Reise der K. Preussischen Gesandtschaft nach Persien 1860 und 1861 [2]

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

(irtinnl.it/

^Ol’llr•nl

KiirCMiot*

|i.(S

Digjtized by

Googli

T" j



s

-»i-f

|S^C" '

V-‘

'f '-V

.'

R E

;*

8

I

i

DER

PREUSSISCHEN GESANDTSCHAFT NACH

K.

PEIISIEN

^

rd

«

.

)

1800 UND 1801

(!FSCmU>KItT

»

TO!«

Db HEINRICH BRUGSCH tnKMfUorj Mim uw»

i»cii

^

k r«f.i:s*i#aii« oö*’«rn>c«.ifr nmiTttgcurr an ukr k. rxirwiTÄT rxn r>necrofuu Mi’RrPM sv mkmux rfb'tro. Ax^irrrTT am k .

.

Z^VEITER

RAND

MIT »S IIOLMCIINITTKN U!(D

4

LlTIlOClIKOlnKKS

LEIPZIG Jt

j. c.

inNKicns’sniK rüchhandluno

^

^ ./

Das Recht der L'ebersetzimg

in

fremde Sprachen wird Vorbehalten.

Digilized by

Google

Die

welche in mehreren in- und auslünund Zeitungen dem ersten Bande dieses Reisewerkes

günstigen

Boiirtlieilungen,

disehen Zeitschriften

zu Theil geworden sind, halien mir den erfreulichen Beweis geliefert, dafs ich

Recht hatte, in der Besclireibung der Schicksale

niul

Krfahrungen der K.

preufsischen Mission in Persien einen Stoff zu erkennen, dessen Bearbeitung,



mochte auch

übrig dürfte.

bleiben



,

jedenfalls

auf dankbare Leser im Vaterlande rechnen

Nicht uucnipfängiich für Loh,

spendet worden letzten

der Auffassung und in der Ausführung vieles zu wünschen

in

ist,

übergehe

icii

Band dieses Werkes der

wo

uacli

es in so unpartheiischer Weise gebeinahe Jahresfrist den zweiten und

Oeffentliclikeit in der zuversichtlichen Hoff-

nung, dafs auch diesmal, wenn auch niclit das Erreichte, so doch wenigdas .\rigestrehfe wohlwollende Leser und nachsichtige Beurtheiler finden möge. Im engen Anschlufs an den ersten enthält dieser Theil die Fortsetzung der Reisescidlderung der preiifsiscdien Mission von Telierän nach dem Süden Persiens, die Rückkehr nach Teheran, den Aufenflialt und das Leben in Teheran, endlich die Heimkehr durch Nordjiersien und Rufsland über Tiflis und .Moskau nach Berlin. Nicht weniger bei der Ausarbeitung des so eben im Druck vollendeten zweiten Bandes als bei der Abfassung des ersten, früher erschienenen Theiles, habe ich es mit Absiclit vermieden (selbst auf die Gefahr hin, in Urtheil und Auffassung des Einzelnen dem Irrthum anheimzufallen), durch gleichzeitige Studien und durch Leetüre älterer europäischer Schriften über Land und Volk in Persien und deren Zahl ist nicht gering eigene Eindrücke, die ich in aller Frische aus Iran nach der Ueimath znrückgehracht hatte, durch später gewonnene Belehrung zu färben oder zu verwischen. Ich habe kein gelehrtes Buch schreiben, sondern einfach und ungeschminkt die Reiseergebnisse so darstelleu wollen, wie sie unter den gegebenen Verhältnissen mir entgegengetreten sind. Allein von diesem Standpunkte aus bitte ich meine Arbeit beurtheilen zu wollen. Sollte //«-Hügel linker Hand und ritten nun über ein gestaltiges Hügelland hinweg, mit felsigem

um

mit den Grusinern zu reden,

verengte.

Rechts

Kern, das sich

viel-

Nase lang,

alle

zu einem auf- oder absteigenden Passe

von unserer Strafse standen die Hügelreihen mit dem

Gebirgsstocke des Ehrend in Verbindung und viele Abdd-ha oder gartenreiche Dörfer zogen

rawaucnstrafso hin.

da

sich

auf den

welligen

Abhängen

bis zu

unserer Ka-

Für Wegelagerer war das ganze Terrain wie geschallen,

sie sich leicht in Hinterhalte legen

und ihren etwanigen Verfolgern durch

schnelle Flucht in den schluchtcnreichen ßcrggni])pcn entgehen können. H.

1

Digitized

by

Google

,

Abreise von Ilamadan.

2 Krst nachdem

man

grofses Dorf,

ein

llt’Kdr-abml

hall)

AbdJ,

hali)

Khartth, passirt hat. wird die (iegend ein wenig freier, und der Blick kann

ungestört in die Ferne

Besonders

scli weifen.

lustig sieht cs iiidcfs

da nicht

armes wanderndes Volk zu Fufs und zu Pferde oder eine Schaar

aus,

Hämmel

fettschwänziger

mit ihren Hirten

bilden

einzige Staffage dei'

die

eintönigen Landschaft.

Unser

Weg

ging grade auf den Süden

Karawanenstrafse zu verfolgen,

denn wir hatten die grofse

los,

welche von llamadan

aus

mit

mchreri'ii

Seitenrouten in südöstlicher llauptrichtnng nach der ehemaligen BcsideiizPersiens

stadt

führt.

In/'ahiin

Weg

Dieser

hat

durch den

Verfjill

dieser

einstigen Hauptstadt seine frühere Bedeutung hoinahe ganz eiiigchüfst, uml

nur der westlichen Lage von Tähriz

es zu danken, dafs die

ist

Karawanen,

welche zwischen Tähriz und Schiraz die Transport-Verhindnng herstcllen, die

Strecke zwischen

Hamadau und

Isfahaii

bereisen.

Als

Knotenpunkt

eines Kaiawanenstrafsen-Nctzcs hat llamadan eine viel gröfsere Bedeutung als Isfahan,

da die Handelsstrafse von Baghdad nach

madan geht und verläfst.

in

Teheran

über Ha-

der Nähe der Stadt Kirmanschah die türkische Grenze

Auf diesem Wege

ist

zugleich

ein

regelmäfsiger TscUapdr- oder

Heit-Postdienst eingerichtet, obwohl sich die Pferde der Tschaparkhanehen in

einem sehr schlechten Zustande befinden, und die Beförderung der Kei-

senden vieles zu wünschen übrig

läfst.

Zwischen llamadan uml Isfahan

besteht dagegen gar keine Verbindung durch eine Poststrafse, so dafs die

Reisenden genöthigt sind, entweder sich den Karawanen anzuschliefsen, oder auf eigenen Pferden ihr

Fortkommen zu suchen. Dafs

einen Europäer die kostspieligere

ist.

die letztere Art für

versteht sich von selbst, da Ernäh-

rung und ein cinigermafsen gutes Unterkommen für die Nacht förmlich mit Geld aufgewogen werden müssen. Bald hatten wir die Spitze des südlichen Hornes erreicht, welches der

halhmondförmige Gebirgsstock des Khcend

bildet.

Da

liegt

auf hohem Hü-

gclrücken ein grofses Dorf, reich an Weingärten und Pappelanlagen, mit

gehäbigen Wohnstätten und geräumigen Khanen, dicht an dem steilen Ufer eines rauschenden Baches,

der, nacli den hohen gewöll)ten Bogenbrückeil

zu urtheilen, im Winter oder wenn immer die Wasser anschwellen, eine

ganz bedeutende Wasserraenge Hinter

dem Dorfe,

licher

frischgrüuer Paiipelhain

jenseits

in

seinem Bette thalabwärts treiben

einer zweiten Steinbrücke, lud

zum Rasten

eiu;

wir stiegen

niufs.

uns ein nied-

von unseren

Digitized by

Google

Uenqanri.

banden

Pferden,

setzten uns der,

um

unter

dem Schatten

3

Mauer oder an Baumstämme

alte

icli

Humadan

nach unserein .Aufliruch aus

Sclion

das anno Thier eine

hatte

und Blut ge-

Scliaiini

Die europäische Kandare hing so lose

schien.

eine Verletzung der inneren Haut

dafs sie iininüglich irgend la.ssen

Das

Schimmel, wurde hier

besomlerer Aiifinerksiimkeit.

sonderbare Masse vor dctn Maule stehen, welche aus zu sein

und

der Bäumchen auf Stein und Rasen nie-

ein starker, dickwanstiger

ritt,

unseres Haltes Gegenstand

vvrihreud

liildet

fest

nach persischer Weise ein einfaches Frühstück zu verzehren.

Pferd, welclics

(äleich

an eine

sie

Gebifs,

iin

hätte veran-

können, und die lilutmeiige nahm dennoch so überhand, dafs die rothe

Flüssigkeit

langen Streifen zur Erde niederfiel.

itl

In

unserem

I,;iger hatten

wir erst Mufse, das .Maul genauf^u untersuchen, und sieh dal eine kleine

Art von Blutegeln, die Pferden

bisweilen

ini

Wass«

wie dünne Fäden aussehen und von den

mit verschlufTil werden,

Stellen so fe.stge.sogen

hatte

an verschiedenen

sich

den hiofsen Händen gar nicht zu ent-

dafs sie mit

,

SalZj welches den Pferden in‘s Maul geschoben wird,

fernen war.

ist

das

wirksamste Mittel zur Beseitigung dieser blutigen Pferde-Parasiten.

Nach einsfündigem

.Aufentbalfe im

Hag ging

lustigen

es in

östlicher

Kichtimg weiter ilurch eine Reihe hinter und neheneimmder liegender Thalgründe, welclie rings herum von mächtigen Ttionschiofenvfmdon

hier

,

und

da mit Blöcken weifsen Quarzes untermischt, eingcschlo.ssen und begrenzt Die Uehergänge

waren.

von einem Tliale

durch Iagt.

Die lieilkunst wird in die-

sen Gegenden von persischen oder von jüdischen Aerzten betrieben,

die

eine Art von Schäfer-Praxis besitzen, wobei es natürlicherweise unvermeidlich

Merkwürdig

dafs viele .MifsgrilTe gescheiten.

ist,

Frauen

Persien

in

sicli

bleibt es,

dafs viele

mit der Heilung von Augenkrank-

ausschlicfslich

belten beschäftigen und, wie uns von europäischen .\erzten versichert wor-

den

ganz glückliche Kuren zu

ist,

bisch

ist

und

den höchsten Grad erreicht

belustigend



^

wenn

es, gestattet ist bei



sen .\usdruck zu gebrauchen

ist

dem Kranken gegenüber.

liegt, erklärt

nicht

eher zu

Aeufserst

hat.

Besprechung von Krankheiten die-

das Benehmen der Freunde und des

So lange Jemand auf dem Krankenbette

der Arzt der Familie desselben, dafs seine Krankheit heilbar

den Freunden desselben dagegen, das Uebel gehöre zu den schwierig-

sten Fällen seiner Praxi.s, sei unheilbar und der lich

Kindisch und abergläu-

zu Ruthe zu ziehen qder eine vernünftige Diät zu be-

.\rzt

folgen, ehe nicht sein Uebel

sei,

bringen.

der persische Kranke im höchsten Grade,

bewegen einen

Arztes

Wege

das Zeitliche segnen.

Stirbt der

Kranke

Kranke würde wahrschein-

in

der That, so entschuldigt

sich der Arzt bei der Familie, dafs er ihr aus Zartgefühl

den schlimmen Zu-

stand ihres Verwandten verschwiegen und nur den Freunden desselben seine

Kommt

wahre Lage angezeigt habe.

der Kranke durch, so rühmt er sich

der Familie gegenüber mit einem „Ich sagte es ja voraus!“, bei den Freun-

den des Kranken, denen er das Sterben licherweise Falles.

durch

die

glückliche

verhiefs,

Heilung eines

wächst sein so

Ruhm

natür-

eclatant schwierigen

Der arme Kranke derweiUmufs unter Stöhnen und Aechzen wahre

Pferdekuren überstehen, wobei sich der persische Charakter in der schärfsten Weise offenbart die Mittel, alte

Hat nämlich die leidende Person nur einigermafsen

wohlthätig zu sein,

Sünden ein und er

Weise zu besänftigen.

ihm mit einem Male vergangene in bester

Die Armen werden eingeluden, gespeist und be-

schenkt; die Folge davon II.

so fallen

den Entschlufs, den lieben Herrgott

fafst

ist,

dafs die Bewirtheten für

den Kranken laute 2

Digitizedi)y

Google

:

Persische Kranke.

18

Gebete zura Himmel emporsenden, damit er bald wieder genese und der

Wird'der Kranke

leidenden Mensclilieit als WobltliRlcr erhalten bleibe. Gottes Hülfe gesund, da

wie er gelebt

lebt

ein Triiuklein oder

kümmert er

hat, lustig in

sich fünler viel

den

lilauen

Tug

um

init

die Armei\,.Somlern

Hut ihm der Arzt

hinein.

was es sonst sein mag verschriel)en, so nimmt er cs

nicht sogleich ein, sondern wird erst nach fichf persischer Weise huikluiri'h

(gewOhnlieh htakaruh uusgcs]irorticn) machen, fragen.

Es geschieht

am

dies

seines Rosenkranzes (feeM).

Von da an

senkranzes die Kugeln zu je dreien ab.

und

das Scliiksal

h.

Blcil)cn zwei

Kugeln

eine beliebige Kugel

zählt er bis

zum Ende des Ro-

Bleibt eine als Rest ül>rig, so ist

als

sich

ton der .Medizin einen

Rest übrig, so

das mittel-

ist

Bleiben jlrei Kugeln als Rest, so

mäfsig, nicht gut, nicht schlecht.

der Kranke unter keiner Bedingmig seinen Trank ^innehmen. Schicksal auf

gut

gezeigt

nicht zufrieden, sondern

hat,

so giebt

Trilft die

um

raen, obgleich, wie bemerkt,

würde

Wenn das damit noch

sich oft der Perser

macht die (iegenprobe,

wortet zu haben, ob es schlecht wäre,

nicht eimiähmc.

um Katb^J

Der Krank?

fafst

ihm das ein gutes Zeichen und er verspricht günstigen Erfolg.

d.

gewrilmliclisten in folgender .\rt.

sieht in die Luft, sagt ein kurzes Gebet her,

auch tlic Frage beant-

wenn er das Medicament dennocli

Antwort nein

ein,,

so wird nichts eingenom-'-

im htnkhiiieh vorher die Antwort auf gut

fiel.

Die Bekannten, die eine erkrankte Person i)esuchen, pflegen gewhhnlieli zu seinem Tröste zu bemerken^ er sähe recht wohl aus, das Uebel würde bald vorflbergehen sie

w.

nicht krank,-

sei

Ist

er gestorl)en,‘ so Ixdheuerii

der Familie oder untereinander, dafs er in

der That recht krank' ge-

wesen sein müsse.

man

drückt einen nicht

Meldet

man

ii.

s.

einer Person den

sein Beileid (serselamet)) ans,

Tod einer

so darf

man

oder

anderft,

HötlichkeiLshalber

Wohl oder Leben des Angeredeten auszusprechen unterlassen und mufs dies nur so nachdrücklicher thun, je höher die

Wunsch

für das

betreffende Person im

Range

steht.

Zum Schah

würde' man

z.

B. sagen

inacha allah mezdJaeh-e-mubardk-e-ltthrk-^-jqdh viel^UtH ni-ddr^nd

,So

es Gott geföllt haben die segensvolle körperliche Beschaffenheit der hocliheiligen

Majestät, kerne Indisposition!“

merken kann, sind auch keit

in

Die Perser, wie

aufs

Neue

solchen Fällen toii einer ansnehmenden Höflich-

und besitzen einen angeborenen Tact, der sich

Manne

man

bis

zum

niotlrigsten

hin nie verläugnen wird.

Digitized by

C-

Nach Khumeiti.

19

n. Kapitel. Woitcrroisc nncli Isfahan.

Am broclion

Tage,

nriclistcn ,

iiäinlirli

sprdor

wie gewühulich aufge-

eine Stunde vor Sonnenanfgangj_

Die Tagereise dauerte

19. Soptemiter,

d.

Stunden und

In-inalic volle aelit

zwei mäfsig grofsc lIoehHärben

fnlirte ilber

(auf der zweiten berülii len wir gegen acl)t

Ubr Morgens das Dorf Wartschih),

die sieb zuletzt zu einem riatcau von liedcutonder Ansdeliimng eiwveitcrten. Ma.sseidiafto Gebirgsstöeke

Hand wie

ein

und

stehende IJergkogel,

isolirt

Flalincnkamm ausgezackt

am

gegengesetzten Kode des I’lateau's, lag

Nähe anderer Dörfer das heutige

mehr

Hand an

uu.seiyn

am

sichtbar^

und

Kufsc der Gebirge

in

ent-

der

Die Strafse nahm immer

.Menzil Khiimeni.

wurde einigermafsoa angenehm un-

die sridOstliclio BJrhtung an und

-Terhrochen durch

deren ol)erster

gaben das malerische Bild

er.scdiien,

Aus weiter Kerne

einer vollständigen .Alpenlandsehaft.

Vorhandensein von Dörfern, die rechter und linker

(las

nUuken vorüberzogen.

Sie

liegen

eine gute Wegstunde

vor Khumtln nnd erfreuen durch den .\nblick ihrer runden und viereckigen

Thürme,

ihrer gezackten

Alauern und ihrer hochgelegenen

Italakhanth's.

Die Felder (darunter viele Baiimwollenjillanzungen, deren Stauden fufshoeh waren, mit aufgesprungenen Kapseln),

kaum

sehr gut angelegt und in

sehr künstlicher Weise berieselt, schienen auf Ordnung und Wohlstand hin-

^uleuten. 111.

Die

Leute

Wintersaat.

die

bereits

s.äetcn

den Anstdiein hat,

als

seien

von Armeniern bewohnt.

diese Dorfsthaften

Die Leute auf der Karawanenstrafse , •Auskunft baten, verneinten

welche wir in dieser Beziehung

Angabe, versicherten dagegen,

die

•Armenier- Dorf, und zwar das erste, weiteren/« dei%

Kitter (in dem

Bande seines West-Asiens) führt Gewährsmänner an, nach welchen-cs

Berge

läge.

Bevölkerung

in

um

dafs ein

am

Fufse

,

der That von

eine, gew-isse

„uuten“,

'


ieben Scliafe und Ziegen gemordet hatte und beim .\ngrilT auf das

achte Thier so eben

es hier in grofser Zahl,

die indefs von

Khumän

einem ist

seinen Garaus

am

eine grofse,

Kufs der Berge lang ausgedehnte Ort-

üppigem Baumwuchs und prangenden Gartenanlageu.

schaft mit

injlieselhe einzieht,

Trümmern

in'

passirt

man

Fülle

reichlicher

„die Königliche“,

bedeckt

mit

tauft), die In.

Die Einwohner haben ihre

ist.

iimj

grofsen Stadt (Hiimajihi

wohl nur des Anklangs halber an Khtimehi so ge-

Mann und

.Maus Gottes Zorn in Buiue verwandelt haben soll.

Anbetracht der angenehmen Lago zog es unser Eltschi vor,

Garten vor

dem Orte

Quartier zu suchen.

Ehe man

welche mit Scherben und

eine Strafse,

Sagen darüber und -erzähleu von einer alten d. h.

Wölfe gieht

erhielt.

minder die weit gefährlicheren Leoparden,

nicht

Jäger au^esucht und getödtet zu werden pflegen.

sein .Menzil zu

nehmen,

einem

in

als in der Stadt selber ein

So bezogen wir denn das

offene tlartenhaus

eines

persischen Serh^nff, das in einem frucht- und blumenreichen Garten,

schönen schattigen Bäumen, wie ein einsam stehender viereckiger in die

Höhe

stieg.

Eine untere Etage war nicht vorhanden, denn 'der

führte wie durch ein Portal mitten durch das Haus,

keine Zimmerabtheilung oder

dem

gröfsten Tageshitze sich von den

tensalons

Kühlung versprach,

hatte unser

(Ije

ten,

um

Zelt

und Feldbett

lassen.

.Minister

es

vorgezogen, In

ich eine trockene Stelle

aufstellen zu lassen,

in

der

Trotz der

hohe Lage des oberen Gar-

Menzil in der Mitte des luftigen Baues aufzuschlagen.

meinen leidenden Zustand wählte

den des flachen

Der Herr Oberet

Thee zu trinken und

Winden umwehen zu

kühlen-Aussichtcn und grade deshalb, weil

als

Sonst war keine Wand,

ähnliches vorhanden.

pflegte hier, wie uns mitgetheilt wurde, seinen

Weg

und die obere Etage

gewährte keinen anderen Schutz gegen Sonne und Wind Daches, das sich auf die vier Eckpfeiler stützte.

mit

Thurm

sein

Rücksicht auf

im Blumengar-

ohne zu ahnden, welchem

Digitized by

KhumeTn.

Abenteuer

gniulicheii

gelien

ich

durcli

21

Wald meiner

diese

Schlafstelle entgogen-

sollte.

f)ie

ratioren

Ankunft der fremden Se/arH oder Gesandtschaft hatte die Honodes Ortes,

unseren herrlichen Wirth mit cinbegriften, aus ihren

Wohnstätten hcrvorgelockt und es dauerte gar nicht lange, so war die luftige

Höhe des Gartenhauses mit einer grofsen Zahl persischer Herren und Diener bevölkert,

welche den Gefühlen der Hötlichkeit

in

bekannter Weise

einen tliatsüchlichen Ausdruck verlielien. Zuekerwerk, Theepakete, Früchte,

vor allen wässerige Melonen, Weintrauben, l’tirsiche und ganz vorzügliche Granatäpfel wurden auf riesigen Mu’i’tMifiiiM's oder Tellern herangescldeppt

und auf den Boden belegt

hatte,

gestellt,

liefs

nicht

sicir.s

fremden

l'rÜK

den man

in möglichster Eile

mit Teppichen

und bildeten die nächste Vermittelung gegenseitiger freund-

schaftlicher Beziehungen.

Der KedUioda mit einigen vornehmen Khumeinern

nehmen, seine besondere Freude über

auszusprechen und der Herr Oberst,

oder Hauptlcute seines Bataillons, hatte

in

die

Ankunft dor

Begleitung der Sultane

Elegant erster Gröfse, in

sich, ein

froschgrüne und rosenrothe AYrom- Tracht geworfen und seine Begrüfsung vorgebracht.

militärisch -cordial

Er

stellte

gastfrei

sein

ganzes Haus zu

Gebote, .sogar Gerste und Stroh für die Pferde und Maulthiere, doch lehnte unser

Eltsclii ein so freundliches

Anerbieten höHich ab, da wir nur gegen

haare Bezahlung unsere Bedürfnisse

zu cutnehmen pHegten.

Der Oberst,

lebhaft-munter, beweglich wie ein Fisch im Wasser, konnte füglich als ein

Muster von Schönredigkeit gelten.

.\ls

bemerkte, dafs er mit einem Firman

ihm Hr.

v.

Mimitoli unter anderem

M. des Schah versehen sei, ent-

S.

gegnete der höHichc Serhi/u/: ^Ew. Ivvcellenz sind mir jedenfalls ohne Firmaii lieber.

Er würde mich zwingen. Ihnen zu dienen; so

so glücklich.

Sie als Gast bei mir aufzunehmeii.“

bin ich freiwillig

Das Ende der 'Unter-

haltung wurde durch die gelegentliche Notiz horbeigeführt, dafs Uhren, gute

europäische Gewehre und Revolver gar nicht in Khumiün zu haben seien. .

Der Herr Oberst mufste auch eine besonders wichtige Person

sein.

Wenigstens nahm er gegen Abend seinen Platz in der Nähe unseres Schlafthurmes, holte sein Kalemdän oder Schreibgefäfs hervor, item eine Rolle' Papier, dictiren.

und

und

fing

nun an Depeschen nach

Kommende Diener

fast schien es, als

nung getragen, die

allen

Hinnnelsgegenden hin zu

brachten ihm einen Brief nach

habe der eifrige

es erheischt,

dem

Herr nur der persischen

in der

andern,

Sitte

Rech-

Anwesenheit eines Gastes durch

Digiiized by

Google

Khnmein.

22

Ankimft recht

die

vieler Briefe,

sofort geütTiiet

die uatürlicli

und gelesen

In Persien

zu unterbrechen.

i'iiterhaltiing jeweilig

werden, die

nun

gelit

einmal nichts ilher die Wielitigkeit einer Person.

Wir im

legten uns früh zur Kulio,

wo

01)erhause,

luftigen

Backen

Kaum

schlummert haben,

als

der

Wind

meinem

unter

ich

blies,

schlossen war.

die übrigen Herren der Gcsaniltschaft

Zelte,

die ganze Nacht ilas

Sinndo mochte

eine

über mit vollen

von allen Seiten wold verich

.^lor^)heus

in

.\rmen ge-

mich die iiersi>eho Diener-ichaft aufrüttelte, dafs ich

vermeinte, von liäubern und .Mördern üherfalh'u zu werden.

Seiten von Stiefel,

einer Wasserfluth

umgeben sah,

in

Ich

machte

ich

mich von allen

welcher

meine Kleider,

beim Lichtschein einer Sbilllaterne grofse .\ugeu,

als

Bücher und Decken hernmschwammen, wahrend die Diener, bis

zum Knie im Wasser watend, was zu retten war.

nichts Jüligeres zu thuu hatten, als zu rotten

Der hochweise

welcher zweimal wöchentlich

tlärlner.

den ganzen Garten unter Wasser zu setzen pllegte, hatte mein Zelt übersehen und seiner Gewohnlieit folgend, an dem zufällig eintretendeu Wasser-

bh mufs

tage sämmtliche Kani'de und Schleusen geöllnet.

war und gute Lust

ich der Verzweitlung nahe

Zum

und Haar zu vers(ddingen.

nem

grofsen

hatte,

gestehen, dafs

den Gärtner mit Haut

mei-

für ihn miifstc ich in

(ilüc-k

Feldbette unterm Zelte liegen bleiben, das die Perser mit einem Steiii-

und Erdwalle umgaben,

um mich

dringlicben Finthen zu schützen. kalten Nacht

am

froschreichen

Lagune höchst

wenigstens einigermafsen vor den

Ich schlief

von Neuem

ein,

um

zti-

nach einer

nächsten Morgen das l'lrwacheu inmitten einer sumpfigen

Der folgende Tag

(20.

trül)selig

zu feiern.

September) sah uns noch

in

Khnmehi.

Unser

Eltschi hatte in Bücksicht auf den Zustand der lieifthierc, welche die lau-

gen, sehr

ermüdenden Märsche abgemagert und

den Entschlufs

hatten,

gefafst, einen Rasttag in

aullällend heruiitergebraclit

dem Orte zu halten, so dafs Land und Leuten weiter

sich die Gelegenheit fand, die Bekanntschaft mit

fortzusetzen.

SerhHg

In

der Frühe des Tages wurde, zunächst

eine 6n.:rftW-Visite zugestanden.

Schnurgraden Allee

dem zuthulichen

Sein Haus, am' Ende einer langen,

gelegen , die auf das von uns bewohnte Gartenhaus

führte, sah wie ein wohlbefestigtes Kloster aus. •'

Eckthürmc mit Zinnen, und

Es

selbst sich das eigentliche

hatte

hohe .Mauern und

ein kühlei', langer 'und schön gewölbter

führte durch ein Thürportal in das Innere, zunächst

zum

Diyi

i

Gang wo-

ersten Hofe,

Empfangszimmer befand. An der Thür desselben

-a, liefsen.

wo

sie sich in

Venedig und Livorno nieder-

Die wohlhabenden indischen Kaufleute, und mit ihnen die englischen

und holländischen Compagnieen, welche eine schwere Kriegssteuer au die

Digitized

by

Gi -

Isfabuo.

Afghanen zahlen mnrsten, verlicfseu

55

sloichfalls die Stadt, die

i

von nun an

den Wocliselfällen liesfändiger IJürgerkriegc unter immer nouon Kronprä-

dem

tendenten ansgesetzt war und mit liiesenschritten Mit

eilte.

dem

Kintritt «1er

Verfall entgegen-

modernen Kadseliaren-Dynastie

in die persische

Keichsgcschirhte hörte zugleich Fsfahans Hedeutung als Residenz l’ersiens

auf und so wanl sie,

was

.sie

Vergangenheit, noch rpifher

eine Stadt reich an Erinnerungen

ist:

aig,

wart, aus welchen sie schwer

ini

clemlen traurigen Zuständen

der alten Gröfse emporzuarhtltou. nierkt,

«lafs

am

sie

In

Bezug auf

ihre

Lago

1

sei

i

noch be-

nördlichen Ufer des Zajeiulerud, oder wie gewöhnlich

der Flufenamo von den

l’«jrsorn

au8ges|>rochen wird, des Zenderud „des Le-

henstlusses“, anch Zerenrud von den (ieographen genannt, gelegen soll,

der

der Gegen-

^taiplc sein wird, sich jemals wieder zu

ist.

Er

nach eben denselben, von ^inem Orte Namens liendkdn herkommen, durch

\

das Dorf Ikrtm gehen unil in .der Nähe des Ortes Denbd einige Zuflüsse erhalten.

Die

Ilauptnias.se

seines M'assers

sich

verliert

wieder

erscheint nach einer Strecke vou sechszig Fersach

Ki'fmdn.

dem

Zwei

stattliche

in «len

in

Sand und

der Provinz

Bogenbrücken verbinden das nördliche Ufer mit

südlichen; die westliche Brücke {l‘ul-i-Allah-iccrdi-Khan) führt nach

der Vorstadt der Armenier Dnchulja, die östliche

nach einer von Abbas

erbauten Vorstadt mit Gärten, Pallasteu und königlichen Gebäuden aller Art.

Nach einem ziemlich ermüdendbn als die eines orientalischen

in ein

Wezirs

ist,

Ritte

so vornehmer Begleitung,

in

hielten wir endlich

unsern Einzug

henUche^, Portal, dessen Höhe und überladene Fülle an Arabesken

und Ornamente an die ägyptischen Propyloneu

erinnerte, nur dafs hier in

Persien alles bunt (meist azurblau) und flimmernd in «He breite Allee eines Wiindergartons.

Umfange,

in

ist.

Das

Portal führte

Ricscu-Plafanen von nie gesehenem

deren hell gefleckte Rinde au verschiedenen Stellen der ächt-

persische Au.sruf

Ja

’A/i

Abständen von einander Bajim?aal, unter

dem

langsam ciuKerzogen.

„0 Ali!“

angei>tlanzt

eingeschnitzt

ist,

sind in regelmüfsigen

und biklen einen hochsäuligen schattigen

wir, von sonderbaren Gefühlen im Herzen bewegt, Alle Müdigkeit verschwand; das Grofsartige in Kunst

nnd Natur hatte uns gleich mächtig erfaßt, ich möchte sagen so sehr wirkte der unerwartete .Anblick

gangener Zeit auf * unsere

fast erschreckt,

der Pracht und Herrlichkeit ver-

betäubten Sinne.

Rechts

und

links

von der

i

i Digitized by

Gpentoners i

•.

Bald trat das erste Zwielicht in Gcshalt; heller Streifen

Die ^sonwe

oin.

Dunstmeei'

am

tauchte

Horizonte empor.

Kr zerstob

schaft.

eudlicli

am Tage

und

Natur des liandschaftlichen auf

üstlichim

sehr -lieinerkharen

liflllte

die ferner lie^

Die malerischen Formen

diiniion Schleier ein.

Hand hei

der langen .Bergzüge rechter und linker

endlicli traurig iimi eintönig.

einem

aus

am

Dichter Nebel lag auf der ganzen Land-

sejhst nicht einmal

genden Berge wie mit erneni

in

nnliegnlndet.

vorüherziehon sehen und so

sich

Seite

gesetzt,

war. die

dem ganzen ersten Theüe der Heise iin'dem zweiten Theile des ermüdenden

Erst'anf

Mursclies helel)te der Anblick einzelner Dörfer auf der rechten Seite der

Karawanciistrafse das todtn Bild, obgleich auch sie in der gewaxltigcn Leere zu 'Nichts versehwammeii, kleinen- grünen Pnnklen auf gewaltiger gi-auhrju-

ncr Fläche vergleichbar. hatten

,

Nachdem wir uns dem

öffnete sich plötzlich das Plateau

rechten Bergzngo geniilierf

und wir bogen rechter Haud

welchem zu unserer Freude sehr

ein Seitenthal ein, in

Höhe gelegen

hinter erhob »ich auf einer Stil’ ethaute.s

Haus, halb wie ein

Pallast,.

in

hülische, von langen

Erdinaucrn eingeschlosscne Gärten zur Einkelir einzuladon schienen.

Da-

ein scliöne.s, in gcschmackvolieni

halb wie eine Mosche.» aussehCnd.

ßaleone, gestützt von zierlichen Säulen mit Nischen-Kapitäl, miifsten eine weite Aussicht in das Freie gewähren und in der That schienen Gruppen

hockender Weiher, welche .sieh

die. hochgelegenen luftigen

hier in aller Gomüthliclikcit der Natur .



nalakhanih besetzten,

freuen.

Sah

es hiernach

von irgend einem Grofsen dem Haremsleben

aus, als sei das Haiis_

gew'eiht;

so

gemahnte audererseits

In

der That börteu wir später, dafs der Bau ein wohlbekannte^, dem Scheich

(.liier.

die tdomartige

Kuppel au den Moecheendienst.

Schah ausgesprochen) /?Ko.geweilites

blieb cs

immer, wie

die

Demselben Heiligen

/;;inm.:a«W'- sei. '^ünrerständlich

Weiber zu der Ehre kamen,

posthumen Wohnung dos Heiligen uiiig es

Räumen der

in den

die jedenfalls besten Plätze einzunchracn.

wohl zuzusclireiben sein, dafs

hinter

sicli

dom

hnuDLcadeh, welches rechter Hand liegeu blieb, ein ehemaliger Leicheuacker 8

*

Digitized by

Google

Qnmischeb.

116 weit ausdehnte.

Die Grabsteine waren znm grofsen Theil mit vieler Knust-

Eine nicht geringe Zahl war aus felseuhartem Granit

fertigkeit behandelt

gemeifselt und mit schönen Inschriften bedeckt, welche zu den besten Pro-

ben persischer Schrift-Sciilpfur gehörten.

sam und trauernd

Aus

ihrer .Mitte erhob sich ein-

ein halb zcrbrocliencr Granitlöwe, der liier wie so häutig

anderwärts das Grab irgend eines Helden vergangener Zeiten schmückte.

Eine halbe Stunde weiter führt über

weg

die Strafse nach

.sehr

unebenes, hügeliges Teirain hin-

Drücke und endet

einer sehlechtgemanerteu gi’adeu

zuletzt in einen Pfad, der deutlich sichtbar zu den» nachstgelegencu Stadt-

Qumücheh

thore von

geleitet

Der Anblick der

.

letzteren ist eigenthümlicli

genug und überrascht den von Norden kommeuden Waiideret, nicht wenig. Ziemlich regelmäfsig angelegt, nach

Städtebefestigungsregel in*

iieissischer

/

einem Viereck,

welchem Es

sich

ist sie

eine-

sieht ans,

als

von einem Mauer- und Thurmgürtel umgeben, über

wahre -Unzahl dünngestalteter Taubenthürrae erhellen. seien

die

fetten

dickleibigen

Thörme von

Isfahan

zu

mageren schmächtigen Gestalten zusaminongcschrumpft. Trotz des Sonderbar-fremdartigen hat dennoch dieser Anblick

etwas

ungemein .Munteres.

Hinter Gräben und Gruben führt das kleine Stadtthor in das Innere von

Qumüchdli,

wo

dem Hakim oder

der ElUchi gleich bei seiuem Eintritt von

Gouverneur der Stadt (abhängig von dem isfahanischen .Ucha/izaddh) und den bedeutendsten Persönlichkeiten derselben durch eine bogröfst wurde. lich

Er

feierliche

Anrede

geleitete uns durch etliche Strafsen des ziemlich reiu-

aussehenden, wenn auch verfallenen Ortes nach unserem Menzile, einem

kleinen Hause mit gepflastertem Hofe, in dessen Mitte sich neben einem.

Beete halb welker Herbstblumen ein gefülltes Wasserbassin befand.

Zimmer

Unsere

lagen wie gewöhnlich nach diesem Hufe hinaus, waren mit neben-

einander laufenden Tonnengewölben überdacht, und. die Kenstergatter der kleinen viereckigen Fensteröffnungen mit Papier verklebt.

Die von Rauch

geschwärzten Decken- lieferten den Beweis, dafs die Kamine im Winter arg

rauchen müssen und dafs den Deuten jn Qumücheh nicht ist,

ob das Zimmer weifs oder schwarz aussioht.

kammer

des Gemaches,

in

welchem Hr.

v.

viel

daran gelegen

ln der finsteren

Neben-

G,rolman und meine geringe

Person das heutige Quartier aufgcschhigen hatten, enhleckteu wir

neu-

gierige Europäer ein sonderbares Instrument, welches folgendennafsen gestaltet

war:

.

.





Digitized by

Google

Qumüchth.

Was eine

sollte

das

bedeuten, ein Holzbalken mit vier Einsclinitten, Eisenstange

bc\N’egliche

wurde?

die

,

'

Fufsklammcr

für zwei

dem Namen Tärezu

welchem

dem

als

sich das

Es war

Das Nebenkämmerchen,

eben beschriebene rnstrument vorfand, dient anfsor-

Gefängnifs für solche, welche sich Uebertretungen schuldig ge-

macht haben.

Natürlich

war unser Wunsch,

für die Zeit unseres Aufent-

haltes keine criminelle Nachbärschaft in nächster

Von

bezeichneten.

Personen, so eingerichtet, dafs eine Doppel-

Bastonade optima /orma applicirt werden konnte. in

darüber

unbeweglich

Schlosses

eines

mittelst

Unsere Perser erklärten mit gröfeter Ausfülirlichkeit den Zweck

jener Maschine, welche sie mit eine

117

Qumisalti’h

nahmen

ail

Nähe zu

geniefsen.

Leiden derer unter uns,

die

welche an

gastrischen Uebeln befallen waren, einen büchst bedenklichen Charakter an.

Wir safsen schweigsam und traurig

unserem Menzile, und versuchten,

in

leider vergeblich, durch medicinisehe .Mittel unserer leidenden'Natuf einige

Hülfe zu verschaffen.

Die stärksten Dosen sonst kräftig wirkender Medi-

camonte blieben, vollstäiidig

erfolglos.

unseren hochverehrten Chef

in

Vor

allen hatten wir

gemeinsam den Entschlufs

unseren Aufenthalt \n' Qumischbh mindestens dehnen. So verlebten wir denn Tag, den

Um

October, in

5.

fünf

in trübster

dem einsamen

Uhr .Morgens,

den Schmerz,

einem so bedenklichen Zustand zu sehen,

dafs wir trotz seiner Gegenvorstellungen

d. 6.

um

fafsten,

Tag länger auszu-

einen

Stimmung den ganzen folgenden

Menzile.

October, zogen wir bereits wieder mit

Sack und Pack aus dem Stadtthore

in das Freie hinaus.

Die frische Luft,

TOT allen jedoch der angenehme Anblick der uns umgebenden, von Men-

schenhand gepflegten Natur schien wohlthuend auf unseren Körper und Seele zu wirken.

Beinahe ohne Unterbrechung dehnte sich von QumiicMh an bis

zum nächsten,

vier Fersach

abgelegenen MenzilC eine lustige Reihe von

Gärten und 'Dörfern mit Taubenthurmen aus, die einer reichen Wasserader ihr fröhliches

Aussehen zu danken

hatten.

Linker Hand zog sich die Ka-

rawanenstrafse an einem Bergznge mit Steilabfall hin. ter

Hand

lag ein wenig tiefer das bebaute

Land, das

der gegenüberliegenden kahlen Bergkettb in

Von

hier aus reeh-

sich bis

der Länge

zum

Fufse

wie ein grünes

Digilized by

Google

,

^ehschareli.

118

Band ausstreckte und durch seinen Anblick gründe vor Isfahan erimierte.

schbnen Thal-

lebhaft an die

der Nähe von (iumiechvit, das mit seinen

lii

zahlreichen Taubenthürmen bei der Morgenbeleuthtuiig gar einladend aus-

sah,

war das Erdreich vpn den Wasserstflrzen des vergangenen Winter«

ganz zerklüftet, so dufs wir auf der Karawanenstrafse ohne Unlerlafs

Irald

aufwärts, bald abwärts steigen mufsten, eine Bewegong, die freilich unseren derinaligen Zuständen

besonders günstig war.

iiiclit

tlegon

halb zehn sa-

hen wir bereits das festungsartig angelegte Dorf Wflischarih

vor uns liegen.

Elin

oder das Posthaus, des Schahzadeh

wenig in

von

welchem

I.sfalian

Strafse

lag-wie gewöhnlich ‘die Tifchaparkhaiiih

ab.sj3rts

tier voräiigcrittene (rienstfertige Baklitiare

Qiwrtier für

An Ehren

uns bereitet hatte.

denn kaum näherte

hatte. er es nicht fehlen lassen,

diedientige

Krdmaucrn rechter Hand yon der

Station, mit scirwn falilbrannen

dem

sich unser Eltschi

Hanse, so wurde derselbe von einer Vcr.sainmlung männlicher Bewohner .

des Dorfes begrüfst,. au V.

Miimtoli

welcher Hrn. Baron

dor Kedkhodd,

ihrer Spitze

seine, besonderen

zudrückeu. sich beehrte.

Wünsche

in einer für

Er überreichte einen

uns neuen Weise ausauf welchem sich

Teller.,

neben einigen Stücken Zuckerwerkes ein kleiner Spiegel befand, mit dem sieh*näch den Elrklärungen der uns hcgleitendcn persischen Dienereine

Der Spiegel

eigene symbolische Bedeutung verbinden sollte. greiflichste aller Vorspiegelungen

heit

drückt den

Wenn

und glückliche Reise aus.

es ilnn



Wunsch

ihm das Glück nicht felden. aus, eine

liüflichen

Oft giefst

Nun, meint

man auch Wasser

Tschaparkhanch

Graben

steuerten

los,

.Jenseits

diesmal blutiger Ehrenzoll. die rechte

Hand

liielt

Elltsclii

ist

werde

schnell vor soll.

ihm

Nach

und dem Kedkhoda von

wir in grador Richtung

von welcher uns ein drei

trennte.

er,

wobei es nicht an gegenseitigen sehr

Reden zwischen dem preufsischen

Wehscharih fehlte,

dem

Gesund-

ein Perser eine Reise antritt. so

Handlung, welche eine ganz gleiche Bedeutung haben

einigen Minuten längeren Haltens,

leerer

die hand-

angenehm, wenn eine Person einen Spiegel vor ihm, eine zweite

einen Spiegel hinter ihm eine Zeit lang lierträgt.

'



für gute

auf das

Thor der

bis vier Fufs breiter >»asser-

des Grabens harrte des Eltschi ein neuer,

Ein Perser hockte daselbst auf

dem Boden; Lamm,

ein langes Messer,- die linke ein unschuldiges

er mit einem Ruck .den

Köpf vom Leibe abtrenute,

des Eltschi dicht vor ihm befand.

als sieh

das Pferd

Unser ganzer Trofs mufste darauf, nach

Digitized by

Google

WehscHtreh.

lammes durchziehen. lagen

Biild

119

dem Kopfe und dem Khrper

LandesRitte . zwischen

*



wir in den finsteren

Kammeni

blutenden Opfer-

des •

des Posthauses von

Weh•f

unseres Leibes pflegend oder mit (ledanken beschüftigt,

fcharHt, so hhulig

den Reisenden plagen, der

wie

sie

und matt, weit weg vom hei-

elenrl

mischen Herde, sich durch miaerahle /ustämlc liindurdiwinden mufs, und,

mehr

als

einmal die soniferhare Frage an sich

Reise angetreten?



lang ausgestreckt

neben einander und

Alles

war

still

warum

stellt:

hast du diese

und ruhig, Knechte und Thiere lagen den Schlaf übermüdeter

scliliefeu

'

Pilger, selten nur hörte man das Kla|>pen der Pantoffeln eines Persers, der * durch die Pforte seine Füfse in langsame schlürfende Bewegung setzte: als

und Schreien das ganze Haus mit Halloh

plötzlicher I,Srm

erfüllte.

Unsere

persischen Diener hatten eine vollständige Rebellion angehingen, die spafsliaft

genug enden

sollte.

Des Ministers deutscher Diener Rabe

eine nicht auffallende Erschefnung im .Morgenlande,

verloren,

tieduld

Hand erhoben.

zukommende Arbeit

Als ehemaliger Hu.sar würde

gewartet haben, die geballte Rechte in schnellstem

Wären

nicdit die

.sinken zu lassen.

Natürlich

Ein Perser, der bei uns die

KatiunJar oder Pfeifengebers vertrat, warf sich

führer auf, erschien trotzig

Tempo

gegen zu ver-

er uicht lange

übrigen Perser ihrem Landsmann beigespningen.

erklärte sich der hiermit verbundene Lärm. Stelle eines

ziemlich aufgeregt vor

dem

Minister

und hochmüthig das Murekhh oder, seine Entlassung.

als

Rädels-

und verlangte

Der

Eltschi,

wohl bekannt mit den Eigentliümlichkeiten persischer Seelengröfse willigte

ihm denselben augenblicklich oder

Er zog

sofort die letztere, vor

schen Gesandtschaft. ist



einmal wieder die

und erbofst übgr die Faulheit unserer Perser,

einen derselben,, der sich weigerte, eine ihm richten, die



batte,



,

be-

eine gehörige Tracht Prügel.

und blieb wie bisher ein Diener der prenfsi-

Das persische Raisonnement bei dergleichen Fällen

so; entweder ich sefze meinen Trotz durch, dann bin ich dein Herr,

oder ich setze ihu nicht durch, dann wenn's obenein Prügel

setzt.

bist

Ländlich,

du mein Herr, sittlich

!-



mein guter Herr,

anders geht cs einmal in

Persien nicht her.

Nach

dicscnl häuslichen, bald, beigelcgten Zwiste entwickelte sich ein

neuer Streit, •

bei

welchem diesmal jHe Bevölkerung von Wehschar^h.

'die

eine Partei, wir Fremdlinge in der Tschaparhhanih- die andere Partei bildeten. Dia Sache ging so her.

Unsere Pferdeknechte und der Techerwa^dr

Digiiized

by

Google

Wehachardi.

120

UBserer Karawane hatten sich nach der „Festung*^ begeben,

um gegen

Dorfe,

l)aarc

d. h.

nach

dem

Bezahlung für die Thiere (Jerste zu erhandeln. Man

war mit den Bewohnern über den

Preis

einig

schliefslich

geworden, die

IVehscharener hatten sogar das Oield bereits in Empfang genommen, brachten aber mit persischer Schlanhcit nur etwa die Hälfte des abgehandelten

und zu liefernden Getreides zum Vorschein. es

kam

zum Handgemenge

bald

Der

blieb nicht

.Streit

offenem Platze

auf

im Dorfe

Beulen und Wunden,

erhielten

^fan

stellte

nothgedrungen den Rückzug

an und trug dem Gesandten den GewaUstreich der Leute in

angemessener Weise

vor.

aus,

und der

Tschencaddr

dienstwillige, aber etwas stürmische Bakhtiare, ebenso wie der

der Festung

in

*

Nicht Gegeuschlag, sondern die .Macht des

Rechtes konnte allein den so böse begonnenen Streit zu einem guten- Ende

Nach kuraer ßcrathung was zu thun

führen.

wunderte der getreue

sei,

Jahijd in Begleitung unseres Wekil-Baschi's und unserer- aus drei

um

stehenden militärischen Bedeckung nach der Festung,

Weise den im Namen

S. M. des

in

Mann

be-

feierlicher

Schah ausgestellten Reise-Firraan im An-

gesicht der Alten des Dorfes aufzurollcn und Genugthuung für ein so un-

gastfreundschaftliches

war

alles

wie ausgestorbcu.

Bewohner

licben

Benehmen zu

hatten,

fordern.

Beim

Eintritt

in

die Feste

Der Kedkhodd und sämmtliche übrigen mänh-

vom bösen Gewissen

geplagt, es vorgezogen sich

zu verbergen und den AVeibern die Sorge der V'ertheidigung überlassen.

Kaum nach

hatte Jahijd,

dem

den Firman

in

der Hand, seinen

Mund

geöffnet

and

Verbleib der Männer gefragt, als die versammelte Weilmrmenge,

Alte und Junge, ein ungeheures Geschrei erhob, das über die Festungs-

mauer hinweg nen

in

bis

nach unserer Tschaparkhaneh herüberschalltc. Mit Thrä-

den Augen und mit erhobenen Annen

Gnade, besonders

als

baten

sie

jammernd um

der nachträglich hinzugekommene Bakhtiare auting'

ganz lästerliche Drohredon auszustofsep.

AVuthschuaubend und rasend ver-

schwur er sich hoch und theuer, dafs sein Scha/uad^h diesen Söhnen Lot's

ohne Barmherzigkeit den Kopf würde absäbeln lassen und dafs die Festung

am

längsten eine herrliche Festung gewesen

den Weibern liefs,

und

allein

angefangen werden?

denn der Perser feig,

ist

Da

sein

würde.

kein einziger

Was

Mann

ebenso anmafseud und hochmüthig

sollte

mit

sieh blicken

als

furchtsam

zog die Deputation unverrichteter Sache ab und es blieb dem

Eltachi nichts anderes übrig, als einen Klagebrief gegen das

Dorf an den

Schahzädih aufzusetzen, denselben nach Isfahan zu- adressiren

und dem

Digitized by

G
n,

um

genannt, anzutreten.

näohsten Stition, die

Mähne meines Pferdes krampfhaft

theilnahmlos vor mir hinstarrend, von

und

fest,

dem

die Weiterreise

bis zur

Ich

klammerte mich an

liefs

mich, sprach- und

getreuen Thiere forttragen.

Die

Keise (lauerte siel>en Stunden, führte durch' ein wasser- und vegetationsroiches Bergland, in welchehi wär

wenn auch Abhänge

vereinzelt steheqde

entlang

zogen,

wie

zum erstenmale wild wachsende,

Bäume entdeckten, kugelrunde

die sich die

deren Aeste mit rothen Fruchtbeeren reichlich besetzt waren. kleine Stunde

tungen.

vor

dem Menzile

spaltet

ganzen

Orangenbäume aussahen

sich

die Strafce

und

Etwa eine

nach zwei Rich-

Die Karawane hatte die linker Hand liegende eingeschlagen, wir

anderen den rechts'ah füfirenden Weg, der uns drige, aber felsige Bergkette

sehliefslich

über eine nie-

hinweg nach dem wasserreiclien Murghdb

führte.

Digitized by

Coogic

Mnrghab.

das

am Eingänge

einer grofson

fängt der eigentlich

133

Ebene ziemlich nwlerisch gelegen wiw. Hier

klassische Boden Persiens an;

die

Namen Pasargadä

und Persepolis gewinnen von hier an Fleisch und Blut, das Alterthiun un^

in deutlichen

dem gleichnamigen Wasser

^ui'ffhdb, auch MenclOifd-Murghdh genannt, an

gelegen,

ist

tritt

Spuren und ehrwürdigen Kesten entgegen.

^n, wenn auch grofses, sp doch elendes Dorf. Eine wenig' schmei-

chelhafte Seite

hn Charakter seiner Bewohner scheint der Majigel an Gast-

freundschaft zu sein, wenigstens hatten wir hei unserem Einzug keine Gelegenheit gefunden, für bewiesene Gefälligkeit nach dieser Seite hin besonders

Es gab einmal wieder

dankbar Äu-sein.

und Wehschareber Prügeleien

erinnerte.

eine Scene, die an die Isfahauer

Unser nestorianischer Diener, Jahijd^

war mit dem schmiegsamen Wekil-Baschi der vorangeritten,

um

Militiirmacht^unserer

beide -nach wiesen.

Karawane

nach gewohnter Weise, natürlich nur gegen Geld und gute

Worte, Quartier für uns Nachkommende zu bereiten.

dem Posthause

Nachdem

die

am Eingang

dicht

beiden

Tscitaparklianek besetzt war, es auch

hatte

das schmutzige Dorf ge-

in

Gesellen sich

Der Keilkhodd

überzeugt

hatten,

dafs

die

wider Anstand und Sitte war, den

augenblicklichen Gast, einen fahrenden persischen Prinzen oder Schahzadeli,

ohne Weiteres auszutreiben, kehrten zurück,

um

sic

nach dem hochgelegenen Dorfe

auf den Dächern der zunächst liegenden Hütten

llnterkoHMneijs im Dorfe zu unterhandeln.

Da erhob

nml

wegen eines

ein Dörfler die

bald; ein zweiter, ein dritter, zuletzt die ganze Masse,

Hand,

Männer und Frauen,

die ^beiden gesandtschaftlichen Courierc erhielten mit einem Male

unerwartet so konnten.

viel

Schläge,

Als sie oben

dafs

sie

für

lange Zeit

im Begriff waren,

sich

und

daran genug haben

mit vorgehaltenen .^rraen

und Händen deckend, ihren Rückzug anzutreten, erschienen wir Europäer. Unser Anblick mufste den Durchgebläuten einflöfsen;

ganz

unerwartet neue Kraft

wue gereizte und plötzlich losgelassene Hunde sprangen

sie auf

ihre Bedränger los und entwickelten eine beispiellose Tapferkeit, die aber

von Seiten der Dörfler loser Wirrwar.

nicht unoi'wiedert blieb.

Das ganze Dorf

eilte

herbei,

Fis

entstand bald ein heil-

von unserer Seite stürzten

die persischen Diener, Tsche^'adare, Knechte und Soldaten

mit gezogenen

Messern in den Knäuel von Menschen und eine vollständige Schlacht würde bei

Murghdb geschlagen worden

sein,

wäre es unserem Eltschi und seinem

braven Neffen nicht gelungen, mit geladenen Revolvern

in

die gährende

Masse einzudringop unter der Androhung, denjenigen niederzuschiefsen, der

Digiiized by

Google

Mni^hab.

134

noch einen ein

Arm

Der Anblick der

erheben würde.

Man

elektrischer Schlag.

beruhigte sich

fand es aber nunmehr gerathen, sich

wirkte wie

Pistolen

schimpfte zwar noch

,

um

zu verziehen,

Dorfes die Sorge der Unterhandlungen zu überlassen. hatten sich freilich versteckt: der Kcdkhodd safs

fort,

den Alten des

Die Hauptperaonen

einem verbor-

in irgend

genen Winkel und war durchaus nicht zu linden, ebenso wenig die 'eigentlichen Urheber des Streites, welche unsere Leute zuerst geschlagen

und

von dem Dache einer Hütte heruntergeworfen hatten.

M

nutoli darauf bestand,

dieser Auflforderung nicht

nach dem

in der

Da Hcit

diese Personen vor sich geführt zu

Genüge

geleistet war, so

v.

i

-

sehen und da

war er eben im

Begriff,

Nähe von Murghdb wohnenden Besitzer des Dorfes, einem

vornehmen Perser Namens Dachayer- K/iun, zu seuden, um eine eclatante Genugthuung zu fordern, Geschenken

als

das ganze Dorf in

in Naturalien erschien

und

bittender Stellung nebst

flehentlich

um

Verzeihung bat

Un-

ser Eltschi gewährte dieselbe auch gern, fügte aber gleichzeitig hinzu, dafs

der geschlagene Unteroffizier im Dienste S.

.M.

Auch

ihm seine Erklärung Vorbehalten müsse.

des Schah stünde und er dieser vergab

und so war,

wie der Eltschi in seinem Tagebuche bemerkt hat, Friede und

Freude

hergesteUt.

Wir bezogen nunmehr zwei

gastlich eingeräumte Hütten,

so niedrig,

man kaum im Stande war, aufrecht darin zu stehen. Die ministerielle Wohnung w’ar ziemlich reinlich und hatte den Vorzug gröfseren Raumes,

dafs

da der persische Besitzer gütig genug war, seinem persischen Hausrath bis zur Handmühle hin draufsen

vor der Thür einen Platz anzuweisen.

Ich

selber kroch in die Hütte des Dorfschnlmeisters, die mit Getreide, Früch-

Lumpen und Lappen

ten, Stroh, Holzgeräthschaften,

ausgestopft zulegen. Stelle

war und kaum

um

Uebersättigung

das Haupt nieder-

Die Bibliothek des Schulmeisters hatte sicher die bescheidenste

im ganzen Zimmer, denn

fläschchen und in einiger persischer

sie

befand sich

in Gesellschaft fettiger

Form vermoderter Bücher, Handschriften Dichter, in

Thürbalken des Einganges.

wenn

so viel Platz gestattete,

bis znr

ich nicht eines

In

Murghdb

Oel-

des Koran und

der schmutzigen Nische über

dem oberen

erlebten wir sonst nicht viel Neues,

Geschenkes zweier Gazellen gedenken

serem Eltschi vom .Mollah präsentirt wurden,

sich aber,

herausstellte, auf eine einzige reducirten,

man



die

in

will,

die un-

wie sich später

zwei verschiedenen

Paurgidä.

Malen- vor die

135

Augen des Beschenkten zu führen

für gut

befunden hatte,

natürlich in der Krwartunpr eines doppelt berechneten Geschenkes. ln der

Frühe des vierzehnten Octobers hatten wir die Freude, uns von

einem -persisuhcn Kegierungs-7W

als

Die leichte Weise,

Fluropäer meist als Unverschämtheit aus, ohne die Sitte des

Erwägung zu

für schöne

Im Ganzen sind die reichen Schiräzer,

wie alle vornehmen Perser ungeheuer verschwenderisch,

in

nicht

auch an Lichtglanz und Krfrischungen darf kein Mangel sein, so

dafs nach ,000

innerhalb seiner Verwaltung erhält.

Die Einkünfte aus der

Höhe des

(54,ti00 Thaler) belaufen,

Zolles

früherer Zeit.

erreichen bei

Der Handel hat nach

dieser Seite hin nachgelassen und wird nur in geringem .Mafsstabe mit Indien, den Fluphrat-Ländern und mit der ostafrikanischen Küste unterhalten.

Der Hafen von Buschehr

ist

so schlecht

und

seicht, dafs Schiffe

die

mastenlose

erreichen.

sind,

die

Zu diesen Schwierigkeiten

passirbarer Bergstrafsen , aller Reisenden

über deren

einmüthig lauten.

nur

in

der

Anker werfen können und nur

Fintfernung einiger englischen Meilen kleinere Kähne im Stande

Khede von Buschehr zu

treten neue in Gestalt beinahe un-

grauenvollen Zustand

die

Berichte,

Die KoteCs oder Engpässe, besonders

Digitized by

Google

\ TengisUn.

188

der KotH-i-pir-i-zen (über 7,000 Fufs hoch) oder „der alte Weiber Pafs“

und der KotH-i-dukhtog in

.Mitte

ziemlich

Leute, denen wir auf der Strafse in der Nähe des wufsten in keiner Weise seinen

begegneten,

Namen anzugeben,

sondern versicherten nur, es käme der schöne Flufs von KazUin her und ergösse sein Iclicndig lliefsciulcs Wasser in das Ser-e-Vtd-e-khdn. Mit den

Namen

der Berge und Flüsse geht es ganz eigen in Persien. Wie

ich bereits früher hervorgeholion habe, ist der Fall

Erfahrung hinlänglich

bestätigt, dafs ein

denkbar und durch die

und derselbe Flufs an verschiedenen

Strecken seines Laufes die verschiedensten Benennungen erhält oder dafs ein Berg, jo nach ilcn daran liegenden Dörfern,

an

die verschiedenste Nanienstaufe zu erleiden hat.

Wie

bewahrt auch

in

verschiedenen Seiten in allen

Dingen, so

dieser Beziehung der persische Orient die charakteristische

Seite seines Daseins; er ist kleinlich, der Blick über das Grofse

und Ganze

fehlt vollständig.

In der

Nähe unserer

benen Berglehne, hatten

Strafse,

Ildt

am

dern. jetzt

in

der Nähe derselben auf den Fel-

Bald liefsen wir das Flufsufer, auf dessen linker Seite wir uns bis

bewegt hatten, abseits liegen,

Karawanenstrafse ter

Fufse einer in die Ebene vorgescho-

an dreifsig schwarze Zelte aufgeschlagen. Ihre

Heerden, Schafe und Ziegen, weideten

dem Bergzuge

Nähe von uns wie

eine

um

auf der engen und steinreichen

zu folgen, der sich rechter

Hand

in dich-

Mauer aufthürmte und allerwärts eine Menge

scheinbar künstlich ausgehöhlter Oeffnungen zeigte.

nach einem sechsstündigen Marsche auf einem

Kechter Hand

Wege von

tliat sich,

fünf Fersach, ein

Digitized by

Goo^fk

203

Rei>e nach Siwend.

dem Bergzuge,

enges Thal auf, eigentlich nur eine thalartige Vertiefung in eingeschlossen nach drei Seiten hin von riesigen,

Man

Felswänden bedeutender Hohe.

Wand

amphitheatrulisch gelegene

dem

vulkanisch aussehenden

allraählig

steigt

zur hintersteti

liis

auf einem absclienliehen Steinpfade aufwärts und erreicht zuletzt das

Dorf SVdvnif, das wie

trauriger, als

es

in

dem wilden

in

der That

(iebirgskcssel noch elender und

Die Annuth mufs nach

ist.

keine Spur.

Nur

ein

dem

äufseren

Von Vegetation

.\uftreten der Dörfler zu nrttieilen, sehr grofs sein.

allernächsten l’mgeltung

Schwalbennest au

ein

Das Dorf, aus etlichen hundert

untersten Theil der Felscnwand liängt.

Hütten bestehend, erscheint

einziger,

in

der

verdorrter

halb

und verkrüppelter Baum erinnert« an das Lehen der l’tlanzenwelt.

Das

Wasser müssen die Bewohner wohl eine Stunile weit von den Ufern des Rudkhaiiek von Kazühi herliolen und auch

son.st ist

Mangel an den noth-

wendigsten l,ehonshediirfnissen. Dafs das Quartier liefs

sich voraussehen.

liegen

in

Sin-end nicht besondere Vorzüge enthalten würde,

ln l’ersien

zu können und durch

ist

eine

Nachtkälte geschützt zu sein.

Wie

man

zufrieden zwischen vier

Wänden

Decke darüber vor Sonnenbrand und eine solche Hütte aussieht,

ziem-

ist

nur die Art des Elends und des Schmutzes gieht einem

lich gleichgültig,

Europäer Veranlassung, interessante Unterschiede heraitszulindeu, die einen nicht unwesentlichen Theil der Keisestudien bilden die

der .Mitte des Dorfes. auf

und

für eine Zeit lang

nothwendige Langeweile des .Aufenthaltes unterhrcchen.

ziehung hatte das Menzil

welchem

sich

in üinrinl seine

Be-

ln dieser

Es lag

besonderen Vorzüge.

in

Die Thören der Hütte gingen auf einen Hof hinaus,

unverschleiertc Hoffräulein ungenirt

bewegten, und ein

unaussprechliches Geschenk der Kameelo zu einem im Morgenlande wohl-

bekannten Feuerungsraaterialo verarbeiteten. besetzte

Das von meiner Wenigkeit

Loch war mit einer dicken Kufsdecke überzogen und

ein unge-

wöhnlicher Fahnenreichthum bestaubter Spinngewebe hing von der Decke des

Gemaches

in Drittellänge seiner

von den Bewohnern hörte,

Höhe

in das

Zimmer

hauste die Cholera bereits

hinein.

Wie

ich

auch in Siicind.

Unsere V^orsicht war somit unnüthig gewesen, doch hatten wir uns über die eingeschlagene Strafse nicht zu beklagen,

SMnd

da der Karawanenweg von

aus auf die Ruinenstätte von Pasargadä führt, die ich

am

folgen-

den Tage ausführlich zu sehen Gelegenheit hatte.

Der Abend

in

Siwind war meiner Gemüthsruhc

in keiner

Weise zu-

Digitized by

Google

204

Siwend.

Die beiden Ttv/icncathire, Vater und Sohn, fingen vor der Thnr

träglich.

meines CJemadies einen höllisrhen Lärm an, von SitirnJ

dem

Miinjlwh,

naeli

zu beschwerlich

l)eliaiipteten,

mit einem Worte, dafs sie sclilechterdings einen anderen

Da

würden.

der

dafs

Weg

Menzilo des nächsten Tages, zu weit und

dafs aufserdem Räuber in den Bergen versteckt lägen,

sei,

icb indefs mit

aller

Weg

einschlagen

Energie auf meinen Willen bestand, so

hatten die Stunden lang geführten Streitigkeiten erst ein Ende, als es beIch hatte befohlen, mich eine Stunde vor

Nacht geworden war.

reits spät

Sonnenaufgang zu wecken. Die Tscfu-nraihiir trommelten mich

um

Rache, bereits

Mitternacht

dem

aus

abwärts steigend, aufwärts

Marsche

in

der Richtung des Weges, den wir an vorigen Tagen

ziirückgelcgt hatten, in

dem

wir

erreichten

Die Luft war

sie

lind,

immer

zauberhaft

etwa

halbstündigem

der

Mond

schien

Felsmauern

beleuchtete

Uns

rechts

der Richtung des gewaltigen Berg-

in

zogen wir durch einen engen Thalkcssel, den licht

nach

unwirthlichen Bergkessel die grofse Strafse.

wendend verfolgten wir .ziiges.

indefs, aus

Schlafe und anderthalb Stunden

Auf dem abschüssigen Bergpfade

später verliefs die Karawane das Dorf.

hell.

Nach einstündigem

steile, riesig

Gestalt

in

hohe,

einer

Ritte

vom Mondum-

Rotunde

Mitten durch schofs das Wasser dos namenlosen Flusses von

schlossen.

Kazifin (der ah-i-Muryhdh), dessen Ufer zur angenehmsten

Augenweide von

den baumrcichstcn Gärten nnd einem unterbrochenen, sich lang hinziehenden Weidenwuchs eingefafst waren. Hier grofse

Züge

leer

diesem Kessel begegneten uns

gehender Karneole. Nachdem wir aus der Felsen-Rotunde

herausgetreten waren,

dessen Mitte sich

in

hatten

wir ein langes Thal zu durchwandern,, in

Krümmungen

der Flufs in vielen

dahinschlängelt.

An

einer niedrigen Stelle des Uferrandes zogen wir sämmtlich hindurch, ohne

Von da

eine besondere Wassertiefe zu finden. slrafse die rechte Seite des Flusses,

freiwilligen

l’Hanzcnwuchse

der

Dörfer rechtsab von unserer Strafse

Als

die

Mir schien

es, als

ob einige

Einsamkeit der Gegend

unter-

die Morgendämmerung im Osten des Himmels ihre weifs-

lichen idehtsfreifen gezogen hatte,

wurde

so schneidend, dafs wir alle, Europäer unterstiegen,

reichen,

Der Mond ging bald unter,

und nur einzelne hellleuchtende Sterne

zeigten matt den weifslich schimmernden M’eg.

brechen.

Karawanen-

immer noch von einem

eingefafst war.

eine dichte Finsternifs trat ein,

begleitete die

um

die Luft so kalt

und der Wind

und Perser, von den Thioren her-

durch Laufen zu Fufs die erstarrten Füfse oinigermafsen

Digitized by

Googli

Weg Der

zu beleben. da, die L’fer

nach Pasargaüä.

immer nocb

Fbifs lag

205

in dichter

wurden jedoch von Minute zn Minute

Nähe zu unserer Rechten steiler

und abschüssiger

und zwängten sich zuletzt durch eine Rergsi)altc hindurch, deren felsiger nur mit grofscr Vorsicht von Mensch

glatter Pfad

den konnte.

.Als

und Thier passirt wer-

wir ihn glücklich durchzogen hatten,

Während Weidengebüsch

malerischsten Thäler.

(ällheten

sich die

üppigstem (Irün und

in

wachhülderartige Sträuche mattgrüner Färbung die rferränder des laut to-

senden und

rauschenden Flusses bekränzten, zeigte sich auf der ebenen

Fläche der Strafso

in

reicher .Abwechselung äter einen

Höhe aus man einen schönen in

Diese Strafsc F'elsenabhang

Blick über das tief unten

den

Felsen

gemeifselte

Gallerie, auf deren Rand, so zeigen es deutlich die erliallenen Spuren,

mau

Digitized by

Google

Pasargadä.

•206

ehemals aus dem Gestein heraus, Zinnen gemeifselt hatte,

Es

uralt.

ist

in

der Ebene nahe gelegenen Re-

sidenz des alten Kyros, öffnet.

Hat man die Felsenstrafse, von den

anwohnenden Persern dieser Gegend Rah-i-seng-i-hur

Windungen

zum Ausgange zurückgclegt,

bis

aus und im

liellsten

Um

und

getauft,

so zeigen sich von der

ilire

Höhe

Lichtglanze schimmernd die letzten Reste der ehema-

ligen Perserstadt Pasargadä.

Bihlc, der

sicherlich

ist

der Felsenpafs, das Felsenthor, welches den

Zugang zu Pasargadä, der

Thron der

.Mutter

Das Grab des Kyros, die Säule mit seinem Salomons, sind deutlich zu erkennen.

Uhr Vormittags berührten wir das Gebiet der nach Persepolis

.JIO

berühmtesten Kuinenstütte Persiens, die Ebene, auf welcher der niedische

König Astyages Schlacht und Thron im Kampf gegen den muthigen Enkel Kyros

Die Ebene wird durch eine Reihe niedriger Hügel im Hin-

verlor.

Der

tergründe begrenzt.

topograpliisclien

Reihe nach

denkmäler aufeinander: das Grab des Kyros



die Terrasse auf

Das det bei

dem Vorsprunge

zerfallene elende

dem

Dorf



folgen

als

Haupt-

die Ruine der alten Stadt

eines der Hügel.

in der

Nähe des Kyros-Grabes verschwin-

Denkmales, dem die moharaedaNamen des Grabes „der Mutter Salomons“ {Madei-gegeben hat. Warum? ist schwer zu sagen, thut auch nichts .\nblick dieses ehrwürdigen

nische Perscrwelt den

{-Suh'inwa)

Trotz mancher Bedenken, welche die gelehrte Forschung gegen

zur Sache.

die Identität dieser ganzen Oertlichkeit mit

dem

alten Pasargadä aufgestollt

mir die Anwesenheit des von deu Alten beschriebenen Kyros-

hat, scheint

Grabes der sprechendste Beweis für die gegenwärtig ziemlich allgemein

angenommene Behauptung vom Gegentheil zu

sein.

selben, welche von der Seite des Felsenpasses her

Die Abbildung des-

aufgenommen

die folgende kurze Erklärung dazu hinlänglich verständlich

Auf einem steinernen Fundamente,

dessen

Kanten

ist,

wird

machen. das

für

Ange

deutlich hervortreten, erhebt sich eine

von grofsen Blöcken weifsen Mar-

mors

dem Grundplan

errichtete

Stufenpyramide

über

eines

Rechteckes.

Die vier ersten Stufen sind hoch, so dafs von der Eingaiigsseite aus eine Steintreppe hinaufführt; die drei letzten, nach oben zu, sind niedriger und leicht zu besteigen.

erhalten,

ternehmen

so

dafs

ist.

Grabkammer

ui

Die Blöcke sind

zum

Tlicil

in ihrer Politur

noch gut

das Besteigen der Pyramide nur mit Vorsicht zu un-

Auf der Höhe des Ganzen erhebt

sich

Gestalt eines Sarkophages mit Deckel.

die

eigentliche

Den Eingang dazu

Digitized by

Google

Grab des Kyros.

gewährt eine viereckige

Oeft'iuing

von vier Fnfs Höhe, welelic, gegenwärtig

eine hölzerne Thfir versperrt

(lureli

207

Sie

ist.

wurde mir

erst

nacli

langem

Hin- und Herreden von einem der Dorfbewohner geöffnet, da es den Leuten dort nicht

angenehm

Mutter Salomou's

betritt.

ist,

wenn

ein christlicher Fnfs die (Irahstätte der

Die innere

Kammer

mente, und von I.,ampenrufs geschwärzt.

ist

rechteckig,

Alte Koranblätter,

aus später Zeit.

nische Diener auf das

ohne ürna-

Die arabische Inschrift und das

Ornament an der Wand rechter Hand vom Kingang aus die der

datirt

natürlich

mich begleitende mohame.da-

inbrünstigste seinen Lippen

näherte,

umgeworfene

fettige

Oellampen und eine Kette, aus allerhand Metallkram zusammen-

gesetzt



einer

alles

Andenken frommer

Pilger

Ecke der Kammer. Eine mächtige

des tieinaches.

.\n einer Stelle hat



eine Oeffnung erzeugt,

nach einem hohlen

Kaum

soll

in

Ducke

durch welche

man den Arm

über der (irahkammer hineinstecken kann. Hier

der eigentliche Leichnam gelegen haben.

treppe sowohl, als au den Steinplatten, welche

An den Stufen der .Marmoroetischen Wett-

der ceremonicllcn Hofuni-

Digitized by

Google

350

Nanrtu.

form, mit den unvermeidlichen rothen Stiefeln, lienor, nähert sich demuthsvoll der „Wiege der Glückseligkeit“, verbeugt sich nach persischer

wobei er die inneren Handflächen nach den

dreimal vor derselben,

Sitte

Knien hin richtet, und

hält

nun

pomphaften Rede eineu

in einer längern

„Wie

Vortrag über den Zustitud Irans im verflossenen Jahre.

Lande aus?“

— '„Waren

Minister.

Musterengel!“

Brot da?“

„Ueber

fragt der Schah.

lautet

sieht's

meine Beamten ehrlich?“ fragt er weiter. die



AntwoiL

„Wie

stand's

„Die Kornspeicher sind zum Brechen



so billig wie nie“ lispelt der Minister.

im

Mafsen schön!“ antwortet der

alle

„Wahre

mit der Ernte?

voll

und das Brot

Ist ist

„Wie stehfs mit dem Frieden?“

Antwort; „Majestät, die Feinde sind geschlagen, dafs auch nicht einer zu

mucksen wagt und. Dank Frieden.“

ist in



sei es

der Gnade Ew. Majestät, die ganze Welt

So und noch weiter

iind Antwortspiel, bei

lautet

etwa das stereotype Frage-

welchem nur das Eine unbegreiflich

Scham

betreffende höhere Redner nicht vor

dem

rade das Gegentheil von

was er

sagt,

Der

des Kaisers zu erwiedern hätte.

in

bleibt, dafs

als

Thatsache auf die Fragen

letztere spricht

noch einige Worte,

dann das Kaliün ab und giebt dadurch das Zeichen, dafs der ganze

setzt

him zu Ende

ist.

der

den Boden sinkt, da er ge-

iSe-

Die Elephanten des Schah, von dem spitzen Sporn des auf

ihnen sitzenden Führers gestochen, fallen auf die Knie nieder und stofsen

mit aufgehobenem Rüssel wenig erbauliche Töne aus,

obwohl die Perser

behaupten, dafs diese klugen Thiere die Worte: Ja Ali!

und vernehmlich aussprächen.

deutlich

gate Kanonenschufs ertönt und das Schauspiel In

„0

Ali!“ sehr

Männiglich verneigt sich, der obliist

zu Ende.

den Bazaren und Wohnungen werden zu Ehren der Frühlingsnacht-

gleiche die Lichter angezündet verrichtet

Deberall

und die Schleusen ist

,

bei

aller

den persischen Adonisgärteben Gebete

möglichen Freudengenüsse weit geöffnet.

Jubel, überall beglückwünscht

nimmt kein Ende.

man

sich,

und das Schenken

Gegen Abend erscheint der Kaiser auf dem Balcou

seines Palastes, wciclier nach

dem

grofscu Burgplatz hinausgeht, und schaut

den Volksbelustigungen zu, welche hier, nach persischer Sitte, inmitten einer grofsen Volksmasse Statt haben.

tänzer,

die

Zauberer,

,

und drängt,

um

ii.

s.

w. geben

und gelegentlich wirft der Schah eine Hand

neues Geld unter die Menge, wobei stöfst

Die PeMeiciine oder Ringer, die Seil-

die saubere Sippschaft der Tänzer

öffentlich Schaustellungen

man

sich natürlich in tollem

voll

Ungestüm

der silbernen Urha/ii habhaft zu werden.

Digitized by

Google

351

Köni^s^fehnrtfltafr-

Damit hat das in

öffentliche Fest sein

dem Innern der

und cs beginnt nun von der ich

mich Niemand dazu eingcladen

Die beigegebeue Abbildung

in

erreicht

persischen Familien die Feier des Tages,

leider nicht mitreden kann, weil

wiedeigegeben und

gi-aphic

Ende

hatte.

auf das Genaueste nach einer Photo-

ist

dar,

den Augenblick des grofsen

stellt

welchem die „Dichter.sonne“ dem „Mittelpunkt des Weltalls“ im Namen

von ganz

Das

die merkwürdigsten Schmeiclieleien vorsingt.

Iriin

war

A’attri/.r-Fest

in

diesem Jahre

der Theuerung wjigen sehr traurig.

Der

einitial

des Ramazilm und dann

öffentliche feierliclie

Saldm, sonst,

wie man aus der obigen Schilderung erselien kann, sehr merkwürdig, war sehr einfach

nnd wurde auf den

dessitte scliickte der

Ramazdn

angesetzt.

Nach Lan-

Schah den verschiedenen Gesandtschaften das übliche

A’«i//-(/r-Geschenk, aus

hiH bestehend, die

letzten

einem versiegelten Beutel mit neugeschlagenen Scha-

icli

sofort, nach der vorgeschriebenen Gewohnheit,

den

Soldaten und Dienern unserer Gesandtschaft zur Vertheilung überreichte.

Ein besonders frohes Flreignifs, das den glänzenden Schlufspunkt unseres Teheraner Aufenthaltes bildete,

burtstages Sdiner Majestät unseres die schuldigen

war der 22. März:

Königs.

die Feier dos

Rücksichten gegen den Monarchen eines grofsen Staates,

der eine Gesandtschaft zu dem befreundeten Sc/uihyn/ichah gesendet In

der Frühe des Tages

lichen Ferraschen

denen

als

füllte

sich

Zeichen des Glückes und Segens zehn grofso Zuckerhüte auf

Teppiche der Zimmer

Sr. Maj.

hatte.

der Hof unseres Hauses mit kaiser-

an, auf den Köpfen mächtige Holzbretter tragend, auf

einer Unzahl kleiner Zuckerkügelchen paradirten. die

Ge-

Die Perser bewiesen hierbei

des Schah

Dieselben wurden auf

niedergesetzt und als ein Geschenk

feierlichst

bezeichnet.

Der Minister des Auswärtigen bewies

in

ähnlicher Weise seine Aufmerksamkeit gegen unsern Königlichen Gebieter,

indem er Seiner Gesandtschaft

drei

grofso Plateaus mit

Zuckerwerk

Art nebst einer schmeichelhaften Gratulation übersandte.

aller

Ein Debir oder

Gehoiiuerath des Ministeriums ersebien bald darauf selber,

um im Namen

des Schah die Glückwünsche für das Wohl S. M. des Königs von Preufsen

auszudnicken. Gesandtschaften

Ich darf in

wohl kaum hinznfügen, dafs von den europäischen

der üblichen Weise

erfolgten, wie es in

offizielle Visiten

und Gratulationen

Europa unter befreundeten Mächten gang und gäbe

Obwohl unsere Abreise vor deV.JhOr und unser Haus bar war,

so liatten

ist.

aller Mobilien

wir es dennocli mit vereinten Kräften erreicht, für

Digitized by

Google

Köniptf^ehnrUtai?.

352

eine cnropäiüche Gesellscliaft grüfserer Zahl einen Empfangsaal zu improvisiren und den patriotischen

Persien nicht ganz ohne änfsem Glanz

in

Ih-

einen schönen Beitrug zur Verherrlichung des Festes zu

dazu bei,

rige

Der französische

gewähren.

Tag

Liehe Freunde trugen nicht ohne Opfer das

zu lassen.

vorübei-gehen

Kous

Ca|)ituin

hatte

ein

Feuerwerk au der

ganzen Längsseite des inneren Hofes anbringen lassen, und unser treuer

Freund,

Herr

v.

Gasteiger, höchst

kunstsinnig mit eigener

Hand

ein

mächtiges Transparent construirt, w'elches die ganze Fenstereeite der ge-

nannten Hauswund ausffdlte. mit lieben und

bald

dern,

Ibdicnern,

schlossen

hatte,

Der kleine Saal unseres Hauses war sehr

werthen Freunden, Deutschen,

denen sich der persische General welche von

Herzen

in

kräftige

Lebehoch

in

in die

mildem Glanze leuch-

und sinnigen Inschriften

teten die allegorischen Vorstellungen

ange-

auf die

Paketen und Leuchtkugeln fuhren sausend

Höhe und schwebten lange über Teheran, und parents.

Franzosen, Englän-

Duwvd Khan

Das Feuerwerk prasselte und knat-

Preulsisclie Majestät mit einstimmten. terte in die Luft hinein,

das

den Trans-

in

kann nicht umhin die letzteren hier wiederzugeben, da

Ich

ein rührendes

und schönes Zeugniis

für

sie

Empfindungen ausdrücken,

die

welche gewifs die ganze deutsche Landsmannschaft zu Teheran auf das Aufrichtigste mit einander

und mir gestattet, den Empfindungen

theilte,

des wärmsten Dankes gegen meinen lieben österreichischen Landsmann

in

dieser Eriunerung gerecht zu werden;

Wilhelm

Glück, Heil, Segen.

März.

2'i.

I.



Vom

Fels

— Suum cuique. — Hoch das deutsche Va— Ein Herz ein Sinn. — Liebet euch einan— Fortes fortuna Juvat. — Eine Thräne der WehMin utoli. mutb. —

zum Meere. terland. der.

V.

Das bescheiden, aber sicher gefeierte

in

Fest eines Königs konnte

Teheran niemals froher und inniger zugleich

als

ein

Fest des Abschieds

gelten, da wir .unsere Abreise auf den 27stcn des Monats angesetzt hatten.

Herzliche

Wünsche und Versicherungen

steter

und bleibender Freundscbafl

wurden unter den Anwesenden ausgetauscht, und wir nahmen Abschied von unseren Teheräner Freunden mit jener Rührung und Wärme, welche im fremden

Lande,

fern

von Europa, der Aufenthalt und das getheilte

Leid und Freud uuter Europäern sp 'unwillkürlich erzeugt

Am

2(>.

März hatte

ich die

Ehre, von

Sr. Maj.

dem Schah

nebst den

Digitized by

Google

Abreise von Teheran.

ülirigcn Mitgliedern

gang

in einer

holte ich die

353

unserer Gesund bschaft zwei Stunden vor Sonnenunter-

Abschieds-.\udienz empfangen zu werden.

Zum

Uniform aus dem Kasten hervor und hegab mich

letzten in

dem

Mal üb-

lichen Aufzuge mit meinen Begleitern zur kaiserlichen Burg.

Der Schah ging im Garten spazieren. leidend aus, vielleicht in Folge

Kr sah im Gesicht

des strengen Fastens.

gelblich

und,

Kr war mit einem

französischen braunen, goldgestickten Uniformsrock bekleidet, deu ein gol-

dener Gürtel mit einer grofsen h’nbinagraffe zusammenhielt, und trug darüber ein pelzvcrhriimtes halhäniicliges Kaschmirkleid.

Abschiede unterhielt

sic.h

S. M. in höchst

Nach dem

offiziellen

liebenswürdiger Weise mit jedem

einzelnen Mitgliede der Gesandtschaft, und brachte mich in nicht geringe V'erlegenheit,

als

er mich

Natur des Bundestages Fis

war das

über

vergefslich

gehliehen

Sein Bild

das männliche

:

Krieg mit Dänemark und über die

um

nähere Auskunft fragte.

Mal, dals wir den Schah von Persien von Ange-

letzte

zu Angesicht sahen.

sicht

den

in Frankfurt

ist

sicher einem Jeden von uns un-

Gesicht mit den grofsen schwarzen

stechenden Augen, mit dem mächtigen Barte unter der langgezogenen Nase.

Jeder von uns

den

theilte

aufrichtigen

Wunsch,

dafs er

den drohenden

Gefahren der Gegenwart unter Gottes Beistand entgehen möchte, und dals Iran so glücklich wäre, als es sein

Schah wünscht.

Xvil. Kapitel. Abreise von Teheran.

Kndc

gut.

Alles

An dem

gut!

regnigten Nachmittage des 27. März

sprengte eine Anzahl europäischer Heiter, neben welchen Leute in persischer Tracht im schnellsten

Tempo

cinherliefen,

die

gepflasterte Strafse

dem Hauptthor der Stadt, dem Dmea:Ph-t-deiHH hei dem Grabdenkmal des Kopfes des bekannten

der Burg entlang, nach zu und schlug hier,

Khünes von Khiwa vorbei, die Kichtung naeh der grofsen westlichen Karawanenstrafse ein.

mer der II.

Stadt

Der Zug bestand ans uns Preufsen, die wir für im-

Teheran

Lebewohl

sagten

,

aus

mehreren

europäischen !3

Digiiized

by

Google

1 Kent.

354

i

I

Freunden, welche uns Geleite gaben,

Hyppodrom vor der

bis zuin persischen

und aus unseren persischen Dienern,

Stadt das

welche sich nur

in

der Hoffnung von uns trennten, uns eines Tages in Teheran wieder erschei-

nen zu sehen. Die Abschiedsscene zwischen den scheidenden und bleibenden Europäern war so rührend, wie

sie

nur immer unter Männern sein

konnte, welche sich gegenseitig lieben und schätzen gelernt hatten. der traurigen Trennungsstiinde

dem Regen rawane

in

in

ritt ich

mit Hrn.

v.

um

Nacht und Dunkelheit hinein,

Grolman

bei

Nach

strömen-

die vorausgegangene Ka-

der ersten Station Kent wieder zu erreichen.

Gegen sieben

l'hr

Abends

langten

wir hei

StockKnsternil's

dein

in

in

einem Gemache ein, das

nach der einen Seite des Gartens hinausführte.

Die Rosensträucher und

Schlosse zu Kent an.

die hlüthentragcnden sclbst

Wir

logirten

uns hier

Bäume, welche uns

so sehr entzückt

hatten,

bei

unserm ersten Aufenthalt

hicr-

waren verschwunden, und Statt des

rie-

selnden Quellwassers bedeckten tiefe Lachen und undurchdringlicher Schmutz

Digitized

by

Google

Kent.

den Roden des königlichen Bägh.

355

Die Karawane hatte

gefnnden, nur die jirenfsischen Diener weilten

Platz

zweiter Auflage durch

in

Fugen und Spalten der Decke des kaiserlichen Schlosses auf uns Alle Wir

horniederlröpfelte. fast

dem Dorfe

unserer Nähe, nicht we-

in

wir über den Regen entsetzt, welcher

niger als die

in

hüllten uns in unsere Mäntel

und Decken

ein,

und

um meinen grofsen kurdischen Pelz heneidet, den mir der Tholozan als freundschaftliche Reisebegleitung und wärmKrinnerung mit auf den Weg gegeben hatte. Kaum lagen wir in .Morpheus Armen, als ein donnerähidiches Getöse wurde

ich

brave Doctor ste

und Gekrache uns aus dem Schlaf erweckte.

unserm

Lager auf,

um

Erschreckt fuhren wir von

nach der Ursache dieser nächtlichen Störung zu

forschen, als die Diener mit jämmerlichen Mienen in das

um

ein

ken

in

Nachtipiartier

in

Zimmer

traten,

unserer Nähe zu erbitten, da sämmtlic.ho Dck-

den übrigen Zim nei n dos Schlosses so eben eingestürzt

gewährten ihnen das erbetene Obdach so lange,

die

als

Wir

seien.

Decke unseres

Krümmungen angenommen

eigenen Gemaches, die bereits sehr gefährliche hatte, auszuhalten versprechen würde. -Als

mer

wir uns

lies

Morgens zur Weiterreise rüsteten und so eben das Zim-

verlassen halten, stürzte hinter uns die ganze

Decke mit einem Knall

ein, als wollte sic uns kräftigst eine recht glückliche Reise durch Persien

wünschen.

Mit

dom Glücke

Persien

in

eigcnthümlich aus, da cs

sieht's

Wunsch des deutschen Eulenspiegcl

unwillkürlich an den sonderbaren

er-

innert, der den lieben lleirgott bat, ihn vor einem grofsen Glücke zu be-

wahren, und .lemamlem auf die Frage „weshalb?“ das nicht ein grofses (Jlück

zu

nennen

sei,

wenn

von einem neu gebauten Hause heruuterstürzend ben ihm einschlüge, ohne ihn zu genossen wir demnach in Kent.

treflen.

Das

,

in

als

Antwort gab: Ob

ein mächtiger Balken

den Roden dicht ne-

erste grofse derartige

Glück

Bei unserem Ausritt waren wir höchlichst

Hecken und Sträucher und

erstaunt, den ganzen

Boden des Gartens,

die kahlen Aeste der

Bäume mit einem üeberzuge von Schnee bedeckt zu

sehen, der nach gefallen hatte.

war und

dem Rogen

in

die

der verflossenen Nacht in überreicher Fülle

die ganze Ijandscbaft in ein winterliches Bild verwandelt

Während unsere Karawane

sich zur Weiterreise rüstete, langte ein

Perser von anständigem Aus.sehen in Begleitung eines Dieners bei uns an,

der sich als amtliche Begleitung Icgitimirtc.

und stand

als 1‘Uehkheihnit Jlusrhi

in

dem

Er nannte

sich

Ihchewüd

lieg

Dienste dos Ministers der aus23

*

Digitized by

Google

Kent.

»56 wärtigen Angelegenheiten.

Bei

den Persern

menddr eingeholt und

begleitet

werden

so

,

es

ist

die iinkoinmenden Gesandtschaften durcli einen

Sitte,

dafs nicht nur

entgegen gesendeten

lange

bis

AleJi-

sie das Ziel ihrer

Ambas-

Reise erreicht haben, sondern dafs auch die Persien verlassenden

saden von einem solchen Reisemarschall bis zur Grenze ein Geleit erhal-

Wir durften uns schon aus diesem Grunde den Mehmenddr

ten.

um

lassen, und hatten uns in der Folge alq

derselbe auf der ganzen Reise

sich

gefallen

so weniger darfiber zu beklagen, bis Persien

als ein dienstfertiger

und aufmerksamer Mann erwies. ln so

vermehrter Begleitung verliefsen wir

hinter demselben die

hatten

senheit leere Rudekhaidh bis

am

Genugthuung, das

zum

28.

März den Ort und

bei unserer ersten

Uebcrflufs mit

strömendem

Anwedas

VV'as.ser,

der Regen und schmelzende Schnee von den Bergen her gespendet hatte, angcfrdlt zu

sehen.

Höhe

seitigen lifer, woselbst in steigender

Charakter zunahm.

Nachdem der Regen

jen-

die Landschaft an winterlichem

eine Stunde lang gedauert hatte,

wurde er durch einen orkanartig wehenden Wind in

dem

Eine schwankende llolzbrucke führte nach

ersetzt,

der uns gerade

das Gesicht mit so gewaltiger Kraft blies und den ganzen Körper mit

durchdrang,

eisiger Kälte

wie ich cs

bis heutigen

Die Pferde vermochten nicht

lebt habe.

in

Tages nicht wieder

Orkan nur einigemiafsen Widerstand zu

er-

gerader Richtung vorwärts zu

um dem

gehen, sondern nahmen unwillkürlich eine Scitwärtsstellung ein, leisten.

Der Weg war ziemlich

traurig, die todten Felsenstücke erechienen noch todter durch die Schnee-

decke darauf, und die Dörfer an der Seite linker Hand zeigten sich zu den niedrigen Dächern

der Häuser hinauf in Schnee

Mann, dessen dünne sommerliche stand einmal

am Wege und

schen persischen Diener, gleiten

sollte

Rizd,

einen

sich

für

berechtigt bei

pfahl

mich

ich

in

bittend

als

in

eine

Summe

Als nächster Verwandter der F'rau

um

unserer Karawane aufzulaueni.

F'amilienangelegenheiteu nie gern eingelassen habe, so

das Schicksal der

hüb-

Teheran zurückgelas-

mir Klage zu führen, nachdem er Tags

vorher von Teheran anfgebrochen war, ich

Hände

meiner nichts weniger

dem ihm vorgeschossonen Gelde

der mittellosen F'rau zu übergeben.

Da

bis

Fun

begralten.

ganzes Mitleid erregte,

der mich bis zur russischen Grenze be-

und seine Frau ohne einen Scludd

sen hatte, zu bewegen, von

hielt er

mein

streckte mit lautem Rufen die

Sein Begehr war,

nach mir aus.

Tracht

beregteu

em-

Angelegenheit einer vermittelnden

(Jigitized

by

Google

Qerrätsoh.

357

Besprechung beider botheiligten Personen an, deren endlicher Schluls, wie aus der Kerne wahrnahm, eine gegenseitige büchst kräftige

ich

ßcgleitungsmusik zum Besten in

l’rfigelei

wobei der heulende Orkan eine schaurige

auf offener Landstrafsc bildete,

Nachdem

gab.

diese Familienangelegenheit

beschriebener Weise beendet war, erreichten wir bald darauf einen Strom

Wassermasse, über welcher sich eine

mit dahinschiefsender schmutziger

Brücke aus rothen Ziegelsteinen erhob, die zu einer höchst malerischen ßorglandschaft im schönsten winterlichen

Nur mit Hülfe unserer Perser war Strafseil aufzulinden,

ben

dem Karawanenwege

ten wir das

acht

selbst wir in

dem

fanden.

mau

Auch

Brot mit

Namen

führte.

führten.

Nach einer fünfstündigen Reise

erreich-

Fersach von Teheran ab gelegene Dorf Qerrätsch, woSchlosse Fei/i-Ali-Schah's ein

hier

war

die

(statt früherer fünf!)

dem

Suleimainjeh

Unterkommen

für die Nacht

Theuerung übergrofs und man mufste den

dreil'sig Sclui/it

derselbe Ort, welcher in

dern

Schmucke im Hintergründe

möglich, die richtigen Spuren der

es

welche nach den verschiedenen Dörfern an und ne-

ersten

aufgeffihrt

bezahlen.

Es

fiat-

ist

dies

Bande dieses Werkes unter dem an-

worden

ist.

Der Kastellan desselben

empfing uns mit derselben Freundlichkeit wie früher, und wir verbrachten die Zeit mit Besichtigung der schon beschriebenen

Am Kiirddn.

Wandgemälde der Kad-

Dynastie.

sc/iai-en-

29sten verfolgten wir den sehr kothigen

Immer am

Weg

von Qeirättch nach

Fufs der Berge entlang marschirend, bei trübem und

bewölktem Himmel und

bei einer weniger winterlichen Landschaft als

am

vorigen Tage legten wir die Entfernung von vier Fersach in verhäRnifs-

mäfsig kurzer Zeit zurück,

dem baumreichen Orte gewährte uns

ln

wie es schien wohlhabender RaJH freundlichst Quartier, und zwar

nem Talar oder

Salon, freilich nur aus

von Balkon davor.

stämme

als

holz trugen.

Der

letztere

ein,

in sei-

Erde roh aufgeführt, mit einer Art

war höchst primitiv durch natürliche Baum-

Säulen gestützt, die als Kapitäl ein breites eingekerbtes Quer-

Das Panorama von dem Balkon aus entsprach durchaus der

ureinfachen Bauart des letzteren.

Wir hatten

die Aussicht nach einer erdi-

gen Hofmaner; im Hofraume quälte sich mageres Rindvieh damit ab, dürre Holzwnrzeln

als Futter

Theil des Hofes

war

als

in

den hungrigen Magen zu bringen; ein anderer

Garten benutzt,

in

welchem vor

allen schlank ge-

wachsene, dicht neben einander stehende Pappeln und die Dicke der Weinreben, welche zum Theil in üppiger Fülle die Pappeln hinaufgerankt wa-

Digitized by

Google

Kiücblnk.

358 ren, unsere

Die Weinstämme, wclehe nach Aus-

Aufmerksamkeit erregten.

sage des Dörflers vor adit Jahren gepflanzt waren, hatten bereits die Stärke

Mannsarmes

eines kräftigen

beklagte sieh

Person,

bitter läber die

Worte genug linden

nicht

lich

Maliiit

ren werden hinzu,

ziitlinnliche

schwere Noth der Zeit und konnte

die Erpressungen

(DecMir) zu

denen

schildern,

Das letztere gehört dem Schah und mufs jähr-

das Dorf ausgesetzt war. als

Unser Wirth, eine sehr

erreiclit.

zweihundertsiebzig

tausend

aber jedoch

Khetirdr

Getreide

liefern.

Statt

Vor kurzem, fügte

ahgezwnngn.

deer

der Bewohner für den Besitz eines pflügenden Bindes

hätte jeder

fünfzehn Dukaten Steuer bezahlen müssen,

ohne eigentlich herausziibrin-

gen weshalb?

Am

März von Kunidn

30.

bis

Kisc/iluk,

schien uns sehr weit und ermüdete ungemein.

sechs

Fersach.

Der Weg

Die Kai-awanenstralse führt

über die Brücke und den Flufs bei Kurdun, und biegt dann in eine Hoch-

ebene hinein machten.

woselbst sich der Beihe nach fünf riesige Tepfdh bemerkbar

,

Au

einzelnen

Stellen

zeigte

auf

sich

dem dunkeln Boden

ein

grüner Anflug als erstes Frühlingszeichen, welcher von reichen Schaf- und

Ziegenheerden, wird.

men

die in der

Mähe von Zelten weideten,

Auf der Karawanenstrafse begegneten wir

tagtäglich beseitigt

zeitweilig einem vorneh-

Perser zu Pferde, der in Begleitung zahlreicher Diener auf die Jagd

zog und nach

persischer Sitte alle zehn Minuten seinen neugefüllten feu-

rigen Kaliün rauchte.

Die Station KUchlak, woselbst wir beim Hrn. A'«/-

khoda oder dom Schulzen eimpiartirt wurden, sah beinahe elender aus das erste Mal,

als

Wirthe Machtrast

als

wir auf unserer Hinreise nach Teheran bei demselben

hielten.

Die Decken der meisten Häuser im Dorfe wa-

ren eingefallen, so dafs der veränderliche Märzhimmel auf das milienleben zwischen den vier stehenden

Wänden mit

stille

Fa-

aller Becpiemlichkeit

hineinschauen konnte.

Während am

1^0.

März 1861

die Kirchenglocken

in der

Heimath den

Anbruch des fröhlichen Ostersonntags verkündigten, befanden wir uns auf der grofseu Karawanenstrafse Hauptstation Qaziiun führt. Fersach, die wir auf

den zurücklegten.

,

dom

welche von

Die Entfernung

dem monotonen und

Als wir des Morgens

bis

vorigen Orte

langweiligen

um

hall)

herrschte eine abscheuliche Nafskältc bei bedecktem

um

halb fünf

Uhr

in

nach der

dahin beträgt sieben weite

Wege

sieben

in eilf

Stun-

Uhr wegritten,

Himmel, und

:ds

wir

Qaswtn einzogen, brannte eine stechende Sonne über

Digitized by

Google

Qaiwin.

niigeii

Boden der mit dürrem Haidekruut hcwachscncn Steppe

dem Umkreise

Die Berge in liüllt,

359

Kein Dorf war auf dem vom Regen durchweichten leh-

unseren Häuptern.

nur

liiu

und wieder

siclitliar.

des Ilori/ontes waren von Regenwolken um-

blitzten

im leuchtenden Glanze ihre mit Schnee

bedeckten hohen Kuppen durch den trüben Wolkenschlcier hindurch. Wan-

dernde Perser

gewährten

zu Pferde

nur selten

zwang nach Qaiicin zu

reiten,

ligeren Reis als Lebensunterhalt zu kaufen. die Wezire,

als er

den

für die Seinigeu bil-

Er schimpfte ebenso sehr auf

er gedient hatte, als derselbe

noch unter Feüi-

Nachdem wir halbwegs am grünen

A/i Sc/iah Kriegsminister war. eines Tep}iih Halt

um

den nach Kermiin verbannten sicbenzigjährigen Sadra-

welchem

ziim lobte, unter

eine Abwechselung auf

Ich begegnete darunter einem Tehoräner Bürger,

der todten Strafse. die Huugersnotli

Fufse

gemacht und uns zur Weiterreise gestärkt hattcu, er-

reichten wir endlich das Gebiet der SUidt Qazwin, woselbst unsere Mission

nach der Sitte des Landes von einer berittenen Ehrendepulation empfan-

gen und nach dem Quartier

in

der SUidt geleitet wurde.

Dutzend Reitern, die

stand aus einem

Der htakbdl be-

höflichst salutirten

cereinonicller Weise den Einzug organisirten.

Voran

ritt

und

in höchst

eine Art

von Ce-

remonionmeister mit dem unvermeidlichen Amtsstock, ihm zur Seite ein Schütze, hierauf folgte der Diener des Mihmmddr, dann wir, und hierauf der Zug der übrigen Reiter.

Damit war der

feierliche

Empfang noch

nicht

beendigt, denn ajs wir in das Stadtthor einzureiteu im Begriff waren, wur-

den wir von einer Reihe vou Leuten begrüfst, die plötzlich umschwenkten

und dem ganzen Zuge zu Fufs vorangiugen.

So sehr mir zur Zeit unserer ersten Anwesenheit gefallen hatte,

zuerst

durch

so

traurig

denjenigen

Seiten eingesunken und

und düster kam Strafsentheil

zerfallen

sind.

sic

ritten,

in

Die Armuth,

Theilen der Stadt entgegentrat, war entsetzlich;

Qazwin die Stadt

mir diesmal vor, da wir dessen Häuser die

zu beiden

uns

in allen

halbnackte, abgemagerte,

elende Gestalten bettelnder Eiuwohuer riefen unser Mitleid mit lauten Bitten an und wurden von unserer persischen Begleitung trotz meines Wider-

redens unbarmherzig geschlagen.

Unser Quartier befand sich

in

ben Schlosse, welches wir früher schon einmal bezogen hatten.

Zimmer,

in

welchem Herr Baron

v.

demselIn

dem

M. durch Geschenke des Gouverneurs

geehrt worden war, standen auf den Teppichen sechszchn Schüsseln mit

Zuckerwerk

als

Gastgeschenk des Wezirs des Prinzen-Gouvemeurs an die

Digitized by

Google

Qazwin.

360

heimkehrendc preuTsische Mission.

Uhr Abends

Unsere Karawane

einem furchtbaren Kegengussc

bei

gegen zehn

traf erst

Da

ein.

sich die Küclie mit

derselben befand, so mursten wir uns im Angesicht der secliszchii süfseu

Schüsseln für heute ohne Mittag gegessen zu haben

Den

1.

um dem

feiern, theils

ten grofsen Strecke ein Thier

Schlafe überlassen.

um

den Oster-

Tscherwaddr, welchem auf der letz|

gefallen war, (ielegeiiheit zu geben, dasselbe

Der Aerger mit dem Karawanenfflhrer war

durch ein anderes zu ersetzen.

wie auf der ganzen übrigen Strecke unserer Reise, unendlich grofs,

hier,

und

dem

April über hielt ich Rasttag in Qazwin, theils

montag hier zu



half schliefslich- nur das letzte Mittel,

es

Ich benutzte

vermeidliche.

den Ruhetag,

Resignation in

um Depeschen und

lias

Un-

Briefe nach

der Hcimath zu schreiben, wenig erbaut während meiner Beschäftiguug

durch das Schmerzeusgeschrei der Einwohner, welche dniufscn im Hofe des zerfallenen IntarH ex officio durchgeprügelt wurden.

Wie

es mir vor-

kam, nahm man Revanche an den Theilnehmern des Aufstandes, welcher, durch die grofse Hungersnoth hervorgerufen,

wie in Teheran,

setzung' des früheren ich bereits in

dem

die

Prinzen -Gouverneurs zur Folgo’^gehabt hatte.

Bande meines Werkes angeführt, nimmt

ersten

win die allgemeine Verarmung Blütbezeit gefeiert hatte,

zu.

ist seit

in

Ab-

Wie Qaz-

Die Industrie, welche früher eine eigene

zum

einigen Jahren

Theil durch europäi-

sche Concurrenz sehr in Verfall gerathen und beschränkt sich auf die Fabrikation von

Holzkämmen und Messern, welche

ber in ganz Persien viel Absatz finden.

Freude, mit

dem

christlichen General

von Teheran her, zusammenzutreffen.

ihrer billigen Preise hal-

Wir hatten

in dieser Stadt die

Dawud Khan, unserm Er befand

alten

Freunde

sich auf einer ofticiellen

Mission nach Täbriz und begleitete nns beinahe auf der ganzen Reise bis

nach der genannten Stadt.

Am

April brachen wir in der Frühe auf,

2.

und gewitterschwüler Luft, um weiten

Weg

in

sieben Stunden

bei

bedecktem Himmel

bis zur nächsten Station

zurückzulegen,

den fünf Fei-sach

ln einer Fintfermmg von

zwei Fersach hinter Qazwin machten wir bei einem Teppih

in

der Nähe

eines zerfallenen

Thurmes aus rothen Backsteinen,

eine kurze Rast,

und durchmafsen, an dem Dorfe ikhir-e-hfahdn

die grofse

Ebene von

grundloser Koth,

so

Qazutin. dal's

fürmlich kleben blieben.

die

Am

rechts von der Strafse, vorbei,

Ueberall lag schmelzender Schnee und ein

Pferde oft bis

Ende der Ebene

zum Bauche einsanken und stiegen wir auf schneebe-

Digitized by

Google

,

9

Klischki-Khurr^mHereh.

deckte HüRel, durchritten

gen eingefafste HocliHäclic und zogen welches mitten

Schnee und

in

cndlicli

am

Killte

Winkel steckte, aber recht sauber und kische

Mehmendrir

Tagen Teheräu verlassen

der vor drei mit

Khalifenstadt,

uns

ein-

und berichtete

Abgänge

nächsten Tage,

bereits gar kein Brot

dem

3.

.\pril,

Klincfd-t ein,

liier ist

in

einem

das Tür-

Kin Diener des

hatte,

traurige

als

daselbst eine solche

dafs die Brotnoth

dals bei seinem

Am

das Meiizil

in

Aldiangc eines Herges

reinlich aussah.

Sprache bereits ausschliefslich vorherrschend.

als

gleichzeitig

sei.

361

der Ranzen LhnRe nach eine von Ber-

beinahe

traf

Neuigkeit

Höhe

beinahe aus der

erreicht hätte,

mehr aufzutreiben gewesen

erreichten

wir nach einem Kitte

von neun Stunden das fünf lange Fersach westlich gelegene Dorf Khurrem(

derch.

Wir mufsteu

sige zu Pferde

die

Karawanen

es uns gefallen lassen

,

dafs uns zwei bewaft'netc Kei

wegen“ das Geleit gaben, da im Gebirge

,,der Sicherheit

der letzten Zeit öfters angefallen, geplündert und die

in

Wir gingen, wie immer, ohne Aben-

Reisenden getödtet worden waren.

teuer aus und begegneten keiner andern Person, als friedlichen Reisenden, die mit uns das Wander/iel

laubter

ten Strafse ein tltn

zu erreichen suchten, darunter ein bespäter drei

bewaffnete MolUih» mit

Im Gebirge, woselbst wir

links von der beschnei-

Toptüchi oder Artillerist, und

dunkelblauen Turbanen.

ImamzadMi und ein Dorf liegen sahen, war es kühl genug,

den Mantel zu ertragen.

Die Fernsicht nach einer rechts im Hinter-

gründe liegenden, mit Schnee bedeckten langen Bergkette gewährte,

Hossen

in

den Rieselungen und Rinnsalen wie

ten Adernetzc

decken

reiten,

unter welchen

Hiefsendes W^asser barg.

her

als

ein

langes

ohne Gefahr über Schnee-

in einer Tiefe

sich

Das Menzil

bäum- und

einem vielfach voiYweig-

in

und wir mul'sten oftmals nicht

stellte

sich

wa.sscrreichcs

von fünf

bis sechs Fufs

von der Toheräner Seite

Dorf dar,

allen Seiten her die schmutzigen Fruhlingswasscr gingen

Bäume

ih-

Die Wasser

Wirkung halher, eine dauernde Augenweide.

rer malerischen

in

welchem von

und kamen.

Die

hatten weder hier noch in den Ebenen, die wir durchritten hatten,

Frühlingsknoten gewonnen. Unsere

Wohnung war

durch besondere Reinlichkeit aus.

Der

leidlich

und zeichnete

AVirth hatte uns sein auf

sich

dem Dache

des Hauses gelegenes Haremszimmer eingcräunit, die über einander liegen-

den Nischen desselben waren mit Tellern, Flaschen und kleinen Zuckerhüten besetzt, die unteren aufserdem durch seidene Tücher verdeckt. ster

galten zwei

offene Zuglöcher;

vor

dem

Als Fen-

einen diente ein zerrissenes

Digitized by

Google

Khurrcmdereh.

3C2 rothcs Gaze-Weiberliemdc Spiel

stiges

Vorhang, mit welchem der Wind sein

als

lu-

Die den Tag über stechende Sonne hatte schliefslieh

trielt.

so viel Kegenwolken

zusammcngezogen,

dafs

der ganze

Himmel wie

ein

gnincs Tuch anssah.

Die Thenening schien auch hier zu herrschen, da ein

Müh

=

Brot (Täbrizer

mit fünfundzwanzig Schahi bezahlt

IJ Tehoraner)

wurde.

Der folgende Reisetag war feinen Kegen

nichts weniger als

angenehm.

Bei einem

über eine Ebene hinweg nach einer Hochfläche

stiegen wir

empor, deren Ende wir nach einem Kitt von drei Fersach erreichten. der Höhe,

die

rechts

und

links von kolossalen

Auf

Bergmassen begrenzt

ist,

begegneten wir einem vornehmen Perser, Mirza NasrulUi/i, Chef der Douane in Täbrt:,

welcher mit einem grolsen Trosse von Dienern und Begleitern,

darunter auch sechs rothwangige „Keiseknaben“, nach Teheran reiste. Mirza

NaxruUah war

ganz europäisch aussehender Fünfziger,

ein schöner,

dem

der rabenschwarz gefärbte Bart und die goldene Brille auf der Nase sehr

wohl stand.

Kaum

hatten

wir uns nach einer kurzen Begrüfsung in ver-

schiedenen Kichtuugen von einander getrennt, so wurden wir von Gewittern

wie

überrascht,

man

Europa nur

sie in

allen Seiten fuhren die Blitze

selten erleben dürfte.

Von

von der Himmelshöhe auf die Erde hernie-

der und der rollende Donner fand in den Bergen einen so gewaltigen Wiedcrhall,

vor .\ngst schäumten und wir selber in unheim-

dafs die Thierc

lichem Stillschweigen neben einander

ritten.

Zum

Glück fanden wir

einem elenden Dorfe auf der Höhe, das noch von Emir erbaut

ist,

in in

einem Pferdestalle ein Unterkommen, so dafs wir das Gewitter wenigstens

Von

trocken abwarten konnten. grefse

Ebene von

Sultanijeh.

hier aus führte der

Weg

abwärts in die

Ein gewaltiger, mit Regen und Hagel ver-

mischter Wind, die verrufene Windsbraut von Sultanijeh, welche im Winter

Karawanen und Reisende sicht

oft in tiefen

Schnee begräbt,

blies uns ins

Ge-

und erschwerte den Marsch auf dem aufgeweichten Lehmboden un-

gemein.

Unmittelbar vor Sultanijeh verwandelte sich die Strafse zu einem

so tiefen Moraste,

dafs

der Karawane ein bepacktes Pferd stecken blieb,

das bald darauf verendete.

Bei unsenn Einritt in den Ort, woselbst uns

ein kleiner htakbul begrflfste,

fielen

uns ganze Schaaren von Bettlern an,

vor allen nackte elende Kinder, deren Anblick aUein hinreichto, das Herz im Leibe umzudrehen.

Unterkommen.

In

Wir benutzten den

um Einem

einem leidlichen Hause fanden wir ein letzten Rest des hellen Tages,

um

die

Digiiized by

Google

Zcndschan.

363

grofse Moscheeriiine noch eininul in Augenschein

druck clienso gewaltig war,

als

zu nehmen,

l’ersane logirte,

Wir

wie zur /eit unseres ersten Besuches.

wiederum mit Duinitl K/idn zusammen, der

trafen

deren Ein-

in

und vertrieben den langen Abend

dem

I’csthanse a hi

in der leidigen persi-

schen Gegenwart mit heiteren Gesprächen über Europa und europäische Verhältnisse.

Da mein

eigenes iteitpferd der schlechten, meist kothigen Strafsc we-

gen ungemein ich

dem

in

man

viel

gelitten

und au Kräften eingebüfst batte, so miethete

Tschopwk'hanl-h von SuUanijeh ein Courierpferd , für welches

fQnfzehn Schahi für jede Fcrsach

Weges zu

mich dem General Datcud Khan an, um sach weifen

Weg

bis

hat,

und schlols

in seiner Gesellschaft

den 6t Fer-

leisten

zur nächsten Station Zi'ndschdn zurückzulegen.

von Sultanijeh

ist

Ich

Die Ebene

habe die Strecke bereits im ersten Bande näher beschrieben.

von der Hochfläche von Zaalschan durch ein hügeliges

Land getrennt, welches

die

altpersischen Schnellpost an

weichten Stellen darbot.

überwanden

fallenen Steinbrückc

Schwierigkeit unserer Heise mit der

einzige

vom Schnee und Kegen

verschiedenen

aufge-

Der Zemhchän-Uchai, den wir auf der sehr ,

zer-

war ziemlich augeschwollen und sein

schmutzig braunes Wasser Hofs mit grofser Schnelligkeit dahin.

Im Angesicht des nächsten wir gegen Mittag

am

5.

Heisezieles,

der Stadt /.emhehdn, welche

April erreichten, begrülsten zwei persische Scrhtng

oder Obersten mit einem grofsen Gefolge, aus Soldaten und Dienern bestehend, die heimkehrende prcufsische .Mission.

Die beiden Anführer des Zu-

ges, schöne Männer, erregten anfänglich weit weniger unsere keit, als die prachtvollen

herrliche Gestalt

Apfelschimmel, auf welchen

geschirr nur auf das Vortheilhafteste gehoben ward.

Perser hatten die Zuvorkommenheit,

lichen

Stadt Zenihchdn zu geleiten, der

tigen

dirte

Hauses darbot.

grofse

dem Menzüe

eines Militairs

Auf den Teppichen, welche man

dem flmpfangsziramer

auf

,

in

der

die erst

dem Fufsboden

in aller Eile für

nusgebreitet hatte, para-

Gouvenieurs der Provinz Zend-

Zuckerhüte, ein Paket Thee und fünf Teller mit per-

sischem Zuckerwerk. eines

und deren

Die überaus freund-

deshalb den Anblick eines halb fer-

das Gastgeschenk des Ildkim oder

schdn: zwei

uns nach

Sommerwohnung

vor kurzem erbaut worden war und

uns in

Aufmerksam-

sie ritten

und Ebenmafs der Glieder durch ein überreiches Silber-

Gegen

vier Ulir Nachmittags erhielten wir die

ganz unerwarteten Besuches.

Der Gouverneur, welcher

Ehre

die eine Hälfte

c;.„.yic

364

Zcndschaii.

des .lahres

andere

(jnzwiii, die

in

der Mader-iSchah,

verlegen und

lich

schüchtern,

gung im Stande war nur einigermafsen

residirt, ein

Bruder

Der junge Vetter des Schall war entsetzso

zu

Flufs

ich nur mit der grölstcn Anstren-

dal's

Sprache geführte Unterhaltung auch

die in iiersischer

in

ZemiscMn

Hiilfte in

seinen Sohn, einen jungen etwa fünfzehnjiilirigen

liutte

Mann zur Begrülsiing gesendet.

Er hatte offenbar nicht

erhalten.

von

viel

der M'clt gesehen und schien ordentlich froh und erleichtert, als ich seine

dem Muivk/ih oder der Erlauhnifs zu gehen mit den höflichWendungen, die mir aus der persischen Sprache zu Gebote standen,

Krage nach sten

verbesserte.

Den ganzen Nachmittag über bauten wir der unvermeidlichen Altäre. allen

und

wenn uns

dem Thorweg

war doch der Tag sehr schön gewe.sen

so

durch die Strafsen der sehr zerfallenen Stadt

nicht zarte Hücksicht gegen das

Kaum

(Jang untersagt hätte.

aus

blies,

hätte zu Spaziergängen

verlockt,

der

Hofmauer

Die Armuth

und zeigte sich der Anblick

in

und heulte dafs

ich

in

Zcndwhän war über

hielt

bittend

in

sie vor

kaum

und mit stierem

als

Europa giebt

,

Unvergefslich

geblieben,

der Thür meiner

in

die

Wohnung

Von einem Ferraschen wimmerte

es,

Gott

in so herzzeiTeifsender

genug herbeieilen konnte, welches

,

Hand zu drücken.

auf dieser letzten sei's

ich

um

Weise,

Wurm

das arme

augenblicklich

bei

zu

mir

Der Anblick des menschlichen

nie mein Herz so tief getroffen

Reise durch

geklagt!

mir

ist

welche bis auf

halb wahnsinnigen Blicke die an-

das erhabene Irdn.

Armuth und Noth

der Betroflene kann doch sicher sein,

sächlicbe

er-

Beschreibung furchtbar

alle

aiisstreckte.

Jammers, der Noth, des Elends hat

aber

kaum

vor den Bru-

der einen Hand eino steinhart gewor-

nach einer Gabe

schnell

mitleidig

bewegt,

sie

,

auf das Unbarmherzigste gesfofsen und geschlagen,

schützen und ihr das wenige Geld trug,

vermochten

den abschreckendsten Gestalten.

Knochen ahgemagert war,

Udkim

es

einer alten halbnackten Perserin

dene Brotmasso

des

so fielen

,

so dafs wir uns ihrer

los,

wachthabenden Soldaten und Ferraschen des Gouverneurs zu

talitäten der

dere Hand

Versuch gemacht,

in die Strafsc hinauszuti'eten

wehren konnten, am allerwenigsten aber

schützen.

arme Bettelvolk jeden

wir nämlich den

hatten

ganze Schaaren von Bettlern auf uns

die

Faulheit

Wenngleich draufsen die Luft sehr kalt war und der Wind aus

Ecken und Enden

in

wenn auch

und

Auch

in

Hülle und Fülle,

nicht

immer

that-

Barmherzigkeit, so doch wenigstens Mitleid, Mitgefühl, Sebo-

DiMitized by

C'

'

'Ii‘

Bittere Armiith.

Theibiahme

niing,

seinen

bei

305

Nebenmenseben zu

ZendsclwH die aiisgchungerlen tiaekten Kinder, die

Lappen bedeckten,

in seiner

Augenpaar ge.seben haben,

ganzen Tiefe,

um

zu begreifen und mehr als Mann sein,

den Wahnsinnigen, schonen,

wo

um

ein gemartertes

Wesen

wo der Jammer in

Anne

und vor Freude vergehen möchte, dafs

Hände -

'

die höchste Spitze erreicht hat,

.Menschengestalt

dürren

die

das

Form

werden mit

mit Keulen dreiiischlagen

cmptitiden und neidisch werden möchten,

fibel

um

in seiner enLsclzliebsfen

nicht walinsiiinig zu

denen zu tlucben, welche nicht nur nicht

nicht

das Elend,

sondern welche wie Teufel

und cs ordeutlich

in

Lumpen und

mit

nitr

iniifs

den schmutzigsten Ecken der Strafsen bockenden

in

abgezehrten Weibsbilder mit .stierem menschliche Elend

Man

finden.

wetin so

nach einem .Minosen ausstreckt

ein

Hrosamc

ausgedörrten

in seine

fallt

mich an, au Edelsinn, tlrofsinnth und wie

In Zi’nihcMii ekelte es

alle

die herrlichen Tugenden des Menschengeschlechtes in den Lehrbüchern und

Predigten der Moralisten

mögen, zu denken;

heifscn

ich Inifle,

möglich gewe.scn, das ganze verkehrte Meuschengeschleeht

am Kragen packen,

Gestalt

in

wäre es

leibhaftiger

Jammerecke

vollwülhig zu einer solchen

in

ZemhclitlH liinziehen und hinzerren können und im Angesichte des schrei-

endsten Jammers und Elends ihm

Echo

ins

leerer

Name!“

Gesicht höhnen

mit tausend- unil aber

können;

„.Menschheit,

du

tausendfachem

und bleibst ein

hist

Wenig passend zu einer so verzweifelten Stimmung war der notliwendige Ehren- und Gegenbesuch, welchen ich

Herrn

Weg

v.

Grolman dem

dahin

in

der

den Dienern stand

in

Begleitung des

Umgehung von Soldaten, Fcrraschen und in

vollständigster

S. E. des Gouverneurs,

d. h.

und Bauten. Eine enge,

finstere,

hängte Thür, die bei

gange

kam

mit herrlich

Palais

als

das ganze Haus mit seinen Vorhöfeii

durch Laternen mager erleuchtete Trc])pe

einem Vorzimmer, einem leeren Baume, mit meist weifsge-

tünchten Wänden, an welidien Fcrraschen Posto gefafst hatten.

Heiligtliuni,

Der

hatte.

fackeltragen-

Harmonie zu dem sogenannten

er war so schmutzig, löcherig, halsbrecherisch,

mit einem Worte so unnatürlich,

geleitete nach

am Abend

Gouverneur der Provinz abzustatten

in

unserer Ankunft gelüftet wurde,

das Empfangszimmer

des Gouverneurs.

Eine ver-

führte uns in das

Bereits

am

Ein-,

uns der letztere, ein schöner Vierziger von untersetzter Natur

gepflegtem und rabenschwarz gefärbtem Barte, äufserlieh als

Digilized by

Google

Per Hakim Ton Zendscban.

366

den persischen Ordensgürtel mit blitzender Diamantagraflfe

Ifdkim durch

gekenntzeichnet, auf das Freundlichste entgegen und es entspann sich sehr bald ein längeres und lebhaftes Gespräch, in welchem der Gouveraeur nicht

undeutlich eine gewisse Belesenheit in den historischen Schriftstellern sei-

nes Landes merken

Fr sprach

liefs.

hinter einander von Constantin, Be-

Justinian, von denen er in den

lisar,

genommen

nifs

gien, von

dem

oder Geschichtswerken Kennt-

und versliog sich

hatte,

schlicfslich

manches gehört haben mufste,

er

zum modernen

bis

während seiner

als

Belvier-

jährigen Aintsdauer im Gitdii die belgische Mission einen Abstecher dort-

unternommen

hin

Viel

hatte.

aufgetischten Geschichten

vom

lieber

wäre

es

mir gewesen,

statt

aller

und jungen Europa von einem J/dkim.

alten

der sich des besonderen Rufes als jl/H(/«X7i...en überfallen zu werden, nur

um

den leidigen Wanzenstichen zu entgehen. ln einer solchen Situation,

wo

aller .Mutterwitz zu

Hände

geht, riskirt

der verzweifelte iMensch das Fnmöglicliste und Unglaublichste. Wir schliefen auf

dem

feuchten Dache von grofstropfigem Kegen flbergossen, ohne Dek-

ken noch sonstige Wärmevorrichtung, einen höchst kräftigen Schlaf und erwachten, hei lahm gewordenen (diedmafsen und rheumatischem Zucken

und Hcilsen

in

allen Tlieilen unseres Körpers,

gegen fünf Uhr

in

der Frühe.

stille

Befürchtung, dafs das schlimme Fieber von Mianeh sich hei uns

in dieser

Nacht cingeschlichon habe, hat sich glücklicherweise später nicht

Die

bestätigt.

Indefs

sind Fälle

vorgekommen und mir von den betreffenden

Personen selber erzählt worden, dafs Heiscude, Europäer und Perser, währenil

einer

Nachtruhe ö

Fieber befallen



helle

Holle in

Mianeh von dem berüchtigten

wurden, das Monate später

in Coustantinopcl,

Paris und

Digiliced by

Googlo

m

Miuucb.

iindoren Städten

Kormen zum

des ciiropäiselicn Contineutes

Aiishruidi

plOl/.licli

seinen loealen

in

kuin.

tiegen sechs l'hr Morgens hörten wir das uns wohlhekannle tieklingel

der lA'itthiere, welches die endliche Ankiinl't unserer Karnwane ankündigte.

Die letztere war gegen Ahend des vorhergegangenen Tages bis zum Miitherangerückt, hatte aber, besonders

itili-Uchui

Möglichkeit gefunden,

ein Thier

Leute aus hült'reiche

durch

ilie

in

der dunklen Nacht, keine

stark ungeschwollenen

Wasser des Flus-

am hellen Morgen hülste man den Versuch durch ein, das sammt dem Gepäcke im Wasser versank, so dal's erst MiaiM re(]uirirt werden mufsten, um Itei der nassen Wanderung Hand anzulegen, den Wog zu zeigen, die scheuen Tliiere zu

ses zu marschiren.

Selbst

führen und das verlorene Gepäck aufzusuchen.

Trotz aller Warnungen, welche uns in Bezug auf

ilie

von den llegon-

güssen und schmelzendem Schnee aufgeweichten, .lehmigen unpassirbaren

Wege

Wanderer von letztgenanntem

einzelne

(.»rte

her, batten

strömenden Jupiter pluciuH, der bald nach

trotz des

rawane hiinmelher

tiel

und beinahe

Hochgebirge zwischen Miam'/i und Täbrt;

auf ilem

zukommen

lassen,

F.intrelVen unserer

und den ganzen bergigen Horizont

dringliches Nobelbild hüllte: liefs ich mich dennoch von

Ka-

undurch-

in ein

meinem wackeren

Keisegefährten überreden, von Mimieli aus die beabsichtigte Tschapärreiso

nach Tnbrlz anzutreten und die Karawane ter

der Leitung

iles

persischen

in

langsamen Tagemärschon un-

Mehmembir uaehkoinmen zu

Wir haben die Reise zurückgelugt, aber man Nie

in

meinem Leben

unlustig,

und nie so

vor allen gegen als

der Charakter

Tour, die

in

bin ich so übler Laune,

erbittert

den

frage

lassen.

nur nicht wie?

so niifsmuthig,

so lebens-

gegen persische Landstrafsen-Kinrichtung und

persischen

Himmel gewesen, der

des ganzen iranischen Volkes

ist,

so ehamäleonartig

als auf dieser tollen

Wirklichkeit jede Beschreibung weit hinter

sicli

läfst.

Aber so

grauenhaft entsetzlich der vermessene Tschapärriti durch den anfgeweichten Naturscblamtn auf einer Strecke von beinahe zwanzig deutschen

war, dafs

niir's

noch

in

der Krinnerung daran

kalt wie eine

.Meilen

Gänsehaut

überläuft, so hatte er wenigstens das Gute, uns leicht geschürzten l’ilgcrn

eine richtige Vorstellung von

ei

Grolinan

v.

ihm häuslich

Seele gestärkt und gekräftigt, die mitternächtige Stunde von der

schlagen hörte.

.Mit

nie-

an Leib und

als er,

Wanduhr

genauer Mühe und Noth arbeitete er sich durch den

SachiUchetcaner Urstoff bis zum Posthause hindnrcli und legte sieh, befriedigt

von den ersten europäischen Wohlthatcn

,

auf seine

hölzerue

Prit-

sche nieder.

Den folgenden Tag

verlebten

wir mit Aerger und

lange Scherereien mit der Douane

um

die

hatten,

efiiblirt

ist

der letzten Zeit mit ungemeiner ich

zu gleicher Zeit einen

einen auf zwei Stangen ruhenden und für kau-

d. h.

kasische Bergstrafsen eingerichteten serer Personen bestimmt war,

folgen sollte.

in

Nach langem Suchen fand

Strenge verfährt.

leidlichen Tarunla«,

Reisewagen, der zum Transport un-

während das Gepäck auf einer Telega uach-

Als Proviant auf der Reise wurde ein gewaltiger Schinken,

halber holländischer

chetiner

welche hierselbst

da wir

von Persien her kommenden Waaren und Gepücke durchzusehen

und wegen grofsartiger Schwindeleien

ein

ITimuth,

Käse, ein Topf Kaviar und zwei Flaschen Ka-

Wein eingekauft, und

Weiterreise durch falls

gesichert.

sten

Quartano,

die

Wir des

für

so waren wir gegen Hungersuoth

auf der

uns persische Reisende seltenen Schätze allen-

hatten die Freude,

Postmeisters und

iii

der Person des originellen Ober-

des Gonvernemeutschefs

kannte wieder zu begrüfsen, während uns die Plackereien wenigstens die Bekannschaft des Herrn .Jacob

in

alte

Be-

der Douane

Feodoro witsch Kara-

Digitized by

Google

In NachiUchewan.

391

kiitziii, Mitgliedes des Zollumtes und zugleieli der neuen Transiteomjiiignie, verselnifften.

Ich hatte hierdnrcli Gelegcnlieit interessante Handelsno-

zn erhalten und

ti/.eii

sehaft

zu

Hauten

in

Kinsieht in das rrograniin

Das

erlangen.

Suchit«chen-an

Doiianegehäude

und

schliefst

der genannten üesellmit

gehört

zugleich

zu

den solidesten

den Gerichtssaal in

sich,

der mir durch die Kenntnits des russischen Gesetzspiegels besonders in-

Der

tere.ssant war.

deren drei in

letztere

besteht aus einer dreiseitigen Pyramide,

auf

Flächen unter Glas die drei Hauptgesetze Peters des Grofsen

Druckschrift für Jedermann sichtbar ausgestellt sind.

Ich erinnere mich

nur des einen Hauptgesetzes, das ein besonderes Licht auf die Zeit des grofs*en

Czaren

und wonach derjenige Beamte, der betrügt oder

fällt

mit Prügel belohnt werden

sollte.

Die Studien

in

stiehlt,

unserem Quartier be-

schränkten sich auf Prüfung der inneren Kinrichtung der russischen Stunzia

oder Posthäuser und die gastliche Station

Beziehung

als

ein

-Muster aller

Sachiluchewan kann

in

in dieser

bis

zu

den Haupt-

Das Ameublement

ist

einfach aber

Posthäuscr Bufslands

städten dieses riesigen Landes gelten.

genügend, zwei oder drei Holzpritschen, bisweilen mit Zeug- oder Lederdienen als

kisseu belegt,

Schlafstätte.

Um

einen

Holztisch, an welchen

das allgemeine Postbeschwerdebiich mittelst einer daran befestigten Schnur mit

dem Gouvernements-Petschaft

angosiegelt

i.st.

stehen einige Holzstühle.

Kine Menge geschriebener und gedruckter Keglemeuts hängen unter Ghis-

rahmen oder auf Paj)pe geklebt unterbrochen durch Bilder stände.

witsch Eriwunski oder

steht

hängt

Schutzheiligen

.

fehlen

eine

Wände

die kahlen

heiliger

in

und da

nirgends.

Oben

in

einer

Paske-

Ecke des Zimmers

immerdar brennende Lampe vor dem Bilde des

dessen Angesicht wie eine Maske aus einer ausgeschnitte-

meister schmücken gewöhnlich noch die Kul'sland

Fortsetzung

hier

im Kaukasus, des Fürsten

nen silbernen reichverzierten Blechtafel hervorsieht.

Der

entlang,

oder profaner Personen und Gegen-

Die Bilder des Kaisers und,

unvermeidliche

I>ie

Frauen der Post-

kahlen Fenster durch Gardinen.

Samowar oder Theekessel kann

persischer Gebräuche gelten.

.Man .sieht,

dafs in

als

eine

einem

sol-

chen Posthause, die willige und freundliche Soldatcnbodienung (Kosaken oder polnische Juden) hinzugerechnct, für die nothwendigste Bequemlichkeit des Beiscuden ausreichend gesorgt ist,

uns

in

und kann begreifen, dafs wir

Erinnerung an persische F’osthauszustände

in Rul'sland glücklich

wie

Könige vorkamen.

Digitized by

Google

,

Eriwan,

392

Am

20. April

Uhr

rückten wir auf unseren Equipagen gegen fünf

Nachmittags von Nachitucheican aus, riefen den russischen Fi'eunden dalautschallendes

seihst ein

Lebewohl zu und trafen nach einer Fahrt von

zwei und vierzig Werst gegen neun Uhr Aljends

Weg war

Der

vortrefflich

und der

in

vollstfuidig klare

das Dorf Kiwrach ein.

Himmel schenkte uns

den wahrhaft entzückenden Anblick des Ararat, hinter welchem bei prachtvoller Beleuchtung

die

Sonne

zuletzt

in

Wir

Purpurgluth zu Rüste ging

begegneten auf unserer Strafse langen Kameel-Karawanen, die mit schweren Lasten bepackt waren, und feierten bei dem Anblick der herrlich grü-

nen Felder und der ersten vollständig grün belaubten Bäume ein wahres Frühlingsfest.

Am

die wir

Der

Weg

führte

durch Landschaften und Dörfer,

von unserer früheren Reise her auf der

Der grofse und kleine Ararat, der sanft

Reisezeit nicht weniger als drei

betrug die

21. April

und zwanzig Stunden.

zur linken

da die

Kutscher fuhren mit geringer Schnelligkeit, waren.

wieder erkannten.

Stelle

erstere mit seinen zu majestätischer

anschwellenden Linien, blieben uns

Hand

Wege

Höhe

liegen.

Die

sehr morastig

Die begleitenden Tataren, welche auf ihren kleinen Pferden ne-

ben unseren Wagen einhertrabten, lösten sich von Posten zu Posten ab

und schienen mehr der Ehre dienen,

ln

als

der Sicherheit wegen

dem Dorfe Baschnarmchm

woselbst ein

als

Begleitung zu

graubärtiger Post-

meister viel Schwierigkeiten wegen Stellung neuer Pferde machte,

begeg-

neten wir einem der Söhne des alten Tataren- Khans Ilalil-Beg, welcher hocherfreut war, hier auf der offenen Poststrafse mit uns zusammenzutreifen.

Gegen Nachmittag auf,

zum Anzeichen,

setzte der grofse

Ararat eine dichte Wolkenkappe

dafs schlechtes Wetter eintreten würde,

war der Himmel am folgenden Tage trübe und Regenwolken bedeckt. Posthause in Kritmn, schlecht waren,

Spät

am Abend

woselbst

die

zuletzt

(22. April)

Zimmer

unreinlich

Wirthin zu spielen.

als

wir vor

dem

und jämmerlich

obgleich eine Armenierin sich abquälto die liebenswürdige

Unsere ehemaligen Gönner von Eriwan hatten zu un-

serem grofsen Leidwesen die Hauptstadt Armeniens lassen.

ln der That

ganz und gar mit

hielten

seit längerer Zeit ver-

Der martialische General Kolubakin war inzwischen nach Kutau

General- Gouverneur versetzt worden und der liebenswürdige Graf AV-

monitsch nach St. Petersburg übergesiedelt. neur, an

Jlit

dem neuen

den ich amtliche Briefe abzugeben batte, konnte

Civil

-Gouver-

ich

mich nur

Digitized

by

Google

Am

303

Guktschu!»ee.

mit Hülfe eines russisch rodenden Persers unterhalten

dem Hauptplutz

in

Kriwan getroften und

Unser Nachtquartier am 22. liche Station Foiitu/ika,

.\pril

die zweite

als

,

den ich

zufällig auf

Perser erkannt hatte.

war die einsame aber gute und

von

Kmran

rein-

dieselbe, in welcher

aus,

uns im vergangenen Jahre die Kosakeu durch ihre künstlerischen Leistun-

Der Weg von Kriican aus

gen so sehr belustigt hatten. zu den schlechtesten

auf und bergab

in

dahin gehOrt

bis

diesen Theilen der armenischen Landschaft.

steigend niufsten

wir bald über Steingerölle

,

Berg-

bald durch

Kothschlamm, bald durch dünnflüssige Schneescliichten fahren, so dafs die Zahl der Pferde vor jedem Wagen zuletzt

Es war

mnfste.

allzustarken

ein

Wagen

nen einsamen Stralse

Am

2.1sten

bis auf fünf

vermehrt werden

wahres Wunder, dafs die Achse an unserem nicht

und uns nicht Veranlassung gab, auf der

aushielt bei

und ohne Gefährde die Poststa-

Wir

tion Tsehvbukii an den Gestaden des blauen Gol-t*cfia-Sees.

ein

Uhr

ein

trafen

um

und mufsten wider unsem Willen den ganzen Rest des Tages

in der Poststube

thatenlos

Von der vorigen

zubringen.

und Karawanen bedeckt,

ineelen und Eseln bestehend.

Züge von Staarmätzen

In

die

Station aus hatte

angenommen;

die Strafse eine leidlichere Physiognomie

derern

offe-

weidlichem Regengüsse zu campiren.

erreichten wir glücklich

letzteren

An den

besonders auf.

woselbst nach Vorzeigung unserer Krons

-

war mit Hau-

sie

meist aus beladenen Ka-

den A/ofoXowc«- Dörfern

fielen

mir grofso

einzelnen Post.stationen,

Podoronchna (siehe Bd.

Pferde gestellt wurden oder gestellt werden

sollten,

I.

S.

61)

gewöhnten wir uns

Kaum waren

znletzt an den üblichen

und unvermeidlichen Geschäftsgang.

wir angelangt, so

der Smatritcl oder Postmeister vor die Thür und

trat

erwiederto auf unser Begehr nach loschccU, d. h.

d. h.

„Pferden“

„Pferde sind nicht da“, worauf wir einstimmig aus

:

loschedi niest,

dem

geringen

Schatze unserer russischen' Sprachkenntnifs ihm entgegen brüllten: Skurreh!

d. h.

„schnell!“ worauf wir

dennoch Pferde

erhielten.

am Ende

werdende Schreier

Die Dörfer mahnten immer mehr und mehr an

europäische Bauart und Gewohnheiten. ten uns die

als langweilig

Die meiste Unterhaltung gewähr-

wandernden Reisenden. Sehr häufig begegneten wir dicht ver-

mummten Kosakenfrauen,

welche wie die Männer

rittlings auf

den Pfer-

den safsen, und bunt, meist roth und weifs gekleideten Tatarinnen, welche

hübsche

frische Gesichter

erkennen

liefseii

und, wie die Kosakenfrauen

GiJiisjle

:w4

Tschiibiikli.

Pferden

auf ihren

l'nter

ritten,

anderen kam uns eine Mutter entKeften.

welche ihrem Kinde auf dem Pferde die

und

mit der zottigen

dem

fiorfe

Jirust

gah;

der Mann,

bewaffnet

Hurku bekleidet, ging vor dem Pferde einher.

In

Klhnon-ka konnten wir dem tJelüste nicht widerfftehen, von den

berühmten Forellen des armenischen

dieser Stärkung die gefährliche Pa.ssage

legten wir

nach

der

Feksenstrafse glücklich zurück.

.steilen

Obgleich

dem Dorfe

Hinter

.Aljiensees zu es.sen.

am

Uokfscha auf

die letztere morastig

und an einzelnen Stellen mit dicken Schneelagcn bedeckt war, so hatte sie

doch weniger Gefahr

als auf

mel spendete zuletzt einen

.so

Der düstere Him-

unserer ersten Keise.

massenhaften Kegengufs,

wa-

dafs wir froh

Auf

ren, in das Posthaus von TerhubukU mit unserm Gepäck einzuziehen. die liemerkiing des

Postmeisters:

„lo^r/ietli niest“

wurde diesmal nichts

ge-

antwortet, da wir beschlossen die Nacht hier zuzubringen und den gewal-

Das Himmelswasser

Regen abzuwarten.

tigen

schlug mit lautem Klat.scben

gegen die Fenster der warmen fstube, der Wind heulte schauerlich vom

See herüber,

über welchem

orangefarbige wilde Kiiten und

Möven im nnsichern Fluge, vom Winde einhertlatterten.

Wir waren von Herzen

Dach und Fach zu

unter

sein,

krächzende

bald hier bald dorthin getragen,

froh, bei so schauerlichem

Sturme

uns neben den wärmenden Ofen

setzten

von altdeutscher Gestalt und berechneten im Voraus die Zeit unserer Ankunft in

Tij/is.

Der

Die folgende Nacht war he.xenartig schauerlich.

brül-

Sturm peitschte den strömenden Regen gegen das Haus und

lende

Windstüfse waren so gewaltig, dals wir vermeinten

würde

,

den nahen Alpensee geschleudert werden.

in

ruhigen Schlaf nicht zu denken war,

nach den Fenstern gerichtet, eine sehr

machte

liefs

Windstofsc die

Luft

draufsen

Dafs dabei an einen

sich voraussehen.

Die Augen

ich trotz der nächtlichen

merkwürdige Rcobachtung,

dafs nämlich bei

plötzlich

elektrisch

die

die ganze Poststation

helle

Finstemifs

jedem erneuerten wurde,

als

ob

in

der Ferne Wetter leuchteten.

Am

hcranbrechenden Morgen

soviel es wollte,

setzten

uns

in

liefsen

wir es

regnen und windig sein

unserem hölzernen Wagenkasten zurecht

und zogen gegen fünf Uhr aus dem Hofe der Poststation die Bergstral'se mit

lautem

Geklingel

anfwärts.

vier

In

Stunden

überwanden

wir

den

schneebedeckten Bcrg))afs auf tiefkothigen Wegen, begrüfsten auf der Höhe die eingeschneiten Dörfer der tleifsigen

der,

beinahe gefährlicher Schnelle

in

Malaknnm und das Thal

stiegen mit reifsen-

der Akstufa hinab.

DigitizcKl

Die

by

Google

Ankunft

395

in TiflU.

Zum

Natur war hier wie mit einem Zaubersehlase verändert. nach

.lahresfrist

wir

liatten

Freude,

die

und den reichen Haumwuchs au den

Wiesenrasen wieder/usehcn

lien

steilen liergahhäugen des Thules /u

Die schlanke Fichte schien uns ein mahnendes Heimathszei-

hewundern.

chen zu sein, dem die weifshlrihende dunkle .Mvrthe am

Schmuck

tischen

ersten Male

verlieh.

.le

FTifse einen

gewundene

weiter wir die

poe-

durch das

Stral’se

enge Thal verfolgten, je dichter wurde der Haumwuchs. je näher traten

Hecken und Sträucher im anmutliigen grünen Frühlingskleide an

die Stral'se

Wir schwelgten von Gcniifs zu Genufs und waren im .\nschauen

heran.

wie Kinder glücklich.

der Naturherrlichkeiten

schenken wollte,

unserer reinen F'reude

Beitrag

wie auf (’ommando auf und die

wir stiegen allmählig

in

auch der Hegen

hörte

yonne hclenchtete die reizendste

hellste

dem Dorfe

Hinter

Berglaudschaft.

neuen

Eine Strecke vor der Station

die tjtep|)e hinab.

Holzbrücke

und

Knrairaiin'i'ui ötl'nete sich das Thal

Sumbeglu, welche wir gegen acht Uhr .Abends erreichten, einer langen

Himmel einen

.Ms ob der

der Nahe

in

gingen wir auf

Trümmern

der

eines alten

Schlosses über einen ziemlich breiten Flufs.

Wir hatten fünf lange Stationen zurückgelegt und beschlossen deshalb, genannten Dorfes unser

in der Slaiuia des

Häuser hierselbst

.sind

Zigeuner bildeten die mobile

Am

‘J6.

April,

es

.Stnfläge

eilf

zu

S(ilo(/lii

halten,

General

Bartholomäi

Eben im BegriH'

das

v.

Schinrnn

als

um

in

Dorn, welchem

Tißii

dem

in

und

sie

muJste

billig

Seite der

eine

erhöht werden

russischen

Akademiker,

einem Abstecher nach

Der Name

so mächtigeren Klang, als ich wiifstc,

Hegierung beauftragt war,

l’ostbause

deren einem sich der gelehrte

sich der Geueral bei

Begleiter angeschlossen hatte.

der russischen

in

ab sieben

Die Freude des Wiedersehens

Zusammentreffen mit dem berühmten

Staatsrath

mich

,

befand.

der Steppe war unbeschreiblich,

durch

früh

kamen uns von der entgegengesetzten

Strafse zwei TaranUiH entgegengefahren russische

wir

Uhr, zogen

Unterbrechung, der wir etliche

mit einer

sehr angenehme Stunden verdankten.

von

mit kleinen

der Landschaft.

war Abends gegen

zurückgelegt,

grofse Stationen

Die

zu nehmen.

Hange Kameelkarawanen und wundernde

Wir hatten an dem genannten Tage von fünf Uhr

ein.

jn

N’aclit(|uartier

sauber und nett aus Holz aufgeführt,

aber gut schliefsenden Fenstern.

v.

Dorn

hatte für

dafs dieser Gelehrte von

Hundreise durch die

am

Kaspischen Meere gelegenen Landschaften 'Hufslands und Persiens zu uu-

Digitized by

Google

396

Tifli«.

ternehmen, um lien

diesem babylonischen Sprachgewiir werthvolle Materia-

in

zu linguistischen Studien zu sammeln.

Hr.

v.

Dorn

hatte nach zehn-

monatlicher Abwesenheit von der Heimath sich dieser Aufgabe glücklich unendliche Fülle linguistischen Apparates gesammelt und

eine

entledigt,

Menge antiker

eine

cation

Insi^hriftcn

entgegensehen.

Sein

copirt,

letzter

welche mit Nächstem einer Publi-

Abstecher

Schirtran sein

sollte

,

von

hier aus gedachte er die Stadt liahi mit ihren Feuertempelu zu erreichen,

um .Mit

sich auf

diesen

einem russischen Kriegsdampfer nach Astrachan einzuschiften. Herren

Namen

dessen

befand

sich

aufserdem

deutscher

ein

Naturforscher,

Da wir von dem

vergessen ich so gewissenlos war.

zu

Postmeister nach gewohnter Weise keine Pferde erhielten, so zogen wir cs vor, in aller Hast unsere letzten Krlebnisse und Beobachtungen gegenseitig

mitzutheilen,

sprungs,

aus

wobei ein Schlauch rothen Kachetiners,

dem Wagen

Tifliser L’r-

des Generals die nöthige Stärkung gewährte,

und hätte der Postmeister nicht von selber die Ankunft frischer Pferde angekundigt, so glaube ich, wären wir noch

am Abend,

versteht sieh bei

ausgeleertem Schlauche, zusammengesessen.

Je näher man dem Herzen der kaukasischen Provinz der Stadt Tißis

kommt,

je

türkische,

grüner und

üppiger wird die Vegetation.

Hatten wir bisher

armenische und russische Laute vernommen, so fing von nun

an auch das Georgische seine besondere Berechtigung zu verlangen.

Unter

der vielfach gemischten Bevölkerung begegneten wir zahllosen Juden, wie z.

B. in der Station Sartran, woselbst sogar unsere Kutscher

vom Stamme

Das Wetter war den Tag über trübe gewesen, gegen

Israels waren.

.-Xbend

entluden sich in der Ferne Gewitter, während über unseren Häuptern ein klarer Mondschein glänzte.

Wie

waren wir,

froh

Vorstadt von

Tiflis

als

und

als

Hotel du

wir nun

endlich

in

grünen Gärten und weifsen Villen der

in

den

wir

als

der nächtlichen

wo noch

hell erleuchteten

eine

in

.Menge

Zimmern

beim Kachetiner die Mühe und Plage des Tages

und Ungeduld,

in

die engen Stralsen

Stille tiefe

Ruhe herrschte,

über den gi'Olsen Platz die Richtung nach

Caucase einscldugen,

Gäste harrten, die

die

an uns vorüber flogen,

der Stadt einzogen, woselbst

dem

Droschken später

Billard spielten oder

vergal'sen.

Die Begierde

das wohlbekannte französische Hotel einznzieben und

üi.ii!i.:.'d

hy

Gooj^lc

897

Tiflis.

(las

Nomadenleben anf

Paar Tage mit europäischer Gasthauswirthsehaft

ein

zu vertauschen, war so unbeschreiblich grofs, dafs ich bei unsenn Eintritt in Tiflis fast

hen brachte,

dem Kutscher zürnte, welcher plötzlich die Troika zum Steum dem russischen Gesetz zu genügen, welches da vorschreibt,

vor einer Stadt den Pferden die klingelnden Glocken abzunehmon. Bald gehörten auch wir zu den Gästen besetzten Tafel im Speisosalon

dem

wohl sein

kannten von der Zeit

den

,

es sich an der reich

so dafs wir erst nach

anwesenden Be-

zufällig

unseres ersten Aufenthaltes her gehörige Auskunft

über ein ganzes Heer gestellter Fragen

wir vorher consumirt, hatte,

w elche

,

liefsen,

Nachtisch die gehörige Zeit gewannen

w'ievicl

zu gewähren.

Kachetiner

unsere

Wieviel Beefsteaks

trockene Zunge benetzt

Herm

davon gab uns am Besten die Wochenrechnung des

Wirthes

Zeugnifs. ln Tiflis hatte sich

unserer Abwesenheit Manches geändert.

seit

Statthalter des Kaukasus,

Fürst

seine Residenz verlassen,

um

Bariatinsky,

schen Leiden nach europäischen Badeorten hatte den

russischen

Löwen des Kaukasus

mehr im Stande war zu gehen und nur

zu

begeben.

traten Hr.

v.

Krusenstern

als Civil

als Militair-Gonverneur.

rigen

-Gouverneur und der General

fürstlicher Reisenden

hatte, stand Hr.

v.

Aufenthalt in Persien,

preul'sischer

corps sen.

v.

Or-

besonderes

Tengoborski

wovon

er

drei Jahre als

Beacht zugebracht hat, den Charakter, die Sitten,

die Sprache

ein

vor, auf

unendlich neugierig war, da er durch zwölfjäh-

dessen Bekanntschaft ich

in

dafs er nicht

Seine Stelle ver-

Der diplomatischen Kanzlei, welche zum

Empfange fremder Gesandten und Haus zur Verfügung erhalten

Die Krankheit

gebrochen,

so

mit den allergröfsten Schmerzen

von einem Orte zum andern getragen werden konnte.

beliano

Der

wenigen Tagen

hatte vor

sich über Kutais zur Heilung seiner gichti-

dieses Volkes so

Landsmann Hr.

v.

russischer Consul

Gewohnheiten und

urgründlich wie wenige studirt hat.

Bünting war

als .Major

Unser

zu einem Schützen-

nach der Linie commandirt worden und hatte bereits

Tiflis verlas-

Unser liebenswürdiger Freund Hr. Graf, der frühere russische Dra-

goman der Gesandtschaft

S.

lung hierselbst erhalten.

der gefeierte Freund

des

M. des Kaisers, hatte

als Staatsrath eine Stel-

Der französische General -Consul Baron Finot, französischen Schriftstellers

Alexander Du-

mas, war immer noch derselbe geblieben, d, h. uuvorwüstlich an Humor und Laune. Wenn ich noch zu meinen Freunden aus Teherän den Com-

Digitized by

Google

398

Tiflis.

Duhousset

mandanten

der sich auf der Durchreise in

zähle,

Tiflis

be-

fand, so habe ich alle Bekanntschaften aufgezählt, durch deren Gegenwart

wir während unseres Tifliser Aufenthalts geehrt und erfreut waren. Bei der Unsictierheit der regeluiäfsigen Dainpfschiftverbindungen, bei

n)al

der schlechten .lahreszeit auf

Hinreise

zu-

dem schwarzen Meere, zog ich es alten Wege der

Rückkehr nach der Heimath nicht auf dem

vor, meine

sondern die Strafse

anzutreten,

Charkow, Moskau und

St.

Laude

zu

Petersburg zu wählen.

über Wladikawkas,

Zugleich hatte ich hier-

durch die erwünschte Gelegenheit, mich noch länger der Gesellschaft meines liehen

Reisegefährten

,,der Linie“

v.

Grolman

begeben wollte, um

als

Reisezeit,

den Aufenthalt

in Tiflis

Rechnung ohne den Wirth gemacht. vou Tag zu Tag

vom Kaukasus

Bei

hatten wir aber die

mit eingerechnet,

Unsere Ungeduld aufzubrechen wurde

da zurückkehreiide Reisende und die Postboten

sei.

überbrachten, dafs

Tiflis

Nolens volens waren wir deshalb

mehr

setzt, in der unfreiwilligen Wartezeit Tiflis

und

vielleicht

als

Zeit unseres Aufenthaltes erschien.

ich

zeichnet finde:

in

so

ein

Lage ge-

wieder,

während der ersten

mögen, während unseres

.Auf-

wie ich sie in meinem Tagebuche aufge-

Gestalt täglich beschriebener Tagebuchblätter, die gegen

fahler werden.

Sonnabend den

wo

die

Die Beobachtungen, Erfahrungen, Er-

lebnisse, so gering sie auch immerhin sein enthaltes gebe

in

uns lieb war zu ge-

war meine ungeduldige Stimmung daran Schuld,

dafs mir die lebendige Stadt viel weniger poetisch als

Ende immer

nach

Käm-

unserer

über den gewaltigen Kolofs von Lawinen verschüttet und

nnpassirbar

niefsen,

den

dem Ueberschlag

her die schlimme Nachricht nach

die Bergstrafse rein

gröi'ser,

welcher sich

zu erfreuen,

Militair thätigen Antheil an

nehmen.

gegen die Tscherkessen zu

pfen

27. .April.

Gestern Abend besuchten wir das Theater,

Monsieur Philip])s aus Paris,

ein

dreimal bankeruttirter Tau-

sendkünstler, magische Vorstellungen und ein Araber akrobatische Leistun-

gen zum Besten gab. d. h.

Das Theater war spärlich besetzt, die Zuschauer,

der weibliche Theil derselben, zogen mich mehr

auf der Bühne an,

der ich den Rücken zukehrte,

Bild der georgischen Frauenwelt

in

Tifliser

als die

Kun.ststücke

das unvergefsliche

ihrer so kleidsamen Nationaltracht in

der Erinnerung mit nach der Heimath zu nehmen.

noch schöneren .Augen der

um

Damen

Die schönen Züge und die

verloren indefs nicht unerheblich,

seitdem ich wiifste, dafs weifse und rothe t'chminke (also gerade wie bei

Digilizcd

by

Google

TiHis.

den Perserinnen und riis-

399

sonst) sehr beliebte Toilettensegenstände in den Ti-

georgischen Bondoirs sind.

Wir haben gestern dem allgemein geschätzten C'ivilKrusenstern, dem vom Heimweh nach Iran befallenen persischen General -Consnl und dem lebenslustigen Baron Finot unseren Besuch gemacht und zum guten Schlufs mit unserem Freunde Duhousset,

Den

28. .\pril.

(louveriieiir

v.

der für sein

.Malertalent

Titlis die

in

Gegen .Abend entwickelte

Besehen.

reichste Ausbeute tiiidet,

sich in

die Stadt

den Sälen des Hotels eine sehr

animirte Gesellschaft, aus jungen russischen Oflizieren der Kaukasusannee

Bestehend, welche

am

im Kaukasus zu sagen

nächsten .Morgen in die

gemeine Heiterkeit erreichte

dem Salon ganz

.Möbel in

Je mehr wir uns mit

Welt

um

,

Summe

so

als bei

dem

von dreitausend Francs. bekannt machen, insofern

mehr verschwindet der poetische

Keiz der BQdenstedt’schen Schilderung.

gegenwärtig bekannter

all-

Grad, dafs kein Stück

Der Ab.schiedsschmaiis kostete nur an

Titiiser Verhältnissen

anbetretl'en

Die

ziehen sollten.

zuletzt einen solchen

blieb.

zerschlagenen Gegenständen die geringe

sie die lebende

Campagne oder, wie man

,.nach der Linie"

pflegt,

Das Perserthum, uns natürlich

ersten Aufenthalte in Titlis,

tritt

bei-

nahe ganz und gar im l>ar-ü-mrub oder dem „Hause des Vergnügens“, wie man mit einem Nebennamen iranisch

Titlis

bezeichnet, in den Hinter-

grund, und hat trotz seiner zehntausend Köpfe allen Grund sich

keiner

in

Weise sehr bemerkbar zu machen.

Den

29. April.

terscheiden

Kalenders

Heute war der Geburtstag des Kaisers (wohl zu un-

vom Namenstag), da liel,

er aber in die

so unterblieb diesmal jede

.Art

Charwoche des russischen

von Feierlichkeit. Die

Stille

der heiligen Woche wurde durch das schlechte Wetter nur vermehrt, so dafs wir nur den .Anblick des fallenden Kegens von

den Fenstern unserer

am Palmsonntage, machte

Wohnung

aus geniel'sen konnten.

es einen

eigenthündich erhebenden Eindruck auf uns, die Leute

Gestern früh,

in

den

Strafsen mit grünen Zweigen einherwandelii zu sehen.

Den

:J0. -April.

geklärt hatte,

so

Da

sich

schoben

das Wetter seit heut .Morgen plötzlich auf-

wir

einen längst beabsichtigten Besuch nicht

länger auf, da es galt, die persönliche Bekanntschaft des .Malers

schel

t,

Hör-

unseres im Kaukasus allgemein bekannten deutschen Landsman-

nes aus .München, zu machen, auf dessen ausgezeichnetes Talent wir bereits

im

ersten

Bande dieses Werkes hingewieseu haben.

Hr.

Horschelt,

Digilizcid

by

Gno

r

Leider

zu Wasser, so

und

Kaukasus mit einem Telegraphennetz zu bedecken,

das Herz dieser Landschaft,

telbare K.

f

Tiflis

für eine Zeit lang in russische Dienste getreten,

hatte den Auftrag, den

um

in

Auch einen Berliner Lands-

unmit-

so ange-

Mann

der

ist,

einen Ungeheuern Theil unserer Weltkugel gesehen und, unter andern, die südlichen Theile Asiens durch unterseeische Telegraphen mit Europa in Contact gebracht hat.

wesen zu

sein,

Fast schätzte ich mich noch glücklich, nur in Persien ge-

wenn

ich unter

nera in Batavia horte.

anderen seine Schilderung

Kattendi-

offizieller

Wissenschaftlich interessant war mir seine Mitthei-

lüng, dafs die unterseeischen Telegraphenkabel

in

Ausnahme nach Zerstörung des Kautschuks, durch

den Südmeeren ohne Einflufs des

Seewas-

unbrauchbar geworden waren, während die Kabel in den Nordmeeren

sers,

'

diese Erscheinung nicht darbieten sollen.

Unsere Heimkehr nach dem Hotel führte uns jedesmal durch die lange Strafse

des Würtembergischen Colonistendorfcs,

gegenwärtig

der

verpflanzten

ganze Aufmerksamkeit anzog.

deutschen

das wie früher so auch

Landsmannschaft halber unsere

Die kräftigen Hausväter

mit ihren deut-

schen Zügen und ihrer nationalen altdeutschen Tracht safsen, aus langen

Bäumen vor den Thüren

Pfeifen rauchend, unter den schattigen höfte,

ihrer

und bildeten einen seltsamen Gegensatz zu den russischen

Ge-

Militairs

und der malerischen grusinischen Bevölkerung, welche zu Fufs, zu Pferde

und

in schnell

dahin rollenden

der Colonie vorüberzogen.

Wagen an der langen Doppel - Häuserzeile

Für mein Leben gern wäre ich durch das höl-

wenn mich

zerne Gitterthor in eins der deutschen

Gehöfte eingetreten,

nicht der bekannte Hafs der Colonistcn

gegen ihre deutschen Landsleute

jedesmal davon zurückgebalten ihr

hätte.

Obgleich sie Lutheraner sind,

Kalender ndt dem russischen zusammen, und

sie feiern nicht

fällt

nur Ostern,

Digilized

by

Google

Ausflug nach Oori.

403

sondern auch die übrigen Feste des christlichen Jahres nach dem Kalender ihrer neuen rassischen Herren.

Den

3.

Mai (am russischen Charfreituge ).

über den Zustand der Bergstrafse

immer noch sehr wenig unwegsam und sogar Jahr

von

Tiflis

gemacht

gefährlich

Die neuesten Nachrichten

nach Wladikawkas lauteten

Frisch gefallene Lawinen hatten sie

befriedigend.

Die Lawinen richten Jahr aus

ein auf einem, bedeutenden Theii dieser Strafse die gröfsteii

Schäden

an, und der ewige Neubau der Bergchausseen hat bereits soviel

Summen

verschlungen, dafs Kaiser Nicolans mit Hecht sagen konnte, die Kaukasusstrafse

koste

ihm

soviel

Geld,

als

wenn

sie

mit Silberruhel gepfla-

stert wäre.

In so unfreiwilliger Wartezeit

erbieten des Herrn

und Herrn Graf

v.

in

Tengohorski annohmen,

1.

Mai gegen

gemeinschaftlich mit ihm

zwei bequemen Keisedormeusen eine Fahrt nach Gori

und der versteinerten Stadt

Am

konnten wir nur mit Freuden das An-

eilf

in

der Nähe dieses ürtes

zu unternehmen.

ühr zogen wir durch den Boulevard von

Die

Tiflis.

russischen Postillone unterhielten sich in lustiger Geschwätzigkeit mit ih-

ren sechs Pferden vor jedem Wagen.

Bald lag der abschüssige

das Kaiserkreuz herum hinter uns, und wir traten

in

eine

Weg um

üppig grüne

Die rauschende Kura blieb zur rechten Hand

frische Frühlingsnatur hinein.

unserer Strafse liegen, welche den Fufs des Gebirges cinnimmt. Das tere

war mit einer so üppigen Baum- und Strauchvegetation bedeckt,

man

hätte

meinen

sollen in den

Voll anmuthiger Herrlichkeit

und Berge

jenseits der

ist

Gängen eines blumigen Parkes zu

orgier

ist

Kura, die mit zahlreichen Heerden und bunt geDie Reisenden trugen die malerischsten

fast alle bis zu

den Zähnen bewaffnet

Denn der Ge-

Waffen, und ein Gesetz des Verbotes, dieselben

stolz auf seine

zu tragen, würde eine Revolution im Lunde hervorrufen.

manche sonderbare

dafs

die weite Aussicht über die grünen Felder

kleideten Wanderern bedeckt sind.

Trachten und waren

letz-

fahren.

Sitte,

wie

z.

Dabei haben

sie

B. ein Georgier denjenigen niederstofsen

würde, der ihm den Dolch halb und nicht ganz aus der Scheide ziehen wollte.

Er würde im ersteren

einflöfsen.

Bald

men

Falle glauben, der

Andere wolle ihm Furcht

So wenigstens erzählte man mir. waren wir vor der ersten

Mtzchet angelangt.

Poststiition

Sclion vorher sieht

Bergstrafse aus an der linken

Seite der

mit

man von

Kura diese

dem schweren Nader hoch gelegenen alte

Hauptstadt von

Digitized by

Google

Mtzfhet.

41)4

Georgien

einem Hergkessel

in

maler der georgischen Könige und ihrer Üescemlenten

Bagratiou, Muchranski, Grusinski)

in

meisten und

welche zugleich die Grab-

siclitbnrsten zeichnet sich die alte Kirche aus,

gleicht einer Citadelle; eine mit

Am

hücliüt muleriscli liegen.

sich

(z. B.

die Familien

schliefst.

Die Kirche

Zinnen versehene Mauer, aus soliden Werk-

stücken aufgeführt, mit runden Eckthürnien und viereckigen .Mittelthürnien iimgiebt sie und erinnert an jene

kriegerischen Zeiten der alten

georgi-

schen Könige, welche mit ihren heidnischen und niohamedanischen Nachbarn, vor allen mit den Lenghieni,

um den

Erdhütten rings

alten Bevölkerung.

alten

Da

welche sich allenthalben

gleichviel

ob Bauer oder Fürst,

und der Thierwelt ein höchst idyllisches Da-

in

welche

rungsmittebi,

uns,

auf, in

Unter den derben Nah-

in

ekannter

durchweg

Gegend

In dieser

reinlich

und

ist

Die Vieb- und Pferdezucht

beschäftigt

mit gelbem Lack

man

ist

über-

sehr im Flor, die Pferde sind geunti sind

bis drei

Schuh

hohen Höcker nach Art der Kamcele am Schlüsse des Halsbcincs, sah

zum

ersten

der Urbarmachung liegriflenen sehr fruchtbaren

in

Ebene, wo

das .Auge immer auf Ueppigkeit,

Natur

selten aber findet

tisch betriebenen alte graue

man

finstere Stadt,

Der Vorkehr

Man

in

welchem

so

in

-

gleich eine fallen,

man

eine

Ich

wurde im

Kalvm

(Wasserpfeifen)

machina ibrem Sie sto-

ich versäumte nicht einige sehr hübsche Ge-

sich hier nicht verschleiert.

Anzahl neugieriger Besucher

wovon

hielt.

Unterhaltung) plötzlich ein Ende machte.

ben wie Spreu aus einander, nnd sichter zu sehen, da

ist

einem verfallenen Pavillon ohne Fenster

ein ungebetener Franke, wie ein deus ex

IMiemtiihrizi (Hetären

Sdn

regsam, die Ba-

eben ein Paar Dutzend Weiber mit geselligen

Spielen sich die Zeit vertrieben, Tuehni (Thee) und vertilgten, als ich,

ist

lachte sich schelmisch und kleinstädtisch ins

meinen Einzug auf einem Maulthiere

Garten des Gouvernements-Palais cim|uartirt,

Oekonomie, prak-

deren Häuser aus Backsteinen erbaut sind, mit

zare sind grofs und lang. als ich

Wachsthum und ßlüthe der

hier wohlverstandene

Feldbau und intelligente Landwirthschaft.

weit vorstehenden rothen Ziegeldächern.

Fäustchen,

Bis SVA-i vier-

Felder.

Tcherän.

Sftri liegt in einer

trifft,

ich

Der Seidenbau wird emsig betrieben, Maulbeer-

Male.

bäume und Banmwollenpflanzungen bedecken ganze zig Fersach von

um-

sich viel

Kümmel

und

Den Pisangochs, mit einem zwei

sehr flink und ausdauernd.

nett

auf ihrer Hückreise von Allerorts sind freundlich

begriffen.

drungen gebaut, haben einen kleinen Kopf und offene Nüstern,

hier

Dia-

durchgängig aus Holz con-

und persischen Hosenstoffe. Das sehr schmack-

(Jnin)

1

fast

und

Ti'fierttn

gelegene fimim Zaih'ih erbaut.

hafte Brot

höhnischen Züge des spitz-

Fane und Kastwick

Heute traf ich die MH.

Kiiciriii,

sie nicht die

Die S|)rache schien mir

Persers.

krauses

liat)on

aber sehr schnell gesprochen wird, wurde sie von mir selten

tla sie

stniirt,

Säinmtlichc Männer

ich aber keine Notiz

nahm.

um

,

In

Kanin angclangt kamen

soviel als möglich lästig zu

meiner offenen Loge verbrachte

ich eine sehr kalte Nacht, von der ich frühzeitig

und froh Abschied nahm.

Digitized by

Google

462

Aschrif.

Ohne Sehreeken und Furcht vor den seltsamen Sagen von den dflstern

Garten und

in

Gemäuer

verfallenen

in diesem

dessen unheimlichem, von Nailir Scha/i erbautem

sich herumtreibenden Gespenstern, die

um

Rache

mehrere an seinen Weihern verübte Grausamkeiten rufen sollen, ich

von Kälte

erstarrt.

Siiri

Derwische

Jener lunipigeii gaunerhaften

Ramazans

zu sein,

Teberän berumtreiben: denn

in

alle

die

sich

für

schlief

und Uma^biing scheint der Sammelplatz

aller

zur Zeit des

Augenlilicke stiefs ich auf

unter welcher der F.igenthOiner mit näselnder Stimme

eine spitze Mütze,

mir sein: Ja/iaqg! (o Gott!)

ich einer Masse

Cnterwegs begegnete

zurief.

wandernder Kurdenstämme, mit dem auf ihren braunen Gesichtern aufgedrückten cigenthümlichen Typus des sehr arm,

ihre

Zigeuners.

meistens

sind

Sic

Weiber manchmal hübsch.

Gleich aufserhalb »SV/W

ist

eine wunderschöne Brücke von iickah Abbau

erbaut, achtzig Klafter lang auf siebzehn Bogen ruhend, aber in sehr ver-

nachlässigtem Zustande*).

Atchräf durch

Ebene

fort

und

Acht Fersach entfernt zieht

sich der

Weg

Gebüsch, urbar gemachte Waldlichten und Felder ist stellen weis

zum Versinken schlecht. Das nahe Raum zwischen ihm und der

gebirge bleibt rechts liegen, und der ist

mit Wäldern von

Grauatbäumen bepflanzt, deren

jetzt

in

Flammen aufgehen zu

heran

mit seinen

lassen

Granatäpfeln.

scheinen.

auf der

Die Stadt Aichräf

Anhöhe liegenden Ruinen

ste-

Feuer

in

Diese Gegend versorgt Te-

anmuthig bewaldeten vorgeschobenen Hügelkette und vollen

der

Mittel-

Strafse

Blüthe

henden Bäume mit ihrem rothen Schimmer den weiten Horizont und

nach

in

decorirt.

am

liegt ist

Fufse einer

mit vier pracht-

Hier mufste ich vier

Tage bleiben, um diese Gebäude aufzunehmen, da der Schah dieselben färdn! zu restauriren beabsichtigt, aber auch hier hat weniger der Zahn der Zeit, als persische Indolenz und V'andalismus den Verfall beschleunigt. Ich

wurde

in

einem alten weitläuftigeu düstern Garten mit hohem Gras-

wuchse, und von Cypressen- und Orangebäumen

*)

Herr

derung:



, Unser

Dorn Weg

beschattet., in

einem wahr-

berührt die Brücken zwischen ^Uchraf und Snri in folgender Schil(von A»chraf) batte

uns über die AV/r^A - Brücke

,

sowie nicht ohne

Muhammed •Chan gebaute Brücke über den Nach Sfher-eddiny dessen Qesebiebte von TabaristaUf Rujan und Masanderan wir beständig zum Behufs der Vergleichung in Händen batten, war sie von dem Gefahr für mich über die grofsartige ron Aka

Ttätchenrud geführt.

Ufehbed worden.*

Ftrchan dem Orolsen

neu erbaut und nach seinem Sohne Sarujah benannt Br.

.

Di;.

^bv

Google

Aschrfif.

unheimlichen Soinmerpallast cinqnartirt;

hart

den schlammigen Teichen quakten Nachtquartier

offenes

hatte

Frösche und Kröten in

die

Abendlied, mein von

ihr

weder Fenster

nocli

einem nächtlichen Feberfalle zu verbarricadiren, da

Fnwesen zu treiben beginnen.

ben

um

das nahe gelogene Dorf ein,

in

sie

in

hier

dersel-

rauben, wurde aber abge-

zu

wurden gefangen genommen, nach-

der vergangenen Nacht zwei Vaehhirten auf offenem Felde über-

rascht und ermordet hatten.

wo

legenen .Meeresufer,

sie

Sie

kommen von dem

sie,

gedeckt durch die Wälder, zu Fufse

Wenn

heranscbleichon und ihre Beute ergreifen.

können , gehen

ein halb Fersach ent-

aus ihren Ituderscbiffen aussteigeu und ihre

KaubzOge veranstalten, indem

sie

den Kampf vermeiden

mehr auf Menschenraub aus und wissen

sie

sehr einträglich als Sclaven zu verhandeln.

schlief ich ein, bis

die Gefangenen

In der hier stets sehr feuchten,

den geladenen Revolver und die Flinte zur Hand,

nafskalten Abendluft,

mich die vor meinem Fenster heulenden Schakale mit

ihrer disharmonischen ini

Turkmanen

die

Noch heute brach eine Horde

schuitten und achtzehn dieser Burschen

dem

Wdi dachte

daran, mich mit llolzprügeln und Brettern fortiticatorisch vor

vor allem

ihr

allen Seiten

Thören, und

Serenade erweckten.

Ich

wie

belauschte sie,

sie

nnsichern Mondscheine die hinabgeworfenen" Knochen meines frugalen

Abendmahles, eines am Ladestocke der .Muskete meines

VreX-iT»

gebrate-

nen Schöpses, mit scharfem Gebisse zermalmten, konnte jedoch keinen zuverlässig

wie jede

Korn nehmen, um ihn zu

aufs

Menschen

von

und

ihrer

schielsen.

Obsorge

Der Garten

entfremdete

Stätte,

bot,

einen

wahrhaft grauenhaften Anblick dar; es war ein Ort der Verwesung, der Verlassenheit, das

Herrlichkeit,

Giabmonument vergangener Tage persischer Pracht und

mitten

zwischen Orangen-,

Limonen- und Süfs-Citronen-,

Granat- und Lorbeerbäumen, zwischen Platane, Rose, Jasmin und von Schlingpflanzen überwuchert. liegend,

Die Orangen, zu Tausenden

wurden von weidenden Pferden

zertreten,

ten goldgelb aus den saftig grünen Blättern saftige

Citronen gegessen, und

gemundet haben gethan hätte.

,

wenn

artigen

einstigen luftigen

hervor; noch nie habe ich so

meine Limonade würde mir noch besser

es mir nicht

um

den theuren Zucker zuletzt Leid

Die Gebäude, denen ich meine Aufmerksamkeit zuwenden

mufste, bestanden aus

lungen,

(.'actus,

am Boden

und noch Tausende guck-

mehreren EingangsthOren und V"orhallcn mit Stal-

prachtvollen Wasserleitungen, Bassins und einem grofs-

Sommerpallaste mit abgesonderten Baderäumen.

Bei der

Digilized by

Googl

Von Aschräf nach AstrahuH.

4r»4

Aufnahme

letzteren

dieser

gelegenen Rnuinlichkeiten, deren

unterirdisch

Mauern von oben herab mit Gras und Wurzeln von Feigenbäumen dnrehwaehsen

waren



s(;heiichte;

mir

zisebte

,

meinem zweiten

bei

moderten Halle

traf

auf

ich

Scblange

eine

vorsichtigeren

ein

entgegen,

von

enormes Nest

mich

ver-

dieser

ver-

die

Vorrfleken in

Fledermäusen,

die

einen unerträglicben

Gestank verbreiteten, den ich heute noch nicht aus

der Nase verbannen

kann.

Seite

sich

betindet

Trümmern

und Schutt

im

Scblofs

prachtvolles

ein

von wundersebünen

Style erbaut, in

Diesem (’omplexe von Gebäuden zur rechten Albamlira-

grofsartigen

umgeben;

Anlagen

aber

leider

.Alles

Zur linken Seite des a;rstgenannten

liegend*).

Gartens erbebt sich ein anderes Schlols im luftigen Jlogenstyle von Fontainen

Baumgruppen

und anmutbigen

umgeben.

Alle

luxuriösen,

diese

Mosaik und Sjiiegeln decorirten Bäume sind

einst mit Fresken,

jetzt jeder

der Alabaster und die' Glasurziegel sind gewalsam aus

Zierde entblölst;

den Wänden berau.sgerissen, und die Gemächer, in denen einst der Luxus

und die Wollust ihren Sitz hatten,

Auf

ken.

sind jetzt

zum

Kubstullc berabgesun-

Anhöhe, dem Ausläufer eines vorgeschobenen Hü-

einer dritten

gels, liegt die Hui ne des vierten

Gebäudes,

ein Meisterstück orientalischer

Pracht und Herrlichkeit, mit entzückender Aussicht über Land und Meer,

und verdient mit Recht den Namen: Safialml.

Ich

pie meiner Zeichnungen

ein

da Sie noch

in

zusenden, sobald ich

werde Ihnen eine Cowenig Zeit dazu habe,

Teheran den Wunsch äufserten, den Plan eines persiseben

Hauses Ihrem Könige vorlegen zu wollen.

Das Ensemble

ist

grandios und

wahrhaft würdig der grofsen .Auslagen, welches die Restauriruug oder viel-

mehr der Neubau Von

sieb

Weg

fortwährend durch dichte Sumpfwälder,

das

eine

durch

,

nur an zwei

wirft grofsen

Wohlstand aus-

und leichten Verdienst

Der Handelsverkehr mit dem ganz nahen Meere und mit Rufsland

bedeutend und zahlreiche Segel- und Dampfscbifl'c

) Das 114*4

oder

Licht-

Dörfern vorüber,

besondere Reinlichkeit und

Baumwolle und Seidenzuebt

zeichuet. ab.

gar kein

wenig urbar gemachten Boilen

llächen,

Weg

Axtrabdd (vierzehn Fersaeh) führt der

A^chrtif nach

eigentlich

wovon

dieses verfallenen Paradieses erfordern würde.

Schlof»

ist

vom Svhah Ahhas

J.

i.

,1.

lßP2

- 1731 ernenerten Oel>äude TxtfnhU-nifim (vergl.

rn.

1

4,1

3,1

Couvert 10 Sereiii

16

SE. E.

27 4

24.«

cn 8 jours de plnio et

Nnageux 5

en 5 jours de pluie ot de neige.

Digitized by

Google

Motcorologica

476 de

„L'etflt sanif.iire

A

vemhrc.

ectte ei>oqiie le (’holdra,

de Kachim et Fevrier.

parmi

sevissait

Elle

du No-

fin

vcnant. de Je:d, en siiivant la route

maladie regnant ä Telieran jusque vers

etait la

A'ohi,

vers la

la ville ctait satisfaisant jusqiic

pauvre,

elasse

la

dans Fespace de 3 mois a pcu pres.

Ocpuis

fait 34fi

y a

et

la cessation

la rai-

victimes

du ('hol6ra on

des ras de Dysenterie et de Typhus en plus grand nombre qu'ä

ol)scrve

l’ordinaire,

probablement pas

causes

cherete des vivres qui Ich

en est

hieran

schliefse

la

rigueur

la

inusitee

consequence.“

reiche

die

(Dr.

de Thiver et

Herrn Dr. Häntzsche, die sich auf ein Jahr (vom 13/1. August 1854 31/19. August 1855)

und denen

erstrecken

Din Beobachtungen, sämmtlich nach

12

12.

h.

Febr. -

von D2

a)

12

h.

Bemerkungen vorauschicke:

dem neuen

Styl kalendarisch

nur einige wenige zu Kn:di an dem Kaspi-

verzeichnet, sind zu Rcsc/it,

An

schen Meere angestellt worden. folgender Zeit:

bis

nach der handschriftlichen

ich

Mittheilung meines verehrten Freundes folgende 1.

la

Bimsen stein.)

meteorologischer Notizen des

Fülle

anderen Orten, aufser



20. Sept.

h.

14. Febr.

1855;

c)

12

h.

Reicht, in

in

Sept 1851;

23.

von Vormittags

10. Juli

b)



von Vor-

mittags 11. Juli 1855. 2.

Die Starke der Winde

ist

durch folgende Hauptzahlenreihe

Weise charakterisirt: Bewegung der Baumblätter

= 2,

der gröfseren Aeste

=

=

1 ,

in dieser

der kleinen Zweige

Entwurzelung und Zerbrechen der Bäume =4.

.3.

Feinere Unterschiede sind durch Buchstaben und Bruchtheile bezeichnet. .3.

Man

versicherte,

in

Bezug auf

sonst die Herbste regnigter,

Sommer wärmer gewesen 4.

die beobachteten Jahreszeiten, dals

um

die Winter

etliche

Grade kälter und die

wären.

Nach einer Keihe psychrometrischer Beobachtungen des Akademi-

kers Dr.

V.

Baer,

vom

angestellt in der Zeit

war am Morgen des

2.

23. Juli bis 2.

August 1855

August die trockenste Epoche (mit einer Difterenz

von 4 Centigr.) 5.

:eli 1

1

Die Temperatur des kaspischen Meerwassers an der Küste von En-

wurde an folgenden Tagen h. d. 21.

8h.d.2.3.

in

der angemerkten Weise untersucht:

Sept. 1854 Oberfläche des Meeres -|-18,s°R., in 4' Tiefe

















+18" +19°













loj h. d. 13. Febr. 1855, 15 Fufs von der Küste, in 1" Tiefe

+7°

-[-18'’

+18° +19°

R.

„ „

R.

Digilized bv

Gi

nas Rdscht.

Am

6.

4

ein

iii

477

der Frühe der erste Schnee, h.



7 Centim. (mit

(i

h.

später

Kegen gemischt).

November 1854 wurde nach einem kurzen scliwachen Regen

8.

h.

fiel

lOCcntim. hoch, um 4

lag derselbe 7.

Januar 1855

9.

Regenbogen beobaebtet.

Der

8.

16.

1'i b.

SWS.

trockene lauwarme Wind

erste

December

zum Morgen des

bi.s

17. Dec.

(Ic

—3—

18.54,

webte von

vom

28.

(d. 8.

ge-

der letzte

Mai 1855.

bis 29.

Gewitter wurden beobachtet: im October:

9.

gen Abend):

1,

im April

2,

im December

3 unbedeutende, 2 starke,

(18.5,5):

und 2 unbedeutende, im Juni: 2 unbedeutende, im August:

ini

7,

Mai; 3 starke

nämlich: 5 un-

bedeutende und 2 starke, langauhaltende. 10.

Der

kam am

erste Reif

wurde beobachtet am

4.

11.

Erdbeben wurden

nämlich 2j St(5fse

h.

1.

machten

in

war sehr bedeckt,

in

am

Januar

3.

185.5 in

Drei lange,

in

plötzlicli

O.-W.

der Richtung von

die Luft

der Frühe, der letzte

am

der erste Frost

April 1855

11.

Ja-

der Frühe.

der angegebenen Ei)oclie nur eins beobachtet,

October 1854. sich

2.

April 1855 Morgens,

nuar 1855 Morgens, der letzte

sehr heftig werdende füldbar.

Der Himmel

ungemein drückend und die Sonne schien nur

Fast in derselben Zeit wurde dasselbe Erdbeben in Enzeti verspürt.

matt.

12.

tober

Besondere Phänomene.

1854

auf

einer

Als Dr.

mit Thau

Häntzsehe am Abend des l. ücWiese am Ufer des Flusses

bedeckten

Rudhur einherging, während der Mond

hinter einer

matt begrenzter Cirrocumulus -Wolken hervortrat, Idchtkränze gleiter auf

um

die Schatten, welche sein

Kopf und

Masse leichter und

bemerkte er längliche die Kr>pfe seiner Be-

den Erdboden warfen.

Digilized by

Google

Meteorologien

478

Der nach Reaumnr beobachteten Temperatur • 1

Datum.

tägliche Mittel.

1

.

1

1

Wann?

Maxim.

WaunV

Minim.

*

1

Maxim.

Minim.

+ 2U“

4 I3U“

Mittel.

IS54. I.

Sept

f 2-I“

2.

Oct

+

2ir

41U“

Sopt.

10.

2

h.

p.

m.

5. Oct.

48J“

2} h. p. m.

3.

Nov.

4 17”

481“

2 h. p. m.

4 Der.

4 I7J”

b.

4.

+ 4“

p. in.

m.

u.

Nov. m.

II

Sept.

+ 12H“

5. Oct.

31. Oct.

+

UA«

G Nur

18 Der. 7 b. a. m.

23 Dec.

415“

418,.»“

le. Sept.

+ 19A®

h.. p.

10

23. Dec.

2|

m.

29. Oct.

7 b.

Nov.

2G.

20. Sept. 7 h. a

411 .2.

J

4



+ 16.«..:.“

+ 12,w...“

Nov.

8.1



4

I0,.i„.“

4

7,7.“

3U. u. 31.

Decemb.

'

'

185&. 5.

Jan.

)

4

17,

3. u. 4.

2 h. p.

G. Kehr. (28 Taffe)

+

18“

3.

2

4.”

Jan.

11.

Jan.

8 h. a. in.

in.

4 2“

Febr.

6 Febr. 6

b. p. Ul.

b. a

m

+ 16,1®

4

2,i“

26 Jan.

3.

Jan.

+

14,»®

+

4,0-.®

3. Febr.

6.

Febr.

+ »»“ oder

4 8,.« •

.“ .

,

Digitized by

Google

5

5

479

aus R«acbt.

Winde.

Kraft der Winde.

Uicbtun); der Winile.

Wässerige

Wie

Kral t

viel

Luflersebei-

Davon bäutig.ste.

Beobach-

seltenste.

Maximn

Minima.

—mal.

-mal

—mal.

'

lumgen.

Kuhä. tiingeii.

—mal.

I5U

12

NW.

‘^chHarbci (ea. Ia)-lU) starke (ca.?)-r.4 sehr starke

'

(ca

>ö.l

11»



(3)

j b.

Regen

a 0|^IO Regentagen.



Höbe des Niederschlags I2,s Cent! in.

3)—

la-71

2

21

1

8WS.-SW.

(lli>-17

(la)-21

NWS.-N.

ll>

(l>>)-8

WNW.-W.

la

.

(lc)-ti

NO.

Ic

.

{ld)-2

ONO.

la

N-.

.

4S

h. in 8 d. 12 Centini

(2)

WSW.-W.

,

2

(Ic)

(ic;-8 (Id)-O (2)-3

.

la-i-lU

NON.-NO.

NON.(la)-17

.

4*

1

i

1

3

(2)

.

,

22&

NOS. (2)SO. (la)-l

(la)-8

,

(1.1)

WNW.-SW (Ih)

48 h. in 9 d. G Centim.

0.

so. 40

;i->o

la

1.1-14

l»l

WSW.-W. la WNW.-W. WNW.-NW. Ic

NWN{la)-2l .

.

(UO-12 (If)

10

,

(ld)-5 (2)-ä

.

(2D-2

.

.

(3)-2

,

(3^-2

0.

la

SWS-S. WSW.-W. WNW.-W.

11.

54

h.

in

9

d,

10,9 tVntiiii.

.

015

:k:

4-tJ

la-122

8W8. la-52 , , ,

lb-13 lc-13 ld-8

,

2-20



2i-i;t

, . »

la 109 h. in

9

d.

3 d. Regen u.

la

Schnee. 47 b. Schnee.

Sämmtliche

3-19 3t-2 4-2

Niederschläge als 14, c

Wasser; Centim.

%

;uȟ

as

3}-!)

la-lOG

NWN .

,

la

12

lli~.i:!

i

2-7 2}-I

.

4-2

la

WNW.-W.

ll.

NWN.-N. OSO fehlte.

lc-14

ld-0 .

.

SOS.-S.

10 b. in 13d. (3 b. dabei so1

la fort .

zf'iid

sfhmelSchnee)

12 Centim.

1

Digitized by

Google

.

480

MflÄoroliigii'a

Der nach Iteaunmr benhachteten Tein(>cralnr

tägliche Mittel. I>atuiu.

Wann?

Maxim.

Monatl.

Wann ?

Minim.

Maxim

Mittel.

Minim.

18u5.

März

7.

i

20

,

1

°

März

1.

1

h.

+ 2 ,s°

März

3.

5

p. w*.

p. in.

h.

+ 5° März

+ 14,3°

März

1 .

+

10

,

1

. ..°

3.

#

8

+ 24°

April

.

28, April 2 b.

lo,o°

Uai

».

-f

12.

26,f°

3. April

5-0

p. in.

Mai 10 h a. m.

h.

Murg.

7 Mai 4 h. Morg.

+ 7,s°

-)

19,3°

28. April

4

22 6 ° ,

28. Mai

+ 3,5°

4 13,1°

April

2.

4 12.13° 5.

4

17,90°

Mai

28. Mai 2 h.

m.

p.

10.

Juni

b28° im

26. Juni 2 h.

Zelle, * 2 G° im

27. Juni 2 h.

i

1

12,3°

Juni

4

p m.

Freien

4 b. Mut^.

4 23,3°

+ 20,60.

4 10,9°

26 Juni

3.

+ 23j°

+

Juni

m.

p.

.

]

1

.

Juli

30. Juli 2 h

+ 2 G°

+ 17°

12

.

Aui'.

+ 25,»°

1.

Aug p.

+ 28°

Per atiuum

+ 2 «,»°')

+

+ 0

+0 1

2

u.

10 Juli Murg. .

h.

16.

Aug.

4 b. Murg.

2 h. 12 Mai 10 h. 28. Mai

).

14,5°

20. Juni 1335

,

0

°

3.

April 1855

0—6 .

,

°

,

+ ,

° 1

h.

.30.

Juli

+

23,7°

+

2.

Aug.

14

8

+ 21,7,...°

18,1°

Aug.

Monatlk'be.s Mittel.

Maxim.

11

+ 21 ,«...°

18,73°

18. Juli

Jährl. Mittel.

Murg.

1855 Murg.

3. April

7 b.

h.

27. Juni

+ 20

2 h.

m.

j

1

4

p. tu.

+ 21,76..°

Minim,

+ 7.n° + 1

14 , 073 °

Aug. 1 855 Jan. 1865

Jan. 1855 h. Murg.

2 h.

°

30. Juli 1

,

2 h. i

) mit warmem trockenem Winde.

Digitized by

Google

481

« 11 « Rpsrht.

Kichtnng der Winde.

Kraft der Winde.

Winde.

Wässerige

Wie

viel

Kraft 1

Lufterschei-

1

1

Davon Reobach-

häufigste.

.seltenste.

Maxiina.

—mal.

- mal.

"inal.

Minima.

1

nungen.

Knhe. tung;en.

402

1*(

In-lir>

;!t-7

NWN. ,

1

—mal.

la-17

SWS.-S.

la 531 h. in

11.-25

SO.

Ib

,

IC-17

.

ld-8

2-5 .

b. (3.

15

In

n:i

3}

1

2j-' 1.1-34

ONO.-NO

,

Ul-

0.\’0.-().

!

S.

.

18

Ib 49

2-1 21-4 3-1 la-2»

.

4C8

ser: 5, s Cent.

S,

.. 1

d.

Kegen* und Sebneewas-

3-1 40«

5

Sfhuee

Man

Cent. Höbe). •

9

lc-16 ld-6

13 h. in 11 d. 8,7

Centim.

12 h. in 9 d. 21 Ceiitiiu.

2-3

Je einmal:

!a-l 100

4G7I

4-24

NWN.

468

N0N.~iN.

2

Juli 1856

ONO-0. April

SOS -SO.

\c

7771h. Regen.

57|

h.

Scbnee.

134,« Ceutini. Ib wässerige

Niederschläge

Mai

080.-S0. fi-hlte. 11.

• .

31

Digitized by

Google

482

Mediclnlscbrs.

No.

An

7,

Krankheiten und Heihvesen

verschiedenen Stellen

Persien.

in

den beiden Bänden dieser Reiseheschrei-

in

um

biing habe ich die passende Gelegenheit bcniit/t,

auf Krankheiten und

Heilverfahren in Persien zurückzukommen, natürlich nur in soweit, als mir

meine eigenen Erfahningen und Beobachtungen ein Urtheil darüber teten.

was

Ich fasse

ich

in

diesem Nachtrag dagegen

gestat-

zusammen,

alles dasjenige

den Mittheilungen verdienter Aerzte schulde, die während ihres

längeren Aufenthaltes in Persien Gelegenheit und Mufse hatten in ihrem Berufe eine Fülle reicher Erfahrungen auf

dem beregten

sammeln.

h'elde zu

Dafs die Wissenschaft der europäischen Therapeutik in Persien gegenwärtig Anhänger unter den persischen Aerzten gefunden hat, kann nur als ein erfreuliches Zeichen des allmäligen Fortschrittes angesehen werden.

doch sogar auf den besonderen Befehl des Schah unter dem zösische Uebersetzung) en lanyue perxave

par

Traite d'auKcidUttion, de perctutgimi

;

le

et

Docteur Tholozan, premier inMecin de Ü. M.

Werk

de fWse {Teheran 1861) ein medieinisches lithographirtes

Ist

Titel (fran-

de jmlpution le Se/ia/i

hervorge-

gangen, welches ausschliefslich für den Gebrauch und das Studium der persischen und indischen Aerzte bestimmt

pour but principal,“

„J’ai eu treff seiner



verdienstreichen .\rbeit,

ist.

belehrt uns Hr.



deux des plus grandes decouvertes dont se

la

commeneement de ce

le

medecine

ici

des maladies,

comme

sii’cle.

leur art dans les

soit_

les faire

fait

et la palpation?

memes

livres

Le seul moyen de



faire progresscr

que nos peres ctudiaient

la

diagnostic

fi

il

n‘y a pas plus

de leur science parceque

Je ne crois pas qu'on puisse

renoncer en quelques annces aux notions dont

de servir

le

Les mcdecins de TOrient etndient

des decouvertes importantes.

utile et

ils

ont

h«‘rite

des decouvertes Europi'ennes, afin d’initier

la

de

Le meilleur moyen

cause du progres et de

la civilisation,

de faire passer dans Tun des idioraes les plus repandus en Orient siinics

faire

enrichie la Semeiologie

l'antiquite et qu'ils conservent avec religiense tidclite.

de leur etre

im Bede

dans ITnde,

sujet de meilleurs guides que Tauscul-

de 160 ans. Je suis d'avis qu'il ne faut point faire notre a

traite,

et

partout ailleurs, est d'öclairer d'abord

Or avons-nous a ce

tation, la percussion

la

Tholozan

aux norabreux mcdecins qui existent en Perse

eonnaitre

depuis

l)r.

„en ecrivant ce petit

est

les re-

paitie instruite de la

Digitized by

Googl

Medidnisrhes.

483

Le present

population a nos connaissances.

livre est

iin

cssai

tjiie j’ai

fait

-

(lans cettc voie.“

l’eber die locale Verbreitung der Krankheiten in Persien sind meines

Wissens gar keine oder nur sehr geringe L'ntersuohnngen angestellt worden, l'ui so

dankbarer anfznnehnieu und anzuerkennen sind deshalb die ersten

med.

welelie Hr. Dr.

Beobai-litungeu,

nes

.\ufcnthnltes

et

Häiitzscbe während

pbil.

darf.

im Gihtn sind nach den beobachte-

Die gewöhnlichsten Krankheiten ten Fallen:

sei-

und im GUtin angestellt hat und welche ich

Hencht

in

nach seinen schriftlichen .Mittheilungen an diesem Orte folgen lassen

verschiedene Uheumatismen

,

Leber und des Herzens, die Gastralgie,

die Hypertrophie der .Milz,

der

die Hydropsie (.gewöhnlich nach

dein Fieber), die Syphilis tertiaria (zu empfehlen Tartarus und Galle), die

Flecke von Konia

(?)

Zn den weniger Syphilis sec.

häutigen Krankheiten zälilen: Cataracta,

und prim., die Blennorrhagia

Paralysis, die

sis,

und Scorbut.

ilor

Urethra,

Blepharitis,

die

Fllephantia-

Hämorrhoiden und verschicilene Gattungen der Brüche.

Die .\lienatio des Geistes nml die Epilepsie tinden sich ziemlich

oft.

Die vorher aufgefnhrten Krankheiten sind manchmal periodisch, sie

brechen mir

iin

Sommer

Würmer und Bandwünner Giliin,

d. h.

ans.

sind eine liäntige Plage der E)inwohner des

besonders bei .starken Männern, und die Unfruchtbarkeit der F'raueu

bat gewöhnlich

darin

Mannigfache Krankheiten des Uterus,

ihren Grund.

.Amenorrhoe und Hysterie zeigen sich sehr häutig unter den Einwohnern des Geliirges, obschon das Urtheil darüber noch ziemlich beschränkt Die verschiedenen eine Hauptplage

remittirenden

und

iutermittirenden

der Bewohner des Landes,

weil

sie

F’ieber

ist.

liilden

ebenso häutig auf-

treten als lange dauern, und, ans .Mangel einer gehörigen Behandlungsweise

der einheimischen Aerzte, eine gefährliche heftigen Bhenniatismen

Wendung nehmen.

Neben sehr

werden Ophthalmien sehr häutig beobachtet. Daran

reihen sich katarrhalische Augen- und

Der gastrische Katarrh

zeigt

Halsleiden.

sich

gewöhnlich

im

F'rühling.

treten

— Am

epidemische Cholerinen und die sogenannte asiatische Cholera auf.

Die letztgenannte

Hencht.

Lang-

daneben

dauernde Diarrliöcn werden hei grofscr Hitze sehr gefährlich,

Krankheit erschien

Sie^kam von Muzendentn her,

stärksten

zeigte

sie

sich

in

im Jahre

L'^54

am

1.

woselbst sie ungemein

März

in

wüthete.

der Nähe der Flüsse, wandte sich daun 31

*

Digitized by

Google

4Ä4

Medicinisches.

nach

und forderte

Ri'-^rht

Cholera,

von

und von

Cholerinen

kann nicht angegeben

Die Zahl der von der asiatischen

Opfer.

viel

werden.

der Dysenterie

Am

unzureichenden Bekleidung der Bauchgegend, die Frauen.

Hegen und Kälte nahm die Cholera an Heftigkeit

dcin

am

wegen der

Zu den

seltener auftretenden Krankheiten

Araaurosis

Endocarditis,

,

Pleuritis,

Bei

eintreteu-

ln Lenkeriid,

zu.

Tagen 20

Kaspi.schen Meere, forderte sie binnen 12

Krebs,

Personen

hingerafften

meisten betraf sie die ärmere, sieb

schlecht mul inangelbaft nährende Klasse der Bevölkerung und,

(Ipfer.

gehören: Tuberkel, Cücht,

Pneumonie, Angina

fibrinosa

und Typhus.

Nach der 20monatlichen Beobachtung meines

vortrettlichen

üewährs-

manncs kommen Inflammatiunen im Gihin nicht vor, dagegen dauern die remittirenden und iotermittirenden Fieber beständig fibten kataiThalische

fort.

Im Winter I8JI

Fieber vielfach schädliche Wirkung auf die Athinungs-

uud, kurze Zeit hiudurch, auch auf die Verdauungs-Organe aus.

Auch

die

Kheumatismen waren schwer zu bekämpfen und zu beseitigen, wie denn im Durchschnitt Rheumatismen und KataiThe von der winterlichen Jahresunzertrennbar sind, ähnlich wie gastrische Fieber im

zeit

biliöse

Sommer

Fieber im

Die Zeit

vom

ungesundeste

die

was vor

ein,

ist

ner Krankheitsformell,

ans

Teheran

den Monaten Februar, .März und Juni, Augu.st

in

tritt

notam nehmen mögen.

allen europäische Reisende sich ad

Sehr merkwürdig

nur selten zeigen.

Frühling und

auftreteu.

April bis Juli scheint die gesundeste im Gihin zu sein,

das plötzliche und sporadische .Auftreten

.So theilte

vom Jahre

mir Hr.

18(52

bische Beulen - Krankheit

,

mit,

v.

Gasteiger

dafs in

einem Schreiben

iu

dem genannten Jahre

welche gewöhnlich

le

die ara-

bouton dt Aleppe*) genannt

wird, ein Abscefs, der sich an irgend einem Theile des Körpers,

am

häu-

im Gesicht bildet, sich vielfach bei Persern und Europäern gezeigt

tig.sten

Die Perser bezeichnen diese Krankheit mit

bat.

einzel-

die sonst nicht in L.

Thau

den, da kein

die Luft trocken

füllt,

damit jedoch warme

als kühle,

und nicht eng anliegend

sie weit

als

ist,

sein.

uns gehalten zu wer-

bei

Schnupfen, Erkältungen und

Flüsse nicht gekannt sind.

Es

7.

ist

Sommer

nützlich, im

Bad vor dem Früh-

täglich ein kaltes

Jedoch bleibe man nur kurze Zeit

oder Nafhmittags zu nehmen.

stück

im Wasser, trockene sich, oder besser reibe sich mit dem persischen härenen

(küse-hämdm) ab, mache dann einige gymnastische Bewe-

Beutel

gungen mit den Armen und Im Winter

gang.

ist

P'üiscn oder wenigstens einen raschen Sj>azier-

ebenfalls der

Körper zu waschen, mit kaltem Was-

ser abzureiben und hierauf Gymnastik zu treiben.

Die Verdauung

8.

zu nehmen. 9.

ist

Leckerbissen

träge, in

daher nur zweimal des Tages Nahrung

der Zwischenzeit verderben die Verdauung.

Fleisch wird rnäfsig genossen, besonders in der Sommerzeit; desto

mehr Reis und gekochte 10.

Früchte sind im ersten Jahre des

besonders

Melonen,

12.

Obst Ist

Wassermelonen

nach der

Es

zu geniefsen,

Harmlos

jeder

in

Mahlzeit wird nicht vertragen.

der Körper durch Bewegung erhitzt,

trunken, auch nicht gebadet werden. l:«;, Lauroichei'iilanH-

Wäre

dieses

nicht möglich

Stampfen und Hüpfepj 17.

Die

etc.

das Wechseltieber einmal eingebürgert und die Hautfarbe fahl, so

Manchmal

,

Aemdmek

bis

etc.

so leistet die persische {iymnastik (das

vortreffliche

leistet bei

,

Dienste.

chronischem Fieber das Vinum corticis peruv.

bessere Dienste als Chinin. 18.

Oft zeigt sich in Folge des Fiebers Nesselansschlag (Urticaria).

19.

Die Dysenterie

Es

Symptom.

ist dieses ein gleichgültiges tritt

nur einmal im Leben auf.

20. Vernachlässigtes Fieber artet in Dysenterie aus.

21.

Gegen Dys. acuta

hilft

am

besten strenge Diät (Reis),

den ersten Tag Ricinusöl (Ruyän yerdschek

Tag Ruynn yenUchek

4 Miskal, den dritten

22. Sollte sie zur Chronicität neigen, halt in ^

23.

td:eh)

8 Miskal,

Tag Ruydn dann

hilft

der Trabritt, Aufent-

Bergen, besonders Lär, und Genufs saurer Milch.

Im schlimmsten

No.

Falle

8.

ist

eine Seereise und

selbst

erlebte

Thatsachen und selbst er-

kannte Beobachtungen während unseres Aufenthaltes mitzutheilen

enthalte

ich

schen Bücherweisheit,

die,

,

Stoff in Hülle

Europa Rottungsmittel.

Litterarisch- Sprachliches.

Meinem Plane getreu, nur

und

y.

Ruhe und

den zweiten

2 Miskal.

mich auch

in

in

Persien

dem Leser

diesem Abschnitt jeder europäi-

aUerdings verführerisch genug, mir Gelegenheit

und Fülle geboten haben würde, einen an Namen und

Digitized by

Google

Moderne

488 iin

Daten

reiclien Aufsatz

Da

zu gellen.

sten

kungen

ich

mich aber einmal

Perser beschäftigt habe,

der

schlechle

Litteratur.

über persische Litteratur und Sprache

der angedcuteten Weise und

in

mit

dem

jetzt

zum Be-

lebenden Ge-

beschränke ich meine Bemer-

so

beginne die litterarische Betracli-

tung zu meiner eigenen grofseu Freude

als ehrlicher

J^megyrist mit einer

i^obreile.

Wahrlich der Perser,

geboreueu

ist

dals

offenen

nachahmungswerther Zug im Charakter

es ein schöner,

ohne Ausnahme durch einen

die ganze Bevölkerung

Sinn

jede

für

Der König auf dem Throne, der Minister im Diwan, der

zeichnet

ist.

Mirza

der Schreibstube, der Kaufmann

in

auf der Gasse, der Bauer

der Bude, der Wasserträger

in

der Hütte, die Frau im Harem, alle sind sie

in

Bewunderer und Verehrer der nationalen

Idtteratur, alle sind sie im höch-

Grade begeistert von der Schönheit und der Gefälligkeit der Form,

sten

der Bilder, der Gedanken, des Inhaltes der

Werke berühmter

Fiid nicht nur, dafs die Perser ein gut Theil der Zeit,

Schriftsteller.

welche ihnen von

nothwendigsten Geschäften des Tages übrig bleibt, dazu verwenden,

den

die Schriften iranischer Dichter und Prosaiker eifrig zu lesen

diren (neirdd diischfhi), nicht nur,

wendig lernen

(he/s

oder

schriftlichen

then

ihren

in

auch tauchen

.selber

:

um

ierdeit),

der mündlichen Unterhaltung

in

passender Weise zu verwer-

sich in der

üben, schön und geschmackvoll zu schreiben.

ner Styl

(ibaret),

veredelnde Anlage

so verbreitetes Erbtheil,

ein

tcrarischer Ausbildung

unter

dafs

ein

dem Volke

in

die zähe

Kunst zu erproben und zu

Eine schöne Hand, ein schö-

schöner Gedanke setzt den

ein

Diese den Geist

Entzücken.

stu-

ganze Verse und Sätze aus-

dafs

gedankenvoll das Schreibrohr

um

und zu

sie

solche in

Mittheilungen sie

schwarze Farbe des Kalemddn,

ist

aii-

Art litterariseher Bestrebnngen ausge-

Perser in das höchste der Bewohner von Iran

allgemeiner Wetteifer nach

lit-

herrscht und die Hochgebildeten

nach dem Rufe eines vollendeten Schriftstellers mit sichtbarem Eifer streben.

ratur

Selbst der König auf dem Throne mul's seinen Platz in der Littedem Schenm-e -schu'ern oder „der Sonne der Dichter“ und dem Me-

Irk-e -schu'erd

„Könige der Dichter“ einräumen, und geizt mit leidenschaft-

licher Begierde nach

Poeten

als

werden. einen

dem Ruhme,

klassische

Bekannt

ist,

dafs seine

bezeichnet und

höheren Werth erlangt haben,

Werke von den Fürsten der

somit der Unsterblichkeit geweiht

dafs Fetk- Ali- Schah, als seine

dessen prosaische Arbeiten zu einem vollständigen Di-

Digitized by

Google

Mo'lerne I.itferatnr.

480

wäne vereinigten Versuche auf dem Felde der Poesie, Gewaltthal

lebenden

für schmähliche

nicht

um den

ansah,

Mittel

AU- Khdn

Fcth-

„Dichterkönig'*

Intriguen und

seihst

zu bewogen,

zu

seiner Zeit

seinen königlichen

dem Ehrenkranz des Klassischen zu krönen. Die höchsten Aemter und Würden werden dentjenigen zu Theil, welcher sich durch seine mit

Diwiin

Vollendung

als Schriftsteller auszeichnet,

ihm geschriebene Zeile

jede von

als

und

ein

nach seinem Tode wird

selbst

Andenken aufgesucht

ko.sthares

und bewahrt, und schöne gedankenvolle Aussprüche von ihm leben

Munde der

Nation.

selber

Ich

hervorgehobenen Worte

halie

bisweilen

wenige .Minuten vor seinem Tode aussprach,

Henker des Königs

die

als

um

Miilutinined- Schah'^ in das Gartenschlofs von Nfyarintdn eintraten,

dem Erstickungstode

durch Polsterkissen izzi'l

(leheil ytih

„So

ist

khdr

tläeeil

die Welt!



zu weihen

tichdrkh käziyer

Bald gicbt sie

:

dem

bereits

Kwmukam

hören, welche der unglückliche

citiren

in

Anderen

von

die

n'izyilr ent in

ihn

keh gdh

in bOzltnchehd benidr thlred

li:

Ehren, bald hat

sie



Dornen:

das

„Glück, ein Spieler, hat von diesen Spielchen gar viele!“ Enter den hochstehenden Personen der neusten Zeit haben die beiden .Minister in

Mirza- Said- Khdn und der bekannte Fernikh-Khdn den Ruf, sich

Rede und Schrift durch Eleganz und Gedankenreichthum des .Ausdrucks

hervorzuthun

,

so dafs ihre diplomatischen Actenstücke, Briefe und Billetc

von den Persern nicht

diese

mit

dem

immer dem

gröfsten

eurojuiisehcn

werden.

Wohlgefallen gelesen

Geschmacke Zusagen, da

Dafs

mehr

sie

durch die Form des Ausdruckes und durch die Wahl der Bilder blenden,

mag zugegeben werden,

als

durch Gedankenfülle des Inhaltes befriedigen,

ist

aber eine specilische Pügenthümlichkeit aller morgenländischen

Beziehung kann die

letzterer

ratur.

In

strirte

Staatszeitung (Rfiznämeh),

als

werden.

ein wahres Muster angesehen

man

aber gerade

in neuster Zeit

stescultiir

im

Lande

als sie

frdii

einen

Redaction

meiner .Meinung nach,

Kinder

und

in

Fniropa

belletristi.scher

den Beweis

tragen, liefert,

gereicht

in

,

den

dafs

Persern

dafs europäische Gei-

sehr gün.stigen Boden gefunden hat und

dazu beigetragen

die

das

Persische.

Am

Erziehung

und die Uebersetzung europäischer

Werke

illu-

des Schah,

M.

Die Erscheinung jedoch

auch fernerhin im ausgedehntesten Malsstab finden wird. ben,

S.

angefangon hat, den europäischen Anfor-

derungen und ForLschritten Rechnung zu ebenso sehr zur Ehre,

Eitte-

Teheran herausgegebenc

in

unter der

meisten hapersischer

wissenschaftlicher

In Paris erhalten meist auf

Digitized by

Google

Muderue

400 vierzig junge

Staatskosten

Beamten und

persischen

Söhne der vornehmsten

vollstöndig europäischen Unterricht in

IJofleute,

der Kcole polytechnitpie und es

Litteratur.

Perser, darunter die

anderen Anstalten.

in

mir während eines Autenthaltes

in

Paris

Ich gestehe offen, dal's

1862 die gröfste

im Jahre

Ueherraschung und Freude bereitet hat, mit jungen Persern im Alter von 13

Jahren

16

bis

französische

eine

Dazu

Uclirobjecte zu führen.

Unterhaltung

über wissenschaftliche

und ich

die vollständige französische Tracht,

habe meine Perser von Teheran gar nicht mehr wiedererkannt.

Bezug

In

auf die Uebersetzungen in das Persische hat der Teheräner Dar-el-/uiiiin

oder die Ecole polytechniciue bereits unter europäischer Leitung recht gute Arbeiten geliefert

und neben der Uebersetzung historischer Werke euro-

päischer Schriftsteller sind zahlreiche Schriften über Medicin, .Mathematik,

Arithmetik, Geographie, Ge.schichte

u. s.

dem Deutschen, Franzö-

w. aus

sischen, Finglischen, Rnssischen in das Persische übertragen worden. eigenthflmliche

Schwierigkeit

begreiflicherweise

liegt

Eine

der Herstellung

in

der Grammatik europäischer Sprachen in das Persische, da die Darstellung der Aussprache und die grammatische und syntaktische Tenninologie

den persischen Gewohnheiten fremde Dinge

Es

ist

sind.

der persischen Litteratur unserer Tage

und ein

Nutzen

ein

Schade, dafs an dem Horizonte ihres Daseins Sterne erster Gröfse leuchderen Glanz bis jetzt von keinem andern verdunkelt worden

ten,

von deren und SaaJi,

Ihtß:,

der persischen

in

deren

jS'e:aini

Lichte

und wie

vielmehr alles zehrt und

sie alle heifsen

Litteratnrgeschichte

sind

mögen

in

aus

dem

frischen Quell

Ausnahme

als

Muster des guten

Das zahlreiche Dichlervolk, welches

den Hauptstädten Persiens Verse schmiedet,

derbarer

ist

nicht

mehr im Stande

eigenen Dichterthums zu schöpfen,

einer leider w’cnig verbreiteten

ganze

fast

die

— —

handwerksmäfsige Kunst besteht im feinen Entlehnen.

Worte, Formen,

Bildcr|,

mit wun-

nnd bekannt geworde-

nen Harems-Poesie von hervorragendem Gedankenreichthum,

maafs,

ja

Heroen

unerreichbare Meister geblieben,

ebenso bewundert heut zu Tage wie zu ihrer Zeit Stylus und des guten Geschmackes.

ist,

Fcnlosi

lebt.

die grofsen

und ihre Das Vers-

Gedanken, ja ganze Sätze der

alten

.Meisterwerke werden stückweise herausgerissen und stückweise zu matten

Mosaikwerken zusammengesetzt,

Muse

fehlt die Begeisterung,

ten getragen wird.

voll

Klang, ohne Sang.

Der persischen

welche von grofsen Männern und grofsen Zei-

Der Dichter

singt nicht

um

des Gesanges willen, son-

Digitized by

Google

Moileriif

dem um

491

l.itter.itiir.

und die Gunst vornetimer Männer zu erwerben.

klingendes Gold

Selbst der ullbelicbte Poet

Mirza

Schiräz gebürtig, gestorben

ini

gewöbulicb

Frülijiilir

Perser mit schmeiehelliaftem

frei

von den Gebrechen und Fehlern seiner Zeit

senen und

wie ihn nicht

ist

und seine vielfach gele-

Die Luft des Teheräner Hofes weht durch die Mehrzahl Leistungen und

ner poetischen

sei-

der wenn auch feine Kedcschwall bei un-

Form erdrückt den besten Gedanken.

Eher würde man Khiiii,

//'-,

i»flogen,

hewundortcn Qasiden tragen die gerügten Mängel hinlänglich

zur Schau.

tadeligster

,

genannt (aus

(Jtnin!

1854), der andere

Lobe zu bezeichnen

die

dem

es

oftiziellcn

Geschichtsschreiber l{i:a-Knli-

welcher im .4nschlufs an die persische Chronik Raii:et-e-sef.i eine

mehrbändige Geschichte der neusten Zeit ben hat, nachsehen,

in seiner

zu NaxredtUn hin geschrie-

bis

persischen Chronik voller Hücksichten ge-

gen die Kadscharen-Dynastie und die höchsten Personen des Hofes gewesen zu sein. Andererseits hat sich

sie

von den

als

Gegengewicht eine ziemlich selbstständige

die ebenso

Litteratur entwickelt, als

Persern vielfach

das politisch -.satyrische Pam(ihlet. einer lebendig- friscBcn

vorsichtig im Finstern schleichen inufs,

gesucht und gelesen wird,

wir meinen

scharfem, beifsendem Witz und in

.Mit

geistvollen

Sprache

werden

in

Abschriften

und

heimlichen Druckschriften die Fehler und Laster vornehmer und vornehmster

Personen und Staatsbeamten biosgestellt und

gcgeifsclt.

dedoch

ist

diese Art der Litteratur, w'orin sich ein gewisser Mirza-Jaqub als .Meister

hervorgethan hat, zu ephemerer Natur, theile

über den gegenwärtigen

Wagschale zu

Wenn

das

um

bei

unserem allgemeinen Ur-

Zustand der persischen Litteratur

in

die

fallen.

moderne

Iran

so reich an vielschreibenden Schöngeistern,

aber arm an wirklich geistvollen Schriftstellern

i.st,

welche

clie

Nation mit

den Blüthen ihrer Schöpfungen zu begeistern im Stande wären: so lebt

dagegen, wie bereits angedeutet, die neue Welt von der ewigen Nahrung, kostbare Erbschaft von den Altvordercn her über-

welche ihnen

als

kommen

Die Lieder und Schriften der Vorfahren werden noch ge-

ist.

eine

genwärtig nicht nur

eifrig

gelesen,

studirt,

und immer wieder abgeschriebeu oder

Im Jahre

18'29



bewundert, sondern immer

gedruckt.

war_ durch den persischen Mu-tnfi Mirza Saleh die erste

gröfsere lithographische Presse nach Persien (zunächst nach Täbrlz) einge-

Digitized by

Google

Moderne Litieratur.

492

worden und es begann von dieser Zeit an der lithographirte Druck

führt

der Hauptwerke der persischen Utteratnr.

Prodnetionen war dem sonst

geistiger

Diese Art der Vervielfältigung

Europa üblichen Typensatz der

in

um

Bücher um so mehr vorzuziehen und verdiente sich

gemeinen

form-

und

so

mehr den

all-

Perser, als den Bewohnern des Morgenlan-

Beifall der lesenden

des die steifen,

schwunglosen

Buchstaben der orientalischen

Bücher-Dnickschrift europriiseher Ofticinen nie recht behagt hahen, während auf

dem Wege

lithographischer Darstellung den persischen Gewohnheiten und

Liebhabereien für eine elegante, schwuiigreip-d die Pferde.

khäs gut, pers. khuh, (fatiri groCs,

imeru

khär.

lllilZ.

pers. humirtj, maz. gäl. pers. imrii:.

lieilte,

pers. (lini:.

(Ifieke ge.stern,

pernkc morgen,

ferdä.

j)ers.

veKyerake iihcrniorgen, pers. pfx-ferdti. iceriis

oben, maz. ihchfir,

per.s. /»«/(/.

mä {immä) hnimr wir hthnmr hainr ihr

sind.

seid.

airaiiä (auane) häini sie sind.

kitab-r-min mein Buch, '

kur-r-eifä sein Sohn.

tun

mal

neiri

du hast kein Haus.

nauker-el-min dime ich sah meine Diener.

WC

nauker-cl-pül

ddme den Dienern gab

ich Geld.

au miarfm ich trinke Wasser. tun gusehte miarin du

ilst

Fleisch.

eicä brinderhe miar'i er ifst ileis.

imä scharabe miarim wir trinken *)

In eiiiiMn

AuTsaUe des

luorgenländischeu Gesellsch Beriräri-ttsrhuri

obere Berwari



und

Dr.

Blau

(essen) Wein.

ülier kiirdiselie

Bd. XVI. S. CIO) heifsen Hrrtt'tirt-ilKchjiri

Stämme r.wei

(Zeitschrift der

deutschen

Kurdenstämnie

ogeuhar mit der Bedeutung von

,der

und .der untere Berwari Stamm“.

Digitized by

Google

,

499

Sprnchlichei.

hiimme näne miartn

Drot.

ihr esset

(luane «üne miartn sie essen Hrot.

min an

/luardtni

trank Wasser.

ieti

dem

Kine Vergleieliuni; der kimliselien Spraelie mit wie

lekte M03

den |ü^elmalsi^^en Waarenverketir

liei,

andererseits neue Hindernisse in den

so treten

b

direct liervorrnfl.

li

ins Stoi-ken zu

bringen,

Weg, wclehc der Mensch

führe znnaclist die durchaus nicht unbedingt zu ver-

biirgonde Sicherheit an, welche den Karawanen, besonders kleineren, durch

nnvennuthete riiuberische reberfalle erwächst.

Nähe der Städte,

(iebieten, welclie in der scliaften liegen

raubten vorliegt, zu passiren sind cherheit

so ,

Die sorgfältigste

nach

Kisico für den Versender ein ziem-

um

sie

(jiKi

in

non für die

sowohl gegen den Kintlufs der

Wenn

Ankunft auf asiatischem Boden sorgfältig

eingenäht werden,

nen hierdurch

eine comlitio eine

ist

gegen mögliche Beschädigungen zu schützen. ihrer

bei

Bullei)

Vei'packung

entsendeten Waaren,

l’ersien

l'einperatur als

felle

wo einsame, ode Strecken im tiebirge dem Schutze bewaffneter Begleitung die Si-

bedenkliches.

lich

die

auf denjenigen

und sonstiger Ortschaf-

doch da,

i.st

selbst unter

Waare gefährdet und das

iler

Wenn auch

iKirfer

eine solidarische Verptlichtung der Entschänin

(,'otons

(inin Seitens des Käufers,

'

so-

und nach Transkaukasien exportirt

verkauft

auf 42 resp.

exclusive jenes Zuschlags an die

21,

wurde und beim Exiiort nach Transkaukasien die

getrieben

Kede stehenden 5 Qrün auf die unglaubliche Höhe von 40 Qrän lichen Kautleutcn

vor-

für

den bezeichneten .lahrcn s(dche Krhohungen ein, dafs

war: so traten

Rä/uläri

;>



nicht freiwillig auf die

lang von den persischen Zollbehörden zurückgehaltcii

nur

persischerseits

so dafs der Zoll sehliefslieh

welclie

Kaiitleutcn,

Forderungen eingingen, wimlen

gestellten

Pacht gegeben wurde

Deiiaiie in

Zeit, als die

förmliche

Statt fanden*), stieg die Ziffer

und auf 30 Qnhi

bei

in

bei christ-

muselmännischen hinaufgeschruben

Bei unserem Abgänge von Teheran war die ganze, den europäi-

wurden.

päischen Handel so sehr erschwerende Augelegeuheit noch in keiner Weise

vielmehr

geordnet,

die

Handlungshäusern**) setzlicher,

europäischen

Missionen

von

den bedeutendsten

Täbrh angegangen worden, das Zidlwesen mit

Persien

Allerdings liegt da die Schwierigkeit

regeln. •ö

in

dem Sinn der Verträge

vor,

in

Kostenpreiso der Waare, oder nach

dem

Waare an dem Verkaufsorte, nach Abzug der und Gewinn erforderlichen Summe.

*)

Weg- uud Zolas

dem wirk-

Durchschnittspreise der

für Diskonto,

Zahlungsfrist

cmpfehlenswertbesteu bliebe es

Im März 1861 betrug der Paobtschilling in Täbriz 210,000 Dukaten. Zu den Zolldie Einnahmen von den Metzgern, von dem Sig^h-khankh, von den treten hinzu

einnahuen **)

Am

ge-

welcher Wei.se jene

pCt. ad valoreai zu verstehen seien, ob nach der Factur von

lichen

in

entsprechender Weise zu

:

Hruckenzülteu bia nach Khui hin, und andere kleinere Zuschüsse.

& Agela&tu, Gebr. Mavrogurdato, Souvazuchi & Comp., Ralü & Comp., Gebr. Cbarillos. RalU

d:

Comp., Diuner-Uaiihart

Comp.,

Digitized by

Gool.I>ema«oml,

WasM-rf.ill

am

L

Kll>urs,

230. *iää* Aiisclikwiti, PosUtaiioii

im Kauka.suü, L

Aehaltr.ichi»rhos-f»ebirco L iü Aclim»*(l*SiiUan-Mo!ichoe in Stambul

L

Henäkän, Ort.schaft in P„ II. 5iL Bond-e-Kuhrnd, Schleuse, II. 2.i8. Bendemir od. Knral», .sndp. Flnls,

2iL

im Kanka>ns L horf^w Teheran n. Hamadan. 1.340.

A«liffo Oll. 1VlirkIie im Kaukasu.s, L 1 15. Hnsclimisch, p. !>orf, L 178. Haschnarascheii, armenisches Dorf, L 142. llaUim. Hafen von, L HL Heireh. Dorf auf d.Strafse u. Ilamadan, L 340. ikdiiTschi.stan, Laiuischuft, II. 294.

'2‘J'2

L

i*or>ien.)^ .

KostiiniiNlorf auf e narh

Sehirar^ II. AbilulaluKl , I*. l)orf»

=

Bakhliaren, ränbcr Stamm in IV, II. VA ?>. Baku, aller Sitz der Feueranbeter, L H>4.

Ufaban,

in

S.

II

I

I

1

j

j

Be*ichreibnng der Stadt,

L

300.

L

hoch.ster (Jipfcl d. KIbursgebirges,

lOS.

2 SK fl. II. 4 OS. Denhü, Ortschaft in P., II Dorf am Klburs, L 230. ^ Dorf anf d. Ebene von Pasagadä, II. 135. Derim, Dorf in P., II. LiIl Dermin, Dort' in P., II DL Dilid.schan, Dorf anfd.TartaTen-'lcppc, L UlL Dollaki, Dorf aufd.Kbohc vurSchiraz, II.DÜL Dorbi'uid,

— —

die Gebirgskette

Imuii»

Dorfe,

II.

2HL

Dolmu-baghtsche, kaiserl. Palast in Stambul, Beschreibung, L lilL DschadschermI, p. Thal, L 303. II. 155* D.schemal ahjid, p. Dorf, 1 i s D.schoii, Kuinenstätte am Demawend, L 2S





Elwir, p. Dorf, L 3:?8 Kmin-ainul, a.d.Stralse n.Srhira/, II. 121.2!27. Kiigusclmi, Engpafs auf der Strafse nach Isfahau, U 2IL Eriwan, Festniig in Armouien, L II. 322. Ksther's u. Mardochai’s üralistättc in Hamn' dan, Be.M'hreibung, L 374. Etschniiadzin, das armen, Rom, L 12j. FarsLstän, p. Trovinx, II. iL Foridiin, Dorf in l*., II. 3iL Fin, Schlofs bei d. Stadt Kaschan, L 3-22. Berg in P., II. 431i fl. Firuz-kub, Ort Fontanka, Station in Armenien, I. 121. Frengi, in Constuntinopel, L Galu'-e-Gor. p. Ort, II. 472. Galata, Heschreibong tun, L UL Uamutsch, Karawanserai in der Nähe des Demawonü, L 229. Oäz, Dorf bei I.sfahan, II. 248. Geber, Feueranbeter in 1*., L 331. Gc'br-abäd, Kurawanserai, II. 2o9. Gond»ch*naim'h,d. Felscntaf.d.Elwend, 1. 379. (iermesir, p., ,der warme Strich“, L 188. Oernah, Dorf am Demawend, L 288. Ghez, rnss. Station im Kasp. Meere, II. 4G7. Oilan, p. Provinx, L IGl. II. 474. 47G. 483. Gilek, p. Karawanserai, L 179. II. 37G.

^

GilU od. Gili, p. Dorf, U. liL Goktscba*See in Armenien L t IG- II. 393 Gori, Stadt in Traiis-Kaukasien, 1.G7. 1I.40.‘>. Gorkaläh, p Ruine, II. 472. Gosch-khancb, Hergpafs aufd. Elburs, L 283. Grcguriefsk, Markt in, 11. 43Q. Gulahek, Dorf am Elburs, L 23Q. GulpaTgan, p. Stat'fer, L 5ll Iladschi'Aga, p. Dorf, 1 IIS. II. 313. -Gawam, sudp. Karawanserai, II. 240. 245. -Kias, p. Dorf, L 181iiaflzijeh od. Grabstätte des Dichters Haflx bei Schiraz, II. 173. Hamndan, altp. Stadt, L 333 fl. Haras-Flufs am Demawend L 286. Brücke über den, L 298. Hartiskali, Poststation ira Kaukasus, L 12^ llarün, Flufs bei d. Stadt GülpaTgaii, II. 2^ Banz-i-Snltän, Karawanserai u. rosthaiis in d. Salzwüsto hinter Teheran, 11. 273. ITedaweiul, Tribus in P., I 285. Heft-dest, altes Schlofs zu Isfahan, IL lo5. llerwiiii, Dorf zw. Teheran u.Hamadan, L 340. Hesär-abttd, p. Dorf, II. 2* Uoscbgeü, Dorf x. Teheran u.IIamadan, 1. 340.

— — —

111.

I.

Nnmudeustämme

Ilat's,

L

11-lIärzän, p. Dorf,

L

in P.,

185

IGl

Selsepür, p. Nomadenstamni, L 28G. Jmamxadeh-Qasini, Dorf am Elburs. I. 253; ein anderes 11. 472. •Ila^chciu im Elbursgebirge L 1 99. il



liiehoH L 31L Irene, Kirche d. heil., in Con>tantinopel 1.25. rnss. Ort, II. 435.

Dawnolka,

I>chak-Meidan, Gebirgsbohe II. 13 fl. 23 1

Isfahaii

in

Armen., L

1 1

5.

.

Istakher, siehe Persepolis. Lstibulacb, Poststation im •isuni, niss. Ort, II, 441.

L

Kaukasus,

1

12

.

Izbenek. Dorf zw. Teheran u Uamadan, 1.340. Jalendiiek, p Dorf am Elburs, L 28Q. ’Jeklid, .südp. Dorf, II. 129 Jengidscbeh, p. Dorf, L 187. Jenxieb, p. Dorf, II. 3G7. Jezd, llauptsitz d Feueranbeter, II. 294. Jczdekhä.st, Febsenstadt vor Schiraz, II. 12 I. Kaflau-Knh, Folsenberg LP., 1. 181. If. 370, Kal'a lUseh, p. Dorf, L 189.

Kara-dukhtar, Festung bei Mianeh, II.

L

184.

41U

Kamerln, Station in Arinenien, L 139. Kamin, Dorf anf d. Ebene Pasargadä, II. 13.5. Karadagh-Landsch dwp. Montenegro, I. IG2. Karagbnn, l^andschaft in P., L 352. ,

Karagozely, türk. Stamm in Karaja-Steppo L 109. Kara-tscbai,

P.,

Schwarxfluls,

p.,

L

L

352.

352.

KarU'tschemen, p Dorf, L 1 79. Kasbek, PoststationLKaukas., Kaschan, Stadt in P., L 322. die Ebene von, IL 2fiO. Kaukasus-Gebirge II. 427.

11.

421.





-Strafse

II.

^

415.

Kaza, p. SUdtruine, 11. 6. Kazwin, p. Stadt, L 193; s. a. Qazwin. Kenarch, Dorf bei Persepolis, li. 2QI. Kenar-i-gird, Posthans auf der Karawanenstrafse nach Teheran, II. 275. Kent, Dorf n. Jagdscblofs L P., L 198. II. 354. Kerbola, Wallfahrtsort der Perser, 11. 289. Kerdekhür, Dorfzw. Hamadanu.lsraban, 11.4. Kerg^s-Gebirge in d. Provinz Läteos 11. 232 Kerman, p. Landschaft, II. 267 Korwend, Landschaft vor Isfaban, II. 32. Kban-abäd, p. Dorf, L

3^

Khaneb-Zenjän, Stat. v. Schiraz, 11.236. 245 KhoUär, Dorf bei Schiraz, IL 181. Rhonsär, der Berg von, 11. 39.

— groises Dorf, — -rud, Flufs,

11. II.

21. 273.

KbumeTn,

grofses Dorf in P., II. liL KhunckboTTch, Menzil auf dem Wege nach Surmch, IL 2IG. Kburremdereb, Ort in P., L 191. II. 361.

Kirischkin, p. Dorf,

L

192.

Rirmanscbah(an), p. Stadt,

II.

2.

Digilized

by

Google

i

Cic**grai*lii^ch«?

Kiächlük, p I>urf, II. itSH. Kibcbt od. üischt, l>t>rf auf d. Strafse nach Ueiidcr Buscbt’hr, 11. 1 Sf).



Kbene im

&üdl.

*241.

II.

1*.,

Kilsfhi, Unrfa. d.\Vej»üH Sdiiraz. !l. Ki^räch, armciiiacher Ort, L I4:i.

Kor, armen. Dorf tu

0(1.

1*

Konstautinopel

L

^

1.

liL

(1

L

Horn,

guiil.

Küschki'b, p. Dorf, Külel, p. Uergpaf«,

— — — — —

1.

L

Nebawend 11. 52. Nemek, p., das SaUfeld,

iQ?-

9H7. 1Ü7.

>i'Duklitar, Pafsholie,

11.

239.

>i-Mallu, iJergpafs, ll. 242. 11. *239.

Dergpaf»,

Kreml, dur, tu Moskau LL 448. Kuhrud, Uebirge u. Dorf im südl. D , 11. 2iUl. die Wassersperre von, 11. 2 bS. Kumiss, Thal im Kaukasus, L 107. Kura, Uergstrom im Kaukasus, L ülL Kurdan, p. Dorf, 11. 3.^7. Kutais, Stadt im Kaukasus, L ILL Kutgün, p. Dorf, II. üü. Kwihla, Flul's im Kaukasus, L U2.



Kyiyl-baschi L 147. Kyzyl'üzen, p. Kluis,

L

Ladschareii, in Kattun,

179.

L

^

11.

£Zi



ÜL

'

12L

Maisr, Oobirgsdorf bei Srbiraz, MaKu, Gebiet des Khans von,

II. 11 1.

L

221L

L4A.

Malakanen-Gebiet in Armenien, L Lli.. Maraklu, Dorf auf d Tartareusteppe, L IßlL Maran, Dorf im Kaukasus, L hli Marand, Stadt in Armenien, L 104. 11. Mark, Klufs im sudl. P., 11. 2ö3. Ma/euderan, p. Landsch., 1 283. 11.325. 4iIQflMeidan-i-ark, d. Ktirgplalz in Teheran, L Merw, llaiiptstadt iu Khorassau, II. 2fl:L Menqawi, Dorf zw. llamadan u. Isfahan, 11 «L Merdascht, siehe PersepoUs. Meschhed'Murgbab, p. Dorf, 11. 2DL Meschhed-i-ser, p. Stadt, II. 41HL Mianeb, p Stadt, 1 lÄL 11. 3IL Mingrelien, Laudsch. a. recht. Uionufor, L^b . Miraltäd, p. Dorf,

L

ifli.

Miselghüu, Dorfz.Tüheninn.Hamadau.Llilib Mohamiuedijeb, Dorf vor Isfuhaii, ll. »llL

Moskau

ll.

fl-

L

II.

II.

11.

41.

2.

Niuweran, Sommersitz des Schab von P., L 305. 3SÜL Nikkebcg, p. Dorf, L 135. II* Nizainijeh, bei Telteraii, 11. 32 . Nogai-'rataren in Staiubul L IL 11- 133. Nuaran, p. Gebirg-‘'ö. 11.

Armenieu. L 13L

Nedschelabäd, Dorf in P,,

L

Karawauscrai auf der, 11. 240. -i-Komarodsch, Hergpafs, 11. 241. -i-pir*i-it*n,

Nasrabad, Dorf bei Kaschan, Naiirosuli, in

19.

1.

Koaaken im Kaukasus

L

]laiuaei

Nachi’scbewjiu, arm. Stadt, L 148fl. 11.3‘JÜll. Nakseb-i-Redscbcb, p Uuinenslätte, ll. UlL Naksrb-i-Kustom, d.Marntorbrücbov., II. Beschreibung eines Grabes von, 11. U>0.

LL

,

Koiuiieneii-8ck)ufs iu Tnipezuiit

Hügel

Mu.sella

K-Iiacbki, p. L>urf, 11. 3i>l.

Kul

f)i:i

ItogUler.

Mtzchet, PosI.Htalion im Kauka.su.s, II. 401, Mudschtehid, ölVeull. Gartou bei Tiflis, LlÜi, ll. liiL Murgbab, Kbene vor !*ersepolis, II. 133 fl. Murlscludiär, Karawaiis. an d. Strafso, I1.2 j 1-

d.

ll.

211L nach,

Wege

Passanaur, russ. Poststation, ll. 4 lt> Peghomber, Dorf z.'l eher. u. llamadan, Peri>ü.scht, südp. Dt>rf, ll. &1L .

PersejHilis

ll.



310.

I

fl-

2^

Pe.skaieb, Dorf am Elbursgebirge, 1. 11.13. Piriscboti, kleiner Kleckeu vor Isfahau, DHU Pischlak. p. Dorf,

L

Poti

L

51.

.....

Prichadne (?), russ. Ort, 11.131* ProchwadneT, russ. Poststation, ll. nach Pul-i-do!lak, an der Karawaiicustrafse Teheran, II. 213. MiaPul-i-dukhtar die ,Jmigfernbrucke bei

1^

nch, L 131. Pul-kbän, Klufs ind Ebene y.Pcrsep , ll. lAii Oala-i-Nazir, p. Dorf, 11.35. Uasim, Dorf am Elburs, L 231L , ,,• Oa>r-i-Kad»cbar, Lustschlofs des ,lclh-AUSchah“ von P-, L 221L U, 2I1L

Qasrün, Ebene iu P-, H 240t Qaziün, p. Kesluogsdorf, ll. 13£L Qazwin, p Stadt, 1. 193. H. 359* Qerrätsch, p. Dorf, II. 351. ^

Üuui,

p. Stadt, II,

239

fl*

Ul

iL p. Stadt, II Baltbat-kerim, p. Dorf, L 320*

gumischch,

Uahmüd, Marmorberg auf

d.

« fl*

r.

229.

Eboue von 1er-

sepulis, 11. 112. Ra.sngha, Dorf zw. Teheran u. llamadan,

I

...rt

E34Q.

23i* Kei, Kuinenstälte bei Teheran, 1. 223.

Digilized

by

Google

.

Geoßrajfhisches Register.

Roinah, Dorf am Fiiffse d. Deinawend, Roclit, j>. Stadt, L M. 474. Rezeh. p. Dorf, L 351. Rion, L 63. Uokfuili/ut, .Quelle bei Scbiraz, II.

L

287.

Suleimanijeb, p. Dorf, L 137. Sultanahad, Dorfb. Teheran a. KIbnrs,



Kiidehin, l>emawend ii. Tolieran, I. .303. Un^tcin-ab«id, Dorf auf d. Kbeno von Sisi‘he Poslstation,

K>r>.

Posl.^tation

Surkh-hosar,

Surmeh,

kl.

L

Kankasii.s,

395.

Ot*.

J5lgd^chlu^s b. Teheran. I.3Q4.

IL 2i8.

p. Dorf,

Täbriz. grofse

im

II

Hamadan

]>.

Stadt,

n. Lsfabao, Ii. 10.

L Hl

379

II.

fl

fl.

Sadi’s d. !>irhtersGrab.‘*tättüh.Sohiraz, JI 175. Sudijch, Dorf bei Scbirai, II. 175.

Takht-i-Dschemschid, in Persepolis II 133. Takht i-mader-i-Suleiraän, in Pasargadi, II.

\Veil>erbninnen bei, II. 175 Sadrabad, Karavsans. L d. Salzwilste, II 274. SaBan, p. Dorf, L UiÜ H II 382. Sai-dagh. p. Oebirge, L 344. Saloglu. l»nrf im Kaukasus, L L£lX II- 305. Samsun, Stadt, L 31* Sari, Stadt in Mazenderan, II. 4lU fl. 4(i8. Sarwan, Dorf ira Kaukasuj«, L 103. Sau, Dorf zw. Isfahau u- Teheran, II '2h‘A. Schah-rud, KluCs in P., L 173.

LtiTakht-i taus, Dorf bei Persepolis,



d.

Schahsowen, turkomau. Stamm in P , Schnhzadeh .\bd-ul-azim, Dorfb Teher,, Schapur, südp Kbene, II. 241.

L

lfi2.

1

230.

Schenr*o-Berbcri, p. Ruine, II. 472. Scherda, .•iudp. Dorf, II. 33. Scbimran, Kbene v. Teher. a.Elbiirs. 1. chubukli, russ. Posstatioii. L 1 16- 11.393(1. T.schiirussan, Po>t.-»tation L Kaukasus, I. 1 13 Tula, Stadt io Rnfsland, ü 442. Turkinaiitschai, Dorf in P., L 180. 11. 374 fl.

Tnrkomanen, Vrdkorst. L Khomstan, lL2ti3

IL

Tzali, Poststatiun ioi Kaukasus, L 70. IJplo.Msikhe, armen. Dorf, II. 407 fl.

171. 139. 178.

Nasr-ed-ilin, kl Moschee i. Teheran, 1. 323. Seiuionowka, kuukasisebos Dorf, L 15. Senga, (lebirgsstrom in .Vrmenien, L 1 19. Sensen, Dorf a.d. Strafse nach Teheran, II. 2il2*

Sergendeh

Ted.-^chrisrh.

Teheran,

L

1

in.

llsuntaia, Poststation im Kaukasus, L Wiinaschu, Berg bei GülpaTgan, II. 22*

LLl



Dorf am Fufso d. Herges, 11. 2IL Wartscheh. p. Dorf, 11. 19* Wch.'»chareh, Dorf auf d. Wege nach Schiraz. II.

m

fl.

Weramin. Ort.«chaft in P., L 285. Werdeh, Dorf zw Teheran u. Hamadan, 1.340. Wier, Dorf zw. Teheran u. Hamadan, 1. .140. Wladikawk.is, Stadt im Kaukasus, H. 425. Zajendertid, Fluls bei Isfahau, 11. die Brücke über den, li. IQ



Zäreh, Dorf

z.

Teher. u. Hamadan,

^

L 351.

354.

Zendseban, p. Stadt, L LIS fl. II. 363 fl. Zergendeh. Dorf am Fufse d. Klhurs, I 23Q. Zokna, Dorf in P., L 333.

Druck von Gobr. Unger, KünigL Hufbuchdrucker

ln

Berlin.

Digitized

by

Google

o

^0

Druckfehler und Bericlitiguiigen. •‘3C'

Zum S.

VIII

I..

XII

.

XIV IG

70 77

2

26

88

.Reise von Teberaii nach

l.inie I.

,

IG

I.

,

22

1.

,

»

Ka.sbsii.

st.

Natinnaltrarbt

It

I,.

7 hinter; Srhnmils

von Herrn

Ai|iiarellen

von

Kranken

Hrii.

gemalt, dagegen rühren

Ilnrschell

her.

.auf dein Gunili Dagb im Dagbe.stan endete.*

1.

wegen des ungesunden Klima' von den Hussen bald wieder anfgegeben werden niü.saen). 15 V. u. 1. OunU) 8t. Weden.

10

(Die dort erwähnte Festung hat

bei st. aut.

l.

Olsdiciit 8t. Odschil

.

4 V. u.

.

3

.

2 V. u.

1.

tmuftikfui st.

II

V.

11.

1.

’u/uni st.

.

17

\

Kelantcr

1.

linker

1.

rechter.

st.

mudachtlL

ulüm.

p

9

V. u.

.

7

1.

207 3iM

,

20 (Tazithl) tu streichen.

,

19

,

G

1.

IfttfUcht'h

l

ZfTgfndi'h

rothe

w

Kataitcr.

st.

2.10

339

nach Teberaii.*

Relzmütse.

st.

erwähnten

fl.

1G4

-

v. II imaibiii

Tscborkes.scntracht

st.

in Keile stebciide Itild ist

130

192

,R.

st

Abiiirbeii st. Ubicben.

129

185

lUmadan*

acbeii.

st.

dos

st.

«eifson Filiniütie

Das

die I..

lacben

I.

der

1.

olieii

84

I

I..

,7

»2

ersten Bunde.

u

I.

leUto I.')

Ka^cban

T.

st.

‘'f'

^

takIdHi fieh. *

Hi'rgrndeh.

st.



graue.

st.

ninl später

1.

Ztrger

bt.

Hcrgh,

V-

Zum S.

32

L.

9

1.

Oüz

st,

Öuz.

41

.

21

I.

Jtid

fit.

Jt.*d.

82

.

4

1.

Si'hendihM

,

9

1.

XuUikhn

,

9

89

S9

2G0 Ä7d 283

l

1.

,

1.

12 V. u.

Suleikhah. »l.

Ka.^ebsD

1.

Kepkt st I.

i MatchkUäl.

st.

st.

Miulftcknun

eborschr.

U 17

zweiten Bande.

•i

Ma'eiMmun.

bt.

Kasehuu.

h'ef*ke.

llaQpteingaug

t>t

llapteiagauDg.

-

S-. ‘

r

/

.-A

'

'1^

I

.

,

den

st.

I.

I,

weite

I.

heiirlsubter

13

10

V. u. V.

u.

I.

]

I.

t

die.

1

8 17

st.

Stande

mW

*

>

weitere.

belaubter.

st.

st.

Stunde.

st. nicut.

13

22 S.

404 40.'i

400

r,.

I.

Orbelianl st Orbeliano.

U

fl.: nacli Ilrn llorschelt’s Versicbernng sind die erwähnten RIorkbänser vielmehr Wachthän.ser der ftrnsinisrhen Uilii an der lesfthinischen l.inie. Die

T,.

5 I.inien .später erwähnten Gräber linden sich ganzen Daghittän. 14 V. u. I. Qrusien st. Ivaukasns.

Ueberachr.

410 D. 17 410 ,14

I.

Mtzchet

I.

st.

in

der Tschetschnia und ini

Mticbet.

Ualakan st Malaken. I. Tschncha st. Tscherkeska.

V. u.

411

,

41t

,

10

V. u.

I.

41G

,

14

V. u.

I.

8 hinter .betrunkene*:



Grusiner

— '

Orbeliani

st.

Orbeliann.

Passananr st Pasnbwo.