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German Pages 20 Year 1882
der
wichtigsten kurzschriften als
einleitimg in seine
von
m .
l i a s e m a n n .
i m S e l b s t v e r l ä g e des Verfassers,
preis 1 mark,.
die sténographie internationale, preis I mark, wird anfang april 1883 erscheinen
in commission bei karl trübner, strassburg i e. und tiübner « . oomp in london. trarbach, f r i e d r.
feuerlein. 1H82.
Prüfung der
wichtigsten stenografischen svsteme als
einleitung in
die
Stenografie internationale von
m. hasemann. um zu entscheiden ob die bisherigen kurzschriften die aufgab o der internationalen Stenographie,
d. h. der
der spräche genügend gelöst haben, stelle
einfachsten
darstellung
ich folgenden allgemein
gültigen grundsatz als masstab der prüfung a u f : die vollkommenste schrift ist diejenige,
welche am schnellsten und leichtesten
geschrieben, gelesen und auf j e d e
spräche
unmittelbar
erlern!,
angewandt
werden kann. die erste dieser vier hauptbedingungen, barkeit der schrift, kann aber nur dadurch wenigstens alle sprachlaute
wie
sie
ebensoviele einfachste* eindeutige,
beim
die
leichteste erlern -
erreicht sprechen
werden,
da^s
gehört, durch
unverwechselbare zeichen darge-
stellt werden, dass ferner jeder gruppe verwandter, ähnlich tönender laute eine gruppe verwandter, ähnlich geformter zeichen entspricht.,; dass die modificationen jedes Zeichens, d. h. die Veränderungen seiner form in neigung, länge und stärke sind;
dass j e d e willkürliche,
dem laute nach
verwandt
dem system widersprechende Verein-
fachung und kürzung vermieden wird, dass keine hilfs- oder nebenzeichen gebraucht werden, und höchstens nur solche,
die der form
nach von den entsprechenden hauptlauten abgeleitet sind; dass endlich die
systematische
gliederung
des
systems
einfach, klar
und
deutlich ist. nach dem zweiten gesetz,
wonach
die schrift nicht nur
genauesten, buchstäblichen wiedergäbe jedes wortes,
sondern
der auch
der grössten kürze fähig sein und wenigstens die 6fache kürze der lateinischen schrift erreichen soll, müssen die lautzeichen die grösf-to, nach der anlage des systems überhaupt zulässige einfachheit, eine möglichst geringe
ausdehnung,
und
erreichbare
die grösste
mod'i-
ficationsfähigkeifc, die grösste kürzungsfähigkeit besitzen, vier eigen-
schatten, welche
den
wert der schrift wesentlich
der verhältnissmässig nur
geringen zahl
bestimmen,
bei
der dem Stenografen zur
Verfügung stehenden einfachen zeichen, ist es von höchster Wichtigkeit, dasjenige verfahren zu ermitteln,
wonach
die häufigsten con-
sonanten und womöglich alle vokale durch das unmittelbar vorhergehende zeichen mit ausgedrückt werden, Wörter und sätze auf eine
einzige
welches die k ü r z u n g der
allgemeine
bestinmiung
zurück-
führt und welches die leichteste, bequemste und freieste Verbindung der zeichen zu Wörtern und Satzteilen' ermöglicht, da j e d e s absetzen der feder den Verlust wenigstens einer silbe b e d e u t e t ; hierbei spielt, wie es sich zeigen wird, die richtige
und so zu sagen fruchtbarste
Verwendung und deutung der verschiedenen bindestriche, eine grosse, entscheidende rolle,
endlich müssen auch die zeichen um so
facher und
sein, j e häufiger die durch
flüchtiger
neten silben und wörter auftreten,
wie die
dasselbe
ein-
bezeich-
artikel, praepositionen,
liilfszeitwörter u. s. w. um
das
dritte
erfüllen, müssen
gesetz
der
die zeichen
sichern,
der
geläufigen lesbarkeit
silben
durchaus
zu
unzweideutige,
unverwechselbare formen haben, von höchstens dreifacher länge und zweifacher relativer höhenlage zur gedachten zeile, wie in der teinischen schrift,
so
dass in jedem gegebenen
stehenden Wörter, und bei
schnellstem
falle
schreiben
die
natürlich die genaue ausführung der
einzeln
wenigstens
zusammenhange des satzes sicher gelesen werden können,
im
dazu ist
schriftzüge unerlässlich,
ausführung, welche in der praxis nur dann möglich
la-
ist, wenn
eine allo
zeichen vermieden sind, die, wie z. b. der punkt, bei der Verbindung mit andern zeichen, leicht undeutlich werden und nur
unverbunden
sollten,
oder
doch
nur am ende
der
welche wörter
deshalb auftreten
auch die Vermeidung von nebenzeichen trägt sehr viel zur
erhöhung der lesbarkeit bei. die vierte bedingung, d. h. die leichteste directe anwendbarkeit auf alle
sprachen,
verlangt,
dass kein laut
durch
zugleich dargestellt werde, und u m g e k e h r t ;
dass
und gleichbedeutende wörter oder endungeü
in
mehre ähnlich
den
zeichen lautende
verschiedenen
sprachen auch durch ähnliche oder gleiche formen bezeichnet werden, nicht durch verschiedene ;
man
wird also z. b. die endungen
tion, ction, ation etc. durch dieselben zeichen in den
verschiedenen sprachen nur
ähnlich
darstellen, obwol sie lauten;
endlich
aber
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—
darf die anwendung des systems auf alle und jede einzelne spräche nicht dadurch gehemmt, erschwert, j a unmöglich gemacht werden, dass der anfänger fortwährend mit der aneignung und erlernung neuer technischer ausdrücke, abkürzungen, regeln, ausnahmen, unterund ober-ausnalimen und andern unsystematischen, unnatürlichen, unstenografischen bestimmungen zu lcämpfea h a t ; die practische erfahrung zeigt, dass grade diese bedingung eine der wichtigsten forderungen ist, welche au eine gute kurzschrift zu stellen sind. die prüfung auf diese vier allgemeingültigen stenografischen hauptgesetze und ihre besonderen bestimmungen erreicht ihren zweck, wenn sie auf die wesentlichen punkte hinweist, in welchen die betreffenden systeme die an sie zu stellenden forderungen nicht erfüllen, ohne die mittel und wege zu zeigen, wie diese mängel hätten beseitigt werden k ö n n e n : die ti ronischen noten, welche die kurzschrift der alten römer bilden, sind den grossen, alt-lateinischen buchstaben in verkürzter form entnommen und zerfallen in hau;>t- und nebcnzeichen. die letzteren sind kleiner und werden in verschiedenen Stellungen an die ersteren gesetzt, so dass z. b. ein punkt entweder den nominativus oder auch andere abwandlungen eines flexionsfähigen Wortes andeuten kann, die Wörter selbst werden entweder so abgekürzt, dass man nur die für das lesen wichtigsten laute andeutet, z. b. alius durch a, r e x durch rx, oder aber dadurch, dass man ein hilfsoder nebenzeichen an den verkürzten wortstamm setzt, wie alienus durch a-us, abscedit durch a* , wobei man diesen nebenzeichen j e nach ihrer form, Stellung etc. möglichst viele bedeutungen zu geben bemüht war. auch ganze, häufig widerkehrende sätze, wie: optime de republica meritus: wurden in eine einzige chiffer zusammengezogen, dieses meist willkürliche, undeutliche kürzungsverfahren machte später einer deutlicheren aber weniger kurzen methode platz, welche endlich im 7. jahrhundert n. ehr. in eine förmliche silbenschrift überging, die jedoch, nach heutigen begriffen, kaum noch irgend einen practischcn wert gehabt haben dürfte, mit den eigentlichen tironischen noten — die ich wol nicht erst auf die vier hauptgesetze zu prüfen nötig habe, um ihre mangelhaftigkeit nachzuweisen — hat von den neuern Systemen das von prevost, zu dem ich nun übergehe, die grösste ühnlichkcit, besonders was die nobenzeicheu betrifft.
—
6
—
zwar genügt die taylor-prévostBche Stenografie wichtigen forderung,
der
dass sich die einfachheit und
nicht un-
ftüchtigkeit,
zeichen mit der häufigkeit der durch sie ausgedrückten Wörter steigern soll, denn
es werden
hier d, r, f, s, t
der
laute
und
durch
ver-
schieden geneigte grade Linien, ch, g, k, n durch bögen, h, m, x, y durch bekreiste und behakte linien, die artikel durch punkte, u . s . w . dargestellt ; aber schön die form der zeichen ist nicht durchaus systematisch und mit genügender rücksicht auf die sprachliche verwandschaft ihrer laute
gewählt
und ihre
Schreibung und
Verbindung
macht dem anfänger bedenkliche Schwierigkeiten, letzteres gilt noch mehr von den nebenzeichen der Vorsilben
und
endungen
et finales), welche nicht nur mit der Stellung zu zeicben die bedeutung ändern,
den
(initiales
consonanten-
sondern auch meist j e
eine
gaiize
reihe analoger laute und verschiedene bedeutungen haben, so in besonderen fällen nur der Zusammenhang
des satzes
den
dass beab-
sichtigten sinn erraten lassen kann, der punkt z. b. kann als nebenzeichen,
— d. h. nicht als frei stehendes zeichen
artikel le, les, la —
der
(vertikalen) consonantenzeichen bedeuten: (über): an, en, in, u n ;
1) als vorsilbe
2) als endung a) oben
(rechts unten) : 6, ez, er e t c , ié, isé, ité ; b) unten : aucli
a) oben
b) vorn (links oben): a, e, i, ai, e i ; c) un-
ten (links vorn in der mitte): o, u, ou, eu. etc.
bestimmten
j e nach seiner Stellung zu einem horizontalen
die règle de suppression
i, is, it, ic, if
par incompatibilité
d. h.
die
regel für die Unterdrückung gewisser buchstaben erschwert die anwendung der schrift bedeutend; sie lautet: „ m a n unterdrückt das s oder t jedesmal, wenn die zeichen, die sich nach der Unterdrückung eines dieser buchstaben vereinigt finden, dem sinne bar sind, oder aber wenn sie durch ihre Vereinigung niethode aufgestellten regeln verletzen würden,
nach unvereindie in dieser
es gibt
also
zwei
arten der Unvereinbarkeit, von denen die eine durch die silbenteilung, die andere durch das system bedingt ist. es ist unmöglich alle fälle aufzuzählen, wo diese zweifache Unvereinbarkeit stattfindet. —
man
unterdrückt auch b und p vor einem flüssigen 1 oder lan, wenn das zeichen, welches
nach dieser Unterdrückung
oder dem lan steht,
mit
vereinbar ist" u s. w.
neben dem
kleinen 1
diesen in der oben erläuterten weise undiese eine, nicht grade einfache
und nicht
eben leicht zu befolgende Vorschrift genügt statt vieler andern, um zu zeigen, wie hier die schrift gemasregelt
und ihre practische an-
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—
wendung erschwert wird, ganz abgesehen von der grossen zahl willkürlicher, wenn auch feststehender abkiirzungen oder sigel, welche alle besonders geübt und gemerkt sein wollen, die kürze aber wird durch die trennung der meisten wörter in Vorsilben, stamme und endungen beeinträchtigt, der lcsbarkeit ist ein besonderes kapitel mit vielen regeln über die Wahrscheinlichkeit des richtigen lcsens (règles de probabilité de lecture) gewidmet, und diese wird fast illusorisch durch die Unterdrückung wenigstens aller zwischen dpn consonanten stehender •vokale, durch die beim schnellen schreiben notwendig werdende auslnssung der vocalischen nebenzeichen, spwie durch die Vieldeutigkeit der letzteren das ganze system wird in 6 abschnitten behandelt, von denen der 5 tc die zeichen der doppélconsonanten d-p, d-m, d-n, k-m etc. von je 4facher länge mit bßispielen enthält und eine theorie der willkürlichen zeichen (signes arbitraires) gibt, wo es u. a. hcisst: „der erste von den beiden grundsätzen, welche die anwcndung dieser zeichen bestimmen, besteht in der weglassung der liälfte des zu kürzenden Wortes, z. b par conséquent (pr c o n ) . . . ; der zweite darin, dass man nur den anfang oder das ende oder aber nur die charakteristischen zeichen langer oder gewöhnlich bei einander stehender Wörter setzt z. b. plus ou moins (pl. oin), jusqu'à un certain point (j. oin) . . . einige getrennt stehende nebenzeichen, wenn sie sehr hoch oder sehr tief (höher oder tiefer als gewöhnlich) zu ende des letzten buchstabens eines Wortes gesetzt werden, haben uns einfache zeichen geliefert, um gewisse häufige beiwörter d a r z u s t e l l e n . . d e r sechste teil endlich enthält allgemeine ratschlage und den text der 3 zusammenhängenden kurzen Übungsaufgaben, deren stenografische Übertragung nebst den haupt- und nobenzeichen der laute mit einer grossen reihe einzelner nicht alphabetisch geordneter beispiele zu den vielen regeln und ausnahmen des systems in den drei stenografischen tafeln enthalten sind, da diese schrift nur für die französische spräche berechnet ist, so kann von ihrer directen anwendung auf andere sprachen keine rede sein. noch schwieriger als die prévostsche ist die kurzschrift von i. pitman : ihre ebenfalls gleichlangcn und verschieden geneigten consonantenzeichen sind allerdings noch einfacher und fast alle so gewählt, dass verwandten lauten auch verwandte formen entsprechen ; aber"schon die schreibwidrige Unterscheidung der harten und wei-
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eben consonanten durch schwachen und s t a r k e n druck — w ä h r e n d es doch aus practischep natürlichen g r ü n d e n u m g e k e h r t sein sollte — sodann die verzwickte Schreibung der doppelconsonanten br, bl etc. und noch mehr die bezeichnung der vocale sind so künstlich, verwickelt und verwirrend, dass eine unverhältnismäsig lange zeit und Übung nötig ist, um nur einen satz nach allen regeln dieses lautsystemeß (phonographie) langsam aufzuzeichnen, der Verfasser h a t es denn auch für gut befunden, besondere reimregeln mit illustrationen zu geben, um wenigstens einige dieser Schwierigkeiten ü b e r winden zu helfen, durch welche tatsächlich die meisten a n f ä n g e r vom weiteren pr,actischen Studium dieser schrift a b g e s c h r e c k t werden. die regel für die Verbindung des s-kreises und h a k e n s f ü r r, 1, n, f mit den gleichlangen consonantenzeichen, welche durch einf a c h e g r a d e und b o g e n f ö r m i g e linien in vier verschiedenen neigungen zur zeile dargestellt sind, lautet z. b. in freier Übersetzung wie folgt: dass du dir merkest den gebrauch des hakens und des kreises auch: bei krummen linien wisse wol, man stets nach innen ziehen soll; bei allen gradtn wird dies s rückwärts geschrieben, wie sake, guess.
vorderhakeu drehe schnell vorwärts für r, rückwärts für 1. bei liinterhaken wend die ,.pen", vorwärts nur zu ziehn ein n ; doch f, v müssen rückwärts gelin, wie in ken, cough du kannst ersehn,
die in allen sprachen sehr häufigen laute s, r, 1, n, f (v) deren gute stenografische darstellung allerdings höchst wichtig ist, k ö n n e n also in diesem system entweder durch ihre gleichlangen hauptzeichen oder aber so geschrieben werden, dass s in j e d e m falle durch einen kleinsten kreis vertreten w e r d e n darf, w ä h r e n d r und 1 auch durch vorderhäkchen, ein folgendes n und f (v) auch durch h i n t e r h ä k c h e n so bezeichnet werden können, dass m a n bei gradlinigen hauptzeichen eine rechts und links d r e h e n d e b e w e g u n g der mit einem uhrzeiger zu vergleichenden feder, bei bogenförmigen a b e r eine kleinere und grössere Öffnung des h a k e n s unterscheidet von d e n e n die letztere am ende jedoch in beiden fällen stets die e n d u n g tion bedeutet, ferner können t, d ( t h ) auch durch h a l b i r u n g aller v o r h e r g e h e n d e n consonanten, und tr, dr, tlir auch durch Verl ä n g e r u n g der bogenförmigen angedeutet werden, während die Verl ä n g e r u n g der geraden immer nur die Verdoppelung des betreffenden consonanten bedeutet, so dass also, n e b e n b e i bemerkt, dieser schriftinechanismus mit vier verschiedenen längen arbeitet, da die vokale
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noch k ü r z e r e zeichen als die halbirten consonanten e r h a l t e n müssen, um als freistehende willkürliche a b k ü r z u n g e n gewisser Wörter YOII j e n e n unterschieden zu werden, aus dieser b e s t i m m u n g , die wichtigsten consonanten auf doppelte weise zu schreiben, folgt, dass die meist e n consonanten Verbindungen oder wörter auf zwei, j a oft auf mehrere a r t e n dargestellt werden können, so dass im „manuel of p h o n o g r a p h y " eine reihe von 384 sog. „consonant outlines" (consonanten-verbindungen) a u f g e f ü h r t wird, welche n u r in dieser bestimmten form die a n g e g e b e n e B e d e u t u n g h a b e n sollen, alle kurzen und langen vocale der englischen spräche aber w e r d e n durch schwache und s t a r k e p u n k t e , kleinste striche, kreise und halbkreise (wa, yu . . . ) oder keilförmig z u s a m m e n g e s e t z t e striche (diftonge) so d a r g e s t e l l t , dass m a n alle diiä? vokalzeichen u n v e r b u n d e n zu anfang, oder an die mitte oder a n das ende auf beiden seiten der u n v e r b u n d e n e n hauptconsonantenzeichen setzt und sie vor oder nach letzteren liest, j e nachdem sie links oder rechts zur richtung der schreibenden feder stehn. sind jedoch m e h r e r e consonantenzeichen verbunden, so müssen noch f o l g e n d e besondere Vorschriften beobachtet w e r d e n : 1)die vokale der ersten (anfangs-)Stellung (first place vowels) werden nach dem ersten consonanten geschrieben. 2) die vokale der zweiten (mittel-)stellung (second place vowels), werden nnch dem ersten consonanten geschrieben, wenn sie lang sind, und vor dem zweiten, wenn sie kurz sind. 3) die vokale der dritten (end)stellung (third place vowels) w e r d e n vor dem zweiten consonanten geschrieben, so viel g e n ü g e um anzudeuten, mit welchen hindernissen die practische a n w e n d u n g d i e s e r schrift zu k ä m p f e n hat. die nötige lesbarkeit aber k a n n nur auf kosten der k ü r z e erreicht und auch d a d u r c h nicht gesichert werden, dass man den drei Stellungen (places) der vocale entsprechend, die letzteren durch drei höhenstellungen der consonanten zur zeile andeutet, wie es vorgeschrieben wird, da dad u r c h doch immer 5 bis 6 vocale zugleich, d. h. j e d e r vocal meist 5- bis 6-deutig mitbezeichnet wird, wie der Verfasser selbst in der einleitung hervorhebt, besitzt diese schrift einen ausschliesslich englischen oharacter, so dass alle versuche, sie auf a n d e r e sprachen direct anzuwenden, mislingen mussten. das g a b e l s b e r g e r s c h e svstein ist zunächst darin mangelhaft, dass nicht alle verwandton laute durch v e r w a n d t e , ähnlich geformte zeichen dargestellt sind, da z. b. t und d, f und w bzw. g r u n d -
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verschiedene gestalt haben- während aber einige laute, wie o und z zweifach geschrieben werden können, haben andere, wie f undp, tiefere Stellung als die übrigen und erschweren und verwickeln dadurch die andeutungsweise darstellung der vokale durch die eonsonanten. schon die allgemeine regel dieser vokalbezeichnung ist nicht grade einfach; sie lautet: „treffen vokale in silben-oder Wortbildung mit consonanten zusammen, so sind erstere womöglich durch letztere mit zu bezeichnen, die initbezeichnung kommt hauptsächlich zur anwendung bei grundlauten (a, i, u) und diftongen, indem die mit ihnen verbundenen consonanten durch Übertragung des vokalmerkmals an ihrer gestalt oder Stellung Veränderungen erfahren. dagegen werden die nebenlaute hauptsächlich entweder durch den der Verbindung folgenden graden (bei e) oder gerundeten haarstrich (bei o) bezeichnet oder es wird ihre Andeutung durch unmittelbaren Übergang ermöglicht, ausnähme: bildet der vokal allein die ailbe oder das wort, oder gestatten die consonanten die symbolische mitbezeichnung des vokales nicht, so ist derselbe ausdrücklich zu schreiben, anmerkung: . . . für das schreiben muss anfänglich das papier nach den in § 1 angegebenen muster in gleichmässigen (vierfach geteilten) Zwischenräumen linirt sein", soweit ratsch, § 5. aber diese allgemeine bestimmung zerfällt für jeden vokal als in-, an- und aus-laut wieder in viele regeln und ausnahmen, auf die ich hier unmöglich näher eingehen kann, ausser diesem grossen mangel an streng systematischer durchführung und einteilung der vokalisation, bereiten viele willkürliche kürzungen der practischen anwendung erhebliche Schwierigkeiten, dadurch aber, dass schon die zeichen der einfachen laute verschiedene dreifache länge und feste relative Stellung zu einander erhalten haben, musste auf die zusammenziehung und mitbezeichnung häufiger consonanten verzichtet werden, um nun doch eine noch grössere kürze zu erzielen, wurde ein abkürzungsverfahren eingeführt, welches dem stenografischen gesetze, wonach von jedem worte wenigstens die erste silbe geschrieben werden muss, überall da widerspricht, wo die Wörter nur durch die endungen angedeutet w e r d e n ; dadurch wird auch dns lesen noch weiter erschwert, zumal auch einige zeichen, wie der punkt für 1, bei schnellem schreiben undeutlich werden müssen, um der durch alle diese mängel begünstigten willkür der einzelnen Stenografen eine gewisse grenze zu setzen, bestimmte
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der dresdner congress die gleichmässige,
feststehende
Schreibweise
ron 3—4000 Wörtern, die man also besonders einüben und merken muss, um sich in diesem system allgemein verständigen zu können die directe Übertragung auf andere sprachen ist schon dadurch ausgeschlossen, dass. das alfabet kein vollkommen internationales ist. die 3 6 . von
von dem stolzcschen system liegt mir stolze
herausgegebene
auflage der „a.nleitung zur deutschen Steno-
grafie" vor, die ich nun kurz
besprechen
und prüfen werde:
wähl der zeichen ist systematischer und naturgemässer gabelsbergerschen, gesetze, da die
dr. franz die
als die der
entspricht aber noch nicht durchaus dem ersten
der
ausspräche nach
ganz
verschiedenen
laute w
und h, c und th, sp und mp bzw. ähnliehe formen, während andere, wie n und s, zwei und mehrere zeichen haben, und besonderen, ist
die
bestimmten fallen gebraucht
mitbezeichnung
der
vokale
werden
durch
doch
dürfen,
nur in sodann
die consonanten zwar
systematisch geordnet, aber viel zu künstlich ausgeführt, a, dessen eigenes zeichen stark ist, als auslaut in tag
um z. b.
anzudeuten,
wird t verstärkt auf die zeile gesetzt und durch einen kurzen auf•trich mit dem auf der zeile stehenden als anlaut dagegen d a nun ferner z. b rend
tau
zeichen
iür g
verbunden ;
wird a durch die verstärkting des g angedeutet, ti über,
tu unter
der
stehen, w ä h -
zeile
die tiefere Stellung des folgenden consonanten erfordert,
so erhält jeder consonant wenigstens 3 verschiedene höhenlagen z u r zeile, um durch k u r z e oder lange, auf- oder absteigende
züge
mit
d e m folgenden verbunden, durch schwachen oder starken druck der feder alle deutschen vokale, zunächst ohne rücksieht auf länge und kürze zu bezeichnen,
nun wird aber
die kürze des vorgehenden nach den
vorhergehenden
maat und matt, eigentlich
vokales
durch stärkeren angedeutet;
bestimmungen
alle
zu zweideutigen
ferner die Wörter im allgemeinen
nicht
druck
folglich
Wörter, w i e
solche
zeichen
auch
müssen
werden,
direct verbunden
weil
werden
können, die Zusammensetzung der worte aber grade in der deutschen spräche
sehr häufig eintritt, j a eins der wichtigsten mittel zur biid-
ung neuer begriffe ist, so musste wenigstens f ü r d i e vorsilb«n
und
endungen ein W e g gefunden werden, sie mit den wortstämmen unmittelbar zu verbinden,
die Vorsilben erhielten deshalb
meist ver-
kürzte, willkürliche foimen, welche in der regel oben vor das betreffende wort angesetzt werden, „ist jedoch der anlaut der stamm-
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silbe r oder 1, so werden sie unten, und wenn diese mit einem anstrich beginnt, unmittelbar angeschlossen . . . in mehrsilbigen wprtern, welche deutlich als zusammengesetzte erkennbar sind, werden die einzelnen bestandteile dicht neben einander gestellt, und zwar im allgemeinen unverbunden." indess genügen diese und ähnliche bestimmungen für den ansatz der endungen noch nicht, um die nöthige kürze zu erzielen, was um so schwieriger sein dürfte, als bereits alle denkbaren modificationen der einfachen zeichen verwendet und im besondern auch die länge und kürze der zeichen zur Unterscheidung der harten und weichen consonanten benutzt w u r d e n ; es konnten daher nur wenige Verbindungen, wie bt, g t . . . vereinfacht werden, für die praxis musste aber ein kürzungsverfahren platz greifen, welches nur in bpzug aufvorsilben, endungen und hilfszeitwörter geregelt, sonst aber willkürlich ist und eine ganze reihe von besonders zu merkenden sigcln bedingt, die vocalisation dieses systems ist eine rein deutsche und auch unter den consonanten fehlen einige internationale lauce in stenografisch einfachster form, z. b. dsch, tsch, welche in der englischen und italienischen spräche so häufig sind. das system arends beruht auf dem einfachen und bereits früher von fayet und dann von m. rahm in dresden für die französische und deutsche spräche ausgearbeiteten grundsatz, die vokale durch aufsteigende, die consonanten durch absteigende züge zu schreiben, die möglichkeit einer befriedigenden lösung liegt nur darin, dass die formen der vokalzeichen scharf und deutlich unterschieden und dass ihre lesbai'keit auch in allen Verbindungen mit apdern lautzeichen durch deren relative Stellung gesichert werden, zunächst aber sollte wenigstens der grundgedanke des systems für die formen der lautzeichen selbst streng durchgeführt sein, was hier nicht durchweg der fall ist, da das r durch einen punkt qnd t und s auch durch aufsteigende und horizontale formen dargestellt sind, wodurch die ausnahm ebestimmungen vermehrt werden, welche schon durch die verschiedene, dreifache höhenstellung der consonanten zur zeile so wie durch die oft nur in gewissen fällen anzuwendenden nebenzeichen in bedenklicher zahl geschaffen wurden, weil nun die zeichen der einfachen consonanten — deren formen beiläufig dem gesetze der lautverwandtschaft nicht durchgängig entsprechen — schon selbst verschiedene längen erhielten, so mussten die wichtigsten
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-
doppclconsonanteu buchstäblich zusammengesetzt
und
dadurch
so
wie durch die einftihrung meist unsystematischer leicht verwechselbarer Schnörkel,
schlingen und
schleifen die lesbarkeit und
noch mehr beeinträchtigt werden,
im
besoodern
meristen yokalstriche, w i e u, ü, eu, bei der
kürze
aber müssen
Verbindung
mit
die
conso-
nS&tenzeichen bei schnellem schreiben um so undeutlicher ausfallen, als ihre läge, richtung und gestalt nicht durch die
relative
höhen-
stellung der bereits durch bestimmte feste lagen zur zeile gebundenen absteigenden zeichen vor Verwechselung geschützt werden konnten.
was nun die directe Übertragung
dieser
schritt
auf
fremde
sprachen anbelangt, so heisst es auf seite 4 6 : „bei namen und ausländischen Wörtern sichert man die lesbarkeit der schritt bei einem flüchtigen
schreiben dadurch, dass man
geführten vocalmodificationen
über
ein ihrer
nebenzeichen schreibt . . . ausserdem
die
undeutlich
bedeutung braucht
aus-
entsprechendes
man
diese
neben-
zeiöhen, insbesondere in der gebundenen rede, zur aufhebung einer um' der kürze willen anzuempfehlenden sprachlich begründeten contraction . . . will man« in besönderen
fällen
einen buchstaben
von
einem gleichlautenden unterscheiden, so versieht man ihn mit einem sog. umwandlungszeichen und bildet auf diese weise aus f das v . . . aus ch das französische eille, aille etc. endlich zeigt man auch dadurch an, wo ein Wortbild, besonders
bei französischen
und
engli-
schen ausdrücken, nicht nach seinem lautzeichen, sondern nach sein e r ursprünglichen ausspräche zu lesen ist muss also diese
schrift
als
ungenügend
auch in diesem punkte bezeichnet
werden,
als
haüptfehler jedoch hat es mit allen deutgehen systemen den mangel an kürze gemein, welcher wesentlich daher rührt,
dass
die vocale
meist buchstäblich oder durch bindestriche dargestellt werden müssen, ohne dass der dadurch entstehende Zeitverlust fachheit
der
lautzeichen
oder
durch
durch
andere mittel
die
ein-
ausgeglichen
werden kann. in dem geschichtlichen teile seines „leitfadens einer einfachen in wenigen stunden erlernbaren Stenografie spondenz und parlamentarischen gebrauch,
für den schul-, aufgestellt
corre-
von heinrich
r o l l e r " sagt der Verfasser am schluss: „das arendssche system wird von seinem begründer selbst ein rationelles genannt
nnd
als
in ß
Unterrichtsstunden erlernbar angepriesen, der Verfasser dieses buche» erlernte dasselbe bei dem begründer selbst in einem cursus von 12
— 14 — lectionen, die je 2 bis 2i/2 stunden währten, die bezeichnung „rationell" verdient es höchstens in einem teile seiner elementarischen grundlage; darüber hinaus häuft sich eine willkürliche bestimmung auf die andere, die niemals in einem „ideal der schritt" werden platz greifen dürfen, weit eher dürfte das vorliegende system die bezeichnung „rationell" verdienen, da es auf gleicher grundlage erbaut, in seinen bestimmungen wenigstens consequent durchgeführt und somit logisch leicht aufzufassen ist." so weit der Verfasser, ich will es dahin gestellt sein lassen, ob eine sehrift, die, wie die seinige, in bezug auf die vielen regeln und ausnahmebestimmungen für ihre practische anwendung nicht grade ganz einfach ist, in wenigen stunden erlernbar ist; ich kann aber mit genugtuung erklären, dass durch diese umarbeitung und neugestaltung das arendssche system eine wesentliche practische vereinfachnng erfahren hat, wenn auch auf kosten anderer weniger ins gewicht fallender Vorzüge, wie z. b. der lautlichen Verwandtschaft der consonantenzeichen, welche zwar vereinfacht wurden, aber so, dass viele derselben bei schnellem schreiben leicht verwechselt werden können, %. b. ch, d, f, t, welche durch 1-, 2-, 3-, 4-fache länge des graden abstriche« bezeichnet werden, während doch nach dem ersten stenografischen gesetze durch diese 4 längen nur 4 modificationen eines und desselben lautes, etwa d, f, th, tt, dargestellt werden sollten, die anwendung und Übersetzung dieser sehrift wird ferner durch die zu grosse zahl von nebenzeichen sowie auch dadurch besonders erschwert, dass sie dreizeilig ist; denn einerseits werden bl, gl, fl. etc., tt, td, bd etc. und wa, we, wie etc. schwa, . . . unter die zeile gestellt, um 1, t oder d und w durch den andern buchstaben mitzubezeichnen, und andrerseits müssen nicht nur die vorsjlben und praepositionen, sondern auch alle zeichen über der zeile stehn, wenn ein folgendes n mit angedeutet werden soll, auch dieses system kann also nicht gut ohne wirklich gezogene zeilen benutzt werden, und ihre Übertragung auf fremd« sprachen erfordert besondere bestimmungen und abändttrungen. der hauptmangel der stolzeschen sehrift ist ihre vielzeiligkeit, durch welche der generalpostmeister stefan vorwiegend bestimmt worden sein dürfte, von der einführung dieses systems in den postdienst abstand zu nehmen, di« velten'sche inethode, deren «eichen von den stolzeschen nur wenig abweichen, sucht nun diesem fehler
— 15 — dadurch abzuhelfen, das» „die yokale der geschlossenen hauptsilbe teils durch die form und länge des bindestriches zwischen an- und auslaut, teils durch den druck am anlautzeichen und teils durch die tieferstellung des auslautzeichens angedeutet werden.* durch diese letztere bestimmung aber, sowie dadurch, dass die Vorsilben und meisten „formWörter" wie ab, an, auf etc., wie bei stolze, über der zeile stehend mit den wortstämmen verbunden werden müssen, geht, um mich kurz zu fassen, die absolute stolzesche dreizeiligkeit in eine relative veltensolie dreizeiligkeit über, wodurch allerdings für die praxis ein nicht zu unterschätzender vorteil gewonnen ist, weil dadurch die Verbindung der Wortzeichen in grösserem umfange ermöglicht wird, dieser vorteil würde durch die kürzere form einiger doppellaute, wie schm, gesteigert worden sein, wenn diese kürze nicht dadurch wieder aufgehobon worden wäre, dass die bindestriche für ei, au, aü, eu, ai eine gewundene form bekommen haben, im übrigen teilt diese mctliode die mängel der stolzeschen, mit der sie sehr nahe verwandt ist, und es sei nur noch bemerkt, dass das „practische system der Stenografie von wilhelm velten in 6 unterriehtsbriefen" behandelt wird, und dass es im verlage von alfred silbermann, essen und leipzig erscheint. der lehrgang der einzeiligen kurzsebrift von o. s. adler hat, wie das veltcnsche system, die Vereinfachung des stolzeschen 2um ziel und zerfällt in den ersten teil der obligatorischen einzeiligen kurzschrift und in den zweiten teil der facultativen einzeiligen debatten kurzschrift. in letzterer heisst es: „die einzeilige kurzschrift wird von dem gesichtspunkte geleitet, dass die getreue aufzeichnung des flüchtigen wortes wol als das endziel, nicht aber als die hauptaufgabe der Stenografie zu betrachten ist. hierin befindet sie sich im Widerspruche mit andern systemen, die lediglich kürze erstreben und daher die hauptaufgabe, welche in unbedingter genauigkeit bei verhältnissmässiger kürie, nicht aber in grösstmöglichster kürze bei relativer genauigkeit besteht, zu wenig berücksichtigen . . . das kürzungsverfahren der debattenschrift beruht überwiegend auf der methodischen auslassung von wort- und Satzteilen, deren ergänzung aus dem Zusammenhang mit Sicherheit hervorgeht." hieraus schliesst man, dass nur der 2. teil den anspruch auf eine practische Stenografie macht und dass es genügt, nur letzteren hier kurz zu besprechen. dabei ist zunächst zu bemerken, dass diese schrift nicht ein-
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16
—
zeilig, sondern relativ drei/eilig ist, da z. b. alle sigel der hilfszeitwörter, w i e bei stolze, über der zeile stehn, während, wie bei Velten, die mitbezeichnung der vokale aucli durch höhere lung der
zum
teil
durch
gewundene
consonanten geschieht; für einige für k
und p,
sogar
der
letzteren
zusammengesetzte
zeichen
flüchtiger
aber
werden,
eingeführt,
man nun auch anerkennen muss, dass die form allgemeinen
und tiefere Stel-
züge verbundenen folgenden
der
wie wenn
schriftzüge
im
ist und dass im besondern das auge und die
hand nicht durch zu häufigen Wechsel starken und schwachen druckes so sehr ermüdet werden als es in den stolzeschen
und veltenschen
systemen der fall ist, so muss dieser vorzug schwer erkauft werden durch die einprägung und einübung der vielen kürzungsregeln, welche ausschliesslich den inhalt dieses zweiten teiles bilden capiteln unter 13 bis 14 nummern
enthält die kürzung an einfachen Wörtern, mit
den
hilfszeitwörtern;
und
behandelt werden, und
in
drei
das 1. cap.
zwar
1) die sigel
2) den veränderten gebrauch des binde-
striches, dessen gewundene form durch die g r a d e ersetzt und dadurch also die Vieldeutigkeit der zeichen vermehrt wird.
3)
die auslass-
ung eines buchstabens und 4) die auslassung von silben, z. b. n, 1, s ; en, ent, ern, lieh, bar etc. etc.
das 2. capitel gihjt die ableitung
v o n sigeln und hilfszeitwörtern; das 3. capitel die freien kürzungen und Verbindungen,
und
zwar
1) die auslassung des augments g e ,
der endungen und nebensilben etc. 2) die an- und auslautkürzungen, 3) die erweiterte an- und auslautkürzung, so dass z. b. die Wörter: conjunctiv, definitiv etc. alle schliesslich nur durch „ i v "
dargestellt
werden; diese nummer allein enthält 250 beispiele; 4) die kürzung eingeschobenerworte, redensarten u. s.w., z.b. „ich erlaube mir, darauf aufmerksam zu machen" wird zu „ich au m " ; 5) die auslassung des bestimmten artikels und die kürzung von titulaturen;
6)
die
Ver-
bindung der pronomina mit hilfszeitwörtern; 7) die kürzungen durch das gleichheits- und ausrufungszeichen, z. b. „ w e r andern eine grabe gräbt - hinein"; „meine herren"
durch ! etc..
runden ziffern durch den
zweistufiger
ansatz
aufwärts gezogener grader striche,
8)
die kürzung der
horizontal, ab-
oder
endlich enthält der anhang noch
einige mittel zur kürzung, z. b. die auslassung des vor- und nachlautes von zusammengesetzten consonanten, de» g in dogma. dieser
methode
man nicht
sieht, eben
dass leicht
das
wie
des m
in bombe,
schreiben und lesen nach
sein kann,
im übrigen dürfte
~
17 —
ihre kritik mit derjenigen dos stolzeschen svstems sich decken. — die „in wenigen stunden e r l e r n b a r e " steno-tachygraphie von a u g . lehmann ist in der vocalisation den systemen von velten und adler am meisten verwandt, b e r u h t aber im allgemeinen auf s e l b s t ä n d i g e r e r g r u n d l a g e als diese und k ö n n t e als die beste stenografische d a r stellung der deutschen spräche bezeichnet werden, wenn sie nicht vierteilig und vierstufig wäre, denn einerseits stehen die meisten Wörter auf, die hilfszeitwörter über, die Verbindungen wie h — r , m — r u n t e r , und h—1, m —1 etc noch tiefer unter der z u z i e h e n d e n hauptzeile; andererseits w e r d e n z. b be, bo und bi durch die ein-, zwei- und dreifache länge des Zeichens f ü r b dargestellt, und da die Verdoppelung der consonanten durch die h a l b e länge ihrer zeichen a n g e d e u t e t wird, so e n t s t e h t ausser der vierzeiligkeit der schrift noch eine vierstufigkeit der zeichen, eigenschaften, welche sehr leicht zu Verwechselungen der laute und Wörter und dadurch zur undeutlichkeit der schrift führen müssen, übrigens entsprechen auch nicht alle zeichen dem ersten stenografischen gesetz, da z. b. die verwaudten laute ch und k ganz verschiedene, unähnliche form h a b e n ; u n d endlich ist die a n w e n d u n g auf a n d e r e als die deutsche spräche keine directe. der mechanismus dieses systemos aber ist einfacher u n d freier vom zwange d e r regeln und ausnahmen als a n d e r e kurzschriften. diese p r ü f u n g h a t also e r g e b e n , dass keines der wichtigeren stenografischen systeme die a u f g a b e der einfachsten darstellu n g der spräche g e n ü g e n d gelöst hat und dass die h a u p t f e h l e r derselben in der Schwierigkeit ihrer e r l e r n u n g und practischen anw e n d u n g so wie in dem m a n g e l an kürze bei gleichzeitiger lesbarkeit, und u m g e k e h r t , bestehen, dass und wie diese fehler beseitigt werden k ö n n e n und müssen, zeigt meine Stenografie internationale, welche zunächst in französischer, deutscher und englischer s p r ä c h e mit Übungsstücken auch in italienischer, spanischer und russischer spräche als autografie erscheint. meine internationale Stenografie, d e r e n practisehe bi-;iuehbarkeit und directe allgemeine a n w e n d b a r k e i t ich durch erschöpfende dictat-schreibübungen etc erprobt, habe, wird bei voller lesbarkeit wenigstens die öfacho kürze der lateinischen schrift orreichen, welche sie an '¡.-enauigkeit des ausdruckes übertrifft, bei ihrer entwickelung und a u s a r b o i t u n g habe ich ein ganz b e s o n d e r e s gewicht auf die grösste leiehtigkeit der erlerriung und a n w e n d u n g gelegt und nicht eher
-
IS
—
geruht als bis ich überzeugt war, dass diese nur so und nicht ¡Inders erzielt werden konnte; dadurch ist es möglich geworden, dem lehrbuch die grösste einfachheit und kürze zu geben; statt . viele einzelne ermüdende, weil in keinem Zusammenhang stehende beispiele aufzuführen, wie man sie leider in allen bisherigen stenografischen lehrbüchern findet, beschränke ich mich nach einer -übersichtlichen zweifachen methodisch und alfabetisch geordneten darstellung der silben, auf zusammenhängende, durch die gegenüberstehende stenografische Übersetzung genau übertragene Übungsstücke, um, zu grösserer kürze fortschreitend, endlich von allen practischen abldirzungen gebrauch zu machen, ich setze dabei voraus, dass diejenigen, welche mein system mit einem dem gewünschten sichern und raschen erfolge entsprechenden fleisse und interesse studiren und erlernen wollen, dies in einer möglichst selbständigen ujid selbsttätigen weise tun, und deshalb schon nach einer sichern einübung und nach widerholtem geläufigen lesen aller Übungsstücke, selbst leichtere beispiele, wie z. b. parlamentarische reden, zunächst nach langsameren dictaten stenografiren werden. — wenn es aber zum schluss überhaupt noch, nötig wäre zu zeigen, welchen fortschritt und vorteil der einfacheren und genaueren schriftlichen darstellung meine internationale silbenschrift bietet, brauchte ich nur auf die vielen und grossen ortografisch-phonografisclien mängel und fehler der currentschriften hinzuweisen, insbesondere auf die der englischen spräche, welche, obwol auf einer sehr hohen stufe der einfachheit und feinheit des ausdruckes angelangt, in der schriftlichen darstellung fast noch ganz in den fesseln einer bilderschrift, ähnlich der chinesischen, zu schmachten verurteilt ist, weil die entWickelung ihrer lautzeichen hinter derjenigen der spräche und ausspräche so unendlich weit zurückgeblieben ist. denn ihre Wörter, sind meist willkürlich zusammengesetzte zeichen für begriffe, nicht für laute, und die einfachsten zeichen werden in so verschiedenen bedeutungen gebraucht, dass sie den leser völlig verwirren, das englische alfabet, unter diesem gesiclitspunkt betrachtet, besteht i. d. tat nicht nur aus 2(5. sondern aus mehr als 200 zeichen, von denen jedes seinen sinn beständig ändert, so dass man sich die bedeutung eines joden Zeichens eingeprägt haben kann, ohne doch alle zu kennen, oder alle- ihre bedeutungen kennt, ohne zu wissen, welche nmn in jedem besonderen falle anzuwenden hat. ganz ähnlich verhält
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—
es sich init der französischen, deutschen u. a. Schriften und sprachen, und man f r a g t sich unwillkürlich:
wie ist es möglich,
dass
der
in
allen künsteii so weit fortgeschrittene mensch des 1 9 t e n Jahrhunderts sic.h i m m e r noch mit einer schrift begnügen kann,
die
alten römer bei seinen viel weniger entwickelten
und
schon
dem
verwickelten
Verhältnissen des socialen, politischen, wirtschaftlichen und verkehrslebens viel zu langsam und complicirt erschien ? wie ist e s möglich, dass, wenn nicht für den druck, so doch zunächst vorbereitend finden schriftlichen g e b r a u c h
das
alte
und
veraltete
schriftverfahren
einem besseren, wenn nicht vollkommenen system hat weichen müssen?
man war bisher, und, wie wir gesehen
grund, geneigt, h i e r a u f zu antworten, l ä n g s t eingetreten sein würde, wenn
haben,
nicht
es
überhaupt
schon
wäre,
eine
heisst
aber doch nur eine solche, welche ebenso leicht
wirklich
bessere
ohne
dass diese änderung i. d. tat
practischere
gelungen
schrift zu erfinden; als
das
die
la-
teinische zu lesen, und wenigstens 6 mal kürzer ist — die practische Verwirklichung einer solchen kurzschrift, und im besonderen die feststellung der form j e d e s lautzeiehens stenografischen hauptgesetzen
und
in der weise,
dass
ihren besonderen
es den
4
bestimmungen
genau entspricht, sowie die auffindung des besten, d. h am schnellsten und sichersten arbeitenden silbenmeclianismuses
erfordert
eine
lange, unverdrossene arbeit in stenografischen vergleichen und versuchen,
in denen man sich niemals durch die vielen,
windlichen Schwierigkeiten,
enttnuschungen
und
schrecken lassen, und so lange nicht ruhen
noch
man auf grund erschöpfender Untersuchungen wonnen hat, dass das system,
für
das
man
fast
unüber-
miserfolge zurückrasten
darf,
bis
die Überzeugung g e sich
hat, auch wirklich allen anforderungen genügt
nun
und
entschieden
so weit
über-
haupt die stenografische erkenntniss reichen kann, durch keine denkbar bessere methodo ersetzt zu werden vermag, lich mühsamen arbeit kommt es aber, um
es
bei dieser unend-
kurz
zu
sagen,
vor
allem darauf an, den gesammten Organismus der \ eivchiedenen sprachen bis ins kleinste und feinste zu durchdringen, ihn in seine stenografischen
bestandteile aufzulösen
und
diese d e m e n t e
der laute
und »üben durch eine gelungene operation, durch einen glücklichen wurf zu einem möglichst vollkommenen z u s a m m e n zu f ü g e n , wie mir
sehriftincch.inismus
wieder
dies gelungen, wird der leser aus mei-
ner „Stenografie internationale" selbst ersehen und beurtln-ilen können.