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German Pages 320 [311] Year 2018
PERGAMON MEISTERWERKE DER ANTIKEN METROPOLE UND 360° -PANORAMA VON YADEGAR ASISI BEGLEITBUCH ZUR AUSSTELLUNG
Eine Ausstellung der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin
Für die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin herausgegeben von Andreas Scholl und Agnes Schwarzmaier unter Mitarbeit von Martin Maischberger und Moritz Taschner Mit Fotografien von Ingrid Geske und Johannes Laurentius
Antikensammlung Staatliche Museen zu Berlin •
MICHAEL IMHOF VERLAG
IMPRESSUM
Ausstellung
Eine Ausstellung der Antikensammlung - Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit Yadegar Asisi / Studio asisi / Asisi Panorama International Kuratoren Martin Maischberger, Andreas Scholl, Moritz Taschner Wissenschaftliche Mitarbeit Sylvia Brehme, Thomas Hinterman n, Agnes Schwarzmaier, Nina Zimmermann-Elseify Panorama Yadegar Asisi \l itarbeit: Matthias Meye, Manh Trung Doan (3D-Modeling), Dona Asisi , Alexander Asisi , Alexander Stiller Bildbearbeitu ng), Viola Völk (Kostüm und Bildbearbei tung), Eric Baba k (Musik) Au- cellunf~5ge-caltung. Jn·zenierung. Gr.1fi u ~ ::- -\u -, ~_ u J I Yad ~ ar Asisi . . lachias Thiel
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Gebäudeentwurf, Ausführungsplanung und Umseczung Ausstellung: spreeformat architekten GmbH (Sebastian Steffin, Alexander Zech, Ronald Block, Michael Hernitschek, Günter Krüger) Grafik und Leitsystem: polyform - planen und gestalten (Dietmar Götzelmann, Markus Knes, Frederic Brueckel, Tobias Dreifke,Johanna von Scheven ) Restaurierung Leitung: Wolfgang Maßmann mit Unterstützung von Astrid Will Weitere Beteiligte: Katrin Aue, Tina Dömling, Heike Hannemann-Klein, Katrin Haug, Ulrike Maier, Gunilla Mihan, Joanna Pomm, Nina Wegei, Eckhart Böhm, Hans Hoepfner, Andreas Klein, Michael Krempler, Chriscoph Kronewirth, Holger Farrak, Daniel Peter, Sebastian Röhl, Daniel Schubert, Nora Fjeldkäsa Fotografien Johannes Laurentius Gipsabgüsse Gipsformerei - Scaatliche Museen zu Berl in (Miguel Helfrich Seefan Kramer. Daniel 1eyer ) Be u her en i„e
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Audioguide: conweltstudios (Gürsan Acar, Klaus Kowatsch ) unter Mitarbeit vonJudith Hyams Organisation Ines Bialas, Heike Pössel,Jörg Kleemann Transporte Schenker Deutschland AG Übersetzung Ausstellungstexte Giles Shephard Förderer Würth AG, Freunde der Antike auf der Museumsinsel Berlin eY. Projektpartner Fraunhofer Institute for Computer Graphics Research !GD (Pedro Samos, Matevz Domajnko ); Deutsches Archäologisches Institut -Abteilung Istanbul (Felix Pirson )
Impressum
Katalog
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Pergamon - Meisterwerke der antiken Metropole und
Pu blikationsmanagement Referat Publikationen und Merchandising der Staatlichen Museen zu Berlin: Sigrid Wollmeiner, Andrea Schindelmeier Umschlaggestaltung und Layout www.polyform.net
360°-Panorama von Yadegar Asisi im temporären Ausstellungsgebäude »Pergamonmuseum. Das Panorama« gegenüber dem Bademuseum, ab 17. November 2018 Für die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin herausgegeben von Andreas Scholl und Agnes Schwarzmaier unter Mitarbeit von Martin Maischberger und Moritz Taschner Veränderte Neuauflage des von Ralf Grüßinger, Volker Kästner und Andreas Scholl herausgegebenen Begleitbuches zur
AusstellungPergamon - Panorama der antiken Metropole im Pergamonmuseum, 30. September 2011 - 30. September 2012
Michael ImhofVerlag GmbH & Co. KG Stettiner Straße 25; D-36100 Petersberg Tel.: 0661/2919166-0; Fax: 0661/2919166-9 www.imhof-verlag.com [email protected] ISBN 978-3-7319-0793-0 Printed in EU
Innenseiten des Bucheinbandes Yadegar Asisi Gestaltung und Reproduktion Michael ImhofVerlag Druck Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Angaben sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Redaktion und Lektorat Agnes Schwarzmaier
© 2018 Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz und Michael ImhofVerlag, Petersberg Alle Rechte vorbehalten
Fotografien Johannes Laurentius, Ingrid Geske, Gisela Geng, Philipp Groß, Michael Remmy
www.smb.museum
Autoren Objektkatalog Ina Altripp Christof Berns Sylvia Brehme Wilfred Geominy t Mathias Rene Hofter Ursula Kästner Volker Kästner Margrith Kruip Jörg-Peter Niemeier Dieter Salzmann Andreas Scholl Agnes Schwarzmaier Ralf von den Hoff Christiane Vorster
LA. C.B. S.B. WG. M.R.H. U.K. V.K. M.K. J.-P.N. D.S. A.S. A.Sch. R.v.d.H . 0/.
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PERGAMON
3. Mythos in der dritten Dimension Zu Komposition und Interpretation der Herakles-Prometheus-Gruppe
MEISTERWERKE DER ANTIKEN METROPOLE UND 360 °-PANORAMA VON YADEGAR ASISI
Christiane Vorster 4. Die Basileia - Der Palastbezirk von Pergamon
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64
Torsten Zimmer 5. Die ,Tänzerinsakraler Ort< - Überlegungen zur Skulpturenausstattung des Altarplatzes 115
Vorworte
1.
Mathias Rene Hojter
8
5. Der Dionysos-Tempel auf der Theaterterrasse im Lichte neuer Forschung
Geschichte und Topographie
120
Martin Maischberger 1. Geschichte Pergamons - ein Abriss
12
Hans-]oachim Gehrke IV.
2. Lage und Stadtentwicklung des antiken Pergamon
Pergamenische Plastik
21 1. Pergamenische Skulpturen in ihrem Kontext
Wolfgang Radt
128
Johanna Fabricius 3. Stadtraum und Städtebau im hellenistischen Pergamon 28
Felix Pirson
2. Hellenistische Skulpturen aus Pergamon
134
Christian Kunze 4. Die Wiederentstehung Pergamons als virtuelles Stadtmodell
36
3. Pergamon und der hellenistische Klassizismus
143
Jörg-Peter Niemeier
Eric Laufer - Dominik Lengyel - Felix Pirson Verena Stappmanns - Catherine Toulouse
4. Zur Polychromie pergamenischer Plastik. Vom Attalos-Porträt zur >Athena mit der Kreuzbandägis, 150
II.
Clarissa Blume-]ung
Herrscher und Hof 1. »Wohltaten und Geschenke« Die Kulturpolitik der pergamenischen Herrscher
Hans-Joachim Schalles
6
Margrith Kruip
48
6. Sitzende Gewandstatuen als Zeugnisse weiblicher Kulte im hellenistischen Pergamon
160
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2. Bildnisse der Attaliden
Ralf von den Ho.ff
5. Die Sitzstatue der Kybele 44
Ina Altripp
164
7. Restaurierungsmaßnahmen an pergamenischen Marmorstatuen: Drei Fallbeispiele für Ergänzungen und Rekonstruktionen
6. »Die alte Herrlichkeit der Stadt des Attalos vor dem staunenden Blick emporzaubern« Das Pergamon-Panorama von 1886
172
Ulrike Wulf Rheidt t
Ausgrabung, Erforschung und Visualisierung
Stephan Oettermann
1. »Ein Werk, so groß und herrlich ... war der Welt wiedergeschenkt! « - Geschichte der Ausgrabungen in Pergamon bis 1900
8. An der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst. Die Pergamon-Ausstellungen der Berliner Antikensammlung mit dem Panorama von Yadegar Asisi 228
7. Das Pergamon-Panorama von Yadegar Asisi
V.
215
Wolfgang Maßmann - Astrid Will - Nina Wege!
182
Ursula Kästner
Andreas Scholl
2. »Wo aber stand der Zeus-Altar, den zu suchen ich gekommen war?« - Die archivalische Dokumentation einer Ausgrabung
9. Pergamon in New York: Eine historische Zusammenarbeit 191
Sedn Hemingway
196
10. Das Pergamonmuseum nach Abschluss seiner Generalsanierung und Ergänzung. Die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte
222
242
johanna Auinger 3. »Die lustigen Zeiten sind dahin! « Die Grabungen des 20.Jahrhunderts
4. Die Erstpräsentation der pergamenischen Funde im Alten Museum
250
Martin Maischberger - Andreas Scholl
Wolfgang Radt
202
VI.
Objektkatalog
258
Literaturverzeichnis Abbildungsnachweis und Konkordanz
308 319
Astrid Fendt 5. Museumsbauten für den Pergamonaltar in Berlin
205
Volker Kästner
7
Vorwort Triumph der Archäologie im Museum Die von den Berliner Museen gegen Ende des 19.Jahrhunderts in Pergamon, dem heutigen Bergama an der türkischen Westküste, initiierten Ausgrabungen wurden vor genau 140 Jahren begonnen und sie zählen fraglos zu den erfolgreichsten Unternehmungen der klassischen deutschen Altertumswissenschaft. Der bedeutendste Fund aus dieser hellenistischen Metropole, der im Pergamonmuseum rekonstruierte Altar, ist das berühmteste Kunstwerk der Berliner Museumsinsel. Die eindrucksvolle Inszenierung dieses einzigartigen Bauwerkes im 1930 eröffneten Pergamonmuseum hat jedoch den umfangreichen Berliner Bestand pergamenischer Grabungsfunde weitgehend in den Hintergrund treten lassen. Infolge der offiziellen Fundteilungen zwischen dem Deutschen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich waren am Ende des 19.Jahrhunderts zahlreiche antike Objekte wie Skulpturen, Architekturteile und Inschriften aus Marmor, aber auch Bronzen, Terrakotten und Keramik nach Berlin gelangt, von denen der weitaus überwiegende Teil nie dauerhaft ausgestellt werden konnte. Sowohl die historischen Umstände, insbesondere der Zweite Weltkrieg und die deutsche Teilung, als auch logistische Probleme wie das Fehlen großer Sonderausstellungsflächen auf der Museumsinsel haben eine dauerhafte Präsentation stets verhindert. Allerdings gelang es der Antikensammlung unserer Staatlichen Museen, nach der bau bedingt notwendigen Beräumung des Nordflügels 2011/12 im Pergamonmuseum erstmalig eine große Sonderausstellung zu unserem Markenthema Pergamon für ein ganzes Jahr zu zeigen. Diese war mit 1,5 Millionen Besuchern so erfolgreich, dass der Wunsch entstand, eine ähnliche Präsentation während der seit 2013 andauernden Sanierung und Ergänzung des Pergamonmuseums dau-
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erhaft zu zeigen. Um diese Idee Realität werden zu lassen, war der Bau einer eigenen Ausstellungshalle neben der Museumsinsel notwendig. Diese konnte jetzt von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz unter Anspannung aller Kräfte realisiert werden. Die neue Halle kann auch nach der Wiedereröffnung des Altarssaales helfen, andere bedeutende Bestände unserer archäologischen Sammlungen - wie etwa jene des Vorderasiatischen Museums - bis zum Ende der Generalsanierung des Pergamonmuseums sichtbar zu halten. Unsere neue Dauerpräsentation Pergamon. Meisterwerke der antiken Metropole und 360°- Panorama von Yadegar Asisi ist ein erneuter Beleg dafür, dass die Staatlichen Museen zu Berlin ihren Forschungsauftrag ernst nehmen. Die Ausstellung geht auf das Forschungsprojektes Ber-
liner Skulpturennetzwerk - Kontextualisierung und Übersetzung antiker Plastik zurück und dient auch in dieser Neuauflage der Vermittlung aktueller Forschungen an ein breites Publikum. Als ein gelungenes Beispiel für eine Public Private Partnership ist fraglos die Kooperation mit dem Berliner Architekten und Panoramakünstler Yadegar Asisi anzusehen . Sein im Zusammenwirken mit der Antikensammlung überarbeitetes und vergrößertes Pergamon-Panorama eröffnet unserem immer internationaleren Publikum einen alternativen, emotionalen und sinnlich ungeheuer ansprechenden Zugang zur Antike, dessen Rückbindung an die aktuelle archäologische Forschung dennoch jederzeit erkennbar bleibt.
Prof. Dr. Hermann Parzinger Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Vorwort Ein Pergamonmuseum auf Zeit In den Jahren 2011 und 2012 erschienen die erste und zweite Auflage dieses Grundlagenwerks zur hellenistischen Königsresidenz Pergamon. Sechs Jahre nach dem Ende der großen monographischen Ausstellung >Pergamon. Panorama der antiken MetropolePergamonmuseum. Das Panoramaden GroßenGalliers Ludovisi , ist unverkennbar (s. Beitrag Kunze Abb. 1). Gleichwohl zeichnet sich dieser durch einen strenge-
Abb. 6: Verschollene Fragmente einer überlebensgroßen Bildnisstatue aus
Raum H auf der oberen Terrasse des Gymnasions von Pergamon
ren Gesichtsaufbau und eine weiter gezogene Brauenlinie aus. Orbitale und Stirn des Königsporträts haben an Volumen gewonnen, die Augen greifen tiefer in den Kopf ein, so dass die Gegensätzlichkeit der Wirkung gesteigert ist. Ähnliche Unterschiede zeigen sich noch gegenüber einem zwar aus Alexandria stammenden, aber sicher in die Zeit kurz vor 205 v. Chr. zu datierenden Serapis-Kopf. Die Stilstufe, welche die Köpfe am Fries des Großen Altars markieren, ist hingegen noch nicht erreicht. In seiner Machart ist das Haar der ersten Fassung dem vielleicht werkstattgleichen Kopf Alexanders des Großen aus Pergamon eng verwandt. Ein Datum im ersten Drittel des 2. Jhs . v. Chr. ist damit angezeigt. Der König zeichnet sich durch individuelle Züge wie das breite Untergesicht, aber auch das vortretende Kinn, den leicht gewölbten Nasenrücken und die wulstige Stirn aus. Dies ähnelt zwar dem Münzbildnis des Eumenes, die langen, eng anliegenden Strähnen unterscheiden sich jedoch von diesem; auch tritt Eumenes' Unterlippe deutlicher vor. Eine >Attalidenphysiognomie, ist wiederum schwerlich erkennbar. Vielmehr erscheinen die realitätsnahe, aber kaum altersgeprägte Physiognomie und eine gewisse dynamische Bewegtheit als typische Züge, wobei die Energieformeln gegenüber dem Bildnis des Philetairos zurückgenommen sind. Unter den pergamenischen Königen kommt (lediglich aufgrund der Abweichung von den Münzbildnissen ) weniger Eume-
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II. HERRSCHER UND HOF
Abb. 7a- b: Fragmente zweier Panzerstatuen aus dem sog. Mittelsaal der oberen Gymnasionterrasse
nes II. als Attalos I. in Frage, doch ist dies nicht mit Sicherheit zu klären. Sollte Attalos I. gemeint sein, dann handelt es sich um ein posthumes Bildnis. Durch die sekundär angesetzten Haarteile umgab ein Lockenkranz das flache Kalottenhaar, wie es bei Götterbildern und in deren Nachfolge bei Herrscherporträts schon früher zu beobachten ist. Dies verlieh dem Bildnis nicht nur Dynamik, sondern auch eine außeralltägliche Frisur und damit überhöhende Wirkung. Ob dies noch im 2. Jh. v. Chr. geschah oder erst später, lässt sich anhand der wenigen Locken nicht entscheiden, doch spricht derzeit nichts für ein spätes Datum. Damit ist der relativ sichere Bestand an Attalidenbildnissen erfasst. Es stellt sich sogleich die Frage nach den zugehörigen Statuen. Hier können auch Figuren herangezogen werden, die kopflos erhalten, aufgrund ihres Aufstellungskontextes aber relativ sicher benennbar sind. Dazu zählt die ohne Kopf erhaltene Statue eines Mannes in zeusähnlichem Darstellungstypus mit Mantel und nacktem Oberkörper aus dem Hera-Tempel oberhalb des Gymnasions von Pergamon (Abb. 5). Der Tempel wurde von Attalos II. gestiftet. Reste der zentral auf der in der Mitte vorspringenden Kultbildbasis sitzenden Hera-Statue sind erhalten. Die männliche Statue flankierte die Göttin auf der einen Seite, Reste einer weiteren, weiblichen Statue auf der anderen Seite sind ebenfalls erhalten; die Dargestellte muss den gleichen Rang besessen haben wie der Mann. Dies lässt eher an Attalos I. und Apollonis oder Attalos II. , den Stifter des Tempels, und Stratonike denken, die Hera, die Göttin der Ehe, rahmten, als an Zeus, für den sich eine
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gleichrangige weibliche Pendantfigur kaum vorstellen lässt. Das seitlich längere Nackenhaar, das sich bei der männlichen Statue erhalten hat, lässt sich im Bestand der bekannten Attalidenbildnisse zumindest mit den angesetzten Locken Attalos' I. in Berlin vergleichen. Es läge dann also das Bildnis eines Attaliden vor, der mit langem Nackenhaar, in Angleichung an Zeus, die rechte Hand vermutlich auf ein Szepter gestützt, kurz nach 159 v. Chr. als synnaos theos der Hera zusammen mit seiner Ehefrau (vgl. Kat. 39) erschien. Fragmente zweier überlebensgroßer Panzerstatuen des frühen oder mittleren 2. Jhs. v. Chr. stammen aus dem sog. Mittelsaal H der oberen Gymnasionterrasse (Abb. 7). Sie werden als Überreste einer Gruppe von Attalidenstatuen angesehen, zu der auch der Berliner Kopf (Abb. 4) gehörte und die in der Mittelnische dieses Raumes stand. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um die Bildnisse des Philetairos und Attalos I. oder Eumenes' II., die dort epigraphisch bezeugt sind, in Kultaktivitäten einbezogen waren und im 1. Jh. v. Chr. nachweislich restauriert wurden 19 • Das mitgefundene, etwas kleinere Fragment einer im Dekor abweichenden Panzerstatue mit hochgestelltem Bein könnte zum nachträglich hinzugefügten Porträt Attalos' III. gehören. Ob die heute verschollenen Beinfragmente einer Figur mit nackten Füßen und Gewandrest (chiton /) am rechten Bein, die am selben Ort gefunden wurden (Abb. 6), zu dieser Statuengruppe zu rechnen sind, ist noch offen. Zudem stammt aus dem Gymnasion auch das in Format und Marmorsorte ähnliche Fragment eines Kopfes mit Anastole, das typologisch an den ,Alexander Schwarzenberg< an-
Bildnisse der Attaliden
schließt. Die Frage der Präsenz und Imitation Alexanders in Pergamon bedarf weiterer Studien. Die Münzbildnisse und die Philetairos-Herme aus der Pisonenvilla in Herculaneum machen deutlich, dass die Attaliden in ihren Bildnissen durch die auf der Schulter gefibelte Chlamys als Militärs gekennzeichnet werden konnten. Eine solche Gewandung kann zur Panzertracht sowohl von Reitern wie von Unberittenen gehören. Beide militärisch konnotierten Ikonographien sind im Bildnisbestand der Attaliden bezeugt. Eine Reiterstatue Attalos' I. kennen wir aus Kreta 20 ; Eumenes II. war als Reiter in einer von den Aitolern gestifteten Statuengruppe neben seinen stehenden Brüdern dargestellt unklar ist, ob in Delphi oder in Thermos 2 1; mindestens zwei weitere Reiterstandbilder des Eumenes gab es in Delphi - Stiftungen der Aitoler und der Amphiktyonen 2 2; schließlich ist die bere its genannte Reiterstatue Attalos ' III. zu erwähnen , welche die Pergamener auf der Oberen Agora als Dank für militärische Siege aufstellen ließen. Die Kopfbewegung der Philetairos-Herme lässt ebenfalls an ein Reiterstandbild denken. Für mehrfigurige Gruppen, welche auf Delos und im Athena-Heiligtum von Pergamon die Kämpfe gegen die Gallier feierten , hat man ebenfalls bewegte Reiterstandbilder Attalos' I. rekonstruiert. Panzerstatuen sind - zusätzlich zu den Statuen im Gymnasion - epigraphisch für Attalos III. , wie oben besprochen, im Asklepios-Tempel überliefert, hier mit einem auf Waffen gestellten Fuß als synnaos theos. Textzeugnisse und Standplatten von Bronzestatuen zeigen, dass die Darstellung von Attaliden zu Fuß relativ häufig war 23 • Die dabei mehrfach bezeugte weite Zurückstellung des Spielbeines findet sich bei nackten und gepanzerten Statuen, nicht aber bei Bürgerbildnissen im Himation. Darstellungen der Könige in der Quadriga sind ebenfalls nachgewiesen , bisweilen auf annähernd 10 m hohen Pfeilern wie in Delphi und Athen 24 • Kommen wir schließlich zu den Dimensionen und zum Material25. überlebensgroße Statuen sind für Attalos I. in Sikyon , für Eumenes II. in Milet, für Eumenes II. und Attalos II. auf der Athener Akropolis sowie für Attalos III. im Asklepios-Tempel von Pergamon bezeugt, aufgrund der Fußeinlassungen der Basis auch für Philetairos, den Sohn Attalos' I. , in Olympia. Wahrend die Statuen in Athen auch attalidische Weihungen gewesen sein könnten, handelte es sich bei den anderen um Ehrenstatuen , die auf Veranlassung fremder Poleis (vgl. Abb. 2) oder der Pergamener aufgestellt wurden . Eine goldene oder zumindest vergoldete Ehrenstatue Attalos' 1. ist- zusammen mit Opfern - in Sikyon überliefert, ebenso für das überlebensgroße Bildnis Eumenes' II. in seinem Herrscherkultbezirk in Milet sowie für Statuen Attalos' III. im Gymnasion und auf der Oberen Agora in Pergamon, mit der Opferhandlungen für Zeus verbunden waren. Auch diese Statuen waren durchweg Fremdehrungen. Das skizzierte Bild lässt sich derzeit nicht präzisieren, denn für andere, bisweilen als Attaliden benannte Bildnisse liegen keine überzeugenden Argumente vor, die eine solche Identifikation stützen würden. Sogar deren Befürworter haben diese Benennungen deshalb als hypothetisch bezeichnet. Ob der >ThermenherrscherMarmorlagers3-D-InstallationPalästeBasileiaPalast V< im Zuge der Stadterweiterung und Neugestaltung des Burgbergs unter Eumenes II. errichtet wurde, wie folgende Beobachtungen nahelegen. Zum einen wurde im Zuge der Ausgestaltung des Athena-Heiligtums durch Eumenes II. das Temenos mit Säulenhallen und einem repräsentativen Propylon ausgestattet, deren Orientierung deutlich von der Ausrichtung des älteren AthenaTempels abweicht, aber derjenigen von >Palast V, entspricht 14. Zum anderen wurden nicht benötigte oder verworfene Bauglieder des Großen Altars, der ebenfalls Teil des eumenischen Bauprogramms war, in ,Palast V, wiederverwendet15 •
Die Wände im Innern der Räume an der Nordseite des Peristylhofes waren im Wechsel mit dunklen und hellen Marmororthostaten verkleidet. Den Raum in der Nordwestecke schmückte das sog. Hephaistionmosaik, von dem sich die Künstlersignatur und Teile der aufwendigen Rahmung erhalten haben (vgl. Kat. 47 ). Auf dem breiten weißen Randstreifen des Bodenmosaiks konnten Klinen aufgestellt werden. Ebenfalls in diesem Raum wurde die rund plastische Figur einer Tänzerin oder Fackelträgerin in archaisierendem Stil entdeckt (Kat. 29 ), die leider den einzigen archäologischen Nachweis für die statuarische Ausstattung der Paläste darstellt (Beitrag Vorster)16• Dass in den königlichen Gemächern u. a. auch eine Charitengruppe des Künstlers Bupalos auf. gestellt war, ist nur literarisch überliefert (s. Beiträge Kunze und Niemeier). Östlich an den Raum mit dem Hephaistionmosaik schließt ein Saal an, dessen Wände mit dunklen Orthostatenplatten geschmückt waren. Die dezentrale Türschwelle deutet ebenfalls auf eine Nutzung als Gelageraum mit Klinen hin, während die Einlassungen auf der Türschwelle zeigen, dass der Raum verschließbar war. Von dem Bodenbelag, der diesen größten Raum in ,Palast V, bedeckt hat, ist leider nichts mehr erhalten. Der kleine Raum an der Nordostecke des Peristyls beherbergte einen Statuensockel oder Altar, woraus sich die moderne Bezeichnung >AltargemachGroßen GalliernSterbenden Galliersdoku-
@Rundmonument
Ga I a t • r- Lang an a t h e m e
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10
138
20
30
40
50
Abb. 5: Achena-Heiligtum von Pergamon. Plan nach Wenning 1978, Taf. 20
Hellenistische Skulpturen aus Pergamon
Abb. 6: Rom, Kapitolinisches Museum, 747: Sterbender Gallier
mentarischenspäthellenistisch, bezeichnen. Kennzeichnend hierfür sind eine deutliche Reduktion von Pathos und dramatischen Akzenten, elegante, gelegentlich ins Manierierte abgleitende Körperrhythmen und Gewandmotive, eine Zurücknahme von starken plastischen Akzenten zugunsten einer weich fließenden Oberflächenmodellierung sowie die zunehmende Verwendung von klassizistischen Stilbildungen, die sich vor allem an der spätklassischen Kunst orientieren. Unter den in Pergamon gefundenen Skulpturen kann etwa die Statue des Hermaphroditen (Abb. 7) mit ihrem eleganten Körperrhythmus und den weich fließenden Gewandmotiven den Einfluss dieser neuen Kunstrichtung illustrieren. Die in den Skulpturen des Pergamonaltars gefundene Formsynthese könnte folglich zwar dazu geführt haben, dass in Pergamon selbst die Formenwelt des hochhellenistischen Stils noch ein wenig länger erhalten blieb als andernortS, sie ist jedoch, wenn man die Kunstentwicklung im Ganzen betrachtet, eher als fulminanter Endpunkt einer älteren, allmählich auslaufenden Stiltradition zu beurteilen. Die Wendung ins Pompöse und Ausdruckshafte, die oben als Charakteristikum der hochhellenistischen Skulptur aus Pergamon bezeichnet wurde, lässt sich allerdings auch an anderen Orten als zeittypische Tendenz beobachten. Es fallt daher schwer, die spezifischen Eigenarten der >pergamenischen SkulpturAthena mit der KreuzbandägisHeraKnabe von EleusisWestmacott'schen EphebenKnabe von EleusisKopie< versteht man die exakte Reproduktion einer Skulptur, was mittels mechanischer Übertragung in jedem beliebigen Maßstab erfolgen kann; in-
tendiert ist eine möglichst getreue Wiederholung des Vorbildes 8 • Unter dem weiten Begriff der >NachahmungUmbildungNachschöpfungNeukonzeptionKaufmann'sche KopfimmersivPergamon[OII]. .. ",
angewinkelte Arm ist dagegen bis auf die gebrochene Hand vollständig. Eine Einarbeitung im Bereich des Unterarmes könnte von einem ehemals eingezapften Delphin herrühren . Der Blick des vo n langem, strähnig gewelltem H aupthaar ge-
,,(wegen erhaltener) Wohltaten", ergänzen lässt. Im Vergleich mit anderen Weihinschriften der Attaliden und nach zeitgenöss ischer Konvention kann daraus folgender Inhalt rekonstruiert werden: König Eumenes (I I. ), (Sohn ) des Königs Attalos (!. )
rahmten bärtigen Kopfes folgt dem vorgestreckten rechten Arm, der sich wahrscheinlich auf einen Dreizack stützte. Die Plinthe ist bis auf ein kleines Stück des rechts unten aufliegenden Manteltuches modern. Eine größere Partie des zurückwehenden Mantels ist abgebrochen. Die nach Motiv und Kopfbildung zu den Vatergöttern gehörende Skulptur kann wegen der mitgefundenen Tritonfiguren als Poseidon gedeutet werden. Sie ist in der Ausführung die qualitätvollste Akroterfigur.
und der Königin Apollonis, (hat diesen Altar) wegen erhaltener Wohltaten den Göttern Zeus und der siegbringenden Athene (geweiht). Hypothetisch bleiben die Namen der Götter, denen die Stiftung galt. Das besondere Gewicht, das den Darstellungen vo n Zeus und seiner Tochter Athena im Ostfries der Gigantomachie verliehen wurde und Säulenkapitelle mit Darstellungen von Blitzbündeln unter der Weihinschrift lassen aber vermuten, dass diese beiden Götter, besonders aber Zeus, als Adressaten der Weihung anzusehen sind.
Winter 1908, 165-1 67 Nr. 149; Thiemann 1959, 66ff.; Heres 1986, 55 Nr. 94; Simon 1994, 452 Nr. 35; Grassinger 11. a. 2008, 110 f ; Plc6n - Hemingway 2016, 197 f Nr. 117 (v. Kästner).
V.K.
in Pergamon
Im Turm östlich des Burgtores verbaut und beim Abbruch des mittelalterlichen Aufbaus 1883 freigelegt 175-160 V. Chr.
Fränkel 1890, 54/Nr. 69; Kästner, V. 1986, 31 Nr. 35; Rum scheid 1994, Bd. 1, 36; Heilmeyer 1997, 188f Nr. 39.
V.K.
Triton vom Dach des Großen Altars
Marmor; H. mit Plinthe 91 cm
Marmor; B. (A) 55,6 cm; (B) 63,7 cm Berlin, Antikensammlung SMB, IvP 69 A, B (Pe 1.179, Pe 1.180)
Kat. 7
Pergamon, 1879 an der Nordseite des Altarfundamentes Um 160 v. Chr.
Kat. 6
Poseidon, Akroterfigur vom Dach des
Berlin, Antikensammlung SMB, AvP VII 166
Großen Altars
Die Inschrift bestand aus großen sorgfaltig ausgeführten Buchstaben auf der mittleren Fascie der Architravblöcke. Fragment (A) ist seitlich, oben sowie auf der Rückseite gebrochen und enthält Res-
Der bärtige Gott ist schreitend mit vorgestelltem linken Fuß dargestellt. Sein mit einem übergeschlage nen Zipfel um die Hüfte geschlungener Mantel ist quer über den Rücken zu seiner linken Schulter geführt, von wo er herabfallend den linken Oberarm bedeckt und dann effektvoll in hohem Bogen zurückgeweht wird. Dieses Motiv des vom Wind aufgeblähten flatternden Gewandscoffes is t charakteristisch für die Figuren auf dem Altardach, hier aber besonders ausgeprägt. Das Gewand lässt die muskulöse Brust frei. Der fehlende rechte Arm war erhoben und mit einem Dübel
Erhalten ist der Torso einer unterlebensgroßen Marmorskulptur eines Triton - eines Fabelwesens mit menschlichem Oberkörper und fischschwanzartigem Unterleib-, dessen Oberkörper schraubenartig nach links gedreht war. Die Figur ruht auf einer fast vollständig erhaltenen, dünnen Standplatte vo n eiförmigem Umriss. Der nackte, in der Vorderansicht nach links gedrehte, muskulöse Oberkörper zeigt nur geringe Ausbrüche am Hals und am Ansatz des rechten Armes. Der rechte, erhobene Arm und der Kopf sind nicht erhalten. Sie waren separat gearbeitet und angestückt. Der fehlende Arm, dessen Hand vielleicht ein Steuerruder hielt, war mit einem Dübel befestigt, und der nach rechts gedrehte Kopf mit einem kräftigen quadratischen Zapfen im Hals eingesetzt. Der linke Arm trägt in der Beuge eine geschraubte und geriefelte Trompeten-Muschel. Ein zackiger Kranz kurzer Flossenspitzen trennt in Hüfthöhe
te der Buchstabenfolge ,, ... Ll[A]IIL .. ", wora us
angestückt. Der linke herabhängende und leicht
den Oberkörper vom gebogenen Fischschwanz.
Die beiden Bruchstücke gehören aufgrund ihrer Abmessungen und Gestalt (Gliederung der Vorderseite in drei Fascien und schmale glatte Soffice auf der Unterseite ) zu den Architraven der äußeren Hallen des Großen Altars. Auf ihnen sind Teile der Weihinschrift erhalten, die an der Ostseite des Altars angebracht war, wo sie vo n antiken Besuchern sofort nach Betreten des heiligen Bezirkes wahrgenommen wurde. Nord- und Südseite scheiden als weniger repräsentativer Orte dagegen aus und eine Anbringung über der Freitreppe im Westen ist nicht möglich, da dort schmalere Architrave verwendet wurden.
Pergamon, 1879 an der Nordseite des Altarfundamentes Um 160 v. Chr. Marmor, aus zehn Fragmenten zusammengesetzt; H . 133 cm Berlin, Antikensammlung SMB, AvP VII 149
Kat. 5a
Kat. 5b
261
Kat 6
Die frei gearbeiteten abstehenden Spitzen des Kranzes sind nahezu vollständig abgebrochen. Die Flossen sind großflächig, blarrarrig in spitze Lappen gegliedert und umgeben als Schurz frontal den Unterleib. Sie verbergen den zurückbiegenden , auf der Standplatte ruhenden Fischschwanz. Der Schwanz besitzt federarrig gestaltete Schup-
Kat. 8
Triton vom Dach des Großen Altars
Pergamon, Nordseite des Altarfundamentes Um 160 v. Chr. Marmor, aus etwa fünf Fragmenten zusammengesetzt; H. mit Plinthe 113 cm Berlin, Antikensammlung SMB, AvP VII 167
Kat. 7
In der literarischen Überlieferung des Mythos ist Triton zunächst der Sohn des Poseidon und der Amphitrite. Als Meereswesen wird er mit menschlichem Oberleib und einfachem oder doppeltem Fischschwanz dargestellt. Der Klang seiner weithin schallenden Muschelrrompere wühlt die Meereswogen auf, als beflissener Gehilfe erscheint er
pen und endet auf der Rückseite mir einer glatten Schnittfläche sowie einem großen quadratischen Zapfenloch (14 x 14 cm ). Hier war das separate Endstück mir der Schwanzflosse eingesetzt. Die Rückseite ist summarischer gearbeitet, die Ober-
Der Oberkörper des Triton lehnt sich zurück und
spezi ell bei den Liebesabenteuern seines Vaters. In
ist nach rechts gewendet. Beide Oberarme bewegen sich nach unten und sind knapp über dem Ellenbogen abgebrochen. Erhalten sind Teile des Kopfes mit dem Hals sowie den welligen Strähnen
der späteren griechischen Bildkunst findet sich eine Vielzahl von Tritonen zusammen mit den Nereiden , den Töchtern des alten Meeresgocces Ne-
fläche stark verwi teert.
des Haupthaares. Das Gesicht fehlt. Der Unterkör-
Aphrodite. In Anlehnung an den dionysischen
per mit rückwärtigem Zapfenloch für di e
Thiasos werden sie auch als lüsterne und dem
Schwanzflosse und die Form der Plinthe entsprechen Nr.166.
Weingenuss zugetane Wesen geschildert, die das
Winter 1908, 173f Nr. 166; Icard-Giano/10 7997; Grassinger 11. a. f (V Kästner); Pic611 - Hemingway 201 6, 199 Nr. 719 (V. Kästner).
2008, 11 2
V.K.
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reus , als Begleiter der Meeresgötter und der
bukolische und satyreske Treiben auf dem Lande im Meere fortsetzen.
OB J EKTKATALOG
ge Plinthen gehabt haben. Das Format der Figurenplinthen zeigt auch, dass jeweils nur eine Figur auf einer Dachplatte stand. Da immer zwei Marmorplatten ein Säulenjoch abdeckten, liegt es nahe, auch eine paarweise Gruppierung der Akroterfigu-
Oberteil der beschädigten hinteren Rückenpartie. Bei diesem Pferd ist das Zaumzeug mit Hals und Brustgurt vollständig in flachem Relief angegeben. Die Oberfläche ist stärker verwittert. Die beiden Pferde Nr. 151 und 152 (Kat. 9) bilden zu-
ren anzunehmen, dass also z. B. Götterpaare von Viergespannen eingerahmt oder von je zwei Pferden eines Gespannes flankiert wurden . Etwa drei Götterpaare mit Begleitfiguren - Tieren oder Fabelwesen - könnte man so auf den Langseiten des Altares im Osten, Süden und Norden unterbringen. Im Westen standen Akroterfiguren nur auf den Risalitfronten, denn die Dachplatten, die zu den Hallen an der Freitreppe gehörten, zeigen entweder keine Standspuren oder haben eine so grobe Oberfläche, dass nichts darauf gestellt werden kann.
sammen die Hälfte eines Viergespannes. Diese Viergespanne waren auf dem Dach des Pergamonaltares zusammen mit Götterpaaren aufgestellt. Fragmente der Pferdekörper wurden am Altarfundament im Norden und Osten in großer Zahl gefunden. Winter 1908, 170 N r. 152; Heres 1986, 56 Nr. 97; Pic6n - He· mingway 2016, 200 Nr. 120 (v. Kästner).
V.K.
Kat. 10 Torso eines Greifen vom Dach des K1111ze 1993194; K1111ze 1996 (c); Kästner 2000, 76-78; Pic6n Hemingway 201 6, 198 f Nr. 11 8 (v. Kästner).
V.K.
Kat. 9
Deichselpferd eines Viergespannes vom Dach des Großen Altars
Großen Altars
Pergamon, Altarterrasse Um 160 v. Chr. Marmor, Flügel gebrochen und wie der rechte Hinterbacken in Gips ergänzt; H. 56 cm, L.100 cm Berlin, Antikensammlung SMB, AvP VII 164
Pergamon, Altarterrasse Um 160 v. Chr. Marmor, aus vier Fragmenten zusammengesetzt mit Ergänzung des Stützpfeilers und der Standplatte; H. 80 cm, L. ca. 90 cm Berlin, Antikensammlung SMB, AvP VII 152 Kat. 8
Die beiden Tritonen (Kat. 7. 8) und die PoseidonStatue (Kat. 6) wurden zusammen an der Nordsei. te des Großen Altares gefunden. Alle drei Figuren waren offenbar Teile einer Akrotergruppe im mittleren Abschnitt des nördlichen Altardaches . Dies bestätigt die Standspur auf einer Kassettenplatte vom Dach des Altares in Berlin , die genau mit dem eiförmigen Umriss der Plinthe einer TritonSkulptur (Kat. 8) übereinstimmt.
Dargestellt ist das freistehende linke innere Pferd eines Viergespannes (,DeichselpferdRedaktionSterbenden Galliers