooban zuſammenſtoßen , dort fiebels

fen fie fich an in Howjal, fazaran , Ghadameß und Ghatá. 23 5

60 tamen fie in fünf Stammen von Howjal, wie

vorher erwahnt ward , und eroberten diefë Provinz (Hábeer ), alb vorher geſagt ift.

Dritte rub.f. ch n it to: $ ": Zunächſt der oben erwähnten Provinz, auf der recha tén Seite, weſtlich von Bartoo , liegt das Land Homſſa . Es beſteht aus ſieben Provinzen, jeder iſt ein Gebieter vorgeregt, der die Dberauflicht hat, des Ganzen reden

und die Bewohner

Eine Sprade. Die mittelfte Pros

vinz diefes Königreiches iſt Kaldnab , die größte ift Bag . Bag , die

triegeriſchfte Ghoober ,

und die fruchtbarſte

Kanoo. Es umfaßt Flüffe, Warber , fandige Striche, Berge und Didichté, bewohnt von den Soodans " (die von den Sclaven der Barbars abftammen und von dem Volte von Barnoo), den Falateen

und den Zawarét.

Man

glaubt daß der Stammvater der Soodans dieſes Lana des ein Sclave war ,

Namens Ba - 00 , der einem der

frůbern Könige gehörte ; ' und in dieſer Hinſicht ſagten wir oben , ihr Urſprung feite fid

ber von den Scláven 19 ‫܀܀‬. .

der Barbars und dem Bolte von Barnoo.!!

669 i

Mein Freund , der fürft

der Gläubigeni":Moha.

meb Et -batery, Der Sohn des Sultan Mohanimed eta ab.dal, belebrte mich daß die Bewohner von Radnab. Kanoo, Zag Bag, Dør oder Dowry , Ranod. unb yas teem , von Basoo ,

den Kindern des obengenannten Sclaven,

berſtammten ,

daß

aber die Einwobner von

Ghoober freigeborene wären , weil fie von den Kopten in Legypten ſtammten , die nach dem Innern von Gharb , oder den weſtlichen Ländern , ausgewandert, wdren. Diefe Tradition fand er in den Erzáblungen die, fie befigen . Dieſe ſieben

Provinzen : (von

Howfie ) enthalten

viele wunderbare und feltene Dingez und der

erfte der

fie bebertſote, fol Amenáh , eine Locter des Gebieter von : Zag -Zag geweſen ſeyn... Sie eroberte ſie mit dem Schwerdte, und zwang ſie ,

Kardonah und ·Kanoo mit

eingeſchloſſen , ihr Tribut zu : zahlen.

Sie focht und

nahm das Land Bow > fher in Beſik , bis ſie den Ocean erreichte, zur Rechten und auf der Weſtſeite. Sir ftarh zu Itágára oder Utaghér. Zufolge diefer Eroberungen Zag die größte im Land

iſt die Provinz Bags

Königreiche Howſſa -indem fie das

Bow - ſher.mit umfaßt ;

das aus verſchiedenen

Provinzen beſteht, die von Stammen Soodan bewohnt werbent. :::

Unter den Provinzen von Bowe , ſber ſind folgende die bedeutendften : zuerſt Shop - wary , enthält ſieben Abs theilungen , bewohnt von ſieben Stimmen Sooban , die Eine Sprache reden , und die angenommen haben .

Muhamed's Lehre nicht

Die zweite ift Ghoondar, die dritte

Meer wa..ober Rear swee , wo eine Bleiming iſt.

Die

1670 plertë bis firbente fint : yab , södoor ; Kötoo und Hás dám . Die achte beißt wieder stötov , wo man Kupfer gråbt und Ulaun . Die neunte ift Kornorfa, bierzmana zig Unterabtheilungen umfaßt , von einem

Könige bes

herrſcht der oft in Kárpo únd Barnoo einfid und große Man findeta dortleine Golbs

Verheerungen anrichtete.

mine, ebenfo : Salz und Antimonium . Proving oift rein Unkerplage tober

Mabe bei diefer

Hafen für die Schiffe

der - Christen ez die spon zweis Derrſchern abgeſchidt were den , mit om Votte von Sooban Handel zu treiben . " 1. Die Pxboinz Atagáras dder " Utaghér iſt gleichfalls eine der großten : im Lanbe BagaZag , und rin der Náhe ift auch ein Unterplay erwähnten Chriſten .

oder Hafen für die Schiffe der Dieſe beiden

Plåbe

find

an der

Küfte des Déeans. Emis? [ !! C. In allen den oben erwähnten Provinzen von Bows Ther und Bag - Bag war Muhameb's Lehre vor unſerer Eroberung nicht belanitt, 14:53

-

Viextex

IT !

abſchnitt .

Weftlich von Karchnab und Ghoobér find fieben ver. Thiedene Provinzen , die : fich sin's erftreden is.eis

Gebiet von " Homſſa

find Zanfarah , Kabi,

Yarba , Barghoo und Gboorma.

Yaşory, : Noofee,

Sede hat einen Prins

neur zen als Gouver .... . In Bezug auf Zanfarah , glaubt man, daß der Stammbatér der Einwohner aus stafanabilen und ihre Mutter aus Choobér.

Sie hatten die Regierung der

Provinz in ihren Händen , und ihr Anſehn wuds, nads dem die

Radt des Bottes von Rabi gefunden war .

671

Sie hatten einft : einen febr ehrgeizigen Sultan, benannt Yá - toob ben Bub , der , als

er machtig ward, gegen

Kabigogi und die meiften. Stádte und Dörfer bort et, oberte pnd ?zerſtörte. Eben forging er 'nadh Raichniah und

eroberte den größten Theit davon .

Ihre Macht

aber warb durch einen der Sultane von

Doobór igers

fitoit,

der Básbari hieß

und der , 'nachdem er : ..ihr

Land Banfarah ) in Befik genommen , - 18 feinen Macha tommen hinterließ, funfzig: Fahre lang, bis wir fiebes zwangen . Kabi ift eine große Provinzi mit iFlúffen , Wåldern und fandigen Streden .

Die Ginwohner ſoftens von reia

nem Mann aus Sangbee und einer Mutter aus Startha nah ftammen,

Sie " regierten ihr eigenes Land und ihre

Herrfchaft: blúbte fehr während " der Regierung des Sula tans Kantá , der, wie man fagt, sein teert war.

Sclave der Falai

" Er waltete mit Billigkeit, eroberte das Land

und Friede herrſchte bis

in die entfernteſten Gegenden

deſſelben . Seine Eroberungen, ſagt man, erſtreďten ſich bis

Starchnah, Kanoo, Ghoober, Zag , Zag und Zaheer ;

da er aber die Einwohner - einiger diefer Plåper drúdte, zog Sultan Uly - Alij von Barnpo gegen ihn , auf der Straße, die

nach Simbali fühxt ;? ging nördlich von

Dowra oder Dowry' und Rachnah, weſtlich von Ghoos bér, bis er in's fand Rabi tam , und die Beſte : Soos rami erreichte.

Der Sultan von Rabi traf ibn : am

Morgen des Feſtes.

Eine Stunde währte der Kampf,

dann flob der erſtere und der Sultan von Barnoo blieb Bort, die Beſte zu bezwingen, da ſie aber zu : ſtart war, mußte er ſich

zurůdziehen , indem

er den Weg rechts

672

einſchlug, bis er Ghanbod erreichte, von wo ein fein eigenes Band zurüđkehrte

Sultan

sin

Santa indeß rüftete fich : balb zu einem

Striegszüge und folgte ihm auf demſelben

Wege , bis

er Dnghoor erreichte, 'wo ſie zuſammentrafen und eine Solacht lieferten , die Kanta gewann.

Machdem er viele

Beute gemacht, tebrte er nach Dogbool, in der Provinj Kafdnaboi zurüd , wo er verſuchte einen Stamm der Sudan, der ihm nicht folgte, zu bezwingen . Die Gdlacht war heftig und er erhielt

eine

tödtliche Pfeilwunde.

218 er nad Sir tam , ſtarb er, feinen feidh nam ſtin

Heer nach dem

grub man ibn.

Pataft zu Soorami und dort bea

Er hatte drei þauptfiåbte, die er liebte

und wo er Paráfte hatte ; die dann

brachte

áttefte war Ghonghoo,

Soorami, die lekte keeta

Seine Nachkomment

berrfchten ohngefähr hundert Jahre nach

ſeinem

trop der Berødung der meiften ihrer Belitungen . ner war großer

Lobe , Seis

in diefen Gegenden als : ſie , und ihre

Geſchichte hat nicht ihres Sleichen .

Ihre Macht ward

pernichtet, als Sultan Mobammed Ebn Sharooma von Göoobér, Ugabba Ebn Mohamed El mobárét , Sultan von Láheer, und der Herrſcher von Banfarab , mit eins ander verbunden gegen ſie zogen , ihre Länder beregten und die drei erwähnten Hauptftädte zerſtörten. Die Provinz. Ya dry hat Berge und Ihåler , und liegt am Ufer des Fluſſes . Nil. · Bewohnt wird ſie von einigen Stimmen Soodan , die fehr weide und leichts fertig ſind. : Noofy iſt eine Provinz , die auf der rechten und linken Seite Flüſſe , Bålder , Sandftreden und Berge

678 Kat, und die Bewohner, Stämme der Sooban bon Karcha na, find aus Saſhna, Zag Zag, Kanoo und anderen Gei genden.

Sie haben

wohner von Honſſa.

eine andere Sprache als die. Bes Sie beſigen viele Kenntniſſe in

ſchönen und feltenen Kúnſten, und aus ihrem Lantê wers den immer zierliche und wunderbare Sachen ausgeführt. if

Yarba iſt eine große Provinz , mit Flüſſen , Wils

bern, Sandſtreden und Bergen , und hat viele wunder . bare und außerordentliche Dinge. rebenden grünen 1.

Man findet bort den

Bogel, Babaga ( Papagei) genannt ..

Un der Seite dieſer Provinz iſt ein Unterplat oder

Haven für die Stiffe der Chriſten , die

dahin kamen

und Sclaven holten. Dieſe Sclapen wurden aus uns ſerem Lande ausgeführt und an das

Boll von Yarba

verkauft, von diefem erhandelten ſie die Chriſten. Die Bewohner dieſer

Provinz ( Yarba), ſollen von

den Nadlommen der Kinder Qanaan's ftammen, der vom Stamme Nimrod war. Man ſagt, fie hatten ſich im weſtlis chen Africa niedergelaffen, weil fie vom Yaar rooba , dem Sohne Kahtan's * ) ,, aus Urabien vertrieben wurden, nach der weſtlichen Küſte zwiſchen Uegypten und Ubyſſinien, Von dort gingen ſie weiter in's Innere von Africa, bis fie Yarba erreichten, wo ſie blieben .

Auf ihrem Wege

ließen fie úberal, wo ſie Halt machten , einen Stamm ihres Volken.

Daher nimmt man an, daß alle Stämme

*) Dieß war ein großer Herrſcher in Arabia , das Vort dieſes Cantes nånnte ihn „ Vater von Arabien ", und nachMaſudé,

war ' ér der erſte, der über Yemen herrſchte, und Urabiſd) [djrieb . Er regierte, fagt der angeführte Schriftſteller , zur Zeit des .. ... Propheten Seber. - A. S. Denham u. Glapperton .

43

674 Soodan , die Die Gebirge bewohnen , bon ihnen berftams *) then Ya -ory ." ;

men ; eben fo die Bewohner von Im Ganzen ſind

die Bewohner von Varba faft

gang fo, wie die von Noofee. . Die Provinz Bargboo enthalt Walder und Sandſtrel , ten * ), und wird von Stammen Sootan bewohnt, die, wie man glaubt, von den Sclaven der Falateen abftammen . Sie ſind unbåndig und widerſpenſtig, und ſtart in Zauberei. $",

Ghoorma iſt ein großes land, großer alb Barghoo,

hat . Flüfſe, Bålder , Sandſtreden und Berge.

Die Bes

wobner ſind denen von Bargboo faſt åbntic , und haupts fachlich Räuber und ſchleďte Leute, Fünfter

Abſchnitt.

Un der zulegterwähnten Provinz liegt ein großes und einier Golb . = mine. Bewohnt iſt es von Stämmen Cooban . Daranftoßend, gegen Norden, iſt die Provinj Sange hee ; groß , find

fruchtbar, gut bevólfert.

Nachkommen

der Sonhaja ,

Araber und der Falateen.

Die

Bewohner

der ' berumziehenden

Sie ſind Mubamedaner und

ihre Herrſcher regierten fiets billig und gerecht.

Eine

große Unzahl gelehrter und frommer Leute bat fich uns ter ihnen ausgezeichnet. Un Sanghee, im Weſten und nördlich von Bargboo iſt das Band Malee. ' ' Ein großes Land , bewohnt von Soodan , len .

die von Copten und Aegyptern flammen fol.

Unter den Bewobnern werden auch einige Toms

rooth. Falateen , Uraber, Juden und Chriſten gefunden . *) Dieſe Proving ſcheint teine Flüſſe zu haben, weil das Wort Flülre zugeſchrieben , und nachher wieder ausgeſtrichen war.

675 Man nimmt auch an, daß ſie von den Sarantaly, oder Das land hat eine Goldmine , und Perſern flammen . einen Unterplay oder Hafen , wobin Schiffe

von zwei

chriſtlichen Regenten kommen, feit früheren Zeiten. land

Dieß

iſt ſeit undentlichen Zeiten in einem blúhenden

Zuſtande.

&& umfaßt die Provinz Barbara, die ſehr

groß iſt, und Flüſſe, Wålder und eine Goldmine bat. Die Soodan die darin wohnen ſind ſehr mächtig und noc immer Unglaubige. Nabe an Barbara iſt die Provinz Tow : rooth und ebenso Footá ; , ſie ſind groß und bewohnt , pon ihrem eigenen . Volle und den Sarantaly, oder Perfern.

Die

Low -rooth ſollen von den Juden, frammen, andere fagen von Obrifter , nad andern find fie Ablommlinge der Soos dan von Barbara. , , as

Jenſeits der erwähnten Länder " ift nur die Provinj

Dámlá eper Damloo , die am Dcean liegt. Dort iſt Muhamed's febre unbelannt , und die Einwobner bes bner bed Haupten , fie horten das Gerduſch. Der Sonne, wenn ſie um Mittag den Meridiañ erreicht.

Dieſe kandidaft enthalt

manche wunderbare, feltene uno außerordentliche Dinge, die wir, wegen Kürze der Zeit, nicht einzeln dildern tánnen. Go fchließen wir , was wir hier in dieſen Auszug einſchieben wollten ,

einen Umriß der Geographie des

Königreiches Talroor zu geben.

na

osfiu I

ust.myi 4.

( .013 I

* ! :30

Oill gigi

..

,

!

Indem wir über die zoologiſdeni Gegenftenbe res den wollen , die von den Heifenden gefammelt wurden , 43

676 Mob " Billig dan iſt e ess wohl

gen

Wetterben zu

die , Schwierigkeiten

fchügent. Nachdem

zu vefinnern ges

dieſe "Meifenben

deri duberſten Punct erreicht hatten , gebrauchten fie nicht weniger als" fünf Monate zür " Müdtehr nach Tribbli, faſt immer durch Wüſten und leidend an stränkheiten und durch" Entbehtungen jeßer

Art

Uuch ihre" Hálfsmittel

um die spiere'abzdziehen ," und zu

erhalten waren dura

ßerſt ſchlecht: das einzige ſchneiðende Inftrument, mas fie dazu hatten , war ein

Fédërmeffer , daf'dem Major

Denham gehörte, und etwas lutfetiikfeife; dem

Nachmals " des

bie ſie untet

Hen " Ritchie - fánberi, war

alles,

mas"fie béfabet die Hääte gegesi-Järfecten- unib -Perders ben zu Fadigen.

eo groft aber war iht Gifer, daß fie

trok aller Hinderniſſe doch faſt bundett Witen mitbrachi ten und einigė "Gent gu t ar erhalten ünd beſonders merta guit

würbig ; obgleich wir mit Bedauerrt'erktårên müfleto, babe ittheit dieſer Zah ! in unſere Hände gekoms ic mast kaum ein che perdorben waren . d'a Elassis.

Mammalia.

Auct."19_

Ördo. " Carnassiers.

Cuv . tribusi Carnivores. Guv. Stirps. Di 11.01.310 m es 2463 bin , grad giti . Cuv .

Deutsi Génús," Fenhécus.“ Laceps sai

vid 4Species 1 : 9

???

Bennecus Cerdó, visi fius

Fennec . Bruce . VII, 231: 18vo ) pł: 28.

,

Animal ano.

nyme. Buff. Suppl . III, 128. p. 19. ( 1776. ).

Zerda.

Penn, Quadr. p . 248. p.- 28 . - Canis Cerdo . Gmel . Linn . Fendecus Byuciu Desm , Mamm. pl . 108. f. 4. 33 Canis Megalatiss 2Griffi Ag. Singing in 1 nad Bruce machteg dies . Thiet en oder wenigſtens eines * &£

677 biefer Urt , zuerſt in

Europa , bekannt,, ung ragte, et

heiße in Arabiſchen Büchern El Fennec...') Fennecus. mores &

Dențium

formula .

Dentes pri

,, lạniarii 1-1 , molares

?

F. supra rufescenti -albus subtus pollidior; maculâ suboculari rufâ ; caudae maculâ sub -basali nigrescenti brunneâ , apice nigro :: Genus Ryza ena. Ill.

Spec. 2. Ryzaena tetradactyla. Viverra . tetradactyla.

Gmel.

1,85. , Şuricate,

Buff. : XIII. t. 8 , Dieſes Zhier fand ſich an

den Ufern der Flüſſe,

in der Náne des Sees, Tchad .,', Tribus, Plantigrades. Cuv.

Genus. . Gulo . Storr.

Spec. 3.

Gulo Capensis . Viverra mel.

Gulo, Cap . Desm . Mamm . p . 176. livora. Gmel. I. 914 ,

Ratel. Sparm. Ratel Wee.

sel. Penn . Quad . II , 66 . Nach der

Angabe der Eingebørnen iſt der Ratel

in der Brunftzeit ſehr fed , und ſcheut Menſchen anzugreifen.

ſich

nicht einen

Jedes Mánnchen hat zwei bis

brei Weibchen um ſich, die ſich nicht entfernen dürfen, ohne gleich dafür geſtraft zu werden .

Das Thier wird

durch einen Satag auf die Schnauge Teicht getödtet. mulsivo's " Ordó. Quaďrůmäńes, Cuv. Genus." Cercopithecus:' Buff.

Spec. 4.' Cercopithecus ruber . Cercop, rüb.Geoff. Ann. du Mus. XIX : 96.

Simia

rubra.Gmel. I. 34. Le Patas. Buff. XIV . p . 26. et 26 . Red Monkey , Penn . Quad . I. 208,9

let

678 Ordo; Ruminan's, Cúv, Genus Camelopardalis. Gmel, Spec. 5. Camelopardalis Giraffa. Camelop . 'Gmel.“ 1, Linn. 1 ,

Camelopardalis,

181. " Cervus

92. Giraffe. Buff. XIII , p. 1; Camelop,

Penn. Quad . I. 65. Die Giraffe traf man auf der fåddftlichen Seite des Sees Ichad, meiſtentbeils zipei, fünf oder rechs beis Sie ſind ziemlich zahlreich dort

ſammen.

Ibr Gang

iſt eine Art Galopp , wobei fie die Hinterbeine 'nacha ſchleppen ,

auf eine linkiſche Weiſe.

Die von Major

Denbam mitgebrachte Haut ift von einem jungen Thiere, das nicht über anderthalb bis zwei Jahre alt iſt , die farben find viel heller als bei einem ermachſenen Thiere, In ſeinem

wilden Buffande trågt das Thier den Kopf

ſehr aufrecht.

Mai. Denham bemerkt , bei keiner abs

bildung dieſes Thieres habe er dieß der Natur gemäß bargeſtellt gefunden, Genys Antilope, Pall.

Spec, 6, Antilope Senegalensis, Antil, Seneg Desm . Mamm , p. 457. Le Koba. Buff. XII, pl. 32. f. 2.

Şeneg . Antilope, Penn, Quad. 1. 103,

Mai. Denham brad te nur den Kopf uno , die Hörs ner dieſes Jhieres mit , das die Eingebornen. Korrigum nennen, er fand es auf den Ebenen im Innern von Africa, Spec. 7 , Antilope bezoartịca. Ant. gazella. Gmel. 1. 190. Capra bezoartica. Linn . 1 . 96. Algazelle. Buff. XII. pli 88. f. la 2. Algazel Antelope. Penn . Quad.1. 77.73 ,

initiat !

879 Bei den Hörnern ift ein Theil oben, nicht gerin . gelt ,

und die Reiſenden haben nur

zwei mitgebracht,

die nidt zuſammenzugehören ſcheinen . :: Das Thier fand man ſüdlid vom Fluß Sbary. Spec. 8. Aptilope cervicapra . S: Ant. cervicapra Pall. Capra cervicapra. Linn . 1 , 96, ..Antelope. Buff. XII,.pl, 35. 36. Penn . Quad . 1 , 89.

Common Antelope.

Wir baben nur die Hörner.

Die Africaner

nens

nen das apier El Bager Abiad, die weiße Kull. ve Genus, Bos, Linn . het se poate sit 13+

1191 ); 109 Spec. 9. Bos laurus. Bos taurus. Linn . 1, 98.

19.3

Major Denham brachte ein Paar ungeheuer große Körner mit , , die offenbar von einer Art der gewöhulis chen Ochſen

waren :

er

fab

zwei Arten

im inneren

Africa , die eine mit einem Butel und kleinen þörnern, die andere viel größer , gebeuren Hörnern .

auch mit einem Budel und uns

Eines der Hörner bat unten ,

es am weiteſten ift , 231, 30d. beträgt , 6. Zou.

Umfang,

die fänge

die Biegungen mitnimmt, 3 Fuß, Es hat zwei Krümmungen und wiegt 6 Pfund,

wenn man

7 Ungen . Spec . 10 – Bos

im

wo

bubalis.

Linn .

in

1674

Bos bubalis , 1 , 99. —

le Buffle.

Buff. XII

pl, 25. Buffalo . Penn . Quad. 1, 28. maja Die Eingebornen nennen ihn Bamoules Ordo Pachydermes. Guy, in Genus. Rhinoceros. Linn.

on

Spec . 11. - Rhinoceros bicognis,

bin .

680 Rhin . bic : Gmel. 1, 37. Rh , unicornis. Var B. bic , Linn. 1 , 104. Rh , Afr . Cuv . Rhin . d'Afrique, Buff Suppl. VI, p. 6. -

Two -horned Rhinoceros ,

Penn . Quad. 1 , 150 pl. 29 . Wir beſigen nur die Hörner. Lande ſelbſt

im

Das Phier heißt

Gargatan:

:: Ordo Rongeurs. Cur..! Gen, Sciurus. Linn . is so?Spedi 12

Sciurus Dschinshicus.

Sciur. Dshin . Gmel. 1 ,

151,

Desm. Mamm. p . 338 ."

Sciurus " albovittatus,

.1

%.

Genus. Histrix : Linn . Species 13. " H.

Histrix crystata.

cristata. Linn. 1, 74. * Porc- épic : Buff, XII , pl.

* } 51 :

Crested Porcuepin :

Penn. Quad . ::! **

Classis. Aves. Auct.

t.ht ,

***** Ordo Raptores. Ill. Fam . Vulturidae. Vigors, in Linn. Transact. Genus. Vultur. "Auct.

[ Specieś.. 1. Vultur fulvus. Vultur fulvus, Briss. 1 , 462. sp. 7. —

Gyps vulga

ris. Sav. Ois . d'Egypte. Le Percñoptere . Pl . Enl . I. D 426.

Vautour Griffon . Temm . " Man, d'om: P : 5 .

Alpine Vulture.

Var:" B. Lath. Gen. Hist. 1, p . 17.

Nåhe gros Ber Stådte, er lebte 'von allem abfad , den die Einwoha ner auf die Straße zu werfen " pflegten .

Seines

bens wegen warb er nirgends

3944

getödtet.

Nus

681 PT

Ink Fam

Falconidae. Leach , 2002

1.3 '' Subfam . IAccipitrin , Vw in Linn . Trans. . Genus, Astur Auct:I've

c

: Spec. 2. Astur musicient : Falco musicus. Daud, Orn. II, 116. sp. LXXXVIU . le Faucon chanteur. ,,Le Vaill. , Ois, d'Afr, 1 , 117 . pl. 27.

Chanting : Falcon, Lath . Gen.

Hist, 1,

p. 178 . Man fand dieren ſchönen Falten in den meiſten Ges genden von Centralafrica, aber nicht in großer Unzahl.. Fri Ordo. Insessores. y . in Linn . Traps. ' >> Tribus. Fissirostres. Cuv,, Fam , Todidae. V. in Linn . Trans ,!'' Genus. Eurystomus Vieill.

)

Spec ., 5. Eurystomus Madagascariensis. Coracias Madag. Gmel. 1 , 379.. Le Rolle de Mada ,

gascar.. Pl; Enl. 501. Madagascar, Roller. Lath , *****

3. Gen. Hist. III. p . 79 .

Fam. Halcyonidae. V. in Linn. Trans, ' t

Trim

Spec.

4,

o

::, !

Genus. Halcyony : Swains.

.

Halcyon erythrogastere : 1 : 1

Alcedo erythr, Temm , Alce lo Senegalensisi: váz. je Lath. Ind . orn. 249. , Martin Pecheur du Sene . gal. Pl. Enl . 356. fig . ins. austini Man traf dieſe Vögel

häufig,an Flúſiin und be .

ſonders bei den Jamarinden bäume is

as

Tribus. Conirostręs. Cuv. ..... Fam . Çorvidae. : Leach . Genus. Coracias. Linn,

;

it

Speor ... Coraçias Senegalensie .

11.

.'

682 Cor. Seneg. Gmel, 1. 379. Rollier do Senegal, 'PI, Swallow - tailed Indian Roller. Edw. Ent. 326. Senegal Roller. Läth. Gen. Hist. 3. p. 75.

1, 327. Dieſe

ſchonen Krähen

waren in

Den Gebüſchen

febr zahlreich :

Trib. Scansotes, Auct. Fam . Psittacidae . Leach ,

352

Gen , psittacus. Auct,

Spec. 9. Psit , eryth . Linn. 1,

Psittacus erythacus. 144.

1

*

Perroquet cendré de Gui

neé. Pl. Eul. 311. Ash - coloured Parrot, Alb . 1. f. 12. Einige dieſer Vogel wurden lebentig nade England gebracht und find in des Königs Sammlung. Genue, Palaeornis, Vin , Zool, Journ ,

Spec. 7. Palaeornis torquatus. Pal. torq. V. Zool. Journ. Vol 11 , p . 50. Psittaca torqua . ta. Briss. IV , 323. 551.

La perruche à collier. Pl. Enl.

Perruche à collier rose, Le Vaill. Hist, des

Porr. pl. 22. 23 . Dieſe Art, deren þauptfit Indien reyn ſoll, ſcheint weit verbreitet ; man hat ſie am Senegal gefunden und in Centralafrica.

Ordo, Basoreg.' Ill. Fam . Tetraonidae, Leach . Genus. Pterocles. Temm. Spec. & Pterocles exustus, Pter. ex. Temm. Pl. Col. Man fand ſonders an den

1 354. 2.360.

diefe Bögel in Menge in Bornu , niedrigen Sandhügeln ,

merlich mit Geſtrauchen beb.dt find.

bes

die ſehr lüms

Sie ſchmedten gut.

683 ?

Genus," Francolinus, Steph . Francolinus Clappertoni,

Spec. 9.

Franc. supra brunneus fulvo - variegatus; subtus fulvo - albidus , maculis longitudinalibus brunneis alguien persus; strigâ superciliari subocularique , gula , ge pisquę albis, his brunneo - linearis, Pileus brunneus , ad frontem pigrescens, pigra interrupta extendit a rictu ad genas.

Striga

Genarum

plumae, anteriores lineis gracilibus, posteriores macu . lis ovalibus branneis in medio notatae. Colli, pecto ris, abdominisque plumae in medio brunneae margi nibus fulva - albidis , rhachibus pallidis. ' Dorsi supe. fioris,

scapularium ,

tectricumque plumae pallido .

fulvo marginatae partim que fasciatae. ris , uropygiique plumae pallide fusco - brunneo pogonio

brunneae ' in ' medio

leviter notatae,

externo' ad

nio interno ad

basin

Dorsi inferio

Remiges ' exteriores

basin . fulvo - fasciato , brunneo ,

pogo

versus apicem rur

fo- fulvo, interiores utrinque fulvo fasciatae, Puila in feriora in medio brunnea , fulvo ad margines potata. Pteromata inferiora in medio fusca , vis.

Femorum plumae fulvae

in

marginibus ful medio bruöneae,

Rectrices brunneae fasciis plurimis fulvis undulatae. Rostrum superné nigrum , infra ad basin rubro tinc tum,

Pedes , ad frontem

pigri,

poné rubescentes';

tarsis bicalcaratis , calcare superiore obtųso , inferiore acuto .

Longitudo corporis, 14 unci, alae a carpo ad

remigem 5tam , 7} ; caudae 34 ; rostri, 128i tarsi, 21. Dieſe Urt Frantotin ſcheint bis jekt unbeſchrieben . Die Reifenden trafen ſie häufig, an den mit Gebüſchen

684 bedeďten Sandhågelrt, sie waren't lowerzu Thießen , ‫و‬ haben wegen ihrer Schnelligkeit. ‫ به‬Wir @tapperton ,

dieſe Art nach

unermüdeten : einfichtsvollen

dem

Ges

fábuten , deed Major, Denham , genannts ,prit - em A

?

Fam Struthionidae V. Linn . Transsy Genus, Struthio . Auct. : ! P5,2 ...

twint ? Spec .- 10.1 Tu Strigthiocamelusti 2013! Str. Linn. 1,265 . tre l'Autruche. Pl . Enl. 457.

The

Black Ostrich. Brown's illustr, of Zool.pb 16. ^ .

68 gelang

lebendig nach

H. Denham

vier dieſer

fchönen Bogel

England gwibringen , fie find jegt in der

Königl. Menagerie zu : Windſor. sy orGenus, Otis. Linn

,

1 st

10.1,672

an ,in wese Spec, 10.1.Otis Denhami.

reitit

vinter !!

O. fusco , brunnet et pallido'- fulvó undulatim punctulata , capite brynnescenti-nigro , superciliis, ger nis gulaque albidis , qollorrufo , pectore cinereo ;ptero matibus remigibus rectricihusque nigris, istis albomacu. latis; his albo-fasciatisa corpore subtus rufescenti- albo . ... Capitis pileus scenti -pigri.

parsque superior nuchae brunne

Regionis auricularis plumae celongatae

decompositae , cinerascenti,albae. Colli inferioris plu mae frontales elongatae. Dorsi, uropygii, scapularium , ptilorumque plumae fusco - brunneae , pallido - fusco un dulatim

punctulatae.;

Pteromata nigra maculis al

bis grandibus irregulariter notata.

Tectrices inferio

marginem , alarum

fasco - väriegatae.

res albae

ad

Rectrices nigrae ; duae exteriores pogonio interna : fas çiis duabus, externo tribus , notatae ; fasciis ejusdem

ceterae tribus

coloris utrinque notatae , fascia sub

683 epitali nigro sparsa ; deaêi thédituen ad apicem

fusco

brunneae, pallido - fusco undulatim punctálatae;" Tri des flavae. " Rostrum corneum , " Pedes nigri. Longi tudo corporis, 3 ped. 9. úno; caudae" 1)pei , 4'unc. fostri, ad frontem , 3

uncı,'ad rictum , 47 und

Wars

si, 7 unc .; digiti medii , ungue incluso, 21 uno.'s ex .661. ! iorit ( 1) terioris , 17 uno.

African Bustard ? - Lath p . 361:1... "

Gen. Hist. Vol. VIII.

.. will finil ‫؟‬ mnul ‫ الي‬iT

?

Bir baber keine Beſchreibung gefunden , die ger

nau . zu dem vor uns a llegenden

Böger pastiada hub toit

haber diefen daher 'nach beni kühnen Reifender genannt, dem wir ſo vieles verdanten : >>> TOIMITI : 1150 ro Call

Er traf dieſe Bogel , in der Regenzeit; den

größeren

Stådte int nicht n , in Städten

ſudaten dien feucten Stellen

nahe bei

größer Zahl.

Sie

und dort werden ſie von

den Eingeborhen , die iht' Fleiſch" effent , miriSailingét gefangen.fi Nurusein einzigegi imat'FAB -Major Denhant ein Paar zuſammen , fonft gehen.Fle " einzelnens i nino pated ift escadaß man'immer idarauf rechnert fonnte

fam

daß, wenn eine Trappel fidik feben ließ , Gazellen in der Nähe voareň .

Major. Denham

Vogels als groß und feurig , ber Gazette . gefühildert. . 1911 )

rühmtdas Wager des und eben ro wito das 1 Biç ?

Ordo. Grallatores. ill. ;

24. 1. brA

sidrasi Fam . Gruidaer ivoir Linn ? ' Trans161 Sinha..ub Genus Balearica. Briss. vi suprotboisto91 Spec. 12. -

Ba ear ca pavonina .

Ardea pava Lind :1 , 238. SaBaléarichi Blissi! V Oiseau - Pojal. -id . ib. pl. 41. D'oiseau royal

idis 511 . ipi.

686 192,

Enl. 266. : Crowned | African Crane. : Edw , € Crowned Heron . Lath. Gen. hist. IX . p. 20. In der Nåbe

Der Eleinen Seen

traf

mag diefe

gewöhnlig waren fechas biß acht bei einander :

Bogel ;

pagrweiſe fall man ſie auch e aber nie einen einzelnen Bogel, Ĝenus. Platalea. Linni, . !!

Spec . 18.

Platalea leucorodig .,

Plat, leuc. Linn. 1 , 231. 405.9

&

La spatule. Plat. Enl.

Spatule blanches ; Temmz man , d? Orn. p.

595. White Spoonbill. Penn , Brit. Zool. App , f.9.

Diere Vogel hielten fich an den lieinen Seen auf und an überſchwemmten Stellene ju gjer 1.

air Fam . Ardeidae, Leaching and Genus. Ardęg. Auction

Spec. 14.17

Ardea Coromandelensis,

Ard . Corom , Steph . in Shaw's Gen. Zool. XI, p. 577. Ardi russata , Temm . Man d'orn. P. 606. Ard , affinis ? Horsfs king Transact, Vol XII. P 189. Ard ., Co. mata . Var. M. Lath . Ind. omg 687. Crabier de la côte de Coromandel. Pl. En 910, è Dieſer Begel ward bei Wlph_gefoſſen , wo man viele antrafa

uso

Spec. 15. —

Ardea

malo es wa melanocephala ,

Ard . cinerea ; capite cristata , colli parte posterio re lateribusques regione interhumerali, Tremigibus, rectricibusque nigris, gulâ collique parte anteriore albis.

Colli inferioris plumae elongatae cinerascentes. Dorsi pars anterior inter hameros nigra, posterior sa

687 turate cinerea.

Ptila pallide cinerea .

Tectrices in

feriores albae.. Rostrum nigrum , mandibula'inferiore flavescente , apicem nigri.

versus nigro 'marginata. - " Pedes

Longitudo corporis 2 ped. 9. unc.; alae,

15

Unc :, rostri, 4 ; tarsi, 6 .

Benn man dieſe Bogelie

wo nach Alter und Ger

fdledt fosgroße Verſchiedenheit ftattfindet , midt: felbft beobachten kann , ſo ift man leicht dem

Irrthum ausges

febt, daher wir auch einigen Anftand nahmen , den vors liegenden Bogel als eine eigene Urt zu daracteriſiren , obgleid wir teine Beſchreibung

tennen , die ganz auf ) * 1

dieſen paßt.

Unſere Reifenben : faben dieſe Vogel allenthalben in ben Seen und. Sümpfen , mit vielen anderen... Genus, Scopus, Briss.

B

Spec. 16. -

Scopus

?

.is

umbretta , in eins

Scop, umbr. Gmel. 1 , 6, 8. L'ombrette du Senegal. Pl. Enl . 796. The umbre. Brown's Illust . of Zool pl. 35.

.

p , 23.

Tufted umbre. Lath. Gen. Hist. Vol. IX, Sat 1 : 1

Bowri Maj. Denham bemerkt,

daß dieſer Bogel felten

war ; wo et ihn antraf, Faß er auf Mimofeu ." 3. 41

Genus. 'Ibis. Lacép ... , Olli

Spec. 17. –

Ibis

Aethiopicus, šá 9.00 izle

Tantalus, Aetk . Lath . Ind. orn . 706..i Ibis religiosa,

Cuv . Regne Anim . 1 , 488.

Abou Hamnez.

Bruce's

Trav . App. pl. 172. * ;, in bi

2n den weſtlichen

Ufern des Sees

d'ad fand

Maj . Denbam diefen Vogel in ganzen Schaaren. Bis iebt hatten Reiſende ihn ſelten geſehen .

688 1:93 MD991

Di 291-95 Genus." Ciconia , Brisgin I omnirs

Spec. 18 -

In

.99

Temm . Pl. Col. 301. "

Ciconia Argala : à!

Ciconia . Marabou . 6-107147

der Nähe der großen Städte faben

oben cangefühitten

zugleich mit den

in Menge ,

Reiſenden dieſen Vogel

unſere

Deiern , und et warb , wie :biefe , ges Unrath mit

fchont van den Eingeborgen , balet allen .

verſchlingen : hilft: :: 1 :: ! ? : , Ordo : Natatores ::Ilf , w031

"... , TET

5:19:20 Fana . Anatidae. Leach. vieta Zool. Journish

Subfam : Anserina, V. in

1:08

Genus. Plectropterus, Leach. si ndio Speca 19. -

.17

11.10

Plectroprerur Gimbensis.!!

Pl. Gambai Steph . in Shaw's Zools XII. part. 2.png

pl. 36. -

Anas

Gambensis . ”

Linn ,

1 , 195 .

Spur -winged Goose. « Lath : Gen. Hist. X , 241 . Manufab dieſen : Vögel. auf allen Seen ' in Menge. Das Fleiſch war grob und fchmedite nach Fiſchen .

19

Spec . 20. Pléctriopterus melanotus, ia .

..OV

Plectr. mel . Steph . I. 1. p . 8. ' Anser melanotusi FoȚst.

Zgok Ind pai2t: 8. II.

Anas melanotus . Lath ? Ind .

orn . 839sQye de la côte de Coromandel. PJ. Einl, 9875 Black - backed Goose. Penn. ' Ind. Zool. p . 12. t. II . Vom See

Tchad.icodigh

1992

aid

..sigilor Subfam . Anatina. V. in Zool: Journ , 2 soal

16T

Genus. Anas. Auct... iiden

Spec. 21. -

Anas viduáfa .

'(

An . vid . Lind I, 205. MOáhard du Maragnani Enl. 808.

p. 65. t . 13.

Pl .

Spanisch Ducks Penn , Gen :: of Birds.

689

Man fand ſie häufig auf dem Ichab und allen ans

1:

Sie fdmedten gut . --

beren Seen.

trifft

man dieſe Art

Wahrſcheinlich

in der Alten und

Neuen Welt.

Um Flügel findet man eine Art Sporn. Fam . Pelecanidae , Leach , Genus. Onocrotalus . Briss . Species 22. Onocrotalus Brissonii. Pelicanus Onocr. Linn . 1 , 215. le Pelican . Pl. Enl. 37. White Pelican . Edw. t. 92. Nach Major Denham ift dieſer Bogel ſehr häufig am Idad . Genus. Phalacrocorax. Briss.

Spec. 23. Phalacrocorax pygmaeus . Pelecanus pygm . Pall .

Reise II , 712. f. G.

Dwarf

Shag. Lath. Gen. Hist, X, 431. Cormoran pygmée, jun. Temm Man. d'orn, p. 901 . Denham fchoß ihn africa.

auf

einem

See

in

Central

Er iſt ſelten . Genus. Plotus. Spec. 24. Plotus melanogaster,

Plot. mel . Gmel. 1 , 580 Ind. p . 22. f. 12. 959.

Forst. Zool.

Anhinga mel.

Anhinga de Cayenne.

Black - bellied

Anhinga.

Penn.

Pl . Enl.

Ind.

Zool.

p . 13. f. 12. Black -bellied Darter. Lath . Gen. Hist . X, 451 . Die Reiſenden trafen dieſen

zwei Mal .

Er

Bogel nur ein

oder

ſcheint weit verbreitet zu ſeyn ,

man

bat ihn in der Neuen Welt, in Java, Ceylon , und nun in Africa gefunden . Denham u . Glapperton .

44

690

Mehr als dieſe vier und zwanzig : Arten laffen fich ir tol nicht mit Sicherheit angeben , v1991,479

find ju

apoiary 16's pop gliad

beſchädigt. 1

die übrigen Eremplare

!

$134545

Classis Reptilia . Auct. sant son Ordo. Sauriens. Cuv. Tribus. Lacertiens. Cuv. 1901 ? nipittomatiser

Genus. Monitor. Cuv .

11:55

1911999 15.3 . Species 1. Monitor.Niloticus. 1. ad da ale Lacerta Nilotica. Linn. 1 , 360. Varanus Dracaena. .310

Merr.

Syst. Amph. p . 59.

" .190111 1' Daud Rept. III, 51 ,

Tupinambis Niloticus.

Monitor da Nil ou Ouaran .

Cuv. Règ. An , II . 25. 301:59 Tribus. Cameleoniens. Cuv. Libri illotenemos siuri din Genus. Chamaeleo . Lacép. Sie ernstige Species 2. Chamaeleo vulgaris. . 13100

Cham , vulg . Daud. Rept . IV, 181. adidingila411.47 Merr. Syst . " Amph. V. 162. abih 10 : Linn , 1 , 364 .

« 38

Cham. carinatus.

Lacerta chamaeleon,

gidómst 5 . Botaniſche

Bemerkungen

don Robert Bearn Esq.

***

Das während der Reiſe, vorzüglich von Dr. Duds 1996annig virti nep, geſammelte Herbarium , enthält , in mehr oder wes 1190 iure agris niger gutem Zuſtande , ohngefähr dreihundert Species. -- : 19)

Hundert davon ſind aus der Nähe von Tripoli, funfzig

691 find auf dem Wege von dort nach Mourzud geſammelt, zweiunddreißig in Feyzan, dreiunddreißig auf der Reife von Mourzuď nach Koufa , fiebenundzwanzig in Bornou und ſechzehn in Hauffa oder Sudan. Die Zahl der Pflanzen iſt zu unbedeutend, um ein Urtbeil über die Gewachſe irgend eines der Lånder , durch welches die Reiſe ging , zu fåden : manche Pflanzen find auch zu ſehr beſchädigt, und die Bemerkungen dabei ſehr geringfügig.

Dr. Dudney war hinreichend mit der Bo.

tanit bekannt , ſo daß er große und belebrende Samms lungen hátte anlegen kónnen, wenn nicht andere , wich . tigere Gegenſtände ein Hinderniß geweſen wären , dars auf viel Zeit und Fleiß zu verwenden , und in Bornu bielt ihn ſeine Kránklichkeit ab , für ſo etwas thấtig zu reyn.

Die wenigen Pflanzen aus dem Sudan verdans

ten wir Hrn . Clapperton , der, nach Dr. Dutney's Tod, ſich die Mühe gab , die auffallenoften und am meiſten gebrauchten Pflanzen zu trodnen , auf der Reiſe nach England aber ward ein Theil derſelben ganz verdorben . Herr Ritchie hatte

auch

in

der Gegend von Tripoli

Pflanzen geſammelt, fie ſorgfältig getrocknet und mit ins tereſſanten Bemerkungen

begleitet.

Unter dieſen aber

und jenen ſind kaum fünf Arten , die nicht ſchon in den Werten über die Botanik des nördlichen Africa beſchrieben waren , beſonders in der Flora Atlantica von Desfona taines, in der Flore d'Egypte von Delile , und in Flo rae Libycae Specimen von Viviani, nach Della Bella's Herbarium .

Uuch die in der großen Wüſte und den

Daſen von unſeren Reiſenden geſammelten Pflanzen, fan , den fich, bis auf wenige, in den gedachten Werken . 44 *

692 Bei der Ueberſicht, die ich hier von der vorliegen den Sammlung geben werde , beſchränke ich mich auf eine kurze Angabe der bekannten Pflanzen Bemerkungen

und einige

über verſchiedene merkwürdige ,

oder bis

ießt, meiner Anſicht nach, nicht richtig beſchriebene. Ich wil dabei der Ardnung folgen , die man in dem bota. niſchen Anhange zur Reiſe des Capit. Tuđen nach dem Congo beobachtet hat. Cruciferae,

davon enthält

die Sammlung funfzehn

Urten.de Caryophylleae, fünf Species , aus der Gegend von

Sripoli..

??12353

Zygophyleae, fechs Species. Cistineae, drei Species , aus dem Diſtrict zwiſden Xripolir und Mourzuck. Geraniaceae, vier Species. Malvaceae, zwölf Species , darunter Adansonia digi. tata, im Sudan gefunden , wo ſie Kouka heißt. Vitis, eine Art, aus Bornu. Tamariscineae ,

Eine Art 'Tamarix iſt der Attil,

ber in Fezzan båufig wachſt, wo er, nach Dr. Duds }

ney , der einzige ſchattengebende Baum iſt. Eine Urt.

Lorantheae. Leguminosae. Mimoseae.

Dreiunddreißig Species.

Drei Urten : Acacia Nilotica , Mimosa

Habbas und Inga biglobosa.

Dieſe lektere heißt,

nach Clapperton , im Sudan , Doura und man bes nugt den Saamen zur Zubereitung mancher Gerichs te.

Wahrſcheinlich iſt es derſelbe Baum, den Muns

693 go Part, in ſeiner erſten Reiſer Nitta nennt, und der am Sengal Nety heißt. Caesalpineue,

Bier Species :

fescens , bei lamard ,

die

eine iſt Bauhinia ru andere Cassia ( Senna)

ovata die Dubney im Wadi Ghrurbi wildwachſend

fand. Papilionaceae .

Sechsundzwanzig Species .

Alhagi Maurorum oder Agoul ift háufig in Feza zan , wo es ein treffliches Futter für die Cameele ift. Compositae. Sechsunddreißig Species. Rubiaceae .

Sechs Species : fünfe zu Spermacoce

.. und Hedyotis gehårig , -

wurden in Bornu und im

Sudan gefunden , eine Art Galium bei Tripoli. Asclepiadeae, drei Pflanzen . Sesameae, ein unvoltommenes Eremplar von Sesa

mum pterospermum , nach Salt's Berzeichniß Abyſs finiſcher Pflanzen , findet ſich

in der Sammlung

aus Bornu . Sapoteae .

Davon

findet ſich

nur der Micadania ,

oder Butterbaum, aus Suban , es iſt wohl Park's Shea : Baum , nach dem Blatte zu urtheilen . Scrophulaținae. Convolvulaceae.

nach Bornu ,

Sechs Species. Fünf Species, vier davon gehören

die fünfte , eine Art Ipomoea ,

viels

Teicht forskal's Ipomoea aquatica , fand ſich in eis nem kleinen See, bei Lintuma. Boragineae , eilf Species . Primulaceae. Zwei Arten Anagallis und Anag . coe. ruleae iſt in Tripoli 'und'in Bornu . A Samolus Valerandi ward bei Tripoli gefunden , im

694 Babi Sarbalfs in feszan und in Bornu.

Dieß

Gewächs iſt weit verbreitet ; in Europa iſt es ſehr gewöhnlich, man hat es in Nordafrica , am Cap ,

in

in Bornu,

Neu - Súd : Wallis und in Nordames

gefunden .

rica

Plumbagineae, mehrere Species. Monocotyledones , dreizehn Species. Cyperaceae, zwölf Species . Gramineae , fünfundvierzig Species. ' Darunter gehört Pennisetum dichotomum ( Delile , Flore d'Egypte p. 15. f. 8. ), worüber Denham klagt, daß es

durch ſeine Stacheln

das land

von Ugbadem bis

for beſchwerlich war , und Woodie bededre.

Den

Saamen nennt man Kaſheia und ißt ihn . Panicum turgidum iſt eine der gewohnlichſten Grass arten zwiſchen Tripoli und Bornu . Acotyledones. Eine Species, Acrostichum velleum .

6. Brief an Major Denham , über die aus Africa ge brachten Mineralien , von Carl # 8 nig , E8 q.

25. Febr. 1826. Mit Bergnügen überfende ich Ihnen , damit Sie dieſe auf jede beliebige Art in dem Anbange zu Ihrem Werke benußen können , meine wenigen Bemerkungen über die geologiſchen und anderen Gegenſtände, die von Ihnery dem verft. Dr. Dudney und Capit. Clapperton auf ihrer

jr,

695 bicis

itt

Reiſe durch die große Africaniſche Wüſte geſammelte undons bil jest im Britiſchen Muſeum niedergelegt, finder Diensdiga Hauptſache iſt ein befchreibendes Verzeichniß einer kleia nen Reihe von Steinarten , das ich anfänglich entwarf, 72) ! ! ohne beſondere Rúdſicht auf ihr geognoſtiſches Vorkom

11

men ; jest füge ich einige Bemerlungen binzu , die ido machte, als ich es, um e$ dem Drud zu übergeben , wies 1 .: der durchfah .

Meine

Materialien ſind

in der That

fehr dürftig ; die Beſchreibung derſelben kann indeß (in Berbindung mit den in dem ganzen Berte, das ich bab ich nicht babe benußen können , zerſtreuten Bemerkungen ) einen Ihrer der Geologie kundigen Leſer auf mehr oder we niger bedeutende Schlüſſe führen, in Beziehung aufdie Beſchaffenheit des Landes worin ſie geſammelt wurden nur Unter den Steinen die ich rab , ift keiner der jud. den Urgebirgen gehört ,

die aufgenommen , die

und weſtlich von Kouta gefunden ſind.

públich

Der von Ihs

nen aus dem Lande Mandara gebrachte Granit (Nr. 1 ) bat große Aebnlichkeit mit den grobkörnigen Varietäten deſſelben vom Fetiſchfelſen in Congo. Die aus dem Sudan mit Feldſpath .. im Uebergang zu Porzellanerbe (Nr. 5:) verrathen , woher die Granitberge in dieſem Theil von Centralafrica einen ſo auffallenden Unbli & gemahren. Die Wirkung des Einfluſſes der Atmoſphäre auf dies im fen Beſtardtheil, der ſich vorzüglich in der Richtung

der natürlichen Riſſe des Felſens

verbreitetu : thut ſich

tund, an den Gebirgen Lim Sudan fo guturals an denen im Harz und Dem - Riefengebirgess und in ondern Ger genden

Europa's wo ſich Granit findette thelles durch

die ungeheuern und zahlloſen Blode, die ganz oder zum

696

Theil loggeriffen und unordentlich an den Eeiten der Berge aufgethürmt, oder über die Ebenen in phantaſtis ſchen Gruppen zerſtreut ſind, theils durch die faſt gånza liche Aufldſung der Maſſen in Sand am Fuß der Hå : ben .

Es ſind noch einige Stúde Granit aus dem Sus

dan da, fie bieten aber nichts Belehrendes 'dar, zumal da es zufällige Bruch ſtúde zu feyn Ørt

und

Stelle abgeſchlagen.

ſcheinen

nicht an

Klimmerſchiefer

Der

(Nr. 9.) findet ſich oben auf den Bergreifen zwiſchen Quarra und Zurma ,

wie Cap . Tlapperton mir ſagte,

und ein Blattchen , das bei einer glimmerartigen Stein : art (Nr . 11. ) war , die , wie ich glaube , an derſelben Orten fich findet, giebt an, ſie werde gebraucht um ira 21 bene Gefäße zu glaſiren ."

Dieß ſind alle Stúde von Urgebirgen die ich ers halten habe ; in Bezug auf die von der fecundáren und tertiären Formation die ſich unter den mitgebrachten fins den

wird aus dem

beigefügten Verzeichniſſe erhellen

(was für einen Theil von Tripoli und Fezgan Dr. Buds land ſchon angegeben hat), daß ſie zu drei Formationen geboren : 1 ) Siógtrapp oder Baſaltiſch , 2 ) zu einer Fors mation , die mit dem Pariſer Kalfftein ( Grobkalky Zehns lichkeit hat, und 8) zu einigen Gliedern der fecundáren Formation, von der Kreide bis zum Alpenkalkſtein . Was

zu

der erſten

Übtheilung

gehört ſind

Stúde die mit Nr. 14 – 18 bezeichnet

die

find ; zu der

zweiten möchte ich den Sandſtein Nr. 26 rechnen , wo: rin Bruchſtúde kleiner , einſchagliger Muſcheln ſich fins den , nicht ungleich einer Art Palubina ,

und den pla:

ftiſchen Ihon aus Cano, woraus, wie ich vermutbe, die

697 leichten Pfeifenköpfe gemacht werden, die man von dort bekommt, eben so einige ftude

von Muſibel,

ftein der

tertiären

andere Thonarten und Brucha

dem

Unſchein

Formation ,

nach

von

Kale

aber der Fundort iſt

nicht angegeben.

Der größte Sheil der mitgebrachten Stüde aber ges hört zu der Neihe der

fecundáren Formation ,

der bunte Sandſtein ein Hauptglied iſt. tergeordnet erſcheint

der Eiſenſand

( Nr .

wovon

Dieſem uns 47. 2c.) , mit

ſeinen lagern von braunem Eiſenoryd Hydrat , worin, fo wie in okerhaltigen Eiſenſtein (Nr. 84 – 90) er allt málig überzugehen ſcheint.

Der weite Sandſtein , von

den meiſten deutſchen Geologen Quaderlandſtein genannt, von Humboldt Sandſtein von Königſtein, iſt als ſolcher in dem Berzeichniſſe nicht aufgeführt , ich glaube aber, daß er in manchen der von Ihnen durchreiſ'ten Gegens den vorkommt, füdlich von Ferzan. ' Ich ſchließe es aus dem , was Sie mir von dem maleriſchen , ruinenábnlichen Ausfeben der Bergreiben in

dieſen Gegenden erzähltet,

was dem Sandſtein fo eigenthümlich Beren anſehen

einiger Stúde ,

iſt; aus dem åu .

bei denen jedoch kein

Fundort angegeben iſt, und aus den Eindrúden kleiner zweiſchaaligen Muſcheln auf einem oder zwei derſelbent. Man darf wohl nicht herausheben , daß der faſerige Kalle ſtein fich findet, der , wie man weiß , unter dem Quas derſandſteine am Fuß des Harzes vorkommt , feb Glied des Flókſandſteines auf dem ſandſtein

ruht ,

obne

daß

wo diez

rothen Mergels

Murdhelfaltſtein

dazwiſchen

liegt, welchen legtern ich unter den aus Nordafrica ges brachten Mineralien nicht finde.

698 Mehr daracteriftiſch ſind die Stůde von dem buns ten Sandſtein . Die Varietäten, die durch ihre Fleden , Streifen

und flammigen Figuren beſonders dieſe Bes

nennung verdienen, ſind Nr. 31 – 36. che Sandſtein

von Traghen (Nr.

Der zerreibli:

23) berdankt feine

grüne Farbe wahrſcheinlich dem Nideloryd : der fårbende Stoff ſcheint vorzüglich in dem

Ihon enthalten zu ſeyn,

der die Körner zuſammenhått. * Berzüglich merkwürdig ſind

Sandſteineb ,

bei

die

welchen Quarz den

Barietaten Cement

des

bildet,

mit und ohne eiſenhaltige Beimiſchung ( N. 37 - 46. ). Sie gehören alle ( mit Ausnahme weniger, von loderer Sertur,

die einer tertiåren Formation . angendren )

der Reihe bes bunten Sandſteineg .

zu

Bei einigen ift das

Bindungsmittel von derfchiedenen Farben ,

gelb , roth ,

blau , braun, fo innig mit den Körnern verbunden , daß. wenn man ein Stůd durchbricht, die Ebene des Brus ches immer durch dieſe geht, und eine ganz glatte, oft Bisweilen ſind der

muſchlige Oberfläche fich bildet. Cement

und die Körner in eine gleichartige

quarzige

Maffe vereint, worin , beſonders wenn ſie ganz mit Eis fenoryd durchdrungen ift , körnigem Gefüge Tiche

taum die leiſefte Spur von Eine Pro außerordent:

zu treffen iſt.

Umbildung der

Berbindenden

Maffe,

die

man

nicht nur an dieſem , fondern auch an dem Quaderfanda fteine, dem Eipenfande,

und der Barietat des neueften

Sandfteines , Molaſſe genannt, bemerkt , fellt einen 3ua ftand von Ermeidung voraus ,

und laßt fich nur uns

voulommen durch Ginfidern, wie Einige wollen erklären , Die Wirkung einer

anderen

gleich

råthfelhaften

699 Erweichung des Kiefelſtoffes , ( die man gewöhnlich, doch ohne Grund ,

dem Blige zuſchreibt)

bemerken . wir an

der röhrenförmigen Bildung, die man bei Drigg in Cuma berland ,

auf der Sennerbaide

in Weſtphalen ,

lau bei Königeberg , zu Halle lich bei Dibla ,

im Tibboolande , gefunden

Africaniſchen Sandróbren unterſcheiden zu Drigg ,

zu Pils

an der Saale und neu , hat.

Die

ſich von denen

weil der Sand an beiden Drten berſchieden

ift : die erfteren beſtehen aus einer gleichförmigeren , reia neren Maſſe ,

einige

ſind durch deinend und faſt obne

Farbe , und die cylinderförmigen ſind einigen şöhrenfórs migen ftalactitiſchen Gebilden

des

Andere find

nicht unábnlich.

Poblenjauren Kalles

inwendig

hellgrau ,

bie

da gezeichnet mit weißen Fleden pon

balbgeſchmolzenen

Sanokdrnern :

iſt entweder, faſt

glatt ,

die Außere Oberfläche

oder mit ſchneeweißen ,

glangloſen Sandtornern

verziert, die in der verglaf'ten, Maſſe. figen ; ſie find aber nicht mit dem angeſchmolzenen Sand bekleidet , den Engliſchen Rdbren eine

rauhe Rinde

der bei

bildet

die

allmålig in die glaſige Subftang der Seiten übergeht Der Stamm iſt ,

wenn man nach den kurzen Brugtů

den urtheilt, die mir zu Geſicht gekommen, von ſehr uns regelmáßigem

Umfange,

und

( ausgenommen

bei den

kleinen, cylinderformigen Röhren, deren Oberfläche glatt ift)

auf

mancherlei

und verdrebet.

Weiſe

gezact ,

jurammengedrůdt

Der innere Glanz . iſt ftárter als der

bei den Europäiſchen Bligróhren. Bei

den meiſten . Stúden der

Reibe von bunten

Sandſteinen , die im Verzeichniſſe beſchrieben ſind , tann man durch

das

Auge

oder

den Geſchmad

bemerken

700 daß Kochſalz fich darin findet, wo dieß zeigt es ſich bei der Anwendung

nicht der Fall iſt,

chemiſcher Reagentien .

Die Zettel an N. 35 und an einigen anderen haben die Auffdrift ,, Ulaunſchieferz" dieſe Bruchſtúde find aber von der Glimmerigen Ubart, worin der rothe Mergelſandſtein ſo häufig übergeht, und der bisweilen abgeſonderte Lager barin bildet , worüber bunter und weißer Mergelſchiefer liegt ; auch iſt das Salz,

womit ſie gefchwangert ſind,

nidhte als Rooſalg. Der Gyps, wovon einige Varietaten

vorkommen,

die in rotbem Mergel gefunden ſind , an den nördlichſten und füblichſten Puneten, wo Dr. Quoney ſammelte, gehört zu der neuen, einige Stůde fogar zu der neueſten Formas tion ; -er iſt meiſtens blåttrig : faſerig , und an einigen Stúden zeigt ſich eine Vermiſchung mit rothem Thon. in Ueber die Stücke von Kaltſtein, die in dem Berzeich : niß vorkommen , babe ich wenig zu ſagen : die meiſten ftimmen ganz mit unſerem neuen Bitterfalt, aber äußere Kennzeid en fumobl, als demiſche , find, wenn man ihn nicht an Drt und Stelle beobachtet, nur unſichere Mittel um die verſchiedenen Arten von Werner's Ultem fides Kalkftein

zu

beſtimmen , wozu , wie ich

glaube ,

dieſe

Stüde alle gehören . Nur zwei Stúde von Rodſalz finden ſich unter den mitgebrachten Mineralien , feines bat etwas Beſonderes an ſich : waren derſelben auch noch ſo viele und wäre ibr Leußeres noch fo merfwürdig , ſie würden dennoch nicht viel dazu beitragen , die Geſchichte der Salzſdichten und falzhaltigen

Formationen der Gegenden wohet ſie ſind

aufzubellen . " Der ungeheute Ueberfluß an Saljiin dem

701 bunten Sande

in der Mitte des nördlichen Africa's,

deutet entweder auf das Daleyn eines großen Lagers davon unter der vorherrſchenden Felsformation, oder auf die ununterbrochene Thátigkeit von Urſachen ,

wodurch dieſe Maſſen , Rinden und der Anflug von Salz auf der Oberfläche des Bodens erzeugt werden , unabhängig von den

ſalzigen Gewäſſern , Steinſalz hervorkommen .

die

auß

ſolchen lagern von

M. Referſtein ,

der viele Bei .

ſpiele geſammelt bat , daß Salzquellen an folchen Stets len hervorſprudeln ,

wo die Möglichkeit eines unmittel:

baren Zuſammenhanget derfelben mit ausgedehnten las gern von Steinſalz unmöglich ſcheint,

hat durch fcharf

finnige Folgerungen und eine Unzahl merkwürdiger Thar: ſachen zu beweiſen geſucht, daß, in Berührung mit dem in der Erde circulirenden Waſſer , Formationen ( beſonders der Thon , licher Begleiter

des Salzes ,

die

falzbringenden

Ber als unzertrenn :

den Namen Salzthon era

balten hat) die Kraft befigen ,

Salz zu erzeugen ,

mittelſt eines demiſchen Proceſſes ,

vers

den zu erklären die

Wiſſenſchaft noch nicht vermag . Wer da meint ,

daß falzige Quellen unter ſolchen

Umftanden von den großen Salzformationen bergeleitet werden könnten, und daß ihr Urſprung und ihr Daleyn , in jeder gegebenen kage, Teicht durd hydroſtatiſchen Drud allein erklärt werden kann, der wird wahrſcheinlich nichts Außerordentliches in dem beſonderen Vorkommen dieſer Subſtanz in dem Thon der großen Salzfelder von Mas fen, Hamera u . ſ. w . finden ;

er wird die verſchiedenen

Formen , unter welchen es in dieſen Gegenden vorkommt, betrachten als das Reſultat einer Ungäufung von Salje

702 theilchen, die von der großen Nindertage nach den Spals ten des Thong , Gyps und Sandſteines hingeführt ſind, und die dort , ftung

durd den

zurückblieben .

einfachen Proceß der Verdun ,

Ich will nicht unterſuchen, welche

von den beiden Theorien am meiſten gewinnt durch die berfchiedenen von Ihnen auf der Reiſe beobachteten Ers fcheinungen ,

oder durch

Duellen auf Salzhügeln , andere 'Umftande,

das Borkommen

von

füßen

wovon Herobot ſpricht ,

und

die auf die halurgiſche Geologie fich

beziehen , fondern ich berweife fie ,

um die Materialien,

die zu einer folchen Unterſuchung nöthig ſind , zu erhals ten , auf die wichtigen Factá, die von dem oben erwähn.

ten

Verfaſſer in ſeiner

periodiſchen

Schrift (Teutſch

land geognoſtiſch - geologiſch" dargeſtellt.

Weimar 1823.)

angegeben

Langsdorf ihm

ſind , und auf die ' von H.

entgegengefegten, in feinem Werke, Anleitung zur Salz. werkskunde ; Heidelberg 1824. Sas Die Stücke von Irona ( Poblenfaurem Natron ), auf der Reiſt geſammelt wurden , enthalten die in

perfdyiedenem

Grade der

Reinheit .

In

die

Salg einigen

iſt es mechaniſch mit falzſaurem und ſchwefelfaurem Na . tron vermiſcht ; ' in anderen erſcheint es , wenn man es von

dem was

gang rein .

zufällig

fich daran

gefert hat befreit,

Bon dieſem lektern find

da , ſo weit nämlich

zwei Varietäten

nach äußeren Kennzeichen gefchloſ

ſen werden kann. Die eine beſteht aus Schidhten oder Rinden , die ohngefähr ein Drittel eines Zolles did find , iſt undurchſichtig , von weißlicher Farbe , gewöhnlich mit einer faſt unmerklichen Beimiſchung von Roth ; len bemerkt man

gelbliche Fleden.

biswei.

Dieſe Schichten ,

703 wenn man fie zerbricht , zeigen

beſtimmt Maſſen ,

die

die Mitte zwiſchen dem Blättrigen und Körnigen hali die untere Flache

ten ;

iſt rauh ,

mehr oder weniger

unrein , die fleinen Zwiſchenräume ſind zum Theil mit einer róthlichen erdigen Materie angefüüt; die beſtimm , ten Concretionen enden auf der oberen Flache, in kleinen , etwas keilförmigen , anſcheinend vierſeitigen, zuſammens gedrüdten Prismen ,

die zugeſpigt ſind durch zwei Flás

dhen, die unter einem Winkel von 95° zuſammenftoßen , find bes

aber ſowohl die Seitenkanten als Endkanten

ſtåndig abgerundet und die Flächen ſind uneben und ges ftreift. ren

Kalt

gleich ,

find

kohlenſau :

an Härte faſt dem

Dieſe Cryſtalle ,

inwendig

glänzend ,

außerlich

matt und gewdhnlich mit einem feinen Unflug bedeckt, und oft befekt mit kleinen von Kochſalz.

bellen ,

cubiſchen Cryſtallen

Dieſe Barietát findet ſich in den Seen

von Ghraat, anſcheinend auf dieſelbe Art wie das Poblena ſaure Natron (urao ) im Lagunillaſee in Venezuela , oder ſcheint aber wenis

im See S. Malarius in Aegypten , ger mit anderen Salzen verunreinigt ,

als dieſe beiden .

Die andere Varietat des Drona (wobei der Funds ort ungewiß iſt, da auf dem einen

der dabeiliegenden

Zetteln Ranem fteht, auf dem anderen Berge von Irag. gen) kommt in Stúden vor, die von einem Gange oder einem Lager genommen ſcheinen . , Sie beſteht aus Grups pen von fternförmig auseinanderlaufenden , gen Cryſtallen ,

die feſt

miſcht mit unbeſtimmten

nadelfórmi.

zuſammengewachſen ſind , vers baarförmigen Cryſtallen , die

verwirrt zuſammengebäuft ſind.

Einige von dieſen Try .

ftaten (dienen ſehr zuſammengedrückte, vierſeitige Priſ:

704 men , unbeſtimmt zugeſpigt, durch zwei Ebenen , die auf den ſcharfen Seitenkanten

aufgeregt waren .

Der Bruch

iſt blåttrig - faſerig, in's Splitterige übergehend, die Brucha ſtúde ſind keilförmig .

Die Farbe ift ein ſchmugiges

Grün , oder gelbliches Weiß , erſcheint es, bräunlich .

Inwendig

åußere Flache iſt mit einem bedt.

in den dichteren Stúden iſt es glángend,

die

gelblich weißen Staube be

Im cryſtallifirten Zuſtande ſcheinen beide Arten

von Trona voltommen

rein , vielleicht

findet ſich

Unterſchied in dem Verhältniß des Waſſer

und der Krob,

lenſäure, womit das Natron hier verbunden iſt. wie Berthollet annimmt , Natron

entſtehet

von der

das

natürliche

Berſebung

durd Pohlenſauren Kalt, ſo dürfen wir ter muthmaßen ,

nach

den Spuren

ein

des

Wenn ,

fohlenſaure Kochſalzes

wohl noc weis von bituminoſen

Etoffen, die ſich bei dem Trona finden , daß der Fels, der dazu mitwirkt ,

ftinkender Kalkſtein iſt, wovon las

ger båufig bei falzerzeugenden Formationen vorkommen . Das folgende Verbáltniß enthält die Mineralien , deren Fundort auszu machen war.

1 ) Grobkörniger

Granit ; der dunkelfleiſchfarbige

Feldſpath findet ſich in größerer Menge als der graus liche Quarz, und der Schwarze kleinblåttrige Glimmer. Bon den Mandarabergen . 2 ) Derf. mit Feldſpath von ſchmugiggelber Farbe. Bon

den Bergen

Varietäten

von Mandara ,

und zwei åbnliche

von den Bergen von Dutchie Bangia',

im

Sudan. 3) Eine Varietét von áhnlider Farbe, aber feinkórnin ger.

Dus denfelben Gegenden .

705 4 ) Groblérnige Barietat deffelben ;

der Feldſpatb ,

if gelblich und in einem Buſtande anfangender Zerfekung, mit tleinem , fdwarzen Glimmer Mandara . 5) Eine der vorbergehenden åbnliche Varietát , in die nem Zuſtande von Auflóſung: der feldfpath in eine roth, lidt Érde zerfadend. Bon Quarra und Zurmee im Sudan .

6 ) Granit , grob . und feinkörniger , faſt ganz aus fleifdrothem Feldſpath

beſtehend ,

mit unbeſtimmbaren

kleinen fchwarzen Theilden , dem Anſcheine nad Glim, mer .

Von den boben Bergen bei Zurmee. 7 ) Derſelbe, feinfórnig, mehr ſcirferartig. dem Gneis

fich nähernd, zuſammengefekt aus graulich - weißem Felb , fpath und Quarz ,

mit vorherrſchendem (dowarzen , klein,

blåtterigen Glimmer.

Bon Nanſarena in Suban.

8) Ein Brudfåd einer gemengten Gebirgsart, haupts fächlich beſtehend aus feintornigem , fchmußiggrünen , halbs dichten Feldfpath und etwas Quarz, mit hin und wieder eingeſprengten Iheilchen von magnetiſchem Eiſenerz ( eine ſyenitiſche Gebirgsart) .

Fundort Ugutefa.

9) Grüngrauer Glimmerfchiefer , mit etwas Quarz Er bildet die hoberen Theile der und Feldſpath. Berge zwiſchen Quarra und Zurmee, Sudan.

3

10) Gelbgrüner, weicher und zerreiblicher Glimmers Schiefer.

Gefunden zwiſden Duatee und Sodwa im

Sudan , 11 ) Eine harte, ſchieferartige Maſle, beſtehend aus glänzenden, filberartigen, kleinen Glimmerbláuchen , durch drungen oder vermiſdt mit braunem oder gelbem Eiſen , oryd . Hydrat.

Aus derſelben Gegend.

Denham u. Clapperton.

45

706 12) Weißer , derber und unregelmaßig cryftallifirter Fett: Quarz , Gange in den

gefledt von

Eiſenoryo .

Dus einem

Felfen von Quarra und Zurmee.

13 ) Derſelbe ;

aus

dem

Granit

in den Mandas

rabergen .

ben

13 a) Gelblicher und blaulich - weißer Quarz in gros Aus dem Fluß Körnern , wie grober Gand . ,

Veou, am ſiebenten Tage der Reiſe im Sudan * ). 14) Grauſchwarzer, dichtkörniger Baſalt.

Bon

den Hügeln im Diſtrikt Sebha. 15) Derf. mit hie und da eingeſprengten Körnern von verwitterndem Dlivin. Uus derl . Segend. .16 ) . Derſelbe blaſig ( Bafalt Mandelſtein ), die Zela len leer. Benioleebem

> 17). Derſ mit eingeſprengten nadelförmigen

Cryſtallen

Körnern und kleinen

von Eiſenglanz,

die

auch

* ) Drei ſehr merkwürdige zweifchalige Muſcheln , wie es id;eint ganz von den anderen Arten des Geſchlechts zu bem ſie gehos ren verſchieden , bat Major Denham im Yeou gefunden .

Aetheria Denhami: testa irregulariter rotundato oblonga, ad cardinem gibbosa , utriusque valvae collo cardinali basim versus oblique truncato. Hab . in Africae interioris fluvio Gammaroo. Iridina Oudnaei testa transversa ovato -lanceolata tumidiuscula , cardine stricto sub- edentulo, basis mar gine sinuato. Hab . cum priore. Anodon Clappertoni: testa transversim oblonga, antice in extremo cardine acute excisa . Hab , oum antecedentibus. ,

707 größtentheils die unregelmäßigen Hoblůngen betieiðen . Beniofeed ; zu Mühlſteinen gebraucht. : 16: 18 ). Derf.

graübraun ;

bie

elliptiſch

Höhlungen

und zum Theil! mit " koblenſaurem Kalt angefüüti Schwarze Berge bei Godna :

? 19)

Grünlicher und gelbgrauer ; feintörniger, ' zers

falender Sandſtein . z '.

Mit dem Gyps in den Berg

gen nördlich von Om el : Ubeed gefunden . . 20) Derf. braungelbz in lagern bei Om -el :Ubeeb. 21) Derf. 'rothlich und gelblich, Feintörnig, ' falt zera

1

reiblich

Waby Kawan.469.81*

!1

!, " 1,191,

22). Eine áhnliche Art: rothbraune Barietat ,, aber noch zerreiblicher

.w.wise

Tabratberge...)

!

25:23). Derf. Die Farbe,zwiſchen Gras sjund Lauchgrün , feintornig. febrzerbrodeimp . Dede von Gyps ,

Su Iragben ,anter einer

oft in Lagern

von zehn bis zwölf

Fuß . - Er hat Wehnlichkeit mit einigen pon den weichen Sandſteinen in der Bergreihe bei Tripoli . 24 ) Gelblich weißer, zerreiblicher Sandſtein und ſeiner Sand ,

Tehr mit Salz

geſchwangert.

Unter einer

kalkartigen Dede. Fezzan.

nern .

25) Uebnticher Sand mit chinen , runden Kör: Von dem Wady worin der ' Tronaſee ift."

26) Gerblicher , thonartiger

Sandſtein ,

voll

von

kleinen runden Quarzkörnern und kleinen weißen Theit: chen von einſchaligen Muſcheln . (Paludina ?) Gaaf . ..... 27 ) Feiner und dichtfórniger ; gelblichweißer Sand, ftein den

dünne Schichten bildend , abgeſtoßenen

Seiten

bemerkt.

die man deutlich Waby 45 *

an

Katefa,

708 unter

Baſalt : er bilbet done,

teite Wände mitten in

der Bergreihe. 28 ). Braunrother, zerreiblicher Sandſtein , den Körner bort verſchiedener Große,

,,Sandſteine von den Hügeln von Was

verbunden . dy Ghrarbi.

die trung

loſe durch Ikon

Es giebt eine feinere und weichere Urt,

auch eine Schichten bildende ,

aber meine Stúde find

verloren ." 29 ) Derfiton abnlider Farbe mit Gelb pertiſch , wes niger zerbrodelnd, und Geſchiebe enthattend. - „ Bon den Hügeln weſtlich von Hamera, worauf die Stadtgebaut ift... 30) Geblicher, feintorniger Sandſtein , Leife Purpur gefärbt.

Aghabama. a 70s1

mit

11 !1 " }

31) Derf. 'feintornig, weiß , mit Purplirnen Streis fen von

die Kanten horijontater, febr sånner Niederſchlage Eifenodier.

Wady Raman .

*** (32) Cine ähnliche Varietåt, mit bunten Stellen purpurartig

und röthlid , ganz von Salz Qurdidruns Berge von

gen , das an der Oberfläche ausſchlägt. Wady Ghrarbi...

33) Vehnlich gefärbter Sandſtein, in ideihenfórmis gen Brud ftúden , durch Serlegung in weichen Ihon , der von denſelben Farben bunt ift , übergebend. Stawar. 34) Tafelförmiges

Brudftück

von

Baby

febr feintornis

gein , faſt derbem , bunten Sandſteine ;: die Farben ſind purpurartig und zwei Schattirungen von Gelb , in uns regelmäßigen Streifen . –

Im

Diſtrict Grbba.

-

,

109

85 ) Rothbraunes fchieferartiger Banbftein , glimme. rig auf den Scheidungsflächen, übergehend

k rahmigels

ben und weißen woonſtein von demſelben Gefüge: „ Ulaunſdiefer (sic ? ), in verſchiedenem Zuſtande, er bils det einen bedeutenden Theil ; der Bergreihe in

Iadrart

und im Lande der Luarid . " 86 ) Ein tafelförmiges Bruchſtúd wie das vorhers gebende : glimmerartig an den Kluften , von rothbraunet Farbe, da es ganz von Eiſenorgd durchbrungen iſt. Aghadem . 37) Gerblicher

Sandſtein ,

beftehend aus

runden

Quarztörnern , mit einem weißen , thonartigen Gement, das in Ber Nähe der Oberfläche quarzartig wird. Ughadem . 38) Eine ähnliche, grobkörnige- Barietát , rofbgelb mit braunen Streifen ; der zum Cement dienende Thon, der quarßartig geworden , ift taum zu unterſcheiden ,

von den

Körnern

Dieſer Stein- bildet die öfliche

Orånze der Berge bei Iragben ." . 39) Ein großes Brudflåd von demſelben quarzartigen Sandſtein, gelb, mit rothen Streifen und braunem Kern , fonfi derb, so daß es nur

an den muſdligen Oberflás

chen des Bruches die Spuren einer tórnigen Structur zeigt.

Zerſtreut auf der Ebene zwiſchen Goudwa und

Mourzud." 40 ) Derf. braunrort , als Gefchiebe;

e$ bat

eine

einförmige glángende Oberfläche , wie rother Jaspis. . :) Hrve me how Funtort, derſelbe.

710 038 41 ) Selbliche Varietát von demſelben , die körnige Structur; übergehend in

die dichte

Diden zu Daj

ge ausgehende Lager : von Dm et # beed bis Sebha.. 42) Selbgraue Parietät von demſelben kommen dichte; tafelförmige

als

volls

Bruchſtúde, die Oberfläche

iſt beſegt mit kleinen vielgeſtalteten Körperchen, die Leins Tisleit mit Scheiten von fremdartigen Foſfilien haben. Derf. Funborto

$199 to

100

% ::

43 ) Derp . , auf der Oberfläche ſind kleine zweiſchaa lige Muſcheln , die ganz in die Maſſe des Sandſteins Derſelbe Fundort. ustaito Mint mond 3:13 44),Schauffantige.Bruchtúdera spon einer Parietáta die Aehnlichkeit mit Nr 39 hat , die Farbe dunkels chos 3wis koladenbraun , der Bruch flachmuſdelig.

.

Tihen Sebha und Timinhintit Ferten über 250 Fuß both." - 38"fight in 1:1 in plettent deni .

199.

is

10:45 ) Derfoodie ,Quarzkórner durch

dunkelrothen ,

oder

braunen

that this il find.feft Derbunden kieſelartigen . biz

ſenſtein ,

der oft größere runde Körner 'und kleine Steine einſchließt ; das Ganze bildet ein hartea , dichtes

Conglomerat, mit muſchligem , hornigen , glanzenden Bruch. 1. Uuf dem Wege von Dm el Ubeed nah Sebba , und bei Zuela . " 46) Brudiſtuck einer Maſſe von quarzigem

Sanda ...

ſtein uno digtem Brauneifenſtein , außeriichſtalactitiſch geformt , mit ſchwarzex, glángender Oberfläche. : den Hügeln von Wavy Ghrarbi.

Bon ,

719 25 ** 47) Brauner, eiſenhaltiger Sandſtein , faſt dicht, mit drufigen Höhlungen, die gelbe Nieren von Bitterfalt ents Er bildet die höheren Theile der zahlreichen

balten . '

niedrigen Hügel, und die Oberfláthe 'von bloßliegenden Stellen auf dem Wege von Hamerą nach Zuela. 48) Eine Maſſe von gelbem und braunem eiſenhale tigen Sandſteine, mit unfórmlicher, traubenartiger Ober flache, ungleich durchdrungen von kieſelartigem , braunert Eiſenoryb, was verurſacht daß es ſcheint, als ob braus ner, ocheriger Thoneiſenſtein eingemengt wäre.

Bei

Timinbint, wo es die Spiten der Sügel bildet." 49) Holzſtein, dunkelbraun ,

die Mitte heller, ein

Theit eines Stammes ober Aftes von einem Bauin aus dem Geſchlecht der Dicotyledonen .

„ Zwiſchen Met:

toota und Gatrone.' !, 50) Feuerſtein, zuſammengefeßt aus muſcheliggebils deten heilen , einige bilden die Kerne : die Schichten find abwechſelnd braun trúmmt.

und weiß . , unregelmäßig

geo

„ In Menge auf der Ebene zwiſchen Den

masta und Bonjem ." 1 61) Gelblich grauer Feuerſtein, in Bornſtein úberge bend , in unregelmäßigen , ecigen Stúden, mit brauner , glänzender, zerfreſſener Oberfláche.

ila Saila , Hús

gel von Kiefel und Spal." 52) Weißer Hornſtein , ein Geſchiebe mit glänzender, zerfreſſener Oberfläche.

vin großer Menge zwiſchen

Wady el Beny und Wiltnay und Gypshúge'. "

auf dem Gipfel der 1. ' . Sehingga

1

712 facit . 53 ) Cinegelblichmeiße Subftanz, die zwiſden Horns fein und Chalcedon ſteht, in edigen Stúden , mit rabm Auf dem farbenen Cacholong auf der Oberfläche. Wege von Gatrone nach Legerhy ." ; --; 19:57:54) Braúnrother Earneol; ein Brüchfitůd , mit ir: regulárer, traubenförmiger, gelblicher, gerfester Dberflås yang Derf. fuborta de.

55) Einige Bruc ſtúde pon verſchiedengeſtalteten 1 ,, Von rauben Sandróhren : inwendig gang glatt. en red la dſt bei Dib . den San

56) Steinmark,, róthlichbraun,, bie und da blaugrún und grau, stabir grau

— . Aghabem , Schichten im Sandſtein .“

# 01267) Daffo,f von Eifenocher durchdrungen und hárter, 2mit kleinen Darinliegenden birnähnlichen Goncretionen . Derf. Funbort ..., 58) Braunrother und gelbgrauet " bunter Schiefers thon, ſehr weich und fett anzufühlen. Derſ. Fundost.– seus9) Kleinblätteriger, ungeſtalteter Gyps, unordents lich cryftallifirt, mit angångentem rothen Mergel. ,, Bon den ſonderbar geſtalteten Gypshúgeln von Bon: jem bis Hormut und Talui, mit einer Menge Opal auf den Gipfeln . " i 60 ) Einige Stüde von weißem , körnigen und bláts trigen Gyps. –

Bonjem. -

61) Großblatterigera wpißer Selenit. Ichad, in Kanem ."

Nabe am

713 62) Dichter Kalfftein ,

blaugrau o vintafelfbente

ge Brudftüde gertheilbar.

Benjoleed , Katør Bat

falt . “

68) Belt rahmfarbenet , faſt dichter fastſtein , in tafelförmigen

Bruchſtúden :

Dberflåde des Bruches . leed ."

der

glatt , die

Bruch

Benio ,

etwas ſchimmernd. ,

7,111 : * )

64) Bruchſtúde einer ähnlichen Varietát bed Kalt , Begieleed , die vori

fteing, mit muſchligem Bruch . lebte Schicht die zu ſehen war.'".

1 65 ) Dichter Ralfftein , roth unb rahmfarben , febr feft und mit

fleinmuſchligem

Bruchem

# : 7Die

Hügel

nördlich von Benjoleeb." 66 ) Beuchftúd vines

grünlich grauen , tafelförmigen

Bitterlalts, die Flädienides Brudos glänzends Der Gtan entftebt doutdorein trummbláttaiges , obgleidy in einer Midya tung foeinbar dichtes Gefüge.

Zuf den Beigen zwis

ſchen Meſhroo und Tegerhy ." 64) Serblichrother, feinkörniger, faſt dichter Ralt:

ftein , hier und da mit treinen Schuppen ; die dubere ,, Demedetan ,

flådhe uneben , glänzend.

dide' lager

birdent . 68) Roaſtein von

einer rothgelben

Barietat des

Bittertalks, mit glänzender Oberfläche, der Bruch erdig, mit einigen dunklen Körnern.

In den Buften, biss

weilen mit ſchönen Dendriten. 69) Hell rahmfarbener barter ( Bitters) Kalfftein, der Denbam u. Clapperton.

46

714 Bewdo lerbig und uneben' } die der Luft aufgefekte Dbers ,, Berge

fläche glänzend, thette - zerfrefletir theils glatt. bei Gaaf. " ti :

70). Eine

ähnliche Parietát.".-

Wády : el Malagi.com "

* ,Bott Affoub,

1430

71) Ein Rolftein , gelbgrau , von dichter Stallſtein (Bitter:), Bruch glatt und matt ; die Oberfläche glån. zend durch Beiſögung ungleich ...am ... Nördlichund ſubs lich von den Brunnen von Mafra8 .!! 72 ) Dieſelbe Varietat, in ' Geſtalt eines großen, kes gelförmigen Klümpene, mit unebener unb zerfreffener, glänzender Dberfläche, Kalkſteins einſchließt.

die abgerundete Stüde deſſelben Derf: Fundort. 107 m

Am78 ) Cine åhnliche Barietát oon Bitterfalt , bildet eine traubenförmige Muffe größerer und kleinerer, Concretioa nen) der Durchmeffer wedfelt von einem bis zu einet

ſie ſind ifeft : mit einander

,,Meſhroo und & Wahr ...

verwachſen . 7

halben Linien

batben .Bou

674) Gelblicher Kaltſtein , von krummbláttrigem Ges

fúge,

Err bildet Gånge in

den

Baſaltfelfen

in

Ugutefa!!!

to yo 75) Braungelber Kalkſtein , in tropffteinartigen , uns

regelmäßigen

Schichten.

,,In der Wüſte

zwiſchen

Muſhroo und El Wahr. "

1: 11.01.2011 076) Ein anderes_ Brudbftad , bem , anhein, nach in fa: ein Stüd von einer großen tropffteinartigen Hiere, in gen auf einer gelben , körnigen Maſſe von kohlenſauerm i. Derf. Fundort . Sale -

1

3

715

- 77). Graubraunerivund Haarbrauner Faferiger Kalea ſtein , in Tafeln : die Fafern perpendicular, oder in fchie fer Richtung nach den borizontalen etwas gekrümmt.

Ebenen , gerade oder

Bei einigen Stúden iſt die baarbraus

ne Schicht. Sardonyr oder dem

Dayz gleich , es folgt

darauf eine rothe und eine weiße Lage. wöhnlich in der Form einer Rinde,

Die erſte ges

auf deren Oberflås

che kleine ſpige Rhomboeber von Fohlenſauerm Kalt figen : in andern iſt die haarbraune Schicht von weißen Übern butchgogen.

An der

Gränze von Fezzan unb dem

Zuaridrande. pján

! Samuti

sau 78) Shwefelſaurer, Baryt , eineGruppe blaulicher und brauner, prismatiſcher Cryſtalle ( var. retrécié nach Haur) mit rothem Mergel bededt. 1179 ) Kochſalza in weißer i undurchſichtiger , kärniger Zufätimenhäufung, außertvon eiſenhaltigem.bonge fledt:

,, Auf dem Wege zwifchen

Damera , uno

Zuela." 80) Eine " Patzige ' Encruſtation , yon ' gelblichweißer Farbe, theils de berb, in dünnen

Tafeln ,

in

ftehend aus kohlenſauerm , falzſauern und Natrum .

Staub, bes ſo weſelfauren

Bei Germa."

81). Koblenſaures Natron ( Trona ), didfaſerig, von der Diđe eines Biertel- oder

blátterig, in Rinden

Drittelzolles , unbeſtimmt cryſtaliſirt auf der obern Fla : che.

Bon den Tronáſeen ini Wadi Irona.“ 82) Daff. – auf der Dberflåde, mit kleinen, klarer

716 cübifchen

Gryftallen von falafaurent Natron befest. -

Derf. fundort: » :51

win !!?

1997

89) Rohtenfauret Natron don gelblicher und grins rich grauet Farbe, in Maffen mit filernförmig auseinana derlaufenden Bruchflächen .

Kanem ?

84) Ein Stúd von faſt dichtem Die oberen

Brauneifenſtein .

Schichten von Ughabem bis

ſüdlich von

El Wahr." 0.85 ) Digter Brauneiſenftein , dunkelbraun ; eine uns regelmäßige Niere , die Oberfläche theilweiſe , beſonders die alten Bruchflachen , glänzend , die neuen Brudflachen matt: find erbiund g Bonjem . 2

Vonder Ebenefüblichvon

86 ) Derber Brauneifenſtein , von dunklein Kaftas nienbraun, in länglich runden Stúden , der Durchmeſ. fet ein halber : Boll bis zu seiner Zollo das Ganze glänzend wie gefitnißt, der Bruch ebet , erdig .

Derf. Sunds

ort ." i is 87) Bruchſtůd von - derbem Brauneifenftein , mit pielem Quarz vermiſcht. haben ." . To

Lady Kamar unb Ags

con

88) Derber und körniger Brauneifenſtein , mit vies lem

gelben Eiſenocher und Sand vermiſcht.

lofen Maſſen oder Rinden , oben auf den

Bergen zwis

ſchen Sadatoo und Käſchráh' und auf den Bergen um

,,In

niedrigen

Sadatoo ..

89 ) Fragmente von thonigem Brauneiſenftein mit verhaltigen Nieren .

mügel in Wady Sbiati. " -

717 90) Eine gemiſchte Maſſe von Brauneiſenſtein und ,, Von der Gegend

rothem und gelbem Eiſenocher.

des Wady Sandalion, im Tuaridlande . " 91 ) Cubiſche Bruchſtúde von gewöhnlichem Bleis glanz.

Ranem ; Suban ."

92) Reines Zinn ,

in Formen gegoſſen , brathfdrs

,, Aus dem Buban . " -

mig. I

fchließe dieſen langen Brief, indem ich noch ein

Stůd von Römiſchem Mörtel ,

aus den Ruinen von

Ghirza erwähne, das an den Stellen , wo ' man die Beis miſchung von kleinen , feinigen 'Brudſtúden nicht bes merkt, ſehr viel Lehnlidhteit, faft bis zur Berwechſelung, mit der körnig - cryftallifirten der dritten Formation hat.

Barietat des Kallſteins Ohne Frage " hat es eine

Veränderung erlitten , ein Umſtand der gewiffermaaßen eine Bemerkung von Lepère rechtfertigen kann :

c'est

le temps seul et non l'art qui manque à la pétrifica tion absolue de nos mortiers et cimens; nos neveux di ront de nos constructions ce

que nous disons de

celles des anciens.“ Ich habe die Ehre u. l. w.

Karl König .

7.

218 letter Anhang find

noch die, in verſchiedenen

Gegenden angeſtellten Beobachtungen

des Fahrenheitia

ſchen Thermometers mitgetheilt, und Bemerkungen über die Witterung. Denhum 4. Olapperton .

718

Routa in Bornou. Bom funfzehnten März 1823, bis zum Mai web . ten anhaltend öftliche Winde, gewöhnlich oft - Nord und Nordoſt, felten Südoſt,

den

12 Mai trat Winds

ftille ein, dann webten ununterbrochen weſtliche Winde, gemdhnlich 3:31. Julius

Beft. Súd : Weft und

Südweſt

bis

zum

Das Fahrenh, Thermometer ward drei Mal

am Tage beobachtet, um ſechs Uhr Morgens, um Mita tag , und brei Stunden ſpäter. Den 20 April,

An hooften fand e8

DR

6 Uhr M. 870

Mittag 1020 *

8 Uhr N. 107° ;

der mittlere Stand war, bei sftlichem Winde :

6 Uhr M. 78

Mittag 96

3 Uhr R. 102

bei wefligem Winde : 76

97 .

FBom erſten Kuguft 1823 bis zum

99 . 7 Auguft 1824

* Find die Beobachtungen oft unterbrochen und der Wind if nicht angegebennfondern nur von Zeit zu Zeit fans den fick Bemerkungen über das Better. guſt 1823 bis zum

Bom 1

Qu

es an

den

18 Mai 1824 regnete

- meiſten Tagen, oft herrſchten Stürme, die mit Donner und Blit verbunden waren .

Das Thermometer fowantte

in dieſer Pertode: 6 Uhr M. zw. 75 - 79. Mitt. 78-96.3 Uhr N 88—102. 3 218 beſonders talt werden die Tage vom 15. Dec. 1823, bis zum 22 Dec. : herausgehoben , Stand des Therm. bei N. D. Winde, 6 Uhr. M. 63.

Mitt. 74

8 Uhr N. 76 .

und am 31 Dec. , bei N. D. Winde,

719 6 Uhr M. 58.

Mitt . 66.

3 Uhr R. 78.

Der beißefte Tag war ber 5 Juni 1824 : 6 Uhr M. 89 ° Mitt. 100. 3 uhr N , 102.

Die Beobachtungen wurden angeſtellt vom 21 Ias nuar 1824 , bis zum 21 Februar, der Wind wehte von Rorbot.

Niebrigfter Stand des Thermometers, den 13 Febr. 6 Uhr M. 69. Mittag 73. 3 Uhr N. 74 . Hodofter Stand,

: Ša

87

86 .

82.

20 febr.

** 17

t

Bom 16 März bis zum 8 Mai 1824, Beobachteten die

Reiſenden

das Thermometer

Wind blies vom 16 März bis zum

in

Sadatos.

Der

10.Apeil von Pfts

Norb soft, dana von Süd - Weſt. In der Periode bet dftlichen Winde war, d . höchſte Stand. 6Uhr M. 84 Mittag 100 3 Uhr N. 104 . 95 174 i d. niedrigſte Stand 98 . Bur Zeit der weſtlichen Winde: 84 8. höchſte Stand

d . niedrigſte Stand

78

104

108 .

81

82.

Die Barometerbeobachtungen , bemerkt Herr Dens ham, wurden zu Kouka nicht regelmäßig fortgefeßt, ſowohl wegen Dr. Dubney'6 Srantbeit, der ſie anzuſtellen übers

720 nommen hatte, als auch weil man fich auf das Baro , meter nicht verlaſſen konnte. In Tripoli wurde der Stand des Barometers drei Mal des Tages forgfåttig aufgeſchrieben , und der mitts Tere Stand war 30, 39 Zou .

In der Mitte der Wüſte,

und faft ohne Abweichung auf dem

Wege bon Moura

jud nad Yeou , ftand das B. auf 28 , 50 30u ; zu Routa 28 , 72 bis 29 3o .

Dr ud fe h le r . S.

28. 3. 9. lies rein ftatt ein. 13. v. unten ließ Dubari ft. U ubari. 41 . 10. 57. - håler ft. 2h & tera. 12 . -'feft ft. Se ft. 74 . I. . . oben - Seghuir tt. Seghris. 103. 103. -

146 .

II.

16.

Kerdies ft. Kirdies. vom Gerflorrenen ft. yon vets froffenem . ridhtiger ft. nidytiger, Elephant ft. Ele p a n . Luſt ft. Luft.

165 .

8. V, unten 5. b . oben 6. v. unten

183 237

3. v. unten 13. , 0 . oben

445 .

8. 0. unten

berühren ft. nehmen. Fiebern aller art ft. Fiebern

446.

14. 8. unten

u nb 7 ugen . - höflid) und freundlich f. artig.

Chana ft. Shona.

t. - 460 .

9..0, oben

Heer zu stellen ft. zu geben. .

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Friau aus. Loggun Funha rine Frau als Maffitai

Abdallahi aus Mandara

Hegerin aus Iacoba , Negerin auseNuffer

Ein Mann aus Kasuna in Soudan

Umburum südlich von Kano

Goobur und Zamira

Bello's Karte im

tolony cov :

von Mittelafrica

verjüngten Maasstab.

Weimar im Verlage des Geograph . Instituts 1827 Die punktirten Stellen sind im Original roth ; eine Erklärung derselben ist nicht gegeben . Die kleinen Kreise bedeuten die gewöhnlichen Rastplätze .

Mabla Segho Mashira

Ag- das

00 Tonbaktoo

Ranoo

Foota Jesni od Jenri

Addar 0

LoFwlaurssd dSeeret Dieisss

Zabarma

Koone O Koonut

.)

0 Arya- wo

Komey od . Kom wo Flinten fabri; zirt werden

‫بركوا‬

MoscheeScheik Bellos Do Moschee o



Osmans Palast

Foushi O Zoormi i- ya o Ghandi Back oora Kt- a- wa

Palast

Wootee Jod Niſoo

Dowry (Gobiere

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Da -wa

Ghimmoo Jada -zi-ya

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Nil heisst

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Ha Chrnd delsst ice est en Åten u schede Vnan rb u

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Ya -oory od y go Yaor

welcher

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Kashnpah

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Asantee Ganoora Ghoorma боја Betoo Boosra O Ameena Burghoo 5 Booşa -wa -wa bis zur sal Von dieser Gegendviele grosse zigen See liegen Racká unbekante Länder. hiergingdas Schiff Mungo O Park's unter Dahomey Yarba od .

Q

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Ghoober Sackatú

Ghandoo

a

Za -ri-ya Lajani

♡ Bowsher

Kotunkarfee

Darminu Shiokee

Atagara wo die Vogel ( Papa) und sprechen Kaut geren die christl ichen leute hin komen .

Lafeenbarberi

Kora- ratta aKontonbo

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: Oudney Major Denham und Capit Olappert on vonп der königl Marine in den Jahren 1822

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Im Verlage des Geograph Instituts

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Hier sollen sich salzige Seen befinden

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Inseln v . Biddoomahs bewohnt .

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Kasrowa Tegerhy BrunenOmah Alowene -Ghad Thon und Kiest Seghrir Bruñen Mesh700 Grenze von Fezzan Hügel von etwa 400FussHohe May Yau

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TETE 10 Oestliche Länge v. Greenwich,

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