Pariser Lehrjahre: Band 2 1844-1870 9783110350067, 9783110314779

In the 19th century, hundreds of art students made a pilgrimage from German-speaking countries to study in Paris. Cramme

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German Pages 388 Year 2015

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Table of contents :
Inhalt
Vorwort
Danksagung
Editorische Notiz
Abkürzungsverzeichnis
Archive
Sammlungen
Lexikonteil
Deutsche Künstler an der École des beaux-arts, 1844 – 1870
Pariser Meister
Tafelteil
Tafelnachweis
Abbildungsnachweis
Namensregister
Ortsregister
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Pariser Lehrjahre: Band 2 1844-1870
 9783110350067, 9783110314779

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Pariser Lehrjahre

Pariser Lehrjahre

Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Bd. II: –

Herausgegeben von France Nerlich und Bénédicte Savoy mit Jennifer Fischer-Falckenberg, Lisa Hackmann, Gitta Ho, Eva Knels und Nina Struckmeyer

DE GRUYTER

ISBN ---- e-ISBN (PDF) ---- e-ISBN (EPUB) ---- Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de. abrufbar. ©  Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Titelbild: Theodor Schloepke, Place des Victoires, Rue Croix des Petits Champs, /, Aquarell, , × , cm, Inv. Nr.  Hz, Schwerin, Staatliches Museum / Foto : Staatliches Museum Schwerin; Fotografin: Gabriele Bröcker Lektorat: Malte Lohmann und Julia Blankenstein Satz: Meta Systems Publishing & Printservices GmbH, Wustermark Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

Inhalt Vorwort

VII

Danksagung

XI

Editorische Notiz

XIII

Abkürzungsverzeichnis Archive

XV

XVII XIX

Sammlungen Lexikonteil



Deutsche Künstler an der École des beaux-arts,  –  Pariser Meister Tafelteil





Tafelnachweis



Abbildungsnachweis Namensregister Ortsregister

 





Vorwort „In keiner anderen Stadt wäre ich Maler geworden, allein Paris hat das fertig gebracht“. Das schreibt der Frankfurter Maler Louis Eysen im Sommer . Kurze Zeit später muss er Paris wegen des Ausbruchs des Deutsch-Französischen Krieges verlassen. Die künstlerische Erweckung, die der fast -jährige Maler in Paris erfahren hat, entspricht dem „Paris-Effekt“, den Künstler bereits im frühen . Jahrhundert erlebt hatten und der sich später zum Topos der Pariserfahrung entwickeln wird. Die meisten deutschen Maler, die zwischen  (dem Jahr, in dem Delaroche sein von Antoine-Jean Gros übernommenes Lehratelier schließt) und  (dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges) nach Paris kommen, sind meist keine unbeschriebenen Blätter. Nach einem ersten Studium an einer deutschen Kunstschule hat sie die Wanderlust oftmals erst nach Antwerpen geführt, wohin sie u. a. der Erfolg der belgischen Historienbilder von Louis Gallait und Edouard de Bièfve gezogen hat. Und doch: „allein Paris hat das fertig gebracht“… Paris als Ziel der Ausbildung wird ihnen nun auch oft vom deutschen Lehrer ans Herz gelegt, der selbst schon bei David, Gros oder Cogniet studiert hatte. Pariser Lehrerfahrungen werden in Deutschland nicht nur generationsübergreifend geteilt, sondern dort auch weiterentwickelt. Hatte z. B. Wilhelm Wach  in Berlin ein Lehratelier nach dem Prinzip der „ateliers privés“ eingerichtet, lässt Albert Brendel in den er Jahren ein Glashaus an der Weimarer Kunstschule einrichten, um die „plein-air“-Malerei, die er in Paris kennengelernt hatte, ganzjährig von seinen Studenten praktizieren zu lassen.

Wie fanden junge deutsche Maler in Paris den Weg zu sich selbst? Natürlich bleibt die École des beaux-arts im . Jahrhundert nach wie vor eine prestigeträchtige Institution, an die sich viele Künstler zuerst wenden, um ihre Ausbildung in Paris fortzusetzen. Es wird aber offenkundig, dass diese bald neben den Zeichenklassen der École nach anderen Anregungen suchen, die sie in den meisten Fällen im Museum finden (sowohl im Louvre als auch in der Galerie du Luxembourg, wo die neuere französische Kunst ausgestellt ist, oder in der Galerie historique de Versailles, wo französische Geschichte monumental in Szene gesetzt wird), aber auch in den Privatateliers, die von Meistern wie Léon Cogniet, Thomas Couture, Charles Gleyre geleitet werden, in freien Lehrateliers oder in der freien Natur in der Umgebung von Paris, vor allem im Wald von Fontainebleau, wo sich die Künstlerkolonien in diesen Jahren merklich vergrößern. Nach dem dramatischen Tod eines Schülers in seinem Lehratelier schließt Paul Delaroche  seine Schule. Der Schweizer Maler Charles Gleyre übernimmt daraufhin die Aufsicht über einen Großteil der Schülerschar, zu der sich im Laufe der Jahre auch mehrere Deutsche gesellen, und Thomas Couture eröffnet sein Atelier, als er nach dem Erfolg seiner Römer der Dekadenzzeit im Salon von  beschließt, für sein Vaterland eine neue Schule zu begründen. Sein Lehratelier wiederum wird schnell zum Sammelplatz für Schüler und Schülerinnen aus aller Welt und Couture selbst zum „Leitstern“ einer ganzen Generation deutscher Kunststudenten. Auch das Atelier des zurückhaltenden Léon Cogniet zieht weiterhin viele Schüler aus allen Regionen Europas an, und dies vor allem, weil man bei ihm eine „gründliche artistische Bildung“ genießen kann. Horace Vernet, der in den er Jahren für die Galerie historique

 Siehe Eintrag Louis Eysen.  Siehe Eintrag Wilhelm Wach in Band .  Lisa Hackmann, „Les élèves allemands de Paul Delaroche", in: Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris, –, Tours, Presses universitaires François-Rabelais, , S. –.  Margot Renard, „L’atelier privé de Thomas Couture: une ‚école de peinture nationale‘“, in: Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris, –, Tours, Presses universitaires François-Rabelais, , S. –.  Siehe den Eintrag zu Carl Breitbach.  Siehe den Eintrag zu Otto Johann Heinrich Heyden. Zu Cogniet, Michaël Vottero, „Les Ateliers de Léon Cogniet“, in: Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, Tours , S. –.

VIII

Vorwort

in Versailles meterlange Schlachtenbilder malt, wenn er sich nicht gerade auf Reisen nach Nordafrika oder Russland befindet, spielt ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle in diesem Zusammenhang. Seine Virtuosität im Bereich der Schlachtenmalerei zieht zu diesem Zeitpunkt zahlreiche deutsche Anwärter an, die sich – zum Teil auch von deutschen Souveränen dazu aufgefordert – mit Militärmalerei auseinandersetzen wollen und die später den Beruf des Kriegsberichterstatters ergreifen oder aufregende Panoramen für das breite Publikum malen werden. Hier wird eine Facette deutscher Kunstpraxis näher beleuchtet, die weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Die Erfahrungen beschränken sich aber nicht auf das Studium in den Lehrateliers berühmter Meister. Hierarchie und Autorität zerfallen zunehmend im Laufe der er Jahre, während neue Ideen der Kunstvermittlung und -didaktik Verbreitung finden. Gleyre verwirft zum Beispiel die Rolle des „maître“ zugunsten des kollegialen Ratgebers, der für seine Dienste kein Gehalt bezieht. Viele freie Lehrateliers folgen dem Beispiel der Académie Suisse, die bereits  selbständiges Arbeiten vor dem Modell angeboten hatte. Der Erfolg dieser Institutionen, auch in den Reihen ausländischer Maler, macht deutlich, dass die Anziehungskraft von Paris nicht nur institutionell durch die École des beaux-arts begründet war oder auf dem Ruf einzelner berühmter Maler beruhte, sondern auf den vielfältigen Möglichkeiten der Weiterbildung, die variantenreiche Infrastrukturen gewährleisten konnten. Es wird probiert und experimentiert: Listen von möglichen Lehrern werden „abgeklappert“, bis die Affinität zum Meister gefunden wird – manchmal übrigens ganz außerhalb des erwarteten Spektrums, so wenn etwa Karl Peter Burnitz sich – wie er schreibt – augenblicklich in Emile Charles Lambinet „verliebt“ und daraufhin seine Rückkehr nach Deutschland hinausschiebt. Auch das „autogene Training“, das einige Kunstanwärter in Paris befolgen, die gegenseitige Anleitung oder das gemeinschaftliche Arbeiten werden in diesen Jahren immer geläufiger und stellen den französischen Anteil an der Ausbildung in Frage. Die meisten jungen Maler – und Malerinnen – erleben und verarbeiten vielfache und vielseitige Eindrücke, von denen die Freilichtmalerei im Bannkreis von Barbizon nur einer ist – wenn auch ein sehr wichtiger. Die Umgebung von Paris ist nicht mehr allein Ziel pittoresker Wanderungen, sondern auch Ort malerischer Experimente im Kollektiv. Landstriche, Landleute und Tiere finden Einzug in das Repertoire der jungen Maler, die in Gruppen losziehen, um mit Millet, Rousseau, Corot oder Diaz Freiluftmalerei gemeinschaftlich zu erproben. Zeitgleich wird das Interesse für die Ferne, für den Orient geweckt. Paris erscheint dann als Vorstufe für exotischere Reiseziele oder aber auch als Ort der Verarbeitung bereits gesammelter Eindrücke. Dabei spielt das Medium der Fotografie eine stets wachsende Rolle. Einige junge Maler finanzieren sich durch das Retuschieren fotografischer Aufnahmen das Kunststudium in Paris, während andere hier neuartige und erfolgreiche Techniken entwickeln, wie zum Beispiel Ludwig Schuller mit seinen Panoramaansichten. Der Austausch ist nötig und geht nicht nur in eine Richtung. Hatten viele junge Maler dank der Importe von Berliner Kunsthändlern wie Rudolph Lepke oder Louis Friedrich Sachse bereits „BarbizonMalerei“ auf deutschen Ausstellungen gesehen, werden ihre Interessen nun in Paris immer besser vertreten. So spielt z. B. Sachse keine unerhebliche Rolle im Erfolg von Ludwig Knaus, der von Paris aus das Herz der bürgerlichen Sammler ganz Deutschlands erobern wird. Aber auch in Paris ansässige Händler wie August Wilhelm Schulgen übernehmen nun entscheidende Mittler- und Agentenfunktionen für junge deutsche Maler.

Paris erleben In Paris sesshaft werden, das ist für viele unserer Maler eine – wenigstens zeitweilige – Option, die durch deutsche Begegnungsstätten – weltliche wie den Deutschen Liederkranz oder geistliche wie die deutsche evangelische Kirche – oftmals vereinfacht wird. Wenn auch einige Maler das „entre soi“ unter Landsleuten

 Siehe den Eintrag zu Karl Peter Burnitz.  Siehe den Eintrag zu Wilhelm Lindenschmit.  Siehe den Eintrag zu Ludwig Schuller.

Vorwort

IX

pflegen oder langanhaltende Netzwerke um sich herum schaffen, nutzen doch viele andere die Möglichkeiten eines regen Austauschs mit französischen Künstlern, Literaten und Musikern. Nicht alle pflegen jedoch einen so intensiven Austausch wie Friederike O’Connell, die in ihrem eigenen Salon mit Arsène Houssaye, Jules Champfleury und Alexandre Dumas hochkarätige Schriftsteller und Journalisten anziehen kann. Für einige wenige bedeutet Paris sogar das politische Exil. Nach der gescheiterten Revolution von  findet etwa Leopold von Zychlinski Zuflucht in Paris, wo er bei Thomas Couture, Hippolyte Flandrin und dem in Paris als Lehrer etablierten Ernst Benedikt Kietz Malerei studiert, während sein Bruder Richard eine Anstellung als Sekretär bei Heinrich Heine findet. Politische Äußerungen bleiben aber äußerst selten. Den „kochenden Hexenkessel“ der Pariser Revolution von  verlassen die meisten relativ schnell, wenn auch einige ihre Eindrücke in Zeichnungen, Skizzen und Bildern verarbeiten, und der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges bedeutet für viele in Paris ansässig gewordene deutsche Maler und Malerinnen, die ausgewiesen werden oder von sich aus Frankreich verlassen, einen Bruch in ihrer Existenz. Hier vollzieht sich eine Wende, die in der Folge nur langsam überwunden wird. Nicht lange dauert es aber, bis wieder eine intensive Auseinandersetzung sowohl mit der impressionistischen als auch mit der sogenannten akademischen Malerei (Cabanel, Bonnat, Gérôme usw.) einsetzt, die zu weiteren Wechselwirkungen und Austauschmöglichkeiten führen wird. Im Jahr  taucht ein deutscher Maler – Otto Scholderer  – im Bild des Franzosen Fantin-Latour auf: Un atelier aux Batignolles (Musée d’Orsay) ist ein Manifest, das Edouard Manet als Anführer einer neuen Kunst heroisiert. In ihm ist Scholderer der französischen Avant-Garde assoziiert und steht an der Seite der Auguste Renoir, Claude Monet, Frédéric Bazille (der wenige Wochen später im Krieg fallen wird), Émile Zola, Zacharie Astruc und anderen. Angesichts dieser prominenten Zuordnung eines deutschen Malers zur Pariser Avant-Garde mag es befremdlich erscheinen, dass deren Namen im vorliegenden Nachschlagewerk so gut wie nicht auftauchen. Künstler wie Delacroix oder Manet spielen in der Tat eine eher marginale Rolle, und auch Courbet wird nicht so häufig erwähnt, wie man erwarten könnte. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Künstler nicht wahrgenommen worden wären. In den er Jahren kann man sogar ein gesteigertes Interesse für Delacroix feststellen, und zwar vor allem in den Reihen des Künstlerkreises um Anselm Feuerbach, der selbst die Dantebarke kopiert, Victor Müller, Wilhelm Gentz oder Rudolf Henneberg, dessen Wilder Jäger von französischen und deutschen Kritikern klar Delacroix assoziiert wird. Courbet pflegt außerdem freundschaftliche Beziehungen zu eben diesem Kreis, den er in Frankfurt öfter wiedersehen wird. Aber die Wahrnehmung ist breit gefächert, und Paul Delaroche, Horace Vernet, Léon Cogniet, Alexandre-Gabriel Decamps und vor allem Thomas Couture spielen weiterhin für die meisten Kunststudenten auf dem Weg zur künstlerischen Selbständigkeit eine wesentliche Rolle in der Auseinandersetzung mit französischer Kunst. Die folgenden Einträge zu jungen deutschsprachigen Malern, die in Paris studierten, werfen ein ganz neues Licht auf alles, was man bis jetzt über die Anregungen bzw. die Faszination geschrieben hat, die französische Kunst auf deutsche Besucher ausgeübt hatte. Menzel, Spitzweg, Scholderer und andere waren in Paris zu Besuch und haben Impressionen und Ideen verarbeitet, die ihnen auf Ausstellungen, im Atelier von Malerkollegen oder in den Galerien ins Auge stachen. Zum Verständnis dieser bekannten Berührungsmomente werden im vorliegenden Lexikon zum ersten Mal die grundsätzlichen Konstellatio-

 Siehe unter anderem den Eintrag zu Friedrich Horschelt.  Die  Einträge dieses Lexikons sind den Künstlern gewidmet, die nachweislich in Paris studiert haben. Archivalien aus erster Hand wurden systematisch gesucht und ausgewertet, um diese Ausbildungszeit zu rekonstruieren. Künstler, die Paris nur besichtigt oder dort selbständig gearbeitet haben – wie zum Beispiel Otto Scholderer –, finden in folgenden Seiten vielfach Erwähnung, werden aber nicht einzeln behandelt. Zu den Beziehungen Otto Scholderers zu Frankreich siehe Mathilde Arnoux (Hrsg.), Correspondance entre Henri Fantin-Latour et Otto Scholderer: –, Paris, Éditions de la Maison des Sciences de l’Homme, ; Peter Kropmans, „,Qu’est-ce qui fait que nous sommes toujours séparés?‘ Otto Scholderer, un ami de Fantin-Latour“, in: Uwe Fleckner u. Thomas Gaehtgens (Hrsg.), De Grünewald à Menzel, Paris, Fondation Maison des Sciences de l’Homme, , S. –.  Siehe den Eintrag zu Rudolf Henneberg.

X

Vorwort

nen präsentiert und analysiert, die eine solche Begegnung mit französischer Kunst möglich machten. Denn dadurch, dass in diesem Lexikon ganze Malergenerationen ohne Rücksicht auf späteren Erfolg oder nachhaltige Aufnahme in Handbüchern mit Aufmerksamkeit bedacht werden, wird ein einmaliger Einblick in die Verschiedenartigkeit der Optionen gewährt, mit denen sich angehende Künstler damals auseinandersetzen konnten. Es wird hier also keine Geschichte der Moderne im Sinne eines Julius Meier-Graefe geschrieben, sondern die Rekonstruktion einer Epoche geliefert, die die zahlreichen Eindrücke und Erlebnisse nachvollziehen lässt, die junge deutschsprachige Maler in Paris nachhaltig prägten. Sie reisten zwar oft mit bereits vorgeformten Vorstellungen an, begegneten auch manch typischen Vorurteilen gegenüber Deutschen, erlebten aber letztlich stark differenzierte Ausbildungsjahre, deren Vielfältigkeit hier nicht auf einen Nenner reduziert werden kann. Diese relativierenden und aufregenden Erkenntnisse bieten nicht nur die Möglichkeit, gängige Topoi zum Paris des . Jahrhunderts zu dekonstruieren, sondern sie bieten auch einen neuen und einzigartigen Einstieg in die transnationalen Jugendjahre der deutschen Kunst des . Jahrhunderts.

Das vorliegende Lexikon ist das Ergebnis eines deutsch-französischen Forschungsprojektes, das dank einer bilateralen Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Agence Nationale de la Recherche (ANR) von einem Team junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Frankreich und Deutschland – Jennifer Fischer-Falckenberg, Lisa Hackmann, Dr. des. Gitta Ho, Dr. des. Eva Knels, Nina Struckmeyer – unter der Leitung von France Nerlich (Université François-Rabelais in Tours) und Bénédicte Savoy (Technische Universität Berlin) in Berlin und Paris (Deutsches Forum für Kunstgeschichte) durchgeführt wurde. Tatkräftige Unterstützung erfuhr das Projekt durch zahlreiche Wissenschaftler: Dr. des. Anna Ahrens, Stéphanie Baumewerd, David Blankenstein, Julia Blankenstein, Helene Bosecker, Florian Dölle, Alexandra Enzensberger, Dr. Susanne Fiedler, Lukas Fuchsgruber, Beatrice Hilke, Annabelle Hosie, Frauke Josenhans, Dr. des. René Hartmann, Merten Lagatz, Dr. des. Tino Mager, Thekla Mellau, Margot Renard, Dr. des. Robert Skwirblies, Sylva van der Heyden und Magdalena Weitlaner.

Danksagung Ein besonderer Dank gilt der Agence nationale de la recherche (ANR) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), ohne deren finanzielle Unterstützung das Forschungsprojekt ArtTransForm nicht möglich gewesen wäre. Zudem geht ein inniger Dank an Prof. Dr. Thomas Kirchner und an Prof. Dr. Andreas Beyer, die das französische Projektteam großzügig am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris beherbergten, sowie an alle, die in verschiedenen deutschen und französischen Institutionen das Vorhaben mit viel Rat und Tatkraft unterstützt haben: Sébastien Allard (Musée du Louvre, Paris), Dr. Mathilde Arnoux (Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris), Prof. Dr. Stephen Bann (University of Bristol), Dr. Bettina Baumgärtel (Museum Kunstpalast, Düsseldorf ), Prof. Dr. Alain Bonnet (Université Pierre-MendèsFrance, Grenoble), Prof. Dr. Philippe Bordes (Université de Lyon II), Prof. Dr. Werner Busch (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Adrian von Buttlar (Technische Universität, Berlin), Laurent Cazes (Université Paris  Panthéon-Sorbonne), Prof. Dr. Éric de Chassey (Académie de France, Rom), Dr. Marie-Claude Chaudonneret (Centre national de la recherche scientifique, Paris), Eveline Deneer (Université Paris  PanthéonSorbonne), Prof. Dr. Michel Espagne (Centre national de la recherche scientifique, Paris), Dr. Susanne Fiedler (Kulturhistorisches Museum, Rostock), Prof. Dr. Uwe Fleckner (Universität Hamburg), Prof. Dr. Étienne François (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin), Prof. Dr. Thomas W. Gaehtgens (Getty Research Institute, Los Angeles), Clémentine Garcia (Université François-Rabelais, Tours), Dr. Joachim Haag (Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn), Prof. Dr. Barthélémy Jobert (Université Paris IV-Sorbonne), Dr. Laurent Langer (Institut suisse pour l’étude de l’art, Lausanne), Prof. Dr. Ségolène Le Men (Université de Paris X-Nanterre), Gisela Lerch (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin), Malte Lohmann (Zürich), Prof. Dr. Gilbert Lupfer (Staatliche Kunstsammlungen Dresden), Prof. Dr. Bernhard Maaz (Staatliche Kunstsammlungen Dresden), Prof. Dr. Ekkehard Mai (Universität Köln), Dr. Corina Meyer (Goethe-Universität Frankfurt a.M.), Prof. Dr. Ernst Osterkamp (Humboldt-Universität zu Berlin), Stéphane Paccoud (Musée des Beaux-Arts, Lyon), Margot Renard (Université Pierre Mendès-France, Grenoble), Pierre Rosenberg de l’Académie française (Paris), Prof. Dr. Ulrich Schulte-Wülwer (Flensburg), Dr. Claudia Sedlarz (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin), Prof. Dr. Michael Thimann (Georg-August-Universität Göttingen), Prof. Dr. Pierre Vaisse (Université de Genève), Dr. Michaël Vottero (Direction Régionale des Affaires Culturelles, Dijon), Prof. Dr. Conrad Wiedemann (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin). Ein großer Dank gilt außerdem den Mitarbeitern der Institutionen, Bibliotheken, Archive und Kunsthandlungen sowie Experten und Nachfahren, die uns bei der Recherche tatkräftig unterstützt haben: Rafaela Barideau (Université François-Rabelais, Tours), Dr. des. Verena Bestle (de Gruyter, München), Herta Beutter (Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall), Julia Blankenstein (Berlin), Dr. Gerlinde Brandenburger-Eisele (Städtische Galerie, Offenburg), Regina Brischle (Stadtarchiv Offenburg/Museum Ritterhaus), Dominique Degryse (Université François-Rabelais, Tours), Sandra Diefenthaler (Staatsgalerie Stuttgart), Gabriele Eitzinger (Monacensia, München), Dr. Jörg Ebeling (Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris), Konrad Fischer (Kultur- und Fremdenverkehrsamt, Herrnhut), Anne-Emmanuelle Fournier (Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris), Dr. Miriam Halwani (Museum Ludwig, Köln), Christine Hannig (Monacensia, München), Dr. Dorothee Hansen (Kunsthalle Bremen), Dr. Ute Haug (Hamburger Kunsthalle, Hamburg), Horst Heidermann (Bonn), Ulrich von Heinz (Berlin), Markus Hilbich (Technische Universität Berlin), Mag. Gerhard Hubmann (Wienbibliothek im Rathaus, Wien), Dr. Birgit Jooss (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg), Ingrid Joubert (Université François-Rabelais, Tours), Dr. Hans-Martin Kaulbach (Staatsgalerie Stuttgart), Katharina Kolb (Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris), Michael Leitgeb (Universalmuseum Joanneum, Graz), Dr. Christiane Lukatis (Museumslandschaft Hessen Kassel), Raschida Mansour (Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt a.M.), Dr. Christophe Marcheteau de Quinçay (Musée des Beaux-Arts de Caen), Anke Matelowski (Akademie der Künste, Berlin), Katja Matussek (Stadtarchiv Braunschweig), Dr. Stefan Meyer (Die Eulenburg. Museum Rinteln), Dr. Ulrike Möhlenbeck (Archiv der Akademie der Künste, Berlin), Michael Mohr (Städel Museum, Frankfurt a.M.),

XII

Danksagung

Reinhard Mümmler (Staatsgalerie Stuttgart), Dr. Armin Panter (Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall), Mag. Dr. Peter Peer (Universalmuseum Joanneum, Graz), Carolin Pilgermann (Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv), Prof. Dr. Josef Ploder (Karl-Franzens-Universität Graz), Yann Potin (Archives nationales, Paris), Alain Prévet (Archives des musées nationaux, Paris), Dr. Katja Richter (de Gruyter, München), Dr. Daniela Roberts (Städtisches Museum, Braunschweig), Dimitri Salmon (Musée du Louvre, Paris), Frank Schmitter (Monacensia, München), Mag. Dr. Eva Schober (Universitätsarchiv der Akademie der bildenden Künste, Wien), Sabine Schroyen (Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf ), Dr. Emmanuel Schwartz (École nationale supérieure des beaux-arts, Paris), Sybille Seelkopf (Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris), Amrei Sommer und Christian Schimka (Nußdorf am Attersee), Dr. Martin Sonnabend (Städel Museum, Frankfurt a.M.), Klaus Tell (Technische Universität, Berlin), Annick Trellu (Technische Universität, Berlin), Sarah van Ooteghem (Fondation Custodia, Paris), Dr. Marius Winzeler (Städtische Museen, Zittau), Gretchen Wold (Metropolitan Museum of Art, New York), Eva Wolff (Technische Universität, Berlin) sowie den hier namentlich nicht genannten Mitarbeitern sämtlicher konsultierter Bibliotheken und Archive.

Editorische Notiz Die biographischen Einträge des Künstlerlexikons sind wie folgt strukturiert: Einem tabellarischen Überblick der künstlerischen Laufbahn folgt die Beschreibung des Parisaufenthalts; daran anschließend sind die Werke aufgelistet, die den Quellen nach in Frankreich angefertigt wurden; eine Auswahlbibliographie sowie eine Übersicht der konsultierten Archivalien beschließen die Lexikonartikel. Soweit vorhanden, werden den Einträgen Porträts vorangestellt, die den Künstler während seiner Pariser Lehrzeit zeigen. Die in den biographischen Einträgen genannten Künstler, die mit einem Lexikonartikel im selben Lexikonband vertreten sind, kennzeichnet ein Pfeil [ → ]. Künstler, die mit einem Lexikonartikel im . Lexikonband vertreten sind, kennzeichnet ein hochgestellter Pfeil [ ↗ ]. Das Abkürzungsverzeichnis gliedert sich nach Abkürzungen aus den Bereichen Bibliographie und Archive, denen sich eine Liste der Sammlungen, die für die Recherchen genutzt wurden, anschließt. Originaldokumente, aus denen in den Lexikonartikeln zitiert wird, werden ohne Vereinheitlichung der Orthographie und der Interpunktion wiedergegeben. Lediglich bei starker Beeinträchtigung des Textverständnisses wurden Ergänzungen vorgenommen, die als solche gekennzeichnet sind. Offensichtliche Druckfehler wurden stillschweigend getilgt.

Abkürzungsverzeichnis ADB AKL BAA Base Arcade BBKL Bellier

Bénézit 

Bénézit  Boetticher Busse Das geistige Deutschland DBE Künstlerlexikon Hessen-Kassel Lexikon der Düsseldorfer Malerschule Lexikon der Künstlerinnen Lost Art Müller Müller/Singer Nagler

NDB Noack Nürnberger Künstlerlexikon ÖBL Petteys

Allgemeine Deutsche Biographie: www.deutsche-biographie.de Allgemeines Künstlerlexikon: http://refworks.reference-global.com Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen, –, Helmut BörschSupan (Hrsg.),  Bde., Berlin . www.culture.gouv.fr/documentation/arcade Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon: www.bautz.de/bbkl/ Dictionnaire général des artistes de l’école française depuis l’origine des arts du dessin jusqu’à nos jours, Émile Bellier de la Chavignerie u. Louis Auvray (Hrsg.),  Bde., Paris –. Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays, Emmanuel Bénézit (Hrsg.),  Bde., Paris . Dictionary of artists, Emmanuel Bénézit (Hrsg.),  Bde., Paris . Boetticher, Friedrich von, Malerwerke des . Jahrhunderts, Beitrag zur Kunstgeschichte,  Bde., Dresden –. Busse, Joachim, Internationales Handbuch aller Maler und Bildhauer des . Jahrhunderts, Busse-Verzeichnis, Wiesbaden . Das geistige Deutschland am Ende des XIX. Jahrhunderts. Enzyklopädie des deutschen Geisteslebens in biographischen Skizzen, Leipzig/Berlin . Deutsche Biographische Enzyklopädie, Walther Killy (Hrsg.),  Bde., München –. Künstlerlexikon Hessen-Kassel –: mit den Malerkolonien Willingshausen und Kleinsassen, Paul Schmaling (Hrsg.), Kassel . Lexikon der Düsseldorfer Malerschule –, Kunstmuseum Düsseldorf, Galerie Paffrath (Hrsg.),  Bde., München –. Schmidt-Liebich, Jochen, Lexikon der Künstlerinnen –: Deutschland, Österreich, Schweiz, München . Lost Art Internet Database – Offizielle deutsche Datenbank zur Dokumentation von Raub- und Beutekunst: http://www.lostart.de/Webs/DE/Start/Index.html Müller, Hermann Alexander, Biographisches Künstler-Lexikon der Gegenwart, Leipzig . Allgemeines Künstlerlexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler, Hans Wolfgang Singer (Hrsg.),  Bde., Frankfurt a.M. . Nagler, Georg Kasper, Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten aus dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter etc.,  Bde., München –. Neue Deutsche Biographie: www.deutsche-biographie.de Noack, Friedrich, Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters,  Bde., Berlin/Leipzig . Nürnberger Künstlerlexikon: bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom . bis zur Mitte des . Jahrhunderts, Manfred H. Grieb (Hrsg.),  Bde., München . Österreichisches biographisches Lexikon –, Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.), Wien ff. Dictionary of women artists: an international dictionary of women artists born before , Chris Petteys (Hrsg.), Boston/Massachuetts .

XVI

Abkürzungsverzeichnis

Rump  Rump 

Rump 

RKD

Schurr/Cabanne Schweers Siret TB Weilbach

Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Ernst Rump (Hrsg.), Hamburg . Der Neue Rump, Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Kay Rump (Hrsg.) u. Maike Bruhns (Bearb.), Neumünster . Der Neue Rump, Lexikon der Bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Fam. Rump (Hrsg.) u. Maike Bruhns (Bearb.), Neumünster . Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie Datenbank: http://www.rkd.nl/ rkddb/%gegvtycnssutbafpadfkjnh%/search.aspx?module=artists& language=nl Dictionnaire des Petits Maîtres de la peinture –, Gérald Schurr u. Pierre Cabanne (Hrsg.), Paris /. Schweers, Hans F., Gemälde in deutschen Museen: Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke,  Bde., München u.a. . Siret, Adolphe, Dictionnaire historique des Peintres de toutes les Écoles, Brüssel . Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Ulrich Thieme u. Wolfgang Becker (Hrsg.),  Bde., Leipzig –. Weilbach. Dansk Kunstnerleksikon, Sys Hartmann (Hrsg.), Kopenhagen – .

Archive Amsterdam, SAA Berlin, GStA PK Berlin, PrAdK Berlin, SBB PK HA

Amsterdam, Stadsarchief Berlin, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Preußische Akademie der Künste Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung Berlin, SMB PK, Alte Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Alte NationalNationalgalerie galerie Berlin, SMB PK ZA Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Zentralarchiv Coburg, StACo Coburg, Staatsarchiv Compiègne, ACC Compiègne, Archives du château de Compiègne Dortmund, StLB Dortmund, Stadt- und Landesbibliothek Düsseldorf, HStA NRW Düsseldorf, Hauptstaatsarchiv Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, KVM Düsseldorf, Künstlerverein Malkasten Frankfurt a.M., Frankfurt a.M., Städel-Archiv Städel-Archiv Frankfurt a.M., StUB Frankfurt a.M., Stadt-und Universitätsbibliothek Hamburg, HAKH Hamburg, Historisches Archiv Hamburger Kunsthalle Hamburg, SUB Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek Kassel, LB Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel Leipzig, StM Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, UB Leipzig, Universitätsbibliothek London, Islington London, Islington Local History Centre Local History Centre Los Angeles, GRI Los Angeles, The Getty Research Institute Marburg, HAStA Marburg, Hessisches Staatsarchiv München, AdBK München, Akademie der Bildenden Künste München, BSB München, Bayerische Staatsbibliothek, Handschriftenabteilung München, StB/ München, Münchner Stadtbibliothek/Monacensia Monacensia Münster, ULB Münster, Universitätsbibliothek, Handschriftenabteilung Nürnberg, GNM, DKA Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Deutsches Kunst-Archiv Nürnberg, GNM, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Historisches Archiv Historisches Archiv Offenburg, StA Offenburg, Stadtarchiv/Museum Ritterhaus Paris, AMN Paris, Archives des musées nationaux Paris, AN Paris, Archives nationales Paris, BnF Paris, Bibliothèque nationale de France Paris, ENSBA Paris, École nationale supérieure des beaux-arts Paris, FC Paris, Fondation Custodia Paris, INHA Paris, Institut national d’histoire de l’art Schwäbisch Hall, Schwäbisch Hall, Kreisarchiv Schwäbisch Hall KrA SHA Schwerin, LHAS Schwerin, Landeshauptarchiv Schwerin St. Petersburg, RGIA St. Petersburg, Russisches Staatliches Historisches Archiv Stuttgart, HStA Stuttgart, Hauptstaatsarchiv Uppsala, Uppsala Uppsala, Uppsala University Library University Library

XVIII

Archive

Versailles, AD Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen Wien, MAK Wien, UAAbKW Wien, WBR, HS Wolfenbüttel, Staatsarchiv Wuppertal, Historisches Zentrum

Versailles, Archives départementales et patrimoine mobilier Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen

Wien, Österreichisches Museum für angewandte Kunst Wien, Akademie der bildenden Künste, Universitätsarchiv Wien, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung Wolfenbüttel, Staatsarchiv Wuppertal, Historisches Zentrum

Sammlungen Athen Bagnères-de-Bigorre Berlin DHM Berlin SMB PK KK Berlin Braunschweig Braunschweig Braunschweig Bremen Chemnitz Coburg Dijon Dresden Dudweiler Düsseldorf Elmira/New York Erfurt Flensburg Frankfurt a.M. Frankfurt a.M. Frankfurt a.M. Freiburg i. Br. Graz Graz Greifswald Halle (Saale) Hamburg Hannover Heidelberg Husum Karlsruhe Kassel, MHK Kiel Kiew Köln Mainz Mannheim Moskau Mühlheim a.M. München München München München München München München

Kouvoutsakis Art Institute Musée Salies Berlin, Deutsches Historisches Museum Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett Stiftung Stadtmuseum Herzog Anton Ulrich-Museum, Kupferstichkabinett Rudolfstift Braunschweig Städtisches Museum Kunsthalle Kunsthütte Kunstsammlungen der Veste Coburg Musée des Beaux-Arts Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden Katholische Pfarrkirche St. Marien Galerie Paffrath Permanent Collection of the Arnot Art Museum Angermuseum Museumsberg Historisches Museum Museum Giersch Städel Museum Augustinermuseum Institut für Kunstgeschichte der Universität Graz Neue Galerie (Universalmuseum Joanneum) Pommersches Landesmuseum Kunstmuseum Moritzburg Hamburger Kunsthalle Niedersächsische Landesgalerie Kurpfälzisches Museum NordseeMuseum, Nissenhaus Staatliche Kunsthalle Museumslandschaft Hessen Kassel, Graphische Sammlung Kunsthalle Nationales Museum Taras Schewtschenko Wallraf-Richartz-Museum/Fondation Corboud Landesmuseum Städtische Kunsthalle Staatliches Puschkin Museum für Bildende Künste Sammlung Krusemark-Camin Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek Galerie Ingo Bubenik Galerie Richard P. Hartmann Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie Sammlung Mathias Schnicke Schack-Galerie Städtische Galerie im Lenbachhaus

XX

Sammlungen

Neuruppin Oakland Paris Paris Paris Paris Paris Paris Paris Pau Schleswig Schwäbisch Hall Schweinfurt Schwerin Seattle/Washington Semur-en-Auxois Speyer Speyer St. Petersburg Stuttgart Wiesbaden Wuppertal

Museum Neuruppin Oakland Museum of California Bibliothèque-Musée de la Comédie-Française École nationale supérieure des beaux-arts Institut national d'histoire de l'art Musée des Arts Décoratifs Musée du Louvre Musée d’Orsay Stiftung Émile de Girardin, Collection de la Comédie-Française Musée des Beaux-Arts Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf Hällisch-Fränkisches Museum Sammlung Georg Schäfer Staatliches Museum Charles and Emma Frye Museum Musée municipal Feuerbachhaus Historisches Museum der Pfalz Eremitage Staatliches Museum Museum Wiesbaden Von der Heydt-Museum

Amberg, Wilhelm ( August Lebrecht )

Amberg, Wilhelm (August Lebrecht)  Berlin –  ebd. Genre-, Porträt-, Landschafts- und Historienmaler, Lithograph

G. Richter, Bildnis des Berliner Malers Wilhelm Amberg, o.J.

Künstlerische Laufbahn – Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin, zunächst bei Wilhelm Herbig, ab  im Atelier von Carl ↗ Begas d.Ä.; seit  in Berlin als Historien- und Porträtmaler tätig;  erste Beteiligung an den Berliner Akademie-Ausstellungen, ab  regelmäßig; / Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Léon Cogniet; – Romaufenthalt;  mehrmonatige Studien in Venedig; anschließend Rückkehr nach Berlin;  Teilnahme am Pariser Salon; ab  Mitglied der Berliner Kunstakademie, ab  Senatsmitglied; – Medaillen auf den Kunstausstellungen in Wien, Berlin und Paris

Parisaufenthalt / Mit nur  Jahren und bereits als ausgebildeter Maler ging der Berliner Kaufmannssohn Wilhelm



Amberg im Frühjahr  nach Paris, wo er im Atelier von Léon Cogniet sein Studium fortsetzte (Berlin, PrAdK c). Schon als -jähriger war er in Berlin in die Königlich Preußische Akademie der Künste eingetreten, um Maler zu werden (Berlin, PrAdK a). Kurz darauf, auf der Berliner Akademie-Ausstellung , könnte er bereits ein Bild seines späteren Pariser Meisters gesehen haben (BAA , Nr. ). Ambergs Lehrer attestierten ihm „ziemlich viel Handgeschicklichkeit“, aber auch einen Hang zum „flüchtigen Arbeiten“ (Berlin, PrAdK b). Trotz seiner langen Laufbahn und seines zeitweiligen finanziellen Erfolgs ist wenig über den Künstler bekannt. Ein älterer populärwissenschaftlicher Beitrag (Müller ) verdient trotz fehlender Belege und sachlicher Fehler einige Beachtung, denn er stützt sich vermutlich auf den Nachlass der Tochter des Künstlers, Julie Günther-Amberg (–), die ebenfalls Malerin war (Berlin, PrAdK c). Über Ambergs Erfahrungen bei Cogniet wissen wir nichts aus erster Hand. Bekannt ist aber, dass er im Atelier freundschaftlich mit Louis → Katzenstein und Gustav → Richter verkehrte (Katzenstein , S. ). Auf das Atelierstudium scheint sich Amberg während seiner Pariser Jahre nicht beschränkt zu haben. Er habe sich vielmehr von den Pleinair-Malern beeindrucken lassen haben und „wanderte gleich ihnen hinaus in den großen Wald von Fontainebleau“, um unter freiem Himmel zu arbeiten (Müller , S. ). Dabei lernte er den Landschaftsmaler Charles-François Daubigny kennen, mit dem er Freundschaft schloss (ebd.). Diese Eindrücke wirken in seinen später vor allem im pommerschen Misdroy (Międzyzdroje) auf der Insel Wollin entstandenen Landschaftsstudien nach (vgl. ebd., S. f.). Allerdings entstanden diese Arbeiten erst mindestens zehn Jahre nach Ambergs Studium in Paris. Dazwischen lag zudem ein längerer Aufenthalt in Italien: Im Oktober  war Amberg bereits in Rom (Noack), wo er im Gegensatz zu seiner Pariser Zeit „nur selbstständig arbeitete“ (Berlin, PrAdK c). Während sich Amberg mit Porträts und Genrebildern zeitlebens sein Auskommen sicherte, erscheint die Landschaftsmalerei seit seiner Anwesenheit in der französischen Metropole als fast privater, freier Schaffensbereich des Künstlers (Berlin, PrAdK b; Müller , S. f.). Angeblich hat er seine Landschaftsbilder sogar vor der Öffentlichkeit versteckt und „nur gelegentlich durften sie seine



Amberg, Wilhelm ( August Lebrecht )

Pariser Studiengenossen“ und Freunde Charles ↗ Hoguet und Gustav Richter „kennenlernen“ (ebd., S. ). Von den Kunstschriftstellern seiner Zeit wird Ambergs „fast modern anmuthendes Gefühl für Landschaft“ in seinen Studien hervorgehoben (Hermann , S. ), während sie in seiner übrigen Malerei eine Mischung aus in Frankreich geübter Technik und Farbbehandlung mit lokalem Witz und „Gemüthstiefe“ (Rosenberg , S. ) betonen, was an die Bewertung der für ihre „Gefühlstiefe“ gelobten Genrebilder Cogniets (Waldenburg , S. f.) erinnert. Auf die Ausbildung in Paris zielen auch die Bemerkungen zu Ambergs Kolorit ab (Rosenberg , S. ; Müller; Hermann , S. ; Müller , S. ). Adolph Menzel erwähnt Amberg in einem Zug mit von Hagn und ↗ Becker als einen sich auf der Berliner AkademieAusstellung  hervortuenden „Palettenmischer“ (Adolph Menzel. Briefe , S. ). Erst einige Jahre nach seiner Pariser Ausbildungszeit nahm Amberg die dortigen Ausstellungsmöglichkeiten wahr und beschickte  den Pariser Salon (Paris, AMN; Salon ).

Werke der Pariser Zeit Blick auf Häuser, Öl/Karton,  ×  cm, Verbleib unbekannt (vermutlich in Paris entstanden, Kat. München , Nr. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Müller, Noack, NDB, TB – Adolph Menzel. Briefe, Claude Keisch u. Marie Ursula Riemann-Reyher (Hrsg.),  Bde., Berlin u.a. , Bd. , S.  | Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen auf das Jahr , Berlin , S.  | Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen auf das Jahr , Berlin , S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , S. , Nr.  | Hermann, Georg, „Amberg, Wilhelm“, in: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Anton Bettelheim (Hrsg.),  Bde., Berlin –, Bd.  (), S. f. | Kat. München : Gemälde und Handzeichnungen des . und . Jahrhunderts, Adolf Weinmüller (Hrsg.), Auktionskat., ./ .., München , S.  | Kat. Orléans : Léon Cogniet: –, David Ojalvo (Hrsg.),

Ausstellungskat., Orléans, Musée des Beaux-Arts, Orléans  | Katzenstein, Louis, [Selbstbiographie], in: Das geistige Deutschland, S.  | Müller, Adrian Lukas, „Wilhelm Amberg, ein vergessener großer deutscher Maler des . Jahrhunderts“, in: Westermanns Monatshefte, Jg. , Bd. , H. , Mai , S. – | Rosenberg, Adolf, Die Berliner Malerschule –. Studien und Kritiken, Berlin , S. f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Vottero, Michaël, „Les ateliers de Léon Cogniet“, in: Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris. –, S. – | Waldenburg, Mathilde von, Briefe aus Frankreich an Herrn Direktor W. von Schadow [/], Prag , S. f., .

Archivalien Berlin, PrAdK a: PrAdK  [Berichte über Schüler der zweiten Zeichenklasse], fol. , , , , v.– [Mai  – Sommer ]; PrAdK  [Berichte über Schüler der zweiten Zeichenklasse], fol. ,  [Juni  – Frühling ]; PrAdK  [Berichte über Schüler der Gipszeichenklasse], fol. , v.– [Oktober  – April ] | Berlin, PrAdK b: PrAdK  [Aufnahme von Schülern zum freien Unterricht, Unterstützungen], fol.  [Gutachten von A. Dähling, Lehrer der . Zeichenklasse, ..] | Berlin, PrAdK c: PrAdK Pers. BK , o.fol. [Personalakten, autographes Formular zum Werdegang, um ] | Paris, AMN, X-Salons, Salon de , Correspondance [Amberg an den Ausstellungsdirektor des Salons, Brief vom ..]. Robert Skwirblies

Anders, Frédéric Auguste ( Friedrich August )



Anders, Frédéric Auguste (Friedrich August)

Atelier befand. Wahrscheinlich blieb Anders noch bis mindestens  in Paris, danach verliert sich seine Spur (Paris, AMN a–c).

 Deutz (heute zu Köln) – nach  Porträtmaler

Werke der Pariser Zeit

Künstlerische Laufbahn um  in Berlin, später vermutlich in Köln ansässig; spätestens  – mindestens  Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Charles Gleyre, bei Ary Scheffer und an der École des beaux-arts;  Teilnahme am Pariser Salon; Kopiertätigkeit im Louvre

Parisaufenthalt spätestens  – mindestens  Die Informationen, die sich zu dem in Deutz (heute zu Köln) geborenen Porträtmaler Frédéric Auguste Anders erhalten haben, betreffen v.a. seinen Parisaufenthalt und entstammen Ausstellungskatalogen, zeitgenössischen Berichten und mehreren Archivquellen. Spätestens ab  hielt sich Anders zu Ausbildungszwecken in der französischen Hauptstadt auf, wo er – „arrivé de Cologne, barbe et cheveux blonds, tête de Christ“ – in das Atelier von Charles Gleyre eintrat (Bachelin , S. ). Zu seinen Mitschülern zählten neben dem Schweizer Friedrich Rudolf Simon auch Gustav Adolf → Müller (-Koburg), Carl → Suhrlandt, Ludwig → Schuller und die heute nicht mehr zu identifizierenden „Stockmann“ und „Freiburger“ (ebd., S. , ). Als sich Anders im März  an der École des beaux-arts einschrieb, gab er als seinen Lehrer allerdings nicht Gleyre, sondern Ary Scheffer an, in dessen Atelier er inzwischen offensichtlich eingetreten war (Paris, AN a–b; Kat. Paris , S. ). Außerdem kopierte er nach Werken alter Meister im Louvre (Paris, AMN a–c).  reichte der Künstler zwei Porträts für den Pariser Salon ein, von denen ein Männerbildnis angenommen und ausgestellt wurde (Paris, Musée d’Orsay, Documentation; Salon , Nr. ). Die Salonkataloge vermerken als Adresse die Rue de Laval  (ebd.), die heutige Rue Victor Massé. Sie lag im bei Künstlern beliebten . Arrondissement, in dem sich auch Scheffers

Portrait d’homme, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait d’une femme, Verbleib unbekannt (Paris, Musée d’Orsay, Documentation).

Bibliographie Bachelin, Augustin, „Artistes suisses. Frédéric Simon“, in: Bibliothèque universelle et Revue Suisse, Jg. , Nr. , , S.  | Ewals, Leo, Ary Scheffer. Sa vie et son œuvre, Nijmegen , S.  | Kat. Paris : Ary Scheffer –, Leo Ewals (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée de la Vie Romantique, Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. .

Archivalien Leipzig, StM, A//, Brief von F. A. Anders an Johann Jakob Weber [..] | Paris, Musée d’Orsay, Documentation: Paris, Musée d’Orsay, dossier d’artiste, Anders, Friedrich/Frédéric [Abschrift: Notice de la peinture, Salon de ] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.]; Nr.  [o.D.] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  []; Nr.  []; Nr.  [] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [] | Paris, AN a: Paris, AN, AJ  , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr.  [..] | Paris, AN b: Paris, AN, AJ  , Procèsverbaux de l’École des beaux-arts, Jugement du concours pour les places du semestre d’été/d’hiver –, o.fol., Nr.  [.., „sculpteurs“] | Paris, AN c: Paris, AN, AJ  , Dossiers d’élèves [Anders]. Gitta Ho



Arnould, Georg (Ludwig Wilhelm)

Arnould, Georg (Ludwig Wilhelm)  Hamburg –  ebd. Marine- und Armeemaler, Illustrator

Künstlerische Laufbahn vor  Studium im Atelier von Wilhelm Camphausen in Düsseldorf; Studium im Atelier von Karl Theodor von → Piloty in München; um ? Parisaufenthalt; Schüler von Gustave Doré; nach  Reisen durch Afrika und Indien; ab  in Hamburg; v.a. Illustrationen für Zeitschriften und Firmen

Parisaufenthalt um ? Allein einige Fachlexika wissen von dem Parisaufenthalt des Hamburger Malers Georg Arnould zu berichten (Bénézit ; AKL; TB). So soll er nach seiner Ausbildung in Düsseldorf und München in der französischen Metropole bei dem Maler und Illustrator Gustave Doré gelernt haben (ebd.), der / mit seinen Illustrationen zu François Rabelais’ Gargantua und Pantagruel und Honoré de Balzacs Tolldreisten Geschichten große Bekanntheit erlangte hatte. Den genauen Zeitpunkt von Arnoulds Studienaufenthalt geben die Lexika jedoch nicht an. Die Kopistenlisten des Pariser Louvre verzeichnen im Jahr  den Namen „Arnould“ (Paris, AMN a–b). Allerdings könnte es sich dabei auch um den zur selben Zeit aktiven, heute in Vergessenheit geratenen Maler Henry Arnould handeln (Salon ). Wie lange Georg Arnould sich in der französischen Hauptstadt aufhielt, ist daher nicht bekannt. Er soll sich anschließend auf Reisen nach Afrika und Indien begeben haben, um spätestens  in seiner Geburtsstadt sesshaft zu werden (Bénézit ).

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie AKL, Bénézit , TB – Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez

u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  [Eintrag zu „Henry Arnould“].

Archivalien Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, o.Nr. [] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, o.Nr. []. Jennifer Fischer-Falckenberg

Arons, Philipp  Berlin –  Rinteln a.d. Weser Genre- und Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn um – Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin, Schüler von Eduard Daege; um – regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; spätestens  – spätestens  erster Parisaufenthalt; Schüler in den Ateliers von Léon Cogniet und Guillaume Lepaulle; – Romaufenthalt;  zweiter Parisaufenthalt; ab  in Berlin; Tätigkeit als Porträtist; ab  ansässig in Rinteln a.d. Weser

Parisaufenthalte spätestens  – spätestens  () Der Genre- und Porträtmaler Philipp Arons verließ seine Heimatstadt Berlin, um seine dort begonnenen Studien in Paris fortzuführen. Obwohl dieser Aufenthalt in diversen Lexika erwähnt wird, ermöglichen einzig die Kataloge der Berliner AkademieAusstellungen von  und , in denen Arons als „in Paris“ vermerkt ist, den Zeitraum seiner Anwesenheit einzugrenzen (BAA , ). Arons beschickte die Berliner Ausstellung in diesen beiden Jahren von Paris aus mit insgesamt sieben Werken, bei denen es sich neben mehreren männlichen Porträts u.a. auch um die Genreszene Savojardenkinder in Paris handelte (BAA , Nr. ). Als Ausbildungsstätten in Paris sollen ihm die Ateliers von

Behmer, Hermann

Léon Cogniet und Guillaume Lepaulle gedient haben (Boetticher; Gläser , S. ; Meyer , S. ; Müller/Singer). Vermutlich verließ Arons Paris , um sich nach Rom zu begeben, wo er sich für drei Jahre aufhielt (Meyer , S. ; Noack). Ein Tagebucheintrag von Karl August Varnhagen von Ense lässt darauf schließen, dass Arons  erneut nach Paris kam (Varnhagen von Ense –, Bd. , S. ). Ob es sich dabei um einen längeren Aufenthalt oder einen kurzen Besuch gehandelt hat, ist nicht zu rekonstruieren. Nach seiner Rückkehr nach Berlin im Jahr  war Arons als Porträtist tätig (Boetticher).



Behmer, Hermann  Merzien (heute zu Köthen) –  Weimar Porträt-, Genre- und Historienmaler

Werke der Pariser Zeit Männliches Porträt, Öl, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Männliches Bildnis, Öl, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Männliches Brustbild, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Männliches Brustbild, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Studien, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Stillleben, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Savojardenkinder in Paris, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ).

H. Behmer, Selbstbildnis, 

Künstlerische Laufbahn

Bibliographie AKL, Boetticher, Müller/Singer, Noack, TB – BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen, –, Helmut Börsch-Supan (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , BAA , Nr. ; BAA , Nr. – | Berndt, Franz, „Nachruf auf Philipp Arons“, in: Schaumburger Zeitung, .., S.  | Gläser, Käte, Berliner Porträtisten –, Berlin , S.  | Meyer, Julius, Allgemeines Künstler-Lexikon,  Bde., Leipzig –, Bd. , S.  | Tagebücher von K. A. Varnhagen von Ense. Aus dem Nachlass Varnhagen’s von Ense, Ludmilla Assing (Hrsg.),  Bde., Hamburg –, Bd. , S.  | Wininger, Salomon, Große Jüdische National-Biographie,  Bd., o.O. [Czernowitz] –, Bd.  (), S. . Thekla Mellau

ab  in Berlin; Studium im Atelier von Carl ↗ Steffeck; ab  an der Königlich Preußischen Akademie der Künste Schüler von Eduard Holbein; – Parisaufenthalt; Schüler von Thomas Couture und Charles Damour; ab  Studium an der École des beaux-arts bei Hippolyte Flandrin; , , ,  und  Teilnahme am Pariser Salon; nach  Studienaufenthalt in Italien; – in Ägypten und Palästina; anschließend in Berlin ansässig; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen;  Übersiedelung nach Weimar; als Porträtmaler der Aristokratie und des Bürgertums tätig;  Teilnahme an der Weltausstellung in Philadelphia, Auszeichnung mit einer Medaille;  Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in München

Parisaufenthalt – Nach seinem Studium im privaten Schüleratelier des Malers Carl ↗ Steffeck und an der Königlich



Behmer, Hermann

Preußischen Akademie der Künste in Berlin entschied sich der -jährige Hermann Behmer , zur Vervollständigung seiner künstlerischen Ausbildung nach Paris zu gehen (Deutsches Zeitgenossenlexikon , S. ; TB). Zu diesem Entschluss angeregt haben könnte ihn sein Lehrer Steffeck: Dieser führte seine Schule nach „Pariser Vorbild“ und hatte selbst in der französischen Metropole bei Paul Delaroche gelernt (Liebermann , S. ). Auskunft über Behmers fünfjährigen Aufenthalt geben in Paris befindliche Archivalien, die Kataloge der Pariser Salonausstellungen sowie einzelne Lexikonartikel (Paris, AMN a–b; Paris, AN a–c; Salon –; Deutsches Zeitgenossenlexikon ; Boetticher; TB; AKL). In der französischen Hauptstadt angekommen, trat Behmer zunächst für ein Jahr in das Atelier des Historienmalers Thomas Couture ein und studierte ab April  Malerei an der École des beaux-arts bei Hippolyte Flandrin (AKL; Paris, AMN a–b; Paris, AN a–c). Im April und Oktober  sowie im Frühjahr  nahm er an den schulinternen Wettbewerben um die Platzierung im Unterrichtssaal teil und erreichte bei seiner letzten Teilnahme den . von insgesamt  Plätzen (Paris, AN b–d). Den Pariser Salonkatalogen zufolge war Behmer zudem Schüler des Radierers Charles Damour (Salon –). Zwei heute in Weimar aufbewahrte Gemälde von , Innenraum mit einer Familie und Straße in Marlotte, belegen, dass er auch im Wald von Fontainebleau, in Marlotte, arbeitete. In den Jahren / kopierte er nachweislich nach Werken im Musée du Louvre (Paris, AMN a–b, e–g). Den Salon beschickte Behmer während seines Parisaufenthalts überwiegend mit Porträtdarstellungen (Salon , Nr. ; Salon , Nr. –; Salon , Nr. –). Seine  im Salon gezeigte Genreszene Intérieur de campagne wurde von der französischen Regierung für die Loterie de l’Exposition des Beaux-arts angekauft (Paris, AMN h). In Paris hatte Behmer mit dem Tiermaler Albert → Brendel und dem ebenfalls in Steffecks Berliner Atelier ausgebildeten Ferdinand → Schauß Kontakt, der sich wie Behmer seit  in Paris aufhielt (Unus , S. ). Eine Porträtzeichnung Behmers zeigt Schauß im Jahr . Lag die erste bekannte Adresse Behmers in der damals noch eigenständigen ländlichen Gemeinde Les Batignolles im Norden von Paris, so sind in der Folge wechselnde

Adressen im Montmartre-Viertel angegeben (Salon –; Paris, AMN a–d).  verließ der Künstler Paris, bereiste in den folgenden Jahren Italien, Ägypten und Palästina und ließ sich schließlich  in Weimar nieder (Noack; AKL). Große Aufmerksamkeit erlangte Behmer im Jahr  durch seinen Schmähartikel in der Weimarischen Landeszeitung Deutschland über einige in Weimar ausgestellte Rodin-Zeichnungen, der den sogenannten Rodin-Skandal auslöste (Wahl , S. –).

Werke der Pariser Zeit Innenraum mit einer Familie, , Öl/Pappe,  × , cm, sign. u.l.: Marlotte  H. Behmer, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen, Inv. Nr. G  | Straße in Marlotte, , Öl/ Malpappe, , ×  cm, bez. u.l.: Marlotte , sign. u.r.: H. Behmer, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen, Inv. Nr. G  | Portrait de M. F…, Aquarell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Élégante dans un parc, , Öl/Karton,  × , cm, zuletzt: http://www.artnet.de/artists/ hermann-behmer/%C%Al%C%Agante-dansun-parc-KtfWlEpjfHYaOhwKaSpg | Intérieur de campagne, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait d’un chien, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mme D…, Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mme P. de St-G…, Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mlle Marie B…, Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Entenrupfende Frauen, , Verbleib unbekannt (Deutsches Zeitgenossenlexikon , S. ) | Portrait de femme assise, , Kreidezeichnung, , × , cm, zuletzt: Beaussant Lefèvre, Paris (Auktion, ..) | Portrait de M. Gaston L…, Pastell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mme de la Ch…, Pastell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mme P. D. Saint-G…, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mme F…, Aquarell, zuletzt: M. Nicole, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait des enfants de Mme de la Ch…, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Bildnis Ferdinand Schauß, , Kohle und weiße Kreide, Rötelspuren auf gelblichem Papier,  × , cm, sign. u.l.: f/von H. Behmer Ferdinand Schauß. Paris , Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen, Inv. Nr. KK  .

Behmer, Hermann



Bibliographie

Archivalien

AKL, Bénézit , Boetticher, Noack, Schweers, TB – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Deutsches Zeitgenossenlexikon. Biographisches Handbuch deutscher Männer und Frauen der Gegenwart, Franz Neubert (Hrsg.), Leipzig , S.  | Kat. Weimar : Die Weimarer Kunstschule –, Ausstellungskat., Kunsthalle am Theaterplatz, Weimar , o.S. | Kat. Weimar : Hinaus in die Natur! Barbizon, die Weimarer Malerschule und der Aufbruch zum Impressionismus, Gerda Wendermann (Hrsg.), Ausstellungskat., Neues Museum, Weimar , S.  | Liebermann, Max, „Erinnerungen an Carl Steffeck“, in: Carl Steffeck (–), Seine Kunst, sein Leben, seine Werke. Zur Ausstellung aus dem Nachlasse Carl Steffecks, Ausstellungskat., Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin , S. – | Meier-Graefe, Julius, Hans von Marées, sein Leben und sein Werk,  Bde., Frankfurt a.M. , Bd. ., S. –, f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. –; Salon , Nr. f.,  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Unus, Walther, „Albert Brendel“, in: Westermanns Monatshefte, Jg. , Bd. , . u. . Teil: März bis August , H. , März , S. –, hier S.  | Wahl, Volker, Jena als Kunststadt. Begegnungen mit der modernen Kunst in der thüringischen Universitätsstadt zwischen  und , Leipzig , S. – | Walter, Sabine, „Die Sammlung Harry Graf Kessler in Berlin und Weimar“, in: Die Moderne und ihre Sammler. Französische Kunst in deutschem Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, Andrea Pophanken u. Felix Billeter (Hrsg.), Berlin , S. –, hier S.  | Ziegler, Hendrik, Die Kunst der Weimarer Malerschule. Von der Pleinairmalerei zum Impressionismus, Köln u.a. , S. .

Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN e: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.] | Paris, AMN f: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.] | Paris, AMN g: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [] | Paris, AMN h: Paris, AMN, X-Salons, Salon de  | Paris, AN a: Paris, AN, AJ  , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr.  | Paris, AN b: Paris, AN, AJ  , Procès-verbaux de l’École des beaux-arts, Jugement du concours pour les places du semestre d’été/d’hiver –, o.fol., Nr.  [.., „figures dessinées“] | Paris, AN c: Paris, AN, AJ  , Procès-verbaux de l’École des beaux-arts, Jugement du concours pour les places du semestre d’été/ d’hiver –, o.fol., Nr.  [.., „figures dessinées“] | Paris, AN d: Paris, AN, AJ  , Procès-verbaux de l’École des beaux-arts, Jugement du concours pour les places du semestre d’été/d’hiver –, o.fol., Nr.  [.., „dessinateurs“]. Lisa Hackmann



Behr, ( Johanna) Julie ( Julia)

Behr, (Johanna) Julie (Julia) ? Berlin – ? Porträt- und Genremalerin, Schriftstellerin, Übersetzerin

Künstlerische Laufbahn nach  Übersiedlung der Familie Behr von Berlin nach London; spätestens  – spätestens  Parisaufenthalt; Schülerin von Ary Scheffer; um  Umzug nach Antwerpen; Ausbildung bei Nicaise de Keyser;  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung; nach  Schülerin von Louis Gallait in Brüssel;  Teilnahme an der Ausstellung der Royal Hibernian Academy of Arts in Dublin; ,  und  Teilnahme am Brüsseler Salon; weitere Ausstellungsbeteiligungen u.a. in Gent, Antwerpen und Lüttich; vor  Übersiedlung nach London; Teilnahme an Ausstellungen der Royal Academy of Arts, der Society of British Artists, der Society of Women Artists und in der Grosvenor Gallery

Parisaufenthalt spätestens  – spätestens  Anhaltspunkte zum rund fünfjährigen Parisaufenthalt sowie zum Lebenslauf der in Berlin geborenen Porträt- und Genremalerin Julie Behr liefern zeitgenössische Beiträge in Kunstzeitschriften, Lexikonartikel – hier ist v.a. jener von Ellen C. Clayton zu nennen –, Ausstellungskataloge sowie ein Hinweis in der Kopistenliste des Louvre (Anonym ; Reymond ; Clayton ; Gray ; Lexikon der Künstlerinnen; Graves /; BAA ; Paris, AMN). Wann genau die Künstlerin von London aus, wohin sie mit ihrer Familie im Kindesalter gezogen war, nach Paris aufbrach, ist unbekannt (Clayton , S. ). Da das Atelier von Ary Scheffer, als dessen Schülerin Behr in der zeitgenössischen Presse vorgestellt wurde (Anonym , S. ), nur bis spätestens  bestand, muss sie jedoch vor diesem Zeitpunkt in der französischen Hauptstadt eingetroffen sein (BAA , Nr. ). Von ihrem Lehrer, der sich in der Wahl seiner literarischen Bildthemen u.a. von Goethe inspirieren ließ, kopierte sie die Gemälde Faust und Gretchen am Spinnrad (Anonym , S. ). Beide Arbeiten schickte Behr  nach

Berlin (ebd.). Obwohl unklar bleibt, ob sie dort öffentlich ausgestellt wurden, lobte man in der Presse ihre sorgfältige Maltechnik und ihr Farbgefühl (ebd.). Später gelangten die Werke in den Besitz des Großgrundbesitzers und Politikers Woldemar von Heyden-Cartlow (ebd.). Doch nicht nur in ihren Gemälden beschäftigte sich Behr, die auch als Autorin tätig war, mit Goethe (Behr ; Clayton , S. ; Lexikon deutscher Frauen der Feder, S. ):  erschien in Berlin ihre deutsche Übersetzung des französischen Librettos, das Michel Carré und Jules Barbier für Charles Gounods Oper Faust geschrieben hatten (Gounod u.a. ). Eine weitere Spur zu Behr findet sich in den Registern des Louvre, wo sie die Erlaubnis erhielt, im Museum nach Gemälden alter Meister zu kopieren (Paris, AMN). Spätestens  hatte die Künstlerin Paris wieder verlassen und war nach Antwerpen gezogen, um dort ihre Ausbildung bei Nicaise de Keyser fortzusetzen (BAA , Nr. ). Von Belgien aus beschickte sie die Akademie-Ausstellungen in Berlin und Dublin, wo ihre Werke viel Zuspruch fanden (ebd.; Royal Hibernian Academy; Reymond , S. ). Drei Jahre blieb Behr in Antwerpen, bevor sie nach Brüssel ging, wo sie Schülerin von Louis Gallait wurde (Clayton , S. f.). Mit einem Empfehlungsschreiben ihres Lehrers an den britischen Maler John Everett Millais ausgestattet, kehrte sie spätestens  wieder nach England zurück, wo sie als Gesellschaftsporträtistin arbeitete (ebd., S. –). Bereits  hatte sie auf der Ausstellung der Royal Society of British Artists die Gemälde Marguerite und Faust präsentiert, bei denen es sich um die in Paris entstandenen Kopien nach Ary Scheffer gehandelt haben könnte (Wood , S. ).

Werke der Pariser Zeit Faust, Kopie nach Ary Scheffer, , Verbleib unbekannt (Anonym , S. ) | Gretchen am Spinnrad, Kopie nach Ary Scheffer, , Verbleib unbekannt (ebd.).

Bibliographie AKL, Bénézit , Lexikon der Künstlerinnen, Petteys, TB – Anonym, „Kunst-Chronik“, in: Die Dioskuren, Jg. , , S.  | Anonym, „Ueber die dies-

Berckholtz (Berkholz), Alexandra von

jährige Brüsseler Kunstausstellung“, in: Kunstchronik. Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, Jg. , , S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Behr, Julia, Was mir mein Klavier erzählt, Berlin  | Clayton, Ellen Creathorne, English Female Artists,  Bde., London , Bd. , S. – | Creusen, Alexia, Femmes artistes en Belgique. XIXe et début XXe siècle, Paris , S. f. | Gounod, Charles, Autobiographie de Charles Gounod et articles sur la routine en matière d’art, Georgina Weldon (Hrsg.), London , S.  | Gounod, Charles et al., Margarethe (Faust). Oper in fünf Akten, Berlin  | Graves, Algernon, The Royal Academy of Arts. A complete dictionary of contributors and their work from its foundation in  to ,  Bde., London /, Bd. , S.  | Ders., Dictionary of Artists who have exhibited works in the principal London exhibitions from  to , London , S.  | Gray, Sara, The Dictionary of British Women Artists, Cambridge , S. f. | Lexikon der Frau, Gustav Keckeis (Hrsg.),  Bde., Zürich , Bd. , Sp.  | Lexikon deutscher Frauen der Feder, Sophie Pataky (Hrsg.), Pforzheim  [Reprint der Ausgabe Berlin ], S.  | Reymond, William, „L’exposition des beaux-arts, à Berlin (e article)“, in: L’Illustration. Journal universel, Bd. , Juli – Dezember , S.  | Royal Hibernian Academy of Arts: index of exhibitors and their works: –, Ann M. Stewart (Hrsg.)  Bde., Dublin , Bd. , S.  | Stewart, Brian u. Mervyn Cutten, The Dictionary of Portrait Painters in Britain up to , Woodbridge/Suffolk , S.  | The Society of women artists exhibitors –. A dictionary of artists and their works in the Annual Exhibition of The Society of Women Artists, Charles Baile de Laperrière (Hrsg.),  Bde., Wiltshire , Bd. , S.  | Wood, Christopher, Victorian Painters,  Bde., Woodbridge (Suffolk) , Bd. , S. .

Archivalien Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.]. Gitta Ho



Berckholtz (Berkholz), Alexandra von  Riga –  München Porträt-, Glas- und Stilllebenmalerin

R. Lauchert, Alexandra von Berckholtz, 

Künstlerische Laufbahn ab  Übersiedlung von Riga nach Karlsruhe; erste künstlerische Eindrücke auf Reisen durch Frankreich und Italien;  Privatunterricht bei dem Porträtmaler Louis Wagner in Karlsruhe;  Umzug nach Schloss Ortenberg, dem Familienwohnsitz bei Offenburg; spätestens  – spätestens  Parisaufenthalt;  mehrmonatiges Studium bei Joseph-Nicolas Robert-Fleury; ab  Schülerin der Porträtmaler Richard Lauchert und Ludwig des Coudres in Karlsruhe;  Übersiedlung nach München; Tätigkeit als Porträt- und Stilllebenmalerin;  Reise nach Nizza

Parisaufenthalt spätestens  – spätestens  Die in Lettland geborene, im Kindesalter nach Deutschland übergesiedelte Malerin Alexandra von Berckholtz entstammte einer wohlhabenden Kauf-

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Berckholtz (Berkholz), Alexandra von

mannsfamilie, die ihr schon in frühen Jahren Studienreisen nach Frankreich und Italien ermöglichte (Anonym , S. ). Wie in Berichten über ihr Leben v.a. in zeitgenössischen Dokumenten, Lexikonartikeln, Ausstellungskatalogen und der Literatur zum Kunstleben in Baden nachzulesen ist, weckten bereits diese Auslandsaufenthalte Berckholtz’ künstlerisches Interesse (Offenburg, StA; Holland ; Anonym ; Lexikon der Künstlerinnen; Bénézit ; Badische Biographien; Kat. Bad Schussenried ; Kat. Karlsruhe  u.a.). Wie ein  in Paris entstandenes Aquarell belegt, reiste sie spätestens im Alter von  Jahren in die französische Hauptstadt (Holland , S. ). Hier wurde sie  für mehrere Monate Schülerin bei dem Historienmaler Joseph-Nicolas RobertFleury, durch den sie „gründliche Förderung“ erhielt (ebd.). Im Mai  findet sich Berckholtz’ Name in den Kopistenlisten des Louvre (Paris, AMN). Dort ist die Adresse Boulevard Poissonnière  im . Arrondissement verzeichnet (ebd.). Spätestens  kehrte sie nach Deutschland zurück und nahm in Karlsruhe Unterricht bei dem Porträtmaler Richard Lauchert, der in Paris im Atelier von Franz Xaver Winterhalter gearbeitet hatte; dabei kopierte sie auch Laucherts Werke (Kat. Bad Schussenried , S. ). Darüber hinaus war sie in Karlsruhe Schülerin des Porträt- und Historienmalers Ludwig des Coudres und schuf mit „mehr als dilettantischem Vergnügen“ Bildnisse (Holland , S. ). Zu diesen zählt ein  entstandenes Porträt von Feodor ↗ Dietz, eines ehemaligen Schülers von Horace Vernet (ebd.; Nagler). Nach dem Tod ihres Vaters zog Berckholtz  nach München, wo sie als Blumen- und Stilllebenmalerin tätig war und Porträts der höheren Gesellschaft anfertigte, in der sie verkehrte (Holland , S. ). Wie eine  in Nizza entstandene Zeichnung belegt, reiste sie im Alter von  Jahren noch einmal nach Frankreich, wo sie der Schweizer Stilllebenmalerin Theresa Maria Hegg-Landerset begegnete (Offenburg, StA; Lexikon der Künstlerinnen). Ihre Zeitgenossen betonten das wohltätige Engagement von Berckholtz, die ihr Familienvermögen zur Förderung junger Künstler nutzte (Anonym , S. ).

Bibliographie

Werke der Pariser Zeit

Archivalien

Die Porte St. Denis in Paris, , Aquarell/Papier, Verbleib unbekannt (Lexikon der Künstlerinnen).

Offenburg, StA/Museum Ritterhaus, Skizzenbuch der Malerin Alexandra von Berckholtz,  Blätter,

ADB, AKL, Bénézit , Boetticher, Busse, Lexikon der Künstlerinnen, Müller/Singer, Nagler, Petteys, RKD, TB – Anders, Margarete, Balten in Bayern und Bayern im Baltikum, Pfaffenhofen , S.  | Anonym, [o.T.], in: Allgemeine Zeitung, Abendblatt, Jg. , Nr. , .., S.  | Badische Biographien, Friedrich von Weech et al. (Hrsg.),  Bde., Heidelberg –, Bd. , S. f. | Beringer, Joseph August, Badische Malerei –, Karlsruhe , S.  | Brandenburger-Eisele, Gerlinde, „Malerinnen in Karlsruhe –“, in: Karlsruher Frauen –. Eine Stadtgeschichte, Stadt Karlsruhe – Stadtarchiv (Hrsg.), Karlsruhe  | Deutschbaltisches biographisches Lexikon –, Wilhelm Lenz (Hrsg.), Köln u.a. , S.  | Holland, Hyacinth, „Berckholtz, Alexandra von“, in: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Anton Bettelheim (Hrsg.),  Bde., Berlin –, Bd.  (), S. f. | Kat. Bad Schussenried : Alte Klöster – Neue Herren. Die Säkularisierung im deutschen Südwesten , Volker Himmelein (Hrsg.), Ausstellungskat., Große Landesausstellung Baden-Württemberg in Bad Schussenried,  Bde., Ostfildern , Bd. , S.  | Kat. Freiburg : Gemälde des . und . Jahrhunderts, Margret Zimmermann (Bearb.), Bestandskat., Augustinermuseum, Freiburg i. Br. , S. ,  | Kat. Karlsruhe : Frauen im Aufbruch? Künstlerinnen im deutschen Südwesten –, Stadt Karlsruhe – Städtische Galerie (Hrsg.), Ausstellungskat., Städtische Galerie im Prinz-Max-Palais, Karlsruhe , S. f., –,  | Kähni, Otto, „Der Ortenauer Schloßherr Gabriel Leonhard von Berckholtz und die Malerin Alexandra von Berckholtz“, in: Die Ortenau, Nr. , , S. – | Ders. u. Franz Huber, Offenburg. Aus der Geschichte einer Reichsstadt. Offenburger Köpfe – Offenburger Gestalten, Offenburg , S.  | Mülfarth, Leo, Kleines Lexikon Karlsruher Maler, Karlsruhe , S.  | Neumann, Wilhelm, Lexikon baltischer Künstler, Hannover  [Reprint der Ausgabe Riga ], S.  | Weschenfelder, Klaus, Bildnisse aus Offenburg. Porträts aus vier Jahrhunderten im Ritterhausmuseum, Offenburg , S. , –.

Biermann, Gottlieb (Wilhelm Emil )

// | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes de permission d’entrée, Nr.  [..]. Gitta Ho

Biermann, Gottlieb (Wilhelm Emil)  Berlin –  ebd. Porträt-, Historien- und Genremaler

Künstlerische Laufbahn ab  Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin, Besuch des Ateliers von Wilhelm ↗ Wach; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen,  Auszeichnung mit der kleinen goldenen Medaille;  Großer Staatspreis der Berliner Kunstakademie; / Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Léon Cogniet; / Romaufenthalt;  Rückkehr nach Berlin;  Wahl zum Mitglied der Berliner Kunstakademie;  Ernennung zum Akademieprofessor; regelmäßiges Jurymitglied der Akademie-Ausstellungen;  Ausscheiden aus dem Hochschuldienst

Parisaufenthalt / Gottlieb Biermann hielt sich ab Frühjahr  für mehrere Monate zur Ausbildung in Paris auf. Finanziert wurde diese Studienreise durch den Großen Staatspreis der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin, den er im Jahr  erhalten hatte und der mit einem Reisestipendium verbunden war (Berlin, PrAdK a). Biermanns Aufenthalt in der französischen Hauptstadt dokumentiert die Korrespondenz zwischen dem „Minister der geistigen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten“ und der Berliner Kunstakademie zur halbjährlichen Auszahlung des Stipendiums (ebd.). Spuren von Biermann in Pariser Archiven ergänzen diese Quelle (Paris AMN a–b). Ein als eigenhändiger handschriftlicher Lebenslauf Biermanns betiteltes Dokument im Archiv der Preußischen Akademie der Künste in Berlin ist mit nachweislich falschen Daten

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versehen (Berlin, PrAdK b). Auch die Fachliteratur ist sich bei der Datierung von Biermanns Parisaufenthalt höchst uneinig (die falsche Angabe des Jahres  ist weit verbreitet). Nach dem Erhalt des Großen Staatspreises für ein heute verschollenes Gemälde (Hägele , S. ) entschied sich Biermann, vor einer avisierten Studienreise nach Rom zunächst mehrere Monate in Paris zu verbringen (Berlin, PrAdK a). Durch die Stipendiumszahlungen lässt sich sein Aufenthalt eingrenzen: Nach der Stipendiumszusage Ende  wurde ihm im April  die erste halbjährliche Rate von  Reichstalern in Berlin ausgezahlt; die Zahlung der zweiten Rate im November  weist Biermann in Paris nach (ebd.). Trotz fehlenden Vornamens wird es sich daher auch bei dem im Juli  im Louvre zum Kopieren erschienenen Biermann, für den in der Kopistenliste als Adresse die Rue St. Jacques angegeben ist, um den Berliner Künstler handeln (Paris, AMN a). Am . Dezember gab er an, Murillos La vierge au chapelet kopieren zu wollen (Paris, AMN b). In Paris soll Biermann außerdem das Atelier von Léon Cogniet besucht haben (Anonym , S. ; Anonym –, S. ; Anonym , S. ; Das geistige Deutschland; TB). Nach einigen Monaten reiste er weiter nach Rom, wo ihn dann im Sommer  eine weitere Rate seines Reisestipendiums erreichte (Berlin, PrAdK a). Die frühen kunsthistorischen Einschätzungen von Biermanns Parisaufenthalt gehen auseinander: Ludwig → Pietsch erwähnt ihn in seiner Beschreibung der Studienreise nicht und sieht stattdessen den Italienaufenthalt als besonders prägend für Biermanns „schönes koloristisches Talent“ an (Pietsch , S. ). Besonders in Biermanns Porträtwerken und weiblichen Einzelfiguren erkennt dagegen Adolf Rosenberg ein Nachwirken der Pariser Ausbildung (Rosenberg , S. ).

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie TB, Das geistige Deutschland – Anonym, „Biermann, Gottlieb“, in: Brockhaus’ Konversationslexikon,  Bde., Leipzig/Berlin/Wien –, Bd. , S.  | Anonym, „Biermann, Gottlieb“, in: Meyers

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Biller, Clara

Großes Konversations-Lexikon,  Bde., Leipzig/ Wien –, Bd. , S.  | Anonym, „Biermann, Gottlieb“, in: Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin vom . Oktober  bis . Oktober , Königliche Akademie der Künste zu Berlin (Hrsg.), Berlin , S.  | Hägele, Ingrid, „Kriegsverluste der Kunstsammlungen“, in: ArchivBlätter . Kriegsverluste der Preußischen Akademie der Künste, Akademie der Künste (Hrsg.), Berlin , S. –, hier S.  | Pietsch, Ludwig, „Biermann, Gottlieb“, in: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Anton Bettelheim (Hrsg.),  Bde., Berlin –, Bd.  (), S.  | Rosenberg, Adolf, Geschichte der modernen Kunst.  Bde., Bd. : Die deutsche Kunst –, Leipzig , S. .

Biller, Clara  Breslau –  Dresden Porträt- und Genremalerin, Journalistin, Schriftstellerin

Archivalien Berlin, PrAdK a: Berlin, PrAdK  Großer Staatspreis, Stipendiaten, Bl. – | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdK Pers. BK Biermann, Gottlieb, Eigenhändig ausgefülltes Formular mit Lebenslauf | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole [..]. Lukas Fuchsgruber

Clara Biller, o.J.

Künstlerische Laufbahn vor  wahrscheinlich erste künstlerische Ausbildung in Breslau; Aufenthalt bei ihrer aus Schlesien nach England verzogenen Familie; – Parisaufenthalt; Schülerin von Léon Cogniet, Thomas Couture und Charles Chaplin; ab  Aufenthalte in Spanien und Marokko;  Parisreise von Juli bis August, anschließend in England; um  – ? in München; Tätigkeit als Journalistin und Schriftstellerin;  und  erneuter Parisaufenthalt; ab spätestens  in Dresden ansässig

Parisaufenthalte – (,  und ) Die Malerin und Schriftstellerin Clara Biller, über deren Leben u.a. kurze Lexikoneinträge, verschiedene Nachrufe und einige rare Archivalien Auskunft geben (Lexikon der Künstlerinnen; Lexikon deutscher Frauen der Feder; Anonym ; BoisReymond ; Meyer ; Paris, AMN; München, BSB), reiste Anfang Mai  nach Paris. Ihren dor-

Biller, Clara

tigen Aufenthalt schildert sie in zahlreichen Briefen an ihre Familie, die sie später veröffentlichte und die die Hauptinformationsquelle zu ihrem Frankreichaufenthalt bilden (Biller ). Billers ehrgeizig verfolgter Plan, sich in Paris ganz auf die Ausbildung zur Malerin zu konzentrieren, bildet eines der Hauptthemen ihrer Korrespondenz. Bald nach ihrer Ankunft besuchte Biller den Louvre, wo sie sich bei der ihrer Ansicht nach talentiertesten Kopistin nach deren Lehratelier erkundigte (ebd., S. ). So wurde sie auf das Atelier von Léon Cogniet verwiesen, den Biller – nachdem sie seine Werke und die seiner Schüler im Musée du Luxembourg und im Salon studiert hatte – Mitte Mai aufsuchte. Gleich bei der ersten Begegnung mit Cogniet diskutierte sie mit ihm über die Fähigkeit von Frauen, eigene künstlerische Kompositionen zu entwickeln (ebd.). Während der Franzose, der das zu jener Zeit angesehenste Damenatelier von Paris führte, Frauen auf diesem Gebiet viel zutraute, rechnete Biller Innovationskraft nicht zu den hervorstechenden weiblichen Eigenschaften. Der Widerspruch, der sich hier zwischen Billers Ansichten und ihrem eigenen Lebensweg als Genremalerin auftut, bleibt offen. Trotz der Meinungsverschiedenheit mit Cogniet trat Biller in dessen Atelier ein. Zusammen mit zwölf anderen Künstlerinnen, zu denen die Deutsche Ida → Braubach zählte, zeichnete und malte sie hier nach dem lebenden Modell. Alle zwei Wochen fand ein Wettbewerb statt, dessen erster Preis zur freien Platzwahl im Klassenraum berechtigte. Biller gewann diesen Wettbewerb, der nach dem Vorbild des Concours des places der École des beaux-arts organisiert war, mindestens einmal (ebd., S. ). Während Cogniet sich mit Billers Arbeiten zufrieden zeigte, geriet die Künstlerin immer wieder in Konflikt mit ihren Mitschülerinnen. Diese empfanden sie, wie Biller berichtet, als zu ehrgeizig und arbeitsam (ebd., S. ). Auch mit den Lehrerinnen Marie-Amélie Cogniet und Catherine-Caroline Thévenin, der Schwester und der Gattin Léon Cogniets, die den Unterricht in Cogniets Abwesenheit leiteten – der Künstler kam zweimal pro Woche zur Korrektur ins Atelier (Vottero , S. f.) –, kam es zu Schwierigkeiten. Nach Einschätzung Billers verziehen ihr die beiden weder ihr energisches Auftreten noch ihre Auflehnung gegen die ihrer Ansicht nach verschulten Unterrichtsmethoden (Biller , S. f.). Da Biller das künstlerische Niveau,

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das in Cogniets Damenatelier herrschte, zudem als niedrig ansah, entschied sie sich im Herbst , zusätzlich Stunden bei Thomas Couture zu nehmen (ebd., S. ). Der Künstler, der sie zunächst sehr förderte und bei dem sie auch außerhalb der Unterrichtsstunden Ratschläge zu ihren Werken erhielt, wurde bald so wichtig für Billers Schaffen, dass sich die Malerin selbst als „Coutures Jünger“ (ebd., S. ) bezeichnete: „Es war, als wurde mir mit einem Male etwas klar, was ich lange gesucht, was ich immer ersehnt, und was mir nahe gelegen, nur daß ich es […] nicht sah.“ (Ebd., S. ) Sie schätzte ihren Lehrer, der ihr das genaue Naturstudium nahelegte und dem sie  Jahre später in der Zeitschrift für bildende Kunst einen monographischen Artikel widmete, sowohl als Mensch wie auch als Künstler. Selbst nachdem Biller ihre Ausbildung in Coutures Atelier beendet hatte, behielt sie das von ihm empfohlene Zeichnen und Malen nach Kindermodellen bei. Ihre Modelle suchte sie sich in der Nachbarschaft, später auch in einem Mädchenpensionat in Villiers-le-Bel etwas außerhalb von Paris, wo sie sich im Spätsommer  mehrere Wochen aufhielt (ebd., S. , –). Zu dieser Zeit war sie bereits Schülerin von Charles Chaplin, der  ein Damenatelier eröffnet hatte. Zwar schnitt ihr neuer Lehrmeister für Biller im Vergleich zu Couture schlecht ab: „Er ist wie alle kleinen Geister, beschränkt und einseitig, und möchte gern alles durch seine Augengläser gesehen haben, während Couture immer soviel als möglich danach strebt, seinen Schülern eine ganz selbständige Auffassung anzueignen“ (ebd., S. ). Dennoch genoss die Deutsche die Möglichkeit, bei Chaplin bis zu fünf Stunden täglich arbeiten zu können und sich gegen eine geringe Gebühr etwa auch auf dem Gebiet der Porzellanmalerei schulen zu lassen. Stets auf ihr Geld achtend, scheint sich Biller ihren Parisaufenthalt v.a. durch den Verkauf eigener Gemälde sowie von Kopien nach alten Meistern und zeitgenössischen Künstlern finanziert zu haben. Seit ihrer Ankunft in Paris kopierte sie u.a. im Louvre und im Musée du Luxembourg, aber auch im Atelier des damals bereits verstorbenen Ary Scheffer, zu dem ihr die Tochter des Malers Zugang verschafft hatte (ebd., S. , ; Paris, AMN). Billers Arbeiten wurden auf verschiedenen Ausstellungen gezeigt, und  beschickte sie den Salon. Ob ihre Werke, wie die Schwester der Malerin behauptet, dort wirklich

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Biller, Clara

ausgestellt wurden, bleibt unklar (Biller , S. ) – ein Eintrag im Salonkatalog ist nicht überliefert. Um sich in Paris so gut wie möglich auf das Malen konzentrieren zu können, wohnte Biller zuletzt nur eine Etage über dem Atelier von Chaplin in der Rue de Lisbonne (ebd.). Zuvor war sie mehrere Male umgezogen und hatte u.a. in einem Wohnheim für Frauen, einer Wohnung am Quai des Augustins und einem Hotel an der Place royale gelebt. Die Kontakte, die sie zu hohen gesellschaftlichen Kreisen pflegte, waren ihr bei der Wohnungssuche, aber auch in anderen Lebenslagen behilflich. So verkehrte sie u.a. eng mit Mary Clarke-Mohl, einer einstigen Bekannten von Juliette Récamier, die einen vielbesuchten Salon führte (ebd., S. ). Die Familie des deutschen Arztes Dr. Martin, der seit der Revolution von  in Paris wohnte, zählte zu Billers engsten Vertrauten. Zu ihr kehrte sie  noch einmal zurück, nachdem sie eineinhalb Jahre ohne Begleitung durch Nordafrika und Spanien gereist war. Zu dieser Reise war sie aufgebrochen, als Chaplins Damenatelier Anfang  schloss (ebd., S. f.). Vom Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs überrascht, ging Biller zunächst nach England. Später kehrte sie nach Deutschland zurück, wo sie als Kunstkritikerin und Schriftstellerin tätig war. Warum Biller, die ihre Ausbildung in Paris fünf Jahre lang mit großem Enthusiasmus vorangetrieben hatte, später kein Auskommen als Malerin fand, lässt sich nicht ermitteln. Rückblickend sah sie in einer professionellen Ausbildung, wie sie sie in Frankreich erhalten hatte, nur einen von mehreren Faktoren, die über eine erfolgreiche Malerkarriere entscheiden. Zwanzig Jahre nach ihrem Lehraufenthalt in Paris hielt sich Biller  erneut in der französischen Hauptstadt auf und schrieb: „Meinen Sie, ich bilde mir ein, es genüge, Akademien und Meisterschulen zu unterhalten, um große Künstler zu entwickeln? Weit gefehlt!!“ (zit. nach Meyer , S. ). Ob sich die Deutsche neben diesem Parisbesuch, den sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Journalistin unternahm, sowie einem weiteren Aufenthalt im Jahr  noch zu anderer Zeit in der französischen Metropole aufhielt, ist unklar (München, BSB).

Werke der Pariser Zeit Les morts de la mère n’ayant reçu ni fleur ni couronne s’élèvent et se plaignent quand le jour tombe,

, Kohlezeichnung, Verbleib unbekannt (Biller , S. f.) | Die Engelsküche des Hl. Diego von Alcala, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo, , Verbleib unbekannt (ebd., S. , ) | Die Römer der Verfallszeit, Kopie nach Thomas Couture, , Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | O.T. (Meerlandschaft mit Figuren), , Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Maria Magdalena, Kopie nach Ary Scheffer, , Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Zahlreiche Porträts nach Kinder- und Frauenmodellen, Verbleib unbekannt (ebd., S. ,  u.a.) | Blumenstudien, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Architektur- und Wolkenstudien, Verbleib unbekannt (ebd., S. ).

Bibliographie AKL, Lexikon der Künstlerinnen – Anonym, „Briefe aus Paris und Spanien von Clara Biller“, in: Die Grenzboten, Jg. , T. , , S. – | Biller, Clara [hier: F. V.], „Zur Erinnerung an Thomas Couture“, in: Zeitschrift für bildende Kunst, Bd. , , S. – | Dies. [hier: F. V.], „Französische Künstler und Kunstrichtungen der Gegenwart“, in: Allgemeine Zeitung, Nr. , .., S. f. | Dies. [hier: F. V.], „Französischer Impressionismus und deutsche Kunst“, in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung, Nr. , .., S. f. | Dies. [hier: Peter Taren], „Von der Pariser Weltausstellung“, in: Die Gegenwart, . Teil: „Die Physiognomie“, /, S. –; . Teil: „Eine Viertelmeile Kunst“, in: ebd., /, S. –; . Teil: „Durch allerlei Länder“, in: ebd., S. –; . Teil: „Exotisches“, in: ebd., S. –; . Teil: „Die Japaner“, in: ebd., S. –; . Teil: „Die spanischen Gäste“, in: ebd., S. –; . Teil: „Zum Schluss der Pariser Weltausstellung“, in: ebd., S. – | Dies., „Vom Pariser Salon“, in: Die Gegenwart, /, S. –  | Dies., Briefe aus Paris und Spanien, Dresden/ Leipzig  | Börsch-Supan, Helmut, Die deutsche Malerei von Anton Graff bis Hans von Marées – , München , S.  | Bois-Reymond, Estelle du, „Briefe aus Paris und Spanien“, in: Das litterarische Echo, Jg. , H. , November , Sp. –  | Kern, Josef, Impressionismus im Wilhelminischen Deutschland. Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte des Kaiserreichs, Würzburg , S. f. | Lexikon deutscher Frauen der Feder, Sophie Pataky (Hrsg.), Pforzheim  [Reprint der Ausgabe Berlin ], S.  | Meyer, Andrea, „Kommentar zu Peter

Blomberg, Hugo von

Taren [Clara Biller], Von der Pariser Weltausstellung“, in: Französische Kunst – Deutsche Perspektiven –, dies./Andreas Holleczek (Hrsg.), Berlin , S. – | Rosenberg, Alfred, Geschichte der französischen Kunst von  bis zur Gegenwart, Leipzig , o.S. | Vottero, Michaël, „Les Ateliers de Léon Cogniet“, in: Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, Tours , S. – | Ders., „Autour de Léon Cogniet et Charles Chaplin. La formation des femmes peintres sous le Second Empire“, in: Histoire de l’art, Nr. , Oktober , S. –.

Archivalien München, BSB, Clara Biller an Unbekannt, Brief aus Paris vom .., Autogr. Clara Biller | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  []; Nr.  []. Gitta Ho

Blomberg, Hugo von  Berlin –  Weimar Historienmaler, Illustrator, Dichter, Kunstschriftsteller

Künstlerische Laufbahn ab ca.  nach Abbruch des Jurastudiums Besuch des Privatateliers von Wilhelm ↗ Wach in Berlin; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; / Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Léon Cogniet; ab  in Berlin;  als „Maler Müller“ Aufnahme in die Literatenvereinigung „Tunnel über der Spree“; schriftstellerische Zusammenarbeit mit Franz Kugler und Friedrich Eggers; Mitarbeit am Deutschen Kunstblatt und an Argo; Mitglied des Vereins Berliner Künstler;  Aufnahme in den Schriftsteller- und Künstlerbund Rütli; um  Romaufenthalt;  Publikation der Bilder und Romanzen;  Herausgabe der . Auflage von Franz Kuglers Handbuch der Geschichte der Male-

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rei;  Publikation der kunsthistorischen Studie Der Teufel und seine Gesellen in der bildenden Kunst;  Umzug nach Weimar, um die Malerausbildung wiederaufzunehmen

Parisaufenthalt / Der vorrangig als Kunstschriftsteller und Dichter bekannte Hugo von Blomberg rang zeitlebens darum, auch als Maler anerkannt zu werden. Hierzu bildete er sich bei Wilhelm ↗ Wach in Berlin und bei Léon Cogniet in Paris aus. Die Fachliteratur zu Blomberg widmet sich vorrangig seiner bildkünstlerischen und schriftstellerischen Doppeltätigkeit (Pietsch ; Böttcher ; Brümmer ). Wichtigste Quelle zu seiner Ausbildung ist hingegen ein eigenhändiger Lebenslauf, den Blomberg in seinen letzten Lebensjahren dem Schriftsteller Ignaz Hub sandte (Dortmund, StLB) und dessen Inhalt  von diesem publiziert wurde (Hub , S. f.). Ursprünglich Jurastudent, wechselte Blomberg um  zur künstlerischen Ausbildung in das Atelier von Wilhelm Wach (TB; Brümmer , S. ). Sein daran anschließender Parisaufenthalt wurde als Versuch interpretiert, dem eigenen künstlerischen Drang mehr Raum zu geben und über die „nüchtern verständige“ Manier seines Berliner Lehrers hinauszugehen (Brümmer , S. ). Blomberg selbst hat in diesem Sinne Wach als einen „tüchtigen“, aber seiner „Natur wenig zusagenden Maler“ beschrieben (Dortmund, StLB, S. ). Er begab sich daher  nach Paris, um im Atelier von Léon Cogniet zu lernen (Pietsch , S. ). „[D]iesmal nicht lange genug“, wie er in seinem Lebenslauf schreibt, denn im Zuge der politischen Ereignisse im Deutschen Bund brach er  den Aufenthalt ab und ging als Landwehrsoldat der preußischen Armee nach Baden (Dortmund, StLB, S. ; Drude , S. ). Zurück in Berlin war er u.a. als Maler von Historiengemälden, als Illustrator sowie als Dichter und Kunstschriftsteller tätig (Böttcher , S. ; Hühnerfeld , S. f.). Zur eigenen Laufbahn als Maler bemerkte er rückblickend, ihm hätten „in technischer Beziehung” der „späte Anfang, mehrfache Unterbrechungen“ seiner Studien und „andere Ungunst des Schicksals schweren Kampf bereitet“. Jedoch habe es ihm „für den rein geistigen Theil der Kunst, für Erfindung und Composition […] an Anerkennung nicht ganz gefehlt

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Brandt (Brand ), Otto

[…]“ (Dortmund, StLB, S. f.). Eine versuchte Wiederaufnahme der Künstlerausbildung nach einem Umzug nach Weimar im Jahr  wurde durch den Tod des -jährigen  beendet (Lazarus , S. ).

Brandt (Brand), Otto  Berlin –  Olevano b. Rom Genre-, Landschafts-, Historien- und Porträtmaler

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie ADB, TB – Anonym, „Todtenschau Blomberg, Hugo Freiherr von“, in: Deutsche Warte, Umschau über das Leben und Schaffen der Gegenwart, Jg. , Nr. , , S. – | Anonym, „Blomberg, Hugo, Freiherr von“, in: Meyers Konversations-Lexikon,  Bde., Leipzig/Wien –, Bd. , S.  | Böttcher, Kurt u. Johannes Mittenzwei, Dichter als Maler, Stuttgart , S.  | Brümmer, Franz, Deutsches Dichterlexikon,  Bde., Eichstätt/Stuttgart , Bd. , S.  | Drude, Otto, Fontane und sein Berlin, Personen, Häuser, Straßen, Frankfurt a.M./ Leipzig , S. f. | Hub, Ignaz, Deutsche Balladen-Dichter und Lyriker der Gegenwart, Würzburg/ Karlsruhe , S. f. | Hühnerfeld, Paul, Zu Unrecht vergessen, Hamburg , S. – | Lazarus, Moritz, Moritz Lazarus’ Lebenserinnerungen, Berlin , S.  | Pietsch, Ludwig, „Wie man Schriftsteller werden kann“, in: Das Magazin für Literatur, Jg. , Nr. , .., S. –.

Archivalien Dortmund, StLB, Atg. , Handschriftlicher Lebenslauf Hugo von Blomberg an Ignaz Hub,  Seiten, undatiert [dem Inhalt zufolge nach ]. Lukas Fuchsgruber

Otto Brandt, Selbstbildnis vor Staffelei, um 

Künstlerische Laufbahn – Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin;  erste Ausstellungen in Berlin und Königsberg, denen wohl eine Reise in die Schweiz vorausging; – Tätigkeit als Illustrator in Berlin; – Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; um  Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Léon Cogniet; anschließend Rückkehr nach Berlin; seit  in Rom ansässig; vor allem als Genre- und Landschaftsmaler tätig

Parisaufenthalt um  Otto Brandt wuchs in Berlin unter Künstlern auf, die in Paris ausgebildet worden waren: Der Vater Henri-François Brandt, der aus Neuenburg (Neuchâtel) in der Schweiz stammte, das damals noch unter der Herrschaft Preußens stand, hatte von  bis  bei Jacques-Louis David studiert und wurde später preußischer Hofmedailleur. Brandts Mutter war die Schwester von Carl Joseph ↗ Begas d.Ä., der seinerseits Schüler im Atelier von Antoine-Jean Gros gewesen war. Mit  Jahren trat Brandt in die Königlich Preußische Akademie der Künste

Brandt (Brand ), Otto

ein, um Maler zu werden (Berlin, PrAdK a). „Er hat gute Anlagen, faßt mit Sicherheit auf und arbeitet mit Leichtigkeit“, attestierten ihm die Professoren  (Berlin, PrAdK c), doch nahm er gegen Ende seines dortigen Studiums nur noch unregelmäßig am Unterricht teil und scheint schließlich – zumindest für den Aktsaal – nicht mehr zugelassen worden zu sein (Berlin, PrAdK d). Bemerkenswert ist, dass der junge Künstler, der in obrigkeitsnahen Kreisen aufgewachsen war, während der Märzrevolution in Berlin „mit Leib und Seele zur Demokratie gehörte“ (Kirchmann , S. ). Möglicherweise spielten auch seine politische Begeisterung und die Enttäuschung über das Scheitern der Revolution eine Rolle bei dem Entschluss, nach Paris zu gehen – zu einem Zeitpunkt, als die französische Republik ums Überleben kämpfte, bis sich Louis-Napoléon Bonaparte schließlich zum Kaiser ausrief. Der genaue Zeitpunkt von Brandts Aufenthalt in Paris liegt im Dunkeln. Möglicherweise begab er sich direkt im Anschluss an seine Berliner Ausbildung in die französische Hauptstadt; Anfang März  kopierte er eine Landschaft nach Ruysdael im Louvre (Paris, AMN). Er trat als Schüler in das Atelier von Léon Cogniet ein, der als Mitglied der Auswahlkommission für den Salon und als Mitglied des Intitut de France ab / im Mittelpunkt des Pariser Künstlernetzwerks stand (Kat. Orléans , S. ; Vottero ). Brandt scheint sich in Paris an jenem hybriden Genre aus porträthafter, gefühlsbetonter Historienmalerei orientiert zu haben, das Cogniet vermittelte (Vottero , S. ). Darauf weist ein wohl in Paris begonnenes Gemälde hin, mit dem er an der Berliner Akademie-Ausstellung teilnehmen wollte: Als Brandt, spätestens im März , wieder in Berlin war, richtete er ein Gesuch an die Kunstakademie, in dem er „zur Ausführung eines angefangenen größeren Bildes“ um einen Atelierraum für drei Monate bat (Berlin, PrAdK e). Vermutlich bezog sich Brandt dabei auf eines von zwei Gemälden, die er im Herbst  in Berlin zeigte (BAA , Nr. f.): auf Thisbe oder auf Francesca von Rimini nach Dante, ein zur selben Zeit auch vom Cogniet-Schüler François-Nicholas Chifflart (Besnus , S. f.) behandeltes Motiv, das durch Ary Scheffer berühmt geworden war (Ewals , S. –). Fortan konzentrierte sich Brandt auf kleinere, gut verkäufliche Bilder. Die angespannte finanzielle Situation seiner Fami-

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lie scheint ihm keine kostspielige Karriere ermöglicht zu haben (Berlin, GStA). Ab November  lebte Brandt dauerhaft in Rom (Noack), wo er durch den „stets günstigen Absatz“ seiner Werke ein Auskommen fand (Berlin, ZA SMB). Der Kunstschriftsteller Max Schasler erwähnt bei seinem Rombesuch im Jahr  auch Brandt, „der während seiner fünfjährigen Abwesenheit [aus Deutschland] außerordentlich durch die französische und italienische Schule gefördert worden ist“ (Schasler , S. ).

Werke der Pariser Zeit Le Buisson, Kopie nach Jacob van Ruysdael, Verbleib unbekannt (Paris, AMN; Villot , Nr. ) | Francesca da Rimini nach Dante, , Verbleib unbekannt (vermutlich in Paris entstanden; BAA , Nr. ) | Thisbe, , Verbleib unbekannt (vermutlich in Paris entstanden; BAA , Nr. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Noack, TB – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , S. , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , S. , Nr. f. | Besnus, Amédée, L’Atelier Cogniet, in: ders., Mes relations d’artiste, Paris , S. –  | Die Ausstellungskataloge des Königsberger Kunstvereins im . Jahrhundert, Rudolf Meyer-Bremen (Hrsg.), Köln , Ausstellung , Nr.  | Ewals, Leo, Ary Scheffer. Sa vie et son œuvre, Nijmegen , S. – | Kirchmann, Julius Hermann von, Erinnerungen aus Italien, Berlin , S.  | Kat. Orléans : Léon Cogniet –, David Ojalvo (Hrsg.), Ausstellungskat., Orléans, Musée des Beaux-arts, Orléans  | Meyer, Julius, Geschichte der modernen französischen Malerei seit , zugleich in ihrem Verhältniß zum politischen Leben, zur Gesittung und Literatur, Berlin , S. – | Schasler, Max, „Korrespondenz aus Rom“, in: Die Dioskuren, Nr. , , S. f. | Villot, Frédéric, Notice des tableaux exposés dans les galeries du Musée impérial du Louvre, e Partie. Écoles allemande, flamande et hollandaise, Paris , S.  | Vottero, Michaël, „Les ateliers de Léon Cogniet“, in: Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à

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Braubach, Ida

Paris. –, Tours , S. – | Wichmann, Herman, „Otto Brandt. Ein Künstlerbild“, in: ders., Frohes und Ernstes aus meinem Leben, Leipzig , S. –.

Archivalien Berlin, GStA PK, I.HA Rep.  Geh. Zivilkabinett Nr.  [Kunstsachen B, ] | Berlin, PrAdK a: PrAdK  [Berichte über die Schüler der zweiten Zeichnungsklasse], fol. v– [Wintersemester /] | Berlin, PrAdK b: PrAdK  [Berichte über die Schüler der Prüfungsklasse], fol. v.– , v.–,  [Sommer  – Winter ] | Berlin, PrAdK c: PrAdK  [Berichte über die Schüler der Prüfungsklasse], fol. v.–, v., v., v. [Sommer  – März ] | Berlin, PrAdK d: PrAdK  [Aktsaal], fol. , v., v.– , , v., – [Winter  – November ] | Berlin, PrAdK e: AdK, PrAdK  [Senatssitzungsprotokolle), fol. , .., Nr.  | Berlin, SMB PK ZA, Autographenslg., Mappe , fol. v. [Brief an die Berliner Nationalgalerie, Rom, ..] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, Nr.  [o.D.]. Robert Skwirblies

Braubach, Ida  Hanau –  Darmstadt Porträt-, Landschafts- und Genremalerin

Künstlerische Laufbahn  erste künstlerische Ausbildung in Offenbach a.M.; – Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Léon Cogniet;  Übersiedlung nach Kanada zusammen mit dem Maler Adolf Vogt;  Rückkehr nach Deutschland; nach Aufenthalten in Stettin, Weimar und Offenbach a.M. Umzug nach Kronberg im Taunus; ab  Reisen u.a. durch den Schwarzwald und nach München; ab  in Darmstadt ansässig;  Reise nach Rom

Parisaufenthalt – Ida Braubach, die  im Alter von  Jahren nach Paris reiste und über deren Leben Zeitzeugenberichte, Lexikoneinträge sowie Publikationen zur Künstlerinnengeschichte und zur Malerkolonie Kronberg berichten, begann ihre Ausbildung zur Porträt-, Genre- und Landschaftsmalerin erst spät (Lexikon der Künstlerinnen; Petteys; Harper ; Renkhoff ; Behling/Manigold ; Wiederspahn/Bode ). Nach dem Tod ihres Vaters, der ihre künstlerische Laufbahn nicht unterstützt hatte, ließ sich Braubach ab  in Offenbach a.M. ausbilden, bevor sie zwei Jahre darauf in Paris in das Atelier von Léon Cogniet eintrat (Renkhoff , S. ). Neben ihrem Atelierstudium, zu dem das Zeichnen nach Modell gehörte, schuf sie Kopien nach alten Meistern im Louvre sowie nach Werken zeitgenössischer Maler im Musée du Luxembourg (Paris, AMN; Behling/Manigold , S. ). So kopierte sie u.a. ein Ochsenbild von Rosa Bonheur und konnte das Werk im Dezember  an eine Deutsche verkaufen (Biller , S. ). Vermittelt wurde das Geschäft durch die Malerin Clara → Biller, die ebenfalls Schülerin von Cogniet war. Der Verkaufsgewinn half Braubach aus Geldnöten, in die sie in Paris „durch allerlei Unvorhergesehenes“ (ebd.) geraten war. Da sich Braubach bereits zu Beginn ihres Frankreichaufenthalts Geld lieh, ist anzunehmen, dass ihre finanziellen Sorgen schon länger währten (ebd., S. ). Während ihrer Zeit in Paris wohnte die Malerin bei einem „Frl. Trier“, einer Deutschen, zur Untermiete (ebd., S. ). Weitere deutsche Bekannte Braubachs in Frankreich waren der Landschaftsmaler Anton Dieffenbach, der zuvor bei James Pradier und Charles Duhamel Bildhauerei studiert hatte, der Arzt Dr. Martin sowie die Frauenrechtlerin Luise Büchner, die jüngste Schwester des Schriftstellers Georg Büchner, die sich  vorübergehend in der französischen Metropole aufhielt (Wiederspahn/Bode , S. ). Beim Kopieren im Musée du Luxembourg lernte Braubach außerdem den deutsch-amerikanischen Maler Adolf Vogt kennen, mit dem sie sich verlobte (Behling/Manigold , S. ). Obwohl Braubach mit französischen Künstlern wie Gustave Doré in Kontakt stand und künstlerische Erfolge errang – etwa den Gewinn einer nicht weiter zu spezifizierenden Medaille im Fach Zeichnen im Jahr  –, entschied sie sich , Frank-

Braun, Louis ( Emanuel Martin Albert )

reich zu verlassen (Wiederspahn/Bode , S. ). Zusammen mit Vogt reiste sie nach Kanada, wo sie sich u.a. in Québec und Montréal aufhielt und ihre Werke in verschiedenen Ausstellungen zeigte (Harper , S. ). Nach dem frühen Tod ihres Verlobten kehrte Braubach  nach Deutschland zurück, wo sie lange Zeit der Künstlerkolonie in Kronberg im Taunus angehörte (Wiederspahn/Bode , S. f.). Ihre zahlreichen Studienreisen und Auslandsaufenthalte, zu denen ihr Parisaufenthalt den Auftakt bildete, setzte sie bis ins hohe Alter fort und reiste noch als fast -jährige nach Rom (ebd., S. ).

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Braun, Louis (Emanuel Martin Albert)  Schwäbisch Hall –  München Schlachten- und Panoramamaler

Werke der Pariser Zeit Ochsenbild, Kopie nach Rosa Bonheur, Verbleib unbekannt (Biller , S. ).

Bibliographie Lexikon der Künstlerinnen, Petteys – Behling, Katja u. Anke Manigold, Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um , München , S.  | Biller, Clara, Briefe aus Paris und Spanien, Dresden/ Leipzig , S. , ,  | Eichler, Ingrid, Frauen an der Staffelei. Ein vernachlässigtes Kapitel der Frankfurter Kunstgeschichte, Frankfurt a.M. , S.  | Harper, John Russell, Early painters and engravers in Canada, Toronto , S.  | Renkhoff, Otto, Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus  Jahrhunderten, Wiesbaden , S.  | Wiederspahn, August u. Helmut Bode, Die Kronberger Malerkolonie. Ein Beitrag zur Frankfurter Kunstgeschichte des . Jahrhunderts, Frankfurt a.M. , S. f.

Archivalien Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  []. Gitta Ho

Anonym, Louis Braun im Alter von  Jahren,  [retrospektive Zeichnung anlässlich seines . Geburtstags]

Künstlerische Laufbahn  erste malerische Ausbildung bei seinem Bruder Reinhold Braun in Schwäbisch Hall;  Umzug der Familie nach Stuttgart; zunächst Schüler am Polytechnikum; ab  Studium an der Königlichen Kunstschule Stuttgart bei Bernhard Neher und Heinrich von Rustige;  Auftragsarbeiten für Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach; – Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Horace Vernet; / Studienaufenthalte in München und Wien;  Auftragsarbeiten für Herzog Ernst II. von Sachsen-CoburgGotha;  in Nürnberg ansässig; – Bildberichterstatter während des Deutsch-Dänischen und des Deutsch-Österreichischen Kriegs;  in München ansässig; / Begleitung der deutschen Truppen im Deutsch-Französischen Krieg;  Teilnahme an der Weltausstellung in Wien;  Verleihung des Professorentitels durch Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha; –  Aufträge für Panoramen u.a. in Frankfurt

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Braun, Louis ( Emanuel Martin Albert )

a.M., Dresden, Berlin und Leipzig;  Berufung als Professor für Malerei an die Königliche Akademie der Bildenden Künste in München;  Verleihung des Friedrichsordens (Ritterkreuz . Klasse) durch König Karl von Württemberg;  Illustrationen für die vom bayerischen Kriegsministerium herausgegebenen Publikationen Die Organisation, Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung der königlich Bayerischen Armee von  bis 

Parisaufenthalt ab – Louis Braun, der seine Karriere zunächst als zeichnender Kriegsberichterstatter begann, zählte am Ende seines Lebens zu den bekanntesten Schlachten- und Panoramamalern des deutschsprachigen Raums. Zwei Ausstellungen widmeten sich  und  dem Panoramamaler (Kat. Schwäbisch Hall ; Kat. Schwäbisch Hall ). Die erhaltenen Korrespondenzen Brauns, die sich in Kopie im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall befinden, beginnen erst in den er Jahren. Aufschluss über seine Ausbildung in der französischen Hauptstadt geben jedoch die Skizzenbücher, die sich in verschiedenen württembergischen Sammlungen befinden (Stuttgart, Staatsgalerie, Skizzenbuch ; Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Skizzenbuch ). In der Forschung fanden sie bereits Beachtung, am ausführlichsten im Katalog zur zweiten der beiden erwähnten Ausstellungen (Kat. Schwäbisch Hall ; vgl. auch Louis Braun ). Ein anlässlich des . Geburtstags des Malers veröffentlichter Artikel umreißt sein Leben vom Beginn seiner Karriere an (Anonym ). Seine erste Ausbildung erhielt Louis Braun bei seinem  Jahre älteren Bruder, dem als Genre- und Pferdemaler tätigen Reinhold Braun, bevor er das Studium der Malerei an der Königlichen Kunstschule in Stuttgart aufnahm (ebd., S. ). Zur Finanzierung dieses Studiums hatte ihm die württembergische Zentralstelle für Gewerbe und Handel  einen Studienzuschuss gewährt unter der Bedingung, dass er sich nach Abschluss seiner Ausbildung im Land niederlassen müsse (Louis Braun , S. ). Erst fünf Jahre später, , stellte die Zentralstelle die Anfrage, ob er der Aufforderung nachgekommen sei. Von Reinhold Braun erhielt sie Anfang November  die Antwort: „Mein Bruder ist gegenwärtig in Paris. Wie lange er dort bleiben will, ist unbestimmt. Er ist jetzt drei Monate dort

und wird wahrscheinlich einen Teil des Winters hier [in Stuttgart] zubringen. […] Nach dem Winter beabsichtigt mein Bruder, wieder nach Paris zurückzugehen.“ (Schwäbisch Hall, KrA SHA /) Entgegen der Aussage seines Bruders hielt sich Braun vermutlich bereits  in der SeineMetropole auf: Die Kopistenlisten des Musée du Louvre verzeichnen am Ende des Jahres einen „L. E. Braun“ (Paris, AMN). Seine Skizzenbücher beginnen jedoch erst mit dem Jahr . Darin notierte er verschiedene, zum Teil nicht mehr lesbare Adressen, u.a. die des deutsch-französischen Illustrators Godefroy Durand in der Rue Saint-Fiacre  im . Arrondissement (Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Skizzenbuch , Einband). Den Kontakt zu seinem Pariser Lehrer Horace Vernet soll der heute nicht mehr identifizierbare polnische Maler Witkowski hergestellt haben, den Braun in Paris kennengelernt hatte (Anonym , S. ). Witkowski, selbst ein Schüler Vernets, habe Braun gebeten, Korrekturen an einem seiner Gemälde vorzunehmen. Über diese habe sich Vernet lobend geäußert und den -jährigen Braun nach einem kurzen Treffen in sein Atelier eingeladen. Bei einem dieser Besuche soll Vernet die mitgebrachten Kopien und Eigenkompositionen des jungen Schwaben begutachtet und seine Bewunderung für Münchner Historienmaler wie Peter von Hess und Franz Adam geäußert haben (ebd.). In der Folge lud Vernet Braun ein, bei ihm zu malen. Eine Porträtzeichnung, die Braun von Vernet anfertigte, belegt, dass er bei diesem spätestens ab November  in die Lehre ging (Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Skizzenbuch , fol. ). Unter der Zeichnung vermerkte Braun: „Horaz [sic] Vernet. Paris  Mein Lehrer“ (ebd.) (Taf. X). Einer handschriftlichen Notiz Brauns im Einband zufolge ließ sich Vernet das Skizzenbuch vorlegen und behielt es bisweilen für einige Tage, um die Fortschritte seines Schülers genauer beurteilen zu können. Das Schloss von Versailles, dessen Park er in schnellen Skizzen festhielt, besuchte Braun, um die dort ausgestellten Kolossalgemälde seines Lehrers zu studieren. Auf zwei Buchseiten (ebd., fol.  r.–  v.) skizzierte er u.a. einzelne Partien von Vernets monumentalem Gemälde Prise de la Smala d’Abd El-Kader (Versailles, Musée national des châteaux de Versailles et de Trianon). Dominiert werden Brauns Skizzenbücher von Schlachtenszenen, Kostüm- und Pferdestudien, die

Braun, Louis ( Emanuel Martin Albert )

er häufig nach der Natur anfertigte. So belegen seine Skizzenbücher, dass er sich im Hippodrom und auf dem Marsfeld aufhielt, um das Exerzieren der französischen Kavallerie beobachten zu können (Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Skizzenbuch ). Auch alltägliche Momente fing er ein, etwa wenn er zwei französische Offiziere skizzierte, die sich vor den Stallungen die Haare schneiden lassen (ebd., fol.  v.). Doch fertigte er vermutlich nicht nur einfache Studien an. Die Archives nationales in Paris verzeichnen eine Kopie nach Rembrandts Jesus und die Pilger in Emmaus, angefertigt  von einem „M. Braun“ (Base Arcade). Eventuell handelt es sich dabei um eine Arbeit Louis Brauns, die er während seines Parisaufenthalts im Louvre anfertigte. Der Überlieferung nach hat Braun auf Vernets Vermittlung Aufträge für Napoleon III. ausgeführt, was aufgrund fehlender Nachweise nicht zu belegen ist (Louis Braun , S. ). Zu den Arbeiten, die angeblich im Auftrag des französischen Staats entstanden, gehört das  angefertigte Gemälde Einzug Napoleons in Paris  (Verbleib unbekannt). Eine Entwurfsskizze dazu befindet sich heute im Besitz des Stadtmuseums München. Andere Quellen wissen sogar von einer persönlichen Begegnung Brauns mit dem Monarchen zu berichten (Anonym , S. ). Wahrscheinlicher ist, dass Vernet diese Aufträge erhielt und Braun ihm eventuell dabei zur Hand ging. Es sei die Arbeitsweise seines Pariser Lehrers gewesen, die Braun dazu inspirierte, ebenso detailliert in der Vorarbeit zu einem Gemälde vorzugehen (Kat. Schwäbisch Hall , S. ). Vernet habe vor der Anfertigung eines Schlachtengemäldes stets Berichte von Kriegsteilnehmern konsultiert. Dieses Verfahren präzisierte Braun schließlich, indem er Fragebögen in Bezug auf Pferde und Ausrüstungen erstellte, die er an Angehörige des Militärs richtete (ebd.). Im Anschluss an sein Studium in Paris reiste Braun / nach Wien und München. Es folgten Aufträge für verschiedene Fürstenhäuser Deutschlands. Seine monumentalen Panoramen, etwa die für Leipzig angefertigte Kavallerieattacke von Marsla-Tour oder Bredows Todesritt (, zerstört), erwiesen sich als große Publikumsmagnete und waren infolgedessen an sieben Tage der Woche je  Stunden lang geöffnet (Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Zeitschriftendokumentation).

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Werke der Pariser Zeit Einzug Napoleons in Paris , , Kriegsverlust (Kat. Schwäbisch Hall , S. ) | Einzug Napoleons in Paris  (Entwurfsskizze), , aquarellierte Bleistiftzeichnung, , × , cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Graphik und Gemälde, Inv. Nr. M III/ K  | Jésus et les pèlerins d’Emmaüs, Kopie nach Rembrandt, Verbleib unbekannt (Base Arcade) | Napoleon (Taf. IX), Porträtskizze nach Paul Delaroche, , Bleistift auf kariertem Notizpapier, , × , cm, Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung, Inv. Nr. C / | Skizzenbuch, ,  S., Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung, Inv. Nr. C / | Horace Vernet (Taf. X), Pariser Skizzenbuch , S. , , Bleistift/Papier, ohne Maße, bez. „Horaz Vernet Paris   Nov. mein Lehrer. Louis Braun Paris “, Inv. Nr. /., Schwäbisch Hall, HällischFränkisches Museum | Skizzenbuch, , Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum.

Bibliographie AKL, Boetticher, Busse, DBE, Müller, Müller/Singer, TB – Anonym [E. K.], „Schlachtenmaler Louis Braun aus Hall. (Zu seinem . Geburtstage, . September)“, in: Heilbronner Unterhaltungs-Blatt, Beilage zur Neckarzeitung, .., S. – | Anonym, „Professor Louis Braun †“, in: München-Augsburger Abendzeitung, Morgenblatt, Nr. , .., S.  | Anonym, „Zum Tode des Professors Louis Braun“, in: Münchner Neueste Nachrichten, Vorabend-Blatt, Jg. , Nr. , .., S.  | Deutsches Zeitgenossenlexikon. Biographisches Handbuch deutscher Männer und Frauen der Gegenwart, Franz Neubert (Hrsg.), Leipzig , S.  | Deutsche bildende Künstler in Wort und Bild, Friedrich Jansa (Hrsg.), Leipzig , S. f. | Gauss, Ulrike, Die Zeichnungen und Aquarelle des . Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, Bestandskat., Stuttgart , S. f. | Holland, Hyacinth, „Louis Braun, Kriegs-, Schlachten- und Panoramamaler“, in: Württembergischer Nekrolog für das Jahr , Stuttgart , S. – | Kunst und Kunstgewerbe auf der Wiener Weltausstellung , Carl von Lützow (Hrsg.), Leipzig , S.  | Kat. Schwäbisch Hall : Louis Braun (–). Panoramen von Krieg und Frieden aus dem Deutschen Kaiserreich, Harald Siebenmorgen (Hrsg.), Ausstellungskat., Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall  | Kat.

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Breidenstein, Wilhelm

Schwäbisch Hall : Der Panoramamaler Louis Braun (–). Vom Skizzenblatt zum Riesenrundbild, Armin Panter et al. (Hrsg.), Ausstellungskat., Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall  | Kat. Sigmaringen : Carl von Häberlin (–) und die Stuttgarter Historienmaler seiner Zeit, Ausstellungskat., Galerie der Stadt Esslingen, Villa Merkel, Sigmaringen , S. – | Louis Braun – Ein Blick in seine Skizzenbücher, Kuno Ulshöfer (Hrsg.), Schwäbisch Hall  | Pecht, Friedrich, Geschichte der Münchener Kunst im neunzehnten Jahrhundert, München , S. –.

Archivalien Base Arcade: Paris, AN F///A, dossier , pièce  [Eintrag nur „M. Braun“] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [fin de ] | Schwäbisch Hall, KrA SHA /, [Korrespondenz Reinhold Brauns mit der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Schreiben vom .. und ..], o.fol. Jennifer Fischer-Falckenberg

Breidenstein, Wilhelm  Kassel – nach  ? Maler, Zeichner

Künstlerische Laufbahn um  – nach  Parisaufenthalt; Studium an der École impériale de dessin et de sculpture pour l’application des beaux-arts à l’industrie; ab  Schüler an der École des beaux-arts und im Atelier von Alexander ↗ Laemlein

dustrie, einer kostenlos zugänglichen staatlichen Zeichenschule, die auf Berufe im Bereich des Kunstgewerbes vorbereitete (Paris, AN; Anonym , o.S.). Zwei im Sommer  erschienene Artikel verweisen darauf, dass Breidenstein beim jährlichen Zeichenwettbewerb der École impériale in den Kategorien „Dessin de l’ornement d’après l’antique“ und „Dessin de mémoire“ den zweiten Platz errang (ebd.; Le Sire , S. ). Einer der Lehrer der Schule war der deutschstämmige Maler und Kupferstecher Alexander ↗ Laemlein, in dessen Atelier Breidenstein Schüler wurde (Paris, AN). Breidenstein erhielt die Erlaubnis, im Louvre nach alten Meistern zu kopieren; als Adresse des Künstlers ist in den Kopistenregistern des Louvre die Rue Bonaparte angegeben, in der sich auch die École des beaux-arts befand (Paris, AMN). Dort studierte Breidenstein ab Anfang Oktober  (Paris, AN). Er hatte am . Oktober erfolgreich mit Platz  von insgesamt  Plätzen am internen Zeichenwettbewerb teilgenommen und wurde daraufhin in die Kunstakademie aufgenommen (ebd.). Anfang April nahm er erneut am Zeichenwettbewerb teil und platzierte sich mit Platz  von  Plätzen für das darauf folgende Sommersemester (ebd.). Im Anschluss verliert sich die Spur des Künstlers.

Werke der Pariser Zeit Ornamentzeichnung nach einem antiken Vorbild, , Verbleib unbekannt (Anonym , o.S.).

Bibliographie Anonym, „Faits divers“, in: Journal des débats politiques et littéraires, .., o.S. | Le Sire, Jules, „Chronique de Paris“, in: Revue espagnole et portugaise, Bd. , /., S. .

Archivalien Parisaufenthalt um  – nach  Bevor sich der heute gänzlich unbekannte Wilhelm Breidenstein im Alter von  Jahren in der französischen Hauptstadt an der École des beaux-arts einschrieb – über seinen Parisaufenthalt informieren einige wenige Archivalien und zeitgenössische Artikel –, studierte er an der dortigen École impériale de dessin pour l’application des beaux-arts à l’in-

Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.] | Paris, AN, AJ  , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr.  [.., „figures dessinées“; .., „dessinateurs“]. Gitta Ho

Breitbach, Karl (Carl )

Breitbach, Karl (Carl)  Berlin –  Kassel Landschafts-, Genre-, Porträt-, Aquarellmaler

Künstlerische Laufbahn vor  Ausbildung an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin; Arbeit als Retoucheur im fotografischen Atelier von Gustav Schauer in Berlin; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen,  Auszeichnung mit einer Medaille; spätestens  – mindestens  Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Charles Gleyre und Thomas Couture; ,  und  Teilnahme am Pariser Salon; nach  Studienreise durch Frankreich, Deutschland und England; frühestens  Rückkehr nach Berlin; Schüler von Ludwig → Knaus;  Aufenthalt in Amsterdam und Haarlem; ,  und  Aufenthalte in der Künstlerkolonie Willingshausen;  Aufenthalt in der Künstlerkolonie Dachau;  Ernennung zum Professor für Malerei an der Berliner Kunstakademie

Parisaufenthalte spätestens  – mindestens  Der spätere Berliner Akademieprofessor Karl Breitbach hielt sich zu Beginn der er Jahre zu Ausbildungszwecken in Paris auf. Der früheste Hinweis auf Breitbachs Anwesenheit in der französischen Hauptstadt stellt ein Eintrag vom . Oktober  in den Kopistenlisten des Louvre dar (Paris, AMN a). Die bisherige Forschung datiert den Parisaufenthalt des Malers allerdings erst ab : U. a. berichtet der mit ihm befreundete Schriftsteller und Maler Ludwig → Pietsch von dem Aufenthalt, den auch Einträge in Lexika sowie die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellung und des Pariser Salons belegen (Das geistige Deutschland; Pietsch ; BAA ; Salon ; Salon ; Anonym , Kessner ; TB). Breitbach war zunächst Schüler im Atelier von Charles Gleyre, wie die Kopistenlisten des Louvre und die Salon-Kataloge überliefern (Paris, AMN a; Salon , ). Anschließend lernte er bei Thomas Couture: Sein Freund Ludwig Pietsch – eigentlich ein Schriftsteller, der aber  nach Paris auf-

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brach, um „das Malen bei Couture zu erlernen“ (Pietsch , S. ) – schreibt in seinen Lebenserinnerungen: „Denselben Weg war auch mein alter Freund Karl Breitbach im dreißigsten Jahr gezogen“ (ebd.) Pietsch begegnete Breitbach  im Louvre, wo dieser ihm erzählte, das von ihm zuvor besuchte Atelier Coutures sei „fortan geschlossen und für immer aufgelöst“ (ebd., S. ). Der Pariser Salonkatalog von  gibt Breitbach sowohl als Schüler Gleyres als auch Coutures an (Salon ). Im Salon von ,  und  sowie auf der Berliner Akademie-Ausstellung von  und  präsentierte Breitbach französische Landschaftsmotive aus Versailles, der Region Seine-et-Marne (Fontainebleau, Saint-Ouen) und der Bretagne (Salon –; BAA , ). Als Adressen sind in den Kopistenlisten des Louvre das Hôtel Racine in der Rue de l’Odéon  im heutigen . Arrondissement angegeben (Paris, AMN a) und  die Rue Pigalle Nr.  im heutigen . Arrondissement (Paris, AMN b). Diese Adressen stimmen mit den Angaben im Salonkatalog aus den Jahren  und  überein (Salon , ). Für das Jahr  ist die damalige „Rue de la barrière Montmartre “ angegeben (Salon ). Ob Breitbach zwischenzeitlich nach Berlin zurückkehrte, ist unklar. Der Berliner Ausstellungskatalog verzeichnet  eine Adresse in Berlin, während im Jahr  vermerkt ist, der Maler halte sich in Paris auf (BAA , ). Die Zeitschrift Berliner Architekturwelt berichtet retrospektiv, Breitbach habe sich im Atelier von Couture eine neue Maltechnik angeeignet: „Er arbeitete dort im Atelier von Couture, der wegen seiner glänzenden Technik vielen deutschen Malern ein Leitstern gewesen ist, und nach seiner Rückkehr in die Heimat erprobte er die neuerrungene Technik sowohl in Landschaften als Bildnissen.“ (Anonym , S. )

Werke der Pariser Zeit Portrait de M. Ed. de Tr…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Motiv aus Montargis (Seineet-Marne), Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Mondschein, Motiv aus Moret (Fontainebleau), Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Paysage d’automne en Seine-et-Marne, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Le bénédicité, intérieur breton/Mittagssegen (bretonisches Interieur), Verbleib unbekannt

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Brendel, Albert Heinrich

(Salon , Nr. ; BAA , Nr. ) | Eine Vorstellung im Park von Versailles, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Die alte Mühle von St. Ouen bei Paris, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Biche tombée, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Brendel, Albert Heinrich  Berlin –  Weimar Tiermaler, Graphiker

Bibliographie Bénézit , Das geistige Deutschland, DBE, Künstlerlexikon Hessen-Kassel, TB – Anonym, „Zu unseren Bildern“, in: Berliner Architekturwelt, Jg. , , S. –, hier S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – ; Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Kessner, H., „Von Ausstellungen und Sammlungen“, in: Die Kunst für Alle, Jg. , , S.  | Pietsch, Ludwig, Wie ich Schriftsteller geworden bin. Erinnerungen an die er Jahre, Berlin , S. ,  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f. | Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum, Zürich , S. –, hier S. .

R. Henneberg, Bildnis Albert Brendels (Barbizon), um 

Archivalien

Künstlerische Laufbahn

Berlin, PrAdK , Fiche , fol.  [Verfügung vom ..: Professorentitel Karl Breitbach] | Berlin, PrAdK , Fiche , fol.  [Nachricht vom ..  über die Verleihung des Professorentitels an Breitbach, Körner und Flickel] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves [].

vor  erste künstlerische Förderung durch den Landschaftsmaler Wilhelm Schirmer in Berlin; ab / – / mit Unterbrechung Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin; ab  Schüler im Atelier des Marinemalers Wilhelm Krause; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen;  Reise nach England;  Reise nach Schweden; / nach Wiederaufnahme des Studiums an der Berliner Akademie der Künste Unterricht bei Friedrich Leopold Bürde und Julius Schrader; in Neustadt a.d. Dosse u.a. Anatomiestudien an der Tierarzneischule;  Reise durch Holland und die Normandie nach Paris; / Parisaufenthalt; Schüler von Thomas Couture und Giuseppe Palizzi;

Lukas Fuchsgruber

Brendel, Albert Heinrich

Spezialisierung auf das Tiergenre;  Reise durch Südfrankreich nach Italien;  Rückkehr nach Berlin; Fortsetzung der Ausbildung im Atelier von Carl ↗ Steffeck; ab  in Frankreich; überwiegend in Barbizon tätig; – regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon ( im Rahmen der Weltausstellung); ,  und  jeweils Auszeichnung mit einer Medaille . Klasse; ab  eigenes Atelier in Berlin; ab  Besitz eines eigenen Hauses in Barbizon;  Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in München, Auszeichnung mit einer goldenen Medaille; Berufung zum Mitglied der Berliner Akademie der Künste;  mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs Rückkehr nach Berlin; in den Folgejahren mehrere Besuche in Barbizon;  Berufung als Lehrer für Tiermalerei an die Weimarer Kunstschule; – Direktor;  Gründungsmitglied des Weimarer Radiervereins

Paris-/Frankreichaufenthalte / und – Der Tiermaler Albert Brendel gilt als die wichtigste Vermittlerfigur zwischen der Schule von Barbizon und der Weimarer Kunstschule. Bevor er Mitte der er Jahre als Lehrer nach Weimar berufen wurde, war er fast zwei Jahrzehnte in Frankreich künstlerisch tätig, zunächst / in Paris, ab  dann in Barbizon. Dem Themenkomplex ‚Albert Brendel und Barbizon‘ widmen sich ausführlich Hendrik Ziegler, Carolin Dudkowiak und Gerda Wendermann (Ziegler , Dudkowiak/Wendermann ). Informationen zu Brendels Ausbildungsjahr in der französischen Hauptstadt liefern biographische Notizen in seinem Skizzenbuch, seine Selbstbiographie, die zusammen mit einer Werkliste aus Anlass einer Gedächtnis-Ausstellung im Jahr  veröffentlicht wurde, sowie ein Beitrag von Walther Unus aus dem Jahr  (Weimar, KK a; Kat. Weimar ; Unus ). Von Berlin aus, wo Brendel sich zunehmend der Tiermalerei gewidmet hatte, reiste der -jährige im Sommer  mit Stationen in Holland und der Normandie nach Paris. Da ihm während der Reise der Gedanke unerträglich schien, „ganz ohne Gesellschaft eines Tieres zu sein“, kaufte er sich in Le Havre einen Papagei und „zog damit vergnügt in Paris ein“ (Kat. Weimar , o.S.). Dort wandte er sich mit einem Empfehlungsschreiben von

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Eduard ↗ Hildebrandt und Charles ↗ Hoguet zunächst an Eugène Isabey, in dessen Atelier er seine Ausbildung fortsetzen wollte. Doch der französische Maler nahm keine Schüler mehr auf, weshalb Brendel kurzzeitig an das Atelier Eugène Lepoittevins dachte, dessen „Vielseitigkeit [und] wohl auch dessen Tiermalerei ihn lockte“ und an den er durch die Vermittlung des Berliner Malers Franz Krüger hätte herantreten können (Unus , S. ). Letztlich gestand er sich ein, dass er vor allem „Figuren malen müsse“, entschied sich für das Schüleratelier von Thomas Couture und trat dort Ende November  ein (ebd.; Kat. Weimar , o.S.). Der angehende Maler genoss den geselligen Umgang mit der internationalen Schülerschaft Coutures. Bei einem Abendessen zu Ehren des Meisters soll sich dieser gewünscht haben, von allen ausländischen Schülern die Nationallieder zu hören. Brendel habe „tapfer das Preußenlied und dann Heil Dir im Siegerkranz“ angestimmt, „das fast der ganze Tisch mitsang“ (Unus , S. ). Allerdings hatte er „des Figurenmalens bald genug“, so Brendel, „da der Meister meine Studien stets so tadelte, daß ich mich meiner Ohnmacht genug schämte und vollständig decouragiert war“. Anstatt das Atelier zu verlassen, blieb er allerdings vorerst bei Couture, da ihm „die bezahlte Ecke […] doch lieber war als der miserable Kamin“ in seinem Zimmer (Kat. Weimar , o.S.). Er nutzte die Zeit, um „kleine Genresachen, meistens Pferde“, zu malen. Couture wurde darauf aufmerksam, erkannte Brendels Begabung und vermittelte ihn an den neapolitanischen Tiermaler Giuseppe Palizzi. In dessen Pariser Atelier malte Brendel „einige Bilder mit stark dekorativem Vortrag“, doch hatte er „nach  Monaten von dieser Schule reichlich genug“ (ebd.) und trat im Frühsommer  zusammen mit seinem Bruder Eduard eine Reise an, die sie über Südfrankreich nach Italien führte (Unus , S. ; Noack). Im Dezember kehrten sie, gegen den Willen Brendels, gemeinsam nach Berlin zurück (Unus , S. f.). Es folgte ein dreimonatiges Studium im Atelier Carl ↗ Steffecks, wo Brendel einige Genre- und Landschaftsbilder nach seinen italienischen Studien vollendete, bevor er im September  erneut nach Paris aufbrach (ebd.). Als kurz darauf seine Mutter verstarb war und sein Vater sein gesamtes Vermögen verlor, musste Brendel auf eigenen Füßen stehen (Kat. Weimar , o.S.).

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Brendel, Albert Heinrich

Im selben Jahr besuchte er erstmals Barbizon. Das Dorf, am Wald von Fontainebleau gelegen, war seit  von Paris aus mit der Eisenbahn zu erreichen und sollte in den folgenden fünfzehn Jahren in den Sommermonaten Brendels Lebensmittelpunkt werden; er wohnte dort regelmäßig in der Auberge Ganne, der Unterkunft der Maler und Mittelpunkt der künstlerischen Geselligkeit (Dudkowiak/Wendermann , S. ). Noch heute finden sich im Speisesaal der Herberge Spuren von Brendel: Zwei Türen eines Schranks zeigen eine Pferdemarktszene und eine Schafdarstellung des Künstlers (ebd., S. ). Zu den Bekanntschaften und Freundschaften, die Brendel in Barbizon machte, zählten Théodore Rousseau, Narcisse Díaz de la Peña, Charles-Émile Jacque, Jean-François Millet, Camille Corot, Charles-François Daubigny, Jules Dupré und Constant Troyon sowie Karl Bodmer (Kat. Weimar , o.S.). Anzunehmen ist, dass Brendel in besonders engem Kontakt zu dem Tiermaler Jacque stand und dessen Motive, Schafe und Lämmer, für sich entdeckte (Ziegler , S. ). Von  bis  entstanden überwiegend Schafsbilder (Kat. Weimar , o.S.). Jacque war es vermutlich auch, der Brendel in die Radiertechnik einführte (Ziegler , S. ). Während seines Frankreichaufenthalts erschloss sich Brendel neben den Schafen noch einen zweiten Motivkreis: das vornehme Gesellschaftsstück, meist mit ausreitenden und spazierenfahrenden Paaren im Park (ebd., S. ).  nahm Brendel erstmals am Pariser Salon teil, der in diesem Jahr im Rahmen der Weltausstellung stattfand (Salon , Nr. ). Bis  folgten weitere regelmäßige Teilnahmen am Salon, und Brendel konnte ,  und  jeweils eine Medaille . Klasse gewinnen (Paris, AMN a–b). In den er Jahren fanden seine Werke Eingang in die Sammlungen des Musée du Luxembourg und des Musée des Beaux-Arts in Marseille (Ziegler , S. f.). Zu Brendels „häufig und gern gesehene[n] Gäste[n] in Paris und auf dem Lande“ zählten zahlreiche Deutsche; darunter die Maler Ludwig → Knaus und Rudolf → Henneberg (beide waren ebenfalls Schüler Coutures), Ferdinand → Heilbuth und sein Freund und späterer Schwager Ferdinand → Schauß sowie der Kunsthändler Louis ↗ Sachse (Hartmann /, S. ; Unus , S. ; Thom , S. ). Von Henneberg ist ein Porträt Brendels

überliefert, dass diesen in Barbizon zeigt. Zu seinen Bekannten zählte zudem der Berliner Kunstmäzen Pierre Louis Ravené, der mehrere Bilder Brendels für seine öffentliche Galerie in Berlin ankaufte (Unus , S. ). Ab  unterhielt Brendel ein Atelier in Berlin und verbrachte alternierend je eine Hälfte des Jahres in Berlin und eine in Barbizon, wo er ab  ein eigenes Haus besaß (Unus , S. ; Kat. Weimar , o.S.). Der Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs zwang Brendel schließlich zur endgültigen Rückkehr in seine Heimatstadt (Unus , S. ). Im Jahr  erfolgte seine Berufung als Lehrer für Tiermalerei an die Weimarer Kunstschule. Auf Initiative Brendels, der sich zum Studium vor der Natur und bei natürlichen Lichtbedingungen bekannte, wurde das erste Glashaus in Deutschland errichtet, das ganzjährig das Malen und Zeichnen ‚en plein-air‘ möglich machte. Darüber hinaus brachte er seinen Schülern ab Mitte der er Jahre die Kunst der Schule von Barbizon durch druckgraphische und fotografische Reproduktionen der Werke und der Landschaft um Barbizon nahe (Ziegler , S. –; Dudkowiak/Wendermann , S. f.).

Werke der Pariser Zeit [Auswahl] Viehstück, , Öl/Lw, Verbleib unbekannt, zuletzt: „Gemäldesammlung der Herren Banquiers Wilh. und H. F. W. Brose, Berlin“ (Schasler , S. ) | Französische Sommerlandschaft/Französische Landschaft, , Öl/Lw,  ×  cm, ehem. Berlin, Alte Nationalgalerie, verschollen | Schafstall, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Barbizon . Oct. , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , Nr. ) | Bauernhof in der Normandie, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Brendel , Verbleib unbekannt, zuletzt: „Eigentum des Herrn Direktors Albert Wolf in Berlin“ (Kat. Berlin , Nr. ) | Sizilianische Landschaft (Palermo), , Öl/Lw,  ×  cm, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen, Inv. Nr. G  (Salon , Nr. ) | La rentrée du labour, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Un troupeau fuyant l’orage, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Une bergerie à Barbizon (Seine-et-Marne), Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Le pâturage, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Gesatteltes und gezäumtes Maultier, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: . Mai . Marlotte. A.

Brendel, Albert Heinrich

Brendel, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , Nr. ) | Pferdestall, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Chally  Mai , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Stallinneres, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Chally . Mai , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Eine Schafherde, den Stall verlassend, Verbleib unbekannt, zuletzt: „Im Besitz des Hrn. Commerzien-Rathes Ravené in Berlin“ (BAA , Nr. ; Verzeichniss der Ravenéschen Gemälde-Sammlung , Nr. ) | Ein Schafstall, Verbleib unbekannt, zuletzt: „Im Besitz des Herrn Kleinfelder in Paris“ (BAA , Nr. ) | Küste bei Marseille, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: A Brendel Marseille , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , Nr. ) | Départ des champs, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Ohé! les petits agneaux, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Une bergerie, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Groupe de moutons, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Rast auf dem Felde, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Brendel. Challet , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , Nr. ) | Gehöftstudie (Marlotte ), Öl/Lw, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Line (brauner Hühnerhund), , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Line im Walde. Fontainebleau. A. Brendel , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Im Pferdestall, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt, zuletzt: „Eigentum des Herrn Hermann Reimann in Berlin“ (ebd., Nr. ) | Pflügender Bauer, um , Öl/Lw, , ×  cm, Erfurt, Angermuseum, Inv. Nr.  | Hirsch in hügeliger Landschaft, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Brendel , zuletzt: „Eigentum der Frau A. Immich in Berlin“, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , Nr. ) | Rentrée à la ferme, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Au plateau de Belle-Croix (forêt de Fontainebleau), Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Schafe im Gehege vor Bauerngehöft im Abendlicht, um , Öl/Lw,  ×  cm, Ratzeburg, Privatsammlung (ebd., Nr. ) | Schafe im Stall (Taf. XXIX), um , Öl/ Pappe,  ×  cm, Berlin, SMB PK, Alte Nationalgalerie, Inv. Nr. A I  | Kühe an der Tränke, , Öl/Lw,  ×  cm, Ratzeburg, Privatsammlung | Les moutons de Panurge, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Les vaches à l’abreuvoir, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Bergerie à Barbizon, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ). In der Graphischen Sammlung der Klassik Stiftung Weimar haben sich sechs Skizzenbücher Brendels erhalten. Nur eines davon ist datiert (Inv. Nr. KK ); die anderen enthalten u.a. Notizen

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sowie Zeichnungen, die während Brendels Frankreichaufenthalts entstanden sein könnten: Skizzenbuch,  Bl., verschiedene Techniken, , × , cm, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv. Nr. KK  | Skizzenbuch,  Bl., verschiedene Techniken, , × , cm, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv. Nr. KK  | Skizzenbuch,  Bl., verschiedene Techniken, , × , cm, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv. Nr. KK  | Skizzenbuch,  Bl., verschiedene Techniken, , × , cm, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv. Nr. KK  | Skizzenbuch,  Bl., verschiedene Techniken, , × , cm, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv. Nr. KK  | Skizzenbuch Barbizon, ,  Bl., verschiedene Techniken, , × , cm, Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Graphische Sammlung, Inv. Nr. KK .

Bibliographie Bénézit , Boetticher, Noack, TB, Schweers – BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen –, Helmut Börsch-Supan (Hrsg.), Berlin , Bd. , BAA , Nr. ; BAA , Nr. –; BAA , Nr. – | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. ,  | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/London , S. f. | Die Weimarer Malerschule und das Weimarer Land, Nadine Steinacker (Hrsg.), Ausstellungskat., Kunsthaus Apolda, Hofbieber-Kleinsassen, Kunststation Kleinsassen, Apolda  | Dudkowiak, Carolin u. Gerda Wendermann, „Albert Brendel und Barbizon“, in: Hinaus in die Natur! Barbizon, die Weimarer Malerschule und der Aufbruch zum Impressionismus, Gerda Wendermann (Hrsg.), Ausstellungskat., Neues Museum, Weimar , S. – | Hartmann, Moritz, „Wanderungen durch Pariser Ateliers. Herbert, Heilbuth, Brendel, Imer, Henneberg, Knaus, Robert Fleury“, in: Westermann’s Jahrbuch der Illustrierten Deutschen Monatshefte, Bd. , Oktober  – März , S. –, hier S.  | Kat. Berlin : Ausstellung von Werken des Malers Albert Brendel, Hugo von Tschudi (Hrsg.), Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin  | Kat. Weimar : Gedächtnisausstellung Albert Brendel, Ausstellungskat., Landesmuseum, Staatliche Kunst-

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Burger, (Georg Conrad ) Ludwig

sammlungen zu Weimar, Weimar , o.S. [Albert Brendel: Selbstbiographie“] | Meyerheim, Paul, „Aus meinem Leben“, in: Die Gartenlaube,, Bd. , H. , , S. –, hier S.  | Rosenberg, Adolf, Die Berliner Malerschule –. Studien und Kritiken, Berlin , S. f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. –; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. | Schasler, Max, Berlins Kunstschätze. Ein praktisches Handbuch zum Gebrauch bei der Besichtigung derselben,  Bde., Berlin , Bd. , S.  | Scheidig, Walther, Die Weimarer Malerschule des . Jahrhunderts, Erfurt , S. – | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S.  | Unus, Walther, „Albert Brendel“, in: Westermanns Monatshefte, Jg. , Bd. , . u. . Teil: März bis August , H. , März , S. – | Verzeichnis der Ravenéschen Gemälde-Sammlung in Berlin, Berlin , Nr.  | Ziegler, Hendrik, Die Kunst der Weimarer Malerschule. Von der Pleinairmalerei zum Impressionismus, Köln u.a. , S. –.

Burger, (Georg Conrad) Ludwig  Krakau –  Berlin Maler, Wandmaler, Illustrator, Radierer, Lithograph

Künstlerische Laufbahn um  Unterricht bei dem Dresdner Maler Blödner in Warschau; – in Berlin; Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; / Tätigkeit als Zeichner und Radierer für den Spielkartenfabrikanten Ernst von der Osten in Stralsund;  Rückkehr nach Berlin; Mitglied des „Fliegenden Künstlercorps“ der Berliner Bürgerwehr; / Studienaufenthalt in Antwerpen, unterbrochen von einer Reise nach Holland;  Reise nach Prag, Wien, Linz, Dresden, Nürnberg und München; Hinwendung zur Malerei; / Parisaufenthalt; Besuch des Ateliers von Thomas Couture; mehrwöchiger Aufenthalt in Barbizon;  Rückkehr nach Berlin; – Mitglied der Berliner literarischen Gesellschaft „Tunnel über der Spree“; um  Reise nach Italien; ab  Mitglied der Berliner Kunstakademie; ab  Mitglied des Vereins Berliner Künstler, – erster Vorsitzender

Parisaufenthalt / Archivalien Berlin, PrAdK a: Berlin, Pr AdK , Berichte über die Schüler der . Zeichenklasse, – [ab ], fol.  | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdk , Bericht über die Schüler der ersten Zeichenklasse, –, fol.  | Berlin, PrAdK c: Berlin, PrAdK Pers. BK , Brendel, Albert – Tiermaler, o.fol. [Biographische Notizen mit Werkverzeichnis von Hand des Akademieinspektors Schuppli, nach ] | Berlin, PrAdK d: Berlin, PrAdK , Verleihung der Goldenen Medaille für Kunst, fol. , f. | Paris, AMN a: Paris, AMN, X-Salon  [Médailles] | Paris, AMN b: Paris, AMN, X-Salon  [Récompenses accordées par le jury]. Lisa Hackmann

Obwohl Ludwig Burger vor allem als Illustrator bekannt wurde, u.a. durch seine Zusammenarbeit mit Theodor Fontane (Drude , S. f.), verweist seine viermonatige Ausbildung in Paris auf sein Streben, auch als Maler Fuß zu fassen. Während Lexika diesen Aufenthalt lediglich erwähnen (AKL; Bénézit ; TB; Die Künstler aller Zeiten und Völker , S. ), liefert ein Nachruf von Adolf Rosenberg, der sich auf die ihm vorliegenden und heute verschollenen Tagebücher des Künstlers aus den Jahren  bis  stützt, genauere Informationen (Rosenberg ). Außerdem konnten Briefe ausfindig gemacht werden, die Burger kurz vor dem Parisaufenthalt an Hermann Weich verfasste (München, BSB). Burger wurde als Sohn deutscher Eltern in Krakau geboren, sein Vater war ein Kaufmann aus

Burger, (Georg Conrad ) Ludwig

dem fränkischen Schwabach (Pietsch , o.S.). In Krakau hatte die Familie während Burgers Kindheit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, und er verdiente schon früh durch seine Tätigkeit als Illustrator Geld (Rosenberg , S. ). So bestritt er auch seine mehrmonatige Ausbildung in Paris „aus eigenen Mitteln“ (Berlin, PrAdK b), die er durch Zeichnungen und Drucke für den Buch- und Kunsthandel erworben hatte (Pietsch , o.S.). Er sei „von der Antwerpener Schule kein Freund“ schreibt Burger im März  aus Antwerpen an Hermann Weich (München, BSB a). Seine „Neigung“ für die „besseren Franzosen“ habe er bei Besuchen der Städte Amsterdam, Den Haag, Haarlem und Rotterdam im Februar  „durch das Sehen der Niederländer befestigt und gesichert“ (ebd.). Von den „Reiseerfahrungen in Skizzen“ plane er nun „zu einem kleinen Bild über[zu]gehen“. Er bezeichnet diese ersten Schritte in der Malerei als „Experimente“, deren „Erfolg […] schwer vorauszusehen“ sei (ebd.). Burger begab sich nach Paris mit dem Ziel, „dort unter der Leitung eines tüchtigen Koloristen die Mängel seines künstlerischen Bildungsganges auszugleichen.“ (Rosenberg , S. ) Unter dem Eindruck „fatalistischer Ergebung“ brach er im Anschluss an das Oktoberfest von Süddeutschland in die französische Hauptstadt auf (München, BSB b); von Nürnberg reiste er dazu über Frankfurt a.M. und Antwerpen (Rosenberg , S. ). In Paris trat der Künstler für vier Monate in das Atelier von Thomas Couture ein (ebd., S. ). Fontane berichtet, Burger habe „theils im Atelier Couture’s beschäftigt, theils freier Muße lebend, im Kreis liebenswürdiger Landsleute angenehme und nutzbringende Tage“ verbracht (Fontane , S. ). Im Anschluss an seine Lehrzeit bei Couture hielt sich Burger im Frühling  für einige Wochen in Barbizon auf, bevor er Anfang Juni desselben Jahres Frankreich verließ (Rosenberg , S. ). Zurück in Berlin wandte Burger sich Ende Juni mit einem Brief an die Berliner Kunstakademie und bat darum, den Transport seiner Arbeiten aus Paris und Antwerpen, aber auch von Werken Julius Wageners, Julius Grüns und Henrik August Hellands zur Berliner Akademie-Ausstellung  zu finanzieren (Berlin, PrAdK a). Als Bedingung für die Finanzierung des Transports forderte die Akademie: „Dieselben mögen ein Zeugnis eines Mitgl. der hies. Ak. in Antwerpen u. Paris einsenden.“ (Ebd.) Die-

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ser Aufforderung scheint Burger nicht nachgekommen zu sein, denn er taucht in den Senatsprotokollen dieses Jahres nicht mehr auf und war auch auf der Akademie-Ausstellung  nicht vertreten. Die einzigen nachweislich in Paris entstandenen Werke Burgers sind die ersten Blätter eines Zyklus, der den Künstler mehrere Jahrzehnte beschäftigen sollte. In seinen auch als Kanonenblätter (Fontane , S. ) bezeichneten Illustrationen zur Geschichte des Geschützes widmete sich Burger der technischen Entwicklung und Fertigung der Kanone, wie auch ihrem Einsatz in historischen Ereignissen. Die ersten neun nummerierten Blätter – auf sieben von ihnen und einem Titelblatt ist der Entstehungsort Paris angegeben – befinden sich heute im Kupferstichkabinett Berlin. Sie sind mit Entstehungsdaten vom . Februar  bis zum . März  versehen und sind also zwischen Burgers Ausbildung bei Couture und seinem Aufenthalt im Wald von Fontainebleau entstanden. In mehreren Schritten wuchs der Zyklus in den folgenden Jahrzehnten auf  Blätter an (Anonym , S. ; BAA ; Rosenberg , S. ), doch kam es weder zur erhofften Publikation als Druck (Anonym , S. ) noch zur Ausführung von Wandbildern nach deren Vorbild (Fontane , S. , ). Die Blätter gelangten ins Zeughaus, wo Burger Anfang der er im Erdgeschoss vier thematisch eng verwandte Wandbilder zur Geschichte des Belagerungskriegs ausgeführt hatte (Rosenberg , S. ; Pietsch , S. ). Nach seiner Rückkehr aus Paris war Burger zunächst hauptsächlich als Illustrator tätig und ab den er Jahren, gefördert durch die vermehrte Bautätigkeit in Berlin, dann auch verstärkt als Wand- und Deckenmaler (Kat. Berlin , S. ). Erhalten haben sich seine  wieder aufgefundenen Lünettenbilder der Berliner Universitätsbibliothek (Kat. Berlin , S. –). Bei einem Auftrag im Neubau des Berliner Rathauses waren sein Bruder Adolf Burger und Hermann → Scherenberg, ein weiterer Schüler Coutures, seine Mitarbeiter (Rosenberg , S. ; Kaul , S. ). Burgers Name blieb zeitlebens in erster Linie mit der Illustration verknüpft (Pietsch , o.S.), erst eine Ausstellung der Nationalgalerie aus seinem Nachlass würdigte posthum insbesondere auch seine Fähigkeiten als Maler: „Seine Fertigkeit in der modernen breiten Aquarelltechnik über-

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Burger, (Georg Conrad ) Ludwig

rascht ebenso sehr wie die in Öl ausgeführten Stillleben-Bilder“ (Kat. Berlin , S. ).

Kanonen-Zyklus [Titelblatt] (Taf. XXXV), , Tusche/Papier, sign.: Paris, . Februar  (Berlin, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett, Mappe  A) | I. Beeidigung der Rekruten auf die Kanone, , Tusche/ Papier, sign.: Paris, . Februar  (ebd.) | I b. Beeidigung der Rekruten auf das Geschütz, , Tusche/Papier, sign.: Paris, . März  (ebd.) | II. Die Kanone bricht die Adelswillkür im Mittelalter, , Tusche/Papier, sign.: Paris, . Februar  (ebd.) | IV. Dreißigjähriger Krieg. , Tusche/Papier, sign.: Paris, . März  (ebd.) | V. Die Kanone als Zerstörerin des Fleißes des Landmannes, , Tusche/Papier, sign.: Paris, . Februar  (ebd.) | VI. Ultima ratio regum, (Taf. XXXVI) , Tusche/Papier, sign.: Paris im Februar  (ebd.) | VIII. Schlacht, , Tusche/Papier, sign.: Paris, . März  (ebd., Mappe A ).

Ausstellung in der Königlichen National-Galerie zu Berlin. Werke von Ludwig Burger und Gustav Lüderitz. Berlin . Februar – . April , Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin  | Kat. Berlin : Theater der Natur und Kunst. Theatrum naturae et artis, Horst Bredekamp, Jochen Brüning u. Cornelia Weber (Hrsg.), Ausstellungskat., MartinGropius-Bau,  Bde., Berlin , Bd. , S.  | Kaul, Camilla, Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser: Bilder eines nationalen Mythos im . Jahrhundert,  Bde., Köln u.a. , Bd. , S. – | Pietsch, Ludwig, „Necrolog Ludwig Burger“, in: Vossische Zeitung, .. | ders., „Die neue preußische Herrscher- und Feldherrenhalle“, in: Die Gartenlaube, Jg. , H. , , S. –, hier S.  | Rosenberg, Adolf: Geschichte der modernen Kunst.  Bde., Bd. : Die deutsche Kunst –, Leipzig , S.  | Rosenberg, Adolf, „Nachruf Ludwig Burger“, in: Zeitschrift für bildende Kunst, Bd. , , S. –, – | Westen, Walter, „Ludwig Burger – Der Berliner Gebrauchsgraphiker und Illustrator“, in: Exlibris. Buchkunst und angewandte Graphik. Ein Jahrbuch, Jg. , , S. –.

Bibliographie

Archivalien

AKL, Bénézit , TB – Anonym, „Ludwig Burger“, in: Neue Preußische Zeitung, Jg. , Nr. , .., S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Börsch-Supan, Helmut, Verein Berliner Künstler. Versuch einer Bestandsaufnahme von  bis zur Gegenwart, Berlin  | Die Künstler aller Zeiten und Völker oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart, Friedrich Müller u. Adolf Seubert (Hrsg.),  Bde., Stuttgart –, Bd. , S.  | Drude, Otto, Fontane und sein Berlin. Personen, Häuser, Straßen, Frankfurt a.M./Leipzig  | Fontane, Theodor, Briefe an den Verleger Rudolf von Decker. Mit sämtlichen Briefen an den Illustrator Ludwig Burger und zahlreichen weiteren Dokumenten, Walter Hettche (Hrsg.), Heidelberg , S.  | Fontane, Theodor, „Ludwig Burger“, in: Illustrierte Zeitung, Jg. , Bd. , Nr. , .., S. f. | Glaser, Curt, Die Graphik der Neuzeit: vom Anfang des XIX. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Berlin , S. ,  | Kat. Berlin : Zwanzigste Sonder-

Berlin, PrAdK a: Berlin, PrAdK , Protokoll ordentliche Versammlung des Senats der Königlichen Akademie der Künster, Berlin d. . Juli , Punkt , Schreiben des Malers Ludwig Burger hierselbst vom . Juni, fol. –, hier fol.  | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdK Personalnachrichten Bildende Kunst, Pers BK Burg, L [eigenhändiger Lebenslauf von Ludwig Burger, ..] | München, BSB a: München BSB HS [Brief von Ludwig Burger an Hermann Weich, Antwerpen, ..] | München, BSB b: München, BSB HS [Brief von Ludwig Burger an Hermann Weich, München, ..].

Werke der Pariser Zeit

Lukas Fuchsgruber

Burnitz, Karl Peter

Burnitz, Karl Peter  Frankfurt a.M. –  ebd. Landschaftsmaler

Künstlerische Laufbahn  Reisen durch Italien, nach Neapel und Sizilien;  Reise nach Algier und Spanien; –  Parisaufenthalt; Ausbildung bei Camille Joseph Étienne Roqueplan und Émile Charles Lambinet; Anschluss an die Landschaftsmaler von Barbizon; , , ,  und  Teilnahme am Pariser Salon;  Rückkehr nach Frankfurt a.M.; Anschluss an die Malerkolonie in Kronberg;  erneute Reise nach Paris; dort Kontakt mit Hans Thoma sowie Otto Scholderer; im Rahmen des Salons Ankauf des Gemäldes Bords du Main durch Napoleon III.;  Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in München, Auszeichnung mit der Großen Goldmedaille

Parisaufenthalt – () Nach einem Studium der Rechtswissenschaften und Reisen durch Italien, Nordafrika und Spanien entschloss sich der gebürtige Frankfurter Karl Peter Burnitz im Jahr , für eine künstlerische Ausbildung nach Paris zu gehen. Seinen dortigen Aufenthalt hat Leopold Levis  in seiner Dissertation umfassend biographisch dargestellt und stilgeschichtlich eingeordnet (Levis , S. –, –). Levis datiert Burnitz’ Ankunft in Paris auf das Jahr ; durch die Kopistenlisten des Louvre steht allerdings fest, dass er sich bereits  dort aufhielt (Paris, AMN). Burnitz’ Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen während seiner Pariszeit sind durch Briefe an seine Familie und Freunde erhalten. Eine Auswahl veröffentlichte Levis (Levis ); weitere bislang unpublizierte Briefe befinden sich in Frankfurt, Berlin und Leipzig (Frankfurt a.M., Städel-Archiv a; Frankfurt a.M., StUB; Berlin, SBB PK HA; Leipzig, UB). Auch in den Briefen des Künstlers Victor → Müller finden sich wertvolle Hinweise zu Burnitz’ Parisaufenthalt (Frankfurt a.M., Städel-Archiv b). Seit  haben sich mehrere teils monographische Ausstellungen der Bedeutung des Künstlers für die Kronberger Malerkolonie sowie seinen prägenden Pariser Lehrjahren gewidmet

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(vgl. Levis , S. ; Gebhardt , S. –; Wiederspahn/Bode , S. ). Die ursprünglichen Beweggründe für Burnitz’ Studium in Paris sind nicht durch Aussagen des Künstlers selbst überliefert, doch fügen sich verschiedene Motive zu einem schlüssigen Bild: Während seiner Spanienreise hatte er  in Madrid den Maler Fritz Bamberger kennengelernt und war in dessen Umfeld – u.a. durch die Begegnung mit dem Architekturmaler Eduard Gerhardt – mit der Malerei in Kontakt gekommen. Auf Anraten Gerhardts soll Burnitz seine in Spanien begonnenen Naturstudien in Paris fortgesetzt haben (Levis , S. ). Durch die Vermittlung des Schweizer Malers Karl Bodmer kam Burnitz in Kontakt mit den Landschaftsmalern von Barbizon (Wiederspahn , S. f.; Wiederspahn/Bode , S. ). Burnitz äußerte sich in einem Brief vom April  zu den allgemeinen Gründen, die ihn zur Malerei gebracht hätten, und erklärte, dass er in Fontainebleau und Umgebung gleich „nützliche Bekanntschaften und gehörige Naturstudien“ machen werde; alles Weitere werde „sich finden“ (zit. nach Levis , S. ). Später bringt Burnitz jedoch zum Ausdruck, dass er sich ein Leben in der französischen Metropole noch nicht recht vorstellen könne, da er „nicht geschaffen“ sei „für das Leben in einer großen Stadt“ (zit. nach ebd.). Trotz der guten Kontakte zu anderen Malern spricht aus einem Brief von Burnitz, nach dessen Ankunft in Frankreich, zunächst vor allem noch Unzufriedenheit: „Doch ich bin schon wieder in mein gewöhnliches abgedroschenes Thema hineingeraten, d.h. von meinem unglücklichen Charakter zu reden, der stets alles von der düsteren Seite ansieht & sich nicht wohl fühlt, wenn er nicht etwas hat was ihn unglücklich macht.“ (Frankfurt a.M., Städel-Archiv a, Oktober ). Von Anfang an suchte der angehende Maler in Paris eher die Abgeschiedenheit und Ruhe jenseits des Atelierbetriebs. So erklärt er in einem Brief: „Seit drei Wochen beschäftige ich mich ernstlich mit Ölmalen und mache Riesenfortschritte, aber immer auf eigene Faust; ich kann mich nicht dazu entschließen, mich an irgend einen anzuschließen oder nachzulaufen“ (zit. nach ebd., S. ). Nach einem Sommer in Barbizon, den er unter anderem mit Victor Müller verbrachte (Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut b, o.D. [Juli ]), entschloss sich Burnitz dann doch, einen Lehrer zu suchen, und berichtet darüber rückblickend in

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Burnitz, Karl Peter

einem Brief vom . März : „Endlich faßte ich mir ein Herz & zog zu Herrn Roqueplan [gemeint ist Camille Joseph Étienne Roqueplan] um zu fragen ob er mich als Schüler nehmen wolle. Er nahm mich soweit auch ganz leidlich auf, sagte aber er habe keinen Platz. Wenn ich wolle, könne ich alle Montag zu ihm kommen & ihm zeigen was ich gemacht.“ (Vgl. Levis , S. ; Frankfurt a.M., Städel-Archiv a) Schon bald aber habe er diese Besuche nicht mehr wahrgenommen, da Roqueplan ständig den „großen Mann“ gespielt und sich in Burnitz’ künstlerischer Entwicklung weder Klarheit eingestellt habe noch „das Vermögen das Material ganz zu bewältigen“ (ebd.). Um nicht mehr „schauerliches Zeug“ zu malen, habe er deshalb seinen ersten Lehrer verlassen, eine Liste mit drei möglichen neuen Lehrern erstellt und beschlossen, im Falle einer Ablehnung nach Deutschland abzureisen, um dort zu bleiben oder weiter nach München zu reisen (ebd.). Denn ihm hätten „verschiedene Franzosen zu verschiedenen Malen bestimmt versichert daß all diese Leute keine Schüler nähmen“ (ebd.). Umso mehr war Burnitz überrascht, „mit der größten Bereitwilligkeit“ gleich vom ersten Lehrer aufgenommen zu werden, von Émile Charles Lambinet, dessen Arbeiten er „von der letzten Ausstellung & vom [Musée du] Luxemburg her“ kannte (ebd., zit. nach Levis , S. ). Sichtlich berührt berichtet er von der ersten Begegnung mit seinem neuen Meister: „Mir war als ob ich aus einem Kerker in dem ich glaubte verschmachten zu müßen plötzlich in einen blühenden Garten versetzt sei. Ich blieb noch  Stunden bei ihm & wir überboten uns gegenseitig in Liebenswürdigkeit & in geistreichen Gesprächen. Ich war vom ersten Augenblick verliebt in ihn & bin es jetzt nach  Wochen fast noch mehr. Das ist der wahre Künstler, da findest du auch nicht den leisesten Unterschied zwischen ihm & seinen Bildern. Dieselbe Liebenswürdigkeit, Feinheit, Anmuth & Tiefe findest du in Beiden & vor Allem eine kerngesunde Natur.“ (Ebd.) An seinem ersten Tag als Schüler im Atelier Lambinets seien außer ihm noch vier weitere Schüler anwesend gewesen und Burnitz zeigte sich hocherfreut, „gleich den besten Platz“ erhalten zu haben und „überhaupt nicht wie die andern, sondern wie seines Gleichen“ behandelt worden zu sein (ebd.). Auch berichtet er, dass Lambinet ihn eingeladen habe, „den Sommer mit ihm aufs Lands zu gehen“, und er dieses Angebot „natürlich mit Freuden an-

nehme“ (ebd.). Lambinet und die Erfahrungen in Paris brachten Burnitz dazu, eine baldige Rückkehr nach Deutschland zurückzustellen, da in Frankreich eine „feinere und geistigere Auffassung“ herrsche und er sich erhoffte, davon künstlerisch zu profitieren (zit. nach Levis , S. ). Der Kontakt zu anderen Schülern Lambinets fiel Burnitz jedoch schwer (ebd., S. ). Auch war die Pariszeit für ihn mit finanziellen Schwierigkeiten verbunden und er musste seine Verwandten in Deutschland um Unterstützung bitten (ebd., S. ). Die Kopistenlisten des Louvre registrieren Burnitz im Jahr  mit der Adresse Quai des Grands Augustins  (Paris, AMN). Einem Brief Victor Müllers kann jedoch entnommen werden, dass Burnitz längere Zeit in der Rue Fontaine St. Georges  wohnte und dort  Müller aufnahm (Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut b, o.D. [Mai ]). Der enge Kontakt zu Müller blieb auch bestehen, als dieser im September  eine eigene Wohnung bezog (Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut b, o.D. [Sept. ]). Es ist davon auszugehen, dass Burnitz weiterhin in seiner Wohnung Rue Fontaine St. Georges  blieb, da diese als seine Adresse im Katalog zum Salon von  angegeben ist, wo er mit zwei Landschaftsgemälden debütierte (Salon ). Burnitz hielt sich  und  jeweils für mehrere Wochen in Fontainebleau auf, wie Victor Müller berichtete (Frankfurt a.M., Städel-Archiv b, o.D. [Sept. ], o.D. [Mai ], o.D. [Juni ], o.D. [Winter ]), der sich bei seiner Familie darüber beschwerte, dass Burnitz „immer“ in Fontainebleau sei. Nach sieben Jahren verließ Burnitz Paris  als ausgebildeter und geschätzter Künstler, der bereits einmal am Salon teilgenommen hatte und in engem Kontakt zu den Künstlern in Fontainebleau stand. In seiner Heimatstadt Frankfurt schloss er sich gleich während der Sommermonate  der Kronberger Malerkolonie an und verkaufte im Winter vier seiner Landschaftsgemälde aus Fontainebleau für insgesamt  Gulden „nach Lyon“ (Wiederspahn/Bode , S. ; Frankfurt a.M., StädelArchiv c, ..). Hatte er sich schon zu Beginn seiner künstlerischen Karriere in Paris und Barbizon motivisch der Landschaft gewidmet, so führte er dies auch in Frankfurt und im Taunus fort (Wiederspahn/Bode , S. ). Burnitz lebte bis zu seinem Tod im Jahr  mit seiner Familie in Kron-

Burnitz, Karl Peter

berg und avancierte neben Anton Burger zu einem der führenden Künstler der dortigen Malerkolonie.  kehrte er noch einmal nach Paris zurück. Er traf dort seine Frankfurter Malerfreunde Hans Thoma und Otto Scholderer (ebd., S. , S. ; Levis , S. ) und besuchte den Salon, an dem er mit der Landschaftsdarstellung Bords du Main teilnahm (Salon ). Mit diesem Gemälde, das laut Granger den Tuilerienbrand  überstand (Granger , S. ), heute aber nur durch eine fotografische Aufnahme der Salonausstellung dokumentiert ist (Paris, AN), feierte Burnitz einen großen Erfolg, da Napoleon III. es für seine Sammlung erwarb (Wiederspahn/Bode , S. ; Levis , S. ; Salon ; Salon ), und zwar für  Gulden, wie Burnitz im Mai  in seinem privaten Kassenbuch notierte (Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut c, o.D. [Mai ]). Der prestigeträchtige Verkauf führte ab  zu einem exponentiellen Zuwachs von Burnitz’ Einnahmen (Frankfurt a.M., Städel-Archiv c, –). Von dem Ankauf seines Gemäldes durch Napoleon III. berichtete er am . Mai  nicht ohne Stolz (und unter Verwendung des offiziellen Briefpapiers des Ministère de la Maison de l’Empereur et des Beaux-Arts!) an den Maler Adolf Schreyer, der selbst in Paris als Orientmaler internationale Bekanntheit erlangt hatte (Frankfurt a.M., Städel-Archiv a, ..). Burnitz’ Pariser Jahre beschrieb der Kunstkritiker und Publizist Karl Scheffler rückblickend als prägende Phase für die Arbeit und den Werdegang des Künstlers: „Dieser ist durchaus als ein Schüler der Franzosen anzusprechen, ist seinem Empfinden nach jedoch ein ganz deutscher Maler geblieben. […] Das Ziel, das Burnitz sich setzte: im kleinsten Raum ein Ganzes zu geben, ist schlicht und mit einem feinen Sinn für das Wesentliche erreicht. Die Auffassung steht ungefähr in der Mitte zwischen der lyrischen Beschwingtheit der intimen Landschaft und der stilllebenhaften Auffassung Courbets.“ (Zit. nach Wiederspahn/Bode , S. )

Werke der Pariser Zeit [Auswahl] Paysage; souvenir du Morvan, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La mare à Piat (forêt de Fontainebleau), Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Selbstbildnis des Malers in einer Landschaft, Papier, auf Pappe aufgezogen, , × , cm, Frankfurt a.M., Historisches Museum, Inv. Nr. B  | Franzö-



sisches Dorf, –, Pappe,  × , cm, Frankfurt a.M., Städel Museum, Inv. Nr. SG  | Kartoffelernte, –, Pappe,  × , cm, Frankfurt a.M., Städel Museum, Inv. Nr. SG  (ebd., Nr. ) | Eingestürztes Haus (Taf. XXV), –, Öl/ Pappe, , × , cm, Frankfurt a.M., Städel Museum, Inv. Nr.  | Dorflandschaft mit Pferdeschwemme, , Lw, , × , cm, bez. u.r.: Peter Burnitz, Paris , Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr.  | Waldlandschaft bei Barbizon, Lw auf Pappe, , × , cm, München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv. Nr.  | Französische Landschaft,  ×  cm, Nürnberg, GNM | Herbst bei Fontainebleau, Holz,  ×  cm, Wiesbaden, Museum Wiesbaden | Französische Landschaft, , Kohle und Kreide, Privatbesitz, Mühlheim a.M., Sammlung Krusemark-Camin | Dorfpartie am Wasser, , Verbleib unbekannt (Wiederspahn , S. ; Abb. in Kat. Berlin , Bd. , S. ) | Morgen an der Seine bei Fontainebleau, , Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Dorfpartie am Wasser, , Öl/Holz, , ×  cm, sign. u.r. (rot): Burnitz  (Levis , S. , Nr. ) | Berglandschaft, ,  ×  cm, sign. u.r.: P. Burnitz Paris , zuletzt: Privatbesitz, Frankfurt a.M., Privatsammlung L. u. M. Burnitz (ebd., S. , Nr. ) | Dörfchen auf waldiger Anhöhe St. André in Burgund, , Leinwand,  ×  cm, Privatbesitz, Frankfurt a.M., Sammlung H. Siegrist (ebd., Nr. ) | Motiv von Fontainebleau, ,  ×  cm, sign. u.r.: Burnitz  Paris (ebd., Nr. ) | Blauer Tag, –, Lw.,  ×  cm, Frankfurt a.M., Städel Museum, Inv. Nr. SG  (ebd., Nr. ) | Landschaft von Barbizon, , sign. u.r.: Burnitz , zuletzt: Privatbesitz, Berlin?, Sammlung W. Holzmann (ebd., Nr. ) | Landschaft, ,  ×  cm, Verbleib unbekannt, ehemals Sammlung Angilbert Göbel, Frankfurt a.M. (ebd., Nr. ) | Wald bei Fontainebleau, ,  ×  cm, sign. u.r.: Burnitz , Verbleib unbekannt, ehemals Privatbesitz, Offenbach a.M., Sammlung G. Pirazzi (ebd., Nr. ) | Feld mit Bauernhaus, –, , ×  cm, sign. u.r.: Burnitz (ebd., Nr. ) | Grünes Hügelland mit Baumgruppe, –,  ×  cm, sign. u.r.: Burnitz, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Kaminplatz im Pariser Atelier des Künstlers, –, Lw., , × , cm, sign. u.r.: Burnitz, Frankfurt a.M., Städel Museum, Inv. Nr. SG  | Französische Landschaft, Öl/Pappe, , ×  cm, Verbleib unbekannt, ehemals Privatbesitz, Frankfurt a.M., Sammlung Rödiger (Levis ,

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Burnitz, Karl Peter

S. , Nr. ) | Hohlweg von Bäumen eingefasst,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Bauernhäuser in einem französischen Dörfchen,  ×  cm, sign. u.r.: Burnitz, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Wasserlandschaft (Kopie nach Corot),  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Seeufer mit zwei Figuren (Kopie nach Corot),  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Landschaft,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Landschaft,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Levis , S. , Nr. ) | Französische Landschaft, Holz,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Buschige Wiesenlandschaft,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Französische Landschaft,  ×  cm, sign. u.r.: Burnitz, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Französische Landschaft mit Gutshof,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ). Es existieren zahlreiche Zeichnungen und Skizzen aus Burnitz’ Pariser Zeit, die teilweise im Städel Museum, Frankfurt a.M., verwahrt werden (vgl. Levis ).

Bibliographie AKL, ADB, Bellier, Bénézit , Bénézit , Boetticher, NDB, Schweers, TB – Burnitz, Karl Peter, Kunstmaler  bis .  Kohlezeichnungen von P. Burnitz, Frankfurt a.M.  | Gebhardt, Carl, „Peter Burnitz. Zur Ausstellung im Frankfurter Kunstverein“, in: Der Cicerone, Bd. , , S. –  | Granger, Catherine, L’Empereur er les arts. La liste civile de Napoléon III, Paris , S.  | Kat. Berlin : Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von  bis  in der Königlichen Nationalgalerie, Vorstand der Deutschen Jahrhundertausstellung (Hrsg.), Ausstellungskat., Königliche Nationalgalerie Berlin,  Bde., München , Bd. , S. , Nr.  | Kunst und Künstler in Frankfurt am Main im neunzehnten Jahrhundert, Frankfurter Kunstverein (Hrsg.), Heinrich Weizsäcker u. Albert Dessoff (Bearb.), . Bde., Frankfurt a.M. –, Bd.  (), S.  | Levis, Leopold, Peter Burnitz. – . Ein Beitrag zur Geschichte der Malerei des neunzehnten Jahrhunderts in Frankfurt am Main, Dissertation (Johann Wolfgang Goethe-Universität zu Frankfurt a.M.), Emsdetten  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon  Nr. f. | Les catalogues des Salons des

beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. | Wiederspahn, August, Die Kronberger Malerkolonie, Frankfurt a.M. , S. f. | Ders. u. Helmut Bode, Die Kronberger Malerkolonie. Ein Beitrag zur Frankfurter Kunstgeschichte des . Jahrhunderts, Frankfurt a.M. , S. f.

Archivalien Berlin, SBB PK HA, Slg. Darmstaedter [Burnitz an Kohlbacher (Inspektor der Firma Lepke, Berlin), Brief vom . April ] | Frankfurt a.M., Städel-Archiv a: Frankfurt a.M., Städel-Archiv, Nachlass Burnitz, Briefe aus Paris, Fontainebleau und Barbizon | Frankfurt a.M., Städel-Archiv b: Frankfurt a.M., Städel-Archiv, Nachlass Victor Müller [SG –], darin:  Briefe aus Antwerpen und Paris von  bis , zit. nach: Maschinenabschrift durch Dr. Doris Schmidt, – | Frankfurt a.M., StädelArchiv c: Frankfurt a.M., Städel-Archiv, Nachlass Burnitz, Notitzbuch Burnitz | Frankfurt a.M., StUB, Autographen [Burnitz an Franz Ritterweg, Brief o.D.] | Leipzig, UB, Sammlung Kestner [Burnitz an Adolph Vogell, Brief vom . Februar ] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AN, F//, photos des Salons, , fol.  [Foto des  im Salon ausgestellten Gemäldes Bords du Main]. Alexandra Enzensberger

Cossmann, Hermann Moritz (Herman(n)-Maurice, Maurice, Moritz)

Cossmann (Cosmann, Cossman), Hermann Moritz (Herman(n)-Maurice, Maurice, Moritz)  Berlin –  Paris Maler, Aquarellmaler, Radierer

Künstlerische Laufbahn  in Berlin; Schüler im Privatatelier von Johann Samuel Otto und an der Königlich Preußischen Akademie der Künste; , ,  und  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung; ab spätestens  Parisaufenthalt; Schüler von Eugène Lepoittevin; – regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon

Parisaufenthalt ab spätestens  Bevor Hermann Moritz Cossmann Mitte der er Jahre nach Paris ging und dort für den Rest seines Lebens wohnhaft werden sollte, hatte er in Berlin eine Ausbildung im Atelier des preußischen Hofmalers Johann Samuel Otto und an der Königlich Preußischen Akademie der Künste absolviert (BAA ; Berlin, PrAdK a–b). Wichtigste Quellen zu Cossmanns Parisaufenthalt sind die Pariser Salonkataloge, die ihn erstmals  mit einer Pariser Adresse verzeichnen (Salon ), sowie den Salon betreffende Archivalien (Paris, AMN a–i) und ein Brief seines Vaters an die Berliner Kunstakademie aus dem Jahr  (Berlin, PrAdK c). In diesem Brief kündigt der Vater im Auftrag seines „jetzt in Paris lebenden“ Sohnes an, dieser werde zwei dort entstandene Ölgemälde zur Akademie-Ausstellung nach Berlin senden (ebd.). Dabei handelte es sich um die Werke Silvio Pellico unter den Bleidächern Venedigs und Falstaff als König in der Schenke zum wilden Schweinskopf, die Cossmann im Herbst  tatsächlich in Berlin zeigte (Berlin, PrAdK c; BAA , Nr. f.). Auch  und  stellte er dort in Paris geschaffene Porträts aus (BAA , Nr. f.; BAA , Nr. ). Nach seiner ersten Teilnahme  war Cossmann bis  regelmäßig am Pariser Salon vertreten (Salon , –, , , , ,

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–, –, –, –). Im Jahr  wird er im Salonkatalog als Schüler des bekannten Landschaftsmalers Eugène-Modeste-Edmond Lepoittevin genannt (Salon ); der genaue Zeitraum der Ausbildung ist nicht bekannt. Cossmann stellte im Salon anfangs Porträts, teilweise in Aquarell, und Genreszenen aus, später dann hauptsächlich Genreszenen. Ein seine Salonteilnahme betreffender Brief vom . März  berichtet, ein Aquarellporträt Cossmanns „nach M. d’Almbert“ [sic] sei von der Jury des Salons zurückgewiesen worden. Im selben Schreiben wird jedoch darum gebeten, „une place favorable“ für weitere Gemälde Cossmanns zu gewährleisten, wenn diese von der Jury akzeptiert würden. Der Verfasser empfiehlt dafür eine „tête d’étude de jeune fille“, die ein „bijou de sentiment et de couleur“ sei (Paris, AMN g). Tatsächlich wurde  laut Salonkatalog von Cossmann eine Tête de femme, étude gezeigt (Salon , Nr. ).  kaufte die Commission de la Loterie sein im Salon ausgestelltes Werk Soldat de la Ligue aux aguets an,  folgte Le Sommeil (Paris, AMN h–i).  war Cossmann außerdem mit zwei Arbeiten im Salon des Refusés vertreten (Salon , Nr. Ref-f.). Nachweislich kopierte er im Louvre zudem eine Sainte famille von Andrea del Sarto, La belle jardinière von Raffael und eine Sainte famille von Murillo (Paris, AMN c–d).  und  ist Cossmann in den Kopistenregistern des Louvre mit der Adresse Rue de la Pépinière  und  bis verzeichnet (Paris, AMN a).  wird er dort mit der Adresse Rue Duperré  geführt (Paris, AMN b). Diese Adressen werden – neben der Rue d’Amsterdam  im Jahr  (Salon ) – auch in den Salonkatalogen angegeben (u.a. Salon ; Salon –). Cossmann lebte bis zu seinem Tod in Paris. Ab  taucht er als „naturalisé“ in den Salonkatalogen auf (Salon ); gesichert nahm er die französische Staatsbürgerschaft  in Paris an (Dietrich-Chénel/Varnier , S. ). Im Auftrag der Stadt Paris fertigte Cossmann mehrere Kopien v.a. nach italienischen Heiligen- und Marienbildern an, die für Pariser Kirchen bestimmt waren (Inventaire général ,  und ). Für die er und er Jahre sind mehrere Kopien nach Tizians Gemälden mit christlichen Themen und nach Franz Xaver Winterhalters Porträts von Kaiser Napoleon III. und seiner Frau Eugénie im Auftrag des franzö-

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Cossmann, Hermann Moritz (Herman(n)-Maurice, Maurice, Moritz)

sischen Staats belegt (Paris, AN a–l; Inventaire général ).

Werke der Pariser Zeit Portrait de M. L…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. de…, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Silvio Pellico unter den Bleidächern Venedigs, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ; Berlin, PrAdK c) | Falstaff als König in der Schenke zum wilden Schweinskopf/Sir John Falstaff, en contrefaisant le roi, fait des reproches au prince Henri de se trouver en mauvaise société dans l’auberge de la Tête du Sanglier, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ; Berlin, PrAdK c; Salon , Nr. ) | Tête d’étude d’homme, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Ginès de Passamonte et les galériens dépouillant Sancho Pança de son âne, en soutenant la selle par des bâtons, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Une jeune fille grecque, tête d’étude, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de M. C…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. M. M…, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mme F…, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Fleurs, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. F…, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Idem de Mlle P. C…, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Tête de femme, étude, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La toilette, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Vieux huguenot, tête d’étude, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de la Malibran dans le rôle de Desdémone, don Jubinal en , Öl/Lw.,  ×  cm, Bagnères-de-Bigorre, Musée Salies | SaintMichel terrassant le démon (Copie d’après Raphael Sanzio),  ×  cm, Verbleib unbekannt, ehem. Eglise Saint-Michel des Batignolles | L’air favori, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Un galant cavalier, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Une jeune mère, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Scène d’intérieur, Öl/Lw.,  × , cm, Pau, Musée des beaux-arts, Inv. Nr. .. | Après la bataille/Nach der Schlacht – Verwundete Krieger, Radierung, , × , cm, Berlin, DHM, Inv. Nr. Gr S /.

Bibliographie ADB, AKL, Bellier, Bénézit , Bénézit , NDB, Schurr/Cabanne, TB – Ambroise, Guillaume

et al., Peintures du XIXème siècle, Musée des beauxarts de Pau, Bordeaux , S.  | BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen, – , Helmut Börsch-Supan (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , BAA , Nr. –; BAA , Nr. f., . Nachtrag Nr. f.; BAA , Nr. f. | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Dictionnaire de biographie française, Roman d’Amat u.a. (Hrsg.), Paris , Bd. , S.  | Dietrich-Chénel, Karin u. Marie-Hélène Varnier, Intégration d’étrangers en France par naturalisation ou admission à domicile de / au  mai : approche méthodologique et analyses, Aix-enProvence , Appendix , S.  | Gläser, Käte, Berliner Porträtisten, –, Berlin , S.  | Inventaire du fonds français après , Bibliothèque Nationale, Département des estampes, Jean Adhémar (Hrsg.), Bd. , Paris , S. f. | Inventaire général des œuvres d’art décorant les églises de la Seine, Ministère de l’instruction publique (Hrsg.), Bd. , Paris , S. f., f. | Inventaire général des œuvres d’art décorant les églises de la Seine, Ministère de l’instruction publique (Hrsg.), Bd. , Paris , S. f. | Inventaire général des œuvres d’art appartenant à la ville de Paris, Edifices religieux. Préfecture de police (Hrsg.), Bd. , Paris , S. f., f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Paris , Salon , Nr. ,  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. –; Salon , Nr. –; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. Ref-f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon ,

Cossmann, Hermann Moritz (Herman(n)-Maurice, Maurice, Moritz)

Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. , ; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, – , Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. .

Archivalien Berlin, PrAdK a: Berlin, PrAdK –, Außerordentliche Sitzung des Senats am . April /Unterstützungsprämien für Schüler, . April , fol. ,  | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdK –, Abschriften der Schreiben des Akademischen Senats an das Kultusministerium, Jan. – Dez.  | Berlin, PrAdK c: Berlin, PrAdK , Kunstausstellungen , –, fol.  [Cossmann (Vater) an die Königliche Akademie der Künste, Brief vom . Juli ] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes, Nr.  [.., ..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, Nr.  [..] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, Nr. a [.., ..] | Paris, AMN e: Paris, AMN, XSalon, Salon de  [Artistes étrangers qui ont exposé au Salon de ] | Paris, AMN f: Paris, AMN, X-Salon, Salon de  [Livre de réclamations] | Paris, AMN g: Paris, AMN, X-Salon, Salon de  [Salon-Korrespondenz; Peintres votans?] | Paris, AMN h: Paris, AMN, X-Salon, Salon de  [Ankauf Loterie] | Paris, AMN i: Paris, X-Salon, Salon de  [Ankauf Loterie] | Paris, AN a-l: Paris, AN, F/ /, dossier  [, Ankauf des Werkes Le couronnement d'épines, Kopie nach Tizian] | Paris, AN, F//, dossier  [/, Ankauf des Werks Le Christ au tombeau, Kopie nach Tizian] | Paris, AN,



F//, dossier  [, Ankauf des Werks Le Christ porté au tombeau, Kopie nach Tizian] | Paris, AN, F//, dossier  [/, Ankauf des Werks Le couronnement d’épines, Kopie nach Tizian] | Paris, AN, F//, dossier  [, Ankauf des Werks Portrait en pied de S. M. l’Empereur, Kopie nach Unbekannt] | Paris, AN, F//, dossier  [, Ankauf des Werks Portrait en pied de S. M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter] | Paris, AN, F//, dossier  [/, Ankauf des Werks Portrait en pied de S. M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter] | Paris, AN, F// , dossier  [, Ankauf des Werks Portrait en pied de S. M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter] | Paris, AN, F//, dossier  [/ , Ankauf des Werks Portrait en pied de S. M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter] | Paris, AN, F//, dossier  [, Ankauf des Werks Portrait en pied de S. M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter] | Paris, AN, F// , dossier  [, Ankauf des Werks Portrait en pied de sa majesté l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter] | Paris, AN, F//, dossier  [, Ankauf des Werks Portrait en pied de S. M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter]. Florian Dölle



Defregger, Franz von

Defregger, Franz von  Stronach (heute zu Iselsberg-Stronach) –  München Historien- und Genremaler

(ehemals Museum Königsberg, heute verschollen); ,  Teilnahme an der Weltausstellung in Paris;  Erhebung in den Adelsstand;  Verleihung des Allgemeinen Ehrenzeichens für Kunst und Wissenschaft durch Kaiser Franz Joseph von Österreich; Ernennung zum Ritter des Ordens Pour le Mérite;  Teilnahme an der Jahrhundertausstellung in Berlin

Parisaufenthalt –

F. v. Defregger, Selbstbildnis, 

Künstlerische Laufbahn ab  Bildschnitzerlehre bei Michael Stolz in Innsbruck; im Anschluss Umzug nach München; Besuch der Vorbereitungsklasse von Hermann Dyck an der Königlichen Kunstgewerbeschule und zeitgleich der abendlichen Aktklasse an der privaten Zeichenschule Filser; ab  Besuch der Malklasse von Hermann Anschütz an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München; –  Parisaufenthalt; Studium an der École des beaux-arts;  Teilnahme am Salon des Refusés;  Wiederaufnahme des Studiums an der Münchner Kunstakademie, Eintritt in die Klasse von Karl Theodor von → Piloty;  Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast;  Umzug nach Bozen; Teilnahme an der Weltausstellung in Wien, Auszeichnung mit einer Goldmedaille; ab  wieder in München ansässig;  Reise nach Italien (Mantua, Florenz, Rom);  Ernennung zum Professor für Historienmalerei an der Münchner Kunstakademie; Entstehung des Gemäldes Andreas Hofers letzter Gang

Franz von Defregger, der Ende des . Jahrhunderts als einer der populärsten Münchener Genremaler galt und v.a. bäuerliche Szenen malte, reiste im Jahr  nach Paris, „in der Hoffnung, in der dortigen Akademie in eine gute Malschule zu kommen“, wie es in seinen Lebenserinnerungen heißt (Nürnberg, GNM, DKA, S. ). Der aus Tirol gebürtige Maler, der nach dem Tod des Vaters den elterlichen Hof verkauft und den Entschluss gefasst hatte, Künstler zu werden, war zu diesem Zeitpunkt  Jahre alt und stand nicht mehr am Anfang seiner künstlerischen Ausbildung. Zuvor war er von Innsbruck aus nach München gegangen mit dem Ziel, an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste Schüler von Karl Theodor von → Piloty zu werden. Unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen in der Malklasse von Hermann Anschütz, die ihn auf die Aufnahme in der Klasse von Piloty vorbereiten sollte, aber auch aus gesundheitlichen Gründen (ihm bekam das Münchner Klima nicht) reiste Defregger  nach Paris (ebd.; Pecht , S. ). Über seinen Aufenthalt in Frankreich berichtet der Maler auf mehreren Seiten seiner Lebenserinnerungen (Nürnberg, GNM, DKA, S. –). Weitere wichtige Quellen bilden Pariser Archivalien sowie vor Ort entstandene Zeichnungen und Gemälde (Paris, AN; Defregger ). Darüber hinaus liefert ein schriftlich festgehaltenes Gespräch Defreggers mit dem Maler und Kunstkritiker Friedrich ↗ Pecht Informationen zu seiner Pariserfahrung (Pecht ). In seinen Lebenserinnerungen nennt Defregger den . August  als das Datum, an dem er mit dem Zug von München aus nach Paris aufbrach (Nürnberg, GNM, DKA, S. ). Er reiste über Straßburg, wo er den Turm des Münsters bestieg, „wegen der prachtvollen Fernsicht, dann ging die Fahrt nach Paris weiter“, denn er „war gespannt, die schönste der Städte zu sehen.“ (Ebd., S. f.) Bereits vor Reiseantritt hatte Defregger in Briefkontakt

Defregger, Franz von

mit dem ebenfalls aus Tirol stammenden Architekten Dominikus Stadler gestanden, der sich in Paris aufhielt und seinen Landsmann ermutigte, nachzukommen (Pecht , S. ). Stadler besorgte ihm auch eine Wohnunterkunft zur Untermiete bei einer Deutschen im . Arrondissement (Nürnberg, GNM, DKA, S. ). Hierhin machte sich Defregger gleich nach seiner Ankunft an der Gare de Strasbourg (der heutigen Gare de l’Est) zu Fuß auf: Es war „ein langer Marsch, auf dem [er] einen grossen Teil der Stadt sehen konnte“ (ebd.). Bereits zu diesem Zeitpunkt gefiel ihm Paris sehr gut. Im Verlauf seines Aufenthalts lernte er „die heitere und liebenswürdige Bevölkerung“, „das sehr gute und weisse Brot, de[n] Landwein, Restaurants etc.“ zunehmend schätzen (ebd.). Als sich Defregger schließlich zusammen mit Stadler an der École des beaux-arts über die Einschreibeformalitäten informierte, wurde ihm Pecht zufolge dort das Studium verweigert, da er „in der Akademie als Ausländer nicht aufgenommen“ werden könne (Pecht , S. ). An anderer Stelle berichtet der Künstler dagegen, er habe sich nicht einschreiben können, weil er „schon über  Jahre [gewesen] sei“. Stattdessen habe er auf Empfehlung von Alexander ↗ Laemlein, den er in Paris kennengelernt hatte, lediglich am Abendaktkurs der Schule teilgenommen (Nürnberg, GNM, DKA, S. ). In den Registern der École des beaux-arts lässt sich für den . Oktober  eine reguläre Einschreibung Defreggers nachweisen (Paris, AN), die auf Empfehlung Laemleins erfolgte. Auch der Salonkatalog von  führt ihn als „élève de l’École des Beaux-Arts“ (Salon , Nr. ). Als seine Adresse wird sowohl im Livret als auch bei der Einschreibung an der Kunstschule der Boulevard Saint Jacques  angegeben, während Defregger in seinen Lebenserinnerungen die nahe gelegene Rue d’Enfer  im heutigen . Arrondissement nennt (ebd.; Paris, AN; Nürnberg, GNM, DKA, S. ). Von den Pariser Privatateliers hatte er „wenig gutes“ gehört (ebd.), so dass er sich aus diesem Grund, möglicherweise auch aufgrund fehlender Französischkenntnisse, gegen ein Studium dort entschied (Rosenberg , S. ). Neben kleineren Ausflügen in die Umgebung von Paris bereiste Defregger während seines Frankreichaufenthalts die Normandie, um „einmal das Meer zu sehen“ (Nürnberg, DKA, S. ). Sein Freund Stadler sowie der Tiroler Bildhauer Christi-



an Thöni, der sich in Paris mit dem Österreicher Ignaz Raffl ein Atelier teilte, begleiteten ihn (Defregger , S. ). In Le Havre schuf Defregger zwei Versionen der Federzeichnung Drei Seemänner, welche die drei Freunde zeigen. In Paris entstanden mehrere Porträts, unter ihnen der Junge Pariser. Ein kleinformatiges Stillleben fällt wahrscheinlich unter jene „kleine[n] Bilder“, die Defregger nach eigener Aussage „um – franc verkaufte.“ (Nürnberg, GNM, DKA, S. ) Das Gemälde Das Hirtenmahl zeigt, dass er sein Spezialgebiet, das bäuerliche Genre, in Paris nicht aufgab. Mit der Zeichnung Souvenir du Tyrol, auf der eine Tanzszene dargestellt ist, beschickte er im Jahr  den Pariser Salon (Salon , Nr. Ref-). Zwar wurde die Arbeit abgelehnt und nur im Salon des Refusés gezeigt, doch will Defregger v.a. beabsichtigt haben, „eine Eintrittskarte zu bekommen, was […] auch gelang.“ (Nürnberg, GNM, DKA, S. ) Sein Interesse an den im Salon ausgestellten Werken zeigte noch lange Zeit Wirkung: „Die Eindrücke, die ich vom Salon in Paris mitgenommen hatte, blieben sehr lebendig in meinem Gedächtnis und eiferten mich an, Bilder zu entwerfen.“ (Ebd., S. ) Neben dem Salon besuchte Defregger auch „kleine Gemäldeausstellungen […], die gegen entrée zu sehen waren.“ (Ebd., S. ) Welche Maler ihn besonders inspirierten, bleibt offen. Spätere Kritiker vermuten, dass es Künstler wie Courbet, Manet oder die Schule von Barbizon waren (Anonym , S. ), während zeitgenössische Biographen den Einfluss genau dieser Künstler bzw. Kunstrichtungen abstritten: „Daß die revolutionierende Malerei der großen Zeitgenossen, der Courbet und Manet, spurlos an ihm vorüberging, beweist sein ganzes Werk. Hier hat er den Anschluß an die realistische Kunst seiner Zeit verpaßt.“ (DBE) Im Sommer  kehrte Defregger nach Deutschland zurück: „Es war der . Juli und ich nahm von meinen Bekannten und von dem schönen Paris Abschied und fuhr vom Strassburger Bahnhof über Basel, Rohrschach, Bodensee und Lindau nach München.“ (Nürnberg, GNM, DKA, S. ) In seinen Lebenserinnerungen vermerkt er, es seien nicht zuletzt die französische Lebensfreude und Heiterkeit gewesen, die er nach seiner Rückkehr aus Frankreich in der bayerischen Hauptstadt vermisst habe, wo alle „sehr ernst sind im Vergleich zu Paris“ (ebd., S. ).



Defregger, Franz von

Werke der Pariser Zeit Die drei Seemänner, , Federzeichnung/Papier, , × , cm, Verbleib unbekannt (Defregger , S. , ) | Die drei Seemänner, um , Federzeichnung/Papier,  ×  cm, sign. u.r.: Franz Defregger, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Souvenir du Tyrol, Zeichnung, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. Ref-; Nürnberg, GNM, DKA, S. ) | Frauenporträt, Öl/Lw,  ×  cm, sign. l.m.: Paris , Verbleib unbekannt (Defregger , S. , ) | Stillleben, , Öl/Karton,  × , cm, sign. u.l.: Paris , Privatbesitz (ebd., S. ) | Das Hirtenmahl, Öl/Lw, , × , cm, sign. u.r.: Paris, um , Privatbesitz (ebd., S. , ) | Junger Pariser, , Öl/Lw,  ×  cm, sign. u.r.:  (Paris), Privatbesitz (ebd., S. , ).

Bibliographie Bénézit , Boetticher, Das geistige Deutschland, DBE, Müller, Müller/Singer, NDB, ÖBL, RKD, Schurr/Cabanne, Schweers, TB – Anonym, „Nécrologie“, in: La Chronique des arts et de la curiosité, Nr. , .., S.  | Anonym, „Franz von Defregger – Vom Bauernsohn zum Kunstprofessor“, in: Defregger (Jubiläumsausgabe), Rosenheim , S. –, hier S.  | Defregger –, Hans Peter Defregger (Hrsg.), Leipzig , S. , , , –, – | Hammer, Heinrich, Franz von Defregger, Innsbruck  | Hütt, Wolfgang, „Einführung“, in: Defregger –, Hans Peter Defregger (Hrsg.), Leipzig , S. –, hier S.  | Ludwig, Horst, „Piloty und seine Schule: Franz von Defregger – ein Tiroler in München“, in: Weltkunst, Jg. , , S. – | Meissner, Franz Hermann, Franz von Defregger, Berlin/Leipzig , S.  | Pecht, Friedrich, Deutsche Künstler des neunzehnten Jahrhunderts. Studien und Erinnerungen,  Bde., Nördlingen , Bd. , S. f. | Rosenberg, Adolf, Defregger, Bielefeld/Leipzig , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Schmidt, Paul F., „Defregger, Franz v.“, in: Deutsches biographisches Jahrbuch, Jg.  (), , S. –, hier S.  | Schmidt, Rudolf, Österreichisches Künstlerlexikon von den Anfängen bis zur Gegenwart,  Bde., Wien , Bd. , S. –  | Uhde-Bernays, Hermann, „Der frühe Defregger“, in: Kunst und Künstler, Jg. , H. , , S. –, hier S.  | Wurzbach, Constant von,

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche seit  in den österreichischen Kronländern geboren wurden oder darin gelebt und gewirkt haben,  Bde., Wien –, Bd. , S. .

Archivalien München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Franz Defregger, Bd. , – , Nr. , [Stand: ..] | Nürnberg, GNM, DKA, Bestandsnummer , ZR-Nummer , Defregger, Franz von, I, B-, [Lebenserinnerungen, Kopie einer Abschrift von ], S. –,  | Paris, AN AJ , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr. . Gitta Ho

Delfs, Moritz (Ernst August )

Delfs, Moritz (Ernst August)  Bad Segeberg –  Hamburg Maler, Lithograph, Illustrator

M. Delfs, Selbstbildnis als Jägerleutnant, o.J.

Künstlerische Laufbahn – Ausbildung zum Lithographen bei Otto Speckter in Altona;  in Wien; Studium an der Königlich-Kaiserlichen Akademie der Künste bei Carl Grethofer; Abbruch des Studiums aufgrund der Teilnahme am Ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg; / Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen;  erster Parisaufenthalt; Kopiertätigkeit u.a. nach Werken von Horace Vernet und Joseph-Louis-Hippolyte Bellangé; / Tätigkeit als Tier- und Landschaftsmaler in Hamburg;  zweiter Parisaufenthalt; Studium bei Constant Troyon im Wald von Fontainebleau; Rückkehr nach Holstein; ab  in Hamburg; Zeichenlehrer, u.a. an der Privatschule von Konrad Schleiden; Illustrationen für die Leipziger Illustrierte Zeitung; nach  Vorsitz des Hamburger Künstler-Vereins; / als Kriegszeichner Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg; ab  Teilnahmen an den Akademie-Ausstellungen



in München (, ), Berlin () und Dresden (, )

Parisaufenthalte ,  Der Maler und Lithograph Moritz Delfs absolvierte in den Jahren  und  zwei mehrmonatige Studienaufenthalte in Paris. Diese wurden in einer knappen monographischen Studie berücksichtigt (Pirsich ), die auf drei Briefe von Delfs an seinen Hamburger Lehrer Otto Speckter aus den Jahren / hinweist, in denen er sich zu seinem ersten Parisaufenthalt äußert (ebd., S. ; Hamburg, SUB a–c). Über den zweiten Besuch in der französischen Hauptstadt informiert lediglich ein kurzer eigenhändiger Lebenslauf Delfs aus dem Jahr  (Kiel, Kunsthalle). Im Jahr  reiste der -jährige von Antwerpen aus nach Paris. Ermöglicht wurde ihm dieser Studienaufenthalt, wie auch schon derjenige in Antwerpen, durch die finanzielle Unterstützung von Mathilde Arnemann aus Altona, die als Mäzenin in Hamburg junge Künstler förderte (Kiel, Kunsthalle; Grolle , S. ). Noch aus Antwerpen schrieb Delfs im Juli  an Otto Speckter: „Hier sind gegenwärtig viele Deutsche um das Malen zu lernen, einige gehen nächstens nach Paris, man hält es allgemein für gut, nachdem man längere Zeit hier gewesen ist, dorthin zu gehen.“ (Hamburg, SUB a) Ein dreiviertel Jahr später, im April , kündigte er Speckter in einem weiteren Schreiben an: „Spätestens zum Juni werde ich meine Reise nach Paris antreten […], dort werde ich dann die mir von Dir empfohlenen Leute aufsuchen, wie auch den Tiermaler T.[royon] von dem ich von Bottomley die Karte erhalten habe.“ (Hamburg, SUB b) Delfs war vor seiner Abreise aus Hamburg von Speckter und dessen früherem Lehrer, dem Maler John William Bottomley, mit Empfehlungsschreiben ausgestattet worden. Letztgenannter empfahl Delfs an den bekannten französischen Landschafts- und Tiermaler Constant Troyon. In Paris beabsichtigte Delfs nicht, in ein Privatatelier einzutreten, sondern stattdessen „im Luxemburg oder wenn irgend möglich in der Galerie zu Versailles […] brauchbare Bilder zu copieren in verjüngtem Maßstab, um daran zu lernen, wie man Bilder malt.“ Denn „die Franzosen“, so begründet er sein Vorhaben, „malen nach ganz anderen Prinzipien, als es hier [in Antwerpen] auf der Akademie

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Delfs, Moritz (Ernst August )

gelehrt wird, ich müsste demnach […] das hier gelernte wegwerfen und mich erst in ihre Weise hinein arbeiten“ (ebd.). Als Delfs im Juni  schließlich in Paris angekommen war, berichtete er Speckter, er habe sich nach einem Monat gut eingelebt, es gefalle ihm „außerordentlich gut“ und der Aufenthalt werde für ihn „von Großem Nutzen sein“. Allerdings sei die Metropole „für einen langen Aufenthalt unter [seinen] Verhältnissen nicht geeignet: einesteils tritt man hier ein sehr teures Pflaster andernteils verliert man hier manche Stunde weil die Gallerien nur  Tage wöchentlich für’s Copiren geöffnet sind“ (Hamburg, SUB c). Zweimal wöchentlich, sonntags und montags, besuchte Delfs die Bibliothek und zeichnete nach graphischen Vorlagen im Kupferstichkabinett (ebd.). In der Schlachtengalerie im Schloss von Versailles plante er, Horace Vernets Prise de la Smala d’Abd El-Kader (, Versailles, Musée national du château de Versailles et des Trianons) zu kopieren (ebd.). Zudem berichtete er, in der Galerie des Palais du Luxembourg Teilkopien nach Joseph-Louis-Hippolyte Bellangés Passage de troupes françaises dans les Pyrénées angefertigt sowie eine Landschaft nach Karl Bodmer in Arbeit zu haben (ebd.). Auch habe er dort einige Werke Thomas Coutures studiert, während ihm die Arbeiten von dessen Schülern weniger gefielen, da Coutures Manier „lange studiert sein [will], bevor man es mit Vorteil anwenden“ könne. Auch „guten Freunden“ habe der Aufenthalt in dessen Lehratelier daher wenig gebracht (ebd.). In der Galerie du Luxembourg sah Delfs außerdem Werke von Rosa Bonheur und Constant Troyon, den er, ausgestattet mit dem Hamburger Empfehlungsschreiben, auch persönlich aufzusuchen versuchte. Nach einem fehlgeschlagenen Versuch scheint er aufgrund seiner schlechten Französischkenntnisse jedoch davon abgesehen zu haben: „Ich war in seinem hause und gab dort das Billet von Bottomley einem Diener, ihn traf ich nicht dort und ich werde ihn auch wohl nicht besuchen, weil ich doch nicht mit ihm sprechen kann“ (ebd.). Als einzige Pariser Adresse Delfs ist die „Rue de l’école de médecine, Nr. “ bei „M. A. Kathan, artiste“ überliefert (ebd.). Delfs Abreisedatum aus Paris ist unbekannt, doch muss er sich bis mindestens Ende September  in Frankreich aufgehalten haben: Der Maler Adolf Hoeffler vermerkte am . September in seinem Tagebuch, er habe Delfs

gemeinsam mit Hermann Brücke, Robert Eich und Wilhelm Walther in Versailles getroffen (Frankfurt a.M., Museum Giersch, S. ). Delfs kehrte nach Holstein zurück und war dort als Tier- und Schlachtenmaler tätig (Kiel, Kunsthalle). Fast drei Jahre später, im April , reiste er erneut in die französische Hauptstadt, um schließlich doch Troyons Schüler zu werden (Hamburg, Kunstverein). Delfs berichtet rückblickend, „[e]inige Landschaftsstudien im Wald von Fontainebleaux [sic]“ hätten den Abschluss seiner Studien in Frankreich gebildet (ebd.). Sein zweiter Studienaufenthalt dauerte sechs Monate und endete im Oktober desselben Jahres (Pirsich , S. ). Tierdarstellungen, die in dieser Zeit entstanden sein könnten, sollen sich heute in Hamburger und Bad Segeberger Privatbesitz befinden (ebd., S. ). Delfs kehrte nach Hamburg zurück, wo er in den folgenden Jahren als Zeichenlehrer und Illustrator tätig war. Während des Deutsch-Französischen Kriegs hielt sich Delfs als Kriegszeichner  noch einmal in Frankreich auf.

Werke der Pariser Zeit Teilkopien aus der Passage de troupes françaises dans les Pyrénées nach Joseph-Louis-Hippolyte Bellangé, , Verbleib unbekannt (Hamburg, SUB c) | Landschaft, Kopie nach Karl Bodmer, , Verbleib unbekannt (ebd.) | Schilderung eines mittelalterlichen Ritterkampfes, , Verbleib unbekannt (zuletzt: Hamburg, Kunstverein, vgl. AKL).

Bibliographie AKL, Bénézit , Rump , Schweers, TB – Anonym, „Nécrologie“, in: Chronique des arts et de la curiosité, Nr. , .., S.  | Grolle, Inge, „Mathilde Arnemann (–). Patriotin, Mäzenatin, Wohltäterin“, in: Auf den zweiten Blick. Streifzüge durch das Hamburger Rathaus, Rita Bake u. Birgit Kiupel (Hrsg.), Hamburg , S. –, hier S.  | Hagel, Jürgen, „Ein Künstler der Heimat: Moritz Delfs“, in: Heimatkundliches Jahrbuch für den Kreis Segeberg, Nr. , , S. – | Martius, Lilli, Die schleswig-holsteinische Malerei im . Jahrhundert, Neumünster , S. , , f. | Pirsich, Volker, Moritz Delfs: –, Begleitheft zur Ausstellung, Bad Segeberg .

Donner/Donner von Richter, Otto Philipp

Archivalien

Werke der Pariser Zeit

Frankfurt a.M., Museum Giersch, MO Hoef  [Adolf Hoeffler, Tagebucheinträge vom .. bis zum ..,  verfasste Abschrift einer maschinengeschriebenen Transkription des Tagebuchs (S. ), das  bei einer Gasexplosion vernichtet wurde] | Hamburg, SUB a–c: Hamburg, SUB, N Speckter O:B::–, o.fol. [Delfs an Otto Speckter, Briefe vom .., .. u. Juli ] | Kiel, Kunsthalle, Sig. Eigenhändiger Lebenslauf von Moritz Delfs,  | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.].

Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Nina Struckmeyer

Diehl, Hugo von

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Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Müller/Singer, TB – Schärl, Walter, Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von  bis , Kallmünz , S. . Lisa Hackmann

Donner/Donner von Richter, Otto Philipp  Frankfurt a.M. –  ebd. Historien- und Porträtmaler, Kunstschriftsteller und Antikensammler

 München –  ebd. Militär, Schlachtenmaler

Künstlerische Laufbahn nach  Schüler von Peter von Hess und Albrecht Adam in München; Parisaufenthalt; Schüler von Horace Vernet;  Ausstellung seines ersten Schlachtenbildes Transport französischer Gefangener durch Kosaken (Verbleib unbekannt);  Teilnahme an der Ausstellung des Münchner Kunstvereins mit dem Gemälde Schlacht von Szöreg in Ungarn, .. (Verbleib unbekannt), das vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. erworben wurde

Parisaufenthalt nach  Hugo von Diehl erhielt seine künstlerische Ausbildung in München bei Albrecht Adam und Peter von Hess – beide v.a. bekannt als Schlachtenmaler –, bevor er in Paris Schüler von Horace Vernet wurde (Boetticher; Müller/Singer; TB; AKL; Bénézit ). Diehl war zeitlebens hauptberuflich sehr erfolgreich als Militär in der Bayerischen Armee tätig und wurde schließlich  zum General ernannt (Schärl , S. ). Die Malerei betrieb er nebenher als Dilettant und produzierte hauptsächlich Schlachtenbilder.

O. P. Donner von Richter, Selbstporträt?, 

Künstlerische Laufbahn – Studium u.a. bei Philipp Veit, Johann David ↗ Passavant und Jakob Becker am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a.M.;  Reise nach Dresden;  Reise über die Niederlande und Belgien nach Paris; / erster Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Paul Delaroche; kurzzeitige Rückkehr nach Frankfurt a.M.; –

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Donner/Donner von Richter, Otto Philipp

in München; zwei Jahre Schüler von Moritz von Schwind; enger Kontakt mit Carl Rahl und Bonaventura Genelli; Ausführung von Historiengemälden; – Italienreise; längere Aufenthalte in Rom, Neapel und Sizilien; Rückkehr nach Frankfurt a.M.; / Mitarbeiter von Moritz von Schwind bei der Ausführung der Fresken im Landgrafenzimmer der Wartburg bei Eisenach; – Ausführung von Friesen mit Szenen nach Gedichten von Goethe in einem Frankfurter Wohnhaus (zerstört); – zweiter Parisaufenthalt, unterbrochen von mehreren Reisen nach England; Tätigkeit als Porträtist; / Schüler von Thomas Couture;  Reise über Berlin, Dresden und Prag nach Wien, wo er Schwind bei der Ausführung von Fresken im Opernhaus hilft; – in Rom; Aufenthalte in Neapel und Pompeji; die Malerei tritt bis  zugunsten archäologischer Studien in den Hintergrund; ab  vorwiegend Porträts und Genreszenen; ab  in Frankfurt a.M.; Verwendung des Doppelnamens Donner von Richter; zahlreiche Forschungen und Veröffentlichungen zur Kunst- und Kirchengeschichte der Stadt; / Mitwirkung bei der Ausmalung des neuen Opernhauses;  Ausführung eines Porträts von Kaiser Wilhelm I. (verbrannt) für die Aula der Frankfurter Wöhlerschule; Mitglied des Freien Deutschen Hochstifts;  Ernennung zum königlich preußischen Professor

Parisaufenthalte /, – Der Maler und spätere Kunstschriftsteller und -sammler Otto Donner von Richter, der einer wohlhabenden Frankfurter Kaufmannsfamilie entstammte, begab sich im Abstand von mehr als zehn Jahren zweimal zu Ausbildungszwecken nach Paris. Auskunft zu seinen Parisaufenthalten geben in Deutschland und Frankreich befindliche Archivalien (Paris, AMN; München, BSB¸ Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung). Donners bislang von der kunsthistorischen Forschung unberücksichtigter umfangreicher Nachlass in der Graphischen Sammlung des Frankfurter Städels, der neben Zeichnungen und Ölskizzen unterschiedlicher Genres auch Briefe und Aufzeichnungen des Künstlers sowie mehrere in Paris entstandene Werke umfasst (Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung), wurde hier erstmals ausgewertet. Darüber hinaus informieren einige biographische Artikel über Don-

ners Jahre in der französischen Metropole (Das geistige Deutschland; Kunst und Künstler ; Kaulen ). Seinem Werk und künstlerischen Werdegang widmete sich zudem Ellen Kotera-Feyer in einen Aufsatz, der sich jedoch v.a. mit Donners theoretischen Schriften zur Technik antiker Wandmalereien und seinen Verdiensten als Sammler von Antiken auseinandersetzt (Kotera-Feyer ). Nach dem Studium am Städelschen Kunstinstitut entschied sich der -jährige, seine Ausbildung in Paris fortzusetzen. Nach Stationen in den Niederlanden und Belgien erreichte er die französische Hauptstadt vermutlich im November  (Kunst und Künstler , S. ). Das Kopistenregister des Louvre verzeichnet ihn am . des Monats mit der Adresse Rue de La Rochefoucauld  im . Arrondissement (Paris, AMN). Als Donners Lehrer wird der Historienmaler Paul Delaroche genannt, in dessen Atelier er bis zu seiner Abreise lernte (Das geistige Deutschland). Die Revolution im Februar  inspirierte ihn zu einer Zeichnung, die das Geschehen auf dem Boulevard des Italiens darstellt (Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung), scheint ihn jedoch auch bewogen zu haben, Paris im Frühjahr nach nur drei Monaten zu verlassen (Kaulen , S. ; Das geistige Deutschland). Während seines anschließenden Aufenthalts in München zog Donner sich  eine schwere Knieverletzung zu, die sein künstlerisches Wirken im kommenden Jahrzehnt stark einschränkte (Kotera-Feyer , S. ). Erst  konnte er seine künstlerische Ausbildung fortsetzen: Im Oktober reiste er – inzwischen Anfang  – ein zweites Mal in die französische Metropole (Kaulen , S. ; Das geistige Deutschland). Diesmal trat er für einige Monate in das Atelier des Delaroche- und GrosSchülers Thomas Couture ein und widmete sich vorwiegend der Porträtmalerei (ebd., S. ). Zu seinen Pariser Bekannten zählten neben → August von Heyden und seinem Frankfurter Kommilitonen, dem Maler Adolf Schreyer, auch ↗ Rudolf Lehmann und der Elsässer Émile Boucart, ein Schüler Ary Scheffers, die er beide einige Jahre später in Rom wiedertreffen sollte (Donner von Richter , o.S.; Donner von Richter , S. ).  wurde sein Gemälde Une famille de Tritons im Salon des Refusés ausgestellt (Salon , Nr. Ref-). Zu diesem Zeitpunkt wohnte Donner nachweislich in der Rue Duperré  im Montmartre-Viertel (ebd.; Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung). Nach sei-

Donner/Donner von Richter, Otto Philipp

ner Lehrzeit bei Couture arbeitete er, so Kaulen, „[…] in der französischen Hauptstadt selbstständig“ (Kaulen , S. ). Aus mehreren Briefen, die der Frankfurter Verleger Friedrich Bruckmann in den Sommermonaten  an Donner schrieb, geht hervor, dass dieser in Paris Illustrationen zu Werken Goethes anfertigte (Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung). Im Juli desselben Jahres hielt Donner sich im nördlich von Paris gelegenen Enghien-les-Bains auf, einem im . Jahrhundert beliebten Kurort (ebd.). Seinen Aufenthalt in der französischen Hauptstadt unterbrach Donner mehrmals durch Reisen nach England, wozu ihm Couture geraten haben soll (Kaulen , S. ; Donner von Richter , o.S.). Dort führte er zahlreiche Porträtaufträge aus und studierte die Sammlungen des British Museum (Kaulen , S. ; Kotera-Feyer , S. ). Über seine französischen Lehrer und andere zeitgenössische französische Maler dichtete Donner  zum . Geburtstag Adolph Schreyers: „Wie hast Du, Frankreich, damals uns beglückt, / Als Deine Kunst die ganze Welt entzückt! / […] Wie hast Du, Horace Vernet, einst gezündet / Und in der Kunst ein neues Reich begründet! / Dich, Delaroche, hat auch Kritik benagt, / Und doch, wie viele hast Du überragt! / Wie führtest Du die Kunst auf ernsten Wegen, / Wie kamst dem Deutschen freundlich Du entgegen! / Auch Couture, Dir sei warmer Dank gebracht, / Der Du zu Malern Zeichner hast gemacht; / Und Decamps, Troyon, große Coloristen, / Wie kann sich neben euch das Freilicht brüsten? / Millet, du treuster Dolmetsch der Natur, / Meissonnier, groß in kleinem Rahmen nur, / Und Corot, edelster der Idealen, / Wer darf noch neben euch als Größrer prahlen?“ (Donner von Richter , o.S.)

Werke der Pariser Zeit O.T. [Revolutionsszene], , Zeichnung, bez.: . Februar , Boulevard des Italiens, Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung, Nachlass Otto Donner von Richter | O.T. [Porträt eines alten Mannes], , Öl/Lw, bez.: Jan.  Paris, Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung, Nachlass Otto Donner von Richter | O.T. [Porträt einer jungen Frau], , Öl/Lw, bez.: Januar  Paris, Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung, Nachlass Otto Donner von Richter | O.T. (alter Mann, Kopie

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nach?), , Bleistift, Feder auf braunem Velin, , × , cm, Frankfurt a.M., Städel Museum, Graphische Sammlung, Inv. Nr.  | O.T. [Architekturansicht], , Bleistift/Papier, bez.: rue de Saint [unleserlich], .., Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung, Nachlass Otto Donner von Richter | Satyr und Nymphen ruhend nach der Jagd, , Verbleib unbekannt (Kunst und Künstler , S. ) | Une famille de Tritons, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. Ref-) | O.T. [Porträt eines Mädchens], Öl/Lw, Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung, Nachlass Otto Donner von Richter [Stempel auf der Rückseite der Leinwand: Rue Notre Dame de Lorette , Ottoz Frères, Marchand de couleurs fines et toiles à tableaux Paris]. Im Nachlass Otto Donner von Richters in der Graphischen Sammlung des Frankfurter Städels befinden sich darüber hinaus zahlreiche undatierte bzw. unbezeichnete Werke, deren zeitliche Einordnung einer genaueren Untersuchung bedarf.

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Das geistige Deutschland, Noack, TB – Donner von Richter, Otto von, Adolf Schreyer zu seinem siebzigsten Geburtstag, .., Gedicht, o.S., [Stand: .. ] | Donner von Richter, Otto, „In Rom vor  Jahren“, in: Jahrbuch des freien deutschen Hochstifts, Frankfurt a.M. , S. –, hier S.  | Kaulen, Wilhelm, Freud’ und Leid im Leben deutscher Künstler. Ihren mündlichen Mittheilungen nacherzählt, Frankfurt a.M. , S. – | Kotera-Feyer, Ellen, „‚’s is e Moler, hot’s awwer gottlob net nedig.‘ Otto Donner von Richter: Maler, Kunstschriftsteller, Archäologe und Antikensammler“, in: Begegnungen: Frankfurt und die Antike, Marlene Herfort-Koch u.a. (Hrsg.),  Bde., Frankfurt a.M. , Bd. , S. – | Kunst und Künstler in Frankfurt am Main im neunzehnten Jahrhundert, Frankfurter Kunstverein (Hrsg.), Heinrich Weizsäcker u. Albert Dessoff (Bearb.), . Bde., Frankfurt a.M. –, Bd.  (), S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. Ref-.

Archivalien Frankfurt a.M., Städel, Graphische Sammlung, Nachlass Otto Donner von Richter [ Briefe von



Dörr, Otto (Doerr, Otto Erich Friedrich August )

Friedrich Bruckmann an Donner, Stuttgart, .. , .., .., .., .., .. ] | München, BSB, /, Autogr. Schwind, Moritz von [Brief von Moritz von Schwind an Otto Donner, München, ..] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..]. Lisa Hackmann

Dörr, Otto (Doerr, Otto Erich Friedrich August)  Ludwigslust –  Dresden Porträt-, Architektur-, Genre-, Tier- und Landschaftsmaler

O. Dörr, Selbstbildnis, /

Künstlerische Laufbahn vor  erster Zeichenunterricht bei dem Kupferstecher Hoffmann in Ludwigslust; um  Zeichenunterricht bei dem mecklenburgisch-schwerinischen Hofmaler Friedrich Christian Georg Lenthe in Ludwigslust; – Schüler an der Königlich Preußischen Akademie der Künste und bei Carl ↗ Steffeck in Berlin; – Parisaufenthalt; Schüler von Alexandre-Gabriel Decamps;  Teilnahme an der Weltausstellung und Reise mit dem

Vater nach London; nach  in Ludwigslust als Porträtmaler tätig;  in Berlin ansässig; ab  regelmäßige Teilnahme an den Ausstellungen der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden; ab  wohnhaft in Dresden, Ablehnung einer Professur an der Dresdner Kunstakademie; Reisen nach Mittel- und Süddeutschland und nach Böhmen;  Reise nach Paris; Besuch des Ateliers von Léon Bonnat; Teilnahme an der Weltausstellung und  am Salon

Parisaufenthalte –,  Das Gemälde In Bonnats Atelier zu Paris (Taf. VII) von Otto Dörr ist eines der seltenen Bildzeugnisse, die den Parisaufenthalt junger deutscher Maler und die damit verbundene Ausbildung in einem Atelier illustrieren. Dörrs eigener Parisaufenthalt ist zwar als Teil seiner recht kurzen Biographie bekannt, aber bisher noch nicht erschöpfend untersucht worden.  widmeten sich eine knappe Monographie und eine Ausstellung dem Künstler und seinem Œuvre (Gehrig ; Kat. Rostock ); Berliner und Pariser Archivalien (Berlin, PrAdK; Paris, AMN a–b) ergänzen das bislang Bekannte um einige wichtige Angaben. Im Laufe des Jahres  muss der -jährige Otto Dörr, aus Berlin von seinem Lehrer, dem Historienmaler Carl ↗ Steffeck, kommend, in Paris eingetroffen sein. Zu diesem Schritt, der wohl gegen den Willen seines Vaters geschah, soll ihm der Maler Franz Krüger geraten haben (Gehrig , S. ). In seinem ersten Jahr in Paris arbeitete Dörr im Atelier des Historien- und Genremalers Alexandre-Gabriel Decamps (ebd., S. ). Viel Zeit blieb ihm nicht, um sein Können bei Decamps zu vervollkommnen, da dieser sein Atelier bereits im April  schloss (Mantz , S. f.). Dörr blieb trotzdem im Kontakt mit Decamps, denn das anscheinend unter dessen Anleitung entstandene Bild Blick in eine Färberei reichte er auf Bestreben seiner Freunde  beim Salon ein, der in diesem Jahr im Rahmen der Weltausstellung stattfand. Weil Dörrs „kaum trocken[e]“ Arbeit nur wenige Tage vor Annahmeschluss eintraf, wird sie erst im Vierten Nachtrag des Katalogs angeführt (Gehrig , S. ; Kat. Paris ; Salon , Nr. ). Etwa zeitgleich, ebenfalls , erhielt Dörr Besuch von seinem Vater, „der den Sohn aus Geldnot erlöste, nachdem dieser vierzehn Tage schon

Dörr, Otto (Doerr, Otto Erich Friedrich August )

nur von dem gelebt, was er, bei scharfer Konkurrenz, im Wald von Fontainebleau erjagt, erbuddelt und gepflückt.“ (Gehrig , S. ) „Auch erlebte Vater Dörr die Freude mit, dass am Schlußtag der Ausstellung, Napoleon III. dieses erste größere Werk des jungen Dörr für den freiwilligen Preis von achttausend Franken erwarb.“ (Ebd.) Mit seinem Vater reiste Dörr daraufhin von Paris nach London, um seine Schwester Dorothea zu besuchen, die dort Musik studierte (ebd.), und fertigte ein Porträt von ihr an (Frau Schöps, die Schwester des Künstlers, Hamburg, Kunsthalle). Unmittelbar im Anschluss an diesen Besuch kehrte Dörr nach Paris zurück und „malte […] vor allem schöne und interessante Frauen“ (ebd.). Dörrs Ausbildung und Tätigkeit in den folgenden Monaten liegen im Dunkeln. Nur über Studienbesuche im Louvre im Jahr , vielleicht auch bereits früher, legen die Kopistenregister Zeugnis ab (Paris, AMN a–b). Nach seiner Rückkehr aus Paris stellte Dörr im Jahr  zur Einweihung des Schweriner Schlosses mehrere Arbeiten aus, darunter auch zwei Landschaften aus dem Wald von Fontainebleau, die einen Kritiker in den Dioskuren zu folgender Aussage veranlassten: „Die Motive wetteifern in Geschmacklosigkeit der Anordnung und leiden überdies an einer monotonen Kälte, die jede entschiedene Naturstimmung vollkommen ausschließt. Dörr hat den Franzosen etwas von der Behandlung abgeguckt; allein es fehlt ihm die Kraft jener eigenthümlichen malerischen Pointirung, welche uns die französische Landschaftsmalerei so bedeutend erscheinen läßt.“ (Anonym , S. ) In den folgenden Jahren war Dörr in Ludwigslust, Berlin und Dresden tätig.  reiste er abermals nach Paris, diesmal gemeinsam mit dem Dresdener Maler Julius Scholtz (Gehrig , S. ). Scholtz stellte bei dieser Gelegenheit sein Gemälde Die Wallensteinischen Generäle auf der Weltausstellung aus (Neidhardt , S. ), Dörr eine Mecklenburger Bauernstube (heute Schwerin, Staatliches Museum; Boetticher). Darüber hinaus besuchte er das stark von französischen, skandinavischen, russischen und amerikanischen Malern frequentierte Atelier des fast gleichaltrigen Porträtmalers Léon Bonnat, mit dem ihn eine Freundschaft verbunden haben soll (Gehrig , S. ). Dörr schuf dort das Gemälde In Léon Bonnat’s Maleratelier zu Paris. Bereits im darauffolgenden Jahr, kurz nach seiner Rückkehr aus Paris und der Ausstellung des Maler-

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ateliers im Salon (Salon , Nr. ), verstarb Dörr im Alter von  Jahren in Dresden.

Werke der Pariser Zeit Selbstbildnis, um /, Privatbesitz (Gehrig , S. ) | Blick in eine Färberei, um , Verbleib unbekannt (in St. Cloud wahrscheinlich beim Schlossbrand von  zerstört; ebd., S. ), evtl. identisch mit: Intérieur d’une teinturerie, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Vier Interieurs einer Färberei in Fontainebleau, Skizzen, Verbleib unbekannt, zuletzt: Privatbesitz Wilhelm Gentz (Fontane – , Abt. , Bd. , S. ) | Zwei Landschaften aus dem „Fontainebleauer Wald“, vor , Verbleib unbekannt (Anonym , S. ) | Drei Schimmel mit französischen Dragonern, , zuletzt: Privatbesitz Bad Reichenhall (Kat. Rostock , S. ) | Akt. Studie zu Bonnats Atelier, /, zuletzt: Privatbesitz Bad Reichenhall (ebd., S. ) | In Bonnats Atelier zu Paris (Taf. VII), , Öl/Lw,  ×  cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister, Inv. Nr. .

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Nürnberger Künstlerlexion, RKD, Schweers, TB – Anonym, „Schwerin“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , , S. f. | Fontane, Theodor, Werke, Schriften und Briefe, Walter Keitel u. Helmuth Nürnberger (Hrsg.),  Bde. in  Abt., München –, Abt. , Bd. , S.  | Gehrig, Oskar, „Der mecklenburgische Maler Otto Dörr (–)“, in: Mecklenburgische Monatshefte, Jg. , , S. – | Grewolls, Grete, Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon, Rostock , S. f. | Kat. Hamburg : Katalog der Meister des . Jahrhunderts in der Hamburger Kunsthalle, Eva Maria Krafft u. Carl-Wolfgang Schümann (Hrsg.), Bestandskat., Kunsthalle, Hamburg , S. f. | Kat. Paris : Exposition universelle de . Explication des ouvrages de peinture, sculpture, gravure, lithographie et architecture des artistes vivants étrangers et français […], Paris , e Supplément, S. , Nr.  | Kat. Rostock : Gesamtausstellung des mecklenburgischen Malers Otto Dörr (–). Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle, Kunstverein zu Rostock (Hrsg.), Ausstellungskat., Städtisches Kunst- und Altertumsmuseum, Rostock  |

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Eichens, Anna

Mantz, Paul, „Decamps“, in: Gazette des BeauxArts, Bd. , , S. – | Neidhardt, Hans-Joachim, „Julius Scholtz und das Problem des Malerischen in der Dresdner Malerei des . Jahrhunderts“, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der KarlMarx-Universität Leipzig. Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe, Jg. , H. , , S. –  | Salon: Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. .

Archivalien Berlin, PrAdK , Berichte über die Schüler der Gipszeichenklasse, der Ornamentklasse, des Eleveninstituts, –, fol.  [ab Sommersemester ] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; als „Renouvellement“ gekennzeichnet, es ist also davon auszugehen, dass Dörr bereits vorher im Louvre kopiert hat] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.]. Sylva van der Heyden

Eichens, Anna vor  ? – nach  ? Blumen-, Früchtemalerin

Katalog des Pariser Salons von , der sie als Schülerin von „M. Groenland“ angibt (Salon ). Hierbei muss es sich um den dänischen Maler Theude Grönland handeln, der in Paris von  bis  ein Atelier führte (Martius , S. ). Die im Pariser Salonkatalog wie auch im Katalog der Berliner Akademie-Ausstellung von  für Anna Eichens angeführte Pariser Adresse ist die Rue du Faubourg St. Jacques , die Adresse ihres Onkels ↗ Philipp Hermann Eichens, der  von Berlin nach Paris übergesiedelt war (BAA ; Salon ). Der Katalog der Berliner AkademieAusstellung von  erwähnt für die Malerin noch die Berliner Anschrift der Familie Eichens (BAA ). Anna Eichens war die Tochter von ↗ Eduard Eichens und heiratete am . November  dessen anderen, ebenfalls in Paris ansässigen Bruder Wilhelm Eichens und damit ihren eigenen Onkel (Gerber , S. ). Im selben Jahr zog sie vermutlich zu ihrem Mann nach Paris, der dort ein bekannter Konstrukteur von Observatorien war, von  bis  für die Firma Lerebours & Secretan arbeitete und anschließend seine eigene Firma leitete (Schmitz , S. ; Morrison-Low , S. ).  unterrichtet ein Brief von Eduard Eichens darüber, dass das Ehepaar Eichens auch weiterhin zusammen in Paris lebte. Wilhelm Eichens sei inzwischen „vollständig französisiert durch die großen Erfolge in seinem Fache“, im Gegensatz zu Anna Eichens, die „oft in Widerspruch verwickelt wird, mit seinen Franzosenthemlichen [sic] Ansichten“ (Berlin, SBB PK HA). Anna Eichens’ Werke – u.a. das in Paris entstandene Fruchtstück mit Gemüsen, das mit einem weiteren ihrer Gemälde im Frühstückszimmer der Kaiserin Augusta in Schloss Babelsberg hing – sind heute verschollen (Kat. Potsdam , S. ).

Künstlerische Laufbahn ,  Teilnahme an der Berliner AkademieAusstellung; ab ca.  Parisaufenthalt;  Teilnahme am Pariser Salon; um  Schülerin von Theude Grönland

Werke der Pariser Zeit Fleurs, um , Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Fruits, um , Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Fruchtstück mit Gemüsen, , zuletzt im Frühstückszimmer der Kaiserin Augusta in Schloss Babelsberg (GK I , Verlust).

Parisaufenthalt ab ca.  Die Blumen- und Früchtemalerin Anna Eichens ist ein weitgehend in Vergessenheit geratenes Mitglied der Künstlerfamilie Eichens. Über ihre Ausbildung in Paris unterrichtet uns lediglich ein Eintrag im

Bibliographie AKL [Artikel zu Theude Grönland] – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke le-

Eschke, (Wilhelm Benjamin) Hermann

bender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Gerber, Hans, Albert Baur. Ein Lebensbild aus der Zeit des deutschen musischen, religiösen und politischen Aufbruchs im . Jahrhundert, Waldkirch , S. , ,  | Kat. Potsdam : Zerstört, entführt, verschollen. Die Verluste der preußischen Schlösser im Zweiten Weltkrieg, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hrsg.), Potsdam , S.  | Martius, Lilli, Die schleswigholsteinische Malerei im . Jahrhundert, Neumünster , S. – | Morrison-Low, Alison D. (Hrsg.), From Earth-Bound to Satellite: Telescopes, Skills and Networks, Leiden , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f. | Schmitz, Emil-Heinz, Handbuch zur Geschichte der Optik. Ergänzungsband : Das Fernrohr, Bonn , S. .

Archivalien Berlin, SBB PK HA, Slg. Adam, Nachl. , Eichens, Friedrich Eduard [Brief von F. E. Eichens an Eduard Daege, ..]. Lukas Fuchsgruber

Eschke, (Wilhelm Benjamin) Hermann Berlin  –  ebd. Landschafts- und Marinemaler

Künstlerische Laufbahn – in Berlin; Studium der Historienmalerei bei Wilhelm Herbig an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin; – Studium im Privatatelier von Wilhelm Krause; – erster Parisaufenthalt; Studium bei Eugène Lepoittevin; ab  Studienreisen u.a. in die Niederlande, nach Nordfrankreich und in die Pyrenäen;  Rückkehr nach Berlin und Eröffnung eines Lehrateliers; Teilnahme an der Pariser Weltausstellung;  zweiter Parisaufenthalt;  Teilnahme am Pariser Salon;  erneute Teilnahme an der Pari-

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ser Weltausstellung; ,  und  Teilnahme an den Ausstellungen der Royal Academy of Arts in London; ab  Mitglied im Verein Berliner Künstler;  Ernennung zum Professor der Berliner Kunstakademie

Parisaufenthalte –,  Hermann Eschke, der zu den bedeutendsten Marinemalern in der zweiten Hälfte des . Jahrhunderts zählt, reiste  zu Ausbildungszwecken nach Paris (Hansen , S. ; Paris, AMN a). Details zu seiner in Frankreich verbrachten Zeit liefern v.a. Archivalien, Ausstellungskataloge, zeitgenössische Kritiken und Übersichtsdarstellungen zur Marinemalerei (Paris, AMN; Salon , ; Müller; Hansen ; Anonym ). Wie Albert → Brendel, Charles ↗ Hoguet und Eduard ↗ Hildebrandt war Eschke in Berlin Schüler des Landschafts- und Marinemalers Wilhelm Krause, dessen Atelier er bis  besuchte (Hansen , S. ). Im selben Jahr ging er nach Paris, wie aus dem Kopistenregister des Louvre hervorgeht (Paris, AMN a), und studierte dort ab  im Atelier des Marinemalers Eugène Lepoittevin (Hansen , S. ). Bis  kopierte Eschke weiterhin im Louvre, seine angegebene Adresse war zu dieser Zeit der Quai St. Michel  (Paris, AMN a). In den folgenden Jahren unternahm er viele Studienreisen durch Frankreich, u.a. in die Normandie und die Bretagne, aber auch in die Pyrenäen und ans Mittelmeer (Müller , S. ). Eschke zeigte seine Gemälde weiterhin in Berlin, wo sie auf positive Kritik stießen, auch wenn man ihm das „Benutzen französischer Vorbilder“ vorwarf (Anonym , S. ).  kehrte Eschke nach Berlin zurück. Im selben Jahr beschickte er den im Rahmen der Weltausstellung stattfindenden Pariser Salon mit einer Landschaft (Hansen , S. f., , ; Salon , Nr. ).  war er erneut in Paris, wie das Auftauchen seines Namens im Kopistenregister des Louvre belegt (Paris, AMN b).  nahm Eschke zum zweiten Mal am Pariser Salon teil, und zwar mit einer Marinelandschaft, bei der es sich wohl um jenes Gemälde handelt, das Napoleon III. im selben Jahr für  Francs ankaufte (Paris, AMN c). Als Pariser Adresse gab Eschke einen heute nicht mehr zu identifizierenden „Monsieur Carpentier-Deforge“ an, wohnhaft „boulevard



Eschke, (Wilhelm Benjamin) Hermann

Montmarte, “ (Salon , S. ); unklar ist, ob er sich zu diesem Zeitpunkt selbst in der französischen Hauptstadt aufhielt. An der Pariser Weltausstellung  beteiligte sich Eschke mit dem Gemälde Jordan an der Stätte der Taufe Christi, dessen Verbleib heute unbekannt ist. Der Künstler ist heutzutage v.a. durch seine Lehrtätigkeit bekannt: In seinem  eröffneten Berliner Atelier studierten viele deutsche Landschaftsmaler, von denen einige – wie das Beispiel von Louis Douzette zeigt – dem Vorbild ihres Lehrers folgten und nach Paris reisten (Rosenberg , S. –; Hansen , S. ). Auch wenn Eschke in Frankreich sicher weit weniger wahrgenommen wurde als in Deutschland, verweist ein im Jahr  in der Zeitschrift La Chronique des Arts veröffentlichter Nekrolog, der seinen Parisaufenthalt und seine zahlreichen Reisen erwähnt, doch zumindest auf eine gewisse Bekanntheit des Künstlers (Anonym , S. ).

Werke der Pariser Zeit Seestück (Taf. XXXII), , Öl/Lw, , ×  cm, bez.: u.l. E. Eschke , Halle (Saale), Kunstmuseum Moritzburg, Inv. Nr. MOI  | Vue d’Elseneur et du Sund; effet de lune, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, DBE, Müller, Schweers, TB – Anonym, „Die Berliner Kunstausstellung“, in: Deutsches Kunstblatt, Jg. , Nr. , , S.  | Anonym, „Die akademische Ausstellung in Berlin“, in: Deutsches Kunstblatt, Jg. , Nr. , , S.  | Anonym, „Kunstvereine: Der Kunstverein zu Kiel“, in: Deutsches Kunstblatt, Jg. , Nr. , , S.  | Anonym, „Nécrologie“, in: La Chronique des Arts, Nr. , .., S.  | Anonym, „Personalnachrichten“, in: Kunstchronik. Neue Folge, Jg. , Nr. , .., S.  | BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen, –, Helmut Börsch-Supan (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , BAA , Nr. f.; BAA , Nr. –; BAA , Nr. – | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender

Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. –  | Börsch-Supan, Helmut, Die Deutsche Malerei von Anton Graff bis Hans von Mare ´es –, München , S.  | Champier, Victor, „L’art à l’étranger“, in: L’année artistique, Jg. , , S. ; Jg. , /, S. f. | Feddersen, Berend Harke, Schleswig-Holsteinisches Ku¨nstler-Lexikon, Bredstedt , S.  | Graves, Algernon, The Royal Academy of Arts. A complete dictionary of contributors and their work from its foundation in  to ,  Bde., London /, Bd. , S.  | Häder, Ulf, Der Jungbrunnen für die Malerei, Jena , S. f., ,  | Hansen, Hans-Jürgen, Deutsche Marinemalerei. Schiffsdarstellungen, maritime Genrebilder, Meeres- und Küstenlandschaften, Oldenburg , S. , , f., , ,  | Johnson, Jane, Works exhibited at the Royal Society of British artists – , Woodbridge , S.  | Lescure, M. de, „La peinture et la sculpture au Salon de “, in: Revue contemporaine, Bd. , , S.  | MeyerFriese, Boye, Marinemalerei in Deutschland im . Jahrhundert, Oldenburg , S. , f.,  | Nehring, Alfried, Hermann Eschke – Klippen und Küsten. Ein Urgestein der Berliner Malerei im . Jahrhundert, Bentwisch/Rostock  | Rosenberg, Adolf, Die Berliner Malerschule –, Studien und Kritiken, Berlin , S. f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, – , Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Schulz, Friedrich, Ahrenshoop. Künstlerlexikon, Fischerhude , S.  | Vogel, Gerd-Helge u. Bernfried Lichtnau, Ru¨gen als Ku¨nstlerinsel von der Romantik bis zur Gegenwart, Fischerhude , S. ,  | Weiss, H., „Radirung und Lithographie“, in: Deutsches Kunstblatt, Nr. , , Beiblatt Nr. , S.  | Wirth, Irmgard, Berliner Malerei im . Jahrhundert. Von der Zeit Friedrichs des Großen bis zum Ersten Weltkrieg, Berlin , S. f., , –, .

Ewald, Ernst (Deodat Paul Ferdinand )

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Archivalien

Parisaufenthalt –

Berlin, PrAdK, Pariser Ausstellung , fol.  | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..]; Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, P , Dossiers d’artiste, Eschke.

Über den sechsjährigen Parisaufenthalt Ernst Ewalds, der v.a. als Direktor der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums in Erinnerung gebliebenen ist, berichtet am ausführlichsten ein von Julius Lessing verfasster Nachruf (Lessing ). Allerdings wird hier, wie auch in verschiedenen Nachschlagewerken und Katalogen, nur kurz Ewalds Aufenthalt in der französischen Hauptstadt erwähnt (Rosenberg ; Das geistige Deutschland; TB; AKL; Kat. Berlin ). Nachdem Ewald zunächst Medizin und Naturwissenschaften in Bonn studiert hatte, trat er in das Berliner Lehratelier des Malers Carl ↗ Steffeck ein (Lessing , S. II). Wie eine Vielzahl von Steffecks Schülern begab sich auch Ewald im Anschluss an seine dortige Ausbildung nach Paris, um seine Studien bei Thomas Couture fortzusetzen (MeierGraefe , S. ). Im Jahr  zog der -jährige zusammen mit seiner Mutter, die sich seit dem Tod ihres Ehemanns, eines angesehenen Bankiers, ganz der Erziehung des einzigen Sohnes widmete, in die französische Hauptstadt und soll ein Jahr in Coutures Atelier gelernt haben (Rosenberg , S. ); der Zeitpunkt seines Eintritts ist nicht bekannt. Ewald traf in Paris auf seine Berliner Kommilitonen → August von Heyden, ebenfalls Schüler Coutures, und Ernst Hildebrand (Lessing , S. II; Thom , S. ). Das Zusammentreffen mündete nicht nur in eine lebenslange Freundschaft, sondern, zurück in Berlin, auch in die gemeinsame künstlerische Tätigkeit (Berlin, SBB PK; Lessing , S. II). Zu Ewalds Pariser Freundeskreis zählten außerdem Rudolf → Henneberg, auch er ein Schüler Coutures, den er im Jahr  porträtierte, sowie der aus Kassel stammende Lithograph Christian Schultz (Berlin, SBB PK). Im Jahr  nahm Ewald mit zwei Genregemälden am Pariser Salon teil; seine im Katalog verzeichnete Adresse, die Rue Cassette  (Salon , Nr. f.), wird auch im Register des Louvre genannt, den er im Oktober desselben Jahres zu Studienzwecken besuchte (Paris, AMN). Die Berliner Akademie-Ausstellung beschickte Ewald  von Paris aus ebenfalls mit Genrebildern. Zwei Jahre später sandte er sein noch in der französischen Hauptstadt entstandenes großformatiges Gemälde Die sieben Todsünden ein (BAA , Nr. ). Es erfuhr Beachtung durch die Kunstkritik und wurde

Frauke Josenhans

Ewald, Ernst (Deodat Paul Ferdinand)  Berlin –  ebd. Genre-, Porträt- und Freskomaler

Künstlerische Laufbahn / Studium im Atelier von Carl ↗ Steffeck in Berlin; – Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Thomas Couture; – regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen, v.a. mit Porträts und Genregemälden; /  Italienreise; vorwiegend Aufenthalt in Rom; ab  in Berlin ansässig; Ausführung zahlreicher Wandgemälde in öffentlichen Gebäuden;  Berufung als Lehrer für figürliches Malen an die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums, ab  Direktor; daneben künstlerischer Ratgeber des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (des späteren Kaisers Friedrich III.); ab den er Jahren Ausführung dekorativer Arbeiten für Berliner Bauten (Glasgemälde, Mosaiken, Plaketten, Fresken); / Zeichenlehrer der preußischen Kronprinzessin Victoria und ihrer beiden Söhne, der Prinzen Heinrich und Wilhelm (des späteren Kaisers Wilhelm II.); ab  kommissarischer Leiter der Königlichen Kunstschule Berlin;  Berufung zum Mitglied des Senats der Königlichen Akademie der Künste Berlin; – Veröffentlichung der Schriftenreihe Farbige Dekorationen vom .– . Jahrhundert



Ewald, Ernst (Deodat Paul Ferdinand )

u.a. von Fontane besprochen (Fontane –, Abt. , Bd. , S. –; Anonym , S. ).  verließ Ewald Paris und reiste nach Rom, wo er sich intensiv mit den Wandmalereien der Renaissance beschäftigte. Über Livorno, Pisa, Genua und Turin und noch einmal Paris kehrte er schließlich in seine Heimatstadt Berlin zurück und traf dort vermutlich im Herbst  ein (Rosenberg , S. ; Berlin, SBB PK; Noack). Nach seiner Rückkehr schuf Ewald, z. T. gemeinsam mit seinen Pariser Freunden von Heyden und Hildebrand, zahlreiche dekorative Wandgemälde, so u.a. im Ravené-Haus, in der Nationalgalerie, im Berliner Rathaus, in der Preußischen Kriegsakademie und auf der Burg Cochem an der Mosel (Lessing , S. II). Im Zuge seiner Lehrtätigkeit an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums und seiner anschließenden Leitung schränkte er sein künstlerisches Schaffen immer mehr ein (ebd.). Aus dem Jahr  ist im Archiv der Akademie der Künste ein ausführlicher historischer Überblick Ewalds, ein „Bericht über französische Kunstausstellungen“, erhalten (Berlin, PrAdK). Ob Ewald dafür noch einmal nach Paris zurückkehrte, ist nicht bekannt.

stellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/London , S.  | Fontane, Theodor, Werke, Schriften und Briefe, Walter Keitel u. Helmuth Nürnberger (Hrsg.),  Bde. in  Abt., München –, Abt. , Bd. , S. –,  | Kat. Berlin : Die Kunst hat nie ein Mensch allein besessen, Ausstellungskat., Akademie der Künste und Hochschule der Künste, Berlin , S. –  | Lessing, Julius, „Zur Erinnerung an Ernst Ewald“, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Berlin , Bd. , S. I–IV | Meier-Graefe, Julius, Hans von Marées, sein Leben und sein Werk,  Bde., Frankfurt a.M. , Bd. , S.  | Rosenberg, Adolf, Die Berliner Malerschule –. Studien und Kritiken, Berlin , S. f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f. | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S. .

Archivalien Werke der Pariser Zeit Le moment suprême, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait d’enfant, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Porträt Rudolf Henneberg, , Öl/Lw,  × , cm, Braunschweig, Rudolfstift | Männerporträt, Brustbild, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Kinderporträt, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Im Klostergarten, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Die sieben Todsünden, , Verbleib unbekannt (Boetticher; BAA , Nr. ).

Bibliographie AKL, Boetticher, Das geistige Deutschland, Noack, TB – Anonym, „Kunst-Kritik. Die akademische Ausstellung in Berlin“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , .., S. –, hier S. f. | Anonym, „Illustrierte Rundschau“, in: Velhagens & Klasings Monatshefte, Jg. /, Bd. , S.  | Anonym, „Nécrologie“, La Chronique des Arts et de la Curiosité, Supplément à la Gazette des Beaux-arts, , Nr. , .., S.  | BAA [Berliner Akademie-Aus-

Berlin, PrAdK AA/, Bericht von Ernst Ewald über französische Kunstausstellungen, Druck, , fol. – | Berlin, SBB PK HA, Slg. Adam, Nachl. , Kps. , Ewald, Ernst [Ewald an „geehrter Professor“, Brief vom ..], o.fol. | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  []. Lisa Hackmann

Eysen, Louis

Eysen, Louis  Manchester –  München Landschafts-, Porträt- und Stilllebenmaler, Zeichner, Holzschneider

W. Leibl, Louis Eysen, nach 

Künstlerische Laufbahn – in Frankfurt a.M.; Studium am Städelschen Kunstinstitut, dort Besuch der Zeichenklasse des Architekten Andreas Simon und Ausbildung im Holzschnitt bei Alexander Stix; privater Malunterricht bei Friedrich Karl → Hausmann; ab  Tätigkeit als selbstständiger Holzschneider; bis  wiederholte Aufenthalte in Berlin und München; / Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Otto Scholderer und anschließend im Atelier von Léon Bonnat;  Rückkehr nach Frankfurt a.M.; Kontakte zum Kreis um Victor → Müller und Wilhelm Leibl;  Umzug nach Kronberg im Taunus; / Reise nach Florenz und Rom; – erste Aufenthalte in Meran und schließlich Umzug nach Obermais bei Meran; Beteiligung an der Berliner Akademie-Ausstellung () sowie an der Münchener Jahresausstellung im königlichen Glaspalast ()

Parisaufenthalt / Der in Manchester geborene und in Frankfurt aufgewachsene Louis Eysen verbrachte gut ein Jahr in

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Paris. Obwohl Leben und Schaffen des Künstlers in den letzten zwanzig Jahren in Monographien, Ausstellungskatalogen und einer Briefedition erforscht wurden (Rachewiltz ; Louis Eysen ; Louis Eysen ), ist über seinen Parisaufenthalt nur wenig bekannt, nicht zuletzt deshalb, weil sich bis auf wenige Werke keine Quellen aus der Zeit erhalten haben. Wichtigstes Zeugnis ist ein kurz nach Eysens Tod publizierter Zeitungsartikel (Lindenschmit ). Nach seiner Ausbildung an der Frankfurter Städelschule brach der zunächst als Holzschneider tätige Eysen im Mai  nach Paris auf (Louis Eysen , S. ). Den Ausschlag zu dieser Reise könnten seine freundschaftlichen Verbindungen zu Peter → Burnitz und Victor → Müller gegeben haben (Louis Eysen , S. f.; Kat. Bozen , S. ), die beide mehrere Jahre in der französischen Hauptstadt studierten. Obwohl Eysens Pariser Zeit unscharf bleibt, ist sich die Forschung einig, dass ihn der kurze Aufenthalt nachhaltig prägte und den Anstoß zum endgültigen Wechsel vom Holzschnitt zur Malerei gab (Louis Eysen , S. ; Kat. Bozen , S. ). Aufzeichnungen Eysens zufolge, die sich heute nicht mehr lokalisieren lassen, begann er auf Anraten des Malers Adolf Schreyer in Paris mit dem Malen und lernte zunächst bei dem dort ebenfalls ansässigen Maler Otto Scholderer (Lindenschmit , S. ). Dieser freute sich, ein Jahr später an seinen Freund Fantin-Latour schreiben zu können, er habe schöne Sachen von seinem ehemaligen Schüler in Frankfurt sehen können: „[V]ous rappelez-vous le graveur en bois dans mon atelier à Paris qui commençait à faire de la peinture, j’ai vu quelques magnifiques choses de lui (natures mortes) à Francfort et il promet beaucoup, il s’appelle Eyssen?“ (zit. nach Arnoux , S. ) Scholderer verließ Paris vermutlich im Juni (evtl. auch erst im Juli)  (ebd., S. ; Kat. Frankfurt a.M. , S. ) und es ist unklar, ob Eysen ein anderes Atelier besuchte, bis er am . Dezember  in das Atelier von Léon Bonnat eintrat (Lindenschmit , S. ). Auch über seine dortige Lehrzeit ist nichts Genaueres bekannt. Zwei auf Eysens Parisaufenthalt datierte Zeichnungen belegen, dass er u.a. Aktstudien nach dem lebenden Modell betrieb (Louis Eysen , S. f.); des Weiteren sind zwei kleinformatige Stillleben in Öl aus dieser Zeit bekannt (Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt a.M.). Eysen selbst soll sich zufrieden über seine

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Eysen, Louis

Arbeit und die bei Bonnat gemachten Fortschritte geäußert haben: „Bonnat, der Anfangs zu mir sagte ‚Sie haben keinen Farbensinn‘, fing bald an zu sagen‚ Sie sind Maler, Ihre Malerei ist gut wie nimmer.‘ Die Hauptsache aber ist, daß ich selbst fühle, daß, wenn ich nur Gelegenheit habe, mich noch auszubilden, ich es weit bringen kann –, das erste Mal in meinen Leben, daß ich dies befriedigende Gefühl habe.“ (zit. nach Lindenschmit , S. ) Eine von der Forschung wiederholt erwähnte Beteiligung Eysens am Pariser Salon lässt sich anhand der Salonkataloge hingegen nicht nachweisen (AKL; TB; Innerhofer , S. ; Kindlers MalereiLexikon , S. ). Kontakte Eysens zu anderen Künstlern in Paris lassen sich nicht mit Sicherheit rekonstruieren. Neben seiner Bekanntschaft mit Schreyer und Scholderer bestand vermutlich Kontakt zu Wilhelm Leibl, der ein um das Jahr  datiertes Porträt von Eysen gemalt hat und den dieser selbst in Zusammenhang mit seiner Pariser Zeit erwähnt haben soll: „Alle meine Freunde sind zufrieden mit dem, was ich mache, auch Leibl, der sich sehr ruhig mit seinem Urtheil verhält.“ (zit. nach Lindenschmit , S. ) Anzunehmen ist, dass Eysen auch in Paris weiterhin Kontakt zum bereits erwähnten Burnitz pflegte. Eine Zeichnung Eysens, die den französischen Landschaftsmaler François-Édouard Bertin zeigt, belegt zudem seine Bekanntschaft mit diesem (Abb. siehe Louis Eysen , S. , Kat. ). Besonders fasziniert scheint Eysen von der Kunst und Person Gustave Courbets gewesen zu sein. In der nicht näher zu lokalisierenden Quelle soll er geschrieben haben: „Mein Mann ist Courbet. Was sagst Du dazu, daß ich endlich dazu gekommen bin, diesem ersten Maler des Jahrhunderts die Hand zu drücken!“ (zit. nach Lindenschmit , S. ) Unklar ist hingegen, ob Eysen Courbet wirklich noch in Paris kennenlernte oder ob die Begegnung der beiden Männer kurze Zeit später in Frankfurt a.M. stattfand, wie Scheffler vermutet hat (Scheffler , S. ). Eysen kehrte wie viele deutsche Maler im Juli  nach Deutschland zurück und ließ sich zunächst in Frankfurt, dann in Kronberg und schließlich in Obermais bei Meran nieder (Louis Eysen , S. ). In der Folge entstanden vor allem Landschaften, Porträts und einige Stillleben. Eysen bewertete sein Pariser Jahr als entscheidende Station in seiner Laufbahn als Maler: „In keiner ande-

ren Stadt wäre ich Maler geworden, allein Paris hat das fertig gebracht, und weil es Geburtsstadt des Malers in mir ist, deswegen wird mich überall hin Heimweh nach diesem einzig möglichen Platz für Maler verfolgen. Neulich [Sommer ] sah ich in der Ausstellung [→ ]Lindenschmit, er rieth mir ab, nach München zu kommen, ‘bleiben Sie hier’, sagte er, ‘Paris ist der beste Platz, in München haben Sie nur einen Abklatsch.’“ (zit. nach Lindenschmit , S. ) Bis auf wenige Zeichnungen – Akt- und Porträtstudien, Stillleben sowie eine Landschaftszeichnung (Louis Eysen , S. –) – scheinen sich allerdings keine Werke aus Eysens Pariser Zeit erhalten zu haben. Eysens Œuvre ist mehrfach mit der Schule von Barbizon in Verbindung gebracht worden, so etwa von Karl Scheffler: „[W]ie fast alle Frankfurter Künstler jener Zeit, [hat er] Paris besucht und ist unter den Einfluss der Maler von Barbizon geraten. So ist er zu einem Vertreter der ,paysage intime‘ in Deutschland geworden.“ (Scheffler , S. ) Tatsächlich soll Eysen Schreyer gegenüber die Absicht geäußert haben, zum Arbeiten „auf’s Land“ gehen zu wollen (zit. nach Lindenschmit , S. ). Ob er diesen Plan tatsächlich umsetzte, ist jedoch unklar. Auch Lindenschmit meinte anhand der wenigen noch vorhandenen Studien der Pariser Zeit, die bei einer Retrospektive in Meran im Jahr  zu sehen waren, einen französischen Einfluss im Werk Eysens erkennen zu können. Jedoch führte er diesen weniger auf das Studium nach oder in der Natur als vielmehr auf die Ausstattung und Lehrmethoden der Pariser Ateliers zurück: „Der Anblick der wenigen noch erhaltenen Malstudien aus der Pariser Zeit zeigt zwar, besonders in den Fleischtönen, eine tüchtige, allein insofern weniger selbstständige Anschauung, als es kaum möglich war, sich [sic] aus der mit rothen Tüchern und alten Gobelins erzielten Stimmung der Pariser Aktsäle herauszutreten.“ (Lindenschmit , S. ) Bis zu seinem Tod im Jahr  lebte Eysen zurückgezogen mit seiner Mutter und zwei Schwestern in Obermais, wo er im Alter von  Jahren starb.

Werke der Pariser Zeit Stillleben mit Muschel, Wasserglas und Löffel, , Öl/Pappe,  × , cm, Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr. SG  | Stillleben mit einem

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Faber du Faur, (Adolph Eduard ) Otto von

Apfel und zwei Quitten, Öl/Lw,  × , cm, Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr. SG  | Passy, , Bleistift auf weißem Papier, , × , cm, bez.:  M.  Passy, Privatbesitz (Louis Eysen , S. ) | Bärtiger Mann, verso: Aktstudie einer sitzenden Frau, , Kohle auf weißem Papier,  ×  cm, bez.: Paris //, Privatbesitz (ebd., S. ) | Skulptur eines liegenden Löwen, Rom, Vatikanische Museen, , Bleistift auf gelblichem Papier, , × , cm, bez.: . Nov.  Paris, Privatbesitz (ebd., S. ) | Porträt des Malers FrançoisÉdouard Bertin, , Bleistift auf weißem Papier, , × , cm, bez.: Bertin Paris , Privatbesitz (ebd., S. ) | Stillleben, , Schwarze Kreide auf grauem Papier,  ×  cm, Privatbesitz (ebd., S. ) | Männlicher Rückenakt, , Kohle auf blauem Bütten, , ×  cm, bez.: //. Paris, Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr. SG  (ebd.) | Weiblicher Rückenakt, , Kreide auf graublauem Bütten, , × , cm, Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr. SG  (ebd., S. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Busse, DBE, NDB, Müller/Singer, Schweers, TB – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Correspondance entre Henri Fantin-Latour et Otto Scholderer. –, Mathilde Arnoux, Thomas W. Gaehtgens u. Anne Tempelaere-Panzani (Hrsg.), Paris  | Frankfurter Biographie, Wolfgang Klötzer (Hrsg.),  Bde., Frankfurt a.M., Bd. , S.  | Illustrirter Katalog der Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken Aller Nationen im Königl. Glaspalaste , München , Nr.  | Innerhofer, Franz, „Maler Louis Eysen“, in: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Voralberg, Bd. , , S. – | Kat. Bozen : Louis Eysen (–) und Meran. Siegfried de Rachewiltz et al. (Hrsg.), Ausstellungskat., Landesmuseum Schloss Tirol, Bozen  | Kat. Frankfurt a.M. : Otto Scholderer – . Die neue Wirklichkeit des Malerischen, Manfred Großkinsky (Hrsg.), Ausstellungskat., Haus Giersch – Museum Regionaler Kunst, Frankfurt a.M. , S.  | Kat. München : Wilhelm Leibl und sein Kreis, Wilhelm Petzet (Hrsg.), Ausstellungskat., Städtische Galerie im Lenbachhaus München, München  | Kindlers Malerei-Lexikon,

Germain Bazin (Hrsg.),  Bde., Zürich –, Bd. , S.  | Lindenschmit, Wilhelm, „Maler Louis Eysen“, in: Meraner Zeitung, .., Nr. , S. – | Louis Eysen. Briefe an Wilhelm Steinhausen, Hans Thoma und an seine Familie, Wilhelm Dieter Vogel (Hrsg.), Frankfurt a.M.  | Louis Eysen (– ). Das zeichnerische Werk, Wilhelm Dieter Vogel (Hrsg.), Frankfurt a.M.  | Scheffler, Karl, „Louis Eysen“, in: Kunst und Künstler, , S. –  | Wiederspahn, August u. Helmut Bode, Die Kronberger Malerkolonie. Ein Beitrag zur Frankfurter Kunstgeschichte des . Jahrhunderts, Frankfurt a.M. , S. – | Zimmermann, Werner, Der Maler Louis Eysen, Frankfurt a.M. . Eva Knels

Faber du Faur, (Adolph Eduard) Otto von  Ludwigsburg –  München Historien- und Schlachtenmaler, Offizier

Künstlerische Laufbahn vor  in Ludwigsburg; Unterricht beim Vater, dem Militärmaler Christian Wilhelm Faber du Faur; – Besuch der Offiziers-Bildungsanstalt;  sechsmonatige Beurlaubung vom Militärdienst; Malunterricht bei dem Schlachtenmaler Alexander von → Kotzebue in München; / einjährige Beurlaubung vom Militärdienst; Parisaufenthalt; Studium bei Adolphe Yvon; ab  in Stuttgart; neben dem Militärdienst Besuch der Königlichen Kunstschule; – Studienreisen nach Paris;  Aufgabe des Militärdienstes zur ausschließlichen Ausübung des Malerberufs; ab  in München; Studium bei Karl Theodor von → Piloty (–) und an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste (ab ); – zahlreiche Teilnahmen an den Internationalen Kunstausstellungen im Glaspalast; ab  Unterhaltung eines eigenen Ateliers; / Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg als Militärzeichner; , , ,  Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; spätestens  erneute Studienreise nach Paris;  Ausführung

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Faber du Faur, (Adolph Eduard ) Otto von

des monumentalen Auftragspanoramas Schlacht bei Wörth (Verbleib unbekannt);  Studienreise nach Marokko; /, – Teilnahme am Pariser Salon;  Studienreise nach Spanien

Parisaufenthalt / (–, spätestens ) Otto Faber du Faur verfolgte zunächst keine konventionelle Künstlerausbildung, sondern folgte dem Vorbild seines Vaters Christian Wilhelm Faber du Faur und bildete sich neben einer Offizierskarriere in der württembergischen Armee zum Maler aus. Das württembergische Königshaus förderte durch Freistellungen vom Militärdienst und Stipendien seine künstlerische Ausbildung. Das einzige autobiographische Zeugnis des Künstlers zu seinem Parisaufenthalt ist ein kurzer Brief mit biographischen Angaben aus dem Jahr , der bisher von der Forschung nicht zur Kenntnis genommen worden ist (Berlin, SBB PK HA). Im Jahr  wertete Gertrud Seizinger in der ersten umfassenden Studie zu Faber du Faur die Archivalien im Stuttgarter Hauptstaatsarchiv aus (Seizinger ; Stuttgart, HStA). Bereits  zeigte die Berliner Nationalgalerie im Gedenken an das „Schwergewicht“ der deutschen Schlachtenmalerei eine Werkschau, deren Katalog ein durch den Sohn des Künstlers erstelltes Œuvreverzeichnis enthält (Kat. Berlin , S. , –). Ab März  erhielt der -jährige Faber du Faur eine einjährige Beurlaubung vom Militärdienst sowie ein Stipendium durch den württembergischen Kronprinzen Karl in Höhe von  Gulden, um nach Paris zu reisen (Stuttgart, HStA; Seizinger , S. , ). Dort trat er nach eigener Aussage in das Atelier des bekannten französischen Schlachtenmalers Adolphe Yvon ein, wo er ein Jahr lang „malte“ (Berlin, SBB PK HA). Es sind keine Werke aus dieser Zeit erhalten (Seizinger , S. ). Die Berliner Gedenkausstellung zeigte  lediglich ein Bildnis Faber du Faurs, das ein heute nicht mehr zu identifizierender Mitschüler im Atelier Yvons  angefertigt hatte (Verbleib unbekannt, Kat. Berlin , S. , Nr. ). Faber du Faur soll sich während seines Aufenthalts in Paris intensiv mit dem Werk des bekannten französischen Schlachtenmalers Horace Vernet sowie mit Eugène Delacroix und Alexandre-Gabriel Decamps ausei-

nandergesetzt haben (ebd., S. ; Seizinger , S. ). Im Anschluss an sein Pariser Lehrjahr wurde Faber du Faur in Stuttgart Adjutant von Prinz Hermann von Sachsen-Weimar-Eisenach, dem Kommandanten der Königlich Württembergischen Reiterdivision, der ihm neben der Ausübung seines Militärdienstes den Besuch der Königlichen Kunstschule ermöglichte (Kat. Berlin , S. ; Seizinger , S. ). „Die großen Eindrücke“, die der „Maler-Offizier“ in Paris aufgenommen hatte, erneuerte er in den Jahren  bis  mehrfach auf weiteren Studienreisen in die französische Hauptstadt, für die ihn der Prinz von Sachsen-Weimar vom Militärdienst freistellte und die es ihm ermöglichten, die Werke der Schule von Barbizon, v.a. von Théodore Rousseau und Jules Dupré zu studieren (Kat. Berlin , S. f., ).  gab der fast -jährige Faber du Faur seine aktive Militärkarriere auf und widmete sich von nun an ganz der Malerei (Seizinger , S. ).  nahm er ein Studium der Historienmalerei bei Karl Theodor von → Piloty in München auf. Sein künstlerischer Durchbruch erfolgte nach der Teilnahme als Militärzeichner am Deutsch-Französischen Krieg / mit Schlachtenbildern, die er nach Kriegsskizzen u.a. für das württembergische Königshaus anfertigte. Spätestens im Mai  reiste Faber du Faur erneut nach Paris. Dort kopierte er Werke französischer Maler, etwa Le Radeau de la Méduse (/, Paris, Musée du Louvre) von Théodore Géricault, Scènes des Massacres de Scio (, Paris, Musée du Louvre) von Eugène Delacroix oder L’Exécution sans jugement sous les rois maures (, Paris, Musée d’Orsay) von Henri Regnault; diese Kopien zeigte die Berliner Gedächtnisausstellung im Jahr  (teilweise bez.: „Paris Mai “, vgl. Kat. Berlin , S. f., Nr. , f., , , f.). Ab  beteiligte sich der Maler an den Pariser Salons mit Ölgemälden und Aquarellen;  erhielt er für das Aquarell Attaque de cuirassiers eine „mention honorable“ (Salon ) und  eine Medaille . Klasse (Salon , S. XI; Anonym ). Kurz nach Faber du Faurs Tod im Jahr  erschien in München ein Nachruf, der seine stilistische Nähe zur zeitgenössischen französischen Malerei anmerkt und seine künstlerische Sonderstellung in Deutschland beschreibt: „Er war ein Meister der Palette im Sinne der Diaz, Fromentin, Monticel-

Fay (Fey), Joseph (Josef )

li. […] In der deutschen Kunst steht er ziemlich allein da, ohne daß darum seine Wahlverwandtschaft mit jenen französischen Koloristen als Imitation und Ausländerei wirkte, wie denn auch sein Farbengeschmack bei aller Kultivirtheit nie den Eindruck des Manirirten und Dogmatischen machte, und die Art, wie er sein enges Gebiet pflegte, nie zum trocknen, routinirten Spezialistenthum herabsank.“ (Anonym )

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Archivalien München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Otto Faber du Faur, Bd. , – , Nr. , [Stand: .. ] | Berlin, SBB PK HA, Slg. Darmstaedter, Sig. n  () [Faber du Faur an Unbekannt, Brief vom ..] | Stuttgart, HStA, Sig. E  Bü  [Stammliste Nr.  der zwischen  und  in Württemberg gedienten Offiziere und Militärbeamten, Teil I.] (zit. nach Seizinger , S. , Anm. ).

Werke der Pariser Zeit Nina Struckmeyer

Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Das geistige Deutschland, NDB, Schweers, TB – Anonym, „Nachruf“, in: Münchner Tageszeitung, .. | Axel, Burkarth, Kunst und Künstler in Württemberg, Stuttgart , S. – | Engels, Eduard, „Otto von Faber du Faur“, in: Die Kunst unserer Zeit, H. /, , S. – | Fekete, Julius: „Otto Faber du Faur“, in: Carl von Häberlin (–) und die Stuttgarter Historienmalerei seiner Zeit, ders. (Hrsg.), Ausstellungskat., Sigmaringen , S. – | Kat. Berlin : Otto Faber du Faur, –, Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin  [darin: Faber du Faur, Hans von, Verzeichnis der Gemälde und Ölstudien von Otto von Faber du Faur in zeitlicher Anordnung. Aufgestellt in möglichster Vollständigkeit vom Sohn des Künstlers, S. –] | Ostini, Fritz von, „Otto von Faber du Faur. Ein deutscher Kriegsmaler“, in: Velhagen & Klasings Monatshefte, Nr. , Januar , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. , ; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, – , Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , S. XI | Seizinger, Gertrud, Otto von Faber du Faur. Studien zu den Arbeiten in Öl, Stuttgart .

Fay (Fey), Joseph (Josef )  Köln –  Düsseldorf Historien- und Genremaler

E. Leutze, Joseph Fay, 

Künstlerische Laufbahn – in Düsseldorf; Studium an der Königlich-Preußischen Kunstakademie, Schüler von Carl Ferdinand Sohn und Wilhelm von Schadow; –  mehrmalige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen;  zusammen mit Otto

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Fay (Fey), Joseph (Josef )

Mengelberg Erstellung von Kartons einer Geburt Christi für das Jessefenster von St. Kunibert in Köln;  Gewinn des vom Kunstverein für die Rheinlande und Westphalen ausgeschriebenen Wettbewerbs für den Freskenzyklus im Rathaussaal Elberfeld; für die Vorbereitung der Kartons Aufenthalt in München; – Ausführung der Fresken (sämtlich  zerstört); – Parisaufenthalt; Schüler von Paul Delaroche;  (Medaille . Klasse) und  Teilnahme am Pariser Salon; ab  in Düsseldorf ansässig;  Gründungsmitglied des Künstlervereins „Malkasten“; mehrere Italienreisen; als Privatlehrer tätig;  Teilnahme an der Pariser Weltausstellung;  gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Ludwig → Knaus Reise in die Malerkolonie Willingshausen

Parisaufenthalt – Leben und Werk des aus Köln stammenden Joseph Fay, der  nach Paris ging, finden in zahlreichen Überblickswerken zur Düsseldorfer Kunstgeschichte Erwähnung (Müller von Königswinter , S. –; Wiegmann , S. –; Lexikon der Düsseldorfer Malerschule). Helmut Viebig widmete dem Hauptwerk Fays, den Kartons für die Elberfelder Fresken, eine Monographie (Viebig ). Allerdings lässt sich Fays Aufenthalt in der französischen Hauptstadt anhand vereinzelter Hinweise nur lückenhaft rekonstruieren (ADB; AKL; Anonym [F.] ; Wiegmann ; Franz ). Im Jahr  hatte Fay gemeinsam mit Lorenz Clasen, Carl Mücke und Hermann Plüddemann den Wettbewerb um den Freskenzyklus Geschichts- und Lebensbilder des germanischen Volkes bis zur Schlacht im Teutoburger Wald für das Elberfelder Rathaus gewonnen. Nach einem kurzen Aufenthalt in München, wo er die Kartons anfertigte (heute Wuppertal, Von der Heydt-Museum), führte Fay / seinen Anteil am Gemeinsschaftswerk, den Fries Leben in der Urzeit des Volkes, aus. Obwohl seine Fresken seitens der Kritik große Anerkennung erfuhren, endschied sich der -jährige Ende , seine Ausbildung in Paris fortzusetzen und in das Schüleratelier des Historienmalers Paul Delaroche einzutreten (ADB; AKL, Anonym [F.] , S. f.; Wiegmann , S. ). Sein Düsseldorfer Kommilitone Leo von ↗ Elliot, ebenfalls ein Schüler Delaroches, berichtet Anfang Januar  in Briefen in die Heimat: „Unter andern ist der Fey [sic] […] mit

noch  Düsseldorfer früheren Bekannten hier angekommen […]“ (Franz , S. , Dok. ). Bei Fay und „einigen andern Malern“ habe er auch die Neujahrsnacht zugebracht, „wo die Tragödie Romeo und Julia, mit einigen Abenderungen [sic] zwar, aufgeführt wurde“ (ebd., S. , Dok. ). Auch mit Johann Richard → Seel, der vermutlich im Spätsommer  in Paris ankam und den Fay ebenfalls aus Düsseldorf kannte, traf er sicherlich im Atelier Delaroches erneut zusammen (Heidermann , S. , ).  nahm Fay mit seinen Kartons für die Elberfelder Fresken erfolgreich am Pariser Salon teil und erhielt eine Medaille . Klasse (Paris, AMN; Salon , Nr. –). Baudelaire widmete Fays Kohlezeichnungen, die er mit „Vergnügen“ betrachtet habe, einen längeren Absatz in seiner Salonkritik und würdigte ihre Komposition: „Diese Zeichnungen […] haben in ihrem edlen Ausdruck eine gewisse Verwandtschaft mit den guten Kompositionen des Peter Cornelius. Die Zeichnung ist merkwürdig durchdacht und neigt ein wenig zum Neo-Michelangelismus. Alle Bewegungen sind glücklich erfunden – und verraten einen aufrichtigen Verehrer, ja Liebhaber der Form. – Diese Zeichnungen haben uns angezogen, weil sie schön sind; – aufs ganze gesehen freilich macht sich, angesichts eines solchen eindrucksvollen Aufwands an Geisteskräften, die fehlende Originalität immer stärker bemerkbar […]“ (Baudelaire , S. f.; Drost , S. –). Zwei Jahre später präsentierte Fay im Salon das Gemälde Gretchen im Gefängnis (Salon , Nr. ). Darüber hinaus entstanden während seines Parisaufenthalts das durch Shakespeare inspirierte Historienbild Romeo und Julia sowie das Gemälde Madonna in den Wolken (Boetticher; AKL). Fays Pariser Adresse lautete zunächst Rue des Petits-Augustins , heute Rue Bonaparte, später Rue Neuve Pigalle  (Salon , Nr. –; Salon , Nr. ). Nachdem Fay  nach Düsseldorf zurückgekehrt war, wandte er sich verstärkt der Genremalerei zu, vornehmlich der Darstellung italienischer Volkszenen (Wiegmann , S. ). Fast zwei Jahrzehnte später, im Jahr , sollte Fay mit einer Genreszene an der Pariser Weltausstellung teilnehmen (Bericht über die Allgemeine Ausstellung , S. ; Pecht , S. ).

Federer, Heinrich

Werke der Pariser Zeit Romeo und Julia, ganze lebensgroße Figuren, , Verbleib unbekannt (Boetticher) | Gretchen im Gefängnis (nach Goethes Faust), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Madonna in den Wolken, ehem. Köln, Wallraf-Richartz-Museum, Inv. Nr. ,  zerstört (Bildarchiv Foto Marburg).

Bibliographie ADB, AKL, Bénézit , Boetticher, Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Noack, Schweers, TB – Anonym [F.], „Die Düsseldorfer Kunstschule im Jahr “, in: Kunstblatt, Nr. , .., S. f. | BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen: –, Helmut Börsch-Supan (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , BAA , Nr. f.; BAA , Nr. ; BAA , Nr. ; BAA , Nr. – | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Baudelaire, Charles, Sämtliche Werke/Briefe, Friedhelm Kemp u. Claude Pichois (Hrsg.),  Bde., München –, Bd. , S. f. | Berichte über die Allgemeine Ausstellung zu Paris im Jahre , erstattet von den für Preußen und die Norddeutschen Staaten ernannten Mitgliedern der internationalen Jury,  Hefte, Berlin , H. , S.  | Drost, Wolfgang, „Über Baudelaires Affinitäten zur deutschen Kunst und Ästhetik“, in: Baudelaire und Deutschland. Deutschland und Baudelaire, Bernd Kortländer u. Hans T. Siepe (Hrsg.), Tübingen , S. –, hier S. – | Franz, Eckhart G., Revolution, Krieg und Streik, Weltausstellung und Volksfest. Der Illustrator und Karikaturist Leo von Elliot (–), Darmstadt , S. f. | Heidermann, Horst, Johann Richard Seel, Maler im Wuppertal und Zeichner des Deutschen Michel, Essen , S. ,  | Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit. Johann Jacob Merlos neu bearbeitete und erweiterte Nachrichten von dem Leben und den Werken kölnischer Künstler, Eduard Firmenich-Richartz (Hrsg.), Düsseldorf , S. f. | Müller von Königswinter, Wolfgang, Düsseldorfer Künstler aus den letzten  Jahren, Leipzig , S. – | Pecht, Friedrich, Kunst und Kunstindustrie auf der Weltausstellung von . Pariser Briefe, Leipzig , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –



, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Paris , Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Schaarschmidt, Friedrich von, Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst insbesondere im . Jahrhundert, Düsseldorf , S. f.,  | Viebig, Helmut, Die Elberfelder Fresken. Zur Wiederentdeckung der Kartons von Joseph Fay im Von der Heydt-Museum, Wuppertal  | Wiegmann, Rudolf, Die Königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf. Ihre Geschichte, Einrichtung und Wirksamkeit und die Düsseldorfer Künstler, Düsseldorf , S. –.

Archivalien Düsseldorf, HStA NRW a: Düsseldorf, HStA NRW, Reg. Düss. Präs. Büro, Bd. , S. v, v, v, v, v, v, v [Schülerlisten Kunstakademie Düsseldorf] | Düsseldorf, HStA NRW b: Düsseldorf, HStA NRW, Reg. Düss. Präs. Büro, Bd. , S. v, v, v [Schülerlisten Kunstakademie Düsseldorf] | Paris, AMN, X-Salons, Salon de  [État des Médailles que l’on pourrait accorder à des Artistes Etrangers à la suite du Salon de ]. Lisa Hackmann

Federer, Heinrich  Freiburg i. Br. –  Ehrenstetten (heute zu Ehrenkirchen) Landschafts- und Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn ab spätestens  – ca. / Parisaufenthalt; Studium an der École des beaux-arts und eventuell im Atelier von Michel-Martin Drolling; ab ca. /  in Freiburg i. Br.; Reisen u.a. durch die Schweiz und Bayern; Teilnahme an Ausstellungen u.a. im Rheinland, in Straßburg und in Augsburg; vor  Umzug nach Düsseldorf



Federer, Heinrich

Parisaufenthalt ab spätestens  – ca. / Der erste Nachweis für den Parisaufenthalt des badischen Malers Heinrich Federer lässt sich auf das Jahr  datieren und entstammt den Archivalien der École des beaux-arts (Paris, AN a–b). Ob sich der zu diesem Zeitpunkt -jährige bereits länger in Frankreich aufhielt, bleibt unklar. Einige Einzelheiten zu seiner Ausbildung überliefern neben den Pariser Archivalien verschiedene Ausstellungskataloge und -berichte (ebd.; Kat. Straßburg ; Kat. Straßburg ; Anonym ; Kat. Darmstadt ; Anonym ). Am . April  schrieb sich Federer an der École des beaux-arts ein und gab als Adresse das später zerstörte Kloster Saint-Benoît im heutigen . Arrondissement an (Paris, AN a). Ungewiss ist, ob der Landschafts- und Porträtmaler schon zuvor in Deutschland eine erste künstlerische Ausbildung erhielt. Die Einschreibung in Paris erfolgte auf Empfehlung des Historien- und Porträtmalers Michel-Martin Drolling, in dessen Privatatelier Federer vielleicht ebenfalls studierte (ebd.). Drolling war zugleich Professor an der École des beaux-arts, wo Federer am Tag seiner Einschreibung am Concours des places, d.h. am Wettbewerb um die Platzverteilung im Zeichensaal, teilnahm und den . von insgesamt  Plätzen belegte (Paris, AN b). Am selben Wettbewerb nahm auch der deutsche Maler ↗ Mathias Leyendecker teil (ebd.). Im Oktober  nahm Federer erneut am Concours des places teil (Paris, AN c). Etwa zeitgleich lassen sich Ausstellungsbeteiligungen des Künstlers in verschiedenen französischen und deutschen Städten nachweisen. So war er z.B.  auf einer Ausstellung in Straßburg vertreten (Kat. Straßburg , S. ). Als Federers Adresse gibt der Ausstellungskatalog seine Geburtsstadt Freiburg i. Br. an, was darauf hindeutet, dass der Maler inzwischen nicht mehr ständig in Paris ansässig war. Neben Porträts zeigte er auf den von ihm beschickten Ausstellungen Landschaftsbilder, deren Motive u.a. aus Graubünden, dem für seine Künstlerkolonie bekannten Brannenburg bei Rosenheim, vom Bodensee sowie aus Brasilien stammen, was auf eine ausgedehnte Reisetätigkeit schließen lässt (ebd., Kat. Straßburg , S. ; Anonym , o.S.; Kat. Darmstadt , S. ; Anonym , S. ).

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie Anonym, o.T., in: Augsburger Anzeigblatt, Jg. , Nr. , .., o.S. | Anonym [W.], „GemäldeAusstellung in Klagenfurt“, in: Carinthia, Jg. , Nr. , .., S.  | Kat. Darmstadt : Verzeichniß der Gemälde bei der Ausstellung des Kunstvereins in Darmstadt, Rheinischer Kunstverein (Hrsg.), Ausstellungskat., Darmstadt , S.  | Kat. Straßburg : Catalogue des ouvrages de peinture, sculpture, architecture, gravure et lithographie des artistes vivants, Société des amis des arts de Strasbourg (Hrsg.), Ausstellungskat., Château royal, Straßburg , S.  | Kat. Straßburg : Catalogue des ouvrages de peinture, sculpture, architecture, gravure et lithographie des artistes vivants, Société des amis des arts de Strasbourg (Hrsg.), Ausstellungskat., Château royal, Straßburg , S. .

Archivalien Paris, AN a: Paris, AN, AJ  , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr.  | Paris, AN b: Paris, AN, AJ  , Procès-verbaux de l’École des beaux-arts, Jugement du concours pour les places du semestre d’été/d’hiver –, fol. , Nr.  [.., „figures dessinées“] | Paris, AN c: Paris, AN, AJ  , Procès-verbaux de l’École des beaux-arts, Jugement du concours pour les places du semestre d’été/d’hiver –, o.fol., Nr.  [.., „dessinateurs“]. Gitta Ho

Felix, Eugen (Ehrenstamm, Felix)

Felix, Eugen (Ehrenstamm, Felix) /? Wien –  ebd. Genre, Tier- und Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn um  in Wien; Schüler von Ferdinand Georg Waldmüller sowie vor  von Carl Rahl; um  Parisaufenthalt; Schüler von Léon Cogniet;  Teilnahme am Pariser Salon; vor  Reisen durch Europa; ab  in Wien; ab  regelmäßige Ausstellungsbeteiligungen und Mitglied der Wiener Künstlergenossenschaft,  Präsident derselben; ab ca.  Tätigkeit als Bibliothekar des Wiener Künstlerhauses, / und – dessen Vorstand;  Teilnahme an der Weltausstellung in Wien;  Parisbesuch aus Anlass der Weltausstellung; ,  Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen;  Auszeichnung mit der Erzherzog-Karl-Ludwig-Medaille;  Nachlassversteigerung in Wien



teil; im Katalog ist er mit einer Pariser Adresse verzeichnet, der Rue Taitbout  im ehemals . Arrondissement (Salon , Nr. ). Mehreren Quellen zufolge besuchte Felix während seines angeblich nur kurzen Aufenthalts (Müller) in der französischen Hauptstadt das Atelier von Léon Cogniet (Czeike –, Bd. , S. ; Fuchs –, Bd. , S. ; ÖBL; TB). Die Fachliteratur führt den Wechsel von der Tier- und Genremalerei zum Porträt und zur weiblichen Aktdarstellungen auf seinen Parisaufenthalt zurück (Fuchs –, Bd. , S. ; TB; Leixner , S. ). So hatte er, ab  zurück in Wien, Erfolg mit mythologischen weiblichen Akten, u.a. mit Bacchantinnen (Lehmann , S. ; AKL). Anlässlich der Weltausstellung im Jahr  reiste Felix noch einmal in die französische Hauptstadt (Berlin, SBB PK HA).

Werke der Pariser Zeit Un enfant abandonné, Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Bibliographie Parisaufenthalt um  Über die Ausbildung des Malers Eugen Felix, eines wichtigen Akteurs des Wiener Künstlerhauses, ist nur wenig bekannt. Auch seine Zeit in Paris wird in den Nachschlagewerken lediglich erwähnt (Czeike –, Bd. , S. ; Fuchs –, Bd. , S. ; AKL; ÖBL; TB). Zu vermuten ist, dass sich Felix Ende der er Jahre in der französischen Metropole aufhielt (Kat. Wien , S. ; Salon , Nr. ). Vermutlich ein Nachkomme der Tuchfabrikantenfamilie Ehrenstamm in Proßnitz/Prostějov (heute Tschechien), die auch in Wien tätig war (Heilig , S. ), führte der Künstler während seiner Wiener Ausbildung noch den Namen Felix Ehrenstamm (Kat. Wien , S. ). Unter diesem Namen ist er auch als Schüler Ferdinand Georg Waldmüllers um  dokumentiert (ebd., S. ). Daneben findet er für die späten er Jahre Erwähnung als Schüler von Carl Rahl (DBE; Siret). Noch  hielt er sich in Wien auf (Kat. Wien , S. ). Im darauffolgenden Jahr nahm er als Eugen Felix mit einem Genregemälde am Pariser Salon

AKL, Das geistige Deutschland, DBE, Müller, ÖBL, Siret, TB – Czeike, Felix, Historisches Lexikon Wien,  Bde., Wien –, Bd. , S.  | Heilig, Bernhard, „Aufstieg und Verfall des Hauses Ehrenstamm“, in: Bulletin für die Mitglieder der Gesellschaft der Freunde des Leo Baeck Instituts, Bd. , , S. – | Ferdinand Georg Waldmüller, Österreichische Galerie Belvedere (Hrsg.), Ausstellungskat., Wien , S.  | Fuchs, Heinrich, Die Österreichischen Maler des . Jahrhunderts,  Bde., Wien –, Bd. , S.  | Leixner, Otto von, Die bildenden Künste in ihrer geschichtlichen Entwicklung bis auf die Neuzeit, Stuttgart , S.  | Lehmann, Adolph, Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- und Gewerbe-Adreßbuch der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Umgebung, Wien , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Vottero, Michaël, „Les Ateliers de Léon Cogniet“, in: France Nerlich u. Alain Bonnet (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, Tours , S. –, hier S. .



Feuerbach, Anselm

Archivalien Berlin, SBB PK HA, Slg. Adam, Nachl. , Kps. , Felix, Eugen [Brief von Felix an einen unbekannten Empfänger, Paris, ..]. Lukas Fuchsgruber

Feuerbach, Anselm  Speyer –  Venedig Historien- und Porträtmaler

von Baden zur Anfertigung von Kopien in Venedig; – Italienaufenthalt; v.a. in Venedig und Rom, unterbrochen von mehreren Studienreisen (u.a. Dresden, Berlin, Heidelberg) und Sommeraufenthalten in Baden-Baden;  Ablehnung einer Professur in Weimar; – in Wien; Professor an der Könglich-Kaiserlichen Akademie der Künste; Aufenthalte in Rom und Heidelberg; Beginn der Arbeit am Titanensturz; ab  in Venedig; Reisen u.a. nach Nürnberg und Wien; – zahlreiche Teilnahmen an Ausstellungen von Kunstvereinen sowie an nationalen und internationalen Kunstausstellungen, u.a. ,  und  (im Rahmen der Weltausstellung) am Pariser Salon,  an der Berliner Akademie-Ausstellung (Goldene Medaille für Iphigenie; Darmstadt, Hessisches Landesmuseum) und  an der Ersten Internationalen Kunstausstellung in München mit dem Gastmahl des Platon (Karlsruhe, Staatliche Kunstsammlung)

Parisaufenthalt –

A. Feuerbach, Jugendliches Selbstbildnis, 

Künstlerische Laufbahn ab  Unterricht bei dem Anatomiezeichner Franz Wagner in Freiburg; – in Düsseldorf; Schüler an der Königlich-Preußischen Kunstakademie, Unterricht v.a. bei Wilhelm von Schadow; – in München; einige Wochen Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste; kurzzeitiger Besuch der Malschule von Karl ↗ Schorn, dann Schüler im Atelier von Carl Rahl;  in Antwerpen; Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste, dort Schüler von Gustaaf Wappers; – Parisaufenthalt, unterbrochen von mehrmonatigen Reisen nach Heidelberg; Schüler im Atelier von Thomas Couture; Tätigkeit als freischaffender Maler; / in Karlsruhe; Stipendium von Großherzog Friedrich I.

„Nicht genug danken kann ich dem Meister, welcher mich von der deutschen Spitzenpinselei zu breiter, pastoser Behandlung, von der akademischen Schablonen-composition zu grosser Anschauung und Auffassung führte“ – so erinnerte sich Anselm Feuerbach rund  Jahre nach seiner Pariser Studienzeit an seinen französischen Lehrer Thomas Couture. Der Aufenthalt in Paris sei gleichsam der „Wendepunkt“ seines Künstlerlebens und das „Fundament“ seiner „künstlerischen Bildung geworden“; von den früheren Studienjahren dürfe er „wenigstens die Hälfte verloren geben“ (Feuerbach , S. ). Enttäuscht von den Akademiebetrieben in Düsseldorf, München und Antwerpen, war der -jährige zur Fortsetzung seiner Studien  nach Paris gereist. Über seine dortigen Lehrjahre berichtete er in zahlreichen Briefen an seine Stiefmutter Henriette Feuerbach, die vollständig publiziert vorliegen (Anselm Feuerbachs Briefe , S. –), sowie in den eingangs zitierten,  verfassten Lebenserinnerungen Ein Vermächtnis (Feuerbach , S. –). Umfassende Informationen versammeln darüber hinaus das  veröffentlichte Werkverzeichnis Feuerbachs sowie die  von Ekkehard Mai publizierte monographische Untersuchung seines Parisaufenthalts (Ecker ; Mai ). Weitere Informationen liefern von

Feuerbach, Anselm

der Forschung bisher nicht berücksichtigte Quellen in deutschen und französischen Archiven (Berlin, PrAdK; Frankfurt a.M., StUB; Nürnberg, GMN; Paris, AMN a–d). Den Entschluss, zum Studium nach Paris zu gehen, äußerte Feuerbach spätestens seit Ende Dezember  mehrfach (Anselm Feuerbachs Briefe , S. , , , f., , ), doch setzte er seine Pläne erst im Juni  in die Tat um (ebd., S. ). Finanziert wurden die Reise sowie der Aufenthalt in Paris zunächst durch das Elternhaus (Mai , S. ). In seinem ersten Brief an die Stiefmutter aus der französischen Hauptstadt berichtete Feuerbach am . August, er habe ein „kleines Zimmerchen zu sechzehn Frank erwischt“, in dessen unmittelbarer Nähe auch sein Cousin Carl → Roux und „einige Bekannte“ wohnten. Später gab er an, zunächst in der Rue Blanche und dann in der Rue de Douai  gewohnt zu haben, „hoch oben in einem kleinen Stübchen, rings von Freunden und Bekannten umgeben, die sich nach und nach einfanden und in demselben Hause oder in der Nachbarschaft sich einnisteten.“ (Feuerbach , S. ) Beide Adressen befinden sich in unmittelbarer Nähe zueinander, unweit der Place de Clichy im heutigen . Arrondissement. Feuerbach konzentrierte sich zunächst auf das Kopieren in den Pariser Museen. Am . Juli erhielt er im Louvre die Erlaubnis, die Sammlung außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu besuchen (Paris, AMN a). Er fertigte dort Kopien nach Rembrandt, van Dyck, Tizian, Veronese und Ribera an (Ecker , Kat. Nr. –, ). Bei dem „lebensgroßen Porträt nach Rembrandt“, das er in einem Brief vom . Dezember erwähnt (ebd., Kat. Nr. ), handelt es sich um eine Kopie des Portrait de l’artiste au chevalet (Paris, Louvre; Paris, AMN c). Feuerbach kopierte außerdem nach Rubens (Huldigung an Maria de’ Medici, ; vgl. Ecker , Kat. Nr. ). Während der ersten Monaten seines Aufenthalts in Paris entstand vermutlich auch Die Dantebarke nach Delacroix, die damals im Musée des artistes vivants im Palais du Luxembourg ausgestellt war (ebd., Kat. Nr. ). Mit diesen Kopien studierte Feuerbach nicht nur Technik und Bildaufbau der Originale, sondern sie dienten auch dem Zweck, eine Bildsammlung für private Zwecke anzulegen. So formulierte er zu Beginn seines Parisaufenthalts: „Wenn ich noch zwei Monate kopiert habe, dann habe ich einen Fonds für lange Zeit“ (Anselm Feuerbachs

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Briefe , S. ). „Ich richte mich auf alles, meine Kopien hier muß ich für mein ganzes Leben brauchen können, ich male sie klein, so habe ich sie besser in der Gewalt, sowohl in der Ausführung als auch beim Transport. In ein paar Monaten wird mein Zimmer ganz ausgefüllt sein.“ (Ebd., S. ) Neben den genannten Kopien entstanden eine Reihe von Studienköpfen sowie eigenständige Kompositionen. Außerdem begann Feuerbach die Arbeit an dem großformatigen Gemälde Hafis vor der Schenke, das von Goethes Gedichtsammlung Westöstlicher Divan inspiriert wurde (Ecker , Kat. Nr. ). Seit Dezember  unterhielt er ein Atelier, das sich in der Rue de Fleurus  in unmittelbarer Nähe zum Jardin du Luxembourg befand (Feuerbach , S. , ). Dieselbe Adresse beherbergte zu diesem Zeitpunkt auch eine Künstlerkommune um Jean-Léon Gérôme, Jean-Louis Hamon und Henri-Pierre Picou, die sich dort mit anderen Künstlern und Musikern ihre Ateliers teilten (Ackermann , S. f.). An seine Stiefmutter schrieb Feuerbach: „Hafis ist gegenwärtig in ganz Deutschland bekannt, und ich hatte nirgends mehr Gelegenheit, orientalische Draperien zu studieren als in Paris.“ (Ebd., S. ) „Die Figuren sind lebensgroß, […] ich glaube, ich bin daran, das erste Kunstwerk meines Lebens zu machen.“ (Ebd., S. ) Gegenüber seiner Stiefmutter klagte Feuerbach allerdings auch über Geldsorgen, verursacht durch die hohen Kosten für das Atelier und die Modelle, was die Fertigstellung des Bildes verzögerte, die schließlich im April  erfolgte (ebd., S. , ). Der Hafis wurde auf verschiedenen Kunstausstellungen in Deutschland gezeigt. In Düsseldorf, München und Frankfurt a.M. fiel die Kritik negativ aus: Das Gemälde sei ein „Missgriff“, urteilte etwa der Rezensent im Deutschen Kunstblatt (Anonym , S. ). In München attestierte Otto von Schorn dem Werk zwar „einige Reize“, bemängelte aber „die matte, tonlose Färbung“, die Feuerbach, der „seinen Arbeiten nach offenbar der neuesten französischen Schule“ angehöre, sich „nach Courbet’s Vorbildern“ angeeignet zu haben scheine, „einer Manier, die sich nur wenige Verehrer erwerben dürfte.“ (Schorn ; vgl. auch Anonym ) In seinen Briefen betonte Feuerbach hingegen die positive Kritik, die sein Gemälde in Berlin, Leipzig und Dresden hervorgerufen habe (Anselm Feuerbachs Briefe , S. ; Ecker , S. f.). Feuerbachs Cousin Carl Roux setzte sich für die Vermitt-

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Feuerbach, Anselm

lung des Hafis in Deutschland ein, indem er etwa Johann David ↗ Passavant in einem Brief für eine Ausstellung des Werks im Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a.M. zu gewinnen versuchte (Frankfurt a.M., StUB). Der Tod des Vaters und der damit verbundene Umzug seiner Stiefmutter und Schwester nach Heidelberg unterbrach Feuerbachs Aufenthalt in Paris: Von Mai bis November  hielt er sich bei seiner Familie auf. Zudem verschlechterte sich die finanzielle Situation der Familie. Die Stiefmutter unterstütze Feuerbach zwar weiterhin, er musste sich nun aber auch durch Auftragsarbeiten selbst finanzieren und schuf eine Reihe von Porträts Heidelberger Persönlichkeiten (Ecker , Kat. Nr. –). Feuerbach kehrte Anfang November  nach Paris zurück. Kurzzeitig war er im Atelier seines Freundes Rudolf → Henneberg in der damaligen Rue Laval  (heute Rue Victor Massé) untergebracht (Anselm Feuerbachs Briefe , S. , ). Dann mietete er sich ein kleines Zimmer „in der Nähe“ von Thomas Coutures Atelier, das er nun besuchen wollte (ebd., S. ). Der amerikanischen Maler William Morris Hunt, den er bereits aus Düsseldorf kannte und der seit  Coutures Schüler war, bekräftigte ihn in diesem Vorhaben (ebd., S. ). Der französische Maler Ernest Hébert stellte ihm einen Empfehlungsbrief für Couture aus (ebd., S. ). Feuerbach trat Mitte November in das Atelier ein und blieb ein halbes Jahr, bis Mai . Anfangs war er enttäuscht und schrieb seiner Stiefmutter, dass sein Freund Ludwig → Knaus denselben schlechten Eindruck gewonnen habe (ebd., S. ). Kurz darauf aber äußerte er sich begeistert: „Ich freue mich so kindisch auf morgen ins Atelier und bin stets im gleichen Eifer. Couture sagte mir, wenn ich erst so sorgfältig malen könnte, wie meine Zeichnung und Auffassung sei, dann würde ich bald zur grande peinture gelangen. Er kommt beinahe alle Tage und lobt und geißelt mit Geist und großer Liebenswürdigkeit. Im Louvre führt er uns nur vor Raffael, Tizian und Veronese. Kurz und gut, ich fühle, das ist der erste wahre Lehrer, nach dem ich mich mein ganzes Leben lang gesehnt habe, und bloß weil man mit Freude und Liebe, selbst bei strengsten Tadel, bei ihm malt.“ (Ebd., S. f.) Ende Dezember heisst es: „Er nimmt nun Interesse an mir und behandelt meine Mängel mit medizinischer Genauigkeit, er gibt mir die Mischungen usw. an, dabei hat er meine frappante

und energische Durchführung gelobt.“ (Ebd., S. ). Feuerbach fertigte in Coutures Atelier lebensgroße Aktstudien an (ebd.). Außerdem malte er Studienköpfe (Ecker , Kat Nr. ff.) sowie Kopien nach den Fresken, die Couture für die Pariser Kirche St. Eustache ausführte (Ecker , Kat. Nr. –). Für diese Auftragsarbeit seines Lehrers saß Feuerbach auch Modell, wovon Coutures Porträtstudie Anselm Feuerbach (Oslo, Nasjonalgalleriet) zeugt (Jayme ). Für Couture geriet Feuerbach zum Modelltypus des jungen Mannes schlechthin und er stellte ihn in weiteren Werken dar, etwa in Le Baptême du Prince Impérial (Compiègne, Musée national du Château) oder Chaque fête a son lendemain (Vancouver, Art Gallery; ebd., S. ). Von seinen deutschen Mitschülern erwähnt Feuerbach in seinen Briefen namentlich nur Victor → Müller, der „reißende Fortschritte“ im Atelier gemacht habe und ein Lieblingsschüler von Couture sei (Brief vom . Mai , Anselm Feuerbachs Briefe , S. ). Zu Feuerbachs Pariser Freundeskreis zählten neben Müller, Roux, Henneberg und Knaus auch Friedrich Karl → Hausmann, mit dem er bereits in Antwerpen in engem Kontakt gestanden hatte (ebd., S. , , ; Allgeyer , S. ), sowie die Brüder → Gustav und → Louis Spangenberg. Auch mit dem deutschen Arzt Karl Heinrich Schaible, der nach dem Scheitern der Badischen Revolution  in die französische Hauptstadt geflohen war, war er befreundet und schenkte ihm das in Paris angefertigte Jugendliche Selbstbildnis (Schaible , S. ; Ecker , Kat. Nr. ). Feuerbach unternahm mit seinen Freunden gemeinsame Ausflüge, plante etwa mit Roux „und noch einem Maler“ im Sommer  „acht Tage eine Fußtour nach dem Ozean“ oder besuchte mit Knaus im November  das Schloss Versailles (Anselm Feuerbachs Briefe , S. , ). Auch wurde gemeinsam gearbeitet; so malte Feuerbach im Herbst  in Gustav Spangenbergs Atelier „ein paar Köpfe“ (ebd., S. ) und musizierte gemeinsam mit Roux und Henneberg (ebd., S. ; Thom , S. ). Ab Juni  hielt sich Feuerbach erneut für drei Monate bei seiner Schwester und Stiefmutter in Heidelberg auf, um dort Porträtaufträge auszuführen (Ecker , Kat. Nr. –). Im September  kehrt er nach Paris zurück, wo er nun als freischaffender Künstler tätig war. Als Wohnadresse ist auf einem Anfang Oktober datierten Brief die Rue

Feuerbach, Anselm

St. Lazare  im heutigen . Arrondissement überliefert (Nürnberg, GNM, Historisches Archiv). Für Gustav und Louis Spangenberg führte er die Auftragsarbeit Der Zigeunertanz aus (Ecker , Kat. Nr. ; Mai , S. –). Die Darstellung von Zigeunern beschäftigte die deutschen Maler um Feuerbach und Henneberg in jenen Jahren in Paris. Mitglieder einer Zigeunergruppe, die in den er Jahren auf dem Montmartre wohnte, sollen ihnen als Modelle gedient haben (Thom , S. ; Allgeyer , S. ). So fertigte Feuerbach im Atelier von Couture die Aktstudie eines „alten Zigeuners“ an (Ecker , Kat. Nr. ) und stellte sie Ende Dezember  in einem „der ersten Bilderläden“ in Paris aus, wo sie sich „des allgemeinen Lobes“ erfreut haben soll (Anselm Feuerbachs Briefe , S. f.). Neben dem Studium der zeitgenössischen französischen Malerei – so kopierte Feuerbach nach Franz Xaver Winterhalter und fertigte eine Teilkopie nach Coutures Romains de la décadence (Paris, Musée d’Orsay) an –, wandte er sich während seiner letzten Monate in Paris intensiv dem Studium der venezianischen Renaissancemeister zu (ebd., S. ). Im April  kehrte er schließlich nach Deutschland zurück. Hoch verschuldet aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten in der französischen Hauptstadt, unter denen auch andere deutsche Kunstschüler zu leiden hatten (vgl. → Müller, → Hausmann), musste er seinen Besitz zurücklassen, etwa eine Mappe mit Zeichnungen sowie Studien und Gemälden, die er bei Couture ließ (Anselm Feuerbachs Briefe , S. ; UhdeBernays , S. ). Feuerbach reiste zunächst zurück nach Heidelberg und dann weiter nach Karlsruhe, wo Großherzog Friedrich I. von Baden ihn finanziell unterstütze und ihn mit einem Stipendium zur Anfertigung von Kopien nach Venedig sandte – Italien sollte von nun an zum Hauptschauplatz seines künstlerischen Schaffens werden.

Werke der Pariser Zeit Bacchische Szene, um , Öl/Pappe,  ×  cm, Privatbesitz (Ecker , Kat. Nr. ) | Fünf kleine Kopien aus dem Louvre nach Werken von Rembrandt und Veronese, Verbleib unbekannt (vermutlich Ölskizzen, vgl. ebd., Kat. Nr. –) | Italienisches Begräbnis, , Öl/Lw, , ×  cm, München, Privatbesitz (ebd., Kat. Nr. ) | Anbetung der Hirten,

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Kopie nach Jusepe de Ribera, , Öl? (ebd., Kat. Nr. ; Paris, AMN b) | Grablegung Christi, freie Kopie nach Tizians Grablegung, , Öl/Lw,  ×  cm, Speyer, Feuerbachhaus | Huldigung an Maria de’ Medici, Teilkopie nach Peter Paul Rubens Edelleute huldigen Maria de’ Medici, Öl/Lw,  ×  cm, bezeichnet: Paris . Dez. ., Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Inv. Nr.  | Weiblicher Studienkopf, Leontine, , Öl/Lw, , × , cm, bezeichnet: Leontine [darunter:] Paris , Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer, Inv. Nr.  | Bildnis des Ratspräsidenten GrussetRichardot, Kopie nach Anthonis van Dyck, /, Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Ecker , Kat. Nr. ; Paris, AMN c) | Portrait de l’artiste au chevalet, Kopie nach Rembrandt, , vermutlich Öl, Verbleib unbekannt (Paris, AMN c; Ecker , Kat. Nr.  [dort als Kopie nach einem Selbstbildnis von Rembrandt angegeben]) | Studienkopf eines Mädchens mit Blumenkranz im Haar, /, Öl/ Lw,  × , cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Mädchen mit Blumen, Trauben und roten Bändern im Haar, um , Öl/Lw,  ×  cm, Privatbesitz | Die Dantebarke, Kopie nach Eugène Delacroix, /, Öl/Lw, , × , cm, Speyer, Feuerbachhaus, Inv. Nr. HM / | Kerkerszene mit Mönch und zwei Gefangenen, um /, Öl/Lw, ,  × , cm, Privatbesitz | Hafis vor der Schenke, Ölskizze, , Verbleib unbekannt (Ecker , Kat. Nr. ) | Weiblicher Rückenakt, Studie zum HafisBild, /, Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Fußstudie zum Hafis-Bild, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd. Kat. Nr. ) | Hafis vor der Schenke, Öl/Lw,  ×  cm, bez. u.r.: A F [darunter:] Paris, , Mannheim, Städtische Kunsthalle, Inv. Nr. M | Jugendliches Selbstbildnis, , Öl/Lw,  ×  cm, Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle, Inv. Nr.  | Studienkopf eines Mädchens mit Weinlaub im Haar, um , Öl/Lw,  ×  cm, Deutschland, Privatbesitz | Bildnis eines Mädchens mit Taube, um , Öl/Lw,  ×  cm (Hochoval), München, Sammlung Mathias Schnicke | Damenbildnis, um , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (vermutlich in Paris entstanden, vgl. Ecker , Kat. Nr. ) | Weiblicher Studienkopf, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Studienkopf eines Mädchens mit Blumenkranz im Haar, , Öl/Lw,  ×  (?) cm, Verbleib unbekannt (vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Liegender Frauenakt,

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Feuerbach, Anselm

, Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Mirjam, Ölskizze, , Öl/Lw, , ×  cm, Köln, Wallraf-Richartz-Museum, Inv. Nr. WMR  | Mirjam, , Öl/Lw, , ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Studienkopf mit den Zügen eines Selbstbildnisses, um , Öl/Lw,  ×  cm, München, Galerie Ingo Bubenik | Selbstbildnis, , Öl/Lw, , ×  cm, bezeichnet: AF. ., Speyer, Feuerbachhaus | Kurtisane mit Dienerin, um /, Öl/Lw, , × , cm, bezeichnet: AFeuerbach [darunter:]  (letzte Ziffer unleserlich, evtl. auch später entstanden, vgl. Ecker , Kat. Nr. ), Jülich, Privatbesitz | Bacchische Szene, um /, Öl/Lw,  ×  cm, Bad Honnef, Privatbesitz | Il concerto campestre, Kopie nach Giorgione, Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Ecker , Kat. Nr. ) | Männlicher Rückenakt, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Sitzende alte Frau, , Öl/Lw (unvollendeter Entwurf ),  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Priester mit Buch, Studie und Kopie nach Thomas Couture, um , Öl/Lw, , × , cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Priester mit Hand auf der Brust, Studie und Kopie nach Thomas Couture, um , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Priester in weißem Kleid/Brustbildnis des Geistlichen Don Pietro Nardi, Studie und Kopie nach Thomas Couture, um , Öl/Lw,  × , cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Studienkopf eines Geistlichen, Studie und Kopie nach Thomas Couture, um , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Chorknabe, Studie und Kopie nach Thomas Couture, um , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Bischofsstab, Studie und Kopie nach Thomas Couture, um , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Schiffbrüchiger, Studie und Kopie nach Thomas Couture, um , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Aktstudie/Bildnis eines alten Zigeuners, /, Öl/Malgrund unbekannt, Verbleib unbekannt (Ecker , Kat. Nr. ) | Van Dyck und seine Geliebte, , Öl, Verbleib unbekannt (vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Die Römer der Verfallszeit (Taf. V), Teilkopie nach Thomas Couture, , Öl/Lw,  ×  cm, Freiburg i. Br., Augustinermuseum, Inv. Nr.  | Italienisches Mädchen, nach einer Bildnisstudie von Thomas Couture, , Öl/Holz,  × , cm, Bremen, Kunsthalle, Inv. Nr. –

/ | Studienkopf eines Mädchens mit schwarzen Haaren (Rückenfigur), , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Studienkopf eines Mädchens, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Studienkopf eines Mädchens mit schwarzen Haaren (unvollendeter Entwurf ), , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Italienischer Knabe (Ölskizze), Öl/Lw,  × , cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Mädchenkopf, , Öl/Lw, , ×  cm, bezeichnet: AF. [darunter:] , Berlin, SMB PK, Alte Nationalgalerie, Inv. Nr. NG / (vermutlich in Paris begonnen, vgl. ebd. Kat. Nr. ) | Studienkopf einer Italienerin/Bildnis einer jungen Römerin, um /, Öl/Lw,  ×  cm, Speyer, Historisches Museum der Pfalz, Inv. Nr. BS  (vermutlich in Paris entstanden, vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Italienisches Mädchen, Studienkopf, um , Öl/Lw,  ×  cm, München, Privatbesitz | Studienkopf einer jungen Italienerin, um , Öl/ Lw, , × , cm, Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer, Inv. Nr.  | Weiblicher Studienkopf, um , Öl/Lw,  × , cm, Verbleib unbekannt (vermutlich in Paris entstanden, vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Selbstbildnis, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (vermutlich in Paris entstanden, vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Mädchen mit Tamburin, nach Franz Xaver Winterhalter, , Öl/Lw, , × , cm, Nürnberg, GNM, Inv. Nr.  | Bacchantin, Ölskizze, , Öl/Lw, , × , cm, Hannover, Niedersächsische Landesgalerie, Inv. Nr. KM / | Zigeunertanz, , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: Anselm Feuerbach. Paris ., Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr.  | Pietà, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. ) | Der Tod des Pietro Aretino, Ölskizze, , Öl/Lw,  ×  cm, Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer, Inv. Nr.  | Zweiter und dritter Farbentwurf zum Tod des Pietro Aretino, um /, Verbleib unbekannt (ebd., Kat. Nr. , ) | Dante und Vergil in der Unterwelt, Ölskizze, /, Öl/Lw,  × , cm, Privatbesitz | Studie zum Sommernachtstraum [recto], Zwei schreitende Jünglinge [verso], Studie zu dem Gemälde „Die Freiwilligen von “ aus dem Atelier Couture (Taf. IV), schwarze u. weiße Kreide/Papier,  ×  cm, Köln, Wallraf-Richartz-Museum/Fondation Corboud, Inv. Nr. / | Sommernachtstraum, Ölskizze, /,  ×  cm, Nürnberg, Privatbesitz | Zwei Mädchen mit Ähren, Kopie nach Les Promises von

Feuerbach, Anselm

Thomas Couture, , Öl/Lw,  ×  cm, bez. u.r.: AF , München, Galerie Richard P. Hartmann | Bildnis eines Mannes, Kopie nach Thomas Couture, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt | Bacchantin, , Öl/Lw, , × , cm, Halle a.d. Saale, Staatliche Galerie Moritzburg | Junge ständische Dame, , Öl/Lw, , × , cm, Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer, Inv. Nr.  | Bildnis der Berthe Amère, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Ecker , Kat. Nr. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Bénézit , Boetticher, NDB, Schweers, TB – Ackermann, Gerald M., La vie et l’œuvre de Jean-Léon Gérôme, Courbevoie , S. f. | Allgeyer, Julius, Anselm Feuerbach,  Bde., Berlin/Stuttgart , Bd. , S. – | Anonym, „Ein Besuch der Kunstausstellung zu Düsseldorf“, in: Deutsches Kunstblatt, , Nr. , S. f. | Anonym, „Frankfurt a.M.“ [Ausstellung des Hafis im Frankfurter Kunstverein], in: Allgemeine Zeitung München, , Nr. , S.  | Anselm Feuerbach. Gemälde und Zeichnungen, Werner Zimmermann (Hrsg.), Staatliche Kunsthalle Karlsruhe,  | Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter, Guido Joseph Kern u. Hermann Uhde-Bernays (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , S. – | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/London , S. , –, , , , ,  | Ecker, Jürgen, Anselm Feuerbach. Leben und Werk. Kritischer Katalog der Gemälde, Ölskizzen und Ölstudien, München  | Feuerbach, Anselm, Ein Vermächtnis, Henriette Feuerbach (Hrsg.), Berlin  [siehe auch: Anselm Feuerbachs „Vermächtnis“. Die Originalaufzeichnungen, Daniel Kupper (Hrsg.), Berlin , S. f.] | Jayme, Erik, „Der Maler Anselm Feuerbach (–) als Modell seines Lehrers Thomas Couture (–) in Paris“, in: Das Gesetz der Osmose. Salvatore A. Sanna zum . Geburtstag, Caroline Lüddersen u. Cristina Ricca (Hrsg.), Tübingen , S. – | Kat. Ostfildern-Ruit : Anselm Feuerbach, Historisches Museum der Pfalz, Speyer (Hrsg.), Ausstellungskat., Ostfildern-Ruit  | Mai, Ekkehard, Feuerbach in Paris, München/Berlin  | Robels, Hella, Ausgewählte Handzeichnungen und Aquarelle im Walllraf-Richartz-Museum, Köln , S.  (Abb. ) | Salon: Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux



(Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  [vgl. auch: Paris, AMN, X-Salons, Salon de ] | Schaible, Karl Heinrich, Siebenunddreißig Jahre aus dem Leben eines Exilierten, Stuttgart , S.  | Schorn, Otto von, „Physiognomie der Münchner Kunstausstellung “, in: Deutsches Kunstblatt, , Nr. , S. –, hier S.  | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S. ,  | Uhde-Bernays, Hermann, Anselm Feuerbach. Beschreibender Katalog seiner sämtlichen Gemälde, München  | Uhde-Bernays, Hermann, „Anselm Feuerbachs Lehrer Thomas Couture“ in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, , Nr. , S. –.

Archivalien Berlin, PrAdK Pers. BK , Feuerbach [eigenhändiger Lebenslauf, ] | Frankfurt a.M, StUB, Ms. Ff. J. D. Passavant A.II.e, Nr. , fol. f. [Brief von Carl Roux an Johann David Passavant, ..] | Nürnberg, GNM, Historisches Archiv, Feuerbach, Autographen, Sig. K IX [Brief von Feuerbach an die Münchner Kunstakademie, ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; als Adresse ist der Cour du Commerce Nr.  verzeichnet] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole [„Adoration des bergers“, .., ..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, [„Portrait de Rembrandt agé“, ..; „Portrait d’homme avec un enfant“, ..] | Paris, AMN d: Paris, AMN, X-Salons, Salon de . Nina Struckmeyer



Fischer, Gottlob Christoph Jacob

Fischer, Gottlob Christoph Jacob  Stuttgart –  ebd. Bildhauer, Historien- u. Porträtmaler, Lithograph

Künstlerische Laufbahn vor  in Stuttgart; Ausbildung zum Goldgraveur und anschließend zum Holzbildhauer im Atelier von Friedrich Georg Bienemann; um / in Amsterdam; Fortsetzung des Studiums der Bildhauerei an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste unter Louis Royer; Hinwendung zur Malerei; Anfertigung von Lithographien und Illustrationen nach französischen zeitgenössischen Malern für Pariser Verlage; / Parisaufenthalt; Studium bei Ary Scheffer; – Wohnsitz in den Niederlanden; Tätigkeit als Maler; ab spätestens  wieder in Stuttgart; Historien- und Porträtmaler; Aufträge u.a. vom württembergischen Königspaar (); weitere Lithographie-Aufträge von Pariser Verlagen, u.a. nach Werken von Eugène Isabey

Parisaufenthalt /  reiste der Stuttgarter Gottlob Fischer nach Paris (Amsterdam, SAA b). Zuvor hatte er ein Jahr in Amsterdam verbracht, wo er an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste unter ihrem Direktor, dem Bildhauer Louis Royer, zunächst seine Bildhauerausbildung fortgesetzt und sich schließlich der Malerei zugewandt hatte (Stuttgart, HStA). Bereits seit  soll Fischer von Pariser Verlagen Lithographie-Aufträge nach französischen Gemälden, u.a. nach Jacques-Louis David, erhalten haben (AKL). Die wichtigste Quelle zu Fischers Parisaufenthalt ist ein Schreiben Wilhelm von Weckherlins, des Staatsrates und Sekretärs der niederländischen Königin Sophie – Tochter des württembergischen Königs Wilhelm I. –, an das Königlich-Württembergische Kabinett vom Mai  (Stuttgart, HStA). Weckherlin beschreibt schlaglichtartig den bisherigen Werdegang des Künstlers: So habe ihn sein Amsterdamer Lehrer Royer „wegen seiner Anlagen u. seines guten Betragens besonders hervorgehoben“ und der niederländischen Königin Sophie

empfohlen, deren Lehrer Royer einst war. Die Königin habe Fischer daraufhin während seiner Ausbildung in Amsterdam finanziell unterstützt (ebd.; Hout , S. ). Diese Unterstützung habe ihm „auch die Gelegenheit verschafft, ein Jahr lang […] in Paris zu studiren.“ (Stuttgart, HStA) Im November  dort angekommen, trat der -jährige in das Atelier des niederländischen Malers Ary Scheffer ein (Ewals , S. ). Einige Wochen später, am . Dezember , erhielt er im Louvre die Erlaubnis, nach Werken des Museums zu kopieren (Paris, AMN a). Als Adresse gab er den Cour Batave  in der Rue Saint Denis im heutigen . Arrondissement an – ein von holländischen Händlern Ende des . Jahrhunderts errichteter Gebäudekomplex (ebd.; Legrand/Landon , S. ). Zu vermuten ist, dass es sich bei dem Künstler, der im Februar und Juni  nur unter Angabe des Nachnamens „Fischer“ im Louvre nach Jordaens und Veronese Kopien anfertigte, ebenfalls um den aus Stuttgart stammenden Maler handelte (Paris, AMN b–c). Während seiner Zeit in der SeineMetropole fertigte Fischer eine Lithographie an, die den Keramiker Charles Avisseau porträtiert (Taf. XIV) und  in der Kunst- und Literaturzeitschrift L’Artiste erschien (L’Artiste , o.S.). Mit einem Reisevisum der Niederländischen Gesandtschaft in Paris, ausgestellt am . September , kehrte Fischer im Oktober desselben Jahres nach Amsterdam zurück, „tot uitoefening zijner Kunst“ („zur Übung seiner Kunst“; Amsterdam, SAA c). Dort war er für die nächsten zwei Jahre als Maler tätig. Nach Ablauf der insgesamt sechsjährigen Aufenthaltshöchstdauer für Ausländer verließ Fischer  die Niederlande und kehrte spätestens  endgültig in seine Heimatstadt Stuttgart zurück, wo er sich als Lithograph (u.a. für Pariser Verlage), Historienmaler und Porträtist niederließ (Amsterdam, SAA e; Adreß-Kalender ; AKL).

Werke der Pariser Zeit Portrait de Charles Avisseau artiste potier de Tours (Taf. XIV), , Lithographie, , × , cm, Paris, École nationale supérieure des Beaux-arts, Inv. Nr. Est  (L’Artiste , o.S.) | Concert de la famille, Kopie nach Jacob Jordaens, , Verbleib unbekannt (Paris, AMN b) [nur der Nachname „Fischer“ ist verzeichnet] | Noces de Cana, Kopie nach Paolo Veronese, , Verbleib unbekannt (Paris,

Flatters, Richard (Edmund )

AMN c) [nur der Nachname „Fischer“ ist verzeichnet].



Flatters, Richard (Edmund)  Uerdingen –  Bremerhaven Porträt- und Genremaler

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, DBE, Müller, TB – Adhémar, Jean et al., Bibliothèque nationale, Inventaire du fonds français après , bislang  Bde., Paris ff., Bd. , S.  | Adreß-Kalender für die königl[iche] Haupt- und Residenzstadt Stuttgart auf das Jahr , Friedrich Braun u. Franz Epple [Hrsg.], Stuttgart , S.  | Ewals, Leo, „Liste des élèves d’Ary et Henry Scheffer“, in: Ary Scheffer. –, Leo Ewals (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée de la Vie Romantique, Paris , S.  | Hout, Guss van den u. Eugène Langendijk, Louis Royer –. Een vlaamse beeldhouwer in Amsterdam, Amsterdam , S.  | Legrand, J. G. u. Charles Paul Landon, Description de Paris et de ses édifices,  Bde., Paris , Bd. , S.  | L’Artiste. Beaux-Arts et Belles Lettres, , Ve série, Bd. XII, e livraison, o.S.

E. Wodick, Porträt Edmund Flatters, o.J.

Archivalien Amsterdam, SAA a: Amsterdam, SAA, Vreemdelingenregister, Archief van den Politie, NL-SAA, Nr.  [..] | Amsterdam, SAA b: Amsterdam, SAA, Vreemdelingenregister, Archief van den Politie, NL-SAA-, Nr.  [..] | Amsterdam, SAA c: Amsterdam, SAA, Vreemdelingenregister, Archief van den Politie, NLSAA-, Nr.  [..] | Amsterdam, SAA d: Amsterdam, SAA, Vreemdelingenregister, Archief van den Politie, NL-SAA-, Nr.  [..] | Amsterdam, SAA e: Amsterdam, SAA, Vreemdelingenregister, Archief van den Politie, NLSAA- , Nr.  [..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, o.Nr. [..] | Paris, AMN b : Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, Nr.  [..] | Paris, AMN c : Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, Nr.  [..] | Stuttgart, HStA, E  Bü  [Schreiben von Staatsrat Weckherlin an das Königlich-Württembergische Kabinett, ..], Schreiben . Jennifer Fischer-Falckenberg

Künstlerische Laufbahn – in Düsseldorf; Studium an der Königlich-Preußischen Kunstakademie; anschließend Tätigkeit als Genre- und Porträtmaler; Anfang der er Jahre Ausführung von Gemälden für den großherzoglichen Hof in Oldenburg i.H.; ab ca.  –  Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Paul Delaroche; – Teilnahme am Pariser Salon; er Jahre Genre- und Porträtmaler in Oldenburg i.H.;  Teilnahme an einer Ausstellung in der Kunsthalle Bremen; Anfang der er Jahre Umzug nach Brüssel; ab  wohnhaft in Bremerhaven; u.a. entstehen Porträts;  Gründung einer Zeichenschule für Gesellen und Lehrlinge

Parisaufenthalt ab ca. – Auskunft über das Leben und Werk des im niederrheinischen Uerdingen geborenen und in Oldenburg i.H. und Bremerhaven wirkenden Malers Edmund Flatters, der zu Beginn der er Jahre nach Paris ging, geben v.a. Regionallexika (Bremerhavener Persönlichkeiten , S. ; Bremische Biographie , S. f.; Wietek , S. f.). Am aus-



Flatters, Richard (Edmund )

führlichsten widmet sich dem Maler ein von Elke Grapenthin verfasster biographischer Abriss (Grapenthin , S. –). Flatters Parisaufenthalt findet in der genannten Forschungsliteratur zwar immer wieder Erwähnung, doch bleiben die genauen Umstände weitgehend unbekannt. Nach seinem Studium an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf war Flatters in den er Jahren für den großherzoglichen Hof in Oldenburg tätig, bevor er sich zur weiteren Ausbildung nach Paris begab. Ein Motiv für diese Entscheidung war sicherlich sein in der französischen Metropole ansässiger Onkel, der Bildhauer Johann Jacob Flatters. Dieser hatte an der École des beauxarts bei Jean-Antoine Houdon und Jacques-Louis David studiert und war mit seinen Porträtbüsten sehr erfolgreich (AKL). Die Mehrzahl der Quellen geht davon aus, dass Edmund Flatters  in Paris eintraf, als sein Onkel gerade schwer erkrankt von einer Londonreise zurückgekehrt war (er starb noch im selben Jahr). Dem widerspricht ein auf das Jahr  datiertes und heute verschollenes Gemälde von Karl Wilhelm ↗ Streckfuß: Es zeigt  Schüler des Historienmalers Paul Delaroche, neben Flatters auch die Deutschen Ludwig → Löffler, Johann Heinrich ↗ Jacobi, Johann Baptist ↗ Berdellé, Edmund ↗ Wodick und Leopold ↗ Bendix sowie den Polen Edmund Meder (Gläser , S. ; dies. , S. ). Demnach hielt sich Flatters bereits  in der französischen Hauptstadt auf und scheint sich, wie viele andere seiner ehemaligen Kommilitonen der Düsseldorfer Kunstakademie, im Atelier des Historienmalers Delaroche fortgebildet zu haben. Seine engere Verbindung zu dem Magdeburger Wodick bezeugt ein Porträt, das dieser von Flatters gezeichnet hat (Gebauer , S. ; Kat. Halle , S. , Nr. ; Kanter , S. ). Von  bis  nahm Flatters vorwiegend mit Porträts, aber auch mit Historien- und Genregemälden am Pariser Salon teil. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Pariser Februarrevolution  zeigt das Gemälde Barricade de la rue Coquenard, das das Revolutionsgeschehen unmittelbar vor der Haustür des Künstlers schildert: Seine in den Salonkatalogen verzeichnete Adresse lautet Rue Coquenard  (Salon –). Im Jahr  verließ Flatters die französische Hauptstadt, wurde zunächst erneut in Oldenburg als Porträt- und Genremaler tätig und ließ sich, nach einem Aufenthalt in Brüssel,  im künstle-

risch unbedeutenden Bremerhaven nieder, wo auch sein Bruder lebte und wo er  verarmt starb (Grapenthin , S. f.). Dort schuf er u.a. zu Beginn der er Jahre für den Speisesaal des Hotels Beermann am Marktplatz zwei großformatige Ölgemälde, die Falstaff und einen Küfer darstellen (Kriegsverlust).

Werke der Pariser Zeit Portrait d’André-Ernest-Modeste Grétry, Verbleib unbekannt, überliefert durch: Jacques Noël Marie Frémy, André-Ernest-Modeste Grétry nach Richard Edmund Flatters, , Kupferstich,  ×  cm, Paris, BnF, Département de la Musique, Inv. Nr. Est.GrétryA.-E.-M. | Portraits de M. et Mme C. Thierry, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Tête d’étude de vieillard, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La mère complaisante, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Soldats jouant aux cartes, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. U…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. L’E…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Tête d’homme; étude, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Falstaff arrêté dans la rue pour dettes (Shakespeare – Henri IV, e partie), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. B…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Liebespaar im Wald, , Öl/ Lw,  × , cm, zuletzt: Kunsthandel, München, Auktionshaus Hugo Ruef | Départ pour la croisade, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Le maître de danse, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mme…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Barricade de la rue Coquenard, , Öl/Lw,  ×  cm, zuletzt: Kunsthandel, Rom, Auktionshaus Finarte, Auktion Nr. , ...

Bibliographie AKL, Bénézit , Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Schweers, TB – Bremerhavener Persönlichkeiten aus vier Jahrhunderten. Ein biographisches Lexikon, Hartmut Brickelmann (Hrsg.), Bremerhaven , S.  | Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts, Historische Gesellschaft des Künstlervereins Bremen (Hrsg.), Bremen , S. f. | Gebauer, Anja, „Edmund Wodick – . Leben und Werk“, in: Kat. Halle , S. –

Flinsch, Alexander Ferdinand

, hier S.  | Gläser, Käte, Berliner Porträtisten, Berlin , S.  | Dies., Das Bildnis im Berliner Biedermeier, Berlin , S.  | Grapenthin, Elke, Künstler- und Künstlerinnen in Bremerhaven und Umgebung –, Paul Ernst Wilke e.V. (Hrsg.), Bremen , S. –, , f. | Kanter, Karin, „Edmund Wodick – Artiste Peintre Magdebourg. Eine Prima Idea zu seinem zeichnerischen Werk“, in: Kat. Halle , S. –, hier S.  | Kat. Halle : Edmund Wodick (–). Ein Magdeburger Maler des späten Biedermeier, Matthias Puhle (Hrsg.), Ausstellungskat., Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Halle (Saale)  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Paris , Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. – ; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. –  | Strahlmann, Fritz, „Oldenburger Künstler“, in: Der Oldenburgische Hauskalender oder Hausfreund auf das Jahr , Jg. , , S. f. | Wietek, Gerhard,  Jahre Malerei im Oldenburger Land, Oldenburg , S. , , f., . Lisa Hackmann

Flinsch, Alexander Ferdinand  Leipzig –  Berlin Papierfabrikant, Aquarellmaler und Kunstsammler

Künstlerische Laufbahn / Parisaufenthalt; Studium in den Ateliers von Jean-Baptiste-Ange Tissier und Camille Flers; Studienreise nach Spanien und Italien; um  Rückkehr nach Leipzig; Unterricht bei dem Historienmaler Gustav Jäger;  Übersiedlung nach Berlin; Privatunterricht bei Hermann → Eschke; nach  regelmäßige Studienreisen nach Italien;  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung;  Teilnahme an der Großen Berliner Kunst-Ausstellung;  Studienreise nach Norwegen;  Studienreise nach Tunis;  Ausstellung von Aquarellen in der Galerie Keller & Reiner in Berlin



Parisaufenthalt / Nach einer kaufmännischen Ausbildung und der beruflichen Tätigkeit im Leipziger Papiergeschäft seiner Eltern ließ sich der -jährige Alexander Flinsch für zwei Jahre beurlauben, um Malerei u.a. in Paris zu studieren. Das künstlerische Werk des zeitlebens als Amateur malenden Flinsch würdigte  eine Berliner Ausstellung, deren knapper Katalog seinen Parisaufenthalt erwähnt (Kat. Berlin ). Weitere Hinweise zu Flinschs künstlerischer Tätigkeit in Frankreich geben zwei Lexikonartikel (AKL; TB). Finanziell unterstützt durch seine Familie, reiste Flinsch  nach Paris. Dort trat er in das Atelier des Porträt- und Genremalers Jean-BaptisteAnge Tissier ein, wo er „etwas länger als ein Jahr“ gelernt haben soll (Kat. Berlin , S. ). Außerdem soll er das Atelier des Landschaftsmalers Camille Flers besucht haben (AKL; TB). Ebenfalls in der französischen Hauptstadt lernte Flinsch seine spätere Frau, die österreichische Sängerin Julienne Opravil, kennen (Kat. Berlin , S. ). Von Paris aus begab er sich auf eine Studienreise nach Spanien und Italien, bevor er um  in seine Heimatstadt Leipzig zurückkehrte (ebd.). Dort nahm er die Tätigkeit im elterlichen Geschäft wieder auf, soll aber „jede freie Stunde des Tages“ auf seine künstlerische Arbeit verwendet und bei dem Historienmaler Gustav Jäger Unterricht genommen haben (ebd.).  zog Flinsch nach Berlin, wo er in seinem Haus in der Maaßenstraße regelmäßig Künstler, Musiker und Kunstgelehrte versammelte (ebd., S. ). Seine umfangreiche und bedeutende Sammlung von deutschen und französischen Künstlern (u.a. Zeichnungen von Ludwig Richter, Anselm → Feuerbach und Daniel Chodowiecki sowie einige Ölgemälde von Eugène Delacroix, Jean-Baptiste Camille Corot und Caspar David Friedrich) wurde nach seinem Tod im Jahr  versteigert (Kat. Leipzig ).

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie AKL, TB – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Große Berliner Kunst-Ausstellung



Fürst, Gustav Gerson

, . Mai bis . September im Landes-Ausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, Berlin [], Nr. f. | Kat. Berlin : Alexander Ferdinand Flinsch. Ein unbekannter Maler der deutschen Spätromantik.  Zeichnungen und Aquarelle, Guido Josef Kern (Hrsg.), Ausstellungskat., Berlin  | Kat. Leipzig : Handzeichnungssammlung Alexander Flinsch, Berlin: deutsche Handzeichnungen der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts, C. G. Boerner (Hrsg.), Auktionskat. (Katalog Nr. ), Freitag, den . und Sonnabend, den . November [], Leipzig . Nina Struckmeyer

Fürst, Gustav Gerson  Berlin –  ebd. Maler, Dekorationsmaler, Dekorationskünstler

Künstlerische Laufbahn vor ? Besuch der „Berliner Kunstschule“ und Ausbildung an der Königlichen Musterzeichenschule in Berlin; ? –  Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Édouard Charles Hugot sowie bei A. F. Wauquier und J. A. Delforre;  Teilnahme am Pariser Salon;  Rückkehr nach Berlin; Tätigkeit als Dekorationsmaler; Ausstattung von Villen und Privathäusern mit Wand- und Deckengemälden, u.a. im Berliner Tiergartenviertel; –,  regelmäßige Teilnahme an den Berliner AkademieAusstellungen; – Mitglied des Vereins Berliner Künstler;  Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung

Um sich im Bereich der dekorativen Kunst weiterzubilden, reiste Fürst vermutlich im Jahr  nach Paris. Über seinen mehrjährigen Aufenthalt in der Seine-Metropole ist kaum etwas bekannt. Aus einigen Lexikoneinträgen geht hervor, dass er sich in den Ateliers von „Hugot, Vaucquier und Delfosse“ weitergebildet haben soll (TB). Édouard Charles Hugot war ein Schüler von Thomas Couture; bei den als „Vaucquier und Delfosse“ bezeichneten Künstlern ist davon auszugehen, dass es sich um A. F. Wauquier und J. A. Delforre handelt, die vorrangig im Bereich der gehobenen Innendekoration tätig waren und ein Atelier in Paris unterhielten (Exposition Universelle de  à Paris, S. , Nr. ).  nahm Fürst am Pariser Salon teil, wo er ein Früchtestillleben präsentierte (Salon , Nr. ). Der Salonkatalog verzeichnet die Rue Bochard-de-Saron  im heutigen . Arrondissement als Anschrift (ebd.). Noch im selben Jahr wurde Fürst nach achtjährigem Aufenthalt in der französischen Hauptstadt in Reaktion auf den Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs ausgewiesen (Deutsche bildende Künstler in Wort und Bild , S. ; Das geistige Deutschland). Nach Berlin zurückgekehrt, war er dort weiterhin als Maler und Dekorationsmaler tätig und beteiligte sich regelmäßig an den Berliner Akademie-Ausstellungen, hauptsächlich mit Stillleben (BAA –; Kat. Berlin , Nr. –). Auch sein Sohn Edmund Fürst entschied sich für eine Künstlerkarriere. Seine Tochter Clara heiratete  den deutsch-amerikanischen Maler Lyonel Feininger (AKL).

Werke der Pariser Zeit Fruits, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Parisaufenthalt ? – 

Bibliographie

Bevor Gustav Fürst sich zur weiteren Ausbildung nach Paris begab, besuchte er für kurze Zeit die heute nicht mehr zu identifizierende „Berliner Kunstschule“, um sich auf ein Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste vorzubereiten (Das geistige Deutschland). Aufgrund fehlender finanzieller Mittel für eine weitere qualifizierte Künstlerausbildung schrieb er sich anschließend an der  gegründeten Königlichen Musterzeichenschule in Berlin ein.

AKL, Bénézit , Bénézit , Das geistige Deutschland, TB – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin

Gärtner, Friedrich (Fritz)

, Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Börsch-Supan, Helmut, Verein Berliner Künstler. Versuch einer Bestandsaufnahme von  bis zur Gegenwart, Berlin , S.  | Das geistige Berlin. Eine Encyklopädie des geistigen Lebens Berlins, Richard Wrede u. Hans Reinfalls (Hrsg.),  Bde. (nur Bd.  u.  erschienen), Berlin /, Bd. , S.  | Deutsche bildende Künstler in Wort und Bild, Friedrich Jansa (Hrsg.), Leipzig , S.  | Exposition Universelle de  à Paris. Catalogue général, publié par la Commission Impériale, Ausstellungskat., Paris , S. , Nr.  | Kat. Berlin : LXIII. Ausstellung der K. Akademie der Künste zu Berlin im Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, Ausstellungskat., Berlin , Nr. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Wirth, Irmgard, Berliner Malerei im . Jahrhundert. Von der Zeit Friedrichs des Großen bis zum Ersten Weltkrieg, Berlin , S. . Beatrice Hilke



Gärtner, Friedrich (Fritz)  München –  ebd. Architektur- und Landschaftsmaler

Porträt Fritz Gärtner, um 

Künstlerische Laufbahn ab  in München; Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste; Schüler im Atelier des Marinemalers Niels Simonsen;  Reise nach Italien und Griechenland in Begleitung seines Vaters; um / erster Parisaufenthalt; Schüler des Genremalers Claudius Jacquand;  Reise nach Spanien und Nordafrika mit dem Maler Eduard Gerhardt; nach  Reise nach London; – zweiter Parisaufenthalt; ab ca.  in München ansässig;  Teilnahme an der Allgemeinen deutschen Kunstausstellung in München,  in Köln;  Teilnahme an der Ausstellung des Münchner Kunstvereins;  Reise nach Algerien;  Teilnahme an der Weltausstellung in Wien

Parisaufenthalte um / (–) Wie sein Vater, der bekannte Münchner Architekt Friedrich (von) Gärtner (Szambien , S. –), begab sich auch Friedrich Gärtner zu Studienzwecken nach Paris. Er wollte dort seine in München begonnene Ausbildung zum Maler fortsetzen. Zwar



Geertz, Julius

findet Gärtners Aufenthalt in der französischen Hauptstadt mehrfach Erwähnung (Boetticher; Anonym ; TB; AKL; Bénézit ; Ebertshäuser ), doch datiert diesen einzig die New International Encyclopedia, und zwar auf das Jahr  (Anonym , S. ). Eine Erwähnung des ebenfalls aus München stammenden, mit Gärtner befreundeten Paul → Martin lässt zudem darauf schließen, dass sich dieser auch  noch in der französischen Metropole aufhielt: So trafen sich die beiden zu dieser Zeit regelmäßig im „Restaurant Berry in der rue l’arbre [Rue de l’Arbre-Sec?]“ (München, StB Monacensia). Während seines Parisaufenthalts war Gärtner Schüler des Genremalers Claudius Jacquand (Boetticher; AKL; TB; AKL; Bénézit ; Ebertshäuser ; Anonym , S. ). Weitere Informationen zu seiner dortigen Ausbildung sind nicht bekannt. Spätestens im Jahr  soll Gärtner Paris verlassen haben, um nach Spanien und Nordafrika zu reisen (Boetticher). Er soll aber  noch einmal in die französische Hauptstadt zurückgekehrt sein und sich dort bis  aufgehalten haben (Anonym , S. ). Anschließend ließ Gärtner sich in München nieder und widmete sich dort – inspiriert von seinen Reisen – überwiegend Veduten aus Spanien und Nordafrika sowie Motiven aus dem Klosterleben (Ebertshäuser , S. ).

Friedrich von Gärtner. Ein Architektenleben – . Mit den Briefen von Johann Martin von Wagner, Winfried Nerdinger (Hrsg.), Ausstellungskat., Architekturmuseum der Technischen Universität München, München , S. –.

Archivalien München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Karl Gärtner, Bd. , –, Nr. , < http://matrikel.adbk.de/ordner/mb_ –/jahr_/matrikel-> [Stand: .. ; da die Angaben sowohl zum Alter als auch zum Vater mit denen Friedrich Gärtners übereinstimmen, handelt es sich höchstwahrscheinlich um dieselbe Person] | München, StB Monacensia, MKG/ Mappe Martin, Paul [geschrieben von Paul Martin im Juli : „Paris “], fol. f. Lisa Hackmann

Geertz, Julius  Hamburg –  Braunschweig Genre- und Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn Werke der Pariser Zeit Innenansicht einer Pariser Kirche, , Öl/Lw, , × , cm, Verbleib unbekannt, zuletzt: Kunsthandel, http//www.artnet.de/k%C%BCnstlelr/ friedrich-gartner/auktionsresultate [Stand: ..].

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, TB – Anonym, „Gärtner, Friedrich“, in: The New International Encyclopedia, Daniel Coit Gilman, Harry Thurston Peck u. Frank Moore Colby (Hrsg.), New York , Bd. , S.  | Die Gemäldesammlung von Hofrat Joseph Benzino –, Claudia Luxbacher u. Britta Buhlmann (Bearb.), Bestandskat., Kaiserslautern , S. , f. | Ebertshäuser, Heidi C., Malerei im . Jahrhundert. Münchner Schule. Gesamtdarstellung und Künstlerlexikon, München , S.  | Szambien, Werner, „Die Ausbildung in Paris“, in:

vor  in Hamburg erste künstlerische Ausbildung im Atelier der Brüder Günther und Martin Gensler und am Perspektivischen Institut; –  Studium an der Großherzoglichen Badischen Kunstschule Karlsruhe bei Ludwig des Coudres;  Übersiedlung nach Düsseldorf; Privatunterricht bei Rudolf Jordan; erste Bilderverkäufe u.a. an den preußischen Königshof und nach England; / Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Charles Fortin;  und  Teilnahme am Pariser Salon; im Frühjahr  Reise in die Bretagne, danach Rückkehr nach Deutschland; ab  Hauptwohnsitz in Düsseldorf; von hier aus Reisen in den Schwarzwald und nach Holland; Ausstellungsteilnahmen u.a. in Berlin, Bremen, Dublin und Wien; Einrichtung eines eigenen Schülerateliers in Düsseldorf;  Parisreise anlässlich der Weltausstellung mit anschließendem Aufenthalt in der Bretagne; – Aufenthalt in New York; Tätigkeit v.a. als Porträtmaler, im Anschluss Rück-

Geertz, Julius

kehr nach Düsseldorf;  Verlegung des Hauptwohnsitzes von Düsseldorf nach Braunschweig



wohnte (Düsseldorf, KVM). Auch in die Bretagne, in die schon sein Lehrer Charles Fortin oft gereist war, kehrte er im Anschluss an diesen Parisbesuch noch einmal zurück (ebd.).

Parisaufenthalt / Als Julius Geertz  im Alter von  Jahren nach Paris zog, hatte er sich bereits in Hamburg, Karlsruhe und Düsseldorf zum Porträt- und Genremaler ausbilden lassen (Düsseldorf, KVM). Sein Studium in der französischen Hauptstadt bildete den Abschluss seiner langen Lehrzeit und wird in einem von Geertz selbst verfassten Lebenslauf (ebd.) erwähnt sowie in zeitgenössischen biographischen Skizzen, Ausstellungskatalogen und Lexikonartikeln. In Paris trat Geertz in das von deutschen Malern kaum frequentierte Atelier des Genremalers Charles Fortin ein (Düsseldorf, KVM) und nahm bereits im Jahr seiner Ankunft in Paris am Salon teil, wo er ein Genregemälde zeigte (Salon , Nr. ). Im Salonkatalog ist als Adresse die Rue Neuve-Bréda , die heutige Rue Clauzel, im damals bei Künstlern beliebten . Arrondissement angegeben. Auch war Geertz als Bildnismaler tätig und porträtierte  Émile Laboureur, Händler in Nantes und Vater des späteren Malers und Graphikers Jean-Émile Laboureur (Kat. Paris ). Im Frühjahr  erkundete Geertz die Bretagne und ließ sich dort zu Genregemälden wie Drei mit Näharbeit beschäftigte Bretagner Landmädchen inspirieren (Anonym , Sp. ), die ihm viel Anerkennung beim deutschen Publikum verschafften; so lobte die Kritik die Darstellung der nordfranzösischen Frauen als „sprechend und scharf“ (ebd.). Im Anschluss an seine Bretagnereise kehrte Geertz  nach Düsseldorf zurück (Düsseldorf, KVM). Im selben Jahr war er in Paris noch einmal im Salon vertreten; der Ausstellungskatalog verzeichnet bereits seine Düsseldorfer Adresse (Salon , Nr. ) und nennt als Ansprechpartner in Frankreich den aus Düsseldorf stammenden Verleger August W. Schulgen, der in Paris ein Geschäft in der Rue Saint-Sulpice besaß und sich um die Organisation der Salonteilnahme zahlreicher Künstler aus seiner Heimatstadt kümmerte (ebd.). Von Düsseldorf aus unternahm Geertz verschiedene Reisen, die ihn u.a. erneut nach Frankreich führten (Das geistige Deutschland, S. );  verbrachte er anlässlich der Weltausstellung längere Zeit in Paris, wo er im Quartier Montmartre

Werke der Pariser Zeit Le bel Émile, , Öl/Lw auf Karton aufgezogen,  × , cm, sign. Mitte l.: Julius Geertz , zuletzt: Kunsthandel (Kat. Paris , S. ) | Tendresse maternelle, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La bonne grand’mère, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Busse, Das geistige Deutschland, DBE, Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Müller, Müller/Singer, RKD, Rump , Schweers, Siret, TB – Anonym, „Sammlungen und Ausstellungen“, in: Kunst-Chronik. Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, Jg. , , Sp.  | Anonym, „Nécrologie“, in: La Chronique des arts et de la curiosité: supplément à la Gazette des beauxarts, Nr. , .., S.  | Anonym [Sn], „Das Vogelnest von Julius Geertz, radirt von E. Forberg“, in: Zeitschrift für bildende Kunst, Bd. , , S. f. | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Kat. Hamburg : Gisela Jaacks, Gesichter und Persönlichkeiten. Bestandskatalog der Porträtsammlung im Museum für Hamburgische Geschichte I: Ölgemälde, Pastelle, Miniaturen, Aquarelle und Zeichnungen, Bestandskat., Museum für Hamburgische Geschichte, Hamburg , S. f. | Kat. Paris : Succession Sylvain Laboureur. Memorabilia, Estampes, Dessins et Tableaux. Livres et Imprimés, Auktionskat., durch Ader (Société de Ventes Volontaires) am .. im Hôtel Drouot organisierte Auktion, o.O. [Paris] , S.  | Laboureur, Sylvain, Catalogue complet de l’œuvre de JeanÉmile Laboureur,  Bde., Neuchâtel , Bd. /, S.  | Quellen zur Geschichte des Künstlervereins Malkasten, Sabine Schroyen (Bearb.), Köln , S. ,  | Rosenberg, Adolf, Aus der Düsseldorfer Malerschule. Studien und Skizzen, Leipzig , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des

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Gentz, Wilhelm Karl

beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. .

Archivalien Paris, Musée d’Orsay, dossier d’artiste [Geertz, Julius] | Düsseldorf, KVM, Personenbezogene Sammlung, KVM:  [handschriftlicher Lebenslauf]. Gitta Ho

Gentz, Wilhelm Karl  Neuruppin –  Berlin Historien- und Genremaler

den Ateliers von Charles Gleyre und Thomas Couture, unterbrochen / von einer mehrmonatigen Studienreise nach Spanien und Marokko sowie  durch einen Aufenthalt in Neuruppin und  durch Studienreisen nach Ägypten und Nubien;  und  Teilnahme am Pariser Salon;  Rückkehr nach Berlin; – regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; seit  Mitglied des Berliner Künstlervereins; / und  erneute Studienreisen nach Ägypten;  und  Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in München;  Studienreisen nach Syrien und Palästina; Teilnahme an der Weltausstellung in Wien (Goldmedaille); im Auftrag des preußischen Kronprinzen entsteht das Gemälde Der Einzug des Kronprinzen von Preußen in Jerusalem  (, Berlin, Alte Nationalgalerie);  Mitglied der Berliner Kunstakademie;  Studienreise nach Algier;  gemeinsam mit Anton von Werner Besuch der Pariser Weltausstellung; / Berufung zum Senatsmitglied der Berliner Kunstakademie; / Studienreise nach Tunis und Tripolis

Parisaufenthalt –

Wilhelm Gentz in orientalischer Kleidung auf der Burg Al Hamra/Granada, 

Künstlerische Laufbahn  in Berlin; zunächst Schüler an der Königlich Preußischen Akademie der Künste, dann im Privatatelier des Historienmalers August von Kloeber;  Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen; Reise nach London und Paris; – Parisaufenthalt; Schüler in

Wilhelm Gentz reiste im Anschluss an einen neun Monate dauernden Studienaufenthalt in Antwerpen im Jahr  nach Paris. Sein sich über zwölf Jahre erstreckender Aufenthalt in der französischen Hauptstadt unterteilt sich in Studienjahre in den Ateliers von Charles Gleyre und Thomas Couture sowie in Phasen als freischaffender Künstler, die immer wieder durch Reisen unterbrochen werden. Die wichtigsten Quellen für Gentz’ Pariser Zeit sind der Lebenslauf, den der Künstler  für die Berliner Akademie der Künste verfasste (Berlin, PrAdK a), sowie ein  in Theodor Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg veröffentlichter autobiographischer Bericht (Fontane , S. –). Auf diese Selbstzeugnisse weist eine im Jahr  publizierte Dissertation hin, die jüngste Untersuchung zum Werk des heute vor allem als Orientmaler bekannten Gentz (Heimann ). Sie stützt sich v.a. auf die Publikationen von Bolko Stegemann, dem Urenkel des Künstlers, der erstmals ein Werkverzeichnis erstellte und Gentz’ Briefe an seinen Bruder Alexander herausgab, sowie auf die Forschungsergebnisse von Irina Rockel (Stegemann ; Rockel ; Gentz, Briefe I;

Gentz, Wilhelm Karl

Gentz, Briefe II). Weitere aufschlussreiche Quellen sind der Katalog der Berliner Gedenkausstellung, die in Gentz’ Todesjahr die bislang umfangreichste Werkschau zeigte, und ein Aufsatz von Adolf Rosenberg (Rosenberg ; Kat. Berlin ). Als der -jährige Gentz im Herbst  seine Studien in Paris fortsetzte, tat er dies mit der finanziellen Unterstützung seines wohlhabenden Vaters, eines Tuchhändlers, der seinem Sohn die gesamte Ausbildung zum Maler ermöglichte (Fontane , S. ). Damals hätten ihn in Paris am meisten die Werke von Eugène Delacroix und Alexandre-Gabriel Decamps angezogen, berichtete Gentz rückblickend (Berlin, PrAdK a). Da Delacroix und Decamps keine eigenen Schülerateliers unterhielten, trat Gentz nach seiner Ankunft in der französischen Hautpstadt in das Lehratelier von Charles Gleyre ein (Fontane , S. , ). Die Wahl dieser Ausbildungsstätte war dabei weniger durch Gleyre als durch das Renommée des Ateliers begründet: „Das Schüleratelier von Paul de la Roche, welches im hohem Rufe gestanden hatte, war aufgehoben worden u. an Gleyre übertragen. In dieses trat ich ein, obgleich Gleyre kein Colorist war.“ (Berlin, PrAdK a) Den Besuch des Ateliers belegen auch die Kopistenlisten des Louvre, die Gentz  und  als Schüler von Gleyre verzeichnen und als seine Adresse zunächst die Rue Jakob ,  dann das Hôtel des Hautes Alpes angegeben (Paris, AN a-b; siehe auch Staiger-Gayler , S. ). Über seine Anfangszeit in Paris schreibt Gentz rückblickend: „Bei Gleyre glaubte ich mich in der Zeichnung befestigen zu können; […] Gleyre, ein Schweizer aus Genf, war ein nobler Charakter, hoch und klassisch gebildet, verkehrte viel mit Schriftstellern, war uneigennützig, ließ sich von den Schülern nur seine Auslagen an Miete, Heizung und Modellen bezahlen.“ (Fontane , S. ) In seinem Lebenslauf berichtet Gentz zudem: „Hier [bei Gleyre] wurden nur Akte gezeichnet u. gemalt; nebenbei farbige Skizzen nach alten u neuen Bildern im Louvre u Luxembourg gemacht.“ (Berlin, PrAdK a; zit. auch bei Heimann , S. ) Gentz fertigte im Louvre Kopien v.a. nach Veronese und Velázquez an (ebd., S. ). In den ersten Monaten seines Parisaufenthalts kopierte er überdies Delacroix’ damals im Palais du Luxembourg ausgestellte Werke Femmes d’Alger dans leur appartement (, Paris, Louvre) sowie La Noce juive au Maroc (, ebd.; Rosenberg , S. ). Den starken Eindruck, den Dela-

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croix’ Werke auf ihn ausübten, hat Gentz später nachdrücklich betont: „Am meisten war ich berauscht vom Kolorit des Delacroix. Ich sage absichtlich ‚berauscht‘, da ich mir selbst keine Rechenschaft darüber zu geben wusste.“ (Fontane , S. ) Er machte auch die persönliche Bekanntschaft mit Delacroix und besuchte dessen modernes, mit Oberlichtern ausgestattetes Atelier, das seinem späteren Berliner Atelier als Vorbild gedient haben soll (Gentz, Briefe II, S. ). Bei Gleyre lernte Gentz den französischen Mitschüler Jean-Louis Hamon kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband (Rockel , S. ). Gleyre soll seinem deutschen Schüler den Kontakt zu Jean-Léon Gérôme und Paul Delaroche vermittelt haben (ebd.). Gleyre, der selber Reisen in den Orient unternommen hatte, ermunterte Gentz außerdem zu einer Studienreise nach Spanien und Marokko. So unterbrach Gentz  seine Ausbildung in Paris: „Während der Studienzeit bei Gleyre machte ich eine längere Reise, dreiviertel Jahr, nach Spanien und Marokko. Nach Spanien deshalb, um die im Louvre begonnenen Studien nach alten Meistern zu vervollständigen. Ich malte im Museum zu Madrid während dreier Monate eine Anzahl Skizzen nach Tizian, Velasquez [sic], Ribera, Alonso Cano usw. […] Im Alcazar von Sevilla und in Granada lernte ich die Blüte arabischer Architektur kennen […]. Von Cadix ging ich mit einem kleinen vollgepackten Marktboot nach Marokko hinüber […]. In Tanger sah ich zum erstenmal ein Stück fremden Erdteils, das sich mir tief einprägte und auf meine spätere Entwicklung einen großen Einfluß übte.“ (Fontane , S. ) Vermutlich Ende  traf Gentz wieder in Paris ein und widmete sich dort der Ausführung seiner mitgebrachten Skizzen (ebd., S ; Rockel , S. ). Mitte Februar , kurz vor Ausbruch der Februarrevolution, reiste Gentz in seine Heimatstadt Neuruppin, um die Befreiung vom preußischen Militärdienst zu beantragen (Rockel , S. ). Er malte dort „in der Stadt u. Nachbarschaft ein Jahr lang Portraits“, kehrte  nach Paris zurück und nahm sein Studium im Atelier von Gleyre wieder auf (Berlin, PrAdK a; Rockel , S. ). Außerdem richtete er sich ein eigenes Atelier ein und schuf sein erstes Gemälde Der verlorene Sohn in der Wüste, die Säue hütend (Berlin, PrAdK a; Fontane , S. f.), das  durch seinen Vater bei der Berliner Akademie-Ausstellung eingereicht und

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Gentz, Wilhelm Karl

dort im selben Jahr gezeigt wurde (Berlin, PrAdK b). Sowohl durch die Kritik als auch durch das Publikum soll das Werk eine „sehr günstige“ Aufnahme erfahren haben (Fontane , S. ). Zu Beginn des Jahres  schreibt Gentz aus Paris an seinen Bruder Alexander: „Ich habe jetzt viele Freunde, früher überhaupt keine; alles sehr gute Kerle“ (Gentz, Briefe I, S. ). Er verkehrte in dieser Zeit mit mehreren deutschen Künstlern und berichtet, unter den Freunden, die ihn zur Postkutsche gebracht hätten, als er im Februar  seine zweite große Afrikareise nach Ägypten und Nubien antrat, seien die Maler „Simon aus Bern“ [Friedrich Rudolf Simon?], der Gleyre-Mitschüler Ferdinand → Heilbuth sowie der „Architekt Hastedt aus Hamburg“ gewesen (Brief vom . März ; Gentz, Briefe II, S. ). Gentz reiste über Lyon und Avignon bis nach Marseille (Rockel , S. ). Von dort gelangte Gentz mit dem Schiff weiter nach Ägypten. Später erinnerte er sich, während dieser Reise am „alten Egypten“ ein „großes Interesse“ gewonnen zu haben, welches ihm „die europäischen Museen nicht annähernd einzuflößen vermocht hatten.“ (Berlin, PrAdK a) Nach  Monaten kehrte Gentz  über Konstantinopel und Wien nach Neuruppin zurück (ebd.). Er publizierte die Briefe, die er während der Reise an seine Eltern geschrieben hatte, und fertigte Entwürfe nach zahlreichen mitgebrachten Öl-, Blei- und Kreidestudien nach Menschen und Tieren sowie Landschaften und Architekturen an (Rosenberg , S. ). Die ausgeführten Werke fielen jedoch nicht zu Gentz Zufriedenheit aus, wie er sich später erinnerte: „Im Jahr  hielt ich mich in Berlin auf, u. malte außer kleineren Bildern einen Sklavenmarkt u. eine egyptische Schule. Das Resultat meiner Bilder entsprach meinen Illusionen so wenig, daß ich mich nach Paris zurückbegab, um im Couture’schen Atelier wieder einige Zeit zu studieren.“ (Berlin, PrAdK a) Diese Aussage belegt, dass Gentz Coutures Atelier bereits vor seiner zweiten Afrikareise besucht hatte. Bei Couture beschäftigte er sich mit christlichen Themen und malte „einige große Bilder (lebensgroße Figuren), Christus u. Magdalena beim Pharisaer Simon, Christus unter den Sündern und Zöllnern, u.s.w.“ (Ebd.) Das erstgenannte Werk sowie seine Egyptischen Studenten zeigte Gentz  auf der Berliner Akademie-Ausstellung (Berlin, PrAdK c; Kat. Berlin ).

War der Besuch von Coutures Atelier  noch ausschlaggebend für Gentz’ erneute Reise nach Paris gewesen, so bewertet er seinen Lehrer rückblickend kritisch: „Durch seine ‚Décadence des Romains‘ hatte dieser letztere [Couture] großes Aufsehen gemacht und einen bedeutenden Zufluß von Schülern erhalten, besonders auch von Deutschen, Feuerbach und Henneberg unter ihnen. […] Jeder lernte bei ihm schnell. Aber seine Lehre war ein Rezept, ein Schema. Man mußte sich später dessen wieder zu entledigen suchen; in der Tat, er war hauptsächlich Techniker, und Gleyre sagte von ihm, freilich zu weit gehend, ‚daß er nur die cuisine de la peinture verstünde‘.“ (Fontane , S. ) Im Atelier von Couture muss Gentz die deutschen Mitschüler Anselm → Feuerbach, Victor → Müller, Rudolf → Henneberg, Wilhelm → Lindenschmit, → Gustav Spangenberg und Ludwig → Knaus kennengelernt haben, mit denen er in Paris verkehrte (Fontane , S. ). Auch stand er in Kontakt mit August → Schenck (Berlin, SBB PK HA) und den französischen Malern Paul Delaroche, Horace Vernet, Robert-Fleury, Ary Scheffer, Gustave Courbet, Franz Xaver Winterhalter und Gustave Boulanger (Fontane , S. ). In einem Brief von  teilt er seinem Bruder Alexander mit, er sei u.a. mit Gleyre bei Jean-Léon Gérôme zum Abendessen eingeladen (Brief vom . August ; vgl. Gentz, Briefe II, S. ). Die letzten vier Jahre seines Frankreichaufenthalts verbrachte Gentz als freischaffender Künstler (Fontane , S. ). Zweimal nahm er am Pariser Salon teil,  mit dem Gemälde Egyptische Studenten sowie  mit dem Sklavenmarkt in Kairo (Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Rockel , S. ). Als Adressen sind in den Salonkatalogen die Rue Notre-Dame-de-Lorette  bzw. die Rue du Delta  verzeichnet.  kehrte Gentz nach Berlin zurück. Der Kontakt zu Gleyre bestand auch nach seiner Rückkehr nach Berlin weiter:  lud Gentz seinen ehemaligen Lehrer zu einem Deutschlandbesuch ein, um ihm die Museen in Berlin und Dresden zu zeigen (Fontane , S. ). Später erinnerte sich Gentz: „Ich war allezeit sehr gern in Paris und stand, was ich immer wieder und wieder betonen muß, mit den französischen Künstlern auf bestem Fuße, wennschon ihnen ihre ‚Superiorität‘ über uns, und zwar nicht bloß für den Moment, sondern für alle Zeiten, unverbrüchlich

Gentz, Wilhelm Karl

feststand.“ (Ebd.)  kehrte Gentz aus Anlass der Pariser Weltausstellung als Kommissar für Deutschland nach Frankreich zurück. Er sei auch später noch „zum Besuch der Jahresausstellungen nach Paris gereist“ und von dem, was er sah, „immer enthusiasmiert“ gewesen (ebd., S. ).

Werke der Pariser Zeit Algerische Frauen in ihrem Gemach, Kopie nach Eugène Delacroix, , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Jüdische Hochzeit, Kopie nach Eugène Delacroix, Verbleib unbekannt (Gentz, Briefe II, S. ) | Selbstporträt, , Bleistift/Papier,  ×  cm, bez.: Paris , Privatbesitz (Stegemann , Kat. Nr. -) | Zwei Pharisäer und Betende im Tempel, , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Der verlorene Sohn in der Wüste, die Säue hütend, , Öl/Lw,  ×  cm (Stegemann , Kat. Nr. -) | Aktstudie eines jungen Mannes, um , Verbleib unbekannt (Gentz, Briefe I, S. ) | Halbakt, Orientalin liegend, /, Öl/Lw, , × , cm, Museum Neuruppin, Inv. Nr. V-K (vermutlich in Paris entstanden; Heimann , S. ) | Halbakt, Orientalin in Rückenansicht, / , Öl/Lw, , × , cm, Museum Neuruppin, Inv. Nr. V--K (vermutlich in Paris entstanden; ebd.) | Aegyptisches Idyll, ,  ×  cm, bez.: Paris , Verbleib unbekannt (Stegemann , Kat. Nr. ) | Christus und Magdalena beim Pharisäer Simon, , Öl/Lw, ca.  ×  cm, bez.: pinx. Paris  geb. zu Neuruppin , Neuruppin, Pfarrkirche | Egyptische Studenten, um , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. , Nr. ; Salon , Nr. ) | Alexander Gentz, , Bleistift/Papier, bez.: Paris , Privatbesitz (Stegemann , Kat. Nr. -) | Fülle und Elend (auch: Reisigsammlerin vom Tode getroffen, am Baum gesungen), , Öl/Lw,  ×  cm, bez.: W. Gentz , Verbleib unbekannt (Stegemann , Kat. Nr. –; Rockel , S. ) | Vier Skizzen nach zwei Kätzchen, , Kreide/Papier, , × , cm, Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle, Inv. Nr. VIII – | Katzenstudien, Bleistift/Papier, , × , cm, Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut, Inv. Nr.  | Ägyptische Bettlerin mit einem Kind, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Stegemann , Nr. -) | Christus unter den Zöllnern und Pharisäern, ,  ×  cm, Chemnitz, Kunsthütte (im Depot, be-



schädigt; vgl. ebd., Nr. -) | Sklavenmarkt in Kairo, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Bibliographie AKL, Boetticher, Schweers, TB, Müller/Singer – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , S. , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/London , S. , ,  | Fontane, Theodor, Sämtliche Werke, Edgar Groß u.a. (Hrsg.),  Bde., München –, Bd. : Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Die Grafschaft Ruppin, München , darin: Kap. : „Wilhelm Gentz“, S. –, hier: „Erster Aufenthalt in Paris. Reise nach Spanien und Marokko (). Reise nach Ägypten und Nubien (). Etablierung in Paris“, S. – | Gentz, Briefe I: Die Briefe des Orientmalers Wilhelm Gentz an seinen Bruder Alexander in Neuruppin, Bolko Stegemann (Hrsg.), Krefeld , S. – | Gentz, Briefe II: Wilhelm Gentz. Briefe einer Reise nach Ägypten und Nubien /, Irina Rockel (Hrsg.), Berlin , S. – | Heimann, Regelind, Wilhelm Gentz (–), Ein Protagonist der deutschen Orientmalerei, Berlin , S. – | Kat. Berlin : Ausstellung der Werke von Wilhelm Wach und Carl Steffeck in der Königlichen NationalGalerie, Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. | Rhein, Karin, Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des . Jahrhunderts. Entwicklung und Charakteristika, Berlin  | Rockel, Irina, Wilhelm Gentz, Berlin  | Rosenberg, Adolf, „Wilhelm Gentz“, in: Zeitschrift für bildende Kunst, Bd. , , S. – | Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum, Zürich , S. –, hier S.  | Stegemann, Bolko, Auf den Spuren des Orientmalers Wilhelm Gentz. Seine Werke, seine Briefe, Krefeld .

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Grolig, Curt (Curtius) Victor Clemens

Archivalien Berlin, PrAdK a: Berlin, PrAdK Pers. BK , Wilhelm Gentz, o.fol. [Curriculum vitae. Für die königliche Akademie der Künste nach deren Aufforderung von ihm selbst geschrieben im März ] | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdK , Kunstausstellungen , , , , , Bl.  [Johann Christian Gentz (Vater des Künstlers) an den Senat der Berliner Kunstakademie, Brief vom ..] | Berlin, PrAdK c: Berlin, PrAdK , Kunstausstellungen, –, Bl.  [Gentz an den Direktor der Berliner Kunstakademie, Brief aus Paris vom ..] | Berlin, SBB PK HA, Lewald-Stahr, K. , Nr. , August Schenck an Adolf Stahr und Fanny Lewald, fol. v [Brief aus Paris vom ..] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..]; Nr.  [..]. Nina Struckmeyer

Grolig, Curt (Curtius) Victor Clemens  Meissen –  Versailles Landschafts- und Marinemaler

Künstlerische Laufbahn vor  in Dresden; autodidaktisches Malen und Zeichnen;  Ausstellung von Blumen- und Früchtestillleben; ab  Studium an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden, – Schüler des Landschaftsmalers Johann Christian Dahl; mehrmalige Teilnahme an den Dresdner Akademie-Ausstellungen; – Reisen nach und Aufenthalte in Norddeutschland, Dänemark und Norwegen;  und  Teilnahme an der Ausstellung der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Kopenhagen;  in München;  (mit Unterstützung von König Friedrich August II. von Sachsen) und  Aufenthalte in Algerien; ab ca.  Frankreichaufenthalt, zunächst in Paris; Schüler von Jean Raymond Hippolyte Lazerges und Benjamin Roubaud; seit  in Versailles ansässig; Schüler und Mitarbeiter von Horace Vernet; – regelmäßige Teilnahme am Pa-

riser Salon ( im Rahmen der Weltausstellung),  Auszeichnung mit einer Medaille . Klasse; , ,  Teilnahme an Ausstellungen in Lyon und Boulogne-sur-Mer; / in Dresden und München sowie erneuter Aufenthalt in Algerien; Rückkehr nach Frankreich;  Teilnahme an der Great Industrial Exhibition in Dublin und an der Weltausstellung in New York

Frankreichaufenthalt ab ca.  Der Marine- und Landschaftsmaler Curt Grolig hielt sich erstmals im Alter von  Jahren in der französischen Hauptstadt auf. Obgleich er zu diesem Zeitpunkt bereits eine umfassende Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie genossen hatte und bei Aufenthalten in Kopenhagen, Hamburg und München erfolgreich als Maler tätig gewesen war, suchte er in Paris weitere Möglichkeiten, sich v.a. im Fach der Landschaftsmalerei fortzubilden (AKL; Bénézit ; Cazenave , S. ; Vidal-Bué ). Die wenigen Quellen, die über Curt Grolig berichten, erwähnen seine zweite Lebenshälfte, die er in Paris und Versailles verbrachte, und die enge Verbindung zwischen ihm und Horace Vernet stets nur knapp (ebd.). In der Pariser Korrespondenz seines Freundes, des Historienmalers Theodor → Schloepke, den Grolig bei Vernet kennenlernte, findet der Meissener Erwähnung (Schwerin, LHA). Seiner Reise nach Paris waren zwei Aufenthalte in Algerien vorausgegangen, wobei der erste Besuch im Jahr  von König Friedrich August II. von Sachsen finanziert worden sein soll (Cazenave , S. ); in dessen Nachlass haben sich bisher allerdings keine Nachweise über eine derartige Reiseförderung finden lassen (Dresden, HStA, Nachlass König Friedrich August II., Bestand ). Algerien bot eine Möglichkeit der Annäherung an ebenfalls dort tätige französische Künstler und an die hochaktuelle Orientmalerei, die Grolig schließlich in die französische Hauptstadt führte und nicht zuletzt in der Zusammenarbeit mit Horace Vernet mündete (Saunier , S. ). Für diese so wichtigen Jahre in Nordafrika fehlen bisher jegliche Belege und erst Groligs anschließende Anwesenheit in Paris kann mit neu ausgewerteten Quellen untermauert werden. So befand sich der Künstler spätestens ab dem . Januar  in Paris: An diesem Tag erhielt er

Grolig, Curt (Curtius) Victor Clemens

als Schüler des Malers und Lithographen Jean Raymond Hippolyte Lazerges die Erlaubnis, im Louvre kopieren zu dürfen (Paris, AMN a). Der zwölf Jahre jüngere Lazerges hatte gerade erst seine eigene Ausbildung in Paris abgeschlossen, nachdem er seine Jugendjahre in Algerien verbracht hatte (Cazenave , S. ). Möglich ist, dass Grolig und Lazerges sich bereits in Algerien begegnet waren. Grolig stellte im Salon erstmals  zwei Gemälde aus (Salon , Nr. f.). Eine dieser beiden Darstellungen algerischer Landschaften soll das Gemälde Ambulance établie au camp des oliviers en Algérie.  mars  sein, ein Auftrag des französischen Königs Louis-Philippe für das von ihm begründete Musée historique in Versailles (Constans ). Am Salon von  nahm Grolig mit vier Gemälden teil, neben Ansichten aus Algerien auch mit dem Marinebild Naufrage de la corvette de charge „La Marne“, für das er mit einer Medaille . Klasse ausgezeichnet wurde (Salon , Nr. –; Liste des artistes vivants ayant obtenu des récompenses antérieurement au er mai , Paris , S. ). In einem zeitgenössischen Bericht zum Salon von  heißt es, Grolig sei in Paris und Versailles tätig: „[…] à Paris dans l’atelier d’un de nos plus spirituels, d’un de nos plus habiles peintres de genre, M. Roubaud; à Versailles, dans l’atelier de M. Horace Vernet.“ Es wird zudem festgestellt, dass er unter diesen Bedingungen nur Fortschritte machen könne, was bereits durch die ausgestellten Bilder bewiesen sei (Delaunay , S. ). Der Lithograph und Maler Benjamin Roubaud hielt sich seit  regelmäßig in Algerien auf und war dort seit  als illustrierender Korrespondent für die französische Wochenzeitung L’Illustration tätig (AKL). Die Wege von Grolig und Roubaud hatten sich mit großer Wahrscheinlichkeit bereits in Nordafrika gekreuzt. Mit Horace Vernet wiederum war Grolig spätestens  in Versailles zusammengetroffen, als dieser in seinem temporären Atelier in der Salle du Jeu de Paume arbeitete, das er zur Fertigstellung des Monumentalgemäldes Prise de la Smala d’Abd El-Kader für das Musée historique eingerichtet hatte (Mirecourt , S. ). Ein im Januar  verfasstes Schreiben seines Freundes Schloepke an den Schweriner Kabinettsrat Eduard Prosch nennt Grolig als ausführenden Mitarbeiter, der in „Vernets größern Bildern […] die Luft, Landschaft und Architektur“ male (Schwerin, LHA). Das ebenfalls gemeinsam ausgeführte Ge-

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mälde La Marne: Chasse aux environs de Paris (Anonym ), das  auf der Akademie-Ausstellung in Dresden gezeigt wurde, bestätigt diese Aussage; laut Ausstellungskatalog führte Grolig die Landschaft aus, während Vernet die Figuren ins Bild setzte (DAA , Nr. ). Auch das Gemälde View of Paris, Bellevue, das  in New York auf der Weltausstellung gezeigt wurde (Kat. New York ), ist laut Beschreibung des Katalogs eine Gemeinschaftsarbeit von Horace Vernet und Grolig. Grolig lebte in Paris anfänglich im Montmartre-Viertel, zunächst in der Rue du Faubourg Montmartre  (Paris, AMN a), dann in der Rue Laval  (heute: Rue Victor Massé) (Salon , Nr. f.; Salon , Nr. –) und zeitweilig in Versailles, wie ein Brief des Künstlers vom Dezember  belegt (Paris, INHA). Im Laufe des Jahres  ließ er sich dann dauerhaft in der Rue Gravelle  in Versailles nieder (Salon –), unterbrochen nur von einer längeren Reise nach Dresden, München und Algerien (Anonym ; DAA ; Kat. Cannes , S. ) in den Jahren /. Neben den bereits genannten französischen Künstlern sind nur wenige weitere Begegnungen und Kontakte Groligs nachweisbar. Der niederländisch-kanadische Maler Cornelius Krieghoff, der sich zwischen  und  in Paris aufhielt und im Winter / ein Marinegemälde mit Schiffen im Mondschein von Grolig kopierte, ist einer davon (Reid ). Zudem ist ein Parisbesuch von Groligs Dresdner Lehrer Johan Christian Dahl und dessen Sohn für das Jahr  überliefert. Es wird angenommen, dass Dahl sich von seinem Schüler Grolig in den Louvre und in die Ateliers von Couture, Cogniet, Scheffer und Horace Vernet begleiten ließ (Lødrup Bang , S. , Anm. ). Dieser Besuch in Paris und das Zusammentreffen mit seinem sehr erfolgreichen ehemaligen Schüler war möglicherweise der Anlass für Dahls einige Jahre später geäußerten Wunsch, junge Künstler sollten zunächst nach Kopenhagen geschickt werden, um anschließend erfahrener nach Paris zu gehen (ebd., S. ). Grolig blieb sein Leben lang in Frankreich, arbeitete erfolgreich an Auftragsarbeiten und nahm als versierter Landschaftsmaler regelmäßig an den Pariser Salons teil. Kurz vor seinem Tod bezeichnete ihn die Kunstkritik als „notre premier peintre de marine“ (Buchère , S. ). Der Künstler verstarb  in Versailles (Versailles, AD).



Grolig, Curt (Curtius) Victor Clemens

Werke der Pariser Zeit (Auswahl) Vue d’Alger, prise entre le camp de Couba et Hussayn-Dey, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ), evtl. identisch mit: Ambulance établie au camp des oliviers en Algérie.  mars , , Öl/Lw,  ×  cm, Versailles, Musée national des châteaux de Versailles et de Trianon, Inv. Nr. MV  | Vue de Blidah, prise du pied de l’Atlas, à l’Est, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Naufrage de la corvette de charge „La Marne“ le  janvier , Öl/ Lw,  ×  cm, Amiens, Musée de Picardie, Inv. Nr. INV  (Salon , Nr. ), evtl. identisch mit: Scène de naufrage, côte d’Afrique, aux environs de Philippeville, Verbleib unbekannt (Kat. Lille , S. ) | Maison de campagne, environs d’Alger, Verbleib unbekannt (ebd.) | Vue prise dans le port d’Alger, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Vue prise sur la place du Gouvernement, à Alger, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Partie près d’Alger, sur la voie romaine conduisant à Birkhradem, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | S. A. R. Mgr le duc d’Orléans débarquant dans le port d’Alger et reҫu par M. le maréchal Valée, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Intérieur des citernes romaines de Hippone en Afrique, qui servirent pendant plusieurs siècles de sépulcre aux restes de saint Augustin, évêque de Hippone; effet de nuit, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Halte d’Arabes dans le Deniah, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Vue dans les environs d'Alger, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Vue de la grande mosquée et de la marine d’Alger, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | [zusammen mit Horace Vernet:] Vue de Paris, près de Meudon, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ; Kat. Paris , S. ) | Secours trop tard; marine, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Paul et Virginie, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | [zusammen mit Horace Vernet:] La Marne: Chasse aux environs de Paris, vor , Öl/Lw,  ×  cm, zuletzt: Kunsthandel, Paris, Drouot Richelieu, Versteigerung von ./.., Lot , evtl. identisch mit: Blick auf Paris mit Hirschjagd (DAA , Nr. ) | Vue de la plaine de la Mitidja, près d’Alger, vor , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt, zuletzt: Paris, Assemblée nationale, Inv. Nr. INV  (Salon , Nr. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Bénézit , Boetticher [hier fälschlich: Karl Grolig], Nagler, TB, Weilbach –

Anonym, „Nachrichten vom August“, in: Morgenblatt für gebildete Leser [Kunst-Blatt], Nr. , .., S.  | Anonym, „Bekanntmachungen. Fremdenanzeigen“, in: Münchener Politische Zeitung, Jg. , Nr. , , S.  | Anonym, „Le Marché. En vente à Paris“, in: La Gazette de l’Hôtel Drouot, , Nr. , S.  | Aubert, Andreas, Professor Dahl et stykke av aarhundredets Kunst- og Kulturhistorie, Kristiania , S.  | Buchère, P., „Exposition des Beaux-Arts de Versailles“, in: Les Beaux-Arts, Revue nouvelle, , S. – | Cazenave, Élisabeth, Les artistes de l’Algérie. Dictionnaire des peintres, sculpteurs, graveurs –, Paris , S. ,  | Constans, Claire, Musée national du château de Versailles, catalogue des peintures, Bestandskat., Paris , Nr.  | DAA: Die Kataloge der Dresdner Akademie-Ausstellungen –, Marianne Prause (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , DAA , Nr. ; DAA , Nr. , f.; DAA , Nr. f.; DAA , Nr. ; DAA , Nr.  | Delaunay, André-Hippolyte, „Salon “, in: Journal des artistes, e série, Bd. , H. , .., S. , , ,  | Dumas, Dominique, Salons et expositions à Lyon. –. Catalogue des exposants et liste de leurs œuvres,  Bde., Dijon , Bd. , S.  | Fröhlich, Anke, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des . Jahrhunderts, Weimar , S. f. | Kat. Cannes : Les peintres de l’autre rive. Alger, – , Marie Wallet u. Marion Vidal-Bué (Hrsg.), Ausstellungskat., Cannes, Musée de la Castre, Marseille , S.  | Kat. Lille : Les Salons retrouvés: éclat de la vie artistique dans la France du Nord, –, Ausstellungskat., Musée des beaux-arts de Calais, Musée de Dunkerque, Musée de la Chartreuse,  Bde., Lille , Bd. , S.  | Kat. New York : Official catalogue of the New York Exhibition of the Industry of all Nations. , Ausstellungskat., New York , S.  | Kat. Paris : Explication des ouvrages de peinture exposés […] au profit de la Caisse de secours , Ausstellungskat., Paris , S.  | Liste des artistes vivants ayant obtenu des récompenses antérieurement au er mai , Paris , S.  | Lødrup Bang, Marie, Johan Chistian Dahl –. Life and works,  Bde., Oslo , Bd. , S. ,  | Mirecourt, Eugène de, Horace Vernet, Paris , S.  | Reid, Dennis, „Some discoveries following upon the publication and exhibition of ‚Krieghoff: images of Canada‘ relating to the artist’s Montreal peri-

Güterbock, Leopold

od“, in: Journal of Canadian Art History/Annales d’histoire de l’art Canadien, Bd. , , S. –, hier S.  | Saunier, Charles, „L’attirance de l’art français au-delà du Rhin de Napoléon Ier à Napoléon III“, in: Revue des études napoléoniennes, Nr. , , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Paris , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. – ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. – ; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. –  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. ; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. f. | Vidal-Bué, Marion, Alger et ses Peintres. –, Paris , S. .



Güterbock, Leopold um  Berlin –  ebd. Genre- und Orientmaler

Künstlerische Laufbahn ab  Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München; – Reisen durch Griechenland, Ägypten und die Türkei in Begleitung von Alexius Geyer und William Cornwallis Cartwright; – Romaufenthalt; ab spätestens  – um  Parisaufenthalt; Schüler von Thomas Couture;  Teilnahme am Pariser Salon im Rahmen der Weltausstellung; – mehrmalige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; ab spätestens  in Berlin ansässig; Tätigkeit als Maler; / Romaufenthalt;  Teilnahme an der Pariser Weltausstellung; / Romaufenthalt

Parisaufenthalt ab spätestens  – um 

Archivalien Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.] | Paris, Musée d’Orsay, Documentation: Paris, Musée d’Orsay, dossier d’artiste, Grolig, Curtius [Abschrift: Notice de la peinture, Salon de ] | Paris, INHA, Autographes, Carton , NUM AU MF C [Brief von Grolig aus Versailles vom ..] | Schwerin, LHA, .– Großherzogliches Kabinett II, Personalia,  [Schreiben von Theodor Schloepke an Kabinettsrat Eduard Prosch vom ..] | Versailles, Archives départementales et patrimoine mobilier, Yvelines, D de A; MIBIS [Grolig, Curt Victor Clement:  bre  à Versailles]. Sylva van der Heyden

Das Leben Leopold Güterbocks, der sich Mitte der er Jahre für mehrere Jahre in der französischen Hauptstadt aufhielt, ist nur fragmentarisch zu rekonstruieren. Einen Eindruck von seinen dortigen künstlerischen Aktivitäten vermitteln die Kataloge des Pariser Salons sowie die Kopistenlisten des Louvre (Paris, AMN a–b; Salon ; Base Arcade). Erwähnung findet er außerdem in den Erinnerungen des Bankiers Ludwig Bamberger (Bamberger , S. ). Der früheste Hinweis auf die Anwesenheit des Künstlers in Paris ist ein Schreiben seines Freundes Ludwig → Knaus vom Januar . Demzufolge kam der von einer Reise nach Paris zurückgekehrte Knaus vorübergehend bei Güterbock in der Rue Godot  unter (Boekels , S. ). Auch die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellung, an der er sich  mit acht Gemälden beteiligte, weisen ihn als „derzeit in Paris“ aus (BAA , Nr. –). Das Gemälde Motiv aus dem Walde von Fontainebleau legt nahe, dass Güterbock auch im Umland von Paris arbeitete (ebd., Nr. ). Spätestens  trat Güterbock als Schüler in das Atelier von Thomas Couture ein (Salon , Nr. –). Im November desselben Jahres kopierte er nachweislich nach Gemälden im Louvre;



Güterbock, Leopold

seine im Kopistenregister notierte Adresse lautet Rue de la Chaussée d’Antin  (Paris, AMN a). An dem  im Rahmen der Pariser Weltausstellung stattfindenden Salon nahm er mit zwei orientalischen Genregemälden teil (Salon , Nr. – ). Als preußischer Künstler musste der Berliner seine Bewerbung, obwohl er sich in Paris aufhielt, bei der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin einreichen und von dieser genehmigen lassen (Berlin, PrAdK).  führte Güterbock im Auftrag des französischen Staats das Gemälde Hérodiade aus, das für . Francs angekauft wurde (Base Arcade; Angrand , S. ). Im selben Jahr wurde sein Werk Sieste Turque in einem Faksimile-Album als Kupferstich neben Reproduktionen nach Werken Ary Scheffers und Horace Vernets, aber auch Adolph Menzels und Rudolf → Hennebergs vom Verlag Behr in Paris publiziert (Chalcotypie , o.S.). Laut Bamberger verkehrte Güterbock in Paris im Kreis um Henneberg und den Journalisten und Politiker Moritz Hartmann (Bamberger , S. ). Wann Güterbock genau Paris verließ, ist nicht bekannt. Letztmals erwähnt ihn Bamberger in seinen Erinnerungen im Jahr  als in der französischen Hauptstadt ansässig (Bamberger, S. ). Spätestens  hielt sich der Maler wieder in Berlin auf (BAA , Nr. –).  beteiligte sich Güterbock mit dem Gemälde Truppenwerbung zur Zeit des jährigen Krieges (Verbleib unbekannt) ein weiteres Mal an der Pariser Weltausstellung (Pecht ).

PrAdK) | Hérodiade, , Semur-en-Auxois, Musée municipal (Base Arcade).

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Müller/Singer, Noack, RKD, TB – Chalcotypie. Album Fac-similé des artistes contemporains, Paris , o.S. | Angrand, Pierre, „L’Etat Mécène, période autoritaire du second Empire (–)“, in: Gazette des Beaux-Arts, Mai/Juni , S.  | Anonym [B.N.], [o.T.], in: Deutsches Kunstblatt, Jg. , Nr. , , S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. –  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Bamberger, Ludwig, Erinnerungen von Ludwig Bamberger, Paul Nathan (Hrsg.), Berlin , S. – | Boekels, Ursula Mathilde, Die Genremalerei von Ludwig Knaus (–). Das Frühwerk, Bonn , S.  | Pecht, Friedrich, Kunst und Kunstindustrie auf der Weltausstellung von . Pariser Briefe, Leipzig , S.  | Rhein, Karin, Deutsche Orientmalerei in der zweiten Hälfte des . Jahrhunderts, Berlin , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.

Werke der Pariser Zeit Motiv aus dem Walde von Fontainebleau, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Ein türkisches Mädchen mit einer Katze, zuletzt: Besitz der Königin Elisabeth von Preußen (ebd., Nr. ) | Griechinnen aus Smyrna, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Weibliches Porträt, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Ein türkisches Kaffeehaus, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Genrebild aus Cairo, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Susanna, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Türkische Kinder in Konstantinopel, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ), evtl. identisch mit: Genrebild aus Constantinopel, ,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Berlin, PrAdK) | Ein türkischer Schuster, ,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ; Berlin,

Archivalien Base Arcade: Paris, AN, F//, dossier ; F// /A, dossier , pièce ; F//, dossier  | Berlin, PrAdK  Pariser Ausstellung , fol.  [Auflistung der eingereichten und angenommenen Ausstellungsbeiträge preußischer Künstler] | München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Leopold Güterbock, Bd. , – , Nr. , [Stand: ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, cartes des permissionsd’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copis-

Hansmann, Anton

tes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.]. Tino Mager und Jennifer Fischer-Falckenberg

Hansmann, Anton  Köln – nach  Porträt- und Miniaturmaler

Künstlerische Laufbahn ab spätestens  –  erster Parisaufenthalt; Schüler von Louis-Charles-Auguste Couder und Jean-Auguste-Dominique Ingres; – Italienaufenthalt; ab  zweiter Parisaufenthalt; ab spätestens  Staats- und Privataufträge;  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung; ,  Teilnahme am Pariser Salon;  Teilnahme am Salon des Refusés

Parisaufenthalte ab spätestens  – , ab  Den frühesten Hinweis auf den Aufenthalt des Kölner Malers Anton Hansmann in Paris stellt eine Empfehlung an die École des beaux-arts dar. Im August  sprachen sich zwei namhafte Persönlichkeiten für seine Aufnahme aus: sein Onkel, der Architekt Jakob Ignaz Hittorff, und sein Pariser Lehrer Jean-Auguste-Dominique Ingres (Paris, AN; Merlo , S. ; Angrand , S. ; Kat. Montauban , S. ). Ob der damals -jährige die Kunstakademie später wirklich besuchte, ist nicht nachzuweisen; auf den verfügbaren Schülerlisten erscheint er nicht. Zudem führen ihn die Pariser Salonkataloge als Schüler des Historienmalers Louis-Charles-Auguste Couder (Salon –). Durch seinen Onkel hielt Hansmann offenbar weiterhin Kontakt nach Deutschland: Hittorff bat im April  Alexander von Humboldt, der preußischen Regierung eine von Hansmann angefertigte Kopie nach Andrea del Sartos im Louvre befindlichem Gemälde Die Heilige Familie (Verbleib unbekannt) für . Francs zum Kauf anzubieten (Humboldt , S. f.). Ein Jahr später, im März

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, erwarben die Königlichen Museen das Gemälde schließlich sogar für etwas mehr als . Francs (Berlin, GStA PK). Im selben Jahr erhielt Hansmann vom französischen König Louis-Philippe den Auftrag, für das Musée historique in Versailles das Porträt des französischen Marschalls Timoleon d’Espinay zu kopieren (Paris, AMN i).  unterbrach Hansmann seinen Parisaufenthalt für zwei Jahre. Mit einem Berliner Pass, ausgestellt am . Februar , reiste er nach Italien und begab sich am . April  von Rom aus nach Neapel (TB). Im selben Jahr kehrte er offenbar nach Paris zurück: Die Kopistenlisten des Louvre weisen seinen erneuten Aufenthalt in der Seine-Metropole ab spätestens Juni  nach. Seither kopierte er nach nord- und südalpinen Malern, u.a. ein Selbstporträt van Dycks und eine Madonna mit Kind und dem Heiligen Johannes nach Simon Vouet (Paris, AMN e). Letztmals wird sein Name  in den Kopistenlisten verzeichnet (Paris, AMN d–e). Ab spätestens  erhielt Hansmann Aufträge des französischen Staats, darunter Kopien nach den von Franz Xaver Winterhalter ausgeführten Porträts Napoleons III. und der Kaiserin Eugénie, die u.a. für die Französische Botschaft in St. Petersburg und die Kaiserliche Kavallerieschule im westfranzösischen Saumur bestimmt waren (Base arcade c, Base arcade l–m). Auch an fürstliche Häuser gingen zahlreiche dieser Arbeiten: So erhielt  u.a. Danilo I., Fürst von Montenegro eine Kopie (Base Arcade i); eine weitere wurde dem schwedischen König Oskar I. zum Geschenk gemacht (Base Arcade e).  und  nahm Hansmann am Pariser Salon teil;  wurden zwei seiner Porträts abgelehnt und im Salon des Refusés gezeigt (Salon , Nr. –; Salon , Nr. Ref-f.; Salon , Nr. ). In dieser Zeit erhielt er zudem Aufträge der Banque de France und der Kirche in Saint-Nazaire-sur-Charente (Paris, AMN j; Base Arcade k). Sein für die Kirche ausgeführtes Gemälde La sainte famille schickte Hansmann  als Beitrag für die Akademie-Ausstellung nach Berlin; es sollte seine einzige Beteiligung bleiben (BAA , Nr. ). Offenbar gab er in Paris außerdem Unterricht, da er im Salonkatalog von  u.a. als Lehrer der deutsch-französischen Bildhauerin Alice Grégoire genannt wird (Salon , Nr. ). Vier Pariser Adressen von Hansmann sind bekannt: Die ersten beiden lagen im . Arrondisse-

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Hansmann, Anton

ment, in der Rue Coquenard  (heute Rue Notre Dame de Lorette) und in der Rue Saint-Georges . Eine weitere Adresse lautet Rue Gauthey  im heutigen . Arrondissement (Paris, AMN a; Paris AMN b; Salon , S. ). Eine Visitenkarte von Hansmann aus dem Jahr  weist die im heutigen . Arrondissement gelegene Avenue de Clichy  als Adresse aus (Base Arcade j). In dem als Les Batignolles bezeichneten Bezirk hatten sich seit der Mitte des . Jahrhunderts zahlreiche Künstler angesiedelt, darunter Édouard Manet (Lesbros , o.S.). Auguste Léo, Sohn des gleichnamigen deutschfranzösischen Bankiers und ein Cousin des Malers ↗ Henri Lehmann, beauftragte Hansmann  damit, Raffaels Thronende Madonna mit Heiligen (New York, Metropolitan Museum) zu kopieren (Paris, AMN h). Das Werk war zu diesem Zeitpunkt als private Leihgabe des ehemaligen Königs von Sizilien, Franz II., im Louvre ausgestellt. Danach verliert sich Hansmanns Spur.

Werke der Pariser Zeit (Auswahl) Timoleon d’Espinay, seigneur de Saint-Luc, Maréchal de France (?–), Kopie nach einem Gemälde des . Jahrhunderts, , Öl/Lw,  ×  cm, Versailles, Musée national des châteaux de Versailles et de Trianon, Inv. Nr. MV  | Christoph Willibald von Gluck (–), Kopie nach Joseph Siffred Duplessis, Öl/Lw,  ×  cm, Versailles, Musée national des châteaux de Versailles et de Trianon, Inv. Nr. MV  | La vierge, l’enfant Jésus et St. Jean, Kopie nach Simon Vouet, Verbleib unbekannt (Paris, AMN e) | Selbstporträt, Kopie nach Anthonis van Dyck, Verbleib unbekannt (Paris, AMN e) | Portrait du Baron Henri de Vicq, Kopie nach Peter Paul Rubens, Verbleib unbekannt (Paris, AMN e) | Saint Georges, Kopie nach Unbekannt, ,  ×  cm, zuletzt: Marckolsheim, Kirche (Base Arcade a) | Portrait de sa majesté l’Impératrice (Eugénie), Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, Verbleib unbekannt (Base Arcade b) | Mona Lisa, Kopie nach Leonardo da Vinci, Verbleib unbekannt (Paris, AMN e) | Le mendiant, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo, Verbleib unbekannt (ebd.) | Sainte famille, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo, Verbleib unbekannt (ebd.) | Portrait en pied de sa majesté l’Impératrice (Eugénie), Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, zuletzt: St. Petersburg, Franzö-

sische Botschaft (Base Arcade c) | Portrait en pied de sa majesté l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, zuletzt: Paris, Maison d’éducation (Base Arcade d) | Portrait en pied de sa majesté l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, Verbleib unbekannt (Base Arcade e) | Portrait à micorps de S.M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, Verbleib unbekannt (Base Arcade i) | Portrait à mi-corps de S.M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, Verbleib unbekannt (Base Arcade j) | Les Noces de Cana, Kopie nach Paolo Veronese, Verbleib unbekannt (Paris, AMN e) | Portrait en pied de sa majesté l’Impératrice, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, zuletzt: Paris, Maison d’éducation (Base Arcade f ) | Portrait en pied de sa majesté l’Impératrice, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, Verbleib unbekannt (Base Arcade g) | Portrait en pied de sa majesté l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, Verbleib unbekannt (Base Arcade h) | La sainte Famille, ,  ×  cm, zuletzt: Charente-Inférieure, Kirche (Base Arcade k, p) | Portrait en pied de sa majesté l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, zuletzt: Saumur, École impériale de cavalerie (Base Arcade l) | Portrait en pied de sa majesté l’Empereur, Kopie nach einer Kopie von Charles-Édouard Boutibonne nach Franz Xaver Winterhalter, zuletzt: Saumur, École impériale de cavalerie (Base Arcade m) | Portrait en pied de sa majesté l’Impératrice, zuletzt: Paris, Ministère de l’Algérie (Base Arcade n) | Portrait en pied de S.M. l’Empereur, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, zuletzt: Bordeaux (Base Arcade o).

Bibliographie AKL, Bénézit , TB – Angrand, Pierre, Histoire des musées de province au XIXe siècle,  Bde., Les Sables-d’Olonne , Bd. , S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Humboldt, Alexander von, Correspondance scientifique et littéraire: Recueillie, publiée et précédée d’une notice et d’une introduction par M. de la Roquette. Suivi de la bibliographie des correspondants de Humboldt, Jean-Bernard-Marie-Alexandre Dezos de la Roquette (Hrsg.),  Bde., Paris , Bd. , S. f. | Kat. Montauban : Les élèves d’Ingres, Marie-Hélène Lavallée (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée Ingres, Montauban , S.  | Kat. Versail-

Hansmann, Anton

les : Musée national du Château de Versailles et de Trianon: les peintures, Claire Constans (Hrsg.), Bestandskat., Versailles, Musée national du Château de Versailles,  Bde., Paris , Bd. , S.  | Lesbros, Dominique, Promenades dans les villages de Paris-Batignolles, Paris , o.S. | Merlo, Johann Jacob, Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit. Johann Jacob Merlos neu bearbeitete und erweiterte Nachrichten von dem Leben und den Werken Kölnischer Künstler, Düsseldorf , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. Ref-f. | Les catalogues des Salons des beauxarts –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. .

Archivalien Base Arcade a: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade b: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade c: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade d: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade e: Paris, AN, F /, dossier  | Base Arcade f: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade g: Paris, AN, F// , dossier  | Base Arcade h: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade i: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade j: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade k: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade l: Paris, AN, F /, dossier  | Base Arcade m: Paris, AN, F /, dossier  | Base Arcade n: Paris, AN, F /, dossier  | Base Arcade o: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade p: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade q: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade r: Paris, AN, F//, dossier  | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrés aux artistes, Nr.  [..]; Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrés aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [] | Paris, AMN e: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, Nr.  [.., Kopie nach Anthonis van Dyck]; Nr.  [..,

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Kopie nach Vouet]; Nr. e [.., Kopie nach Peter Paul Rubens]; o.Nr. [.., Kopie nach Boucher]; Nr.  [.., Kopie nach Gerrit Dou] | Paris, AMN f: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..]; o.Nr. [..]; o.Nr. [..] | Paris, AMN g: Paris, AMN, X-Salon , Etat des ouvrages exécutés depuis le  mai  jusqu’au  avril , Nr.  | Paris, AMN h: Paris, AMN, P ,  mars [Schreiben Auguste Léos mit dem Auftrag für die Kopie nach Raffael] | Paris, AMN i: Paris, AMN, P ,  juillet [Auftrag für die Kopie des Porträts von Timoléon d’Espinay] | Paris, AMN j: Paris, AMN, P ,  décembre [Dankschreiben von Hansmann für den Auftrag der Banque de France] | Paris, AN, AJ   [Brief an die Verwaltung der École des beaux-arts von Ingres und Hittorff, ..; Auszug aus dem Geburtenregister der Stadt Köln]. Tino Mager und Jennifer Fischer-Falckenberg

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Happel, Carl

Happel, Carl  Heidelberg –  Stuttgart Porträt-, Genre- und Landschaftsmaler, Illustrator

C. Happel, Selbstbildnis, 

Künstlerische Laufbahn ab  Schüler des Historienmalers Jacob Götzenberger in Mannheim; ab  in Mainz und Frankfurt a.M.; – Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Charles Gleyre;  und  Reisen nach Le Havre;  Teilnahme am Pariser Salon; ab  in München;  erneute Reise nach Paris; ,  Teilnahme an den Ausstellungen des Regensburger und Münchner Kunstvereins; – in den USA, v.a. in New York und Baltimore; anschließend Rückkehr nach München; / Italienaufenthalt; Mitglied des Deutschen Künstlervereins in Rom; anschließend zahlreiche Reisen nach Oberbayern;  Teilnahme an der Weltausstellung in Wien; ,  Teilnahme an der Internationalen Ausstellung im Münchner Glaspalast; spätestens ab den er Jahren Plakatund Zeitschriftenillustrationen, die er mit „Carl Hap.“ signiert; ab  in Stuttgart

Parisaufenthalt – () Carl Happels von  bis  währender Pariser Studienaufenthalt ist kaum erforscht, obwohl um-

fassende Bildquellen des Malers erhalten sind: Nahezu sein gesamter künstlerischer Nachlass befindet sich im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg, darunter zahlreiche Studienblätter, Ölskizzen und ein Skizzenbuch aus der Pariser Zeit. Happels Œuvre wurde lediglich  anlässlich einer Ausstellung im Kurpfälzischen Museum in einem schmalen Katalog untersucht, in dem auch seine Pariser Lehrjahre erwähnt sind (Kat. Heidelberg , S. –). Der Katalog weist auf eine Pariser Zeichnung hin (Brustbild eines Mannes), die Happel  gemeinsam mit anderen Werken Karl Lohmeyer, dem damaligen Direktor des Heidelberger Museums, als Schenkung übergab. Bei dieser Gelegenheit machte Lohmeyer auf der Rückseite der Zeichnung handschriftlich biographische Notizen – wohl nach Diktat Happels (Kat. Heidelberg , S. , Anm. ). Dies scheint die einzige erhaltene (auto-)biographische Quelle zu dessen Parisaufenthalt zu sein. Weitere Hinweise zu Happel finden sich in den Pariser Archives des musées nationaux (Paris, AMN a–d). Lohmeyer notierte, Happel habe sich  nach Paris begeben, dort in Beziehung mit Paul Delaroche gestanden und sei Schüler von Charles Gleyre gewesen (Kat. Heidelberg , S. , Anm. ). Tatsächlich lässt sich Happels Anwesenheit in der französischen Hauptstadt Anfang September  nachweisen. Zu diesem Zeitpunkt erhielt er die Erlaubnis, im Louvre außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu kopieren (Paris, AMN a). In der Kopistenliste ist er außerdem als Schüler von Charles Gleyre verzeichnet (ebd.; vgl. auch StaigerGayler , S. ). Im Gleyres Atelier übte sich Happel im Zeichnen nach dem lebenden Modell: Zahlreiche Aktstudien in Öl, Kohle und Bleistift sind aus dieser Zeit erhalten (Kat. Heidelberg , S. ), darunter das erwähnte Brustbild eines Mannes. Auch die Ölskizze Araber in der Wüste ist vermutlich im Atelier von Gleyre entstanden, wo man sich intensiv mit der Orientmalerei beschäftigte (vgl. → Gentz) (ebd.). Über Happels Begegnung mit Delaroche notierte Lohmeyer: „ ¼ Stunde in Delarocheatelier (!) in Paris / Compagnie junger Maler, die Delaroche (!) korrigierte beim Aktzeichnen“ (Kat. Heidelberg , S. , Anm. ). Delaroche hatte  sein Schüleratelier an Gleyre abgegeben, unterrichtete aber weiterhin im privaten Rahmen. Anzunehmen ist, dass Happel über Gleyres Atelier mit Dela-

Happel, Carl

roche und dessen Privatschülern in Kontakt kam. Er setzte sich in Paris außerdem mit der Landschaftsmalerei auseinander, wovon zwei kleine Landschaftsstudien sowie die Pariser Hinterhäuser (Taf. XVI) zeugen. Am . Januar  wurde Happel erneut in der Kopistenliste vermerkt (Paris, AMN b). Hatte der erste Eintrag vom September  als seine Adresse noch die Rue Montmartre  im heutigen . Arrondissement angegeben (Paris, AMN a), so war es diesmal die Rue de la Pépinière  im heutigen . Arrondissement (Paris, AMN b). Im Herbst  reichte Happel beim Pariser Salon unter Angabe derselben Adresse zwei Frauenporträts, ein Männerporträt sowie ein Selbstbildnis ein (Paris, AMN c–d). Ausgestellt wurden davon schließlich eines der Frauenporträts sowie das Selbstbildnis (Salon , Nr. f.). Während seines Parisaufenthalts reiste Happel  und  auch nach Le Havre, wie das Pariser Skizzenbuch belegt (Kat. , S. , ). Lohmeyer zufolge verließ er  die französische Hauptstadt und ließ sich in München nieder, wo er als Landschafts- und Porträtmaler tätig war (Lohmeyer ).  soll er sich erneut in Paris aufgehalten haben (Kat. Heidelberg , S. ). Happel reiste  für einen sechsjährigen Aufenthalt in die USA, wo er bei seinen Geschwistern lebte, die sich in New York und Baltimore niedergelassen hatten. Er setzte sich dort v.a. mit Landschaftsdarstellungen auseinander (Kat. Heidelberg , S. –). Nach seiner Rückkehr nach Europa und einem Aufenthalt in Rom war Happel wieder in München tätig. In seiner späteren Schaffenszeit konzentrierte er sich auf die Tätigkeit als Illustrator. Dabei soll er für zahlreiche französische Blätter tätig gewesen sein, u.a. in den er Jahren für Le Rire und Le Chat noir (Menon , S. , siehe dort auch Anm. ).

Werke der Pariser Zeit [Auswahl] Brustbild eines Mannes, Bleistift, weiße Kreide, , ×  cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. Z  (rückseitig biographische Notizen von Karl Lohmeyer, vgl. Kat. Heidelberg , S. . Anm. ) | Araber in der Wüste, Ölskizze, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. G  (vgl. ebd.) | Hügel mit Häusern und Gärten bei Paris, , Öl/ Lw, , × , cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Mu-

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seum, Inv. Nr. G  (Abb. in: Kat. Heidelberg , Abb. ) | Waldweg bei Paris, , Öl/Lw, , × , cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr.  (Abb. in: ebd., Abb. ) | Pariser Hinterhäuser, (Taf. XVI) , Öl/Lw, , × , cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr.  | Der getreue Eckhardt, Studie nach der Ballade von Goethe, Öl/Karton, , × , cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. G  (vermutlich in Paris entstanden, vgl. Kat. Heidelberg , Kat. Nr. ) | Badende Frauen im Wald, Öl/Papier, , × , cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. G  (Kopie nach „einem französischen Romantiker-Bild“, vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Herkules bei Omphale, Öl/Papier,  × ,  cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. G (vermutlich in Paris entstanden, Kopie nach „einer barocken Vorlage“, vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Der Barmherzige Samariter, Öl/Karton, , ×  cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. G  (vermutlich in Paris entstanden, vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Skizzenbuch, Einband mit grün gemustertem Papier beklebt, Lederrücken, Bleistiftskizzen, , × , cm,  Bl. (u.a. Zeichnungen aus Paris und Le Havre), Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. Z (vgl. ebd., Kat. Nr. ) | Portrait de femme, Öl/Lw,  ×  cm (oder  ×  cm), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ; Paris, AMN d, Nr.  oder ) | Portrait de l’auteur, Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ; Paris, AMN d, Nr. ) | Portrait d’homme, Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Paris, AMN d, Nr. ). Im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg befinden sich ca.  Gemälde,  Ölskizzen,  Zeichnungen und Aquarelle sowie  Skizzenbücher von Carl Happel, die als Schenkung des Künstlers bzw. von dessen Familie in die Sammlung des Museums gelangten (Kat. Heidelberg , S. ). Bei einem Depotbrand wurden  sieben Gemälde zerstört und weitere beschädigt, die teilweise anlässlich der Happel-Ausstellung  restauriert worden sind. Zahreiche Aktstudien in Öl, Kohle und Bleistift aus der Pariser Lehrzeit sind erhalten geblieben.

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Noack, TB – Bott, Katharina, Deutsche Künstler in Amerika –, Weimar , S.  | Kat. Heidelberg : Gemälde

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Hausmann, Friedrich Karl

und Skizzen von Carl Happel. Ein Heidelberger Maler fährt nach Amerika, Ausstellungskat., Kurpfälzisches Museum Heidelberg, Heidelberg  | Lohmeyer, Karl, „Karl Happel (–). Ein vergessener Maler“, in: Die Kunst für alle, Jg. , H. , , S.  | Menon, Elizabeth K., „Images of Pleasure and Vice. Women of the Fringe“, in: Montmartre and the Making of Mass Culture, Gabriel P. Weisberg (Hrsg.), New Brunswick , S. –, hier S. f., ,  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f. | Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum, Zürich , S. –, hier S. .

Archivalien Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *KK , Registre des artistes, par ordre alphabétique avec les numéros de leurs ouvrages, au Salon de  [„Happel (Carl)“, o.S.] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *KK , Registre des ouvrages, par ordre numérique d’inscription, au Salon de  [Nr. –, o.S.]. Nina Struckmeyer

Hausmann, Friedrich Karl  Hanau –  ebd. Porträt-, Genre- und Landschaftsmaler

Künstlerische Laufbahn – Schüler von Theodor Pelissier an der Zeichenakademie in Hanau; – Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen bei Gustaaf Wappers und Jozef Dyckmans; – Parisaufenthalt;  Studienaufenthalt in Barbizon und Teilnahme am Pariser Salon; Rückkehr nach Hanau; / in Italien;

Aufenthalte in Venedig, Florenz und Rom; Mitglied des deutschen Künstlervereins in Rom; – Übersiedlung nach Frankfurt a.M.; Mitbegründer der Frankfurter Künstlergesellschaft; ab  Direktor der Zeichenakademie in Hanau

Parisaufenthalt – Nach seiner ersten Ausbildung in Hanau wechselte Friedrich Karl Hausmann  an die Antwerpener Akademie, wo er die Bekanntschaft von → Gustav Spangenberg, Wilhelm → Lindenschmit, Rudolf → Henneberg und Gustav Adolf → Müller (-Koburg) machte, mit denen er im Spätsommer  gemeinsam nach Paris reiste (Schaeffer , S. ; Bode , S. ; Thom , S. ). Die Quellen- und Literaturlage zu seinem zweijährigen Parisaufenthalt umfasst zwei von Else Cassirer veröffentlichte Briefe, die Hausmann aus der französischen Hauptstadt an seine Verwandten schickte (Cassirer , S. f.). Emil Schaeffer stützt sich außerdem in seiner  publizierten Monographie auf eine ausführlichere Korrespondenz des Künstlers, die heute nicht mehr lokalisiert werden kann. Er widmet dem Parisaufenthalt ein eigenes Kapitel und führt in einem Werkkatalog auch die dort entstandenen Arbeiten auf (Schaeffer ). Des Weiteren lassen sich in den Kopistenlisten des Louvre drei Einträge unter dem Namen Hausmann finden (Paris, AMN a–c). Das Fehlen eines Vornamens erschwert jedoch eine eindeutige Zuordnung. Die unter einem der Einträge aufgeführte Kartennummer  (Paris, AMN a) deutet jedoch auf den Künstler hin, da sein Reisegefährte Gustav Spangenberg im September  die Kartennummer  erhielt (Paris, AMN d) und eine gemeinsame Einschreibung der beiden Maler naheliegt. Hausmann und seine Antwerpener Freunde bezogen nach ihrer Ankunft zunächst eine gemeinsame Unterkunft in der Rue des Marais , die Hausmann bis zum Ende seiner Pariser Zeit bewohnte und in der zeitweilig auch Victor → Müller unterkam (Leipzig, UB; Müller ; Bode , S. f.; Salon , Nr. ). Die Reisegefährten kopierten zunächst einige Zeit im Louvre, bevor sie mit Ausnahme Hausmanns im Frühjahr  in das Atelier von Thomas Couture eintraten. Entgegen späteren Berichten, die Hausmann irrtümlich als Schüler von Couture oder Paul Delaroche auswei-

Hausmann, Friedrich Karl

sen (Bode , S. ), begab er sich „in keines Mannes Schülerschaft“ (Schaeffer , S. ), sondern kopierte im Louvre die Werke von Veronese, Murillo und Tizian.  entstand das Gemälde Pariser Straßenkinder (Taf. XX), das Hausmann von Paris aus an eine Hamburger Verwandte der Gebrüder Spangenberg verkaufte (ebd., S. , ; Kat. Hamburg , S. ). Neben seiner Tätigkeit als Maler setzte sich Hausmann in Paris mit den Entwicklungen auf dem Gebiet der Fotografie auseinander, um nach seiner Rückkehr nach Deutschland seinen Onkel bei der Eröffnung eines fotografischen Ateliers in Hanau zu unterstützen (Cassirer , S. f.). Trotz seiner eigenständigen Arbeitsweise lebte Hausmann in enger Verbindung mit den deutschen Couture-Schülern Gustav und → Louis Spangenberg, Ludwig → Knaus, Victor Müller, Anselm → Feuerbach, Henneberg und Wilhelm Lindenschmit, die regelmäßig Gäste seiner Tischgesellschaft waren (Schaeffer , S. ). Die Verbundenheit des Freundeskreises äußert sich auch in der Sujetwahl: Wie Henneberg und Feuerbach widmete sich Hausmann  dem Motiv der Zigeuner, das er zunächst in mehreren Studien und Zeichnungen verarbeitete und das vermutlich von einer Zigeunergruppe inspiriert wurde, die sich in der Nachbarschaft der Deutschen niedergelassen hatte (ebd., S. ; Thom , S. , Kat. AI, S. ; Ecker , S. ). Eine weitere Inspirationsquelle waren die in Paris vielerorts ausgestellten Gemälde der Barbizon-Maler, die vermutlich auch in Hausmann den „ungeheuren Hang“ weckten, „im Freien Studien zu machen“ (zit. nach Cassirer , S. ). Wie Lindenschmit reiste er  in den Wald von Rambouillet. In der Region Les Vaux de Cernay, die auch Lindenschmit als Studienort diente, schuf er während des Sommers Ölstudien und Zeichnungen von Landschaften und Bauernhäusern (Taf. XXVII) (Schaeffer , S. ; Silberbauer , S. ). Zurück in Paris, nahm Hausmann im selben Jahr mit dem Gemälde Une bohémienne am Pariser Salon teil (Salon , Nr. ), das die lobende Erwähnung der Jury fand (Schaeffer , S. ). Aufgrund der hohen Unterhaltskosten verließ er Ende  Paris (ebd., S. ) und reiste mit einem Abstecher an die bretonische Küste zurück nach Hanau, das er im Jahr darauf jedoch wieder für einen einjährigen Aufenthalt in Italien verließ.

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Werke der Pariser Zeit El Piojoso, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo, um , Öl/Lw,  ×  cm (Schaeffer , S. ) | Die Hochzeit zu Kana, Kopie nach Paolo Veronese, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Bildnis Franz I., Kopie nach Tizian, um , Öl/Lw (?), , × , cm, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Pariser Straßenkinder [auch: Pariser Gamins] (Taf. XX), , Öl/Lw, , × , cm, sign.: F. C. Hausmann. Paris , Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. HK- | Pariser Gamins (Farbskizze), , Öl/Lw (?),  ×  cm, Verbleib unbekannt (Schaeffer , S. ) | Bauernhaus bei Vaux de Cernay (Taf. XXVII), , Öl/Lw,  ×  cm, Frankfurt a.M., Städel Museum, Inv. Nr. SG  | Kleinere Wiederholung der Pariser Gamins, ,  ×  cm, sign.: C. Hausmann, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Une bohémienne, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Zigeuner auf der Haide, , Öl,  ×  cm, sign.: F. C. Hausmann , Verbleib unbekannt (Schaeffer , S. ) | Zigeuner auf der Haide, Farbskizze, Öl,  × , cm, Verbleib unbekannt (ebd.) | Kopf einer Zigeunerin, Öl,  ×  cm, sign.: F. C. Hausmann. Paris, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Waldlandschaft, Studie, , Öl/Lw,  × , cm, sign.: F. K. Hausmann, Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. . Schaeffer listet zwei weitere Kategorien von Arbeiten Hausmanns aus dessen Pariser Zeit auf: Unter der ersten Kategorie Ölskizzen aus Vaux de Cernay (Schaeffer , S. ) findet man  Arbeiten, von denen ein kleiner Teil signiert und auf das Jahr  datiert ist. Die zweite Kategorie Zeichnungen (ebd., S. ) umfasst  Arbeiten in Blei, Kohle und Kreide, jedoch ohne Angabe der Entstehungsjahre, Maße oder ihrem Verbleib.

Bibliographie ADB, AKL, Bénézit , Boetticher, Müller/Singer, TB – Allgeyer, Julius, Anselm Feuerbach,  Bde., Berlin/Stuttgart , Bd. , S. f., ,  | Bode, Wilhelm von, „Rudolf Henneberg“, in: Die graphischen Künste, Bd. XVIII, Wien , S. – | Ecker, Jürgen, Anselm Feuerbach. Leben und Werk. Kritischer Katalog der Gemälde, Ölskizzen und Ölstudien, München , S.  | Kat. Hamburg : Katalog der Meister des . Jahrhunderts in der Hamburger Kunsthalle, Eva Maria Krafft u. Carl Wolfgang Schümann (Hrsg.), Bestandskat., Ham-

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Heilbuth, Ferdinand

burg , S.  | Künstlerbriefe aus dem . Jahrhundert, Else Cassirer (Hrsg.), Berlin , S. f. | Lehmann, Evelyn, Der Frankfurter Maler Victor Müller –, Frankfurt a.M. , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, – , Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Schaeffer, Emil, Friedrich Karl Hausmann, Ein deutsches Künstlerschicksal, Berlin  | Silberbauer, Rainer, Wilhelm Lindenschmit d.J. (–). Ein Münchner Maler des Historismus im Spannungsfeld der Gesellschaft des . Jahrhunderts, München , S.  | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S. –.

Heilbuth, Ferdinand  Hamburg –  Paris Historien-, Porträt- und Genremaler

Archivalien Frankfurt a.M., Städel-Archiv, Nachlass Victor Müller [SG –], darin:  Briefe aus Antwerpen und Paris von  bis , zit. nach: Maschinenabschrift durch Dr. Doris Schmidt, – [Victor Müller an seine Familie in Frankfurt a.M., Paris , Rue des Marais  chez Mr Hausmann] | Leipzig, UB, Slg. Kestner, , Nr.  [Brief von Wilhelm Lindenschmit an Friedrich Lucanus, Paris, ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole [..] | Paris AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; betrifft Gustav Spangenberg]. Annabelle Hosie

G. Ricard, Ferdinand Heilbuth, 

Künstlerische Laufbahn ab  Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München;  erster Parisaufenthalt; vermutlich Schüler im Atelier von Paul Delaroche; zu Beginn der er Jahre Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen; ab ca.  zweiter Parisaufenthalt; Schüler von Charles Gleyre; – Teilnahme am Pariser Salon, ,  und  Medaillen . Klasse; / in Rom; weitere Romaufenthalte /, /, / und –; seit  Mitglied des Deutschen Künstlervereins;  Ernennung zum stellvertretenden Vorsitzenden des Internationalen Künstlervereins;  Ernennung zum Ritter,  zum Offizier der Ehrenlegion;  und  Teilnahme an der Pariser Weltausstellung;  Übersiedlung nach London; Teilnahme an Ausstellungen der Royal Academy of Arts () und der Grosvenor Gallery (); um  Rückkehr nach Paris;  Annahme der französischen Staatsbürgerschaft;  Mitbegründer der Société d’aquarellistes français

Heilbuth, Ferdinand

Parisaufenthalte , ab ca.  Der aus Hamburg stammende Sohn eines Rabbiners verbrachte den Großteil seines Lebens in Paris. Mit einem Stipendium seiner Heimatstadt studierte Ferdinand Heilbuth zunächst in München, dann in Antwerpen, bevor er im Alter von  Jahren seine Ausbildung in der französischen Metropole fortsetzte (Bachelin , S. ; München, AdBK; Thom , S. ). In Deutschland und Frankreich gleichermaßen rezipiert, finden Leben und Werk des Malers in zahlreichen zeitgenössischen Zeitschriften und Nachschlagewerken Erwähnung, am ausführlichsten in einem von seinem Neffen Emil Heilbut verfassten Nekrolog (Bénézit ; Bellier; Roussard ; Les chefs-d’œuvre d’art ; Helferich ). Allerdings divergieren die wenigen Angaben zur Ausbildungszeit Heilbuths stark, so dass sich diese nur lückenhaft rekonstruieren lässt. Briefe und Erinnerungen anderer Künstler geben punktuell Auskunft über Heilbuths persönliche Netzwerke (PrAdK; Adolph Menzel. Briefe). Erstmals nachweisen lässt sich Heilbuths Anwesenheit in Paris im September des Jahres  durch einen dokumentierten Besuch im Louvre (Paris, AMN a). Ein weiterer Hinweis ist ein Brief des befreundeten Wilhelm → Gentz, in dem dieser berichtet, Heilbuth habe ihn im Februar  in Paris zur Postkutsche gebracht, als er eine Reise nach Afrika antrat (Gentz , S. ). Zu Beginn der er Jahre studierte Heilbuth dann in Antwerpen (Thom , S. ), bevor er sich um  erneut in die französische Hauptstadt begab (Frankfurt a.M., Städel-Archiv). In Paris soll er zunächst Schüler von Paul Delaroche gewesen sein (Kat. Paris , S. ; Les chefs-d’œuvre d’art , S. ) – ob der Unterricht im Atelier des Historienmalers während seines ersten oder zweiten Aufenthalts erfolgte, ist nicht überliefert. Spätestens  trat Heilbuth in das Atelier des Schweizer Malers Charles Gleyre ein; der Salonkatalog desselben Jahres beschreibt ihn als „élève de M. Gleyre“ (Bachelin , S. ; Salon , Nr. ; Clément , S. ). In den er Jahren nahm Heilbuth vorwiegend mit historischen Genreszenen am Pariser Salon teil (Salon –) und wurde mehrmals mit einer Medaille . Klasse ausgezeichnet (Paris, AMN c; Salon ).  erfolgte seine Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion (Bellier). Zunächst in der Rue Blanche  und der Rue Duperré  wohnhaft, zog Heilbuth um  in die

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Avenue Frochot  auf den Montmartre in die unmittelbare Nachbarschaft zahlreicher Künstler und Schriftsteller (Hartmann /, S. ; Roussard , S. ). In den folgenden Jahren war sein Atelier Anlaufstelle mehrerer deutscher Maler: Sowohl Victor → Müller als auch Fritz → Werner gaben es in den Salonkatalogen als ihre Postadresse an (Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f.). Mit Werner wie auch mit dem französischen Genreund Historienmaler Ernest Meissonier verbanden Heilbuth Freundschaften (Berlin, PrAdK; Helferich , S. ; Adolph Menzel. Briefe, Bd. , S. , f., f.). Ebenfalls zu seinem Bekanntenkreis zählten Rudolf → Henneberg, den Heilbuth genau wie Müller bereits während seines Studiums in Antwerpen kennengelernt hatte (Thom , S. ), sowie Albert → Brendel und Ludwig → Knaus (Hartmann /, S. ). Von Paris aus begab sich Heilbuth immer wieder für längere Zeit nach Rom (Noack). Bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges im Jahr  schlug er das Angebot der französischen Regierung aus, in Frankreich zu bleiben (Anonym , S. ), und verließ Paris, um sich zunächst in London, dann in Rom niederzulassen (Noack). Um  kehrte er zurück und erntete beim Pariser Publikum mit seinen Ölgemälden und Aquarellen eleganter Pariserinnen großen Beifall (Helferich , S. ). Mitte der er Jahre bezog er ein luxuriöses Haus in der Rue Ampère, das er sich durch den einträglichen Verkauf seiner Werke leisten konnte (ebd., S. ). Freundschaftlich verbunden war Heilbuth in späterer Zeit mit Édouard Manet und Edgar Degas (Roussard , S. ; Ziegler , S. ). Vermutlich hatte er maßgeblichen Anteil an der Einführung seines Neffen, des Kunstkritikers Emil Heilbut, in die französischen Künstlerkreise (Ziegler , S. f.). Heilbuth starb  als französischer Staatbürger (Kat. Paris , S. ). Seine Werke und seine Kunstsammlung, zu der neben Arbeiten von Corot, Monet und Puvis de Chavannes auch solche deutscher Malerkollegen wie Paul → Meyerheim, Fritz Werner und Otto → Weber (ebd., S. , , ) zählten, wurden auf seinen eigenen Wunsch hin zugunsten der Société des Artistes Français versteigert (ebd., S. ).

Werke der Pariser Zeit (Auswahl) Une réception chez Rubens/Ein Empfang bei Rubens. Rubens, von seinen berühmtesten Schülern umge-

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Heilbuth, Ferdinand

ben, stellt Adriaan Brouver [Adriaen Brouwer] seiner Gemahlin vor, Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Boetticher; Salon , Nr. ) | Mönch, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Boetticher) | Junger Zeichner im Atelier, , Öl/Lw, , × , cm, Verbleib unbekannt (ebd.) | Palestrinas Musikprobe/ Palestrina, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd.; Salon , Nr. ) | Étudiant, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ), evtl. identisch mit: Student aus dem Mittelalter, , Öl/Lw,  ×  cm (Boetticher) | Politesse, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ), evtl. identisch mit: Die höflichen Herren. Zwei Herren, deren jeder dem andern den Vortritt lassen will, , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Boetticher) | Der jüngere Titian (Titiano) mit seiner Geliebten, , Öl/Lw, sign. „F. Heilbuth “, Verbleib unbekannt (Verzeichnis der Ravenéschen Gemälde-Sammlung , Nr. ) | Der Maler Luca Signorelli an der Leiche seines von einem Nebenbuhler erschlagenen Sohnes, , Öl/Lw,  ×  cm, sign. u.r.: Ferdinand Heilbuth , Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. HK- | Le fils du Titien et Béatrice Donato (Alfred de Musset), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | L’aveu, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Le Tasse à Ferrare, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ), evtl. identisch mit: Tasso und die beiden Leonoren, Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Boetticher; Hartmann /, S. ) | La consigne, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Le chevalier poëte Ulric de Hutten, couronné à Augsbourg, sous l’empereur Maximilien, en , Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Le Mont de Piété, , Öl/Lw,  ×  cm, Dijon, Musée des Beaux-Arts, Inv. Nr. RF (Salon , Nr. ) | Solitude, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Souvenir d’Italie, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Autodafé/ L’auto-da-fé, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Boetticher; Salon , Nr. ).

Bibliographie Bénézit , Bellier, Boetticher, Noack, Rump , Schweers, TB – Adolph Menzel. Briefe, Claude Keisch u. Marie Ursula Riemann-Reyher (Hrsg.),  Bde., Berlin u.a. , Bd. , S. , f., f. | Anonym, „Nécrologie Ferdinand Heilbuth“, in: La Chronique des arts et la curiosité, supplément de la Gazette des beaux-arts, Nr. , , S. f. | Bachelin, Auguste, „Frédéric Simon“, in: Bibliothèque

universelle et Revue Suisse, Nr. , Jg. , , S. –, hier S.  | Clément, Charles, Charles Gleyre. Étude biographique et critique, Paris , S.  | L’Exposition universelle de  illustrée, François Ducuing (Hrsg.),  Bde., Paris , Bd. , S. – | Graves, Algernon, The Royal Academy of Arts. A complete dictionary of contributors and their work from its foundation in  to ,  Bde., London /, Bd. , S.  | Hartmann, Moritz, „Wanderungen durch Pariser Ateliers. Herbert, Heilbuth, Brendel, Imer, Henneberg, Knaus, Robert Fleury“, in: Westermann’s Jahrbuch der Illustrierten Deutschen Monatshefte, Bd. , Oktober  – März , S. –, hier S. – | Helferich, Herman [Emil Heilbut], „Ferdinand Heilbuth“, in: Die Kunst für Alle, Jg. , H. , .., S. – | Kat. Paris : Catalogue des tableaux, aquarelles et dessins, mobilier artistique, belles tapisseries provenant de l’atelier Ferdinand Heilbuth: vente, Auktionskat., Paris, Galerie Georges Petit, – mai , Paris  | Les chefs-d’œuvre d’art au Luxembourg, Eugène Montrosier (Hrsg.), Paris , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. –; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. ; Salon , Nr. f.; Nr. f. (Victor Müller) | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. (Fritz Werner); Salon , Nr.  | Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre. Peintres, Sculpteurs, Graveurs, Dessinateurs, Illustrateurs, Plasticiens aux XIXe & XXe siècles, Paris , S.  | Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/ Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum, Zürich , S. –, hier S.  | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S.  | Verzeichnis der Ravenéschen Gemälde-Sammlung in Berlin, Berlin , Nr.  | Wilhelm Gentz. Briefe einer Reise nach Ägypten und Nubien /, Irina Rockel (Hrsg.), Berlin

Henneberg, Rudolf (Friedrich )

, S.  | Ziegler, Hendrik, „Emil Heilbut. Ein früher Apologet Claude Monets“, in: Die Moderne und ihre Sammler. Französische Kunst in deutschem Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik, Andrea Pophanken u. Felix Billeter (Hrsg.), Berlin , S. –.

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Henneberg, Rudolf (Friedrich)  Braunschweig –  ebd. Historien-, Genre- und Porträtmaler

Archivalien Berlin, PrAdK, Nr. I/ , Brief Fritz Werners an Adolph Menzel, Paris, Februar  | Frankfurt a.M., Städel-Archiv:  Briefe aus Antwerpen und Paris von  bis , Maschinenabschrift durch Dr. Doris Schmidt, - [Brief von Victor Müller an seine Mutter, Ostern ] | München, AdBK: Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Ferdinand Heilbuth, –, Nr. , [Stand: ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée –, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, P , Dossiers d’artistes, Heilbuth | Paris, AMN c: Paris, AMN, X-Salons, Salon de  [Médailles e classe].

E. Ewald, Rudolf Henneberg, 

Lisa Hackmann

Künstlerische Laufbahn / Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen unter der Leitung von Gustaaf Wappers; – Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Thomas Couture; – regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon,  Auszeichnung mit der Medaille . Klasse; – Reise nach Italien; Aufenthalte in Venedig, Florenz und Rom; – in München; Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Münchner Künstlergesellschaft; Arbeit am Gemälde Jagd nach dem Glück (Berlin, Alte Nationalgalerie);  Niederlassung in Berlin; , ,  und  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung;  Auszeichnung mit der kleinen goldenen Medaille für Jagd nach dem Glück;  Teilnahme am Pariser Salon im Rahmen der Weltausstellung mit dem Gemälde Der wilde Jäger (Taf. XLI);  Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin; – Romaufenthalt, unterbrochen von kurzen Aufenthalten in Berlin

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Henneberg, Rudolf (Friedrich )

Parisaufenthalt – Rudolf Henneberg begann seine künstlerische Ausbildung im Frühjahr  an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen. Unzufrieden mit den dortigen Lehrbedingungen, reiste der -jährige im Sommer  mit Friedrich Karl → Hausmann, Wilhelm → Lindenschmit, Gustav Adolf → Müller (-Koburg), → Gustav Spangenberg und dessen Bruder → Louis Spangenberg nach Paris, wo er sich die folgenden zehn Jahre aufhielt (Riegel , S. ; Thom , S. ). Neben den Kopistenlisten des Louvre (Paris, AMN a–g) geben Aufsätze von Herman Riegel und Wilhelm von Bode, die den Künstler persönlich kannten, Auskunft über seinen Parisaufenthalt (Riegel ; Bode ). Die ertragreichste Publikation zu Henneberg bildet jedoch Marianne Thoms Dissertation, die der Rekonstruktion seiner Pariser Jahre ein ausführliches Kapitel widmet (Thom ), das sich u.a. auf Auszüge aus Briefen des Künstlers in der Chronik der Familie Henneberg stützt (Henneberg ). Entgegen der Angabe Bodes, der die Ankunft der Reisegruppe um Henneberg in Paris auf das Frühjahr  datierte, weisen die Einträge für Henneberg, Lindenschmit und Gustav Spangenberg in den Kopistenlisten des Louvre ihre Anwesenheit bereits im September  nach (Paris, AMN a–c). Demnach bildete sich Henneberg zunächst einige Monate durch das Kopieren im Louvre weiter (Berlin, PrAdK; Paris, AMN a), bevor er im April  mit Lindenschmit, Gustav und vermutlich auch dessen Bruder Louis Spangenberg in das Atelier von Thomas Couture eintrat (Bode , S. ; Rosenberg , S. ). Dort begegnete er auch dem Maler Christian Carl → Magnussen. Neben Studien nach dem lebenden Modell und den von Couture geleiteten Besuchen im Louvre, bei denen Henneberg die Werke Rubens’ eingehend studierte, arbeitete er in den folgenden Monaten regelmäßig nach der Natur (Thom , S. ). Doch missfielen ihm bald der im Atelier herrschende Umgangston und die derben Späße. Nach dem Unfalltod eines Mitschülers und der kurzfristigen Schließung des Ateliers durch die Polizei verließ er dieses nach nur drei Monaten (Berlin, PrAdK; Bode , S. ; Henneberg , S. ). Er arbeitete von nun an selbstständig und gab  als Adresse die Rue de Laval  an (Paris, AMN e), nachdem er sich im Jahr zuvor vermutlich eine Wohnung mit Hausmann,

Lindenschmit, den Spangenbergs und Müller in der Rue des Marais  geteilt hatte (Leipzig UB; Paris, AMN f–g; Bode , S. ). Sein Interesse galt nicht nur dem erneuten Studium der alten Meister im Louvre – eine Zeichnung nach Leonardo da Vincis Isabella d’Este aus dem Jahr  hat sich erhalten –, sondern auch zeitgenössischen Malern wie Alexandre-Gabriel Decamps, Eugène Delacroix, Narcisse Diaz und Gustave Courbet, dessen Pavillon er  im Rahmen der Weltausstellung besuchte (Riegel , S. ; Thom , S. ). In Paris bewegte sich Henneberg in einem weiten Kreis deutscher Künstler, zu dem neben den Antwerpener Freunden auch Anselm → Feuerbach, Albert → Brendel, Ernst → Ewald, Wilhelm → Gentz, Ludwig → Knaus, Cäsar → Willich, Leopold → Güterbock, Christian Carl Magnussen, der Kupferstecher Louis Jacoby und der Dichter Richard Lindau gehörten (Riegel , S. ; Henneberg , S. ; Thom , S. f.). Mit Feuerbach teilte Henneberg Ende  kurzzeitig sein Atelier (Uhde-Bernays , S. ) und porträtierte Mitglieder einer Zigeunergruppe, die sich auf dem Montmartre niedergelassen hatten (Taf. XXII) (vgl. → Feuerbach). Gemeinsam mit den Antwerpener Freunden sowie Knaus, Gentz und Victor Müller besuchte er die Tischgesellschaft Hausmanns (Schaeffer , S. ). Darüber hinaus engagierte er sich in Paris in einem musikalischen Zirkel um Feuerbach und Lindau, für den er eine Zeichnung schuf, die als Lithographie das Deckblatt einer von Lindau herausgegebenen Partitur zierte (Thom , S. ). Während der Sommermonate  und  setzte Henneberg, womöglich durch die in Paris vielerorts ausgestellten Werke der Barbizonmaler inspiriert, seine Naturstudien in Marlotte und an der Kreuzung Belle-Croix im Wald von Fontainebleau fort (Thom , S. f.). Im Frühjahr  stellte er das großformatige Gemälde Der wilde Jäger (Taf. XLI) fertig, für das er einige Studien im Zeichenkabinett des Louvre angefertigt hatte (Henneberg , S. ; Thom , S. f.), und schickte es von Paris aus zur Berliner AkademieAusstellung (Kat. Berlin , Nr. ; Henneberg , S. ), wo es Eindruck auf Adolph Menzel machte: „Hennebergs wilder Jäger ist in der Conception ein tolles zum Theil vortreffliches Ding; […] es ist noch viel Delacroix, Couture […] darin“ (Adolph Menzel. Briefe, Bd. , S. ). Auch im Pariser Salon von  wurde Der wilde Jäger zu einem

Henneberg, Rudolf (Friedrich )

Erfolg (Salon , Nr. ; Thom , S. f.): Henneberg erhielt die Medaille . Klasse in der Abteilung der Historienmalerei (Salon , S. XII), verkaufte das Gemälde an den Pariser Sammler Jean-Joseph Kleinfelder und wurde durch Adolf Friedrich Graf von Schack noch im selben Jahr mit einer zweiten Version beauftragt (Thom , S. f.). Obwohl Der wilde Jäger auch in der französischen Presse lobende Kritik erfuhr und seine warme, kräftige Farbpalette und bewegte Komposition in die Nähe Eugène Delacroix’ gerückt wurde (Du Camp, , S. f.; Gautier , S. f.; Verne , S. ), gelang es Henneberg nicht, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Zwar plante er im Mai  „noch eine Bärenjagd und vielleicht auch den Verbrecher aus verlorener Ehre [nach Schiller] oder den Centauer Nessus […], um gleich mehrere flotte Bilder en train zu haben“ (Brief vom . Mai ; in: Henneberg , S. ), doch nur ein Jahr später schrieb er resigniert nach Braunschweig: „[…] der Gedanke, die Malerei zu verlassen, stellt sich häufiger bei mir ein als bisher; ich bin fast gänzlich entmuthigt“ (Brief vom . Mai ; in: Henneberg , S. ). Dennoch stellte Henneberg  und  im Pariser Salon jeweils vier Werke aus (Salon , Nr. –; Salon , Nr. –) und bezog spätestens zu Beginn des Jahres  ein Atelier in der Rue de la Chaussée d’Antin  (Hartmann , S. ; Thom , S. ). Kurz vor dem Ende seiner Pariser Zeit gibt der Salonkatalog von  als Adresse die Rue des Acacias  an (Salon ). Im selben Jahr verließ Henneberg die französische Hauptstadt und brach zu einem einjährigen Aufenthalt nach Italien auf (Berlin, PrAdK; Thom , S. –).  kehrte er für einige Wochen nach Paris zurück, siedelte aber bereits im Sommer nach München über, bevor er  endgültig nach Berlin umzog – eine Entscheidung, zu der er ihn auch die Anwesenheit der Pariser Freunde Gentz, Knaus und Gustav Spangenberg bewogen hatte, die sich zuvor in Berlin niedergelassen hatten (Berlin, PrAdK).

Werke der Pariser Zeit Amazonengruppen, Kohle/Papier, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Am Stalle, Kohle/ Papier, Verbleib unbekannt (ebd.) | Im Kahn, Kohle/ Papier, Verbleib unbekannt (ebd.) | Liederliche Ge-

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sellen, Kohle/Papier (ebd.) | Reitende Studenten, Kohle/Papier, Verbleib unbekannt (ebd.) | Ringkampf zu Pferde, Kohle/Papier, Verbleib unbekannt (ebd.) | Zigeuner, Kohle/Papier, Verbleib unbekannt (ebd.) | Zigeunerfamilie, Kohle/Papier, Verbleib unbekannt (ebd.) | Sitzende Frau. Paris, Ölstudie, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Rappe, , Öl/Lw, , × , cm, sign.: R. H. , Hamburg, Privatbesitz (Thom , Kat. AI, S. ) | Die Vandalen, , Öl/Lw,  × , cm, sign.: R. Henneberg , Braunschweig, Privatbesitz (Thom , Kat. AI, S. ) | Felslandschaft (Marlotte), , Öl/Lw,  ×  cm, Braunschweig, Herzog Anton UlrichMuseum, Kupferstichkabinett, Inv. Nr.  | Szene aus dem jährigen Krieg [?], , Bleistift/Papier, , × , cm, bez.: R. Henneberg, Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Inv. Nr. / | Der Zigeuner und seine Tochter in heimatlichen Gedanken vertieft (Taf. XXII), , Öl/Lw, , × , cm, sign.: R. Henneberg , Braunschweig, Städtisches Museum, Inv. Nr. –– | Marodeure, , Öl/ Lw,  × , cm, sign.: R Henneberg , Berlin, Privatbesitz (Thom , Kat. AI, S. ) | Der wilde Jäger (Taf. XLI), , Öl/Lw,  ×  cm, sign.: R. Henneberg, Berlin, SMB PK, Alte Nationalgalerie, Inv. Nr. AI  | Der Zweikampf, /, Öl/Lw,  ×  cm, Halle, Staatliche Galerie Moritzburg, Inv. Nr. I/ | Alter Weidenbaum, , Öl/Lw, , × , cm, Nachlass Minna Henneberg, Braunschweig, Herzog Anton Ulrich-Museum, Kupferstichkabinett | Der wilde Jäger, Zweite Fassung, , Öl/Lw, , × , cm, sign.: R Henneberg , München, Schack-Galerie, Inv. Nr.   | Kampf am Regenstein, , Öl/Lw, , × , cm, sign.: R Henneberg , Braunschweig, Städtisches Museum, Inv. Nr. G  | Reiterzug, einen Bach überschreitend, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin/München , S. , Abb. S. ) | Zusammenkunft an der Gartenmauer, , Öl/Lw,  × , cm, sign.: R H, Braunschweig, Städtisches Museum, Inv. Nr. –- | Der Verbrecher aus verlorener Ehre, , Öl/Lw, , ×  cm, Berlin, SMB PK, Alte Nationalgalerie, Inv. Nr. AI  | Die Hasenhetze, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ; Riegel , S. ; Rosenberg, S. ; Thom , Kat. AIV, , S. ) | Portrait de M. K.... avec ses chiens, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Die Hasenhetze, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib

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unbekannt (Riegel, S. ; Rosenberg, S. ; Thom , Kat. AIV, , S. ) | Der Verbrecher aus verlorener Ehre, /, Öl/Lw, , ×  cm, Berlin, SMB PK, Alte Nationalgalerie, Inv. Nr. AI  | Ondine protégeant un chevreuil blessé, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Déclaration d’amour, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait d’enfant, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Enlèvement d’une amazone, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Isabella d’Este, , Rötel/Tonpapier, , × , cm, Braunschweig, Herzog Anton UlrichMuseum, Kupferstichkabinett, Inv. Nr. ZL III, ,  | Der Ritter/Jäger und die Nymphe, , Öl/Lw, , ×  cm, Braunschweig, Städtisches Museum, Inv. Nr. G  | Polizeiwidrige Gestalten, , Öl/Lw, , ×  cm, sign.: R Henneberg , Braunschweig, Städtisches Museum, Inv. Nr. G . Des Weiteren befinden sich rund  Studien in Öl, Kohle, Rötel, Blei, Wasserfarben und Kreide auf Papier, die zum größten Teil aus dem Nachlass Minna Hennebergs stammen (Nachlass Minna H. ), im Herzog Anton Ulrich-Museum und im Städtischen Museum in Braunschweig. Von den insgesamt  Zeichnungen und Aquarellen, die durch eine Schenkung Minna Hennebergs im Jahre  in den Besitz der Berliner Nationalgalerie übergingen und sich heute in der Sammlung des dortigen Kupferstichkabinetts befinden, konnten  undatierte Kreide- und Bleistiftzeichnungen als Vorstudien für das Bild Der wilde Jäger identifiziert werden. Sie sind vermutlich während Hennebergs Aufenthalt in Paris entstanden (Berlin, SMB PK KK, Inv. Nr. B  u. B ).

Bibliographie ADB, AKL, Bénézit , Boetticher, DBE, TB – Adolph Menzel. Briefe, Claude Keisch u. Marie Ursula Riemann-Reyher (Hrsg.),  Bde., München , Bd. , S.  [Brief an Fritz Werner, Berlin, ..] | Allgeyer, Julius, Anselm Feuerbach,  Bde., Berlin/Stuttgart , Bd. , S.  | Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter, G[uido] J[oseph] Kern u. Hermann Uhde-Bernays (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , S.  | Ausstellung des künstlerischen Nachlasses von Louis Spangenberg in der Königlichen National-Galerie, Ausstellungskat., Berlin , S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender

Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Bode, Wilhelm von, Rudolf Henneberg, in: Die graphischen Künste, Bd. XVIII, Wien , S. – | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, London/New Haven  | Du Camp, Maxime, Le Salon , Paris , S. f. | Gautier, Théophile, „Le Salon “, in: L’Artiste, VIII, .., Paris , S. f. | Hartmann, Moritz, „Wanderungen durch Pariser Ateliers“, in: Westermann’s Illustrierte Monatshefte, Bd. , Nr. , März , S. – | Heimann, Regelind, Wilhelm Gentz (–). Ein Protagonist der deutschen Orientmalerei zwischen realistischer Anschauung und poesievoller Erzählkunst, Berlin , S.  | Henneberg, Richard, Geschichte der Familie Henneberg (Braunschweig), Gießen  | Kat. Berlin/München : Ausstellung Deutscher Kunst aus der Zeit – in der Königlichen Nationalgalerie Berlin, Ausstellungskat., Berlin/München  | Keisch, Claude, „,Die Jagd nach dem Glück‘. Salonromantik in altdeutschem Gewand. Rudolf Henneberg und Bode“, in: Wilhelm Bode als Zeitgenosse der Kunst. Zum . Geburtstag, Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin  | Königliche National-Galerie, Dritte Ausstellung, Werke von Rudolf Henneberg, Wilhelm Schirmer, Hugo Harrer, Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin , S. – | Kopf, Joseph von, Lebenserinnerungen eines Bildhauers, Stuttgart , S.  | Lehmann, Evelyn, Der Frankfurter Maler Victor Müller –, Frankfurt a.M. , S.  | Nauhaus, Julia, Von Kaisern, Zigeunern und „Lütticher Mädchen“. Die frühen Erwerbungen des Braunschweiger Kunstverein, Braunschweig , S.  (u.a.) | Riegel, Herman, „Rudolf Henneberg“, in: Kunstgeschichtliche Vorträge und Aufsätze, Braunschweig , S. – | Rosenberg, Adolf, Die Berliner Malerschule. Studien und Kritiken, Berlin , S. – | Ders., „Die Perlen der Berliner Nationalgalerie“, in: Velhagen & Klasings Monatshefte, Jg. /, T. , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Paris , Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Paris , Salon , Nr. –; Salon , Nr. – | Schaeffer, Emil, Friedrich Karl Hausmann. Ein deutsches Künstlerschicksal, Berlin

Herbsthoffer (Herbstoffer), (Peter Rudolf ) Karl

, S.  | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin  | Verne, Jules, „Le Salon de “, in: Revue des Beaux-Arts. Tribune des artistes, Bd. , Nr. , .., S. , hier zit. nach: Dehs, Volker, Jules Verne Salon de ,  [Stand: ..].

Archivalien Berlin, PrAdK, Pers. BK , Selbstverfasster Lebenslauf Rudolf Henneberg  | Leipzig, UB, Slg. Kestner, , Nr. , Brief Wilhelm Lindenschmits an Friedrich Lucanus, Paris .. | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, Nr. p [..; betrifft Lindenschmit] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; betrifft Gustav Spangenberg] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.] | Paris, AMN e: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copiste, cartes des permission d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN f: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; betrifft Gustav Spangenberg] | Paris, AMN g: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; betrifft Louis Spangenberg]. Annabelle Hosie

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Herbsthoffer (Herbstoffer), (Peter Rudolf ) Karl  Pressburg/Bratislava –  Waidhofen a.d. Thaya Genre-, Porträt- und Historienmaler

Künstlerische Laufbahn – Studium bei Karl Gsellhofer an der Akademie der Vereinigten Bildenden Künste in Wien; nach  Privatunterricht bei dem Porträtmaler Friedrich von ↗ Amerling in Wien; ab  Teilnahme an Ausstellungen u.a. in Budapest und Wien; – Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Eugène Isabey; – regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon ( im Rahmen der Weltausstellung);  Aufenthalt in Manchester; von dort aus Teilnahme an der Ausstellung der Londoner Royal Academy of Arts; um  vermutlich Annahme der französischen Staatsbürgerschaft;  Rückkehr nach Wien;  Teilnahme an der dortigen Weltausstellung;  Parisreise

Parisaufenthalt – Nach einer ersten künstlerischen Ausbildung in Wien u.a. bei Friedrich von ↗ Amerling, einem Schüler von Horace Vernet, übersiedelte Karl Herbsthoffer  im Alter von  Jahren nach Paris (Boetticher; Wurzbach , S. f.) – in einer Zeit, als die Anerkennung für sein Schaffen in Österreich abnahm. Denn nachdem die zeitgenössische Kritik seine bereits ab  auf Ausstellungen in Budapest und Wien präsentierten Historien- und Genrebilder anfangs sehr positiv besprochen hatte, waren in den darauffolgenden Jahren immer mehr kritische Stimmen aufgekommen (Fuchs –, Bd. , S. K). Herbsthoffers knapp zweieinhalb Jahrzehnte währender Aufenthalt in der französischen Hauptstadt hinterließ viele Spuren. Details liefern insbesondere zahlreiche Dokumente in Pariser Archiven sowie die Besprechungen verschiedener Ausstellungen, an denen der Künstler teilnahm (Paris, AMN a–b; Base Arcade a–j; Gautier ; Houssaye ; Fuchs –). In Paris angekommen, entschied sich Herbsthoffer, seine in Wien begonnene Ausbildung wie-

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Herbsthoffer (Herbstoffer), (Peter Rudolf ) Karl

deraufzunehmen, und trat in das Atelier des insbesondere als Marinemaler erfolgreichen Eugène Isabey ein (Fuchs –, Bd. , S. K). Bereits im Jahr seiner Ankunft nahm er am Pariser Salon teil, den er in den kommenden dreißig Jahren regelmäßig beschicken sollte (Salon –).  zeigte er dort eine allegorische Darstellung der französischen Republik „grande comme le monde“,  wurde er für sein Gemälde Duel au bord de la Seine (verbrannt, zuletzt Nancy, Musée Lorrain) mit einer „mention honorable“ ausgezeichnet (Gallimard , S. ; Salon , Nr. ; Paris, AMN b; Paris, X-Salon ). Überliefert ist, dass Herbsthoffer mehrmals gegen die vermeintlich unvorteilhafte Hängung seiner Werke protestierte (Paris, AMN b; Paris, X-Salon , ). Mehrere Pariser Adressen Herbsthoffers sind bekannt, so u.a. die Rue de Bienfaisance im heutigen . Arrondissement und weitere Anschriften in diesem Viertel sowie die Rue de Douai  am Fuß des Montmartre (Salon – ).  war Herbsthoffer kurzzeitig in Manchester ansässig (Graves /, S. ). Herbsthoffer zeigte seine Werke auch auf Ausstellungen in anderen französischen Städten, z. B. in Lyon (Dumas , S. ). Die Berichte zu seinem Schaffen in französischen Zeitschriften konzentrieren sich jedoch auf seine regelmäßigen Teilnahmen am Pariser Salon. Kunstkritiker wie Théophile Gautier und Arsène Houssaye besprachen seine Gemälde und lobten ihren „esprit“ und ihre „finesse“ (Gautier , S. ; Houssaye , S. ). Auch bei den Käufern waren Herbsthoffers Werke beliebt und der Künstler bemühte sich selbst um den Kontakt zu potentiellen Sammlern (Paris, AMN a). Bereits seine  im Salon gezeigte Episode de l’iconomachie dans les Pays-Bas, guerre de Trente ans wurde vom französischen Staat angekauft, der später u.a. noch Une antichambre sous Louis XIII (Le Mans, Musée de Tessé) und L’armurier (Dieppe, Château-Musée) erwarb, die heute zum Bestand französischer Museen zählen (Bellier; Base Arcade b, c, f, g–i). Weiterhin erhielt Herbsthoffer verschiedene staatliche Aufträge für großformatige Heiligenbilder, die der Ausstattung von Kirchen dienten, so etwa für das Gemälde Saint Jean baptisant le Christ in der Kathedrale SaintCaprais in Agen (Base Arcade a). Zu den privaten Sammlern, die Werke des Künstlers besaßen, zählte u.a. Charles de La Valette, Minister unter Napoleon III. (Salon , Nr. f.).

Obwohl Herbsthoffer wohl ab spätestens Mitte der er Jahre die französische Staatsbürgerschaft besaß – auf der Weltausstellung  stellte er in der französischen Abteilung aus –, verließ er  beim Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges Paris und zog zurück nach Wien (Salon , Nr. –; Fuchs –, Bd. , S. K). Fünf Jahre später reiste er erneut in die französische Hauptstadt (ebd.). In seinem Todesjahr  nahm er ein letztes Mal mit zwei Werken am Pariser Salon teil (Salon , Nr. f.).

Werke der Pariser Zeit (Auswahl) Episode de l’iconomachie dans les Pays-Bas, guerre de Trente ans, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Un antiquaire lisant dans une chronique, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Des chenapans, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Figure de la République française, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | L’atelier de Van Ostade, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Daniel dans la fosse aux lions, um , Paris, Kirche Saint-Pierre-du-Gros-Caillou | Lady Macbeth, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Un regret au monde, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Des soudards (épisode de la Guerre de trente ans), Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Un fumeur, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Une Flamande, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Un homme qui boit seul n’est pas digne de vivre, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Saint Jean baptisant le Christ, Gemälde,  ×  cm, Agen, Kathedrale Saint-Caprais | L’armurier, um , zuletzt: Dieppe, Château-Musée (Base Arcade f, h) | Une antichambre sous Louis XIII, um , Le Mans, Musée de Tessé (Base Arcade c, g, i).

Bibliographie AKL, Bellier, Bénézit , Boetticher, DBE, Müller/ Singer, ÖBL, RKD, TB – Annuaire de la Gazette des Beaux-Arts, Paris , S.  | Arpentigny, M. d’, „Salon de ”, in: Le Courrier artistique, Jg. , Nr. , .., S.  | Chaumelin, Marius, L’Art contemporain, Paris , S.  | Drak, Maurice, „Promenade d’un Flâneur parisien au Salon de ”, in: L’Europe Artiste, Jg. , Nr. , .., o.S. | Dumas, Dominique, Salons et expositions à Lyon, –. Catalogue des exposants et liste de

Hess (Heß), Max

leurs œuvres,  Bde., Dijon , Bd. , S.  | Fuchs, Heinrich, Die österreichischen Maler des . Jahrhunderts,  Bde., Wien –, Bd. , S. Kf., f. | Gallimard, Auguste, Examen du Salon de , Paris , S.  | Gautier, Théophile, Abécédaire du Salon de , Paris , S.  | Gautier (fils), Théophile, „Salon de . e article. La peinture de genre”, in: Le Monde illustré, Jg. , Nr. , .., S.  | Graves, Algernon, The Royal Academy of Arts: a complete dictionary of contributors and their work from its foundation in  to ,  Bde., London /, Bd. , S.  | Houssaye, Arsène, „Salon de . XXVI“, in: Le Monde illustré, Jg. , Nr. , .., S.  | Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre. Peintres, sculpteurs, graveurs, dessinateurs, illustrateurs, plasticiens aux XIXe & XXe siècles, Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. –; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, – , Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. –; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon de , Nr. f. | Wurzbach, Constant von, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche seit  in den österreichischen Kronländern geboren wurden oder darin gelebt und gewirkt haben,  Bde., Wien –, Bd.  (), S. f.

Archivalien Base Arcade a: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade b: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arca-

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de c: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade d: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade e: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade f: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade g: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade h: Paris, AN, F//B, dossier , pièce  | Base Arcade i: Paris, AN, F//B, dossier , pièce  | Base Arcade j: Paris, AN, F//, dossier  | Paris, AMN a: Paris, AMN, P Dossier d’artistes, Herbsthoffer Ch. | Paris, AMN b: Paris, AMN, X-Salon , , , , , . Gitta Ho und Magdalena Weitlaner

Hess (Heß), Max  München –  Lippspringe (heute Bad Lippspringe) Dekorations- und Historienmaler

Künstlerische Laufbahn um  Ausbildung im Atelier des Vaters Peter (von) Hess in München; um  Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Charles Gleyre; nach  in Düsseldorf; Tätigkeit für den Kunstsalon Eduard Schulte; Gemäldeauftrag des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern

Parisaufenthalt um  Nach einer Ausbildung bei seinem Vater Peter (von) Hess ging Max Hess, weil er „die Strenge des Vaters nicht ertragen“ konnte, nach Paris (Blanckarts , S. ; Pecht , S. ). Er folgte damit dem Vorbild seines Bruders Eugen Hess, der sich in den Jahren / als Maler in der französischen Hauptstadt aufhielt, um dort die französische und niederländische Malerei zu studieren (Pecht , S. ). Wichtigste Quelle zu Hess’ Pariser Studienzeit ist ein Eintrag in der Kopistenliste des Louvre, die ihn am . August  verzeichnet und als seinen Lehrer den Schweizer Maler Charles Gleyre nennt (Paris, AMN; Staiger-Gayler , S. ). Die Beiträge von Moritz Blanckarts und Friedrich ↗ Pecht (Blanckarts ; Pecht ) können als inhaltliche Grundlage aller nachfolgend publizierten Lexi-

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Heyden, August Jakob Theodor von

konartikel zu Hess angesehen werden. Sie erwähnen seinen Parisaufenthalt lediglich, ohne eine Datierung zu erwähnen. Nach seiner Rückkehr aus Paris ließ sich Hess in Düsseldorf nieder, wo er „durch seine mannigfachen Talente, bald als Schauspieler und Sänger, bald als vorzüglicher Paukenschläger, und hauptsächlich als Dekorationsmaler“ tätig war (Blanckarts , S. ). Hierbei entstanden u.a. ein Grisaille-Fries des Alexanderzugs nach Bertel Thorvaldsen für den Kunstsalon Eduard Schulte sowie ein Bühnenvorhang für den Saal des Künstlervereins „Malkasten“, in dem regelmäßig Theateraufführungen stattfanden.

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie DBE, BBKL, Bellier, Boetticher, Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Müller/Singer, TB – Blanckarts, Moritz, Düsseldorfer Nekrologe aus den letzten Jahren, Stuttgart , S. f. | Pecht, Friedrich, Geschichte der Münchener Kunst im neunzehnten Jahrhundert, München , S.  | Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum, Zürich , S. – , hier S. .

Archivalien Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..].

Heyden, August Jakob Theodor von  Breslau –  Berlin Historien-, Genre- und Dekorationsmaler, Illustrator, Professor für Kostümkunde

Künstlerische Laufbahn vor  Studium der Bergbauwissenschaften in Breslau und Berlin, anschließend Bergbeamter; ab  Mitglied des literarisch-künstlerischen Kreises „Rütli“; / in Berlin; Studium der Malerei an der Königlich Preußischen Akademie der Künste bei Eduard Holbein; ab  Schüler im Privatatelier von Carl ↗ Steffeck; – Parisaufenthalt; Schüler von Charles Gleyre und Thomas Couture;  (Medaille . Klasse) und  Teilnahme am Pariser Salon; nach  wiederholte Reisen nach Italien; ab ca.  in Berlin; – regelmäßige Teilnahme an den Berliner AkademieAusstellungen;  und  Ausführung von bemalten Vorhängen für das Berliner Opernhaus;  und  Teilnahme an der Internationalen Kunstausstellung in München;  Teilnahme an der Weltausstellung in Wien (Medaille); er Jahre Ausführung von dekorativen Wandmalereien in mehreren öffentlichen Gebäuden in Berlin, Breslau und Posen; ab  Herausgeber der Blätter für Kostümkunde; – Professor für Kostümkunde an der Berliner Kunstakademie;  Veröffentlichung der Schrift Tracht der Kulturvölker Europas;  Veröffentlichung des selbst verfassten und illustrierten Bergmannmärchens Die Perlen

Parisaufenthalt – Helene Bosecker

Nach einem Studium der Bergwissenschaften in Breslau und Berlin und ersten Tätigkeiten in Istrien und Oberschlesien entschied sich Heyden kurz vor seinem . Lebensjahr, Maler zu werden, und absolvierte in Berlin eine Ausbildung an der Königlich Preußischen Akademie der Künste sowie im Privatatelier des Malers Carl ↗ Steffeck (Nürnberger/ Storch , S. ; Meier-Graefe , S. ). Wie viele Schüler Steffecks begab sich auch Heyden im Jahr , inzwischen -jährig, nach Paris, um in den Lehrateliers von Charles Gleyre und Thomas Couture zu studieren (Berlin, PrAdK).

Heyden, August Jakob Theodor von

Zwei heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg aufbewahrte Briefe Heydens aus Paris, deren Adressat sehr wahrscheinlich in beiden Fällen der Dichter und Jurist Friedrich von Uechtritz war, geben neben einem knappen, selbstverfassten Lebenslauf, den Kopistenlisten des Musée du Louvre, Ausstellungkatalogen und einigen Lexika Auskunft über seine Pariser Ausbildungszeit. Zudem findet Heyden in Publikationen zu Theodor Fontane, mit dem er befreundet war, Erwähnung (Nürnberg, GNM, Historisches Archiv a–b; Berlin, PrAdK; Paris, AMN a–c; Drude ; Nürnberger/Storch ; Salon ; Meyer ).  findet sich Heydens Name in den Kopistenlisten des Louvre (Paris, AMN a–b). Zwei Jahre später nahm er mit dem Gemälde Sainte Barbe, patronne des ouvriers mineurs (Taf. XXXIX), das sich thematisch im Wirkungsgebiet seiner vorhergehenden Profession bewegt, erstmals am Pariser Salon teil und errang eine Medaille . Klasse (Berlin, PrAdK; Anonym , S. ). Das Werk wurde  von der Pfarrkirche St. Marien in Dudweiler (heute zu Saarbrücken) angekauft, wo es sich heute noch befindet. Im Juni  schrieb Heyden an Uechtritz vermutlich über seine Darstellung der Heiligen Barbara: „[…] mein Bild hier hat unter dessen noch einige Kritiken, die alle sehr günstig waren, erfahren. Man hat mir davon erzählt[,] gelesen habe ich sie selbst nicht, da ich aus Grundsatz keine Zeitung mehr lese, und jeden bedauere der es thun muß. Zur Kunst ist’s nicht nötig; was soll ich mir mein Paris voll Skorpioneier legen lassen (Ist zwar falsch, denn der Skorpion gebärt lebendig).“ (Nürnberg, GNM, Historisches Archiv b) Der Berliner Maler Ludwig → Pietsch, der sich zu dieser Zeit ebenfalls in der französischen Metropole aufhielt, hatte die Gelegenheit, das Gemälde zu sehen und notierte in seinen Erinnerungen: „Wieviel man in der Tat dort [in Paris] lernen gekonnt hatte, davon überzeugte mich am besten auch das im Industriepalast ausgestellte, mit der goldenen Medaille ausgezeichnete Bild eines andern Couture-Schülers, dem ich ebenfalls im Louvre begegnete, August von Heydens ,Heilige Barbara‘, und die Betrachtung seiner, unter jenes Meisters Leitung nach der Natur gemalten, Akte, die er mir in seiner Wohnung vorlegte.“ (Pietsch , S. ) Heyden wohnte zu diesem Zeitpunkt in der Rue de l’Ouest  im heuti-

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gen . Arrondissement (Nürnberg, GNM, Historisches Archiv a; Salon ). Auch Theodor Fontane lobte das Gemälde, das im darauffolgenden Jahr auf der Berliner Akademie-Ausstellung ebenfalls Aufsehen erregte (BAA , Nr. ; Meyer , S. ), und gratulierte dem Künstler zu seinem Debüt (Drude , S. ). Weitere, gerade fertiggestellte oder im Entstehen begriffene Werke schilderte Heyden in seinem Brief an Uechtritz vom Juni : „Ein neues Bild ist wieder fertig es bleibt vorläufig in Paris […], es heißt ‚pro aut contra‘. Auf der Pfanne aber habe ich  wundervolle Sujets. Das eine ist gloire de ma famille und zwar keine schlechte. Ein Großonkel von mir Baron von Aubier war Capitain der Schweizer des Königs Louis XIV. und vertheidigte am Tage des Schweizermassacres in Versailles die große Haupttreppe ganz allein hinter einer rasch durch die großen vergoldeten Thürflügel gebauten Barrikade das Volk […]. Ich habe schon alles nötige zu dem Bild Truppenstudie, Uniformstudien und freue mich recht auf die Arbeit.“ (Nürnberg, GNM, Historisches Archiv b). Meyer zufolge beschäftigte sich Heyden in Paris außerdem mit der graphischen Technik der Radierung (Meyer , S. ). Neben Pietsch verkehrte Heyden in Paris mit den Frankfurter Malern Otto → Donner von Richter und Adolf Schreyer (Donner von Richter , o.S.) sowie mit den aus der preußischen Hauptstadt stammenden Malern Ernst → Ewald und Ernst Hildebrand, ersterer ein Kommilitone aus Coutures Lehratelier. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin schufen die drei Freunde gemeinsam mehrere dekorative Wandgemälde (Lessing , S. II). Aus dem zitierten Brief an Uechtritz geht zudem hervor, dass Heyden beabsichtige, am „ten“ (gemeint ist vermutlich der . Juni ) zur „Ausstellung“ in seine Heimatstadt Breslau zu reisen (Nürnberg, GNM b). Ob er anschließend noch einmal nach Paris zurückkehrte, bevor er sich nach Italien begab, ist nicht bekannt. Für das Jahr  verzeichnen die Kopistenlisten des Louvre einen „Augustin Heyden“. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um August von Heyden handelt und sich dieser demnach noch einmal in der französischen Metropole aufhielt (Paris, AMN c).

Werke der Pariser Zeit Sainte Barbe, patronne des ouvriers mineurs/Die heilige Barbara bringt einem verunglückten Berg-

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Heyden, Otto Johann Heinrich

mann die Sterbesakramente (Taf. XXXIX), Dudweiler, Katholische Pfarrkirche St. Marien (Salon , Nr. ; BAA , Nr. ) | „pro aut contra“, Verbleib unbekannt (Nürnberg, GNM, Historisches Archiv b) | „gloire de ma famille“, Verbleib unbekannt (ebd.).

Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum, Zürich , S. –, hier S. .

Archivalien Bibliographie ADB, AKL, Boetticher, Müller, TB – Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, dessen Umgebungen und Charlottenburg auf das Jahr , Berlin , S.  | Anonym, „Récompenses. Décernées à la suite de Salon de “, in: La chronique des arts et de la curiosité, Nr. , .., S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Dorgerloh, Hartmut u. Barbara Götze, Die Nationalgalerie in Berlin. Zur Geschichte des Gebäudes auf der Museumsinsel –, Berlin , S. f. | Donner von Richter, Otto von, Adolf Schreyer zu seinem siebzigsten Geburtstag, .., Gedicht, o.S., [Stand: ..] | Drude, Otto, Fontane und sein Berlin. Personen, Häuser, Straßen, Frankfurt a.M./Leipzig , S. – | Lessing, Julius, „Zur Erinnerung an Ernst Ewald“, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. , Berlin , S. I–IV | MeierGraefe, Julius, Hans von Marées, sein Leben und sein Werk,  Bde., Frankfurt a.M., , Bd. , S.  | Meyer, Bruno, „Der neue Vorhang im Berliner Opernhause gemalt von August von Heyden “, in: Zeitschrift für bildende Kunst, Nr. , , S. – | Nürnberger, Helmuth u. Dietmar Storch, Fontane-Lexikon. Namen – Stoffe – Zeitgeschichte, München , S. , – | Pietsch, Ludwig, Wie ich Schriftsteller geworden bin. Der wunderliche Roman meines Lebens, Peter Goldhammer (Hrsg.), Berlin , S. ,  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Sanchez, Pierre u. Seydoux, Xavier (Hrsg.), Dijon , , Nr.  |

Berlin, SBB PK HA, Slg. Adam, Nachl. , Kps. , Ewald, Ernst, o.fol. [Brief von Ewald an „geehrter Professor“, ..] | Berlin PrAdK Pers. BK , August von Heyden, o.fol. | Nürnberg, GNM, Historisches Archiv a: Nürnberg, GNM,  Nürnberg, Historisches Archiv, Autographen K, Heyden August von, o.fol. [Brief von Heyden an Friedrich von Uechtritz, ..] | Nürnberg, GNM, Historisches Archiv b: Nürnberg, GNM,  Nürnberg, Historisches Archiv, Autographen K, Heyden August von, o.fol. [Brief von Heyden an „Lieber Freund“ (es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls um Uechtritz), ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [; nur „Heyden“] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d'entrée, Nr.  [, „Heyden, Augustin“]. Lisa Hackmann

Heyden, Otto Johann Heinrich  Ducherow –  Göttingen Porträt-, Genre- und Historienmaler

Künstlerische Laufbahn ab  in Berlin; / Studium in den Ateliers von August von Kloeber und Karl Wilhelm ↗ Wach sowie an der Königlich Preußischen Akademie der Künste; / Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Léon Cogniet; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; –  Italienaufenthalt; v.a. Rom und Sizilien; /

Heyden, Otto Johann Heinrich

 Rückkehr nach Ducherow; anschließend Übersiedlung nach Berlin; dort Eröffnung eines Ateliers;  Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Greifswald;  Ernennung zum Königlich Preußischen Professor und Hofmaler;  Teilnahme an der Dresdner Akademie-Ausstellung;  Teilnahme am Deutschen Krieg als Schlachtenmaler im Gefolge des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm; Teilnahme am Salon in Lille;  Teilnahme am Pariser Salon;  Studienreise nach Ägypten, u.a. zur Eröffnung des Suez-Kanals; / Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg als Schlachtenmaler;  Reise in die Schweiz; /, /, / Italienaufenthalte;  Ausführung von Fresken in der Dankeskirche in Berlin

Parisaufenthalt / Im Mai  ließ sich der spätere Historienmaler Otto Heyden einen Reisepass für Frankreich und Italien ausstellen, „um sich in seiner Kunst zu vervollkommnen“ (Berlin, ZA, fol. ). Mit der sich anschließenden Studienreise nach Paris beschritt er denselben Weg wie eine Generation zuvor sein Berliner Lehrer Karl Wilhelm ↗ Wach. Heydens Reisepass ist neben weiteren Dokumenten Teil seines Nachlasses in Berlin (Berlin, ZA) und das einzige persönliche Zeugnis seines etwa einjährigen Parisaufenthalts. Heydens Biographie ist in ihren wichtigsten Stationen publiziert (Holtze ; Haja/ Wimmer , Dahlenburg ) – von seinem abgebrochenen Studium der Theologie in Greifswald und Berlin über seine Italien- und Orientreisen bis hin zu seinen Teilnahmen an den preußischen Kriegen –, sein Parisaufenthalt fand dagegen bisher kaum Berücksichtigung. Der -jährige, der sich ab der zweiten Hälfte des Jahres  in Paris aufhielt, wurde den Einträgen in den Katalogen der Kunstausstellungen in Berlin und Paris zufolge (BAA ; Salon ) Schüler des Historienmalers Léon Cogniet, um sich dort „wenigstens eine gründliche artistische Bildung“ anzueignen (Reber , S. ). Zeitgleich mit Heyden war der gleichaltrige Berliner Maler und Wach-Schüler Hugo von → Blomberg in Cogniets Atelier anzutreffen. Neben dem Unterricht im Atelier eines anerkannten Künstlers standen den jungen Malern als weitere Möglichkeit der künstlerischen Ausbildung

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die französischen Sammlungen zum Kopieren offen. Obwohl in den Kopistenregistern der Pariser Museen keine Einträge zu Otto Heyden existieren, ist sehr wahrscheinlich, dass auch er dort kopiert hat: In seinem Nachlass sollen sich mehrere von ihm angefertigte Kopien u.a. nach Tizian, Rubens, van Dyck und Murillo befunden haben; drei davon sind eindeutig nach Gemälden im Louvre entstanden (Berlin, ZA, fol. , ). Zum Zeitpunkt von Heydens Abreise aus der französischen Hauptstadt werden unterschiedliche Angaben gemacht (Gläser ; AKL). Spätestens im Juli  scheint er sich aber nachweislich wieder in Deutschland aufgehalten zu haben: Am . Juli zeichnete, datierte und signierte er im rheinland-pfälzischen Marienberg ein Porträt des Bibliothekars und Historikers Ludwig Bethmann, der sich dort zur Kur aufhielt (Fuhrmann , S. ). Zu vermuten ist, dass Heyden im Zuge der Februarrevolution  Paris verließ. Künstlerisch verarbeitete er das Geschehen im Gemälde Scene aus der Februar-Revolution: „Der Aufruf zu den Waffen“, das er  auf der Berliner Akademie-Ausstellung zeigte (BAA , Nr. ). Wo sich Heyden ab  aufhielt, bevor er  nach Italien reiste, ist nicht überliefert. Einerseits wird er im bereits erwähnten Katalog der Berliner Akademie-Ausstellung von  als in Paris wohnhaft bezeichnet (ebd.), andererseits trägt sein Reisepass Stempel und Vermerk des . Januar  für eine Einreise nach Anklam (Berlin, ZA, fol. ). Eine Wiedereinreise Heydens nach Frankreich und Rückkehr nach Paris im Jahr  erscheint möglich, ist aber derzeit nicht zu belegen.  nahm Heyden, der sich inzwischen auf militärische Szenen, v.a. preußische Schlachten, spezialisiert hatte, am Pariser Salon teil (Salon , Nr. ). In einer französischen Besprechung der Ausstellung heißt es, er und seine preußischen Künstlerkollegen würden den französischen Betrachter zwar in seinem Patriotismus herausfordern, doch sei Heydens Arbeit König Wilhelm reitet über das Schlachtfeld von Königgrätz (Berlin, DHM) in Qualität und Ausführung das beste Schlachtengemälde des Salons (Chaumelin , S. f.).

Werke der Pariser Zeit Scene aus der Februar-Revolution: „Der Aufruf zu den Waffen“, –, Verbleib unbekannt (BAA

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Hildebrandt (Hildebrand ), (Friedrich ) Fritz

, Nr. ) | Bettelknabe, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo [Der junge Bettler], Verbleib unbekannt (Berlin, ZA, fol. ) | „Büssende Magdalene, Copie nach d. Original in Louvre, Paris“, Verbleib unbekannt (ebd.) | Lots Töchter, Kopie nach Peter Paul Rubens [Loth mit den Töchtern in der Höhle], Verbleib unbekannt (ebd., fol. ).

Eleveninstituts, –, fol. ,  | Berlin, SMB PK ZA, NL Heyden | Paris, FC, Sammlung Frits Lugt (Lettres des artistes) -A., -A., -A. (), -A. [drei Briefe von Heyden aus Italien, ; ein Brief von Heyden aus Ducherow, ]. Sylva van der Heyden

Bibliographie ADB, AKL, Bénézit , Boetticher, DBE, Noack, Schweers, TB – BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen, –, Helmut BörschSupan (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , BAA , Nr.  | Chaumelin, Marius, L’art contemporain, Paris , S. f. | Dahlenburg, Birgit, „Otto Heyden (–). Kaiserlicher Hofmaler, Kunstprofessor und Ehrendoktor der Universität Greifswald“, in: Pommern. Zeitschrift für Kunst und Geschichte, Jg. , H. , , S. – | Einladung zur ordentlichen Prüfung und Redeübung der hiesigen Zöglinge am sten und ten October von dem Director und Lehrercollegium, Gymnasium zu Stralsund (Hrsg.), Stralsund , S.  | Explication des ouvrages de peinture, dessin, sculpture, architecture, gravure et lithographie figurant a l’exposition des beaux-arts ouverte dans la ville de Lille […] le  juillet , Lille , S.  | Fuhrmann, Horst, „Sind eben alles Menschen gewesen“. Gelehrtenleben im . und . Jahrhundert, dargestellt am Beispiel der Monumenta Germaniae Historica und ihrer Mitarbeiter, München , S.  | Gläser, Käte, Berliner Porträtisten. –, Berlin , S.  | Haja, Martina u. Günther Wimmer, Les orientalistes des écoles allemande et autrichienne, Paris , S. ,  | Holtze, Otto, „Otto Heyden“, in: Pommersche Lebensbilder, Landesgeschichtliche Forschungsstelle (Historische Kommission) für Pommern (Hrsg.),  Bde., Stettin , Bd. , S. – | Reber, Franz von, Geschichte der neueren deutschen Kunst: nebst Excursen über die parallele Kunstentwicklung der übrigen Länder germanischen und romanischen Stammes,  Bde., Leipzig , Bd. , S. f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. .

Archivalien Berlin, PrAdK, PrAdK , Berichte über die Schüler der Gipszeichenklasse, der Ornamentklasse, des

Hildebrandt (Hildebrand), (Friedrich) Fritz  Danzig/Gdańsk –  Rom Maler, Marinemaler

Künstlerische Laufbahn vor  Tätigkeit als Seemann und Ausbildung zum Stubenmaler in Danzig;  Stubenmaler in St. Petersburg; Arbeit am kaiserlichen Winterpalais;  Studium im Privatatelier von Wilhelm Krause in Berlin;  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung;  Studienreise nach Dänemark, Schweden, Norwegen und Paris; anschließend Rückkehr nach Berlin; – Parisaufenthalt; Schüler von Eugène Isabey;  Beschickung der Berliner Akademie-Ausstellungen;  Reise durch Südfrankreich, Spanien und Italien; , ,  Teilnahme am Pariser Salon;  Reise mit seinem Bruder Eduard ↗ Hildebrandt nach Großbritannien und Irland;  Reise nach Italien

Parisaufenthalt – Wie sein Bruder Eduard ↗ Hildebrandt begab sich der -jährige Fritz Hildebrandt nach einer Ausbildung bei Wilhelm Krause in Berlin im Jahr  nach Paris und trat in das Atelier des Marinemalers Eugène Isabey ein. Hinweise zu Hildebrandts Lehraufenthalt in der französischen Hauptstadt lassen sich über einen Nekrolog, Ausstellungskataloge und die Fachliteratur zu seinem Bruder beziehen (Anonym  a; Salon , , ; BAA ; Die Ausstellungskataloge des Königsberger Kunstvereins ; Arndt ).

Hildebrandt (Hildebrand ), (Friedrich ) Fritz

Bereits , im Anschluss an eine Studienreise nach Skandinavien, soll Hildebrandt seinen Bruder Eduard in Paris besucht haben, der zu diesem Zeitpunkt im Atelier von Isabey lernte (Anonym  a, S. ). Im darauffolgenden Jahr ließ Hildebrandt sich in Paris nieder und studierte dort „etwa ein Jahr lang“ bei Isabey (ebd.). Er beschickte im Jahr seiner Ankunft von Paris aus die Berliner Akademie-Ausstellung mit zwei Gemälden, von denen mindestens eines eine Ansicht aus der Normandie darstellt (BAA , Nr. f.). Die Normandie war eines der bevorzugten Bildmotive seines Lehrers Isabey, der auch seine Schüler in diese Region Frankreichs schickte, um dort nach der Natur zu malen (Josenhans , S. ). Von Paris aus, wo er in der Rue de Bagneux im . Arrondissement wohnte, reiste Fritz Hildebrandt  nach Südfrankreich, Spanien und Italien (Salon –; Anonym  a, S. ).  folgte eine weitere Reise gemeinsam mit seinem Bruder nach England, Schottland und Irland (ebd.; Arndt , S. ; Boetticher). Am Pariser Salon beteiligte Hildebrandt sich ,  und  mit Landschaftsdarstellungen.  erhielt er dort eine Medaille . Klasse für sein Gemälde Marine, plage près d’Ostende (Salon , Nr. ). Er beschickte ebenfalls die Ausstellungen der Société des Amis des Arts in Lyon (Dumas , S. ).  brach der -jährige Hildebrandt aus gesundheitlichen Gründen nach Neapel auf, um dort im warmen Klima ein Rheuma- und Gichtleiden auszukurieren. Auf dem Weg dorthin verstarb er in Rom (Anonym  a, S. ; Arndt , S. f.).

Werke der Pariser Zeit Fisherman’s Daughter, , Verbleib unbekannt (Bénézit ) | Kinder am Wasser spielend, , Öl/Lw,  ×  cm (ehem. Schloss Babelsberg, Neues Palais, Verbleib unbekannt); evtl. identisch mit: Strand mit Figuren, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ; Zerstört, entführt, verschollen , Bd. , S. ) | Marine, Strand bei Le Havre, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Kleine Marine, um , Verbleib unbekannt (Kat. Königsberg , S.  (S. ), Nr. ) | Fischerfamilie, um , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Partie an der Themse bei Greenwich, um , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Strandszene bei Châlons-sur-Marne, um

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, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Strandszene bei Le Havre, um , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Sauvetage des marchandises d’un navire échoué sur les côtes de l’île d’Ouessant (Bretagne), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Enfants de pêcheurs (vue d’Allemagne), Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Vue prise de Folkestone (Angleterre), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Côte sauvage des environs de Portsmouth (Angleterre), Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Navire à la côte après la tempête, , Öl/Lw, , × , cm, Dieppe, Château-musée, Inv. Nr. .. | Les Habitants de l’île de Hoy (Écosse), um , Verbleib unbekannt (Dumas , S. ) | La grève, , Öl/Lw, , × , cm, Dieppe, Château-musée, Inv. Nr. .. | Marine, plage près d’Ostende, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Marine, um , Verbleib unbekannt (Dumas , S. ) | Côtes de Bretagne, um , Verbleib unbekannt (ebd.) | Citadelle in St. Petersburg, um , Verbleib unbekannt (Kat. Königsberg , S.  (S. ), Nr. ) | Après l’orage, , Öl/Lw,  ×  cm, Rouen, Hôtel du département, Inv. Nr. .. | Soleil couchant, , Öl/Lw,  ×  cm, Rouen, Hôtel du département, Inv. Nr. .. | Vue du Grand-Bey, près St-Malo, um , Verbleib unbekannt (Dumas , S. ) | Côtes de la Méditerranée, um , Verbleib unbekannt (ebd.) | Markt in Caen, Verbleib unbekannt (Boetticher) | Strandpartie in der Bretagne, Verbleib unbekannt (ebd.) | Küste in der Normandie (Taf. XXXI), Öl/Lw, , ×  cm, Greifswald, Pommersches Landesmuseum, Inv. Nr. B / | Segelschiffe in einem südlichen Hafen. Seestück, Hafenbild, Öl/Lw,  ×  cm, Greifswald, Pommersches Landesmuseum, Inv. Nr. B / | Küste der Bretagne, Verbleib unbekannt (Kat. Königsberg , Nr. ) | Valley in the Pyrenees, Verbleib unbekannt (Bénézit ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, RKD, Schweers, TB – Anonym  a: Anonym, „Nekrolog“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , , S.  | Anonym  b: Anonym, [o.T.], in: Deutsches Kunstblatt, Jg. , Nr. , , S.  | Arndt, Fanny, Eduard Hildebrandt, der Maler des Kosmos: sein Leben und seine Werke, Berlin , S. f., , , f. | BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen, –,

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Hitter, Jean

Helmut Börsch-Supan (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , BAA , Nr. –; BAA , Nr. f. | Berliner Biedermeier. Malerei und Grafik aus den Sammlungen der Staatlichen Schlo¨sser und Ga¨rten, Potsdam-Sanssouci, Gerd Bartoschek (Hrsg.), Ausstellungskat., Kulturhaus Hans Marchwitza, Potsdam , S.  | Bryan’s Dictionary of painters and engravers, George C. Williamson (Hrsg.),  Bde., New York –, Bd. , S.  | Die Ausstellungskataloge des Königsberger Kunstvereins im . Jahrhundert, Rudolf Meyer-Bremen (Hrsg.), Köln , Ausstellung , S.  (S. ), Nr. –; Ausstellung , S.  (S. ), Nr. ; Ausstellung , S.  (S. ), Nr. f. | Dumas, Dominique, Salons et expositions à Lyon, –. Catalogue des exposants et liste de leurs œuvres,  Bde., Dijon , Bd. , S.  | Gradel, Oliver, Kunstausstellungen im Oldenburger Kunstverein –. Ein Gesamtverzeichnis, Oldenburg , S.  | Josenhans, Frauke, „La nature conçue depuis l’atelier“, in: Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris, –, Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Tours , S. – | Kat. Dieppe: Milet, Ambroise, Catalogue du Musée de Dieppe: archéologie, histoire locale, beaux-arts, musée Camille Saint-Saëns, histoire naturelle, Bestandskat., Musée de Dieppe, Dieppe , S. ,  | Kat. Wien : Katalog der Kunstsammlung des Herrn Moriz Freiherrn von Ko¨nigswarter, Sammlungskat., Sammlung von Königswarter, Wien , Nr.  | Meyer-Friese, Boye, Marinemalerei in Deutschland im . Jahrhundert, Oldenburg , S. , ,  | Müller, Friedrich u. Adolf Seubert (Hrsg.), Die Künstler aller Zeiten und Völker oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart,  Bde., Stuttgart –, Bd. , S. f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f.; Salon , Nr.  | Zerstört, entführt, verschollen. Die Verluste der preußischen Schlösser im Zweiten Weltkrieg, Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.),  Bde., Potsdam , Bd. , S. . Frauke Josenhans

Hitter, Jean  Göppingen – ? Maler, Bildhauer

Künstlerische Laufbahn / Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Jean-Hilaire Belloc

Parisaufenthalt / Mitte August  trug sich der aus dem württembergischen Göppingen stammende „Jean“ Hitter in die Kopistenliste des Louvre ein (Paris, AMN). Er wird dort als Schüler von Jean-Hilaire Belloc, seinerzeit Professor an der École de dessin (heute École nationale supérieure des Arts Décoratifs), geführt. Als seine Adresse gab der -jährige die nahegelegene Rue de Seine  an (Paris, AMN). Im April  taucht sein Name zudem in den Einschreibe- und Concours des places-Listen der École des beaux-arts auf – hier allerdings figuriert Hitter als Bildhauer (Paris, AN a–b). Im gleichen Monat nahm er in der Kategorie „figures modelées“ am schulinternen Wettbewerb teil, in dem über die Platzvergabe im Klassenraum entschieden wurde, und belegte den letzten von  Plätzen (Paris, AN b). Auch diesmal wird Hitter als Schüler Bellocs bezeichnet; seine Adresse indes wechselte von der Rue de Seine zur unmittelbar benachbarten Rue Mazarine (ebd.). Weitere Angaben über den Künstler und seine Ausbildung konnten nicht in Erfahrung gebracht werden.

Werke aus der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Archivalien Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d´études, délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AN a: Paris, AN, AJ  , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr.  [.., „sculpteur“] | Paris, AN b: Paris, AN, AJ  , Procès-verbaux de l’École des beaux-arts, Jugement du concours pour les places du semestre d’été/d’hiver –, o.fol. [.., „figures modelées“]. Anna Ahrens

Hölterhoff, Adolf/Adolph

Hölterhoff, Adolf/Adolph  Köln –  Bonn Landschafts- und Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn um  Hinwendung zur Malerei in Köln; autodidaktisches Studium der Malerei in Düsseldorf; Aufenthalt in Dresden; ab spätestens  – mindestens  Parisaufenthalt; Schüler von Léon Cogniet, Thomas Couture und vermutlich Sébastien Melchior Cornu;  und  Teilnahme am Pariser Salon; ab  Mitglied im Verein Berliner Künstler; ab spätestens  in Berlin ansässig; ,  Teilnahme an den Berliner AkademieAusstellungen; um  in Düsseldorf ansässig

Parisaufenthalt ab spätestens  – mindestens  Als ältester Sohn einer wohlhabenden Familie in Köln geboren, studierte Adolf Hölterhoff zunächst Rechtswissenschaften, bevor er „einer unwiderstehlichen Neigung zur Malerei“ folgte (Groth , S. ). Hölterhoffs künstlerischer Werdegang wie auch sein mehrjähriger Parisaufenthalt wurden bislang – bis auf eine Ausnahme (Boetticher) – nicht in Nachschlagwerken erwähnt. Allerdings lässt sich sein Leben bruchstückhaft anhand von Ausstellungskatalogen und Pariser Archivalien sowie der Memoiren und Briefe des mit ihm befreundeten niederdeutschen Lyrikers und Schriftstellers Klaus Groth nachvollziehen (Salon , ; BAA , ; Paris, AMN a–k; Groth ; ders. ). Der erste Hinweis auf Hölterhoffs Anwesenheit in Paris ist ein Eintrag in den Kopistenregistern des Louvre vom . März  (Paris, AMN b), den er bis  regelmäßig zu Studien- oder Kopierzwecken besuchen sollte (Paris, AMN c–k). An den Salons der Jahre  und  nahm Hölterhoff mit dem Gemälde eines weiblichen Kopfs und zwei Landschaften teil, von denen die eine ein Motiv aus Barbizon darstellt (Salon , Nr. f.; Salon , Nr. ). Er hielt sich demnach nicht nur in der französischen Metropole, sondern auch in deren Umgebung auf. Als seine Lehrer werden in den Salonkatalogen Léon Cogniet, Thomas Couture und „M. S. Cornu“ genannt

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(ebd.). Mit letzterem ist vermutlich der Maler Sébastien Melchior Cornu gemeint, der im Auftrag der französischen Regierung zahlreiche Kirchengemälde ausführte (AKL). Aus den ersten Pariser Jahren Hölterhoffs sind mehrere Adressen in verschiedenen Vierteln bekannt: die Rue Fontaine-St. Georges  (Paris, AMN b), die Place du théâtre Montmartre  (Paris, AMN c) und die Rue des Acacias  (Paris, AMN d). Für den Zeitraum von  bis  lässt sich die Rue de l’Abbaye  im heutigen . Arrondissement nachweisen (Paris, AMN e–f, i; Annuaire , S. ).  erhielt eine „Mme Holterhoff“ – möglicherweise die Ehefrau des Künstlers – die Erlaubnis, den Louvre außerhalb der Öffnungszeiten zu besuchen (Paris, AMN h). Bereits  ist in einer Februarausgabe des L’indicateur des mariages zudem von der Hochzeit eines Herrn „Moussette, inspecteur des chemins de fer“ mit „Mlle Holterhof“ zu lesen. Es kann nur vermutet werden, dass es sich hierbei um eine Verwandte des Künstlers handelt, eventuell um seine Schwester (L’indicateur des mariages , S. ). Ab spätestens  lässt sich Hölterhoff in Berlin verorten, wo er in der Chausseestraße  wohnte (BAA ; Berliner Adreß-Buch , S. ). Im selben Jahr nahm er mit dem Gemälde Landschaft. Motiv bei Fontainebleau an der Berliner AkademieAusstellung teil (BAA , Nr. ). Ab  bezeichnen mehrere Quellen Hölterhoff als wohnhaft auf Schloss Tegel bei Berlin, das sich bis heute im Besitz der Nachfahren der Familie Humboldt befindet (BAA , Nr. ; Deutscher Künstler-Kalender , S. ; Boetticher). In welchem Verhältnis der Künstler zur Familie Humboldt stand, konnte nicht ermittelt werden. Am Ende seines Lebens trat Hölterhoff als Förderer des norwegischen Malers Edvard Munch in Erscheinung (Fisenne , S. f.; Hansen , S. ). Als Werke Munchs  zum ersten Mal in Deutschland vom Verein Berliner Künstler der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, musste die Ausstellung bereits nach wenigen Tagen geschlossen werden, weil sich die Mehrheit der Mitglieder des Vereins entrüstet über die Malerei zeigte. Hölterhoff, der die Ausstellung gesehen hatte, war hingegen beeindruckt und setzte sich bei seinem Freund, dem Galeristen Eduard Schulte [Eduard Max Schulte?], dafür ein, dass Munch noch

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Hölterhoff, Adolf/Adolph

am Ende desselben Jahres in Düsseldorf und Köln ausstellen konnte. Aus Anlass der Düsseldorfer Ausstellung hielt der Künstler sich in der Stadt auf und folgte einer Einladung Hölterhoffs zum Abendessen in dessen Haus. Dieser lud den mittellosen Munch zum Malen in sein Ferienhaus in Travemünde ein – ein Angebot, das Munch zwei Jahre später, im Todesjahr Hölterhoffs, für ein Wochenende annahm; er zeichnete dort u.a. Porträts von Hölterhoff (Fisenne , S. f.).

Werke der Pariser Zeit Tête de femme, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Paysage, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Barbison [sic]; effet de soleil, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Landschaft. Motiv bei Fontainebleau, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ).

Bibliographie AKL [Eintrag „Cornu“], Boetticher – Annuaire publié par La Gazette des beaux-arts. Ouvrage contenant tous les renseignements indispensables aux artistes et aux amateurs, Paris , S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. –  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Berliner Adreß-Buch für das Jahr , H. Schwabe (Hrsg.), Berlin , S.  | Börsch-Supan, Helmut, Verein Berliner Künstler. Versuch einer Bestandsaufnahme von  bis zur Gegenwart, Berlin , S.  | Deutscher KünstlerKalender, H. A. Stoehr (Hrsg.), Berlin/Stuttgart , S.  | Fisenne, Otto von, „Edvard Munch in Travemünde. Der Besuch des norwegischen Malers bei seinem Förderer Adolf Hölterhoff im Januar “, in: Schleswig-Holstein, , H. , S. f. | Groth, Klaus, Briefe aus den Jahren  bis , Richard Mehlem (Hrsg.), Flensburg , S. f.,  | Ders., Memoiren, Ulf Bichel u. Reinhard Goltz (Hrsg.), Heide , S. , f. | Hansen, Dorothee: „Edvard Munch. Biographie“, in: Munch und Deutschland, Ausstellungskat., Hypo Kulturstiftung München und Kunsthalle Hamburg, Ostfildern-Ruit , S.  | L’indicateur des mariages. Relevé des mariages affichés dans les mairies. Première publication du  au  février , Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts,

–, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. .

Archivalien Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN e: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN f: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN g: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [] | Paris, AMN h: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [] [Mme Holterhoff] | Paris, AMN i: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN j: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [] | Paris, AMN k: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  []. Lisa Hackmann

Horschelt, Friedrich

Horschelt, Friedrich  München –  ebd. Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn vor  erster Zeichenunterricht bei dem Maler Michael Echter in München; ab  Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München; / Parisaufenthalt; Schüler von Charles Gleyre; Hinwendung zur Porträtmalerei;  Teilnahme am Pariser Salon; ab  wieder in München; Tätigkeit als Porträtmaler; ab  mehrfache Teilnahme an Ausstellungen der Münchner Kunstakademie; ab  in Wien (mit Empfehlungsschreiben des ehemaligen bayerischen Königs Ludwig I. an die Erzherzogin Hildegard); anschließend in Pest (heute zu Budapest); vor  Rückkehr nach München; in der Folge entstehen verstärkt Porträts unter Zuhilfenahme fotografischer Vorlagen



 und die Rue des Moulins , beide in unmittelbarer Nähe zueinander im heutigen . Arrondissement gelegen (Paris, AMN; Salon ). Im April  verließ Horschelt nach etwas mehr als einem Jahr den im Zuge der Februarrevolution „kochenden Hexenkessel“ Paris (Holland , S. ) und kehrte in seine Heimatstadt München zurück, wo er sich als Porträtmaler des gehobenen Bürgertums und der Aristokratie etablierte. Hyacinth Holland urteilte mehrere Jahrzehnte später: „Was Paris in koloristischer Beziehung bieten konnte, hatte er sich entsprechend angeeignet, sein Vortrag war flott und flüssig geworden, ohne dass die Zeichnung darunter litt“ (ebd.).

Werke der Pariser Zeit Bildnis eines französischen Generals (vermutlich in Paris entstanden, Holland , S. ) | Portrait de M. R…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. C…, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ).

Parisaufenthalt / Als Sohn des Hofballettmeisters Friedrich Horschelt in München geboren, ging Horschelt nach einem Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste im Februar  nach Paris. Er folgte damit seinem jüngeren Bruder August, der sich dort zum Tänzer ausbilden ließ (Holland , S. f.). Am ausführlichsten findet Horschelts künstlerisches Wirken in einer seinem zweiten Bruder, dem bekannten Schlachtenmaler Theodor Horschelt gewidmeten Biographie Erwähnung (ebd., S. –). Etwa einen Monat nach seiner Ankunft in der französischen Metropole taucht der Name des jährigen am . März in den Kopistenlisten des Musée du Louvre auf – als sein Lehrer ist dort der Schweizer Maler Charles Gleyre verzeichnet (Paris, AMN). Während sich Horschelt in München der Historienmalerei gewidmet hatte, wandte er sich in Paris zunehmend dem Porträtfach zu. Am Pariser Salon des Jahres  nahm er mit zwei Bildnissen teil (Salon , Nr. f.). Aus seiner Zeit in der französischen Hauptstadt sind zwei Adressen bekannt, die Rue Thérèse

Bibliographie TB, Bénézit , Boetticher – Holland, Hyacinth, Theodor Horschelt. Ein Künstlerleben und -schaffen, Bamberg , S. – | Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum, Zürich , S. –, hier S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.

Archivalien München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Friedrich Horschelt, Bd. , – , Nr. , [Stand: ..] | München, StB Monacensia a: MKG B  [Schwörer an Theodor Pixis, Paris, ..] | München, StB Monacensia b: MKG B  [Schwörer an Theodor Pixis, Paris, ..] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.]. Merten Lagatz

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Seel, Johann Richard

Seel, Johann Richard  Elberfeld (heute zu Wuppertal) –  ebd. Porträt- und Historienmaler, Karikaturist

J. R. Seel, Selbstbildnis, 

Künstlerische Laufbahn ab ca. / in Elberfeld; Zeichenunterricht bei Engelbert Schwarz; Bekanntschaft mit Friedrich Engels; – Studium an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf, u.a. bei Carl Ferdinand Sohn; – in Berlin ansässig; Militärdienst;  erste politische Karikaturen (u.a. Der deutsche Michel); – in Elberfeld;  Ausstellung mehrerer Porträts im Rathaussaal; Entwurf des Huldigungsblatts für König Friedrich Wilhelm IV. und Königin Elisabeth Ludovike (Berlin, SMB PK KK); – Parisaufenthalt; Schüler von Paul Delaroche; Tätigkeit im Atelier von Horace Vernet; ab  in Elberfeld ansässig; erfolgreiche Tätigkeit als Porträtmaler; Ausbildung zahlreicher Schüler;  Gründungsmitglied des Wupperbundes; seit  Mitglied des Künstlervereins „Malkasten“;  erneuter Parisbesuch

Parisaufenthalt – Dem Elberfelder Karikaturisten und Maler Johann Richard Seel, der vor allem durch seine  entstandene zeitkritische Karikatur Der deutsche Mi-

chel Bekanntheit erlangte und drei Jahre später, jährig, nach Paris ging, haben bislang Knut Soiné und Horst Heidermann monographische Studien gewidmet (Soiné ; Heidermann ). Ein Kapitel in Heidermanns umfassender Untersuchung beschäftigt sich – die Forschungsliteratur, Archivalien sowie zeitgenössische Zeitungs- und Zeitschriftenartikel auswertend – mit dem Parisaufenthalt des Künstlers und seinen dortigen Kontakten (Heidermann , S. –). Bevor sich Seel  in die französische Hauptstadt begab, hatte er nach einem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie seinen Militärdienst in Berlin abgeleistet und war als Karikaturist tätig gewesen (Düsseldorf, HStA NRW a–b; Heidermann , S. –, , f.). Bereits  scheint Seel den Wunsch gehabt zu haben, seine Ausbildung in Paris fortzusetzen. In einem Artikel im Stuttgarter Morgenblatt für gebildete Leser teilte Adolf Schults im Mai  mit, Seel sei zwar als „Karikaturenmaler“ bekannt, sein „eigentliches Feld“ sei „indessen die Historie“ und er beabsichtige, „ehestens nach Paris zu gehen, um dort weitere Studien zu machen und angefangene größere Arbeiten auszuführen“ (Schults , S. ). Ein weiterer Beleg für Seels frühe Pläne ist ein Brief, den Friedrich Engels im Oktober  an Karl Marx nach Paris schickte. Seel hatte Engels in einem „Literaturkränzchen“ kennengelernt, dem die beiden zunächst in Elberfeld, später in Berlin angehörten (Heidermann , S. ). Engels schrieb über ihn: „Ein sehr wütender Kommunist, Carikaturen- und angehender Geschichtsmaler, Namens Seel, geht in zwei Monaten nach Paris, ich werde ihn euch adressieren, der Kerl wird Euch durch sein enthusiastisches Wesen, seine Malerei und Musikliebhaberei gefallen und ist sehr gut zu gebrauchen als Karikaturenmacher.“ (Marx/Engels ff., S. ) Zu einer Begegnung kam es indes nicht, als Seel sein Ziel ein Jahr später, vermutlich im Spätsommer , endlich erreichte, denn Marx war bereits im Februar aus Frankreich ausgewiesen worden und nach Brüssel gegangen (Heidermann , S. ). Anzunehmen ist, dass Seel von seinem Freund und Düsseldorfer Kommilitonen Clemens ↗ Bewer, der seit  in Paris lebte, in Empfang genommen wurde (ebd., S. ; Wuppertal, Historisches Zentrum a–b). Selbst ein Schüler Paul Delaroches, war es vermutlich auch Bewer, der Seel an das Atelier

Seel, Johann Richard

des Historienmalers vermittelte (Wiegmann , S. ). Ein heute verschollenes Vortragsmanuskript Seels von , das sich im Besitz von Friedrich Fries, dem Autor eines Seel betreffenden Artikels im Elberfelder Täglichen Anzeiger für Berg und Mark, befunden haben soll, gab Auskunft über Seels Haltung seinem Pariser Lehrer gegenüber: „Er verbindet die feinste psychologische Charakteristik mit der sichersten Objektivität und wie das Ganze immer die geschichtliche Atmosphäre atmet, so bemüht er sich aber auch, weder Umständlichkeit noch Kosten scheuend, jeden geschichtlichen Schlupfwinkel persönlich zu durchstöbern.“ (Fries , o.S.) Zu Delaroches Porträts habe Seel bemerkt, dieser sei in der Darstellung unbarmherzig gewesen, ein sicherer Zeichner, jedoch kein Kolorist. Zudem habe Seel Delaroche häufig verbittert erlebt; nur die Musik habe ihn etwas aufheitern können: So habe Delaroche, wenn man ihm Mozarts Oper Don Giovanni auf dem Klavier vorspielte, „die Musik mit seiner „dünnen Fistelstimme begleitet“ und sei zu neuen Kompositionen angeregt worden (ebd.). In einem Nachruf auf Seel heißt es entsprechend, er habe sich als „Sänger Löwe’scher Balladen in jungen Jahren eine so hervorragende Stellung [erworben], daß er während seines Aufenthaltes im Hause Delaroches eine zweite Heimath“ gefunden habe (Anonym , o.S.). Neben seiner Tätigkeit in Delaroches Atelier soll Seel, einem kurzen Beitrag von Marie-Louise Baum zufolge, im Atelier von Horace Vernet gearbeitet haben (Baum , S. ); weitere Hinweise hierfür liegen allerdings nicht vor. Eine Tätigkeit bei Eugène Delacroix, wie einige Quellen behaupten, ist nicht anzunehmen; hier liegt offensichtlich eine Verwechslung mit Delaroche vor (Hausmann , S. ; Fries , o.S.; Baum , S. ). Zudem kopierte Seel, wie auch sein Freund Bewer, im Louvre nach Werken von Murillo bzw. den in Paris befindlichen Kopien und von Tizian (Wiegmann , S. ; Heidermann , S. f., f.). Wie der Entwurf zu seinem Historiengemälde Feldherr im Zeltlager könnte auch ein auf das Jahr  datiertes Selbstporträt in Paris entstanden sein (Heidermann , S. , ; Soiné , S. f.). In der französischen Metropole traf Seel neben Bewer vermutlich weitere Freunde und Kommilitonen aus Elberfeld und Düsseldorf wieder. Joseph → Fay war ebenfalls ein Schüler Delaroches und



auch Friedrich Engels, der Maler Alexander Körner sowie der Schriftsteller und Sänger August Rudolf Nielo hielten sich phasenweise zeitgleich mit Seel in Paris auf (ebd., S. , , f.). Mit dem Wiener Maler Carl Rahl und dem Naturwissenschaftler und Politiker Carl Vogt soll Seel in Paris eine Wohnung geteilt haben (Anonym , o.S.). Allerdings kann die Wohngemeinschaft nicht von langer Dauer gewesen sein, denn die drei hielten sich nur fünf Monate gleichzeitig in Paris auf (Heidermann , S. ). Wann genau Seel Paris verließ, ist nicht bekannt. Belegbar ist jedoch, dass er sich ab Juni  wieder in seiner Heimatstadt Elberfeld aufhielt (ebd., S. ). Dort und in Barmen (beide heute zu Wuppertal) war Seel in den folgenden Jahrzehnten erfolgreich als Porträtist tätig (ebd., S. –). Im Juli  kehrte Seel nachweislich noch einmal nach Paris zurück und besuchte den Louvre (Paris, AMN).

Werke der Pariser Zeit Selbstbildnis, , Bleistift auf Papier, , × , cm, sign. u. M.: JR Seel, , Wuppertal, Von der Heydt-Museum, Inv. Nr. KK  (vermutlich in Paris entstanden) | Feldherr im Zeltlager (Entwurf ), , Öl/Karton,  ×  cm, sign.: R. Seel , Verbleib unbekannt (Heidermann , S. ) | O.T., Kopie nach Tizian, um , Verbleib unbekannt (ebd.) | Christi Auferstehung, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo, um , Öl/Lw,  ×  cm, sign.: R. Seel, Verbleib unbekannt (ebd., S. f.) | Die Anbetung der Hirten, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo, um , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (ebd., S. ).

Bibliographie Bénézit , Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, RKD, TB – Anonym, „Richard Seel“, in: Elberfelder Zeitung. Vereinigte Allgemeine Zeitung und Provinzial-Zeitung, Nr.  (zweite Ausgabe), .., o.S. | Baum, Marie-Luise, „Richard Seel –“, in: Wuppertaler Biographien, . Folge, Wuppertal , S. – | Fries, Friedrich, „Richard Seel und das geistige Leben in Elberfeld“, in: Jubiläumsausgabe des Täglichen Anzeigers für Berg und Mark, Elberfeld, .., . Beilage, o.S. | Hausmann, Otto, „Die Malerei und verwandte Künste im Wuppertal.

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Seybold, Georg (Anton Franz Ferdinand Joseph) von

Biographische Skizzen“, in: Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins, Jg. , , Nr. –, S. – ; Nr. –, S. –; Nr. , S. – | Heidermann, Horst, Johann Richard Seel, Maler im Wuppertal und Zeichner des Deutschen Michel, Essen  | Marx, Karl und Friedrich Engels, Gesamtausgabe (MEGA), Berlin ff., Bd. III/., S.  | Schults, Adolf, „Theater, Fresken, Pietismus, Literatur“, in: Stuttgarter Morgenblatt für gebildete Leser, Mai , abgedruckt in: „Elberfeld in den vierziger Jahren des . Jahrhunderts“, Carl Hans Wegener (Hrsg.), in: Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins, Jg. , Nr. , , S. –, hier S.  | Soiné, Knut, Johann Richard Seel, der Zeichner des deutschen Michel, Bremen  | Wiegmann, Rudolf, Die Königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf. Ihre Geschichte, Einrichtung und Wirksamkeit und die Düsseldorfer Künstler, Düsseldorf , S. –.

Archivalien Düsseldorf, HStA NRW a: Düsseldorf, HStA NRW, Reg. Düss. Präs. Büro, Bd. , S. v, v, v [Schülerlisten Kunstakademie Düsseldorf] | Düsseldorf, HStA NRW b: Düsseldorf, HStA NRW, Reg. Düss. Präs. Büro, Bd. , S. v [Schülerlisten Kunstakademie Düsseldorf] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Wuppertal, Historisches Zentrum a: Wuppertal, Historisches Zentrum, Mappe „Briefe an Johann Richard Seel“ [Brieffolge von Ludwig Wesenfeld in Düsseldorf an Seel in Berlin, Brief vom ..] | Wuppertal, Historisches Zentrum b: Wuppertal, Historisches Zentrum, Mappe „Briefe an Johann Richard Seel“ [Brief von Heinrich Schulz an Seel, o.D.]. Lisa Hackmann

Seybold, Georg (Anton Franz Ferdinand Joseph) von  Schrobenhausen –  München Genremaler, Historienmaler

Künstlerische Laufbahn ab  Ausbildung an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München bei Wilhelm von Kaulbach; nach –? Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Thomas Couture; – Ausführung des Freskenbilds Plinganser und Meindl erstürmen Braunau an der Spitze der Landesverteidiger, im Jahre  im Bayerischen Nationalmuseum in München; Teilnahmen an den Ausstellungen des Münchener Kunstvereins (, ), der Königlichen Akademie der bildenden Künste in Dresden () sowie an der Weltausstellung in Wien ()

Parisaufenthalt nach  – ? Der in München tätige Maler Georg von Seybold hielt sich zur Fortsetzung seiner Ausbildung in Paris auf, nachdem er zunächst ab  an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München eingeschrieben war (München, AdBK). Die genaue Datierung seines Parisaufenthalts ist schwierig, da dieser in den verschiedenen Lexikoneinträgen nur allgemein erwähnt wird. Sie beziehen sich vermutlich auf einen von Seybold selbst verfassten Brief von  (Berlin, SBB PK HA), in dem er seinen Werdegang knapp schildert und aus dem hervorgeht, dass er in Paris im Atelier von Thomas Couture lernte: „Hierauf besuchte ich mehrere Jahre die Akademie der Künste die damals unter Leitung von Kaulbach stand begab mich dann auf längere Zeit nach Paris wo ich im Atelier Couture meine Studien fortsetze.“ (Ebd.) Es ist davon auszugehen, dass Seybold München erst nach  verlassen hat, da er in diesem Jahr sowohl an der dortigen Kunstakademie als auch als Student der Jurisprudenz an der LudwigMaximilians-Universität eingeschrieben war (Amtliches Verzeichnis , S. ). Seine Rückkehr nach München lässt sich spätestens auf das Jahr  datieren, in dem er im Münchner Adressbuch ge-

Sickert, Oswald Adalbert

führt wird (Adreßbuch ). Seine Anwesenheit belegen zudem Berichte über den Kunstverein München () und den Verein zur Unterstützung unverschuldet in Not gekommener Künstler (Bericht , S. ). Im Rahmen der Ausgestaltung des Bayerischen Nationalmuseums ab , an der zahlreiche in München ansässige Künstler mitwirkten (Spruner , S. –), führte Seybold ein großformatiges Freskenbild aus.

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie AKL, Bellier, Bénézit , Boetticher, Busse, Müller, Müller/Singer, TB – Adreßbuch von München für das Jahr . Im Auftrage der Königlichen Polizeidirektion München aus amtlichen Quellen bearbeitet von M. Siebert, München , S.  | Amtliches Verzeichnis der Lehrer, Beamten und Studierenden an der Königlich-Bayerischen Ludwig-MaximiliansUniversität zu München, München , S.  | Anonym, „Korrespondenzen – München“, in: Die Dioskuren, Bd. , , S.  | Bericht über den Bestand und das Wirken des Vereins zur Unterstützung unverschuldet in Noth gekommener Künstler und deren Relikten im Jahre , München , S.  | Holland, Hyacinth, „Seybold, Georg von“, in: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Anton Bettelheim (Hrsg.),  Bde., Berlin –, Bd.  (), S.  | Spruner, Karl von, Charakterbilder aus der bayerischen Geschichte, zur Erläuterung der Wandbilder des bayerischen Nationalmuseums entworfen, München , S. –.

Archivalien Berlin, SBB PK HA, Slg. Darmstaedter n : Seybold Georg von [Brief vom .. an „Herr Doktor“] | München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Georg von Seybold, Bd., –, Nr. , [Stand: ..] | Schrobenhausen, Stadtarchiv, Geburtsregister, Katholisches Pfarramt St. Jakob [Taufbucheintrag]. Isabelle Nové

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Sickert, Oswald Adalbert  Altona (heute zu Hamburg) –  London Genre- und Landschaftsmaler

Künstlerische Laufbahn – Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Kopenhagen; – in München; Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste; Illustrationen für die Wochenzeitschrift Fliegende Blätter; – in Hamburg; Tätigkeit als Porträtist und als Illustrator für die humoristische Wochenzeitschrift Asmodi; –vermutlich  Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Thomas Couture; – in München ansässig;  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung;  Teilnahme an der Ausstellung des Kieler Kunstvereins; ab  in London;  und  Teilnahme an der Ausstellung der Royal Academy of Arts;  Teilnahme am Pariser Salon

Parisaufenthalt  – vermutlich  Als -jähriger reiste Oswald Sickert  zur Fortsetzung seines Studiums nach Paris, wo er das Atelier von Thomas Couture besuchte. Informationen hierzu lassen sich über eine Biographie seines Sohnes, des Malers Walter Sickert, beziehen, die den Nachlass der Familie Sickert berücksichtigt, ihn aber nicht explizit für Oswald Sickert auswertet (Sturgis ). Hinweise auf Sickerts Pariser Lehrzeit finden sich zudem in Pariser Archivalien (Paris, AMN), den autobiographischen Schriften Walter Sickerts sowie in der Forschungsliteratur zu Couture (Sickert , S. ; Sickert , S. ; Boime ). Sickerts Vater, Johann Jürgen Sickert, war in Altona als Maler und Lithograph tätig und schickte seinen Sohn zum Studium an die Kunstakademien in Kopenhagen und München (Surgis , S. ). Der Besuch einer Ausstellung von Werken Gustave Courbets in München, die  u.a. das vieldiskutierte Gemälde Un Enterrement à Ornans (Paris, Musée d’Orsay) zeigte (Nerlich , S. ), soll ausschlaggebend für Sickerts Entscheidung gewesen sein, eine Studienreise nach Frankreich zu unternehmen (Surgis , S. ). Er brach jedoch erst

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Sickert, Oswald Adalbert

zu Beginn des Jahres  nach Paris auf, wo ihn die Kopistenliste des Louvre erstmals für den . Januar verzeichnet und als seine Adresse die Rue de Laval  angibt (Paris, AMN). Die näheren Umstände seines Eintritts in das Lehratelier von Couture sind nicht bekannt, doch belegen mehrere Quellen den Besuch (Sickert , S. ; Sickert , S. ; Boime ). Sickert soll in Paris zudem mit den Couture-Schülern Wilhelm Füssli und Cäsar → Willich sowie mit Moritz → Delfs verkehrt haben (Sturgis , S. ). Während seines Aufenthalts in der französischen Hauptstadt reiste er in die Normandie und entdeckte die bei Künstlern beliebte Küstenstadt Dieppe für sich, die er auch in späteren Jahren gemeinsam mit seiner Familie regelmäßig besuchte und von der er zahlreiche Skizzen anfertigte (ebd.). Das einzige zu identifizierende Werk aus Sickerts Pariser Zeit ist das  ausgeführte Ölgemälde Ernte (Taf. XXVIII), bei dem es sich wahrscheinlich um die  in Berlin und  Kiel ausgestellte Landschaft mit Schnittern handelt (BAA , Nr. ; Kat. Kiel , S. ). Beide Ausstellungskataloge verzeichnen Sickert für die Jahre  und  als in Paris wohnhaft (ebd.). Das widerspricht den Angaben der neueren Forschung, die von einem lediglich einjährigen Parisaufenthalt bis  ausgeht (Sturgis , S. ). Sickert kehrte zunächst nach München zurück, bevor er  nach London auswanderte und dort als Landschaftsund Genremaler tätig war (Sturgis , S. , ). Das bei Couture Gelernte soll Sickert später an seinen Sohn Walter weitergegeben haben (Boime , S. ; Sickert , S. ). Im Jahr  nahm Sickert mit einem Aquarell am Pariser Salon teil. Als Adresse wird die Galerie des bekannten Kunsthändlers Paul Durand-Ruel in der Rue de la Paix angegeben, die im selben Jahr auch bei einer Zeichnung seines Sohnes Walter Sickert verzeichnet ist (Salon , S. ). Walter Sickert hatte Durand-Ruel während eines Aufenthaltes in Paris kennengelernt, und dieser hatte in den folgenden Jahren die Bilder von Vater und Sohn in Kommission genommen (Sturgis , S. , , ).

Werke der Pariser Zeit Ernte (Harvest Time) (Taf. XXVIII), , Öl/Lw,  ×  cm, bez. u.l.: Oswald Sickert Paris , zu-

letzt: Kunsthandel, Sydney, Auktion Bonhams, .., evtl. identisch mit: Landschaft mit Schnittern (BAA , Nr. ; Kat. Neumünster , S. ).

Bibliographie AKL, Rump , TB, Weilbach – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr  | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/London , S. , f.,  | Graves, Algernon, The Royal Academy of Arts. A complete dictionary of contributors and their work from its fundation in  to ,  Bde., London / , Bd. , S.  | Kat. Kiel : Verzeichnis der vom Kunstverein zu Kiel in Veranlassung der Eröffnung der neuen Kunsthalle veranstalteten Ausstellung von Gemälden einheimischer Künstlern, Kiel , S.  [Reprint in: Kat. Neumünster ] | Kat. Neumünster : Kiel modern . Eine Ausstellung wird rekonstruiert, Dirk Luckow (Hrsg.), Ausstellungskat., Kunsthalle Kiel, Neumünster , S.  | Martius, Lilli, Die schleswig-holsteinische Malerei im . Jahrhundert, Neumünster , S. , f. | Nerlich, France, La peinture française en Allemagne: –, Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Sickert, Walter, „Degas“ [November ], in: ders., The complete writings on art, Anna Gruetzner Robins (Hrsg.), Oxford , S. –, hier S.  | Ders., „Johann Jürgen Sickert (–) and Oswald Adalbert Sickert (–)“ [Juni ], in: ders., The complete writings on art, Anna Gruetzner Robins (Hrsg.), Oxford , S. . | Sturgis, Matthew, Walter Sickert. A Life, London , S. –

Archivalien London, Islington Local History Centre, Sickert Family Collection [enthält u.a. undatierte Briefe von Oswald Sickert; nicht eingesehen] | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..]. Nina Struckmeyer

Soltau, Pauline Alexandrine (geb. Suhrlandt )

Soltau, Pauline Alexandrine (geb. Suhrlandt)  Ludwigslust –  Schwerin Porträtmalerin, Geigerin

Künstlerische Laufbahn vor  künstlerische Ausbildung bei den Eltern, dem Hofmaler Rudolph Suhrlandt und der Lithographin Wilhelmine Suhrlandt in Ludwigslust; / (–?) Parisaufenthalt mit dem Vater und der Schwester Franziska; Besuch des Ateliers von Édouard Louis Dubufe;  Reise nach Berlin mit dem Vater und der Schwester Helene; / Reise durch Deutschland mit dem Vater; Auftritte als Geigerin und Ausführung von Porträts; ab  nach der Heirat mit dem Kommerzienrat Friedrich Soltau in Schwerin als Porträtmalerin tätig;  Ausstellung im Bremer Kunstverein

Parisaufenthalt /(–?) Die Künstlerin Pauline Suhrlandt, später verheiratete Soltau, reiste  gemeinsam mit ihrem Vater, dem mecklenburgischen Hofmaler Rudolph Suhrlandt, und ihrer Schwester Franziska nach Paris. Ihr Aufenthalt in der französischen Metropole lässt sich anhand schriftlicher Zeugnisse des Vaters rekonstruieren (Schwerin, LHA; Baudis ). Die -jährige, die, wie alle ihre Geschwister, durch ihre Eltern eine grundlegende musikalische und künstlerische Ausbildung erhalten hatte, erreichte die französische Hauptstadt im Laufe des Jahres . Dort hielt sich seit mehr als einem Jahr bereits der Bruder der Künstlerin, Carl → Suhrlandt, auf und ging seinen Studien an der École des beaux-arts nach. Der Vater war sehr bestrebt, die Ausbildung seiner Kinder zu verfeinern, und berichtet retrospektiv in seinen Lebenserinnerungen: „Ich wollte, dass meine Töchter in Paris ihre musikalischen Studien fortsetzen und ich wollte ihnen beiden die Kunstschätze dieser Weltstadt zeigen, was ich für gut hielt, und so begab ich mich mit ihnen auf längere Zeit dorthin.“ (zit. nach Baudis , S. )

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Suhrlandt und ihre Familie bezogen in Paris eine private Unterkunft, die der Bruder ihnen bei einer deutschen Familie vermittelt hatte (Schwerin, LHA). Der Vater äußerte im Vorfeld die Hoffnung, dass durch „viele vornehme Bekanntschaften“, die Carl Suhrlandt bereits in Paris gemacht hatte, Pauline und ihre Schwester „so viel verdienen, als sie bedürfen“ (ebd.). Zunächst scheint sich die Künstlerin um ihre musikalische Ausbildung gekümmert zu haben, wie der Vater berichtet: „[…] Pauline hatte das Glück einen der bedeutendsten Geiger am Pariser Konservatorium, Herrn [Théodore] Haumann, als Lehrer aus freiwilligem Gebiete daselbst zu gewinnen, da dieser Virtuose eine Liebhaberei darin bezeigte, für das Geigenspiel wirklich talentierte Damen, aber auch nur solche, unentgeltlich zu unterrichten.“ (Zit. nach Baudis, S. ) Neben der Musik widmete sich Suhrlandt auch „der Malerei, welche sie mit bedeutendem Talent kultivierte“ (Anonym , S. ). Erst zu späterer Zeit werden zu dieser künstlerischen Ausbildung weitere Details bekannt: In einer kleinen Notiz in der Zeitschrift Die Dioskuren heißt es, Suhrlandt habe „ihre Studien in Paris bei Dubufe und Andere[n]“ absolviert (Anonym , S. ). Gemeint ist der Maler Édouard Louis Dubufe, der Mitte des . Jahrhunderts sehr erfolgreich die Pariser Aristokratie porträtierte. Suhrlandts Gemälde The Mother’s Favourite, das mit ihrer Signatur und der Aufschrift „Paris“ versehen ist, bleibt das einzige künstlerische Zeugnis ihrer Zeit in der französischen Metropole (zuletzt: New York, Sotheby’s). Wie lange sich Pauline Suhrlandt mit ihrer Familie in Paris aufhielt, ist nicht überliefert. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie mindestens bis zur Beteiligung ihres Bruders am Pariser Salon im Mai  blieb (siehe Artikel Carl → Suhrlandt).

Werke der Pariser Zeit The Mother’s Favourite [„signed and inscribed Paris“], Öl/Lw, , × , cm, Verbleib unbekannt, zuletzt: New York, Sotheby’s, Auktion vom .., Lot  (Kat. New York , o.S.).

Bibliographie Boetticher, Lexikon der Künstlerinnen, Petteys, TB – Anonym [Regnet], „Rudolph Suhrlandt.

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Spangenberg, Gustav (Adolph )

(Schluß)“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , , S.  | Anonym, „Korrespondenzen. Bremen“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , , S.  | Baudis, Hela, Rudolph Suhrlandt (–). Grenzgänger zwischen Klassizismus und Biedermeier, Greifswald , S. – | Bremer Frauen von A bis Z, Hannelore Cyrus u.a. (Hrsg.), Bremen , S.  | Cyclopedia of painters and paintings, John Denison Champlin jr. (Hrsg.),  Bde., London/New York , Bd. , S.  | Grewolls, Grete, Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon, Rostock , S.  | Kat. New York : th Century European Paintings, Drawings and Sculptures, Sale , Auktionskat., New York [. Mai] , Lot , o.S. | Kat. Schwerin : Schlie, Friedrich, Beschreibendes Verzeichniss der Werke neuerer Meister in der Grossherzoglichen Gemälde-Gallerie zu Schwerin, Bestandskat., Gemäldegalerie, Schwerin , S. , Nr. .

Archivalien Schwerin, LHA, .– Großherzogliches Kabinett II, Nr.  [Personalia Prof. Suhrlandt], Ludwigslust, .., o.fol. Sylva van der Heyden

Spangenberg, Gustav (Adolph)  Hamburg –  Berlin Historien-, Genre-, Landschafts- und Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn – Zeichenunterricht bei dem Maler und Lithographen Hermann Kauffmann in Hamburg; Unterricht bei Theodor Pelissier an der Gewerbeschule in Hanau; – Studium bei Gustaaf Wappers an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen; – Parisaufenthalt; Studium in den Ateliers von Thomas Couture und Henri de Triqueti;  Teilnahme am Pariser Salon; / Aufenthalt in Venedig, Turin, Genua und Rom; ab  in Berlin; ab  regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Aus-

stellungen;  Erhalt der kleinen goldenen Medaille;  Auszeichnung mit der großen Goldmedaille für Der Zug des Todes (Berlin, Alte Nationalgalerie);  Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin; / erneuter Romaufenthalt; – preußischer Staatsauftrag für einen vierteiligen Gemäldefries in der nach Plänen Friedrich Schinkels erbauten Universität Halle

Parisaufenthalt – Gustav Spangenberg hat seinen sechsjährigen Pariser Studienaufenthalt in einem handschriftlichen Lebenslauf, den er  für die Königlich Preußische Akademie der Künste in Berlin verfasste, nur kurz berücksichtigt (Berlin, PrAdK). Er fasst die Zeit in wenigen Sätzen zusammen, ohne detaillierter auf seine künstlerischen Tätigkeiten in der französischen Hauptstadt einzugehen. Auch die Forschung hat Spangenbergs Pariser Studienjahre bisher nur am Rande behandelt. Abgesehen von den Kopistenlisten des Louvre (Paris, AMN) enthält einzig der Katalog der Gedenkausstellung, die nach Spangenbergs Tod in der Berliner Nationalgalerie stattfand, ausführlichere Auskünfte und listet neben seinem Lebenslauf auch einige Pariser Arbeiten sowie Landschaftsstudien aus Südfrankreich auf (Kat. Berlin ). Des Weiteren erlauben Aufsätze von Adolf Rosenberg und vereinzelte Berichte befreundeter deutscher Künstler wie Anselm → Feuerbach, Friedrich Karl → Hausmann oder Rudolf → Henneberg (Rosenberg ; Feuerbach ; Schaeffer ; Thom ) Einblicke in Spangenbergs Aufenthalt in Frankreich. Im Sommer  reiste der -jährige gemeinsam mit Rudolf Henneberg, Friedrich Karl Hausmann, Wilhelm → Lindenschmit und Gustav Adolf → Müller (-Koburg) von Antwerpen über Brüssel, wo sich sein Bruder → Louis Spangenberg anschloss, nach Paris (Bode , S. ; Thom , S. ). Entgegen der Angabe Bodes, der die Ankunft der Gruppe in Paris auf das Frühjahr  datiert (Bode , S. ), führen die Kopistenlisten des Louvre Spangenberg, Henneberg und Lindenschmit bereits im September  und belegen damit eine frühere Anwesenheit (Paris AMN h–i). Obgleich der Spangenberg betreffende Eintrag vom . September  keinen Vornamen vermerkt, erlaubt die angegebene Kartennummer der Kopiererlaubnis, die

Spangenberg, Gustav (Adolph )

Spangenberg im darauffolgenden Jahr mit seinem vollen Namen verlängerte, eine klare Zuordnung (Paris, AMN d–e), zumal der Künstler selbst angab, zunächst „einige Zeit auf dem Louvre“ gewesen zu sein (Berlin, PrAdK). Die Zuordnung von fünf weiteren vornamenslosen Spangenberg-Einträgen in den Kopistenlisten der Jahre  bis  ist nicht eindeutig möglich (Paris, AMN e–g, j–k). Da sie jedoch Porträts und Historienszenen nach Diego Velázquez und Paolo Veronese betreffen, sind sie vermutlich auf den Historienmaler Gustav Spangenberg zu beziehen und nicht auf seinen Bruder Louis, der als Landschafts- und Architekturmaler tätig war (Paris, AMN e–g, j). Nachdem Gustav Spangenberg im September  das Hotel Molinier als seine Pariser Adresse angegeben hatte (Paris, AMN d), teilten sich die Brüder Spangenberg spätestens seit Januar  mit Henneberg, Lindenschmit und Hausmann eine Unterkunft in der Rue des Marais  (Paris, AMN a–b; Leipzig, UB; Bode , S. ), in der später auch Victor → Müller unterkam (Frankfurt a.M., StädelArchiv; Lehmann , S. ). Im April  trat Spangenberg mit seinem Bruder Louis, Henneberg und Lindenschmit in das Atelier von Thomas Couture ein (Bode , S. ; Boime , S. ; Thom , S. ), wo sie auch Christian Carl → Magnussen begegneten. Allerdings verließ Spangenberg das Lehratelier bereits nach wenigen Monaten mit Henneberg und seinem Bruder wieder (Berlin, PrAdK; Rosenberg , S. ). Ende  war er dann Schüler im Atelier des Bildhauers und Kunstschriftstellers Henri Baron de Triqueti; er besuchte ein Jahr lang dessen Zeichenklasse und modellierte nach der Natur (Berlin, PrAdK; Rosenberg , S. ; Pietsch , S. ). Über die folgenden Jahre geben die Quellen und die Forschungsliteratur wenig Auskunft (Berlin, PrAdK). Spangenberg selbst bemerkte nur, er habe „bis zum Sommer  […] wieder selbständig“ gearbeitet. Belegen lässt sich, dass er  eine erneute Erlaubnis für das Kopieren im Louvre erhielt und Paris eventuell in Begleitung seines Bruders für Studienreisen nach Südfrankreich und in die Niederlande verließ (Paris AMN c; Kat. Berlin , S. , ; Pietsch , S. ; Kat. Berlin , S. ). Zu Spangenbergs Pariser Bekanntenkreis zählten neben den Antwerpener Freunden deutsche Schüler aus Coutures Atelier wie Wilhelm → Gentz und Ludwig → Knaus (Boime , S. –;

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Pietsch , S. ; Thom , S. ), die er im Rahmen der täglichen Tischgesellschaft bei Hausmann traf (Schaeffer , S. ). Insbesondere mit Feuerbach, Hausmann und Henneberg verbanden ihn enge Freundschaften, was ihn veranlasste, sich  für Feuerbach von Paris aus um Kontakte in der Heimat zu bemühen (Anselm Feuerbachs Briefe, S. ). Im Herbst  beauftragten die Brüder Spangenberg Feuerbach mit dem Gemälde Zigeunertanz, das sie nach der Präsentation in Paris Hamburger Verwandten zum Kauf vermittelten (ebd., S. ; Mai , S. f.). Wie die Salonkataloge dokumentieren, stellte Spangenberg während seines Parisaufenthalts einzig ein Bild mit dem Titel Pèlerinage/Wallfahrt im Salon von  aus und gab dabei als Adresse die Rue Neuve-Breda  an (Paris, AMN c; Salon , Nr. ). Im August  verließ er Frankreich und reiste gemeinsam mit seinem Bruder und Knaus zu Studienzwecken über Venedig, Genua und Turin bis nach Rom, wo er sich während des Winters / aufhielt, bevor er im November  nach Berlin übersiedelte (Berlin, PrAdK). Dort machte er sich mit Darstellungen deutscher Märchen- und Sagenfiguren einen Namen als Historien- und Genremaler.

Werke der Pariser Zeit Sieben figürliche Studien aus Paris, o.J., Kreide auf Papier, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Dreizehn Landschafts- und Architekturstudien aus Südfrankreich (Arles, St. Raphaël), –, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Knabe am Feuer sitzend (Taf. XXI), , Kreide/Papier, , ×  cm, Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, Inv. Nr. / | Acht Landschaftsstudien aus Südfrankreich, – , Kreide auf Papier, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Bauernjunge, , Ölstudie, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Eseltreibers Siesta, , Öl/Holz,  ×  cm, signiert: Gustav Spangenberg Paris , Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Inv. Nr. E , Kriegsverlust | Von Hirten gefangener Faun, , Verbleib unbekannt (Boetticher) | Pèlerinage/Wallfahrt, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ; Salon , Nr. ).

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Spangenberg, Gustav (Adolph )

Bibliographie

Archivalien

ADB, Bénézit , Boetticher, Müller/Singer, Noack, RKD, Rump , TB – Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter, G[uido] J[oseph] Kern u. Hermann Uhde-Bernays (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , S. f. | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Bode, Wilhelm von, „Rudolf Henneberg“, in: Die graphischen Künste, Jg. , , S. – | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/ London , S.  | Kat. Berlin : Sonder-Ausstellung der Werke von Gustav Spangenberg, Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin  | Kat. Berlin : Ausstellung des künstlerischen Nachlasses von Louis Spangenberg in der Königlichen National-Galerie, Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin , S. – | Lehmann, Evelyn, Der Frankfurter Maler Victor Müller –, Frankfurt a.M. , S.  | Mai, Ekkehard, Feuerbach in Paris, München , S. f. | Pietsch, Ludwig, „Gustav Spangenberg“, in: Westermann’s Illustrierte Monatshefte, Bd. , , S. – | Ders., Wie ich Schriftsteller geworden bin. Der wunderliche Roman meines Lebens, Peter Goldammer (Hrsg.), Berlin , S. , f. | Rosenberg, Adolf, „Ausstellung in der Berliner National-Galerie“, in: Kunstchronik. Neue Folge, Jg. , Nr. , , Sp. – | Ders., Die Berliner Malerschule, Berlin , S. ,  | Ders., „Die Berliner National-Gallerie“, in: Die Gartenlaube, Bd. , , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Schaeffer, Emil, Friedrich Karl Hausmann. Ein deutsches Künstlerschicksal, Berlin , S. ,  | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S. , f.

Berlin, PrAdK, Pers. BK , Selbstverfasster Lebenslauf vom . Juni  | Frankfurt a.M., StädelArchiv,  Briefe aus Antwerpen und Paris von  bis  [Victor Müller an seine Familie in Frankfurt, Paris , Rue des Marais  chez Mr Hausmann], hier zit. nach: Maschinenabschrift durch Dr. Doris Schmidt, – | Leipzig, UB, Brief Wilhelm Lindenschmits an Friedrich Lucanus, Paris .., Slg. Kestner, , Nr.  | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris AMN e: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..] | Paris AMN f: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..] | Paris AMN g: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..] | Paris AMN h: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, Nr. p [..] | Paris AMN i: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..] | Paris AMN j: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..] | Paris AMN k: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, école française et flamande, o.Nr. [..]. Annabelle Hosie

Spangenberg, Louis

Spangenberg, Louis  Hamburg –  Berlin Landschafts- und Architekturmaler

Künstlerische Laufbahn – Architekturstudium bei Friedrich Eisenlohr und Heinrich Hübsch an der Bauschule Karlsruhe;  in Berlin; Architekturstudium an der Allgemeinen Bauschule bei Johann Heinrich Strack, Karl Bötticher und Wilhelm Stier; Unterricht in den Ateliers der Maler Karl Eduard Biermann und Eduard ↗ Magnus; vor  in München; Schüler des Landschaftsmalers Emil Kirchner;  in Brüssel; Ausbildung zum Maler bei Eugène François de Block; ab spätestens  –  Parisaufenthalt;  Schüler im Atelier von Thomas Couture; Studienaufenthalte in Arles, Fréjus, Saint-Raphaël und Nizza; April  in Rom; von dort aus einjährige Griechenlandreise mit dem Landschaftsmaler Ernst Willers; seit  in Berlin; Studienreisen nach Holstein, Thüringen, Hessen, an die Ostsee, in den Harz und die Schweiz; – regelmäßige Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen;  Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Künste

Parisaufenthalt ab spätestens  –  Nach der Ausbildung zum Maler in München und Brüssel reiste Louis Spangenberg vermutlich bereits im Jahre  gemeinsam mit seinem Bruder → Gustav Spangenberg, Rudolf → Henneberg, Wilhelm → Lindenschmit, Gustav Adolf → Müller (-Koburg) sowie Friedrich Karl → Hausmann nach Paris, wo er – von einigen Studienreisen innerhalb Frankreichs abgesehen – während der nächsten fünf Jahre lebte (Bode , S. ; Thom , S. ). Spangenbergs Aufenthalt lässt sich in Grundzügen durch Pariser Archivalien und die Berichte anderer deutscher Künstler in der französischen Hauptstadt rekonstruieren (Schaeffer ; Henneberg ; Uhde-Bernays ; Thom ; Paris, AMN a–b). Weitere Hinweise gibt die bislang einzige monographische Publikation zu Spangenberg, der Katalog zu einer Gedenkausstellung in der

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Berliner Nationalgalerie im Jahr : Eine Auflistung der in Frankreich geschaffenen Arbeiten lässt aufgrund der angeführten Titel Rückschlüsse auf Studienaufenthalte an der Côte d’Azur und im Wald von Fontainebleau zu (Kat. Berlin ). Entgegen der Angabe Wilhelm von Bodes, der die Ankunft der Reisegruppe um Spangenberg in Paris auf das Frühjahr  datiert (Bode , S. ), belegen die Einträge für Lindenschmit, Henneberg und Gustav Spangenberg in den Kopistenlisten des Louvre ihre Anwesenheit bereits im September  (Paris, AMN b-d). Einzig für Louis Spangenberg lässt sich kein eindeutiger Eintrag finden. Zwar ist ein gewisser „Spagenberg“ zwischen September und November  dreimal vermerkt (Paris, AMN e–g), die irreguläre Schreibweise sowie der fehlende Vorname lassen eine eindeutige Zuordnung jedoch nicht zu. Erst Ende Januar  taucht Spangenberg mit vollem Namen in den Kopistenlisten des Louvre auf, was seine Anwesenheit in Paris spätestens zu diesem Zeitpunkt nachweist (Paris, AMN a). Zunächst teilte er sich mit seinem Bruder Gustav sowie mit Lindenschmit, Hausmann und Henneberg eine Unterkunft in der Rue des Marais  (Leipzig UB; Paris, AMN a–b; Kat. Berlin , S. ), in der im Sommer  zeitweilig auch Victor → Müller unterkam (Frankfurt a.M., Städel-Archiv). Im selben Jahr trat Spangenberg in das Atelier von Thomas Couture ein, vermutlich im April wie sein Bruder und Henneberg (Kat. Berlin , S. ; Thom , S. ; Mai , S. ) und traf dort auch auf den Maler Christian Carl → Magnussen. Wie lange Spangenberg dort lernte, lässt sich nicht belegen. Anzunehmen ist aber, dass er das Atelier gemeinsam mit seinem Bruder und Henneberg nach drei Monaten verließ, als es wegen des Unfalltods eines Mitschülers zu einer vorübergehenden Schließung gekommen war (Bode , S. ; Thom , S. f.). Wie die im Berliner Katalog aufgelisteten Landschaftsstudien belegen (Kat. Berlin , S. ), reiste Spangenberg  nach Marlotte im Wald von Fontainebleau, wo Henneberg in diesem Jahr arbeitete (Thom , S. f. u. Kat. AI, S. ). Des Weiteren besuchte Spangenberg im selben Jahr die Côte d’Azur, eventuell in Begleitung seines Bruders Gustav, von dem Werke mit denselben Motiven und Titeln überliefert sind (Kat. Berlin , S. ; Kat. Berlin , S. ).

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Spangenberg, Louis

Im März  erneuerte Spangenberg seine Erlaubnis für das Kopieren im Louvre und gab als Adresse die Rue Neuve Bréda  an, die sich in unmittelbarer Nähe zu den Unterkünften seines Bruders in der Rue Neuve Bréda  und Hennebergs in der Rue de Laval befand (Paris, AMN h–i). Neben diesen beiden und den oben genannten Reisegefährten gehörten auch die deutschen Couture-Schüler Anselm → Feuerbach, Wilhelm → Gentz und Ludwig → Knaus, mit denen er u.a. Hausmanns Tischgesellschaft besuchte, zu Spangenbergs Pariser Freundeskreis (Boime , S. –; Schaeffer , S. ; Thom , S. ). Gemeinsam mit seinem Bruder beauftragte er Feuerbach  mit dem Gemälde Zigeunertanz, das nach der Ausstellung in Paris an Hamburger Verwandte der Brüder Spangenberg verkauft wurde und sich heute in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle befindet (Uhde-Bernays , S. ; Mai , S. f.). Spangenberg selbst stellte während seiner Zeit in Paris keines seiner Werke im Salon aus, beschickte von dort aus jedoch mindestens einmal eine deutsche Ausstellung:  wurden im Würzburger Kunstverein seine Arbeiten Waldpartie und Italienische Landschaft zum Verkauf angeboten (Anonym , S. ). Im August  reiste Spangenberg mit seinem Bruder und Knaus nach Italien, von wo aus er mit dem Landschaftsmaler Ernst Willers zu einer einjährigen Studienreise durch Griechenland aufbrach. Im Jahre  übersiedelte er nach Berlin, wo sich auch sein Bruder Gustav niedergelassen hatte, und arbeitete dort als Landschafts- und Architekturmaler.

Werke der Pariser Zeit Bauerngehöft (Taf. XXVI), , Bleistift/Papier, , x , cm, bez.: St. Benoit pres de Cernay. Aug. . Louis Spangenberg, Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, Inv. Nr. / | Landschaft mit Burg, , bez. Louis Spangenberg Paris , Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, Inv. Nr. / | Aus Marlotte (drei Zeichnungen), , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Bei Marlotte, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd.) | St. Rafaël, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd.) | St. Rafaël, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd.) | Monaco, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd.) | Schif-

ferbote aus St. Rafaël, , Verbleib unbekannt (ebd.) | St. André, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | St. Rafaël, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | St. André, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Bei Monaco (zwei Zeichnungen), , Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Villa Franca, , Zeichnung, Verbleib unbekannt (ebd., S. ) | Bei St. André (drei Zeichnungen), , Verbleib unbekannt (ebd., S. –) | St. André (drei Zeichnungen), , Verbleib unbekannt (ebd., S. ).

Bibliographie Bénézit , Boetticher, Müller/Singer, Noack, Rump , TB – Anonym, „Lokales und aus dem Kreise“, in: Würzburger Anzeiger, Beiblatt zur Neuen Würzburger Zeitung, Nr. , .., o.S. | Anonym, „Sammlungen und Ausstellungen“, in: Kunstchronik. Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, Jg. , Nr. , Leipzig , S. f. | Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter, G[uido] J[oseph] Kern u. Hermann Uhde-Bernays (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , S. f. | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. –  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Bode, Wilhelm von, „Rudolf Henneberg“, in: Die graphischen Künste, Bd. , Wien , S. – | Kat. Berlin : Sonder-Ausstellung der Werke von Gustav Spangenberg, Ausstellungskat., Königliche National-Galerie, Berlin  | Kat. Berlin : Ausstellung des künstlerischen Nachlasses von Louis Spangenberg in der Königlichen National-Galerie, Ausstellungskat., Berlin , S. – | Mai, Ekkehard, Feuerbach in Paris, München , S. f. | Rosenberg, Adolf, Die Berliner Malerschule. Studien und Kritiken, Berlin , S. f. | Schaeffer, Emil, Friedrich Karl Hausmann. Ein deutsches Künstler-

Stecher, Karl

schicksal, Berlin , S.  | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S. f.



Parisaufenthalt ab spätestens  – ?

Stecher, Karl

Erste Spuren von Karl Stechers Parisaufenthalt stammen aus dem Jahr , was aber nicht ausschließt, dass der damals -jährige bereits früher in der französischen Metropole eintraf (Anonym  a, S. ). Über seine dort verbrachte Zeit informieren zeitgenössische Zeitschriftenartikel sowie Archivalien der École des beaux-arts, an der der badische Künstler studierte (ebd.; Anonym  b, S. ; Paris, AN a–b). Stecher war in Paris nicht allein, sondern in Begleitung seines Bruders, des Architekten Xavier Stecher (Anonym a, S. ). Die zwei bemühten sich um Kontakte zu lokalen Künstlern und wurden am . Januar  in das Comité central des Artistes gewählt, eine  gegründete Vereinigung zur Förderung der Künste (ebd.). Anlässlich der Wahl betonte der Präsident des Comité die Internationalität der Künste: „les artistes de tous les pays sont membres d’une même famille, de la grande famille du talent et de l’intelligence“ (ebd.). Auf die Aussage, dass man sich in Frankreich als der gastfreundlichsten aller Nationen stets glücklich zeige, „de tendre cordialement la main à l’artiste étranger qui vient à lui“, sollen die Brüder mit viel emotionaler Anteilnahme reagiert haben (ebd.). Am . Oktober  trat Stecher in die École des beaux-arts ein (ebd.). Die Einschreibung erfolgte auf Empfehlung des Schweizer Glasmalers Gaspard Gsell, einem ehemaligen Schüler von Jean-Dominique-Auguste Ingres und Jacques-Louis David, der sich in Paris etabliert hatte (ebd.). Gsells Atelier, in dem Stecher eventuell tätig war, befand sich in der Rue Montparnasse und somit nicht weit von der Rue Madame, die Stecher an der École des beaux-arts als seine Adresse angab (ebd.). Wie lange der Maler dort studierte, bleibt unklar. Nach dem Jahr  verliert sich Stechers Spur.

 Oberkirch (Baden) – ? Maler

Werke der Pariser Zeit

Archivalien Leipzig, UB, Slg. Kestner, , Brief von Wilhelm Lindenschmit an Friedrich Lucanus, Paris .., Nr.  | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..]; Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, Nr. p [..; betrifft Lindenschmit] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.N. [..; betrifft Henneberg] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; betrifft Gustav Spangenberg] | Paris, AMN e: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.N. [..] | Paris, AMN f: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.N. [..] | Paris, AMN g: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.N. [..] | Paris, AMN h: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..; betrifft Henneberg] | Paris, AMN i: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée –, Nr.  [..; betrifft Gustav Spangenberg]. Annabelle Hosie

Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Künstlerische Laufbahn ab spätestens  – ? Parisaufenthalt;  zusammen mit seinem Bruder Xavier Stecher Aufnahme in das Comité Central des Artistes; ab  Studium an der École des beaux-arts und eventuell im Atelier von Gaspard Gsell

Bibliographie Anonym  a: Anonym, „Comité central des Artistes. (e séance, e année)“, in: Revue des Beaux-Arts, Jg. , , S.  | Anonym  b: Anonym, „Comité central des Artistes. (e séan-



Stever, Gustav Kurt (Curt )

ce, e année)“, in: Revue des Beaux-Arts, Jg. , , S. f., hier S. .

Archivalien Paris, AN a: Paris, AN, AJ  , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr.  | Paris, AN b: Paris, AN, AJ  , Dossiers individuels des élèves. Section peinture Série antérieure au  décembre  [Stecher]. Gitta Ho

Stever, Gustav Kurt (Curt)  Riga –  Düsseldorf Historien-, Porträt- und Genremaler

Künstlerische Laufbahn – in Berlin; Studium bei dem Maler Albert Korneck und an der Königlich Preußischen Akademie der bildenden Künste; , , – Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; ab  in Stockholm; Ausführung von Porträts für den schwedischen Hof und die Universität Uppsala;  – um  Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Thomas Couture;  längere Zeit auf dem nahe Schwerin gelegenen Gut Basthorst des Grafen Schack; Ausführung von Porträts für den Schweriner Hof; Teilnahme an der Greifswalder Kunstausstellung; ab  in Hamburg; u.a. Aufträge des Großherzogs von Mecklenburg; Mitglied des Hamburger Künstlervereins; ab  in Düsseldorf; u.a. Ausführung von Altargemälden; Tätigkeit als Mallehrer;  Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz in Gold des mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone und dem großherzoglichen Professorentitel durch den Großherzog von Mecklenburg

Parisaufenthalt  – um  Der Parisaufenthalt des aus Riga stammenden Gustav Stever findet in Lexika und Ausstellungskatalogen sowie in einem Nekrolog Erwähnung, doch

bleiben die genauen Umstände seiner Lehrjahre im Dunkeln. Nach seinem Studium in Berlin und einer ersten Tätigkeit als Porträtmaler in Stockholm begab sich der -jährige in die französische Metropole, um dort Schüler im Atelier des Historienmalers Thomas Couture zu werden (Anonym , Sp. ; Boetticher; TB; Anonym , S. ; Grewolls , o.S.). Im erwähnten Nekrolog heißt es, Stever habe in Paris „bei längerem Aufenthalte als Schüler Coutures und durch eingehendes Studium der Galerien jene geschickte Beherrschung der Farbe und Behandlungsweise“ gewonnen, „die seinen Gemälden bald so vielen Beifall errang“ (Anonym , Sp. ). So wandte sich Stever, der sich zuvor vorwiegend dem Porträt gewidmet hatte, nun hauptsächlich der Historienmalerei zu:  beschickte er die Kunstausstellung in Greifswald mit dem Gemälde Erweckung der Tochter des Jairus, das Theodor Pyl zufolge „sorgfältige[ ] Studien nach der venezianischen und neufranzösischen Schule erkennen ließ“ (Pyl , S. ). Zu Beginn der er Jahre entstanden zudem Der Tod des Wendenkönigs Gottschalk (Schwerin, Staatliches Museum) und Abisag von Sunam und der König David (Schwerin, Staatliches Museum), die für die Galerie des Großherzogs Friedrich Franz II. von MecklenburgSchwerin angekauft wurden. In Hamburg, der nächsten Station seiner künstlerischen Laufbahn, führte Stever v.a. religiöse Gemälde für Kirchen und Entwürfe für Kirchenfenster aus, so im Auftrag des mecklenburgischen Großherzogs Kartons für die Glasfenster der St. Paulskirche in Schwerin (ebd.).

Werke der Pariser Zeit Weibliches Portrait, Kniestück, Öl/Lw (BAA , Nr. ) | Weibliches Portrait, Brustbild, Öl/Lw (ebd., Nr. ) | Erweckung der Tochter des Jairus (Pyl , S. ).

Bibliographie Boetticher, Rump , TB – Anonym, „Nekrolog Gustav Kurt Stever“, in: Kunst-Chronik. Beiblatt der Zeitschrift für Bildende Kunst, Jg. , Nr. , .. , Sp. f. | Anonym, „Stever, Gustav Kurt“, in: Lexikon baltischer Künstler, Wilhelm Neumann (Hrsg.), Riga , S. f. | BAA: Die Kataloge der

Stuttgardter, Maximilian

Berliner Akademie-Ausstellungen –, Helmut Börsch-Supan (Hrsg.), Berlin , Bd. , BAA , Nr.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler, […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. –  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstle […], Berlin , Nr.  | Grewolls, Grete, „Stever, Gustav“, in: Dies., Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon, Rostock , o.S. | Kat. Schwerin : Schlie, Friedrich, Beschreibendes Verzeichniss der Werke neuerer Meister in der Grossherzoglichen GemäldeGallerie zu Schwerin, Bestandskat., Gemäldegalerie, Schwerin , S.  | Pyl, Theodor, „Kunst und Künstler in Greifswald, ein Beitrag zur Pommerschen Kunstgeschichte“, in: Beiträge zur Geschichte und Alterthumskunde Pommerns, Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altherthumskunde (Hrsg.), Stettin , S. –, hier S.  | Vogel, Gerd-Helge, „Die Bildende Kunst in Greifswald von den Anfängen bis zur Reichsgründung“, in: Greifswald. Geschichte der Stadt, Horst Wernicke (Hrsg.), Schwerin , S. –, hier S. . Lisa Hackmann

Stuttgardter, Maximilian  Fürth –  München Maler

Künstlerische Laufbahn  – mindestens  Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München; um  – spätestens  Parisaufenthalt; Schüler von Thomas Couture; anschließend Rückkehr nach München

Parisaufenthalt um  – spätestens  Der jung verstorbene Maler Maximilian Stuttgardter ist der Forschung heute einzig aufgrund eines Briefes an seinen Pariser Lehrer Thomas Couture bekannt, auf den Albert Boime  hingewiesen hat



(Boime , S. , Anm. ; Compiègne, ACC). Weitere Spuren zu Stuttgardters Pariser Lehrjahren lassen sich in den Archives des musées nationaux nachweisen (Paris, AMN a–b). Erstmals lässt sich Stuttgardters Aufenthalt in der französischen Hauptstadt am . April  belegen: An diesem Tag erhielt er die Erlaubnis, den Louvre außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu besuchen (Paris, AMN a). Als seine Adresse ist in den Kopistenregistern die Rue de la Tour-d’Auvergne  im heutigen . Arrondissement angegeben (ebd.). Unbekannt ist, wann Stuttgardter in Coutures Atelier eintrat und wie lange er dort studierte. Jedoch schrieb er im Oktober , einige Monate nach seiner Rückkehr nach München, an seinen Pariser Lehrer und bedauerte, sich nicht mehr in der französischen Hauptstadt und in dessen Atelier zu befinden, da in München die Studien- und Arbeitsbedingungen sehr viel schlechter seien: „Je sentis bientôt que quand on n’est pas à Paris, qu’on [sic] n’est pas dans le monde. Presque pas des modèles, pas le Louvre, et ce qui me manque le plus, pas votre conseil auquel je dois tout ce que je sais de la peinture.“ (Compiègne, ACC) Stuttgardter berichtet seinem Pariser Lehrer, in München ein kleines Atelier angemietet und Wilhelm von Kaulbach getroffen zu haben. Dieser habe in Berlin Coutures Fauconnier (Ohio, Toledo Museum of Art) gesehen und sei ganz begeistert gewesen (ebd.). Er selbst wiederum habe Kaulbach erzählt, dass dessen  im Pariser Salon ausgestellte Werke Couture sehr gefallen hätten, was Kaulbach erfreut habe: „il était enchanté d’entendre ce jugement que vous avez fait sur lui.“ (ebd.) Zum Abschied erinnert Stuttgardter Couture an sein Versprechen, ihn in München zu besuchen und gemeinsam mit ihm Deutschland zu bereisen, sobald der Zweite Italienische Unabhängigkeitskrieg beendet sei (ebd.). Dazu kam es allerdings nie. Stuttgardter starb rund drei Jahre später im Alter von nur  Jahren in München (Anonym , S. ).

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Bibliographie Anonym, „Gestorbene in München“, in: Münchener Omnibus, Nr.  [..], S.  | Boime, Albert,



Suhrlandt, Carl (Heinrich August )

Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/London , S. . | Renard, Margot, „Une „école de peinture nationale“, l’atelier de Thomas Couture“, in: Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, France Nerlich u. Alain Bonnet (Hrsg.), Tours , S. –.

Archivalien Compiègne, ACC, fonds Couture, Élève de Couture [Brief von Stuttgardter an Thomas Couture, Oktober ] | München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Maximilian Stuttgardter, Bd. , –, Nr. , [Stand: ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [„Stuttgardter, Maximilien“, ..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [„Stuttgardter, Maximilien“, o.D.]. Nina Struckmeyer

Suhrlandt, Carl (Heinrich August)  Ludwigslust –  Kochel a. See Porträt-, Tier- und Landschaftsmaler, Bildhauer

Künstlerische Laufbahn vor  Unterricht bei seinem Vater, dem Hofmaler Rudolph Suhrlandt, in Ludwigslust; nach  in Berlin; dreijährige Ausbildung zum Bildhauer bei Christian Daniel Rauch; / Besuch der Aktklasse an der Königlich Preußischen Akademie der Künste; / in Berlin und Schwerin als Porträtmaler tätig; – Parisaufenthalt; Studium bei Ary Scheffer; Teilnahme am Pariser Salon ,  (im Rahmen der Weltausstellung) und –;  Beschickung der Ausstellung der Londoner Royal Academy of Arts;  und  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung;  Teilnahme an der Ausstellung des Schweriner Vereins der Künstler und Kunstfreunde; / in

Kopenhagen; dort Mitglied der Königlichen Akademie der schönen Künste; ab  Aufenthalt in St. Petersburg; Tätigkeit als Porträtist;  Mitglied der Russischen Kaiserlichen Akademie in St. Petersburg; anschließend in Schwerin ansässig;  erneuter Parisbesuch; nach  –  wiederholte längere Reisen nach England, dort als Pferdeund Rassehundmaler geschätzt;  Ernennung zum Professor durch Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin; in den er Jahren mehrere Aufträge durch den Großherzog, u.a. Kreuztragung (Altargemälde, Kirche in Brenz) und Fertigstellung des von Theodor → Schloepke begonnenen Gemäldes Einzug Friedrich Franz II. mit dem mecklenburgischen Kontingent am .. in Schwerin (Schwerin, Staatliches Museum);  Englandaufenthalt; ab  eigenes Atelier in München; anschließend in Kochel a. See ansässig

Parisaufenthalt – Carl Suhrlandts rund siebenjähriger Studienaufenthalt in Paris wurde bisher knapp in kunsthistorischen Lexika (Bénézit ; Boetticher; TB), Regionalpublikationen (Grewolls ; Kat. Schwerin ) und einer Monographie zu Rudolph Suhrlandt (Baudis ) erwähnt. Ausführlichere Informationen liefern zahlreiche deutsche und französische Archivalien (Münster, ULB; Paris, AN a–b; Paris, AMN a–e; Schwerin, LHA), die hier erstmals zu diesem Thema ausgewertet werden. Carl Suhrlandt, Sohn des mecklenburgischen Hofmalers Rudolph Suhrlandt, begab sich im Alter von  Jahren zu Beginn des Jahres  nach Paris (Anonym ). Zuvor hatte er in Berlin eine Ausbildung zum Bildhauer bei Christian Daniel Rauch absolviert, schließlich aber seiner Neigung zur Malerei nachgegeben (Baudis , S. ). Nachdem ihm bereits am . März  die Erlaubnis zum Kopieren alter Meister im Louvre erteilt worden war (Paris, AMN b), begann er seine zweite, weiterführende Ausbildung zum Maler offiziell am . April  als Schüler an der Pariser École des beauxarts; die dazu nötige Empfehlung erhielt er von seinem Vater (Paris, AN a). Suhrlandt begann sein Studium recht erfolgreich, da er bereits im ersten Jahr, so berichtete man in der Heimat, „bei der […] Preiserwerbung der Schüler der Akademie der schönen Künste einen der ausgesetzten drei Preise, in einer goldenen Medaille bestehend, erhalten“

Suhrlandt, Carl (Heinrich August )

habe (Anonym ; Paris, AN b). Zudem unterzog er sich eifrig dem Selbststudium und kopierte mehrere Gemälde im Louvre, wofür er im Dezember  und mehrfach für das Jahr  Genehmigungen erhielt (AMN d–e).  nahm Suhrlandt mit zwei Porträts erstmals am Pariser Salon teil (Salon , Nr. f.). Zu diesem Zeitpunkt hatte er wohl noch kein französisches Meisteratelier besucht bzw. keinen namhaften französischen Maler als Mentor gewinnen können, da er in den Salonkatalogen als Schüler seines Vaters geführt wird. Dieser war im Vorfeld der Salonausstellung tatsächlich in Paris gewesen, um nicht nur seinem Sohn, sondern auch zweien seiner Töchter, Franziska und Pauline (verheiratete → Soltau) eine künstlerische Ausbildung zukommen zu lassen (Baudis , S. ). Als er die Reisepässe beantragte, erklärte Suhrlandt senior dem mecklenburgischen Kabinettsrat und Intendant der großherzoglichen Kunstsammlungen Eduard Prosch, sein Sohn habe in Paris viele vornehme Bekanntschaften gemacht, weshalb er die Gelegenheit nicht verstreichen lassen wolle, zur pädagogischen und gesellschaftlichen Bereicherung seiner Töchter in die französische Hauptstadt zu reisen (Schwerin, LHA a).  zeigte Carl Suhrlandt auf der Ausstellung der Royal Academy of Arts in London das großformatige, in Paris angefertigte Gemälde Galilei im Gefängnis (Kat. London , Nr. ), das er im Juli, noch vor Beendigung der Londoner Ausstellung, dem mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz II. zum Kauf anbot (Schwerin, LHA b). Zur Erklärung des Motivs fügte er hinzu: „Ich habe mich nach einem Portrait von Boschi gerichtet, welches am meisten Werth hat, in so fern es Galilei in seinen letzten Jahren vorstellt und darin von den meisten Kupferstichen abweicht.“ Er dankt für die wohlwollende Beurteilung durch Prosch und führt dazu aus: „Ich erfreue mich […] um so mehr, als es [das Urteil] mit der Kunstrichtung übereinstimmt, die ich eingeschlagen, seitdem ich die Bekanntschaft der Herren Scheffer und Delaroche gemacht habe und mich deren Gunst erfreue. Ich huldige zwar ausschließlich weder der einen noch der anderen Richtung, sondern glaube vielmehr, daß ein Künstler deutschen Ursprungs der Wahrheit am besten entgegenstrebt, wenn er sich bei der ihm gegebenen eigenen Gemüthsrichtung, auch des französischen Realismus ein wenig befleißigt.“ Das Ge-



mälde wurde schließlich für  Taler vom Großherzog angekauft (Schwerin, LHA b). Zur Salonausstellung , die Suhrlandt als Schüler Ary Scheffers im begleitenden Katalog führt (Salon , Nr. ), steuerte er das Gemälde Die Lauenburger Els’ bei, zu dem er sich von Clemens Brentanos Chronik eines fahrenden Schülers inspirieren liess. Auch die Lauenburger Els’, die in der Folge auch als Die Zigeunerin betitelt wurde (vgl. Anonym , S. ) und heute als verschollen gilt, bot Suhrlandt in Mecklenburg zum Kauf an. Diesmal begleiteten sein Schreiben ein Zeitungsausschnitt aus dem Feuilleton des Journal des débats politiques et littéraires vom .. mit einer Rezension von Étienne J. Delécluze zur Ausstellung der deutschen Künstler während der Weltausstellung (Delécluze , S. ) sowie eine frühe Fotografie des Gemäldes, mit deren Qualität sich Suhrlandt allerdings nicht zufrieden zeigte: „der zweite verunglückte Versuch“ (Schwerin, LHA c). Wie einer späteren Beurteilung von Delécluze zu entnehmen ist, war dieser voll des Lobes: „Cette petite figure est charmante; son expression est pleine de grâce et de naïveté, et elle est dessinée avec beaucoup de finesse.“ (Delécluze , S. ) Suhrlandt wusste um das positive Urteil in der französischen Presse, wies dieses jedoch zurück, da er „alles Streben nach Effekt und brillanter Malerei vermieden habe und so auch das Lob, welches mir die Franzosen glauben zukommen zu lassen, wenn sie mich zu ihrer Schule rechnen“, ablehnte (Schwerin, LHA c). Er unterließ es indes nicht, dem Kabinettsrat Prosch mitzuteilen, er sei „von Herrn Delaroche aufgefordert [worden], auf Veranlassung oben genannten Bildes, [sich] der historischen Malerei hinzugeben“, habe sich aber entschieden, sich „durch die Zeit-Umstände […] der weniger verdienstvollen, doch nöthigen Malerei von Portraits zu widmen“ (Münster, ULB). Die Interaktion mit Delaroche war damit noch nicht erschöpft, denn recht unvermittelt wird Suhrlandt viele Jahre später, im Salonkatalog von , als Schüler des längst Verstorbenen geführt (Salon , Nr. f.). Die zwei Genres – Porträt und Historie –, die Suhrlandt in den ersten Jahren seines Parisaufenthalts bediente, beschäftigten ihn auch in der verbleibenden Zeit: So erhielt er im Januar  zum einen die Erlaubnis, in Versailles das Porträt des Prinzen Albert von Franz Xaver Winterhalter zu ko-

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Suhrlandt, Carl (Heinrich August )

pieren (Paris, AMN a); zum anderen ist aus diesem Jahr das Historiengemälde Die Lorelei (Taf. XL) überliefert.  scheint Suhrlandt dann der Porträtmalerei den Vorzug gegeben zu haben, fertigte er doch Kopien nach Porträts von Rembrandt, van Dyck und Delaroche an (Schwerin, LHA d). Von Paris aus, wo er in der Rue de Penthièvre  lebte (Münster, ULB; Salon ; Schwerin, LHA b–c), unternahm Suhrlandt Reisen nach Koblenz und London (Schwerin, LHA b–c). Bis  hielt sich Suhrlandt in Paris auf, dann führte ihn sein Weg mit einem kurzen Aufenthalt in Mecklenburg nach Kopenhagen und St. Petersburg, wo er sich als Porträt- und vor allem als Tiermaler etablierte.  reiste er nochmals nach Paris, besuchte den Louvre (Paris, AMN c) und beteiligte sich in den Folgejahren an den Salon-Ausstellungen (Salon –).

Werke der Pariser Zeit Porträt eines Mannes, Kopie nach Tizian, , Verbleib unbekannt (Paris, AMN e) | Porträt des Astronom Nicolaus Kratzer, Kopie nach Hans Holbein d.J., , Verbleib unbekannt (Paris, AMN d) | Porträt eines Mannes mit Kind, Kopie nach Anthonis van Dyck, , Verbleib unbekannt (ebd.) | La jeune courtisane, Kopie nach Xavier Sigalon, , Verbleib unbekannt (ebd.) | Porträt einer Frau mit Perlen und Pelzumhang [Hendrickje Stoffels], Kopie nach Rembrandt, , Verbleib unbekannt (ebd.) | Grablegung, Kopie nach Tizian, , Verbleib unbekannt (Paris, AMN e) | Die Landung der Maria de Medici in Marseille, Kopie nach Peter Paul Rubens, , Verbleib unbekannt (Paris, AMN d) | Galilei im Gefängnis, , Öl/Lw,  ×  cm, Schwerin, Staatliches Museum, Inv. Nr. G.  | Portrait de M. le comte de M[orny], , Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait du docteur B…, , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | La jeune fille de Lauenbourg; sujet tiré de la légende: Chronika eines fahrenden Schülers, par Clément Brentano/ Die Lauenburger Els’ [auch: Die Zigeunerin], , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ; Münster, ULB; Schwerin, LHA c) | Die Lorelei, (Taf. XL) , Öl/Lw,  ×  cm, Privatbesitz, zuletzt: München, Auktion Hermann Historica, .., Lot  | Porträt des Prinzen Albert von Sachsen-Coburg-Gotha, Kopie nach Franz Xaver Winterhalter, , Verbleib unbekannt (Paris,

AMN a) | Porträt seiner Frau, Kopie nach Rembrandt, um , Verbleib unbekannt (Schwerin, LHA d) | Porträt des Gervartius, Kopie nach Anthonis van Dyck, um , Verbleib unbekannt (ebd.) | Porträt des Papstes Gregor XVI., Kopie nach Paul Delaroche, um , Verbleib unbekannt (ebd.).

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, DBE, RKD, Schweers, TB – Anonym, „Notizen“, in: Mecklenburgisches gemeinnütziges Archiv, H. , , S.  | Anonym, „Correspondenzen Schwerin“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , , S.  | Baudis, Hela, Rudolph Suhrlandt (–). Grenzgänger zwischen Klassizismus und Biedermeier, Greifswald  (Online-Publikation), S. – | Delécluze, ÉtienneJean, „Exposition universelle – Beaux-arts“, in: Journal des débats politiques et littéraires, .., S.  | Ders., Les Beaux-Arts dans les deux mondes en , Paris , S.  | Grewolls, Grete, Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon, Rostock , S.  | Kat. London : The exhibition of the Royal Academy of Arts: MDCCCLIV: the Eighty-Sixth, Ausstellungskat., Royal Academy of Arts, London , Nr.  | Kat. Schwerin : Schlie, Friedrich, Beschreibendes Verzeichniss der Werke neuerer Meister in der Grossherzoglichen Gemälde-Gallerie zu Schwerin, Bestandskat., Gemäldegalerie, Schwerin , S. f. | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f.

Archivalien Berlin, PrAdK , Berichte über die Schüler der kgl. Akademie, welche am lebenden Modell gezeichnet und bossiert haben, –, fol.  | Münster, ULB, Handschriftenabteilung, Ostdeutsche Autographen, Carl Suhrlandt an Eduard Prosch [ Briefe] | Paris, AMN a: Paris, AMN, V, Travail des artistes et copistes, cinéma, photogra-

Volkmar, Antonie (Elisabeth Cäcilia)

phie, – [,  janvier Carl SUHRLANDT désire copier le Portrait du prince Albert par WINTERHALTER] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [.. ] | Paris, AMN d: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, écoles française et flamande, o.Nr. [..; ..; ..; .. ; ..] | Paris, AMN e: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..; ..] | Paris, AN a: Paris, AN, AJ  , Registres matricules des élèves des sections de peinture et de sculpture –, Nr.  | Paris, AN b: Paris, AN, AJ  , Dossiers individuels des élèves, Section peinture [Suhrlandt] | Schwerin, LHA a: Schwerin, LHA, .– Großherzogliches Kabinett II, Nr.  [Personalia Prof. Suhrlandt] | Schwerin, LHA b: Schwerin, LHA, .– Großherzogliches Kabinett III/Großherzogliches Sekretariat, Nr. , Bd. , Ankauf und Schenkung von Gemälden und anderen Kunstsachen für die Galerie und Sammlungen, – [Fasz. : Galilei von Suhrlandt] | Schwerin, LHA c: Schwerin, LHA, .– Großherzogliches Kabinett III/Großherzogliches Sekretariat, Nr. , Bd. , Ankauf und Schenkung von Gemälden und anderen Kunstsachen für die Galerie und Sammlungen, – [Fasz. : Die Lauenburger Els von Suhrlandt] | Schwerin, LHA d: Schwerin, LHA, .–, Großherzogliches Kabinett III/Großherzogliches Sekretariat  [Ankauf von Gemälden und Statuetten, – ]. Sylva van der Heyden

Volkmar, Antonie (Elisabeth Cäcilia)  Berlin –  ebd. Genre-, Historien- und Porträtmalerin

Künstlerische Laufbahn ab  in Berlin; Schülerin des Porträt- und Historienmalers Julius Schrader; ab  regelmäßige

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Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; – erster Parisaufenthalt; Schülerin im Atelier von Léon Cogniet; ab  Tätigkeit als Genre-, Historien- und Porträtmalerin sowie als Mallehrerin in Berlin; – Italienaufenthalt (Rom, Florenz, Neapel und Venedig);  – mindestens  zweiter Parisaufenthalt;  Teilnahme am Pariser Salon im Rahmen der Weltausstellung; – Mitglied im Verein der Berliner Künstlerinnen, regelmäßige Teilnahme an dessen Ausstellungen

Parisaufenthalte –,  – mindestens  Nach einer ersten Ausbildung bei dem Porträt- und Historienmaler Julius Schrader in ihrer Heimatstadt Berlin zog die aus wohlhabender Familie stammende Malerin Antonie Volkmar  im Alter von  Jahren nach Paris (Paris, AMN c; Anonym , S. ). Über ihren dortigen Aufenthalt, dem gut ein Jahrzehnt später ein weiterer, ebenfalls mehrjähriger Aufenthalt folgte, informieren verschiedene Quellen: An erster Stelle sind hier Archivalien, zeitgenössische Zeitungsberichte und Ausstellungskataloge zu nennen, welche durch verschiedene Lexikonartikel und Studien zum Berliner Kunstleben ergänzt werden (ebd.; Boetticher; Paris, AMN; Müller; Lexikon der Künstlerinnen; Kat. Gotha ; Gläser ). Volkmar trat in das Damenatelier des Porträtund Historienmalers Léon Cogniet ein (Vottero , S. f.; Müller). Gleich zu Beginn ihres Parisaufenthalts besuchte sie den Louvre, wo sie u.a. ein Gemälde von Bartolomé Esteban Murillo kopierte (Paris, AMN c). Volkmar blieb ihrer Heimat auch während ihres Frankreichaufenthalts eng verbunden. Hatte sie ihre Werke schon vor ihrer Lehrzeit bei Cogniet auf den Berliner Akademie-Ausstellungen gezeigt, beschickte sie diese auch von Paris aus regelmäßig (BAA , Nr. ; BAA , Nr. –).  zeigte Volkmar in Berlin ein wahrscheinlich in Paris entstandenes Gemälde mit dem Titel Der Künstler, das später unter dem Titel Ein Maler auf der Studienreise in die Berliner Sammlung Ferdinand Reichenheim Eingang fand. Sie befasste sich also offenbar auch in ihren Bildsujets mit dem Thema der künstlerischen Weiterbildung im Inund Ausland (BAA , Nr. ; Boetticher; Schas-

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Volkmar, Antonie (Elisabeth Cäcilia)

ler , S. ). Wohl ebenfalls in Paris schuf die junge Malerin das  in Berlin ausgestellte Genregemälde Der Verkauf des letzten Kleinods (BAA , Nr. ). Es wurde in Deutschland als „erste schöne Frucht“ ihrer Ausbildung bei Cogniet rezipiert (Anonym , S. ) und bereits vor der öffentlichen Ausstellung wurde angekündigt, dass das Bild „Erwartungen von den ferneren Leistungen der Künstlerin hegen“ lasse (Anonym , S. ). Neben ihren Genrebildern, deren „gewisse demokratische Tendenz“ immer wieder zu Diskussionen in der zeitgenössischen Presse führte (Anonym , S. ; Anonym , o.S.; Anonym , S.  u.a.), war Volkmar auf dem Gebiet der Historienmalerei erfolgreich. In der künstlerisch sehr produktiven Phase, die auf ihre Rückkehr nach Berlin im Jahr  folgte, entstand ihr wohl bekanntestes Werk, das Ölgemälde Abschied der Auswanderer (, Berlin, DHM; BAA , Nr. ; Anonym [T.] , o.S.). Es wurde vom preußischen Königshaus angekauft und  nach Paris gesandt, um auf der Weltausstellung präsentiert zu werden (Anonym , S. ; Anonym , S. ). Wie viele unverheiratete Künstlerinnen aus dem gehobenen Bürgertum arbeitete auch Volkmar als Mal- und Zeichenlehrerin; zudem genoss sie als Bildnismalerin Anerkennung (Lexikon der Künstlerinnen). So porträtierte sie  in Berlin Philippine Liebermann, die Mutter Max Liebermanns, die zum Modellsitzen zusammen mit ihrem damals -jährigen Sohn erschien (Dickel , S. ). Wie wiederholt berichtet wird, sei Volkmar die erste gewesen, die Liebermanns Talent erkannte, als er während der Sitzung selbst zum Zeichenstift griff (ebd.; Gronau , S.  u.a.). In den er Jahren verließ die Malerin ihre Geburtsstadt noch mehrere Male: Von  bis  bereiste sie verschiedene Städte in Italien (Anonym , S. ). Von  bis mindestens  lässt sich ein erneuter Parisaufenthalt Volkmars nachweisen, der kaum dokumentiert ist und von dem lediglich als gesichert gelten kann, dass die Künstlerin im Louvre kopierte und am Boulevard Saint Michel  wohnte (Paris, AMN a– b). Noch vor Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs scheint sie die französische Hauptstadt endgültig verlassen zu haben.

Werke der Pariser Zeit Conception de la vierge, Kopie nach Bartolomé Esteban Murillo, um , Verbleib unbekannt (Paris,

AMN c) | Ein Künstler/Ein Maler auf der Studienreise, Verbleib unbekannt, ehemals Berlin, Sammlung Reichenheim (Boetticher; BAA , Nr. ) | Ein Fischerknabe, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Ein italienischer Hirtenknabe, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Ein weibliches Bildnis, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Der Verkauf des letzten Kleinods/Das letzte Kleinod, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ).

Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Busse, Lexikon der Künstlerinnen, Müller, Petteys, RKD, TB – Anonym, „Die neue Erzieherin“, in: Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft, Jg. , Bd. , , S. – | Anonym, „Korrespondenz“, in: Kunst-Chronik. Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst, Jg. , Nr. , .., S.  | Anonym, „Kunst-Chronik. Berlin“, in: Die Dioskuren, Nr. , .., S.  | Anonym, „Wissenschaftlicher Kunstverein“, in: Nationalzeitung, Zweites Beiblatt zu Nr. , .., o.S. | Anonym, „Zeitung“, in: Deutsches Kunstblatt, Jg. , Nr. , .., S.  | Anonym, „Zur Berliner Kunstausstellung “, in: Kladderadatsch, Bd. , , S.  | Anonym [T.], „Die Kunst-Ausstellung in Berlin IV. A. Feuerbach, H. Stilke, O. Wichmann, Antonie Volkmar“, in: National-Zeitung, Jg. , Nr. , .., Morgenausgabe, o.S. | Anonym, „Totenliste“, in: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Anton Bettelheim (Hrsg.),  Bde., Berlin –, Bd.  (), S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], BAA , Nr.  | Cyclopedia of Painters and Paintings, John Denison

Weber, (Carl ) Otto (Emil )

Champlin Jr. (Hrsg.),  Bde., New York/London , Bd. , S.  | Dickel, Christina, „Max Liebermann (–)“, in: Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne, Robert Fleck (Hrsg.), Ausstellungskat., Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Köln , S.  | Gläser, Käte, Berliner Porträtisten –. Versuch einer Katalogisierung, Berlin , S.  | Gronau, Dietrich, Max Liebermann. Eine Biographie, Frankfurt a.M. , S.  | Käthe, Paula und der ganze Rest. Ein Nachschlagewerk, Carola Muysers (Bearb.), Verein der Berliner Künstlerinnen e. V. (Hrsg.), Berlin , S.  | Kat. Gotha : Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Künstlerinnen der Goethe-Zeit zwischen  und , Bärbel Kovalevski (Hrsg.), Ausstellungskat., Gotha, Schlossmuseum, Ostfildern-Ruit , S.  | Lorenz, Detlef, Künstlerspuren in Berlin vom Barock bis heute. Ein Führer zu Wohn-, Wirkungs- und Gedenkspuren, Berlin , S.  | Schasler, Max, Berlin’s Kunstschätze. Ein praktisches Handbuch zum Gebrauch bei der Besichtigung derselben, Berlin , S.  | Vottero, Michaël, „Les Ateliers de Léon Cogniet“, in: Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Tours , S. –.

Archivalien Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, cartes des permissions d’entrée, Nr.  []; Nr.  []; Nr.  []; Nr.  [] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles italienne et espagnole, o.Nr. [..]. Gitta Ho

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Weber, (Carl) Otto (Emil)  Berlin –  London Tier-, Landschafts- und Genremaler, Radierer

Künstlerische Laufbahn vor  Schüler im Privatatelier von Carl ↗ Steffeck in Berlin; – und – Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen; –  Frankreichaufenthalt; Schüler von Thomas Couture;  Aufenthalt in der Bretagne (PontAven, Vitré, Le Faouët);  Ausführung von Radierungen für die Société des Aquafortistes;  Annahme der französischen Staatsbürgerschaft; – regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon;  und  Medaillen;  Aufenthalt in Mailand; – Romaufenthalt; Mitglied des Deutschen Künstlerbundes; anschließend in London ansässig; ab  regelmäßige Teilnahme an den Ausstellungen der Royal Academy of Arts, der Old Watercolour Society und der Grosvenor Gallery; Aufträge durch die Königin Victoria

Frankreichaufenthalt – Nach einer ersten künstlerischen Ausbildung im Berliner Lehratelier von Carl ↗ Steffeck ging der -jährige Otto Weber  nach Paris, um dort – wie viele Schüler Steffecks – bei Thomas Couture zu studieren. Sein acht Jahre währender Aufenthalt in der französischen Metropole und ihrer Umgebung lässt sich mittels in Berlin und Paris befindlicher Archivalien, Lexikon- und Katalogeinträge sowie Dokumente zu anderen, sich gleichzeitig mit Weber in Paris aufhaltenden deutschen Künstlern rekonstruieren (Berlin, PrAdK b; Paris, AMN a–d; Schurr/Cabane; Delouche , S. ; Roussard , S. ; Wood , S. ; Salon –; Cariou, S. , ; Meyerheim , S. –; Adolph Menzel. Briefe, ; Los Angeles, GRI). Wohl bereits  spielte Weber mit dem Gedanken, sich zu Studienzwecken ins Ausland zu begeben. Im Juli dieses Jahres stellte der Künstler beim Akademischen Senat der Berliner Kunstakademie ein „Gesuch […] um Bescheinigung, daß ihm eine Reise zum Studium nöthig sei, um dadurch einen Aufschub seiner einjährigen Militärzeit zu erlangen“, die ihm schließlich auch erteilt wurde (Berlin, PrAdK).

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Weber, (Carl ) Otto (Emil )

Weber erreichte die französische Hauptstadt . Im November besuchte er nachweislich den Louvre (Paris, AMN a). Anzunehmen ist, dass er bald nach seiner Ankunft in das Atelier Coutures eintrat, denn ab  führen die Pariser Salonkataloge diesen als seinen Lehrer (Salon ; Boime , S. ). Wie lange Weber bei Couture lernte, ist nicht bekannt. Eine Reise führte Weber  in die Bretagne, u.a. nach Pont-Aven. Damit war er einer der ersten ausländischen Künstler, die in das Dorf kamen, das sich im Laufe der er Jahre zu einer internationalen Künstlerkolonie entwickeln sollte. Seit  hielt die Bahn im nahen Quimperlé; von dort aus war Pont-Aven leicht mit der Postkutsche zu erreichen (Cariou , S. ).  zeigte Weber im Pariser Salon mit Noce à Pont-Aven eines seiner dort entstandenen Werke (Salon , Nr. ). Auch das heute in Lille aufbewahrte Gemälde Retour de l’église entstand während seinen Aufenthalts in dem bretonischen Dorf (Delouche , S. ). Mehrere Gemälde lassen zudem darauf schließen, dass sich Weber im Wald von Fontainebleau aufhielt und nach der Natur arbeitete (BAA , Nr. ; Los Angeles, GRI). Bereits ab  beschickte Weber den Pariser Salon regelmäßig mit Gemälden v.a. von Landschaften und Tieren, aber auch Aquarellen und Lithographien (Salon –). Seine ersten Teilnahmen waren so erfolgreich –  wurde er mit einer Medaille ausgezeichnet –, dass der Kunsthändler Adolphe Goupil auf ihn aufmerksam wurde und ihn verpflichtete, ihm über Jahre hinweg den Großteil seiner Arbeiten zu überlassen (Paris, AMN c). Die Geschäftsbücher von Goupil & Cie. weisen im Zeitraum von  bis  fast hundert Gemälde Otto Webers nach, die zum Verkauf standen (Meyerheim , S. ; Los Angeles, GRI). Als Weber  aus Anlass des Deutschen Kriegs als Leutnant der Landwehr eingezogen werden sollte, entging er der Verpflichtung, indem er die französische Staatsbürgerschaft annahm (Meyerheim , S. ; Adolph Menzel. Briefe, , S. ). Während seiner Pariser Jahre pflegte Weber Kontakt zu Fritz → Werner, der  in die französische Hauptstadt kam und mit Weber dieselbe Adresse teilte: Place Pigalle  (Berlin, PrAdK b; Salon –). Sie hatten sich vermutlich in Berlin bei

Adolph Menzel kennengelernt, in dessen Kreis beide verkehrten (Adolph Menzel. Briefe, , S. ). Als Menzel  aus Anlass der Weltausstellung nach Paris reiste, traf er Weber (ebd.). Im darauffolgenden Jahr setzte er sich beim Senat der Berliner Kunstakademie dafür ein, Weber eine Medaille erteilen zu lassen: „Otto Weber vertritt dort [in Paris] seit Jahren den deutschen Künstlernamen aufs ehrenvollste in jeder Beziehung, hat auch bereits auf dem Salon  [gemeint: ?] einen der Preise davongetragen.“ (Ebd.) Außerdem stand Weber wohl mit Ferdinand → Heilbuth in Kontakt, der eine Aquarellstudie seines Künstlerkollegen besaß (Kat. Paris , S. ). Darüber hinaus scheint er den Thüringer Tiermaler Adolf Vogt unterrichtet zu haben, der  nach Paris übersiedelte (Harper , S. ). Der Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs zwang Weber, Paris zu verlassen. Nach Aufenthalten in Mailand und Rom ließ er sich in London nieder und führte u.a. Aufträge für Königin Victoria aus (Salon ; Noack; Wood , S. ).

Werke der Pariser Zeit Étude de falaise, Aquarell, Verbleib unbekannt (Kat. Paris , S. ) | Retour de l’église, scène bretonne, Öl/Lw,  ×  cm, Lille, Musée des beaux-arts | Tristesse et consolation, Aquarell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Les vaches à l’abreuvoir, Lithographie, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Les chevaux au vert, Lithographie, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Une noce à Pont-Aven (Bretagne), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Bestiaux sous bois, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Sous les porches, à Vitré, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | L’automne, à Vitré, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Le soir au village, Radierung, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Pardon breton, Radierung, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | The ferryboat (Écosse), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Récolte du varech, côtes de Bretagne, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | La première neige, sur l’Alm (Bavière), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ), evtl. identisch mit: The First Snow on the Alpine Pastures/La première neige sur l’alm, Öl/Lw, , × , cm, Melbourne, National Gallery of Victoria | Sur l’Alm, Verbleib unbekannt

Weber, (Carl ) Otto (Emil )

(ebd., Nr. ) | Le labour, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Sous les châtaigniers, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | La curée de chevreuil, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La rentrée du bois de chauffage, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Kühe im Wald von Fontainebleau, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Eine Holzfuhre, Verbleib unbekannt (vermutlich in Frankreich entstanden; BAA , Nr. ) | Die erlegten Rehe, Verbleib unbekannt (vermutlich in Frankreich entstanden; BAA , Nr. ) | La curée de chevreuil, um , Öl/Lw. , × , cm, Paris, Musée d’Orsay, Inv. Nr. RF  | Un attelage de bœufs, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Le printemps, Verbleib unbekannt (vermutlich in Frankreich entstanden; Salon , Nr. ) | Annunziata; la fileuse et sa vache, Verbleib unbekannt (vermutlich in Frankreich entstanden; ebd., Nr. ). Zahlreiche Werke Webers wurden im Zeitraum zwischen  und  von dem Kunsthändler Adolphe Goupil zum Verkauf angeboten (Los Angeles, GRI).

Bibliographie TB, Bénézit , Boetticher, Noack, Schurr/Cabane – Adolph Menzel. Briefe, Claude Keisch u. Ursula Riemann-Reyher (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , S. , f., f.,  | BAA [Berliner AkademieAusstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. –  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Cariou, André, Les peintres de Pont-Aven, Rennen , S. ,  | Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven/London , S.  | Dean, Sonia, European paintings of the th and early th centuries in the National Gallery of Victoria, Melbourne , S.  | Delouche, Denise, Peintres de la Bretagne. Découverte d’une province, Paris , S.  | Harper, John Russell, Early painters and en-



gravers in Canada, Toronto , S.  | Kat. Paris : Catalogue des tableaux, aquarelles et dessins, mobilier artistique, belles tapisseries provenant de l’atelier Ferdinand Heilbuth: vente, Auktionskat., Paris, Galerie Georges Petit, – mai , Paris , S.  | Kat. Pont-Aven: Peintres de la Bretagne et quête spirituelle, Philippe Bonnet u. Catherine Puget (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée de PontAven, Pont Aven , S. , f. | Meyerheim, Paul Friedrich, „Meine Erinnerungen an Teutwart Schmitson“, in: Kunst und Künstler, Jg. , , S. – | Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre. Peintres, sculpteurs, graveurs, dessinateurs, illustrateurs, plasticiens aux XIXe et XXe siècles, Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. , f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f., f., f.; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. ; Salon , Nr. f. | Wood, Christopher, Victorian Painters,  Bde., Woodbridge (Suffolk) , Bd. , S. .

Archivalien Berlin, PrAdK a: Berlin, PrAdK , fol.  [Ordentliche Sitzung des Akademischen Senats am ..] | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdK, Nr. I/ , Brief Fritz Werners an Adolph Menzel, Paris November  | Los Angeles, GRI, Goupil & Cie/Boussod, Valadon & Cie Stock Books, [Stand: ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, P , Dossiers d’artistes, Weber, Otto [Brief vom .. ] | Paris, AMN d: Paris, AMN, X-Salons, Salon de  [Récompenses]. Lisa Hackmann



Weber, Theodor (Alexander) (Théodore Alexandre)

Weber, Theodor (Alexander) (Théodore Alexandre)

 ständiger Wohnsitz in Paris; ? Annahme der französischen Staatsbürgerschaft;  Ernennung zum Maler des französischen Marine- und Kolonialministeriums in Paris;  Teilnahme an der Pariser Weltausstellung, Auszeichnung mit einer Bronzemedaille

 Leipzig –  Paris Landschafts- und Marinemaler, Zeichner

Parisaufenthalte , –, ab 

L. Löffler, Der Verein Berliner Künstler (Detail mit T. Weber), 

Künstlerische Laufbahn – Schüler von Wilhelm Krause in Berlin;  erster Parisaufenthalt; Schüler von Eugène Isabey; anschließend Rückkehr nach Berlin; ab  regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon, ab  an Ausstellungen in Lyon; – zweiter Parisaufenthalt; ab  Anfertigung von Zeichnungen, u.a. für die Zeitschrift Le Tour du Monde (Verlag Hachette); ab Ende der er Jahre Zusammenarbeit mit dem Kunsthandel Goupil & Cie, Verkauf einer großen Anzahl von Gemälden Webers;  Umzug nach London; ab  in Brüssel; ab

Theodor Weber verbrachte mehrere Jahrzehnte seines Lebens in Paris. Zunächst Schüler des Landschafts- und Marinemalers Wilhelm Krause in Berlin, entschied sich der -jährige im Jahr  für eine Fortsetzung seiner Ausbildung in der französischen Hauptstadt. Dort angekommen, trat er in das Atelier Eugène Isabeys ein, ebenfalls u.a. Marinemaler (Boetticher; Das geistige Deutschland; Miquel , S. ). Zudem kopierte er vermutlich – das Register des Museums verzeichnet lediglich den Namen „Weber“ – nach Werken im Louvre (Paris, AMN a–b). Noch im selben Jahr soll er nach Berlin zurückgekehrt sein (Boetticher; Das geistige Deutschland). Mehrere Gemälde, die Motive der Umgebung von Fontainebleau, der Normandie und der Kanalinsel Jersey zeigen und mit denen Weber die Berliner Akademie-Ausstellungen der Jahre  bis  beschickte, lassen darauf schließen, dass er die genannten Regionen während seines ersten Aufenthalts in der französischen Metropole besuchte (BAA , , ). Ab  nahm Weber vorwiegend mit Marine- und Küstendarstellungen sowie Fischerszenen regelmäßig am Pariser Salon teil (Schurr/Cabane; Salon –). Im Jahr  reiste der Maler erneut für einen nun fünfjährigen Aufenthalt nach Paris. Ab spätestens  unterhielt er ein Atelier auf dem Boulevard de Clichy  am Fuße des Montmartre (Salon ; Roussard , S. ). Der Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs zwang ihn , die Stadt zu verlassen. Nach Zwischenstationen in London und Brüssel ließ er sich schließlich ab  endgültig in Paris nieder.  nahm Weber die französische Staatsbürgerschaft an (Schurr/Cabane). Drei Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Maler des französischen Marine- und Kolonialministeriums (ebd.).

Weiler, Lina von, verh. von Weiler-Rechten

Werke der Pariser Zeit Mont St. Michel von den Felsen von Tombelaine in der Normandie gesehen, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Mont Orgueil auf Jersey, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Motiv auf dem Mont St. Michel, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | St. Helier auf Jersey, Verbleib unbekannt (ebd., Nr.  | Marine bei Jersey, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Motiv aus dem Hafen von St. Helier auf Jersey, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Ausfahrt aus dem Hafen in der Normandie, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Architektur auf dem Mont St. Michel in der Normandie, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Schiffbruch an der Küste bei Dieppe (Normandie), Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Straße in Montigny bei Fontainebleau, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Motiv von Fromonville bei Nemours, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Sonnenaufgang an der Bretonischen Küste bei Roscoff, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ) | Ufer der Seine bei Paris, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ).

Bibliographie Boetticher, Das geistige Deutschland, Schurr/Cabane, TB – BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Delouche, Denise, Peintres de la Bretagne. Découverte d’une province, Paris , S.  | Miquel, Pierre, Eugène Isabey, –. La marine au XIXe siècle,  Bde., Maurs-la-Jolie , Bd. , S.  | Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre. Peintres, sculpteurs, graveurs, dessinateurs, illustrateurs, plasticiens aux XIXe et XXe siècles, Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, – , Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon ,

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Nr. f.; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f.

Archivalien Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [o.D.; nur der Nachname „Weber“ ist angegeben] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes et élèves, Nr.  [..; nur der Nachname „Weber“ ist angegeben] | Los Angeles, GRI, Goupil & Cie/Boussod, Valadon & Cie Stock Books, [Stand: ..]. Lisa Hackmann

Weiler, Lina von, verh. von Weiler-Rechten  Mannheim –  Paris Porträt- und Genremalerin

Künstlerische Laufbahn ab ca.  Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Léon Cogniet; vor  Tätigkeit als Porträtistin; – regelmäßige Teilnahme am Pariser Salon sowie an Ausstellungen in der französischen Provinz und in Deutschland mit Porträts und Genrebildern; Kopiertätigkeit im Louvre; zahlreiche Aufträge und Ankäufe eigener Kompositionen sowie Kopien durch den französischen Staat

Parisaufenthalt ab ca.  Erste Spuren des langjährigen Parisaufenthalts von Lina von Weiler, die aus einer badischen Adelsfamilie stammte, lassen sich für das Jahr  nachweisen (Paris, AMN a–b). Ob die Malerin erst zu diesem Zeitpunkt oder bereits früher übergesiedelt war, bleibt unklar. Auch zu ihrer möglichen künstlerischen Ausbildung noch in Deutschland haben sich keine Informationen erhalten. Bei ihrer ersten Salonteilnahme im Jahr , bei der sie ein Porträt

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Weiler, Lina von, verh. von Weiler-Rechten

zeigte, wird sie im Ausstellungskatalog als Schülerin Léon Cogniets ausgewiesen, dessen Lehratelier sich bei Ausländern wie Franzosen großer Beliebtheit erfreute (Salon , Nr. ; Vottero , S. –). Persönliche Zeugnisse Weilers aus dieser Zeit haben sich nicht erhalten. Neben Lexikoneinträgen und Ankaufsakten (Bénézit ; Lexikon der Künstlerinnen; TB; Bellier; Base Arcade a– f; Paris, AMN c) überliefern v.a. zeitgenössische Berichte über die rege Ausstellungstätigkeit der Malerin Einzelheiten zu ihrem Parisaufenthalt (u.a. Kat. Metz ; Salon –; Kat. München ; Dumas ; Vignon ; ders. ; Fillonneau ). Allein im Pariser Salon stellte Weiler bis , also über  Jahre lang aus (Salon –; Paris, AMN X-Salons). Ihre Porträts, v.a. aber ihre Genrebilder hatten beim Publikum großen Erfolg. Die Kritik lobte sie als „très remarquables“ sowie „pleines de sentiment“ (Vignon , S. ; Auvray , S. ). Wiederholt griff Weiler auf Motive aus ihrer badischen Heimat zurück und stellte Szenen aus dem Schwarzwald dar, die einige Kritiker mit Wohlwollen begutachteten („Cela est touchant!“; Le Roy de Sainte-Croix , S. ), andere jedoch als zu süßlich empfanden: „De la peinture féminine; un peu trop de gentillesse“ (L’Autographe au Salon , S. ). Die geteilte Meinung hielt Weiler nicht davon ab, diese Werke zusammen mit anderen Arbeiten auch außerhalb von Paris zu präsentieren. Belegen lassen sich u.a. Ausstellungsteilnahmen in Nancy und Lyon (Kat. Nancy , S. ; Dumas , Bd. , S. ). Auf der Exposition universelle  in Metz zeigte sie zwei Genregemälde und gewann eine Medaille . Klasse (Kat. Metz , S. ; Fillonneau , S. ). Eines der Schwarzwaldbilder Weilers, das Gemälde Le facteur de la Forêt-Noire, wurde nach der Präsentation im Salon  vom französischen Staat angekauft (Salon , Nr. ; Base Arcade c). Mindestens drei weitere Staatsankäufe – Kopien nach alten Meistern, die meist als Auftragsarbeiten entstanden – lassen sich allein zwischen  und  nachweisen (Base Arcade a, c, e–f ). Zu ihnen zählen Kopien nach Werken von Rubens und van Dyck, die Weiler im Louvre schuf (Paris, AMN a– b), sowie das  im Salon ausgestellte Gemälde Bacchus enfant nach Guido Reni (Salon , Nr. ; Base Arcade c). Kritiker bezeichneten Weilers Kopie als „nette et précise“ und damit typisch

für die deutsche Malerei und betonten die Makellosigkeit, „qui se trouve plus souvent sous le ciseau du statuaire que sous le pinceau du peintre“ (L’Autographe au Salon , S. ). Als das Gemälde  an seinem Bestimmungsort, einer Dorfkirche in La Sauvetat (Gers), präsentiert wurde, irritierte weniger sein Stil als vielmehr sein mythologisches Motiv, der sich nach Trauben reckende nackte Knabe. Nach nur einem Jahr wurde es durch eine ebenfalls von Weiler geschaffene Mariendarstellung ersetzt (Base Arcade c–d). Im Oktober  heiratete Lina von Weiler den deutschen Juristen Karl von Levita-Rechten, der in Paris für die Botschaften von Österreich und Preußen tätig war (L’indicateur des mariages , S. ). Die Hochzeit fand in dem bei Künstlern beliebten . Arrondissement statt, in dem die Malerin seit  lebte, zunächst in der Rue Duperré , später in der Rue Pigalle , der Rue Blanche  sowie der Rue Milan  (Salon –). Auch wenn die Heiratsanzeige Weiler als „s. prof.“, also ohne Beruf, auswies (L’indicateur des mariages , S. ), war sie auch nach der Eheschließung weiterhin als Porträtistin und Genremalerin tätig. Ihre Ausstellungsaktivität verlagerte sich jedoch ab diesem Zeitpunkt vermehrt auf Deutschland (u.a. Kat. München , S. ; BAA , Nr. ). Ihrer badischen Heimat blieb Weiler bis zuletzt verbunden: Noch in ihrem Todesjahr  stiftete sie ihr Gemälde Mignon, die Laute spielend der Kunsthalle Karlsruhe (Kat. Karlsruhe , Bd. , S. ).

Werke der Pariser Zeit (Auswahl) Portrait en pied de sir William Forbes dans son costume national, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Déclaration, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Enfants du canton de Berne, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de M. Cleland, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de M. le baron Mariani, député, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de M. le général, marquis de Lawoestine, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | La partie d’échecs, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | L'oiseau malade, um , Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Les orphelins du musicien, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | La petite garde, Verbleib unbekannt (Kat. Metz , S. ) | La Prière du petit fils, Verbleib unbekannt (ebd.) | Le Christ en croix, Kopie nach Peter

Weiler, Lina von, verh. von Weiler-Rechten

Paul Rubens, um , Kirche von Pont-de-Ruan (Base Arcade a, e) | La vierge aux donateurs, Kopie nach Anthonis van Dyck, um , Verbleib unbekannt (Paris, AMN b) | La vierge aux anges, Kopie nach Peter Paul Rubens, um , Verbleib unbekannt (Paris, AMN b) | Le passage du gué: souvenir de la Forêt-Noire, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Charles Ier, Kopie nach Anthonis van Dyck, um , Verbleib unbekannt (Paris, AMN b) | Bacchus enfant, Kopie nach Guido Reni, um , zuletzt: Kirche von Le Sauvetat (Salon , Nr. ; Base Arcade c) | Le facteur de la Forêt-Noire, um , Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ; Base Arcade c) | Le mariage mystique de sainte Catherine, Kopie nach Antonio da Correggio, um , Kirche von Miraumont (Base Arcade b) | Les émigrants de la Forêt-Noire, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La purification de la Vierge, Kopie nach Guido Reni, , Öl/Lw, sign. u. l.: L de W/ , Kirche von Le Sauvetat (Base Arcade c–d).

Bibliographie AKL, Bellier, Bénézit , Busse, Petteys, Lexikon der Künstlerinnen, TB – Anonym, „Frankfurter Kunstverein. Neu ausgestellte Kunstwerke“, in: Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, Nr. , . Beilage, .., o.S. | Anonym, „L’Autographe au Salon de “, in: Le monde illustré, Jg. , Nr. , .., S.  | Annuaire des artistes et des amateurs, Paul Lacroix (Hrsg.), Paris , S.  | Auvray, Louis, Exposition des beaux-arts. Salon de , Paris , S.  | BAA [Berliner AkademieAusstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Cast, Friedrich, Historisch-genealogisches Adelsbuch des Grossherzogtums Baden,  Bde., Stuttgart , Bd. .I, S. f. | Dumas, Dominique, Salons et expositions à Lyon –. Catalogue des exposants et liste de leurs œuvres,  Bde., Dijon , Bd. , S.  | Fillonneau, Ernest, Annuaire des Beaux-Arts: Première année –, Paris , S.  | Jahyer, Félix, Salon de : étude sur les beaux-arts, Paris , S.  | Kat. Karlsruhe : Katalog Neuere Meister. . und . Jahrhundert, Jan Lauts u. Werner Zimmermann (Hrsg.), Bestandskat., Staatliche Kunsthalle Karlsruhe,  Bde., Karlsruhe , Bd. , S.  | Kat. Metz : Exposition universelle de  sous le patronage de S. M. l’Impératrice. Cata-

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logue général. Agriculture, industrie, horticulture, beaux-arts, concours d’orphéons, Ausstellungskat., Metz , S.  | Kat. München : Catalogue of the I. International Art-Exhibition in the Royal Glass Palace in Munich, Ausstellungskat., München , S.  | Kat. Nancy : Exposition de . Catalogue des ouvrages de peinture, sculpture, gravure et lithographie d’artistes vivants exposés à Nancy dans les salles de l’Université, Ausstellungskat., Nancy , S.  | Lalanne, Ludovic, „Salon de . Statistique des écoles de peinture qui sont représentées“, in: La Correspondance littéraire. Critique, Beaux-Arts, Érudition, Nr. , Jg. , /, S.  | L’Autographe au Salon de  et dans les Ateliers, .., S.  | L’Autographe au Salon de  et dans les Ateliers, Nr. , .., S.  | Le Roy de Sainte-Croix, François Noël, Encore les dames d’Alsace devant l’histoire, la légende, la religion, la patrie et l’art, Straßburg , S.  | L’Indicateur des mariages de Paris, Jg. , Nr. , . – .., S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. –; Salon , Nr. – ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Vignon, Claude, „Salon de “, in: Journal des Demoiselles, Jg. , Nr. , , S.  | Ders., „Salon de “, in: Journal des Demoiselles, Jg. , Nr. , , S.  | Vottero, Michaël, „Les Ateliers de Léon Cogniet“, in: Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Tours , S. – | Yeldham, Charlotte, Women artists in nineteenth-century France and England,  Bde., New York/London , Bd. , S. , .

Archivalien Base Arcade a: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade b: Paris, AN, F//, dossier  | Base Ar-

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Weißbrod, Johann Baptist (Gabriel Eduard )

cade c: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade d: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade e: Paris, AN, F//, dossier  | Base Arcade f: Paris, AN, F//, dossier  | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [.. ] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (– ), Registre des copistes, écoles française et flamande, Nr. e [..]; o.Nr. [..]; o.Nr. [..]; o.Nr. [..]; o.Nr. [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, X-Salons , . Gitta Ho

Weißbrod, Johann Baptist (Gabriel Eduard)  München –  Basel Historien- und Genremaler

Künstlerische Laufbahn /? –  Studium an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in München, u.a. Historienmalerei bei Philipp Foltz; vor  Ausführung zweier Fresken für das Bayerische Nationalmuseum in München (Kurfürst Ludwig III., der Bärtige, begibt sich mit mehreren Edelleuten  auf eine Pilgerfahrt in das gelobte Land; Max Joseph gründet die neue ständische Verfassung Bayerns); /? –  Parisaufenthalt; Schüler im Atelier von Gustave Brion;  Teilnahme am Pariser Salon; anschließend Rückkehr nach München;  Berufung als Zeichenlehrer an die Kantonsschule in Aarau (Schweiz); ab  in Basel; Berufung an die Zeichenschule der Gemeinnützigen Gesellschaft; anschließend Tätigkeit als Zeichen- und Mallehrer der Damenklasse der Allgemeinen Gewerbeschule;  und  Ausstellung der Kartons der Münchner Fresken im Basler Kunstverein; Ausstellungsbeteiligungen u.a. an der Schweizer Turnus-Ausstellung (), in München () und in Basel (, )

Parisaufenthalt /? –  Nach einer ersten Ausbildung in München setzte der Historien- und Genremaler Johann Baptist

Weißbrod seinen künstlerischen Werdegang in Paris fort. Die Forschung hat sich bislang so gut wie nicht für den Künstler interessiert. Lediglich einige Künstlerlexika, insbesondere Schweizer Publikationen, gehen kurz auf Weißbrods Wirken ein, erwähnen seinen Parisaufenthalt jedoch nur am Rande (Bénézit ; Bénézit ; Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst ; Historisch biographisches Lexikon der Schweiz ; TB; Schweizerisches Künstler-Lexikon). Auch anhand der spärlich verfügbaren Quellen ergibt sich nur ein äußerst vages Bild der Pariser Lehrjahre: Weißbrod beantragte im Januar  eine Erlaubnis zum Kopieren nach alten Meistern im Louvre (Paris, AMN a–b). Als sein Lehrer wird in diesem Zusammenhang Gustave Brion genannt (Paris, AMN b), der als Genremaler in Paris wirkte und ein Atelier in der Rue Notre-Dame-des-Champs Nr.  bis unterhielt. Eine Ausbildung bei Gustave Courbet, wie bislang von der Forschung angeführt (TB), lässt sich anhand der Pariser Quellen nicht bestätigen. Neben der Ausbildung bei Brion war Weißbrod überdies an der École des beaux-arts eingeschrieben (Paris, AMN a). In Privatbesitz befindliche Kopien nach Tizians Grablegung Christi und van Dycks Porträt des Henricus Liberti (Schweizerisches Künstler-Lexikon; TB) belegen, dass sich Weißbrod in der französischen Hauptstadt u.a. mit diesen beiden Künstlern im Selbststudium intensiv auseinandersetzte. Die Kopistenlisten des Louvre vermerken zudem, er habe Richard Parkes Boningtons Gemälde François Ier et Charles Quint kopiert (Paris, AMN c).  beteiligte sich Weißbrod, -jährig, am Pariser Salon mit dem Historiengemälde Barbele auprès du chevalier blessé – ein Sujet aus Wilhelm Hauffs Roman Lichtenstein () (Salon , Nr. ), das sich laut Thieme-Becker in Familienbesitz befand und mit einem  verauktionierten Werk des Künstlers, Mädchen am Bett eines Soldaten, identisch sein könnte (Koller Auctions Zürich, . September , Lot ). Die im Salonkatalog für Weißbrod verzeichnete Adresse, „à Munich, à Paris chez M. Denzel, cité Trévise “, deutet darauf hin, dass er zu diesem Zeitpunkt die französische Hauptstadt bereits wieder verlassen hatte und nach München zurückgekehrt war (Salon , Nr. ). Der bislang nicht eindeutig identifizierte Denzel fungierte für weitere Künstler als Mittelsmann vor Ort, so auch im Fall der beiden österreichischen

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Werner, Fritz (Friedrich Alexander)

Maler Karl von Blaas und Joseph Hoffmann sowie des aus Bayern stammenden Eduard Schleich (Salon , Nr. , , ). Weißbrod wirkte in der Folge vor allem als Mal- und Zeichenlehrer in der Schweiz.

), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..] | Paris, AMN c: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, o.Nr. [Juni ]. Eva Knels

Werke der Pariser Zeit Barbele auprès du chevalier blessé (De Lichtensteiner), Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ; TB: Privatsammlung), evtl. identisch mit: Mädchen am Bett eines Soldaten (Koller Auctions Zürich, .., Lot ) | Grablegung Christi, Kopie nach Tizian, , Verbleib unbekannt (TB: Privatsammlung) | Porträt des Henricus Liberti, Kopie nach Anthonis van Dyck, , Verbleib unbekannt (TB: Privatsammlung) | François Ier et Charles Quint, Kopie nach Richard Parkes Bonington, Verbleib unbekannt (Paris, AMN c).

Bibliographie Bénézit , Bénézit , Busse, TB – Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft Zürich und Lausanne (Hrsg.),  Bde., Zürich , Bd. , S.  | Führer durch das königlich bayerische Nationalmuseum in München, , S. ,  | Historisch biographisches Lexikon der Schweiz, Bd. , , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Paris , Salon , Nr. , , ,  | Schweizerisches Künstler-Lexikon, Schweizerischen Kunstverein (Hrsg.),  Bde., Frauenfeld – [Reprint Nendeln ], Bd. , S.  | Spruner, Karl von, Characterbilder aus der bayerischen Geschichte, zur Erläuterung der Wandbilder des bayerischen Nationalmuseums entworfen, München , S. –, –.

Archivalien München, AdBK, Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste, Johann Baptist Weissbrod, Bd. , –, Nr. , [Stand: ..] | Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux artistes, Nr.  [.. ] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–

Werner, Fritz (Friedrich Alexander)  Berlin –  ebd. Genre-, Landschafts- und Architekturmaler, Kupferstecher und Radierer

Künstlerische Laufbahn – in Berlin; Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste, Schüler von Eduard Daege; Schüler im Atelier von Adolph Menzel; Auftrag Menzels für eine Kupferstichreproduktion der Tafelrunde in Sanssouci; – erster Parisaufenthalt; – als Kupferstecher und Radierer in Düsseldorf tätig;  Reise mit Menzel nach Königsberg; ab  in Berlin ansässig, Hinwendung zur Malerei; – wiederholte Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen,  kleine goldene Medaille;  zu Studienzwecken in Amsterdam; – erneuter Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Léon Bonnat; Zusammenarbeit mit Ernest Meissonier;  Teilnahme am Pariser Salon; Rückkehr nach Berlin; seit  ordentliches Mitglied der Berliner Kunstakademie

Parisaufenthalte –, – Nach seiner Ausbildung an der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin unter Eduard Daege und bei Adolph Menzel, der ihn – in seinen „künstlerischen Arbeiten leitend und unterstützend“ (Berlin, PrAdK e) – in sein Atelier aufnahm, ging der -jährige Fritz Werner  erstmals nach Paris. Wie seine dortigen Tätigkeiten im Einzelnen aussahen, ist anhand der vorliegenden Quellen, die nur wenige Informationen zu diesem ersten Aufenthalt enthalten, nicht im Detail zu rekonstruieren (Andresen , S. ; Rosenberg, S. ). Auch in

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Werner, Fritz (Friedrich Alexander)

einem in einigen Passagen geschwärzten Brief an Menzel von  geht Werner weniger auf seine künstlerischen Unternehmungen als vielmehr auf die Weltausstellung ein, die er als „das Wichtigste zur Zeit“ beschreibt (Berlin, PrAdK a). Während seiner Studien im Louvre entstand eine Zeichnung nach de La Tours Bildnis der Marquise de Pompadour (Andresen , S. ). Werner verkehrte in Paris u.a. mit Wilhelm → Gentz, den er  porträtierte (Kat. Berlin , S. ). Da sich Werner nach eigenen Angaben bis  als „graveur“ verstand (Berlin, PrAdK e), ist anzunehmen, dass er sich in Paris in der Kupferstecherei weiterbildete, obgleich er auch Interesse an der zeitgenössischen französischen Malerei zeigte: Die Bilder Gustave Courbets, die er während der Weltausstellung sah, befand er als „vortrefflich“ und die Farben Ernest Meissoniers schienen ihm „wie bei Titian“ (Berlin, PrAdK a). Im Herbst  verließ Werner Paris und ließ sich in Düsseldorf nieder, bevor er Ende  mit Menzel nach Königsberg reiste, um diesen bei den Vorarbeiten für sein Krönungsbild Wilhelms I. zu unterstützen (Anonym , S. ; Busch , S. ).  übersiedelte er nach Berlin und machte dort im gleichen Jahr die Bekanntschaft Ernest Meissoniers, der ihm den Rat gab, nach Paris zurückzukehren (Berlin, PrAdK b; Meyerheim , S. ). Nachdem er dem Kupferstich „gerne entsagte“, wandte sich Werner ab  „gänzlich der Malerei“ zu (Berlin, PrAdK e) und zog einen zweiten Parisaufenthalt in Betracht, bei dessen Planungen er sich jedoch um sein finanzielles Auskommen sorgte. Menzel, mit dem ihn seit den er Jahren eine enge Freundschaft verband, bemühte sich erfolgreich um eine Unterstützung durch den preußischen Staat: „[…] ich sprach mit Dir und Du mit dem König und den Ministern und dadurch erhielt ich eine Subvention […]“ (Berlin, PrAdK b). So konnte sich Werner  nach Paris begeben, wo er im Atelier des Historienmalers Léon Bonnat zunächst nach dem lebenden Modell zeichnete (Berlin, PrAdK e), im Louvre kopierte (Paris, AMN) und wie der Maler Otto → Weber am Place Pigalle  wohnte (Berlin, PrAdK b). Die Korrespondenz mit Menzel deutet an, dass einige Bekanntschaften, die Werner in Paris machte – etwa die des Kunsthändlers Adolphe Goupil oder der Maler Jean Léon Gérôme sowie Louis Ricard – von Menzel vermittelt wurden (Adolph Menzel. Briefe, S. ). So stellte dieser den Kontakt zu dem Maler Alfred Stevens her, des-

sen Atelier Werner Ende  einen Besuch abstattete (ebd., S. f.; Berlin, PrAdK b), wie vermutlich zu Ferdinand → Heilbuth, der Werner ein „guter Freund“ wurde (Berlin, PrAdK c) und  zeitweilig seine Wohnung in der Avenue Frochot  mit ihm teilte (Salon ). Nach seiner neuerlichen Ankunft in der französischen Hauptstadt erneuerte Werner auch den Kontakt zu Meissonier (Adolph Menzel. Briefe, S. ) und besuchte ihn Ende  in Poissy, worüber er Menzel berichtete: „Als ich bei Meissonier mich präsentirte war er sehr liebenswürdig […] Deiner Empfehlung wegen […]“ (Berlin, PrAdK d). Auch wenn ihn Meissoniers kommerzielle Arbeitsweise enttäuschte, folgte Werner seiner Einladung, während des Sommers gemeinsam in Antibes zu malen (Berlin, PrAdK b), und schrieb an Menzel: „[…] ich bitte Dich recht sehr, lasse es die Zeitung schwitzen, dass Meissonier sich meiner annimmt“ (Berlin, PrAdK d). Vier Wochen später berichtete ein anonymer, heute Menzel oder Ludwig → Pietsch zugeschriebener Artikel in der Vossischen Zeitung von der Einladung nach Antibes und betonte, Werners künstlerische Leistungen hätten die sonst „eher scharf abweisende und unbarmherzig kritische“ Persönlichkeit des Franzosen zur Zusammenarbeit überzeugt (Anonym , o.S., zit. nach: Lammel , S. ). Im April  reiste Werner an die Côte d’Azur, wo er während des Sommers gemeinsam mit Meissonier Ansichten von Antibes und Umgebung malte und einen Ausflug nach Italien unternahm (Adolph Menzel. Briefe, S. ). Seine Malerei entwickelte sich in jenem Jahr „ganz hinüber nach der Farbe“ und seine Pinselstriche wurden „breit und pastos“ (Berlin, PrAdK d) – Qualitäten, die später vermutlich zu seinen Beinamen „der deutsche Meissonier“ beitrugen (Rosenberg , S. ). Im selben Jahr stellte Werner zwei Gemälde mit den Titeln Souvenir de Paris und Un brocanteur im Pariser Salon aus (Berlin PrAdK d; Salon , Nr. f.). Seine Pläne, dauerhaft nach Paris zu übersiedeln, wurden vom Deutsch-Französischen Krieg durchkreuzt, und er kehrte Ende  zurück nach Berlin (Berlin, PrAdK e).

Werke der Pariser Zeit Wilhelm Gentz in Paris in den er Jahren in orientalischer Tracht, Zeichnung, signiert: F. W. , Ver-

Werner, Fritz (Friedrich Alexander)

bleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Marquise de Pompadour, Kopie nach Quentin de La Tour, /, Zeichnung, Verbleib unbekannt (Andresen , S. ; Kat. Berlin , S. ) | Interieur eines holländischen Hauses, , Verbleib unbekannt (Paris, AMN) | Ein alter Herr gibt Vögeln Futter; bei ihm steht ein Kammermädchen, , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Andresen , S. ) | L’amateur de gravures, , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (ebd.), evtl. identisch mit: Der Kupferstichsammler, Öl/Holz,  ×  cm, Museum Wiesbaden, Inv. Nr. M  | Ansicht von Antibes, , Öl/Lw, , x  cm, Museum Wiesbaden, Inv. Nr. M  [die Datierung auf das Jahr  widerspricht den oben zitierten Quellen; stattdessen wahrscheinlich ] | Antibes (Taf. XXX), , Öl/Lw, , × , cm, Berlin, SMB PK, Alte Nationalgalerie, Inv. Nr. A II.  [die Datierung auf das Jahr  widerspricht den oben zitierten Quellen; stattdessen wahrscheinlich ] | Antibes, , Öl/Holz,  × , cm, signiert: A.F.W. , Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ) | Antibes, , Öl/Lw,  ×  cm, signiert: A. F. Werner Antibes , Verbleib unbekannt (ebd.) [die Datierung auf das Jahr  widerspricht den oben zitierten Quellen; stattdessen wahrscheinlich ] | Architecten (sic) aus Antibes, , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Andresen , S. ) | Besuch beim Antiquar, o.J., Öl/Lw,  ×  cm, signiert: A. F. Werner Paris, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. ), vermutlich identisch mit: Un Brocanteur, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Rue St. Tropez in Antibes, Markt mit vielen Figuren, , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Andresen , S. ) [die Datierung auf das Jahr  widerspricht den oben zitierten Quellen; stattdessen wahrscheinlich ] | Straße in Antibes, , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (ebd.) [die Datierung auf das Jahr  widerspricht den oben zitierten Quellen; stattdessen wahrscheinlich ] | Vue d’Antibes, , Öl/Lw,  × , cm, Paris, Musée d’Orsay, Inv. Nr. RF  | Antibes, , Öl/Lw,  ×  cm, Verbleib unbekannt (Kat. Berlin , S. , Nr. ) | Aus meinem Fenster, um , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (ebd., S. ; Anonym , S. ) | Festungswerke in Antibes, um , Verbleib unbekannt (Boetticher) | Souvenir de Paris, um , Öl/Lw, Verbleib unbekannt (Andresen , S. ; Salon , Nr. ) | Wäscherinnen in Antibes, um , Verbleib unbekannt (Boetticher).



Bibliographie AKL, Bénézit , Boetticher, Nagler, TB – Adolph Menzel. Briefe, Claude Keisch u. Marie Ursula Riemann-Reyher (Hrsg.),  Bde., Berlin u.a. , Bd. , S. f., –,  | Adolph Menzel. Schriften und Aufzeichnungen, Gisold Lammel (Hrsg.), Münster , S. f. | Andresen, Andreas, Die Deutschen Maler-Radirer des . Jahrhunderts. Nach ihrem Leben und Wirken,  Bde., Leipzig –, Bd.  (), S. – | Annuaire publié par La Gazette des Beaux-Arts, Paris , S.  | Anonym, „Fritz Werner“, in: Meyers Konversation-Lexikon, Bd. , Leipzig/Wien –, Bd. , S.  | Anonym, „Fritz Werner“, in: Vossische Zeitung, .. [Wiederabdruck in: Lammel , S. , der den Artikel Adolph Menzel oder Ludwig Pietsch zuschreibt] | Anonym, „Die Berliner akademische Ausstellung“, in: Zeitschrift für bildende Kunst, Bd. , Leipzig , S.  | Anonym, „Kunst-Chronik: Berlin“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , , S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. –  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. f. | Busch, Werner, Adolph Menzel. Leben und Werk, München , S. – | Kat. Berlin : Ausstellung Deutscher Kunst aus der Zeit – in der Königlichen Nationalgalerie, Ausstellungskat., Nationalgalerie,  Bde, Berlin , Bd. , S.  | Kat. Berlin : Ausstellung von Werken der Ordentlichen Mitglieder der Akademie Prof. Fritz Werner, Prof. Louis Jacoby, zur Feier der Vollendung ihres . Lebensjahres, Ausstellungskat., Akademie der Künste, Berlin  | Lammel, Gisold, Adolph Menzel und seine Kreise, Dresden/Basel , S. ,



Weyde, Julius

, , , , ,  | Meyerheim, Paul, Adolf von Menzel. Erinnerungen, Berlin , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f. | Rosenberg, Adolf, Die Berliner Malerschule –. Studien und Kritiken, Berlin , S. – | Seidel, Paul, „Fritz Werner als preußischer Geschichtsmaler“, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Jg. , , Berlin , S. – | Spohr, Wilhelm, „Zu Menzels Tode“, in: Kunst und Künstler, Jg. , , S. .

Archivalien Berlin, PrAdK a: Berlin, PrAdK, Nr. I/ , Brief Fritz Werners an Adolph Menzel, Paris .. | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdK, Nr. I/ , Brief Fritz Werners an Adolph Menzel, Paris November  | Berlin, PrAdK c: Berlin, PrAdK, Nr. I/ , Brief Fritz Werners an Adolph Menzel, Paris Februar  | Berlin, PrAdK d: Berlin, PrAdK, Nr. I/ , Brief Fritz Werners an Adolph Menzel, Paris .. | Berlin, PrAdK e: Berlin, PrAdK, Pers. BK . Fritz Werner, Selbstverfasster Lebenslauf, Berlin, .. | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, o.Nr. [..]. Annabelle Hosie

Weyde, Julius  Berlin –  Stettin/Szczecin Genre-, Landschafts- und Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn –/ in Berlin; Studium an der Königlich Preußischen Akademie der Künste; Schüler im Atelier des Bildhauers Albert Wolff; – Studienreise nach Dresden, München, Venedig, Antwerpen; – Beschickung der Berliner Akademie-Ausstellungen, überwiegend mit Genreszenen;  in Antwerpen; Studium im Atelier von Karel Ferdinand Venneman; / Parisaufenthalt; Schüler von Paul Delaroche und Horace Vernet; anschließend in Berlin ansässig; um  Studienreise in die Salzburger Alpen;  nach Österreich

und Italien, längere Zeit in Pula in Istrien;  Veröffentlichung des Werks Malerische Ansichten der Römischen Baudenkmäler zu Pola in Istrien (zusammen mit August Haun)

Parisaufenthalt / Der Parisaufenthalt des bereits im Alter von  Jahren verstorbenen Berliner Malers Julius Weyde, der sich im Laufe seines künstlerischen Wirkens neben Landschaftsdarstellungen v.a. Kostümstudien sowie Familien- und Volksszenen widmete (Anonym  b, S. ), wird in Nachschlagewerken und in seinen Nekrologen lediglich erwähnt (ADB; Boetticher; Anonym  a; Anonym  b). Nach seiner Ausbildung in Berlin (Berlin, PrAdK a–c) begab sich Weyde auf eine längere Reise, um die „bedeutendsten Galerien Europa’s, insbesondere Dresden’s, München’s, Venedig’s und Antwerpen’s“ zu studieren. In Antwerpen wurde er  Schüler des Genremalers Karel Ferdinand Venneman (Anonym  b, S. ), doch noch im selben Jahr reiste der -jährige weiter nach Paris. Am . November ist sein Name im Kopistenregister des Louvre verzeichnet; als sein Lehrer wird der Historienmaler Paul Delaroche angegeben (Paris, AMN). Darüber hinaus soll Weyde im Atelier Horace Vernets tätig gewesen sein (ebd.; Anonym  a, S. ). Zu vermuten ist, dass die Genreszene Pariser Gamins, mit der er  die Berliner Akademie-Ausstellung beschickte, während seines Aufenthalts an der Seine entstand (BAA , Nr. ). In der Kopistenliste ist die Adresse Rue Racine  im heutigen . Arrondissement angegeben (Paris, AMN). Der Ausbruch der Revolution von  zwang Weyde, Paris zu verlassen. Nach zweijährigem Aufenthalt in seiner Heimatstadt Berlin setzte er seine Studienreisen fort. In Istrien inspirierte den Künstler die Umgebung von Pula zu zahlreichen Architekturdarstellungen, die er  in der Sammelpublikation Malerische Ansichten der Römischen Baudenkmäler zu Pola in Istrien herausgab (Weyde/ Haun ).

Werke der Pariser Zeit Pariser Gamins, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ).

Wichmann, Otto (Gottfried )

Bibliographie ADB, AKL, Bénézit , Boetticher, Nagler, RKD, Schweers, TB – Anonym  a: Anonym, „Nekrolog“, in: Deutscher Kunst-Kalender. Almanach für die Künstler und Kunstfreunde Deutschlands auf das Schaltjahr , Max Schasler (Hrsg.), Jg. , Berlin , Anhang, S.  | Anonym  b: Anonym, „Nekrolog“, in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , .., S.  | BAA: Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen, –, Helmut Börsch-Supan (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , BAA , Nr.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr. – | Weyde, Julius u. August Haun, Malerische Ansichten der Römischen Baudenkmäler zu Pola in Istrien. Nach Naturstudien von Julius Weyde, auf Stein gezeichnet von August Haun, Berlin .

Archivalien Berlin, PrAdK a: Berlin, PrAdK , Berichte über die Schüler der . Zeichenklasse, –, fol. , , , ,  | Berlin, PrAdK b: Berlin, PrAdk , Bericht über die Schüler der ersten Zeichenklasse, –, fol. ,  | Berlin, PrAdK c: PrAdK , Berichte über die Schüler der Gipszeichenklasse, der Ornamentklasse, des Eleveninstituts, –, fol.  | Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes d’études délivrées aux élèves, Nr.  [..]. Lisa Hackmann

Wichmann, Otto (Gottfried)  Berlin –  Rom Genre- und Porträtmaler

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Parisaufenthalt spätestens  – spätestens  Der Berliner Maler Otto Wichmann begab sich spätestens  nach Paris (Salon ; Kat. Berlin , S. ). Wie schon sein Vater, der Bildhauer Ludwig Wilhelm Wichmann, der dort im Atelier von Jacques-Louis David studiert hatte, ließ er sich in der französischen Metropole zum Maler ausbilden (Kat. Berlin , S. ). Über seinen zweijährigen Aufenthalt berichten zwei Nachrufe sowie die Kataloge von Ausstellungen in Paris und Berlin, an denen der Künstler teilnahm (Anonym  a; Anonym  b; Salon –; Kat. Berlin ). Wichmanns Studium bei dem Historienmaler und Kupferstecher Joseph-Nicolas Robert-Fleury scheint seine erste künstlerische Ausbildung gewesen zu sein. Er schuf in Paris verschiedene Aktskizzen, die er in der Manier Paul Delaroches „in Oelfarbe“ ausführte und die seine Zeitgenossen als „Zeugnis von gründlichen Vorstudien, welche der junge Künstler dort [in Paris] gemacht“ hatte, werteten (Anonym  a, o.S.).  und  nahm er am Pariser Salon teil (Salon , ). In den Salonkatalogen tauchen verschiedene Adressen auf: Zunächst gab Wichmann die Rue des SaintPères  an, nicht weit vom Louvre am linken Seineufer gelegen, später die Rue Godot-de-Mauroy  im heutigen . Arrondissement (ebd.). Spätestens im Frühjahr  muss Wichmann aus Paris abgereist sein, denn im Mai desselben Jahres nahm er in Rom am Cervarofest teil (Noack). Dort entstand sein Gemälde Paolo Veronese beim Prior von San Giorgio Maggiore in Venedig (Berlin, Alte Nationalgalerie), mit dem er  die Berliner Akademie-Ausstellung beschickte (Kat. Berlin , S. ; BAA , Nr. ). Es zeigt ein Bildzitat nach Veroneses großformatigem Gemälde Die Hochzeit zu Kana (Paris, Musée du Louvre), das Wichmann sicher in Paris im Louvre studiert und vielleicht sogar kopiert hatte. Zwei Jahre später und noch in Italien verstarb der Künstler im Alter von nur  Jahren an den Folgen einer Krankheit (Anonym  b, S. ).

Künstlerische Laufbahn spätestens  – spätestens  Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Joseph-Nicolas RobertFleury; / Teilnahme am Pariser Salon; ab  Romaufenthalt;  Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung

Werke der Pariser Zeit Verschiedene Aktskizzen, Verbleib unbekannt (Anonym  a, o.S.) | Sainte Cécile, tête d’étude, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Vieux

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Willich, Cäsar

guerrier, tête d’étude, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Catherine de Médicis chez l’alchimiste René, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Bibliographie ADB [Ludwig Wilhelm Wichmann], Bénézit , Boetticher, Schweers, Müller/Singer, Noack, TB – Anonym  a: Anonym [-r-], „Wissenschaftliche und Kunst-Nachrichten“, in: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. , .., o.S. | Anonym  b: Anonym, [o.T.], in: Die Dioskuren, Jg. , Nr. , .., S.  | BAA [Berliner Akademie-Ausstellung]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Gläser, Käte, Das Bildnis im Berliner Biedermeier, Berlin , S.  | Kat. Berlin : Katalog der Königlichen National-Galerie zu Berlin, Max Jordan (Hrsg.), Bestandskat., Leipzig , S. ,  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. . Gitta Ho

Willich, Cäsar  Frankenthal –  München Porträt- und Genremaler

Künstlerische Laufbahn – in Berlin; Studium an der Königlich Preußischen Akademie der bildenden Künste, Schüler von Jakob Schlesinger; ab  in München; Schüler in den Ateliers von Karl ↗ Schorn, Moritz von Schwind und Carl Rahl;  Beteiligung an der Märzrevolution, Flucht in die Schweiz; – in Antwerpen; Schüler im Atelier von Louis Gallait; – Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Thomas Couture;  Italienaufenthalt; längere Zeit in Rom; ab  in München;  durch Otto Wesendonck vermittelter Auftrag für ein Porträt Richard Wagners;  Teilnahme am Pariser Salon

Parisaufenthalt – Auskunft über den Parisaufenthalt Cäsar Willichs geben hauptsächlich die Briefe seines langjährigen Freundes Anselm → Feuerbach, mit dem er in München, Antwerpen und Paris studierte. Wie Feuerbach trat auch Willich kurz nach seiner Ankunft im Jahr  in das Pariser Atelier von Thomas Couture ein (Uhde-Bernays , S. ; Ludwig , S. ; Kat. Kaiserslautern , S. ) und wie dieser bewegte sich auch Willich in Paris in einem weiten Kreis deutscher Künstler, von denen er einige vermutlich ebenfalls schon aus Antwerpen kannte. Zu ihnen gehörten Rudolf → Henneberg, Oswald → Sickert, Otto Scholderer, die Brüder → Gustav und → Louis Spangenberg sowie Friedrich Karl → Hausmann, die zu diesem Zeitpunkt mit Ausnahme Hausmanns allesamt ehemalige oder aktive Schüler Coutures waren (Bode , S. ; Ludwig , S. ; Sutton , S. ).  beschickte Willich die Berliner Akademie-Ausstellung von Paris aus mit seinem Gemälde Eine Zigeunerin mit einer Eidechse spielend (BAA , Nr. ). Auffällig ist, dass auch Feuerbach, Henneberg und Hausmann während ihres Aufenthalts in der französischen Metropole in einigen ihrer Werke das Sujet der Zigeuner bearbeiteten (Kat. Kaiserslautern , S. ), was auf einen engen künstlerischen Austausch der deutschen Künstler hinweist (Kat. Berlin ; Schaeffer , S. ; Thom , Kat. AI, S. ). In ihrer Dissertation über Henneberg beschreibt Marianne Thom die Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Thema als Folge seiner Begegnung mit einer Gruppe Zigeuner, die sich Mitte der er Jahre auf dem Pariser Montmartre niedergelassen hatte (Thom , S. ). Möglicherweise lässt sich auch Willichs Umsetzung des Motivs auf ein solches Erlebnis zurückführen.  verließ Willich Paris und reiste  zu einem längeren Aufenthalt nach Rom. Nachdem er aufgrund seiner Beteiligung an der Märzrevolution in München  gezwungen gewesen war, sich jenseits der bayerischen Grenzen aufzuhalten, konnte er  nach erfolgter politischer Amnestie dauerhaft nach München zurückkehren (Huther , S. ). Von dort aus beschickte Willich , rund zehn Jahre nach seinem Studienaufenthalt, den Pariser Salon mit seinem Porträt Une beauté à Munich (Salon , Nr. ).

Wüst (Wust, Wuest ), Théodore

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Eine Zigeunerin mit einer Eidechse spielend, Verbleib unbekannt (BAA , Nr. ).

Wüst (Wust, Wuest), Théodore

Bibliographie

 Frankfurt a.M. –  Straßburg Porträt- und Genremaler, Illustrator, Kupferstecher

Werke der Pariser Zeit

ADB, Bénézit , Boetticher, DBE, Nagler, TB – Allgeyer, Julius, Anselm Feuerbach,  Bde., Berlin/ Stuttgart , Bd. , S. ,  | Anselm Feuerbachs Briefe an seine Mutter, G[uido] J[oseph] Kern u. Hermann Uhde-Bernays (Hrsg.),  Bde., Berlin , Bd. , S. ,  | BAA [Berliner AkademieAusstellungen]: Verzeichnis der Werke lebender Künstler […], Berlin , Nr.  | Bode, Wilhelm von, Mein Leben,  Bde., Berlin , Bd. , S.  | Huther, Karl, „Bedeutende Frankenthaler des . Jahrhunderts“, in: Pfälzer Heimat, Bd. , Speyer , S.  | Kat. Berlin : Königliche NationalGalerie, Dritte Ausstellung, Werke von Rudolf Henneberg, Wilhelm Schirmer, Hugo Harrer, Ausstellungskat., Nationalgalerie, Berlin , S. – | Kat. Kaiserslautern : Die Gemäldesammlung von Hofrat Joseph Benzino –, Claudia Luxbacher u. Britta Buhlmann (Hrsg.), Bestandskat., Kaiserslautern , S.  | Münchner Maler im . Jahrhundert, Horst Ludwig (Hrsg.),  Bde., München – , Bd. , S.  | Rothenberger, Karl-Heinz, Pfälzische Geschichte,  Bde., Kaiserslautern , Bd. , S.  | Schaeffer, Emil, Friedrich Karl Hausmann. Ein deutsches Künstlerschicksal, Berlin , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beauxarts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Sutton, Denys, Walter Sickert. A Biography, London , S.  | Thom, Marianne, Der Braunschweiger Maler Rudolf Henneberg –, Berlin , S.  | Uhde-Bernays, Hermann, Die Münchner Malerei im neunzehnten Jahrhundert, II. Teil: –, München , S. . Annabelle Hosie

Künstlerische Laufbahn vor  – um  erster Parisaufenthalt; Studium im Atelier von Léon Cogniet; um  – vor  in New York; Tätigkeit u.a. als Illustrator; ab spätestens  – nach  zweiter Parisaufenthalt; – Teilnahme am Pariser Salon;  und  Teilnahme an der Ausstellung der Société des amis des arts in Straßburg; nach  Umzug nach Straßburg; Tätigkeit als Porträtist und Miniaturmaler;  eventuell erneuter Aufenthalt in New York

Parisaufenthalte vor  – um  (ab spätestens  – nach ) Während die Verwaltungsakten der École des beaux-arts sowie die Kataloge verschiedener Ausstellungen einige Details zu Wüsts Parisaufenthalt liefern (Paris, AN; Salon –), gibt ein Brief vom . April  den ersten tatsächlichen Hinweis auf seine Anwesenheit in der französischen Metropole (Paris, AN): In dem Schreiben, abgesandt aus der im Montmartre-Viertel gelegenen Rue Marcadet , bittet der -jährige Frankfurter um Aufnahme an der École des beaux-arts (ebd.). Er gab an, er habe „depuis le vingt Octobre milhuit cent soixante–un et [sic] sous la direction de Monsieur Léon Cogniet“ eine künstlerische Ausbildung erhalten, und bat „de bien vouloir lui permettre de continuer ses études à l’école Impériale des BeauxArts sous la direction de Monsieur Pils“ (ebd.). Wüsts Anfrage wurde von der Direktion der École des beaux-arts am . April  aus formalen Gründen abgelehnt: Da er Ausländer sei, hätte er sich erst mit seiner Botschaft in Verbindung setzen und ein Empfehlungsschreiben ausstellen lassen müssen (ebd.). Da sich keine Unterlagen zu einer späteren Einschreibung Wüsts an der École des beaux-arts nachweisen lassen, scheint dieser administrative Vorgang nie stattgefunden zu haben. Wie lange der Künstler noch Schüler im Lehratelier von Cogniet blieb, ist nicht überliefert.

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Wüst (Wust, Wuest ), Théodore

Auch wenn Wüst als Deutscher Paris bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs  sicher verlassen musste, lässt sich sein Weggang erst drei Jahre später eindeutig dokumentieren.  befand sich der Künstler in New York, wo er dem deutschen Künstlerverein Palette Club beigegetreten war und als Illustrator und Karikaturist arbeitete (Fairfield , S. f.). Zu einem nicht bestimmbaren Zeitpunkt scheint er die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen zu haben (Salon , Nr. ). Spätestens  war Wüst wieder in Paris, wie seine Teilnahme am Salon belegt, den er neun Jahre durchgängig beschickte und bei dem er bis  die Rue Pigalle , danach die Rue Blanche  als seine Adresse angab (Salon –). Bei den meisten Werken, die er im Salon präsentierte, handelte es sich um Genrebilder und Porträts, die er nicht nur in Öl, sondern ebenfalls als Kupferstich, Pastell oder Aquarell ausführte (ebd.). Wüsts Arbeiten auf Papier wurden auch auf Graphikausstellungen wie der Exposition internationale de blanc & noir, die erstmals  im Louvre stattfand, gezeigt (Kat. Paris , S. ; Kat. Paris , S. ). Abgedruckt wurden seine Zeichnungen und Kupferstiche, die wiederholt Motive aus Haiti zeigen, u.a. in Zeitschriften und Büchern, wo sie als Illustrationen dienten (z. B. Anonym , o.S.). Mehrere Ausgaben des Salonkatalogs nennen als Wüsts Lehrer nicht bzw. nicht nur Cogniet, sondern auch Ernest Hébert und Léon Bonnat (Salon , Nr. f.; Salon , Nr. ). Da der Verweis auf diese zwei Maler jedoch eine Ausnahme bleibt, ist anzunehmen, dass hier eine Verwechslung Wüsts, dessen Name oft in Wust umgewandelt wurde, mit dem ebenfalls aus Frankfurt a.M. stammenden Maler Wilhelm → Wust vorliegt. Bei Ausstellungen, auf denen Wilhelm Wust nicht vertreten war, wurde Théodore Wüst weiterhin lediglich als Schüler von Léon Cogniet vorgestellt (z. B. Kat. Paris , S. ). Offen bleibt, ob die beiden Künstler, deren Arbeiten z. B. am . April  gemeinsam im Hôtel Drouot versteigert wurden, sich persönlich kannten (Anonym , S. ). Im Jahr  nahm Wüst zum letzten Mal am Salon teil. Später war er in Straßburg ansässig, wo er als Porträtist und Miniaturmaler tätig war (Bauer/Carpentier , S. ). Dass sein Name – „Wust Theodore,  E th“ –  in einem New Yorker Branchenbuch auftaucht, lässt vermuten,

dass der ehemalige Cogniet-Schüler auch in seinem letzten Lebensdrittel noch ausgedehnte Reisen unternahm (Philips’ Business Directory , S. ).

Werke der Pariser Zeit Deux Études, Aquarell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mme H…, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de M. B. F., Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Étude de femme, Aquarell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Flirtation, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Le bord de la mer, Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mlle L. B., Aquarell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mlle B., Pastell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mlle H. M., Pastell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mme H…, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mlle B…, Pastell, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mlle B…, Pastell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La tentation de Saint Antoine, Kopie nach Jean-Joseph Weerts, Kupferstich, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | La morte, Pastell, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | L’hiver, Kupferstich, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de M. le docteur W…, Kupferstich, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Bibliographie RKD – Anonym, o.T. [Anzeige], in: Gazette des Beaux-Arts, Bd. , Juli – Dezember , o.S. | Anonym, o.T. [Anzeige], in: Journal officiel de la République française, H. , Nr. , .., S.  | Anonym, o.T. [Anzeige], in: Le XIXe siècle, H. , Nr. , .., o.S. | Anonym, o.T. [Anzeige], in: Le Figaro, Nr. , .., S.  | Bauer, Alice u. Janine Carpentier, Répertoire des artistes d’Alsace des dix-neuvième et vingtième siècles, Peintres, sculpteurs, graveurs, dessinateurs,  Bde., Straßburg –, Bd. , S.  | De Garmo, William B., The dance of society. Illustrations by Theodore Wüst, New York  | Fairfield, Francis Gerry, The Clubs of New York, New York , S. f.,  | Kat. Paris : Catalogue illustré de l’Exposition internationale de blanc & noir au palais du Louvre, Ausstellungskat., Paris, Louvre, , S.  | Kat.

Wust, Wilhelm

Paris : Catalogue illustré de l’Exposition internationale de blanc & noir, pastels et aquarelles au pavillon de l’enseignement, Ausstellungskat., Paris, Pavillon de l’enseignement, , S.  | Philips’ Business Directory of New York City, H. , , S.  | Reclus, Onésime, La terre à vol d’oiseau, Paris  | Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre. Peintres, sculpteurs, graveurs, dessinateurs, illustrateurs, plasticiens aux XIXe & XXe siècle, Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. ; Salon , Nr. , f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. , f.; Salon , Nr. ; Salon , Nr. , Salon-Nat – | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. .

Archivalien Paris, AN, F , Élèves étrangers (admissions) – Wüst (Théodore) [Verwaltungsakten; Schreiben von Wüst vom .. an die Direktion der École des beaux-arts]. Gitta Ho

Wust, Wilhelm ? Frankfurt a.M. – nach  ? Porträt-, Genre- und Landschaftsmaler, Miniaturist, Zeichner

Künstlerische Laufbahn vor  – spätestens  erster Parisaufenthalt; Schüler in den Ateliers von Léon Bonnat und Ernest Hébert; – Teilnahme am Pariser Salon; um  – / in Rouen ansässig; vor  Annahme der französischen Staatsbürger-

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schaft;  – mindestens  zweiter Parisaufenthalt; / Studium an der Académie Julian

Parisaufenthalte vor  – spätestens ,  – mindestens  In welchem Jahr der Frankfurter Maler Wilhelm Wust nach Paris ging, ist unbekannt. Die wichtigsten Quellen zu seinem Aufenthalt in Frankreich bilden kurze Einträge in Lexika, Erwähnungen in zeitgenössischen Schriften wie z. B. Ausstellungskritiken, v.a. aber Ausstellungskataloge (Bénézit ; Schidlof ; Roussard ; Salon –; Gassier ).  stellte Wust zum ersten Mal im Pariser Salon aus, wobei der Katalog der Ausstellung den Landschafts-, Genre- und Porträtmaler Ernest Hébert als seinen Lehrer anführt (Salon , Nr. ). Da Hébert  als Direktor der Villa Medici nach Rom ging, muss Wust vor diesem Zeitpunkt in der französischen Hauptstadt eingetroffen und sein Schüler gewesen sein (Ferry , S. ). Als weiterer Lehrer Wusts wird im Salonkatalog Léon Bonnat genannt (Salon , Nr. ). In der Zeit des Deutsch-Französischen Krieges verlegte Wust seinen Wohnsitz nach Rouen und schuf hier u.a. ein Porträt des Bürgermeisters der Stadt (Salon , Nr. ). Spätestens  nahm er die französische Staatsbürgerschaft an (ebd.). Der Künstler blieb bis  in der Normandie, zog dann jedoch wieder nach Paris, wo er seine Ausbildung an der privaten Académie Julian fortsetzte (Kat. New York , o.S.). Im Gegensatz zu der Zeit um , als Wust im Salon Porträtgemälde präsentierte, beschickte er die Ausstellung ab Mitte der er Jahre v.a. mit Miniaturbildnissen und Porträtzeichnungen, welche die Kritiker an „la sincérité de son maître, M. Bonnat“ erinnerten (Gassier , S. ). Zeigte er – was nur noch selten geschah – größerformatige Werke in Öl, handelte es sich nun um Landschafts- bzw. Genredarstellungen. Zwei noch während seiner Ausbildungszeit entstandene Landschaften wurden  im Salon des Refusés ausgestellt (Salon , Nr. Ref-f.). Nach seinem Studium an der Académie Julian, die er bis  besuchte, zog es Wust wieder nach Rouen, wo er für ca. zwei bis drei Jahre einen Wohnsitz hatte, den er parallel zu seiner Pariser Wohnadresse in der Rue du Faubourg-Poissonière, später in der Rue

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Zick, Alexander

Pigalle, in den Salonkatalogen angab (Kat. New York , o.S.; Salon , Nr. ; Salon , Nr. ). Spätestens  zog er in Paris in die Rue Lamartine nahe dem Künstlerviertel Nouvelle Athènes (Salon , Nr. ), wo er knapp zehn Jahre wohnte, bevor er schließlich am Fuße des Montmartre ansässig wurde (Salon , Nr. ).  nahm er letztmalig am Salon teil und zeigte das Porträt einer „Mlle A. Wust“, bei der es sich vielleicht um seine Tochter handelte (ebd.). Anschließend verliert sich die Spur des Malers.

Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. , f.; Salon , Nr. f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. : Salon , Nr.  | Schidlof, Leo, Die Bildnisminiatur in Frankreich im XVII., XVIII. und XIX. Jahrhundert, Wien/Leipzig , S. . Gitta Ho

Werke der Pariser Zeit [Auswahl] Portrait de M. W., Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mme W…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Marine, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. Ref-) | Plage, Verbleib unbekannt (ebd., Nr. ) | Portrait de Mme W. W., Miniatur, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mlle ***, Miniatur, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Coin d’atelier, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mlle Holmès, Miniatur, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Mlle A. Wust, Miniatur, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).

Bibliographie Bellier, Bénézit , TB – Anonym, o.T. [Anzeige], in: Le Figaro, Nr. , .., S.  | Ferry, Léo, „Chronique“, in: Le Dauphiné, Jg. , Nr. , .., S. –, hier S.  | Gassier, Alfred, „Salon de “, in: Le Génie civil, Bd. , Nr. , .., S. – | Kat. New York : Fehrer, Catherine, The Julian Academy –, Ausstellungskat., Shepherd Gallery, New York , o.S. | Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre, Paris , S.  | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. Ref-f.; Salon , Nr. ; Salon , Nr.  | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. f.; Salon , Nr. f., f. | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre

Zick, Alexander  Koblenz –  Berlin Historien-, Porträt- und Genremaler, Illustrator

Künstlerische Laufbahn nach  in Düsseldorf; Studium an der Königlich-Preußischen Kunstakademie im Fach Bildhauerei bei August Wittig; später Wechsel zum Fach Malerei, Schüler von Eduard Bendemann; anschließend in Koblenz ansässig; ab spätestens  – um  Parisaufenthalt; Ausbildung im Atelier von Alexandre Cabanel; ab ca.  in Düsseldorf ansässig;  Übersiedlung nach Berlin; Weiterbildung unter Anleitung von Ludwig → Knaus; ,  und  Teilnahme an den Berliner Akademie-Ausstellungen, Tätigkeit als Illustrator u.a. für Klassikerausgaben und Familienzeitschriften

Parisaufenthalt ab spätestens  – um  Die erste Spur – ein Eintrag in den Kopistenlisten des Louvre –, die der in Koblenz geborene Alexander Zick in Paris hinterließ, stammt aus dem November  (Paris, AMN). Der Maler und Illustrator, der an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hatte, war zu jenem Zeitpunkt  Jahre alt. Er stammte aus einer Künstlerfamilie, dessen bekanntestes Mitglied – sein Urgroßvater Januarius Zick – Mitte des . Jahrhunderts selbst nach Paris gereist

Zick, Alexander

war, um sich im Atelier des bekannten Kupferstechers Johann Georg Wille weiterzubilden (Metzger , S. ). Ob Alexander Zick bereits vor  in der französischen Hauptstadt eintraf, ist unbekannt. Wichtigste Quelle zu seinem dortigen Aufenthalt sind auf das Jahr  datierte Archivalien der École des beaux-arts (Paris, AN). Neben den beiden Pariser Quellen liefern Ausstellungskataloge, Nachrufe, Zeitschriftenartikel und Lexika weitere verstreute Hinweise zu Zicks Parisaufenthalt sowie zu seiner weiteren künstlerischen Laufbahn. Zick wohnte in Paris knapp außerhalb des Stadtgebiets in der nordwestlich angrenzenden Gemeinde Courbevoie am Boulevard de Neuilly  (Paris, AN). Einige Monate, nachdem er im Louvre die erwähnte Erlaubnis zum Kopieren von Gemälden außerhalb der regulären Öffnungszeiten erhalten hatte (Paris, AMN), bemühte er sich um die Aufnahme in die École des beaux-arts und wandte sich im Januar  in einem Schreiben an die Generaldirektion der Schule (Paris, AN). Als seinen Lehrer gab er den Historien- und Genremaler Alexandre Cabanel an, der zwei Jahre zuvor, im Salon , mit seinem kontrovers diskutierten Hauptwerk Die Geburt der Venus große Bekanntheit erlangt hatte. Inwiefern Zick regulär bei Cabanel studierte, probeweise aufgenommen war oder wie Wilhelm → Kray hospitierte, bleibt unklar. Fest steht, dass Cabanel ihn nur unter der Voraussetzung weiter in seinem Atelier arbeiten lassen wollte, dass er sich an der École des beaux-arts (an der Cabanel selbst Professor war) einschrieb: „M. Cabanel […] fait de cette autorisation la condition, à laquelle il réalisera sa promesse, de le recevoir dans son atelier“ (ebd.; Vottero , S. ). Zicks Bewerbung wurde jedoch aus formalen Gründen – es gab Probleme mit seinen Ausweispapieren, die durch die Deutsche Botschaft eingereicht werden mussten – abgelehnt (Paris, AMN). Ob er zu einem späteren Zeitpunkt an der École des beaux-arts zugelassen wurde und ihm damit offenstand, für längere Zeit im Atelier von Cabanel zu bleiben, lässt sich nicht rekonstruieren. Unklar ist auch, wann Zick aus Paris abreiste. Zurück in Deutschland war er ab ca.  in Düsseldorf und ab  in Berlin ansässig, wo er unter dem Einfluss von Ludwig → Knaus als Genremaler tätig war. Vorrangig arbeitete er jedoch als Illustrator und gab u.a. mehrfach Zusammenstellungen erotischer Zeichnungen heraus, darunter Das goldene Zeitalter und Aphrodite und ihr



Gefolge (Zick a; ders. b). Beide Publikationen erschienen auch in französischer Fassung und wurden von der französischen Kritik, die derartige Sammelbände als „importation allemande qui a ses amateurs“ beschrieb, wohlwollend aufgenommen (Anonym , S. ; Anonym , S. ).

Werke der Pariser Zeit Es konnten keine Werke identifiziert werden.

Biographie AKL, Bénézit , Boetticher, Busse, RKD, TB – Anonym, [o.T.], in: Le Livre, Jg. , , S.  | Anonym, [o.T.], in: Le Livre, Jg. , , S.  | Anonym [O.], „Vom Christmarkt“, in: Kunstchronik. Neue Folge, Jg. , , Sp.  | Anonym [Sn.], „Vom Christmarkt“, in: Kunstchronik. Neue Folge, Jg. , , Sp.  | Anonym, „Totenliste“, in: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Anton Bettelheim (Hrsg.),  Bde., Berlin –, Bd.  (), S.  | Berliner Adreß-Buch für das Jahr , W. Loewenthal u. S. Loewenthal (Hrsg.), Berlin , S.  | Brauksiepe, Bernd u. Anton Neugebauer, Künstlerlexikon.  Maler in Rheinland-Pfalz –, Kultusministerium Rheinland-Pfalz (Hrsg.), Mainz , S.  | Feulner, Adolf, Die Zick. Deutsche Maler des . Jahrhunderts, München , S.  | Kat. Koblenz : Die Malerfamilie Zick. Werke aus Koblenzer Privatbesitz, Ausstellungskat., Mittelrhein-Museum, Koblenz , S. , , – | Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur, Klaus Doderer (Hrsg.),  Bde., Weinheim u. Basel –, Bd. , S. f. | Lorenz, Detlev, Künstlerspuren in Berlin vom Barock bis heute, Berlin , S. ,  | Metzger, Othmar, „Januarius Zick (–)“, in: Rheinische Lebensbilder, Düsseldorf ff., Bd. , S. , ,  | Osterwalder, Marcus, Dictionnaire des illustrateurs – (Illustrateurs, caricaturistes et affichistes), Neuchâtel , S.  | Vottero, Michaël, „,Je leur donne le meilleur de mon âme et de ma vie!‘ L’enseignement d’Alexandre Cabanel à l’École des beaux-arts“, in: Alexandre Cabanel –. La Tradition du beau, Michel Hilaire u. Sylvain Amic (Hrsg.), Ausstellungskat., Montpellier, Musée Fabre, Paris , S. – | Zick a: Zick, Alexander, Aphrodite und ihr Gefolge. Ein mythologisches Schmuckkästchen, München o.J. [französische Fassung: Vénus et son



Zychlinski, Leopold von (Leo)

cortège, München o.J.] | Zick b: Ders., Das goldene Zeitalter. Ein paradiesisches Liebesleben, München o.J. [französische Fassung: L’âge d’or, München o.J.].

Archivalien Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [.. ]; Nr.  [..] | Paris, AN, F , École des beaux-arts de Paris, législation, administration, bâtiments, élèves, comptabilité, – [Brief von Alexander Zick an die Direktion der École des beaux-arts mit handschriftlichen Vermerken; .. ]. Gitta Ho

Zychlinski, Leopold von (Leo)  Dresden –  Manchester Jurist, Porträtmaler

Künstlerische Laufbahn  politisches Exil in Zürich; Tätigkeit als Porträtmaler; ab ca.  – ? Parisaufenthalt; Schüler in den Ateliers von Julius Ernst Benedikt ↗ Kietz, Jean Hippolyte Flandrin und Thomas Couture; – mehrere Teilnahmen am Pariser Salon;  Teilnahme am Salon des Refusés; ? Übersiedlung nach Manchester; Tätigkeit als Porträtmaler und Sprachlehrer

Parisaufenthalt ab ca.  – ? Der Jurist und Porträtmaler Leopold von Zychlinski verbrachte während seines politischen Exils wahrscheinlich zwanzig Jahre in Paris. Der aus polnischem Adel stammende, in Dresden geborene Zychlinski hatte sich aktiv an der Badischen Revolution / und am Dresdner Maiaufstand  beteiligt (mit Kontakten u.a. zu Friedrich Engels und Richard Wagner), musste anschließend nach Zürich fliehen und ging wenig später dann nach Paris. Einige kürzere Beiträge haben sich Zychlinskis politi-

schen Aktivitäten gewidmet (Kranke  a; ders.  b; ders. ; Gross/Förster ). Über sein künstlerisches Schaffen ist hingegen so gut wie nichts bekannt: Nicht einmal die einschlägigen Künstlerlexika führen den Maler, weshalb auch seine Ausbildung und seine Tätigkeit als Porträtist in den Pariser Exiljahren fast gänzlich im Dunkeln bleiben. Vermutlich traf Leopold von Zychlinski zusammen mit seiner Mutter Caroline Amalie von Zychlinski und seinem Bruder Richard von Zychlinski im Jahr  in der französischen Hauptstadt ein (Kranke , S. ). Da sein Bruder, vielleicht auch Leopold selbst, aufgrund seiner politischen Aktivitäten bis  von der sächsischen Gesandtschaft in Paris bespitzelt wurde (ebd., S. f.), scheinen sich die beiden Brüder im Exil bewusst auf nicht-politische Tätigkeiten verlagert zu haben, um der Familie ein Einkommen zu sichern. Während Richard im Sommer  Privatsekretär von Heinrich Heine wurde (Gross/Förster , S. f.; Kranke ; ders.  a, S. ), wandte sich Leopold der Malerei zu und wurde Schüler von Julius Ernst Benedikt ↗ Kietz, Jean Hippolyte Flandrin und Thomas Couture, wie die Salonkataloge belegen (Salon , Nr. ). Der Kontakt zu dem in Paris lebenden Kietz kam mit großer Wahrscheinlichkeit über Richard Wagner zustande, den Zychlinski noch aus Dresden kannte (Kranke  a, S. ) und dem er auch im Züricher Exil begegnet war, wo er ebenfalls als Porträtist gewirkt hatte. Kietz wiederum war es vermutlich, der Richard von Zychlinski an Heine weiterempfahl (ebd.). Die Einschreibelisten des Louvre vermerken für , ein nicht näher bestimmter Zychlinski habe die Verlängerung seiner Eintrittskarte für das Museum außerhalb der regulären Öffnungszeiten beantragt (Paris, AMN a). Eine Kopiertätigkeit Zychlinskis im Louvre lässt sich hingegen erst für  belegen, als er Hyacinthe Rigauds Portrait de Bossuet intensiv studierte (Paris, AMN b). Auch den Salon beschickte der Maler, unter dem französierten Namen Léon de Zychlinski, erstmals neun Jahre nach seiner Ankunft in Paris (Salon , Nr. ) und stellte dort bis  regelmäßig Porträts aus. Bis auf vereinzelte kurze Erwähnungen von Seiten der französischen Kunstkritik scheinen seine Werke jedoch kein großes Aufsehen erregt zu haben (Delvau , S. ; Chaumelin , Bd. , S. ). Als Zychlinskis Adresse ist für  die Rue de l’Est

Zychlinski, Leopold von (Leo)

nachweisbar (Paris, AMN);  verzeichnet der Salonkatalog die Rue Fontaine-Saint-Georges  bis,  die Rue Duperré  (Salon , Nr. ; Salon , Nr. ). Ab spätestens  scheint er in der Rue Berthe  in dem unter Künstlern und Literaten beliebten Viertel Montmartre ansässig gewesen zu sein (Salon , Nr. Ref-; Salon , Nr. ). Werke des Künstlers lassen sich heute nicht mehr lokalisieren. Zychlinski verließ Paris vermutlich , um nach Manchester überzusiedeln, wo er  starb.

Werke der Pariser Zeit Portrait de M. L. de Z…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de M. B…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ) | Portrait de Bossuet, Kopie nach Hyacinthe Rigaud, um , Verbleib unbekannt (Paris, AMN b) | Portrait de M. B., homme de lettres, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. Ref-) | Portrait de Mlle M. W…, Verbleib unbekannt (Salon , Nr. ).



sche Emigration aus Sachsen in die Schweiz – “, in: Studien und Quellen, Schweizerisches Bundesarchiv, Nr. , Bern , S. f. | Kranke  a: Kranke, Kurt, „Die Gebrüder Zychlinski aus Dresden an der Seite von Friedrich Engels und Heinrich Heine. Biographische Marginalien“, in: Sächsische Heimatblätter, Jg. , H. , , S. –  | Kranke  b: Ders., „Wer war Leo von Zychlinski? Entdeckungen zu einem Mitstreiter von Friedrich Engels“, in: Neues Deutschland, Jg. , Ausgabe , .., S.  | Ders., „Richard von Zychlinski. Biographische Entdeckungen zu Heinrich Heines letztem Sekretär“, in: Heine-Jahrbuch, Bd. , , S. – | Salon: Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. ; Salon , Nr. ; Salon , Nr. Ref | Les catalogues des Salons des beaux-arts, –, Pierre Sanchez u. Xavier Seydoux (Hrsg.), Dijon , Salon , Nr. .

Archivalien Bibliographie Chaumelin, Marius (Hrsg.), Les Salons de W. Bürger (–),  Bde., Paris , Bd. , S.  | Delvau, Alfred, Histoire anecdotique des cafés et cabarets de Paris; avec dessins et eaux-fortes de Gustave Courbet, Léopold Flameng et Félicien Rops, Paris , S.  | Gross, Reiner u. Bärbel Förster, „Politi-

Paris, AMN a: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, cartes des permissions d’entrée, Nr.  [..] | Paris, AMN b: Paris, AMN, *LL  (–), Registre des copistes, écoles française et flamande, o.Nr. [..]. Eva Knels

Charles

Frédéric Auguste

Surhlandt [Suhrlandt]

Kopp

Anders

Par Décision de l’assemblée Générale des Professeurs de l’École en date du  Septembre  à l’avenir les Elèves admis par suite du Jugement des Places en Peinture et en Sculpture ne le seront que pour le Semestre qui suit ce Jugement et ne pourront se présenter aux Concours d’Emulation que pendant le Semestre pendant lequel ils sont appelés à l’Ecole à moins qu’ils n’obtiennent une médaille. Cette nouvelle Inscription commence au N°  cy après.

Milster







− 



Ernst

Henri Charles [Heinrich Carl]

Mathias Léonhard

 janvier 

 février 

 juillet 

 bre [novembre] 

Berlin

Deutz près Cologne

Wasseralfingen

Ludwigslust

Bellevallée

Prusse

Prusse

Wurttemberg [Württemberg]

Mecklemburg [Mecklenburg]

Prusse

Autriche

 Royer-Collard

 enfer

 Place Lafayette

 N. D. des Victoires

 C. des miracles

 Féron

Robert Fleury

Scheffer

Toussaint

Suhrlandt père

Lequien

Brémond

Belloc

id. [ avril ]

id. [ avril ]

 avril 

id. [ avril ]

id. [ octobre ]

id. [ avril ]

 avril 

id. [ avril ]

Schleicher

Feffernitz

Rue mazarine

Drolling



 janvier 

Wurtembergh [Württemberg]

Cloître St Benoît

Louis Frédéric [Ludwig Friedrich]

Goeppingen [Göppingen]

Bade

Schüller [Schuller]

 avril 

Fribourg



Succès et observation

Jan

Date de l’entrée

Hitter

Signature des élèves



 juin 

Présenté par M.

Henry [Heinrich]

Demeure des éélèves

Federer

Lieu de la nais- Département sance



Date de la énaissance

Prénoms

Noms des élèves

Numéro

Paris, AN, AJ  : Registre Matricule d’Enregistrement des Élèves de la Section de Peinture et Sculpture, –.

Deutsche Künstler an der École des beaux-arts,  – 

Guillaume Ferdinand [Wilhelm Ferdinand]

Karl

Hermann Karl Engelhard

Wilhelm

Ernest [Ernst]

Paul Auguste Henri [Paul August Heinrich]

Henri

Wendelin

François [Franz]

Schauss

Stecher

Behmer

Breidenstein

Matthès

Héring [Hering]

Schobelt

Pixis

Kanitzer

Defregger





















Louis

Prénoms

Noms des élèves

Numéro

Hildesheim

Cassel

Merzein anhalt Dessau

Oberwick Duché de Bade

Berlin

 Mai 

 oct. 

 Mai 

 Mars 

Bavière

Prusse

Stronach

Autriche

Haueneberstein Gd Duché de Bade

Mannheim

Magdeburg

Saxe

Hanovre

Hesse

Allemagne

Duché de Bade

Prusse

Lieu de la nais- Département sance

 Septembre Frankenberg 

 Janvier 

 Septembre 

 bre [novembre] 

Oberwick  mars 

 bre [octobre] 

Date de la énaissance

 Bd St Jacques

 R Vlle du Temple  passage du Lac

 R Pigalle

rue de l’Ouest à l’hôtel de l’Ouest

 R. Montorgueil

 R. du Chaume

 rue Bonaparte

 chemin de ronde barrière des martyrs

 rue Madame

 R. Caroline Batignolles

Demeure des éélèves

Laemlein

Laemlein

Picot

Gleyre

Belloc

Belloc

Laemlein

Flandrin

Gsell

Cogniet

Présenté par M.

Signature des élèves

id. [ octobre ]

id. [ octobre ]

id. [ mars ]

id. [ avril ]

 octobre 

id. [ octobre ]

id. [ octobre ]

id. [ avril ]

 octobre 

id. [ avril ]

Date de l’entrée

Succès et observation

 Deutsche Künstler an der École des beaux-arts,  – 

Pariser Meister Die nachfolgenden Einträge zu den französischen Lehrern deutscher Maler in Paris dienen der biographischen und bibliographischen Erstorientierung.

Barbizon, Schule von Auch wenn der gemeinhin verwendete Name ‚Schule von Barbizon‘ es nahelegt, handelt es sich bei der Gruppe von Landschaftsmalern, die sich ab  in der Umgebung des Dorfes Barbizon am Waldrand von Fontainebleau gut  km südlich von Paris zusammenfand, um keine Schule im wortwörtlichen Sinne. Mehr als ein einheitlicher Malstil verband die Maler die Ablehnung ideal komponierter Landschaften, wie sie die akademische Malerei forderte und der man das Arbeiten vor dem Motiv vorzog. Einzeln oder in Gruppen zog man morgens in die Wälder, um unter freiem Himmel Skizzen nach der Natur zu schaffen, die später im Atelier als Vorlagen für Gemälde dienten. Jenseits fester Schulstrukturen schlossen sich dabei junge Künstler, die sich noch in der Ausbildung befanden, erfahrenen Meistern an, von denen sie Ratschläge erhielten. → Brendel, → Burger, → Burnitz, → Delfs, → Hausmann, → Henneberg, → Knaus, → Lier, → Magnussen, → Meyerheim, → Ockel Literatur: Müllerschön, Bernd u. Thomas Maier, Die Maler der Schule von Barbizon: Wegbereiter des Impressionismus und Werkbeschreibungen von  Künstlern, Stuttgart ; L’École de Barbizon. Peindre en plein air avant l’impressionnisme, Ausstellungskat., Lyon, Musée des Beaux-Arts, Paris .

Paul-Jacques-Aimé Baudry (–) Der Porträt- und Historienmaler, der in seiner Geburtsstadt La Roche-sur-Yon eine erste Zeichenausbildung erhielt, war in Paris Schüler bei Michel Martin Drolling und an der École des beaux-arts.  gewann er den Rom-Preis und ging nach Italien. Zurück in Paris wandte er sich der dekorativen Malerei zu. Als Hauptwerk des zu Lebzeiten äußerst erfolgreichen Malers, der zahlreiche offizielle Ehrungen erhielt und  Mitglied des Institut de France sowie  Kommandeur der Ehrenlegion wurde, gilt die Ausmalung der Opéra Garnier in Paris. Baudry unterhielt nie ein Lehratelier im eigentlichen Sinne, beschäftigte aber in seinem Atelier junge Maler, die ihm assistierten. → Kray Literatur: Paul Baudry, –: les portraits et les nus, Ausstellungskat., Les Lucs-sur-Boulogne, Historial de la Vendée, La Roche-sur-Yon ; Bonnet, Alain et al., Devenir peintre au XIXe siècle: Baudry, Bouguereau, Lenepveu, Ausstellungskat., La Roche-sur-Yon, Musée Municipal, Lyon .

Jean-Hilaire Belloc (–) Der aus Nantes stammende Schüler von Antoine-Jean Gros und Jean-Baptiste Regnault erreichte v.a. als Historien- und Porträtmaler Bekanntheit. Von  bis  war er außerdem Direktor der École de Dessin et de Mathématiques, die – um sie von der École des beaux-arts zu unterscheiden – auch „la petite école“ genannt wurde. Die Schule war auf die Ausbildung kunstgewerblicher Berufe spezialisiert und ist ein Vorgänger der noch heute existierenden École nationale supérieure des arts décoratifs. Zu den Schülern Bellocs, die er während seiner mehr als dreißigjährigen Direktorenschaft an der Schule unterrichtete, zählten u.a. Auguste Rodin sowie der Maler und Lithograph Henri Fantin-Latour. Im Jahr  wurde Belloc, der zwischen  und  regelmäßig im Pariser Salon ausstellte, zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. → Hitter Literatur: Schurr/Cabanne.



Pariser Meister

François-Édouard Bertin (–) Der Landschaftsmaler und Journalist, dessen Vater Louis-François das Journal des débats gründete und von Jean-Auguste-Dominique Ingres porträtiert wurde, studierte zunächst an der École des beaux-arts. Weiterhin ausgebildet wurde er u.a. von Anne-Louis Girodet-Trioson und ab , im Anschluss an mehrere Italienaufenthalte, schließlich durch Ingres. Ebenfalls  stellte Bertin erstmals im Salon aus und begann zeitgleich, im Wald von Fontainebleau zu malen. Nach seiner Ernennung zum Inspecteur des beaux-arts im Jahr  unternahm er u.a. zusammen mit Paul Delaroche ausgedehnte Auslandsreisen, auf denen zahlreiche Zeichnungen entstanden.  wurde Bertin, der nie ein Lehratelier im eigentlichen Sinne führte, als Nachfolger seines Bruders Direktor des Journal des débats. Seine Tätigkeit als Maler gab er jedoch bis zu seinem Tod nicht auf. → O’Connell Literatur: Blanc, Charles, Édouard Bertin, Paris ; Clément, Charles, Édouard Bertin, Paris .

Léon Bonnat (–) Der v.a. für seine Gesellschaftsporträts sowie seine religiösen Motive bekannte Cogniet-Schüler Léon Bonnat stammte aus Bayonne, verbrachte während seiner Jugend mehrere Jahre in Spanien und zog später nach Paris.  belegte er beim Wettbewerb um den Rom-Preis den . Platz und hielt sich längere Zeit in Italien auf. Zurück in Paris eröffnete er  sein Lehratelier, in dem junge Künstler aus zahlreichen Nationen ausgebildet wurden.  wurde er auf der Pariser Weltausstellung mit einer Medaille . Klasse ausgezeichnet, im selben Jahr erfolgte die Aufnahme in die Ehrenlegion. Zusätzlich zum Unterricht im eigenen Atelier lehrte Bonnat genau wie Jean-Léon Gérôme und Jules Bastien-Lepage an einem von Mme Trélat de Vigny  gegründeten Malatelier für Damen sowie ab  an der École des beaux-arts, die er einst selbst besucht hatte. → Dörr, → Eysen, → Papperitz, → Werner, → Wust Literatur: Usselmann, Henri, „Léon Bonnat, d’après les témoignages de ses élèves nordiques“, in: Konsthistorisk tidskrift, ., S. –; Challons-Lipton, Siulolovao, The Scandinavian pupils of the atelier Bonnat, –, Lewiston/N.Y. .

Jean-François Brémond (Bremont) (–) Auch wenn Jean-François Brémond in seinen Gemälden eine breite Motivpalette abdeckte und sich religiösen, historischen sowie mythologischen Sujets widmete, erzielte er seine größten Erfolge auf dem Gebiet der Porträtmalerei. Von  bis  nahm er am Pariser Salon teil. Er präsentierte hier v.a. Damenbildnisse und wurde  bzw.  mit Medaillen ausgezeichnet. Seine Ausbildung erhielt er in den Ateliers von Jean-Auguste-Dominique Ingres und Louis-Charles-Auguste Couder. Genau wie letzterer war Brémond auch im Bereich der Wandmalerei tätig. Dekorationen von ihm sind in verschiedenen Pariser Kirchen erhalten, so z. B. in der Chapelle du Sacré-Coeur der Kirche Saint-Laurent sowie in Saint-Eustache. Zu den Schülern, die Brémond in seinem Atelier unterrichtete, zählte u.a. der spätere Rom-Preis-Gewinner Albert Besnard. → Schuller Literatur: Schurr/Cabanne; AKL.

Gustave Brion (–) Der Genremaler und Lithograph Gustave Brion stammte aus dem Elsass, wo er ab  im Atelier von Gabriel-Christophe Guérin seine Ausbildung absolvierte.  reiste er mit dem Auftrag der Stadt Straßburg, eine Kopie der Dantebarke von Delacroix anzufertigen, nach Paris. Statt ins Elsass zurückzukehren,

Pariser Meister

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blieb der Maler, der bereits seit  regelmäßig am Pariser Salon teilnahm, in der französischen Hauptstadt. Zunächst arbeitete er dort im Atelier seines ebenfalls aus dem Elsass stammenden Freundes Haffner, richtete sich aber bald ein eigenes Atelier ein, in dem er ab spätestens  auch Schüler aufnahm. Seine größten Erfolge erlangte der Künstler, der  zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde, mit Szenen aus dem Landleben seiner Heimatregion, aus der auch viele seiner Käufer stammten. → Weißbrod Literatur: Sitzmann, Édouard, Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l’Alsace: depuis le temps les plus reculés jusqu’à nos jours, Bd. , Rixheim ; Bauer, Alice u. Janine Carpentier, Répertoire des Artistes d’Alsace des XIXe et XXe siècles, Bd. , Straßburg .

Alexandre Cabanel (–) Nach einem ersten Studium an der Zeichenschule seiner Heimatstadt Montpellier trat der Historien- und Porträtmaler  in Paris in das Atelier von François-Édouard Picot ein. Zeitgleich studierte er an der École des beaux-arts. Nach deren Reform im Jahr  zählte Cabanel zu den drei Professoren, die dort Malerei unterrichteten. Im selben Jahr erhielt er einen Sitz im Institut de France,  wurde er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Cabanel, in dessen Klasse an der École des beaux-arts zeitweise bis zu  Schüler gleichzeitig eingeschrieben waren, bildete im Laufe seiner -jährigen Lehrtätigkeit ca.  Kunstjünger aus. Die Beliebtheit seines Ateliers, das von vielen späteren Rom-Preisgewinnern besucht wurde und in dem eine liberale Unterrichtspraxis herrschte, begründete sich u.a. darin, dass Cabanel Mitglied zahlreicher Jurys war und seine Schüler sich von ihm Unterstützung erhofften. → Kray, → Zick Literatur: Vottero, Michaël, „‚Je leur donne le meilleur de mon âme et de ma vie.‘ L’enseignement d’Alexandre Cabanel à l’École des beaux-arts (–)“, in: Hilaire, Michel u. Sylvain Amic, Alexandre Cabanel, –. La tradition du beau, Ausstellungskat., Montpellier, Musée Fabre, Paris , S. –.

Charles Chaplin (–) Da sein Vater Engländer war und er somit nicht die französische Staatsbürgerschaft besaß, konnte der im Atelier von Michel Martin Drolling und an der École des beaux-arts ausgebildete Charles Chaplin nicht am Wettbewerb um den Rom-Preis teilnehmen. Der Porträt- und Genremaler gewann jedoch im Pariser Salon verschiedene Auszeichnungen und eröffnete  in seinem privaten Wohnhaus in der Rue de Lisbonne ein Lehratelier, in dem ausschließlich Frauen studieren konnten. Zusätzlich zum Fach Ölmalerei, wo den Schülerinnen das Arbeiten nach dem nackten Modell möglich war, wurde Unterricht in Aquarellund Emaillemalerei angeboten. Im Jahr  wurde Chaplin zum Ritter,  zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. → Biller, → Pockels Literatur: Jopling, Louise, Twenty Years of my Life:  to , London/New York ; Vottero, Michaël, „Autour de Léon Cogniet et Charles Chaplin: la formation des femmes peintres sous le Second Empire“, in: Histoire de l’Art, Nr. , , S. –.

Léon Cogniet (–) Cogniet gewann im Jahr  den Rom-Preis, nahm bei seiner Rückkehr aus Italien erste Schüler in seinem Atelier in der Rue Grange-aux-Belles auf und eröffnete  ein Privatatelier in der Rue de la Cité.  richtete er ein Lehratelier für Schülerinnen in der Impasse Sainte-Opportune ein, das er mit Unterstützung seiner Schwester Marie-Amélie und seiner Ehefrau Catherine-Caroline Thévenin führte. Zudem arbeitete er seit  als Zeichenlehrer am Collège Louis le Grand und seit  an der École polytechnique. Im

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Pariser Meister

Jahr  wurde er zum Mitglied des Institut de France ernannt und erhielt  eine Professur an der École des beaux-arts, die er  aus gesundheitlichen Gründen aufgab. Seine privat geführten Lehrateliers galten als die wichtigsten seiner Zeit: Über einen Zeitraum von ca.  Jahren bildete Cogniet hier mehr als  Schüler aus, wobei die große Anzahl von Schülern unberücksichtigt bleibt, die er in staatlichen Institutionen unterrichtete. → Amberg, → Arons, → Biermann, → Biller, → Blomberg, → Brandt, → Braubach, → Felix, → O. Heyden, → Hölterhoff, → Katzenstein, → Laufberger, → Mallitsch, → Mandel, → Mayr-Castellbell, → Neustätter, → Richter, → Riedel, → Röhrs, → Salles-Wagner, → Schauß, → Schenck, → Schubert-Soldern, → Schwörer, → Volkmar, → Weiler, → Wüst Literatur: Vottero, Michaël, „Les ateliers de Léon Cogniet“, in: Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, France Nerlich u. Alain Bonnet (Hrsg.), Tours , S. –.

Sébastien Melchior Cornu (–) Der auf religiöse Sujets und Historiengemälde spezialisierte Maler besuchte zunächst die Klasse von Fleury François Richard an der École des beaux-arts seiner Heimatstadt Lyon.  ging er nach Paris und wurde dort Schüler von Jean-Auguste-Dominique Ingres. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Italien und der Türkei kehrte er  nach Frankreich zurück. Hier erhielt er verschiedene Aufträge für Kirchengemälde z. B. zur Ausschmückung der Kirche Saint-Séverin in Paris.  wurde der Künstler, der für seine Beteiligung an den Salons von Paris und Lyon mehrere Preise und Medaillen erhielt, zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Im selben Jahr übernahm er die Leitung des Musée Campana. Ab  war Cornu, der in seinen Ateliers in Paris und Versailles Schüler ausbildete, Mitglied des Conseil supérieur du perfectionnement de l’enseignement secondaire supérieur spécial. → Hölterhoff Literatur: Bellier; Foucart, Bruno, Le Renouveau de la peinture religieuse en France (–), Paris .

Louis-Charles-Auguste Couder (–) Der Historien- und Porträtmaler, der ab  an der École des beaux-arts studierte, war zunächst Schüler von François-André Vincent, später von Jean-Baptiste Regnault und Jacques-Louis David. Nachdem er  den Rom-Preis gewonnen und im Salon sehr gute Kritiken erzielt hatte, erhielt er zahlreiche öffentliche Aufträge z. B. für die Ausmalung von Kirchen sowie für Gemälde in der Galerie des Batailles in Versailles. Um  hielt sich der Maler, der großes Interesse für die Werke der Nazarener zeigte, mehrere Male in Deutschland auf. In seinem Pariser Atelier bildete Couder, der  Mitglied der Académie des beaux-arts und des Institut de France wurde, nicht nur junge Maler aus, sondern erteilte auch jungen Künstlerinnen Unterricht.  zum Offizier der Ehrenlegion ernannt, verfasste er auch ästhetische Schriften, die  unter dem Titel Considérations sur le but moral des Beaux-Arts erschienen. → Hansmann Literatur: Walkowska, Joanna, La vie et l’œuvre d’Auguste Couder (–), peintre d’histoire, Paris (Université Paris-Sorbonne (Paris IV))  (unpublizierte Diss.); Delouche, Denise, Peintres de la Bretagne: découverte d’une province, Rennes .

Thomas Couture (–) Der Historien- und Porträtmaler zog bereits als Jugendlicher aus seiner Geburtsstadt Senlis nach Paris, wo er zunächst Schüler von Antoine-Jean Gros, später von Paul Delaroche wurde. Mehrere Male nahm er am Wettbewerb um den Rom-Preis teil und errang  den . Preis.  erzielte er mit seinem Historiengemälde Les Romains de la décadence einen großen Erfolg im Salon und eröffnete noch im selben Jahr

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ein privates Lehratelier, das Zeichen- und Malunterricht nach dem lebenden Modell anbot und in dem viele Ausländer – v.a. Amerikaner, Deutsche und Skandinavier – studierten. Nach Schließung des Ateliers im Jahr  zog Couture nach Villiers-le-Bel, wo er zwei Lehrbücher Méthode et Entretiens d’atelier (Paris ) und Paysage: Entretiens d’atelier (Paris ) verfasste und auch wieder Schüler aufnahm, unter ihnen viele Frauen. → Behmer, → Biller, → Breitbach, → Brendel, → Burger, → Donner von Richter, → Ewald, → Feuerbach, → Gentz, → Güterbock, → Henneberg, → A. Heyden, → Hölterhoff, → Knigge, → Knille, → Koch, → Kraus, → Lasch, → Lentz, → Lindenschmit, → Magnussen, → Michael, → Müller, → Murtfeldt, → Ockel, → Plockhorst, → Scherenberg, → Schlösser, → Seybold, → Sickert, → G. Spangenberg, → L. Spangenberg, → Stever, → Stuttgardter, → O. Weber, → Willich, → Zychlinski Literatur: Boime, Albert, Thomas Couture and the Eclectic Vision, New Haven ; Renard, Margot, „Une „école de peinture nationale“, l’atelier de Thomas Couture“, in: Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris –, France Nerlich u. Alain Bonnet (Hrsg.), Tours , S. –; Mathieu, Camille, „Le dessin dans les pratiques d’atelier de Thomas Couture“, in: ebd., S. –.

Charles Damour ( – um ) Der in Paris gebürtige Charles Damour studierte ab  an der École des beaux-arts, wo u.a. Jean-AugusteDominique Ingres zu seinen Lehrern zählte. Nach einem Aufenthalt in Italien / ließ er sich in seiner Heimatstadt als Landschafts- und Porträtmaler nieder, wandte sich aber bald der Kupferstecherei zu. Seine Blätter, die er nach Werken anderer Künstler (Rembrandt, Troyon etc.) sowie nach eigenen Vorlagen stach, präsentierte er ab  im Pariser Salon, wo er im Jahr  mit einer Medaille . Klasse ausgezeichnet wurde. → Behmer Literatur: Dictionnaire de biographie française, Roman d’Amat u. Roger Limouzin-Lamothe (Hrsg.), Bd. , Paris ; AKL.

Alexandre-Gabriel Decamps (–) Alexandre-Gabriel Decamps, der als einer der Hauptvertreter der Orientmalerei gilt, fand seine bevorzugten Motive auf einer im Jahr  unternommenen Reise, die ihn nach Griechenland, in die Türkei und in den Mittleren Osten führte. Ausgebildet im Atelier des Historienmalers Alexandre-Denis Abel de Pujol, wurde ihm  anlässlich der Pariser Weltausstellung eine Ehrenmedaille verliehen, vier Jahre später folgte die Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion. Gegen Ende seines Lebens siedelte Decamps, der kein Lehratelier im klassischen Sinne führte, in den Wald von Fontainebleau über, wo er sich insbesondere der Landschafts- und Tiermalerei widmete. → Dörr Literatur: Bundorf Canizares, Michèle, Decamps et son public suivi du Catalogue des peintures de Decamps, Paris (Université Paris-Sorbonne (Paris IV))  (unpublizierte Diss.); Mosby, Dewey F., AlexandreGabriel Decamps, –,  Bde., New York/London .

Paul Delaroche (–) In den er Jahren galt Delaroche als Erneuerer der Gattung der Historienmalerei. Obwohl er nie den Rom-Preis gewann, wurde er  zum Mitglied des Institut de France gewählt und  zum Professor an der École des beaux-arts ernannt. Nach dem Tod seines Lehrers Antoine-Jean Gros baten ihn mehrere Schüler, dessen privates Lehratelier weiterzuführen, was er bis  auch tat. So grundlegend sein Malstil sich von dem Davids unterschied, empfahl Delaroche doch wie dieser das Studium nach der Antike und

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Pariser Meister

der Natur. Nach Schließung seines Ateliers hielt er an einem kleinen Kreis von Lehrlingen fest, die mit ihm in seinem persönlichen Atelier in der Rue de la Tour-des-Dames arbeiteten. Insgesamt bildete er knapp  Schüler aus, die aus ganz Europa stammten. → Donner von Richter, → Fay, → Flatters, → Heilbuth, → Löffler, → Paul, → Seel, → Weyde Literatur: Hauptman, William, „Delaroche’s and Gleyre’s teaching ateliers and their group portraits“, in: Studies in the History of Art, Jg. , , S. –; Hackmann, Lisa, „Les élèves allemands de Paul Delaroche“, in: Alain Bonnet u. France Nerlich (Hrsg.), Apprendre à peindre. Les ateliers privés à Paris. –, Tours, , S. –.

Gustave Doré (–) Der Maler und Graphiker Gustave Doré ist heute v.a. als einer der bekanntesten Illustratoren des . Jahrhunderts bekannt. In Straßburg geboren, unterzeichnete sein Vater  einen Vertrag mit Charles Philipon, einem Herausgeber satirischer Zeitschriften in Paris, der den -jährigen Doré als Zeichner einstellte. Neben seiner Arbeit als Karikaturist bebilderte Doré im Laufe seines Lebens literarische Hauptwerke u.a. von Dante und Shakespeare sowie die Bibel. Weiterhin schuf der Künstler, der kurzzeitig Schüler im Atelier von Ary Scheffer war, Gemälde sowie Skulpturen, die genau wie seine Zeichnungen im Salon ausgestellt wurden. Der Künstler errang insbesondere in England, wo er gegen Ende seines Lebens viel Zeit verbrachte, große Anerkennung. So eröffnete  in London eine Galerie, die ausschließlich Werke von Doré zeigte.  wurde der so vielseitige wie produktive Künstler zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. → Arnould Literatur: Gustave Doré (–): l’imaginaire au pouvoir, Philippe Kaenel (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée d’Orsay, Paris .

Michel-Martin Drolling (–) Drolling, der im Jahr  den Rom-Preis gewann, hatte sich auf Werke der Historienmalerei, des Genre sowie auf Porträts spezialisiert. Am . August  wurde er zum Mitglied des Institut de France ernannt und  als Nachfolger von François Gérard zum Professor an der École des beaux-arts berufen. Die Plätze in seinem Lehratelier waren sehr begehrt, zumal es auf den Wettbewerb um den Rom-Preis vorbereitete. Delaroche schickte nach der Schließung seines eigenen Ateliers mehrere seiner Schüler zu Drolling. → Federer Literatur: Jordy, Catherine, La peinture romantique en Alsace –, Lille (Université Marc Bloch)  (unpublizierte Diss.); Devenir peintre au XIXe siècle: Baudry, Bouguereau, Lenepveu, Alain Bonnet (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée Municipal La Roche-sur-Yon, Lyon .

Édouard Louis Dubufe (–) Während des Zweiten Kaiserreichs war Édouard Dubufe neben Franz Xaver ↗ Winterhalter einer der erfolgreichsten Porträtisten großbürgerlicher und aristokratischer Kreise. Schüler seines Vaters Claude Dubufe sowie von Paul Delaroche, widmete sich der Künstler zunächst der Historienmalerei, bevor er sich wie sein Vater der mondänen Bildnismalerei zuwandte. Ebenfalls zusammen mit seinem Vater und zusätzlich mit seinem Sohn, dem Maler und Illustrator Guillaume Dubufe, führte Édouard Dubufe am Square d’Orléans im . Arrondissment ein Lehratelier, in dem junge Maler und Malerinnen studieren konnten. Im Jahr  wurde Dubufe zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. → Soltau

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Literatur: Bréon, Emmanuel, Claude-Marie, Édouard et Guillaume Dubufe: portraits d’un siècle d’élégance parisienne, Ausstellungskat., Mairie du IXe Arrondissement, Paris ; Martin-Fugier, Anne, La vie d’artiste au XIXe siècle, Paris .

Jean-Baptiste Farochon (–) Nach einem Studium an der École des beaux-arts in Paris, wo Jean-Baptiste Farochon u.a. Schüler von David d’Angers war, gewann der Bildhauer und Stahlstecher  den Rom-Preis. Nachdem er fünf Jahre an der Villa Medici verbracht hatte, kehrte er nach Paris zurück, wo er zahlreiche Aufträge für Skulpturen, Reliefs und Büsten erhielt, die in Kirchen und öffentlichen Gebäuden in ganz Frankreich Aufstellung fanden. Seit  war er als Professor an der École des beaux-arts tätig, wo er in den Abendkursen der Schule Bildhauerei unterrichtete.  gründete er an der École des beaux-arts das Atelier de Gravure en médailles, in dem angehende Medailleure ausgebildet wurden. Farochon führte das Atelier bis zu seinem Tode im Jahr , wo es durch Hubert Ponscarme übernommen wurde. → Kanitzer Literatur: Forrer, Leonard, Biographical Dictionary of Medallists, London ; Sculpture Française II. Renaissance et temps modernes, Jean-René Gaborit (Hrsg.), Bd. , Paris .

Hippolyte Flandrin (–) Der v.a. als religiöser Maler und Porträtist bekannte Hippolyte Flandrin stammte ursprünglich aus Lyon, ging jedoch im Alter von  Jahren nach Paris, wo er einer der herausragendsten Schüler von Jean-Auguste-Dominique Ingres wurde.  gewann er den Rom-Preis und verbrachte einige Jahre in Italien. Nach seiner Rückkehr widmete er sich vorzugsweise der Ausmalung von Kirchen. Im Jahr  wurde er zum Professor an der École des beaux-arts berufen, an der er einst selbst studiert hatte. In seinem dortigen Atelier bildete er neben seinen regulären Studenten etwa  junge Maler aus, die ihm bei der Ausführung seiner Werke assistierten. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde z. B.  zum Offizier der Ehrenlegion ernannt und  ins Institut de France aufgenommen. → Behmer, → Hünten, → Zychlinski Literatur: Jannet, Claudio, Hippolyte Flandrin, sa vie et son œuvre, Marseille ; Montchal, Jérôme, „La tradition ingresque enseignée: Ingres, H. Flandrin, J.-B. Poncet“, in: Poulot, Dominique et al., L’éducation artistique en France. Du modèle académique et scolaire aux pratiques actuelles, XVIIIe–XIXe siècles, Rennes , S. –.

Camille Flers (–) Der Landschaftsmaler und Pastellzeichner Camille Flers stammte aus einer Pariser Porzellanfabrikantenfamilie.  brach der Maler, der zeitweise Schüler des Dekorations- und Theatermalers Pierre-Luc-Charles Cicéri war, für mehrere Jahre nach Brasilien auf. Nach seiner Rückkehr nach Paris trat er in das Atelier des Tiermalers Joseph François Paris ein, in dem er bereits vor seiner Reise studiert hatte, öffnete aber bereits Ende der er Jahre sein eigenes Lehratelier. Seine Landschaftsbilder, die er als einer der ersten in der Natur malte, begeisterten v.a. die junge Malergeneration. Ab  stellte er im Pariser Salon aus,  wurde ihm das Kreuz der Ehrenlegion verliehen. Seine Motive fand Flers u.a. in Barbizon und Fontainebleau, wo er sich regelmäßig aufhielt, sowie in Annet-sur-Marne, wo er  ein Haus erwarb. → Flinsch Literatur: Hardouin-Fugier, Élisabeth, Le peintre et l’animal en France au XIXe siècle, Paris ; L’École de Barbizon. Peindre en plein air avant l’impressionnisme, Ausstellungskat., Lyon, Musée des Beaux-Arts, .

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Charles Fortin (–) Charles Fortin, ein Schüler von Joseph Beaume und Camille Roqueplan, stammte aus Paris. Der Genreund Landschaftsmaler hielt sich aber auch viel in Nantes auf, wo er ca. zwischen  und  auch als Lehrer tätig war. Aus Nordfrankreich – der Bretagne und der Normandie – stammen viele seiner Motive, die er meist aus dem Bereich des bäuerlichen Landlebens wählte. Von  bis  stellte er seine Werke im Pariser Salon aus, wo er mit mehreren Medaillen ausgezeichnet wurde. Im Jahr  wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. → Geertz Literatur: AKL; Delouche, Denise, Peintres de la Bretagne. Découverte d’une province, Paris .

Jean-Léon Gérôme (–) Der aus Vesoul in der Franche-Comté stammende, zu Lebzeiten sehr erfolgreiche Historienmaler studierte in Paris bei Paul Delaroche, an der École des beaux-arts und kurzzeitig bei Charles Gleyre. Bekannt als Haupt der Künstlergruppe der „Néo-Grecs“, die die Wiederbelebung einer antik anmutenden Genremalerei propagierte, ließ er sich bei seiner Motivwahl von zahlreichen Reisen, die er im Laufe seiner Karriere unternahm und die ihn bis nach Ägypten führten, inspirieren. Um  eröffnete er ein privates Lehratelier. Zwei Jahre später erfolgte die Berufung an die Pariser École des beaux-arts, wo er vier Jahrzehnte – von  bis  – lehrte. Insgesamt soll Gérôme mehr als  Schüler ausgebildet haben. Am Ende seines Lebens wandte sich der Künstler, der  zum Mitglied des Institut de France und  zum Grand Officier de la Légion d’Honneur ernannt wurde, der Bildhauerei zu. → Jessen Literatur: Weinberg, H. Barbara, The American Pupils of Jean-Léon Gérôme, Fort Worth/Texas ; JeanLéon Gérôme (–). L’histoire en spectacle, Ausstellungskat., Musée d’Orsay, Paris .

Charles Gleyre (–) Der gebürtige Schweizer studierte bei Louis Hersent, an der Académie Suisse und ab  an der École des beaux-arts. Im Jahr  trat Gleyre eine längere Reise an, die ihn nach Italien sowie als Reisebegleiter des amerikanischen Industriellen John Lowell Jr. nach Malta, Korfu, Smyrna, Konstantinopel, Rhodos und Ägypten führte. Erst  kehrte er nach Paris zurück. Mit der Ausstellung seines Gemäldes Le Soir im Pariser Salon hatte er im Jahr  großen Erfolg. Nach der Schließung des Ateliers von Paul Delaroche im selben Jahr übernahm Gleyre eine Vielzahl von dessen Schülern und begann eine äußerst erfolgreiche Lehrtätigkeit. Sein Atelier zählte in den folgenden zwei Jahrzehnten zu den beliebtesten von Paris und zog französische sowie ausländische Studenten an. → Anders, → Breitbach, → Gentz, → Happel, → Heilbuth, → Hess, → A. Heyden, → Horschelt, → Martin, → Müller (-Koburg), → Pietsch, → Piloty, → Schobelt, → Schuller Literatur: Staiger-Gayler, Birgit, „Listes des élèves/Schülerliste“, in: Charles Gleyre ou les illusions perdues, Rudolf Koella (Hrsg.), Ausstellungskat., Winterthur, Kunstmuseum/ Marseille, Musée Cantini, Zürich , S. –; Hauptman, William, „Delaroche’s and Gleyre’s teaching ateliers and their group portraits“, in: Studies in the History of Art, Jg. , , S. –.

Theude Grönland (–) Der in Hamburg-Altona geborene Blumen- und Stilllebenmaler dänischer Herkunft studierte an der Kunstakademie in Kopenhagen bei Johan Ludwig Gebhard Lund sowie in Antwerpen. Im Anschluss an eine Reise durch Italien und England zog er  nach Paris. Hier waren seine Werke, die er u.a. auf Ausstellungen in Kopenhagen, Paris, Lyon, London und Berlin zeigte, bei französischen und ausländischen Kunden

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sehr beliebt.  zog er in das nahe Paris gelegene Tal von Montmorency, bevor er sich  schließlich in Barbizon niederließ. , im Vorfeld des Deutsch-Französischen Krieges, verließ Grönland Frankreich und ging nach Berlin, wo er bis zu seinem Lebensende ansässig war. → Eichens, → Puyroche-Wagner, → Reinhardt Literatur: Weilbach; Martius, Lilli, Die schleswig-holsteinische Malerei im . Jahrhundert, Neumünster .

Jean-Louis Hamon (–) Bereits im Alter von  Jahren begann der aus der Bretagne stammende Maler und Porzellanmaler JeanLouis Hamon, Zeichenunterricht zu geben.  siedelte er nach Paris über, wo er zunächst Schüler an der École des beaux-arts wurde und Paul Delaroche zu seinen Lehrern zählte. Anschließend trat er in das Atelier von Charles Gleyre ein, der ihm  eine Anstellung an der Porzellanmanufaktur in Sèvres vermittelte. Seit  arbeitete er im Atelier des Keramikers Théodore Deck. Nachdem die Erfolge nachließen, die Hamon mit Genregemälden erzielt hatte, die im Umkreis der Künstlergruppe der „Néo-Grecs“ um JeanLéon Gérôme entstanden waren, zog er  nach Italien, wo er sich meist in Rom und auf Capri aufhielt. → Kanitzer Literatur: Hoffmann, Eugène, Jean-Louis Hamon: peintre, –, Paris ; La Lyre d’Ivoire. HenryPierre Picou (–) et les Néo-Grecs, Ausstellungskat., Nantes, Musée des Beaux-Arts/Montauban, Musée Ingres, Paris/New York .

Ernest Hébert (–) Nachdem Ernest Hébert u.a. bei David d’Angers und Paul Delaroche studiert hatte, gewann der aus Grenoble stammende Maler im Jahr  den Rom-Preis. Seinem darauffolgenden Italienaufenthalt sollten sich noch viele weitere anschließen. So hielt er sich beispielsweise von  bis  sowie von  bis  in Rom auf, wo er Direktor der Académie de France war. Mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet – zu nennen sind z. B. seine Aufnahme ins Institut de France und in die Académie des beaux-arts sowie seine Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion – erzielte Hébert in Paris v.a. in seiner Tätigkeit als Porträtist aristokratischer und großbürgerlicher Kreise Erfolge. → Wust Literatur: Paris-d’Uckermann, René, Ernest Hébert –, Paris ; Ernest Hébert. Entre romantisme et symbolisme. –, Laurence Huault-Nesme (Hrsg.), La Tronche .

Édouard Charles Hugot ( – nach ) Der aus dem Burgund stammende Maler und Lithograph Édouard Charles Hugot erhielt seine Ausbildung im Atelier von Thomas Couture in Paris. Zum ersten Mal nahm er im Jahr  am Pariser Salon teil. Bei den Werken, die er dort präsentierte, handelte es sich v.a. um Porträts. Doch zählen auch Landschaftsdarstellungen, Historienbilder und Genreszenen, die z. T. Motive aus Italien und Spanien zeigen, in Öl und Aquarell zu den Werken, die er auf der Ausstellung zeigte.  war Hugot, der auch als Porträtlithograph tätig war, an der Ausmalung der Pariser Kirche Saint-Eustache beteiligt. Nachdem der Künstler im Jahr  zum letzten Mal am Pariser Salon teilnahm, verliert sich seine Spur. → Fürst Literatur: TB; Hardouin-Fugier, Élisabeth, Les peintres de natures mortes en France au XIXe siècle, Paris .

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Jean-Auguste-Dominique Ingres (–) Ingres erhielt  den Rom-Preis, musste aber aufgrund der Kriegssituation bis  warten, bevor er nach Italien reisen konnte. Nach Ablauf seiner Stipendiatszeit blieb er noch einige Jahre in Rom und kehrte erst  nach Paris zurück. Hier eröffnete er im selben Jahr ein privates Lehratelier. Zeitgleich wurde er zum Mitglied des Institut de France ernannt, wo er den Sitz von Dominique-Vivant Denon übernahm. Am . Dezember  trat er die Nachfolge von Jean-Baptiste Regnault als Professor an der École des beaux-arts an. Zusätzlich war er zwischen  und  Direktor der Académie de France in Rom. Ingres, der schon zu Lebzeiten als einer der wichtigsten französischen Künstler galt, war der erste Maler, dem anlässlich der Weltausstellung in Paris  der Grad des Grand Officier der Ehrenlegion verliehen wurde. Machten ihn bereits seine Historiengemälde mit antiken oder religiösen Sujets zu einem herausragenden Repräsentanten der Malerei seiner Epoche, sicherten ihm insbesondere seine Porträts von Vertretern der Aristokratie und des gehobenen Bürgertums lang anhaltenden Ruhm. → Hansmann Literatur: Pineu-Duval, Eugène-Emmanuel-Amaury, gen. Amaury-Duval, L’Atelier d’Ingres, souvenirs par Amaury-Duval, Paris ; Ingres (–), Vincent Pomarède et al. (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée du Louvre, Paris .

Eugène Isabey (–) Der Sohn und Schüler von Jean-Baptiste Isabey malte hauptsächlich Genreszenen, Landschaften und Marinegemälde. Laut Baudelaire gehörte er zu den Erneuerern der Landschaftsmalerei; zudem zählt er zu den ersten Malern, die das Leben an der normannischen Küste darstellten. Im Jahr  eröffnete er ein großes Atelier in der Rue de Bréda sowie in der Avenue Frochot. Hier bildete er zahlreiche Künstler aus, u.a. Johan Barthold Jongkind, Paul Baudry oder William Bouguereau. Zusätzlich unterstützte er Boudin bei seinen zahlreichen Reisen an die normannische Küste. → Herbsthoffer, → Hildebrandt, → Th. Weber Literatur: Miquel, Pierre, Eugène Isabey, –: la marine au XIXe siècle, Maurs-la-Jolie .

Claudius Jacquand (–) Der Historien- und Genremaler Claudius Jacquand stammte aus Lyon, wo er an der École des beaux-arts in der Klasse von Fleury François Richard studierte und seit  im Salon ausstellte. Zwei Jahre später begann er, seine Werke auch in Paris, wohin er  übersiedelte, im Salon zu zeigen. Gefördert von Louis-Philippe, führte er zahlreiche Aufträge für das Musée de l’Histoire de France in Versailles aus. Auf die Phase großen Erfolgs, in welche neben Jacquands Lehrtätigkeit im eigenen Atelier seine Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion  und seine Heirat mit Lydia de Forbin (Tochter des Direktors der Musées de France)  fielen, folgte der finanzielle Ruin. Von  bis  lebte der Maler in Boulogne-sur-Mer, kehrte im Anschluss aber nach Paris zurück. Er nahm hier auch seine Lehrtätigkeit in der Avenue de la Reine-Hortense , wo er Schülerinnen und Schüler ausbildete, wieder auf. → Gärtner, → Salles-Wagner Literatur: Schurr/Cabanne; Les années romantiques. La peinture française de  à , Ausstellungskat., Nantes, Musée des Beaux-Arts, Paris .

Charles-Émile Jacque (–) Der Maler und Druckgrafiker, der sich nach einer Kartenstecherlehre autodidaktisch weiterbildete, ist heute v.a. als Künstler der Schule von Barbizon bekannt.  reiste er nach London, wo er sich knapp zwei Jahre aufhielt und Illustrationen zu Shakespeare schuf. Befreundet mit Jean-François Millet und

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Constant Troyon, scheint Jacque sowohl in Paris als auch in Barbizon, wo er seit  ein Haus besaß, einige wenige Schüler gehabt zu haben. Er erteilte ihnen Malunterricht, doch halfen sie ihm auch bei der Ausführung seiner eigenen druckgraphischen Arbeiten. Spezialisiert auf die Tiermalerei, gehörte Jacque  zu den Gründern der Société des animaliers français, der u.a. Rosa Bonheur beitrat. → Laufberger Literatur: Bühler, Hans Peter, „Charles-Émile Jacque, –: Tiermaler aus Passion“, in: Weltkunst, Jg. , Nr. , .., S. –; Fanica, Pierre-Olivier, Charles Jacque, –. Graveur original et peintre animalier, Montigny-sur-Loing .

Rodolphe Julian (Académie Julian) Die private Kunstakademie wurde  von dem Maler Rodolphe Julian in der Passage des Panoramas, nicht weit entfernt von den Grands Boulevards, gegründet, weitete sich jedoch später auf andere Standorte innerhalb von Paris aus. Sie verstand sich als Alternative zur École des beaux-arts. Diese galt vielen Künstlern im ausgehenden . Jahrhundert als zu konservativ, wies insbesondere für Ausländer schwierige Zulassungsvoraussetzungen auf und ließ bis  keine Frauen zum Studium zu. Bekannte Maler wie William Adolphe Bouguereau und Tony Robert-Fleury zählten zum Lehrpersonal der äußerst erfolgreichen Académie Julian, in der Zeichnen und Malen nach dem Aktmodell unterrichtet wurde. Die Schule, an der u.a. Lovis Corinth, Käthe Kollwitz und Henri Matisse studierten, bestand bis . → Wust Literatur: Fehrer, Catherine, The Julian Academy, Paris, –, Ausstellungskat., New York, Shepherd Gallery, ; Kropmanns, Peter u. Carina Schäfer, „Private Akademien und Ateliers im Paris der Jahrhundertwende“, in: Die Große Inspiration. Deutsche Künstler in der Académie Matisse, Ausstellungskat., KunstMuseum, Ahlen/Westfalen , Bd. , S. –.

Julius Ernst Benedikt Kietz (–) Der deutsche Porträtmaler und Lithograph Julius Ernst Benedikt ↗ Kietz ging im Jahr  aus Dresden, wo er an der Königlichen Akademie studiert hatte, nach Paris. Mehr als drei Jahrzehnte seines Lebens verbrachte er in Frankreich, wo er bis  in der französischen Metropole, später im ca.  Kilometer entfernten Épernay wohnte. Er wurde Schüler von Paul Delaroche und nahm  zum ersten Mal am Pariser Salon teil, den er bis  v.a. mit Porträtzeichnungen beschickte. Kietz war ein enger Freund von Richard Wagner, den er in Paris kennenlernte und von dem er mehrere Bildnisse schuf. Wohl um seinen beständigen Geldnöten zu begegnen, gab er Unterricht an befreundete Deutsche. Im Jahr  unternahm er eine Reise u.a. nach Konstantinopel, Rom und Athen. Nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges des Landes verwiesen, kehrte Kietz  nach Deutschland zurück, wo er in Dresden als Zeichenlehrer arbeitete. → Zychlinski Literatur: Hackmann, Lisa, „Julius Ernst Benedikt Kietz“, in: Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt, Bd.  (–), France Nerlich u. Bénédicte Savoy (Hrsg.), Berlin/Boston , S. –.

Alexander Laemlein (–) Der in Hohenfeld in Franken geborene Alexander ↗ Laemlein kam bereits im Alter von zehn Jahren nach Paris, wo er sich nach einer ersten Ausbildung zum Kupferstecher an der École des beaux-arts einschrieb. Er studierte in der Klasse von Jean-Baptiste Regnault und wechselte nach dessen Tod  in das Privatatelier von François-Édouard Picot. Im Jahr  nahm Laemlein die französische Staatsbürgerschaft an. Im

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darauffolgenden Jahr stellte er zum ersten Mal im Salon aus, wo er Porträts, aber auch religiöse Motive und Historienbilder zeigte. Seit  war Laemlein, der auch viele Kirchenfresken schuf, Lehrer an der École Spéciale de Dessin et de Mathématiques. Die Schule, die aus der  von Louis XV gegründeten École royale gratuite de dessin hervorging und zu jener Zeit von Belloc geleitet wurde, bot eine kostenlose Ausbildung für Berufe aus dem Bereich der angewandten Künste. → Breidenstein, → Kanitzer Literatur: Foucart, Bruno, Le Renouveau de la peinture religieuse en France (–), Paris ; Bertinet, Arnaud, „Alexander Laemlein“, in: Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt, Bd.  (–), France Nerlich u. Bénédicte Savoy (Hrsg.), Berlin/Boston , S. –.

Émile Charles Lambinet (–) Obwohl Émile Charles Lambinet seine Ausbildung bei Horace Vernet und Michel Martin Drolling erhielt, erwiesen sich die Ratschläge, die er von den Barbizon-Malern Jean-Baptiste Camille Corot und CharlesFrançois Daubigny erhielt, als sehr viel prägender für seine Landschaftsmalerei. In Versailles geboren, fand Lambinet viele seiner Motive in der Umgebung seiner Heimatstadt, doch unternahm er z. B. auch Reisen in die Normandie oder in die Gegend von Grenoble.  stellte er zum ersten Mal im Salon aus, den er bis kurz vor seinem Tod beschickte. In seinem Atelier in Paris bildete der Maler, der  zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde, einige wenige junge Schüler und Schülerinnen aus. Viele von ihnen hatten sich genau wie ihr Lehrer auf die Landschaftsmalerei spezialisiert. Wie Karl Peter → Burnitz berichtete, unternahm Lambinet mit seinen Schülern auch Ausflüge aufs Land, um dort gemeinsam vor dem Motiv zu malen. → Burnitz Literatur: Müllerschön, Bernd u. Thomas Maier, Die Maler der Schule von Barbizon: Wegbereiter des Impressionismus und Werkbeschreibungen von  Künstlern, Stuttgart ; Delarue, Bruno et al., Les peintres à Dieppe et ses environs: Varengeville, Pourville et Arques-la-Bataille, Yport .

Jean Raymond Hippolyte Lazerges (–) Schüler von François Bouchot sowie von David d’Angers, nahm der aus Narbonne stammende Hippolyte Lazerges im Jahr  zum ersten Mal am Pariser Salon teil. Zunächst spezialisierte sich der heute v.a. als Orientmaler bekannte Künstler auf moralisierende und religiöse Bildthemen, die er u.a. auf Wand- und Deckengemälden von Kirchen in ganz Frankreich ausführte. Nachdem Lazerges bereits seit Kindesalter verschiedene Male nach Nordafrika gereist war, ließ er sich  in Algerien nieder. Genau wie zuvor in Paris bildete der Maler auch hier zahlreiche Schüler aus. In seinen theoretischen Schriften beschäftigte sich der auch als Autor und Musiker tätige Lazerges u.a. mit den Ausbildungsmethoden der École des beaux-arts in Paris. Durch seine Texte, aber auch durch sein Engagement vor Ort setzte er sich wesentlich für die Gründung der École des beaux-arts in Algier ein. → Grolig Literatur: Vidal-Bué, Marion, Alger et ses peintres –, Paris ; Cazenave, Élizabeth, Les artistes d’Algérie, Maxéville .

Henri Lehmann (–) Der deutsche Historienmaler ↗ Henri Lehmann, Sohn des Porträt- und Miniaturmalers Leo Lehmann, trat  in das Atelier von Ingres ein.  stellte er zum ersten Mal im Salon aus und hielt sich danach mehrere Jahre in Rom auf.  ließ er sich endgültig in Paris nieder, wo er  zum Ritter der Ehrenlegi-

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on ernannt wurde. Im Jahr  erfolgte Lehmanns Wahl zum Mitglied des Institut de France. Hier begründete er einen Preis, welcher der Verteidigung akademischer Traditionen gewidmet war. Von  bis  war er Professor an der École des beaux-arts, wo er ungefähr  Schüler ausbildete. Seine Zeitgenossen bemängelten den kalten und sittenstrengen Akademismus seiner Malerei, die sich hauptsächlich religiösen Themen widmete. → Michael, → Roux Literatur: Aubrun, Marie-Madeleine, Henri Lehmann –. Catalogue raisonné de l’œuvre,  Bde., Nantes ; Mager, Tino, „Lehmann, Henri (Karl Ernst Rudolf Heinrich Salem)“, in: Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt, France Nerlich u. Bénédicte Savoy (Hrsg.), Berlin/Boston, , S. –.

François-Gabriel Guillaume Lepaulle (–) Der insbesondere in aristokratischen Kreisen sehr beliebte Porträtist François-Gabriel Guillaume Lepaulle, der auch als Genre- und Historienmaler tätig war, wurde in Versailles geboren.  trat der Künstler, dessen Lehrer Henri Regnault, Horace Vernet und Jean-Victor Bertin waren, in Paris in die École des beaux-arts ein. Im Jahr  nahm er erstmals am Pariser Salon teil, den er bis wenige Jahre vor seinem Tode regelmäßig mit seinen Werken beschickte und auf dem er  mit einer Medaille . Klasse ausgezeichnet wurde. Lepaulle bereiste zahlreiche Länder und hielt sich u.a. in Spanien, Italien, der Türkei und Ägypten auf. → Arons Literatur: Les années romantiques. La peinture française de  à , Ausstellungskat., Nantes, Musée des Beaux-Arts, Paris ; Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre, Paris .

Eugène Lepoittevin (–) Der v.a. für seine Marinedarstellungen bekannte Maler und Graphiker Eugène Lepoittevin stammte aus Paris, wo er seine Ausbildung an der École des beaux-arts in den Klassen von Louis Hersent und Xavier Leprince erhielt. Seit  nahm er in seinem Atelier in der Rue Hauteville  im . Arrondissement Schüler auf. Sein Unterricht verstand sich weder als Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen an der École des beaux-arts noch auf den Wettbewerb um den Rom-Preis. Viele seiner Schüler stammten aus dem Ausland und spezialisierten sich wie ihr Lehrer auf die Marinemalerei. Doch unterrichtete Lepoittevin, der im Jahr  in die Ehrenlegion aufgenommen wurde, auch Schülerinnen, die in seinem Atelier v.a. die Porzellanmalerei erlernen wollten. Lepoittevin, der viel Zeit auf Reisen und in seinem Haus in Étretat in der Normandie verbrachte, schloss sein Lehratelier im Jahr . → Cossmann, → Eschke, → Schwendy Literatur: Les années romantiques. La peinture française de  à , Ausstellungskat., Nantes, Musée des Beaux-Arts, Paris ; Desjardins, Marie-Hélène, Des peintres au pays des falaises –, Fécamp .

Émile van Marcke de Lummen (–) Der französische Maler belgischer Abstammung wurde in Sèvres geboren, wo sein Vater für die Porzellanmanufaktur tätig war. Im Anschluss an eine Ausbildung an der Kunstakademie von Lüttich arbeitete Émile van Marcke de Lummen von  bis  ebenfalls an der Manufaktur seiner Heimatstadt, und zwar als Dekorationsmaler. Unter dem Einfluss von Constant Troyon, mit dem er u.a. in Barbizon ‚sur le motif’ malte, wandte er sich der Landschafts- und Tiermalerei zu. Viele seiner Motive suchte er aber auch auf

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seinen ausgedehnten Reisen in die Bretagne, die Gegend von Bordeaux und v.a. in der Normandie, wo er ein Haus besaß. Ab  stellte er regelmäßig im Pariser Salon aus und wurde für seine Werke mehrmals mit Medaillen ausgezeichnet.  ernannte man ihm zum Ritter der Ehrenlegion. Seine Werke fanden insbesondere in Großbritannien und den Vereinigten Staaten zahlreiche Käufer. → Kaufmann Literatur: Bénézit ; Müllerschön, Bernd u. Thomas Maier, Die Maler der Schule von Barbizon: Wegbereiter des Impressionismus und Werkbeschreibungen von  Künstlern, Stuttgart .

Raymond Auguste Quinsac Monvoisin (–) Nachdem Raymond Auguste Quinsac Monvoisin zunächst in seiner Heimatstadt Bordeaux bei Pierre Lacour studiert hatte, trat er in Paris in die École des beaux-arts ein und wurde Schüler von Pierre-Narcisse Guérin.  gewann er im Wettbewerb um den Rom-Preis den . Platz, für den er – nachdem François Gérard sich für ihn eingesetzt hatte – ausnahmsweise ein Stipendium für einen dreijährigen Aufenthalt in Rom erhielt. Seit  nahm er am Pariser Salon teil, wo er v.a. Historienbilder und religiöse Motive ausstellte.  zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, ging er im Jahr  nach Südamerika. Er hielt sich hier v.a. in Chile auf, wo er als Gesellschaftsporträtist Erfolge erzielte und wie schon zuvor in Paris als Zeichenlehrer tätig war.  kehrte Monvoisin nach Frankreich zurück. Er stellte erneut im Pariser Salon aus, wo er nun auch Gemälde mit südamerikanischen Themen zeigte, doch konnte er mit seinen Werken nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. Literatur: Schurr/Cabanne; Bellier.

Giuseppe Palizzi (–) Seine künstlerische Ausbildung erhielt der italienische Landschafts- und Tiermaler Giuseppe Palizzi in Neapel, wo er die Reale Accademia di Belle Arti besuchte. Seine Lehrer waren zwei Landschaftsmaler: der Holländer Anton Sminck Pitloo sowie nach dessen Tod im Jahr  Gabriele Smargiassi. In den er Jahren siedelte Palizzi nach Paris über, wo ihn insbesondere die Werke von Corot und Courbet begeisterten. Ab  nahm er am Salon teil, den er bis zu seinem Tod beschickte. Regelmäßig malte er in den Wäldern von Fontainebleau, wo Barbizon, Marlotte und Grez-sur-Loing zu den Orten zählten, an denen er sich länger aufhielt. Er spezialisierte sich insbesondere auf das Malen von Schafen.  wurde er in die Ehrenlegion aufgenommen. → Brendel Literatur: Ricci, Paolo, Arte e artisti a Napoli (–): cronache e memorie, Neapel ; Roussard, André, Dictionnaire des peintres à Montmartre, Paris .

François-Édouard Picot (–) Der Porträt- und Historienmaler war in Paris Schüler von François-André Vincent. Im Jahr  erhielt er den zweiten Platz beim Rom-Preis. Nach einem Studienaufenthalt in Italien kehrte Picot nach Paris zurück und stellte im Salon aus.  wurde er zum Mitglied der Académie des beaux-arts ernannt. Sein Lehratelier galt als eins der erfolgreichsten seiner Zeit. Zu seinen zahlreichen Schülern zählten u.a. William Bouguereau, Alexandre Cabanel und Gustave Moreau. → Pixis Literatur: Bénézit ; TB.

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Joseph-Nicolas Robert-Fleury (–) Geboren wurde der Historien- und Porträtmaler in Köln, das zur damaligen Zeit französisch besetzt war. Noch im Kindesalter siedelte er nach Paris über, wo er bei Anne-Louis Girodet-Trioson, Antoine-Jean Gros sowie Horace Vernet studierte.  begann er, seine Werke mit viel Erfolg im Pariser Salon auszustellen. Mitglied der Kunstakademien von Paris und Berlin, berief man ihn  zum Professor an der École des beaux-arts. Zeitgleich erteilte er jungen Kunstschülern Privatunterricht. , nachdem die École des beaux-arts weitreichend umstrukturiert wurde, wurde er zum Direktor der Kunstschule ernannt. Mit zahlreichen offiziellen Ehrungen ausgezeichnet, zu denen die Ernennung zum Kommandeur der Ehrenlegion und der preußische Orden Pour le Mérite zählten, reiste Robert-Fleury im Jahr  nach Rom, um sein Amt als Direktor der Académie de France anzutreten. → Berckholtz, → Milster, → Wichmann Literatur: Montrosier, Eugène, Peintres modernes. Ingres – H. Flandrin – Robert-Fleury, Paris ; Les années romantiques. La peinture française de  à , Ausstellungskat., Nantes, Musée des BeauxArts, Paris .

Camille Joseph Étienne Roqueplan (–) Der Maler und Lithograph Camille Joseph Étienne Roqueplan, Schüler von Antoine-Jean Gros und Alexandre Abel de Pujol, schrieb sich  in der École des beaux-arts in Paris ein.  stellte er zum ersten Mal im Pariser Salon aus, wo er bis  Landschafts- und Genrebilder zeigte. Besonderen Erfolg beim Publikum verzeichneten seine Schäferszenen. Seine Motive fand er auf Ausflügen ins Pariser Umland, aber auch auf Fahrten z. B. in die Bretagne, die Pyrenäen oder auf Auslandsreisen nach Spanien und Italien.  wurde er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. In seinem Pariser Atelier unterrichtete er angehende Landschafts- und Orientmaler wie z. B. Prosper Marilhat, doch zählten auch spätere Genremaler wie der Belgier Alfred Stevens zu seinen Schülern. → Burnitz Literatur: Hédiard, Germain, Camille Roqueplan, Le Mans ; Delarue, Bruno et al., Les peintres à Dieppe et ses environs: Varengeville, Pourville et Arques-la-Bataille, Yport .

Ary Scheffer (–) Der Historienmaler niederländischer Abstammung kam  nach Paris, wo er Schüler im Atelier von Pierre-Narcisse Guérin wurde und sich an der École de beaux-arts einschrieb. Im Zenit seiner Karriere, im Jahr , kaufte er ein Haus in der Rue Chaptal , das im Viertel Nouvelle Athènes gelegen war und das Scheffer um zwei Anbauten erweiterte. Einer von ihnen beherbergte sein Atelier, das aufgrund der großen Bekanntheit des Malers eine Vielzahl von Schülern anzog. → Anders, → Behr, → Fischer, → Meyerstein, → Müller, → Pommerencke, → Suhrlandt Literatur: Ary Scheffer (–), Léo Ewals (Hrsg.), Ausstellungskat., Musée de la Vie Romantique, Paris .

Otto Scholderer (–) Nach einem Studium am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a.M. und angeregt durch den Maler Victor → Müller, der ihm Werke von Courbet vorlegte, ging Otto Scholderer von  bis  nach Paris. Zehn Jahre später, nach Aufenthalten u.a. in Kronberg und im Schwarzwald, kehrte er  zusammen mit Hans Thoma in die französische Hauptstadt zurück. Hier malte Fantin-Latour, zu dessen Freundeskreis Scholderer bereits während seines ersten Aufenthalts zählte, das Gruppenbildnis Un Atelier aux Batignolles (, Paris, Musée d’Orsay), das neben Künstlern wie Manet und Renoir auch Scholderer zeigt. In

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Paris gab Scholderer befreundeten Malerschülern wie dem Deutschen Louis → Eysen, mit dem er ein Atelier teilte, Ratschläge, führte jedoch kein Lehratelier im eigentlichen Sinne. Bei Kriegsbeginn  wurde Scholderer aus Frankreich ausgewiesen. Die Jahre – verbrachte er in London, wo er v.a. als Porträtist arbeitete, aber auch einige Schüler unterrichtete. → Eysen Literatur: Frankfurter Biographie, Wolfgang Klötzer (Hrsg.),  Bde., Frankfurt a.M. , Bd. ; Correspondance entre Henri Fantin-Latour et Otto Scholderer –, Mathilde Arnoux et al. (Hrsg.), Paris .

Adolf Schreyer (–) Der v.a. als Pferdemaler bekannte Adolf → Schreyer erhielt seine Ausbildung an der Frankfurter Städelschule, studierte kurzzeitig aber auch an den Kunstakademien von Stuttgart, Düsseldorf und München.  kam er erstmals nach Paris, wo er mit Landschaftsmalern aus Fontainebleau zusammentraf. Nachdem er ausgedehnte Reisen u.a. in die Krim, durch Ungarn und nach Algier unternommen hatte, ließ er sich  in Paris nieder, wo er bis  blieb. Regelmäßig beschickte er den Salon, wo er v.a. mit Orientmotiven sehr erfolgreich war und mit mehreren Medaillen ausgezeichnet wurde. Er führte kein Lehratelier im eigentlichen Sinne, stand aber jungen Landsleuten wie Heinrich → Lang mit Ratschlägen zu ihrer Malerei zur Seite. Ab  verlebte Schreyer die Wintermonate in Paris, die Sommermonate in der Künstlerkolonie Kronberg nahe seiner Heimatstadt Frankfurt a.M. → Lang Literatur: Wurzbach, Constant von, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche seit  in den österreichischen Kronländern geboren wurden oder darin gelebt und gewirkt haben,  Bde., Wien –, Bd. ; Frankfurter Biographie, Wolfgang Klötzer (Hrsg.),  Bde., Frankfurt a.M. , Bd. .

Pierre Charles Simart (–) Bereits als -jähriger besuchte der Bildhauer die Zeichenschule seiner Heimatstadt Troyes.  ging er nach Paris, wo er zunächst im Atelier von Charles Dupaty, später an der École des beaux-arts u.a. in den Klassen von Jean-Pierre Cortot und Antoine Desboeufs studierte. Nachdem er  den Rom-Preis für Skulptur gewann, verbrachte er einige Jahre in Italien, wo er in engem Kontakt zu dem damaligen Direktor der Villa Medici Jean-Auguste-Dominique Ingres stand. Als  sein ehemaliger Lehrer James Pradier starb, übernahm er dessen Sitz an der Académie des beaux-arts und ersetzte ihn auch als Professor an der École des beaux-arts. Zu den Hauptwerken des Künstlers, der  zum Offizier der Ehrenlegion ernannt wurden, zählen u.a. Reliefs für das Grab von Napoleon I. im Pariser Invalidendom. → Schuller Literatur: Eyriès, Gustave, Simart. Statuaire, Membre de l’Institut. Étude sur sa vie et sur son œuvre, Paris ; Duguet, Roger, „Pierre-Charles Simart (–)“, in: Les Contemporains, . Jg., .., Nr. , S. –.

Jean-Baptiste Tissier (–) Jean-Baptiste Tissier war Schüler von Ary Scheffer und Paul Delaroche und begann , an der École des beaux-arts zu studieren. Drei Jahre später stellte er zum ersten Mal im Pariser Salon aus. Bei den Werken, die er präsentierte, handelte es sich v.a. um Porträts und Genregemälde, oftmals mit Motiven aus dem Orient. Seine größten Erfolge konnte Tissier während der Zeit des Zweiten Kaiserreichs erzielen, und so zählte er z. B.  zu den Künstlern, die das Palais d’Orsay mit allegorischen Wandmalereien dekorierten.  wurde er in die Ehrenlegion aufgenommen. Zu den Schülern, die Tissier in seinem Lehratelier

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unterrichtete, zählten viele Frauen, u.a. die amerikanische Malerin Elizabeth Jane Gardner. Am Salon, wo der Maler mit mehreren Medaillen ausgezeichnet wurde, nahm der Künstler zum letzten Mal im Jahr , d.h. ein Jahr vor seinem Tod teil. → Flinsch Literatur: Bellier; Vapereau, Gustave, Dictionnaire universel des contemporains, Bd. , Paris .

Henri de Triqueti (–) Ausgebildet im Atelier von Louis Hersent, war Henri de Triqueti zunächst als Maler tätig, bevor er sich Anfang der er Jahre der Bildhauerei zuwendete. Zu den Hauptwerken des Künstlers, der von der Förderung durch Louis-Philippe I. profitierte und  zum Ritter,  zum Offizier der Ehrenlegion ernannt wurde, zählen die Bronzetüren der Pariser Madeleine-Kirche. In seinem Atelier erteilte er Zeichenunterricht und beschäftigte junge Künstler, die ihm bei der Ausführung seiner Arbeiten assistierten. Als der Deutsch-Französische Krieg ausbrach, verlor er alle seine Mitarbeiter: „Les uns Allemands ont dû partir pour leur pays; les autres Français ont rejoint nos armées.“ (zit. nach: Kat. Orléans/Montargis , S. ) Seine letzten Lebensjahre verbrachte Triqueti v.a. in England, wo ihn Königin Victoria mit der Ausgestaltung der Prinz-Albert-Kapelle im Schloss Windsor betraut hatte. → G. Spangenberg Literatur: Henri de Triqueti –. Le Prince Gisant, Ausstellungskat., Montargis, Musée Girodet, ; Henry de Triqueti, –. Le sculpteur des princes, Ausstellungskat., Orléans, Musée des BeauxArts/Montargis, Musée Girodet, Paris .

Constant Troyon (–) Der Landschafts- und Tiermaler Constant Troyon wurde in Sèvres geboren, wo seine Eltern als Porzellanmaler an der dort ansässigen Manufaktur arbeiteten. Ersten Zeichen- bzw. Malunterricht erhielt er bei den ebenfalls dort tätigen Porzellanmalern Denis-Désiré Riocreux und Antoine Achille Poupart. Unter dem Einfluss befreundeter Maler wie Jules Dupré, Camille Roqueplan und Narcisse Diaz de la Peña, mit denen er die Gegenden um Sèvres und Meudon erkundete, wandte er sich der Freilichtmalerei zu.  stellte er zum ersten Mal im Salon aus, wo er zunächst Landschaften, später auch Tiergemälde zeigte. Verschiedene Reisen führten ihn  in die Bretagne und  nach Holland, wo er u.a. Werke von Paulus Potter studierte. Die Wälder von Barbizon entdeckte der beim Publikum sehr beliebte Maler nach  für sich; zu seinen dortigen Schülern zählte Marcke de Lummen.  wurde Troyon in die Ehrenlegion aufgenommen. → Delfs Literatur: Müllerschön, Bernd u. Thomas Maier, Die Maler der Schule von Barbizon: Wegbereiter des Impressionismus und Werkbeschreibungen von  Künstlern, Stuttgart ; L’École de Barbizon. Peindre en plein air avant l’impressionnisme, Ausstellungskat., Lyon, Musée des Beaux-Arts, Paris .

Horace Vernet (–) Der geschätzte Schlachtenmaler Vernet stellt unter den Pariser Meistern in der ersten Hälfte des . Jahrhundert einen Sonderfall dar. Ist heutzutage nur wenig über seine allgemeinen Lehrmethoden bekannt, so bleiben auch die Umstände im Dunkeln, unter denen er sein privates Atelier führte. Belegt ist, dass er Schüler in seinem persönlichen Atelier in der Rue des Martyrs empfing. Unter ihnen befanden sich viele Angehörige des Militärs sowie Mitglieder wohlhabender Familien. Besonders junge Deutsche schätzten das Können des europaweit bekannten Schlachtenmalers. Trotz einer nur wenig akademisch ausgerichteten Ausbildung – Vernet nahm nie am Wettbewerb um den Rom-Preis teil – wurde er  zum Mitglied des

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Institut de France gewählt und ein Jahr später zum Direktor der Académie de France in Rom ernannt. Als Nachfolger von Antoine-Jean Gros wurde Vernet  auf eine Professur an der École des beaux-arts berufen, die er bis zu seinem Tod innehatte. → Braun, → Diehl, → Grolig, → Hünten, → Kotzebue, → Nahl, → Schloepke, → Schulz, → Seel, → Weyde Literatur: Horace Vernet (–), Philippe Durey (Hrsg.), Ausstellungskat., École nationale des beauxarts, Paris .

Adolphe Yvon (–) Der in Lothringen geborene, v.a. für seine Schlachtengemälde bekannte Maler erhielt seine Ausbildung in Paris im Atelier von Paul Delaroche.  reiste er zum ersten Mal nach Russland, wohin er – inzwischen von Napoleon III. zum Peintre officiel des grandes batailles ernannt –  während des Krimkrieges noch einmal zurückkehrte.  erfolgte die Ernennung zum Professor an der École des beaux-arts, wo er zunächst im Rahmen der Abendkurse Malerei unterrichtete. Später lehrte er das Fach Zeichnen. Seine Unterrichtsmethoden fasste er  in dem kleinen Handbuch Méthode de dessin à l’usage des Écoles et des Lycées zusammen, das sich als Anleitung für den Zeichenunterricht an öffentlichen Schulen verstand. Im selben Jahr wurde er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt.  legte Yvon sein aktives Lehramt nieder und widmete sich als Mitglied des Conseil supérieur de l’École des beaux-arts v.a. administrativen Tätigkeiten. → Faber du Faur, → Kanitzer, → Schwörer Literatur: Jouin, Henry, Adolphe Yvon. Discours prononcé le  septembre  au nom de l’École des beaux-arts en la cérémonie des obsèques du maître précédé de pages extraites des souvenirs inédits du peintre, Paris ; Brasme, Pierre, La Moselle et ses artistes, Metz .

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Taf. I: Wendelin Kanitzer, Discobole au repos, , schwarze Kreide auf Papier,  × , cm, Paris, École nationale supérieure des Beaux-arts

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Taf. II: Wendelin Kanitzer, Figure dessinée d’après nature, , gewischte Kohle, schwarze Kreide auf Papier, , × , cm, Paris, École nationale supérieure des Beaux-arts

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Taf. III: Carl Ludwig Jessen, Brustbild einer Frau im Profil, die ihren Blick nach oben richtet, Kopie nach Octave Tassaert, Une famille malheureuse, (, Paris, Musée d’Orsay: damals im Musée du Luxembourg), , Bleistift/Papier, , × , cm, Flensburg, Museumsberg

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Taf. IV: Anselm Feuerbach, Zwei schreitende Jünglinge, Studie zu dem Gemälde „Die Freiwilligen von “ aus dem Atelier Couture, schwarze u. weiße Kreide/Papier,  ×  cm, Köln, Wallraf-RichartzMuseum/Fondation Corboud

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Taf. V: Anselm Feuerbach, Die Römer der Verfallszeit, nach Thomas Couture,  od. , Öl/Lw,  ×  cm, Freiburg, Augustinermuseum

Taf. VI: Carl von Piloty, Colloque de Poissy, nach Joseph-Nicolas Robert-Fleury, Öl/Hartfaserplatte,  ×  cm, Athen, Kouvoutsakis Art Institute

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Taf. VII: Otto Dörr, In Bonnats Atelier zu Paris, um , Öl/Lw,  ×  cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister

Taf. VIII: In der Louvre-Galerie, Heliogravur auf Japanpapier nach Ferdinand Laufberger, , , × , cm (Platte), , ×  cm (Blatt), Paris, Institut national d’histoire de l’art

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Taf. IX: Louis Braun, Napoleon, Porträtskizze nach Paul Delaroche, , Bleistift auf kariertem Notizpapier, , × , cm, Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung

Taf. XI: Theodor Schloepke, Porträt Philippe Delaroche, /, Bleistift, Aquarell, , × , cm, Schwerin, Staatliches Museum

Taf. X: Louis Braun, Horace Vernet, Pariser Skizzenbuch , S. , , Bleistift/Papier, ohne Maße, Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum

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Taf. XII: Friederike O’Connell, Rachel sur son lit de mort, , Zeichnung,  ×  cm, Paris, Bibliothèque-Musée de la Comédie-Française

Taf. XIII: Carl Ludwig Jessen, Junger Mann in Paris, , Aquarell,  ×  cm, Husum, NordseeMuseum, Nissenhaus

Taf. XIV: Gottlob Fischer, Portrait de Charles Avisseau artiste potier de Tours, , Lithographie, , × , cm, Paris, École nationale supérieure des Beaux-arts

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Taf. XV: Victor Müller, Bildnis Otto Franz Scholderer, um , Öl/Lw,  ×  cm, Frankfurt a.M., Städel Museum

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Taf. XVI: Carl Happel, Pariser Hinterhäuser, , Öl/Lw, , × , cm, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum

Taf. XVII: Carl Ludwig Jessen, An der Seine, o.J., Öl/Lw, , ×  cm, Husum, NordseeMuseum, Nissenhaus

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Taf. XVIII: Carl Ludwig Jessen, Pariser Café, /, Öl/Lw, , ×  cm, Flensburg, Museumsberg

Taf. XIX: Carl Ludwig Jessen, Frau mit Zigarette, o.J., Bleistift,  ×  cm, Husum, NordseeMuseum, Nissenhaus

Tafelteil

Taf. XX: Friedrich Karl Hausmann, Pariser Straßenkinder, , Öl/Lw, , × , cm, Hamburg, Hamburger Kunsthalle

Taf. XXI: Gustav Spangenberg, Knabe am Feuer sitzend, , Kreide/Papier, , ×  cm, Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf

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Tafelteil

Taf. XXII: Rudolf Henneberg, Zigeuner und seine Tochter in heimatlichen Gedanken vertieft, , Öl/Lw, , × , cm, Braunschweig, Städtisches Museum

Tafelteil

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Taf. XXIII: Ludwig Knaus, Der Morgen nach dem Fest, , Öl/Lw,  ×  cm, Moskau, Staatliches Puschkin Museum für Bildende Künste

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Tafelteil

Taf. XXIV: Adolf Lier, Steinbruch bei Paris, /, Öl/Lw/Pappe, , × , cm, München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek

Taf. XXV: Karl Peter Burnitz, Eingestürztes Haus, –, Öl/Pappe, , × , cm, Frankfurt a.M., Städel Museum

Tafelteil

Taf. XXVI: Louis Spangenberg, Bauerngehöft, , Bleistift/Papier, , × , cm, Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf

Taf. XXVII: Friedrich Karl Hausmann, Bauernhaus in Vaux de Cernay, , Öl/Lw,  ×  cm, Frankfurt a.M., Städel Museum

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Tafelteil

Taf. XXVIII: Oswald Adalbert Sickert, Ernte (Harvest time), , Öl/Lw,  ×  cm, Kunsthandel

Tafelteil

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Taf. XXIX: Albert Brendel, Schafe im Stall, um , Öl/Pappe,  ×  cm, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Alte Nationalgalerie

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Tafelteil

Taf. XXX: Fritz Werner, Antibes, , Öl/Lw, , × , cm, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Alte Nationalgalerie

Tafelteil

Taf. XXXI: Fritz Hildebrandt, Küste der Normandie, o.J., , ×  cm, Öl/Lw, Greifswald, Pommersches Landesmuseum

Taf. XXXII: Hermann Eschke, Seestück, , Öl/Lw., , ×  cm, Halle (Saale), Kunstmuseum Moritzburg

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Tafelteil

Taf. XXXIII: Carl Nahl, Drei Revolutionsszenen aus dem Jahr , schwarze Tusche/Papier,  × , cm, Kassel, MHK, Graphische Sammlung

Taf. XXXIV: Carl Nahl, Schlacht an der Place de l’Hôtel de Ville, Revolution , schwarze Tusche/Papier,  × , cm, Kassel, MHK, Graphische Sammlung

Tafelteil

Taf. XXXV: Ludwig Burger, Kanonen-Zyklus, Titelblatt, , Tusche/Papier,  × , cm, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett

Taf. XXXVI: Ludwig Burger, Kanonen-Zyklus, Blatt VI Ultima ratio regum, , Tusche/Papier,  × , cm, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett

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Tafelteil

Taf. XXXVII: Paul Martin, Allegorie auf die Februarrevolution von  und den Sturz des Königs Louis Philippe, , Aquarell/Papier, , ×  cm, Kunsthandel

Tafelteil

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Taf. XXXVIII: Theodor Schloepke, Junger Revolutionär, Paris, , Bleistift, Aquarell, , × , cm, Schwerin, Staatliches Museum

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Tafelteil

Taf. XXXIX: August von Heyden, Die heilige Barbara bringt einem verunglückten Bergmann die Sterbesakramente, Salon , Maße unbekannt, Dudweiler, Katholische Pfarrkirche St. Marien

Tafelteil

Taf. XL: Carl Suhrlandt, Die Lorelei, , Öl/Lw,  ×  cm, Kunsthandel

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Tafelteil

Taf. XLI: Rudolf Henneberg, Der wilde Jäger, , Öl/Lw,  ×  cm, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Alte Nationalgalerie

Tafelteil

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Tafelnachweis Taf. I Wendelin Kanitzer, Discobole au repos, , schwarze Kreide auf Papier,  × , cm, bez. „Ecoles du Soir cours de M. Yvon. Jugement du  Juillet . Seconde Médaille à Mr Kanitzer, élève de MM. Yvon, Farochon. L’Inspecteur de l’École [Co’ortès ?]“, Inv. Nr. FDA , Paris, École nationale supérieure des Beaux-arts / Foto: bpk / RMN-GP

Taf. II Wendelin Kanitzer, Figure dessinée d’après nature, , gewischte Kohle, schwarze Kreide auf Papier, , × , cm, bez. „Concours de Médailles (Nature). Jugement du  Xbre . eme Médaille à Mr Kanitzer Elève de Mr Yvon et Farochon, L’Inspecteur De Viry“, Inv. Nr. FDN , Paris, École nationale supérieure des Beaux-arts / Foto: bpk / RMN-GP

Taf. III Carl Ludwig Jessen, Brustbild einer Frau im Profil, die ihren Blick nach oben richtet, Kopie nach Octave Tassaert, Une famille malheureuse, (, Paris, Musée d’Orsay: damals im Musée du Luxembourg), , Bleistift auf Papier, , × , cm, bez.: „C. L. Jessen Luxemburg Gallerie den  Jan “, Inv. Nr. , Flensburg, Museumsberg / Foto: Museumsberg Flensburg

Taf. IV Anselm Feuerbach, Zwei schreitende Jünglinge [verso], Studie zu dem Gemälde „Die Freiwilligen von “ aus dem Atelier Couture, schwarze u. weiße Kreide auf Papier,  ×  cm, Inv. Nr. /, Köln, Wallraf-Richartz-Museum / Fondation Corboud / Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c

Taf. V Anselm Feuerbach, Die Römer der Verfallszeit, nach Thomas Couture,  od. , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. , Freiburg, Augustinermuseum / Foto: Augustinermuseum − Städtische Museen Freiburg; Fotograf: Hans-Peter Vieser

Taf. VI Carl von Piloty, Colloque de Poissy, nach Joseph-Nicolas Robert-Fleury (heute Paris, Dépôt du Louvre, Société de l’Histoire du Protestantisme Français), Öl/Hartfaserplatte,  ×  cm, Inv. Nr. , Athen, Kouvoutsakis Art Institute / Foto: Kouvoutsakis Art Institute Athens

Taf. VII Otto Dörr, In Bonnats Atelier zu Paris, um , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. , Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister / Foto: Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Taf. VIII In der Louvre-Galerie, Heliogravur auf Japanpapier (Gesellschaft für vervielfältigende Kunst Wien) nach Ferdinand Laufberger, , , × , cm (Platte), , ×  cm (Blatt), Inv. Nr. X, Paris, Institut national d’histoire de l’art / Foto: bpk / RMN − Grand Palais; Fotografin: Martine Beck-Coppola

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Tafelnachweis

Taf. IX Louis Braun, Napoleon, Porträtskizze nach Paul Delaroche, , Bleistift auf kariertem Notizpapier, , × , cm, Inv. Nr. C /, Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung / Foto: Staatsgalerie Stuttgart

Taf. X Louis Braun, Horace Vernet, Pariser Skizzenbuch , S. , , Bleistift/Papier, ohne Maße, bez. „Horaz Vernet Paris   Nov. mein Lehrer. Louis Braun Paris “, Inv. Nr. /., Schwäbisch Hall, Hällisch-Fränkisches Museum / Foto: Hällisch-Fränkisches Museum

Taf. XI Theodor Schloepke, Porträt Philippe Delaroche, /, Bleistift, Aquarell, bez. auf der alten Montierung: „Philippe Delaroche / Enkel von Horace Vernet“, , × , cm, Inv. Nr.  Hz, Schwerin, Staatliches Museum / Foto: Staatliches Museum Schwerin; Fotografin: Gabriele Bröcker

Taf. XII Friederike O’Connell, Rachel sur son lit de mort, , Zeichnung,  ×  cm, sign. u. datiert u.r.: Fr. O’Connell , Inv. Nr. , Paris, Bibliothèque-Musée de la Comédie-Française / Foto: © P. Lorette, coll. Comédie-Française

Taf. XIII Carl Ludwig Jessen, Junger Mann in Paris, , Aquarell,  ×  cm, Inv. Nr. B , Husum, NordseeMuseum, Nissenhaus / Foto: Museumsverbund Nordfriesland; Fotograf: Sönke Ehlert

Taf. XIV Gottlob Fischer, Portrait de Charles Avisseau artiste potier de Tours, , Lithographie, , × , cm, Inv. Nr. Est , Paris, École nationale supérieure des Beaux-arts / Foto: bpk / RMN-GP

Taf. XV Victor Müller, Bildnis Otto Franz Scholderer, um , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. SG , Frankfurt a.M., Städel Museum / Foto: Städel Museum/ARTOTHEK; Fotograf: U. Edelmann

Taf. XVI Carl Happel, Pariser Hinterhäuser, , Öl/Lw, , × , cm, Inv. Nr. G , Heidelberg, Kurpfälzisches Museum / Foto: Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg

Taf. XVII Carl Ludwig Jessen, An der Seine, o.J., Öl/Lw, , ×  cm, Inv. Nr. B /, Husum, NordseeMuseum, Nissenhaus / Foto: Museumsverbund Nordfriesland; Fotograf: Sönke Ehlert

Taf. XVIII Carl Ludwig Jessen, Pariser Café, /, Öl/Lw, , ×  cm, bez.: C. L. Jessen. pinxit Paris . a Deetzbüll , Inv. Nr. , Flensburg, Museumsberg / Foto: Museumsberg Flensburg

Tafelnachweis

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Taf. XIX Carl Ludwig Jessen, Frau mit Zigarette, o.J., Bleistift,  ×  cm, Inv. Nr. B /, Husum, NordseeMuseum, Nissenhaus / Foto: Museumsverbund Nordfriesland; Fotograf: Sönke Ehlert

Taf. XX Karl Hausmann, Pariser Straßenkinder, , Öl/Lw, , × , cm, sign.: F. C. Hausmann. Paris , Inv. Nr. HK-, Hamburg, Hamburger Kunsthalle / Foto: Hamburger Kunsthalle/bpk; Fotografin: Elke Walford

Taf. XXI Gustav Spangenberg, Knabe am Feuer sitzend, , Kreide/Papier, , ×  cm, Inv. Nr. /, Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf / Foto: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen

Taf. XXII Rudolf Henneberg, Zigeuner und seine Tochter in heimatlichen Gedanken vertieft, , Öl/Lw, , × , cm, sign.: R. Henneberg , Inv. Nr. --, Braunschweig, Städtisches Museum / Foto: Städtisches Museum Braunschweig; Fotograf: Dirk Scherer

Taf. XXIII Ludwig Knaus, Der Morgen nach dem Fest, , Öl/Lw,  ×  cm, Ж-, Moskau, Staatliches Puschkin Museum für Bildende Künste / Foto: Staatliches Puschkin Museum für Bildende Künste

Taf. XXIV Adolf Lier, Steinbruch bei Paris, /, Öl/Lw/Pappe, , × , cm, Inv. Nr. , München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek / Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen

Taf. XXV Karl Peter Burnitz, Eingestürztes Haus, –, Öl/Pappe, , × , cm, Inv. Nr. , Frankfurt a.M., Städel Museum / Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

Taf. XXVI Louis Spangenberg, Bauerngehöft, , Bleistift/Papier, , x , cm, bez. „St. Benoit près de Cernay. Aug. “, Inv. Nr. /, Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf / Foto: Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen

Taf. XXVII Karl Hausmann, Bauernhaus in Vaux de Cernay, , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. SG , Frankfurt a.M., Städel Museum / Foto: Städel Museum/ARTOTHEK; Fotograf: U. Edelmann

Taf. XXVIII Oswald Adalbert Sickert, Ernte (Harvest time), , Öl/Lw,  ×  cm, bez. u.l.: Oswald Sickert Paris , Kunsthandel / Foto: ©  Bonhams & Butterfields Auctioneers Corp. All Rights Reserved

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Tafelnachweis

Taf. XXIX Albert Brendel, Schafe im Stall, um , Öl/Pappe,  ×  cm, Inv. Nr. A I , Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Alte Nationalgalerie / Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie; Fotograf: Andres Kilger

Taf. XXX Fritz Werner, Antibes, , Öl/Lw, , × , cm, Inv. Nr. A II. , Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Alte Nationalgalerie / Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie; Fotograf: Andres Kilger

Taf. XXXI Fritz Hildebrandt, Küste der Normandie, o.J., , ×  cm, Öl/Lw, Inv. Nr. B /, Greifswald, Pommersches Landesmuseum / Foto: Pommersches Landesmuseum Greifswald

Taf. XXXII Hermann Eschke, Seestück, , Öl/Lw., , ×  cm, bez.: u.l. E. Eschke , Inv. Nr. MOI , Halle (Saale), Kunstmuseum Moritzburg / Foto: Stiftung Moritzburg

Taf. XXXIII Carl Nahl, Drei Revolutionsszenen aus dem Jahr , schwarze Tusche/Papier,  × , cm, bez. „t. Februar . Das Volk zieht nach dem Louvre. Nachmittag  Uhr“, Inv. Nr. GS , Kassel, MHK, Graphische Sammlung / Foto: Museumlandschaft Hessen Kassel, Graphische Sammlung; Fotografin: Ute Brunzel

Taf. XXXIV Carl Nahl, Schlacht an der Place de l’Hôtel de Ville, Revolution , schwarze Tusche/Papier,  × , cm, Inv.-Nr. GS , Kassel, MHK, Graphische Sammlung / Foto: Museumlandschaft Hessen Kassel, Graphische Sammlung; Fotografin: Ute Brunzel

Taf. XXXV Ludwig Burger, Kanonen-Zyklus, Titelblatt, , Tusche/Papier,  × , cm, bez. „Paris  Februar  beendet d.  März “, Mappe  A, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett / Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett; Fotograf: Volker-H. Schneider

Taf. XXXVI Ludwig Burger, Kanonen-Zyklus, Blatt VI Ultima ratio regum, , Tusche/Papier,  × , cm, bez. „Ultima ratio regum. Paris im Februar “, Mappe  A, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett / Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett; Fotograf: Volker-H. Schneider

Taf. XXXVII Paul Martin, Allegorie auf die Februarrevolution von  und den Sturz des Königs Louis-Philippe, , Aquarell/Papier, , ×  cm, Kunsthandel / Foto: © Photographie Saša Fuis, Kunsthaus Lempertz

Tafelnachweis

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Taf. XXXVIII Theodor Schloepke, Junger Revolutionär, Paris, , Bleistift, Aquarell, , × , cm, bez. „Ein Affe von  in Paris“, Inv. Nr.  Hz, Schwerin, Staatliches Museum / Foto: Staatliches Museum Schwerin; Fotografin: Gabriele Bröcker

Taf. XXXIX August von Heyden, Die heilige Barbara bringt einem verunglückten Bergmann die Sterbesakramente, Salon , Maße unbekannt, Dudweiler, Katholische Pfarrkirche St. Marien / Fotograf: Boris Stein

Taf. XL Carl Suhrlandt, Die Lorelei, , Öl/Lw,  ×  cm, Kunsthandel / Foto: Hermann Historica Auktionen, München

Taf. XLI Rudolf Henneberg, Der wilde Jäger, , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. A I , Berlin, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Alte Nationalgalerie / Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie; Fotograf: Andres Kilger

Abbildungsnachweis S.  Gustav Richter, Bildnis des Berliner Malers Wilhelm Amberg, o.J., Öl/Lw,  ×  cm, Kunsthandel / Foto: Galerie Bassenge / Notica

S.  Hermann Behmer, Selbstbildnis, , Öl/Lw, , × , cm, Inv. Nr. G , Weimar, Klassik Stiftung / Foto: Klassik Stiftung Weimar

S.  Richard Lauchert, Alexandra von Berckholtz, , Öl/Lw,  × , cm, Inv. Nr. , Offenburg, Städtische Kunstsammlungen / Foto: Städtische Kunstsammlungen Offenburg

S.  Clara Biller, o.J., Fotografie, in: Clara Biller, Briefe aus Paris und Spanien: –, Dresden u. Leipzig , o. S.

S.  Otto Brandt, Selbstbildnis vor Staffelei, um , Öl/Lw, , × , cm, Inv. Nr. VII / x, Berlin, Stiftung Stadtmuseum / Foto: Stiftung Stadtmuseum Berlin; Fotograf: Oliver Ziebe

S.  Anonym, Louis Braun im Alter von  Jahren,  [retrospektive Zeichnung anlässlich seines . Geburtstags], in: Skizzenbuch, Blatt Nr.  v, Inv. Nr. C /, Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung / Foto: Staatsgalerie Stuttgart

S.  Rudolf Henneberg, Bildnis Albert Brendels (Barbizon), um , Öl/Lw, Maße und Verbleib unbekannt, in: Carolin Dudkowiak u. Gerda Wendermann, „Albert Brendel und Barbizon“, in: Hinaus in die Natur! Barbizon, die Weimarer Malerschule und der Aufbruch zum Impressionismus, Gerda Wendermann (Hrsg.), Ausstellungskat., Neues Museum, Weimar , S. –, S. , Abb. 

S.  Franz von Defregger, Selbstbildnis, , Öl/Lw, , ×  cm, Stadtgemeinde Lienz, in: Defregger – , Peter Defregger (Hrsg.), Leipzig , S. 

S.  Moritz Delfs, Selbstbildnis als Jägerleutnant, o.J., Maße unbekannt, Itzehoe, Privatbesitz, in: Jürgen Hagel, „Ein Künstler der Heimat: Moritz Delfs“, in: Heimatkundliches Jahrbuch für den Kreis Segeberg, Nr. , , S. 

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Abbildungsnachweis

S.  Otto Philipp Donner von Richter, Selbstporträt?, . Juli , Bleistift, Aquarell, Weißhöhung und Gold auf braunem Velin, , × , cm, Inv. Nr. , Frankfurt a.M., Städel Museum, Graphische Sammlung / Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

S.  Otto Dörr, Selbstbildnis, /, Maße und Technik unbekannt, Privatbesitz, in: Oskar Gehrig, „Der mecklenburgische Maler Otto Dörr (–)“, in: Mecklenburgische Monatshefte, Nr. , , S. 

S.  Wilhelm Leibl, Louis Eysen, nach , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. , Frankfurt a.M., Städelsches Kunstinstitut, Städelscher Kunstverein, in: Louis Eysen (–) und Meran, Siegfried de Rachewiltz et al. (Hrsg.), Ausstellungskat., Landesmuseum Schloss Tirol, Bozen , S. 

S.  Emanuel Leutze, Joseph Fay, , Öl/Lw, Maße unbekannt, Düsseldorf, Künstlerverein Malkasten, in: Helmut Viebig, Die Elberfelder Fresken. Zur Wiederentdeckung der Kartons von Joseph Fay im Von der Heydt-Museum, Wuppertal , S. 

S.  Anselm Feuerbach, Jugendliches Selbstbildnis, , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. , Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle, in: Jürgen Ecker, Anselm Feuerbach. Leben und Werk. Kritischer Katalog der Gemälde, Ölskizzen und Ölstudien, München , Taf. 

S.  Edmund Wodick, Porträt Edmund Flatters, o.J., Bleistift, blau laviert,  × , cm, Inv. Nr. Hz /, Magdeburg, Kulturhistorisches Museum, in: Edmund Wodick (–). Ein Magdeburger Maler des späten Biedermeier, Matthias Puhle (Hrsg.), Ausstellungskat., Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Halle , S. , Kat. 

S.  Alois Löcherer, Porträt Fritz Gärtner, um , Fotografie, Inv. Nr. FM /–, München, Münchner Stadtmuseum / Foto: Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie

S.  Wilhelm Gentz in orientalischer Kleidung auf der Burg Al Hamra/Granada, aufgenommen während seines Studienaufenthaltes , Fotografie, Fotoatelier Garcón Soñan (Granada), Privatbesitz, in: Wilhelm Gentz, Briefe einer Reise nach Ägypten und Nubien /, Berlin , S. 

S.  Carl Happel, Selbstbildnis, , Öl/Lw, , × , cm, Inv. Nr. G, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, in: Gemälde und Skizzen von Carl Happel: ein Heidelberger Maler fährt nach Amerika, Margret Maranuk (Hrsg.), Ausstellungskat., Kurpfälzisches Museum Heidelberg, Heidelberg , S. 

Abbildungsnachweis

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S.  Gustave Ricard, Ferdinand Heilbuth, , Öl/Lw, , ×  cm, Inv. Nr. RF , Paris, Musée d’Orsay / Foto: bpk / RMN-Grand Palais (Musée d'Orsay); Fotograf: Stéphane Maréchalle

S.  Ernst Ewald, Rudolf Henneberg, , Öl/Lw,  × , cm, Rudolfstift Braunschweig / Fotograf: Wilhelm Reinke

S.  Carl Ludwig Jessen, Selbstporträt, ,  ×  cm, Öl/Lw, Inv. Nr. , Tondern, Kunstmuseet i Tønder, in: Carl Ludwig Jessen: ein Meister des Fotorealismus des . Jahrhunderts im deutsch-dänischen Grenzgebiet, Ernst Schlee u. Sigurd Schoubye (Hrsg.), Ausstellungskat., Sønderjyllands Kunstmuseum, Bredstedt , Abb. 

S.  Ludwig Knaus, Selbstbildnis, , Öl/Lw,  ×  cm, Privatbesitz, in: Ludwig Knaus: –, Ulrich Schmidt (Hrsg.), Ausstellungskat., Museum Wiesbaden, Hanau , S. , Nr. 

S.  Taras Hryhorowytsch Schewtschenko, Porträt des Schlachtenmalers Alexander Kotzebue, , Aquarell/ Papier, , × , cm, Inv. Nr. g–, Kiew, Nationales Museum Taras Schewtschenko / Foto: Націона´ льний музе´й Тара´са Шевче´нка

S.  Friedrich Kraus, Porträt eines jungen Mannes (Selbstporträt?), , Öl/Lw,  × , cm, Kunsthandel / Foto: Auktionshaus Lempertz

S.  Porträt Ferdinand Laufbergers, , Zinkographie nach Josef Matyáš Trenkwald von Carl Angerer u. Alexander Göschl, , × , cm, in: Oscar Berggruen, „Ferdinand Laufberger. Ein Nekrolog“, in: Die Graphischen Künste, . Jg., , S. –, hier S. 

S.  Adolf Lier, Selbstbildnis im Alter von  Jahren, , Öl/Pappe, , ×  cm, Privatbesitz / Foto: Bildarchiv Foto Marburg

S.  Wilhelm Lindenschmit, Selbstbildnis im Alter von  Jahren, , Öl/Lw,  × , cm, Inv. Nr. /, Mainz, Landesmuseum / Foto: GDKE − Landesmuseum Mainz; Fotografin: Ursula Rudischer

S.  Lorenz Frölich, Porträt von C. C. Magnussen in Barbizon, , Bleistift/Papier, , × , cm, Inv. Nr. / , Schleswig, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottorf, in: Kiel modern :

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Abbildungsnachweis

eine Ausstellung wird rekonstruiert, Dirk Luckow (Hrsg), Ausstellungskat., Kunsthalle Kiel, Neumünster , S. 

S.  Ferdinand Georg Waldmüller, Porträt des Malers Ferdinand Mallitsch, , Öl/Lw, , ×  cm, Kunsthandel / Foto: Dorotheum Wien

S.  Ferdinand Schauß, Bildnis eines Sohnes des Kupferstechers Eduard Mandel [Reinhold Mandel?], o.J., Öl/ Lw,  ×  cm, Inv. Nr. GS / TÖ, Berlin, Stiftung Stadtmuseum Berlin / Foto: Stiftung Stadtmuseum Berlin; Fotograf: Michael Setzpfandt

S.  Der Verein Berliner Künstler (Detail mit P. Meyerheim), , Holzschnitt auf Papier nach einer Zeichnung von Ludwig Löffler, Maße unbekannt, in: Über Land und Meer. Allgemeine illustrierte Zeitung, Jg. , Nr. , , S. 

S.  Victor Müller, Selbstbildnis, , Öl/Lw, , × , cm, Inv. Nr. SG , Frankfurt a.M., Städel Museum, in: Evelyn Lehmann, Der Frankfurter Maler Victor Müller –, Frankfurt a.M. , Titelbild

S.  Gustav Müller (-Koburg), Selbstbildnis mit seinem Bruder, dem Bildhauer (Johann) Eduard Müller (– ), , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. M. , Coburg, Kunstsammlungen der Veste Coburg / Foto: Kunstsammlungen der Veste Coburg

S.  Amalie Murtfeldt, Selbstbildnis, , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr. -/, in: Katalog der Gemälde des . und . Jahrhunderts in der Kunsthalle Bremen, Gerhard Gerkens u. Ursula Heiderich (Hrsg.),  Bde., Bremen , Bd. , Taf. 

S.  Carl (Charles) Christian Nahl, Jugendliches Selbstporträt, um , Graphit, Feder in braun, laviert auf beigem Papier, , ×  cm, Kassel, Staatliche Kunstsammlungen, Graphische Sammlung, Inv. Nr. GS , in: Stevens, Moreland L., Charles Christian Nahl. Artist of the gold rush. –, Ausstellungskat., E. B. Crocker Art Gallery, Sacramento , S.  (Abb.), S. , Nr.  (Katalogeintrag)

S.  Friederike O’Connell, Selbstporträt, , Radierung, Inv. Nr. Est , Paris, École nationale des BeauxArts / Foto: ENSBA

Abbildungsnachweis

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S.  Caroline Pockels, Selbstporträt, , Öl/Lw, , × , cm, Inv. Nr. –-, Braunschweig, Städtisches Museum, in: Gabriele Armenat, Frauen aus Braunschweig, Braunschweig , S. 

S.  Hermann Behmer, Bildnis des Ferdinand Schauß, ,  × , cm, Kohle und weiße Kreide, Rötelspuren auf gelblichem Papier, Inv. Nr. KK , Weimar, Kunstsammlungen / Foto: Kunstsammlungen Weimar

S.  Theodor Schloepke, Selbstporträt, um , Öl/Lw,  ×  cm, Inv. Nr.  Hz, Schwerin, Staatliches Museum, in: Theodor Schloepke in Paris: Niklots Tod, Kornelia von Berswoldt-Wallrabe (Hrsg.), Ausstellungskat., Kunstsammlungen, Schlösser und Gärten, Staatliches Museum Schwerin, Schwerin , S. 

S.  August Bauer, Porträt Friedrich Schwörer, , Technik, Maße und Verbleib unbekannt, in: Julius Kraus, „Friedrich Schwörer“, in: Weil am Rhein: –, Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland für Geschichte u. Landeskunde e.V. (Hrsg.), Schopfheim , S. 

S.  Johann Richard Seel, Selbstbildnis, , Bleistift/Papier, , × , cm, Inv. Nr. KK , Wuppertal, Von der Heydt-Museum, in: Horst Heidermann, Johann Richard Seel, Maler im Wuppertal und Zeichner des Deutschen Michel, Essen , S. , Abb. , Kat. 

S.  Der Verein Berliner Künstler (Detail mit T. Weber), , Holzschnitt auf Papier nach einer Zeichnung von Ludwig Löffler, Maße unbekannt, in: Über Land und Meer. Allgemeine illustrierte Zeitung, Jg. , Nr. , , S. 

Namensregister Abd el-Kader/Abd al-Qadir (–) , , , ,  Abd’ul Hamid II. (auch Abdülhamid II.), Sultan des Osmanischen Reiches (–)  Abel de Pujol, Alexandre (–) ,  Achard, Jean (–)  Adam, Albrecht (–) ,  Adam, Franz (–) ,  Adam, Victor-Jean Vincent (–)  Alaux, Jean, gen. Le Romain (–)  Albers, Meta (?–?)  Albert, Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha (– ) –,  Alberts, Jacob (–)  Almbert, M. d’ (?–?)  Amberg, Wilhelm (August Lebrecht) (–) –, , , ,  Amerling, Friedrich von (–)  Anders, Frédéric Auguste (Friedrich August) (–nach ) , , , ,  André, Ernest (–)  Angerer, Carl (–)  Anschütz, Hermann (–) ,  Antigna, Alexandre (–)  Arco, Ferdinand Graf von (?–)  Arnemann, Mathilde (–) –, – Arnould, Georg (Ludwig Wilhelm) (–) ,  Arnould, Henry (?–?)  Arons, Philipp (–) –, ,  Astruc, Zacharie IX Aubier, Baron von (?–?)  Augusta, Königin von Preußen und deutsche Kaiserin (–)  Avisseau, Charles (–) , ,  Bakhuizen, Ludolf (/–)  Baisch, Hermann (–)  Balzac, Honoré de (–)  Bamberger, Fritz (–)  Bamberger, Ludwig (–) – Barbier, Jules (–)  Barlach, Ernst (–) – Barye, Antoine-Louis (–)  Bastien-Lepage, Jules (–)  Baudelaire, Charles (–) –, , 

Baudry, Paul-Jacques-Aimé (–) , , ,  Bauer, August (–) –,  Bauer, Josef (–/)  Baugniet, Charles (–)  Bazille, Frédéric (–) IX Beaume, Joseph (–)  Beaumont, Edouard de (–)  Becker, Carl (–) ,  Becker, Jakob (–) , , , –, , , Begas, Adalbert (–)  Begas (Begasse) d.Ä., Carl Joseph (–) , , –, –,  Begas, Oskar (–)  Behmer, Hermann (–) –, –, , , , ,  Behr, (Johanna) Julie (Julia) (?–nach ) –,  Bellangé, Joseph-Louis-Hippolyte (–) –,  Belloc, Jean-Hilaire (–) , –,  Bendemann, Eduard (–) , , ,  Bendix, Leopold (–) ,  Berckholtz (Berkholz), Alexandra von (– ) –, ,  Berdellé, Johann Baptist (–) ,  Bernhardt, Joseph (–) , ,  Berri, Melchior (–)  Bertin, François-Édouard (–) –, –,  Bertin, Jean-Victor (–)  Bertin, Louis-François (–)  Besnard, Albert (–)  Bethmann, Ludwig (–)  Bewer, Clemens (–) , ,  Biard, François (–)  Bièfve, Edouard de (–) VII Bienemann, Friedrich Georg (um – nach )  Biermann, Gottlieb (Wilhelm Emil) (–) –, ,  Biermann, Karl Eduard (–) ,  Biller, Clara (–) –, –, –, 

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Namensregister

Binder, Wilhelm (?–?)  Bingham, Robert Jefferson (–) ,  Bissen, Hermann Wilhelm (–)  Blaas, Karl von (–)  Block, Eugène François de (–)  Blödner (?–?)  Blomberg, Hugo von (–) –, ,  Böcklin, Arnold (–)  Bode, Wilhelm von (–) , ,  Bodmer, Karl (–) , ,  Bonaparte, Louis-Napoléon siehe Napoleon III. Bonaparte, Napoléon (–) –, , , , , , ,  Bonaparte, Napoléon Eugène Louis (–), kaiserlicher Prinz von Frankreich  Bonheur, Rosa (–) –, , , ,  Bonington, Richard Parkes (–) , , – Bonnat, Léon (–) IX, –, –, –, , –, –, , ,  Bottomley, William (–) –, – Boucart, Emile (?–?)  Boucher, François (–)  Bouchot, François (–)  Bougenel, Jean-François (–)  Bouguereau, William Adolphe (–) , –,  Boulanger, Gustave (–)  Brascassat, Jacques Raymond (–)  Brandes, Heinrich (–)  Brandt, Henri-François (–)  Brandt (Brand), Otto (–) –, ,  Braubach, Ida (–) , –,  Braun, Louis (–) –, , , ,  Braun, Reinhold (–) –,  Breidenstein, Wilhelm (–nach ) , ,  Breitbach, Karl (Carl) (–) VII, –, , ,  Brémond (Bremont), Jean-François (–) , ,  Brendel, Albert Heinrich (–) VII, –, –, , , , , , , , , , , , ,  Brentano, Clemens (–) , – Brion, Gustave (–) ,  Brücke, Johann Gottfried (–)  Brücke, Hermann (–) 

Bruckmann, Friedrich (–) – Brouwer, Adriaen (/?–vor )  Bryan, J. M. (?–?)  Büchner, Georg (–)  Büchner, Luise (–)  Bürde, Friedrich Leopold (–)  Burger, Adolf (–)  Burger, Anton (–)  Burger, (Georg Conrad) Ludwig (–) –, , , , ,  Burnitz, Karl Peter (–) VIII, –, – , , –, , , , ,  Cabanel, Alexandre (–) IX, , –, ,  Cadamour (?–)  Camphausen, Wilhelm (–) ,  Cano, Alonso (–)  Carl Alexander, Großherzog von Weimar (– )  Carpentier, Marie Charles Edouard (?–?) ,  Carré, Michel (–)  Cartwright, William Cornwallis (–)  Cham, eigtl.: Amédée Charles Henry de Noé (–)  Champaigne, Philippe de (–)  Champfleury, Jules (–) IX,  Chaplin, Charles (–) –, –,  Chesneau, Ernest (–)  Chifflart, François-Nicholas (–)  Chodowiecki, Daniel (–)  Cicéri, Pierre-Luc-Charles (–)  Clasen, Lorenz (–)  Cogniet, Léon (–) VII, IX, –, –, – , –, , , –, , , –, , –, , , , –, , – , , , –, –, –, , – Cogniet, Marie-Amélie (–) ,  Coignet, Jules (–)  Corday, Charlotte (–)  Corinth, Lovis (–)  Cornelius, Peter von (–) , ,  Cornu, Sébastien Melchior (–) –,  Corot, Camille (–) VIII, , , , , , , , , ,  Correggio, Antonio da (–)  Cortot, Jean-Pierre (–) 

Namensregister

Cossmann (Cosmann, Cossman), Herman(n)Maurice (Maurice, Moritz, Hermann Moritz) (–) –,  Couder, Louis-Charles-Auguste (–) , ,  Coudres, Ludwig des (–) –,  Courbet, Gustave (–) IX, , , , , , , , , –, , , , –  Couture, Thomas (–) VII, IX, –, –, –, –, , –, , , –, , , , , , –, –, –, , –, –, , –, –, – , –, –, –, –, – , , , , –, –, –, –, –, –, –, , , , , , ,  Crocker, Edwin Bryant (–) , ,  Cromwell, Oliver (–) – Čzermák, Jaroslaw (–)  Daege, Eduard (–) , , ,  Dahl, Johan Christian (–) – Damour, Charles (–um ) –,  Danilo I., Fürst von Montenegro (–)  Daubigny, Charles-François (–) , , ,  David, Jacques-Louis (–) VII, , , , , , , ,  David d’Angers, Pierre Jean (–) , ,  Davigny (frz. Maler) (?–?)  Decamps, Alexandre-Gabriel (–) IX, – , , , , , ,  Deck, Théodore (–)  Dedreux, Alfred (–)  Deforge, Armand Auguste (–)  Defregger, Franz von (–) –, ,  Degas, Edgar (–)  Delacroix, Eugène (–) IX, , , , , , , –, , , , ,  Delano, Alonzo (–)  Delaroche, Paul (–) VII, IX, , , –, , –, –, , , –, , , , –, , , , , , , , , , , , –, –, –, , –, –, , , , ,  Delaroche, Philippe (–) –, ,  Delaroche-Vernet, Louise (um –) 



Delécluze, Étienne-Jean (–)  Delforre, J. A. (?–?)  Delfs, Moritz (Ernst August) (–) –, , , ,  Demmler, Adolf (–)  Denon, Dominique-Vivant (–)  Denzel (?–?)  Desboeufs, Antoine (–)  Devéria, Eugène (–)  Díaz de la Peña, Narcisse (–) VIII, , , , ,  Dickman, William (?–?)  Dieffenbach, Anton Heinrich (–)  Diehl, Hugo von (–) ,  Dietz, Feodor (–) ,  Donner von Richter, Otto Philipp (–) – , , –,  Doré, Gustave (–) , , ,  Doerr, Dorothea, verh. Schöps (?–?)  Dörr, Otto (Doerr, Otto Erich Friedrich August) (–) –, , , , ,  Dörschlag, Carl (–)  Dou, Gerrit (Gerard) (–)  Douzette, Louis (–)  Drolling, Michel Martin (–) , , , , , ,  Dubufe, Claude (–)  Dubufe, Édouard Louis (–) ,  Dubufe, Guillaume (–)  Duhamel, Charles (?–?)  Dumas, Alexandre (–)  Dumas, Alexandre fils (–) IX,  Duplessis, Joseph Siffred (–)  Dupré, Jules (–) , , ,  Durand, Godefroy (–)  Durand-Ruel, Paul (–)  Durant, Henri (–)  Dyck, Anthonis van (–) , –, –, , , , –, , , , – Dyck, Hermann (–)  Dyckmans, Josephus Laurentius (–) , , – Ebert, Carl (–)  Echter, Michael (–)  Eggers, Friedrich (–) ,  Ehninger, John Whetton (–)  Ehrenstamm, Felix siehe Felix, Eugen  Eich, Robert (/–nach )  Eichens, Anna (vor ?–nach ?) , , 



Namensregister

Eichens, Eduard (–) – Eichens, Philipp Hermann (–)  Eichens, Wilhelm (–)  Eisenlohr, Friedrich (–)  Eitelberger von Edelberg, Rudolf (–) ,  Elisabeth, Königin von Preußen (–) ,  Elliot, (Nicolaus) Leo von (–)  Ender, Johann (–)  Engels, Friedrich (–) –, – Engerth, Eduard von (–)  Ernst II., Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha (–)  Eschke, (Wilhelm Benjamin) Hermann (– ) –, , , ,  Espinay, Timoleon d’ (–) – Este, Isabella d’ (–) ,  Ethel, Anna (–)  Eugénie, Kaiserin von Frankreich (–) , –, , ,  Ewald, Ernst Deodat Paul Ferdinand (–) –, –, –, ,  Eysen, Louis (–) VII, –, , ,  Faber du Faur, Christian Wilhelm (–) –  Faber du Faur, Otto von (–) –, , ,  Fabrice, August Friedrich Oswald von (–)  Fantin-Latour, Henri (–) IX, , ,  Farochon, Jean-Baptiste (–) , , ,  Fay (Fey), Joseph (Josef ) (–) –, , ,  Feckert, Gustav Heinrich Gottlob (–)  Federer, Heinrich (–) –, ,  Feininger, Clara, geb. Fürst (–)  Feininger, Lyonel (–)  Felix, Eugen (/–) –,  Ferdinand d’Orléans, duc de Chartres et d’Orléans (–) –,  Ferdinand II., König von Portugal (–)  Fetti, Domenico (–)  Feuerbach, Anselm (–) IX, –, , , , , –, , , , , –, –, , , , , ,  Feuerbach, Henriette (–) 

Filser, Jakob (–)  Fischer, Gottlob Christoph Jacob (–) – , , ,  Fitger, Arthur (–)  Flandrin, Hippolyte (–) IX, –, , , ,  Flatters, Johann Jacob (–)  Flatters, Richard (Edmund) (–) –, , ,  Fleury-Richard siehe Richard, Fleury François Flers, Camille (–) ,  Flinsch, Alexander Ferdinand (–) , ,  Foltz, Philipp (–) ,  Fontane, Theodor (–) –, , , ,  Forbin, Auguste (–)  Forbin, Lydia de (–?)  Fortin, Charles (–) –,  François I., König von Frankreich (–) , , , – Franz II., Herzog von Castro (–)  Franz Joseph I., Kaiser von Österreich (–) , ,  Freiburger (?–?)  Frémy, Jacques Noël Marie (–)  Frey, Adele (?–?)  Friedrich, Caspar David (–)  Friedrich I., Großherzog von Baden (–) ,  Friedrich III., König von Preußen und deutscher Kaiser (–) , ,  Friedrich August II., König von Sachsen (– )  Friedrich Franz II., Großherzog von MecklenburgSchwerin (–) –, , , , – Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen siehe Friedrich III. von Preußen Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen (– )  Fries, Friedrich (?–?)  Frimmel-Traisenau, Theodor von (–)  Frølich (Frölich), Lorenz (–) –,  Fromentin, Eugène (–)  Fürst, Edmund (–)  Fürst, Gustav Gerson (–) ,  Füssli, Wilhelm (–)  Gallait, Louis (–) VII, , , –, –, –, 

Namensregister

Gardner, Elizabeth Jane (–)  Gärtner, Friedrich (Fritz) (–) –, , , ,  Gärtner, Friedrich von (–)  Gathy, August (–)  Gautier, Théophile (–) , – Gavarni, Paul (–)  Geertz, Julius (–) –,  Genelli, Bonaventura (–)  Gensler, Günther (–)  Gensler, Martin (–)  Gentz, Alexander (–) , – Gentz, Johann Christian (–)  Gentz, Wilhelm Karl (–) IX, , –, , , –, , , , , , , , ,  Georg V., König von Hannover (–)  Gérard, François (–) ,  Gerhardt, Eduard (–) ,  Géricault, Théodore (–) ,  Gérôme, Jean-Léon (–) IX, , –, –, , , – Geyer, Alexius (–)  Giesewell, Burkhard David Friedrich (–)  Giorgone, eigtl.: Giorgio da Castelfranco (– vor )  Girardet, Paul (–) – Girodet-Trioson, Anne-Louis (–) ,  Gleyre, Charles (–) VII–VIII, , , – , , –, –, , , , –, –, , , , , – Gluck, Christophe-Willibald von (–)  Goethe, Johann Wolfgang von (–) , –, , , , –, ,  Göschl, Alexander (–)  Götzenberger, Jacob (–)  Gounod, Charles (–)  Goupil, Adolphe (–) –, , , , , –, –,  Gregor XVI. (–)  Grégoire, Alice (?–)  Grethofer, Carl (?–?)  Grétry, André-Ernest-Modeste (–)  Grolig, Curt (–) –, , ,  Grönland, Theude (–) , , , – Gros, Antoine-Jean (–) VII, , , , –, ,  Groth, Klaus (–) 



Grün, Gustav Julius (–)  Gsell, Gaspard (–) ,  Gsellhofer, Karl (–) ,  Gudin, Jean Antoine Théodore (–)  Guérin, Gabriel-Christophe (–)  Guérin, Pierre-Narcisse (–) – Günther-Amberg, Julie (–)  Güterbock, Leopold (um –) –, , ,  Haffner (?–?)  Haffner, Alfons (?–?) – Hagn, Ludwig von (–) ,  Hamon, Jean-Louis (–) , , ,  Hansmann, Anton (–nach ) –, ,  Happel, Carl (–) –, , , ,  Hardorff d.Ä., Gerdt (–)  Hartmann, Moritz (–)  Hasselhorst, Johann Heinrich (–)  Hastedt, Hermann Diederich (–)  Hauff, Wilhelm (–)  Haumann, Théodore (–)  Hausmann, Friedrich Karl (–) , –, –, , , , , , –, , , , ,  Hébert, Ernest (–) , –,  Hegg-Landerset, Theresa Maria (–)  Heilbut, Emil (–)  Heilbuth, Ferdinand (–) , , –, , , , , ,  Heine, Heinrich (–) IX, ,  Heinrich, Prinz von Preußen (–)  Hélène, duchesse de Chartres et d’Orléans (Helene zu Mecklenburg-(Schwerin)) (–) –, –,  Helland, Henrik August (–)  Henneberg, Minna (–) – Henneberg, Rudolf (–) IX, , , –, –, , , –, , –, , , , , , , –, –, , , , , , , , ,  Henning, ? von (?–?) – Henri IV., König von Frankreich (–) ,  Henry IV., König von England (/–)  Henry VIII., König von England (–)  Hensel, Wilhelm (–) 



Namensregister

Herbig, Wilhelm (–) , , , , –  Herbsthoffer (Herbstoffer), (Peter Rudolf ) Karl (–) –,  Hermann, Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach (–)  Hersent, Louis (–) , ,  Hess, Eugen (–)  Hess (Heß), Max (–) –,  Hess, Peter von (–) , ,  Hessemer, Friedrich Maximilian (–)  Hetzel, Jules (–)  Heyden, August Jakob Theodor von (–) , –, –, , , ,  Heyden, Otto Johann Heinrich (–) VII, –,  Heyden-Cartlow, Woldemar von (–)  Heyse, Paul (–)  Hildebrand, Ernst (–) –, ,  Hildebrandt, Eduard (–) , , – Hildebrandt (Hildebrand), Fritz (Friedrich) (–) –, , ,  Hildebrandt, Theodor (–) ,  Hildegard, Prinzessin von Bayern, Erzherzogin von Österreich (–)  Hill, Thomas (–)  Hittell, John S. (–)  Hitter, Jean (–?) , ,  Hittorff, Jakob Ignaz (–) , ,  Hobbema, Meindert (–) – Hoeffler, Adolf (–) – Hofer, Andreas (–)  Hoffmann (Kupferstecher) (?–?)  Hoffmann, Joseph (–)  Hoguet, Charles (–) , , ,  Holbein, Eduard (–) , , ,  Holbein d.J., Hans (/–) ,  Holland, Hyacinth (–) , –,  Holmès, Augusta (–)  Hölterhoff, Adolf (–) –, – Horschelt, August (–)  Horschelt, Friedrich (–) IX, , ,  Horschelt d.Ä., Friedrich (–)  Horschelt, Theodor (–) ,  Houdon, Jean-Antoine (–)  Houssaye, Arsène (–) IX, , – Hub, Ignaz (–) – Hübner, Carl Wilhelm (–)  Hübsch, Heinrich (–)  Hugo, Victor (–) , , , , 

Hugot, Édouard Charles (–?) ,  Humblot, Emmeline (–)  Humboldt, Alexander von (–) ,  Hunt, William Morris (–) ,  Hünten, Emil Johannes (Johann-Emil) (–) –, ,  Hünten, Franz (–)  Ingres, Jean-Auguste-Dominique (–) , , , , , –, , , ,  Isabey, Eugène (–) , , –, – , ,  Isabey, Jean-Baptiste (–)  Jacobi, Johann Heinrich (–) ,  Jacobi, Otto Reinhard (–)  Jacoby, Louis (–)  Jacquand, Claudius (–) , , , – ,  Jacque, Charles-Émile (–) , , –  Jadin, Louis Godefroy (–)  Jäger, Gustav (–)  Janin (Verleger) (?–?)  Janmot, Louis (–) – Jebens, Adolf (–)  Jessen, Carl Ludwig (–) –, , , , , , , , ,  John (Landschaftsmaler) (?–?) – Jongkind, Johan Barthold (–)  Jordan, Rudolf (–) ,  Jordaens, Jacob (–) ,  Julian, Rodolphe (–) , ,  Kachel, Ludwig (–)  Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm (–)  Kanitzer, Wendelin (–?) –, , , , , , , ,  Kapff, Aline von (–)  Karl I., König von England, Schottland und Irland (–) – Karl V., römisch-deutscher Kaiser (–)  Karl IX., Herzog von Orléons und König von Frankreich (–) – Karl, König von Württemberg (–) ,  Karl Anton, Fürst von Hohenzollern (–)  Katzenstein, Louis (–) , ,  Kauffmann, Hermann (–)  Kaufmann, Adolf (–) –, 

Namensregister

Kaulbach, Wilhelm von (–) , , ,  Keyser, Nicaise de (–)  Kietz, Julius Ernst Benedikt (–) IX, ,  Kirchner, Carl Anton (–)  Kirchner, Emil (–)  Kleinfelder, Jean-Joseph (–) ,  Klimt, Gustav (–)  Kloeber, August von (–) ,  Knaus, Henriette (?–?)  Knaus, Ludwig (–) VIII, , , , , , , , , –, –, , , – , , , , , , , , , ,  Knaus, Sophie (?–?) ,  Knigge, Otto (Albert) (–) –,  Knille, Otto (–) –,  Koch, Carl (–) ,  Köhler, Christian (–)  Kollwitz, Käthe (–)  Kopp, Charles (?–?)  Korneck, Albert (–)  Körner, Alexander (–um )  Kotzebue, Alexander von (–) , , –, ,  Kotzebue, August von (–)  Kratzer, Nicolaus (–)  Kraus, Friedrich (–) , , ,  Krause, Wilhelm (–) , , ,  Kray, Wilhelm (–) , , ,  Krieghoff, Cornelius (–)  Krüger, Franz (–) , ,  Kugler, Franz (–) ,  Kupelwieser, Leopold (–)  La Valette, Charles de (–)  Laboureur, Émile (–)  Laboureur, Jean Émile (–)  Lacour, Pierre (–)  Laemlein, Alexandre (–) , , –, , – Lamartine, Alphonse de (–) , ,  Lambinet, Émile Charles (–) VIII, –,  Lang, Heinrich (–) –,  Lasch, Carl Johann (–) –,  La Tour, Quentin de (–) – Lauchert, Richard (–) –, 



Laufberger, Ferdinand Julius Wilhelm (–) –, , , , ,  Lazerges, Jean Raymond Hippolyte (–) –,  Le Polonais (frz. Modell)  Le Suisse (frz. Modell)  Lehmann, Henri (–) , –, , , – Lehmann, Leo (–)  Lehmann, Rudolf (–)  Leibl, Wilhelm (–) –, ,  Leichum, Adolf (–)  Lenbach, Franz von (–)  Lenthe, Friedrich Christian Georg (–) ,  Lentz, Anna (–)  Lentz, August Carl Libert (–) –, ,  Léo, Auguste Arnold (–) – Leonardo da Vinci (–) ,  Lepaulle, François-Gabriel Guillaume (– ) –,  Lépinois, Eugène de Bouchère de (–)  Lepke, Rudolph (–) VIII, ,  Lepoittevin, Eugène (–) , , , ,  Leprince, Xavier (–)  Lequien, ? (?–?)  Lerius, Joseph van (–)  Lessing, Julius (–)  Lester, Heinrich (?–?)  Leutze, Emanuel Gottlieb (–) , , ,  Levita-Rechten, Karl von (–)  Lewald, Fanny (–) , , ,  Leyendecker, Mathias (–)  Liebermann, Max (–)  Liebermann, Philippine (–)  Lier, Adolf Heinrich (–) –, , , ,  Lindau, Richard (–) ,  Lindenschmit, Ludwig d.Ä. (–)  Lindenschmit d.J., Wilhelm (–) VIII, , , –, , , –, , , –, , ,  Löcherer, Alois (–)  Löffler (Loeffler), Ludwig (–) , –, , , , , – Lohmeyer, Karl (–) – Lorrain, Claude (–) 



Namensregister

Louis XIII., König von Frankreich  Louis XIV., König von Frankreich (–) ,  Louis XV., König von Frankreich  Louis XVI., König von Frankreich  Louis Napoléon, Prince Impérial et Fils de France (–)  Louis-Philippe, König von Frankreich (–) , –, , , , , , ,  Lowell, John (–)  Lucanus, Friedrich (–) , , , ,  Lüderitz, Gustav (–) – Ludwig I., König von Bayern (–)  Ludwig III. der Bärtige, Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz (–)  Ludy, Friedrich August (–nach ) – Luitpold, Prinzregent von Bayern (–)  Lund, Johan Ludwig Gebhard (–)  Lutz, Peter (–)  Maetz, Julius (?–?)  Magnus, Eduard (–) ,  Magnussen, Anna Meta Mathilde, geb. Meyer (–)  Magnussen, Christian Carl (–) , , , , , , , , ,  Makart, Hans (–)  La Malibran, eigtl.: María de la Felicidad Garcia (–)  Mallitsch, Ferdinand (–) ,  Mandel, Eduard (–) –,  Mandel, Reinhold (–) –, ,  Manet, Édouard (–) IX, , , , ,  Marcke de Lummen, Émile van (–) , ,  Marées, Hans von (–)  Maria I. siehe Stuart, Maria Marilhat, Prosper (–)  Marstrand, Wilhelm (–)  Martens, Conrad von (?–?)  Martens, Friedrich von (–) – Martens, Ludwig Wilhelm von (?–?)  Martin (Dr.) (?–?) ,  Martin, Paul (–) , –, , ,  Marx, Karl (–)  Matisse, Henri (–)  Matthès, Louis (?–?) 

Max Emanuel, Kurfürst von Bayern (–)  Maximilian I., Herzog von Bayern und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches (– ) – Maximilian I. von Habsburg, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (–)  Maximilian II. Joseph, König von Bayern (– ) –,  Maximilian Joseph in Bayern (–)  Mayer, Léopold-Ernest (–)  Mayr-Castellbell, Joseph (–) ,  Mazarin, Jules (–) – Meder, Edmund (um –) ,  Medici, Caterine de’ (–)  Medici, Maria de’ (–) , , ,  Meier-Graefe, Julius (–) X Meissonier, Ernest (–) , , – Mengelberg, Otto (–)  Menzel, Adolph (–) IX, , , –, , , –, –,  Merode, Carl von (–)  Meyer, Anna Meta Mathilde (?–?)  Meyer, Bruno (–)  Meyer, Georg Christian Lorenz (–)  Meyer, Louis (?–?) – Meyerheim, Friedrich Eduard (–)  Meyerheim, Paul (–) , –, ,  Meyerstein, Benjamin (?–nach ) –,  Michael, Max, eigtl.: Mayer Isaac Michael (– ) –, ,  Michaelsen (Dekorationsmaler) (?–?)  Michot, Antoine (–)  Mignard, Pierre (–)  Millais, John Everett (–)  Millet, Jean-François (–) VIII, , , , ,  Milster, Ernst (Julius Michael) (–) , –, ,  Mohl, Mary Clarke (–)  Monet, Claude (–) IX,  Monticelli, Adolphe (–) ,  Montijo, Eugénie de siehe Eugénie, Kaiserin von Frankreich Monvoisin, Raymond Auguste Quinsac (– )  Montureuil, Jean de (?–?)  Moreau, Gustave (–)  Moser, Ernst Christian (–) 

Namensregister

Mozart, Wolfgang Amadeus (–)  Mücke, Carl (–)  Mücke, Heinrich (–)  Müller, Friedrich Wilhelm (–)  Müller, Johann Eduard (–) –,  Müller, Leopold Carl (–) ,  Müller, Victor (–) IX, –, , , – , , –, –, , , , , – , , –, , , , ,  Müller(-Koburg), Gustav Adolf (–) , , , , –, , , ,  Munch, Edvard (–)  Murillo, Bartolomé Esteban (–) , , , , , –, , – Murtfeldt, Amalie Henriette Sophie (–) –, ,  Musset, Alfred de (–)  Muybridge, Eadweard (–)  Nahl, Carl (Christian Heinrich) (–) – , , , ,  Nahl, Henriette (–) ,  Nahl, Hugo Wilhelm Arthur (–) , –  Nahl d.Ä., Johann August (–)  Nahl, Johann Samuel (–)  Nahl, Johann Wilhelm (–) , ,  Nahl, Laura (nach –) – Napoleon I. siehe Bonaparte, Napoléon Napoleon III. (–) , , , , , , , , , , , , , , ,  Nasso, ? (?–?)  Neher, Michael (–) ,  Neustätter, Louis (Ludwig) (–) –,  Neuville, Alphonse de (–)  Nielo, August Rudolf (–)  Nieuwerkerke, Alfred Émilien comte de (– ) , , , ,  Nikolaus I., Kaiser von Russland (–) –  Ockel, Eduard (–) –, ,  O’Connell, Alfred (?–?)  O’Connell, Friederike, geb. Miethe (–) IX, –, , , ,  Oertling (Geheimrat) (?–?) ,  Oppert, Julius (–)  Opravil, Julienne (?–?)  Oskar I., König von Schweden (–) 



Osten, Ernst von der (?–?)  Otto Heinrich, Pfalzgraf von Pfalz-Neuburg und Pfalzgraf-Kurfürst von der Pfalz (–)  Otto, Johann Samuel (–) , ,  Ottmann, M. J. L. (?–?)  Palizzi, Giuseppe (–) –,  Papperitz, Georg (–) –,  Papperitz, Gustav Friedrich (–)  Parchappe, Charles-Jean-Baptiste (–) – Paris, Joseph François, eigtl.: Giuseppe Francesco Parisi Troncossi (–)  Passavant, Johann David (–) , , , , ,  Paul, (Christian) Wilhelm (um –nach ?) ,  Pauline, Fürstin von Metternich-Winneburg zu Beilstein (–)  Pecht, Friedrich (–) –, , , ,  Pelissier, Theodor (–) ,  Perrot de Puyroche, Alexandre (–)  Pescatore, Jean-Pierre (–)  Peter V., König von Portugal (–)  Petter, Anton (–)  Philipon, Charles (–)  Philipp, Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Neuburg (–)  Picot, François-Édouard (–) , , , ,  Picou, Henri-Pierre (–)  Pierson, Pierre-Louis (–)  Pietsch, Ludwig (–) , , , , – , , ,  Piloty, Ferdinand von d.Ä. (–)  Piloty, Ferdinand von d.J. (–)  Piloty, Karl/Carl Theodor von (–) , , –, , –, , ,  Pils, Isidore (–) ,  Pitloo, Anton Sminck (–)  Pixis, Henri (–?) , ,  Pixis, Theodor (–) , – Planat de la Faye, ? (?–?) – Plockhorst, Bernhard (–) –,  Plüddemann, Hermann (–)  Pockels, Caroline Henriette Christine (–) –, , 

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Namensregister

Pommeren(c)ke, (Johann) Heinrich (Christian) (–) –,  Pompadour, Madame de, eigtl.: Jeanne-Antoinette Poisson (–) – Ponscarme, Hubert (–)  Potter, Paulus ( getauft–)  Poupart, Antoine Achille (–)  Pradier, James, eigtl.: Jean-Jacques Pradier (– ) ,  Prince-Smith, Auguste (?–?)  Prosch, Eduard (–) , , –, – , ,  Prud’hon, Pierre-Paul (–)  Puvis de Chavannes, Pierre (–)  Puyroche-Wagner, Elise (–) –, ,  Pyl, Theodor (–)  Rabelais, François (um –)  Rachel, eigtl.: Élisabeth Rachel Félix (–) –, ,  Raffael, eigtl.: Raffaelo Sanzi (–) , , – Raffl, Ignaz (–)  Rahl, Carl (–) , –, , , ,  Ramberg, Anton (?–?)  Rauch, Christian Daniel (–)  Ravené, Pierre Louis (–) –, , , , , – Récamier, Juliette (–)  Regnault, Henri (–) ,  Regnault, Jean-Baptiste (–) , , – Reichenheim, Ferdinand (–) – Reinhardt, (Georg Friedrich) Louis (–?) ,  Rembrandt, eigtl.: Rembrandt Harmeszoon van Rijn (–) , , , , –, , , , ,  Remy, August (–) – Reni, Guido (–) – Renoir, Pierre-Auguste (–) IX,  Reuter, Fritz (–)  Ribera, Jusepe de (–) , ,  Ricard, Louis Gustave (–) , , ,  Richard, Fleury François (–) , ,  Richard Klemens, Fürst von Metternich-Winneburg zu Beilstein (–) 

Richter, Gustav (–) –, , –, ,  Richter, Ludwig (–)  Rigaud, Hyacinthe (–) – Riedel, Karl (–) ,  Riegel, Herman (–)  Rietschel, Ernst (–)  Ritter, Henry (–)  Robert-Fleury, Joseph-Nicolas (–) –, , –, –, , , , ,  Robert-Fleury, Tony (–)  Rodin, Auguste (–) ,  Röhrs, Marie Dorothea (–) ,  Roqueplan, Camille Joseph Étienne (–) –, , ,  Roubaud, Benjamin (–) – Rousseau,Théodore (–) VIII, , , ,  Roux, Carl (–) –, , –,  Roux, Jakob Wilhelm (–)  Royer, Louis (–)  Ruben, Christian (–)  Ruben, Ludwig (Ludvig) (–)  Rubens, Peter Paul (–) , , –, , , –, , –, –, , , , – Ruysdael, Jacob van (/–) ,  Sachse, Louis Friedrich (–) VIII, , – , ,  Saint-Jean, Simon (–) –,  Salles, Jules (–/) , – Salles-Wagner, Adelaïde (–) , –, ,  Sarto, Andrea del (–) ,  Sauerweid, Alexander Iwanowitsch (–)  Schack, Adolf Friedrich Graf von (–) ,  Schack, Ernst Albrecht von (–)  Schackenburg, Gräfin von (?–?)  Schadow, Johann Gottfried (–)  Schadow, Wilhelm von (–) , , , ,  Schaible, Karl Heinrich (–) ,  Schasler, Max (–)  Schauer, Gustav (–) , ,  Schauß/Schauss, Ferdinand (–) , , , –, , , –

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Scheffer, Ary (–) , , –, , , , , , , –, –, , –, –, , , – Scheffler, Karl (–) ,  Schenck, August (–) , , –,  Scherenberg, Hermann (–) , –,  Schewtschenko, Taras Hryhorowytsch (–) ,  Schiller, Friedrich (–) ,  Schinkel, Karl Friedrich (–)  Schirmer, Wilhelm (–) , ,  Schleich, Eduard (–) ,  Schleicher, Mathias Leonhard (–)  Schleiden, Konrad (?–?)  Schlesinger, Jakob (–)  Schloepke, Theodor (–) IV, –, , –, , , , , , ,  Schloepke, Lodoiska (?–)  Schlösser, Bernhard (–) –,  Schlösser (Schlosser, Schloesser), Carl Bernhard (–nach ) – Schmidt, Bern(h)ard (–?) –, ,  Schnorr von Carolsfeld, Julius (–) , ,  Schobelt, Paul August (–) –, ,  Scholderer, Otto (–) IX, , , –, , , –, ,  Scholtz, Julius (–) – Schönleber, Gustav (–)  Schorn, Karl (–) , –,  Schorn, Otto von (–)  Schrader, Julius (–) , , ,  Schreyer, Adolf (–) , –, –, , ,  Schubert-Soldern, Fortunat von (–)  Schubert-Soldern, Viktor von (–) –,  Schulgen, August Wilhelm (–) VIII, , ,  Schuller, Ludwig Friedrich (–) VIII, , –, , , ,  Schulte, Eduard (–) –,  Schults, Adolf (–)  Schul(t)z, Christian (–?)  Schulz, Fritz (Friedrich) (um –) ,  Schulz, Heinrich (?–?)  Schütz, Theodor (–)  Schumacher, Christian (–) 

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Schwarz, Engelbert (?–?)  Schwendy, Albert (–) –,  Schwörer, Friedrich (–) –, , ,  Seel, Johann Richard (–) , –, , ,  Seigneur, Jehan du (–)  Semper, Gottfried (–)  Seybold, Georg von (–) –,  Shakespeare, William (um –) , , , ,  Sickert, Johann Jürgen (–)  Sickert, Oswald Adalbert (–) –, , , ,  Sickert, Walter Richard (–) – Signorelli, Luca (/?–)  Simart, Pierre Charles (–) ,  Simon, Andreas (?–?)  Simon, Friedrich Rudolf (–) ,  Simonsen, Niels (–)  Sohn, Carl Ferdinand (–) , , , ,  Smargiassi, Gabriele (–)  Soliman (Süleyman) I., Sultan des osmanischen Reiches (um –)  Soltau, Carl Ludwig Friedrich (–)  Soltau, Pauline Alexandrine (–) , ,  Sophie, Prinzessin von Württemberg, Königin der Niederlande (–)  Spangenberg, Gustav (–) –, , – , –, , , , , –, – , , , , ,  Spangenberg, Louis (–) –, , , , , , , –, , –, – , , , ,  Speckter, Otto (–) – Spitzweg, Carl (–) IX Stadler, Dominik (–)  Stahr, Adolf (–) , ,  Stark, Joseph August (–)  Stecher, Karl (–?) –,  Stecher, Xavier (?–?)  Steffeck, Carl (–) –, , , , , , –, –,  Steinfeld, Franz (–)  Steinle, Eduard von (–)  Sterne, Laurence (–)  Stevens, Alfred (–) ,  Stever, Gustav Kurt (Curt) (–) , 

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Namensregister

Stier, Wilhelm (–)  Stilke, Hermann (–)  Stockmann, ? (?–?)  Stolz, Michael (–)  Storm, Theodor (–) – Streckfuß, Karl Wilhelm (–) ,  Stuart, Maria, Königin von Schottland und Frankreich (–)  Stuck, Franz von (–)  Stuttgardter, Maximilian (–) –,  Sue, Eugène (–)  Suermondt, Barthold (–)  Sueur, Pierre-Charles Le (–)  Süffert, Eduard Karl (–)  Suhrlandt, (Heinrich) Carl (–) , –, –, , , ,  Suhrlandt, Franziska (vor –nach )  Suhrlandt, Helene (?–?)  Suhrlandt, Rudolph (–) ,  Suhrlandt, Pauline siehe Soltau, Pauline Suhrlandt, Wilhelmine, geb. Skoglund (– )  Tann, Rudolph von der (–) – Tascher de la Pagerie, Charles Joseph Louis Robert Philippe duc de (–)  Tassaert, Octave (–) –, ,  Ternite, Wilhelm (–)  Terrail, Pierre du, Chevalier de Bayard (um – ) – Thévenin, Catherine-Caroline (–) ,  Thiersch, Ludwig (–)  Thoma, Hans (–) , ,  Thöni, Christian (–)  Thorvaldsen, Bertel (–)  Thurn und Taxis, Maximilian Karl von (– )  Tissier, Jean-Baptiste-Ange (–) ,  Tizian, eigtl.: Tiziano Vecellio (/–) , , –, , , , , –, , , , , – Toussaint, ? (?–?)  Trélat de Vigny, Mme (?–?)  Trenkwald, Josef Matyáš von (–) ,  Trier, ? (?–?)  Triqueti, Henri de (–) –,  Troyon, Constant (–) , –, , , , , , 

Tunner, Joseph (–)  Turgenew, Iwan (–)  Uechtritz, Friedrich von (–) – Vaillant, Jean-Baptiste Philibert (–)  Valton, Edmond Eugène (–) ,  Varnhagen von Ense, Karl August (–)  Vayron (Verleger) (?–?)  Veit, Philipp (–)  Velázquez, Diego (–) , , , – ,  Vennemann, Karel Ferdinand (–)  Vernet, Horace (–) VII, IX, , –, – , , , –, , , , –, , –, , , –, , –, , –, , –, ,  Vernet, Claude Joseph (–)  Veronese, Paolo (–) –, , , , , , , , ,  Viardot-García, Pauline (–)  Victoria I., Königin von Großbritannien und Irland (–) , –,  Victoria, Königin von Preußen und Deutsche Kaiserin (–)  Vicq, Henry de (–)  Villaret, Henriette (?–?)  Vincent, François-André (–) ,  Vinci, Leonardo da siehe Leonardo da Vinci Viry, ? de (?–?) ,  Vogell, Christian Adolf/Adolph (–) , ,  Vogt, Adolf (Adolph) Moritz (–) –, ,  Vogt, (August Christoph) Carl (–) ,  Volkmar, Antonie (Elisabeth Cäcilia) (–) –,  Voltz, Friedrich (–) , – Vouet, Simon (–) – Wach, Wilhelm (–) VII, , , –,  Wagener, Julius (–nach )  Wagner, Franz (?–?) ,  Wagner, Joseph (?–?)  Wagner, Louis (?–?)  Wagner, Richard (–) , ,  Waldmüller, Ferdinand Georg (–) , , , , 

Namensregister

Wallenstein, eigtl.: Albert Wenzel Eusebius von Waldstein (–) , –,  Walther, Adolf Wilhelm (–)  Wappers, Gustaaf (–) , , , , , , ,  Wauquier, A. F. (?–?)  Weber, Carl Otto Emil (–) , –, ,  Weber, Johann Jakob (–)  Weber, Theodor Alexander (–) –, ,  Weckherlin, Wilhelm von (–) – Weerts, Jean-Joseph (–)  Wehrt, August (–)  Weich, Hermann (?–?) – Weiler, Lina von (–) –,  Weißbrod, Johann Baptist (Gabriel Eduard) (–) –,  Wenderoth, August (–) – Wenglein, Josef (–)  Werner, Anton von (–) ,  Werner, Fritz (–) , , , –, –, , ,  Wesendonck, Otto (–)  Weyde, Julius (–) , ,  Weygand, Sebastian (–)  Wichmann, Ludwig Wilhelm (–)  Wichmann, Otto (Gottfried) (–) ,  Wiegmann, Rudolf (/–)  Wilhelm I., König von Preußen und Deutscher Kaiser (–) , , , ,  Wilhelm II., König von Preußen und Deutscher Kaiser (–) , 



Wilhelm I., König von Württemberg (–) , – Wille, Johann Georg (–)  Willers, Ernst (–) – Willich, Cäsar (–) , , , ,  Winter, E. (?–?)  Winterhalter, Franz Xaver (–) , , , –, , –, –, , , , –,  Witkowski, ? (?–?)  Wittig, August (–)  Wodick, Edmund (–) –, ,  Wolff, Albert (–)  Wüst (Wust, Wuest), Théodore (–) – ,  Wust, A. (?–?)  Wust, Wilhelm (?–nach ) –, , ,  Yvon, Adolphe (–) –, , , , ,  Zick, Alexander (–) –,  Zick, Januarius (–)  Ziem, Félix (–) – Zimmermann, Richard (–)  Zola, Émile IX Zusch, Justin Heinrich (–)  Zwerger, Johann Nepomuk (–)  Zychlinski, Caroline Amalie von (?–?)  Zychlinski, Leopold von (–) IX, –, , ,  Zychlinski, Richard von (–?) IX, 

Ortsregister Aarau  Afrika , ,  Agen  – Saint-Caprais  Ägypten –, , , , , , , , , ,  Aix-en-Provence – – Saint-Jean-de-Malte – Algerien , –, , ,  Algier , –, , , –, ,  Alpen ,  Altona (heute zu Hamburg) , , , ,  Ambach (heute zu Münsing)  Amerika siehe USA Amiens  Amsterdam , , , –, ,  – Königliche Akademie der Bildenden Künste  Anklam  Annet-sur-Marne  Antibes –, ,  Antwerpen VII, , –, , , , , , , , –, –, , , –, –, , , –, –, –, –, , –, , , –, , ,  – Atelier von Josephus Laurentius Dyckmans , , – – Atelier von Louis Gallait , – – Atelier von Karel Ferdinand Venneman  – Atelier von Gustaaf Wappers , , , , –, ,  – Königliche Akademie der Schönen Künste , , , , , –, , , , , , , ,  Arles ,  Athen , , , ,  Augsburg ,  Auvergne ,  Avignon ,  Avintes  Bad Marienberg  Bad Segeberg – Baden , , , , , ,  Baden-Baden ,  Baltikum  Baltimore –

Barbizon VIII, –, –, , , , –, , , , –, , , –, – , –, –, , , , –, , ,  – Auberge Ganne ,  Barmen (heute zu Wuppertal)  Bas-Rhin  Basel , , ,  – Allgemeine Gewerbeschule  – Zeichenschule der Gemeinnützigen Gesellschaft  Bayern , , , –, , , – Bayonne  Belgien , –, , –, , , , , , ,  Belle-Croix ,  Benzingerode (heute zu Wernigerode)  Berlin VII–VIII, –, , –, –, , –, –, , , –, –, –, –, –, , , –, –, , –, , , –, , –, –, –, –, –, –, , , –, –, –, , –, , –, –, –, –, –, –, –, , , , –, , –, –, –, –, –, – , –, , –, , , – , –, – – Altes Museum  – Askanisches Gymnasium  – Atelier von Carl Begas , –, ,  – Atelier von Oskar Begas  – Atelier von Hermann Eschke ,  – Atelier von Wilhelm Hensel  – Atelier von Eduard Holbein , , ,  – Atelier von August von Kloeber ,  – Atelier von Wilhelm Krause , , ,  – Atelier von Franz Krüger  – Atelier von Adolph Menzel  – Atelier von Johann Samuel Otto , ,  – Atelier von Gustav Schauer ,  – Atelier von Carl Steffeck –, , , , , –, –,  – Atelier von Wilhelm Wach VII, , ,  – Atelier von Franz Wagner  – Atelier von Albert Wolff 

Ortsregister

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Bau-Akademie  Dankeskirche  Dom  Galerie Keller & Reiner  Hohenzollern-Museum  Königlich Preußische Akademie der Künste , –, , , –, , , , , , , , , , , , , , , , , , , –, , , , , , , , , , , , , , , , ,  – Königliche Allgemeine Bauschule  – Königliche Musterzeichenschule  – Königliche Universitätsbibliothek ,  – Königliches Gewerbe-Institut  – Kunstgewerbemuseum ,  – Kupferstichkabinett , , , , , , ,  – Nationalgalerie , –, , , , , , , –, , , , , , , , , , , , , –, , – – Neues Museum ,  – Opernhaus  – Preußische Kriegsakademie  – Rathaus , ,  – Ravené-Haus  – St. Petri  – Tiergartenviertel  Bern ,  Biel/Bienne  Birkhradem  Bischheim  Biskra  Blida  Bodensee ,  Böhmen ,  Bonn , ,  Bordeaux , , , – Bougival – Boulogne-sur-Mer ,  Bozen ,  Brandenburg ,  Brannenburg  Brasilien ,  Braunschweig , –, –, –, –, , , , ,  – Collegium Carolinum  Bredstedt , 



Breitenfeld (heute zu Leipzig)  Bremen , –, , , , , ,  – Atelier von Amalie Murtfeldt  – Börse  – Höhere Töchterschule von Meta Albers  – Kunsthalle , ,  Bremerhaven – – Beermanns Hotel  Breslau , –,  – Königliche Kunst- und Gewerbeschule  Bretagne , , –, , , , –, –, , –, , ,  Brooklyn  Brünn/Brno  Brüssel , –, , , –, –, –, , , ,  Budapest , – Bulgarien  Burgund ,  Cadix  Caen , , – – Saint-Pierre  Capri –,  Châlons-sur-Marne  Charente ,  – Saint-Nazaire-sur-Charente  Chile  Coburg , –, ,  Cochem an der Mosel  – Reichsburg Cochem  Corbeil (heute zu Corbeil-Essonnes)  Côte d’Azur ,  Courbevoie  Dachau  Dänemark ,  Danzig/Gdańsk , , – Darmstadt , , , , – Deezbüll (heute zu Niebüll) – Den Haag  Dessau ,  Deutz (heute zu Köln) ,  Dieppe , , ,  Digne-les-Bains  Dijon XIX,  Dordogne  Dresden , , , , –, –, –, , –, , , , –, , , –



Ortsregister

, , , , , , , –, , –, , , , , ,  – Königliche Akademie der Bildenden Künste , , , –, , , –, , ,  – Polytechnische Schule  Dublin , ,  – Royal Hibernian Academy of Arts  Ducherow – Dudweiler (heute zu Saarbrücken) –, ,  – St. Marien –, ,  Düsseldorf , –, –, –, –, – , –, , –, , –, , –, , –, –, –, –, –, –, –, , – , –, ,  – Atelier von Eduard Bendemann  – Atelier von Wilhelm Camphausen ,  – Atelier von Julius Geertz  – Atelier von Theodor Hildebrandt ,  – Atelier von Carl Wilhelm Hübner  – Atelier von Christian Köhler  – Atelier von Emanuel Leutze ,  – Atelier von Heinrich Mücke  – Atelier von Carl Ferdinand Sohn , , , ,  – Atelier von Wilhelm von Schadow , , ,  – Atelier von Rudolf Wiegmann  – Atelier von August Wittig  – Königlich-Preußische Kunstakademie Düsseldorf , , –, , , , , , , –,  – Künstler-Verein Malkasten , , , , , , , , , ,  – Kunstsalon Eduard Schulte –,  Écouen ,  Écully  Ehrenstetten (heute zu Ehrenkirchen)  Eisenach , ,  – Wartburg  Elberfeld (heute zu Wuppertal) , –,  – Rathaussaal ,  – St. Kunibert  Elsass , – Elseneur  Enghien-les-Bains 

England , , , –, –, , , , , , , –, , , , , , , ,  Épernay  Étretat –,  Feffernitz ,  Ferrara  Finnland  Flensburg , –, , , , , –  Florenz , , , , , , , ,  Föhr  Folkestone  Fontainebleau VII, , , , –, , –, – , , –, , –, –, , , –, , –, –, , –, –, , , ,  – Wald von Fontainebleau VII, , , , , , , –, , , , , –, , – , , –, –, ,  – Kreuzung von Belle-Croix ,  Franken  Frankenfelde – Frankenthal  Frankfurt a.M. VII, IX, , , –, –, – , –, , , , –, , , , –, , –, –, –, , , –, –, –, –, – , –, –, ,  – Atelier von Jakob Becker – – Kunstgewerbeschule  – Oper  – Städelsches Kunstinstitut –, –, –, , , –, , –, –, –, –, , –, –, –, , –, –, ,  – Wöhlerschule  Frankfurt (Oder)  Freiburg i. Br. –, , , ,  Fréjus  Freudenthal (heute zu Waldburg)  Friesland – Fromonville (heute zu Montcourt-Fromonville)  Fürth  Genf  Gent ,  Genua , , – Glarus 

Ortsregister

Glückstadt  Göppingen ,  Gotha , ,  Göttingen ,  Granada –,  – Alhambra  Graubünden  Graz –,  – Ständische Zeichenakademie  – Steiermärkischer Kunstverein  – Universität – Greenwich  Greifswald , , , ,  – Universität  Grenoble , ,  – Musée de Grenoble  Grez-sur-Loing  Griechenland , , , , –,  Groß-Lichterfelde (heute zu Berlin)  Großbritannien ,  Haiti  Halle (Saale) XIX, , , , , , ,  – Universität  Hamburg , , –, , , –, , , – , , , , , , –, , – , –, , , , –, –, , , ,  – Atelier der Brüder Günther und Martin Gensler  – Perspektivisches Institut  Hanau , –, –, –, ,  – Gewerbeschule  – Staatliche Zeichenakademie  Hannover , , , –, , , , , – – Dreifaltigkeitskirche  – Historisches Museum  – Kunstverein ,  Haarlem ,  Harz  Haueneberstein (heute zu Baden-Baden) , ,  Heidelberg , –, –, , , –, , ,  – Rathaus  – Schloss  Herrnhut  Hessen XV, XIX, , ,  Hildburghausen , 



Hildesheim ,  – Schloss Marienburg  Hippone (heute Annaba)  Hohenfeld  Holland –, , , , ,  Holleschau/Holešov  Holstein –,  Hoy  Husum , , , , , – Idaho  Indien  Innsbruck  Irland – Istrien ,  Italien , –, –, , , , , , , , , , , , , , –, , , –, –, –, , –, , , – , , , , –, , , , –, , , –, , , –, , –, –, , –, , –, –, –, – Jersey , – Jerusalem  Kaiserlautern  Kalifornien  Kanada – Karlsruhe –, , , –, , –, , , ,  – Bauschule  – Großherzoglich Badische Kunstschule ,  Kassel –, , , , –, , ,  – Maler- und Bildhauerakademie  – Schloss Wilhelmshöhe  Kastelbell-Tschars/Castelbello-Ciardes  – Schloss Kastelbell  Kaufbeuren  – Rathaus  Kellerberg (heute zu Weißenstein)  – Dorfkirche  Kiel –, –, , , , –, ,  – Universität  Klagenfurt ,  – Lithographische Anstalt Joseph Wagner  Koblenz , ,  Kochel am See 



Ortsregister

Köln , –, , , , , –, , , , , –, , , ,  – St. Kunibert  Königgrätz/Hradec Králové  Königsberg/Kaliningrad , , , , – – Königlich Preußische Kunstakademie  Konstantinopel (heute Istanbul) , , , , , , ,  Konstanz  – Konzilgebäude  Kopenhagen –, , –, , , , ,  – Königliche Akademie der Schönen Künste , , , ,  Korfu  Krakau – Krems a.d. Donau  Krim , ,  Kronberg im Taunus –, –, –, –  Krottingen/Kretinga  La Celle-Saint-Cloud ,  La Roche-sur-Yon  La Sauvetat (Gers)  – Dorfkirche  Lauenburg – Le Faouët  Le Havre , , –, , , ,  Le Mont-Saint-Michel  Leipzig , –, , , , , , , , , , –, –, –, , , –, , , –, , –, , ,  Les Batignolles (Seine) ,  Les Vaux de Cernay , – Lettland  Lippspringe (heute Bad Lippspringe)  Lille , ,  Lindau  Linz  L’Isle-Adam  Lissabon ,  Livland  Livorno  Liwadija (heute zu Jalta)  – Liwadija-Palast  London , –, , , , , –, , , , , –, , –, , , –, –, , –, –,

, , –, –, –, – , , , , ,  – British Museum  – Grosvenor Gallery , ,  – Royal Academy of Arts , , , , –, , –,  Lothringen  Ludwigsburg  – Offiziers-Bildungsanstalt  Ludwigslust –, , –, ,  Lüttich ,  – Kunstakademie  Lyon , , , , –, –, , , , –,  – Atelier von Louis Janmot – – Atelier von Elise Puyroche-Wagner  – Atelier von Simon Saint-Jean  – École des beaux-arts ,  Madrid ,  Magdeburg , , ,  Mailand , , , – Mainz XIX, , –,  Malta  Manchester , –, , , –, –  – Manchester City Art Gallery  Mannheim , , , ,  – Großherzogliche Gemäldegalerie  Mantua  Marburg , , , ,  – Universität  Mariaschein (heute zu Kurpka/Graupen)  Maribor/Marburg an der Drau  Marienberg (heute Bad Marienberg (Westerwald))  Marienwerder/Kwidzyn  – Domkirche  Marlotte , –, –, –, , –, , –,  Marly-le-Roi  – Schloss  Marnheim  Marokko , , –,  Marseille –, , , ,  – Musée des Beaux-Arts  Mecklenburg , –, –, , –, ,  Meissen ,  – Porzellanmanufaktur 

Ortsregister

Melbourne , ,  Meran –, , , ,  Merzien (heute zu Köthen)  Metz  Meudon ,  Misdroy/Międzyzdroje  Monaco  Montargis  Montenegro  Montigny-sur-Loing –,  Montmorency  Montpellier ,  – Musée Fabre  Montréal ,  Moret-sur-Loing  Moskau , – München –, –, , –, –, , –, –, –, , –, –, –, , –, , –, –, –, –, , , , –, , –, , –, –, , –, –, –, , , –, –, –, –, –, –, , –, , , –, –, , –, , – , , , , , , ,  – Atelier und Malschule von Joseph Bernhardt , ,  – Atelier von Otto von Faber du Faur  – Atelier von Peter (von) Hess ,  – Atelier von Peter Lutz  – Atelier von Theodor von Piloty , , , , , – – Atelier von Carl Rahl , , , ,  – Atelier von Moritz von Schwind ,  – Atelier von Niels Simonsen  – Atelier von Richard Zimmermann  – Bayerisches Nationalmuseum –, , –,  – Königliche Akademie der Bildenden Künste , , , , , , , , , , –, , , , , , , , , , , –, ,  – Königliche Kunstgewerbeschule  – Königlicher Glaspalast , , , , , , , , ,  – Lithographische Anstalt Piloty & Löhle  – Ludwig-Maximilians-Universität  – Malschule von Karl Schorn , ,  – Maximilianeum – – Polytechnische Schule 

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– Rathaus ,  – Veterinärschule  – Zeichenschule Filser  – Zeichenschule von Michael Neher  Münster , – Nancy , , ,  Nantes , , ,  Narbonne  Neapel , , , , , –, , , ,  – Reale Accademia di Belle Arti  Nemours  Neuenburg/Neuchâtel  Neuilly-sur-Marne ,  – Hôpital de Ville-Évrard  Neuilly-sur-Seine  Neuruppin – Neustadt a.d. Dosse  New York , –, , –, , –, , , –, , – Niederlande –, , , , , , , , , ,  Nîmes , , – – Musée des Beaux-Arts ,  Nizza –,  Nordafrika VIII, , , –, –,  Nordfrankreich ,  Nordfriesland , , – Normandie –, , , , , –, – , –, , –, , , – , ,  Norwegen , , ,  Nubien , ,  Nürnberg , –, , –, –, –, –,  Oberbayern  Oberitalien ,  Oberkirch (Baden)  Obermais/Maia Alta (heute zu Meran) – Oberschlesien  Offenbach a.M. ,  Oldenburg i. H. – Oran  Orléans , , –, –, , ,  Ornans  Ortenberg (Baden)  – Schloss  Osnabrück 

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Ortsregister

Ostende  Ostenfeld  Österreich , –, , , , , , , –, ,  Ostsee  Ouessant  Palästina –,  Paris – Académie Julian , ,  – Académie Suisse VIII, ,  – Atelier von Alexandre-Denis Abel de Pujol ,  – Atelier von Paul Baudry ,  – Atelier von Jean-Hilaire Belloc , –,  – Atelier von Léon Bonnat –, –, –, –, –, , ,  – Atelier von Jean-François Brémond , ,  – Atelier von Gustave Brion ,  – Atelier von Alexandre Cabanel , –,  – Atelier von Charles Chaplin –, –,  – Atelier von Léon Cogniet VII, IX, , –, –, –, , , –, , , –, , –, , , –, , –, , , –, –, –, , –  – Atelier von Sébastien Melchior Cornu ,  – Atelier von Louis-Charles-Auguste Couder , ,  – Atelier von Thomas Couture VII, IX, –, –, –, –, , –, , , –, , , , , , –, –, –, , –, –, –, , –, – , –, –, –, –, –, –, –, , , –, –, –, –, –, –, –, , , , , ,  – Atelier von Jacques-Louis David , , , , ,  – Atelier von Alexandre-Gabriel Decamps IX, – , ,  – Atelier von Théodore Deck  – Atelier von Paul Delaroche VII, IX, , –, , –, , , , –, , –, , , , , , –, , –, –, , ,  – Atelier von Gustave Doré ,  – Atelier von Michel-Martin Drolling –, , , , ,  – Atelier von Édouard Louis Dubufe , 

– Atelier von Charles Dupaty  – Atelier von Jean-Baptiste Farochon , , , , – Atelier von Hippolyte Flandrin IX, , , , , ,  – Atelier von Camille Flers ,  – Atelier von Charles Fortin – – Atelier von Jean-Léon Gérôme , –,  – Atelier von Charles Gleyre VII–VIII, , , – , , –, –, , , , –, –, , , , , – – Atelier von Theude Grönland , ,  – Atelier von Gaspard Gsell ,  – Atelier von Gabriel-Christophe Guérin  – Atelier von Pierre-Narcisse Guérin  – Atelier von Jean-Louis Hamon ,  – Atelier von Ernest Hébert – – Atelier von Louis Hersent , ,  – Atelier von Jean-Auguste-Dominique Ingres , , , , –, , ,  – Atelier von Eugène Isabey , , –, – , ,  – Atelier von Claudius Jacquand –, ,  – Atelier von Charles-Émile Jacque , –,  – Atelier von Julius Ernst Benedikt Kietz IX, ,  – Atelier von Alexander Laemlein , , –, ,  – Atelier von Émile Charles Lambinet VIII, –,  – Atelier von François-Gabriel Guillaume Lepaulle  – Atelier von Eugène Lepoittevin , , , ,  – Atelier von Joseph François Paris  – Atelier von François-Édouard Picot , , , ,  – Atelier von Elise Puyroche-Wagner  – Atelier von Joseph-Nicolas Robert-Fleury –, –, ,  – Atelier von Camille Joseph Etienne Roqueplan –, , ,  – Atelier von Benjamin Roubaud  – Atelier von Adélaïde Salles-Wagner  – Atelier von Ary Scheffer , , , , , , –, –, –, , –, , , – – Atelier von Otto Scholderer ,  – Atelier von Pierre-Charles Simart 

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Atelier von Alfred Stevens  Atelier von Jean-Baptiste Tissier , – Atelier von Henry de Triqueti –,  Atelier von Horace Vernet , –, , , , , –, , , , , –, , –, , – Atelier von Johann Georg Wille  Atelier von Franz Xaver Winterhalter ,  Atelier von Adolphe Yvon –, –, , ,  Börse ,  Champ de Mars ,  Champs-Élysées  Cimetière de Montmartre  Cimetière du Père-Lachaise  Closerie des Lilas  École des beaux-arts VII–VIII, , –, , , –, –, , , , , –, – , , , , –, , –, , , –, , , , , , , , , –, –,  École polytechnique ,  École spéciale de Dessin et de Mathématiques , , –, ,  Folies de Belleville  Hôtel de Ville , ,  Hôtel Drouot , , , , ,  Île Saint-Louis  Institut de France , , –, , ,  Invalidendom ,  Jardin des Plantes , ,  Jardin du Luxembourg , , –,  Kloster Saint-Benoît ,  Leichenhaus/Morgue  Lycée Louis le Grand  Madeleine , ,  Manufacture des Meubles et des Tapisseries de la Couronne  Montmartre , , , , , , , , , , , , , , , , –, ,  Montparnasse ,  Musée de l’Artillerie  Musée Campana  Musée de Cluny – Musée du Louvre VII, –, , , –, , – , –, –, , , –, , , – , , , , , –, , –, , , , , –, –, –, , –

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, , , –, , –, –, , , , , –, , –, , –, , , , –, , , –, , –, , , , –, , , , , , –, –, , –, , –, , , , , –, , ,  – Musée du Luxembourg VII, , , , , , , –, , , –, , –, , , ,  – Notre-Dame ,  – Nouvelle Athènes , , ,  – Palais d’Orsay IX, , , , , , –, , –, –, , , , –, , ,  – Palais de l’Industrie  – Palais Royal  – Panthéon –, ,  – Place de la Bastille  – Porte St. Denis  – Porte St. Martin  – Saint-Eustache ,  – Saint-Jacques-Saint-Christophe de la Villette  – Saint-Laurent  – Saint-Sulpice , ,  – Triumphbogen  – Tuilerien , , ,  – Val-de-Grâce  Pau , ,  Pest (heute zu Budapest)  Philadelphia , ,  Philippeville (heute Skikda)  Picardie  Pisa  Plate  Poissy –,  Polen , , , , ,  Pompeji  Pont-Aven – Porto ,  Portsmouth  Portugal , , – Posen/Poznań  Potsdam ,  – Atelier von Wilhelm Ternite  – Schloss Babelsberg ,  – Schloss Sanssouci  Prag , , –, – – Akademie der Bildenden Künste ,  – Zeichenschule im erzbischöflichen Palais 

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Ortsregister

Pressburg/Bratislava  Proßnitz/Prostějov  Provence , –,  Pula  Pyrenäen , , , ,  Québec  Quimperlé  Rambouillet ,  – Wald von Rambouillet ,  Regensburg ,  Rheinland –, – Rhodos  Riga ,  Rinteln a.d. Weser  Roggendorf (Mecklenburg)  Rohrschach  Rom , –, , –, , , –, , , , , , –, –, , , –, – , , , , –, , , , – , –, –, –, –, , , , , , , , –, , , –, –, , , –, –, , –, – – Accademia Reale di San Luca ,  – Villa Medici/Académie de France , ,  Roscoff  Rosenheim  Rotterdam  Rouen , –, , –,  – Vieille Tour  Rough and Ready  Rudolstadt  Russland VIII, , ,  Sachsen , , , , ,  Sacramento , ,  Saint Helier  Saint Louis (Missouri)  Saint-André  Saint-Cloud ,  – Schloss  Saint-Denis , , ,  Saint-Malo  Saint-Ouen  Saint-Raphaël – Saint-Tropez  Salerno  Salzburger Alpen 

San Francisco  San Giorgio Maggiore  Sankt Leonhard in den Windischen Büheln/Lenart v Slovenskih Goricah  Sankt Petersburg –, –, –, – , , ,  – Französische Botschaft – – Russische Kaiserliche Kunstakademie  – Winterpalast  – Zitadelle  Sarajevo  Satory (heute zu Versailles)  Saumur – – Kaiserliche Kavallerieschule  Schäßburg/Sighişoara – Schlesien  Schleswig , , –, , , , , ,  Schleswig-Holstein , , –, , , , , , , , , ,  Schottland  Schrobenhausen ,  Schwabach  Schwäbisch Hall –, ,  Schwante  – Dorfkirche  Schwarzwald , , –, , ,  Schweden ,  Schweiz VII, , , , , , , , , , , , –, , –, , , , , , , , –, , , , –, ,  Schwerin , –, , –, –, – , , –, , , , ,  – Großherzogliche Kunstsammlung ,  – Schloss ,  – Sonntags-Schule zur Fortbildung für Gewerbelehrlinge  – St. Paulskirche  Seine-et-Marne ,  Senlis  Sevilla  – Alcázar  Sèvres , , , ,  – Porzellanmanufaktur , ,  Siebenbürgen – Siena  Sizilien , , , ,  Skandinavien  Skikda (siehe Philippeville)

Ortsregister

Smyrna (heute Izmir) ,  Spanien , , , , , –, –, –, , , , , , , ,  Speyer , – Starnberg  – Starnberger See  Stettin/Szczecin , ,  Stockholm  Stralsund  Straßburg –, –, , –, ,  – Münster  Stuttgart –, , –, –, , –, –, , –, , , , , , , ,  – Atelier von Friedrich Georg Bienemann  – Königliche Kunstschule , , – – Polytechnikum  – Schloss Rosenstein  Südamerika  Süddeutschland , , ,  Südfrankreich , , –, –,  Süditalien  Südtirol ,  Swinemünde/Świnoujście  Syrien  Szöreg  Tanger  Tegel  – Schloss  Teutoburger Wald  Thüringen ,  Tirol –, ,  Tombelaine  Touques (Calvados)  Tours , ,  Travemünde  Triest  Tripolis  Troppau/Opava  Trouville-sur-Mer  – Saint-Christophe  Troyes  Tunis , , – Turin , – Türkei , , –,  Tutzing  Uerdingen  Ungarn , –, , , 



Untermais/Maia Bassa (heute zu Meran)  Uppsala –,  – Universität –,  USA –, , –, , ,  Vahrn  Valenciennes  Venedig , –, , , , , , , , –, , , , , –, , – Versailles VII–VIII, , –, –, , –, –, , –, , , , –, –, , , , , – – Atelier von Horace Vernet , , – – Galerie des Batailles/Musée de l’Histoire de France VII, –, , , , , ,  – Jeu de Paume , ,  – Königliches Gestüt  – Schloss , , , , , , ,  Villach  Villiers-le-Bel ,  Vitré ,  Waidhofen an der Thaya  Warschau  Wasselonne  Weil am Rhein ,  Weimar VII, –, –, –, –, , , , , , , ,  – Großherzoglich-Sächsische Kunstschule VII, – , , , ,  – Radierverein  Westphalen  Wien , , , , , , , –, –, , , , –, , , –, –, –, –, , , –, , , –, –, , , , , , , , , –, –, ,  – Akademie der vereinigten bildenden Künste , , , , , ,  – Atelier von Ferdinand Georg Waldmüller , , ,  – Atelier von Karl Gsellhofer ,  – Kunstgewerbeschule der österreichischen Museen ,  – Künstlerhaus , , ,  – Oper  – Österreichischer Kunstverein , ,  – Xylographische Anstalt von Rudolf von Waldheim  Wiesbaden , , –, , 



Ortsregister

Willingshausen , , ,  Windsor ,  – Schloss ,  Wollin  Wuppertal , –, ,  – Von der Heydt-Museum , , , 

Württemberg , –, –, , ,  Würzburg ,  Zittau  – Königliche Baugewerbeschule  Zürich , –, 