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German Pages 736 [738] Year 1827
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te ibu
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der
Reifen und Entdeckungen im
nördlichen und mittlern Africa
den Jahren 1822 bis 1824 , Don
Clapperton und
Denham ,
U us
Dudney.
dem Engliſch e n .
T O
:
Mit Ubbildungen auf zwei Kupfertafeln und zwet charten .
We i mari im Berlage des Großy. S. pr. Eandes - Induſtrie . Comptoirs.
1
4
8
2
7.
Bibliothek
Neue
der wichtigſten
Reiſebeſchreibungen
Erweiterung der
Erd-
und
Völkerkunde ; nach Bert u
3
8
och
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bearbeitet
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geben
Don . me h r eren
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Zweite Hälfte der erſten Centurie.
Mit Ubbildungen auf zwei Kupfertafeln und zwerther
3 im Berlage deß Gr.
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. 6. prid . Bandes Induſtrie : Comptoirs, 182 7.
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und Vierzig ſter Band. E NE
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Drei
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1
t.
Denham's , Clapperton's und Oudney's Beſchrei bung
der Reiſen und Entbedungen
im
nördlichen
und mittlern Africa in den Sahren 1822 bis 1824. Mit zwei Kupfertafeln und zwei
Charten .
Da die diefer Ueberferung beigefügten belben Kupfers tafeln , bie intereſſanteſten Darſtellungen
zur
Ethnographie
enthaltend, auch in Bertuch’s Bilderbuch aufgenommen finb ; To kdanen die Befiber des Bilderbuch's auch die Reiſebes fchreibung ohne dieſe zwei Kupfer und bann sim 3. Groſchen wohlfeiler erhalten.
sa 2099 0
.
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31
:
face
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n
Seite Ginleitung von Major Denham . Reiſe von Tripoti nach Mourzuct Reiſe in die Gegend weſtlich von Mourzuck. Im Junius, Sylius und Uuguſt 1822. Bericht van W. Duds . ney . M. D.
34
Neue Entdedungen in Africa: Bericht des Maj. Denham .
Erſtes Capitely Bon Mourzud nad Routa in Bournou
66
3 weites Capitel. 140 Souła cities Capitel. Drittes
175
Zug nad Mandara ierte Capitel. Biertes
Reiſe nad Munga und zum Sambarou
Fünftes Nafie Jahreszeit in Souta
236
Tapitel.
274
IL
nh
a
lt.
Selte Sechſtes Capitel. Reiſe nach Loggun . Tod des $. Soole
331
Siebentes Capitel. .
359
Nachrichten über Bornu , als Ergänzung der vorher mitges theilten
444
Capit. Elappertons Tagebuch. Borwort zu Capitain Clapperton's Reiſe von Kouta nad Sackatoo
473
Reife nad den oftlichen Ufern des Sees Schad
Er ſter #bfchnitt. niti. Reiſe von Kouta nach Murmur, wo Dr. Dudner ſtirbt
477
Zweiter abſchnitt. Reiſe von Murmur nach Kano
522
Dritter -Abſchnitt. Reiſe von Rano nach Sadatoo, und Aufenthalt daſelbſt
566 661
Anhang 1. Ein Document in Beziehung auf Mungo Park's Sod .
661 661
2.
Brief des Scheit von Bornou
3.
Schilderung des Landes Sat - roor
662
Erſter Theil. 7 Geographiſcher Bericht. Erfter WbTchnitt
663 663
zweiter 26fdhnitt Dritter übſchnitt Bierter 26ſchnitt
665 668
Fünfter Abſchnitt 4. Zoologie
. 674
$
5. 6.
Botaniſche Bemerkungen
670
675 690
Brief an Major Denham , aber die aus Africa gebrachs ten Mineralien 694 717 7. Witterungs : Beobachtungen
1
V
or rede
Sincere * *** Nach dem Tode des Dr. Dudnev wolten Bas pitån Clapperton und
ich dem Publicum Nachricht
über unſere Reiſe in's Innere des Nördlichen Afris ca's geben, durch die plögliche fährten aber,
Abreife meines
der aufs Neue in jene Gegenden vor:
zubringen ſucht , iſt nothwendiger größte
denn ich habe keins von
ren geſehen , Dr.
Weife mir
Theil dieſer Laſt zugefallen .
jedoch ,
Sea
daß
Suðney lebte
Ich
der
glaube
feinen Papie
Capitán Clapperton , ſo lange wenige andere
Bemerkungen
niedergeſchrieben hat , als die ſich
auf die Entfer
nung
er Långer- und
der
Charte
bezogen , wozu
Breitenbeobachtungen anftelte,
ſo oft
fich die
Ge
legenheit darbot ; nach dem Tode "feines Begleiters, der bald auf ihrem
Zuge nach dem Sudan ſtarb,
ſcheint er aber über ſeine Reiſe und über alles was
F IV
Bors
er bemerkte
regelmäßig
ein Tagebuch gehalten bei
er ,
haben : bieß und andere Papiere ließ
zu ſeis
Bitte,
ner Abreiſe , dem Herren Barrow , mit der die gedruckten Bogen durchzuſehen. Man wird natürlich fragen , warum
vom Dr.
Dudnen ſich hier nichts weiter findet, als richt
über
einen
Ausflug in
die
ein Be:
Gegend
weſtlich
von Mourzuck und einige Anmerkungen ? Ich kann darauf nur antworten, daß
mir
von ſeiner Hand
nichts weiter übergeben iſt,
als
ein ,, Itinerarium
von Mourzuck nach Bornu “, und in der Bericht über jenen
Ausflug, " und keinen von beiden konnte aus:
führlich mitgetheilt werden , weil
die
Bemerkungen
nur hingeworfen waren , und faſt nicht enthielten , als was Kas
auch in
meinen Tagebüchern
irgend bedeutend ſchien, habe ich
nem Lerte in Noten mitgetheilt. kannt , oder zu
iſt von
ſeinen
Grunde
Papieren
gegangen ,
ſich
fand.
unter
mei:
So viel mir be: nichts verloren ,
die Mangelhaftigkeit
derſelben erklärt ſich aus der Kranklichkeit des Ver =" faſſerø,
er
hatte ſich in Mourzuck erkältet,
Lungen waren dadurch
angegriffen
verließ ihn nicht wieder.
Bei
und
ſeine
das Uebel
unſerer Ankunft in
Kouką und nachher ward er oft vom Fieber befal len , ſo daß
es
nicht zu
erwarten war , daß
England wiederſehen pürde,
1
was er indeß
er
hoffte,
und als er die trat, war
lekte Reiſe
nach dem Suban ans einem ſolchen
zu
erſchöpft , und
er fo
Unternehmen ſo wenig im Stande, daß er als ein
fiel, wiewohl, auch wenn wäre, der Tod
ſeiner Abreiſe
nach
Eifers " bald
Märtyrer ſeines
Kouka
er zu
geblieben
ihn wahrſcheinlich nur einige Tage
ſpåter fortgerafft hátte. Meine beiden
Reiſen
genden von Bornu ,
nach
nach
verſchiedenen
Ge:
Mandara - und Loggun,
und die zwei vergeblichen Verſuche den großen See Tchad
zu
umgehen ,
nehmen
Theil dieſes Bandes ein ,
einen
und da fie
beträchtlichen in " Ländern
und unter Völkern gemacht wurden , die ropåern gar
nicht,
oder kaum
den Eu : nach)
dem Namen
bekannt waren , ſo darf ich hoffen, daß die Bemer kungen, die treu und umſtändlich zu jeder Zeit, auf der Stelle felbſt, niedergeſdrieben wurden ,
für den
Leſer nicht langweilig und unintereſſant ſeyn werder .
Einige mogen vielleicht glauben ,
daß
ich
zu
ausführlich in der Schilderung unſerer Reife durch die furchtbare Wüſte,
ziviſchen Mouczuck und Bor
nu , geweſen ſey , und die, wenn man ſie im Gans zen ſchildern will, aus düſteren , drohendent, nackten Felſen, oder endloſen gen
Ebenen beſteht, die
Stellen mit Felébroden
ſind, an anderen
und
Steinen
an
eini
bedeckt
in ingeheuere Wagerechte Sand :
1
VI
0,1 t
B
ſtrecken
ſich
Sandbergen nach
ausdehnen , erheben ,
der größeren
oder
ſich in gewaltigen
die ihre Geſtalt
oder
geringern
und
Heftigkeit und
Richtung des Windes åndern.
Aber
traurigen
trifft man
in
dieſer
Eindbe,
Lage
ſelbſt mitten bisweilen
Städte, Dörfer , wandernde Stämme und Carava : nen ,
welche
tels ,
der ſich quer
die
Stille
ſcheint, unterbrechen , des
lebende Weſen ,
dieſes unglücklichen
durch Nordafrica
hinzuziehen
dem an manchen Stellen je ſelbſt Inſecten ,
Raſtplåge jedoch bei den Brunnen , deys oder
Gúr
fehlen . und
Die
die
Wa
Ihåler, gewähren, dem Reiſenden
cine
unverſiegliche
Quelle
von
Unterhaltung ,
wenn er
die Sitten und Gebråuche . der wandernden Ståm = me beachtet und auf ihre Unterhaltung horcht, und bei ei ihrem Gefang und Lanz , beim Anhören ihrer Erzählungen, bei ihrem Zanken und Streiten, ver gißt er auf eine Zeitlang
die Langeweile und Bes
ſchwerde der Lagereiſe. Dem Publicum wird die Neuheit der Sachen dieſe Reiſe
mehr
empfehlen ,
glaube ich,
als
die
Kunſt der Darſtellung, die ich nicht beſike; es ge= währt mir eine nicht geringe Freude, daß ich dem bei
der
Abreiſe
Schwierigkeiten ,
gefaßten
Entſchluß ,
deren nicht wenige
bleiben konnte, am Abend
jedes
trok
aller
waren , tueu
Tages alles was
VIT
vorgefallen war, möchte es auch
unbedeutend ſeyn,
niederzuſchreiben. Diron Denham .
Das Engliſche Sriginal, das zu London , I. 1826, in
im
4to. erſchien, hat den Titel :
discoveries
travels and
Narrative of
in the years
Central Africa ,
Northern and
Denham ,
1824 , by Mayor
1822 , 1823 , and
in
Captain Clapperton, and the late Dr. Oudney , extending acroſs the Great Desert to the tenth northern Latitude, and from Kou
of
degree
ka in Bornou , to Sackatoo, the Capital of the Fellatah
With an
Empire .
of the
authority
shed
by
Earl
Bathurst ,
by
appendix ,
publi
honourable
Right
Denham
M. Dixon
Capt. Hugh Clapperton , the survivors
and
of the
expedition . Der Ueberſeker ſich
keine
Veränderung,
Reiſeberichten weilen
die
will nur bemerken , daß
erlaubt
hat ,
üppige
zu
oder Auslaſſung
beſchneiden
auch
die in dieſem Jahre , in
erſchienene neue keine
1
Zufäße,
müſſen
Ausgabe
und
er
Wortfülle
den
zu
daß
bis
Erzählen:
Er
glaubte.
hat
zwei Octavbånden ,
verglichen ,
es fehlt der
in den
jedoch
der
er
fie
enthålt
größte Theil des
VIII
or
to
nur
,
Nachſtiche
der
Charten beigegeben und
zwei
Grundriſſe von Städten, wer es wünſcht kann eben : falls eine getreue Copie der Köpfe
von
ver
den
ſchiedenen Negerracen erhalten . Als unwichtig hat Anhange
der Ueberſeger
die Briefe
aus
dem
verſchiedener Herrſcher
Africa, an andere daſelbſt und an den König
in von
England, da ſie nichts als Empfehlungen der Rei: ſenden und einige Bitten enthalten , nicht gen ;
das
übertra
hingegen was irgend für Lånder -
und
Völkerkunde, für Naturgeſchichte u . f. wo , beveutend iſt, hat er dem Leſer nicht vorenthalten.
Nur
die
langen, großtentheils polemiſchen Bemerkungen des Herrn Robert Brown ,
die ſich
auf
die Pflanzen
beziehen , und ſeine von Anderen angefochtenen Bes hauptungen rechtfertigen ſollen , hat der Ueberſeber ausgelaſſen ,
weil
ſie für
die bedeutendere Anzahl
der Leſer dieſes Werkes zu wenig Intereſſe haben .
+
Einleitung,
i von Ma i o
*** Den ham m .
Bo'ner i p o lli in ach M
Da ich mich zu hatte ,
o ut & u..
einer Reiſe nach Africa angeboten
ward mir durch Lord Bathurſt mein Wunſch
gewahrt, mich an Dr. Dudney und Lieutenant Giapa perton anzuſchließen , die ſich zu einem Zuge in's Ins nere dieſes Erdtheilet anſchidten .
Ich eilte nach Malta,
ward dort mit dem Nöthigen verſehen ,
und da es gut
ſchien , wenn ein Zimmermann uns begleitete, erbot fich William Hillmann , ein Schiffszimmermann , und es ward beſtimmt, follte , würde .
daß er jährlich 120 Pl. St.
ſo lange er
erhalten
zu dieſem Unternehmen gebraucht
Um 18. Novbr . landeten wir in Tripoli ,
und ich
fand meine beiden Reiſegefährten im Haufe des Herrn Warrington ,
unſeres Conſuls ,
meine Ankunft erwarteten .
Denyam u. @rapperton.
die mit Sehnſucht
So ſage nicht zu viel , wenn
1
ich verſichere ,
daß England dem Hrn . Warrington
größtentheils den Einfluß verdankt ,
den es jellt , mehr
als jeder andere Staat , in der Berberei beſigt. Wir machten an dem beſtimmten Tage dem Paſcha unſere Aufwartung .
Nachdem
wir durch den Hofplat
gegangen waren , den Wachen anfüllten , und durch mehrere Gänge und Porzimmer, wo einige Haufen Araber Karten ſpielten oder wúrfelten , führte man uns in das Audienza zimmer , wo der Paſcha mit gekreuzten Beinen auf eis nem Teppich ,,zwiſden ſeinen beiden Söhnen ſigend , von bewaffneten Negern umgeben ,
uns freundlich empfing,
uns Scherbet und Caffee bringen ließ , ſich auf's zuvor. kommendſte, über
unſere Reiſe in's Innere von Africa
åußerte, und ſie auf alle Urt zu unterſtüßen verſprach. &r lud uns ein ,
an einer Falkenbeize Theil zu neha
men . Tripoli iſt ſo oft beſchrieben, daß ich darüber ſchweis ge : Iully's Briefe geben davon ein lebenvolles Bild. Auch iſt es nicht meine Abſicht, eine genaue Schilderung des Landftrides zwiſchen Tripoli und Mourzuk zu lies fern : im Ganzen
iſt er nicht
ſehr von
dem
zwiſchen
Mourgut und Bornu verſchieden und man findet Nachricha, ten darüber in der Reiſe des Gupt , Lyon und in den Abhandlungen der africaniſchen Geſellſchaft. Xin 5. Márz 1822 ging ich von Tripoli nach Bes nioleed * ) , um meine beiden Gefährten zu treffen , die das
*) Beniofred ',
reiches Shal ,
nach allen Seiten von weiß :
lid beaunen Unhöhen umgeben ,
ein
deren oberer Sheil an man :
S hin mit unſeren Dienern , Pferden , Cameelen und Ges páde vorausgegangen waren :
So traf fie erſt in Mes
chen Stellen aus Grünſtein und Mandelftein ,
oder blaſiger
Lava beſteht , ſchlechte Dörfer und Caſtelle ſieht man überall, einige überragen den fåulenartigen Grünſtein fund find taum von ihm zu unterſcheiden . Die Hügel ſind von merkwürdiger Beſchaffenheit. Die Hdhe beträgt nicht über 400 Fuß und Rarkflein iſt der Haupt: beſtandtheil.
A
Uuf der nördlichen Seite beſteht die ganze Kette ,
bis ungefähr 1 Meile vor ihrein weſtlichen Ende, aus Kalkſtein , dort im Weſten liegt auf dem Kattſtein ein dides Lager von fåulenartigem Grunſtein , mit diden Schichten von blaſiger Lava. Auf der füdlichen Seite iſt die Spige der meiſten Hügel mit lava und fåutenartigem Grünftein bedeckt, der unterſchied iſt wenig bedeutend. Þat man dieſe Hügel erſtiegen , ſo befins det man ſich auf einer großen, ſchwarzen , traurig ausſehenden Obene , die mit loſen Steinen beſtreut iſt, und die gegen Often Die obere, ſich ſo weit das Auge nur fehen kann erſtreckt.
oder wie ich es nennen möchte, die aus Laoa beſtehende Rinde, erſcheint wie eine Schichte , die durch eine ftrömende Flüſſig keit gebildet worden , und iſt daher von neuerer Bildung als bie Felfen , worauf ſie rubet ; fie iſt ſelten über einige Fuß did. Die Felſen neigen fich nach verſchiebenen Richtungen , am meiſten in einem Winkel von 18° . Der Jibel Chulat ift einer der höchſten Hügel, die wir bis jest angetroffen haben : er iſt ungefähr 600 F. body, oben eine Ébene , die Seiten ſind außerordentlich rauh , durch die unges ia heute Menge abgeriſſener Felsſtück :. Die unterſte Schichte, die zu Lage ausgeht, ift Kalktuff, der faſt ganz aus Seeſchaal. thieren beſteht , am håufigſten finden fich Luftern und Tele 1
4 moom , einem ſchönen Thale , das in dieſer Sahreszeit grún war ,
und mit Blumen von mancherlei Farben
Vermuſcheln , vollkommen erhalten .' Darauf ruht ein lager von weichem Kalkſtein, der bei der geringſten Berührung in Staub zerfällt, und worin eine große Menge blåttrigen Kalkſteins vorkommt ; hdher alsdann und , wie es ſcheint , bis zum Gis pfel , findet man ziemlich feinen Marmor. Die Menge von Irůmmern , und die Große und Geſtalt der Maſſen könnte vermuthen laſſen , daß ein Erdbeben ſie ſo zerriſſen habe , mir ſcheint es aber wahrſcheinlicher , daß fich dieß recht wohl das durch erktåren läßt , daß die untere Schicht allmålig verwits terte und zerfiel. Der Hügel iſt ungefähr drei Miles lang, und zieht von Oſten nach Weſten . Eine Familie, ein Mann , ſeine Frau und einige Kinder, bewohnt ihn. Sie ſollen in dies fer oden Gegend ſchon eilf Jahre leben , Ranbe ihr . Dareyn friſten .
und vorzüglich vom
Bei.Niffud beſtehen die vågel aus Kalk, und find an Bes ſchaffenbeit und Geſtalt denen der Sarhonakette nicht ungleich. - In der Nähe der langen Reihe iſt eine Anzahl kleiner kegelförmiger şügel ,
von einer weichen , kalkgleichen Maffe,
fie haben das anſehen ,
als ob ſie eben aufgeworfen wåren ,
die ganze Uingegend aber zeigt , daß das unmöglich ſey. Die Reibe läuft parallel mit der, welche der ståſte am nächften iſt, wir hatten aber keine Gelegenheit zu beſtimmen, wie weit ges gen often oder Beſten. " Es giebt dort verſchiebene Schlucha ten , durch eine gingen ipir , ſie iſt raul , durch die von den Seiten herabgefallenen Bioce.
Steinhaufen, bezeichnen hie und
da die Stelle , wo unglückliche Reiſende begraben liegen , die, wie man ſagte, von herabrollenden Felsſtücken erſchlagen was ren. 416 ich die Felſen , in ' dem ausgetrockneten Bette eines Flues , unterſudite, erinnerten mich dieſe Gaufen, daß ich nicht ohne Gefahr dort umherirrte,
Es führt zu einem Shale , wo
1 1
5 prangte ,
es war
aber das legte dieſer Art ,
wir auf unſerer Reiſe nach Bornú trafen .
das ,
Der Cons
ein dichtes Gebüſch von U cacien ftand, und ' ein mispelåhn: licher Strauch , mit kleinen nicht übelſchmeckenden Beeren , die Von dort gingen wir, Eingebornen nennen ihn Butomo .
! über einen niedrigen Hügel, in das Ihal Niffud , wo oft wan dernde araberhorden, wie unſere Führer erzählten, mit einans der kämpften. Bir berließen das Ihal durch einen Paß im Süden, un kamen in eine große Ebene, Umbulum genannt, worin wir den ganzen Tag fortzogen. Die Oberfläche war an einigen Stellen feſter Sand , hie und da mit hervorragenden Felsſtücken , und Strecken von Kies', der fein war und mit Stůcken von Mua ſchelfdhaalen vermifdt. Såufig fah man weit und breit Feine Spur von Vegetation ,
und nirgends war der Boden ganz
damit bedekt, einige kleine Oaſen ausgenommen , wo einiges Gras , eine Art festuca , ſich fand. Eine Fenchelart und eine ſchone Geniſta , rah man håufig , von der Küſte bis hies her. Wir fanden einige ſchöne Stúden Jaspis , Garneole.
und kleine
Bonjem. Zu genauen Unterſuchungen hatten wir keine Gelegenheit, es ſchien hier Kalkſtein zu ſeyn. Der Baden Bonjem hat einen ganz andern Character , als alle anderen, durd, welche wir bis jeet kamen . Das Jhal iſt mit Gyps, in verſchiedenem Zuſtande bedecét , man findet Schaalen von der Art pecten und einige terebrellae. Şier und da iſt Sand, und manche Incruſtationen von Rulk, mit Cryſtallen von ſchwefelſau : rem falf, die den Boden blendend weiß machen , was für das Huge , das dadurch geblendet wird, ſehr unangenehm iſt. Es ſind da niedrige Hügelreihen , die aus weichem Kalk beſtehen , mit einer Rinde von Gyps bedeckt. Wir fanben darin eine Grube, gegen 40 Guß tief und ebenſoviel im Durchmeſſer bale
6 ful und fein Sohn ,
die uns begleitet hatten ,
tehrten
nun zurüd . Den Tag zuvor ehe wir Sodna, das auf dem hals ben Weg zwiſchen Tripoli
und Mourzuk liegt ,
erreichs
ten (wozu wir 14 Tage gebrauchten ), ward die Einfóra migkeit der Reiſe etwas unterbrochen , da uns eine Stas fila von Sclaven aus Fezzan begegnete , gen
es waren ' ges 70 " Negerinnen dabei , die beſſer und geſunder aus:
ſahen , als alle die wir in den Küſtengegenden gefunden
tend.
Dieſe niedrigen Hügel ſind durch weit höhere begrånzt,
von dunkelbrauner Farbe . Der niedrigen Hügel iſt eine große Zahl , einige ſtehen einzeln , im Ganzen aber bilden ſie kleine Reihen und haben in der Ferne das Unſehen von Berſoana zungen. Ein kleines Senecio, ein Geranium und eine Statice fanden wir dort. Barometer 30° , 020. Thermometer 72º.
Bei den Brunnen wächſt arundo phragmites in Mens Wir zogen ge , es hat lange , weit fortkriechende Wurzeln. zwiſchen Sandhågeln und über einen tieſigen Weg , wo gemeiner Opal , traubenförmiges Eiſenerz in Menge lagen, und die Ecken von Gypschichten zu Tage ausgingen. Die niedrigen Hügel waren von derſelben Beſchaffenheit , als die , neben welchen wir in dem Ihale waren : einer , der am Wege lag , hatte ein ſeltſames Unſehen , und die Eingebore: nen nannten ihn die Bageen : Schaale ( Bowl of Bazeen ). Er iſt ungefähr 40 Fuß hoch , und beſteht oben aus Ralk und ſchwefelſaurem Kalk , unten aus zerreiblichem Kalk. Eine höhere Reihe ſahen wir an beiden Seiten , die im Dſten zog nach Süd -Súd : Oſt, die im Weſten nach S.S.W.; im Weſten ſtehen noch einige einzelne Súgel , einer heißt der Salzhügel - W.O.
1
* 7 batten .
Sie gingen zu fünfzehn und zwanzig zuſama
men , und als wir einen ſolchen Hauſen fragten , wober fie kámen , traten die armen Geſchópfe in 26theilungen zuſammen und
erwiederten :
Kanem ,
und
zeigten
wurden .
Die aus Sudan fahen am artigften aus und
auf
Sudan , die ,
Begharmi und
welche eben genannt
hatten die regelmäßigſten Züge.
Als wir durch ein kleines Jhal und eine Pflanzung von
Dattelbäumen
zogen ,
fahen ' wir
baid Socna ,
und auf der Ebene, worin ' es liegt , tamen uns der Gouverňeur und die vornehmſten Einwohner , nebſt eie nigen bündert anderen , entgegen : fie drängten fich um unſere Pferde ,
fúßten
uns die Hände und begrüßtert
uns mit großer Freundlichkeit. So zogen wir in die Stadt, und Ingleſi! Ingleſi ! erſcholl es aus hundert Reb : len .
Dieß war uns ſehr angenehm ,
Englánder waren ,
die
da wir die erſten
fich nicht überreden ließen , daß
eine Verkleidung nothwendig rey . Wir hatten auch nach . Man zeigte gegen her nie Urſache, dieß zu bereuen.
uns als Chriſten feinen Haß und kein Mißtrauen , und wir wåren gewiß nicht ſo gut aufgenommen , wenn wir eine Rolle hätten ( piilen durchführen konnten . Die
Datteln in
wollen ,
wir doch nicht
die
Sodna ſind gut und in Menge
vorhanden : unſere Pferde
und Laſithiere erhielten auch
davon , und nach zwei Tagen ſchienen ſie ihnen eben ſo gut als Gerfte zu ſchmeden .
Sodna
muß über dreis
tauſend Einwohner haben ; die Stadt iſt ummauert, hat über eine Mile im Umfang , hat acht Shore, und war fo rein und ſauber , daß es uns überraſchte.
Die Frauen
Hilo
ningum .*
28.a
50 tonador find in der Shat hübſch und ſollen ſich durch ihre Neigung zu liebeshảndeln auszeichnen : wir hatten indeß nicht Ges green
tegenheit, dieß zu erproben. Ihre Freundlichkeit und Guts ' müthigkeit zeigte ſich bei mehrern Fåden : und als zwei von uns eines Morgens allein durch die Stadt gingen und eine Sbaar zerriſſener Buben hinterbreingog, tamen zwei" son höherem Stande, wie es ſchien , verſagten dieſe und tisthigten uns ,
in ein Haus zu treten , da eine
mara zene (eine ſchöne Frau) uns zu ſehen wunde. Bo Mir.folgten ihnen und ſobald wir in das Haus kamen, ? mugiumringte uns
ein
halbes Dußend
meiſtens
bejahrter
brine gitrayen. . Sie regten uns tauſend Fragen vor , und als fie ſahen , daß wir nicht gefährlich måren , riefen ſie eis
y
nige jüngere , die nur auf die Erlaubniß zu warten into a ſchienen , ſich zeigen zu dürfen . Unſere Kleidung und insomit felbft mit felbft wurden dann genau unterſucht. Die gelben Knopfe ar unſern Weſten und unſere Uhren erregten die größte Verwunderung, und ein Paar weiße ,
weite
Beinkleider, die ich anhatte, reizten auf eine ſeltſame Weiſe to
thre Neugieri als ich zufálig die hande in die Taſchen
13. ftedte..." Meine Hände gogen ſie to win
ilin bieurftedten die ihrigen hinein ,
heraus und drei ober und kaum waren dieſe
ise or fort, fo ramen andere und fragten ſo laut und ſo heftig : twozu dieſe Taſchen wåren , loszumachen , fen , 1 torage.
daß ich Mühe hatte ,
mich
und herzlich froh war , als ich entſchlúpa
Die Weiber in Sodna kleiden ſich faſt eben
Porabourdie in wånder, von
Tripoli: fie tragen weite geſtreifte Ges Seide oder Leinewand , große filberne
Ringe in den Ohren ,
an den Armen und Füßen ; bei
den unteren Claſſen ſind dieſe von Glas oder Horn.
9 Der Weg von Sodna nach Mourzut war von åbna licher Beſchaffenheit, als die zurútgelegte Hälfte , oft noch
ſchlechter.
Bisweilen
reiſten
wir
zwei ,
einmal
drei Tage , ohne Waſſer zu finden , und gewöhnlich war es trúbe, bitter oder ſalzig, und dieß iſt nicht das Schlimms ſte , was der Reiſende zu ertragen hat. -Ein plößlicher Sandwind vernichtet oft , wenn man in der Nähe der Wüſte iſt,
eine
ganze ermüdete Saravane,
und man
zeigte uns einen mit Knochen und Gerippen bedeckten plaß , wo das Jahr vorher funfzig Schaafe , zwei Kas meele und zwei Männer vor Durſt und Hunger ums tamen, acht Stunden von dem Brunnen , den wir ångſte lich ſuchten . Der Sandſturm , der uns zu unſerm Mißgeſchid , in der Wüſte úberfiet, gab uns eine deutliche Idee von der furchtbaren Wirkung dieſer Winde .
Er erhob den
feinen Sand , der den Boden bededt, ſo daß die ganze Atmoſphäre damit erfügt war, und in dem großen , uners meßlichen Raum vor uns konnten wir kaum einige Els len überſehen .
Die Sonne war
gang verfinſtert und
ein erſtickendes , drůdendes Gefühl bemachtigte ſich un. fer , ſo wie
wir durch die Sandmaſſen durchſchritten .
Bisweilen verloren wir die Samecie ganz aus dem Ges ficht, obgleich ſie nur wenige fuß vor uns waren . Den Pferden hing die Zunge aus dem Munde und ſie wolls ten nicht gegen den fliegenden Sand geben. Ein Schaaf, das der Caravane folgte , das legte von allen , legte ſich nieder und wir mußten es ſchlachten . nicht zu ſtillender Durft
quátte uns.
um 3 Uhr Nachmittags nur
Ein brennender , Wir hatten bis
eine kurze Strede zurúds
10
gelegt ,
da ſprang der Mind nach Oſten um und wir
athmeten
etwas auf : ' To zogen wir weiter bis um fünf
Uhr, dann rafteten wir, etwas geſchügt durch drei Rei ben unregelmäßiger Hügel , mig , andere
von denen einige kegelföra
aber flach waren .
Da
wir nur wenig
Holz hatten , mußten wir uns wit Thee begnügen , und wir bofften uns durch einen feſten Schlaf von den Mühen des Tages zu erholen .
Unſere Hoffnung ward aber ges
täuſcht, der Wind warf unſer Zelt um und ehe es wies der aufgerichtet werden konnte , war unſer Lager ganz mit
Sand
bededt.
Nacht aufſtehen ,
Drei
Mal mußte ich noch in der
die Zeitpfléđe zu befeſtigen , und als
' ich am Morgen erwachte . ' lagen zwei Sandhügel , eini ge 300 hoch , an jeder Seite meines Kopfs. am 7. Aprit erreichten wir ein Dorfi
mitten uns
ter Palmen , gerade eine Tagereife von Mourzud.
Wir
waren alle froh , das Ziel dieſer Reiſe vor uns zu fes hen , und hätten wir unſere Unſtalten etwas klůger ges macht, ſo wäre Ulles gut gegangen :
wir
hatten aber
dem Sultan nicht unſere Ankunft gemeldet, was immer zu geſdeben pflegt, und wurden daher nicht ſo empfana gen , wie es hätte fryn follen.
Um Mittag erreichten
wir D'leem , eine Unpflanzung von
Palmen ,
dort kein Waſſer fanden , gingen wir weiter
da wir und um
drei Uhr Nachmittags waren wir bei den Brunnen na be bei Routzuck. Dort erwarteten wir unſere Sameele, um ftattlich einzuziehen , hätten und aber die Mühe ſpaz ren können , weil keiner uns entgegenkam , als einige nadte Jungen und einige Tibbos , Tuaridt und Fezzaner, die uns verwundert anſaben .
11 Wir beſchloſſen , auf eine , unſern Erwartungen ſo wenig entſprechende Weiſe nicht in die Stadt einzuziehen, und indem wir auf eine kleine Unhöhe zurúdgingen, era warteten wir einen Chaouſh , ten wir abgeſchidt hatten , unſere Ankunft zu melden.
Nach einer halben Stunde
erſchien der Scheik el Blad ( der Gouverneur der Stadt) und erſuchte uns, in des Sultans Namen , ihn nach dem für uns in Stand geſetzten Hauſe zu begleiten , und zu unſerm großen Erſtaunen fügte er hinzu der engliſche Conſul iſt.roon da . "
Wir fanden , daß einer
meiner Leute , ein håßlicher Iude , Maulthiere vorausgeeilt und
auf einem weißen
mit Urtigkeit empfangen
war, was er filſchweigend annahm .
Wir lachten nachs
her oft über die Muſelmånner , die gegen einen Juden ro höflich geweſen waren , achten .
da
ſie dieſe ſonſt ſo ſehr vera
Da wir ftets der brennenden Sonnenbille auss
gereßt waren , befoloſſen wir unſere Würde ein wenig hintanzufeßen und in die Stadt zu gehen .
Wir zogen
ein durch das Hauptthor : die Mauern ſind gut gebauet, wenigſtens zwanzig Fuß hoch , und die Thore ſo weit , daß eben ein beladenes Cameel durchgehen kann.
Man
kommt dann durch den Sfugi den Sclavenmarkt, eine breite Straße, an beiden Seiten mit Häuſern, dreihun , bert Ellen
lang ;
ſie führt zu einem freien Plak , in
beſſen Mitte das Caftell ſteht, von einer Mauer umges ben .
Innerhalb derſelben ſind einige Häufer, urſprüng:
lich für die Mamluden beſtimmt, und das Gefolge des verſtorbenen Sultans.
In einem
derſelben , das auch
Ritchie und Capt. lyon bewohnt hatten , waren Uns ſtalten
uns aufzunehmen gemacht.
Bald nachdem die
Deutsches Muscum Bibiotick
1
12 Cameele
abgeladen waren ,
machten wir dem Sultan
unſere Lufwartung : er empfing uns freundlich und ara tig und gewann und für ſich ,
doch gab er uns eben
nachher nicht Gelegenheit ſehr für ihn eingenommen zu ſeyn . Die Unterhaltung mit
ihm
war nicht ſehr erfreu : -
lich : er erklärte, daß an eine Unternehmung gegen Sús den , worauf wir ' gehofft hatten , in einiger Zeit gar nicht zu denten ſey ; daß ein Heer erſt im tommenden Frühs ling aufbrechen könne ; daß auch die Anſtalten für
eine
Anzahl von Leuten in einem Lande, wo man, was ſie bedürf. ten auf Cameelen und Pferden fortſchaffen müßte, ſo weit läufig waren , daß man ſchwerlich eher als im nächſten Frühlinge damit fertig feyn könne , daß zwei Cameele für einen Mann und ein Cameel nöthig waren , und eing für zwei Fußgänger.
Was
unſere Reiſe
nach
Bornu anbetráfe, ſo mußte ihm der Parcha befehlen , uns eine Bedeckung von zweihundert Mann zu geben.
Er
ſagte , er wolle uns des Paſcha's Brief vorleſen , damit wir fåhen , könne.
wie weit er
unſern Wünſchen wilfahren
Der Brief ward frinem Figbi oder Secretár eins
gehåndigt : wir fanden , daß wir dem Schuß des Suls tan
von Fezgan anvertraut waren , der für unſere Si:
cherheit ſtehen ,
und dafür ſorgen ſollte, daß alle feine
Unterthanen uns mit Uchtung und Aufmerkſamkeit bes bandelten ; daß wir in Sebha , oder in Mourzu « , oder wo wir ſonſt im Königreich Ferzan wollten , wohnen und ſeine Rüdehr von Tripoli erwarten ſollten.
So endete
unſere Audienz und wir kehrten nach unſerer Wohnung zurůd.
1 13
Es iſt kaum zu ſagen , mit welchem niederſchlagens Die Hiße war
den Gefühle wir das Caſtell verließen . drůdkend ;
das
970 , in dem
Thermometerſtand
kühlſten Winkel des Hauſes , die Nächte
waren faſt eben ſo ſchlimm . Unzahl umher , dieſer Qual.
am Mittage auf
und nur
Fliegen
ſchwärmten in
die Dunfelheit
rettete von
Ritchie's Leiden und Unglúd ftand uns
vor Augen , und obgleich wir beſſer mit allem verſehen waren, betrachteten wir es doch als ein uns heilig anvera trautes Gut zur Uusführung des großen Unternehmens. Den Tag
nach unſerer Unfunft beſuchten uns alle
Bornehmen aus Møurzud : und als ich vor der Thüre einen ſehr langen Zuariek bemerkte, mit ausdrudsvollen , großen , wohlwollenden Zugen ,
die über das ſchwarze
Such, das bei ihnen den unteren Iheil des Geſichts ims mer verbirgt, hervor igauten ,
winkte ich ihm náber zu
kommen und fragte nach Hateeta , von welchem
dem Hauptling
Capt. Lyon ro oft mit Wärme
und dem ich von ihm
ſprach ,
einen Sábel überbringen ſollte.
Zu meinem großen Erſtaunen rief er ,
an ſeine Bruſt
ſchlagend, jich bin Hateeta ; reyd ihr ein Landsmann von Said ?
Wo iſt er ?
ihm zu hörent " .
Ich habe oft gewünſcht von
Ich erfuhr, daß Hateeta ſeit Capt.
Lyons Abreiſe nur einmal in Mourzud geweſen war, und auch jekt nur einige Tage bleiben wollte. Um fola genden Morgen kam er zu uns , und erhielt den Såbel. Es iſt kaum möglich ſeine Freude zu ſchildern , mehrere Mal 30g er ihn aus der Scheide und ſtieß ihn wieder
* ) So hieß Capt, non auf ſeiner Reife.
14 binein , drůdte ihn an
eine Bruſt unbrief ,, Ullah! Ata
lah !" er ergriff meine Hand und ſagte : " Katar heyrick yassur yassur ! (Dant, viel , viel mar ! ) dieß war faſt alles Arabiſche was er wußte. " Bald erzählte man in ateeta babe von Said reinen
der ganzen Stadt ,
Såbel erhalten , der hundert Dollars werth fey .
6. 12.
Mebrere Mal war ein Mann bei uns ges'
weſen , der uns wieder aufrichtete und unſere Hoffnung belebte , er hieß Boo : Buder B00 : Khaloom . Er gab und zu verſtehen , daß der Sultan , ung nach Bors nou ſenden könne , wenn er wollte , und taß ein ihm ges } machtes Geſchenk
dieß befördern würde. - B00 : stb.as
loom ward uns ,
wie er es auch wär, als ein ziemlich
reicher Kaufmann geſchildert , der
baten
Er
Tripoli " aufzubrechen , mit koſts
ſtand im Begriff nach Geſchenken
Einfluß batte.:
für den
Paſcha .
Er hatte fünfhung
dert Sclaven , die ſchönſten die man nur finden konnte , und viele andere Sachen .
Im Geheim fagte er uns, daß
die Hauptabſicht ſeiner Reiſe nach Tripoli fey , die Ents fernung des jebigen Sultans von Fejzan
durchzulegen ,
und er wünſchte , daß wir den Pafcha erfudhen möchten , ihn zu unſerm Begleiter auf der fernern Reiſe zu best ſtimmen , doch ſollten wir uns nicht merken laſſen , daß er dieß angegeben habe.
Er erklärte , das fogleich buna
dert Kaufleute fich ihm anſchließen würden , die nur auf feine Abreiſe warteten ,
und daß eine andere Bedeckung
nicht nöthig ſey ; daß er nur einige Wochen in Tripoli fich aufhalten würde , und daß wir bei ſeiner Rúdtebr gleich abreiſen
könnten .
Oberſt Barringtor.
Das Uues vertraute er dem
15
B 00 - Khaloom verließ Mourzuď mit feinen Sclas ven
und
und ,
mit ungefähr dreißig Cameelen ,
dem Scheine nach , in gutem Vernehmen mit dem
Sultan . M
Geſchenken ,
Es war indeß kein Geheimniß ,
daß Sultan
u ft ap ha alles in Bewegung gefegt hatte, damit Boos
Khaloom bei ſeiner Ankunft in Tripoli enthauptet wür, de , und daß dieſer alles aufbote, jenen zu ſtürzen . Erſt den 18ten brach der Sultan nach Tripoli auf, nach dem Gameele gegangen
er vorher in den Moſcheen geweſen war : ſeine und ſein Gefolge waren drei Tage früher abs -
er hatte
über funfzehnhundert Scladen .
Ihm folgten zehn Reiter, ſeine lieblinge, und vier Flags gen wurden durch die Stadt vor ihm hergetragen . Einwohner klagten entſeglich über
Die
ſeinen Geiz und ver.
ficherten, daß er ihnen keinen Dollar gelaſſen habe. Wir fahen nun , daß es ' nothig rey, daß einer von uns nach Iripoli gehe , dem Paſcha vorzuſtellen , uns nicht mit leeren Verſprechungen für unſer Geld hinzu : halten , und den 20ſten Mai verließ ich Mourzud mit "meinem Neger Barca , drei Cameelen und zwei Urabern, und nach einer langweiligen Reiſe von 20 Tagen , durch idiefelbe Gegend ; erreichte ich Tripoli, den 12ten Tuni, wo mich der Conſul mit gewohnter Freundlichkeit auf: nahm. 12. Juni. Ich bat ſogleich um eine Audienz bei'm Pardha, die mir aber , des Rhamadans wegen , erft den folgenden Abend bewiligt ward.
Der Paſcha entidal.
digte ſich, des Sultan's von Ferzan Krankheit fey allein die Urſache der Berzögerung : wir drohten , daß ich for gleich nach England abgeben würde, um zu klagen, wie
16 fehr man uns getäuſcht habe.
Ich regelte mit einem
Franzöſiſchen Schiffe nach Marſeille, und als der Paſcha ſah , daß wir Ernſt machten , drei Schiffen
ſchidte er Deperden mit Das eine traf
ab , mich zurückzuholen.
und die Briefe
mich in der Quarantaine zu Marſeille , erklärten , daß B00 : Shaloom
beſtinımt rey, uns mit
einer Bededung nach Bornou zu bringen. was ich verlangte : in der Berberei ,
Dieß war
in ſieben Tagen landete ich wieder Boobaloom mit einem Tbeile
der Bebedung ſtand ſchon am Rande der Wüſte,
den
17. Septbr. durchzogen wir auf's Neue den Paß von Melghra , in den Tarbona - Bergen ,
und ohne Unfall
kamen wir den 2. Dctbr. nach Sodna, Ich fand , daß meines Freundes Bootbaloom großer Fehler war , gern Aufſehen zu erregen , und das her zogen wir ſtartlich gepugt, mit großem Gepränge in die Stadt ein , wo Häuſer für uns bereit ftanden : die Kafita bivouatirte aber außerhalb der Thore. ten drei bis vier Tage in Sodna bleiben ,
Wir woll : und erwars
teten hier eine Unzahl der Megarha Uraber , und andere aus Hoon und Wadan. Hofraum ,
Mein Haus beſtand aus einem
achtzehn Fuß in's Gevierte ,
Pleines , dunkles Zimmer ,
daran ftieß ein
wohin zwei Stufen führten ;
da der Hof den größten Theil des Tages hindurch ſchatoodies tig war, ſo empfing ich dort, auf einem Teppich figend , die Beſuchenden .'
B00-
baloom fchidte alle Araber
zu mir, ſo wie ſie ankamen : ſie erſchienen alle mit einer langen Flinte und zwei
Piſtolen
im Gürtel.
Der Uns
führer trat ein und begrüßte mich, indem er ſich auf ein Konie niederließ, meine rechte Hand mit der ſeinen faßte,
17 und fie Füßte, dann fagte er : „ hier find meine Leute, die euch
Sobald die Erlaubniß ertheilt
begrüßen wollen ."
war , traten fie einer nach dem anderen herein , grüßten wie ihr Führer , der an meiner Seite ſtehen blieb , feta ten ſich dann und bildeten einen Halbkreis um mich her , die Flinte zwiſchen den Knieen baltend, bis der Scheikh ein Zeichen gab, dann entfernten ſie ſich alle. Boobaloom , der von Fieber und Kälte gelitten . hatte , ward ernſtlich krant, ſo daß wir unſere Abreiſe auf. fchieben mußten , und beſtand darauf, daß ich ihm etwas verſchreiben ſollte. Sein zutraun gab auch mir einiges Vertrauen zu mir , obgleich ich bei wenigen Mitteln und geringer Kenntniß nicht ohne große Beſorgniß war. Zwei Lage war er ſehr übel, am dritten endlich befferte er ſich zu meiner großen Freude . Die Araber haben bei ihren Krants heiten das größte Vertrauen zu den Hajamad's , Zaubers formeln , alle Fighi's ( Schreiber ) und Maraboots wur den daber bei dieſer Gelegenheit von Boo : Kibaloom's Freunden in Ihåtigkeit gefegt, und eine Nacht war ſeine Müße mit ſolchen Sprüchen wörtlich beladen. ficherte ftets ,
er glaube nicht daran ,
zu ſeiner Freunde wegen ,
Er vere
und laſſe es nur
doch war , wie ich bemerkte,
fein Glaube ftårfer , als er geſtehen wollte. Während unſeres Aufenthalts zu Sodna war die
1 Hochzeit des
Sohnes
eines
der reichſten
Einwohner,
1 Hadgi:Mohammeduels Hair - Irisge ;
gefeiert,
ganz nach Arabiſcher Art . Am Morgen des Hochzeittages ( benn die legte Feiers
1 lichkeit findet des Abends ſtatt ; verlobt find ſie gewohna lich ein Jahr vorher ,
Denham 1. @rapperton .
da denn auch das Fatha geſpros
18
Then ift) ertont die Muſik #der Stadt, oter des Stam mes ,
aus einer Sadpfeife und zwei Steinen Trommeln
beſtehend , fie begrüßt die Braut , dann den Bräutigam , - der gewöhnlich ſchon
gekleidet durch
die Straßen geht,
und Jung und Alt ziehen hinter drein ;
die Frauen
verſammeln fich indeß in dem Hauſe der Braut , ſchönſte gepugt ,
und feren
auf's
fich an die Maueröffnuna
" gen ,
die ſtatt der Fenſter dienen , und in den Hof ges
hen .
Wenn ſie plat genommen haben , die Braut auch
vor einem Fenſter , ganz mit ihrem Barracan verhüllt, ſo werden die Kleider der Braut, ſeidene Hemden , Shawls, Feidene Beinkleider und feine Barracans, um ihren Reída thum zu zeigen , von der Spiße des Hauſes ausgehängt, 'To daß fie faſt die Erde berühren.
Die jungen Vrabis
fchen Häupilinge dürfen dann ihre Aufwartung machen : fie erfdeinen mit ihrer Dufit, und eine oder zwei Tana zerinnen ſchreiten in aller Form voraus, mit langſamen Die Frauen
Schritten , bis in die Mitte des Hofes .
begrüßen die Beſuchenden mit dem Rufe foo ! Loo ! l'oo ! fie prwiedern es ,
indem ſie ,
die Hand auf die Bruſt
Pegend, im Kreiſe herumgeführt werden .
Sie haben volle
Beit, die Schönen umfer zu betrachten , und wenige find fo grauſam , ihren Schleier nicht zu tuften.
Solch ein
Kreis von fchönen ſchwarzen Augen , großen Dhrringen und weißen Zähnen , ändern lande ! ben
ſieht man gewiß felten in einem
Nachdēm ſie den Umgang gemad,t has
überreichen ſie das Gefchenk, die erſte Tänzerin
zeigt es , und je nachdem es mehr oder weniger Poſtbar iſt, wird der Geber von den Zuſchauerinnen bewillkommnet. Ebe ſie abziehen , feuern alle die zum Befuch kamen , ihre
$
19 Piftoken ab ,
und die Frauen begrüßen ſie wieder mit
loo ! loo ! loo !
Weit entfernt an meiner Bitte, auch
meine Aufwartung machen zu dürfen, Anſtoß zu nehmen , betrachteten ſie es als eine Gunft, und der Bräutigam, obgleich er nicht eingelaſſen
werden konnte ,
begleitete Wenn mich nach dem Hauſe der Braut und zurüd.
dieſe Ceremonie etwas vor Sonnenuntergang geendet ift, ſchidt ſich die Braut an , laſſen :
das väterliche Haus zu vers
ein Gameel wird ihr geſchickt mit einer Faafa ,
( eine Urt von Six aus Flechtwerk) * ) auf ſeinem Rúla ken .
Das Ganze iſi mit Fillen ,
Shawls aus Sus
dan, Gairo und Limbuctu bedeckt , fie fet fich fo hinein , daß ſie alles ſehen kann was vorgeht , obne geſehen zu Man führt ſie dann zur Stadt hinaus , wo werden , alle Reiter und Fußgänger , die Waffen baben , berſama melt find .
Unſere Bebedung gab dieß Mal dem Gana
zen ein ftattliches Anſ hen , da auf B00: K baloom's Befehl, alle , fechszig Araber zu Pferde, zugegen waren , und wenn ſie fanell beranſtürmten und bei dem Sameel der Braut Feuer gaben , fo war ich um das mádchen wirklich beſorgt : man hielt es aber für eine große Ehre, und ſo war ſie für ihre Furcht getróſtet.
Sie fingen zu zwei und zwei , und vier mit vieren an zu fechten , rits .ten in Abtheilungen auf einander los und feuerten dicht bei der Jaafa . So machte man drei Mal die Runde um die Stadt , zur Abwechfelung náberte ſich der Braus tigam bisweilen dem Cameel , das von den Negerinnen
*) Nur wenn eine Braut darin weggeführt wird, nennt man es Jaafa , ſonſt Saramood.
2 *
20
umgeben war , die ihn wieder wegtrieben ,
zur großen
Freude der Naheſtehenden , mit dem Geſchrei, Burra ! . Bur
3 ra ! ( fort ! fort !) und mazal shonia ! (noch ein Zulegt führt man ſie nach dem
wenig ! )
Hauſe des Bräutigams ,
dort muß ſie ſich überraſcht ftellen und fich weigern aba zufteigen , die Weiber freiſchen , die Männer forrien , fie wird endlich dazu vermocht hineinzugeben, dann ſteckt ihr der Brautigam ein Stúd Zuder in den Mund , fie ers wiedert dieß und nun werden ſie als Mann und Frais erklärt. Wir mußten nun über den Gibel Afſoud oder die ſchwarzen Berge geben : das nördlichſte Ende dieſer Bas faltketten iſt gleich ſüdlich von Sodna . zu Melaghi ,
dem Sammelplak
bei ' dem Brunnen wahrſcheinlich
dieſe
am
von Ugutifa , Berge den
Wir bielten an Fuße der Berge,
und dort gewährten impoſanteſten
Unblid .
Im Süden zeigt der Paß von Niffah ſeine ſchwarzen , überhängenden Spißberge und die tiefe Kluft, um wel : che der Weg berumführt, hat das Anſehen einer Höhle : etwas weiter gegen Beften ſcheint der für Cameele ganga bare Paß el Niſhka nicht weniger ſchwierig
und ſteit :
die ſüdlicheren Felſen ſchließen die Landſchaft, den Vors dergrund nimmt das óbe , unfruchtbare Thal von agus tifa ein , mit dem Brunnen , von Kalk und Thon hangen :
über welchen rothe Felſen das Ganze erſcheint fo
ode, daß man es nicht ſchildern kann.
Große Maſſen von tafelförmigem Baſalt und unres gelmäßige Ubhånge, die dieſer Formation eigen ſind, fins det man zerſtreut in dieſen Hügeln und auf der ganzen , fie umgebenden Ebene.
Die höchſten Höhen ſind die,
21 welche die ununterbrochenften Seiten von tafelförmigem Baſalt haben, die Seiten haben bisweilen etwas Stufen artiges, an manchen Stellen hången Säulen über dies ſelben, gekrümmt, geneigt oder ſenkrecht, und dieſe ma chen einen eigenthümlichen Effect, dem man etwas Groß. artiges nicht abfprechen kann.
Die untere Schicht dies
fer Hügel iſt ohne Uusnahme Kalkſtein , mit einem róths . lichen Thon permiſcht.
Hügel von demſelben ſtoßen nahe
an die baſaltiſchen : einige ſind mit Baſaltſtúden von vers ſchiedener Große und Geſtalt bededt , die drei bis achte zebn Zoll im Umfang haben , aber immer zeigen ſie die Farbe und Structur des Bodens , worauf ſie liegen . Uns dere Hügel von Kalfftein findet man wieder ,
ohne daß
irgend etwas Baſalt daran vorkommt, obgleich ſie nicht fern von einer Stelle ſind, die man wohl für den alten Srater eines Vulcans balten könnte ,
der aus der Liefe
der Erde die Maffen hervorwarf, welche die Hügel und 1 ihn her jest bededen . Einige der Kalkſtein
Ebenen um
hügel ſind geſpalten, entweder durch das Herabfallen hos herliegender Felsmaſſen, oder durch beftige Gewäſſer : der Durchránitt zeigt aber nichts weiter als Kalkſteine und Jhon. Der Souda oder Gibel aſſoud *) erſtreďt fich von N. nach S. , drei Tagereiſen , aber in ſolchen Winduna
* ) ' Gibel uffoud und die Hügel an ſeiner Seite haben denſelben Namen. Das Ihal iſt an beiden Seiten begrånzt durch Hús gel , die 400 bis 600 Fuß hoch ſind , die Gipfel ſind meiſtens Ebenen : nur wenige find ungleich und zwei oder drei haben kes gelförmige Spigen ; die Seiten ſind mit vielen Irůmmern be: didt. Die Farbe der bügel giebt dem Shale einen gang
22 er
in
gen ,
daß
lang
feyn würde;
gerader Richtung hodeftens 35 Miles? weſtlich geht ' er bis zum Brunnen
Uffela; auf dem Wege nach Sbiati, wo die rotben Thong fortfeßen 1 und an die Hügel von Benioleed gegen Often geben die Berge drei Tagereifent
húgel allein ſtoßen ;
fort, auf dem
Wege nach 3iüa oder Bengagi , nach eie
Thale, das Temelleen heißt. •
Xem
Die vier erſten Tage , nach unſerer Abreite von Ugus tifa ,
waren traurig und elend .
Wir zogen von Tar
gesanbruch bis zur Dunkelheit, und da wir ſelten Holz? hatten , ' hielten wir gewöhnlich ein kaltes Mittagseffent. Als wir Singafeer verließen , hatten wir das Glück, eia
genen Character ; die Spigen ſind glånzend ſchwarz, als ob ſie mit Reißblei bedeckt wåren , und dieß zieht ſich manchmal ettras herunter, die Seiten ſind hellbraun , hie und da ſchmu: zig gelb , und dieß Gelb iſt auch tellenweiſe in dem Schwarz zu leben . Die unteren Shichten ſind Ralfftein, von gelblicher farbe, faſt ganz aus Ueberreſten von Seethieren gebildet : dies ſer Kalk , obgleich er hart iſt , verwitteet leicht, wo er der Luft ausgelegt iſt , zerbrocelt und läßt Sohlen in dem Fel: ſen , indem ſo die oberen Schichten frei werden , fallin dann die vielen Bruchſtücke berab . Man findet auch einige dünne lagen von erdigem Gyps , darüber iſt Ralfſtein, deffen äußere Seite einigermaaßen den Holzfibern åvirelt , und dieſer hat bin Klang wie gebrannter Ihon ; darüber liegt der glänzende Baſalt, von feiner Structur, vermiſcht mit Mandelſtein . Ungefähr ſechs Miles von dem Plaß
wo wir anhielten,
iſt eine Reihe niedriger Hügel , die von W. gen N. zieht , ſie hat denſelben Namen wie die Ebenen. Die Spigen ſind weiß, von dicken lagern eines milchweißen Marmors , der Fuß bes fteht aut porphyrartigem Kalkſtein . ** . D.
23 nen Regentag zu haben . ,
denn obgleich Boost haloom
armen Neger war , gut hielt ,
der doppelt erfreulich für die ſie
ſo mußten ſie doch 12 bis 14 Stunden ges
ben , und konnten nur Einmal ihren Durſt kaum ſtillen . Durch
den Regen fanden wir überall friſches, Waſſer,
und erreichten Zeghren, ohne mehr als ein loren
zu
haben * )..
Cameel vers
Den legten Dag , ebe wir zu
dem
Brunnen Ombul Abeed tamen , lag das Skelett eines Mannes , woran noch etwas
Fleiſch, war, am Wege; die
ganje Kafila zog vorbei, ohne es anzuſehen .. Nach dieſen traurigen Einóden blieben wir gerne einen Tag in Seghren , der Geburtsſtadt eines angeſehes nen Kaufmannes , der in unſerer
stafila war.
216 wir
zuerſt Sodna verließen , nach Mourzuck zu reiſen, hatte mich Übdi Zeleel erſt nach
ſeinem
Hauſe geführt,
und
mich ſeiner Mutter und Schweſter vorgeſtellt , nun bez ſtand er darauf,
daß ich bei ihm wohnen , ſollte.
Die
erſte Perſon , die uns entgegenkam , war meines Freun . des , des Kaufmanns , Soweſter, ' ich håtte faſt geſagt die ſchöne , Omhal Henna.
Sie hielt eine hölzerne
Schaale mit Haleeb ( friſche Milch) in der Hand , die größte Seltenheit , die ſie nur bringen konnte , und in :
* ) Die Hügel von Beghren trater auseinander ; eine niedrige Reihe , von Oſten nach Weſten laufend ; ſie hatten ein ganz anderes Anſehen , als alle die wir bisjeki getroffen ; ſie waren lang , oval , abgeſtumpft, an der Spige fchwarz, mit weißen Streifen . Zur ſelben Zeit ſaben wir einen cinzelnen Felfen , unge fåhr 100 Fuß hoch, und 200 Fuß von der Stelle, wo wir bin abſtiegen . 23. 2 .
24
bem ſie dieſelbe, nicht ohne einige Beſtürzung, mir mit beiden Händen entgegenhielt, war der Schleier , der ihre ſchönen Züge verhúllen ſollte , zurúd gefallen ; hatte ich ihr die Milch abgenommen , so wäre die freundliche Begrüs Bung , wozu wir beide bereit ſchienen , unterblieben , die aus einem vier bis fünf Mal wiederholtem Håndedrud befteht , mit
eben ſo vielen Lifh Harleds,
Siebs und
Ham - dulillahs ; fie regte daber die Milch nieder und wir begrüßten uns herzlich. Ich konnte ſie wirklich nicht oha ne Staunen anſehen . Es war der Jemma ( Freitag ), der Sabbat ,
und ſie war in einen blauen Barracan
von Leinwand gehúlt , der unter dem einen Arm wege ging, und auf der anderen Schulter mit einer filbernen Nadel befeſtigt war ; den einen Zipfel hatte ſie über den Kopf gezogen, als eine Art Schleier. gefallen war ,
fo
Da dieſer berab.
fab- ich wie ihr ganz ſchwarzes Haar
in unzähligen Flechten über das ausdrucksvolle Geſicht und den Nacken herabhing, ihre Augen waren voll Feuer, der Mund klein und die Záhne ro weiß als nur mög . lich .
An ihrem Kinn waren verſchiedene Figuren mit
Schießpulver eingebrannt: ihre Farbe war ein dunkles Braun, um den Hals hatte ſie acht oder zehn Schnüre von Corallen und bunten Kugeln . Außer unſeren Leuten und den Begleitern des Boos Shaloom hatten wir noch eine Unzahl freigelaſſener Sclaven bei uns ,
die in
ihre Heimath gurúdlehrten .
Der Pafcha hatte 24 die Freiheit geſchenkt, darunter 16 Weibern . Unſer Freund , Mohammed d'obies , hatte drei junge Frauensperſonen , aus Begharmi , ' den Tag vor unſerer Abreiſe,
frei gegeben ,
und hatte ihnen in
25 meiner Gegenwart geſagt, daß: ſeine Freunde, die Enge bånder, die ihr Land gern reben wollten , die : Urfache iba rer Befreiung waren . . Was Mohammed noch mehr Ehre bringt ,
ift , daß,
als die zwei
Schweſtern von cibm
freigelaſſen wurden und dieſe erzählten , daß ihre dritte Schweſter auch als Sdavin - nach Tripoli verhandelt Ters, et fich alle Mühe gab , diefe ausfindig zu machen , fie loskaufte , und mit jenen beiden in ihre Heimath ichidte. Den 20. October trafen wir, in einem Palmerwala de ,
nicht weit von Temenhint, eine Kafila aus Mours
zuck ,
und dabei einige Mameluden , die aus Fur undi
Waday entflohen waren und von einer großeren Unzaht allein ſich gerettet hatten , da die anderen in einem Streit Mohamed mit den Tibbo Borgoo erſchlagen waren . Bey , einer von ihnen , ſchilderte die Bewohner von Bore goo und Wabay als äußerſt wild , und den bloßen An : blid eines Weißen verabſcheuend .
Id ſagte ihm ; es Tey
1 meine Abſicht , nach der Gegend von Fur zu reifen ; fela ten geht , erwiedert er ,
eine Kafita don Dongola nach
Fur, nach Bornu niemals ! Den 24. October hielten wir an in Sebba und blies ben bort bis zum 26ſten, unſere Bededung zu ſammeln und Lebensmittel anzuſchaffen . Den 30. Octbr: zogen wir mit aller Pracht, die wir nur aufbieten konnten, in Mourzud ein . B00 : kbaa loom ftand, gut bei dem Paſcha und feine Frrigebigleit und Wohlthtigkeit hatten ihm die Bewohner von Mour : zuck gewonnen, daher ſtrómte die halbe Stadt ihm enta gegen ,
und wir ritten unter dern Jauchzen der Menge
ein, Meiber tanzten voraus.
26 Es machte mir ein unangenehmes Gefühl, daß keia ner von den Freunden mir entgegenkam:
dar aber die
Sonne entreglich brannte, und Dr. Dudney mir durch Boost haloom ' 5 Bruder batte fagen laſſen , unwohl: feyi
und daß Glapperton
daß er
das Fieber haben
fo konnte ich es eben nicht erwarten ; aber ich hatte mir nicht vorgeſtellt fie fo angegriffen zu fehen , wie ich fie Wir fahen , daß unſere Borgånger Recht hatten
fand.
den Ort für ungefund zu erklären : Ritchie batte dem verderblichen Einfluß: unterliegen müſſen , : Capt. kyon hatte während feines Wufenthalts febr gelitten : jeder von und war , im hóberen oder geringeren Grade ,
unwohl
geweſenz und ſelbſt unter den Eingeborenen war es et. was fehr ſeltenes,
Semand zu finden , der ein geſundes
Unſehen hatte. Obgleich Bookhaloom alles aufbot, unſere Abs reiſe zu beſchleunigen , 29. November,
ſo berzögerte ſie ſich doch bis zum
Dr. Dudney und H. Glapperton ,
gingen, aus lobengmetther Ungeduld die Reiſe fortzuſeza gen, und in der Hoffnung, ihre Geſundheit zu verbeſſern, zehn Tage früher, nach Gatrone. Boo - Khaloom ſchleunigen ,
Ich blieb zurúd, um
zu treiben und ſeine Abreiſe zu bez
wenn er des Dreibens bedürfte , dieß mar
aber unnöthig ,
da nicht teicht
Semand fo eifrig war ,
den erhaltenen Auftrag zu " pollziehen und der Befeht des Pulcha war ſo beſtimmt, daß B 00 Shaloom's eigenes Wohl von dieſer Neiſe abhing, was er recht gut wußte . Unſere ganze Caravane beſtand aus folgenden Pers fonen.
Ich batte bei meinem
lekten Aufenthalt in Iri:
$
poli einen Mann aus der Safel St. Bitrcent in Dienſten genommen ,
er hieß eigentlich
Udolph Sympkins ,
da er aber ſeine Heimath heimlich verlaffen, und in eizi nem Rauffartheiſchiffe die halbe Welt
durchreift batteri
ro hatte man ihm
den Namen Columbus gegebena er war drei Jahre im Dienſte des Paſcha geweſen , ſprach
drei Europäiſche Sprachen und ganz geläufig das Urabia ſche.
Er war uns von großem Nußen und ſo tréu , daß
er auf's Neue als Begleiter des Hrn . Glapperton mita geſchidt iſt.
Außerbem hatten wir in Tripoli drei freie
Neger in unſere Dienſte genommen : dann war Jacob, ein Sude aus Gibraltar, bei uns , und vier Leute, die Cameele, zu beſorgen ::: fo
daß mit Hillman unſere Geſellſchaft
aus 13 Perſonen beſtand. Außerdem hatten fich uns einige! Kaufleute aus Meſurata , Tripoli, zud angeſchloſſen ,
Sodna und Moura
die froh dieſe Gelegen beit benusten ,
1 mit ihren Waaren in's Innere von : Ufrica: zu reiſen . Die Araber im Dienſte des Parcha don Tripoli, diet uns zur Bebedung auf dem Wege nach Bornou dienen follten , von deren gutem Betragen der Erfolg des Uns ternehmens vorzüglich abhing , waren nun faſt alle beis ſammen und man batte fie aus den gehorſamſten Stáma men gewählt ;
je nåber wir ſie kennen lernten ,
mehr gewannen fie:
deſto:
fie waren nicht bloß ein nothwena
diger Schuß für uns , da wir den Europäern , die uns folgen möchten , den Weg bahnten , ſondern fie bienten uns auch zur Erheiterung in der traurigen Wüſte, Durch ihren Wiß und Scharfſinn, wie durch ihre Lieber, die ſie entweder aus dem Stegreif ſangen , oder die ihnen ihr Gebáo tniß darbot.
Einige waren ausgezeichnete Reds
28 Her in Berfen , wie fie in ihrer Sprache fich ausbrüdten , beſondersi einer aus dem Stamme Boo Saiff Mara booteens , der eine ganze Stunde ſingen konnte , ina bem er.die Begebenheiten der letten 14 Tage
erzählte,
fo daß er audi nicht ben geringften Umſtand überging, felbft der Name : eines jeden Brunnent rarb erwähnt, die Farbe und der Gefchwad des Waſſers , und das als lês mit überraſchender Schnelligkeit und Laune, und ſelbſt als Didtung war ein Geſang nicht fohlecht.
Mehrere
von den alten Liedern waren ſehr ſchön . *
Die Häuptlinge, welche uns begleiteten , waren fol:
genbe : Bom Stamm
Garha , Scheit AbdiSmud ben Erbo
ma, von der Syrte, mit : 70 Mann.
Oft erzählte er, daß
der Name ſeines Vaters in Geſängen verherrlicht wers', de, weil er, mit eigener Sand , 100 im Gefecht getödtet habe , und er hoffe,
fekte er hinzu , ihn zu übertreffen ,
da er erſt 35 Jahre alt ſey und ſchon 40 erſchlagen habe. 104. Die M.Garba's ftehen jetzt ſehr gut bei dem Pae foa, und find frei von jeder Abgabe. Sie bewohnen vorzüglich das Land an der Syrte, einzelne Stamme aber: ziehen mit ihren Heerden durch das Land, und bleiben , wo fie Futter finden ,
in Friedenszeiten findet man ſie
oft in der Nähe von Tripoli. vorzüglich bei ,
Sie ftanden dem Paſcha
den machtigen Stamm der Waled Sus
leyman zu vertilgen und ſeit der Zeit find alle Araber dem Herrſcher in Tripoli geborſam , wie nie zuvor. Der: Pafcha regiert ſie, mit einem eiſernen Zepter , dem
geringſten
Bergehen
Edeiths über dem Thore
prangen
die
und bei
Kópfe
des Palaſtes in Tripoli.
ihrer Es
29 gehört zu ſeiner Politit , die alten Streitigkeiten unter den Stammen zu nähren , da ihre Eintracht ihm gefährs lich werden könnte.
Von den Shiati waren bri uns,
Abdallah Bougeel mit 20 Mann ,
Scheik Sultan bon
Kaid , mit 10 Mann, Hamed el Cheide mit 10 , Hamed Bendou el Hothmani mit 10 ,
6deith Boo, Budder
Saabhi mit 10 , Salem Usheneen Hasbnouwen mit 30 Mann , außerdem der Marabout Sid Haſſan ben Eran mit 10 , Il R'baiah mit 10, Boo Ubgoum , ein Ds filly, mit 20 , Futhaem mit 10 Mann . Die Araber
ſind meiſtentheils Fehr magere Geſtal,
ten, doch haben ſie ausdrucspolle, oft ſchöne Züge, gros Be Heftigkeit in ihren Bewegungen und gewaltige Mus: kelthåtigkeit.
Reizbar und folganfind fie den Stadtbes
wobnern nicht gleich :
da fie fets lärmen und ſchreien ,
ſcheint ihre gewöhnliche Unterhaltung ein beſtändiger Bank und Streit ; lauf der andern Seite ſind ſie brav, beredt und haben ein tiefes Ehrgefübl .
Ich kannte einen ganz
gemeinen Uraber, der einige Tage fich alles Effens ent : hielt, weil in einem Gefecht ſein Gewehr verſagte: Guls bi wahr ! Mein Herz thut mir weh ! " Fagte er . dikti kedip hashimtni
Bin.
gedam el naz , meine Flinte
log und beſchämte mich vor den Leuten ! "
Man hat ihe
nen oft Mangel an Reinlichkeit vorgeworfen ,
das habe
ich nicht gefunden . Die liebe der Araber für die durch Sagen überlies ferten Großthaten ihrer Vorfahren iſt ſprůchwörtlich : jes der Bornebme bat einen Gefchichtserzábler in ſeinem Ges folge;
ſeine Freunde berſammeln ſich vor ſeinem
Zelte,
oder auf ſeinem platten Dache und horchen dort, Nacht für Nacht, einer Geſchichte, wenn ſie auch 60 , ja 100
30 Nächte fortgefekt wird. eine beſondere Gäbe ,
Es iſt ein großes Talent und die bei ihnen ſehr geſchåkt wird .
Sie haben eine Schnelligkeit und Klarheit der
Darſtele
* lung , und die Worte ſtehen ihnen ſo zu Gebot, daß ein Europäer fich überraſcht fühlt ; gang poetiſch , taphern : in
ihre Schilderungen find
ihre Erzählungen voll Figuren und Me:
voll
und man bewundert die ſchönen und glüdlichen Gleich : niſſe.
Manche Stamme ſind berühmt wegen ihrer Fer
tigkeit ,
unvorbereitet " zu
ſprechen und zu ſingen :
die
Häuptlinge bilden dieſe Unlage bei ihren Kindern aus : und oft findet man dieb Talent
in bohem Grade bei
Leuten , die nicht leſen noch fchreiben können .
Arabiſche Gefånge geben zu Herzen und erregen die Leidenſchaften ;
ich habe einen Kreis von Arabern gefes
hen , die in einem Hugenblic laut auflachten und gleich darauf in Thránen zerfloffen, und von Irauer und Mita gefühl mit den Händen klatſchten.
Manche von dieſen
Kindern der Wüſte beſigen Klugheit und Gefühl, wie man es bei keinem Wilden findet, dabei haben ſie einen heroiſchen Muth und verachten jede andere Art ihren Uns terhalt zu gewinnen , als durch das Schwerdt und die Sein höchftes Bob ſucht ein Uraber in der Gea
Flinte.
Ichidlichkeit die Waffen zu führen und zu reiten , und in der Gaſtfreundſchaft.
Dieſe lekte war ihnen immer ei:
gen , und noch jekt iſt der größte Vorwurf den man eia nem Arabiſchen Stamm machen kann , * ner nichts geben
gen .
daß ihre Män.
ihre Weiber nichts abſchlagen mos
U Ungeachtet der Rohheit der Araber, handeln ſie oft
31 Nach einer großartigen Weiſe.
Die Scheits der M'Garha
waren , nach der Vernichtung der Waled Suleyman , alte in des Pafcha Dienſt getreten .
Ubdi Beleet ben Sefenuffer
hatte, nach ſeiner Unterwerfung, einen Bezirk bei Sebha in Fezzan erhalten, einen Theil von den Beſigungen ſeiner Borfahren, als er aber einem Befehl nicht ſchleunig genug Folge leiſtete, ſchrieb man dieß ſeiner Abneigung zu , und ein M'Garba , der Bruder meines
Hamet Ghreneim ,
& ſchaus , erhielt von dem Paſcha den Zuftrag , ihm nen Brief einzuhändigen ,
und ihn ,
eis
wenn er ibn tårer
niederzuſtoßen , und feinen Kopf burudzubringen .
Der
M'Garba batte fünfhundert Miles zu 'reiten , und zum fedezehnten Mal hatte er ein folches Geſchäft auszujúhe ren .
Dieß Mal war das beſtimmte Schlachtopfer wich
tiger als je zuvor , und eine größere Belohnung wartete feiner, wenn er glüdlich zurüdtam ; Abbi Beleef war von dem den MGarba verbaßten Stamme, aber es lag ein Zauber in dem Namen Sefenuſſer.
Sie waren Hers
den - und Hamet wollte ſich lieber der Gefahr erwürgt gu werden ausſehen , als einen ſolchen zu morden , wird er befchloß zu zaudern . Als er die Hütte des arabers fcheikhs erreichte, hatte dieſer, trok ſeines Unglüđs noch Freunde genug die ihn warnten : er trat Hamet in der Shure entgegen , küßte daß Siegel des Paſcha , forderte ibn auf ſeine Pflicht zu thun und regte hinzu : ein M'Garha , ein Feind meines Hauſes.
du biſt Ich bin
es , erwiderte der andere , und daher nicht im Stander einen Sefenuſſer zu ermorden : fliebe !
wenn
du ſchuldig biſt.
Ich will mich der Gefahr ausleben .
32
Feigheit wird bei den Arabern beſtraft:
auf's Tchimpflichſte
ein Feiger wird oft gebunden und durch alle
Wohnungen des ganzen Stammes berumgeführt , wobei man ihm Eingeweide eines Ochſen , oder andern Thieres um den Kopf windet ; und bei Leuten die nur reich zu feyn wünſchen, um die Anzahl ihrer Weiber zu vermeh : ren , iſt wohl die größte aller Strafen , daß , wenn ſich auch ein Mädchen fånde ,
die ihn zum Ehemanne neha
men wollte, kein Araber ihn in feine Familie eintreten laſſen würde . Die Baterlandsliebe , die felbft der wildeſte Bewoh ner des unfruchtbarften Felſens fühlt , dernde Araber und der Maure nicht.
tennt der wans Er zieht von Weis
de zu Weide, von einem Diſtrict zum andern, ohne Ans hånglichkeit für den Ort ,
und feine einzige Freude iſt
ein unſåtes , unregelmåfiges ,
aber kriegeriſches Leben .
Ich traf mit einigen zufammen , aus Meſurata und Sodna ,
meiſtentheils Mauren
die dreimal als Pilger in
Mekta geweſen wären ; einige Mat . alle Havenórter am Rothen Meere befucht,
Syrien , von St. Jean d'Acre
bis Antiochien bereift batten ;
all Handelsleute waren
fie in Smyrna und Conſtantinopel, dus
und auf den meiſten Inſeln
in Cypern ,
Rhos
des Archipelagus ges
weſen ; ſie waren " im Sudan bis Nyffe vorgedrungen und batten die Reiche der Schwarzen beſucht ,
waren zwei
bis drei Mal in den Negerlandern ganz ausgeplundert und derwundet ,
und hatten taum das Leben gerettet.
Einige von ihnen hatten ihre Familie in funfzehn bis -zwanzig Jahren nicht geſehen, und doch dachten ſie ſtets auf neue Unternehmungen mit ſolcher Heiterkeit, als ob
$ 3 fie erſt zu leben anfingen ,
da ſie doch dem
Tode ſchon
nahe waren . Von den Alten werden die Araber immer wegen der Treue in ihrer Freundſchaft geprieſen ,
und
ſie
halten
noch ſtets ihr Wort und achten die Verwandtſchaft : alls gemein berühmt ſind ſie wegen ihrer Gabe ſchnell etwas zu faſſen und zu durchſchauen , und wegen ihres lebhafe ten Willeb .
Fehler haben ſie indeß auch und Laſter : fie
lieben Krieg und Blutvergießen und ſind grauſam : und ein ihnen zugefügtes Unrecht vergeben ſie nie. Durch ihre Räubereien , die ſie an Kaufleuten und Reifenden verübt haben ,
iſt ihr Name in Europa bes
růchtigt. Unter einander aber ſind ſie ehrlich und gaſtfrei : haben ſie jemand in ihrem Lager aufgenommen , so ſteht ihm alles offen und nie wird ihm etwas entwendet. Wem er die Hand gedrůdt , den vertheidigt er bis auf's Heus Berfte;
und hat man Salz und Brodt mit ihm gegeſs
fen , ro iſt das Band der Freundſchaft unauflöslich . In des Paſcha von Tripoli Gebiet ſind ſie niemals ganz unterjocht worden : bei gewaltſamen Verſuchen ſie zu bezwingen , hat man ihnen Diſtricte des Landes ge nommen ; ganze Stamme ſind verniditet; aber ſtets find fie als Volk frei und unabhängig geblieben.
Die wenigen Stellen wo eine ſpårliche Vegetation fich findet, die ſogenannten Daſen , die hie und da den ermatteten Wanderer erfreuen ,
und die trauriger find,
als die wildeſten Deden in Europa , welche die
öſtlichen Araber bewohnen .
ſind die Stellen, Aufgethürmter
Sand verſperrt den Weg zu dieſen Daſen oder Wadeys ; nichts erblickt das Auge , wenn es die weite Fläche übers Denham u. Glapperton. 3
34 ſchaut, als höchſtens eine Kette fchwarzer , oder Berger welche die Wüſte unterbricht:
kein kühlender Wind ers
friſcht die Luft ; die Sonne geht glühend unter ; der Wind verſengt wenn er
weht und führt Wellen von Sand .
mit, die erſtickend ſind , und ganze Caravanen zu vers
!
nichten drohen .
Reiſe in die Gegend weſtlich von M o urz ud .
Im Sum
nius , Julius und Auguſt 1822. Bericht
von
Walter Dubnen ,
Sonnabend , 8. Jun. 1822. etwas nach Sonnenaufgang. Lieutenant Olapperton ,
M. D.
Abreiſe von Mourzud
Meine Begleiter waren
Mr. Will. Hillman und
Hadie Uli , Bruder des Ben Bucher, Ben Khula lum ,
Mabomed , ein Neapolitaniſcher Mameluk und
Mabomed , der Sohn unſeres Nachbaren Hadie Mah . Wir waren gerne gerade nach Ghraat gegans mud. gen ,
aber mehrere waren dagegen ,
und einige kamen
uns zu bitten , nicht dahin zu gehen , weil der Weg ges fåhrlich ren ,
und das Volk dem Paſcha nicht gehorche.
Wir mietheten zulegt Cameele von Hadje Said ,
aber
nur his Wadey Shrurby. Wir zogen durch Sand ,
worin Palmbäume ftans
den , der Boden war mit Bruchſtúden einer kalkartigen Rinde bededt , die eine glaſige Oberfläche hatten , durch die Einwirkung des Wetters.
Um Mittag erreichten
wir , nach einer erſchöpfenden Reiſe in glühender Hiße,
35 El Hummum , ein elendes Dorf ,
die Häuſer beſtanden
meiſtentheils aus Palmbláttern.
Wir blieben bis nach
Sonnenuntergang , dann zogen wir, durch eine ähnliche Gegend, nach Teſſouwa ,
wo wir um acht Uhr Halt
machten . Die meiſten Einwohner ſind Guarid's , fie haben ein kriegeriſches Anſehen : ihre Phyſiognomie und ihre Tracht iſt ganz anders, als die der Fezzaner.K Ueber ein Duz zend ſaß mit verbüütem Geſicht bei unſrem Zelte, jeder Das
hatte ſeinen Speer vor ſich in die Erde gepflanzt. fiel uns gewaltig auf ,
da es etwas ganz Neues war .
Ein Araber auf der Reiſe iſt iminer bewaffnet ,
er hat
feine lange Flinte und Piſtolen ; aber es iſt etwas
Im
poſanteres in dem Speer , dem Dolch und dem breiten , geraden Schwerdte . Um acht Uhr brachen wir auf.
Wir
zogen durch
mehrere kleine Wadeys, worin eine Menge niedriger Uca cien ſtand ,
úber einige kieſige und fandige Ebenen und
zwei oder drei niedrige, angeſchwemmte, Um
drei Uhr Halt
bei
einem
weiße Hügel.
Brunnen
mit
gutem
Waſſer. Der Weg ging über eine große hohe Ebene ,
wo
eine lange Hügelreihe war, die von Oſt nach Weſt zog. Die Entfernung ungefähr 14 Miles . Reihe durch einen Paß ,
Wir kamen in dieſe
der von N. nad S. ging, und
in welchein zahlreiche Schluchten waren , die offenbar zu großeren Thalern führen. trafen wir Leute ,
Ehe wir die Hügel erreichten ,
die einen Brunnen gruben ,
er war
ungefähr 100 Fuß tief. Die Hügel ſind gegen
100
Eden
entfernt. 3 *
Sie
1 36
1
haben oben eine Flache, hie und da iſt ein Spigberg. Sie beſtehen aus Sandſtein , der fein durchzogen iſt mit Schichten vpn blauem und weißem Pfeifenthon und Ulaun ſchiefer. Der Paß führte zu einem anderen ,
dem
ſchönſten
den wir geſehen und den ausgezeichnetften in Fezgan åhnlich .
Er iſt rauh und enge , die Seiten hoch , und
an einigen Stellen überbảngend.
Der Fels beſteht aus
Sandſteinſchiefer, mit dünnen Schichten von Ulaunſchie: fer. In dem Paß ſind einige Stamme von verſteiners ten Bauinen, mit Weſten, der Stamm áhnelt denen der Acacien.
Es ſcheint als ob ſie von der Höhe herabges
fturzt waren.
Ghrurby ,
Am
Ende des Paſſes öffnet ſich Wadey
mir Hainen von Dattelpalmen und hohen
Sandbúgeln.
Der Wechſel iſt ſchnell und auffallend und
ftatt dem Eindrud zu ſchaden , den der Paß machte, durch welchen wir hinabſtiegen ,
ward er nur erhöhet.
Die
Hügel in dem Wadey haben rauhe , unregelmäßige, ſcharfe Spigen, als ob eine gewaltige Kraft ſie zerriſſen båtte, bei genauerer Unterſuchung ergab ſich ,
daß alles durch
das Zerbrödeln der untern Schichten bewirkt war. Die Hügel beſtehen aus dicen Lagern von blauem Thon , wechſelnd mit Sandſtein , Lagern von Ulaunſchies fer und diden Schichten von porphyrartigem Thon ; alle Spißen ſind feiner Sandſtein . Mittemoch. 12 Junius. 4 Miles und
bieten
Wir zogen im Thale etwa
bei einer kleinen Stadt Kharait,
bei zwei andern waren wir vorbeigekommen.
Ein Shal,
schöne Gehölze von Palmbáumen, einige angebaute Stels len, das Waſſer gut, die Brunnen ſo tief, als um Mour:
87 Hügel begränzen das Thal an der Südſeite und
zud ;
Sandhugel im Norden .
Die Zahl der Palmbäume in
der öſtlichen und weſtlichen Abtheilung des Thales ſchaft man auf 340,000 . Shirgi,
erſtreckt
Die erſte Abtheilung , oder Wadey ſich von Seba bis auf einige Meilen
von Thirtiba ; die andere von Thirtiba bis Aubari . Es giebt hier wenige Pflanzen. pias ,
mit milchigem Saft ;
Eine Art Ascle .
der Agoul ,
dem Unſchein
nach eine Art Ulex, hat eine ſchöne rothe Schmetterlingss blume ; eine Art gutriechender Raute , und zwei andere Pflanzen die Saamen hatten. Freitag . 14. Junius .
In dem Jhale fåūt bisweis:
len Regen, hinreichend genug, die Ebene zu überſtromen und Gießbåche von den Bergen zu bilden.
Doch hålt
er ſich an keine beſtimmte Zeit : oft vergeben fünf , acht, neun Sabre obne Regen. Der Drt bat zum Scheith eis nen gutmüthigen Tibbo , die Leute ſind ro arm , daß wir bisweilen einen halben Tag warten mußten , ehe wir eis nige Hühner ,
oder etwas Gerſte oder Datteln für uns fere Pferde erhalten konnten. Wir erwarten Sameele
von Freunden des Sateeta , die uns nach Shraat brina gen follen . Es giebt hier viele Ameifen , von einer Art die ich noch nicht im nördlichen Africa geſehen haben Sie ſind lichtbraun und ſilberweiß gefleckt, und ſie haben Zangen wie die großen Scheeren einer Krabbe.
Sie laufen ſehr
ſchnell . Sonnabend. 15. Junius. Da keine Cameele gekoms men ſind,
müſſen wir noch hier bleiben .
Hateeta tas
delte die Bewohner von Mourzud wegen ihrer Furcht
88 vor den Juarids,
die er uns in einem beſſeren Licht
darſtellte. Sonntag. 16. Sunius. immer aus .
Die Cameele blieben noch
Wir mietheten zwei von Mahomet el Buin ,
und machten uns auf den Weg nach
Oberma.
Meg lief durch das Thal, das immer ſchöner ward , die mit Summah und Guſſub beſtellten Felder und die Dats telpalmen wurden immer zahlreicher.
Die Hügel bildes
ten einige Buchten, ſie waren oben flad und alle gleich hoch.
Wir kamen bei einigen Dörfern vorbei , alle auf
dieſelbe Urt gebaut ,
von falziger Erde ,
ohne Steine.
Bei Break trafen wir einige unvollkommene Inſchriften, dem Unſchein nach Arabiſche. Um eilf Uhr waren wir in Germa ,
die Stadt ift
aber an den Mauern und
die größte in dem Wadey ,
Wir warte
Häuſern hatte der Zahn der Zeit genagt.
ten in dem Hauſe des Kaib , bis unſere Cameele nach : Der Scheikh beſuchte uns. Ein alter Mann , kamen . ein Fezzaner ,
dunkel von Farbe , der Bogen der Naſe
ktein , die Spitze gedrückt, und die Naſenflügel weit, die Lippen etwas
did ,
der Mund nicht groß ,
ſchwarz und wie der Bart wollig.
als
characteriſtiſch
Seine Vorfahren
und ſeine Geſichtsbildung
ſtammen aus dieſem Orte , kann
das Haar
für
die Fezzaner
angeſehen
werden. Montag . 17. Šunius.
Wir hörten von Inſchriften
hier, welche die Leute nicht leſen könnten.
Scheikh Mua
ſtapha führte uns zu einem Gebåude, das , wie er fagte, von allen im Lande verſchieden ware : wir fanden , daß eß ein Römiſches war.
5
Inſchriften
konnten wir nicht
89 finden , obgleich wir viele Steine beim Suchen umlebra ten , nur wenige Buchſtaben und Figuren
ſaben wir,
Sie ſchienen uns mit
aber offenbar aus neuerer Zeit.
Europäiſchen Buchſtaben Lehnlichkeit zu haben , und wir hielten dafür, daß
ein Europåer ſie vor nicht ſehr langer
Zeit eingehauen habe. aber der war , gend.
Wir dachten an Hornemann,
ſo viel wir wiſſen ,
nicht in dieſer Ge
Wir wußten eigentlich nicht ,
was wir daraus
machen fouten , bis wir die Jargee - Schrift auffans den.
Das Werk der Römer iſt zwölf Fuß hoch , nicht
breit , aus Sandſteinen , die gut zugehauen und in den benachbarten Hügeln gebrochen ſind.
Im Innern bes
ſteht es aus kleinen , mit Mörtel verbundenen Steinen . Es iſt ein Grabmal, oder ein Altar, und fteht ungefähr drei Miles von Germa , eine Viertelmeile von den Hů : geln.
Im Weſten davon ſind die Ruinen von Att : Ber :
ma , das großer geweſen zu feyn fcheint, als die jetzige Stadt.
Von dem alten Sheikh konnten wir nicht erfah :
rent , ob man Münzen hier gefunden habe , oder Ruinen von Römiſchen Gebäuden. mer durch ,
Ging hier der Weg der Rós
nach dem Innern von Ufrica oder kamen
fie hieher der Datteln wegent Donnerftag. 18. Junius . Hateeta kam in der Nacht, aber wir konnten nicht abreifen , hat ein heftiges Fieber.
da er krank war ,
er
Hißige Fieber ſind hier háu :
fig, und das Waſſer fou , nach Ausſage der Einwohner, Gallenkrankheiten verurſachen .
Die Stadt iſt mit einem
Graben umgeben, der jegt faft ohne Waſſer iſt, an den trođenen Stellen Bat ſich eine Rinde von Salz, die eine Menge Bittererde und
ſchwefelfaure Bittererde enthält. )
40 1 Die Rinde ift breit und an manchen Stellen fünf bis ſechs Zou did .
Einige Brunnen, die keine zwei Fuß tief ſind,
haben herrliches Waſſer.
Die Dattelbåume ſteben nahe
bei der Stadt und ſind voll von Früchten.
Traurig iſt
es die vielen verfallenen Häuſer zu ſehen und die årma lich gekleideten Leute.
Ein Huhn war mit Mühe zu
kaufen , an ein Schaaf war gar nicht zu denken . Mittwoch. 19. Junius . Um ſieben Uhr brachen wir auf,
ſchidten
die Pferde zurůd und gingen zu Fuß.
Wir wollten auf den Cameelen reiten , ſo ſchlecht beladen ,
fie waren aber
daß wir es nicht wagen konnten.
Der Weg lief durch lauter Dattelpalmen ,
die auf der
Salzebene wachfen : dieſe erſtreckte fid ungefähr 4 Miles weit ,
und 2 Miles weiter gegen Weſten lag eine kleine
Arabiſche Stadt.
Der Boden war loſer Sand , und uns
Fußgångern beſchwerlich .
Die Hügel ,
von derſelben
Geſtalt, bildeten einige große Buchten, mit vorſpringen den Vorbergen ; die Seiten waren , bis 50 oder 60 Fuß von der Spige , ſchräge und raub , dann aber faſt fente recht.
Wir tamen bei drei Brunnen vorbei , einer war
über 50 Fuß tief , Temperatur 2206 ; die anderen beiten waren Vertiefungen in dem allen gut.
Boden, das Waſſer war in
Wir warteten eine Stunde auf die Sameele :
ich ritt dann und um drei Uhr erreichten wir die Dats telhaine von Aubari , wo wir Salt machten . Hatees ta kam den Abend , ' er hatte noch das Fieber. Zuas rids erſchienen in Menge bei uns, einige aus der Stadt, andere von einer Kafila , die in's fand der Tuarids ges ben wollte. Sie baben einen freien Blid : betrachten genau was ihnen vorkommt ,
und nehmen keinen an.
41 ftand, manches zu fordern, fo Zabal, Pulver, Feuerſteine. Der Scheith verſchaffte uns was wir gebrauchten. Donnerſtag. 20. Junius . — Wir wollten den Mors gen aufbrechen , aber die Sameele erſchienen nicht. teeta war noch krank .
Har
Wir beſuchten die Hügel in der
Nåbe, erſtiegen ſie in dem Bette eines Gießbaches und fanden zablreiche Inſchriften , den vorhererwähnten åbna lich.
Einige waren offenbar Fahrhunderte alt , andere
neu.
Der Hügel beſteht aus feinem Sandſtein , auch
fanden wir dide Lager von einem dunkelblåuliden Thon, worin große Maſſen von Eiſenerz lagen.
Der Gipfel
1 beſteht aus einem dunkel blaurothen Thonftein , was den Hügeln ein trauriges Anſehn giebt: ſteilen
Hügel
mit
Mühe.
Man
Wir erſtiegen den überſieht von ihm
das ganze Wadey . Die Sandhügel find weit niedriger als gegen Often , und von hier aus erblidt man im Nors den nichts als eine fandige Ebene. Die Palmen von Uubari fehen
aus
wie elende
Büſche und ſchwerlich ſtehen da, wie man angab , 7,000. Gegen Süden iſt ein Theil derſelben Hügelreihe.
Wenn
wir die Höhe erſtiegen, waren wir . Pehr erhigt und muß : ten uns vor Erkältung húten, da eben
der Wino talt
webte. / Diefen Abend Tab man den Neumond,
zur gros
Ben Freude aller Muhamebaner : man feuerte mit Flins ten und Piſtolen , und alle Muſikanten Ihtigkeit , die ganze Nacht" hindurch.
resten ſich in
Sie beobachten
das Faſten eben nicht gern, und überall fieht man lange Geſichter: von unſern Begleitern hielt es keiner langer als höchſtens einen Tag, denn alle Reiſenden dürfen nur
42
den erſten
Tag faſten , doch follen ſie zu
einer andern
Zeit das Verſäumte nachholen. Heute fanden wir, daß die Inſchriften von den Tuas rids herrührten :
ein Mann kannte einige Zeichen , wir
fanden aber keinen , dem alle bekannt geweſen wären . Man unterhielt uns mit Geſchichten von dem gus , ten Uppetit der Tuariđs, erkundigte ſich, ob unſere Frauen wirklich, wie man gehört hatte, immer mit mehreren Kina dern und
über neun Monate ſchwanger
wåren.
Sie .
fchienen zufrieden, als ſie hörten , daß es bei uns wie bei andern wäre.
Auch wurden wir gefragt, ob ſie eins
geſchloſſen gehalten würden , wie bei den Mauren, oder nicht.
Die Weiber der Tuarids ſind nicht
beſchränkt
und ſcheinen damit ſehr zufrieden . Die meiſten Tuaricks ziehen als Hirten von einem . Weideplage zum anderen , und ſie ſcheinen ften Gegenden aufzuſuchen .
die einſams
Ihre Zelte beſtehen aus Gas
meelbauten und haben Aehnlid, keit mit denen der Uraber.
Viele Tuaridweiber kamen dieſen Morgen zu mir, mich als Urzt zu befragen. lebhaft,
Sie ſind ungezwungen und
zeigen ſich in Gegenwart vor Männern nicht
ſchüchterner als bei uns, und die Männer ſind aufmerks ſam gegen ſie. Sie haben eine Kupferfarbe, große ſchwarze lebendige Hugen, breite Naſen, zwei oder drei aber hat. ten hübſchgebildete Degyptiſche Naſen ; das Haar iſt lang, und hångt berab, es wird nicht geflochten, auch ſcheinen ſie es nicht mit Del zu reiben . Dienſtag, 25. Junius .
!
Es giebt mehrere Wege
nach Ghraat : der obere, der durch die Berge führt, hat Waſſer in Menge, iſt aber beſchwerlicher als der untere,
43 der durch eine Sandebene geht, wo man in 5 Tagen kein Waſſer findet. Unter den Tuarids iſt es nicht nothwendig , daß die Frau dem Mann etwas bei der Hochzeit mitbringt, obgleich es gewöhnlich der Fall iſt; der Mann muß aber dem Schwiegervater etwas zahlen , für ſeine Einwillia gung, bei Reichen gewöhnlich rechs Cameele,
Wir erzählten unſern Freunden von den Sitten und
2
Gebrauchen unſeres kandes, und ſie waren denen bei ih alter Largee ausa
nen herrſchenden ſo åhnlich , , 8aß ein
rief: ner wäre úberzeugt, ſie waren von demſelben Stama
me !!
Die
Frauen
hier haben
volle
runde Geſichter,
ſchwarzes lodiges Haar, und darin iſt es dem der Neger áhng lich, das es leicht kraus wird . Die Jugenbrauen ſind etwas gewölbt, die Augen ſchwarz und groß , die Naſe platt und gut gebildet.
Die Kleidung iſt ein Barrakan , den
fie artig umwerfen , ein
dunkelblaues Tuch bededt deny
Kopf, bisweilen perhüllt dieß auch den untern Theil des Geſichts, wie bei den Männern .
Eorallen lieben ſie nicht
ſehr, oft haben ſie Muſchelſchalen als Dhrgehänge ... Donnerſtag. 27. Junius. immer krank ,
haben wir unſere Abreiſe wollen chen .
in
Ha teeta
da wir ihn nicht
zurüdlaſſen
iſt noch können ,
zehn Tage aufgeſchoben und
der Zeit Wadey Shiaty u.
l.
m . , beſus
Hillman ſoll nach Mourzud zurückebren, uns
mancherlei nachzuſchicken und für unſere Sachen dort zu ſorgen . unfern
Was wir jekt nicht gebrauchten, ließen , wir mit Iuarids in einer der Bergſchluchten...
Freitag. 28. Junius . fandigen
aus Führer
durch die
Stellen mietheten wir einen alten Largee : ebe
44
alles eingerichtet und Hillman abgéreifet war , wart es acht Uhr Abends , wir beſchloſſen aber doch aufzubrei chen .
Wir
gingen
bei Mondſchein über eine fandige
Ebene , mit vielen Büſcheln von Gras und Erdhügeln, die mit Geſträuchen bewachſen waren . Den Boden fanden wir an manchen Stellen hart, und mit einer Salzrinde bededt: Der Ulte ſagte uns , daß die Hügel durch das Waſſer ges bildet våren , und das Thai, bei großem Regen , unter Waſſer ſtebe. Er fügte hinzu, daß es in frühern Zeiten mehr als jegt geregnet håtte, was auch andere uns geſagt hatten . Sonnabend . 29. Junius . Mit Tagesanbruch machten wir uns wieder auf den Weg , und bald nach Sonnenaufgang waren wir zwiſchen
den Sandhügeln ,
die hier zweis oder freihundert Fuß
hoch ſind.
Das
Hinauf- und Herabſteigen ermüdete uns und die Sas meele ; die fteilen Seiten nöthigten uns weg zu nehmen , und mit den Händen die Cameele zu bahnen .
oft einen Ums einen Weg
Senſeits dieſer
für
Hügel , der
Grånze des Wadey Ghrurbi, iſt eine große Sandebene,
.
hie und da mit Grasbufcheln . Den Nachmittag zogen wir noch in derſelben Ebene. Wir trafen auf Furchen, worin Gras in Buſcheln ſtand. Gegen Sonnenuntergang
ſtiegen
wir an Sandhugeln
hinauf, von denen einer über den andern gethürmt zu feyn ſchien .
Nidts zu ſehen als tiefe, ſandige Ihåler
und hohe Sandhügel macht einen eigenen Eindruck, es hat etwas erhaben Schwermüthiges.
Wer kann
ohne
Staunen diefe Haufen von loderem Sand reben , viers hundert Fuß hoch ,
die jeder Windhauch aufregt , und
wer ſchaubert nicht bei dem Gedanken an den
unglúd ,
45 lichen Wanderer, der in einem Jugenblide
lebendig bes
graben iſt, durch einen Windſtoß, wie ſie hier bisweilen fich erheben ? Uuf der Spike eines ſolchen Hügels brach ten wir die Nacht zu .
Der Mond war beinahe
vol ;
fein filbernes Licht ftach ſehr ab gegen das Goldgelb des Sandes , und sie allgemeine Stille erregte mancherlei Betrachtungen . Sonntag.
30 Junius. C
Mit Sonnenaufgang
brachen wir auf, und unfer Weg führte durch ſandige Dhåler, die von hohen Sandhügeln allenthalben begränzt waren ; über einige derſelben mußten wir ziehen, zu uns ſerm großen Verdruß .
Unſer Waſſervorrath batte fehr
abgenommen und wir waren nicht ohne Beſorgniß, daß wir den Brunnen verfeblen , oder dieſer verſchüttet reyn möchte.
Bald aber ſahen wir den Brunnen , im Thale
Digidafa , und fanden gutes Waſſer.
Ein Kraut ,
mit
Blåttern wie ein Equiſetum , wuchs hier und in dem vorhergehenden Thale , und drei
bis vier Palmbåume
ůberſchatteten den Brunnen . Bei dieſem hielten wir die heißen Stunden .
Der Mameluk war krank.
Um vier Uhr gingen wir auf der Höhe einiger der bedeutendſten Hügelreihen fort, und ſtiegen einige Fehr fteile Schluchten
hinab ,
und gegen Sounenuntergang
erreichten wir eine große Ebene , wo ſich einiges Futter für die Cameele fand ; dort hielten wir an.
Die Gråſer
haben lange, ſpit zulaufende Wurzeln, die ſich aber am Ende nicht in feine Faſern zertheilen ; jede gent grabe hina Sie ift unter und Friedht nicht an der Oberfläche hin. mit einer feinen , fammetartigen Epidermis bededt, und diere wieder mit feinem Sande.
46
Dienftag. 2. Julius . --
Wir zogen immer in fans
digen Ihålern und Bergen : unſer Führer, den wir nun Mabomed ben Rami, Sohn des Sandes, nannten, war immer voraus , den beſten Weg zu ſuchen.
Im Sande
fahen wir häufig die Spuren von Fuchs und und bie und da Wadeys
lageu
Tlapperton
eine einſame Antelope. viele unb
Sdalen
In
Sadal, einigen
von
Straußeneiern .
ben
Habji tamen
Mahómed
von uns ab, zwiſchen den Sandhügeln , wir hielten an und ſchickten Leute ab, fie zu ſuchen , die glücklicherweiſe fie auch bald fanden.
Um Mittag blieben wir in einem
Shale und ruhten einige Stunden , Palmen .
im Schatten von
218 wir den Nachmittag aufbrachen , war die
Hite drúdend, das Gehen beſchwerlich : wir kamen auf eine Ebene, was uns einige Erholung verſchaffte, da das , Auf- und Herabſteigen an den Sandhügeln zu ſehr era můdete. Dort verloren wir unſere Diener aus dem Ges ficht, die ſich die Richtung des Weges nach der nah gea glaubten Stadt hatten zeigen laſſen , und wir ſchliefen des Abends mit ſchwerem Herzen ein . Der Wind wehte heftig Mitwoch. 3. Julius. in der Nacht. Sand .
Unſere Kaſten und Betttücher waren voll
Von unſern Leuten war nichts zu ſehen .
brachen früh auf.
Wir
Die Hügel von Wadey Shiati rah
man von Oft nach Weſt laufen , und Palmbåume in kleinen Wäldchen ; aber zwiſchen dieſen und uns einige hohe Sandberge .
waren
Unſere Bitten und Drohungen
konnten den alten Führer nicht bewegen , einen , wie es uns ſchien ,
geradern Weg einzuſchlagen , wir fanden
nachher, daß er Recht hatte, nicht nachzugeben . Nachdem
47
in fans
wir am Fuß einiger hohen Sandberge hingegangen was
bir nun
ren, kamen wir an einen ſteinigen , nicht ſteilen Paß,
en, war
der mit loſen Steinen von Quarzı gelbem Feldſpath und Eiſenerz bebedt war , wie die Felfen im Diſtrict
Sande Sebah .
Dort erblickten wir die Stadt ,
die an einem
Jadal, ohngefähr dreihundert Fuß hoben Hügel liegt.
Er iſt
einigen
seiern.
faſt in der Mitte des Thales ,
und aus der Ferne ſieht
eß aus, als wenn er mit Bruchſtüden von Baſaltſåus
Eamen len befekt wäre.
Man nähert ſich ihr, von dieſer Seite,
nan über Salzebenen , und durch Felder mit Gomab und Ges weiſe hölze von Dattelpalmen .
Die Felder ſchienen weniger
nem regelmäßig eingetheilt , als bei anderen Städten , viels
von leicht ſchien es nur ſo, da der größte Theil der Früchte
die eingeårndtet war.
Brunnen hat man nicht nöthig , da
auf es hier viele Quellen giebt, deren Waſſer fich in Beháls
Das ter ſammelt, und durch Candte die Felder trånkt. Dema
era peratur der Waſſers 30 Cent; aber die Behälter find ſo groß und offen , daß Sonne und Boden auf die Wars
es me des Waſſers Eir: fluß haben .
n Der Boden iſt dunkelfarbig , mit vielem Salz vers miſcht.
In der Salzebene dort iſt eine Menge kleinec,
tegelförmiger Hügel , der Grund beſteht aus Pfeifenthon , darauf ruht ein feinkörniger, gelber Sandſtein , die Spia be iſt ein Conglomerat , deſſen Hauptbeſtandtheil Eiſenia ſtein iſt. Die meiſten Einwohner kamen zu uns , und unſer Beſuch ſchien ihnen angenehm .
Der Kadi der beiden
benachbarten Städte war freundlich, und nöthigte uns, einige Tage bei ihnen zuzubringen . nicht,
und er foien nur
Wir konnten dieß
auf ſeinen Vortheil bei der
48 Bitte bedacht, da er balb um ein Hembe bettelte , einen Dollar, ſich eins zu kaufen .
ober
Die Menge bat drins
gend um Urgeneimittel und unſer großes Belt war bald von Kranten umringt, die größere Zahl waren Beiber. Einige hübſche Geſichter und Geſtalten pen gehúût ;
waren in luma
ihre geflochtenen Haare und ihr Naden
war aber mit Zierrathen überladen.
In Hinſicht der
Geſichtszüge gleichen hier die Leute theils den Beduis nen - Arabern , theils den Fezzanern.
Die Frauen find
von Mittelgroße , ſtark und lebhaft , und die Farbe ders jenigen , die ſich der Sonne nicht fehr ausſeken , iſt ein ſchmubiges Weiß.
Donnerſtag. 4. Julius.
Die Zahl der Krana
ten wuchs, einige brachten kleine Geſchenke für die Ars zenei.
Ich ſollte auch Bauberſprüche ſchreiben , gegen
allerlei Gebrechen , was ich aber ablehnte. Wittwe bat um ein Mittel ,
Eine muntere
das ihr einen Mann bers
ſchaffte; es iſt nicht klug, feine Unwiſſenheit zu geſteben, ich erklärte daher, das Mittel nicht mitgebracht zu ha's ben.
Dieſelbe Perſon hielt
meinen Freund
Olappers
ton , wegen ſeines hellen Bartes und Schnauzbartes, für einen Greis , zu meiner großen Beluftigung ſeinem Verdruß .
und
Er bildete ſich nicht wenig ein auf
die lange und Stärke feines Bartes , hatte aber nicht erwartet, daß die belle Farbe als Kennzeichen des Ul: ters würde genommen werden.
Keiner hatte vorher eia "
nen hellen Bart geſehen
alle Greiſe fårben den
und
grauen Bart mit Henna, dadurch bekommt er eine Farbe die der von Clapperton's Bart ähnlich iſt.
49 Kurz vor Sonnenuntergang beſaben wir die Stadt. Die Häuſer beſtehen aus Erde , und find an der Seite auf dem andern zu
des Hügels gebaut , ſo daß eins ſtehen ſcheint.
Die Straßen ſind enge, an einigen Stel
len im Felſen ausgearbeitet.
Der Felfen hat dieſelben
Beſtandtheile wie die Hügel
in
der Sandebene.
Der
Hinaufweg war bisweilen ſteil, und wir mußten durch Von dera die Moſchee ,' ehe wir die Spige erreichten . felben hatten wir eine ſchóne Ausſicht auf Wadey Shiati ; es zieht faſt von Oft nach Weft.
Der öſtliche Theil iſt
bis Oml abeed :
dieß iſt die weſtlichſte
gut bewohnt ,
Stadt, und obgleich, von hier
aus geſehen , der Boden
gut fcheint, findet man doch zwiſchen dieſer und Ghas damis keine Bewohner .
Eine Bergreihe bildet im Nors
den die Grange : ſie geht bis Ghabamis und endet ges gen Dſten bei Oml abeed . die
Gnie niedrige Kette macht
ſüdliche Grånze, und zwiſchen derſelben und Wadey
Ghrurbi findet man
nichts als
Sand.
Viele
Häuſer
find ganz verfallen , andere droben den Einſturz. Der Drt heißt noch immer die Neue Stadt, obgleich der Uns blid dem Namen nicht entſpricht : die alten Bewohner lebs ten aber in Felshöhlen , von denen man noch verſchiedene fieht ; wir gingen in einige, am Fuße des Húgels , fie waren meiſtens zwölf Fuß lang , Der Eingang iſt ſehr
verfallen .
und ſieben Fuß hoch. Etwa hundert Ellen
vom Fuß des Berges iſt eine große, unterirrdiſche Woh . nung .
Der Eingang war durch Sand und Steine faft
verſperrt : Olapperton und ich gingen hinein und fans den drei lange Gange, die nur durch kleine Deffnungen mit einander in Verbindung ſtanden Denham #. Slapperton.
ſo daß wir uns 4.
10 ſehr búden mußten .
Die Gange felbft waren gegen 7
Fuß hoch, 150 Fuß lang , und jeder hatte einige Niſchen wie zum Schlafen.
In Fezzan findet man nichts Lehns
liches, die jeßigen Einwohner wiſſen nichts von den frů . beren , und ſie ſind ſo furchtſam und
aberglaubiſch, daß
kaum einer je dieſe Grotten betreten hatte .
Sie ſtaun.
ten , als ſie uns ohne Weiteres hineingehen ſaben, und zwei wurden ſo beberzt, daß ſie uns Licht brachten ,
ſo
daß wir alles überſeben konnten. Sonnabend . 6. Julius .
Nach zwei Uhr bra:
chen wir auf, bei ſchönem Mondſchein , und kamen über cibi fine fandige Ebene, mit vielen kleinen Hügeln. Bei dem Brunnen Daltoon hielten wir an, er war halb voll Sand, und
das Waſſer ro falzig ,
konnte.
daß man es nidit trinken
Wir famen dann wieder zwiſchen
Sandberge
und unſer neuer Führer war weder ſo thatig ,
noch ſo
erfahren als der vorige,
Montag, 8. Sulius.
Frůb am Morgen
ten wir den Wader Trona, von der Nordoſſeite.
betras Wir
fanden dort einen Haufen Dattelpalmen , und einen klei: nen See , aus welchem man erhielt ;
die Weſtſeite
wachſen und
unreines Trona ( Natrum )
des Sees iſt mit
Palmen be :
die ſumpfigen Ufer ſind faſt überall mit
Oraß und einer großen Binſenart bebedt.
Er iſt ohna
gefähr eine halbe Mile lang und über zweihundert Els len breit.
In dieſer Jahreszeit
war er nicht tief und
manche Stellen ſogar troden , die im Winter und Frúha ling bedédt ſind. Das Trona cryſtaliſirt ſich am Grunde des Sees , wenn das Waſſer hinreichend geſättigt iſt: denn iſt zu viel Waſſer, o lo ißt es das Trona " , wie
51 die Leute fagen . Die Schichte iſt von verſchiedener Starte, die größte Dide beträgt zwei bis drei Zoll. Die Obers fläche am Grunde iſt nicht ungleich durch Cryſtalliſationen, aber rauh für's Gefühl , von zahlreichen rundlichen $ 8 , derden. voll
Das Waffer das unmittelbar darauf ſteht, iſt
von
zahlreichen ,
Cryſtallen
von
ſtoßen
immer
iſt
kleinen ,
Salz ;
die
bemerkbar.
obere Flache bedeckt,
ſo zeigt
ſchonen ,
Linie -wo ſie Wenn ſich
pon kleinen tafelförmigen Stúden bricht man die Maſſe ,
nicht
verticalen zuſammena Salz
die
darauf eine Menge in jeder Lage.
Bers
ſo ſieht man fchöne Cryſtalle,
oft mit håbſden Strahlen.
Die Oberfläche des War:
fer & ift an manchen Stellen mit großen dünnen Salz ſchichten bedeckt, ſo daß es ausſieht, als wenn der See theilweiſe gefroren
ware :
nach dem andern ,
bis das Ganze ziemlich did wird.
es bildet
fich ein Hautchen
Der Boden des Sees beſteht aus dunkelbraunem Sande, der in's Schwarze ſpielt, klebrig und füleimig anzufuh. len , und an den nicht
lange vom Waſſer entblößten
Stellen der Ufer quilt etwas berpor , das wie minera, liſcher Theer ausſieht. ter und iſt am
Das Waſſer nimmt ' zu im Wina
böchften im Frůbiabr . - Im Anfang des
Winters iſt das Irona am didften und beſten, im Früb. ling verſchwindet es ganzlich . bat
in
den
letzten
Die Größe des Sees
neun Jahren
ſehr
abgenommen,
und trifft man keine Anſtalten , ſo wird das bald noch bedeutender der Fall ſeyn : die Pflanzen wachſen úppig empor und rebir reichte Uferſtellen da.
ſieht man hier , und
So viel ich erfragen konnte , hat die Menge des
gewonnenen Trona in den legten zehn Jahren nicht abs
3
genommen ; vielleicht aber ſcheint es auch nur ſo, da für den jedesmaligen Bedarf genug fich findet. liche Ausbeute rechnet man auf vier meelladungen , jede zu etwa
Die jährs
bis fünfhundert Gas
vier Centner ; – eine ges
waltige Menge, wenn man die Größe des Sees anſieht. Man holt es erſt, wenn es verlangt wird . Ein Mann geht hinein und bricht es los , die am Ufer nehmen alle frembartigen Theile weg , und machen vieredige Paden davon , die ſie mit den záhen Faſern der Palmblátter zu . fammenbinden. wird auch
So geht das meifte nach Tripoli , viel
in Fezzan verbraucht.
Jede kadung koſtet
an Ort und Stelle zwei Dollars. “ Das Waſſer in dem Thale iſt gut und ohne Salzgeſchmad . Ein alter ſchwara zer Fezzaner, şadji Hli, hat jeßt alles unter ſich, er lebt ſchon lange in dieſer Übgeſchiedenheit und findet Erſatz dafür in dem Gewinn , den er hier macht. Im Frůb ling fångt man in
dieſem See eine Art Würmer , die
in Fezzan ſehr beliebt ſind. Gegen zwanzig Cameele der Waled Buſafe warteten auf ihre Ladung . Clap perton faß oben auf einem Sandberge und war ſo erfreut über die Ausſicht, daß er mich mehrere Mal rief.
Der Anblic war wirklich ſchon.
Ein tiefes,
fandiges Thal , obne alle Begetation , nur mit zwei gros Ben Gehölzen von Dattelpalmen und in jedem ein ſchöner See.
Grade der Contraſt war es , was dem Ganzen
einen roichen Reiz gab. Die oben erwähnten Würmer, die man ſo ſehr liebt, find dem bloßen Huge kaum ſichtbar und von einer Urr Gallert umgeben.
Sie ſind róthlichbraun und haben ei ,
nen ſtarken ſolammigen Geſchmad .
Betrachtet man fie
53
durch ein Microſcop, ro, iſt der Kopf klein und gedrückt, die Augen ſind zwei große, fchwarze Flecken , auf langen Stielen an beiden Seiten des Körpers iſt eine Reihe von Strahlen , wie die Floßfedern der Fiſche , die wohl die Stelle der Füße vertreten , und ſie ſind in beſtändiger Bewegung . Im Frühling ſind dieſe Thierchen am zahlreichſten , beſonders bei ſtarkem Winde : ein Mann fängt ſie, indem er eine Strede in den See hineingeht, mit einem Nebe : man läßt es eine Weile auf dem Grunde ruhen und zieht es dann eine Strede fort.
Sie ſterben bald nachdem ſie
aus dem Waſſer genommen ſind.
Man findet auch ein
Thier in dem See, das ihnen nachſtellt, es iſt einen Zoll lang, beſteht aus Ringen, hat an jeder Seite fechs Füße und zwei ſchmale hornförmige Auswuch ſe am Sowanz. Die anderen Seen , worin auch jene Würmer
fich
finden, ſind zwei Tagereiſen von dieſem in Thålern, die wegen der hohen Sandhugel faſt unzugänglich ſind, und nur von den Dowedee, den Leuten die dieſe Inſecten fi: ſchen, zu gewiſſen Zeiten bewohnt. Man läßt ſie einige Stunden in der Sonne trodnen , und ſo werden ſie in den Stådten Fezzan's theuer bezablt. Mitwoch. 10. Julius. -
Wir reiſ'ten ab mit Sons
nenaufgang und der Weg war angenehmer , freier von Sandhügeln , obgleich wir einige von bedeutender Höhe an jeder Seite ſahen . In der Nacht wurden zwei Hodyzeiten gefeiert. Die Bråute führte man auf Einem Cameele herum ( aus Spars ſamkeit ), bunt gepußt , und durch Deden allen Bliden entzogen .
Ein anderes Cameel ward hinterdreingeführt,
54 die Geſchenke , die in Weißen oder Gerſte beſtanden, von ten Leuten in Empfang zu nehmen , wofür man ein feft veranſtaltet.
Sie zogen
ziemlich weit von der Stadt,
von faſt allen Bewohnern , Männern und Weibern , um ringt .
Die Männer , auf's ſchönſte gepugt , feuerten zur
Ergóklichkeit, mit Flinten und Piſtolen, die Frauen ſans gen . - Mufilanten zogen
voraus , und
man ſah ihnen
an, daß fie dem Bacchus gehuldigt hatten . faft zwei Stunden ,
ebe
Es dauerte
die Braute nach ihren Woh
nungen zurüdgebracht wurden.
Die Seremonie ward
durch Schreien der Weiber und Flintenſchüſſe verkündet. Früh
Freitag , 12. Julius . -
am Morgen
bra ,
chen wir auf und erreichten Dubari um Mittag , wo wir einen Tag bleiben mußten , damit die Sameele fich aus . ruhen konnten.
Dienſtag. 16. Julius.
Wir hatten die Sameele
vor Tagesanbruch beſtellt, fie tamen aber erſt nach Sons nenaufgang.
Um fechs Uhr brachen wir auf.
gen durch ein ebenes ,
Wir jos
tieſiges Ibal , Berge waren im
Süden“ , und Sandhügel gegen Norden .
Den
Tulloh
Baum fanden wir in Menge : an einigen Stellen große Rinden von kalkartigem Stoff.
Uns begleitete . Maho :
med , ein ſchwarzer Juarick , der in der Nähe von Biar Hadje Atmut wohnt.
Wir blieben in Biar .
Mittewoch . 17. Julius. -
Frůb des Vormittags
tam eine Safila von Zuarids , von denen die meiſten Hadjes waren , von Ghraat.
Hateeta
ſtand auf fie
zu begrüßen und behandelte fie mit großer Achtung.
Ei
ner war ein Maraboot , und in großem Unſehen bei den Juarids ;
ein alter Mann , einnehmend in ſeinem Be:
55 tragen und ohne Zwang .
Sie ſprachen ohne RüdhaltSTUD Einer konnte uns mit uns, und ſchienen uns geneigt.
manches über die Targees Buchſtaben ſagen , wußte aber auch nichts über die frúberen Zeiten dieſes
Volkes . Sie
daß wir Belenner des Jélam wúr 1 aber eigentlich verlangten ſie keine Ueberzeugung,
wünſchten berzlich , den ,
nur die Lippen ſollten wir bewegen : es genügt wenn einer nur ſagt : Es iſt nur Ein Gott und Muhamed iſt ſein Prophet ! " und einige Gebete ſprechen kann. Donnerſtag, 18. Julius . -
Eine Stunde vor eons
nenaufgang waren wir ſchon aufgebrochen . rigen
Wie am vos
Jag lief der Weg durch ein breites, ebenes Thal,
das8 pon derſelben Bergreihe begränzt ward , die überall
Buchten bat, mit ſtumpfen Vorbergen.
Die Spigen der
Berge ſind eben .
Faſt die ganze Reihe iſt,
Hadje Abmut an ,
ohne Ungleich beit,
von Biar
wie dieß Zhal.
Hin und wieder trafen wir blühende Ucacien, und Uraa biſches
Gummi hing an den Zweigen .
Ungeachtet der
Stacheln freſſen die Sameele ſchnell und gierig von dies fen Bäumen ,
und wie
es ſcheint ohne Unbequemlicha
teit. Freitag. 19. Julius . -
Die Hügel bekamen eine
etwas andere Geſtalt, ftatt der Ebenen oben zeigen ſich nun Spigen und Ungleichh : iten . Eine Stunde nach Son nenunfergang machten wir halt im Wadey Elfoo, oder dem T bal der kúhlen lufte.
Der Tag war ans
greifend, wir hatten 29 Miles zurůdgelegt, ohne anzu halten . Die Mittagsbiße war zum Erſticken , zum Glúd webte eine kühlende luft. laſſen hatten ,
Seitdem wir Mourzuc vers
ward die Hike
durch einen angenehmen
66 Wind gemildert, der fich um acht ober neun Uhr Mors gens erhob , und dem Lauf der Sonne folgte. mal kam er in heftigen Stoßen ,
Mancha
und nach Beſchaffen :
beit der Haut ſchien er heiß oder falt ; jenes wenn man troden war , dieß wenn man ausdunſtete. fernung von einem Brunnen
Die Ents
zum andern beträgt vier
Tagreifen , was in dieſer Sahreszeit nicht wenig iſt.
Sonnabend . 20. Julius. Mittag , faſt ohne Vegetation.
Die Gegend, bis um Der Weg lief zwiſchen
niedrigen Hügeln von Sandſtein und hartem Ihon. Dann tamen wir an ein ſchönes Thal ,
das ſich zwiſchen den
Hügeln hinwand : es iſt das legte , wie man ſagt, ehe mir Putinat erreichen . gen Süden :
Die Berge ziehen ſich mehr ges
wir hörten ,
daß
ſie ziemlich
dem Wege nach dem Sudan fortlaufen , gen Dſten wenden ,
in's Land
weit
auf
dann fich ges
der Sibbos treten und
darauf hinab in die Nähe von Bornou ziehen.
Långs
dieſer
Ghraz
Hügel
unternehmen
die Juaris
zies (Raubzuge) in's Gebiet der Tibbo's.
ihre
Dieſe beiden
Nationen leben in ſtetem Kriege mit einander. Montag . 21. Julius.
Wir brachen wieder auf,
eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang .
Wir trafen Hús
gel von Alaunſchiefer , und früh am Morgen zogen wir
1
bei einem kleinen, kegelförmigen Hügel vorbei , Boufra , Vater des Fußes , genannt , úber welchen die Leute von den Kafilas im Vorbeigeben ſpringen : ſten kann ,
wer es am bes
den hålt man får am wenigſten durch die
Reiſe erſchöpft. der Sage nach
Nabe dabei ſind einige Hügel ,
wo ,
eine Schlange, ſo groß als ein Camsel,
57 hauſen ſoll.
Der Targee iſt entfeßlich aberglaubiſch und
leichtgläubig: von jedem Hügel , von jeder Höhle hat man eine Fabelſage. Um Mittag betraten wir die Grange des Landes der Juarid ,
durch einen ſchmalen ,
engen
Paß , der über Hügel von Alaunſchiefer in ein unfrucht bares , enges Thal führt.
In einiger Entfernung ſieht
man die Hügel der Tuarids , von Norden nach Süden laufend , aber nicht flach und eben , ſondern ſich in mana nichfaltigen Spigen und Regeln erhebend . In der Nähe hier ſind mehrere Sandhugel :
alle Thålen find begränzt
durch niedrige Hügel von Ulaunſdiefer, und kürzlich ents ſtandene,
aber feſtſtehende Sandbúgel.
Um acht Uhr
kamen wir nach Ludinat. \
Das Thar heißt Sardalis .
Nabe bei uns , auf eis
ner kleinen Anhöhe , ſteht ein altes ,
verfallenes Gebäus
de , als Erbauer nennen die Leute die Juten, da es Ura- , biſchen Urſprungs iſt.
Eine große Quelle entſpringt in
der Mitte, das Waſſer fließt in ein großes Baſſin.
Ein
fleißiges Volk könnte hier gutes Getraide ziehen ,
aber
die Juaris lieben den Feldbau nicht, die kleinen beſtell ten Plage ſind von Fezganern bearbeitet.
Die Juaricks
hier hegen die größte Verachtung gegen Städtebewohner und Uferbauer. Ein großer Baum fteht neben dem Ca ſtell, die Sage geht, daß unter ihm Geld liege. Der Vater des jebigen Maroboot,
der wegen ſeiner Heiligs
keit berú bmt war, ſoll die Schrift vernichtet haben , wels che die Stelle bezeichnete.
Das Grab dieſes Mubames
1 daniſchen Heiligen iſt in der Nähe , und ſo geachtet, daß Leute die vorbeirriſen dort alles, was ſie nicht gebraus
58 chen ,
niederlegen und es bei ihrer Růdlehr unberührt
wiederfinden . Menſchen giebt es hier wenige , nur hie und da era blidt man eine Hütte von Grag .
In dem Shale gab
es einige Schaafe, wir fauften eins von dem Maraboot. Das Waſſer der Quelle iſt trefflich. Donnerſtag. 24. Sulius. Erſt um ſieben Uhr tamen wir wieder zum Aufbruch.
Wir gingen an mehreren
Duellen hin , bei einer fanden wir ſchönes Sumpfeiſen erz .
Die Weſtſeite des Thales hat das Unſehen einer
rauhen Seeküſte, und die der Luft ausgelegten Felsſtüle ten glichen dem Ufer das von
den Bogen beſpült ift.
Die Felfen beſtehen aus feinkörnigem Sandſtein , der auf Ulaunſchiefer ruht , Höhlen unter dem rauhe Ausſehen , fchwarze Oberfläche.
dieſer zerfällt in der Luft ,
bildet
Sandſtein und dadurdo entſteht das das
noch
trauriger
wird
durch die
In der Ferne glaubten wir Bafalt
zu ſehen und waren nicht wenig verwundert , als wir ges nauer unterſuchten .
Wir tamen in einen engen Paß, mit
boben , rauben Bergen an jeder Seite, einige waren ſpig ; faſt alle waren ſchwarz,
mit weißen Streifen , und ges
währten einen traurigen Unblick.
Die äußere Seite die :
ſes Sandſteines wird bald glänzend ſchwarz wie Baſalt. Die weißen Streifen beſtehen aus ſchimmerndweißem Ulaunſchiefer, der in kleine Flocken wie Schnee zerfått : und der Grund hat an manchen Stellen das Anſehen , als ob er mit Schnee bedeckt wäre. Es blies ein ſtarker Wind , als wir durch das fich ſchlängelnde Thal zogen ; Sand ward 1 in allen Richtungen herumgeweht , und oft war der Himmel dadurch einige Minuten ganz verfinſtert.
Der Paß führte
59 zu einem Thar , wo einige Tullohbaume ſtanden : wir 30 : gen ſchnell hindurch und kamen zu einer großen , fandigen Ebene : im Dſten waren die Berge von Dadrart, im We ; ften die hohen Sandberge. derbar aus ,
Dieſe Reihe nimmt ſich fons
ſie iſt maleriſcher als alle die wir noch ſaben :
überall glaubt man verfallene Kirchen und Schlöſſer zu ſe: ben , und es iſt kein Wunder, daß die Volksfage jedes von einem Dámon bewohnen laßt.
In der Entfernung iſt ein
Berg , maleriſcher und höher als die anderen , Gallur Janoun , des Teufels Schloß ;
er heißt
zwiſchen demſel:
ben und der ganzen Kette iſt der Paß , durch welchen uns ſer Weg geht.
Hateeta fürchtet den Berg , erzählt uns
mancherlei Geſchichten von wunderbaren Erſcheinungen die dort ſtattgefunden : er ſchaudert, wenn wir ihm ſagen , daß wir den Berg beſteigen wollen . Freitag . 25. Julius . felben Richtung: Formen .
Die Bergkette blieb in ders
uns erfreute die Mannichfaltigkeit der
Einer heißt des Jeufell Ha u S , ein anderer
der Staften , unter dieſem fol das ebemals hier bauſende Volk , ungeheure Rieſen , eine große Summe Geldes vers borgen haben .
In bedeutender Entfernung gegen Sů :
den ſieht man , daß ein Theil dieſer Bergketee ſich weſtlich wendet ,
dieſer ſoll bis Duat geben.
Ein
anderer Arm
fol gegen Südoſten ziehen und an die Bergkette in Fez. zan ſtoßen .
Um Mittag hielten wir in dem Paß zwiſchen
der Bergkette und dem Teufelsſchloß.
Ich ging zu dem Schloſſe des Teujels, unſer Bediente Abdullah begleitete mich , bfieb aber weit zurück : als wir nahe kamen, ſagte er" , mit einem flåglichen Ion , daß kein Weg hinaufführe ; wir wollen einen ſuchen , war meine
60 ,' Untwort.
Der Berg ivar ſteil und es lagen ſo viel Steine
berum , daß wir nur eine der Hohen erſteigen konnten . Dort ruhten wir und fanden , möglich mache,
daß ein Ubgrund es una Abdullah hier weiter zu kommen.
faßte Muth , als er fab , daß der Berg nicht anders bes fchaffen war als alle andern.
Sateeta war in großer
Beforgniß und ward erſt wieder ruhig bei meiner Rúd: tehr, wunderte fich ,
daß ich nichts geſehen hatte ,
und
erzählte , wie es andern gegangen war. Eine halbe Stunde nach Sonnen : 26. Sulius. -
wo uns Hatees
untergang kamen wir nach Ghraat ,
ta's Verwandte , auch ſeine So weſter , beſuchten. Hateeta erhielt im 1. Sonnabend . 27. Julius . mer mehr Beſuch von ſeinen Belannten , die uns förmlich vorgeſtellt wurden : die meiſten waren aus der Stadt und auf's ſchönſte gepukt. Den Nachmittag beſuchten wir den Sultan .
In dem
Caftell waren in einem Vorzimmer Matten ausgebreitet. Der alte Mann faß , ftand aber auf und hieß uns in ſeiner Stadt willkommen .
Er entſchuldigte fich ,
weil er noch
nicht zu uns gekommen wäre , er rey aber krank und eis nige Zeit ſchon habe er das Haus nicht verlaſſen. hatte den Guineamurm , ſeinen Augen.
Er
und der Staar bildete ſich in
Sein Unzug beſtand in einem abgetra
genen Tobe und Beinkleidern
von áhnlicher Beſchaffena
heit , und um ſeinen Kopf hatte er ein altes Stück gelo bes Tuch gewiđelt, ſtatt eines Turbans . tigkeit ſeiner Kleidung ,
hatte er in feinem Heußernet :
was Gefälliges und Einnehmendes , gezwungenes ,
Tror der Dürf
und etwas ſo una
daß man fich behaglich bei ihm fühlte.
61
Bir gaben ihm einen Sábel , der ihm gefiet. ta
wünſchte , wir möchten
wir hatten aber keinen ,
Hatee:
ihm einen Bournous geben ,
der uns gut genug ſchien , da Wir hatten
uns der Titel Sultan irre leitete.
die
Suarios nicht für fo eitel gehalten , die uns immer von dein
Reichthum
und der
Menge der Leute
hier
ers
fåhlten. 213 wir den Sultan verließen, mit dem wir in je : der Rúdſicht Urſach hatten zufrieden
zu
ſeyn ,
gingen
wir nach dem Hauſe Lameen's , deſſen Bater, der Kadi, in Hadames war , um einige öffentliche Angelegenheiten zu beſorgen.
Er hatte dem Sohn aufgetragen , und mit fein Haus war in
aller Aufmerkſamkeit zu behandeln :
Ordnung gebracht, Teppiche waren auf einer hohen Mas trade ausgebreitet, worauf wir uns regen mußten .
Eis
nige Leute aus dem Schloſſe kamen mit uns, und durch die Arabiſch ſprachen ,
Hülfe derer ,
ziemlich gut unterhalten .
konnten wir uns
Als wir uns nach den Buch :
ftaben der Juarios erkundigten , börten wir ſie auf die felbe Art ausſprechen wie vorher.
Wir waren bier eis
gentlich an der Quelle, aber zu unſerm leidweſen fand ſich kein Buch in der Juaridſprache, und ſie ſagten uns , daß e $ keine gebe.
Nur einige von den Tuarids konnten Ara:
biſch ſprechen , was uns um fo mehr auffiel, da ſie gros Ben Berkehr
mit
Nationen haben ,
die
teine
andere
Sprache reden.
Gegen Sonnenuntergang kamen wir zu unſeren Zer: ten zurüd, die frei von Beſuchenden waren , da alle fich zum Gebet und Effen entfernt hatten. Der Sultan
1
62
tan
fchidte uns wieder gekochtes Fleiſch ,
Brodt und
Suppe. Den Abend erſchienen Hateeta's Verwandte wies der ;
unſere fehlerhafte Uusſprache der Tuaridworte ers
gógte ſie ſehr: und, obgleich wir nicht mit einander rea den konnten , unterhielten wir uns doch gut. Mebrere Mal mußte ich über das ernſte Weſen lachen, daß Stop : perton annabm : Hateeta hatte ihm Vorſchriften ge . geben ,
denen er getreu nad kam ,
Juarid,
wie nur irgend ein
Die Lebendigkeit der Frauen, ihre Freiheit im
Umgange mit Männern, die Achtung, welche dieſe ihnen bewieſen, bildeten einen ſchneidenden Widerſpruch mit dem , was wir in anderen Mahomedaniſchen Ländern geſehen batten ,
Heftige Windſiöße von Norden her ,
die
uns faſt
mit Sand überſchütteten. Um vier Uhr gingen wir aus, die Quelle zu ſehen, wovon mir ſo viel gehört hatten , und einen Gang um die Stadt zu machen . · Das Waſſer
bildet ein großes
Beden , das von Palmen umgeben iſt, die Ufer find mit Binſen bewachſen, nur da nicht wo die Leute das Waro fer ſchöpfen .
Das Waffer ſprudelt nicht auf ,
Shiati und Lubinat ,
wahrſcheinlich quilt es in einem
größeren Raum bervor, wie in Traghan . iſt hell,
wie in
Das Waſſer
in Fülle und hat einen guten Geſchmad : eine
bedeutende Strecke Landes wird durch Canale bewaſſert, und der ganze Ort wird von hier aus mit Waſſer ver feben .
Gutes Waſſer in Menge ift überall eine Wohl .
that, beſonders in heißen Ländern .
Die Leute wiffen es
auch zu ſử åßen , man hört dieſen und jenen Ort loben,
63 wegen
ſeines Waffers , und oft erwähnt man , Gallenkrankheiten
nicht
errege ,
wie bas
an
daß es andern
Stellen . Einige Stellen hier ſind wirklich Tchön , wegen der
det man
Plåne mit Gras und Beete mit Waſſermelo
Dattelpalmen
nen ,
Hier und da fin :
kleinen Raum .
Ubwechſelung in einem
kleine Vierede
voll von Früchten ,
mit Sufody und Caſſoub , und ichóne Reben , die an den Báumen
Wir fanden
emporranten.
Lagerſtatten
von Palmbláttern, ungefähr fünf Fuß hoch : man ſchläft und ſichert ſich dadurch gegen die Scorpione,
darauf,
die hier in Menge ſind.
3 Wir fahen dann die Stadt ,
en fiel:
die Häuſer
hübſch und rein ;
fchöner als j.de in Fezjan.
Taft
deren Unblick uns ge : und
die Moſchee
Sie liegt am Fuß eines
Berges , auf deſſen Gipfel die alte Stadt ſtand : fie fou , wie man uns erzählte , größtentheils durch den Einſturz
hen,
der einen Seite des Berges , worauf fie ſtand, zu Grun. de gegangen ſeyn, wobei auch eine große Unzahl von den Einwohnern umfam. ude Berge bier ſcheinen durch fola
0586 mit Before
Die in ruim
does Einſtürzen ihre iesige Geſtalt zu haben . Die Stadt iſt mit gut unterhaltenen Mauern umges
ben ,
fie beſtehen aus Sand und weißem Ihon ,
wo :
einem durch ſie ein reinliches Unſehen erhålt.
Sie hat nur ein
Waſſer : eine cti Thor , gegen Often , früher waren mehrere , die nun ver : Die Häuſer ſind aus demſelben Material mauert ſind. máfferte gebaut , wie die Mauer , und haben dieſelbe Einrichtung er ORT: und Geſtalt , wie in Mourzuck und anderen Muhames
ſlenes
t loben,
daniſchen
Städten .
Die Stadt ſcheint bon derſelben
Große mit Dugari und hat etwa 1,000 Einwohner .
Der
64 > Begräbnißplak iſt außerhalb der Mauer : er iſt in zwei Theile getheilt : einer
iſt für die Erwachſenen beſtimmt,
der andere fur Kinder ; eine Einrichtung, die in Fezjan nicht gewöhnlich iſt. Auf unſerem Wege trafen wir mit Frauen zuſam : men, die ausgegangen waren, uns zu reben ; alle waren ohne Scheu und ' munter ,
und nicht durch die Gegens
wart von Männern geſchredt. Einige batten hübſche Zůs ge , aber nur eine oder zwei konnten ſchon heißen.
Vers
ſchiedene Einwohner kamen aus ihren Häuſern, wie wir vorbeigingen , und begrüßten uns herzlich. Die Sprache der Zuaride
iſt rauh
und voll von
Sehltonen , aber kraftig , und fcheint ausdrudsvoll,
ro
weit wir es , bei unſerer unvollkommenien Kenntniß, be : urtheilen konnten .
Bei dem Mangel an Büchern , und
der wenigen Sorgfalt die Sprache auszubilden ,
muß
ſie ſehr mangelhaft bleiben . Der ruhige Character der Die Mans Tuarids ſcheint den Muſen nicht günſtig , ner fingen ſelten : Weiber.
man hålt es für ein Vergnügen der
Die Geſänge ſollen angenehm ſeyn .. Wir hörten
nichts von ihren Liedern.
Das
Wort hat einen guten,
geſunden Verſtand, und ſie wiſſen beſſer Auskunft über alles zu
geben ,
was ſie
geſehen haben ,
von Mauriſchen Kaufleuten erhalten habe. in einer beſſeren Lage ,
als ' ich je Sie würden ,
ein ausgezeichnetes Volk fayn.
Faſt an jedem Ort den ſie häufig beſuchen , findet man Tuarid - Buchſtaben eingehauen .
Es iſt gleichgültig, ob
man die Buchſtaben von der Rechten zur Linken ,
oder
umgekehrt ſchreibt, oder ob man ſie unter einander rekt.
65
+ Yet
Yuk ::
ugh Yow
# X
juz JE
W Yer Ajid
O jio i
0 Yes ) fine
jar s
jet
pyn Öigte
üst
júr ÖZ Dieſe Buchſtaben werden für den Kundigen hinreichen, die Berwandtſchaft dieſer Sprache mit andern aufzufins den.
Hier
haben wir keine Gelegenheit , Unterſuchuns
gen über einen ſo wichtigen Gegenſtand anzuſtellen.
Anmerk. des Engt. Beraudgeberg.
Der übrige Theil des Las
gebuchs , die Rückreiſe nach Mourzütt enthaltend , unintereſſant, und dabet nicht gedrudt.
Denham H. Slapperton .
iſt ganz
Neue
Entdeđungen
E r ft e 6 Bon
M
o urzu
in
Africa.:1:"795
Capitel.
na ds
sour ä
in
Bornó u .
Am Abend des 29. November berließen wir Moura zuď ,
begleitet von faſt allen Einwohnern ,
die nur ein
Pferð herbeiſchaffen konnten : die Cameele waren früh ab . gegangen ,
und die Zelte fanden wir zu Bezow aufges
ſchlagen , einem Orte ,
der aus einigen Hütten beſteht.
Von Bezow nach Traghan iſt ein guter Weg , mit håufia gen Incruſtationen von Salz, und wir erreichten es vor Mittag .
Es iſt eine hübſche Stadt , mit einer Mauer,
eine der beſten unter den 109 , die in Fezgan liegen ſol : len.
Iraghan war früher ſo wohlhabend als Mourzuck
und war die Hauptſtadt und Reſidenz des Sultans , der den öſtlichen heil Fezzan's beberrſchte,
man ſieht noch
die Ruinen ſeines Schlofjes. Ein Marabut, von großer Heiligkeit , iſt die Haupts perſon in Iraghan ,
wie ſein
Bater , es vor ihm war.
Während der Regierung des Vaters von dem jebigen
67 Paſcha , als Arabiſche Truppen fich vor der Stadt zeig ten ,
ging der damalige Marabut ihnen entgegen ,
und
zahlte von ſeinem Vermogen 60,000 Dollars, ſeine Mite Es werden hier
búrger gegen Plünderung zu dúben .
Teppiche gemacht, denen von Conſtantinopel gleich .
In
den Garten bei der Stadt ſind einige gute Quellen , die einzigen in Fejzan , wie man ſagt, mit Ausnahme der warmen zu Hammam, bei Sodna. Durch die Gaſtfreundſchaft des Marabut wirklich vollgepfropft, gingen wir nach Maefen , wo einige Fút: ten und ein Haus ſtehen .
Der Weg dahin läuft über
Sand und Salz, und gewabrt einen ſeltſamen Anblid : die Oberfläche iſt voll von Riſſen : fieht es aus wie
ein
an
einigen Stellen
friſchgepflügter der ,
und die
Stúde find ſo hart , daß man ſie nicht gerbrechen kann. Der ſchmale Weg , gang eben ,
auf welchem alle Thiere gehen ,
und ſieht aus wie Eis .
iſt
Nabe bei Maefen
wird der Anblick ſchöner , die Spalten ſind breiter , und an den Seiten derſelben bángen , einige Fuß tief , búks ſche Cryſtalle *).
Ich brach ein Stüd ab , das Innere
*) Die Oberfläche iſt von dunkler Farbe, hier und då mit ſchnees weißen Flecken und Streifen ; ſie iſt uneben , als wenn große, breite Scholen zuſammengehåuft wåren ; dieſe find unten hohl , und haben eine rauhe Oberfläche , durch viele Knollen und Zacken .
Dieß fand ich auf allen Salzfeldern.
Wober
dieſes Uufhäufen der Salzſchollen und der Durchzug der Luft unter denſelben komme , iſt ſchwer zu erklären. War die Nas tur allein dabei thátig , oder auch die Kunſt ? Ia den zahlreis chen Gårten bei Iraghan , und an andern Stellen , die man brach liegen ließ , bemerkten wir, im Kleinen ,
eine dynliche 5 *
68 war aber ſo můrbe , wie das Leußere hart war. erſtreckt ſich über 20 Miles von Oft
nach Weſt.
Dies
Das
Waſſer in Masfen , obgleich ſehr mit Soda geichwangert, iſt nidht übelidhimedend , noch ungefund . Als wir machen verließen , kamen wir gleich in eis ne ide Ebene ,
und nach einem für Cameele 14 Stun :
den langen Marſche erreichten wir Meſoola, ein Maten , öder Ruheplat , wo die Cameele einige Nahrung , an der Pflanze Agbul , fanden .
Wir brachen auf mit Sonnen :
aufgang und hatten einen eben ſo angreifenden Marſch durch eine Buſte derſelben Art , ohne ein lebendes Be ſen zu ſehen ,
das
Peinen Vogel ,
Pein Inſect.
und roth .
nicht zu unſerer Kafila gehörte, Der Sand iſt fein ,
Wir tamen nade Gatrone.
rund
Die Araber fu :
chen die hohen Palmbäume , welche die Stadt umgeben, wie die Matroſen das Land, und ſo wie fie dieſe anſicha tig werden , richten ſie darnach den Zug . fand dort meine Gefahrten ,
Ich
aber in folchem
Sufiande, der für eine lange und beſchwerliche Reiſe eben nicht die beſten Ausſichten gab .
Während meines Aufent :
haltes in Mourzuc hatte ein beftiges Fieber mich genóc thigt ,
10 Tage das Bette
zu
húten ,
ich
war noch
ſchwach : aber im Vergleich mit meinen Freunden war ich ſtark.
Dr. Sudney
litt am Huſten und klagte úber
ſeine Bruſt ; Herrn Slapperton hatte das Fieber noch
Erfbeinung ,
und die Ersichotten waren bars ſtart mit Salz geſchwangert ; nur nicht in dent Grade wie auf den großen Ebenen . Das Salz iſt von doppelter Urt : eine ſaneeweiß und oft einige Zoll dick, die andere mit einer erdfarbenen Obers $. .
flåde.
69 nicht verlaſſen , und Hillman war zweimal ſo übel geweſen , daß ihn der Doctor aufgegeben hatte. Wir alle indeß wünſchten weiter zu reiſen , Abwechslung und das warme Wetter ſtellen.
Gatrone ' liegt nicht ſchlecht;
bergen umgeben ,
und hofften die
wurden uns hers1 es iſt von Sand
und von Erdhügeln ,
Bäumen , Uthali genannt , bedeckt ſind .
die mit kleinen Rund um die
Stadt her ſind Hütten fúr die Iibboos gebaut. Obgleich wir auf der Südſeite der Stadt lagerten, hatten wir kalte Nord- und Nordoſtwinde, und das Ihers mometer ſtand des Morgens in den Zelten zwiſchen 43 und 45 ° . Wir hatten hier Borrath von Datteln u . f. w . zu einer langen Reiſe angeſchafft, und um 11 Uhr des Mora gens verließen wir Gatrone. Boo : Khaloom
Der Marabut begleitete
bis vor die Stadt , und nachdem er
nicht einen Zaubertreis , ſondern ein Parallelogramm in den Sand gezeichnet hatte, ſchrieb er darin einige bedeus tungsvolle Worte aus dem Koran . - Die Menge ſah' ju mit ſtillem Erſtaunen , er hatte ein ſo gefälliges und ebra furchteinflóßendes Weſen , daß keiner ſich geneigt fühlte, über ſein Beginnen zu lachen . U13 er fertig war, ſprach er laut das Fatah, bat uns dann einzeln über den von ihm geweihten Plat zu reiten , und als wir das gethan , reg . ten wir ftill unſere Reiſe fort, ohne felbſt ein Lebewohl ! zu wiederholen. Wir tamen
an einem kleinen Haufen von Hütten
vorbei , El : Bahhi genannt , in einer ſchönen tage : die Weiber des Ortes folgten uns ſingend einige Miles. Nadt über blieben wir zu Medrooſa .
Die
Am folgenden
70 Tage ließen wir ein Arabiſches Caftell gegen Südoſt lies gen ,
einige Berge mit ebener Spiße gegen Súd zum
Often ,
und erreichten Kasrowa des Nachmittags um
drei Uhr.
Die Stadt umgeben ziemlich hohe Hügel, die
mit der Pflanze uthali bebedt find.
Dort iſt auch ein
guter Brunnen. Hier geht ein Weg ab gegen Südoſt, der nach Kanem und Waday führt : er ſoll auch der kürə zeſte Weg nach Bornou fey , aber es fehlt an Waſſer. Den 9ten , als wir uns Degerhy nåberten ,
fingen
die Araber an, ſobald man die Stadt erblickte, zu feuern , und fegten das vor der ſelben
fort,
eine halbe Stunde
nach unſerer Ankunft. Wir hatten die Abſicht, hier zwei oder drei Sage zu raſten , um die noch fehlenden Datteln und andere Lebensmittel anzuſchaffen , und nie war uns Ruhe nöthiger.
Hillman und zwei von unſern Leus
ten waren fo frank , tonn ten ,
daß fie nicht fortgeſchafft werden
und wir andern waren alle unwohl.
Dr.
Duoney war durch Huften und Bruftromerzen ganz ers dhöpft. Die Dibboo's
und Araber
ſtórten uns die halbe
Nacht, durch ihr Singen und Tanzen , da ſie ein Bous ſafer, Feſt, feierten, weil ſie nun das Tibbooland betreten hatten . eing.
Boosshaloom gab zwei Camzele und
und als es uns gelang ,
ein Schaaf zu kaufen ,
etwas Suppe ihnen ſehr zur Stärkung : aber,
wir
Unſere Kranken ſchienen ſich etwas zu erholen, diente
wir fürchteten
daß wir Hillman und einen von unſeren Leur
ten zurůdklaſſen müßten.
So traurig dieß auch gewe.
ſen wäre, ſo war es doch unmöglich für Leute, die nicht aufrecht auf einem Maulthiere figen konnten , eine Reiſe
71 von vierzehn Tagen anzutreten , wobei der Reiſende von Sonnenaufgang bis es dunkel wird, geben muß . Den 12. December war ein ſchöner,
milder Mora
poen . das Thermometer ſtand um 8 Uhr auf 56º . ist
dem Dem
Frü Frühſtüc
mer
rab ich , wie ſchwach Dr. Dud tie y und Hillman
waren. 28
Nach
ſchienen alle neu belebt , aber mit Kums
Ich entwarf eine Skizze von dem Caſtell von
Degerby ,i von der Südſeite eines kleinen Teiches mit Tegerhy Salzwaffer , der nahe bei der Stadt war. " Der Eingang zu demſelben iſt ſchmal, niedrige gewölbt und gleicht eis nigermaaßen einem Pförtchen zu einem Uusfall.
In eis
ner zweiten Mauer und dem Thore ſind Schießſcharten , vermittelft welcher der Eintritt durch den eben erwähnten Eingang ſehr erſchwertwerden könnte.
Ueber dem zweis
ten Thore iſt auch eine Deffnung , wodurch man Ges ſchoſſe und Feuerbrande , wovon die Araber früher ſehr Gebraud machten , tonnte.
auf die Ingreifenden herabwerfen
Brunnen mit ziemlich gutem Waſſer fimb inner:
1
halb der Mauern ,
wenn es
Die Suſtane
von Sezgan ' glauben wahrſcheinlich ,
und Degerby Pónnte ſich , Pilot Lebensmittel hátte , wohl halten.
che
Jus
daß das einzige Mittel ,
wie
olen
ente
dieſe Leute gehorſam zu erhal.
ten, darin beſtehe, fie in Armuth zu laſſen. Das einzige Product, welches ſie beſigen , ſind Datteln , aber dieſe
Sonſt wird hier nichts gezogen , nicht ſind ſehr gut. einmal eine Zwiebel konnten wir erbalten . Gleich vor
teten
den Thoren des Caſtells iſt ein Brunnen , und die Leute lewe
verſicherten ganz ernſthaft, das Waſſer in demſelben ſteis
emes
ge , wenn ſich eine Kafila der Stadt nåbere ,
nicht
Reiff
und daß
die Einwohner, ſobald ſie dieß bemerkten, was ſie zu vers
72 n fen åtten ereit ielten l s fes g che fie nine , wei dieptun Zei h b b kau e e u ſ h s ei ſe Beha ſc , Um die zu bew ." tåu mal l r n e e e rer r i t ſ e e v g ſ r s r ſ h e i e vo un hö da Wa ze t ſi mi nd,en wi unf e ls ept ta te ieß echt h k b t ſ c a n a e r e d h I . a j h gn A el en n en äre e n l l n m n t f e e k e h ic ſi au di vi en Ja , we gu er ſam kö k t k mer ach aus etrun ten te , hat g hat , die dar gem auf g i len nd h laub r ch ielt s ür mlůger l c e e u i b t u z ſ , m g h e f ook a i t ß o al ſt ah f rie : „ Ulrlbar! Got iſt gro , Sh felb gBo i e t e d h ſ n ! und wei ! 2b ! wie wu mäc Degerhy liegt angenehm : .es iſt von Dattelbåumen
n Waſſer und tdasge , el umgebeng eniſt trefflich : eine Reihe nie, u iſ ge Dft . Br Schnepfen , wilde Ens ten und Gänſe findet man auf den falzigen Teichen nabe bei der Stadt. Die Eingebornen find ganz ſchwarz, has ben aber nicht das Negergeſicht.
Die Männer
find
fohlank, haben hohe Badenknochen , eine platte Naſe , eie nen großen Mund , und die Zähne find fledig, durch den vielen Sabad mit Irona , den fie immer fauen ; felbſt Schnupftabad , wenn ſie ihn erhalten können , ſteden fie in den Mund, Die jungen Mädchen fino artig , aber nicht ſo wie die in Gatrone. Die Männer führen immer zwei Dola che, einen von 18 , den andern von 6 Bou , den legten tragen ſie am Arm.
Ein Tibboo fagte mir einmal, in :
dem er auf den langen zeigte , und der da,
rodas iſt meine Flinte,
indem er auf den kleinen wieb , ,, meine Pis
ſtole . " | Die Weiber flechten Körbe und Trinkſchalen , mit großer Zierlichkeit , aus Palmbláttern .
Um 13ten verließen wir Degerhy , und zogen durch die Wüſte :
bier und da waren Erde und Sandbúgel,
173 bewachſen mit Athila
( was die Cameele gerne effen )
und niederen Gefträuchen . Nachdem wir ſechs Miles zu: růdgelegt ,
kamen wir zu dem Brunnen Omah , ſchlugen wir die Zelte auf und blieben drei Tage. 16ten ,
dort Um
nachdem wir durch die den Brunnen umgebena
den Parmbåume gegangen waren, befanden wir uns wiea der in der Wüſte.
Um neun Uhr fiel etwas Regen . Um
drei Uhr Nachmittags hielten wir zu Ghad , und hatten zehn Miles zurúdgelegt.
Bei den Brunnen von Omah
lagen Menſchengerippe und nochen im Sande umher. Hillman , der fehr gelitten hatte, von
Tegerby ,
feit unſerer Abreiſe
ward dadurch ſo ergriffen ,
daß ich alle
Mühe hatte , ihn wieder zu beruhigen. 17. Dec. Mir reiſ'ten weiter über eine ſteinige Ebene , wo keine Spur von Vegetation war. Grober Dpal und Sandſtein lagen im Bege *) .
Wir ſahen Alo
*) Der Sand war gelblichweiß : geſtern war er mit ſchwarzen Iheilchen vermiſcht. Die Felſen beſtanden aus Sandſtein , meiſtentheils roth , auch ſchwarz wie Baſalt: fdyone Stude von verſteinertem Holze ; der Kern, die Saftgånge und Knoten mit einer kalkartigen Materie angefüllt, bie holzigen Fibern in eine Art Kiefel berwandelt ; fchöne Regelförmige Schichten und linien , wie Strahlen ,
vom Mittelpunct zum Umkreiſe.
Manche fåulenförmige Hügel von Ihon in dem erſten Shal, ungefähr 10 Fuß hoch : der Thon wie halbgebrannt : einer hatte 30 Fuß im Umfange, ſo groß ſcheinen alle geweſen zu Die Liefe Tenn , von den übrigen iſt ein Sheil fortgeſpült.
der Brunnen zu Merchroo betrug zwiſchen 16 und 20 Fuß : das Waſſer iſt gut , ohne Salzgeſchmad : umber liegen menſchs liche Skelette , wohl meiſtens von Sclaven , die der anſtrens gung erlagen . Das Gråfliche des Sclavenhandels trat mit
74 were . Seghrib , eine Bergreihe , gegen Dit zum Súden ; Alowere : el Sebir ,
eine weit höhere ' Reihe ,
liegt mehr
einem Mal bok unſere Augen. Den ganzen Tag hindurch fan den wir ,iin Ubſtand von einigen Miles , Gerippe , bald mit etwas Sand überſchüttet, bald unbedeckt. Die Haut und Sehs nen waren aušgetrocknet, die fleiſchigen und weichen Theile fehlten . Der Weg führte durd Shaler (basins ),
die im Often
niedrige, rauhe , kegelförmige Hügel hatten . In geologiſdyer Sinſicht ſind dieſe sügel denen im weſtlichen Fejzan und Ghraat ſehr ähnlic .
Para stotine mecast 6
sit
5
13ft而不
a. b . Feiner Sandſtein , Baſaltogreicht. c . Ataunſchiefer.it
don ſchwarzer Farbe,
ſo daß er dem
d. Ihoneiſenſtein, hie und da mit Schichten von blauem Shon. e . Feiner weißer Sandſtein , mit vielem Kalk vermiſcht. Ein feiner blauer, Tehr harter Stein, mit Streifen von weis Bem Kalk, bildet die Oberfläche mancher Grundſchichten, offenbar von neuer Formation . Eine ähnliche Formation fieht man in der großen unfruchtbaren Ebene zwiſchen den Bergen von Fez jan im Beſten und denen der Duaridt : der feine weiße Sand : fein findet fid tief in denſelben Sügeln , der Alaundiefer in
75 gegen Often, war aber nicht zu feben .
Nad ber Auss
fage der Eingebornen waren dieß die höchſten Berge im
Ueberfluß. So weit wir gekommen ſind, findet ſich in der Ges gend große Uehnlichkeit in bee geologiſden Beſchaffenheit. Bei einem ſchönen Paß, zwiſchen zwei von den Bergen, hat
die Ausſicht von oben herab etwas Großes . Ein felſiger fan . diger Weg, ohngefähr zweihundert Ellen breit, an beiden Seis ten durch hohe, rauhe und ſchwarze Berge begrånzt, unten eine wagerechte Ebene , mit niedrigen Bergen in der Entfernung . Der Hinabwes für die Sameele gut. *
mempus
d
a. Sandſtein . b . tothes und gelbes Eiſenerz, in ſehr dicken tagern.
c. Sandſtein . d. weißer Schiefer. e. weißer Sands 2
ſtein . Die Oberfläche der Ebene hat Schichten von einem blauen Thieferartigen Steine, oft in großen Maſſen, und ſo hart, daß tein Eiſen ihn rigt : darin liegt eine Menge Eiſenerz. Nachdem wir die Ebene durchwandert hatten , ſtiegen wir eine niedrige Súgelreihe hinan . Dann Taben wir El Barr , zwiſchen zwei hohen Bergen. Wir kamen bei mehreren Skeletten von Mens ( chen und Cameelen vorbei, die uns an die Gefahr erinnerten , worin wir ſchwebten . W. O,
76 Tibboolande, mit Ausnahme von Ercherdat Erner. ter gegen Süden ( Felſentibboos ).
Weis
beißen die Bewohner Tibboo Irchad Paſie in
beiden Gebirgen führen nach
Kanem.r. Bei Sonnenuntergang hielten wir
an bei eis .
nem Brunnen , eine halbe Mile von Meshroo .
Rund
um dieſen Plak lagen über hundert Spelette, an einigen war noch die Haut. Die Vraber lachten laut über mein Entfeben , ,, es waren nur Schwarze nam boo ! (holder Henker ihre Våter ! ) fagten ſie, und zerſchlugen die Sinos chen mit ibren Kolben . noch jung !" dabei.
„ Das war eine Frau ! der war
und ähnliche Bemerkungen
Der größte
machten ſie
Theil dieſer Unglüdlichen gehörte zu
der Zahl derer , welche der Sultan von Fezgan im voris gen Jahre aus Bornou geraubt hatte ; die meiſten was ren aus Mangel mehr ,
als aus Ermattung durch die
Reiſe umgekommen. Erſt als es ganz dunkel war , kamen unſere Gas meele, wir bivouatirten , nach einer Zagreiſe von ſechs und zwanzig Miles , mitten unter dieſen Gerippen, und einer von unſerer Geſellſchaft batte
hundert und ſieben
unterwegs gezahlt.
19.
December.
*)
Wir ſtiegen einen Paß hina
* ) El Xabr. Die Oberfläche fanbig, bis in bie nahe der Ber . ge, dann ward ſie ſteinig. Die ſchwarzen Berge mit Kegeln, Spigen und einem Täulenförmigen Vorberge erinnerten uns an bie früher geſehenen .
Der düſtere Character die er Gegend
in der Dämmerung hat etwas Großes und Impoſantes,
Wir
ſtiegen bergan bei'm erſten Viertel des Mondes, und ber şim : mel war wolkig, Sinige Stellen ſaben aus wie Strombetten,
1
77 auf,
der mehrere Windungen machte, gegen Weſten , dreia
hundert Fuß hoch , dann ftiegen wir eine fandige Steile hinab gegen Often .
Eine maleriſche Stelle, wenn man
nach Theñea zurúdfah. ein
Ein Cameel
Junges und folgte dann
warf unterwegs
langſam dem Zuge.
ter den Skeletten war eins das ſehr friſch
Uns
ausſah , die
Haut war noch im Geſicht und man konnte die Züge unterſcheiden . ſogleich :
Ein Kaufmann in unſerer stafila rief
, das war mein Sclave ! ich ließ ihn vor vier
Monaten in dieſer Gegend!" ,, Geſchwinde, bring ihr auf den Sfug (Markt),
ſchrie ein Araber , ,, damit fein Andes
rer Unſpruch darauf macht!
Wir hatten kein Waſs
ſer und der Tag war ſehr angreifend. 20. December. " Uuch ein trauriger Jag , die Gegend ganz unintereſſant:
um ' 5 Ubr. 30 Minuten ers
reichten wir Sormut el Wahr.
Dieß waren
ften Berge, welche wir ſeit der Abreiſe
die hoch ,
von Ferjan las
hen : die höchſte Spite mochte fünf bis ſechshundert fuß
8 hoch Feyn.
Sie ſahen ſchwarz und wird aus , und was
Ten eine Erholung
pen
Ebene .
für das Auge, " nach der
endloſen
Wir kamen in den Paß , der beinahe zwei Mis
les breit iſt und
ſich um mehrere bohe Hügel windet,
ins
Biru
geln, ng all egend
r.pinni better
gegen Süden :
der Weg
war äußerſt rauh und unrea
gelmäßig , und an den Seiten
ſtanden einzelne ,
flache und Regelförmige Berge.
Wir tappten und ſtrau ,
oben
chelten bis um zehn Uhr, dann rühten wir nach einem anſtrengenden Tage.
Mehrere Mal
hatten wir verges
an einer Stelle waren Hohe üfer von Ihon, und über demſelo ben lag Eiſenerz.
Skelette lagen umher, oft zerriſſen. 2. D.
78 bens einen Weg für die Cameele in dieſes Thal geſucht, wo das Waſſer- war. Hillman hatte eine ſehr ſchlim : me Nacht und Dr. Dudhen war zu ermúdet , um ihm Beiſtand leiſten zu können .
El Wahr iſt ein Was
dey von grobem Kies und das Waſſer in dem Brunnen iſt gut.
Dieß war der achte Tag , daß unſere Cameele
nicht getrunken batten. Sie waren ſchwach und Fuße wund ,
von dem ſteinigen Paß.
ihre
In der Nacht
tobte ein Sturm . Pon unſerm lagerplatz bis an’s Ende des Thales ſind drei Miles, dort, gegen Weſten, iſt ein hoher Berg, él Baab genannt . Oſten und ſind ein Theil der Rette bei Tibefty , wo ſie bóber und fühner werden .
Wir fanden nun eine ſteinige Ebene,
mit niedrigen Hügeln von Šand und Kies , bis wir Els Garha
erreichten ,
einen einzelnſtehenden Regelförmigen
Hügel , im Weſten, nabe an unſerm Wege, dort brachten wir die Nacht zu * )
22. December.
Wir brachen vor Lage auf, gingen
über einige rauhe Sandhügel,
worin
rothe Steine ſich
fanden , gegen Weſten, úber eine kieſige Ebene, und hielo ten bei dem Maten , el Hammar, dicht unter einem Bers ge , den wir , gleich
am Morgen
fchon geſehen hatten.
Es war heute ſtrenger Befehl gegeben, daß die Sameele
* ) Einige von unſern Sameelen waren heute betrunken : die Aus gen waren ſchwer, ohne Leben : fie mankten und fielen biswei, len wie Berauſchte. Der Grund war , daß fie Datteln gegefa Ten hatten , nachdem man ihnen zu trinken gegeben . €
79 in
unſerer Nähe bleiben und die Araber zuſammenbals
ten fouten, da man
Tibboo - Uraber geſehen hatte.
In
den lebten zwei Tagen hatten wir viele Skelette gefuna den , bei El Hammar waren fie obne Zaht.
Sechs Zaa
ge zogen wir nun chon durch die Wüſte, ohne die min . defte Vegetation zu ſehen , und ein kleiner Zweig
vom
Souat ward mir hier als eine Seltenheit und als ein Troſt gebracht.'
Im folgenden Tage " fanden
wir wechſelnd
Sand unb Kies , und ſahen gegen Weſten in der Ferne einzelne Berge. Uis ich um Mittag, bei drůđender Hir be, auf meinem Pferde ſchlummerte, wedle mich plóga lich ein Geräuſch, da es etwas zertrat ; erfähredt'fuhr ich auf, und ſah , daß es zwei Stelette mit den Füßen zera brochen hatte , der Schädet von dem einen rollte wie eis
15 ne Kugel hin.
gen
Es dauerte einige Zeit , bis ich Herr
wurde über das Gefühl das míd ergriff. 24. December. In der Regenzeit gießt es hier Tehr' heftig, dann wächſt eine Grasart fichnell einige Fuß hoch.
Unſere Araber fanden noch einige Wurzeln , erho .
gen
ben ein Freudengelerei 'und brachten ſie ihren Sameelen.
fic
Der Boden war heute ungleich in der Ebene , und mit
biele
mannigfaltigen bunten Steinen bedeckt. – Dicke Lager
atten meele
die dit bismis
n gegels
von Grps, Steine die den
Topaſen ähnelten , Stúde
von Kaltſpath, die , indem ſie die Strahlen der unterges henden Sonne zurúfwarfen , mit den ſchönften Farben ſpielten.
Nicht weit von dem Brunnen war eine ſchöne
Incruſtation you feinem Kark.
Bald nach Sonnenuna
tergang ſtiegen wir in ein Thal Hinab, wo ein Dugend wo verkrúppelter Palmbäume die Stelle bezeichnete, Baſſer zu finden war. Selbſt dieſe kümmertichen Büſche
80 waren ein Troſt für die Augen , nach dem traurigen Ei. nerlei der vorhergebenden Tage und ich mußte lächeln , als bei'm Unbruch des Tages Hillman ſie mit freus digem Blid betrachtete und erklärte , fie erinnerten ihn an ein Thal in ſeiner Heimath , in England. Die Bruns nen liegen unter einer Reihe von Hügeln von weißem Sandſtein , fie heißen Mafrasben- Kaſarettſa ; man findet dort aud
Schichten
und Hügel von Stalkſtein.
Die
Brunnen waren ſo verfandet, daß man erſt viel aufräus men mußte, ehe man Waſſer fand : und ſelbſt dann konn: ten unſere Pferde und Cameele erſt um zehn Uhr trinken.
Ein Gameel hatte heute ein Junges geworfen , und wir fehnten uns alle nach der Milch, die ber verhießen , und
freuten uns im
uns die Ura :
Voraus auf dieß .
Frühſtück. Uber, wie dft , drångte ſich auch hier zwiſchen Becher und Lippe ein Unfal ! Das arme Thier ſtarb ſchnell.
Die Araber ſchrieen entfeßlich : ,, das böſe Huge !
das böſe Auge ! - Es mußte ſterben , das wußte ich ! Wäre es mein geweſen , lieber håtte ich ein Kind , oder brei Sclaven verloren ! Gott fev gelobt ! - Gott iſt groß ! måchtig und weife!
Die Blide dieſer Leute
bringen immer Verderben ! " 25. December.
Dieß war ein ichóner milder
Morgen , um 6 Uhr 30 Minuten ſtand das Thermomea ter auf 54º .
Unſere Schläuche wurden mit Waſſer gea
fült, das nicht unangenehm ichmedte , obgleich es ſtart mit Schwefel geſchwängert war. Die Sameele brachen um acht Uhr auf.
Die Spige einer Bergreihe
lag ges
gen Weft. Súd : Weft, fie hieß Tiggerindummå : an Bes ſtalt und Beſchaffenheit war ſie denen ähnlich , bei wels
. 81
wir nåber
chen
vorbeigekommen
waren.
Sie laufen
weſtlich bis Arooda, wo ein Brunnen iſt, und zehn Tage davon iſt Ghraat. Vier Miles von Mafras kamen wir in ein kleines Ibal , wo wir die erſten Doompalmen fas hen , ſie hingen voll von Früchten , reif waren .
die aber noch nicht
Wir zogen in mancherlei Richtungen durch
Haufen von Hügeln , und durch zwei trodne Flugbetten , worin gebórrtes Gras ſtand , bis.gegen ſieben Uhr. Die Berge ſind kühn und maieriſch, ſie beſtehen aus ſchwara zem und buntem Sandſteine. 26. December, - * )
Kein Waſſer.
Wir kamen aus den Bergen 1
heraus in eine Ebene, die ſich nach Dſten , ſo weit nur das Auge reichte, ausdehnte , im Weſten bilbet Jigges rindumma faſt einen Halbkreis, und erſcheint im Süden wieder ; eine ſchone Kette, aber nirgends über 600 Fuß hoch.
Nachdem wir durch zwei niedrige Reihen dunkler
Hügel gezogen waren , traten wir in
eine Ebene , die
von Hügeln in Kegelgeſtalt und mit flachen Spigen be. grångt war, la Gaba genannt.
Wir fanden dieſen Tag
Stúden Eiſenerz, nierenförmig und in verſchiedenen ana bern Geſtalten .
Erft um neun Uhr
Abend erreidten
wir den Raſtplag, mehrere von uns fielen faſt vor Múa digkeit von den Pferden .
Durch
einen engen ſteinigen
Paß , kamen wir zu der Stelle , wo wir anhielten , Ijo hya genannt.
*) Unſer Beg lief hin an der Seite einzeln ftehender Berge und kleiner Bergreihert. Die einzelnen Berge waren meiſtentheils kegelförmig, mit ſchönen fåttlenförmigen Spigen , als 06 Bas ſalt dort wäre, es war aber Sandſtein. Alles war düſter traurig und todt umher. W, Denham u , @lapperton,
82 Ein heftiger Nordoftwind hielt drei Tage fere Zelte wurden
an : uns
faſt unter dem Sande begraben , und
wir waren beinahe die ganze Zeit über genöthigt ;
uns
in große Túcher zu wideln . 30. December. - Izbya nennen die Tibboo's Yaat. Es ſind hier vier Brunnen , ſie ſind nur zwei bis drei Fuß tief , und wo man im Thale fo tief gråbt, roll man Waſſer finden . Wir lagerten faſt w filich von den Brunnen , ohngefähr hundert Yards zwiſchen
denſelben
und einem Berge , den wir ſchon einige Zeit geſehen hatten . Dieſer Kopf iſt ein Zeichen für die Kafila's ,
ſie mógen
kommen woher ſie wollen , dieß Ihal zu finden .
Wir
kamen , ohngefähr um vier Uhr, bei Umetradumma vors bei : gegen Nordweſt von
dort iſt ein Thal mit Pala
men , Séggedei genannt, mit jußem Waſſer,
dort hátt
fich gewöhntich ein Stamm raubfúchtiger Tibboo's auf, die den Caravanen aufpaſſen. Kein Waſſer. 31. December. 2 Gin kalter, froſtiger Morgen .
Uming Uhr 30 Minuten
ſtand
das Thermometer auf
49 ° , und wir hatten einen ſtarten Tagemarſch úber eine Ebene . Die Araber Pannten den Weg nicht, wir muß . ten uns ganz auf unſern Tibboo verlaſſen .
Wir zogen
bis ſpát ain Ubend : dann erklärte der Führer , er habe den Weg verloren , der Brunnen fer fernt, er wiſſei aber nicht wo .
nicht weit ents
Wir hielten daher unter
einigen niedrigen, braunen Sandſteinhügeln und beſchloſs ſen daſelbji den Tag zu erwarten . Wir verloren heute ein Cameel, durch die Ermúdung .
83 1 8 2 3. Am 1. Januar, nachdem wir rechs Miles zurůda gelegt hatten, erreichten wir Maden Ikbar und ruhten den zweiten.
Die Araber fingen hier eine Hyäne (Dhub
ba ) und brachten ſie uns .
Wir hatten genug damit ſie
zu beſehen , dann ward fie an einen Baum gebunden , und die Araber ſchoſſen fie buchſtáblich in Stúden . Dieß war der ſchönſte Plat , den wir in vielen Tagen ſahen , die Doompalmen waren mit Früchten beladen , und Gras gab es in Senge.
Ich
hätte eine ganze Woche hier
zubringen können , ſo anziehend iſt das Grún , wenn man ſo lange in der traurigen Dede gewefen iſt.
3. Sanuar .
Mit Sehnſucht blidten wir auf
die grünen Zweige in
Jkbar zurück, da wir nichts vor
uns hatten , als die dunkeln Berge und fandigen Ebes nen der Wüſte: allmålig ſtiegen
wir aus dem Wadey
empor, und indem wir die Hügel von Ilbar
verließen,
nahmen wir unſere Richtung auf eine Bergſpige zu, die in einer niedrigen Reihe , öſtlich von uns , hervorragte, Summeraslumma , d . h . iihr werdet bald Waſſer trins ken , " genannt, und wir raſteten , nachdem wir vier und zwanzig Miles zurüdgelegt, unter einer Reihe von den . felben Bergen .
Heute ſtürzten vier Cameele ; bei fole
cher Gelegenheit warten die Uraber mit
grauſamer Uns
geduld , im lekten Zuge, das Meſſer in der Hand , auf das vom Befig ?r gegebene Zeichen , um es zugleich dem armen Thiere in den Leib zu ſtoßen, und ein Stück Fleiſch zum Abendeſſen zu erhalten .
Zwei wurden ſogleich ge
tódtet, die beiden anbern , hoffte man , ſollten in der Nacht 6 *
/
84 noch wieder nachkommen.
Ich war dabei zugegen , wie
das eine geſchlachtet ward : da Eile
zur Tagesordnung
gehört, dreht man dem Thiere den Topf gegen
Often ,
ſtößt ihm das Meffer in’s Herz , und gewöhnlicy ſtirbt es den Augenblick: ehe man aber dieß
noch abwartet,
iſt ſchon ein Dugend leute beſchäftigt,
ſich ein Stúd
aus dem Leibe
des Thieres
herauszuſchneiden .
Das
Herz , das für einen Lederbiſſen gilt, wird herausgenoms men, man ziebt das Fell von der Bruſt und den Schen . keln und ſchneidet, oder reißt vielmehr
das Fleiſch hera
ab : das Uebrige läßt man den Kráben, Geiern und Hy , ånen
zur Beute,
und
die Araber
folgen ſchnell der
Kafila . 4. Januar,
Um acht Uhr des Morgens gingen
wir über die vor uns liegende Bergreihe , und
zogen
zwiſchen zwei kegelförmigen Hügeln durch, Gummaganum : ma genannt , der eine war gegen Oſten, der andere ges. gen Weſten , ohngefähr eine Mile von einander. Um
Mittag kamen wir zu einer Maſſe von dunklem , weidem Sandſtein , hundert Fuß hoch ; etwa zwanzig Yards von Die Uras dieſen Steinen iſt Waſſer und etwas Gras . ber nennen die Stelle Srchat, die Gibboo's Anay . Die Stadt Unay , einige Hütten ,
liegt auf einer
ähnlichen Steinmaſſe als die eben erwähnte : am Fuß derſelben ſtehen auch einige Wohnungen , ihre Habſees ligkeiten haben die Leute aber oben aufden Felſen . Die Tuas ricks . kommen alle Sabr, bisweilen noch öfter , und neh : men was fie fortbringen können . Die Bewohner flúchten dann auf den Felſen , den ſie vermittelſt einer Leiter era fteigen , die ſie nachber hinaufziehen , und die Angriffe
85 wehren ſte, da die Seiten fteil find, durch Gerdoſſe und Steine ab . Von den Leuten , die
herabfamen uns zu
begrüßen , hatte jeder vier lange Speere und einen kurzen . 5. Januar. fich von
Der Tibboo - Sultan , deſſen Gebiet
hier bis Silma erfiredt,
beſuchte grade sine
Stadt rúdweſtlich von Unay , Kisbee genannt, und er: ſudyte Boos Khaloom dort
einen Tag zu raſten , dann
verſprach er mit nach Bilma zu geben . ber noch
Wir zogen das
heute nach Kisbee , das fünf Miles entfernt
Unſere Pferde und Cameele fanden auf dem Wege etwas Gras . Kisbee
beſuchen
Caravanen und
die
Staufleute
$ båufig , und dort zahlt man dem Sultan die Ubgabe für die Erlaubniß das Band zu durchziehen .
Es iſt acht
Zagereiſen von Ughadis , vier und zwanzig von Kaſhna,
$ und reiſet man raſch , auf dem nadſten Weg ?, fieben und
*
zwanzig
Das Veußere des Sultans
von Bornou '* ).
es war weder ehrfurchtgebietend noch reinlich : er kam
zu .
Boo Khaloom's Zelt, mit fechs oder ſieben Tibboo's , von
101
denen einige ſehr häßlich waren . Sie hatten viel Schnupfe tabak im Munde und in der Nare ; - ihre Zähne waren dunkelgelb ,
die Naſe
glich
in's Geſicht geklebt war ,
einem Fleiſchklumpen , der und die Naſenlöcher find ſo
einer geräumig , daß ſie die Finger mit Tabak ſo weit ſie wol.
Tu len hineinſtecken können .
Meine Uhr, der Compaß und
abica meine Schnupftabaksdoſe mit einem ſpielenden Uhrwert
DUOS
lichten ter i
ngriff
+ ) Die Sibboo's blieben bei dieſer Angabe, die uns nicht glaub lid ſchien : fie müſſen Sagerciſen der Juaricks , auf Maberries , meinen , zu vierzig Riles wenigſtens.
86 ' erregten wenig Aufmerkſamkeit bei ihnen, fie ſtarrten eins ander an, und in dem dummen Geſicht war kaum ein B00 : Shaloom gab Funten von Geiſt zu bemerken. dem Sultan einen ſchönen Bournous von Scharlachfarbe , dieß ſchien feine alberne Miene etwas zu beleben .
Dibs
boo's führten den Abend einen Tanz vor unſeren Selten auf : er iſt artig und
langſam , paßt aber
Frauen als für Männer :
beſſer fúr
einen andern führten
ſeine
Sclaven aus dem Soudan auf, die unter den Zibboo's leben, und ganz frei ſind, wie ſie fagen.
Er ſchien ſehr
angreifend : ein Mann ſteht in der Mitte eines von den anderen gebildeten Kreiſes , den er zu durchbrechen ſucht : jeder dem er nahe kommt ſtoßt ihn zurůd , und er ſucht ſeinen Angriff durch einen
Sprung zu verſtärken :
wenn einer die Runde gemacht hat, tritt ein anderer 1991: 1992 an feine Stelle.
Den Abend kehrte ein Araber zurúd , den ich abs gefchidt hatte einen Pudel zu ſuchen , der mir von Malta gefolgt war, und den Tag wie wir von Ikbar abgingen, aus Müdigkeit nicht hatte nachkommen
können :
ſein
Weg war vergeblich geweſen und er meinte , umherzies bende Tibboo's hátten ihn verzehrt.
Er hatte im Sande
Spuren dieſer Leute gefunden uns die beiden
Cameele,
die wir zurü & gelaſſen hatten , mare fortgeſchafft. Dieſe marenn forto Asandertib boo's ſind es, deren Unfall die kleinen Kafilas und einzelne Kaufleute zu fürchten haben .
Die Scheits
der anderen ſind gewöhnlich mit einer Abgabe zufrieden , aber dieſe verlangen alles .
6. Sanuar .
Um ſieben Uhr ſtand das Thermo
meter in dem Zelte auf 42º .
Dhngefähr fünf Mia
87 les von Riebee ließen wir
das Thal Kilboo , den Tiba
boos Trona gehörig, zur Linken ,
kamen dicht
an
eine
Bergreihe, bei einer Stelle Umetrigamma genannt, und gingen nach Uſhenumma , das etwa vier Miles weiter iſt, ' To
dag, gje bohen Berge im Dſten , ein ſchönes That im
1
2 Weſten ,blieb , wo Palmen und
andere Bäume waren .
Dieren Morgen; entſtand ein großer fårm
unter ùnſern
& Arabern , einer hatte eine Kugel durch andern , benz vom
Stamm Magarha war,
Sdheit dieſes Stammes miſchte Araber, um
das Hemd eines
fich
geſtoſſen, der
darein , und
der
nicht geprügelt zu werden , flüchtete zu mir
und sagte meinen
Steigbügelriemen .
Der Sheik ges
brauchter indem er ſeinen Uraber vertheidigte, einige Uus , drúde, welche Boo Khaloom mißfielen , dieſer ſchlug ihn ſo gleich und ſeine Sclaven gaben ihm eine tüchtige Bas ftonade. position
be
Tiggema , in deſſen
Nähe
wir anhielten , iſt
eine :
Fle
der ſchönſten Stellen in der Bergreihe , und hängt über die Lehmhauſer der Stadt : dieß iſt der fútlichſte Punet
ein
der Bucht, welche die Berge hier bilden , und iſt ohnges
ies
fåhr vierhundert Fuß hoch: die
nde
recht und eine Schiucht trennt ihn von den andern Bero gen.
biele
Seiten
ſind faſt rent:
Sobald die Tuariţs ſich nähern , flüchten alle Ein .
wohner mit ihren Sachen auf die Berghöhen, und pero
Filab theidigen fich , ſo gut ſie können .
Das Innere einiger
eits
Häuſer iſt hübſch und rein ;
die Männer find größten :
della
theils reiſende Kaufleute oder Wanderer, und leben wahrs ſcheinlich nur etwa vier Monate mit ihren Familien ,
mo:
denn die
903
Tibboo's , gehen ſelten weiter als Bornou nach
Súden, oder Mourjud gegen . Norden ; fie ſchienen ro
१
1
88
frohfinnig und glüdlich, als ein Volt es ſeyn kann, das immer einen Beſuch von den Tuaricks fürchtet, die we : der Alter noch Geſchlecht donen .
Ein Wadey , berhålts
niſmaßig frugtbar, läuft einige Miles parallel mit den Bergen unter denen das Dorf ſteht, bringt Datteln und Gras
in
Ueberfluß , und ein See mit Salzwaſſer iſt
zwei Miles entfernt , dort halten ſich wilde Vögel auf. Clapperton ſchoß zwei , die zum
Kibingeſchlecht gea
hörten , ſie hatten Sporen an den Flügeln .
Es
wurde
bekannt gemacht, daß keiner fich nach Sonnenuntergang aus dem Kreiſe entfernen folte. 8. Januar. - * ) Unſer Beg lief immer an der Berg : reibe bin , und nach einem Marſch von fünf Miles kas men wir zur Stadt Alighi , nach Tukumani.
und zwei Meiten weiter
Sie lagen gegen Süden an den Ber:
gen und waren an einem Vorſprung derſelben gebaut. Die Leute famen uns entgegen , und wenn ſie noch funfo zig Schritte von den Pferden waren, fieien , fie auf ihre Kniee, fangen und ſchlugen eine Art Trommel, was fie immer bei freudigen Gelegenheiten thun.
Weſtlich von
dieſen Städten iſt ein Salzſee, er gleicht dem bei aſhes numma , nur iſt er kleiner.
Wir gingen von hier faſt
ganz gegen Súdweſt, verließen die Berge, und als wir unter einigen Calabaſſenbäumen, die hier in Menge ſind, ausruhten, hatten wir einen für uns neuen und erfreus
* ) Wir ließen zwei Seen mit falzigem Waſſer in nicht weiter Entfernung gegen Weſten liegen : fie tragen nicht wenig bei, den Unblick der Gegend zu verſchönern. Heute fanden wir manche hůb [die Stellen : Haine von Palmen, vieleAcacien mit Blåthen und Frúdten, und zwei ſchone Calafeen . M , D.
89
lichen Unblid, eine Heerde Odoren. lein , onß wir nun wieder in es Fleiſh und Weibeplate
Schon die Idee ala
einem lande waren , wo
gab , war
ſehr beruhigend,
und der Gedanke wieder friſche Milch , Fleiſch und alles im Ueberfluß zu haben ;"war für uns fehr trøftend. Um zwei Uhr hielten wir an zu Dirlee.
Hier ward zu Ehs
ren des Sultans viel Pulver verſchwendet, der uns wies der entgegenkam : er hatte ſeinen neuen ſcharlachenen Bournous úber ein ſchmutiges Hemd geworfen, und ſein Turban ,
der wie
glich an Farbe
die Kappe einft weiß geweſen war,
faſt ſeinem
Kopf.
Morgen Se. Majeſtát mich
215 ani ' folgenden
um etwas Seife baten ,
tonnte ich mir leichter fein Uusfehen erflaren. Eine beträchtliche Unzahl von Frauen fammelte ſich por unſern Zelten und tanzte einige Stunden ; ihrer Stellungen waren nicht ohne Zierlichkeit.
einige Der
Sultan bewirthete uns mit Rafe und Erdnüſſen aus dem Sudan : der erſtere hatte einen angenehmen Geſchmack , war aber fo bart ,
daß wir ihn mit Waſſer erweichen
mußten , ehe wir ihn effen konnten.
Dirkee
iſt den andern
Stådten der Tibboo's, die
wir geſehen haben , nicht ähnlic : e$ fieht in einem Was bey , hat eine Mile
im Umfang :
Weſten iſt ein Natrumfee.
und im Oſten und
Ueber dieß Salz wird man
im Anhange Auskunft finden . Man nimmt an , daß dieſe Seen dadurch entſtans ben, daß man an der Stelle, wo ſie ſind, die Erde wegs bolte, die man zum Bau der Stadt nöthig hatte und zu den Mauern .
Waſier findet man ,
wie vorher bes
merkt ward, in mehreren Gegenden dieſes Landet, in eis
90 ner
Tiefe von rechs Zoll, bis rechs Fuß : und die Obers
fläche des Bodens iſt nun , beſonders in der Nähe dieſer Tibbooſtádte, im hohen Grade mit Salz geſchwangert, ſo daß man eine Rinde von reinem , oder faſt reinem Irona auf Streden von einigen einigen Miles findet.
Die Ufer dies
fer Seen haben daffelbe Unſehn, der ſchwarze Schlamm woraus fie beftehn , wird , wenn er der Sonne ausges fekt iſt. ſo hårtlich wie friſch gegrabene Erde an einem Morgen wenn es friert. In der Mitte jedes Sees ift eine Inſel oder eine feſte Maſſe von Trona , die, nad der
.
Ausſage der Anwohnenden , jábrlich
zunimmt : die in
dem See gegen Dften iſt gegen vierzehn bis funfzehn Fuß hoch und Sat hundert Fuß im Umfange; die stana ten am Waſſer ſind rein , obne Vermiſchung von Schlamm , es bricht in derben Stúden, kann aber leicht zu Pulver · gemadt werden *) . die ziemlich
In der Stadt ſind einige Brunnen ,
gutes Waſſer haben , das nur wenig nach
Trona : ſchmeckt. Wegen feiner Lage in
einem Shal iſt Dirkee
den
Angriffen der Juaricks mehr ausgelegt, als die Stadte in der Nähe der Berge und
daher iſt es
auch ſchlecht
bevdikert. In den Häufern findet man gar nichts, ſelbſt keine Matte, und einige Frauen und
alte Männer was
ren die einzigen Bewobner: die Männer, ſagte man ung, ve wåren alle auf Reifen, oder nach Kisbee , Uſhenumma * ) Die Salzmaffe beſteht aus Kochſalz : Incruſtationen faben wir weder auf der Oberfläche des Waſſers, noch in der Tiefe : in dieſer Jahreszeit iſt dieß derſelbe Fall mit dem Bahr : Irona in Fezzan . Seber See hat eine halbe oder drei Viers tel Mile im Umfang. W. D. 1
91 oder Bilma, um Datteln zu holen.
Die Weiber bracha
ten uns Datteln , die an Rohr in Form
eines Herzens
gebunden waren, und einige Tópfe mit Honig und Fett. Wir blieben zwei Tage. Von Boo Shaloom's Cameele waren ſo viele gefallen , daß eine Parthie auss zog , einige wegzunehmen , was auch , mit Bewilligung des Sultans, geſchah.
Der frúbern Thaten der Uras
ber gedachten die Tibboo's noch immer , fich
und ſie hatten
daher bei Zeiten weiter entfernt; dennoch wurden
neun Cameele, pon der Maherrieart, eingebracht, man hatte aber ein Gefecht mit den Beſibern gehabt. Eine andere Streifparthei ward abgeſchickt, lehrte vor Eins bruch der Nacht nicht zurück , und wir waren , mit gea ladenem Gewehr, auf unſerer Hut. Den eilften , zogen wir das Thal entlang . und da dichte ſtehenden Mimofen men Schatten .
Die hier
gewährten angeneha
Unſer Weg lief gegen zwei Miles von
den Bergen, die hier liggema beißen *) .
Uis wir auf
die nachkommenden Cameele warteten , verſuchten ſich die
* ) Die Berge laufen von Norden nach Süden , mit geringer Ube. reichung gegen Weften: file haben vie viele kleine Schluchten, wo
ein ſchönes Echo ift : an vielen Stellen trifft man Salzrinden, und ichwarze Stellen die der gefrornen Oberfläche eines friſche gepflügten Feldes gleichen. Faſt alle Stellen wo Salz iſt ſind niedrig und geſchůbt: Waſſer iſt in der Nähe , und oft Woher kommt das Salz ? mitten darin ſind ſüße Quellen . Ich habe ſchon bemerkt, daß die Luft großen Einfluß hat und beſonders wirkſam dabei iſt. Man hat keinen Grund anzuneh men, daß große Salzlager unter der Erde ſino:
wåren dieſe
da, so könnten nicht so viele ſüße Duellen fich finden . W. D. 11
92 Sibboo's mit dem Speer und ſie waren geſchidter , als ich erwartete.
Der Arm iſt gebogen, die Hand nicht hos
her als die rechte Schulter , wenn ſie
den Speer forts
fohleudern ; ſo wie ſie ihn loslaſſen , geben fie ihm eis nen Druck mit den Fingern , ſelbſt in der Luft .
und er dreht ſich um ſich
Ein alter rechzigiáhriger Mann traf
einen Baum zwei Mal, in einer Entfernung von zwana zig Yards, ein anderer, der jung und kräftig war, warf den Speer achtzig Yards weit : trifft er den Boden,
ſo
ſpringt er bisweilen faſt noch einmal ſo weit. Ade die zu Fuß reifen , baben zwei Speere.
Eine andere Waffe der Zibs
boo's iſt das Sdwerdt von ganz beſonderer Form , Huna gamunga genannt , einer führt oft drei oder vier. Die ausgeſchidten Uraber brachten dreizehn Cameele zurúd , nicht ohne Gefahr, da die Zibboo's ſie einige Miles vers folgten.
Wir ſchidten Patrouillen aus, welche die gange
Macht hindurch , zu zeigen , daß ſie wach waren , unaufs bórlidh Balelho ! forieen . Nabe bei uns war ein Bruni nen mit gutem Waffer, zwiſchen hobem Graſe und Ugoul. Auf der Oberfläche ( chwamm eine Salzrinde, einige Zoll did ; im Grunde war Sandſtein , und in einer Tiefe von zwei Fuß ſtand das Waſſer.
Einer der Uraber hatte zwei
Gazellen geſchoſſen , wir hatten in dieſen Tagen viele gefeben.
218 der liſtige Burſche eine junge
fand , die
erſt wenige Tage alt war, legte er ſich im Graſe nies ber und ahmte die Stimme des Sungen nach , und als die Mutter berangeſprungen tam , ſchoß er ſie nieber.
Den zwölften erreichten wir Bilma *) , die Haupts ) Der größte Sheil Shal ,
wir
trafen
des Weges
führte uns durch ein ſchönes
weiche Stellen " mit
einer Salzrinde,
93 ſtadt der Dibboo's und Reſideng ihres Sultans, der uns zuvorgeeilt war, uns zu empfangen , und eine Mile vor
andere
100
nadter
rother
Sandſtein
zu
Tage ausging,
worin viel Eiſenerz lag : Berge von dunklerer Farbe : einize haben das Anfehn, als ob Ruinen von Städten und Burgett auf ihren Gipfeln lågen. Wir kamen bei drei Quellen vorbei, denen zu Traghan gleich. Eine große Strecke mit fd)warger Oberfläche, als ob das Salz vor einigen Jahren abgeuommen wåre, dehnte ſich vier bis fünf Miles gegen Often aus , und wir zogen eine Mile lang hindurch. Sie iſt Tájwarz und raub, aber ohne die unregelmäßigen Haufen , die wir an andern Steưen der Urt getroffen hatten , zwei Miles weiter gegen Weſten iſt eine andere kleine Stadt, deſſelben Naméns , 'cund " um
diefelbe
iſt eine Anzahl von
Salammhaufen , als wenn ſie durch Schlammvulcane gebildet waren, ſie ſind aber durch Kunſt aufgeworfen , um Salz zu gewinnen . So hatte lange gewünſcht, die große Salzebene zu ſehen, die ſolche Porråthe hergiebt : früher lieferten die of ter erwähnten Stellen , Salz in ueberfluß , aber die Reproa duction konnte nicht gleichen Schritt halten mit dem Ver: brauch. Man nahm zur Kunft ſeine Zuflucht; man madste flache Gruben, biele füllten ſich bald mit Waſſer, bas berdun ſtend eine dicke Salzkruſte zurückließ : man warf um dieſelben einen hohen Rand auf, um den Luftzug zu verhindern . K
Das große Geheimniß iſt den urſprung des Saltee" zu er : klåren , das man überall findet, wo das Waffer nid)t tief une ter der Erde ſteht. Ulem Permuthen nach war hier ehemals ein ſalziger Ocean : die Höhe des Landes kommt in keinen Bes tracht, wenn man beachtet, wie tief man im Lande iſt. Wels chen Einfluß hat det gånzliche, oder faſt gånzliche angel an Res gen denn ſo viel ich weiß, findet man kein Salz in den Gez genden wo Regen fåüt . Es giebt hier viele ſüße Quellen und kein Brunnen hat Bradwaſſer ;
ſteht das Waſſer aber eine
Zeitlang , ſo wird es mit Salztheilchen geſchwangert. 2. O.
94 der Stadt uns entgegentam , mit funfzig Bewaffneten und doppelt ſo vielen Weibérn . und Pfeile und
Speere :
Fene führten Bogen
fie náberten ſich
loom und ſchwangen ſie in
der luft ,
Boo : Khas
dann
zogen wir
zur Stadt, die Weiber tanzten vorauf, ſchrieen und fana gen auf ſeltſame Weiſe. Sie waren von beſſerm Unſehn als die aus den kleinen Städten 1 , einige konnte man ſchön nennen : die regelmäßigen Zahne , weiß wie Per len , ſtachen ſehr að
gegen das dunkle Schwarz ihrer
Haut : die dreiedigen Flechten ihrer Haare, die auf beis den Seiten ihres Gefichts berabbingen , und von Del triefs 1 ten , die Gorallen in der Naſe und die Halsbånder von Bernſtein gaben ihnen ein verführeriſches Untehn . Eis nige von ihnen hatten einen Sheish , einen Fächer von oder Haaren ,
weichem Graſe,
wehren ; andere einen Zweig ,
um die Fliegen abzuia
verſchiedene trugen Fächer
von Straußfedern , mehrere ein Bund Schlüſſel.
Gin
Sudantuch , oben auf der linken Schulter zuſammenges bunden, das die rechte Bruſt entblößt ließ , war ihre ges ringe Bededung , ein kleines hatten fie über den Kopf gehängt,, es fiel auf die Schultern herab, oder ward zus rückgeworfen.
Ungeachtet der wenigen Kleidungsſtúde
war ihr Anfehn , fo wie ihr Betragen , keineswegs unans ſtändig. Bei unſrer Ankunft in Bilma hielten wir im Schats ten eines großen Tulohbaumes , bis die Zelte aufgeſchlas gen waren , und die Weiber tanzten mit und wie uns der Neffe mit großer Kunſt.
des
großer
Luft,
Sultans verſicherte, auch
So wie ſie ſich einander
nähern,
bei'm Klange cines Inſtruments, das aus einem Kürbis
95
beſteht, der mit einer Ziegenhaut überſpannt iſt, beſchräns ken ſich ihre Bewegungen lange auf den Kopf, die Hande und den Leib , den ſie von einer Seite zur andern werfen, ſchwingen und wiegen , ohne die Füße zu bewegen ; plönlich aber wird die Muſit ſchneller und lauter , dann geben fie
zu den heftigften Bewegungen über , ſie werfen den
Kopf umher, knirſchen mit den Zähnen ,fbútteln die Hände gegen einander , ſpringen auf, nach der einen und der ana dern Seite , bis ſie gånzlich ermüdet ſind und andere an ihre Stelle treten . Zum
erſten Mal zeigte ich Capt .
Lyon's Buch'in
Boost Haloom's Zelt , det , ſo wie er die Abbildungen der Eingebornen rah, betheuerte und immer wiederholte, daß er jedes Geſicht kenne.
Von einer Larochaft aber
hatte er gar keine Idee , noch war ich im Stande ihm begreiflich zu machen, was die Ubbildung des Sandwin, des bedeuten follte, die doch 10 treu ift .
Südlich von Bilma ſind. Sümpfe mit lachen von ftehendem Waſſer, das uuſere ten .
Pferde kaum trinken konn
Die Stadt ſteht in einer Vertiefung und hat eine
Erdmauer, die, ſo wie die Häuſer, klein und ſchlecht iſt. Dungefähr zwei Miles nördlich von der Stadt find eis inige Hütten und dabei
verſchiedene Seen , wo
große Menge von reinein ,
cryſtalliſirten
es eine
Salze giebt :
man brachte uns davon zum Verkauf in Körben, es war ſchön weiß und von gutem Geſchmad . den ergiebigften
216 ich die bei:
Seen beſuchte, die zwiſchen niedrigen
Sandhügeln lagen , äußerte ich mein Verwundern über den Unterſchied zwiſchen dem Salz welches die Tibboos von den Haufen am Waſſer wegnahmen; und dem welches ich geſtern
i
96
geſehen hatte : ich fand aber, daß die Zeit das Salz zu fammeln das Ende der trodnen Jahreszeit iſt, dann holt man es in großen Maffen von den Ufern des See's. Die durchſichtige Art thun ſie in Såde und ſchicken ſie nach Bornou und Sudan : eine gröbere Sorte bringt man in harten Stücken zum Berkauf, ſie ſind ſehr geſucht, und im Sudan koſtet ein Stúd , das eilf Pfund wiegt , vier bis fünf Dollars .
Die Juaris holen alles. Salz was
fie gebrauchen aus den Waders der Jibboos : ſie ſollen allein im vorigen Jahre zwanzigtauſend
Sácke fortges
führt haben . ,, Es iſt hart, fagen die Tibboo's , uns zu bes ſteblen, nicht bloß 34 ihrem
eigenen Gebrauch , ſondern
fogar zum Handel, und da es ihnen nichts koſtet, uns den Preis im Sudan zu verderben . , Aber die Zibboo's müſſen ein ganz anderes Poll werden , ehe ſie die Duas ricks abhalten können ihr Land auszuplündern: ein Bolt das nicht fået noch pflanzt, das nichts lernt als ein Mas herrie zu lenken und den Speer zu gebrauchen, und die nur davon leben , daß ſie alle ihre Nachbarn berauben, ſo wie die Reiſenden ,
die der Zufall oder Noth
in ihr
Land führt. Ohngefähr eine Mile von Bilma iſt eine Quelle mit ſchönem , klaren Waſſer, und auf zwei bis dreihundert Yards umher iſt der Boden mit friſchem Graſe bededt. Sobald man aber dieſe Stelle hinter ſich bat , bórt alle Vegetation auf , und man
iſt in einer Wüſte, die zu
durchreiſen man dreizehn Tage nöthig hat .
Bei dem
erſten Sandhågel gelang es mir, mit Hülfe zweier Aras ber , ein kleines hübſches Thier zu fangen, faſt ganz weiß, in Form und Geſtalt einem Fuchs áhnlich , aber nur ſo
97 groß als eine mittelmäßige Kaße. die Fitchet heißt.
Es war von der Art
Der Bauch iſt weiß, der Rüden und
der übrige Theil des Leibes bat eine
lichtbraune Farbe,
der Schwanz iſt buſchig, wie bei'm Fuchs, faſt ganz weiß, das Ende der Haare ſchwarz geflect.
16. Sanuar,
Wir kamen über Hügel von los
ſem feinen Sande , wo die Cameele faſt knietief einſan ; ten .
Bei dem Reifen durch dieſe traurigen Wüſten, wo
Hügel,' durch das Fortweben des Sandes, in einer Nacht verſchwinden, und wo die Spur großer Caravanen oft in wenigen Stunden nicht mehr zu ſehen iſt, haben die Tibboo's gewiſſe Puncte in den dúſtern Felfenreihen von Sandſtein , die von Zeit zu
Zeit ihr Haupt
in dies
fem Sandocean erheben, und die einzige Abwechſelung ſind, und nach denſelben richten ſie ihren Zug . Von einer dies fer landmarken wadeten wir durch den Sand , der zu Hügeln von zwanzig bis ſechzig Fuß aufgebauft
war,
die Seiten waren faſt fenkrecht und die Cameele ſtraus chelten und fielen mit ihren Laften.
Die Treiber find
ſehr aufmerkſam wenn es bergab geht , bei dieſen Hů geln : die Araber hången fich an den Schwanz des Ca. meeles, um dadurch ſeinen Gang ſicherer zu machen, ſonſt ſtürzt das Thier vorwärts und das Gepäck fáüt den Kopf weg . gruppe
über
Wir hielten bei Kaflorum , einer Hügels
von grobem , dunklen Sandſtein : ein unregels
måßiger Spibberg gegen Often heißt Gufſer, das Schloß. Am Ende dieſer Berge ,
etwa zwei Miles vom Wege,
liegt ein Thal, Zow Seghrir genannt, wo der Suagbaum wächſt und Gras.
Unſere Richtung war gegen Súden ,
aber wir mußten um die vielen Sandberge herumziehen , 7 Denham u. Clapperton.
1 98 1 die abfchüffigen Stellen zu vermeiden .
Wir bivoualirs
ten unter einer Bergſpike, zow (der Schwierige) genannt, im Diten, wo wir einige Brunnen fanden . 18. Januar.
Die Sandhügel waren heute wenis
ger hoch, aber die Thiere fanken ſo tief ein, daß es für alle ein langweiliger Tag war.
Bier Cameele von Boos
Shaloom konnten nicht weiter : zwei tódteten die Aras ber, zwei ließ man zurüd mit
der Hoffnung , daß fie
nachkommen follten . Solch ein Marid ift furchtbar traus . rig , fo weit man nur ſehen kann , erblickt man nichts als Wogen von Sand.
Wenn man den einzelnen Fußgáns
ger bei der Caravane ſieht, mit ſeiner Waſſerflaſche in der Hand , feinem Sad mit Zumeeta auf dem Kopf, wie er hinter einem ſolchen Hügel verſchwindet , wie er einſam ſeinen Weg verfolgt, in der Hoffnung einige Schritte zu gewinnen , indem er nicht ben Sameelen nachgeht, ſo zittert man für ihn :
iſt man vorbei bei dem Hügel, der
ihn verbarg . fo ftrengt man das Auge an, nach dem Fles de wo er verſchwand, fich zu überzeugen , daß er nicht ſchnell in dem verrätheriſch überſchüttenden Sande begras ben iſt. Ein unglücklicher Kaufmann aus Tripoli , Mohamed N'diff, der unterwegs viel von einer zu großen Milz ges litten hatte, erhielt hier den Rath, ſich glühenden
Eiſen , dem
mit einem rotha
Hauptmittel der Araber gegen
alle Uebel, brennen zu laſſen : er willigte ein , und dies fen Morgen ehe wir aufbrachen , ward er auf den Rús den gelegt, fünf bis ſechs Araber hielten ihn auf dem Sande, und der Dperateur legte ihm auf der linken Seite dicht unter den Rippen , an drei Stellen , das glúbende
!
99 Eiſen auf.
Man bragte dann das Eiſen wieder in ' $
Seuer und ein Dubend Uraber brådten ihm mit ihren Daumen die Seite, um zu feben und ſo lange ,
ze ,
es thue ihn
bis er
ihn ſchmeta
ganz gerquetſcht erklärte,
ihm allenthalben web.
noch an vier Stellen ,
ob es
Dann brannte
in der Nähe der
andern,
legte ihn auf's Geſicht und wiederholte dieß an Stelen , ohngefähr zwei Zoll som Rødgrate.
man
zwei
Damit
noch nicht zufrieden , ward er noch am Halſe gebrannt, und der arme Mann litt alles mit wunderbarer Gea 1 duld : nahm dann einen Schlud Waſſer und machte ſich mit den Cameélen auf den Weg . Wir machten heute ein und zwanzig Meilen und hielten zu Chukoema, das ,,den halben Weg
bedeutet.
Wir verloren heute über
zwanzig Sameele. 20. Sanuar.
Wir fouten bald Waffer finden,
und da unſere Laſtthiere den Tag vorher nicht getruna ken hatten , eilten wir fort zu Pferde, aber wir mußten zwanzig lange Miles zurüdlegen , über Hügel von los fem Sande.
418 wir noch nicht die Hälfte des Weges
erreicht hatten , kamen wir an zwei Hügeln von dunklem Sandſtein vorbei, die Geisgae genannt (Dhubba
die
Hyáne) , die wir ſchon geſtern faſt den ganzen Tag über ſahen ; um 1 Uhr 30 Minuten erreichten wir ein Wadey Dibla ( Inchat tegeel
ſchwerer Stein ),
das
bischen
ſchlechtes Gras dort verſchlangen die Pferde mit großer Gier.
Das Waſſer war ſehr falzig, mit Trona geſchwäna
gert : aber es war friſd) und kühl und dadurch für uns ein Labral. Im Waden Dibla ſteht ein einzelneř, oben
flacher
100 Berg, der Gipfel fieht von unten ſchroarz und raub aus, und beſteht aus einer Art bitumindſer Erde, die trođen iſt und bei der Berührung zerfått. Darunter waren Schich. ten von dúnnen Blåttern , faſt wie Folie , von ſpródem Thonſchiefer; fchwarz, gelb und grün , ſie zerbrachen wie man fie anfaßte * ).
Dhngefähr zehn Miles von Dibla
* ) Wir fanden im Sande einige röhrenartige, hohle, corallenfor: mige Formationen, fie dienen kürzlich gebildet, und ſind offens bar entſtanden durch die Einwirkung von Wind und Regen auf den Saņd . Die Theile worauf ſie beſtehen , ſind ſehr klein, zerbricht man ſie , ſo hat die Materie ein glänzendes, glaſiges Untehn : einige liegen horizontal, die meiſten ſind in perpendicularer Stellung.
Die äußere flache iſt rauh :
an
Långe und umfang find ſie verſchieden , wir fanden ſie von wenigen Linien , bis anderthalb 3eu im Durchmeſſer, und von einem Zoll bis einen Fuß lang. Die Brunnen find hier achtzehn Zou tiefe Locher, das Waf ſer Tchmedt etwas nach Salz : anfangs ſtårker, hat man etwas Waſſer ausgeſchöpft, ſo nimmt die Schärfe ab. Die Gru: ben füllen ſich ſehr ſchnell wieder.
Der Salzgehalt kommt
wohl von der Erde die hineinfáut, oder hineingewehet wird. Dibla iſt im Norden durch Berge von ſchwarzem Sandſtein und Quarz begränzt, im Süden durch Sandberge, und durch ein ſchlangelndes Shal im Often . In der Mitte find einige kleine tegelförmige Hügel mit flachen Gipfeln : der untere Sheil beſteht aus feinem Schiefer ( schistus) von verſchiede: ner Farbe : der am nächſten am Grunde liegt iſt hell und weiß, darüber ift grüner, der ganz wie gutgetrocnete Blát: ter von Pflanzen ausſieht, und der ſich in feine Blåtter ſpal: tet ; der Gipfel beſteht aus einer ſchwarzen , bituminoſen Ma: terie, die bei der leiſeften Berührung in kleine Stücke zerfaut: dieſe Hügel ſind dreißig bis vierzig Fuß hoch , die bitumindſe Materie iſt wahrſcheinlich vegetabiliſder Art. Es giebt hier
101 tamen wir nach Chegarub, vier Meilen weiter nach Kers Therma, wo wir die Nacht blieben , ohne Holz und Waſo ſer zu haben. 22. Januar. -
Ein langweiliger Zug úber fans
dige Wüſten , nicht einmal ein ſchwarzer Hügel war in der Ferne zu ſehen .
Um Sonnenuntergang kamen wir
zu einer Stelle, wo etwas Gras , Sbeet genannt, wuchs, und eine feinere Art, mit einer Blume , die Niffe hieß. Wir legten vier und zwanzig Miles zurúd und hielten bei Kaſama- fomas hamſe, oder ,, die fünf
Bäume..
Wir
fanden kein Holz und fein Waſſer. 23. Januar. – hügel' * ) .
Wüfte, wie geſtern.
Hohe Sand ,
Burmenmadua (Ueberall Sand) .
Um
drei
Uhr Nachmittags kamen wir in ein großes Shal, Aghas dem genannt , dort find einige Brunnen mit trefflichem
# ſo wenig Acacien, daß wir kein Brennholz , die Cameele we: nig Futter bekommen konnten . Man findet im Sande runde, halbverglaſte Steine, die uns Tere Begleiter fammelten , ſie als Kugeln zu gebrauchen. Sie ſcheinen auf ähnliche Weife entſtanden zu ſeyn, als die vorher erwähnten corallenartigen Subſtanzen, die , wie man uns er: gåhite, nach jedem Regen, der hier bisweilen fått, in enge entſtehen ſollen . * ) Es giebt Gras in Menge, und die Süget ſind mit einem Ge. wådys, Suag genannt, bedeckt: die Frucht derſelben, die Dru:
1 pa heißt, iſt in Bornu und Sudan fehr geſucht, als ein Mittel gegen die Unfruchtbarkeit der Weiber. Ste ſchmeckt ſüß und hißig, wie Sisymbrium nasturtium . Wenn man bei der Pflanze vorbeigeht, bemerkt man einen ſtrengen , narcotifden Geruch .
1
102 Waſſer, Futter, und der Baum Suag, deſſen rothe Beeren der Heidelbeere
gleichkommen .
Wir überraſchten hier
gegen hundert Gazellen , aber ſie ſind ſo flüchtig , daß wir mit Mühe eine erlegten , die uns eine gute Mahlzeit verſchaffte.
Hier geht eine . Straße gegen
Weſten ab,
fie führt in's land der Zuarids und zum Sudan, aber fie wird nichi von Caravanen benußt.
Aghadem iſt viel
beſucht und kleine Kafilas und Reiſegeſellſchaften fürch. ten dieſes Jhal, da Freibeuter aller Art dort binkommen. Wir hielten Rafttag. Das Ihers 24. Januar. mometer ftand im Schatten , in meinem Zelte , nach Ein Uhr, 101 ° , Unſere Pferde und Cameele freuten ſich der Fülle von Futter in den Schluchten der ſchwarzen Bergs reibe, die von Norden nach Süden das Thal durchzieht. Die Tameele beſonders fraßen die kleinen Blätter des Suag , die ſie ſehr lieben. Spuren von Hyänen hatten wir in den legten drei Tagen in Menge geſehen , und in der legten Nacht kamen fie in Schaaren bis dicht an uns fer lager, Mein Telescop ergókte dieſen Abend Bºda Rha: loom ſehr , dem ich lange verſprochen hatte , ihm den Mond , in der Nähe
zu zeigen.
Die Nacht war ſchon
und heiter , der Orion , der große Hund und der Stier ſtrahlten auf's herrlichſte.
25. Januar. -
Die Gameele brachen nach 8 Uhr
auf, und wir ſuchten Schatten bei den Brunnen , damit unſere Pferde kurz vor dem Zufbruche trinken könnten. Wir hatten drei bis vier Jagereifen zum nächſten Waſſer und die Enmeele waren zu müde, um für mehr als Eis men Tag Futter für die Pferde tragen zu können.
216
103
wir noch rubten , tamen zwei von unfern Urabern im Gala lop zurück, zu melden, daß ſie zwei Tibboocouriere getrofs fen hatten, die von Bornou nach Mourzud gingen. Dieſe kamen bald ſelbſt auf Maberries, und ſie hatten nur neun I age,von Roula bis hieher gebraucht.
Sie erzählten,
daß der Scheik Kanemy eben von einem glüdlichen Zuge gegen den Sultan von Begharmy zurüdgekehrt ſer : daß er einen mächtigen Araberſtamm ,
la Sala , angegriffen
und vernichtet habe, und daß der Sultan auf dieſe Nach richt, wie ſchon vorher, auf die Südſeite des Großen Fluſs fes geflüchtet ſey , zu den Kirdies. Wir brachen auf, machten vier und zwanzig Miles in der Wüſte , und hielten mit Sonnenuntergang im Sande, ohne Waſſer, ohne Holz. Der Courier von Bournou nach Mourzud verſichers te, daß er, von der Stelle wo wir ihn verließen , bis Mourzud nur dreißig Tage
gebrauche: und feit Scheiß
Kanemy in Kouka reſidirt, geben Couriere zwiſchen Bor, nou und
Fezgan, was früher nie der Fall war.
von den Frauen Kanemy's. und drei
Gine
feiner Kinder find
in Mourzuck, und der Pardha, um ihn in Gehorſam zu erhalten , låßt ſie nicht fort.
Die Reiſe iſt aber ſo bea
fowerlich , daß kein anderer als ein Tibboo fie unter . nimmt, und nie laßt man einen allein reiſen.
Die bef.
den die uns begegneten, hatten zwei herrliche Maherries und machten in der Stunde fechs Miles,
Ein Beutel
mit Zumeeta ( gedörrtes . Getraide), ein oder zwei Schláus
+ che mit Waſſer, ein kleines kupfernes Gefäß , eine bolo zerne Schalé, darin beſteht ihr Gepäck. Bisweilen has ben ſie etwas Fleiſch , das in Streifen geſchnitten und
104
in der Sonne geboret iſt, Gedeeb , unb fie effen es una gelocht, da ſie felten Feuer anzünden zum Kochen , obi gleich die kalten Nachtwinde in der Nähe von Fezgan nach der Gluth des Sages, folchen Reiſenden bei dieſer Entbehrung oft ſehr gefährlich find. Unter dem Schwanz des Maherrie hångt ein Beutel, ſo ſammeln ſie den Mift der ihnen des Nachts als Holz dient. Den 27. nåherten wir uns allmålig einer Gegenb wo wieder etwas Vegetation war : wir fahen den gana zen Tag Sandhaufen und Grasbuſchel- und die Gegend Gegen Abend nahm die glich den Haiden England's. Zahl der Bäume zu , und wo wir hielten war Futter für die ferde und Sameele in Fåde.
Die Tullohbåus
me, der soſſom (eine ſchöne Schmaroßerpflanze) und die Gråſer , waren
für uns eine
wohlthårige Erſcheinung,
obgleich ſie nur ein fchmuhiges Grún und ein verkrüpa peltes Anfehn hatten . Eine Heerde von mehreren Huns dert Gazellen zog den Abend bei uns vorüber, und die Araber fanden Spuren der Strauße und einige Federn , Die Stelle wo wir hielten hieß Geogo Balwy . 28. Januar.
Bir trafen zwei Tibboo's , fie era
zählten , daß achthundert wåren
und zwei Stådte
Weg war wie geſtern .
Tuarids in Kanem ausgeplundert
geweſen
hatten.
Der
Früh am Morgen erreichten wir
Beere - Kaſhifery . Der Brunnen war ſehr tief, die Aras ber mußten erſt eine Menge Sand herausſchaffen , ehe man an's Waſſer kommen konnte.
Am folgenden Zage , fo wie es bell ward , erſchien Mina Tahr," oder der Schwarze Vogel , der Scheit der Gunda Dibboo's , mit zwei oder drei Begleitern .
1
Beeres
105
Kaſhifery liegt in ſeinem Gebiet und jede Kafila múß eine Abgabe zahlen , oft den Werth der Hälfte der gans zen Ladung.
Uns beſuchte er aus Ehrerbietung , Boos
Khatoom empfing ihn in ſeinem Zelte, bekleidete ihn mit einem Bournus von grobem rothen Luce , und einem bunten reidenen Kaftan, was in ſeinen Augen ein koſt: liches Geſchenk war.
Die Sibboo's find lebendig und
kräftig, reiten kleine aber febr ſchnelle Pferde: fie haben bölzerne Sattel, die klein und leidt ſind, ſie beſtehen aus zwei Stúden , die durch lederne Riemen zuſammengehala ten werden , ſo daß kein Holz, den Rådgrat des Pfera des berührt : ausgeftopft werden ſie mit Gameelhaaren . Der Gurt und die Steigbügelriemen beſtehen aus gea flochtenem
Leder : die Steigbügel
felbft ſind von Eiſen ,
klein und leicht; man ftedt nur vier sehen hinein, ſo daß die große Bebe draußen bleibt.
Sie ſteigen ſchnell auf's
Pferd, ein Uraber braucht doppelt ſo viel Zeit : fie ftos Ben die Lanze in die Erde , fteden zugleich den linken Fuß in den Bügel, und so ſpringen ſie in den Sattel. Der Zaum iſt aus Leder auf künſtliche Art geflochten . 21"* Unſere Cameele waren erſt mit dem Irinten fertig , als die Sonne ſchon fechs Klafter hoch ſtand ,
wie die
Araber ſagen, und da uns friſches Fleiſch und eigentlich alles fehlte, ſchlug Mina Tahr bor, daß wir zu einem Brunnen gehen ſollten , der feinem
Volke náber rey , und
den man , wie er erklärte, noch keinem Uraber gezeigt håtte. Um eilf Uhr baber , den 29. Januar , brachen wir auf von den Tibboo's begleitet und zogen neun Miles , faſt ganz gegen Süden : dann gelangten wir, ohngefähr eine halbe Mile weſtlich von
der Straße, zu dem Brunnen
106 Duggeſheinga, 100 wir Spuren von ſehr zahlreichen Heera den fanden ,
die den Morgen hier getrunken hatten. Dieß war eine abgelegene Stelle, von der gewóbnlichen Straße aus nicht zu bemerken , fchen lagen .
da Sandberge dazwis
Die Tibboo’s verließen uns nun und vers
ſprachen frúb am
folgenden Tage fich
wieder einzuſtela
len , mit Schafen , einem Ochſen , Honig und Fett. Das war eine angenehme Botſchaft für Peute , die in vier's zehn Tagen tein friſches Fleiſch gekoſtet hatten , etwas Cameelfleiſch
ausgenommen .
Den gangen Tag quátte
uns fürdh terlich ein heftiger Oſtwind, der ſo viel Sand mitführte, daß alles verdunkelt wird. 30. Sanuar. -
Der Sandwind hielt mit großer
Heftigkeit an , und ich befand mich übler als je ſeit meir ner Abreiſe von Mourzud.
Ich fand , daß ein weites
Hemd die bequemſte Kleidung war, da man den Sand leicht abſchütteln konnte , was bei jeder andern nicht ſo gut ging, und der Reiz den er hervorbrachte war unera tráglich und ſchmerzbaſt : ein wenig Del oder Fett, von der Hand einer Negerin ( die alle von Jugend auf das Reiben , Shampooing, lernen ) am Halſe ,
Naden und
an den Lenden eingerieben, iſt die beſte Cur und die ana genehmſte Erquicung , in folcher lage ; und obgleich id, als Chriſt, tein halbes Dußend folcher frottirenden Schós nen befaß, fo ward ich doch, da ich meinen Neger Barka mit einer der freigelaſſenen Negerinnen des Paſcha , die im Schloß eine gute Bildung erhalten batte ,
verheiras
thet hatte, gewiſſermaßen Berega's Herr, und ſie war mir, wenn ich múde oder Frank war, von großem Nuben . Gegen Abend , als der Wind ſich tegte ,
und der
107 Himmel
ſein ſchimmerndes und wahrhaft Himmliſches
Blau wieder erhielt, ftellte ich auch der Tibboo - Scheit wieder ein, mit dreißig Beuten von ſeinem Bolte, Mána nérn und Weibern, die Rebensmittel aber , brachte,
die er mits
waren ſehr unzulänglich für eine Kafila bon
dreihundert Perſonen . faure Çameelmilch ,
Statt fúßer Drild erhielten wir
voll Schmut und Staub , das wes
nige Fett war ranzig.
Wir kauften ein mageres Schaf
für zwei Dollars , was ein mäßiger Preis war.
Man
1 muß auch ſehr ſorgfältig bei'm Genuß des Fleiſches feyn , wenn man lange keins gegeffen hatte , da das geringſte Uebermaaß leicht Fieber und andere strankheiten verura facht.
Vorzüglich muß man ſich in dieſen Gegenden vor
Krankheiten båten, da ſie plößlich ausbrechen , zu jeder Anſtrengung unfähig machen
und eine Schwäche und
Hinfälligkeit verurſachen , von der man keinen Begriff hat, wenn man nicht ſolche Krante geſehen hat. Einige Mädchen , die Milch und andere Sachen brachs ten, waren wirklich hübſch, gegen die haßlichen Männer : fie waren von denen in Bilma verſchieden , hatten mehr ej. ne Kupferfarbe und eine Bertiefung zwiſchen den Augen. Sie haben ſchone Zähne,
find kleiner und zierlicher gea
bildet als die Tibboo's in den Städten . brachten, als Geſchenk für Boossthaloom
Die Männer žwei ſchöne
Maberries : eines beſonders war ſehr ſchön, es maß neun und einen batben Fuß von der Erde bis in die Mitte des Rudens : auch brachten ſie einige Pferde zum Ber : kauf.
Ihr Vieh iſt ihr einziger Reichthum , und Mina
I ahr fagte mir, daß ihr Stamm über fünftauſend Ca. meele babe : pon der Milch derſelben leben ſie fechs Mos
108 nate im Jahr, und für die andern rechs fuchen ſie ihs Tem unfruchtbaren Boden Guſſub (eine Art Hirſe) abzus ' Ehe fie Verbindung mit Fejzan und Bours
gewinnen .
nou unterhielten , gingen ſie nadt , da das důrre land nicht Baumwolle zu ihrem Bedarf hervorbringt :
nun
erhalten ſie durch die Kafilas Indigo , Baumwolle und leinen Garn, woraus fie Toben und Tücher verfertigen: was ſie nicht als Tribut bekommen , tauſchen ſie ein gea gen Håute und Federn der Strauße , und getrodnetes 3 Fleiſch von Gazellen und Rindern. Zwei von den Pferden waren ſchön, obgleich klein; und ich war nicht wenig verwundert, als ich ſie ſo fétt fab
zu hören , daß fie bloß mit Cameelmilch
würden , da Korn zu theuer iſt.
Sie trinten die Milch
fauer und ſüß , und nie fab ich geſundere, Pferde.
genåbrt
kräftigere
Es iſt auffallend, mit welcher Angſt diefe Kina
der der Wüſte die Uraber ſahen und welche Idee fie von ihrer Unüberwindlichkeit haben :
da ſie doch felbft raſch
und thátig find, und beſſer und ſchneller reiten und ges ben als jene: aber das Feuergewehr ! das Sdreden !
rekt fie in
Hat ein Araber feine flinte einen
Augens
blid an einen Baum gelehnt, ſo ſchleichen fünf auch rechs Sibboo's auf den Zehen um ihn herum , als ob ſie fürchs teten , das Gewehr zu fioren , ſprechen leiſe, als ob es ſie verſtånde. 1. Kein Gunda : Libboo war über Mittelgroße, ſie ſind fchlank, gut gebildet, haben ſcharfe, kluge, kupferfarbene Geſichter, große , vorliegende Augen , flache Nafen , gros Ben Mund und große Zähne , die regelmäßig aber bun. telroth find, von dem vielen Jabat , den frie tauen : die
109 Stirn iſt hoch , den dunkelblauen Turban tragen fie hoch auf dem Kopf, und ziehen das Tuch unter dem Kinn durch und queer über's Geſicht, fo daß der Theil unter der Naſe ganz bedeckt iſt.
Dft find funfzehn bis zwana
zig Amulette , in rothem, grünem und gelbem Leber, an den Falten des Turban's befeſtigt. Die meiſten von ihnen haben Narben
im
Geſicht :
fie bezeichnen den Rang und dienen als Schmud
Unſer
Scheif batte eine unter jedem Auge, und eine
an jeder
Seite der Stirn, in Geſtalt des Halbmonde .
Wie bei
ben Arabern im Norden iſt die Würde des Häuptlings erblich , wenn der Erbe würdig daju ift : wer je fich feige gezeigt hat, kann die Stelle nicht einnehmen , und ihm folgt der nächſte Verwandte . Diefer Stamm , bei dem da er n ra t i Gun und hát ſich imm Naf der Nähe von Beere Kaſbifery auf. Meine Uhr gefiel dem Scheiß ausnehmend :
bald
aber fand ich , daß es ihn vorzüglich ergößte ſich in der ſpiegelblanken innern
Seite zu betrachten.
über alle Beſchreibung eitel.
Sie ſind .
Ich ſchenkte Mina Zabr
einen kleinen Spiegel und er ftand Stunden lang in einer de meines Beltes , betrachtete ſich mit Wohlges fallen und außertę fein Behagen
durch
häufige Erclas
mationen und Freubenſprunge. 31. Sanuar. -
218 wir wieder auf der Straße
waren , zogen wir bis Mittag , dann tránkten wir uns fere Cameele und Pferde bei dem Brunnen Kanimani ( der Schafbrunnen ), wo uns wirklich füße Milch in uns gebeuren geflochtenen
Bouteilen gebracht ward ,
faßte zwei Salonen und mehr.
jede.
Wir hatten getrunken ,
110 dafür gedankt und erklärt, wie wohlthåtig file für unſes ren ſchwachen Magen reys, Cameelmilch war.
ehe wir bemerkten , daß eß
Kein Reiſender in Africa follte glauben, daß er dieß nicht vertragen, jenes nicht ausſteben könne. Es iſt wuna berbar, wie der Geſchmack eines Menſchen ſich nach den Umſtänden fügt : vor fechs Monaten wäre Cameelmilch für uns ein Brechmittel geweſen , ießt hielten wir es für eine woblſchmedende Herzſtårkung. Mit jeder Mile bekam das Land ein beſſeres Anſes hen : wir kamen durch ein Ihal , das uns entzückend ſchien, da Gråſer blühten , und Tulohbäume und Koffom überall ſtanden .
Um Mittag hielten wir in üppigem
Sdhatten : Der Boden
bebedt mit friechenden Ranten ,
die in voller Blúthe waren, die rothen Blumen des Kof. fom's über uns, ließen uns den Ort für ein treines Ars cadien halten.
Gegen Abend fahen wir zwei febr große
Geier (Uglou , in Bornou ), waren aber nicht nahe genug, ſie zu ſchießen : und bei Sonnenuntergang ſchlugen wir uns fere Zelte auf an einer Stelle, wo unſere Pferde Futter fandent, und die halb verhungerten Sameele die jungen Triebe des Julohbaums aßen . Der Ort hieß Quoul Mut ( vor Mul). 1: Februar. -
Um drei Uhr des Morgens ward
aufgepackt, mit Unbruch des Tages zogen wir fort. Ein Kraut, wilder Gerfte áhnlich , ging oft den Pferden bis an's Knie. - Wir tóðteten heute eine der größten Schlans gen , die uns noch vorgekommen war, die Araber nens nen ſie Liffa, ihr Biß fou tödtlich feyn, wenn nicht die ver wundete Stelle fogleich ausgeſchnitten wird.
Die Araber
nennen nur dieſe Art fiffa, fie iſt hellbraun und hat zwei
111 Hörner. Mein atter Eſchauſch Ghreneínı hatte einen ver, drehten Fuß , von einem Schlangenbiß , ſo daß
er nut
reiten konnte : er hatte gleich die Stelle ausgeſchnitten, mußte aber dennoch dreizehn Monate in ſeiner Hütte bleis ben und hatte alle Hoffnung zur Genefung aufgegeben . Araber geben immer Ucht, ob nichts zu plündern fich findet: ,, das iſt mein Beruf! " erklärt jeder , ohne Scheu , iegt fouten fie aber als Bededung gegen Ráu ber dienen , nicht ſelbſt diefe Rolle ſpielen .
Indeß, höchſt
unzufrieden , daß fie ſchon ſo weit gekommen waren, und ſo wenig unternommen hatten , bildeten ſie kleine Streifs partheien , um an beiden Seiten der Straße zu recogno. fciren , und blidten
gierig nach irgend einem
paſſenden
Gegenſtand. Ein Fußgånger hatte die Spur einer Schafs heerde aufgefunden , meldete feine Entdeckung , zugleich aber, daß die Beſiger in den Belten ihn bemerkt hätten und wohl aufgebrochen wären . Boo Khaloom , ich und ein Dugend Reuter, um dem Plúndern Einhalt zu thun , eilten nach den Belten, die oftlich von unſerm Wege feya follten, als wir aber das ſchöne Thal erreichten , wo die Heerde gewefen wat , fanden wir es leer.
Die Hirten ,
wobt wiſſend, was ſie von den Naz Abiad (weißem Volke), mie ſie die Araber nennen , zu erwarten hatten , waren auf der Flucht. Ihre Vorſicht jedoch diente zur Ents fouldigung des Raubzuges und man beſchloß ſie zu vers folgen :
, Was ? fie bleiben nidt und wollen ihre Schafe
nicht verkaufen ? die Schurken ! Bezahlung holen ! "
Nun wollen wir ſie ohne
Wir durchſtreiften zwei Thåler, ohne
die Flüchtlinge zu finden , und ich hoffte ſchon , daß die Tibboo's ihren Verfolgern entgangen waren , als wir,
Deutsches Museum Bibliothek
1
112 nachdem noch eine Hügelreihe überſtiegen war , auf zweis bundert Stůd Vieh ftießen , und auf gegen zwanzig Leute, Månner, Weiber und Kinder, die zwei Cameele mit ih , ren Zelten und anderen Sachen bei ſich hatten und auf der Flucht waren.
Die Cameele wurden ſogleich gepluna
bert, die armen Weiber und Mädchen ftredten , nadt auss gezogen , ihre Hände gegen mich auß , ich nichts thun , als ihr Leben retten.
konnte aber
Ein Scheit und ein
Marabut betheuerten mir , es rey ganz nach dem Ge. Tek erlaubt, diejenigen zu plündern, die ihre Zelte vera ließen , ftatt Reifende zu unterſtüßen .
Boo khaloom
tam indeß herbei und man wendete fich an ihn mit Bit: ten. Ich ſah, daß er beſchåmt war über die lumpige Beute, die
ſeine Begleiter gemacht hatten , und
Ihránen der Leidenden rührten.
daß ihn die
Ich benußte den gúns
ftigen Augenblid : die Araber mußten ihren Raub , bis auf zehn fette Schafe und einen Dchſen zurückgeben , und wir verließen die armen Geſchöpfe. -
Nach Sonnenun:
tergang rafteten wir an einer Stelle, die Muu hieß. 2.
Februar. -
Wie geſtern lief der Weg
durch
ein großes Shal, lints und rechts von niedrigen Hügeln begränzt ; um Mittag ſtiegen wir almålig binab und befanden uns auf einer weiten Ebene, die mit Bäumen und Geſtrauch bedeckt war.
Etwa eine Stunde vor Sons
nenuntergang erreichten wir eine Stelle , die dem Sette eines Sees ähnlich war, und da trafen wir den erſebna ten Brunnen .
Die Pferde hatten ſeit dem Mittag des
legten Januars nicht getrunken, und obgleich ſie auf dem Wege faſt zuſammenbrachen, waren ſie doch, als ſie demn
113 Der Brunnen
Waffer fich nåbertent, kaum zu halten . bieß Kofei.
Den 31. Januar
hatte Bookbal oom
einen
Sibboo abgeſchidt, an den Scheiß El - Kanemy, 'der, wie wir hårten , zu Kouka fich aufhielt ; er war auf Wege geplündert und nahe bei
bem
dem
Brunnen an einen
Baum gebunden, wo Clapperton ihn traf, der ihm etwas Brodt gab, da er in vier und zwanzig Stunben nichts Stamm
gegeſſen
hatte. Uchtzehn Tibboo - Araber, som Wandela , batten ihn ſo behandelt , und ſeinen
Begleiter, einen der Leute von Mina Iahr , hatten fie mit fortgeſchleppt; er folle losgekauft werden , erklärten fie ,
oder ſie würden ihn umbringen .
Mina Labr
Schilderte uns dieſe Räuber als die ſchlimmſten auf dem ganzen Bege : irſie haben keine Heerden , ſagte er ,
ſie
-beſigen etwa hunbert Cameele, obgleich ihrer ſelbſt über tauſend ſind, fie leben vom Raube, und baben mit feia nem anderen Stamme irgend
eine Verbindung.
Kein
größerer Haufe kann ſie berfolgen ; ihre Belte find mit : ten in der Wüſte, und auf den Wegen die fie findet man in vier Zagen keine Brunnen .
nehmen
Giddy ben
Adab iſt ihr Oberhaupt, und ich möchte funfzig Cameele für ſeinen Kopf geben : ſeine Leute ſind es, die Reiſende und kleine Saravanen anfallen und ermorden, und den Gundown giebt man die Schuld . -
Die Leute
aus
Sraita
ihrem Vorſteher Eskou ben
kamen ben Abend , Coglou ,
uns zu
mit
bewilla
· kommnen , und ſchienen ſehr erbittert úber die Unthat der Wandelas.
Der Vorſteher übergab dem Bod : Khas
loom die Briefe , welche man ſeinem Boten abgenoma Denham u, Clapperton,
8
114
men hatter und die ihm dieſen Morgen der Unführer der Wandela zugeſchiđt hatte , fie zu
überliefern .
Xibboo ward aufs Neue mit Kleidern madte
Der
verſehen
fich wieder auf den Weg nad Bornou .
Traita - Iibboo's faben ſtattlicher aber fie find nicht
und Die
aus als die Gunda,
ſo ſchnell und thátig : die Zahl der
Månner ihres Stammes fou nur achthundert betragen . 3. Februar. - Frůb am Morgen zogen wir gerade ges gen Súden, durch ein dichtbewachfenes Land .
Wir jag
ten eine Heerde Untelopen auf, ſie waren dunkel rehs farben , mit ſchwarzen und weißen Streifen unter dem Bauch .
Perlhühner gab es in
ren aber ſehr fcheu .
großer Menge , fie was
Den ganzen Tag kamen wir durch
hübſche Waldgegenden .
Gegen
Sonnenuntergang
ers
reichten wir Mittimee, was, in der Sprache von Bornu, warm , lau bedeutet.
Funfzig Brunnen liegen
in einer
waldigen Schlucht, bort ſtehen Haufen von Tullohbåu . men und Mimoſen , umringt von Roſſom und manniga faltigen rankenden Gewachſen, die den Stamm umſchlin . gen , ſo wie die Zweige und den Gipfel, und von einem Baum zum andern fortranfend fchöne Bauben bilden. Boo khaloom , ich ſelbſt und
ſechs Araber was
ren vorausgeritten , es hieß wir hätten
den Weg
fehlt und würden den Brunnen nicht finden :
ver:
der Jag
war erſtickend heiß geweſen, meine Reiſegefährten waren frank und ermüdet , und wir fürchteten Waſſermangel. Ein feiner Staub , der fich von dem thonigen und fandia gen Boden erhob , hatte unſer Leiden noch vermehrt : da tónte der Freudenruf der Araber, als fanden, unſern
Ohren wie Mufit,
.
ſie den Brunnen
und als ich meinen
115 Durſt geftiut und mein Pferd getrånft hatte , legte ich mich nieder bei einem der entfernten Brunnen ; und dieſe ruhigen
Augenblide, die Friſche
der Luft ,
die Lieder
der hundert Sånger in den Schlingpflanzen , deren Blửa then die Luft mit Wohlgeruch erfüllten, gewährten einen erquidenden Genuß , der ſich nicht beſchreiben läßt.
Nicht
lange indeß währte es, da weďte mich die lårmende Sas ravane, die Wolke von Staub die fie umbúlte, aus meis nem
köſtlichen Traume. 4. Februar.
erreichten, tamen
Ehe wir fari
wir zu zwei Lagern der Traita - Tibboo's , die rich Leute des Scheits nannten : ihre Hütten waren nicht in gros ßer Zahl, aber ſie bedeckten ein regelmäßiges Viereck , auf der Nord- und Südſeite deſſelben hatte man Eingänge für das Bieb gelaſſen.
Die Hütten beſtanden aus Mats
ten, ſie ſchükten gegen die Sonne und geſtatteten dem Licht und der Luft freien Zugang : in
den heißen Ges
ſie angenehmer als die Zelte der Uraber . Innere war ſehr reinlich : hölzerne Schalen zur
genden find Das
Milch , mit Dideln von Flech twerk, hingen an den Wåna den .
In dem Viered zwiſchen den
Hütten waren
ges
gen hundert und funfzig Stúdk Vieh , die aus Krippen fraßen , meiftentheils Milchkühe mit Kålbern und Schafe. Die Tibboo's empfingen uns zuerſt freuridlich , aber ſie verließen ſich zu ſehr auf Scheit Kanemy's die beſcheidene Bitte eines Mannes ,
Schuß, und
dem zweihundert
bewaffnete Araber folgten , um etwas Mild), ward abs geſchlagen.
Der Heußerung des Unwillens ihres Fúh .
rers folgte ein ſo ſchneller Angriff, daß, ehe ich zu Pferde fteigen konnte , dié
Hålfte der Heerde fortgetrieben und 8 *
116 der Scheik tůchtig ausgeprügelt war.
Boo
Shaloom
war indeß zu gut, um ihnen ein Uebel zuzufügen ; er ließ ihnen bald das Vieh zurüdgeben , mit der Ermahnung , in Zukunft gefälliger zu feyn. plündern pflegen, erwarten
Da dieſe Leute alle zu
ſie auch nichts anderes.
Eine alte Frau , die vor einer der Hütten faß. Ichidte ein hübſches Mädchen zu mir, als ich bei meinem
Pferde
ftand, deren Halsband von großen Bernſteincorallen, ihr fettiges Haupt, der Corallenſchmuck in der Naſe und die Phrringe vermuthen ließen , daß fie nicht von geringem Stande war , und ſie ſollte ſehen , was ſie erbaſchen konnte : als ſie mein Schnupftuch und einige Nadeln erhalten hata te , fuhr ſie mit mit der Hand , ſo wie iš nur den Kopf ums drehte , in die Taſchen an meinem Sattel , um , wie ſie ſagte :
einige Corallen
zu finden , die ich in
Menge
hätte. " Ein größeres lager der Traitas lag etwas weiterhin , rechts von unſerer Straße, mit zahlreichen Heerden von Um zwei Uhr Nachmittags Rindern und Schafen . U18 tamen wir nach Lari, zehn Miles von Mittimee. wir die kleine Anhöhe hinaufzogen, auf welcher der Ort lag , hatten wir den traurigen Unblid . Männer und Bei. ber mit ihren Kindern nach allen Seiten hin entfliehen zu ſehen ,
da die Große unſerer
Cafila fie
erſchredte.
Etwas anderes aber verurſachte uns eine unausſprechlis che Freude , der große See Ichad, glühend in den Strah . len der Sonne , ſien ohngefahr eine Mile von uns ents fernt zu ſeyn.
Mein Herz pochte lebhafter ,
denn ich
dachte, dieſer See wäre der Schlüſſel zu dem was wir ſuchten , und im Stillen flehte ich den Himmel um feia.
117 t tes nen fernern Schub an , der uns ſo weit Geſundheit und
Kráfé bei unſerin Unternehmen verliehen hatte. Es währte lange , ehe Boo - Kibaloom die fliehena den Bewohner zurüdbringen konnte, die erft im vorigen Jahre von den Juarids geplündert waren, und dabei viers hundert von den Shrigen verloren hatten , und erſt vor einigen Tagen hatten fie durch einen Raubzug derſelben 218 fie endlich fahen , daß man ihnen
Nation gelitten.
Kein leid zufügen wolle, kamen die Frauen in großer Zahl mit Körben vou Guſſub, Gafooly, Hühnern und Honig, und verkauften davon für kleine Stúde Corallen, Bernſtein Ein Kauf.
von der ſchlechteſten Art und bunte Corallen.
mann erſtand ein lamm für zwei kleine Stüdchen Berns ſtein , für zwei Nadeln erhielt man ein Huhn, und für eis ne Hand von Salz vier oder fünf große Fiſche aus dem See .
Lari wird von Leuten aus Kanem bewohnt, die Kas nemboo heißen, die Weiber ſind hübſche, freundliche Nes gerinnen , faſt nadt , was uns aber nicht mehr auffiel. Die meiſten hatten ein vierediges oder dreiediges Stůd Silber oder Zinn hinten am Kopf an den Haaren håns im gen , die in Flechten um den Nacken lagen. 5. Mit Sonnenaufgang war ich an den Ufern des See's, um einige von den unzähligen Dia geln zu ſchießen , die, unbekannt mit meinem Vorhaben , gleichſam uns
bei der
Ankunft zu begrüßen ſchienen .
Schaaren von
Gånfen
und witden Enten ,
bunteſten Gefieder , von einem halben
fraßen
ruhig
in der
mit dem
Entfernung
Piſtolenſchuß, und da ich kein harts
herziger Jäger bin, konnte ich mein eigentliches Vorhas ben nicht ausführen.
So wie ich mich ihnen
näherter.
118 wichen fie nur etwas aus, zur Rechten oder zur Linken und
fchienen keine Ahnung von meiner feindlichen Abs
ſicht zu haben.
Das war für mich eine ſo neue Ers
ſcheinung, daß ich anſtand, ihr Vertrauen zu mißbraus chen und mich ruhig niederfekte, alles umher zu betracha Pelikane , vier bis fünf Fuß bobe Kraniche, grau ,
ten .
bunt und weiß , waren nahe bei mir , ein Vogel , einer Schnepfe ähnlich, jedoch größer , ungeheure ſchneeweiße Löffelgánſe,
gelbfüßige Regenvögel , und hundert Arten
mir unbekannte Waſſervögel ſpielten vor mir herum , und es währte lange, ehe ich mich entſchließen konnte, ibre Rube ! durch einen Schuß zu ſtören . Der Boden nahe an den Ufern des See's war ein fes ſter , dunkler Schlamm , und zum Beweis wie weit das Waffer úbertritt
und ſich zurückzieht führe ich an, die
Halme des Guſſub ſtanden noch von verfloſſenem re
in
dem
See , in
dieſer
Sabs
trodnen Zeit über vier
zig Eden vom Ufer. Das Waſſer iſt júß und angea nehm . Fiſche fieht man in Menge , welche die Einwošner auf eine ſeltſame Weiſe fangen.
Einige dreißig bis viers
zig Frauen gehen in den See, ihr Tuch haben ſie zwiſchen den Beinen durchgezogen und um die Mitte des Leibes ges bunden ; fo bilden fie im See eine Linie und 'treiben die Fiſche gegen das Ufer, in ſolcher Menge , daß fie fie mit den Händen greifen , andere ſpringen an’s Ufer und wers den dort ihre Beute.
Wir kauften einige, die wohlſchmes
dendſten waren eine Art Braſſen . Während ich an dem See mich aufhielt, ereignete ſich ein Umſtand, der bewies , daß meine Freundlichkeit gegen die Araber nicht verloren war, und der meinen Sak be:
119 ftátigte, daß auch das wildeſte Volk durch ein gutmüthis ges, offenes Betragen gewonnen wird .
Ich hatte bei der
Vogeljagd mein Pferd losgelaffen , dieß kehrte zu den Zels ten zurüd, eine Frau brachte meinen Bournous , der vom Sattel breabgefallen war , zu Boo Shaloom .
Man
ward unruhig , und da man hörte , daß zwei Fahrzeuge ges ſeben wåren, die von Südoſt her über den See fuhren , in welder Richtung Inſeln liegen , die von den Biddoomah , einem Polke das die Kúften plündert, bewohnt werden , ſo glaubte man mich in großer Gefahr, und ſogleich bewaffr.es ten ſich nicht nur einige Säuptlinge der Uraber , mich auf zuſuchen, ſondern ſelbſt einige Kaufleute.
Sie fanben mich
endlich zwiſchen den Guſſubftoppeln, mit mehr Vögeln be laden , als ich tragen konnte, und wollten kaum glauben , daß ich weder Feinde noch Bộte geſehen hatte.
Die Furcht
der Bewohner dieſer Gegend vor dieſen Koories , oder
In
ſelbewohnern , iſt eben ſo groß als ihre Ungſt vor den Juas rids , aber jene ſind weniger raubſüchtig und blutgierig. Ihr Aufenthalt iſt in der Mitte des See's , wohin man drei Tagereiſen hat, gegen Süd zum Dſten . Den Abend beſuchte ich die Stadt Lari, fie ſieht auf einer Anhöhe , und mag gegen zweitauſend Einwohner has ben .
Die Hütten beſtehen aus Rohr, das an dem See
wächſt, haben kegelförmige Dächer und ſehen wie Heuſchober aus.
Rund umher låuft eine Verzäunung, ebenfalls von
Rohr und labyrinthiſche Wege führen zu ihnen .
In dem
Gebege hålt man eine Ziege oder zwei , Húhner und biss weilen eine Kuh . Die Frauen ſpinnen meiſtentheils Baums wolle, die gut, aber nicht in Menge, neben der Stadt und -am See wächſt.
Das Innere der Hütten iſt hübſch, ſie
120 ſind ganz rund und Luft und Licht fåät nur durch die Thůr herein, die aus einer Matte beſteht. Ich ging in eine der größten, obgleich der Beſiger mich nicht einlud , und mir In einer Ede ſtand das
mit Speer und Dolch folgte.
getragen,,die Bett; ein Sofa von Rohr, von ſechs Pfeilerngetragen in den Boden eingetrieben waren : Håute der Tiegerlagen und wilden Stiere dienten zum Ueberzug. An den Seis ten hingen hölzerne Stalen . gegen die
Wand
Ein ftarter Schild
gelehnt t Durch Matten war
Hütte in zwei Theile getheilt ,
ſtand die
der eine war für die
Frauen . Der Mann ſah mich immer ſo argwöhniſch an und ſchien durch meinen Beſuch ſo wenig erfreut , obgleich ich auf alle Weiſe ihm zu verſtehen gab, daß ich ſein Freund rey, daß ich die ungaftliche Hütte ſchnell verließ und weiter durch die Stadt ging .
6. Februar.
Ein erfreuliches Ereigniß fand dies
Pen Morgen ftatt, da dreißig freigelaſſene Sclaven uns hier verließen, um nach Kanem , ihrer Heimat, zurůdzukehren , das drei Tagereifen weiter gegen Oſten liegt.
Auf ihre
Bitte hatte ich mich für ſie bei Boo ihaloom verwen : det, der , weil er gehört hatte , daß der Scheiß mit den Häuptlingen in Kanem in Fehde begriffen ſey , ſie mit nach Bornou nehmen wollte, da er fürchteté , ſie möchten auf dem Heimwege geplündert werden. Sie hatten aber zwei Landsleute auf dem Markt zu lari gefunden , die verfis cherten, daß der Weg ganz ficher ſey.
Sie trennten fich
von Boo Khaloom, indem ſie weinend ſeine Hand kůßs ten und ihn fegneten : mehrern hatte ich kleine Gefädigs teiten erzeigt und wir trennten uns mit einer Rührung ,
121 die den Arabern , welche fo tief auf dieſe Neger Verabrei ben, auffallend war. 218 wir fari verließen , kamen wir gleich in eine dicke Waldung von Acacien , mit Untergehölz, und nur einige bundert
Ellen
von der Stadt trafen wir Elea
pbantenkoth , Haufen die drei bis vier Fuß hoch waren, und ihre Fußtapfen, die , je weiter wir kamen , immer håufiger' wurden. am Idhad hin .
Einen Theil
des Tages zogen wir
Wo die Elephanten
Nahrung geſucht
hatten, ' waren ganze Bäume niedergebrochen, und wo ſie ſich ausgeruht hatten, fanden wir junge Bäume, Geſtråus che und Büſche von der Laſt ganz zerkni& t. Wir tódteten heute eine Schlange, eine Art Coluber , ein håßliches, furchtbar ausſehendes Thier, aber nicht giftig.
Sie war
achtzehn Fuß lang ; von fünf Kugeln getroffen, regte ſie ſich noch immer, felbft als zwei Uraber ihr , mit ihren Sábeln, faſt den Kopf abgehauen hatten. Uis wir den Bauch öffneten, fanden ſich einige Pfund Fett , das die eingebornen Führer, die bei uns waren , ſorgfältig aufbes ! wahrten , da es , wie ſie ſagten , ein treffliches Heilmittel für krankes Vieh fey .
Kaum eine Mile weiter faben wir
eine Heerde von rothen, wilden Rindern , die ich erſt für Rehe hielt : ich hatte keine Flinte, tam ihnen aber fehr nahe, und fab, daß es die bugra - hammar -wahash (ro : the wilde Kuh ) der Uraber war. Wir blieben die Nacht bei einigen Hütten , bie Nyas gami hießen, in einem fo dichten Walde , daß wir kaum einen Platz finden konnten, uns zu lagern . ' 118 die Zelte aufgeſchlagen waren , ließen ſich wilde Schweine ſehen : eis ner folgte der Spur und
erzählte , als er zurückehite, er:
122 habe einen Löwen geſehen und bei ihm ſieben : Gazellen . Die Eingebornen wußten aber nichts von lówen in dies ſer Gegend, die reich an Thieren aller Art ift. 7. Februar Uin acht Uhr brachen wir auf, um
nach Woodie zu gehen,, begleitet von zwei Arabern , von Boo Seif.
Ich verließ die Cafila und ging etwas
weſtlich , parallel mit den Sameelen . ſaßen Vogel mit dem
Auf jedem Baum
herrlichſten Gefieder : Perlhühner
liefen in Schaaren. von achtzig bis hundert Stůd hera um .
Einige Affen ſdrieen uns ſo unverſchämt an , daß,
als wir einen von dem Haufen trennten , wir ihn lange verfolgten : er lief nicht ſchnell und nicht grade que, ſona dern immer im Kreiſe und ſeitwärts und fah fich immer um , wer ihm ſo nahe komme. und die Schnauze . Ichwarz.
Er war hübſch , helbraun Um Mittag kamen wir zu
einem Dorfe, das Barrah hieß , die Einwohner floben nach allen Richtungen.
215 wir näher kamen ,
winften
wir, ſtiegen von unſern Pferden , um ihnen Muth zu mas chen und fepten uns in den Schatten eines großen San marindenbaums.
Ein alter Neger , der etwas Arabiſch
ſprach , wagte ſich zuerſt beran , und als die übrigen faa hen , daß
ihm kein Leib widerfuhr, folgten
Beiſpiel.
Ich bat um etwas Leban ( Taure Milch ) , ein
ſie ſeinem
ſehr erfriſchendes Getrånk, nach einem heißen Ritt , aber es fand ſich keine , bis ich
verſicherte , daß
wollte, und wie ſie den Dollar faben ,
ich bezahlen
ſprangen und lies
fen alle wie die Affen . Etwas Zwiebad, das ich in meis ner Satteltaſche gehabt hatte , und zu eſſen anfing , era regte ihre Verwunderung, und der erſte dem gab, wollte es nicht koſten .
ich davon
Ein anderer , kühner als die
128 übrigen, koſtete einen Biffen und erklärte ihn für trefflich , mit ro übertriebenen Gebehrden , daß nun alle foderten und mein Børrath
bald verzehrt war.
Lange Zeit weis
gerte ich mich, dem der es zuerſt ausſchlug etwas zu ge ben , zur großen Reluftigung der andern, denen der Spaß zu gefallen ſchien. Ich hatte den Urabern verſprochen , mit ihnen ein ieria Schaf zu theilen , wenn fie nämlich nicht ſelbſt zugreifen
würden , und gab nun meinen Wunſch zu erkennen , eins zu kaufen .
Zwei Leute eilten fort, um , wie ſie ſagten , ein
fettes zu bringen.
Nach kurzer Zeit , während welcher
die zurüdbleibenden ſich damit unterhielten , mein Taſchena meſſer auf- und zuzumachen, ward ein elendes Thier hers beigebracht, das ſie als trefflich anprieſen .
Die Araber
erklärten , es tauge nichts , daher, obgleich ich unzufrieden war , ſteckte ich meinen Dollar ein und ging nach meinem Pferde .
Zu meinem großen
Erſtaunen fing der ganze
Stamm an zu ſchreien , ſtieß den Verkäufer fort und tanzte um mich her.
Ein fettes Schaf ward herbeigebracht , es
ſchien als wenn man mich håtte auf die Probe ſtellen wola len , und als ob der mißglúdte Verſuch mich anzuführen, mir Unſehen bei ihnen verſchafft hátte. Die tleinen Hütten lagen
hübſch
an einer hohen
Stelle, mitten in einem úppigen, aber nicht diden Walde, ohngefábr drei Miles von Woodie, und bei den Brunnen , in einer Vertiefung die dicht bepflanzt war mit Palmen (den erſten die wir dieſſeits der Wüſte ſaben ), ſtanden Tró , ge für eine Heerde von hundert und funfzig Stúd.
Ein
alter Mann begleitete uns, ſein Sohn trug das geſchlachs
124 tete Shaf nach Woobie, wofür er zwei Corallen und et: was Sdnupftabat erhielt.
Nahe bei der Stadt trafen wir unſere Zelte. hatten vierzehn Miles zurü &gelegt, See zu entfernen .
Wir
ohne uns weit vom
Man 'hatte heute zwei Elephanten
in dem See ſchwimmen ſehen :
ein anderer, der " zu eis
ner Heerde gehörte , war immer vor der Tafila geblies ben ." Hillma'n ,
der ſehr müde und angegriffen war, > hatte ſich auf ſeinem Maulthier vorausgemacht und hatte ſich an einer, wie es ihm ſchien, fehr behaglichen, ſchats tigen Stelle gelagert, um die Cameele zu erwarten, ohne an einen Elephanten zu denken . Dugend
Er lag aber nur ein
Eden von einem ſehr großen ,
beikommender
Araber
ihn mit
ſchreiend davon liefe
zum
der, als ein hers
einem
Speere
warf,
großen Schrec des armen
Hillman . 8. Februar.
218 ich dieſen Morgen , gleich nach
Sonnenaufgang an das Ufer des See's ging , ſah ich, wie ſehr das Waſſer in der Nacht geſtiegen war . Miles von dem Gehölz
waren ganz
Ueber zwei
überſtrómt.
Baumwollenpflanzen ſtanden ganz unter Waſſer.
Die Wåre
das Land frei von Holz, fo würde alles hier gedeihen. 9. Februar. Wir mußten die Ankunft des abs
geſchikten Tibboo erwarten , um zu wiſſen , ob der Scheik uns erlaubte, weiter als Woodie zu reifen , da die Nes gerkónige auf alles was die Araber thun ſehr aufmerks ſam ſind. Ein Sfug, Wochenmarkt, ward ohngefähr eine Mile von der Stadt gehalten : die Weiber aus den benachbars ten Dórfern kamen auf Schren geritten, ftatt des Baums
!
125 war diefen ein leberner Riemen purch den Naſenknopel gezogen .
Auf dem Rücken :: des Schren noird ein
ausgebreitet, die zu verkaufenden
Sachen werden
Fell dara
über gebångt und die Negerin feßt ſich ſelbſt - darauf. Sie bringen ſaure und füße Milch, etwas Honig, Húha ner, Guſſub , Gafpoly, Fett und Melonen ( Ochra ), ein grünes Krant, das die Neger mit ihrem
Bazeen gern
eſſen , und, wie ich nachher fand , die Chriſten guch . Die Månner brachten Ochſen, Schafe, Ziegen , Sclaben : der lekteren waren wenige und fie ſahen übel aus. Woodie' iſt eine Hauptſtadt, oder , wie ſie ſagen, Blad Riebi nuch iſt ,
und ein Mann pon ziemlichem Einfluß: fie
fcheinen alles was zum Leben nothwendig
iſt in
Uebers
fluß zu haben, und ſind das trágſte Boll, das mir noch vorgelommen .
Die Frauen fpinnen etwas Baumwolle
und weben daraus ein Zeug, etwa ſechs 30l breit : die Männer liegen entweder den ganzen
Tag müſſig in ih
ren Hütten, oder im Schatten eines Gebäudes, das aus vier Pfahlen und einem Rohrbache beſteht, und das auf einem freien Plage , in der
Mitte der Hütten errichtet
iſt ; es dient zugleich zum Gerichtshaus und Plan zum Beten.
Die Männer find über Mittelgroße und ſtart ges baut, aber ihre Geſichtszüge find bumm und plump. Die Stadt fteht ohngefähr eine Mile weſtlich vom Ifchad, vier kurze Art naht fich
Lagereifen von Bornou.
bis auf einen
Bild aller
Steinwurf den Häuſern ,
der See hat Fiſche und Waſſervögel in Ueberfluß : toch
1
126 als a , daß fie nich die Leut fich fo wen ſtre ts ig n nge e . 1: : aus zum Ver eini nFiſc bot kau ge he en f Die Frauen haben, wie die der Dibboo's, ein vier
ediges, weißes oder blaues Tuch über die eine Schulter gebunden und das iſt ihre ganze Bekleidung : Uud das Haar iſt mit Mühe und Kunſt geordnet, kein Mädchen aber hat den ganzen Kopf von Haare. " Von Kindheit auf wird der Kopf geſchoren, nur oben nicht, das Haar bort fåūt um den ganzen Kopf herunter : man macht aber eine Flechte davon, die vorn, über den Augen , ganz flach
endini
.
Mo ce mus ir ge c
n in
óſt :
10. Februar. licher Richtung, um die und wo möglich die
Große des Waldes zu ſehen
Heerde von Hundert und funfzig
Glephanten anſichtig zu werden , die einige Uraber ges ftern , als ſie ihre Cameele weideten , getroffen hatten . Ich fand ſie ohngefähr ſechs Miles von der Stadt, in den Gründen die der See alle Jahre überſchwemmt und wo das grobe Gras doppelte Mannshöhe erreicht: fie ſchienen die ganze Gegend zu bededen und ich glaube es waren mehr als man mir geſagt hatte.
Wenn das
Waſſer über ihre Weidepláké tritt, ſind ſie genothigt ſich der Stadt zu nähern, dann perheeren fie geben , und ganze
feute für das kommende Jahr, ſind in Grunde gerichtet.
ſie das Land wo
Pflanzungen , die Hoffnung der einer Nacht zu
Außer den Elephanten trafen
wir
nichts als große Untelopen , einen Fuchs und ein oder zwei wilde Schweine, obgleich wir in jedem Didigt fuchs ten.
Faſt über drei Stunden hatten wir mehrere dies
127 fer Untelopen verfolgt , die nur ihre Stelle veränderten, ohne aus dem Geſicht zu verſchwinden , ohne daß wir ihnen nabe genug kamen , um ſie zu ſchießen. ganz ermüdet war , beſchloß ich
nach
213 ich
einigen entfernten
Hútten zu gehen , mir etwas fúße oder ſaure Milch zu verſchaffen.
Pfiffig ſuchte der verſchlagene Neger , den
wir dort trafen , uns theuer bezahlen zu laſſen.
Zuerſt
erklärte er, er habe keine, obgleich die Schalen mit Milch keine zehn Schritte von ihm ftanden , was wir geben wollten ?
dann fragte er, ! Ich hatte nichts bei mir, und
als er mein Schnupftuch , das ich ihm anbot , als von keinem Werth zurückwies, wollte ich, ſo durſtig ich auch war, eben fortziehen, da wieß der Araber auf eine Naa del , die in meiner Sacke ftedte, und für diefe und eine tveiße Coralle erhielten wir eine Schale mit Milch einen Korb mit Nüſſen ,
und
die uns ſehr erfriſchten , und
wir kehrten zum See zurůd, wo ich einen ſchönen Kras nich und einen Specht ſchoß, und eine Schaar von we: nigſtens fünfhundert Pelikanen
ſah , denen ich aber nicht
nabe genug kommen konnte, einen zu erlegen . Das ganze Land durch welches wir die lékten achtzehn Tage kamen , war mit einer Grašart bedeckt, das große Stacheln hatte, die uns entfeßlich quåtten , ſie waren fo fein Sie / blieben in unſern Kleidern ſiken , und verſuchte man ſie
und ſcharf wie man es ſich kaum denken kann.
herauszuziehen , ſo brachen ſie ab.
Alles an uns war
vol davon und wir konnten tag und Nacht loswerden .
ſie nicht
Der Same dieſes Graſes heißt Kashcia und
wird gegeſſen. - 11. februar.
In
der
vorigen Nacht tamen
128 unit Briefen und Gurus
zwei Officiere des Scheits ,
Müſſen , als ein Geſchenk aus dem Suban, fie haben eis nen angenehmen , bitteren Geſchmack und die Leute aus Iripoli lieben ſie ſehr.
Wenn man dieſe Nüſſe gegeſs
ſen hat, ichmeďt jedes Waſſer, quch das ſchlechteſte, gut. Die Araber nennen ſie den Kaffee des Landes der Schwars zen .
In den Briefen ward Boo Shaloom aufgefos
dert, feine Reiſe nach Kooka , zu beſchleunigen , mit als len ſeinen Leuten . Von den Officieren trug jeder einen Bournous, einen Turban und eine rothe Kappe ; ſie gas ben
uns funfzehn Dchſen ,
fechs
Schafe und fiebzehn
Kail Guſjub ,und verſicherten , bei der Abreiſe, daß wir zu Yeou , zwei Tagereifen näher bei Bornou , friſche les Es war faſt dunkel als bensmittel finden ſollten. wir die Stadt Burwha erreichten . Mites hatten wir uns ziemlich
Nach den erſten vier
von dem See entfernt,
der hier ſich gegen Pften wendet.
h
Burwha bat Mauern und iſt die erſte Negerſtadt, die wir ſahen : es mag hier zu lande für einen feſten Ort gelten , ſo daß auch die plündernden Tuarids nie hineindringen .
Die Mauern ſind dreizehn bis vierzehn
Fuß hoch, und ein trodner Graben läuft um die Stadt. Sie nimmt einen
Raum von etwa drei Quadratmiles
ein und hat fünf bis fechstauſend Einwohner.
Sie hat
einen bededten Weg , aus demſelben werfen die Belagers ten ihre Speere auf die Ingreifenden und verbergen fich dann gleich .
Die beiden Thore find gegen Siten und
Weſten und durch Erdwälle gededt. to Ich durchritt die Stadt, ebe wir 12. februar. aufbrachen .
Die größten Hütten batten alle einen eins
129
gezdunten Hof, worin eine oder zwei Kühe , einige Zies gen und Hübner ' waren , und ich fah einen ſchönen Fiſch, dem Unſchein nach geröſtet oder gebraten ,
wovon ich
gerne gefrühſtückt håtte , in eine der Hütten tragen . Guſ ſub fah man überall , in Kórben oder noch
im
Stroh .
Faſt vor jeder Hütte faßen die Weiber und ſpannen . i>
Ich ritt faſt den ganzen Tag hindurch
mit
Min
Uli Tabar, dem Scheit der Gundowy Tibboo,
der
uns nach Bornou begleitete ; er war in Streitigkeiten mit dem
Scheiß dort, von dem er ganz unabhängig war,
verwickelt, und Boost haloom , fiets Politiſch handelnd, hatte übernommen das Misverſtandniß zu heben , mo : durch er nicht allein ſeinen Einfluß beurkundete, fonders auf gewiſſe Weiſe ſich für die Zukunft Jabar's Freunds fchaft ficherte, deſſen Gebiet immer als der gefährlid) ſte Diſtrict des Tibboolandes , auf dem Wege nach Moura zuck, betrachtet wurde . Tahar war ein ffuger, geſcheid, ter Mann, ſprach etwas Arabiſch, und hatte mich oft nach meinem lande und meinem Sultan gefragt : heute war er aber fragluſtiger als je zuvor :
,, Rais Khaleel,
fagte er, was würde euer Sultan mit Min Uli machen, wenn er nach England Påme ? oder als Gefangenen halten ? dort reyn.
Würde er mich morden Ich möchte einen Monat
Er wurde feins von beiden thun ,
ants
wortete ich , ſondern wurde euch ein ' húbiches Geſchenk machen und euch zurůdſchiden .
Ich möchte ihm was
mitnehmen, ſagte Min Ali : aber was tann ich ihm ges ben ? nichts als ein Dutzend Straußenhaute, einige Eles phantenzáhne und
ein lómenfet.
Denham u . Glapperton.
1
Uuf den Werth 9
130 des Geſchenks würde mein Sultan nicht ſehen , war meine Antwort, ſondern nur auf die Abſicht;
feid freundlich
gegen ſeine Leute, denkt an die Engiảnder die ihr
ge
feben ; ſollte ſonſt irgend einer zu euren Zelten kommen, ſo gebt ihnen Milch
und Schafe , und bringt ſie auf
die rechte Straße : verſprecot mir das zu thun , und ich tann euch verſprechen , daß mein Sultan euch einen ſolchen Sábel ſchiden wird , als Hateeta durch mich erhalten bat , ohne daß ihr nach England geht , oder ihm etwas ſchenkt.
Iſt er ſolch ein Mann ? fragte Min Uli : Wie beißt er ? Georg ! Georg !
Barat x lab !
Gebe ihm Gott Geſundheit ! ſur!
Salam ali !
Georg Vaſa
Sage ihm , daß Min Ali Iabar ihm Geſundheit
und Glúd wünſche, daß er ein Dibboo iſt, der Speere befehligt und niemand fürchtet. big ? Iſt er großmüthig ? feine feute ? – big .
freiges
Beſchenft er
Sehr ; Manche balten ihn für zu freiges
Beim Haupte meines Vaters ! rief Min Ali,
fie haben Unrecht!
I
Iſt er
Gulba Kebir ?
tauſend
Der Sultan
eines
großen Bolkes
muß großherzig ſeyn, oder er iſt des Volkes nicht wure Sein Brus dig . Wer folgt ihm wenn er ſtirbt ?
der. lab ! gebig !
Sie beißt der ? -
Friedrich ! -
Barat 21.
Ich hoffe er wird wie Georg reyn , matlook , freia Wie viel Weiber haben ſie ?
Kein Englana
der hat mebr als eine , ſagte ich. --
A gieb ! a gieb !
Siltfam ! Seltſam ! rief er : fie ſollten hundert haben . Das halten wir für Sünde ! entgegnete ich. Bei Gott ! ich habe vier , ſagte er, und habe zig gehabt !
mehr als fecha
Eine würde mehr nach dem Gefeß feyn !
Ihr ſeid ein großes Volk.
Ich ſehe
2
ihr frid ein groa
181
318 Volt und wißt alles ! Ich , ein Dibboo, bin nicht viel beſſer als eine
Gazelle !"
auf unſerm Wege fanden wir viele Bäume - wir ſaben Heerden von rothen Rindern Schwein .
In der verfloſſenen
und erlegten ein
Nacht kamen die Hyás
nen den Zelten ſo nahe , daß ein Cameel , bundert Eden entfernt gelegen gefreſſen war.
hatte ,
das gegen
halb von ihnen
Wir ließen unſere Feuer die Nacht bins
durch nicht ausgehen , und obgleich die Hyánen die ganze Nacht beulten , war unſere Ruhe doch wenig dadurch gea ſtórt.
Wir machten Halt bei
einem
Waſſer,
Chus
gelarem genannt. Bio Yeou hatten wir noch eilf Miles . 13. februar.
Chugelarem ,
obgleich man uns
ſagte, es ſei ein Arm des Ichad, war ein ſtehendes Waſs ſer , bebeutend
angewachſen durch das Uebertreten des
Sees in der naſſen Jahreszeit .
Der Boden war mo :
raſtig : nirgend war das Waſſer über zwei Fuß tief : Car meele, Pferde und die Begleiter der Cafila gingen durch und es ſtand ihnen bis an's
Knie.
Es geht im Zida
zad, erſt gegen Often , dann gegen Norden, darauf wies der gegen Often . Wir zogen gegen Súben ,
durch mehrere Búbfche
Negerdörfer und nach eilf Miles waren wir an einem bedeutenden Strom , der Yeou hieß , an
einigen Stel :
len betrug ſeine Breite über funfzig Ellen ,
der .Grund
war fandig, die Ufer faſt ſenkrecht, und der Strom lief viertehalb Miles in Einer Stunde.
Wie ich erwartete,
fagte jeder Araber , dieß rey der Nil und falle in das große Waſſer, den Ichad.
Eine
Stadt, defſelben Nas
mens mit dem Fluſſe, ftand an ſeinem
ſüdlichen Ufer,
&
132
der Fluß ſollte, nach der einſtimmigen Ausſage aller Eins wohner , aus dem Sudan kommen . Zu Zeiten iſt er doppelt ſo breit als jekt und viel tiefer , und zwei Tas nots lagen am Ufer, in welchen die Güter und Reiſende der Cafilas , den .
in der naſſen Jahreszeit übergeſcht wers
Die Gameele und Pferde ſchwimmen durc .
bindet ihnen den Kopf an ein
Canot.
man
Dieſe Ganots
waren ſchlecht gearbeitet, ſie beſtanden aus Planken , die grob mit dem Beil zugebauen waren , und durch Stris đe zuſammengehalten wurden , die man durch eingebohrte Locher gezogen batte : etwas Stroh in den Fugen ſollte das Waſſer
abhalten .
Sie
haben
hohe Hintertheile,
wie die griechiſchen Boote, und laſſen zwanzig bis dreis ßig feute. Die fuft bei einem Strome von reinem Waſſer, und die Friſche die er der Umgegend mittheilte , ſolche Erquicung , nach
war eine
dem Marſch durch die Sanda
wüſten, daß Menſchen und Thiere wie neubelebt waren . Männer und Weiber badeten ſich und die Pferde wur, den hineingeritten. Wir erhielten hier zehn Stiere , auf des Schrit's Befehl .
14. Februar.
Wir beſaben Yeou , ein hübſcher
Ort mit einer Mauer, aber nicht halb ſo groß als Bur: wha : wir legten dann vierzehn Miles zurück und fas men zu einem Brunnen . Hier båtten wir mit unſern ermůdeten Cameeten und Pferden bleiben ſollen , aber die vielen Negerhaufen , mit zwei bis zwölf beladenen Dihſen, die vorbeizogen , ſagten ,
ein anderer Brunnen
fei grieb ( nahe ) ; Boo Khaloom zu dem nåchſten Ruheplab
befohloß daher bis
maten ) zu gehen . Manche
133 der Negerhaufen 'waren ſehr maleriſch , beladen mit dem was
die Frauen alle
ſie auf dem Markt eingehandelt
hatten, und die nacten ſchwarzen Kinder ſaßen oben auf den beladenen Ochſen .
Nachdem wir noch zwölf Miles zurůdgelegt hatten, kamen wir, anderthalb Stunden nach Sonnenuntergang , zu einem andern Ruheplat , aber nicht zu dem Brunnen . Die Baumzweige hingen ſo tief in den Weg berab und hielten die Cameele ro auf, daß einige uns erſt um zehn uhr nachkamen . Wir fanden den Brunnen , Ras
15. Februar.
lielma , am Wege , vier Miles näher bei Bornou,
und
wir eilten fo weit als möglich zu kommen, um den fols genden Tag zu guter Stunde in Kouka , der Reſidenz des Scheik, auf Urabiſche Urt,einzuziehen . Der Weg , theilte fich, der gegen Weſten ging nach Koula. Bald nachher kamen wir zu einem Brunnen und einer kleinen Stadt, und nach Sonnenuntergang zu einer anderen. Bei der legteren traf uns ein Fezganer, im Dienſt des Scheif, mit der Bitte, wir möchten unſere Zelte bei dem Teich Dowergoo aufſchlagen , einige Meilen
weiter , und dort
den nächſten Tag bleiben , da die für uns beſtimmten Hütten nicht fertig waren . den Teich ,
wo
Un acht Uhr erreichten wir
Geflügel in Meuge fich fand , ein Dorf,
Gurdawa genannt, war in der Nähe .
Ruhetag .
16. Februar.
Es beſuchten uns nicht
viele Leute , obgleich wir nur Eine Stunde von der Res fidenz Kouka entfernt waren. Beordung
batte
man
Ueber Boo Khaloom's
mand erlei Gerüchte
verbreitet,
und wir hörten , daß wir in einiger Entfernung von der
134 Stadt von einem bedeutenben Corps würden empfangen werden , theils aus Artigkeit um
deffen
gegen den Pafcha , theils
Stellvertreter zu zeigen ,
wie wohlgerüſtet
man gegen jeden Verſuch eines Feindes rey. Einer der Araber brachte mir heute einen Baleari , Ichen Kranich , er maß, von einer Flügelſpige zur andes ren , dreizehn Fuß.
Dieß war für uns ein wichtiger
17. Februar.
Tag und er fichien es auch für unſere Führer zu feyn . Trot allen Schwierigkeiten die wir aaf unſerer Reiſe angetroffen hatten , waren wir endlich nur noch wenige Meilen von unſerm Ziel, ſollten ein Boll kennen lera nen , das ein Europäer nie gefeben , ja kaum davon ges ,1
bórt batte, und wollten ein land betreten , das bisher ganz unbekannt und
deſſen Lage nicht beſtimmt war .
Dieſe Vorſtellungen erregten ein eigenes Gefühl, und es erwachte die Hoffnung , daß unſer Wufenthalt auch für die Leute, mit denen wir nun bald in Berührung koms men fouten , nicht unvortheilhaft reyn werde , und als der erſte Schritt zu ihrer Bildung könne.
angefeben werden
Uuch für unſer kand , dachten wir , würde eine
neue Handelsverbindung dadurch angeknüpft, und ſein Reichthum
wie
ſein
Glúd
würden dadurch wachſen .
Was wir über den Zuſtand diefes Landes gehört hatten, war ſo widerſprechend , daß wir uns keine ordentliche Vorſtellung weder über den Zuſtand, noch über die Lage der Bewohner machen konnten . Man batte uns erzählt, des Scheit's Soldaten waren zerlumpte Neger mit lana zen , die vom Kaube in den Låndern der ſchwarzen Kas firs lebten , die fein Gebiet umgeben ,
und die er durdo
135
Húlfe einiger-Araber, die in feinem Dienfte waren , in Abhängigkeit erhielte.
Auf der andern Seite hatte man
uns erzählt, daß feine Kriegsmacht nicht bloß zahlreich, fondern auch wohlgeübt
ſey.
Bol Ungewißheit zogen
wir nach soula , wir wußten nicht, ob wir den Regenten an der Spike ſeiner Tauſende,
oder unter einem Baum,
umgeben von einigen nackten Sclaven finden würden. Dieſe Ungewißbeit erreichte jedoch
bald ein Ende.
ritt etwas vor Boo ihaloom voraus , mit ſeinen Arabern, die alle zu Pferde und auf's Schönſte geputzt Da die Bäume ſo dicht ftanden , war ich ihnen
waren .
bald aus den Augen und glaubte den
Weg
nid )t vers
fehlen zu können . Ich ritt immer weiter und als ich eine etwas offenete Stelle erreichte, war ich nicht wenig úberraſcht, mir gegenüber ein Corps von einigen Taus fend Reutern zu erblicken , die in einer Linie aufgeſtellt was ren, ſo weit ich nur ſehen konnte . Id hielt mein Pferd an und erwartete, im Schatten einer Akazie, meine Ges fåhrten . Lårm
Die Truppen von Bornou ſtanden ruhig , ohne
und Verwirrung , einige Reuter, die vor der Fronte
ritten und Befehle gaben , waren die einzigen außerhalb der Linie .
218 die Araber ſide zeigten , erhoben die Trupa
pen des Scheit's ein Geſchrei, das weit erſchou , die raus hen Inſtrumente ertönten und ſie regten ſich in Marſd . Boo Sibaloom und ſeine Uraber zu begrüßen .
In iba
rer Bewegung herrſchte ein Dact und eine Ruhe die mich überraſchten, drei kleine Abtheilungen , vom Centrum und den Flügeln , eilten raſch
auf uns zul, und hielten ihre
Pferde erſt einige Fuß von den unſrigen an , indeß die ganze linie vorrúdte. Die Abtheilungen ritten kleiné, aber
136 fehr gute Pferde , fie bielten und fchwenkten ſich ſchnell und genau , ſchwangen die Speere über ihrem Kopfe, ries fen : Barca ! Barca ! Alla hiakkum cha, alla cheraga ! Heil ! Heil ! Söhne eures Landes ! Söhne eures Landes ! und kehrten zu der Hauptſchaar zurúc ,
um aufs Neue
heranzuſprengen . 7 Während der Zeit ſchwenkte fich
der
rechte und linke Flügel und ſchloß den kleinen Haufen der Uraber ſo vollkommen ein , daß ihre Begrüßung ganz den Anſchein hatte , als wollten ſie ihnen zeigen wie ſehr fie die geringe Baht berachteten .
Ich bin vollkommen
überzeugt, daß alles abſichtlich geſchah, denn wir wurden beinahe erdrúdt und waren in Gefahr unter den Pferden und lanzen .
Sich zu bewegen war unmöglich, wir muß
ten halten , unſer Führer war wüthend , aber es half nichts uno man antwortete nur mit ,,Willkommen ! und die Speere raſſelten ſehr unangenehm über unſerm
Stopfe.
Dieſe verdrießliche fage dauerte indeß nicht lange ; Barca Ghana, des Scheik's erſter General , ein Neger von edlem Anſehn , erſchien
in einer bunten , feidenen Dobe , auf eis
nem ſchönen Mandara : Roſſe, die Menge ward entfernt und wir ritten weiter , aber langfam , da es manchen Auf enthalt gab, durch dieſe wilden Reuter. Die Neger des Scheik's , wie man ſie nannte , nåmlich
die ſchwarzen Häuptlinge und die
Günſtlinge,
die durch irgend eine tapfere Ibat zu dieſer Würde erho : ben waren , trugen Panzerhemden aus eiſernen Ketten , wodurch ſie vom Halſe bis zu den Knieen geſchükt waren, hinten ftanden ſie offen und hingen auf das Pferd berab , einige hatten
Helme , oder vielmehr Pickelhauben
einer Bededung für das Kinn ,
mit
ſtark genug um einen
187
Speer abzuhalten.
Die Köpfe der Pferde waren auch
durch Eiſenbleche geſchübt, oder durch Platten von Kius pfer und Silber , be & ten.
die nur oben die
Augen nicht bes
+
als wir endlid, das Stadtthor erreichten, geſtattete man uns und Boo shaloom und ohngefähr zwölf von feinen Begleitern hineinzureiten, und wir zogen durch eine breite Straße , die ganz mit Fußfoldaten, die Lanzen tru : gen , und Reutern befekt war, bis zur Thúre des Scheil's . Die Reuter ſtanden drei Mann hod . + Wir mußten hals ten , einige Dberofficiere kamen und riefen Barca's ! Bar ca's ! und ritten dann zurúd .
Boo Khalo om verlor
die Geduld, da wir der glühenden Sonne ausgeſetzt was ren, er ſchwur bei'm Haupte des Parcha, daß er zu den Zelten zurúdlehren würde , wenn man ihn nicht ſogleich vorliebe, er richtete aber nichts aus , und ich raunte ihm zu , er moge ſich ruhig verhalten , da wir überall einges ſchloſſen waren , und ohne Erlaubniß zurückzukehren eben fo ſchwierig ſeyn würde als vorwärts zu gehen . Ghana erſchien und machte ein Zeichen , daß Boo
Barca ft has
loom abſteigen ſollte, wir wollten daſſelbe thun , aber man deutete uns an , daß jener allein würde eingeführt werden .
Noo eine halbe Stunde verging, als die Thore
geöffnet wurden, und die vier Englånder aufgerufen wur: den.
Wir nåberten uns dem Thore (Skiffa ), dort hielten
uns die ſchwarzen Wachen auf, und nöthigten uns , einen nach dem andern , eine Treppe hinaufzuſteigen , und als wir oben waren ,
zwang man uns wieder ſtillzuſtehen,
da Speere kreuzweiſe vor uns gehalten wurden , und ein Neger die Hand auf unſere Bruſt legte.
Boo Khas
188 loom kam aus den inneren Gemachern und fragte : ob wir
den
Scheiß wie
den
Pafcha
begrüßen wollten ?
Wir verfekten : 13a !" da wir nur den Kopf geneigt und die rechte Hand auf's Herz gelegt hatten. follten die Hände an den Kopf halten ,
Er ſagte, wir wir erwiederten
aber, on das ſey nicht möglich , wir hatten nur eine Art alle anderen zu begrüßen, außer unſerm Könige. " Er ging wieder hinein, aber in einer oder zwei Minus ten tam er zurüd , und wir wurden zu dem Scheiß der Speere geführt.
Wir trafen iba in einem kleinen Zims
mer, .er ſaß auf einem Teppich, hatte eine blaue Sudana tobe an und einen Turban . 1. Un jeder Seite ſtanden zwei Neger mit Piſtolen Teppich.
und einige Piſtolen lagen auf dem
Un den Wänden hingen Flinten . Geſchenke des
Palda und des Muſtapha l ' udomar, des Sultans von Fejzan, die hier als unſchåbar betrachtet wurden . Sein Urußeres
hatte etwas Einnehmendes , er war etwa fünf
und vierzig Jahre alt, tatte ein ausbrudsvolles Geſicht und ein wohlwollendes tacheln .
Wir übergaben ihm den
Brief des Paſcha, nachdem er ihn geleſen, fragte er : 110eß
1 wegen wir bieber kámen ? " Bir antworteten : ,, um das fand zu ſehen, und Nadricht über ſeine Bewohner , Ers zeugniſſe u. dgl. abzuflatten , ta unſer Sultan alle fånder der Erde kennen lernen wollte . " . Ihr ſeid willkommen , " derregte er, ,, mit Vergnügen wolle er uns alles zeigen, er tabe befohlen ,
Hütten für uns in der Stadt zu baus
en , wir möchten hingehen, von einem ſeiner Leute begleis tet, ſie zu ſehen , und wenn wir uns von unſerer langen Reiſe erholt båtten , würde es ihm lieb feyn , uns zu fes ben .
Wir beurlaubten uns alsdann.
139 Unſere Hütten
waren
Erbe,
nicht
Mauer
ſchloß fie ein.
weit von
tleine runde Gebåude von
des Scheit’s
Wohnung ,
Der innere Raum
eine
gerfiel
in
mehrere Abtheilungen durch Strohmatten , in einigen Hütten errichtet, für die Kaufleute bei der
waren
Kafila,
+
1
3 weites
C a pitel.
sou k a .
Unſere Hütten waren augenblidlich mit Leuten die uns feben wollten angefüllt , wir hatten
keinen Uugen .
blic Ruhe und die Hite war unerträglich . B00 . Scha: loom hatte die Geſchenke
des Paſda übergeben ,
und
brachte uns ein Compliment und die Nachricht, daß wir die unſeren am folgenden Tage überbringen ſollten . Um Mittag ließ uns der Scheik rufen : wir eilten zu dem Palaſt , vorauf gingen die Neger , unſerer Regierung trugen :
welche die Geſchenke
es war eine Doppelflinte,
mit allem Zubehör, ein Paar ſchöne Piſtolen , in einem Kaſten, zwei Stúde ſehr feinen Tuches, roth und blau, wir fügten noch Porzellan und Gewürze hinzu. Die Ceremonien ehe wir zu dem
Scheik
kamen,
waren lächerlich genug, er ſelbſt war außerſt einfach und anſpruchlos.
Erſt kamen wir durch Gånge, wo Diener
waren , von denen die vorderſten niedergekauert faßen, und wenn wir zu ſchnell gingen, ſo hielten uns dieſe bei den Beinen, und wäre nicht das Gedrånge so groß ge : weſen, wir
hätten fallen müſſen.
Ehe wir in den offe:
141 nen Hofraum tamen , wo wir vorgeſtellt wurden , 30 gen uns dieſe flinken, aber ſitzenden Hofleute die Pan, toffeln aus, und wir wurden genöthigt uns in den Sano zu reden , an den Seiten einer mit Teppichen bededten Urt von Erdbank, worauf der Scheik zurückgelehnt ſaß . Wir legten die Flinte und die Piſtolen vor ihn hin , ten ihm den Gebrauch der Scroſſer ,
erklára
Schraubenzieher
u . 1. w . , womit er ſehr zufrieden ſchien :
die Pulver :
flaſche und die Einrichtung um einen Schuß Pulver von dem übrigen zu ſondern , entging ſeiner Uufmerkſamkeit nicht ;
die
anderen
weggenommen ,
Sachen wurden von den Sclaven
ſobald
wir
ſie ihm vorgelegt hatten.
Man fragte uns dann wieder , wåren .
warum wir gekommen
Der Scheik fchien mit der Verſicherung zufrie ,
den , daß der König von England von ihm und Bora nou gehört haben. -und indem er ſich ſchnell zu ſeinem Kaganawha ( Canzler ) gewendet , ſagte er : ,, Das kommt daber, weil wir die Begbarmis geſchlagen haben , Der Unführer, der bei dieſer Gelegenheit
rich am
mei
ften ausgezeichnet hatte , Bagah Furby , fente ſich uns alsa dann gegenüber und fragte : „ bat er von mir gehöri ?! Unſere Untwort: ,,gewiß !"
gewann alle für uns , uno
n. Euer König muß ein großer Mann fryn ! " rief man von allen Seiten . Eine Erfriſchung ward uns geboten , und wir beurlaubten uns.
nicht
Ich wil bier gleich bemerken , daß außer den Ges ſchenken , die wir gelegentlich erhielten , und die in Dihs fen , Cameelladungen
von
Weizen und Reis , ledernen
Schläuchen mit Butter , Schüſſeln mit Honig , und Hus nig in Waben beſtanden , wir jeden Morgen und Abend
142 fünf oder ſechs hölzerne Schüſſeln erhielten, mit Fleiſch, Reis und einem Teige von Gerſtenmehl, der fahmads haft , aber ſehr fett war ; und gleich nach unferer Uns
1
funft erhielten wir eben fo
1
ſüßen Speiſe ,
viele Schüſſeln mit
einer
die größtentheils aus geronnener Milch
und Honig beſtand.
Den
zweiten Morgen nach unſes
rer Ankunft ward eine Sameelladung von Braſſen und einer Ärt Barben vor unſere Hütte geworfen , und als ob das nicht ausreiche , kam den Abend eine zweite Las Dung
ein
Einer der Hauptthore der Stadt gegenüber ward Markt gebalten . Sclaven , Schaafe und Stiere
wurden in großer Menge feilgeboten.
Wenigſtens funfs
zebntauſend Menſchen waren verſammelt , einige kamen zwei
bis
drei
Tagereifen
weit
her.
Weizen , Reis,
Guſſub gab es in Urberfluß , ebenſo Tamarinden , Erbs nůſſe ,
eine Art Bohnen , Indigo , den man
Fårben der Toben ( Hemden )
gebraucht.
viel zum
Man feuchtet
die Blåtter an , ftoßt ſie zu einem Klumpen zuſammen , und bringt ſie ſo auf den Markt.
Semuſe war felten ;
Zwiebeln und eine Urt Tomatoes war das einzige, was man zum Verkauf ausbot ! und eine Art limonien , die de : Scheiß uns aus ſeinem Garten ſchidte, war die eina zige Frucht, die wir in Bornou fahen .
Leder
brachte
man in großer Menge ; die Haute einer Schlangenart und Stúden von der Haut des Crocodills, die man zum Zierrath an Dolch ſcheiden gebraucht, wurden uns auch angeboten .
Butter, beban (fauere Milch ) , Honig und
hölzerne Schaalen aus dem Sudan waren ebenfalls zu bekommen .
148 Die Tracht den
Saden
jablreichſten
der
Frauen ,
handelten , war waren
die
mit
Fehrmannichfaltig :
am
Kanem
aus
jene waren ſo hübid , alb Verſchiedenheit , findet
die meiſtentheils
und
håßlich.
dieſe
Bornou ,
Die größte
bloß in dem Kopfzug ſtatt, der
Unterſchied in der dürftigen Beteckung des úbrigen Kors pers bångt von der Wahl einer jeden Frau ab, die das 6tůd blauer oder weißer leinwand
unter den Armen
fubindet, oder es maleriſcher auf der einen Schulter bei feſtigt, ſo daß die eine Bruſt entblößt bleibt.
Bei den
Kanemboo - Frauen hingen kleine Haarflechten rund um den Kopf, bis auf den Naden , eine lederne Rolle, oder eine Schnur kleiner kupferner
Kinópfe fållt vom Scheio
del auf jeder Seite des Geſichts berab , und dieß fiebt keineswegs übel aus .
Bisweilen haben ſie eine Schnur
- "mit filbernen Ringen ſtatt des kupfernen Schmuds, und einen filbernen Schmuck vorn auf der Stirn. ' Die Sclar vinnen aus Musgow , einem
großen Königreiche füda'
oftlich von Mandara , ſind beſonders báßlich , aber all treu und große
arbeitſam .
She
ſie gelten
Haar ift in drei
Flechten zuſammengefaßt, die vom Vorderkopfe
bis zum Naden geben ,
wie bei
denen
aus Bornou ,
eine größere iſt in der Mitte, zwei kleine an der Seite . Sie haben ſilberne Budeln in ihrer Naſe, und einen größeren in der Unterlippe , ſo groß wie ein Engliſcher Schilling,
dieſer geht durch in den Mund , und um
Raum für dieſen Schmuck zu gewinnen , wird oft ein Zahn oder mehrere weggenommen. Die
zuverläſſigſten
unter
den
Sclaven
find gea
wöhnlich mit dein Verkauf der Waaren ihres Herrn bes
144 auftragt : kommen ſie aus etwas entfernteren Gegenden, ſo werden die Sachen auf Ochſen herbeigeſchafft , die , nach Landesart , einen Strick, oder ein Eiſen in der Naſe haben , und einen Sattel von Matten .
Die Hers
ren ſind oft auf dem Markt, mit ihren langen , treiben herum ,
und
ohne ſich um den Handel zu kümmern .
Gewöhnlich tauſcht man eine Waare aus gegen die an , dere , oder man bezahlt ſie mit kleinen Knopfert, Stúka fen von Corallen und Bernſtein , oder mit grober Leina wand, die jeder verfertigt, und von der funfzig
Gubka * )
einen Dollar koſten .
die man
Unter andern Dingen ,
mir anbot ( denn wo ich ftill ſtand , drángten
ſich alle
um mich ), war ein junger Löwe und ein Uffe : der leba tere ſchien der gefährlichſte von beiden ,
und da ich eta
was heller von Farbe war als rein Herr, hatte er ges gen mich einen großen abſcheu . wie ein junger Hund ,
ging
Der
Löwe ,
ſo groß
ruhig an einem Stricke
umher , den der Neger hielt, und der ihm um den : Hals: geſchlungen war. 22. Februar. - B00 : Ihaloom kam dieſen Mora gen zu uns, nachdem er den Scheit geſprochen, und era zählte ,
daß er ihm geſagt habe , wie ſehr wir wünſda
ten alles zu ſehen , Vogelhaute mitzunehmen , Pflanzen , die uns merkwürdig ſchienen, zu ſammeln , und was wir fåben ,
aufzuſchreiben.
Der
Scheil antwortete :
und jeder den der Paſcha abſenden
wir
würde , wären inm
überall willkommen in ſeinem Lande , aber er kónne jiet nicht ziigeben , daß wir die Gränzen deſſeiben überſdrita
* ) Gubka ungefähr eine engliſche Ede.
145 ten . : Boos Khaloom der
der alle unſere Plåne kannte,
uns gern gefällig war , und
bei ſeiner
genauen
Kenntniß des Volkes uns immer die beſten Rathſchlage gab, war der Meinung , daß wir für iegt mit dem Ans erbieten des Scheit's zufrieden ſeyn, und ihn nicht, durch plöbliche Mittheilung unſerer andern Abſichten beunrus bigen ſollten ." Bei dem großen Mißtrauen dieſer Leute, war Vorſicht und Schonung nothig , um ſie
zu berus
bigen und zu gewinnen. Es hatte ſich die Sage
verbreitet , daß wir
auf
dem See Schiffe bauen und mit dieſen in unſer Land zurúdfahren würden, und daß alsdann die weißen Leute kommen
und
ſie alle vernichten würden .
lich hatten Kaufleute
Wahrſcheins
aus Mourzu « , die vor uns hier
angekommen waren, dieſe Sagen ausgeſprengt, ihre häufis gen Beſuche waren ſo nachtheilig für unſere Vorrather als ihr Math es für unſern
Vortheil
geweſen wäre,
wenn nicht Umſtände es verhindert hatten , daß legterer nicht gefährdet ward.
Boosbaloom verſicherte uns,
daß man dieſen Sagen Glauben geſchenkt habe, er babe indeß dem Scheik gezeigt , wie ungegründet ſie wären , und was wir hier zu thun
beabſichtigten ,
ſchon das letzte Jahr , mit des Paſcha's
hatten wir
Erlaubniß ,
in
mehrern Gegenden von Iripoli gethan. Alle waren von
Araber , die zu unſerer
vou Freude,
Begbarmie ,
Bedeđung gehörten,
als ſie hörten ,
daß der Sultan
mit einein großen Heere ,
vier Tagemårſche von Kouka vorgerückt ren .
bis
auf
Der Scheik
el fa nemy hatte, bei einem früheren Zuge, rein gans 3e8 Land verheert , und hatte jedesmal den Sultan aus Denham H. Slapperton .
10
146 * SOP Kermut, LOL
der Hauptſtadt, Vertrieben .
Bei der lekten
Gelegenheit hatte er die von den Einwohnern verlaſſes
Bil 13 men Ståbte in Afche gelegt, und war über drei Monate **
* 9PM dem Lande geblieben.
Der Sultan
mit ſeiner Fas
rior sthilfe und feinen Sclaven , hatte ſich, wie früher , auf he
die andere Seite des Fluſſes geflüchtet, wo Kaffirs oder
*
Dilben wohnen , die aber dennoch ihm Schuh gewährs
10.
ten . Dieses Volk follte, der Schilderung nach , fo,zahlreich
Vill
Peyn, wie der Sand in der Wüſte , und , fie hatten ſich
f0 ].si ihm ängerdkloſſen , ihn an dem Scheiß von Bornou zu Dunn tåchen. Die Ausſicht auf Raub und Sclaven , welche 02 die Úraber durch dieſe Nachricht bekamen , hob ihren Muth
ſo , daß fie die halbe Nacht damit hinbrachten zu übers sa se stegen, wie Fie ihre Beute durch die Wüſte ſchaffen woll palgatusten ; one daran zu denken , daß der Feind erſt beſiegt werden mußte.
Alle erfrårten , ſo wie man
nur eine
flinte zeige, zeige,ergriffen tauſend Neger die Flucht.
30
Könns
ten dieſe armen Wichte einmal die wahre Beſchaffenheit der Patróntaſche eines Arabers kennen lernen , die fels ten mehr als einen oder zwei Schüſſe ſchlechten Pulvers
3911632 enthält, und den elenden Zuſtand ihrer Flintenſchlöſſer, die wenigſtens
einen Schuß um den andern verſagen,
wie viel wichtiger würden ſie des Arabers Stårke
24. Februar.
Wir hörten beute , die Beghar:
mis hätten zu Gulphi þalt gemacht, richt zu ihnen gelommen war , daß mit einer Anzahl Uraber hier reg : behauptet,
weil die Nachs Boo - Khaloom
es ward aber auch
daß der Scheit bald ſogleich
Leute abſchiden , würde ,
cháten !
eine Unzahl
den Sultan zų zůchtigen,
er nur an Rache gedacht habe .
daß
147 26.
Februar.
Boo
khaloom
hatte i den
Scheit befucht, um ihn zu überzeugen , daß er alle Ges **
1.1
fchenke, welche unſere Regierung får ihn beſtimmt hats te , bekommen hatten und noch mehr dazu , und daß wir ihn ſprechen wollten , um die Erlaubniß ten, einige von den
benachbarten
Städten
zu erhals zu
ſehen .
Der Scheit hatte, wie Boo , Khaloom uns ſagte, era wartet eine Uhr und Pulver zu erhalten , uns aber den folgenden Tag ſprechen .
er " wollte
Er hatte jebem
von Boo - Kha loom's Leuten eine blaue Tobe geges ben, ihm ſelbſt zwei ſchöne
Sclavinnen
aus dem Sus
dan, von dunkler Kupferfarbe, noch nicht zwanzig Jahre alt, und zwei Negerinnen, zu ihrer Bedienung .
Wir
hörten , daß die Leute aus Begharmi Qulphi verlaffen hátten, in ihre Heimath zurückzukehren und ihre Haupta 2 ftadt wieder aufzubauen .
27. Februar: -
Wir gingen zu dem
Scheit, ohna
gefähr drei Stunden vor Mittag, er war freundlich , ver ficherte, daß kein Geſchenk nöthig fer , um Geſinnung gegen uns zu befeſtigen .
ſeine
gute
Er fragte wieder,
was wir verlangten , der Befehl unſerer Regierung aber, daß einer von uns eine Zeitlang bei ihm bleiben ſollte, ward nicht erwähnt.
Er that unzählige Fragen, wünſchte
zu erfahren was eine Landdyarte rey, und bat ' daß Uli ( ſo nannten ſie hier Hillman , den Zimmermann ) eis nige Kaſten für ihn machen möchte. Wir verlangten den Ichad und Shary zu ſehen , und er verſprach , daß wir beide, fo wie die Stadt Alt: Bornou in einigen Tagen beſuchen ſollten . Er legte uns manche Fragen
vor , über unſere Art
eine ummauerte Stadt 10 *
1
148 anzugreifen , und als wir ihm - erzählten , Feuergewehre håtten , die zig und zwei damit
die
und
daß
wir
Kugeln von vier und zwants
dreißig
Pfund fchoſſen ,
Mauer niederſchmetterten ,
und
daß wir dann mit
ſtürmender Hand die Stadt náhmen , blitzten feine groa Ben, dunkein Wugen , und er rief : wundsrbar ! wunders bar ! Er fragte ob wir irgend eine Art von Kunſtfeuer bei uns båtten , das man in die Stadt würfe ,
fie in
Brand zu ſtecken , und war betrůbt , als wir Nein ant: worteten. Ich konnte nicht umhin ihn durch die Verſiches rung zu tröſten , daß wir ihm jegt nur gebracht håtten, was, wie wir glaubten , ihm angenehm ſeyn würde, daß wir aber nun ſelbſt ſehen könnten , was er am nöthigſten hátte, und daß es leichter für uns fey, ihm zwei Cameelladungen Pula ver zu ſchicken, als dieſelbe Menge Datteln aus Ferzan . Wir verſprachen ihm , den Abend zwei Raketen ſteigen zu laſſen ,
und kaum hatten wir zu Mittag gegeſſen ,
ſo erſchien Karaw aſb. einer ſeiner Häuptlinge,
uns
zu
und
ſagen ,
daß
der Scheik voll
ungeduld
fen ,
daß glücklicherweiſe einige von den feindlichen Shouaas in der Stadt wåren , ein gefährlicher Stamm von Arabiſcher Abkunft, an der Gränze feines Reichs- und er wünſche, daß fåhen.
ſie die Wirkung der
Feuermaſchinen
Hr. Erap perton ließ die Raketen auf dem
Plak vor des Scheik's Reſidenz aufſteigen , in Gegena, wart einer Menge Leute : und man hörte das Geſchrei dieſer und aller kunden nachher.
die in ihren Hütten waren einige Sea
28. Februar. -
Dieſen Morgen gab
unter Boo - Khaloom's Arabern ,
es Lårm
der faft zum Aufs
149 ruhr geworden wäre .
Er hatte viele Waaren mitge
bracht, die in Kouta und Angornou wenige Käufer fan : den ,
er wünſchte daber nach dem Sudan
Die Ighrees , das Fußvolk , weigerten ſich
zu
geben .
ihn
zu be:
gleiten , fie ragten der Paſcha habe ihnen befohlen, bis hieher mit den Engländern zu gehen , der Sudan bhaid ( entfernt) und dahin gingen ſie nicht. ihnen Jemand geſagt, ( Raubzug )
nach
fey
Es hatte
daß der Scheiß eine Ghrazzie
Begbarmi vorbabe, und daß Boda
Shaloom dagegen ſen ,
als ob es mit ſeinen Befeha
len nicht übereinſtimme; da ſie aber bei einer Unterneh mung , wobei man auf Raub und Mord ausging, mehr gewinnen konnten , als bei einer die mit Ordnung und des Handels wegen unternommen ward , ro zogen ſie den Often dem Weften vor ,
800 - Khaloom
hatte
wirklich ſich geweigert, an einem ſolchen Raubzuge Theil zu nehmen , was ſeiner Menſchlichkeit Ehre macht, und den Engländern als deren Diener er ſich bei dieſem uns fern Unternehmen anfah : die Araber kannten des Scheik's Wünſche,
und
die Sache blieb unausgein acht.
Ich beſuchte dieſen Abend Sooloo , einen von den vornehmſten Shouaas des Scheit's, dem ich heute Mors gen ein feidnes Tuch gegeben hatte.
Seine Wohnung
beſtand aus zwei eingefriedigten Plåßen , anderen für feine zwei Pferde ,
außer
einer
eine Kuh und Ziegen,
und konnte für eine der beſten in Kouka
gelten.
In
dem erſten Hofraum war eine runde Hütte , mit einem kuppelartigen Dach ,
das gut mit Guſſubſtroh , welches
dem vom Mais åhnelt, gedeckt war : die Wảnde beſtana , den aus demſelben Material.
Eine Erdmauer, ungefähr
150 zwei Fuß hoch, umgab noch einen Theil, dort warb das 11:44 Getreide aufbewahrt ; eine Bank , von gleich einfacher
miss
Beſchaffenheit, auf der entgegengefekten Seite, war ſeine feine Speere
96
Rubeſtelle , fie war mit Matten bededt ;
und hölzernen Schaalen zu Waſſer und Milch, die
an
hölzernen Pfloden hingen , waren das ganze Hausges In der zweiten Umzäunung ſtanden zwei Hütten,
råth.
kleiner als die eben beſchriebene, und zehn Schritte von einander , darin wohnten ſeine zwei Frauen .
Er rief
fie an die Thüre , damit ſie mich begrüßen ſollten , als fie mich aber faben , ſchrieen fie laut, bedeckten ihr Gesami ficht mit ihren Hånben und eilten ſo ſchnell zurůd , das ich mich meiner Farbe ordentlich ſchämte.
1.
Mårz .
Der
Scheit
fendete
uns
, jy it
einige "
Yams , die einzigen die mir zu Geſicht kamen, und für uns waren ſie ein Lederbiffen , da wir ſeit mehreren Monaten keine Vegetabilien gekoſtet hatten. Mit Tagesanbruch warb eine Zuſammenkunft der Arabiſchen Scheit's und Bod , kohalooms,
unter dem Borrige
des Scheiks, vor der Wohnung deſſelben gehalten . Araber hatten fich an ihn gewendet ,
Die
und obgleich er
fico ftellte, als ob er keinen Theit an ihrem Streit neba me ,
ſo
ſchien
er
mir doch zu wünſchen
nigkeit zu verſtärken .
Er
erbot fic
die
hundert
Unels araber3
beritten zu machen , und einen ſeiner Befehlshaber, uns
}}
ter Boo : Khaloom'8 Oberbefehl , mit funfzehnhundert **** oder zweitauſend Reutern auszuſenden , und der größte Theil des Gewinns von dieſem Zuge route dem Paſcha als Geſchent úberbracht werden .
B00 : Khaloom war
in einer unangenehmen Lage : er 'kannte ſeinen Gebieter 1
1
151
zu gut , um nicht zu wiſſen , was für ein Schidfal ſeis ner wartetë , wenn er eine Gelegenheit vorbeiließe , ihm fit wenigfilens zweitaufend Sclaven zu ſchaffen ; fein Borang theil zog'ihtt'madh dem Sudan ;
aber immer hatte er
1,48
einen Bidendillen, die Geißel des einen Boltes zu wers sind den , um
leº nache eines anderen auszuüben.
ber waren auch nicht einig . hatte bet' dem
Das Volk in
Die Uras
pine
Begbármie
legten Zuge feine Feinde faſt inss Bexdetai
1 ben geführt, ba es die Stáðte'verließ , wegtrieb zwanzig
das Bieb alles
siis
und die Leute des Scheiß's nöthigte, fünf und Sage hindurch von einer Art Teigi die ſie becco di
ihren selblütgen aus Mehl und faurer Milch bereitenmattor zu leben .
Die Berittenen Araber fürchteten eine Miidekanase
holung biefes Verfahrens, die kederen Fußſoldaten , bie nichts als ihre Flinte beſaßen , und nur ihr Leben daraw 1971 End
reken konnten , foderten mit Ungeftum den Raubzug 2. Mårz.
B00 , Khaloom ging
heute inade itt
Birnie, Sultan, der dort refibirt; zu begrüßen under beyondheit volfreiches große, bauter eine Ungor ihn . ift wir wohntnou er Kouta e , ,ehe
Stabt,
der
ungefähr rechzehn Miles davon entfernt, und zwei Mi les von Birnie. die gegen
Boo Khaldom nahm Geſchenfe mit ,
hundert und
zwanzig Dollars werth waren,
ſeltſames Mißverſtåndniß gingen wir mit lees burc ein ren Händen ! Ondare Bei unſerer Unkunft in Birnie , einer Stadt mit ndi einer Mauer und ein hi ähnlichen si Håtten , wie die in Koular mit etwa zehntauſend Einwobner ernn,, wurden wir erft futa dem Thore dér Bohnung des Sultant, & die aus aufgeführt iſt, gebracht,
de
wo einige Høfleute , * uns jü
152 empfangen , verſammelt waren
einer unter ihnen , eine
Art von Kammerherr , batte acht oder zehn Toben oder Hemden an , von verſchiedener Farbe , das äußerſte war von
weißer Seide ,
im Sudan
gearbeitet.
Hand hielt er einen ungeheuren Stod ,
In ſeiner
wie ein Tams
bour . Major, und auf feinem Kopfe trug er einen Turs ban , der an Große alles übertraf, was wir bis jeßt gea ſehen hatten : und doch war er nur klein gegen den, den wir bei der Uudienz am folgenden Morgen ten.
Nach
feben ſoll
den Begrüßungen wurden wir zu einigen
Hütten geführt, wo wir die Nacht zubringen ſollten, ſie waren aber nicht einladend und Boo - Kbaloom trug darauf an , ein großes Zelt aufſchlagen zu laſſen , was Der Sultan ließ gleich darauf ſagen , daßmoasi
auch geſchah. er uns
den
folgenden Morgen ,
ſprechen wolle.
Den Abend
mit Sonnenaufgang ,
ſchickte er eine reichliche,
wenn auch nicht ſehr ausgeſuchte Mahlzeit , die aus fies benzig Schüſſeln beſtand ,
jede
groß genug ,
Perſonen davon ſatt werden konnten .
daß fechis
Der Sultan ſelbſt
ſchickte zehn , ſeine Frau Dreißig , eben ſo viel ſeine Muta ter , und aus Beſorgniß , daß die Engländer vielleicht nicht daſſelbe áßen wie die Bornouer , waren noch zwei Sclaven mit lebenden Hühnern bepadt. beſtanden aus Hammelo
Die Speiſen
und Hühnerfleiſch und waren
gebacken , gekocht und gedámpft .
3. Mårz. gerufen ,
Bald nach Tagesanbruch wurden wir
dem Sultan unſere Uufwartung zu machen .
Er empfing uns auf einem offenen Plage , vor der kós niglichen Reſidenz : man hielt uns in ziemlicher Entfer nung, indeß ſeine Leute ſich ihm zu Pferde bis auf huns
153 dert Yards nåberten :
dann ſtiegen
ſie ab , warfen ſich
zur Erde und fekten fich ihm gegenüber , doch ſo , daß fie ihm den Rüden
zutebrten , wie es fandesfitte iſt.
Er ſaß in einer Urt Käfig von Rohr oder Holzi nahe } bei der Thüre ſeines Gartens, auf einem Sig , der aus der Entfernung mit Seide bebedt zu feyn ( chien ,
und
rohaute durch das Gitter auf die Verſammlung vor ihon, die im Halbkreiſe bis an die Stelle reichte, wo wir wars teten . Man konnte nichts tollereß und lächerlidheres ſehen als feine Hofleute : ein unumgångliches Erforderniß , um eine Stelle am Hofe zu bekleiden , und ein dider Kopf,
iſt ein dider Bauch
und wer durch vieles Eſſen ſich
jenen nicht verſchaffen kann , muß fich ausftopfen.
Die
acht, zehn , ja zwolf Hemden , die ſie über einander tras gen , belfen etwas , ihnen ein ſtattliches Unreben zu ges ben.
Der Kopf iſt mit Mouſſelin oder Leinewand von
verſchiedenen Farben ,
meiſtentheils jedoch weiß , ſo oft
umwidelt , daß er auf's Möglichſte entſtellt wird.
Uua
Berdem behangen ſie ſich mit Zauberformeln , in kleinen ledernen Kapſeln , auch bei den Pferden hangen welche am falfe, an der Stirn und am Sattel. 218 die Hofleute ,
gegen dreihundert an der Zahl,
vor dem Sultan plak genommen hatten, geſtattete man uns , der Stelle, wo er faß , bis auf einen Piſtolenſchuß nahe zu treten ,
und nöthigte uns ,
Plaß zu nehmen,
als der båßlichſte Schwarze, den man
ſich
nur denken
kann , ſein erfter Verſchnittener, die Geſchenke einfoderte. Die von B00 : Ibaloom
wurden gebracht , in einen
großen Shawl geſchlagen , und wurden ihm ungeöffnet vorgelegt.
Bom Sultan konnten wir , bes Gitters we
154 gen , wenig ſehen , doch bemerkten wir ,
daß ſein
Tur
ban der größte von allen war , und daß ſein Geſicht, unterhalb der Naſe, ganz verhüllt war. links von uns, dem Sultan gerade gegenüber, ſtand ein Declamator, der unaufhörlich das Lob ſeines Herrn und ſeines Stams mes pries , und bei ihm befand ſich einer mit dem lans gen hölzernen frumfrum , worauf er bisweilen blies , was einen lauten , übelklingenden Ton gab . e . Gleich nach dieſer Vorſtellung machten wir uns auf den Weg nach Ungornou , der größten und vollreichſten Stadt in Bornou ,
die einige Miles vom Tchad liegt..
Sie hat wenigſtens dreißigtauſend Einwohner , iſt gea råumig und nicht ummauert. Die Hütten find großer und bequemer als die in Kouka, einige haben vier Erba wände und zwei Zimmer. Que unſere Freunde, die Kaufleute, welche mit der Kafila yon Tripoli und Mours zud gekommen waren , hatten ſich gleich, nachdem ſie den Scheiß begrüßt , bieber
begeben ,
da dieß
ein
Sfug,
Marktſtadt, iſt; ſie beſuchten uns gleich nach unſerer Un . Die einzigen , welche nach dem Sudan handeln,
kunft.
ſind Mauren . Ich fand hier einen Mann aus Loggun, der eben aus Sennaar zurüdgekommen war ,' er hatte aber zwei Jahre zu ſeiner Reiſe gebraucht. mich , dieſer Mann zu ſehen , fortgeſchafft , und als ich
Ich bemühte
er ward aber abſichtlich
ihm den nåchſten Tag nach
Kouka folgten ließ er mir ſagen , daß er mich nicht ( pres chen dürfe , bis er den Scheiß geſehen habe. Der öffentliche Markttag iſt der Mittwoch , und es kommen bisweilenske in Friedenszeiten , achtzig - bis hun: derttauſend Menſchen
zuſammen , wie die Eingebornen
155 fagen ; heute war Markt auf einem freien Plas in der Stadt, wie es jeden Ubend zu feyn pflegt.
Siſch , Fleiſch
und Geflügel bot man in Menge feil , zubereitet und rob ,
aud Tomatas und Zwiebeln ,
Gemüſe. -
aber keine anderen
Meine weiße Farbe erregte Mitleid und
Erſtaunen , wenn nicht Ekel: ein großer Haufe begleta tete mich auf dem Markte, andere floben ſo wie ich mich näherte ,
einige Frauen ſtießen in der Eile ſogar ihre
Waaren um , und als zwei wie verſteinert etwas ſtehen blieben , ohne zu merken , daß die anderen weggelaufen waren , eilten ſie in der größten Furcht davon , ich mich ihnen nåberte. beiß , die Nacht eben fo : beſſer zu feyn als hier. 4. Márz.
ſo wie
Der Tag war unerträglich die Luft in Kouka ſchien mir Ich ſchlief im Freien,
Leinwand iſt ſo wohlfeil ,
daß die
meiſten Månner in Ungornou ein Hemd und ein Paar Beinkleider haben
einige Bettler ftanden nahe bei dem
Markt, mit den kumpen von alten Hoſen in der Hand, bielten mit dero andern das Hemd empor und riefen : Hoſen ! hier find keine!! Die größte Nachfrage in Angornou war nach Berna ftein und Corallen : ein großes , rundes Stück von dem erſten war vier Dollars in Gold werth, und eine Schnur achtzig bis bundert. Stúde von Meffing und Kupfer was ren ebenfalls fehr geſucht; alle anderen Arten von Waas ren wurden mit Sclaven oder Joben bezahlt, dieſe aber mit baarem Gelde. Die Einwohner ſind meiſtentheils Bornuer . ſieht man auch in Menge :
Frembe
Tibbonsiwundt Kanemboos
wohnen hier einige Monate in jedem
Fahr.. Die Mans
156 ner ſind gut gewachſen , lehen aber nicht ſo gut aus als in Kanem : der große Mund , die dicken lippen entſtellen fehr.
Die Köpfe laſſen
niedern
Claſſe gehen
alle
ſcheeren und die von der
unbedeckt.
Die einzigen bewaffs
neten Leute in der Nähe des Sultans waren einige hun dert Neger , in blauen Toben , die außerhalb des Kreis feb der Hofleute ftanden . Yen ,
Sie hatten ungeheure Keus
Bogen und Pfeile hingen ihnen auf dem Rüden,
und am rechten Arm hatten ſie einen turzen Dolch. Mann zu Fuß begleitete die Anführer ,
Ein
die zu Pferde
waren , und trug vier Lanzen.
5. Mårz.
Ich hatte vorgeſchlagen , eine Reiſe
auf einige Tage nach einem großen Fluſſe zu machen , der ſüdlich von Rouka fließt, und Shary heißt, da dieß bas einzige Mittel war , zuverläſſige Nachrichten über ihn zu erhalten , und Dr. Dudney wünſchte mich zu begleiten .
Wir mußten aber den Plan aufgeben ,
weil
Dr. Dudney fich übel befand und Boo - si haloom fich noch nicht mit den Urabern verſtändigt hatte .
Er
tam zu uns , nachdem er den Scheik geſprochen hatte, und obgleich er nichts beſtimmt ſagte ,
ſchien es doch,
als ob die Ghrazzie wohl zu Stande kommen würde. Hillman batte dem Scheiß zwei Kaften gemacht, die ihm ganz außerordentlich gefielen , und während unſerer Abweſenheit hatte er zu ihm geſchickt, ihn zu erſuchen , eine Art Sánfte , die von zwei Cameelen getragen würde, für ihn zu verfertigen , ſo wie die Sultane von Ferzan , wie man ihm erzählt hatte, fie gebrauchten .
Unſer Zima
mermann batte ihm offen antworten laſſen ,
er werde
gerne thun was er vermöchte, aber in der Sonne könne
157
er nicht arbeiten , man mußte ihm eine Art Schoppen bauen und ihm geſehen ,
Holz ſchaffen , da das, was er bis jeßt
nichts dazu tauge.
Untwort hatte man
dem
Das Nöthige von dieſer
Scheit úberfekt, der ihm vers
ſprach , daß die Neger Matten zu einem Schoppen vers fertigen und die dickſten Bäume aus den Waldungen Den Abend fendete er an Hills
herbeiſchaffen ſollten . man ein Geſchenk Butter.
6. März.
von Weizen ,
Reis ,
Honig
und
Der Sheik ließ uns dieſen Morgen
ſagen, er wünſchte einige von unſern Raketen zu haben , damit die Shougas, ſeine Feinde, fåhen , was die Enge lånder ihm gebracht hatten .
Wir perſprachen ihm ſechs
für den Montag , wenn die Shouaas zum Markte kaa men :
bemerkten jedoch zu gleicher Zeit,
daß wir nur
wenige båtten und hier keine machen könnten .
Er ſchichte
uns einer hübſchen Löwen , drei Monate alt , da wir ihn aber nicht behalten wollten , ward er getödtet. 7. Mårz . -
Dr. Dudnen ward immer ſchwächer
und ſein Zuſtand bedenklicher.
Ich ſuchte Boosthas
10,0m immer mehr zu gewinnen , des
Scheils eigentliche
werden .
um
durch
ihn über
Übſichten mit uns belehrt zu ..
Alle Mühe , die ich mir gab , den aus Sens
naar zurückgekehrten Mann aus Loggün zu ſprechen, war vergeblich , und er ließ mir im
Geheim fagen ,
er dürfe
nicht kommen.
8. und 9. März.
Die Zahl der Leute , die uns :
beſuchten , war in dieſen Tagen ſehr groß , und es tos ftete Múbe, unſere Sachen gegen Entwendung zu ſichern . Alle wollten . Capt. Lyon's Buch ſehen , wovon, fie gea)
158 bört hatten ,
und meine Geduld ward fehr erprobt, es
ihnen ſo oft, als ſie wünſchten, zu zeigen , und alles zu erklären .
Es brachte ſehr verſchiedene Wirkungen hers
vor, erregte Staunen bei allen und bei den meiſten arga wohn.
Der Scheit hatte auch davon gehört und einer
feiner Sclaven borgte es heimlich für ihn , meiner Sclaven ,
von einem
da er nicht wollte, daß ſein Berlans
gen , es zu ſehen , kund würde.
Drei Tage ſpäter baten
mich alle feine Großen, ihnen doch zu zeigen, was ich von Bornu gezeichnet, oder wie ſie es. nannten , geſchrieben hátte. Wiederholt verficherte id , die Bilder in dem Buche wären nicht von mir , und die Perſon , welche fie geſchrieben ,
wäre weit entfernt :
fie ſchüttelten den Kopf
das half jedoch nicht,
und erklårteri, ich ſen hinterlis
ftig und wolle es nur nicht zeigen. in einem
Dann ſprachen
fie
anderen Ton , und baten mich inftåndigſt,
fie
ja nicht abzuſchreiben, 8. h . ihr Bild zu malen ; fie mocha ten es nicht, der Scheiß auch nicht, es fer eine Sünde . Ich bin überzeugt , wir håtten beſſer gethan , das Buch gar nicht zu zeigen. Der Scheit wünſchte, daß auf ein vom Dache ſeines Hauſes gegebenes Zeichen zwei Raketen losgebrannt wurs den. Ich gab an Karawach etwas Blaufeuer, es zum Signal zu gebrauchen , als er es aber anzünden wollte , fehlte ihm der Muth, und er gab das Zeichen mit einem Strobbündel.
Die erſte Rakete
ſtieg gerade auf und
nahm ſich gut aus , die zweite ließ ich ſchrág über die Stadt hinfahren , fie plagte unterwegs und das
laute
Geſchrei der Zuſchauer dauerte einige Secunden.
Der
Erfolg war indeß , glaube ich , nicht ſo ernſthaft:
als.
1
159 bei dem erſten in Mourud abgebrannten Feuerwerk, wo mehrere Frauen viel zu früh niederlamen . 10. März. -
Wir waren nun bereits faſt einen
Monat in Kouka , und hatten den Scheik nur drei Mal geſehen : wir entdeckten , die von Pften beſuchen .
daß man forgfältig alle Leute,
und Süden berkamen , abhielt, uns zu
Auch machte ich ausfindig, daß der Scheiß an
Bookhaloom geſagt hatte, er habe gehört, der Docs tot wolle nach dem
Sudan , das könne er aber nicht
erlauben , da deş Pafcha's Brief nichts von einem fola chen Wunſche des Königs von England enthalte. Heute konnte ich mich etwas erholen , da es Markt , tag war und weniger Beſuch ſich einſtellte. war reichlich
Der Markt
mit den nothwendigen Sachen verſehen ,
Lurusartikel ſah man wenig : die Leute hatten fich auch mehr daran gewohnt mir.
mich
zu fehen und näherten fich
Ein junges Mädchen , das ich nach ihren vielen
Urmringen von Elfenbein , ihren ſchweren ſilbernen Ring gen in den Ohren , ihrem Corallenftud in der Naſe und dem Halsbande von Bernſtein , für reich halten mußte,
69: ſprang ſchnell von ihrem Ochſen ,
riß den Zipfel von
meinem Schnupftuch und ſagte , fie wolle ihn als ein Paul Andenken aufbewahren . Ich konnte nichts anders thun, 13 als ſie bitten , das ganze Tuch zu nehmen , und ich war erfreut zu
ſehen , daß dieſe Urtigkeit auch bei Wilden
nicht; verloren war.
Alle klatſchten mit den Händen und
riefen : „ Barca ! barca ! " und das Mädchen ſelbſt, deren Hände und Geſicht im eigentlichen Sinn des Wortes von Fett trieften , gab mir eine Menge Erdnuſſe.
11. März .
-
Dr. Dudney mußte immer tas
160 Bett hüten " und der Scheit schickte zu mir, bat ex gehört batte , daß ich ein Käſtchen befaße mit einem Uhrwerk, das, nachdem ich den Finger 'daran hielt oder nicht, Mes lodieen (piete .
Der Bote " fagte , er ſtürbe vor Berlans
gen es zu ſehen , daher mußte ich eilen . Gegen die wila forei , das die meisthunderung und das Freubenges außgeſtoßen hatten die dieß Kunſts were ſahen, ftad das Betragen des einfachtsvollen Scheit's febr ab .
Zuerſt war
er fehr erffaunt und that einige
Fragen, indem er gieb ! gieb ! Wunderbart wunderbar! rief.
Uis die Uhr aber den Schweizer Kuhreigen ſpiette,
ward er ftia,
hielt die Hände vor's Geſicht und lauſchte,
und als einer neben ihm
die Stille durch einen lauten
Uusruf unterbrach, berſegte er er ihm einen ſolchen Schlag, Er fragte • ſogleich ,, ob eine daß alle andern zitterten . doppelt ſo große Uhr nicht noch beſſer ſpielen würde.
Ich
antwortete : ,, Ja, aber ſie würde das Doppette koſten . Fürwahr, verlegte er, ſo etwas für Fauſend Dollars zu kaufen , wäre wobrfeit.
Wer kann läugnen , daß uns
allen die Natur Luſt an Gegenſtänden des Lurus geges ben hat ?
dieſer kurzen Unterhaltung wurden wir beſſere Freunde als bei den drei früheren Beſuchen . Erſtaunen fand er, daß ich
ziemlich Arabiſch ſprach , und
er bat mich zu kommen , fo'oft ich wollte.
bat ini ich ihn
mt, und um
Zu ſeinemt
So wünſchte
ihn noch meht zu gewinnett,
die Dope zum Geſchenk zu nehmen . min erfreuterit .
Er
abgeſchlagen hatte, der fie in des Scheit's Namen der : langte.
161 12. Mårt.
Ich ſprach heute der Schett wieder
in ſeinem Garten , um bier Uhr nach Mittag : wir war ren nur dref,
Barca
rouaſch , und ich.
Gana , fein erſter Feldherr , Stas
Wir ließen die übr ſpielen , bis er ſie
ſo gut zu behandeln wußte wie ich, und nach einer an : genehmen Unterhaltung
von einer Stunde trennten wir
uns, und waren uns gegenſeitig nåber , gekommen.
Ich
bat, daß ich den nächſten Tag ben Idad beſuchen dürfte und er gab fogleich den Barca Gana ben Befehl, daß einer, der die Wegekenne, mich begleiten , daß eine Hütte und Lebensmittet für die Nacht in Bereitſchaft feyn ſoll . ten .
Id verfáumte nicht von der Erlaubnis Gebrauch
zu machen , und den folgenden Morgen , bald nad Tas gesanbruch , waren die Führer an meiner Thüre : Fajah, 1 ein Kanemboo, der bei dem Scheit, gut ſtand, und Ma. ramy , eine Urt Fellata ,, der bloß mitgeſchidt wurde, weil er etwas Arabiſch ſprach . Wir gingen nach der zehn Miles entfernten Stadt Bree , wo der Kaid (Gouverneur) , nachdem er den Bes fehl erhalten , an mein Pferd tam und erklärte, er werde mich augenblicklich begleiten .
Er ſchlug auch vor, wir
möchten für die Nacht wieder nach der Stadt zurückkoma men , wo ein Abendeſſen , eine Hütte und Tänzerinnen bereit feyn ſollten : dieß verbat ich , da ich an dem See ſchlafen wollte.
Wir machten dann fünf Miles in iſt:
licher Richtung und kamen an'& Ufer des Idhad.
Ich
batte noch keine Stelle an dem See ſo frei von Bau . men geſehen ,
das Ufer hatte deutliche Spuren von ſeis
nem Unfchwellen und Zurüdtreten :
ſo weit aber mein
Auge gegen Often und Südoſten reichte , Dengam u. @rapperton .
fab ich nichts 11
162 als
Waſſer.
Cine ſchöne Graçart wuchs in áppiger
Fülle am Ufer , Tauſende bon Rindern , dem Scheit ges
19 hörig , die er bei dem legten Raubzug erbeutet hatte , graſeten dort und fahen gut aus. Die Sonne brannte auf's Heftigſte , ich breitėte meine Matte im Schatten väume aus , und wollte etwas Brodt und einiger Tuloh Honig vergehren , u18.3wei oder drei fd warze Tungen , die uns von
Bree begleitet hatten , und die
im
vorher
ins Waſſer ſpringen Rab , uns fünfbis fechs (döne' Flags fche brachten , diesiein einigen Minuten
in das feichste
Waſſer getrieben hatten . Sogteich karo ein Feuer ans gezündet und fie bereiteten die Fiſche mit großer Schnela figkeit.
Ein Srod ward dem
Fiſch ſo in den Mund
und durch den Leib geftoßen , das er am Schw ang bers auskam, et ward dann in die Erde geftedt, fo daß der Ropfiunten warnt gegen das Feuer geneigt, und beſtáns dig gedreht. Die Kanembod nennen dieſe Silde Kermba, bie Wrábet
Surfaw .
Ein Fiſch heißt in der Sprache von
:1
Bornou
*** Ich
ſagte meinen Begleitern , daß ich die Abſicht
håtte , an diefer Stelle' die Nacht zu bleiben : ſie vers ficherten , die Muskitos waren hier ſo groß und fogahl reich , daß ich nicht bleiben könnte und die Pferdefich febr übel befinden würden . n Sie tiethen mir , mich mit den Heerben etwas vom Ufer zu entfernen und in der Nähe derſelben zu ſchlafen ,
da die Inſecten mich als :
dann in Ruhe laſſen würden .
Nach Art eines Engiảna
ders war ich hartnäckig , ſchlief bald ein , noch am Jage, ward aber von den Muskitos
die ſo groß wie große
Fliegen waren , foszecſtochen , daß ich frob wil , wie ich
ilm
163 erwachte , den Rath
meiner kundigen Führer befolgen
zu können. Gegen Abend ſtiegen wir zu Pferde und jagten einige ſchöne Antelopen , und faben in der Ents 99 fernung eine Heerde von Elephanten ,über vierzig ; zwei Büffel graften ruhig , bis an den Bauch im Waf, 391119 ſer , und als mir uns náherten gingen fie weiter
in den See: einer war ungeheuer groß.
Dle anteloa
pen ſind ſehr ſchön , hellbraun , mit einigen ſchwarzen und braunen Streifen am Leibe : fie find nicht ſehr ichnell und man findet ſie nur in der Nähe des Idad und anderer großen Gewäſſer. Tamarinden und Sobannisbrodt · Baume waren som sto hier in großer Menge , mit Früchten beladen, die erſten 101001 haben einen ſtarken und angenehmen Geſchmad . Die Strony Pferde wurden nun von den zahlloſen Inſecten ſo ges plagt, daß wir beſchloſſen, die Heerden aufzuſuchen, und in ihrer Nähe zu übernachten. war in der Mitte gelaſſen ,
Ein leerer, vieredter Plan bort nahm
man uns und
unſere Pferde auf : die Matten wurden ausgebreitet, drei. Big Gefäße mit ſüßer Milch und eines mit Honig wurden vor mir hingeſeßt, und damit und mit etwas Reis , den ich bei mir hatte, hielt ich eine köftliche
Abendmahlzeit.
Sbgleich , ehe ich den See verließ , mein Geſicht,
die
Hände und der Naden von den Inſectenſtichen ausſa: hen , als ob ich die Blattern hatte , ſo ſchlief ich doch ſehr gut , und warð von keinem Muskito beunruhigt.
14. März. gefallen , eine
In der Nacht war ein ſtarker Thau
Erſcheinung die wir ſeit unſerer Abreiſe
von Gatrone nicht gehabt hatten , und auch durt nur måßig : den Morgen war mein
Baurus , womit ich
11 *
164 mis ,zugedeckt hattei
ganz durch und durch nab , und
auf der Matte waren,
bei
Eiszapfen :
als wit
Tagesanbruch, Tropfen wie
an den See kamen ,
verließ uns
Maramy), um , wie er fagte, nach Elephanten zu Tebeni, da ihm der Scheiß geſagt hatte, er folle mich nahe darán führen . Ich
fing an die Waffervögel zu ſchießen und
zu unterſuchen ,
die zu Zaufenden auf dem See und
an den Ufern ſpielten .
Es gelang mir eine prachtige
Urt von Stranichen zu erlegen , ſie war weiß mit ſchwars Give zemn Hals und Schnabel auch einige Schnepfen , die hier
in Schaaren wie Bienen herumſchwärmten , und mit drei Schüſſen tödtete ich zwei Paar Enten und ein Paar wilde Gånſe ; alle phón und hübſthi gezeichnet.
Uls ich eben
damit beſchäftigt war , fam Maramy in vollem Gas . lopp , und ſagte , er habe brei fehr große Elephanten gegen Südoften grafend gefunden , nahe am Waffer: U18 wir ihnen bis auf einige hundert Guen nabe gekommen waren , erhielten alle die zu Fuß waren und mein Dies ner auf dem Maulefel, Befehl ftit zu ſtehen , und vier 3 von uns ritten nach den gewaltigen Thieren. Die Leute des Sdheit's erhoben ein Geſchrei und obgleich die Elephanten dieß anfangs zu verachteri ( chies entfernten ſie ſich tod bald darauf, richteten die
nen
Ohren , die bis dahin auf ihre Schultern herabhingeu , empor , und gaben einen Ion von fich , daß der Bodent Einer war ungebeuer groß, ich glaube
unter uns bebte .
faft fechzehn Fuß hoch :
die anderen waren Weibchen
und dieſe machten ſich ſchnell davon , das Månnchen blieb zurüd ,
als wenn es fie. rohůben wollte.
Wir ritten
ſchnell um ihn herum , und Maramy traf ihn mit eis
1
165 nem Speer unter dem Schwanz, was ihn fo zu ſchmer: zen ſcieny als ob wir uns mit einer Nadel in den Fing ger Mechen.
Er ſchwang feinen Rüſſel durch
die luft
und ftreute ſo viel Sand umber, daß ich , de ich es nicht erwartete,
faſt dadurch geblendet ward.
Ein Elephan
greift felten einen Menſchen an , und, nur,wenn er get reizt wird
iſt
er gefábrlich ; dann fürzt er, bisweilen
auf Mann und Pferd fos ,
bewirft ſie mit Sand und
zertritt fie im Augenblick.
Als wir ihm den Weg zu ſeinen Begleitern abges ſchnitten
hatten , eilte
er
nach
der Gegend wo die
1 Fußgänger und das
Maulthier geblieben waren , und
mein Diener Columbus erſchrak , fp, daß er ſich den gan . zen Tag
nicht
nun , indem
erholen konnte.
Wir
verfolgten
ihn
wir bald vor, bald hinter ihm waren , wenn
er ſich umfahfußte mein Pferd wohl etwas , das ſonſt im
kurzen Galopp ihm nachfekte.
Io choß eine Kugel
auf ihn ab, die traf ſeinen Leib und er bemerkte es nicht, die zweite traf das Ohr und ſchien ihm etwas unan: genehm zu feyn.
Ein zweiter Speer pralte von ſeiner
Haut ab, und wir überließen ihn dann ſeinem Schifal . Bald meldete man uns , daß acht Elephanten auf uns zufámen und nicht weit entfernt waren , wir ten es für gut : ſie zu verjagen , zu Pferde.
Sie schienen
biels
und fekten uns alle
nicht Lun zu haben ſich
zu
entfernen , und gingen erſt, als wir nahe bei ihnen was ren und einige Speere abgeworfen haben . bligen des Pulvers
von der
Das Uufs
Pfanne fchien aber mehr
Eindruck auf ſie zu maden , als alles andere : ſie zogen fich voll Würde zurúd , und warfen vorher Sand ema
166
por. " Eine Menge Båget, Iuda genannt , Fag auf dem Nücken ? Wer Elephanten : fie gleichen einer Droffel an Geſtalt und Tone,' und ſollen die Würmer dem Éléphana ten an den Stellen ableſen, die er ſelbſtnicht erreichen kann. ? U18 die Hitze der Sonne abnahm , folgten wir dem
effer", und wenn die Muškitos und Fliegen nicht ges weſen wären ,
hatte ich
an ' einigin Stellen mein Zert
für einige Wochen aufſchlagen
mögen.
Ich fah einige
Baleariſche Kraniche, war aber zu entfernt , um fie tref: Fen zu können ." U15 wit gegen acht miles am Ufer des Ithad hingegangen waren ," mob die Vegetation immet diefelbe blieboegingeh mir ungefähreine Stunde vor mir ung ºg in Land , nach Koua , eis Sonnenuntergang, etwas nem kleinen
Dorfe im
Norden." Då der
Kaid
abwes
fend war, waren wir froh innerhalb innerhalb des Kobrzaunes,
der
feine Hütte umgab, bleiben zu können , urid nach :
dem ich
etwas Kaffee gemacht
zum Schlafen
nieder : um
hatte , legte ich
mich
Mitternacht kam er zurück,
wir bekamen Getraide für unſere Pferde, Hühner und Milch für uns fetölt.
Diefer Ort und Bree waren ganz bemobnt, die mit ihrem neu gebaut , von Kanemboeen rn
harten ; nie ľah ich ſchonere, Scheit ihr Pand verlaſſen hatten Beſſer geſtaltete Leute. : ! STO SIX 9,0 Als ich in dem Ort mich zeigte , waren die Neu: gier und Beſtürzung über meine Hände und mein Ges fidt ſo groß , daß ich faſt glaubte fie waren in der Nacht veråndert. Ein kleines Mädchen wär fo erſchroden , daß nichts, felbft nicht eine Sdnur
Corallen , die ich ihr
anbot , fie triften konnte und ſie ſtredte ihre Hand nicht auß ſie zu nehmen .
Die erwachſenen Mädchen und die
167
Weiber waren nicht fo furchtſam ,und als ſie ſahen, daß 1 GM mehrere Schnüre Corallen aus der Taſche meiner 71 Beinkleider nog, drångten ſie ſich ſo heran , daßmein Beglei ter ſie mit Mühe und oft anfanft abhalten mußte.indd tom15 Marze.
Etwas nach Mittag Imagen wir wie .
der in Kouka. Obgleich die druckende Hibe mich
ermúa
det hatte, war ich doch ſehr mit meinem Ausflug zufries ben . Ueber die BewohnerderInſeln im Pften des Sees hatte ich keine Nachrichten erhalten können . Dieſe garis Kerdies ,wie man ſie nennt, kommen zu Zeiten nach der -ja magumu un atlisd Stelle wo ich geweſen war und selbſt in die Nähe von ទំ ន ឯ
te : 0 Angornou : plúndern bisweilen
ein
Dorf, und
fütren
Dieſe Räuber bauſen das Vieh in ihren Egnots fort. ohne daß man Widerſtand verſucht. Zu meinem großen Herzleide hörte ich , daß in mei. ner Abweſenheit: das Pferd , welches ich von Tripoli bis Bornou geritten hatte, geſtorben war. Eswar unter allen yo90 bei der Saravane das munterfte und ſchnellſte, und doch ſtand es manchmal Stunden lang und ließ mich ruhig in ſeinem Schatten , in der Wüſte ſchlafen . Undere Pferde waren auch gefallen und es ſchien
das ſchlechte Waffer , ſo wie
die Hite Schuld daran zu ſeyn , das Thermometer ſtand in unſerer Hütte auf 103 ° , die größte Hiße die wir od noch in Bornou empfunden hatten .
Ich machte eß mirzum Geſek , an jedem Markttas digo ge zwiſchen den Kaufleuten und den anderen inich zu wa
zeigen , um mehr belannt zu werden , und
allmålig nås
berten ſich mir die Leute mehr, und ich felbft lernte ber ſer die Reize der ſchwarzen Schönen ſchågen . 18 Márz. –
Da Dr. Oudney fich etwas beffer
108 fühlte , befohloß er den folgenden
Tag
geben , wegen- feiner Abreiſe nach dem
zum Scheit
zu
Sudan : ich Felbſt
war fehỉ glúdlich , daß der Scheit ,mir nicht verweigert batte, die Ghrajzie zu begleiten . So fab ein , daß wit nur allmålig unferin Hauptjiele nåber kommen konnten , und war daher nicht ſo ſehr Berwundert, als der Scheit den folgenden Morgen Dr. Dubney's Bitte, eine Stai fila nach dem
Sudan zurbegleiten “ geradezu abſchlug.
-14.2 Ein Shouas Hauptling, Dreesraboo Raas - ben a booD eleel, deſſen leute ihre Zelte nabe am Shary hatten, beſuchte mich beute .
Er war ein kluger, pfi fiğer
Mann, that bundert Fragen , und Geſchent. freute .
forberte nichts zum
Ich gab ihm ein Fernglas, was ihn fehr ere
Er war mit ſeinen Untergebenen aus dem Diens
des Sultan von Wabay in den unſeres Scheit's getres ten vor drei Jahren : er erzählte mir, der Sultan von : Begharmi wolle feine Hauptſtadt Kernuck
wieder auf: bauen , und er gab mir einen Reiſebericht und eine Zeich ,
nung von den Armen des
Shary , in der Nähe von
Begbarmi. 26. Mårz. -
Mein neuer Belannter beſuchte mich
dieſen Morgen ; er kam allein, und verfidhjerte,der Scheid wolle nicht geſtatten , daß wir das Land füdlich vom Shary fáben: meine Freigebigkeit geſtern habe mit ſeine Freundſchaft erworben , und wenn ich meine Hand auf das Buch legen wolle ( er zeigte auf mein Tagebuch ), das heilige Buch, fo wolle er mir fagen , was
ihm det
Scheit für Befehle gegeben habe , wenn wir in feinen Diſtrict kámen , den Fluß geben .
wir follten nämlich durchaus nicht über Er für fido fegte dann hinzu , wenn ich
/
169 über den Shary
frøen und
zu
wollte, die bei Sterga wären Begearfinden , mich weiter .. Berlaßt ihr den Stary ,
feinen Zelten : konimen
fo würde der Mittel und gegen Süden zü : bringen .
fagte er ,
wenn
die Sonne
trei Klafter boch ſtehts for ſeid ihr bei mir mit Sonnena untergang . "
Den
eben nicht.
Unwillen
des Seit's fürchtete er
****
3 * , 28. Márz . 4+ 0 Dr. Dubiney warb : immer ſchlims mer und war ſo ifchwach, daß er nicht aus einer Hütte in die andere geben konnte.
Er aß nichts als etwas
Mehlbrei und dess abends etwas Fleiſchbrübe. dem
Gebete kam
Nach
Bootbaloom : er erzählte , daß er
dreißig der unruhigſten Wraber entlaſſen wolle, die nach Mourzud zurúdtehren würden . 229. März bis zum
447.497mphi
joid
8. April.wt Drees kam noch
einmal zu mir, ehe er Routa verließ, und bát mich febrer über den Ghary zu gehen und
einige Zeit bei " ihm zu
bleiben . Er kam in der Nacht und ſtellte ſich als ob et fürchtete von jernand geſehen zu werden , oder war wirk, lich beſorgt.
1, Sagt keinem , daß ich
bei euch geweſen,
bat er, jeder der zu euch kommt iſt ein Kundſchafter . Was ihr fagt erfährt der Scheit... ich .
,, Gut , " eripieberte er,"
n , mir zu trauen . 7 bieten
gethan .
Und ihr ,, fragte
ibr habt keinen Grund
Sagt nichts : ich habe euch das Ers Kommt, wenn ihr * $ *für gut haltet :
saber ſchadet euch nicht. wie mit mir ſelbſt.
Ich habe mit euch geſprochen D.
Die Shouaa : Uraber find ein eigener Stamm
und
haben faſt gar keine Lehnlichkeit mit den nordlichen Aras bern : fie haben
ſchöner offene Seſichter, Udfernaſen und
170
große Zugenj. ihre Farbe ift kupferartig ;file fint liſtig und gleichen den
hübſchften
Zigeunern in England , bes
fonders die Srauen , und ihre Arabiſch iſt ganz bas les gyptiſche 31.
Der Streit zwiſchen
Arabern ift fo arg ges
den
worden, daß an freundſchaftliche Ausgleichung wohl nicht weiter
gedacht
werden
kann.
Abdallah Bougiel
batte die meiſten som dess Schell's keuten auf ſeiner Seite , und wird deshalb von dem Scheit felbft unter flúßt ; e $ gelang, ibm die Hälfte von Booakhaloom's Arabern an ſich zu ziehen ; file fchlugen ihre Bette eis nige Mites von der Etadt auf. Die Unführer waren jedoch tåglich Piſtolen
in
Kouła
und hatten
immer geladene
unter ihrem Baratan , ba fie pon der andern
Parthei einen Ueberfall fürchteten . Ubdallah Bougiel gab dem Boo -
baloom Schuld, er verliere feine Seit
in Kouka , um nur ſeine Waaren abzufrßen , indeß die Araber por Hunger umkämen , und zu einem Streifzuge benugt werden könnten, der dem Parda mas einbrådte. Boo - Khaloom dagegen warf dem mit Recht Ungehorſam vor ,
Abdallah kúhr und
und wenn eine Bhrazzie
unternommen werden route, lomme es ihm zu , darüber zu entſcheiden , nicht einem anderen . :
1
Der Scheik, ohne ſeine Aufmerkſamkeit gegen Boos Khaloom zu verringern , dem er jegt verſprach ) ihn burch ſeine eigenen Leute in das Land jenſeits Mandara bringen zu laſſen, eťmunterte Abdallah aſeinien plan den Booshaloom zu verlaſſen , durchzufenen . fertigung unſerer Depeſchen
Die Uus:
und Dr. Dudney's Ues
belbefinden batte suns abgehalten ,
in
den
lebten zehn
171
Tagen irgend an Weiterreifen zu denken ,
und bei uns
ferer fonderbaren fage war es ungewiß ob wir forttás men .
Dr. Dud nen
erholte ſich indeß etwas , ob , erholte ſich
gleich nicht ſo weit, daß er an einem ſolchen Zuge båtte Iheit nehmen fönnen : ich erklärte, daß ich mit Boo Khaloom gehen würde, und bat iho, dieß dem Scheit zu ſagen. So ftanden die Sachen noch den achten April; wir wa ren beſorgt, die Hike , drůđend, bißweilen ftieg das Ahers mometer auf 106 °. Belde Arabiſche Haufen wollten aufbrechen, wir erführen nicht wobin.
Bougie ! kam
mehrere Mal zu mir , und bemühte ſich mir zu beweis fen, daß er es gut meine, und die Engländer ſehr liebe : ,, Sagt mir, Sidi Reis, muhin ihr wollt, und ich bring euch hundert Mann, die euch begleiten und ihr Leben für euch laſſen . "
Ich ſagte ihm , daß ich keine Bedeđung
der Urt gebrauchte und kein Geld hatte ſie zu bezahlen ; er foưe lieber zu den Zelten zurůdfehren und Boo Khaloom aufföhnen ,
ſich mit
und ſo wie er mit ihm
Iripoli verlaſīen babe , Tolle er auch mit ihm Bahit zu. růdlehren , und dann ſeine Klagen bei'm parcha ans bringen. Dina Boo Kbatoom verließ diefen Nachmittag Kouta , obne uns ein Lebewohl zu ſagen , ein ſicherer Beweis, Daß unfere, Bitte, die Streifparthei begleiten zu dürfen vom Paſcha nicht angenommen ſey . unlieb, denn ich fah deutlich ,
daß
Dieß war mir ſebr wir nur auf ſolche
Urt weiter nad Súden tommen konnten. 10. April. -
Bald nach Tagesanbruch ließ uns
172 der Steit rufen
und bewilligte unfern Munich raden
Shary zu feben . Der
.
1,777
$
Scheit brachte einen Feltſamen Schmuď für
die Bruſt und die Stirn bervor , er beſtand aus Go18 und Silber, und war mit falſchen Rubinen" und ande: albt hielt ren Edelſteinen beſikt,,die er füreacht . Wir zeig: ten ihm , als er nach dem Werth fragte, das kleine gelbe Metodblättchen , wodurch das Stückchen Glas die Farbe bes Topas erhielt,
worüber er febr verwundert war,
und derjenige der ihm dieß als acht gab., wird igewiß ůbel empfangen werden . 11. und 12. 12. April. Die Ghrazzie, unter Boo Khaloom , blieb dieſe beiden Tage in Ungornou , mit
Kafchilla
Barca Oana , dem
( General) des Scheit’s ,
um Leute zu dieſer Unternehmung zu ſammeln . abdal. lab Bougiel hatte, den Tag vorher Koula verlaſſen uno Heute kamen fünf hatte ſich nach Kanem gewendet. Reuter und zwanzig Fußgänger, die ſich von ihm ges trennt hatten und wieder zu Boo Shaloom jurúd, Lehrten .
Einer von den Eunuchen des Scheit's , er hat
deren rechs, kam zu mir, um im Namen der Favoritin mir eine Koſtbarkeit zu zeigen , und zu fragen , ob nicht ein
Gegenſtůđ
was ich forderte.
bejáße,
Uis das
wofür ſie
ich
zahlen würde
Buch forgfam aufgewickelt
ein Stück diamantartig geſchliffenes war, ſah ich in Glas, von einem Kronleuchter , das hier beſonders gea fiel, da es gros war
und nicht fo leicht zerbrechlich .
Auf meine Verſicherung, daß ich keines håtte, erwiederte der Berſchnittene , das wundere ihn nicht,
da es gar
178 zu
kofibar Fey , aber feine Gebieterin würde " über die
Nachricht untröſtlich feyn !“
13. April. ::
Ich hielt es für tlug , dem Scheit das Pferd zu ſchenken das mir noch úbrig geblieben war. Es war frank an einem Geſchwür auf dem Rúden . Ich ließ zugleich merken, daß ein Pferd aus Bornu mir ans genehm feyn würde, der Scheit ließ ſagen , daß ich eis nes erhalten ſollte, fo gut man es bekommen könnte, und bald darauf ſchicte er mir ein kleines , aber muntres, eiſengraues Pferdchen . Mir hörten daß Bookhatoom ben vierzehnten aufbrechen werde : es war mir außerft Gelegenheit
unangenehm die
das Land kennen zu lernen zu verlieren,
und zu ſehen , wie dieſe Leute dreitauſend Mann , denn daraus beſtand dieſe Abtheilung , zu dieſer Unternehmung führen würden. Ich fah daß eine folche Gelegenheit fich nicht wieder darbieten würde , da ich mit Bo'o Khas loom meine Plane verfolgen konnte, was, ſobald ich den Scheit begleitete, nicht möglich war , daher entſchloß ich mich , mich an den erſten Karouaſch des wenden ,
Scheik'! zu
der ſich immer meinen Freund nannte , und
ihm funfzig Dollars zu bieten, wenn er mir die Erlaubs niß verſchaffte,
mich
dieſem Zuge anzuſchließen .
So
wie ich dieß ausſprach , merkte ich gleich wie der Wind am Hofe blies : ,, Könnt ihr dem Scheit nicht ein bůbs ſches Geſchenk machen ? " ſagte er.
,, Er iſt, bemerkte
er , nur beſorgt euch einer Gefahr auszufegen . erwiederte, es ſey unmöglich , wir hatten hübſche Geſchenke
gegeben
Ich
fchon manche
und hatten nach England
1 174 er aber ſollte die
geſchrieben , um andere zu erhatten :
funfzig Dollars erhalten , wenn er meinen Wunſch er . Karouaſch verließ mich , und wünſchte ges füllte. wiß , daß er mir die Gewahrung
meiner
Bitte brin .
gen könnte . .
SPA
21
Corvi
wwca
Dritties
*
Cap i telons
?
Zug nach Mandara.
Erſt am funfzehnten Upril, ſpát, am Abend, ſah ich daß es möglich ſeyn würde, an dem Zuge Theil zu nebs men.
Ich ſprach den Scheit: ,, Ich muß es euch abſchla :
gen , fagte er, da ich nicht ſehe , wie ich für eure Sis wünſche ich
euer Ber:
derheit ſorgen kann
und doch
langen zu erfüllen.
Boo Shaloom's Wunſch euch
que mitzunehmen, war ganz unausführbar: euer Konig kann nicht wollen , daß Leute die er ſo weit geſchickt es war eine bat, ſolcher Gefahr ausgelegt werden : unbeſonnene Foderung
und der Paſcha båtte mir es
nie verziehen , wenn ich eingewilligt hätte.
Ihr ſeid
in
einer andern lage : euer Sultan befiehlt euch ausdrůds lich an kriegeriſche Unternehmungen euch anzuſhließen , obgleich ihr aber Soldat feid , werdet ihr doch kaum wir. fen ,
was ihr bei einer ſolchen Unternehmung zu thun
habt, wenn Boo
Shaloom
zurúdgetrieben werden
route, und deßhalb kann ich in eure Abreiſe nicht willigen . Ich erwieberte, ich konnte ihm nur verpflichtet ſeyn für ſeine Beſorgniß, daß aber die Befehle meines Sultans
1
176 ausgeführt werden müßten, wenn eß irgend möglich was re, und
daß daher , wenn er auch feine Einwilligung
nicht ausſprache , er mir hoffentlich kein Hinderniß in den Weg legen würde Boo Khaloom zu begleiten. Unſer
Geſpräch war geendigt.
Einige Zeit nach
Mitternacht wette mich der Neger , der mich nach Uns gornou begleiten folte, wo ich die Abſicht Batte , Dr. Dudney zu erwarten , indem er mir ſagte; ,, wir wera den kaum Ungornou vor Tagesanbruch erreichen . " Mein Gepåde trug ein Cameel leicht : mein Neger Braca bes gleitete mich, auf einem Maulefel, dem ich etwas Kaffee und Reis aufgeladen hatte , für alles übrige boffte idi werde die
Vorſehung ſchont forgen.
Mich an den
Raubzug anzuſchließen, war meine Abſicht, wie das ge. fcheben ſollte, wüßte ich noch niớt. Boost baloom batte geſtern Ungornou verlaſſen und ich hörte, daß er , ohn. gefähr fünf und dreißig Meilen ſüdlich davon , einen Tag warten 'wollte ; das Ziel des ganzen Unternehmens war ein Gebeimniß . Maray my ben Soubanee, det Neget der auf des Scheits Befeht mich begleitete, war derſelbe der vorher auf meinem Zuge nad dem weſen war ; er war brav und
chad mit mir ges
gutherzig und auf meis
nem iesigen Zuge verdanke ich ihm meine Rettung ſo daß er jedes Lob verdient.
Er ſprach gebrochen Aras
biſch , worauf er nicht wenig ſtolz war , Schweigſamkeit gehörte eben nicht zu ſeinen Fehlern , und kaum waren wir einige Miles geritten , ſo überließ er ſich ſeiner Neis gung , mit großer Geläufigkeit.
Ich felbſt hatte eben
nicht große Luſt zu ſprechen und aus mancherlei Grüns den gefiel mir unſere Lage nicht
lange börte ich das
. 1
177 ber nicht auf ſein Geſchwåt , endlich erregte er meine Aufmerkſamkeit durch die Frage : ,
eht, denn der Rais
mit der Ghrazzie ? " .. Wie kann ich , war meine Antwort, da der Scheik dagegen iſt. " Wollt ihr mitgehen oder nicht ?." "fragte er... 06 ich mich entſchließe oder nicht, iſt noch ungewiß, war meine Antwoort, ihr geht mit mir bis Ungornou, und verlaßt mich in 2bde Nibbee's Hüts te. Mir wäre es lieber geweſen , wenn der Scheiß euch mir zum Gefährten gegeben , und mich zu Boo
697
100m geſchidt hátte. " - ,, Wean der Raid mir ſagen will, ob er auf jeden Fall entſchloſſen iſt mit der Ghraga zie zu geben oder nicht, fo will ich ihm ſagen, was der Scheik mir für Befehle gegeben hat, " entgegnete Maraymy. Ihr kennt mich genug , ermieberte ich, daß ich keinen Dienſt unbelohnt lafie, vertraut mir, was ihr für Auftrag ge habt . " Maraymy bielt nicht langer zurůd , und mir war es lieb zu bóren , daß der Scheit wollte, daß er mich auf keinen Fall verlaſſen dürfe, daß er, wenn er fånde, daß ich nicht davon abginge, mich ſo ſchnell dem Lager führen, und mich dem Barca
als möglich zu Ghana, dem
fchwarzen Mameluden des Scheit's , übergeben ſollte der den Oberbefehl über den ganzen Haufen hatte, mit dem Auftrage, für mich zu forgen.
Ich
fáumte nun nicht
meinem Begleiter meine Abſicht mitzutheilen. Wir erreich : ten Ungornou im Zwielicht, mit der Abſicht es mit uns bruch des Tages wieder zu verlaſſen . ,
16. Aprit.
-
In Angornou fammelte ſich
große Menge von Fremden , da am
eine
folgenden Zage ein
großer Markt war. Abdee Nibbee , in deſſen Hütte 12 Denham it. Clapperton .
ich
178 die Nacht zubrachte , war
ein
Kaufmann , den wir zu
Mourzuď gekannt hatten, und er hielt hier was er frús her verſprochen hatte.
Auf einer reinen Matte verſchlief
ich, in einem ſchattigen Winkel ſeiner Hütte, die beißen Stunden , er gab mir zum Eſſen Giddeeb (in der Sonne getrodnetes Getraide) und Reis, und tractirte mich mit einem angenehmen Getränke , Pfeffer und Honig beſtand.
das aus
Milch , rothem
Der Abend war ſo
heiß,
daß ich beſchloß , bis nach Mitternacht zu bleiben, und eine Stunde vor Sonnenaufgang ſtiegen wir zu Pferde. 17. Upril .
Wir nahmen unſern Weg gegen
Súden an vielen Garten bin , in denen man nicht Zwiebeln zu bauen ſchien .
al8
Viele Miles ging unſer Weg
über eine Ebene , die mit Waizene und Guſſubſtoppeln bededt war, und kurz vor Mittag erreichten wir Yeddie, ein und zwanzig Miles von Ungornou, eine bedeutende Stadt, mit einer Mauer umgeben, wo ein Kaid reſidirte. Nach einigem Wortwechſel gab man unseine Hütre, dort die beißen Stunden des Tages hinzubringen : mich an
ich lagerte
der Thüre ( Skiffa ), der fühiſten Stelle die ich
finden konnte. Der Raid fam bald, mir ſeinen Beſuch zu machen , wahrſáeinlich ſchlief er, bei meiner Unkunft.
Er drang
in mich nach ſeiner Wohnung zu kommen , und bedauerte ſehr, daß er nicht gleich beſſer für mich geſorgt hátte. Daß ich meinen Aufenthalt åndern route , daran war nicht zu denten , die Hiße war unmäßig , ich bat nur um etwas rúße. Milch , und, wenn es möglich wäre , die Leute zu entfernen , die ſich an meine Thúre drångten . find lauter Månner, fügte ich hinzu , habt ihr denn feiae
.
179 frauen in der Stadt ? "
Der Kaib , der offenbar ſeine
frühere Nachläſſigkeit wieder gut machen wollte, antwors tete ſogleich : ,, Ia , ja , in Menge und ſie werden gleich erſcheinen , euch zu betrachten , wenn ihr es erlaubt... Das verbot ich nicht, und da Maraymy und der Kaid fich an die Shure regten , damit nicht zu viele herein . kamen , fo traten immer drei oder vier zu uns , und ich fab auf die Urt gegen fchlecht.
Ich
hundert von dem
ſchönen Ger
hatte nichts ihnen zu zeigen ,
als einen
Spiegel, aber nichts hätte ſie auch mehr erfreuen fins nen, ſie wurden nicht ſatt ſich zu befeben ,
forieen vor
Freude, und eine, die ihr Kind herbeibrachte, vergoß Freus benthránen , als ſie das Kleine in dem Spiegel ſah. Um vier Uhr Nachmittags machten wir uns wieder auf den Weg und Maraymy erbob meinen Muth , durch die Verſicherung, daß wir, wenn ſie nicht aufgebrochen wåren ,
das fager der Araber und die
Truppen des
Sceit's bald nach Sonnenuntergang erreichen würden . Glúdlicherweiſe waren fie nicht fortgezogen : nach viera jeba Miles kamen wir nach Merty , und weſtlich von der Stadt faben wir die Zelte der Uraber.
Maraymy
fagte mir nun , , des Scheit's Wunſch fen, daß ich mich dem Schuße des Barca Ghana anvertrauen möchte : mit meiner Ankunft
in Bornu babe B 0.0 . Ahaloom's
Verantwortlichkeit aufgehört und Er ſelbſt muffe nun für . meine Sicherheit ſorgen , ich müſſe daher bei ſeinen Leus ten bleiben . “ lieber hatte ich mein Zelt nabe bei meinem erprobten Freunde aufgeſchlagen, da aber mein Begleiter erklárte, daß das dem Scheit fehr mißfallen würder gab ich nach . 12 *
180
Barca Ghana empfing mich fehr hoflich in einem Belte, obgleich er mich einige Minuten vor demſelben warten ließ , bis er
Zauberſpruch ſchreiber,
ſeinen fighi,
gerufen hatte, eine nicht zu entbehrende Perſon, und eis nen oder zwei ſeiner Ünführer. ,, Wenn es Gottes Wide ware, ſagte er, foute ich keinen Schaden leiden , und er wolle alles was er vermochte gehe. "
thun , damit es mir gut
Eine Stelle zu meinem Belte ward neben dem
Teinigen angewieſen und ich Araber zu beſuchen .
beurlaubte mich ,
um
die
Ihr Freubengeſchrei als ich kam
und Boo - Khaloom's herzlicher
Håndedruc
machten
daß ich bedauerte nicht unter ihnen ſeyn zu dürfen , troba ihrer
ſchlechten Eigenſchaften.
Boo Shaloom
mehrere Mal: ,, ich wußte daß ihr tommen würdet ,
rief ich
fagte ihr würdet auf eine oder die andere Art euch uns anſchließen ! " Einer von Barca Ghana's Leuten meldete, daß wir mit Tagesanbruch wegziehen wollten.
Ich ging
in mein Zelt, nachdem ich 800 : Sthaloom des Sceit's Unordnungen bekannt gemacht hatte ,
um erft an Dr.
Dudney zu foreiben , dann nach meiner Anſtrengung zu ſchlafen.
Der Schlaf war auch meine einzige Erfris
fobung: ich ſaß , wie man ſagt, zwiſchen zwei Stühlen, der eine meiner Freunde hielt es nidt für nöthig , mir Eſſen zu ſchideri, der andere dachte nicht darani, 18. April.
-
Vor Sonnenaufgang
Zelte abgebrochen und wir auf dem
waren
Marſch.
alle
Barca
Ghana, der des Scheit's Truppen befehligte, deren Zahl fich auf zweitauſend belief, war aus der Stadt Santara im Sudan , und war in ſeinem neunten Jahr in die Sånde des Sdeil'8 gefallen .
Dieſer gewann ihn lieb
181 und erhob ihn endlich zum Kaid oder Statthalter von to
Angala, einem Theil von Loggun , und von den
Städs
ten am Shary, und zum Kaſhella oder Oberbefehlshas ber des Heeres.
Er war ein Präftiger Neger, ungewöhns
lich tapfer und beſaß ein Amulet, das ihn, mie er glaubs te, gegen jede Kugel und Pfeile ſchügte.
Er war klug ,
beobachtete ſchnell, und da er lange das Vertrauen des Scheit's beſaß, hatte
er beſſen Weſen
und Art anges
nommen, und war eben ſo artig und freundlich.
Uus
Berdem war er ein bigotter Muſelmann.
Wie oben geſagt worden , den 18. April waren wir im vollen Zuge nach Mandara. Zwei Stunden vor Mits tag erreichten wir uda, eine Stadt vierzehn Miles von Merty .
Wir schlugen unſere Zelte auf, bis zum Nacha
mittage, dann brachen wir wieder auf und lamen , fünf Stunden ulla ift.
nach Deegoa , das zwanzig Mites
in von
Deegoa , eine große Stadt, mit einer Mauer,
regiert von einem Sultan, der unter dem Scheiß ſteht, mag
breißigtauſend Einwohner
haben .
Die
Gegend
nabe bei der Stadt ausgenommen , war alles mehr mit Holz bewachſen , alb um ungornou , und folglich weni: ger ergiebig. Es iſt hier ein großes Wadey, oder Strom. bett , eine Viertelmile breit ; fúblich von Deegoa war es ganz trođen, ein großes Boot aber, das an der Seite lag, diente für Reiſende , die in der naſſen Iahreszeit 2. nach Mandara wollen . Wir hatten hier ein heftiges Gewitter und es rege nete ſtark die ganze Nacht, ſo daß ich in meinem Zelte naß ward .
Den 19. vor Lage brachen wir auf, gingen
durch den Baden und unſer Weg lief duro ein dicht
1
1
182 bewachfenes Land, oft war der Weg fo fchmal, daß nur ein Pferd durchkommen konnte, und felbſt dann ſperrten ihn auch die Zweige des Tullohbaumes und ftachlichte Zweige anderer Ure. Es war noch frúb am Tage all wir uffagan, eine große, volkreide Stadt, erreichten, fie ſteht ebenfalls unter dem Scheit und wird Staid regiert.
durch einen
Fn Uffagan und den umliegenden Ståda
ten , Sogama, Kindacha , Maſſeram und Kingoa mógen zwanzigtaufend. Einwohner feyn. find die Kuiner einer
Weſtlich von Kingba
großen Stadt, Dagwamba ger
nannt, das Band mehrere. Meilen in die Runde führte früher denfelben Namen, und ſtand unter einem Sultan . Die Bewohner waren damals alle Kerbies , und ſie wur . den, als die früheren Sultane von Bornou das Land er oberten, Mufelmanner. : Ebe wir Deegoa erreichten, kas men wir zu einem kleinen Ort der Shouaas, vom Stamm der Waled Salamat.
Dieſes Voll wohnt im Pften bis
zum Ichad.
Die Häuptlinge in dieſem Theile von
Ufrica has
ben, in ihrem Gefolge fo viele Leute , als ſie ernähren mögen , zu Fuße und zu Pferde. Barca Ghana batte fünf berittene Leute , die ihm immer in der Nähe blies ben , drei hatten eine Art Trommel , die ihren um den Hals aus hatte
hingen ,
und die ſie nach dem
Takt zu
ihren
dem Stegreif geſungenen Liedern folugen , einer eine kleine Rohrpfeife , der andere gab , auf
einem Büffelshorne , laute und tiefe Töne an , wie wir durch den Wald zogen .
Unterhaltender aber und nüts'
licher waren die Fußgånger , die dem Zuge voraufliefen und als Pionire dienten.
Es waren ihrer zwölf
fie
3
183 hatten
zadige Banzen, mit welchen ſie ſehr geſchidt, ina
dem ſie raſch voraufgingen , die Zweige zurüdbogen unb fo den Weg offenhielten , der ohnebem fáſt nicht zu ge. Dabei hörten ſie.nicht auf zu rufen ':: %. B. hen war. to Hütet euchbor ben Bweis Gebt acht auf die Löcher!
gen ! -
Gebt acht auf den Tuls
Hier iſt der Weg !
Seine Stacheln ſind wie Speere !... Schlim ,
loh !
mer als Spéere! -
. Biegt die Zweige weg ! –
Für
Wer iſt in der Schlacht - Barca Ghana ? -
fut Batca Ghana ! wen ? bem rollenden Donner ähnlich
Wer iſt unſer Führer ? - Barea Ghana ! 'u . if w : * ); Erſt den folgenden Morgen verließen wir uffagay , nachdem
für das ganze Heer Dichſen und Schaafe gea
liefert waren .
Dieß war meine erſte Mabtzeit, Feitdem
ich von Ungornou
abgereiſt war .
auf folgende Urt gebraten.
Das Fleiſch wird
Das Schaaf wird getóds
Die Leute ſangen auch aus dem Stégreif Lieder auf meine Uns kunft, folgende ſind faſt wörtlich überfekt, und erfreuten den Feldherrn febr. Der Chriſt der iſt gekommen , 218 unſer Freund und unſers Scheik's ; Det Weiße , håret er mein Lied, Giebt mir eine weiße Joba.
Der Chrift,ift über und über weiß, und weiße Dollars hat ev ; Kanourie kommt auch ſo wie er , Des Sdwarzen Freund zu ſeyn ! Sieh den Felatah wie er flieht, Barca Ghona ſdhwingt den Speer : Des Weißen Flint hat 'nen Doppellauf, Darum flieht der Felatah .
184 tet, man ſchneidet die Hälfte ab , und legt ſie auf ein Geflecht von Stóden , das auf vier Stangen ruht. Feuer
unter wird dann ein ſtarkes
Dars
gemacht .
Fleiſch war beſſer gebraten , als ich es in irgend einer Gegend Europa's fand ,
ausgenommen .
England
Gegen Abend ließ mich Barca
Ghana rufen , und ich
fand in ſeinem Belte: fünf oder ſechs Hauptlinge vers fammelt, ein halbes, gebratenes Schaaf lag, auf grünen Zweigen ,
auf dem
Die ſchwarzen Häuptlinge
Sande.
Bogen ihre einzige Bekleidung , daß blaue Hemde, aus , man ſuchte dann den ſchårfften Dolch gab ihn dem eis nén, der große Stüden Fleiſch abſchnitt und Vertheilte, die ſogleich , ohne Brød und Salz , verzehrt wurden . Nach dem
Effen kam eine hölzerne Schaale, mit einem
Getrånk aus Reitwaſſer , Honig , them
Pfeffer beſtehend.
denheit
Tamarinden und roa
Ich bezeugte meine Sufries
über dieſes Mahl ;
Barca Ghana
ſagte , mer
lebe fiets von dem was das Land darbote , bei folchen ,,Unternehmungen führe er nichts bei fich, als einen Teig nivon Reis, Mehl und Honig, den er, mit Waſſer vers omiſcht, des Morgens und Abends eſſe , wenn er nichts Befferes babe. "
Den 20., um Mittag , erreichten wir Delahan , der Weg führte durch einen dicken Wald.
Delabay iſt ein
von vielen Acacien umgebener Plat , die einen erfreulis AD chen Schatten gewähren : es ſind daſelbſt zwiſchen dreis Big und vierzig Brunnen mit ſüßem Waſſer : die Hüts ten eines zahlreichen
Stammes der Shouaas , Hajainy
genannt , find in der Nähe .
Es
war ein umwolkter
Tagi ſchwül und drůdkend , das Thermometer ſtand den
185 Nachmittag , in meinem tamen
zu
wir
wir fanden tein
einem
Belte , auf 1099.
Um Abend
andern Ruheplak ,
Hasberry,
Hatten den Tag vier
Waſſer. Wir
und treißig Miles gemacht. Die ganze Gegend iſt mit angeſchwemmtem Boden Spals
bebedt , der ein dunkles , thoniges Unreben bat.
ten, einige 300 breit , machen den Weg beſchwerlich, in der naſſen Jahreszeit das Waſſer , das einige Monate hindurch den Boden ſo lange ,
bis
bebeđt.
&& dauerte dieſen Abend
Boostbatooms Cameele nachtamen ,
die mit den ſchnellfüßigen Maherries der Bornouer nicht Schritt halten konnten , daß er in Barca Ghana's Belt trát, und einige unglúdliche Fragen , die ihm , in Bez zug auf meine Religion vorgelegt wurden , fepten mich febr berab in der Meinung meiner Freunde aus
Bors
nou . Boo Rabaloom hatte viele Reifen gemacht, und war in ſeinen religiofen Anſichten für einen Moslemin fehr liberal, in einem höheren Grabe als er gegen dieſe bigotten Anhänger des Propheten merken laſſen durfte: Des Raſchella's Fighi, Malem Chadily, batte mich ſchon immer etwas verdächtig angeſehen , in der
Dämmerung ,
als
die
ganze
und ſagte einmal Armee
anhielt :
,, Waſchet ihr euch und betet ?" – ša, antwortete ich . " — In meinem Zelte, era ,,Mo benn ? " perfekte jener. wiederte ich .
Dieſer Sighi, der ftets mein Lodfeind
und Widerſacher blieb , fragte nun den Boo - Khaloom , was denn die Englånder wåren , ob Hanafy oder Ma : leki ?
Da wir doch etwas beſſer ſchienen als die Kerdies,
zweifelte er nicht, daß wir zu den Mubamedanern ges hóren mußten.
Boo: sebaloom
antwortete nach eis
186 nigem
Baúdern :"" ,, Nein ,
wir wären Mesquine ( uns
1 glúdlich ), wir glaubten nicht an das Buch ( fo nennen fie vorzugsweiſe den Koran ), wir beteten nicht fünfmal des Tages , waren unbeſchnitten . genes Buch ,
Wir hatten unſer ein
worin aber nichts von Saidna Mubamed
Bebe und wir glaubten blind daran , aber mit Ndabas Willen würd mit wir noch unſren Irrthum
einſehen , und
als Muhamedaner ſterben , denn wir waren naz zein zein Yassur ( ein gutes Voll, ſehr gut).
216 dieſe Er
záhlung geendigt war , ſeufzten alle , der Sighi faltete feine Hände; rah nachdenkend aus und fagte: ,, Warum macht denn der große Parcha von Tripoli fie nicht alle zu Muhamedanern ?. loom zum Lächeln .
Die Frage brachte Boosh as ,, Weil ,
verfekte er , fo groß er
auch iſt, er dieß nicht gut thun kann : das Volk iſt groß, fehr groß, und wenn man nur einen
aus demſelben beleidigte,
fo könnte es dem Paſcha fein Reich koſten : - fie ſind auch reich, fehr reich . ,,Möge eß Gott gefallen alle ihre Reichthün mes ſchnell in das Land der glaubigen Muhamedaner zu ſchiden , fagte der Figbi, und alle riefen : Umen ! "
In .
deß , fuhr Boostbaloom fort, es giebt insara Yas . sur fi denier ( viele Chriften
in der Welt) , aber die
Engländer ſind die beſſeren darunter ; . ſie beten teine Bildet an ; fie berebren Einen Gott; und find faft Moss Das war was er fagen konnte , obgleich es lims. mich in der Meinung der Verſammlung nicht febr hob.. Unſer Reißwaſſer mit Honig wurde in einem ders zinnten Kupfergeſchirr bereingebracht, wie es nur Suls tane und die Vornebmſten zu gebrauchen pflegen , die geringeren trinken aus hölzernen Schaalen.
Aus jes
187 nem Geſchirr tranten aude nur Barca Ghana und ich . Den Abend , als ich tranf , machte der Fighi eine Be , was
mertung ,
ich
in der Sdaale . ließ ward gleich
weggegoſſen und nachber erhielt ich ein beſonderes Geſchirr. Wir großer
zogen "weiter nach
See mit
Quy Mabur ,
ſtehendem Waſſer
iſt.
wo ein
Die Pferde,
welche den vorigen Ubend nicht getrunken hatten , eilten zu Hunderten an den See, dadurch warb das Waffer, das wir trinken ſollten ,
faſt ſo did als Erbſenfuppe.
Da
konnte ich mein Belt nicht
mein Gameel nicht nachkam ,
aufſchlagen und verkam faft por Hige,
Im Schatten
zeigte das Thermometer 113º. ulty Mabur erreichten
wir den Nadmittag
und
blieben des Nachts auf einer offenen Stelle im Walde, Emcheday genannt.
Die Bäume die wir in den lege
ten zwei Tagen geſehen hatten , waren größer als vors ber und es gab weniger Unterholz . Wir hatten hier tein anderes Waſſer ,
als das mitgebrachte, vol Schlamm .
Durch eine Bloße im Walde batte ich beute einen Theil der Hügel
von Mandara geſehen , auch war ich bei eis
ner Reihe von Hütten, den Benihaſſan Shouaas gehörig, vorbeigekommen .
Wir waren nun nicht weit von der
Hauptſtadt von Mandara, und in den leßten zwei Taal gen
waren
einige Leute vom Sultan angelangt ,
den
Barca Ghana zu bewilltommnen , heute Abend erſchien einer der Häuptlinge , von zwanzig Reutern begleitet, und meldete, daß der Sultan ſelbſt uns auf dem Wege nach Mora , feiner Hauptſtadt, entgegenkommen würde. Unſere Zahl war unterwegs gewachſen , da einige Haupts linge der Sbouans mit ihrem Gefolge zu uns geſtoßen
188
waren , von den Ufern des Schad und von Weſten ber. Wir fanten fie
ftets an einer beſtimmten
Stelle der
Straße aufgeſtellt; ihr Gruß beſtand darin , daß ſie ſchnell heranſprengten , ihre Speere über dem Kafhella ſchwents ten und aušriefen : ,,Möge er ſeine Feinde vernichten, wie der Elephant ſeinen Feind zertritt ! ' oder Uehnliches. Durch dieſen Zuwachs beſtand unſere Schaar aus breitauſend
Mann , alle béritten , bis auf achtzig Ura
4 ber zu Fuß.
Wir nåberten uns immer mehr einer ſchos
nen Bergkette , die wir nun ganz ſaben , fie war hoch und groß, und Bäume in Menge ſtanden auf ihren ſteis len und rauben Seiten . Delow , die erſte Stadt in Mandara , die wir erreichs ten , früher des Sultans Reſidenz, mit wenigfiens 10,000 Einmobnern , hat Quellen , mit herrlichem , friſchem Waſſer: in den Zhálern stehen Feigenbäume, und Bäume , mit einer weißen , woblriechenden Bråthe, ſieht man in Menge. Simba Ungefábr eine Meile von dieſem Ort faben wir
1 ben Sultan son Mandara vor uns , umgeben von uns
gefahr fünfhundert Reutern : er bielt auf einer anſteis genden Fläche, bereit uns zu empfangen , Ghana befahl ſogleich zu halten .
und Barca
Derfchiedene Haufen
fprengten dicht an uns heran , kehrten dann um , und eilten zum Sultan zurúd .
Die keute waren hübſch ges
kleidet, trugen Soben aus dem Suban , von verſchiedenen Farben , dunkelblau und roth und gelb geſtreift; Bouora nuſſe von bane
von
grobem rothen Zuche, und batten große Turs weißem
oder
dunkelgefärbtem
Baumwollena
Pferde waren wirklich ſchón , großer und
zeuge.
Ibre
fráftiger
als die in
Bornouy und fie lenkten ſie
mit
189 großer Geſchidlichkeit.
Des Sultans. Leibwache bildeten ausgezeichnet
dreißig feiner Söhne , fie hatten
ſoone
Pferde, Felle von Zigerlagen und Leoparden waren ihre Schabraden , die weit herabhingen , und ſie trugen ges ſtreifte feidene dem
Sultan ,
Toben . " U15 diefe an
ihren Plae , vor
zurüdgekebrt waren , näherten wir uns
in großer Haft und hielten for daß die Leibwache zwis ſchen uns und dem Sultan ſtand.
Das Geſpräch begann ,
und als der Grund von Bookhaloom's Beſud ans gegeben war, kehrten wir nach unferem erſten Plat zu: růd : der Sultan begab ſich
zur Stadt, vor ihm her
gingen einige Männer, die auf langen Pfeifen blieſen, die den Clarinetten nicht unáhnlich waren, und auf zwei ungeheuren , zw81f bis vierzehn Fuß langen Trompeten, welche Männer zu Pferde trugen , ſie waren aus Holz gemacht, hatten ein kupfernes Mundſtúd , und der Ion war nicht unangenehm . te Das Geſpräch ward, vermittelft eines Dollmetſchers, in der Mandaraſprache geführt, und ich verſtand ſoviel, baß wir noch
heute den
Sultan
beſuchen
und feine
Entſcheidung vernehmen ſollten . BOD - Shaloom war , wie immer , voll von Hoff fagte , wer wollte dem Sultan búosche Gea
nung, er
ſchenke geben , dafür werbe er ihm gewiß eine ganze Kera dy - Stadt voller Reute zum Plündern anweiſen .
Die
Araber waren vol Begier : fie ſahen die Hütten der Kerdy's ,
die an
den
Bergen
vor uns ſichtbar
ren , mit gierigen Bliden , und indem ſie
wa,
ihre abgeriſ
fene und årmliche Kleidung mit den feidenen Loben der: Mandara's verglichen , so dachten fie nicht nur, ſondern
190 fagten laut : gen
,wenn Boo - Khaloom wollte, ro gins
fie nicht weiter , hier wäre genug ."
B00 : stba:
loom und die Arabiſchen Scheik's hatten wohl gerufen, wenn ſie den El Kanemy auffoderten ſie in ein land zu ſchider , um Sclaven zu holen : ,, Erwähnt nur nicht ihre Anzahl ! Pfeile ſind nichts, und zehntauſend Lanzen bedeuten auch
nichts.
lou - e - kelab fesaa !
Bir
haben
Flinten ! "
( Wir wollen ſie
die Hunde !) riefen fie dann)
eich
Naca
ſchnell freſſen, nu abeed oco
cul ! " (Was denn ? és find ja lauter Neger ! ) Mir tam es vor, als fabe ich das ſcharfe Gefidet El Kanemy's bei ſolchen Worten ſich berziehen , da ſie auch auf fein Volk paßten , und gewiß nichts konnte ärgerlicher für ihn reyn, als ſie von einer Hanbool
Uraber hören zu
müſſen : ſein eignes Volk war abeedi occul, ihre Wafs fen waren nur Speere und Pfeile.! Gegen Abend ſchickte Barca Ghana zu mir, mir zu fagen, ich möchte zu Pferde ſteigen, um den Sultan zu befuchen. Wir tamen zur Stadt, Boo : haloom und ich ritten ihm zur Rechten und zur linken , und an der entgegengeſekten Seite eines großen Viereds war des Sultans Pataft.: Wie
es gebräuchlich iſt wenn man
einen Dornehmen beſucht, galloppirten wir zu der Stiffa in großer Eil, und ſprengten faſt in die Thüre.
Dieß
ift eine gefährliche Art der Begrüßung , 'man darf ſich durch nichts aufhalten laſſen, und fetten geht es ab, ohs ne dag einer oder der andere fein Leben einbüßt. diefer
Gelegenheit ward
ein
Mann
und
ein
Bei
Pferd;
die uns im Wege ftanden , überritten , das Pferd brach ciu Bein, der Mann war todt.
Die Trompeten ertón:
191 ten , als wir an den Thoren des Palafteß abſtiegen , una fere Oberſchuhe wurden abgezogen, und wir traten durch eine geräumige Skiffa, Eingang , in einen
großen Hof,
wo der Sultan unter einem dunkelblauen Sudanzelte faß, auf einer Erdbank , die jedoch mit einem
ſchönen
Teppich und ſeidenen Kiſſen bededt war. Ibn umgaben faft zweihundert Leute , alle ſchon gekleidet in Toben von Seide und buntem Kattun , und ſeine fünf Eunu : chen ; die Pornehmſten raßen vorn, alle aber hatten ihm das Geſicht zugelehrt. Die Art der Begrüßung ift fons derbar : Barca Ghana, als Stellvertreter des Scheil's, näherte ſich
einem
Plag vor den
Perſonittenen , mit
niedergeſchlagenen Uugen , dann regte er ſich , ohne den Blick aufzuſchlagen , ſeinen Rüden gekehrt, und rief, indem
gegen den Sultan
er mit den Händen klatſchter
,, Engouborou
dagah ! ( Mégt ihr ewig leben !) Allah kiaro ! ( Gott gebe euch ein glückliches Alter !),—
la, lai , barca ! barca ! (Wie gehts euch ? Heil! Heil !). 3 Dieſe Worte wurden nahe bei'm Sultan wiederholt und dann fang 4 fie der ganze Hof. dann geſprochen und man
kam zum
Das Fatab ward Geſchäft. Boo ,
Shaloom brachte einige . Geſchenke, die von den Eunua dhen uneröffnet fortgeſchafft wurden : der Sultan außerte dann ſeinen Wunſch, ihm gefällig ſeyn zu können , era flårte, daß er ſein Verlangen berückſichtigen , und in eiz nem
oder zwei Tagen ihm ſeine Entſcheidung zukommer
laſſen wollte. Der Sultan, Mohamed Bucer genannt, war ein verſtändiger, kleiner, Mann , von etwa funfzig Jabren, fein Bart war ſchon himmelblau gefärbt; er hatte mich
192 eine Zeitlang angeſehen, da ich zwiſchen Booz Khas loom und Barca Ghana Boo - Kibaloom
nach
ab, und nachdem er erſt ben
feinem Namen
gefragt
hatte,
fragte er, wer ich ſey ? Die Untwort, ich gehöre zu einer entfernten, fehr mächtigen Nation , die dem Paſcha von Tripoli und dem Scheit befreundet ſey , und
ich
káme
das Land zu ſehen , ſchien ihn nicht fehr zu überraſchen ; und er fah ganz gnädig aus, als er fragte : Was will er reben
. Eine fatale Frage folgte aber alsbann und
die Antwort ſchien die ganze Verſammlung in Steix zu verwandeln : ,, Sind fie Muhamedaner ? "
i , la ! la ! (Nein ! Nein !) ". Jedes Zuge das vorher mich angebli&t hatte, wendete
ſich ab , und indem ich mich
umſab, fühlte ich daß meine Lage bebenklich ſey. 1. Hat Denn der große Paſcha Kafir'8 zu Freunden ? " ſagte der + Sultan.
Die nun folgende Erklärung half mir wes
nig : fie kannten keinen Unterſchied : von den Chriſten hat: ten fie nur reden gehört, als von dem ſchlimmſten Bolle auf der Welt, und wahrſcheinlich hatten fie, bis ſie uns faben, ſie kaum für menſchliche Weſen gehalten.
Bald
darauf kehrten wir zu unſerm Lager zurúd, und ich ward nachher nicht wieder eingeladen , vor dem Sultan con Mandara “ zu erſcheinen . Unfere Zeite waren nicht weit von der Stadt Mora du aufgeſchlagen , und als wir zurüdtamen brachten ohnges fåhr vierzig Sclaven , von einem
der Eunuchen geführt,
hölzerne Schalen mit Brei von Guſſubmehl gefüllt, wors über heißes Fett gegoſſen und Pfeffer geſtreut war, und
1 das Ganze war mit Zwiebeln gewürzt. Man betrachs tete dieß als das Höchſte der Kochkunft
in Mandara,
198 el fahmedte nicht unangenehm : einige gebratene Hains melteulen aber für die Häuptlinge waren doch der beſte Zheit des Mahles!
Malem
Chadily ſuchte
Schüffel, weil ich, als Barca
eine andere
Ghana' mir die feiñe hina
feßte, obne Zaudern mit der rechten
Hand hineinfuhr.
Barca Ghana fab daß ich es gewahrwurde, und weil er des Scheite Miffallen fürditetet madote et tungen darüber
einige Bemers
in der Bornouſprache , die den fighe unangenehm
zum Bette hinauftrieben . : Mits war dieß und ich beſchloß einige Maßregelit zu Unannehmlichleifen vorzubeugen : 1.
Den 23ten ruhten wir :
1m
stein "
5mm
ich war
Ameiſen und andern Inſecten fo
treffen , folchen
aber von den
zerbiffen , die uns zu
Tauſenden umſchwärmten, daß ich mit den geſchroolênent Hånden keine Feder halten und die Wugen nicht öffnen tonnte : dabei war die hibe unausfteblido , um Mittag ftand das Thermometer , einige Stunden hindurch , auf 113 °
Die größte Erleichterung fand ich, wenn ich mich
mit allen Tüchern die ich auftreiben konnte zudedte , fie fchúgten mich gegen
die Fliegen und die Sonnengluth :
ein anderes Mittel , das mich ſehr erfriſte, beftand bas rin , mir durch einen Neget von Zeit zu Zeit Waffer über den Kopf gießen zu laffen .
Den
größten
Theit
des Tages brachte ich mit Boo: Khaloom zu, der den Sultan von Mandara heute geſehen hatte.
Er tlagte
daß man ihn hinhalte, hoffte indeß noch immer, der Suls tan werde ihm ein land der Serbies anweifert, es ans zugreifen : der Sultan dachte nicht daran und der Scheit wünſchte es nicht einmal.
Des Scheit's ſehnliches Bers
langen war , daß die Araber gegen ein Voit geſchidt 2 Denham u. ' Qlapperton . 13
194 waroen , wo ſie Speete und kangen etwas mehr achten kerntena Und dieß , hoffte er, konnte nicht beffer geſchehen als wenn man fie an den
Sultan von Mandara wies,
beffen Erbfeinbe, wie die reinigen , die Felatahs waren , das kriegeriſchſte Boll im ganzen Lande. Mandarab iſt mehrere Mal von dieſen
Selataks
Stammen erobertwordenn dieifich über einen ungeheuren Landftrich ausbreiten : man findet ſie durch den ganzen Guban , in Zimbuctoo , " und zu
D jenniesam Duolla bile
Eine ſehr . ten, fie den größten Theit der Bevölkerung, Sine. große Stadt, Conally , weſtlich von D'jénnte , iſt gang un felatahs bewohnt *). Sie ſind eine icone Art von Leuten , von dunkler Kupferfarbe, felten verheirathen fie fich mit Negern , haben eine eigenthümliche Sprache und find Mubamebaner .
Sie haben einige Uebnlichkeit
mit: ben Sbouaas , obgleich Stamme gehören .
ſie zu einem
Gegen Súd - Beſt
ganz anderen von Mandara
ift eit Land Karoma genannt, und beide ſtanden früher Mandara durch die
unter Ginem Sultan (Rerdy) , bis Felatahs op
Musfeia und Kora abgeriſſen ward.
Sohndes Sultan's
van Karowa ,
Det
der jebige Sultan ,
batte das Glúd, ihnen Manbara zu entreißen , und iſt im : Stanbe gewefen ward .
es
zur behaupten , da dêr Moslem
mag bas sfera wie es wil, er iſt nun ein Mas
1 *) Abdul Kaffum - ben Mavili kam von dieſer Stabt, und fprado : 13., von ſeinem Volks, als ob 16 gooßen Einfluß beti dem Sultan 1. von Simbuctoo babe: ihre Sprache iſt dieſelbe; er. unterhielt sich mit einer Felatah · Sclapin aus Musfeia, als ob ſie mit ihm aus demſelben Lande wäre, obgleich ſie wahrſcheinlich funf m einander gaeboren waren. zehnhundert Miles von
+ 195 homebaner, und für ſeine Lage einſichtsvoll : feine Hülfes quellen find bedeutend, und ſein Land , durch die Lage, leicht zu verteidigen.
Por etwa zehn Jahren fand er
ſo wenig Sduk hinter
den
Mauern feiner damaligen
Reſidenz Delow, gegen die Angriffe der Selatans , daß er die neue Stadt Mora baute, faſt gang gegen Norden und unter einer halbkreisförmigen Reihe fehr maleriſcher Berge liegend.
Dieſe natürliche Scubwehr bildet eis
nen ficheren Wall, bis auf eine Seite , und er hat bisa her den Ungriffen
ſeiner Feinde Widerſtand
geleiſtet.
Huffallend iſt, daß keine Shougas in dem Gebiet von Mandara fich finden , und eben ſo wenig ſúblish von dems felben . Der Scheit El Sanemy ſah bald nach ſeinem glůd's lichen Unternehmen und nach ſeiner Erbebung, wie vors theilhaft für ihn
ein mächtiger Bundesgenoſſe fer , lo
wie der Sultan von Mandara, gegen die Felatah, die der Schreden beider Herrſcher waren : die Lage des fans des Mandara in der Nähe der Kerdies und die Leichtig. teit womit man von dort Sclaven erhalten konnte, war ein anderer Beweggrund.
Die Ståmme der Sbouaas,
die im Norden und Nordoſten an die Grånze pon Man bara ſtoßen , batten immer Streifpartbeien in die benach barten Diſtricte geſchidt, die der Sultan nie hatte abs wehren können ;
und der Scheit fab
Nothwendigkeit ,
dieſe Zeltbewohner
nicht ſobald die dem Sultan von
Bornou zu unterwerfen , als er ſich entſchloß einen Vera trag zu machen, damit dieſe Einfälle in das Land Mans dara aufhörten , deſſen Frieden ſie ſo lange geſtórt hat ten.
Dieß Bündniß ward noch feſter dadurch daß der
13 *
196
Scheit die Tochter des Sultans von Manbara zur Frau nahm , und die Ausſtattung ſollte der Gewinn eines Zus ges ſeyn in
ein land der Kerdies , Musgow genannt, den der Scheit und der
gegen Súdoft von Mandara , 1
Sultan
mit
vereinten
Kraften
unternebmen wollten .
Der Erfolg war glüdlich genug liche Menſchen wurden
dreitauſend unglåda
fortgeſchleppt und als Sclaven
verkauft, und wahrſcheinlich waren eben ſo viele bei dem Einfall umgekommen .
Die
Hochzeit
ſoll
mit großer
Feierlichkeit begangen regn und mit großem Glanz : das Blut aber das vorher vergoffen worden, hätte, wie man glauben ſollten Symen's Fadel auslóſchen und die Irå. ger vernichten ſollen . Dieß Bündniß machte daß der Sultan von Man . Bara' keine Feinde weiter zu bekámpfen
hatte als die
Felatahs ; ſeine Macht war ſo gewachſen , daß er von ihnen keinen Ungriff beſorgen durfte : im Gegentheil hata te er ſeit einigen Monaten eine Gelegenheit geſucht Feinda ſeligkeiten zu beginnen *) . KDie Hauptmacht von Mana dara beſteht in Reuterei, Sie, da ihre Pferde rebr fchon find, einen trefflichen Unblick gewährt.
Einige
Städte
der Rerdies ſtellen auch Bogenſchüren, da dieſe aber nur, im Fall eines Sieges , plöntern wollen , ſo begeben ſie
* ) Gine Geſandſchaft, ſieben und zwanzig Mann ſtarf, aus Muss feia und Zouay, war kurz vor uns in Mora geweſen, um , we: gen Zurückgabe einiger Güter , die von Beuten aus Mandara angehalten waren , zuu unterhandeln.
Man hatte mit iynen
darüber geſprochen, aber kaum hatten ſie den Sultan verlaſſen , 9,1 to wurden ſie alle von den Sclaven und Eunuchen ermordet,
197 fich, wenn irgend ein Unfal droht, gleich in ihre Bergs gegend , Mandara bat acht große Stádte, alle liegen im Thal; die Bewohner derſelben , ſo
wie die der kleinen
Stádte umber, find Bekenner des Islam .
Die Rerdies
ſind weit zahlreicher : ihre Wohnungen ſieht man übers al in Haufen an den Seiten und ſelbſt auf dem Gia pfel der Berge, nahe bei der Hauptftadt von Mandara. Die Feuer in den Ortſchaften dieſer Unglüdlichen war, fen einen hellen Schein auf die Spigen und Vorſprung ge der ſie umgebenden Granitfelſen , und gewährten eis Die Furcht die in nen maleriſchen , berrlichen Anblid. nen der Sultan einfloßte war durd ſeine Verbindung mit dem Scheik ſebr vermehrt , und die Erſcheinung eis ner ſolchen Macht, wie die welche den Barca Ghana be. gleitete ,
und in dem Jhal bivouatirte , mußte den Bes
wohnern der Höhen Schreden einfloßen , ſie fahen wohl, daß fie nur in Einer Abſicht dareyn konnte , und alle mußten in Furcht und zittern feyn , da ſie nicht wußs ten ,
gegen
welchen Diſtrict dieſe
ſeyn mochten.
Mit einem guten Telescop konnte
ſehen , wie diejenigen Mandara
nichts
Schaaren beſtimmt ich 1
die aus ihrem Verhältniſſe mit
Gutes
ahneten ,
tiefer in die Berge
flüchteten, indeß andere nach Mora tamen , und leopar, denbåute , Honig und Sklaven, die fie in andern Stába ten erbeutet hatten , als Geſchenke , um Frieden zu er: halten, brachten : auch Efel und Ziegen , die in den Ge birgen in Menge find.
Die Bewohner von Musgow,
die, wie es zuerſt' hieß , obgleich ohne Grund, von den Arabern geplündert werden ſollten ,
ſchickten dem Sule
tan zweihundert Sklaven , außer anderen Geſchenken, und
198 mehr als
funfsig
Pferde.
Gegen zwanzig bis dreißig
Reuter, die kleine, feurige, hübſche Pferde ritten und ein großes Gefolge batten , waren die Ueberbringer dieſer Gerdhenke
und gewährten einen ſonderbaren Anblid ,
Ich ſah ſie als ſie den Palaſt deß Sultans verließen : damals , und vorher als ſie in ihn einzogen , warfen fie fich zur Erde, ſtreuten Sand auf ihre Häupter, und ers hoben
ein
flágliches
Geſchrei. Die
Reuter ,
welche
Häuptlinge waren , hatten ftatt aller Kleidung die Haut einer Ziege oder eines Leoparden , ſie hing über die linte Schulter, ſo daß der Kopf des Thieres vor der Bruſt war : in der Mitte war ſie zuſammengefaßt,
bing bis
auf die Hälfte der Schenkel herab , und die Haut vom Schwanz und den Schenkeln war, noch daran gelaffen , auf dem Kopfe, den dides wolliges, oder vielmebr bors ftiges Haar bededte ,
das über
die Augen berabhingi
batten ſie eine Kappe vom Fell einer Ziege , oder eines dem Fudfe åhnlichen Thieres.
An ihren Armen und
in ihren Dhren trugen fie Ringe von Knoden , mir fchien : um den
Naden
wie es
hatten ſie bis gegen rechs
Schnüre, woran, wie man mir fagte, die Båbne der von ihnen
im Kampfe erſchlagenen Feinde gereiht waren.
Båbne und Stúde von Knochen hingen von ihren den herab, und mit den rothen Fleden womit
los
ihr Leib
an mehreren Stellen bezeichnet war, und mit ihren roths gefärbten Zähnen ſaben ſie entfeßlich wild aust Was mein Intereſſe erhöhte, als ich dieſe Menſchen fab , die , dem Unſchein nach , die wildeſten ihres Stammes reyn mochten, war Boo - Shaloom's Behauptung, daß ſie Chris ften wären.
(
Ich konnte nichts anderes dagegen anges
199 ben ,
als
noch
fich
daß fie ro
gar nicht wie Chriſten ausfähen,
betrügen ;
das gab
er zu ,
aber bers
feste : ,, Wolla Insara, Sie find Thriften !" Einige von indee, die die fich en indeß. ſich ausbaten von einem Pferd, das in 3 ihnen der Nacht in unſerm Lager geſtorben war , Fleiſch neh , men zu dürfen , um es zu effent, boten mir , wie ich glaub: te, einen unwiderſprechlichen Beweis dar , daß Chriſten wåren.
fie teine
Ich kann aber bis dieſen Augenblic
nicht vergeſſen , wie unbehaglich mir war , al8 - ich - zur Antwort erhielt: ,, Das wil nichts ſagen ; ich hörte fret. lich nie daß Chriſten das Fleiſch
toðter Pferbe affett,
aber ich weiß, daß fie Schweinefleiſch verzehren , und Gott weiß das ift noch ſchlimmer ! " Gott gebe mir Geduld ! fagte ich zu mir ſelbft, es iſt zu viel gefordert, das zu hören und ichweigen zu müſſen ! Ich verſuchte, bermittelft einiger Manbaras, Biefen vermeintlichen Chriſten einige Fragen vorzulegen , aber meine Verſuche waren vergebens,
ſie
roouten mit Nids
mand zu thun haben, ſchleppten , als ſie die Erlaubnik Tho Fte , nach erhalten hatten, das Pferd in die Berge,: wo den die Nacht 'hindurch bellodernden Feuern
und 'odem
Getöſe zu ſchließen , das wir bernahmen , ihr wildes und robes Feft feierten. 24. April .
Der Sultan von Mandara hatte
noch nicht geäußert, wozu er Boos Khaloom beſtimmte. und dieſer war daher voll Ungeduld und Berbruß . Alle Kerdy - Nationen ichidten Geſchenke, und der Sultan ents fchuldigte ſein Zögern , durch die Folgſamkeit der ' úms wohnenden Völkerſchaften , die, ohne Waffen , Muhames baner würden .
Musgow ward wieder erwähnt, und er
200 fügte hinzu , der kriegeriſde Arm der: Araber ,
die das
Schwerdt des Propheten führten , möchte ihr Herz, wen : den.
Boo : Shaloom ſprach laụt gegen mich
über dieſe
Heuchelei, da , wie er ſagte, tie Bekehrung der Unglau Sklaven bringen
bigen den Sultan um Tauſende von
würde, da die beſtandigen Kriege derſelben unter einans der ſie ihm im Ueberfluß verſchaffen . Meine Geduld hatte dieſen Morgen auch eine barte Probe zu beſtehen. an
Mit Tagesanbruch wendete ich mich urch einen Teiner Barca Ghana , damit er mich durch
Leute nach den Bergen geleiten , ließe,
er Toidte einen
ſeiner Hauptleute mit mir zu dem Suggamah (Stadts vorſteher ), der mich zu einem zweiten , einem dritten ſchitte.
ſo wie dieſer zu
20e legten mir unzählige
Fras
gen vor, wie natürlid ; baten um Pulver , befahen meis ne Flinte, und schnappten ben Hahn ſo oft ab , daß ich fürchtete, fie möchten ihn zerbrechen , und riefen- immer, ſobald es Feuer gab, Y - e - 0-0-0 ! Wunderbar ! Bun. derbar !
Als ich ſie zulegt wieder erhielt , lud ich beide
fåufe mit Kugeln , und von dem Augenblid an wagte keiner ſich auf fünf Eden zu nähern .
Der Leßte große
Mann , in deſſen Haus ich geführt ward , bat liſtig ich möchte ſie abfeuern, und befahl feinen Sklaven fich um ihn her zu ſtellen, indeß ich Tchoß.
Gleich darauf fors
derte er die Flinte und cilte damit in einen inneren Hof. Eine halbe Stunde mußte ich warten, dann kamen zehn Sklaven herausgeſtürzt, gaben mir die Flinte und bes fablen dem Führer, mich nach dem Palaſt zu bringen . Ich klagte , daß man mir beide Flintenſteine entwendet habe: alle tamen zu ſehen ,
—
drängten ſich
um mich
201 und riefen Y - 2.0-0.0 ! Beiter erhielt ich nichts. Barb nachher merkte ich , daß dieß nicht mein einziger Berluſt war, mein Schnupftuch, das einige vergeblich ſich ausa gebeten hatten, war auch verſchwunden .
A18 ich bei dem
Palaft war , erſuchte man mide,
in der Skiffa zu warten.
Ich fing an herumzugehen ,
man ſagte mir aber , das ſen
nicht erlaubt , ich müſſe
ich faſt eine Stunde gewartet hatte, und mehr als einmal zu Hauſe zu geben wünſchs
mich
reßen .
Nachdem
te, was aber, wie mein Führer ſagte , unmöglich war, bis der Sultan es befohle, warb ich zu dem oberſten Eunuchen geführt; er befahl mir zwölf Ellen von ihm ftehen zu bleiben und erklárte dann : wider Sultan greife nicht , was ich auf den wünſở te die ; Kerdies
allein zu
bes
Bergen wolle : ob ich fangen ?
ich thåte
er wolle mir po viele verhana beſſer ſie zu kaufen , Er machte dann eine deln , als id baben wollte . Bemerkung, die mir nicht überfekt ward , worüber aber alle Umſtehenden lachten : ich war offenbar der Gegens ftand des Scherzes , den ich nicht verftand. ſicherte ihm , daß ich
keineswegen
nach
geben verlangte , ſobald der Sultan
Ich vers
den Bergen zu
das Geringſte das
gegen båtte, daß es bloße Neugierde wäre, die mich das bin führte, und daß , weit entfernt die Kerdies zu fans gen , ich ſie nicht haben wollte , ſchenkte. "
Dieß ftellte das gute
ſchenkte ihm etwas Pulver ,
wenn jemand ſie mir Bernehmen her : ich
und er war ſo freundlich
als er es nur gegen einen Kafir, wie ich es war , reyn tonnte.
202 Sechs Männer mit großen Keulen und kurzen Dots chen erhielten Befehl mit mir zu gehen .
Des Sultang
Sorge für meine Sicherheit, erklärte der Eunuch , feny der einzige
Grund , warum man mir Schwierigkeiten
gemacht habe.
Was dieſe Bededung für Befehl haben
mochte , weiß ich nicht, aber ſie bemachten mich fo ges nau , ſchienen fo eiferſüchtig auf jeden
Stein den ich
aufhob , daß ich es nicht wagte , den Umriß eines das Berge abzuzeichnen .
Es war' faft Mittag , wir gingen
ungefähr drei Viertel einer Meile durch das Thal , bas auf der ſúdweſtlichen Seite der Stadt iſt, und gingen etwas in eine der beiden Schluchten hinein ,
die man
in der ſüdlichſten Bergreibe ſieht. In einer fanden wir einen ſchönen Bade , der über ein Bett von glänzendem Sande
murmelte,
unter
zwei unermeSlichen Granits
' bloden, die eine Art von rohem Bogen an dieſer Stelle bilbeten .
Einige nadte Leute, größtentheils Weiber und
Mádchen , liefen fort, als wir uns dem Plate náherten , und kletterten die Berge binan mit der größten Beben: digkeit, wie die Affen . Man verſicherte daß dieſe Bergs 1tette , deren höchſte Puncte , in der Nachbarſchaft von Mandará , nicht über zweitauſend fünfhundert
Fuß fich
erheben, faft gerade gegex Süden einen Weg von zwei Monaten fich erftrede , wie viel weiter , war nicht bekannt.
Die einzige Verbindung mit dieſen Gegenden
findet durch freigelaſſene Sclaven ſtatt, die dort mit Corallen und Toben hineinreiſen , die gerne gekauft wers den , und
ſie erhalten
Die Völkerſchaften
dagegen Scaven und
ſind zablreich , malen
Häute .
und fårben
ihre Leiber mit mancherlei Farben , und leben in Ges
205 meinſchaft, ohne auf Verwandtſchaft Rückſicht zů nebs men .
Man trifft große Seen in Menge, in denen viele
Fiſche finb.
Mango's, wilde Feigen und Erdnüſſe giebt
es in den Ihålern.
Es ſcheint nicht, daß man ein ana
deres Métal als Eifen , das in Menge vorkommt, dieſen Bergen
in
gefunden : bei Karowa, füdweſtlich von
Mandara , trifft man es in großer Fülle. Der
Ton von
den Trompeten des Sultans , die
wir in der Ferne hörtén ; erregte die Aufmerkſamkeit meiner Begleiter ,
fie erklärten , daß wir augenblicklich
zurüdlebren måßten , und als ich Einwendungen dages gen verſuchte , ergriff einer ohne Umftande die Zügel meines Pferdes, drehte es um die anderen folgten .
war neugierig zu hören am
und führte es zur Stadt,
Ich berhielt mich leidenb .. und
Ende nichts , als
was vorgefallen
fey : es war
daß ber Sultan Audienz gab,
bei welcher dieſe Hofleute gern zugegen ſeyn wollten . Sie verließen mich , fobald ren ,
wir den Häufern nahe was
und fogleich umgaben mich
hundert andere , die
folde luft hatten , meine Taſchen zu unterſuchen , daß ich meinem Pferde die Sporen gab , und ſo ſchnell ich tonnte nach dem Lager eifte.
Ich war durch meine Ans
ſtrengung von dieſem Morgen fehr ermüdet und troch in mein Bet, wo ich drei Stunden mich in dem elena. deſten Zuſtand) befand ,
durch die übermäßigſte Hite
worin, nach meiner Vorſtellung, ein Menfch nur hier ges rathen kann . Barca Ghana
chidte bald darauf mich rufen zu lafs
fen ; als ich tam , wollte er eben einen der Vornebmſten der Eunuchen des Sultans in ſeinem außern Zelte empfangen :
204 feine Leute faßen, alle um ihn auf der Erde , hatten iha ren Rüden ihm zugekehrt und ſchlugen die Augen nies, ber.
Nichts kann feierlicher feyn als dieſe Zuſammens
künfte :
Sein Uuge wird auſgeſchlagen, man ſieht kein Lächeln, und kein Wort wird geſprochen , als : -Gott gebe euch langes Leben ! Ein glüdliches Alter ! " Mog't ihr eure Feinde unter die Füße treten ! Gott gebe es !! Dann wird auch das Fatah geſprochen , was man ſelten , oder nie
verſäumt.
Der große Mann fragte
zuerſt,
warum ich nach den Hügeln gegangen fey , und was ich mit den Steinen wollte , die ich aufgenommen und in eine Zalde am Sattel geſtedt hátte ? Barca Ghana wendete ſich an mich , damit ich Auskunft darüber ges ben möchte , und ich ließ die Taſche holen. nicht mehr
als
funfzehn Stücke geſammelt,
Ich hatte und der
Eunuch fragte, indem er feine Hände auf zwei Stúde feinkörnigen Granit legte: ,,wie viele Dollars dieſe in meinem kande mir bringen würden ?.
Ich lådelte und
ſagte: v keinen einzigen : ich rammelte ſie nur der Neus gier wegen z :
wir båtten
ſo viele in England , daß
wir ihr ganzes Land damit bedecken mir nur Freude, den .
Berſidere
Barca Ghana,
könnten , es mache
bier áhnliche Naturproducte zu fina dem Sultan ,
fuhr
ich fort gegen
daß der König von England nicht den
Wunſch begt den Bewohnern dieſer Lånber irgend eta was zu nehmen : der Scheif fennt unſere Abſichten , daß wir ſie lieber mit Europäiſchen Sachen befannt machen wollen , und wenn ſie ihnen núglide find, mehr zu ſchits ten denten ...
- Sa ! ja ! " ſagte Barca Ghana, was
habt Ihr für den Sultan gebracht ? !!!!
Da war ich
1
205 wieder in
Verlegenheit.
Ich hatte nur ein treines, mie
gehöriges Fernglas : alle andern Sachen waren in Bode noua
Etwas mußte
aber gegeben werden , ich ichidte baber fort, ließ meinen Koffer holen , und gab dem Suta
tan zwei rothe franzöfifche Shawls, die ich zu meinen eigenen Gebrauch gekauft hatte , mein Rafirmeffer und eine Scheere; der
Eunuch nahm für
noch übrigen Schnupftücher
fich meine zwei
und ein buntes. Muſſelin
tuch , worüber er ſehr erfteutfchien .
25. April.
Die
Erzählung von den Geſchens
ken die ich gemacht hatte, fübrte dieſen Morgen , in 'ale ler Frühe, funfzehn von den Sdhnen des Sultans, mit doppelt ſo vielen Begleitern in mein Zelt : alle wollten Pulver, Meſſer, Scheeren haben ;
ich hatte aber weder
das eine , noch das andere ihnen zu geben .
Zwei oder
drei der älteſten Söhne erhielten jeder ein ſeidnes Tuch, ein anderer ein Paar baumwollene Soden , die übrigen gingen fehr unzufrieden fort. 3d verſuchte dieſen Mors gen zwei Zeichnungen zu machen, aber man ſchaffte meis nen Apparat und mich
felbft ohne Umſtände zum Sula
tan . Meine Pinſel, die ohne Dinte Striche machten , erreg. ten großes Erſtaunen , und die feichtigkeit dieſe Striche mit Gummi auszuwiſchen , regte ſie in noch größeres Staunen. Mein alter Gegner, Malem Chadily , war zugegen und ſchien mich mit großer Urtigkeit zu behandeln : er ſprach lange über mich und mein land , ſo daß ſeine Zuhörer oft ausriefen Y - e - 0-0-0 ! was er aber bortrug tonnte ich nicht ausfindig
machen.
Ich
bemühte
mich feine
vorigen Unarten zu vergeſſen, alles von der guten Seite zu nehmen , und fchien eben for freundlich gegen ihn ges
206 finnt zu * feyn , wie
er : 8 ( gegen
mich
ſcheinen wollte.
die andern ſchrieben einige Worte, die
Er ſo gut als
das Gummi ganz wieder wegtóſchte : endlich frieb der Sigbi Bismillah, arachmani aracheme!
im
Namen
Barmherzigen !) mit großen
Gottes , des Großen und
Buchfiaben: wie im Koran , und er brúdte fo auf das auch nach dem Reiben mit
Papieri . daß die Schrift bem
Gummie lesbar blieb.
fagte ich.
Das verſchwindet nicht !"
„ Nein ! Nein ! rief der Sighi boll Freude,
es find. Gottes Worte , die er unſerm - Propheten eingea vermogt
geben !,11 • Ihr
es
nichta file wegzubringen !"
Das kann feyn, erwieberteich und es wäre pergebliche Můbe: e8.zu perfuchen !!" & r zeigte das Papier dem Sulo tan, dann allen Umſtehenden , mit großer Zufriedenheite, alle tiefen ; .Y - e -0-00! La illah el Allah ! Moham méd: rassoul Allah ! undwarfen mit Blide zu voll Bers achtung und Mitleid , und ich war fehr zufrieden , als ich Erlaubniß erhielt mich zu beurlauben . is. Der ganze
Vorfall ward dem Barca Ghana den
Abend, in ſeinem Belte mitgetheilt, alle riefen : wunders bar !: wunderbar !
und da
fagte mir ber Fighi:
ich
gar nicht widerſprach,
Rais, ihr habt ein Wunder gea
feben ! ich will euch hundert zeigen , die allein durch die Kraft des habt feyn !"
auch
punderbaren Buches vollbracht werden . ein
ibr , aber es muß falſch
Buch , fagt
,, Warúm ? !!
Ihr
Beit es nichts von Saidna
Mohamed ſagt, das iſt genug.
Sagt : Gott iſt Gott
und Mobamed ift fein Prophet ! Waſcht euch und wers det rein , und das Paradies ſteht euch offen ! Wenn ihr das nicht tbut, was kann euch
von dem ewigen Feuer
207 erretten ? Nichts! Dh ! ich werde euch im
dritten Hims
mel ſiben leben, mitten in den Flammen, dann
ruft ibe
eurem Freunde Barca Ghana und mir zu : Malem , saa herbi ! (Freund) gieb mir einen Trunt, ober einen Tropa fen Waſſer! aber dann iſt'e zu
ſpát !"
Des Malema
Zhráneon floſſen firomweiſe bei dieſer Rede und alle ſchies nen gerührt durch
ſeine Beredtfamleit. 1991."
Ich fühlte mich fehr unbehaglich , und Barea Ghana; der meine Parlegenbeit (ah, rief mich in 096 innere Belt wohin ihm keiner ungerufen folgen durfte : der Sigbir fagte et, iſt ein, rajal alem
(ein
flyger Mann .) ":
Wahrſcheinlich, fagte ich, aber er follte mir meinen Slaus ben laſſen, wie ich ihm den ſeinen . " - Staffer Allah ( Gott bebúte ) ! ſagte er : ,,vergleicht die nicht miteinander !!! ~ Das thue ich nicht, verregte ich , aber ihr, Rashela folltet mid gegen folche wiederholte Budringlichleit ſchůben ." .
Neina
ſagte Barca Ghana , barin kann ich mich nicht miſchen . Malem iſt ein heiliger Mann .
Gott
gebe daß ihr era
leuchtet werdet ! Ich weiß der Scheit wünſcht es : ihr ges fallet ihm , er möchte daß ihr bei uns bliebet, er würde euch funfzig ſehr ſchöne Sclavinnen geben, auch ein fchoa nes Haus wie ſeinen Söhnen bauen, und euch Weiber ges ben
von jedem
1 Wunſch außert !"
feiner Unterthanen , wenn
ihr nur ben
Wenn ihr mit mir nach England zur
rúdlehrt, Kashella, wie ihr bisweilen faget,mitdes Scheit's Erlaubniß, würde es nicht ungeziemenb für euch ſeyn , ein Ohrift zu werden und dort zu bleiben ? Wenn ich nun fo bandelte, wie ihr es wünſcht, was ſoute id meinem Sultan antworten ?"
,,Gott verzeihe! fagte er, ihr ſtellt unſere
Glaubensmeinungen wieder in Bergleich mit einander !
208 Ich zeige euch das Parabieš, da ihr mich zur -- 1. - Rein Wørt mehr, fágte ich. —
Gute Nacht !
mit euch! ich : bøffe wir werden fagte er :
- " Friede len
immer Freunde feyn ! "
" Das gebe Gott ! ,, war meine Antwort.
Umen ! ,, derfekte der Kachella Wir hatten bieſe Nacht einen fürchterlicheren Sturm als noch während der ganzen
Reiſe.
Die Spige meines
Hegyptiſchen Belfes warð ganz weggeriſſen und die Stange gerbrochen . Der Schein der Blige machte, daß man eber glaubte es
ren Mittag als Mitternacht:
denbaum ward ausgeriſſen , der Berge
in dem nahen Thale
ein Tamarins
mit den Wurzeln
große Steinmaſſen- rollten an den Seiten berab.
Ich
Barca Ghana's außerem
troch
in einen Winkel von
Belte , wo ſeine Wache ( chlief,
und obgleich kein Faden an mir troden blieb , hörte ich in kurzer Zeit nichts mehr von dem .'
und in den Beinen .
Die Araber waren auch voll von
Klagen und ſehr unzufrieden mit chen
tobenden Sturm .
Den Morgen indeß hatte ich Schmerzen im Kopf
laut gegen das Zögern .
nichts zu
ihrer Lage;
ſie ſpras
Sie hatten mehrere Tage
effen gehabt, als etwas Mehl und Waſſer,
ohne Sett ; der Sultan von Handara wollte ihnen keine Unterſtúkung zukommen laſſen , und ſie verlangten von Boo : Khaloom, er folle weiter vorrúden, oder zurüdleh. rén. Der Regen goß wieder in Strómen herab , was einen Araber in Verzweiflung bringt, und ſie pers ſammelten ſich wieder um Boo - Khaloom's Zelt, wie im Aufruhr ; und diefer ſelbſt war nicht wobt , mehr glaube ich aus Unmuth als durch Krankheit.
Er war lange
bei'm Sultan und fchien febr gereizt, als er zurückam ,
209 er ſagte mir nur im
Vorbeigebert, wir follten den Abend.
auſbrechen , und als ich fragti , ob alles gut ſiảnde, er: Inshallah ! ( Geb's Gott ) ! Die Ura :
wiederte er nur ,
ber , denen er reine Beſtimmung verheimlichte , gen ihn
mit Freudengeſchrei.
das kümmerte ſie wenig ,
Gegen
empfin:
wen ſie gingen ,
ſobald ſie nur die Zusſicht
auf Plúndern und Rauben hatten ,
und das ganze las
ger war geſchäftig , alles zum Uufbruch zu bereiten . Zwei Stunden Marſo an ,
nach Mittag
durch ein ſchönes Ihal
traten wir
unſeren
iftlich von Mora ,
das ſich durch die Hugel windet , die nahe bei der Stadt ſind , und tief in die Berge füdlich von derſelben ſúhrt . Mit Sonnenuntergang hielten wir an einer maleriſchen Stelle ,
Hairey genannt ,
Amphitheater von Bergen .
umgeben von
einem ſchönen
Barca Ghana's Zelt ward
aufgeſchlagen im Schatten der einen Seite eines ungee beueren Baumes , Gubberab genannt, der ſehr einem Feis genbaume ahnelt ,
ohne deffen töfliche Früchte zu ha:
ben, mein Zelt, das von ſeinen Leuten ausgebeſſert war, fand auf der anderen Seite. Die Stämme dieſer Båume batten unten zehn bis zwölf Yards im Uma fang,
und
ich
ſah
mehrere eigen
halben 2der lans
des mit ihren weit ausgebreiteten Zweigen bedeđen. C Bald nach
unſerer Ankunft verkündeten die Troms
peten des Sultans ſeine Unkunft , und er lagerte ſich unter einem Baum derſelben Art :
nicht weit entfernt,
er gebrauchte nie ein Zelt, ſondern ſchlief an einer offes nen Stelle, umgeben von ſeinen Verſchnittenen . Zu Hairey
fino Kuinen einer Mandaraſtadt,
vor langer Zeit von Denham H. Slapperton.
den Selatabs zerſtört ward : 14
die ein
210 Theil der Erdmauern ffand noch und im Schuh berſels ben ſich
bivouatirten die Truppen. In nione und mehrer wurd en e
chen
der Nacht Kigtenis von ihnen gefton ? 1***
als ich den fårm und die Urſache deſſelben Görte,
rief ich meine Neger ,
ſchlug licht an und wir tödteten ?
Zelte , einer war vollkommen rechs Zoll lang. feben .
Ichwarz , ganz wie die , welche ich in Tripoli glead One toonuoty94
Weil Boo Shaloom nicht wohl war, machten wir uns erſt nach Tagesanbruch auf den Weg ; tie Bergero welche uns umgaben, waren ro
ſdon als man fie fich
nur benten tann . Auf allen Seiten fab man unabfess One bare Reihen, in rauber Pracht und gigantiſcher Höhe : penni. obgleich ſie nicht mit den höheren Ulpen , den Jura oder ſelbſt der Sierra Morena an Große
nen, dem
verglichenwerden können ,
ſo ůbertrifft fie doch teine
dieſer Bergketten an maleriſcher Schönheit . Die hohen * Spißen von Bahmy, Savah, Joggiday , Muntay , Bayal,
Moyungund Memay , mit dichtgedrängten Dörfern auf ihren felfigen Seiten , lagen uns gegen Oſten und Weſten , Horja , die andern an Schönheit und Hobe übertreffend, war vor uns , im Süden, mit der Schlucht, durch welche wir ziehen mußten , und der fich windende , rauhe Prada den wir nehmen mußten , war in der Ferne ſichtbar. Ibal worin ich ſtand
Das
lag håber als das ganze übrige Kos
nigreich Bornou, denn ſeit
wir Kouta verlaſſen hatten ,
waren wir immer geſtiegen ; es war ein großes Fünfed , und fchien das Bett eines großen Sees geweſen zu feyn . Man ſal die Spuren mancher Abfluſſe, einige lange und 11
211 fern : den Canal durch welchen wir bereintamen , ſchien wohl am erſten das Waſſer abgeleitet zu haben, Indem wir durch denn.Peb pon Þorza zogen,
wo
es noch immer bergan ging , waren die ſenkrechten Seiten über zweitauſend fünfhundert Fuß hoch , und hingen vors tretend furchtbar über uns.
Das Thal war über fünfs
bundert Yards breit, und die vorſpringenden und die zu. rúdgebenden Winkel entſprachen einander ſo genau, daß man ſich wohl denken konnte, wenn eine ähnliche Gewalt wie die, welche fie trennte, ſie wieder vereinte, daß dann keine Spur bleiben würde, daß fie jemals geſondert gewes Ten waren. Der Mittag war lange vorbei, als wir den Berg . from Mitwa erreichten, und,er erguiďte ſebr lunfere ers müdeten Pferde und uns ſelbſt, den Horzapaß verlaſſen , lief
Der Weg, nachdem wir
durch ein weites , dichibes
wachſenes Thal, wo der Gubberabbaum , die Tamarinde, eine gewaltige wilde Feige und der Mango (von den Mans dara's Ungerengara ,
von den Bornuern Comonah ges
nannt) in großer Fülle und Schönheit blühten.
Dieß
war die erſte Stelle in Africa , die ich rah, wo die Natur die Pflanzenwett mit freigebiger Hand ausgeſtattet hatte : die Blätter hatten ein ſchönes, úppiges Grún , und die Schlingpflanzen mit
ihren Blüthen , die bis zum Gipfel
die Bäume unigaben , machten es zweifelhaft, wem die berrlich duftenden Bluthen angehörten .
Der Boden war
uneben , Granitmaſlin, zehn bis zwölf Fuß hoch, lagen an mehreren Stellen , aber faſt b.dedt von dem dichten Ges buſch, das fie umgab, und von den Bäumen , die aus ihren Spalten emporwudren.
Die nächſten Hügel, von denen
14 *
212 dieſe Felsblöde kommen konnten , waren faſt zwei Miles entfernt.
216 unſere Pferde getrunken hatten, zogen wir weis ter , und nach achtzehn Miles , die wir durch eine eben fo grüne,
noch dichter bewachſene Gegend zurücklegten ,
tamen wir , nach Sonnenuntergang
zu einem anderen
Fluß, bei einigen niedrigen Hügeln, Malkeray genannt, wo wir einige Stunden anbalten wollten , erfriſchen ,
um uns zu
um dann wieder aufzubrechen und mit der
Morgenſonne den Angriff auf die Felatahs zu beginnen, die ,
wie man uns ſagte , nur ungefähr ſechzehn Miles
entfernt feyn ſollten . Unſer
Abendeſſen ,
was
zugleich
unſer Frühſtúd
beſtand aus etwas getrocnetem und geſtoßenem Getraite , mit Waſſer vermiſcht , und ſeit Mora hatten
war ,
wir nichts anderes genoſſen . nuer ſaben triegeriſch
Die Zurüſtungen der Bors die Führer legten
genug aus :
ihre eiſernen Waffenrode an , und der Ton der mißges ftalteten , ſchweren Hammer, den man von Beit zu Zeit während der Nacht hörte ,
ließ auf
die Beſchäftigung
des größten Theils ihrer Begleiter ſchließen .
Um Mitternacht ward das Zeichen zum
Aufbrud
gegeben . Der Mond ſchien bell und raón , und wir růđten in aller Stille vor , in guter Ordnung : die 3
Truppen des Sultans von Mandara giengen in Golons nen uns zur Rechten .
Gegen Tagesanbruch hielt das
Heer zu beter. 28. April . ſchöner Unblid dar.
Wie es zag war bot fich uns ein Der Sultan
von Mandara mur
auf unſerer Flanke , er ritt ein ſchönes gelbliches Pferdy
218 mit róthlichen Fleden , ihm folgten ſeine rechs Lieblings , eunuchen und dreißig Söhne , alle prachtig gekleidet und fie batten ausgezeichnet ſchöne Pferde : außerdem folgten jedem führt
noch fünf oder fechs andere , die von Negern ge wurden ,
der Sultan
hatte
wenigſtens
zwölfe.
Barca , Ghana's Leute trugen alle ihre rothen Schärpen ,, oder ihre Bournuſe über ihre eiſernen Hemden , und das Ganze fab gut aus.
Ich wählte meinen Play zu ſeiner
Rechten und bei Duggur rúdten wir in ein dickes Geo holz ,
in zwei Colonnen ,
am Ende deſſelben , hieß es,
erwarte uns der Feind . In der legten Hälfte der Nacht, als ich neben Mas ramy ,
des Scheit’s Neger ,
ritt , der mich von Kouka
aus begleitet hatte, und der ſich mir immer mehr anzus ſchließen fchien , je náher wir ber Gefahr kamen , batten wir mehrere Thiere , ben Leoparden & hnlid ), auſgejagt, fie waren aber ſo ſchnell entfloben , daß wir keines erle: gen konnten .
Sest trieben wir ein großeres auf , und
Maramy verſicherte ,
es ſey ſo voll von dem Blute eis
nes Negers , deſſen Leichnam wir liegen faben , daß man e
leicht wurde tódten fónnen .
Schritt hinzu , gerade
alb ein Sbouaa es mit einem Speer verwundete , durch den Naden gieng ,
etwas oberbalb der Schulter
und zwiſchen den Beinen wieder herauskam . überſchlug fich fort , blieb .
der
brach den Speer
Das Thier
entzwei und ſprang
ſo daß die untere Hélfte des Wurfſpießes ſtecken Ein anderer Shouaa (prengte berbei , bis auf
zwei Ellen ,
und warf
einen zweiten Speer durch die
Schenfel: und das grimmige Zbier wollte eben mit kla; gendem Geheule auf den Verfolger losſpringen , als ein
910 ron
pang 214
101 1949 Araber in eine Kugel durch den Kopf jagte, die es zu es war ein mannlicher Panther ( Za
Boden ftredte i
zerma ), fehr groß, er maß von der Spige des Schwans jes bis zur Nafe acht Fuß , gelb ,
zwei Zou :
die Haut war
am obern Sheit des Leibeß mit ſchönen runden
Fleden ,
unten
und an der Keble waren dieſe långlich
und unregelmäßig ,
mit Weiß gemiſcht.
Man findet
dieſe Thiere häufig in den Waltungen die an Mans ftoßen ;
bara
es
giebt dort auch Leoparden ,
von des
nen ich Håute fab , ni aber nicht in großer Zahl.
Die
Panther find for hinterliftig als grauſam , wo ſie irgend einen Wiberftandi erwarten , greifen fie nicht an, und ſie foden @tunden lang auf Kinder lauern , die im Soup der Hütten oder von großen Leuten find.
Oft fpringt
er auf Erwachſene , die eine Laf tragen , aber immer von hinten : das Fleifd eines Kindes oder eines Zidleins frißt er, wird aber ein ausgewachſenes. Thier feine Beus te , fo faugt er nur das Biut aus. Eine Reihe niedrigerer Berger von neuerer Formas tion als die Granittette bon welcher fie abgeben ,
( von
denen ich nur muthmaslid angeben kann , daß fie einen
n
Theil des El Gibel Gumhr, Mondsberges, bilden ) kommt dem Ronde des großen Gebolzes das wir durchzogen ſehr nabe.
Siefe Schluchten und trodne Betten von Gießbda
chen machten den Weg langweilig und ſchwierig.
213
wir aus dem Walde beraustraten , faben wir die große Stadt der Felatab Dirkulla;
die Araber ftellten ſich in
Reiben , an ihre Spike Boos Khaloom , die Seiten dedte eine zahlreiche Reuterei , und ſo wie ſie vorrådten mit ihrem Kriegsgeſchrei,
das
in der That begeiſternd
215
criviſtyspai bien
Barca Ghana und ſeine es mir als wenn wenn Barca
BISHáxptlinge , lachelten , auf Boo : Khaloom's Koften. & 119 Rinkulla, word bald niet ergebrannt , eben ſo eine kleine IndStadt , in der Naben
und die wenigen Bewohner die
19 cmgn fanpumeiftentheils Kinder , af die nicht batten fliehen können ,
oder bejahrte Leute,
wurden niedergehauen
oder in die Flammen geworfen.. Wir kamen dann zu einer dritten Stadt. Musfeia , # 1 sdiey fo lagern daß wenn die Ungreifenden auch gehnmal naftárlex wåren als die Vertheitiger, dieſe ſehr gut jene * in abmebren, konnten .
Sie war auf einem anſteigenden
Grundegebaut zwiſchen zwei niedrigen Hügeln , die am Suße anderer waren , die zu den Mandarabergen gehörten : zein
trodnes Flußbett war vor derſelben , jenſeits deſſels
ben ein Sumpf : zwiſchen dieſem und dem Walde durch ſchnitt eine tiefe Schlucht den Weg ,wo nur zwei oder trei Pferde zugleich durdgehen konnten.
Die Felatah's
batten Palliſaden aufgepflanzt, ſie waren gut geſpigt, und
+9durch dide Riemen mit einander verbunden , und ſechs ++
Fuß, body ſie giengen von einem Hügel zum andern, und die Bogenſchüßen ſtanden binter demſelben und hat ten das, Flußbett vor fich.
Die Pferde waren durch die
Hügel gedeďt und durch die Stadt - eine feſie Stellung.
Die Araber indeß griffen muthig an , ohne von den
Trup :
pen yon Bornou , oder Mantara unterſtüßt zu werden ; und obne, auf den Regen von Pfeilen zu achten, von denen viele
vergiftet waren ,
drang Boo : Khaloom in einer
halben Stunde durch und trieb die Feinde vor ſich her, Die Weiber ſaß man , während nach der Stadt bin . des Gefechts den Männern friſche Pfeile bringen , und
216
1 als ſie ſich zu den Bergen zurůdzogen i
immer mit den
Bogen ſchießend , halfen die Frauen Felfenſtåde auf die Verfolger herabrollen , die man dazu abgelóſ't hatte, wo: durch einige Araber
getödtet
und
verwundet wurden .
Barca Ghana und einige Hundert mit Speeren bewaff: Bornuer
nete
unterſtügten
dann
den Boo's Khaloom
und durchbohrten einige funfzig Felatah's , die verwun : det bei den Palliſaden geblieben waren .
Schritt ihm
zur Seite, als er bis in die Stadt vordrang, und ein heftis ger Kampf entſpann fich zwiſchen Barca Ghana's feuten und einer kleinen Schaar der Felatabs. Sie werfen ihren Speer mit großer Geſchidlichkeit, drei Mal ſah ich wie der welcher die Stadt in Brand ſteden wollte zu Bo . den geftredt ward. te ,
Barca Ghana , der Rieſenkräfte hat:
warf acht Speere ,
die alle trafen ,
einige in der
Entfernung von dreißig oder fünfunddreißig Yards, und beſonders einen gegen einen Unführer der Felata ),
der
felbſt vier Araber getódtet hatte. Incidit ictus
Ingens ad terram duplicato poplite Turnus. Håtten in dieſem Uugenblid die Krieger von Mana dara, oder die des Scheit's fich in Bewegung gefeßt, ro wurde ,
trok des Widerſtandes und obgleich man im
Súdweſten
Verſtärkung heranrüden rah , die Stadt mit
den dabeiliegenden Hoben erobert ſeyn : ftatt deſſen hiels ten ſie ruhig , außerhalb der Schußweite.
218 die Felatans dieß bemerkten, ſchritten ſie zum Angriff
der Pfeilregen ward fo dicht,
wichen .
Die Neuterei der Felatah kam nun beran, und
batten
daß die Uraber
nicht die kleine Schaar bei Barca Ghana und
217 Boo : Khaloom und die wenigen Berittenen Uraber fie muthig angegriffen ,
feiner von runswäre mit dem les
ben davon gekommen . Barca Ghana wurden drei Pferde unter dem Leibe verwundet , wer fielen pogleich , da die Pfeile bergiftet waren ,
und der arme Boo - Shaloon
und fein Roß: bekamen ebenfalls eine tödtliche Bunde. Uuch mein Pferd ward am Naden und in dem Hinters fchenkel getroffen , ein Pfeit ftreifte mein Geſicht, ſo daß es blutete und zwei ftedten in meinem Bournus.
Die
Araber hatten fehr gelitten , die meiſten hatten zwei oder drei Wunden , einer ſtürzte neben mir , dem im Kopfe ftedten ,
fünf Pfeite
zwei von Bootbaloom's Sclaven
waren neben ihm gefallen. Die Truppen
von
Manbara und
Bornu
faben
nicht ſo bald daß die Uraber geſchlagen waren , als ſie auf's feigſte die Flucht ergriffen , ohne daß ein Pfeit ges gen ſie abgeſchoſſen war. - Der Sultan von Mandara floh zuerſt,
er hatte Vortheil ziehen wollen wenn die
Araber geſiegt båtten , und räumte das Feld , ſobald er fab daß das Schickſal ihnen nicht günſtig war.
218 ich Barca Ghana auf einem
friſchen Pferde ers
blidte, beklagte ich zuerſt, daß ich mich einer ſolchen Gefahr ausgeſetzt hatte , ohne mich beſſer dazu anzuſchicken . Ich ſab daß wenn einer der Pfeile die mein Pferd verwuns det hatten , vergiftet feyn ſollte, nichts mich retten könnte. Indeß
es blieb mir
alles flob in der
nicht lange Zeit zur Ueberlegung ,
größten Unordnung und wir fürzten
uns in das Gehölz , das wir , wenige Stunden vorher, in Ordnung und mit ganz anderen Gefühlen durchzogen . Ich war etwas weſtlich von Barca Ghana gekommen ,
218 bei der Berwirrung die entftand ,
als wir darch die
Sølucht giengen, die uns im Rüden geblieben war, und wo gegen hundertbon den Bornuern durch die Felatabs 1
erftochen wurden , und folgte im Gallop einem der Eu • nuden aus Mantara , der fich immer umfah , mit
Entreken poll Entreken einer Miene bou
als das Geſchrei
der
nachfolgenden Felatah : Reuterei uns unſere Eile verbopa peln ließ.
Mein Pferd aber, das ich immer anſpornte,
und dem, wie ich nadober fand, der Pfeil in Tas Soul,
1 terblatt gedrungen war , Stelle und fiel.
ftrauchelte an einer unebenen
Beinabe noch ehe ich aufſtehen konnte,
erreichten mich die Feinde: ich hatte jedoch den Zügel ges faßt , ergriff eine Piſtole und hielt fie den beiden Wils den , die mich mit ihren Speeren bedrängten , entgegen ; fie ſprengten
pogleich
fort : einem anderen ,
der leder
berantam , als ich eben aufzuſteigen verſuchte, durchſchoß id die Schulter, ich konnte nun wieder meinen Fuß in den Eteigbügel feben .
Sobald ich im Sattel war, eitte ich zu
entflieben , aber noch war ich nicht weit gekommen , als mein Pferd wieder ftürzte und mit folcher Heftigkeit, daß es mich weit fort, an einen Baum ſchleuderte, und durch die Pferde die herankamen geſchredt, ſprang es auf und eilte fort , und ließ mich zurůdt. Der Eunuch und ſeine vier Begleiter wurden, nad turzem
Widerſtande, nicht weit von mir niedergeftoßen
und ausgeplundert, ihr Beſchrei war gräßlich : und noch jekt iſt die Empfindung die ich in dieſem Augenblid batte, lebhaft'in meiner Serte: ich felbft begte nur geringe Hoffs nung mein Leben zu retten . Ich fab mich augenblidlich umringt, und da ich unbewaffnet keinen Widerſtand thun
219 konnte - ward ich eben fo ſchnell ausgezogen , und als id verſuchte mein Hemd und meine Hofen zu retten , ward ich niedergeworfen .
Meine Verfolger ſtießen zwei
Mal mit dem Speere nad mir und verwundeten mir die Hände bedeutend , an zwei Stellen , den Leib nur leicht unter den Rippen , auf der rechten Seite.
Nidots
fab ich vor Augen als den grauſamen Job, der alle ges troffen hatte, die von meinen Feinden eingebolt waren , es chien als ob fie mich im erften Uugenblid nur bers fchont båtten
meine Kleider nicht zu beſchadigen ,
um
ie fie für eine reiche Beute halten mochten ;
do:
das Schid ſal batte es anders beſchloſſen . Mein Hemd war mir vom Rúden geriffen, ich ftand ganz nadt da , als fohnell wie der Blig, da meine Ber . folger åber die Beute zu zanten anfingen , mir die Idee tam die Flucht zu ergreifen, und ohne zu zaubern troch ich unter dem einen Pferde weg und lief , ſo Thnell ide nur konnte, in den diciten ' Wald : zwei Selatahs fepten -mir nach , ich eilte gegen Often , da ich wußte daß uns fere Flüchtlige in der Richtung feyn mußten , aber ich fürchtete auf gleiche Weiſe Freunde und Feinde. Berfolger tamen mir immer nåber ,
Meine
denn das fachliche
Unterholz hielt mich nicht allein auf, ſondern gerrig mir auch das Fleiſch auf eine erbarmenswürdige Urt , und man kann fich nicht vorſtellen , mit welcher Freude ich einen Baldbach in der Tiefe einer fteilen Schlucht hin . ſtromen fah.
Meine Kräfte batten mich beinabe verlaſs
fen , ich faßte die jungen Zweige , die aus dem Stumpf eines großen Baumes, der über die Schlucht hing , hers ausgeſchoffen waren, um mich , da die Seiten fteil was
1
220 ren , in's Waffer hinab zu laſſen, als unter meiner Hand, da die Zweige dem Gewicht meines Körpers nachgaben, eine große Liffa , die ſchlimmſte Urt von Schlangen in dieſer Gegend , fich erhob , als ob ſie auf mich zuſprin : gen wollte. ich that ,
Ich war voll Entfeben , wußte nicht was - der Zweig entglitt meiner Hand , ich ſtürzte
hinab in's Waſſer : der Fall indeß weckte mich , ich ers reichte bald das jenſeitige Ufer, kletterte mit Mübe hina auf, und fühlte mich nun erſt in Sicherheit vor meinen Berfolgern.
1 Kaum aber hatte ich mir zu meiner Rettung Glück gewünſcht,
als auch die
Lage , ohne ſchwebte.
Vorſtellung
einen Feben mich
meiner húlfloſen
zu bebeden , mir bor :
Ich war gefaßt, und entwarf ſchon den Plan,
die Nacht auf einem Lamarindenbaume
hinzubringen ,
um gegen die Panther geſichert zu feyn, als der Gedans ke an die liffas , die eben ſo zahlreich und gefährlich find, mich mit Schauber und Entſegen erfüüte. Io fab endlich Reuter durch die Bäume , mehr ofts lich, und entſchloß mich zu ihnen durchzudringen , mocha ten es Freunde oder Feinde reyn : und die
Gefühle von
Dankbarkeit und Freude tann ich nicht ausdrúden , alb ich Barca Ghana erkannte und Boo : Khaloom mit ohne gefähr fecha Urabern, obgleich auch ſie von einem Haua fen der Felatah nabe verfolgt wurden . Die Flinten und Piftoten der Arabiſchen Steit's hielten die Verfolger zu . růd und dedten auch gewiſſer Maaßen den Růdzug der Fußfoldaten.
Ich rief fie ſo laut ich konnte ,
aber der
Lärm und die Verwirrung , das . Schreien der von den Feinden Niedergeſtochenen, das Rufen der Araber die ſich
221 fammelten und auf die Feinde eindrangen , das alles würde es unmöglich gemacht haben daß ſie mich hörten, hátte nicht Maramy , der Neger des Scheik's , mich in der Entfernung
geſehen und erfannt.
Shm verdankte
ich meine Rettung : er ritt zu mir ,
nahm mich auf's
Pferd, indeß die Pfeile um und her ſchwirrten , und wir galloppirten dem Haufen nach , lo ſchnell
ſein verwun .
detes Pferd nur fonnte. Nachdem wir eine oder zwei Miles ro zurückgelegt hatten, und die Verfolgung lauer ward, da alles Gepåd tam
Boo
Shaloom
dem
Feinde preisgegeben war ,
ju mir und befahl einen Araber
mich mit einem Bournus zu bededen .
Dieß war mir
febr willkommen , denn die brennende Sonne zog icon Blaſen auf meinem Nacken und Rúden , und verurſachte mir die größten
Schmerzen .
Kurze Zeit nachher
ſtarb
Boo - Shaloom an der Wunde durch den Giftpfeil. Mas ramy
rief :
,, Sieb ! Sieb !
Boos Abaloom ift todt !
Mit Mühe drehte ich den Kopf herum
und fab ihn von
Pferde fallen, in die Arme reines Lieblingsarabers.
Die
Undern ſagten, er habe nur eine Ohnmadt : es fehlte aber an Waſſer ,
ihn
in's Leben
zurüđzurufen : eine
Stunde nachher, als wir malleray erreichten , war alle Hülfe vergebens.
216
Boo - Khaloom Hinfant, befahl Barca Ghana
einem Sklaven , mir das Pferd zu geben , wovon er eben abgeſtiegen war , das dritte das unter ihm heute
vers
wundet war. Maramy rief : ,, Sidi Rais ! beſteigt es nicht, es wird ſterben ! " In dem Augenblid, denn nur der war uns geſtattet, beſchloß ich bei Maramy zu bleis ben .
Zwei Vraber,' durch die Anſtrengung außer Uthem ,
222
+ ergriffen den Bügel, ſprangen hinauf und eilten fort; in einer halbenn Stunde ſtürzte das Pferd und beide wurden ermordet ehe ſie wieder aufſtehen konnten . Wå:
ren wir nicht an ein Waſſer gekommen , ichwerlich båtte ich den Durft ertragen , der mich quálte : ich konnte kein Wort hervorbringen , und der Verſuch zu ſprechen Vera urſachte mir Somerzen im Magen und im Schlunde.
418 wir den Fluß erreichten , denen das Blut aus der Naſe lief ,
ſtürzten die Pferde, in das flache Wala
ſer, und ich felbft, indem ich von Maramy's Pferde bers abglitt , kniete zwiſchen
ihnen , und dien neues Leben
einzuſchlürfen mit dem ſchlammigen Drank.
Dann vera
ich die durch den Fluß gewanft , der mir bis an die Hüften ging, und an einem niedergeſunfen . telfiunde, um
Baum , auf dem jenſeitigen Ufer,.
Man hielt
hier oongefähr eine Viers
die Nachzug!er zu
und Boos
fammein
Khaloom's Leichnam auf ein Pferd zu binden , dann wedte mich. Maramy aus einem tiefen Schlafe und is fúbite mich wunderbar geſtärkt: unſer Pferd aber war ſteif ges worden und konnte kaum geben . Wie ich nachber era o fuhr, war ich , in der Zeit da ich ſchlief, der Gegenſtand
einer Unterredung geweſen , die meine Verpflichtung ges gen Maramy ſebr vergrößerte .
Er hatte Barca Ghana
den Zuſtand , feines Pferdes gemeldet und
die Unmögs
lichkeit mich fortzuſchaffen , und dieſer , gereizt durch ſeis nen Verluſt und ſeine Miederlage , und durch meine Weis gerung Tein Pferd anzunehmen , was den Tod deſſelben verur facet bätte, wie er ſagte, erwiederte : , So laß ibn
1
223
zurüd !
Beim Haupte des Propheten ! Gläubige genug
ſind heute gefallen , und iſt
& denn ſo etwas Außerors
dentliches daß ein Ghrift firbt ? Yassarat il
Raas il Nibbe - Salaam
le mated el Yeom ash min gieb l'cane
mut Nesserani Wahad. Chadily verſette
Mein alter Gegner Malem
, Nein , Gott hat ihn gerettet, wir wols
len ihn nicht verlaſſen ! " Maramy lehrte zu dem Baum zurück und erklärte, ' fein Herz fage ihm was er thun folle.
Er weckte mich, half mir auf's Pferd und wir ritten weiter , aber nicht ſo ſchnell als vorher . LUuffals
lend war wie die vergifteten Pfeile auf die Pferde wirla ten ,
ſobald ſie getrunken hatten fürzten ſie hin und ſtarben , das Blut floß ihnen aus der Raſe, dem Munde
und den Ohren.
Ueber dreißig
Pferde fielen hier auf
dieſe Zrt . So regten wir unſern Rúdzug fort und erſt nach im Gebiet des Sultang Man tann fich leicht meinen Zuſtand
Mitternacht machten wir Halt, von Mandara.
denten, da ich fünf und vierzig Miles, fo ohne alle Bes Bedung, auf dem bloßen Rüden hatte : reiten müſſen.
eines lahmen Pferdes
Ich war die ganze Nacht hindurch
in einem flåglichen Zuſtande, der Schmerz in den Wuna den wurde noch durch eine wollene Dede vermehrt, wos mit die Araber mich verhůdten , die voll von Ungeziefer war. Erſt den Abend des
folgenden Jages gelang es
uns ein Hemd zu erhalten , als ein Mann der zwei bes faß , von denen er jedes gewiß acht bis zehn Tage gea tragen hatte, mir eines abließ , gegen das Berſprechen in Kouba ein neues zu erhalten.
Barca
kein anderes Zelt batte, als das welches er ,
Ghana , der bei ſeinem
224 Porrúden, mit ſeinen Weibern zu Mora gelaſſen , konnte mir lein Obdach anbieten , und er war ſo krank, oder ſo voll reben ließ.
Kummer , daß er ſich den ganzen Tag nicht
Ich vermogte mich kaum von einer Seite auf die andere zu drehen : die Augenblice aber ausgenommen , wenn mein Freund Maramy mir ein Getränk brachte , das aus ges. dörrtem und geſtampftem Getraide und Waſſer gemacht die ganze Nacht und den folgenden Tag , war , ſchlief ich Gegen Abend ward ich den 29. , unter einem Baum . fehr trank, und erhielt einen
erfreulichen
Beweis von
der Sutherzigkeit eines Bornuer . Mai Meegamy , der entthronte Sultan eines fans des ſüdweſtlich don Angornou , das jegt dem Scheit uni terworfen war, faßte mich bei der Hand , als ich mein ,
in führte er mid) zu ſeinem ledernen Zelte, und indem er ſich ſchnell niederfekte, 309 er ſeine Beinkleider aus , und beſtand darauf, daß ich fie anlegen ſollte.
war gerührt
Ich
über eine ſo uners
wartete Freundſchaft, da ich und geſprochen hatte ; als
ich mich
weinte heftig ,
weigerte
aber er war es noch
mehr,
das Geſchenk anzunehmen ,
und indem er glaubte,
er
daß ich , was
aus der Fall war, das Geſchent abgelehnt habe, weil er aina ſelbſt ' keine Hofen mehr hatte , ſo rief er ſogleich einen Sclaven, nahm diefem die Beinkleider und zog ſie an , und drang in mich
die andern zu
nehmen .
Ich that
es und dankte ihm von ganzem Herzen , und Meegamy war und blieb mein Freund, bis ich biet verließ.
des Sdheit's Gea
226 1. Wat Pånden Maß fünf und vierzig' Araber getödtet und faſt alle verwundet waren, ihre Eameele' und iht Gepåde hatten
fie
verloren .
Mebrerei die nicht mit
den Fliehenden fortkommen konnten, hätten " ſich zwiſchen Bäumen und Geftrauchen
geſammelt , und da fie fico
zur Gegenwehr bereit zeigten hielten fie die Félatahs, ab:
und
ihre Flinten
hatten,
Manche waren ſehr ſchwer
berbundet und ſtarben bald , ihr leidiniam ; wie der des armen Boo - Shaloom's , lowot gleich nach
dent Robe
auf und ward fihwarg und blbmeiten "f105 - Blut aus Maul ünd Naſer was, nach der Verſicherung der Bors muer, die Folge der Wunden durch Giftpfeite war. entkommenen Uraber;
die
nun
Die
ihre vorige Anmaßung
und ihre Prahlerei abgelegt hatten , ' baten ben Barca Ghara demüthig , ihnen etwas Getreide zu ſchaffen, das mit ſie nicht vor Hunger umkämen.
Der Sultan von
Mandara zeigte fich Fehr unfreundlich, wiewohl fie es auch nicht beſſer verdient hatten ,
verweigerte jede Unterſtük :
ung , und nahm Boo - Kihaloom'3" Sattel, feine Kleider worin er geftorben war.
Zaum und machte Er auch
anſtalt fich gegen die Felatahs žu ſichern, von denen er einen Ungriff fürchtete; und am 30 April, des Mors gens , verließen wir Mora , ihnen herzlich einen
guten
Erfolg wünſchend, wenn fie den Berfuch machen ſollten . Wie unvorſichtig Boo - Khaloom geweſen war , ſich zu
einem Angriff
auf die Felatans bereden zu laſſen ,
lag am Tage, beſonders da er, felbſt im Falle eines gluda lichen Erfolge , keine Sclaven machen konnte, weil dieß Bolt Muhameo's Lehre angenommen hat.
Permuthlich
war er-dadurch hintergangen , daß man ihm die Plůnt 15 Denham u. Glapperton .
226 berung einge, fandge der Perries persprochen hatte, wenn gr gegen die machtigen Feletab
glüdlid mare die Feinde
des Scheits und des Sultans pon Mandard find. Mein
DEXwundetes , Pferd , daß die
Sbouaas am
Ibend des Gefechts: gefangen hatten, ward mir gebracht, es war aber, in einem bh. ſchlechten Buſtande, und Barca Ghana (chafften wir ein anderes.
Die Piſtoler waren
fort, glüdlicherweiſe aber hatte man den Sattel und Bügel gelaffen.
So, endete unfere unglüdliche Unternehmung ;
na fie aber nur auf Mngerechtigkeit und Unterbtúdung ging, fo kann man ihr Fehlſdlagen nicht bedauern. Wir kehrten
lebe ichnell zurück , in Betracht des wir uns befanden .
ſchlechten Zuſtandes worin
Den
ſechſten Eag master unferer Abreife von Mora waren wit in Kaufa , beibe find bundert und achtzig Miles pon einander entfernt:
die werpundeten Uraber blieben zua
rúce , ba fie mit dem Häuptling nicht fortkommen tonna ten
und, kamen vier Tage ſpäter an .
Geift und Leib , iklagte aber nicht: überhaupt nicht angebracht febr
litten
916
eben
ro
hatte
ſein Maulthier und
3c litt ſehr an
Klagen waren hier
geweſen , wo die meiſten
ich . Mein ſchwarzer Sclave alle ſeine Sachen eingebüßt,
vorzüglich weil er ſich während des Gefechts zu ſebe Zerſchlagen und lahm in meiner Nähe gehalten hatte. helfen und gewohns nichts mir er konnte , war er wie lich kam er erſt einige Stunden ſpäter als wir zu den Ruheplågen .
Wenn wir des Mittags anhielten , froch
ich gewöhnlich unter Mai Meegamy's Zelt : des Nachts Lagøte ich mich auf der Erde, nabe bei Barca Ghana's Zelt, damit mein Pferd etwas Futter bekam ., Sobald
227 ich mich niedergelegt hatte ſchlief ich auch gewohnlid ein , vorher trant sich von Mardmy's Getrant , der mir einen tteinen Sad mit getrodnetëm Getreide verſchafft hatte , das er in Mora erhielt ; um Mitternacht weckte mich ein Sclave des Barca Ghana , derfonderbar gès nug , meinen Namen führte , Denhamah , etwas Guſſub ,
Drei und
Fett ,
und gab mir
vermiſcht mit einem
Kraute, das die Araber Melobeia nennen , wardes unter dem Zelte vorgeſchoben die Ueberbleibſet von dem
Gewöhnlich
und es
waren
Mable des Barca, Ghana :
mein Stolz empárte ſich oft , aber der Hunger zwarig mich es anzunehmen und dankbar zu feyn tus wat in det
That eine große Gúte : Denn in
der ganzen Edhaar
mochte keiner , mich und den Hauptling ausgenommen , etwas anderes haben als Engagy, getrodsetes Korn und Waſſer.
In der Nacht des 4. Mai's
erreichten wir
Ungornou . Die große
Freundlichkeit
des
Scheik's war eine Er ſagte,
Urt von
Trofi für mich , nach allen Leiden .
in einem
Briefe an Barca Ghana , es würde ihn ben
trübt haben, wenn mir etwas Schlimmes begegnet ware : meine Rettung Ten ein Wert der Vorſehung und ein Bes weis von Gottes Schuß : ich fery in guter Ubjicht gerets tet.
Er ichidte mir auch etwas Leinwand , die er aus
unſeren Hütten in Koula berbeigeſchafft hatte und einen Unzug nach
Landesart.
Der Antheil den der Gebieter
an dem Schidiale eines Kafirs nahm , wofür man mich hielt , erhöhte die Ehrerbietung der Diener gegen mich . Den nåd )ſten Morgen waren wir in der Şauptſtadt.
Ich ſchenkte dem Barca Ghana ein Paar Franzos
15 *
228
)
fiſche Piſtolen , und nelkenfarbenen Tafft zu einer Dobe, was er mit großer Freude annahm 1.2 . Der Sheit gab mir ein Pferd ftatt des verwundeten , bas ich zu Merty geo laſſen hatte. Meine Wunden heitten bei der måßigen Lebensart åußerſt ſchnell , und ich befand mich beſſer als ich geglaubt hätte.
Mein Verluft war aber bedeutend:
, mein Mantelſad , ein Compas , mein Zeichen aften und eine Slipje der Berge waren verloren , obgleich ich eine erhielt, ielt, den Morgen als wir Mora berlies andere Skizze erh ßen .
Solche Vorfälle
indeß können nicht ausbleiben ,
wenn man Länder wie diere tennen lernen will. Die Gegenden die ich beſucht hatte , waren intereſſant, und man
konnte ſie nicht ſehen , wenn man ſich nicht noch
größerer Gefahr ausſehen wollte, ohne einen ſolchen Kriegs, zug. von
!
Das Gebiet des Scheik'e, der für einen Bewohner Central Africa ſo ſehr aufgeklárt iſt,
offen zu
ſcheint uns
fteben ; wenn man aber umberblidt und fiebt
daß die Enthronung der Sultane ſo gewöhnlich iſt, wie ein Banferott in England, wo Starke nur das Schids ſal der Herrſcher und Reiche entſcheidet, ſo können weis tere Entdedungen nur mit der größten Gefahr für Les 1 ben und Eigenthum verſucht werden. Der Scheik warf die Schuld der Niederlage auf.das Heer von Mandara ,
und verſicherte, ich würde feben ,
wie ſeine Leute, unter ſeiner Anführung fódyten, in einem Feldzuge, den
er gegen Munga, ein land im Weſten,
beabſichtigte.
Ich ſagte ihm , id fev bereit ihn zu bes
gleiten , genehm .
und
dieſe
Verſicherung ſchien ihm
ſehr ans
229 &&
thut mir. Teid , daß ich
úber die Bergtette in
Mandara teine genauere Auskunft geben kann .
Meine
wenigen Bemerkungen will ichi dëmt de fiets vorlegen. Bei fotchen
Gelegenheiten
Bedaterteder Reiſembe' vorzüglich
den Mängel ausgebreiteter wiffenfchaficher Kenntniſſe. Scherfuiche deßhalb alle diejenigen denen diefe. Bemers kungen zu Geſicht Eommen , fie nur als einen Verfuch žů betrachten Belehrung über dieſe Gegend, nach meis
i
hen Kräften , zu verſchaffen . 31
91.1
Die Höhe nimmt ålmålig
je näher man dem
zu
Sleidher kommt: und der Boden, wennman ſich nähert ; voor dei
norblichſte
Delou
Bergketfe vont
Punct der
Mandara iſt, iſt mit einem glímmerartigen Sand bedeďt, borjúglid flerfesterd Granif, Tider eine fruchtbare
Erbe
im andheinend
unbes
birdet.
Die Berge et ftreden fich
Dit . Súde D
grånzten Reihen , nach Beffen , während im fteme von
,
Süd ,Weft und
Süden einige Gruppen oder Sya
Bergen , wenn
ich mich fo ausdrüdert darf
fich in jeder maleriſchen Form und Richtung verbreitente Die nächſten ſcheinen nicht über 2,500 Fuß hoch zu ſeyn : åber die fernen , ſich noch aufebürmenden Spiken find éiss nige Laufend fuß udher. " Sie beſtehen aus ungeheuren Granitbroden , die von
einander
getrennt ſich gegen
einander ſtúben , und fie bitden ganz unebene Seiten: Die Zwiſchenräumeund Spalten ſchienen mit einer gelbert , quarzartigen Erde ausgefällt, worin Moofe und Lichert arten wuchſenr
auch Bäume von
frieben dort empot.
Uuf faſt allen
beträchtlicher
Höhe
Bergen , denen ich
nabe kami, fab ich Haufen von Hütten ,
in der Mitte
und bisweifen oben auf dem Gipfel : " beſonders an den
230 ebenen Stellen .
Am
Fuß dieſer Berge und ebenſo bis
zu einer bedeutenden Höhe an ihren Seiten , liegen große Maffen , die auß, xrfektens, Bruclúden
der primitiven.
Geſteine agu: beftehen febeinen , die nachher durch Art natürlichen : Gementen wieder vereint wurden . einiger Entfernung
von
eine In
Fuße derer die ich vom
dem
Ebale von Mora ,amb beſtiege lagen Haufen quarzartis ger Felſen , von großer Mannigfaltigkeit und verſchies denen
Farben ; Fragmente
von
Hornblende und große
Stüde: porphyrartiger Felfen . Ungefähr hundert Yards oberhalb der früber erwähnten Duelle , in einem Raum zwiſchen zwei zoorſpringenden
Selamaffen , waren viele
Schaalen von Septbieren , einige berfteinert und gut era halten, andere, yon Enfecteni durchbohrt von Würmert angefreſſen und zerſtået: fie lagen im bunten Gemiſch mit Stúden von Granit Quarz, Sand- und Jhon, in einia gen
Fällen hingen ſie mit dem cementirten Geftein zus
fammen : die meiſten waren Aufterarten .
Ich hatte viele
geſammelt , ſie gingen aber auf dem Núdzuge verloren , daher konnte ich nur einige pon dem nördlichſten Theile der Bergkette mitnehmen , und um die Hälfte von dieſen kam ich , durch die Nachläffigteit meines Neger $. in
*
Ueber die-Uusdehnung dieſer Kette , oder dieſer Grups
pen von Bergen , kann ich nur anfäbren , was die Leute in Mandara ausſagten .
So
traf einen Mann, der fid
für einen Sohn von Hornemann ausgab , obgleich nem Leußeren nach , er zehn
feia
Jahre früher geboren fern
mußte, als dieſer unglückliche Reifende dieß Land betrat, Er erzählte, ; er rey zwanzig Jagereifen ſüdlich von Mana bara geweſen, in einem Lande wamowa; bas, nach ſeis
231
der Beſchreibung in der Mitte einer
berie liegtörunngeben
por Bergen , bier gehn Mal höher waren , als die welche wir faherunginperfed giterſt nach Mona oder Monana ges tommen , bab Funf Jagereifen entfernt war, danni nad Bogorofleben magereifen writer, dort gab ihm uber Suls tan fürsein
Subanhemo vier Sclaben .
Nach einer meia
tern Retre donnacht Dagen famier, nach Adamowa.
Di
Leute dexts(darheigt die Rerbirk auf den Gebirgen . dent Udamo a feb haben
die Felatahs ) eſfer
das Fleiſch
bon Pferben , Maulthieren und Greln , und von all len wilden
hieren
nur oder Sultan und
seine Rims
ber haben Kleider , alle anderen geben: nadt: die Män . nerfchlagen bissilen eins fell um die Hüften , die Frauen nicht ?
911
Bir
77101m
119 movie
viata
0904 U1ility
Dieſer Mann, der Kaid : Mouſſa : ben : Yuſuf ( Hornes mang ? Name ) hieß , erzählte von mehreren großen Seen , die er auf ſeiner Reiſe angetroffen, und eben ſe, befehrieb er genau einen Fluß, der zwiſchen zwei ſehr hohen Berga reihen ſtromte, Adamowa kam .
und über welchen , er ging, ehe er nach Der Fluß erklärte er, Lam , pon ,Weſten
und ſey derſelbe mit dem Ayolla oder Quang inNyffen Korg und, Raka, aber nicht derſelbe mit dem Fluß au Kano, der nichts mit pem Shary, 84 thun babe « der in den
Ichab ftróme; der größere Arm
des Waſſer
aber
fließe aggen Süden vom Begbermi, heiße dann D'ago und geben omlich 134m Nil.. Kaio Mouſſa war ein ver, Handiger Mann, hatte Nyffe, Rala, Madar, und Dar: fur beſuchte und bei dieſem legtern lande ſollte, wie er Sagte, disſer Fluß ebenfalls firómen .
289 $:" 1 Er mari febr tar in allen feinen Erzählungen und In manchent Puneten ftimmten feine Angaben mit dene Nachrichten
zufammen , die mir ein Shouaa
Drres - boo Raas : benzaboo
Deldel, gab ,
ich um for geneigter fie zu beachten .
Ramead
deßhalb wat
Sudlich von der
Fluß ſind alle Leute Serbies , ibis zu der Großen- uſtes Dieſe Wüſte durchziehen jährlich Kafitas mit weißen Leuten ; keine Chriſtensi bie Baaren sopn opregraben .See bringen : einige von dieſen erreichen Adamoma.
Er felbft
fah einen weißen Buderhut, wie die Saufleute on Iripoli fie dem Scheit hierber bringenir: eine Flinte obertzwei und Urrad (Ram ).
Die
Einwohner erltårten
mig, daß die Berge ſich seines Meife pon
einftima
mei Monaten
gegen Süden erſtredten ; indem er ſie beſchtieba nannte Yuſſuf fie, ,, kou kora, kora, kantaga , Berge, groß , groß,
1 Bondberge...
gegen Súden , den ich
hen konnte , ' hieß Menbify , ' ' ér érhebt fich fühn
fes
in die
Luft; er ſollte zwei lange Tagereiſen , fünf und dreißig Miles', von Musfena feyn. In der Entfernung hattë er ganz das Anfehn eines hohen Berges in den Alpen . Mit meinem Gláfe konnte ich andere Berge unterſcheiden die von ſeinen Seiten ausgingen , und deren Form einen ruhigen Character hatte, mit den dürren und ſteiten Spigs bergen verglichen , die über dieſe hervorragten .
and
Eiſen findet man in Menge in den Bergen von Mant bara, aber kein anderes Metall.
Alle Häuſer oder Hüts
ten in Mandara haben Äußere Thüren, 'nach dem Hofe., fie beſtehen aus Holzſtúden , die mit Eiſen -- zufammenges fügt ſind.
1
Sie machen Thürangeln , teine Stangent,
238 umbispine:Art Hadeipas Unkraut bamit auszureißen og feiglen ſie nach den Städten in Bournou zum Vers Equfro Das meiſte Eifen, was ſie gebrauchen , kommt au ? Ich ging in das
bene weſtlichen Gegenden
bei Karowa.
Haus eines Schmiedes
um das , Metall unbearbeitet zu
febeny andfand vier keute in einer ſehr runvollkommenen Berlitatt, die aus reixer Grube im Sande beſtant. a Die Blaſebalge waren zwe Biegenbaute, an jedem war eine
1
eiſennet Möhre, die man in's, feuer ftedter Swei Stúden Gifen i indes ungefábr, zwei Pfund an Gewicht: baltends dienten izum Hammer cand ein grobes Stück deſſelben. Benn man dieſe Geråthrocafe
Metallo cwar der Umba .
ten anfah, fo war ihre Arbeit ziemlich gut .
Große Eiſena
mafien , ſo wie Sie die Natur gebildet; lagen umher, ſie faßen aus wie roſtige Erdklumpen. Im Leußern unterſcheiden ſich die Leute von Man . dara von den
Bornouern oder fanoury , wie ſie ſich
felbft nennen , und ſebe zu ihrem ner ſind verftändig
Vortheil.
Die mang
und lebhaft, "haben einen hohen große, feurige" hugen, gros
doch flachen Vörverkopp,
bes ," krauſes Haar, Naſen, die ſich dem Adlerartigen bei haharni und ihre Züge ſind weniger platt den Leuten in Bornou .
Die Frauen ſind berühmt wegen
three Schönheit kann ich nicht ſagen . Was man an ihrer Geſtalt preist, muß ich ihnen auch zuges
pdbet : fie ſind ausgezeichnet mit 'oer oln' Hottentotten eis genen Fülle begabt : ihre Hände und Füße ſind, klein , und da dieß geprieſene Eigenſchaften in den Uugen eines Túrs ten ſind, fo wwerden Selavinnen aus Mandara immer in einem hohen
Preife ftehen .
Ein Mann,der mich für eis
234 nen Maurifchen Kaufman hieler führte mich nach Teinittu Hauſe, mir die hübſchften Selawen in Mandara zu zeigert hátte
, unter
, då
in dieſem Clima alles früh reift, und für;Negerinner : Hata ten ' ſie die angenehmſte" und vollkommenfte Genaltr toile ich noch gefeben: 5 : Sie hatten nür: eines Štrtiferi von blaner Leinwand um die Mitte des Heibes geſchlagen , kullo ten aber nicht, daß fie nađt waren.
Manche von dieſen
Shonen ſieht man auch in Kouta und Ungornou , ſie wers den aber nie auf dem Markte feilgeboten, Fondern in den Häuſern der Kaufleute. Don'der Große der Reije; wbk durch ihre füdlichen Schweſtern to berühmt find , hångt fo viel ab, daß ich einen Mann kenne; Der, als er bon drei Sclavinnen eine kaufen wollte, fie' ohne das Geſicht zu beachten umbrehte , und diejenige wählte , die am meifien von ihren Gefährtinnen vorragte. Den Tag vor dem Rhamadan, der mit dem 13. Mai anfing, beſuchte ich den Scheik, der von ſeinem beabſichtigten Zuge nach Munga (prach : er bemilligte mit, daß ich nach Alt: Bornou oder Birnie geben ſollte, und daß ich, wenn ich dieſen Theil des Landes geſehen hätte, die Nuipen der Stadt Gambarou und den Fluß deffelben Namens beſuchen könnte, der aus dem Sudan herſtromen fod : ide ſollte ſeinen Lauf verfolgen , und den Scheik in Kablary treffen, wobin er, auf einem anderen Wege zu reifen im 9.1833 19892 Begriff ftand.rating ' ::29. , Die ganze Bevólterung war in Verwirrung, wegen des Abmarſches dieſer Ghrajzie o Und: faſt alle Leute in Kouka, Der Kadi ausgenommen , wollten den Schrik be:
285 gleiten .
Vor ſeiner Abreiſe wollte er noch einen Couts
rier nach Iripoli fchiden , um Boo , Khaloom's Lod
zu
melden, und wir benugten dieſe Gelegenheit, nach Eng. land zu ſchreiben .
Den 17. Mai ging der Courier ab,
den 18. trat der Scheif ſeinen Marſch an , und bivouaa tirte zu Dowergoo .
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993 Brasil .
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© & P i'te 1.
Reife nad Mung
und zum Gambarou
1 21. Mai.
Seit meiner Ru & kehr von Mandara
hatte man eine Unternehmung, die der Scheit ſelbſt be: fehligen wollte, betrieben , gegen ein zahlreiches Volt im Weften, Munga genannt.
Dieß Bolt hat nie ganz des
Scheif's Oberherrſchaft anerkannt , Tributs hatte immer verurſacht.
und das Zahlen des
Schwierigkeit und Blutvergießen
Segt aber batte
es ohne Růdhalt fich ers
klárt, hatte hundert und zwanzig von den Shouaas des
Scheik's
ermordet ,
und
diefem allen
Geborfam
aufgekündigt, da der Sultan von Bornou ihr Herrſcher fer.
Unter der Unführung eines Fighi , der große Ges
walt beſaß, batten ſie bereits ale nahegelegenen Städte deb Scheik's ausgeplündert und verbrannt.Man ſagte, und nicht ohne Wahrſcheinlichkeit, daß ſie zwölftaufend Bogenſchügen
in's Feld
ſtellen
die bedeutendſte Macht, die gefunden werden kann .
könnten :
bei
weitem
im Lande der Schwarzen
Sich ihnen zu widerſeken , 309
der Scheit reine Speerträger aus Kanemboo zuſammen, (die ihm aus ihrem Pande gefolgt waren , und geholfen batten
Bornou den Felatah’s zu entreißen) , acht bis
237
neuntauſeno Mann. Mit dieſen und ohngefähr ,fünfr tauſend Sbouaas und Bornuern, hoffte er die Rebellen zu bewältigen. by war,
Eine andere Klage gegen die Mungos
daß fie Kafirs waren ,
ihre Gebete nicht here
fagten ! die Hunde !" Das iſt aber eine Beſchuldigung die jeder Nation gemacht wird, gegen welche
ein
achter
Muſelmann zu Felde zieht, da dieß ihm geſtattet. fie au Sclaven zu machen .
Nach Mohamed's Borſchrift darf
ein Gläubiger den andern nicht binderos , von
Der Rhamadan ,die Zeit welche man gewöhnlide
Bu folden Sigen wählt hatte ſeit dem 13 Mai begon nen . Der Scheit hatte die Wbficht die Stadt Yeoul, uno andere an dem
Fluſſe des Namens 34 nehmen , um ſeine
Macht zu vermehren und Tribut zu erheben *), bracy den 18. aufei,undaging von Routa zum See wergoo, ohngefähr fechs Miles, ſeine Weiber , f w .
waren den :Morgen vorausgegangener
Dr. Dubney und
ich begleiteten
ihn
Der
Selte u . 1941
bis vor ba $
Xbor, und auf unſern Wunſch ließ er den Omar Gana unter
ſeinen Sclaven,
um uns nach der alten Stadt Bornou
zu führen , von
zurůd , einen
Dort ſollten
der Vornehmſten
wir weiter weſtlich nach Kabfhary gehen,
am Gambarou oder Yeou , um ſeine Ankunft zu ers warten . 22. Mai.
Wir verließen Kouka mit fünf Car
meelen und vier Dienern, nach Birnie, hielten um Mits
*) Das Feudalgefes herrſcht hier in voller Kraft: Wer nicht oder mehrere Stellvectreter, ſeinem
ini dienen imid , ftellt einen 3. Bermogen gemäß
j
.
.
288 tagi und machten Vormittag und Nachmittag zehn bis Fanfzehn Rieb . Das kand um Kouka ift unintereſfonit und flach , der Boden angefchwemmt man ſieht- Pèinen Stein .
Bäume giebt es in Menge , beſonders Acacien ,
Bibweilen trafen wir
einige Hütten , und einen
groei Brannen mit ziemlichen Waffer.
oder
Eine Eiffel
Weis, aus uufert Vorrath, war unſer gewöhnliches Mits ? . Fagseffe . n 24. Mai, un Mittag, erreichter boite der Meou und hielten bei einem Haufen Hütten , fada genannt.
Wir
Waren nun fiebenzig Miles von Routa. Der Fluß macht hier eine Biegung wie ein S , das Waſſer war ſeicht, und bei dem Plage # 8 wit hielten konnte man auf einerg ic Das gehen . nes Süßes
Die Ufer waren hoch. "
I 30
ging aus und
folgte demo
oftlichen Lauf des Fluſſes, um Bild zu ſuchen, aber bis auf vierhundert yards 'bom Waſſer war alles ſo
mit
Gras und fachlichten Gebüſchen bedeckt, daß ich einen Beg tiefer im
Rande ſuchen mußte, wo man etwas aus.
gelichtet hatte, zum Behuf einer dürftigen Baumwollen . pflanzung. 213 lich
quer durch
einige derfelben
Perla
bühner verfolgte, hörte ich Weiber und Kinder freien , die ihre Waſſergefäße wegwarfen und flohen .
in größter Eil
Ich ging jedoch weiter , war aber noch teine
Viertelmile gegangen, als mein Neger mir einige Mån ner zeigte, die hinter dicken Büſchen
hervorgu & ten und
offenbar unſere Bewegungen beobachteten . Ich ſagte ihm er möchte
auf feiner Hut ſeyn, da er einen mit Kugeln
geladenen
Karabiner hatte, und wir riefen jene mebrere
Mal, ohne Erfolg . Sie waren durch die Weiber in Untube
239 Juariđ $n_ibre Erbfeinde , hielteni
verfekt, die uns für
Jagtreifen
von den Gegenden
da ibr Land, nur
lieben
entfernt iſt, wo
dieſes Raubgeſindet fich oft aufhátt:
und fie beſuchen die außerſten Puncte des Gebietes von Bornu obne Furcht.
Die Bewohner
diefer
Wildniſſe
ſind nicht zu bewegen . ihre Heimat zu verlaſſen , gies duldig ſehen
ſie ihre Heerden und Kinder fortfchleppelli
ihre Hütten niederbrennen , ſtatt, in den großern Stáda ten einen ſicherern Aufenthalt zu ſuchen . Sie haben ins Deß eine Art fich gegen dieſe wilden plünderer zu ſichern . die ihnen bisweilen Gelegenheit giebt, ihre Racher aus : zuüben .
Der Boden ift mit Gras und Geftråuch dicht
bebedt, bis nabe an den Fluß : runde Gruben ,
fie graben nun tiefei
ſchlagen unten ſechs ober acht ſcharfe
Pfåhle ein , die im
Feuer gehärtet find, und deden dann
das Ganze mit Gras zu, ſo daß man , nichts bemerkti Kommt ein - Reuter auf eine ſolche Stelle, afo ſtårzt ei hinein , und oft findet er wie ſein Pferd den Lod. Indem ich zu den Zelten
mit den Leuten die ich
beunruhigt hatte zurückkehrte, und die mir riethen in jes ner Richtung nicht weiter zu gehen , rchauderte ich , indem ich an die Gefahr dachte, der ich entgangen war, då eis nige dieſer Blaqua , wie jene Gruben beißen , nicht eine Elle von meinen Fußtapfen entfernt waren. Das Land gegen Weſten von den Ufern des Fluje fes gewährt einen
hüblichen Unblic , durch die großen
Zamarinden und anderen Bäume, welche eine Frucht tragen , die der Mispel gleicht, ſie iſt grün und anges · nehm
von Geſchmadt , einige Mimoſen blühten in der
240
Åppigffen - Gule.
Du
Googooroo ober Fujubenbaum
und das mannigfattige Grün gab
war in Menge bar
der Gegend ein Leben ,
das für uns
ganz neu warz
Selbſt die wilden früchte waren ebat, und indem wir die auswähltent, welche die affen aben , genoffen wir fie ohne Furchtw ihre Friſche erfekte den Mangel an Ses fohonadimdi Gubigteit.
Die Affen , oder wie die Urai
ber. Fagene erdie verzauberten Menſchen meshood -
. Ben Adam
waren in großer Menge hier , ich fah am
Abend einen Haufen
von hundertunbfunfzig. Sie dies
nen , nicht geneigt ihren Plak zu berlaffen , ftanden auf dem Ufer, bas zwanzig Fuß hoch war, und machten els nen entſeklichen Lärm , befonders wenn wir unsináberténa
js .
26. Mai...
Dhngefähr zwei Miles von kaba vers
ließen wir den Fluß, und hielten , um Mittag, bei einem kleinen
ftehenden Waſſer.
Ganſe, und einige Pogel,
Hier waren einige Haufen die man
Adjutanten nennt.
Dieſe Raft am Mittage war, da wir nur wenig Schats ten fanden , heiß und drůdend.
Den Nachmittag bras
chen wir auf , kamen bei einem andern
ähnlichen See
vorbei, und erreichten des Abends einen viel größeren , der Engataranaram heißt.
Die Landſchaft die wir heute
durchwandert hatten
äußerſt wild , und mit den
war
dben Ebenen verglichen , woran ich vor Kurzem gemdhnt war, fchien fie teich und maleriſch : es war ein
ununs
terbrochener Wald, mit ſchmalen , ſich fchlängelnden Wea gen, um die überhängenden Zweige des ſtachlichen Tuls loh zu vermeiden .
Die häufigen
Spuren der Löwen ,
Sadale, Syånen gaben uns eine herrliche
Idee von der
241 Bewohnern diefes Diſtricts, und ihr Brüllen Bes Nachts zeigte uns daß fie nicht weit entfernt waren . Bir batten dieſen Morgen eine Stafila " aus bein Sudan getroffen , die aus ſtand
und hundert und
etwa zwanzig
Perſonen
zwanzig. Sclaven
einige Stunden nachher fahen wir die die Nacht
zugebracht hatten .
mitten im
Wege sangezündet und einen
bes
fortführte:
Stelle, wo fie
Sie hatten
ihre Feuer
guten dichten
Baun von Baumzweigen Plas
gemacht.
und trodnem Holze um den Der Zaun wird manchmal in Brand
gefteďt, wenn die Raubthiere zu zahlreich find und zu nabe kommen .
Die Cameele und anderen
Thiere find
in der Mitte und entfernt ſich eines zufällig, fo bekommt man es ſelten wieder.
Die Kafilas ziehen nie im Dung
keln, beſonders die zu Fuß : 5 und unſere Neger hatten ſolche Angſt heute am Ende
unſeres Marices , daß fie
erllárten, ale fie mit den Cameeten nachkamen , the les ben fey bei ſo ſpåten Mårſchen in Gefahr, ein ungeheus
1 ter Löwe ſen dicht vor ihnen über den Weg gegangeni, einige Miles von unſerm Rübeplag :
Ehe wir unſere Zelte für die Nacht aufſchlugen , unterſuchte der Neger des Scheit's den Prat , und nacha dem er abgeſtiegen war und einen Uugenblid geläuſcht hatte, erklärte er, daß Leute in
der Nähe waren.
Wir
feuerten ein Gewebr ab, nicht lange darauf ward durch einen Schuß
geantwortet
und in nicht weiter Entfers
nung fanden wir ein halbes Dugend Kabſhariang die, wie fie fagten , auf dem Wege nach Routa waren , und wir lagerten uns in ihrer Nähe.
In dieſen Walduna
gen werden die Kafilas aus dem Sudan
oft geplüns 1
Denham u, Clappertone
16
242 dert : die erstaufenen Neger, die gute Bogenſchüßen ſind, ſchießen , von einem Baume herab, die Führer weg, und rauben
dann das Gepadt:
im verfloſſenen Fabre was
ren auf dieſe Weiſe zebn Mann von einer Rafila ermordet. 25. Mai. acht Miles ) zum
Wir gingen , in weſtlicher Richtung , See
Gumjalgee , der ohngefähr eine,
Mile lang ift: zwiſchen ihm und einem
andern, Gum :
zaigee . gana genannt, läuft die Straße;
ſieben Miles
weiter iſt ein anderer , ziemlich großer See , der Mug. gaby heißt, oder See des Suttans von Bornou : er iſt faſt drei Miles lang, und eine volle halbe Mile breit : ſeine Ufer ſind ſchon grún und er iſt fehr tief. In ihm leben Hippopotamen und dann und wann erhoben ihre ſchwarzen Kópfe über das Waſſers
fie
.
Kleine Abtheflungen von Fußvoll aus Stanemboo waren und in dieſen Tagen begegnet , auf ihrem Wege zum Scheit, hier fanden wir gegen hunbert und funf. zig Shouaas oder Araber von Beni
Wah't.
216. una
ſere Zelte aufgeſchlagen waren , und wir uns durch eine Schúffel Reiß und Enten geftårkt hatten, beſchloffen wit einen Ritt zu den Nuinen von Ult: Birnie zu machen *). Wir ritten auf der Hauptſtraße nach dem Sudan ons gefähr zwei Miles und tamen dann zu der Stelle , wo
ehemals. Ruinen überzeugten uns mehr von der Macht der frůs bern Sultane, als
die Erzáblungen von ihrer Pracht,
die wir gebórt batten. gegen
Wir hatten die Irúmmer von
dreißig Stadten gefeben , die von den felatabs
) Birnie ift fo viel als Medina, die Sauptſtadt, in der Spras dhe pon Bornu.
243
zu gleicher Beit mit der Hauptſtadt szerſtört waren, nun fanden wir bei der Ruine diefes Herrſcherfikes felbft * ). alt : Birnie nahm einen Raum von fünf bis ſechs Quas bratmiles - ein , und soll zweimalhunderttauſend Einroobs ner gehabt haben . A Stůdweiſe ſtanden noch die Stadta mauern , aus harten , rothen Ziegeln aufgeführt, an mans chen Stellen vier Fuß did , fechzehn bis achtzehn Fuß hoch .
Von derfelben ſaben wir den Fluß Gambarou,
faſt aftlich fließend , ongeachtet ſeiner Windungen und nur einige Miles entfernt. Mit Sonnenuntergang kehra ten wir zu unſeren Hútten zurüd. Indem
wir ain
Ende des Sees, Muggaby. hinzos
gen , nahmen wir eine nordweſtliche Richtung , da wir dieſem einſt
volfreichen Diſtrict ſeben
beſonders die von
dem Lieblingsaufenthalt
die Ruinen wollten ,
vorigen
der
in
Sultans ,
Gambardu
genannt ,
Ufern des Fluffes Gambarou , der vier Miles iſt, und aus dem Sudan kommt:
an
den
entfernt
dieſer Diſtrict giebt
den Gewäſſern den Namen , ſo lange ſie ihn durchſtro, men .
Indem
wir Niederungen durch wateten , die gerade
unter Waſſer ftanden, wo das Gras båber als die Kos pfe unſerer Pferde war, ſcheuchten wir bierzehn Eles phanten auf, deren Rube hier felten geliórt wird ,
und
erreichten den Fluß , der hier faſt ein Biertel einer Mile breit iſt, die Ufer ſind hoch, mit Strauchwert, Büſchen und Bambusrohr ** ) bewachſen .
Wir verſuchten zu fea
* ) Bon dieſen Ruinen erhalt der Scheit den meiſten Salpeter zu ſeinem Schießpulver. ** ) Es giebt zwei Arten Bambusrohr, die eine Betßt Kayay, die andere Gummary , 1
16 *
244 1 hen ob irgend eine Strömung bemerkbar rev , aber das Waſſer
ſchien
vollkommen zu ſtehen .
Dmár Ghana
aber und die uns begleitenden Shouaas verſicherten eins ſtimmig , daß , naddem degen , sein ftarfer Strom Weſte
von
nach Dſten fließe, 029 +1 DA
Wir beſchloſſen hier den folgenden Tag zu bleiben und ließen das Zelt unter einem ungeheuren Tamarin : denbaume auffdlagen, ohngefähr zweihundert und fünfs zig Yards vom Ufer des Fluſſes. "
Das
Waſſer war
fúß und wohlſchmedend, und uns befonders angenehm nach dem Waſſer aus den Seen ,das wir in den leta ten Tagen getrunfen hatten , im Bergleich mit dem ta.
obgleich tas Nectar war
Waffer aus den Brunnen in Kous
Die saaren op'n fiſchen , die dicht an's Ufer las
men , übertrafen " an Bahl und Große alle meine Bora ſtellungen .
Wir wateten durch
das Waſſer , das uns
biß an's Knie ging, nach einer kleinen Infel oder Sanda bank, ohngefähr zehn Ellen vom lande , und fanden dort gang friſche Spuren von zwei großen Crocodilen. Nahe am Ufer , gerade in der Liefe einer flachen Bucht des Fluffes, fand vor vierzehn Jahren hier noch die Stadt Gambarou , der Lieblingsaufenthalt der frů : beren Sultane von Bornou , und die Ruinen zeugen daß der Drt, nach hieſiger Landesart ,
tóniglich war.
Die
Mauern einer großen Moſchee ſieht man noch , ebenſo die von der Wohnung des Sultans , mit Thoren nach dem Waſſer : eine eigene Moſchee ſcheint zu dieſer Woha nung gehört zu haben.
Die Gebäude waren alle aus
Badfteinen aufgeführt, und mußten alles übertroffen has
245 3007 01 . sben , was wir in Africa geſehen hatten:
Die Lage war
fchón, und : obgleich alles nun mit'Gebüfth und dichtem Graſe bedcdt iſt, fo waren früher ohne Zweifel die Ufer angebaut : in den Seiten der alten Sultane gingen und kamen Boote nach und von Sabſhary und den anderen weſtlider
liegenden
Städten .
Kouka eriſtitte damals
niďt, Ungornou war ein Haufe von Hútten. 28. Mai – Dr. Dudnen und ich ritten dieſen Mors gen an dem Fluß hingegen Often , faft drei Miles : da wir keinen Weg fanden nen
durch das bobe
mußten wir uns einen baba
Gras , die Bäume und dichtſtes
hendes Bambusrohr, was ſebr ermüdete, und doch konns ten wir nur bie und da das Waſſer
ſehen ,
wenn wir
an ſolchen Stellen waren , wo Elephanten bei'm Durch gegen alles niedergebrochen hatten.
Unſer Neger, Omar
Ghana, war beſorgt, und wåre gerne mehrere Mal umges kehrt, wir aber trieben ihn vorwárts und kamen endlich zu einer offenen ', trodenen Sandflache, wo das Flußbett über zweihundert Yard& breit war.
Wir ſahen die fria
ſchen Fußtritte eines gewaltigen Löwen und börten, das der Fluß hier wieder Yeou genannt werde.
Zu Dmar
Ghana's, großer Freuden kebxten wir auf einem kurzeren Bege , durch den Wald, nach unſeren Zolten zurüd . Dieſe Wildniſfe, durch welche man auf teine Heerſtraße : oder zu einer bewohnten Stelle kommt, werden vielleicht nie betreten , da das ganze Land -feit den Einfällen der Felas tahs verlaffen iſt.
Reißende Thiere giebt es daber hier in
größerer Menge als in irgend einer anderen Gegend von Bornou : Holzbündel und große Bäume , von denen die Runde abgenommen und die man dann batte Reben las
246 fen, zeigten ,
daß Holzhauer bei ihrer Arbeit durch die
wilden Bewohner diefer Bålder geſtórt waren :
einige
gebleichte Kinochen und Stücke einer Hade erregten uns Sdauder , da wahrſcheinlich ein Unglüdlicher hier einen traurigen Tod fand.
Auch die Tuariđe durchſtreifen bis:
weilen diefe Gegend, und ſchleppen mit fort was ihnen irs gend etwas werth ſcheint." o's , ' Bei unſerer Rüdtehr zu den Zelten merkten wit, daß unſere Lage keineswegs po behaglich ſey als wir wünfchs ten.
Rabſhary, wohin wir wollten, um dort den Scheit
zu erwarten, war von den Mungas, feit unſerer Abreiſe von Routa , angegriffen und zum Theil niedergebrannt, und die Einwohner hatten eß verlaſſen.
Indem wir noch
berathſchlagten was zu thun rey , kamen zwei Kanemboo's in
großer Beſtürzung,
Reuterei und
mit
der Nachricht ,
daß
die
der Munga die ganze Umgegend durchforſcht
zwei Kanemboo's
niedergeftoßen hatte ,
die zum
Scheit geben wollten , und daß ſie die Ochſen und was ſie bei fich gebabt mit fortgenommen .
Des Scheit's Zaudern
hatte ſie kühn gemacht, und bei ihrer Annäherung wa: ren die Shouaas, die wir zu Muggaby ließen , zurůdges gangen : wir waren daher ganz allein gelaſſen, und wie es dien, tonnten wir jeden Uugenblick erwarten umringt und gefangen zu werden , und mit Eiſen um den Hals, womit man Sclaven wie Hunde zuſammenkoppelt, nach Munga wandern. Omar Ghana war ſehr beforgt, er legte ſein Stahlwamms an , feir rothes Giboon ( Oberkleid ) , regte feinen ſchwarzen Durban auf. tund beruhigte uns
eben
nicht, als er uns auf eine Stunde verließ, um zu ſehen , ob die Shouaas wirklich Muggaby bettaffen båtten , und
1
247
uns berfiderte, daß der bloße Unblid feines rolben Ros des hundert Munga's (Mungowy) in Schred feben würs de.
Bei feiner Müdlehr, worauf wir ſehnlichſt barrten,
beſtätigte er sum Tbeil die beunruhigenden Nachrichten : tein Shouag war bei dem See und er hielt ſich überzeugt, daß die Feinde dagewefen waren.
Er ſchlug vor , nach
Sabſhary zu geben, am Ufer des Fluffe8 bin , nach Weſten , da wir aber wußten , daß der Scheit nicht bort war, und daß die Bewobner nach der Gegend von Angornou gegans gen waren , ſo taugte der Natb nichts, und wir wollten wenigſtens auf die Straße von Routa gurudzukehren . Dirß par indeß kein leichtes Unternehmen , und nach einis ger Berat ung beſchloffen wir , dicht an dem Fluß zu bleis ben durch den Wald : ro.gut es möglich war durchzudrin : Um drei gen und alle gebabnten Wege zu vermeiden. uhr Nachmittags brachen wir auf, gingen , etwa zwei Mis über, da uns tes spriter, auf das nördlide Ufer des fiuffes 1 fer Weg febr beſchwerlich war, dichtbewachſen mit Baus men und Strauch werk. Gerade vor Sonnenuntergang ftießen wir auf viers zehn oder funfzehn Elephanten : die Neger ließen dieſe tanzen und ſpringen wie Siegen , indem ſie auf ein ebernes Beden mit einem Stode fchlugen. tam
Da die Nacht berans
faßten wir den Entſchluß , auf einer kleinen Bioße
den Morgen zu erwarten, too ein großer Baum, der von weißen Ameiſen zerfreſſen und umgeſtürzt war, uns Holz zum Brennen verſchaffte.
Dieß in einiger Entfernung zu
fuchen , wäre der Löwen halber gefährlich geweſen , und das Gras fúr unſere Pferde lieferte der Plat nicht weit von unſern Belten .
Unfere Pferde waren nahe bei uns,
)
248
und wir: blieben den größten Theil
der Madit hindurch
wach: wie wurden aber nicht fehr geſtört **- nur einige Mal ließen fich Jackale und Elephantén Korent: ..
Den
Maya
folgenden Tag gingen wir ben Strünmüngen
deb Flufſeß nach : an einigen Stellen war das Uféra frei von Bäumen , und einige hundert yards mit Gras bes wachſen , und der Fluß beinahe po brett als die Theme bei Richmond .
Gegen Mittag warb der Wald dider,
tein Fußweg war zu ſeben und unſer Führer erklärte, era wiffe nicht wo wir waren.
Noch etwas weiter fans
den wir es unmöglich fortzukommen : umwanden die dichten Zweige des lichen Acacien ;
dornigte Rantën
Zulloh utid
der' ſtach .
und als wir mit großer Mühe einige
bei Seite , drångten , ſaben wir das
trügeriſche Gras,
das die Blaquas bebedte, die groß , tief, wohlgepfählt und geräumig genug waren , herrie aufzunehmen.
einen
Juarick mit ſeinem Mas
Als Dr. Dudney.es verſuchte, in
einiger Entfernung einen Weg zu finden , wåre er bald mit ſeinem Pferde in eine ſolche Grube geſtürzt. Wir wagten kaum uns zu regen , Omar Ghana erklärte, dieſe Unftalten bewieſen ,
daß wir nabe bei einer Stadt was
ren , die ſich auf dieſe Urt gegen die Mungowy ſchügte, und rieth mir, eine Flinte abzufeuern ,
damit einer der
1 : Einwohner tåme,
der uns als Führer dienen könnte.
Bald kamen auch zwei ſtarke Neger , erft durch
die ,
die Bäume betrachtet hatten ,
Dorf führten , das wir ,
als ſie uns uns in das
obgleich es in der Nähe war,
bei aller Anſtrengung gemiß nicht gefunden hatten . Die Bugånge waren
fo verrammelt ,
die Wege
ſo unterbros
chen, und die Blaquas for håufig nach allen Richtungen
249 daß wir
felbft mit bem Führer und indem wir einer
nach dem anderen gingen , fie nur mit der größten Sorg, falt vermiedeno . f > U15 wir das Dorf erreichten, das Wallad hieß, und ſo ſchlecht war , daß man Milch verſchaffen konnte, rallen boten , entſtand
uns nicht einmal etwas
obgleich wir Nadeln und Sos
eine neue Schwierigkeit, denn oby
gleich die Sameele aufgeſucht und hereingeſchafft wurden , ſo. fehlte doch ein Neger Columbus, der auf dem Mauls thiere zurückgeblieben war.
Wir waren ſehr um ihn bea
forgt, da wilde Thiere und jene Grüben Gefahr drohten. Unſec Schred ward noch größer, als Leute, die wir nach allen Seiten ausgeſchickt hatten, um
zu ſuchen und mit
Piſtolenfchúffen Zeichen zu geben, zurúdlehrten und meldea ten - Columbus fey in eine Grube geſtürzt und das Maula thier werde wohl tod feyn.
215 wir hinfamen fanden
wir den Neger an der Grube, das Maulthier ſehr verruna det, aber weil es nicht groß war entging es dem Tode. Nach allen dieſen Unfällen war es ein Troſt zu hó : ren, das der Scheit nur einige Stunden entfernt rery, auf der Südſeite des Fluſſes , und wir beſchloſſen , den Abend zu ihm zu gehen . Wir fegten daber durch eine Furt des Yeou, und erreiãten die äußerſten Wachen des Lagers der Bornuer, an den Ufern eines großen Gewäſſers, Namens Dummas fat, ohngefähr fünf Riles von der Furt.
Um Fluß fas
ben wir wieder die Fußtapfen eines großen Löwen und eines Nilpferdes.
Die Sonne war ſchon
untergegangen ,
als wir ankamen , wir, gingen durch zahlreiche Haufen der Speerträger von Kanemboo, die ohne Zelte und Bededung umberlagen , und gelangten zu dem freien Plake, wo das
250 Belt des Schéit's und die Hütten der Vornehmen Feines Gefolges aufgeſchlagen waren .
U18 er hörte , daß wir
angekommen waren , verlangte er, daß unſere Bette nabe bei Mady Ghana, feinem Oberhofmeiſter oder Hofmarſchall, aufgeſchlagen würden , der uns feine Grüße brachte und zu gleicher Zeit ein gutes Übendeffen , Perlhübner und eine Art Brei, aus Weizenmehl, Ftat genannt, der für ein les deres Gericht gilt.
Unſere Freude war fehr groß,als wir
hörten , daß eineKafila von Kaufleuten aus Fezgan für uns ein Patet auf England mitgebracht habe. lange hatten wir nicht die Freude gehabt , Nachrichten von unſerın lande und uns ſern Freunden zu erhalten , und dieß . fo wie der Mangel an Lebensmitteln jeber Urt, beſtimmte uns am folgenden Morgen nach Rouła zurückzukehren. Wir wünſchten, dies fer Entſchluß möge dem Scheit gemeldet werden , aus eis ner oder der anderen Urfache aber geſchah dieß nidt: und zu unſerem großen Erftaunen brach er mit dem Tagess lichte auf, und wir waren ohne Führer, und ohne Kunde was der Scheit in Hinſicht auf und wünſchte.
Das war
eine neue Verlegenheit, und im Ganzen waren wir ſchlima mer daran als geſtern, denn des Scheit's Neger war doch ein Schuß, und wir waren nun bei dein Nadzuge eines undifeiplinirten Heeres, das wenigſtens aus Halbwilden bes ftand , ohne Kenntniß des Beges.
Nach einer Berathung
von drei Stunden und da keine Nachricht vom Scheit kam, befchloffen wir allein nach Rouka zu geben : wir nahmen einen Nachzugler. der uns verſicherté, er tenne das land, ließen unfer perwundetes Maulthier in dem naben Dorfer luben unſere Gewehre und traten die Reiſe an .
Raum
aber waren wir abgegangen, fo tam Dmar Ghana, auf eis
1
R51 nem elenben Pferde, in großer Roth, und bat uns, dem Scheit.ſo ſchnell als möglich zu folgen ; als diefer gefragt babe wo wir waren , und gefunden habe, daß er 'uns vers laffen , fey er wüthend geworden , habe ihn vom Pferde ges fchlagen , und das Pferd ihm nehmen laſſen, und habe ihm befahlen , uns zu ſuchen und ohne Aufſchub ihm zujua führen. Uns blieb nichts übrig als zu geborchen ; wir drehtext unſere Cameele um ,
und
nach einigen Stunden
tas
men wir, in der Hike, zum zweiten Mal zum See Mug : gaby , K
den wir erſt vor drei Tagen verlaffen hatten .
Cinige Stellen auf dem Wege waren ſehr materiſch, und der Anblid warb noch gehoben durch die Gruppen nats ter Krieger , die mit ihren
Schilden am
See lagen :
Hunderte von ihnen waren im Waſſer und fingen Fiſche mit ihren Speeren , einige Fiſche waren ſo groß wie Lachler. an Geſtalt aber glichen ſie den Braffen . Die am Ufer gebliebenen Soldaten zündeten Feuer an und ſtetten funfzig
bis hundert Fiſche an Stóđe, oder zogen fie an
Sdnúre und brieten fie in kurzer Zeit auf's Trefflichfte. Muggaby , mit feiner buntelblauen Flache, gewahru te , wie wir uns nåberten , der
einen intereſſanten Unblid :
Rand und das flache Waffer wiminelte von gras
ſenden Pferden und badenden Männern .
In der Mitte
ftedten die Flußpferde unaufhörlich ihre ſchwarzen Schnau , zen hervor und ſprutten Waffer aus : 'und das Gehölze am fúdweftlichen Ende, das in Brand gerathen war, lo . derte hoch zu den Wollen empor, und gab allen Gegens ftanden umber einen Glanz der furchtbar war.
Wir traten dann unfern Marſch an mit dem Seert
252 von Bornou l : ebe man dem Feinde nabe kommt, berrfcht wenig Ordnung ,
jeder ſcheint zu wiſſen wohin alle ges
ben , und es laßt als ob jeder ſuche den kürzeſten Weg dahin
einzuſchlagen.
Der Scheiß eröffnet den Zug, ihm
folgt der Sultan pon Bornou , der ihn bei ſolchen Ges legenheiten immer begleitet , wiewohl er nicht in den Kampf geht.
Vor dem erſten zieben fünf Fahnen her,
zwei grúne, zwei geſtreifte, eine rothe , worauf Sprúde aus dem Koran mit
goldenen Buchſtaben ſtehen : , die
ſen folgen bundert Unführer und einige Lieblinge von den Sclaven .
Ein Neger, dem er fein ganzes Pertrauen
geſchenkt, reitet dicht hinter ihm , und trägt ſeinen Schild, fein Panzerhemd und ſeinen Helm von Stabl: auch
ſeine eigenen Waffen .
schnellen, Maherrie,
Ein
anderer ,
er bat
auf einem
phantaſtiſch ausgepußt mit einem
Strohhut und Strausfedern , bat feine Trommel, die in einem
Gefecht zu verlieren, für das größte Unglück anges
fehen wird.
Auf dem Feldzuge der dem Denhamab dem
Sultan von Bornou , das Leben koſtete, follen die Irom, mel und der Scheit
bei
einem plógichen Angriff der
Begharmis in ihre Gewalt gefallen ſeyn : das Volk aber glaubt es nicht und meint ,
er
fer durch ein Bunder
gerettet , ſie ſagen, er ſey unſichtbar geworden : die Fúha rer der Begharmis batten das Feld durchftreift und den Scheit
geſucht
ſeine Trommel tónte von Zeit zu Zeit,
aber man könnte ſie nicht ſehen .
Gleich nach den Ma
herries folgen die Eunuchen und der Harem : der Scheit nimmt drei Frauen mit , die nach Art der Männer auf gut zugerittenen Pferden reiten , ben,
die von kleinen Scla:
oder Eunuchen geführt werden .
Sie ſelbſt
find
253
ganz in braunfeldenè Bornous gebüüt, neben ihnen reis tet ein Gunud .
Der Sultan
von Bornpu hat ein
Gefolge das
fünf Mal ſo ſtart ift, ſo wie er neun Frauen mitnimmt : ihm
folgen
( Frumfrum ) ,
auch Männer
mit
hölzernen
Trompeten
die zehn bis zwölf $ uß lang find , und
worauf immer geblafen wird . ein Vorrecht des
Da dieß Inſtrument als
Königs betrachtet wird , ſo hat dere
Scheit keine Frumfrums.
Der Keighmoa , Standartens
tråger, reitet :vor ihm , und hat eine lange Slange , die oben mit treifen von Leder und allerlei bunter Seide behångt iſt, wahrſcheinlich eine Machahmung der Roßa fchweife des Paſcha.
Un
jeder Seite reiten bei ihm
zwei Meestrumba Dundelmah mit ungeheuren Speereni die in der Schlacht ihn vertheidigen -follen , da gen ſeine Würde wåre , ſich ſelb ? Speere find
aber ſo mit Umuteten
Träger fo unbehálflich ,
es " ges : die
behångt und die
das an den Gebrauch dieſer
Baffen in der Hand folcher Krieger gar nicht zu ' dens ten iſt .
Ueberhaupt gewährt das feltſame Zeußere der
Begleiter dieſes Sultans , mit ihren Köpfen, die Stück , fåſfjern gleichert, die ſie mit Amuletén mit ihren vorragenden Bauchen " und
behangt haben , gefütterten Klein
dern, einen höchſt lächerlichen Anblid .
Wie hielten bei dem von den Mungas eingeaſchere ten Stabſhary.
Sobald man eine Stadt angreift, zúna ,
det man ſie gleich an , und da fie nur aus Strohbúta ten beſteht, iſt alles bald in Uſche verwandelt.
Die una
glúdlichen Einwohner entfliehen ſchnell dem
zerſtörens
den Elemente , und fallen den unbarmherzigen Feinden ,
die den Drt umzingelne in die Sdnbe: bie Männer wers den niedergehauen, Kinder und Frauen bindet man zus , fammen und ſchleppt fie als Sclaber fort.
Nhamadan,
einer von den Befehlshabern des Scheit'8 , ein Sclave aus dem Sudan , batte hier die lebten vierzehn Tage mit ſeinem Heer geſtanden , unter ſeinem Schuß waren die dem Blutbade Entronnenen zurúdgekehrt, und baua ten ihre Wohnungen wieder auf. und bei der Menge von Ichwemmten Gründe
Die Hütten ſind gut,
langem Grafe, das die übers
neben
dem Fluſſe
ihnen liefern ,
ſind ſie beſſer gebaut und widerſtehen dem Regen lana ger als die in Kouta.
Sm Innern find fie durch Mats
ten getheilt, die von den grauen mit großer Saubers keit verfertigt werden , die Ihůr beſteht aus einem Holzs rahmen , der mit Stroh ausgeflochten iſt.
Einige von
den Wohnungen der Bornehmen haben eine Band von Matten ringsumber , ſo daß ein Hofplak da iſt , auf diefem fteht bisweilen noch
eine zweite Hütte , für die
Frauen oder Sclapen , und für die Kub oder Ziegen , die fie der Milch wegen halten . Die Unglüdlichen denken ſelten daran ihre Wohnung zu verteidigen , fondern ges . ben ſie lieber Preis und gewinnen dadurch Zeit zu ents kommen , wenn nicht der Ungriff bei Nacht ſtattfindet: und das Feuer aufgebt ebe ſie flieben können . Die Kabſharians
batten lange einen Einfalt der Mungowy
gefürchtet , und
bei der Annäherung derſelben waren
die meiſten an die Ufer des Fluffes geflüchtet, im Norba weſten der Stadt, die dort ſehr hoch find ; dort hatten fie fich durch Blaquas, Padifaden u. f. w . geſichert , ſo daß ihr Zufluchtsort: faft unzugänglich war.
255
gangen, somewar tanpa aufge war taym e Sonne aufgegangen Die 1. Jun. kat fo: muſterte der Scheit (don zu Pferde feine Lieblingen truppen , das Fußvolk von Kanemboo: ein tiefer Play bei einigen Sandbúgein , Gornamarie genannt , war das 34 gewählt, ohngefábr ein Viertel einer Mile vom las ger, und das Ganze warb mit ziemlicher Drdnung und Berſtand ausgeführt.
Ihn begleiteten nach dem
Plaß die
pier Sultane, die unter ſeinem Befeble den Bug mitmas den , die Araber und die Reuterei der Bornuer bildeten einen Kreiß.
Die vornehmſten Sclapen und Befehlen
haber die Scheit's ſtanden an verſchiedenen Stellen , geo Ichmůđt mit ihren goldbeſetzten , ſcharlachenen Bornusa ; Seine eigene Kleidung
und von ihrem Bolte umgeben.
war, wie gewöhnlich, rein und einfach : er trug zwei weiße buntgewirkte Toben von Muslin, und einen Bornus von derſelben Farbe , ein Caſhemir . Shawl bildete den Durs ban ; über ſeine Schultern hing der Sábel den , wie er ſagter oder ritt einen
Engliſche Sultan ihm
geſchickt habe. "
und flellte ſich auf die Nordſeite des Kreiſes : ibm genüber
Er
ſchönen , muthigen Braunen auf Mandara,
ftanden
gee
die Kanemboos in dichten Colonnen,
neuntauſend an der Zahl.
216
das Zeiden zum
Vors
růden gegeben war, erhoben ſie ein Geldbrei, wie ich es: nie po laut gehört habe: dann gingen ſie vor, in Schaaa ren von achthundert bis tauſend. Sie waren ganz nadt, bis auf einen ſeltſamen Gürtel, von Ziegens oder Schafs, fell, mit den Haaren nach Leibes ,
Außen , um
und einigen Gublas
(ſchmale
die Mitte des Iuchſtreifen , die
als Geld im Lande curſiren ) um den Kopf , die unter der Naſe durchgingen .
Ihre Waffen find Speer und
256 Sdilo und ein Dolch am linken Urm , den ein King hålt, ſo daß der Griff gegen die Hand gekehrt ift . Die Schilde macht man aus Holz vom Fogo , einem Baum der in dem - feichten Waffer des Sees wächſt , fo leicht, daß ſie kaum einige
und ſie find $
.
ftúde woraus ſie beſte ben , ſind mit Riemen von
Ocha
fenhäuten zuſammengebunden , woran man die Haare gelåſſen hat, die auch am Rande zur Verzierung dies nen.
Sie haben die Geſtalt eines Gothiſchen Fenſters
und find gewöhnlich conver .
Durch dieſe gefchúật greis
fen die Kanemboo's die Bogenſchüben an , mit großer Drdnung und im langſamen Schritt . zu Pferde und zeichnen
Ihre Führer ſind
ſich nur aus durch
eine duns
telblaue Sobe und einen Turban von derſelben Farbe. Dem Prabe ſich nähernd wo der Scheit ftand, bes ſchleunigten ſie ihre Schritte
und nachdem ſie mit ihs
ren Speeren , einige Secunden hindurch , ihre Schilde geſchlagen , was eine große Wirkung thut , defilirten fie nach der Außenſeite des Kreiſes , wo ſie ſich wieder ordai neten und ihre Gefährten
erwarteten.
Diese
Druppen
ſchienen dem Scheit ſehr ergeben : er fpornte fein Pferd ? mitten in eine Schaar, wie ſie herankamen , und ſprach mit den Leuten, die ſich um ihn verſammelten , die Füße und die Steigbügel küßten . Anblick ;
er
ſchien zu
Es war
ein erfreulicher *
fühlen , wie er ſeine Erhebung? und fie zeigten
zum
Theil ihrer Tapferkeit verbanke ,
eine
Ergebung und Anhänglichkeit die das größte Bers
trauen verdiente und ausſprach. t .
Als ich den
Scheiß nach
dieſer Muſterung
fab ,
fragte eri mich, was ich von ſeinen Kanémboo's balte :
.
257 ich konnte nicht umhin meine Freude über ihre Dros nung und [ Regelmäßigkeit zu bezeigen ,
und er láchelte
als ich ihm verſicherte, daß . nach meiner Anſicht, er mit ſolchen Truppen die Uraber und Fezzaner nicht ſehr zu fürchten brauche.
Rbamadan , der , wie früher erzählt warb , fchon eine Zeitlang bei Rabſhary lagerte ,
erzählte mir von
einem zweiten Ungriff den die Mungowy in der Zeit ver. ſucht hatten .
' Er hatte ungefähr zweihundert und funfzig
Mann bei fich, darunter zwölf Uraber , in des Scheik's Dienſten , mit Flinten .
Eines Mörgens ,
wie es eben
Tag ward , zeigten ſich acht bis neunhundert Mungas, vorzüglich um die Štárle des Feindes kennen zu lernen, was Rhamadan verhindern wollte.
Es gelang ihm ſie
zurůdzuwerfen bis zu den Didigten, wo ſie im Vortheil waren, und ihm gegen dreißig Mann mit ihren Pfeilen tödteten. gelang .
Er brauchte nun eine Kriegslift,
die ihm
Er ſchien die Verfolgung aufzugeben und ging
zurúd : gegen Abend indeß zog er , am
Fluſſe hin , zu
einem Wafferplaß, wo er glaubte , daß die Mungowy hinkommen wurden zu trinken und fich zu erfriſchen , dort übexfiel er ſie und tódtete gegen vierhundert. Eine Reuterparthie ging , bald nad 3. Junius.
Tagesanbruch ab, unter Rhamadan und Dauood (Da. vid ) , um zu recognoſciren . ühr kamen ſie zurüd , Frauen und Kinder mit.
Den Nachmittag um drei
und führten gegen achthundert Ein Shouaa brachte ein ar:
mes Weib mit vier Kindern , zwei hatte ſie auf dem Arm , zwei faßen auf des Vaters Pferde , der bei der Vertheidigung ſeiner Lieben gefallen war. Denyam u . Glapperton.
1
Lucy brady, 17
258 ten ſie eine Unzahr ſchöner Pferde mit, und einige huna dert Dohren und Schaafe.
Die armen Wichte wurden
zu des Scheik's Zelt gebracht, wo ſie ein klägliches Ges ſchrei erhoben : er rab ſie an, und befahr" fie loszulaſſen : „ Gott behúte , ſagte er, daß ich weiber und Kinder eis nes Muſelmanns zu Sclaven machen follte ! Geht jurúd, ragt den ſchlechten und einflußreichen Unführern , die eure Månner auffodern ſich zu empören und Kafirs zu wer : den ,
daß ich eiligſt zu ihnen kommen
werde :
ſie will
ich ſtrafen , nicht die unſchuldigen und hůlflofen ."
Wir trafen
4. Iunius. -
gegen
Süden einen
ſehr ſchönen See, von einem dichten Gehölze eingeſchloſs fen , und die Stadt Basſecour, die funfzehnhundert bis zweitauſend Einwohner hat : jenſeits deſſelben faben wir zwei andere volkreiche Städte, Caroom und Batily , und dann nåher bei dem Fluß, der ungefähr vier Miles von Baſſecour iſt ,
einige andere.
Ich kam erſt nach Son:
nenuntergang zurúd ,
und fah wie die Kanemboos , die
immer auf der dem
Feinde
zugewendeten Seite den
Dienſt haben, für die Nacht geordnet waren.
Sie has
ben eine ordentliche Kette von Poſten , jeder beſteht aus fünf oder feche Mann , von der Hauptmacht bis zu eis ner Schaar, die gleichſam die Vorhut bildet , und die Fronte des Heeres dedt .
Sie liegen unter ihrein Schilde,
das ſie gegen Wind und Regen , der Feinde ichůßt.
Einer
und gegen die Pfeile
oder zwei von jedem Poſten
ſtehen Mache, und ihr beſonderes Feldgeführei gebt von einer Schildmache zur andern , jede halbe Stunde oder öfter , : die ganze Nacht hindurch. Störung im lager entſteht,
Sobald die geringſte
oder Pferde nach einem
259 Sturm fidh Iosreißen , ſchlagen alle an ihre Schilder und erheben ein Geſchrei, zu zeigen , daß ſie wach find. Viele bundert von den Munga ers 5. Junius. ſchienen ,, beugten ſich zur Erde und warfen Staub auf den Kopf , zum Zeichen ihrer Unterwerfung. alles
Nacht war
In
der
in Bereitſchaft nach der Hauptſtadt
zu ziehen, die Weiber, Cameele und das Gepád fouten an dieſer Stelle zurüdbleiben ; die Einwohner ſchickten . aber die Erklärung , wenn der Scheit ſtehen bliebe, wo er wåre , so woûten ſie kommen und ſich ihm ergeben. 6. Junius.
Einige Städte ſchickten ihre Por:
fteber und ergaben ſich, indem der Scheik feierlich ſchwur, daß er ſie nicht weiter beunruhig en wolle : Malem Fa naamy aber ,
ein Fighi von großem Talent , der Urs
beber dieſes Aufſtandes ,
berweigerte zu kommen ,
weil
er ſeinen Kopf zu verlieren fürchtete, er erbot fid, zu gleicher Zeit dem Scheiß zweitauſend Sclaven, tauſend Dchſen
und
geben *) .
dreihundert
Pferde
für den
Frieden , zu
Das Unerbieten warb zurúdgewieſen, da der
Scheit die Unterwerfung dieſes aufrühriſchen Hauptling 8 beabſichtigte, nicht ſeinen Tod oder Raub .
Wir hatten geſtern
Abend den Verſuch
gemacht,
zwei Raketen ſteigen zu laſſen , die aber , zu meinem
*) Dieſer Fighi war ein ausgezeichneter Mann , und der Ruf ſeiner Kenntniſſe und ſeiner Kunſt Umulete zu fdreiben , galt bei einigen noch mehr als der des Scheik's ſelbſt , auf den er gewiſſermaaßen eiferſüchtig war. Er hatte einige Jahre unter den Kerdies im Süden zugebracht und verſtand die Sunft die Pfeite zu vergiften. brigt zu werden .
Er war aber jegt nahe daran ernies
17
260 und des Scheit's großen Mißvergnügen , nicht gingen ; fie hatten durch den Transport gelitten .
Heute Abend ſchidte er und bat , ich möchte es doch mit zwei anbe.
ren verſuchen , und mit Gottes Hülfe fie
beſſer aufſteis
gen laſſen ."
WIth würde mein Möglichſtes thun," war meine Antwort , und ſie gingen gut. Es war in der hat ein fchöner Anblid , da es recht bunkel war , und er erregte großes Staunen .
Einige von den Abgeorba
neten der Städte im Weſten warfen ſich zur Erde und beteten eifrigſt, als die Raketen bei'm Herabfallen plak. ten .
Malem Fanaamy batte ſeinen Sohn, einen Mann
von etwa dreißig Jahren , geſchickt , der auch dieß wun . derbare Schauſpiel mit anfah . Den folgenden felbſt.
Tag
erſchien
Malem
Fanaamy
Seine Untergebenen waren unruhig geworden ,
und da ihm
keine andere Wahl blieb , kam er auf eis
nem ſchönen weißen Pferde, mit tauſend Begleitern ; ina dem er vor dem Zelte des Scheik's abſtieg, warf er fich zur Erde, und er wollte Staub auf fein Haupt ſtreuen das unterblieb aber auf Befehl des
Scheit’s und der
1 Fighi ward ihm vorgeſtellt.
Wie es bei ſolchen Geles
genheiten Sitte iſt ,
er in ármlicher Kleidung,
erſchien
mit unbededtem Haupte.
Der Scheit nahm feine Unters
werfung an , und als er eigentlich erwartete , fein Jos deburtheil'zu hören , ward er mit acht ſchönen Soben bekleidet, und ſein Kopf ro did als ſechs andere gemacht, mit Hegyptiſchen Durbanen . 11. Junius. Das Feſt des Wide mar ba , bas
Ende des Rhamaban , der Neumond ward mit lautem Geſchrei und
mit Flintenſchůſſen begrüßte und unſere
261 legte Ralete mußte ihm zu Ehren ſteigen .
Borher ging
eine : @alve; die meine Neget gaben , mit zwei Carabia nern , zwei Paar Piſtolen und meiner Flinte , was eine große Freude verurſachte , denn tein Bolt liebt fo febr wie diefes Schießpulver und Dampf. aufgang waren alle truppen
Mit Sonnen ,
unter
Scheit und die anführer zu Pferde ,
den Waffen , der in
ihren ſchönſten
Kleibungen , fie umritten das Bager und beteten in einis ger Entfernung . Die Häuptlinge: zweier Städte tamen heute , brachten aber keinen Wribut. Wir
beſuchten den Scheit gegen Abend , ihm . Glück zu wüns fchen , daß der Rhamadan borüberwenau Fn sber Nacht hatten wir einen furchtbaren
Statmw.iwist bemerkten
eine fonderbare. Gewohnheit der eingebouden gleich nach dem Regen graben fie eine ungeheure Grube und wenn trocknen Sand kommen ,
fie auf den
auf nieder , um eti
den
11. Junius.
legen
ſie ſich dara
feuchten Boden zu vermeiden.d Um die unerträgliche Hiße der Beltegu
vermeiden , da wir beute liegen blieben , ritten wir nach der Stadt Gomſee , ehe die Sonne noch zu heiß ſchien , und brachten
faſt den
fel einer Hütte zu ,
ganzen Bormittag in dem Win
welche einer Frau gehörte , die um
Urznei zu erhalten im Lager geiveſen war.
Sie erkannte
fo wie ich in die Stadt lam :
eigentlich wollte
ich durchreiten , um zu einigen großen
Samarindenbåu
mich ,
men und Mangos , die nahe am See ftanden , zu kommen : fie bat aber fo bringend , Baß ich nicht verweigern konnte in ihr Haus zu geben . Ihr Mann war ein Vorneho & mer und ihre Sütten zeichneten ſich vor anderen aus. In einem
Baun von Matten
fanden drei Hütten , eine
262 für den Mann , die Sclaven .
die beiden andern für ſeine Frau und
Sch nahm Beſitz von der erſten , und nach
dem ich Milch genoſſen hatte und eine Art
Brein aus
Guſſubmehl,
wenigſtens
Honig
und Pfeffer ,
famen
hundert Männer und Frauen , imich zu beſuchen.
Dieß
ift faſt die außerſte unter den Städten in Bornou ges gen Weſten . ; Die
Bornuet
ſind nicht
kriegeriſch , die
Weiber nicht ſchon , ſie ſind aber gutmüthig und beleis digen . Niemand : in einer. Stunde war ich fo vertraut mit ihnen , als ob ich Sahre unter ihnen geweſen wäre. Das Schickſal wollte aber , daß wir nicht als ſo Freunde auseinander" geben foliten .
gute
Um Mittag brachte
mein Wirth seine fchöne Haut von einem wilden Dch . ſen und Waſſer, und bat, daß ich aufjener betén (sully ) möchte , als ich mich weigerte, kamen die gewöhnlichen Frägen , und ich 8.
erklärte zuleßt
b ., daß ich kein Moslem
man
daß ich nicht betete :
fey .
Sogleich
flüſterte
Kerdie, Kerdie, die Frauen hielten ihre Hand ems '
por, die Männer zogen fich etwas zurück, und ich fand, daß meine Guaſt bei dem Volke ſchnell
abnahm .
Keine Caravane darf Kouka betreten, während der Abweſenheit des Scheik's , und die Kaufleute dürfen ohne feine Erlaubniß keine Waaren zum Verkauf ausbieten. Eine Kafila aus dem Sudan , aus zehn Kaufleuten bes ſtehend , mußte deßhalb nahe bei uns fich lagern , und die Bewegung " des Heeres: abwarren . Sie hatten faſt bundert Sclaven , die meiſten weiblichen Geſchlechts, Mådchen von acht bis zwölf Jahren , einige aus Nyffee und noch weiter gegen
Weſten liegenden kändern , fie
waren dunkel kupferfarb und ſchon gebildet, wenige trus
263
gen Eifen.
Die mannlichen Sclaben , von
denen die
größere Zahl noch jung war, waren Paarweiſe zuſama mengefchloffen
mit eiſernen Ringen um die Schenkel :
fie lachten aber und ſchienen Die
Kaufleute
fich gut zu befinden . ,
pflegen gewöhnlich einert Sclaven
dahin zu bringen , feine Gefahrten zu überreden, daß , wenn fie nach Iripoli kommen , ſie ihre Freiheit erhalten und in Roth gekleidet werden (eine Farbe , welche die Neger über
allescrlieben ) ; durch dieſe Vorſpiegelungen fügen
fie fich rubig , und zum Entlaufen ſind ſie zu fern von ihrer Heimath .: Wenn die hundert, ja tauſend Gerippe die zwiſchen bier und : Mourzuď im Winde bleichen , nicht Ichon den Sammer dartbåten fo würde das veranderte Ausſehen der Sclaven
hier : (wo fte noch ziemlich
náhrt werden ) und der Zuſtand, in welchem
ges
ſie gewohnt:
lich Feszan erreichen, nur zusbeutlich zeigen , welche Beis den ſie zu ertragen haben, ſobald ſie das Negerland veclaſſen ? Ein Umſtand trug fich zu in den lekten zwei Taa gen, der großes Aufſehen unter den Häuptlingen mach , te, und während er zeigte, daß der Steik bei der uns umſchránkten Gewalt auch ein Gefühl für Gnade Máßigung habe,
und
ſo lernte man auch fein ungebildetes,
ununterrichtetes Volkvon berliebenswürdigen Site kennen. Barca Ghana, Teinem Generat und Liebling, Befehlshaber ůber große Diſtricte, dem Manne, den mit Ghren zu überhaus fer ihm eine Freude war, der mehr als funfzig Sclavinnen , úbet stuudet.Scladen hatte ,
dieſem wiperfuhr eine Des
müthigung, die mir außerſt nahe ging.
Der Scheiß, als
er Geſchenke unter die Hauptlinge vertheilte, fdrickte ihm ein Pfrida das er ſchon einein anderen verfprocen bats
264 te , und als Barca Ghanaferſlicht warb es zuró đJuges ben , wurde er darüber ſo aufgebracht, daß er alle Pferde zurůdſchicte, die ihm der Scheit gegebert" Batte, uno speso klärte , er wolle in Zukunft gehen , oder " Feine Seigenen ! reiten .
Der Scheik ließ ihn
Gegenwart natt ausziehen ,
ſogleich holen , ihm den
in feirier
ledernen
Gürtet
umlegen und nachdem er ihm ſeinen Undant vorgewora fen ,
befahl er ihn
verhandeln ,
ſogleich an die Eibbookaufleute ju
da er noch immer ein Sclave war. Der
Liebling, ſo gedemüthigt und in Ungnade, warf ich auf die Knire , und erkannte die Gerechtigkeit ſeiner Beſtras fung : er flehte für ſich felbſt nicht um Verzeihung, sons dern bat nur, daß von den Reichthümern , die er det Güte feines Herrn verbante , würden .
feine Frau und Kinder verſorgt
Im folgenden Tage aber, als der Befehl aus :
geführt werden
ſollte , fielen die Kaganawha
(ſchwarze
Mameluđen ) und die Unführer der Shouaas dem Scheit zu Füßen ,
und obgleich Barca Ghana bei feiner
Erhes
bung fie übermüthig behandelt hatte , baten fie für ihn um Gnade und Wiedereinſeguug. Da der Schuldige in dieſem Augenblid erſchien , um Abſchied zu nehmen , fo warf ſich der Scheit auf feinen Seppich zurüđ , weinte wie ein Kind, geſtattete dem Barca Ghana, der nahe an ihn herangekrochen war, ſeine Kniee" zü umarmen , nannte alle
ſeine Söhne und verzieh ſeinem reuigen Scaven .
Kein Herrſcher einer civilifirten Natur kann von feinen Unterthanen mehr geliebt werden als der Scheit : unb er ſteht ausgezeichnet da, unter den Orientalen ,
durch ſeis
nen Muth , ſeine Trefflichkeit und Einfachheit. Den Abend war ein großes
Freudenfeft...
Die Trommeln értónten :
265 die Kanemboosi jauchzten und ſchlugen ihre Schilder : al: les war erfreut, und Barca Ghana in neuen Zoben und einem koſtbaren Bournus, ritt um das Lager, von allen Unführern im Heere begleitet. 31.
18. Sunius .
Wir traten unſern Rúdweg nach
Kouka an , nach einem Feldzuge, der für mich ſehr inter's effant war , und worin der Scheit große Klugheit und Beſonnenheit gezeigt hatte : idenn obgleich er das Mungas Bolt zu vernichten drohte , fo ware es doch ganz gegen feinen Bortheil geworfen , die Drobung fu bwUziehen , went er auch wirklich Kräfte dazu gehabt båtte. find ein machtiges Bolt,
Die Munga's
fie können zwölftauſend Bos
genſchůßen in's. Feld ſtellen, ihre Pfeite ſind viel långer als die der Felatahs und ſie wiſſen ſie noch ſchlimmer als dieſe zu vergiften . Eine solche Nation , die durch die beſtån . digen Fehden mit den Felatah und Tuariks ſehr im Kriegeges ůbt ift. burch ſanfte Mittel zu gewinnen , war für den Scheif fehr wichtig, was er recht gut einfah . Die Muns gowej fechten alle zu Fuß, die Bornuer faſt alle zu Pferde: das Fußvolk entſcheidet aber hier, wie bei uns, gewohn: lich im Kampfe, und feine früheren Siege verdankte er größtentheils den Speertrågern von Kanem :7 hatte man noch keinen Gebrauch von dem
Bibjekt
Zuwachs vor
Starke gemacht, den Bornu durd die Verbindung mit den Mungowy erhielt,
dieß beabſichtigte der Scheiß bei
der jebigen Unternehmung. achtete er ſehr ,
Ude folche Rúdfichten bes
ſo wie die Anzahl reiner Feinde und
feinen eigenen Ruf als Malem (Schreiber ), um das zu Stande zu bringen ,
was er durch die Waffen allein
ſchwerlich durchgelegt hátte.
Man erzáhlte, er habe drei
266 ganze
Nächte Zauberformeln
geſchrieben , durch deren
Kraft waren die Specre manch'er
feindlichen Anführer
am Morgen ſtumpfs und ſchartig geweſert, ganze Kocher mit Pfeilen wurden zerbrochen gefunden , und die Wafi fer ausgetauſchts andere Führer waren von Krankheis ten überfallen
alle von Furcht. Uuch meine Raketen
den Mungowy eine entfehliche Furcht eingejagt
follen
haben: ihr Anführer, Malem : Sanaamy i exfrårte ; 0 ), es telfe nichts einem Scheit des Korans, der folche Münder tbate ,
fich
( Sünde.)
zu widerregen ,
und es
fell
fogat haram
Dieß Bekenntniß der Unfähigkeit mit Ei kan
nemy zu ſtreiten , bewoog das Bolt fich zu unterwerfen. 12 C.
Einige von den Leuten aus "Munga wurden zu mir
geführt, ſie waren ganz Bornuer , eben ſo einfach, gutara tig und häßlich .
Malem Fanaamy felbſt war ein lusus na
turae, er hatte auf der einen Seite einen ſtarken Bart, auf der anderen kein Haqr.
Schon die war unter eis
nem fo unwiſſenden Bolle hinreichend ibm Schüfer zu ber's fchaffen , die bereit waren zu glauben ser fry mit hdheten Kraften
begabt.
In
dieſen Gegenden reichen einige
Kenntniſſe hin , einen Mann in den größten Ruf zu brins gen und ihm ſein Uuskommen zu ſchaffen .' leute von den unbedeutendſten Fähigkeiten , die in Mekka gewefen was ren , die aber durch ihre Erzählungen , von den Bändern und Völkern , die ifie auf ihrer Reiſe geſehen haben, und terhalten
werden mit der
größten Uthtung behandelt
und jedes Haus iſteht ihner , offen ; jeder Europäer, der diefe Gegenden bereift , kann durch ſolche Mittet. Einfluß erhalten ,
der ihn in den Stand regen kann , ſeine Abs
fichten mit großer Leichtigkeit zu erreichen ....
267 19Den 119. Junius tehrten wir nach Kabrhary zus růd
und fanden , daß man bei'm Wiederaufbauen der
Stadt große Fortſchritte gemacht habe. Der Scheik gab eine Summe Geldes dazu her und erließ den Bewohnern für ein Jahr den Iribut : alle waren daher fros .
Die
von den Frauen
Atowany Shouaas ſind hfer bedeutende
beſuchten uns einige den Abend , die fehr ſchön warenz und obgleich fie eine Kupferfarbe haben , nennt man ſie werden ſie von den Eingebors
hier weiß , und deßhalb nen
nicht fehr geſchållit,
6dwarz
gilt für ſchon .
*
Schwarz, und nut
denn
Ich badete Beute Morgen im
Gambarou, der arme Dr. Dubney blieb am Ufer. Es gab bier lebendige Muſcheln in Menge,und am Grunde des flufa fes fand ich einige Schalen von *1
achten
Peclenmuſcheln .
Máhrend unſeres Iufenthaltes in fabſhary battet
wir wieder
einen
heftigen Sturm
an dem Verfahren der Shougas , anzog .
Ich
fah wie
und dergógten uns alb das Wetter beri
alle febr ámfig mit ihren Spees
ren Gruben im Sande machten ,
die offenbar zu klein
waren , als daß ſie ſich ſelbſt hineinlegen konnten , und wir waren nicht wenig , erftaunt , Hoſen
als fües ihre Hemden und
zwei bis drei Fuß tief im Sande verſcharrteni
die fie , ſobald der Regen aufhörte , 'wieber ausgruben und ganz iroden angogen , mit ſehr behaglicher und zus Es ſchadet ihnen nicht ihren natten friedener Miene. Leib der Wuth des Unwetters Preis zu geben , während wir ,
die immer bedeckt gehen , Fieber 1und Schmerzen
baben, die ſie nicht kennen . Wir hörten heute , mit
einem großen
daß die Bewobner von Wabay
Heere " einen Einfall in Begbarmi
268 gemacht und wieder alle Stabte ausgeplündert: hätten : eben ſo, daß man unſere: Hütten in Kouka erbrochen hatte, und daß einiges von unfern Saten , geftoblen wäre.
wenn nicht alles,
Die erſte Nachricht zeigte ſich bald als
falſch, die zweite war aber leider
nur zu wahr. . Hill,
Bett hüten müſſen , und
man batte vierzehn Tage . Das
während der Zeit war es gefcheben ." 23. Junius. Wir waren noch immer auf dem Nu&wege und richlugen unſere Zelte wieder an den Ufern des Muggaby auf .
In allen ,Walbungen
den von einer Shierart , too
genannt wird ,
Der rothe Stier ;
die von den Bornuern Koroos
von den Arabern el buger achmer,
einige von
gejagt , und einer gerieth
und
der
dieſen wurden heute auf
unter unſere:Reuter.:"Das
Thier hat ungeheure Hörner Dchſen
leben Heers
und fteht zwiſchen dem
Antelope ; Speere
wurden in Menge
darnach geworfen , aber es entkam , obgleich einige ftes Die Pferde waren ſehr erſchredt und mehs
den blieben .
tere Reuter wurden abgeworfen . 5. Die beiden Kafila's vom Supan zogen “ heute bei uns vorbei
auf ihrem Wege zum
Sudan ; ſie beſtans
Den aus hundert und funfzig Sclaven , mit zwanzig Kaufleuten und ihren Dienern , und dreißig Cameelen . Die meiſten aus unſerm hen
zu
ſehen ,
Lager liefen hin , fie vorbeizie
da es Sitte ift, bei
die armen Schlachtopfer daß die Kaufleute , am meiſten fröhnen ,
die
dieſer Gelegenheit
berauszupugen .
Man
ſagt,
auf diefe Weiſe ihrer Eitelfeit
die geringſte. Anzahl verlieren fole
len.sh fah mehrere die weinten ... 1.89 Wir beabſichtigten dieſen Abend, ein Nilpferd zu tód :
269 ten , da fich dieſe Sbiere in dem See bei unſerem Bas ger aufhalten , ein heftiges Gewitter hinderte uns aber Zeugen
eines
für uns ſo
Das Fleiſch gilt
neuen Schauſpieles zu ſeyn.
für einen Lederbiſſen.
batten wir Gelegenheit uns ſelbſt zu dieſe ungeſchlachten ;
Den Morgen
überzeugen ,
daß
gewaltigen Thiere durch muſikalis
ſche Tóne herbeigezogen werden , wenn ſie auch nicht ſehr angenehm find : ſo wie wir am Ufer des See's hins zogen , folgten ſie den Trommeln der Unführer ſo weit ſie konnten , und bisweilen kamen ſie ſo nahe , daß vor dem Waſſer, das ſie aus ihrem Maule ſprúgten, die am Ufer gehenden Leute beneßt wurden.
Ich zählte funſa
zehn, die zugleich rich an der Oberfläche zeigten , meinn Diener Columbus traf den Kopf des einen ,
ſchrie fo laut
bei'm Untertauchen ,
und dies
daß die anderen in
einem Augenblide verſchwanden . Wir machten
einen langen Tagemarſch bis Dum;
maſat, dann rafteten wir bis zum nächſten Nachmittag. Hier ging
das Heer aus einander : die Sbouaas und
Kanemboos kehrten in ihre Heimath zurúd. Mit Tagesanbruch brachen wir auf, der Scheit ließ uns rufen, neben ihm zu reiten , und begleitet von faſt als len die in der Stadt zurüdgeblieben waren , und nun entgegenſtromten ,
um den Scheiß zu begrüßen ,
wir wieder in die Hauptſtadt ein ,
zogen
unter dem Sauchzen
der Männer und dem Gefreiſch der Weiber.
Die Kafila ,
die während dieſes Zuges aus dem
Suban kam , brachte einen jungen Fighi mit aus Sima buctu , den Sohn eines Häuptlinge der Felatah , Ubbal Gafſem ben Maleky genannt.
Er war auf dem Wege
270 nach Hage und hatte Timbuctu , wie es Sitte iſt, vera laſſen , ohne etwas bei ſich zu haben als ſein Hemd, die lumpen deffelben vertauſchte er unterwegs gegen ein Schaffell und er lebte ganz von milden Gaben . war ein frommer, verſtåndiger Mann, ohngefähr 16
Er. Jahr .
alt, dunkel - kupferfarb , aber mit ſchönen , ausdrucksvol. len Zügen . Er war fünf Monate von D'jennie und ſehr erſchöpft durch Anſtrengung und Mangel an guter Nah , rung .
218 der Scheit ihm eine Lobe ſchenkte, fagte er,
er halte es für Sủnde
fie anzulegen .
Wir waren auf
dem Zuge nach Munga als er antam , und zur Zeit des Abendeſſens erſchien Ubbal Gaſſem geröhnlich bei unſern Belten , so ſchlecht das Eſſen auch war," To 30g er es doch dem Mehl und Waſſer vor, das er anderswo erhielt . Er erklärte, er könne kaum glauben , daß ſo gute Leute wię wir nicht Moslims fcyn ſollten : er hatte aber ſchon von Chriſten gebört , und
als
ich ihn
fragte wie und wo,
erzählte er folgendes . Mehrere
Fabre vor meiner Geburt kamen weiße
Männer , Chriſten , von Sego nach D’jennie, in einem großen Boote , das ſo groß war wie gwei von unſeren . Die Eingebornen fuhren zu ihnen in ihren Canots , fie wollten ihnen kein Leid zufügen, aber die Chriſten was ren beſorgt, fchoßen mit Flinten , tödteten einige in den Sanots , und kamen nach Timbuciu , wo der Sultan eis nen ſeiner Häuptlinge zu ihnen ſchi & te, der mit ihnen fprach .
Die Chriſten klagten , daß die Leute ſie båtten berauben wollen ; der Sultan war gútig gegen ſie und
gab. ihnen Lebensmittel.
Dennoch ſchifften ſie plöglich
in der Nacht ab dieß verdroß den Sultan und er hatte
271 Leute mit ihnen gefchidt, wenn ſie nicht voll Furcht gewes fen waren . Er fendete ihnen Bote nado , fie vor der Gefabr zu warnen, da im Fluſſe ſpißige Felfen ſind : die Chriſten fuhren aber weiter, wollten auf jene Leute nicht hören Unſer Berichterſtatter hatte nie ges
und kamen alle uin .
hört, daß etwas , von ihren Sachen gerettet fey , erin nerte ſich aber oft einen Mann bei ſeinem Vater geſehen zu haben, der in einem der Canots war, die ihnen nach . Er brachte fuhren , und der ſie hatte ſcheitern reben. did. Kunde davon nach Zimbuctu .
Ihre Ankunft machte
großes Uufſehen unter dem Volke und man ſpricht bis auf den heutigen Tag davon.
hatten Geſchút an
Sie
den Seiten ihres Bootes befeſtigt, was man nie zuvor in Zimbuctu geſehen hatte, und ſie regten die Leute ſehr in
Schreden . Abdal Gaſſem war eine Urt
Wunder , er konnte
den Koran vom Anfange bis zum Ende herſagen . Ich fragte ihn mehrere Maly was
fie thun würden , wenn Wir Wir würden es
wir nach Iimbuctu geben wollten ? =
euch machen , wie ihr es mit mir macht, euch Eſſen und Trinken geben . und
freundlich
Der Sultan iſt ein großer Mann, milde gegen Fremde. , Biele
denen im Boote nicht áhnlich ,
Weiße , - aber
kommen nach Djennie
und eben ſo die Diener dieſer Reute , die er für Chriſten hielt, aber nicht nach Tianbustu : ſie tamen von Waſſer, und vermittelſt derfelben
dem großen
verſorgen
tahs zu D'jennie Limbuttu mit Tüchern
die
Felda
und Seiden ,
zeugen ., gelb und roth , und mit Flinten, die ſehr ges ſucht werden.
Er wußte nicht was dieſe Weißen das
gegen erhielten, er borte immer Sclaven und Goldſtaub.
.
272 Der Sultan von Timbuctu “ iſt ein "Fehr großer Mann, er geht nie aus auf Sclavenjagd ( ghrazzie ): aber feine Sclaven ziehen aus , und bringen viele Sclaven , befons ders Weiber, aus den Kandern der Serties, die rings um ihn ber liegen.
Bu D'jennie und Melli,
unterworfen
Timbuctu
meiſtentheils
ſind,
die beide
beſteht die Bevölkerung
aus Felatabs. Die ganze Straße nach
Jimbuctu iſt von Moslims bewohnt, jedoch nördlich und ſúblich von der Straße leben sterdies, die bisweilen die Stafila's angreifen, aber ſie haben große Furcht vor Bello , der die Kaufleute ſüßt. reben Eine Sprache ;
Kaſhna , Kano , Houſia Limbuctu , D'jennie, auch eine
aber fie ſprechen aud die Sprache der Felas
Sprache ;
tah. Bu Sego beſteht die Bevölkerung aus Neger, Kerdy, Kaffir.
Sego, D'jennie und Timbuctu unterhalten alle
Verbindung nur zu Waſſer ; der Fluß iſt ſehr breit und heißt Qualla ; und zu Fabra werden alle Sachen die man von Simbuctu wegfdhidt oder die babin ſollen, eins und ausgeſdifft. Kabra iſt nur fünf Stunden von Tima buctu . Er hörte immer, daß der große Fluß, der viele Namen und Urme hat ,
von Nyffe ſüdlich herlomme,
zwiſchen hohen Bergen .
Der Fluß zu Kano
iſt nicht
derſelbe, er glaubte es fey eigentlich ein See, kein Fluß. Auf dieſe Nachrichten verlaſſen.
kann man
ſich
glaube ich,
Ganz anders wie alle Mauriſchen Kaufleute,
tie oft von anderen unterrichtet ſind , die ſelbſt belohnt wurden das zu beſchreiben was ſie nie ſahen , und die vorbereitet tommen das zu ſagen was der Fragende am liebſten hören will, war dieſer junge Mann gewiß vors her nie befragt worden, ehe er meine Fragen beantwors
273 tete : er berſtand wenig Arabiſch, war auf ſeinen langen Reiſen kaum beachtet, auf welchen er von
einer
Saras
vane zur anderen gekommen war. Er verließ Kouka im Auguſt, um , mit einem
als
ten Fighi, nach Wabay zu gehen , und hatte nur einen ledernen Sad für getrodnetes Getreide und eine Bous teille zum Waſſer.
Ich gab
ihm einen Dollar , ſeine
Ueberfahrt über das Rothe Meer zu bezahlen , den er in fein Schaaffell nåbete : ich hörte aber nachher, er rey in einem Urm des Tchad ertrunken. ein Shouaa gemacht,
Mir erzählte dieß
aus Waday , haben dieſe aber ausfindig
daß
er im Beſite eines Dollars war , ſo iſt
es , wahrſcheinlich , beuten.
daß ſie ihn ermordeten , den zu ers
1
Denham u . Clapperton,
18
1
a p i tel.
Fủ n fte § Na ſje
I abre
Der Scheik ſprach die Lemonen
t
%
richten aus England
fouka.
uns heute in ſeinem Garten :
und Feigenbaumé
deren Unblic erfreute.
in
Da
hatten einige Früchte,
er wußte daß
wir Nacha
batten , that er einige Fragen in
Bezug auf Morea , wo die Griechen und Túrken
ges i
kämpft håtten. Er hatte Einiges über die frühere Herr, lichkeit dieſes Landes geleſen , und war erfreut daß wir die Wahrheit ſeiner Nachrichten beſtätigten .
Dann kam
er wieder auf die Geſtalt der Erde , und wünſchte die Art kennen zu lernen , wie man erfahren Geſtalt ſie habe :
hatte , welche
in einigen ſeiner Bücher ſtehe, ſagte
er, ſie ſen vieredig .
Uus Tripoli hatte er ein Phosa
phorglas erhalten und wußte nicht was es rey, es ward gebracht und als der Docht brennend herauskam, ergoßte es ihn und alle andern febr. Ich
wollte dieſen Morgen mit
von Beni Haſſan an den Ichab
einigen Shouaas
auf die Sago gehen,
da es aber Sonntag war, unterließ ich es , jene gingen
275 aus und brachten einen ganz jungen Elephanten mit Fuß hoch , und doch
zurüc, er war erſt drittehalb
ro
ftark, daß drei Männer ihn halten mußten , um ihm ets was Milch einzugießen . Achmeds ben : Shensen ,
ein Uraber aus Uugela , Doctor ,
ein unglücklicher Dulder ,
kam immer zu dem
um Urznei zu erhalten :
und wenn wir ihn anſaben,
konnten wir nicht umhin Gott zu danken , daß
er uns
gegen folche Leiden geſchůkt habe. 2. Vor etwa zwei Jaha ren , in einem Gefecht mit den la Sala Shouaas, hatte er drei ſchwere Wunden erhalten ,
eine am Kopfe , die
eine tiefe Narbe gelaſſen hatte , eine andere am Urm, weil der
die ,
Speer vergiftet
war ,
nie heilte
und
jekt einige Zou groß war , dann war ihm ein Speer, wie er auf der Erde lag , in den Mund gefahren , hatte ſen
einen Theil der Kinnlade und Båhne und
war
durch
den
Baden
weggeriſ,
gedrungen .
Rurz
nach dem Feldzuge war er von dem ſogenannten Gries chiſchen Uusſak úberfallen, dadurch war ſein Körper zur Hälfte mit håßlichem , ſchwarzen Kusſchlage bededt, und er litt an unerträglicher Reizbarkeit. Dr. Dudney und Hillman
waren beide zu krant,
um mit uns zuſammen eſſen zu können : die Hiße
am
Lage, Feuchtigkeit am Abend waren uns allen beſchwers lich.
Ich pflegte jedoch immer
des Morgens auszuge.
hen , und einige Enten oder eine Gans zu fchießen , die uns zum Mittagseffen aushalfen , obgleich fie waren und nach Fiſchen
ſchmeckten .
nun ein beſſeres Anſehn ,
fehr zábe
Das Land erhielt
durch den Guſſub der jekt 18
276 rund um Kouta aufwuchs ;
man fået ihn im Unfang
der naſſen Sahreszeit. In einem lande fas man immer bei den Felde
ſo
wenig angebaut iſt, hat
die Wahl : und wer etwas
fåen will nimmt irgend ein Stúd ,
das
im derfloſſenen
Sahre nicht beſtellt war, und es wird dann ſein Eigen. thum .
Zwei Monate nach der Saat fáüt die Lerndte
und andere Arbeit hat Es
man das Jahr hindurch nicht.
gab dieſen Morgen eine
eigene Unterſuchung
vor dem Scheik, die zeigte wie einfach er war und dem Worte des Propbeten ergeben . Ein Shouaa hatte, in der verfloffenen Nacht , bei einem Wortwechſel, einen Mann erſtochen .
Der Bruder des lektern foderte Blut ,
als die Sache vor den Kadi kam ,
ergab ſich , daß
und der
Shouaa den Getódteten drei Mal aufgefodert hatte reis ne Thüre zu verlaſſen ,
wenn
er irgend an den Pro.
pheten glaube : dieſer blieb aber immer und war ihm beſchwerlich, bis jener ihm endlich rechs Wunden beis brachte.
Der Radi entſchied,
daß nach einer ſo bes
ſtimmten Uuffoderung der unglückliche Mann hätte wega geben ſollen ,
daß ſein Bleiben ein deutlicher Beweis
ſey , taß er nicht an den Propheten glaube : er ſey ein Stafir, felbſt Schuld an ſeinem verdiene keine Strafe .
Tode und der Mörber
Der Unklåger appelirte an den
Scheik, der ihm erklärte , nach Gottes Gefeß, das dem Propheten offenbart worden , und
das in dem G'tab
( Buche) geſchrieben Tey , heiße es , Auge für Auge, Zahn für Zahn , Leben für Leben , aber er rieth ihin eine Buße ſtatt Blut zu nehmen .
Der hartnådige Araber
ließ ſich aber nicht bewegen, und ſchrie laut um Gerecha
3
277 tigkeit: der Scheiß erklärte dann, er kenne nun das Ges ſet, er könne thun was er wolle. Der Gefangene ward zur Stadt hinausgeführt, und der Bruder des Getódtes ten zerſchmetterte ihm den Kopf, mit einer eiſenbeſchlagenen Keule, die die Shouaas bisweilen zu führen pflegen . Dieß galt für ein außerordentliches Ereigniß in Bornout Ich fuhr fort Urabiſch und die Sprache von Bor : nu zu lernen ; außerdem beſuchte ich Barca Ghana zwei oder drei Mal die Woche,
bisweilen beſuchte er mich ,
ſo daß mir ſelten die Zeit lang ward : er kam aber ims mer zu Pferde und mit ſo vielen Begleitern , daß meine kleine Hütte ganz in Unordnung gerieth .
Ich glaube er
ging faſt zu niemand in der Stadt als zu mir, den Scheit ausgenommen .
Kein Großer beſucht hier einen Gerins
geren, oder geht von ſeinem Hauſe nach dem des Scheil's, ohne ein feinem Range angemeſſenes Gefolge ; und der Kashella, als er mir Vorwürfe machte , das ich allein durch die Straßen ging , war ſehr erſtaunt als ich ihm ſagte, daß unſer König das auch thate , und daß er oft, ganz wie einer ſeiner Unterthanen gekleidet, mit einem Stallbedienten ausritte. Da er wußte welche Macht er bes fibt, fo fiel ihm dieß beſonders auf.
„ Nein , fagte er ,
wenn der Scheiß das thấte, ſo würde keiner ihn achten ! " -Ich verſetzte : ,,in England wird der König , je öfter er dieß thut, nur um ſo mehr geliebt und geachtet." Zwei Entſcheidungen des unter dem Volfe
große
Scheik's hatten kürzlich
Bewegung
Berurſacht.
Sclave eines Mannes war mit der Frau eines ande: ren , eines Freien, getroffen worden , und der beleidigte Ehemann foderte
ſeine Beſtrafung.
Der Scheiß vera
278
dammte beide Schuldigen, fie ſollten neben einander ges hångt werden . Der Eigner des Sclaven machte aber Einwendungen und erklärte , der Lusſpruch fer , in Bes zug auf die Frau , gerecht, denn ſie hätte ven immer von der Arbeit abgehalten ;
ſeinen Sclas
wenn aber der
Scheit den Sclapen zum Tode verurtheilte ,
ſo mußte
der Mann der ſchuldigen Frau ihn entſchädigen , da er arm rer .
Das wollte der beleidigte Ehemann nicht.
,,Ach ! rief der Scheit, wie oft wird der Mann durch Wei. ber zu ſeinem Unglück Wurzel
aller feiner
verleitet , und doch find ſie die Gludſeligkeit !
Er ſelbſt zahlte
dem Eigner den Werth des Sclaven und den folgenden Morgen wurden die Schuldigen vor der Stadt gehängt. 8. Uuguft.
In der vorigen Nacht brachte ein
Mann einen großen Vogel, Dubara genannt, eine kleinere Art jagen des Paſcha von Tripoli Söhne tågtich mit Falken : dieſer war ſehr groß ,
wog über zwölf Pfund,
und wir gaben dem Manne über zwei Engl . Schilling für ſein Geſchenk, in
grobem Tuch ( Gubbuk) .
Heute
Morgen , vor dem Frühſtúd, brachte er einen noch grós Beren , wofür ich ihm indeß nur die Hälfte gab .
Dieſe
Bógel zeichnen fich durch den Glanz ihrer großen Aus gen aus , welche die der Gazellen noch übertreffen *) , und ihr Fleiſch hat ebnlichkeit mit dem der Faſanen . In dieſen fúblichen Gegenden
ſind alle Geſchäfte
und Luftparthien ſchon geendigt , ehe die meiſten
Leute
*) Die ſchönſte Jüdin in Iripoli heißt Mesrouda - eyum el 1 Oubara, Mesrude mit den Augen des Dubara.
279 in England ausgeſchlafen haben, und ich ritt dieſen Mora gen mit Tagesanbruch aus , um die Feierlichkeit einer Hochzeit in Bornu anzufeben .
Das Mädchen war aus
Angornou , und des Bråutigams Freunde , zwanzig bis dreißig an der Zahl, ritten ſchon gepußt ſie zu kommnen .
bewill.
Sie ſelbſt ſaß auf einem Ochſen, deſſen Rúa
den mit blauen und weißen Deđen behangt war und ihr folgten vier Sclavinnen , beladen mit Strohlórben, hölzernen Schaalen und irdenen Topfen , zwei andere Duhren trugen den Reſt der Ausſteuer, Deden und son ben .
Bei der Braut war ihre Mutter mit vier jungen
Mádchen , welche die Brautjungfern machten .
Wir gale
loppirten mehrere Mal zu ihnen , was hier die gewohna liche Art der Begrüßung iſt.
Die Frauen verbúllen ihr
Geficht, und ſchreien zum Dant ; die Männer werfen rohne ihre Pferde herum und kehren mit niedergeſchla genen Augen zurůd , denn es würde als ſehr unzart gelten , wenn ſie die Braut anſåben.
Die Braut geht
dann , mit ihrer Mutter , nach dem Hauſe des Bråutis gams und bleibt dort eingeſchloſſen bis zum Übend , dann wird ſie ihrem fünftigen Ehemann úbergeben : den gans zen Tag muß dieſer entweder in den Straßen ſich zeis gen, mit einem Gefolge hinter ſich, oder auf einem era böhten Plak à la sultan in ſeinem Hauſe fiken , aus : ftafſirt mit allem Pub , den er nur kaufen oder borgen kann : das Volk drångt ſich dann zu ihm , blåſt, auf Hörnern , trommelt und ſchreit: ,, Engouboron degah ! Alla Kabunsho ! Alla Kiara ! -
Mögt ihr ewig leben !
Gott regne euch ! Mögt ihr graue Haare erleben ! " antwortet nichts, ſondern guckt albern umber.
Er
280 11. Luguft.
Der Scheit ſchidte heute und ließ
uns ſagen, da wir geſtern den Zuſtand unſerer Caſſe erwähnt hatten, ſo wolle er alles Geld was wir nóthig hätten uns ſchaffen, ſo lange wir unter ſeinem Schube ſtånden , ſolle uns nichts fehlen . Wir antworteten , danks bar reine Güte anerkennend, da wir noch nicht alles auss gegeben hatten , ſo wollten wir noch einige Tage wars ten , bis alle leute aus dem Sudan gekommen
waren.
Der Scheiß betrug ſich bei allen Gelegenheiten aus Berſt gütig gegen uns , und dieſe Freigebigkeit gegen ars me Wanderer, deren land er früher kaum dem Namen nach kannte , übertraf alle unſere Erwartung .
Da er uns
nur durch den Pafcha von Tripoli kannte ,' lfo war ſein unintereſſirtes Betragen blos die Folge eines edlen Vera trauens , und er hatte lange eingeſehen , keinen ſchlimmen Abſichten in fein
daß wir mit
fand getommen was
ren, trog der übeln Gerüchte die Kaufleute aus fezzan zu verbreiten geſucht hatten . ſchidt, als er von meinem
Er hatte mir Kleider ges búlfloſen Zuſtande auf der
Flucht vor den Felatahs hörte , und hatte ſeine Umges bung durch die Ausdrůde feines Kummers ,
als man
ſagte ich fey tobt, in Erſtaunen gefekt. ade hielten mich für einen Kaffir; er erwähnte meine Rettung in ſeinem Briefe an Barca Ghana , als einen Beweis des beſons deren Schubes der Gottheit, auf eine Urt, die eine auf: fallende Veranderung nicht bloß in dem Betragen dies Tes Håuptlings, fordern des ganzen Heeres gegen mich hervorbrachte. Das
beſtändigė Uebelbefinden
des
Dr.
Dubney ,
der, beinabe ſeit unſerer Růdkehr von Munga, ſeine Hütte
281 nicht verlaſſen hatte, Hillman's Fieber, und die Ungewiß, beit wie wir irgend Geld erhalten ſollten , um weiter zu reiſen, oder zurückzukehren, dies alles war wenig das zu geeignet unſere Hoffnung und unſern Muth aufrecht zu erhalten ;
meine Augen
waren
ſeit einigen Mos
naten ſo ſchwach, daß ich des Abends nicht leſen konnte, ja ich konnte nicht anhaltend Lidit in der Hütte haben ; und gewöhnlich trennten wir uns, da wir , bei der trau rigen lage nicht luft zu
ſprechen hatten , gleich nach
unſerm Ubendeſſen . Wir hatten oft ftarke Regenguſſe mit Donner und beftigen Bligen : Waſſer bedeďte breit und unſere ſten Umgebungen
das fand weit und
Jagdparthier waren nun auf die nåchs der Stadt beſchränkt.
Der
Guſlub
war ſehr gewachſen.
Uußer den Regengüſſen giebt es
in
noch andere Urſuchen , welche die
dieſer Sahreszeit
Leute bewegen in ihren Wohnungen zu bleiben , — wenn der große See übertritt, fo fteht auch der große Diſtrict, der in der trodnen Zeit durch ' Gras und Geſtrauch den wilden Thieren Nahrung
und
Baſſer, jene fluchten dann konimen oft bis nahe an
Schut gewahrt ,
in die
die Stadt.
unter
Getreidefelder Elephanten
und hat -
man ſchon zu Dowergoo gefehen , kaum rechs Miles von Kouta : eine Sclavin , die Getraide gegåtet hatte zu Kos wa, zehn Miles entfernt, ward auf dem Heimwege von einer Löwin zerriſſen : die Hyänen , deren es überall eine Unzahl giebt, wurden nun ſo wild , daß ein Dorf , ich oft, wenn ich auf die Entenjago ging ,
wo
ſaure Milch
trank , die Nacht vor meiner legten Anweſenbeit orbents lich von ihnen geſtürmt warb , und daß zwei
Füllen ,
282 deren Fleiſch ſie beſonders lieben , trok des hohen Zaus nes von dem fachlichen Zullohbaume, und der Abwehr der Leute, von ihnen fortgeſchleppt wurden . · Wir hórs ten fie des Nachts immer nahe bei den Stadtmauern, und fie drohten in die Shore zu kommen . Es giebt eine eigene Claſie von Sclavinnen, denen die Pflicht obliegt in den Getreidefeldern zu arbeiten und zu machen , wie überhaupt hier Weiber alle Arbeit verrichten müſſen.
Die Sclavinnen aus Musgow , die
ich früher geſchildert habe, werden nie von den Kaufleu : ten aus Tripoli oder Fezzan fchon von Natur breit und
erhandelt :
ihre Geſichter,
häßlich , werden durch den
filbernen Budel den ſie in der Unterlippe tragen, ſo ent : ſtellt, daß kein Käufer für ſie ſich findet : ihnen fehlen die zwei Vordergåhne, die ausgezogen werden , um für das Silber, das in den Mund geht, Raum zu machen, und das Gewicht des Metaus zieht, in einem oder zwei Sahren, die Lippe fo berab , daß ſie auf dem Kinn liegt, was dem Geſicht ein gråßliches Unſehen giebt : dieſe ars men Geſchöpfe, die ſtart gebaut ſind, und ſehr geduldig, bewachen die
Saaten ,
árndten
das Getreide und es
vergeht ſelten ein Sahr , daß nicht eine oder die andere von den Löwen fortgeſchleppt wird . 18. Auguft. oder der ſiebzehnte
Der zwölfte Tag des Neumonds des Monates ,
Feſt : und Freudentag .
war ein allgemeiner
Kleider werden von allen Vor:
nehmen an ihre Untergebenen ausgetheilt ;
der Scheik
verſchenkte gegen Tauſend Toben, und eben ſo viele Ochs ren und Schafe. Es iſt die Gewohnheit, daß am Morgen
' 283 des Uib : Kebir *), der Herrſcher mit ſeinem Borke ausreia tet , in einer beſtimmten Entfernung von der Stadt das Gebet ſpricht, und dann zurúčkehrt ,
indem ſein Gea
folge vor ihm kriegeriſche Uebungen anſtedt. Der Scheik war unwohl gewesen , und
daher fand dieſe Geremonie
nicht ſtatt; das Volk betrachtete das als eine úble Vors bedeutung , und erklärte es für nicht recht,
daß
der
Scheik nicht mit ſeinem Bolle gebetet babe. Den Tag . darauf ließ uns der Sheik melden, daß Hadgi Uli
Boo : Chaloom
wäre und zwei
oder
auf dem Wege
von Kano
drei Tagereiſen von Kouka : dieß
war die erfreulichſte Nachricht für uns , da unſer Geld faft
war ,
ausgegeben
und
Lebensmitteln uns erhielten ,
wir
faſt
nur
von
nur etwas Milch und Beflügel Fauften wir uns . 21. kam er ,
den
die der Scheit uns gab, Den
er und die weiften ſeiner Begleiter fahen
ůbel aus : die Fezzaner hatten alle vom Fieber gelitten, und von den Kaufleuten aus Fejzan und Tripoli wa ren mehr geſtorben, als in anderen Fahren.
Der Scheit
ſchien über Hadgi Uli's Rúðlunft erfreut , erklärte , er hoffe alles werbe nun bald und
daß
werde :
der
Eilbote
von
in Ordnung gebracht ſeyn, Tripoli
bald
er hatte gehofft, daß er an dem Uid
ankommen Kebir zua
rúdfeyn werde, und fein Uußenbleiben war ihm in mans cher Hinſicht unangenehm . wåren Nachrichten
Man erzählte , dem Scheit
zugekommen , der Paſcha babe
1 Abſicht ein Heer abzuſenden , unter dem gemeinſchaftlis
* Y Der Jahrestag an welchem Abraham ben sfaat opfern wollte.
1
284 den Oberbefehr von Mutni , dem vorigen , und Muſtas pha, dem gegenwärtigen Sultan von Fezzan, und zugleich habe man ihm verſichert, ſo lange der Engländer bliebe, Nicht leicht konnte irgend eine Maaßre ,
fey er ſicher.
gels dem Vortheil des Paſcha und ſeiner Unterthanen mehr entgegen ſeyn, als dieſe. faſt ausſchließend durch das
Er
bekam
die Sclaven
Gebiet des Scheik's, das,
ſo lange er herrſchte, für Reiſende ſicher genug war, ſo daß Kaufleute bemogen wurden , mit für dieſes Land großen Capitalien über Bornu nach dem Sudan zu geben . Die Zahl der Kafila's zwiſchen dieſem Lande und Feza: zan war, in den legten fünf Jahren , weit größer gewes Durch die Kaufleute wurden eine ſen , als vorher. Menge von Baaren in's Innere des Landes gebracht, der Ideenkreis der Leute erweiterte ſich , und die Nach Es war eben der Anfang gemacht, den
frage wuchs.
Handel mit dem Sudan eifrig zu betreiben : nach Eus ropäiſchen Waaren , die dort gebraucht werden konnten, ward die Nachfrage tåglich größer , und der ganze Su : dan würde , wenn der Paſoha von Tripoli ein freunds ſchaftliches Verhältniß mit dem Scheik unterhielt , aus: ſchließlich mit Waaren durch die Kaufleute von Dripoli verſehen werden
können.
Wenn man dieß wußte , konnte man den Gerüch : ten von dem Zuge des Paſcha nicht leicht Glauben fchen : ken :
die
Erzählung indeß ,
da ſie
von
den
meiſten
Bornuern geglaubt ward , war ſchon hinreichend uns zu beunruhigen ,
theils in Hinſicht auf unſere Sicherheit,
theils in Bezug auf den Erfolg unferer Sendung.
Der
Scheiß gab zu verſtehen, hier und in Angornou , daß die
1
285
> Kafila ,
die im Begriff ſtand von Kouka nach Fezgan
zu gehen, bei der jebigen Lage der Sachen die regte reon würde :
zu
gleicher Zeit aber ,
war er nicht weniger
freundlicher und aufmerkſam gegen uns. Die heftigen Negengüſſe und die ſtürmiſchen Nachte dauerten fort, wir blieben krant und ohne Uppetit. man
und ich
in der Haut , die am Tage faſt unerträglich war , uns des Wefen,
Hil.
litten beſtandig an einer ſtechenden Hille
Nachts
nicht ſchlafen
ließ .
und
Alle vierfüßigen
ſo wie die zweifüßigen , die von den Ländern
an der See hierher verfekt waren , ſchienen auf gleiche Weiſe zu leiden.
In
den
legten zehn Tagen waren
drei Sameele , Dr. Dubney's Maulefel und ſein Pferd, das vorlegte von denen aus Tripoli, geſtorben , und von neunzehn Cameelen blieben uns noch drei.
Unſere Lage war in
27. Auguft.
unangenehm und niederſchlagend . genguſſe hielten
an ,
und
der That
Die ungeheuren Rea
obgleid , die Sonne einige
Stunden hindurch , um Mittag , mit großer Heftigkeit brannte ,
ſo war die Luft doch ſo feucht, daß mehrere
Tage hindurch meine Bettücher nicht trodnen wurden , da der Regen des Nachts
durch das Dach der Hütte
(cousie) drang . Ich hatte ſchon einige Zeit auf einen hübſchen Tag gewartet , um zwei oder drei Shouaas von Tirab zum Ichad zu begleiten , Büffel aufzuſuchen : ſie gingen meha rere Mal und erlegten einen , aber ich konnte ſie nicht überreden , mir den Kopf zu bringen : etwas
von dem
Fleiſch und ein Stúť von der Haut war alles , womit ſie ihre Pferde für dieſe Stređe beladen wollten .
Ihre
286 Art diefe Thiere zu tódten iſt
fonderbar und wirklich
gefährlich , - ſie jagen ſie in den Súmpfen , wo ſie jellet ſich aufhalten , lieber , als nåber am See , und da ihre Pferde abgerichtet find,
nahe an ſie
hinan zu gehen,
wenn ſie laufen , ſo nimmt dero Reuter Gelegenheit , fei: nen Fuß feſt gegen den Naden des Buffels zu leben : mit großer Geſchicklichkeit floßt er dann , dicht hinter des Thieres Schulter einen oder zwei Speere binein .
So
durchbohrt läuft der Búffel nur noch eine kurze Strede, dann eilt der Router mit einem Gefahrten , oder alein , abzuſteigen und ſeine Beute ganz zu tódten .
Bisweilen
trifft es ſich , daß das verfolgte Thier , indem es , ehe getroffen wird , ſchnell den Kopf umdrehet, Roß und Reuter zu Boden wirft, oder tödlich verwundet. - Ges ſtern verhinderte mich wieder das ſchlechte Wetter zu jas gen : drei Shouaas gingen aus, und nur mit genauer Noth entkamen ſie den Biddomahs - zweihundert Boote erſchie nen an den Ufern des Tchad, jedes mit zehn bis funfzehn Mann befekt, und die Säger waren faſt von der Mannſchaft aus zweien derſelben, die der Stadt Koua nave kamen , ges fangen . Diefen Morgen erhielt man die Nachricht, daß fie gegen dreißig Leute aus der Nachbarſchaft von Woodie fortgeführt hätten , und
unter dieſen
den Neffen
Scheikh - el - Blad ( Gouverneur der Stadt) .
des
Bei ſolchen
Gelegenbeiten , wenn vornehme ihnen in die Hände fala len, fodern ſie als fóregelb, zwei- bis dreitauſend Odha fen , oder eine verhältnißmäßige Anzahl von Sclaven, Kein Sultan hat Geralt über dieſe Inſelbewohner 1: fie zablen keinen Tribut, noch unterwerfen ſie ſich irgend einem Befehl :
einige von 4
ihnen beſuchten kürzlich den
287 Scheit, und wiewohl ſie ihm nur einige Sclaven brachs ten , die ſie auf der Seite des See's wo die Begharmi wohnen , geraubt hatten , To nahm er ſie doch freundlich auf und gab ihnen feine Toben
und
rothe Sappen .
Ihr Beſuch hatte vorzüglich die Abſicht zu ſehen , ob die Ungaben über des Scheik's Macht richtig waren : obgleich ſie aber eine ſo gute Uufnahmegefunden, ſchlepp ten ſie doch , ungefähr 10 Miles von Kouta , auf dem
Die von ihnen
Heimwege drei Mädchen mit fort.
bewohnten Inſeln liegen auf der
öſtlichen
Seite des
Ichad , und man erzählt, daß , wenn man ſich am weſt lichen
Ufer
einſchifft, man fünf Tage durch den
nen See fåhrt ,
ehe
man die Inſeln erreicht ,
beiden größten : eine große Zahl iſt die und Sayah.
off deren
heißen Koorie
Sie haben eine eigenthümliche Sprache,
die jedoch mit der von Kanem Aehnlichkeit
bat. fbre
Baffen ſind Speere und Schilde und ſie bekriegen alle Nachbarn, Wadan , Begharmi und Bornou. t Sie glau.. ben an eine göttliche Macht, die alles regiert, ſind aber keine Moslims.
Sie haben einen ſtarken Arm , wie ſie
ſagen, und einen llugen Kopfi ftatt eines großen Lan , des und vieler Heerden :
daher müſſen
rauben , die reicher ſind als fie.
ſie bei denen
Das Wolk in Bornou
ſagt: ,,das Waſſer gehört ihnen , was können wir thun ? .. Sie ſollen gegen tauſend große Canots haben . nicht
blutgierig
Sie ſind
und grauſam , machen ſie Gefangene
in Kämpfen die verwundet ſind, ſo tódten ſie dieſe nicht, ſondern ſuchen ſie herzuſtellen : wird kein löregeld gebos ten , ſo geben ſie ihnen Frauen, und geſtatten ihnen ſo frei zu leben wie ſie ſelbſt.
288
30. Xuguſt.
Hangi Ali Boo - Khaloom iſt låna
ger als eine Woche ſchon zurůd ,
und wir haben keine
befriedigende Auskunft von ihm über das Geld , wir
ſeinem Bruder
gelaſſen
Ich hatte gleich vom Anfang ficht auf feine Ehrlichkeit ,
erhalten
haben ,
das
können .
große Beforgniß in Hins
und brang darauf entſcheis
dende Maßregeln zu nehmen .
Wir forderten ihn daher
auf , vor dem Scheiß zu erſcheinen : das Reſultat war, daß
hinlängliche Documente fehlten und
uns
daß die
Araber Winkelzüge machten . Mehrere unſerer Freunde in Bornu kamen uns zu bellagen und tabelten mit Heftigkeit
den Hadgi Uli.
Sind das eure Freunde aus Mourzud, ſagten ſie, die euch mit allem unterſtügen wollten ; das heißtia euch befteha len ! Doch ſie riefen Gott als Zeugen einerLüge an und ſie werden bald ſterben , wartet nur einen oder zwei Tage ! " Dr. Dudney fegte ſich zum zweiten 1. Sept. Mal Schrópfköpfe auf die Bruſt, und fühlte einige Ers leichterung.
Da ich merkte , daß unſere fage Muth und
Entſchloſſenheit forderte,
ließ ich den
einen Araber von Zehren , kommen ,
Abdal
Wahab,
der weitläufig mit
Boo Khaloom verwandt war, gegen den ich zwei Mal, als er in Verlegenheit war, mich mildthåtig erzeigt hatte, und warf ihm Falſchheit und Undantbarkeit vor : war meine Vorſtellung nicht ganz ohne Wirkung.
auch Er
bekannte , daß er, ſeitdem er den Palaſt verlaſſen , keine Ruhe gefunden,,, denn ſagte er, ich ſchwureuch, euch ſo treu als ein Bruder zu leyn !" ,, Das iſt recht gut, erwiederte ich , Bas aber welchen Beweis eurer Reue gebt ihr mir ? ihr nur
verlangen könnt , antwortete er, Hangi Ali ſoul
289 in
dieſen Tagen kommen und ſeine Schuld anerkena nen , das muß die Folge reyn : ich bin bei dem Scheit geweſen ,
ich habe ihm geſagt,
habt , und hen könnte ,
wie ihr mich unterſtügt
daß ich geſchworen habe und nicht res wie euch Unrecht geſchehe..! Wie Ubbal
Wabad geſagt hatte gerdah es . denſelben Tag ,
starouash kam noch
um zu erzáblen, Ubdal Wahad fey bei
ihm geweſen, habe geſagt die Schuldforderung fey richs tig , utid er habe das Geſpräch dem Scheik erzählt. Des Scheit's Antwort war : " So ift's recht ! ,, worauf der Rais Kaleel erklärte , Jedermann hátte ſehen kön, nen ,
auf weſſen Seite das Recht Ten ;
denn die Eng .
länder machten nicht viele Worte, wåren aber wahrhaft und die Araber waren etwas lügenhaft (kidip shouie shouie). Den übend kam Hadgi nur eine nicht habe
ſich nie
wußt , ob
viel
Uli felbft ;
darum bekümmert ,
wir
brachte aber
Tagende Entſchuldigung vor , er
habe
der
nicht gea
dem Boo Khaloom Geld gegeben oder
nicht: - nun wiſſe er es , und Gott ſollte ihn bewah . ren
gegen
zu reyn ,
die Engländer jemals anders als freundlich und nicht allein zweitauſend,
ſondern
fünftauſend Dollars ſtånden zu unſeren Befehl.
ſelbſt
Er ens
dete aber mit der Bitte , wir möchten doch warten , bis er ſeine Kafila nach Mourzuck geſchidt habe , eer dann verſuchen wolle, uns achthundert, Dollars im
*) Streifen Dolar ,
Toben zu
geben, oder in Gubbul *), denn
von Baumwollenzeug ,
Denham H. Clapperton.
und daß
oder tauſend
drei Ellen koſten einen
19
290 er habe nicht zehn Dollars baar ;
was den Reft anbes bis er nach dem
tráfe , ſo boffe er man würde warten,
So ungenügend auch alles war,
Sudan geſchigt habe. "
ſo hielten wir es doch für
båtten ,
und baten ihn ,
keine Einwürfe
das Beſie ,
zu machen : wir erklärten ihm nur ,
daß
wir kein Geld
alles ro -bald als möglich in
Drdnung zu bringen. Herr
Clapperton
und zwar ſo heftig ,
bekam
aufs Neue das Fieber,
daß wir alle beſorgt wurden ,
da
er vier und zwanzig Stunden phantaſirte ; und die Bors nuer konnten wir kaum überreden , zu nábern ,
ſich unſern Hútten
da ſie die Krankheit für anftedend hielten.
Dr. Dudney warb von Tag zu Tag
fchwacher :
Hilla
man bekam etwas mehr Kräfte : ich war noch der Stárkſte, obgleich ich oft an Kopfſchmerzen litt und an Bruſtſchalerzen , und was mich am meiſten beſorgt machte, meine Augen wurs den immer ſo wacher. ken ,
Ich ließ indeß den Muth nicht ſin
beſuchte Barca Sana und May Meigamy faſt jes
den Tag ,
und
fand Unterhaltung an ihrer furcht und
Beſorgniß für den Fall wenn
der Paſcha eine Ghrazzie
hierher ſchiden ſollte. Seit dem Feſttage des Uit Kebir
waren mehrere
Verſammlungen von Leuten vor dem Thore des Scheit, die
ſtårfften
und
behendeſten Sclaven
ihrer Herren ringen zu ſehen .
in Gegenwart
Der Scheit war gewöhnlich
Zuſchauer , er ſaß an einem kleinen Fenſter, über dem Hauptthore Des Palaſtes ;
Barca
Gana ,
Uli Gana,
Wormah, Zirab und die andern Håuptlinge waren ebens Gewandt falls zugegen und zu ihnen regte ich mich. heit und Kraft verſchafften den Sieg, und die Kämpfens
291
den fochten mit der größten Erbitterung, die noch durch das Zurufen ihrer Herren
vermehrt warb ,
die fie an :
feuerten, ihre Kräfte auf's Leußerſte anzuftrengen .
Eine
robe Trompete, aus einem Büffelhorn gemacht, rief zum Angriff:
die Kämpfer traten nakt auf ,
nur mit einem
ledernen Gürtel um die Mitte des Leibes , und alle die früber Sieger gewefen waren , wurden mit lautem Beis falsrufen aus
von
den
Zuſchauern
empfangen .
Sclaven
allen Nationen traten zuerſt gegen einander auf :
unter ihnen waren die aus dem Suban die ſchwächſten unt felten erhielten ſie den Sieg . der Kampf viele von
Am beftigſten war
zwiſchen den Musgowy den legteren
und athletiſch :
und Begharmis,
waren ſehr ſchön von Geſtalt
jeder Tag ſchloß aber mit dem Stampf
eines Begharmi's gegen einen anderen ,
und dieſer ens
dete ſelted ohne Verrenkung von Gliedern , oft mit dem Tode des einen .
Sie fangen damit an, daß fie einan.
der die Hände auf die Schultern legen : ibre Füße ges brauchen fie nicht, aber oft búden fie ſich und verſus chen auf jede Urt den Gegner aus der Faſſung zu brina gen .
Wenn der eine den anderen bei den Hüften packt,
bått er ihn in der Luft und wirft ihn dann Ber Gewalt auf die Erbe ,
mit gros
fo daß diefer mit Blut bes
deđt daliegt, und nicht im Stande iſt, den Kampf forta zuſehen .
Ein Sieger der Urt wird mit lautem Geſchrei
begrüßt,
und einige Kleider werden ihm von den Zus
ſchauern zugeworfen ; dann knieet er, was das Ende ſeis nes Triumphes iſt,
zu den Füßen ſeines Herren , und
wird oft von den in der Nähe deſſelben ſtehenden Scla
1 pen mit einer Tobe ,
die dreißig
bis vierzig Dollars 19 *
292 werth ift, bekleidet, ober, was als ein noch höheres Beis chen der Gunft angeſehen wird, ſein Herr zieht eine fei Ich habe
ner Toben aus und läßt ſie ihm anlegen. wie ſie
geſehen
ſchäumten und wie ibnen aus Mund
und Naſe Blut floß , gung :
aus, bloßer Wuth und
Anſtren.
ihre Herren wetteiferten indeß mit einander , fie
durch Worte ſo viel möglich zu reizen : einer zieht wohl daß ſein
eine Piſtole und fchwört bei'm Koran ,
Scla
ve keinen Augenblick ſeine Niederlage überleben ſolle, und in demſelben athemzuge bietet er ihm große Bes wenn er den Sieg davontrüge.
lohnungen ,
Verheißungen werden bisweilen nur zu ein armer Kerl ,
gut gehalten :
eines ſchweren Nes
der den Ungriffen
überlegen war ,
gers, der ihm
Beiderlei
mehr alb funfzig Minu
ten widerſtanden hatte , ſab ſeinen brobenden Herrn an , mit Vorwürfen im Blic , den Augenblid benugte ſein Gegner, fuhr mit den Händen von den Schultern berab nach den Lenden ,
warf ihn um ,
und fiel
ganzen Laſt auf den armen Neger , zerbrach.
mit
ſeiner
der den Rüdgrat
Frühere Sieger werden nach einer Niederlage
nicht weiter beachtet, und ein Sclave ,
den man heute
nicht für hundert Dollars hingeben würde , wird mors gen , wenn er einen ſolchen Makel an ſich bat , auf der Sclavenmarkt an den erſten beſten , um eine Kleinigkeit verhandelt.
+
Der Scheik fendete
mir die Haut eines ſchönen
fówen , der nahe bei Kabſhar » erlegt war's er maß vom Schwanz bis zur Naſe vierzehn Fuß
zwei Zou .
Er
hatte vier Sclaven gefreſſen und ward zulegt durch fola gende lift
gefangen ; die Einwohner vetfummelten ſich
293 und trieben ihn mit Schreien und fármen fort von der Stelle wo er ſein legtes Mahl gegeſſen hattez dann grus ben ſie eine tiefe Blaqua , oder runde Grube, worin ſcharf: geſpikte Pfåhle ſtraten : dieſe bedeckten ſie geſchi& t mit Ein Bündel Stroh , in Stengeln des Guſſub.
den
eine Sobe gewickelt, ward daraufgelegt , und durch eine Schnur bewegte man dieſe Figur bisweilen , als ob ein Menſch fich im Schlafe herumwerfe. 218 die Leute weg . gingen , der Lárm aufhörte, kehrte der Löwe zurück, und lauerte fieben bis acht Stunden, kam immer näher und nåber, machte endlich einen ungeheuren Sprung, die vers meinte Beute zu erhaſchen und ſtürzte in die Grube. Die Stabsbarier eilten herbei und ebe er fich erholen konnte, tóbteten ſie ihn mit ihren Speeren.
Hrn . Clapperton's Krankheit erregte uns große Bes forgniß : das Fieber hielt vierundzwanzig und er phantaſirte unaufhörlich.
Stunden an
Solche Unfälle ſind ges
gen das Ende der Regenzeit ſehr häufig, und oft tódta lich fúr die weißen Leute vom Meere , genannt werden.
wie die Uraber
Wie viel gefährlicher müſſen ſie für
Leute aus noch weniger heißen Ländern reyn ! Hillman warð ebenfalls wieder krant und ſchwach. Ich hielt mich noch
geſund : zwei meiner Gefährten las
gen im Bett und phantafirten , und Dr. Dudney , der, ſchon einen ganzen Monat hindurch , nichts anderes ges noffen hatte, als drei Mal des Tages etwas Milch, vers ließ ſeine Hütte nie, wenn es nicht durchaus nothwendig war. Dies war eine rechte Zeit der Prüfung und hätte einen Kraftigeren als ich war herunterbringen können , aber ich
294
blieb geſund und fühlte
mich von Dant gegen Gott
durchdrungen. Fünf Tage hatte es nicht geregnet ,
um
Mittag
ftand das Thermometer auf 890 im Schatten , und wir dachten der Sommer werde wieder beginnen.
Es wird
unglaublich ſcheinen , daß wir , bei ſolcher Wärme , gros Bere Hiße wünſchten, aber die Feuchtigkeit der Luft, und die zahlofen Schwärme von Fliegen und
Mustitos lies
Ben uns Tag und Nacht keine Rube finden .
Wie bes
Ichwerlich dieſe Inſecten ſind, das hatte ich zu
Lifiabon ,
Neapel und in anderen Gegenden Stalien's und Sicilia en's erfahren, aber mit den hieſigen waren
ſie doch we
der an Zahl zu vergleichen, noch quálten ſie ſo entrega lich .
Gegen Ubend verſchaffte uns bisweilen ein in der
Hütte angezündetes Feuer, von naſſem Stroh und Graſe, auf einige Stunden Ruhe , das Mittel ſelbſt war aber ſo ſchlimm , daß wir nur
in der größten Verzweifelung
es anwendeten : ein ſolches Feuer aber verſcheucht ges wöhnlich, durch den dicken , erſtidenden Dampf, dieſe bez fowerliden Gåſte. Uuch die Pferde litten auf dieſelbe Weiſe von diefen Duálgeiſtern, und um ſie abzuhalten ſich felbft zu
bea
fchädigen , fo weit ſie nur mit ihren Båbnen reichen kóna nen, müſſen die Neger bei ihnen den größten Theil des Jages hindurch, ein Feuer in der Nähe des Kopfes una terhalten, beſonders zur Futterzeit, und ſo groß auch der Ubſcheu iſt, den dieſe Thiere gegen
Feuer und Rauch
haben , ſo halten ſie doch den Kopf faſt in die Flamme, und laſſen ſich verſengen , um nur einige Nube
vor iha
ren Verfolgern zu haben. Scorpione waren mir wenige
1
295 vorgekommen , aber die weißen und fchwarzen Ameiſen wiminelten umber : die weißen drangen in alle Kaſten , aus welchem Holze fie auch gemacht waren , als ob ſie von Papier wåren . Huf unſrem lekten Zuge , als wir einmal drei Tage raſteten , an einer Stelle wo ſie zahl: reicher als anderswo waren ,
zerfraßen ſie eine Matte
und einen Teppich , worauf ich gewöhnlich ſchlief, ganz und gar. Man erzählte eine Geſchichte von einem Araber, der ſich bei alt : Birnie gerade auf einem Bau dieſer zerſtörenden Inſecten fohlafen legte, und fich in ſeinen Barracan widelte : am Morgen erwachte er ganz nata tend und ſeine Hülle war verzehrt.
bis
auf den legten Faden
Die hölzernen Pfáhle eines Schuadaches, das
ich vor meiner Hütte errichtet hatte ,
wurden in drei
Monaten ſo von dieſen Ameiſen durchlöchert und zer: nagt , daß ſie in Staub zerfielen und durch neue erfekt werden mußten.
Die ſchwarzen Umeiſen waren eben ſo
unermüdlich und ſelbſt anzugreifen , ihr Stich war ſo fchlimm als der des Scorpions, und fo empfindlich, daß man unwillkührlich ſchreien mußte : einige Wochen hina durd fab meine Haut aus, als ob ich die Maſern hätte. Zum Unglúd hatten wir kein Del , was theils ſchůbt, theils als Heilmittel dient : ſtatt deſſen konnte ich nur etwas Fett auftreiben , womit ich mich einrieb , was mir faſt immer Erleichterung verſchaffte. Die nach Mourzu 13
beſtimmte Kafila verließ den
Kouka : einige Araber , die hier einige Zeit zu bleis
ben beabſichtigten, reiſten ab, weil ſie einen Beſuch des Paſcha fürchteten.
Zuverlåffige Berichte fehlten , alles
war daher voll Unruhe und Beſtürzung und eine Nach .
296 richt verdrängte die andere : man ragte, die Caravane, die über zwei Monate ſchon erwartet wurde, könne durch nichts aufgehalten werden, als durch die feindlichen Ubs fichten des Sultans .
Man
ſchickte daher zuverläſſige
Leute an den Anfang der Wüſte, um ſo früh als moga lich Nachricht zu geben , wenn irgend etwas beranzöge , und alle Verſicherungen von unſerer Seite vermochten nicht die Eingebornen zu beruhigen. Herrn Giapperton's Krankheit verſchlimmerte fida : eine Nacht, als alle hliefen , ging wo der einzige unſerer Diener ,
er nach der Hütte,
der nicht krank war,
ſchlief und bat um Waſſer : ſein Inneres brenne , er.
ſagte
Das Phantaſiren war eben vorbei : er war zu ſchwacy
allein nach ſeinem Lager zurückzukehren , Columbus führte ihn zurúd.
Er war noch immer gefährlich franf : vier von
uns mußten , außer Dr. Dudney , ebenfalls das Bett þúten und litten an derſelben Krankheit.
25. Sept.
Nach einer ſehr unruhigen Nacht,
fand ich auf bei Tagesanbruch , nahm ineinen alten Neger Barca mit , und ritt nach der Gegend von Do , wergoo .
Die Verndte war ergiebig, und man hatte an.
gefangen die Lehren des Guſſub abzuſchneiden. Die Ta. marindenbäume , die bei'm Beginn der Regenzeit alle ihre Blätter verlieren , trieben neue Knospen und, was ren ganz róthlich.
Das Waſſer hatte bedeutend
abges
nommen und die Zeit ſchien ſehr günſtig zu einem Zuge nach einer früher nicht beſuchten Gegend, obgleich alles ſonſt gegen dies Unternehmen war, denn wir hatten kein Geld und ich war der einzige von uns allen , der im Stande war ein Pferd zu beſteigen .
Bei meiner Rúds
1
297 tehr beſuchte ich unſeren Stranten , denn Dr. Dubney war ſeine Hütte zu verlaſſen, die Blattern
nicht im Stande , wůtteten unter
Sclaven
den
Freunden , neben dem Fieber.
von
zwei von unſeren
Von zwölf Sclaven die
davon befallen wurden , waren zwei geſtorben, und Ma homedel - Wordy's einziges Kind war von den Sclaven Die Blatterimpfung iſt ihnen nicht unbes angeſteckt. kannt, und ſie verfahren dabei wie wir , indem ſoarfe , mit Materie beſtrichene Spille eines unter die Haut ſchieben .
ſie die Dorches
Sie gaben niemals Arzenei,
der Kranke wird in einen Barracan gewidelt und in einen Binkel der Hütte gelegt , bis die Krankheit vors über iſt.
Der Caftorbaum wächſt in der Umgegend und man gebraucht ibn zur Medicin : von einem andern Baum taut man die Blutbe , oder taucht ſie in Waſſer, fie wirkt als Brechmittel. Das Wetter brachte uns der Geneſung näher , oba gleich die Hike wuchs und das Thermometer bisweilen auf 97 und 98 ° ſtand , aber die Muskitos nahmen ab . und der Himmel ward hatte ſehr an ſeinem
rein und klar.
Dr. Dudney
rechten und dann an ſeinem lina
ken Kuge durch eine Entzündung gelitten , die ihm bei Tage und Nacht keine Ruhe ließ : in den
legten zwei
Tagen jedoch ging er des Abends. eine Stunde aus. Uuch 5. Qlapperton, der mehrere Tage áußerſt gefähr. lich darnieder lag, fchien die Kriſis überſtanden zu
bas
ben , ſein Blut floß ruhiger und er bekam ſein Bewußt: fenn wieder : er war aber abgemagert und äußerſt ſchwach,
298 und ſeine Uugen waren faſt ganz ohne leben und Aus: drud, doch hofften wir daß er geneſen werde . Während Dr. Dudney
28. Sept.
ſeine Hütte
nicht verlaſſen konnte , hatte ich gelegentlich den Scheik etwa alle ſieben Tage geſehen : er fragte immer mit gros Ber Beforgniß nach ihm und fchien ſehr erſtaunt, daß er, da er ro treffliche Heilmittel für Undere habe , nicht im Stande fenn follte ſich ſelbſt Hülfe zu verſchaffen : da der Doctor fich heute für etwas fråftiger hielt ,
gingen
Dr. Dudney fagte
dieſem
wir beide zu dem Scheit. mit einem Mal , wünſche ;
daß er nach dem Sudan
zu
reiſen
da er mir nicht im Geringſten batte merken
laſſen, daß dieß ſeine Abſicht rey , ſo war ich wirklich ,, Was wollt ibr eben ſo überraſt wie der Sdeik. da, ſagte er, der Courier hat noch nicht des Paſcha's Bes fehle úberbracht. “ Dr. Dudney erwiederte : ,, 10 wünſcha hier kann ich nicht leben te bas Land zu fehen hier muß ich ſterben .
Sobald ich reiſe, befinde ich mich
beſſer. Hillman war lange - beſchäftigt geweſen ,
eine Laa
vette für einen Vierpfúnder zu verfertigen, den der Sul tan von Fezzan früher dem Scheiß zum
Geſchené ges
brecht hatte : der Mangel an Eiſen , die Ungeſchicklich keit der Neger als Schmiede und ihre grobe Urbeit , was ren dem Zuge eines Engliſchen Schiff6zimmermanns ſo anſtößig , daß als die Urbeit fertig war und be trachtete man die Mittel die zu Gebot ſtanden , ſo war ſie recht gut
Hillman keineswegs zufrieden war ; nicht
ſo der Scheit.
Wir brachten ſie ihm
fie fand großen Beifall und
heute Nachmittag,
er war febr erſtaunt, wie
299
i
leicht man ſie beber und niedriger rid ten tonnte, und dies, ro wie die Räder , regte ihn ganz in Verwundes rung.
Hillman hatte ſo lange er daran arbeitete vom Scheif Honig , Milch , Reis , Weizen , ſüße Kuchen zum
Geſchent bekommen , und er hatte alles mit ſeinen Ge fährten getheilt.
215 er einen großen Stuhl vollendet
hatte, der dem Scheiß ganz außerordentlich gefiel, ſendete er ihm einen Sad mit Gubbul ( die Münze des Landes ) ; als er fit erlundigt batte was dies rey , ſchickte er es , mit dem achten Stolze eines Engliſchen Seemanns , 345 rúd : ,, Nein, erklärte er, der König von England bezahlt mich , ich gebrauche das nicht; ich bin aber dennoch dem Scheit ſehr verbunden . " Die Fahreszeit Ichien nun fehr ungeſund für die Eingebornen
und für uns zu werden , und man ſchaffte
táglich ſechs bis zehn Leichen zum Thore hinaus .
Mein
armer Freund Mai Meegamy ward von der herrſchen , den Krankheit befallen und ließ mich bolen .
Ich
bei Tagosanbruch
fand ihn im heftigſten Fieber : nach einer
Berathung mit Dr. Dudney, der ihn nicht beſuchen konnte, gab ich ihm eine ſtarke Doſis Brechweinſtein , und hatte die Freude, ihn nach zwei Tagen ganz hergeſtellt zu ſehen. Die Wirkung dieſes Arzneimittels repte
ihn in Erſtaus
nen ; als er zuerſt die Doſis rah, wollte er es nicht neh. men , und fragte, was das Bischen weißes Pulver ihm wohl helfen ſolle ? Bald nachber aber ward er úberzeugt, daß die verordnete Quantitat vollkommen hinreichend (ey : , Welche wunderbare Arznei ! genommen hatte , ( dabei
fagte er, wenn ich ſo viel
nahm er etwas Sand mit der
Hand) was wäre aus mir geworden ! Wunderbar ! Wuns
1
300 derbar ! die Englånber haben alles, warum
ſind ſie keine
Muhamedáner. " Einer der Shouaas brachte mir heute ein großes Gus
1 ana und einen jungen Crocodill ; beide waren an den Ufern des Shary erlegt, fünf Tagereifen von hier und waren vollkommen gut
erhalten .
Ich verſuchte ſie nach der
von Herrn Burchell angegebenen Urt zu trocknen , und obgleich ich mich frúber nicht mit ſolchen Dingen be: ſchäftigt und ſie nicht geliebt hatte, po fand ich nun tågs lich, mehr Intereſſe daran , Bógel und andere Thiere für unſere Sammlungen zu ſuchen und zu bereiten .
Der Scheit ichidte uns drei Vogel * ), die in ihren Neftern zu loggun gefangen waren ; fie find felten und fehr gefucht, ihr Fleiſch gitt für ein Heilmittel gegen mande Krankheiten , wenn man es warm auf die lei. denden Theile legt , beſonders gegen Unſchwellen der Milz. Sie leben von Inſecten , Fiſchen , Vipern , die ſie
geſchickt aufzufinden
wiſſen .
Schlangen,
Sie bemerken
fie
wenn fie auch mehrere Fuß unter der Erbe find, fie grai ben dort auf, zerſtören das Neſt und verzehren den gif. Obgleich fie tigen Bewohner deſſelben und ſeine Eier . großer waren als ein Welſcher Hahn , konnten ſie noch nicht geben, ihre febern waren auch noch nicht ausges wachſen , und ich beſchloß
einen aufzuziehen .
Ich beſaß
in der That ſchon eine kleine Menagerie , die , wenn es mein Wunſch geweſen wäre, der Scheik tåglich vergrós Bert hätte , und ich fand
dabei viele Unterbaltung :
ich möchte beinahe fagen , viel Zreſt.
*) Abyssinian hornbill.
Meine Samm,
301 lung beſtand ,
außer dieſen Vögeln von Loggun , aus
zwei Affen , fünf Papagaien , -einer Zibetkabe, jungen Ichneumon
und
einer
noch
einem
jüngeren Hyäne:
ſie waren alle, mit einander befreundet und alle mit mir, jeder hatte ſeinen Winkel in dem Hofe um
meine Huta
te, die Papagaien und die Uffen ausgenommen , die ihre Freiheit hatten : und wenn ich ſo des Morgens mitten una ter ihnen faß,
mit einer Schüſſel vol Reis und Milch,
dann war ich oft in Gedanten in England , und bes dachte das feltſame Geſchid meines Lebens , das mich in eine lage verfekt hatte , Helden meiner
die mich
jugendlichen
dem abentheuerlichen
Phantaſie, dem Robinſon
Cruſoe, ſo áhnlich machte. Unſere gange Gefellſchaft fing nun an ſich wieder zu erholen , und am Sonntag
waren wir des Abends
alle vor den Thüren unſerer Hütten, eine balbe
Stunde
und genoſſen über
die Kühlung ; ſelbſt Dr. Dudney ,
der nicht mehr ſo heftige Hugenſchmerzen hatte , geſellte ſich zu uns
mehrere Monate waren wir nicht ſo zus
ſammen geweſen . Eine febr geſunde ftarke Negerin , Hrn . Clapperton's Diener , geſtedt,
die Mutter von
war durch ihren Sohn ans
der über einen Monat am Fieber trant gewes
fen war , und dem Tode nabe.
Sie war eine Koorie,
von einer der Inſeln óſtlich im Idad ,
und hatte meh .
rere Fighis holen laſſen , die, nachdem ſie einige geheimnißs volle Worte aufgeſchrieben, ſie für verloren erklärten. Zulegt ward ein Hadgi, über ſiebenzig Sabr alt, gebeten zu ihr zu kominen :
er war ein elender Alter ,
hatte nur ſeine
Dintenflaſche, die aus einem kleinen Kürbis gemacht war,
302 und einige Rohrfedern : aber" er ging an ſein Geſchäft mit großer Fórmlichkeit und mit der Miene eines Meiſters. Den Abend kam Zerega zu mir , die Frau eines Negers, faft außer ſich über folgendes Ereigniß.
Er hatte erklärt
die Frau fey bezaubert , wahrſcheinlich durch die Kafir, womit er die Engländer meinte, aber ,, bei'm Haupte des Propheten ," er wolle den Teufel austreiben , den er Sches tan nannte. Er beſchrieb eine neue Bidder ( hölzerne Schale) ganz mit Sprúden aus dem Koran, dann wurch er fie ab, und die Frau trant das Waſſer.
Er ſprach viers
zigmal Bismillah ! und einige andere Worte, dann ſchrie ſie auf und er zeigte zwei kleine roth und weiße Vogel, die, wie er ſagte, von ihr gekommen waren. tet ihr in dem armen Weibe ,
,, Was macha
fie iſt nicht jung ?
fagte
der Fighi , was quåltet ihr fie? warum kommt ihr nidot Wir wollten ihr eben keinen großen
ehe heraus ?! -
Sdaden zufügen , ' ſagten die Vögel , aber ſie hat gekafirt, ſo alt ſie auch iſt und muß geſtraft werden ; es ſind noch andere in ihr die nicht ſo leicht berauskommen werden. Nun jedoch, da ihr gekommen fend , wird fie nicht fters ben, aber fie muß fich in Zukunft beſſer vorſehen : büpften in ſte binein als ſie zu Markt ging, weiß
was
fie
dort
tbat!" tbat !"
Das
ärme
goß Ströme von Ibránen , und bekannte ,
wir
und ſie
Beib
vers
daß fie den
vorigen Markttag etwas unbeſonnen geweſen fey .
Der
Fighi erhielt ihr beftes Subanhemb zur Belohnung und alle waren froh über ihre Herſtellung. 7.
Dctober .
Scheik's Spabeia
Ungefähr (Reuter)
dreitauſend
von des
ſind kürzlich hereingekoms
803 men, vom Ichad ,
Shary und den verſchiedenen Ståb ,
ten ſüdlich und weſtlich von Ungornou , damit eine Heera ſchau gehalten werden
ihre Pferde waren in
Der Scheit unterſuchte ſelbſt alles ges
gutem Stande. nau ,
könnte :
und jeder ward ſogleich beſtraft,
der ein junges
Pferd hatte und es nicht ordentlich hielt :
wer ein als
tes Pferd batte , ward entſchuldigt, und belam
ein ans
deres. Ein Umſtand ereignete ſich geſtern ,
8. October. der mein Gefühl
ſehr
empórte.
Ein Kaufmann aus
Iripoli batte einem aus Meſurata rallen anvertraut ,
eine Quantitat Gos
ſie für ihn nach Angornou zu ſchafa
fen : dieſe waren jedoch nicht angekommen , und er erflårte, Der tos ſie wåren auf dem Wege verloren gegangen . ran gebietet in folchem Fall nicht, daß derjenige der die Sachen abhanden
kommen
ließ ,
ſie erleben muß :
daß etwas verloren geht , iſt Gottes Wille, dafür fann Ein Diener des Eigenthúmors
keiner etwas.
fan aber
ſpåter, unglüdlicher Weiſe, die Corallen in dem Hauſe des Kaufmanns aus Meſurata.
Der Tripolitaner wens
dete ſich daber an den Kadi , weil, wenn er dieß beweis fen konnte , mußte.
der Werth der Corallen ihm erlegt werden
Der
Diener war
Herrn nicht gebraucht, weſen ,
eine Zeitlang
von
als viele von uns krant darniederlagen .
Kadi ließ
ſeinem
und war in unſern Hútten ges Der
ihn ſchwören und wollte die Sache entſcheis
den , als irgend einer ſagte : „ Er ißt Brodt und Salz # Wie , fragte der Kadi, iſt das mit den Chriſten ." wahr ? ,, -
,, Sa , verſette er, ich habe ihr Brodt gegeſs
fen , weil teiner ſonſt mir Nahrung gab, aber ich haſſe
: 304 Tie deßwegen nicht weniger."
1. Sagt ihn fort, rief.
Der Kadi , Gott verhüte , daß irgend einer, der mit den Chriften gegeſſen hat, als Zeuge nach
Mahomeb's Ges
ſeben auftrete ! ,, Sein Zeugniß ward demnach verwor. fen und der Kaufmann verlor ſeinen Proceß. Gin Mann aus Bornu ,
mein Freund ,
der zugegen war,
fragte den Kadi ganz unſchuldig , ob ' denn die Chriſten wirklich ſo ſchlechte leute
waren ,
fie
ſcheinen gut,
fügte er hinzu , und wenn ſie ſo böſe find, warum giebt denn Gott zu , daß ſie ſolche Neichthümer beſigen, und vie's les beffer als wir wiſſen ? " .
Sprecht gar nicht von
ihnen , ſagte der Kadi , ſprecht nicht von ihnen Gott , ben ,
daß die ,
gebe
welche hier ſind als Moslims fter,
ihren Reichthum mögen ſie benuken !
Gott ver:
leiht ihnen die Dinge auf der Welt, den Moslims aber hat er das Paradies und die Ewigkeit gegeben. ,, Geree ! Geree ! (Rechte fo !) riefen alle , und ſogleich ward das Fatah laut gebetet .' > Wir hörten nun , daß die Kafila von Mourzud , die diere Stadt vor einem Monate verlaſſen hatte , zu Woodie aufgehalten ſey ,
weil die Zibbo’s alle Bruns
nen zwiſden dieſem Orte und Bilma zugeworfen bats ten. Die Araber, welche von unſerer Bedeckung , nach der Rúdkehr von Munga, noch übrig waren ,
verließen
Kouka mit der erſten Caravane die nach Tripoli ging. Sie waren alle meine Freunde ,
ſo
traurig ihre Uma
ſtånde aber auch waren, ſo fehlte es mir auch an Mitteln , fie zu unterſtügen .
Die wenigen Dollars, welche jeder
von ihnen , bei ihrem Abmarſch ,
von dem Paſcha
in
Tripoli erhalten hatte, und was fie nur beſeſſen hatten ,
805 war in Manbara verloren gegangen,
und ſie wußten,
daß meine Lage , eben ſo hůlflos, war .. Unter drei oder vier
hatte
einer
gewiß
ſeine
Flintes der
Schat für einen Uraber , verkauft, ( chläuche
um
größte
dafür: Waffers
und Getreide zur Reiſe anzuſchaffen .
kam noch ,
Dazu
daß alle durch Krankheit und Wunden ges
ſchwacht waren ,
die Reichthümer,
Khaloom's Sieg über
die
die ſie durch Boo
Rerdies
waren ein Luftgebilde gewefen ,
und
erlangen
wollten,
ſie waren im Bea
griff, nachdem ſie ein Fahr abweſend geweſen, zu ihren Familien
zurückzukehren , ármer als :fie :, ausgegangen
waren . Daß
ein
araber. Durch ſolche Lage in Verzweifes
lung gebracht werden konnte, wunderte mich nicht.
Ich
warnte fie deßhalb ja nicht ihre Hände, por ibrer Rúds kehr nach Tripoli, ju befleden ,
fie verſprachen es mir
ernſtlich , und foauderten ſelbſt als ich ſie an des Parcha U12 fummariſche Verfahren bei'm Strafen erinnerte. les balf indeß nichts, denn als ſie in das Land der Zibs boo's kamen , ga , im
gingen
ſie zum Brunnen Daggeſheins
einem abgelegenen Zufluchtsorte , den Mina : Jahr Bertrauen
Reiſe
dem
Boo - Khaloom ,
auf ſeiner lekten
gezeigt batte : ſie erinnerten ſich nur zu gut an
den Weg , dahin , úberfielen tödteten
die Heerden der Tibboo's,
drei von den Männern und
zogen mit mehr
als vierhundert ihrer beſten Maberries fort. Dieß hatte die Tibboo's Wuth daß fie
faſt
verſchúiteten
zum
Wahnſinn gebracht ,
ſie alle Brunnen ,
Errak haben wollten ,
mehr durch ihr Land, ziehen. Denhau u , Slapperton.
und
in ihrer ſchwuren ,
ſonſt ſollte keine Safila Dieſe Nachrichten machs 20
306 ten uns beforgt, für die Sachen
die uns nachgeſchickt
werden fouten : aber das Unglück ſchien jegt von allen Seiten über uns hereinzubrechen . oder glaubten zu
Wir entdedten noch,
entdecken , daß die Leute uns jegt mit
weniger Achtung: behandelten als fonſt,
und freigebiget
waren mit den verschtlichen Namen Kafir, Selb , Infas vår
Unglaubiger 1
Sund ,
Chriſt, ſowohl gegen mich ,
als gegen unſere Leute, und da die Meinung der Menge in dieſen Gegenden gewöhnlich
von den Höheren
abs
bangig ift.-"fo ſchloſſen wir daraus , daß wir in gerin: gerer
Uchtung bei dem
Ein Knabe
Häuptling ſtanden
aus Bornu ,
unb der Faſt råglich
zu
den
als früher.
liebgewonnen
ich
mir kam ,
hatte,
mit mir itt ſeiner
Landesſprache zu reden , ward in den Straßen derhöhnt und Infara genannt : und als wir ihn fortjagten, weil er für zwei Shafer an Streifen Tuch , der wöhnlichen Münze , dies
Verfahren , und
firen ,
10.
erklärten ,
alle gegen
nur durch fein Kafe
feinen Berkehr mit Ungläubigen ,
das Unglück,
im Lande ges
geſtohlen hatte , ſchrien
habe er nun
für einen Dieb gehalten zu werden.
Heute wehte ein kühler Norda
October .
wefitwind, der fehr ſtarkend war , und die Eingebornen prophezeihten einige kalte, trođene Tage, die alle Fieber und Krankheiten mich lebhaft ftilien ,
verſcheuchen würden .
Dieß erinnerte
an die Spaniſchen Landleute in ult : Gas
von denen ,
Sulius und Auguft,
während der ungeſunden Zeit ,
im
drei
das
gewöhnlich unter vieren
Bett húten mußten : wie
die
Leute ' hier
nahmen fie
keine Arznei, wenn die talten Winde kommen , werden wir wieder
beſſer," fagten fie. , Die Winde wehen in
307 Bornu
regelmäßig und zu einer beſtimmten
Periode :
ehe mir nad Munga gingen , waren der Oft und Süds oft herrſchend : beim Unfang der Regenzeit ftellte ſich der Súdweſt ein , die Atmoſphäre war trúbe , die Luft warm , feucht und drúdend.
Vor einem Sturm
Windſtoße mit den ſchwarzen Wolken ,
tamen
die uns umla .
gerten , und ſie tobten gewaltig aus Nordoſt, der Regen war dann aber nicht ſo heftig andern Winden.
und
anhaltend als bei
Bildeten ſich aber die Bolfen im Súds
often, dann waren ſie fürchterlich ,
thürmten ſich immer
** mehr auf und wurden immer ſchwarzer, beftige, zadige Blige fuhren umber ,
und
der
Donnier route
entrega
lich , daß die Erde unter unſern Füßen wie bei einem Erdbeben zitterte.
Dann ſtürzte der Regen gewöhnlich
in Strömen herab und hielt manich mal an .
einige Stunden
Der Wind ſtieß dann aus Südoſt init folcher Hef:
tigkeit gegen unſere Hütten , daß wir jeden Augenblid , ſo niedrig ſie auch waren , erwarteten , die Dächer wur : den weggeriſſen ; und uns ſo noch den geringen Schu rauben , den ſie gewährten . Nach ſolchen Stürmen ſtand uns das Waſſer um unſere Hütten ,
in dem sofe , bis
an's Sinie, 'man mußte ſchnell ſuchen es abzuleiten , daa mit die Hütten ſelbſt nicht überſchwemmt würden .
Bei'm
Vollmond und bei
waren
ſeinem
26. und Zunehmen
dieſe Stürme am beftigſten . - jis 16. October, Wie gewohnt
ſich doch der
Menſch an alles ! - So einſam ich bei allem war was ich trieb ,
ſo niederſchlagend meine Ausſichten
waren
po ſehr ich auch wie ein Halb wilder lebte , To Derfloſſen mir doch die Tage ſchnell und ruhig.
Der Uppetit 'wo : 20 *
308 mit ich gewohnlich den Reis oder Brei verſchlang, wora aus mein einſames Mahl beſtand, denn keiner von den anderen konnte den Geruch des Effens ertragen , ſo krant waren fie ;
die Freude die mir mein Beſuch des Mors
gens und Abends bei Barca Ghana gewährte , und die Pla ne, die ich , voll von Hoffnung weiter vorzubringen, ent. warf, wenn ich mich niederlegte, — dieß altes erregte oft in mir ein ſtolzes und dankbares Gefühl . : Ich hatte vollauf zu thun ( in daß ich
am
beſten für den
der Ueberzeugnng,
glüdlichen Erfolg unſerer
Sendung , worauf alle meine Gedanken gerichtet waren ſorgte , wenn ich die Gunſt des Scheik's gewonne) wähs rend der legten zwei Tage , die Uufſicht bei der Verferti gung der Patronen für die zwei Feldſtúde zu führen, die nun auf Lavetten lagen , und wir hatten eine Menge Pas pier bei uns ,
1
das dazu taugte.
Es gelang mir nach
Wunſch, aber Kugeln zu ſchaffen war ſchwierig ; und nach dem ich vergebens einen Verſuch mit Musketenkugeln in einem Beutel von Leinewand gemacht hatte ,
gelang es
mir, durch den Schmidt zinnérne Büchſen machen zu laſs fen, die fechzehn Flintenkugeln enthielten und in die Múns dung hineinpaßten .
Der Scheik freute ſich ungemein ,
über dieſe Bermehrung ſeiner Rüſtungen zum Kriege, und er brannte vor Begierde , die
Canonen bedient zu ſehen .
Ich erbot mich , wenn er ſechs feiner beſten Sclaven jedes Stück drei)
( für
dazu beſtimmen wollte, fie ſo gut ich
könnte einzuüben, da die Canonen ihm vorzüglich nůks lich ſeyn würden , wenn man ſchnell damit feuerte ;
zua
gleich erinnerte ich ihn, den Leuten eine Belohung zu verſprechen, wenn ſie das Geſchüß aus dem Gefecht zus
309 ridbråchten , und mit der hårteften Strafe zu drohen, wenn ſie es Hände fiel.
verließen , ſo daß es den Feinden in die Der Scheiß hatte, in den lebten zwei Moa
naten , ſeine Zurüftungen zum Kriege ſehr lebhaft betries ben :
ſein ganzer Waffenvorrath war durchgeſehen , und
er erzählte mir mit Freude , daß er zweihundert Flinten Piſtolen und Carabiner habe ,
wiewohl von mehr als
funfzig die Schlöſſer ſo ſchlecht waren , daß ſie keinen Funken ſchlagen konnten.
{
Der Scheit hatte, im Anfang ſeiner Eroberungen ges ſeben, welchen Vortheil es ihm brachte, die Mißvergnüg . ten aus andern fåndern in ſeinen neuen Städten anzus fiebeln : außer den Kanemboo's , die ihn begleiteten, hatte er Tuarid's, Tibboo's , Araber und Begharmis — und auf dieſe ſchien er ſich vorzüglich zu verlaſſen . Seinen Frie : geriſchen Sinn zu zügeln war gegen ſeinen Wunſch und Vortheil ; denn indem er ihm nachhing, bereicherte er ſich und ſein Bolt, und verftárkte ſeine Macht. Obgleich die Vorbereitungen zum Krieg den Scheit ganz zu beſchäftigen ſchienen ,
ſo war doch ſein Haupta
gedanke , die Unordnungen abzuſchaffen, die unter ſeinen Weibern vorfielen.
Er fand Gelegenheit dazu , als zwei
Unglückliche fich vergeſſen hatten , die ihren Fehltritt nicht láugnen konnten , da ihnen die Späher , die er beſtellt hatte, zu ſehr aufgepaßt hatten.
Obgleich bei den ges
wóbnlichen Fällen er Gnade für Recht ergehen ließ , ſo entſchied
er dießmal , daß die armen Mädchen hången
follten an ihrem Halſe, bis daß ſie todt waren *) .
Die
*) In Tripoli übernimmt es gewöhnlich der Vater oder die Mutter das Mädchen zu tädten , und den fehltritt zu beftra :
310
Unruhe und Ibeilnahme die das Schidſalder beis den Mädchen , die noch nicht ſiebzehn Jahre alt wa ren ,
bei
dem
ganzen
Volke
erregte ,
brachte
ihrem
Gefühl Ehre : und obgleich ſie ſonſt den Befehlen ihres Herrn in der tiefſten Demuth gehorchten, ſo bórte man doch alt dieſe (um milbe zu reden ) ſtrenge Sentenz bes kannt ward , die Männer laut murren , die Weiber Tchel: ten.
Der Liebhaber des einen Mädchens ſchwur jeden
niederzuſtoßen, der es wagie den Strick anzulegen .
Er
batte ſich erboten, das Fatah mit ihr zu leſen ** ) , war aber abgewieſen.
Alle fühlten Mitleid , die Strenge der
Strafe machte , daß man
das Vergeben vergaß , was
nicht geſdheben wäre ,itwenn ſie gelinder beſtraft waren. Der folgende Log ( denn in den fáhrt man raſch bei'm Strafen )
öfilichen Ländern der: war zu ibrer Hinrich:
tung beſtimmt, aber ein Fighi , tem
Scheit faſt an Ber:
ſchlagenheit gleich , trat auf und demonſtrirte, daß ſolche Beſtrafung Haram ( Súnde) rey , denn keine Stelle im Koran berechtige
zu einem
bige der Art tónne man zeichnen , odten .
ſolchen Ausſpruch.
Sculs
verſtoßen oder ſchimpflich bes
nach dem Geriße des Propheten , aber nicht Gott merde , wenn dieſe armen fündigen
Mádchen den Tod erlitten , das Land dafür beimſuchen , dur “ ſchlechte Herndten , Krankheit u. dergl. Der Schrik blieb lange unerbittlich, und bemerkte , daß Reichtum, Ueberfluß und Glúd ohne Jugend feinen Werth bats ten :
die Strafe ward aber endlich abgeändert , bei
fen, den Flecker von der Familie zu tafhen und zu verhüten , daß ſie nicht offentlid hingerichtet wird . **) Sie zu heirathen . ·
311
jden Mädchen ward der
Kopf befchoren ,
eine
ich gere
Strafe , und dieß geſchah auf Offentlicher Straße. Risp719
Die Canonen, für deren Ladung ich' geſorgt hatte,
da Herr Slapperton zu frank war, wurden dieſen Nach : mittag probirt, in Gegenwart des Scheit's und von Tau: reno 3 utdauern . Alle ſtaunten , daß fie 'ro weit ſchoſſen und ſo laut fnalten : ich konnte aber von dem Scheit nicht die Erlaubniß erhalten , eine zweite Cartåtſche ab zuféuern ? Nein ! Nein ! rief er, fic find zu koſtbar ! man d'art fiele nicht nichtſo wegwerfen ! wie werden die Beghar.
3 mis ſpringen ! - Nach einem Muſter, das ich aus Pa : pier geſchnitten hatte,war das Geſchirr für das vorge: pannte Maulthier , ziemlich gut von Leder verfertigt . Die Lavetten thaten vollkommen ihre Dienſte, und es war Schade, daß der arme Hillman , der dieſe beſorgt hatte, durch Krankheit abgehalten ward , verlaſſen , und zu ſehen ,
ſein Lager zu
wie gut ſie gerathen waren :
aber des Scheit's Ungeduld geſtattete feinen Aufſchub. ::: 9. November Durch die fühlen Winde, die in den legten vierzehn Tagen anhaltend gewebt hätten , mar die Puft fo gereinigt , daß die Krankheiten aufzuhóreut und eine gefundere Zeit zu erwarten war
ſchienen ,
Dieſe lange erſehnten Winde erhoben ſich ungefähr um zehn Uhr , des Morgens, und wehten biß zwei Uhr Nachi mittags. 4 Sie hatten großen Einfluß auf die Eingebor: nen und Schienen ſie ſebr zu ſtärken. Hr. Clapperton und Hilman konnten , mit Hülfe eines Stockes , becumge: ben , doch waren ſie ſehr entkräftet. Man ſagte , daß die beiden Heere, gegen Kanem und
Begharmi, bereit waren ,
gleich nach
dem Feſte
312
Við - of - Milauo , bas
den rechzehnten und die beiden -
folgenden Tage gefeiert ward,
aufzubrechen .
beſchloſſen mit einem derſelben zu
Ich hatte
ziehen , unſer Geld
möchte angekommen ſeyn oder nicht, da dieſe Fabreszeit zu koſtbar war , um ſie ungenukt verſtreichen zu laſſen . Dieß war die erſte Gelegenheit , die ſich darbot in óſt: licher Richtung vorzudringen , vorbeigehen laſſen .
und ich durfte ſie nicht
Ich hatte ein Cameel und ein Pferd,
und war entſchloſſen , wie früher ,
mit der
geben, und mein Heil zu verſuchen .
Ghrazzie zu
Das Feſt ward bes
gonnen mit allen gewöhnlichen Freudenbezeigungen , die Bornehmen vertheilten Geſchenke : wir wurden auch von dem Scheit nicht vergeſſen , er ſchickte uns zwei Ochſen *), drei Schaafe und zwei Schüſſeln mit Honig , was in unbedeutendes Geſchenk war ,
unſerer lage tein
denn
ſo wie die Kranken anfingen ſich zu beſſern , nahm auc ihre Efluſt ju. An dieſem Fefte , Lid - of - Mi:
21. November . laub
Geburtstag ) ,
(Mohamed's
finden
faſt
dieſelben
Vergnügen ſtatt , wie an den anderen : ftatt aber daß ſonſt
die
Männer
mit
einander
ringen ,
Frauen , bei dieſer Gelegenheit , nach
tanzen
Landes ſitte.
die Die
Bewegungen der Weiber in Kouka, obgleich am wenigs ſten anmuthig, find doch die unterhaltendſten : alle aber find
im Segenſaß gegen die Tånze der Uraber und in
der Berberei
fehr anſtåndig und ſittſam .
Um mit
denen aus der Hauptſtadt anzufangen , die zuerſt in dem
* ) Das Horn des einen derſelben hatte zipei fuß, Techs und drei Viertel Zou im umfange.
813
Kreiſe erſcheinen , die Koukowys gehen zu Zweien und Dreien vor , ſchiedene
ziehen ſich dann zurúd , und nehmen vers
Stellungen an ,
nach dem
Klange mehrerer
Trommeln : bloglich dann wenden ſie einander den Rúta ten zu, und ſtoßen mit dem Theil,
der in unſerer Sus
gend für alle Vergehen die Strafe empfängt , ſo heftig wie möglich gegen einander : diejenige, welche das Gleich . gewicht hålt , indeß ihre Gegnerin es verliert, wird mit lautem
Beifausrufen
begrüßt
und
tronen aus dem Kreiſe weggeführt , Händen ihr Geſicht bededt.
von
zwei
Ma :
indem ſie mit den
Bisweilen ſtoßen ſie mit
folcher Heftigkeit gegen einander , daß die Gürtel von Corallen, den alle vornehme Frauen oberhalb der Hüf: ten um den leib tragen , plast, und die Corallen nach Richtungen umherfliegen . Manche von dieſen
allen
Gürteln ſind zwölf bis ſechzehn - Zoll breit , und koſten funfzehn bis zwanzig Dollars . Gewandtheit hilft oft bei diefem
Wettkampf mehr als Kraft , und durchges
ſchicktes Uusweichen der Schwächeren ſtürzt oft die ſtåra kere zu Boden , indeß die andere ruhig an der Stelle figt, wo ſie mit großer Kunft und Behendigkeit ſich nie. derließ .
Die Shouaas waren beſonders glúciich in dies
ſen Finten .
Seit
meiner Abreiſe aus England hatte
ich noch nicht wieder ſo viele hübſche Weiber beiſammen geſehen , denn mit den Négerinnen verglichen,
ſind die
Shouaas faſt weiß und ihre Züge ausgezeichnet ſchön. Solch eine
Verſammlung
war für uns etwas Neues
und Ergögliches.
Ich war indeß oft über mich ſelbſt
verwundert ,
ſehr ich mich an den Anblick dieſer
wie
ſchwarzen Schönen gewöhnt hatte,
ſo daß ido ſie ſogar
314 Die Frauen aus
mit Sefallen betrachten konnte .
Bornou und Begharmi bewegten ſich langſamer bei'm Danze und fangen ſelbſt
dazu : die erſteren tragen bloß
ein blaues. Tuch oder eine Scharpe über die Schultern , und indem ſie die beiden Enden derſelben mit ausges · ftreten Urmen halten , nehmen und gefällige Stellungen an .
ſie oft ſehr angenehme Die
Begharmis hielten
ihre Hände vor ſich, klatſchten bisweilen damit, kreuz. ten ſie vor der Bruſt und ſchienen eine Geſchichte zu fingen , welche
die beiſtebenden fehr
anzog ;
fie renkten
dabei den Leib , wendeten den Kopf von einer Seite zur anderen ihr
julegt fegten
ſich alle nieder und bebedten
Geſicht, dann führten die ålteren Frauen ſie aus
dem Kreiſe weg. Die Araber und Häuptlinge von Ungornou und aus den benachbarten Städten
kamen den Ubend nach
Kouka , und der Scheit ritt , in Begleitung von Taus ſend Reutern , um die Mauern , vor ibm ber trug man fieben Flaggen , und nachdem
er in einiger Entfernung
gebetet hatte, kebrte er nach dem Palaft zurüd. neugeübten
Fußſoldaten
mit Flinten waren
und ſie ſcharmugirten mit den
Reutern.
Seine
auch , da,
218 er mich
fragte, wie ſie feuerten , fekte er hinzu : „ Ich habe zwei: hundert Flinten !,, die Hunde !"
Wo ſind nun die Begharmis ?
Dieß ward an den beiden folgenden Lai
gen wiederholt: man bat um Segen für den Zug, den man porhatte , und machte Anordnungen dazu , Tage war ich mit
Zwei
dabei, und ritt eine kurze Zeit an
feiner Seiten er ſchien ſebr erfreut über dieſe Uufmerk: famkeit. Von dem Courier hörte man aber nidt6 , und
315 unſer Muth fant ſehr, als man erzählte , er fei unters wegs verſchwunden .
25. November . - Die Jahreszeit war nun gelommen , in welcher die Regenten dieſer Gegend in's Feld zu ziehen pflegen , und die Beforgniß vor dem Zuge des parcha hatte den Scheiß abgebatten einen Einfall in's Land der Begharmiß zu thun ; ſie benugten dieß und griffen ihn an , obgleich ſie fünf Mal , bei frühern Einfällen , geſchlagen waren , wobei wenigftens zwanzigtauſend Una glückliche ihr Leben verloren, und funfzehntauſend in die Sclaverei
geſchleppt waren.
Die
Beghaimis
waren
ießt wieder an die Südſeite des Shary gekommen , und forderten klåren .
das Bolk von Loggun auf ſich für ſie zu ers Mit den Boten dieſes Volkes gingen ſie über
den Fluß, und wollten nun in des Scheik's Gebiet eina fallen.
Wir
waren in arger Beſtürzung
zu Kouka ,
als wir dieß bórren , und der Scheit ichidte ſich
an,
fein Heer in aller Eile zu muſtern .
Bei unſerer Audienz diefen Mors
29. November.
gen wurden wir etwas aufgehalten, weil eine gerido tliche Unterſuchung über einige Ranemboo - Häuptlinge gehalten ward , die man beſchuldigte, daß fie bei einigen Borfåts ten , in früherer Zeit , die Leute des Scheit's nicht gut behandelt hátten.
Die
Ungeklagten
wurden , felbſt in
des Scheit’s Gegenwart, von den Bornuern gemißhan . delt , ' und die drei fchlimmſten wurden fortgeführt und im Hofe erdroſſelt *) .
*) Bei folcher Gelegenheit bewegt der Scheit nur den Finger ; das gilt als Zeichen zur augenbliclidhen Kinrichtung.
1
L
316
3. December .
Obgleich bei der Ankunft eines
Boten aus Munga , die Beforgniß eines augenblicklichen Angriffs der Felatah im Südweſten bedeutend abnahm , ſo wuns
doch die Macht diefer und ſie
fünf Tage von uns.
ſtanden nur
Die Begharmis waren auch noch
immer am ſüdlichen Ufern des Shary , nabe am Fluß , und wenig beunruhigt durch des Scheik's Rüſtungen ; ſie wollten, meldete man , ihn angreifen , wenn die Wafs fer hinreichend gefallen waren , so daß es thunlich rey, und das konnte in türzerer Das
Fall ſeyn .
Zeit als einem Monat der
Heer nach Kanem brach
heute auf,
unter Unführung des Uli Gana , des Scheil's Kagaa nawha *), der an Rang, gleich nach Barca Ghana kam, und eine andere Erpedition ſollte , hieß es , nach Süds weſten unternommen werden . Die
Nachrichten ,
welche im verfloſſenen
Monat,
theils von Begharmi her , theils von Kanem , von Süda oft und Diten , kamen , waren ſchlecht:
ein
gráßlicher
Vertilgungskrieg war ſchon einige Jahre hindurch zwis ſchen Bornu und Begharmi geführt, und man wüthete no
immer gegen einander mit unnachlafſender Erbits
terung ,
ein Mann ward auf beiden Seiten geſchont,
oder nur auf Bedingungen , die ſchlimmer waren als der Zod . Der Sultan von Bornou hatte in ſeinem Harem über zweihundert Jünglinge aus Begharmi, alle unter zwanzig Jahren, als Verſchnittene ; und der Sultan von Begbarmi ( der faſt tauſend Weiber haben ſoll), hat drei Mal ſo
viele
unglückliche
* ) Schwarzer Mameluc ,
Eunuchen aus Bornu
317 und Kanemboo ; er ließ dazu die
geſundeſten jungen
Leute, die in die Hände ſeiner Leute fielen, auswählen, und entzog ſie dem Morde, um ſie ro für feinen Dienſt zu benugen .
Selbſt
der moraliſche,
und in mancher
Hinſicht liebenswürdige Scheit hatte über dreißig Bege barmis , die auf gleiche Zimmer
Urt bebandelt waren , um die
ſeiner Frauen und
Prinzeſſinnen
betreten zu
können U16 ich eines Tages unter des Scheik's Schuß gegen
der
Halle im Garten
einen plóglichen , heftigen Res
genguß fuchte, führte mir der
Borſteber
dieſer priviles
girten Schaar ohngefähr ein Dußend junger Leute vor , die eben ſich von der Einweihung in dieſen Drden
ere
holt hatten : hager und abgefallen , obgleich ſie ſorgfála tig genährt
und
behandelt waren (denn ſie ſind fehr
preiswürdig , und jeder Türkiſche Kaufmann zahlt für einen zweihundertundfunfzig , bis
dreihundert Dollars )i
zogen dieſe Schattengeſtalten ehemals blühender Jugend vor mir vorüber.
Ich konnte meine Empfindung nicht
unterdrücken, und das Mitleiden war in meiner Miene zu leſen , ſo daß der alte, verhärtete Vorſteber
des Ses
rails , der froh zu feyn ſchien , daß ſo viele feiner Mits brüder ihm gleichgemacht waren , ausrief : , Nun , Chrift, was will das fagen ? Es find nur Begharmis ! Hunde ! Kaffirs !
Feinde !
theilt werden Zuder effen
eigentlich hatten ſie lebendig geviers
müſſen , und ſo
nun können lange fie
leben
fie Kaffee trinken, in einem Palaſt
wohnen . " Die regte Nachricht von Wabay her , nach welcher Seite ich immer zu reiſen dachte, verringerte meine Hoff:
318
nung .
Det Streit zwiſchen Wabay und dem
Scheit,
über den Befie und die Herrſchaft von Kanem , war int Den legten
Sahren
ſehr 'beftig geweſen , und iegt war es
zu offenen Feindſeligteiten zwiſchen tan gekommen .
ihm
und
dem
Es war gewiß , daß feit fünf
Sula Jahren
keine Garavane von Bornou nach Waday gegangen war , Teit unſerer Unkunft, von Bora
und die einzige Perſon, die
nu fich aufgemacht hatte nach Wabar , war Sighi aus Timbuctừ
der junge
geweſen , auf ſeiner Reiſe
Múſſer ( Cairo ), der einen Fakir * ) begleitet hatte
nach auf
feinem Rúdwege nach Waday. Einige Shouaas waren , ſeit unſerer Anweſenheit in
Kouka , von der Gränzen
des Landes Daday , bisi übet
Kanem
gekommen , um
Gameele zu verkaufen : aber hier glaubte man allgemein , daß ſie nur als Spione gekommen waren : fie geboren zu der ſchlimmſten Race von Leuten , und was fie úber die Straße dabin fagten , war nur darauf bereơnet, eis nige Arabiſche Kaufleute zu verleiten ihrem Rath zu folo gen, fie ſelbſt würden die erſten geweſen feyn fie aus zuplündern ** ). Seit dem
Tode des guten Sultan Saa
bon , wie man ihn nannte , batte man teinen Verſuch zum Verkehr gemacht,
weder von
hier aus ,
noch von
*) Ein Bettermonch . Balo nach dieſem Vorfall bot ich kipei Urabern, die beide por: her in Malay geweſen waren , einem jeden zweibundert Dols lars, wenn ſie mich begleiten wollten : für ſo viel Geld thut ein Araber alles, aber ſie weigerten ſich : ,,Nein, erklärten ſie, nein ! was iſt Geld ohne Leben , die Leute in Badan werden uns todtſchlagen ! "
319 Fezzan .
Der einzige Mann , der von der lebten Kafila
vor fünf Jahren entfam , war jest hier und erzáhiter über ſein Schidſal folgendes : et hieß Abde Nibbe , wat der
vertraute Sclave des- Kaghia ' *)
vom
Paſcha : er
war auf der Reiſe von Tripoli nach Wabay , uber Mos urzuck , und hatte eine bedeutende- Summe Geldes
bei
fich, was dem Kaghia gehörté, womit er Handel treiben follte.
Sie erreichten glüdlich Waday und
ftadt Wara, nachdem
ſie dort über zwanzig
die Haupts Tage geme:
ſen waren , in welcher Zeit er fiebenunddreißig Sclaven eingehandelt hatte , Bernehmen mit eines
Morgens
und dem Anfchein nach in gutern
den Eingebornen in
ſtand ,' kamen
dieſe
feine Hütte, nahmen ihm was et
hatte, zogen ihn aus, banden ihn , und fchleppten ihn nackt zu dem Häuptling , der die Regierung übernom , men hatte , da Sabon's Sohn , der Kind war.
Sultan, noch ein
Abde Nibbe fand dort vierzig Leute , ſeine
Gefährten und ihre Begleiter, alle auf dieſelbe Weiſe wie er gefeffelt ; nachdem ſie auf alle Art gemißhandelt worden , führte man ſie zur Stadt hinaus , ihnen die Kehle abzuſchneiden .
Abde Nibbe , der
ein
tråftiger
Mann aus Towergha ** ) war , da er fah, daß mehrere feiner Gefährten ganz geduldig den Tod erlitten , und bemerkte, daß der Strid um feine Hände nicht feft ans gezogen feyi beſchloß doch wenigſtens einen Verſuch zu machen ſein Leben zu retten : er zerriß den Strid und lief nach den Bergen , zweimal holten ſie ihn wieder ein,
* ) Palaftgouverneur. .***) Eine Stadt in der Nähe von Meſurata.
t
820 n er , erhielt drei Wunde entlam er wieder : ch r mit einem Speer und eine mit einem Meffe , wodur ten t i n h c e d ſ d t war : die Nacht Han abge ibm faſt die rech l
zweima
kam indeß heran und er kroch , in seine Höhle , die der halt unger Byánen geweſen war und noch ſeyn j Aufent mochte . Dort blieb er drei Lage und Nachte , bis der r htsort :zu vera e raſend Hunge ihn swang ſeinen Sufluc laſſen ; aber es war die Frage, wohin er gehen ſollten -te r m uſamen Bolle trauen ? wem kkoonnnnte er unte eine , ro gra Gine Perſon indeß fiel ihm ein , die wahrſcheinlich
ihm
in ſeiner Noth Beiſtand leiſten , und bei der , wie er meinte, fein Leben in keiner Gefahr : ſeyn würde. - War eß ſein Bruder, oder ſein vertrauter Buſenfreund Nein , es war des Mannes legter und beſter Iroſt, eine em Glück , h mit der er vertraut geworden war ; und er war überzeugt, daß ſie nicht undankbar feyn, nie ihn verrathen würde. Er hatte ſich auch nicht getauſcht!
Sie nahm ihn auf,
gab ihm Nahrung , wuſch feine Wunden ihn ſieben
und verbarg
Tage: dann ward er doch entdedt und wies
der vor den Hauptling geführte
Nachdem man ihn bes
fragt wie er ſeine Flucht bewerkſtelligt, ſagte der Gou. verneur; suich will euch in meine Dienſte, nehmen , euch ein Pferd geben und ſehen , ob ihr ſo gut für mich fecha tet, als für euch.
Abde Nibbe blieb über zwei Mos
nate in dieſer Lage, 1899 Waſſer, hølte Holz U. P. ..., als er hórte, eine Kafila fey im Begriff Xaday zu vers laſſen, die bloß aus einigen Kaufleuten beſtand , folchen die von ſeiner Kafila übrig waren und einigen anderen , die ihr Leben theuer losgekauft hatten , indem
er nun
821 eine dunkle Nacht benugte, entram er zum zweiten Mal und ſchloß fich an dieſe an . Sie lieben ihm ein Ges wehr und etwas Pulver und Blei , um fich gegen die wilden Thiere zu fchügen ,
die
ſehr
zablreich waren :
dann mußte er bei Tage die Kafila Verlaſſen und die Walder aufſuchen , in dieſen
ging er in der Richtung
der Caravane, zu der er am Abend zurúdlehrte.
So
reiſ'te er fünf Tage , dann regten die Reuter aus Was dan ihre Verfolgung nicht weiter fort, und kehrten ohne ihn zurúd.
14. December.
Dr. Dudney und Mr. Clapa
perton verließen heute Foula , um mit einer Kafila, von gegen zwanzig Kaufleuten, die auch ihre Diener bei fich batten, nach Kano ju ziehen.
Dies war die achte
Tas
rabane, die feit unſerer Ankunft, nach dem Sudan zog : und da man nicht glaubte , daß eine andere in
mehres
ren Monaten abgeben werde , weil keine aus Mourzud und den anderen Gegenden von Fezzan gekommen war, ſo entſchloß ſich Dr. Dudney, trok ſeiner Schwache, fich an dieſe anzuſchließen , wenn der Scheit es erlaubte. El Kanemy willigte nicht nur fogleid ein , ſondern that fein Möglichftes feine Plane zu befördern und für ſeine Sicherheit zu ſorgen .
Er ertheilte
dem
Mohamed : els
Wordee, dem angeſehenſten bei dieſer Kafila , den Auf trag , ihm in allem Beiſtand zu leiſten und übergab ihm Briefe an den Sultan von Kattagum , an den Sultan von Rano ,
und an einen Mauren daſelbſt ,
Namens
Hat Salah, und empfahl ihm die beiden Reiſenden , als feine Freunde, und als die beſten unter den Chriſten . Geſtern zog Barca Ghana aus, 16 December. Denham u. Glapperton.
21
822 mit etwa zwolfhundert Mann ; er ging gegen Südweſt, nach einer Stadt Raka , von dort wollte er gegen eine Stadt der Felatah, Monana , vorrůden , die als der Sams melplan für die Feinde des deit's galt : er batte aber den Befehl, mehr nur ſichere Nachricht über die wirkli: che Stärke der Felatah einzuziehen , und über ihre Abs ſicht, als ſie anzugreifen . 21. December,
Zu
meiner
unausſprechlichen
Freude kam Karouaſh mit der Nachricht, daß eine kleine Kafila von Mourzud zu Woodie angekommen ſey , daß ein Engländer dabei ley , und daß eine größere dieſer folge , die ſie zu Zow verlaſſen håtten . Der folgende Tag verging unter Beſorgnis, den 23 . aber, bald nach Tagesanbrud , hatte ich die große Freude, ſtatt
des
Herrn
Dyrwhit ,
deſſen
ſchwache Geſundheit
es mir immer zweifelhaft gemadot batte ihn bei mir zu ſeben , einen kräftigen , geſund ausſehenden jungen Mann zu erbliden ,
der eine
Doppelflinte úbergebångt hatte.
218 er in meine Shůr trat, war ſein Lusſeben ſchon der beſte Empfehlungsbrief , und ich öffnete eilig die Pakete, die mir über ihn Uuskunft geben ſollten.
Herr Jyr:
whit, erfuhr ich , war durch Krankheit abgebalten des Cons full Empfehlung zu benußen, und da man ſich an den Gouverneur von Malta wendete, um einen Stellvertreter, fo erbot ſich Herr Toole , Fáhndrich im achtzigſten Res iment , und nach Malta .
zwanzig
Stunden ſchon verließ
er
Die langé, gefährliche und ſchwierige Reiſe von
Tripoti bis nach Bornu, hatte er in drei Monaten und vierzehn Tagen gemacht, da er Tripoli den fechſten Sepa
323 tember verließ , und indem er durch Beharrlidhteit und Entſchloſſenheit alle Schwierigkeiten zu Mourzuď und im Tibboolande beſiegte, tam er hier : an und hatte nur fünf Cameele verlohren . Durch die Ankunft dieſer Safi'a mit Herrn Doole, und das was er mir mitbrachte , ward meine fage in Stouta aul's vortheilhafteſte verandert : ich befas nun Geld , war geſund und hatte einen erwünſchten Gefábra ten.
Selbſt ein Angriff der Feinde cien uns jekt wüns
ſchenswerth, da wir bei Verfolgung deſſelben ,
aus des
Scheik's Herrſchaft gekommen waren.
1 3 82 18
3. Sanuar. =
4.
Mein Freund Titab ; der Oberan ,
führer der Showca , batte lange verſprochen , mir einen Elephanten zu erlegen , heute um Mittag kam ein Bote zu unſeren Hütten, uns zu melden , daß, nachdem man fünf Stunden auf einen ungeheuren Elephanten Iago gemacht, er nun geſtellt fen bei Bree , ohngefábr zehn Mites nordóftlich von Kouta. " Herr Toole und ich fries gen augenblicklich zu Pferde, der Shouas war unſer Fúhrer , und wir erreichten die Stelle wo er gefallen war,“ eben als er den legten Athemzug that. Obgleich
er erſt fünf und zwanzig Jahr alt war,
ro maß ſein Zahn doch vier: Fuß ſechs Zoll und es war ein gewaltiges hier. 21 *
1
324 Långe vom Rüſſel zum Schwanz Der Ruſſel
25 Fuß 7
2
Kleinere Zahn
6.3011. 6 10
Der Fuß in der Länge
7
Auge
2
Bom Fuß zum Hüftknochen –
9
Vom Hüftknochen zum Rúďgrat
3 2
Dhr Auf meiner lebten Reiſe am
6
Thad hatte ich weit
größere, lebende Elephanten geſehen , einige hielt ich für ſechzehn Fuß hoch , und ihr großer Zahn maß gewiß rechs fuß.
Dieſer der vor mir lag , der erſte den ich todt fab,
ward als einer von ungewöhnlicher Größe und Statur bes trachtet, und erſt als die Kanemboo aus der Stadt Bree herbeikamen , ſeine
Zufmerkſamkeit durch
auf ſich zogen und ihn durch ihre
ihr
Geſchrei
Speere reizten ,
die
fie in die weicheren Theile ſtießen , wagten die Shouaas abzuſteigen .
Als ſie das arme Thier durch Abſchneiden
der Flechſen zum Fallen gebracht hatten, tódteten ſie es durch viele Wunden am Bauch und Rüſſel : von Bleikugeln war er oberhalb der Hüften
fünf
bei der Verfols
gung getroffen , die waren aber nur einige Zoll tief in's Fleiſch gedrungen und ſchienen ihm nicht ſehr beſchwers lich geweſen zu feyn .
Den ganzen folgenden Tag glich
die Straße bis zu der Stelle wo er lag , einem Jahr markt,
durch die Menge Leute ,
Fleiſch zu erhalten ,
die hinſtrómte etwas
das von allen geſchågt wird , und
daß ſelbſt die Bornehmſten in der Umgebung des Schrit beimlich eſſen . Es fiebt grob aus, ſchmeckt aber beffer
325 als alles Rindfleiſch , das ich
in dieſer Gegend fand.
Ganze Familien regen ſich in Bewegung , die Tochter reiten auf Dahren bei ſolcher Gelegenheit, unb fie hoffen wenigſtens ſo viel zu erhalten, daß ſie ihre Haare und ihren Leib zum nächſten Sfug (Markt) reichlich mit fett einreiben können . S
i Die Augen dieſes edlen Thieres waren , obgleich klein im Verhältniß zu ſeinem Körper , felbſt im Tode ausdrucksvoll.
Der
Kopf ward zur Stadt gebracht :
ich öffnete ihn am folgenden Tage ; die Kleinheit des Gehirns fteht im geraden Widerſpruch mit der Hypos theſe, daß die Bisbedieſes Drgans mit dem Smarfa finn des Thieres im Verhältniß
ſtehe.
Die Haut war
vollkommen anderthalb Zoll, did , dunkelgrau , faſt ſchwarz, bart und faltig : die Dhren , lang und herabhångeno , ſchienen mir das Auffallendſte an dem Thier , beſonders wegen der Leichtigkeit, womit er ſie vorwärts und růd, wärts bewegte . ' Die Füße ſind rund , ungetheilt und haben vier Nägel oder Hufe, denn Zehen tann man ſie nicht nennen , zwei vorn am Fuß und zwei treinere an den Seiten .
In
Africa wird wohl nie ein Elephant les
bendig gefangen, ſondern man jagt fie des Fleiſches und der Zähne wegen , da dieſe aber gewöhnlich klein ſind, fo bringen
fie leinen großen Vortheil .
Die Art die Eles
phanten zu jagen ift folgende : zehn bis zwanzig Reuter ſuchen eing dieſer gewaltigen Ihiere von den anderen abə zufondern , und zwingen es dann , durch Rufen und Schreien ,
ſo donell als möglich zu fliehen ; wenn es ih
nen gelingt , durch einen Speer es
unter dem Schwanz
826 ju verwunden, fo wird das Thier wüthenb.
Ein Reus
ter ſprengt dann bor ihm her, den verfolgt es mit Eifer und Wuth , und kümmert fich nicht um die, welche ihn Verfolgen , noch um die Wundeni ; die ſie ihm beibringen. Selten bertáßt er den erften tegenſtand ſeines Zorns, que legt , ftürzt er athemlos nieder, ermattet, indem das Blut den Boden überſtrömt, und ſtirbt durch einen Reuter, der tühner iſt als ſeine Gefährten in berwundliche Stelle am Unterteibe flößt. Um dies zu thun triecht er dem Thiere zwiſchen die Hinterbeine und regt fich ſo der anſcheinend größten ' Gefahr aus . Gebt das nicht. To ſuchen zwei oder drei dem Elephanten die Knies tehlen zu ' durchhauen, indeß andere ihn von vorn reizen : und dieſer Rieſe unter den vierfüßigen Thieren wird dann eine verháttnißmäßig leichte Beute für ſeine Pers folger. 1:12.
Januar. -
Karouaſh tam dieſen Abend zu
úng, feine dunklen Arabiſchen Vugen glanzten von unge . wöhnlichem Feuer , und mit erfuhren bald
die Urfache.
Die Leute von Gulphi , die eine Stadt inahe am Sbary bewohnten , hatten kein anderes Mittel fich Getreide zu bers fchaffen , (da das fand rings üm " ihre Dauern dem Scheit
ribut zablie) als indem
fie das fübliche Ufer des flur
res beſtellten , das Getreide zur Zeit der Reife einårndtes ten ,
und
es auf
jur Stadt ſchafften.
ihren Såhnen mit
flachem
Boden
In der legten Zeit waren ſie durch
die Boote der benachbarten Ståbte bei'm a derbau fo wes nig geſtört worden , daß ein Dorf auf jenem Fleck entſtan . den war , wo die Arbeiter, an der Baht drei bis vierhuns
827 bert, inimer wohnten.
Die feindlichen Bewegungen der
Begharmi's aber, hatten die Leute des Scheit's wachſat mer gemacht , und indem
ſie in ihren Booten über den
Fluß fößten , von einigen Leuten aus Gulphi geführt, die verrátheriſch die Waffen gegen ihre eigenen Landes leute trugen , hatten die Bewobner von Maffatai und Kuſſery vor wenigen Nächten einen Ungriff auf dieß Dorf gemacht, hatten alle Månner im Solafe niedergehauert, die Weiber und Kinder, wie gewöhnlide, zu ihren Fahrs zeugen geſchleppt, und waren , ohne einen Mann verlos ren zu haben, zu ihrer Heimath zurüdgekehrt, nachdem ſie die Hütten und
über vierhundert Haufen Weizen
und Guſſub in Brand geſteckt hatten .
Die Wirkung,
welche diefer nachtliche Streifzug bervorbrachte, den man durch Singen und Freudenfefte in ganz Kouka feierte, war meinen Planen günſtig, ſo ſehr die Menſchlichkeit mit Füßen getreten ward .
Die Begharmis ,
rere Monate hindurch , die füblichen belegt
hatten , und das Volk von
ihnen Lebensmittel zu liefern ,
Ufer
die , meb , des Shary
foggun nöthigten
wurden über dieſen Uns
griff ro beſtürzt, daß ſie ſogleich ihr Lager abbrachen und fich zurúdzogen , als
ſie die
Nachricht erhielten .
Eben ſo ſchnell ſchickte das Volk von Loggun eine Depu . tation an den Scheit, mit fechzig Sclaven und dreis hundert Odſen , und wünſchte ihm eigniß. I
beſchloß
ſogleich
um
Glúd zu dem Er 3
Erlaubniß
zu
bitten ,
dieß Land bereiſen zu dürfen, das ſo merkwürdig ſchien durch ſeine Lage und die Gewäſſer, die es umgeben follten.
Seit war nicht zu verlieren , denn Ser Feind
828 tonate eben ſo ſchnell wieder zurüdkommen , floben war , und dann wäre mein Eilf Monate hatte ich
als er gea
Plan wieder zerſtört.
gehofft ,und
geharrt dieß Land
zu ſehen : - aber wenn man einen ſteilen Berg erſteis gen will, muß man anfangs langſam
1
:
18. Januar , -
geben.
Der Scheit, der bei jeder' Gilea
genbeit ſo viel er konnte meine Wünſche auszufühs ren geſucht hatte , hatte nicht allein meine Bitte be willigt,
dieſe
Gelegenheit loggun
zu ſehen ,
nuben, ſondern ſchidte auch dieſen Morgen
zu
bes
den Karou:
aſb mit mir darüber zu ſprechen und mich zur Eile zu ermuntern .
,, Bellal roll mit euch geben, ſagte er , feit
fiebzehn Jahren beſigt er mein Vertrauen , is ich mein
Leben vertrauen ,
ihm könnte
oder das meiner Kinder, die
mir theurer ſind als das Leben ."
Um Morgen aber fanden wir ein Braunes Pferd, das Herr Toolé von Tripoli aus geritten hatten , todt in ſeinem Perfchlag:
dieß und
ein ſchwarzes , das ſeinem Araber
ber Parcha gegeben hatte, wollten ſeit ihrer Ankunft faſt nichts effen . reifen .
Wir konnten
demnach
heute
nicht
abs
Unglúd fommt aber felten allein ! Am Abend
fehlten die Sameele, die ich mitnehmen wollte, und oba gleich die Leute biß um Mitternacht ſie ſuchten , fie doch nicht zu finden .
waren
In der Nacht ward ich gerus
fen , Herrn Zoole's anderes Pferd wollte fterben : das Blut wollte bei'm Aderlaß nicht fließen : es taumelte wie betaubt, und ſtarb ehe es Sag ward. 22 Januar. -
Karouaſh , Ben Zaleb und felbit
329 der Scheit waren gegen unfere Abreiſe.
Wunderbar !
Wunderbar ! riefen fie , das Schidſal will es nicht, daß ihr reiſen ſollt ! " Der Aufſchub war mir zuwider , ich war entſchloſſen zu gehen, und zwar ſchnell; die Zeit war Poſtbar , denn ich wünſchte nicht , daß das Gerücht von meiner
Abreiſe fich verbreitete.
Gegen
Abend
waren
meine Cameele aufgefunden, und der Scheit, als er hörte, wir hatten ein Pferd zu kaufen geſucht , ichidte Herrn Jople einen recht muntern , ſchwarzen Klepper. Uns waren nun , in neun Monaten, brei und dreißig Cameele , ſechs Pferde und Ein Maulthier geſtorben.
Den 23. wollte ich, mit Tagesanbruch, abreiſen , aber Der der Nachmittag fam beran , ehe es möglich war. Scheit hatte mir den Betal mitgegeben : ,, Er wird euch in Udem gehorchen , aber ihr geht zu einem Volte, bei welchem mein Einfluß nicht groß iſt.
, Bellal, einer der
ſchönſten Neger, die ich jemals fah, und ein angeſebener Mann, hatte zu ſeiner Begleitung rechs Sclaven , von des nen zwei beritten waren, aus dieſen, uns ſelbſt und zwei Cameelen beſtand diesmal die Geſellſchaft.
Indem ich
wartete um von dem Scheil 2 bichied zu nehmen ,
ward
mir ein Briefchen vom Dr. Dubney gebracht, durch einen um Dat , und war 1 das leßte was er ſchrieb.
Seine Verſicherung,
daß er
ſchwach und ohne Nettung ſey , war nur zu glaublich, da während einer langen leiden ſelten eine Klage zu hören war.
218 der Scheit ihm ſagte , wie er zuerſt den
Bunſch áußerte die Caravane zu begleiten : ,, Eure Ges ſundheit iſt aber nicht ſo, daß ihr eine ſolche Reiſe unters
330 nehmen könnt; antwortete er ganz vergnügt:" Bleibe ich bier, ſo muß ich fterben, und wahrſcheinlich bald, das Reis fen verbeſſert immer meine Geſundheit . " er ſich ſehr zufrieden über die Art wie man ihn auf der Reiſe behandelt hatte. und über die Bewohner des Landes. 19
von
Plan
Stou k a .
edito
korrfelder
on
B O D
Kornfelder
O W Y
Platz der Reisende
CELANA
Bornowy
he Baune
Palast
Marlet
Shouaa
Kanemboo Some
Se chi ft e Š
" Sa pitt e I.
Reise nad lo g g un ; ' 1000es serrn Doole.
Januar.. - Wir brachten 1824. -Ianuar
die Nacht des
vier und groanzigſten Januar in Angornou zu , und zogen zwei Zage nicht weit vom See hin , und Pamen dann nad Ungala, einem Diſtricte, der ſonſt Bornu unterworfen war. Der jebige,Sultan war der erſte Freund des El Kanemy, und vor fünf und zwanzig Sahren,
al $ diefer nur noch ein
Kaufmann war, gab er ihm ſeine Tochter Miram , und viele Sclaven und vieh zur Ausſtattung.
Der Sultan,
ein wohlwollender Alter, nahm uns gútig und gaſtfreunda ? lich auf, und ſobald wir eine Wohnung im Hauſe des Delatoo ( Miniſter) erhalten batten , fobidte er uns Schas len mit Milch , Reis , Mehl und Honig, eben ſo bela. men wir am Abend einen Ueberfluß von Lebensmitteln , und am folgenden Morgen ein ſchönes, lebendes Schaf. ... Miram (eine Prinzeß, in der Sprache von Bornu ) , die gefchiedene Frau des El Kanemy , wobnte in angala und ich bat um
die Erlaubniß ,
ſie beſuchen zu dürfen.
Ihr Vater hatte ihr ein ſchönes Haus gebaut, wo ſie bes ſtåndig lebte, zu ihrem Haushalt gehörten ſechzig Perſos
332
nen .
gutgewachſene
Sie war eine ſchöne ,
ohngefähr fünf und
dreißig Fahr alt ,
Negerin ,
und hatte viel
pon dem ſanfter. Betragen , das den Scheit ſo anges Sie ſaß auf einer Erhos nebm machte, angenommen.
hung ,
die mit einem
Türkiſchen Teppich
bedegt war,
um ſie bez waren zwanzig ihrer Lieblingsſclavinnen, alle auf gleiche Weiſe gekleidet: ſie trugen feine, weiße Hema den , die ihnen bis auf die Füße gingen, ihr Naden , die Naſe und die Dhren waren ſchmüct.
reich mit Corallen ge
Sie gab mit Anmuth Audienz :
ebenfalls ein
chen bewachten den Eingang , ein Zwerg , Neger ,
der nicht ganz drei Fuß
vier Eunu .
war ,
hoch
der ibre
Schlüſſel bewahrte, ſaß zu ihren Füßen, mit den Infigs nien ſeines Amtes auf den Schultern , reich getleidet in Sudantoben.
Dieſe kleine
Perſon
reichen
Miram fragte,
Stoff zur Unterhaltung und zum Lachen . ob wir auch ſolche Kleine
uns
gáb
Burſchen in unſerm
hatten, und als ich dieß bejahte, ſagte fie:
3 Ah
lande gieb !
wozu taugen fie ? Haben ſie auch Kinder { " ? Ich derá febte : Sa ! wir haben mehrere Mal den Fall gehabt, daß fie große und ſtarte Kinder zeugten ! erwiederte ſie,
,, Wunderbar !
dann müſſen ſie tüchtiger geweſen ſeyn,
als dieſer Hund da : ich habe ihm acht meiner ſchönſten und jüngſten Sclavinnen gegeben , aber es wird nichts. Ich wollte gern
hundert Ochſen und
zwanzig Sclaven
dem Mädchen geben , die von dieſem Wicht ein hätte.
Der Wicht ,
Kind
und es war ein háßlicher Wicht,
ſchüttelte ſeinen großen Kopf , grinzte
und geiferte ges
waltig bei dieſem Beweis der Zuneigung ſeiner Gebies terin
833
Wir verließen Ungala den folgenden Tag, zum großen Kummer unſeres Wirthes , eine Woche tractirt hatte. niedergekommen ,
des Delatoo ,
der uns gern
Eine ſeiner Frauen war eben
als Dr. Dudney hier durchging, " auf
ſeinem Wege nach Showy.
Das Kind hatte ,
wegen
der Vorſchriften, die er gegeben , den Namen Tibeeb ers halten ,
da der Doctor ro auf der Reiſe genannt warb .
Unſer Wirth war
ſo gefühlvoll und tolerant,
daß ich
es
ordentlich heraucheben muß : als ich von loggún zurúdlam , ganz ermüdet und elend, und ſehr gute Wars
tung nothig hatte ,
da brachte er feine Schweſter,
die
etwas wahrhaft Matronenartiges hatte, diefe ließ unter ihrer Aufſicht das Shampoing (Reiben ) , durch eine ihrer foons ften Sclavinnen verrichten .
218 id dem Delatoo meis
nen Dank für ſeine Sorgfalt abſtattete,
antwortete er :
,, ES betrübte uns alle, einen ſo großen Mann wie Ihr fend , als Fremden und ohne Frau zu reben : wenn Ihr in Eurem Lande ſeyd , habt Ihr wenigſtens bundert ? " Um drei und zwanzigſten erreichten wir Showy, an den Ufern des Fluffes Shary : die Größe des Stros mes verſekte uns beide in's größte Erſtaunen : er ſchien voukommen eine halbe Meile breit * ), und ſtrómt in der Stunde zwei bis drei Miles , beinahe gerade gegen Nora den .
In der Mitte des Fluffes iſt eine ſchöne Inſel,
faſt eine Meile lang , der Stadt gegenüber. Showy gehört zu dem Diſtrict Maffatai und ſteht unter einem Raid , der uns mit großer Aufmerkſamkeit behandelte, und
* ) Spåter hatte ich Gelegenheit, den Fluß zu meſſen , gerade unter Shary, und fand die Breite 650 Yards.
384 uns vorſchlug, daß wir den Strom hinab zum
Ichao ges
ben ſollten , nach des Scheites Anordnung. Den zweiten Februar Ichifften wir uns ein , begleis tet vom Kaid und acht Canot's , eilf Mann
trug :
deren jeder
faft acht Stunden
ward
zebn bis gerudert,
um Sonnenuntergang landeten wir bei Joggábab ( Infele in der Mekkariſprade) , Miles von Showy.
ohngefähr fünf und zwanzig
Der Fluß, in dieſer Sabreszeit reich
an Waſſer, gewährte einen
intereſſanten : Unblid : eine
hübſche Strede folgte der andern ,
in
fchönen Krům
mungen , die Ufer waren hier und da mit dichtbelaubten Báumen bewachſen ,
von allen hingen Schlingpflanzen
berab , die mannigfaltig gefärbte , hatten , unter denen
wohlduftende Blätter
der purpurfarbene Sonvoluolus in
der größten Schönheit prangte : einige Crocodile ,
acht
bis funfzehn Fuß lang ,
uns
ſchliefen an
fere Unnäherung wedte fie, verſchwanden .
dem Rande ,
fie rollten in's Waſſer und
Die Eingebornen
ſchienen im
flachen
Waſſer fie eben nicht zu fürchten , ſondern tauchten mit großer Kühnheit unter, die Enten zu holen , welche wir fchoffen , und ein großes Iguana ,
daß wir trafen wie
R$ auf einem Zamarindenbaume ſchlief , Kopf in den Fluß
ſtürzte.
Joggabah
Punct dieſer hübſchen Gegend ,
und das úber iſt ein
ſchöner
und man ſieht es faſt
recos Miles weit, in der ſchönen Strede, die wir Bellevue nannten .
Der Fluß
bei Shomy ,
wo er ,
ſonſt am breiteſten
iſt hier vollkommen ſo breit als nur
1
dieſe Stelle ausgenommen ,
iſt.
Dieſe Inſel iſt hoch, hat ſteile, faſt ſenkrechte Ufer , und das Waffer iſt, dicht
an denſelben , zehn Fuß tief,
1
335
die Canoes liegen dicht am fande.
Der Fluß ftrömt
ſtark und klar , man landet an einerifchönen , ſandigen Stelle. 3wolf bis funfzehn Miles erſtreďt fich die In . fel gegen Norden, zum Idhad , die
gegen Nordoſten und Nordweſten frómens * begráns
zen ſie,
und durch ſie ergießt ſich der Shary, in den
unermeßlichen Ste. wir
zwei ſchöne Flußarme
Sie iſt reich an Wild ; Fiſche batten
im Ueberfluß, Wildprett, das Fleiſch eines Buffels
und wilde Enten, zum Abendeſſen , alles ward an bola zernen Spießen
gebraten.
Unſere Zelte ſtanden auf wo ,
por
wenigen
Bewohner derfelben
Jahren ,
der vorragenden Spige,
eine Negerſtadt log :
waren aber
widerſpenſtig ,
die
plúns
derten zur See das Voll von Shoron , und der Scheit beſchloß deßhalb,
fie, auszurotten .
Sie ſtanden in Bers
bindung mit den Bidtoomab , die nun auf ihre Inſeln bes ſchránkt ſind.
Soggalah fanden wir unbewohnt, an der
Stelle wo wir die Nacht zubrachten, mit Didigt und fiach . lichtem Unterbolg bewachſen.
Wir fahen dreißig Stachels
ſchweine und tódteten einen Tauſendfuß und zwei Scors pione unter unſeren Matten.
Zwei von unſern Canots
mußten die Nacht hindurch berumrubern, und Wade bala
1 ten , der Biddoomab wegen.
Mit
Tagesanbruch richifften
wir uns wieder ein , und fuhren , über zwei Stunden , auf dem ben
nordweſtlichen Richtung.
Flußarm ,
Wir
kamen
faft immer bei
in
derſele
einigen fumpfigen ,
fawimmenden Inſeln vorbei, die mit Robr , bobem Gras ſe und Papyrus bedeckt waren. Sie theitten anſcheinend das Waſſer in verſchiedene Strome, als wir uns in dem See mit füßem Waſſer befanden , dem Ichad, den wir See Waa
336 terloo benannten, in welchen der Shary einſtrómet. gentlich hatte ich die Abſicht,
Eis
ganz um die Inſel ges
gen Often herumzufahren , und durch den anderen Flußa arm zurüdzukehren :
als wir aber zwei Milés gerudert
waren , tam durch den often her ,
hohen Wellenſchlag , von Nords
fo viel Waſſer in unſere Ganots ,
Arbeit für die Leute zu angreifend ward , ben unſer Vorhaben auf.
daß die
und wir gas
Nach unſerer Rüdlehr zu
der Südſeite der Inſel befubren wir den
nordöſtlichen
Arm, und fanden ,
daß die Unſicht fich wenig ánderte.
Auf unſerer Fahrt ,
indem wir das tiefſte Waſſer fuchs
ten , und die Einbiegungen des Stroms vermieden , fans den wir, um dieſe
Jahreszeit, kein Hinderniß , und nirs
gende hatten wir weniger als drei Fuß Waſſer. Wir kas men bei mehreren kleinen Inſeln vorbei, die alle, in der Nåbe der Mündungi
baumlos waren ,
aber voll von
Rohr ( darunter der Papyrus) , Bambos und ſtarken Grafarten . Waſſervögel gab es in zahlloſer Menge, in großer Mannigfaltigkeit, und mit ausgezeichnet rchos nem Gefieder.
Die nächſte Inſel der Biddoomah folul
eine Fahrt von drei Tagen , mitten durch den See, ents fernt feyn, von der Mündung des Fluſſes gegen Nords oft, d. i.
etwa neunzig Miles.
Zwei Tage
hindurch
foll man auf dieſer Reiſe gar kein land feben .
mit
einem guten Teleskop konnte ich úber den See hin , nordöſtlicher Richtung ,
nichts als
in
eine große Waſſers
flåde bemerken .
Die Biddoomah ſind ein wildes, unabs
hångiges Volt ,
die wie Seeräuber alle ihre Nachbaren
befriegen .
Sie ſchiden Flotten aus von rechiig bis hun ,
dert Canots, und man ſchildert ſie als ſchredliche Kaffirs.
337 Wir traten bann unfern Rüdweg an , und es war ſehr mühſam gegen den Strom anzufahren : gegen Mits ternacht landeten wir an
einer Stelle ,
die Búffelbant
Zwei Tage hatten wir große . Hiße ausgeſtanden ,
hieß .
und waren der Sonne ausgelegt geweſen , eine Nacht hin , durch hatten wir zum Theil gewacht und waren von In ſecten gequált : dazu kam , daß wir faſt ganz von indiſchem Korn gelebt hatten, das am Tage in den Sanots gekocht war ; tabei faßen wir beſtåndig bis über die Knöchel in Waſſer, weil die Fahrzeuge undicht waren . Die Ufer hier waren, einige Miles in's Land hinein , überall mit ſchönen Båumen bewachſen , die von blúbenden Geſtrauchen ums geben waren : große Untelopen und Büffel ſtürzten aus dem Didigt hervor, wo ſie ihr Lager hatten.
Wir fiðra
ten eine Büffel heerde auf, als wir uns dem Ufer náberten , und Nilpferde drängten ſich ro heran, daß ſie mit den Rus dern Schlåge erhielten :
hier ,
und dort wo die beiden
Arme abgeben , fanden wir die größte Tiefe.
Am liebſten
wåren wir nun von hier nach Loggun zu Waſſer gegangen, aber Gulphi lag dazwiſchen und ſo war es unmöglich. Wir mußten nun Sorge tragen, der Richtung des Flufa ſes zu folgen, indem wir ſo nahe als möglich an ſeinen Ufern blieben . Vorher jedodo fchifften wir uns wieber ein, und bes ſuchten
Dugheia ,
ſtromaufwärts.
eine Tagereiſe von
Gulphi , weiter
Dugheia iſt eine Furt und Fábre, dort
geht der Scheit mit ſeinem Heere über den Strom , auf ſeinen Zügen gegen die Begharmis : die Furt läuft ſchrá : ge ,
zwiſchen -zwei Krümmungen .
Wenn
der Fluß am
höchſten angeſchwollen iſt, ſo geht das Waſſer bis an den Denham u. Clapperton . 22
338 Hals, jetzt ging es nur bis an die Uchfelhöhle eines großen --
Mannes.
Die Infanterie legt ihre Speere und Kornſáde
in ihre Schilde und nimmt dieſe auf den Kopf, und geht leicht durch , die Cavallerie wird in Canot's übergelegt und die Pferde ja wimmen nebenber. Die Unſicht des Fluſſes iſt oberhalb und unter Showy dieſelbe, 'nur ſind oberhalb mebr maleriſche Inſeln , auf einer derſelben blieben wir # da die Nacht, und nannten ſie die Rothe Reiher Inſel, mein armer Freund dort einen ſolchen Vogel ( choß. Um achten Februar kehrten wir nach Show zurück, und fikten , den folgenden Jag , unſeren Weg fort über Dilighi und Uffadai.Billighi iſt eine ummauerte, ziema lidh feſte Stadt, die Begharmis laſſen ſie, auf ihren Raubzus gen , beiSeite liegen . Die Mauern ſind faſt funfzig Fuß hoch , haben Wachtthürme an den
vorſpringenden Ecken,
auf denſelben ſtehen Schildwachen.
und
Der Sultan wohnt
in einer Art Gidatelle , mit doppelten Mauern , und drei ſchweren Thoren in jeder Mauer, die ſtark mit Eiſen be: ſchlagen find. 1Borgomanda, der regierende Sultan von Begbarmi, und Oberomah ( was der künftige Erbe bedeus tet ), ichiden jährliche Geſchenke an Mai Dundelmab , den Sultan von Willighi ;
er iſt aber
ein Hangi, und hålt
den Scheik von Bornu zu hoch, ihn zu verlaſſen .
Ebe
wir nach Willighi kamen, das nur eine Tagereiſe yon Guls phi ift. gingen wir wieder über den Gurdya, einen bedeus tenden Fluß, der vom Shary in den großen See frómt. 10. Februar. Wir verließen Wilight, nachdem
wir vorher dem
Sultan zwei Meſſer ,
zwei Scheeren,
einen Turban und xine rothe Kappe geſchenkt hatten , und in etwa zwei Stunden kamen wir zu einer anderen Furt
639 im Maffatai.
Nur die Leute
Städten kennen dieſe Furten , als Fübrer.
aus
den benachbarten
man miethet ſie daber
Das Waffer ging bis an den Bauch der
Pferde , und ein fchwaches Cameel,' das an die Ladung eines anderen ſtieß,
warb von dem Pfade ' berabgerora
fen , und fiel in eine Tiefe von zwölf bis vierzehn Fuß. Wir tamen heute noch durch drei tiefe Moráſte , wie unſer Führer fagte ; ten ,
fich bis
die,
an den Fluß erſtreda
bei dem einen wurden wir faſt eine Stunde aufs
gehalten ehe wir durchgehen konnten, das Waſſer reichte bis an den Sattel. nots
Nach der Regenzeit tommen Cas
von Showy bis in die Nachbarſchaft von Willige
hi, um daſelbſt das Holz Kagam und Korna zu holen, das dort in großer Fülle wachſt, fie machen daraus ihre Fahrzeuge und Ruder. Man fammelt dort auch die Frucht einer Art des Johannesbrodtbaums, pon Den Ein , gebornen Radellaboo genannt.
Wir ruhten im Schatten
eines herrlichen Baumes dieſer Art , the Blúthe batte :
der eine dunPelros
ein gelber Jasmin , der koftlich roch,
fchlang ſich um ihn ; und ar.dere herrliche wohlriechende Pflanzen wuchſen in der üppigſten Fúlle. Auf den Wegen aber in dieſen Behölzen , obgleish budoftåblich mit Blu : men beſtreut, konnte
man wegen der
dornigen Zweige nicht, fortkommen :
überhängenden
Fie zerreifſen nicht
allein unſere Hemden und Måntét, ſondern waren ſelbſt ſtark genug, die Ladungen von den Cameelen zu zerren . Wir brauchten faſt zwölf Stunden, um zwei und zwans zig Miles zurüdzulegen .
Als wir die Stadt uffadai
7 erreichten, waren unſere Leute zu ermüdet, den Reis, den wir beiuns hatten, zu kochen, und der Kabi fchidte 22
840 uns nur Mehl und Waſſerbrei und Leban (Sauere Milch): zugleich verſprach er , am folgenden Tage ein Schaaf zu ſchlachten , wenn wir ſo lange warten wollten .
Wir
zogen aber früh am folgenden Morgen weiter, und ers reichten gegen Abend einen Ort , Kala genannt , ein elendes Neſt von kleinen Hütten , obgleich es mit einer Mauer umgeben war und ſtarte Thore hatte. Am zwölften zogen wir weiter , und nachdem wir über einen langen und tiefen Sumpf gegangen waren , hielten wir um Mittag eine oder zwei Stunden bei eis ner Stadt Alph , die auf einer künſtlichen Anhöhe, mits ten in einem
A
Sumpf lag , der ſich meilenweit nach als
len Richtungen ausdehnte.
Wir rchoſſen einige Kranis
che : einer war weiß , batte einen gelben Schnabel, duns Felbraune Augen , mit einem gelben Rande . herten uns nun Kuſſery
Wir nás
und famen wieder an's Ufer
des Shary , indem wir Gulphi gegen Dften liegen lies ßen .
Dieſer
Weg
wird
fetten
benugt ,
man
geht
durch lauter Súmpfe , Moråſte und ſtehende Gewäſſer, worin unnúße , beſchwerliche Gewachſe ſtehen : Fliegen , Bienen , Muspitos und ungeheure ſchwarze Króten wetta eifern mit einander , die Ruhe der Reiſenden zu ftéren . Mit Betrübniß hatte ich ſeit einigen Tagen an meis nem Gefåhrten Symptome bemerkt , die mich ſehr bes ſorgt machten . Sein Magen konnte die grobe Nahrung von Fiſch und Brei nicht vertragen ,
da er aber wenig
klagte, ſo hoffte ich, daß ein Aufenthalt von einem oder ex zwei Tagen in Kuſſery ihm feine ſonſtige gute Geſunda, heit und Laune wiedergeben würde.
Kuſſery war aber
unglüdlicher Weiſe ein folcher Ort, den man am
legten
341 ünter allen zur Ruhe und Erholung wählen foute : waha rend einiger Stunden des
Tages wagen felbft die Ein
gebornen nicht auszugeben , halber.
der Fliegen
und Bienen
Die Bauart der Häufer ,' wo buch ſtáblich eine
Belle in der andern iſt, fünf oder rechs ,
erregte meine
Verwunderung : dieſe wuchs nicht wenig , als ich hörte, daß fie eben fo gebaut wåren , um als Zufluchtsort ges gen die Anfälle dieſer Inſecten zu dienen.
Ich blieb
jedoch ungläubig , bis einer von unſern Leuten , der uns bedachtfam ausgegangen war , als Kopf und
er zurüdlehrte , am
an den Kugen ſo zugerichtet war , daß er
drei Tage fich fehr übel befand. k Ruſſery iſt eine Stadt, mit einer diđen Mauer, der Herrſcher iſt ein mawha, hatte.
unabhängiger Sultan , Namens Bars
der zwei Mal fich gegen den Scheit aufgelehnt Bellat mußte ſeine rothe Rappe und ſeinen Turs
ban abnehmen und mit bloßem Kopfe und Füßen vor ihm erſcheinen
eine Ceremonie , die bis
der Reiſe nicht beobachtet ward .
Der Sultan begudte
uns durch ein Gitter von Bambusrohr , aber beſonders, warum ich wendete ?
hieber auf
erkundigte ſich
fikend ihm mein Geſicht zu .
Ich verfekte, in meinem lande würde es eine
große Beſchimpfung feyn, wenn ich ihm den Rüden zus drehte ,
worüber er herzlich lachte.
Wir hatten einen
Brief von dem Scheit an dieſen Herrſcher, er ſchien aber wenig auf ihn und auf den Ueberbringer Bellal zu acho ten , gegen mich aber war er fehr aufmerffam .
Wir
hatten 10 Schüſſeln mit Fiſch und Brei , ein köftliches Mahl für unſere Begleiter ; und einer von ſeinen Leus ten nahm ſeine Wohnung in unfern Hütten. Der Fiſch
842 war alt und beleidigte mehrere Sinne, Gingebornen , wie wir das Wildpret, gehangen hat.
dieß lieben die
das eine Zeitlang
Der Beamte des Sultans aber , als er
fab , daß ich dieſen Lederbiſſen von Kuſſery nicht ansúh. ren konnte, brachte mir ſchnell eine Schüſſel mit friſchen Siſchen , die , obgleich etwas ólig fomedend , nießbar waren , Salz
und
eine
doch ges
große Schaale mit Reban.
kennt man hier kaum und faſt zu keiner Speife
wird es gegeſſen : von dem
geringen Vorrathe, den ich
mitgebracht hatte, erbaten ſich die Stadtbewohner kleine Stúde , die ſie gleich
in den Mund ſteckten und mit
ſolchem Wohlgefallen daran ſogen , als ob es Gerſtens zuder wäre. Ich gab dem Sultan am Morgen Corallen , zwei Scheeren , ein Meſſer und einen Turban ; er erklärte: wwir waren ein großes Bolf , eine Race von Sultanen , und würden ſeinem
Gebiete Glück bringen . "
Ich muß
nicht vergeſſen , einen Beſuch zu erwähnen , den ich von des Sultans Schweſter erhielt.
Sie war ſeit einiger
Beit von ihrem Manne getrennt , der zu den Begharmis übergegangen war. Der Beamte, der bei uns war , mels dete ſie ganz im Geheimen an , um 10 Uhr Abends. Unſere Håtte hatte keine andere Beleuchtung, als durch den Mond, deſſen Strahlen zur Thür hereinfielen, denn uns fehlten lichter und Lampe ; und ich hatte ſchon eis ne Zeitlang feſt geſchlafen , als ſie erſchien .
Ihre Bes
gleiterinnen , drei an der Zahl, warteten am Eingange, indeß fie bereintrat und ſich neben meiner Matte regte : ſie fprach viel , aber leiſe, und zeigte oft auf meinen kranten Freund,
der am anderen Ende der Hütte lag,
343 1 und fie fchien Peine Antwort zu erwarten .
Nachdem fie
faſt eine Balbe Stunde geblieben war und meine Hände befühltetiunda gerieben hatte, ſo wie mein Geſicht und meinen
Kopf
den fie entbióßte ,
urbare under die
stappe
indem ſie mir den
abnahm ,
beurlaubte ſie ſich
unb feien febr bergnügt über ihren Beſuch . Der Fluß hier ift breit und rhon , die Mauern ge : ben big ans. Ufert und haben zwei Waſſerthore.
Die
Anſicht des Fluffes iſt ganz dieſelbe, wie nåber bei ſeiner Mündung. Bei Sonnenuntergang kam ich gerade durch das eine Wafferthor ' in's Freie und ward überraſcht durch die Sdnbeit der Landſchaft, die belebt ward durch die Canots , die vom fiſchen nach
Poggun
zurůdkehrten .
Der Strom wendet ſich nach Súd : Súd : Weft und dann nach Süden . Loggun ſollte, wenn man zu Waſſer fährt, breißig Miles entfernt feyn .
Mein armer Freund
erklärte, daß er hier unmöglich bleiben könne , und wir machten uns den nächſten Morgen Loggun .
auf den Weg nach
Wir konnten aber nur wenige Miles zurúdles
gen : Herr Toole litt zu ſehr, er fiel zweimal in Dhns macht und wir boben ihn auf's Pferd und wieder her : ab, fo bútflos mar er geworden.
Was unſere üble las
ge noch vermehrte , war , daß von dieſer Zeit an ,
bis
zum Abend des fechzehnten, die Shouaa : Uraber, welche die Grånje des Landes Loggun innéhaben , ſich weigerten, uns durchzulaſſen , bis der Sultan befragt und eine Menge feiner Fragen , in Beziehung auf die Abſicht unſerer Reife, beantwortet ware.
Wir waren nun nahe am Ufer des
Fluſſes , und ohngeachtet der Hike , war das einzige Mittel ,
uns felbft und unſere Jhiere gegen die uns
344
quálenden Millionen von
Infecten zu ſchüßen , daß wir
Feuer am Eingange unſerer Zelte
anmachten und dieß
immer mit Kräutern und naſſem Solze unterhielten . i Der. dide erſtickende Rauch , der davon aufſlieg ; brachte uns wenigſtens
augenblickliche Erleichterung.
Id
ritt zum
Fluß hinab , der hier mit großer Schönheit und majeſtás tiſch an den hohen Mauern der Hauptſtadt Loggun's hins - fließt ; er kommt ſchnellſtromend von Südweſt.
Wir gin:
gen durch das weſtliche Shor in die Stadt, daß zu der Hauptſtraße führt : ſie iſt ſo breit als Pall :Mall , an beis den Seiten ſtehen große Häuſer , die auf dieſelbe Art ges baut ſind , jedes hat vorn einen Hofplaß, der mit Mauern umgeben iſt, und einen Eingang , den eine ſtarke, mit ein fernen Haspen verſehene Thür ſchließt.
Eine Anzahl der
Einwohner ſaß vor den Thüren , uns einziehen zu ſehen , ihre Sclaven hatten ſie hinter ſich.
Unfänglich beachteten
fie uns wenig, und unſer Leußeres hatte eben nichts Ims pofantes , einer von uns lag auf einem Gameele , den ans Beren mußten zwei Leute auf ſeinem Pferde halten und er phantafirte im beftigſten Sieber. Endlich trat eine , wie es ſchien , bedeutende Perſon an mein Pferd , verbeugte
2.
fich tief , indem er ſeine Hände faltete (es war das erſte Mal , daß ich dieſe Art zu grüßen (ab ), und ſeine Sclaven verneigten ſich noch tiefer.
Nachdem er erklárt hatte , er
fey von dem Sultan abgeſchidt, den kab n ' jaffy ( den weis 1. Ben Mann ) zu begrüßen , und nach wiederholter Verſiches rung , er ren kaffoma (mein Freund ), ging er vor uns her , und ſo wie wir weiter kamen , ftanden immer die, welchen wir uns näherten , auf , traten zu uns heran und begrüßten uns auf die eben beſchriebene Art.
Wir wurs
1
845
den in unſere Wohnung geführt, die aus vier einzelner , gut gebauten Hütten beſtand, von einer Mauer umgeben , und am Eingange war eine große Halle für unſre Dieners ſchaft.
Un der entlegenften und ruhigſten Stelle bereitete
ich unſerm Kranken ein Lager , der ſehr erſchöpft und ges reizt war.
k Den nächſten Morgen ließ mich ber Sultan rufen ; zehn ungeheure Neger , von hoher Geburt , meiſtentheils mit grauen Haaren , gingen barhaupt mit großen Keulen vor mir her durch die Straßen, und ich ward mit manchers lei Ceremonien empfangen.
Zuerſt führten ſie mich durch
einige dunkle Räume, dann in einen großen vieredigen Hof, wo einige hundert Leute verſammelt waren, die alle auf der Erde raßen : in der Mitte war ein freier Prati wohin ich gebracht ward und Platz zu nehmen erſucht wurs Zwei Sclaven , in Toben von geſtreiftem Baumwol. lenzeuge , welche luft durch ein Gitterwerk von Robr fås
de.
chelten , bezeichneten die Stelle, wo der Sultan faß. Uuf ein Zeichen ward dieß Gitter entfernt, und man fah ein lebendes Weſen auf einem Teppich ,
in ſeidene Toben
gebúlt, den Kopf mit Shawls umwunden, fo das nichts, als die Augen ,
Fichtbar war : der ganze Hof warf ſich
zur Erde , alle ſtreuten ſich Sand auf den Kopf , wähs rend acht Frumfrums und eben ſo viele Hörner einen lauten und rauhtönenden Bewillkommnungsgruß erſchals Yen ließen. Mein Geſchenk ( ein rother Bornous, ein geſtreifter, baumwollener Saftan , ein Durban , zwei Meſſer, zwei Scheeren und ein
Paar rotbe Beinkleider) ward ihm
vorgelegt : er ziſchette wieder Willkommen ! denn in Logs
846
gun wird es für ſo unſchidlich gehalten , daß ein Mann von Stande laut ſpricht, daß es immer ſchwierig iſt, den Zon ihrer Stimme zu vernehmen. Er befragte mich der vorgezogen war.
ſehr genau , als das Gitter wies Id bat um
die Erlaubniß ,
mich
auf dem Schary einzuſdiffen, und erhielt zur Untwort; er wolle es überlegen. ich Luft ich
Beſonders erkundigte er ſich , ob
båtte , Blowy ( ſchöne Sclavinnen ) zu kaufen
verſicherte, ich wollte keine: ,,wenn
ihr es wollt,
fagte er , ſo geht nicht weiter, ich habe einige Hundert und wil ſie euch ſo wohlfeil verkaufen , als nur fonft Semand.
more
Loggun , deſſen Hauptſtadt ( Kernuk) an den Ufern des Shary liegt, in 11 ° 7' N. Br . , iſt ein ſehr polkreis ches Land . wohner.
Kernuk hat wenigſtens. funfzehntauſend Eins Sie ſprechen eine Sprade , die der von Bes
gbarmi rebr áhnlich iſt. Rund umber wohnen Shouaas , ihnen verdanken ſie die Fülle von Ochſen , Milch und Fett , womit ihr Markt reichlich verſehen
wird :
diere
Lebensmittel bezahlen ſie mit Loben , und Streifen von blauem Baumwollenzeuge, welches das Bolf in Loggun verfertigt und ſehr ſchön fárbt. In Loggun haben ſie auch, eine metallene Courantmunze , die erſte, die ich im Lans de der Neger geſehen habe, krúmmté Platten , zehn
es ſind dünne eiſerne ges
bis zwölf werden zuſammenges
nommen , nach dem Gewicht, und dreißig ſolcher Pådts chen haben den Werth von zehn Rottolen , oder von ei. nem
Thaler. ' Auf dem Geldmarkt zu
aber ftets ein Schwanten ſtatt,
loggun findet
der Werth dieſes Gelo
des wird beim Anfange jedes Wochenmarktes, am Mitt
847
wad , offentlich aufgerufen und die Handelsleute mas den ihre Speculationen , je nachdem fie auf Fallen oder Steigen der Münze rechnen .
Ehe der Sultan feinen
Iribut an achfen oder Indigo erhått, macht der Detas too gewöhnlich bekannt , daß die Münze unter Pari ftes be ; in
wenn er für ſeine Haushaltung
Gegentheil
Eintáufe zu machen hat . Borbereitungen zu einem Feo fte,
ſo ſteigt der Werth des Metalls jedes Mal.
Die
Bekanntmachung des Werthes des Metals erregt immer eine auffallende Berwirrung ,
als
ob einige bei dieſem
Wechſel gewinnen , andere verloren . Die Bewohner dieſes Landes find als die Bornuer , und kluger
viel hübſcher,
beſonders die Weiber,
und fie tragen ſich beffer und haben mehr Unſtand, als irgend eine Negernation ,
die
ich noch geſehen .
Die
Frauen der vornehmſten Leute des Landes beſuchten mich, von
einer
oder
mehreren
Sclavinnen
begleitet.
Sie
unterſuchten alles, felbft meine Hoſentaſchen , und forfch begierigere Frauen habe ich nirgends angetroffen. baten um Adles , ſtehlen :
und
wurden fie
Sie
faſt alle verſuchten , etwas zu
ertappt; fo Tachten "fie herzlich ,
klatſchten mit den Händen und riefen : ,, Ei! wie klug er ift ! Man dente nur ! Bie er uns bemerkte !" Wenn fie aber meine Freunde in Bornu in mancher Hinſicht übertrafen , fo ftanden fie ihnen an Sittſamkeit weit nach .
Sie lieben alle leidenſchaftlich die Gewürznelken ,
fie ſtoßen fie , vermiſchen ſie
mit Fett und reiben ſich
das Haar und die Haut damit .
Um von ihnen die
Wahrheit zu reden , ſie ſind die gewandteſten , aber auch die unmoraliſchſten Leute im Lande der Schwarzen .
348 .
Ich war den
folgenden Tag nicht wenig erſtaunt
zu hören, daß es zwei Sultane gebe, Vater und Sohn, beide an der Spiße einer måchtigen Parthei, und beide einander auf gleiche
Weiſe hafſend und fürchtend : ich
båtte nur den Sohn geſehen , ſagte man mir, es ſey aber nos thig , daß ich dein álteren wenigſtens eben ſo viel gabe als der jüngere erhalten hátte.
Ich hatte nicht Luſt dazu, aber
Bellal verſicherte, daß feine Sclaven die geſchidteften daß keine Maus Diebe im ganzen Königreiche waren ern ſie abhielten wenn der Sultan einmal fein ,, Nehmt ! geſprochen hatte.
Es blieb mir feine Wahl : ich ftedte
zehn Dollars in einen
Strumpf , band zwei Schnuren
Corallen in ein feidenes, franzöſiſches Luchi mit einigen Gewürznelken und fechs vergoldeten Knopfen , gab ihm bieß zum Geſchenk und hörte daß Se. Majeſtát febr mit dieſer Gabe zufrieden waren.
Wie ſchlecht dieſe beiden
Sultane mit einander ftanden , ohngeachtet ihrer Blutos verwandtſchaft, davon hatte ich einen vouſtandigen Bes weis , da beide zu mir ichidten , um Gift zu erhalten , ,, das nicht loge " , damit ich ihre Worte gebrauche. Der Mai n'bussa , der junge Sultan , wie der Sohn hieß, ſchidte mir drei Sclavinnen , die noch nicht funfzehn Jahr alt waren, als eine lodſpeiſe: ich fandte fie zurück, und erklärte ihm , ganz deutlid , unſern
Wifcheu gegen ein
folches Verfahren ; dafür hatte ich die Freude, wohl huns dert Mal mich und alle meine Landsleute Narren ſchels ten zu hören. Den neunzehnten ſchien mein armer Gefährte ets was beſſer, er fühlte ſich ruhiger und leichter. Ich verließ ihn den Morgen, um den Fluß binaufzufahren, und den
849 folgenden Tag i oder den náchſtfolgenden zurüđzutoma men . Der Shary, wenn er bei Suſſery vorbei iſt, wens det ſich faſt ganz gegen Süden und dann biegt er gea gen Südweſt,
und faſt an der Spige der
Biegung
(wenn ich mich ſo ausdrúden darf ) liegt die Hauptſtadt von Loggun.
Der Fluß iſt hier nicht über vierhundert
Yards breit.
Die Canots find von denen in Sbowy
verſchieden , ſie ſind .faft funfzig Fuß lang , und faffen zwanzig
bis
fünfundzwanzig Menſchen :
fie find aus
zwei ſchönen Holzarten, Kagam und Birgam genannt, gebaut , die in großer Menge an den Ufern , zwiſchen Willighy und Loggun wachſen . Es war faſt um Mittag ,
wir waren nur wenige
Miles: ſtromauf gefahren , als wir ein Canot bemerkten , das ung folgte, und zwar in ſolcher Eile , daß wir auf etwas Lußerordentliches fichließen mußten . erreichten und
218 fie uns
die Urſache der Eile angaben , wurden
meine Leute ro beſtürzt, daß von ſieben Canots, die mich begleiteten, keines blieb : alle ſuchten das ufer zu ges winnen und nur mit Mühe waren die Ruderer in meis nem Canot zu bewegen, mit uns nach Loggun zurúda zuk ehren.
Wir erfuhren , daß die Begharmis wieder an
dem Medba waren und gegen Boggun vorrúdten . unſerer Rüdkehr ließ der Sultan
Bei
uns holen und vers
langte, daß des Scheik's Leute ſogleich rein Gebiet vers laſſen ſollten,
Id ragte ihm , ich rey ausdrücklich in der
Abſicht gekommen , hier einige Zeit zu bleiben , Bellal moge zurúdlehren , ich ſer fein Unterthan und müßte unter ſeinem Schus bleiben ; noch dazu bätte ich einen kranten Freund und einen kranken Diener und ich könnte
850 nicht reifen .
Er wollte aber nicht darauf hören .
Belo
lal ward erfucht, Loggun gu berlaſſen und uns alle mits zunehmen. ,, Ueber die Hälfte meiner Leute find Beg Schut gea
harmis, fagte der Sultan , ich kann keinen
währen . Geht! Gebt ! ſo lange ihr noch könnt !, Bend , thigt ihm zu gehorchen, ließ ich meinen kranten Freund , der fich felbft nidt helfen konnte ,
auf ein Pferd fegent,
und ohne andere Lebensmittel als einen Sad mit ges bórrtem Getreide , den der Sultan uns gab , verließen wpir um vier Uhr denſelben Tag die Mauern ,
und
die
drei Sborerwurden gleich hintir uns geſchloſſen . Tief in der Nacht hielten wir bei einigen
von den
Shouan : Urabern verlaffenen Hütten für Bieb, die Leute waren entflohen
in eine derſelben . Tchaffte ich meinen
tranken Frand , indeß ich draußen Mache hielt.
Bon
Diefer Stunde an, bis in die Nacht des
einundzwanzig .
ften , als twir ein kleines Dorf, Tilley,
erreidten , an
den Ufern des Gambalarum , hatten wir faſt gar keine Ruhe und wenig Nahrung . Bellal und ſeine Sclapen wurden ungeduldig , ich ritt mit ihm
voraus , um
ibn
immer im Geſicht zu behalten , und überließ die Sorge für Herrn Toole dem Columbus , der fo weit wieder bergeſtellt wur, bab.er ihm die nöthigen Dienfte Teiften konnte, und manchmal- fam ich zurúd, um ſie anzutreia ben , fo habe als möglich fich an uns zu
halten .
Vier
Stunden war es ſchon dunkel; der Weg ſchlängelte ſich, war dicht mit Holz bewachſen
und ſchwer zu finden .
Belal ging voraus die Furt zu ſuchen , um gleich über den Fluß zu geben : ich regte mich mit aller Gewalt dagegen , und wollte meine Gefährten und das Gepad
851 erwarten , da ich wobt fab , daß es auf Arn . Zoole's Bes fingen ankáme, ob wir durchgehen könnten oder nicht. Er machte Einwürfe, als ich aber abſtieg; und Holz -fam , melte zu einem Signalfeuer, gab er nach .
Sobald die
Flamme emporloderte und der Dampf aufſtieg, antwors teten ſie uns durch einen Schuß: Selal und ich gingen dem Knall nach : aber ein zweiter und ein dritter Schuß waren nöthig, ehe wir uns durch das Babyrinth durch arbeiteten . Id fand Hrn. Coole ganz ohne Beſinnung ! wir legten ihn auf ein Lager von unreifem Indigo, nabe an's Feuer, widelten ihn in
ſeinen Mantel und bereis
teten etwas Thee für ibn : bann fiel er in gen Schlaf.
einen
ruhi
Bellal - fing nun wieder an die Furt zu ſus
chen , was ich geſtattete, obgleich vor Tagesanbruch
meinen
ich entſchloſſen war, nicht
zu ſtören,
wenn nicht unſere Lage zu gefahrlich würde.
Gefábrten
Um Mits
ternacht kehrte er zurück, und erklärte , daß man
weder
oberhalb, noch unterhalb der Stadt durch den Fluß ge ben könne.
Wir waren Daher genothigt,
zapaden und weiter nördlich zu geben fahr noch größer war.
ſogleich auf
wo unſere, es
Mein Gefährte tieß ſich alles
mit großer Geduld gefallen , und Bellal, deſſen Brag: beit und beilnahme id don öfter erprobt hatte , der goß Ihránen, als er fab, wie fehr mein lebhafter , růb riger Freund durch die
Krankheit verandert war. Er
erktárte, er ren mehr um uns , als , um ſeinetwegen bes túmmett, da er nig des Scheik's Ungeſicht, oder Souta wieder ſehen werde na wenn uns irgend etwas zuſtoßen ſolle.
Wir kamen , bald nach Tagesanbruche bei Affadai
vorbei, deſſen Bewohner nach allen Seiten entfloben, und
852
blieben die
Nacht
in Yrün , nachdem wir bei Solon
über den Fluß gegangen waren . K Die Bewohner son Yrun hatten beſchloſſen , den Feind,zu erwarten, von ihs ren vier Thoren waren drei zugemauert, bei dem hatten ſie nur eine
ſolche Deffnung gelaſſen ,
vierten daß ein
Mann eben durchkommen konnte. - Der Kaid ließ uno einlaben zu bleiben , und fchidte uns Or ilch, friſche Fiſcher und Korn für unſere halbtobten Thiere,
Wir ſchlugen
ein Belt auf an der Stelle wo Herr Doole auf der Erde lag, und gaben ihm
in der Nacht zwei Mal Reis, uno
Zbee, worauf erumeiner unausſprechlichen Freude, folief.
Um folgenden Lage erreichten wir ungala ,
eis
nen Ort, der pexbåltniſmäßig ſicherer war , und wo wir auf Scuk rechnen konnten .
2018 wir über die Ebene
gingen , die bis zur Stadt fich hinzieht, ſchoß ich ein febr großes Korrigum , eine UrtUntelopen , mit anfehnlichen ges krúmmten Hörnern , reichlich ſo groß als ein Hirſch. In Ungala bezogen wir, unſere alte Wohnung , im Hauſe des Delatoo ; rief er aus : fterben ! "
und als Herr Toole börte , wo er war, ,, Gott fey gedankt !
Er befand ſich
Lage ſoi viel beſſer , daß ich
auch
nun werde ich die
nicht
beiden folgenden
große Hoffnung für ſeine
Geneſung faßte: um vier Uhr aber
am Morgen des
fechsundzwanzigſten Februars, war alle Hoffnung vors bei. Ein kalter Schauder hatte ihn überfallen , und Hände und Füße waren eiskalt. Ich gab ihm Thee und Reiệwaſſer, er blieb in 'demſelben Zuſtande bis- gegen Mittag , dann ſtarb er , ohne Kampf , ohne Seufzen, ganz erſchöpft und aufgerieben . Denſelben Nachmittag , eben als die Sonne unter
358 den Horizont fant, begleitete ich Ruheſtatte.
ſeine Leiche zu ihrer
Sechs Sclaven des Sultans von Ungala
hatten ein tiefes Grab gegraben , unter 'meiner Aufſicht, nordweſtlich von der Stadt ,
unter
die in voller Blúthe ſtanden .
Der Delatoo ,
einigen Mimoſen , der erſte
Miniſter, war bei dem Zuge zugegen , mit feinein Stabe, dem Beiden feiner Würde, und ein ftilles Gebet, das ich über der leiche meines Freundes betete ,
war alles was
ich jegt thun konnte. Wir häuften auf dem Grabe Dora nen und Zweige des fachlichten Tulob zuſammen, einige Fuß hoch , um es gegen die Sdaaren von Hyánen zu ſichern, die jede Nacht die Begräbnißplage in diefer Gea gend beſuchen .
Der
Verluſt meines Begleiters' ergriff
mich ſchmerzhafter, als der Tod vieler meiner Gefährs ten, die ich früher an gefährlichen , in der Schlacht em pfangenen Wunden verlor , und ſeine Verwandten und Freunde trauern mit Recht über ſein frühes Hinſcheiden . Herr Toole beſaß Eigenſchaften , die ihn vorzüglich zu einem Unternehmen der Art , wobei er ſeinen Job fand, geſchickt machten .
Er hatte Ausdauer und uner:
fchütterlichen Muth , und war dabei artig , beiter und .angenehm .
Nur ein einziges Mal ertlärte er , er ſen nicht im Stande weiter mit fortzukommen , und wollte fich nicht auf's Cameel packen laſſen : als ich mich aber
zu ihın regte, und Bellal und des Scheik's Leute ſich an : ſchidten uns zu verlaffen , da rief er :
i, Nein ! Nein !
ſchont mich nicht! bindet mich noch einmal an ! aber ich bitte, ſanft : ihr werdet mich nicht verlaſſen, und ich wers de Schuld daran ſeyn, daß Undere in unnöthige Gefabr. gerathen . “ Denham u. Clapperton.
23
.
354 Wenn die Bereitwilligkeit womit er in Malta feine Dienſte anbot, zu mir nach Bornu zu
gehen , Lob vers
dient, fo ift feine Urt wie er von Tripoli zu mir reiſte noch lobenswerther. Mit Einſchluß der Tage da er auf: gehalten ward, tam
er in hundertundacht Tagen nach
Koula, was, wenn
man die Leute womit er zu thun
hatte beachtet, große Anſtrengung , Luſt und gute Eins richtungen erfordert verlor
er
doch nur
Trot der Eile womit er reiſte, fünf Tameele auf dieſer
langen
Reiſe , die, für den Anfang. febr- ftark war , und ſeine Geſundheit, obgleich feſt, war doch nicht hinlänglich das ran gewohnt, die Unſtrengungen die nöthig waren zu era tragen und ſo vieles entbehren zu múffen. Herr Joole war kaum
zweiundzwanzig Jahr alt
und war in jeder Hinſicht ein liebenswürdiger Officier, der viel verſprach ., Er war ganz ergeben in ſein Schids fal, und an dem Tage vor ſeinem Tode, als ich von ſeie her Rückehr nach Koula ſprach , lächelte er , ſchüttelte mit dem Kopf und ſagte : ,, Nein ! nein ! es ift alles vora bei !" Faft ſeine legten Worte waren , daß durch des Gras fen Bathurſt's Empfehlung , ſein Bruder , der ihm an Jahren der nächſte war , die Fähndrichſtelle, die durch ſeinen Tod offen ward , erhalten möchte. ward nicht ſobald
Sein Wunſch
dem Lord bekannt , als dieſer ihn
auch erfüllte. Nach dem Tode meines Freundes wünſchte ich nichts ſo ſehr, als nach Kouka, zurückzukehren, und
am
Abend
des folgenden Tages verließ ich , von Bellal begleitet, Uns gala
Die Begbarmiß durchſtreiften das Land in allen
Richtungen ; dennoch erreichten wir ungornou , den erſten
355 Mårz, und hatten nur zwei Cameele verloren.
Ich traf
den Scheit mit einem bedeutenden Heere , daß er in Eile zuſammengebracht hatte ,
die
Feinde anzugreifen.
Er
war, wie immer , auferſt freundlich , und ſohidte Befehl an feinen Stellvertreter in Stouta , alle meine Wünſche zu erfüllen.
Das ganze Volk war in Beſtürzung und
schien zweifelhaft über den Wubgang des nahen Kam : pfes.
Den zweiten Mårz kehrte ich nach Kouka zurúd ,
und den folgenden Tag belam ich das Sieber , und obs gleich der Anfall nicht heftig war, mußte ich doch zehn Tage auf einer Matte liegen bleiben . Ich glaube aber nicht, daß das Clima die Urſache meiner Krankheit war, ſondern der Mangel an Ruhe, die Anſtrengung, die Hiße, pie fiete Sorge zogen mir dieß bald wieder hergeſtellt. immer meine Hugen
Uebel zu , ich war indeß
Das größte Leiden hatten mir verurſacht , auch dieſe wurden et:
was beſſer. Dbgleich mein Unternehmen dies Mal nicht den er : wünſchten
Erfolg gehabt hatte ,
ohne allen Vortheil.
fo war es doch nicht
Die Kenntniß des Landes und der
Bewohner deſſelben war bedeutend vermehrt : den Diſtrict den wir durchreiſt batten , durchziehen keine Caravanen , und die einzelnen Mauriſchen Kaufleute wagen ſich nicht dahin : und das Bolt muß ficher einen ſehr hinterliftigen Character haben , zu welchem die Liebe zum Gewinn nicht einmal den geizigen, beharrlichen Mauren führt, daſelbſt Handel zu treiben.
Daß meine Abſicht, den Strom hins
auſzufahren bis loggun , bereitelt ward , bedauerte ich febr ; da aber die früber erhaltene Angabe dort beſtåtigt ward , daß ein Arm des Shary , weiter gegen Süden , 23
356 durch ein bergiges Land gegen
Often ftrómé, 1o - zweifele
ich nicht an der Wahrheit dieſer Nachricht ;
und hätten
nicht Umſtånde, die keine menſchlidye Gewalt beherrſchen konnte, mich abgehalten auch nur kurze Zeit in Loggun zu bleiben , ſo würde fich , wie ich glaube , gefunden har ben, daß dieſer Strom bis Adamowa gehe, und von dort zum See Fittre.
Loggun ſelbſt iſt geſunder und fruchts
barer als alle anderen Gegenden am
Shary.
Guffub;
Gafouly , Erdnüſſe, Mangoes und Zwiebeln giebt es in großer Fülle, eben ro Honig , Butter , Milch und Nind: fleiſch.
Jeden Abend wird auf dem Markt Fleiſch und
Fiſche in Menge feilgeboten.
Salz iſt åußerſt ſelten, auch
dem anſcheine nach nicht fehr geſucht, und man fühlt den Mangel nicht: bisweilen gebraucht man ftatt deſſelben Irona ,
das aber entreglich bitter und ekelerregend iſt.
Báume ſieht man in zahlreicher Menge, und ſie ſind viel großer als die in Bornu , meiftentheits ſind es Acacien : der Johannisbrodtbaum , mit ſeinen blutrotben Blüthen , ift der ausgezeichnetſte, nach dem Kuka oder Kukawha , den ich aber nie blühen fab. Die Bewohner von loggun , beide -Geſchlechter, find betriebſam , und arbeiten fleißiger am Webſtuhl, als ire gend welche im Gebiet des Scheit's : faſt in jedem Hauſe iſt ein rohes Geſtell zum Weben, man liefert gróbere und feinere Arbeit , aber die Breite iſt immer diefelbe, wie bei dem Voubla in Bornu , Bod.
nicht über ſechs bis ſieben
In einem Hauſe fab ich an fünf Stühlen arbeis
ten : dieß iſt das gewöhnliche Geſchäft der freien Leute, die Sclavinnen bereiten die Baumwolle utid geben ihr die dunkelblaue Farbe, die in Africa ſo ſehr geſchågt wird ,
357
durch den trefflichen Indigo.
Eine andere wichtige Are
beit iſt den gefärbten Zeugen den Glanz zu geben : das Gewebe, woraus gewöhnlich , ehe es gefärbt wird, Ioben, oder weite Hemden ,
oder funfzehn bis ſechszehn Ellen
lange Streifen gemacht werden , Farbe getaucht,
wird drei Mal in die
und eben ſo oft in die Sonne gelegt,
dann bringt man die Sachen feucht auf große, dazu flach gehauene Baumſtamme, und ſchlägt ſie mit hölzernen Håmmern , indem man ſie mit Waſſer beſprengt und zus bereitetes Spießglas , Kohol, darauf ſtreut. So bekommt alles einen ſchimmernden Glanz.
Das Gehammer dauert
den ganzen Tag bindurch und gleicht dem geſchäftigen Lárm des Kunſtfleißes und der Uemſigteit. Loggun iſt während der Kriege, die Bornu verheers ten , neutral geblieben : es hat oft, um dieß durch zuſeken , große Opfer gebracht, aber der Friede iſt auch der lohn dafür geweſen ; und ſollte, durch El Kanemy's Bemühung , Bertrauen und Ruhe wieder hergeſtellt werden , in die fen Provinzen, die an
der großen Landſtraße liegen , ſo
wird : Loggun eine wichtige Gegend für die Kaufleute. Sie gehören dem der Einfluß über ſie gewinnt, und ſchies nen ſich ſo wenig um die mahomedaniſchen Gebräuche zu kümmern als wir.
Die ganze Gegend iſt reich an
Viehheerden und man findet bort alle wilden Thiere die Africa nur bat. Die feute ſind ſchon , geſund und haben ein gutes Xusſehen .
Unmittelbar in der Nähe des großen Fluſſes
ſind einige Stådte ſehr geſund, beſonders Showy ;
und
von dort, bis zu ſeiner Mündung ſind die Ufer hoch und werben felten überſchwemmt, der Strom geht mit gros
358 Ber Gewalt an den feilen Ufern , ber Stelle hin , die sich Båffelsbank genannt habe , das Waſſer iſt dort Tehr tiefi und der Grund iſt feſt und Tandig. Nach Kuſhery hin e ? ungeſund fern : follen die Ufergegenden
das führt aber
ber von der fumpfigen Beſchaffenheit der Umgegend , der Fluß birdët dort Windungen , fließt langſam , hat feichte Stellen und
fumpfigen
Grund. Uuch die kleinern Ge
waffer laſſen, wenn ſie übertreten , ſtehende Seen " zurúd , die oft mehrere Mitės groß find, und mit unnügen Ges wächſen gefüllt;
die Wålder ſind nicht gelüftet, fo das
der Wind nicht vermag die ſchädlichen, ftets aufſteigens den Ausdúnſtungen zu zerſtreuen. Die unzáhligen Schwar me von Fliegen und Inſecten
ſcheinen den Einwohnern
mehr Urfache zur Klage zu geben , das Clima .
alg die Hibe oder
Hühner werden oft von
ihnen getödtet,
wenn ſie eben aus dem Sie kommen : ein Häuptling, in der Nähe von Kuffery , erzählte mir , er habe , in den legten zwei Jahren , zwei Kinder verloren, die buchſtablich zu Tode geſtochen waren , und nach dem was wir beobs achteten und aufſtehen mußten , ſcheint dieß keine Uebers treibung .
che
op ? 10:14
2
t 2. , Gas
$
** Sie ben tee Caipit elle
păpus?
Neiſe nach den oftlichen ufern des Sees I dj ab.
1911.7 1.824.1 3:37. März.
Der Courier, den
fchickt hatte , nach
Herrn
ich nach Kanoʻgés
Doole's Ankunft ,
um meinen
Panbbleutén Sachen zu"übertringen', kehrte 'nach Kouka zurúd, und beſtätigte 'die' Nachricht , die wir ſchon ges Habt hatten , daß Dr. Dudhen , den 12. Januar , žu Orte nat nahe Bei Katagum , geſtorben fey . Murmurmeinem ; einem Orte
30 batle den Scheit verlaffen , wie er hineitte die Begharimis zurúęzutreiben Ungala auf ,
er ſtellte jegt fein
fünf Miles 'vom
hatte in ſeinem Rüden
Feinde,
Heer bei
der angefangen
zu plündern, und mit allem was
er zuſammenbringen konnte, nach der Südſeite des Fluſ: res eiltė : " ihreMacht, hieß es, wachre tåglich , und die s Leute hier und in Ungornou raren nicht wenig in Sor
gen ,
daß Fal für den Fa lll,, da ß der Feind
flegen ſollte. Die
konnten ſieben Flinten und drei Piſtolen aufbringen,, hatten Pulver und Blei in Menge, und da unfere Hüt ten mit einer Mauer umgeben waren, ſo hatten wir den Entſchluß gefaßt, uns bis auf den texten Mann zu vers theidigen. "uhfer Entfájlülg war nicht ſobatt betannt ge
360 worden, als ich Botſchaften von den Weibern aller Haupts linge deß Sheik's , erhielt, die meine Freunde waren ; fie ſobald die Begharmiß erſchienen , zu
erktårten , daß fie,
mir kommen würden , da ich Flinten und Pulver håtte : ſo daß ich ein ebenſo zahlreiches und wohl eben fo furchtbares Heer gehabt haben würde , alb der Scheit ſelbſt, denn enn o, mie ich beide Geſchlechter in Bornu beobachtet hatte , beſſer mu teinem Herzen úbers zeugt, daß die Frauen
würden gefochten haben all ihre Månner. Der Feind zeigte ſich mehrere Mal , und bot die Schladt an ; da ber Scheit ihn aber nicht nach der gewünſoten Stelle þinbringen konnte, perweigerte er ben Kampf., in to doit en acht und zmanaisten, aber begann, daß Ger fecht . Die Begparmis murden led, puro deb. Speits anſcheinende geringe Luſt zum Kampte, und ſie wagten 88 zulegt,
in
ihn
der Ebene, súdoflish pon , Angala,
wo anzugreifen , moer in einem Winkel, geſtanden hatte. abgegangene ., Stafila batte ges Die nach dem Sudan abgegangene . bei fich: z die , wenigen daber Araber bei ſeiner Araber wik oreißig ſeiner waren geblieben ,mit einigen vierzig Sclas übrig ihm die ven aus Musgow , die geübt waren mit Feuergemehr ( worauf er ſein Bertrauen ſegte) umzugehen , ſtellte er auf ſeinen Flügel.
Nicht ſobald waren bie Begharmiß
aus dem Walde berporgekommen, als der Scheit , indem er feine grüne
Standarte im Mittelpunct erhobe umges
ben von ſeinen Speertrågern aus Kanembo , raſch vors růdte. Die zwei Sanonen , für welche Hillman die las vetten gemacht, waren vorne, rechts und links von ihnen die Araber und die Soldaten mit den Flinten.
Die Bes
361
sharmis tamen mit großer Kåtte, in einer dichten Maffe berpor, fünftaufenb Mann ftark, zweihundert Hauptlinge in der Vorderreihe : fie gingen gerade auf : das Centrum zu, wo der Scheit die Standarte de Propheten erhoben hatte, wurden aber durch die Artillerie zurüdgeworfen . Sie fürften nun auf Barça Ghana's Stúgel, der mit folcher entſchloſſenen Kühnheit angegriffen warba daß alle, ibn flott und eine auserlefene Schage ausgenommen, das vongingen : unb bier fiel mein Freund und Retter Mara. my, indem
er einen Speer aus dem Leibe eines Getód.
teten ziehen wollte, warb er felbft von einer lange durch : bohrt, 9 Die Reuterei von Bornu , die bei ſolchen Geles genheiten ,
wenn ihr der Weg gebahnt iſt , ifehr thátig
fich zeigt, berfolgte nun die geſchlagenen Begharmis, die Araber ſprangen
auf die Pferde und ſtießen zu jenen ,
und von den zweihundert Hauptlingen der Begharmis fou nur einer lebend entkommen feyn .
Sieben Sobne
des Sultang waren unter den Gefallenen , ſiebenhundert andere. Krieger tagen auf der Wahlftatt: eine große Ung zahl ward in den Städten ,
wohin fierauf der Flucht
kamen , getödtet, und dieſe Stådte wurden nun ,
wie
durch Zauberei, alle die ſtandhaften Freunde des Scheit's. Das Baſſer des kleinen Flufſe8 Sambalarum , in deffen Nåbe die Súlacht , porfiel, trug auch zur Bernichtung der Feinde bei, und mancher ertrant, indem er durch ihn zu entkommen ſuchte, aber vor allem
die Canonen ! -
D ! wunderbar ! wie die die Hunde zum Springen brach ten !
0 ! die Flinten !
ſo hörte man überall reben .
Mein Freund, der Scheit, aber, fand das ein wenig fu ftark,
denn am zweiten
Tage ſagte er : Gewiß , die
862 Feuergewehre Find wunderbar
Bas if ficher!
aber
rách hob meine Hand auf und ſagte : Sidi absolam , sidi Aabdél garda ! und von dem Augenblide an war der Sieg Pjetter : " * Max erzählt, daß der Scheit, am Mörgen der Sdlatht, aus seinem
Belte getreten Fring mit der Englis
fchen Doppelflinte in der Hand, und Feinem Engliſchen Satêr an der Seite forft als ein
gemeiner Soldat gee
kiridet: er lagté, terwolle zu Fuß fechten, an der Spike er erwarte allesUraber wütben felis
Feinier Kanembob's ;"
nem Beiſpiel folgen , und würden die Sdaven anfeuern , ote noch nicht lange mit Flinten umzugeben gelernt hår ten : follte es Gott gefallen , ihren Feinden den Sieg zu 6 be berleiben , foi rew an Flüdt nicht zu denken , ieš blei
ihnen nichts übrig als zu fterben , ehe ſie ſahen daß ihre Weiber und Kinder von ihnen Fortgeſchleppt würden ! 44. April. = Nichts ging über die Freude der Leute nach dem
Siege :
Die Männer gingen den gånzen Tag
in ihren neuen Döben herám ", " die Frauen tanzten , fan gërr und Meine ihre
fülügen die Trommet , die Nächte hindurch.
Hüttesmir gedrängt voll von Beſuchenden , die
Whaten
Begharm is
ergåblten , zum
ihre Freunde beklagten
die
Teufel wünſchten und um Geſchenke
bei der Nudkehr baten , alles in einem Uthem . den Scheit ohnen
Ich ſprach
er war fo artig und freundlich wie ſonſt immer, ſprach viel über die ausgezeichnete Urt wie die Raffirs in feine Hand gegeben wären , und erwähnte mit vieler Theifa nahme ben tog meines 'armen Freundes Coole , lieb gewonnen hatte
den et
fragte ob fein Vater und feine
Mutter noch lebten , und indem er ſich an Tirab wens
363 dete , der nahe bei ihm Hant, fagte er
5 , wie konnten
fie ihn fo weit von fich laſſen ? " :: !! Man erzäbite, baki vierhundert und achtzig Pferde erbeutet wären, faſt zweihändert Weiber, zwei Eunuchen und das Gepäck der Prinzen, das von Ochſen und Efeln getragen werd . " Fanfalt von den Fräuen 'ndären Sit rias *j von großer Schönheit fie gehörten den Såbner des Sultang und man brachte fie eben dem Scheit. In déß biefe -erfreulichen Begebenheiten vorfielen, wittie auf uns das Clima verberblich: Omår, ein Araber , der eis nige Jahre in Dienſten des Confuls“ zu Tripoli gewefen war , und auf ſeine Empfehlung Herrnt Toole begleitet hatte, ein guter, lebhafter Burſche, betam das Fieber fio heftig, daß wir am fiebénten Lage ihn beerdigten.". So's tumbus , der ſeitdem et durch Herrn Jodlé vom Fieber angeftedt worden , nie wieder recht généfen igår , 'mußte aufs Neue t'as Bett båten ," und " thien mehr anges griffen als vorher. 15. April. - * Sbgleich ' ich nicht mehr al8 abt. hundert Douars Hatre , Po beſchloß ich doch zum Scheit zu gehen , um mit ihn über eine Reiſe nach der Sitti chen Gegenden ' zu ſprechen **).
Es* fteht nicht in' meiner
*) Sclaven dié werth find in's Serait zu kommen. **) Die beſte Auskunft über die Straße nach Often erhielt tião von einem alten şadgi, El Raſchid genannt, er war aus der Stadt Medina, und war zu Waday und Sennaar geweſen , zu verſchiedenen Zeiten . Unter andern Tchildprice Volt 8ftlich von Waddy das robes Fleiſch für den größten beka Ferbiffen hielt, das nod) von dem tebenden Shieren geſchnitten worden und voll Blut rer .
Zwei Mal hatte er den Berſuch
364
Gewalt euch nach dem Oſtenciju ,feiden ,antwortete, era fonſt ſoute- euch mein Beiſtand nicht entſtehen .
Ihr habt
biņreidend die Meinung der Leute dort gegen mich und ihre Macht lennen gelernt, um einzuſehen ,
daß ich die
Wahrheit redes Gott hat mir jegt einen Sieg verliehen , Der schafft uns vielleicht ruhigere Seiten :, felbft die Pils grime ſind ſeit mehrern
Jahren nicht am See Fittre bin
nach Badge gegangen .
Ich möchte eben ſo gern als ihr,
und noch lieber, eine Straße von bier nach Hegypten eröffe nen :
ich und meine leute wir können jeßt nicht nach
Metta kommen, ohne durch das Land des Pafcha von Iris poli zu geben , und es giebt Gründe weswegen dieß nicht angenehm ift. Warum verſucht ihr es nicht von egype ten aus, wo ihr piele Freunde, babt, und, kehxt pon hier pag ferbar zurüd = das wäre leichter zu machen ? „ Der Scheik batte einen gang eigentümlichen Zusbrud , ig traf,beinabe keinen der fo Elar, und so kurz geſprochen hátte. Ich erwiederteos wwenn ich nicht auf dem
gewünſcha
ten , Bege weiter. reifen könnte, ſo würde ich umtehren, und entweder ſeinen Rath, in Hinſicht auf degypten bes folgen, oder beſſere Seiten abwarten: der König unge Land, wenn er Durch mich von ſeiner Freundlichkeit und ſeinem guten Willen uns zu unterſtüßen , hörte, würde andere Engländer, abſchiden ,mit Beweiſen ſeines Wohls wollen , die um feinen Beiſtand zur Reiſe nach Sennaar
16 gemacht, in ſeine Şeimath zurüdzukehren, aber jedes Mal war er ganz ausgeplundert. Merkwürdig ift es , daß er doch der einzige war den , id) auffinden konnte , der es wieder verſuchen wollte.
365 bitten würden. 1,Gott behüte euch vor allem Uebel!" "bera fegte er , ,, aber bittet euren großen König , daß er euch wieder berſhidt :" ihr ſeid hier belannt und die Leute lies ben euchi und ihr kennt fie und ihre Sprache; wir alle wünſchen euch wieder zu ſehen i was ſollen wir mit ei nem Fremden machen dis die #batio
vaistis!!! 917
nė
Der Scheik ließ heute Columbuš holen : , Shr habtu begann
er,
,,meiftentheils mit Mohamebanern
gelebe;
warum ſagt ihr nicht la il la ilallah : shed, shed , und das Paradies ſteht euch offen ? Columbus, der die Társ ten
vollkommen
fteht,
fo
tannte ,
Wenn's geſchrieben
ſagte :
wird's geſchehen .
Gewis , antwortete der
Scheif , aber der Tod ' iſt nicht fern.
Ich glaube immer;
ihr liebt die Muſelmänner und remb im Herzen ein Gldus biger : gewiß , die Zeit iſt vielleicht noch nicht gekommen fleht zu Gott , daß fie tomme , und ihnell, fowohl für eud, als für Sahaby Khaleel (womit er mich meinte). Ich habe zu euch geſchidt, um miteuch zu ſprechen , und ich denke , ihr werdet mir die Wahrbeit fagen:
warum
wünſcht Khaleel ſo ſehr, nach Vegypten zu gehen ?
Ich
halte ihn für meinen Freund und ich denke, die Englán der ſind meine Freunde ; aber der eigene Kopf iſt immer der beſte Freund.
Ich fürchte, fie taber die Abficht, die
Macht der Muhamedaner ganz zu ſtürzen ." Columbus antwortete : ,, So viel ich weiß, haben ſie das nicht nöthig : ſie wünſchen das Land zu ſehen und zu beſchreiben , und eben ſo die Einwohner ; und gelingt dieß den Engländerni zuerſt, ſo werden ſie ſtolz darauf reyn." ſagte der Scheit : ,, Bunderbar !
.3ft das alles ?
Das würde Niemand
366
glauben
keiner hier, als ich
aber id glaube es , weil
fie.es fagen , und ſie ſind keine Lügner ?'', 30. Upril. Alles war gu einer Ghrazzie bereit, und zwar im
größten Maaßſtabe; wohin es gehe, das
war ein Geheimniß : ich fragte den Scheit und fügte hinzu , ich hoffe, er werde mir erlauben , ihn zu begleis ten. Er willigte ein und am Abend ließ er mir ſagen, der Zug würde bei Shown über den fluß geben und in nords oftlicher Richtung nach Fittre vordringen , um , wo móg . lich ,
die Shouaas la Sala des 2 manoot, die dorthin
wohnten und Bundesgenoſſen des Sultans von Begharmi waren , zu vernichten. Umanoot war ein entſchloſſener Krieger und ein furchtbarer Figbi, * 215 er aus der legten Schlacht entfloh , ſtúrzte ſein Pferd unter ihm und Leute aus Maffatai, die ihn verfolgten , erreichten 'ibn : fie wollten ihn eben niederſtoßen , als er ſich innen zu erkens nen gab , und für tauſend Ochſen , die er ihnen verſprach , ließen ſie ihn entkommen , und einer gab ihm ein Pferd. Dieß ſtürzte aud , al$ er weiter floh, noch ehe er den Fluß erreichte , und Umanoot rettete ſich dadurch , bas lager einiger wilden
daß er in
Sd weine kroch (ein übler Aufs
enthalt für einen Gläubigen !),
wo er vier und zwanzig
Stunden blieb , und dann , indem er úber den Fluß ſchwamm , entkam . Die Geſchichte lam zu des Scheit's Ohren , der ließ den Sultan oon Maffatai holen.
Die würdigen keute
batten ſich bei der Theilung der Beute gezankt , einer vers tieth,endlich die anderen : alle wurden zulegt gehängt, ſelbſt der Ungeber ; der Sultan , der einige Tage in großer Uns ruhe geweſen war , tam doch 10 % , mußte aber dem Scheik
367 zwanzig Ddrenladungen Soben geben , faſt tauſend Dole lars , weil er ſolches Poll in ſeinem Reiche hatte.
Den vierten Mai verließen wir Koula, um nach Ans gornou zu geben und zu der Ghrazzie, auszuziehen . Der Rhamadan war feit zwei Tagen angegangen und die Kas nemboo's und Shouaa's weigerten ſich ſehr, weiter vora zurüden ; ſie waren jegt fchon beinahe zwei Monate im Felbe und wünſchten herzlich , fich zu der Saatzeit einzu . richten, die nahe war. Die Schwierigkeit indeß, vom Uufa gang der Sonne bib- zum Untergange zu faſten , auf efa nem Feldjuge , in diefer heißen Fabreezeit , da das Sbers mometer táglich auf 102 ° oder 104 ° ftand, und die Súna de , wenn man den Rhamadan nicht beobachtete, dieß was ren die Gründe, die man dem Scheit angab , und ſie was ren auch bei ihm nicht ohne Gewicht: wir tehrten alle den achten zurüd und die Unternehmung ward einen Monat aufgeſchoben . Von dieſer Zeit an, bis zum neunzehnten, waren wir ganz ruhig : Federmann litt von der Strenge des Rhea madan , der diefes Fahr fehr beſchwerlich fiel -
die Sage
hatten dreizehn Stunden und die Hiße war ganz übers mäßig. Am 19. diefes Monats erhielt ich Nachricht, Here Syrw bit fer
am Fluſſe
Yeou angekommen ,
und den
zwanzigſten reifte ich ab , ihn an dem Raſtplage, Dowera g90 genannt, zu treffen .
Die Engliſche Regierung hatte
ibn abgeſchidt, unſere Geſellſchaft zu verſtårten , ohne zu wiſſen , wie Klein , durch das Clima , unſere Zahl gewora den war : er hatte dem Scheit Geſchenke zu überbringen, zum Beweis der Erkenntlichkeit für die freundliche Aufs
4
368 nahme, die wie bei ihm gefunden : ihn begleiteten die Rints der des Scheit's, die, durch des verſtorbenen Sultans son Fezzan , Muftapha ,
Intriguen und Bemühungen ,
ſo
lange in Mourgud aufgehalten waren. Den zwei und zwanzigſten überreichten wir in aller form die Geſchenke Sr. Majeſtát: ſie beſtanden in zwei fehr ſchon gearbeiteten Säbeln , zwei Paar Piſtolen , eis nem Dold und zwei goldenen Uhren .
Die Freude, ober
vielmehr das Entzúden, womit dieſe wohlgewählten Arbei: Engliſcher Fabriken pon El Kanemy aufgenommen wurden , ſprach ſich aus in jedem Zuge ſeines klugen Ge : fichis, und in den Bliden ſeines Feurigen , durchdringens den Huges.
Der Dolch und die Uhr mit dem Secundens
zeiger beſchäftigten ihn vorzüglich, und als ich erwähnte, daß , feinem Bunſche gemaß, auch eine Anzahl Rateten angekommen ſey , rief er aus : ,, Die ? noch außer dieſen reiden Geſchenken ?
folche Freunde giebt es nicht mehr !
fie balten Wort ! und ich ſehe, wahrhaftig, hátte der Pro: phet nur etwas länger gelebt, ſie würden alle Muhames daner geworden reyn ! "
1. Sunius.
Der Rhamadán iſt nun vorbei, und
ſtatt Faſten und Klagen , Luftbarkeiten :
giebt es nun Småuſe und
je efter ein Mann in vier und zwanzig
Stunden ſich Fleiſch zum Effen bringen laſſen kann , deſto pornebmer iſt er .
Die nige war außerfi drůdend gemes
fen und das Bolt klagte ſehr, da der Scheit keine Ents fchuldigung, den Rhamadan zu brechen, annahm : jeder der betroffen war, daß er ſeinen Durft ftillte, oder zwis ichen Sonnenaufgang und Untergang zu ſeinen Frauen ging , ward verdammt , vierhundert Streiche mit einer
869 Peitſche zu erhalten, die aus ber Haut des Hippopotamus gemacht wac eine fchredliche Zůchtigung. Eine oder zwei Stunden vor Sonnenuntergang, fab man oft über ein Dusend von den Leuten, deren Urbeit ihnen das Ents behren alles Getränkes für ſo viele Stunden unerträglich machte, bei den Brunnen tiegen , wo ſie ſich mit Waffer begießen ließen ,
die einzige Erleichterung die geſtattet
werden konnte,
und die fie fehr wieder zu beleben ſchien
wenn fie auch
Bor Durſt der Ohnmacht nahe waren .
Mit dem Fefte des Lid waren alle ihre beiden zu Ende und ſelbſt die Erinnerung daran, denn das Ringen fand nun wieder ſtatt vor dem Hauſe des Scheiß , wie zuvor, und bei den Tånzen am Abend ,
vor den Stadtthören,
ſah man dicht gedrängt maleriſche Gruppen . Ich hatte mehrere Mal während der Faften , dem Scheit, auf ſein Berlangen, einen Beſuch gemacht, bald nach Sonnenaufs gang , der einzigen Zeit in dieſen Monaten, zu welcher er ſichtbar iſt . Ich trafihn immer in ſeinem Garten, den eis nige Granaten
und Sitronenbäume für dieſe Gegend zu
einem ſehr kühlen Platz machten , die Annehmlichkeit ward nicht wenig erhöhet durch die Röhren voll von Waſſer, die, von dem Brunnen an , diefen elenden , obgleich königlis chen Baumgarten umgaben , und die Wurzeln der mats ten und wetlen Båume erfriſchten.
Unſere Unterhaltung
bezog ſich beſonders auf den Krieg mit Tunis , den er für ſehr wichtig zu halten ſchien, und er fügte hinzu, da wir Freunde der Muſelmanner waren ,
fo rey es nicht
zu begreifen , wie wir die Parthei ihrer Feinde båtten er : greifen können .
Ich bemühte mich ihm darzuthun, daß
wir Feinde aller Grauſamkeit und alles Blutvergießens Denham u. Elapperton.
24
670 wåren , möchte es berüben wer da wolle : daß wir eben ſo oft, die Griechen abgehalten hatten ,Türken njeders zuhauen , und uns bemühten Gefangenevon jeden Glaus ben zu befreien , wenn unſere Kreuzer ſie am Bord Feind lider Schiffe fånden.
Ich glaube , ich würde ihn nicht
von unſerm uneigennúßigen Verfahren überzeugt haben, wenn nicht der Scherif Hashashy gewefen wäre, ein recht achtungsmerther Maure, der auf dem Wege vom Sudan ganz ausgeplündert war , und ſich jest etwas durch des Scheit?s freigebigkeit gegen Unglüdliche erholte: er war bei unſerer Unterredung zugegen und half mir gar gut. „ Wia wmein Heer mich hören ?". hub er an , was der Rais da eben geſagt hat , das iſt wahr , ich kann es bezeugen. Mein Herr weiß, daß mein Herzensbruder, mein júng. fter Bruder , Ub’deen , nach Smyrna unb Suez hans hdelt: er fiel in die Hände diefer ſchlimmſten aller Kafir ), sund mit zwanzig andern Moslems, ward er aus einem 1.Schiffe
der Griechen weggenommen ,', die ſchon bereit
mWaren alle niederzubauen , durch einen Engliſden 6a. wpítán, der gab ihnen Nahrung und Kleider, und fegte wie in Smyrna an's land.
Kurz, die Engländer, wie
orich gehört habe und auch glaube ,
führen ſeit zwanzig
,,Sabren Krieg , bloß um Frieden zu erhalten ." - ,,Selts wfam, feltſam !" meinte der Scheit, was haben ſie denn „ aber für Vortheil davon ? " + ,,Das mag mein Herr ſie viſelbft fragen ; ihre Kriege tónnen ibnen teinen Vortheit ,bringen , ſondern müſſen ihnen im Gegentheil große Summen Poften ." ,, Maß wulen fie aber mit Zus wrnis ? .. fagte der Scheif,
indern er fich zu mir wandte ;
wafie haben viele große Canonen und eine große Menge
871 tonnen Brei oder vier Soiffe fie
,,Schießpulder :
Reine Baubers
ozwingen zu thun was ihr wolltf
informel wird etwas helfen , denn fie haben einen Sighi moon
großer Kraft
onſcheinlich ,
es
Wahrs
Gefdidlid teit.
entgegnete sich innoir fechten
vifolchen Waffen pdaß
und
gar zu
mit
felten
es iſt in der That wahrſcheinlich, Wenn dieſe
Gefecht kommt.
teinem
livier Schiffe allen Berkehr zwiſchen
ihnen und den ans
odern Nationen, mit denen ſie Handel- treiben , abſchneis den ,
werden ſie nicht gerne auf Bedingungen bören ,
mum Frieden zu erhalten ; und ibren Handel und Bers tebr wieder antnúpfen zu können ? Gemif ! gea 1,wiß , " ſagte der Scheit, ganz gewiß l ihr feyd ein denten , jibes Bort ! 4. Junius. -
Deni Nachmittag warb ich in große
ter Eile nach dem Palaft gebott , Da einer der jungen Prinzen eine Fiſdgråte oder ein Stud Holz verſcludt hatte und erſtiden wollte. nus an , und eilte hin,
Ich zog ſchnell meinen Bors
fo traſch wie möglich , und oba
gleich die Entfernung nicht über fünfhundert Sards bes trug
fo bindert doch der Sand ,
in
den man in den
Straßen bis über die Knöchel einſinkt, rafch fortzukoma men , und
der Uga Gana und Mady Sala, zwei Sams
merherren des Sdrik's, die nach mir gerdict waren , waren bald etwas voraus: fie machten Seichen , riefen mir zur in großer Nothi id möchte geldwinde kommen , worauf id , da der Schweiß mir
von den Baden lief, nidyto ants
wortete, als : ,,Gemach ! gemach !.
Diefe Untwort ſchien
nicht zu ihrer Ungeduld zu paſſen , die der ihres Gebie. ters gleich war ::: ohne ein Wort zu ſagen , tamen fie 24
7
372
poezie beiderimonellen Lauf zu mir gurud , den
Armen
und in drei Minuten
faßten mich mit
ungefåhe fekten ſie
mich auf die Stufen, die zu dem Hauſe des Scheit ?s führs ten . Håtten fie einigen ber vier Sclapen , die jedem von ihnen folgten , dieß zu thun befoblen , fo würde ich mich ficherlich widerregt baben : Ban aber dieſe Kammerherren felbft ſich herablieben; mich auf ihren Urmen zu tragen , was ſie mit vieler Artigkeit thaten, ſo nahm ich es, wie e$, auch gewiß , gemeint war,
gut auf...
vi's . Ich fand den jungen Prinzen und ſah daß ihm ets was in der Reble ftedte was nicht berguf, noch binunter wollte.
Ich wollte anfänglich den ladſtock meiner Pia
ftele ummideln und damit hineinfahren
nachher beſchloß
ich den Verſuch mit einigen großen Wachspiųen zu maa dhen ,wpoon ich erſt felbft drei verſchluden mußte , um dem Kleinen +34 zeigen , wie er eß machen müſſe.
Zulebt,
da ich fie in Honig tauchte, brachte ich ihn dahin ein paar: hinabzuſchlingen, padurch warb, zu meiner großen Berubigung , das Hinderniß fortgeſchafft und der Scheit war : feht erfreut. Ich hatte ſchon vorher den Namen Sibeeb ( Doctor )
erhalten i dieſe Dperation vermehrte
meinen Ruficaußerordentlich . Indeß ich im Palaſte wartete bei dieſer Gelegens beit, fand eineBeſtrafung ſtatt,
die an Harte nur mit
der Knute in Rußland zu vergleichen iſt , und die , wie es oft ein jenem Lande der Fall ifte den Tod des Souls digen vor Unbruch des nåchſten Morgens zur Folge batte: Der Unglüdliche , der ,, hier beſtraft ward , war von den Spabern des Kadi's ( die immer wach find ) im Arm
der Liebe fchlafend gefunden , und follte nun
873 für ſeine Unbefonnenheit büßen .
Im Rhamadan Katte
man ihn , um Mittag," it feiner Hütte ſchlafenð gefunta den , und die Frau eines andern Mannes ( eines Kaufs in
Südan abweſeno gorefer
war, an ſeiner Seite: 'man
ſchloß daher ohne Baudern ,
manns ) , der einige Zeit
fie''båtten den Rhamaban gebrochen. Er ward verure theilt vierhundert Streiche zu empfangen, Feine Geliebte die Hälfte.
Ihr warb erft" der Kopf beſchoren , ihre Klei :
der, Ohrringe, Rinige von den Armen und Beinen u . f. w . erhielt der Angeber :
vier Männer hoben " fie dank
empor, fie hatte nur ein Tuch um die Mitte des Leibes, dabei ward fie aufgehängt
auf eine Art die fich nicht
beſchreiben láßt, und ein ſtarker Neger gab ihr die Hiebe die ihr beſtimmt waren . Dieß geſchah im Hofraum des Palaftes
ſie ward dann ohne Beſinnung nach Hauſe
geſchafft. Der Mann erhielt Teine Strafe in dem oder Piered ,
auf ähnliche - Art
Dender,"
aufgehängt , aber ihn
hielten acht Mann , ſtatt vier. ' Eine ungeheure Peitſche aus der Haut des Hippopotamus geſchnitten, 'ward ihm erſt gezeigt , et mußte ſie füffen , und die Gerechtigkeit des Urtheilsſpruches
anerkennen . Dann ward das Fas
tah laut geſprochen , und zwei ftarke Sclaven des Scheit's gaben ihm die Hiebe , einer löfte den andern ab , nach dreißig oder vierzig Streichen .
Sie hauen aufden Rüks
ten, das Ende der Peitfche aber, das einen Knoten hat, ſchlágt ſich herum und trifft die Bruſt oder den Untera leib, und dieß macht die Strafe tootlich .
Nach den era
ften zweihundert Streichen , floß úberall Btut oon ihin , und einige Stunden nachdem ten hatte, war er todt.
er die vierhundert erbala
Die Agas , Kaſhellas und Kar
874 Rabis ſind bei solchen Gelegenheiten felbft zugegen . Man berſicherte mit der Mann babe teinen hörbaren Seufzer ausgeſtoßen .
Eine andere Beſtrafung folgte dann, die,
da das Vergeben kleiner war ( der Mann hatte Gameele geftoblen und ſie verkauft ), auch gelinder beſtraft ward, der Werbrecher " erhielt hundert Streiche, mit einer weit Kleineren Peitſche. 5:16 . februar.
Alles voar bereit zu einem Buge
nach der dftlichen Seite des Ichad, und Herr Tyrwhitt batte fich entſchloſſen mich zu begleiten . de
Den 17. Junius erreichten wir Angornou , und von
die Ghrazzie; Barca Ghana war der Oberanführer , Att Gana der zweite im Range Eirab
der dritte.: 416 id den Scheit beute Morgen
ſprach , rief er die drei zu lich und ſprach ::: .. Euer aller Pflidot ift es , für dieſe fremden Sorge zu tragen : fie ni münſchen and durch Kanem zu kommen, das muß ges on Tcheben, wenn es möglich iſt: gebt ihnen zwanzig Reus or ter, oder mebr, nad den Umſtånden . " 116 wir den 19. nach Ungala tamen , zeigte Bellal, ber Berin Loole und mich
auf der Reiſe nach : Loggun
begleitet batte, die Stelle wieder , glüdlichen Freund beſtattet batten .
go wir meinen
uns
Ich ging nach dem
Plas, um zu feben ob alles in Ordnung lep : alles fand
1
ich wie ich es verlaſſen batte, felbft die Zweige die das Grab bededten und ich war beſorgt, daß ich , wenn ich die Neugier rege machte,
Spuld fer , daß fie in uns
ordnung támen . Den zwanzigſten gelangten wir nach Maffatai, und ich bejog noch einmal mein altes Quartier in Birmah's
$ 75 Hauſe .
Der Wirth indeß war niot dabeim , er war
aud, ſeinen
Guſſub. in
die Erde zu bringen : feine áta
teſte frau empfing mich.
Sie leiſtete mir daber mehr
Gesellſchaft als früber, und ſagte mir, ganz unbefangen , daß ſie nun manches thun kønne , was ſie nicht konnte als ihr Herr- zu Hauſe war . Nichts ging über die Urs tigkeit, womit meine Wirthins die Ittha hieß. fich bemüha te zu zeigen , wie wigkommen der Gaſt ihr rev . », Birmah, ſagte fier muß erſt ſein Getreide beſorgen , aber ſie boffe ábrend der erſten Sage wurde ihn noc jeben . “ ich würde tam
ſie mehrere Mal mit ihrer Schweſter funba , einer
Regerin die einen weit angenehmeren Ausdrud im Geſicht batte , ale
ich noch bis iegt gereben und erſt achtzehn
+ Jahre,jalt war.
Sie måre febr. begierig gewefen mich
zu ſehen , ſagte Ittha, nachdem , was ſie ihr von mir ers záhlt hátte.
Glúdlicherweiſe hat Funha , fubr ſie fort,
fido por zwei Lagen von ihrem Mann getrennt , ſonft könnte ſie pies Bergnügen nicht haben . Ittha entblößtei mit aller Bertraulichkeit
einer
alten Betannten , mein
Hånde, Urme und Bruſt, ihrer Schweſter zu zeigen, wie Das ſchien fie Tebe jų außerordentlich weiß ,ice fer . überraſsen , aber es erfreute mich zu ſehen , daß es ihr weber Efel noch Schred erregte:
was
aber beiden das
größte Wunder ſchien, war mein Kopf, der eben geſchor ren war, er ging, im wörtlichen Sinn , aus einer Hand in die andere, mit ſo vielen Bemerkungen , daß mehrere Minuten verfloſſen , ebe ich meinen reken konnte.
Turban
wieder auf
218 fie mich endlich verließen, rief Sttban
indem ſie meine Hand mit ihren beiden drůdte, daß ich im Stande rey ein Sultan zu ſeyri, maii mai, wolla!
376 daß Funha mich
ſhampoon
fodte und verſuchen
ſollte
mich einzuſchtafern, da mich die Sonnengluth gewiß ans “ alles vorüber : gegen Abend tam ein
Dubend von
tha's Freundinnen , die vornehmſten Damen
St.
der Stadt ,
die Freiheit die ihnen in abweſenheit des Hausherrn geſtattet war, zu benuken ; und den Bulfulk (den Weis Ben) zu ſeben : jede brachte mir etwas einige Zwies beln, ein wenig Reis oder eine Schale mit Wildhi fun : ba übte alle iht obliegenden Pflichten mit
großer Bolls
kommenheit aus. Ich erhiett zum Ubendeſſen geſtoßenen Reis , mit Milch und
Honig , und etwas
wie Brod :
und fürwabr ich fing an zu glauben , wie Sitha ,
daß
ich nicht bloß ein Sultan zu feyn verdiente , fondern daß ich meine Regierung idon wirklich angetreten båtte. Wir tamen nach Showy, gingen durch
die ſchräge
Furt des Surbya , und tamen weiter nach Dften alš 6 marbiet vorber und auf einem náberen Wege. für mich ein ergöglicher Anblick, teine ganze Menge juns ger Mädchen über ein Seil ſpringen zu fehen , ganz wie in England, und hatte ich nicht gefürchtet meinem uns ſeben etwas zu vergeben , fo hätte ich mich ihnen anges ( chloſſen ..
Sie machten ihre Sachen gut : man muß aber
nicht vergeſſen , daß fie tein Kleid und keine Verbúllung hinderte, obgleich es gutgewachſene, hübſche Kinder von zwolf bis dreizehn Jahren waren. Die Leute in Showy find träge und glüdlich.
Die halbe Nacht bringen fie
mit Fiſchfang hin, wovon fie leben, jeden Abend ruft ſie der Ton der Trommel nach dem offenen Plag, den ihre Hütten umgeben , dort bilden die Männer Kreiſe und
377 tanzen får fich ,' auf eine zwar rohe aber luftige Art. Die Weiber verſammeln ſich an einer beſtimmten Stelle des Plages, fiben mit verhüütem Geſicht auf der Erde, und geben dem der ſich am meiſten anſtrengt ihren Beifall durch lautes
Geſchrei zu erkennen..
24. Junius . -
Wir tamen über den Shary , der
faft eben ſo viel Waſſer hatte als bor rechs Monaten : den Sag åber tubten wir auf dem oftlichen Ufer“ und fekten am Abend unſern Zug fort." Wir ſahen zwölf Eine große Unza! Grotodite fich am Ufer fonnen . Shouaas ging auf Floßen über , ibre Schafe und Scha fen fwämmen durch, fie- bringen ſo ganze Heerben über ben Shary, der borderſte Ochſe wird in's Waſſer getries Strid , der durch den Naſenknorpel 1 Oft haben Frauen dies Geſchäft geht, dann gezogen .
ben und an einem
und jeigen große Stärke und Behendigkeit im Schwima men und im Båndigen dieſer
Fraftvollen Thiere.
Wir
gingen neun Miles , famen bei Gruppen :von Ghrmla ( castor nut trees) vorbei und erreichten , um neun Uhr, den See Hameſe, einen Theil des Ichab, und hielten an bei einigen Hütten der Shouaas , vom Stamme Beni Haſſan, an einem Plage der Zeabra hieß. 218 wir wies der fortzogen, hielten wir den Nachmittag bei Berbeeta, wo uns ein beftiges Unwetter. úberfiel und die Mosti. tos gewaltig plagten . Etwas gegen Norben vom Wege ,
am
Ende des
Sees Hameſe, find einige merkwürdige rothe Granitfel . fen , die in einer unermeßlichen Ebene fteben , in großer Entfernung von ähnlichen
Bergen .
Einer iſt kegelförs
mig und ohngefähr dreihundert Yards von den übrigen
878 entfernt, die mit einander zuſammenhangen . Der Raum zwiſchen jenem , der Rou Abdallah heißt und den ander ren drei, iſt mit einzelnen Bruch ſtúden der Felſen von Derſchiedener Große bebedt, und man darf wohl anneha men, daß früber alle
vereint waren.
Die drei heißen
bei den Bornuern þager : Teous , bei den Shouaas Bete Nibbe Mohammed .
Ich war abgeſtiegen , um über die
berumliegenden Brudftúden dem Fuß.des Felfens nåber žu lommen , vorzüglich um einige Stude, mitzunehmen , ? als die welde in der Ebene warteten , zu ſchreien ans fingen : ein Löwe ! ein zome!
Ich fab mich um
mit
großer Beforgniß, und erblidte bald ein großes weiblis dhes Pantherthier, das tráchtig war , es fprang dicht por mir auf , wo es im
Scatten
der Steinblode gelegent
hatte, und durch das Schreien der Neger erſchredet, lief es den Felfen hinauf. Dies ſind, die gefährlichſten Thiere die man hier antrifft, jedoch greifen ſie nie an , ſobald mehrere Perſonen zuſammen find, die Neger waren nur beſorgt, weil ich allein voraufging . ( ei 26. Sunius. - . Wir blieben immer in der Nähe
der Súmpfe, die den Edad umgeben, und da wir, wie gewohnlich zwei Stunden , während der größten Hine, Halt machten , ſo hatten
wit, bei Sonnenuntergang,
neunzeha Milea, in, manchertei Windungen , zurückgelegt, und kamen zu den Hütten der Biddomaſſy Sdouaa’b, wo Barca Shang gelagert war.
und
27. Junius .
Wir rúdten funfzehn Miles weiter,
fanden daß
die Dugganab Shouaa's ohngefähr
drei Miles ,von uns, waren , mit Malem Chabely , und ciner kleinen Abtheilung von den Leuten des Scheit's,
379
die uns voraufgegangen
waren .
Mir
wateten heute
durch acht Gewäſſer , Urme des See's , in einigen tam das Waffer den Pferden biß an den Leib : die Cameele machten einen Umweg, und trafen feſten Boden. . Umas noot's keute waren, wie wir fanden, entflohen . 28. Junius.
Obgleich bei unſerer Ankunft im
Lager der Dugganah sine lange Unterredung gehalten ward , und man ſich viel
erkundigte nach
Stårte und ſeinem Schlupfwinket ,
Amanook's
ſo zeigte ſich doch
erſt was der Hauptgegenſtand dieſes Zuges war , nicht eher big eben vor Tagesanbruch dieſen Morgen , als die ganze Sdaar zu Pferde ſtieg und in funfzehn Minuten ges gen Kanem Mendoo, die Hauptſtadt, eine Lagereiſe von Maou , anrüdte ,
pon wo die Waday's des Scheit's
Freunde Vertrieben hatten . Mendoo hatte ſich der Herr. fchaft des Speit's entzogen , und Ederdi Gebere , der Entel des Sugbo0, der auf Befehl des Sultans von Fejzan , Muſtapha L'Uchmar , ermordet war , herrſchte jegt a 8 Khalife.
Der Scheit hatte die Abſicht ihn zu
überfallen, und deßhalb hatte man immer Amanoot und La Sala als die Hauptgegenſtånde dieſes Zuges genannt. Mendoo lag nicht weit aus meinem Wege, und es muß. te daber erſt von dieſen Empórern befreit werden . Bar. ca Ghana ( obiđte in der Nacht an Belal und befahl ihm, mich mit ſeiner Übſicht bekannt zu machen, daß er felbft nur halten ſollte zu beten ( sully) und die Pferde ju tránken, von der Zeit ſeines Aufbruches an , bis die Sonne
am folgenden Tage
drei Klafter Bodo
follte
ftande,
des
Scheit's Wunſch bleiben wo ich war, bis zu ſeiner Rúd .
$
880 kunft, die in vier Tagen erfolgen ſollte, dann, hoffte ex; Ich hatte es vors würde ich ſicher weiterreiſen können . gezogen ,
ihm Mendoo zu überlaſſen ,
und meinen Weg
fortzuſetzen um den Schad herumoer wollte aber davon nicht hören , und da ich
ſeinen
Plan nicht eher kennen
lernte , als bis das ganze Heer in Bewegung war , hatte ich
keine Wahl.
ſo
Nicht ein einziges Cameel nabs
men ſie mit , und das ganze Gepád und alle Siriahs blieben im Lager.
Bellal warb mun der Befehlshaber
und mit Hülfe der Shouaa’s und Traber ward das las ger
verſchanzt , man
hieb "Bäume niebet und bildete
ſchnell eine Art Vérhau zu unſerm Schuß. 1 Unſere las ge war 'indeß gefährlich und unangenehm , -da Umanook's Leute fobald wie ſie etwas
erfuhren uns gewiß, anges
griffen hatten, und wir waren eine ſchone für fie' geweſen .
Bei der Nähe des
leichte Beute
Tout waren am
Tage die Schwärme von Fliegen , in der Nacht die der Muslitos ſo ungeheuer , daß wir genöthigt 'waren uns ſer altes Mittel anzuwenden : 'wir zündeten Feuer an und ſaßen im Rauch, um nur etwas Ruhe zu baben. : 29. Junius.
Der Dugganah Unführer,
Zabr,
tam beute in mein Zelt, in Begleitung von etwa zwan , zig Leuten , die ſich allé mit
entblößtein Haupte hinter
ihm fepten , er behielt fein dunkelblaues , baumwollenes Kåppchen auf . volle Miene ,
Er hatte eine feine, ernſte, ausdruck8 . ftarke Züge und einen langen , buſchigten
Bart : dieß iſt es was dieſe Shouaa's vorzüglich auss zeichnet,
ſie ſind von den Shouaa'& im Weſten vers
rahieden , die ſich mehr mit den Eingebornen vermiſcht has ben.
Lahr könnte als Modell zu einem Patriarchen ges
381
reſſen haben
und es würde, ein
ſchönes Bild geworden
Ihre Begrüßung befteht darin, daß ſie mehrere
ſeyn. -
Mal ihre Hände fanft zuſammenſchlagen ,
wie wir
bei'm Beifallklatſchen - und dann die innere Hand offen gegen den der bewidłommnet werben fou, halten, mit den Worten : l’Affia ?
,, Sevd ihr wohl und glüdlich ?..
Iahr mit ſeinem Gefolge blidte mich eine Zeitlang ernſt an , was mich beunruhigte , Julegt gewann er Bus trauen genug , einige Fragen zu thun .
Er fing wie ges
wöhnlic - an : , Was führte euch hiehér ? man ſagt euer Land fer, ein Mond von Tripoli ?" .
Ich erwieberte :
Hiu ſehen wer das Land bewohnet , und ob es Seen und u Flüſſe und Berge hat wie das unſere." onnicht drei Jahre vom Hauſe ?
Seyb ibe
Sind nicht eure Hugen
,erblindet vom Hinbliden nach Norden , 1. Gedanken immer ſeyn müſſen ?
wo alle eure
Ø ! ihr ferd Männer,
Männer fürwahr ! | Wenn meine Augen das Weib und „ die Kinder meines Herzens nur zehn Tage nicht feben , ufo . ftehen ſie von Thränen, wenn ich fáblafen wollte!" Ich hatte ein Schaaf für einen Dollar gelauft, eine Münze ,
womit er nicht
bekannt war ,
und er fragte,
ob 48 wahr fen , daß fie aus der Erde kámen. Die Ers Plárung gefiel ihm. Ihr reyd keine Juden ? ... fuhr er fort.
„ Nein !
war meine Untwort.
. Ich habe von
Ia."
ihr rend beſſer als die Juden. als ihr? máhnlich
-
Chriſten ?"
ſagte er,
Sind die Juden fo weiß
Nein ," verlegte ich , ..fie ſind euch mehr
ſehr braun. " !
„ Wirklich ," fragte er, ,, warum
mind ſie nicht ganz weiß ? ,, Bolt !
,, Ilfo
euch geleſen ,
Sie
ſind
ein ſchlechtes
Nachdem er eine volle Stunde geblieben ,
l
382 ftand er auf und nahm meine Hand- mit den Worten : viIch ſehe, the feyd ,,der euch gleich war.
ein Sultan ;
nie ſah ich Femand,
Euer Anblid thut meinem Auge
isſo wohl, als eure Rebe meinem Ohr. wmir , daß ihr mein Freund feyd. eigenen
Zelten
ſterben ; in
und Hausgenoſſen !"
Mein Herg' ſagt
Möget ihr in euren
den Armen eurer Weiber Umen ! " ſagte ich und alle
nahmen Ubfdied . 30. Junius. –
Jahr beſuchte mich
heute wieder.
Die Dugganahs waren früher' nicht abhängig von Waðar , und waren ftarł genug , großen Einfluß auf den Sultan zu haben ; da ' fie aber untereinander in Zant tebten , verloren ſie ihren Einfluß und wurden den Sultanen von Waday unterworfen . des Jahres im
Sie lebten gewöhnlich einen Theil
Bahrsals Gazal, den anderen am See
Sittre: an beiden Stellen waren , mehrere Geſchlechter hindurch, ihre ordentlichen
Frigues oder lager, geweſen.
Der jekige Häuptling , Sheik Hamed ,
Tahr's Bater,
der mehr als hundert Kinder hat, erfuhr, daß ein andes ter
Stamm
der Dugganah ein Verſtåndniß mit dem
Sultan von Waday gegen ihn
angeknüpft hatte ,
daß er ausgeplundert werden ſollte. floh er mit ſeinen Heerden
und
218 er dieß wußte,,
und Weibern ,
übergab ſido
felbft dem Scheit El Kanemy , und lebte , feit der Zeit, in ſeinem Gebiet. Ueber den Tchad fagte er mir folgendes : früher er.. goß er ſich , durch einen Strom ,
in den Babr : el : Gas
zal , daß trodene Bett'deffelben iſt noch richrbar, iſt aber jekt voll von großen Bäumen und Kräutern : es war zwiſchen N'Gufjum und Kangarah ,
bewohnt ward es
883 von den Wabay Sanemboo's .
Dort tonnte ich euch
infrüher , fagte er , binbringen , in Einem Tag , aber nua nicht! -
Speere glänzen nun in den Händen der „ Söhne Adam's , und jeder fürdtet feinen Nachbaren !!! Er erinnerte fich , als Knabe von ſeinem Großvater ges
hört zu haben , daß das Waſſer dort fich allmålig in eis nen unermeßlichen Sumpf oder See verldre , jeßt fer alles aufgetrodnet:*). . ,,Sie alle wären der Meinung, ſagte er , daß die Ueberſchwemmungen des Schab abnebs men ,
obgleich man es kaum bemerte.
Von hier zum
See Fittre waren vier Jagereiſen , es gåbe da tein Waſs fer und nur zwei Brunnen auf dem Wege.
Der Sittres
fee, erklärte er, ware groß, doch nicht dem Sdab gleich . Er hatte ſeine Kindheit an den Ufern deſſelben zuges bracht.
Den Fittre båtte er oft das Waffer von Dars
fur und Schillut nennen hören .
Aus dem Fittrefee mare
er fer nicht ſo groß geweſen
ein Strom gekommen ,
wie der Schad , Jedermann wiſſe , daß es nur ein ſtes bendes Waſſer fer ; ein Fluß komme von Südweft und bilde den See Sittre ,
und
dieſer und der Nit waren
derſelbe Strom , er glaubte, dieß rey auch der Shary ;
*) Sibi Barta ; ein heiliger Bann , ward von den Bidbomah an der Mündung dieſes fluffes ermordet, von dem Augenblic fing der Bahrsel: Gagal an auszutrocknen und das Waſſer borte auf zu fließen. Ein Borgao Sibbo erzählte uns zu Murs zu«, daß der Bahr : el : Gajalurſprünglich von Súden berftrömte, und das Waſſer des Ichad aufnahm ; jeßt aber ren er ganz trođen und man fånde Knochen von ungeheuren Fiſchen in dem trocknen Bette des Sees. Sein Großvater erzählte ihm , daß der Baht : el.Gazal einſt eine Eagereife breit geweſen fey.
384
über die weftlichere Gegend wußte er nichts ; er tomme aber aus dem Kerdylande Bofio ;
und Sclaven
wåren
auf demſelben zum Fittre geführt, denen die Zähne ſpite gefeilt und die Ohren naberam Kopf abgeſchnitten was ren ." -Dahr wünſchte unſere Waſſerſchläuche zu kaus fen , denn , ſagte er , wir können folche nicht erhalten ; und wir mögen nach fittre oder Maday geben , wir koma men durch ein hohes land und finden wenige Brunnen ." Die Biddomahs tommen manchmal zu ihnen , und obs gleich fie fich ſtets für Freunde ausgeben, ſtehlen ſie doch immer etwas .
Das lente Mal verkauften die Biddomahs
ihnen eine Frau und einen Knaben , Reute fanden ,
Barca Ghana's
daß beide aus der Nähe von Angornou
vor fechs Monaten geſtohlen waren , und ſie gaben ſie ihnen daher ohne Bezahlung . Die Hyánen waren hier ſo zahlreich und ſo kúbn, daß fie durch einen Zaun von Bufchwerk fich drängten , und fünf Ellen von meinem
während eines Gewitters ,
Belte ein Schaaf wegholten.
Wir hörten , Barca Ghana
habe Mendoo'von Einwohnern verlaſſen gefunden , und es fer ihm nicht geglüdt , den Khalifa zu fangen . Die Shouaa's leben immer unter Zelten von Leder, oder vielmehr von rob zubereiteten Fellen , und in Rohrs hütten , nur durch die Noth gezwungen , åndern ſie ihs ren Aufenthalt , wenn ein Feind berannaht oder wenn ihren “ zahlreichen Heerden Futter mangelrot rie fechten felten, nur zu ihrer eigenen Bertheidigung. Die Häupts linge verlaſſen nie ihre Heimath ,
ſchiden
auf die Märkte zu Maffatai und Mekhari
aber Ochſen und laſſen
Guſſub dafür bringen : ihre Hauptnahrung beſteht aber
385 in mild
oon Cameelen , die fie in großer Anzahl haben ,
áren
und von Kühen und Schaafen : wenn ſie dieſe trinken,
fpiping ph
gebrauchen ſie Monate lang leine andere Nahrung. Ihre
fals
baben zwei Jhore , durch das eine wird das Bieb aus .
Eten
getrieben , durch das andere kehrt es heim . Sie veracha ten tief die Negernationen und halſen fie, und doch find
Lager find rund und heißen Dowera *) oder Frigue, fie
fom
fie dem
ok 004
pflichtig.
einen oder dem anderen der Negerſultane zinsa Man hat kein Beiſpiel, daß ſie in eine Stadt
gezogen waren, oder ſich bleibend an einer Stelle anges fiedelt båtten . Einige Tage blieben wir in großer Ungewißheit , wir erhielten keine Nachrichten vom Seere.
Die Erzäh .
lungen wichen fehr von einander ab : man ſagte, Barca Ghana fey bis Maou und Wabay vorgedrungen : dann
=hl
hieß es wieder, er ren nach den Inſeln gegangen .
tem
Hiße war ſehr drůdenb , es donnerte und regnete,
BO
Fliegen und Muskitos plagten uns entfeßlich.
Die und
Bilal
wollte nicht vorwärtsgeben, ich wollte nicht zurúd : tågs lich nahm
unſer Vorrath ' an Reis ab, und Woodie, bas
vor uns lag , konnten wir erſt in acht Jagen erreichen , und das Land dazwiſchen war von Lebensmitteln ' enta
er, bloßt.
or
6. Julius .
Geſtern Abend lehrte Barca Ghana
buy
In
1 3
mit den Anführern und angefahr der Hälfte ſeines Hrea reb zurúd : die anderen batten unterwegs Halt machen müſſen , um ihren Pferden Ruhe zu gönnea
Er war bis
Maou - vorgegangen, dem Edirfhe Gebere, einem Haupte
* ) Dowera -iſt der Plural'von dower , ein - Kreis. Denbam u , Olapperton,
25
586
liigederShotaa von Korata Menopobyt zufolgen Fugbog Cochamy , wie er genannt ward, war der vierte Khalife , den der Scheit zu Maou eingefefst hatte (ſeine drei Bora gånger waren von dem Volke in Waday erdroſſelt): eg war des adidbe Better , der , indem er Freundſchaft ges gen ihn bcuchetté, ſeinen Argwohn einſchláferte und ihn eine Nache in ſeiner Hauptſtadt angriff.
Cochamy, vera
theidigte fich tapfer ; er tódtete neun Feinde mit ſeinem ward aber zulegt úberwältigt und fiel mit eilf Speer , 'ward anderen 'von den Verbündeten des Scheit?8.
Fugboo
Semamy , ſein Bruder , entkam alein , und bieſen zu una terſtüßen , war Barca. Ghawa'8. Abſicht. Nachricht
von ihren Bewegurigen
Edirſhe hatte
erhalten , obgleich ſie
faft funfzig Mites in vier und zwanzig Stunden zurúd , legten , und ſie zeigten ſich zuerſt bei Mendoor dann zu Maou , den Tag, nachdem fie uns wat mit ſeinen
verlaſſen. . , Editfhe
Heerden und Weibern entflohen : fie tra.
fen ſie ungefähr zehn Mites pon Manu, in einem rung den verſchanzten Lager , mit allem Vieh und Kindern , geſchůßt durch Paliifaden . ſchügen
allen Weibern Die Bogens
ſtanden zwiſchen dieſen und an der Vorderfeite
der Verſanzüng'; ſie begrüßten ihrer Feinde, mit gellena dem Geſchrei, ſo wie dieſe ſich einfanden , und des Scheit's Heer, nachdem es eigen Tag und eine Nacht ihnen gegens über
geſtanden , ohne Lebensmittel
Pferde , wagte es nicht ,
für Menschen und
fiel anzugreifen . , Getauſcht in
ihrer Hoffnung auf Beute und Rache kamen alle bieber zurück , und
Pferde, und Menſchen waren
Hunger. I 10. Julius. .--
balbtodt vor
Wir waren heute voll ungſt.
Barca
387 Ghana hatte ungefähr tauſend Mann , und gegen vier þundert . Duagangbé gußerdem
tieben ju ibm und lieferten ihm
faff hundert Pferdet
manootwar einer von
ben 10.6.fbzigen Feinden des Seite, der ihm am meis ften Sorge,machte ; der Scheit hatte ihm , bei verſchie: denen Gelegenheiten , und .zulegt,,, als er ſich mit den
Bornou , perband, , ſehr zu : Begbarmis fum Ungriff auf gefelt und über die Hälfte ſeiner Macht niedergebauen : jebt hatte er die Ubſicht , die andere zu vernichten, und mo möglich ſeinen alten Feing gefangen A4 nehmen ,der die feindſeligen Geſinnungen , ſowohl auf der Seite der Begbarmis. als Wabaya enbielt, Umapoot ließ ſich aber misht überfallen, und er zeigte den Truppen des Scheit's, was eine Handvol Mánner Bermage: ; die Muth haben und entſchlorien find eine vortheilhafte Stellung zu vers daran denken werden . s . por Sonnenuntețgang tam ein
serganer , der fürzlic
erß in des, scheits Dienſte getreten war, in's lager zus rúd , und erzählte , daß Barca Ghana vollkommen ges (chlagen
feye: Bellal und ich regten ung ſogleich zu náhere Erlundigungen einzuziehen .
Ichab *), bilpet bier unzähliche ſtehende Gewäſſer oder r .) Es eft" eine Herrſchenbe Sage unter den Shouga's , daß von einem fúrdflid ponadgn liegenden Berge, der ama beißt,
ein Styom kommt, der nghe bei Darpoor (Darfur ? ) fließt und dieß Waſſer der See Ichad den Bahr el abiad bildet, und ſens, der durch die Strudel und Wirbel , in der Mitte des See's ;' in interirdiſche Canåle getrieben wird. Nach einem Laufe von mehreren Mites tinter der Erde, follen Granitfele fen- feinen Laufhemmen , er bricht zwiſchen Bergen hervor, und legt ſeinen Bauf gegen Often fort.
25 *
8
38
er
ben
e n hen e eln ne oß en doenn er iſc nnz e i r w e e d z ; G v v Se t re t hr fe dſt gen el ern e wä den llemitt, dieug ge , wai’s Inf Fan gs do mah h a ud n c e o s i l u o r r t ih Be du od ' un iddieg Bu Pa Sa heitSh e n n e e d e h f n t t e e d i i af , *un enihr Fe gke gut Ver Tch r d eri e n i n e e ß w u t h ſe o mnm , die zu gef séc gt hat ge ii n t t e l l r r t e e l e å f ſ f w g na die la aS hieiff diert Er . Wu 00ekin Be n ůvnd s gr t nidr lt s é f i ' u u e d n é a o e S d ,i g uf U , H T nü t a er zen zan it weit d em ab n gan Ar d z ; un m Fés bo ie ſch
Tage aus , ehe fie fich ergas Heere ' 80s Sheitits t , einige g g er te et e rzi h ißi t ab d r n vis vie rede Ar be , un "tdd ok vo r ti pre i! t d e f e ent ed ne förch land r tt afte man e i i i b k w A ei h S t irč ther s róit e it rite v i t ag i o p , a anzugreifera kod # m d , mat . " Gin fa maleê Pandfiridh gwiſchen zwoel fidh iad war. ünvorſichtig en führte zu einem brittet, und hinter diefem hatté Seen c aufgeſtellt, dört hatte er ſeine Heerden und m A anovt fi ſich ebenen , mit Weibern und Kindern. Det alle Teine Unterg aber aber voll von , Untiefen und der Grünð war auf der der S Seite , wo bet
See vor ihm war nicht tief "hoch groß,
Angriff geſchat", "ſtylúpfrig und moraſtig.
1
Der Untitu der Biopenden Schaafe, der brüllenden Ninder war zu anlókénd für die-raubbegierigen Krieger des Sdjeifós, die durch die neulich febigeſchlagene Hoffe nung noch mehr gereizt waren , und obgleich Barca Ghana Friktárte", daß er auf der entgegengeferten Seite der Gea Waffer
Halt machen wollte ,
kommen zu laſſen , die den ten , ſo riefen doch
um
Speerträger zu Fuß
erſten
Ungriff'machen
die jüngeren Anführer :
ſoll
„ Wie? so
nahe bei ihnen und wir ſollen ſie nicht verzehren ? Nein ! nein ! laßt uns fie angreifen ! diefe. Nacht find ibres Heera den und
Weiber unſere
Beute !!!
In dieß Gefchrei
889 flimmten bes ,Scheit :8 ,Shouga’s mit ein, die immer das Gefecht gern zurü ¢blie.
große Wort - hatten, aber beim ben , wie der
Erfolg zeigte.
Der Angriff begann ;
Dugg mahihi wa :
Vraber , gegen achtzig , Mann, mit den ren die
die
Vorderſten... Ul$ fiz in der Mitte des
waren , fanten die Pferde. ein ,bis an den Sattel,
S4 die
meiſten konnten nicht, fußen, die andern zerarbeiteten ſich im Moraft : die munition der Reiter ward naß , Flinten konnten ſie nicht gebrauchen ,
ihre
manche verſagten
bei'm erſten Schuß , und die Pferde konnten viele nicht berausbringen.l uts ſie ſich dem Ufer näherten, ſendeten ihnen die la Sala Shouaa'b, ficher zielend , eine Menge leichter Wurfſpieße entgegen , eine wirklich furchtbare Waffe, und machten dann einen Angriff mit ihrer Reiterei, des ren Pferde ſtart und an das Waſſer, gewöhnt waren ; zur ſelben Zeit fam. ein anderer Haufe ,
der bóber hing
auf durch den See, gegangen war , über den Silhmus her, und fchnitt , allen, die in dem See waren, den Rúd: zug ab. Die Shouga's, ſo, wie ſie nur ſagen, daß Diş derſtand geleiſtet ward , waren , wie gewohnlide, bei Seite gegangen , und ließen dieſer
unter deren Schuß fie zu
plündern gehofft hatten , ihre Sache ſelbſt ausfechten , und der Verluſt der Leute des Scheik's ward nun febr bedeutend . Barca Ghana, obgleich er gegen ſeinen Wils len angriff, war unter den Vorderſten, und erhielt eine gefährliche Wunde mit einem Speer im Rücken ;
der
Speer drang durch vier Joben und ein eiſernes Pangera hemd. Fünf Häuptlinge, griffen ihn an und ſchienen entro lofſen , ihn zu tódten ,
den
bohrte er mit ſeinem langen Speer.
einen derſelben durch Indem ſeine Unters
390 Befehlshabere und teine Mute Fich ,um ihn diangter , und ihm ſchnell fein friſches Pferd" rõhafften , ward er gefettet, dreißig aber von jenen wurden entweder getödtet oder ge Fangen, und wenige von Senen die in dem Waſſer verwundet waren , oder die ihre Pferde berloren batfen , ontkamen . toimi Wir fanden Barca Ghana mit" den anderen Hauptlina gen an dem zweiten See 'rigend ; er litt größe Somer's zen durch seine Wunde, und das ganze Heer war muths Yoš , und bei ihm waren nur ungefähr vierzig Mann . Sonne Wir warteten bis gegen n nuntergang, in der Hofte minde ſich wieder ſammeln , dieß nung , die Birmiften geſchah aber nicht und wir kehrten nach dem Lager qua rúd.
Durch die Fludil' der Shoudag hatten die Duga
ganahs ſehr gelitten :" så ffe dent Scheif ihre Unhänga ifen wollten , waren fie túba voraus: lichkeit gern beweiſen
gegangen , und ſie hatten über hundert Mann berlorën : von den Arabern wurden achtzehn vermißt .
Die Nacht
verging unter großen Sorgen , da wir einen ångriff auf das lager fürøteten , und unaufhörlich wurden wir an unſere unerfreuliche Lage erinnert , durch den Dodienges fang , den die Dugganahweiber - über ihre
gefallenen
Månner anſtimmten , er klang "fo traurig , daß es uns möglich war, nicht an ihrer Betrübniß Theil zu nehmen . Die Dugganahs , bis dahin die temüthigſten Buna desgenoſſen , wurden nun
anmaßend ,
und ſagten dem
Feldherrn gerade heraus , daß fie beffer ohne ihn , alb mit ihm fechten konnten ; ſie verweigerten ihm Ochſen und Schaafe und erklärten , ſie müßten ſie ſchonen , um ibre Landsleute toszukaufen . Umanook , der , wie es ſcheint , keine Idée Davon
891 hatte ſeinen Sieg zu verfolgen , durch einen Ungriff auf unſer Lager , was er Ohne Zweifel mit Erfolg hátte 'wagen
und dabei alle Haupttinge,
meeletshátte fortführen a können ,
Siriah's 480 Eau dieſen Ubeno
ließ
genadas con enit Niemand als..dem
pas
Scheik felbit unters
handeln wolltep daß er dem General, vor dem Angriffe, ertlärt habe, er fürchte Niemand als Gott, den Prophes ten und den & dheit, und daß er den Frieden wünſche ,,Sie wolten mie nicht hören ," ſagte er wondern verſuch : ten mit Gewalt zu nehmen , was das Eigenthum ihres Herrn ift:
denn alles was. wir ; hatten war ſein Eigens
thum und iſt es .
Durd Gottes Hülfe überwand fie
mein Wölt, idber das iſt nichts ; ich bin gegen den Scheif, was die Stavte anbelangt ,
was
ein
Ei gegen einen
Stein ift; wenn er den Frieden wünſcht, und mid nicht mehr in meinen Wiloniſſen bedrucken will, ſo rey Friede ich mit ſeine Leute , Vierbe-und Waffen , wil er gefallen find , austiefern Hande die in unſere unter und
nicht,
to behalte ich ſie alle , und moge ihre Zahl ver :
mehrt werden ! Wir ſind ſo ifeicht nicht geſchlagen : bei'm Haupté des Propheten ! ich kann und will fobald man mich zwingt, ein Fiſch werden , und mitten in's Waſſer flie. hen ;
und wenn der Scheit felbft gegen mich zielt, ſo
bringe idy Wadai gegen ihn in die Waffen ! 8. Sutius. -
Die Häuptlinge weigerten fich alle,
ihre Streitkräfte, auf die Anerbieten des Umanoot, wega zuziehen : fie erklärten "alte , man könne fidh auf ibn nicht verlaſſen ,
er habe ſie ſo oft betrogen .
Nichts als 3116
rúdgabe aller Beute, ohne irgend eine Bedingung , kónne ſie zufrieden tellen.
In einer langen Unterredung , die
302 ich mit Barca
Chana batte , deffen Wunde faſt geheilt
war, da ich ſie mit Del und Schwefel verbunden hatte, verſicherte er , daß ſie keinen neuen Berſuch auf dieſen Púbnen Fübrer inachen würden, er rieth mir jedoch nach Kouka zurückzukehren... Die Reife," ſagte er, die ihr zu machen wünſcht, war immer gefährlich, jest iſt ſie ganz ,,unmöglich ; wir müſſen auf des Scheit's Ankunft war ,, ten, ebe wir etwas thun können , und ich denke, da die
Sahreszeit ſchon so weit vorgerůdkt iſt, und da der Rea vigen ſchon angefangen hat , werdet ihr leicht Tchließen, „ daß der Scheif nicht kommt, und daß wir alle zurück : mkehren werden . " Da wir zehn Tage * ) . nahe bei dem Frigue: der Duga ganah Shouaa's im lager ftanden , batten wir gute Gelea genbeit dieß merkwürdige Volk zu beobachten : ſie waren allen die ich bis jegt getroffen hatte überlegen , ſie waren reich an Rindern und Cameelen, und ſchienen in Ueberfluß und patriarchaliſcher.Einfachheit zu leben.
Der Scheik
hatte ſie ſehr ermuntert zu ihm ihre Zuflucht zu neh. men , als ſie mit Babai im üblen Bernehmen ftanden , und batte ihnen Schuß verſprochen, ohne Tribut, wenn ſie ihm treu waren.
Månner und Weibet find búbich ,
bes
fonders die regteren , die, als ſie aben, daß wir, was wir nöthig hatten - mit kleinen Stúden Bernſtein (Karem) bezahlten , womit ich mich verfehen hatte, uns Morgens und Abends Schaalen mit håumender Milch brachten , die bei weitem das Beſte bei unſerem Mahle war . GS
1 *) Während dieſer ganzen Zeit tranten wir und unſer Vieh das Baffer des Sees, bas fub ift und angenehm ichmedt.
393
giebt, etwas fo auffallend ;unb, ausgezeichnet Ungiebendes und Ausdrucksppület, in dem Betragen und der Sprache der Ebonaa's, daß ich es kaum zu beſchreiben weiß. Måbchen reßt fich neben eurem Zelte nieder ,
Ein
mit einer
Schaale Milch, ein ,blaues Tuch um den Leib geſchlungen , und ein kleines iſt über den Kopf geworfen, womit ſie das Geſicht bedeckt, ſonſt iſt alles unverhüllt. Sie ſagt : ,, Gu : oten Tag ! eure Freundin hat euch Milch gebracht: ihr gabt ihr geſtern etwas Sdónes , fie hat es nicht vergeſs ,, fen .
D ! wie ſchmerzt ihr das Auge um alles zu ſehen ,
„ Was ihr da in dem bölgernen Haufe habt ! ' : Dabei zeigt ſie auf den Kaſten. Ießt fürchten wir uns nicht; wir 1,wiſſen ihr fend gut ; und unſere Augen , die vorher euch nnicht anſehen konnten , ſuchen euch nun überall; ſie fago enten uns anfangen, wir , ſollten uns vor euch húten , denn wihr wåret ſchlecht, fehr ſchlechts
aber nun wiſſen “wir’s
os beſſer . Wie web thut es uns , daß ihr ſo weiß fend." Da wir Lebensmittel nur noch für vier Tage hats ten , ſo beſchloß ich, nach
einer zweiten Zuſammenkunft
mit Barca Ghana, zurüdjukehren : Wir verließen Tangas lia und gingen nach der Stelle zurád , wo wir die Bida domaſſv gelaſſen hatten , und laum waren unſere Zelte aufgeſchlagen , als ein Gewitterſturm
fich erhob', der bis
um Mitternacht anhielt; fo beſchwerlich er war, ſo war er doch den Stichen der Fliegen und Muslitos vorzuzies hen ,
die ihm folgten.
Obgleich wir Feuer in unſeren
Zelten hatten , und bald erftigten, To tonnten wir doch nicht zum Schlafen kommen . Den eilften kamen wir nach Showy., nach einem langweiligen Zuge, auf welchem wir drei Stunden den
!
394 meg verloren hatten
die Wälber"fino außerſt finierig
zu durchreiſen; und da alle Shouda's zum Barca Ghana geftoßen waren, ' fonnten wir feinen Führer finden - Wir ſaben fünf Giraffen heute zu ' théiner großen Freude, es waren die erſten dieid lebendig fab, unið trog meiner Ets můdung und der Site jagten Bedat und ich'fre eine halbe Stunde und mahten uns ihnen auf fwanzig Yards. Sie haben ein fonderbaret Unſehen , da ſie hinten ſo niedrig
febr ungeſchi&t gehen, indem ſie die Hinterfüße ſind und febr leppen nadich . Sie ſind nicht fchnellt. Es war ſehr kommen , der Strom When Shari ſchwierig über den Shary ju ju
floß
reifend, und unſere Pferde und Cameele wurden von der Seite der Eanots , wo man ging verloren . Dieſe n getrieben : ein illen gegen das Waſſer, Widerw großen ben einen
fort:
und
wenn ſie durch einen Strom geſchwommen find; woerden ſie oft trant und fallen in wenig Stunden . 12. Sullus. wieder nach Maffatai.
Bir verließen Shory und tamen Die Ruhe und die Fijde,
die
man uns hier vorregte, ſo wie der tiefe Schatten in Birs mah's geräumiger Wohnung , felten uns wieder her. Die Haut in meinem Geſicht ging gang ab , und ich ſchlief faft den ganzen Zag nach meiner Unfunft :
die
Sonne, der Regen , fliegen und Muslito's , das alles zuſammen machte , daß ich mehr, angegriffen war , al8 auf irgend einer der früheren Reifen . Den funfzehnten
regten wir unſere Růdreiſe nach
Hauſe fort, in einer andern Richtung wir machten Halt inahe am Sambalarum , in der Segend, wo die Beghar:
1
395 mis "auf ber Flucht bør dem Scheit, durchgelommen was ten: der Plate mar" mit Sfeletten ibebe& x 16. Julius. *
Nad einem
16p , 110002
Parigeni,
ermüdenberg
Mariche erreichten wit, gegen Sonnenuitergang, die Hüte tën
einiger
Felatah .
Sobald man bei
Maffatai dora
ůber iſt, iſt alles Waffer trübe und Taslammig , und je näher man nach Angornou tommt, deſto ſchwarzer ift dér Boden und deſto rastedytet das Waſſer, ** Heute gins gen wir über den Moree, einen kleinen Fluß, der in den Ichað fáar. * Der gange Weg ,ia das ganze Land von Angala an , iſt eine zum großen Eee Pich Tenkende flächen und zur Régenzeit
iſt dort gar nicht
förtjutoinmen a
überall waren die 'leute lebt beſchäftigt ihr Getreide ju fåen ; und in einigen Gegenden árndteten ſie das Türk tiſche Korn.
Seit unſerer Abreiſe von Maffatai hatten
wir nichts zu effen als etwas Reiß, ich fågte eine oder jwei Enten hinzu , die ich immer aufſuchte und ſchoß. * * t:
17. Julius.
Wir
erreichten
heute Angornou,
von unſerem Tagemarſthe Tehr ermůbet : die Nacht hins durch regnete es beftig , und mit großer Freude troch ich in meines Freundes -Abdi Nibbe's Hüfte.
Das Schlimm :
fte bei dieſer Witterung war, daß fie uns um die einzige Mahlzeit brachte, die zu bereiten wir in vier und zwans zig Stunden Zeit hatten :
und unfere Bette , die ſelten
den Bindſloßen widerſtanden, regten unſere Vorråthe und uns felbſt der Wuth des Sturmes aug .
... 418 ich wieder nach Rouka Pain , fand ich , daß Ca : pitán Clapperføn, mit einer kleinen Kafita, aus dem Sous dan zurückgelehrt war.
Es waren beinabe acht Monate
ſeit unſerer Trennung verfloſſen , und obgleich es Mittag
896 morario ging ich doo unmittelbar nach der Hütte wo er wohnte , war aber foafeſt überzeugt , daß, der fonnenvers brannte,
Irånfliche Mann , der auf dein Boden ausges
in ein dunkelblaues Hemd gewickelt , nicht mein Reiſegefährte! Pey , . daß ich, eben wieder weggeben wollten als er mich von meinem Srrthum úberzeugtei . firedt lag ,
indem er mich bei Namen rief .
Die mit ihm vorgegan .
gene Berenderung war ſehr auffallend . Unſer Zuſammens treffen war åußerst traurig : er hatte ſeinen Reiſegefähr : ten begraben, und ich batte meinem jüngeren und ſtärke ren Begleiter, Herrn Toole , die Augen zugedrúgt . Un : geachtet ſeiner Schwäche , worin ich den Capitán Clapa Perton fand ,
fprach er doch davon , daß er , ſobald die
Regenzeit vorüber ,fey , nach dem Soudan zurückkehren Fritz wolle a 28. Sulius .
Ich
batte nun beſchloſſen , über
Woodie , nach Kanoma zu gehen , und ſo viel thunlich mich Tangalia ju nåbern , wo ich den Barca Ghana ges laſſen hatte , als ich am ſüdliden Ende des See'b , hina ging .
Gelang mir dieß und kehrte ich zurúd , vor dem
Abgange der Kafila nach dem Aid Rebir,
fo begte ich
die Hoffnung dann wieder durch die Wüſte zurückzuleht mit der Zufriedenheit ganz das vollzogen zu has
ren ,
ben , was mir aufgetragen war.. qua! Yagab Menama , der oberſte Eunuch der Lieblings : frau des Scheit'ą ,
kam zu mir , , bald nach Jagelans
und brachte mir - zwei Kanſara , Fliegenwede !, die aus Comelopardenſchwänzen gemacht waren ; er ſagte mir auch in ihrem Namen, daß ſie Salz , in Bezug auf bruch
theine Ubreiſe, gebrannt, babe
und gebetet , daß weder
397 der Teufel," noch einer von ſeinen Roborden in Stande Yes',' mir einen boshaften Streid - auf dem Wege ya fpielen .
Der Scheif batte eingetwiligt, daß Hert to
yohitt alb Confút zurückbleiben sollte Frage , * 08 ér einen
oder
unbi duft meine
zwei Engliſchen
Kaufleuten
edus 'angedeihen tapfen würde, wenn ſie in ſeid láno Těmen , antwortete" er
Ohne Storifel! várum bendo
„ nicht ? und ich würde ihnen Beiſtänø oleiften ,
fobiet
iich 'vermöchte : aber es 'múffen Kaufleute feuit die in Kreinen handeln ,
fonſt wird
die Reiſe nicht lohnen .
Er erklärte; ſein Wunſch ren dem Königé ' zu ſchreiberi; unb fügte hinzu : „ Denkt bárán , daß ich bereit bin free dort ,Sudan alles zu thun, was ich vermag.Ich babe 6 „ Einflubider wird wachſen , und vödtelef einlich bald "Firts i bid Thyffe erftreken. In Sinfót auf euch ſelbft, werde'ich 7,dem Könige ſchreiben und ihn bitten, das er Euch her's Sfendet , mit irgend einem Englander, won ' dem et wünſcht, daß er Bornu beſucht.
Ihr Tehd betannt, und- rönnt
imun in Bornú úberadi “ obné Fürcht hingehen.
Selber
ndie Shouaa’dian' den Gränzen , und die Dugganah)," atke tennen Nais Khaleel's dazu hat aber Zeit gehört, Ihr ſeyd fapt achtzehn Monate unter uns, und Iht werbet Euch der iZeit erinnern , als Ihr nicht 'nach Urigornou'geben konn's tet, ohne Schwierigkeit. Ich dachte' damals ," Ihr würdeť nie mit ſolcher Freiheit" hier leben 'alg Ihres jest thut. Det Zeit und Euch felbſt verdankt Ihe dief, nicht mit ; idenn
ich hatte durch meine Befehle das nicht für Eud
ithun können, was Iht für Euch gethan habt, dadurch daß Ihr ohne Scheu ' unter die Leute ginget ' und ibre 32 uneigung Euch gewannt, -- und doch Feyd Sýr ein Chrift !!!
898
90 90. Julius, un heute Morgen , ſchickte ber. Scheit, zum Geſchenk , für Herrn Glapperton , Herrn Hillman upo mio , nein ſehr fchones . Cameel, ein Pferdgemei Schlauche, zwei fcoporbenfelle und zwei Såde aus: 84? sårbtem
Center Etwas ſpäter erhielt, ich eine godere Ladungo beftehend aus acht: Elephantenzáhnen , und dagi Hörnern von andern Thieren : zuçſt, ein Maremah, eiy
Lange Horn ein ähnliches hatte ich in Kabybary geſehen ; 7. Pas thier hat awei, die an der Spipe rådmärts gebogen find: dann eines vom Kitfadan , einem 3 weihärnigen Thiere; çin drittes pon einem anderen Fhiere mit einem langen prn und einem kürzeren gerade oberhalb deſſelben , faft argiſchen der Hugen des Thieves: von dieſem erzählte moon mir, daß es, auf dem legten Zuge des Scheits nach Gela und ein Pferd aufdieſem Horne,über hun: phi, einen Mann fortgeſchleppt habe, dann durch das Schreien der dert Yards Leute erſchredt habe es fie abgeworfen , und ſey, entflo. ben : der Mann war unbeſchädigt, das Pferd aber farb. 6. Uuguſt. ishte Dies war der Aide Kebir, das, þaupt: feſt der Muhamedaner im ganzen Fabré, zur Erinnerung
dala Gott an dem Orte. Jehopah- jireh . die Hand Übra: ħam’6 aufhielt, als er eben im Begriff war ſeinen Sohn Ifaac zu opfera : beiſchaffen
Wer nur eine Ziege oder Sohagf here
kann, der ſchlachtet ſie
Der Scheit ſchiste. den
nach dem
Tag vorher zu
Gebete.
uns und
ließ
frogen, ob wir das Feſt feierten, und als wir ihn (pra. den , wiederholte er die
Frage.
Ich antwortete, wir
hielten dafür , daß die Rettung, Iſaac's durd Gottes Macht, ein ausgezeichneter Beweis liebe für alle ſeine Selsépfe
en
von Gottes Güte und udsyn vergeßt ni
..
399
fagte ich, daß er der Gott Vieler iſt, nicht bloß der Mua bamebaner , und daß unſers Vaters Abraham feffer ,, Glaube an dieſe Barmherzigkeit, ihm den von Gott vers heißenen Segen verſchaffte. "
Dom Er ſchickte uns zwei ſchöne Schafe, wir ſchlachteten 399 ſie und ſchmauſten wie die anderen . Frúb am Mors gen , fete ſich der Echeit, mit ſeinen Söhnen , und ſeis ter nem ganzen Hofe zu Pferde, um , der Sitte gemäß, den 2lid zu begrüßen , dadurch , daß ſie vor der Stadt das Gebet verrichteten und auf dem Heimwege feuerten und 9130 Das Gefolge war nicht ſo Scheingefechte lieferten .
groß als bei andern Gelegenheiten , da die Häuptlinge noch
in
Kanem
ſtanden , und alles ging ſehr lau , weil
deß Scheit’s Truppen geſchlagen waren . Ganz gegen die Gewohnheit machte er keine Geſchenke und vertheilte keine Kleider
an die @daven : ftatt der glänzenden ,
neuen Joben , mit denen ſonſt die Diener prangten , die bei ſeinem
Pferde herlaufen , hatten ſie nun gerriffene
und verfärbte, und alles fah dúſter und mißmuthig aus. 00 an dieſen Tagen pflegen auch die Frauen , auf's Schönſte gepuist, ſich vor ihren Hútten zu verſammeln, und den vors überziehenden Herrſcher laut zu begrüßen : dieß war mit das Schönſte bei dieſer Seremonie ; die Sahr unterblieb es auch . Der Scheif, bei dem es ein nicht liebenswürs diger Zug war, daß Geſchlechts zu
er die Schwächen
ſtrenge ahndete , batte
des weiblichen
in meiner Abwes
ſenheit einen Befehl gegeben , der von dem ausgemach. teſten Despoten , ber jemals auf einem Throne fas, kaum zu erwarten war.
Die Stadtthore blieben eines Tages
in der Frühe geſchloſſen, und ſeine Leute gingen umber,
400 felfelten "ſechzig Frauen , die in schlechten Ruf ftandent; vuð führten
ſie zů ihm .
Fünfe
befahl er,follten
auf
dem Markte gehangen , vier gegeißelt werden , und die legte Strafe ward ſo ſtrenge vollzogen , daß zwer unter ye den Hieben ſtarben. Die zum Tode verdammten, wurs den, an einem der Tage, da diete Leute in der Stadt waren, mit geſchoreném Kopfe, mit einem Stri& um den
Hals, um den Markt" geſchleppt, dann erdroſſelt , und zu zwei, auf eine barbariſche Weiſe, in eine vorher das zu gemachte Grube geworfen . " Dieb teufliſche Verfaha ten , denn einen
andern Namen verdient
ese nicht, batte
Bornuer , ein menſcha alle gegen ihn aufgebracht."Die's liches Vore , bas gerne verzeiht; fchauderten Grauſamkeit , und die
Frauen " hätten
auf ihre Männer , daß über hundert
bei folcher
ſo viel Ginfluf Familien
Roula
verließen (wohin ſie ſonſt häufig herzuſtromten ), um in anderen
Städten niederzulaffen , wo man nicht
ftrenge mar." It Koutai po 'erktätten
fie,
ſich fo
könnte máme
nicht leben, wo ſchon der Verdacht 'hinreiche, zu einert grauſamen und ichmachvollen Tode verdammt zu wers den ; und wo boshafte Spåher Kleinigkeiten in gewichs 1 tige Beweiſe verwandelten. Die ' welche zurü &blieben, 063 gleich es die Frauen feiner nächſten Umgebung waren weigerten ſich ihin ein Wilkommen !" - zuzurufen , und der Zug ging in aller Stige durch die Straßen . 7."Nugüft. Id fans nun im Begriff nato zu reiſen , um durch Woobie, nadi der Nordoſt. ſeite des Sees zu geben. Herr Clapperton hatte eineri Schaden an den Füßen gehabt , und am Durdfall gles litten, war aberwieder hergeſtellt: Mohamed Bouégayey,
401 ein Uraber, ber von hier mit Doctor Dubney und Hrn . Clapperton gereiſt war, kam zu mir : er war von Kana , mit vier ober fünf Urabern, nach Yeouri und Nyffé gea, gangen, und hatte ſich einige Zeit an einem Orte Guss gey, am Quola,
aufgehalten ,
der faſt zwei Tagereiſen
gegen Weft - Süd . Weft von Yeouri liegt.
Der Duolia
mußte, 'nach ſeiner Beſchreibung , ungefähr zwei Miles breit feyn : die Leute dort, fagte er, waren alle Saffirs, aber nicht böſe.
Der Sultan Mahmud
håtte einige
hundert Flinten , und Pulver, welches man von dem Babr kebir (dem großen Waſſer) bråchte , und Arrad (Rum) in Menge , der in großen Glasbouteillen fáme. Nur
acht " Tage von Yeouri
kamen große Fahrzeuge
nach einem Ort Yearban , genannt, der liege aber nicht an dem Bahr kebir. Katungah ren der große Hafen, in einiger Entfernung : nach beiden Orten kámen Leute, die er Americaner nannte ; ſie waren weiß und Chriſten , fie
ſuchten immer Arabiſches Gummi , und
männliche
Sclaven und bezahlten einen wohl mit ſechzig bis ſieba zig Dollars. Sultan Mahmud zeigte ihm zwei Bücher, und Bousgayey ſagte ,
fie waren den meinigen gleich :
der Sultan erzählte ihm , ein Mann mit einem weißen Barte, håtte faſt drei Jahre dort ohne Geld gelebt : er båtte gehen wollen ,
die Mittel dazu hätten ihm aber
gefehlt und er wäre geſtorben .
Bousgayen, ſchlug das
Anerbieten des Sultans, ihm die Bücher zu geben , aus, da er nicht wußte , was er damit machen ſollte : jekt aber wollte er wieder hingehen, und ſie mitbringen .
Den Nachmittag gingen wir zu dem Denham to Clapperton .
Scheit , ihm 26
2
40
g
un
e
rt
en es re ch s r ſt de un Eh Fe , zu . zu ma e d aum att s p r alt ch r h n n m u i n c E e u t n : u k P h in m fi n g ne n ri n nd r be re ei ne de de Sa koge , als ichs ne mni ei E kl h n k ic ei le me s ro ſſ h nden ich , obg au . Ma mal ſa , Na heitnd Ha , er teein e hte eſ h ergen reu c r ei w er ſ c r a w e d o z g w , douß fü kte , unhla f n l r ne erſc d eine nf me i a h n e c s d i r V Ei u k' f be . r e i r ag e it nſe s he ſt ie rſte d Fa e dent Sc Fnr wa , wi we u e er en nd on ndi d r tf m s gt La v teI en al wi ih tſea , fey k, teun a e n ch er Monn as ehkeonn ur See , fo verf u r h , vi z e , : W e at ge n ug r im we he gz it on re ,, be ſuc , ſo we v Hne eu we es n g e e zu r e t r d f t i u n h au un mi de Le Kr zu fü ? '' ,, Wi r ſe
a fw Ynug i f
haben eine große Anzahl von Sdiffen, war unſere Ants „ wort,'' und lieben ſehr Entdeckungen zu machen : die „ Franzoſen und Hollander waren dort vor uns, und wir find immer eiferſüchtig, daß unſere Nachbarn mehr thun ,,als wir." - ,, Und nun gehört euch das ganze Land," fragte Mir era mer, und wird nach euern Gefeßen regiert ?" wiederten, daß wir nur den Strich am Meere hatten, daß die einheimiſchen Geſeke in voller Kraft waren , doß aber oft felbft Muhamedaner die engliſchen Geſete ihren eigenen vorzögen . -
,, Wunderbar," entgegnete er,
mund ihr lamt zuerſt nur mit wenigen Schiffen und als ,,Freunde ? " —
„ Wir ſind auch iegt Freunde, " ſagte ich , und
whaben durch den Handel nicht nur uns bereichert, ſons mdern auch die Eingebornen ."
„ Bei Gott !" ſagte der
Marokkaper, „ fie vergebren das ganze Land keine Freunde, ſo lautet die Wahrheit.
fie find Wir hörten
dann noch einige Bemerkungen ( und eben nicht ſehr freunds lej
Bir Staaten
der , Berberei Gerebe porzuſchreiben. ftum
403 fchilderten Ulgier, als fein Wort, nicht haltend , und die Leute faſt als Seeräuber. Balb
Auguft.
11. Karouaſh
Sagesanbruch
nach
Unführer
Muſtapha , dem
mit Hadgi
Shouaa's, und des Scheik's zwei Neffen ,
lam der
Haſſein und
Hadgi Muftapha war
Kanemy , zu unſeren Hütten.
einer von den Bierhundert geweſen , die gleich anfangs zuſammentraten , um freien.
Bornou von den Felatay's zu bea über zwölf Edaven , die Ges
Ihnen folgten
fchenke für uns , den König
Georg-und den Conſul in
Tripoli brachten . Ich hatte um einen hengſt) gebeten, als ich
Lebida (Springa
die den Begharmi's abgenoms
menen Pferde fab : der Scheik fendete jeßt einen Mann in einer gelben
Jade,
mit einem
Scharlachkáppchen,
er ritt das von den Begharmi's erbeutete Pferd , das GS war der álteſte Sohn des Sultans gehabt hatte. eines der ſchönſten Pferde, die ich jemals geſehen hatte die ſcharlachene Dede war wattirt , wie die gelbe Jade ,,Udles, fagte Hadgi Muſtapha , nur den
des Reuters.
,,Mann ausgenommen, ſollt ihr bringen .
Nun brachte er
euerm
großen Könige
zwölf ſchöne Toben , aus
allen Manufacturen von Nyffé bis Loggun und Babay , vier Papagaien
und eine Búdoſe mit Zibet.
Für den
Conſul ſchidte er fechs Toben und eine kleine Büchſe mit Zibet , dreißig bis vierzig Dollars an Werth , und zwei Papagaien . 13. Auguft.
Die lange erwartete Kafila aus
dem Soudan kam, dieß war für uns ein Zeichen zur Ub reife :
fte hatte funfzig Jage auf dem Wege von Kano
bis hierher zugebracht, wegen der Gewäſſer ; wären ſie
26 *
404 noch långer aufgehalten, so wäre die Jahreszeit ſo weit vorgerůdt, daß dieſe Kaufleute, die viele Silwen hat. ara
"können
men Sclaven faſt na & t gehen , ſo tódtet ſie die Winter,. kaite, in fezjan , zu Hunderten . Mit der Soudancas tavane kam Khalifa, ein Maure und ein Figbi ; er war in Saralo , wie
er Sierra Leone ngnnte geweſen, und
wolte zu mir geführt werden ,
da ex.Engliſch ſprach.
Er wußte genug , um mich zu überzeugen , daß er die Wahrheit redete, wenn landsleute getroffen . immer ,
er er verficherte,
Gun
er habe ineine
Cap unds Water ! Jagte er
und meine Freunde in Bornou waren nicht
wenig erſtaunt , wenn ich ihnen fagte, daß dieß die Sprache in meinem Lande fey. ner Perſon ,
Er fprado viel von , eja
die er den Doctor nannte * ),
den er zu
Bammakoo und Bunjalow geſehen hatte , er ſchilderte ihn als einen gut ausſehenden Mann, mit einem rothen Bart, langer Naſe uud ſchlechten Vorderzáhnen . ,, @ r ,,verſchenkte mancherlei,
erzählte und ſchrieb viel , und
alle Leute hatten ihn lieb .
Zwei Leute waren mit dem
,, Doctor, wie er glaubte , Franzoſen , und waren von ,, Ender
gekommen ; einer hieß Gentleman , der antere
Fauſta oder Forſter, fie hielten aber ihre Kópfe nieder, ſagte er, ,,und ſprachen nicht zu dem Volke , wie der Doctor.
Dieſer habe nach Sego zu reiſen die Abſicht
gehabt, aber der Sultan håtte nicht gewollt, daß er in mrein Land komme, ja , håtte nicht einmal die ihm von
*) Ader Wahrſcheinlichkeit nac), par die Major Gray abſd idte.
Dotor Dodgerd, een
405
item
überſandten
Doctor
Geſchenke anſehen
wollen,
n,weil er fürchtete es möchte ein Zauber darauf ruhen; der ibn durch das Seben oder durch den Geruch toda ritete.
Er ſchickte ihm indeß Pferde und Sclaven , die
„ ſandte der Doctor aber auch wieder zurüd, und ließ ihm ſagen, et verlange nichts als ſein Land und die Flüſſe hizu ſehen.
Der Sultans von Sego Untwort war , er
whabe gehört, bassland,ſeines (des Doctors) Königs , fey ganz von Waſſer umgeben, er möge hinwandern und das manfehen .'. .
Shalifa ſagte , die Leute in Sego was
" ren Safirs und kennten feinen Gott, deßhalb ſcheuten fie die Chriften : die Mauren aber kennten ſie und liebten fie.
Er erinnerte ſich, daß, als er noch ein Knabe war,
und des jenigen Chriften
nad
Kóniges bon Sego Bater noch lebte,
D'Iennie und Limbuctoo gingen ,
und
\er hatte gehört , daß die Zuarit's fie in ihrem Boot bei Nyffé getödtet båtten *) ,
* ) Dieſer Mann erzählte mir, Simbuctu' werbe jebt vor einem Frauenzimmer reglert, Namens Nanapery , dieſe Angabe beo ſtätigte.Mohammed D'Ghies in Iripoli, der mir ziðei Briefe aus Jimbuctu zeigte. Er gab mir auch einige intereſſante Nachrichten über Bangara, und ich war erſtaunt, daß nur ſo wenige Mauren dieſen Namen tannten : ich fand nur zwei außer Shalifa , die mit den Sinn dieſes Wortes erklären konnten : uue fimmten darin überein , 8aß ein folcher Ort nidyt eriſtire, und ich bin geneigt zu glauben , daß folgende Ungabe wahr iſt. Alle Goldfånder und alle leute , die aus einem ſolchen Lande kommen , oder Gurunúffe bringen , nennt man Wangara. So heißt Bambarra auch Wangara. Alle Kaufleute von Gonga, Gona Beeron, urbantee, futano , Muns
406
Den
Montag,
den
zwanzigſten
niſchen Monates del Khadia , den
des
Muhameda.
ſechzehnten . Uuguſt,
nahmen wir abſchied von Kouka , und nicht
ohne ein
ſchmerzliches Gefühl, fo fehr hatten wir ung , und be: fondere ich , an dieſe Leute gewohnt. Den Morgen hatte ich mich bei dem Scheit in ſeinem Garten beurlaubt, er gab mir einen Brief für den König und ein Berzeichniß von Sachen, die er zu haben wünſchte.
Er war ſehr freund .
lich und ſagte, er habe nur Einen Wunſch , daß ich alle meine Freunde, wohlfinden und noch einmal zu ihm zurúdkehren möchte.
Er gab mir die Hand beiłm Weg . gehen , worüber die ſechs Eunuchen und Karouaſh, die
allein zugegen waren , unwidtúhrlich durch einen Auß, ihr Erſtaunen zu erkennen geben .
ruf
Ich reiſte vor der Caravane aby
aus folgendem
Grunde : feit meiner Nůdlehr von Tangalia, hatte ich beſchloſſen einen
Verſuch zu
Ichad zu ſehen ,
bei fari , ehe ich
machen, die Pftſeite des beimkehrte.
hatte mir viele Einwürfe dagegen gemacht, viel von den Gefabren
Man
hatte mir
erzählt, die mir von dem Bolte
von Wabay und Amanook drohtert, und diefe hatten nun kühn den See verlaffen, und in nicht großer Entfernung von Barca Ghana fich gelagert , zwei Mal hatte er fie des Nachts , angegriffen , und war zurüdgetrieben . erklärte indeß bem Scheit , daß ich kein men könnte, oder ein Berſprechen geben
Ich
Geſchenk neha
irgend einen Aufs
trag auszuführen, wenn nicht dieſe meine Pflicht erfüllt
gagana, Summatigilia , Rom , Terry und Ganadogo heißen in pouſſa Bangara, und dteſe alle ſino Goldlånber,
407 wäre, oder wenn ich nicht wenigſtens mein Heußerſtes getban håtte,
und daß ich Sorge tragen wolle , mich
nicht in Gefahr zu ſtürzen .
Bellal, mein
alter Reiſes
gefährte, ward wieder beſtimmt mich zu begleiten , und voit machten uns auf den Weg, mit zwei leichtbelades nen Kameelen , denn eine größere Begleitung hätte nur mehr Mühe und Koſten berurſacht.
Alle meine Freunde
in Kouta , begleiteten mich eine Strede zu Pferde , die Weiber derfammelten fich draußen vor deru Shore, und riefen -mir ein bebewohl!,
und ich bin verſichert unſere
Trauer wat gegerfeitigi Win
Mitternacht;" als wir alte zu Dowergoo Thlies
fen , kam
sin Bote , mir"zu ſagen , die Haut- eines Tas
:1
melopards ren nach Rouka gebradt, die der Scheit für Columbus Pehrte daher zur mich habe lommen taffert. růd , fie fo guzubereiten, daß man fie aufheben tonne, indeß wir vortoårts nach N'Gorteoah gingen : er Pam : den Abend zurüd , und meldete, daß die Haut, obgleich nur 1 Hein , doch ſchon fey . Um Mittwoch id liefen wir zu Kaleen luwha, und den 23ten kamen wir wieder an den Seou ,bers jebt ein beträchtlicher Strom war , voll von Waſſer , er floß zum Tchad , in der Stunde drei Miles * ).
Meine !
* ) Gin verſtändiger Maure von Meſurate erzählte mir wieder , dies Waſſer ſey baffelhe mit dem Nil, und alb id ihn fragte, b sa ec miffe ,bis wir es bis zum Schat wie das möglich fe Ten, Derfolgt hatten , der, wie man ſagte , keinen Abfluß habe , ſo antwortete er i fa , aber es iſt doch der Nil Süßwaſſer .'' Früher war ich gefragt, od nicht der Nil in England fey , und fah ich, daß dieſe ak Fragen keinen Bezug auf den Nil in Vegypten hatten, ſondern
408
Gefühle als ich den Fluß zum zweiten Mal fah , waren ganz anderer Urt, als da ide zum erſten Mal blidte.
ibn sera
Damals hatten wir eine Bededung von zweia
hundert Mann , und fühlten uns doch nicht ſicher buna dert Yards : von unfern Zelten : gleiter -
jebt hatte ich einen Bes
die Leute um mich her waren alle Gingebos
rene, und id wanderte an den Ufern des Stuſſes mit vollkommener Freiheit, fchlief bein offenem Belte , in ſol. cher Sicherheit wie in irgend einem Theile England's, wenn ich genöthigt geweſen ware dort ;fe 34. reifen . Andere Gefühle drängten ſich mir ebenfalls auf : ich war nahe daran zur Heimat zurüdzukebeen , timeine theuren Freunde
wiederzufeben
und mein geliebtes, Baterland
nach einer Abweſenheit von faſt drei Sabren und das bei einem Unternehmen das vol Gefahr und Schwieriga keiten war : von vier Begleitern waren
zwei als Dpfer
des Clima’e und der Krankheitgefallen, die übriggeblies benen waren , in nicht geringem Grade, krank und, ſchwach durch diefelben
Einflüſſe :
Ich war geſund , und unges
achtet mancher bedenklichen Lagen , worin wir alle ,geo , weſen waren , von
denen mehrere. Qual
und Sorge ges:
nug gebracht hatten , konnten wir doch ſagen ,
daß uns
fer Unternehmen guten Erfolg gehabt hatte. Den Nachmittag begleitete mich Belal den Fluß binab, obngefähr neun Miles , wo er , an Breite bis ges gen
neunhundert Yards
zunehmend ,
mit einem ſtars
man nur fließendes und ſúßes Waſſer meinte, das, wes gen ſeiner Seltenheit, von allen Reiſenden in der Wüſte ſehr gefaßt wird.
409 ten und tiefen Strom in den Idab fått. Ufern liegen
An
ſeinen
fünf bedeutende Dörfer der Kanemboo's:
Ittaquoi, Belagana, Ufaden, Yeougana und Boſo.
Zu
Belagana hat der Scheit eine große Anzahl Hütten, mit einer Mauer umgeben , wo er gewöhnlich fünf bis achthundert , Sclaber , beiderlei der Aufſicht von
Geſchlechts hålt, unter
vier Eunuchen, die Baumwolle zubes
reiten und ſpinnen , zu dem Gewebe ( Gubbok) woraus die Zoben verfertigt werden . * * Die Art wie man in Yeou Sirde fångt, die für bie Uferbewohner: ein
bedeutender Handelsartitel find, In der jebigen Sah.
darf hier , nicht übergangen werden.
reszeit iſt der Fang bebeutend, und getrodnete Fiſche wers ben von Vegu nach allen gegen Südweſt liegenden Ståds ten verführt, bis an die Berge.
Die Bornuer verfera
tigen ſehr gute Nebe, aus Fåden die von einer perennirenden Pflanze, Kalimboa genannt, geſponnen werden. Die Ges råthſchaften zur Fiſcherei find tlug erfonnen , aber for einfach : zwei große Kürbiſſe werden an den beiden du . Berften Enden eines langen Bambusrohres befeſtigt, dann bringt ſie der Fifcher in den Fluß , Fegt ſich ſchrittrings zwiſchen den Kürbiſfen , (dowimmt den Strom hinab und wirft fein
Neb , aus : er hat Schwimmer von Rohrſtua
den und Gewichte bei fich, die aus tleinen ledernen , mit Sand gefügten Sådchen beſtehen .
Ehe er fein Neb
aufzieht, geht er gegen den Strom , indem er mit Hån. den und Füßen rubert ; fo wie er dann das Nes berauss bringt, legt er es vor fich hin und mit einer Art Keule , die er dazu bei ſich führt , Schlag, der ihn betäubt.
giebt er jedem
Fiſch einen
Hat er ſeinen Zug gethan , ſo
410 nimmt er den Fang heraus und wirft ihn in die hohlen Kúrbiſſe , die oben offen ſind ,
fobald diefe gefüllt ſind,
fchwimmt er zum Ufer, leert ſie aus und
kehrt zu feis
nen Geſchäft zurůd.
Bu Woobie traf ich Barca Ghana,
25. Auguft.
ali Ghana und Tirab, mit ihren Heerabtheilungen , duf ihrer
von ihnen waren
einige
Rúdkehr von Kanems
fů af Monate abweſend und hatten
den Weg ringe um
den See gemacht, ſie befanden ſich in einem traurigen Buſtanbe, kaum dreißig Pferde waren ihnen übrig ges blieben , und ſie hatten , im eigentlichen Sinn Weg mit gewaffneter Hand bahnen
müſſen .
fich den Umanoof
hatte ſie zwei Mal angegriffen , ſeine Beiber und Heera ben hatte er nach
Begharmi geſchidt, war aber felbft
nicht weggegangen, und ſie waren ro Herunter , daß fie fich nicht im Stande ſahen, ihm zuvorzukommen .
SO
enitbloßt waren ſie von allem , daß fie fich genöthigt fans den nach Kanem zu geben , um zu
dort unterſtúkung Fich
ſchaffen ; das Volk dafelbſt verweigerte ihnen allen
Briftand, und nachdem ſie halb verhungert waren, mußs ten ſie mit dem Schwerdte fich was erbeuten und fo das bonzukommen ſuchen .
Das 9 Das Port
in
Kanem war in
Bollem Aufruhr, und die Dugganah waren nach Wabay aren " betrübte Nachrichten : Bellal Das waren en wollte umkehren . Ich ſah Barca Ghana , er erklärte :
gegangen.
,, 6S iſt gefährlich, aber ich glaube doch Ten , wenn ihr'es wünſcht.
ihr könnt rei:
Ich wollte euch
achtzehn
Mann zur Bedeđung geben , aber ihr feyd fiderer ohne i, diere : fie erwarten den Scheit , geht ihr mit Bellal, ,, berorántt eüd auf das Ndihige und bezahlt dies, denn
.
411 y die Herndte iſt mißräthen : fo werbet ihr nicht viel zu wifürchten haben : aber jenſeits der Bornu
Kanemboos
mkönnt ihr nicht ohne hundert Mann geben . “ Auf dieſen Rath beſchloß ich weiter zu reiſen , und nachdem ich den Sonntag fille gelegen , brade ich den 27. auf.
Barca Ghana hatte ,
auf ſeinem Rüdwege ,
in dem Shale bivouatirt, wo einſt der Bahr el Gazal vom Ichad herſtromte; das Thal ift nun poll von Baus men und Gras . Dies war das vierte Mal, daß Barca Ghana ſeine Zelte am - o em ſetben Plaße aufſchlug *), wie der Scheil mir vorber geſagt hatte.
Dieſes That ift
zwiſchen Kargara und N'Guſſum , nicht volle zwanzig Miles von Zangalia. *- Wir wurden von einem ſo fürch terlichen Gewitterſturm überfallen , daß wir Halt maths ten, und unſer Belt auf einem hohen Sandhügel aufs Fchlugen, etwa fünf Miles von N'Gygami.
Bei dieſem
Hügel batten wir eine herrliche Wusſicht auf den offen nen See mit einigen Inſeln , als das Gewitter abjog. Die Biddomahs - landen
bier beſtändig , und wir trafen
einige Leute, denen ſie ihre ganze Ziegenheerde und eine Tochter erſt geſtern geraubt hatten
gewiß ,
zelner Reiſender kann hier fortkommen .
kein eins
Gegen
abend
faben wir ihre Kábne in den See bineinfahren und unter ung, drei Bidbomahs, die in den Niederungen zum See eili ten : - ſie ſaben uns und beſchleunigten ihre Schritte. Der
* ) Sedes Mal da Barca Ghana um den See 309, hatte er eine Schaar von vierhundert bis adsthundert Neutern bei fich; der Uebergang über einen Strom , oder ein fließendes Waſſer
vkonnte demnad ſeiner Kunde nicht entgehen .
412 Siderheit wegen fchliefen wir alle , vor den Hütten in NGygamia
Dieſer Plat iſt der höchſte an den Ufern
des See's , und das Waſſer iſt unmittelbar am Ufer don tief , da , an andern Stellen , man mehrere Miles duro Sumpf waten muß. ehe man an den See fommt. Den
Dienſtag gingen wir
nach
Lari,
Wo
wit
aus Malem einen Fighi finden ſollten , dem der Sdheit befohlen hatte, vor uns ber zu *
29. Auguft.
reifen .
Wir brachen , auf von Lari.
Wir
kafen vier Mann und einen fúbrer , bie Barca Ghana ju Kustoua gelaſſen batte , fie tamen zurüd , Volt ihnen keine Lebensmittel geben wollte. gegen
Sonnenuntergang , als wir Bogany
dreißig Milele come
da tas Es war
erreichten,
Das Land war ganz eben , bedeđt
mit einer Pflanze, die einer Heide glich ,
die ich ſonft
nirgendwo gefeben batte; an manchen 6tellen bemerkte ich Trona, die in Cryſtallen angeſchoſſen war. Die Heide beißt Kanusfin, die Cameele freſſen ficha meiftentheils in ber Nabe der auss 80. Auguft.
ſie
und fie findet
Irona
Nach einer äußerſt elenden Nadt,
durch die Menge von Fliegen und Muskitos, die ſo, arg Waren , daß ſie zwei von fiegen wir zu
unſern Schwarzen aufiagten ,
Pferde und ritten weiter.
Unſere Beſte
ließen wir zurúd, da Bellat fie nicht weiter mitnehmen wollte, und tamen nach Garouab und Mabab ; -
Dis
ſtricte die voll von Menſchen ſind, und obgleich fie jáhra lich von Juarids und Tibboos geplündert werden , ſo wollen ſie doch
nicht
ihr Geburtsland, verlaſſen.
Der
Character des Landes, der auf der Süds und Beſtſeite des See's verſchieden iſt, bleibt ſich gleich bis Gala , dort
418 åndert er fich und das Land wirb etwas höher :
auf
dieſer Seite hatten wir, einige Meilen weit, einen uns unterbrochenen Sumpf und Moraft.
3d war an der
nördlichſten Stelle des See's, und indem
ich erſt gegen
Beſten ritt, dann gegen Oft zum Süden , wobei das Pferd faſt bis an den Leib in Bafſer ging , und das Rohr
und hobe Gras über unſern Kopf hervorragte,
gelang es mir zulegt eine freie Uusſicht auf den See zu gewinnen .
Wir förten Nilpferde auf
Büffeli un
gebeure Fiſche und zahlloſe Schaaren von Inſecten . Und Rande comedite das Waſſer nach Drona , je weiter mit nin den See hineintamen , deſto ſafer warb es : alle Leute wenn man ſie fragt. n das Waſſer bas ihr trinkt, 028.fo Forftark nach
Trona fchmedt, iſt das ans dem See ? ants
worten : Lallal inki kora kora kitchi engobboo tilboo baco ! (Nein! nein ! das Waſſer in dem großen See if fehr füß, keine Drona !) ***
Ganz ermüdet kehrten wir nach dem Dorfe Chir.
goa zurůd , in deſſen Nähe unfere Zette aufgeſchlagen waren . Der Tag war ſehr angreifend, faſt dreizehn Stunden hatten wir zu Pferde gefeffene
Garouab ift
318lf Miles von Zogany, und Mabab zwanzig. Dem legteren näherten wir uns, ich fonnte aber meinen Füb rer nicht bewegen, fich nach Kustoua zu wagen und ide batte foon fo viele Proben, nicht bloß von ſeiner Kuhn : heit, fondern auch von ſeinem Wunſche mir gefálig zu fern gehabt , daß ich nicht zweifeln durfte, daß gründete Urſache zur Furcht habe." Ermüdung
er gen
Ungeachtet unſerer
konnten wir keine Ruhe finden ,
und wir
verbrachten eine zweite Nacht unter Dualen die ſich nicht
414 ſchildern laſſen .
Das Geſumme der
Infecten war ſo
laut wie der Geſang von Vogeln : Menſchen und Pfers de ftohnten von Angſt, wir konnten durdaus unſern Brei mit Fett nicht eſſen , wegen der gräßlichen Qual ſobald wir den Kopf entbloßten . Zulebt fanden wir ein Mittel, das uns etwas Erleichterung verſchaffte : da fie in gewiſſen Zeiträumen in Schwårmen kamer ,
To
dachten wir, ſie könnten auch ſo wohl vertrieben werden ; und wir bemerkten , daß wenn wir manchmal eine linie von Feuern mit gaffem Graſe anzündeten, ſo daß der Wind den Qualm nach unſern Zeiten
wehte ,
daß der Rauch
dann Millionen wegführte , wodurch wir einige Erleicha terung erhielten .
Ich glaube unſere Pferde hatten nicht
noch eine folche Nacht ausſtehen können : - ihre Schenkel und Naden waren voll von Blut, und ſie tonnten kaum ſtehen , wegen des gereizten Zuſtandes worin fie fo viele Stunden geweſen waren. Den Freitag Fehrten wir nach fari zurůd , auf dem tieferliegenden Wege, mo man große, einzelnſtehende Gea waſſer trifft,
bie ſtart mit Trona geſchwangert find.
Heute trafen wir auf dem Wege zuſammen , mit einem Stamme der Bildomab , die in den lebten drei Monas ten , in des Scheit's Gebiet ſich aufhielten und von ihm auch gleich die Erlaubniß dazu erhalten batten. Innere Kriege waren die Urſache dieſer Trennung der Stamme, die der Scheit begünſtigte : nur einer der Hauptlinge konnte bewogen werden bis Kouka zu tommen.
Der
Scheit kümmert fide nicht um fie, und geſtattet ihnen Freiheit, zu thun was ſie wollen : er ichidte ihnen Jou ben und einen Fighi, mit dem Wunſche, fie möchten bee
415 ten lernen , und mein Führer fagte, fie fingen nun an , Gott zu fürchten . Sie waren die wildeften Weſen , die mir jemals in menſchlicher Geſtalt zu Geſicht geloma men , die Musgowy ausgenommen , und wir hatten eine geraume Zeit unter einem Baum gefeſſen , uns nåberten.
ehe ſie ſich
Die Männer laſſen , bis ſie fich derheis
rathen , ihr Haar wachſen , und ſammeln ſo viele Sorale len und Zierrathen als ſie nur lönnen , die fie um den Hals hången : ihr Haar ift lang und geflochten, oder in Knoten gebunden ; fie tragen auch Ohrringe : den gana zen Schmuck ſchenken fie, bei der Hochzeit, ihrer Frau. Der obere Theil ihres Geſichts iſt ſehr flach , das Auge tief eingeſunken ; ſie haben einen großen Mund und lange Hålſe.
Ihr Blid iſt důſter und ernſt, und hat durti ,
aus nichts Ungenehmes.
Sie
begrüßen Fremde nicht
wie andere Neger, welche die fremden mit Bewilltommı nungen überhaufen, indem ſie ſich zu ihnen reken , diefe · lehnen ſich ſtehend auf ihren Speer ,
und ſtarren euch
grade in's Geſicht, ohne ein Wort zu ſprechen. Ich gab einem kleinen Jungen einige weiße Corallen , ihm gleich um den Halsband , zu ſeinem Heiratsgut.
die man
ich denke als Unfang
Zulegt jedoch brachten ſie etwas
ſaure Milch ; und einige von ihnen ſtellten ſich um mein Pferd , als ich aufftieg, und nidten mit dem Kopfe, als ich wegritt, was ich, wiederte.
zu ihrer großen Beluftigung , ers
218 wir in lari ankamen , das vergleichungsweiſe frei von Fliegen iſt, legten die Pferde fido nieder, debna ten ſich und ſchliefen ein , auf eine Weiſe
und mit eis
nem Ausdruck von Wohlbehagen wie es mir nie vorber
416 bei Thieren vorgekommen , und erſt nach Mitternacht dachten ſie an’s Futter. Wir bemerktenhier bon Barca Ghana's Leuten in der vorigen Nacht ſein Pferd
verloren hatte ,
das ihm von den Biddomabs,
die wir geſehen hatten , geſtohlen war.
Kanem , unter den Negerländern das der Verhees rung am
meiſten ausgeſekte und unglüdlichſte land, ward
ward es von den Fezganern, tåglich elender: wechſelsweiſe ' den Tuarids und den Leuten aus Waday geplündert. Die lekteren und den Scheit erſuchten die
Bewohner
um Hülfe und Schuß, fanden ſie aber bei beiden nicht: das Land ward verödet , die Dörfer vertaſſen , die Bea wobner flohen nach Waday oder in's Gebiet des Scheif's die Verbindung zu Lande zwiſchen Bornu und Kanem war zu ſchwierig und zu weit, fowohl im Süden wie im Norden, als daß der Scheiß auf eine kräftige Weiſe fie båtte unterſtügen können .
Faſt jedes Jahr zog ein
Heer in dieſer Abſicht nach Kanem, kebrte aber gewöhn lich mit Verluſt an Pferden , Cameelen und Menſchen zurůd ,
und
war felten im
Stande
den
Feinden ,
den Baday's, Schaden zuzufügen. Dies Jahr war eine größere Armee wie ſonſt hergeſchidt, ſie hatte aber auch mehr als bei andern Gelegenheiten eingebüßt.
Da die Flüſſe in dieſer
Fabreszeit anſchwellen , ſo
konnte dies Heer die Furt durch den Shary nicht paſſiren, und mußte deßhalb durch Kanem zurúdlehren. Bon den Bewohnern der Städte wollte keiner ihnen zu Hülfe koms men, als Gala, und die Leute waren in dem klåglichſten Zuſtande : einige Häuptlinge traf id zu Fuß , ohne Pferde ; die noch beritten waren, hatten ſchlechte Pferde, mit abs
417 genugtem Sattelzeuge : alle erklärten , ohneUnterſtüßung des Scheit's tönnten ſie dem Feinde nichts anhaben , et allein kønne fie zum Siegesführen .
3. September. . * Woodiejiund
!
4,7 "
war inun fechs
. Ich
Tage in
erwartete meine Gefährten mit unſeren
Cameelen , und die Caravane: von Kaufleuten , die mir nad eztan begleiten ſollten . Moodie if eben tein ans genehmer :Umfenthaltsort, da die Biddomab eine Art Uebers eintunft mit dem Kaid haben , ale Fremden -und Reiſenden zu plündern , wogegen das Eigentham der Einivobner nicht von ihnen
angetaſtet werden darf. , 1 : Mans hatte uns,
und: midt obne: Grund, geſagtri mir möchten auf unſerer Hut ſeyn .
Wir hatten
daher unſere Zelte nabe neben
einander aufgeſchlagen , demabngrachtet ſchlichen fie ſich doch
berane wibrend eines
heftigen Gewitterſturms,
und von dem Eingange oon Bellal's Zelt , das nur acht meinigen : ſtand ,
Edritte von dem den
hotter fie reine beſs
Dbgleich, fechs bis fieben Neger ganz
Pferde weg .
tamen ſie doch davon und waren
Habe dabei ſøliefen,
über eine Stunde fort rithe ,man den Raub bemerkte. Belal , mit sipem den See,
indem
Dubend Reute , verfolgte fie bis an er
den Fußtapfen, nach ging , die in
dem naſſen Sande leidt
aufzufinden
waren ,
da er
aber fah , daß fie ſich eingeſchifft hatten , ftand er vom Nachregen ab. Endlich ein
Dienſtag , den 14ten September , war
die Safila zuſammen ,
und wir: brachen auf,
nach der
Wüſte bin ; den 22ten September, bielten wir an, auf dem halben Wege nach dem Brunnen von bifery .
Beere.Kas
19
Denham u , Clapperton .
27
418 28. September: 14 : Bado wir spu . dem Brunneraj, und
nach Mittag . tamet
glüdlicher Weiſe
hatten
wir etwas Waſſer bei uns, denn hier fing Mina Zahr's , Magot an ſich zu zeigen.
Der Brunnen war bewacht,
und man fagte " uns , daß bein Tropfen herausgezogen werden dürfe , bis
der 1Seit Mina fich zeigte.
Es
war etwas : Geduld und Ergebung nöthig um : anteis nem drůdend heißen Tage Babás hermometer im Zelte auf 1100 ftandi,gensthigt zu feyn trůbes Waſſer aus dem
den
Ziegenſdláudem
Brurinen
ſteht
zu trinken ,
wenn man
an
der zwiſchen Kouta - und Bilma
das befte Waſſer bat ; wir waren aber einmal an Widers fpruch und
Entſagung gewöhnit,und ergaben uns, dente
ich, als gute Chriften darin.
Segen Abend erſchien der
Tahr auf den Hügeln gegen Nordweſten, von ſeinen Kries gern begleitet ; er ſchien fehr erfreuet uns zu ſehenf unders tlárte : ,, der Brunnen ftebe, zu unſerm Befehl –
unſere
Waſſerſchläuche foaten gefällt , unſere Cameele getränke w werden , ehe irgend ein andeter etwas erhielté, und ganz ohne Bezahlung ; dann , regte er hinzu , nift Sultan
i, Georg der Große der
Dina Tahr verpfliditet,
bem
hiwandernden Häuptling von Gunda , und das erfreut i, Mina Zahr' & Hery mehr als Geld : und wer weiß,
fube
er fort, ,, ob Suttan Georg , wenn er dieß bört, ihm nicht ,, einen Sábel ſchenkt ? " 24. September. - Wegen der großen Anzahl von Cameelen, die getränkt wurden , und der zahlreichen Şeers ben der Tibboo's, tonnten unſere Pferde unb Samedle erſt gegen Abend. Waſſer erhalten , und ſelbſt dann mußten wir faft mit Gewalt von dem Brunnen Beſit nehmen . Unſer
419 alter Wearaboutwärd mitreinem Opere gerdolagen , unſere Diener auch, und erſt als ich ſelbſt zu Pferde fieg und, von dem
Baht begleitet, žu Bem Brunnenildmy tonnten wir
dieß ſo wichtige Gerdaft vollenden. 5:1
?
****, Den, Abend kam Lahr , 34 nebmen . Id gab ihm
Ein »
ſein Gefchent in Empfang,
eine Sudantebe , einrothes.
Réppchen, und ein Turkadieren die Dobe und das Räppchen betrachtete ;ex und ſagte ar 6 , Phl das ift gut für midor, qich bin einer ; aber ich habe dret Weiber, was follen die mimit einem kurledie ?
Dann fing er an
eß thue ihm
leidridaß er nicht habe: walter dem . Sultan Georg ſchis den könne.ini Beim Haupte Muſtaphat! wagtener ;" id is betrachte ihn eben ſo gut als meinen Herrn Pafchat
sja , felbft mebt , denn ihr ſagt
wie den
ihr , fevd abs
in geordnet, mich zu beſuchert , das iſt mehr als der Pa . hifcha je gethan hat.
Id tann ibm ein Tigerfell ( hiden
i, und ich mju : ihm einen Briefiſchreiben , Feinde ſind nie tubig und eta bat
denn Zahrs
jest teine Zeit auf
Strauße Sagd zu machen . Der Brunnen Beere Ras vä fbifery , deffen Waffer bier wie Gold : geachtet wird und bébet als Gold, und alled was Rafbella & abr und die 7 Gunta Dibboo zu geben baben , ſoll immer , ſo lange er wodec :feine Kinder , regieren , s dem . Engliſchen Sultan vi Georg zu Dienften fehen . "
Er forderte dann Waſſer
und fing an die Dinte von einem Stúde Papier abzuwas fchen , daß vorher mit einem Zauberſpruch geziert war, Das ſchmußige Waſſer tranker und rieb ſich Kopf und Hals. damit ; als er damit , fertig war, legte er das Papier in die Sonne und es ergobter mich, als ich bemerkte, daß er 27 *
420 diefen domubigen febrht zu teintha: Briefe an den König Georg-bengken wollte .
On sale fri eru
109.900
en Nadmittag, berließen wir
9.6 . 25. September
Beere Kaſhifery und nahmen berglid : Ubichied von Pabrá Cameele zu fonen ,
Um meine
die
ſiebzehn Waſſers
ſchläuche außerritrer Ladungsträgen imüßten , da wir vier Fagereifen bis Ughadern hatten , miethete ich ein Ma berry, um zwei ſchwere Kaften:nath Bilmazu ſchaffen ; fút ſieben Dollars .
Det : Mond, der in erftes Biedtet wars
leuchtete uns nach Sonnenuntergang, riabers ir mußten noch wenigſtens zwei Stunden wandernjanäihten i fie rus hig untergegangert war. Wirsi raftetert enige Stundert einem
an
sprake, idet Geogó Balvi Honigfleds heißtt
und bato nad bem
MitternachtPearen twin unſere Reiſe auf
traurigen Wege
forto
Sin
Hinfight auf den Weg
ſehr verſchiedene Meinungen , diwahrſcheinlich
herrſchten
båtten :Imão ihn bnach unſerem
Compac lam beften ſelbst
gefunden , aber wir waren in des mäfte nicht gang fostubn als auf dem Meere: ich beftandibaber darauf dem Mina Hamedee, den uns der Scheit zum Fúbreë gegeben hatte, zu folgen ,
und mein Vertrauen ward nicht getauſcht.
Um Sonntage entdedten wir in mit:: Jagesanbruch Fußtapfen det :Sameele und
die
Sclaven des Hange - Boop
Said, eines Kaufmanned aus fezjan ,ider gewiß auf dem rechten Wege gewefen iwar nur war er gegen Eůden gereift. Viele riefen wirwären nicht aufder redten Straße! Beiu ferm Führer geigte ſich aber iteine Spur von dengfilichkeit, er fab
zuverſichtlich aus , und ihóite alles Sdelten mit
großer Rube an ,
or war vetras in ſeinem Wefen , das
andeutete , er wifſe was exizu thun habe , und dieß bes
421 fidemte mich ganz wich clailaf feine Entreibung qu vers Taffen. Kein Mannoift je mod Ungt das Zusthun , roos bon ter weiß , daß er es ausführen stann , und in den meiſten Fällen giebt eit Gefähe dei si Kraft Bertrauen ; foiwar
8 bei unſerin Jibboo .
Wir jogen noch einen
Jag und eine Nacht in dieſer traurigen Wüfte und fas hen nichts als Himmel und Sands is it $ :1
: 1 :00
sit
si
anid 61: 1
).
19 :2m Montag, den 27. September , etwas vor Mits tag, erblidten apir etroms in der Entfernung, was wie eine Menge Leute ausfah, die auf unsqui tamen ; durch die Strahlenbrechungi hahm dieſe Erfcheinung verſchiedene Geftaltengan
undimanchmal idteß es , als ob fie zwölf
biâ funfzehnt. Fus- boch trider Buft fich bewegten. . Die Araber ertiårtengus waren Zuanids auf einem Raub zuge und alle unfere . Begleiter studen ihre Gewehre und rüfteten fich zumn Stampfessus fieriabet náher fanten; entaedten wir zuicunferer großen Freuder daß es eine Kafila don Fezzanfer : sunfer
Anblid hatte i fie auf
gleiche Beifes brunruhigtu undifie warens én auf gedehna ter : Gohlachtlinje geordnet,
einige hundert Ellen von ih:
rent Camerlen , wiešdie Uraber immer fechten .
Sie gaz
ben uns Dattela qub Fezgan i fúrruns ein wabrer les derbiffen und einige Saufleute , die nur wenig Waffet batten ,
gaben sein Gefáß mit Butter , daß wenigſtens
zwei Dollars werth war, für jeden vollen Solauch , den fie nur eintauſchen tomten : Sie verficherten uns audy, der Weg ren voulonimen ſicher, obgleich ihre Furcht mit den Juarids zuſammenzukommen , zig tage aufgehalten hatte
un
fie zwei und ſieben : dau
į:
1
422 Et ift Baum
möglich, sich
die Empfindungen der
freude aller Parthegen bei einem ſolchen Zuſammentref= fen in der Wüſte zu denten :1 . Die Araber waren gleich empfánglich får, pieſe Gefáble wie wir ;, und ſie fongen, nach ihrer gewöhnlichen wilden Taufbrud soolep: Utte tar gelang nach einem Ereigniß der Art Baladen, die ſolche vas !.0 Zuſammenkunft ſchilderten Um
Mittag hielten wir zu
Gaſſooma - foma: den
Nachmittag brachen wir wieder auf, und die Führer fagten mir, der Weg fep: fo. fchwierigidaki bis zum Untergange des Mondeo, wie ben größten Theil des Weges zurücks legen und dann ruhen müßten , bei ſolchen Gelegenheia ten ſchlugen wir leine Zelte auf und bei etwas getoch, ten
Kouskofour oft auch ohne denfelben , vergaßen wir
alle Anſtrengungen
in den Urmen des Schlafes.:218
wir die ſchwarze Bergreiber
die rich )langs dem Waber
pon Aghadem bingiebt, anfichtig wurden , erhoben die Nes ger, die Sclavinnen und die anderen zein Freudengeſchrei, und tanzten und fangen aus allen Kraften. Mittag als wirriden Bruntien erreichten
Es war faſt
einige Scláven ,
einem alten Shouka geborig , der nach Hage ging, was ren ſprachlos wegen Waffermangebzo ſte liefen aber einige Miles, um den Brunnen zu erreichen , wie Babafinnige mit offenem Munde, 1 und die Augen lagen ihnen weit aus dem Kopfe. si 30
Den zweiten Dctober verließen wir Agbadem , und
mit Hülfe des Mondſcheines konnten wir bis gegen Mits ternacht reiſen , obne unſern Beg zu verlieren .
Ein befe
siger Sturm aus Dften nöthigte uns anzubalten , und wir batten taum Zeit, und etwas durch die Haute und Kiften
428 au fichüben , als ner mit entfeflicher Gewalt babrach: Er hielt an bis eß. 19g ward, daon erhobien pirsund zwiſchen den Sandbügeln , die er an allen Seiten in der Nacht aufammengeführt hatte . ti Wiribatten auf unſerer ganzen Reiſe die Freudé, dap , obgleich es anfere erſten Berſuche waren , die Wüſte zu durdwandert, itir eben fo gut, wenn nicht beffer, als utie feré . Gefährten forttamen : ( und obgleich fie auf dieſert Boden geboren und gezogen waren , blidten fie auf uns, ftatt daß ed umgekehrt hátté reyna rollen , um Sicherheit and Schuß zu finden, eben ſo gut, als um die Richtung des Weges'sjurerfahren .
!: !
Den Donnerſtag , 7. Detober , um Mittag
kamen
wir nach Zon , einer Dafe; die unter einigen hoben, ſchwarz zen' Sandſteinbågeln liegt , wo gutes Waſſer und Ughut für die Gameele in Menge fich findet, die feit Dibla kaum etwas zu effen erhalten Katten . Sow , was ſdo wierig heißt, iſt mit 'Recht der Name dieſes Plages;" wegen des dahinführenden Weges , file,' die aus beweglichem Miles lang.
Einige
der Caravane,
durch eine furchtbäre u Sande
befteht,"über funfzig
kleine mádchen und Knaben bei
von Durft gequått,
deri Fieber " und Uebelbefinden noch bermehrten , konnten kaum weiter durch
den tiefen Sand fortkriechen : geſchwungene
PeitſcherItries fie vorwärts
der Uraber muß ich ſchlagen
die über ihrem Kopf
ſagen , daß fie
ſelten
zur Ehre wirklich zur
und ſie nicht zu treiben , würde noch graua
famier feyn, denn die eigene Entſchlofienbeit würde dieſe armen Dinger nicht zur Ausdauer ermuthigent, fie leg !
424 ten fichs fonfi nieder und hätte der Schlaf fie Bersåltigt, und ſie waren zurückgeblieben , ſo war ihr meiblich . sisi na 11. October. -
Wir erreichteri Bilma , " "Dine
die man hier echått , würden die Kafilas
die Datteln , oft von
Jöd under's
Hunger Jeiden , so geringe find die Vorrathe
und ſo ſchwierig iſt der : Zransport. :. Bon hier anherbata ten alle dienſtbaren teln ,
Perſonen : ein Mal des Tages Date
und ein Mal Mehl und
Fett ,
dahingegen ' vot
Bilma fie zwei Mal Mehl und Fett bekommen . Silab ben armer , Kaufleute
genießen ,
Lage nach
zwanzig
einander, nur Morgens und " Abend , eine espandvoll Datteln ", und gewdbnlich gedeihen ſie gut dabei.
15. Dctober.
Wir ſchafften ung , für die nach ,
ſten vierzehn Tage, einen Porratb von Datteln,an , und Menſchen und Vieh lebten faſt allein davon.. Eine Cas meellaſt Datteln gilt etwa pier bis fünf Dollars ; man nimmt aber gern Gameelfleiſch ftatt Geld, oder: Waaren aus dem
Sudan mit Gewinn von Einem
ſere Zelte waren
bei Tagesanbruch
Mánnern umgeben , die
erſtern
Procent. Un,
von Frauen und
tamen um
uns, ihre
Maaren zu verkaufen , die anderen aus Neugier.us rádi, 17. Dctober.
Wir hatten einen
Rafttag . Die
Weiber tamen in dichten Haufen zu unſera Selten, um Getreide und mit großem
Datteln
für
Dollars oder Sudantoben,
Bortheil , zu verhandeln : für zwei magere
Ziegen foderten ſie vier Dolars , für ein Es
gab diet Lárm
awiſchen den
über
Schaaf rechs .
die Beilegung des Streites
Reſurata - Arabern und den Zibboo's : man
425 wolte feineZuflucht zu dem
Budheh
nehmen ,aber
Hadge Mohammed Ubedeen ,' der Bruder des 'Rabi' ju Mourzud, wollte es nicht eher aufichlagen, bis die Bers wandten des feinem
Dobten
Ausſpruch
geſchworen
zufrieden
barten , daß fie om
femine modren . Nachdem
man dieſe Práliminarten den Montag verabredet hatte, Berſammelten ſich alle Partheten : der Radi, Hådge Ben Hamet; und Ben Taleb, die vornehmſten Kaufleute uni ferer Rafila , waren zugegen ; fte fanden iti Rotan, basi wenn ein Mann feine Hand bober hebt als feine Schuls ter in 'drohender Stellung, auch wenn
er nicht bewaff
met ift, der Segtér den Streich nicht erft erwarten darf, ſondern ihn ſelbſt führen darf, wenn er auch den ändern tådten " ſollte.Das Gefel war zu Gunſten des Arai bere, da er bewies , dér
Tibboo habe ſeine Hand , wor,
in er den Speer hielt , über den Kopf emporgehoben, als er ihn niederſchoß:
U18 dieß erklärt war, Tiefen die
Urábér herum , warfen " ibre Flinten in die luft, farieen, ja kråhten auf ſolche Weiſe, daß ich gewiß erwartete, die Dibboo's möchten
zu
neuen Feindſeeligkeiten
gereizt
werden . 25. October.
Non hier wollten wir
einen an ,
deren Weg einſchlagen, als der war ; auf dem wir von Bornou- gekommen waren : 'wir
gingen
deßható
über
einen anderen Theil der Bergkette, resten 'unfere 'Meiſe fort, bis es buntel ward, und hielten in einer Dafe, die une fopon bottam;'unter einer Reibe-büntler Sandbügel Diefer fruchtbare Diſtrict ging einige miles gegen Beffen und
lieferte uns - Baffer ,
Gras " und Holz; für dieren
und die beiden folgenden Tage, die wir in Büften hins
426
þriggen mußten. x Ginige græſelige Leute, baften
fich
bier angeſiedelt , der Datteln megen , die eine kleine Ans Babt gon Bäumen lieferten alle molten gern die Erzeuge nifle jareg Thales, gegen ein weißes oder blaues Hemb Dec grobften, Art austauſchen . – der beſte Wege man . bat feinen gerbrochener Steing, und
Dieß iſt bei Weitempo Kiesfand, ftatt ſcharfer,
die Caravanen ziehen in der
Brunnen wegen word . Die Daſerbeißt Seggedem . Ut Lage von hier iſt eine Stadt der Libboo's,
und auf die
ſem Wege gehen biêmeilen Kafila's nach Ghragt.
simu
26. October.org. Wir verließen Geggedem nad eis mer fürmiſchen Nacht, unſere Selte waren bald umgee worfen, bald standen, fie einige $us tief im
Sande. Ger
gen Abend rubten wir, brachen wieder auf mit dem Lage und erreichten die Brunnen von Ihya , den Mitag des folgenden Tages.
Bon El Wahr bis Meſhroo hat man drei ſehr ans greifende Jagereifen, obne Waffer, ohne eine Spur von etopat Grüneme Wir waren nicht im .Stande den Bruay erreichen , und bielten fall et Meſbroo, dem Paß der zu dem Brunnen führt. Am Sonntag , den achter November, tamen wir zu dem Bruns men ... tránkten unſere müden Camerle und erguidten bis es Menſchen , und zogen weiter
die noch müderen
Nagt ward , dann ſchlugen wir unſere Zelte weſtlich von pem Brunnen von Amhab auf. Der folgende Tag war auch traurig (9. November ), wir schliefen dann die Nacht unter den Palmbäumen um Degerby, was der elendeſte , bewohnte Drt in Fezgan iſt, ją ich möchte fagen , in der ganzen Welt, und doch begrüßten wir es mit ungutſprecha
lidher freude, inach ben entſeglichen Wüften die wirburda wandert hatten.. $!
Die Ermüdung und Beſchwerde - einer Steife naci
Bornou ift nicht mit der Rúdtebr nach Fezzan -zu vergleis chen ; die neun Lage von Izbya bis Degerby , ohne $ uffet und Holzo find über alle Beſchreibung angreifend, für Menſchen und
@ ameele - am
Ende einer fotchen Reife.
Dia Gamgele, ſchon gång rabgemattetidurch die Sandbúa get, måſſen nur durch die ſteinige uduſte : biet ſcharfent Spißen permunden ihnen die Füße Pfle treten un fiches und fürzen unter ihreriſdweren Ladung: die Leute leiden durch diraſpårliche Nahrung simciftentheils Datien turz , e$ find nieuw elende , fowierige Sage.
)
El Wahu
übertrifft alles , was man fiche nur Schredliches, denken tann ; die Kelſen beſtehen aus dunklem Sandſtein, ſo düs fter und tabl als möglich : der Wind pfeift durch die fchmalen Spalten, die
teinem
Grashatin
Nahrung gea
währen , und friecht der Wanderer 'unter die Felsſtúden , Sdus für die Nacht zu ſuchen, foftolpert er bei jedem Schritt über
ein
Menſchengerippe, und
ebene Stelle aufdem harten Felfen ,
um
fucht er eine ſeineermúdes
ten Glieder dort ruhen zu laſſen, ſo tomint er ſich vow als ein Wefen , das in der Wildnis der Verddung und Verzweifelung umberiandelt, " y in Sieg ist
... "
Den Tag , als wir. El Waht erreichten und die beiden folgenden Zage fielen Sameele in Menge und ſtarben , oder wurden ſchnell von den hungrigen Scla . ven getödtet, die das Fleiſch nahmen. verlaſſen
fich
Die Caravanen
darauf das Jibbooß und Uraber
aus
Mourzud erfahren , daß fie durch die Wüfte gelommen
428 lindas unb innen Lebensmittel bringed : follte dieß nicht der Fall feyn ,
ſo müſſen viele Unglüdliche aufgeopfert
wenden, um die anderen zu retter .
Dieſe Leute, welche
die: Leben mittel bringen i , Verlaufen fie gewöhnlich riera mata. fo theuer , als die in
Sezgant ſind: außerdem mie
then die Kaufleute gern die tunbeladenen Sameele, um ihre Reiſe nach den
beſſeren Gegenden zu beſchleunigen .
zurEin Libboom . ein Kaufmann der aus Feggan ) nach ſeinem Lande surůdkebete i gab mir einen erfreulichen Beweis, was für ein Bertrauen et auf das Wort eines Englanders festes 68. war. -faſt Nacht, ich war vor den Cameelen ;3 er batte Datteln zu verkaufeu , meia Pors rath war erſchöpft sich fagte ibm saber , baß mein Geld im
Koffer,wäre, yndisdaßtureine Gameete zu ermüdet
waren, um abladen gu tónnens . Gott regne eudom fagte etc .ich wünſchte ibx wolltet alles, faufen , was id babe, wameele und alles : ich weiß, wie die Engländer find ! #Sind ſie nicht beinabe Moslems, und ein Boll das Wort bålt ? Meßt, die Datteln und reift weiter bezahlt uden Kaid in
Mourzut.
j
agaytheoir lauften bier gierig einige ſchlechte Stiebeln, um unſerem geſchmadloſen Eſſen von Mehl und Waſſer eis nigen Meiz, zu geben : balb nachben brachtemit der Kaid ein Schaaf, das einzige in der Stadt wirfchlachteten und theilten edro daß wir um prachtiges Mabt hatten . 60
neun Uhr 190E
bend ein OBS
!
Den vierzehnten November erreichten wir, nach mås
bigen Lagereifen, Gatrone, das , frúber ſo elend in uns fern Augen , uns iegt ein kleines Paradies ſchien : und das Eſſen , welches der alte Hadge, der hier regiert, uns
499
fühidterstas bei umferer seuſten Durchrufe uns kaum gles nießbart fichien , tam ! uns nån gang , tid folich vor .
In
buch ſtáblichen Sinne ſtand ich mit Tagesanbrud auf, duffel tito beißer
um eine
Fleiſchbrühe und friſchem
Brobte, die fehr gepfeffert war , zu verzebter; und fano das Gericht außerft wohlſchredenti putns , n.
$$ 11,0
Bu Gattone , wieczu Vegerby afdlagen wir unfet
Belt in
einem Gehölze von Palmen " auf
chusten rpna betuage gegen
die Bäume
die Sonnenftrahlent, des
Nachtos gegen den oft : Das ſanftes Rauſchen des Wine des zwiſchen den fich , Tangfath bewegendent Zweiges, wordt für und etwas Neues und
Erfreuliches , und die ebrer
odbrenbe und fruchtbare Palme fdien in unſeren Ut ) gen wukommen , Abulfeda's Lob zu verdienen : „ die ſtarts liche Dattelpalme : ibrifchwantes. Haupti gefront mit berabhängenden Funchttrauben , fenkt sfith fohmatten , wie das einer (dónen Frau , die berichlafbewältigt miu um gerecht zu fegn , Torfchien es , als ob die Beute fit Fezjan úber unſere Rädteht eben ſo froh waren, dls wit ſelbst.-In's : Land der
Schwarzen
zu
reifen
unb
wizurüdzukommen ! Diwunderbaring liht Englandet mferd unternebmend ! - Gott regne euch ! daß der marme Doctor ftexben mußte y s ro weit von
der Freis
vath ! - Bleibt gefund ! es ftand einmal geſchrieben , daß ert fterben , ihr zutúdkommen ſoátét! 10 X1i (
Gott iſt
oigroß ! Posten
er war , dazu ! = Uch ! daß ſtand eüt geſchrieben ! ,, ein búbider Mann - Nun tehrt ihrbeim : das Glück
* ) Descr. Aeg. ed. Michaelis p.6 . 127.9773
030
urbegleite, each ! Bie werden alle zeude: Fiedndo leuchmit wfeinen Kleiderti entgegentommen ! wie viel diefpula jver werden
ſie, Berbrauchen !
In der :Moſchee Des Sidi Boudhier war
I !! "
das ges.
wohnliche Gebet, für unſere glüdliche Antunft in umferin Vaterlande, geſprochen , und den 25, November, and eis nem Sonntage' zogen wir in Mourgud ein , und nahmen Befik von unferer alten 6.6
Wohnungst
met
"
1
;
21. November. - * Alle begroeteni sùng sinado uiles
ter Rüdtebr," wir hatten Gdůffeln mit Dagens und Roustorou beg :Nachts und des Morgens, und Beſuche pom Unbruchs del
Zages bis
fpåt intach Sonnenunters
gange:: obgleich wie Weber Ihée, nodi Kaffee, noch Zudet batten , ſie zu
bewirthen , wie bei unſerer erſten Unwes
fenheit. 1 Der neue Sultani Sidi Haſſein, der dem Muš ftapha folgte, war den Tag vor und angekommen
und
da er in Stauer eingezogen war , weil die Gattin des Paſcha , Lilla Gibellia, geſtorben war, fo waren bei dies fer Gelegenbeit: Beine Freubenfeſte
erlaubt worden ver
fdiďte uns jedoch zwei fette Schaafe,
einen großen Topf
mit Dliven , und zwei Såder mit Weizen ; wir hatten
- 1 *) Sie war gefangen genommen auf einem Zuge gegen die Leute yftin des Khalifa Bilgaffum , ta denna Gibel ( Gebirge ) , durch den 1
Ben Mohammed, der, obgleich er selbſt fie liebte , doch gends thigt war, fie feinem Vater 34 geben , den ihre egun kebir ( großen Uugen) bezauberten . Sie liebte auch den Ben , aber mußte bennod ſich dem Paſcha ergeben . Dieß ſoll die urſache der erſten Mißbelligkeiten zwiſchen den Bm und ſeinem Bas
ter geweſen ſeyn .
Sie machte, durch ihren Einfluß , Bergaſſum
ihren alten Beren , zum Kaid über acht Provinzen . ' '
431 daher ein kleines felt "dnter uns Perbf.. Die beiden et zaris, Mohamed und Yuſſuf, Capitán Lyon's Freunde, waren unter den erſten die uns begrüßten , eben ſo der alte Häbige Mahmoud ,ber immer rief : ,,bankt, ihr ſeyb zurůdgekommen !
,, Gott ſey gez
wer hatte das ges
„ dacht? tb wie groß und gútig Götr ift, folche Kaffirs i wie'abt ferb zu Tchúfen ! – Gut!"gut!" trok demliebe 1,ich euch alle, obgteich ich glaube, daß es haram (Sün: noblonda de) ift ! 98190 91 Obgleich die weißen Mädchen in Mourzud um mans the Grade unſeren
hübſchen , blauäugigen Schönen
in
Hinſicht auf die Farbe der Haut nåber ſtehen , wenn ſie ziemlich gereinigt und zen
gewaſchen
find, als die fchwara
in Bornou und im Suban ,
ſo verloren jene doch
in Vergleichung mit dieſen
unendlich. Daß die legtern
ſchwarz, teufliſch ſchwarz ſind, iſt nicht zu leugnen : aber ihre ſchönen Formen , ihre ausdrucksvollen
Augen , pers
lengleichen Zähne, ihre außerordentliche Reinlichkeit , mach. ten ſie weit angenehmer als dieſe ſchmugigen Miſchlinge, unter denen wir jegt uns aufhalten. Ein einziges blaues Tuch ( fetten fie ganz bebeđend ) ließ ihren ſchönen , gut gewachfenen Schenkeln alle Freiheit, die nicht wenig an Kraft durch das tåglich drei auch bier Mal wiederholte Baden
in kaltem Waſſer
gewannen ; da hingegen die
Mádchen in Mourzud fich in zwei wollene Tücher eins
hüllen , die ſie felten bei Tage oder Nacht wechſeln , bis fie' von felbft abfallen , oder wenn
ſie zu ihrer Hochzeit
gewaſchen werden. Ihr Haar iſt zuſammengebaden , und Hiffredrimit Sand, braunem Staube von Gewürznetten
niet Beliebten Ges den biet und anderen Sachen , um ihnen "den
434 ruch 24 geben, ihre Filbernen Ohrringe sunt der Corals lenſchmud, alles iſt geſchwärzt durch den Dunſt ihrer ges Kurz, fie felbft find ſo voll Schmuke falbten Loden . daß man nie ohne Angſt ſie ſich nähern, oder ihre Klein der in
. den Zimmern ſchütteln fiebt YA
Man
! di 10.
erzählte, der Vaſcha babe ein Gefecht mit den
Urabern gehabt, die im Wufſtande gegen ihn begriffen waren , und habe ſie geſchlagen : bann ſollten ſie alle zum Gibel geflohen feyn , wo lange ſchon alle Unzufries denen fich geſammelt hatten: wir beſchloffen daber ohne Zögern abzureifen , nachdem wir die ſechs Cameele , die allein uns von vierundzwanzig , die ich aus Kouka mits gebracht hatte,
übrig waren , für einundzwanzig Dola
lars verkauft hatten.
Die Maherries , obgleich fie, chóa
ner und ſchneller ſind, ertragen die Anſtrengung nicht ſo wie die Salamy oder Tripolitaniſchen Cameele. nult Den zwölften December waren wir zur Abreife fera tig , den dreizehnten beurlaubten wir uns , nachdem der Sultan uns einen Befehl, Teskera , an alle Stådte in Fezgan gegeben hatte, daß fie uns was wir nöthig håts ten liefern folten .
Die Kälte in Mourzud hatte uns
alle fchredlich gequảlt , und obgleich wir uns wärmer hielten , bei Tage und bei Nadt , ſo hatte pod ber - eine von uns den Schnupfen und ſteifen Naden , der ang Dere Sieber , ein britter Schmerzen in den Beinen alles, glaube ich , von der Kålte der Luft, und der noch ſtand das Thermometer , bei Sonnenaufgang ,
nicht una
ter 42 oder 43 ° .
since 1973 US Den achtzehnten kamen wir nach Sebha und fena
den unſern alten Freund , Scheif Abdallah ben Sh belo
433 ber uns früher fo gaffrei aufgenommen hatte, auch jest prin Bereitſchaft, uns mit Kouskoſou und Fleiſd , und einer tüchtig
gepfefferten Brühe zu
Dochter meines Freundes Abdallah ,
bewirthen. die
nun
Die verbeis
rathct und Mutter war, der ich vor zwei Sabren eins mal ein ſehr einfaches Mittel gegeben hatte, das ,
wie
ſie überzeugt war , fie von der Gelbſucht befreit. hatte, ſchidte
mir , zwei
ſehr húbiche
Fádhera
die Fliegen
abzuwebren : fie waren aus Blättern von Datte !palmen
1 gemacht, und rothe lowarz und gelb gefärbt ; gum Roth gebraucht man Foor , die Krappwurzel, zum Gelb
die
Blåtter von Zwiebeln, zum Schwarz.Nil, oder Indigo . Bu Sebha , Liminbit.und. Beghren wurden wir mit dem Beſten
bewirthet,
was
igre Küche nur darbot.
Omul Hena warn nachdem ihr Verlobter geſtorben war, mit dem ſie das Fatah kurz vor meinem erſten Beſuche geleren batte, jest feit drei Tagen eine Frau . Die beſte Schüſſel aber, unter zwanzig welche uns geſchidt wur. oen , kam
von ihr ; bas. Gericht ward allein gebracht, in
einem neuen Kozbe von Dattelpalmbláttern , den ide zu behalten erſucht ward ; und ihr
alter Sclave, der ihn
brachte, fragte: 1.06. ich nicht die Abſicht habe nach ihres Baters Hauſe zu gehen, und ihre Mutter zu begrüßen ? " Id erwiederte: ,, Ja !! und ſo wie es dunkel war erſchien derſelbe Sclave, mich zu begleiten.
Wir fanden die Alte
bei einem kleinen Feuer ſigend, ihre Wugen waren ſchlima mer, als wie ich ſie zuerſt fah, und fie felbft noch nach Sie umarmte mich indeß in ihrem Leußern .
Iaffiger
herzlich , da niemand ſonſt zugegen war: das Feuer ward angeblaſen ,
die Flamme ſchlug bell auf,
Denham u . Glapperton.
und ſie ſagte 28
434 oder rang vielmehr : ,, Ash harleck ? che fepnick ?' , mi ,, ihr euch ?
Ash
ya
barick
Wie geht es euch ? Wie befindet
Wie ſteht's mit euch ? " in dem Landesdia ,
lect , da ſie vorher auf Ertana , was ich
nicht verſtand,
etwas dem alten Sclaven geſagt hatte.
Ich bedauerte
es aber, daß ich weggehen ſollte, ohne Dmul Hina ges ſehen zu haben, und eine Art von Ládheln fdwebte auf den bleichen Zügen meiner Wirthin, als der Gegenſtand unſers Geſprådes bereinkam.
Zuerſt erkannte ich ſie iy
kaum, bei dem dunkeln Schein des Feuers von Palms holz : ſie warf aber ihren Mantel ab, túßte meine Souls ter ( eine Arabiſche Urt zu grüßen), ſchüttelte meine Hand, und Ihránen über ihre ſchönen Wangen . , fie battrouten ery
Sie
fich en fehen , obgleich ihr Vater es nicht gewollt habe .“ Die Mutter, ſchien es, war gewillet" geweſen ihr zu Gefallen zu ſeyn. Dmul : Sena war nun fiebzehn Jahre alt , war ſchon ner als alle andern die ich in Fezzan geſehen hatte, batte ihren ganzen Brautpuß an, und ich würde durch ihre ans ſcheinend große Zuvorkommenheit gerührt ſeyn , håtte fie nicht faſt augenblicklich geſagt: ,, Gut ! ihr ' mußt eilen ! . Gebt mir , was ihr mir mitgebracht habt !
Ihr wißt,
r ich bin nun eine Frau, und ihr mußt mir nun etwas rgeben, was viel beſſer iſt als das erſte ! Dann bin ich ,, Sidi Gunana's Beib, der ein großer Mann iſt: und wenn ,, er mich nun fragt, was der Chriſt mir gegeben habe, o,macht daß ich ihm etwas recht Schöneb zeigen tann !" — ,, Wie, ragte ich, weiß Sidi Gunana, daß ihr hieher ges ,, kommen feyd ?
Ja, gewiß , erwiederte Dmul . Hena,
435 ,, er ſelbſt ichidte mich, fein Rater iſt ein Maraboot, und lagte ihm , ihr Engländer wåret ſehr großherzige Leute,
1 ,, die Geld in Menge båtten, daber möchte ich hingeben . " ,, Gut, antwortete ich , wenn dem ſo iſt, ſo habt ihr eben keine ,, Eile . "
Das meinte ſie aber nicht, und taum batte ſie
mein kleines Geſchenk erhalten, ſo eilte ſie fort, und vers ſprach wiederzukommen, was indeß nicht geſchah.
,, Vors
, trefflich, Einfachheit! dachte ich : vortrefflich unverdorbene ,, Natur ! keine in der Stadt erzogene Kokette würde ihre ,, Rolle beffer geſpielt haben ! " Nachdem wir einen Tag geruhet hatten , zogen wir den 22ten nach Ombul Übeed , daß nur wenige Meilen entfernt iſt, wo man Waſſer und Holz ſammelt, für die Reiſe durch die Wüſte bis Sodna, wozu man gewöhnlich in dieſer Sabreszeit , wenn die Tage kurz , die Nachte kalt ſind, fúnf bis ſechó Tage gebraucht. 25. December.
Den vierten Weihnachtsabend,
den wir in Africa erlebten, tamen wir den Abend nach Demelheen , wo , nach dem Regen , doch einige Vegetation zu ſehen war, nur wenige Kräuterarten , den Arabern als lein bekannt, vermag der unfruchtbare Boden, auch wenn Wir wollten er gut bewäſſert iſt , hervorzubringen. hier daher
unſern ein
Weihnachtsſchen aus halten , Schaf
mitgebracht:
aber die
und
hatten
Nacht kam
heran , ehe wir unſere Zelte ganz aufgeſchlagen batten, ein ſchauriger Nordweſt wehte, und da die Tagereiſe lang und ermúdend geweſen war , ſo waren unſere Leute zu ermüdet erft zu ſchlachten und Anſtalten zu machen. was wohler ;
zu dem Feſte
Meine Reiſegefährten waren aber beide ets Hillman hatte in zwei Tagen kein Fies 28 *
436 ber gehabt, und wir verſammelten uns in meinem Zelte, machten den Eingang zu ,
und tranken ,
mit Gefühlen
des Dankes und der Hoffnung, auf das Wohl aller un. ſerer Freunde den Punſch aus Branntewein. Den folgenden Tag , ehe wir unſere Cameele wie : der beladen hatten , kam ein heftiger Regen ,
mit einem
kalten Minde aus Nordweft, der uns heftig quálte : wir brachen jedoch auf , aber kaum waren wir in das Thal gekommen , in deſſen Nåhe wir die Nacht zugebracht hats ten , als die Sclaven unter den Bäumen Feuer anmach : ten , um welche wir alle uns herumfesten . Die
armen
Geſchöpfe klagten bitterlich, und da die Sameele in drei Dagen nichts
gegeffen hatten, ſo beſchloſſen wir , ihnen
zu geſtatten fich hier Futter zu ſuchen, während wir das af fchlachteten und das Feft veranſtalteten . Schaf Alles war fo falt und feucht, daß die armen Sclas ven, die bei der Rafila waren, halb nadt wie fie waren, lieber ſich um
die Feuer zuſammendrángten als ſchlies
fen : auf dem Marſche indeß waren fie froh urd luftig, fobald die Sonnenwärme und das Geben ihr Blut eta was raſcher in Umlauf gefegt hatten ; die Uraber , um ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen , gaben ihnen vollauf zu eſſen , und wir fügten gewöhnlich noch ets was hinzu. 218 wir in Sodna ankamen , erhielt ich meine Wohs nung in dem Hauſe des Hadge Mohammed Boofarce, ein Zimmer mit vier weißen Wänden und einer Decke von Palmzweigen : mit Hülfe einer kupfernen Pfanne aber und einer Grube in dem Fußboden, unterhielt ich ein luſtiges Feuer, ohne viel Rauch.
Das Baus fand
Line
457
unter der Aufſicht eines Sclaven . aus Begharmi , der vierundzwanzig Jahre hier war : er war fehr erfreut, als er hörte, daß ich in der Nähe friner Heimat gewes Ten ſey, und als ich die Namen mehrerer Ståbte nannte, klatſchte er mit den Händen .
218
ich ihn aber fragte,
ob er Luft habe zurückzukehren , war eri verſtandig ges'i nug zu antworten : ,, fer !
,, Nein ! nein ! ich habe es hier beſs
Ich habe keine andere Heimat iegt als Sodna,
und was ſollten meines Herrn Kinder ohne mich ans fangen ?
Er ift todt, ſein Sohn iſt toot, wer ſolu den
Garten für ſeine Frauen und Töchter beſorgen , wenn : ,,Mouſſa fortgeht?
Nein , er bleibt Sclave, und das iſt
,, das beſte får ihn ; fein fand iſt weit entfernt und voll von Feinden.
Hier hat er ein Haus und genug zu
o , eſſen, Gott ſey's gedankt !
Vor zwei Monaten gaben „, fie ihm eine Frau und feierten acht Tage lang feine 1, Hochzeit. " Sodna ,
Die Siriah
eines
Kaufmanns aus
der nach dem Sudan gegangen war ,
ſchwanger zurúdgelaſſen
und ſie
hatte , war Mutter geworden
und dadurch frei, fie batte den Moufia geheirathet, und wohnte mit ihm in dem Hauſe ſeiner Gebieterinnen, das ihm anvertraut war. 5. Januar. Wir verließen Sodna , kamen den fechſten durch El Gammam , fchliefen in Wadey Drfilly , und den folgenden Morgen trennte ich mich von Herrn Clapperton , da ich úber Ghirza zurůđBehren wollte , er aber den alten Weg über Boniem vorzog.
Die hier
an einander ſtoßenden Wadeys verſchafften uns zu dieſer Sabreszeit dicht
unter
Futter für die Sameele und Pferde, und einer
Reife
Felfen
von
Bitterkallſtein
438 zu Sernaam, fúlten wir unſere Schläuche zu einer Reiſe von fünf Tagen. 11.
Januar.
Die Kålte an dieſem Morgen ,
das Shermometer ſtand auf 42 ° , Uhr auf, ebe wir abreiſten .
hielt uns bis neun
Wir zogen durch zwei Wa .
dey's ehe wir das erreichten , wo wir anhalten wollten : nabe bei einem derſelben , Gidud genannt , bezeichneten Steinbaufen den Rubeplats zweier Araber, die in einem Gefecht, ohngefahr vor zwei Monaten , geblieben waren , und einige Buchfiaben ,
für mich Hieroglyphen ,
bes
merfte man ganz deutlich in dem Kies an ihrem Grabe : als ich nachfragte , erfuhr ich , daß die Art ibres Lodes und der Stamm zu dem ſie gehörten angegeben wäre. Mit Sonnenuntergang machten wir Halt zu Bidud.
кk
Nichts merkwürdiges ereignete ſich bis zu unſerer Ankunft in Ghirza, den dreizehnten Januar. den hier Ruinen einiger Gebäude , fche erklärte ,
Wir fans
die man für Rómi
fie lagen etwa drei Miles gegen Beſta
Súd : Weſt von dem Brunnen , und was mir merkwürdig ſchien ,
es müſſen bort mehrere Stadte ,
eine große Stadt geweſen nahm.
ſeyn ,
oder vielleicht
die einige Miles eins
Von vier großen Gebåuden, wahrſcheinlich Dents
målern oder Mauſoleums, ſah ich hier Ruinen , zwei ſind faft der Erde gleich gemacht.
Die , welche mir die ins
tereſſanteſten fchienen und am beſten erhalten , zeichnete ich ab :
die Architectur iſt roh ,
Capitåler ,
obgleich mannigfaltig ;
Säulen , Corniſchen , Getafel liegen zerſtreut
umber , einige von ſonderbarer, ner Arbeit.
wenn auch nicht fehda
1
439 1991 34 Eine der copirten Inſchriften ſtand auf einer Da: fel, die an der oftlichen Seite des Gebäudes befindlich 11.war. " Der Eingang zu allen dieſen Monumenten war "
auf der Offeite , und vierzehn Stufen führten zu der Baſis der oberen Säulenreihe, die nun ganz zerſtört ift. Die anderen Faſchriften genden Bruch ftůcken .
fanden
t Wir
* 17. Ianuar.
ſich auf den herumlie.
zogen durch Shibaf, ein
fchönes Thal, cas fich, zwiſchen Hügeln , mit Felfen von Dann tamen wir nach Hanafß, und
" w Kalffein binzieht.
hielten funfzehn Miles weiter gegen Often , wo wir eis nige andere Nuinen fanden ,
denen bei Ghirja áhnlich
man bemerkte noch zwei Inſchriften ,
ſie waren
aber
ganz unleſerlid.t Den zwanzigſten waren wir wieder in Benioleed, und kamen den vier und zwanzigſten durch Melgbra und. über die Ebene von Tinfowa. * von H. Carſtenſen ,
Zu Melghra hatten wir
dem legten Däniſchen Generalcons
ful zu Tripoli , Ubſchieb genommen und von vielen ana deren Freunden ,
die uns bis dahin , bei der Abreiſe
nach dem Innern Africa's, begleiteten und beiunſerer Rüds tehr erwachten daſelbſt die angenehmſten Erinnerungen . ABir erwarteten auch den Engliſchen Conſul zu treffen , da er einen Uraber abgeſchickt hatte, der uns die Nacht vora ber traf, mit der Nachricht,
daß er von Iripoli abreiſe
ung zu bewilllommnen ... Den folgenden Tag kamen wir zu
einem
nen, zehn Miles von Tripoli : noch ebe wir
Brun
dieſen er
reichten, begegneten uns zwei Eſchaus des Paſcha uno ein Diener des .Conſuls ,
und wir fanden das Zelt des
440 lekteren aufgeſchlagen ,
er
ſelbſt war burch Geſchäfte
nad der Stadt zurüdgerufen ; die Freude womit wir ein Garbellenbutterbrodt verzehrten und Marfala - Wein aus Gläſern dazu tranken ,
-
was uns lange nicht zu
Theil geworben war - låßt ſich nicht beſchreibene . Mirx ſchliefen trefflich
nach
dieſem Eſſen und den ſechs und
zwanzigſten Januar trafen wir ,
einige Miles von uns .
ſerem Raſtplage , den Conſul und ſeinen åtteſten Sohn , die über unſere glüdliche Zurückunft eben ſo froh wie wir . ſelbſt zu renn fchienen .
Wir gelangten noch denſelben
Tag nach Tripoli, wo ein Haus für uns in Stand geo fekt war. Der Gonful ſchickte für alle unſere Reiſegefahrten Schafe , Brodt und früchte , und Scladen und Araber tochten , aßen und fangen, bis der Morgen ihren freudes ſtrahlenden Augen und
ihrem wohlgefüllten Bauch den
proſigen Oſten , " - wie ein Dichter fagen würde, zeigte..
Wir hatten nun nichts anderes zu thun , als uns einzuſchiffen , und unſere lebendigen Thiere , Vogel und anderen Sachen ; und uns mit den treuen Eingebornen auseinanderzuſeken , von denen einige Tripoli mit uns vers laſſen hatten und wieder in unſerm Dienſte zurücklehrten : fie konnten mit Hecht auf unſere Freigebigkeit Unſpruch machen , und hatten uns mit bewunbernswerther reue in aranchen gefährlichen lagen gebient, und ſollte jemand glauben , daß ich hier oder früber in meinem
Tagebuche
zu günſtig von den Bewohnern Africa's geſprochen habe, fo kann ich nichts erwiedern , als daß ich ſie gaſtfrei, mitleidig, ehrlich und freigebig gefunden habe ; bis an 8 Ende meines Lebens werde ich mit Liebe ihrer gedenken ; und viele der unverdorbenen Kinder der Natur im
441 Innern von Africa Xußerten Gefühle und Grundfäße, die dem gebildetften Chriſten
Ehre
bringen würden.
Der
Entſchluß wo möglich überall zufrieden zu ſeyn , iſt der beſte den ein Reiſender faſſen kann, wenn er ſein Vaters land verläßt ,
und je treuer er dieſem bleibt, deſto befa
fer ; es giebt wenige Lagen worin dieſer Entfluß einigen Troft gewähren
Follte ;
mußte gewiß äußerft wild ſeyn ,“
und die
nicht
Menſchenrace
sie'nicht unterhaltung ,
wenn auch nicht Belehrung, gewähren ſollte. Unſere lange Entfernung von gebildeter Geſellſchaft ſchien Einfluß auf unſere Urt zu ſprechen gehabt zu has ben ; obgleich wir es felbft nicht bemerkten, machten uns unſere Freunde darauf aufmerkſam ; felbſt bei der gewöhne lichen Unterhaltung ſprachen wir ſo laut, daß es den Andes ren beſchwerlich fiel , und es dauerte einige Wochen , ehe wir uns wieder daran gewohnten , unſere Stimme nach bem Verhältniß des engen Raumes , worin wir uns nun befanden , zu måßigen. Nachdem ich mit dem
Capitain einer Raiferlichen
Brigg, die wir im Hafen von Tripoli fanden , Verabres dung
wegen
unſerer Ueberfahrt nach Livorno getroffen
hatte , wendete ich mich durch den Generalconſul an den Paſcha, um ſein Siegel für die Freilaſſung eines Knaben aus Mandara zu erhalten, den ich vor einigen Monaten losgekauft hatte, da dieß der einzige gefegmáßige Weg iſt, wie ein Chrift, in einem Mahomebaniſchen Lande , einem Sclaven die Freiheit geben kann. Der Paſcha bewilligte ſo gleich meine Bitte * ) ; und als der Oberf Warrington ſagte, * ) Hier folgt eine freie Ueberſegung dieſes Documents : ,, lob rey dem einigen Gott , und Frieden mit unſerem Pros
442
der Knabe wünſche mich nach England zu begleiten , era wiederte er in guter Laune ;,, Laßt ihn denn gehen ; der Englånber wird ihm nichts Böſes thun !" Uebers haupt bemühte ſich der Paſcha ,
bei jeder Gelegenheit
zu zeigen, wie froh er úber den Erfolg unſerer Reiſe und unſere glückliche Rückebr rey .
Er wünſchte, Daß Oberſt
Warrington ihm ein... Feft gebe ,
und gaſtfreundlicher Wirth Freude des Paſcha.
und unſer freigebiger
verſprach
es ,
Die Straßen vom
Wohnung deß Conſuls waren erleuchtet, Pomeranzen- und Citronenbäumen ,
von
Früchten , bildeten ein Laubgewölbe. um neun Uhr abends , in Prunkkleidern , Chron ,
von
umgeben ,
zur großen Schloſſe zur und Zweige mit
vielen
Der Paſcha kam
ſeinem ganzen Hofſtaat, er saß auf einer Art von
unter einem Baldachin und
ſah den Walzern
und Quadrillen zu , die von den Familien der Conſuln aufgeführt wurden , die zu dem Feſte eingeladen waren .
,, Pheten Mahomeb und feinen Anhängern ! " -- Freigelaſſen iſt, durch Rais Khaleel : ben : Ingleſi, ein junger Schwarzer, Namens Abdelahy, von Manbara ,
er hat ihn abgekauft dem
Abdi Nibbesben - Uttala Iowerga , für die Summe von rechs und dreißig Spaniſchen Dollars , die der beſagte Ubdi Nibbe empfangen hat. Rais Khaleel giebt die Freiheit dem er: wähnten Sclaven , über den er keine Gewalt weiter hat, noch irgend ein anderer ; und der beſagte Abdelany iſt im vollen Genuß der Vorrechte eines Muſelmannes . Go geſchehen in unſerer Gegenwart , die Partheien waren bei vollen Sinnen und vollem Verſtande. - Gegeben dieſen 16. Rabbia at tani, 1240 der Bedſchra. Mahoined : ben : Zein : Ubeebeens ben Samet Bens Mahomed Ben : Omeran pagi, - Solyman.
Mahmoud : ben
443 Er führte die Frauen des Engliſchen Generalconſul$
in das Speiſezimmer,
und Spaniſchen mit großer Ara
tigkeit, und rief Capitain Clapperton und mich zu fich , und verſicherte uns ,
er freue fich úber unſere Rúdrehr
eben ſo herzlich, als es nur unſer eigener König und Herr in England könne .
Ein ſolcher Beſuch war
der größte
Beweis von dem Vertrauen , das der Paſcha auf die Eng. länder rette , und von ſeiner Uchtung und Freundſchaft. Bald nach dieſem Fefte fchifften wir uns ein , nach Livorno uns ,
zu
regeln ,
beftige Windſtoße
einzulaufen ,
in Elba
am
um
nöthigten
acht, und zwanzigſten
aber erreichten wir den erwünſchten Hafen . Unſere Quarans taine ,
die fünf und zwanzig Tage
ſchnell.
Die
mit uns Eingeſperrten
das Eleno der Lazarethe ;
dauerte ,
verging
jammerten
über
die Wolluſt aber in einem
ordentlichen Hauſe zu ſeyn ,
die erfriſchenden Lüfte in
Toskana ,
vorkommenden
die
uns
tóftlich
Gerichte in
der Pleinen Taverna bei dem Lazarethe , das Bett nicht zu erwähnen , mochten ,
wir in zwei Tagen kaum verlaſſen
dieß alles machte ,
ſchnell verging . renzi
das
daß uns die Zeit gut und :
Den erſten Mai kamen wir nach Flos
wo uns lord Burghersh mit der größten Uufo
merkſamkeit behandelte und allen Beiſtand leiſtete.
Uns
fere Thiere und unſer Gepäck hatten wir zur See nach England geſchidt, der allein ben war.
von
unter William Hillman's
unſern
Begleitern
am Leben
Aufſicht, geblies
Capitain Clapperton und ich ſelbſt gingen
über die Alpen und den erſten
Junius meldeten wir
unſere Ankunft in England dem Grafen Bathurſt , ter deſſen Leitung unſere Reiſe ftatttgefunden hatte.
una
444
Nachrichten
über Bornu ,
a 18 Er gå nzung der vorher mitgetheilten.
Bornu, ein Königreich im Innern von Africa , liegt nach ſeiner jebigen Ausdehnung ,
zwiſchen dem 15 und
100 N. Br. , und dem 12 bis 18 ° ofi. t. Im Nors den wird es von einem Sheile von fanem uud der Büſte begränzt,
im Oſten durch den See Ichad , der
einige Tauſend Miles Inſeln hat ;
cinnimmt , und viele bewohnte
im Südoſten iſt das Königreich Loggun
und der Fluß Shary , der Bornu vom Königreiche Bega harmy trennt und in den Idad fällt. ſtößt es an
Mandara ,
Gegen Süden
ein unabhángiges
Königreich,
das am Fuß einer großen Gebirgsreihe liegt ;
im Wes
ſten an Soudan. Die
Hitze
iſt
fehr groß ,
aber háit nicht gleich
an : vom März bis zum Ende des Junius brennt die Sonne mit der größten Heftigkeit.
In dieſen Mona :
ten ſteigt, etwa zwei Stunden nach Mittag , das Ther, mometer auf 105 und 107 ° , und es herrſchen erſtidende, glühende
6úd : und Südoſtwinde.
Die Nächte
find
fürchterlich ſawůl, das Thermometer fält nicht viel uns ter 100 ° ,
bis gegen Tagesanbruch ,
860 oder 88 ° ,
was für kühl gilt.
dann fteht es auf Um die Mitte des
Mai's herrſchen in Bornu heftige Gewitterſtürme, Donner ,
Blib und Regen :
aber ro trođen , fógen ,
daß
mit
die Erde iſt um dieſe Zeit
und das Waſſer wird ſo ſchnell eingea
die Einwohner die Unannehmlichkeit dieſer
Sabreszeit kaum bemerken .
Der Blit verurſacht oft bebeu .:
445
unter
tenden Staben
den
und
Heerden
Menſchen .
Man beſtellt den der dann zum Getreibe, und die Saat iſt vor dem Ende des Junius in die Erde gebracht, wenn die Seen und Flüſſe überzutreten anfangen ;
und weil
das Land fo flach iſt , werden Streden , mehrere Meilen groß, ſchnell in große Seen verwandelt. brochene
Reginguſſe
überſchwemmen
Faſt ununters
nun
das land, Die Winde
und warın.
das Wetter iſt trübe ,
feucht
find heiß und heftig ,
und meiftentheils wehen ſie von
Dſten oder Súden . Im Dctober beginnt der Winter :
der
Regen
iſt
nicht ſo häufig und man årndtet in der Nähe der Ståde
tes die Luft iſt milder und kühler , der Wind kommt von Nordweſt
das Wetter heiter ;
und die Atmoſphäre
* iſt klar." Segen den December und im Unfange des Ianuariſt Bornu kälter ,
als
man es ,
ſeiner
Lage
nach, erwarten ſollte , das Thermometer ſteht zu keiner Dageszeit höher als 74 bis 75 ° ,
und fåût des Mors
gens bis auf 58 und 60 °. Dieſe kühlen ,
friſcheren Nord- und Nordweſtwinde
bringen den Einwohnern wieder Kraft und Geſundheit, die während des feuchtwarmen Wetters von Fiebet und Zugen ſchrecklich leiden , die jedes Jahr viele Menſchen hinraffen. Die Zahl der Einwohner iſt bedeutend.
6: giebt
verſchiedene
Sprachen
dreizehn
große
Städte.
Zehn
oder Dialecte derſelben Sprache werden in dem Reiche geſprochen .
Die Shouaa's ſprechen faſt rein Arabiſch,
das ſie mitbrachten ;
ſie ſind in Stämme getheilt ,
noch immer die Namen einiger
die
der furchtbarſten Bes
446 Es iſt eine betrů:
duinenhorben in Vegypten führen.
hinterliftige Race ;
geriſthé, anmaaßente , viele Zauberformeln ,
ſchreiben
ſie
und da fie eine Gabe der Weiſs
ſagung zu befißen vorgeben , finden fie
leicht Eingang
in den Häuſern der ſchwarzen Bewohner der Stadte , bei denen ſie oft ihr Talent zu ' fehlen anwenden.
Bes
fonders duffallend iſt die große Zehnlichkeit , die ſie mit einigen Zigeunerſtammen bei uns , in Geſichtszügen und Gewohnheiten haben .
Man ragt,
daß Bornů 15,000
berittene Shouas in's Feld ftellen kann .
Sie haben
die bedeutendſten Bienheerden , und ſie liefern dem Sus dan jáhrlich zwei bis
dreitauſend Pferde.
Die Leute
aus Bornu, oder die stanowry, wie man fie nennt, has ben große ,
unbedeutende Geſichter,
der Mund iſt groß , kopf iſt hoch.
die Zähne
flache Negernaſen ,
ſind gut ,
der Vorber:
Sie lieben den Frieden , find ruhig und
artig: fie begrüßen einander artig und freundlich : und Sie fie haben eine gewiſſe gutartige Shwerfälligkeit . ſind keine Krieger, aber rachlüchtig, und auch die beſten haben ,
ſobald irgend
eine Gelegenheit fich zeigt ,
unbezwingliche Neigung zum Stehlen .
eine
Sie find åus
Berft furchtſam , ſo arg, daß , als ein Uraber einmal heftig mit einem ſprach , diefer am folgenden Tage kam, ion zu fragen, ob er ihn tódten wolle. Da ihr Land faſt nichts als Getreide bringt , vors züglich weil es dem Bolke an Betriebſamkeit fehlt ,
ſo
haben ſie faſt gar keinen auswärtigen Handel. Ihre lebensart iſt äußerſt einfach . Mehl ,
mit
Honig
füß
gemacht ,
Ein Teig aus worüber
etwas
Fett gegoſſen wird , iſt ein Gericht für einen Sultan .
447 Brodt kennen fie nicht , daher bauen file wenig Weizen, und man findet es nur in den Häuſern der Großen . Gerfte hat man auch ſelten , etwas wird zwiſchen den Weizen gerået, und man gebraucht ſie geſtampft , um dem Waſſer den falzigen Geſchmad zu nehmen. Leute aus allen Stånden gebrauchen am meiſten eine Urt Hirſe, Guſſub genannt, die auch zum Viebfuts ter dient. gebaut.
Sie wird in großer Menge und ohne Mühe Die Wermeren eſſen fie rob, oder in der Sonne
gedörrt, und können ſich damit , obne irgend eine andere Wenn ſie von der Nahrung, mehrere Tage bebelfen . Hülfe gereinigt, geſtoßen und zu einem leichten Brei ges macht iſt, womit man etwas Meloheia ( die Eboo odra in Guinea) und ein wenig geſchmolzenes Fett vermiſcht, fo iſt es ein
ſehr beliebtes Eſſen , und heißt Kaddell.
Sarbeia iſt der Saame einer Grasart, die wild und im Ueberfluß am Waſſer wädoft: er wird in der Sonne ges dórrt, geſtoßen und von den Hülfen gereinigt.
Getocht
ißt man ihn als Reis, oder zu Mehl gemacht, das iſt aber ein Leckerbiſſen .
Bier Arten von Bohnen werden in großer Menge gezogen , ſie heißen Muffaqua, Marya, Kleemy und Rims may, mit allgemeinem Namen Gafooly , und die Sclas ven und gemeinen Leute effen ſie.
Ein Teig aus dieſen
Bohnen und Fiſche waren alles Ebbare was wir in den Städten an dem Flüſſe finden konnten . Salz kennen ſie kaum .
Reis mag früher in Bornu gebauet ſeyn , ehe
es von fo beftandigen Kriegen , wie in den lebten funfo zehn Jahren , verheert ' ward : jekt bringt man ihn aus dem Sudan , in der Nachbarſchaft von Maffatai:
in
448 Bornu iſt er ſelten
und ſchlecht.
Mais , Baumwolle
und
Indigo ſind die beſten Erzeugniſſe des Bodens : die beiden legten wachſen wild, nahe am Ichad, und auf den
Ländereien die von dem Fluß überſchwemmt werden.
Auch die Sennapflanze findet man wild und in Menge. Der Indigo iſt von ausgezeichneter Güte und man ber reitet daraus die Farbe , womit man die Toben ( das einzige Kleidungsſtück der Leute bier) dunkelblau fårbt, und wohl nirgends hat man dieſe Farbe beſſer. Das einzige Adergeráth das die Leute beſigen iſt eine Hade, von ſchlechter Beſchaffenheit, ſie nehmen dazu das Eiſen aus den Mandarabergen . den Uderbau betreiben .
Die Weiber müſſen faſt ganz Ihr meiftes Getreide årndten
fie zwei oder drei Monate
nach dem Husftreuen des
Saamens (denn Sáen kann man es kaum nennen ), und vielleicht iſt kein Fleden Landes zwiſchen
den Wende
Kreiſen, wenn er nicht ganz wuſte ift, der fo ganz an allen
Früchten
und Vegetabilien
Mangel hat als 048
Königreich Bornou .
Mangos wachſen bloß in der Nähe von Mandara und in den weſtlichen Gegenden . Und wenn man drei Limonienbäume, und noch dazu von ſaus ren kimonien, und eben ſo viel Feigenbäume aufnimmt, die im Garten des Scheik's von Kouta, unter ſeiner Aufſicht durch die Sorgfalt von funfzig.Sclaven, die dabei beſchäf:
$ tigt waren , gezogen wurden , ſo findet man keine nena nenswerthe Frucht in dem ganzen Königreiche. Dattelpals men trifft man nicht füdlich von Woodie, vier Jagereiſen nordlich von Kouka, wo ſie franklich ſind und teine guten Früchte bringen . Zwiebeln kann man ſich nur in den gros Bern Städten verſchaffen , aber keine anderen Vegetabilien .
449
Die Leute in Bornu
haben nichts
als was , eben
zur Eriſten ; nöthig iſt: und ihr Reichthum beſteht nur in Sclaven, Rindern und Pferden. K Ihr Anzug find eine ,"auch zwei oder drei Toben , oder weite Hemden, nach dem
Bermögen eines jeden : Bornehme haben eine
dunkelblaue Kappe auf dem Kopfe. Die anderen, ja faſt alle, gehen mit entblößtem Haupte : und ſie laſſen kein Haar auf demſelben , wie an keinem anderen Theile iha res Körpers.". Sie haben in der Hand eine gewaltige Keule, drei bis vier Fuß lang , mit einem kugelförmigen Ende.
Bei jedem Schritte regen ſie dieſe auf die Erbe,
und gehen ganz feierlich einher, von zwei oder drei Sclas ven begleitet . Die scaufleute aus Tripoli
und Meſus
rata bringen rothe Käppchen ; aber nur die Sultane und ihre nächſten Umgebungen taufen fich welche.
2de ſind
Muhamedaner und ſehr forgfältig fünf Mal bes Tages zu beten und ſich zu waſchen .
Sie find weniger toles
rant als die Araber, und ich fab einen Bornuer fich weis gern mit einem Araber zu eſſen, weil er fich in der vor . hergehenden Stunde nicht gewaſchen , noch fein Gebet hergeſagt hatte. Selten haben ſie mehr als zwei oder drei Frauen , felbſt die Reichen, fie trennen fich aber von ihnen , wenn es ihnen beliebt , und zahlen ihnen nur die Mitgifte an. Die Vermern begnügen ſich mit einer.
Die Frauen find
meiſtentheils reinlich, aber nicht hübſch : fie haben einen großen Mund ,
dide lippen
und hobe Stirnen.
Haar ordnen ſie auch auf die
Ihr
am wenigſten gefällige
Art unter allen Negern : es hångt úber den Scheitel in drei großen Loden, eine große iſt in der Mitte, eine kleis Denham u. Slapperton .
1
450 nere auf jeder Seite über dem Dhre, fie treffen vorn auf der Stirn in einer Spige zuſammen , und ſind did mit Indigo und Wachs beſchmiert.
Szinter der Spiſe
ſind ſie getheilt , fein geflochten und wie ein Drachena ſchwanz in die Höhe gedreht .
Die Scarin , oder tåttos
wirten Figuren, die bei allen Negernationen in dieſen Breis ten gewöhnlich ſind , und woran bas Baterland eines jeden ſogleich erkannt wird ,
ſind hier am häßlichſten .
Die Bornuer haben zwanzig Sonitte oder kinien auf jeder Seite des Geſichts , die von den Eden des Muna des nach den Winkeln der untern Kinnbade und Badenknochen gezogen ſind.
den
Es iſt entfeßlich die Qual
der armen kleinen Kinder zu fehen , die fo bezeichnet wers den , ſie haben nicht bloß von der Hiße zu leiden , ſons dern von Millionen von Fliegen.
Sie haben dann noch
einen Sdnitt vorn in der Mitte
der Stirn , fechs an
jedem Urm , ſechs an jedem Schenkel und Didbeine, vier auf der Bruſt, und neun auf
jeder Seite , eben obers
balb der Hüften. Die Frauen ſind
die demútbigften
unter allen , fie nåbern fich ihren Männern nie
anders
als auf den Knieen , und nie ſprechen fie mit einem Mann ,
als
knieend .
Vor der Hochzeit ſcheinen die Männer eifers
mit verhülltem
Haupte und Geſicht und
ſüchtiger zu feyn als nad her.
1 Ehebruch iſt nicht gewöhnlich : die Strafe ift febr firenge, wenn die Schuldigen auf der That ertappt und feſtgehalten werden .
Iſt das der Fall, ſo werden beiden
Hånde und Füße gebunden , man wirft ſie auf den Bos den und mit den Keulen 025 beleidigten Ehemanns und
1
451
ſeiner männlichen Verwandten wirb ihnen der Schadel zerſchlagen. Mådchen heirathen ſelten vor dem vierzehnten oder funfzehnten Fabre, oft nicht ſo jung. Die Mannbars feit findet hier nidt ſo früh ftatt, als in der Berberei, wo Madchen von zwölf Jahren, oft ſchon von eilf Faha ren Mutter werden .
In Bornu iſt das nicht ſo. 3wils
linge ſind äußerſt ſelten , und daß irgendwo noch mehr Kinder zu gleicher Zeit zur Welt gelommen , ſcheint ihs nen ganz unglaublich . Haustbiere ſind Hunde, Schafe, Ziegen, Kühe. Die Ochſenbeerden ſind ungebeuer groß.
In den Ufern des
Idad haben die Shouaa'd wahrſcheinlich zwanzigtauſend Ochſen , bei ihren Dörfern , und die Ufer des großen Fluffes Shary können die doppelte Anzaht liefern. Pfers de ziehen ſie auch in Menge ,
damit verſeben fie die
Mårtte im Sudan , wo die Pferde nichts taugen . Unſer Haushubn findet man überall
und äußerſt
wohlfeil, für einen Dollar bekommt man vierzig .
Sie
ſind klein , aber wohlſchmedend.
Bienen giebt es in ſolcher Menge, daß fie in mana ' chen Gegenden den Reiſenden den Weg derfperren . Der Honig wird nur theilweiſe eingeſammelt.
Uuch die zies hende Heuſchrecke findet man håufig : Wolken derſelben erſcheinen oft in der Luft , und die Eingebornen ſuchen durch Schreien und mannigfaltiges Getöſe ihr Herabs kommen zu verhindern. Wo fie fich niederlaſſen iſt ſchnell jedes Gewächs abgefreſſen.
Die Neger verzehren ſie mit
großem Appetit, gebraten und gekocht, und in Klum : pen zu einem Teige gemacht. R
29 *
452 , Has fen, ein Thier ohngefähr fo groß wie
ein Hirſch , mit
ringförmigen Hörnern, Koorigum genannt : große Repps hühner, kleine Hafelhühner, 'wildeEnten, Ganſe, Sdnes pfen und der Strauß , deſſen Fleiſch ſehr geſchikt wird. Pelikane, Löffelgånſe, baleariſche Kraniche und viele ana dere Arten findet man in großer Unzahl in den Súms pfen . Die Wålder ſind voll von Perlhühnern. Reißende Thiere findet man auch : den föwen , der in der naſſen Fahreszeit bis an die Mauern der Städte kommt : Panther und eine Art Tigerkage giebt es in gros ßer Zahl in der Nähe von Mandara.
Man ſiehet auch
den Leopard , die Hyáne, den Sadal, die Zibetkage , den Fuchs.
Affen trifft man in ganzen Schaaren, ſchwarze,
graue und braune.
Der
Elephant iſt ſo håufig ,
daß
man in der Nähe des Tchad Heerden von funfzig bis vierhundert antrifft.
Dies edle Thier jagen die Neger,
und tódten es reines Fleiſches und
Elfenbeins wegen.
Der Búffel, deſſen Fleiſch ein Lederbiſſen iſt, hat einen ſtarken Wildgeruch.
Crocodile und Nilpferde ſind zahls
reich und ihr Fleiſch wird gegeſſen ; das des Crocodiles iſt ſehr fein , es hat Schildkróte.
ein feſtes , grünes
Fett ,
wie die
Die Giraffe treffen die Büffeljáger in den
Måldern und fumpfigen Gegenden am Tchad . Gewürme giebt es in großer Menge : Scorpione, Tauſendfüße, ekle große Króten, Schlangen verſchiedener Art, darunter eine Art , die keinen
Schaden
thut , und
bisweilen vierzehn bis funfzehn Fuß lang wird . 215 laſtthiere
gebrauchen
die Eingebornen Ochſen
und Efel; eine ſchöne Art der legteren findet man in
453
den Thålern von Mandara . im Dienſte des Scheit's Gameele .
Der
Fremde und Häuptlinge,, -
oder
Sultans, befigen allein
Schre bringt alles Getreide nach und
von dem Markte.
Ein kleiner Sattel von geflochtenem
Rohr wird ihm aufgelegt , und man bindet ihm die le dernen , mit Getreide gefüllten Såde , auf den breiten Rúden.
Ein lederner Riemen geht ihm durch den Nas
ſenknorpel und dient als Zugel , den der oben auf der Ladung ſigende Eigner, oder ſeine Frau , Sclave faßt.
Bisweilen
reitet
oder auch der
die Tochter
oder die
Frau eines reichen Shouaa auf einem eigenen Ochſen vor dem
beladenen her ,
ſilbernen Ringen ,
herrlich
geſchmúďt mit Bernſtein,
Corallen und jeder Art von Puk , ihr
Haar ſtrömt von Fett , ein ſchwarzer Ring von Kobol, wenigſtens einen Zoll weit, umgiebt jedes Zuge und ſie tommt, man möchte fagen , zur Eroberung herausgepukt auf den Markt.
Teppiche und Loben bededen in ſola
chem Fall ihr unbehúlfliches Reitthier, fie ſigt nach Mån , nerart auf demſelben und leitet es an der Naſe.
Uns
geachtet ihrer natürlichen Sanftheit, bringt ihre Eitelkeit fie doch dahin , daß ſie ihn zu einer Urt von Springen oder Courbettiren nöthigt. – Ein guter Dahle koſtet drei, bis drei und einen bal: ben Dollar, Die Geſeke in Bornu ſind wiatührlich, die Beſtras fung folgt ſchnell der Ihat .
Mord wird mit dem Tode
gebüßt : der Schuldige , ſobald er überführt iſt, wird den Verwandten des Erſchlagenen übergeben , die mit ihren Keulen an ihm Rache üben .
Wiederbolter Diebs
ſtahl zieht Berluſt der Hand nach ſich , oder der Thåter
454 wird bis an den Kopf in die Erde gegraben , mit Buts ter und Honig eingerieben und ſo zwolf oder achtzehn Stunden den Quaalen der brennenden Sonne und zablos ſer Fliegen und Muslitos ausgefeßt, die ihn ungeſtórt peinigen . Statt dieſer Strafen wählt man aber auch oft mildere. Selbſt der Richter hat ein ſtarkes Mitge . fühl für einen Verbrecher feines Standes .' Weigert ſich einer,
der die Mittel dazu hat ,
feine Schulden zu besy
zahlen , und verklagt ihn der Gläubiger , ſo nimmt der Kadi Beſik von den Sachen des Schuldners, zahlt das Gefoderte, und mühung .
nimmt
ſtarte
Procente für ſeine Bes
Es iſt nöthig , daß der Schuldner reine Eins
willigung dazu giebt , die bleibt aber nicht lange aus, denn er wird ſo lange gebunden und auf den Rúden gelegt bis er ſie zugeſteht;
für dieſe Mühe und feine
Widerſeblich leit zahlt er dem Kadi eine fchöne Summe : und felten ſoll es vorkommen, daß ein Mann ſich zum zweiten Mal fo zur Bezahlung bringen läßt . Iſt aber einer etwas ſchuldig und nicht im Stande ſeine Gláus biger zu befriedigen ,
und
beweiſt dieß ,
ſo iſt er frei.
Der Richter ſagt dann ; „ Gott móge euch die Mittel geben !
Die Beiſtehenden rufen : Umen !" Trifft aber
ſpåter der Gläubiger ihn mit zwei Zoben ,
oder einem
rothen Kåppchen, ſo führt er ihn zum Kadi, alle úbers flüffigen Kleidungsſtúde werden ihm ausgezogen , und jur Bezahlung hingegeben. Die Ståbte ſind meiſtentheils groß und gut gebaut : mit Mauern , fünf und
dreißig bis · vierzig Fuß hoch
und faſt zwanzig Fuß did, umgeben. Sie baben vier Eins gånge, jeder bat drei Thore ,
die aus feſten ,
acht
bis
455
zehn Zou diden Planten gemacht, jede durch dicke eis ſerne
Bänder
mit einander
verbunden werden .
Die
Häuſer beſtehen aus mehreren Hofplaten , zwiſchen vier Mauern , mit Zimmern für die Sclaven :
dann
ko nmt
ein Gang und ein innerer Hof, der zu den Wohnungen der verſchiedenen Weiberführt , jede hat einen vieredten Play fúr fich , der von Mauern eingeſchloſſen iſt und eine
hübſch
gedeckte
Von
Hütte .
dort
ſteigt
man
eine breite Treppe' , von fünf oder ſechs Stufen hinauf, die zu den Zimmern des Hausherrn führt : es find zwei tburmåhnliche Gebäude ,
durch eine Terraſſe
mit eina
ander verbunden , ſie geben nach der Straße und haben ein vergittertes Fenſter.
Die Mauern beſtehen aus ro:
them Thon und ſind ganz glatt, die Decke iſt inwendig geſchmadvoll aus Baumåſten gewölbt , von außen mit dem in der Berberei unter dem Namen Lidthur befanns ten Grare bebedt. telopen
Die Hörner der Gazellen und ans
vertreten die
an verſchiedenen
Stelle
der Nagelund
Pflocke ;
Stellen der Wande tagen ſie hervor,
und Kocher, Bogen , Speere, und Sdilde bången daran . von Anſehn hat oft vier ſolcher Terraſſen
Ein Mann und aut
Thürmchen ,
dieſe bilden
Wohnung , und die Zimmer für
die
Seiten ſeiner
die Weiber" find dars
unter. Nicht bloß die Leute en activité ( wie ein Franzoſe ſagen würde) ; fondern auch die nicht mehr in Ihátigkeit ſind erhalten
Wohnungen . Wohnungen
Für
Pferde
und
andere
Zbiere iſt meiſtentheils ein eigener Platz neben einem der Hofpláße am Eingange.
Solche Wohnungen
ſind in :
deß nicht fehr gewöhnlich ; ſolcher, wie die meiſten Bors nuer ſie haben, giebt es vier Arten : Coosie, eine Hütte,
456 ganz aus Stroh gebaut; Bongo , eine Hütte mit runden Månden aus Lehm , mit Stroh gedeckt ; N'Geim kolunby und Fatto - sugdeeby find Hütten aus groben Matten, die aus dem Grafe, ten werden.
das nahe am See wảchft , geflochs
Unſere Wohnungen hießen
Bongos , biela
acht Fuß im Durchmeſſer , waren einem
ten inwendig
Heuſchober ähnlich und hatten unten an der Erde ein Loch , drittehalb Fuß hoch , wodurch wir hinein und hers auskrochen .
Deffnungen ,
um luft oder Licht einzulaſs
ſen , durften wir nicht baben , weit fonft Fliegen und Muskitos bereingekommen wåren, die ſchlimmer ſind als die Finſterniß . Hausgeråthe beſigen die Leute nur wenig , einige irs recht hübſch machen,
dene Zdpre , zum Kochen , die ſie
und hölzerne Schaalen als Schüſſeln . Waſfer, ihr eins ziges Getränke, halten ſie kühl in irdenen Krügen, und trinten ebaus großen Calebaſſen , die in der Nåbe der Flüſſe wild
wachſen .
Sie Tchlafen
deden fich zu mit Thierfellen ..
auf Matten und
Verheirathete Frauen
ſind ſehr aberglaubiſch , ſie ſorgen ſtets dafür , daß ihr Bett mit den Håuten gewiſſer Thiere bebedt iſt , wenn der Mann zu ihnen kommt , und Geſchick eines Kindeß nach zu beſtimmen .
ſie verfehlen
nie das
dieſen Unorbnungen vorher
Dient ein Fell
eines Panthers , oder
Leoparden zur Dede, ſo wird es ein Anabe oder nichts. Sollte der Vater ein Krieger feyn
und ein
Unführer,
fo wird der Knabe auch ein Soldat, kühn aber blutgies rig . Eine löwenhaut verhindert überhaupt die Empfånga niß : Doch giebt es bisweilen Ausnahmen : aber dann ift es ſtets ein Knabe und ein außgezeichneter : er lebt ſeis
457 nen Fuß der ganzen Welt auf den Naden , und iſt eben federne
To tapfer , als großmüthig und glüdlich . Kiffen - von
mannichfaltigen
Farben werden aus
Sudan gebracht, und vornehme Leute
dem
gebrauchen ſie
als Pfuble ; ſie haben auch einen kleinen túrkiſchen Tep, pich , worauf ſie fiten oder ſchlafen , und ein ſolcher kos ftet eine junge Sclavin. Zum Vergnügen verſammeln fich die Bornuer des Abends, entweder in dem Hofplat eines der Häuſer der Bornehmen, oder im Schub eines Daches von Matten, das auf den freien
Plägen in der Stadt fieht, wo an
den beſtimmten Stunden der Imam Gebete herſagt. Dort ſprechen
oder Prieſter die
ſie, bisweilen ſpielen fie
ein dem Schach áhnliches Spiel, mit Sobnen , wozu ſie zwólf Löcher in den Sand machen.
Die Uraber haben
ein Spiel , das Aehnlichkeit mit dieſem hat, mit Cameele důnger in der Wüſte.
Die Bornuer ſind aber weit ges
1 ſchidter. Wie bei den Vögeln , iſt bei ihnen der Tag zu Ende wenn die Sonne untergeht , nur wenige von den Groa Ben ſind ſo lururiós eine Lampe zu brennen ;
dieſe bez
ſteht aus Eiſen und wird mit Dohſenfett gefüllt ;
Del
haben ſie nicht.
Kaufleute aus Tripoli bringen einige
mit,
aus den Thålern im Ghariangebirge,
Geſchirre
aber nur als Geſchenke.
Seife
haben ſie nur ſelten .
Einen öligten Saft, der aus dem Stamm eines ſtachlig . ten Baumes ſchwigt, (der Kadahnia, oder Mika dahniah heißt) dem Gummi áhnlich , benugen die Einwohner eine grobe Seife zu machen , fie vermiſchen ihn Dohſentalg und Ihran ;
dazu mit
ſie kommt in kleinen hölzernen
458 Gefäßen zu Markt , die fein halbes Pfund enthalten , jedes foftet fieben Rottaln , zwei Drittel eines Dollars. Derſelbe Baum liefert auch eine Nuß, woraus man ein reineres Del gewinnt ,
das
im Sudan georannt , und
von den Frauen gebraucht wird, Kopf und Leib einzus reiben . ' In Bornu findet man dieſen Baum nicht. K
Die Schaafe hier haben langes Haar , ' Wolle giebt
es nicht.
Meſſing und Kupfer erhält man
Menge aus der Berberei.
in geringer
Ein großer, kupferner Keſſel
wird für einen Sclaven verkauft.
Dus Meffing verars
beitet man zu Kingen für die Frauen . Ein kleines , verzinntes Gefáß von Kupfer iſt ſchon ein Geſchenk für einen Sultan : man trinkt daraus ; für vier oder fünf Dollars , oder eine Tube aus dem Su . dan ,
kann man kaum eines faufen .
weder im
Lande,
Gold findet man
noch wird es dahin gebracht.
Die
Juarids ſind faſt die einzigen von den Kaufleuten , die den Sudan beſuchen, die mit dieſem Metall tandeln , das fie nach ocr Berberei und degypten führen. der
Scheiß habe einen Vorrath davon ,
der
Man ragt, ihm direct
aus dem Sudan gebracht iſt. Eiſen findet man in den Bergen von Mandara, es wird aber nicht in großer Menge gebracht und iſt grob . Das beſte Eiſen kommt aus dem Sutan, 1005 zu gus ten Topfen und Keſſeln verarbeitet iſt.
216 Geld dienen in Bornu die dort verfertigten Sas den, Streifen von Baumwollenzeug, ungefähr drei Zoll breit, und eine Elle lang, heißen Subbut, und drei , vier, auch fünfe derſelben , die nad dem
ihr Gewebe iſt , gehen
459 auf ein Rottal. Dollar.
die Schultern . 8. Januar. C
Ich
befand mich den ganzen Tag
ůbeli, ich hatte den Schnupfen . Dieſen Morgen verließ uns Hadje
9. Januar. Ali Boo Khaloom ,
um nach Kano zu reiſen .
Er bot
alles auf , was in ſeiner Macht ſtand , uns zu bewegen , ihn
zu
begleiten ,
Zeit zu gut :
aber wir tannten ihn aus frúberer
er bat felbft den Gouverneur ,
ner Reute mit ihm zu
ſchiden ,
ward
einen feia
aber nur ausa
gelacht. Unſere Leute fingen eine weibliche Ratte, oder Bans diceot, wie ſie in Pftindien
heißt , fie maß zwei Fuß
ſieben zou von der Schnauke bis zur Spige des Schwan , 30%.
Der Beib hatte eine hellgraue Farbe, der Schwanz
war ſchwarz und
mit langen Haaren bebedt, und
Kopf war viel runder
der
als bei der gewöhnlichen Ratte.
Dr. Dubney litt nicht mehr am Durchfall , aber fein
Huften war nicht beffet,
und er war ſonſt
ſehr
unwohl, er hatte fichi
durch Hülfe eines Eingebornen,
Sørópfköpfe
linken
auf der
Seite der Bruſt geregt.
Die Leute hier find geſchidt darin : fie rigen die Haut
i
mit einem Scheermeſſer, und regen dann ein durchbobra tes Horn darauf , ſaugen die Luft aus und verſchließen die Deffnung mit dem Daumen. Die Frau des Stadi's, Duncoma's Schweſter, beſuchte uns, ich gab ihr einen fupfernen und einige Glasperlen .
Ring , eine Scheere
519
Den Nachmittag war ich nicht wenig erſtaunt, als der
Gouverneur den El Mordee zu uns didte , uns
ſagen zu laſſen , Hadje ali babe ihm erzählt , wir was ren Spione und ſchlechte keute , er wünſchte zu wiſſen, ob das wabr rep.
3d wollte Dr. Dudney durch ſolche
Berláumbungen nicht beunruhigen ,
und bat nur den
El ordee dem Gouverneur zu fagen, da wir in ſeiner Gewalt waren , fónne er mit uns machen , was er wolle : und
verwies
von Bornu.
ihn zugleich
auf den Brief des
Scheit
El Wordee tam faſt augenblicklich zurúd ,
utid verſicherte , der Gouverneur fer ganz zufrieden . 10.
Januar.
–
Heute verließen
wir Katagum ,
der Gouverneur hatte uns einen Führer gegeben .
Wir
hatten einen Baffoor , oder hölzernes Geftell , auf ein Cameel gebracht und breiteten Dr. Dudney's Bett dars auf, da er zum Reiten zu ſchwach war. auch unwohl. les weit.
Ich felbft war
Der Gouverneur begleitete uns vier Mis
Gegeri drei Uhr des Nachmittags mußten wir
balten , weil Dr. Dubney ſehr ſchwach war , und nicht weiter konnte.
Der Weg war beſchwerlich und ging
an einem großen Sumpf hin , der gegen Süden war . — Wir tamen durch viele Dörfer. 11. Januar.
Um acht Uhr des Morgens machs
ten wir uns wieder auf den Weg , gegen Mittag muß . ten wir aber in der Stadt Murmur anhalten , da Dr. Dudney zu erſchöpft war, ſo daß ich glaubte, er würde den folgenden Tag nicht erleben . Berge
von Dbarree ,
in
Schon
ſeit
wir
die
Fejan, verlaffen hatten ,
litt
er an der Auszebrung , tort butte er eine Bruſtentzun ,
520
dung gehabt, die er ſich dadurch zuzog, daß er fich, als er ſehr erhigt war, in einen kühlen Luftzug 12.
Sauuar .
Bei
Teste .
:3
Tageſanbruch trant Dr.
Dudney eine Schaale Kaffee und auf ſein " Verlangent befahl ich, daß die Cameele beladen werden ſollten . half ihm dann ſich ankleiden , und , mit
Ich
Hülfe ſeines
Dieners , trat er vor das Zelt, ehe er aber noch auf das Cameel gehoben werden
konnte ,
bemerkte ich den Tod
in ſeinen Zügen und ließ ihn wieder in't Belt bringen. Un ſeiner Seite figend fab
ich , mit unausſprechlicher
Betrübniß, wie er den legten Athemzug that, ohne Kampf, ohne Seufzen .
Ich ſchickte darauf an den Gouverneur
der Stadt , um die Erlaubniß zu erhalten , den Tobten zu beſtatten, die er gerne bewilligte.
Ich ließ ein Grab
- machen, nördlich von einem alten Mimoſenbaum, in eis niger Entfernung von dem ſüdlichen Stadtthore.
Der
leichnam , nachdem er erſt, nach landesfitte , gewaſchen war, ward nach meiner Ungabe gekleidet, wozu wir Turban. ſhawls gebrauchten, die wir als Geſchenke bei uns hatten. Unſere Diener trugen den Entſeelten zum Grabe ,
ich
las dann die Worte die in der Engliſchen Kirche ges bräuchlich ſind, ehe er dem Schooß der Erde anvertraut ward .
Nachher ließ ich das Grab mit einer Lebmmauer mit einer Lebmmauer einfaſſen , um die Raubthiere abzuwehren, und ließ zwei ! Schaafe ſchlachten und unter die Urmen vertheilen . So ſtarb , im 32. Sabr , Walter Subney , Dr. Der Medicin, ein Mann ohne Unmaßung , pon angenehmen Betragen ,
feſter
Beharrlichkeit
Unternehmungsgeiſte :
und
unerſchütterlichem
dabei beſaß er Kenntniſſe , war
tugendhaft und religiós.
Zu jeder anderen Seit, an jes
521 dem anderen Ortê wäre es ein großer Berluſt geweſen, einen ſolchen Freund einzubüßen ; für mich aber, ſeinen Freund
und Reiſegefábrten ,
und nun allein blieb unter
der ebenfalls krant war, einem fremden Bolle , und
ein fand durchreiſ'te, das nie der Fuß eines Europåers betreten hatte , für
mich war dieſer Verluſt úber alles Isii
bitter und niederſdlagend.
4
.
'i
*
$
1 3 we ite'r Reise
4 bin it.t.
von Murmut in a ch
Ka n o.
Den folgenden Morgen, mit Tagesanbrud , reifte ich weiter ,
indem
ich auf die beitſame
Wirkung der
Berånderung der Luft und der Enthaltſamfeit rechnete, die beſten Heilmittel für feib und
Seele.
Der Weg
war ſumpfig, und wir kamen über den ſchmalen Fluß Shaſhum , der in den Yow fáut, nahe bei der Stadt. Nach alen Seiten hin ſab man zahlreiche Dórfer. 14. Januar. C Thermometer 52º . - Unſer Weg
lief durch ein gut angebautes Land ; um neun Uhr Vor . mittags
kamen
wir zur Stadt Digoo, die
mit einer
nicht ftarlen doppelten Mauer, und drei faſt zugefüllten Grá. Die Stadt beſtand aus einer gerins
ben umgeben war.
gen Anzahl von Hauſern, aber Dattelpalmen in großer Menge ; außerhalb der Mauern aber waren einige Dors fer, oder vielmehr einzelne Haufen von Häuſern .
Das
fand fing dann an ſich in Hügelreihen zu erheben, die faft von Dit nach Weſten zogen ; da unſer Weg an einer derſelben hinging , fo hatte ich eine herrliche Ausſicht auf die ſchönen Dörfer umber, und auf die Heerden , die in dem offenen Lande weideten .
Den Abend machten wir
523 Halt nahe bei der Stadt Boogawa, der lebten in Kata . gum , ich ging nicht hinein . 15. Sanuar.
Heute ging der Weg durch didate
Waldungen. Vor Mittag gingen wir wieder über den Shas ſhum , der hier faſt gerade gegen Norden läuft. Die Cameels treiber brachten mir eine Menge wilder Feigen , die ſie auf den Bäumen am Wege fanden, nabe am Fluß. Darauf tas men wir in ein offenes, gut angebautes Land, und blieben den Abend bei der Stadt Ratungwa , die mit einer Mauer umgeben iſt, und ſchone Dattelpalmen hat.
Dieß wat
die erſte Stadt, die ich in dem eigentlichen Hauſſa beo trat. Es befuchte mida ein Felatab , der in Bagdad, Conſtantinopel ,
Jeruſalem und
Mekka geweſen
und zu dem Drben der Derwiſche gehörte.
war ,
Es war ein
kleiner, ſchwashafter Kerl, er erzählte mir , er habe die Medabiten zu Mella geſehen , es wäre das nämliche Bolt mit den Felatahs und ſie ſprachen dieſelbe Sprache.
Ich
identte ihm eine Scheere und eine Schnupftabakódofeo: worauf erfolg zu ſeyn ſdien , er didte mir den Abend eine Schüſſel mit Bazeen. Ich ſah hier eine Reihe niedriger, felfiger Hügel, die fich beinahe gegen Súdweſten hinzogen : ſie heißen, in der Eprache von Hauſſa, Doorbee, ober die felfen , wovon eine große Stadt , an einer der Straßen bon Katagum nach Rano, den Namen hat.
Seitdem wir die Brunnen
von Belfaſhiffra verließen, an der Südgrånze der großen Wüſte ,
hatten wir keine Felſen , toine Steine geſehen ,
bis hierber , felbft tas Beit der Flüſſe war ohne Kiefel das ganze land beſtand aus weichem , Thonboden.
angeſchwemmtem ,
Wir vermißten die Sameele und ich ſchickte
624 alle Leute aus, fie zu ſuchen : es ward aber Mitternacht, ebe man ſie zurúgbrachte, ſie wurden auf dem Wege nach Borru gefunden . !! 15. 16. Sanuar . - Das Land ſtets öffen und gut an, gebaut, die Dörfer zahlreich.
Wir trafen Schaaren von
deuten, die Sachen aus Rano geholt hatten : einige tru: gen dieſe auf dem Kopf andere hatten Erel' und Ochſen , je nach ihrem Vermögen. Pfeilen
bewaffnet,
Ude waren mit Bogen und
mehrere mit Såbeln :
die
Bors
nuer erkennt man daran, daß fie Speere tragen. El Dorbee und ich waren vorausgeritten, und wars teten unter einem Baum, in der Nähe der Stadt Zangeia, als ein Mann von Katagum , aus eigenem Antrieb, zu dem Gouverneur ging , und
ihm meldete , ein Freund
des Gouverneurs von Katagum rey in der Nähe .
Der
Gouverneur von Zangeia fchidte denſelben Mann , uns zu ſagen , er wolle uns zu Pferde entgegenkommen und eis nen guten Plat zeigen, unſere Zelte aufzuſchlagen .
Wir
ftiegen wieder zu Pferde, und geführt ' von dem Marin aus Katagum, der für die Ehre des Freundes ſeines Herin ſo beſorgt war , trafen wir
den Gouverneur ,
ohnges
fåhr ein Viertel einer Mile von dem Baum, wo wir ges ruhet hatten .
Er ritt ein ſchönes, weißes Pferd , mit
reichem Zeuge, und hatte ſieben Begleiter , die ebenfalls ritten und außerdem einige zu Fuß , die Bogen und Pfeile hatten . Er ſprengte uns im Galopp entgegeri , bewill: kommnete uns höflich, ritt dann vor uns ber und führte uns nach der Stadt. - 218 wir an wünſchte er ,
ſein Haus Kamén'
wir möchten unſer Belt vor ſeiner Thüre
aufſchlagen , indem er
bemerkte : wbieſer
Platz iſt ſehr
526 ſicher. " , Ais die Cameele mit dem Gepåd tamen , ſchenkte ich ihn ein Raſirmeſſer, ein anderes Meſſer, eine Scheere und etwas
Gewürz.
Er ichidte mir dagegen
etwas
Milch und Bazeen , und Gras und Guſſub für die Pferde. Obgleid
er Gouverneur war , ſo war er doch ein Eu .
nuch , wie ich fand , dem Gouverneur von Kano gehås hatte
rig . Er war did , fett, háßlich
eine belle , pfei
fende Stimme , und ſtörte mich die halbe Nacht, indem er mit ſeinen Leuten lachte und ſchwagte. Zangeia liegt "nahe bei der Hügelreihe Doofhee, und muß ebemals eine ſehr große Stadt geweſen ſeyn, nad den noch ſtehenden Die Einwohner wurden oder verkauft,
großen von
Mauern zu ſchließen .
den
Felatah’s ermordet
und pflanzungen vpn
bak und Indigo nehmen Häuſer ſtanden .
Baumwolle , Da,
jegt die Stelle ein , wo fonft
Man lann eigentlich ſagen, die Stadt
beſtehe aus einigen zerſtreuten Dörfern , Innerhalb der Mauern iſt eine Reihe einzelner Steinblöde, die mit den benachbarten Hügeln in Verbindung ſtehen. maſſen mogen gegen jweihundert
Dieſe Selts
Fuß hoch seyn , und
geben den freundiichen þútten, die am Fuß derſelben in Haufen liegen , ein romantiſches Unſehen , - eben ſo Pflanzungen
den
von Baumwolle , Tabak und Indigo , die von Dattelpalmen getrennt
von einander durch Reihen
ſind, und von anderen, dichtbelaubten Bäumen beſchats tet werden , deren Namen ich nicht kenne. gegen Süden
begránzten hohe ,
Die Uusſicht
blaue Berge.
war Markttag : Rindfleiſch, Yams, júße Bataten u . dgl. waren in Menge feil. 17 , Ianuar.
Das Land blieb immer ſehr cul.
626 tivirti ' ünt
Berg " und "Thalwechſelten mit einander.
Wir tamen bei einer * merkwürdigen Reihe tleiner Hús gel, von grauem Granit, vorüber ; es waren nadte fel . fen, obén flach ober' abgerundet, und fie faben aus, wie abgeriſſene Steinmaſſen die einzeln aus dem Boden hers Vorragten. Uuch zogen wir an einigen ummauerten Städten bin , die ganz verodet waren , da die Einwobs ner von den Eroberern, den Selatah's , verkauft waren . Weiber, die Baumwolle fpannen boten den
vorbeiziehenden
[aßen am Wege, und
Caravanen ,
zum
Berkauf
Gulſubwaſſer an, ſüße Bataten ; Calderonúſſe u . dgl. Den Nachmittag hielten wir an wefttich von der Stadt,
Dörfern , Nanfarind" genannt, war.
in
einer
Vertiefung,
oốer vielmehr dem Berein von
Der Gouverneur,
alt
hörte, fchidte mir Mild
wo ebenfalls er von
Markttag
meiner Untunft
und Bazeen : ich fandte ihm
dafür eine Scheere und eine Schnupftabatsdoſe. :
18. Januar .
218 id die Anbobe dieſen Mora
gen hinaufſtieg, fab ich gegen Súdweſt eine Hügelreihe, die Dul hieß, wie man mir fagte, nach einer großen Stadt. ' am Fuß derſelben .
Sie Ichienen fedje bis fies
benhundert Fuß hoch, nicht fpít , fondern gew / ibt , und liefen von Norden nach
Süden , ich konnte aber nicht
erfahren , wie weit gegen Süden.
Wir gingen über ein
nen fleinen Fluß, der gegen Norden ſtrömte.“ Das Land blieb
ſchön , mit fchonen Pflanzungen , die eben ſo nieds Der Weg England.
lich eingefriedigt waren , wie ' in
war bólt von Meifenden , und unter den ſchattigen Baus men ſaßen , wie geſtern ,
Beiber die Sachen feilboten .
Diejenigen, welche nicht gerade verkauften , fpannen eifa
627
sig Baumwolle, und von Zeit gu Beit betrachteten fie fico, mit feltfamen gel.
Behageri , in einem treinen Taſchenſpie
- . Der Boden befteht aus frengem , - rothen Thong
große Granitblode lagen oft umher. Um 11 Uhr bei Morgens hielten ummquesten hindurch.
Stadt
Galwa
wir bei einet
ich ritt mit Et Bordea
Die Häuſer lagen in Haufen zuſammen, die
purch große freie Plábe getrennt waren ; da die frühern Bes wohner der zerſtörten Hauſer perkauft
worden waren ,
Die Mauern ſind gut erhalten , und mit einem trodnen Graben umgeben . Es war Markttag und der Markt beſſer alß , zu Tripoli.
Ich hatte einen Unfall von Fies
ber (der hier herrſchenden Krankheit) und mußte den gan . gen Tag im Schatten eines Baumes bleiben . Ein hübschef Felatahmádchen , die mit Milch und Butter..gu Martt ging , rein und gepußt wie ein
Milchmådden aus. Ohes
fhire, trat 34 mir mit unendlicher Anmuth und Freund, lichkeit,
sagte, ich fen oon ihrer Nation, und nach
manden luftigen Plaudereien føderte jcb fie auf . sum Sderz mich auf meinen Reifan zu begleiten mit falls bafter Art wies ſie meine Bitte zurůd , und rieth mir ibren Bater und die Mutter zu fragen. wie es zuging , aber zu verſcheuchen.
Ich weiß nicht
ihre Gegenwart Thien mein Uebel
An dieſe unſchuldige
ein Geſicht und eine Geftalt,
Erinnerung an
die ich heute zum erſten
und legten Mal fab , die ich aber ſobald nicht vergeſſen werde , will ich eine Bemerkung für die guten Baus. frauen
meines Vaterlandes trüpfen , daß die Art die
Butter zu bereiten' ,
ſo wie wir eß pflegen, nur den
Felatab's eigen iſt,
und fie iſt rein
und vortrefflich.
528 , daß nac g ſ w S Dieſe bausl h iche unft irdzrazu ehr eübt r , es für oder Aberg Borur einem núbli dhen theil laube n , wird , friſch Milch zu verka gebal unhei e ufen lbrin ten gend wird auch ſi . m Butt k hinge verſc er henke gen ann an e n , g 4 I i G a in eſchl m frica nnern ndere egen agen 's den n faſt ſie dünn und dlig :w f aber man verka uft iepo enn 09 ! *** so
fo : wie Honi
gaiſ
si
perd
er
toso auf Mour
, der hier wohn ," ſehidt e zue t . Ich erhiel einen ún8 Geflü t gel u Wet 'mit " erzábi , S Beſud son' einem ſchwa rzen heriff te s et Habe "dås Mee geſeh , und daß eitt slup , über en , d 'Rowa ' und ' yon norge t welch ich den r ra n áme en en Tu 5 ju w
1:48
Gin Man n mit etm'as Roust
ſou
in moet und vo ra bem man von ," f , der bei Timb ehen üctu iießt in den tépien Jahren " po viet in Europa geſprochen hat,
verſt
ünter dem Namen Niĝer's Muf weiteres Betragéh wußt'e er fonft nichts anzugeben , und ich' merkte barð 'wor's auf alles berechnet war , Ha
roseordeé mich ſehr ero
13 Das münterte dein Scherif ein Geſchenk zu geben . *** febr' bera . Land gegen " Süden 'uño 'Súd : Weft wat rebr
19. Januar , Girewa hieß, hue nach lag.
Es iſt
Sperif, ſprach
Wir kamen über ein Waſſer, tas einer Stadt , die ganz in der Nähe
das Beste Deſſelben Fluſſes , wovon
der
hatte icht aber keinen Tropfen Waffer:
auch in 096 Bett ſehr flach und nicht über fechoig bis fiebenzig Ellen breit.
Der Führer , welchen mir der
Gouperngur von Katagum mitgegeben , ſer. Fluß habe feine Quellen in
ſagte mir , die
den Bergen von
Dul,
falle in einen anderen , zu welchem wir bald kommen
529 würden, der in den Bergen von Nora
entſpringé, und
vereint fielen fie in den Yow, nördlich von Ratagum . Das land hatte daſſelbe Anfeben wie geftern : war frei von Waldung , gut angebaut und in Pflanzungen ges theilt.
Um Mittag tamen wir über den Fluß Sodwa,
der eben erwähnt ward, und mit dem Girkwa fich vereint. Das Waſſer in der Mitte des Fluffes ging uns nur bis an die Knöchel, und nahm nicht den zwanzigſten
Theil des
Bettes ein : beide Flüſſe find obne Zweifel ſtets zu durch waten , felbſt zur Regengeit. Etwa eine Mile vom Fluß tamen wir bei der Stadt Sodwa vorbei, die durch eine Rehmmauer geſchüßt wird . Da id fehr unwohl war, ging ich nicht in die Stadt, fondern ritt weiter, durd ein freies, offenes land ,
zur Stadt Duatre ,
Baum die Sameele ummauert , die Mauern ,
wo ich unter einem
Der Ort
erwartete.
iſt ebenfalls
hat aber nur wenige Einwohner , die , wie úberal ,
großen Umfang
obgleich
aus bebm find , einen
baben und gut erhalten
waren .
Vor
vier Uhr kamen die Sameele und wir ſchlugen die Zelte unter dem Baume auf , Straße war
wo ich
immer belebt,
zum Untergange , oder daber tamen .
von Leuten die
hatte.
Die
nad Kano
gingen ,
Auf El Bordee's Rath , ichidte
20. Januar.
ich mich dieſen Morgen an , in der Nähe war.
gelegen
von Sonnenaufgange bis
in Kano einzuziehen , das
Ich žog meine Uniform alb Marie
neofficier an , und pugte mich , To gut es die Umftande erlaubten .
Noch
drei
Miles
Land offen und gut angebaut , Buſchwert bewachſen , Denham u . Glapperton.
von Duabee blieb das dann war es did mit
bis wir eine Unbehe erſtiegen, 34
530 wo wir die Uusſicht auf zwei kleine Hügel hatten , nerhalb der Mauern von Kano . záber lehm ,
ins
Der Boden bier iſt ein
mit Kiesſand vermiſcht, die Steine ſchies
nen Thoneiſenſtein zu feyn .
Man rab nun nur hin und
wieder einige große, ſchattige Bäume , unter denen auch bier Weiber faßen ,
die Erfriſchungen
Dörfer waren zahlreich, ſich Menſchen aller Art.
Um eilf Uhr
feilboten.
und auf dem Wege drángten
zogen
in
wir
das ter
Kano ein ,
kaum
große Handelsplaß des Kónigreiches Hauſſa ift : aber war ich in das
Thor getreten ,
als ido wie aus
den Wolken gefallen daftand ; nach der blühenden Schila derung ,
erwartete
welche die Uraber gemacht hatten ,
ich eine febr große Stadt zu ſeben ;
ich fand ,
im Ges
gentheil, daß die Häuſer faſt eine Viertelmeile von den Mauern entfernt ftanden , ſtreuten
Haufen ,
an manchen Stellen in zera
zwiſchen
Ich hatte alle Mühe ,
großen
ftehenden
Lachen.
die ich mir bei meinem Unjuge
gegeben hatte , ſparen können ;
fein Menſd drehte nur
ſeinen Kopf um , mich anzuſehen , ſondern alle, mit ihs rer Arbeit beſchäftigt,
ließen mich unbeachtet und ohne
Bemerkung vorübergeben. Ich ritt mit El Wordee gerade nach
dem Hauſe
des Hadje Hat Salah ,
an den ich ein Empfehlungss Wir fans ſchreiben von dem Scheit in Bornu hatte.
den ihn unter einer ſchlechten Halle vor ſeinem Hauſe fißen , mitten unter Arabern , Tuarids und leuten aus der Stadt . ihm von
U15 El Wordee mich ihm vorſtellte , dem Empfehlungsſchreiben
bieß er mich willkommen ,
und
des Scheik ſagte,
und bat mid ,
mich arben
531 ihm zu regen.
Nach
nach dem Hauſe,
einigen Complimenten fragte ich
das er für mich gemiethet hatte ,
da
El Wordee den Tag porher einen reitenden Boten abs geſchidt hatte , ihm meine Ankunft zu melden , und ihn zu erſuchen , halten .
ein Haus zu meinem Empfang
Hat Salah
(chidte dann einen
bereit zu
Scaven mit
uns, der uns dabinführte . Wir mußten über eine halbe Mile zurúdgeben über den Marktplak ,
der im Diten und Weften durch einen
großen Sumpf begränzt wird, der mit Rohr und Waſs fer bedeckt iſt , und von wilden Enten ,
Kranichen und
einer garftigen Geierart beſucht wird .
Dieſe legteren
ſind ſehr nütlich, und da ſie alles Uas wegfreſſen , die. nen ſie die Stadt zu reinigen.
Das für mich beſtimmte
Haus lag am ſüdlichen Ende des Moraſtes , deſſen pes ftilentialifchen Ausdünftungen , Sewaſſer in der Stadt , den ,
ſo wie die der ftehenden
noch dadurch vermehrt wur:
daß alle Cloaken der Häuſer einen
der Straße
hatten .
Ich
war
legte mich auf eine Matte , fes für mich ausbreitete.
müde
Abfluß nach
und trant und
die der Beſiger des Haus
Gleich darauf beſuchten mich
alle Arabiſchen Kaufleute, die meine Reiſegefährten von Koula geweſen waren , Ben ſie ſich nicht
und felbſt durch Krankheit lie:
abhalten .
als Menſchen ähnlich , an Wechſelfiebern litten .
Sie ſahen mehr Geiſtern
da alle fremden zu dieſer Zeit Mein Haus hatte rechs Zim ,
mer oben , alle ſehr dunkel, und fünf unten , mit einem Ichlechten Gemache am Eingänge , einem Hofe, Ziehbrunnen und anderen Bequemlichkeiten . cher oder Fenſter ließen
Kleine los
ein dåmmerndes licht
34 *
einem
in die
532 Stuben. Troß aller Mångel galt dieß hier für eine ſchöne Wohnung .
Unfänglich zahlte ich monatlich drei Dollars
dafür, nachher nur zwei.
El Wordee war mein nächſter
Nachbar., Den Abend ſchickte mir Hat Salah ein Schaaf, eta was Honig und ein fertiges Mittageſſen : ein áhnliches Geſchenk erhielt ich von Midah Ebn Taleb , dem Brus der
eines Arabiſchen Kaufmanns
aus
Sodna ,
der zu
Kouka wohnte, an den ich einen Empfehlungsbrief hatte und eine Unweiſung auf hundert Dollars,
21. Januar. ter.
-
Das Wetter war kühl und heis
Heute Nachmittag überbrachte ich dem Hadje
Hat Salah des Scheik's Brief, und fügte zwei Shawls zu Jurbanen hinzu , eine war weiß , beit ,
aus Wolle und Baumwolle ,
der andere roth ,
von franzöſiſcher Ur.
ein ſcharlachrothes Türkiſches Wams ,
gefüttert
und mit Gold
befekt ,
der
mit Seide
das Dr. Dubney ger
hört hatte , zwei Saſchenmeſſer, zwei Raſirmeſjer, zwei Schieren ,
zwei Schnupftabatsdoſen
von Zinn ,
ohngefähr
von Pappe ,
ein Pfund Gewürz ,
und
eine einige
Sierrathen von Meſſing zu Kindermügen , die zu Irieft für die
Berberei
gemacht werden .
Er war
dies Oeſchenk erfreut, und verſprach Tagen dem Gouverneur
ſehr über
mir, mich in zwei
vorzuſtellen.
Den Abend er:
hielt ich Effen , wie den Tag vorher, vom Hat Salab und Michah Ebn aleb . 22.
Sanuar.
Heute beſuchte mich Hat Salah,
ich ſchenkte ihm ein halbes Pfund pulver und einige Flintenſteine.
franzöſiſches Schieß Da ich ſehr unwohl
war, ging ich den ganzen Tag nicht aus.
533 23.
Unpåßlichkeit zwang mich noch
Sanuar .
immer das Haus zu båten .
Den abend borte ich eine
Unterhaltung mit an , über den Fluß Quarra , zwiſchen meinem Diener und dem Mann ,
den
der Gouverneur
von Kataguin mit mir geſchickt hatte.
Der lebte ſchil:
berte ibn als bei Rata in's Meer firómend , noch folgendes an.
und führte
Das Land nennen die Eingebornen
Yowriba , Schiffe der Chriſten beſuchen die Stadt, die nur vier und zwanzig Iagereiſen von Noffe entfernt iſt, oder dreißig gewöhnliche.
Der Fluß
iſt dort ſo breit, als Kas
no von Katagum entfernt iſt, und das Waſſer iſt folzig. Dbgleich ich es für paſſend halte, dieß hier zu erwähnen , muß ich doch bemerten , daß ich wenig auf folche Nadrich ten
gebe.
Den nächſten Morgen legte ich ihm einige
Fragen vor , er berichtete mir aber ganz
etwas anderes,
denn es iſt ein allgemein herrſchender Glaube unter ihnen, daß Fremde kommen und ihr land ' in Beſit nebmen wers den, ſobald ſie den lauf des Quarra kennen .
Nyffee iſt,
wie ich nachher erfubr, etwa zwolf Tagereifen von Kano. 24.
Januar
ging ich aus ,
tet ,
um
den
Um
ſieben Uhr
des
Morgens
von El Wordee und Hat Salah begleis Gouverneur zu beſuchen ,
der in dem
Sanſan oder lager war fünf Miles öſtlich von Kano . Ich nahm des Scheif's Brief mit und ein Geſchenk, das ich den Tag vorber zurechtgelegt hatte , es beſtand in einem Såbel , einem Theebrett, denzeuge ,
zwanzig Eden von gelbem Seis
einem weißen Jurban ,
Shawl , drei
Schnupftabatsdoſen,
zwei Taſchenmeſſern ,
einem Franzöſiſchen zwei
zwei Scheeren ,
Raſirmeſſern,
Schmuck zu Kins
derwußen, zwei Pfund Gewürzen und einem zerbroches
534 nen Thermometer , das, wie man mir geſagt hatte, ihm ſehr angenehm ſeyn würde.
Von unſern Thermometern
waren nur zwei noch unbeſchädigt, davon konnte ich feia nes
weggeben .
bornen eine
Ein Zhermometer nennen die Einges
„ Uhr der
Warme" ,
überall mit großer Neugier.
und
betrachteten es
Ich nahm ebenfalls ein
Geſchenk mit , für den Wun : Bey , oder den erſten Minis fler des Gouverneurs, eiri en Franzóſiſchen Shawl, einen Hegyptiſchen Shawl, ein Pfund Gewürznelten und Zims. met, ein Kafirmeſſer, eine Scheere und zwei Sánupftas balsdoren.
Der Sanſan
iſt ein Sammelplatz für das
Heer, der Gouverneur wollte von dort gegen Dantana qua ziehen , einen ehemaligen Statthalter von Fiano , der abgelegt war, und als Empórer ſich iegt der großen Stadt Doura und ihres Gebietes bemachtigt hatte, die nur eine Zagereiſe, ober zwei und zwanzig Engiiſche Miles nach der gewöhnlichen Rechnung, entfernt war .
Ich war nicht
wenig erſtaunt, als ich ſah , daß der Sanſan eine ummaus erte Stadt, von beträchtlicher Große, war.
El Wordee
und Hat Ealab ſagten mir , fie rey in den legten fünf Fahren gebaut, da der Gouverneur von Kano in dieſer Zeit jährlich einen Zug gegen die Rebellen gemacht hatte, ohne es
zu einer entſaeidenden Schlacht
bringen zu
können. Wir gingen
unmittelbar zum Hauſe des Gouvers
neurs , das ungefähr fünf
bis ſechshundert Ellen vom
Lhore iſt. Bei dem außeren Wachthauſe fanden wir alle arabiſchen Staufleute, mit ihren Pferden, die ſie verbana deln wollten .
Der Gouverneur hat das Recht zuerſt zu
wählen, nimmt er ſie aber nicht zu dem beſtimmten Preiſe
535 ſo fann jeder Ändere kaufen.
Man führte uns in das
Haus des Wanbey , bis der Gouverneur uns empfangen konnte.
Nach kurzer Zeit ließ er mich holen , El Mordee
und Hat Salah begleiteten mich, da er aber gewóbnlich den Arabiſchen Kaufleuten keinen Zutritt geſtattet,
ſo
ward mit El Wordee dieb Mal, meinetwegen eine Aus, nahme gemacht. 215 man uns einführte, mußten wir durch drei Cojees oder Wachtháuſer geben , deren Wande mit Schilden bededt waren, die Thüren hatten Ichwarze Eunuchen befekt.
Dieſe Cozees ftanden
durch Gänge
von Matten
mit einander in Verbindung .
verneur Faß
am Eingange einer weiter zurúdliegenden
Cogee ,
wir gaben uns die Hand ,
uns reßen . empfahl
Der Gous
dann
mußten wir
Ich brachte meine Geſchenke hervor , unb
den
Sábel ,
indem
ich ſagte
men in England trügen ſolche , ihre Lufwartung
machten .
die
Borneha
wenn ſie dem Könige
Er ſchien
ſehr zufrieden
und hieß mich tauſend Mal willkommen.
Dann übers
gab ich des Scheik's El fanemy Brief : er las ihn und ſagte,
er hoffe in vierzehn Tagen nach Kano zurůdzus
kommen , ſchicken ,
dann wolle er mich
zu ſeinem Herrn Bello
der ſehr erfreut ſeyn würde ,
Bei'm Weggeben
gab
er mir wieder
Der Gouverneur iſt ein Selatah , gebaut ,
und
foll rehr
mich zu ſehen. die
kupferfarben ,
fromm und gelehrt renn.
Wordee und Hat Salab ausgenommen,
ihn nach ſeinem Hauſe ,
ſchent ohne Umſtände gab . Mann,,
wo ich
ſtart EL
war der Wan
bey allein gegenwärtig bei dieſem Beſude, teten
Hand.
wir begleio
ihm ſein Ges
Er war ein ſchmächtiger
von gutem Zusſehen ,
hatte nur Ein Augé,
536
und trug eine etroas ſchmukige
Jobe .*
Vater von funfzig Söhnen ſeyn, und Anſehen verſchafft. zurůd ,
was hiera(Achtung
Ich lehrte ſogleich nach Kano
Hat Ealah und El Wordee : blieben nodo da,
um einige Pferde zwei
Ert: follte der
Pferde des
von hatte dieſer andere
war
uns
zu
Hat
verkaufen .
Dr. Dudney
Salah
auszubieten :
eines das
vom Scheit in Bornu erhalten , vom Habje Uli
Boo
Routa aufgehängt, für achtzig Dollars.
hatte
das
Khaloom zu Der Gouvers
neur von Kano giebt oft hundert bis hundert und zwans zig Dollars für ein 1 gutes Pierb. hohem Preiſe ,
feil und ſtehen in
Stuten ſind ſelten theils der Zucht wes
gen , theils weil ſie nicht wiehern , wenn andere Pferde tommen ,
weßhalb ſie zu
Raubzügen ſehr brauchbar
Walladen kennt man nicht.
find.
25. und 26 Januar. Ghadamis,
Einige Kaufleute aus
die hier wohnten , baten mich Waaren oder
Geld zu nehmen , ſo
viel ich wollte ,
und
ihnen dafür
eine Anweiſung auf unſern Conſul in Tripoli zu geben. Ich lehnte es ab , obgleich ſie mehrere Mal ihr Anérbie. ten erneuerten . - Ghadamis iſt eine Stadt im Innern des Landes, in Tripoli , und die Kaufleute von dort find in ganz Central - Africa bekannt , wegen ihrer Rechtlichkeit im Handel und wegen ihrer ausgebreiteten Verbindungen. Der Gruverneur ichidte 27 und 28. Januar , .
mir als Geſchent ein Schaf,
einen ungeheuern , zwei
Fuß im Durchmeſſer haltenden Kürbis , mit Weizen ges fůdt, und zwei andere, eben ſo große Kürbiſſe, voll von Eine Rafila von Bornu tam heute an . Sie
Reis.
brachte einen Brief des Scheik's an Sat Salab, worin
537 er ihn warnte, Sclaben zu laufen , ta man ihnen nicht geſtatten wurde durch Bornu zu gehen , weil des Scheit's Kinder in Fe san zurüdbehalten wurden ,
die dort hins
geldidt waren, um bei einem neuen Einfall der Bewoha ner von Begharmi in Sicherheit zu ſeyn . *. 29. Januar.
Heute brachte mir ein Courier,
den Major Denham zu Koula abgeſchickt hatte , und
Zeitungen
aus England :
eben
Po
Briefe
Schießpulver,
Kaffee, Thee , Zuder , Grinarinde, drei Bouteillen Ports wein , drei filberne Uhren , einige Kleidungsſtúde, z . B. rothe Käppchen aus Tunis , rothe türkiſche Beinkleider und Bournure, oder wollene Mäntel mit Kappen , aus Iripoli .
Herr Warrington ,
unſer Conſul zu Tripoli,
fchidte auch ein Deskara , oder Befehl des Paſcha , den Major
Denham noch durd einen
Brief
des Scheit's
von Bornu verſtärken ließ , in beiden ward Hadje Uli angewieſen , das Geld welches ſein verſtorbener Bruder fchuldig war, zu bezahlen .
Der Scheit ſchrieb ebenfalls
an Hat Salah , er möge ſeinen ganzen Einfluß an'mena den, daß Hadje ali teine Ausflüchte mehr machte, denn Hadje Bos Zaid , der andere Grecutor , hatte nie zweis fel in dieſer Sache gehabt.
Aus den Zeitungen erfuhr
ich zuerſt, daß Belzoni verſuche, von fez aus nach Iims buctu vorzubringen .
30. Sanuar. 31. Januar. 1. februar. -
Strank. Etwas beffer . Nach dem Frühſtüđe ging ice mit
Hat Salab , dem Ugenten des Scheik , nach dem Sans ſan , der , ſeitdem er eine Stadt geworden , Faniſoe ges nannt wird ,
und ſchenkte dem Gouverneur eine Uhr.
538 Er war ſehr erfreut darüber, und erſuchte mich dem Hat Salah den Gebrauch derſelben zu zeigen , damit er den Wanbey belehren könne, der es ihm nadher zeigen ſolle. Ich wies ihm ebenfalls des Scheit's
Brief an ſeinen
Herrn Bello . Er las ihn und fagte,
ich könnte ,
obne
Berzug , mit einer Kafila , die ſich eben ſammelte , nach Sackatoo geben. Bei meiner Rüdkehr traf ich zwei Gouverneure mit Truppen, die nach den Sanſan wollten : jeder hatte ohne gefähr fünfhundert Reuter und Fußſoldaten .
Die leka
teren waren mit Bogen und Pfeilen bewaffnet.
Der
Kocher hångt von der linken Schulter berab , eben so eine kleine, fehr verzierte Taſche, für kleine Bedürfniſſe, und ein forb , der aus trodnem Graſe ſo dicht geflocha ten iſt, daß man ihn gebraucht, um Waſſer darin zu haben .
Der ungeſpannte Bogen vertritt oft die Stelle
eines Stodes .
Manche trugen ein kleines , dreiediges
mit Hirſe gefülltes Gefäß auf dem Kopfe; andere hats ten ein kleines , kegelförmiges Kåppchen von Gras, mit einem Federbuſche.
Shre ſonſtige Kleidung beſteht
als
lein in einer gegerbten Haut, mit Muſcheln befekt, ober mit Quaſten , die um die Lenden geſchlagen wird, und in einem Paar ſehr einfachen Solen. Die Reuterei hatte Schilde, Schwerdter und Spees re und war überhaupt koſtbarer gekleidet.
Der Speer
ift ſechs Fuß lang , der holzerne Schaft nicht ſtart , Epige von Eiſen .
die
Die Schwerdter find breit , grade
und lang , und bedürfen keiner beſondern Beſchreibung, da ſie, ſonderbar genug , ganz benen ähnlich ſind, welche die ehemaligen Malteſerritter führten.
Sie kommen von
589
Malta nach Bengazi, Gebiete ,
einem Orte im Tripolitaniſchen
und werden tort
gegen Dchien eingetauſcht ;
dann bringt man ſie durch die Wüſte nach Bornu , von dort nach Hauſſa, uns zulegt nach Sano, zum Gebrauch faſt aller Bewohner des innern Africa.
Die Schilde,
mit Fellent von wilden oder zahmen Thieren überzogen , ſind gewöhnlich eben und
rund.
Es giebt aber auch
eine nicht ſelten vorkommende Urt, die oval iſt, unten eta was breiter als oben , mit einer Einfaſſung von blauem Juch, und ſechs kleinen Zipfeln, einem oben , einem uns ten, und zwei an jeder Seite.
In der Mitte des Schila
des iſt ein Streif von Scharlachtuch, der durch dieſelben Någel befeſtigt wird , welche den Handgriff halten , und darin iſt ein vollſtåndiges Malteſerkreuz eingefchnitten. Nur Reuter fubren einen ſolchen Schild, aber ganz von der nämlichen Urt findet man ihn bei den Sibboo's , Tuas rick's, Fe ! atahs und Bornuern.
Ein Kreuz derſelben Urt,
in einer Urt Basrelief, iſt eine nicht ungewöhnliche Pers zierung des Lehmanwurft ihrer þúiten. tete Kreuze findet ſchnitten .
Andersgeſtal.
man bisweilen in den Thüren einges
Einige Cameele , die mit ausgepolſterten
und durchnähten Rúſtungen beladen waren , wurden ers wartet.
Einer von den Sclaven des Gouverneurs trug
einen ſo wattirten Helm
von rothem Tuch , fehr uns
förmlich, einem Eimer áhnlich , vorn war er nur für das Geſicht ausgeſchnitten, und oben endete er in einer lana gen Robre von Zinn , die voll von Straußfedern war. Er trug ebenfalls ein wattirtés , åbnlichem , ſchweren Zeuge .
geftapptes Wams von
Zu dieſer Rüſtung geboren
noch Pumphofen für den Reuter , und eine Kopfbedels
540 kung und ein Bruſtſtůd für das Pferð, alles ausgeſtopft und gegen Pfeilſchüſſe fichernd. Eine folche Rüftung trägt man aber gewöhnlich nur in der Schlacht, und dann muß fie ſehr der Schnelligkeit bei den Evolutio : nen binderlich reyn.
Die Sattel haben hinten und vorn
hobe Erhöhungen .
Das Eiſen der Steigbügel iſt wie
eine Feuerſdaufel geſtaltet, an den Seiten aufgebogen, und so ſcharf, daß man keine Sporen nöthig hat.
Dieſe
Schaar ſchwerer Reuterei deckt das Vorrúden und den Rúdzug des Heeres, die Bogenſchüven ſtehen hinter den. felben , und ſchießen zwiſchen den Reutern durch, wie fich die Gelegenbeit darbietet.
2. Februar .
Dieſen Morgen beſuchte mich der
Neffe des Sultans Bello, der geſtern von Sadatoo ges kommen war.
Er war dunkel kupferfarben , ſchlank, wie
alle Felatabs .
Ich ließ Thee bringen , er wollte ihn nicht
trinken , bis El Mordee's Bruder ihm mit ſeinem Beiſpiel voranging , dann wagte er es eine Taſſe zu nehmen und er bekam Geſchmad daran.
Er geſtand mir, vielleicht um
etwas zu ( hmeideln ,' daß er , vor dieſem
Beſuche , alle
Chriſten für nicht viel beſſer als Ungebeuer gehalten hatte . Ich zeigte ihm alle meine Inſtrumente und die für feis nen
Dheim
beſtimmten Geſchenke.
3. Februar.
Heute beſuchte mida ein anderer
Neffe des Sultans , einer der feinſten und klúgſten jun, gen Leute, die mir in dieſem Lande vorgekommen.
Er
las und ſprach Arabiſch leicht und fließend , mar begie : rig alles zu ſehen und etwas über mein Vaterland zu bören .
Er verſicherte , der Sultan wurde erfreut ſeyn
mich zu ſehen ; er habe, erzählte er, eine Menge Bücher,
541 die er ihn laut vorleſen laſſe.
Nach ſeiner Angabe führte
eine Straße für Gameele von Sackatoo nach Timbuctu , die indeß durch die Kafirs in Cobee gefährlich rey, durch deren Land man maſſe. Der Gouverneur fchidte die beis
4. Februar.
den Pferde zurúd, die er zur Probe hatte ; dies war in deß zu erwarten ,
wund
da das eine am Schulterblatt
war , das andere nur aus baut und Knochen
beſtand.
Zu gleicher Zeit rendete er auch eine Anzahl der den Aras biſchen Kaufleuten gehörigen Pferde zurúd , die Eigens thümer tamen zu mir, und ſchrieen úber dies ungerechte Benehmen , wie
ſie es nannten .
Vorſichtig antwortete
ich, nach ihrer eigenen , gleißneriſden Art, ,,was der Suls tan thut iſt gut !" denn ich wußte, daß fie irgend einen unvorſichtigen Ausdrud von mir aufzufangen lauerten , ihn dem Gouverneur zu überbringen, entweder zu meis nem Nadtheil , oder ihn zu vermogen ,
alle Pferde får
den anfänglich geforderten Preis zu nebmen .
Wie zu
erwarten war , beläſtigten ſie mich nun nicht mehr mit ihren Klagen über dieſen Gegenſtand. Ich batte eine Unterredung 5. und 6. Februar. mit Abdelgader , einem Verwandten des Sultan Bello, im Hauſe eines Kaufmanns aus Ghadamis . beſonders
nach
unſern
Religionsgebrauchen ,
Er fragte Gebeten ,
Unbetung der Bilder, und dem Eſſen des Schweinefleis ſches.
Ich ſagte ihm ,
unſere
Religion
ſchriebe
uns
por, unaufhörlich zu beten , da aber kein Bolt auf Ers den thate, was es eigentlich rollte , ſo bereten wir ge : wöhnlich nur zu beſtimmten Zeiten.
Was den Bilders
dienft anbetrifft, den man mir mehrere Mal vorwarf,
542 fo verſicherte ich mit Unwillen , dåchten.
daß wir daran nicht
Das Eſſen des Schweinefleiſches
für cine polizeiliche Einrichtung . hametaner erkundigte ſich dann ,
erklärte ich
Mein fragender Mos mit
einer Art
von
fåchern, nach der Lehre von der Dreieinigkeit, und indem er ſich zu ſeinen gegenwärtigen landsleuten
wendete,
rief er , ohne eine Erklärung abzuwarten , mit Anſpies lung auf die drei Perſonen der Gottheit : ,, Bater, Sohn und Dheim !"
So pflegen es Muhamedaner mit Chris
ften zu machen.
Er wünſchte dann ſehr , daß mein jus
diſcher Diener, Iacob, herbeigerufen würde : es ab , indem ich ihm zeigte , ftets gewohnt Ten ,
ich
lehnte
die Toleranz , woran ich
geflatte nicht irgend jemand unter
Brang über feine religiöſen Unſichten zu befragen : fos bald er aber ſelbſt es wolle , ſo möge Ubdelgader ihn über alles eraminirén.
Ich entfernte mich bald und ſie
brachten den Jacob dahin , fich fragen vorlegen zu laſa Pen ; ſein heiliger Eifer entbrannte aber ſchnell, denn er kam bald in heftiger Leidenſchaft zurůd. bitternden
und
Um ſolche ers
gefährliden Unterredungen zu verhin:
dern , gab ich nach ber dem Staufmann aus Shabamis zu verſtehen , daß wenn so etwas wieder vorfirle, in Bes zug auf meinen Diener, ich mich genöthigt fåhe, bei dem Paſcha von Tripoli zu klagen .
7. Februar.
Heute war ich ſehr krant.
8. Februar.
Der Gouverneur kehrte
mit dem
Heere nach dem Sanſan zurück; das Gerücht verbreitete fich, ſie waren in der Hauptſtadt des Feindes eingezos gen, in der Meinung, Duntungua habe ſich in die Wals dungen geflüchtet, fingen fie an zu ſchmauſen und zu
543 fchwelgen, als plóglich Duntungua úter ſie herfiel, funfs zehntauſend Mann niederhieb , und die Uebrigen in gros ßer Verwirrung nach Fanifoe zu fliehen zwang . Wieder nicht wohl .
9. Februar.
10. Februar.
Kano iſt die Hauptſtadt einer
Provinz deſſelben Namens , und eine der bedeutendſten Stådte des Königreiches Soudan , nach einer Beobach . tung liegt es 12 ° 0 ' 19" N. Br. und 9 ° 20' oftl. låna ge, nach Berechnung des Weges , wobei eine Mondsbes obachtung,
zu Koula in Bornu , zum Grunde gelegt
ward . Kano mag dreißig
bis
vierzigtauſend Einwohnet
haben , von denen die Hälfte aus Sclaven beſteht.
Dieß
iſt nur eine ungefähre Spaßung , obgleich ich alle Vors ficht dabei angewendet habe.
Die Fremden ſind dabei
nicht mit in Anſchlag gebracht, die, in den trodnen Mos naten , aus allen Gegenden Africa's in Menge bieber kom . men , von der Küſte am Mittelmeere , von den Monds . gebirgen , von Sennaar und achantie. Die Stadt iſt ſehr ungefund durch
einen großen
Moraft, der ſie faſt in zwei Sheile theilt, und durd viele kachen, die entſtanden , als man Lehm zu den Haus fern ausgrub .
Die Cloaken der Häuſer haben den 26
zug nach der Straße , Geftank berricht.
daher bisweilen ein
entſeglicher
Auf der Nordſeite der Stadt ſind zwei
merkwürdige Berge , jeder gegen zweihundert Fuß hoch, fie ftehen nicht weit von einander, faſt grade in der Richtung von Pfen nach Weſten .
Sie beſtehen aus
Thoneiſenſtein, mit Kiefeln und einer weichen Art Mers gel vermiſcht.
544 Diefstadt iſt ein unregelmäßiges Oval, gefähr funfzehn Miles im Uinfange , dreizig Fuß
hat uns
und iſt mit einer
hohen Lehmmauer umgeben ,
ein
trockner
Graven låuft innerhalb und außerhalb derſelben herum. Eie
bat
funfzehn
Thore ,
'eines
türzlich
ift
zuge:
macht. Die Thore ſind von Holz , mit Eiſenblech bes deckt , und werden regelmäßig bei Xuf-: und Untergang der Sonne geöffnet und
geschloſſen .
Eine
Terraſſe ins
wendig , mit zwei Wachthäuſern darüber ; vertheidigt jes den Eingang .
Nicht mehr als ein Viertel des Raumes
innerhalb der Mauern iſt mit Häuſern
befekt, der
rige Plan iſt zu Feldern und zu Gårten benugt.
åbs Der
große Moraft, der die Stadt faſt von Oſten nach Wea ften durchſchneidet, und duro den ein ichmaler , trodner Landſtrid, führt, auf welchem der Markt gebalten wird , iſt zur Regenzeit ganz überſchwemmt.
Das Waſſer in
der Stadt hålt man für ungeſund, daber verkaufen Weis ber in den Straßen beſtändig Waſſer aus den barten Quellen . Die Häuſer
ſind aus Lehm
benachs
gebaut , meiſtentheils
pieredig , nach Mauriſcher Art ; das Dach des Saals in der Mitte, tragen Stamme von Palmbáumen , dort ems pfängt man
Beſuchende
und
Fremde.
Die
Zimmer
des unteren Stodmerks haben Dhúren nach dieſem Saal, und ſie dienen gewöhnlich als Vorrathsfammern .
Eine
Treppe führt zu einer offenen Gallerie, die höher iſt als der
Saal ,
aus dieſen
kommt
man
in die Zimmer
des zweiten Stockweiks , die Licht durch
kleine Fenſter
erhalten . In einem Hofraume hinter dieſem Hauſe iſt ein Brunnen und andere Bequemlichkeiten . In der
645
Mayer , die das ganze, Haus umgiebt ,, find, auch einige runde Lehmhütten , mit
den Stengeln
des
Mais gea
wólbt, und mit langem Grafe bededt . , Dieſe ſind ger wöhnlich ſehr ſauber, und rein , und Bornu.
Die
Reſidenz des
größer als die in
Gouverneurs nimmt einen
großen Raum ein und ähnelt einem ummauerten Doffe: fie umfaßt ſogar eine Moſchee , und einige drei bis pier Stodmerte, hobe Thürme , Europäiſcher Art ,
mit Fenſteröffnungen
aber ohne Glas oder Gitter.
nach Man
muß durch zwei von dieſen Thürmen gehen, um zu den innern vom Gouverneur bewohnten Zimmern zu kommen.
Der Soug , oder Markt , iſt wohl mit allem verſes hen, was dieſes Bolt im Centralafrica zu den Bedürf. niſſen und Bequemlichkeiten des lebens rechnet . Er wird auf einem Streifen land gehalten , wie
ich ſchon
erwähnte, zwiſchen zwei Súmpfen , und da dieſer Ifths mu zur Regenzeit unter Waſſer ſteht , ſo kann man ihn nur in den trođnen Monaten gebrauchen , dann iſt der Markt febr beſucht, von Fremden und Einheimiſchen, und kein Markt in Africa ift ſo regelmäßig eingerichtet. Der Scheit des Soug permiethet die Buden für einen gewiſſen Preis den Monat, und dies Geld macht einen Sheil der Einfünfte des Gouverneurs aus. Einer bes ſtimmt auch den Preis aller Waaren, wofür er eine Kleia nigkeit bekommt, funfzig . Whydah oder Cauries, von jes dem Kauf der vier Dollars ,
oder achttauſend Couries
beträgt , „ nach dem ſtehenden Verhältniſſe zwiſchen Sil. bergeld und dieſer Currentmünze. Ein anderer Gebrauc iſt eben.fo feſtgeſegt und wird auch ausgeführt, der Ver: tåufer . giebt dem Käufer einen beſtimmten Theil des Denham
. Olappertoni
85
546 nd s bringe , wie ſie ſagen , oder, Preife zurück ; als fegen pfens er romm usdrüden a , als Glúds f wie wir uns wenig ch ehen wei Procent ab von dem Kauf: sau z g Dadur nig.
gelde: wird ein Rauf in einem gemietheten Haufe ges fchloſſen , To bekommt der Beſiger den Glúcspfennig. Ich will bier Bemerken , wie " paffend die Cauries zur moets et cheidemünzegemåhit bie nicht nachgemacht den können ,"unió die bei der Geſchidlichkeit der Beutë jedem Handel find Bei jedem 1 bei im Rechnen, ein bequemes Mittet
üin fchnell aus einander zu kommen. " Die verſchiedenen Waaren haben ihre beſtimmten, geſonderten Piage. Die Felnérn " Waaren werden in den Buben in
der Mitte
feitgeboten Vich und große Sachen findet man an den äußeren Eden des Marktes : H013, Heu , Bohnerfſtroh Aum Withfutter; Bohnen, Hirſe. Mais, Weizen u. T. W : ,
,
be , Samedle“an einer anderen ; irdene Gerbirre und Ito bigo an einet ' britten ; Vegetabilien und Früchte aller Urt, Yams , füße Bataten, Waffers und Moſchus melonen, limonien , Cardewnüſſe , Pflaumen , Mangos , Datteln ü . d. gl. an einer sierten , u . 1. w .
Uus Weizenmeht
bådt man breierlei Urten Brodt, eine Sorte wird mit Honig und geſchmolzener Butter beſtrichen. werden kleine Suchen
gemacht.
Rinder
Aus Reis und Schafe
foblachtet man tåglich, Cameelfleiſch kann man bisweilen Baben , es iſt aber häufig mager, da man Tameele meio ftentheils nur tootet , wenn fie 'Conft nicht mehr zu ges brauchen ſind. eß fett
Die Araber betrachten dies Fleiſch, wenn
iſt , als einen Leckerbiſſen .
find eben ro pfiffig als 'bel uns zu
Die Fleiſcher hier kände , fle machen
547
einige Xusſchnitte, dås Fett zu zeigen , blafen auf , ftes den auch wohl etwas Wolle an ein Ziegenviertel, damit man e$ für Hammelfleiſch dalte.
Wird ein fetter Doſe
zu Markt gebracht, um gefchladtet zu werden , ſo farbe mán ihon die Hörner roth , mit Henna , Trommelſdlá : ger begleitet ihn , die Gaſſenbuben verſammeln ſich, die Madridot von der Größe des Thieres und wie fett es feyz verbreitet fiche ſchnell , taufen . Den
und alle tennen berbei zu
Das Rothfarben der
Blåttern
der Henna ,
die
Hörner man
geſchieht
mit
zu einem Brei
ferquetſcht. Neben den Fleiſchbånten ſind unter Freiem Himmel, um ein Holzfeuer
stoch anfalten find bölzerne
Spieße aufgeſtellt, an denen abidechſelnb Stúdchen Fett und Freiſch angeftedt ſind, die fo gebraten werden. les
fiebt rein und behaglich
Bertbeilen
al ,
aus ; eine Frau Deforgt das
ffe hat eine Matte auf ihrem dooße auss
gebreitet, von dieſer reicht fie ihren
Giften , die umbers
kauern , das Verlangte." Waſſer mit gerſtoßenem Guſſub taufen fich die , welche dieß Getránt bezahlen ' tonnen, der höchſte Preis ift zwanzig
Gauries.
Die Hausbefts
fer effen in ihrer Wohnung : Srauen geben nie in dieſe Gartåchert , und
effen auch
zu Hauſe nicht mit ihren
Männern. Der mittlere Raum
des Marktes ift angefällt mit
Buben von Bambusrobe, dort werden die toftbaren 6as den feilgeboten, und Kleidungsſtúde, und andere kleine Sachen zum gewöhnlichen Gebrauch und zum Pus vers fertigt und ausgebeffert.
Banden von Muſitanten zies
hen auf und nieder, um Käufer nach beſonderer Buden einzuladen .
Man findet hier aufgelegt , grobes franzdo
35
548 fiſches Schreibpapier, das man aus der Berberet erhält, Scheeren und Meſſer, im Lande felbft verfertigt . Spießs glas und
Zinn , die auch im
Lande gegraben werden ;
unverarbeitete rothe Seide, die ſie zu Gürteln und Bing den
gebrauchen , auch weben ſie davon Streifen, in die
feinſten baumwollenen
Joben ; Armbånder von Kupfer ;
Glasperlen , Coralien und
Bernſtein ; Ringe von Bint
und einige Spielſachen von Silber, aber nie von Gold : Doben , Turkadies , Shawls zu Jurbanen ; grobes wols lenes Iud ; von allen Farben ; groben Galico ;, Maariſche Kleider ;
Stúde: Wegnptiſcher Leinemandi
geſtreift oder u. f. w.
mit
Gold
gewürfelt ; Schwerdtklingen aus Malta ,
Der Markt iſt jeden Tag gedrångt poll; von
Sonnenaufgang, bis
Sonnenuntergang, ſelbſt der Sabe
bath , der hier der Freitag iſt, nicht ausgenommen . Kaufleute kennen ſehr gut den
Die
Vortheil des Monopols ;
fie feben febr. daraufniemals den Markt zu überführen, und fault irgend etwas im Preiſe. fo wird es gemiß in einigen Tagen nicht zu haben feyn.
Man hat gute Uns
ordnungen für den Mackt , die man auch unpartheiiſchs befolgen läßt.
ftrenge und
Wird eine Lobe oder Turs
kadie hier gekauft, und uneröffnet nach Bornu obereta nem andern entfernten Plate
geſchidt, und man findet
dort, daß fie ſchlechter ift als ſie ſeyn ſollte, ſo wird fie fogleich zurüdgeſendet, slida oder Dylala , inwendig in
jedem
der Name deb, Mállers, Pakete flebt.
In fols
chem Fall muß der Dylala Den Berkaufer ausfindig mas chen, dety: nach den Gefeßen von Kano
gehalten iſt, ſos
gleich das dafúr: empfangene Geld zurů ( zuzahlen... 14. Die Sclaven werden in zwei langen Hütten feila
549 geboten, in einer die Weiber , in der andern die Måna ner, dort figen ſie in Reiben , forgfältig zur Ausſtellung geputt, bei ihnen der Eigner oder ein vertrauter Sclave. Sunge ünd alte, feite und magere , ſchöne und haßliche werden ohne Unterſchied verhandelt: in anderer Hinfidit aber unterſucht ſie der Käufer mit falt ; er
der größten Sorg
beſieht die Zähne , die Zunge , die Augen, die
Schentel, und läßt ſle -buften , um einen Bruch Deden .
zu ents
findet man ſpåter , ' daß fie Fehler haben oder so fann man innerhalb drei Tagen ſie
ungeſund find , zurüdſchicken ,
ja
fogár- ohne einen Grund anzugeben.
Sobald der Käufer fie in ſein Haus gebracht hat, zieht Set
ihnen
die Pukſachen aus, die dem
früheren Beſiger
wieder zugeſtellt werden. Sclaverei iſt hier to gewohn . lich , oder der Sinn der Sclaven iſt von
der Arti da
fie ſtets zufriedener ſchienen, als ihre Herren , die Weiber beſonders ſingen imñer mit der größten luftigkeit. Man wird Sclave durch die Geburt' oder ' als Kriegsgefanges Sner.
Die Felataho geben oft Sclaven frei , bei dem Tos
de ihres Herrn , oder bei manchen religioſen Feften. Der Freibrief muß von dem Kadi unterzeichnet ſeyn, und zwei Beugen find dabei nöthig , diejenigen welche nicht ſchreiben können, machen ein Kreuz, wie bei uns. Die männlichen Sclaven gebraucht man ' um Häuſer zu bauen , Eiſen zu ' bearbeiten , zum Weben , Kleider zu machen
und zum Handel;
Schuhe und die weiblichen
ſpinnen, baden und verkaufen Waſſer in den Straßen. Unter den mancherlei W81kerſchaften , die Rano beſuchen , find die Nyffueriam berühmteſten wegen ihres Fleißes ; ſobald ſie ankommen , kaufen ſie Baumwolle auf dem
550 Markte für ihre Weiber , fie zu ſpinnen , thun nicht, ſo bereiten fie Billam
zum
Meblbrei mit Tamarinden .
Die Sclaven
Verfauf,
ſie die eine Art
aus dieſem
Bolte ſind ſehr geſucht , da ſie immer gut den Handel verſtehen , und hat man ſie einmal, ſo vertauft man fie nie wieder über die Grange hinaus.
Ich kaufte für drei Spaniſche: Dollars, einen Eng. liſchen Schirm von grünen Baumwollenzeuge, ein Hans delbartikel, den ich hier gar hier nicht feiten iſt: ten
ihn ,
te.
Id
in
ihrer
nicht erwartete , der aber
meine Mauriſchen bildliden
Diener manns
Sprache,
die
Wols
erfuhr , bei'm Nachfragen , daß dieſe Schirme
von den Stuften des Mittelmeeres , úber Gbabamis , gęs bracht werden .
Eine große Rafila von Iuarids ,
die
nichts als
Salg geladen hatte , kam von Bilma : die Araber
rage
ten , fie beſtånde aus dreitauſend Sameelen , auf jeden Sall aber war fie ſehr groß.
11.
Februar.
Da
vom Sultan angekommen
ein
war ,
angeſehener Felatah und
mir jede
Bea
quemlichteit auf der Reiſe anbot, ſo ging ich zum Gous verneur, ibn nach ſeiner
Rúdtehr
zu
begrüßen , und
ibn wegen meiner Abreiſe nace Sadatoo zu befragen . Er empfing mich ſehr höflich , und indem er mich , wie einen alten Bekannten , bei meinem Reifenamen , 26, dallah, anredete, ſo verſicherte er, ich ſolle in ſechs Tas gen abreiſen.
551
12. februar .
Das
Wetter
wir hatten den ganzen Tag Feuer. unveränderliche
Gewohnheit ,
durch Feuer zu unterhalten, naſſen Iahreszeit ,
das
war talt und Es iſt
ganze
hier die
Jahr
hin .
in der trodnen und in der
obgleich ich
es im Ganzen feiness
wegs nöthig fand . 13. und 14. Februar.
Der ålteſte Sohn
des
ein dummer Burfde, er
Gouverneurs beſuchte mich ,
wagte es nicht, eine Baſſe Thee zu foften , die ich ihm anbot. ' Er Tagte mir
gerade zu ,
ich beräße die Kunſt
Menſchen in Ragen, Hunde, saßen und ' Affen zu vers wandeln.
30 ließ einen
den
Diener
den ich ihm vorgelegt hatte , und ſagte: weder ich node fonft einer vermag folch
Thee
trinten ,
„ dante Gott, ein Wunder' zu
thun , fonſt waren wir långft in Eſel verwandelt und trügen Såde."
Er ſtellte ſich als ob er die Leute in
der Stadt wegen ſolcher Erzáhlungen tabelte , und ſags te, fie waren auch überzeugt , ich fónnte , wenn
ich in
meinen Büchern låſe, eine Handvoll Erde in Gold ver, wandeln .
Dieſe Albernheit widerlegte ich leicht,
in.
dem ich ihn fragte , warum ich mich denn an Hadje Hat Salah wendete , um Geld zu ein folches Geheimniß beſaße.
erhalten , wenn ich
Er ward nun etwas bes
rubigt, und nippte von dem Jhee, aber mit Furcht und Zittern .
Später
aber nicht erhielt.
bat er
um
einen
Bleiſtift, den er
Auch ein Sobn des
Sultan Bello ,
Abdelgader genannt , kam zu mir : er tebrt morgen nado Sadatoo zurüd.
15. Februar.
Diefen
Morgen
beſtieg ich den
1
552
öftlichen Berg" (einen der zwei oben erwähnten ), um die Stadt zu überſehen , und entwarf beifolgenden Plan.
2
tricte
Ausser Mauer e Catereran agna Tick
Tích: krig
Dorf'dn - Blinder Guten Bengeesa Berg
9 KANO
Gürter
Sendi
Dorf
Markt
Gärten
Tverser
Siropf
Chu Derfor
Slali
Süllms Schluss
zi
Aus Porfidit ließ ich Hat
Salah's älteſten Sohn
mit mir gehen , damit die Leute 'nicht glauben ſollten , daß ich irgend einen
Bauber vornehmen wollte.
Auf
der öftlichen Seite des Berges zeigte mir mein Begleis ter ganz 'ernſthaft die Spur vom Fuße des
weiblichen
Cameels , auf welchem der Propbet gen Himmel ritt. In der That hatte die Stelle Lehnlich leit mit einem Cameelfuße , nur war fie großer zwei Steine ausgehauen zu ſeyn.
und
es fchienen dort
Ich fragte den juns
gen Mann , ob des Propheten Naga (weibliches Çameel)
553 nur Einen Fuß gehabt habe . Nein , fagte ec; es hatte ers * pier ! ' Wo find denn die andern drei ? 1 ein unwiderlegs wiederte er, das hat Gott gethan !
liches Argument, ' womit ſie alle Streitigkeiten über * ligióſe Gegenſtande beendigen .“
Er regte hinzu :
res
,, Ulle
Glåubigen im Sudan haben keinen Zweifel an der Wahr. Der Berg beſtand , wie ich beit dieſer Geſchichte." — fab, aus Schichten von Thoneiſenſtein , und einem Gons glomerat , das auf einer Schicht von weichem , grauen Thon ruhte, worin dem Anſchein nach Reſte von Pflan : !! zen porlamen .
16. Februar.
Dieſen Morgen ganz frúh ' kamen
zwei Mašsi dubu, oder Taſchenſpieler, zu meiner Woh nung ,
Sie ließen zwei Schlangen
aus einem "Korbe,
und einer der Leute fing an eine Trommel zu rühren. Sogleich richteten ſich die Schlangen empor und bes gannen éiné Art Tanz .
Nachher machte der
Mann
verſchiedene Kunſtſtůđe mit ihnen , wand ſie um ſeinen Hals , fteďte fie' in ſeinen Buſen , oder warf ſie unter die Leute. bielt ,
Indem er feinen Finger gegen ihren Mund
erhoben
ſie ſich ſogleich ,
als
ob ſie zuſpringen
wolten ; ' wenn er ſie aber auf's Leußerſte erbittert hat: te, brauchte er ſie nur anzuſpuden , ganz ruhig
zurúd.
To zogen ſie ſich
Ich maß die eine ,' ſie war ſechs
Fuß, drei Bód lang, der Kopf war breit, flach und ftumpf, auf dem Naden hatten ſie eine Urt von Håus fünf zou lang, die ſie im Zorn Der Núden und Bauds waren fcmus
ten , zwei Zolt breit, aufſchwellten . big weiß ,
die Seiten
bleifarb .
Zwiſchen den Hauten
554
waren fünf rothe Streifen , an Größe nach záhne waren
um die
Fehle berum , ( die Die Gifts
unten allmålig , abnahmen .
ausgebrochen ;
um
aber
auf jeden Fall
geſichert zu reyn, hatte der Mann, der mit ihnen zu thun batte, den rechten Arm did mit Juch ummunden .
Ihr
oder eine Kub
Biß fog tddtlich ſeyn , und ein Pferd , ſterben in einer halben Stunde.
Da ich viel von den Borern in Hauſſa gehört hatte, ſo war ich neugierig ſie zu ſehen , und ichidte daber eis nen meiner Leute , in der vorhergehenden Nacht, um 2000 Whydahs für ein Torches Schauſpiel zu bieten. det kämpfer immer gewiß iſt,
Job des einen
Da der
fo verbot ich jeden Kampf im
Ernſt,
denn
es würde
eine Schmach für mich und mein land geweſen seyn, und Leute fich bloß zum Vergnús
ſo etwas zu dulden , gen morden zu laſſen .
von zwei Trommeln begleitet ,
Schaar Fleiſcher.
ſie
erſchienen die
und
der ganzen
Ein Kreis war bald gebildet , indem
der Ceremonienmeiſter damit
eine halbe Stunde
Weggange der Massi dubu ,
nade dem Borer ,
Dungefähr
Staub auf die Zuſchauer warf,
weiter zurüdgingen.
Die Trommelſlåger
traten in den Kreis und fingen an tüchtig zu trommeln. Einer der Borer folgte, ganz nakt, nur hatte er ein fed um die Mitte des Leibet. als ob
Er nahm eine Stellung an,
er ſich einem Gegner widerſebe,, brachte reine
Muskeln in Thätigleit, wie es ſchien , auf daß jede Sebne in voller Kraft zum nahen Kampfe fey : dann kam er bißs weilen an die Seite des Kreiſeb, zeigte den Umſtebenden ſeinen rechten Arm und ſagte: „ id bin eine Hyåne, ich bin ein fome!
Ich
bin im Stande , alle die fiety
555 widrigen zu tódten. -
Die Zuldquer, denen er fich
-darſtellte, legten ihre Hände auf ſeine Schulter und wies terholten : „ Gottes Segen ſen mit dir ! du biſt eine Hys åne ! cu biſt ein fówe! "
Er überließ dann den Kreis
einem anderen , der es eben ſo machte.
Die redte Danb
und der ridote Urm der Rechter wurden nun mit ſchmalem Jude von inländiſcher Fabril umwunden, zuerſt umband man ten Mittelfinger, dann, nachdem die Fauft gebaut war, ſo daß der Daumen zwiſchen dem Vorders und Mita telfinger lag, widelte man das Tuch vielfach um die Fauſt, das Gelent und den Vorderarm . Nachdem ohngefähr zwanzig es gemacht hatten , wie oben gerbildert iſt, brachte man ſie paarweiſe in den Streis. Zraf es ſich, daß es Freunde waren ,
ro legten ſie zwei Mal die linke Bruft
an einander und riefen : ,, Wir find Lówen ! Wir ſind Freunde!" Einer nerließ dann den Kreis und ein andes rer ward hingeführt.
Erlannten ſich die beiden nicht
als Freunde, ſo begann augenblicklid der Kampf.
Zus
erſt ſtanden beide Fechter in einiger Entfernung , wende ten mit der linken, offenen Hand die Schläge ab ,
und
fchlugen, ſobald ſich eine Gelegenheit zeigte, mit der rech. ten.
Gewöhnlich zielten ſie nach dem Magen und der
Stelle unter den Rippen.
fasten ſie einander, ſo hielt
der Eine den Kopf des andern unter dem Urm , fchlug ibn mit der Fauſt,
und ſtieß mit den Knieen zwiſchen die
Schenkel des Gegners.
In dieſer Stellung, wenn fie
den Kopf ihres Feindes . so gefaßt haben , ſollen ſie bis: weiten verſuchen , ihm ein Auge auszudrúden . Wenn ſie ſich losbrechen, ſo verfeblen fie nie einen tüchtigen Stoß mit der Ferſe unter der Rippen zu verlegen , oder biß .
556 weilen unter dem Tintén Shre. bringend.
Dieſe Stöße ſind oft toy
Die Kämpfenden wurden mehrere Mal; auf
meinen Befehl , getrennt , 'da fie zu hilig wurben . wie man von dieſem chen
So
Schauſpiele hörte, ' ließen die Máds
ihre Eimer an den Brunnen ftehen, die marktleute
festen eiligſt Gefecht zu
ihre Körbe nieber,
ſehen .
vo
alles
Der ganze Raum
lief 'herbei ,
das
vor meintém Hauſe
Nachdem Techs Paar gefochten hata
ten; bezahlte ich ihnen ," zu ihrer großen Freude, die ver . heißene Belohnung, und einander.
die Menge ging tubig aus :
21. Hat Salah und Benderachmani ; ein anderer Fezs zaniſcher Kaufmann, waren bei ' H. Hornemann gewefen, als er ftarb .
Sie 'reiften mit ihm von Mourguč nach
Nyffe, 'woer am Durdfall ſtarb, nachdem 'er ſechs Tage krant
geweſen ." Er gab fich für einen Engliſchen Kaufa
mann aus , der Mahomebaner ' fey , und hatte hier zwei fchöne Pferde verkauft.
Auf meine Bitte ichidte Bendes
rachmani einen Eilboten nach Nyffe, um einen Verſuch ju machen ; H. Hornemann's Papiere zu erhalten , wofür ich ihm hundert Dollars verſprach : nach meiner Rúdkunft von Sadatoo aber , war der Bote zurúdgekommen , mit der Nachricht, daß
Suſſuf Felatah , ein gelehrter Mann des
' Landes, in ſeinem eigenen Hauſe, mit allen Papieren Hors nemann's , durch den Negerpdbel verbrannt fey, weil dieſer " fich einbildete, er ſtehe'im Verkehr mit böſen Geiſtern . 2de Dattelbåume, deren eine große Zahl iſt, eben fo die
Feigen : und Pappambåume
Stellen und
u. ' f. W. ,
alé
oben
die Felder mit Weizen , 'Zwiebeln u . dgl .
die an den Sumpf ſtoßen , gehören dem Gouverneur.
Die
557 Dattelbäume tragen zwei Mal Früchte, vor und nach der Regenzeit , die von der Mitte Mai’s bis , an's Ende deb, Auguſt oguert. Die Baumwolle, wenn ſie von dem Strauch einge: fammelt iſt, wird von der, førgſamen Hausfrau ,,, pder eis, ner fleißigen . Sclavin
bereitet.
Sie legt eine Duans
titåt auf einen Stein oder ein Bret, wälzt, zwei eiſerne, ohngefähr ſondert
einen Fuß
lange Ståbe
auf dieſe Art
Sie wird pann aufgelockert, und
darüber
den Saamen
von
herr , und der ...Molle.
mit einem ; Inſtrument von Knochen darauf , an einer Spindel , geſponnen .
Die Frauen , haben die Wolle dabei
in
einem
Korbe,
dieſer enthált zugleich einen kleinen Taſd enſpiegel , den fie wenigſtens alle fünf. Minuten , herausnehmen , Tracht zu ordnen oder ihre Reize zu bewundern . Garn wird verkauft
oder gewebt.
ihre Das
Die gewóbnlichen
Zeuge hier find, wie ich ſchon früher bemerkte, nur drei bib
vier Bol breit.
Der Webeſtuhl
ſie baben, Tritte wie bei uns, Kette iſt an einem
iſt ſehr einfach,
aber keinen Baum : die
Stein befeſtigt,
der,,;mie es nöthig
iſt, herbeigezogen wird ; das Schiffchen -erſetzt die Hand. Wenn ſie : fleißig ſind ,:ofolen , ſie zwanzig bis Klafter in einem Tage meben können . len
Låndern , deß Inneren Africa's
dreißig.
Kapo iſt in al
durch
ſeine - Fårbes
reien berühmte; die man auch in großer, Menge findet. Der Indigo wird hier auf eine andere Weiſe bereitet, als ir Indien und in America ,
Sobald die pflanze reif:ift,
ſchneidet man die friſchen, grünen Spißen ab, ung thut fie in einen hölzernen Kaſten , der anderthalb Fuß breit und eis nen Fuß tief iſt, man ftoßt ſie darin und läßt..ſie, pann
558 gåhren . " Wenn es trođen geworden , fo fiebt dieſer In. digó aus wie Erbe , mit verwelftem Graſe Dermiſcht, und behålt die Geſtalt des Staftens , man bindet brei oder vier ſolcher Maffen mit Maisftengeln zuſammen und bringt 'fie ſo auf den Markt zum Berkauf.
Zum
Fårben hat man einen großen trdenen Topf i ohngefähr neun fuß tief , ben iſt.
drei Fuß weit, der in die Erde gegras Der Indigo wird'hineingeworfen, mit der Miche
on ddem em was bei'm vorhergehenden Farben übriggeblies vvon
bent.
Man nimmt
nämlich jedes Mal den BodenTabs
heraus , knetet ihn
guiammen , trodnet und verbrennt
ihn .
Zum Färben nimmt man nur taltes Waffer ? Die Sachen , die gefärbt werden fouten , bleiben drei bis bier
Sage in dem Topf
und werden oft mit einer Stange
umgerührt ; außerdem ringt aus , läft ſie die
man ſie jeden Übend gut
Nacht über trodnen und bededt ſo
lange den Fårbetopf mit einer Strohmatte.
Wenn die
Toben; Tirtadiéd u . P. 10 gefärbt ſind, raidt man fie zum Glätter , der legt fie gwiſchen Matten , die auf eis nem großen bölzernen Kloz ruben , die in
jeder
ſchlagen die
Hand einen
und zwei Männer,
hölzernen Hammer haben ,
Zeuge, indem ſie von Zeit zu Zeit die Mats
ten mit etwas Waſſer beſprengen , glänzend find.
bis ſie volkommen
Der Blod worauf man die Soben
ſchlägt, iſt ein Stúd von einem großen Baumftamm , wenn dieß bis an's Stadtthor geſchafft ift , fo bolt der Befiger breibis vier Trommelſchláger,
fobald wie die
fich hören laſſen , verſäumt das Bolt nicht fich zu vers ſammeln , und der Blod wird ohne Entgeld in die Berts ftatt gerollt.
Eine gute Lobe gang duntelblau zu färben ,
559 toftet 3000 Kauries ,
oder anderthalb
glátten zahlt man 700 Kauries.
Dollars ," Pie zu
Eine Sobe toftet ges
wöhnlich 5000 Stauries, eine Turkadie 2000 bis 3000. Die Frauen hier zu lande, ſo wie in Bornu , fårben ihr Haar blau , eben ſo ihre Hände , Füße , Beine und Augenbrauen .
Sie
nehmen ' dazu
am
liebſten eine
Farbe, Shunee genannt, die fie auf folgende Weiſe vers fertigen . Man zerſchneidet eine alte Tobe in Streifen und fårbt fié zum zweiten Mal. Es wird dann eine Grube in die Erde gemacht, túdtig begoſſen, und dann legt man die alte Tobe hiuein mit Schaafkdünger, bes gießt fie und wirft die Grube wieder zu. Im Winter unterhält man das in der bei der Grube, und dieſe bleibt zehn Tage uneroffnet, im Sommer iſt kein Feuer nöthig, und nado fieben oder acht Tagen macht man die Grube auf , die Studé det Zobé ſind dann lo můrbe , daß ſie nur eben zuſammens hången,
man nimmt ſie beraus und trodnet fie in der
Sonne.
Dieſe Farbe verkauft man für vierhuntert Raus
ries die Gubga , oder Klafter , und nach dieſem Langens maaße wird das Zeug gewöhnlich felbft genannt.
Eine
Frau vermiſcht etwas von dieſer Farbe mit Waſſer in einer Müſchelſchale, Hand , die
und mit einer Feder in der einen
mit eineri Spiegel in der anderen , bemüht ſide
Schwarze ihre Reize mehr hervorzuheben.
und Beine ſehen aus, wenn ſie gemalt find,
Urme
als hätte
man dunkelblaue Stiefeln und Handſchuhe an. Sie beſigen
einige Geſchidlichkeit lederne Gefäße
žu berfertigen, und geben ihnen ihre Geſtalt åber Fors men von Ihon, wozu ſie die rogeu þåute vorher túď.
560
in
Waſſer
einweichen.
Man
gebraucht dieſe Schule
feln , um Fett, geſchmolzene. Butter Honig, und Wache darin zu haben .
Sie kengen auch die Kunſt zu gårben, wozu ſie den milchigen Saft einer Pflanze benugen, die im Urabiſchen Brumbugh, in der Sprache der Bornuer siyo heißt. Es iſt ein perennirendes Gewächs und erreicht, an trodenen ,sang digen Stellen, eine Höhe von fünf,bis sechs Fuß, und der Stamm hat ohngefähr einen soll im Durchmeſſer. Die
Blåtter ſindbreit und dick, die Blume iſt klein, und hat ohngefähr die Geſtalt einer Nelle. Die Frucht iſt grün, großer als & eine Rübe :
ſie batinwendig ein weißet , feis
denartiges Gewebe,der parin liegende Saamen iſt wie der von Melonen , und er wird reif kurz vor der Regenzeit, während welcher die Pflanze abſtirbt.
Um den Saft zu
erhalten, den man in einem Horn , oder Kürbis fammelt, macht man Einſchnitte in den Stamm. Man gießt ihn auf die innere Seite der Haut, die gegårbt werden ſoll, und legt ſie in irgend ein
Gefäß : wenn nach einem oder
zwei Jagen ein widerlicher Geruch ſich verbreitet, fo ges hen die
Haare ſehr leicht ab .
Nachher nimmt man die
Bobnen oder den Saamen einer Mimofenart, die im Ara, biſchen
Guruð heißt: dieſe zerſtößt man in einem bólzer
nen Mörſer, ſie geben ein ſchwarzes Pulver, dieß thut man in warmes Waſſer und fedt tie Haut einen Tag hinein ,, drůdt ſie oft und ringt ſie aus , Feuchtigkeit einziehe.
Nachher breitet
damit ſie die
man
ſie in der
Sonne aus, oder hångt ſie in den Wind, und wenn das Fel balb trođen iſt, reibt man es ftark mit den Händen, damit es weich und biegſam
zum
Gebrauch werde.
561 roth zu fårben, beſtreichen ſie es mit einer Miſchung, die aus Erona und den außeren Blåttern des rothen India fden Korns beſteht, die man vorher pulveriſirt und mit Waſſer vermiſcht. Die Neger hier ſind ſehr artig und voll von Complis menten ,
beſonders gegen åttere.
Sie grüßen einer den
anderen , indem ſie die Hand auf die Bruſt legen , fich vers beugen und fragen : „ Kona lafia ? Ki ka kykee. da rana ?"
Fo fo
Wie befinden ſie ſich ? Ich hoffe fie find wohl.
Wie haben ſie heute die Hiße ertragen ? Die unverheiratheten Mädchen , Sclavinnen ſo gut als Frauen ,
und eben ſo die jungen
unverheiratheten
Männer, tragen eine lange Schürze, blau und weiß gea würfelt, mit einer zadigen Berebung von rothem wolle . nen Tuch .
Sie wird mit zwei breiten, auf gleiche Weiſe
verzierten Båndern zugebunden, die hinten weit herunter: hången.
Dieß iſt dem Sudan eigenthümlich, und iſt das
Einzige, worin ſich die Kleidung dort von der in Bornu unterſcheidet.
Männer und Frauen fårben ſich Zähne und lippen mit den Blumen pflanze.
des Goorjeebaums und
der Sabatos
Den erſteren fab ich nur ein oder zwei Mal, die
lettere wird täglich zu Markt gebracht, in großen Kidrben , und zierlich geordnet.
Die beiden Blumen geben den zába
nen und Lippen, wenn man ſie damit reibt, eine blutro: the Farbe, die für fehr ſchön gehalten wird .
Derhåltniß:
måßig iſt dieß Verfahren ſelten in Bornu . Gourunúſſe zu kauen , wovon ich vorher ſchon ſprach, oder Schnupftabaf mit Irona vermiſcht, iſt ſehr gewöhns lich .
In Hauſia tauen
Denham u. ólapparton.
nicht bloß die Männer Jabat 36
562 mas in Bornu der Fall iſt, wo die Frauen es nicht thun dürfen . Daß jemand Tabak nach unſerer Art Fahnupft, gezoch ſchieht ſehr ſelten .
Neger und Mauren rauchen
Zabal, 90
aber Frauen nicht. Die Wundárzte ſind hier, wie ſonſt auch in Europa, zugleich Barbiere, und ſind ſehr geſchidt im Raſiren . Blindheit iſt hier häufig.
Innerhalb der Stadto
mauern iſt ein, abgeſonderter Bezirk, oder ein Dorf für die Blinden , ſie erhalten
etwas von dem Gouverneur,
bets
teln aber auch in den Straßen und auf dem Marfte. Ihre kleine Stadt iſt ſehr ſauber, die Cojees find hübſch gebaut.
Die Sclaven aufgenommen ,
darf keiner , der
nicht blind iſt, hier wohnen , ſelten wird ein Ginäugiger dort aufgenommen.
Ich hórte
es gebe
eine ähnliche
anſtalt für die Lahmen, ich habe ſie aber nicht geſehen . Wenn
eine Braut zuerſt
Bräutigams geführt
wird ,
nach
begleiten
dem Hauſe ihres ſie
eine Menge
Freunde und Sclapen , die Geſchenke tragen ,
geſchmols
zenes . Fett, Honig , Turkadies , Toben , als ihre Mitgift. Sie klagt auf dem ganzen Wege : Wey kina ! wey kina !" wey Io ! ,,Uch ! mein Kopf ! mein Kopf ! ach ! webe mir ! Drob dieſer Klagen hat der Mann gewöhnlich ſie ſchon eis : nige Zeit vor der Hochzeit gekannt. 218 Vorbereitung zu der Ceremonie das Fatab zu leſen , bleiben Bräutigam und Braut einige Tage eingeſchloſſen, und drei Tage nach einana der werden ihnen Hände und Füße mit Henna gefårbt. Die Braut beſucht den Erwählten und legt ihm eigenhandig die Henna auf.
Jeder wird in ſeinem Hauſe begraben , ohne Denta mal : die gemeinen Beute bleiben auch in dem Hauſe wo
563
giner, beerdigt iſt , die vornehmen Leichnam wird
gewaſchen ,
verlaffem
e8.
Der
das erſte Capitel des Kos
Tans wird bei demſelben geleſen , und noch an demſelben Tage begråbt man ihn.
Die
Sclaven werden
todten
vor das Thor geſchleppt und dort den Geiern und wila den Thieren preisgegeben . In Kano giebt man ſich nicht einmal die Múbe den Beichnam vor die Stadt zu ſchaffen, man wirft ihn in den Sumpf oder die nächſte Pache. 22. Februar.
Heute Morgen um
ging ich zu dem Gouverneur.
ſieben Uhr
Er ſagte mir , der Sul:
tan habe einen eigenen Boten geſchidt,
mit dem aus.
drůdlichen Befehl , mich nach der Hauptſtadt zu bringen, und mir auf der Reiſe alles was ich ſchaffen .
nöthig
hátte zu
Er bat mich , ihm zu fagen , was ich verlangte.
Ich verſicherte, der König von England ,
mein Herr,
habe mich reichlich mit Adem verſehen , ich wäre aber dem
Sultan für ſein Anerbieten dankbar verpflichtet,
und båte bloß um die Gunſt, daß mir einer ſeiner Uns terthanen zum Führer gegeben werde. Er rief ſogleich einen hübſchen Felatah und fragte mich, ob er mir ges fiele.
Ich nahm ihn mit Dank an und beurlaubte mich .
Nachber erhielt ich eine Einladung den Gouverneur von Hadyja zu beſuchen , der von Sadatoo zurůdkam und im Hauſe des Manbey wohnte. Ich ging zu ihm, er war ein Schwarzer, ungefähr funfzig Jahr alt, und faß unter ſeinen Leuten , am oberen Ende des Zimmers, das gewöhnlich etwas erhöhet iſt , und hier zu fande der Plage des Hausherrn
oder vornehmer
Gáfte ift.
Er
kannte meinen Reiſenamen ſehr gut , denn ſogleich wie
36 *
564 ich hineintrat, fagte er lachend : „ Wie geht's Euch, Ub , dullab ? Wollt ihr auf eurem Rückwege mich in Hadnja aufſuchen ? 3d antwortete, „ wenn Gott es wil ! mit åchter Ernſthaftigkeit eines Moslems.. ein Chrift, Abdullah ?" denn reben ?!' Euch ?" Krankheiten ."
-
,, Das
,, Es iſt ein Er
, Ia !"
,, Was wollt ihr
Land. " fchones
Ihr peyd
,, Wie gefällt
es
Band , bat aber viele
lachte und fragte
dann : „ Würdet
ihr Chriſten uns erlauben , daß wir zu euch kamen und euer fand ſaben
,, Gewiß."
zwingen : Chriſten zu werden ?
Würdet ihr uns Durchaus nicht!
Wir kümmern uns nicht darum , welcher Religion einer zugethan ift ." - „ Wie ? ſagte er: ,,betet ihr denn auch ?" — „ Bisweilen ; unſere Religion gebietet uns immer zu bes ten ; aber wir beten im Geheim , nicht öffentlich, den Sonns tag ausgenommen ." lich, was ein Chriſt ſer ? Gouverneur.
Einer feiner Leute fragte plóga ,, Ein Kafir , " perfekte der
,, Ko ift euer Diener, der Sude ?", fragte
er dann, vihr müßt mir ihn zeigen ."
,, Verzeiht, das
mag er nicht, und ich laſſe meine Leute nie beläſtigen, wegen ihrer religioſen Anſichten .
,, Gut , Abdallah,
du biſt ein verſtändiger Mann, und mußt mich in Hadyja beſuchen ." -
Ich entfernte mich alsdann , die Araber ers
záhlten mir fpåter, er rey ein wahrer Bilder, und, morde bisweilen einen Kaufmann, um ſeine Sachen zu erhalten . Der Nachmittag ging ich zu Hadje Hat Salah, und perabredete mit ihm, daß er mein Ugent reyn folle , um mir das Geld zu verſchaffen, das Hadje Ali Boo - Khaa loom mir ſchuldig war, und Wechſel anzunehmen .
Auf
den Fall meines Todes ſente ich feſt, daß er meinen jüdia
565
ſchen Diener, pieren hier
Jacob, der mit meinen Büchern und Pas
bleiben ſollte, dann mit denſelben zum Scheit
von Bornu ſchiden möchte, und von dort zu dem Enga liſchen Conſul in Tripoli .
Den Jacob ließ ich zurúd ,
theils ſeiner Reizbarkeit wegen , was ihn zu Streitigleis ten und
Plaudereien seranlaßte ,
Sachen Ucht zu geben .
theils um auf meine
Ich traf dieſe Anſtalten auf Hat
Salab's ausdrüdliche Tufforderung, der mir die Gefabs ren der Reife fchilderte.
Nach der von Dr. Dudney in
jeber großen Stadt wo wir uns etwas aufhielten befolg. ten Sitte, ließ ich zwei Ochſen ſchlachten und ſchenkte fie Armen .
ben
* 1
!
1
2
Dritter
&
b. Ich n i t t.
Reiſe von Kano nach Sadatoo, und Aufenthalt daſelbft.
23. Februar. meine Bekannten
Mit Tagesanbruch tamen
unter
alle .
den Arabiſchen Kaufleuten zu
mir, mir eine glüdliche Reife zu wünſchen .
Hadje Hat
Ealah und Hadje Ben Hamed begleiteten mich vier Mis les.
Ehe ſie von mir gingen , úberfiel mich aufs Neue
das Sieber, und ich regte
mich unter einem
Baum bin,
den Mohamed Solie ( dieß war der Name meines Fühs rers) zu erwarten.
Da meine beiden Sameele offenbar zu ſchwer beladen waren , und mein Diener Abraham wegen Krankheit nicht gehen konnte , lo bat ich
Hat
Salah mir ein Cameel zu kaufen und es mir nachzus ſchiden. Um ein Uhr, den Nachmittag , tam Mohamed Jols lie , mit zwei beladenen Cameelen Handpferbe ,
und einem ſchönen
von der Zucht der Juarids ,
das als wo:
chentliches Geſchenk oder Tribut dem Sultan von Kas no geſchidt ward.
Er hatte auch ein bůbſches Felataba
Mádchen bei fich , die ihn auf der Reiſe als gute Freuna din begleitete, fie faß nach Mannerart auf einem leicha
567 ten Dromebar , nach der Landes ſitte.
Da mein Fiiber
nad gelaſſen hatte , braden wir auf , und erreichten, bei Sonnenuntergang , das Dorf Yaromba, wo mir ein Haus und
meinen Dienern
ein
anderes
angewiefen
ward,
und Lebensmittel und Futter bekamen wir in Ueberfluß. Das Land hatte Wehnlichkeit mit dem auf der anderen Seite von Karo, war aber nicht ſo gut angebaut.
24. Februar. -
Wir durchreiſ'ten
ein
waldiges
Land , und tamen durch die Berten von mehreren auss getrockneten Flüſſen , die alle nach Often
gingen .
Den
Nachmittag zogen wir bei der ummauerten Stadt Toffa vorbei , von dort an ward das Land immer waldiger. Berfforte Dörfer trafen wir , verbeert hatte. ven.
die der Rebel Duntungua
Die Einwohner verkaufte
er als Scla .
Kurz nach Mittag bieten wir bei der Stadt Roma
oder Soup ,
wo wir die Einwohner ſehr artig fanden,
und Wohnungen und Lebensmittel erhielten . Hier traf mich das Cameel , welches Hat Salab mir durch einen Mann aus Kano , Nouzama mit Namen , id behielt ihn auch als Diener bei mir. 25. Februar . -
nadfchidte, I sad,
Das land rebr waldig, der Weg
ging im Zidjad , ihn durdſchnitten Bånke von weißem Quarg, in der Richtung von Norden nach Súden , bis, weilen Schluchten und trodene Flußbetten .
Wir ſaben
ziemlich viele Felatahdorfer, zahlreiche Heerden von Horn, vieh, und Schaafe und Ziegen .
Das Rindvieb iſt ſchon,
weiß oder weißgrau , und die Hörner find nicht unver bältnißmåßig groß, worin es ſich bon dem in Bornu unterſcheidet , es hat einen Budel auf den Schultern Der Slier ift wild und , wie in England ,
König
der
568
Heerde : in Bornu hingegen iſt er zahmer und fchwaa cher als die Kuh .
Der Schäfer geht mit ſeinem Stabe
vor der Heerde, und führt ſie zu friſchem Futter, er ruft nur leiſe und langfam ,, Hot ! Hot !" Die Schaafe folgen ihm graſend.
Ich erhielt eine Fülle von Milch , friſch
von der Kuh aber bekam ich ſie nur ,
als man
hörte,
ich rey ein Fremder, der zum Sultan reiſ'te, da ſie auch bier es
für unheilbringend halten , wenn man Milch
trinkt oder verkauft , ehe fie ſauer iſt. Wir machten Halt bei der Stadt Gadania oder Ka . dania, die mit einer Mauer und einem trođnen Graben umgeben iſt.
Der
Gouverneur war abweſend , auf ei.
nem Zuge gegen Duntungua , der in
der Nachbarſchaft
entregliche Berwúſtungen angerichtet hatte.
Ich erhielt
ein treffliches Haus, eben ro El Wordee und ein Scherif Namens Haſſan ,
aus Houn ,
im
Tripolitaniſchen , der
fich an uns angeſchloſſen hatte , und zum Sultan zu betteln ging .
Dies iſt etwas febr Gewöhnliches bei den
Scherif's, die oft ein kleines Bermögen zuſammenbrina gen, indem ſie alle Gouverneure und nur erreichen können , heimſuchen . aber ein großer Schalt und wikig.
Sultane , die ſie
Haſſan
war blind ,
Er unterhielt uns
oft unterwegs mit Geſchichten aus ſeiner früheren Zeit, als er noch ſehen
konnte . -
Ich
batte beute wieder
einen Anfall von Fieber, und konnte keine drei Schritte ohne Unterſtügung
26. Februar.
geben .
Heute mußte ich liegen bleiben ,
weil El Mordee's und des Scherif's Hafian Sameele . verſchwunden waren : wir wußten nicht, ob ſie geſtohlen waren, oder ſich verirrt hatten in der Nacht.
Id bes
569 nugte dieſe Gelegenheit und nahm eine gute Doſis Cas lomel , und gab meinem Diener auch eine. 27. Februar.
Die Cameele fehlten nod immer :
wåre dieß auch nicht der Fall geweſen , ich håtte doch nicht aufbrechen können , da ich mich ſehr ſchwach fúbite. Den Abend bot El Wordee einen Juarid zwei Dollars, wenn er die Sameele zurúgbråchte, und ic fúgte noch zwei Dollars hingy . Kadania hat nur eine geringe Anzahl Bewohner, die andern ſind, wie in allen andern eroberten Stadten , von den Felatab's perfauft. gen zerſtreut.
Der tägliche
Die Häufer lies
Martt wird reichlich , von
den Leuten aus der Nachbarſchaft ,
derforgt.
den umher iſt ein feſter, 'rother hon .
Der Bos
Die Bäume ſind
hier höher als in Bornu ; und die Felder, worauf Mais , Guſſub, Baumwolle und
Indigo fteht , ſind gut mit
Záunen umſchloſſen , und frei von Unkraut . 28. Februar. lornen Sameelen.
Wir börten nichts von den vers Ich beſchloß weiter zu reifen ,
und
ließ EI Wordee's und des Scherif's Sachen auf meine Gas meele laden , der erſtere blieb zurúd, um auf den Tuarid zu warten.
Das land war voll Holzung, hin und wies
der fan man ein Stúd angebaut.
Der Boden beſtand
aus rothem und weißem Jhon , mit Kies vermiſcht, und von Banten von Shiefer durchzogen .
Wir kümen durch
die Betten mehrerer Flüſſe, die in der Regenzeit Waſſer haben , die Ufer
waren felſig , und init majeftatiſchen
Båumen bebedt.
In den kleinen Ihålern und Winkeln
waren von Zeit zu Zeit Zwiebeln und Sabat angepflanzt, die Einwohner graben , um dieſe Unlagen zu begießen , Löcher in dem Flußbette, und ziehen das Kaſſer mit eis
1
570 nem Eimer i, der an einer langen beraus.
Stange befeſtigt iſt,
Um Mittag bielten wir an , bei der ummauers
ten Stadt Faniroce,
oder weißes Waſſer, die Mauern ums
ſchließen einen großen Raum , aber die Znbl der Hauſer iſt klein .
Man wies mir eines der beſten an, meine Leute
batten aber viel zu thun, es bewohnbar zu machen . Bald nachher fam Et Wordee, aber ohne Cameele.
Den Abend
beſuchte mich der Gouverneur , ein gutmüthiger, Mann ; als er fah , daß ich nicht wohl war , ging er fort und brachte etwas feines Trona , und rieth mir, jeden Abend davon zu nehmen ." 218 ich ihn über den Kauf der Flüſſe befragte, deren trođenes Bette ich angetroffen hatte,
ſagte
er, daß alle zwiſchen hier und Kano gegen Pften liefen , morgen aber würde ich den erſten treffen , der gegen We: ften ſtrömte , und die Provinzen Rano und Kaſhna von einander trennte. —
Den Abend um acht Uhr brachte der
quarid die verlornen Gameele. 29. Februar. -
Der Gouverneur und einige reis
ner Freunde begleiteten mich eine
kurze Strede.
Land war waldig ,i der Beg fich ſchlängelnd. Uhr bes
Bormittags
Das
Um eilf
kamen wir über den Fluß, ber
Rano und Faſhna trennt,
das
Sett war
zwanzig Fuß breit und ganz troden . ten wir bei der Stadt Duncamee.
hier über
Um Mittag hiele Der fluß bei der
Stadt fübrt e denſelben Namen , nachdem er bei Zirmie, der Hauptſtadt von Zamfra, vorbeigeſtrómt, wendet er ſich nórdlich und durch fließtdie Provinz Goobeer ; dann wies agr gegen Weſten ſeinen
Lauf nehmend, beſpült er die
Stadt Sadatoo, und riach vier Sagen fou er dann fich mit dem Quarra bei Kubby vereinen .
571 fechs Uhr Des . Morgens verlies
, Um
1.- Márg.
Ben wir Duncamee, und zogen durch ein waldiges Land ;; um
Mittag tamen wir bei einer ummauerten
Stadt
dann trafen wir Granitberge,
vorbei, Geoja genannt ,
die in nordöſtlicher Richtung hinzogen .
Um
drei
Uhr
Nachmittags machten wir Halt bei der Stadt Ratah, deren lage merkwürdig
iſt.
großen
Sie iſt zwiſchen
Graníthlóden gebaut , die wie Thúrme aus der Erde hervorſteigen ,
und auf der nördlichen Seite
ger Sout: find ,
ihr einzia,
einige Häuſer find oben auf den Fels
fen , wie Vogelbauer , angebracht.
Die Südſeite iſt mit
einer Mauer umgeben , die gegen zwanzig Fuß
hoch,
Die Zahl der Einwohner iſt
aber ich ledit erhalten ift.
bedeutend und nirgends ſah ich größere und wohlbeleiba tere Beiber . : .. 2 . März. :
Mir riften durch ein
dónes , gut
angebautegir lanb . daß durch Felfreiben und Haufen ſchattiger.cBäume:" romantiſch : ward.
einzelne In den
Dörferntip Bie wir trafen , wohnten meiſtentheils Fela . tah's, die , als ſie bórren , daß ich zu dem Sultan gina ge , mich mit friſcher : Mild , beſchenkten.
Um Mittag
hielten wir bei der Stadt Berſhee ,, die zwiſchen großen Granitbiódens liegt , ten , den ich
es
in Hauffa
iſt der erſte Drt mit Vorſtáda fab, der Unterſchied war nicht
bedeutenb , da die Mauern ſehr derfallen waren .
Der
Souberneur von Ongooroo war hier, auf der Reiſe von Sackatoo, nadh feiner Provinz; 'durch die Sorgfalt meis . ne 6 Súhrers , Mohammed Jolie , erhielt ich doch das befte Haus in der Stadt, ' und Lebensmittel in Menge für mich und meine Leute.
572
3. März . -
Das Wetter bell und ſchon : wir rits
ten heute burch kleine Thåter, die ſchöne Haine waren , und zwiſchen Reihen von Gianitfélfen den Anblick noch
lagen ,
und um
erfreulicher zu machen , .fo fprudelte
manche Quelle aus den Felfen und junge Frauen war opfen . Ich ܽ ܗbat mehrere
ren beſchäftigt Waſſer zu
Mal um einen Kürbis mit Waſſer, damit ich Gelegens heit båtté ,
mit ihnen
zu ſprechen : fie fieten auf ein
Sénie, und indem ſie die fichónften ", perlengleichen Båhne und die feurigſten , ſchwarzen Hugen zeigten , reichten fie mit es auf's Pferd, und Thienen ſehr erfreut, 'wenn ich ihnen für ihre Artigkeit bankte : eine fagte der anderen : -Horteſt du wie der weiße Mann mir dankte ... " Nacha: dem wir durch dieſe Idone Gegend geritten waren , med ſelten Hügel und Ihåler , und wir mußten in drei Stuns. den nicht weniger als vier Mal durch das , trodne Bett deſſelben Fluſſes .
Das Land ward dann waldiger und
ſchlechter angebaut: der Boden beſtand, an den meiſten Stellen , aus ftrengem , rothen oder blauen Dhon . gab zahlreiche Heerden
von Rindvieh.
Um zwei
Uhr :
Nachmittags machten wir. Halt bei dem Dorfe Kagaria, das oben an einem von
ſanft abhängigen 1 Hügel ulag , und
Felatahs bewohnt ward. Hier fand
ich
zum era
ften Mat, einige Schwierigkeiten eine Wohnung zu era ; halten . · Der Hauptling des Dorfes , ein alter Felatah, von ehrwürdigem Anſehen , fagte meinem Führer , daß wenn ſie nach Kano kámen , der Gouverneur ſtolz auf fie herábrábe , und wenn er je zu ihnen kommen ſollte, fo würden ſie ihn nicht aufnehmen . Dann , indem er fich zu mir wendete , fuhr er
fort :
Ihr peyd ein
Fremder ,
1
573 aus einem fernen Bande; ihr unb eure Diener folt ein Haus baben, aber keiner der anderen .
Ich ward dem
gemäß zu einem ſebe fchönen Hauſe geführt, nahm aber meine Reiſegefährten mit mir ; gur gehörigen Zeit ers hielt id , auch, wie gewöhnlich, lebensmittel. : 4. März.
Des Morgens fechs Uhr verließen
wir Kagaria , aber nicht obne dem
alten - Felatah eine
Turkadie zu fchenken , worauf er ſtolz war.
Unſer Weg
lief durch ein ſchönes Land, das ſehr gut angebaut war. Um neun Uhr tamen wir
durd mehrere Dörfer , die
romantiſch zwiſchen Hügelreihen von Granit lagen. Bei der Fruchtbarkeit und Schönheit des Landes glaubt man in einem wohlunterhaltenen Parł in England zu ſeyn ,
der von
ward .
üppig wachſenden
Bäumen
beſchattet
Wir tamen dann in einen Bald , wo der Weg
ſowierig und gefährlido ward.
'Unſer Führer bedeutete
hier den Dienern ernſtlich , ſich nicht von der Saravane zu entfernen, da in dieſer Gegend Räuber auflauerten , die jeden ermordeten , der zu alt für den Sclavenmartt wåre .
Der Boden beſtand aus Shon ' und Kies : in den
Hohlungen rab ich oft Felfen von Granit und Glimmers ſchiefer.
Die Bäume in den höhern
niedrig und verkrüppelt , Mangoes .
ich
Gegenden waren
bemerkte darunter wilde
Wir hielten bei dem Felatahdorfe Bobaginn ,
wo das Land wieder offen iſt ... Die Leute waren artig und ſchafften mir freundlich ein Haus und Lebensmittel. 5. Märg .
Das Land, war ſehr gut angebaut.
Der Weg war voll von Fußgängern und beladenen Scha ſen, die nach dem Markt zu Zirmie wollten, dieſe Stadt ließen wir etwas gegen Súden liegen, um Mittag, und
574
das land warb waldiger. . Um zwei
Uhr Nachmittags
kamen wir in eine Schlucht in einer niedrigen Hügela reibe, dieß war das trodne Bett des fluffes über den wir zu Duncamee gekommen waren , hier verbindet ſich das Bett eines Baches damit , von Súden ber. Das Land erhebt fich , nach jeder Seite, in Hügeln , und da unſer Weg in einiger Entfernung gegen Weſten liefo ro hatten wir einen ſchönen Blid das rothe ſandige Bette entlang , was einen auffallenden
Contraſt mit den grúa
nen Sügeln an jeder Seite bildete.
Die Ufer waren
mit Zwiebeln , Melonen , Baumwolle, Indigo bepflanzti und mit etwas Weizen , ſie zu wäſſern waren zwei Fuß tiefe
licher gegraben ,
aus
denen
man mit
Eimern
dopfte, überall in dem Flußbette fand man , in dieſer Liefe, Waſſer in Menge.
Auf dem oftlichen Ufer liegt
die Stadt Kutri, dem Unfchein nach groß und volfreich , in der Umgegend waren
mehrere Farbeanſtalten.
Um
vier Uhr den Nachmittag kamen wir durch das Bett eia nes anderen kleinen Fluſſes ,
der von Südweſten here
tam, er fådt in den vorbererwähnten Fluß , anderthalb Miles von der Stadt Quari oder Quoli , bie an reis nem nördlichen Ufer liegt. ben.
Wir hielten an bei derſels
Ich machte dem Gouverneur meine Aufwartung ,
der ein alter Felatah war : nach den gewöhnlichen Bes grüßungen, fragte er theilnehmend nach dem Dr. Duda nen , und war ſehr betrübt, als er hörte , daß er geftors ben rey .
Er
klagte ,
daß
er ſehr an rheumatiſchen
Schmerzen leide ; er habe, verſicherte er , faſt alle Leute feines Landes überlebt , da er zweiundſiebenzig alt ſiy .
Jahre
Wir blieben bei ihm , bis Häuſer für uns in
575 Stand gefekt waren , und er erzählte, ber Fluß der ofte warts ftróme (der vorher als die Gränze zwiſchen Sano und Kaſhna erwähnt ward ) nehme , nach feiner Bereia nigung mit einigen anderen Flüſſen, den Namen Quara tama an. 6. und 7. Mårz. – Das Wetter hell und warm. Dieſen Morgen kaufte ich für einen Zurladie , der über zwei Dollars werth war , ein Staaf , und gab dem El Borbee, dem Scherif und meinen Leuten ein Feft. Ses gen hundert Tuarids tamen mich zu ſehen , da ſie ges bört batten , ich hatte Ghraat geſehen und wäre mit ib. ren Landsleuten belannt.
Die Frauen und Kinder in
der Stadt gutten allenthalben neugierig nach mir, durch die Matten ihrer Wohnungen , obgleich einige Tuarid faſt eben ſo weiß waren als ich .
Die Tuarids hier has
ben eine herrliche Art von Pferden , voll Feuer, doch fte . ben ſie nicht ſo hoch im
Wertbe als die Berberiſchen
aus Tripoli. Den Abend fchidte ich einen Courier ab, mit einem Briefe an den Sultan Bello , da mir von dem Gouverneur in Kano gerathen war ,
hier zu bleia
ben, bis eine Wache von Sadatoo geſchidt wäre ,
mich
durch Goober und Zamfara zu begleiten , die gewiſſers maaßen im Lufftande waren. obachtung, daß Quarro 18 ° 7'
Ich fand durch eine Bea 14 " N. Br. liege.
Unglüdlicherweiſe hielt man mich oder Lehrer, und
ich
für einen Sighi,
ward den ganzen Tag über ges
quált, Gebete zu ſchreiben .
Meine Diener verfielen auf
ein Mittel, mich von dieſer Zudringlichkeit
zu befreien,
fie ſagten den Leuten , daß, wenn ich etwas ſchreibe, ſie den lohn bekommen müßten, den die Diener anderer Figo
576 his erhielten.
Heute beſtand meine Wafdfrau durdaus
barauf, mit einem Bauberſpruche bezahlt zu werden, der die Leute nöthigen ſollte, irbene Waaren bei ihr zu taus fen , und ich war
nicht im Stande ſie zu überreden
Geld zu nehmen , oder ſie zu überzeugen , daß fie etwas verlangte
was
die Kräfte eines Menſchen
überſtiege.
In der: Küble des Nachmittags , beſuchten
mich drei
Frauen des Gouverneurs, die, nachdem ſie meine Haut forgfältig unterſucht hatten, mitleidig bemerkten , es reg Sammerſchade, daß ich nicht schwarz ren , denn ich ſåhe ſonſt erträglich aus.
Ich fragte die cine, ein luftiges,
funfzehnjähriges Mädchen , ob ſie mich zum Manne has ben wollte, wenn ich námlich die Einwilligung des Gous verneurs, ihres Herren ,
erhalten könnte.
ſogleich zu winfeln und
als ich in
Sie begann
fie drang , mir die
Urſache anzugeben , erklärte fie offen , fietwiſſe nicht, was fie mit
meinen weißen Beinen
anfangen
rolle.
Ich
ſchenkte jeder eine Sonupftabatsdoſe , und dem zůchtis gen Mädchen noch eine Schnur
weißer Perlen .
Die
drei hatten zu Begleitern eine alte Frau und zwei tleine Sclavinnen , ſie waren febr luftig , aber ich fürchte ihre Fröhlichkeit mag bald verſchwunden ſeyn , in dem feſten Verfoluß ihres alten Kerkermeiſters. 8. und 9. Márj. 91º.
Heute
beſuchten
Thermometer , im Schatten , mich
mehrere Frauen , die
viele Klugheit zeigten , indem ſie mich unterſuchten .
Eine
derſelben , aus Zirmie, der Hauptſtadt von Samfra, machte Schwierigkeit mich zu verlaſſen .
10. März
ES regnete in der Nacht.
Zwei
Boten kamen von Sadatoo, fie gingen berum und ver .
577
fündigten den Befehl, daß alle Felatahs nach der Haupts ftadt kommen ſollten , da der Sultan einen Kriegszug beabſichtige, wobin , das wußten ſie nicht.
Ich und
meine Diener bekamen wieder einen Unfall von Fieber, wie zu Kota . wir
zwei
oder
Stadt blieben .
Dieß war faſt immer der Fall, wenn drei Tage nach einander in
derſelben
Bergebens verſuchte ich , was in meiner
Madt ſtand , meinen Führer dabinzubringen , die Bededung zu warten, aufzubrechen :
ohne auf
aber El Wors
dee und der Scerif, die feigherzigſten Spurten die ich je getroffen, riethen ihm ab. Mich ergonte fehr ein Geſpräch zwiſchen dem blins den Scherif und ſeinem Diener , das ich unbemerkt mit anhörte, úber mich ſelbſt und meine beabſichtigte Reiſe. „ Der Abdullah," ſagte der Diener, vift ein ſchlechter Kerl, er bat nicht mehr Verſtand als ein Eſel, und wird uns alle zum Teufel führen , wenn dente, Meiſter,
wir ibn begleiten : ich
ihr werdet nicht
ſo ein Narr
feyn. "
Sa !" rief der Scherif, .es war ein ſchwarzer Tag, als ich mich zu dieſem Kafir geſellte, aber gehe ich nicht mit ihm, ſo triege ich nie den Sultan
zu ſehen , und
Lehre ich nach Kano ohne ein Geſchenk zurúd , ſo lachen mich die Leute aus , wegen der vergeblichen Mühe! " „ Warum ſprecht ihr denn nicht mit ihm ,“ ſagte der Dies ner, " über die Gefahren des Weges ? .
,, Gott berdam ,
me ſeinen Vater !" entgegnete der Scherif, das iſt ſchon geſchehen , aber dieſe Unglaubigen ſind nicht
flug !"
Id rief ihm nun zu : ,,Schönen Dank, Herr Scherif !" ,,Móge Gott euch regnen !" antwortete er ; o ! Rais Ab dullah
ibr reyd ein waderer Mann , ich gebe mit euch,
Denham u. Clapperton.
37
578 Wohin ihr nur wollt: ich ſcherzte nur mit Blefem
de!
Das merkte ich gleich anfangs ,
Huna
Herr Scherif :
es liegt nichts daran ; kommt aber die Bededung nicht morgen ; ſo fage ich euch, daß ich ohne weitere Zögerung nach Kärchna abrtiſe." Ungit zu fenen, dem
Ich Págte dieß
ſein jebiger Aufenthalt ſo gut ge
fier, wegen der vielen frommen von den Lippen eines achten ten fuchten
den Sdjerif in
Frauen ,
die Erbauung
Nachkomméh
des Prophé:
außerdem " daß ſolche Beſuche ihren Rindern
auch wohl die Ehre brachten von ſo heiligent Geſchlechte abzuſtammen !
11. März. jett.
Die Kinderblattern - herrſchen
hier
Man behandelt die Kranken auf folgende Weiſe:
wenn das Uebel fich zeigt , ' To beſtreicht man den gan. zen 'Leib mit Honig , und der Kranke Tebt ſich auf den Fußboden , der vorher mit warmen
Sande beſchüttet
wiró , ' tino éto felbft wird ebenfalls damit beſtreut :: Bés findet " fich
der
Patient übel , fo fåßt
Morgen in kaltem Waſſer baden
man ihn jeden
beſtreicht ihn nachher
wieber mit Honig und er nimmt ſeinen warmen Sande wieder ein .
Dieß
plas auf dem
iſt die einzige Art
der Behandlung : täglich aber ſtirbt eine große Zahl an diefer ekelhaften Krankheit, bie iegt ſchon
Techs Monate
Verheerungen anrichtet. Meine Sachen waren zur Abreiſe nach Kaſchna gés padt, zum großen Schreden El Borbee's, dés " Scherif's und aller meiner Leute, die mich inſtändigft baten , einen Tag noch zu bleiben .
nur
Eine Schaar, zu Pferde
und zu Fuß, kam in der verfloſſenen Nacht von Zirmie. És 'war das Gefolge eines Felatahhäuptlings, der eine
579 junge Frau aus dem Hauſe ihres Baters , wohin file fich geflüchtet hatte, zurüđbrachte.
Die ſchöne Flüchtige
ritt ein herrliches Pferd, ſie war umgeben von vielen Begs leiterinnen zu Fuß. Id ward heute Morgen bei ihr ein geführt,
ſie vereinte artig ihre Bitten mit denen ihres
Mannes , daß ich meine Reiſe noch einen Tag aufſchieben móchte, dann konnten wir, wie ſie frenndlich vorſchlugen, zuſammen reifen.
Es war unmöglich eine ſolche Einlas
dung abzuſchlagen und ich ftellte mich , Artigkeit nachgåbe, batte aufzubrecen .
als ob id aus
obgleich ich keinesweges die Abſicht Die Dame war klein ,
aber gut
gebildet, von einer bellen Kupferfarbe, und ihr Betragen war , mas ſonſt bei ſchönen Frauen eben nicht der Fall zu feyn pflegt, milde und ohne Unmaßung.
Ihr Mann,
den ſie verlaſſen hatte, war einer der ſchönſten Männer, und ſtand in dem Kufe, daß er einer der waderften reis ner Nation fey.
Ein budligter Burſde, oder
Bizires
im Dienſte des Gadado,
des Bello , dem ,
Sadatoo , die Hand , feßlich verwundet war ,
auf
ſeiner Reiſe von
durch die Leute in Goober , ents pflegte jeden Abend zu meinen
Leuten :zu kommen , um ordentlich verbunden zu werden. Geſtern Abend erzählte er mir, er habe früher an einem Kriegsjuge, unter Abderachman , einem Felatahhauptlins 94, Tbeilgenommen .
Sie brachen auf von der Stadt
Labojee in Nyffe, gingen über den Quarra, zogen piers zehn Tage an den Ufern des Fluſſes , bis ſie nur noch vier Lage pom Meere entfernt waren , wo , nach ſeis nem
Wusdrud , der Fluß ,eins war und pas. Meer;" 37
!
580 too aber der fluß eigentlich in’s Meer fiel ; ;konnte er " mir nicht fagen . 12. März. - Das Wetter beiter und warm. Der Felatabhäuptling lam heute zu mir , und erbot fich artig , felbft mich nach Sadatoo zu führen , 'wenn meine Be deckung nicht - bald káme. Die Stadt Duarra ift mit einer, ungefähr zwanzig Fuß hoben lehminauer uma geben, und imag 5,000 bis 6,000 Einwohner haben, die is felatah . Sie liegt in einem Thale, bon meiſten find niedrigen Hügeln umgeben , - der Fluß Quarrama ſtrömt etwas füdlich von der Stadt , und zwei oder drei Mis Yes weiter , vereint ' er fich mit dem vorhererwähnten Fluß, ber bei Kutri ift.
Während der trodnen
Zeit bringt
eine Anzahl Zuariks Salz hieher, von Bilma, fie wobs nen dann in Hütten vor der Stadt .
13. an ,
DRårz.
Nach halb ſechs trat ich meine Reiſe
mit dem Felatahhäuptlinge .
El Mordee und der
Scherif waren ſichtlich in großer Angſt, da ſie nicht übers Végten , daß unſere Geſellſchaft jeti ſtark genug res, jes dem Angriff Widerſtand zu leiſten . durch ein ebenes
Unſer Weg führte
land, ohne Holz,
Indigo, Baumwolle und Getreide.
durch Felder mit
Um neun Uhr wurs
den wir angenehm überraſcht, da wir die erwartete Bes deđung " trafen ; Reutern ,
ſie
beſtand aus
hundert und funfzig
mit Trommeln und Trompeten . ' Ihr Anfüha
rer , mit ſeinen Begleitern , kam im vollen Gallop auf mich zu, hieß mich willkommen ! in Namen ſrines Hera ren , des Sultans , der, wie er ſagte, erfreut rey zu hoa ren , daß ich ihm ſo nahe wäre, und ihn abgeſandt hátte, mich 'nach der Hauptſtadt zu führen .
Niemand freute
581
fich mehr als , Gi Wordee und der Scherif, bie mich den ganzen Morgen verwünſcht hatten .
Während der Zeit
daß wir mit der Bededung hielten ,
ging . eine Unzahl
Borer bei uns vorbei, fie wollten nach Quarra ; um die dortigen herauszufodern . gen Binden für
Die Leute ſahen gut aus, trus
die Hände über
die Schultern
und
Irommelſchlåger und eine Schaar' Weiber waren bei ih nen .
Sie erboten ſich ihre Kunſt zu zeigen ,
ich verbat
es und wir gingen nach dem Dorfe Burderawa, wo der Befehlshaber der Bededung, mich exſuchte, einen Tag: zu bleiben, da, ſeine Leute und die Pferde durch den Marſch vom Sadatoo befte Haus , im nur vermochte.
rehr, ermüdet waren. Dorfe , uno belam
Ich erhielt das
alles
was der Drt
El Wordee, der Scherif und meine Leute
batten eß ebenfalls gut. -
Gegen Nordoſten iſt eine
Neihe niedriger Hügel.: 14. Mårt.
Um fechs Uhr verließen wir Burberawa
und durch ein dicht mit Wald bedectes Bano kamen wirzu dem Fluffe Fulche, der an manchen Stellen ausgetro ¢ net war . Das Bett war , an der Stelle wo wir durchgingen , nur dreißig
bis vierzig Yards breit .
Wir machten am an.
deren Ufer Halt und ließen die Cameele grafen . . Die Diener füllten unſere Waſſerſchläuche. Eine halbe Iogea " reife weiter gegen Norden fågt dieſer Fluß in den Zirs: mee. Einige Leute waren ſehr beſchäftigt in den ſtehen gebliebenen Lachen in dem Flußbette .zu fiſchen , ihre Ges húlfen , auf einer Stange , die am Ende auf Kürbiſſen rubte; ſchwimmend, ſchlugen das Waſſer mit Speeren , um die Fiſche in die Neße zu jagen.
Ich bewirthete den
Unführer der Escorte und ſeine Freunde mit Shee, wos,
{
582 bon fie viel und mit Ueberfreibung von den Leuten die in Kano getoefen waren , gebört hätten . Um zwei Uhr Nachmittags verließen wir die Ufer - des Flußes Fulche, und zogen ſo ſchnell als nur die Cáo meele geben wollten .
Vorher frieß eine ungeheure Zahl
Leute zu uns , die théils Laſten auf dem Kopfe trugen , theils beladene Éfel und Ochſen hatten . Meilen
Zwei bis drei
ging der Weg burch offenes land , dann la
men wir in einen siden Wald, der Weg ſchlängelte fidan und der Scherif und andere,
die auf Sameelen ritten,
batten viel von den über hångenden Bweigen auszuſtehen . Ohren , Efel und Cameele, Männer,
Frauen und Kinder,
alle bemühten fich die erſten zu ſeyn, alte riefen::,Mehe dem Ungtüalichen der zurücbleibt , er findet ein "fed måbs liches Ende durch die Gooberiten ! " Håtte nicht meine Bedeckung mich geſchüßt, ich wäre in großer Gefahr ges wefen niedergeworfen und zu Tode getreten zu werden ,
7 durch die Dichren , die oft mit großer ſchmalen Wege, bei mir vorbeieilten .
Buch , auf
dem
Die Reuter ritten
aber mir zur Seite , um mich zu ſchůben.
Wir waren
nun an der Gränze der Provinzen Goober und Zamfra , und ein prabe der für die Landpiraten , wie die Uraber die Räuber nennen , bequemer i åre , làßt fich nicht dens ken . Bis Sonnenuntergang blieben wir im Dicken Walde ,
der Weg war mit langem Grafe bede & t ,
ſchien in der Regenzeit unter Waſſer zu ſtehen .
und
Dann
ward 'der Boden mehr fandig , die Bäume fahen vers trüppelt aus , und das Land war offener. Die Steine 1 beſtanden aus Thoneiſenſtein , den man an einigen Stels Hen in großen Maffen
fand.
Man ſab viele Spuren
583 yon Elephanten und anderen wilden Thieren. großen
Bei der
Sorgfalt, die meine Bededung für mich hatte,
war ich oft in
Gefahr vom
Staube zu erſtiden, wenn
wir über trodnen Thonboden ritten , gaben mich Reutet , von Zeit
zu
denn immer
uma
Zeit ſprengte eine
Schaar eiligſt vorbei, die Gegend zu unterſuchen , hielt dann , ſprach Gebete; ließ mich vorbei und ſtreifte darauf wieder umber:
Um Tage ward , alle zehn Minuten eine
Trommel gerührt, bei der Nachhut, als es dunkel. war, alle zwei oder drei Minuten , und die Zrompeten bei der Vorhut antworteten immer. Nach Balb zwei Uhr des. Morgens hielten wir , bei dem
See Gondamee ,
unſere Pferde und Laſtthiere zu
. trånken , laffen ,
und
den
Fußgängern
und Sclaven Zeit zu
ibre; Kürbiſſe und Schläuche zu füllen .
Dieſe
Stelle gilt für die gefährlich ſte auf
dem ganzen Wege,
da
von Kalawama ift.
fier aur eine Lagereiſe nördlich
der Hauptſtadt , der Provinz Goober, im Lufftande war. Das
Land
die eine Zeitlang
gewährte hier denſelben
Unblic , wie
vorher. t . Uma bier Uhr bes Morgens tamen wir zu eis ner, großen Bloße
im Walde, fühlte
wo wir wieder
Stunde anhielten .
Ich
Raſt gang erfriſcht.
Das Band weſtlich von
eine
inich durch dieſe kurze dem See
Gondamee erhebt ſich in Bergen , die gegen Nord - Nords Dl ſtreichen , mit loſen Steinen und Ihon auf der Obers fläche.
Wir
zogen ' immer
mit der
größtmöglichſten
Eile, aber bald wurden die Leute matt , des
Felatabchefs ,
über · Müdigkeit .
und die Frau
die nicht weit vor mir ritt, Um Mittag
hielten
wir an
klagte einer
584 Schlucht,
wo Löwen ſich aufhalten follen und too man
fonft Waſſer findet, dieß Jahr war alles ausgetrodnet. Spuren
von
bon lowen .
Elephanten
ſah man überall ,
aber teine
Wir hielten hier eine halbe Stunde, dann
brachen wir wieder auf ,
durch ein Land mit niedrigen
Hügeln ,
die aus rothem Thon und loſen Steinen bes
ftanden ,
Hinábweg für die beladenen Cas gefährlich war. Um acht Uhr
meele
ſo daß der ſchwierig , und
Abends ruhten
wir bei
alle ganz erſóöpft. fu ,
den
Ich
chlief aber ein ,
ehe
Brunnen
von
Kamoon,
beſtellte
mir etwas Kouskous Als ich um es fertig war.
Mitternacht
aufwachte , fand ich
ner
und nie in meinem Leben habe ich etwas
Seite
Mobild medenderes
das Gericht an meis
gegeſſen .
5. 16. März.
mit
Tagesanbruch
bemerkte ich,
daß unſere Cameele fich zerſtreut hatten , und ich konnte mit
den
Hütern
durch die ſchnelle
nicht zúrnen ,
da
ich
Reife fo angegriffen fühlte. - Meine
Knödel waren geſchwollen und entzündet . ich
felbft mich
Hier fand
wieder die Bedeckung außerſt gefällig'; alle Reuter
wurden den Tameelen nachgeſchickt und ſie brachten ſie um
acht Uhr zurúd.
Sch gab dem Mann der Tie fand)
einen Spaniſchen Dollar ,
und
der Befehlshaber, ſo
wie jeder von den beiden Officieren nach
ihm , erhielt
von mir einen Kaftan von baumwollenem Zeuge ,
ein
Meſſer, einen Spiegel, eine Schnupftabaksdoſe, ein Ras firmeffer und einiges Gewürz . Ich verlies
nun die. Brunnen von Kamoon ,
bes
gleitet von meiner Escorte und meinem zablreichen Ges folge,
unter dem Lármen von
Trommeln
und Troms
585 peten.
Man
erzeigte mir
dieſe Ehre
ner des Königs von England " , des
Scheit’s
ner
Seits
Dies
wie ich in dem Briefe
von Bornou genannt warb. -: Um meia Eindrud
den
zu erhöhen ,
goldbefekte lieutnantsuniform Strümpfe ,
als „ dem
30g ich meine
an , weiße Hoſen , ſeidene
und , um den Pue vouſtandig zu machen ,
trug ich Türkiſche Pantoffeln und einen Turban. · Oba gleich meine Schentet mir ſehr wehe thaten , angeftrengten Marſch , zu
ſcheinen ,
um
nach dem
fo' zwang ich mich doch , beitet
mit gehöriger Wurde die Ehrenbezei:
gungen, womit ſie mich überhauften , anzunehmen .'
Bei Kamoon iſt das Land búgetig , fchien aber viel Getreide zu liefern . Der Boden iſt rother Ihon , mit Sand vermiſcht ,
die Steine faber aus ,
mit Eiſenroft bebedt waren . ſchönen Quellen , an
als wenn ſie
Wir tamen
bei einigen
der forågen Seite der
Dügel,
vorbei:
die Hügel find meiſtentheils niedrig und laua
fen
nordöſtlicher Richtung.
in
denſelben ' wurden
Die
Ihåler
breiter ,*: je náher wir
zwiſchen
an Sadatoo
tamen, und dieſe Hauptſtadt faben wir endlich von der Spige des zweiten Hügels ; nachdem wir Kamoon: joera . Taffen hatten.
Hier
+
traf uns ein Bote des Sultang,
mich willkommen zu heißen , und ung: zu : fagen , reint 7 Herr fen in einer benachbarten Stadt , auf der Rüd. kehr von einem
Ghrazzie oder Feldzuge,
aber er babe
die Abſicht, noch den Abend nach Sadatoo zu kommen. Schaaren von Leuten ſtrömten zum Stroh,
Indigo ,
Zwiebeln u . f." w.
Markt, mit Holz, * Um Mittag ers
reichten wir Sadatoo, wo eine große Menge Leute vers ſammelt war, mich zu ſehen , und ich zog in die Stadt
586 bewillkommnet Bon Ulten
herzlich
Hauſe
dem
ward nach wo: Zimmer
und Sungen .
Ich
(Viziers ) geführt,
des Gadado
für mich und meine Leute , in Bereitſchaft
gefest waren .
Nachdem mir Milch in Menge gebracht auszuruben .
war, licß man mich allein , um
Der Ga .
dadd, ein altlicher Mann , Gimnpu Bona Bima genannt, kam um
Mitternacht an , und, beſuchte mich ſogleich .
Ormar
außerft artigx wollte
durchaus . keinen
aber
Thee mit mir trinken ; mich : fer ein Fremder in ihrem lande, erklärte er ,
ihri Brodt gea
und babe noch nicht
ber Sultanwolle mich den Mor:
@r ſagte ,
geſſen ..
und verſicherte mehrere Mal , er werde mich
gen fehen
ſehr freundlichstempfangen :
ſehr gut: Aras
GX fprach
bifchm unde er verſicherte er habe es bloß aus dem Koran gelernt.
:
pr
17. Märzi:
tan
mid bolen ,
Nach dem fein
Frühſtück ließ der Suls
Palaft warn nicht weit entfernt
Vor demſelben iſt ein großer , vierediger plan , zu wel, chem mehrere Straßen führen . Wir singen durch drei Gozees ,
obreo Wachthaufer ,
hne irgend
angebalten
24
werden , und kamen gleich zu Bello , bem ufweiten: Sul; tan der Felatabs . zwei
Pfeitern
Er faß auf einem
Teppich zwiſchen
die das Dach eines mit Strob gedeckter
Haufes bieiten: , : Wände und Pfeiler waren weiß angeſtrichen ,
im Maasiſchen
Geſchmac ,
blau und und an
and war ein Feuerſchirm gemalt , worauf der binteren rob genug ein Blumentopf.sgezeichnet war. 1 Ein Arms ftuhl
mit einer eiſernen Kampe darauf, ſtand an jeder
Seite des Schirmes
Der Sultan bieß mich mehrere
Mal willommen , und fragte,
ob
ich durch
die Reife
587 von Burberawa ihm ,
hierber nicht
ermüdet fey ?
Ich ſagte
es rey der angreifendſte Theil der ganzen Reiſe
zwiſchen Tripoli und Sadaten ,
und
dankte
ibm fúr
die Wache, deren Betragen ich nicht verfehlte , nach Vera dienſt zu loben . er legte mir viele Fragen vor über Europa und unſere
religioſen
Partheier .
Er
kannte . dia
Namen
verſchiedener alten Secten , und fragte, ob wir Neftoria . ner . ober Socinianer waren . genheit zu ziehen ,
Um mich aus der Perles
worin er mich) rente , antwortete ich
nur, wir würden Proteſtaaten genannt . teftanten ?" ;, verlegte er ſogleich.
Ich verſuchte; ſo gut
es gehen wollte, ihm zu erklären , britthalbhundert Jahren ,
„ Was ſind Pro :
daß ,
da wir , por
gegen den Überglauben ,
die
Libernbeiten und Mißbrauche, die damals im Sd;wange geweſen , proteſtirt båtten , ſo hatten wir nun , ſeit jener Zeit ,
nur das befolgt ,
Herrn Jeſus " ,
geſchrieben . ftande, ftanten .
was in
dem
wie ſie das Neue
Buche unſere
Teſtament nennen ,
und daher káme der Name: Prote:
Er legte mir
noch andere theologiſche Fragen
por, bis ich endlich genóthigt war zu erklären ,
ich rey
in den religidſen Spigfindigkeiten nicht genug
bewana
dert , um ſolche Knoten zu lófenii ro etwas überließe ich Leuten ,
die gelehrter waren
als ich .
Er befahl. Dann
einige Bücher zu bringen , die dem Major Denham ges hörten ,
und ſprach
fehr
bitter
über den
perftorbenen
Boo Khaloom , der einen räuberiſchen Einfall in feine Befigungen
gemacht
håtte ;
und fügte hinzu :
„ Ich
bin überzeugt, uder Paſcha von Tripoli hat nie die 46 . ſicht gehabt ,
mich mit einer Hand zu ſchlagen ,
indeß
588 mir ein Geſchentanbietet : Weniga
er mit der anderen
ſonderbare Art unter Freunden ſo zu
ſtens iſt es eine
,, Uber was hatte euer Freund da zu thun !!
handeln ."
Id verficherte, Major Denham habe
fragte er proglich .
als einen Uusflug in dieß land mas
nichts
gewollt,
chen .
U18 die Bücher kamen , waren es - der Nautical
Almanack ,
zwei Reviews, Lord Bacon's Essays , und alles ſtellte mir der Suls
Major Denham's Tagebuch
Ehe ich mich
tan zu , auf eine ſehr freundliche Weiſe.
beurlauben konnte , mußte ich den Inhalt eines jeden Bus ches angeben , und mußte daraus vorlefen , damit er bóre wie unſere Sprache klånger
und
er fand
ſie wohllau .
tend . Der Sultan
iſt ein Mann
vier und vierzig Jahr alt , iſt fünf Fuß
von
edlem Anſehen,
ſieht aber jünger
aus ,
er
zehn Zoll groß , ftattlich von Perſon , der
Bart iſt kurz, ſchwarz und traus, der Mund klein.
Er
hat eine ſchöne Stirn , eine griechiſche Naſe und großen ſchwarze Hugen. Er trug eine bellblaue , baumwollene Tobe, einen weißen Turban 'von Muſſelin, uüd hatte den Shawl davon, nach Art der Juaridy , úber die Naſe und den Mund gezogen .
Den Nachmittag ging ich wieder zu ihm ,
begleitet
von dem Gadabo, Mabomed El Bordee, und Mahomed Gumfoo, dem vornehmſten Uraber dieſer Stadt, Hat Sas lah in Kano batte mir an ibn ein Empfehlungsſchreiben gegeben .
Der Sultan faß in demſelben Zinmer, worin
er mich den Morgen empfangen hatte.
Ich legte ihm jeet
ein Geſchenk vor, im Namen des Königs von England , es waren folgende
Sachen :
Zwei neue Blunderbüchſen ,
589
reich mit Silber verziert, Piftolen mit Doppelläufen, ein Taſchencompaßi
ein geſtidtes - Wams des Dr. Dudney ,
ein ſcharlachener Bournus mit Silber beregt; ein Paar ( charlachene Hoſen, dreißig Ellen rothes Seidenzeug, zwei weiße, zwei rothe und zwei Wegyptiſche Shawls zu Turs ' banen , der lektere war mit Solb geziert, vier Pfund Ges múrynelten und Zimmt ; drei Kaſten mit Schießpulver, mit Schrot und Kugeln ; brei Rafirmeffer, drei Taſchens meſfer, drei Spiegel,fechs Schnupftabatsdoſen , drei von Pa. pier und drei von Zinn ; ein Gudglas und ein großes Engs liſches Theebret, worauf die kleineren Sachen gelegt was Er betradotete ein Stúdnach dem anderen . Der
Compaß und das Gudglas gefielen ihm fehr , und er fdien ſehr
erfreut, als ich ihm ſagte, daß er vermittelſt
des erſteren zu jeder Zeit Often auffinden könne, um fich „ Alles iſt
Er ſagte:
dahin beim Beten zu werden .
wunderbar, 'aber ihr rend die größte Merkwürdigkeit von allem !" , dann fügte er hinzu :
Den
,,Was kann ich dem Kos
was ihm
nige von England geben , angenehmſten Dienft ,
den
lieb ware ?
ihr dem
Könige von
England erweiſen könnt iſt ber , daß ihr mit S. Mas jeftat
dahin : 'arbeitet ,
Müfte
Einhalt
zu
dem
Sclavenhandel
thun. ' Der König
von
an
der
England
fchickt alle Jahre große Schiffe bahin , dort zu kreúzen, bloß um alle Schiffe wegzunehmen die dieſen Handel treis ben, und deren Mannſchaft in's Gefángniß kommt ; und ! um die unglüdlichen Sclaven zu befreien , die in
einer
unſerer Niederlaſſungen in Africa Land und Hauſer era halten . → „ Wie ? " . fragte er, habt ihr denn keine Sclas ben in England ? !' - ,, Nein , fobald ein Sclave den Eng.
i
590 lifden Boden betritt , iſt er frei.! ihr denn Dienſtboten ?"
,, Die
bekommt
; Die miethen wir für beſtimmte
Zeit und geben ihnen einen gewiſſen Lobn : niemand darf in England einen anderen ſchlagen : und die Soldaten felbſt werden von der Regierung ernährt , gekleidet und Gott iſt groß !!' rief ero indas iſt ein herliches
bezablt." Bolt !
Ich übergab ihm
dann den Brief des Sheik
pon Bornu . Uis er ihn gelefen thattei verſicherte er , ich sfolle alles reben , was in feinem Gebiet zu ſehen, wåre, eben ſo in Youri und Nyffee, da ich ihm ſagte, daß ich auch diefe gern bereiſen möchte. Er bedauerte ſehr den Tod des Dr. Dudney , da er befonders einen Engliſchen Arzt zu fehen wünſchte,
der ſeine Leute in
Krankheiten zu kuriren unterrichten könnte. }
der Kunſt u .
Den Abend ſchenkte ich dem Gadabo einen ſcharlaches
inen Bournus ,
ein Paar . Ifcharlachene Hofen , eine rothe
Türkiſche Sade , zwei weiße und einen rothen Durban , fchawl, drei. Rafirmeffer ,.drei Meſſer , drei Schnupftas baksdofen von Pappe, drei von Zinn , drei Spiegel, zwei Pfund Gewürznelken und
zwei Pfund
Zimmt .
Der
Gadado iſt ein trefflicher Mann und hat unbegränzten Einfluß auf den Sultan, deffen Schwager er ift. 18. Mårz.
!
Das Wetter heiter und warm.
1 Obgleich ich mich heute fehr übel befand ,
fo war doch
der Hof meines Hauſes, oon Sonnenaufgang. bis Sons nenuntergang , mit der größten
gedrängt::nou pon Leuten ,
die ich alle
Geduld, feben , ja ihre zahlloſen Fragen
beantworten mußte, so f. B : 1
Kegnetsces
in reueren
Lante ?. - .. Habt ihr Weizen ? Habt ihr Ziegen , Schafe und Pferde?!!: Die häufigſte Frage aber war :
arum feyd
591 ihr hieher gelommenu Diefe fuchte ich immer zu ihrer Bufriedenheit zu beantworten :
,, ich
tam um das Land
zu ſehen , ſeine Flüſſa, Berge und Einwohner, ſeine Blu . men , Früchte, Mineralien und Thiere , und zu unterſu , chen , worin fie von denen in anderen Erdtheilen verſchies den wären .
Wenn eure Frtunde unter fremden Natios
next geweſen ſind,
fragt ihr nicht bei ihrer Rückkehr,
was fie geſehen haben ?: Die Leute in England können alte lefen und ſchreiben und ſind mit den anderen Lans dern der Erde belannt, von diefem aber bis jekt
Bande hter haben fie
wenig gerdußt " und' betrachten , : irriger
Weiſe, die Bewohner als nakte Wilden , ohne Religion und nicht viel beſſer als wilde Thiere : da ich bingegen , bei haberer Belanntſchaft, ' file
civiliſirt , " unterrichtet,
menfchlich und fromm gefunden . ' ' Der Guttan ließ mich zu fich kom 19. Márz . men und bitten
, den Sonnenguder " mitzubringen, wie
fie ''meinen Sertanten mehr in dem
zu nennen pflegten .
Ich wurde
das Innere feines Palaſtes geführt,
erſten Beſuche.
als bei
Dieſer Theil beſtand aus Gozees,
die weit von einander tagen.
Ich zeigte zuerſt die himm.
liſchen Körper auf einer Planiſphäre, der Sultan tannte alle Arabiſchen Namen der Zeichen des Thierkreiſes , eini ger Sternbilder ,
und mancher einzelnen Sterne.
Der
Sonnenguder warð dann vorgenommen und erregte große Bewunderung. Ich mußte alles daran erklären . Das alles um Fehrende Teleskop war ein Gegenſtand des Ers ftaunens, und ich ſelbſt mußte mich etwas entfernt bins ſtellen , damit der Suttan mich dadurch betrachten konnte, denn ſeine'Leute waren alle voll Ungft ſich dem magia
592 ? fchen Einfluß deſſelben aus zu regen . Zunächſt mußte ich ihm dann zeigen , wie man die Sonne beobachtete.
Der
Kaſten des künſtlichen Horizontes, wozu ich den Schlüſs fel verloren hatte , war etwas lower aufzumachen , und ich bat daher die Naheſtehenden um ein Meſſer ; das mir gegeben war zu
klein ,
und unvorſichtiger Weiſe
fragte ich nach einem Dolch, um den zum Uufmachen zu gebrauchen .
Der Sultan bekam einen Schred , er faßte
ſogleich fein Schwerdt,
zog
es balb
aus der Scheibe,
legte es vor ſich hin und zitterte wote ein Espenlaub. Ich hielt es für klug zu
thun, als ob ich ſeine Beſtür:
zung nicht bemerkte , obgleich
ich es eigentlich war der
wirklich etwas zu befürchten batte , und da ich den Dolch erhielt, öffnete ich ruhig den aften, und gab die Waffe , dem Eigenthümer zurůd , dem Scheine nach ganz unbes fangen ." 218 der künſtliche Horizont aufgeſtellt war, ſahe der Sultan nach der Sonne fo wie feine ganze Umgebung und
mein Verſtoß gegen die Etikette fchien völlig
geſſen.
vera
Nachdem alle ihre Neugier befriedigt hatten, ging
ich nach Hauſe zurůd, und Erbrechen .
Ich litt an heftigem Kopfſchmerz
Den Abend fchidte mir der Sultan ein
Schaf, eine Sameelladung Weißen und Reis , einige Bas taten, und einige
treffliche Feigen , die ich noch nirgends
in Africa fo gut gefunden hatte. 20. März. Ich erwiederte den Beſuch des Mabos meb Gamſoo, des Vorſtebers der Araber ; er betain als Geſchenk, einen ſcharlachenen Bournus, Wamß und Hoi fen von Scharlach, zwei weiße Turbane, zwei Raſirmeſ ſer, zwei Meſſer , zwei Schnupftabakódoſen von Pappe, zwei von Binn , zwei Pfund Zimmt , zwei Kaſten mit
593 Schießpulver und einige Kugeln und Flintenſteine.
Man
hatte mich zu şano vor ſeiner großen Gierigkeit gewarnt, zu gleicher Zeit aber war empfohlen , ihm ein ſchönes Ge: ſchenk zu machen ,
und auf alle Weile ihn bei guter
Laune zu erhalten , da er ſo großen Einfluß babe. er die Geſchenke erhielt ,
113
verſprach mir Gamſoo einen
Brief an den Sultan von Youri , der ſein Freund war, und, bei dem er einige
Jahre gelebt hatte.
Er
ſag.
te er ſey gerabe dort geweſen , als der Engländer in einem Boote von Timbuctu gekommen und untergegans, gen fey .
Er erzählte das Ereigniß auf folgende Weiſe. -
Sie waren von der Stadt Booſa gekommen, ſchickten dem Sultan von Vouri eine Flinte und einige andere Sachen und wollten einen Borrath Zwiebeln auf dem Markte Der Sultan that ihnen ſeinen Vorſat
kund ,
fie zu beſuchen, und bot ſich an , ihnen Leute zu
taufen .
geben ,
ſie durch die Felſenbänke zu führen , die, nicht weit un : terhalb der Stadt , den Fluß durchreben , wo die Ufer, ſich zu hohen Bergen an beiden Seiten erheben . Statt auf den Sultan zu warten , fuhren weiter , und den
nächſten Morgen , bei Tagesanbruch,
meldete ein Reuter aus Youri Boot an
fie in der Nacht
dem Sultan ,
die Felſen gefahren fen.
daß das
Die Leute in der
Gegend fingen dann von beiden Ufern an, ſie mit Pfeis len zu beſc ießen , worauf, ſie
alle Sachen in’s Waſſer
warfen ; zwei weiße Männer ſprangen bewaffnet in den Fluß, und zwei Sclaven blieben in dem Boote , mit ei nigen Büchern, Papieren und Flinten ; eines der Bücher war in Wachstuch gewickelt und der Sultan von Youri habe es noch .
Er erzählte mir aug, und ſeine Angabe 38
Denhain u . Gtapperton .
594 ward durch Andere beſtätigt,
der Sultan ftamme aus
Sodna , im Tripolitaniſchen Gebiet ,
und ren ftolz auf
feine Geburt, er , ſen aber ein ſolcher Irunkenbold , 46,C" 1 wenn irgend ein Vornehmer ihn beſuche, kein Geſchent ihm angenehmer ſexy, als eine Bouteillé Num . 11 , Bon Gamſoo erfuhr ich auch , daß er drei Sahre, als Gefangener, in einem fande Nameng Yóriba , ' auf der Weſtſeite des Quarra , angehaltén Pen. " Der eben erwähnte Fluß fáut,
nach ſeiner
in's Meer, etwas unterhalb
Ungabe, bei Fundah
der Stadt Rafab.
Dieſe
liegt Niffee gegenüber , iſt ein großer Handelsplak für den Verkehr des Innern mit der Küſte, und alle Arten Europáiſder Waaren, als Glasperlen, Zeuge von Wolle und Baumwolle, zinnerne und Kupferne Geråtbe, Schieß . pulver, Rum u.
ſ. w. kann man dort gegen Sclaven
erhalten. Die Beroobner von Yoriba ſchilderte er als ſehr ůbelgeſinnt.
Ich will hier erwähnen , daß ich i fo lange
ich in.Sadatoo mic Aufhielt, das Effen regelmäßig von der Tafel dés Sultans erhielt, und immer auf zinners nen Schüſſeln , mit dem Iages ward
Londoner Stempel , und eines
mit ein Stud Fleiſch
in einem weißen
Waſchbeden , von Engliſcher Arbeit, vorgelegt. A18 ich von Samſoo zurúdlam, erfuhr ich, daß der Sultan nad mir geſchidt hatte, und ich ging, gleich nach dem Frühſtüde, zu ihm.
Er empfing mich in einem der
inneren Zimmer , nur wenige Sclapen waren bei ihm : nachdem er mich gefragt, wie ich
mich befande , ward
ich nicht wenig überraſcht, als er, ohne eine einzige Fraa ge in der Beziehung gethan zu haben , bemerkte , ich nach Nyffee wollte, ſo gåbe
wenn
es zwei Wege , - der
595 eine fey kürzer, aber von Feinden befekt; der andere ficherer aber lánger.
Uuf jedem -dieſer Wege würde ide , die
Regenzeit úber, in einem Lande bleiben müſſen, das ofs ich , ernſtlich dieſe
fenbar fido empórt habe , daher foile Schwierigkeiten erwågen.
Ich verſicherte ihm , dieß rey
bereits geſcheben , und daß ich weder die Gefahren des Wegeb', node , den Regen fürchtete.
,, Ueberlegt e6 reifs Aus dem Zone
lich ," ſagte er und wir trennten uns.
und der Urt wie er ſprad , merkte ich wohl , daß aus meinem Plane nach Youri und Myffee zu reifen nights werden ſollte.
Ich konnte nicht anders glauben , als
daß die Intriguen der Uraber Sduld daran waren, ta dieſe wohl einſehen ,
daß ,
Eingebornen in
wenn die
Africa erſt den Engliſchen Handel zur See Sennen , eigner
gewinnbringender
Id wußte den ganzen Tag und ging,
nado
Landhandel
zu
ſey .
nicht was ich thun folite,
Sonnenuntergang ,
Gamſoo zu befragen.
Ende
ihr
den
SNabomed
Ich traf ibn in ſeiner Hauss
thüre, auf dem Wege zum Sultan , und hielt ihn ani, ihm zu ſagen , was vorgefallen ſey , und wie unerklärlich es mir fen, daß der Sultan , nachdem er zu wiederholz ten Malen mir die Verſicherung gegeben , ich könne frei alle Gegenden feines Gebietes bereiſen, jegt , zum erſten Mal, die Erlaubniß zurúdnehmen ſollte.
Ich , fügte noch
hinzu, daß ich, ebe ich nach Sadatoo gekommen , nie ges hört hátte , daß ein König heute ein Berſprechen ges geben und morgen es gebrochen habe.
Ich wußte redot
gut, daß dieß alles der Sultan wieder erfahren werde. Gamſoo fagte, ich habe alles falſch verfianden , der Sul , tan, der Gatado und alle vornehmen hatten eine hobe 38
596
Meinung von mir , und wünſchten die Freundſchaft der Englander.
nichts
forehe als
Es iſt aber für mich
nothwendig jene Gegenden zu beſuchen , bemerkte ich als ich ihn verließ, wie kann ſonſt ein Engländer hieher koms men ? "
Wie ich es mir gedacht hatte , wiederholte er
dem Sultan jedes Wort was ich geſagt hatte ; ich war kaum zu Hauſe,
ſo ließ mich der Sultan holen , der
mit Mohamed Gampoo und zwei anderen zuſammenfab. Er empfing mich ſehr freundlich , er habe. dem
Sultan
und Mohamed ſagte,
unſere Unterredung mitgetheilt.
So bankte ihm und erklärte, ich hoffte nichts geſagt zu haben , was mir fein Miffallen zuzieben könne.
Der
Sultan verſicherte, er billige jeden meiner Schritte, ro gerne er aber mir das land zeigen möchte, er doch , daß ich
fo wünſche
es mit Sicherheit ſehen könnte. “
Ein
Heer, fügte er hinzu, verwüſte jegt das Land durch wels ches ich mußte, und ebe er wieder Nachricht erhalte, rey es unſicher aufzubrechin , drei oder vier Dagen .
aber er . erwarte Auskunft in Er zeichnete den Lauf des Fluſs
fes Quarra im Sande, der ſich , wie er hinzufegte, bei Fundah in's Meer ergieße.
Der Fluß firóme einige
Tagereiſen lang mit dem Meerë parallel , ſo daß er an einigen Stellen
nur einige Stunden , an anderen
Tagereiſe davon entfernt fey .
eine
Vor zwei oder drei Jab.
ren habe die See die Mündung des Fluſies geſchloſſen, und jegt. rey die Mündung eine
oder zwei Tagereifen
weiter gegen Süden ; in der Regenzeit aber , wenn der Fluß hoch angeſchwollen ſex , ſtrdine er durch den alten Canal in's Meer. Er mich , ob der König wohl fragte mich Er fragte einen Conful und einen Arzt zu ihin diden werde, das
597 mit fie im Sudan blieben , und Kaufleute, um mit ſeis nem Volke zu handeln ? und was ich bei ihnen geſehen hátte, was die Engländer wohl kaufen wurden ?
Hier
erklärte ich auf's Neue , daß die Abſchaffung des Sclavens handels an der Rúſte das einzige Mittel ſem , den König von England zu bewegen , einen Conſul und einen Arzt nach Sadatoo zu diden , und da der Sultan leicht allen Sclaven aus den öſtlichen Gegenden den Durchgang durch Hauſſa und Nyffee verwehren könne, ſo werde es des Gona fuls Pflicht ſeyn darauf zu leben , daß ſolch ein Verſpres chen genau erfüllt werde. ich ; Senna ,
118 Handelsartikel bezeichnete
Gummi Urabicum ,
Håute, Indigo und Elfenbein . zu zeigen , daß Sudan
Wad ; s ,
ungegårbte
Ich bemühte mich ihm
in Centralafrica das zu
folchen Handel am beſten gelegene land
rey,
einem
und daß
er nicht allein , ſondern auch feine Unterthanen reich wer : den könnten, und daß alle Waaren , von Diten und es ften her , durch ſein land wurden an's Meer geſchafft werden. Ich will," erwiederte er, dem Kónig von Enga land einen Platz am Meere geben , dort cine Stadt zu bauen ,
nur wünſche ich daß
eine Straße nach Ratah
angelegt werde, wenn Schiffe den Fluß nicht ſollten be . fahren können ."
Ich fragte ihn ,
ob das Land , das er
zu ſchenken verſpreche, ihm gehöre ? ,, Ia ," ſagte er, „ Gott hat mir alles Land der Ungläubigen
gegeben.
Das
war eine Antwort , die keinen Widerſpruch zuließ , Er.fprach von Mungo Park und ſagte, wenn er zur Regengeit gekommen ware ,
ſo
würde er durch die
Felſen haben fabren können , in der trodnen Jahreszeit ſen aber 'ver Fluß ſo Feicht, daß man alsdann uur eine
598 Stelle zum Durchfahren
finde.
Einige Stúde Holz,
die mit Någeln zuſammengeſchlagen waren ,
fügte
er
hinzu, wären lange auf den Felſen geblieben, auch habe er einmal eine Flinte mit einem Doppellauf ,
die man
aus dem Boote genommen, beſeſſen, ſie ſey aber vor kurs zer Zeit geſprungen . Sein Better Ubderachman habe ein kleinis , gebru &tes Buch aus dem Boote erhalten , er fer aber grade auf einem Kriegsjuge nach Niffee abwes fent.
Die anderen Bücher waren in den Händen des
Sultans von Youri ,
der ihm
tributpflichtig Fey .
verſeßte, wenn er dieſe Bücher herbeiſchaffen könne,
Ich ſo
würden ſie dem Könige von England ein ſehr willkom : menes Geſchent ſeyn , und er Verſprac. alles anzuwena den ſie zu erhalten . 21.
März .
; Ich mußte - den ganzen Tag das
Bett håten , wegen Kopfſchmerzen und galliges Erbrechen
plagte.
weil mich ein
Den Nachmittag beſuchte
mich Mahomed Gamſoo, der eine Reiſe nach Kano ma: chen wollte.
Er erwähnte zufällig , es fer ein glüdlia
cher Zufall, daß wir den Hadje ali Boo Shaloom nidt begleitet hatten , als er im vorigen Jahre das Geldent des Paſcha's überbrachtes der Schurke babe des Paſcha's Brief vorher geöffnet, che er ihn dem Bello überreichte, habe einige farin aufgeführte Geſchenke ausgefragt und andere von geringerem Werthe dafür angegeben .
Da
die Nachricht von ſeines Bruderð tollem Einfall in des Sultans Gebiet mit des
Paſcha's Leuten um dieſelbe
Zeit anlangte , ſo ſchidte Bello den Hadje ali obne Gr: fcbent zurúd und wollte ihn ſelbſt nicht einmal ſeben . Sein Bitragen , verſicherte er , habe
den Sultan gegen
599 alle Uraber in
des Pafcha's
Herrſchaft
auſgebracht.
Bello und fein Bater ſcheinen von den Arabern bei als ilen Gelegenheiten ſehr angeführt zu men oft um
feyn , zwanzig kas
etwas zu erbetteln , und gaben ſich für arı
2 me Scerif's aus erhielten : ſie nicht dreißig bis vier : zig Sclaven , außer Unterhalt und Sameelen,
1. ſchalten
fie die Felatah's , fagten ihnen, ſie waren teine Muſel: manner , wurden nie das Paradies reben , weil ſie fo viele Glaubige, bei der Eroberung des Suban'b , erſchlas gen båtten . " 22. Márz... Heiter und warm . -
*
ber hatte etwas nachgelafien. der Sultan wieder zu fich
Mein Fies
Den Nadymittag ließ nich
kommen , um
die Vortheile
und beſte Art eines beſtändigen Berkehrs mit England zu berathen .
Ich fagte ihm ganz daſielbe was
ich ges
ftern geſagt hatte, und vermied irgend etwas zu erwåbs nen , wodurch die Eiferſucht der Uraber erregt werden konnte. Der grade Weg nach Youry beträgt nur fünf Tages teiſen ; weil aber das Land in Aufruhr iſt , muß man einen Umweg von zwölf Tagen machen .
Viele der Vors
nehmen in Sadatoo kamen zu mir , mir den Ratb zu geben, die Idee abzureiſen fahren zu laſſen , alle führe ten an , die Regenzeit habe zu Youry foon begonnen, und der Weg Ten voll von * einden . bolten ſie den
Daſſelbe wieders
Dienern , die mich begleiten ſollten ,
und
dieſe waren vou Entfergert, wenn ſie nur an die Reiſe *
dachten.
23. März. úbel .
Den ganzen Tag befand ich mich
Ich fand, daß die Araber
auch mit meinen
600 Leuten ſchwagten .
Einer von dieſen , Namens Abſalon,
warb heute von einem arabiſchen Kaufmann auf dem Markte angeredet , der ihm verſicherte , wenn er nach Youri kommen follite, ohne auf dem Wege einen Unfall gehabt zu haben , ſo würde der Sultan dafelbft ihn ges wiß verlaufen und er dürfe nie zurůdfehren . 24. März . -
Ich fühlte mid heute viel beſſer. -
Der Sultan ließ mich tiefen Nachmittag zu fich koms Einer hatte es
men , wegen eines Führers nach Youri . foon abgeſchlagen , einem andern
hatte ich , ohne daß
. der Sultan es wußte, bereits 40,000 Kauries geboten . Der Sultan gab ſich freundlich alle Múbe mir zu geis gen , daß ich in fechs und zidanzig Dagen zurückkehren mußte, wegen des launigen Characters des Volkes bas ſelbſt .
Bei jedem der mich von dem Verſuche abhalten
wollte, hatte ich zu gute Gründe zu fürchten , daß ein ordentlicher plan angezettelt rey , mein dringen zu
verhindern .
weit, daß er erftårte ,
Selbft
El
es rey gegen
weiteres Vors
Wordee ging
ro
die Wünſche des
Scheit's , daß wir Youri oder Nerffee fáben , und beklagte ſich fehr über einen Anfall von Dyfenterie, die ihn fehr zur gelegenen Zeit überfiel, als ich eben meinen Wunſch Youri zu beſehen đußerté, und obgleich ich erklärte, daß er mich nicht begleiten folle, ſo zweifele ich doch keines : meges , daß er auf meine Diener wirkte, und ſeinen Einfluß bei'm Gabado benuşte , fich meiner Abreiſe zu widerfehen . Zulent famen Et Wordée und der Scheik Mahomed Sidi ; aus Tuat ,
der Sighi
des Sultans ,
mir zu ſagen , daß Peiner es wagen wolle mich zu
be :
gleiten , da der Weg nach Youri durch die Safirs un :
601
ficher ſexy, und daß man unmöglich mit Sicherheit reifen Ich
könne , wenn man nicht ein Heer bei fich habe.
nach
ſchwieg :
denn hatte ich einmal meinem Gefühl
gegeben ,
ſo würde ich mich in Gefahr gebracht haben.
Ich danke Gott ,
daß ich nie meine Faſſung bei allen
dieſen Quảngeleien verlor, und ſelbſt nicht als jeßt meine Hoffnung
Youri zu ſeben ganz vernichtet warb .
Uls
les indeß , was man von Gefahren ſagte , hielt ich für erfuhren , was
Erdichtung ; denn die Arabex , als ſie
der Sultan úber Unknüpfung eines Handels zur See zwiſchen den Englandern und feinem Volfe geſagt batte , und wobt einfahen, wie verderblid dieb für ihren Lands handel feyn würde , verfuchten jest wabrſcheinlich den Sultan, und den Gadado zu überreden , daß die Englån, der kommen und ibnen das Land nehmen würden , und dadurch bewogen ſie den Sultan , bieß unredliche Mittel, ſein Wort zu brechen , zu ergreifen . 25. Márz. Heiter und warm.
In aller
Frühe ließ mid der Sultan rufen und obgleido ich am Fieber litt , ſo kam der innern
ich doch ſogleich .
Er faß in einer
Gozees , nur ein Eunuch war bei ihm.
fprade wieder
über
die
beabſichtigte
Er
Verbindung mit
England und ich flellte ihm das Námliche vor, wie früs her.
Er fragte, ob ihm der König von England einige
Flinten , mit Schießbedarf und
Raketen geben würde.
Ich verſicherte, Se. Majeſtát wurden feine Wünſche ers fållen , ſobald er einwilligte dem Odlapenbandel an der Küſte ein Ende zu machen . merkſam , daß Sadatoo gelegene Stadt im
Ich machte ihn dann aufa
die für den Handel am beſten
ganzen nördlichen Africa rey , ohne
602 Handel fen eine Nation nichts ; reiche Kaufleute mach : ten reiche Könige ; und daß es in
der Gewalt des Rods
nigs von England ſtebe , ihn zum größten Herrſcher in Africa zu machen , wenn der ganze Handel vom Dſten und
Weſten
concentrire.
dieſes Feſtlandes. fide
in feinem Gebiete
Bu gleicher Zeit rietb ich ihm
er rolle fich
einen Seebafen berfchaffen, wo er Schiffe haben könnte, und wo die Engländer feine Unterthanen bau unterrichten
könnten ,
im Schiffs ,
wofern er nicht lieber einige
nado unſern Niederlaſſungen an der Küſte renden wolle, um das Handwerk eines Zimmermanns oder Grobſchmies des zu erlernen , dort würden ſie wegen ihrer religióſen Unfidten nicht beläſtigt werden, und hatten ſie das Nos thige gelernt, ſo würden ſie ihre Landsleute unterridos ten können.
Wenn
er diefes wohl überlege , ſo werde
er einſeten, daß es für ibn und fein Volk gleich theiibaſt rey ,
enge
vors
Freundſchaft mit den Englandern
zu ſchließen , denn wenn er Schiffe habe , ſo könnten feine Unterthanen überall Handel treiben , und reihſt nach Mella würden ſie auf einem ficherern Wege pilgern köns nen, als zu Rande, ſo daß ſie in fechs Monaten hin und zurüdkommen würden , und zu gleicher Zeit alle Erzeug. nifſe des Dftens mitbringen könnten .
26. März.
Ich befand mich
viel beſſer.
Da es freitag war, der Sabbat der Mohamebaner , ſo kam eine Menge
landleute mich zu ſehen , nachdem fie
in der Moſchee geweſen waren , und der viereckige Plag vor meinem Hauſe war ganz voll.
So ſaß im Schat :
ten , auf einer Matte , die auf der Erde ausgebreitet war, El Worbee neben mir. Er und meine Diener
1
603
waren in großer Angſt bei
der -wachſenden Zabl der
Landleute , und EI Wordee bat mich,, entweder meine Fiinten laden zu laſſen , oder zu droben , daß ich Feuer geben würde, wenn ſie fich nicht entfernten ; oder zum Gadado zu ſchiden , damit ſie fortgeſchafft wurden . Um ſeine Angſt zu vermehren , ſagte ich zu ihm , mit der große ten
Gleichgültigkeit:
faß
fie mich
anſeben !
fie ſind
wie alle andern Landleute und thun mir nicht !" Haufe Buben , der fich durch die feute drångte , ſobald er mich anſichtig ward :
Ein fobrie,
Wishod en ila hullah
ila hullan wahod Moliamoud wa rhasoul illah, hada el Kaffir ! oder türzer : ila el ullah Mohamoud wa rha soul illah , hada, el Kaffir ! .. Gott als der Eine und
Ich ſchwóre es iſt kein
Mabomed iſt
da iſt ein Ungläubiger ! " und Bulegt ſchlich ſich
ſein
dann liefen
Propbet, fie
davon.
einer von meinen Leuten durch die
Menge und meldete die Sache dem Gadado, der ichidte einige ab und das
Bolt berlief ſich , zur großen Freude
El Bordee's ; ich konnte nun: ungeſtört den Tag ges nießen .
27. März .
Hriter, und warm.
Den Mors
gen litt ich ſehr am Fieber , um eilf ubr didte
der
Sultan und ließ El Mordee und mich rufen, und bat, ich möchte meinen Engliſchen Sattel mitbringen . wurden
noch
Wir
tiefer in das Innere ſeines Palaftes ges
führt als ſonſt , der Sultan
rab in dem Winkel eines
pieredten Thurmes und lag.
218 ich ihm den Englis
fchen Sattel zeigte , betrachtete er ihn genau , und ſagte , er ſev ganz wie die alten Arabiſchen Såttel , die in eis nem ſeiner Bücher beſchrieben waren .
216 er den Zets
604 tel des Sattlers fab (Laurie, Oxford - Street, London . ) hielt er es für eine Zauberformel, und verlangte den Sinn zu wiſſen : ich erzählte ihm , daß in England ges wöhnlich jeder Handwerker feinen Namen " an die von ihm verfertigten Sachen rebte , da dieß , wenn ſie gut wåren, ihn bekannt mache. Er kam wieder darauf ,
daß ein Engliſcher Conſul
und ein Arzt zu Sadatod fich aufhalten möchten , Sprach von der Wahrſcheinlichkeit Flinten
und
und Raketen
aus England zu erhalten , und er außerte den Wunſo , dieſe über Tripoli und Bornu , unter El Wordee's Luf ficht zu befommen .
Dieß legtere gebe nicht an, erklärte
ich ihm , wenn er fie nicht auf feine Koſten bis bringen laſſe , da die
Rafah
ſo würden ſie gar nicht geſchidt werden ,
Koſten
und der
Wege zu groß waren.
Aufenthalt Dann , wenn
auf
der
andern
der Paſcoa von
Tripoli auch die Flinten "pafſiren ließe , fo würde der Edheiß von Bornu, der als klug und vorſichtig belannt revs, dieſen Ruhm ganz verlieren , wenn er ſie nicht im Beſchlag
nábme , ſobald ſie
in
ſeinem
Lande wåren .
i,Nein ! Nein ! ſagte der Suitan , " das wird er nie thun ! Er iſt mein
Freund !"
Sch regte ihan auseinander , wie
nidhtig dieß zutrauen und gegen alle geſunde Politik fey .
Bei dieſem Geſpräch
fchien El Bordee ganz wie
vernichtet; és zeigte ſich offenbar, daß er den Nath ges geben , um noch einmal von dem Paſcha mit einer zweis " ten Geſandtſoaft abgeſchidt zu werden , und um, wenn er fie auf dem
ganzen Wege berupſt hätte , hier wieder
Gelegenheit zu haben, daſſelbe Spiel zu treiben. vorher gebegter Verdacht war . gegründet ,
Mein
und ſeinem
.605
Betrieb ſchreibe ich es vorzüglich zu , Reiſe nach Youri aufgeben mußte.
daß ich
meine
Ich verſicherte dem
Sultan noch Einmal, daß er nur zur See an eine Bera bindung mit den Engländern denken tønne. Er verſprach dann, daß, wenn ich bis nach der Regenzeit warten wollte, er mich zu dem Gouverneur von Beg Seg fchigen wolle, mit dem Befehl, mich an die Kúfte zu geleiten .. Da er von unfern Zeitungen gebórt hatte, fo vers langte er , daß ich ſie holen laſſen folte, und nannte ſie „ Huber el dineah ,“ Das heißt „ Neuigkeiten
der Belt. “
Da ich ihm Einiges vorffen ſollte, fo erwähnte ich , daß täglich Tauſende gedrudt wurden , da rief, er : " Gott iſt groß ! Sýr reyd ein wunderbares Bott !, Er fragte mich nach den Grieden und erfundigte ſich , ob andere Chris fien ſich mit ihnen verbunben
sich fuchte der
hatten
weiteren Unterhaltung über dieſen Gegenſtand auszuwei den.
Er bemerkte tann : Ihr führtet Krieg
gier und habt viele Atgieter das rey
ein robes Volk ,
getödtet !
mit. Als
So verſicherte,
das nie im Innern Friede
habe, in einem Monat hätten ſie drei ihrer Dey? s ers mordet, und ſie hatten alle
Europaer zu : Sclaven ges
macht, bis man ſie durch Gewalt gezwungen habe, dieß aufzugeben . Beitdieſem
Geſpräche wiederholte er : „ Ihr feyd ein
ansgezeichnetes Bolk , das ſtärkſte von allen chriſtlichen, ihr habt ganz Indien unterjocht !". hatten es
nur unter " unſern Schub
Ich erwiederte , wir genommen ,
und
dort gute Gefeße gegeben . Ich führte an , daß mehrere Mas homebaniſche Staaten ſich unter unſern Sous begeben båtten, da ſie wüßten , daß wir ein Bolt waren , das
606 nie die
bürgerlichen oder" religiofen Rechte eines andes
ren fchmålere, ſondern dafür ſorge, daß die Gerete un : parthetiſch unter allen Secten gehandhabt wurden .
Der
Sönig von England , féllte ich noch hinzu , hat eben ſo viele Muhamedaniſche Unterthanen a18 der Oroßherr . Der Sultan zeichnete dann wieder den Lauf
des
Quarra im Sande , und den Umriß der Saranftoßenden Lånder.
Ich
bat ibn einem
trag zu geben ,
feiner Gelehrten den Aufs
mir auf Papier eine Charte von
dem
Fluß - zeichnen zu laſſen, und er verſprach es. Er verſicherte wieder, daß der Ort, wo der Quarra zur Regenzeit in's Meer ftröme, Fundab
heiße ,
und daß
Tagra ,
eine
Stadt an der Seefufte, wo viele Selatab's wohnten, von einem
feiner Unterthanen beherrſcht werde , einem
Mann aus Kardona , der obamed Mishnee beige. 22 Den abend fab ich' ibn wieder, er erzählte mir, daß er zu einem Kriegszuge abgebe, aber nicht über fünf Tage ausbleiben werde ; ich möchte nicht ungeduldig werden in ſeiner Abweſenheit, ſagte
er , és folle mir an nichts
fehlen .
Um dem Bolte etwas offentlich bekannt zu machen, ſo z . B.
ſolche kriegeriſche Unternehmungen - wird der
Stadtausrufer herumgeſchickt, zuerſt ruft er : „ Es ift der Wille des Sultans Das Bolt erwiedert : ,, Was der
Sultan : befiehlt
iſt gut , wir
wollenes thun ! "
Dann macht jener den Befehl bekannt ,
hált bei jedem
Sak inne, und das Volt wiederholt jene Verſicherung. Der Ausrufer beginnt immer bei dem Palafte tes Suls tans und geht von dort nach dem Marktplage.
Bei dies
ſer Gelegenheit ward angekündigt, daß alle, die an dem
607 Buge Theil náhmen , ſich auf acht Tage mit Lebensmita teln verſehen mußten .
Um acht Uhr Abends verließ der
Sultan die Hauptſtadt, mit ſeinem Heere. 28.
Márz.
Diefen
Morgen befuchte mich ein
berühmter Marabout, oder Heiliger : er kam mit einem großen Gefolge, und ſprach das Fatha, bei ſeinem Eins tritt, zum erſten Mal geſchab dieß in meiner Gegenwart in Hauſſa.
Er fing gleich damit an , daß ich ein Mob
lem werden ſolle: wift es Gottes Wille,
ſagte ich, ,, ſo kann
es geſchehen, aber ich verlange vorher ausführliche Beleh . rung über religioſe Gegenſtande, ehe ich daran denken tann , meinen Glauben zu ändern .
Bei dieſer Antwort
lachten alle Umſtehenden ganz unmäßig , zum augenſcheins lichen Mißvergnügen des heiligen Mannes :
ich meines
Sheils konnte in meiner Untwort nichts Wibiges finden , fie batte jedoch bie Wirkung, daß fie mich gegen alle fers neren unbeſcheidenen Frogen über Religionsgegenfánde ſoubte, und er verließ mich bald, mißmuthig über ſeinen ge : ringen Erfolg.
Nach Sonnenuntergang tam ateeko,
des Sultans Bruber zu mir, dem ich zum Geſchenk ein charlachenes Wams und einen Bornus geſchickt hatte ; als er fich gelebt hatte und die gewöhnlichen Begrüßungen als gemacht waren ,
entſchuldigte ich mich durch Krankheit
und durch die Abgelegenheit ſeiner Wohnung, daß ich ihm noch keinen Beſuch gemacht habe.
Er ſagte mir dann, er
habe einige Sachen von dem Engländer, der zu Musfia geweſen ſey mit dem Verſtorbenen Boo Khaloom, da aber teiner wife was es für Dinge waren, ſo wolle er ſie mir gern verkaufen , und zugleich befahl er ſeinem Diener , ei, nen Paden, den dieſer unter dem Urm hatte, berzugeben .,
608 Der Diener zog ein Hemd heraus , zwei Beintleider und zwei Stúde Pergament, die Major Denham zum Beich : nen gebrauchte.
Sonſt wäre noch da , ſagte Uteeko, ein
Kaſten, ein zerbrochener Sertant und eine Uhr, die aber auch verdorben ren , durch ibren ungeſchidten Eifer , die Einrichtung derſelben kennen zu lernen . Et lud mich dann ein , ihn den folgenden Morgen zu beſuchen , dann tannten wir über den Preis der Sachen, die ich kaufen wollte, ein nig werden : ich verſprach es, als ich aber die Sachen wie der überlegte, fien es mir doce am klúgſten , erſt den Gas tado ju befragen , beſonders da der Sultan abweſend war. Ich beſorgte, man würde meinen Beſuch bei dieſem Prins zen åbel auflegen, der, bei dem Tode feines Baters, Bels lo , nach dem Throne seſtrebt, und fich in Sackatoo zum Sultan hatte ausrufen laſſen ,
bloß weil ſein Bruder,
der jekt regierende Sultan , geäußert hatte , bei'm leben ſeines Vaters, er wolle dem Glanze der Herrſchaft für die Ruhe eines wiffenſchaftlichen und beiligen Lebens entias gen .
Ateelo hatte ſogar die Dreiftigkeit, in ſeines Bru :
ders Haus zu gehen ,
mit
Trommeln und Trompeten ,
und als Bello nach der Urſache des fármes fragte, erhielt er die erſte Nachricht von ſeines Bruders Treuloſigkeit, durch die Untwort, oder Sultan Ateeko iſt gekommen ! ' Bello, keineswegs beſtürzt, ließ den Ufurpator zu fich hos len ,
und Atecko führte als Rechtfertigung feines Betras
gens jene Erklärung ſeines Bruders an ; worauf der Suls tan nichts erwiederte als : ngeh und lege den Schmuck ab, oder ich laſſe dir den Kopf zu Füßen Tegen !
Utreko fing
an, mit daracteriſtiſcher Verzagtheit, die Hände zu ringen, als ob er ſie mit Waſſer waſche, und rief Gott und den
009 Propheten zu Zeugen , daß ſeine Beweggrúnde aufrich . tig und unſchuldig geweſen waren : feit der Zeit lebt er ganz
unbemerkt. Ich
Märzo
29.
und erzählte ibm
beſuchte frúh
den Gatado
was geſtern Abend vorgefallen war.
Er ſagte mir, ich méd ;te äuf keinen Fall zum äteeko ges hen , ſo lange der Sultan nicht hier roy , da das Volk forft meinen Beſuchi unter folchem Verhältniß, mit ei : ferſüchtigen Bliden brtrachten möchte, und
mir gewiß
Schuld gåbe, ich ginge damit um , dieſen Prinzen durch Der England's Beiſtand auf den Thron zu legen . Gadado
áußerte
unverhohlen
ſeine Mißbilligung úber
Ateeko’s Betragen und verſiderte, der Sultan wiſie nichts Den Nachmittag bekam ich wieder einen an ,
davon. -
fall von gallichtem Erbrechen . 30.
März .
Der Himmel
wolkig , die Luft
warm.
El Wordee kam beute, im Namen des Gas Dabo mich zu erſuchen , ihm eine ſeibene zobe und eis
nige andere Sachen
zu
verkaufen ,
obgleich
er
wohl
wußte, daß ich ſie nidt hatte , und wenn ich ſie gehabt hatte, ich ſie nicht verkaufen würde.
Ich argwöhnte, er
habe dieß vone Luftrag gethan , und ſobald er ſich ents fernt hatte ,
ging ich zu dem Gadado ,
und fragte ihn,
ob er jemand zu mir geſchigt habe ? da ergab ſich , daß ich richtig erklärte ,
gemuthmaßt batte. er ſchåme - ſich ,
daß
Der gute
alte Gadado
irgend etwas in ſeinem
Namen gefordert ſen , und kopfſchüttelnd ſagte er , er fürchte, El Wordee wåre .... dann ſich ſelbſt unter :
brechend, bat er mich inſtändig , zu beachten . Denbam « . Glapperton.
die Sache nicht weiter > 39
610 Märg. Ich mußte heute, wegen Uebels . befinden , zu Hauſe bleiben . Während meines Aufent : 31.
halts in Sadatoo war ich und Gabado's ,
auf Unrathen des Sultans
jeden Morgen ausgeritten , meiner Ges
ſundheit wegen :
ſtatt aber die
höheren
Gegenden
zu
is Wåhlen ,
war ich gewöhnlich am Ufer des Fluſſes ges
* blieben ,
wo viele ſtehende Gewäſſer
waren ,
r Land ſelbſt war niedrig und ſumplig.
und das
Dieſem Umſtande
fchrieb' ich mein Uebelbefinden 1 Izu : die Araber leiden auch oft in dieſer Jahreszeit. Uuf des Gadado's Rath, Y * durchritt ich ,
von nun
an ,
liegenden Ges
die höher
genden . 1. Upril. Ich entdeckte , daß
Der Morgen war heiter und fübl. einer von meinen Såden mit Sau ,
. ries aufgeſchnitten war, und da ich Gründe hatte, meis nen Diener Abfalon für den Dieb zu halten, ter lah
Sclavinnen des Gadado's , e t hent e ach hatt , gem Berd
laſſen ,
die
er
obgleich er ſonſt ein munterer ,
der einer
liebte ,
rehr
braver Burſche
war, und raſiren und den Tiſch beſorgen konnte. April. 5:14. Upril Kühl und heiter, Mein Uebel hatte mich
verlaſſen.
Den
Abend
kam
der
Sultan
zurúd. 5. Upril .
Heute Morgen Pam Hadje Ali u Boo Shaloom von Sano. Obgleich er die Stadt Quarra mit einer großen Kafila berließ , die aus tauſend Mens
und funfzig Reuter zur Bebedung batte, zwiſchen dein See von Gondamee To ward er doch den beſtand ,
und den Brunnen von Stamoon ,
von den Leuten aus
Goober und Zanfra angegriffen , die, naddem ein Soro
611 rif ,
zwei Araber aus Tripoli und ſiebenzehn Selatabs
gefallen waren ,
die Neger gefangen nahmen und alles
Gepäck, ausgenommen das ' de5 Hadjie Ali, eroverten.
Er
entram glücklich mit ſeinen Canieelen , weniger aber durch ſeine Tapferkeit als durch die Gewandıheit eines ſeiner Sclaven , der den Muth ſeines Herrn auſrecht erhielt und die Sameele auf's Digliúſte antrieb , bis ſie ihren Bers folgern gänzlich entgangen waren . rif hinterließ zwei kleine Kinder, Dollars , ſtůben .
Der getödtete Scher ich ſchickte dieſen zehn
um andere zu ermuntern ſie auch zu unters Den Nadmittag ' machie ich dem Sultan
meine Aufmartung, nach ſeiner Rüdrehr'vom Heere. Hans mich? " aber der Sultan je Uli Boo Khaloom begleitete mich:
würdigte
ihn nicht
ihn
gegen
anzuſébeni , obgleich er
mich ſehr freundlich war und fich nach allem was mich betraf erlundigte . Gin Eclave, der dem Mahomed Moode, bem Brus der des Gadado , gehörte, deſſen Pflicht es war, mit ſeinen Speeren neben dem Pferde ſeines Herrn zu laufen , hatte ſich lahm geſtellt,
um jenen nicht zu begleiten .
bekam er ſchwere Feſſeln an die Beine ,
Dafür
und ſo kam er
oft an meine Ihůr gekrogen , und bat mich gulegt, mich Den bend , für ihn bei ſeinem Herrn zu verwenden. als ſein Herr mich ,
wie gewöhnlich ,
beſuchte , bat ich
ibn dem Gefeffelten zu verzeihen , was er auch ſogleich bewilligte und dem
Sclaven die Feſſeln abnehmen
Die Gerechtigteit fordert es hier zu Herr fich
ließ.
bewerten , daß der
fo dantbar gegen mich zeigte ,
weil ich ihm
Gelegenheit gegeben , die Strafzeit zu endigen, als ob ich ihm ſelbſt einen Gefallen erzeigt hatte. In Sadatoo
39 *
012 werden die Sclaven
gewóbulich daburd
man ihnen Ketten anlegt und
ſie
der Stadt wirft,
wird als entreklich Tchmubig
geſchildert.
daß
in ein tiefes Loch
unter dein gewöhnlichen Gefängniſſe und die
geſtraft,
und
abſcheulich
Dort bleiben ſie ohne Náhrung, wenn ihnen
nicht ihre Mitſclaven etwas bringen, bis ihr Herr fic loss läßt. :-Dieſe Beſtrafung wird ſehr gefürchtet,
und die
Dauer hångt bloß von der Laune der Herren ab . 6.
April .
Heiter und kúór .
7. Upril. - Da ich von dem Gadado die Erlaub, niß erhalten hatte, von Uteeko die traurigen Reſte von Major Denham's Gépád zu kaufen , ſo ging ich heute Mors gen ,
mit
El Wordse, nach dem Hauſe dieſes Prinzen,
das am wefiligen Ende der Stadt liegt. eine Zeitlang in der Vorhalle
eines
Nachdem wir
vieredten Thurms
gewartet hatten, wurden wir in eine Cozee im Innern geo führt , die rund umber mit blauem und gelbem zeuge
behängt war ,
gen .
teeko erſchien bald ,
menten gingen wir
faſt
Seidens
nach Art der gothiſchen Bos einigen Complir
und nach
an's Geſchäft.
Er brachte einen
abgenutten ledernen Mantelſack hervor ,
mit zwei oder
drei Hemden und einigen Kleidungsſtücken, die ſehr ver . braucht waren , und dem ſchon erwähnten Sertanten, so wie das Pergament. Ateeko ſchien zu
Der Sertant war ganz verdorben,
glauben ,
er rey von Gold ,
Wann ich ihm bald benahm , und indem
welchen
ich dieſen , das
Pergament, und zwei flanellene Weſten und einige Handa tücher auswählte, die Major Denham gebrauchen konnte, El Wordee flú : so bot ich ihm fünftauſend Kauries. fterte mir in's Dhr : ,, Bedenkt er ift ein Prinz und kein
613 Kaufmann !"
Ich antwortete ,
ſo laut,
daß Se. Hos
heit es hören konnte : „ bedenkt, daß wenn ein Prinz Kaufs mann wird , er nicht mehr eriparten muß als ein andes rer ,
und da dies der Werth der Sachen iſt,
ſo iſt es
mir gleichgültig, ob ich ſie erſtehe oder nicht." wiederholte mehrere Mal , von Gold ;
endlich
ich bat ihn ,
er glaube der Sertant rey
ſchien der Kauf abgeſchloſſen , und
einen Sclaven mit den erhaltenen Saden
nach meiner Wohnung zu ſchiden , auszahlen wollte. die Hälfte
Ateeko
des
dem ich das Geld
Der Sclave ward aber, noch ehe er Weges
gemacht
zurúdgerufen
hatte ,
und ſein argwohniſdier Herr nahm den Sertanten wil. der an ſich , bezahlt ,
da er glaubte ,
er rey nicht
und ich verfehlte nicht
den
nach Werth
dafür bedungenen
Preis abzuziehen Des Prinzen Woonung liegt, wie die aller anderen Vornehmen dieſes Landes , Raum ,
in einem
großen vieredigen
der durch hohe Lehmmauern eingeſchloſſen iſt,
ein hoher Thurm iſt am Eingange , in
demſelben fauls
lengen bei Tage einige Sclaven oder Leute von Leibwache, des Nachts falafen ſie daſelbſt. Raum iſt voll von Gojees ,
einer
Der innere
einige waren ſehr verfallen .
Er erzählte mir, er habe eine große Anzahl Sclaven, und bei ihm waren mehrere Frauen, einige ſehr ſchön. Nach ſeiner Ungabe beſaß
er
zweihundert Zibetkaten ,
zwei
davon zeigte er mir : die Thiere waren ſehr wild , und jede
in einem eigenen hölzernen
Käfig.
Sie
maßen
ohngefähr vier Fuß von der Schnauze bis zur Schwang ſpige, und
abgerechnet,
långer ift,
ſo wie auch der Schwang,
daß der Leib verbáltnißmäßig baben ſie groß ·
! 614
Hehnlichkeit mit
Man füttert fle mit
kleinen Hyänen.
zerſtofener Hirſe und getrodneten Fiſchen , woraus man Klumpen macht.
Einen Morgen um den anderen nimmt
man ihnen den Zibet ,
mit einer Muſchelſchale ,
das Zhier in eine Ede getrieben nem Stod
feſtgehalten wird.
wobei
und der Kopf mit eis
Der Prinz bot mir zum
Kauf , ſo viele an : als ich haben wollte , fie dienen mir aber keine wünſchenswerthen Reiſegeſellſchafter. - Xtees ko iſt ein kleiner , bagerer Mann , mit einem vollen Ge. fichte und einer Affenphyſiognomie.
Er ſpricht langſam
und leiſe: die Felatabs perfidern, er fey brav, aber zus gleich geizig und grauſameron Ware, er Sultan , fie, fo würden Köpfe im Sudan fliegen ." Nachdem
wir von
dem Prinzen
fagen
Abſchieb genoms
men, ritten wir, nach Berabredung,den Bau einer neuen Moſchee zu feben , nicht weit von 2 teeko's Hauſe, wozu der Gadado das Geld
bergab . , Gleich allen anderen
war ſie pieredig , die Seiten nach den vier Hauptwelts gegenden gerichtet und ohngefähr achthundert Fuß lang. Auf der, oftlichen Seite waren zwei Thúren : bei dem weſtlichen Eingange war rechts ein kleines Zimmer , wo die Leute ihre Ubwaſchung vor dem Gebete vornehmen . Die Dede der Moſchee
war
ganz
flach und beſtand
aus Balten , die von einer Wand zur anderen reidten, darüber batte man Batten gelegt und das Ganze mit einer diden Sbonſchicht bededt. Bogen ,
Die Dede ruhte auf
die von fieben Reihen von Pfeilern getragen
ward , und jede Reihe beſtand wieder aus fieben Pfeilern : ſie waren von Holz, mit Bebm beworfen und ſehr verziert. Auf der Südſeite des Gebäudes war eine kleine Nifde,
615 für den Sutran : 'Cinige Urbeiter waren beſchäftigt die Pfei, Ter zu verzieren , andere die Dede zu vollenden , alle ſchies nen ſehr eifrig, 'weit der Gadado ſelbſt da war, mido ju Dieſer ſuite, durch eine Meng
empfangen .
von Fras
gen , mein Urtheil über das Gebäude zu erfahren .
Der
Baumeiſter, ein klugaubſebender kleiner Mann , der bes fåndig lachte, fand an einer Stelle, wo er bequem alle Urbeiter überſeben konnte. Er erzählte mir er ſtamme aus Beg Beg , fein Vater rey in Legypten geweſen und babe dort ſich einige Kenntniß der Mauriſchen Bauart : verſchafft;
bei ſeinem Tode hinterließ er ihm alle ſeine
Papiere und daraus rochopſte er, was er vom Bauweſen wußte.
8. April .
Hell und Fahr.
Ein
Fieberan :
fall nöthigte mich , den ganzen Tag zu Hauſe zu blei : ben .
Hadje Uli Boo's Shaloom, der zwei oder dref Mal
mich befricht hatte , was ich nicht erwiederte, Tchidte mir si ein halbes Schaaf, und begleitete das Gechen mit Dienſtoj erbietungen , worauf ich nicht achtete und fein Geſchenk den Armen zu geben befahl.
Id behandelte ihn immer
höflich ; hútete mich aber wohl irgend einem feiner Vors ſcoláge Folge zu leiſten , oder mir ſelbſt ,
in der Unters
redung mit ihm , einige Freiheit zu geſtatten. Eine Anzahl armer Kinder
kam jeden Morgen zu
mir, um Almofen zu bitten, und ich gab jedem gewóbn . lich zwei ober drei Kauries, jinne !
„ Gott gebe euch
Sie ſchrieen : „ Alla attik das Paradies ! " und wenn
ganz Africa mich zur ewigen Verdammniß verurtheilte, ſo ſchien es mir, als wenn ich dieſe Stimmen um einen wohlo feilen Preis erhielt.
Unter den älteren Bettlern
mar
616
1 einer , ein Bornuer ,
der einſt Gouverneur der Stadt
Sodwa, nahe bei Katagum , geweſen war, und ſich nach Sadatoo begeben hatte, weil er Klagen gegen Duncoma anbringen wollte ; als bei einer Unterſuchung dieſe falſch erfunden wurden, ward er abgerezt.
Er ſollte reich ſeyn,
ſagte man , um inden ſeine Schake zu retten , ſtellte er fich wahnſinnig .
Jeden Ubend , nach Sonnenuntergang,
pflegte er vor des Gadabo's Thüre zu ſingen , und ich war oft der Gegenſtand ſeiner Geſänge beſonders wenn ich ihm an dem Lage etwas geſchenkt hatte .
Gewohn :
lich brachte er die Leute, die ſich um ihn berſammelten , zum lauten Laden .
9. Upril .
Dieren Morgen machte ich den Gas
dado einen Beſud ), und fand ihn aliein , er las in eis nem Arabiſchen „Ubdullay ,
Sude aus ſeiner
kleinen Sammlung .
fagte er, ich hatte in der icken Nacht einen
Iraum , und ſuche in dieſem Buche ioa$ er bedeuten mag. Glaubt ihr daran ?" . Nein , ich betrachte Trauinbücher als nichtiges Geſowat.
Gott giebt einem Manne Ber:
ftand, ſein Betrageu ordentlich einzurichten , Träume aber entfiehen durch zufällige Umſtände, wenn der Kopf beim Sulafen zu niedrig liegt , wenn man zu viel ißt , oder wenn der Sinn nicht beiter ift . " ! ,, bdullah, erwiederte er låchelnd, dieß Buch ſagt mir das Gegentheil." erwähnte dann ,
Gr
daß der Sultan in einigen Tagen zu
einem anderen Kriegszug ,
aufbrechen werde ,
und ihn
mitzunehmen wünſche, er ziehe aber vor zurückzubleiben, damit die Moſchee noch vor dem Rhamadan vollendet werde , und wenn er abweſend ren, ſo würden die Urs beiter die Zeit unnüt binbringen ,
-617 Heute
verlor . Mahomed
Moodle : des Gababo's
Bruber, einen atoptirten Sohn , er ſtarb an den Blats tern :
ich machte ihm eipen Beſuch ,
zu bezeigen , 14 $
ihm
meine Theilnahme
ſehr angenehm zu ſeyn ſoien .
Die Felatahs hier und die meiſten bedeutenden Leute im Sudan , begraben , wie ſchon vorher bemerkt ward, ihre Todten in ihrer Häuſern . träftiih :
Der arine Moode war uns
nachdem das Begräbniß vorbei war ,
kam
er
und ferte ſich allein im Sdatten vor meiner Zhůre nies der , breitete ſeine Tube über ſeine Kniee , als ob er ein wiederholte dann , init leiſer , gebrochener
Buch låſe ,
Stimme, einige Verſe aus dem Koran , und Ihránen ſtrøms ten ihm unaufhörlich aus den Augen.
In dieſem
web
muthigen Zuſtande blieb , er wohl zwei Stunden. Ich mußte die Liebe und die Warme feines Gefühls bewuns
1
dern , die nur bei einem guten Herzen ſich finden ,
und
ich nahm berzlichen Antheil an ſeinem Kummer .
Das
Kind war der Sohn ſeines Bruders, des Gadado .
Die
Siste, Kinder zu adoptiren , iſt unter den Felatahs ſehr gewöhnlich ,
und
wenn
einer auch ſelbſt Söhne und
Töchter hat, ſo wird doch gemeiniglich das angenommene Kind Erbe Deb ganzen Vermögens.
10. April.
Um drei Uhr Nachmittags machte
ich dem Sultan meine aufwertung ,
ihm einen guten
Erfolg auf ſeinem Zuge und glúdliche Heimkehr zu wüns fden .
Wir ſprachen über verſchiedene Gegenſtande, zus
lekt aber kamen wir, wie gewöhnlich ,
auf den Handel
mit England , wobei ich ihn zu überzeugen ſuchte : daß wir feine Unterthanen mit Waaren aller Urt, um einen wohlfeilen Preis, verſehen könnten ;
daß ſein Gebiet
618 Für den Summihandel beffer gelegen fey , als jideo andere daß manche andere rohållbare Urti, Land in Africa , tel von Jimbuctu , Bornu und Baden wurden bieber gebracht werden , und daß die Felatahs fie Teicht an die Seekúfie ſchaffen könntea , handeln .
fie den Engländern zu ver .
Er ſprach viel davon , Baß er dagegen Tuch ,
Gewehre und Schießpulver erhalten könnte, und fragte mich, ob ich nicht zurůdkommen wolle , er werde , wern der König von England einen Confut und Arzt hieber zu fchicken beabfichtige,
darüber an ihn ſchreiben .
Er
fragte dann , in welcher Seit diefe Fommen würden , ich fagte iba , fie könnten zioei Monate nachdem feine Wüns ſche in England bekannt geworden , en der Küſte fenn . ..Gebt mir genau die Zeit an , Gefandle ton mir den
folien nach
prach er darauf,
und
jedem Punct 'der Küſte,
ihr beftimat',abgehen , um mir die Briefe der ab.
gefchidien Leute zuzuftetten, und ſobald ich dieſe erhalte, fende ich eine Bededang, leiten .
ſie nach deth Sudan zú gés
Er verſicherte, auch er tårne dem Sclavenhans
bet Einhalt thun , und die berlangte Charte rey beinahe fertig.
Beim Schluß der Unterhaltung , bat er freunda
lich, in ſeiner Ubweſenheit es mir hier gefallen zu laſſen. Um fünf Ubr Nachmittags * gingen der Sultan und der Gadado zu der Urmee in Sanfan.it i 11.
12. 13. Uprit.
In den legten zwei oder
drei Tagen webte ein frisches tüftdyen .
Ich erhielt
zwei große Körbe mit Wrizen , die der Sultan vor ſeis ner Abreiſe; mir zum Gefchent beftimmt hatte.
Mit Sidi Scheit, des Sultan's Fighi , ſaß ide im Schatten bor meiner Thüre, als éia fchredet ausſébender
619 Kerl, mit einer teufliſch grinzenden Miene berjutrat unb fich gerade vor
mir niederfekte.
So fragte der Sidi
Scheit, wer der Menſch fen, mit großer Rube erwiederte er :
,,der Scharfrichter .
Sogleich
befahl
ich
meinen
Leuten , ibn binauszuwerfen : ,, Kuhig ! rubig !" fagte Sidi Scheif, ſeine Hand auf die meine legend, ver beſucht die vornehmſten leute in Sadatoo und gehen , ohne ihm
ſie laſſen ihn nie
einige Gourunúſſe zu fchenken , oder
Geld ſie zu kaufen ."
Ich verſtand den Wint, ließ den
Kerl vierzig Kauries geben , und befabl ibm , nie wies der meine Schwelle zu betreten .
Sidi Scheit erzábite
mir dann eine Anecdote von dieſem ungebetenen Gaſte.' Er rey der Bruder des Scharfrichters in Yacoba , wos ber er ſtamme, dort wendete er ſich an den Gouverneur, die Stelle
feines Bruders zu erhalten , da er , wie er
ſagte, geldidter als dieſer rey . der Gouverneur :
Ganz Palt erwiederte
mir wollen's verſuchen ! geb ! - bole
den Kopf deines Bruders.4
Sogleich ging er fort, reis
nen Bruder aufzuſuchen , fand ihn vor ſeinein Hauſe fißend, und ohne Geräuld , ohne ein Wort zu ſagen , bieb er ihm mit einem Schwerdtftreiche den Kopf ab .
1 Dieſen brachte er den Gouverneur , fobette die Belohs nung einer ſo entſeglichen Wildbeit und bekam die Stelle. Da der Sultan
(páter einen
geſchidten
Mann
Kopfabſchlagen norhig hatte, ließ er ihn nach
zum
Sadatoo
kommen , wo er, bald nach ſeiner Unkunft, bei'm Enta haupten von zweitauſend Juarids zu thun hatte,
die,
in Verbindung mit den Rebellen von Gouber, das Land auszuplündern verſucht hatten , ale aber gefangen wur : den .
Dieß geſchah vor obngefähr vier Jahren. - Id
620 wil hier bemerten, daß die im Sudan gewöhnlichen Los desfirafen ſind, Kópfen, Spießen und Kreuzigen . Mobas medanern ſchlägt man den Kopf ab , die beiden anden ren Strafen ſind für Heiden. Man erzählte mir, daß Gekreuzigte meiſtentheils drei Tage zubringen, ebe der 200 ihre beiden endigt.
14. April. rem
Heiter und warm.
Da der Has
des Gadado mich mehrere Mal beſucht hatte , fiel
mir die Schönbeit einiger Sclavinnen
auf. -
Heute
kam ein Araber , der zu einer Stafila gehörte, die Quarra den zehnten dieſes Monates verlaſſen hatte , hier an, alle reine Reiſegefährten waren von feuten aus 3oo , ber“ und Zamfra gefangen worden , die am See Gons bamee die Cararane úberfielen.
15. Upril.
Obgleich ich heute einen Fieberana
fall hatte, beſuchten mich doch die Frauen des Gadado , und ſie ſchienen beil an meinem Schickſal zu nehmen ; alb ſie aber vor dem
Hauſe , waren ,
überzeugte mich
ihre ausgelaſſene Luſtigkeit und ihre lårmende Freude , daß ſie mein Haus nur als einen Ort beſuchten , wo ſie mit Sicherheit fich erluſtigen könnten . 16.
April .
Ich nahm heute ein Brechmittel
von Specacuanha , es ſchaffte mir gleio Erleichterung bei dem galligten Uebel. 17. U pril.
Mit Tagesanbruch kehrte der Sul.
tan und das Heer zurúd : ſie hatten viele Schaafe, Ochs feta, Eſel u. f. m . erbeutet, Þauptſtadt von Bamfra.
in der Nähe der
neuen
621
18. April.
Heute Morgen ging
ich bin , dem
Sultan zu ſeiner Heimkehr Olúd zu wünſden. Abend regnete es , mit Donner und Blik . " 6 . 19. Upril .
Den
Des Gadado's Lieblingsſohn , von
Bello's Schweſter, ſtarb beute an den Blattern ; da man ihn für geneſen gehalten , war er zu früh ausgeritten , ſeinen Großvater zu beſuchen . Er ward in dem Hauſe begraben , wie gewöhnlich ; einige Stunden nach feinem Hinſcheiden , unter lautem Wehllagen der Scravinnen . 20. Upril. dado zu condoliren.
Heute Morgen ging ich den Gas Er fab. in einem entlegenen Zim .
mer, lächelte traurig bei meinem Eintreten ' und
ſagte :
, Das iſt ſehr freundlich von Gud , Abdullah ; ich habe ein großes , Unglúd gehabt, aber es iſt Gottes Wille !" Ich ſuchte ihn zu tröſten und fagte; er dürfe wohl hofa fen , einen andern Sohn
ſtatt des verlorenen zu
ten , er ſchüttelte den Kopf :
erbals
,,Wie Gott wil ! aber ich
bin ein alter Mann : " , dann hielt er die Hände vor's Ges ſicht und wir faßen faſt eine Stunde ſtillſchweigend neben einander , barauf faßte ich, da ich nicht im Stande war, ſeinen Rummer zu lindern ,
ſeine Hand , er drückte die ,
meine, und ich verließ den traurenden Pater, mit schwes rem Herzen .
21. April.
Heute kam die Nachricht, die Tua:
rick's vom Stamme Kilgris hätten die Stadt adia erobert und geplündert, die fechs Tagereiſen nördlich von Sadas too liegt ; dem zufolge ward cine Belanntmachung erlaſs fen, daß alle zu dieſem Stamme gebörigen Tuarid's Bela lo's Gebiet, bei Todesftrafe, in drei Tagen verlaffen fol.
623 Der Sabado fagte mir heutt , er würde nicht
ten .
im Stande feyn, mich
vor der Regenzeit,
nach Kano
wie er einmal die Abſicht gehabt , da alle
zu begleiten ,
Pferde bei dem legten Zuge,
durch Mangel an Baffer,
zu Grunde gegangen waren .
Den Nachmittag hatte
ich wiedei einen heftigen Fieberanfal, mit galigtem Ers brechen . 22. Upril.
Die ganze Nacht bindurch donnerte
und blikte e8 .
23
April.
Wir hörten, daß eine andere, Kafile
von den Gooberiten angegriffen fen, daß fie feche Frauen Der Felatah’8 , nebſt anderer Beute davongeführt hatten und dreihundert Sclapen . isi 27. April.
Heute ſchidte ein Haufen , der einen
Kaubzug nad Rulee unternommen hatte , Nachricht, daß et einen reiden Fang an Dufen
und Sclaven gemacht ,
habe. to ! 30. April. ich mich übet. len .
Den ganzen Zag bindurch befans Der Sultan -ließ mid den Nachmittag bos
Ich ward nach einem Theile ſeiner Reſidenz geführt,
den ich noch nicht geſehen hatte: es war ein ſchönes Zims mer in
einem
vieredigen
Zhurm , die Dede war eine
Kuppel, von acht Bogen getragen, in der Mitte war eine ſchimmernde
Tafel von
Kupfer.
Zwiſchen den Bogen
und der äußeren Mauer des Thurme, war die Kuppel von einem
búbſden Geländer umgeben , einer Gallerie gegens
ůber, die zu einer oberen Reibe von Zimmern , führte. Wir ſprachen lange über Europa : er kam auf das alte Mauriſche Königreich in Spanien und es ſchien ihm lieba
623 alb id ibm erzählte, wir hatten Gibraltar im Befik .
Er
bat mido, ibm aus England einige Arabiſche Bücher und eine Weltcharte zu diden , und verſprach dagegen allen unſern Gelehrten , die ſeine Staaten beſuchen würden, reis nen Schuk . , & r ſprach auch von dem Golde und Silber, das ſich in den Bergen von Iacoba und Udamowa finde ; id verſicherte ihm aber, es ſey uns viel weniger um Golds, þergwerfs, als um Anknüpfung von Handelsverbindung, er gab mir und Verbreitung von Kenntniſſen zu thun dann eine Charte des Landes ,
und nade dem
er ſie mit
aklárt hatte , kam er auf den oft beſprochenen Gegens er wolle einen Brief an den König von England foreiben , ihn zu erſuden , einen Conſul und
ftand zurüd ,
Urzt zu ſchiden , und er erklärte wieder, er hoffe ich werde zu ihm zurüdkommen .
Er ertundigte ſide dann ,
nach
welcher Stelle an der Küſte die Engländer, lommen wurs den , damit er eine
Escorte, für die Slinten binſchiden
tónne, ich verjprad ihm ,. pon Koula aus darüber zu ſchreiben.
Er flug vor , daß zwei Boten an der von
mir beftimmten Stelle warten ſollten , und, ſobald dieſe zarůdkamen, wollte er die Bededung an’s Meer fobiden . Ich fing an Borbereitung zu meiner 1. Mai.
Ubreiſe nach Borny ju treffen .
Der Rhamadan nahm
beute ſeinen Anfang und die Felatah's beobachten die Faftengeit, mit großer
Strenge.
Die Bornehmen vera
laſſen ihre Wohnung nur des Abends um die Frauen gießen
zu beten , und
ſide oft taltes Waſſer über den Hals
und Ruđeri, weil fie glauben , daß
je größeren Durfi
ſie zu baben , ſchienen , deſto größere Anſprüche ſie auf das
Paradieb, båtten , obgleid , ich glauben. daß
1
fie mit
624 dieſer gar großen Enthaltſamkeit prunten , um den Ruf außerordentlicher Heiligleit zu eröalten :
Ich befand mich den ganzen
2. Mai. ůbel. -
Schlies - den
Tag
Haushofmeiſter des Gadado
kommen , und alle Scravinnen, die feit meiner Untunft mir täglich Lebensmittel gebracht hatten : den in faſt einem in einer großen
diefe beftans
Gallon friſcher Milch jeden Morgen ;
Schüffel für mich und zwei Gallonen
faurer. Milch und Ziccory für meine Leute, um Mittag ; für jedes gab ich immer - funzig Kauries ; nach Sonnens untergang brachten zwei Selavinnen zoei Schúffeln mit Bazeen, dafür gab ich hundert Kauries, und ſpäter kam noch foiſde 215
Milch , wofür sich fünfzig Kauries
zahlte.
Erlenatlichkeitis fúr: ihre Aufmerkſamkeit' während
meines Aufenthaltes, in- Sadatoo Haushofmeiſter 10,000 Kauties , vinnen 2.000 .
ſchenkte ich icat dem und jeder ber Scla : ,
Die armen Geſchüpfe waren ſehr dant:
bar für meine Güter einige weinten .
Den Nachmittag
wartete ich dem Sultan auf , der mir fagte , er habe mir die vorige Escorte beſtimmt, um mich Surch die Provinzen Goober und Zamfra zu begleiten und einer der Leute Des Gabado folle , wenn die Bebedung mich verlaffen habe Katagum
mich nach Birmee , Saſhtia , Kano und
bringen ; der Gouverneur des legteren Randes
folle befehligt werden ,
mir eine ftarke Escorte für las
Land der Bediten zu
geben und inich ſicher zu dem
Scheit von Bornu zu ſchaffen . König von England , fügte nächſten
er
Der Brief für hinzu ,
Tagen fertig regn.htmare
den
werde in den
025
3. Mai. Mit Tagesanbruch wurden die Sa : meele -von ihren Weidepláßen þereingebracht , und den Nadomittag nach den Brunnen von Kamoon geldi &t. Q Heute beſuchten mich alle, Pornehmen aus, S :ckatoo Abſchied zu nebmen , und um ſieben Uhr Abends ging ich hin, bei dem Sultan mich ¿u beurlauben , der aber in
der Moſchee war ,
und
warten , ehe er herauskam .
ich
mußte wei Stunden
Ich folgte ihm , in einiger
Entfernung, bis zur Thüreſeiner Reibens , dort faßte mich eine alte Sclavin bei der Hand und brachte mich durch viele duntie Gänge, wo ich , auf Bitten, meiner Führerin, oft ſlepen bleiben mußte , bald zur vorſichtig auftreten ſollte, weil wir an Treppen kámen , und ein ſchwach glänzendes lidt ſchimmerte aus einem entfernten Zimmer.
Ich konnte nicht begreifen , warum die Ulte
mich geleitete ,
die ihrer Seits ſich herzlich
über meine
dringenden Fragen ergonte . Nach vielem Drehen und Ben : ten brachte ſie mich endlich
zu
Bello ,
der allein
fas,
und mir gleid, den Brief an den König von England einhändigte, mit Berſicherungen ſeiner Freundſchaftlichen Geſinnungen gegen die Engliſche Nation . Früher batte er mich nach Sr, Majeſtát Namen und Titel fragen laſſen.
Er wiederholte ſeinen Wunſch dauernde Vers
Bindungen mit England anzuknüpfen , und erinnerte mich ihm zu ſchreiben, zų welcher Zeit die aus England 26 : geſchidten an der Küſte fenn würden. Nachdem er das Fatah geſprochen und júr meine glúdliche Anfunft in England und baldige Rúdtehr nach Sadatoo gebetet hatte, ſagte er mir ein herzliches Lebewohl. ,
Dann ging ich um von meinem guten alten Freunde, Denham 4. Slapperton , 40
626 dem Gatato Abſchied zu nehmen , für den ich dieſelbe "Achtung Begte, " als wäre ér einer meiner áttéfter Freunde ' in England geweſen , und ich bin überzeugt, gert meinet es eben fo : der arme alte Mann betete für meiu Mohl und
Bruder ,
befahr ſeinem
der mich begleiter foure, Aufftande beu
die größte Sorgfalt für 'mich in den in
griffenen was ,
Provinzen
wie ich glaube ,
rührté, und
von dem
zu
haben . Er fab
übel
aus,
von feinem ftrengen Faften Hets Kurimer über den Verluft feines
*** Hotel i 1114 Sohnes . I wil hier eine kurze Beführtibung der Stadt Saďafoo geben . und
Die Stadt liegt in 18047 520 N. Br.
60:10 öftr. P. , da wo ein unbedeutender Bach ſich
mit dem
Fluß vereint, der hinter Zirme fließt, und der,
zwiſchen Kafchna' und Kano entſpringent, ' in den Quars ra fallen foll, bier Tagereiſen weiter gegen Weft. Name bedeutet ,
Der
in ihrer Sprache, einen Rafplag ;
die
Statt 'ward von den Kelatahs erbaut, nachdem fie Goo . ber und Zamfra
erobert hatten ,
men konnte, um's Fahr 1805. gin Unhóhë, die ſanft gegen
ſo weit ich macfoms
Sie fteht auf einer lans
Norden abfått, und ſchien
mir die volfreichſte Stadt unter allen ,
die
ich im In
nern von Africa geſehen hatte ; denn die Häuſer 'ftehen nicht zerfireut, wie in den meiſten Städten in Hauffa, ſondern in ordentlichen Straßen. bis nahe an die Mauern, erbaute ,
nach
Die Häuſer geben
die der jevige Sultan
dem Tode Teines Vaters ,
Mauern für die zunehmende Bevölkerung
ren .
1818
da die alten zu eng was
Die Mauer iſt ohngefähr dreißig Fuß hoch, und
bat zwolf Thore , die regetmaßig bei Sonnenuntergang
In der Stadt find zwei große Pos
geſchloſſen werden .
welche der Gadado,eber baut, mitgerechnet,
fcheen , die,
Diape zum
außerdem einige
Ein geräumiger
Beten.
Markiplag iſt in der Mitte der Stadt
und ein andes
rer, großer vierediger Play dor der Reſidenz des Sule mit hos
tans... Die Wohnungen der Bornehmen ſind
ben Mauern umgeben , die zahlreiche Cozees und Häus ſer: mit flachen Dächern einid ließen , die nad Mauris ficher Urt gebaut fint ; die großen Róbren :von gebranns tem Jhon ,
die vor den Rinnen porfpringen ,
Beim erſten Unblid ,
einer Meihe von
gleichen
Canonen .
Die
größte Unzahl der Einwohner , find Felatahs , wie viele Sdnden haben , von dieſen
leben
allen die nicht zu
häuslichen Geſchaften gebraucht werden ,in Wohnungen für ficy, wo fie mandertri Geſchäfte freiben , wovon der Herr der Vortheil zieht. Schuſter,
ber ,
manche kauf.
Um häufigſten ſind ſie Wes
& ifenarbeiter
oder ſie bauen Häuſer,
bringen Brennholz auf den Markt , Die zum Getreidebau und
zum Ber:
zur Biebzucht ge .
braucht werden , denn die Felatahe haben ungeheure Rinderbeerden ; Leben außerhalb der Stadt in Dörfern . Es it gew : hnlich, daß Privatperſonen jábrlich eine Uns zahl Sclaven bem
freilaffen , ihrem Permogen
großen Fefte
nach dem
Rhamadan .
gemaß . ,an Die Freige.
laſſenen Behren Felten in ihr Vaterland, jurúď , fondern bleiben neben ihren
alten
Herren
wonen : betrachten
diefe immer alt ihre Dbern , und bringen ihnen alle Sabre einen Dheil ihres Einkommens als Geſchenf. Der Handel von Sadatoo iſt -jekt unbedeutend, da bas land umber in folder Verwirtung iſt.
Die gewóbn . 40 *
628
lichen Lebensmittel ſind ſehr wohlfeil in großer Menge und gut.
fleire giebt es
Uuegeführt wird am meiſten
-Zibet, blau gewürfelte Toben, Sharie genannta die von den Sclaven aus Nyffee verfertigt werden , die Männer gelten für die beſten Weber im Suban , die Frauen find die trefflichſten Spinnerinnen.
Eingeführt werden .Goys
runúffe ," die von der Gränze von
Aſchantee kommen ,
grober Calico und wollenes Tuch , in geringer · Menge, Schüffeln von Kupfer und Sinn und einige Gewürze aus Nyffee.
Die Araber aus Tripoli bringen unverarbeitete
Seide, Roſendt, Gewürze und Glasperlenu
Sclaven wers
den ein - und aufgeführt. Die Tuarid's nehmen jährlich eine -Menge Hirfe gegen Salz.
Der Markt iſt reichlich
mit allen verſehen , und ift tåglich von Sonnenaufgang bis
Sonnenuntergang .
Nórdlich von Sadatoo iſt eine
niedrige Gegend, mit einigen ſtehenden Lachen , zwiſchen 4 der Stadt und dem Fluſſez daher kommen vielleicht die herrſchenden Wechſelfieber, da
fonft die Stadt eine ſchöne,
luftige Lagé hat. **
Růäreiſe
4. Mai . -
bon
Salka 100
Ich verließ Gadatoo, in Begleitung eis
nel ber Officianten des Gadabo, Namens Dumbojee: und wir reiften faſt die ganze Nacht,
ehe wir unſere Leute
einbolten , die unſere Zelte in der Nähe von Kamoon , aufgefchlagen : hatten. weiter,
zu den
Mit Tagesanbruch gingen wir
Brunnen bei Kamoon ,
wo wir ana
hielten , unſere Waſſerſchläuche zu füllen ; und um zwei Uhr Nachmittags, als die Bededung kam , wieder auf ,
brachen wir
nachdem ſich noch vier Kaufleute und ihre
Sclaven uns angefoloffen hatten.
Wir ſchlugen einen
1
629
anderen Weg ein , als auf der Herreiſe, no fein Bafier if ,
um
die Togias zu vermeiden , wie man die Empóret
in Goober und Zamfra nennt : Tooia ! Tooia ! oder ,, Krieg ! Krieg ! " iſt das Geſchrei womit ſie in den Kampf fürzen.
* 5. Mai. -
Wir folgten nun einem Fußwege, durch
einen dicken Wald , wo Dornen unſere Kleider ferrifien : und da ich dergeſſen hatte , meine Stiefel anzuziehen ; fo wurden meine Beine ſehr zerfleiſcht. um Ritters nacht kamen
wir nahe bei einer Kafila ber Rebellen
vorbei , die zwiſchen Gorder war.
und Bamfra
unterwegs
Das bewog Moodie, ben Befehlshaber unſerer
Badedung , die ganze Nacht fortzuziehen, ſo ſehr, ich auch wünſchte
bis gegen Morgen anzuhalten .
,, Nein ! nein !
die Dooias find in der Nähe
war alles was er auf
meine Borſtellungen antwortete ,
uitd in der Sbat vers
nahinen wir oft den Ton
ihrer Stimmen .
U18 der
Tag dáinmerte bemerkten wir, daß wir die ganze Nacht hindurch einen falſchen Beg gewählt hatten , und nicht weit von Galawawa , der Hauptſtadt von Goobeer , ents fernt waren , und keiner wußte den ſicherſten Beg , um zurüdzukehren . ftaunen ,
Ich hatte in der Nacht, zu meinem Ers
geſehen , daß wir gegen Norden reiſ'ten ,
aber
nicht gewagt einzureben : jekt fragte mich Moodie , was zu
thun fey /
und ich rieth ,
Demgemäß " eilten wir ,
gegen Südoſt
zu reiſen .
ſo fchnell die Cameele nur ges
ben konnten, durch ein dides Unterholz, wo meine Beins kleider ganz gerriffen und meine Beine vollkommen ges ſchunden wurden .... pas hy 'ner Den Nachmittag waren die Fußgänger ermattet, und einen oder iwei ließ man auf ident Camselenreiten , maa
630 mußte dieß aber bald aufgeben da zu viele darum bas Gin Theil der iarmen Eingebornen ,
ten ,
fich uns angeſchloſſen , um unter dem diefen Theit
corte
die zu Fuß
Schuß der GS ,
des Landes zu durchreiſen ,
fich nieder , um nie wieder
aufzuſtehen .
Teble
Einer von
meinen Dienern , aus Kano , fiel, dem Anſchein nad nad dem
todt nieder ,
er
einen Schlud affer getruna
Fen , was die Neger in ungeheurer Menge trinten ; wiß fechs Mat po biel als ein Europåer, auf eix
ges
Sc ließ ibn
Cameet binden , die Erſchütterung brachte ihn
wieder zu fich und in einer balben Stunde ,
nachdem
er viel Galle ausgebrochesr tar er wider im
Stande
žu gehen ,
und fcient ForPaffich wie er nur je geweſen
Bor Sonnenuntergang faben wir das bochlies
war .
gende Zand am See Sondamee, und wendeten uns dann gegen vin
Oſten .
Bei Sonnenuntergang : rief. eine Scla
des Hadje Uli Boo Khaloom , fie Fehe zwei Tooias,
Moodie tamr im vollen Gallop zu mir geſprengt- und rieth mir, ftatt des Sameets ein Pferd zu befteigen und mein Feuergewehr bereit
zu
halten .
Obgleich mich wegen
Echmerzen in den Schenlein , mida taum aufrecht erhalten konnte, finte ich mich doch an die Spige der Bebedung, aber zu meinem Glúd fahén wit teinen Feind , denn in dem betrübten Zuſtande worin ich war, ware fowerlich auf großen Erfolg zu rechnen geweſen .
Endlich als wir
einen betretenen Pfad trafen , der nach Diten ging, wara teten wir, daß die Sameele nachkommen ſolitert.
Da die
Waſſerſchläuche alle leer waren und keiner genau wußte wo wir waren , ſondern jeder .fo vaſeh vorwärts ging, als Durſt und Müdigkeit ek srlaubtene bielt ich meine Beute
631 Istragung yg und Camedle anſammen, und er Mordee nebſt zwei Uras, bijgen Kauflsuten , betrachteten es als das Sicherffe, mich, nicht 34 24 perlaſſen . Ein ſchönes Arabiſches Pferd, dem Hadie uli Boo
haloom gehörig , ftarb vor Ermüdung.
9. Mai a Den Donnerſtag , um vier Uhr mor gens , , mgrb El Worpee Prank, und erklärte , er könne nicht weiter : ich ließ deßhalb anhalten , ohne jedoch den Gameelen das Gepad abzunehmen . Da ich von der ganzen Caravane getrennt war, wovon nur ein Arabiſcher Kauf, mann bei uns geblieben war, legte ich mich an der Seite meines Pferden nieder , und meine Leute gaben mir einige kleine, gelbe Pflaumen , die ſie auſgeleſen batten, und die meinen Hunger und Durſt ftiüten . Ich ſchlief ruhig auf der Erde bis zum Unbruch des Tages , dann regten wir une ſere Reiſe gegen Dften fort, ohne einen geraden Strich zu halten , und trafen bald einzelne Nachzugler von der Car ravane me,, und uno Escorte ,
die ,
Nacht niebergelegt hatten ,
ganz ermüdet , und
rich in der
jeßt weiter wanderten,
die meiſten konnten aber vor Durit kein Wort mehr ſprechen .
Die Reuter waren zu Fuß ,
entweder waren
die Pferde tobt oder zu ſchroach jemand zu tragen , und die Sieuter trieben ſie vor ſich ber.
Um zehn Uhr kas
men wir, auf den
eg pon Gondamee, und um Mit;
tas , hielten
füblichen ufer des Fluſſes Futche.
wir am
Wir fanden , daß, ſehr wenige vor uns dort angekoms men waren , und indem wir , in dem Schatten einiger Bäume ausruhten , Tchidten wir Leute aus der Gegend mit Waſſer unſern Reiſegefábrten
entgegen ,
und nach ſich einfanden , bis gegen Abend . und tranken wir ſelbft nur wenig ,
die nach
Zuerſt aßea
und trugen Sorge,
662
daß unſere Pferd, e Cameele u.Temos fiosnicht burdezu Iron unſerer ſchlimmen Lage vieles Trinken ſchadeten . beobachteten die Felatahs doch den Rbamadan
so ſtrenge,
daß ſie kein Waſſer bis nach Sonnenuntergang koſten wollten . Ul6 wir , mit Zagesanbruch, die Sias
7. Mai.
fila muſterten , fanden wir , daß neun Mann und ſechs Pferde unterwegs ihren Tod gefunden .
Swoi bon dieſen
waren Felatahs, die nach Mecca wolten , fie kamen von Gince, weſtlich von Timbuctu ; ein Arittenbinterließ eine Mittwe,
meinen Schub bie fano perſprach .
der ich
Mittag nahm ich Ubſchied von Moodie und der Ess çorte , die mich nad Žirmee zu
bringen wünſchten ;
da
aber alle Gefahr vorüber war, Cebute ich ihr freundliches Erbieten ab , fchenfte ihnen ein Schaf und 40,000 Raus ries , und fo trennten wir uns .
Um riu Ulje nach Mit :
tag lam ich nach Duari, und lagerte mich bei der Stadt, beſuchte aber den
Gouverneur , der febr über die Ents
behrungen klagte, 'wozu ihn obgleich dieß erſt der ſiebente
8. Mai.
der Rhamadan nöthigte, Tag war.
Mit dem Tage verließ ich Quari und
durchzog ein land, das von tiefen Schluchten zerriſſen war. Ich bielt, während der heißen Stunden, unter einem großen, ſchattigen Baume, und kam , gegen Sonnenun : tergangi
nach Zirmee ,
wo ide ,
gut aufgenommen ward.
mit
meinen Dienern ,
Der Gouverneur war nach
einer der fleinen Städte ſeiner Provinz gegangen , dort den Rhamadan über zu bleiben , der Imam beſuchten, mid ,
+
ſein Bruder aber und
und ich erhielt von ihnen
1
633 ein Schaaf und Lebenkmittel , und alle Bornehmen des ": Ortes fuidten mit etwas., 1970 or for Warm und drúdenb.
9. Mai.
Heute bei
ſuchten mich viele männer und Weiber,
10. Mai. + vinz Zamfra , bildet ,
Birmee ,
liegt auf
die Hauptſtadt der Pros
einer Halbinſel , die der Fluß
der hier ſehr hohe und ſtejle Ufer hat ,
die mit
Mimoſen und fachlichten Burden bededt find ,
durch
welche ein fdmaler, fido chlángelnder Weg zu den Stadt. thoren führt.
Sie ift mit einer Mauer, und einem trod :
nen Graben umgeben : die Mquer, aus Lehm , hat eine Höhe von zwanzig bis dreißig Fuß . Der Gouverneur, Namens Iurnee, gilt für einen tapferen Mann, aber iſt ein vollkommener Freibeuter ; ſo wie
die Stadtbemons
ner als die árgften Scurken in Hauſia
berüchtigts find .
Dumbojee warnte meine Leute , nach Sonnenuntergang das Haus nicht zu verlaffen , da jeder Schwarze ohne Bart ( um ihren Ausdrud für einen Súngling zu gebrau . den ) in Gefahr ſchwebe, ergriffen , geknebelt und nach einer der benachbarten Ortſchaften werden .
anm
Berlauf geſchleppt zu
Entlaufene Sclapen aus allen Segenden Hauſe
fas , fluchten nach Zirmee , als einem Ujyl, wo ſie im , mer willlommen alle einen frechen ,
find , und die Stadtbewohner haben beden Blid .; Drei Sclavinnen des
Hadje Ali Boo Khaloom verſtedten fich hier, da fie nas türlich Freiheit und einen Ehemann
der Sclaverei und
einem schlechten Herrn vorzogen . 11.
Mai.
Bei Sonnenaufgang verließen wir
Zirmee und reiſten durch ein gutangebautes kand.
Wáb
rend der Hike beb . Dages afteten wir wieder untex eis
1
634
nem ſchattigen Baume, andslagerten gegen Abend , bei dem Dorfe Yakua, wo Dumboje wünſchte, daß ich eins der Häufer
beziehen foltes antipeit man draußen Gefahr
laufe beraubt, aber ermordet zu werden , da abex biele vor dem Dorfe hietten ,
jeigte ich auf diefe,
un feine
Beforgnis tacherlich zu machen . I 12. Mai. Yakua fort,
-
Mit agesanbruch
ohne
zogen wir von
irgend beunruhigt zu feyn.
Buerft
lief der Weg durch ein Gebotz von kleinen , verkrúppela ten Bäumen , worunter ich spielenwilde Mangoes beinerkte. Der Boden beſtand aus rotem doon ? 9ftåđen ,
mit gelben Quarzs
und in den Schluchten fand fich Glimmerſchie,
ferd u Nachdem
ich eine Beitlang über fandige Hohen it fortgezogen war , hielt id bei Roma, wo der Boden aus Roh imaxger Erbe beſteht, die auf feftem Shon rubt, große Blode von Syenit bilden hobe Reiben , die von Nord
* Mordi
Oft gegen Gud - Süd , Weſt laufen .
Klares
11 Waffer gab es in Menge, überall fab man Fruchtbáuine, gut angebaute Felder und zahlreide Weiler und Städte. Da es Markttag war, fo fand man Leute in Menge auf der landftraße,
einige triebeny ſo ſchöne Ochſen vor fich
her, wie man ſie nur ſelten findet
Giner ging gemiba :
lich roran und führte das Evier, an einem Stride , der an den Hörnern , befeſtigt war ,
die man mit Henna gåfåibt hatte,
zwei oder drei
folgten und hatten ibre
Stride an die Beine gebunden. . In dem Bette eines der kleinen Flüſſe, kindlängelten ,
die zwiſchen den Syenitfelſen
fich
ſah ich fünf oder fechs Piſangs wild
wachſen . Dieß waren die expieni die ich bier fand , und auf mein Befragen
erfuhr ich
daß dieſe Bäume nicht
635 Den Rachmits
nåber als Beg Beg Früchte tragen , tag reiſ'ten wir weiter.
Das. Land war offen und gut
angebaut, aber der Weg ſchlángelte ſich immer und Dors nen machten ihn beſchwerlich. Bei Sonnenuntergang hielten , wir bei einem
großen Dorfe, Namens Yancuta,
der Befehlshaber deſſelben , als er hårte , daß ich vor Bello komme, wollte nicht zugeben das ich vor dem Dorfe blieb, ſondern ich mußte ein für mich eingerichtetes Haus beziehen, wo er mid reichlich mit Bebensmitteln perſah.. Wir braden mit Sonnenaufgang von 13. Mai
Yanbufa auf , etwa zwei Miles davon werd das Land fehr waldig ; um Mittag ruhten wir unter einem gros Ben Tamarindenbaume ,
am Ufer eines Fluſſes, der zur
Regenzeit Waſſer hat, über den wir den Morgen bereito vier Mal gekommen waren.
Der Rutabaum , der über
alle anderen Bäume bervorragt, wuchs aus den Spalten der natten Felſen bervor, zwiſchen denen der Fluß lange fam in ſchönen Windungen hinſtrömte.
Das Waſſer
aus den Gråben im Flubbette par fouvárzlich und hatte einen unangenehmen Geſchmade als ob e $ mit Wrong geſchwangert ſey . Den Nachmittag ging ,der Bugweis ter und auf einer
ſchrág , anſteigenden Fläche lab n wir Das land war
die Minarets der Moſchee in Rajcena. nun bin und wieder von Wald
entblößt .
Da ich El
Borbee und Dumbojee vorausgeſchidt batte , leben ,, Wohnung in Stand zu regen
ſo lam
ich
um eine erſt nach
Kaſchna nad Sonnenuntergang, als die Thore ſchon ges ſchloſſen waren.
218 ich die Schildmache rief und ibr
mich zu erkennen gab , bat er, mich nach Pferte zu geben , die ich offen fand.
einer kleinen
Ich ging ſogleich
636 zu Hadie Abmet Ben
Maſſoud , ber mich nach dem für
mich bereiteten Hauſe führte , wo ich Lebensmittel in Menge erhielt , aber das Haus war ſchlecht, "voll von Ameiſen und Ragen , und war vermuthlid), feit der Ers oberung durch die Felatahi, nicht bewobnt worden . 14. Mais Nach einer fohlafloſen Nadt ließ ich
Dumbojee tommen , einer bon meinen Leuten mußte ihm das Haus zeigen , und ich fragte iyn , ob es dem Ga. d'ado
gebore.
Er antwortete, ich hatte in dem Hauſe
des Boitin Serkis , eines der
Freunde des Sultans,
wohnen Tollen, aber El Boxber habe ihm geſagt, e6 rey mir liever, bei den Urabern zu bleiben . Ich ſagte ihm , er rolle fogleich zum Boikin eertis geben und ihm fas gen , daß ich káme.
Uis Hadje Abmet und EtWordee
dieß bortert , tamen fie in großer Ungſt zu mir, und baten ich moge mit ihnen geben und ein Haus ſuchen, dàs mir gefiele.' Da ich keinen Lärm machen wollte, bes gleitete ich ſie,
nad dem
Frühſtúd . Man zeigte mit
perſchiedene Haufer , ich nahm eines , das mir zu aſtro, nomiſchen anſtoßende
Beobachtungen bequem gelegen ſchien : Hofraum
der
war der Aufenthalt der von dem
alten Hadje Uhmet freigelaſienen Sclavinnen .
So war
den ganzen Tag nicht wohl, dieß ichůgte mich aber nicht gegen balten .
die Duat Beſuche von allen
Bornehmen zu er:
Glúdlicher Weiſe war der Gouverneur nicht
in der Stadt , er war aber artig genug i ' mich nach fei: nem Landhaufe einzuladen , wo er ſich während des Rhas madan aufhielt. Unter den Urabern galt er und da ich nicht wußte, was * bielt ich es für beffer
für geizig,
ich ihm ſchenken ſolltest ſo
ign nicht zu beſuchen , obgleido
687
Habje Uhmet mich dazu bringen wollte. Diefer Hadję Ahmet ; das Haupt aller Araber , wohnte hier ſchon drei zig Sabre, und wiewohl der Rhamadan war, lief.er doch mit großer Munterkeit herum , in der Sonnenbite , mir Salz und I heer für die Cameele. zu ſchaffen , und Kleia nigkeiten die ich gebrauchte.
Seine . Artigkeit war uns
begränzt, er erlaubte mir ſogar, ſein Serail zu beſuchen , und ließ mir die Wahl zwiſchen funfzig ſchwarzen Máds chen.
Ich machte ihn aufmerifam , daß feine Landsleute
Unſtoß daran nehmen wurden , wenn er einem Kafir eine Mohamedanerin gåbe: ben !
„ Nein , nein ! ihr müßt eine has
Gut, ia bin krank, gebrauche eine Wärterin ,
und nehme dieſe, Perſon. -
fagte ich , und zeigte auf eine áltliche
Ihr habt gut, gewählt , antwortete er , fie
bat Erfahrung und kocht gut; ſie hat die Welt geſehen , fie iſt in Dejan geweſen . bieten der Art , das mir
Dieß war das erſte Aner. ein Moblem machte: mit der
alten Frau famen noch zwei junge Mädchen, ihr beizuſtes ben .
Nie batte ich vorher in meiner Krankheit weibliche
Pflege, durch die Sorgfalt und Aufmerkſamkeit, dieſer Sclavinnen belam ich bald meine Geſundheit und Stärke wieder . 15. Mai.
-
Kalt, und , wollig. -
Bald nach
Tagesanbruch kam Hadje, Ahmet zu: mir, er fagte , mit geheimniſvoller Miene , er habe mir einen
Stein von
großem Werth zu zeigen und -wolle meine Meinung das rüber
hör: n .
,,Gut, Pater Pilgrim, zeigt ihn mir,
ich will euch ſagen ,was er werth , iſt.
Sein Diener
brachte nun eine lederne Taſche berein , woraus der Herr einen Bündel Lappen nahm ; indem er einen
nach dem
638 anbern abwidelte , fing er an die zu ſchneiden
ſeltſamſten Gefichter
in wahrer Entzudung... Endlich lam der
Edelftein zum Vorfdeiner bielt ihn mit einem Freus bengeſchrei empor : geben ?
,, Seht ! was wollt - ihr mit dafür
Et war ein Stück Bergeryftall, ohngefähr
zidel Zod lang und drei Viersel- Zou did.
Indem ich
eine ernſte Miene annabm , ftellte ich mich
als ob ich
eine Zeitlang in ftillem Erſtaunen nachránné, dann ſprach R ich Tangfam : ,, Einen Dollar. " * ' Der gekrankte Hadje wollte meine Neugier, den Ort zu wiffen wober es reyes nicht befriedigen , als ich aber die Muthmaßung außertent er babe es aus Yacoba, fchiert nehmen zu liegen , daß ido Obgleich ich den ich doch nicht ein
in ſeiner Art fich gu bere
das Richtige getroffen babeat
Gryftall zu haben wünſchte ; fo wollte zweites Gebot-thany dátery in dem
Glauben er fey unſchåsbar , argwöhnen- fonnte ; daß ich einen unerlaubten
Vortheit durch diefen Hanbel haben
wollte, und er willette ihn mit gleicher Sorgfalt und
sliti
Feierlichkeit wieder ein .
16. Mai. Feiter und warm
Den Nacimittag régs .
nete es ſtart, mit Donner und Blit .** Kaſchna liegt 12 ° 59 ' N. Br., nach Beobachtung des Antares.
Nad Hatje
met hieß es etwa vor eis
nem Jahrhundert Sangras, nachher Gefhna , von dem Pleinen ſogenannten Geftrùpp , das auf der Hügelreibe wachſt, an welchem die Stadt gebaut iſt, und welches eine von den Reihen iſt, die von Nordoſt nach Südweſt ziehen . Die Mauern ſind von Shon und febr groß : aber, wie in
Kano, nehmen auth bier bie Häuſer nicht
den jebåten
Theit des eingefühloffenen Raums ein , der
689 andere ift zu Kornfelbern benugt, wadiſen .
oder mit Holz be.
Den Gouverneurs Refidenz åbnielt einem grona
Ben Dorfe, und iſt ohngefähr eine halbe Mile orlich von 3 den andern Gebäuden. Weil der Rhamadan war, ward ich davon befreit ihm einen Beſuch zu machen : er hieß Dmar Delogie . Mán hat hier Feigen, Melonen , Granatén , limo's nien .
Weinſtöcke ' Toll es bier früher in Menge gegeben
haben , als aber die Felatabs dieß Band eroberten , wurs den fie abgebauen .
Die Häuſer liegen meiſtentheils
in Ruinen , da der Haupthandel nad kano geht , Teit 1 der Eroberung der Felatahs ,
dennoch
iſt der Verkehr
noch immer betrådtlich . ' Táglid iſt an zwei Stellen in d der Stadt Martt, im
Süden und Norden .
Den fúblis ?
chen Markt beſuchen vorzüglich die Kaufleute von Ghae damis und quat , den im
Norden die Juaride.
Senes :
bringen unverarbeitete Seide , Kleider von Wolle und Baumwolle, Glasperlen, etwas Cochenille , und fie vers taufen für Rauries , die fie an ihre Ugenten in Kano fchidon , um blaue Zoben unb Surladies einzubandeln , die queer durch das Land nach dem Markt zu Ghraat gee ſchidt werden : was ſie dort nicht an die Juarids abs feben , das transportiren - afie nach Timbuctu und neh . Die Manuface men dafür Zibet, Gold und Sclaven . turen im
Kafchna verarbeiten oorzüglich Leder : ſie lies
fern Wafferfchläuche , rothe und gelbe Kiffen , Bügel u . F. w .
Gegårbte Ochſenhaute gehen oft nach Fezzan und
Tripoli.
Sie bereiten ſehr gut getrodnetes Dohſenfleiſch
womit die Arabiſchen Kaufleute fich gewöhnlich verſehen, ebe Pie die Reife durch die Wüfte antreten .
Salona
840 beſuchen die Juarids gečne, naten den Sudan bereiſen .
die in den trodnen Mos Die Kaufleute von
Gbas
damis und Zuat nehmen nie ibre eigenen Cameeie, fons Dern miethen ſie von diefem
fonderbaren Bolke, das ſeine
Waaren durch die Wüſte nach Kaſchna bringt,
die la.
dung für zehn Dollars, eben fo transportirén , fie Sclas Fúr ven , um- fünfundzwangig Dollars den Kopf. diefen Erwerb und für das Geld was ſie für Salg ló: Juarids Getreide und was ſie ſonſt nos
fen , faufen die
2.1 thig haben , wenn ſie ficor, in der Wüſte aufhalten .
cicek
.Mit Eonnenaufgang berließ
17. Maii :
ich
Tafena, durch das Thor Koura , auf der Sidſeite der Stadt.
Hatje Uhmet begleitete mich ziemlich weit und
ich mußte ihm
gulegt bitten zurückzukehren , indem ich
ibir erinnerte , daß der
Rhamadan fer
und das fold)
ein Kitt in der Sonnen ohne daß man ſeinen Durft fós fichen dürfen für einen feines Glaubens eine zu ſchwere Prüfung fer .
Unmittelbar
in der Nabe von Kaſchna
iſt das Land mit Gebüfch und niedrigen ,
verkrüppelten
Bäumen bededt, aber bald tamen wir in einen gut an. gebauten Diſtrict:
Auch der Weg war gut.
ten in den heißen Stunden unter einem nem Haufen
Wir ruhs
Baum, bei eis
von Dörfern , Miwa, nabe an dem Bett
eines Regenbaches
Nachher kamen wir an den Ruinen
* vieler Städte und Dörfer vorbei, die der Nebelle Duns tungua zerfiðrt hatte.
Mit Sonnenuntergang lagerten
wir bei einigen Dórſern , Eatowa genannt, wo ein kleia nes Mádchen zu mir tam , mir zu ſagen , ich möchte wobl auf mein Sepsd achten , da in einem Hauſe, das
641 ſie mir zeigte, acht Diebe waren , die, wie fie ertlárte, alles umber ausplunderten .
nost:18. Mai.
Dhne etwas eingebüßt zu haben, bra .
den wir bei Sonnenaufgang auf.
Das fand fien
gut angebauet, der Boden fruchtbar : und in einer Stuns de tamen wir an der Stadt Sabon Gree -borúber , des ren Mauern Ihlecht erhalten waren , und die Zahl der Einwohner iſt geringen . Um Mittag ward angehalten, unter einem Baume, bei dem Dorfe Burberowa. Hier tam ein Kaufmann aus. Sodna zu uns , der Kardona einen lag fpåters, als wir verließ .
Da EI Wordee
etwas Bibet und Gold verloren hatte , dreißig Dollars an
gegen
einunds
QBerth. fo hatte er einen feiner. Dies
ner in Berbacht , der, wegen eines Guineawurmes an ſeinem * ußer auf einem Cameele feines Herren reiten durftes ? Er läugnete ftanbhaft und rief Gott und den Prophetert -an , als
Richter
zwiſchen ihm
und feinenri
Herrn . Ei Wordee : hatte ſein ganzes Gepád zu Stalchna durdfucht, ohne das Mindefte 1 von dem Geſtohlenen zu finden, und klagte jegt ſeinen Berluſt ridem zu: uns gee kommenen Kaufmann, sbeffen Arabiſcher Diener , der es mit anhörte, ihn fragte , obser feinen terſucht hatte.
6
Cameetfattel up ,
Worbee ifagte Nein, da fchwur. : ber
Araber bei dem Propheten , daß die geſtohlenen Sachen in demſelben ftedten , denn der Dienet habe ohne Befehl den Sattel in Raſchna ausgebeffert. Da dieſer ſogleich aufgeſchnitten warb , fanb man den Bibet : Unter, einem Baum trefflich
in einiger Entfernung figend , konnte ich vors die Mienen
des Hageklagteri beobachten , der
årgerlich bei der neuen Unterſuchung ausfahs In dem 41 Denham u. Glapperton,
642 Augenblic
als
die erſte Büchſe gezeigts wards : wendete
er den Leuten den Rüden zu.m.marf ſich auf die: Erde, das Geficht verbergend.
Wer Bibet
wand gefunden ,
aber das Gott nicht, der Dieb rief immer ſeinem Herrn zu : ** , Gott ſey Richter zwiſchen uns, ich bin unſchul: dig!
So rief.dem
El - Bordee zu ; ibn Bu zwingen ,
das Gold anzuzeigen ,
denn er konnte nicht langer in
meiner Rafila reiſen, da er : nicht zufrieden fich zu ento Ichuldigert ,
boshaft einen von meinen
Dieb sangegeben hatte & zu geben , feinen Diener
Leuten als den
Bordee chien ungern daran als Verbrecher zu behandeln ,
bis ich darauf beſtand , dann wählte er folgendes Pers fahren , den Dieb zu entdeden , das untet : den Urabern febr gewöhnlich iſt.
Die Namen aller
Perſonen
der
Safila werden einzeln aufi Stúdchen Papier geſchrieben , und in einen leeren Waſſerftauch gethan .
Siner nach
dem anderen muß dann blaſen , bis er den Schlauch auf: blåf't, was allen ,
nur dem
Dieb nicht, leicht gelingt.
218 alles mit der größten förmlichkeit vorbereitet war , rief der Schuldige feinem Herrn zu, er möge nicht wei. ter geben , und ſogleich lieferte er das Gold aus , das er an ſeinem Leibe verborgen hatte.
Id fragte den El
Bordee, was er nun mit ihm machen wollte ? Et antwortes te, zu Stano wolle er ihn entlaffen.
Bolt ihr ibn nicht
ftrafen ? " . ,,Nein , obgleid er es verdient, will ich es nicht, der Mann könnte mir
ſonſt ein Uebel zufügen ." .
Er
ſprach auch nachber mit ihm und betrug fich ſo, als ob nichts vorgefallen fey . Dieß iſt herrſchender Gebrauch bei den arabern ; mag einer noch ſo wird eben
ein Schurte feyn ,
er
ſo artig behandelt, álo ob nichts gegen reis ,
643 nen Character zu fagen wäre.
Bon dieſer Untlage muß
ido indeß die Dieners des parcha von Tripoli freiſpre. chen , die mit einem offenbaren Hallunten eben nicht viel Umftande machen . Nachdem dieß in Drbnung war, berließen wir Burs derowa und" reiften durch Land,
ein
fchones
gutangebautes
Heute begegneten mit viele Caravanen der Tuas
rids und Raufleute von Ghabamis, die den Sudan Bot der Regenzeit
belieben .
Um
lagerten wir zroiſchen bóhen
fünf Uhr Nachmittags
Felsſtúden , bei einer klei.
nen Stadt, Namens- Saffonbingers:9 Nabe . Dabei waren mehrere andere Stádte, mit ſchönen
ſchattigen Bäument
in den hålern , unter welchen: ich einige Bäume - fab, die in Mungo Part's Reifen unter dem Namen Nutta befchrieben find , hier beißen fie Doura. - Der Baunt wird höher al8 unfer einen tángeren
Upfelbaum , hat berhältnißmaßig
Stamm , breitet aber ſeine Hefte nicht
ſo weit aus : jegt war gerade die Beit , die Frucht defe Telben
zu ſammelt .
Die Bohnen des
Nutta werden
geröſtet, wie der Raffee, dann grob zerſtoßen und darauf låßt man fie in Waſſet zu faulen , werden fie
gåhren . tein
Wenn ſie anfangen
gewaſchen und zu Pulver
gerſtoßen , woraus man Kuchen bådt, öhngefähr wie uns ſere Chocolade. Dieſe, obgleich fie einen unangenehmen Geruch behalten, geber doch eine treffliche Brübe žu ale Terband Sachen.
Die meblige Subſtanz,
Bobne liegt, wird zu einem
angenehmen
braucht, wenn man dieß aber håufig
worin die
Getränke ges
genießt , so fou
es Unverdaulichkeit und Vergrößerung der Milz verura fachen . Man macht auch eine Art Confect daraus .
644 Den Ruttabaum , ſowie den Micadania ober: Butter: baum táßt man immer ſtehen abtreibt:
Der Micabania
wenn nian sitten plak
batte keine reifen Früchte,
als ich ihn fab, die Frucht glich aber vollkommen einem Pfirſich , nur war ſie
am
Ende etwas ſpiller
Wenn
fie reif ff wird das Fleiſch gegeffen , die Rerne gerftoft man , kocht ſie in
Waſſer und wenn
das Fett fich auf
der Oberflache zeigt, wirdres abgeſchöpft .Man - ißtés nicht, ſondern byemtes nur in Lampen , es ſieht wie fomußiger Spett: en 19. Mai. -
T4
aus
: , "; }
Der faufmann welcher gefteta zu uns
tam , war heute ganz mithenbrivel rein Tuanid ilmdein Körbchen mit Glasarmbåndern unter den Kopfe wegges lobten hatten als ee foblief. Ich mußte die Geldhidlichkeit des Diebe anerkennen und konnte nicht ümbin , mich etwas an dem Unglück des Kaufmanns zu ergóken .
Er
bat mich, einen Tag liegen zu bleiben , damit er die Kafila der Zuaricks, die norbwart & gezogen war, einholen kónn te , aber davon tonnte die Rebe nicht feyn .
Um ſechs
Uhr Morgens, berließen wir Raffondingee und der Kaufs mann blieb bei uns.
Wir tamen durch ein Land, wo frůs
ber der Wald abgetrieben worden war, jet aber war es wieder mit großen Bäumen bewachſen , der Boden beſtand aus fchwarzer vegetabiliſeer Erde.
Bir trafen Kuinen
von mehreren ummauerten Städten , hielten während der heißen Stunden , im Schatten einiger Båume, die unter den Irúrmern von der Stadt Sofa wuchfen.
Nadiber ward
das Land waldig , und man ſagte , daß des Rebellen Duntus gua's Anbånger es unſicher machten .
Wir kamen - ' nach
Duncamee, weil es aber ichon ( påt war , ging ich nicht
645 in die Stadt, und brachte die Nacht in freier Luft zu, ohne mein Zelt aufzuſchlagen . :.
:
20. Mai. -
'
Bei Sonnenaufgang merkte ich , das
mir der beftige Nordoftwind einen Sdnupfen gebracht habe.
Der Weg ſchlängelte ſich durch Walbi und in
der Hiße des Tages hielt ich bei der unmauerten Stadt Faniroa. Da mein alter Freund, der Gouverneur, auf eis nem Krieg zuges abmeſeab marlo rubte ich im
Schatten
eines Samarindenbaumesnil deen Kühle und angenehmen Luft wegen . Die Nacht blieben wir in Gadania 21. Mai.
Deute donnerte und bliste eß viel ;
wir machten die Nacht über Halt, vor der Stadt Saffo. : Mit Dagelanbruch ichidte ich einen 22. Mai
Reuter ab dem
adje Hat Salab und dem
Gouverneur
von Kano Nachricht von meiner RúdBehr zu geben , da ich begierig Nachrichten aus Bornu und Tripoli erwars tete. Id ruhte im Schatten eines Baumes , als ein Bote mir zwei Briefe brachte , idet ſchwarzgeſiegelte, vom Major Denham , meldete mio das traurige Sdidfal deb jungen Zoole der, bloß.voa teinem Fúbrer begleitet, die Buftei durchreiſte , um den Major Denham in Rouka zu # * 2 . didysi 11 *** treffen : Gegen Sonnenuntergang zog ich in Kano ein , unb ging ſogleich nach dem Haufe des Sadje. Hat Salab, meines Ugenten ,
der ſo erfreut ſchien mich zu ſeben,
als ob ich fein eigener Sohn wäre. Mhamadan war
- hatte er ein
mich zu bewirthen ,
Obgleich noch der
Schaf fohladyten laſſen ,
und nöthigte mich , ſo wie ich hera
eintrat mich zum Eſſen niederzuſeken . - Es war in der That, für ihn
eine fernge. Buße , Dabei bloß Zuſchauer
646
Teyn zu müſſen, er machte aber einen Spaß darauf, ina dem er rief : „Ubdullah ibn. Denn du biſt: ein bungriger Ich fand,
Kafir !
daß in meiner Abweſenheit nur die ſelbe
Eine Kafila von Bornu angekommen war ,
die für mich den Brief gebrachthatte, fo mie drei Bous teilen Portwein und etwas Schießpulver crom Major Denham .
Hat Salab erzählte mir unter andern
dab
der alte Salob , mein Diener, in großer Beforgriß meia netwegen in meiner Abweſenheit gelebt habe ; uno daß eine Sclavin bes & Worbee , die ihm febrzugethan war , den Berſtand perloren babe , gingen nad fürzte
Youri ,
in dieſem
ale
fie bórte
unglúltiden Zuſtande
ſie ſich in seinen Brunnen und brach einen
23 Mai.
wię
Kalt und bezogen .
Urm.
Alle vornebs
men Uraber in Kano beſuchten mich , unter andern der alte Fabie Boo Baiedu ber immer unfer treuer Freund geweſen ,
und in
der Ibat ein waderer Mann war.
Or bat mich febr , id mochte iweber bem Scheit von Bornů , noch dem
Paſcha von Tripoli ſagen , wie Bello
den Hadje Ali in Sadafoo behandelt habe.
Boo Zaied's
wegen verſprach ich ihn zu fdonen , wenn ich nicht ges radezu über fein Betragen befragt wurde, Denn alsdann
1 mußte ich die Wahrheit reden ; gegen mich hatte er ſich als ein Narr und ein Schurke betragen . *** !!" 25. Mat .-
Heute bezahlte
ich meinen Leuten
ihren lohn, vier Dollars für den Monat, und beſtimmte ihnen nur für die folgende Zeit die Hälfte: demohngea Achtet waren alle froh in meinen Dienſten zu bleiben . 26. Mai. Id wartete dem Gouverneur auf , per mio ſehr artig empfing und beſonders fragte ,
wie
647 fid der Sultan uns ber Gabado befånben , und wie es mit bei'm Uebergang über den Gondamee, den Fluß zwiſchen Futche und Sadatoo, gegangen fey. pell und fdowúl. Die Leute bas 30. Mai.
ten mich . febr , ich möchte in meinen Büchern nad ſeben , ob der Neumond beute ſichtbar feyn werde : ich verſid . erte ihnen , dieß, wonach fie ſo lange fich fehnten, würde nach Sonnenuntergang Har bliebe.
Sie fragten
geſchehen , wenn
der Himmel
fo bringend , weil
Bann das
Saften , Khawaban, zu: Ende geht und der Uib, ober das Große Feft , anfängt.
Daß der Abend umwdikt war,
fdlug alle nieder, aber um Mitternacht tam ein Reuter, dem Gouverneur zu melden ,
daß man den Neumond
gefeben habe. Nach der Ankunft dieſes
31. Mai. '
reitenden
Boten hörte man nichts als Flintenſchüſſe und Freuden , gedrei. -Befuche zu machen und zu empfangen , wart nun
ein
ordentliches Geſchäft.
von Hat Salab begleitet , dem
Den Morgen
ritt idy,
Gouverneur meine Aufs
wartung zu machen . Ich nahm feine Einladung an , mit ihm auszureiten, wie er jedes Fabr that, und wir ritten
nach einem freien Plan: innerhalb
der Mauern ,
indeß Scheingefechte angeſtellt und Flinten abgeſchoffen wurden , von ſeinen Leuten , den Arabern und den Vor : Nehmen der Stadt,
in ihren prachtigſten Kleidern , bez
gleitet - wer nur ein Pferd bei dieſer halten
konnte,
erſchien.
Gelegenheit ers
Die ausgezeichnetfte : Perſon
in dem ganzen Zuge war ein Mann in wattirter Rú : ftung zu Pferbe, der vor dem Gouverneur ritt und ein Schwerdt trug ,
das mit groei hånden geführt werden
1
'
648
mußte.
218 er die Ebene erreidte, hielt der Gouverneut
eine Rede an das Bolt , und erklärte feine Abficht, den Duntungua anzugreifen , wobei er hoffe , daß jeder ſide auf's Tapferfte zeigen werde. Ihre Söhne folten nicht, wie ſonſi, zurüdgelaſſen werden , ſondern mit in den Krieg žiehen , um die Schlachten ihres landes unter den Uugen ihrer Båter ſchlagen zu lernen. Nachher ritten wir in demſelben Zuge nach Hauſe. Drei Sage ' hindurch alle Arbeit bei Seite gelegt.
ward
Kinder zogen ,
in ihren
ſchönſten
Månner , Stauen , Kleidern , durch
die
Straßen : eine Anzahl Sclaven warb freigegeben , wada der Sitte der Mahomebaner, an dieſem Seſte.
Der Bes
fiber meines Hauſes fchenkte funfzehn die Freiheit. : 1. Junius. -
Ich beſuchte den Gouverneur , um
Abſchied zu nehmen ; er war ſehr freundlich, fragte mich , ob ich wohl je zurůdlebren werde, bat mich ſeinen Freund el Ranemy zu grüßen , und ſagte,
er hoffe ich würde
einen - vortheilhaften Bericht von dem Bolte geben , das ich beſucht håtte.
Ich verſicherte beſonders in Beziehung
auf dieß Lezte , daß ich nicht umbin könnte es zu thun , da ich úberal den freundlichſten Empfang gefunden hatte. Er
{prach dann das Fatah und ich ſagte ihm ein les
bewobl. 3.
Junius.
Um zehn Uhr beş Morgens vers
ließ ich Kano , und Badje Hat' Salab und alle meine Freunde begleiteten mich eine Strecke zu Pferbe.
Ehe
Hat Salab ſich entfernte, rief er alle meine Leute zu ſich , ſagte ihnen , er hoffe ſie würden fich gut und treu bea tragen , denn, wie ſie geſehen hatten , ich rey der Diener eis nes großen Königes, der ein Freund des Paſcha pon Tria
649 poliſen , und wåre von einem Sultan gu dem
anderen gei
reift: daher würde ihr ſchlechtes Betragen ſtrenge geftraft werden .
Wir reiften nicht weit , dann bietten wir,
der Hiße wegen , unter einem rohattigen Baume... Den Nachmittag brachen wir wieder auf, und lagerten ung, bei Sonnenuntergang vor der Stadt Duafee.. 4. Iunius. *
Diefen Morgen zogen wir durch die
ümmauerte Stadt Godwa, die jest aus einiger von Sclas ven bewohnten Hütten beſteht: die heißer Stunden hins durch
bietenz mir unter beinem
Xamarindenbaum , und
fchlagen, bei Sönstenuntergang, unſere Zelte bei Girlma Das Voft
auf , nicht weit von den Ufern "bes fluffes . tanzte zu Ghren des Wib .
Den Zanz führten Männer
auf, die Stdde hatten , fie afprangen von einem
Fuß auf
ſie im Kreiſe tanzten; ſchwangen oft die Stode in der Luft, ober Flugen fie mnit lautem Ges
den anderen , indem
räuſch an einander.
Bisweiten fprang ein Långer aus
dem Kreiſe, wirbelte fich einige Minuten auf den Ferfen berum , ließ.feinen Stod ſich mit gleicher Geſchwindigkeit über dem Kopfe herumdrehen, und trat dann wieber an feinen Plat .
In der Mitte des Kreifes waren
zwei
Trommelſchláger,ihre Trommeln ſtanden auf der Erde; fie waren aus einem Bohlen Stúd: Holz gearbeitet, drei Fuß hoch , und mit einer Ståd Leder überzogen. große
Eine
Menge Leute batter fich verſammelt , um zuzus
fehen .
5.
Sunius.
Der Morgent" war
bezogen ."
Um fechs Uhr bes Morgens verließen wir Girkwa, ruha ten die heißen Stunden hindard , unter einigen Lama vindenbäumen , zwiſchen den Dörfern von Kanſarina, und
650 lagerten , beis.Gonnenuntergang, im Gebolze.
Die Eins
wobner waren fehr beſchäftigt auf den Feldern ' zu : jåen . Das Berfahren iſt einfach i: ein Mann ſcharrt, in bes fimmten Zwiſchenräumen , die Erde mit einer Hade auf. eine: Frau folgt mit dem Saamen
und wirft in jes
des loch einige Körner, und tritt ſie mit den Füßen ein . 1 , * 6. Junius..-- Um Mittag bielten wir in der Stadt Sangerar der Gouverneur derfelben war zu Kano, ſo ents ging ich glådlicher Weifender Qual, feine quatende Stimme zu hören.
Die Nacht hindurch Ingerten wir im Walde.
7 Iunius. ten wir
Um
ein : Ube nach Mittage mach
alt bei der Stadt Katungwa. - Bei Sonnens
unterbang galoppirten zwei Reuter heran , und melde: ten , der Gouverneur von Kang hátte dem Rebellen Duns tungua " eine Stadt genommen ,' etwas weiter gegera Norben . '. ' , 8. Junius, - Ullenthalben
waren die Leute fehr
geſchäftig, den Boden urbár fu" machen " und Kräuter ünd Stoppeln zu verbrennen , um
zu
fåen .
Ein Ias
marindenbaum ſchügte uns gegen die Mittagsbike, in der
Provinz Sherra, die Nacht über blieben wir vor der
Stadt Booſued. Ein Sohn des Gouverneurs von Sherra war daſelbſt , begleitet von Reutern und einer Bande Muſikanten .
Er trank Kaffee mit mir , und ich warb
dafür, den größten Theil der Nacht binburch , mit Mu: ſit unterhalten.
Die Inſtrumente waren vorzüglich Flóa
ten, lange hölzerne Pfeifen, die Frum- frum hießen. 9. Sunius.
Mit Sonnenuntergang erreichten
wir die Stadt Dugwa . 10. Junius. - Mit Tagesanbruch verließen wir Dugo
651 ma, und reiften durch ein walbiges land.
Es regnete
den ganzen Tag, aude bonnerte und bliste es bisweiten Um fieben Uhr Abenbe tamen wir nad Murmur.
3d
börte zu Kano, eine Safila Araber, nach Hügela gehörigi habe die Fehmmauer um Dr. Duðney's Grab niedergerifo fen und ein Feuer auf demſelben angemacht, weil es ein Stafir rey, wie ſie ſagten .
Bu meinem
großen Feiðibeſent *
fand id die Nadricht gegründet . '
11. Junius . Mit Sorinenaufgang ließ ich den Gouverneur holen , mich zu erkundigen , wer es gethan babe : et betheuerte, Araber waren es geweſen , nicht Leute aus der Stadt.
Ich war To aufgebracht über diefen bara
bariſchen Muthwillen , daß ich mich nicht enthalten konnte, mit meiner Reitpeitſche ben Gouverneur zu
güdtigen ,
ich drobte ihm ,id molle ihn bei ſeinem Oberherrn , bem Gouverneur von Katagum verktagen , und einen Brief darüber an den Sultan ſchreiben , wenn nicht die Mauet augenbtidlich hergeſtellt werden und er verſprache mit Sdavendemuth, es ſogleich zu beſorgen . Während id um Mittag mahe bei Katagum anbiett , Dumbojee fort ,
den
fchidte ido den
Gouverneur Duncama von meiner
Rúdtebr cu benadrichtigen . er lomme mir entgegen
Den Nachmittag börte ich,
und kaum hatte ich meinen Rus
beplag verlaſſen, als er erſchien , begleitet von gegen dreis Big Reutern , die , ſobald ſie mich
erblidten , auf mich
zu galoppirten , indem ſie ihre Speere ſchwenkten .
Ich
fchenkte dem Gouverneur hundert Gourunúffe, die er un . tér feine Leute vertheilte. Er hieß mich berglich willkom: men und erfundigte fich ſehr nach Bello und wie er mich aufgenommen .
Er galoppitte dann mit ſeinen feuten
652 1
zur Stadt ſchreiend und. fechtend, anocobgleidh :er kürzlich frank gewefen , fo ſchien er- Doda fo rafch,und flink alárirs gend einer. - 219 ich Katagum erreichte , belam frühere Wohnung, von meinem
und
erhielt
ſogleich
alten Freunde Hameda,
Pripoli, der noch
dem
id meine
einen Beſuch Kaufmann aus
immer bier fich aufhielt.: 3d lud ibn
ein , mich nach Tripoli zu begleiten ,was Dr. Dudney ihm ſich aber, weil er ſein aus : gerathen hatte, er entſchuldigte kehendes Geld niet- ſobald von den Leuten eintreiben können die über das ganze Land zerſtreut iwaren.se 97". 12. Iunius. -
Warm
und
fchwili. Duncawa
blieb bei mir , und fagte , er babe pom Auftrag
imich
nach
Roufar in
Sultan
den
Bornur zu bringen.
Dieſen Beweis der Achtung lehnte ich, aby weil er türz . lich krank geweſen , Sheit von ihm
unangenehm
und weil fern
eine Escorte durch
men . Ich verſicherte ihm
einer Gegenwart dem
möchte :
Willigte aber
das Land Bede anjuneb :
wenn ich erſt in Bornu ware,
fo -fúblte ich mich fo ficher als in feinem Hauſe. er indeß darauf beſtehen
ein
daß mich
Woute
Jemand begleiten
müſſe, ſo möchte er wenn er wollte , tinen ſeiner Bor nehmen mitſchiden .
Dann befchwerte ich mich förmlich
über die Somad ,
daß man Dr. Dubney's Srab szer :
ſtört, und die Aſche dieſes Mannes nicht in laſſen habe.
Er geftand freimútbig ,
eß fey
Ruhe gea abſcheulido
ſo etwas zu thun , Berſprach die Mauer wiederherſtellen zu laſſen so ja , er erbot fich Semand zu dem
Gouvera
neur von Murmur zu faiden , um ihn zu züchtigen : bat aber zu gleicher Zeit, lem
zu ſagen .
dem
Sultan nichts von Ula
Ich fagte ihm , daß
ich mich auf ſeine
653 Verſichering overtaſſen wollen daß ich aber ben cadado von der Sache unterrichten müffes
se
Den ubenb
brachte ich mit Hameba zu . 13. Junius ... Den
Morgen wehte eine küble
kuft fpåter fing es an zu regnert. Duncawa wat'tabm daber rafteten wir beute und den Abend war ich wieder mit Uis das Geſpräch darauf ham , in
Hameda: zuſammen .
wiefern man den Seláven
trauen
könne , ſagte er miri eldiem -Bimtiere
daffeine Octaven nie swusten ;sin fohliefe ,
und er babe inimer seinen Dolch unbrigeladene
Piſtoirt unter ſeinem Kopfliffen , wenn etiba dietSelai vinnten seliter Wordanfdlag gegen ihn ausführen roll tet . Saft aeUraber mad teia sex fø , denn Befonbers die Octavinnen hätten fie tzu fürchiteri, ada diefe oft ihren w t4* erbroffetten to Dunicata burudatetsmid weber
Herrn des Nachts 11:14 . Junius .
und ſchenkte mit zwei Joben , wzmet Staafe , ' Und eine Menge Hitler jeder bon meinen Sclaven erhielt eine sobe.
Ich dentte ihm
fechabunbert Gourunúffe, wios
von ich einen großen Borrath aus Kand -mitgebracht hatte. * 91144 esot bi 15. Iunius. 4-2
Xlles hatte ich zu meiner Würeffe
vorbereitet , aber Duncawal bat mich noch einen bei ihm zu bleiben , und den Gabado
Tag
und ich benugte die Beit.ah Bello
zu ſchreiben :
ich
dantte dem
erſteren
für feinen Schuß und ſeine Gefädigkeiten , die er mir ers wiefen , und indem ich
dem legteren
ebenfalls dantte ,
meldete ich ihm , was mit Dr. Dubney's Grabe geſchehen war.
Die Briefe gab ich dem Dumbojee, der, 'nadibent
er ſeinen Auftrag vollzogen , hier von mir Abſchied nahm ,
654
ich Schenkte sib
rinige Zoben undvierzig Dollars.
Führer wabomed
Mein
Dumkojee war nur reide und wohls
gemuth, und hatte eine zahlreiche Umgebung, denn in jes der Gouver:
der Stadt, wo wir , anbieten , mußte ihm never reia Seldent machente alé Beidhen gegen den Sultan.. ? 19.8.19 a
3. V
feinet Achtung Humor,
25 ich meine Eameele vorgusgeſchidt batte, ging
jeh.34 Duncamander noch immer krank war, sum Ubſchied ju nebmen . such, mußte, mit ihm efrů vſtúderu
seward
rin gerøfteter Sehaafskopi aufgetragen , gebratenes flrifde und Brobt und
Milch .
Ueber den Veou bradten
mich mein Freund Hamedą und Duncawa's Meuber, die ale mid nad Sanſan zu begleiten wünſchten , id verbat aber diefe @brengarde die mir nur Unruhe und Roften gemacht hatte, indem ich roorgab:17 & safe
unglüdbedeus
tend mit einem Freunde jenſeits des Fluffes weiter zu ziea ben .
Nur von einem der Bornehmen des Duncama bez
gleitet, reiſ'te
ich durch
den diden Wald am Ufer des
Fluffes, hielt Mittags unter einem Samarindenbaum , und lagerte am Ubend beieinem Dorfe Micau
Die Leute was
ren alle auf den Feldern fehr gefcháftig. Guſſub ju fden ; fie bradaten mit Milch in Menge und fragten febr nach Bello's Geſundheit, denn obgleich fie er feit kurzer Zeit zu Bornu gehören, wober fie eigentlich ſtammen, lo bas ben ſie dennod große Achtung gegen ihren Sultan . 17. Sunius. -
Id brade auf mit dem
kommenden
Iage, und da das Wetter trúbe und wintig war, hielt ich nicht an bis wir Sanſan erreichten. Hier nabm man mich nicht zum Beffen auf, aber als ich drohte, ich wolle mid por der Stadt lagern , führte mid der Gouverneur in ſein
655 Haus, wadh Duncawa's
Befeht , und fhentte mit ein
mit Schaf. In der Nachts tobte ein heftiger Sturm Der arme Forepo , den der Werftora Donner und Blik. bene Dr. Dubney in Souta gemiéthet hatte , die Gameele zu beſorgen ,
war die ganze Nacht mit diefen draußen ,
Er war aus Segjan , i Barb albern ,
und gatt baber für
einen Heiligen , ich behielt iba , aus Mitleid , in meinem Dienſte. Er war es, der mir die Nadhrichten über das Bolt von Bede gabo da er
dort Selave getörfett: war,
und de - erzáhite wie es ihm gegangen iſu zinfach , daß ichi "
- ſeine Vagabent fúrt wahr halte.
76
T
Id
$ 116 18. Janius . ... Stalt: und trúbe.
, usen börte reind
Courier ifer unterwege aufgebalten , dart feine Gameele nicht fortloanten ,
und da
Duncawa ein Geſchent für
den Scheif El Samen zurechtmachen wollte , fchob: ich meine Abreife nodo auf..
19. Junius. *
1..3 tramos los
hér lig
Den Torgen ww . eilf ugrtami
der Gourierze bradote einen Sábel für den Sultan Belto, unb . Briefe moon Major Denbam , von dem Gone ſul in Tripoli und von dem Staatsſecretain
3d brach
daher um Mittag auf nach Katagum , damit Duncawa dem Sultan den
Sábel einhändige. .
Um zehn Uhr Morgens ging gleich -ju
Duncawaa , ihm
Rúdlebr zu melden . erklärte
ihm
die
!
war ich in Katagum ynd die Urſache meiner
Id zeigte ihm
den Gábel" und
Art das Degengehange umjumachen ,
er bewunderte' mit Erſtaunen Såbel. und Scheibe, - und indem er immer wieder die Berzierungen betrachtete, fragte er :-:,, Ift das nicht alles Gold ? " Er ließ ſogleich den Kadi kommen , der, in meinem Namen , einen Brief
656
an Bello frieb, und ein Courier cward mit diefem und dem Såbeld abgefdhidt som
Den Ubend , war wieder ein
Gemitter ,mit Sturm
und Regert. w.
5 : 21:2k Sunius. -
Um
A IDA , 3 ***
ein Uhr.deb Nachmittags war
guide ich wieder ik , Sanſan . : 22. Iunius. - Heiter und Formúl. You
Ich ward
wieder aufgehalten ; das Geſchend für den Guttan , bieß e8afo
noch nicht fertiga sintomaters Der Morgen trúbeo cum fieben
4:28 . Supius .
Uhr Des Morgeng verließ ich Sanfan , begteitet von eis. nem Theil der Escorte, die mich durch das: Gebiet Bede bringen follte :
ich mußte .. um
Girlwa. Halt machen
Mittag bei dem
Dorfe
das ich wieder einen Unfall von
Fieber: und galligtes. Erbrecheni beam ., " Ebe ich weitere reifter tamen zweit , Kaufleuter:qu & pripoli, zu mir ,
die
zu Kano geweſen waren , und baten , ich möge fie , für dieſen gefährlichen Eheit der Weiſe, unter meinen Schut nehmen . Den Nachmittag erſchien Hadje fudor, der Gous verneur von Sanfan ,
mit oder übrigen Bededung und
brachte mir ein Schaf, mehr, wie ich glaube, cum einige Gurunúffe von mir zu erhalten als aus mich .
Um Mitternacht Regen , mit Donner und it.' ;
Blig. cupats
Uhr Morgens n machten
2; Um
diđen Walb
Elephanten ſaben :
zehn
wir Halt bei dem Dorfe Boda
, unſere Waſſerſchläuche fu füllen ,
mir durch einen
!
$!" 3 "
Kalt,und bezogen .,
Swi24. Sunļus.
rum
Ichtung gegen
der Karigum
dann kamen
wo wir, Karigums und iſt eine Art Antelope,
ſo groß wie ein ausgewachſenes. Skaulthier. nenuntergang fchlugen , wir unſere Belte im
Mit Song Walde auf :
657 die Nacht war
ſehr unrubig .
8 regnete,
blikte , don .
nerte und ſtürmte, und da der Wind mein Zelt umwarf, fo.
warb das Gepád nas.
Wir verfolgten unfern Weg burde
25. Sunius. einen diden Wald ,
hielten in den beifen Stunden zu
Sobar wo ich mein Gepád in der Sonne trodnen ließ. Sumer weiter zogen wir durch Warbungen und lager , ten , um ſieben Uhr Abends, bei dem Dorfe Gorbua. Regen , Donner und Blig die ganze Nacht binburch.
26. Junius.
Bezögerter Himmel
Um zehn Uhr Morgens
verließ ich. Gorbuai
Regen. oder die
fefté Stadt , wie ſie ſpottijd von den ' Bornuern ges nannt wird , da ſie nur mit Matten umgeben iſt.
Unſer
Weg , der ſich immer ſchlängelte und durch Waldungen führte, " lief durch 8a8 Land Bede, ‘mit Sonnenuntergang erreichten wir Guba , eine tieine Stadt am Fluß Prou , im Gebiet von Bornu . 27. Iunius.
Den Vormittag, regnete es , dieß
ndthigte uns biß ein Ubr in Guba zu bleiben ; als das Wetter fich auffiårte,, beluden wir die Gameele , gingen durch den Fluß, der jent trođen war , auf das nördliche Ufer , und reiſten gegen Dit zum Súden , nach der Stadt.Muznee, wo wir 28. Junius.
die Nacht blieben .
Der Himmel bezogen . Regen.
Wir reiften gegen: Dſten : der Weg hatte viele Winduns gen ,
war vol.von Cochern
rafteten wir in
and Buldwert : die Nadet
der Stadt Redwa.
Ein Beamter des
Sultans von Bornu wat hier, für ſeinen Herrn die Abga, ben einzuſammeln : er ſchidte mir Milch, Zwiebela und ſechs Deubam u. Clapperton .
658 ſchenk unfzehn r Hübne : iich gab ihm , als Gegenge ,-f Gui s e ſ 5 ſ u s yun . E , $12 29. Junius. Der Weg lief gegen Dft zum Nora den ; wir hielten um Mittag, bei Kukaboneer oder Holz und Fiſch " , einer großen Stadt am füblichen Ufer des Yeou.
Dann kamen wir durch Magawin und viele andere
Dörfer und Städte an den
Ufern dieſes Fluſſe by die wir
nicht geſehen hatten, als wir den Soeit im porigen Iahre begleiteten. g enan Morg
Kalt und trúbe. 1 cei em 191282 ? 04 regnetë , mit Donner und Bliß , was den
Um zehn Uhr um
01111 ganzen Tag
fortdauerte. 1. Sulius. üm
Heiter , die Luft heiß und drüdenb .
Sonnenuntergang erreichten wir
ſchoß, nach einem Nilpferde, das in einem
Mugaber.
Ich
See ſchwamm ,
deren " hier mehrere fino, es ſchien getroffen , aber es vera ſchwand ſchnell. 2. Július. – Wir blieben heute liegen , damit die Cameele ausruhten und Futter belámen . 3. Julius . -
Swiſchen Gatetamaran ' und Mugas
bee trafen wir Malam
Fanamee,
ben Gouverneur von
Munga, der den Scheit zu Koula beſucht hatte. Es war ein ſchlechtausſehender,
alter Männ , ein Trommetſchlás
ger, der die Trommel rührte, ging vor-ihm ber, ibm fo !ga ten einige zërlumpte Kerle, mit Bogen und Speeren. Wir lagerten die Nacht über: in einem Gehölze.
4. Sulius . --
Um Mittag machten wir Halt am
Yeou, den Nachmittag war ein Gewitter.
Ein Fiſchbanda
ler, der fich uns angeſchloſſen hatte, bat mich vergebend
659 Durd die Stadt Gudo za relfen , stödhin -er wolfe, vær ver . Tprath mir ein Schaf und : Milch in Mengem um mit zu bewegen. Die Nacht waren wir wieder im Walbe.. 5. Julius.
Heiter und fühl. * Um zekn uhr
Morgens hielten wir und fülten unfere Waſſerfaláuche, Zwei ich ſchoß einen Haren und zwei Perihúbner. Stunden nachdem wir wieder aufgebrochen waren, hatten Der wir heftigë Windſtoße , " mit Donner und Regen . Sturm war ſo heftig, daß die Cameele ſich mit ihren las dungen niederlegten ,
und mein
Pferd wolltenicht vors
warts und ſich nicht gegen den Wind drehen , ich mochte thun was id wollte .
Eine Stunde verging, ehe wir weis
ter konnten , und um acht Uhr Abends , lagerten wir uns Da der Weg nun nicht langer gefährlich im Walde . war , verließen mich die beiden vorher erwähnten Kauf leute, um Mitternacht , aut Waſſermangel. 6. Julius . -
Heute ſchoß ich eine ſchöne männliche
Mohur, oder eine hübſche, rothe und weiße Untelope , ein Weibchen dieſer Art hatte ich früher zu Woodie geſchoſs fen.
Um Mittag ſuchten wir
von Borgee ,
Schuß unter den Mauern
gegen heftige Windſtoße, die Sand,
aber
teinen Regen herbeiführten . Bei Sonnenuntergang machs ten wir Halt bei einem Brunnen , hier hatte es ſtark ges regnet,
alle tiefen Stellen waren von
Waſſer.
Unſer
Mobur zu braten , zündeten wir ein großes Feuer an , in eis ner Grube, die wir im Sande machten , legten das hier darüber und bedeckten es mit glúbender Urche , fanden aber, zu unſerem Leidweſen,
am Morgen nichts als das
Skelett.
42 *
1 1
660 1. Fulius . —
Um Mittag bieten wir bei den Bruna
nen von Barta , und des Abends bei den Brunnen und der Stadt Calawawa. 8. Sulius. Um acht Uhr Morgens traf ich wies
der in Souka " ein , Major Denham war abweſend, machte eine Reiſe um die öſtliche Seite des Tchad.
er
Hil .
man der Sdiffezimmermann, war eifrig beſchäftigt, eis nen bebedten Karren zu fertigen , der als Wagen für die Frauen des Scheik dienen ſollte. 9. Sulius. — Den Nachmittag wartete ich dem Ocheit auf, der ſehr freundlich fich nach meiner Geſund , heit erkundigte,
und den Tod
des
Dr. Oudney ſehr
beklagte .
10. Sulius,
Heute hidte mir der Scheit drei
Paar Pantoffeln
zwei Hüte Zuder und etwas Kaffee :
zwei Tage ſpåter
erhielt
ich
ein Schaaf, zwei Såde
mit Weizen und eine Schüſſel mit Honig .
1 Unha
g.
Ein Document in Beziehung auf Mungo Park's Tob. E8
rey tund hierdurch ,
daß
einige Chriſten
zur
Stadt Youri tamen, im Königreiche Yaoor, daß fie lans deten und Lebensmittel kauften , wie Zwiebeln und ans dere ; und fie ichidten dem Könige von Yaoor ident.
ein Ges
Der erwähnte König verlangte, fie mochten wars
ten, bis er ihnen einen Boten geſendet, aber ſie waren voll Furcht und fuhren weiter in dem See ( Fluß). Sie tamen
biß
zur Stadt Boſſa oder Boofſa , und dann
ſtieß ihr Schiff an einen felfen und ſie tamen alle um , in dem Fluß. Das Factum wiſſen wir.
Mohammed ben Dehmann. 2. In dem Briefe des Scheik von Bornu an den bris tiſchen Conſul in Tripoli , worin er ihm Herrn
Dyr.
whit's Lob meldet, findet fide folgende geographiſche Bes merkung.
662 In Bezug auf den Wunſch den Shr äußert, die Urs fache von dem Uebertreten des Fluſſes , durchſchneidet , zu wiſſen , Waſſer ( Fluß) ein großer
der unſer Land
melden wir Euch ,
daß die
und weit ausgedehnter See
iſt, der zwanzig Tagereiſen im Umfange hat ,
und in
welchen ſich verſchiedene Flüſſe vom Sudan her ergießen , und von
der rechten und
der dftlichen Seite unſeres
Landes , das an die Unbeitdohnten Berge und das Land der Heiden ſtößt, wohin Niemand
geht.
Gott allein
weiß was jenſeits dieſer Gegenden iſt. 3. Ueberſegung
eines
Urabiſchen
Manuſcripts ,
das
Capitán Cläpperton aus dem innern Africa 'mitbracha te , es enthält eine geographiſche
und hiſtoriſche Schila
derung des Königreiches Tat : roor, das iegt unter der Herrſchaft des Sultan ; Muhammed Bello
von Hauſſa
ſteht, und iſt ein Uuszug aus einem großeren Werke deſs felben Sultans * ).
Dieß
Im Namen Gottes des barmherzigen , gútigen, u.'ſ.wo . 1 iſt ein Auszug aus dem Werke das den Titel
führt : Enfak El-may - soor , Fee tareekh belad Et tak - roor
(Der Aufldſer
der Schwierigkeiten , in
der
Geſchichte des Landes Lal : roor. ) , verfaßt von der Zierbe ſeiner Zeit , von dem der
ſeines Gleichen unter feinen
Zeitgenoſſen nicht hat, dem Fúrſten der Gläubigen, Bers theidiger des Glaubens, dem Sohne des Wunders ſeio ner Zeit des edlen Scheif Osman u . ſ. w .
* ) Die Engl, Ueberlegung iſt von 5. X. Salame. ios
668 I wish !
E r ſt e r .,
he i i.
is é o ģ é a pripde'c ' B er i dy t.
Erſter Abſchnitt. os ' Die erſte Provinz dieſes Gebietes ( Tal = roor) , auf der Dffeite, iſt, wie man annimmt, Foor" (Darfoor ); zunächſt daran auf der weſtlicher Seite und Baghar , mee.
find Warda : i
Foor iſt ein großes land, enthält
Weldungen, Flüſſe und Felder die gut zum Anbau ſind : Die Einwohner beſtehen thefte aus ehemals beru mjiebend tea fruten die
ſich angefiebelt haben, theils aus Uras
bern die noch ümberwandern , unð és enthalt eine große Anzahl Hitten , oder Händler mit Rindvieb. Die Nahi sung dieſer Bewohner if Dokhn bura ( Hirſe) und Daj't oder Erbfen ,
Die Rebre Mubamed's
verbreitet ſich ſehr
in diefer Provinz , und der größte Sheil der Einwohner uns ternimmt die Pilgerdaftat auch fagt; große Uchtung vor den
haber fie,
wie man
Pilgrims, und ftören ſie
nicht auf ihrem Wege. sors, Die Bewohner 001 Wa a baa is und : Baghar £ mee find
faftoon " derfelben
Art :
jegt
faſt verðdet die
Urſache' ihres Ungtůds Foul,
weſen
Baghar
mee
iſt aber
2.72 ſeyn , der in ſeiner Leichtfertigkeit und Zubgelaf
fenheit ſo weit ging, daß er ſeine
eigene Tochter heira
thete. :Gott der Ullmachtige 'erregte den Saboon , den Herrſchet von Waidast,
vernid )ten ,
gegen ihn zu - zithet'," ihr zu
zůr felben - Beit " Feitt" gånzego Plinib . zu und au
664
verheeren, und bie Häufer unbewohntzu laffen, als auga gezeichnete 3ůchtigung ſeiner Gottloſigkeit. Dieſe, Provinzen
find im Norden begrángt durch
Wüſten und trodnen Sand, wohin , nur im Frühlingen Hirten ziehen, im Süden durch viele andere fånder, die von mannigfaltigen Stammen aus dem
Sudan bewohnt
werden , von denen jeder eine eigene Sprache ſpricht, und una ter welchen Mubamed's Lehre noch nicht ſehr verbreitet ift. an dieſes Land , Bagbar mer , ſtößt auf der Meſts feite, die
Provinz von Barnoor die Flüſſe, · Wålder Es iſt immer gut
und, große ſandige Streden enthält.
bevollert geweſen , beſſer ſelbft, als das vorher erwahnte Land, und ſeiner Größe und Ausdchnung kommt tein Theil dieſer Erbgegend
gleich .
Die
Einwohner ſind
Barbar . Selateen , die vorher erwähnten araber" und viele Sclaven der Barbar. Diefe Barbar sind von den Nachkommen
derer die zuerſt das
Land zwiſden
Sani
und Abyſſinien bewohnten, und die aus Yemen Ourch Hes meera Vertrieben
wurden , nad ihrer Niederlaſſung
diefein lande duro Africus * ).
in
Die Urt wie ſie nach $
* ). Uus Maſſoudi fieht man , baß der Verfaffer diefer abhands lung irrt, wenn er behauptet, daß africus vor pemeera res gierte , da hingegen dieſer Yemen viele hundert Jahre vor Africus beherrſchte, und er ſagt , daß Üfricus der Berrſcher war , der die Barbar aus Syrien , Paläſtina und Hegypten in die von ihnen jegt bewohnten Lånder trieb. Nach der oben éridhnten Geſchidhte ( wenn man fich darauf verlaſſen tann ,) erhellt, daß bemeera nada dern Sobe bet Pros pheten Beber herrſchte, und das Wfrique bald nach dem Sobe Alexander'd bes Großen regierte. - 2, Balame.
665 Yemen tamen , wird auf
folgende Wölfe erzählt:
Africus úber Yemen herrſchte , und
die : Barbars
218 in
Syrien , wendeten ſich die Bewohner des letteren , die von frevelhaften und gottlofen Herrſchern bebrúdt wurs den , an Africus, um fie ju befreien , und erklärten ihn für ihren rechtmäßigen Herrn .
Er zog gegen die Bars
bars , fdlug und vernichtete fie, nur
die Kinder führte
er nado Yemen , als Gclaven und . Soldaten .
Rad feis
nem Tode, und nach dem Berlauf langer Zeit, empörs ten ſie ſich
gegen Hemeera ,
der damals über Yemen
berrſchte. Er lámpfte und trieb fie aus dem Lande ; das ber wanderten ſie nach einer Gegend in der Näbe . von Abyffinien (die Rüfte des Rothen Meeres, Mokba gegeni . ůber), wo ſie Zuflucht ſuchten ,
Sie tamen dann nach
Kanoom , und ließen fich dort nieder, als Fremde , uns ter der berrſchaft der amarét, eines ihnen verwandten Stammes , Imákeetan genannt.
Bald aber empórten
fie fich gegen dieſe und bemachtigten ſich des Landes . Da das Glad ibnen günſtig war , fo blühte ihr Reide eine Beitlang, und ihre Herrſchaft erſtredte ſich bis-an's Ende dieſes Erdſtriches ; und Wads ai und Bagbarmee. und das Land Hoofſa , mit den Theilen der Provinz Bow . ſber die dazu gehören, waren in ihrem Befik. Im Laufe der Zeit indeß warb ibre Herrſchaft ſchwach und ihre Macht zerfiel.
8 d e f t e t 2 6 /
6
t it t.
Anſtoßend an dieſe Provinz ( Barnou ), auf der Süda feite, iſt Lábeer, die groß ift und weite Ebenen enthalt. Sie wird bewohnt von den Jawarét, und von einigen
666 Ueberreſten: der Sonhajár uno Spodan . Dieſe Provinz war früher im Beſit der Soóban - Bewohner von Bboos bet ; aber fünf Stámtheder
Tawarét ,
die: Amateetan ,
Tamkat, Sendal, Ugdálar::und: Ajdaraneen , kamen aus Uowjal, und entriffen es ihnen ; und nachdem fie fido nies bergelaffent, tamen fiecúberein einen Herrſcher zu etnens nen , der fie regiere ,
um dem Schwachen : Recht gegen
den Mächtigen zu verſchaffen .
Sie erwählten einen aus
der Familie Auſatfén saber"bald geriethen fie unter eins ander in Streit und eutließen ihn . einen anderen und fo
Sie etwåhtten dann
ging das fort, fobald einer ihnen
mißfiel, ward er abgelegt und ein neuer taman reine Stelle.
Dieſe Tawaréks wareri iñoch Ueberreſte der Bars
bars, die ſich über Africa , breiteten 3:9
als es erobert warb , vers
19:10;
:1 ,
6,051 09 ":
"
Dieſe Barbars ſind eine Nation , Nachkommen abs
rahams ; 1. *
obgleich
man angiebt
ſie iftammten
von
Yafet. ( Japhet,) und nach anderen von Gog and Magog , den Ber: djweigehörnte Abterander (ber Großte ) einmauers te** ); ein Stamm
von
ihnen aber , der
zu dieſer Zeit
Die spiridhen Wetter und allesuhamebaner , dem ſie den Alexander als den einzigen Brrrſcher Betrachten, der die Erde V. DOM Dſten nach Wiſten eroberte -geben ihm : den Beinamen ! des zweigehörnten '', a16 Anſpielung auf die erwehnten Er- ,
oberungen ., Sie glauben ebenfall , Gog und Magog wären zwei große Nationen , ihrer Schlechtigteit, wegen habe fie Alexander zuſammengetrieben, und ſie zwiſchen z idei ungeheuer hohen Bergen eingemauert, im suntériften insnorslichſten heile Europa's , dutd) eine erſtaunendwürdige, etnúberſteig į ? liche: Mauer von Eiſen- undKupfer ,die rege did andhoch reg .
667 grade in Ghairs son war, blfeb dort, und væheirathete fido mit Dürfen und: Tartaren . € 8, iſt gleidh falls geſagt , daß ſie (die Barbar) von, den Kindern des Ian oder Sinn ( Damon ), abſtammen auf folgende: Weife : , Cine Anzahl von ihnen war nach Ferufalem
gegangen .- feblief
in
der Obeng dafelbſt die .
Nacht hindurche und ihre Weiber wurden ſchwanger von dem Sinn dieſer Gegend.
Deſhalb find fie von Ratut
zum Blutvergießen , Plündern und Fechten geneigt. Man hat aud geſagt, fie waren. Das Bolt ; das die Prophes ten Zachariah und Eliah erſchlug ; und daß, nachdem fie Paläſtina verlaſſen , ſie gegen Weſten zogen ,
bis fie
nach Wa.leeba und Morateba tamen (zwei Städte im Innerne weſtlich von Aegypten , wobin Der + Nit nicht tommt, die Einwohner trinten aber Regenwaſſer) Emo ſie eine Zeitlang blieben .
Sie, theilten ſich alsdann in
mebrere Stamme und růdten gegen Weſten in Africa vor . Die Stämme : Zedată und Magb - yala gingen zuerſt nach: Gharb, und bewohnten die Gebirge.
Ihnen fotgte der
Stamm Rawata, Der daß lano pon Enttablos ( Tripoli) was Barta iſt, bewohnte.
Sie verbreiteten ſich nadbet .:
über das Innere pon Gharb, bis ſie das Land von So oſſa erreichten , Lebda in
wo der Stamm
Hawazna, die Stadt,
Belik nahm , und der Stamm Rafoora in die
Stadt Sfabra Drang , und die Room'6 (Griechen Rómer) vertrieb, die damals dort herrſchten .
und
Nod) jekt leben ſie dort, iſt die Vorſtellung, obgreich ffe abera ein Zwergengeſchlecht find ( nur ziðei bis drei Fuß hod) , ro: t werden ſie einmal hervorbrechen und die Welt verheeren . -
668 9.
Noch Andere fagen, ſie ſtammten von Faret, bem Soba
ne des Yonſſar, des Sohnes Ham ;" als Yonffar Africa eroberte , verbreiteten fie fich über Gharb und bewohn . ten men
zuerft Tünis. gegen
mit dem
Von
dort zogen ſie in Ståm .
die füblichen " Diſtricte
von
Gharb ,' die
Lande Sooban zuſammenſtoßen , dort fiebels
fen fie fich an in Howjal, fazaran , Ghadameß und Ghatá. 23 5
60 tamen fie in fünf Stammen von Howjal, wie
vorher erwahnt ward , und eroberten diefë Provinz (Hábeer ), alb vorher geſagt ift.
Dritte rub.f. ch n it to: $ ": Zunächſt der oben erwähnten Provinz, auf der recha tén Seite, weſtlich von Bartoo , liegt das Land Homſſa . Es beſteht aus ſieben Provinzen, jeder iſt ein Gebieter vorgeregt, der die Dberauflicht hat, des Ganzen reden
und die Bewohner
Eine Sprade. Die mittelfte Pros
vinz diefes Königreiches iſt Kaldnab , die größte ift Bag . Bag , die
triegeriſchfte Ghoober ,
und die fruchtbarſte
Kanoo. Es umfaßt Flüffe, Warber , fandige Striche, Berge und Didichté, bewohnt von den Soodans " (die von den Sclaven der Barbars abftammen und von dem Volte von Barnoo), den Falateen
und den Zawarét.
Man
glaubt daß der Stammvater der Soodans dieſes Lana des ein Sclave war ,
Namens Ba - 00 , der einem der
frůbern Könige gehörte ; ' und in dieſer Hinſicht ſagten wir oben , ihr Urſprung feite fid
ber von den Scláven 19 ܀܀. .
der Barbars und dem Bolte von Barnoo.!!
669 i
Mein Freund , der fürft
der Gläubigeni":Moha.
meb Et -batery, Der Sohn des Sultan Mohanimed eta ab.dal, belebrte mich daß die Bewohner von Radnab. Kanoo, Zag Bag, Dør oder Dowry , Ranod. unb yas teem , von Basoo ,
den Kindern des obengenannten Sclaven,
berſtammten ,
daß
aber die Einwobner von
Ghoober freigeborene wären , weil fie von den Kopten in Legypten ſtammten , die nach dem Innern von Gharb , oder den weſtlichen Ländern , ausgewandert, wdren. Diefe Tradition fand er in den Erzáblungen die, fie befigen . Dieſe ſieben
Provinzen : (von
Howfie ) enthalten
viele wunderbare und feltene Dingez und der
erfte der
fie bebertſote, fol Amenáh , eine Locter des Gebieter von : Zag -Zag geweſen ſeyn... Sie eroberte ſie mit dem Schwerdte, und zwang ſie ,
Kardonah und ·Kanoo mit
eingeſchloſſen , ihr Tribut zu : zahlen.
Sie focht und
nahm das Land Bow > fher in Beſik , bis ſie den Ocean erreichte, zur Rechten und auf der Weſtſeite. Sir ftarh zu Itágára oder Utaghér. Zufolge diefer Eroberungen Zag die größte im Land
iſt die Provinz Bags
Königreiche Howſſa -indem fie das
Bow - ſher.mit umfaßt ;
das aus verſchiedenen
Provinzen beſteht, die von Stammen Soodan bewohnt werbent. :::
Unter den Provinzen von Bowe , ſber ſind folgende die bedeutendften : zuerſt Shop - wary , enthält ſieben Abs theilungen , bewohnt von ſieben Stimmen Sooban , die Eine Sprache reden , und die angenommen haben .
Muhamed's Lehre nicht
Die zweite ift Ghoondar, die dritte
Meer wa..ober Rear swee , wo eine Bleiming iſt.
Die
1670 plertë bis firbente fint : yab , södoor ; Kötoo und Hás dám . Die achte beißt wieder stötov , wo man Kupfer gråbt und Ulaun . Die neunte ift Kornorfa, bierzmana zig Unterabtheilungen umfaßt , von einem
Könige bes
herrſcht der oft in Kárpo únd Barnoo einfid und große Man findeta dortleine Golbs
Verheerungen anrichtete.
mine, ebenfo : Salz und Antimonium . Proving oift rein Unkerplage tober
Mabe bei diefer
Hafen für die Schiffe
der - Christen ez die spon zweis Derrſchern abgeſchidt were den , mit om Votte von Sooban Handel zu treiben . " 1. Die Pxboinz Atagáras dder " Utaghér iſt gleichfalls eine der großten : im Lanbe BagaZag , und rin der Náhe ift auch ein Unterplay erwähnten Chriſten .
oder Hafen für die Schiffe der Dieſe beiden
Plåbe
find
an der
Küfte des Déeans. Emis? [ !! C. In allen den oben erwähnten Provinzen von Bows Ther und Bag - Bag war Muhameb's Lehre vor unſerer Eroberung nicht belanitt, 14:53
-
Viextex
IT !
abſchnitt .
Weftlich von Karchnab und Ghoobér find fieben ver. Thiedene Provinzen , die : fich sin's erftreden is.eis
Gebiet von " Homſſa
find Zanfarah , Kabi,
Yarba , Barghoo und Gboorma.
Yaşory, : Noofee,
Sede hat einen Prins
neur zen als Gouver .... . In Bezug auf Zanfarah , glaubt man, daß der Stammbatér der Einwohner aus stafanabilen und ihre Mutter aus Choobér.
Sie hatten die Regierung der
Provinz in ihren Händen , und ihr Anſehn wuds, nads dem die
Radt des Bottes von Rabi gefunden war .
671
Sie hatten einft : einen febr ehrgeizigen Sultan, benannt Yá - toob ben Bub , der , als
er machtig ward, gegen
Kabigogi und die meiften. Stádte und Dörfer bort et, oberte pnd ?zerſtörte. Eben forging er 'nadh Raichniah und
eroberte den größten Theit davon .
Ihre Macht
aber warb durch einen der Sultane von
Doobór igers
fitoit,
der Básbari hieß
und der , 'nachdem er : ..ihr
Land Banfarah ) in Befik genommen , - 18 feinen Macha tommen hinterließ, funfzig: Fahre lang, bis wir fiebes zwangen . Kabi ift eine große Provinzi mit iFlúffen , Wåldern und fandigen Streden .
Die Ginwohner ſoftens von reia
nem Mann aus Sangbee und einer Mutter aus Startha nah ftammen,
Sie " regierten ihr eigenes Land und ihre
Herrfchaft: blúbte fehr während " der Regierung des Sula tans Kantá , der, wie man fagt, sein teert war.
Sclave der Falai
" Er waltete mit Billigkeit, eroberte das Land
und Friede herrſchte bis
in die entfernteſten Gegenden
deſſelben . Seine Eroberungen, ſagt man, erſtreďten ſich bis
Starchnah, Kanoo, Ghoober, Zag , Zag und Zaheer ;
da er aber die Einwohner - einiger diefer Plåper drúdte, zog Sultan Uly - Alij von Barnpo gegen ihn , auf der Straße, die
nach Simbali fühxt ;? ging nördlich von
Dowra oder Dowry' und Rachnah, weſtlich von Ghoos bér, bis er in's fand Rabi tam , und die Beſte : Soos rami erreichte.
Der Sultan von Rabi traf ibn : am
Morgen des Feſtes.
Eine Stunde währte der Kampf,
dann flob der erſtere und der Sultan von Barnoo blieb Bort, die Beſte zu bezwingen, da ſie aber zu : ſtart war, mußte er ſich
zurůdziehen , indem
er den Weg rechts
672
einſchlug, bis er Ghanbod erreichte, von wo ein fein eigenes Band zurüđkehrte
Sultan
sin
Santa indeß rüftete fich : balb zu einem
Striegszüge und folgte ihm auf demſelben
Wege , bis
er Dnghoor erreichte, 'wo ſie zuſammentrafen und eine Solacht lieferten , die Kanta gewann.
Machdem er viele
Beute gemacht, tebrte er nach Dogbool, in der Provinj Kafdnaboi zurüd , wo er verſuchte einen Stamm der Sudan, der ihm nicht folgte, zu bezwingen . Die Gdlacht war heftig und er erhielt
eine
tödtliche Pfeilwunde.
218 er nad Sir tam , ſtarb er, feinen feidh nam ſtin
Heer nach dem
grub man ibn.
Pataft zu Soorami und dort bea
Er hatte drei þauptfiåbte, die er liebte
und wo er Paráfte hatte ; die dann
brachte
áttefte war Ghonghoo,
Soorami, die lekte keeta
Seine Nachkomment
berrfchten ohngefähr hundert Jahre nach
ſeinem
trop der Berødung der meiften ihrer Belitungen . ner war großer
Lobe , Seis
in diefen Gegenden als : ſie , und ihre
Geſchichte hat nicht ihres Sleichen .
Ihre Macht ward
pernichtet, als Sultan Mobammed Ebn Sharooma von Göoobér, Ugabba Ebn Mohamed El mobárét , Sultan von Láheer, und der Herrſcher von Banfarab , mit eins ander verbunden gegen ſie zogen , ihre Länder beregten und die drei erwähnten Hauptftädte zerſtörten. Die Provinz. Ya dry hat Berge und Ihåler , und liegt am Ufer des Fluſſes . Nil. · Bewohnt wird ſie von einigen Stimmen Soodan , die fehr weide und leichts fertig ſind. : Noofy iſt eine Provinz , die auf der rechten und linken Seite Flüſſe , Bålder , Sandftreden und Berge
678 Kat, und die Bewohner, Stämme der Sooban bon Karcha na, find aus Saſhna, Zag Zag, Kanoo und anderen Gei genden.
Sie haben
wohner von Honſſa.
eine andere Sprache als die. Bes Sie beſigen viele Kenntniſſe in
ſchönen und feltenen Kúnſten, und aus ihrem Lantê wers den immer zierliche und wunderbare Sachen ausgeführt. if
Yarba iſt eine große Provinz , mit Flüſſen , Wils
bern, Sandſtreden und Bergen , und hat viele wunder . bare und außerordentliche Dinge. rebenden grünen 1.
Man findet bort den
Bogel, Babaga ( Papagei) genannt ..
Un der Seite dieſer Provinz iſt ein Unterplat oder
Haven für die Stiffe der Chriſten , die
dahin kamen
und Sclaven holten. Dieſe Sclapen wurden aus uns ſerem Lande ausgeführt und an das
Boll von Yarba
verkauft, von diefem erhandelten ſie die Chriſten. Die Bewohner dieſer
Provinz ( Yarba), ſollen von
den Nadlommen der Kinder Qanaan's ftammen, der vom Stamme Nimrod war. Man ſagt, fie hatten ſich im weſtlis chen Africa niedergelaffen, weil fie vom Yaar rooba , dem Sohne Kahtan's * ) ,, aus Urabien vertrieben wurden, nach der weſtlichen Küſte zwiſchen Uegypten und Ubyſſinien, Von dort gingen ſie weiter in's Innere von Africa, bis fie Yarba erreichten, wo ſie blieben .
Auf ihrem Wege
ließen fie úberal, wo ſie Halt machten , einen Stamm ihres Volken.
Daher nimmt man an, daß alle Stämme
*) Dieß war ein großer Herrſcher in Arabia , das Vort dieſes Cantes nånnte ihn „ Vater von Arabien ", und nachMaſudé,
war ' ér der erſte, der über Yemen herrſchte, und Urabiſd) [djrieb . Er regierte, fagt der angeführte Schriftſteller , zur Zeit des .. ... Propheten Seber. - A. S. Denham u. Glapperton .
43
674 Soodan , die Die Gebirge bewohnen , bon ihnen berftams *) then Ya -ory ." ;
men ; eben fo die Bewohner von Im Ganzen ſind
die Bewohner von Varba faft
gang fo, wie die von Noofee. . Die Provinz Bargboo enthalt Walder und Sandſtrel , ten * ), und wird von Stammen Sootan bewohnt, die, wie man glaubt, von den Sclaven der Falateen abftammen . Sie ſind unbåndig und widerſpenſtig, und ſtart in Zauberei. $",
Ghoorma iſt ein großes land, großer alb Barghoo,
hat . Flüfſe, Bålder , Sandſtreden und Berge.
Die Bes
wobner ſind denen von Bargboo faſt åbntic , und haupts fachlich Räuber und ſchleďte Leute, Fünfter
Abſchnitt.
Un der zulegterwähnten Provinz liegt ein großes und einier Golb . = mine. Bewohnt iſt es von Stämmen Cooban . Daranftoßend, gegen Norden, iſt die Provinj Sange hee ; groß , find
fruchtbar, gut bevólfert.
Nachkommen
der Sonhaja ,
Araber und der Falateen.
Die
Bewohner
der ' berumziehenden
Sie ſind Mubamedaner und
ihre Herrſcher regierten fiets billig und gerecht.
Eine
große Unzahl gelehrter und frommer Leute bat fich uns ter ihnen ausgezeichnet. Un Sanghee, im Weſten und nördlich von Bargboo iſt das Band Malee. ' ' Ein großes Land , bewohnt von Soodan , len .
die von Copten und Aegyptern flammen fol.
Unter den Bewobnern werden auch einige Toms
rooth. Falateen , Uraber, Juden und Chriſten gefunden . *) Dieſe Proving ſcheint teine Flüſſe zu haben, weil das Wort Flülre zugeſchrieben , und nachher wieder ausgeſtrichen war.
675 Man nimmt auch an, daß ſie von den Sarantaly, oder Das land hat eine Goldmine , und Perſern flammen . einen Unterplay oder Hafen , wobin Schiffe
von zwei
chriſtlichen Regenten kommen, feit früheren Zeiten. land
Dieß
iſt ſeit undentlichen Zeiten in einem blúhenden
Zuſtande.
&& umfaßt die Provinz Barbara, die ſehr
groß iſt, und Flüſſe, Wålder und eine Goldmine bat. Die Soodan die darin wohnen ſind ſehr mächtig und noc immer Unglaubige. Nabe an Barbara iſt die Provinz Tow : rooth und ebenso Footá ; , ſie ſind groß und bewohnt , pon ihrem eigenen . Volle und den Sarantaly, oder Perfern.
Die
Low -rooth ſollen von den Juden, frammen, andere fagen von Obrifter , nad andern find fie Ablommlinge der Soos dan von Barbara. , , as
Jenſeits der erwähnten Länder " ift nur die Provinj
Dámlá eper Damloo , die am Dcean liegt. Dort iſt Muhamed's febre unbelannt , und die Einwobner bes bner bed Haupten , fie horten das Gerduſch. Der Sonne, wenn ſie um Mittag den Meridiañ erreicht.
Dieſe kandidaft enthalt
manche wunderbare, feltene uno außerordentliche Dinge, die wir, wegen Kürze der Zeit, nicht einzeln dildern tánnen. Go fchließen wir , was wir hier in dieſen Auszug einſchieben wollten ,
einen Umriß der Geographie des
Königreiches Talroor zu geben.
na
osfiu I
ust.myi 4.
( .013 I
* ! :30
Oill gigi
..
,
!
Indem wir über die zoologiſdeni Gegenftenbe res den wollen , die von den Heifenden gefammelt wurden , 43
676 Mob " Billig dan iſt e ess wohl
gen
Wetterben zu
die , Schwierigkeiten
fchügent. Nachdem
zu vefinnern ges
dieſe "Meifenben
deri duberſten Punct erreicht hatten , gebrauchten fie nicht weniger als" fünf Monate zür " Müdtehr nach Tribbli, faſt immer durch Wüſten und leidend an stränkheiten und durch" Entbehtungen jeßer
Art
Uuch ihre" Hálfsmittel
um die spiere'abzdziehen ," und zu
erhalten waren dura
ßerſt ſchlecht: das einzige ſchneiðende Inftrument, mas fie dazu hatten , war ein
Fédërmeffer , daf'dem Major
Denham gehörte, und etwas lutfetiikfeife; dem
Nachmals " des
bie ſie untet
Hen " Ritchie - fánberi, war
alles,
mas"fie béfabet die Hääte gegesi-Järfecten- unib -Perders ben zu Fadigen.
eo groft aber war iht Gifer, daß fie
trok aller Hinderniſſe doch faſt bundett Witen mitbrachi ten und einigė "Gent gu t ar erhalten ünd beſonders merta guit
würbig ; obgleich wir mit Bedauerrt'erktårên müfleto, babe ittheit dieſer Zah ! in unſere Hände gekoms ic mast kaum ein che perdorben waren . d'a Elassis.
Mammalia.
Auct."19_
Ördo. " Carnassiers.
Cuv . tribusi Carnivores. Guv. Stirps. Di 11.01.310 m es 2463 bin , grad giti . Cuv .
Deutsi Génús," Fenhécus.“ Laceps sai
vid 4Species 1 : 9
???
Bennecus Cerdó, visi fius
Fennec . Bruce . VII, 231: 18vo ) pł: 28.
,
Animal ano.
nyme. Buff. Suppl . III, 128. p. 19. ( 1776. ).
Zerda.
Penn, Quadr. p . 248. p.- 28 . - Canis Cerdo . Gmel . Linn . Fendecus Byuciu Desm , Mamm. pl . 108. f. 4. 33 Canis Megalatiss 2Griffi Ag. Singing in 1 nad Bruce machteg dies . Thiet en oder wenigſtens eines * &£
677 biefer Urt , zuerſt in
Europa , bekannt,, ung ragte, et
heiße in Arabiſchen Büchern El Fennec...') Fennecus. mores &
Dențium
formula .
Dentes pri
,, lạniarii 1-1 , molares
?
F. supra rufescenti -albus subtus pollidior; maculâ suboculari rufâ ; caudae maculâ sub -basali nigrescenti brunneâ , apice nigro :: Genus Ryza ena. Ill.
Spec. 2. Ryzaena tetradactyla. Viverra . tetradactyla.
Gmel.
1,85. , Şuricate,
Buff. : XIII. t. 8 , Dieſes Zhier fand ſich an
den Ufern der Flüſſe,
in der Náne des Sees, Tchad .,', Tribus, Plantigrades. Cuv.
Genus. . Gulo . Storr.
Spec. 3.
Gulo Capensis . Viverra mel.
Gulo, Cap . Desm . Mamm . p . 176. livora. Gmel. I. 914 ,
Ratel. Sparm. Ratel Wee.
sel. Penn . Quad . II , 66 . Nach der
Angabe der Eingebørnen iſt der Ratel
in der Brunftzeit ſehr fed , und ſcheut Menſchen anzugreifen.
ſich
nicht einen
Jedes Mánnchen hat zwei bis
brei Weibchen um ſich, die ſich nicht entfernen dürfen, ohne gleich dafür geſtraft zu werden .
Das Thier wird
durch einen Satag auf die Schnauge Teicht getödtet. mulsivo's " Ordó. Quaďrůmäńes, Cuv. Genus." Cercopithecus:' Buff.
Spec. 4.' Cercopithecus ruber . Cercop, rüb.Geoff. Ann. du Mus. XIX : 96.
Simia
rubra.Gmel. I. 34. Le Patas. Buff. XIV . p . 26. et 26 . Red Monkey , Penn . Quad . I. 208,9
let
678 Ordo; Ruminan's, Cúv, Genus Camelopardalis. Gmel, Spec. 5. Camelopardalis Giraffa. Camelop . 'Gmel.“ 1, Linn. 1 ,
Camelopardalis,
181. " Cervus
92. Giraffe. Buff. XIII , p. 1; Camelop,
Penn. Quad . I. 65. Die Giraffe traf man auf der fåddftlichen Seite des Sees Ichad, meiſtentbeils zipei, fünf oder rechs beis Sie ſind ziemlich zahlreich dort
ſammen.
Ibr Gang
iſt eine Art Galopp , wobei fie die Hinterbeine 'nacha ſchleppen ,
auf eine linkiſche Weiſe.
Die von Major
Denbam mitgebrachte Haut ift von einem jungen Thiere, das nicht über anderthalb bis zwei Jahre alt iſt , die farben find viel heller als bei einem ermachſenen Thiere, In ſeinem
wilden Buffande trågt das Thier den Kopf
ſehr aufrecht.
Mai. Denham bemerkt , bei keiner abs
bildung dieſes Thieres habe er dieß der Natur gemäß bargeſtellt gefunden, Genys Antilope, Pall.
Spec, 6, Antilope Senegalensis, Antil, Seneg Desm . Mamm , p. 457. Le Koba. Buff. XII, pl. 32. f. 2.
Şeneg . Antilope, Penn, Quad. 1. 103,
Mai. Denham brad te nur den Kopf uno , die Hörs ner dieſes Jhieres mit , das die Eingebornen. Korrigum nennen, er fand es auf den Ebenen im Innern von Africa, Spec. 7 , Antilope bezoartịca. Ant. gazella. Gmel. 1. 190. Capra bezoartica. Linn . 1 . 96. Algazelle. Buff. XII. pli 88. f. la 2. Algazel Antelope. Penn . Quad.1. 77.73 ,
initiat !
879 Bei den Hörnern ift ein Theil oben, nicht gerin . gelt ,
und die Reiſenden haben nur
zwei mitgebracht,
die nidt zuſammenzugehören ſcheinen . :: Das Thier fand man ſüdlid vom Fluß Sbary. Spec. 8. Aptilope cervicapra . S: Ant. cervicapra Pall. Capra cervicapra. Linn . 1 , 96, ..Antelope. Buff. XII,.pl, 35. 36. Penn . Quad . 1 , 89.
Common Antelope.
Wir baben nur die Hörner.
Die Africaner
nens
nen das apier El Bager Abiad, die weiße Kull. ve Genus, Bos, Linn . het se poate sit 13+
1191 ); 109 Spec. 9. Bos laurus. Bos taurus. Linn . 1, 98.
19.3
Major Denham brachte ein Paar ungeheuer große Körner mit , , die offenbar von einer Art der gewöhulis chen Ochſen
waren :
er
fab
zwei Arten
im inneren
Africa , die eine mit einem Butel und kleinen þörnern, die andere viel größer , gebeuren Hörnern .
auch mit einem Budel und uns
Eines der Hörner bat unten ,
es am weiteſten ift , 231, 30d. beträgt , 6. Zou.
Umfang,
die fänge
die Biegungen mitnimmt, 3 Fuß, Es hat zwei Krümmungen und wiegt 6 Pfund,
wenn man
7 Ungen . Spec . 10 – Bos
im
wo
bubalis.
Linn .
in
1674
Bos bubalis , 1 , 99. —
le Buffle.
Buff. XII
pl, 25. Buffalo . Penn . Quad. 1, 28. maja Die Eingebornen nennen ihn Bamoules Ordo Pachydermes. Guy, in Genus. Rhinoceros. Linn.
on
Spec . 11. - Rhinoceros bicognis,
bin .
680 Rhin . bic : Gmel. 1, 37. Rh , unicornis. Var B. bic , Linn. 1 , 104. Rh , Afr . Cuv . Rhin . d'Afrique, Buff Suppl. VI, p. 6. -
Two -horned Rhinoceros ,
Penn . Quad. 1 , 150 pl. 29 . Wir beſigen nur die Hörner. Lande ſelbſt
im
Das Phier heißt
Gargatan:
:: Ordo Rongeurs. Cur..! Gen, Sciurus. Linn . is so?Spedi 12
Sciurus Dschinshicus.
Sciur. Dshin . Gmel. 1 ,
151,
Desm. Mamm. p . 338 ."
Sciurus " albovittatus,
.1
%.
Genus. Histrix : Linn . Species 13. " H.
Histrix crystata.
cristata. Linn. 1, 74. * Porc- épic : Buff, XII , pl.
* } 51 :
Crested Porcuepin :
Penn. Quad . ::! **
Classis. Aves. Auct.
t.ht ,
***** Ordo Raptores. Ill. Fam . Vulturidae. Vigors, in Linn. Transact. Genus. Vultur. "Auct.
[ Specieś.. 1. Vultur fulvus. Vultur fulvus, Briss. 1 , 462. sp. 7. —
Gyps vulga
ris. Sav. Ois . d'Egypte. Le Percñoptere . Pl . Enl . I. D 426.
Vautour Griffon . Temm . " Man, d'om: P : 5 .
Alpine Vulture.
Var:" B. Lath. Gen. Hist. 1, p . 17.
Nåhe gros Ber Stådte, er lebte 'von allem abfad , den die Einwoha ner auf die Straße zu werfen " pflegten .
Seines
bens wegen warb er nirgends
3944
getödtet.
Nus
681 PT
Ink Fam
Falconidae. Leach , 2002
1.3 '' Subfam . IAccipitrin , Vw in Linn . Trans. . Genus, Astur Auct:I've
c
: Spec. 2. Astur musicient : Falco musicus. Daud, Orn. II, 116. sp. LXXXVIU . le Faucon chanteur. ,,Le Vaill. , Ois, d'Afr, 1 , 117 . pl. 27.
Chanting : Falcon, Lath . Gen.
Hist, 1,
p. 178 . Man fand dieren ſchönen Falten in den meiſten Ges genden von Centralafrica, aber nicht in großer Unzahl.. Fri Ordo. Insessores. y . in Linn . Traps. ' >> Tribus. Fissirostres. Cuv,, Fam , Todidae. V. in Linn . Trans ,!'' Genus. Eurystomus Vieill.
)
Spec ., 5. Eurystomus Madagascariensis. Coracias Madag. Gmel. 1 , 379.. Le Rolle de Mada ,
gascar.. Pl; Enl. 501. Madagascar, Roller. Lath , *****
3. Gen. Hist. III. p . 79 .
Fam. Halcyonidae. V. in Linn. Trans, ' t
Trim
Spec.
4,
o
::, !
Genus. Halcyony : Swains.
.
Halcyon erythrogastere : 1 : 1
Alcedo erythr, Temm , Alce lo Senegalensisi: váz. je Lath. Ind . orn. 249. , Martin Pecheur du Sene . gal. Pl. Enl . 356. fig . ins. austini Man traf dieſe Vögel
häufig,an Flúſiin und be .
ſonders bei den Jamarinden bäume is
as
Tribus. Conirostręs. Cuv. ..... Fam . Çorvidae. : Leach . Genus. Coracias. Linn,
;
it
Speor ... Coraçias Senegalensie .
11.
.'
682 Cor. Seneg. Gmel, 1. 379. Rollier do Senegal, 'PI, Swallow - tailed Indian Roller. Edw. Ent. 326. Senegal Roller. Läth. Gen. Hist. 3. p. 75.
1, 327. Dieſe
ſchonen Krähen
waren in
Den Gebüſchen
febr zahlreich :
Trib. Scansotes, Auct. Fam . Psittacidae . Leach ,
352
Gen , psittacus. Auct,
Spec. 9. Psit , eryth . Linn. 1,
Psittacus erythacus. 144.
1
*
Perroquet cendré de Gui
neé. Pl. Eul. 311. Ash - coloured Parrot, Alb . 1. f. 12. Einige dieſer Vogel wurden lebentig nade England gebracht und find in des Königs Sammlung. Genue, Palaeornis, Vin , Zool, Journ ,
Spec. 7. Palaeornis torquatus. Pal. torq. V. Zool. Journ. Vol 11 , p . 50. Psittaca torqua . ta. Briss. IV , 323. 551.
La perruche à collier. Pl. Enl.
Perruche à collier rose, Le Vaill. Hist, des
Porr. pl. 22. 23 . Dieſe Art, deren þauptfit Indien reyn ſoll, ſcheint weit verbreitet ; man hat ſie am Senegal gefunden und in Centralafrica.
Ordo, Basoreg.' Ill. Fam . Tetraonidae, Leach . Genus. Pterocles. Temm. Spec. & Pterocles exustus, Pter. ex. Temm. Pl. Col. Man fand ſonders an den
1 354. 2.360.
diefe Bögel in Menge in Bornu , niedrigen Sandhügeln ,
merlich mit Geſtrauchen beb.dt find.
bes
die ſehr lüms
Sie ſchmedten gut.
683 ?
Genus," Francolinus, Steph . Francolinus Clappertoni,
Spec. 9.
Franc. supra brunneus fulvo - variegatus; subtus fulvo - albidus , maculis longitudinalibus brunneis alguien persus; strigâ superciliari subocularique , gula , ge pisquę albis, his brunneo - linearis, Pileus brunneus , ad frontem pigrescens, pigra interrupta extendit a rictu ad genas.
Striga
Genarum
plumae, anteriores lineis gracilibus, posteriores macu . lis ovalibus branneis in medio notatae. Colli, pecto ris, abdominisque plumae in medio brunneae margi nibus fulva - albidis , rhachibus pallidis. ' Dorsi supe. fioris,
scapularium ,
tectricumque plumae pallido .
fulvo marginatae partim que fasciatae. ris , uropygiique plumae pallide fusco - brunneo pogonio
brunneae ' in ' medio
leviter notatae,
externo' ad
nio interno ad
basin
Dorsi inferio
Remiges ' exteriores
basin . fulvo - fasciato , brunneo ,
pogo
versus apicem rur
fo- fulvo, interiores utrinque fulvo fasciatae, Puila in feriora in medio brunnea , fulvo ad margines potata. Pteromata inferiora in medio fusca , vis.
Femorum plumae fulvae
in
marginibus ful medio bruöneae,
Rectrices brunneae fasciis plurimis fulvis undulatae. Rostrum superné nigrum , infra ad basin rubro tinc tum,
Pedes , ad frontem
pigri,
poné rubescentes';
tarsis bicalcaratis , calcare superiore obtųso , inferiore acuto .
Longitudo corporis, 14 unci, alae a carpo ad
remigem 5tam , 7} ; caudae 34 ; rostri, 128i tarsi, 21. Dieſe Urt Frantotin ſcheint bis jekt unbeſchrieben . Die Reifenden trafen ſie häufig, an den mit Gebüſchen
684 bedeďten Sandhågelrt, sie waren't lowerzu Thießen , و haben wegen ihrer Schnelligkeit. بهWir @tapperton ,
dieſe Art nach
unermüdeten : einfichtsvollen
dem
Ges
fábuten , deed Major, Denham , genannts ,prit - em A
?
Fam Struthionidae V. Linn . Transsy Genus, Struthio . Auct. : ! P5,2 ...
twint ? Spec .- 10.1 Tu Strigthiocamelusti 2013! Str. Linn. 1,265 . tre l'Autruche. Pl . Enl. 457.
The
Black Ostrich. Brown's illustr, of Zool.pb 16. ^ .
68 gelang
lebendig nach
H. Denham
vier dieſer
fchönen Bogel
England gwibringen , fie find jegt in der
Königl. Menagerie zu : Windſor. sy orGenus, Otis. Linn
,
1 st
10.1,672
an ,in wese Spec, 10.1.Otis Denhami.
reitit
vinter !!
O. fusco , brunnet et pallido'- fulvó undulatim punctulata , capite brynnescenti-nigro , superciliis, ger nis gulaque albidis , qollorrufo , pectore cinereo ;ptero matibus remigibus rectricihusque nigris, istis albomacu. latis; his albo-fasciatisa corpore subtus rufescenti- albo . ... Capitis pileus scenti -pigri.
parsque superior nuchae brunne
Regionis auricularis plumae celongatae
decompositae , cinerascenti,albae. Colli inferioris plu mae frontales elongatae. Dorsi, uropygii, scapularium , ptilorumque plumae fusco - brunneae , pallido - fusco un dulatim
punctulatae.;
Pteromata nigra maculis al
bis grandibus irregulariter notata.
Tectrices inferio
marginem , alarum
fasco - väriegatae.
res albae
ad
Rectrices nigrae ; duae exteriores pogonio interna : fas çiis duabus, externo tribus , notatae ; fasciis ejusdem
ceterae tribus
coloris utrinque notatae , fascia sub
683 epitali nigro sparsa ; deaêi thédituen ad apicem
fusco
brunneae, pallido - fusco undulatim punctálatae;" Tri des flavae. " Rostrum corneum , " Pedes nigri. Longi tudo corporis, 3 ped. 9. úno; caudae" 1)pei , 4'unc. fostri, ad frontem , 3
uncı,'ad rictum , 47 und
Wars
si, 7 unc .; digiti medii , ungue incluso, 21 uno.'s ex .661. ! iorit ( 1) terioris , 17 uno.
African Bustard ? - Lath p . 361:1... "
Gen. Hist. Vol. VIII.
.. will finil ؟ mnul اليiT
?
Bir baber keine Beſchreibung gefunden , die ger
nau . zu dem vor uns a llegenden
Böger pastiada hub toit
haber diefen daher 'nach beni kühnen Reifender genannt, dem wir ſo vieles verdanten : >>> TOIMITI : 1150 ro Call
Er traf dieſe Bogel , in der Regenzeit; den
größeren
Stådte int nicht n , in Städten
ſudaten dien feucten Stellen
nahe bei
größer Zahl.
Sie
und dort werden ſie von
den Eingeborhen , die iht' Fleiſch" effent , miriSailingét gefangen.fi Nurusein einzigegi imat'FAB -Major Denhant ein Paar zuſammen , fonft gehen.Fle " einzelnens i nino pated ift escadaß man'immer idarauf rechnert fonnte
fam
daß, wenn eine Trappel fidik feben ließ , Gazellen in der Nähe voareň .
Major. Denham
Vogels als groß und feurig , ber Gazette . gefühildert. . 1911 )
rühmtdas Wager des und eben ro wito das 1 Biç ?
Ordo. Grallatores. ill. ;
24. 1. brA
sidrasi Fam . Gruidaer ivoir Linn ? ' Trans161 Sinha..ub Genus Balearica. Briss. vi suprotboisto91 Spec. 12. -
Ba ear ca pavonina .
Ardea pava Lind :1 , 238. SaBaléarichi Blissi! V Oiseau - Pojal. -id . ib. pl. 41. D'oiseau royal
idis 511 . ipi.
686 192,
Enl. 266. : Crowned | African Crane. : Edw , € Crowned Heron . Lath. Gen. hist. IX . p. 20. In der Nåbe
Der Eleinen Seen
traf
mag diefe
gewöhnlig waren fechas biß acht bei einander :
Bogel ;
pagrweiſe fall man ſie auch e aber nie einen einzelnen Bogel, Ĝenus. Platalea. Linni, . !!
Spec . 18.
Platalea leucorodig .,
Plat, leuc. Linn. 1 , 231. 405.9
&
La spatule. Plat. Enl.
Spatule blanches ; Temmz man , d? Orn. p.
595. White Spoonbill. Penn , Brit. Zool. App , f.9.
Diere Vogel hielten fich an den lieinen Seen auf und an überſchwemmten Stellene ju gjer 1.
air Fam . Ardeidae, Leaching and Genus. Ardęg. Auction
Spec. 14.17
Ardea Coromandelensis,
Ard . Corom , Steph . in Shaw's Gen. Zool. XI, p. 577. Ardi russata , Temm . Man d'orn. P. 606. Ard , affinis ? Horsfs king Transact, Vol XII. P 189. Ard ., Co. mata . Var. M. Lath . Ind. omg 687. Crabier de la côte de Coromandel. Pl. En 910, è Dieſer Begel ward bei Wlph_gefoſſen , wo man viele antrafa
uso
Spec. 15. —
Ardea
malo es wa melanocephala ,
Ard . cinerea ; capite cristata , colli parte posterio re lateribusques regione interhumerali, Tremigibus, rectricibusque nigris, gulâ collique parte anteriore albis.
Colli inferioris plumae elongatae cinerascentes. Dorsi pars anterior inter hameros nigra, posterior sa
687 turate cinerea.
Ptila pallide cinerea .
Tectrices in
feriores albae.. Rostrum nigrum , mandibula'inferiore flavescente , apicem nigri.
versus nigro 'marginata. - " Pedes
Longitudo corporis 2 ped. 9. unc.; alae,
15
Unc :, rostri, 4 ; tarsi, 6 .
Benn man dieſe Bogelie
wo nach Alter und Ger
fdledt fosgroße Verſchiedenheit ftattfindet , midt: felbft beobachten kann , ſo ift man leicht dem
Irrthum ausges
febt, daher wir auch einigen Anftand nahmen , den vors liegenden Bogel als eine eigene Urt zu daracteriſiren , obgleid wir teine Beſchreibung
tennen , die ganz auf ) * 1
dieſen paßt.
Unſere Reifenben : faben dieſe Vogel allenthalben in ben Seen und. Sümpfen , mit vielen anderen... Genus, Scopus, Briss.
B
Spec. 16. -
Scopus
?
.is
umbretta , in eins
Scop, umbr. Gmel. 1 , 6, 8. L'ombrette du Senegal. Pl. Enl . 796. The umbre. Brown's Illust . of Zool pl. 35.
.
p , 23.
Tufted umbre. Lath. Gen. Hist. Vol. IX, Sat 1 : 1
Bowri Maj. Denham bemerkt,
daß dieſer Bogel felten
war ; wo et ihn antraf, Faß er auf Mimofeu ." 3. 41
Genus. 'Ibis. Lacép ... , Olli
Spec. 17. –
Ibis
Aethiopicus, šá 9.00 izle
Tantalus, Aetk . Lath . Ind. orn . 706..i Ibis religiosa,
Cuv . Regne Anim . 1 , 488.
Abou Hamnez.
Bruce's
Trav . App. pl. 172. * ;, in bi
2n den weſtlichen
Ufern des Sees
d'ad fand
Maj . Denbam diefen Vogel in ganzen Schaaren. Bis iebt hatten Reiſende ihn ſelten geſehen .
688 1:93 MD991
Di 291-95 Genus." Ciconia , Brisgin I omnirs
Spec. 18 -
In
.99
Temm . Pl. Col. 301. "
Ciconia Argala : à!
Ciconia . Marabou . 6-107147
der Nähe der großen Städte faben
oben cangefühitten
zugleich mit den
in Menge ,
Reiſenden dieſen Vogel
unſere
Deiern , und et warb , wie :biefe , ges Unrath mit
fchont van den Eingeborgen , balet allen .
verſchlingen : hilft: :: 1 :: ! ? : , Ordo : Natatores ::Ilf , w031
"... , TET
5:19:20 Fana . Anatidae. Leach. vieta Zool. Journish
Subfam : Anserina, V. in
1:08
Genus. Plectropterus, Leach. si ndio Speca 19. -
.17
11.10
Plectroprerur Gimbensis.!!
Pl. Gambai Steph . in Shaw's Zools XII. part. 2.png
pl. 36. -
Anas
Gambensis . ”
Linn ,
1 , 195 .
Spur -winged Goose. « Lath : Gen. Hist. X , 241 . Manufab dieſen : Vögel. auf allen Seen ' in Menge. Das Fleiſch war grob und fchmedite nach Fiſchen .
19
Spec . 20. Pléctriopterus melanotus, ia .
..OV
Plectr. mel . Steph . I. 1. p . 8. ' Anser melanotusi FoȚst.
Zgok Ind pai2t: 8. II.
Anas melanotus . Lath ? Ind .
orn . 839sQye de la côte de Coromandel. PJ. Einl, 9875 Black - backed Goose. Penn. ' Ind. Zool. p . 12. t. II . Vom See
Tchad.icodigh
1992
aid
..sigilor Subfam . Anatina. V. in Zool: Journ , 2 soal
16T
Genus. Anas. Auct... iiden
Spec. 21. -
Anas viduáfa .
'(
An . vid . Lind I, 205. MOáhard du Maragnani Enl. 808.
p. 65. t . 13.
Pl .
Spanisch Ducks Penn , Gen :: of Birds.
689
Man fand ſie häufig auf dem Ichab und allen ans
1:
Sie fdmedten gut . --
beren Seen.
trifft
man dieſe Art
Wahrſcheinlich
in der Alten und
Neuen Welt.
Um Flügel findet man eine Art Sporn. Fam . Pelecanidae , Leach , Genus. Onocrotalus . Briss . Species 22. Onocrotalus Brissonii. Pelicanus Onocr. Linn . 1 , 215. le Pelican . Pl. Enl. 37. White Pelican . Edw. t. 92. Nach Major Denham ift dieſer Bogel ſehr häufig am Idad . Genus. Phalacrocorax. Briss.
Spec. 23. Phalacrocorax pygmaeus . Pelecanus pygm . Pall .
Reise II , 712. f. G.
Dwarf
Shag. Lath. Gen. Hist, X, 431. Cormoran pygmée, jun. Temm Man. d'orn, p. 901 . Denham fchoß ihn africa.
auf
einem
See
in
Central
Er iſt ſelten . Genus. Plotus. Spec. 24. Plotus melanogaster,
Plot. mel . Gmel. 1 , 580 Ind. p . 22. f. 12. 959.
Forst. Zool.
Anhinga mel.
Anhinga de Cayenne.
Black - bellied
Anhinga.
Penn.
Pl . Enl.
Ind.
Zool.
p . 13. f. 12. Black -bellied Darter. Lath . Gen. Hist . X, 451 . Die Reiſenden trafen dieſen
zwei Mal .
Er
Bogel nur ein
oder
ſcheint weit verbreitet zu ſeyn ,
man
bat ihn in der Neuen Welt, in Java, Ceylon , und nun in Africa gefunden . Denham u . Glapperton .
44
690
Mehr als dieſe vier und zwanzig : Arten laffen fich ir tol nicht mit Sicherheit angeben , v1991,479
find ju
apoiary 16's pop gliad
beſchädigt. 1
die übrigen Eremplare
!
$134545
Classis Reptilia . Auct. sant son Ordo. Sauriens. Cuv. Tribus. Lacertiens. Cuv. 1901 ? nipittomatiser
Genus. Monitor. Cuv .
11:55
1911999 15.3 . Species 1. Monitor.Niloticus. 1. ad da ale Lacerta Nilotica. Linn. 1 , 360. Varanus Dracaena. .310
Merr.
Syst. Amph. p . 59.
" .190111 1' Daud Rept. III, 51 ,
Tupinambis Niloticus.
Monitor da Nil ou Ouaran .
Cuv. Règ. An , II . 25. 301:59 Tribus. Cameleoniens. Cuv. Libri illotenemos siuri din Genus. Chamaeleo . Lacép. Sie ernstige Species 2. Chamaeleo vulgaris. . 13100
Cham , vulg . Daud. Rept . IV, 181. adidingila411.47 Merr. Syst . " Amph. V. 162. abih 10 : Linn , 1 , 364 .
« 38
Cham. carinatus.
Lacerta chamaeleon,
gidómst 5 . Botaniſche
Bemerkungen
don Robert Bearn Esq.
***
Das während der Reiſe, vorzüglich von Dr. Duds 1996annig virti nep, geſammelte Herbarium , enthält , in mehr oder wes 1190 iure agris niger gutem Zuſtande , ohngefähr dreihundert Species. -- : 19)
Hundert davon ſind aus der Nähe von Tripoli, funfzig
691 find auf dem Wege von dort nach Mourzud geſammelt, zweiunddreißig in Feyzan, dreiunddreißig auf der Reife von Mourzuď nach Koufa , fiebenundzwanzig in Bornou und ſechzehn in Hauffa oder Sudan. Die Zahl der Pflanzen iſt zu unbedeutend, um ein Urtbeil über die Gewachſe irgend eines der Lånder , durch welches die Reiſe ging , zu fåden : manche Pflanzen find auch zu ſehr beſchädigt, und die Bemerkungen dabei ſehr geringfügig.
Dr. Dudney war hinreichend mit der Bo.
tanit bekannt , ſo daß er große und belebrende Samms lungen hátte anlegen kónnen, wenn nicht andere , wich . tigere Gegenſtände ein Hinderniß geweſen wären , dars auf viel Zeit und Fleiß zu verwenden , und in Bornu bielt ihn ſeine Kránklichkeit ab , für ſo etwas thấtig zu reyn.
Die wenigen Pflanzen aus dem Sudan verdans
ten wir Hrn . Clapperton , der, nach Dr. Dutney's Tod, ſich die Mühe gab , die auffallenoften und am meiſten gebrauchten Pflanzen zu trodnen , auf der Reiſe nach England aber ward ein Theil derſelben ganz verdorben . Herr Ritchie hatte
auch
in
der Gegend von Tripoli
Pflanzen geſammelt, fie ſorgfältig getrocknet und mit ins tereſſanten Bemerkungen
begleitet.
Unter dieſen aber
und jenen ſind kaum fünf Arten , die nicht ſchon in den Werten über die Botanik des nördlichen Africa beſchrieben waren , beſonders in der Flora Atlantica von Desfona taines, in der Flore d'Egypte von Delile , und in Flo rae Libycae Specimen von Viviani, nach Della Bella's Herbarium .
Uuch die in der großen Wüſte und den
Daſen von unſeren Reiſenden geſammelten Pflanzen, fan , den fich, bis auf wenige, in den gedachten Werken . 44 *
692 Bei der Ueberſicht, die ich hier von der vorliegen den Sammlung geben werde , beſchränke ich mich auf eine kurze Angabe der bekannten Pflanzen Bemerkungen
und einige
über verſchiedene merkwürdige ,
oder bis
ießt, meiner Anſicht nach, nicht richtig beſchriebene. Ich wil dabei der Ardnung folgen , die man in dem bota. niſchen Anhange zur Reiſe des Capit. Tuđen nach dem Congo beobachtet hat. Cruciferae,
davon enthält
die Sammlung funfzehn
Urten.de Caryophylleae, fünf Species , aus der Gegend von
Sripoli..
??12353
Zygophyleae, fechs Species. Cistineae, drei Species , aus dem Diſtrict zwiſden Xripolir und Mourzuck. Geraniaceae, vier Species. Malvaceae, zwölf Species , darunter Adansonia digi. tata, im Sudan gefunden , wo ſie Kouka heißt. Vitis, eine Art, aus Bornu. Tamariscineae ,
Eine Art 'Tamarix iſt der Attil,
ber in Fezzan båufig wachſt, wo er, nach Dr. Duds }
ney , der einzige ſchattengebende Baum iſt. Eine Urt.
Lorantheae. Leguminosae. Mimoseae.
Dreiunddreißig Species.
Drei Urten : Acacia Nilotica , Mimosa
Habbas und Inga biglobosa.
Dieſe lektere heißt,
nach Clapperton , im Sudan , Doura und man bes nugt den Saamen zur Zubereitung mancher Gerichs te.
Wahrſcheinlich iſt es derſelbe Baum, den Muns
693 go Part, in ſeiner erſten Reiſer Nitta nennt, und der am Sengal Nety heißt. Caesalpineue,
Bier Species :
fescens , bei lamard ,
die
eine iſt Bauhinia ru andere Cassia ( Senna)
ovata die Dubney im Wadi Ghrurbi wildwachſend
fand. Papilionaceae .
Sechsundzwanzig Species .
Alhagi Maurorum oder Agoul ift háufig in Feza zan , wo es ein treffliches Futter für die Cameele ift. Compositae. Sechsunddreißig Species. Rubiaceae .
Sechs Species : fünfe zu Spermacoce
.. und Hedyotis gehårig , -
wurden in Bornu und im
Sudan gefunden , eine Art Galium bei Tripoli. Asclepiadeae, drei Pflanzen . Sesameae, ein unvoltommenes Eremplar von Sesa
mum pterospermum , nach Salt's Berzeichniß Abyſs finiſcher Pflanzen , findet ſich
in der Sammlung
aus Bornu . Sapoteae .
Davon
findet ſich
nur der Micadania ,
oder Butterbaum, aus Suban , es iſt wohl Park's Shea : Baum , nach dem Blatte zu urtheilen . Scrophulaținae. Convolvulaceae.
nach Bornu ,
Sechs Species. Fünf Species, vier davon gehören
die fünfte , eine Art Ipomoea ,
viels
Teicht forskal's Ipomoea aquatica , fand ſich in eis nem kleinen See, bei Lintuma. Boragineae , eilf Species . Primulaceae. Zwei Arten Anagallis und Anag . coe. ruleae iſt in Tripoli 'und'in Bornu . A Samolus Valerandi ward bei Tripoli gefunden , im
694 Babi Sarbalfs in feszan und in Bornu.
Dieß
Gewächs iſt weit verbreitet ; in Europa iſt es ſehr gewöhnlich, man hat es in Nordafrica , am Cap ,
in
in Bornu,
Neu - Súd : Wallis und in Nordames
gefunden .
rica
Plumbagineae, mehrere Species. Monocotyledones , dreizehn Species. Cyperaceae, zwölf Species . Gramineae , fünfundvierzig Species. ' Darunter gehört Pennisetum dichotomum ( Delile , Flore d'Egypte p. 15. f. 8. ), worüber Denham klagt, daß es
durch ſeine Stacheln
das land
von Ugbadem bis
for beſchwerlich war , und Woodie bededre.
Den
Saamen nennt man Kaſheia und ißt ihn . Panicum turgidum iſt eine der gewohnlichſten Grass arten zwiſchen Tripoli und Bornu . Acotyledones. Eine Species, Acrostichum velleum .
6. Brief an Major Denham , über die aus Africa ge brachten Mineralien , von Carl # 8 nig , E8 q.
25. Febr. 1826. Mit Bergnügen überfende ich Ihnen , damit Sie dieſe auf jede beliebige Art in dem Anbange zu Ihrem Werke benußen können , meine wenigen Bemerkungen über die geologiſchen und anderen Gegenſtände, die von Ihnery dem verft. Dr. Dudney und Capit. Clapperton auf ihrer
jr,
695 bicis
itt
Reiſe durch die große Africaniſche Wüſte geſammelte undons bil jest im Britiſchen Muſeum niedergelegt, finder Diensdiga Hauptſache iſt ein befchreibendes Verzeichniß einer kleia nen Reihe von Steinarten , das ich anfänglich entwarf, 72) ! ! ohne beſondere Rúdſicht auf ihr geognoſtiſches Vorkom
11
men ; jest füge ich einige Bemerlungen binzu , die ido machte, als ich es, um e$ dem Drud zu übergeben , wies 1 .: der durchfah .
Meine
Materialien ſind
in der That
fehr dürftig ; die Beſchreibung derſelben kann indeß (in Berbindung mit den in dem ganzen Berte, das ich bab ich nicht babe benußen können , zerſtreuten Bemerkungen ) einen Ihrer der Geologie kundigen Leſer auf mehr oder we niger bedeutende Schlüſſe führen, in Beziehung aufdie Beſchaffenheit des Landes worin ſie geſammelt wurden nur Unter den Steinen die ich rab , ift keiner der jud. den Urgebirgen gehört ,
die aufgenommen , die
und weſtlich von Kouta gefunden ſind.
públich
Der von Ihs
nen aus dem Lande Mandara gebrachte Granit (Nr. 1 ) bat große Aebnlichkeit mit den grobkörnigen Varietäten deſſelben vom Fetiſchfelſen in Congo. Die aus dem Sudan mit Feldſpath .. im Uebergang zu Porzellanerbe (Nr. 5:) verrathen , woher die Granitberge in dieſem Theil von Centralafrica einen ſo auffallenden Unbli & gemahren. Die Wirkung des Einfluſſes der Atmoſphäre auf dies im fen Beſtardtheil, der ſich vorzüglich in der Richtung
der natürlichen Riſſe des Felſens
verbreitetu : thut ſich
tund, an den Gebirgen Lim Sudan fo guturals an denen im Harz und Dem - Riefengebirgess und in ondern Ger genden
Europa's wo ſich Granit findette thelles durch
die ungeheuern und zahlloſen Blode, die ganz oder zum
696
Theil loggeriffen und unordentlich an den Eeiten der Berge aufgethürmt, oder über die Ebenen in phantaſtis ſchen Gruppen zerſtreut ſind, theils durch die faſt gånza liche Aufldſung der Maſſen in Sand am Fuß der Hå : ben .
Es ſind noch einige Stúde Granit aus dem Sus
dan da, fie bieten aber nichts Belehrendes 'dar, zumal da es zufällige Bruch ſtúde zu feyn Ørt
und
Stelle abgeſchlagen.
ſcheinen
nicht an
Klimmerſchiefer
Der
(Nr. 9.) findet ſich oben auf den Bergreifen zwiſchen Quarra und Zurma ,
wie Cap . Tlapperton mir ſagte,
und ein Blattchen , das bei einer glimmerartigen Stein : art (Nr . 11. ) war , die , wie ich glaube , an derſelben Orten fich findet, giebt an, ſie werde gebraucht um ira 21 bene Gefäße zu glaſiren ."
Dieß ſind alle Stúde von Urgebirgen die ich ers halten habe ; in Bezug auf die von der fecundáren und tertiären Formation die ſich unter den mitgebrachten fins den
wird aus dem
beigefügten Verzeichniſſe erhellen
(was für einen Theil von Tripoli und Fezgan Dr. Buds land ſchon angegeben hat), daß ſie zu drei Formationen geboren : 1 ) Siógtrapp oder Baſaltiſch , 2 ) zu einer Fors mation , die mit dem Pariſer Kalfftein ( Grobkalky Zehns lichkeit hat, und 8) zu einigen Gliedern der fecundáren Formation, von der Kreide bis zum Alpenkalkſtein . Was
zu
der erſten
Übtheilung
gehört ſind
Stúde die mit Nr. 14 – 18 bezeichnet
die
find ; zu der
zweiten möchte ich den Sandſtein Nr. 26 rechnen , wo: rin Bruchſtúde kleiner , einſchagliger Muſcheln ſich fins den , nicht ungleich einer Art Palubina ,
und den pla:
ftiſchen Ihon aus Cano, woraus, wie ich vermutbe, die
697 leichten Pfeifenköpfe gemacht werden, die man von dort bekommt, eben so einige ftude
von Muſibel,
ftein der
tertiären
andere Thonarten und Brucha
dem
Unſchein
Formation ,
nach
von
Kale
aber der Fundort iſt
nicht angegeben.
Der größte Sheil der mitgebrachten Stüde aber ges hört zu der Neihe der
fecundáren Formation ,
der bunte Sandſtein ein Hauptglied iſt. tergeordnet erſcheint
der Eiſenſand
( Nr .
wovon
Dieſem uns 47. 2c.) , mit
ſeinen lagern von braunem Eiſenoryd Hydrat , worin, fo wie in okerhaltigen Eiſenſtein (Nr. 84 – 90) er allt málig überzugehen ſcheint.
Der weite Sandſtein , von
den meiſten deutſchen Geologen Quaderlandſtein genannt, von Humboldt Sandſtein von Königſtein, iſt als ſolcher in dem Berzeichniſſe nicht aufgeführt , ich glaube aber, daß er in manchen der von Ihnen durchreiſ'ten Gegens den vorkommt, füdlich von Ferzan. ' Ich ſchließe es aus dem , was Sie mir von dem maleriſchen , ruinenábnlichen Ausfeben der Bergreiben in
dieſen Gegenden erzähltet,
was dem Sandſtein fo eigenthümlich Beren anſehen
einiger Stúde ,
iſt; aus dem åu .
bei denen jedoch kein
Fundort angegeben iſt, und aus den Eindrúden kleiner zweiſchaaligen Muſcheln auf einem oder zwei derſelbent. Man darf wohl nicht herausheben , daß der faſerige Kalle ſtein fich findet, der , wie man weiß , unter dem Quas derſandſteine am Fuß des Harzes vorkommt , feb Glied des Flókſandſteines auf dem ſandſtein
ruht ,
obne
daß
wo diez
rothen Mergels
Murdhelfaltſtein
dazwiſchen
liegt, welchen legtern ich unter den aus Nordafrica ges brachten Mineralien nicht finde.
698 Mehr daracteriftiſch ſind die Stůde von dem buns ten Sandſtein . Die Varietäten, die durch ihre Fleden , Streifen
und flammigen Figuren beſonders dieſe Bes
nennung verdienen, ſind Nr. 31 – 36. che Sandſtein
von Traghen (Nr.
Der zerreibli:
23) berdankt feine
grüne Farbe wahrſcheinlich dem Nideloryd : der fårbende Stoff ſcheint vorzüglich in dem
Ihon enthalten zu ſeyn,
der die Körner zuſammenhått. * Berzüglich merkwürdig ſind
Sandſteineb ,
bei
die
welchen Quarz den
Barietaten Cement
des
bildet,
mit und ohne eiſenhaltige Beimiſchung ( N. 37 - 46. ). Sie gehören alle ( mit Ausnahme weniger, von loderer Sertur,
die einer tertiåren Formation . angendren )
der Reihe bes bunten Sandſteineg .
zu
Bei einigen ift das
Bindungsmittel von derfchiedenen Farben ,
gelb , roth ,
blau , braun, fo innig mit den Körnern verbunden , daß. wenn man ein Stůd durchbricht, die Ebene des Brus ches immer durch dieſe geht, und eine ganz glatte, oft Bisweilen ſind der
muſchlige Oberfläche fich bildet. Cement
und die Körner in eine gleichartige
quarzige
Maffe vereint, worin , beſonders wenn ſie ganz mit Eis fenoryd durchdrungen ift , körnigem Gefüge Tiche
taum die leiſefte Spur von Eine Pro außerordent:
zu treffen iſt.
Umbildung der
Berbindenden
Maffe,
die
man
nicht nur an dieſem , fondern auch an dem Quaderfanda fteine, dem Eipenfande,
und der Barietat des neueften
Sandfteines , Molaſſe genannt, bemerkt , fellt einen 3ua ftand von Ermeidung voraus ,
und laßt fich nur uns
voulommen durch Ginfidern, wie Einige wollen erklären , Die Wirkung einer
anderen
gleich
råthfelhaften
699 Erweichung des Kiefelſtoffes , ( die man gewöhnlich, doch ohne Grund ,
dem Blige zuſchreibt)
bemerken . wir an
der röhrenförmigen Bildung, die man bei Drigg in Cuma berland ,
auf der Sennerbaide
in Weſtphalen ,
lau bei Königeberg , zu Halle lich bei Dibla ,
im Tibboolande , gefunden
Africaniſchen Sandróbren unterſcheiden zu Drigg ,
zu Pils
an der Saale und neu , hat.
Die
ſich von denen
weil der Sand an beiden Drten berſchieden
ift : die erfteren beſtehen aus einer gleichförmigeren , reia neren Maſſe ,
einige
ſind durch deinend und faſt obne
Farbe , und die cylinderförmigen ſind einigen şöhrenfórs migen ftalactitiſchen Gebilden
des
Andere find
nicht unábnlich.
Poblenjauren Kalles
inwendig
hellgrau ,
bie
da gezeichnet mit weißen Fleden pon
balbgeſchmolzenen
Sanokdrnern :
iſt entweder, faſt
glatt ,
die Außere Oberfläche
oder mit ſchneeweißen ,
glangloſen Sandtornern
verziert, die in der verglaf'ten, Maſſe. figen ; ſie find aber nicht mit dem angeſchmolzenen Sand bekleidet , den Engliſchen Rdbren eine
rauhe Rinde
der bei
bildet
die
allmålig in die glaſige Subftang der Seiten übergeht Der Stamm iſt ,
wenn man nach den kurzen Brugtů
den urtheilt, die mir zu Geſicht gekommen, von ſehr uns regelmáßigem
Umfange,
und
( ausgenommen
bei den
kleinen, cylinderformigen Röhren, deren Oberfläche glatt ift)
auf
mancherlei
und verdrebet.
Weiſe
gezact ,
jurammengedrůdt
Der innere Glanz . iſt ftárter als der
bei den Europäiſchen Bligróhren. Bei
den meiſten . Stúden der
Reibe von bunten
Sandſteinen , die im Verzeichniſſe beſchrieben ſind , tann man durch
das
Auge
oder
den Geſchmad
bemerken
700 daß Kochſalz fich darin findet, wo dieß zeigt es ſich bei der Anwendung
nicht der Fall iſt,
chemiſcher Reagentien .
Die Zettel an N. 35 und an einigen anderen haben die Auffdrift ,, Ulaunſchieferz" dieſe Bruchſtúde find aber von der Glimmerigen Ubart, worin der rothe Mergelſandſtein ſo häufig übergeht, und der bisweilen abgeſonderte Lager barin bildet , worüber bunter und weißer Mergelſchiefer liegt ; auch iſt das Salz,
womit ſie gefchwangert ſind,
nidhte als Rooſalg. Der Gyps, wovon einige Varietaten
vorkommen,
die in rotbem Mergel gefunden ſind , an den nördlichſten und füblichſten Puneten, wo Dr. Quoney ſammelte, gehört zu der neuen, einige Stůde fogar zu der neueſten Formas tion ; -er iſt meiſtens blåttrig : faſerig , und an einigen Stúden zeigt ſich eine Vermiſchung mit rothem Thon. in Ueber die Stücke von Kaltſtein, die in dem Berzeich : niß vorkommen , babe ich wenig zu ſagen : die meiſten ftimmen ganz mit unſerem neuen Bitterfalt, aber äußere Kennzeid en fumobl, als demiſche , find, wenn man ihn nicht an Drt und Stelle beobachtet, nur unſichere Mittel um die verſchiedenen Arten von Werner's Ultem fides Kalkftein
zu
beſtimmen , wozu , wie ich
glaube ,
dieſe
Stüde alle gehören . Nur zwei Stúde von Rodſalz finden ſich unter den mitgebrachten Mineralien , feines bat etwas Beſonderes an ſich : waren derſelben auch noch ſo viele und wäre ibr Leußeres noch fo merfwürdig , ſie würden dennoch nicht viel dazu beitragen , die Geſchichte der Salzſdichten und falzhaltigen
Formationen der Gegenden wohet ſie ſind
aufzubellen . " Der ungeheute Ueberfluß an Saljiin dem
701 bunten Sande
in der Mitte des nördlichen Africa's,
deutet entweder auf das Daleyn eines großen Lagers davon unter der vorherrſchenden Felsformation, oder auf die ununterbrochene Thátigkeit von Urſachen ,
wodurch dieſe Maſſen , Rinden und der Anflug von Salz auf der Oberfläche des Bodens erzeugt werden , unabhängig von den
ſalzigen Gewäſſern , Steinſalz hervorkommen .
die
auß
ſolchen lagern von
M. Referſtein ,
der viele Bei .
ſpiele geſammelt bat , daß Salzquellen an folchen Stets len hervorſprudeln ,
wo die Möglichkeit eines unmittel:
baren Zuſammenhanget derfelben mit ausgedehnten las gern von Steinſalz unmöglich ſcheint,
hat durch fcharf
finnige Folgerungen und eine Unzahl merkwürdiger Thar: ſachen zu beweiſen geſucht, daß, in Berührung mit dem in der Erde circulirenden Waſſer , Formationen ( beſonders der Thon , licher Begleiter
des Salzes ,
die
falzbringenden
Ber als unzertrenn :
den Namen Salzthon era
balten hat) die Kraft befigen ,
Salz zu erzeugen ,
mittelſt eines demiſchen Proceſſes ,
vers
den zu erklären die
Wiſſenſchaft noch nicht vermag . Wer da meint ,
daß falzige Quellen unter ſolchen
Umftanden von den großen Salzformationen bergeleitet werden könnten, und daß ihr Urſprung und ihr Daleyn , in jeder gegebenen kage, Teicht durd hydroſtatiſchen Drud allein erklärt werden kann, der wird wahrſcheinlich nichts Außerordentliches in dem beſonderen Vorkommen dieſer Subſtanz in dem Thon der großen Salzfelder von Mas fen, Hamera u . ſ. w . finden ;
er wird die verſchiedenen
Formen , unter welchen es in dieſen Gegenden vorkommt, betrachten als das Reſultat einer Ungäufung von Salje
702 theilchen, die von der großen Nindertage nach den Spals ten des Thong , Gyps und Sandſteines hingeführt ſind, und die dort , ftung
durd den
zurückblieben .
einfachen Proceß der Verdun ,
Ich will nicht unterſuchen, welche
von den beiden Theorien am meiſten gewinnt durch die berfchiedenen von Ihnen auf der Reiſe beobachteten Ers fcheinungen ,
oder durch
Duellen auf Salzhügeln , andere 'Umftande,
das Borkommen
von
füßen
wovon Herobot ſpricht ,
und
die auf die halurgiſche Geologie fich
beziehen , fondern ich berweife fie ,
um die Materialien,
die zu einer folchen Unterſuchung nöthig ſind , zu erhals ten , auf die wichtigen Factá, die von dem oben erwähn.
ten
Verfaſſer in ſeiner
periodiſchen
Schrift (Teutſch
land geognoſtiſch - geologiſch" dargeſtellt.
Weimar 1823.)
angegeben
Langsdorf ihm
ſind , und auf die ' von H.
entgegengefegten, in feinem Werke, Anleitung zur Salz. werkskunde ; Heidelberg 1824. Sas Die Stücke von Irona ( Poblenfaurem Natron ), auf der Reiſt geſammelt wurden , enthalten die in
perfdyiedenem
Grade der
Reinheit .
In
die
Salg einigen
iſt es mechaniſch mit falzſaurem und ſchwefelfaurem Na . tron vermiſcht ; ' in anderen erſcheint es , wenn man es von
dem was
gang rein .
zufällig
fich daran
gefert hat befreit,
Bon dieſem lektern find
da , ſo weit nämlich
zwei Varietäten
nach äußeren Kennzeichen gefchloſ
ſen werden kann. Die eine beſteht aus Schidhten oder Rinden , die ohngefähr ein Drittel eines Zolles did find , iſt undurchſichtig , von weißlicher Farbe , gewöhnlich mit einer faſt unmerklichen Beimiſchung von Roth ; len bemerkt man
gelbliche Fleden.
biswei.
Dieſe Schichten ,
703 wenn man fie zerbricht , zeigen
beſtimmt Maſſen ,
die
die Mitte zwiſchen dem Blättrigen und Körnigen hali die untere Flache
ten ;
iſt rauh ,
mehr oder weniger
unrein , die fleinen Zwiſchenräume ſind zum Theil mit einer róthlichen erdigen Materie angefüüt; die beſtimm , ten Concretionen enden auf der oberen Flache, in kleinen , etwas keilförmigen , anſcheinend vierſeitigen, zuſammens gedrüdten Prismen ,
die zugeſpigt ſind durch zwei Flás
dhen, die unter einem Winkel von 95° zuſammenftoßen , find bes
aber ſowohl die Seitenkanten als Endkanten
ſtåndig abgerundet und die Flächen ſind uneben und ges ftreift. ren
Kalt
gleich ,
find
kohlenſau :
an Härte faſt dem
Dieſe Cryſtalle ,
inwendig
glänzend ,
außerlich
matt und gewdhnlich mit einem feinen Unflug bedeckt, und oft befekt mit kleinen von Kochſalz.
bellen ,
cubiſchen Cryſtallen
Dieſe Barietát findet ſich in den Seen
von Ghraat, anſcheinend auf dieſelbe Art wie das Poblena ſaure Natron (urao ) im Lagunillaſee in Venezuela , oder ſcheint aber wenis
im See S. Malarius in Aegypten , ger mit anderen Salzen verunreinigt ,
als dieſe beiden .
Die andere Varietat des Drona (wobei der Funds ort ungewiß iſt, da auf dem einen
der dabeiliegenden
Zetteln Ranem fteht, auf dem anderen Berge von Irag. gen) kommt in Stúden vor, die von einem Gange oder einem Lager genommen ſcheinen . , Sie beſteht aus Grups pen von fternförmig auseinanderlaufenden , gen Cryſtallen ,
die feſt
miſcht mit unbeſtimmten
nadelfórmi.
zuſammengewachſen ſind , vers baarförmigen Cryſtallen , die
verwirrt zuſammengebäuft ſind.
Einige von dieſen Try .
ftaten (dienen ſehr zuſammengedrückte, vierſeitige Priſ:
704 men , unbeſtimmt zugeſpigt, durch zwei Ebenen , die auf den ſcharfen Seitenkanten
aufgeregt waren .
Der Bruch
iſt blåttrig - faſerig, in's Splitterige übergehend, die Brucha ſtúde ſind keilförmig .
Die Farbe ift ein ſchmugiges
Grün , oder gelbliches Weiß , erſcheint es, bräunlich .
Inwendig
åußere Flache iſt mit einem bedt.
in den dichteren Stúden iſt es glángend,
die
gelblich weißen Staube be
Im cryſtallifirten Zuſtande ſcheinen beide Arten
von Trona voltommen
rein , vielleicht
findet ſich
Unterſchied in dem Verhältniß des Waſſer
und der Krob,
lenſäure, womit das Natron hier verbunden iſt. wie Berthollet annimmt , Natron
entſtehet
von der
das
natürliche
Berſebung
durd Pohlenſauren Kalt, ſo dürfen wir ter muthmaßen ,
nach
den Spuren
ein
des
Wenn ,
fohlenſaure Kochſalzes
wohl noc weis von bituminoſen
Etoffen, die ſich bei dem Trona finden , daß der Fels, der dazu mitwirkt ,
ftinkender Kalkſtein iſt, wovon las
ger båufig bei falzerzeugenden Formationen vorkommen . Das folgende Verbáltniß enthält die Mineralien , deren Fundort auszu machen war.
1 ) Grobkörniger
Granit ; der dunkelfleiſchfarbige
Feldſpath findet ſich in größerer Menge als der graus liche Quarz, und der Schwarze kleinblåttrige Glimmer. Bon den Mandarabergen . 2 ) Derf. mit Feldſpath von ſchmugiggelber Farbe. Bon
den Bergen
Varietäten
von Mandara ,
und zwei åbnliche
von den Bergen von Dutchie Bangia',
im
Sudan. 3) Eine Varietét von áhnlider Farbe, aber feinkórnin ger.
Dus denfelben Gegenden .
705 4 ) Groblérnige Barietat deffelben ;
der Feldſpatb ,
if gelblich und in einem Buſtande anfangender Zerfekung, mit tleinem , fdwarzen Glimmer Mandara . 5) Eine der vorbergehenden åbnliche Varietát , in die nem Zuſtande von Auflóſung: der feldfpath in eine roth, lidt Érde zerfadend. Bon Quarra und Zurmee im Sudan .
6 ) Granit , grob . und feinkörniger , faſt ganz aus fleifdrothem Feldſpath
beſtehend ,
mit unbeſtimmbaren
kleinen fchwarzen Theilden , dem Anſcheine nad Glim, mer .
Von den boben Bergen bei Zurmee. 7 ) Derſelbe, feinfórnig, mehr ſcirferartig. dem Gneis
fich nähernd, zuſammengefekt aus graulich - weißem Felb , fpath und Quarz ,
mit vorherrſchendem (dowarzen , klein,
blåtterigen Glimmer.
Bon Nanſarena in Suban.
8) Ein Brudfåd einer gemengten Gebirgsart, haupts fächlich beſtehend aus feintornigem , fchmußiggrünen , halbs dichten Feldfpath und etwas Quarz, mit hin und wieder eingeſprengten Iheilchen von magnetiſchem Eiſenerz ( eine ſyenitiſche Gebirgsart) .
Fundort Ugutefa.
9) Grüngrauer Glimmerfchiefer , mit etwas Quarz Er bildet die hoberen Theile der und Feldſpath. Berge zwiſchen Quarra und Zurmee, Sudan.
3
10) Gelbgrüner, weicher und zerreiblicher Glimmers Schiefer.
Gefunden zwiſden Duatee und Sodwa im
Sudan , 11 ) Eine harte, ſchieferartige Maſle, beſtehend aus glänzenden, filberartigen, kleinen Glimmerbláuchen , durch drungen oder vermiſdt mit braunem oder gelbem Eiſen , oryd . Hydrat.
Aus derſelben Gegend.
Denham u. Clapperton.
45
706 12) Weißer , derber und unregelmaßig cryftallifirter Fett: Quarz , Gange in den
gefledt von
Eiſenoryo .
Dus einem
Felfen von Quarra und Zurmee.
13 ) Derſelbe ;
aus
dem
Granit
in den Mandas
rabergen .
ben
13 a) Gelblicher und blaulich - weißer Quarz in gros Aus dem Fluß Körnern , wie grober Gand . ,
Veou, am ſiebenten Tage der Reiſe im Sudan * ). 14) Grauſchwarzer, dichtkörniger Baſalt.
Bon
den Hügeln im Diſtrikt Sebha. 15) Derf. mit hie und da eingeſprengten Körnern von verwitterndem Dlivin. Uus derl . Segend. .16 ) . Derſelbe blaſig ( Bafalt Mandelſtein ), die Zela len leer. Benioleebem
> 17). Derſ mit eingeſprengten nadelförmigen
Cryſtallen
Körnern und kleinen
von Eiſenglanz,
die
auch
* ) Drei ſehr merkwürdige zweifchalige Muſcheln , wie es id;eint ganz von den anderen Arten des Geſchlechts zu bem ſie gehos ren verſchieden , bat Major Denham im Yeou gefunden .
Aetheria Denhami: testa irregulariter rotundato oblonga, ad cardinem gibbosa , utriusque valvae collo cardinali basim versus oblique truncato. Hab . in Africae interioris fluvio Gammaroo. Iridina Oudnaei testa transversa ovato -lanceolata tumidiuscula , cardine stricto sub- edentulo, basis mar gine sinuato. Hab . cum priore. Anodon Clappertoni: testa transversim oblonga, antice in extremo cardine acute excisa . Hab , oum antecedentibus. ,
707 größtentheils die unregelmäßigen Hoblůngen betieiðen . Beniofeed ; zu Mühlſteinen gebraucht. : 16: 18 ). Derf.
graübraun ;
bie
elliptiſch
Höhlungen
und zum Theil! mit " koblenſaurem Kalt angefüüti Schwarze Berge bei Godna :
? 19)
Grünlicher und gelbgrauer ; feintörniger, ' zers
falender Sandſtein . z '.
Mit dem Gyps in den Berg
gen nördlich von Om el : Ubeed gefunden . . 20) Derf. braungelbz in lagern bei Om -el :Ubeeb. 21) Derf. 'rothlich und gelblich, Feintörnig, ' falt zera
1
reiblich
Waby Kawan.469.81*
!1
!, " 1,191,
22). Eine áhnliche Art: rothbraune Barietat ,, aber noch zerreiblicher
.w.wise
Tabratberge...)
!
25:23). Derf. Die Farbe,zwiſchen Gras sjund Lauchgrün , feintornig. febrzerbrodeimp . Dede von Gyps ,
Su Iragben ,anter einer
oft in Lagern
von zehn bis zwölf
Fuß . - Er hat Wehnlichkeit mit einigen pon den weichen Sandſteinen in der Bergreihe bei Tripoli . 24 ) Gelblich weißer, zerreiblicher Sandſtein und ſeiner Sand ,
Tehr mit Salz
geſchwangert.
Unter einer
kalkartigen Dede. Fezzan.
nern .
25) Uebnticher Sand mit chinen , runden Kör: Von dem Wady worin der ' Tronaſee ift."
26) Gerblicher , thonartiger
Sandſtein ,
voll
von
kleinen runden Quarzkörnern und kleinen weißen Theit: chen von einſchaligen Muſcheln . (Paludina ?) Gaaf . ..... 27 ) Feiner und dichtfórniger ; gelblichweißer Sand, ftein den
dünne Schichten bildend , abgeſtoßenen
Seiten
bemerkt.
die man deutlich Waby 45 *
an
Katefa,
708 unter
Baſalt : er bilbet done,
teite Wände mitten in
der Bergreihe. 28 ). Braunrother, zerreiblicher Sandſtein , den Körner bort verſchiedener Große,
,,Sandſteine von den Hügeln von Was
verbunden . dy Ghrarbi.
die trung
loſe durch Ikon
Es giebt eine feinere und weichere Urt,
auch eine Schichten bildende ,
aber meine Stúde find
verloren ." 29 ) Derfiton abnlider Farbe mit Gelb pertiſch , wes niger zerbrodelnd, und Geſchiebe enthattend. - „ Bon den Hügeln weſtlich von Hamera, worauf die Stadtgebaut ift... 30) Geblicher, feintorniger Sandſtein , Leife Purpur gefärbt.
Aghabama. a 70s1
mit
11 !1 " }
31) Derf. 'feintornig, weiß , mit Purplirnen Streis fen von
die Kanten horijontater, febr sånner Niederſchlage Eifenodier.
Wady Raman .
*** (32) Cine ähnliche Varietåt, mit bunten Stellen purpurartig
und röthlid , ganz von Salz Qurdidruns Berge von
gen , das an der Oberfläche ausſchlägt. Wady Ghrarbi...
33) Vehnlich gefärbter Sandſtein, in ideihenfórmis gen Brud ftúden , durch Serlegung in weichen Ihon , der von denſelben Farben bunt ift , übergebend. Stawar. 34) Tafelförmiges
Brudftück
von
Baby
febr feintornis
gein , faſt derbem , bunten Sandſteine ;: die Farben ſind purpurartig und zwei Schattirungen von Gelb , in uns regelmäßigen Streifen . –
Im
Diſtrict Grbba.
-
,
109
85 ) Rothbraunes fchieferartiger Banbftein , glimme. rig auf den Scheidungsflächen, übergehend
k rahmigels
ben und weißen woonſtein von demſelben Gefüge: „ Ulaunſdiefer (sic ? ), in verſchiedenem Zuſtande, er bils det einen bedeutenden Theil ; der Bergreihe in
Iadrart
und im Lande der Luarid . " 86 ) Ein tafelförmiges Bruchſtúd wie das vorhers gebende : glimmerartig an den Kluften , von rothbraunet Farbe, da es ganz von Eiſenorgd durchbrungen iſt. Aghadem . 37) Gerblicher
Sandſtein ,
beftehend aus
runden
Quarztörnern , mit einem weißen , thonartigen Gement, das in Ber Nähe der Oberfläche quarzartig wird. Ughadem . 38) Eine ähnliche, grobkörnige- Barietát , rofbgelb mit braunen Streifen ; der zum Cement dienende Thon, der quarßartig geworden , ift taum zu unterſcheiden ,
von den
Körnern
Dieſer Stein- bildet die öfliche
Orånze der Berge bei Iragben ." . 39) Ein großes Brudflåd von demſelben quarzartigen Sandſtein, gelb, mit rothen Streifen und braunem Kern , fonfi derb, so daß es nur
an den muſdligen Oberflás
chen des Bruches die Spuren einer tórnigen Structur zeigt.
Zerſtreut auf der Ebene zwiſchen Goudwa und
Mourzud." 40 ) Derf. braunrort , als Gefchiebe;
e$ bat
eine
einförmige glángende Oberfläche , wie rother Jaspis. . :) Hrve me how Funtort, derſelbe.
710 038 41 ) Selbliche Varietát von demſelben , die körnige Structur; übergehend in
die dichte
Diden zu Daj
ge ausgehende Lager : von Dm et # beed bis Sebha.. 42) Selbgraue Parietät von demſelben kommen dichte; tafelförmige
als
volls
Bruchſtúde, die Oberfläche
iſt beſegt mit kleinen vielgeſtalteten Körperchen, die Leins Tisleit mit Scheiten von fremdartigen Foſfilien haben. Derf. Funborto
$199 to
100
% ::
43 ) Derp . , auf der Oberfläche ſind kleine zweiſchaa lige Muſcheln , die ganz in die Maſſe des Sandſteins Derſelbe Fundort. ustaito Mint mond 3:13 44),Schauffantige.Bruchtúdera spon einer Parietáta die Aehnlichkeit mit Nr 39 hat , die Farbe dunkels chos 3wis koladenbraun , der Bruch flachmuſdelig.
.
Tihen Sebha und Timinhintit Ferten über 250 Fuß both." - 38"fight in 1:1 in plettent deni .
199.
is
10:45 ) Derfoodie ,Quarzkórner durch
dunkelrothen ,
oder
braunen
that this il find.feft Derbunden kieſelartigen . biz
ſenſtein ,
der oft größere runde Körner 'und kleine Steine einſchließt ; das Ganze bildet ein hartea , dichtes
Conglomerat, mit muſchligem , hornigen , glanzenden Bruch. 1. Uuf dem Wege von Dm el Ubeed nah Sebba , und bei Zuela . " 46) Brudiſtuck einer Maſſe von quarzigem
Sanda ...
ſtein uno digtem Brauneifenſtein , außeriichſtalactitiſch geformt , mit ſchwarzex, glángender Oberfläche. : den Hügeln von Wavy Ghrarbi.
Bon ,
719 25 ** 47) Brauner, eiſenhaltiger Sandſtein , faſt dicht, mit drufigen Höhlungen, die gelbe Nieren von Bitterfalt ents Er bildet die höheren Theile der zahlreichen
balten . '
niedrigen Hügel, und die Oberfláthe 'von bloßliegenden Stellen auf dem Wege von Hamerą nach Zuela. 48) Eine Maſſe von gelbem und braunem eiſenhale tigen Sandſteine, mit unfórmlicher, traubenartiger Ober flache, ungleich durchdrungen von kieſelartigem , braunert Eiſenoryb, was verurſacht daß es ſcheint, als ob braus ner, ocheriger Thoneiſenſtein eingemengt wäre.
Bei
Timinbint, wo es die Spiten der Sügel bildet." 49) Holzſtein, dunkelbraun ,
die Mitte heller, ein
Theit eines Stammes ober Aftes von einem Bauin aus dem Geſchlecht der Dicotyledonen .
„ Zwiſchen Met:
toota und Gatrone.' !, 50) Feuerſtein, zuſammengefeßt aus muſcheliggebils deten heilen , einige bilden die Kerne : die Schichten find abwechſelnd braun trúmmt.
und weiß . , unregelmäßig
geo
„ In Menge auf der Ebene zwiſchen Den
masta und Bonjem ." 1 61) Gelblich grauer Feuerſtein, in Bornſtein úberge bend , in unregelmäßigen , ecigen Stúden, mit brauner , glänzender, zerfreſſener Oberfláche.
ila Saila , Hús
gel von Kiefel und Spal." 52) Weißer Hornſtein , ein Geſchiebe mit glänzender, zerfreſſener Oberfläche.
vin großer Menge zwiſchen
Wady el Beny und Wiltnay und Gypshúge'. "
auf dem Gipfel der 1. ' . Sehingga
1
712 facit . 53 ) Cinegelblichmeiße Subftanz, die zwiſden Horns fein und Chalcedon ſteht, in edigen Stúden , mit rabm Auf dem farbenen Cacholong auf der Oberfläche. Wege von Gatrone nach Legerhy ." ; --; 19:57:54) Braúnrother Earneol; ein Brüchfitůd , mit ir: regulárer, traubenförmiger, gelblicher, gerfester Dberflås yang Derf. fuborta de.
55) Einige Bruc ſtúde pon verſchiedengeſtalteten 1 ,, Von rauben Sandróhren : inwendig gang glatt. en red la dſt bei Dib . den San
56) Steinmark,, róthlichbraun,, bie und da blaugrún und grau, stabir grau
— . Aghabem , Schichten im Sandſtein .“
# 01267) Daffo,f von Eifenocher durchdrungen und hárter, 2mit kleinen Darinliegenden birnähnlichen Goncretionen . Derf. Funbort ..., 58) Braunrother und gelbgrauet " bunter Schiefers thon, ſehr weich und fett anzufühlen. Derſ. Fundost.– seus9) Kleinblätteriger, ungeſtalteter Gyps, unordents lich cryftallifirt, mit angångentem rothen Mergel. ,, Bon den ſonderbar geſtalteten Gypshúgeln von Bon: jem bis Hormut und Talui, mit einer Menge Opal auf den Gipfeln . " i 60 ) Einige Stüde von weißem , körnigen und bláts trigen Gyps. –
Bonjem. -
61) Großblatterigera wpißer Selenit. Ichad, in Kanem ."
Nabe am
713 62) Dichter Kalfftein ,
blaugrau o vintafelfbente
ge Brudftüde gertheilbar.
Benjoleed , Katør Bat
falt . “
68) Belt rahmfarbenet , faſt dichter fastſtein , in tafelförmigen
Bruchſtúden :
Dberflåde des Bruches . leed ."
der
glatt , die
Bruch
Benio ,
etwas ſchimmernd. ,
7,111 : * )
64) Bruchſtúde einer ähnlichen Varietát bed Kalt , Begieleed , die vori
fteing, mit muſchligem Bruch . lebte Schicht die zu ſehen war.'".
1 65 ) Dichter Ralfftein , roth unb rahmfarben , febr feft und mit
fleinmuſchligem
Bruchem
# : 7Die
Hügel
nördlich von Benjoleeb." 66 ) Beuchftúd vines
grünlich grauen , tafelförmigen
Bitterlalts, die Flädienides Brudos glänzends Der Gtan entftebt doutdorein trummbláttaiges , obgleidy in einer Midya tung foeinbar dichtes Gefüge.
Zuf den Beigen zwis
ſchen Meſhroo und Tegerhy ." 64) Serblichrother, feinkörniger, faſt dichter Ralt:
ftein , hier und da mit treinen Schuppen ; die dubere ,, Demedetan ,
flådhe uneben , glänzend.
dide' lager
birdent . 68) Roaſtein von
einer rothgelben
Barietat des
Bittertalks, mit glänzender Oberfläche, der Bruch erdig, mit einigen dunklen Körnern.
In den Buften, biss
weilen mit ſchönen Dendriten. 69) Hell rahmfarbener barter ( Bitters) Kalfftein, der Denbam u. Clapperton.
46
714 Bewdo lerbig und uneben' } die der Luft aufgefekte Dbers ,, Berge
fläche glänzend, thette - zerfrefletir theils glatt. bei Gaaf. " ti :
70). Eine
ähnliche Parietát.".-
Wády : el Malagi.com "
* ,Bott Affoub,
1430
71) Ein Rolftein , gelbgrau , von dichter Stallſtein (Bitter:), Bruch glatt und matt ; die Oberfläche glån. zend durch Beiſögung ungleich ...am ... Nördlichund ſubs lich von den Brunnen von Mafra8 .!! 72 ) Dieſelbe Varietat, in ' Geſtalt eines großen, kes gelförmigen Klümpene, mit unebener unb zerfreffener, glänzender Dberfläche, Kalkſteins einſchließt.
die abgerundete Stüde deſſelben Derf: Fundort. 107 m
Am78 ) Cine åhnliche Barietát oon Bitterfalt , bildet eine traubenförmige Muffe größerer und kleinerer, Concretioa nen) der Durchmeffer wedfelt von einem bis zu einet
ſie ſind ifeft : mit einander
,,Meſhroo und & Wahr ...
verwachſen . 7
halben Linien
batben .Bou
674) Gelblicher Kaltſtein , von krummbláttrigem Ges
fúge,
Err bildet Gånge in
den
Baſaltfelfen
in
Ugutefa!!!
to yo 75) Braungelber Kalkſtein , in tropffteinartigen , uns
regelmäßigen
Schichten.
,,In der Wüſte
zwiſchen
Muſhroo und El Wahr. "
1: 11.01.2011 076) Ein anderes_ Brudbftad , bem , anhein, nach in fa: ein Stüd von einer großen tropffteinartigen Hiere, in gen auf einer gelben , körnigen Maſſe von kohlenſauerm i. Derf. Fundort . Sale -
1
3
715
- 77). Graubraunerivund Haarbrauner Faferiger Kalea ſtein , in Tafeln : die Fafern perpendicular, oder in fchie fer Richtung nach den borizontalen etwas gekrümmt.
Ebenen , gerade oder
Bei einigen Stúden iſt die baarbraus
ne Schicht. Sardonyr oder dem
Dayz gleich , es folgt
darauf eine rothe und eine weiße Lage. wöhnlich in der Form einer Rinde,
Die erſte ges
auf deren Oberflås
che kleine ſpige Rhomboeber von Fohlenſauerm Kalt figen : in andern iſt die haarbraune Schicht von weißen Übern butchgogen.
An der
Gränze von Fezzan unb dem
Zuaridrande. pján
! Samuti
sau 78) Shwefelſaurer, Baryt , eineGruppe blaulicher und brauner, prismatiſcher Cryſtalle ( var. retrécié nach Haur) mit rothem Mergel bededt. 1179 ) Kochſalza in weißer i undurchſichtiger , kärniger Zufätimenhäufung, außertvon eiſenhaltigem.bonge fledt:
,, Auf dem Wege zwifchen
Damera , uno
Zuela." 80) Eine " Patzige ' Encruſtation , yon ' gelblichweißer Farbe, theils de berb, in dünnen
Tafeln ,
in
ftehend aus kohlenſauerm , falzſauern und Natrum .
Staub, bes ſo weſelfauren
Bei Germa."
81). Koblenſaures Natron ( Trona ), didfaſerig, von der Diđe eines Biertel- oder
blátterig, in Rinden
Drittelzolles , unbeſtimmt cryſtaliſirt auf der obern Fla : che.
Bon den Tronáſeen ini Wadi Irona.“ 82) Daff. – auf der Dberflåde, mit kleinen, klarer
716 cübifchen
Gryftallen von falafaurent Natron befest. -
Derf. fundort: » :51
win !!?
1997
89) Rohtenfauret Natron don gelblicher und grins rich grauet Farbe, in Maffen mit filernförmig auseinana derlaufenden Bruchflächen .
Kanem ?
84) Ein Stúd von faſt dichtem Die oberen
Brauneifenſtein .
Schichten von Ughabem bis
ſüdlich von
El Wahr." 0.85 ) Digter Brauneiſenftein , dunkelbraun ; eine uns regelmäßige Niere , die Oberfläche theilweiſe , beſonders die alten Bruchflachen , glänzend , die neuen Brudflachen matt: find erbiund g Bonjem . 2
Vonder Ebenefüblichvon
86 ) Derber Brauneifenſtein , von dunklein Kaftas nienbraun, in länglich runden Stúden , der Durchmeſ. fet ein halber : Boll bis zu seiner Zollo das Ganze glänzend wie gefitnißt, der Bruch ebet , erdig .
Derf. Sunds
ort ." i is 87) Bruchſtůd von - derbem Brauneifenftein , mit pielem Quarz vermiſcht. haben ." . To
Lady Kamar unb Ags
con
88) Derber und körniger Brauneifenſtein , mit vies lem
gelben Eiſenocher und Sand vermiſcht.
lofen Maſſen oder Rinden , oben auf den
Bergen zwis
ſchen Sadatoo und Käſchráh' und auf den Bergen um
,,In
niedrigen
Sadatoo ..
89 ) Fragmente von thonigem Brauneiſenftein mit verhaltigen Nieren .
mügel in Wady Sbiati. " -
717 90) Eine gemiſchte Maſſe von Brauneiſenſtein und ,, Von der Gegend
rothem und gelbem Eiſenocher.
des Wady Sandalion, im Tuaridlande . " 91 ) Cubiſche Bruchſtúde von gewöhnlichem Bleis glanz.
Ranem ; Suban ."
92) Reines Zinn ,
in Formen gegoſſen , brathfdrs
,, Aus dem Buban . " -
mig. I
fchließe dieſen langen Brief, indem ich noch ein
Stůd von Römiſchem Mörtel ,
aus den Ruinen von
Ghirza erwähne, das an den Stellen , wo ' man die Beis miſchung von kleinen , feinigen 'Brudſtúden nicht bes merkt, ſehr viel Lehnlidhteit, faft bis zur Berwechſelung, mit der körnig - cryftallifirten der dritten Formation hat.
Barietat des Kallſteins Ohne Frage " hat es eine
Veränderung erlitten , ein Umſtand der gewiffermaaßen eine Bemerkung von Lepère rechtfertigen kann :
c'est
le temps seul et non l'art qui manque à la pétrifica tion absolue de nos mortiers et cimens; nos neveux di ront de nos constructions ce
que nous disons de
celles des anciens.“ Ich habe die Ehre u. l. w.
Karl König .
7.
218 letter Anhang find
noch die, in verſchiedenen
Gegenden angeſtellten Beobachtungen
des Fahrenheitia
ſchen Thermometers mitgetheilt, und Bemerkungen über die Witterung. Denhum 4. Olapperton .
718
Routa in Bornou. Bom funfzehnten März 1823, bis zum Mai web . ten anhaltend öftliche Winde, gewöhnlich oft - Nord und Nordoſt, felten Südoſt,
den
12 Mai trat Winds
ftille ein, dann webten ununterbrochen weſtliche Winde, gemdhnlich 3:31. Julius
Beft. Súd : Weft und
Südweſt
bis
zum
Das Fahrenh, Thermometer ward drei Mal
am Tage beobachtet, um ſechs Uhr Morgens, um Mita tag , und brei Stunden ſpäter. Den 20 April,
An hooften fand e8
DR
6 Uhr M. 870
Mittag 1020 *
8 Uhr N. 107° ;
der mittlere Stand war, bei sftlichem Winde :
6 Uhr M. 78
Mittag 96
3 Uhr R. 102
bei wefligem Winde : 76
97 .
FBom erſten Kuguft 1823 bis zum
99 . 7 Auguft 1824
* Find die Beobachtungen oft unterbrochen und der Wind if nicht angegebennfondern nur von Zeit zu Zeit fans den fick Bemerkungen über das Better. guſt 1823 bis zum
Bom 1
Qu
es an
den
18 Mai 1824 regnete
- meiſten Tagen, oft herrſchten Stürme, die mit Donner und Blit verbunden waren .
Das Thermometer fowantte
in dieſer Pertode: 6 Uhr M. zw. 75 - 79. Mitt. 78-96.3 Uhr N 88—102. 3 218 beſonders talt werden die Tage vom 15. Dec. 1823, bis zum 22 Dec. : herausgehoben , Stand des Therm. bei N. D. Winde, 6 Uhr. M. 63.
Mitt. 74
8 Uhr N. 76 .
und am 31 Dec. , bei N. D. Winde,
719 6 Uhr M. 58.
Mitt . 66.
3 Uhr R. 78.
Der beißefte Tag war ber 5 Juni 1824 : 6 Uhr M. 89 ° Mitt. 100. 3 uhr N , 102.
Die Beobachtungen wurden angeſtellt vom 21 Ias nuar 1824 , bis zum 21 Februar, der Wind wehte von Rorbot.
Niebrigfter Stand des Thermometers, den 13 Febr. 6 Uhr M. 69. Mittag 73. 3 Uhr N. 74 . Hodofter Stand,
: Ša
87
86 .
82.
20 febr.
** 17
t
Bom 16 März bis zum 8 Mai 1824, Beobachteten die
Reiſenden
das Thermometer
Wind blies vom 16 März bis zum
in
Sadatos.
Der
10.Apeil von Pfts
Norb soft, dana von Süd - Weſt. In der Periode bet dftlichen Winde war, d . höchſte Stand. 6Uhr M. 84 Mittag 100 3 Uhr N. 104 . 95 174 i d. niedrigſte Stand 98 . Bur Zeit der weſtlichen Winde: 84 8. höchſte Stand
d . niedrigſte Stand
78
104
108 .
81
82.
Die Barometerbeobachtungen , bemerkt Herr Dens ham, wurden zu Kouka nicht regelmäßig fortgefeßt, ſowohl wegen Dr. Dubney'6 Srantbeit, der ſie anzuſtellen übers
720 nommen hatte, als auch weil man fich auf das Baro , meter nicht verlaſſen konnte. In Tripoli wurde der Stand des Barometers drei Mal des Tages forgfåttig aufgeſchrieben , und der mitts Tere Stand war 30, 39 Zou .
In der Mitte der Wüſte,
und faft ohne Abweichung auf dem
Wege bon Moura
jud nad Yeou , ftand das B. auf 28 , 50 30u ; zu Routa 28 , 72 bis 29 3o .
Dr ud fe h le r . S.
28. 3. 9. lies rein ftatt ein. 13. v. unten ließ Dubari ft. U ubari. 41 . 10. 57. - håler ft. 2h & tera. 12 . -'feft ft. Se ft. 74 . I. . . oben - Seghuir tt. Seghris. 103. 103. -
146 .
II.
16.
Kerdies ft. Kirdies. vom Gerflorrenen ft. yon vets froffenem . ridhtiger ft. nidytiger, Elephant ft. Ele p a n . Luſt ft. Luft.
165 .
8. V, unten 5. b . oben 6. v. unten
183 237
3. v. unten 13. , 0 . oben
445 .
8. 0. unten
berühren ft. nehmen. Fiebern aller art ft. Fiebern
446.
14. 8. unten
u nb 7 ugen . - höflid) und freundlich f. artig.
Chana ft. Shona.
t. - 460 .
9..0, oben
Heer zu stellen ft. zu geben. .
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Weimar im Verlage des Geograph . Instituts 1827 Die punktirten Stellen sind im Original roth ; eine Erklärung derselben ist nicht gegeben . Die kleinen Kreise bedeuten die gewöhnlichen Rastplätze .
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Ag- das
00 Tonbaktoo
Ranoo
Foota Jesni od Jenri
Addar 0
LoFwlaurssd dSeeret Dieisss
Zabarma
Koone O Koonut
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Komey od . Kom wo Flinten fabri; zirt werden
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Osmans Palast
Foushi O Zoormi i- ya o Ghandi Back oora Kt- a- wa
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Wootee Jod Niſoo
Dowry (Gobiere
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Nil heisst
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Ha Chrnd delsst ice est en Åten u schede Vnan rb u
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Ya -oory od y go Yaor
welcher
Dahomba
Kashnpah
alKahi o
Asantee Ganoora Ghoorma боја Betoo Boosra O Ameena Burghoo 5 Booşa -wa -wa bis zur sal Von dieser Gegendviele grosse zigen See liegen Racká unbekante Länder. hiergingdas Schiff Mungo O Park's unter Dahomey Yarba od .
Q
ها
Ghoober Sackatú
Ghandoo
a
Za -ri-ya Lajani
♡ Bowsher
Kotunkarfee
Darminu Shiokee
Atagara wo die Vogel ( Papa) und sprechen Kaut geren die christl ichen leute hin komen .
Lafeenbarberi
Kora- ratta aKontonbo
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Bo os he id a
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cfA dri Rus alidŞaahunITTEL an E s b M . e M u T h a n ymp l i lite C Bengasi C Mesurata n Meriant a Towerg Methafa Burg Mhadda d r h e a Deolnne ia Wahryan Gebirge en eyy 180 Dierid MEERBUSEN von SIDRA Betnay adde emz o Zo e hWada ž n Ghirza e e haoder der grossen Syrtis j Madussein mo Garatila un is Had Ha y Br min a de ill ZaphraSn hw R Wa B schöner Marmor Wadey und Brun пет Вопје 30 Bazun I Mukdar SYRT
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: Oudney Major Denham und Capit Olappert on vonп der königl Marine in den Jahren 1822
I. Wadey Orfilly Themedator Brunen Sockna * Wadey el Mateji
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Im Verlage des Geograph Instituts
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Felsen Kasama -forma die 5 Bäume) Tibboos nd bsa Hre Oase und Bruñen Aghadem Wüste Tintuma Feiner Sund Hier zeigen sich die ersten Bäume und ist die ungefähre Grenze der Tropenregent I GeogoBalwy Ag -dass Borgootibboos :BruñenBeere Kashifery Ag - dass Bruñen Duggesheinga Gundatibboos Kanimani Aadar Bruñen Ghulgaman Auoul Mutt A Ver Mult Bruñen Kofei A Hier sollen sich salzige mut hli D Seen befinden h y Traitatibboos a c n enUfe de b a h a g e S n Tagama Bruñen e M h N • ees ach aj s amr s Salzwasserseenz Bruñen v Mettimee . Larza M Samina Cota Woodie TCHA SEE ° die Grenzstadt von Haussa Tschad Tzaad Burúhaa HН hender See in der Mitte und in Nordosteninscist АA Dug Chrige -areml da dôomahs einee m i eBid y jwoll inc,h die cvon a Insel u den r sow c l m W o Tas b . t b n r w o o i h e e c a h l e a g u YeoBur har l an ni ma Bud Volk Kalawawa Qyl ed . Quo yaa do Beq ñen u l r nt n ia p bewoh werde Tangal B l mee D sc KamoonB ii Duncar e ug o ruñer. Ghoobéerei KsuBtorbag edukwa Ba oot . lta abone Bolola erqo Bauel th a e w n o m D u t e e is Kash n ho Y Kube SACKATOO les Aw Grenze von Kanem hna mie Kasowa e e Kat a Gahowy Zir h ee l A ongr r Sany UK M KO E r e N a BerRsatak Hadeioa f Kalondinga Gebiet d .Bedees, ShSusswasserseet Got atDú a Neu Bunee Georain Sarfa rocneią bend Kafirs ° Babbatia ei i guwa Yeddie ar Da y ury 1 Kata - goom FaGnaida iDo ur a d o a y Mert gong 102 Kadan ynE i MuDrömruler og B n 4.4 Merty e a m . n b Sa s Alla che hu0 0Mat Bre S aroom ui Solou tet n an KraRoma b TYotal haitgo ockw rgb Daeo has Ym ich Yaory r ai a a e Affad h g d o no w S Ka a B Deegoa n . L ach ir H Bo Η . Tilly Drakeet F S leb Katun ogawa Kussery Kenducha Hier ist vermuthlich Bowsa n Kala d g am w Gebirge a a h h ot u bene c n a S e n Mungo Parks Schiff D a ngeita gege Naroo Sagama gescheitert a Waks e We Wansorina R rg ll bi Za -ri-ya Loggun Gtewa 00 D.u och 6 Fh e M I te ge e g.
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Oase Seggedem , Sand u Kies Ametradumma
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Berge Beeban
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Kasrowa Tegerhy BrunenOmah Alowene -Ghad Thon und Kiest Seghrir Bruñen Mesh700 Grenze von Fezzan Hügel von etwa 400FussHohe May Yau
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Die unterstrichenen Namen sind nach Hörensagen eingetragen )
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