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German Pages 566 [568] Year 1987
ZT 1 säur
Herausgegeben von Hans Bohrmann, Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund
NS-Presseanweisungen der Vorkriegszeit Edition und Dokumentation Bd. 3/1: 1935 Bearbeitet von Gabriele Toepser-Ziegert
Κ · G · Saur München London · New York · Oxford · Paris 1987
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek NS-Presseanweisungen der Vorkriegszeit : Ed. u. Dokumentation / hrsg. von Hans Bohrmann. Bearb. von Gabriele Toepser-Ziegert. — München ; London ; New York ; Oxford ; Paris : Saur Teilw. mit d. Erscheinungsorten München, New York, London, Paris ISBN 3-598-10551-7 NE: Bohrmann, Hans [Hrsg.]; Toepser-Ziegert, Gabriele [Bearb.] Bd. 3. 1935. 1 (1987). ISBN 3-598-10554-1
© 1987 by Κ. G. Saur Verlag KG, München Satz: Fotosatz H . Buck, 8300 Kumhausen Druck: Strauss Offsetdruck GmbH, Hirschberg Binden: Buchbinderei Schaumann, Darmstadt Printed in the Federal Republic of Germany ISBN 3-598-10551-7 (Gesamt) ISBN 3-598-10554-1 (Band 3/1)
Inhalt
Bd. 3/1: 1935 Abkürzungsverzeichnis Danksagung
7* 13*
Einleitung A. Allgemeiner Teil Das Jahr 1935 1. Die historische Situation
15* 15*
2. Die Situation der Presse a) Die Amann-Anordnungen b) Der Personalwechsel in der Presseabteilung des RMVP c) Der Reichspressetag d) Die Reichspresseschule e) Androhung und Durchführung von Sanktionen gegenüber Journalisten
20* 23* 27* 29* 34* 38*
B. Die Presseanweisungen 1935 3. Die Sammlung ZSg. 110
40*
4. Gottfried Traub
45*
5. Editionstechnische Erläuterungen
52*
Editions- und Dokumentationsteil Chronologisches Register der Anweisungen Die Anweisungen 1935
III 1-478
5*
Bd. 3/11: 1935
Editions- und Dokumentationsteil (Fortsetzung) Die Anweisungen 1935
479-904
Anhang Literaturverzeichnis
907
Errata 1933/34
922
Zeitungs- und Zeitschriftenregister
925
Personenregister
933
Sach- und Ortsregister
955
6*
Abkürzungsverzeichnis
AA A.A. AD AP ADCA ADW AEG ALACR ALA A.O. AP APK ARRH AvD AZ BA B.A. BB BBC
Auswärtiges Amt Abendausgabe Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Allgemeiner Deutscher Waffenring Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus Allgemeine Anzeigen Gesellschaft mbH Auslandsorganisation der NSDAP Auslandspresse Associated Press Akten der Partei-Kanzlei der NSDAP Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler Automobil-Club von Deutschland Allgemeine Zeitung
BBZ BDM BIZ BLA BLN BT BZ
Bundesarchiv Berliner Ausgabe Berliner Berichterstattung-Sonderdienst Berliner Börsen-Courier British Broadcasting Corporation Berliner Börsen-Zeitung Bund Deutscher Mädel Berliner Illustrirte Zeitung Berliner Lokal-Anzeiger Berliner Lokalnachrichten Berliner Tageblatt Berliner Zeitung am Mittag
CDU Chronik Cvd
Christlich-Demokratische Union Deutschlands Chronik deutscher Zeitgeschichte Chef vom Dienst
DAF DAZ DBB DBZ DC DDP DDR
Deutsche Arbeitsfront Deutsche Allgemeine Zeitung Deutscher Beamten-Bund Deutsche Bergwerks-Zeitung Deutsche Christen Deutsche Demokratische Partei Deutsche Demokratische Republik
DEK DF DFG DFV DHD Dienatag DIHT DINAT DKP DN DNB DNVP DP dpa DRPS DSD DSt DVP DWK
Deutsche evangelische Kirche Deutsche Front Deutsche Forschungsgemeinschaft Deutscher Flottenverein Deutscher Handelsdienst Dienst nationaler Tageszeitungen Deutscher Industrie- und Handelstag Dienst nationaler Zeitungen Deutsche Kurz-Post Düsseldorfer Nachrichten Deutsches Nachrichtenbüro Deutschnationale Volkspartei Deutsche Presse Deutsche Presseagentur Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Deutscher Schnelldienst Deutsche Studentenschaft Deutsche Volkspartei Deutsche Werke Kiel
EAZ EDZ Egelhaaf
Essener Allgemeine Zeitung Ergänzungsdienst deutscher Zeitungen Egelhaafs Historisch-politische Jahresübersicht für 1935
FAD FAZ FIA FIDAC FK FZ
Freiwilliger Arbeitsdienst Frankfurter Allgemeine Zeitung Federation Internationale de l'Automobile Federation interalliee des anciens combattänts Fränkischer Kurier Frankfurter Zeitung
GDP GStV gtz
Großdeutscher Pressedienst Gemeinschaft Studentischer Verbände Bearbeiterin
Hdb HHF HHN HHT HJ HR
Handbuch Hamburger Fremdenblatt Hamburger Nachrichten Hamburger Tageblatt Hitlerjugend Hessischer Rundfunk
IfZ IG-Farben
Institut für Zeitgeschichte Interessengemeinschaft Farbenindustrie
8*
ILO IMT Indie INS
Internationale Arbeitsorganisation Internationales Militärtribunal Informationsdienst International News Service
K.D.A.I. KDDK KdF Keesing KöZ KPD KPdSU Kreuz-Z KV KVR KZ
Kampfbund der Deutschen Architekten und Ingenieure Kameradschaft der deutschen Künstler e.V. „Kraft durch Freude"-Gemeinschaft Keesings Archiv der Gegenwart Kölnische Zeitung Kommunistische Partei Deutschlands Kommunistische Partei der Sowjet-Union Kreuz-Zeitung Kölnische Volkszeitung Korrespondenz für Volksaufklärung und Rassenpflege Konzentrationslager
LAG LNN
Landesarbeitsgericht Leipziger Neueste Nachrichten
M.A. MAA MdL MdR Mgbl. MNN MS MZ
Morgenausgabe München-Augsburger Abendzeitung Mitglied des Landtags Mitglied des Reichstags Morgenblatt Münchner Neueste Nachrichten Maschinenschrift Magdeburgische Zeitung
NAG NDZ NFZ NIU NL NSAK NSBO NSDAP NSDFB NSDStB NS-Hago NSK NSKK NSL NSV
Nationale Automobil-Gesellschaft A.G. Nachrichtenbüro deutscher Zeitungsverleger GmbH Neue Frankfurter Zeitung Nachrichten- und Informationsblatt Nachlaß NS-Automobil-Korps Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Nationalsozialistischer Deutscher Frontkämpferbund Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund Nationalsozialistische Handel- und Gewerbeorganisation Nationalsozialistische Parteikorrespondenz Nationalsozialistische Kraftfahrer-Korps Nationalsozialistischer Lehrerbund Nationalsozialistische Volkswohlfahrt
NTB NWD NTZ NZ NZZ
Das Neue Tage-Buch Neuer Wirtschafts-Dienst Niedersächsische Tageszeitung National-Zeitung, Essen Neue Zürcher Zeitung
OHL OKW ONS OS
Oberste Heeresleitung Oberkommando der Wehrmacht Oberste Nationale Sportkommission Oberschlesien
PA Pg P.O. Preko PTb
Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Parteigenosse Politische Organisation Pressekonferenz Pariser Tageblatt
R.A. RAK RDM RDP RfG RGBl. RJM RKK RKW RLM RMI RMV RMVP RPS RRG RWM RWZ
Reichsausgabe Rassenpolitische Auslands-Korrespondenz Reichsverband Deutscher Makler Reichsverband der Deutschen Presse Reichsstelle für Getreide Reichsgesetzblatt Reichsjustizministerium Reichskulturkammer Reichskuratorium Wirtschaftlichkeit Reichsluftfahrtministerium Reichsinnenministerium Rhein-Mainische Volkszeitung Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda Reichspresseschule Reichs-Rundfunk-Gesellschaft Reichswirtschaftsministerium Rheinisch-Westfälische Zeitung
SA SBZ SED SLG Sopade
Sturmabteilung Sowjetische Besatzungszone Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Schriftleitergesetz Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Sozialdemokratische Partei Deutschlands Schutzstaffel Schlesische Zeitung
SPD SS SZ 10*
Tass TO TU
Telegraphen-Agentur der Sowjet-Union Transocean Telegraphen-Union Internationaler Nachrichtendienst GmbH
UP Uschla
United Press Untersuchungs- und Schlichtungsausschuß der NSDAP
VB N.A. VDA VDI VDZ VE VjhZ Voss. VuL
Völkischer Beobachter, Norddeutsche Ausgabe Volksbund für das Deutschtum im Ausland Verein Deutscher Ingenieure Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger GmbH Volksempfänger Viertel)ahreshefte für Zeitgeschichte Vossische Zeitung Volkssport und Leibeserziehung
WB WHW WLZ WPD WTB
Westdeutscher Beobachter Winterhilfswerk Westdeutsche Landeszeitung — Rote Erde Wirtschaftspolitischer Dienst Wolff's Telegraphisches Büro
ZK ZSg.
Zentralkomitee Zeitgeschichtliche Sammlung Zeitungsverlag Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure Zeitungsverlag und Zeitschriftenverlag Zeitungswissenschaft
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11*
Danksagung
Folgende Institutionen haben mich bei meinen Recherchen unterstützt, wofür ich ihnen dankbar bin: Bayerische Staatsbibliothek, München; Belgische Botschaft, Bonn; Bibliothek der Hansestadt Lübeck; Bibliothek der Industrie- und Handelskammer Frankfurt/Main; Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen, Stuttgart; Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel; Bibliothek des John F. Kennedy-Instituts für Nordamerika-Studien an der Freien Universität Berlin; The British Newspaper Library, London; Bundesarchiv Koblenz; Demeter-Bund, Stuttgart; Deutsche Bücherei, Leipzig; Deutsche Staatsbibliothek, Berlin (DDR); Fördergemeinschaft organisch-biologischer Land- und Gartenbau e.V., Heiningen; Freiherr von Twickel'sche Hauptverwaltung, Havixbeck; Institut für Zeitgeschichte, München; Landesarchiv Berlin; Landesarchiv Saarbrücken; The New York Public Library; Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover; Öffentliche Bibliothek der Universität Basel; Pfälzische Landesbibliothek, Speyer; Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Bonn; Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel; Staatsarchiv Ludwigsburg; Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin; Staats- und Universitätsbibliothek Bremen; Stadtarchiv Bad Tölz; Stadtarchiv Dresden; Stadtarchiv Frankfurt/Oder; Stadtarchiv Ludwigshafen; Stadtarchiv Magdeburg; Stadtarchiv München; Stadtarchiv Rostock; Stadtarchiv Wismar; Stadt- und Landesbibliothek Dortmund; Stadtbibliothek Hannover; Stadtverwaltung Bad Herrenalb; Stadtverwaltung Bonn; Stadtverwaltung Gütersloh; Stadtverwaltung Karlsruhe; Stadtverwaltung Wuppertal; Süddeutsche Zeitung, Redaktions-Archiv, München; Süddeutscher Verlag, München; Universitätsbibliothek Bonn; Universitätsbibliothek Freiburg i.Br.; Universitätsbibliothek Mannheim; Universitätsbibliothek Münster; Universitätsbibliothek Stuttgart; Verlag Ungeheuer und Ulmer, Ludwigsburg; Württembergische Landesbibliothek Stuttgart. Mit der Menge des Editionsmaterials ist erfreulicherweise auch die Zahl der Mitarbeiter gewachsen und ich möchte mich an dieser Stelle bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Bonn) für die weitere Finanzierung und bei der Stadt Dortmund für die verwaltungsmäßige Abwicklung des Projektes bedanken. Denjenigen meiner Kolleginnen und Kollegen in Bibliothek, Magazin und Verwaltung des Instituts für Zeitungsforschung, die mir in vielfältiger Weise geholfen haben, danke ich sehr. Meinen Mitarbeiterinnen Frau Heike Backer, Frau Erika Groß und Frau Doris Kohlmann M.A. gilt mein besonderer Dank für ihre Aufmerksamkeit, Ausdauer und Fleiß. Die Zusammenarbeit mit ihnen war anregend und verpflichtend. Dortmund, im September 1986
Gabriele Toepser-Ziegert
13*
Einleitung
Α. Allgemeiner Teil
Das Jahr 1935 1. Die historische Situation Der NSDAP-Parteitag des Jahres 1935, der seine historische Bedeutung durch die Verkündung der Nürnberger Rassengesetze erlangte, trug den offiziellen Titel „Parteitag der Freiheit". Dementsprechend verlieh Joseph Goebbels in seiner Rede zum Jahreswechsel 1935/36 der Hoffnung Ausdruck, „das Jahr werde als das Jahr der deutschen Freiheit in die Geschichte übergehen". Und er fuhr fort: „Drei markante Ereignisse haben diesem Jahr ihren Stempel aufgedrückt: Der Sieg an der Saar, die Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit und der Abschluß des deutsch-englischen Flottenabkommens." 1 Damit hob er die Ereignisse hervor, die mit außenpolitischer Anerkennung verbunden waren: Am 13. Januar hatte die Saarabstimmung, die durch den Versailler Vertrag festgelegt war, eine überwältigende Mehrheit (90,8 %) für die Rückgliederung des Saargebiets an das Deutsche Reich ergeben. A m 16. März wurde die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, und am 18. Juni erreichte die deutsche Regierung ein Flottenabkommen mit Großbritannien, das ihr 35 % der Gesamttonnage der britischen Marine sicherte, wobei die U-Boote sogar zu 100 % berücksichtigt wurden. 2 Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Berlin bemühte sich die deutsche Regierung um internationales Ansehen und Anerkennung sowie Gleichberechtigung bei der militärischen Ausstattung. Mit der nun offiziellen Aufrüstung 3 wurden einerseits die militärischen Ambitionen befriedigt, andererseits wurde der davon profitierenden Rüstungsindustrie signalisiert, daß sie mit einem wachsenden Aufschwung rechnen konnte. Die Zahl der Arbeitslosen konnte im Laufe des Jahres 1934 um 600 000 auf 2,7 Millionen reduziert werden, der weitere Abbau im Jahr 1935 ging allerdings nicht so zügig voran. Anfang 1936 wies die Statistik immer noch 2,5 Millionen Arbeitslose aus. Dabei hatte es verschiedene Projekte gegeben, mit deren Hilfe die Arbeitslosigkeit bekämpft werden sollte. Die Arbeitsdienstpflicht wurde am 6. März zunächst für Abiturienten, die studieren wollten, einge-
1 2 3
H H N , Nr. 1 v. 1. Januar 1936, S. 1 - 2 vgl. dazu die entsprechenden Presseanweisungen Das „Gesetz über die Beurlaubung von Angestellten und Arbeitern für Zwecke der Leibeserziehung" vom 15. Februar 1935 wurde noch heimlich und unauffällig an die Öffentlichkeit gebracht, vgl. ZSg. 101/5/55/Nr. 1127 v. 20. Februar 1935.
15*
führt, ab dem 26. Juni war sie allgemein gültig. 4 A b dem 17. Lebensjahr (freiwillig) bzw. 18. Lebensjahr (Pflicht), sollten durchschnittlich 200 000 Personen für ein halbes Jahr im Reichsarbeitsdienst tätig sein und somit aus den Arbeitslosenstatistiken herausfallen. 5 Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatte denselben Nebeneffekt. A m 14. März, einem Donnerstag, fand die letzte reguläre Pressekonferenz vor der Wiedereinführung der Wehrpflicht statt. Auf der nächsten Pressekonferenz am 18. März (Montag) wurde bereits die Aufarbeitung der ausländischen Reaktionen reglementiert. Nach dem Metger-Material6 hat allerdings am 16. März 1935 (Samstag) eine Pressekonferenz stattgefunden, die von den beiden anderen Korrespondenten (Dienatag/FZ) offenbar nicht wahrgenommen wurde. Diese Pressekonferenz wurde noch vor der Veröffentlichung des Wehrpflicht-Gesetzes abgehalten. 7 Der darauffolgende Sonntag (17. März) war der „Heldengedenktag", woran wieder einmal der Sinn der nationalsozialistischen Propagandisten für dramatische Effekte abzulesen ist. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ganz besonderer Art war die Weiterführung des Baues der Reichsautobahn, deren Planung ein Erbe der Weimarer Republik war. Am 19. Mai wurde das erste Teilstück (Darmstadt-Frankfurt) eingeweiht und in der Folgezeit wurden die Schatten des Unternehmens, die sich durch die Arbeitsbedingungen ergaben, deutlich. Die Arbeiter waren im ganzen Reich angeworben worden, sie lebten in Lagern, nahe ihrer Arbeitsstätte, aber weit entfernt von jeder Zivilisation. Die Isolation und wochenlange Trennung von den Familien brachten soziale Probleme mit sich, dazu kamen Streitigkeiten wegen der Löhne und der Versorgung. 8 Gleichzeitig stagnierte die Konstruktion des Volkswagens, der 1936 schließlich ganz aus der Diskussion verschwinden sollte 9 , so daß für die Bevölkerung noch nicht einmal ersichtlich wurde, wer auf den neuen Autobahnen eigentlich fahren sollte. Verfolgt man die nichtoffizielle Debat-
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5
6 7
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Reichsarbeitsdienstgesetz v. 26. Juni 1935 (RGBl. 1935, I, S. 769 - 771). Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Dauer der Dienstzeit und die Stärke des Reichsarbeitsdienstes vom 27. Juni 1935 (RGBl 1935, I, S. 772). § 1 (1) Der Reichsarbeitsdienst ist Ehrendienst am Deutschen Volke. (2) Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, ihrem Volk im Reichsarbeitsdienst zu dienen. (3) Der Reichsarbeitsdienst soll die deutsche Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft und zur wahren Arbeitsauffassung, vor allem zur gebührenden Achtung der Handarbeit erziehen. (4) Der Reichsarbeitsdienst ist zur Durchführung gemeinnütziger Arbeiten bestimmt. . . . Reichsarbeitsdienstgesetz v. 26. Juni 1935, a. a. O., S. 769 s. dazu das Kapitel „Die Sammlung ZSg. 110" U m 13 Uhr trat der Ministerrat zusammen, um über das „Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht" informiert zu werden, vgl. R. Absolon, Die Wehrmacht im Dritten Reich, Bd. 3, Boppard 1975, S. 6. s. dazu ZSg. 102/1/69 (2) v. 18. Mai 1935. ZSg. 101/6/31/Nr. 1489 v. 26. Juli 1935. ZSg. 101/6/35/Nr. 1500 v. 30. Juli 1935. ZSg. 101/6/38/Nr. 1508 v. 1. August 1935 s. ZSg. 101/5/19/Nr. 1055 v. 22. Januar 1935. ZSg. 101/5/177/Nr. 1361 v. 31. Mai 1935. ZSg. 101/6/13/Nr. 1455 v. 13. Juli 1935. ZSg. 101/7/5/Nr. 8 v. 4. Januar 1936
16*
te10 um die Arbeit an dem Autobahnnetz, liegt der Verdacht nahe, daß die einhellige Begeisterung, die heute im Gedächtnis so manchen Zeitgenossens mit dem modernen Bauwerk verbunden ist, ein gutes Quentchen erfolgreiche Propaganda beinhaltet. Dabei nahm die Versorgungskrise des Jahres 1935 derartige Ausmaße an, daß sie Goebbels noch rückblickend in seiner Ansprache zum Jahreswechsel erwähnte: „Weil wir Rohstoffe für die Arbeitsschlacht und für die Wehrhaftmachung unseres Volkes nötig haben, mußten wir die Einfuhr von Lebensmitteln, vor allem von Fetten und Fleisch, zu einem Teil einschränken. Das bedingte zeitweilige Verknappungen an Butter und Schweinefleisch. Es mußte Tag für Tag versucht werden, zu einem erträglichen Ausgleich zu kommen; Regierung und Volk haben schon im vergangenen Jahr ihre Sorgen gehabt und werden sie auch im künftigen haben. Entscheidend aber ist, daß wir nach besten Kräften gegen Elend und Mangel ankämpfen und nicht untätig zuschauten, wenn sich irgendwo ein Notstand bemerkbar machte."11 Tatsächlich stellte die Lebensmittelversorgung die Regierung, nicht zuletzt wegen einer schlechten Ernte im Vorjahr, vor erhebliche Probleme, die der Öffentlichkeit logischerweise nicht verborgen blieben. Die Futtermittelknappheit wirkte sich negativ auf den Viehbestand aus, der wiederum reagierte mit Engpässen bei Molkereiprodukten und Fleisch. Da aber eine Einfuhr soweit wie möglich vermieden werden sollte, machte man sich an verantwortlicher Stelle Gedanken über Rationierung und Lebensmittelmarken, die in einigen Regionen schließlich auch ausgegeben wurden.12 Als Ausweg wurden neue Konservierungstechniken erörtert, um derartige Mangelsituationen langfristig zu vermeiden.13 Die katastrophale Versorgungslage hatte schließlich auch personelle Konsequenzen, die allerdings nichts an der kritischen Gesamtsituation änderten.14 Es ist bemerkenswert, daß die Lebensmittelknappheit dieses Jahres, die durch die eigensinnige NS-Wirtschaftspolitik heraufbeschworen wurde und die für die Bevölkerung sehr wohl spürbar war15, in der Rückschau auf die Vorkriegsjahre kaum erwähnt wird, geschweige denn eine Rolle spielt. Das mag mit der in diesem Punkt wirkungsvollen Meinungsbildung durch die öffentlichen Medien zu erklären sein, es kann aber auch damit zusammenhängen, daß die Wahrnehmung der 10 z.B. in den Sopade-Berichten 11 HHN, Nr. 1 v. 1. Januar 1936, S. 2 12 s. a. Sopade, 2. Jg. (1935), S. 1138 ff. ZSg. 102/1/52 (3) v. 10. Dezember 1935 13 vgl. dazu ZSg. 101/6/58/Nr. 1561 v. 16. August 1935. ZSg. 101/6/64/Nr. 1577 v. 22. August 1935. ZSg. 101/6/84/Nr. 1612 v. 3. September 1935. ZSg. 102/1/55 v. 26. September 1935. ZSg. 101/6/123/Nr. 1680 v. 27. September 1935. ZSg. 101/6/127/Nr. 1691 v. 30. September 1935. ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 2 5 5 - 2 5 9 v. 4. September 1935 (Vertrauliche Information Nr. 46). ZSg. 102/1/61 (8) v. 5. Oktober 1935. ZSg. 101/6/183/Nr. 1832 v. 14. November 1935. ZSg. 101/28/331 v. 7. November 1935 (Informationsbericht Nr. 55). ZSg. 101/6/214/Nr. 1936 v. 12. Dezember 1935 14 vgl. ZSg. 101/6/127/Nr. 1692 v. 30. September 1935. ZSg. 101/6/140/Nr. 1717 v. 12. Oktober 1935. s. a. Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei über die Provinz Hessen-Nassau 1933 - 1936, Köln, Wien 1986 15 s. a. NS-Presseanweisungen, 2:34, S. 14""f.
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Entbehrungen im 1. bzw. 2. Weltkrieg weitaus eindrucksvoller war als in den „Friedensjahren". Doch bereits die Tatsache, daß Goebbels die Krise mehrfach öffentlich eingestand, läßt auf ihre Dimensionen schließen. Wie schon 1933 wurde der Wirtschaftsteil der Zeitung weiterhin als Versteck für brisante Informationen genutzt. 16 Dabei kam es allerdings auch vor, daß die Anregung dafür von der Regierung kam, sei es bei der Festsetzung der Preise für Weizenmehl 17 , sei es bei der Vorschätzung der Kartoffelernte 18 , sei es bei Außenhandelsberichten 19 oder im Fall der Steigerung der ArbeitslosenzahP. Daraus ist schon ersichtlich, wie nachdrücklich das Verbot gemeint war, keine lohnpolitischen Diskussionen in den Zeitungen zu führen, wenn es ausdrücklich auch für die Handelsteile gelten sollte. 21 Besonderes Fingerspitzengefühl war bei Außenhandelsfragen geboten, deren Erörterung von der ausländischen Presse aufmerksam verfolgt wurde. Deswegen wurden die Schriftleiter besonders der nationalsozialistischen Blätter angewiesen, „hier sehr vorsichtig ((zu)) sein", um nicht als „offiziöse oder offizielle Regierungsmeinung" zitiert zu werden. 22 Wie behutsam die Regierung in der — für breite Bevölkerungsschichten — wirtschaftlich miserablen Lage des Jahres 1935 mit dem „Volksgenossen" umging, demonstriert auch die Presseanweisung, die ankündigt, daß „trotz des Ernstes" des 9. November Kabaretts und Varietes spielen dürfen, um „wirtschaftliche und soziale Härten" zu vermeiden. 23 Das für die folgenden Jahre wegweisende Ereignis sprach Goebbels in seiner Rede zum Jahreswechsel aber nicht an: die Gesetze, die auf dem Nürnberger Parteitag 1935 so überstürzt und überraschend verkündet wurden, und die als „Nürnberger Rassengesetze" in die Geschichte eingingen. Das Reichsflaggengesetz erklärte die Hakenkreuzflagge zur Reichs- und Nationalflagge 24 , das Reichsbürgergesetz unterschied zwischen Staatsangehörigen und Reichsbürgern ( = „Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes") 2 5 und das „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" 2 6 untersagte Eheschlies. a. NS-Presseanweisungen, 1:33, S. 107* ZSg. 101/6/101/Nr. 1633 v. 12. September 1935 18 ZSg. 101/6/150/Nr. 1753 v. 21. Oktober 1935 19 ZSg. 101/6/184/Nr. 1833 v. 15. November 1935. ZSg. 101/6/222/Nr. 1961 v. 17. Dezember 1935 20 ZSg. 101/6/178/Nr. 1814 v. 9. November 1935 2 1 ZSg. 101/5/142/Nr. 1294 v. 7. Mai 1935 2 2 ZSg. 102/1/30 (1) v. 14. Mai 1935 2 3 ZSg. 101/6/157/Nr. 1768 v. 25. Oktober 1935 24 Reichsflaggengesetz v. 15. September 1935 (RGBl. 1935, I, S. 1145) 2 5 Reichsbürgergesetz vom 15. September 1935 (RGBl. 1935, I, S. 1146) 26 Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. September 1935 (RGBl. 1935,1, S. 1146-1147). Die entsprechenden Literaturangaben sind bei den Presseanweisungen im Editionsteil zu finden: ZSg. 101/6/109/Nr. 1645 v. 16. September 1935. ZSg. 101/6/19 v. 2. Oktober 1935. ZSg. 101/28/335 v. 11. November 1935 (Informationsbericht Nr. 56). ZSg. 102/1/45 (3) v. 25. November 1935. ZSg. 102/1/58 (4) v. 28. Dezember 1935 16
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ßungen „zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes" und die Beschäftigung „weiblicher Staatsangehöriger deutschen oder artverwandten Blutes" unter 45 Jahren in jüdischen Haushalten, außerdem durften Juden nicht mehr die Hakenkreuzfahne hissen, und ihnen war auch „das Zeigen der Reichsfarben verboten". Zu diesen Gesetzen kamen weiterreichende Verordnungen, durch die Juden vom Wahlrecht, von öffentlichen Amtern und vom öffentlichen Dienst ausgeschlossen wurden. 27 In den darauffolgenden Jahren wurde den Juden der Zugang zu weiteren Berufsgruppen verwehrt. Die auch nach außen hin deutliche Intensivierung der Ausgrenzung der jüdischen Mitbürger aus dem öffentlichen Leben nahm mit dieser Gesetzgebung einen weiteren Aufschwung, nachdem durch die Reichskulturkammergesetzgebung und das Schriftleitergesetz bereits im Jahr 1933 die Juden von künstlerischen Berufen und von Medienberufen ferngehalten werden sollten. Ergänzt wurden diese rassenpolitischen Maßnahmen durch das „Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes" (Ehegesundheitsgesetz) vom 18. Oktober 193528, mit dem eine körperlich und geistig gesunde Nachkommenschaft gesichert werden sollte. Die außenpolitische Aufmerksamkeit der deutschen Bevölkerung wurde, nachdem das deutsch-britische Flottenabkommen unter Dach und Fach war, auf die Vorbereitungen des italienischen Abessinienfeldzuges gelenkt, bis im Herbst der Konflikt unter großer Anteilnahme der Westmächte mit Waffen ausgetragen wurde. Die deutsche Regierung legte sich in dieser Anfangsphase noch nicht auf die eine oder andere Seite fest, sie betonte die selbstauferlegte Neutralität bei jeder sich bietenden Gelegenheit. 29 Die Olympischen Spiele warfen ihre Schatten voraus. Es gab Probeauftritte deutscher Mannschaften auf der internationalen Sportbühne, in Frankreich, in Großbritannien, und die offizielle Propaganda wurde nie müde zu betonen, daß Sport und Politik nichts miteinander zu tun hätten 30 , was teilweise auch damit zu erklären ist, daß man sich deutsche Sportniederlagen nicht als außenpolitische Niederlagen anrechnen lassen wollte. Alles in allem war das Jahr 1935 dazu geeignet, Adolf Hitler und seiner Regierung trotz einiger unbequemer Begleiterscheinungen weiterhin das Selbstbewußtsein zu stärken und eine erfreuliche und friedliche Zukunft in Aussicht zu stellen. 31 Möglicherweise löste gerade die Versorgungskrise ein Zusammengehö27
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31
Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935 (RGBl. 1935, I, S. 1333 — 1334). Zweite Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 21. Dezember 1935 (RGBl. 1935,1, S. 1524-1525) (RGBl. 1935, I, S. 1246), s. a. ZSg. 102/1/62 (1) v. 19. Oktober 1935 vgl. dazu die entsprechenden Presseanweisungen s. ZSg. 101/6/200/Nr. 1883 v. 29. November 1935. ZSg. 101/6/201/Nr. 1894 v. 30. November 1935 Deswegen wurde den Verlagen auch nahegelegt, aus ihren Zeitungsköpfen „Streiks und Aussperrungen" zu streichen, bei denen man nicht zur Lieferung verpflichtet sei, „da es ((sie)) nach den neuen Gesetzen . . . nicht mehr gebe", vgl. ZSg. 102/1/55 (2) v. 29. März 1935.
19*
rigkeitsgefühl in der Bevölkerung und loyales Verhalten zu einer Regierung aus, die es vordergründig darauf anlegte, dem Deutschen Reich wieder das Ansehen zu verschaffen, das es durch den 1. Weltkrieg verloren hatte. Diese Solidarität forderte Entbehrungen, die fast jedermann am eigenen Leib spüren konnte und die mit Nationalstolz in Verbindung mit Autarkievorstellungen gerechtfertigt wurden.
2. Die Situation der Presse Wenige Tage vor dem Reichspressetag 1935 appellierte Goebbels an die obersten Reichs- und Provinzbehörden, die Zahl der Pressekonferenzen für die Provinzpresse wieder einzuschränken und ihre Einberufung grundsätzlich über die „zuständigen Landesstellen meines Ministeriums" abwickeln zu lassen.32 Daran wird deutlich, daß die schon im Jahr 1934 bemängelte Eigenmächtigkeit der amtlichen Stellen in der Provinz 33 eine Quelle ständigen Ärgernisses für den um Einheitlichkeit bemühten Propagandaminister geblieben war. Der Leiter des RDP war da schon deutlicher: „Ich fürchte, wir haben auch heute noch zu viel Pressechefs im ganzen Lande." 34 Der „Erlaß des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda", der im Mai 1934 eine „neue Pressepolitik" einleiten sollte und der in der DNB-Fassung veröffentlicht wurde, hatte eine bemerkenswerte Vorlage.35 In seinem Schreiben vom 25. April 1934 an „die Herren Reichsminister, den Stellvertreter des Führers, Herrn Reichsminister Heß, den Stabschef der SA, Herrn Reichsminister Röhm, die Landesregierungen, den Pressechef der NSDAP, Herrn Dr. Otto Dietrich" regte Goebbels die Durchsetzung seiner Richtlinien an, „um einer Verflachung und Uniformierung der deutschen Presse vorzubeugen und um zu verhindern, daß die deutsche Presse durch behördliche Einwirkungen in der notwendigen freien Entfaltung der geistigen Arbeit unnötig gehemmt und wirtschaftlich in unerträglicher Weise belastet wird" 36 . Die moderaten Töne waren ganz neu in Goebbels' Verlautbarungen zur Pressepolitik, und das Interessante daran ist, daß in dem offiziellen Text alle reflektierenden Stellen entfernt sind. An diesen Stellen ging es einmal um die Einschränkung von Berichtsverboten auf das notwendigste Minimum37 und zum anderen um die taktischen Überlegungen, die hinter den so ungewöhnlich gemä-
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35 36 37
BA: R 43 11/471, S. 1 3 7 - 1 3 8 vgl. NS-Presseanweisungen, 2:34, S. 25*ff. W . Weiß, Presse und Nationalsozialismus. In: D P , 25. Jg. (1935), Nr. 29 v. 20. Juli 1935, S. 349 DP, 24. Jg. (1934), Nr. 19 v. 12. Mai 1934, S. 8, s. a. NS-Presseanweisungen, 2:34, S. 22*f. BA: R 43 11/467, S. 137 . . . Es darf sich nicht der Brauch herausstellen, dass lediglich aus Gründen der Bequemlichkeit oder der autoritären Handhabung der Verwaltungspraxis solche Verbote erlassen werden. . . . ebd., S. 137a
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ßigten Richtlinien steckten. 38 Immerhin war Goebbels realistisch genug, zuzugeben, daß Deutschland nicht im weltpolitischen Vakuum existierte, sondern im internationalen Kräftefeld seinen neuen Kurs durchsetzen und beibehalten mußte. „Der Nationalsozialismus betrachtet die Presse mit anderen Augen, als es z.B. eine liberalistische Betrachtungsweise tut. Da die Presse nach nationalsozialistischem Denken eine öffentliche Aufgabe erfüllt, nimmt der nationalsozialistische Staat an ihr ein weitergehendes Interesse als z.B. an einem Unternehmen, das lediglich wirtschaftliche Interessen verfolgt." 3 9 Diese Aussage des Präsidenten der Reichspressekammer, Max Amann, könnte als Motto über der Pressepolitik des Jahres 1935 stehen, denn sie unterstreicht das doppelte Interesse der nationalsozialistischen Regierung an der Presse: einmal an ihrem Inhalt, dann aber auch an ihrer wirtschaftlichen Dimension. Die Situation der Presse verschärfte sich 1935 zunehmend. Nachdem die erste Phase der Unsicherheit und Anpassung bzw. der Liquidierungen 1934 abgeschlossen werden konnte 40 , sahen sich die Nationalsozialisten veranlaßt, offensiver gegen mögliche unliebsame Presseverlage und vor allem Verleger vorzugehen. Nachdem sie in den beiden ersten Jahren ihrer Herrschaft vorwiegend auf die institutionelle und inhaltliche Presselenkung gesetzt hatten 41 , entwickelten sie ab 1935, unter Anleitung von Max Amann und seinem Stabschef Rolf Rienhardt, ein Bündel von Maßnahmen, die der ökonomischen Presselenkung zuzuordnen sind. Die Anordnungen des Präsidenten der Reichspressekammer verbreiteten neue Unsicherheit unter den Verlegern, die bereits durch das Schriftleitergesetz — allerdings gegen den Willen des Verlegers Amann — in ihrem Berufsfeld eingeschränkt worden waren. In den Anordnungen des April 1935 sicherte Amann seine Interessen als Verleger durch eine Extraklausel, von der später noch die Rede sein wird. Für die Journalisten der Pressekonferenz bahnte sich im Laufe des Jahres ein personeller Wechsel an: Kurt Jahncke sollte durch Alfred-Ingemar Berndt auf dem Posten des Abteilungsleiters der Abteilung Presse (IV) im RMVP ersetzt werden und damit neuer Ansprechpartner für die Hauptstadt-Korrespondenten sein. Dieser Wechsel bedeutete auch das Ende einer Ubergangszeit in der Presseabteilung,
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Ich würde es begrüssen, wenn im Sinne dieser Richtlinien eine nachdrückliche und wiederholte Einwirkung auf alle in Frage kommenden Amts- und Parteistellen erfolgen würde. Dies kann umso eher der Fall sein, als die nicht zu verhindernde Einfuhr vor allem auch deutschsprachiger Zeitungen aus dem Ausland ohnedies manche pressepolitische Massnahme problematisch macht und die Gefahr entsteht, dass sich die deutsche Verwaltungspraxis in einem nur künstlichen Raum bewegt. Zum anderen bieten die Bestimmungen des Schriftleitergesetzes die Gewähr dafür, dass auch bei freierer Behandlung der Presse die nationalsozialistische Welt-, Staats- und Kulturanschauung keinerlei Gefahr ausgesetzt ist, im Gegenteil ihrer Verwurzelung und Vertiefung ein um so aufnahmefähigerer und geeigneterer Boden bereitet wird, ebd., S. 138
3» VB (Ν. Α.), N r . 141 v. 21. Mai 1935, S. 2 4 0 vgl. dazu NS-Presseanweisungen, 2:34, S. 16* - 20* 4 1 vgl. dazu die Definitionen in: NS-Presseanweisungen, 1:33, S. 23* 21*
denn Jahncke kam aus dem Lager der bürgerlichen Presse, und Berndt war ein überzeugter Nationalsozialist, der beim Pressekorps nicht sehr beliebt war wegen seiner Direktheit und seiner unverblümten Parteipropaganda. 42 Der Reichspressetag Ende November zog eine erste Bilanz der vergangenen zwei Jahre, in der zwar Schwierigkeiten eingeräumt wurden, andererseits aber Zuversicht geäußert wurde für ideologische Geschlossenheit in der Zukunft. Diese Zuversicht basierte auf der Durchführung der ersten drei Dreimonatslehrgänge in der neueröffneten Reichspresseschule, in denen der journalistische Nachwuchs geschult werden sollte, und zwar in geistigen wie körperlichen Disziplinen. Hinter allen Überlegungen zur Pressepolitik standen die bedrohlichen Fakten der Entwicklung der Zeitungsauflage, die eine rückläufige Tendenz aufwies. Im 2. Vierteljahr 1935 stellte der Werberat der Deutschen Wirtschaft im Vergleich zu 1934 einen Rückgang der Auflage um 6,5 % fest (von 19,99 Mill, auf 18,69 Mill.). Da die Zeitungsschließungen nicht mehr im selben Tempo und in demselben Ausmaß vorgenommen wurden wie 1933/34, wurde von derselben Stelle eine Interpretationshilfe mitgeliefert: „Der Werberat bemerkt zu der Entwicklung, daß zu prüfen sei, ob sie in der statistischen Erfassung ihre Ursache habe oder ob wirtschaftliche Gründe vorlägen. Es seien verschiedene Zeitschriften aus der Zeitungsstatistik ausgegliedert worden. Zuverlässige Schlüsse würden sich überhaupt erst ermöglichen lassen, wenn ein längerer Beobachtungszeitraum genaueren Einblick gestatte." 43 Wie die weitere Entwicklung zeigte, konnte 1935 der rückläufige Trend nicht gestoppt werden, geschweige denn ins Gegenteil verkehrt werden, weshalb eine umfangreiche Pressewerbekampagne ausgearbeitet und ins Werk gesetzt wurde, von der im Jahr 1936 zu reden sein wird. H. Brandes widerspricht der Einschätzung des Dr. W. 44 , der den Auflagenschwund der Hauptstadtpresse verallgemeinert hatte, und konstatiert eine gegenläufige Entwicklung der Provinzpresse, vor allem der parteieigenen Provinzpresse, die er aber nur mit einigen Beispielen belegt. Darüber hinaus führt er die „Konkurrenten der Zeitung" (Rundfunk und Tonfilm) als Gründe für den damit eingestandenen Leserverlust an. Die verlorenen Leser sieht er vor allem in der Arbeiterschicht („eine in die Hunderttausende gehende Zahl von ehemaligen Lesern — vor allem der marxistischen Presse"), deren Zurückgewinnung als Abonnenten die oberste Aufgabe der nächsten Jahre sein müsse: „Eine Aufgabe, zu der allerdings die Parteipresse besonders berufen sein wird, da sie sozialistisch ist und auch durch NSBO und Arbeitsfront den notwendigen Kontakt mit den Arbeitern besitzt, der leider einem Teil der ehemaligen bürgerlichen Presse noch vollkommen fehlt." 45 Margret Boveri charakterisierte ihn so: „.. . ein noch junger Bursche, die rüdeste Verkörperung nationalsozialistischer Aggressivität, mit der wir es zu tun bekamen." M. Boveri, Wir lügen alle, Ölten und Freiburg/Br. 1965, S. 238 « FZ, Nr. 53 v. 29. Januar 1936, S. 2 44 vgl. NS-Presseanweisungen, 2:34, S. 17* 45 H. Brandes, Massenflucht aus den deutschen Zeitungen? Kritische Betrachtungen zur Frage des Abonnentenschwundes. In: DP, 24. Jg. (1934), Nr. 11 v. 17. März 1934, S. 8 - 1 0 42
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a) Die Amann-Anordnungen Zunächst einmal gab der Präsident der Reichspressekammer, Max Amann, am 24. April drei Anordnungen heraus, die über die Verlagsseite auf die Zeitungen einwirken sollten. Sie werden im allgemeinen verkürzt bezeichnet als „AmannAnordnungen". 4 6 Die erste war eine „Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens" 47 . Sie zielte ab auf die konfessionelle Presse48 und die Zeitungsunternehmen mit mehreren Besitzern 49 , außerdem wurde für jeden Verleger und seinen Ehegatten der Ariernachweis zurück bis 1800 50 vorgeschrieben. Mit diesen Bestimmungen sollten übersichtlichere pressewirtschaftliche Verhältnisse geschaffen und die Generalanzeigerpresse an einer weiteren Konzernbildung gehindert werden. Allerdings sorgten die Nationalsozialisten selbst dafür, daß dieses Ziel nicht erreicht wurde. In der Anordnung wurde dem Reich und der N S D A P eine Sonderstellung eingeräumt, durch die sie von den sehr präzisen Verlagsbestimmungen ausgenommen wurden. 51 Insofern hatte Amann die Genugtuung, sich mit seinen eigenen (bzw. Rienhardts) Anordnungen im Einklang zu befinden, als er einen Verlag nach dem anderen schließen und seinem Eher-Verlag zuführen konnte, was nicht zuletzt durch die beiden anderen Anordnungen vom 24. April möglich war. Der EherVerlag, der 1920 zum „Zentralverlag der N S D A P " geworden war, nahm in seine durch Max Winkler organisierten Tochtergesellschaften im Laufe der Zeit so viele Verlage auf, daß er am Ende (1945) 80 % der Zeitungsauflage produzierte. 52 Die verbliebenen privateigenen Zeitungen waren zahlenmäßig fast doppelt so stark (625 statt 350), aber ihr Anteil an der Gesamtauflage betrug nur 20 %. 53 Haie beziffert die Zahl der Zeitungen, die durch die Amann-Anordnungen im Laufe der nächsten 18 Monate auf die eine oder andere Weise „verschwanden" 46
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s. dazu auch O.J. Haie, Presse in der Zwangsjacke, Düsseldorf 1965, S. 153 ff. Pressehandbuch, Berlin 1938, S. I, 39 Artikel IV.: Zeitungen dürfen nach ihrer inhaltlichen Gestaltung nicht auf einen konfessionell, beruflich oder interessenmäßig bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis abgestellt sein. Ein Verstoß hiergegen hat den Ausschluß des Zeitungsverlegers aus der Reichspressekammer zur Folge. Artikel II. 1.: Zeitungsverleger können nicht sein: a) öffentlich-rechtliche Körperschaften und ihren Zwecken dienende Einrichtungen, b) Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Genossenschaften, Stiftungen, c) juristische Personen und Personengesamtheiten, deren Zweck, Betätigung oder Zusammensetzung dartut, daß sie unter Beachtung beruflicher, ständischer oder konfessioneller Gesichtspunkte gebildet sind, d) Personen und Personengesamtheiten, die als Organe, Beamte, Angestellte oder in einem anders gearteten Treuverhältnis für die unter a und c aufgeführten Personen und Personengesamtheiten tätig sind. . . .
Artikel I. 3. Artikel II. 4.: Von vorstehenden Bestimmungen werden das Reich und die N S D A P sowie von diesen im Einzelfalle ausdrücklich beauftragte Personen und Personengesamtheiten nicht betroffen. 52 O . J. Haie, Presse in der Zwangsjacke, Düsseldorf 1965, S. 305 f. 53 ebd. 50 51
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(Zusammenlegung, Schließung, Übernahme durch den Eher-Verlag) mit 500-600.54 In der „amtlichen" Interpretation der neuen Anordnung wurde die „Schaffung der Unabhängigkeit des Zeitungswesens" und der Ausschluß „zeitungsfremder Interessen" in den Mittelpunkt gestellt.55 Dazu sollte die Anonymität beseitigt werden, die bei einigen Zeitungen die Besitzverhältnisse umgab, und gleichzeitig sollte aber durch die Eingriffe der Anordnung nicht der „geistige Inhalt" geschmälert werden: „Mit der Ausführung der vorstehend erwähnten Grundsätze und insbesondere dem Ausschluß jeder Vertretung von Interessenpolitik ist eine Verringerung des geistigen Inhaltes der Zeitung nicht verbunden. Vielfach wird gerade dadurch, daß anstelle der Vertretung eines einseitigen Interesses die Wiedergabe der verschiedenen Meinungen in objektiver Form erfolgt, der Inhalt der Zeitung nicht unerheblich bereichert werden." 5 6 Ganz offen wurde auch in dieser Darlegung eingeräumt, daß die konfessionellen Tageszeitungen nach nationalsozialistischer Auffassung überflüssig waren, d.h. außer der NSTendenz sollte keine andere öffentlich verbreitet werden. 57 Die zweite Anordnung 58 hörte sich dem Titel nach gleichermaßen sinnvoll an, war aber auch gleichermaßen flexibel und auf dasselbe Ziel gerichtet wie die erste. Sie gründete sich auf die Überzeugung Amanns, daß schon vor 1933 der
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ebd., S. 157 „Hätte man sich darauf beschränkt, lediglich für die inhaltliche Gestaltung der Zeitung bestimmte Richtlinien zu geben, so hätte, abgesehen von der verwaltungsmäßigen Schwierigkeit, die Innehaltung einer solchen Bestimmung zu beobachten, der an zeitungsfremde Interessen noch gebundene Verlag die von ihm erwarteten Leistungen zumindest nicht mit dem notwendigen freien Willen erfüllen können. Es war daher der Verlag von allen Bindungen zu befreien, die seinem Blatte eine nicht auf die Interessen des gesamten Volkes abgestellte Ausrichtung geben könnten. Der Verleger ist in Zukunft in wirtschaftlicher Hinsicht vollkommen frei; seine Einwirkung auf die Zeitung wird daher weder von fremden, ihm aufoktroyierten, wirtschaftlichen Einflüssen, noch von eigenen zeitungsfremden Interessen diktiert sein. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, so spricht die Vermutung dafür, daß der Verleger seinen Einfluß nur noch in einer auf die Wahrnehmung der Interessen des gesamten Volkes abgestellten Weise ausübt, so daß der Verdacht, Interessenpolitik zu treiben, kaum wird auftauchen können. . . . " K. Zweck, Grundgedanken der neuen Anordnungen der Reichspressekammer. In: ZW, 10. Jg. (1935), N r . 7 v. 1. Juli 1935, S. 3 7 3 - 3 7 6 , bes. 374 ebd., S. 374 f. „ D e r gläubig Interessierte hat seine Kirchenblätter und dergl. zur Verfügung; wer sich in wissenschaftlicher Weise mit religiösen Fragen beschäftigen will, kann die dafür reichlich vorhandene Fachliteratur in Anspruch nehmen. Ein Bedürfnis, eine ständige oder besonders eingehende Beschäftigung mit diesen Fragen auch Lesern aufzuzwingen, die mit dem Bezug einer Tageszeitung lediglich ihrem Wunsche nach Unterrichtung über Politik, allgemeine Tagesfragen und Tagesereignisse Ausdruck gegeben haben, besteht dagegen nicht." ebd., S. 375 Anordnung über Schließung von Zeitungsverlagen zwecks Beseitigung ungesunder Wettbewerbsverhältnisse. Pressehandbuch, Berlin 1938, S. I, 5 1 - 5 2
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Pressemarkt übersättigt war 59 und daß mit dem Zurückdrängen der verschiedenen parteipolitischen „Gesinnungen" auch das Meinungsspektrum auf eine, die nationalsozialistische Gesinnung, reduziert werden sollte. Gleichzeitig sollte die wirtschaftliche Basis für die Parteipresse verbreitert werden, nachdem sich diese Veränderung nicht von selbst in Gang gesetzt hatte. Die Anordnung besagte: „I. Ist in einem Orte eine Mehrzahl von Zeitungsverlagen vorhanden, deren Betriebe auf den Absatz einer höheren Auflage angewiesen sind, als nach den örtlichen Verhältnissen und gesunden verlegerischen Grundsätzen insgesamt vertrieben werden kann, so können zur Herbeiführung gesunder wirtschaftlicher Verhältnisse einzelne Verlage geschlossen werden . . ," 6 0 Die Berufsvertretung der Verleger sollte sich um die Durchführung kümmern: „II. Zur Durchführung dieser Anordnung wird der Reichsverband der deutschen Zeitungsverleger beauftragt, mir diejenigen Orte zu melden, in denen infolge zahlenmäßiger Ubersetzung überspitzte Wettbewerbsverhältnisse bestehen und die Verlage zu benennen, die einer Prüfung unterworfen werden sollen . . .." 6 1 Mit dieser Anordnung war der Zeitungsschließung von Staatswegen Tor und Tür geöffnet, da ja nicht mitgeregelt wurde, ob grundsätzlich der größere oder der kleinere Verlag in wirtschaftlich angespannten Gebieten geschlossen werden sollte. Dadurch konnten die Parteizeitungen, die in der Regel keine große Auflage zu verzeichnen hatten, leicht saniert werden. Die juristische Auslegung verband mit dieser Anordnung eine staatspolitische Aufgabe. „Der Staat kann daher nicht untätig abwarten, bis eines Tages die geistig wertvolle Presse von den Geschäftsblättern erdrückt ist und ein Verlegerstand vorherrscht, dem der Dienst am Volk unwichtig ist gegenüber dem aus seinem Zeitungsunternehmen zu erzielenden Gewinn. . . . Es blieb daher nur der Weg, die Auswahl der zu schließenden Verlage davon abhängig zu machen, in welchem Maße sie den politischen und kulturellen Interessen des Staates entgegenkommen." 62 Und da die Schließung nur den Verlag als solchen betraf, nicht aber das Eigentum, Verlagsgebäude und Druckerei 63 , konnten diese reibungslos einem anderen Besitzer, in der Regel der N S D A P , zugeführt werden. Die dritte Anordnung 64 hat einen hohen moralischen Anspruch, der sich aber in der Durchführung wegen der Beliebigkeit der Beurteilung als ziemlich wertlos „Wesentlich erscheint mir aber vor allem, klar auszusprechen, daß das deutsche Zeitungswesen schon unter den vor dem 30. Januar 1933 herrschenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen zahlenmäßig bei weitem übersetzt war, und daß die durch die Nationalsozialistische Revolution zum Segen des deutschen Volkes vollbrachte Überwindung der Parteiherrschaft diese Tatsache noch stärker hervortreten läßt. . . . " M. Amann, Die Presse im 2. Jahr des nationalsozialistischen Staates. In: ZV, 36. Jg. (1935), N r . 6 v. 9. Februar 1935, S. 87 - 89 hier 88 6 0 Pressehandbuch, Berlin 1938, S. I, 51 6 · e b d , S. 52 6 2 K. Zweck, Grundgedanken der neuen Anordnungen der Reichspressekammer, a. a. O., S. 375 f. 6 3 ebd., S. 376 64 Anordnung zur Beseitigung der Skandalpresse. Pressehandbuch, Berlin 1938, S. I, 51 59
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erwies: „Von der Betätigung als Zeitungsverleger sind Verlage ausgeschlossen, deren Zeitungen ihr Gepräge und ihren Absatz dadurch erhalten, daß sie über Geschehnisse in einer Form berichten, die der Bedeutung für die Öffentlichkeit nicht entspricht und die geeignet ist, Anstoß zu erregen oder der Würde der Presse zu schaden." Es ist schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß von dieser Anordnung z.B. das antisemitische Hetzblatt von Julius Streicher „Der Stürmer" zu keiner Sekunde bedroht bzw. betroffen war. Das Programm zur Umstrukturierung der Presse war also sehr vielseitig und bot mancherlei Handhabe zur Durchsetzung der nationalsozialistischen Machtposition auf dem Pressemarkt, immer unter dem Deckmantel des „nationalen Interesses", das über allen anderen Interessen zu stehen habe und das nach der Abschaffung der anderen Parteien nur von der N S D A P realisiert werden sollte. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Existenz von „Erläuterungen des Entwurfs für Herrn Präsidenten Α . " , (undatiert), die als „Streng vertraulich" einem kleinen Kreis von „führenden Persönlichkeiten in der Reichspressekamm e r " zugestellt wurden. Diese ausführlichen Erläuterungen sind enthalten einmal in der Zusammenstellung der „vertraulichen Informationsberichte" 65 , zum anderen sind sie wenige Tage nach der Veröffentlichung der Anordnungen gekürzt in der „Neuen Zürcher Zeitung" 66 abgedruckt worden. In diesen Erläuterungen wird bereits auf mögliche Differenzen mit dem Reichswirtschaftsministerium hingewiesen, unter dessen Schutz sich die Verleger nur zu gerne begeben würden. 67 Die Einwände gleich mehrerer Minister sowie der katholischen Kirche müssen allerdings so gewichtig gewesen sein 68 , daß Amann sich genötigt sah, einen Monat nach Veröffentlichung seiner Anordnungen in einem ausführlichen Interview mit dem Leiter des Reichsverbandes der Deutschen Presse, Wilhelm Weiß, seine Intentionen in der Öffentlichkeit darzustellen. Dabei kam er auch auf die Kritik zu sprechen: „Die Ablehnung des Anordnungswerkes durch Kreise, die alles andere als Nationalsozialisten sind, erfüllt mich mit der gleichen Freude, wie der Widerhall der Anordnung in den Reihen der Partei und aller Nationalsozialisten. . . . Gewisse Kreise suchen die Anord-
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ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 1 9 5 - 2 0 7 v. (April 1935) N Z Z , N r . 812 v. 10. Mai 1935, S. 1 ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 2 0 7 v. (April 1935) S c h o n am 27. April formulierte der Außenminister seine Bedenken: „ w i r brauchen die deutsche Presse sozusagen als ein Orchester, in dem alle Instrumente vertreten sein müssen. Insbesondere sind für unsere aussenpolitische Pressearbeit - ausser der nationalsozialistischen Presse - Zeitungen wie die „ D e u t s c h e Allgemeine Z e i t u n g " , „Berliner B ö r s e n z e i t u n g " , „Berliner Tageblatt", „ G e r m a n i a " in Berlin sowie eine Reihe grosser Provinzzeitungen wie etwa die „ F r a n k f u r t e r Z e i t u n g " , „Leipziger Neueste Nachricht e n " , „ H a m b u r g e r F r e m d e n b l a t t " und ähnliche erforderlich." B A : R 43 11/471, S. 119. A m 6. Mai ging in der Reichskanzlei eine „Vorstellung des Deutschen E p i s k o p a t s " gegen die A n o r d n u n g e n ein (R 43 11/467, S. 153 - 1 5 7 ) . Die A n t w o r t des R M V P v o m 27. Mai war gleichermaßen nichtssagend wie unbefriedigend (R 43 11/467, S. 167). A m 6. J u n i schließlich wurde im Vatikan eine N o t e gefertigt, die das Anliegen der deutschen Bischöfe unterstützen sollte (R 43 11/467, S. 161 - 1 6 5 ) .
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nung dadurch zu verkleinern, daß sie sie als eine finanziellen Erwägungen erwachsene Hilfsmaßnahme für die parteiamtliche Presse bezeichnen!"69 Sehr viel deutlicher äußerte sich dagegen die NZZ, die die Minister Schacht und Seldte als diejenigen bezeichnete, die „aus Gründen der Arbeitsmarktpolitik und der Erhaltung volkswirtschaftlicher Werte" verlangten, „daß die Dekrete . . . nicht zur Anwendung gebracht werden"70. Offensichtlich hatte aber Amann, der ehemalige Feldwebel Hitlers, die besseren Karten und konnte sich gegen die Bedenken der Minister, die für eine ganze Bevölkerungsgruppe standen, durchsetzen. b) Der Personalwechsel
in der Presseabteilung
des RMVP
Daß sich der ideologisch gefestigte Parteigenosse nicht immer so reibungslos durchsetzen konnte gegenüber Fachleuten, zeigt das Beispiel von Alfred-Ingemar Berndt71. Bereits im Februar 1935 zeichneten sich personelle Veränderungen im Bereich der Presse-Administration ab, wobei ganz klar zu erkennen war, daß AlfredIngemar Berndt, der getreue Propagandist, auf seiner steilen Karriere weiter befördert werden sollte. Mit 28 Jahren war er im Juni 1933 Hauptschriftleiter im offiziösen WTB geworden, das Anfang des nächsten Jahres in das DNB übergeleitet wurde. Seinen besonderen Zugang zu Hitler eröffnete ihm wohl Otto Dietrich, der Reichspressechef der NSDAP, dessen Adjutant Berndt war. Mit Argwohn betrachteten die anderen Journalisten den sich abzeichnenden Wechsel72 und befürchteten noch ein Ausscheiden der beiden Führungskräfte beim DNB, Otto Mejer und Otto von Ritgen, die auch schon in der Weimarer Republik leitende Positionen bei der TU innehatten: „Sicher ist jedoch, daß der sachliche Einfluß dieser beiden alten erfahrenen Journalisten mehr und mehr zurückgeht zugunsten des vornehmlich kämpferisch-propagandistisch eingestellten Kollegen Berndt. Die Folgen für die sachliche Gestaltung des DNB-Dienstes liegen auf der Hand." 73 Der ergänzende Brief, der zwei Tage später die besorgten Hauptschriftleiter in der Provinz informieren sollte, ist bestes Anschauungsmaterial für Gerüchtebildung74: Dertinger berichtete über die Gefährdung der Position des Staatssekretärs Meißner, dessen Etatstelle Otto Dietrich zugewiesen werden sollte. Somit müßte Dietrich „aus der Führung des Reichsverbandes der deutschen Presse ausscheiden und damit automatisch der Platz für den Kollegen Berndt frei werden". Diese Spe69 70 71 72
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VB (Ν. Α.), Nr. 141 v. 21. Mai 1935, S. 1 NZZ, Nr. 940 v. 30. Mai 1935, S. 2 Zu seinem Lebenslauf s. ZSg. 101/6/109/Nr. 1645 v. 16. September 1935 s. ZSg. 101/28/65-66 v. 20. Februar 1935 (=ZSg. 101/5/64/Nr. 1143 v. 27. Februar 1935) Brief v. G. Dertinger an Roßberg, Dr. Sieverts, Dr. Dyrssen. Man muß berücksichtigen, daß die Hauptstadt-Korrespondenten, von denen hier im besonderen die Rede ist (Dertinger, Kausch, Sänger) und deren Reaktionen hier vorliegen, in derselben Altersgruppe waren wie der aufstrebende Parteikarrierist. ZSg. 101/28/65 v. 20. Februar 1935 ZSg. 101/28/73-74 v. 22. Februar 1935
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kulation war hinfällig, denn Dietrich war bereits im November 1933, als er Vizepräsident der Reichspressekammer geworden war, aus der Führung des R D P ausgeschieden und Berndt war seit März 1934 im „Kleinen Führerrat" des RDP, der an die Stelle des Vorstandes trat 75 . Auf alle Fälle war klar, daß für den 30jährigen Berndt eine Führungsposition anstand. Gleichzeitig kam aber die Informationspolitik des D N B ins Gespräch: Die Bezieher wurden darauf aufmerksam gemacht, wie mit den DNB-Kommentaren umzugehen sei.76 Die sich anbahnende Rivalität zwischen D N B und der derzeitigen Leitung der Presseabteilung wurde dokumentiert durch öffentliche Rügen („scharf verwarnt") auf der Pressekonferenz, wobei dem D N B gleich „mehrfach erhebliche Verstöße" 7 7 vorgeworfen wurden. Seinen ersten großen Auftritt vor den regelmäßigen Besuchern der Pressekonferenz hatte Berndt nur namentlich als Kommentator der Rassengesetze 78 , die im Mittelpunkt des Reichsparteitages gestanden hatten. Seine Stellungnahme sollte „unter allen Umständen" verwertet werden, und daß der Einstand ausgerechnet bei einem so brisanten Thema erfolgte, war schon als „Empfehlung" zu werten. Im darauffolgenden Monat war gerüchteweise zu hören, daß Jahncke bereits zum 1. November 7 9 durch Berndt abgelöst werden sollte. Doch so reibungslos verlief der Wechsel nicht. Berndt behielt vorläufig seine Stelle als innenpolitischer Hauptschriftleiter beim D N B bei und wurde zur „kommissarischen Beschäftigung" in die Presseabteilung berufen. Erst am 1. April 1936 war es dann soweit. Goebbels ernannte Berndt zum Leiter der Abteilung IV des RMVP (Presseabteilung der Reichsregierung), damit wurde er automatisch stellvertretender Pressechef der Reichsregierung, außerdem wurde er zum Ministerialrat 80 befördert. Kurt Jahncke wurde Verlagsleiter beim „Berliner Tageblatt", das seit 1934 im Verlag der „Buch- und Tiefdruck m b H " erschien, hinter dem sich der frühere Mosse-Verlag 81 verbarg. Mit dem Wechsel der Personen ging ein atmosphärischer Wechsel auf der Pressekonferenz und eine Veränderung der Weichenstellung in der offiziellen Pressepolitik einher. Die personalpolitische Durchsetzung
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76
77 78 79 80 81
vgl. DP, 23. Jg. (1933), N r . 22 v. 30. November 1933, S. 331 bzw. DP, 24. Jg. (1934), Nr. 12 v. 24. März 1934, S. 1 - 3 ZSg. 101/5/62 v. 26. Februar 1935 ( = ZSg. 101/6/38/Nr. 1507 v. 1. August 1935). ZSg. 102/1/40 (4) v. 2. August 1935 s. ZSg. 101/5/64/Nr. 1143 v. 27. Februar 1935 ZSg. 101/6/109/Nr. 1645 v. 16. September 1935 ZSg. 102/1/66 (7) v. 26. Oktober 1935 Das Archiv, April 1936, S. 75 (1. April) vgl. dazu M. Boveri, Wir lügen alle, Ölten und Freiburg/Br. 1965, S. 237 - 238. ZV und D P geben als Verlagsnamen die „Berliner Druck- und Zeitungsbetriebe A G " an; DP, 26. Jg. (1936), Nr. 14 v. 4. April 1936, S. 166. ZV, 37. Jg. (1936), N r . 14 v. 4. April 1936, S. 218. s. a. NS-Presseanweisungen, 1:33, S. 164, wo irrtümlich diese Spur aufgenommen wurde.
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von Alfred-Ingemar Berndt bedeutete im Konkurrenzverhältnis Goebbels-Dietrich einen Pluspunkt für Dietrich, der möglicherweise wieder seinen direkten Zugang zu Hitler dafür genutzt hatte. Fast drei Jahre konnte sich Berndt auf diesem Posten halten, bis er im Dezember 1938 von Hans Fritzsche abgelöst wurde, einem Mann, der Goebbels näherstand als dem Parteipressechef Dietrich. Eine Kostprobe seiner Auffassung von der Aufgabe der Journalisten gab Berndt Anfang Dezember anläßlich der Berichterstattung über eine Hitler-Rede.82 Wie so häufig war die Rede nicht im Wortlaut an die Presse gegeben worden, sondern die Korrespondenten waren gehalten einige Stimmungsbilder zu zeichnen. „Es sei gar nicht erwuenscht, dass im Zuge der ganzen Rednerkampagne der NSDAP jede einzelne Rede als goettliche Offenbarung in der Presse erscheine. Die Aufgabe der Presse sei, das, was wichtig in solchen Reden sei, festzuhalten und zwar nicht in direkten Worten, sondern in indirekter Form. Denn der Journalist sei kein Photograph, sondern, wenn man so sagen duerfe, ein „Kunstmaler"." 83 Der neue Stil wurde gekennzeichnet von dem Bemühen, Hitler nicht als Ubermenschen, sondern als Mitmenschen darzustellen. „Man werde sich natuerlich bemuehen, vorher immer festzustellen, ob eine Fuehrerrede herausgegeben werde oder nicht, koenne das aber nicht in jedem Falle mit Sicherheit tun, denn auch der Fuehrer unterliege, wie jeder andere Redner Stimmungen, so dass die eine Rede einmal weniger gut und die andere wieder besser werde." 84 Zwar kritisierte er die Zeitungen für die Berichte, die er bis dahin gelesen hatte, dafür lobte er die Berliner Presse am nächsten Tag für ihre Berichterstattung aus demselben Anlaß und ließ sich sogar hinreißen, ihr ein Kompliment85 zu machen. Es liegt auf der Hand, daß diese Schmeichelei nicht ganz uneigennützig war. Auch die alljährliche Rede zum 30. Januar sollte nur als „Stimmungsbild" 86 sinngemäß wiedergegeben werden. Offenbar war zu diesem frühen Zeitpunkt schon klar, daß Hitler nicht in der Stimmung sein würde, eine gute Rede zu halten!
c) Der Reichspressetag Auch zur Berichterstattung über den Reichspressetag in Köln hatte Berndt eine dezidierte Meinung, nach der er sich sogar erlaubte, die Rede seines Ministers zu zensieren. Er bestimmte, was davon in die Zeitungen kommen sollte und was nicht, z.B. „nicht das, was Intimitaeten aus dem Berufsstand seien. Ob zum Beispiel der Superlativ zu haeufig angewendet werde oder nicht, das sei eine zu interne Frage, um sie vor der Oeffentlichkeit zu eroertern." 87 Bereits im November hatte Berndt für Hitler einen Sonderstatus in der Berichterstattung reklamiert, der das ausgiebige Warten der Journalisten auf amtliche Rede-Texte in seinen Augen rechtfertigte, vgl. ZSg. 102/1/Herrn Reifenberg v. 2. November 1935 (= ZSg. 101/6/138/Nr. 1709 v. 10. Oktober 1935). 83 ZSg. 102/1/68 (6) v. 2. Dezember 1935 84 ZSg. 102/1/68 (6) und 69 (1) v. 2. Dezember 1935 «5 ZSg. 102/1/51 (4) v. 3. Dezember 1935 86 ZSg. 101/7/65/Nr. 81 v. 27. Januar 1936 87 ZSg. 102/1/69 (2) v. 2. Dezember 1935 82
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Der 2. Reichspressetag fand am 29./30. November 1935 in Köln statt. Der erste hatte 1934 in Berlin stattgefunden. Am Abend des 28. (Donnerstag) war ein Kameradschaftsabend angesetzt worden und die Veranstaltung klang am Samstagabend mit einem Presseball aus. Dazwischen gab es eine Arbeitstagung des R D P , eine Vertretertagung und eine „Kundgebung mit einer Rede des Reichsministers Dr. Goebbels" im Gürzenich. Der Reichspressetag bot erneut Gelegenheit, eine Bilanz der bisherigen Pressepolitik zu ziehen. Auf der Arbeitstagung waren Fachausschüsse für Jugendpresse, freie Mitarbeiter, Zeitschriftenschriftleiter, Wirtschaftsschriftleiter, Bildberichterstatter, Rundfunkschriftleiter, Sportschriftleiter und für Schriftleiterinnen repräsentiert. 88 Sie schilderten ihre Probleme und Errungenschaften. Besonders die freien Mitarbeiter beklagten sich über eine unbefriedigende Arbeitsmarktlage, an der nicht zuletzt das preiswerte Nachrichtenmaterial des D N B eine Mitschuld hatte, durch das die Redaktionsstäbe klein gehalten werden konnten. 8 9 Immer wieder wurde von den offiziellen Festrednern auf die nationalsozialistische Pressegesetzgebung 90 hingewiesen, besonders auf die im selben Jahr verkündeten Amann-Anordnungen. Im Mittelpunkt stand das Bemühen der Regierung den deutschen Journalisten ein neues gefestigtes Selbstbewußtsein zu vermitteln. Dafür wurde die Problematik der Uniformität, die 1934 noch eine Rolle gespielt hatte 91 für überwunden erklärt. 92 Gleichzeitig wurde das gestärkte internationale Ansehen hervorgehoben, das sich die deutsche Presse unter den Nationalsozialisten erworben habe: „Man findet in der deutschen Presse keine Beleidigungen fremder Nationen, keine Hetzartikel mehr. . . . Die deutsche Presse ist aus einem Instrument der Zersetzung und des Verfalls zu einem mächtigen Faktor des Aufbaues im Innern und zu einem scharfen Schwert des Geistes 93 im Lebenskampf der Nation nach außen geworden." 9 4 Dabei wurde — wie so häufig — eine widersprüchliche Argumentation in Kauf genommen, denn einerseits wurde die Existenz einer einheitlich informie88 89 90
DP, 25. Jg. (1935), Nr. 50 v. 14. Dezember 1935, S. 6 6 3 - 6 7 1 ebd., S. 668 „Wir haben den Schriftleiter aus der demütigenden und entwürdigenden Abhängigkeit von Parteien und Wirtschaftsgruppen herausgehoben und haben ihn damit in eine ehrenvolle und loyale Abhängigkeit vom Staate gebracht. Denn wir sehen die Freiheit des deutschen Mannes nicht in der Möglichkeit, zu tun und zu lassen, was man will, sondern in der Möglichkeit, sich freiwillig und verantwortungsvoll in die höheren Gesetze und die höheren sittlichen Gebote eines Staates einzufügen." DP, 25. Jg. (1935), N r . 49 v. 7. Dezember 1935, S. 658
»1 vgl. NS-Presseanweisungen, 2:34, S. 2 0 * - 2 4 * 9 2 „Man komme mir nicht mehr mit den Phrasen von der Eintönigkeit der deutschen Presse. Solche Behauptungen kennzeichnen nur den, der keine Zeitungen liest oder böswillig urteilt." Aus dem Grußwort von Goebbels. DP, 25. Jg. (1935), Nr. 48 v. 29. November 1935 (Sonderheft zum Reichspressetag), S. 588 9 3 „Das Buch ein Schwert des Geistes", war das Motto der „Woche des Deutschen Buches", die vom 27. Oktober - 3. November 1935 durchgeführt wurde. 9 4 ebd., S. 587 f.
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renden Presse in Abrede gestellt, andererseits wurde die Presse auch als „geschlossene Meinungsfront der deutschen Nation" 95 bezeichnet. Walther Funk, der Pressechef der Reichsregierung, schaffte es sogar, beide Positionen in einen Zusammenhang zu bringen. Unter der Uberschrift „Bitte etwas mehr Zivilcourage!" schrieb er zum Reichspressetag: „Ich habe kürzlich in einem Vortrag vor den Presseamtsleitern der Partei eine ganze Reihe von führenden deutschen Zeitungen genannt, die ein durchaus verschiedenes Gesicht und einen durchaus verschiedenen Wirkungsbereich haben. . . . Der autoritäre Staat verlangt von der Presse weiter nichts, als eine einheitliche Willensausrichtung und eine nationalsozialistische Grundeinstellung. Selbstverständlich darf die Presse nichts schreiben, was dem Staat und dem Volke schadet, denn es wird nicht dadurch gut, daß die Presse darüber schreibt."96 Die neue Richtung in der Formulierung der NS-Pressepolitik wurde durch die Person Berndts signalisiert: die Sprache wurde kämpferischer, markiger und unbestimmter. Otto Dietrich führte zum Thema „Was der deutschen Presse noch fehlt" drei Punkte an: Disziplin, Ideenreichtum, Persönlichkeiten.97 Wilhelm Weiß, der Leiter des RDP, beschrieb die „Persönlichkeiten", an denen es fehlte, so: „Das, was die deutsche Presse heute braucht, sind charakterfeste Männer mit soldatischer Disziplin, Kämpfernaturen, die sich jeden Augenblick ihrer Verantwortung gegenüber dem neuen Reich und vor allem gegenüber seinem Führer Adolf Hitler bewußt sind."98 Natürlich wurde auch die Neuregelung des Berufszugangs häufig thematisiert, nachdem die Berufsausübung durch das Schriftleitergesetz geregelt worden war. Volontäre sollten aus der HJ rekrutiert werden, Schriftleiter sollten nicht ohne „Arbeitsdienst und den Heeresdienst" in den entsprechenden Zeiten durchlaufen zu haben, tätig sein, schließlich sollte der Besuch der neu eingerichteten Reichspresseschule99 obligatorisch werden. Aus den Reihen der bereits berufstätigen Journalisten sollten die Juden, entsprechend dem Schriftleitergesetz, ausgeschlossen werden, da „nahezu drei Jahre nach der Machtübernahme ein Bedürfnis zur Beschäftigung nichtarischer Schriftleiter grundsätzlich nicht mehr anerkannt werden kann." 100 Die Verleger, die nur als Gäste auf dem Reichspressetag waren, setzten deutli-
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Grußwort von W. Weiß. DP, 25. Jg. (1935), Nr. 48 v. 29. November 1935, S. 589. Weiß unterstrich, wie Goebbels, die internationale Bedeutung: „Die deutsche Presse ist in ihrer Gesamtheit ein Faktor in der internationalen Öffentlichkeit." DP, 25. Jg. (1935), Nr. 48 v. 29. November 1935, S. 593. s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 6 (8) v. (30. November 1935) O. Dietrich, Was der deutschen Presse noch fehlt. In: DP, 25. Jg. (1935), Nr. 49 v. 7. Dezember 1935, S. 6 4 7 - 6 4 8 . s. a. ZSg. 1 0 1 / 6 / 2 0 1 / N r . 1889 v. 30. November 1935 W. Weiß, Die deutsche Presse eine wirkliche Großmacht. In: DP, 25. Jg. (1935), Nr. 49 v. 7. Dezember 1935, S. 651 ebd., S. 652 und: Die Arbeitstagung des RDP in Köln. In: DP, 25. Jg. (1935), Nr. 50 v. 14. Dezember 1935, S. 666 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 50 v. 14. Dezember 1935, S. 664 31*
che Akzente. In ihrer Verbandszeitschrift wurde lediglich die Rede ihres Verbandsvertreters in Auszügen wiedergegeben — und der Artikel von W. Funk „Bitte etwas mehr Zivilcourage!", während das Verbandsorgan der Journalisten drei Nummern für die Wiedergabe der Berichterstattung, der Ausschußprotokolle und der einzelnen Reden in Anspruch nahm. Max Amann, der einerseits ja Verleger war, auf der anderen Seite aber durch seine Anordnungen mit den Verlegern in Konflikt geraten war, erschien nicht auf dem Reichspressetag in Köln. 101 Er war dafür bekannt, daß er kein großer Redner war, und seine Artikel und Reden schrieb ihm Rolf Rienhardt. So auch im Sonderheft der „Deutschen Presse" zum Pressetag, wo er euphorisch verkündete: „ E s ist meine feste Uberzeugung, daß die Zeitungen niemals reichhaltiger gestaltet werden konnten, als es in der Zeit des jetzigen Aufbaues der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft und des nationalsozialistischen Staates nach Bereinigung der Grundfragen der Presse möglich sein wird." 1 0 2 Abgesehen von der grammatikalischen Fragwürdigkeit des Satzes, rührte er hier mit seiner Formulierung an ein Thema, das Berndt für die Öffentlichkeit nicht für geeignet hielt: „die Gestaltung der deutschen Sprache". 103 Auf einem schmalen Grad der Argumentation bewegte sich der Großbritannien-Korrespondent Dr. Theodor Seibert 104 , der einen Vergleich der internationalen Presse vornahm. 105 Er bemängelte, daß in der Sowjetunion und Italien eine Amtspresse existierte, die kein Profil 106 zeigte. An der englischen Presse kritisierte er den Gesellschaftsbesitz von Zeitungen, der in Deutschland durch die neuen Anordnungen abgeschafft worden war und lobte gleichzeitig die „Ausschaltung der Anonymität", möglicherweise in Unkenntnis der wirtschaftlichen Verbindungen, die zwischen dem Eher-Verlag und seinen Tochtergesellschaften bestanden. Nach seiner Einschätzung war durch die neue Presseordnung eine Zensur, „auf die bisher noch
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D P , 25. Jg. (1935), Nr. 49 v. 7. Dezember 1935, S. 655 M. Amann, Verleger und Schriftleiter, eine Arbeitsgemeinschaft. In: DP, 25. Jg. (1935), N r . 48 v. 29. November 1935, S. 593 s. ZSg. 102/1/69 (2) v. 2. Dezember 1935: „Die deutsche Presse trage auch für die Gestaltung der deutschen Sprache die größte Verantwortung. Durch die Sucht zum Superlativ werde die Kraft der deutschen Sprache entwertet. Es müsse dafür gesorgt werden, daß für ganz große Gelegenheiten ein unverbrauchter Wortschatz zur Verfügung stehe." Goebbels auf der Kundgebung im Gürzenich. In: DP, 25. Jg. (1935), N r . 49 v. 7. Dezember 1935, S. 659 Er arbeitete für die „Badische Presse" (Karlsruhe), die „Königsberger Allgemeine Zeitung", die „Münchner Neuesten Nachrichten", das „Hamburger Fremdenblatt", und ab 1937 auch für den „Völkischen Beobachter" mit Sitz in London. Zu seinem Lebenslauf s. T-70/82/3598657 National Archives, Washington (German Records Microfilmed at Alexandria, Va.) Th. Seibert, Wir und die Presse der anderen. In: DP, 25. Jg. (1935), N r . 50 v. 14. Dezember 1935, S. 6 6 1 - 6 6 3 „. . . nicht nur die Spitzen und Kanten abgebrochen, sondern auch die Fassade etwas allzu glatt poliert", ebd., S. 662
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kein revolutionäres oder autoritär regiertes Staatssystem verzichtet hat", überflüssig geworden: „Wir können auf die Zensur deshalb verzichten, weil die AmannVerordnung und das Schriftleitergesetz dafür sorgen, daß im deutschen Zeitungswesen nur Männer und Frauen arbeiten, die den moralischen und ethischen Bedingungen entsprechen, die jedes gesunde Staatswesen an die Sprachrohre seiner Politik stellen sollte." 107 Der Tenor des 2. Reichspressetages war eindeutig festgelegt, die deutschen Journalisten sollten mit den Verlockungen internationalen Ansehens dazu gebracht werden, die Pressegesetzgebung der Jahre 1933 — 1935 zu akzeptieren, wodurch sie vom Image der Uniformität und Eintönigkeit loskommen könnten. Die Journalisten von privateigenen Zeitungen interessierten sich bei dem Treffen mit Berufskollegen in erster Linie für ihr weiteres Schicksal, nachdem die AmannAnordnungen einschneidende Veränderungen für ihre Verlage nahelegten. Aber sie machten sich Mut auf ein Ende der Zeitungsschließungen, indem sie darauf vertrauten, daß sich die Nationalsozialisten nach dem Prinzip der Generalanzeigerpresse zur Sanierung der Parteipresse am Profit gutgehender Traditions- und Familienbetriebe beteiligen wollten. Und sie hofften, daß die Aktionen des Jahres 1935 die letzten ihrer Art sein würden. 108 Die Einrichtung des Reichspressetages genügte den Nationalsozialisten offenbar nicht als Feierstunde der deutschen Presse. Zum Abschluß der Veranstaltungen proklamierte W. Weiß im Auftrag des Präsidenten der Reichspressekammer einen „Tag der deutschen Presse" 109 , der jährlich stattfinden sollte, beginnend im Frühjahr 1936. Wie kläglich dieser großartige Plan, nach mehreren Aufschüben, scheiterte, wird bei der Darstellung des Jahres 1936 zu sehen sein.
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ebd., S. 662 s. a. ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 3 6 1 - 365 v. 5. Dezember 1935 (Die Lage der deutschen Presse) ( = ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 9 (2) v. 2. Dezember 1 9 3 5 ) : . . . Diese Wendung, die beinahe den Willen, bürgerliche Zeitungen zu erhalten, zeigt, ist nicht mehr überraschend, wenn man sich vor Augen hält, nach welchen Methoden zum grossen Teil die Frage der Zeitungskonzerne geregelt worden ist. Die grossen Konzerne, wie Huck und Girardet, sind im ganzen nach dem Schema aufgegliedert worden, dass die Besitzer eine grosse Zeitung für sich behalten, weitere Zeitungen etwa vorhandenen Söhnen und Schwiegersöhnen übereignen, dagegen sind die überschüssigen Zeitungen des Konzerns von der Partei übernommen. Es sind z.B. vom Huck-Konzern die „Breslauer Neuesten Nachrichten" 100 %ig in den Parteibesitz übergegangen. Im Gegensatz zu den seinerzeitigen Fällen „Dortmunder Generalanzeiger", „Münchner Neueste Nachrichten" handelt es sich dabei aber nicht um einen Enteignungsvorgang, sondern die Konzernbesitzer sind, regulär 100 %ig ausbezahlt worden. . . .
Jährlich „Tag der deutschen Presse" . . . In einer großen gemeinschaftlichen Pressekundgebung werden der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda und der Präsident der Reichspressekammer das Wort ergreifen. Dieser beabsichtigte große „Tag der deutschen Presse", der jährlich wiederholt werden soll, soll ein Dokument der geschlossenen Standesgemeinschaft aller für die deutsche Presse tätigen deutschen Menschen darstellen. . . . WB, N r . 555 v. 30. November 1935, S. 1
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Ein Thema des Reichspressetages 1935 war besonders aktuell: die Neuregelung des Berufszugangs und die Einrichtung der Reichspresseschule.
d) Die Reichspresseschule Die Reichspresseschule (RPS) kam einer Anforderung des Schriftleitergesetzes 110 nach. Sie unterstand dem Reichsverband der Deutschen Presse (RDP), dessen Leiter, Wilhelm Weiß, in vielfältiger Weise darum bemüht war, den Gesetzesauftrag zu erfüllen. Nach seiner Meinung war „im neuen Reich" Journalismus „keine bürgerliche Angelegenheit mehr, sondern eine Aufgabe für ganze Kerle und charaktervolle Menschen." 111 Es war eine Zielvorstellung, wie er auf dem Reichspressetag verkündete, die Zulassung zum Beruf des „Vollschriftleiters" von dem erfolgreichen Besuch der RPS abhängig zu machen. 112 Es sollte eine „Charakterschule des deutschen Journalisten" werden, in der es nicht nur um Bildung und Ausbildung ging, sondern wo auch eine regelrechte Erziehung der Jungschriftleiter vorgenommen werden sollte 113 . Doch der Weg, der dahin führen sollte, war mit Hindernissen gepflastert. Neben Wilhelm Weiß gab es einen Reichsschulungsleiter im RDP, Hans Schwarz van Berk, der für die RPS zuständig war, sowie den Leiter der Reichspresseschule, Wolf Meyer-Christian. Im September 1935 bestellte Weiß eine Reichsschulungsleitung, bestehend aus dem Reichsschulungsleiter und einem von ihm zu benennenden Verwaltungsrat, und er reklamierte sein Recht, den Leiter der Reichspresseschule zu bestimmen. 114 Allein diese organisatorischen Umstellungen deuten auf Probleme in der Leitung hin. Und es gab in der Tat Probleme: mit den Ausbildern und mit den Schülern. Es lag ein vages Ausbildungskonzept vor, das nach jedem Kurs modifiziert wurde. Die Voraussetzungen für die Aufnahme waren mindestens 9 Monate Ausbildung als Volontär (1936 auf 10 Monate erweitert) und die Volljährigkeit. Die Kosten für den Kurs mußten die Verleger übernehmen. Den Teilnehmern selbst stand aus dieser Summe ein Taschengeld zur Verfügung. Die äußeren Bedingungen (900 erwerbslose Schriftleiter und 800 Schriftleiter in Ausbildung) 115 zwangen zur Suche nach Möglichkeiten, um den Rückstand zur obligatorischen Teilnahme schnell aufzuholen. Die Zeit, die die Schriftleiter i.A. in der RPS verbrachten, sollte nicht auf die im Schriftleitergesetz vorgesehene einjährige Ausbildungszeit angerechnet werden. 116
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§ 25 (1) Der Reichsverband hat die Aufgabe: 1. Ausbildungs-, Fortbildungs- und Wohlfahrtseinrichtungen für Schriftleiter zu schaffen. W . Weiß, Presse und Nationalsozialismus. In: DP, 25. Jg. (1935), Nr. 29 v. 20. Juli 1935, S. 3 4 7 - 3 5 0 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 49 v. 7. Dezember 1935, S. 652 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 3 v. 19. Januar 1935, S. 2 8 - 3 0 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 37 v. 14. September 1935, S. 453 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 17 v. 27. April 1935, S. 197 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 19 v. 11. Mai 1935, S. 233
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Die Verantwortlichen im Reichsverband sahen die Notwendigkeit, eine neue Journalistengeneration zu formen, da einerseits die politischen Bedingungen des Berufes geändert worden waren und zum anderen festzustellen war, daß trotzdem die Inhalte der Zeitungen nur oberflächlich verändert waren. Dem Schulungsleiter Hans Schwarz van Berk, der für den Lehrplan verantwortlich war, bereitete es offenbar Sorgen, daß unter den Journalisten zu wenig Nationalsozialisten waren und dadurch der Nachwuchs keine Vorbilder hatte, denen er nacheifern konnte. „Ja, unter den Kollegen geht es ja längst wieder so gemütlich zu, als seien die Nationalsozialisten nur ein Spuk der Straße gewesen. Welche Zeitungen wären denn, bitte, in diesen drei Jahren von der Zeit umgekrempelt worden?" 1 1 7 Der Journalist sollte nicht länger die Position eines „Söldners" haben, sondern die eines „Soldaten" einnehmen, und das mußte er erst einmal beigebracht bekommen. Das Motto des ersten Lehrganges könnte man mit „Kameradschaft und Arbeitsgemeinschaft" bezeichnen.118 Der erste Kurs dauerte von Anfang Januar bis Ende März. 87 Teilnehmer waren zugelassen worden 119 , darunter zwei weibliche, dabei attestierte Meyer-Christian gerade den Berufsanfängerinnen eine besondere Motivation und größeren Eifer im Vergleich mit den männlichen Kollegen, die nach seiner Beobachtung mehr als eine Verlegenheitslösung den Beruf des Journalisten ergriffen. 120 Auch in den folgenden Kursen überstieg der Frauenanteil nicht die Q u o t e von 10 %. „Wer klare, soldatische Haltung hat, hat solide Arbeiten." 1 2 1 Dieser Satz umreißt die nationalsozialistischen Ideale, die in allen Lebensbereichen durchgesetzt werden sollten. Entsprechend gestaltete sich die Journalistenausbildung in der Reichspresseschule als ein Zusammenspiel von Sport und Vorlesungen. Für die Zeit der sogenannten „geschlossenen Schulung" 122 wurden die Kursteilnehmer auf vier Hotels verteilt und mußten sich dann für die Veranstaltungen und die gemeinsamen Mahlzeiten jeweils zusammenfinden. Danach wurden aus H. Schwarz van Berk, Routine - aber kein Nachwuchs! In: DP, 25. Jg. (1935), Nr. 32 v. 10. August 1935, S. 386. Auch ein Kursteilnehmer stellte fest, daß unter den Kollegen der ersten beiden Lehrgänge „erschreckend wenig Nationalsozialisten" waren. H . Boitze, Die Reichspresseschule - ein Sieb für den Nachwuchs. In: DP, 25. Jg. (1935), Nr. 32 v. 10. August 1935, S. 384 118 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 3 v. 19. Januar 1935, S. 2 8 - 3 0 119 vgl. W. Meyer-Christian, Der erste Kursus der Reichspresseschule. In: DP, 25. Jg. (1935), N r . 16 v. 20 April 1935, S. 1 8 6 - 1 8 9 120 „Anderswo nicht An- oder Weitergekommene, abgebrochene Studenten, die keine Lust mehr hatten und sich bei uns ein Paradies von öffentlicher Geltung ohne Zwang zu Arbeit und Haltung versprachen, Muttersöhnchen, denen die Hochschulreife nicht gewährt wurde. Das sind die häufigsten Erscheinungen. Bei den Mädchen liegt dies viel besser! Sie wissen, daß sie es nicht leicht im Beruf haben werden und wählen ihn in den meisten Fällen nur, wenn Neigung sie treibt." W. Meyer-Christian, „Volontärausbildung" — die andere Seite. Verbildeter Nachwuchs und die Verantwortung des Hauptschriftleiters. In: DP, 25. Jg. (1935), N r . 32 v. 10. August 1935, S. 390 121 H. Boitze, a. a. O., S. 385 122 W. Meyer-Christian, Der erste Kursus der Reichspresseschule, a. a. O., S. 186 117
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den „besser qualifizierten Schülern" Reisegruppen gebildet, die in drei verschiedene Himmelsrichtungen Berlin verließen und „vor O r t " in der Provinz ihr Handwerk unter Anleitung der Betreuer lernen sollten. Die Tischkasse dieses Kurses, die dem Winterhilfswerk gestiftet wurde und die aus Bußgeldern von „Fleckemachern, Vorlosessern, Zuspätkommern und Lesern bei T i s c h " gespeist wurde, erbrachte 19.55 R M . 1 " I m Mai wurde der zweite Lehrgang in der Reichspresseschule, die erst im April 1936 über ein eigenes Gebäude verfügen konnte, begrüßt. „Die Kursusteilnehmer müssen im Besitz eines dunklen Anzuges sein. Es sind ferner Sportzeug (Sporthose, Schwimmhose, Handtuch, Turnschuhe) sowie „Räuberzivil" (Stiefel oder Schnürschuhe und Gamaschen, entsprechende Hose und alter R o c k ) mitzubringen, sowie ein Paßbild und ein Eßbesteck. Uniform wird nicht gebraucht. Es empfiehlt sich dringend, eine (eigene oder entliehene) Schreibmaschine mitzubringen." 1 2 4 V o r die journalistische Ausbildung war nun ein 14tägiger Lageraufenthalt zur körperlichen Ertüchtigung gelegt worden. Dennoch setzte den Volontären das Großstadtleben gehörig zu, so daß insgesamt 30 Teilnehmer wieder nach Hause geschickt wurden: 20 wegen „mangelnder Leistungen" und 10 „aus charakterlichen G r ü n d e n . " 1 2 5 V o n den verbliebenen 55 Teilnehmern waren 5 Jungschriftleiterinnen. Goebbels empfing den zweiten Kursus und richtete „ernste Mahnworte an den Schriftleiternachwuchs" 1 2 6 . Er vergatterte die jungen Leute, die den nötigen Arbeitseifer vermissen ließen, und seiner Ansprache ist zu entnehmen, daß bereits der erste Kurs Schwierigkeiten mit dem Berliner Nachtleben hatte. „ E r hatte die aus etwa 80 Mitgliedern bestehende Gruppe zu sich gebeten, um ihnen, die sich dem Schriftleiterberuf zuwenden möchten, angesichts betrüblicher Erfahrungen, die Reichspresseschulungsleiter Schwarz van Berk und der Leiter der Reichspresseschule, Regierungsrat a.D. Meyer-Christian, in dem jetzigen Kursus, aber auch schon im vorigen gemacht haben, in aller Offenheit und Deutlichkeit seine Meinung über die unerläßliche Notwendigkeit zu sagen, mit Fleiß und Strebsamkeit an sich selbst zu arbeiten und die Chancen zur Weiterbildung auch tatsächlich auszunutzen." 1 2 7 Die monierte moralische Instabilität und die Haltlosigkeit der jungen Generation wurde als eine Folge des 1. Weltkrieges interpretiert: „Diese Generation wuchs auf, als ihre Väter im Feld waren. Es ist eine Generation ohne Zuchtrute. In. ihrer Kindheit waren die Ereignisse um sie herum so gewaltig und erschütternd, daß man darüber die sonst selbstverständlichen Kleinigkeiten des persönlichen Lebens außer acht ließ. Die Milde der Mutter, die um das Leben ihres Mannes an der F r o n t bangte und mit doppelter Liebe an dem gemeinsamen Kind hing, sah über vieles hinweg, was ein Kind mit guter Kinderstube nicht tut. Diese „gute Kinderstube" fehlt den meisten von ihnen." 1 2 8 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 20 v. 18. Mai 1935, S. 246 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 16 v. 20 April 1935, S. 193 125 H. Boitze, a. a. O., S. 381 126 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 26 v. 29. Juni 1935, S. 3 0 9 - 3 1 0 ι " ebd. ι » H. Boitze, a. a. O., S. 382. s. a. ZSg. 102/1/45 (5) v. 25. November 1935 123
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Der Leiter der Schule, Meyer-Christian, machte sich Gedanken darüber, wie der journalistische Nachwuchs in den Redaktionen betreut werden sollte, um der Verantwortung seines Berufes gerecht zu werden. Dabei gab er zu bedenken, daß der ganze Mensch geformt werden müßte und nicht nur der Mensch in Ausübung seines Berufes. E r schlug vor, den Volontären einen „Fuchsmajor" zur Seite zu stellen, der im Nationalsozialismus gefestigt war, über Führergaben verfügen müßte und nicht zu alt sein dürfte. Dieser sollte sich auch in der Freizeit um seine Schützlinge kümmern. „Soll abends beim Bier seinem Mann eine Stunde schenken oder auch Sonntags mal auf die Fahrt mit ihm gehen." 1 2 9 Meyer-Christian war von dem Erfolg seines pädagogischen Konzepts überzeugt 130 , allerdings konnte er es nicht allzu lange umsetzen: Im Sommer 1936 wurde er wegen eines „homosexuellen Attentats auf einen ehemaligen Presseschüler" 1 3 1 fristlos entlassen. Der Tagesablauf des zweiten Kurses hört sich ziemlich gemütlich an. Der Tag begann für die Jungschriftleiter um 7 Uhr mit einem 10-minütigen Lauf durch den Tiergarten (ab 1936 durch den Grunewald), das Kolleg wurde von 9 - 1 2 Uhr abgehalten, danach gab es eine Mittagspause mit Essen und Bettruhe (14—15 Uhr bzw. Baden „wer an der Reihe ist"), zwischen 15 — 17 Uhr wurden die Hausaufgaben erledigt, und danach war Freizeit angesagt. Möglicherweise waren die Presseschüler mit dem Lehrangebot nicht ausgelastet und deshalb für die Ablenkungen der Großstadt nur allzu zugänglich. Es ist erstaunlich, wie deutlich über die Probleme mit dem Schriftleiter-Nachwuchs in dem Fach-Organ berichtet wurde. Gleichzeitig wurde aber auch Sorge getragen, daß in der Öffentlichkeit darüber nichts bekannt wurde. 132 Im Sommer 1935 widmete die „Deutsche Presse" der Reichspresseschule sogar ein Sonderheft mit der einleitenden Bemerkung: „Die Aufsätze dieses Sonderheftes handeln von den nicht gerade ermutigenden Ergebnissen dieser beiden Lehrgänge." 1 » Mit dem 3. Lehrgang wurde den Problemen, die in den beiden ersten Lehrgängen aufgetaucht waren, Rechnung getragen. Es wurden nur noch Berliner Jungschriftleiter und -leiterinnen aufgenommen. Uber diesen Kurs der 43 Teilnehmer, die nur ein 8-tägiges Schulungslager hatten, wurde in der „Deutschen Presse" nichts berichtet 134 . Der 4. aus allen Gegenden zusammengesetzte Lehrgang (30. März — 6. Juni 1936) konnte am 24. April die Einweihung der neuen Reichspresseschule miterleben. Von da an waren die Freizeit- und Arbeitsbereiche unter dem einen Dach einer umgebauten Grunewald-Villa untergebracht. 129 130
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W . Meyer-Christian, „Volontärausbildung" - die andere Seite, a. a. O., S. 390 f. „Und es wird sich zeigen, daß liebevolle Arbeit an jungen Menschen, auch wenn sie mal in der F o r m zu Härte zwingt, eine der größten Freuden dieses Lebens ist." ebd. Die Einzelheiten dazu und zu seinem weiteren Schicksal werden NS-Presseanweisungen 4:36 zu entnehmen sein. vgl. ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 5 (5) v. 25. November 1935 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 32 v. 10. August 1935, S. 381 - 393 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 47 v. 23. November 1935, S. 582
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Während der Olympiade wurde 1936 kein Kurs durchgeführt, der 5. Lehrgang (August - November 1936) dauerte nur mehr 10 Wochen und die Teilnehmer hatten vorher eine Vorprüfung durch die Landesverbände zu überstehen. Gleich zu Anfang eines Lehrgangs wurde eine Klausur geschrieben, in der zunächst 80, später 100 Fragen zu beantworten waren, unter denen sich auch „Fangfragen" befanden. 135 Hier soll nur eine Auswahl der Fragen präsentiert werden, um einen Einblick zu geben in den geforderten Sachwissensstand. Für den 2. Kurs gab es 8 verschiedene Fragebereiche: 1. Weltpolitik, 2. Innenpolitik, 3. Wirtschaft, 4. Volkstum, Volkskunde, Rassenlehre, 5. Judenfrage, 6. Sozialismus, 7. Kulturpolitik, 8. Allgemeines. Im folgenden wird aus jedem dieser Bereiche eine Frage zitiert: 10. Wer ist Rothermere? . . . 39. Welche Kanzleien hat der Führer und von wem werden sie g e l e i t e t ? . . . 48. Für wieviel Millionen Reichsmark exportiert Deutschland augenblicklich monatlich an Waren? . . . 61. W o in der Welt gibt es heute Rassenkonflikte und w e l c h e ? . . . 70. Welche Juden dürfen den journalistischen Beruf ausüben? . . . 77. Wie stand Bismark ((sie)) zur sozialen Frage? . . . 82. Wer ist der Erbauer des Brandenburger T o r e s ? . . . 89. Wie ist das dienstliche Verhältnis von Göring zu Blomberg? 136 Die Reichspresseschule war der untaugliche Versuch, erwachsene Menschen, denn sie waren immerhin mindestens 21 Jahre alt, in drei Monaten auf das nationalsozialistische Verständnis von Presse, ihre Aufgaben und Möglichkeiten einzuschwören. Gleichzeitig war sie in der Tat ein „Sieb für den Nachwuchs", da die Kurse bei der geringen Zahl der Teilnehmer genug Gelegenheit boten, jeden Einzelnen unter die Lupe zu nehmen, bevor er seine journalistische Laufbahn fortsetzte. Daß die Anfangszeit eine Testphase für das neue „ganzheitliche" Konzept war, ist nicht überraschend.
e) Androhung und Durchführung von Sanktionen gegenüber Journalisten Dieses Thema wurde bereits im letzten Jahresband 137 behandelt. Es ist bei der weiteren Bearbeitung nicht außer acht gelassen worden und soll auch in Zukunft berücksichtigt werden. Das Jahr 1935 weist einen interessanten Fall von Überwachung journalistischer Tätigkeiten auf. Ein Wirtschaftsredakteur der „Berliner Börsen-Zeitung", Walter Schwerdtfeger, hatte monatelang Presseanweisungen an Auslandskorrespondenten weitergegeben 138 , war längere Zeit beobachtet und schließlich verhaftet worden. 139 Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung 135
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z.B. N r . 46 Was produzieren die Leunawerke aus Steinkohle? DP, 25. Jg. (1935), Nr. 16 v. 20 April 1935, S. 188 DP, 25. Jg. (1935), Nr. 32 v. 10. August 1935, S. 393 NS-Presseanweisungen, 2:34, S. 32* — 34* Es ist denkbar, daß Jahncke auf diesen Fall anspielte bei der Erwähnung der Indiskretion, die ihren Weg in den „Manchester Guardian" gefunden hatte, vgl. ZSg. 1 1 0 / 1 / 7 2 - 7 3 v. 24. Mai 1935 ( = ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 5 (1) v. 4. Mai 1935). ZSg. 1 1 0 / 1 / 9 7 v. 5. Juli 1935 und ZSg. 1 1 0 / 1 / 1 1 0 f. v. 25. Juli 1935 ( = ZSg. 1 0 1 / 6 / 2 9 v. 25. Juli 1935). Es existieren unveröffentlichte Erinnerungen von Walter Schwerdtfeger, die im Institut für Zeitgeschichte, München, in Manuskriptform aufbewahrt wer-
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(am 2. Juli 1935) rechneten seine Journalistenkollegen noch mit einer Strafe von 5 Jahren Zuchthaus, obwohl Indiskretionen aus der Pressekonferenz als „Landesverrat"140 geahndet wurden. Eine Notiz in der „Deutschen Presse" zeigt aber, daß die Strafe viel drastischer ausfiel: „Lebenslanges Zuchthaus für einen Landesverräter. Die Justizpressestelle Berlin gibt bekannt: Der Volksgerichtshof hat durch Urteil vom 21. Juli 1936 den 35jährigen Schriftleiter Walter Schwerdtfeger aus Berlin wegen Landesverrats zu lebenslangem Zuchthaus und zu dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt."141 Bei weiteren Recherchen stellte sich heraus, daß es sich bei dem Fall Schwerdtfeger um denselben Fall handeln muß, den Lochner und Shirer142 anführten. Die unterschiedliche Datierung (1935 bzw. 1936) läßt sich leicht durch die Tatsache erklären, daß die Verhaftung 1935 stattfand und das Urteil 1936 verkündet wurde. Es geht hierbei offensichtlich nicht um zwei, sondern um einen Fall von Bestrafung wegen Weitergabe von Presseanweisungen an Dritte, der den Auslandskorrespondenten bekannt wurde und der in dieser Weise geahndet wurde.143 Bemerkenswert an der Berichterstattung der amerikanischen Journalisten ist, daß beide davon sprachen, daß die ursprünglich verhängte Todesstrafe in eine lebenslängliche umgeändert wurde, eine Revision beim Volksgerichtshof aber nicht vorgesehen war. Außerdem datierte Shirer die Begnadigung auf Anfang 1936, was aber auch mit dem Datum der Veröffentlichung seines Buches (1941) zu tun haben kann, und dem möglichen Schutz der Betroffenen. Der Sachverhalt, daß dieses den: Zuchthausjahre 1935 — 1945. Aufzeichnungen von Walter Schwerdtfeger o.D. IfZ: Ms 361. Nach dieser Darstellung war Schwerdtfegers Verhaftung eine Verwechslung und die Informationen aus der Pressekonferenz nicht über ihn an den „Manchester Guardian" gekommen, vgl. ebd., S. 16 ff. Er sah sich als ein Opfer der Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Wirtschaftsauffassungen von Goebbels und Schacht in der Abwertungsfrage, die ihren Niederschlag in der BBZ fanden, wobei Schachts Position favorisiert wurde, s. a. ZSg. 101/5/204/Nr. 1405 v. (22. Juni 1935). ZSg. 101/6/15/Nr. 1458 v. 15. Juli 1935. 140 ZSg. 102/1/Herrn Reifenberg v. 18. Oktober 1935. Es ist nicht bekannt, seit wann diese Regelung bestand bzw. wann und wie oft sie angewendet wurde. 141 DP, 26. Jg. (1936), Nr. 32 v. 8. August 1936, S. 400. Nach der Darstellung Schwerdtfegers war die Todesstrafe beantragt worden, das Gericht erkannte aber auf „Lebenslänglich", weil trotz der gutachtlichen Zeugenaussage von Alfred-Ingemar Berndt der Geheimnischarakter der Presseanweisungen nicht geklärt werden konnte, vgl. Zuchthausjahre 1935 - 1945, a. a. O., S. 51 und 70. Schwerdtfeger berichtet, daß nach seiner Verhaftung die Pflicht zur Geheimhaltung der Presseanweisungen stärker betont wurde, v. a. auf das Einwirken Berndts hin. 142 s. NS-Presseanweisungen, 1:33, S 37*. 2:34, S. 34* 143 Beide Journalisten berichteten zwar ohne Namensnennung über das Verfahren, aber Shirer erwähnte die Tätigkeit des Verhafteten bei der „Börsen-Zeitung" und Lochner begründete den Umstand, daß der Verurteilte an der Todesstrafe vorbeikam mit dessen Onkel, der ein „well-known German general" war. (Gemeint war Bernhard Schwertfeger ((sie)), der nach seiner militärischen Laufbahn ab 1926 als Dozent an der T H Hannover tätig war und die Frage nach der Kriegsschuld in den Mittelpunkt seiner Forschungen gestellt hatte.) vgl. W . Shirer, Berlin Diary, New York 1941, S. 44 bzw. L. Lochner, What about Germany? New York 1942, S. 259.
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Verfahren auf der Pressekonferenz mindestens zweimal als warnendes Beispiel zitiert wurde und in der Memoirenliteratur ebenfalls zweimal auftaucht, unterstreicht den Ausnahmecharakter der Angelegenheit. Wären derartige Strafverfahren mit ähnlich hohen Strafzumessungen an der Tagesordnung gewesen, wäre der Fall Schwerdtfeger sicherlich nicht so herausgehoben worden. So gewinnt die These an Substanz, nach der das Repertoire an ausgeübten Sanktionen gegenüber Journalisten, die sich nicht an die Vorschriften hielten, nicht ganz so lebensbedrohlich war, wie rückschauend oft dargestellt wurde.
B. Die Presseanweisungen 1935
3. Die Sammlung ZSg. 110 Die heute mit ZSg. 110 bezeichnete Sammlung von Presseanweisungen stammt aus dem Nachlaß des Pfarrers und Politikers Gottfried Traub, den das Bundesarchiv 1958 käuflich erwarb ( N L 59). Sie umfaßt den Zeitraum von Februar 1935 - März 1939 und September - Oktober 1940 und beinhaltet die auf der Pressekonferenz verbreiteten Anweisungen an die deutsche Presse, wie sie von den Mitarbeitern des Metger-Sonderdienstes aufgezeichnet und ihren Abonnenten übermittelt worden sind. Der folgende Überblick über Entstehung und Geschichte des MetgerSonderdienstes ist, entsprechend den verwirrenden Zusammenhängen im Korrespondenzwesen der Weimarer Republik, einigermaßen komplex, nicht zuletzt wegen der notwendigen Kürze. Es geht dabei auch um die Frage, wie Gottfried Traub nach seinem Ausscheiden aus dem Tagesjournalismus die Presseanweisungen erhielt. Dabei spielen Dr. Kurt Metger und Alfred Walter Kames, zwei Agenturjournalisten, die im Hugenberg-Konzern arbeiteten, eine Rolle, sowie Dr. Rudolf Dämmert, der seinen Korrespondenzverlag wiederholt an Hugenberg verlor. Dr. Kurt Metger war ein Journalist, der während der Weimarer Republik im Rahmen von Hugenbergs „Dämmert-Verlag G m b H " arbeitete. Er versorgte in einer sogenannten „Sammelvertretung" mehrere Provinzzeitungen 144 mit Nachrichten aus Berlin. 1928 war er neben Georg Bernhard im Vorstand des Vereins Berliner Presse145. 144
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Die Tendenz der Zeitungen, die er belieferte, bewegte sich entsprechend zwischen DNVP-nahestehend, bürgerlich und liberal: „Rhein- und Ruhrzeitung" (Duisburg), „Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung", „Gothaisches Tageblatt", „Badische Presse" (Karlsruhe), „Bergische Zeitung" (Solingen), vgl. Jahrbuch der Tagespresse, 1. Jg. (1928). Im Laufe der Jahre kamen noch weitere Zeitungen dazu. s. D P , 18. Jg. (1928), N r . 50 v. 8. Dezember 1928, S. 587 und Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1928, 44. Jg., Berlin und Leipzig 1928, S. 265*
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Die „Dämmert-Verlag GmbH" war eine der beiden kleineren Nachrichtenagenturen, die Hugenberg neben der großen „Telegraphen-Union" unterhielt. Die andere hieß „Patria Literarischer Verlag m b H " und war bereits im Kaiserreich in den Konzern 146 aufgenommen worden. Der Dämmert-Verlag hatte eine wechselvolle Geschichte, die bestimmt wurde durch das offensichtliche finanzielle Unvermögen des Gründers, Dr. Rudolf Dämmert 147 . 1912 gründete er die Nachrichtenagentur „Deutscher Telegraph" mit den Mitteln, die ihm sein Bruder Dr. med. Franz Dämmert und dessen Schwiegervater, ein Industrieller, August Batschari 148 , zur Verfügung stellten. Die neue Agentur konnte schnell Gewinn machen und so die etablierten Presseagenturen „Wolff's Telegraphisches Büro" und das „Hirsch-TelegraphenBüro", das vom Börsendienst herkam, in finanzielle Bedrängnis bringen. Der Grund für den zügigen Anfangserfolg war die personelle Ausstattung der Dammert-Dienste, durch die eine ausgewählte Berichterstattung aus erster Hand gewährleistet war, während beispielsweise Hirsch die Privatdepeschen großer Verlage als Vorlage nahm und seine Abonnenten mit Bergen von Material geradezu überschüttete. So war es nur konsequent, daß nach einem Jahr des Wettbewerbs der „Deutsche Telegraph" mit dem „Hirsch-Telegraphen-Büro" und einigen kleineren Nachrichtenbüros zusammenging zur „Telegraphen-Union". Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs war eine weitere Finanzierung jedoch nicht mehr gesichert. Hugenberg, der sich auf Kreise der Schwerindustrie stützen konnte, kaufte die „Telegraphen-Union" auf und verfügte von da an über die größte Agentur neben WTB bis zu ihrer Zusammenlegung 1933/34. Den 1. Weltkrieg erlebte Dämmert als Presseoffizier in Rumänien. 1920 wagte er einen neuen Anfang. Seine Idee bestand darin, einen deutschen Weltdienst nach dem Vorbild von Reuter und Havas aufzuziehen. Sein Problem war dasselbe wie immer, die Finanzierung. Er gründete die „Dämmert-Verlag GmbH". Die einzigen Geldgeber, die in dieser Nachkriegssituation verfügbar waren, fanden sich in der Schwerindustrie. Dämmert gewann Otto Wolff als Teilhaber, der gemeinsam mit einem Partner (Ottmar Strauß) über 60 % der Anteile 149 verfügte.
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vgl. H. Holzbach, Das „System Hugenberg", Stuttgart 1981, S. 283 Nach einem Studium in Freiburg, Berlin und London war Dämmen 1904 - 1906 Redakteur der „Wormser Volkszeitung", danach ein Jahr beim „Berliner Lokal-Anzeiger". 1907 kam er als Redakteur zur Münchener „Allgemeinen Zeitung", nach einem Jahr wurde er Herausgeber der Wochenschrift dieser Zeitung. Ein weiteres Jahr (1909/10) war er Chefredakteur der „Württembergischen Zeitung" in Stuttgart. 1910 siedelte er nach Berlin über und gründete ein „ Berliner Redaktionsbüro für die deutsche Presse und Korrespondenz-Verlag" in der Voßstraße. Er richtete zwei Korrespondenzen ein: im Frühjahr die „Kultur-Beiträge" und im Herbst den „Berliner Dienst", vgl. R. Dämmert, Zeitung. Unser täglicher Hausgast, Leipzig 1938, S. 39. Die verschiedenen Aspekte des Dammert-Unternehmens rechtfertigten eine eigene Darstellung, die hier nicht vorgenommen werden soll.
R. Dämmert, a. a. O., S. 28 >•» R. Lewinsohn (Morus), Das Geld in der Politik, Berlin 1930, S. 171 f. 148
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Nachdem die Kölner Großindustriellen ihr Interesse an der Agentur verloren hatten, verkauften sie ihre Anteile an den „Patria Literarischen Verlag m b H " , wodurch Dämmert wieder von Hugenberg majorisiert wurde und ausschied. In der Folgezeit agierten beide Gesellschaften „Patria Literarischer Verlag m b H " und die „Dämmert-Verlag G m b H " als selbständige Agenturen, wobei die Geschäftsführung bei Hugenbergs „Telegraphen-Union" lag. Der Name des aufgekauften Verlages wurde beibehalten, obwohl Rudolf Dämmert ausschied und einen „Presse-Verlag Dr. Rudolf Dämmert" gründete (1921) und die abonnierenden Zeitungen gar nicht unterscheiden konnten, bei welchem Dammert-Unternehmen sie Kunden waren. Entsprechend seinem ursprünglichen Konzept baute er eine Agentur mit der größten Vielseitigkeit auf allen redaktionellen Gebieten aus. Er hatte ein weitgespanntes Mitarbeiternetz im In- und Ausland, das die eingehenden Gebühren voll in Anspruch nahm. Ende der 20er Jahre hatte er 34 verschiedene Dienste, von denen 19 Materndienste waren. Dennoch gab es ständig Finanzprobleme: „Als 1929 die Wirtschaftskonjunktur im Zeitungsgewerbe rückläufig wurde, der Unkostenapparat der Leistungen aus den Einnahmen nicht mehr gedeckt werden konnte und die Preußische Regierung sich stützend einschaltete — W . Τ. B. hatte seinen finanziellen Rückhalt am Reich, die T. U. an der Schwerindustrie —, wurde in den Verträgen Vorsorge getroffen, daß der Pressedienst unabhängig blieb." Die Einzelfirma wurde in eine GmbH 1 5 0 umgegründet. Auch aus diesem Unternehmen schied Dämmert schließlich 1932 aus und gründete als letzten Versuch die „Dammert-Pressedienst G m b H " , während gleichzeitig die „Dämmert-Verlag G m b H " als Hugenberg-Dienst weiter existierte. 1935 war Dämmert aufgrund seiner unsoliden Finanzierungen in einen Korruptionsprozeß 1 5 1 verwickelt. Danach muß er seine Agentur endgültig 152 verloren haben. 1938 veröffentlichte er ein Buch „Zeitung. Unser täglicher Hausgast", in dem er mit dem naheliegenden Schwerpunkt auf dem KorrespondenzR. Dämmen, a.a. O., S. 40. s. a. BA: NL 4 (Nachlaß Dietrich)/282 - 284. Hermann Dietrich (1879 - 1954) war Wirtschafts- und Finanzminister unter Brüning (1930 - 1932) und Gesellschafter der „Rudolf Dämmert GmbH". 1 5 1 . . . In seinen fetten Jahren hatte Dr. Dämmert die Universalität des Geschäftes so weit getrieben, daß vier besondere Abteilungen für bürgerlich-liberale, linksdemokratische, katholische und deutschnationale Politik existierten und jede mit einem Stab von Journalisten versehen war. Den Bedürfnissen der Abonnenten, die sich vom Winkelblatt bis zur größeren Provinzpresse erstreckten, wurde so bereitwillig gehuldigt, daß die verschiedenen Abteilungen der Firma Dämmert gegeneinander ihre Federn in polemischen Feldzügen schwangen. Der oberste Chef dieses Warenhauses der politischen Meinungen und Weltanschauungen lebte auf üppigem Fuße. Sein unordentliches Wirtschaften führte den Bankerott der Firma herbei, die alsbald in anderer Form neu gegründet wurde und in dem Strudel des Dritten Reiches wieder unterging.. . . NZZ, Nr. 946 v. 31. Mai 1935, S. 2 152 In der 6. Aufl. (1937) des „Handbuchs der deutschen Tagespresse", S. 180 erscheint sein Name nur als „Dr. Dämmert Nachf." und „Berliner Vertretung der Schönebecker Zeitung" in Sachsen.
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wesen über die Geschichte des Journalismus, den Aufbau eines Pressehauses sowie die Gestaltung einer Zeitung berichtete. Im 2. Weltkrieg war er für die „Danziger Neuesten Nachrichten", den „Westdeutschen Beobachter" (Köln) und die „Westfälische Zeitung" (Bielefeld) als „Mitarbeiter im Inland" tätig — in Hinterzarten. Kurt Metger arbeitete also zu einer Zeit im „Dämmert-Verlag GmbH", als dieser in den Besitz Hugenbergs übergegangen war. Dementsprechend bezeichnete sich der Direktor der TU, Otto Mejer, als „rechtsverbindlicher Vertreter" 153 . Der Verlag vertrieb zwei Korrespondenzen: einmal die „Berliner Dienste" und dann die „Kulturbeiträge", wie sie von Dämmert ursprünglich gegründet worden waren. Hauptschriftleiter war Kurt Metger und außerdem war er neben Wilhelm Siebert Schriftleiter des „Berliner Dienstes" mit der Richtung „volksparteilich", die Richtung „bürgerlich" wurde von Joseph Bretz und Dr. v. Kries vertreten. Schriftleiterin bei den „Kulturbeiträgen" war Emma Schmitt-Hauser. Gleichzeitig war Metger in einer Sonderredaktion der T U tätig, die Provinzzeitungen als „Berliner Vertretung" 154 dienen sollte. Hier arbeitete neben Metger und Bretz auch Alfred Walter Kames, der gleichzeitig Hauptschriftleiter einer Korrespondenz „Deutscher Schnelldienst, täglicher Dienst für nationale Zeitungen" (DSD)155 war, die in Hugenbergs „Patria Literarischer Verlag m b H " erschien. Eine der Zeitungen, die Kames in Berlin repräsentierte, war die „MünchenAugsburger Abendzeitung", deren Herausgeber Gottfried Traub vermutlich auf dieser Schiene auch nach der Einstellung der Zeitung (Ende 1934) die Anweisungen aus der Pressekonferenz erhielt. Nach 1934 übernahm Metger die Vertretung der Provinzzeitungen, für die Kames156 bis dahin gearbeitet hatte. Der „Berliner Dienst", dessen Hauptschriftleiter Metger war, wurde im Zuge der Zusammenlegung von WTB und TU 157 dem „Patria Literarischen Verlag m b H " einverleibt, der wiederum dem halbamtlichen „Deutschen Nachrichtenbüro" (DNB) unterstellt wurde. Es gab nun einen „Berliner Dienst A " , den Dr. Metger redigierte und einen „Berliner Dienst BC" (verbunden mit katholischen Nachrichten)", den Joseph Bretz zu verantworten hatte. 158 1937 hat der Herausgeber der Korrepondenz noch einmal gewechselt. 159 153 154 155
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Handbuch der deutschen Tagespresse, 4. Aufl. 1932, S. 392 H. Holzbach, a.a. O., S. 284 Hugenberg hatte 1927 die Korrespondenz der DNVP, den „Täglichen Dienst für nationale Zeitungen", aufgekauft und mit dem DSD vereinigt. Die Parteikorrespondenz blieb weiterhin als solche erkennbar, da sie im Untertitel führte „mit Mitteilungen der Deutschnationalen Volkspartei", vgl. H. Holzbach, a.a. O., S. 210 und Handbuch der deutschen Tagespresse, 4. Aufl. 1932, S. 392 f. und 400. Der deutschnationale Alfred Kames wurde 1933 in der Hauptschriftleitung des „Deutschen Schnelldienstes" durch den bewährten Pg. Caroly Kampmann abgelöst. Kampmann war „daneben" noch führend im Reichsverband der Deutschen Presse (RDP) tätig, er leitete den RDP-Landesverband im Gau Groß-Berlin und war Vorsitzender der Schulungsleitung der Reichspresseschule ab 1935. vgl. NS-Presseanweisungen, 1:33, S. 40* Handbuch der deutschen Tagespresse, 5. Aufl. 1934, S. 292 Handbuch der deutschen Tagespresse, 6. Aufl. 1937, S. 301 f. 43*
Obwohl der „Patria Literarische Verlag mbH" weiterbestand, firmierte nun das DNB als Herausgeber diverser Sondernachrichtendienste, unter denen sich auch der „Metger-Sonderdienst" befand. Seine Existenz ist bis 1944160 nachzuweisen. Im Folgenden soll wegen der eindeutigen Zuordnung vom „Metger-Sonderdienst" die Rede sein, auch wenn die Korrespondenz zum Zeitpunkt der Uberlieferung (1935) möglicherweise noch „Berliner Dienst" hieß. Durch die Unterstellung des „Metger-Sonderdienstes" unter das halbamtliche „Deutsche Nachrichtenbüro" (DNB), haben die durch ihn verbreiteten Presseanweisungen einen besonderen Stellenwert, der dem der „Vertraulichen Informationen" ähnelt, die über die Reichspropagandaämter161 verbreitet wurden. Aufgrund dieser Tatsache sind die hier verzeichneten Presseanweisungen besonders ausführlich unter Angabe des jeweiligen Sprechers. Die hektographierten Seiten sind überschrieben: Streng vertraulich! Nur zur Information! Die Berichte sind als Briefe abgefaßt und beginnen mit der Anrede „Sehr geehrter Herr Kollege!". Sie sind unterschrieben mit „Heil Hitler! Kurt Metger" bzw. „Siebert" oder „i.V. Hopf", „Mit kollegialem Gruß!" oder „Mit deutschem Gruß! Ihr ergebener.. .". 162 Die jeweiligen Pressekonferenz-Berichte sind in der Regel mit einem Datum (oben rechts) auf der ersten Seite versehen und paginiert.163 Anhand der Seitenzählung, die durch das Bundesarchiv vorgenommen worden ist, kann man ersehen, daß es Lücken in der Überlieferung gibt, da manchmal nur die zweite bzw. dritte Seite eines Berichtes (ohne Datum) vorhanden ist. In der Regel ist das fehlende Datum einfach zu ermitteln mit Hilfe der beiden anderen Sammlungen. Teilweise fehlen auch größere Zeiträume.164 Es sprachen mehrere Gründe gegen eine gleichberechtigte Einbeziehung der „Vertraulichen Informationen" des „Metger-Sonderdienstes" in die editorische Bearbeitung. Da es sich bei dieser Korrespondenz um einen DNB-Sonderdienst handelte, wurde er nur dann in der Edition zur Kommentierung herangezogen, wenn dieselben Anweisungen bereits in den Mitschriften der Journalisten (ZSg. 101/102) auftauchten. Grundsätzlich wird im Kommentar verzeichnet, wenn eine Anweisung, die in ZSg. 101 bzw. 102 aufgeführt wurde, in ZSg. 110 nachzuweisen ist. Inhaltliche Abweichungen werden nicht wie beim Vergleich ZSg. 101/102 bis in Nuancen dokumentiert, sondern nur, wenn es sich um wesentliche Zusatzinformationen handelt. Andere Empfehlungen, Verbote oder Anweisungen, die darüber hinaus in ZSg. 110 verzeichnet sind, wurden nicht Handbuch der deutschen Tagespresse, 7. Aufl. 1944, S. 335 Eine Sammlung, die Anweisungen aus der Pressekonferenz für Provinzzeitungen ohne eigenen Korrespondenten in Berlin zusammenfaßt, ist die Sammlung Oberheitmann (ZSg. 109). 162 Die Unterschriften sind immer handschriftlich. 163 Meistens sind es nicht mehr als drei Seiten pro Tag. 164 Die Uberlieferung für das Jahr 1935 setzt erst am 14. Februar ein. Größere Lücken bestehen 30. April - 23. Mai, 1. - 18. Juni, 13. August - 1. November, 28. November 12. Dezember. 160 161
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editorisch bearbeitet, weil sie eine andere Ausgangsbasis haben als die Mitschriften der Korrespondenten von bestimmten Zeitungen. Die Ausgangsbasis des „MetgerSonderdienstes" sind die offiziellen Gesprächsprotokolle der Pressekonferenzen und darüber hinaus Nachrichtenmaterial, das den „gewöhnlichen" Teilnehmern der Pressekonferenz so nicht zugänglich war 165 . Regionale Ereignisse, die nicht in der Reichspresse berücksichtigt werden sollten, wurden in ZSg. 110 166 vernachlässigt. Vermutlich hängt diese Auswahltendenz damit zusammen, daß der mögliche Empfängerkreis einen viel größeren geographischen Raum abdeckte als die Korrespondenten von ZSg. 101/102, die eine bestimmte Region zu versorgen hatten. Die vollständige Einbeziehung des „Metger-Sonderdienstes" würde den Rahmen der Edition sprengen, die die alltägliche journalistische Arbeitsweise dokumentieren soll und nicht das globale Spektrum der nationalsozialistischen Informationspolitik nachzeichnen kann. Mit der Beschränkung auf die Mitschriften der Dienatag- und FZ-Korrespondenten ist die bei einer Edition notwendige Auswahl und Eingrenzung getroffen worden. Hätte man den „DNB-SonderdienstMetger" zum Gegenstand gemacht, wären mit derselben Berechtigung sämtliche anderen überlieferten DNB-Haupt- und Sonderdienste (ZSg. 116) zur Bearbeitung zu berücksichtigen gewesen. Durch ihre Zwitterstellung ist die Sammlung eine nützliche Bereicherung der Dokumente zur NS-Pressepolitik und eine zusätzliche Informationsquelle für Erkenntnisse über den Ablauf der Pressekonferenzen und für Aufschlüsselungshilfen zu ihren Inhalten. Sie kann aber nicht gleichgesetzt werden mit den Sammlungen ZSg. 101/102, sondern „ s t e l l t . . . eine offiziöser formulierte Parallelreihe" 167 zu diesem Bestand dar. Daher ist ihr Sonderstatus in der Edition gerechtfertigt. Grundsätzlich wird auch in diesem Jahresband ausgegangen von ZSg. 101/102 und in den Kommentaren werden die in ZSg. 110 überlieferten Presseanweisungen (Parallelüberlieferungen) aufgeführt. 168
4. Gottfried Traub Der Mann, dem die Sammlung ZSg. 110 zu verdanken ist, war der Theologe, Politiker und Journalist Gottfried Traub (1869 - 1956). Theodor Heuss schilderte ihn 165
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z.B. ZSg. 1 1 0 / 1 / 1 v. 14. Februar 1935: Durch D N B ist bereits mitgeteilt worden, daß der „Reichswart" des Grafen Reventlow verboten ist. Den Grund des Verbots, den Artikel „Wir sind doch ganz allein", darf ich Ihnen in nachstehendem Wortlaut zur Verfügung stellen. Ich nehme an, dass er Sie interessiert. Der Verfasser ist ein Redaktionsvolontär, der, glaube ich, ganze neunzehn Jahre alt ist. . . . s. ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 6 6 / N r . 1796 v. 4. November 1935. Ausnahme: Kundgebung für die Wittelsbacher in München: ZSg. 1 1 0 / 1 / 7 v. 16. Februar 1935 vgl. Findbuch ZSg. 110, Vorbemerkung, S. 2 Lediglich in einem Fall, ZSg. 1 1 0 / 1 / 9 5 (3) und (5) vom 4. Juli 1935, wurde von der ZSg. 110-Fassung ausgegangen, weil sie umfangreicher und informativer war bzw. der Fernschreiber (ZSg. 102) defekt war. Für weitere Einzelheiten s. a. die „Editionstechnischen Erläuterungen".
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als einen „Mann von eindrucksvoller Redekraft" und urteilte weiter „sein intellektualistischer Rationalismus wurde im Laufe des Krieges von einer fast kritiklosen Romantik überschwemmt" 1 6 9 . Er studierte in Tübingen Theologie und veröffentlichte theologische Schriften seit 1894. In der Nachfolge von Friedrich Naumann, der 1902/1903 seine „Andachten" bzw. „Briefe über Religion" nicht mehr fortführte, veröffentlichte Traub regelmäßig seine Überlegungen in der sozialpolitischen Wochenschrift „ D i e Hilfe". 1 7 0 Seine erste Anstellung fand er in Schwäbisch-Hall als Stadtpfarrer. V o n 1901 bis 1912 besetzte er die 2. Pfarrstelle der St. Reinoldi-Gemeinde in Dortmund. Wegen wiederholter Auseinandersetzungen mit den vorgesetzten kirchlichen Behörden wurde er nach einem Disziplinarverfahren aus dem kirchlichen Dienst entlassen 171 . Sein Verfahren rief eine vielstimmige publizistische Resonanz hervor. 172 In den folgenden Jahren wandte er sich einer politischen Betätigung zu. Als Mitglied der Fortschrittlichen Volkspartei kam er 1913 in das Preußische Abgeordnetenhaus. Die Fortschrittliche Volkspartei war ein Zusammenschluß der Deutschen Volkspartei und der Freisinnigen Vereinigung (1910). Sie „faßte . . . erstmals alle linksliberalen und bürgerlich-demokratischen Kräfte in Deutschland zusammen. In der F. V. waren, wie in den Vorgänger-Parteien, vor allem die Interessen von Banken, Handel und Exportindustrie, das Bildungsbürgertum und — insbes. in Süddeutschland - Handwerk und Gewerbe vertreten. Sie trat für eine liberale, demokratische Reformpolitik e i n . . . . Zu den leitenden Persönlichkeiten gehörte(n) u.a. . . . F. Naumann. . . . Ab Herbst 1916 bemühte sich die F. V. u m eine energische Friedenspolitik und drängte ab Frühjahr 1917 auf rasche innere Reformen, insbes. die sofortige Aufhebung des Dreiklassen-Wahlrechts.. . . Zusammen mit Nationalliberaler Partei, SPD und Zentrum, bildete sie im Reichstag . . . den Interfraktionellen Ausschuß als Organ der friedensbereiten und reformwilligen Reichstagsmehrheit, die . . . den Entwurf der Friedensresolution (19. 7. 1917) einbrachte". 1 7 3 1913 wurde Traub auch Direktor des Deutschen Protestantenbundes.
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Gemeint war der 1. Weltkrieg. Th. Heuss, Erinnerungen. 1905 - 1933, Tübingen 1963, S. 175 f. Th. Heuss, a. a. O., S. 173 s. dazu Ernst Brinkmann, Der Fall Traub. In: Die evangelische Kirche im Dortmunder Raum in der Zeit von 1815 bis 1945. Dortmund 1979, S. 107-127 Das Urteil des preußischen Oberkirchenrats über Traub, analysiert und beurteilt von Otto Baumgarten. Kirchliche Chronik aus dem Septemberheft der „Evangelischen Freiheit", Tübingen 1912. — B. Dörries, Das System Voigts, die Berufsstellung der Pfarrer und der Fall Traub, Göttingen 1912. — A. Harnack, Die Dienstentlassung des Pfarrers Lie. G. Traub, Leipzig 1912. - E. König, Der Fall Traub und angebliche sowie wirkliche Krankheiten der Landeskirche unter Kritisierung der diesbezüglichen neuesten Veröffentlichungen beleuchtet von Eduard König, Gütersloh 1912. - R. Moeller,D. Harnack und der Fall Traub. Eine Entgegnung, Berlin 1912. — G. Traub, Meine Verteidigung gegen den Evangelischen Oberkirchenrat, Bonn 1912. Lexikon der Deutschen Geschichte, Stuttgart 1977, S. 353
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Seine journalistische Laufbahn begann er 1905 als Herausgeber und Chefredakteur des „Evangelischen Gemeindeblatts für Rheinland und Westfalen", das später den Titel „Christliche Freiheit" führte. In dieser Funktion war er bis 1918 tätig. In den Kriegsjahren bereiste Traub als Redner die Fronten im Auftrag des Kriegspresseamtes und war ein großer Anhänger und Förderer der deutsch-türkischen Freundschaft 174 . Zu Beginn des 1. Weltkrieges gab er die „Eisernen Blätter" zunächst als Flugschrift, ab 1919 dann als „Wochenschrift für deutsche Politik und Kultur" heraus, der Erscheinungsort war München. 175 Die erste Beschlagnahme der Zeitschrift erfolgte sofort im Juni 1919 durch die britische Besatzung, während die zweite erst 1935 durchgeführt wurde 176 . A b 1935 gab es eine Serie von Beschlagnahmen zu folgenden Themen: Kirchenfragen, die deutsche Politik gegenüber Polen und Frankreich, wiederholtes Eintreten für die Monarchie (80. Geburtstag des Kaisers), das neue Ehescheidungsrecht. Gegen die letzte Beschlagnahme (Dezember 1939) erhob Traub, nach eigener Aussage, Einspruch 177 , weil sie nicht begründet war. Zudem hatte er die beanstandete Notiz einer anderen Kirchenzeitung entnommen, und dort hatte sie offenbar keinen Anstoß erregt. Durch „eine Mittelsperson" wurde Traub schließlich mitgeteilt, daß er zukünftig von der Geheimen Staatspolizei nicht gerade zurückhaltend behandelt werden würde. Da er keine Bedrohung seines Leserkreises riskieren wollte, entschloß er sich zur Einstellung der „Eisernen Blätter" mit Ablauf des Jahres 1939. Nachdem sich die Fortschrittliche Volkspartei an dem Entwurf der Friedensresolution (1917) beteiligt hatte, wandte sich Traub der neugegründeten (2. September 1917) Deutschen Vaterlandspartei 178 zu, der er als Vorstandsmitglied angehörte. Diese Partei war ein Zusammenschluß von Gegnern der FriedensK. Piepenstock, Die Münchener Tagespresse 1 9 1 8 - 1 9 3 3 , phil. Diss. München 1955, S. 257 175 vgl. BA: N L 59/15, S. 122 - 133. In Traubs Nachlaß befindet sich ein Bericht über „verschiedene Beschlagnahmen" in den 21 Jahren seiner Herausgeberschaft. Es handelt sich um insgesamt 17, davon wurden 16 in den letzten 5 Jahren des Bestehens der Zeitschrift ausgesprochen. 176 Es klingt schon fast enttäuscht, wenn Traub schreibt: „Selbst meine Beteiligung am Kapp-Unternehmen hatte nur die Folge, daß nach dem 14. März zwei Nummern ausfielen." ebd., S. 122 177 Sie richtete sich gegen die Notiz, daß Keitel für die Kapelle seines Heimatortes eine Glocke gestiftet hatte, die bei der Einweihung eines Gedenksteines für die im 1. Weltkrieg Gefallenen zum erstenmal geläutet wurde, ebd., S. 132. Die Notiz konnte nicht nachgewiesen werden, weil die Angaben (Nr. 44, S. 519) nicht mit der überlieferten Ausgabe übereinstimmen, s. dazu das Ende der „Eisernen Blätter" weiter unten. 178 Rückblickend schrieb Traub 1925: „(423) Meine politische Wandlung von der Freisinnigen Volkspartei nach rechts war eine Folge des Kriegs. . . . (439) Nach wie vor bin ich der Überzeugung, daß wir ohne Rückkehr zum Bismarckschen Reich mit Monarchie, Bundesstaaten, Wehrpflicht und Zweikammersystem verelenden. . . . Der Weimarer Staat ist und bleibt der revolutionäre Staat, die Mißgeburt fremden Geistes . . . . " G. Traub, Wie ich deutschnational wurde. In: Deutscher Aufstieg. Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart der rechtsstehenden Parteien, hrsg. von Hans v. Arnim und Georg v. Below, Berlin u.a. 1925, S. 4 2 3 - 4 3 9 174
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resolution 179 , gegründet wurde sie von Wolfgang Kapp und Alfred von Tirpitz. Nach Kriegsende löste sich die kurzlebige Partei, die sich für einen siegreichen Frieden eingesetzt hatte, wieder auf. Für Traub bedeutete das einen erneuten Parteienwechsel, diesmal zur Deutschnationalen Volkspartei, die Ende November 1918 gegründet worden war. In der bürgerlichen Rechtspartei sammelten sich Vertreter der ehemals führenden Schichten des Kaiserreichs wie Angehörige des Adels, des gehobenen Bürgertums und Mittelstandes, Beamte und Offiziere. Mittlerweile war Traub - auf Anregung des Kaisers — wieder in sein Amt eingesetzt worden (1918)180 und Mitglied des Presbyteriums seiner ehemaligen Gemeinde in Dortmund (seit 1919). Im März 1920 beteiligte er sich am KappPutsch, mit dem u.a. versucht werden sollte, die Reichsregierung zur Zurücknahme der Truppenreduzierungen gemäß den Versailler Vertragsbedingungen zu zwingen. Eine Position als Kultusminister in der geplanten neuen Regierung lehnte er ab, jedoch betätigte er sich erfolglos als Pressechef in der unübersichtlichen Putschsituation. 181 Der Putsch scheiterte nach wenigen Tagen, und für einige Zeit ging Traub, wie andere am Putsch Beteiligte auch, ins Ausland (Osterreich). In diesem Jahr hatte Traub eine Auseinandersetzung mit Hitler über eine Zentralisierung des Propaganda- und Pressewesens 182 , wobei zu berücksichtigen ist, daß in dieser frühen Phase der Weimarer Republik die Deutschnationalen die Nationalsozialisten sehr wohlwollend als Koalitionspartner in Betracht zogen 183 . Bei seiner Rückkehr profitierte er weiter von der großzügigen Unterstützung durch Alfred Hugenberg, der bereits vor dem Putsch über die DNVP die „Eisernen Blätter" finanziell gesichert hatte, obwohl sich nach dem Scheitern die meisten DNVP-Politiker von Traub distanzierten 184 . Hugenberg übernahm die Finanzierung eines Hauses für Traub in München 185 , er verschaffte ihm 1921 die Herausgeberposition bei der „München179 Lexikon der Deutschen Geschichte, Stuttgart 1977, S. 251 180 Q T r aub, Wie ich deutschnational wurde, a. a. O., S. 436 181 v gl·
182
183
185
J· Erger, Der Kapp-Lüttwitz-Putsch, Düsseldorf 1967, S. 94. - Fünf Tage Militärdiktatur. Dokumente zur Gegenrevolution. Unter Verwendung amtlichen Materials bearbeitet von Karl Brammer, Berlin 1920. — Verfassungsgrundlagen und Hochverrat. Beiträge zur Geschichte des neuen Deutschlands. Nach stenographischen Verhandlungsberichten und amtlichen Urkunden des Jagow-Prozesses. Bearbeitet von Karl Brammer, Berlin 1922 „Wie wenig Verständnis gerade die sogenannten nationalen Kreise diesen Dingen entgegenbrächten, habe ihm bereits im Jahre 1920 eine Auseinandersetzung mit dem Herausgeber der „Eisernen Blätter", Pfarrer Traub, gezeigt. Als er diesem Pfarrer Traub klipp und klar nachgewiesen habe, daß die Pressefreiheit zugunsten einer einheitlichen Presselenkung verschwinden müsse, da die Pressefreiheit nichts anderes sei als ein Freibrief für Interessen-Cliquen, habe dieser sich vor Bedenken förmlich gekrümmt." Henry Picker, Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier 1941 - 1942, Bonn 1951, S. 289 Vor dem Hitler-Putsch betrieb Traub, später mit Hilfe der M A A , eine gemäßigte Unterstützung der NSDAP, s. H. Holzbach, Das „System Hugenberg", Stuttgart 1981, S. 152. H. Holzbach, a.a. O., S. 86 ebd., S. 122
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Augsburger Abendzeitung", die er im selben Jahr seinem Konzern zugeführt hatte. 186 Die M A A war das auflagenstärkste deutschnationale Organ in Bayern. 187 Sie beanspruchte bei ihrem 325jährigen Jubiläum, die älteste deutsche Zeitung 188 zu sein. Gegründet als „Aviso, Relation oder Zeitung", führte sie erst ab 1912 ihren endgültigen Titel. Nach den „Richtlinien für die „München-Augsburger Abendz e i t u n g " " , die aus den 20er Jahren stammen müssen 189 , war die Zeitung „kein Parteiblatt, sondern eine nationale deutsche Zeitung" 1 9 0 , trotz der deutschnationalen Geldgeber. Und selbst in der Werbung 1934, nach Auflösung der Partei, bezeichnete sich die Zeitung als „das Blatt, das vom Vertrauen seiner Leser getragen wird, das Blatt, das nie seine nationale Richtung verleugnet hat" 1 9 1 . Im Dezember 1933 hatte Traub bei dem „verehrten Herrn Reichskanzler" um ein Geleitwort für die Jubiläumsausgabe angefragt, wobei er die M A A mit einem einzigen Satz charakterisierte: „Sie hat unbekümmert um persönliche Interessen und parteipolitische Strömungen stets an der nationalen Linie einheitlich festgehalten und ist eine Wegbereiterin der nationalen Wiedergeburt." 1 9 2 Die M A A erschien siebenmal wöchentlich mit verschiedenen Beilagen. Nach Gestaltung und Aufmachung ist ihre Tendenz als „deutschnational mit Bildungsanspruch" einzustufen. 193 Besonders angesehen war die Unterhaltungs- und Literaturbeilage „ D e r Sammler", die am Wochenende erschien. Sie hatte einen ebd., S. 85 ff. Aus der Zeit Ende der 20er Jahre existieren noch Unterlagen darüber, daß Traub mit einem betrügerischen Goldmacher in Kontakt getreten war, um Zuwendungen an Politiker zu vermitteln. Offensichtlich war auch Ludendorff in die Angelegenheit verwickelt. IfZ: MA 616/23 187 ebd., S. 237. 1933 hatte die MAA eine Auflage von 27 800 aufzuweisen. Zum Vergleich: der „Völkische Beobachter" erschien in München in seiner Süddeutschen Ausgabe mit 50 000 Exemplaren. Spitzenreiter waren allerdings die „Münchner Neuesten Nachrichten", die der Verlag Knorr und Hirth herausgab mit 130 000. Auch an dieser Zeitung war Hugenberg über seine Treuhandgesellschaften finanziell beteiligt. 188 Zu der Debatte über die älteste deutsche Zeitung, die, angeführt von Walther Heide, 1936 in Fachkreisen stattfand, s. G. Kieslich, Wo kommt der Aviso her? Feststellungen zu einem gleichnamigen Aufsatz von Dr. Hans Jessen. In: Publizistik, 1. Jg. (1956), S. 208 - 221. - DP, 26. Jg. (1936), Nr. 2 v. 11. Januar 1936, S. 21 und Nr. 3 v. 18. Januar 1936, S. 35. - Die erste gedruckte Zeitung der Welt. Deutschland als Ursprungsland der Presse. In: ZV, 37. Jg. (1936), Nr. 5 v. 1. Februar 1936, S. 76 - 77 und ZV 37. Jg. (1936), Nr. 6 v. 8. Februar 1936, S. 93. - W. Heide, Die älteste gedruckte Zeitung. Notwendige Feststellungen zu Streitfragen. In: ZW, 11. Jg. (1936), Nr. 2 v. 1. Februar 1936, S. 6 1 - 7 0 . 189 N L 59/12, S. 8 4 - 8 5 190 ebd., S. 84 1 , 1 Ala-Zeitungskatalog, 59. Jg. (1934), Anzeigenteil, S. 179 192 BA: R 4311/471, S. 59. Der „Herr Reichskanzler" lehnte es grundsätzlich ab, Geleitworte zur Verfügung zu stellen und war „auch in Ihrem besonderen Falle zu seinem Bedauern nicht in der Lage", dem Wunsch zu entsprechen, ebd., S. 60 193 vgl. K. Piepenstock, Die Münchener Tagespresse 1918 -1933, phil.Diss. München 1955, S. 151 bzw. 178-184 186
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Umfang von 24 Seiten. Ursprünglich bestand der Plan, nach dem Einstellen der Zeitung, „in Zukunft den unpolitischen ,Sammler' als Wochenschrift herauszugeben" 1 9 4 . Dieser Plan wurde nicht realisiert. Die Leserschaft der M A A setzte sich nach eigenen Angaben zusammen aus den Berufsbereichen Industrie, Fabrik, Großhandel, Finanzen, Behörden (31,6%), Staats- und Kommunalbeamte (22,7 %), Arzte, Apotheker, Rechtsanwälte (10,3%), Handwerk und Gewerbe (9,6%) und Landwirtschaft (7,7%). 1 9 5 Seit dem 1. Juni 1932 gab der Verlag eine Ausgabe Β mit dem Untertitel „Augsburger Neueste Nachrichten" heraus, deren Hauptschriftleiter Richard Hauber 196 wurde. Die Ausgabe Β hatte im Februar 1934 eine Auflage von 4 700 Exemplaren, die Gesamtauflage betrug 20 5501'7. Danach ging die Auflagenhöhe zurück und erreichte bei der letzten Bestandsaufnahme im November 1934 nur noch eine Höhe von 3 372 (Ausgabe B) bzw. 11 909 (Gesamtauflage) 198 . Die beiden letzten Chefredakteure waren Eugen Mündler (1921 —1930) und Fred Ottow (1930-1934). Mündler ging anschließend zur „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" und war an der Konzipierung und Einführung der Wochenzeitung „Das Reich" ab 1940 beteiligt. Gottfried Traub war auch im Aufsichtsrat der M A A und bestimmte mit seinen Leitartikeln die politische Linie der Zeitung 199 . Ende 1934 stellte die M A A ihr Erscheinen ein. In einem letzten Leitartikel „ A n unsere Leser!" wurden nur sehr vage die Gründe für die Einstellung angesprochen, dafür aber in geschickter Weise die lange Tradition der Zeitung in Einklang mit der herrschenden Ideologie gebracht 200 : „Man sagt, daß dort, wo wirkliche Entschlossenheit ist, sich auch ein Weg finden muß. Nun, am festen Willen, das Blatt über alle Fährnisse der für das deutsche Zeitungswesen so kritischen Gegenwart, denen in der letzten Zeit schon manches alte und angesehene Blatt zum Opfer gefallen ist, hinwegzuführen, hat es gewiß nicht gefehlt. Von unserer Seite ist alles Erdenkliche versucht worden, um die M A A für die Zukunft zu sichern. Aber die Verhältnisse waren stärker als wir. . . . Durch drei Jahrhunderte hat die Zeitung ihre Sendung darin gesehen, Vorkämpferin und Hüterin eines wahrhaft deutschen und christlichen Staatsideals zu sein. Sie ist Wegbereiterin gewesen, als unter Führung Bismarcks der Glanz der deutschen Kaiser-Krone wieder erstand und unter der schwarzweiß-roten Flagge der Traum der deutschen Einheit sich zu verwirklichen begann. Niemals hat sie davon abgelassen, das zu pflegen, was groß und wertvoll in der Vergangenheit unseres Volkes war und was an Wille und Sehnsucht für die Befreiung von feindlichen Ketten und undeutschem Wesen in der Nation lebendig vgl. An unsere Leser! M A A , Nr. 357 v. 31. Dezember 1934, S. 1 - 2 Handbuch der deutschen Tagespresse, 4. Aufl. 1932, S. 46 196 Handbuch der deutschen Tagespresse, 4. Aufl. 1932, S. 27 197 ebd., 5. Aufl. 1934, S. 37 198 M A A , Nr. 357 v. 31. Dezember 1935, S. 2 199 vgl. K. Piepenstock, a.a. O., S. 147 bzw. 2 5 3 - 2 6 3 200 V gj d a z u auch die ähnlichen Bemühungen in dem letzten Leitartikel der „Hamburger Nachrichten" im August 1939, NS-Presseanweisungen, 1:33, S. 79*. 194 195
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gewesen ist. Richtschnur war ihr dabei bis zum letzten Tag ihres Wirkens, was der verewigte Feldmarschall des Großen Krieges ausgesprochen hat, nämlich, daß die Hoffnungen, die der denkwürdige 30. Januar 1933 in die Herzen des deutschen Volkes gesenkt hat, sich in vollem Umfang erfüllen mögen." 2 0 1 Traub blieb weiterhin als Herausgeber der „Eisernen Blätter" tätig, die Ende 1939 eingestellt wurden. Bereits die unmittelbar nach Kriegsausbruch erscheinende N u m m e r der „Eisernen Blätter" mußte unvollständig bleiben 202 . Auch die veränderte Erscheinungsweise konnte die Zeitschrift nicht retten. Die N r . 44, die am 17. Dezember hätte erscheinen sollen, wurde nicht ausgeliefert. Stattdessen gab es eine letzte N r . 44/45 vom 31. Dezember 1939. Sie enthielt nur das Inhaltsverzeichnis des Jahrgangs 2 0 3 . N o c h auf der letzten Seite der vorhergehenden N u m m e r hatte Traub um Abonnements „zunächst auf ein Vierteljahr" geworben. Traub hatte mit seiner Frau Elma, einer Tochter des Pfarrers Heinersdorff, drei Söhne: Hans, Helmut und Eberhard. Helmut wurde ebenfalls Pfarrer und Eberhard Physiker. Der älteste Sohn, Hans Traub (1901 - 1 9 4 3 ) sicherte sich durch seinen publizistischen Fleiß als Zeitungswissenschaftler einen größeren Bekanntheitsgrad als seine Brüder 204 . Auch nach dem Krieg blieb Gottfried Traub seiner deutschnationalen Uberzeugung treu und beschäftigte sich weiterhin mit aktuellen politischen Fragestellungen. Ein zweiter Teil seiner Erinnerungen 205 ist nicht mehr veröffentlicht worden.
MAA, Nr. 357 v. 31. Dezember 1934, S. 1 - 2 . Der Titel der Zeitung wurde später noch einmal verwendet. Im Verlag Knorr und Hirth ging am 1. April 1941 eine „MünchenAugsburger Abendzeitung" aus dem „Münchner Abendblatt" (s. 1937) hervor. Das Blatt hatte seit 1922 („Telegramm-Zeitung") diverse Namensänderungen hinter sich und konnte sich bis April 1945 halten. 2 0 2 Sie wurde mit folgender Verlagserklärung versehen: „Infolge technischer Schwierigkeiten ist es leider unmöglich, diese Nummer rechtzeitig fertigzustellen. Auch wollen wir unsere Leser schon jetzt darauf vorbereiten, daß wir zunächst nur in vierzehntägiger Folge erscheinen können. Sobald aber die augenblicklichen Schwierigkeiten überwunden sind und die künftige Form unseres Erscheinens geregelt ist, wird unsern Lesern die nächste Nummer zugehen." Eiserne Blätter, 21. Jg. (1939), Nr. 37 v. 5. September 1939 203 „Die „Eisernen Blätter" hören hiermit auf zu erscheinen. All meinen Mitarbeitern und Lesern wie auch der Druckerei aus vollem Herzen Dank! Die geschäftlichen Dinge bitte ich langsam erledigen zu dürfen. Etwaige Vorauszahlungen werden geregelt. Auch dafür erbitte ich Zeit. Umstehend das Inhaltsverzeichnis dieses Jahrgangs. Der Verlag D. Gottfried Traub." Eiserne Blätter, 21. Jg. (1939), Nr. 44/45 v. 31. Dezember 1939, S. 17 204 VgL dazu die biographische Studie von Frank Biermann, Hans Traub (1901 - 1943). In: Zeitungswissenschaftler im Dritten Reich. Sieben biographische Studien, hrsg. von A. Kutsch unter Mitarb. v. F. Biermann und R. Herpolsheimer, Köln 1984, S. 45 - 78. Ein Nachlaßteil von Hans Traub befindet sich im Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund. Seine Dissertation schrieb Hans Traub über einen Vorläufer der MAA: „Die Augsburger Abendzeitung und die Revolution im Jahre 1848" 2 0 5 Gottfried Traub, Erinnerungen, München 1949: I. Aus der sozialen Bewegung, II. Aus meinen kirchlichen Kämpfen 201
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5. Editionstechnische Erläuterungen Das Editionsverfahren bei der Berücksichtigung von drei Sammlungen wird im Kapitel „Die Sammlung ZSg. 110" erläutert. In der Regel werden die Anweisungen aus ZSg. 110 nur im Kommentar aufgeführt und normalerweise werden bei diesen ZSg. 110-Verweisen lediglich die Band-Nummer und Seitenzahl angegeben. N u r in speziellen Fällen wird in Klammern die Themenanordnung zur besseren Kenntlichmachung notiert und wie bei ZSg. 102 fingiert: ZSg. 110/1/95 (3) bzw. (5) v. 4. Juli 1935. An dieser Stelle werden ausnahmsweise die entsprechenden Anweisungen aus ZSg. 110 angeführt. Aufgrund technischer Schwierigkeiten (der übermittelnde Fernschreiber der FZ war im Juni/Juli 1935 defekt und produzierte z.T. unleserliche Texte) wurde hier von dem üblichen Verfahren abgewichen und die entsprechenden ZSg. 102-Textstellen wurden mit Verweisen versehen, wenn abzuschätzen war, daß es sich um denselben Inhalt d.h. die ursprünglich selbe Presseanweisung handelte. Im Dokumentationsteil gibt es folgende Änderungen: Die „korrespondierenden" Zeitungen („Frankfurter Zeitung", „Hamburger Nachrichten" und in besonderen Fällen „Schlesische Zeitung") wurden grundsätzlich auf ihre Umsetzung überprüft und zitiert. Wenn keine entsprechende Fundstelle zitiert wird, wurde die Presseanweisung von den Journalisten nicht berücksichtigt. Die anderen Zeitungen wurden weiterhin exemplarisch herangezogen. Die Angabe der Seitenzahlen richtet sich nach der Mikrofilmfassung der Zeitungen. Außerdem werden im Dokumentationsteil immer neben der entsprechenden Schlagzeile, soweit vorhanden, die Angaben darüber mit angeführt, ob es sich um einen eigenen Bericht der Zeitung handelt (z.B. „Privattelegramm der Frankfurter Zeitung", „Von unserem Berichterstatter"). Bei der Wiedergabe wurde die Kennzeichnung der handschriftlichen Vermerke gegenüber den Jahrgängen 1933204 und 1934 folgendermaßen abgeändert: Handschriftliche Anmerkungen oder Verbesserungen auf der Vorlage werden jetzt durch eine [eckige] Klammer kenntlich gemacht, u m sie besser von möglichen (runden) Klammern im vorgegebenen Text unterscheiden zu können. Durch die Journalisten angebrachte Markierungen (Anstreichungen) der Anweisungen in Blei- oder Farbstift bzw. Paraphen in Blei-, Färb- oder Kopierstift 207 werden nicht verzeichnet, weil sie den „amtlichen" Charakter der Anweisungsinhalte nicht tangieren. Eine [eckige] Klammer im Datum zeigt an, daß eine falsche Datierung vorliegt, deren Angabe aber zum Wiederauffinden der Quelle notwendig ist. Die richtige 206 vgl. NS-Presseanweisungen, 1:33, S. 127* 207 vgl. die Edition der Akten der Reichskanzlei durch die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und das Bundesarchiv, in der ebenfalls Unterstreichungen durch Färb- oder Bleistift „im allgemeinen unberücksichtigt" bleiben und „Korrekturen im Text der Vorlage . . . nur dann angemerkt ((werden)), wenn sie den Sinn in sachlich relevanter Weise verändern". Zuletzt: Akten der Reichskanzlei: Weimarer Republik. Das Kabinett von Schleicher, Boppard 1986, S. XVI
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Datierung wird in (einfache) Klammern davorgesetzt, und dementsprechend wird die Anweisung eingeordnet. Zitiert wird die Anweisung mit der korrigierten Datumsangabe in (einfacher) Klammer. Der Fundort ist über das chronologische Register festzustellen, wo die falsche Datumsangabe in [eckiger] Klammer208 mit angeführt wird. Ergänzungen, Anmerkungen oder kurze Kommentare durch die Bearbeiterin werden weiterhin durch ((doppelte)) Klammern markiert. Zur Schreibweise: Offensichtliche Schreibfehler werden weiterhin stillschweigend korrigiert, das gilt auch für Eigennamen, es sei denn, der Fehler hat eine besondere Bedeutung, dann wird er mit einem ((sie)) versehen. Die eigentümliche Schreibweise des Fernschreibers (ae, oe, ue statt ä, ö, ü und ss statt ß) wird übernommen, nur Eigennamen werden in der üblichen Schreibweise wiedergegeben (z.B. Heß).209 Hervorhebungen im Original (Fettdruck, Spationierung, Kursivschrift) werden durch Unterstreichen markiert. Der Anweisungstext ZSg. 101/5/198 v. 18. Juni 1935 wurde auf einer Schreibmaschine mit Fraktur-Typen geschrieben. Zu ZSg. 101: Die Anweisungs-Nr. 1778 wurde zweimal vergeben, einmal am 28. Oktober und einmal am 29. Oktober. Die im Institut für Zeitungsforschung vorliegende Mikrofilmfassung der „Hamburger Nachrichten" enthält ab 1. Juli 1935 die nur einmal täglich erscheinende Ausgabe C, wodurch sich die Ausgabenzählung schlagartig ändert. Auf Nr. 299 folgt Nr. 180 und von daher ist es möglich, daß zwischen diesen beiden Zahlen dieselben Zeitungsnummern mit divergierenden Daten vorkommen. Zu ZSg. 102: Die als + . . . + vorgegebenen Anführungszeichen in den Fernschreibertexten wurden durch die geläufigen „ . . . " ersetzt. In den Fällen, in denen es keine Nummern zur Kennzeichnung der jeweiligen Ausrichtung gab, wurde die erste Zeile, die in der Regel den Adressaten210 nennt, zur besseren Unterscheidung mit angeführt. Es hat den Anschein, daß im August kein FZ-Korrespondent die Pressekonferenz besucht hat, denn es sind für diesen Monat in ZSg. 102 keine Anweisungen überliefert und die in den beiden anderen Sammlungen überlieferten Anweisungen wurden in der FZ nicht berücksichtigt, was an den im Kommentar fehlenden Nachweis-Stellen deutlich wird. Offensichtlich war der defekte Fernschreiber ein willkommener Anlaß, die Presseanweisungen zu vernachlässigen. Gelegentlich kam es nach der Pressekonferenz noch zu Unterhaltungen der FZ-Korrespondenten mit dem Pressesprecher, die, wenn sie thematisch zu den 208 209
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ZSg. 102/1/4 v. (3. Juli 1935) [4. Juli 1935] Der defekte Fernschreiber des Sommers wurde im Herbst durch einen neuen ersetzt, denn ab 12. September sind die Texte statt in der einheitlichen Großschreibung in einheitlicher Kleinschreibung verfaßt. ZSg. 102/1/Ausr. Herrn Reifenberg v. 8. Februar 1935
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Anweisungen paßten, in deren Kommentaren „untergebracht" wurden, d.h. sie wurden wie Informationsberichte behandelt; wenn sie in keinem engeren Zusammenhang zu den Anweisungen standen, wurden sie nicht berücksichtigt. 211
211
ZSg. 102/1/53 v. 7. November 1935. ZSg. 102/1/32 (6) v. 22. Juli 1935
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Editions- und Dokumentationsteil
-
III
-
Chronologisches der
Erläuterungen
Die
edierten
Register
Anweisungen
zum c h r o n o l o g i s c h e n
Presseanweisungen
Register
sind
ausgehend
vom
Datum
verzeichnet.
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Jahrgängen
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04 05 07
(08 (08 (08) (08) 08 (09 09
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101/5/1/Nr. 101/5/2/Nr. 101/5/2/Nr. 101/5/2/Nr. 102/1/33 ( 3 ) 102/1/49 102/1/32 102/1/55 101/5/3/Nr. 101/5/4/Nr. 101/5/4/Nr. 102/1/33 ( 1 ) 102/1/33 ( 2 ) 102/1/38 102/1/39 ( 1 ) 102/1/39 ( 2 ) 102/1/39 ( 4 ) 102/1/40 ( 1 ) 102/1/42 101/5/6/Nr. 101/5/6/Nr. 101/5/6/Nr. 102/1/41 ( 1 ) 102/1/54 101/5/7/Nr. 101/5/7/Nr. 101/5/7/Nr. 101/5/7/Nr. 101/5/8/Nr. 101/5/8/Nr. 101/5/9/Nr. 101/5/10/Nr. 101/5/11/Nr. 101/5/11/Nr. 101/5/11/Nr. 102/1/34 ( 2 ) 102/1/34 ( 1 ) 102/1/34 ( 1 ) 102/1/34 ( 3 ) 102/1/35 ( 2 ) 102/1/36 ( 1 ) 101/5/12/Nr. 101/5/13/Nr. 101/28/15f. 101/5/14/Nr. 101/5/14/Nr. 101/5/14/Nr. 102/1/70 ( 1 ) 101/5/14/Nr. 101/5/15 102/1/60 ( 1 ) 101/5/17/Nr. 101/5/17/Nr. 101/5/17/Nr. 101/5/17/Nr. 102/1/39 ( 1 )
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- VI Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
Januar
21
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/18/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 9 (2) 1 0 2 / 1 / 3 9 (3) 102/1/41 101/5/19/Nr. 101/5/19/Nr. 101/5/19/Nr. 101/5/19/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 3 (2) 101/5/19/Nr. 101/5/20/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 3 (1) 101/5/21/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 0 (2) 101/5/21/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 0 (1) 101/5/21/Nr. 101/5/21/Nr. 101/5/22/Nr. 101/5/22/Nr. 101/5/22/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 9 (3) 101/5/23/Nr. 101/5/23/Nr. 101/5/23/Nr. 101/5/24/Nr. 101/5/24/Nr. 101/5/24/Nr. 101/5/25/Nr. 101/5/25/Nr. 1 0 2 / 1 / 6 6 (1) 101/5/25/Nr. 101/5/26 1 0 2 / 1 / 6 6 (2) 1 0 2 / 1 / 6 6 (3)
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/27/Nr. 101/5/27/Nr. 101/5/27/Nr. 101/5/28/Nr. 101/5/29/Nr. 101/5/30/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 2 (1) 101/5/30/Nr. 101/5/30/Nr. 102/1/43 101/5/30/Nr. 101/5/31/Nr. 102/1/48 101/5/32/Nr. 101/5/33/Nr. 101/5/33/Nr. 101/5/33/Nr. 101/5/33/Nr. 101/5/34/Nr. 101/28/21
22
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Februar
Ol
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- VII Jahr
Monat
1935
Februar
Tag (06 06 07
(07 07
08
Signatur ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
09 (11 11 (11 11 12
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101/28/25 101/5/35/Nr. 1089 101/5/35/Nr. 1090 101/5/36/Nr. 1091 101/5/36/Nr. 1092 101/5/36/Nr. 1093 102/1/8 101/5/36/Nr. 1094 101/5/36/Nr. 1095 102/1/61 (2) 101 /5/37/Nr. 1096 102/1/5 (2) 102/1/61 (1) 102/1/61 (3) 102/1/Ausr. Herrn Reifenberg (1) 102/1/Ausr. Herrn Reifenberg (2) 102/1/Ausr. Herrn Reifenberg (3) 102/1/Ausr. Herrn Reifenberg (4) 101/5/38/Nr. 1097 101/28/27 101/5/39/Nr. 1098 101/5/39/Nr. 1099 102/1/48 (2) 101/5/40/Nr. 1100 101/5/41/Nr. 1101 101/5/41/Nr. 1102 101/5/41/Nr. 1103 101/5/41/Nr. 1104 101/5/42/Nr. 1105 101/5/43/Nr. 1106 101/5/43/Nr. 1107 101/5/44/Ν r. 1 108 101/5/45/Nr. 1109 102/1/48 (2) 102/1/48 (3) 102/1/48 (4) 101/5/46/Nr. 1110 101/5/46/Nr. 1111 101/5/47/Nr. 1112 101/5/48/Nr. 1113 101/5/49/Nr. 1114 101/5/50/Nr. 1115 101/5/51/Nr. 1116 101/5/51/Nr. 1117 102/1/74 (1) 102/1/74 (2) 102/1/74 (3) 102/1/80 110/1/5f. 101/5/52/Nr. 1118 101/5/52/Nr. 1119 101/5/52/Nr. 1120
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- VIII Jahr
Monat
1935
Februar
Tag 18 (18 18 19
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101/5/53/Nr. 101/28/57-59 1 0 2 / 1 / 4 2 (4) 101/5/54/Nr. 101/5/54/Nr. 101/5/54/Nr. 101/5/54/Nr. 101/5/54/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 1 (5) 1 0 2 / 1 / 5 1 (4) 1 0 2 / 1 / 5 1 (6) 1 0 2 / 1 / 5 1 (7) 1 0 2 / 1 / 5 1 (8) 1 0 2 / 1 / 5 1 (2) 1 0 2 / 1 / 5 1 (3) 101/5/55/Nr. 101/5/55/Nr. 101/5/55/Nr. 102/1/52 1 0 2 / 1 / 5 1 (4) 1 0 2 / 1 / 5 3 (1) 101/28/65-66 101/5/56/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 4 (1) 1 0 2 / 1 / 4 4 (2) 102/1/44 (3) 102/1/45 101/5/57/Nr. 101/28/75^77 101/5/57/Nr. 101/5/57/Nr. 1 Ol/5/58/Nr. 101/5/59/Nr. 101/5/59/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 0 (1) 1 0 2 / 1 / 5 0 (2) 101/5/60/Nr. 101/5/61/Nr. 101/5/61/Nr. 101/5/61/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 6 (1) 101/5/63 1 0 2 / 1 / 4 6 (2) 1 0 2 / 1 / 5 1 (1) 1 0 2 / 1 / 5 1 (2) 1 0 2 / 1 / 5 1 (3) 1 0 2 / 1 / 5 1 (4) 101/5/64/Nr. 101/5/64/Nr. 1 0 1 / 5 / 6 4 / Ν r. 101/5/65/Nr. 101/5/66/Nr. 101/5/66/Nr. 101/5/66/Nr. 101/5/67/Nr.
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- IX Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
März
Ol
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
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101/5/68/Nr. 101/5/68/Nr. 101/5/68/Nr. 101/5/68/Nr. 101/5/69/Nr. 101/5/69/Nr. 101/5/70/Nr. 101/5/71/Nr. 102/1/41 (2) 102/1/41 (3) 101/5/72/Nr. 101/5/73/Nr. 101/5/73/Nr. 101/5/73/Nr. 101/5/76/Nr. 102/1/72 101/28/83 101/5/77/Nr. 102/1/48 (3) 102/1/48 (1) 102/1/50 102/1/48 (2) 101/5/78/Nr. 102/1/58 101/5/78/Nr. 101/5/78/Nr. 101/5/78/Nr. 101/5/78/Nr. 102/1/57 (2) 101/5/79/Nr. 101/5/79/Nr. 101/5/81/Nr. 101/5/80/Nr. 101/5/80/Nr. 101/5/82/Nr. 101/5/83/Nr. 101/5/83/Nr. 101/5/84/Nr. 101/5/85/Nr. 102/1/46 (1) 102/1/46 (2) 101/5/86/Nr. 101/5/87 101/5/86/Nr. 101/5/88/Nr. 101/5/88/Nr. 1 Ol/5/88/Nr. 101/5/89/Nr. 102/1/32 (2) 101/5/89/Nr. 101/5/89/Nr. 101/5/89/Nr. 102/1/32 (4) 101/5/89/Nr. 101/5/89/Nr. 102/1/31
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- χ Jahr
Monat
1935
März
Tag (15 16 18
19
(19 19 (20 (20 21 (21 21
22
(23 23
25
26
(27 27 (27
Signatur ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/28/125 102/1/89 1 0 1 / 5 / 9 0 / N r . 1189 1 0 1 / 5 / 9 0 / N r . 1190 1 0 1 / 5 / 9 0 / N r . 1191 1 0 1 / 5 / 9 0 / N r . 1192 1 0 1 / 5 / 9 0 / N r . 1193 1 0 1 / 5 / 9 1 / N r . 1194 1 0 1 / 5 / 9 1 / N r . 1195 1 0 1 / 5 / 9 1 / N r . 1196 1 0 1 / 5 / 9 2 / N r . 1197 1 0 1 / 5 / 9 2 / N r . 1198 1 0 1 / 5 / 9 2 / N r . 1199 1 0 1 / 5 / 9 2 / N r . 1200 102/1/48 1 0 1 / 5 / 9 2 / N r . 1201 1 0 2 / 1 / 4 9 (3) 101/28/133-135 101/28/137-141 1 0 1 / 5 / 9 3 / N r . 1202 101/5/94 1 0 1 / 5 / 9 5 / N r . 1203 1 0 1 / 5 / 9 5 / N r . 1204 1 0 1 / 5 / 9 5 / N r . 1205 102/1/39 1 0 1 / 5 / 9 6 / N r . 1206 1 0 1 / 5 / 9 6 / N r . 1207 101/5/96/Nr. 1208 1 0 1 / 5 / 9 6 / N r . 1209 1 0 1 / 5 / 9 7 / N r . 1210 1 0 1 / 5 / 9 8 / N r . 1211 1 0 1 / 5 / 9 8 / N r . 1212 102/1/38 1 0 2 / 1 / 5 1 (2) 1 0 1 / 5 / 9 9 / N r . 1213 1 0 1 / 5 / 9 9 / N r . 1214 1 0 2 / 1 / 5 1 (1) 1 0 2 / 1 / 5 1 (3) 1 0 2 / 1 / 5 1 (5) 1 0 1 / 5 / 1 0 0 / N r . 1215 1 0 1 / 5 / 1 0 0 / N r . 1216 1 0 1 / 5 / 1 0 0 / N r . 1217 1 0 1 / 5 / 1 0 1 / N r . 1218 1 0 1 / 5 / 1 0 1 / N r . 1219 1 0 1 / 5 / 1 0 1 / N r . 1220 1 0 2 / 1 / 3 2 (4) 1 0 1 / 5 / 1 0 2 / N r . 1221 1 0 1 / 5 / 1 0 2 / N r . 1222 1 0 1 / 5 / 1 0 2 / N r . 1223 1 0 1 / 5 / 1 0 2 / N r . 1224 110/1/47 1 0 1 / 5 / 1 0 3 / N r . 1225 1 0 2 / 1 / 4 3 (2) 101/28/Nr. 149-153 102/1/50 101/28/145
Seite 141) 148 148 149 150 151 151 152 153 154 154 155 156 156 156) 157 157 149) 164) 158 158) 158 159 159 160 160 160 161 161 162 162 163 164 161) 165 165 165 166 166 167 167 168 169 169 169 170 171 172 173 174 174 175 176 174) 176 178)
-
XI
Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
März
28
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
1 0 2 / 1 / 5 0 (1) 102/1/50 (2) 102/1/50 (3) 101/5/104/Nr. 102/1/55 (3) 101/5/104/Nr. 102/1/55 (2) 101/5/105/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 5 (4) 101/5/106/Nr. 102/1/55 (1) 102/1/55 (2) 102/1/55 (3) 102/1/55 (5) 102/1/55 (6)
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/107/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 1 (8) 101/5/107/Nr. 101/5/107/Nr. I01/5/108/Nr. 101/5/108/Nr. 102/1/41 (2) 102/1/41 (4) 102/1/41 (5) 1 0 2 / 1 / 4 1 (6) 1 0 2 / 1 / 4 1 (7) 1 0 2 / 1 / 4 3 (1) 1 0 2 / 1 / 4 3 (2) 1 0 2 / 1 / 4 3 (3) 102/1/57 101/5/109/Nr. 101/5/109/Nr. 102/1/40 (1) 101/5/109/Nr. 102/1/40 (2) 101/5/109/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 0 (3) 101/5/111/Nr. 102/1/40 (4) 102/1/40 (5) 102/1/40 (6) 101/5/110/Nr. 101/5/110/Nr. 102/1/55 (1) 102/1/55 (2) 101/5/112/Nr. 101/5/112/Nr. 101/5/112/Nr. 101/5/113/Nr. 1 0 2 / 1 / 6 3 (1) 102/1/63 (3) 102/1/63 (4) 102/1/63 (5) 101/5/114/Nr. 101/5/114/Nr.
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101/5/115/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (2) 101/5/116/Nr. 101/5/116/Nr. 101/5/116/Nr. 101/5/116/Nr. 101/5/116/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 2 (6) 1 0 2 / 1 / 4 2 (4) 1 0 2 / 1 / 4 2 (5) 1 0 2 / 1 / 4 2 (7) 101/5/117/Nr. 101/5/117/Nr. 101/5/118/Nr. 101/28/155-157 101/5/119/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 5 (1) 102/1/11 102/1/46 101/5/120/Nr. 101/5/120/Nr. 101/5/120/Nr. 1 0 2 / 1 / 6 0 (2) 1 0 2 / 1 / 6 0 (4) 101/5/121/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 6 (1) 1 0 2 / 1 / 3 6 (2) 101/5/122/Nr. 101/5/122/Nr. 101/5/122/Nr. 101/5/122/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 7 (2) 101/5/122/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 7 (4) 1 0 2 / 1 / 4 7 (5) 101/5/123/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 8 (1) 1 0 2 / 1 / 5 8 (2) 1 0 2 / 1 / 5 8 (3) 1 0 2 / 1 / 5 8 (4) 1 0 2 / 1 / 5 8 (5) 1 0 2 / 1 / 5 8 (6) 1 0 1 / 5 / 1 2 4 / Ν r. 101/5/124/Nr. 101/5/124 101/28/159-163 1 0 2 / 1 / 3 7 (1) 101/28/161f. 1 0 2 / 1 / 3 7 (3) 1 0 2 / 1 / 3 7 (4) 1 0 2 / 1 / 3 7 (6) 101/5/125/Nr. 101/5/126 101/5/127/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 3 (1) 1 0 2 / 1 / 3 3 (4)
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- XIII
-
Jahr
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Si g n a t u r
1935
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101/5/128/Nr. 101/5/129/Nr. 101/5/129/Nr. 101/5/ 129/Nr. 101/5/130/Nr. 101/5/131 1 0 2 / 1 / 5 3 (1) 101/5/132 102/1 101/5/133/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 2 (2) 1 0 2 / 1 / 3 2 (3) 101/5/134/Nr. 101/5/135/Nr.
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101/5/136/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 6 (3) 101/5/136/Nr. 101/5/137/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 6 (2) 1 0 2 / 1 / 4 6 (4) 1 0 2 / 1 / 4 6 (5) 101/5/138/Nr. 101/5/138/Nr. 101/5/138/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 9 (2) 1 0 2 / 1 / 5 9 (3) 1 0 2 / 1 / 5 9 (4) 101/5/139/Nr. 101/5/139/Nr. 101/5/139/Nr. 101/5/140/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 4 (1) 1 0 2 / 1 / 4 4 (2) 1 0 2 / 1 / 4 4 (3) 1 0 2 / 1 / 6 5 (1) 1 0 2 / 1 / 6 5 (2) 1 0 2 / 1 / 6 5 (6) 101/5/141/Nr. 101/5/141/Nr. 101/5/143/Nr. 101/5/144/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 Μ (1) 1 0 2 / 1 / 4 Μ (3) 1 0 2 / 1 / 4 Μ (4) 101/5/142/Nr. 101/5/146/Nr. 101/5/147/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 5 (1) 1 0 2 / 1 / 5 5 (2) 1 0 2 / 1 / 5 5 (4) 101/5/148/Nr. 101/5/148/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 7 (1) 101/5/149/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 7 (3) 101/5/150/Nr.
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- XIV Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
Mai
09
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg . ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
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1935
Mai
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XV
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110/1/72-73 101/5/168/Nr. 101/5/168/Nr. 101/5/168/Nr. 101/5/168/Nr. 101/5/168/Nr. 101/5/168/Nr. 101/5/168/Nr. 101/5/168/Nr. 101/5/169/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 5 (9) 101/5/170/Nr. 101/5/170/Nr. 101/5/170/Nr. 101/5/170/Nr. 101/5/170/Nr. 101/5/170/Nr. 101/5/170/Nr. 101/5/171/Nr. 101/5/172/Nr. 101/5/172/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (4) 101/5/173/Nr. 101/5/174/Nr. 101/5/174/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 4 (1) 1 0 2 / 1 / 4 4 (2) 102/1/67 101/5/175/Nr. 101/5/175/Nr. 101/5/175/Nr. 101/5/176/Nr. 101/5/176/Nr. 101/5/176/Nr. 101/5/176/Nr. 101/5/176/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 8 (3) 1 0 2 / 1 / 5 8 (5) 101/5/177/Nr. 101/5/178/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 0 (1) 1 0 2 / 1 / 4 0 (2) 1 0 2 / 1 / 4 0 (3) 1 0 2 / 1 / 4 0 (4) 1 0 2 / 1 / 4 0 (5)
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101/5/I79/Nr. 101/5/180/Nr. 101/5/181/Nr. 101/5/182/Nr. 101/5/182/Nr. 101/5/182/Nr. 101/5/182/Nr. 101/5/182/Nr. 101/5/182/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 9 (3)
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- XVI Jahr
Monat
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Signatur
1935
Juni
05
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XVII Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
Juni
22
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XVIII Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
Juli
09 10
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XX
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Tag
Signatur
Ol
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XXI -
Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
August
14
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- XXII Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
August
30
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- XXIII Jahr
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1935
September
10
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- XXIV Jahr 1935
Monat
Tag
Signatur
20
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- XXV Jahr
Monat
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Signatur
1935
Oktober
Ol
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- XXVI Jahr
Monat
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Signatur
1935
Oktober
12
ZSg. 101/6/140/Nr. 1721 ZSg. 101/6/140/Nr. 1722 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 0 / N r . 1723 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 0 / N r . 1724 ZSg. 102/1/71 (2) ZSg. 102/1/71 (3) ZSg. 102/1/73 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 1 / N r . 1725 ZSg. 102/1/42 (1) ZSg. 102/1/56 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 2 / N r . 1726 ZSg. 101/6/142/Nr. 1727 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 2 / N r . 1728 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 2 / N r . 1729 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 2 / N r . 1730 ZSg. 101/6/142/Nr. 1731 ZSg. 102/1/33 (1) ZSg. 102/1/33 (5) ZSg. 102/1/33 (6) ZSg. 102/1/33 (8) ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 4 / N r . 1732 ZSg. 101/6/144/Nr. 1733 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 4 / N r . 1734 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 5 / N r . 1735 ZSg. 101/6/145/Nr. 1736 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 5 / N r . 1737 ZSg. 101/6/145/Nr. 1738 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 5 / N r . 1739 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 6 / N r . 1740 ZSg. 101/6/146/Nr. 1741 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 6 / N r . 1742 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 6 / N r . 1743 ZSg. 101/6/146/Nr. 1744 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 6 / N r . 1745 ZSg. 102/1/Brief an Reifenberg ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 7 / N r . 1746 ZSg. 102/1/73 (1) ZSg. 101/6/147/Nr. 1747 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 7 / N r . 1748 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 7 / N r . 1749 ZSg. 102/1/62 (1) ZSg. 102/1/62 (2) ZSg. 102/1/73 (2) ZSg. 102/1/73 (3) ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 8 / N r . 1750 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 8 / N r . 1751 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 4 9 / N r . 1752 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 5 0 / N r . 1753 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 5 1 / N r . 1754 ZSg. 101/6/151/Nr. 1755 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 5 2 / N r . 1756 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 5 2 / N r . 1757 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 5 2 / N r . 1758 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 5 3 / N r . 1759 ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 5 3 / N r . 1760
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- XXVII Jahr
Monat
1935
Oktober
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31 November
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- XXVIII Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
November
02
ZSg. 102/1/62 (3) ZSg. 102/1/62 (7) ZSg. 102/1/62 (8) ZSg. 102/1/62 (10) ZSg. 102/1/62 (11) ZSg. 102/1/39 (8) ZSg. 101/6/166/Nr. ZSg. 101/6/166/Nr. ZSg. 101/6/166/Nr. ZSg. 101/6/168 ZSg. 101/6/169/Nr. ZSg. 101/6/169/Nr. ZSg. 102/1/39 (3) ZSg. 102/1/39 (4) ZSg. 102/1/39 (5) ZSg. 102/1/39 (6)
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ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
102/1/47 (1) 102/1/47 (2) 101/6/170/Nr. 101/6/170/Nr . 101/6/170/Nr. 101/6/170/Nr. 101/6/170/Nr. 101/6/171 101/6/172 101/6/173/Nr. 102/1/52 (5) 101/6/173/Nr. 102/1/52 (1) 101/6/173/Nr. 101/6/173/Nr. 102/1/52 (4) 101/6/177/Nr. 101/6/177/Nr. 101/6/177/Nr. 102/1/45 (1) 101/6/177/Nr. 101/6/177/Nr. 101/6/177/Nr. 102/1/55 (2) 101/6/178/Nr. 101/6/178/Nr. 102/1 101/6/178/Nr. 101/6/179/Nr. 101/6/180/Nr. 101/6/180/Nr. 101/6/180/Nr. 101/6/180/Nr. 102/1/42 (2) 102/1/45 (2) 102/1/45 (3) 101/6/181/Nr. 101/6/181/Nr. 101/6/181/Nr. 101/6/181/Nr.
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- XXIX Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
November
13
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/6/182/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 8 (1) 1 0 2 / 1 / 3 8 (3) 1 0 2 / 1 / 3 8 (4) 1 0 2 / 1 / 3 8 (5) 101/6/183/Nr. 101/6/183/Nr. 101/6/183/Nr. 101/6/183/Nr. 101/6/183/Nr. 101/6/183/Nr. 101/6/184/Nr. 101/6/184/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 2 (1) 101/6/185 101/6/186/Nr. 101/6/186/Nr. 101/6/187/Nr. 101/6/187/Nr. 101/6/187/Nr. 101/6/188/Nr. 101/6/188/Nr. 101/28/339 101/6/188/Nr. 101/6/188/Nr. 101/6/189/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 9 (3) 1 0 2 / 1 / 3 9 (4) 1 0 2 / 1 / 3 9 (6) 101/6/190/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (1) 101/6/190/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (3) 101/6/190/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (4) 101/6/190/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (5) 101/6/190/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (6) 101/6/190/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 8 (7) 1 0 2 / 1 / 4 8 (2) 101/6/191/Nr. 101/6/191/Nr. 101/6/191/Nr. 101/6/191/Nr. 101/6/191/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 7 (1) 1 0 2 / 1 / 4 7 (3) 1 0 2 / 1 / 4 7 (4) 1 0 2 / 1 / 4 7 (5) 1 0 2 / 1 / 4 7 (7)
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/6/192/Nr. 101/6/192/Nr. 101/6/192/Nr. 101/6/192/Nr.
14
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-
XXX -
Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
November
22
Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 2 / N r . 1860 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 2 / N r . 1861 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 2 / N r . 1862 Z S g . 101/6/192- 193/Nr. 1863 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 4 / N r . 1864 Z S g . 102/1/77 (8) Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 4 / N r . 1865 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 4 / N r . 1866 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 5 / N r . 1867 Z S g . 102/1/77 ( 1 ) Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 5 / N r . 1868 Z S g . 102/1/77 (2) Z S g . 102/1/77 (3) Z S g . 102/1/77 ( 6 ) Z S g . 102/1/77 (7) ZSg. 102/1/77 (9) Z S g . 102/1/45 (1) ZSg. 102/1/45 (2) Z S g . 102/1/45 (3) Z S g . 102/1/45 (4) Z S g . 102/1/45 (5) Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 6 / N r . 1869 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 6 / N r . 1870 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 6 / N r . 1871 ZSg. 102/1/3 (1) Z S g . 102/1/3 (2) ZSg. 102/1/3 (5) Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 7 / N r . 1872 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 7 / N r . 1873 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 7 / N r . 1874 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 7 / N r . 1875 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 7 / N r . 1876 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 8 / N r . 1877 Z S g . 102/1/14 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 9 / N r . 1878 Z S g . 1 0 1 / 6 / 1 9 9 / N r . 1879 Z S g . 102/1/58 (2) Z S g . 102/1/58 (3) Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1880 Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1881 ZSg. 102/1/53 (3) Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1882 Z S g . 102/1/53 (4) Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1883 Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1884 Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1885 Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1886 Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1887 Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 0 / N r . 1888 ZSg. 102/1/53 (1) ZSg. 102/1/53 (2) Z S g . 102/1/53 (9) Z S g . 1 0 2 / 1 / B r i e f an Hans Kailmann Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 1 / N r . 1889 Z S g . 1 0 1 / 6 / 2 0 1 / N r . 1890
23 (23 23 (23 23
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- XXXI Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
November
30
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
((30) 30 (30) 30
Dezember
02
03
(03 03
04
(05 05
06
(06
101/6/201/Nr. 101/6/201/Nr. 101/6/201/Nr. 1 0 2 / 1 / 6 6 (4) 101/6/201/Nr. 101/6/201/Nr. 1 0 2 / 1 / 6 6 (1) 1 0 2 / 1 / 6 6 (2) 1 0 2 / 1 / 6 6 (7) 1 0 2 / 1 / 6 6 (8)
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- XXXII Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
Dezember
06
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
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- XXXIII Jahr
Monat
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Signaitur
1935
Dezember
13 14
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg . ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
16
(16) 17
(18 18
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102/1/48 (12) 101/6/218/Nr. 102/1/97 (1) 102/1/97 (2) 102/1/97 (4) 102/1/97 (5) 102/1/97 (6) 101/6/219/Nr. 101/6/219/Nr. 101/6/219/Nr. 101/6/219/Nr. 101/6/219/Nr. 101/6/219/Nr. 101/6/219/Nr. 101/6/220/Nr. 101/6/220/Nr. 101/6/220/Nr. 101/6/221/Nr. 101/6/222/Nr. 101/6/222/Nr. 101/6/222/Nr. 101/6/222/Nr. 101/6/223/Nr. 102/1/42 (5) 102/1/42 (6) 110/1/162f. 101/6/224/Nr. 101/6/224/Nr. 101/6/224/Nr. 101/6/224/Nr. 101/6/224/Nr. 101/6/225/Nr. 110/1/165 101/6/226/Nr. 101/6/226/Nr. 102/1/(2) 101/6/226/Nr. 101/6/226/Nr. 101/6/226/Nr. 101/6/226/Nr. 101/6/227/Nr. 101/6/227/Nr. 101/6/227/Nr. 101/6/227/Nr. 101/6/227/Nr. 101/6/227/Nr. 101/6/227/Nr. 101/6/228/Nr. 101/6/228/Nr. 102/1/63 (2) 102/1/64 (1) 102/1/64 (2) 102/1/64 (3) 102/1/64 (4) 102/1/53 (1) 102/1/53 (2)
Seite 1949
1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965
1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986
866 867 868 869 869 870 870 871 872 873 874 874 875 875 876 876 876 877 878 878 879 880 880 881 881 866) 882 882 883 883 883 884 880) 885 886 886) 886) 887 887 887 888 888 888 889 889 890 890 891 891 892 893 893 894 894 894 895
XXXIV Jahr
Monat
Tag
Signatur
1935
Dezember
23
ZSg. 102/1/53 (3) ZSg. 102/1/53 (4) ZSg. 102/1/53 (5) ZSg. 102/1/46 (1) ZSg. 102/1/46 (2) ZSg. 102/1/46 (3) ZSg. 102/1/46 (4) ZSg. 102/1/46 (5) ZSg. 101/6/229/Nr. 1987 ZSg. 1 0 1 / 6 / 2 2 9 / N r . 1988 ZSg. 102/1/58 (1) ZSg. 102/1/58 (4) ZSg. 1 0 1 / 6 / 2 3 0 / N r . 1989 ZSg. 101/6/230/Nr. 1990 ZSg. 101/6/230/Nr. 1991
27
28
30
Seite 895 896 896 897 898 898 899 899 900 901 901 902 903 903 904
Die A n w e i s u n g e n
1935
2./3.Ol.1935
- 1 ZSg. 101/5/1/Nr.
1019
2. J a n u a r
B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v. 2. Januar
1935 1935
N a c h r i c h t e n ü b e r eine beabsichtigte S c h e i d u n g der Ehe des
schwe-
dischen P r i n z e n Sigvard sind unerwünscht, d a der Prinz in g l ü c k lichster Ehe Gesehen:
lebt.
D., Fa., K.
Hbg.
12.55 Uhr
Brsl.
12.50
"
Chran.
1.20
"
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 3. J a n u a r ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 / N r .
1020
3. J a n u a r
1935 1935
Ueber e i n e V e r s a m m l u n g des S t a a t s r a t s W e b e r in M ü n c h e n in A n g e l e g e n h e i t e n des K r a f t f a h r g e w e r b e s vor a m t l i c h e M e l d u n g e n
soll n i c h t berichtet werden,
be-
erscheinen.
s. a. Z S g . 102/1/50 (1) v. 3. J a n u a r 1935: ... Es handelt sich um jene K r a f t f a h r t t r e i b e n d e n , d i e . s i c h d e m neu g e g r ü n d e t e n Verband n o c h n i c h t a n g e s c h l o s s e n haben. Der in ZSg. 101 als Staatsrat und in ZSg. 102 als Stadtrat z e i c h n e t e W e b e r konnte nicht e r m i t t e l t werden.
be-
Der " R e i c h s v e r b a n d des Kraftfahrgewerbes", ein " Z u s a m m e n s c h l u ß der ö f f e n t l i c h e n G r o ß v e r b r a u c h e r zu einer A r b e i t s g e m e i n s c h a f t " war ein A n l i e g e n der A b t e i l u n g für K r a f t v e r k e h r und S t r a ß e n w e s e n im R e i c h s v e r k e h r s m i n i s t e r i u m , s. dazu Das A r c h i v , Oktober 1934, S. 1010 - 1011. ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 / N r .
1021
3. J a n u a r
Ueber d i e B e h a n d l u n g der A u s l i e f e r u n g s a n t r ä g e
1935 in Sachen Rotter
und H e i n z N e u m a n n soll v o r l ä u f i g n o c h keine Z u s t i m m u n g der s c h w e i z e r i s c h e n bezw. französischen B e h ö r d e n m i t g e t e i l t
werden,
da die A n g e l e g e n h e i t e n noch durchaus in d e r Schwebe sind. Alle p o l i t i s c h e n M o t i v i e r u n g e n sind v o l l k o m m e n fehl am Platze, w e i l d a d u r c h die A u s l i e f e r u n g s a n g e l e g e n h e i t
erschwert
wird.
3.01.1935
-
2
-
s. a. ZSg. 102/1/33 (1) v. 3. Januar 1935 ZSg. 102/1/50 (2) v. 3. Januar 1935 Heinz Neumann (1902 - 1937), kommunistischer Politiker, 1929 Chefredakteur der "Roten Fahne", in dieser Zeit Theoretiker seiner Partei, 1930 - 1933 MdR. 1933 Emigration in die Schweiz, 1934 dort in Auslieferungshaft genommen, 1935 in die Sowjetunion abgeschoben, 1937 verhaftet und im Verlaufe einer Säuberungsaktion hingerichtet. Fritz Rotter (richtiger Name: Schaie) (1886 - 1939), Theaterdirektor in Berlin mit seinem Bruder Alfred (1884 - 1933). Beide gingen nach ihrem Bankrott nach Liechtenstein. Alfred R. kam mit seiner Frau bei einem Entführungsversuch durch Nationalsozialisten ums Leben. Der Fall Neumann NZZ, Nr. 2363 v. 28. Dezember 1934, S. 1 - 2 ZSg. 101/5/2/Nr. 1022
3. Januar 1935
Die kleineren und grösseren Zwischenfälle im Saargebiet, die von Seiten der Kommunisten und Separatisten angezettelt werden, sollen von nun an nicht mehr sensationell aufgemacht werden, da sonst im Saargebiet, wo die deutschen Zeitungen lebhaft gelesen werden, nur grössere Unruhe entsteht. Deutschland hat keinerlei Interesse daran, diese letzten Versuche der Sabotage durch eine aufregende Aufmachung besonders zu kennzeichnen. Auch über Truppenverstärkungen an der lothringischen Grenze soll nicht berichtet werden, da es sich hier lediglich um Verstärkung der Grenzpatrouillen handelt. Von all diesen Dingen soll keine Notiz genommen werden, weil die deutsche Sache nicht gestört werden soll. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
12.55 Uhr
Brsl.
1.10
"
Chmn.
1.25
"
s. a. ZSg. 101/4/217/Nr. 985 v. 14. Dezember 1934 ZSg. 102/1/33 (2) v. 3. Januar 1935: ... Überlegungen über den prozentualen Ausgang der Abstimmung seien unzweckmäßig. Da das Verfahren gegen Polizeikommissar Machts noch nicht abgeschlossen sei, empfehle es sich nicht, jetzt besonders gegen ihn zu polemisieren . s. a. ZSg. 102/1/55 v. 4. Januar 1935 Hartwig Machts (1895 ), preußischer Kriminalbeamter, Kriminalkommissar im Polizeipräsidium Berlin. Mitglied der SPD und
3.01.1935
- 3 -
Leiter d e r T e c h n i s c h e n A b t e i l u n g beim B u n d e s v o r s t a n d des R e i c h s b a n n e r s , Juli 1932 zur D i s p o s i t i o n gestellt. 1933 Emigration ins Saargebiet, d o r t L e i t e r der u n i f o r m i e r t e n P o l i z e i unter dem Direktor der A b t e i l u n g Inneres, Heimburger. 1935 E m i g r a t i o n n a c h Frankreich. Zu den A n g r i f f e n g e g e n ihn im V o r f e l d der S a a r a b s t i m m u n g s. P. v o n zur Mühlen, " S c h l a g t Hitler an der Saar!", B o n n 1979, S. 177 ff. Schwere separatistische Terrorfälle HHN, N r . 2 v. 2. J a n u a r 1935, S. 1 P l a n m ä ß i g e r S e p a r a t i s t e n - T e r r o r im S a a r g e b i e t HHN, N r . 3 v. 3. J a n u a r 1935, S. 2 Machts z u r ü c k g e t r e t e n ? E m i g r a n t e n - D ä m m e r u n g in der Saarpolizei V B (N.A.), Nr. 2 v. 2. J a n u a r 1935, S. 1
ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 3
(3)
3. J a n u a r
1935
W i e g e s t e r n schon, wurde n o c h einmal g e b e t e n , k e i n e r l e i gungen a n z u s t e l l e n über M ö g l i c h k e i t e n oder a u c h nur
Überle-
Zweckmäßig-
keiten einer d e u t s c h e n Beteiligung an irgend einem d e r in Rom zu besprechenden s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
Pakte.
102/1/41 (2) v. 7. D e z e m b e r 1934 102/1/39 (4) v. 7. J a n u a r 1935 102/1/41 (1) v. 8. Januar 1935 101/5/7/Nr. 1029 v. 9. Januar 1935
A m 7. J a n u a r 1935 w u r d e in Rom ein F r e u n d s c h a f t s v e r t r a g I t a l i e n und F r a n k r e i c h abgeschlossen.
zwischen
"In d e m r ö m i s c h e n V e r s t ä n d i g u n g s p r o t o k o l l w u r d e festgelegt, daß sich F r a n k r e i c h u n d Italien ins Benehmen setzen sollten, falls der U n a b h ä n g i g k e i t Ö s t e r r e i c h s Gefahr d r o h e " , d a ß d i e N a c h b a r u n d N a c h f o l g e s t a a t e n Ö s t e r r e i c h s zum A b s c h l u ß eines G r e n z a c h t u n g s N i c h t e i n m i s c h u n g s p a k t e s v e r a n l a ß t w e r d e n m ö c h t e n , ... Egelhaaf, 1935, S. 100 f. E i f r i g e R e t t u n g s v e r s u c h e in Paris Die S t o c k u n g der f r a n z ö s i s c h - i t a l i e n i s c h e n V e r h a n d l u n g e n ... Der ((deutsche)) B o t s c h a f t e r erklärte, eine B e e i n f l u s s u n g M u s s o l i n i s d u r c h D e u t s c h l a n d sei nicht u n t e r n o m m e n w o r d e n . ... HHN, N r . 2 v. 2. J a n u a r 1935, S. 2
3.01.1935
- A -
ZSg. 102/1/A9
3. J a n u a r
1935
(Vertraulich) Heute N a c h m i t t a g um Α Uhr beginnt in der S t a a t s o p e r ein "Neujahrsempfang",
zu d e m alle w i c h t i g e n Leute aus der P a r t e i
einge-
laden sind. S o w e i t w i r e r f a h r e n haben, geht die Initiative G ö r i n g aus, der n e b e n Hitler dort a u c h sprechen wird.
von
Berichter-
stattung ist nur d u r c h das DNB möglich, zumal ja a u c h k e i n e J o u r n a l i s t e n z u g e l a s s e n werden. Gewisse s i c h e r h e i t s p o l i z e i l i c h e n a h m e n für d i e s e V e r a n s t a l t u n g
Maß-
lassen v e r m u t e n , daß sie nicht
ganz u n w i c h t i g sein dürfte. Ob für R e i c h s a u s g a b e ein B e r i c h t schon vorliegt,
ist zweifelhaft, d o c h darf außer d e m DNB nichts
g e b r a c h t w e r d e n , a u c h nicht die tatsächliche M i t t e i l u n g
dieser
Veranstaltung. K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Rechenschaft über d e n 30. 6. 3A! Es heißt, der F ü h r e r werde mit der W e h r m a c h t eine B e r e i n i g u n g vornehmen. s. a. ZSg. 101/28/1 v. 3. Januar 1935 (Vertraulicher Informationsbericht) ZSg. 101/28/5-7 v. 15. Januar 1935 (Vertraulicher Informationsbericht) R((udolf)) K((ircher)): Die N e u jährskundgebungen T T ! Die G e s c h i c h t e d e s Jahres brachte es m i t sich, daß der R e i c h s w e h r m i n i s t e r in seiner N e u j a h r s a n s p r a c h e ganz b e s o n d e r e n Dank dem Manne d a r z u b r i n g e n hatte, d e s s e n starke H a n d d e n Aufstand n i e d e r s c h l u g , der, w i e G e n e r a l o b e r s t v o n B l o m b e r g rundweg erklärte, "in e r s t e r Linie gegen die W e h r m a c h t g e r i c h t e t war als gegen eine der beiden Säulen, die das G e w ö l b e des n e u e n R e i c h e s tragen". D a m i t ist der Kern d e r i n n e r d e u t s c h e n E n t w i c k lung des v e r g a n g e n e n Jahres berührt: N i c h t eine Säule, sondern zwei Säulen sollen d a s R e i c h tragen. N e b e n dem p o l i t i s c h e n W i l lensträger steht k r a f t v o l l und n e u g e s t ä r k t die W e h r m a c h t als W a f f e n t r ä g e r d e r Nation. Diese T a t s a c h e kam k l a r zum A u s d r u c k , als die R e i c h s w e h r im abgelaufenen J a h r zum e r s t e n M a l e offiziell und aktiv am N ü r n b e r g e r P a r t e i t a g teilnahm, ... FZ, Nr. 9 v. 5. J a n u a r 1935, S. 1 N e u e r H e t z f e l d z u g sofort v e r e i t e l t W i e es zu der g r o ß e n Kundgebung der d e u t s c h e n F ü h r e r s c h a f t kam ... Am N e u j a h r s t a g e trafen in der R e i c h s k a n z l e i N a c h r i c h t e n über eine neue L ü g e n k a m p a g n e im A u s l a n d aus A n l a ß d e r b e v o r s t e h e n d e n S a a r a b s t i m m u n g ein. Als G e g e n m a ß n a h m e wurde die sofortige Zus a m m e n b e r u f u n g d e r g e s a m t e n F ü h r e r s c h a f t v o n P a r t e i , Staat und W e h r m a c h t zu d i e s e r Kundgebung b e s c h l o s s e n ... HHN, Nr. 5 v. A. J a n u a r 1935, S. 1
3 . Λ . O l . 1935
- 5 G r o ß e r K o n v e n t des n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n NZZ, Nr. 16 v. 4. J a n u a r 1935, S. 1
Regimes
Der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e F ü h r e r k o n v e n t W i r k l i c h k e i t und amtliche A u s l e g u n g NZZ, Nr. 22 v. 5. J a n u a r 1935, S. 1-2 s. a. FZ, Nr. 7 v. 4. Januar 1935, S. 1-2 N T B , 3. Jg. (1935), 2, S. 27, 37
ZSg. 102/1/32
4. J a n u a r
Die " D A Z " hatte gestern von ihrem Münchner
1935 Korrespondenten
I n t e r v i e w mit Eckener, zu d e m heute in der P r e s s e k o n f e r e n z
ein vom
L u f t f a h r t m i n i s t e r i u m aus Stellung g e n o m m e n wurde. Zunächst w u r de es a l s d u r c h a u s u n e r w ü n s c h t b e z e i c h n e t , daß dort weitere E i n z e l h e i t e n über den neuen Z e p p e l i n h a f e n bei D a r m s t a d t bracht u n d v o n der Gründung einer
ge-
Zeppelinluftschiff-Reederei
m i t R e i c h s b e t e i l i g u n g v o n 3 M i l l i o n e n g e s c h r i e b e n w o r d e n sei. D i e s e l e t z t e r e N a c h r i c h t hätte nicht in die Ö f f e n t l i c h k e i t
ge-
langen d ü r f e n . G r u n d s ä t z l i c h w u r d e d e s h a l b g e b e t e n , alle N a c h richten ü b e r L u f t s c h i f f b a u u n d L u f t s c h i f f v e r k e h r
einschließlich
der I n t e r v i e w s mit Eckener, der eben w i r t s c h a f t l i c h e u n d politische G e s i c h t s p u n k t e m a n c h m a l nicht recht ü b e r s c h a u e n
könne,
nur n a c h V o r l e g u n g bei der z u s t ä n d i g e n Stelle zu v e r ö f f e n t l i c h e n . Die M e l d u n g d e r DAZ ist n i c h t zu übernehmen. Berichtet
werden
k a n n ü b e r L u f t s c h i f f v e r k e h r J a p a n - M a n d s c h u r e i , j e d o c h ohne Nennung d e s K a p i t ä n l e u t n a n t s a. D. B r e i t h a u p t , d e r die Linie dort offenbar
einrichtet.
s. a. Z S g . 101/1/28 v. 24. J u n i 1933 Z S g . 101/5/98/Nr. 1211 v. 22. März
1935
N e u e F o r t s c h r i t t e auf d e m W e g e zum W e l t l u f t s c h i f f v e r k e h r D A Z - U n t e r r e d u n g m i t Dr. Eckener - Die k o m m e n d e " Z e p p e l i n - L u f t r e e d e r e i " - Der B a u des W e l t l u f t s c h i f f h a f e n s F r a n k f u r t a. M. DAZ (Β. Α.), Nr. 4 v. 3. J a n u a r 1935, S. 1 D A Z (R. Α.), Nr. 3 - 4 v. 4. J a n u a r 1935, S. 9 H u g o E c k e n e r (1868 - 1954), seit 1908 im L u f t s c h i f f b a u Zeppelin b e s c h ä f t i g t , setzte den Bau des "Graf Z e p p e l i n " (LZ 127) m i t Hilfe e i n e r V o l k s s p e n d e d u r c h u n d u n t e r n a h m v e r s c h i e d e n e L u f t fahrten (USA 1928, W e l t f a h r t 1929, P o l a r f a h r t 1931). A b 1936
4.01.1935
-
6
-
f a h r p l a n m ä ß i g e Fahrten n a c h N o r d a m e r i k a mit dem L u f t s c h i f f d e n b u r g " , das in L a k e h u r s t Ν. Y. d u r c h eine E x p l o s i o n 1937 stört w u r d e .
"Hinzer-
Am 22. M ä r z 1935 wurde in Berlin unter finanzieller B e t e i l i g u n g der D e u t s c h e n L u f t h a n s a u n d Vorsitz v o n G ö r i n g d i e Deutsche Zeppelin-Reederei G m b H gegründet. V o r s i t z e n d e r des A u f s i c h t s rates war Dr. Eckener. A u f g a b e w a r e n E r r i c h t u n g und B e t r i e b regelmäßiger Luftschifflinien. vgl. a. Das A r c h i v , März 1935, S. 1919 (22. März 1935). D e n s e l b e n o f f i z i e l l e n Text v e r z e i c h n e t Keesing (D 2002) fälschlicherweise u n t e r d e m D a t u m vom 24. A p r i l 1935. In der Chronik d e u t s c h e r Z e i t g e s c h i c h t e , Bd. 2/1 (1982), w i r d der T e x t unter b e i d e n D a t e n aufgeführt. J o a c h i m B r e i t h a u p t (1883 - 1960) w a r im R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e rium mit d e r L u f t s c h i f f a h r t betraut, (s. a. Das B u n d e s a r c h i v und seine B e s t ä n d e , Boppard 1977, S. 506) Der k ü n f t i g e W e l t l u f t s c h i f f h a f e n b e i F r a n k f u r t Eine " Z e p p e l i n - L u f t s c h i f f - R e e d e r e i " g e p l a n t (Von unserer B e r l i n e r Schriftleitung) ... D i e s e A n g a b e n stammen von Dr. Eckener u n d sind d a h e r als a u t h e n t i s c h a n z u s e h e n ... HHN, Nr. 5 v. 4. Januar 1935 (Μ. Α.), S. 4 In seinen E r i n n e r u n g e n bezifferte Eckener das S t a r t k a p i t a l mit 9 M i l l i o n e n Mark u n d damit die R e i c h s b e t e i l i g u n g (über die Lufth a n s a ) m i t 4,5 Millionen, was e r h e b l i c h über der in d e r A n w e i sung g e n a n n t e n Zahl von 3 M i l l i o n e n lag. vgl. H. Eckener, Im Z e p p e l i n ü b e r L ä n d e r und Meere, F l e n s b u r g 1949, S. 435. Zur Förderung der "Deutschen Zeppelin-Reederei" durch die Reichsregierung vgl. ebd., S. 484 f.
ZSg. 102/1/55
4. J a n u a r
1935
In d e r h e u t i g e n Pressekonferenz w u r d e u n d zwar d i e s m a l vom
In-
n e n m i n i s t e r i u m n o c h einmal gebeten, die Z w i s c h e n f ä l l e im Saargebiet n i c h t groß aufzumachen. Es lägen n ä m l i c h jetzt schon A n fragen von Abstimmungsberechtigten
vor, die w i s s e n w o l l t e n ,
ob
eine R e i s e n a c h S a a r b r ü c k e n zum 13. J a n u a r nicht mit L e b e n s g e fahr v e r b u n d e n
sei.
s. a. ZSg. 101/5/2/Nr. 1022 v. 3. J a n u a r ZSg. 102/1/38 v. 7. Januar 1935
1935
4./5./7.01.1935
- 7 -
57 S o n d e r z ü g e zur S a a r a b s t i m m u n g Für d i e V o l k s a b s t i m m u n g im Saargebiet k o m m e n rund 48 500 A b s t i m m u n g s b e r e c h t i g t e aus dem R e i c h s g e b i e t in B e t r a c h t . Die B e f ö r d e rung d i e s e r A b s t i m m u n g s b e r e c h t i g t e n zum S a a r g e b i e t u n d zurück erfolgt a u f K o s t e n des Bundes der S a a r v e r e i n e , d e r die ganze Organisation der Hin- und R ü c k b e f ö r d e r u n g ü b e r n o m m e n hat. Für den einzelnen A b s t i m m u n g s b e r e c h t i g t e n ist die B e f ö r d e r u n g unentgeltlich. VB(N.
Α.), Nr. 4 v. 4. Januar 1935, S. 4
ZSg. 1 0 1 / 5 / 3 / N r .
1023
5. J a n u a r
D N B . - R u n d r u f vom 5. Januar
1935
1935
Der Q u a r t a l s b e r i c h t O k t o b e r - D e z e m b e r d e r W i r t s c h a f t s g r u p p e
"Holz
v e r a r b e i t e n d e I n d u s t r i e " ist im O r i g i n a l v o n einer V e r ö f f e n t l i chung a u s g e s c h l o s s e n . Es kann die D N B - F a s s u n g g e b r a c h t werden. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
10 Uhr 10
Bresl.
8.00
Chemn.
brieflich
s. dazu Die S i c h e r s t e l l u n g der d e u t s c h e n H o l z v e r s o r g u n g Importsteigerung durch Mengenkonjunktur . .. Die V e r s o r g u n g der Holz v e r a r b e i t e n d e n I n d u s t r i e n konnte trotz g r ö ß e r e r A n f o r d e r u n g e n in fast a l l e n Fällen a u s r e i c h e n d g e s i c h e r t w e r d e n . ... T r o t z d e m die V e r s o r g u n g d e n B e d ü r f n i s s e n des V e r b r a u c h s g e f o l g t ist, h a t sich im L a u f e des J a h r e s eine E r h ö h u n g d e r Preise d u r c h g e s e t z t . Bei d i e s e r P r e i s b e w e g u n g muß a l l e r d i n g s nicht v e r g e s s e n werden, daß v o r h e r d e r P r e i s s t a n d anormal n i e d r i g e r g e w e s e n ist. ... DAZ (Β. Α . ) , Nr. 11 v. 8. Januar 1935, S. 9-10
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 7. J a n u a r ZSg. 1 0 1 / 5 / 4 / N r .
1024
7. J a n u a r
1935
1935
Es ist a u f g e f a l l e n , daß bei den A u f m ä r s c h e n das N S K K als G l i e d e rung d e r N S D A P in d e r A u f f ü h r u n g der V e r b ä n d e h ä u f i g
vergessen
wird. D i e lokalen S c h r i f t l e i t u n g e n w e r d e n g e b e t e n , in Zukunft
7.01.1935
-
8
-
diese Organisation genau so wie die SA und SS in den Berichten aufzuführen. s. a. ZSg. 102/1/39 (3) v. 7. Januar 1935 Am 23. 8. 1934 war das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps (NSKK) ZU einer selbständigen Gliederung der NSDAP ernannt worden. Im Frühjahr 1930 war die Organisation als Reserve der MotorSA aufgestellt worden. Im April 1931 wurde das NS-Automobil-Korps (NSAK) umbenannt in NSKK. Bis zur Verselbständigung und zur Zusammenlegung mit der Motor-SA unterstand das NSKK dem Obersten SA-Führer. Der neue Korpsführer war Adolf Hühnlein (vgl. a. Das Bundesarchiv und seine Bestände, Boppard 1977, S. 367). ZSg. 101/5/4/Nr. 1025
7. Januar 1935
Vom Reichswirtschaftsministerium wird mitgeteilt, daß in der Treibstofffrage eine gewisse Klärung erfolgt sei und daß darum Berichte und Notizen über das Treibstoffproblem erscheinen dürfen. Allerdings ist nach wie vor eine polemische Behandlung dieser Frage unerwünscht und Zurückhaltung am Platze. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
brfl.
Brsl.
8.00
Chemn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/40 (1) v. 8. Januar 1935: ... Diese Anordnung ist natürlich sehr dehnbar, ja nichtssagend. Sie haben vielleicht in der DAZ von heute einen Aufsatz über die Treibstoffkonvention geles en, von dem nun in der Pressekonferenz festgestellt wurde, daß er dem, was man gestern als Richtlinien meinte, nicht entspreche . s. a. ZSg. 101/4/229/Nr. 1011 v. 21. Dezember 1934 ZSg. 101/5/206/Nr. 1412 v. 24. Juni 1935 Heiser: Die deutsche Treibstoffkonvention besteht weiter TT! Das positive Ergebnis der TreibstoffVerhandlungen läßt jedenfalls darauf schließen, daß man in den beteiligten Kreisen der langen Unruhe und Preisunsicherheit müde ist, und die begründete Hoffnung besteht, daß die nun in Umlauf gesetzten Unterschriftsbogen auch wirklich unterschrieben werden. DAZ (Β. Α.), Nr. 11 v. 8. Januar 1935, S. 9
7.01.1935
- 9 ZSg. 102/1/33
(1)
7. J a n u a r
In der P r e s s e k o n f e r e n z
1935
teilte Dr. J a h n c k e folgendes
mit:
Auf dem G e b i e t der Zeitungswerbung seien 1933 g e w i s s e
Mißstände
v o r g e k o m m e n , die m a n dann energisch b e k ä m p f t habe. Nunmehr
aber
habe sich eine bemerkenswerte E r s c h e i n u n g gezeigt, daß n ä m l i c h die paar Fälle u n z u l ä s s i g e r W e r b u n g s m e t h o d e n , d i e d e n n o c h v o r g e kommen seien, v o n einer gewissen Presse in b e s o n d e r s
starker
A u f m a c h u n g v e r ö f f e n t l i c h t w o r d e n seien. D a b e i sei d e r b e r e c h t i g te E i n d r u c k e n t s t a n d e n , daß die V e r ö f f e n t l i c h u n g n i c h t aus n a c h r i c h t l i c h e n G r ü n d e n , sondern u m g e k e h r t zur eigenen W e r b u n g g e m a c h t w o r d e n sei .
Diese A r t d e r E i g e n w e r b u n g w e r d e
lich u n t e r s a g t . In Nr. 1 des Z e i t u n g s v e r l a g s
ausdrück-
(den wir Sie b i t -
ten s i c h beim V e r l a g geben zu lassen) w e r d e n auf Seite 4 vier Fälle v o n u n z u l ä s s i g e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n a u f g e f ü h r t , die heute von Dr. J a h n c k e als a l l g e m e i n v e r b i n d l i c h e r k l ä r t wurden. irgendwelche u n z u l ä s s i g e n V o r k o m m n i s s e bei der
Über
Bezieherwerbung
von Z e i t u n g e n darf überhaupt nicht m e h r b e r i c h t e t werden. s. a. ZSg. 1 0 1 / 5 / 5 - 5 a v. 7. J a n u a r 1935 Diese A n w e i s u n g w i r d in ZSg. 101 d u r c h e i n e n Brief v o n Dr. R a u s c h an d e n V e r l a g s d i r e k t o r der " S c h l e s i s c h e n Z e i t u n g " , Dr. Sieverts ü b e r m i t t e l t u n d n i c h t auf dem ü b l i c h e n W e g e . D e r Brief schließt: "Wegen der W i c h t i g k e i t der M i t t e i l u n g e n b i t t e n wir v o n diesem S c h r e i b e n a u c h der politischen und lokalen S c h r i f t l e i t u n g Kenntnis zu g e b e n . " A u s l ö s e n d e s M o m e n t für die A n w e i s u n g w a r d i e s e m Bericht ((Kausch)) zufolge ein offener Brief d e s " F ü h r e r s der deutschen Bea m t e n s c h a f t " H e r m a n n Neef (geb. 1904), in d e m er für ein A b o n n e ment des " V ö l k i s c h e n Beobachter" warb: "Ich erwarte von jedem d e u t s c h e n B e a m t e n , gleichgültig an w e l c h e r Stelle, o b im Staat oder G e m e i n d e oder sonstigen K ö r p e r s c h a f t e n , der S t a a t und Volk dient, als selbstverständlich, daß er s t ä n d i g m i n d e s t e n s eine, in erster Linie eine parteiamtliche Zeitung b e z i e h t . D e r "Völkische B e o b a c h t e r " , die g r ö ß t e und b e d e u t e n d s t e T a g e s z e i t u n g der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n Bewegung, ist in erster Linie zu beziehen ..." VB (Ν. Α.), Nr. 6/7 v. 6./7. J a n u a r 1935, S. 2 M e t h o d e n d e r Z e i t u n g s w e r b u n g als G e g e n s t a n d der E i g e n w e r b u n g oder r e d a k t i o n e l l e n Berichterstattung. In: ZV, 36. Jg. (1935), Nr. 1 v. 5. J a n u a r 1935, S. 4-5 Die in d e m A u f s a t z angesprochene Z e i t u n g s w e r b u n g w u r d e d a r i n g e sehen, daß d u r c h die Nennung der Z e i t u n g s t i t e l , für die mit u n lauteren Miethoden g e w o r b e n wurde, was u. U. S t r a f v e r f a h r e n n a c h sich zog, d a s A n s e h e n eben dieser Blätter h e r a b g e s e t z t w e r d e n könnte. G l e i c h z e i t i g wäre indirekt für die Zeitung, die über d e r artige V e r f a h r e n berichtete, eine E i g e n w e r b u n g d a m i t verbunden.
7.01.1935
-
10
-
Seit der E r r i c h t u n g der R e i c h s p r e s s e k a m m e r im S e p t e m b e r 1933 m u ß t e sich ihr Präsident, Max Amann, m i t F r a g e n der " B e z i e h e r w e r b u n g " a u s e i n a n d e r s e t z e n , weil es immer w i e d e r zu U b e r g r i f f e n auf d i e s e m G e b i e t k a m und Z e i t u n g s a b o n n e n t e n , m e i s t e n s für p a r teiamtliche B l ä t t e r , unter Druck " g e w o r b e n " wurden, vgl. die " A n o r d n u n g zur R e g e l u n g der B e z i e h e r w e r b u n g d u r c h W e r b e r " v. 17. Juni 1938 im P r e s s e h a n d b u c h , Berlin 1938, II, S. 1 ff. Die H e i m a t r e d a k t i o n der FZ reagierte d u r c h einen Brief v o n Hans Kallmann (Vertreter des Chef vom Dienst, Oskar Stark): ... W i r h a b e n uns die v i e r Fälle in N u m m e r 1 d e s Z e i t u n g s v e r l a g s a n g e sehen und k o m m e n d a n a c h zu einem immerhin etwas m i l d e r e n E r g e b nis. ... W i r h a b e n zunächst die K o l l e g e n in dem Sinne der v o n Ihnen g e g e b e n e n v ö l l i g e n Sperre informiert. W i r w ä r e n Ihnen aber dankbar, w e n n Sie uns mitteilen w o l l t e n , ob Sie das V e r b o t für ein ganz a l l g e m e i n e s halten oder ob Sie der oben g e s c h i l d e r t e n A u f f a s s u n g zustimmen. ...(ZSg. 102/1/Brief v. 7. Januar 1935) s. a. ZSg. 102/1/42 v. 8. J a n u a r 1935: Ich habe w e g e n der A n o r d nung, über u n z u l ä s s i g e W e r b u n g s m e t h o d e n b e i m Z e i t u n g s b e z u g n i c h t mehr zu b e r i c h t e n , m i t einem H e r r n des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s g e sprochen. W e n n die vier Punkte, die im " Z e i t u n g s v e r l a g " a u f g e führt sind, g e n a u eingehalten werden, so m e i n t e er, könne man wohl n o c h berichten. Es wird d a n n allerdings wohl k a u m m e h r h e r a u s k o m m e n als N o t i z e n folgenden Inhalts: "Wegen d e r A n w e n d u n g u n z u lässiger M e t h o d e n bei der B e z i e h e r w e r b u n g von Z e i t u n g e n w u r d e in N N ein M a n n zu 2 M o n a t e n G e f ä n g n i s v e r u r t e i l t . " N e n n t m a n n ä m lich den N a m e n des Verurteilten, dann ist m ö g l i c h , daß, w e n n es sich um einen k l e i n e n Ort h a n d e l t , v o n höherer Stelle a n g e n o m m e n wird, daß der n a m e n t l i c h A u f g e f ü h r t e in d e m b e t r e f f e n d e n O r t als W e r b e r für ein bestimmtes Blatt, ζ. B. den V . B . , a l l g e m e i n b e kannt ist. I m . ü b r i g e n empfehle ich g r ö ß t e Z u r ü c k h a l t u n g , w e i l unter der " g e w i s s e n Presse', v o n der m a n gestern in d e r P r e s s e k o n ferenz sprach, g e r a d e wir g e m e i n t sind, die w i r ja z i e m l i c h a u s f ü h r l i c h über d i e s e s Thema berichtet haben. ZSg. 102/1/33 (2)
7. J a n u a r
1935
Früher w a r einmal gesagt worden, daß die v e r t r a u l i c h e n
Mitteilun-
gen aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z n i c h t für die V e r l e g e r und V e r l a g s d i r e k t o r e n b e s t i m m t seien. Heute wurde diese A n w e i s u n g n u n d a h i n a b g e ä n d e r t , daß in allen Fällen, in d e n e n d i e s e H e r r e n e i n b e r e c h t i g t e s Interesse an d e n M i t t e i l u n g e n und A n w e i s u n g e n
hätten,
ihnen n a t ü r l i c h u n t e r W a h r u n g d e r V e r t r a u l i c h k e i t ihrerseits,
da-
v o n M i t t e i l u n g g e m a c h t w e r d e n könne. s. d a z u ZSg. 1 0 1 / 5 / 5 - 5 a v. 7. J a n u a r
1935
V e r m u t l i c h ist d i e s e r Brief vom K o r r e s p o n d e n t e n R a u s c h a n d e n V e r l a g s d i r e k t o r Sieverts schon im Zusammenhang mit d i e s e r A u s w e i t u n g d e s I n f o r m a n t e n k r e i s e s zu sehen, allerdings ohne daß d a rin auf d i e n e u e R e g e l u n g e i n g e g a n g e n wird.
- 11 -
ZSg. 102/1/38
7.01.1935
7. Januar 1935
Vertraulich: Vielleicht ist es zweckmäßig, Berichte aus dem Saargebiet nicht so aufzumachen, daß, vor allem jetzt kurz vor der Abstimmung, falsche Hoffnungen geweckt werden können. s. a. ZSg. 101/5/2/Nr. 1022 v. 3. Januar 1935 ZSg. 102/1/55 v. 4. Januar 1935 ZSg. 101/5/6/Nr. 1028 v. 8. (Januar 1935)
ZSg. 102/1/39 (1)
7. Januar 1935
Zu einer Rede des litauischen Außenministers gibt DNB einen Kommentar, den man zusammen mit der Rede bringen möge. s. a. ZSg. 101/5/52/Nr. 1120 v. 18. Februar 1935 Die litauische "Mehrheit" Eine Rede des litauischen Außenministers ... Litauen sei weit davon entfernt, mit dem Deutschtum zu kämpfen. Es lasse aber nicht zu, daß die Mehrheit der Einwohner, die Litauer seien, wegen ihres Litauertums terrorisiert würden, und es lasse nicht zu, daß sie entlitauisiert und die Autonomie verletzt werde. ((Kommentar)) Die Rede ... läßt in sehr bedauerlicher Weise erkennen, wie wenig die litauische Regierung den einwandfrei deutschstämmigen Charakter des Memelgebiets anzuerkennen bereit ist ... VB (Ν. Α.), Nr. 9 v. 9. Januar 1935, S. 4 Eine ungeheuerliche Geschichtsfälschung des litauischen Außenministers HHN, Nr. 13 v. 9. Januar 1935, S. 2 ZSg. 102/1/39 (2)
7. Januar 1935
Über eine Rede des HJ-Führers Lauterbacher in Mainz darf nicht berichtet werden.
7./8.Ol.1935
-
12
-
H a r t m a n n L a u t e r b a c h e r (1909 ), D r o g i s t , seit 1927 M i t g l i e d d e r NSDAP, 1928 Gauführer d e r H J B r a u n s c h w e i g , seit Mai 1934 S t e l l v e r t r e t e r des R e i c h s j u g e n d f ü h r e r s , 1936 M d R , 1940 Gauleiter v o n Hannover, 1945 verhaftet, 1946 e n t l a s s e n , a n s c h l i e ß e n d n a c h Italien u n d W e s t - A f r i k a , 1956 n a c h D e u t s c h l a n d zurückgekehrt. Zu seiner R o l l e in d e r R e i c h s j u g e n d f ü h r u n g A n f a n g 1935, s. M. W o r t m a n n , B a i d u r v o n Schirach, H i t l e r s J u g e n d f ü h r e r , Köln 1982, S. 137 f. L a u t e r b a c h e r in M a i n z A m S o n n a b e n d ((5.1.)) sprach der S t a b s f ü h r e r der HJ, L a u t e r b a c h e r , in Mainz zu d e r H i t l e r - J u g e n d in der S t a d t h a l l e über die A r b e i t des v e r g a n g e n e n Jahres sowie über die w e i t e r e n A u f g a b e n , die der H J in d i e s e m J a h r e erwachsen. VB (Ν. Α . ) , N r . 8 v. 8. J a n u a r 1935, S. 7 Eine G e b i e t s f ü h r e r t a g u n g d e r H J FZ, Nr. 13 v. 8. J a n u a r 1935, S. 3 ZSg.
102/1/39
(4)
7. J a n u a r
1935
Zu d e n r ö m i s c h e n Besprechungen w u r d e e i g e n t l i c h nur w i e d e r h o l t , was m a n schon am Samstag g e ä u ß e r t h a t t e , d a ß n ä m l i c h d i e
Kommen-
tare sich v o n der ö s t e r r e i c h i s c h e n F r a g e w e g zu a l l g e m e i n e n b l e m e n d e r N e u o r d n u n g im D o n a u r a u m h i n b e w e g e n s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 3 ZSg. 102/1/41
(3) v. 3. J a n u a r (1) v. 8. J a n u a r
1935 1935
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v o m 8. (Januar ZSg. 101/5/6/Nr. 1026
Pro-
sollten.
8. (Januar
1935)
1935)
D u r c h DNB. g e h t jetzt eine M e l d u n g "Die 12 G e b o t e für d i e S a a r a b stimmung". D i e s e Meldung, d i e n i c h t o f f i z i e l l als
Auflagennach-
r i c h t g e k e n n z e i c h n e t ist, trägt jedoch, wie wir m i t t e i l e n ,
den
C h a r a k t e r einer A u f l a g e und zwar für je eine A u s g a b e an allen T a g e n bis zum 13. Januar. s. a. ZSg. 102/1/38 v. 7. J a n u a r 1935 ZSg. 101/5/7/Nr. 1032 v. 9. J a n u a r
1935
8.01.1935
- 13 -
s. a. ZSg. 102/1/54 v. 9. J a n u a r 1935: V i e l l e i c h t k ö n n e n Sie in der an Dr. K i r c h e r a n g e k ü n d i g t e n Glosse über die 12 P u n k t e für die S a a r a b s t i m m u n g s b e r e c h t i g t e n , die sich d o c h wohl auf d e n Inhalt der 12 Punkte, n i c h t auf d e r e n Formulierung b e z i e h t , das heißt also gegen die m a t e r i e l l e n A n o r d n u n gen der s a a r l ä n d i s c h e n B e h ö r d e n richtet, a u c h auf folgendes kurz eingehen, was h e u t e in der P r e s s e k o n f e r e n z v o r g e t r a g e n wurde: Sie kennen die D N B - M e l d u n g über die Z u r ü c k z i e h u n g der saarländischen P o l i z e i aus einem k l e i n e n T e i l des S a a r g e b i e t s . Diese D N B - M e l d u n g brachte, w i e m i r der Vertreter des A u s w ä r t i g e n A m t s n a c h Schluß der P r e s s e k o n f e r e n z sagte, die Dinge in zu sensationeller A u f machung. Die d e u t s c h e Presse dürfe nicht a l a r m i e r e n d e N a c h r i c h t e n derart bringen, daß d a d u r c h Unruhe in die B e v ö l k e r u n g g e t r a g e n würde. Vor a l l e m m ü s s e unter allen U m s t ä n d e n v e r m i e d e n werden, von einer f r a n z ö s i s c h e n E i n m a r s c h d r o h u n g zu sprechen, für die nicht die g e r i n g s t e n Anhaltspunkte v o r l ä g e n . W o h l aber müßte h e r ausgestellt w e r d e n , daß es sich um eine S c h i k a n e gegenüber der D e u t s c h e n F r o n t handelt. Knox v e r s u c h e v i e l l e i c h t seinerseits auf Unruhen im S a a r g e b i e t zu spekulieren, w o h l in der Überzeugung, daß t a t s ä c h l i c h n o c h nichts passiere. Die A k t i o n mit der Zurückziehung der P o l i z i s t e n müsse als eine Sache v o n H e r r n Knox und dem f r a n z ö s i s c h e n P o l i z e i d i r e k t o r H e i m b u r g e r h i n g e s t e l l t werden. Eine ä h n l i c h u n v e r s t ä n d l i c h e M a ß n a h m e sei die h e u t e erfolgte H a u s s u c h u n g oder Besetzung des Hauses der D e u t s c h e n Front in S a a r b r ü c k e n (über die man DNB a b w a r t e n möge). Der Herr des A u s w ä r t i g e n Amtes hat m i c h besonders gebeten, daß d o c h die FZ, v i e l leicht mit dem T e n o r , daß es sich um " p o l i t i s c h e M i ß w i r t s c h a f t " v o n H e r r n Knox handle, gegen d i e s e n n o c h einmal an sichtbarer Stelle S t e l l u n g n e h m e n möge. 12 Punkte für d i e S a a r a b s t i m m u n g V B (Ν. Α.), Nr. 10 v. 10. J a n u a r 1935, S. 2 Zwölf G e b o t e für die Saarabstimmung HHN, Nr. 14 v. 9. Januar 1935, S. 1 Diese 12 G e b o t e g a b e n n a c h dem Motto "Sorge dafür, daß deine Stimme nicht u n g ü l t i g w i r d " V e r h a l t e n s m a ß r e g e l n bei d e r Saarabstimmung: mit n i e m a n d e m sprechen, richtig a n k r e u z e n , keine politische M e i n u n g s ä u ß e r u n g im W a h l l o k a l usw. ZSg. 101/5/6/Nr. 1027
8. (Januar
1935)
Die "Deutsche L a n d w i r t s c h a f t l i c h e P r e s s e " bringt einen A r t i k e l " S p e i s e k a r t o f f e l n - Notreserve". Dieser A r t i k e l darf unter k e i nen U m s t ä n d e n v e r ö f f e n t l i c h t
werden.
s. a. ZSg. 102/1/40 (2) v. 8. Januar 1935: Das R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r i u m h a t gebeten, einen A u f s a t z ... nicht zu übernehmen, w e i l er g r o ß e n U n s i n n enthalte. Jany: Speisekartoffel-Notreserven E i n v o r d r i n g l i c h e s Problem ... ((11)) N i e m a n d kann wissen, w a n n D e u t s c h l a n d d u r c h den W i l -
8.01.1935
- 14 -
len d e r trotz ihres angeblichen Sieges immer n o c h nicht b e s ä n f t i g t e n G e g n e r in neue kriegerische E r e i g n i s s e v e r w i c k e l t wird. Es sieht beinahe so aus, als ob w i r aus den V o r g ä n g e n im W e l t k r i e g e in Bezug auf die K a r t o f f e l - V e r s o r g u n g nur sehr w e n i g Lehren g e z o g e n haben. So, wie die D i n g e heute liegen, s c h l i t t e r n w i r in dieser H i n s i c h t genauso u n b e d a c h t in einen Z u k u n f t s k r i e g h i n e i n w i e 1914. A u c h vor dem W e l t k r i e g e w u ß t e m a n n i c h t , w o h i n m i t den K a r t o f feln. S e i t d e m aber hat die S c h a f f u n g v o n R e s e r v e n zur m e n s c h l i c h e n N a h r u n g p r a k t i s c h nicht d e n g e r i n g s t e n Fortschritt gemacht, im G e g e n t e i l , es sind fast sämtliche Betriebe, d i e in d e r Vork r i e g s z e i t sogenannte E ß p r ä s e r v e n h e r s t e l l t e n , zum E r l i e g e n gek o m m e n . ... ((12)) Die Schaffung von N a h r u n g s - R e s e r v e n aus Kart o f f e l n erscheint mir als e i n P r o b l e m , das des S c h w e i ß e s der E d l e n w e r t ist. M ö g e es zu des V a t e r l a n d e s N u t z e n bald g l ä n z e n d gelöst werden! D e u t s c h e L a n d w i r t s c h a f t l i c h e Presse, 62. Jg. (1935), Nr. 1 v. 5. J a n u a r 1935, S. 1-12 ZSg.
101/5/6/Nr.
1028
8. (Januar
1935)
Das A u s w ä r t i g e A m t bittet, die aus d e m Saargebiet n a c h D e u t s c h land g e l a n g e n d e n kleineren M e l d u n g e n m ö g l i c h s t n i c h t in g r o ß e r A u f m a c h u n g zu berücksichtigen, v i e l m e h r soll mit sicherer W ü r d e u n t e r s c h i e d e n werden, was w i r k l i c h wichtig ist und was n u r im R a h m e n dieses A b s t i m m u n g s k a m p f e s an k l e i n e n R e i b u n g e n usw. ergibt. In der Aufmachung aller B e r i c h t e aus dem S a a r g e b i e t
sich soll
d i e N o t e h e r v o r k l i n g e n , daß D e u t s c h l a n d sich seiner Sache absolut s i c h e r ist und kein Zweifel über den A u s g a n g der A b s t i m m u n g
be-
steht. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg. 1.00 Uhr Br.
1.05
"
Ch.
1.50
"
s. a. ZSg. 102/1/55 v. 4. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/38 v. 7. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/41 (2) v. 8. J a n u a r 1935: ... Es wäre gut, w e n n d i e r e i c h s d e u t s c h e n Zeitungen a l l m ä h l i c h vom A b s t i m m u n g s k a m p f zum E n t s c h e i d u n g s k a m p f in Genf in d e r Saarfrage ü b e r g e h e n w ü r d e n , s. a. ZSg. 101/5/6/Nr. 1026 v. 8. (Januar 1935) ZSg. 101/5/7/Nr. 1030 v. 9. J a n u a r 1935
- 15 ZSg. 102/1/41 (1)
8. J a n u a r
8./9.Ol.1935 1935
In einigen Berliner Blättern w a r heute in B e r i c h t e n aus Paris davon die Rede, daß in R o m auch ein P r o t o k o l l mit einer neuen A u s legung der F ü n f - M ä c h t e - E r k l ä r u n g vom 11. 12. 32
unterzeichnet
worden sei. H a v a s hat dann in einer, a u c h bei DNB erwähnten,
Mel-
dung diese Sache dementiert. In der P r e s s e k o n f e r e n z wurde d e s h a l b gebeten, auf die erste Meldung am b e s t e n n i c h t a u s f ü h r l i c h e r
ein-
zugehen. s. a. ZSg. 102/1/39 (4) v. 7. Januar 1935 ZSg. 101/28/3 v. 8. J a n u a r 1935 (Vertrauliche ZSg. 102/1/33 (3) v. 3. J a n u a r 1935
Mitteilung)
Im Zuge der A b r ü s t u n g s v e r h a n d l u n g e n , d u r c h die die V e r s a i l l e r V e r t r a g s b e s t i m m u n g e n revidiert w e r d e n sollten, w u r d e von den 5 M ä c h t e n (Deutschland, Großbritannien, F r a n k r e i c h , Italien und V e r e i n i g t e n Staaten) eine Erklärung u n t e r z e i c h n e t , die ihre A b sicht d o k u m e n t i e r t e , daß " u n v e r z ü g l i c h ein A b k o m m e n a u s g e a r b e i tet werde, d a s eine wesentliche H e r a b s e t z u n g u n d eine Begrenzung der R ü s t u n g e n h e r b e i f ü h r e u n d g l e i c h z e i t i g eine k ü n f t i g e R e v i s i o n zum Zweck d e r w e i t e r e n Herabsetzung v o r s e h e " . (Egelhaaf, 1932, S. 68) Die A b r ü s t u n g s f r a g e tritt in d e n V o r d e r g r u n d (Drahtmeldung unseres K o r r e s p o n d e n t e n ) ... Die B e h a u p t u n g der "Havas"-Agentur, d a ß die französische und die i t a l i e n i s c h e Regierung in ihrem A b k o m m e n e i n e n P u n k t aufgen o m m e n hätten, ... (der) die d e u t s c h e A u f r ü s t u n g solange als illegal erkläre, bis ein besonderes A b k o m m e n darüber ... abgeschlossen w o r d e n sei, w i r d hier m i t d e r g r ö ß t e n Skepsis a u f g e n o m m e n und daher a u c h n i c h t kommentiert. FZ, Nr. 14 v. 8. Januar 1935, S. 2 Laval d e m e n t i e r t Protokoll über A b r ü s t u n g s f r a g e V B (Ν. Α.), Nr. 9 v. 9. Januar 1935, S. 3 Die f r a n z ö s i s c h - i t a l i e n i s c h e n V e r e i n b a r u n g e n Eine neue a m t l i c h e Mitteilung V B (Ν. Α.), N r . 10 v. 10. Januar 1935, S. 3 ((Bezugnahme auf die G l e i c h b e r e c h t i g u n g s e r k l ä r u n g vom 11. D e z e m b e r 1932))
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 9. J a n u a r ZSg. 101/5/7/Nr. 1029
9. J a n u a r
1935
1935
9.1.1935
- 16 -
Das A u s w ä r t i g e Amt bittet, in dem g a n z e n F r a g e n k o m p l e x d e r schen P r o t o k o l l e äußerste Z u r ü c k h a l t u n g
ten insbesondere ü b e r die R ü s t u n g s v e r e i n b a r u n g dürftig
römi-
zu üben, da die N a c h r i c h zum T e i l n o c h sehr
sind.
ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
102/1/41 102/1/39 102/1/33 101/5/15
ZSg. 101/5/7/Nr.
(1) (4) (3) (2)
v. v. v. v.
8. Januar 1935 7. Januar 1935 3. Januar 1935 18. Januar 1935
1030
9. J a n u a r
1935
Die heute abend stattfindende R e d e des G a u l e i t e r s Bürckel w i r d d u r c h DNB in zwei Fassungen ü b e r m i t t e l t werden. Das A u s w ä r t i g e Amt bittet, für den Fall, d a ß die kürzere F a s s u n g g e n o m m e n wird, diese w e n i g s t e n s im W o r t l a u t zu bringen. W ü n s c h e n s w e r t w ä r e es, wenn die g r o ß e F a s s u n g genommen würde. A l l e r d i n g s d ü r f t e n dabei große P l a t z s c h w i e r i g k e i t e n
sich
ergeben.
s. a. ZSg. 101/5/6/Nr. 1028 v. 8. (Januar 1935) ZSg. 101/5/7/Nr. 1032 v. 9. Januar 1935 Gauleiter B ü r c k e l spricht zum d e u t s c h e n S a a r v o l k Die S a a r f r a g e ist k e i n e außenpolitische S t r e i t f r a g e HHN. Nr. 15 v. 10. Januar 1935, S. l - 2 ( ( 3 4 9 Z e i l e n ä 63 A n s c h l ä ge)) A m 13. Januar: Den W e g frei zur V e r s t ä n d i g u n g Gauleiter B ü r c k e l v o r der i n t e r n a t i o n a l e n P r e s s e in K a i s e r s l a u tern V B (Ν. Α.), Nr. 10 v. 10. Januar 1935, S. 4 ((205 Z. ä 46 A . ) ) "Den W e g frei zur V e r s t ä n d i g u n g ! " Rede des S a a r b e v o l l m ä c h t i g t e n Bürckel in K a i s e r s l a u t e r n FZ, Nr. 18 v. 10. Januar 1935, S. 1 u. 3 Die a u s f ü h r l i c h s t e Fassung brachte d a n a c h die FZ m i t 538 Z. ä 63 A. ZSg. 101/5/7/Nr. 1031
9. J a n u a r
1935
Die B e r i c h t e r s t a t t u n g über die h e u t i g e V e r s a m m l u n g d e s V e r e i n s für S c h u t z g e b i e t s a n l e i h e n
ist unerwünscht.
S c h u t z g e b i e t s a n l e i h e n sind die ö f f e n t l i c h - r e c h t l i c h e n S c h u l d e n der K o l o n i e n , w e l c h e für a u ß e r o r d e n t l i c h e B e d ü r f n i s s e auf G r u n d einer g e s e t z l i c h e n Ermächtigung a u f g e n o m m e n w e r d e n u n d m i t lan-
9./II.Ol.1935
- 17 -
ger R ü c k z a h l u n g s f r i s t und b e s c h r ä n k t e m K ü n d i g u n g s r e c h t der G l ä u biger a u s g e s t a t t e t sind. D e u t s c h e s K o l o n i a l - L e x i k o n , ßd. 3, Leipzig 1920, S. 313 ZSg. 101/5/7/Nr.
1032
9. J a n u a r
Im Interesse der Saarbevölkerung
1935
sollen d i e S c h i k a n e n des H e r r n
Knox in letzter Stunde nicht zu s e n s a t i o n e l l aufgemacht
werden.
A u g e n b l i c k l i c h formuliert das DNB eine M e l d u n g über die Besetzung der G e b ä u d e der Deutschen Front in S a a r b r ü c k e n , die eine weitere S c h i k a n e darstellt. A u c h diese M e l d u n g soll zwar a u s f ü h r l i c h gebracht, aber nicht nervös und a u f g e r e g t k o m m e n t i e r t werden. t r a u l i c h teilt das Auswärtige A m t mit, daß die F r a n z o s e n
Ver-
entspre-
c h e n d d e n r ö m i s c h e n V e r e i n b a r u n g e n k e i n e n H a n d s t r e i c h auf das S a a r g e b i e t oder einen Teil des S a a r g e b i e t s planen, sondern d a ß für die e i n z e l n e n Vorfälle l e d i g l i c h Herr Knox v e r a n t w o r t l i c h d e r auf G r u n d d e r natürlichen A n g r i f f e in d e n V e r s a m m l u n g e n
ist,
der
D e u t s c h e n F r o n t g e g e n ihn n u n m e h r einige R a c h e zu üben v e r s u c h t . Daß auf dem jetzt v o n Landjägern e n t b l ö ß t e n linken Saarufer Emigranten niederlassen werden und damit provokatorische g e n zu e r w a r t e n sind, wird in B e r l i n n a c h d r ü c k l i c h G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
sich
Handlun-
bezweifelt.
1.03 U h r
Brsl. 1.05
"
Chmn. 1.16
"
s. a. ZSg. 102/1/55 v. 4. Januar 1935 ZSg. 102/1/54 v. 9. J a n u a r 1935 (= ZSg. 101/5/6/Nr. 1026 v. 8. (Januar 1935)) ZSg. 101/5/9/Nr. 1035 v. 13. J a n u a r 1935 A u f s e h e n erregende Vorgänge an d e r S a a r g r e n z e Die G r e n z e v o n S i c h e r h e i t s k r ä f t e n e n t b l ö ß t HHN, Nr. 13 v. 9. J a n u a r 1935, S. 1 Eine b e s t e l l t e Provokation: Ü b e r f a l l k o m m a n d o b e s e t z t G e b ä u d e der D e u t s c h e n V B (Ν. Α.), Nr. 10 v. 10. J a n u a r 1935, S. 1
Front
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 11. J a n u a r
1935
11.01.1935 ZSg. 101/5/8/Nr.
-
18
1033
-
11. J a n u a r
Eine M i t t e i l u n g über das V e r h ä l t n i s d e r
1935
Pflichtorganisationen
der W i r t s c h a f t zu d e n Preiskartellen, die v o n p r i v a t e r Seite v e r ö f f e n t l i c h t w o r d e n ist, hat n i c h t die B i l l i g u n g des sars ^
Preiskommis-
g e f u n d e n . Es wird d a h e r g e b e t e n , sie nicht zu v e r ö f f e n t -
lichen . 1) C a r l F r i e d r i c h Goerdeler (1884 - 1945) F a c h g r u p p e n w i r k e n mit bei der P r e i s ü b e r w a c h u n g Die eigene preispolitische B e t ä t i g u n g ist zwar d u r c h das Gesetz über d e n o r g a n i s c h e n Aufbau der W i r t s c h a f t den auf G r u n d d i e s e s G e s e t z e s g e b i l d e t e n Körperschaften u n t e r s a g t worden; der R e i c h s k o m m i s s a r für P r e i s ü b e r w a c h u n g h a t aber die E i n s c h a l t u n g der F a c h g r u p p e n in die P r e i s ü b e r w a c h u n g v o r g e s e h e n . ... Die T e n d e n z geht dahin, einen W e g zu suchen, der d i e E i n h a l t u n g v o l k s w i r t s c h a f t l i c h gerechtfertigter P r e i s e w e n i g e r d u r c h die alten M i t tel d e r K a r t e l l p o l i t i k , wie die S t r a f Z a h l u n g e n , starre Q u o t e n usw., als v i e l m e h r mit d e n j e n i g e n M e t h o d e n sichert, die die P f l i c h t o r g a n i s a t i o n e n anzuwenden in d e r Lage sind, insbesondere also E r m a h n u n g e n , Einforderung und N a c h p r ü f u n g v o n B e r a t u n g s u n terlagen usw. Auf diese W e i s e k ö n n t e n die G l i e d e r u n g e n der W i r t s c h a f t die T ä t i g k e i t des R e i c h s k o m m i s s a r s für d i e P r e i s ü b e r w a c h u n g u n t e r s t ü t z e n , hierfür ihre Sachkenntnis einsetzen, ohne selbst u n m i t t e l b a r in die P r e i s g e s t a l t u n g einzugreifen. HHN, Nr. 18 v. 11. Januar 1935 (Α. Α.), S. 2 ZSg. 101/5/8/Nr. 1034
11. J a n u a r
1935
Es w i r d n o c h e i n m a l daran erinnert, d a ß ein V e r b o t besteht, das Z u s a t z a u s f u h r v e r f a h r e n A r t i k e l zu v e r ö f f e n t l i c h e n .
über
Dieses
V e r b o t ist in der letzten Zeit m e h r f a c h ü b e r s c h r i t t e n worden, daß das R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m
sich genötigt sieht, n o c h
e i n m a l d a r a n zu erinnern. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
1.00 U h r
Brsl. 1.08
"
Chmn. 2.32
"
s. a. ZSg. 101/4/213/Nr. 978 v. 12. D e z e m b e r
1934
so
- 19 ZSg. 101/5/9/Nr.
1035
13./14.Ol.1935
13. J a n u a r
D N B - R u n d r u f vom 13. Januar
1935
1935
Eine etwaige R u n d f u n k r e d e des Führers am D i e n s t a g v o r h e r in der P r e s s e nicht a n g e k ü n d i g t Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
9.15
Brsl.
6.55
((15.1.)) darf
werden.
Chmn. 7.30 (14.1.)
früh
s. a. ZSg. 101/5/10/Nr. 1036 v. 14. J a n u a r ZSg. 102/1/80 v. 16. F e b r u a r 1935
1935
Der Führer spricht zur S a a r a b s t i m m u n g HHN, Nr. 22 v. 14. J a n u a r 1935, S. 1 s. a. VB (Ν. Α . ) , Nr. 15 v. 15. J a n u a r 1935, S. 1 N e b e n A d o l f H i t l e r sollten n o c h Bürckel u n d G o e b b e l s sprechen. "Alle d e u t s c h e n Behörden, S c h u l e n usw. w e r d e n auf d i e s e Sendung a u s d r ü c k l i c h h i n g e w i e s e n . G a u l e i t e r B ü r c k e l h a t für den Gau Pfalz für d i e s e S e n d u n g G e m e i n s c h a f t s e m p f a n g a n g e o r d n e t . "
ZSg.
101/5/10/Nr.
DNB-Rundruf vom
1036
14. J a n u a r
1935
14.1.35
Die m o r g i g e F ü h r e r r e d e darf ohne w e i t e r e A n w e i s u n g zunächst nicht v o n d e n Z e i t u n g e n ü b e r n o m m e n w e r d e n . Falls die F ü h r e r r e d e ist, erfolgt R u n d r u f . G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
9.14
Uhr
Brsl. 9.15 früh Chmn. 7.30
(15.1.)
"
s. a. ZSg. 101/5/9/Nr. 1035 v. 13. Januar
1935
B r ü c k e zur V e r s t ä n d i g u n g D e r Dank des F ü h r e r s an die Saar V B (Ν. Α.), Nr. 16 v. 16. J a n u a r 1935, S. 1
frei
20
14./16.Ol.1935
Die Rede w u r d e v o m Postamt B e r c h t e s g a d e n ü b e r t r a g e n , vgl. den T e x t bei M. D o m a r u s , Hitler. R e d e n und P r o k l a m a t i o n e n 1932 1945, Bd. I, N e u s t a d t a. d. A i s c h 1962, S. 4 7 2 - 4 7 3 .
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 16. J a n u a r ZSg. 101/5/11/Nr.
1037
16. J a n u a r
1935
1935
U e b e r die Blei-, Kupfer-, E r z - u n d Q u e c k s i l b e r v o r k o m m e n rückgebiet
((sie)) darf nicht berichtet
s. a. ZSg. 102/1/35 (1) v. 16. J a n u a r 1935 ZSg. 101/4/111/Nr. 745 v. 19. S e p t e m b e r ZSg.
101/5/11/Nr.
1038
im H u n d s -
werden.
16. J a n u a r
1934 1935
Das P r o b l e m d e s Eintritts d e r V e r e i n i g t e n S t a a t e n in den V ö l k e r b u n d soll in d e n H i n t e r g r u n d treten. Der W e g v o n W a s h i n g t o n
nach
Genf ist n o c h sehr weit. Insbesondere stellen s e l b s t die Freunde des E i n t r i t t s d e r V e r e i n i g t e n Staaten sehr hohe
Forderungen.
s. a. ZSg. 102/1/36 (2) v. 16. J a n u a r 1935 ZSg. 101/28/11 v. 17. Januar 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 18) ((Zu den Ü b e r l e g u n g e n d e r R e i c h s r e g i e r u n g zum d e u t s c h e n W i e d e r e i n t r i t t in den V ö l k e r b u n d ) ) Amerika und der Haag D e r W e g v o n W a s h i n g t o n nach Genf ist sehr weit. Diese f e s t s t e h e n de p o l i t i s c h e T a t s a c h e hat alle V e r s u c h e d e r G r o ß m ä c h t e bisher s c h e i t e r n lassen, die V e r e i n i g t e n S t a a t e n v o n A m e r i k a zum Mitg l i e d s s t a a t d e s V ö l k e r b u n d e s zu erheben. In d e r letzten Zeit mehren sich nun die G e r ü c h t e , d a ß A m e r i k a d e n n o c h d i e A b s i c h t habe, unter g e w i s s e n V o r a u s s e t z u n g e n M i t g l i e d des V ö l k e r b u n d e s zu werden. ... HHN, Nr. 28 v. 17. Januar 1935 (Α. Α.), S. 1 Amerika und NZZ, Nr. 82 Der A r t i k e l die aber an
der Völkerbund v. 15. Januar 1935, S. 2 b e s c h r e i b t eine positive E i n s t e l l u n g der i n n e n p o l i t i s c h e n P r o b l e m e n scheitert.
Die V e r e i n i g t e n S t a a t e n sind nie in d e n V ö l k e r b u n d
US-Regierung,
eingetreten.
-
ZSg. 101/5/11/Nr.
1039
21
16.01.1935
-
16. J a n u a r
1935
A l l e s N a c h r i c h t l i c h e über das W i e d e r a u f l e b e n der soll a u s f ü h r l i c h w i e d e r g e g e b e n G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
Ostpaktpläne
werden. 12.58 Uhr
Brsl. 12.55
"
Chmn.
"
1.58
s. a. ZSg. 102/1/34 (2) v. 16. J a n u a r 1935: ... Ich h a b e n o c h m i t d e m A u s w ä r t i g e n A m t w e g e n d i e s e r Anweisung telephoniert u n d d o r t gehört, daß sie r e i n taktischen Zwecken d i e n e n soll, um einerseits die D i s k u s s i o n d e r r ö m i s c h e n A b m a c h u n gen n i c h t zu b e s c h l e u n i g e n (Zeitgewinn A u s r u f e z e i c h e n ) und and e r e r s e i t s französische Stellen zu einer Äußerung über den Ostpakt zu v e r a n l a s s e n . K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Findet aber starke A u f m e r k s a m k e i t . s. a. ZSg. 102/1/41 ZSg. 101/5/15
(2) v. 7. Dezember 1934 (2) v. 18. J a n u a r 1935
Die französische Diplomatie v o r n e u e n E n t s c h l ü s s e n Die Umwege zur G l e i c h b e r e c h t i g u n g - Im D i c k i c h t d e r Pakte S(ie)b(ur)g. ... W e i t e r h i n h e i ß t es im f r a n z ö s i s c h e n Lager, daß eine e n t s p r e c h e n d e französische Note an D e u t s c h l a n d , welche die A u f f o r d e r u n g , d e m O s t p a k t beizutreten, w i e d e r h o l e , in a l l e r n ä c h s t e r Zeit n a c h B e r l i n abgehen w e r d e ... FZ, Nr. 30 v. 17. J a n u a r 1935, S. 1
ZSg. 102/1/34
(1)
16. J a n u a r
1935
V o m A u s w ä r t i g e n A m t w u r d e in der P r e s s e k o n f e r e n z g e s a g t , daß man jetzt eine Mahnung a n die R e g i e r u n g s k o m m i s s i o n
im S a a r g e b i e t
richten müsse, sich nicht m e h r als T r e u h ä n d e r i n d e s n e u t r a l e n V ö l k e r b u n d e s zu betrachten, sondern des S a a r v o l k e s , das
seinen
W i l l e n e i n d e u t i g k u n d g e t a n habe. G e w i s s e r m a ß e n gehöre sie und die b e s t e h e n d e R e c h t s o r d n u n g zu d e n G e s c h l a g e n e n des 13. Januar. ^
W e n n die R e g i e r u n g s k o m m i s s i o n w i r k l i c h d e m o k r a t i s c h
m ü s s e sie sich j e t z t dem Mehrheitswillen
unterordnen.
fühle, In d i e s e m
Z u s a m m e n h a n g sei a u c h b e s o n d e r s H e r r n H e i m b u r g e r zu gedenken.
Es
sei u n m ö g l i c h v o n d e n S a a r d e u t s c h e n a l l e i n D i s z i p l i n zu v e r l a n gen, w e n n d i e B e h ö r d e n keine P f l i c h t t r e u e zeigten. Nur der A b -
16.01.1935
- 22
stimmungskommission
-
sei es in der letzten Zeit v i e l f a c h zu d a n -
ken gewesen, d a ß keine Zwischenfälle v o r g e k o m m e n seien, sie sei der ehrliche M a k l e r zwischen dem Volk u n d der
Regierungskommis-
sion gewesen. W e n n d i e A b s t i m m u n g s k o m m i s s i o n jetzt
Saarbrücken
verlasse, m ü s s e um so größerer Wert g e l e g t w e r d e n auf eine korrekte H a l t u n g d e r
Regierungskommission.
1) K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : M i t einem Male w i r d die H a l t u n g energischer. s. a. ZSg. 102/1/34 (1) v. 16. Januar 1935: N a c h Schluß der P r e s s e konferenz m e i n t e d e r V e r t r e t e r des A u s w ä r t i g e n A m t e s n o c h , d a ß die Rolle der R e g i e r u n g s k o m m i s s i o n im A u g e n b l i c k zu v e r g l e i c h e n wäre etwa der S t e l l u n g einer g e s c h ä f t s f ü h r e n d e n R e g i e r u n g n a c h N e u w a h l e n . Eine eigene N o t i z in diesem Sinne w o l l t e n wir v o n B e r l i n aus eigentlich n i c h t m a c h e n , v i e l l e i c h t kann m a n d e n A p p e l l an d i e R e g i e r u n g s kommission in a n d e r e m Zusammenhang unterbringen. s. a. ZSg. 101/5/12 (Vertrauliche Bestellung an d i e R e d a k t i o n vom 17. Januar 1935) ((Französische F o r d e r u n g e n n a c h E n t m i l i tarisierung des Saargebietes, d. h. SA u n d SS sollen abziehen)) s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/19/Nr. 1053 v. 22. J a n u a r 1935 101/5/52/Nr. 1119 v. 18. Februar 1935 110/1/9 v. 18. F e b r u a r 1935 110/1/14 v. 1. März 1935
Henri H e i m b u r g e r war der französische Leiter des bei d e r R e g i e r u n g s k o m m i s s i o n .
Innenressorts
Herr H e i m b u r g e r b l a m i e r t sich HHN, Nr. 25 v. 16. Januar 1935, S. 2 D a n a c h suspendierte er einen s a a r l ä n d i s c h e n P o l i z e i b e a m t e n , der a n l ä ß l i c h des A b s t i m m u n g s e r g e b n i s s e s den r e c h t e n A r m zum d e u t schen Gruß erhoben hatte. Wie lange n o c h Heimburger? HHN, Nr. 29 v. 18. Januar 1935, S. 1 s. a. VB (Ν. Α . ) , Nr. 17 v. 17. J a n u a r 1935, S. 3 ZSg. 102/1/34
(3)
16. Januar
1935
S c h l i e ß l i c h m e i n t e m a n noch, es sei angebracht, an H a n d der P r o g n o s e n der a u s l ä n d i s c h e n Presse über das
Abstimmungsergeb-
nis a l l g e m e i n auf d i e Zuverlässigkeit d e r a u s l ä n d i s c h e n erstattung ü b e r D e u t s c h l a n d h i n z u w e i s e n . s. a. ZSg. 101/5/14/Nr. 1045 v. 18. J a n u a r
1935
Bericht
16.01.1935
- 23 -
N o c h v i e r W o c h e n B e w ä h r u n g s f r i s t für H e r r n Knox! ... W ä h r e n d so die Mehrheit der A u s l a n d s z e i t u n g e n sich auf d e n B o d e n der n e u g e s c h a f f e n e n T a t s a c h e stellt, v e r s u c h t n o c h ein k l e i n e r e r T e i l , und zwar derjenige, d e r seinen L e s e r n gegenüber ein schlechtes G e w i s s e n hat, mit albernem G e s c h w ä t z sich d e n G e s e t z e n der V e r n u n f t und S a c h l i c h k e i t zu entziehen. W i r können leider nicht darauf verzichten, auf d i e s e E r s c h e i n u n g e n h i n z u w e i s e n . Ein schlechtes G e w i s s e n h a b e n alle jene "Weltblätter", die es wagten, ihren Lesern e m i g r a n t e n f r e u n d l i c h e P r o g n o s e n v o r zusetzen, u n d die nunmehr b l a m i e r t d a s t e h e n . U n t e r diese Rubrik fallen ζ. B. d i e "Times", die s i c h v o n einem k o m m u n i s t i s c h e n S o n d e r b e r i c h t e r s t a t t e r aus S a a r b r ü c k e n " i n f o r m i e r e n " ließ, die "Neue Z ü r c h e r Zeitung", fast d u r c h w e g die " P r a g e r P r e s s e " u n d b e d a u e r l i c h e r w e i s e a u c h ein T e i l der i t a l i e n i s c h e n Zeitungen, die ihrem P u b l i k u m täglich zumuteten, die S c h w i n d e l e i e n , F ä l s c h u n g e n und A n g s t s c h r e i e des M a r x i s t e n Matz B r a u n und seiner v o l k s v e r r ä t e r i s c h e n Clique als g l a u b h a f t h i n z u n e h m e n . ... V B (Ν. Α.), Nr. 17 v. 17. J a n u a r 1935, S. 1-2
ZSg. 102/1/35 (2)
16. J a n u a r
1935
F e r n e r wurde erwähnt, daß v e r s c h i e d e n e Z e i t u n g e n und
Zeitschrif-
ten A u s z ü g e aus einem R u n d s c h r e i b e n v o n B e r n h a r d Köhler, K o m m i s sion für W i r t s c h a f t s p o l i t i k
in d e r R e i c h s l e i t u n g der NSDAP, an
d i e G a u w i r t s c h a f t s b e r a t e r g e b r a c h t hätten. T h e m a : W e r b u n g d e r Verbrauchergenossenschaften.
Die A u s z ü g e seien aber
einseitig
und e r w e c k t e n den Eindruck, als sei d i e N S D A P g e g e n V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n . Es werde d e s h a l b d i e Bitte Köhlers der Presse ü b e r m i t t e l t , d i e s e Meldungen n i c h t m e h r w e i t e r zu verbreiten. B e r n h a r d Köhler (1882 ) w a r seit J u l i 1933 L e i t e r der K o m m i s s i o n für W i r t s c h a f t s p o l i t i k in der R e i c h s l e i t u n g d e r NSDAP u n d a u ß e r d e m H a u p t l e k t o r der R e i c h s s t e l l e zur F ö r d e r u n g d e s d e u t s c h e n S c h r i f t t u m s (München). Die W e r b u n g d e r V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n — Es geht a l s o n i c h t an, daß V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n zur W e r b u n g von M i t g l i e d e r n auf einen a n g e b l i c h e n b e s o n d e r e n g e m e i n n ü t z i g e n C h a r a k t e r ihrer B e t r i e b e h i n w e i s e n oder gar d u r c h b l i c k e n lassen, daß sie n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e W i r t s c h a f t s i d e a l e v e r k ö r p e r t e n . ... Das A r c h i v , O k t o b e r 1934, S. 1005 f. (6. O k t o b e r ) Eine w e i t e r e A u s l e g u n g der A n o r d n u n g über V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n vom 9. J u l i 1934 v o n R u d o l f H e ß g a b K ö h l e r am 24. J a n u ar 1935 unter d e r s e l b e n Überschrift: "Der Sinn d i e s e r A n o r d n u n g ist, d a ß die V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n in einer u n p o l i t i s c h e n k a u f m ä n n i s c h lauteren W e r b u n g u n b e s c h r ä n k t sein m ü s s e n ... Die
16./17.01.1935
- 24 -
in d e n V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n r u h e n d e n V e r m ö g e n s w e r t e d e u t scher A r b e i t e r sollen erhalten bleiben, die in ihnen zu w i r t s c h a f t l i c h e n Z w e c k e n zusammengeschlossenen V o l k s g e n o s s e n dürfen in einer u n p o l i t i s c h e n g e s c h ä f t l i c h e n B e t ä t i g u n g w e d e r g e s t ö r t n o c h gar i h r e t w e g e n als V o l k s g e n o s s e n zweiter K l a s s e b e h a n d e l t w e r d e n ... Das A r c h i v , J a n u a r 1935, S. 1470 (24. J a n u a r ) s. a. ZSg. 101/5/165/Nr. 1328 v. 22. M a i 1935
ZSg. 102/1/36
(1)
16. J a n u a r
1935
In d e r P r e s s e k o n f e r e n z wurde g e s a g t , es sei in letzter Zeit eine g e w i s s e V o r l i e b e , besonders in Z e i t s c h r i f t e n , für d e n
Sowjetgene-
ral B l ü c h e r zu b e m e r k e n gewesen, die m a n für u n a n g e b r a c h t halte. Wassilii K o n s t a n t i n o w i t s c h Blücher (1889 - 1938), sowjetischer M a r s c h a l l , im 1. Weltkrieg U n t e r o f f i z i e r , seit 1916 M i t g l i e d der b o l s c h e w i s t i s c h e n Partei, T r u p p e n b e f e h l s h a b e r im Bürgerkrieg, 1924 - 1927 M i l i t ä r b e r a t e r der c h i n e s i s c h e n R e v o l u t i o n s r e g i e r u n g in K a n t o n . 1938 im Laufe der S t a l i n s c h e n S ä u b e r u n g s a k t i o n e n erschossen. B i l d u n t e r s c h r i f t : E i n seltener Gast in M o s k a u . G e n e r a l Blücher, d e r l e g e n d e n u m w o r b e n e O b e r k o m m a n d i e r e n d e der f e r n ö s t l i c h e n Sond e r a r m e e , bei einem Besuch im "Großen T h e a t e r " in Moskau. BIZ, 43. Jg. (1934), Nr. 45 v. 8. N o v e m b e r 1934, S. 1641
ZSg.
101/5/12/Nr.
1040
17. J a n u a r
1935
B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v. 17. J a n u a r
1935
Es w i r d g e b e t e n , d i e französischen A n t w o r t e n der
Frontkämpfer
auf die R e d e H i t l e r s abzudrucken bezw. soweit n i c h t
geschehen,
d i e s e B e r i c h t e nachzutragen, d i e im DNB Nr. 90 m i t g e t e i l t wurden. D., K., F a
Hbg.
1.50
Bresl.
2.10
Chemn.
1.58
- 25 -
17./18.Ol.1935
"Beweis für die A u f r i c h t i g k e i t H i t l e r s ! " F r a n z ö s i s c h e F r o n t k ä m p f e r zu d e n E r k l ä r u n g e n des Führers ... Der V o r s i t z e n d e in der l i n k s g e r i c h t e t e n e h e m a l i g e n Frontk ä m p f e r v e r e i n i g u n g , Henry P i c h o t , erklärte, daß die A u s f ü h r u n g e n d e s F ü h r e r s n a c h d e r A b s t i m m u n g im S a a r g e b i e t für ihn n i c h t ü b e r r a s c h e n d g e k o m m e n seien. Der F ü h r e r h a b e sein W o r t g e h a l t e n u n d d i e f r a n z ö s i s c h e Ö f f e n t l i c h k e i t m ü s s e seine E r k l ä r u n g e n m i t G e n u g t u u n g a u f n e h m e n . N a c h der e n d g ü l t i g e n R e g e l u n g d e r S a a r f r a ge und n a c h der F e s t s t e l l u n g des R e i c h s k a n z l e r s , daß zwischen D e u t s c h l a n d u n d F r a n k r e i c h keine w e i t e r e n t e r r i t o r i a l e n Fragen m e h r zu b e r e i n i g e n seien, sei eines d e r b r e n n e n d s t e n Probleme aus der G e s c h i c h t e Frankreichs ausgemerzt. V o n jetzt a b könnten F r a n k r e i c h und D e u t s c h l a n d sich bei allen z w i s c h e n s t a a t l i c h e n V e r h a n d l u n g e n treffen, ohne daß territoriale S p a n n u n g e n auf ihren g e g e n s e i t i g e n B e z i e h u n g e n lasteten. ... HHN, Nr. 28 v. 17. Januar 1935 (Α. Α . ) , S. 1
ZSg. 101/5/13/Nr.
1041
17. J a n u a r
1935
B e s t e l l u n g a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 17. J a n u a r
1935
Die t h ü r i n g i s c h e R e g i e r u n g b i t t e t die Z e i t u n g e n den Begriff "Geist von W e i m a r " nur auf die S c h i l l e r - u n d G o e t h e z e i t ,
nicht
a b e r zur K e n n z e i c h n u n g des S y s t e m s der W e i m a r e r V e r f a s s u n g
anzu-
wenden. G e s e h e n : Fa., K., D.
Hbg.
1.50
Bresl.
2.10
Chemn.
1.58
S e i t 1933 w a r W i l l i M a r s c h l e r (1893 - 1955) thüringischer M i n i s t e r p r ä s i d e n t u n d zugleich in P e r s o n a l u n i o n F i n a n z - und W i r t s c h a f t s m i n i s t e r , Fritz S a u c k e l (1894 - 1946) R e i c h s s t a t t h a l t e r in T h ü r i n g e n .
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 18. J a n u a r ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 4 / N r .
1042
18. J a n u a r
1935
1935
18.01.1935
-
26
-
Es b e s t a n d bisher d i e Anweisung, daß B e f ö r d e r u n g e n und E r n e n n u n gen der S A und SS v o n der R e i c h s p r e s s e s t e l l e d e r N S D A P m i t g e t e i l t und n a c h d i e s e n M i t t e i l u n g e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n
in der P r e s s e
v o r g e n o m m e n w e r d e n dürften. Diese A n w e i s u n g ist jetzt d a h i n abg e ä n d e r t w o r d e n , daß die b i s h e r i g e A n o r d n u n g n u r für E r n e n n u n g e n vom S t a n d a r t e n f ü h r e r aufwärts in Zukunft zutrifft, daß für alle ü b r i g e n B e f ö r d e r u n g e n alle S t u r m b a n n f ü h r e r , S t u r m f ü h r e r usw. die z u s t ä n d i g e Gruppenführung v e r a n t w o r t l i c h zeichnet. W e n n also kale B e f ö r d e r u n g e n bis zum S t a n d a r t e n f ü h r e r a u s s c h l i e ß l i c h
lo-
erfol-
gen, so m u ß w e n i g s t e n s von der z u s t ä n d i g e n G r u p p e die G e n e h m i g u n g zur V e r ö f f e n t l i c h u n g erteilt w o r d e n
sein.
s. a. ZSg. 102/1/70 (2) v. 18. J a n u a r 1935 ZSg. 101/4/83/Nr. 696 v. 29. A u g u s t 1934 ZSg. 101/4/27/Nr. 614 v. 19. J u l i 1934 Die R a n g o r d n u n g war: SA (SS) Mann, Sturmmann, R o t t e n f ü h r e r , Scharführer, Oberscharführer, Truppenführer, Obertruppenführer, S t u r m f ü h r e r , O.ber-Sturmführer, S t u r m h a u p t f ü h r e r , S t u r m b a n n f ü h r e r , O b e r - S t u r m b a n n f ü h r e r , Standartenführer, O b e r f ü h r e r , B r i g a d e f ü h r e r , G r u p p e n f ü h r e r , O b e r g r u p p e n f ü h r e r und Stabschef. ZSg.
101/5/14/Nr.
1043
18. J a n u a r
1935
Der englische J o u r n a l i s t W a r d Price v e r ö f f e n t l i c h t ein mit dem F ü h r e r . Sollte A b s h a g e n ^
Interview
ü b e r dieses I n t e r v i e w berich-
ten, so darf d i e Meldung nicht v e r ö f f e n t l i c h t werden. D a s
Inter-
v i e w w i r d in k o r r i g i e r t e r Form w a h r s c h e i n l i c h sehr b a l d d u r c h DNB erscheinen. G r u n d s ä t z l i c h w i r d n o c h mal an die A n o r d n u n g innert b e i d i e s e r Gelegenheit, daß I n t e r v i e w s p o l i t i s c h
er-
führen-
der P e r s ö n l i c h k e i t e n unter k e i n e n U m s t ä n d e n e i n f a c h aus der A u s landspresse durch Korrespondentenmeldungen
in die d e u t s c h e n
Zei-
tungen g e l a n g e n dürfen, sondern daß für jeden e i n z e l n e n Fall der D N B - T e x t a b g e w a r t e t werden muß. l) Karl H e i n z A b s h a g e n war K o r r e s p o n d e n t v e r s c h i e d e n e r Zeitungen in L o n d o n (vgl. ZSg. 101/4/196/Nr. 944 v. 28. N o v e m b e r 1934). s. a. ZSg. 101/1/24 v. 23. J u n i ZSg. 101/1/28 v. 24. Juni
1933 1933
A d o l f H i t l e r : W e n n ich v o n Frieden rede, d r ü c k e ich d e n tief inn e r s ten W u n s c h des deutschen V o l k e s aus U n t e r r e d u n g des Führers m i t d e m b e k a n n t e n e n g l i s c h e n J o u r n a l i s t e n
18.01.1935
- 27 und V e r t r e t e r der R o t h e r m e r e - P r e s s e , W a r d Price V B (Ν. Α.), Nr. 20/21 v. 20./21. J a n u a r 1935, S. 1-2
Domarus, der sich auf d i e M ü n c h e n e r oder S ü d d e u t s c h e A u s g a b e des VB stützt, zitiert eine I n t e r v i e w - F a s s u n g , d i e n i c h t m i t der - offenbar ü b e r a r b e i t e t e n - N o r d d e u t s c h e n A u s g a b e ü b e r e i n s t i m m t (M. Domarus, Hitler. R e d e n und P r o k l a m a t i o n e n 1932 - 1945, Bd. I, N e u s t a d t a. d. A i s c h 1962, S. 474, bes. Anm. 19). s. a. E i n neues I n t e r v i e w Hitlers T T ! Hitler w i e d e r h o l t e seine F r i e d e n s b e t e u e r u n g e n ; auf die Frage, w e l c h e die B e d i n g u n g e n für eine eventuelle R ü c k k e h r D e u t s c h l a n d s n a c h Genf seien, a n t w o r t e t e H i t l e r : "Heder ich, n o c h sonst irgend jemand in D e u t s c h l a n d hat die A b s i c h t , B e d i n g u n g e n für die R ü c k k e h r in d e n V ö l k e r b u n d zu stellen. Die einzige Frage ist für uns die absolute G l e i c h b e r e c h t i gung. Solange der N a t i o n a l s o z i a l i s m u s in D e u t s c h l a n d b e steht, w i r d sich diese H a l t u n g nicht ändern. Ich m ö c h t e b e i fügen, daß der Unterschied, d e n m a n z w i s c h e n m o r a l i s c h e r und m a t e r i e l l e r G l e i c h b e r e c h t i g u n g macht, vom d e u t s c h e n V o l k als eine B e l e i d i g u n g a u f g e f a ß t w i r d . " ... N Z Z , Nr. 103 v. 18. J a n u a r 1935, S. 2 ZSg. 101/5/14/Nr.
1044
18. J a n u a r
1935
Es w i r d aus A n l a ß eines Falles, in d e n die "Deutsche
Allgemeine
Z e i t u n g " v e r w i c k e l t ist, n o c h einmal d a r a n erinnert, d a ß B e r i c h te über G e r i c h t s v e r f a h r e n und G e r i c h t s e n t s c h e i d u n g e n Fall, d a ß ein V e r ö f f e n t l i c h u n g s v e r b o t v o m
für den
Propagandaministerium
a u s g e s p r o c h e n w o r d e n ist, a u c h d a n n n i c h t v e r ö f f e n t l i c h t
werden,
w e n n der R e i c h s a n z e i g e r , das M i t t e i l u n g s b l a t t des T r e u h ä n d e r s der A r b e i t , u n d andere amtliche O r g a n e eine solche
Entscheidung
m i t t e i l e n oder über ein solches V e r f a h r e n b e r i c h t e n . A u s
juristi-
schen o d e r technischen G r ü n d e n m ü s s e n g e w i s s e A m t s b l ä t t e r d e r artige V e r ö f f e n t l i c h u n g e n v o r n e h m e n . Da diese O r g a n e aber nicht die P u b l i z i t ä t einer solchen T a g e s z e i t u n g haben, soll diese b l i z i t ä t nicht d u r c h d e n A b d r u c k in d e n T a g e s z e i t u n g e n
Pu-
nachgeholt
werden. s. a. ZSg. 102/1/70 (1) v. 18. Januar 1935: Das U r t e i l des S o z i a l e n E h r e n g e r i c h t s gegen einen B e r l i n e r T h e a t e r d i r e k t o r (Ro sen, v o n d e r Plaza), das w i r g e s t e r n m o r g e n in der R e i c h s ausgabe h a t t e n , stand zuerst in der DAZ v o n M i t t w o c h n a c h mittag. Die D A Z erhielt d e s w e g e n in der h e u t i g e n P r e s s e k o n f e renz eine Rüge erteilt, weil immer n o c h die vor einiger Zeit gegebene Anweisung Geltung habe, daß über diesen Fall nichts b e r i c h t e t w e r d e n sollte. D a r a n habe a u c h die T a t s a c h e n i c h t s g e ä n d e r t , daß der T r e u h ä n d e r in seinem a m t l i c h e n O r g a n den Fall v e r ö f f e n t l i c h t habe. Ein für alle Mal werde f e s t g e s t e l l t ,
18.01.1935
-
28
-
daß die in der Pressekonferenz g e g e b e n e n A n w e i s u n g e n in erster Linie zu b e a c h t e n sind und daß sich die S i t u a t i o n nicht ändere, auch w e n n aus juristischen oder a n d e r e n E r w ä g u n g e n V e r ö f f e n t l i chungen, selbst amtlichen Charakters zu einem b e s t i m m t e n T h e m a erscheinen. W a s den eigentlichen A n l a ß zu d i e s e m Verbot g e g e b e n hat, w i s s e n w i r n i c h t genau. A u s g e g a n g e n ist es v o m M i n i s t e r i a l rat L a u b i n g e r , d e m Leiter der A b t e i l u n g 7, T h e a t e r , des P r o p a g a n daministeriums. s. a. ZSg. 101/4/223/Nr. 1001 v. 18. D e z e m b e r ZSg. 101/4/228/Nr. 1010 v. 21. D e z e m b e r
1934 1934
Otto L a u b i n g e r (1892 - 1935) war seit A u g u s t 1933 auch Präsident der R e i c h s t h e a t e r k a m m e r . 10 000 M a r k G e l d s t r a f e für unsoziales V e r h a l t e n E h r e n g e r i c h t s u r t e i l gegen einen B e r l i n e r T h e a t e r d i r e k t o r DAZ (Β. Α . ) , N r . 26 v. 16. Januar 1935, S. 2 (R. Α . ) , Nr. 25-26 v. 17. J a n u a r 1935, S. 3 Das S o z i a l e Ehrengericht urteilt 10 000 M a r k G e l d s t r a f e für einen I n t e n d a n t e n - Eine g r u n d s ä t z l i che B e g r ü n d u n g FZ, Nr. 31 v. 17. Januar 1935, S. 2 B e i d e Z e i t u n g e n beziehen sich auf d e n B e r i c h t d e r "Amtlichen M i t teilungen des Treuhänders der A r b e i t für das W i r t s c h a f t s g e b i e t B r a n d e n b u r g " . In der Urteilsbegründung w u r d e d a r a u f hingewiesen, daß der A n g e k l a g t e gerade als N S D A P - M i t g l i e d eine besondere V e r a n t w o r t u n g trage beim Umgang m i t s e i n e n V o l k s g e n o s s e n . ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 4 / N r .
1045
18. J a n u a r
1935
Sehr w i c h t i g ! Es ist äußerste V o r s i c h t geboten, die N a c h r i c h t e n über die E m i g r a n t e n f l u c h t aus dem S a a r g e b i e t groß
aufzumachen.
Von der A u s l a n d s p r e s s e werden die S c h i l d e r u n g e n , daß
angeblich
10 000 E m i g r a n t e n flehend an der l o t h r i n g i s c h e n Grenze
stehen
und auf d e n E i n l a ß nach F r a n k r e i c h warten, g e g e n das S t a a t s s y stem des n e u e n Deutschland h ä m i s c h a u s g e w e r t e t .
Einmal ist die
Zahl von 10 0 0 0 Emigranten falsch, a u ß e r d e m b e f i n d e n sich unter d i e s e n E m i g r a n t e n Spitzel und L a n d e s v e r r ä t e r , d i e bereits vor zwei J a h r e n aus dem Reich nach d e m S a a r g e b i e t emigriert waren. Im A u s l a n d e w i r d d u r c h große A u f m a c h u n g der E m i g r a n t e n f l u c h t
in
d e u t s c h e n B l ä t t e r n und allzu groß g e ä u ß e r t e F r e u d e über diese E m i g r a t i o n ein Bild aufgerollt, d a s M i t l e i d m i t so v i e l e n "ung l ü c k l i c h e n M e n s c h e n " hervorruft. D a r a n h a b e n w i r aber gar kein I n t e r e s s e , u m s o m e h r , als die E m i g r a n t e n z a h l e n e r h e b l i c h n i e d r i g e r sind als 10 000.
tatsächlich sehr
18.01.1935
- 29 G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hbg. brf. Bresl. brf. Chmn.
s. a. ZSg. 102/1/60 ZSg. 102/1/34
brf.
(3) v. 18. J a n u a r (3) v. 16. J a n u a r
1935 1935
Die Gesaratzahl der S a a r - E m i g r a n t e n w i r d heute auf 7 000 - 8 000 g e s c h ä t z t (vgl. P. v o n zur Mühlen, "Schlagt Hitler an der Saar!", Bonn 1979, S. 244 ff. ) Die A u s w a n d e r u n g aus dem S a a r g e b i e t NZZ, Nr. 94 v. 17. J a n u a r 1935, S. 2 D a n a c h lagen ca. 5 000 V i s a b e i m f r a n z ö s i s c h e n s. a. NZZ, Nr. 101 v. 18. Januar 1935, S. 2
ZSg. 101/5/15
18. J a n u a r
Konsulat,
1935
B e s t e l l u n g für die Redaktion: Das A u s w ä r t i g e Amt bittet, d i e Frage d e r E n t m i l i t a r i s i e r u n g S a a r g e b i e t e s u n d das Problem der Zerstörung der sogen,
des
strategi-
schen Bahnen n i c h t zu v e r t i e f e n oder a u s f ü h r l i c h zu erörtern.
Das
S a a r g e b i e t ist seit 1920 e n t m i l i t a r i s i e r t u n d bei der
Bahnfrage
h a n d e l t es sich tatsächlich n u r um die Zerstörung v o n
einigen
Rampen, mit d e n e n m a n sowieso nichts a n f a n g e n kann. Daß die Zerstörung w e r t v o l l e r G e b ä u d e v e r l a n g t würde, trifft unter keinen Umständen zu. Das A u s w ä r t i g e A m t sieht d e s h a l b einer E n t s c h e i d u n g
in
d i e s e r Frage m i t ruhigem H e r z e n entgegen. W a s d e n Komplex der Entmilitarisierung
anlangt, so w i r d D e u t s c h l a n d die Frage
len, was ü b e r h a u p t unter E n t m i l i t a r i s i e r u n g
aufrol-
zu v e r s t e h e n ist. Auf
k e i n e n F a l l w i r d D e u t s c h l a n d z u s t i m m e n , daß bei e i n e m A u s b l e i b e n der E i n i g u n g in d i e s e n Fragen etwa das alte Institut der konferenz w i e d e r
Botschafter-
in W i r k s a m k e i t tritt. Irgendein v o r e i l i g e r
Re-
ferent im f r a n z ö s i s c h e n A u ß e n a m t h a t n ä m l i c h ein S c h r i f t s t ü c k funden, in dem es heißt, daß im Falle einer N i c h t e i n i g u n g
ge-
über
S a a r f r a g e n die alte B o t s c h a f t e r k o n f e r e n z wieder m i t d i e s e r A n g e legenheit b e f a ß t w e r d e n müßte.
^
I n f o r m a t o r i s c h kann w e i t e r m i t g e t e i l t w e r d e n , daß D e u t s c h l a n d die r ö m i s c h e n P r o t o k o l l e
über
(Donaupakt, ö s t e r r e i c h i s c h e Frage u s w . )
18.01.1935
- 30 -
zwar u n t e r r i c h t e t worden ist, daß ihm a b e r keine D o k u m e n t e oder T e x t e z u g e l e i t e t wurden. Infolgedessen w u r d e a u c h keine Gegenäußerung v o m A u s w ä r t i g e n A m t v e r l a n g t . W a s den O s t p a k t betrifft, so steht m a n im A u s w ä r t i g e n Amt auf d e m S t a n d p u n k t , daß die F e r tigstellung d e r französischen A n t w o r t n o t e v i e i M o n a t e gedauert hat, und daß d i e Rückantwort des A u s w ä r t i g e n A m t e s gut u n d gerne drei M o n a t e d a u e r n könnte, womit m a n d i e Frage v o r l ä u f i g als in w e i t e r F e r n e l i e g e n d betrachtet, sich im ü b r i g e n aber ans Werk m a c h t , d i e e i n z e l n e n französischen A r g u m e n t e in g e w o h n t e diplor 2) matische Z e i l e n zu Dr.
zerpflücken.
Rausch
D., K., Fa. 1) s. a. ZSg. 102/1/60 (1) v. 18. J a n u a r 1935: Zu der R e d e Lavais in Genf m e i n t d a s Auswärtige Amt, m a n möge sie freundlich komm e n t i e r e n . M a n wisse natürlich, d a ß b e i p a r l a m e n t a r i s c h e n Min i s t e r n eine solche Rede immer i n n e r p o l i t i s c h b e d i n g t sei. Der 1. M ä r z sei n a t ü r l i c h ein b e d i n g t e r T e r m i n , n i c h t e t w a abhäng i g d a v o n , daß vorher die für R o m g e p l a n t e n B e s p r e c h u n g e n zu einem g u t e n Ende gediehen seien oder an ihrer Stelle der V ö l k e r b u n d s r a t entschieden habe. In d e r A t m o s p h ä r e von Rom, so h o f f e man, w e r d e sich alles s c h n e l l e r l e d i g e n lassen, denn die Zeit p o l i t i s c h e r Hintergedanken sei jetzt v o r b e i . A u ß e r d e m h a b e m a n sich in W i r t s c h a f t s f r a g e n m i t F r a n k r e i c h immer v e r h ä l t n i s m ä ß i g s c h n e l l geeinigt. (Ich g l a u b e , d i e s e Ä u ß e r u n g klingt etwas zu optimistisch, vor allem, w e n n man die letzten H a n d e l s v e r t r a g s v e r h a n d l u n g e n b e r ü c k s i c h t i g t . ) In V e r b i n d u n g m i t L a v a i s A n e r k e n n u n g der Disziplin d e r S a a r b e v ö l k e r u n g könne man auf d e n S t r a ß b u r g e r Sender zu s p r e c h e n kommen, der seine E m i g r a n t e n m e l d u n g e n immer n o c h fortsetze. Im ü b r i g e n h a b e L a v a l recht, w e n n er sage, die E m i g r a n t e n f r a g e sei v o m V ö l k e r b u n d zu lösen, u n t e r d e s s e n A u s p i z i e n die S e p a r a t i s t e n ja a u c h im S a a r g e b i e t gearbeitet hätten. W a s er über d i e Sicherheit sage, könne m a n anerkennen. Es werde g e b e t e n , m i t A l a r m n a c h r i c h t e n v o r s i c h t i g zu sein. Die E n t m i l i t a r i s i e r u n g h a b e keine große p o l i t i s c h e Bedeutung. Was d a r ü b e r zu lesen g e w e s e n sei, sei w o h l eine Referentenarbeit, die v o r z e i t i g d e n W e g in die P r e s se g e f u n d e n h a b e . ... K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Hat eine b e m e r k e n s w e r t friedliche Rede zur S a a r f r a g e gehalten, die h i e r einen g u t e n Eindruck gem a c h t hat. M a n ist in Berlin der M e i n u n g , daß sich d i e Saarfrage nun in Frieden lösen wird. A b e r m a n legt a u c h W e r t d a rauf, daß d i e s e Meinung bekannt w i r d , w e i l m a n d a m i t Einfluß g e w i n n e n m ö c h t e , sozusagen K a p i t a l a n h ä u f e n m ö c h t e , das i r g e n d w a n n e i n m a l gebraucht werden könnte. Dafür g i b t es n o c h genug p o l i t i s c h e Probleme, zumal w e n n m a n d e n h e u t i g e n Zustand des R e i c h e s m i t d e n Zielen in V e r b i n d u n g setzt, die AH. aufges t e l l t hat. Das AA anerkennt h e u t e , daß d i e E n t m i l i t a r i s i e r u n g d e s S a a r g e b i e t e s keine Forderung sei, die uns in Erregung v e r s e t z e n könnte. Man möchte jetzt keine d e u t s c h e Sonderstellung in E u r o p a s c h a f f e n , d e n n der O s t p a k t F r a n k r e i c h s und der in
18./21.Ol.1935
- 31 -
A u s s i c h t g e n o m m e n e M i t t e l m e e r p a k t i n t e r e s s i e r e n h i e r zu stark und könnten ein deutsches E n g a g e m e n t nötig m a c h e n für das die A u ß e n p o l i t i k freie Hand h a b e n möchte. A u f s c h u b der R a t s s i t z u n g über die Saar Lavais T a k t i k - Die A b s t i m m u n g s k o m m i s s i o n e i n g e t r o f f e n FZ, Nr. 30 v. 17. J a n u a r 1935, S. 1 s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 442-444, 448 2) s. a. ZSg. 102/1/60 (2) v. 18. Januar 1935 ZSg. 102/1/33 (3) v. 3. J a n u a r 1935 ZSg. 101/5/11/Nr. 1039 v. 16. Januar 1935 Die h i e r erwähnten " r ö m i s c h e n P r o t o k o l l e " b e z i e h e n sich auf die V e r h a n d l u n g e n F r a n k r e i c h - I t a l i e n vom 7. J a n u a r 1935. Sie sind n i c h t identisch mit d e n "Römischen P r o t o k o l l e n " vom 17. März 1934, n a c h d e n e n Italien und Ungarn sich in enger w i r t s c h a f t l i c h e r Z u s a m m e n a r b e i t m i t Ö s t e r r e i c h zu d e s s e n U n a b h ä n g i g k e i t v e r p f l i c h t e ten. Zur d e u t s c h e n S t e l l u n g n a h m e zu d e n r ö m i s c h e n V e r e i n b a r u n g e n s. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 439, 454, 469 Zum O s t p a k t s. a. ZSg. 101/5/11/Nr. 1039 v. 16. J a n u a r 1935 ZSg. 101/5/52/Nr. 1118 v. 18. Februar 1935 M a n spricht vom O s t p a k t FZ, Nr. 33 v. 18. J a n u a r 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 30 v. 17. J a n u a r 1935, S. 1 FZ, Nr. 31 v. 17. Januar 1935, S. 1
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 21. J a n u a r ZSg. 101/5/17/Nr.
1046
21. J a n u a r
1935
1935
Die Z a h l e n des A u ß e n h a n d e l s a u s w e i s e s für 1934 sollen nicht
ohne
d e n a m t l i c h e n K o m m e n t a r des R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m s
veröf-
f e n t l i c h t w e r d e n und n u r im W i r t s c h a f t s t e i l der T a g e s z e i t u n g e n scheinen. D e u t s c h l a n d s A u ß e n h a n d e l 1934: 284 Mill. RM E i n f u h r ü b e r s c h u ß 45 Mill. RM Importüberschuß im D e z e m b e r HHN, Nr. 34 v. 21. J a n u a r 1935, S. 10 E r h ö h t e Einfuhr Der J a h r e s a b s c h l u ß im A u ß e n h a n d e l FZ, Nr. 40 v. 22. J a n u a r 1935, S. 3
er-
21.01.1935
- 32 -
aber: U r s a c h e n des d e u t s c h e n A u ß e n h a n d e l s d e f i z i t s NZZ, Nr. 127 v. 22. Januar 1935, S. 3 H i n t e r g r u n d der deutschen A u ß e n h a n d e l s k r i s e NZZ, Nr. 138 v. 24. Januar 1935, S. 2 ZSg.
101/5/17/Nr.
1047
21. J a n u a r
1935
Es w i r d d r i n g e n d ersucht, die k a t h o l i s c h e G e i s t l i c h k e i t
im Zusam-
m e n h a n g m i t der Saarfrage nicht a n z u g r e i f e n oder d u r c h Bilder
zu
verhöhnen. s. a. ZSg. 101/4/200/Nr. 953 v. 1. D e z e m b e r 1934 ZSg. 102/1/39 (1) v. 21. J a n u a r 1935: ... Der Referent, der d i e s e Ä u ß e r u n g tat, hatte d a b e i den g e s t r i g e n " V ö l k i s c h e n Beobachter" in der Hand.
IWatj (ßraun, Hermann
ihn Statu»
Q^o.
quo Λ at da* A r n i m
fomacAt!
VB (Ν. Α.), Nr. 20/21 v. 20./21. J a n u a r 1935, S. 3
21.01.1935
- 33 ZSg. 101/5/17/Nr.
1048
21. J a n u a r
1935
Es w i r d n a c h d r ü c k l i c h darauf a u f m e r k s a m g e m a c h t , daß der m o r g i g e G e b u r t s t a g des G e n e r a l L i t z m a n n d u r c h g r o ß e G e d e n k a r t i k e l
und
lange B e r i c h t e über die G e b u r t s t a g s f e i e r n h e r v o r g e h o b e n wird. Hinter dieser Bitte steht der W u n s c h des
Führers.
Karl L i t z m a n n (1850 - 1936), seit 1867 Soldat, T e i l n e h m e r am Krieg 1870/71, im 1. W e l t k r i e g k o m m a n d i e r e n d e r General einer Infanterie-Division. s. a. ZSg. 102/1/39 (4) v. 21. J a n u a r 1935: ... H i e r z u b e m e r k t e Dr. J a h n c k e in der P r e s s e k o n f e r e n z , m a n wisse, daß L i t z m a n n der erste F e l d h e r r war, der längst v o r der M a c h t ü b e r n a h m e als einfacher S A - M a n n sich für den N a t i o n a l s o z i a l i s m u s eingesetzt h a b e . L i t z m a n n / Z u m 85. G e b u r t s t a g des Führers n a c h B r z e z i n y von H a u p t m a n n a. D"I Dr. Krukenberg, im Kriege O r d o n n a n z o f f i z i e r bei G e n e r a l L i t z m a n n (3. G a r d e - I n f a n t e r i e - D i v i s i o n ) HHN, Nr. 34 v. 21. J a n u a r 1935, S. 1-2 ( ( L e i t a r t i k e l ) ) s. a. HHN, Nr. 36 v. 22. Januar 1935, S. 1 HHN, Nr. 37 v. 23. J a n u a r 1935, S. 1 HHN, Nr. 38 v. 23. J a n u a r 1935, S. 1 ((Bild)) Litzmann FZ, Nr. 41 v. 23. J a n u a r 1935, S. 1 ( ( L e b e n s l a u f ) ) Adolf H i t l e r bei G e n e r a l L i t z m a n n FZ, Nr. 42 v. 23. J a n u a r 1935, S. 2 s. a. V B (Ν. Α.), V B (Ν. Α.), g a n z e Seite V B (Ν. Α.),
Nr. 22 v. 22. J a n u a r 1935, S. 1 Nr. 23 v. 23. J a n u a r 1935, S. 1 ((fast die m i t Bild)) Nr. 24 v. 24. J a n u a r 1935, S. 1 ((mit Bild))
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 / N r .
1049
21. J a n u a r
1935
Jede i r r e d e n t i s c h e P r o p a g a n d a (Südtirol, E u p e n - M a l m e d y usw.) d u r c h K a r t e n , die "Deutschlands b l u t e n d e G r e n z e n " d a r s t e l l e n ,
auch soll
aus a u ß e n p o l i t i s c h e n G r ü n d e n v o r l ä u f i g u n t e r b l e i b e n . Es genügt, w e n n d a s D e u t s c h t u m d r a u ß e n selbst auf G r u n d der diese P r o p a g a n d a
verstärkt.
G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
1.48 Uhr
Brsl. 1.30
"
Chmn. 1.45
"
Saarabstimmung
- 34 -
21.01.1935
s. a. ZSg. 102/1/39 (1) v. 21. J a n u a r 1935: ... A u s d r ü c k l i c h sei s e i n e r z e i t für d e n Osten d i e s e B e z e i c h n u n g als u n e r w ü n s c h t h i n g e s t e l l t w o r d e n , und was d a s Elsaß b e t r e f f e , so sei j a Hitlers E r k l ä r u n g v o m T a g der Abstimmung d e u t l i c h genug. A b e r ganz allgem e i n k ö n n e es n a t ü r l i c h keine gute VJirkung h a b e n , w e n n man, wie es in einem d i e s e r Artikel g e s c h e h e n sei, g l e i c h zwölf L ä n d e r n g e g e n ü b e r erkläre, daß Deutschland b l u t e n d e G r e n z e n ihnen g e g e n über h a b e . V o r solchen Meldungen w e r d e a u s d r ü c k l i c h gewarnt. Die r e i c h s d e u t s c h e Presse könne ihrerseits n i c h t s d a z u tun, um die B e w e g u n g , d i e n a c h der Saarabstimmung b e i d e u t s c h e n M i n d e r h e i t e n e n t s t a n d e n sei, zu unterstützen. ... K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Es b e s t ä t i g t sich erneut, daß das AA s i c h freie H a n d h a l t e n möchte u n d d a r u m M ä ß i g u n g anstrebt. s. a. ZSg. 101/5/21/Nr. 1058 v. 23. J a n u a r
1935
N a c h dem 13. J a n u a r : E u p e n - M a l m e d y u n d die Saar 77. In w e i t e n K r e i s e n der d e u t s c h e n B e v ö l k e r u n g habe die Sehnsucht zur R ü c k k e h r ins V a t e r l a n d eine u n g e s t ü m e Steigerung erfahren . . . V B (Ν. Α . ) , Nr. 19 v. 19. J a n u a r 1935, S. 4
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 / N r .
1050
21. J a n u a r
D N B - R u n d r u f v o m 21. Januar
1935
1935
U b e r einen e t w a i g e n Jagdbesuch des p r e u ß i s c h e n
Ministerpräsiden-
ten G ö r i n g in P o l e n soll in der P r e s s e v o r l ä u f i g nichts g e m e l d e t werden. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
2.20
Brsl. 7.20 Chmn.
2.21
s. a. ZSg. 102/1/45 v. 21. J a n u a r 1935 K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : wird u n g e w ö h n l i c h b e a c h t e t ! D a m i t ist m e h r b e a b s i c h t i g t als nur J ä g e r e i ! W i l l H i t l e r den P o l e n p a k t ausb a u e n ? O d e r h a n d e l t es sich um eine " F e i e r " aus A n l a ß des J a h r e s tages? J a g d b e s u c h Pg. G ö r i n g s in P o l e n 7 7 ! D e r P r e u ß i s c h e M i n i s t e r p r ä s i d e n t trifft am Sonntag ((27. J a n u a r ) ) in P o l e n . e i n . Die J a g d v e r a n s t a l t u n g d ü r f t e zwei T a g e in A n s p r u c h n e h m e n . Die Einladung wird die Gäste ... b e s o n d e r s erfreuen, w e i l v o r allen Dingen W i l d g e j a g t w e r d e n soll, das in dem ü b r i g e n E u r o p a entweder g a r n i c h t v o r h a n d e n ist oder d o c h außero r d e n t l i c h s e l t e n vorkommt. ...
21./22.Ol.1935
35 NZ, Nr. 27 v. 27. Januar 1935, S. 1 s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 474
ZSg. 102/1/39 (2)
21. Januar 1935
((Anfang der Bestellung nicht überliefert)) Artikel gegen das Reichskabinett angekündigt. Mit Rücksicht auf den schlechten Ruf und die geringe Verbreitung des Blattes sei es am zweckmäßigsten, überhaupt keine Notiz von ihm zu nehmen. ZSg. 102/1/39 (3)
21. Januar 1935
"La Union" Valparaiso, feiere am 23. ihr fünfzigjähriges Jubiläum. Da sich das Blatt immer für Deutschland eingesetzt habe, sei die deutsche Vertretung in Chile der Meinung, es wäre gut, wenn die eine oder andere deutsche Zeitung des Blattes gedenken wollte. ... die dem Bistum Valparaiso gehörende konservative "La Union". Sonntags wird dieses Blatt mit einer fast doppelt so hohen Auflage vertrieben wie alltags. Handbuch der Weltpresse, Bd. 1, Köln u. a. 1970, S. 71
ZSg. 102/1/41
21. Januar 1935
Eine ostpreußische Zeitung habe, so wurde in der Pressekonferenz gesagt, Reklame gemacht für ein "harmloses" Rauschgift, nämlich das Koka. Hierzu werde festgestellt, daß das Koka unter das Opiumgesetz falle.
Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 22. Januar 1935
36
22.01.1935 ZSg. 101/5/19/Nr.
1051
22. J a n u a r
1935
V e r t r a u l i c h und sehr w i c h t i g ! D i e B e r i c h t e r s t a t t u n g über Ö s t e r r e i c h hat in der nächsten Zeit a b s o l u t zu unterbleiben. Es sollen w e d e r Berichte über p o l i t i s c h e V o r g ä n g e n o c h über die
sogen,
" ö s t e r r e i c h i s c h e Frage", n o c h F e u i l l e t o n s ü b e r W i e n u n d R e i s e b e s c h r e i b u n g e n über Ö s t e r r e i c h g e b r a c h t werden. Diese A n w e i s u n g
er-
g e h t v o n h ö c h s t e r Reichsstelle: Ö s t e r r e i c h existiert für die d e u t s c h e Presse in der nächsten Zeit n i c h t ! Das DNB w i r d seine Berichterstattung
ebenfalls auf das ä u ß e r s t e beschränken,
aber
s e l b s t die D N B - B e r i c h t e sollen nur mit großer V o r s i c h t und ausz u g s w e i s e g e b r a c h t werden. s. a. ZSg. 102/1/45 (3) v. 22. J a n u a r 1935: ... Die uns u n f r e u n d lich g e s i n n t e A u s l a n d s p r e s s e h a b e b e r e i t s w i e d e r geschrieben, d a ß D e u t s c h l a n d s Interesse an Ö s t e r r e i c h größer werde. D e m d ü r f t e k e i n V o r s c h u b geleistet werden. Die K o r r e s p o n d e n t e n in W i e n s o l l ten sich mit Fragen des D o n a u r a u m s u n d den B a l k a n l ä n d e r n b e f a s sen . s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
102/1/61 (1) v. 7. F e b r u a r 1935 102/1/Ausr. Herrn R e i f e n b e r g (3) v. 8. Februar 102/1/32 (4) v. 25. M ä r z 1935 101/6/5/Nr. 1437 v. 6. J u l i 1935
101/5/19/Nr.
1052
22. Januar
1935
1935
Ü b e r b e a b s i c h t i g t e und soeben g e t ä t i g t e R e i c h s a n l e i h e n soll unter k e i n e n U m s t ä n d e n berichtet w e r d e n . Dieses T h e m a soll a u c h n i c h t zur E r ö r t e r u n g gestellt w e r d e n . Diese B e s t i m m u n g gilt n i c h t für alte R e i c h s a n l e i h e n und die U m w a n d l u n g der A r b e i t s b e s c h a f fungsanleihen. s. a. ZSg. 102/1/42 v. 22. J a n u a r 1935: ... Der tiefere Sinn d i e ser A n w e i s u n g ist, wie sich aus der a n s c h l i e ß e n d e n D i s k u s s i o n in der P r e s s e k o n f e r e n z ergab, der g l e i c h e , der es u n e r w ü n s c h t ers c h e i n e n läßt, über mehr B e s c h ä f t i g u n g in der S c h w e r i n d u s t r i e zu b e r i c h t e n . ... s. a. ZSg. 101/3/253/Nr. 549 v. 20. J u n i
1934
Die R e i c h s b a n k Schloß für R e c h n u n g d e s Reiches m i t dem D e u t s c h e n S p a r k a s s e n - und Giro-Verband und der D e u t s c h e n G i r o z e n t r a l e D e u t s c h e n K o m m u n a l b a n k eine R e i c h s a n l e i h e v o n 500 M i l l i o n e n RM zur U n t e r b r i n g u n g bei den S p a r k a s s e n ab. Der Kurs wurde auf 98 1/4 v. H., der Zinsfuß auf 4 1/2 v. H. festgesetzt. ... Der
22.01.1935
37
Erlös der A n l e i h e ist zur K o n s o l i d i e r u n g v o n A u f w e n d u n g e n für A r b e i t s b e s c h a f f u n g s z w e c k e b e s t i m m t und dient somit der E r l e i c h t e rung der F i n a n z l a g e des R e i c h e s in d e n späteren J a h r e n . ... Das A r c h i v , Januar 1935, S. 1593 (24. J a n u a r ) s. a. HHN, Nr. 41 v. 25. Januar 1935, S. 1 s. a. ZSg. 101/5/167/Nr. 1330 v. 23. Mai 1935
ZSg. 101/5/19/Nr. 1053 Die Regierungskommission
22. J a n u a r
1935
soll n u n m e h r nicht m e h r auf G r u n d
alter
T a t b e s t ä n d e angegriffen werden, sondern erst d a n n wieder, w e n n neue V o r g ä n g e
vorliegen.
s. a. ZSg. 102/1/45 (1) v. 22. J a n u a r 1935: ... A u c h die Art, wie Herr Knox p e r s ö n l i c h mit A d j e k t i v e n b e l e g t w o r d e n sei, könnte jetzt w o h l eingeschränkt w e r d e n , s. a. ZSg. 102/1/34 (l) v. 16. J a n u a r 1935 D e u t s c h e Flagge über den A m t s g e b ä u d e n im S a a r g e b i e t Immer w i e d e r H e r r H e i m b u r g e r ! V B (Ν. Α.), Nr. 20/21 v. 20./21. J a n u a r 1935, S. 3 ZSg. 101/5/19/Nr.
1054
22. J a n u a r
Über F a s c h i n g s v e r a n s t a l t u n g e n
1935
im L a n d e u n d in der Stadt soll a u s -
f ü h r l i c h B e r i c h t erstattet w e r d e n . s. a. ZSg. 102/1/43 (2) v. 22. J a n u a r 1935: Mit R ü c k s i c h t auf v e r s c h i e d e n e A n f r a g e n aus dem R e i c h w u r d e festgestellt, daß a b s o l u t k e i n G r u n d v o r h a n d e n sei, F a s c h i n g s v e r a n s t a l t u n g e n und B e r i c h t e h i e r ü b e r zu unterdrücken. ZSg. 101/5/19/Nr.
1055
22. J a n u a r
1935
A r t i k e l über den V o l k s k r a f t w a g e n und die Pläne h i e r z u bezw. A u f träge sollen n i c h t gebracht w e r d e n . G e s e h e n : Fa., K., D.
Hbg.
1.05 Uhr
Brsl. 1.05
"
Chmn. 1.20
"
s. a. ZSg. 102/1/45 (2) v. 22. J a n u a r
1935
- 38
22.01.1935
F e r d i n a n d P o r s c h e hatte am 14. J u n i 1934 mit der Zustimmung des R e i c h s v e r b a n d e s d e r deutschen A u t o m o b i l i n d u s t r i e einen K o n s t r u k t i o n s a u f t r a g erhalten. Die F r a g e d e r V o l k s w a g e n w u r d e immer im H i n b l i c k auf die A u t o m o b i l a u s s t e l l u n g (März) interessant u n d da k e i n e b e f r i e d i g e n d e n Fortschritte g e m a c h t w o r d e n waren, war das T h e m a tabu. In e i n e m Zwischenbericht, d e n F e r d i n a n d Porsche a m 31. Januar 1935 d e m Reictisverband der d e u t s c h e n A u t o m o b i l i n d u s t r i e gab, w i e s er d a r a u f h i n , daß das Projekt, ein p r e i s w e r t e s P e r s o n e n k r a f t f a h r z e u g zu produzieren (1.000 RM), nur d u r c h f ü h r b a r sei, w e n n b e i dem R o h m a t e r i a l u n d d e n Z u b e h ö r t e i l e n seitens der Ind u s t r i e e r h e b l i c h e Preissenkungen d u r c h g e f ü h r t w ü r d e n , vgl. P. K l u k e , H i t l e r und das V o l k s w a g e n p r o j e k t . In: VjhZ, 8. Jg. (1960), S. 341-383. s. a. BA: R 43 11/753 Kraftfahrzeugbau, S. 27 s. a. H a n n kommt der deutsche V o l k s w a g e n ? HHN, Nr. 7 v. 5. Januar 1935, S. 4 s. a. ZSg. 101/5/177/Nr. 1361 v. 31. M a i
ZSg.
101/5/20/Nr.
1056
1935
22. J a n u a r
D N B - R u n d r u f v o m 22. Januar
1935
1935
D i e M e l d u n g v o m 22. Januar über R i c h t l i n i e n des R e i c h s - u n d p r e u ß i s c h e n M i n i s t e r s für d a s Innere für die
gesundheitliche
B e t r e u u n g d e r H J wird hiermit z u r ü c k g e z o g e n und darf nicht übernommen
werden.
G e s e h e n : Fa., K., D.
Hbg.
9.15 Uhr
Brsl. 9.10 Chmn. 8.30
" 23.1.
D a s J a h r 1935 w a r v o m Reichsjugendfü'nrer in seiner N e u j a h r s a n s p r a c h e zum " J a h r der Ertüchtigung" e r k l ä r t w o r d e n (vgl. H. C. B r a n d e n b u r g , Die Geschichte der HJ, K ö l n 1982, S. 170 f.) R e i c h s m i n i s t e r Dr. Frick g a b d e n L ä n d e r r e g i e r u n g e n und R e g i e r u n g s p r ä s i d e n t e n ausführliche R i c h t l i n i e n für d i e g e s u n d h e i t l i c h e B e t r e u u n g der Hitlerjugend. G e m ä ß d e r z w i s c h e n dem R e i c h s m i n i s t e r für W i s s e n s c h a f t , Erziehung Und V o l k s b i l d u n g und dem R e i c h s j u g e n d f ü h r e r g e t r o f f e n e n V e r e i n b a r u n g e n m ü s s e n Ü b e r a n s t r e n g u n g e n der J u g e n d u n b e d i n g t vermieden werden. F e r n e r ist auf W i t t e r u n g s v e r h ä l t n i s s e g e n ü g e n d Rücksicht zu n e h m e n . ... D a s A r c h i v , J a n u a r 1935, S. 1535 (22. J a n u a r )
22./23.Ol.1935
39 Für eine g e s u n d e J u g e n d ! Neue R i c h t l i n i e n für H J und BDM HHN, Nr. 36 v. 22. Januar 1935, S. 2 s. a. V B (Ν. Α.), Nr. 23 v. 23. J a n u a r 1935, S. 2
HJ. im Dienst. A u s b i l d u n g s v o r s c h r i f t für die E r t ü c h t i g u n g der d e u t s c h e n J u g e n d , hrsg. von der R e i c h s j u g e n d f ü h r u n g , Berlin 1935.
ZSg. 102/1/43
(1)
22. J a n u a r
1935
Ein B e r l i n e r B l a t t hat heute aus einem B u c h von A n t o n
Zischka
"Der Kampf um d i e Weltmacht Öl" einen A u s z u g gebracht. In der P r e s s e k o n f e r e n z w u r d e h i e r z u festgestellt, daß d i e s e s Buch seit einigen W o c h e n b e s c h l a g n a h m t sei. W i r h a b e n d a z u in der P r e s s e k o n f e r e n z a n g e r e g t , daß die B e s c h l a g n a h m e v o n B ü c h e r n d o c h m i n d e s t e n s der P r e s s e g r u n d s ä t z l i c h m i t g e t e i l t w e r d e n möchte. Man hat es zu tun versprochen. A n t o n E m m e r i c h Z i s c h k a (1904 ) war seit 1929 R e d a k t e u r d e r " N e u e n F r e i e n Presse", Wien und K o r r e s p o n d e n t d e r "Politiken" in K o p e n h a g e n u n d d e s " I n t r a n s i g e a n t " (Boulevardblatt). Seit 1934 S c h r i f t s t e l l e r m i t zahlreichen V e r ö f f e n t l i c h u n g e n zu w i r t s c h a f t s u n d w e l t p o l i t i s c h e n Fragestellungen. 1935 e r s c h i e n sein B u c h "Der Kampf um die W e l t m a c h t Baumwolle , 1939 - n a c h K r i e g s a u s b r u c h wurde d a s z u n ä c h s t unterdrückte B u c h "Ölkrieg. W a n d l u n g der W e l t m a c h t Ö l " a k t u a l i s i e r t und v e r ö f f e n t l i c h t . Aus d e m V o r w o r t : "Während d i e s e s B u c h in Druck ging, b r a c h der Krieg der D e m o k r a t i e n g e g e n das n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e D e u t s c h l a n d aus. W i e der W e l t krieg w u r d e d i e s e r Krieg Englands vom e r s t e n T a g an als "Krieg für F r e i h e i t u n d R e c h t " getarnt, h e t z t e E n g l a n d Unzählige in d e n Tod, n u r "um d i e Ideale der M e n s c h h e i t a u f r e c h t z u e r h a l t e n " . Diese G e s c h i c h t e d e s Rohstoffes Öl ist n u n zu einer Antwort auf d i e m i t a l l e n M i t t e l n in der Welt v e r b r e i t e t e H e t z p r o p a g a n d a gew o r d e n ..." (S. 5).
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 23. J a n u a r ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 1 / N r .
1057
23. J a n u a r
1935
1935
- 40 -
23.01.1935
" U n i t e d P r e s s " v e r ö f f e n t l i c h t eine M i t t e i l u n g ü b e r die T a g e s o r d nung der n ä c h s t e n Kabinettssitzung, d i e wie w i r bereits
informa-
t o r i s c h m i t t e i l t e n , am 24. ds. Mts. s t a t t f i n d e n wird. Es wird d r i n g e n d g e b e t e n , diese Tagesordnung n i c h t zu v e r ö f f e n t l i c h e n , da sie in v e r s c h i e d e n e n Teilen n i c h t zutrifft. G r u n d s ä t z l i c h d ü r fen n a t u r g e m ä ß ausländische A g e n t u r e n über innerdeutsche ge n i c h t g e b r a c h t
Vorgän-
werden.
s. a. ZSg. 102/1/50 (2) v. 23. J a n u a r 1935: F e r n e r w u r d e m i ß f a l lend b e m e r k t , daß eine deutsche Zeitung (Das " H a m b u r g e r F r e m d e n b l a t t " ) so etwas ähnliches wie eine V o r s c h a u auf die morgige Kabine t tssi tzung w e n n auch in v e r s c h l e i e r t e r Form gebracht habe, n ä m l i c h in der Art, daß von b e v o r s t e h e n d e n E n t s c h e i d u n g e n gesprochen w o r d e n sei. Es handelt sich d a b e i einmal um die G e m e i n deordnung d i e übrigens ja a u c h s c h o n von Frick für d e n J a nuar a n g e k ü n d i g t w o r d e n ist, ferner u m ein n e u e s R e i c h s s t a t t h a l tergesetz 2). D i e s e Punkte stehen t a t s ä c h l i c h auf d e r T a g e s o r d nung des K a b i n e t t s . Ferner u. a. , soweit wir h ö r t e n , eine neue V e r o r d n u n g zur Überleitung der R e c h t s p f l e g e auf das R e i c h d u r c h die die J u s t i z b e a m t e n R e i c h s b e a m t e werden. Ferner wird man sich m o r g e n w a h r s c h e i n l i c h auch d a r ü b e r schlüssig werden, wie die Leitung des Reichswirtschaftsministeriums _ Schachts k o m m i s sarische B e t r e u u n g läuft ja Anfang F e b r u a r ab - a u s s e h e n soll. Mehr als G e r ü c h t e sind allerdings b i s h e r nicht zu h ö r e n gewesen, die h i e r g e n a u wie in der A u s l a n d s p r e s s e in a l l e n V a r i a t i o n e n a u f t a u c h e n , v o m Vizekanzler und W i r t s c h a f t s d i k t a t o r Schacht bis zur e i n f a c h e n V e r l ä n g e r u n g seines K o m m i s s a r i a t s . Dies zu Ihrer Information. s. a. ZSg. 101/5/16 v. 21. Januar 1935 ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 5 (4) v. 22. J a n u a r 1935 ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 1 3 f. v. 17. J a n u a r 1935 ( V e r t r a u l i c h e r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 18)
Infor-
B e s c h l e u n i g t e Durchführung der R e i c h s r e f o r m Die k ü n f t i g e S t e l l u n g der R e i c h s s t a t t h a l t e r HHF, Nr. 22 v. 22. Januar 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 41 v. 25. Januar 1935, S. 1 1) s. a. ZSg. 101/5/24/Nr. 1067 v. 29. J a n u a r 1935 D e u t s c h e G e m e i n d e o r d n u n g vom 30. J a n u a r 1935. (RGBl. 1935, I, S. 4 9 - 6 4 . ) A u s d e r Einleitung: Die Deutsche G e m e i n d e o r d n u n g w i l l d i e G e m e i n d e n in enger Z u s a m m e n a r b t i t m i t P a r t e i und S t a a t zu h ö c h s t e n Leistungen b e f ä h i g e n und sie d a m i t in Stande s e t z e n ... in einem einheitlichen, v o n n a t i o n a l e m W i l l e n d u r c h d r u n g e n e n V o l k e die Gemeinschaft w i e d e r v o r das Einzelschicksal zu stellen, Gemeinnutz v o r E i g e n n u t z zu setzen ... N e b e n den ü b l i c h e n Körperschaften der k o m m u n a l e n S e l b s t v e r w a l tung w a r a u c h ein "Beauftragter d e r N S D A P " (§ 6) v o r g e s e h e n " z u r S i c h e r u n g des Einklangs der G e m e i n d e v e r w a l t u n g m i t der Partei".
23.01.1935
- 41 -
2) R e i c h s s t a t t h a l t e r g e s e t z vom 30. J a n u a r 1935.(RGBl. 1935, I, S. 6 5 - 6 8 ) § 1 Der R e i c h s s t a t t h a l t e r ist in seinem A m t s b e z i r k der ständige V e r t r e t e r der R e i c h s r e g i e r u n g . Er hat die A u f g a b e , für die B e o b a c h t u n g der vom F ü h r e r u n d R e i c h s k a n z l e r a u f g e s t e l l t e n R i c h t l i n i e n der Politik zu sorgen. ... § 5 Auf V o r s c h l a g des R e i c h s s t a t t h a l t e r s ernennt und e n t l ä ß t der Führer u n d R e i c h s k a n z l e r die M i t g l i e d e r der L a n d e s r e gierung . . . § 9 Der Führer und R e i c h s k a n z l e r ernennt den R e i c h s s t a t t h a l ter und kann ihn jederzeit a b b e r u f e n ... 3) Drittes G e s e t z zur Ü b e r l e i t u n g der R e c h t s p f l e g e auf das R e i c h vom 24. J a n u a r 1935. (RGBl. 1935, I, S. 6 8 - 6 9 ) Das Gesetz besagte, daß alle J u s t i z b e h ö r d e n und - b e d i e n s t e t e n in d e n Dienst des R e i c h e s g e s t e l l t w e r d e n s o l l t e n und das R e i c h in J u s t i z a n g e l e g e n h e i t e n h a u s h a l t s - und v e r m ö g e n s r e c h t lich zum R e c h t s n a c h f o l g e r d e r Länder w e r d e n sollte. 4) Der Führer und R e i c h s k a n z l e r entließ d e n b e u r l a u b t e n R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r und P r e u ß i s c h e n M i n i s t e r für W i r t s c h a f t und A r b e i t Dr. Schmitt, mit R ü c k s i c h t auf seine immer n o c h n i c h t h e r g e s t e l l t e G e s u n d h e i t aus seinen A m t e r n u n d beauftragte d e n P r ä s i d e n t e n des R e i c h s b a n k d i r e k t o r i u m s , Dr. Schacht, erneut m i t der w e i t e r e n Führung d e r G e s c h ä f t e des R e i c h s w i r t schaf tsministers u n d des P r e u ß i s c h e n M i n i s t e r s für W i r t s c h a f t und Arbeit. Das A r c h i v , Januar 1935, S. 1537 (31. J a n u a r ) ZSg. 101/5/21/Nr.
1058
23. J a n u a r
1935
Es w i r d auf unsere frühere A n w e i s u n g des V e r b o t s
irredentischer
P r o p a g a n d a n o c h m a l s h i n g e w i e s e n , da immer n o c h k l e i n e r e V e r s t ö ß e d a g e g e n u n t e r n o m m e n werden. s. a. ZSg. 101/5/17/Nr. 1049 v. 21. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/50 (1) v. 23. J a n u a r 1935: N o c h einmal w u r d e unter E r w ä h n u n g der " W e s t f ä l i s c h e n L a n d e s z e i t u n g " d r i n g e n d die Bitte a u s g e s p r o c h e n , keinerlei i r r e d e n t i s t i s c h e A r t i k e l zu schreiben. D a s genannte Blatt h a b e u. a. eine V o l k s a b s t i m m u n g im M e m e l gebiet verlangt. Die u n g e l ö s t e M e m e l - F r a g e N e u e m e m e l d e u t s c h e Beschwerde in G e n f / V o l k s b e f r a g u n g L ö s u n g / D i e Saar im O s t e n W L Z , N r . 21 v. 21. J a n u a r 1935, S. 1
als beste
Zum T h e m a M e m e l l a n d s. a. ZSg. 101/28/15 f. v. 17. J a n u a r 1935 (Vertraulicher I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 18): Im A u s w ä r t i g e n A m t w a r in d e n letzten T a g e n der P l a n entstanden, d i e F r a g e des M e m e l g e b i e t s n o c h in d i e s e m Jahr a u f z u r o l l e n , u m so m e h r als die V o l k s a b s t i m m u n g im S a a r g e b i e t ein so ü b e r w ä l t i g e n d e s E r g e b n i s g e h a b t hat. ...
42
23.01.1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 1 / N r .
1059
Der P r ä s i d e n t d e r
Reichstheaterkammer 1) e r s u c h t darum, über p e r -
23. J a n u a r
1935
sonelle V e r ä n d e r u n g e n im V o r s t a n d des R e i c h s v e r b a n d e s der Deutschen A r t i s t e n n i c h t s zu berichten, b e v o r e n d g ü l t i g e gen g e t r o f f e n
Entscheidun-
sind.
1) O t t o L a u b i n g e r (1892 - 1935) Der R e i c h s v e r b a n d der D e u t s c h e n A r t i s t i k w u r d e der Fachschaft A r t i s t i k i n n e r h a l b der R e i c h s t h e a t e r k a m m e r einverleibt. Diese F a c h s c h a f t w u r d e im Juli 1935 gebildet, (vgl. Das Archiv, J u l i 1935, S. 620 (31. Juli) und G. Menz, Der A u f b a u des K u l t u r s t a n des, M ü n c h e n 1938, S. 35 ff.) ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 1 / N r .
1060
23. J a n u a r
1935
Die k r i e g s g e s c h i c h t l i c h e A b t e i l u n g des R e i c h s a r c h i v s
bittet,
einen in d i e s e n T a g e n herauskommenden A u f r u f a n alle
ehemaligen
A n g e h ö r i g e n der deutschen L u f t s t r e i t k r ä f t e w ä h r e n d des Krieges n a c h d e m D N B - T e x t abzudrucken, d a in der n ä c h s t e n Zeit ein g r o ßes k r i e g s g e s c h i c h t l i c h e s Werk über d e n L u f t k r i e g
herauskommen
soll, zu d e m die Mitarbeit der alten F l i e g e r g e w ü n s c h t wird. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg. 1.00 Uhr Br.
1.10
"
Ch.
1.30
"
A u f r u f an F l i e g e r u n d Luftschiffer Eine Bitte der kriegsgeschicht. XEt. d e s R e i c h s a r c h i v s Im R a h m e n d e r G e s a m t d a r s t e l l u n g der G e s c h i c h t e des W e l t k r i e g e s 1914 - 1918 ist v o n der K r i e g s g e s c h i c h t l i c h e n A b t e i l u n g des R e i c h s a r c h i v s a u c h d i e Bearbeitung d e s L u f t k r i e g e s in Angriff gen o m m e n w o r d e n . Das W e r k w i r d den Z e i t r a u m v o n B e g i n n der M i l i t ä r luftfahrt bis zum E n d e des Krieges u m f a s s e n u n d die allseitige E n t w i c k l u n g der H e e r e s - u n d M a r i n e - L u f t s t r e i t k r ä f t e , der Flieger und L u f t s c h i f f e r , d e r Flugabwehr, des H e i m a t l u f t s c h u t z e s sowie des W e t t e r d i e n s t e s innerhalb der e i n z e l n e n W a f f e n g a t t u n g e n im Felde u n d in d e r H e i m a t zur D a r s t e l l u n g b r i n g e n . ... Kreuz-Z, Nr. 23 v. 27. Januar 1935, S. 19 s. a. FZ, N r 47 v. 26. Januar 1935, S. 4 Der W e l t k r i e g 1914 bis 1918. Die m i l i t ä r i s c h e n O p e r a t i o n e n zu Lande, bearb. u. h r s g . von der K r i e g s g e s c h i c h t l i c h e n F o r s c h u n g s anstalt d e s H e e r e s , Bd. 11, Berlin 1938, S. 424, Anm. 1: "Näheres w e r d e n die v o n d e r K r i e g s w i s s e n s c h a f t l i c h e n A b t e i l u n g d e r Luftwaffe im R e i c h s l u f t f a h r m i n i s t e r i u m h e r a u s z u g e b e n d e n V e r ö f f e n t l i c h u n -
23./24.Ol.1935
- 43 -
gen "Die d e u t s c h e n L u f t s t r e i t k r ä f t e im W e l t k r i e g " b r i n g e n . " D i e s e r P l a n w u r d e nicht realisiert.
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 24. J a n u a r ZSg. 101/5/22/Nr.
1061
24. J a n u a r
1935
1935
V e r t r a u l i c h ! Ü b e r die S S - F ü h r e r s c h u l e W e v e l s b u r g
((sie))
sollen
keine M i t t e i l u n g e n gemacht w e r d e n , es sei denn solche, die v o n der R e i c h s f ü h r u n g SS genehmigt u n d der Presse zur Verfügung
ge-
stellt w e r d e n . s. a. ZSg. 102/1/49
(2) v. 24. J a n u a r
1935
A m 22. S e p t e m b e r 1934 fand die o f f i z i e l l e Übergabe der W e w e l s b u r g aus d e m B e s i t z der Stadt B ü r e n in W e s t f a l e n (Nähe P a d e r b o r n ) an R e i c h s f ü h r e r SS, Himmler, statt. Der U m b a u zur " R e i c h s f ü h r e r S c h u l e " m i t n i c h t näher d e f i n i e r t e n A u f g a b e n b e g a n n unter der D i e n s t a u f s i e h t des von R. W. D a r r e g e l e i t e t e n R a s s e - und Siedl u n g s h a u p t a m t e s . Im J a n u a r / F e b r u a r 1935 w u r d e das gesamte P e r sonal d e m P e r s ö n l i c h e n Stab H i m m l e r s u n t e r s t e l l t (vgl. K. Hüser, W e w e l s b u r g 1933 - 1945, P a d e r b o r n 1982, S. 20 ff.). A b N o v e m b e r 1935 war die offizielle B e z e i c h n u n g " S S - S c h u l e Haus W e w e l s b u r g " . A b 1939 (Mai) w u r d e ein G e f a n g e n e n l a g e r als A u ß e n s t e l l e des KZ S a c h s e n h a u s e n betrieben. ZSg. 101/5/22/Nr.
1062
24. J a n u a r
1935
D e r 27. J a n u a r (Geburtstag des f r ü h e r e n K a i s e r s ) s o l l nicht in g r o ß e n G e d e n k a r t i k e l n , L e i t a u f s ä t z e n oder B i l d e r n ein Echo
fin-
den. Es sind lediglich kurze N o t i z e n erlaubt, die auf die T a t s a c h e des Geburtstages
hinweisen.
s. a. ZSg. 102/1/49 (4) v. 24. J a n u a r 1935: ... S e l b s t v e r s t ä n d lich r a t e m a n ab, Bilder zu v e r ö f f e n t l i c h e n . (Bitte teilen Sie d i e s a u c h der N e u e s t e n und d e m I l l u b l a t t m i t . ) " N e u e s t e Z e i t u n g " (gegründet 1931) u n d "Frankfurter I l l u s t r i e r t e " ("Das I l l u s t r i e r t e Blatt", g e g r ü n d e t 1912), eine T a g e s z e i t u n g und eine Zeitschrift, w u r d e n b e i d e v o n der F r a n k f u r t e r S o c i e t a t s Druckerei verlegt. s. a. ZSg. 101/3/34/Nr. 200 v. 24. J a n u a r 1934 ZSg. 101/3/45/Nr. 213 v. 27. J a n u a r 1934 ZSg. 101/7/57/Nr. 68 v. 22. J a n u a r 1936
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24.01.1935
G e b u r t s t a g s f e i e r in D o o m K a i s e r W i l h e l m II. vollendet heute s e i n 76. ( ( A u f l i s t u n g der Teilnehmer)) K r e u z - Z , Nr. 23 v. 27. Januar 1935, S. 5 ZSg.
101/5/22/Nr.
1063
24. J a n u a r
Lebensjahr
1935
A m 26. J a n u a r jährt sich d e r d e u t s c h - p o l n i s c h e V e r t r a g zum ersten M a l e . Es w e r d e n m o r g e n vom A u s w ä r t i g e n Amt Hinweise gegeben w e r den, die das Berliner Büro in einem A r t i k e l oder in einer
länge-
ren G l o s s e v e r a r b e i t e n wird. Ohne K e n n t n i s dieser Richtlinien len j e d o c h keine Artikel g e s c h r i e b e n G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
sol-
werden.
12.45 U h r
Brsl. 12.50
"
Chmn.
"
1.10
s. a. ZSg. 102/1/49 (1) v. 24. J a n u a r 1935: ... G l e i c h z e i t i g w u r de d i e d u n k l e A n d e u t u n g gemacht, daß m o r g e n ein bestimmtes T h e m a g e n a n n t werde, ü b e r das für Samstag ((26.1.)) unbedingt Leitartikel g e s c h r i e b e n werden m ü s s e (Reichsreform?). Zur R e i c h s r e f o r m s. ZSg. 101/3/48/Nr.
217 v. 31. Januar
1934
A m 26. J a n u a r 1934 war ein d e u t s c h - p o l n i s c h e s N i c h t a n g r i f f s a b k o m m e n a b g e s c h l o s s e n worden, das auf 10 J a h r e begrenzt sein sollte, s. a. ZSg. 101/5/18/Nr. 1050 v. 21. J a n u a r 1935 Ein Jahr deutsch-polnischer Verträglichkeit FZ, Nr. 48 v. 26. Januar 1935, S. 1-2 ((Leitartikel)) Auf n e u e n W e g e n Ein Jahr deutsch-polnischer Vertrag ... V i e l e s b l e i b t n o c h zu tun; vor a l l e m ist zu v e r l a n g e n , daß die L e b e n s r e c h t e der deutschen V o l k s g r u p p e n im p o l n i s c h e n Staat b e s s e r g e w a h r t bleiben. ... H H N , Nr. 43 v. 26. Januar 1935, S. 1 ((Leitartikel))
ZSg.
102/1/49
(3)
24. J a n u a r
1935
W a s d e n n e u e n V o r m a r s c h der J a p a n e r a n b e l a n g t , so m e i n t e man, aus dem C h a r a k t e r d e r Meldung gehe b e r e i t s hervor, daß es sich nur um eine lokale A k t i o n handle,
nur um kleine T r u p p e n k o n t i n g e n t e ,
mit
24./28.Ol.1935
- 45 -
denen m a n China kaum erobern könne. A l s o dicke S c h l a g z e i l e n darum nicht
seien
angebracht.
Ende Januar b e s e t z t e n japanische T r u p p e n trotz.des E i n s p r u c h s der c h i n e s i s c h e n R e g i e r u n g einen s t r a t e g i s c h w i c h t i g e n Punkt an der Großen Mauer, d u r c h d e n die n o r d w e s t l i c h v o n P e i p i n g gelegene Stadt K a i g a n b e h e r r s c h t wird. ... Am 31. J a n u a r wünschte J a p a n von C h i n a den A u s t r i t t aus dem V ö l k e r b u n d als V o r b e d i n g u n g f r e u n d s c h a f t l i c h e r Einigung. Egelhaaf, 1935, S. 429-430 J a p a n im V o r m a r s c h HHN, Nr. 45 v. 27. J a n u a r 1935, S. 1 Kampf an der G r o O e n M a u e r J a p a n e r g r e i f e n a n - 50 Z i v i l i s t e n bei B e s c h i e ß u n g Kreuz-Z, Nr. 21 v. 25. J a n u a r 1935, S. 3 Der japanische E i n m a r s c h in T s c h a c h a r C h i n e s i s c h e r P r o t e s t - T o k i o weiß von n i c h t s FZ, Nr. 45 v. 25. J a n u a r 1935, S. 2
getötet
B o m b e n a b w ü r f e der J a p a n e r Die V o r g ä n g e in T s c h a c h a r FZ, Nr. 47 v. 26. J a n u a r 1935, S. 2
B e s t e l l u n g e n vom 28. Januar ZSg. 101/5/23/Nr.
1064
1935 28. J a n u a r
1935
Im Jahre 1936 findet ein internationaler G e f l ü g e l k o n g r e ß Alle Meldungen, die in d i e s e n T a g e n über die
statt.
Vorbereitungen
dieses K o n g r e s s e s d u r c h DNB erscheinen, sollen gut
aufgemacht
werden. 6. W e l t - G e f l ü g e l k o n g r e ß 1936 in Berlin Unter L e i t u n g Darres - V o r b e r e i t u n g e n b e g o n n e n - A u c h eine A u s s tellung HHN, Nr. 47 v. 29. J a n u a r 1935 (Μ. Α.), S. 4 W e l t g e f l ü g e l - K o n g r e ß 1936 in Berlin In der Zeit vom 31. J u l i - 9. August 1936 findet in Berlin der VI. W e l t g e f l ü g e l k o n g r e ß statt. Der Führer und R e i c h s k a n z l e r hat R e i c h s m i n i s t e r Darre gebeten, die Leitung des K o n g r e s s e s zu übernehmen. FZ, Nr. 54 v. 30. J a n u a r 1935, S. 8 ((= letzte S e i t e ) )
28.01.1935 ZSg. 101/5/23/Nr. 1065
- 46 28. Januar 1935
Vertraulich! Es wird noch einmal daran erinnert, daß bei Veröffentlichung der Geschäftsberichte aus der Schwerindustrie keine Vergleichszahlen über die Verstärkung des Betriebes und der Gefolgschaft zu früheren Jahren gegeben werden sollen. s. a. ZSg. 101/5/46/Nr. 1110 v. 14. Februar 1935 Der Krupp-Abschluß 1933/34 Wieder ein Gewinnabschluß - Starke Produktionssteigerung - Anhaltende Geschäftsbelebung HHN, Nr. 43 v. 26. Januar 1935, S. 5 Fried. Krupp A. G., Essen 7 Π Die Zahl der Werkangehörigen des Konzerns einschließlich der nahestehenden Gesellschaften betrug am Ende des Geschäftsjahres 75 240 (55 722). Im ersten Vierteljahr des neuen Geschäftsjahres konnte die Belegschaftsziffer weiter auf 78 800 erhöht werden. ... Der vorliegende Auftragsbestand reiche für eine befriedigende Beschäftigung der meisten Betriebe bis über den Winter hinaus. NZZ, Nr. 153 v. 27. Januar 1935, S. 3 Krupp bildet wieder Reserven DBZ, Nr. 22 v. 26. Januar 1935, S. 9 s. a. ZSg. 102/1/Ausr. Herrn Oeser vom 7. Februar 1935. In dieser Redaktionsmitteilung wird deutlich, daß es sich um den Siemens-Bericht gehandelt hat, der ohne Vergleichszahlen gebracht werden sollte. "Vom Wirtschaftsministerium wurde dazu nur noch einmal gesagt, daß man den Bereich Schwerindustrie nicht zu wörtlich nehmen dürfe und ζ. B. alles mit darunter rechnen müsse, was Flugzeugmotoren, Feinblech und ähnliches herstelle." Kräftige Geschäftsbelebung im Siemens-Konzern FZ, Nr. 70 V. 7. Februar 1935, S. 3 Siemens-Werke bauen am Aufstieg Sämtliche Arbeitsgebiete von der Belebung erfaßt - Inland wesentlicher Absatzmarkt - Ausland Absatz gehalten Germania, Nr. 39 v. 7. Februar 1935, S. 11 aber: Abschlüsse im Siemens-Konzern Fa( lk). ΓΤΙ Diese Ausführungen über devisenschaffende Exporttätigkeit im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung, daß der gesamte Siemens-Konzern im Berichtsjahr 1933/34 seine Belegschaft auf 110 000 (79 000) erhöhen konnte, wovon auf das Inland 93 000 (61 000) Beschäftigte entfielen, zeigen die doppelte Bedeutung der Siemens-Firmen für die Gesamtwirtschaft. ... HHN, Nr. 63 V. 7. Februar 1935 (Μ. Α.), S. 5
47 ZSg. 101/5/23/Nr.
1066
28./29.01.1935
28. J a n u a r
1935
Es sollen m ö g l i c h s t wenig B e r i c h t e über R a k e t e n f l u g z e u g e ,
Rake-
tenautos usw. erscheinen, a u c h n i c h t in R o m a n f o r m . G e s e h e n : Fa., K., D.
Hbg.
1.05 Uhr
Brsl. 1.10
"
Chmn. 2.00
"
s. a. ZSg. 101/4/193/Nr. 933 v. 26. N o v e m b e r
1934
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 29. J a n u a r ZSg. 101/5/24/Nr.
1067
29. J a n u a r
1935
1935
S o l l t e n h e u t e im Laufe des T a g e s G e s e t z e s t e x t e d e r vier großen Gesetze: 1.
Reichsstatthaltergesetz,
2.
Reichsgemeindeordnung,
3. V e r w a l t u n g des
Saargebietes,
4. Die V e r t r e t u n g des Saargebiets
im R e i c h
schon d u r c h DNB v e r ö f f e n t l i c h t v o r l i e g e n , so d ü r f e n sie n o c h n i c h t w i e d e r g e g e b e n werden. Die V e r ö f f e n t l i c h u n g darf erst in d e n M o r g e n a u s g a b e n des m o r g i g e n T a g e s
erfolgen.
Zu 1. u n d 2. s. a. ZSg. 101/5/21/Nr. 1057 v. 23. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/50 (2) V. 23. J a n u a r 1935 Z u 3. u n d 4. G e s e t z über d i e v o r l ä u f i g e V e r w a l t u n g des S a a r l a n d e s v o m 30. J a n u a r 1935.(RGBl. 1935, I, S. 6 6 - 6 8 ) G e s e t z über d i e V e r t r e t u n g des S a a r l a n d e s im R e i c h s t a g vom 30. J a n u a r 1935.(RGBl. 1935, I, S. 6 8 ) ( ( D e r R e i c h s t a g w i r d d a n a c h um 8 A b g e o r d n e t e erweitert.)) Die G e s e t z e zur R e i c h s r e f o r m v e r ö f f e n t l i c h t H H N , Nr. 49 v. 30. J a n u a r 1935, S. 1-2 s. a. FZ, Nr. 55 v. 30. J a n u a r 1935, S. 2 - 3
48
29./31.Ol.1935 ZSg. 101/5/24/Nr.
29. J a n u a r
1068
1935
In d e n Z e i t u n g e n soll keine Reklame gemacht w e r d e n für G o l d sammlungen, a u c h zum Zwecke des R ü c k k a u f s d e s Saargebietes A u c h B e r i c h t e ü b e r rührende G o l d s p e n d e n sollen nicht
nicht.
erscheinen,
w e i l das die P r o p a g a n d a für die G o l d s a m m l u n g nur stützen würde, an der das Reichswirtschaftsministeriura und die R e i c h s b a n k
vor-
läufig k e i n I n t e r e s s e haben. K e i n e G o l d s a m m l u n g e n für d e n Rückkauf d e r S a a r g r u b e n TT. Die A b l i e f e r u n g von G o l d s c h m u c k , w i e es im J a h r e 1813 und zuletzt in der schlimmsten Notzeit des W e l t k r i e g e s stattgefunden hat, ist h e u t e j e d o c h nicht erforderlich. D a s n e u e R e i c h ist stark genug, um auf Notspenden im v o r l i e g e n d e n Falle verzichten zu k ö n n e n ; es m ö c h t e den O p f e r s i n n der B e v ö l k e r u n g allein v o r b e h a l t e n für die Milderung v o n N o t und A r m u t im Lande. Im übrigen sind b e r e i t s V e r e i n b a r u n g e n g e t r o f f e n w o r d e n , die sicher stellen, daß die B e z a h l u n g der Saargruben ohne I n a n s p r u c h n a h m e der Goldund D e v i s e n b e s t ä n d e der Reichsbank e r f o l g e n kann. ... Es w i r d d a h e r g e b e t e n , von derartigen G o l d s c h m u c k s p e n d e n abzusehen; Goldm ü n z e n k ö n n e n s e l b s t v e r s t ä n d l i c h n a c h w i e v o r bei der R e i c h s b a n k umgetauscht werden. HHN, Nr. 53 v. 1. Februar 1935, S. 1 s. a. NZZ, Nr. 148 v. 26. Januar 1935, S. 2 ZSg. 101/5/24/Nr.
1069
29. J a n u a r
1935
R o m a n e ü b e r W e r k s p i o n a g e d ü r f e n n a c h einer f r ü h e r e n A n w e i s u n g nicht v e r ö f f e n t l i c h t werden. Jetzt w e r d e n a u c h d i e
Besprechungen
und K r i t i k e n s o l c h e r Bücher in den Z e i t u n g e n unter V e r b o t gesetzt. Gesehen: Fa., D., K.
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1.10 Uhr
Brsl. 1.10
"
Chmn. 1.50
"
s. a. ZSg. 101/3/119/Nr. 355 v. 14. M ä r z 1934 ZSg. 102/1/63 (3) v. 6. A p r i l 1935
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg. 101/5/25/Nr.
1070
31.1.35
31. J a n u a r
1935
31.01.1935
- 49 -
Der A b t r a n s p o r t der fremden T r u p p e n aus dem S a a r g e b i e t soll in ähnlicher Weise b e h a n d e l t werden, wie der H i n t r a n s p o r t , d. h. keine L o b e s h y m n e n , keine Bilder und n u r ö r t l i c h e N o t i z e n für die Zeitungen, d u r c h d e r e n Gebiet die T r u p p e n t r a n s p o r t i e r t s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/4/217/Nr. 985 v. 14. D e z e m b e r 102/1/56 (2) v. 21. Dezember 1934 102/1/48 v. 4. Februar 1935 102/1/51 v. 20. Februar 1935
ZSg. 101/5/25/Nr.
1071
31. J a n u a r
werden.
1934-
1935
Die m e x i k a n i s c h e G e s a n d t s c h a f t bittet m ö g l i c h s t keine
Äußerungen
gegen die m e x i k a n i s c h e Regierung zu v e r ö f f e n t l i c h e n , wie das in h ä m i s c h e r W e i s e v o n verschiedenen d e u t s c h e n Z e i t u n g e n in der letzten Zeit g e s c h e h e n ist. Das A u s w ä r t i g e Amt schließt sich d i e sem W u n s c h e an, und stellt allerdings
fest, daß die
großen
d e u t s c h e n Z e i t u n g e n im Reich g e g e n die Gebote des T a k t e s und der S a c h l i c h k e i t b i s h e r nicht v e r s t o ß e n haben. s. a. ZSg. 101/4/175/Nr. 898 v. 8. N o v e m b e r 1934 ZSg. 102/1/66 (1) V. 31. Januar 1935: Die m e x i k a n i s c h e G e s a n d t s c h a f t hat sich, wie in der P r e s s e k o n f e r e n z gesagt wurde, b e s c h w e r t über A r t i k e l in m e h r e r e n k a t h o l i s c h e n Zeitungen: G e r mania, B a d i s c h e r Beobachter, Kölnische V o l k s z e i t u n g , H i l d e s h e i mer Landpost usw. in denen tendenziöse Berichte über die Lage in Mexiko e n t h a l t e n gewesen seien. Es wurde g e b e t e n , N a c h r i c h t e n aus Mexiko s o r g f ä l t i g zu prüfen und keine P r o p a g a n d a gegen die m e x i k a n i s c h e R e g i e r u n g zu treiben. Die a u f g e f ü h r t e n B l ä t t e r w a r e n durch ihre frühere Zentrumsnähe g e k e n n z e i c h n e t und ihr E i n t r e t e n für die Belange der katholischen Kirche. Das H i r t e n s c h r e i b e n des m e x i k a n i s c h e n E r z b i s c h o f s Aus San A n t o n i o in Texas, den 12. Dezember 1934, ist ein Hirtenschreiben des m e x i k a n i s c h e n E r z b i s c h o f s Leopold Ruis datiert, d a s die Rechte der Kirche g e g e n ü b e r d e r m e x i k a n i s c h e n Regierung v e r t e i d i g t ... KV, Nr. 30 v. 29. Januar 1935, S. 2 s. a. KV, Nr. 32 v. 31. Januar 1935, S. 2 V e r s c h ä r f u n g d e r C h r i s t e n v e r f o l g u n g in M e x i k o G e r m a n i a , Nr. 29 v. 28. J a n u a r 1935, S. 5
- 50 -
31.01.1935 ZSg. 101/5/25/Nr.
1072
31. J a n u a r
1935
Es w i r d d a r u m g e b e t e n , gegen d i e n e u e n O p e r e t t e n keine allzu scharfen K r i t i k e n zu bringen, d a es s i c h h i e r um einen A n f a n g handelt, und g e w i s s e mildernde Umstände g e g e b e n sind. V o r der M a c h t e r g r e i f u n g w a r e n die O p e r e t t e n eine a u s s c h l i e ß l i c h sche A n g e l e g e n h e i t . Es sei s e l b s t v e r s t ä n d l i c h , d a ß
jüdi-
augenblick-
l i c h n a c h A b s e t z u n g vieler n i c h t a r i s c h e r O p e r e t t e n ein Rohstoffm a n g e l e i n g e t r e t e n sei, der a l l m ä h l i c h erst ü b e r w u n d e n w e r d e n könne. Die T h e a t e r - K r i t i k e r w e r d e n d e s h a l b g e b e t e n , einige V o r sicht w a l t e n zu lassen. G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hbg.
1.05 U h r
Brsl. 1.05
"
Chmn. 1.25
"
s. a. ZSg. 102/1/66 (4) v. 31. J a n u a r 1935: ... (Dem H e r r n des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s , der diese Sache v o r t r u g , w a r selber nicht r e c h t wohl b e i d e r Angelegenheit; dies zu Ihrer Information). O p e r e t t e n - E r f o l g in Krefeld "Spiel ums Herz v o n A. Siegfried Schulz ... Der K o m p o n i s t w i e der Textautor T h e o H a i t o n b e l e g e n mit dieser E r s t l i n g s a r b e i t eine Kenntnis d e r V o r a u s s e t z u n g e n für d a s k u r z w e i l i g e U n t e r h a l t u n g s t h e a t e r , die k e i n e n Z w e i f e l darüber läßt, daß b e i d e n m i t der Zeit n o c h m e h r d i e s e r A r t , und hoffentl i c h n o c h b e s s e r e s als nur die K l i s c h e e - O p e r e t t e g e l i n g e n werde. H i e r ist sie n a c h dem üblichen Schema auf d e m seit einiger Zeit b e v o r z u g t e n S c h a u p l a t z Südamerika um ein w e n i g L i e b e u n d Politik a n g e l e g t ... DAZ (R.A.), N r . 49-50 v. 31. J a n u a r 1935, S. 6 Zur E n t w i c k l u n g d e r Operette s. B. D r e w n i a k , Das T h e a t e r im NSStaat. S z e n a r i u m deutscher Zeitgeschichte 1933 - 1945, Düsseldorf 1983, S. 335 ff. und I. Grünberg, "Wer sich die W e l t m i t e i n e m D o n n e r s c h l a g erobern will ...". Zur S i t u a t i o n und Funktion der d e u t s c h s p r a c h i g e n Operette in d e n J a h r e n 1933 - 1945· In: M u s i k und M u s i k p o l i t i k im f a s c h i s t i s c h e n D e u t s c h l a n d , Frankfurt/ M. 1984, S. 2 2 7 - 2 4 2 .
ZSg. 101/5/26
31. J a n u a r
1935
B e s t e l l u n g für die Redaktion: Im Laufe des h e u t i g e n Abends kommt n o c h eine M i t t e i l u n g über
amt-
liche d e u t s c h e Rückfragen zu dem P r o b l e m d e s e u r o p ä i s c h e n N i c h t -
31.01.1935
- 51 einmischungspaktes
(Österreich-Garantie). D e u t s c h l a n d hat fünf
Fragen s t e l l e n lassen und des w e i t e r e n eine g r u n d s ä t z l i c h e
Be-
dingung für seine Unterschrift g e f o r d e r t , n ä m l i c h daß sowohl England wie die S c h w e i z den N i c h t e i n m i s c h u n g s p a k t
unterzeichnen
müssen. Über d i e s e A n g e l e g e n h e i t kommt eine kurze amtliche M e l dung, d i e v o r l ä u f i g nicht k o m m e n t i e r t w e r d e n soll. Der genaue Z e i t p u n k t der V e r ö f f e n t l i c h u n g steht n o c h nicht fest, er w i r d gegen 9, 1/2 10 Uhr abends
erwartet.
Dr. R a u s c h , D., K. s. a. ZSg. 101/28/17 f. v. 17. J a n u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 18) ((über die A b s t i m m u n g v o n Reichswehr und L a n d e s p r o p a g a n d a s t e i l e n zum T h e m a A u f r ü s t u n g im Hinblick auf die P a k t v o r s c h l ä g e Frankreichs m i t der Absicht, bei den A u f r ü s t u n g s f o r d e r u n g e n Handlungsfreiheit zu b e h a l t e n ) ) N a c h B e r a t u n g e n der f r a n z ö s i s c h e n R e g i e r u n g mit der b r i t i s c h e n in L o n d o n w u r d e a n die deutsche R e g i e r u n g die E m p f e h l u n g des A b schlusses eines N i c h t a n g r i f f s p a k t e s h e r a n g e t r a g e n (Egelhaaf, 1935, S. 101 ff.) Für die französische Sicht v g l . A. Frani^ois-Poncet, A l s B o t s c h a f ter im " D r i t t e n Reich", N e u a u f l a g e M a i n z , B e r l i n 1980, 1. Aufl. 1947, S. 256 f. John und Marianne Zum f r a n z ö s i s c h e n M i n i s t e r b e s u c h in L o n d o n HHN, Nr. 51 v. 31. J a n u a r 1935, S. 1-2 ( ( L e i t a r t i k e l ) ) D e u t s c h e R ü c k f r a g e n in Paris und Rom D e u t s c h l a n d v e r l a n g t Aufklärung über d e n D o n a u p a k t HHN, Nr. 53 ν. 1. Februar 1935 (Μ. Α . ) , S. 1
ZSg. 102/1/66
(2)
Im R e i c h s i n n e n m i n i s t e r i u m
31. J a n u a r
1935
ist ein A r t i k e l in d e r
"Kreuz-Zeitung"
über d i e W e n d e n in Deutschland u n a n g e n e h m a u f g e f a l l e n , weil er diese u n d ihr B r a u c h t u m lächerlich mache. A l l e r d i n g s A r t i k e l schon am 21. September
ist dieser
erschienen.
K r e u z - Z e i t u n g (1848 - 1939), als"Neue P r e u ß i s c h e Z e i t u n g " g e g r ü n det, c h r i s t l i c h - k o n s e r v a t i v mit T h e m e n s c h w e r p u n k t A d e l u n d M i l i tär.
31.01.1935
- 52 -
W e n d e n : S a m m e l b e z e i c h n u n g für alle in M i t t e l - u n d O s t d e u t s c h l a n d und in den O s t a l p e n l ä n d e r n a n s ä s s i g e n Slawen. H. Hauser: D e u t s c h l a n d s seltsamste Bewohner: Die W e n d e n Kreuz-Z, Nr. 221 v. 21. September 1934, S. 8 In diesem A r t i k e l w e r d e n die W e n d e n als u n h e i m l i c h e F a b e l w e s e n geschildert mit m e r k w ü r d i g e m V e r h a l t e n , a b s o n d e r l i c h e n Bräuchen und A b e r g l a u b e n : ... In den Sümpfen des Spreewald, im S a n d d e r L a u sitz sind die W e n d e n sitzen geblieben wie Spreu auf einem Futtersieb. Sie h a f t e n nur auf leichtem Boden, ihr A c k e r g e r ä t ist p r i mitiv; Sand und W e n d e n sind wie vom g l e i c h e n s p e z i f i s c h e n Gewicht. Die G e s i c h t e r der Frauen sind w i e Monde. W e n n sie sprechen, v e r b e r g e n sie m i t einem Zipfel ihres K o p f t u c h e s ihren Mund. Sie sind scheu und wild. Lautlos fallen ihre n a c k t e n Füße in den Sand der W e g e ... s. a. ZSg. 101/6/34/Nr. 1499 v. 29. J u l i 1935 ZSg. 102/1/66 (3)
31. J a n u a r
1935
Im Z u s a m m e n h a n g mit der Entlassung des P r i v a t d o z e n t e n Salier
in
G ö t t i n g e n w u r d e gebeten, sein B u c h " V i n e t a " (es hat n o c h einen M i t h e r a u s g e b e r ) n i c h t mehr zu besprechen. Es bestehe die G e fahr, daß Z e i t u n g s v e r ö f f e n t l i c h u n g e n ü b e r d i e s e s B u c h lanziert ((sie)) werden
sollen.
F r i e d r i c h M e r k e n s c h l a g e r und Karl Salier, V i n e t a . Eine d e u t s c h e B i o l o g i e v o m O s t e n her geschrieben, Breslau: K o r n 1935 s. a. Die R e z e n s i o n in: Volk und Rasse, 10. Jg. S. 31-32. NZZ, Nr. 125 v. 22. Januar 1935, S. 2
(1935), J a n u a r ,
Über die " d y n a m i s c h e R a s s e n a u f f a s s u n g " Sailers kam es zu D i f f e r e n zen m i t der NS-Auffassune, die keine U m w e l t e i n f l ü s s e gelten ließ (= N a t i o n a l b o l s c h e w i s m u s ) . Kern der Kritik war: "Die Biologen Salier und M e r k e n s c h l a g e r stellten die d u r c h nichts zu b e l e g e n d e B e h a u p t u n g auf, die Rassen seien einem d a u e r n d e n und raschen W e c h sel d u r c h die U m w e l t e i n w i r k u n g e n unterworfen. E r b f e s t e R a s s e n im Sinne der R a s s e n k u n d e gebe es nicht. ... J e d e r logisch d e n k e n d e M e n s c h mußte d i e Schlüsse ziehen ... w e n n die U m w e l t den M e n s c h e n so r a s c h zu v e r ä n d e r n vermag, d a n n ist n i c h t n u r die A r i e r g e s e t z g e b u n g des n e u e n Staats zu v e r w e r f e n , w e i l ja d a n n die J u d e n schon längst in der deutschen Umwelt zu M e n s c h e n "Deutscher R a s se" g e w o r d e n sein m ü ß t e n ... K. Salier, Die R a s s e n l e h r e d e s N a t i o n a l s o z i a l i s m u s in W i s s e n s c h a f t u n d P r o p a g a n d a , D a r m s t a d t 1961, S. 89. N a c h Salier kam M e r k e n s c h l a g e r sogar ins KZ (S. 4 3 ) s. a. S. 44-47, S. 61-63. Entziehung der Lehrbefähigung W i s s e n s c h a f t l i c h gedeckte W ü h l a r b e i t Dem P r i v a t d o z e n t e n Dr. Salier - G ö t t i n g e n ist d i e e n t z o g e n w o r d e n ... V B (Ν. Α.), Nr. 17 v. 17. J a n u a r 1935, S. 1
Lehrbefähigung
- 53 -
31.01.1935
Die Idee bleibt rein! von Dr. Groß, L e i t e r des R a s s e n p o l i t i s c h e n A m t e s der NSDAP VB (Ν. Α . ) , Nr. 23 v. 23. Januar 1935, S. 1-2
1.02.1935
- 54 -
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz ν. ZSg.
101/5/27/Nr.
1073
1.2.35
1. F e b r u a r
1935
Die D N B - M e l d u n g über das b e d a u e r l i c h e F l u g z e u g u n g l ü c k bei bei dem 11 T o t e zu verzeichnen sind, darf nicht auf der
Stettin,
ersten
S e i t e a u f g e m a c h t werden, sondern nur im Innern des Blattes. V e r k e h r s f l u g z e u g Moskau - Berlin v e r u n g l ü c k t A c h t F l u g g ä s t e und die d r e i k ö p f i g e B e s a t z u n g tödlich v e r u n g l ü c k t ... Das U n g l ü c k ist der erste schwere Unfall, der die D e u t s c h - R u s sische L u f t v e r k e h r s g e s e l l s c h a f t in d e n 13 J a h r e n ihres B e s t e h e n s b e t r o f f e n hat. HHN, Nr. 54 v. 1. Februar 1935 (Α. Α.), S. 2 s. a. VB (Ν. Α.), Nr. 33 v. 2. Februar 1935, S. 2 ((mit L e b e n s lauf d e r prominenten O p f e r ) ) FZ, Nr. 60 v. 2. Februar 1935, S. 2 NZ, Nr. 33 v. 2. Februar 1935, S. 6
ZSg.
101/5/27/Nr.
1074
1. F e b r u a r
1935
Die h e u t i g e R e d e des R e i c h s p r o p a g a n d a m i n i s t e r s
Dr. Goebbels
S p o r t p a l a s t ist nicht frei. DNB w i r d in d e n frühen
im
Morgenstunden
e i n e n B e r i c h t d a r ü b e r geben. G o e b b e l s auf d e m Berliner G a u t a g d e r N S D A P TT! W i r w o l l e n nicht eine Armee, um Krieg zu führen, sondern um den F r i e d e n zu erhalten. HHN, Nr. 56 v. 2. Februar 1935, S. 1-2 D e u t s c h l a n d setzt sich durch! G r o ß e R e d e des Reichsministers Dr. G o e b b e l s in Berlin NZ, Nr. 34 v. 3. Februar 1935, S. 6 s. a. FZ, Nr. 62 v. 3. Februar 1935, S. 2
ZSg.
101/5/27/Nr.
1075
1. F e b r u a r
1935
Die in d e r " B e r l i n e r B ö r s e n - Z e i t u n g " v o n h e u t e m o r g e n v e r ö f f e n t lichte sogen. Aufzeichnung des f r a n z ö s i s c h e n G e n e r a l s t a b e s d a r f w e d e r v e r w e r t e t n o c h kommentiert w e r d e n . G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.55 Uhr
Brsl.
12.55
"
Chmn.
2.06
"
1./3.02.1935
- 55 -
Z w i s c h e n W e y g a n d und G a m e l i n G e n e r a l s t a b s d e n k s c h r i f t und K o m m a n d o w e c h s e l ... A l l e i n irgendwelche m i l i t ä r i s c h e n M a ß n a h m e n g e g e n D e u t s c h l a n d zu unternehmen, sei zu spät. Es gebe d e s h a l b für F r a n k r e i c h heute D e u t s c h l a n d g e g e n ü b e r nur n o c h zwei M ö g l i c h k e i t e n , u n d zwar einmal eine i n t e r n a t i o n a l e A k t i o n der M ä c h t e g e g e n D e u t s c h l a n d oder aber eine w e i t g e h e n d e V e r s t ä n d i g u n g m i t D e u t s c h l a n d . Die erste dieser b e i d e n M ö g l i c h k e i t e n sei nicht nur "problematisch", sondern " g e r a d e z u a u s s i c h t s l o s " . Die f r a n z ö s i s c h - e n g l i s c h e Entente habe rein d e f e n s i v e n Charakter. BBZ, Nr. 53 v. 1. F e b r u a r 1935 (Μ. Α.), S. 1-2
ZSg. 101/5/28/Nr.
1076
1. Februar
1935
DNB-Rundspruch. Der A r t i k e l im Z e i t u n g s d i e n s t des R e i c h s n ä h r s t a n d e s Ausgabe A Nr. 25 v o m 31. J a n u a r 35 I N a c h r i c h t e n - S e i t e
II " R u h l s d o r f e r
g a n g über S c h w e i n e h a l t u n g " darf nicht v e r ö f f e n t l i c h t D., Fa., K.
Ch.
brfl.
Bresl.
7.25
Hbg.
7.15
s. a. ZSg. 101/4/157/Nr. 850 v. 24. O k t o b e r Der A r t i k e l k o n n t e n i c h t ermittelt werden.
ZSg. 101/5/29/Nr.
1077
DNB-Rundruf.
Lehr-
werden.
1934
3. Februar
1935
B e r l i n , den 3. F e b r u a r
1935
Ein Kommentar zum L o n d o n e r C o m m u n i q u e soll v o r l ä u f i g n i c h t g e bracht werden. G e s e h e n : Fa., K., D.
s. a. ZSg.
Hamburg
22 Uhr 10
C h e m n i t z 7.40 "
4.2. )m
Breslau
"
7.20 "
101/5/33/Nr. 1085 v. 5. Februar
1935
3. Α . 0 2 . 1 9 3 5
- 56 -
Am 3. Februar 1935 war es n a c h dem T r e f f e n d e r e n g l i s c h e n und f r a n z ö s i s c h e n R e g i e r u n g in London zur V e r ö f f e n t l i c h u n g einer gem e i n s a m e n E r k l ä r u n g gekommen, in der in A b ä n d e r u n g d e s V e r s a i l l e r V e r t r a g e s n e u e R ü s t u n g s v e r e i n b a r u n g e n g e f o r d e r t w u r d e n . Hinter dieser F o r d e r u n g stand die Überlegung, daß es t a k t i s c h klüger wäre, in D e u t s c h l a n d eine kontrollierte A u f r ü s t u n g z u z u l a s s e n als eine h e i m l i c h e unkontrollierbare. N o c h im J u n i 1935 kam es im Z u g e d i e s e r S t r a t e g i e zum d e u t s c h - b r i t i s c h e n F l o t t e n a b k o m m e n . Zu d e n E i n z e l h e i t e n vgl. A. Fran^ois-Poncet, Als B o t s c h a f t e r im "Dritten R e i c h " , M a i n z , B e r l i n 1980, S. 256 f. - D. A i g n e r , Das R i n g e n um E n g l a n d , M ü n c h e n und E s s l i n g e n 1969, S. 283. - J. Henke, E n g l a n d in H i t l e r s p o l i t i s c h e m Kalkül 1935 - 1939, B o p p a r d 1973, S. 38 ff. - 0. H a u s e r , England und das D r i t t e Reich. Bd. I: 1933 1936, S t u t t g a r t 1972, S. 98 ff. s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 479 D u n k e l ist der R e d e Sinn R ( u d o l f ) K ( i r c h e r ) . Unsere Leser sehen sich heute einem in London n a c h den M i n i s t e r - K o n f e r e n z e n entstandenen K o m m u n i q u e gegenüber, das m a n n i c h t d e u t l i c h e r k e n n z e i c h n e n kann, als d u r c h die Überschrift: " D u n k e l ist der Rede Sinn." ... FZ, Nr. 65 v. 5. Februar 1935, S. 1-2 ( ( L e i t a r t i k e l ) ) Deutsche Fragen In B e r l i n e r p o l i t i s c h e n Kreisen ist d a s L o n d o n e r C o m m u n i q u e im a l l g e m e i n e n f r e u n d l i c h aufgenommen worden. ... HHN, Nr. 58 v. 4. Februar 1935 (Α. Α.), S. 1
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 4. F e b r u a r ZSg. 1 0 1 / 5 / 3 0 / N r .
1078
4. F e b r u a r
1935
1935
Es w i r d g e b e t e n , bei der Behandlung p o l i t i s c h e r Ä u ß e r u n g e n und A u f s ä t z e v o n L l o y d George aus dem A r c h i v n i c h t a l t e s
bekanntes
M a t e r i a l zu v e r w e n d e n , das Lloyd G e o r g e b e l a s t e t . L l o y d George soll v i e l m e h r , w e n n überhaupt, in p o s i t i v e m Sinne, v o n der d e u t s c h e n P r e s s e behandelt werden. s. a. ZSg. 102/1/42 (1) v. 4. Februar 1935: Am S a m s t a g A b e n d g a b e n w i r d i e A u s r i c h t u n g durch, daß ü b e r L l o y d G e o r g e keine A r t i kel g e b r a c h t w e r d e n möchten. Zu d i e s e m T h e m a w u r d e h e u t e in der P r e s s e k o n f e r e n z in etwas präziserer F o r m g e s a g t , m a n h a l t e es n i c h t für z w e c k m ä ß i g , Lloyd George jetzt d u r c h d e n Kakao zu ziehen und ihm a l l e s vorzuhalten, w a s er früher e i n m a l gesagt habe. Seine h i s t o r i s c h e Rolle sei ja bekannt und es sei origineller, seine V e r g a n g e n h e i t jetzt nicht zu z i t i e r e n als alle seine f r ü h e r e n Ä u ß e r u n g e n wieder a u f z u w ä r m e n , n a c h d e m er Z e i c h e n der " B e s s e r u n g " g e g e b e n habe.
- 57 -
4.02.1935
David L l o y d G e o r g e (1863 - 1945), b r i t i s c h e r liberaler S t a a t s m a n n u n d Politiker, seit 1908 S c h a t z k a n z l e r , 1916 - 1922 P r e m i e r einer K o a l i t i o n s r e g i e r u n g , seit 1926 a l l e i n i g e r Führer der L i b e ralen. vgl. a. 0. v o n Freising, L l o y d G e o r g e s h i s t o r i s c h e s N e u j a h r s Interview. In: NTB, 3. Jg. (1935), 1, S. 1262-1265. Der A u f s a t z b e l e u c h t e t L l o y d Georges R o l l e vor dem 1. W e l t k r i e g als er die d e u t s c h e A u f r ü s t u n g ignorierte. K o m m t L l o y d G e o r g e wieder? ( E i g e n b e r i c h t der "Kreuz-Zeitung", Dr. Κ. H. A b s h a g e n , London) In den letzten T a g e n sind zahlreiche G e r ü c h t e über eine etwaige E i n b e z i e h u n g L l o y d Georges in die R e g i e r u n g im Umlauf gewesen. K r e u z - Z , Nr. 32 v. 7. Februar 1935, S. 3 W i r t s c h a f t s a n s t i e g und B a n k p o l i t i k L l o y d G e o r g e und die V e r s t a a t l i c h u n g der Bank v o n England v o n G i l b e r t C. L a y t o n , Direktor des " E c o n o m i s t " , L o n d o n HHN, Nr. 65 v. 8. Februar 1935, S. 3 s. a. FZ, Nr. 73 v. 9. Februar 1935, S. 1 G e r m a n i a , Nr. 31 v. 30. J a n u a r 1935, S. 1
ZSg. 101/5/30/Nr.
1079
4. F e b r u a r
1935
Die "Gelbe G e f a h r " soll nicht m e h r als S c h r e c k g e s p e n s t an die W a n d g e m a l t w e r d e n , d a D e u t s c h l a n d s R a s s e n s t a n d p u n k t sehr w o h l die G e l t u n g anderer Rassen zulässt, i n s b e s o n d e r e dann, wenn d i e se R a s s e n aus p o l i t i s c h e n G r ü n d e n n i c h t b e l e i d i g t w e r d e n
sollen.
s. a. ZSg. 102/1/42 (2) v. 4. F e b r u a r 1935: ... D a z u meinte m a n , m a n könne in d i e s e m Z u s a m m e n h a n g d i e J a p a n e r nicht einfach als eine m i n d e r w e r t i g e Rasse b e z e i c h n e n , a b g e s e h e n davon, daß es a u c h p o l i t i s c h b e d e n k l i c h sei. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/2/24/Nr. 32 v. 1. N o v e m b e r 1933 101/2/65/Nr. 102 v. 7. D e z e m b e r 1933 101/5/36/Nr. 1094 v. 7. Februar 1935 102/1/4 (4) V. 23. M a i 1935
ZSg. 1 0 1 / 5 / 3 0 / N r . 1080
4. F e b r u a r
1935
Z u m T o d e v o n J u n k e r s sollen k e i n e a l l z u u m f a n g r e i c h e n
Kommentare
i n s b e s o n d e r e k e i n e W ü r d i g u n g Prof. J u n k e r s für die W i e d e r a u f rüstung Deutschlands
erscheinen.
4.02.1935
- 58 -
s. a. ZSg. 102/1/43 v. 4. F e b r u a r 1935: W e n n zu seinem Tode g e s c h r i e b e n wird, d a n n sei es, so w u r d e in der P r e s s e k o n f e r e n z g e sagt, selbstverständlich, daß m a n ihn jetzt nicht zu sehr in V e r b i n d u n g b r i n g e m i t dem, w a s in d e n l e t z t e n J a h r e n v o n J u n k e r s und d e n J u n k e r s w e r k e n geschaffen w o r d e n sei. s. a. ZSg. 101/3/48/Nr. 219 v. 31. J a n u a r 1934 ZSg. 101/3/17/Nr. 178 v. 13. J a n u a r 1934 H u g o J u n k e r s s t a r b an seinem 76. G e b u r t s t a g , vgl.- a. H. Radandt, H u g o J u n k e r s - E i n M o n o p o l k a p i t a l i s t und k o r r e s p o n d i e r e n d e s M i t g l i e d der P r e u ß i s c h e n Akademie der W i s s e n s c h a f t e n . In: J a h r b u c h für W i r t s c h a f t s g e s c h i c h t e , 1960, I, S. 53-113. Der A u f s a t z stützt s i c h b e i d e r Schilderung v o n J u n k e r s S c h i c k s a l auf A k t e n aus dem S t a d t a r c h i v D e s s a u und dem D e u t s c h e n Z e n t r a l a r c h i v Potsdam, s. a. NZ, Nr. 35 v. 4. Februar 1935, S. 3 HHN, Nr. 58 v. 4. F e b r u a r 1935, S. 1 VB (Ν. Α . ) , Nr. 36 v. 5. F e b r u a r 1935, S. 9 FZ, Nr. 64 v. 4. Februar 1935, S. 1 FZ, Nr. 65 v. 5. Februar 1935, S. 3 G a n z b e s o n d e r s auffallend sind die g r o ß f o r m a t i g e n T o d e s a n z e i g e n d e r F i r m a (... Seiner zähen A r b e i t u n d seinem W a g e m u t , selbst in s c h w e r e n Zeiten, sind das E n t s t e h e n u n d die L e i s t u n g e n d e r J u n k e r s w e r k e zu v e r d a n k e n ...) und der F a m i l i e : V B (Ν. Α.), Nr. 37 v. 6. F e b r u a r 1935, S. 7 u. 8 1 g a n z e S e i t e (Firma) 1/4 Seite (Familie) FZ, N r . 67 v. 6. Februar 1935, S. 10 1/2 S e i t e (Firma) 1/4 S e i t e (Familie)
ZSg. 101/5/30/Nr.
1081
4. F e b r u a r
1935
U e b e r die Rede, die Stadtrat S p i e w o k bei der B e g r ü ß u n g der
saar-
l ä n d i s c h e n A r b e i t e r in der K r o l l o p e r g e h a l t e n hat, darf nur der D N B - oder B L N - T e x t v e r ö f f e n t l i c h t G e s e h e n : Fa., D., K.
werden.
Hbg.
brfl.
Brsl.
7.20
Chmn. brfl. B L N : B e r l i n e r L o k a l n a c h r i c h t e n , ehemals W T B , a b 1934 N a c h r i c h t e n d i e n s t des DNB; H a u p t s c h r i f t l e i t e r w a r v o r h e r und nachher Max R o g a t z k y . E d u a r d Karl Spiewok (1892 ), S t a d t r a t und L e i t e r des L a n d e s W o h l f a h r t s - und Jugendamtes der Stadt Berlin: G a u b e a u f t r a g t e r des W i n t e r h i l f s w e r k s - G a u Berlin, MdR. 8 0 0 S a a r d e u t s c h e Arbeiter in B e r l i n F e s t l i c h e r E m p f a n g bei Kroll - B e r l i n erster Saar
P a t e n g a u für die
4.02.1935
59
... K r o l l o p e r , in der der G a u a m t s l e i t e r des Amtes für V o l k s w o h l fahrt, Stadtrat Spiewok, die G ä s t e h e r z l i c h begrüßte. ... G e r m a n i a , Nr. 37 v. 5. Februar 1935, S. 7
ZSg. 101/5/31/Nr.
1082
4. F e b r u a r
D N B - R u n d r u f vom 4. Februar
1935
1935
R e i c h s k o m m i s s a r Dr. G o e r d e l e r h ä l t h e u t e abend im N a t i o n a l e n e i n e n V o r t r a g , bittet jedoch d i e P r e s s e v o n einer
Klub
Berichterstat-
tung A b s t a n d zu nehmen. G e s e h e n : Fa., K., D.
Hbg.
9.15
Brsl.
8.45
Chmn. 7.30 v o r m .
(5.2.)
D e r " N a t i o n a l k l u b " (1919 - 1943) war eine I n t e r e s s e n v e r e i n i g u n g , d i e s i c h als ü b e r p a r t e i l i c h v e r s t a n d , aber in d e n 20er J a h r e n z u n ä c h s t der DNVP nahestand. Z i e l d e s Klubs war die Förderung der n a t i o n a l e n W i r t s c h a f t und der S t a a t s s o u v e r ä n i t ä t d u r c h Festigung d e r W e h r h o h e i t . Die Mitglieder k a m e n aus d e m F i n a n z b e r e i c h , O f f i zierskorps u n d d e r h ö h e r e n B e a m t e n s c h a f t . N a c h d e r G r ü n d u n g des 1. N a t i o n a l k l u b s in Berlin w u r d e n a u c h in a n d e r e n Städten ä h n l i c h e E i n r i c h t u n g e n geschaffen. Seit 1930 w a r Karl Eduard, H e r z o g v o n S a c h s e n - C o b u r g und G o t h a P r ä s i d e n t d e s Berliner N a t i o n a l klubs. Unter ihm w a n d t e sich d e r K l u b dem N a t i o n a l s o z i a l i s m u s u n d seinen Z i e l e n zu.
ZSg.
102/1/48
4. F e b r u a r
1935
In der P r e s s e k o n f e r e n z wurde zur V e r w e r t u n g d u r c h die Blätter das f o l g e n d e m i t g e t e i l t , was Sie als B e r l i n e r M e l d u n g a u f m a c h e n können, w e n n Sie n i c h t aus Basel d i r e k t eine e n t s p r e c h e n d e M e l d u n g haben. B e r l i n , 4. Febr. Die in Basel g e f ü h r t e n V e r h a n d l u n g e n zur n ä h e r e n P r ä z i s i e r u n g der römischen V e r e i n b a r u n g e n über d i e R ü c k g l i e d e r u n g d e s S a a r g e b i e t s und zur V o r b e r e i t u n g der Übergabe des Gebiets an D e u t s c h l a n d n e h m e n einen b e f r i e d i g e n d e n Verlauf. E i n z e l n e A b -
4./5.02.1935
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60
-
m a c h u n g e n sind b e r e i t s paraphiert w o r d e n , w ä h r e n d allerdings
ein
P u n k t der B e s p r e c h u n g e n n o c h w e i t e r e r K l ä r u n g und Regelung bedarf. Die f r a n z ö s i s c h e Delegation h a t s i c h d e s h a l b n a c h Paris gew a n d t , um w e i t e r e Instruktionen zu erhalten. M a n nimmt an, daß sie b e r e i t s h e u t e abend im Besitz d i e s e r n e u e n I n f o r m a t i o n e n sein w i r d , so daß ein r a s c h e r Abschluß in B a s e l und eine baldige n a c h R o m zu e r w a r t e n
Übersiedlung
ist.
s. a. ZSg. 101/5/25/Nr. 1070 v. 31. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/Ausr. Herrn R e i f e n b e r g (1) v. 8. Februar 1935 ZSg. 110/1/6 v. 16. Februar 1935 ZSg. 101/28/27 v. 11. Februar 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 20): ... Es ist zu u n t e r s c h e i d e n zwischen d e n Problemen, die nur i n t e r n a t i o n a l gelöst werden können, u n d denen, d i e D e u t s c h l a n d a l l e i n regeln muß. .. Der S t a n d der B a s e l e r S a a r - V e r h a n d l u n g e n FZ, Nr. 65 v. 5. Februar 1935, S. 2 ( ( w ö r t l i c h
ZSg. 101/5/32/Nr.
1083
5. F e b r u a r
D N B - R u n d r u f vom 5. Februar
übernommen))
1935
1935
Der w i e d e r h o l t g e g e b e n e Erlass, daß ü b e r E m p f ä n g e beim Führer nur auf G r u n d v o n D N B - oder N S K - M e l d u n g e n b e r i c h t e t w e r d e n dürfe, w i r d h i e r m i t in Erinnerung G e s e h e n : Fa., K., D.
gebracht.
Hbg.
12.50
Brsl.
12.50
Chmn.
2.05
s. a. ZSg. 101/3/92/Nr. 298 v. 22. F e b r u a r 1934 ZSg. 101/5/78/Nr. 1167 v. 7. März 1935 ZSg. 101/28/21 v. 6. Februar 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 19): Der K r o n p r i n z ist am Sonnabend v e r g a n g e n e r W o c h e vom R e i c h s k a n z l e r e m p f a n g e n worden. D u r c h eine I n d i s k r e t i o n h a t die " K r e u z - Z e i t u n g " d a v o n Kenntnis b e k o m m e n u n d a u c h eine e n t s p r e c h e n d e Notiz veröffentlicht. Der F ü h r e r hat über diese V e r ö f f e n t l i c h u n g sein größtes M i ß f a l l e n ausgesprochen. ... Der K r o n p r i n z soll d e m V e r n e h m e n n a c h persönliche A n g e l e g e n h e i t e n zur Sprache geb r a c h t h a b e n , die U n t e r h a l t u n g trug aber k e i n e n p o l i t i s c h e n Charakter.
-
61
5.02.1935
-
Eine e n t s p r e c h e n d e Notiz konnte in d e r " K r e u z - Z e i t u n g " n i c h t gewiesen werden.
nach-
E x - C r o w n P r i n c e Calls on the Führer The Times, Nr. 46,981 v. 6. F e b r u a r 1935, S. 11
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 5. F e b r u a r ZSg. 101/5/33/Nr.
1084
5. F e b r u a r
1935
1935
Es w i r d d r i n g e n d gebeten, über die S o j a b o h n e k e i n e r l e i gen a n z u s t e l l e n . D e r große A r t i k e l in der
Erörterun-
Dienstag-Morgenausgabe
DAZ g e h t von v ö l l i g falschen V o r a u s s e t z u n g e n aus. Die DAZ h a t eine V e r w a r n u n g bekommen; es ist ein V e r f a h r e n g e g e n den v e r a n t w o r t l i c h e n S c h r i f t l e i t e r eingeleitet w o r d e n . s. a. ZSg. 101/5/46/Nr.
1111 v. 14. F e b r u a r
1935
Die " S o j a - L e n e " züchtet die d e u t s c h e S o j a b o h n e Frl. Dr. M ü l l e r s achtjährige A r b e i t v o r dem A b s c h l u ß ... Sie ist ü b e r z e u g t , daß d e r S o j a a n b a u a u c h in Deutschland ohne w e i t e r e s m ö g l i c h ist ... Das e n t s c h e i d e n d e aber ist, daß es heute m ö g l i c h wäre, eine bestimmte Fläche r e g e l m ä ß i g in Deutschland mit S o j a b o h n e n a n z u b a u e n , so daß wir aus d i e s e r Ernte immer genug Sam e n h ä t t e n , um uns notfalls i n n e r h a l b eines J a h r e s v o m A u s l a n d u n a b h ä n g i g zu m a c h e n . N a c h d e n S c h ä t z u n g e n v o n Frl. Dr. Müller w ü r d e eine F l ä c h e v o n 7 000 H e k t a r d a f ü r g e n ü g e n . DAZ (R. Α.), N r . 57-58 v. 5. Februar 1935, S. 5 V e r f a s s e r des A r t i k e l s war Karl E r d m a n n G r a f P ü c k l e r . Das anges p r o c h e n e " e i n g e l e i t e t e V e r f a h r e n " h a t t e o f f e n s i c h t l i c h keine K o n s e q u e n z e n , vgl. K. Silex, Mit Kommentar. L e b e n s b e r i c h t eines J o u r n a l i s t e n , F r a n k f u r t / M . 1968, S. 146 f.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 3 3 / N r . 1085
5. F e b r u a r
1935
Bei der w e i t e r e n Erörterung d e r L o n d o n e r V e r h a n d l u n g e n soll die d e u t s c h e Presse g r o ß e Z u r ü c k h a l t u n g p f l e g e n , da v o n
ausländischer
Seite v e r s u c h t w i r d , bei uns irgendeine Blöße zu entdecken. wäre n a c h A n s i c h t des A u s w ä r t i g e n A m t e s p e i n l i c h , w e n n die d e u t s c h e P r e s s e in der K o m m e n t i e r u n g grobe F e h l e r beginge.
Es
5.02.1935
-
62
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s. a. ZSg. 101/5/29/Nr. 1077 v. 3. F e b r u a r 1935 ZSg. 102/1/74 (2) v. 16. F e b r u a r 1935
ZSg.
101/5/33/Nr.
1086
Der R e i c h s p r o p a g a n d a m i n i s t e r
5. Februar
1935
stellt a u s d r ü c k l i c h fest, daß n i e -
m a n d aus Anlaß der W i t t e k i n d - A u f f ü h r u n g
in H a g e n b e r e c h t i g t war,
zu e r k l ä r e n , daß dieses Stück v o m P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m w o r d e n sei. Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m h a t dieses Stück
empfohlen lediglich
p a s s i e r e n lassen, um es zur D i s k u s s i o n zu stellen. D a m i t war aber k e i n e r l e i W e r t u r t e i l abgegeben, weder im p o s i t i v e n n o c h im n e g a t i v e n Sinne. E r ö r t e r u n g e n ü b e r d a s W i t t e k i n d - T h e m a sollen tunlichst
indessen
unterbleiben.
s. a. ZSg. 101/5/41/Nr. 1103 v. 12. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/28/25 v. 6. F e b r u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 19): Die V o r g ä n g e in H a g e n b e i der A u f führung des v o n Rosenberg p r o p a g i e r t e n W i t t e k i n d s t ü c k e s haben das R e i c h s p r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m v e r a n l a ß t , seine b i s h e r i g e Z u s t i m m u n g e r h e b l i c h e i n z u s c h r ä n k e n . Die " G e r m a n i a " brachte m i t Genehmigung a m t l i c h e r S t e l l e n eine u n g e w ö h n l i c h heftige K r i t i k dieses S c h a u s p i e l s und es steht z u erwarten, daß die g e p l a n t e A u f f ü h r u n g an anderen O r t e n unterbleibt. -nn: N e u e s T e n d e n z - D r a m a um W i t t e k i n d Z u s t i m m u n g und P r o t e s t bei der U r a u f f ü h r u n g in H a g e n ... Der im M i t t e l p u n k t a k t u e l l e r Z e i t d e b a t t e n für und w i d e r den F r a n k e n k a i s e r Karl stehende W i t t e k i n d s t o f f ist h i e r m i t einer d e r K i r c h e a n g e h ä n g t e n B e s c h u l d i g u n g u n g e h e u e r l i c h e r S c h ä r f e belastet. Der V e r f a s s e r läßt sie n ä m l i c h d u r c h ihre L e g a t e n d e n " V e r r a t " des S a c h s e n h e r z o g s an seinem V o l k , d e n U b e r t r i t t zum C h r i s t e n t u m , e r z w i n g e n gegen die Zusicherung, daß d a n n die b e a b s i c h t i g t e E n t sendung v o n 60 000 S a c h s e n f r a u e n in K o n z e n t r a t i o n s l a g e r mit der A b s i c h t einer r a s s e n m ä ß i g e n V e r s e u c h u n g u n t e r b l e i b e n werde. ... G e r m a n i a , Nr. 30 v. 29. J a n u a r 1935, S. 6 Der V e r f a s s e r des Stückes " W i t t e k i n d " (1928) w a r E d m u n d Kiß (1886 ). s. a. J. Wulf, T h e a t e r und F i l m im D r i t t e n R e i c h , G ü t e r s l o h 1964, S. 176-177 Es h a n d e l t sich um die U r a u f f ü h r u n g d u r c h den N S - L e h r e r b u n d H e r n e , die am 24. Januar 1935 im S t a d t t h e a t e r H a g e n stattfand. Die Proteste der k a t h o l i s c h e n Kirche fanden ihren N i e d e r s c h l a g in S ü h n e g o t t e s d i e n s t e n , über die a l l e r d i n g s n i c h t in d e r " G e r m a n i a " b e r i c h tet w u r d e . N e g a t i v e Kritiken d e s D r a m a s b r a c h t e n u. a. d i e " G e r m a n i a " , d i e " D e u t s c h e Allgemeine Z e i t u n g " u n d d i e E s s e n e r " N a t i o n a l -
5.02.1935
- 63 -
Zeitung",dagegen brachte die"Westfälische Landeszeitung",Dortmund, eine d u r c h w e g p o s i t i v e Besprechung, s. a. G e r m a n i a , Nr. 31 v. 30. J a n u a r 1935, S. 6 G e r m a n i a , Nr. 33 v. 1. F e b r u a r 1935, S. 2 G e r m a n i a , Nr. 38 v. 6. F e b r u a r 1935. S. 1-2 ((Leitartikel d e s H a u p t s c h r i f t l e i t e r s W. H a g e m a n n ) ) DAZ (R. Α.), Nr. 51-52 v. 1. F e b r u a r 1935, S. 1 ((Leitartikel)) NZ, Nr. 26 v. 26. Januar 1935, S. 16 NZ, Nr. 31 V. 31. Januar 1935, S. 5 U L Z , Nr. 26 v. 26. Januar 1935, S. 16 FZ, Nr. 64 v. 4. Februar 1935, S. 2 ((offizieller P o l i z e i bericht))
ZSg. 101/5/33/Nr.
1087
5. F e b r u a r
1935
Über d e n V o r s c h l a g , M u s s o l i n i d e n F r i e d e n s n o b e l p r e i s
zu geben,
s o l l e n in der d e u t s c h e n Presse k e i n e r l e i E r ö r t e r u n g e n
angestellt
werden. G e s e h e n : Fa., K., D.
Hbg.
12.50 Uhr
Brsl. 12.50
"
Chmn.
"
2.05
Der F r i e d e n s n o b e l p r e i s 1935 w u r d e am 23. N o v e m b e r 1936 an Carl v o n O s s i e t z k y (1889 - 1938) v e r l i e h e n , d e r kurz v o r h e r aus d e m K o n z e n t r a t i o n s l a g e r zur ä r z t l i c h e n V e r s o r g u n g zunächst ins S t a a t s k r a n k e n h a u s B e r l i n u n d dann in P r i v a t p f l e g e e n t l a s s e n wurde.
ZSg. 101/5/34/Nr.
1088
5. F e b r u a r
D N B - R u n d r u f v o m 5. Februar
1935
1935
Über den V o r t r a g v o n Prof. Dr. A u h a g e n v e r t r e t u n g s w e i s e für Dr. S c h i l l e r über d a s T h e m a "Die L a n d w i r t s c h a f t
in d e r
am 5. F e b r u a r 1935 aus der V o r l e s u n g s r e i h e über d i e
Sowjetunion" Sowjetunion
an der U n i v e r s i t ä t B e r l i n soll nur der D N B - B e r i c h t gebracht w e r den. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
brfl.
Brsl.
brfl.
Chmn. brfl.
64 -
5-/6.02.1935
S o w j e t r u s s i s c h e Landwirtschaft U n g e s u n d e s V e r h ä l t n i s zwischen A u f w a n d und E r g e b n i s ... Prof. A u h a g e n stellte s o d a n n die m a t e r i a l i s t i s c h e seelenlose O r g a n i s a t i o n s f o r m d e r sowjetrussischen L a n d w i r t s c h a f t d e m d e u t s c h e n G e d a n k e n v o n Blut und B o d e n g e g e n ü b e r . Für u n s habe d e r B o d e n nicht allein die Aufgabe, E r z e u g n i s s e für die Städte und den W e l t m a r k t zu liefern, sondern seine H a u p t f u n k t i o n sei, der S t a n d ort eines kräftigen Bauerntums zu sein, des e i g e n t l i c h e n J u n g b r u n n e n s unserer N a t i o n und des z u v e r l ä s s i g e n T r ä g e r s echter d e u t s c h e r Art. Das K o l l e k t i v s y s t e m h a b e in R u ß l a n d j e d o c h zur Z e r s c h l a g u n g der Familie, zum R ü c k g a n g d e s G e b u r t e n ü b e r s c h u s s e s u n d zur V e r n i c h t u n g des b o d e n s t ä n d i g e n Bauerntums geführt. ... G e r m a n i a , Nr. 39 v. 7. Februar 1935, S. 3
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 6. Februar ZSg. 101/5/35/Nr.
1089
6. Februar
1935
1935
R e i c h s j u s t i z m i n i s t e r i u m und R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m
bittet darum,
d i e in d e n n ä c h s t e n Tagen h e r a u s k o m m e n d e n a m t l i c h e n
Mitteilungen
ü b e r Landesverratsurteile und B e s t ä t i g u n g der Urteile d u r c h den F ü h r e r gut a u f z u m a c h e n aus A b s c h r e c k u n g s g r ü n d e n .
Die Höhe der
S t r a f e n soll bis ins letzte Dorf D e u t s c h l a n d s g e t r a g e n werden, d i e s e s schmählichste aller V e r b r e c h e n g e n ü g e n d zu Zwei Landesverräter
um
kennzeichnen.
hingerichtet
H i n r i c h t u n g w e g e n Verrats m i l i t ä r i s c h e r G e h e i m n i s s e Die J u s t i z p r e s s e s t e l l e teilt mit: D i e v o m V o l k s g e r i c h t s h o f am 9. A u g u s t bzw. am 16. Oktober 1934 w e g e n V e r r a t s m i l i t ä r i s c h e r Geh e i m n i s s e zum T o d e v e r u r t e i l t e n K u r t Boehm aus L u d w i g s h a f e n und P a u l Merz aus Stuttgart sind, n a c h d e m d e r Führer u n d R e i c h s k a n z ler v o n seinem B e g n a d i g u n g s r e c h t k e i n e n G e b r a u c h g e m a c h t hat, am S o n n a b e n d m o r g e n in Berlin h i n g e r i c h t e t worden. H H N , Nr. 68 V. 9. Februar 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 75 v. 10. Februar 1935, S. 1 SZ, Nr. 74 v. 9. Februar 1935, S. 2 W e d e r im V B (Ν. A . ) noch in d e r " N a t i o n a l - Z e i t u n g " , E s s e n , n a c h z u weisen.
ZSg. 101/5/35/Nr.
1090
6. Februar
1935
Die d e u t s c h e P r e s s e soll s i c h n i c h t b e t e i l i g e n an dem R ä t s e l r a t e n ü b e r d e n k ü n f t i g e n Konferenzort der A b r ü s t u n g s k o n f e r e n z
bezw. d e -
6. η . 0 2 . 1 9 3 5
- 65 -
ren V o r b e s p r e c h u n g e n . Ferner soll sich die d e u t s c h e Presse h a l t e n b e i G e r ü c h t e n über B e s u c h s r e i s e n v o n a u s w ä r t i g e n
zurück-
Ministern
usw. G e s e h e n : Fa., K., D.
s. a. ZSg. 101/5/52/Nr.
Hbg.
12.45 Uhr
Brsl. 12.50
"
Chmn.
"
1.00
1118 v. 18. F e b r u a r
1935
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 7. F e b r u a r ZSg. 101/5/36/Nr.
1091
7. F e b r u a r
1935
1935
Im DNB v o m 6. Februar befindet sich eine M e l d u n g über gen zum A b s c h l u ß eines d e u t s c h - a m e r i k a n i s c h e n
trages. Die P r e s s e wird gebeten, diese M e l d u n g nicht ken, d a das E r g e b n i s der V e r h a n d l u n g e n
Verhandlun-
Baumwoll-Tauschvernachzudruk-
erst abgewartet w e r d e n
muß. S e i n e r z e i t ist der d e u t s c h e n R e g i e r u n g ein Plan über
einen
T a u s c h v e r t r a g v o r g e l e g t worden, d e r aber n i c h t akzeptiert
werden
konnte. D a beide Teile, sowohl die V e r e i n i g t e n Staaten wie D e u t s c h l a n d ein Interesse an dem V e r t r a g haben, gehen die V e r handlungen
weiter.
s. a. ZSg. 102/1/5 (1) v. 7. F e b r u a r 1935: Wir h a b e n Ihnen gestern abgeraten, die M e l d u n g mit R o o s e v e l t s Erklärung, das B a u m w o l l t a u s c h g e s c h ä f t mit D e u t s c h l a n d sei nun w o h l als e n d g ü l t i g gescheitert zu b e t r a c h t e n , zu v e r ö f f e n t l i c h e n . Die mit A m e r i k a g e f ü h r t e n V e r h a n d l u n g e n ü b e r einen A u s t a u s c h v o n B a u m w o l l e g e g e n I n d u s t r i e e r z e u g n i s s e s c h e i t e r t e n an d e m W i d e r stand d e r a m e r i k a n i s c h e n Industrie, d i e das A n g e b o t D e u t s c h l a n d s als D u m p i n g b e z e i c h n e t e und erklärte, k e i n Interesse daran zu h a b e n , d i e E i n f u h r deutscher I n d u s t r i e a r t i k e l zu erleichtern. K e e s i n g , 1879 C (17. Februar 1935). N e u e r a m e r i k a n i s c h e r V o r s t o ß am W e l t - B a u m w o l l m a r k t DBZ, N r . 43 v. 20. Februar 1935, S. 8 (.(Verteidigt die d e u t s c h e Position))
7.02.1935 ZSg.
101/5/36/Nr.
- 66 1092
7. F e b r u a r
1935
Ü b e r die Z u n a h m e der Einwohnerzahlen in d e n einzelnen S t ä d t e n soll n i c h t groß berichtet werden, d a d a s A u s l a n d diese
Zahlen
genau verfolgt. s. a. ZSg. 102/1/61 (4) v. 7. F e b r u a r 1935: ... W i e i c h n a c h der Pressekonferenz erfuhr, h a t t e man eine v o n der " T i m e s " ü b e r n o m m e n e Notiz d e r " F Z " ü b e r B e v ö l k e r u n g s z u n a h m e in D e s s a u (Junkerswerke Ausrz) im A u g e . U m w a s es sich h a n d e l t , ist I h n e n w o h l klar. P o p u l a t i o n of D e s s a u 13,000 I n c r e a s e in a Year T h e p o p u l a t i o n of Dessau, a c c o r d i n g to the F r a n k f u r t e r Zeitung, i n c r e a s e d d u r i n g 1934, as a result of " u n e x p e c t e d l y strong i m m i g r a t i o n , from 73,000 to 36,000 i n h a b i t a n t s . " ... it seems r e a s o n a b l e to attribute this sudden influx to increased a c t i v i t i e s at the aircraft works of the J u n k e r s concern. A l l o f f i c i a l a d m o n i t i o n s , adds the report, h a v e not p r e v e n t e d a s h a r p r i s e in rents ... The T i m e s , Nr. 46,958 v. 10. J a n u a r 1935, S. 3 M a ß n a h m e n g e g e n Mietsteigerungen I n f o l g e d e s u n e r w a r t e t starken Z u z u g e s n a c h d e r Stadt D e s s a u ... hat d i e H o h n u n g s n o t in Dessau einen b e s o n d e r s starken Umfang ang e n o m m e n . ... FZ, N r . 17 v. 10. Januar 1935, S. 3
ZSg.
101/5/36/Nr.
1093
7. F e b r u a r
1935
Der d e u t s c h e Botschafter in Paris K ö s t e r w a r in d e n letzten T a g e n in B e r l i n . Die ausländische M e l d u n g trifft j e d o c h nicht zu, daß B o t s c h a f t e r K ö s t e r eine Note über d i e A b r ü s t u n g s f r a g e n a c h Paris m i t g e n o m m e n hat. Das Auswärtige A m t legt j e d o c h keinen Wert auf ein
Dementi.
s. a. ZSg. 102/1/8 v. 7. F e b r u a r 1935: E i n i g e Berliner Blätter h a t t e n h e u t e d e n " I n t r a n s i g e a n t " m i t d e r Bemerkung zitiert, B o t s c h a f t e r Köster sei m i t e i n e r n e u e n d e u t s c h e n N o t e n a c h P a r i s g e k o m m e n . ... I n t r a n s i g e a n t , Aufl. 500 000; n a t i o n a l i s t i s c h ; führende B o u l e v a r d z e i t u n g v o n P a r i s (Handbuch des ö f f e n t l i c h e n Lebens, 1931, S. 850).
7.02.1935
- 67 -
Die s t r i t t i g e n Fragen (Drahtmeldung unseres eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r s ) Die R ü c k k e h r des d e u t s c h e n B o t s c h a f t e r s Dr. Köster, der einige Tage in Berlin war, w i r d hier d a h i n g e w e r t e t , daß nun zwischen D e u t s c h l a n d und d e n W e s t m ä c h t e n ein u n m i t t e l b a r e r M e i n u n g s a u s tausch über das L o n d o n e r Programm beginne. ... HHN, Nr. 64 v. 7. F e b r u a r 1935, S. 1 s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 489
ZSg. 101/5/36/Nr.
1094
7. F e b r u a r
1935
Heute m i t t a g findet ein Empfang des j a p a n i s c h e n
Botschafters
beim Führer statt. Der japanische B o t s c h a f t e r w i r d sein Beglaub i g u n g s s c h r e i b e n überreichen. Die o f f i z i e l l e n R e d e n g e h e n d u r c h DNB. s. a. ZSg. 101/5/30/Nr. 1079 v. 4. Februar 1935 A u s b a u der d e u t s c h - j a p a n i s c h e n B e z i e h u n g e n Der Führer empfing den n e u e n j a p a n i s c h e n B o t s c h a f t e r HHN, Nr. 64 V. 7. Februar 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 71 v. 8. Februar 1935, S. 1
ZSg. 101/5/36/Nr.
1095
7. F e b r u a r
1935
Die k o l o n i a l e n M a n d a t s f r a g e n sollen nicht in g r o ß e n A r t i k e l n b e handelt werden. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
1.00 Uhr
Brsl. 1.05
"
Chmn. 1.40
"
s. a. ZSg. 102/1/61 (2) v. 7. Februar 1935: K o l o n i a l m a n d a t s f r a g e n möge m a n in d e r d e u t s c h e n Presse n i c h t zu sehr h o c h k o m m e n lassen. M a n könnte sonst d a r a u s d e n Schluß ziehen, d e r V ö l k e r b u n d sei für D e u t s c h l a n d d o c h eine ganz interessante Sache. A n f a n g d e s J a h r e s 1935 w u r d e n a n g e s i c h t s der V e r s t ä n d i g u n g s b e m ü h u n g e n mit G r o ß b r i t a n n i e n d i e k o l o n i a l e n F o r d e r u n g e n zurückg e s t e l l t (vgl. K. Hildebrand, Vom R e i c h zum Weltreich, München 1969, S. 463 und W. W. Schmokel, Der T r a u m v o m Reich, G ü t e r s l o h 1967, S. 97 f.).
7.02.1935
-
68
ZSg. 101/5/37/Nr. 1096
-
7. Februar 1935
Berlin, den 7. Februar 35. DNB-Rundspruch. Über einen leichten Verkehrsunfall des Herrn v. Ribbentrop kommt im Kürze eine amtliche Meldung, über die hinaus in dieser Sache nichts veröffentlicht werden soll. D., Fa., K.
Hbg.
10.10
Bresl. 7.30 Chemn. 2.35 Ribbentrop bei einem Unfall unverletzt Am Donnerstag nachmittag kam es auf der Charlottenburger Chaussee in der Nähe des Rosengartens zu einem leichten Verkehrsunfall. Ein Privatkraftwagen mußte durch die Schuld eines Radfahrers nach links ausweichen und ist dabei von einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Kraftwagen gestreift worden. Der Insasse des einen Fahrzeugs, der Sonderbeauftragte des Führers, von Ribbentrop, blieb unverletzt. Er setzte seine Fahrt in einem anderen Kraftwagen fort. Beide Wagen wiesen Beschädigungen auf. HHN, Nr. 65 v. 8. Februar 1935, S. 2
ZSg. 102/1/5 (2)
7. Februar 1935
Ferner wurde daran erinnert, daß die Anweisung, keine Kaliabsatzzahlen zu veröffentlichen, immer noch in Geltung sei. s. a. ZSg. 102/1/30 (2) v. 20. November 1934 Deutschlands Außenhandel in Bergbau- und Hüttenerzeugnissen im Dezember und im Jahre 1934 Kali: Einfuhr - ; Ausfuhr: 93 259 t ((Dezember 34)). ... Bei den Ergebnissen des Handels in Kali sei auf die Steigerung der Ausfuhr besonders hingewiesen. Insgesamt belief sich diese im Berichtsjahre auf 704 000 gegen 514 000 t im Jahre 1933 und 461 000 t im Jahre 1932. DBZ, Nr. 35 v. 10. Februar 1934, S. 12
7.02.1935
- 69 ZSg. 102/1/61 (1)
7. F e b r u a r
1935
In der " K ö l n i s c h e n Z e i t u n g " a b g e d r u c k t e W i e n e r P r e s s e s t i m m e n
zu
L o n d o n w u r d e n (im R a h m e n der a l l g e m e i n e n A n w e i s u n g über d i e B e h a n d l u n g Ö s t e r r e i c h s ) als ü b e r f l ü s s i g
bezeichnet.
s. a. ZSg. 101/5/19/Nr. 1051 v. 22. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/Ausr. Herrn R e i f e n b e r g (3) v. 8. Februar
1935
K ö l n i s c h e Z e i t u n g (1802 - 1945), vor 1933 der DVP n a h e s t e h e n d , liberal ( H a n d b u c h der deutschen T a g e s p r e s s e , 4. Aufl. 1932, S. 242) . Gegen die Wiener Hetzpresse E i n A u f s a t z der R e i c h s p o s t ... Ö s t e r r e i c h , so schreibt das Blatt, ist ein d e u t s c h e r Staat u n d Ö s t e r r e i c h e r t u m ist D e u t s c h t u m v o n b e s o n d e r e r E i g e n a r t ... Ö s t e r r e i c h s S e l b s t v e r t e i d i g u n g strebt n a c h F r i e d e n und V e r s t ä n d i g u n g ; die g e s c h i l d e r t e P r e s s e m a c h e w i l l die V e r e w i g u n g des S t r e i t e s u n d die V e r h i n d e r u n g j e d e r V e r s t ä n d i g u n g . Sie a r b e i t e t d e n R a d i k a l i n s k i s unter den G l e i c h s c h a l t e r n in die Hände. KöZ, Nr. 69 v. 7. Februar 1935, S. 5
ZSg. 102/1/61 (3)
7. F e b r u a r
1935
Ü b e r e i n e n vor längerer Zeit in der " B e r l i n e r I l l u s t r i e r t e n "
((sie))
v e r ö f f e n t l i c h t e n A u f s a t z "Was ist in B r a s i l i e n n o c h zu e n t d e c k e n " seien B e s c h w e r d e n , d a r u n t e r a u c h der D e u t s c h e n in B r a s i l i e n ,
ein-
g e l a u f e n . M a n b i t t e t um V o r s i c h t . Die " B e r l i n e r I l l u s t r i r t e Z e i t u n g " e r s c h i e n seit 1891 im U l l s t e i n Verlag. U l r i c h v o n Riet: W a s ist in B r a s i l i e n n o c h zu e n t d e c k e n ? ... Die B r a s i l i a n e r b e h a u p t e n g e r n u n d oft, ihr L a n d sei ebenso k u l t i v i e r t wie irgend ein anderes u n d W i l d e gäbe es schon längst n i c h t m e h r innerhalb der g e l b - g r ü n e n G r e n z p f ä h l e . T a t s ä c h l i c h ist d a s n i c h t d e r F a l l ... Die e i n h e i m i s c h e B e v ö l k e r u n g , die g r ö ß t e n teils aus M u l a t t e n - w e i t e r aus N e g e r n , I n d i a n e r n u n d M i s c h l i n g e n a l l e r e r d e n k l i c h e n Farben mit m e h r oder w e n i g e r P o r t u g i e s e n b l u t b e s t e h e , ist a u c h durchaus u n g e e i g n e t , d a s H i n t e r l a n d zu ers c h l i e ß e n . So sind es in der H a u p t s a c h e Fremde, d a r u n t e r viele D e u t s c h e , die d i e g r o ß e n F o r s c h u n g s r e i s e n ins Innere B r a s i l i e n s d u r c h g e f ü h r t und d a m i t die erste K u n d e v o n j e n e n L ä n d e r n geb r a c h t h a b e n . ... BIZ, 43. Jg. (1934), Nr. 42 v. 18. O k t o b e r 1934, S. 1513-1514
8.02.1935
- 70 -
ZSg. 1 0 2 / 1 / A u s r . Herrtl Reifenberg
(1)
8. F e b r u a r
1935
G e b e t e n w u r d e , n o c h keine E i n z e l h e i t e n oder V e r m u t u n g e n ü b e r die A r t , wie d i e U b e r g a b e des Saargebiets am 1. M ä r z erfolgen w e r d e , a n z u s t e l l e n , d a m a n hierüber n o c h v e r h a n d e l e . A u c h
ausländische
P r e s s e s t i m m e n m ö c h t e n hierüber n i c h t g e b r a c h t w e r d e n . Jetzt beim A b m a r s c h d e r f r e m d e n Truppen aus dem S a a r g e b i e t soll die d e u t s c h e P r e s s e d e n e i n z e l n e n Kontingenten n i c h t Z e n s u r e n
erteilen.
s. a. ZSg. 102/1/48 v. 4. Februar 1935 ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 2 1 - 2 5 v. 6. F e b r u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 19) ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 2 7 - 3 5 v. 11. F e b r u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 20) s. a. ZSg. 110/1/6 v. 16. F e b r u a r 1935 ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 1 (2) v. 20. F e b r u a r 1935 A b s c h l u ß in B a s e l D i e D u r c h f ü h r u n g d e r Saar-Rückgliederung FZ, Nr. 70 v. 7. Februar 1935, S. 1 Der A b m a r s c h d e r internationalen S a a r t r u p p e n endgültig VB (Ν. Α.), Nr. 40 v. 9. Februar 1935, S. 1
ZSg. 1 0 2 / 1 / A u s r . H e r r n Reifenberg
(2)
8. F e b r u a r
festgesetzt
1935
B e m e r k t w u r d e f e r n e r , daß in einem T e i l der P r e s s e bei der Ber i c h t e r s t a t t u n g ü b e r Verhängung v o n S c h u t z h a f t g e g e n
asoziale
P e r s ö n l i c h k e i t e n oft nicht mit der n o t w e n d i g e n S o r g f a l t v o r g e g a n g e n w e r d e . M a n m ö g e sich in Z w e i f e l s f ä l l e n b e i m T r e u h ä n d e r erkundigen. D i e e r s t e n U r t e i l e des R e i c h s e h r e n g e r i c h t s h o f e s V B (Ν. Α.), Nr. 38 v. 7. Februar 1935, S. 2 G e g e n e i n s e i t i g e V e r ö f f e n t l i c h u n g in der P r e s s e FZ, Nr. 91 v. 19. Februar 1935, S. 1
ZSg. 1 0 2 / 1 / A u s r . H e r r n Reifenberg
(3)
8. F e b r u a r
Erwähnt wurden die "Rheinisch-Westfälische Zeitung",
1935 die
" D e u t s c h e W o c h e n s c h a u " und die " K ö l n i s c h e Z e i t u n g " , weil sie immer n o c h n i c h t d i e Richtlinien über Ö s t e r r e i c h g e n ü g e n d b e -
- 71 -
8.02.1935
achten. Das erste Blatt habe ζ. B. a u s f ü h r l i c h über das "wahrhaft ö s t e r r e i c h i s c h e T h e a t e r s t ü c k " e i n e G l o s s e gebracht, das zweite B l a t t e i n e n Aufsatz "Was geht in Ö s t e r r e i c h vor?". s. a. ZSg. 102/1/61 (1) v. 7. Februar 1935 ZSg. 101/5/41/Nr. 1102 v. 12. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/5/19/Nr. 1051 v. 22. J a n u a r 1935 Die K r i s e d e r ö s t e r r e i c h i s c h e n T h e a t e r RWZ, Nr. 70 v. 7. Februar 1935, S. 1 ((Bericht ü b e r eine Tagung d e r ö s t e r r e i c h i s c h e n V e r k e h r s v e r e i n e : " I n t e r e s s a n t zur C h a r a k t e r i s i e r u n g d e r S p i e l p l a n g e s t a l t u n g der ö s t e r r e i c h i s c h e n T h e a t e r aber w a r der ... V o r s c h l a g , eine K r e d i t g e n o s s e n s c h a f t für d i e j e n i g e n T h e a t e r d i r e k t o r e n zu gründen, d i e d u r c h d a s S p i e l e n "wahrhaft ö s t e r r e i c h i s c h e r Stücke Schaden erleiden und e r l i t t e n h a b e n " . ) ) s. a. RWZ, Nr. 71 v. 8. Februar 1935, S. 1
((Leitartikel))
W a s g e h t in Ö s t e r r e i c h vor? Bilanz der H u n g e r p e i t s c h e u n d G e s i n n u n g s k n e c h t u n g ... Die ganze d e n k e n d e Bevölkerung d u r c h s c h a u t d i e A b s i c h t e n d e r z u d r i n g l i c h e n A u s l a n d s g ö n n e r und w i r d sich einem von ihnen v o r b e r e i t e t e n S c h i c k s a l der t a u s e n d j ä h r i g e n d e u t s c h e n O s t m a r k bestimmt n i c h t feig und willenlos a u s l i e f e r n . Die G e f a h r e n an d e r m i t t l e r e n D o n a u w a c h s e n im Z e i c h e n v o n Ö s t e r r e i c h s erlogener "Unabhängigkeit". D e u t s c h e W o c h e n s c h a u , 12. Jg. (1935), Nr. 5 v. 31. J a n u a r 1935, S. 10
ZSg. 102/1/Ausr. H e r r n R e i f e n b e r g (4)
8. F e b r u a r
1935
G o e b b e l s h ä l t h e u t e abend in Münster eine Rede, von der m a n m e i n t e , daß w o h l nur in der lokalen P r e s s e eine g r o ß e Berichterstattung notwendig
sei.
R e i c h s m i n i s t e r Dr. Goebbels in M ü n s t e r Eine g r o ß e K u n d g e b u n g in der H a l l e M ü n s t e r l a n d ... Daß das A u s l a n d n o c h schimpft, ist für uns ein Ehrentitel. W i r w o l l t e n n i c h t in Paris, sondern in B e r l i n u n d im d e u t s c h e n Volk b e l i e b t w e r d e n . ... Die E r h a l t u n g des V o l k s t u m s sei v o n d e r R e g i e r u n g a u c h g e s e t z l i c h g e s i c h e r t worden, in d e r E r k e n n t nis, d a ß es ein soziales U n r e c h t sei, für I d i o t e n u n d E r b k r a n k e 400 M i l l i o n e n a u s z u w e r f e n u n d für die g e s u n d e , h e r a n w a c h s e n d e J u g e n d nur 4 0 0 M i l l i o n e n b e r e i t z u s t e l l e n . Die R e g i e r u n g habe d e n M u t a u f g e b r a c h t , in D e u t s c h l a n d das J u d e n t u m v o m öffentlichen L e b e n a u s z u s c h a l t e n . ... " I c h n e h m e a n , d a ß die m e i s t e n M e n s c h e n in M ü n s t e r k a t h o l i s c h sind, aber das ist k e i n e V e r a n l a s s u n g für d i e k a t h o l i s c h e Kirche, sich a u f z u l ö s e n , d e n n d i e k a t h o l i s c h e Kirche e x i s t i e r t n i c h t nur, um d i e M e n s c h e n k a t h o l i s c h zu m a c h e n ,
8./9./II.02.1935
- 72 -
sondern um die M e n s c h e n k a t h o l i s c h zu erhalten. ... W e n n wir im P o l i t i s c h e n n i c h t v o n derselben U n d u l d s a m k e i t sind, wie die R e ligionen im R e l i g i ö s e n , d a n n w e r d e n w i r a u c h n i c h t von d e r s e l ben Z e i t d a u e r sein. ..." M ü n s t e r i s c h e r Anzeiger, Nr. 68 v. 9. F e b r u a r 1935, S. 1
ZSg. 101/5/38/Nr.
1097
9. F e b r u a r
1935
Berlin, d e n 9. Februar 1935. DNB.-Rundruf Die R e d e des M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n G ö r i n g in Dresden, darf nur in der D N B - F a s s u n g gebracht werden. Gesehen: D., Fa., K.
Hamburg
9 U h r 15
Chemnitz
brieflich
Breslau
9
"
AO
Eine Rede G ö r i n g s in Dresden "Wir leben in einer großen Zeit, d a r u m d e n k t n i c h t klein, v e r s t e h t d i e G r ö ß e dieses E r l e b e n s ! " SZ, Nr. 75 V. 10. Februar 1935, S. 3 ((Auszüge))
sondern
Görine ü b e r D e u t s c h l a n d s F o r d e r u n g e n G l e i c h b e r e c h t i g u n g zur Erhaltung des F r i e d e n s HHN, Nr. 69 v. 10. Februar 1935, S. 1 V o r w ä r t s - o h n e Kompromisse! Pg. G ö r i n g in D r e s d e n . Kundgebung v o r 25 000 NZ, Nr. 41 v. 10. Februar 1935, S. 1-2
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg. 1 0 1 / 5 / 3 9 / N r .
1098
11.2.35
11. Februar
Die " F r a n k f u r t e r Zeitung" v e r ö f f e n t l i c h t
1935
in ihrer
Sonntagsausgabe
einen A r t i k e l über Senkung der Soll- und H a b e n z i n s e n . Solche M e l d u n g e n s i n d ä u ß e r s t unerwünscht, w e i l sie eine B e u n r u h i g u n g S p a r e r k r e i s e n a c h sich ziehen. Eine
der
Weiterverbreitung dieser
Mel-
- 73 -
11.02.1935
d ü n g e n u n d N a c h r i c h t e n ist u n t e r s a g t . D e r A r t i k e l stützt sich auf I n d i s k r e t i o n e n , die teilweise n i c h t einmal richtig s. a. ZSg. 102/1/47 v. 11. F e b r u a r
sind.
1935
V o r einer Senkung der Soll- u n d H a b e n - Z i n s e n G r u n d s ä t z l i c h um 1/2 % FZ, Nr. 75 v. 10. Februar 1935, S. 4
ZSg. 101/5/39/Nr.
1099
11. F e b r u a r
1935
Das A u s w ä r t i g e A m t bittet um g r ö ß t e Z u r ü c k h a l t u n g lung der i n n e r p o l i t i s c h e n Lage S ü d s l a w i e n s ,
in der B e h a n d -
insonderheit der g e -
s t e i g e r t e n A k t i v i t ä t der Kroaten. Es w i r d g e b e t e n , alles zu unterlassen, was g e e i g n e t wäre, die S t e l l u n g d e r s ü d s l a w i s c h e n R e g i e r u n g zu schwächen. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
2.07
Brsl. 1.25 Uhr Chmn. 1.45
"
s. a. ZSg. 102/1/48 (2) v. 11. F e b r u a r 1935: M i ß f a l l e n hat eine Ü b e r s c h r i f t im "Berliner T a g e b l a t t " " S ü d s l a v i e n s Kroaten w i e d e r aktiv", s. a. ZSg. 102/1/74 (3) v. 16. F e b r u a r 1935 Im O k t o b e r 1934 w a r der j u g o s l a w i s c h e König A l e x a n d e r von k r o a t i s c h e n E m i g r a n t e n in M a r s e i l l e e r s c h o s s e n w o r d e n (s. ZSg. 101/4/143/Nr. 818 v. 10. O k t o b e r 1934). S ü d s l a w i e n s K r o a t e n wieder a k t i v W a h l b ü n d n i s m i t d e r S e r b i s c h e n L a n d w i r t e p a r t e i - Matschek k a n d i d a t der O p p o s i t i o n BT, Nr. 69 v. 9. F e b r u a r 1935, S. 2
Spitzen-
Zur a l l g e m e i n e n p o l i t i s c h e n L a g e v g l . H. J. Schröder, Der A u f b a u d e r d e u t s c h e n H e g e m o n i a l s t e l l u n g in S ü d o s t e u r o p a 1933-1936. In: M. Funke (Hrsg.), Hitler, D e u t s c h l a n d und d i e Mächte, Kronberg/ T s . und D ü s s e l d o r f 1978, S. 757-773
11./12.02.1935
- 74 -
ZSg. 101/5/40/Nr. 1100
11. Februar 1935
Bestellung a. d. Propagandaministerium v. 11.2.35 Das Reichsluftfahrtministerium bittet bei lokalen Mitteilungen über den Ausbau des Luftschutzes darauf zu achten, daß die Lage von Luftschutzkellern und anderen Schutzeinrichtungen in der Presse nicht allzu deutlich mitgeteilt wird, um nicht von vornherein dem Gegner Kenntnis dieser Schutzpunkte zu geben. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
9.15 Uhr
Brsl. brfl. Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/48 (1) v. 8. Februar 1935 ZSg. 101/5/92/Nr. 1200 v. 19. März 1935 Zu den Vorsorgemaßnahmen im Luftschutzbereich vgl. a. Sopade, 2. Jg. (1935), S. 297 u. 301 Schule und Luftfahrt Gedanken über eine Luftschutzausstellung in Berlin VB (Ν. Α.), Nr. 38 v. 7. Februar 1935, S. 10
Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 12.2.35 ZSg. 101/5/41/Nr. 1101
12. Februar 1935
Der abessinisch-italienische Streitfall soll "mit brutaler Desinteressiertheit" und völligster Objektivität behandelt werden.
s. a. ZSg. 102/1/51 (6) v. 19. Februar 1935 Italien mobilisiert gegen Abessinien Zwei Divisionen marschbereit/Ein weiterer abessinisch-italienischer Grenzzwischenfall VB (Ν. Α.), Nr. 43 v. 12. Februar 1935, S. 1 aber HHN, HHN, HHN, HHN,
mehrere Artikel pro Seite in folgenden Ausgaben: Nr. 71 v. 12. Februar 1935, S. 1 Nr. 72 v. 12. Februar 1935, S. 1 Nr. 73 v. 13. Februar 1935, S. 1 Nr. 74 v. 13. Februar 1935, S. 1 u. 2
- 75 -
12.02.1935
Die offenen militärischen Auseinandersetzungen begannen am 2. Oktober 1935 und dauerten bis Mai 1936. Hitler verfolgte die Doppelstrategie, einerseits Abessinien mit Waffen zu unterstützen, andererseits aber Mussolini zu stärken, um die Aufmerksamkeit der Westmächte von sich abzulenken und Italien an seine Seite zu ziehen, vgl. a. M. Funke, Sanktionen und Kanonen. Hitler, Mussolini und der internationale Abessinienkonflikt 1934-1936, Düsseldorf 1970, 2. Aufl. 1971, S. 32 f.
ZSg. 101/5/41/Nr. 1102
12. Februar 1935
Es werden die Anweisungen bezüglich der Behandlung von Meldungen aus Österreich in Erinnerung gebracht. Das besagt zunächst, daß der bevorstehende Besuch Schuschniggs in Paris und London nur kurz nachrichtlich behandelt werden kann, nicht aber als großes diplomatisches Ereignis. Der Wunsch, Meldungen sonst aus dem wirtschaftlichen und geistigen Leben Österreichs zu unterlassen, wird in Erinnerung gebracht. Andererseits können Meldungen über brutale Todesurteile in Österreich usw. natürlich veröffentlicht werden. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/19/Nr. 1051 v. 22. Januar 1935 102/1/Ausr. Herrn Reifenberg (3) v. 8. Februar 1935 102/1/50 (1) v. 25. Februar 1935 102/1/32 (4) v. 25. März 1935 101/6/19l/Nr. 1851 v. 21. November 1935
Schuschniggs Pariser Empfang "... über die Bedienstetentreppe" VB (.Ν. A. ), Nr. 54 v. 23. Februar 1935, S. 3 Der unterbliebene Kirchgang Schuschniggs Weiterer Zwischenfall in Paris VB (Ν. Α.), Nr. 57 v. 26. Februar 1935, S. 5 ebd.: Schuschnigg in London Marxistische Demonstrationen vor dem Bahnhof vgl. a. U. Eichstädt, Von Dollfuß zu Hitler, Wiesbaden 1955, S. 83 f.
ZSg. 101/5/41/Nr. 1103
12. Februar 1935
Die Polemik über das Wittekind-Drama ist auf Anweisung des Propagandaministeriums endgültig einzustellen.
12.02.1935
- 76 -
s. a. ZSg. 101/5/33/Nr. 1086 v. 5. F e b r u a r
1935
aber: E d m u n d K i ß : "Wittekind" V B (.Ν. Α . ) , Nr. 44 v. 13. Februar 1935, S. 5 Kiß r e c h t f e r t i g t seine Darstellung, W i t t e k i n d habe sich bei der A n d r o h u n g der Vergewaltigung s ä m t l i c h e r sächsischer Frauen d e r c h r i s t l i c h e n Taufe unterworfen. K u l t u r k a m p f Stimmung in D e u t s c h l a n d 7 Π D e n K a t h o l i k e n , die d u r c h S ü h n e g o t t e s d i e n s t e ihrer E m p ö r u n g ü b e r die W i t t e k i n d - A u f f ü h r u n g Luft m a c h e n , w i r f t d e r O b e r b ü r g e r m e i s t e r v o n H a g e n vor, daß sie "die K i r c h e n benutzen, um g e g e n das h e l l e A u f l o d e r n des n o r d i s c h e n B l u t e s W i d e r s t a n d zu zeigen". Der O b e r b ü r g e r m e i s t e r , der g l e i c h z e i t i g n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e r G a u i n s p e k t o r ist, lehnt d i e A b s e t z u n g des W i t t e k i n d - D r a m a s m i t f o l g e n d e r B e g r ü n d u n g ab: "Wir lassen uns n i c h t d u r c h M a c h e n s c h a f ten in d e r Erziehung unseres V o l k e s zu u n s e r e n W e l t a n s c h a u u n g e n b e h i n d e r n . Wer sich durch das D r a m a in seinen r e l i g i ö s e n Empfind u n g e n b e d r o h t fühlt, mag es u n t e r l a s s e n , d a s s e l b e zu besuchen. W i r lassen es nicht zu, d a ß d i e j e n i g e n , die b e g e i s t e r t das Stück b e s u c h e n , g e s t ö r t werden." N Z Z , Nr. 283 v. 18. Februar 1935, S. 2
ZSg. 101/5/41/Nr. 1104
12. F e b r u a r
1935
Ein A r t i k e l des Prof. Ginst ((sie)) ü b e r e r b b i o l o g i s c h e
Gedanken-
g ä n g e in der Seuchenforschung aus d e r Z e i t s c h r i f t " F o r t s c h r i t t
und
F o r s c h u n g " ((sie)) d ü r f e n n i c h t ü b e r n o m m e n w e r d e n . G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.50 U h r
Brsl. 12.55
"
Chmn.
"
1.30
E r b b i o l o g i s c h e Gedankengänge in d e r S e u c h e n f o r s c h u n g Prot. Dr. H e i n r i c h A. Gins, P r e u ß i s c h e s Institut für Infekt x o n s k r a n k h e i t e n "Robert Koch", B e r l i n ... F ü r d i e Erbforschung e r ö f f n e n s i c h h i e r zweifellos neue und a u s s i c h t s r e i c h e Wege. Nicht u n k o n t r o l l i e r b a r e , sprunghaft eins e t z e n d e M u t a t i o n e n sind es, d i e h i e r eine R o l l e spielen, sond e r n gut ü b e r s e h b a r e A b w e h r l e i s t u n g e n des Körpers, die d e r e x p e r i m e n t e l l e n Bearbeitung z u g ä n g l i c h sind. Sie w e i s e n darauf hin, daß d u r c h systematisch b e t r i e b e n e A n f o r d e r u n g e n an die L e i s t u n g s f ä h i g k e i t eines jeden E i n z e l w e s e n s und d u r c h W i e d e r h o l u n g dieser A n f o r d e r u n g e n in jeder G e n e r a t i o n eine L e i s t u n g s s t e i g e r u n g d e r G e s a m t h e i t erreicht w e r d e n kann, d e r e n E r b l i c h k e i t k e i n e s w e g s a u s g e s c h l o s s e n ist. F o r s c h u n g e n u n d Fortschritte, 11. Jg. (1935), Nr. 5 ν 10 F e b r u a r 1935, S. 59-60 v o n
- 77 -
12.02.1935
Gins v e r s u c h t anhand einer h i s t o r i s c h e n D a r s t e l l u n g zu beweisen, wie sich auf erbbiologischem W e g e e r h ö h t e W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t g e g e n I n f e k t i o n e n nicht nur erhalten, sondern a u c h steigern läßt.
ZSg. 101/5/42/Nr. Bestellung
1105
12. F e b r u a r
1935
a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 12. F e b r u a r
1935
In d e n n ä c h s t e n T a g e n trifft der e n g l i s c h e P r o f e s s o r C a m b r i d g e aus Anlafi der H ä n d e l - G e d e n k t a g e
Dent-
in D e u t s c h l a n d ein. Es
ist die F r a g e g e s t e l l t worden, ob die V o r t r ä g e des Prof. Dent in der d e u t s c h e n Presse behandelt w e r d e n k ö n n t e n , da Dent auf d e m S t a n d p u n k t stehe, H ä n d e l sei kein D e u t s c h e r , sondern infolge nes v o r w i e g e n d e n A u f e n t h a l t e s in E n g l a n d e i n englischer V o m P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m w i r d e r k l ä r t , daß diese
sei-
Komponist.
Streitfrage
für D e u t s c h l a n d u n i n t e r e s s a n t sei und einer B e o b a c h t u n g und positiven B e h a n d l u n g der A u s f ü h r u n g e n v o n D e n t nichts im W e g e G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
brfl.
Bresl.
brfl.
Chmn.
brfl.
stünde.
Die H ä n d e l - G e d e n k f e i e r n fanden am 22. - 24. Februar 1935 in H a l l e / Saale, s e i n e m G e b u r t s o r t , statt. G e o r g F r i e d r i c h H ä n d e l (1685 - 1759) ließ sich 1712 im A l t e r v o n 27 J a h r e n endgültig in London nieder. Er w u r d e n a c h w e i t e r e n 15 J a h r e n n a t u r a l i s i e r t . Insgesamt v e r b r a c h t e er über 47 Jahre seines L e b e n s in England. E d w a r d J o s e p h Dent (1876 ), M u s i k p r o f e s s o r in C a m b r i d g e (King's C o l l e g e ) h a t t e 1934 eine H ä n d e l - B i o g r a p h i e (Life of Handel) veröffentlicht. Hans Kleemann: H ä n d e l - G e d e n k t a g e in Halle Am S o n n t a g v o r m i t t a g fand in der A u l a d e r U n i v e r s i t ä t ein F e s t a k t statt, d e m a u c h das akademische S c h a u g e p r ä n g e n i c h t fehlte. Die F e s t r e d e h i e l t der englische M u s i k f o r s c h e r Prof. Dr. Edward D e n t , der mit a l l e r l e i H u m o r über H ä n d e i s T ä t i g k e i t in E n g l a n d s p r a c h und d a b e i ein sehr lebendiges Bild seiner P e r s ö n l i c h k e i t entwarf Z e i t s c h r i f t für M u s i k , 102. Jg. (1935), I, H. 4 (April), S. 4 0 1 403
- 78 -
12./13.02.1935
Herbert Gerigk: R ü c k b l i c k auf d i e Händel-Gedenktage in H a l l e Τ Γ . N e u e s W i s s e n s m a t e r i a l trug Prof. E d w a r d Dent - Cambridge zusammen, wenn s c h o n seine Erklärung: " H ä n d e l h a t nie für das V o l k g e s c h r i e b e n " , auf Händel am w e n i g s t e n zutrifft, d e n n er ist v ö l lig in s e i n e m V o l k s t u m verwurzelt. ... V B (Ν. Α . ) , Nr. 57 v. 26. Februar 1935, S. 10
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz ZSg.
101/5/43/Nr.
1106
13.2.35. 13. F e b r u a r
1935
Der P r e u ß i s c h e Ministerpräsident b i t t e t d r i n g e n d die A n g e l e g e n h e i t K l e i b e r (Generalmusikdirektor d e r B e r l i n e r Staatsoper) bis zur V e r ö f f e n t l i c h u n g einer a m t l i c h e n N o t i z r u h e n zu lassen. V e r t r a u l i c h k a n n mitgeteilt werden, d a ß d e r V e r t r a g Kleiber mit d e r S t a a t s o p e r Ende Februar abläuft u n d b i s h e r n i c h t erneuert w o r d e n ist. s. a. ZSg. 102/1/47 v. 13. Februar 1935: ... a u c h nicht M i t t e i l u n g e n a n d e r e r Stellen ü b e r n e h m e n (Notiz in den " B l ä t t e r n d e r P h i l h a r m o n i e " ) ... s. a. ZSg. 101/4/206/Nr. 961 v. 5. D e z e m b e r 1934 K l e i b e r h a t t e b e r e i t s im Januar d a s L a n d v e r l a s s e n . Seine F u n k t i o n e n ü b e r n a h m d e r neue Direktor der B e r l i n e r Staatsoper C l e m e n s Krauß (1893 - 1954), der als N a c h f o l g e r F u r t w ä n g l e r s n a c h B e r lin g e k o m m e n w a r (vgl. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 5 / N r . 960 v. 4. Dezember 1934) s. a. F. K. P r i e b e r g , Musik im N S - S t a a t , F r a n k f u r t a. M. 1982, S. 70 f. s. a. F r i t z S t e g e : Berliner Musik TTi D r i n g e n d e r als der " F a l l F u r t w ä n g l e r " würde d e r " F a l l K l e i b e r " einer Bereinigung b e d ü r f e n . A u s l ä n d i s c h e Z e i t u n g e n w o l l e n b e r e i t s wissen, d a ß E r i c h K l e i b e r seinen R ü c k t r i t t e r k l ä r t h a b e . Auf jeden Fall ist das k ü n s t l e r i s c h e V e r h a l t e n K l e i b e r s geradezu b e i s p i e l l o s . ... E i n e m p ö r t e r Zuhörer rief laut " H e i l M o z a r t " : W i d e r s p r u c h w u r d e v o n d e m Beifallsgejohle d e r K l e i b e r - C l i q u e erstickt, in d e r d a s jüdische Element a u f f ä l l t . ... Z e i t s c h r i f t für Musik, 102. Jg. (1935), I, Η. 1, S. 41
13.02.1935
- 79 ZSg. 101/5/43/Nr.
1107
13. F e b r u a r
1935
Der P r e i s k o m m i s s a r Goerdeler b i t t e t d i e d e u t s c h e P r e s s e über G e s c h ä f t s s c h l i e ß u n g e n erst dann zu b e r i c h t e n , w e n n amtliche U n t e r lagen v o r l i e g e n , v o r allem s o l l e n b e l a s t e n d e T a t s a c h e n erst d a n n m i t g e t e i l t w e r d e n , w e n n sie a m t l i c h G e s e h e n : Fa., D., K.
s. a. ZSg. 102/1/48
ZSg. 101/5/44/Nr.
Hbg.
feststehen.
12.55
Br.
1.00
Ch.
1.27
(1) v. 13. F e b r u a r
1108
1935
13. F e b r u a r
1935
B e s t e l l u n g a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 13. F e b r u a r Um alle M i ß v e r s t ä n d n i s s e a u s z u s c h a l t e n , w i r d v o n
1935 zuständiger
S t e l l e m i t g e t e i l t , daß über die S t ä n d e und F i r m e n d e r
inter-
nationalen Autoaussteilung mit Namen, Preisangabe der Wagen usw. in allen E i n z e l h e i t e n b e r i c h t e t w e r d e n darf, d a es sich bei d i e s e r A u s s t e l l u n g um eine A n g e l e g e n h e i t h a n d e l t , die d i e g e s a m t e d e u t s c h e V o l k s w i r t s c h a f t angeht. D e s w e g e n w i r d d i e s m a l v o n d e m V e r b o t des W e r b e r a t e s , in der P r e s s e im R a h m e n
publi-
zistischer Artikel Firmennamen und Preise zu nennen,
Abstand
g e n o m m e n . Die g l e i c h e Freiheit d e r B e r i c h t e r s t a t t u n g
bezieht
s i c h auf die
Zubehörindustrie.
G e s e h e n : Fa., D., Κ
Hbg.
brfl.
Brsl.
6.30
Chmn.
brfl.
Der W e r b e r a t d e r D e u t s c h e n W i r t s c h a f t b e s t a n d seit d e m 1. N o v e m ber 1933. In d e r Z w e i t e n D u r c h f ü h r u n g s v e r o r d n u n g des G e s e t z e s ü b e r W i r t s c h a f t s w e r b u n g vom 27. O k t o b e r 1933 (RGBl. 1935, I, S. 791) w u r d e n seine A u f g a b e n festgelegt u. a.: § 4 Der W e r b e r a t g i b t b e k a n n t , w e l c h e n P e r s o n e n u n d G e s e l l s c h a f t e n er d i e G e n e h m i g u n g zur W i r t s c h a f t s w e r b u n g a l l g e m e i n e r t e i l t u n d w e l c h e A r t e n d e r W i r t s c h a f t s w e r b u n g er a l l g e m e i n g e n e h m i g t . ... § 5 Der W e r b e r a t
- 80
13.02.1935
h a t M a ß n a h m e n zu ergreifen, um d i e M i ß s t ä n d e , die sich auf dem G e b i e t e des w i r t s c h a f t l i c h e n W e r b e n s e n t w i c k e l t h a b e n , zu beseitigen ... N a c h d e m "Gesetz über W i r t s c h a f t s w e r b u n g v o m 12. September 1933" (RGBl. 1935, I, S. 625) wurden die M i t g l i e d e r d e s Werberats v o m P r o p a g a n d a m i n i s t e r berufen u n d u n t e r s t a n d e n seiner Aufsicht. D i e I n t e r n a t i o n a l e Automobil- u n d M o t o r r a d a u s s t e l l u n g fand vom 14. - 27. M ä r z 1935 in Berlin statt. s. d a z u die 1 2 - s e i t i g e Sonderbeilage zur E r ö f f n u n g in V B (Ν. Α.), Nr. 45 v. 14. Februar 1935
ZSg. 1 0 1 / 5 / 4 5 / N r . DNB-Rundspruch.
1109
13. F e b r u a r
1935
13.2.35.
Ü b e r d e n d u r c h S p i e l e n mit einer S c h u ß - W a f f e h e r b e i g e f ü h r t e n
Un-
fall in der Q u a r t a einer K a r l s h o r s t e r S c h u l e darf nicht b e r i c h tet w e r d e n . D., Fa., K.
Hbg.
9.15
Brsl.
6.30
Chemn. brfl.
ZSg. 102/1/48 (2)
13. F e b r u a r
1935
B e i d e r V e r ö f f e n t l i c h u n g v o n Karten, in d e n e n die
früheren
d e u t s c h e n R e i c h s g r e n z e n eingezeichnet sind, m ö g e m a n g e n a u d a r a u f achten, d a ß diese früheren G r e n z e n d a n n a u c h ü b e r a l l e i n h e i t l i c h a u f g e f ü h r t würden, w e i l sonst irgendwelche
Schlüs-
se auf deutsche A n n e x i o n s w ü n s c h e und d e r g l e i c h e n g e z o g e n werden
könnten.
ZSg. 102/1/48
(3)
13. F e b r u a r
1935
D a s R e i c h s j u s t i z m i n i s t e r i u m brachte die alte Praxis in Erinnerung, d a ß d e r v o l l e N a m e eines V e r u r t e i l t e n g r u n d s ä t z l i c h nur bei s c h w e r e n S t r a f t a t e n genannt w e r d e n soll, w ä h r e n d bei
leichteren
-
81
13./14.02.1935
-
Fällen, vor allem bei V e r g e h e n und Ü b e r t r e t u n g e n , höchstens
die
A n f a n g s b u c h s t a b e n mitgeteilt w e r d e n sollen, außer es b e s t ü n d e n a u c h hier s c h w e r w i e g e n d e Gründe für v o l l e N a m e n s n e n n u n g . p f l i c h t g e m ä ß e n E r m e s s e n der B e r i c h t e r s t a t t e r und obliege es, d i e s e R i c h t l i n i e n
einzuhalten.
s. a. ZSg. 101/3/95/Nr. 307 v. 24. Februar
ZSg. 102/1/48
(4)
Dem
Schriftsteller
1934
13. F e b r u a r
1935
Das "Berliner T a g e b l a t t " hat gestern eine längere Darlegung W i c k h a m Steed zitiert, wozu in der P r e s s e k o n f e r e n z
von
festgestellt
wurde, daß m a n d i e s e m M a n n n i c h t so v i e l E h r e a n t u n dürfe. Es scheine d u r c h a u s unangebracht, ihn so
herauszustreichen.
s. a. ZSg. 101/3/265/Nr. 569 v. 28. J u n i
1934
D i e s e in der D a r s t e l l u n g von M. Boveri, W i r lügen alle, Ö l t e n u. a. 1965, S. 573 falsch datierte (18.2.35) A u s r i c h t u n g , w i r d in der D o k u m e n t e n s a m m l u n g " U r s a c h e n u n d F o l g e n " , XI, S. 297 irrtümlich unter d e m Datum des 22. J a n u a r 1935 v e r z e i c h n e t . " O f f e n s i v e g e g e n d e n Krieg" W i c k h a m Steed ü b e r Deutschlands m ö g l i c h e S t e l l u n g n a h m e ... Steed g l a u b t , d a ß Hitler jetzt vor e i n e r der schwersten Ents c h e i d u n g e n seines Lebens steht, u n d zwar d a r ü b e r , ob er D e u t s c h land für d e n K r i e g rüsten oder ob er im B e s i t z e d e r G l e i c h b e r e c h tigung m i t E u r o p a für den Frieden a r b e i t e n w o l l e . ... BT, Nr. 71 v. 11. F e b r u a r 1935, S. 1
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z vom 14. F e b r u a r ZSg. 101/5/46/Nr.
1110
14. F e b r u a r
1935
1935
In dem o f f i z i e l l e n J a h r e s b e r i c h t d e r B e r u f s g r u p p e E i s e n
schaffen-
de Industrie f i n d e n sich e b e n s o w o h l wie im l e t z t e n W o c h e n b e r i c h t des Instituts für K o n j u n k t u r f o r s c h u n g
Z a h l e n v e r g l e i c h e aus der
B e l e g s c h a f t u n d der P r o d u k t i o n der letzten J a h r e , die u n e r w ü n s c h t sind. Es wird daher g e b e t e n , b e i
absolut
Veröffentlichung
14.02.1935
-
82
-
d e r B e r i c h t e die früheren A n w e i s u n g e n h i n s i c h t l i c h der V e r ö f f e n t lichung der B e l e g s c h a f t s z i f f e r n u n d der P r o d u k t i o n s s t e i g e r u n g zu
usw.
berücksichtigen.
s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/23/Nr. 1065 v. 28. J a n u a r 1935 101/5/80/Nr. 1171 v. 9. März 1935 110/1/3 v. 14. Februar 1935 110/1/5 v. 16. Februar 1935
G e w i n n e und V e r l u s t e der d e u t s c h e n Industrie D B Z , Nr. 37 v . 13. Februar 1935, S. 2 s. a. DBZ, Nr. 40 v. 16. F e b r u a r 1935, S. 1 Die K o n j u n k t u r einzelner W i r t s c h a f t s z w e i g e in D e u t s c h l a n d . 3 . E i s e n s c h a f f e n d e Industrie V i e r t e l j a h r e s h e f t e zur K o n j u n k t u r f o r s c h u n g , 9. Jg. (1934), H. 4, S. 310-314 A n h a n d d e r in d i e s e m Bericht e n t h a l t e n e n S c h a u b i l d e r ist zu erkennen, daß d i e Z a h l der B e s c h ä f t i g t e n in d e r " E i s e n s c h a f f e n d e n " I n d u s t r i e seit 1933 stark a n g e s t i e g e n w a r u n d die P r o d u k t i o n e b e n f a l l s . E i n w e i t geringerer A n s t i e g war b e i m A u f t r a g s e i n g a n g zu v e r z e i c h n e n .
ZSg. 101/5/46/Nr.
1111
14. F e b r u a r
1935
Die A n w e i s u n g ü b e r Verbot der B e r i c h t e r s t a t t u n g betr. ist d a h i n zu v e r s t e h e n , d a ß nur ü b e r d i e
Sojabohne
Sojabohnenzüchtung
n i c h t s g e b r a c h t w e r d e n soll, d a g e g e n darf über d e n
Sojabohnen-
h a n d e l b e r i c h t e t w e r d e n (also i n s b e s o n d e r e U m s a t z z i f f e r n G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.52 Uhr
Brsl. 12.55
"
Chmn.
"
1.37
s. a. ZSg. 101/5/33/Nr. 1084 v. 5. F e b r u a r ZSg. 110/1/3 v. 14. Februar 1935
ZSg. 101/5/47/Nr.
1112
usw.)
1935
14. F e b r u a r
1935
D N B - R u n d s p r u c h . Berlin, d e n 14. F e b r u a r 35. E i n e Z e i t u n g s m e l d u n g , w o n a c h a n g e b l i c h g e p l a n t sein soll, daß n i e m a n d m e h r in d e n Dienst von Staat u n d Behörde treten darf,
14./15.02.1935
- 83 -
w e n n er n i c h t v o r h e r aktiv in d e n R e i h e n d e r H i t l e r - J u g e n d g e s t a n d e n h a b e , d a r f v o n den B l ä t t e r n n i c h t ü b e r n o m m e n werden. D., Fa., K.
ZSg. 101/5/48/Nr.
Hbg.
9.15
Bresl.
8.20
Chemn.
brfl.
1113
DNB-Rundspruch
15. F e b r u a r
15. Februar
1935
35.
Über einen V o r t r a g des Dr. R i t t e r v o n N i e d e r m a y e r über tik in S o w j e t r u s s l a n d " soll n i c h t b e r i c h t e t G e s e h e n : D., Fa., K.
"Wehrpoli-
werden.
Hbg. 9.15 Br.
7.45
Ch.
brfl.
O s k a r R i t t e r v o n Niedermayer (1885 - 1948), Offizier, G e o g r a p h u n d D i p l o m a t , 1912 - 1914 in P e r s i e n und Indien, Leiter einer d i p l o m a t i s c h e n M i s s i o n in A f g h a n i s t a n , 1924 - 1932 im b e s o n d e ren r ü s t u n g s p o l i t i s c h e n A u f t r a g in M o s k a u , seit 1933 O b e r s t l e u t n a n t und D o z e n t für W e h r g e o g r a p h i e . N a c h d e m er Direktor des w e h r p o l i t i s c h e n Instituts der U n i v e r s i t ä t B e r l i n g e w o r d e n war (1938), v e r ö f f e n t l i c h t e er seine V o r l e s u n g e n als "Wehrpolitik. Eine E i n f ü h r u n g u n d B e g r i f f s b e s t i m m u n g " , L e i p z i g 1939. Im 2. W e l t k r i e g z u n ä c h s t I n s p e k t e u r der ö s t l i c h e n F r e i w i l l i g e n v e r b ä n d e an d e r W e s t f r o n t , d a n n 1944 Kommandeur der O s t t r u p p e n , im August w e g e n W e h r k r a f t z e r s e t z u n g verurteilt. 1943 v o n d e n A m e r i k a n e r n b e f r e i t u n d a n s c h l i e ß e n d v o n den S o w j e t r u s s e n w i e d e r verhaftet, w u r d e er n a c h M o s k a u verbracht, wo er starb.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 4 9 / N r . 1114
15. F e b r u a r
1935
B e s t e l l u n g a. d. P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m v. 15. Februar
1935
U b e r d e n W e l t r e k o r d Stucks soll b i s zur H e r a u s g a b e einer E r klärung der obersten nationalen Sportbehörde nichts licht w e r d e n .
veröffent-
- 84 -
15./16.02.1935 G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
9.15 U h r
Brsl. b r f l . Chmn. brfl. s. a. ZSg. 101/5/55/Nr. 1129 v. 20. F e b r u a r
1935
H a n s Stuck (1900 - 1978), A u t o r e n n f a h r e r , 1934-1939 Deutscher M e i ster. 1934/35 w a r e n seine e r f o l g r e i c h s t e n Jahre (Nürburgring, M o n z a ) . S e i n e letzten W e l t r e k o r d e , v o r diesem Datum, h a t t e Stuck am 20. O k t o b e r 1934 auf der Avus a u f g e s t e l l t . N e u e r W e l t r e k o r d Stucks 330 Stundenkilometer/Caracciolas L e i s t u n g weit ü b e r t r o f f e n H H N , Nr. 78 v. 15. Februar 1935 (Α. Α . ) , S. 1 Stucks Rekordzeit Z u d e r M e l d u n g ü b e r einen n e u e n R e k o r d Hans Stucks liegt nun eine o f f i z i e l l e Bekanntgabe d u r c h die O b e r s t e N a t i o n a l e Sportbehörde für d i e d e u t s c h e Kraftfahrt (0NS) vor. Diese besagt: "Hans Stuck (auf A u t o - U n i o n ) stellte heute ... e i n e n neuen internationalen K l a s s e n r e k o r d ... auf. ..." H H N , N r . 7 9 v. 16. Februar 1935 (Μ. Α . ) , S. 2 S t u c k fährt 330 Stundenkilometer N e u e r d e u t s c h e r Weltrekord auf einer i t a l i e n i s c h e n SZ, Nr. 85 v. 15. Februar 1935, S. 1
ZSg.
101/5/50/Nr.
1115
16. F e b r u a r
D N B - R u n d r u f vom 16. Februar
Kunststraße
1935
1935
D i e V e r ö f f e n t l i c h u n g des U r t e i l s des V o l k s g e r i c h t s h o f e s
in der
S t r a f s a c h e S o s n o w s k i darf erst e r f o l g e n , w e n n d i e d u r c h DNB v e r b r e i t e t e a m t l i c h e Meldung G e s e h e n : Fa., D., K.
vorliegt.
Habg.
12.06
Brsl.
12.37
Chmn.
12.20
s. a. ZSg. 101/5/53/Nr. 1121 v. 18. F e b r u a r 1935 ZSg. 110/1/6 v. 16. F e b r u a r 1935: In der P r e s s e k o n f e r e n z w u r d e n o c h d a r u m gebeten, die M e l d u n g über das Urteil im S o s n o w s k i - P r o z e ß in der a m t l i c h e n Form zu v e r ö f f e n t l i c h e n . (Bei d i e s e m Prozeß dreht es s i c h um eine S p i o n a g e - A n g e l e g e n h e i t , d u r c h die d i e S i e m e n s - W e r k e in M i t l e i d e n s c h a f t gezogen sind.)
16.02.1935
-85 Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 16.2.35 ZSg. 101/5/51/Nr.1116
16. Februar 1935
Zu dem neuen Außenhandelsausweis wird gebeten, keine Überschriften etwa in der Form zu machen "105 Mill. Einfuhrüberschuß", sondern vielmehr neutralere Überschriften wie "Ausfuhr im Januar noch rückgängig". s. a. ZSg. 110/1/5 v. 16. Februar 1935 ZSg. 101/28/51 f. V. 18. Februar 1935 (Vertraulicher Informationsbericht Nr. 24) Deutscher Außenhandel Die deutsche Handelsbilanz verzeichnete im Januar 1935 ein sensationelles Anschwellen des Defizits auf 105 Mill. Rm. , wie es in diesem Ausmaß bisher wohl kaum je vorgekommen ist. Es bedeutet dies mehr als eine Verdoppelung des bereits außerordentlich hohen Defizits des Dezember von 45,6 Mill. Rm.und das Fünffache des Fehlbetrages von 22 Mill. Rm.des Januar 1934, womit es beinahe auf 40 % des Gesamtdefizits des Jahres 1934 von 284 Mill. Rm.angeschwollen ist. Diese außerordentliche Verschlechterung ist fast ausschließlich eine Folge der Schrumpfung der Ausfuhr im Januar um 15,5 % auf 299 (350) Mill. Rm.gegenüber 354 Mill. Rm.im Dezember auf einen bisher in der Nachkriegszeit kaum je verzeichneten Tiefstand. ... NZZ, Nr. 280 v. 17. Februar 1935, S. 3 Ungünstiges Europageschäft Die Gründe der Außenhandelspassivität: Warenaustausch mit USA stark rückläufig HHN, Nr. 76 v. 14. Februar 1935, S. 10 Jahreszeitlicher Ausfuhrrückgang Deutschlands Außenhandel im Januar - Leicht gestiegene Einfuhr HHN, Nr. 80 v. 16. Februar 1935 (Α. Α.), S. 19 s. a. DBZ, Nr. 39 v. 15. Februar 1935, S. 9 ZSg. 101/5/51/Nr. 1117
16. Februar 1935
Die Verdienste des bekannten Konstrukteurs und Zeppelinkapitäns Flemming, der soeben verstarb, sollen ausführlich gewürdigt und kommentiert werden. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg. Brsl.
12.55 Uhr 1.05
"
Chmn. 12.55
(I
"
16.02.1935 s. a. ZSg.
-
86
110/1/5 v. 16. F e b r u a r
-
1935
L u f t k a p i t ä n F l e m m i n g gestorben Der b e k a n n t e Z e p p e l i n k a p i t ä n H a n s Kurt F l e m m i n g ist am F r e i t a g abend, 2 0 . 3 0 U h r , nachdem er sich im K r a n k e n h a u s in W e i n g a r t e n einer B a u c h o p e r a t i o n hatte u n t e r z i e h e n m ü s s e n , im Alter v o n 48 Jahren verstorben. HHN, Nr. 80 v. 16. Februar 1935 (Α. Α.), S. 1 Kurt F l e m m i n g - ein hervorragender L u f t s c h i f f ü h r e r HHN, Nr. 81 v. 17. Februar 1935 (Μ. Α . ) , S. 3
ZSg.
102/1/74
(1)
16. F e b r u a r
1935
Die b e v o r s t e h e n d e n Wahlen in Danzig s o l l e n n i c h t im Zusammenhang mit d e r S a a r a b s t i m m u n g gebracht w e r d e n . s. a. ZSg.
110/1/5 v. 16. Februar
1935
Das D a n z i g e r V o l k zur Entscheidung a u f g e r u f e n VB (.N. A . ; , N r . 46 v. 15. F e b r u a r 1935, S. 3 U n s t i m m i g k e i t e n zwischen d e n in D a n z i g z u g e l a s s e n e n Parteien nutzte die n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Fraktion dazu, eine P a r l a m e n t s a u f lösung zu f o r d e r n (13. Februar). Die A b s t i m m u n g fand am 21. F e b r u a r s t a t t u n d endete mit der A n n a h m e d e s A n t r a g s , gegen die S t i m m e n d e s Z e n t r u m s , der S o z i a l d e m o k r a t e n und d e r Kommunisten. Die W a h l w u r d e auf den 7. April f e s t g e s e t z t . Sie brachte den N a t i o n a l s o z i a l i s t e n einen S t i m m e n z u w a c h s , s. a. A D A P , S e r i e C, Bd. III, 2, Nr. 500
ZSg.
102/1/74
(2)
16. F e b r u a r
1935
In d e n a u ß e n p o l i t i s c h e n K o m m e n t a r e n m ö g e m a n n i c h t zu sehr b e t o nen, daß D e u t s c h l a n d keinen Keil z w i s c h e n E n g l a n d und F r a n k r e i c h treiben w o l l e . s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/29/Nr. 1077 v. 3. F e b r u a r 1935 101/5/33/Nr. 1085 v. 5. F e b r u a r 1935 110/1/6 v. 16. F e b r u a r 1935 101/5/52/Nr. 1118 v. 18. F e b r u a r 1935
Auftakt zu Verhandlungen N a c h d e m es E n g l a n d gelungen ist - w i e die L o n d o n e r V e r e i n b a r u n g e n b e w e i s e n - m i t Frankreich w i e d e r ins G e s p r ä c h zu kommen,
16.02.1935
- 87 -
ist es ganz n a t ü r l i c h , daß D e u t s c h l a n d ebenfalls m i t d e n E n g l ä n d e r n d i e F o r t s e t z u n g des G e s p r ä c h s a u f n e h m e n m ö c h t e . Irgendwelche A b s i c h t e n , England und F r a n k r e i c h h i e r d u r c h v o n e i n a n d e r trennen zu w o l l e n , könnten D e u t s c h l a n d nur bei bösem W i l l e n u n t e r s t e l l t werden. HHN, Nr. 79 v. 16. Februar 1935 (Μ. Α . ) , S. 1
ZSg. 102/1/74
(3)
16. Februar
1935
A u s l a n d s p r e s s e m e l d u n g e n über einen m a z e d o n i s c h e n M i t w i s s e r
des
M a r s e i l l e r A t t e n t a t s , d e r in D e u t s c h l a n d f e s t g e n o m m e n sein soll, m ö g e n n i c h t g e b r a c h t werden. s. a. ZSg. 110/1/6 v. 16. F e b r u a r
1935
A m 9. O k t o b e r 1934 w a r A l e x a n d e r I. v o n J u g o s l a w i e n in M a r s e i l l e v o n k r o a t i s c h e n E m i g r a n t e n e r s c h o s s e n worden, (vgl. ZSg. 101/4/ 143/Nr. 818 v. 10. Oktober 1934)
ZSg. 102/1/80
16. Februar
1935
In d e r h e u t i g e n P r e s s e k o n f e r e n z w u r d e eine L e i s t u n g d e s L u d w i g s b u r g e r A n z e i g e r s als g i p f e l h a f t b e z e i c h n e t , w e i l d a s Blatt
zwei-
s p a l t i g und a u s f ü h r l i c h schilderte, wie seine R e d a k t i o n
entgegen
d e r A n o r d n u n g d i e H i t l e r r e d e am T a g der B e k a n n t g a b e d e s
Saarer-
g e b n i s s e s vom R u n d f u n k a b g e n o m m e n u n d nicht d e n D N B - B e r i c h t
ab-
g e w a r t e t habe. Irgend etwas soll g e g e n das B l a t t u n t e r n o m m e n w e r den. L u d w i g s b u r g e r Zeitung (1818 - 1945) b e z e i c h n e t e sich 1932 als b ü r g e r l i c h n e u t r a l (Amtsblatt). H a n d b u c h der d e u t s c h e n T a g e s p r e s se, 4. Aufl. 1932, S. 359 s. a. ZSg. 110/1/5 f. v. 16. F e b r u a r 1935: ... Die L u d w i g s b u r g e r Zeitung h a t einen A r t i k e l g e b r ä c h t , der ü b e r s c h r i e b e n ist " A u c h in d e n R e d a k t i o n s s t u b e n w e r d e n S c h l a c h t e n g e s c h l a g e n " , der sich mit der A u f n a h m e d e r R e d e des F ü h r e r s am 15. J a n u ar befaßt. Stephan v e r l a s e i n z e l n e Stellen d i e s e s A r t i k e l s , d e n er als K u r i o s u m b e z e i c h n e t e . In dem A r t i k e l wird u. a. erklärt, daß das Blatt alle a n d e r e n Z e i t u n g e n d a d u r c h geschlagen habe, daß es d i e R e d e aus dem R a d i o aufnehmen ließ - w a s b e k a n n t l i c h v e r b o t e n war. (6) W ö r t l i c h wurde er-
16./18.02.1935
-
88
-
klärt: " S o l l t e die F ü h r e r r e d e n o c h in die h e u t i g e Ausgabe, b l i e b keine Zeit, auf die N a c h r i c h t des DNB zu w a r t e n . " Stephan h i e l t es für z i e m l i c h e i n z i g a r t i g , daß man nicht nur die g e g e b e n e n V o r s c h r i f t e n ü b e r t r i t t , sondern dies a u c h n o c h zweispaltig aufmacht u n d d a n n s i c h rühmt, wie fein man das gemacht habe. Die Zeitung w i r d verwarnt. A u c h in d e n R e d a k t i o n s s t u b e n w e r d e n S c h l a c h t e n g e s c h l a g e n In der N a c h r i c h t e n ü b e r m i t t l u n g ist das L e i s t u n g s p r i n z i p oberstes Gesetz ... Der Führer sprach, und sollte d i e Rede n o c h in die heutige A u s g a b e , b l i e b k e i n e Zeit, auf die N a c h r i c h t e n d e s DNB (Deutsches N a c h r i c h t e n - B ü r o ) z u warten. J e d e M i n u t e war kostbar. Immer zwei s t e n o g r a p h i e r t e S e i t e n wurden leise a b g e h o l t u n d g l e i c h auf der S c h r e i b m a s c h i n e übertragen, dem P o l i t i s c h e n S c h r i f t l e i t e r zum R e d i g i e r e n v o r g e l e g t und dann schnell in die Setzerei gegeben. ... N o c h w a r d i e R e d e nicht beendet, als bereits die ersten Sätze druckfertig waren. L u d w i g s b u r g e r Zeitung, Nr. 14 v. 17. J a n u a r 1935 (Μ. Α.), S. 3
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg. 101/5/52/Nr.
1118
18.2.35
18. F e b r u a r
1935
Das A u s w ä r t i g e Amt bittet, keine Kritik im e i n z e l n e n an der f r a n z ö s i s c h - e n g l i s c h e n A u s e i n a n d e r s e t z u n g über d i e
Auswirkungen
des L o n d o n e r C o m m u n i q u e s zu üben. In g l e i c h e r W e i s e sollen die F r a g e n des O s t p a k t e s nicht m e h r b e s p r o c h e n w e r d e n und auch n i c h t d i e Probleme, w e r v o n den a u s l ä n d i s c h e n S t a a t s m ä n n e r n n a c h Berlin kommt oder w e l c h e r Vertreter des A u s w ä r t i g e n A m t e s n a c h L o n don
fährt.
s. a. ZSg. 102/1/42 (1) v. 18. F e b r u a r 1935 ZSg. 110/1/8 v. 18. F e b r u a r 1935 ZSg. 102/1/51 (1) v. 19. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/28/67 v. 22. F e b r u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 27) Z u d e n E i n z e l h e i t e n und H i n t e r g r ü n d e n d i e s e s V o r g e h e n s s. a. A. Franijois-Poncet, A l s Botschafter im " D r i t t e n Reich", Neuaufl. M a i n z , B e r l i n 1980, S. 257 f. Zu d i e s e m Z e i t p u n k t war eine R e i s e von Sir J o h n Simon, dem e n g l i schen A u ß e n m i n i s t e r für Anfang März n a c h Berlin g e p l a n t (vgl. ZSg. 101/28/37 v. 11. Februar 1935 (Vertrauliche Information), s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 503
18.02.1935
- 89 ZSg. 101/5/52/Nr.
1119
18. F e b r u a r
Die A n g e l e g e n h e i t H e i m b u r g e r - H e n n e s s y
1935
soll n i c h t weiter
erörtert
werden. s. a. ZSg. 102/1/42 (2) v. 18. F e b r u a r 1935: Bei der K o m m e n t i e rung des Saarabkommens m ü s s e m a n f e s t s t e l l e n , daß die d e u t sche D e l e g a t i o n zäh und g e d u l d i g alle S c h w i e r i g k e i t e n b e seitigt habe. Eine Kritik am f r a n z ö s i s c h e n V e r h a l t e n sei im. A u g e n b l i c k n i c h t zulässig. ... s. a. ZSg. 110/1/8-9 v. 18. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/5/71/Nr. 1156 v. 4. März 1935 s. a. die D a r s t e l l u n g in: Das A r c h i v , F e b r u a r 1935, S. 1693 (28. F e b r u a r ) : ... Der Chef der s a a r l ä n d i s c h e n Polizei, der E n g länder H e n n e s s y verließ M i t t e des M o n a t s das Saargebiet, n a c h d e m er in einer M i t t e i l u n g an die P r e s s e schwere A n g r i f f e g e g e n den D i r e k t o r des Innern, den Emigranten H e i m burger, b e r i c h t e t hatte, d e s s e n B e z i e h u n g e n zu dem separat i s t i s c h e n P u t s c h v e r s u c h am T a g e v o r d e r S a a r a b s t i m m u n g ... H e n n e s s y aufgedeckt hatte. Das d u r c h H e n n e s s y eingeleitete V e r f a h r e n g e g e n H e i m b u r g e r beim O b e r s t e n A b s t i m m u n g s g e r i c h t w u r d e j e d o c h "von einer h o c h g e s t e l l t e n Instanz" u n t e r b u n den . ... Das Ende eines Systems TT. U m g e b e n v o n einem Stab f r a n z ö s i s c h e r M i t a r b e i t e r h a t H e i m b u r ger n a c h a u ß e n h i n stets v e r b i n d l i c h , im Grunde seines H e r z e n s aber ein l e i d e n s c h a f t l i c h e r D e u t s c h e n h a s s e r , seine Befugnisse zu einer s y s t e m a t i s c h e n S c h i k a n i e r u n g der S a a r b e v ö l k e r u n g m i ß b r a u c h t . HHN, Nr. 98 v. 27. Februar 1935 (Α. Α.), S. 1 W e g e n d i e s e s A r t i k e l s wurden d i e " H a m b u r g e r N a c h r i c h t e n " a u f d e r P r e s s e k o n f e r e n z gerügt, sich n i c h t an d i e s e A n w e i s u n g v o m 18. F e b r u a r 1935 g e h a l t e n zu haben (vgl. ZSg. 110/1/14 v. 1. März 1935).
ZSg. 101/5/52/Nr.
1120
18. F e b r u a r
1935
A n g r i f f e g e g e n das litauische S t a a t s o b e r h a u p t S m e t a n a terbleiben entsprechend den internationalen G e s e h e n : Fa., D., K .
Hbg. Brsl.
12.55 Uhr 1.00
"
Chmn. s. a. ZSg. 102/1/39 (1) v. 7. J a n u a r 1935 ZSg. 110/1/9 v. 18. Februar 1935 ZSg. 102/1/42 (3) v. 18. F e b r u a r 1935
((sie)) sollen un-
Gepflogenheiten.
- 90 -
18.02.1935
A n t a n a s S m e t o n a (1874 - 1944), l i t a u i s c h e r Politiker, P r o f e s s o r für P h i l o s o p h i e in Kowno, seit 1919 S t a a t s p r ä s i d e n t , 1922 zurückg e t r e t e n . D u r c h Staatsstreich F ü h r e r d e r N a t i o n a l p a r t e i , D e z e m ber 1926 - J u n i 1940 Staatspräsident. N a c h d e r sowjetischen Bes a t z u n g g i n g er zunächst n a c h D e u t s c h l a n d , d a n n in die USA. Er g a l t bei d e n N a t i o n a l s o z i a l i s t e n als d e u t s c h f r e u n d l i c h .
ZSg.
101/5/53/Nr.
1121
18. F e b r u a r
B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v.
1935
18.2.35
Die a m t l i c h e DNB-Meldung über d i e H i n r i c h t u n g e n in der A n g e l e g e n h e i t S o s n o w s k i muß unter allen U m s t ä n d e n an die Spitze d e s B l a t tes in g r ö ß t e r Aufmachung g e b r a c h t w e r d e n . Es wird Wert
gelegt
auf die U n t e r ü b e r s c h r i f t "Der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Staat b r i c h t d e n Landesverrat". B i l d e r ü b e r d i e H i n g e r i c h t e t e n
u n t e r k e i n e n U m s t ä n d e n v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n . Eine jüdische hat B i l d e r angefertigt, hat aber b e r e i t s ein
zer-
dürfen Firma
Veröffentlichungsver-
bot e r h a l t e n . W i r g e b e n b r i e f l i c h e i n e v e r t r a u l i c h e
Darstellung
der V o r g ä n g e . Es darf unter k e i n e n U m s t ä n d e n m i t g e t e i l t
werden,
daß es s i c h bei d e n Verurteilten um A n g e s t e l l t e des R e i c h s w e h r ministeriums
handelt.
G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
3.30
Uhr
Brsl. 8.00
"
Chmn. 3 . 5 0
"
s. a. ZSg. 101/5/50/Nr. 1115 v. 16. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/28/57 v. 18. F e b r u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 25): ... R i t t m e i s t e r a. D. von S o s n o w s k i war seit J a h r e n in Berlin a n s ä s s i g und hatte hier ein umf a n g r e i c h e s Spionagenetz a u f g e z o g e n ... Die T a t s a c h e , d a ß der A n s t i f t e r Rittmeister v o n S. n u r zu lebenslänglichem Z u c h t h a u s verurteilt wurde, w i r d a m t l i c h e r s e i t s d a m i t b e g r ü n d e t , daß seine T a t d e s h a l b n i c h t so v e r w e r f l i c h sei, w e i l er sie im Interesse seines L a n d e s beging . Ferner mögen n a t ü r l i c h außenpolitische G r ü n d e (59) allgemeiner A r t (deutsch-polnisches V e r h ä l t n i s ) m a ß g e b e n d gewesen sein. ... I n w i e w e i t die angeklagten und v e r u r t e i l t e n P e r s o n e n a u c h R ö h m D i e n s t e leisteten, ist n o c h n i c h t klar z u übersehen, j e d e n f a l l s bestanden auch in d i e s e r A n g e l e g e n h e i t g e w i s s e g e h e i m e Beziehungen. Dr. R a u s c h s. a. ZSg. 110/1/9-11 v. 18. F e b r u a r 1935
18./19.02.1935
- 91 L a n d e s v e r r a t m i t d e m Tode gesühnt 77Ί Das U r t e i l des V o l k s g e r i c h t s h o f e s m ö g l i c h e ...
ist h a r t , aber das einzig
HHN, Nr. 82 v. 18. Februar 1935 (Α. Α . ) , S. 1 Landesverräterinnen hingerichtet Der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Staat z e r b r i c h t den L a n d e s v e r r a t VB (Ν. Α.), Nr. 50 v. 19. Februar 1935, S. 1 Unerbittlichkeit gegen Landesverrat Zwei H i n r i c h t u n g e n FZ, Nr. 92 v. 19. F e b r u a r 1935, S. 2
ZSg. 102/1/42 (4)
18. F e b r u a r
1935
Ein V e r t r e t e r d e r N S K wies darauf hin, daß am 24. Februar die Erinnerung an die vor 15 J a h r e n erfolgte V e r k ü n d u n g des gramms in M ü n c h e n g e f e i e r t werde, w ä h r e n d m a n den
Parteipro-
zehnjährigen
E r i n n e r u n g s t a g an d i e W i e d e r g r ü n d u n g d e r P a r t e i am 27. Februar nicht b e s o n d e r s begehe. Die Z e i t u n g e n k ö n n t e n zu d e m ersten Anlaß L e i t a r t i k e l
schreiben ü b e r die n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e
Auf-
fassung v o m P r i m a t der Politik. s. a. ZSg. 110/1/8 v. 18. Februar
1935
Fünfzehn Jahre NSDAP Von Gunter d'Alquen VB (Ν. Α . ) , Nr. 55/56 v. 24./25. F e b r u a r 1935, S. 1-2 Die"Hamburger Nachrichten"und die"Schlesische Zeitung"beschränken sich wie d i e " F r a n k f u r t e r Zeitung"auf e i n e n B e r i c h t über die Jub i l ä u m s f e i e r l i c h k e i t e n , ohne den a n g e r e g t e n L e i t a r t i k e l .
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg. 1 0 1 / 5 / 5 4 / N r . 1122
19.2.35
19. F e b r u a r
1935
Die S p o r t r e d a k t i o n e n werden gebeten, b e i d e r A b f a s s u n g v o n R e n n b e r i c h t e n usw. n i c h t a u s s c h l i e ß l i c h ihr I n t e r e s s e auf d i e W e t t fragen usw. zu richten, sondern a u c h immer w i e d e r auf d e n züchte-
- 92 -
19.02.1935
r i s c h e n W e r t d e s R e n n s p o r t e s h i n z u w e i s e n . Bei d e r O b e r s t e n
Behör-
de für V o l l b l u t z u c h t und R e n n s p o r t w i r d jetzt eine P r e s s e s t e l l e eingerichtet, der örtliche
P r e s s e r e f e r e n t e n an d e n P l ä t z e n b e i -
g e g e b e n werden, die rennsportliche V e r a n s t a l t u n g e n v o r n e h m e n .
Die
S p o r t b e r i c h t e r s t a t t e r w e r d e n gebeten, sich m i t d i e s e n in V e r b i n d u n g zu setzen. Die A d r e s s e n usw. w e r d e n n o c h b e k a n n t
gegeben
werden. D e u t s c h e R e n n s t ä l l e 1935. Das A u f g e b o t d e s Stalles Miilhens M i t ganz u n g e w ö h n l i c h e r , d u r c h k e i n e F e h l s c h l ä g e zum N a c h g e b e n g e n e i g t e r Passion, hat sich der b e k a n n t e G r o ß i n d u s t r i e l l e Peter M ü l h e n s d e r Sache verschrieben. Die d e u t s c h e V o l l b l u t z u c h t u n d der d e u t s c h e R e n n s p o r t brauchen solche Männer, b e s o n d e r s in einer Zeit, in der es gilt, alle K r ä f t e anzuspannen, u m das g e s t e c k t e Ziel zu erreichen, das da heißt: W i e d e r e r s t a r k u n g und N e u b e l e b u n g v o n R e n n s p o r t und Zucht! HHN, Nr. 86 v. 20. Februar 1935 (Α. Α . ) , S. 7 Die Serie "Deutsche Rennställe 1935" d e r " H a m b u r g e r N a c h r i c h t e n " b e s c h ä f t i g t e s i c h bei der S c h i l d e r u n g der v e r s c h i e d e n e n R e n n s t ä l l e bis zu d i e s e m Zeitpunkt h a u p t s ä c h l i c h m i t den G e w i n n c h a n cen der e i n z e l n e n Pferde (ζ. B. HHN, Nr. 84 v. 19. F e b r u a r 1935, S. 7).
ZSg. 101/5/54/Nr.
1123
19. F e b r u a r
1935
Die N a c h r i c h t e n ü b e r ein g r o ß e s K o m p e n s a t i o n s g e s c h ä f t
zwischen
R u s s l a n d und D e u t s c h l a n d im W e r t e von 250 M i l l i o n e n , n a c h dem D e u t s c h l a n d r u s s i s c h e s Öl abnimmt, w ä h r e n d R u s s l a n d d e u t s c h e M a s c h i n e n aufnimmt, entsprechen n i c h t d e n T a t s a c h e n . Solche M e l d u n g e n d ü r f e n u n t e r keinen U m s t ä n d e n g e b r a c h t w e r d e n , es sei denn, daß v o r h e r eine G e n e h m i g u n g zum A b d r u c k b e i m
Reichswirtschafts-
m i n i s t e r i u m e i n g e h o l t wird. s. a. ZSg. 102/1/50 v. 19. F e b r u a r 1935: Eine B e r l i n e r Z e i t u n g h a t t e g e s t e r n eine M e l d u n g über ein a n g e b l i c h e s K o m p e n s a t i o n s g e s c h ä f t ... A m 15. F e b r u a r w a r das für die sowjetische A u s f u h r n a c h D e u t s c h land äußerst g ü n s t i g e R e i c h s m a r k a b k o m m e n v o m 3. M a i 1932 a b g e l a u fen. Zu d e n w e i t e r e n V e r h a n d l u n g e n S c h a c h t s mit der s o w j e t i s c h e n H a n d e l s v e r t r e t u n g s. D. S. M c M u r r y , D e u t s c h l a n d und die S o w j e t u n i o n 1933-1936, Köln, W i e n 1979, S. 434 ff. s. a. ADAP, S e r i ä C, Bd. III, 2, Nr. 494, 505 A b s c h l u ß eines d e u t s c h - r u s s i s c h e n K o m p e n s a t i o n s g e s c h ä f t s ? DBZ, Nr. 42 v. 19. Februar 1935, S. 7 Die V e r h a n d l u n g e n führte S c h a c h t p e r s ö n l i c h .
19.02.1935
- 93 ZSg. 101/5/54/Nr. 1124
19. Februar
1935
Es w i r d das V e r b o t in E r i n n e r u n g gebracht, nichts über
Streitig-
k e i t e n i n n e r h a l b des d e u t s c h e n Volksturas im A u s l a n d e zu v e r ö f f e n t lichen. s. a. ZSg. 101/4/212/Nr. 975 v. 11. D e z e m b e r ZSg. 102/1/51 (2) v. 19. F e b r u a r 1935
1934
ZSg. 101/5/54/Nr. 1125
1935
19. Februar
G e r ü c h t e über eine l i t a u i s c h - l e t t i s c h e M i l i t ä r - K o n v e n t i o n in d e r d e u t s c h e n Presse nicht b e h a n d e l t s. a. ZSg. 102/1/51
(3) v. 19. F e b r u a r
sollen
werden. 1935
Im A p r i l 1935 schlossen L e t t l a n d u n d L i t a u e n ein H a n d e l s a b k o m m e n a b (Keesing, 2009 H).
ZSg. 101/5/54/Nr.
1126
19. F e b r u a r
1935
Die G e r i c h t s b e r i c h t e r s t a t t e r w e r d e n g e b e t e n , bei d e r A b f a s s u n g ihrer N a c h r i c h t e n darauf zu achten, d a ß n i c h t u n b e a b s i c h t i g t
ge-
w i s s e r m a ß e n eine G r e u e l p r o p a g a n d a b e t r i e b e n wird. Das gilt b e sonders für p o l i t i s c h e Prozesse, bei d e n e n es n i c h t
erwünscht
ist, etwaige B e l e i d i g u n g e n d e s F ü h r e r s usw., w e g e n d e r e n
irgend
j e m a n d v e r u r t e i l t wird, nun in aller A u s f ü h r l i c h k e i t n o c h e i n m a l wiederzugeben. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
brfl.
Brsl.
brfl.
Chmn.
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/51 (5) v. 19. F e b r u a r 1935: In einigen d e u t s c h e n Z e i t u n g e n sei über einen B e l e i d i g u n g s p r o z e ß gegen einen G e i s t l i c h e n im R h e i n l a n d b e r i c h t e t u n d d a b e i im e i n z e l n e n a u f g e z ä h l t w o r d e n , w e l c h e b e l e i d i g e n d e n Ä u ß e r u n g e n der A n g e k l a g t e über Hitler g e m a c h t h a b e . D a s g e h e n a t ü r l i c h ((nicht)).
- 94 -
19.02.1935 ZSg.
102/1/51
(4)
19. F e b r u a r
1935
D a r a n e r i n n e r t w u r d e ferner, daß k ü r z l i c h schon einmal d i e Bitte a u s g e s p r o c h e n w o r d e n sei, über d i e F r a g e d e r Z o n e k e i n e grundsätzlichen Ü b e r l e g u n g e n
entmilitarisierten
anzustellen.
s. a. ZSg. 101/5/15 (1) v. 18. J a n u a r 1935 A D A P , Serie C, Bd. III, 2, Nr. 497, 499
ZSg. 102/1/51
(6)
19. Februar
1935
M a n h ä l t es für unangebracht, d a ß die d e u t s c h e P r e s s e v o n sich aus Ü b e r l e g u n g e n anstellt, ob d i e i t a l i e n i s c h e n
Kriegsfreiwilli-
g e n m i t oder ohne Begeisterung n a c h A b e s s i n i e n gehen.
Kriegstüch-
tigkeit u n d K r i e g s f ä h i g k e i t des i t a l i e n i s c h e n H e e r e s
zu untersu-
c h e n sei nicht unsere Sache, d a r ü b e r könne m a n h ö c h s t e n s
auslän-
d i s c h e P r e s s e s t i m m e n bringen. s. a. ZSg. 101/5/41/Nr. 1101 v. 12. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/28/61-63 v. 19. F e b r u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 2 6 ) ZSg. 101/5/64/Nr. 1141 v. 27. F e b r u a r 1935 ZSg. 102/1/51 (2) v. 20. F e b r u a r 1935: ... So habe die " N i e d e r s ä c h s i s c h e T a g e s z e i t u n g " einen u n g e w ö h n l i c h u n f r e u n d lichen A r t i k e l gegen Italien g e s c h r i e b e n . A u c h bei illus t r i e r t e n Zeitungen h e r r s c h e d i e Neigung, R e p o r t a g e n ü b e r d i e italienischen N i e d e r l a g e n in A b e s s i n i e n im J a h r e 1896 zu machen. Daß das i t a l i e n i s c h e K o n t i n g e n t aus d e r Saar s e i n e n W e g über V e r d u n - P a r i s nehme, k ö n n e n a t ü r l i c h reg i s t r i e r t werden. ... Das a f r i k a n i s c h e Fragezeichen V o n u n s e r e m r ö m i s c h e n Vertreter A r n i m R i c h a r d N T Z , Nr. 41 v. 18. Februar 1935, S. 1
ZSg. 102/1/51
(7)
19. Februar
1935
K ü r z l i c h stand a u c h bei uns die M e l d u n g v o m T o d e des
finnischen
S t a a t s r a t s u n d Professors N e s t o r S e t ä l ä . M a n b a t heute, als F o r s c h e r sehr bedeutenden G e l e h r t e n u n d ebenso f i n n i s c h e n P o l i t i k e r einen N a c h r u f zu
schreiben.
diesem
bedeutenden
95
19./20.02.1935
s. a. ZSg. 101/5/55/Nr. 1128 v. 20. F e b r u a r 1935 W e d e r d i e M e l d u n g n o c h ein N a c h r u f k o n n t e n bei d e r " F r a n k f u r t e r Z e i t u n g " n a c h g e w i e s e n werden. T o d eines v e r d i e n t e n finnischen W i s s e n s c h a f t l e r s 771 Er w a r v o n 1925 - 1926 A u ß e n m i n i s t e r in F i n n l a n d und hat in d i e s e r Zeit und später als U n t e r r i c h t s m i n i s t e r der d e u t s c h e n S c h u l e in F i n n l a n d eine b e s o n d e r e U n t e r s t ü t z u n g a n g e d e i h e n lassen u n d sich als ein guter F r e u n d D e u t s c h l a n d s erwiesen. ... BLA, Nr. 43 Α ν. 19. Februar 1935, S. 3 Ein F r e u n d D e u t s c h l a n d s + V B (.N. A.;, Nr. 51 v. 20. F e b r u a r 1935, S. 4
ZSg. 102/1/51
(8)
19. F e b r u a r
1935
Die M u t t e r d e s v e r u r t e i l t e n H a u p t m a n n groß im Bild zu b r i n g e n , wie sie g e r a d e an d e n P r ä s i d e n t e n ein G n a d e n g e s u c h schreibt, sei eine G e s c h m a c k l o s i g k e i t . Eine m i t t e l d e u t s c h e Zeitung habe dies g e t a n . Bruno R i c h a r d H a u p t m a n n wurde zum T o d e v e r u r t e i l t w e g e n E n t f ü h r u n g und Ermordung des L i n d b e r g h - B a b y s am 1. März 1932. Er wurde am 3. A p r i l 1936 in den USA h i n g e r i c h t e t . An seiner T ä t e r s c h a f t w e r den bis h e u t e Zweifel angemeldet. s. a. ZSg. 102/1/51 (3) v. 20. F e b r u a r 1935: Gegen die V e r u r t e i lung H a u p t m a n n s w ü r d e n da und d o r t k r i t i s c h e S t i m m e n laut, so a u c h unter d e n D e u t s c h e n in USA. V e r t r a u l i c h w u r d e m i t geteilt, daß der d e u t s c h e G e n e r a l k o n s u l im v o l l e n E i n v e r n e h m e n m i t den B e r l i n e r a m t l i c h e n S t e l l e n es j e d o c h a b g e lehnt h a b e , irgendeinen Schritt zu u n t e r n e h m e n , s. a. ZSg. Ι Ο Ι / 7 / 3 9 / N r . 50 v. 17. Januar 1936
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. ZSg. 101/5/55/Nr.
1127
20.2.35
20. F e b r u a r
1935
H e u t e n a c h m i t t a g erscheint im R e i c h s g e s e t z b l a t t
ein Gesetz ü b e r
die k ö r p e r l i c h e A u s b i l d u n g v o n A n g e s t e l l t e n und Arbeitern,
die
in Z u k u n f t zu d i e s e r A u s b i l d u n g v o m A r b e i t g e b e r entlassen w e r d e n m ü s s e n , ohne d a ß der A r b e i t s p l a t z d e s h a l b d e m B e t r e f f e n d e n v e r loren geht. Das Gesetz ist n a t ü r l i c h im R a h m e n der A u f r ü s t u n g des R e i c h e s v o n b e s o n d e r e r W i c h t i g k e i t und m u ß t e aus
rechtlichen
20.02.1935
- 96 -
G r ü n d e n im R e i c h s g e s e t z b l a t t v e r ö f f e n t l i c h t werden. Es ist d r i n g e n d u n t e r s a g t , von diesem Gesetz in d e r Z e i t u n g in W e i s e K e n n t n i s zu nehmen.
irgendeiner
Auf d i e s e s V e r b o t w i r d ganz b e s o n d e r s
n a c h d r ü c k l i c h aufmerksam gemacht. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
102/1/51 (1) 101/5/60/Nr. 101/5/97/Nr. 102/1/50 (3)
v. 20. F e b r u a r 1935 1137 v. 26. F e b r u a r 1935 1210 v. 22. M ä r z 1935 v. 12. J u l i (1935) [1937]
G e s e t z ü b e r d i e Beurlaubung von A n g e s t e l l t e n und A r b e i t e r n für Z w e c k e d e r Leibeserziehung vom 15. F e b r u a r 1935.(RGBl. 1935, I, S. 1 9 7 - 1 9 8 ) § 1. J e d e r im Reichsgebiet b e s c h ä f t i g t e d e u t s c h e männliche A n g e s t e l l t e oder Arbeiter ist auf s e i n e n A n t r a g v o n seinem Untern e h m e r ( A r b e i t g e b e r ) zur T e i l n a h m e a n e i n e m anerkannten L e h r g a n g für L e i b e s e r z i e h u n g zu beurlauben. Das G e s e t z sollte am 1. März 1935 in K r a f t treten.
ZSg.
101/5/55/Nr.
1128
20. F e b r u a r
1935
F i n n l a n d feiert in der Zeit vom 28. F e b r u a r bis 3. März ein g r o ßes N a t i o n a l f e s t "Kaiewala". Die M e l d u n g e n , die aus Finnland über d i e s e s F e s t k o m m e n , sollen in g u t e r A u f m a c h u n g w i e d e r g e g e b e n den. A u c h über das Epos K a i e w a l a sind A u s f ü h r u n g e n s. a. ZSg. 102/1/53 (2) v. 20. F e b r u a r ZSg. 102/1/51 (7) v. 19. F e b r u a r
wer-
erwünscht.
1935 1935
H u n d e r t J a h r e "Kalevala" F i n n l a n d feiert das Jubiläum seines N i b e l u n g e n l i e d e s V B (Ν. Α . ) , Nr. 53 v. 22. Februar 1935, S. 5 s. a. BT, Nr. 81 v. 20. Februar 1935, S. 5 BT, Nr. 101 v. 28. F e b r u a r 1935, S. 5
ZSg.
101/5/55/Nr.
1129
20. F e b r u a r
1935
Das DNB w i r d in Zukunft b e i n e u e n W e l t r e k o r d e n von D e u t s c h e n Auslande
im
erst die Überprüfung d i e s e r M e l d u n g e n d u r c h die Oberste
n a t i o n a l e S p o r t b e h ö r d e abwarten, ehe es selbst M e l d u n g e n h e r a u s gibt. Es ist erwünscht, in Zukunft n u r n o c h die DNB-Be.richte ü b e r d e u t s c h e R e k o r d e zu v e r ö f f e n t l i c h e n , j e d e n f a l l s keine
(nicht
z u v e r l ä s s i g nachgeprüften) N a c h r i c h t e n früher, als das DNB d a r -
97
20.02.1935
Uber b e r i c h t e t . Diese A n w e i s u n g g e s c h i e h t im Interesse des n a t i o n a l e n A n s e h e n s des d e u t s c h e n G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
inter-
Sports.
12.55 Uhr
Brsl. 12.55
"
Chmn.
"
1.30
s. a. ZSg. 101/5/49/Nr. 1114 v. 15. F e b r u a r 1934 ZSg. 102/1/52 v. 20. Februar 1935: In der P r e s s e k o n f e r e n z w u r d e bemerkt, daß bei d e r B e r i c h t e r s t a t t u n g über den letzten R e k o r d von Stuck zuerst v o n einer g r ö ß e r e n G e s c h w i n d i g keit die Rede g e w e s e n sei, was n a c h h e r w i e d e r habe zurückg e n o m m e n w e r d e n müssen. Das h a b e zahlreiche u n f r e u n d l i c h e K o m m e n t a r e in d e r S p o r t p r e s s e des A u s l a n d e s ausgelöst. ... s. a. ZSg. 102/1/55 (6) v. 30. März 1935 ZSg. 101/6/3/Nr. 1432 v. 4. J u l i 1935
ZSg. 102/1/51
(4)
20. F e b r u a r
1935
G e b e t e n wurde, bei der Behandlung der Politik L e t t l a n d s und Estlands g e g e n die M i n d e r h e i t e n n i c h t in irgendeiner
generalisieren-
d e n A r t diese b e i d e n R e g i e r u n g e n in d e r d e u t s c h e n P r e s s e
anzu-
greifen. Es sei der a u s g e s p r o c h e n e W u n s c h , mit d e n L e t t e n n i c h t auf d i e s e W e i s e in einen K o n f l i k t zu k o m m e n . s. a. ZSg. 102/1/44
(2) v. 21. F e b r u a r
1935
In E s t l a n d und L e t t l a n d w u r d e n die R e c h t e der n a t i o n a l e n M i n d e r h e i t e n z u n e h m e n d eingeschränkt. O f f e n b a r sollte d i e s e r Prozeß nicht d u r c h P r o v o k a t i o n e n in d e r d e u t s c h e n Presse w e i t e r beschleunigt werden. Die d e u t s c h e M i n d e r h e i t wurde a u f g r u n d der r e s t r i k t i v e n Politik immer k l e i n e r ; d e m e n t s p r e c h e n d wurde D e u t s c h als o f f i z i e l l e Sprache nicht m e h r zugelassen.
ZSg. 102/1/53
(1)
20. Februar
1935
Das a m t l i c h e P r o g r a m m über d i e R ü c k g l i e d e r u n g s f e i e r am 1. März soll in d e n n ä c h s t e n T a g e n v e r ö f f e n t l i c h t werden. Bis dahin möge
- 98 -
20./21.02.1935
m a n a u c h w e i t e r h i n keine E i n z e l m e l d u n g e n b r i n g e n . Bedauert w u r d e , daß ζ. B. DNB über verbilligte R e i s e n zur B e f r e i u n g s f e i e r
be-
reits eine M e l d u n g ausgegeben hatte. s. a. ZSg. 101/5/58/Nr. 1134 v. 23. F e b r u a r
1935
G r o ß e V o r b e r e i t u n g e n zum S a a r - F e i e r t a g am 1. M ä r z 75 ν. ΪΠ F a h r p r e i s e r m ä ß i g u n g ins S a a r g e b i e t VB (Ν. Α.), Nr. 51 v. 20. Februar 1935, S. 1 Der 1. März in S a a r b r ü c k e n Das a m t l i c h e P r o g r a m m für die R ü c k g l i e d e r u n g VB (Ν. Α.), Nr. 58 v. 27. F e b r u a r 1935, S. 1
ZSg. 101/5/56/Nr. DNB-Rundspruch
1130
21. F e b r u a r
1935
21.2.35
Das R e i c h s e r z i e h u n g s m i n i s t e r i u m
bittet, v o n e i n e m A b d r u c k des im
R e i c h s m i n i s t e r i a l b l a t t v e r ö f f e n t l i c h t e n E r l a s s e s über die N e u r e g e l u n g der Z u l a s s u n g zum H o c h s c h u l s t u d i u m z u n ä c h s t A b s t a n d zu nehmen. D i e s e r E r l a s s soll erst z u s a m m e n m i t einem in d e n n ä c h sten T a g e n a u s g e f e r t i g t e n Erlaß über d i e A u s l e s e der Schüler an h ö h e r e n Schulen m i t Kommentar v e r ö f f e n t l i c h t D., Fa.
Hbg. Bresl.
werden.
10.10 6.48
Chemn. bfl.
A m t l i c h e r E r l a ß des R e i c h s - und P r e u ß i s c h e n M i n i s t e r i u m s für W i s senschaft, E r z i e h u n g und V o l k s b i l d u n g , Nr. 96 v. 9. Februar 1935. ... 2. Jeder, der das Reifezeugnis e i n e r h ö h e r e n d e u t s c h e n S c h u l e e r w o r b e n hat, d a r f zum H o c h s c h u l s t u d i u m erst n a c h A b l e i s t u n g des A r b e i t s d i e n s t h a l b j a h r e s z u g e l a s s e n w e r d e n . Bei d e r A n m e l d u n g zur H o c h s c h u l e h a t er außer d e m R e i f e z e u g n i s u n d d e n ü b r i g e n e r f o r d e r lichen A u s w e i s e n d a s Pflichtenheft, d a s ihm n a c h erfolgreicher Bee n d i g u n g des A r b e i t s d i e n s t h a l b j a h r e s a u s g e h ä n d i g t wird, v o r z u l e gen. ... D e u t s c h e W i s s e n s c h a f t , Erziehung und V o l k s b i l d u n g , 1. Jg. (1935), H. 4, S. 69-70 A m t l i c h e r Erlaß d e s R e i c h s - und P r e u ß i s c h e n M i n i s t e r i u m s für W i s senschaft, E r z i e h u n g und V o l k s b i l d u n g , Nr. 109 v. 15. Februar 1935
- 99 -
21.02.1935
... Wie im Vorjahre, so ordne ich auch für die Reifeprüfung zum Ostertermin 1935 und für die Reifeprüfungen, die noch im Laufe des Schuljahres 1935/36 abgehalten werden, ausdrücklich an: Bei der Beurteilung der Persönlichkeit des Schülers und der Frage der Reife ist insbesondere zu berücksichtigen, ob er der SA, SS, oder der Hitler-Jugend angehört. Seine Betätigung in diesen Verbänden, deren Anforderungen gegen früher noch gestiegen sind, die Häufigkeit des Dienstes und die Länge der Zugehörigkeit zu diesen Verbänden ist daher gebührend zu würdigen. Das gleiche gilt sinngemäß auch für die weibliche Jugend bezüglich der Zugehörigkeit zum ΒDM ... Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, 1. Jg. (1935), H. 5, S. 78 Neue Wege zur Hochschulauslese TT. In einem Jahr soll versucht werden, diesen Kameraden, die zum Teil als Jungarbeiter über die HJ und den Arbeitsdienst ausgelesen worden sind, die geistigen Voraussetzungen zu verschaffen, daß sie ohne nachträgliche Ablegung eines Begabtenexamens in der Lage sind, ein Studium zu ergreifen. Daß es hierbei auf Umfang oder gar Vollständigkeit des Stoffes nicht ankommen kann, versteht sich von selbst. Es wird zunächst versucht, die in einer festen Wohnkameradschaft zusammengefaßten 15 Kameraden durch Vorträge und insbesondere durch Arbeitsgemeinschaften in Geschichte, Deutsch, Erdkunde (Geopolitik) und einer Fremdsprache (Englisch) an geistige Arbeit heranzuführen. ... Der hier von der Deutschen Studentenschaft unternommene Versuch einer neuen Blutzufuhr an die Hochschule kann in seiner Bedeutung kaum überschätzt werden. Hier wird ein Weg gewiesen, die zwischen dem Volk und der Hochschule eingetretene Entfremdung zu überwinden und zugleich die Hochschule durch die neue und einfache Fragestellung dieser jungen politischen Kräfte in ihren Methoden und ihrer Einstellung überhaupt zu bereichern. HHN, Nr. 84 v. 19. Februar 1935, S. 2
ZSg. 102/1/44 (1)
21. Februar 1935
Dr. Goebbels hält morgen abend in Aachen eine Rede. Die Zeitungen im Reich sollen nur den DNB-Text bringen, die örtliche Presse kann frei berichten. s. a. ZSg. 102/1/Ausr. Herrn Reifenberg (4) v. 8. Februar 1935 Positiver Nationalsozialismus, Positives Christentum TT. In religiöser Beziehung stehen wir auf dem Boden des positiven Christentums ... WB, Nr. 91 v. 23. Februar 1935, S. 1
21.02.1935
-
100
-
aber: Reichsminister Goebbels in Aachen VB (Ν. Α.), Nr. 55/56 v. 24./25. Februar 1935, S. 2 ((nur ein kurzer Ausschnitt der Rede))
ZSg. 102/1/44 (2)
21. Februar 1935
Estland feiert demnächst den 17. Jahrestag seiner Unabhängigkeitserklärung. Da in letzter Zeit gerade in Estland sich eine freundliche Stimmung gegen Deutschland bemerkbar gemacht habe, da es auch mit Polen in gutem Einvernehmen lebe und in der Ostpaktfrage auf unserer Linie stehe, möge man diesen Anlaß benutzen, um den Esten ein paar freundliche Worte zu sagen. Dazu wurde noch bemerkt, daß man den Namen der Hauptstadt folgendermaßen schreiben möge: "Reval"
(Tallinn).
Korrespondenten-Kommentar: So machen wir das, ein paar Worte, unverbindlich. s. a. ZSg. 102/1/51 (4) v. 20. Februar
1935
Tallin ist der estnische Name der Hauptstadt, Reval der russische. Estland hatte aufgrund einer Wirtschaftskrise 1929 - 32 im Jahre 1934 eine faschistische Revolution erlebt, aber nachdem der Führer der Konservativen Agrarpartei die Macht übernommen hatte, wurde diese, auch den Nationalsozialisten zusagende Bewegung gestoppt. 17 Jahre estnische Unabhängigkeit Der 17. Jahrestag der Unabhängigkeit Estlands wurde am Sonntag ((24.2.)) im ganzen Lande mit großer Begeisterung gefeiert ... VB (Ν. Α.), Nr. 57 v. 26. Februar 1935, S. 5 Estland ... Das Land hat die innere Wandlung von extrem linkssozialistischer zu einer nationalen Regierung vollzogen. ... In letzter Zeit bahnte sich Estland den Weg zu einer Politik, die in Unabhängigkeit den besonderen Bedürfnissen der einzelnen Staaten Rechnung tragen will. Auf dem Boden dieser gegenseitigen Achtung hat sich auch das Verhältnis zwischen Deutschland und Estland freundschaftlich gestaltet. FZ, Nr. 101 V. 24. Februar 1935, S. 2
ZSg. 102/1/44 (3)
21. Februar 1935
Am 27. und 28. Februar findet in London eine erste deutsche Modenschau statt, über die die Londoner Berichterstatter etwas bringen möchten.
- 101 -
21./23.02.1935
D e u t s c h l a n d s erste M o d e n s c h a u in L o n d o n L e b h a f t e s I n t e r e s s e für Deutschlands M o d e s c h ö p f u n g e n in England und A m e r i k a ... Es w e r d e n in L o n d o n etwa 100 M o d e l l e zur S c h a u kommen. Sieben d e u t s c h e V o r f ü h r d a m e n w e r d e n vor einem g e l a d e n e n P u b l i k u m V o r m i t tags-, N a c h m i t t a g s - und A b e n d k l e i d e r , Kostüme, Complets, Mäntel und H ü t e vorführen, bei d e n e n v o r z u g s w e i s e d e u t s c h e Stoffe v e r a r beitet sind, über d e r e n Güte man k e i n W o r t zu v e r l i e r e n braucht. Es w u r d e a u c h W e r t darauf gelegt, daß d i e V o r f ü h r d a m e n die n e u esten F r i s u r e n zeigen, die ihnen v o n e i n e m d e u t s c h e n Friseur aufg e s t e c k t werden. ... HHN, Nr. 93 v. 24. Februar 1935 (Μ. Α . ) , S. 3
ZSg. 102/1/45
21. F e b r u a r
1935
Zur A u ß e n p o l i t i k meinte man in der P r e s s e k o n f e r e n z , daß wir uns in k e i n e r W e i s e d a r ü b e r gekränkt zeigen d ü r f t e n , daß E n g l a n d und F r a n k r e i c h v o r einer n e u e n A u s s p r a c h e m i t D e u t s c h l a n d sich zuerst u n t e r e i n a n d e r b e r a t e n u n d Simon z u n ä c h s t n a c h Paris fahren wolle. s. a. ZSg. 101/5/52/Nr. 1118 v. 18. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/28/71 v. 22. Februar 1935 (Vertraulicher Informationsbericht Nr. 27): ... Je m e h r K a n o n e n wir zur Zeit der K o n v e n t i o n haben, umso mehr w i r d uns b e w i l l i g t ... Der e n g l i s c h e M i n i s t e r b e s u c h in B e r l i n v o r a u s s i c h t l i c h A n f a n g März FZ, Nr. 97 v. 22. F e b r u a r 1935, S. 1
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 23. Februar ZSg. 101/5/57/Nr. 1131
23. F e b r u a r
1935
1935
Die im Z e i t u n g s d i e n s t des R e i c h s n ä h r s t a n d e s , A u s g a b e 44, ne M e l d u n g ü b e r B e s p r e c h u n g e n der A r b e i t s g e m e i n s c h a f t und f r a n z ö s i s c h e r B a u e r n mit Darre u n d eine w e i t e r e
Zusammenar-
beit mit dem f r a n z ö s i s c h e n B a u e r n t u m d a r f n i c h t weiter werden.
enthalte-
deutscher verbreitet
23.02.1935
-
102
-
s. a. ZSg. 101/28/75-77 v. 23. F e b r u a r 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 28): ... Das V e r b o t einer B e r i c h t e r s t a t tung über d i e s e B e s p r e c h u n g e n d e u t s c h e r und französischer Bauern ist zurückzuführen z u n ä c h s t auf einen W u n s c h d e r f r a n z ö s i s c h e n Bauern, d e n e n n ä m l i c h ihre R e g i e r u n g die Fortsetzung dieser B e s p r e c h u n g e n von B e r u f s s t a n d zu B e r u f s stand v e r b o t e n hat. Die französische R e g i e r u n g , die v o r wiegend industriell e i n g e s t e l l t ist, sieht in der d i r e k t e n A u s s p r a c h e der bäuerlichen B e r u f s s t ä n d e eine Sabotage ihrer H a n d e l s p o l i t i k . Diese A u s s p r a c h e n zwischen den d e u t s c h e n und französischen Bauern h a b e n auf agrarischem Gebiet eine w e i t g e h e n d e V e r s t ä n d i g u n g s m ö g l i c h k e i t aufgezeigt, d i e v o r a l l e m für die lothringische B a u e r n s c h a f t v o n großem N u t z e n h ä t t e sein können. Das B e k a n n t w e r d e n der d e u t s c h e n B e r e i t schaft zum E n t g e g e n k o m m e n i n n e r h a l b d e r f r a n z ö s i s c h e n L a n d w i r t s c h a f t , h a t zu einer g r o ß e n M i ß s t i m m u n g gegen die französische Regierung geführt, die h i e r i n eine i n n e r p o l i t i s c h e G e f a h r erblickt. Die M ö g l i c h k e i t einer Fortsetzung d i e s e r an sich nützlichen d i r e k t e n A u s s p r a c h e n ist im A u g e n b l i c k n i c h t mehr gegeben. ...
ZSg. 101/5/57/Nr.
1132
23. F e b r u a r
1935
Die " T e x t i l z e i t u n g " und die ü b r i g e n F a c h z e i t s c h r i f t e n der T e x t i l industrie v e r ö f f e n t l i c h e n einen g r o ß e n Aufruf zur E n t w i c k l u n g
der
h e i m i s c h e n Faserwirtschaft. D i e s e r A u f r u f darf unter k e i n e n U m s t ä n d e n in die Tagespresse ü b e r n o m m e n w e r d e n . V o m A n g s t k a u f zur A b s a t z s t o c k u n g ~ Unter dem Eindruck der n o c h recht g r o ß e n R o h s t o f f e i n f u h r u n d d e r e r m ü d e t e n N a c h f r a g e steht a u c h für die h e i m i s c h e n T e x t i l r o h s t o f f e n i c h t m e h r d i e technische E i g n u n g zum Ersatz a u s l ä n d i s c h e r Produkte, sondern d i e A u f n a h m e f ä h i g k e i t des M a r k t e s im V o r d e r g r u n d - o h n e Z w e i f e l eine b e s s e r e B ü r g s c h a f t für stetige u n d sic h e r e E n t f a l t u n g d e r inländischen R o h s t o f f e r z e u g u n g . Zu einer überhitzten und von Rückschlagsgefahren bedrohten plötzlichen Ausd e h n u n g h a t allerdings auch d i e R e i c h s r e g i e r u n g , wie m a n w e i ß , n i c h t ihre Hand gegeben, sondern d i e I n v e s t i t i o n e n v o r l ä u f i g in e i n e m m ä ß i g e n U m f a n g gehalten. ... E r s c h ö p f t sich das C l e a r i n g und das A u s t a u s c h - S y s t e m , so ist a u c h d i e R o h s t o f f v e r s o r g u n g d e r T e x t i l i n d u s t r i e wieder v o r n e u e Fragen gestellt. Soviel h a t freilich das v e r g a n g e n e Jahr g e l e h r t : d i e s e Fragen k ö n n e n auf lange Zeit h i n a u s keinesfalls die V e r s o r g u n g unserer B e v ö l k e r u n g m i t B e k l e i d u n g b e r ü h r e n . Es h a n d e l t s i c h v i e l m e h r in erster L i n i e d a rum, die B e s c h ä f t i g u n g eines d e r g r ö ß t e n Industriezweige m i t etwa 2 Mill. A r b e i t e r n zu sichern. FZ, Nr. 102 v. 24. Februar 1935, S. 4
23.02.1935
- 103 ZSg. 101/5/57/Nr.
1133
23. F e b r u a r
1935
Uber d e n Ball der Staatstheater h e u t e abend darf nur der D N B - B e richt gebracht
werden.
G e s e h e n : D., Fa.
Hbg.
12.45 Uhr
Brsl. 12.50
"
Chmn. 12.45
"
s. a. ZSg. 101/5/59/Nr. 1135 v. 25. F e b r u a r
1935
B a l l der P r e u ß i s c h e n S t a a t s t h e a t e r ... Es w a r kein Fest h o h e n ä u ß e r e n G l a n z e s , sondern ein A b e n d gem e i n s a m e n h e r z l i c h e n Frohsinns, ein B e i s p i e l n a t i o n a l s o z i a l i s t i scher G e s e l l i g k e i t im neuen D e u t s c h l a n d . ... Mit besonderer Freude w u r d e s c h l i e ß l i c h die sinnvoll z u s a m m e n g e s t e l l t e T o m b o l a begrüßt. Der H a u p t g e w i n n : E i n B i l d Adolf H i t l e r s , v o m Führer für den A b e n d g e s t i f t e t . Und so ging m a n d a n n v i e l später n a c h H a u s e als b e a b sichtigt, die m e i s t e n Gäste m i t G e w i n n e n r e i c h beladen. ... DAZ (R. Α.), Nr. 93-94 v. 26. F e b r u a r 1935, S. 4 = (Β. Α . ) , Nr. 94 v. 25. Februar 1935, S. 2
ZSg. 101/5/58/Nr.
1134
23. F e b r u a r
D N B - R u n d r u f v o m 23. Februar
1935
1935
Die h e u t e in d e r P r e s s e k o n f e r e n z a u s g e g e b e n e M i t t e i l u n g über die Veranstaltungen
im Saargebiet soll n i c h t v e r ö f f e n t l i c h t
werden,
d a g e g e n können die M i t t e i l u n g e n ü b e r die F e i e r n im R e i c h s g e b i e t gebracht
werden.
G e s e h e n : D., Fa.
Hbg.
9.15
Brsl.
brfl.
Chmn. b r f l . s. a. ZSg. 102/1/53
(1) v. 20. F e b r u a r
1935
F e i e r t a g der S a a r - H e i m k e h r T7~. Die V e r a n s t a l t u n g e n im R e i c h w e r d e n d u r c h eine g r o ß e R u n d f u n k ü b e r t r a g u n g e i n g e l e i t e t werden. ... Zu d e n F e i e r n im S a a r g e b i e t w e r d e n d i e F o r m a t i o n e n d e r SA, SS, PO, HJ, L u f t s p o r t v e r b a n d , A r b e i t s d i e n s t usw. an den G r e n z e n d e s S a a r g e b i e t e s a u f g e s t e l l t w e r d e n u n d am T a g e der Ubergabe auf a l l e n S t r a ß e n , d i e in das S a a r -
- 104 -
23./25.02.1935
g e b i e t führen, mit klingendem S p i e l e i n m a r s c h i e r e n . U n m i t t e l b a r n a c h der Ü b e r g a b e d e r R e g i e r u n g s g e s c h ä f t e an d e n G a u l e i t e r B ü r c k e l f i n d e t eine f e i e r l i c h e Hissung d e r R e i c h s f l a g g e n auf d e n öffentl i c h e n G e b ä u d e n statt, so v o r allem auf dem R e g i e r u n g s g e b ä u d e u n d d e r B e r g w e r k s d i r e k t i o n in S a a r b r ü c k e n . Um 12 Uhr w e r d e n die S t e r n f a h r e r d e r A u t o m o b i l k l u b s u n d des L u f t s p o r t v e r b a n d e s , d e r 30 F l u g zeuge starten läßt, in S a a r b r ü c k e n e i n t r e f f e n . Um 13 Uhr findet ein g r o ß e r U m z u g sämtlicher F o r m a t i o n e n der P a r t e i sowie der V e r eine und V e r b ä n d e statt, d e r mit einem V o r b e i m a r s c h auf dem R a t h a u s p l a t z in S a a r b r ü c k e n endet. ... H H N , Nr. 92 v. 23. Februar 1935 (Α. Α . ) , S. 1
D N B - R u n d s p r u c h v o m 25. Februar ZSg. 101/5/59/Nr.
1135
1935 25. Februar
1935
S ä m t l i c h e P h o t o g r a p h i e n v o m Ball des S t a a t s t h e a t e r s m ü s s e n zur Genehmigung dem Propagandaministerium
zugeleitet
s. a. ZSg. 101/5/57/Nr. 1133 v. 23. F e b r u a r
ZSg. 101/5/59/Nr.
1136
werden.
1935
25. F e b r u a r
1935
Die g e s t r i g e R e d e des Führers ((Sonntag, 24.2.)) w i r d erst im L a u fe des M o n t a g ausgegeben. Es sollen v o r h e r a u c h k e i n e r l e i A u s z ü g e e r s c h e i n e n , a u c h n i c h t in S t i m m u n g s b i l d e r n . G e s e h e n : D., Fa.
Hbg.
12.52
Brsl.
11.45
Chmn.
1.48
M a c h t v o l l e K u n d g e b u n g an h i s t o r i s c h e r Stätte H H N , Nr. 94 v. 25. Februar 1935 (Α. Α . ) , S. 1-2 " U n s e r J a b l e i b t J a und unser N e i n b l e i b t N e i n ! " Das sagt der F ü h r e r der W e l t Die Rede des F ü h r e r s bei d e r P a r t e i g r ü n d u n g s - F e i e r in M ü n c h e n g e b e n wir w e g e n ihrer großen B e d e u t u n g hier u n g e t e i l t wieder. Da sie erst am M o n t a g nachmittag d u r c h das Deutsche N a c h r i c h t e n b ü r o ü b e r m i t t e l t w u r d e , konnten w i r n u r die erste H ä l f t e , soweit sie b i s zum R e d a k t i o n s s c h l u ß v o r l a g , in einem T e i l unserer g e s t r i g e n
25.02.1935
- 105 Abendausgabe veröffentlichen.
Der F ü h r e r sagte in seiner Rede:
HHN, Nr. 95 v. 26. Februar 1935 (Μ. Α.), S. 1-2 Die b e i d e n F a s s u n g e n sind identisch, d i e zweite enthält lich a u ß e n p o l i t i s c h e Aspekte.
ZSg. 102/1/50
(1)
25. F e b r u a r
zusätz-
1935
Über die etwaige Ausdehnung d e r R e i s e Simons n a c h W a r s c h a u u n d M o s k a u möge d i e deutsche Presse, w i e in der P r e s s e k o n f e r e n z
ge-
sagt wurde, n i c h t selbst Stellung n e h m e n , v o r a l l e m nicht k r i tisch. Es genüge, w e n n m a n a u s l ä n d i s c h e P r e s s e s t i m m e n anführe. die R e i s e
Auch
S c h u s c h n i g g s und B e r g e r - W a l d e n e g g s m ö g e nicht zu eige-
nen S t e l l u n g n a h m e n benutzt w e r d e n , a u c h h i e r könne man a u s l ä n d i sche M e l d u n g e n oder Interviews der b e i d e n M i n i s t e r und zwar ohne s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
wiedergeben,
Kommentar.
102/1/45 v. 21. F e b r u a r 1935 101/5/41/Nr. 1102 v. 12. F e b r u a r 1935 102/1/51 (1) v. 26. F e b r u a r 1935 101/5/78/Nr. 1163 v. 7. März 1935
B e r g e r - W a l d e n e g g war der ö s t e r r e i c h i s c h e
Außenminister.
S c h u s c h n i g g z i e m l i c h kleinlaut K ü h l e A u f n a h m e in London HHN, Nr. 95 v. 26. Februar 1935, S. 2
ZSg.
102/1/50
(2)
25. F e b r u a r
1935
Die S c h w e i z e r V o l k s a b s t i m m u n g m ö g e in der d e u t s c h e n Presse
freund-
lich g e w ü r d i g t w e r d e n , wir h ä t t e n k e i n e n A n l a ß , zu bemängeln,
wenn
das S c h w e i z e r V o l k seine L a n d e s v e r t e i d i g u n g v e r s t ä r k e n w o l l e . A u f fallend k ö n n t e n nur die 46 % sein, die d a g e g e n stimmten, was w o h l auf die starke m a r x i s t i s c h e A k t i o n z u r ü c k g e f ü h r t w e r d e n V o l k s a b s t i m m u n g in der Schweiz W e h r v o r l a g e a n g e n o m m e n - Die U n z u f r i e d e n h e i t m i t d e r litik
könne.
Wirtschaftspo-
106
25./26.02.1935
Die h e u t i g e V o l k s a b s t i m m u n g über die s c h w e i z e r i s c h e W e h r v o r l a g e b e t r e f f e n d die V e r l ä n g e r u n g der D i e n s t z e i t b r a c h t e bei 80 p r o z e n tiger B e t e i l i g u n g 506 845 J a - S t i m m e n u n d 431 902 N e i n - S t i m m e n . D i e V o r l a g e ist d a n a c h m i t einer M e h r h e i t v o n 54 P r o z e n t der a b g e g e b e n e n S t i m m e n e n d g ü l t i g angenommen. ... W a s d i e N e i n - S a g e r wollen, das d ü r f t e m e h r d e n Sinn eines F i n g e r z e i g s haben; d i e s m a l gilt d e r F i n g e r z e i g kaum der Frage d e r L a n d e s v e r t e i d i g u n g . .., sondern der W i r t s c h a f t s p o l i t i k . ... FZ, N r . 103 v. 25. Februar 1935, S. 1 Annahme der Wehrvorlage Τ Π G e w i ß ist d i e annehmende M e h r h e i t , w e n n auch ausgeprägt und una n z w e i f e l b a r , n i c h t so groß, wie m a n h ä t t e h o f f e n und w ü n s c h e n d ü r f e n ; eine w u c h t i g e r e Annahme der V o r l a g e h ä t t e die Stärke des e i d g e n ö s s i s c h e n W e h r w i l l e n s vor allem d e m A u s l a n d n o c h d e u t l i c h e r und e i n d r u c k s v o l l e r vor A u g e n geführt. E i n i g e H u n d e r t t a u s e n d B ü r ger h a b e n es s i c h trotz aller M a h n u n g e n n i c h t n e h m e n lassen, ihre K r i s e n v e r d r o s s e n h e i t durch ein " N e i n g e g e n ü b e r d e r W e h r v o r l a g e zu b e z e u g e n , und zwar kommt in den A b s t i m m u n g s z i f f e r n e i n z e l n e r K a n t o n e u n d L a n d e s g e g e n d e n nicht a l l e i n der Grad d e r w i r k l i c h e n K r i s e n n o t , sondern ebenso sehr der G r a d der p o l i t i s c h e n V e r h e t z u n g g e g e n ü b e r d e n T r ä g e r n der s t a a t l i c h e n V e r a n t w o r t u n g zum Ausdruck, NZZ, Nr. 326 v. 25. Februar 1935, S. 1 N a c h der e i d g e n ö s s i s c h e n A b s t i m m u n g Berliner Kommentare Die e i d g e n ö s s i s c h e A b s t i m m u n g s e n t s c h e i d u n g findet in der d e u t s c h e n P r e s s e a l l g e m e i n eine positive und v e r s t ä n d n i s v o l l e W ü r d i g u n g . ... NZZ, Nr. 3 3 3 v. 26. Februar 1935, S. 1-2
ZSg.
101/5/60/Nr.
1137
26. F e b r u a r
D N B - R u n d r u f v o m 26. Februar
1935
1935.
Das in d e r K o r r e s p o n d e n z " V o l k s s p o r t u n d L e i b e s e r z i e h u n g "
abge-
d r u c k t e G e s e t z ü b e r die Beurlaubung v o n A n g e s t e l l t e n und A r b e i t e r n für d i e Z w e c k e der L e i b e s e r z i e h u n g darf von der P r e s s e n i c h t ü b e r nommen werden. Fa., D.
Hbg.
2.08
Brsl. 2.06 Chmn. 2.08 s. a. ZSg. 101/5/55/Nr. 1127 v. 20. F e b r u a r 1935 ZSg. 110/1/12 v. 27. Februar 1935 ZSg. 101/5/97/Nr. 1210 v. 22. M ä r z 1935
26.02.1935
- 107 -
G e s e t z l i c h e B e u r l a u b u n g s p f l i c h t für Z w e c k e der L e i b e s e r z i e h u n g . In: V o l k s s p o r t und L e i b e s e r z i e h u n g , Nr. 348 v. 25. Feb. 1935, S. 1-2 Die K o r r e s p o n d e n z h i e ß u r s p r ü n g l i c h " V o l k s s p o r t und L e i b e s p f l e g e " und g e h ö r t e zur T e l e g r a p h e n - U n i o n . Ab. 1.1.1934 w a r sie neben dem D N B - S p o r t d i e n s t die zweite g r ö ß e r e S p o r t k o r r e s p o n d e n z des D e u t s c h e n N a c h r i c h t e n b ü r o s . Der v e r a n t w o r t l i c h e R e d a k t e u r b l i e b Rupert Naumann.
Berlin, d e n 26. Februar
1935
V o m R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r i u m w e r d e n h e u t e folgende W ü n s c h e v o r getragen: ZSg. 101/5/61/Nr.
1138
26. F e b r u a r
1935
Es sind G e r ü c h t e in der Presse v e r ö f f e n t l i c h t worden, daß die Deutsche Rentenbankkreditanstalt
einen g r ö ß e r e n
Millionen-Dollar-
K r e d i t aus d e m G u t h a b e n Schweizer S p e r r m a r k k o n t e n a u f g e n o m m e n h a be, um neue M e l i o r a t i o n s a r b e i t e n
in D e u t s c h l a n d damit zu finan-
zieren. Es w i r d gebeten, d i e s e N a c h r i c h t n i c h t zu übernehmen, w e i l die V e r h a n d l u n g e n n o c h nicht a b g e s c h l o s s e n s. a. ZSg. 102/1/49
(1) v. 25. F e b r u a r
sind.
1935
Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt, Berlin Dieses im R e i c h s b e s i t z b e f i n d l i c h e I n s t i t u t , das als landwirts c h a f t l i c h e Z e n t r a l b a n k d i e n t und s e i n e r z e i t b e d e u t e n d e A u s l a n d a n l e i h e n u. a. auch in der S c h w e i z , a u f n a h m , hat als T r e u h ä n d e r des R e i c h s zwei m i t t e l f r i s t i g e F r a n k e n d a r l e h e n in der Schweiz aufg e n o m m e n . Die K r e d i t e s t e l l e n sich auf insgesamt etwa 17,5 M i l l i o n e n Fr. bzw. 14 M i l l i o n e n R m . u n d w u r d e n v o n zwei g r o ß e n s c h w e i z e r i s c h e n B a n k e n k o n s o r t i e n u n t e r d e n ü b l i c h e n B e d i n g u n g e n für d u r c h s c h n i t t l i c h 8 J a h r e zu 4 1/2 % Zins gewährt. ... NZZ, Nr. 331 v. 25. Februar 1935, S. 3
ZSg. 101/5/61/Nr. 1139
26. F e b r u a r
1935
In d e r letzten Zeit sind vor a l l e m in d e r F a c h p r e s s e
Nachrichten
v e r ö f f e n t l i c h t w o r d e n ü b e r eine g r o ß e A k t i o n zur E o s i n i e r u n g v o n R o g g e n u n d Weizen. Der G r u n d für d i e s e A k t i o n sei die
Bereitstel-
26.02.1935
-
108
-
lung großer Roggen- und Weizenmengen zu Futterzwecken, um die Futtermittelknappheit namentlich in Nordwestdeutschland zu überwinden. Diese Gerüchte sind in dieser allgemein gehaltenen Form falsch. Richtig ist, daß die Reichsgetreidestelle aus ihren ursprünglich für Brotzwecke aufgestapelten Roggenvorräten einen Teil hat eosinieren lassen. Diese Mittel sind den nordwestdeutschen Viehzuchtgebieten zur Behebung der akuten Futtermittelknappheit zur Verfügung gestellt worden.
Weizen ist jedoch nicht
eosiniert worden. Eine allgemeine Aktion dieser Art ist auch nicht geplant, weil man gerade die Gelegenheit der Futtermittelknappheit dazu benutzen möchte,daß der Viehbestand Nordwestdeutschlands, der dort nicht selber Nahrung findet, verschwindet und statt dessen nach Ostdeutschland wandert, wo er
in der Kartoffel genügen-
de Futtermittel findet. Man weiß, daß diese Entwicklung zu einer Verminderung des Gesamtviehbestandes in Deutschland führen wird, hält dies aber für notwendig, damit der Viehbestand nicht größer ist als wir nach Möglichkeit aus eigener Scholle ernähren können. Selbstverständlich ist diese Maßnahme auch nachteilig für das Aufkommen an heimischen Fetten und heimischer Milch. Man hält es aber für zweckmäßiger, solche Produkte dann aus dem Auslande zur Dekkung des Spitzenbedarfs einzuführen als unseren Viehbestand völlig von der Zufuhr ausländischer Futtermittel abhängig zu machen. s. a. ZSg. 102/1/49 (2) v. 25. Februar 1935 ZSg. 102/1/46 (2) v. 26. Februar 1935 Bekanntmachung der Reichsgetreidestelle ... Von der Bekanntmachung ... betreffend die Verwendung von Reinigungsabfällen vom 31. August 1934 wird Abschnitt B, der Bestimmung für die Verwendung von Abfällen aus der Be- oder Verarbeitung von inländischer Gerste für Zwecke der menschlichen Ernährung und für technische Zwecke getroffen hatte, mit Wirkung vom 8. Februar 1935 aufgehoben. RWZ, Nr. 108 v. 28. Februar 1935, S. 6 s. a. Die neue Preislage auf dem Getreidemarkt SZ, Nr. 110 v. 1. März 1935, S. 9 Mit dem roten Farbstoff Eosin wurde das für Futterzwecke bestimmte Getreide gekennzeichnet.
26.02.1935
109 ZSg. 101/5/61/Nr.
26. F e b r u a r
1140
1935
G e l e g e n t l i c h kommen vom A u s l a n d e M e l d u n g e n über
wirtschaftspoli-
tische V e r e i n b a r u n g e n mit f r e m d e n Ländern, die m e i s t e n s die Bew i l l i g u n g zollvergünstigter K o n t i n g e n t e usw. enthalten. R e i c h s w i r t s c h a f t s - und R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r i u m
Das
b i t t e n bei
s o l c h e n M i t t e i l u n g e n alle Z a h l e n a n g a b e n über die Höhe der K o n t i n g e n t e zu vermeiden. Ein B e k a n n t w e r d e n
solcher Zahlen führt
immer
dazu, d a ß andere R e g i e r u n g e n unter B e r u f u n g auf die M e i s t b e g ü n s t i g u n g ebenfalls die G e w ä h r u n g v o n S o n d e r k o n t i n g e n t e n G e s e h e n : Κ., Fa., D.
Hbg. Brsl.
fordern.
brfl. "
Chmn. s. a. ZSg. 102/1/46 (1) v. 26. F e b r u a r 1935: Das R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r i u m brachte in der P r e s s e k o n f e r e n z einen A u f s a t z der DAZ ü b e r den Stand der d e u t s c h - r u m ä n i s c h e n H a n d e l s v e r t r a g s v e r h a n d l u n g e n zur Sprache, in d e m im w e s e n t l i c h e n ü b e r eine R e d e des rumänischen H a n d e l s m i n i s t e r s berichtet wird. E n t g e g e n den w ä h r e n d der V e r h a n d l u n g e n g e p f l o g e n e n V e r e i n b a r u n g e n h a b e der Minister d a b e i Z a h l e n a n g a b e h über die K o n t i n g e n t e für A g r a r p r o d u k t e g e m a c h t , die D e u t s c h l a n d z u g e s t e h e n w o l l e . ... R u m ä n i s c h e s K o n t i n g e n t s y s t e m e r s c h w e r t deutsche W a r e n e i n f u h r D A Z (R. Α.), Nr. 89-90 v. 23. F e b r u a r 1935, S. 11 ((ohne genaue K o n t i n g e n t - A n g a b e n ) ) s. a. V e r s c h i e b u n g e n im r u m ä n i s c h e n A u ß e n h a n d e l E i n f u h r s t e i g e r u n g bei w e r t m ä ß i g r ü c k g ä n g i g e r A u s f u h r D e u t s c h l a n d an erster S t e l l e unter d e n A u ß e n h a n d e l s p a r t n e r n FZ, Nr. 105 v. 26. Februar 1935, S. 4
ZSg.
101/5/63
Berlin, d e n 26. F e b r u a r
26. Februar
1935
1935
V e r t r a u l i c h e B e s t e l l u n g e n für d i e R e d a k t i o n . Z u dem Gesetz über die E i n f ü h r u n g eines A r b e i t s b u c h e s darf d e r a m t l i c h e K o m m e n t a r des DNB v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n .
nur
Darüber
h i n a u s k e i n e Erklärungen, d a w i c h t i g e Interessen der L a n d e s v e r t e i d i g u n g h i e r b e i auf d e m Spiele stehen. Das A r b e i t s b u c h d i e n t
-
26.02.1935
110
-
zunächst sozialpolitischen Erwägungen, seine Bedeutung erhält es j e d o c h d u r c h d i e d a n n mögliche E r f a s s u n g aller d e u t s c h e n M ä n n e r bis zum 30. L e b e n s j a h r für die m i l i t ä r i s c h e Ausbildung. Das A r b e i t s b u c h w i r d also eine A r t S t a m m r o l l e sein, die n a c h v o l l s t ä n d i g e r A u s f ü l l u n g d e r einzelnen F r a g e n , B e r u f s a u s b i l d u n g ,
halbmi-
litärische V o r b i l d u n g usw. den z u s t ä n d i g e n B e z i r k s k o m m a n d o s g e l e g t w i r d . D i e Schaffung des A r b e i t s b u c h e s
vor-
ist der w i c h t i g s t e
S c h r i t t auf dem W e g e zur a l l g e m e i n e n W e h r p f l i c h t und es ist s e l b s t v e r s t ä n d l i c h , daß diese P r o b l e m e nur m i t äußerster V o r sicht a n g e f a ß t w e r d e n können.
^
A u c h über d a s im amtlichen C o m m u n i q u e ü b e r die erwähnte Konversionsergänzungsgesetz 2) schrieben werden. Dr.
Kabinettssitzung
d ü r f e n Kommentare n i c h t ge-
Rausch.
Fa., D. s. a. ZSg. 102/1/50 v. 26. Februar
1935
1) G e s e t z über die Einführung eines A r b e i t s b u c h e s v. 26. Februar 1935 (RGBl. 1935, I, S. 311) § 1 (1) Um d i e zweckentsprechende V e r t e i l u n g der A r b e i t s k r ä f t e in der d e u t s c h e n Wirtschaft zu g e w ä h r l e i s t e n , w i r d ein A r b e i t s buch eingeführt. D a s G e s e t z trat am 1. April 1935 in Kraft. E i n f ü h r u n g eines Arbeitsbuches Zur S i c h e r u n g eines planmäßigen A r b e i t s e i n s a t z e s HHN, Nr. 97 v. 27. Februar 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 107 v. 27. Februar 1935, S. 1 2) G e s e t z ü b e r d i e Gewährleistung für d e n D i e n s t v o n S c h u l d v e r s c h r e i b u n g e n der Konversionskasse für d e u t s c h e A u s l a n d s s c h u l d e n v o m 26. F e b r u a r 1935 (RGBl. 1935, I, S. 2 8 6 ) s. a. H H N , Nr. 97 v. 27. Februar 1935, S. 1
ZSg.
102/1/46
(2)
26. F e b r u a r
1935
Die " L a n d w a r e " , h a t heute die v o m E r n ä h r u n g s m i n i s t e r i u m
gestern
v e r b o t e n e M e l d u n g über Eosinierung v o n R o g g e n gebracht, d a s M i n i s t e r i u m w i e d e r h o l t e heute die Bitte, trotzdem in der T a g e s p r e s s e n i c h t s zu b r i n g e n .
- Ill s. a. ZSg. 101/5/61/Nr. ZSg. 101/5/92/Nr.
26.02.1935
1139 v. 26. F e b r u a r 1935 1198 v. 19. März 1935
Abgabe von Eosinroggen Zu der v o n uns k ü r z l i c h (Nr. 4 4 ) bereits g e b r a c h t e n A n k ü n d i g u n g betr. A b g a b e v o n F u t t e r r o g g e n u n d F u t t e r w e i z e n e r f a h r e n wir, daß v o r l ä u f i g z u n ä c h s t nur die A b g a b e v o n e o s i n i e r t e m F u t t e r r o g g e n in b e m e s s e n e m U m f a n g e d u r c h die R f G in Frage kommt ... Die L a n d w a r e , N r . 48 v. 26. Februar 1935, S. 1 Die " L a n d w a r e " w a r eine " T a g e s z e i t u n g für die L a n d w a r e n - B e w e g u n g , V e r a r b e i t u n g und Verwertung. F a c h b l a t t des R e i c h s n ä h r s t a n d e s für M a r k t b e r i c h t e r s t a t t u n g " , die seit 1933 erschien.
ZSg. 102/1/51
(1)
26. Februar
1935
Auf d e n h e u t i g e n " T i m e s " - A r t i k e l zur R e i s e Simons w u r d e b e s o n d e r s a u f m e r k s a m g e m a c h t , m a n möge ihn gut
wiedergeben.
Eine längst fällige R i c h t i g s t e l l u n g " T i m e s " ü b e r D e u t s c h l a n d s H a l t u n g zum L o n d o n e r P r o g r a m m " T i m e s " g e b e n in ihrem, d e n Berliner B e s u c h Simons begrüßenden A r t i k e l eine längst fällige R i c h t i g s t e l l u n g . Sie treten dem Eind r u c k entgegen, als w e n n D e u t s c h l a n d in seiner A n t w o r t auf d a s L o n d o n e r P r o g r a m m vom 3. F e b r u a r sich auf die Frage des L u f t p a k tes b e s c h r ä n k t u n d versucht hätte, d e r E r ö r t e r u n g der anderen F r a g e n aus dem W e g e zu gehen. " T i m e s " stellen d e m g e g e n ü b e r fest, d a ß D e u t s c h l a n d in seiner A n t w o r t n u r der A n r e g u n g des L o n d o n e r C o m m u n i q u £ s e n t s p r o c h e n habe, w o n a c h d i e s e r T e i l d e s P r o g r a m m s " u n v e r z ü g l i c h v e r h a n d e l t " w e r d e n soll. ... H H N , Nr. 96 v. 26. Februar 1935, S. 1 A n opportune v i s i t T h e Times, Nr. 46,998 v. 26. Februar 1935, S. 15 Der A r t i k e l ist ein P l ä d o y e r für G l e i c h b e h a n d l u n g D e u t s c h l a n d s mit Italien, d a a u c h m i t M u s s o l i n i p e r s ö n l i c h v e r h a n d e l t w o r d e n sei. S i m o n reist n a c h B e r l i n - w e r r e i s t n a c h Moskau? FZ, Nr. 106 v. 27. Februar 1935, S. 1
ZSg. 102/1/51 (2)
26. F e b r u a r
V o r a u s s i c h t l i c h w e r d e m a n v o r A b l a u f des
1935
deutsch-französischen
V e r r e c h n u n g s a b k o m m e n s die in P a r i s a b g e b r o c h e n e n
Verhandlungen
w i e d e r a u f n e h m e n , d o c h möge die d e u t s c h e P r e s s e n a c h dem g a n z e n
-
26.02.1935
112
-
S t a n d der D i n g e d e n Ausgang neuer B e s p r e c h u n g e n n i c h t
optimistisch
beurteilen. Der d e u t s c h - f r a n z ö s i s c h e A u ß e n h a n d e l m u ß t e w e g e n der Saareing l i e d e r u n g in d a s deutsche W i r t s c h a f t s s y s t e m n e u g e o r d n e t w e r d e n . V o n d i e s e r R e g e l u n g erwartete s i c h d i e R e i c h s r e g i e r u n g eine fin a n z i e l l e V e r b e s s e r u n g beim V e r r e c h n u n g s ü b e r s c h u ß . Die V e r h a n d lungen w a r e n am 23. Februar 1935 u n t e r b r o c h e n w o r d e n . Unterbrechung der deutsch-französischen Wirtschaftsverhandlungen Die d e u t s c h - f r a n z ö s i s c h e n W i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n sind am Freitag u n t e r b r o c h e n worden, d a sich in d e r Frage des V e r r e c h n u n g s r e g i m e s k e i n e E i n i g u n g herbeiführen ließ. ... Infolge des Fortfalls der Saar als Exportgebiet für D e u t s c h l a n d , der saarländischen K o h l e f ö r d e r u n g e n zur Bezahlung d e r R e g i e r u n g s g r u b e n , der W i r k s a m k e i t des Stillhalteabkommens u n d des a l l g e m e i n e n R ü c k g a n ges d e r f r a n z ö s i s c h e n Einfuhr aus D e u t s c h l a n d h a t sich die Ber e c h n u n g s g r u n d l a g e ... verschoben und v e r k l e i n e r t , so daß von der d e u t s c h e n D e l e g a t i o n eine N e u b e r e c h n u n g des Ü b e r s c h u ß p r o z e n t satzes v e r l a n g t wurde. Dieser e i n w a n d f r e i e d e u t s c h e Standpunkt fand auf f r a n z ö s i s c h e r Seite k e i n E n t g e g e n k o m m e n . ... HHN, Nr. 93 v. 24. Februar 1935, S. 10 s. a. HHN, Nr. 94 v. 25. Februar 1935, S. 10 FZ, Nr. 102 v. 24. Februar 1935, S. 1 Deutschland-Frankreich B i s h e r nur T e i l e r g e b n i s s e in d e n W i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n ... A l l e v o r h a n d e n e n Schwierigkeiten e r s c h e i n e n aber n i c h t unü b e r w i n d l i c h , w e n n ebenso klar d i e g e g e n s e i t i g e n N o t w e n d i g k e i t e n e r k a n n t w e r d e n , und wenn w e i t e r h i n auf b e i d e n S e i t e n der W i l l e zu e i n e r p r a k t i s c h e n Regelung im G e i s t e d e r f r u c h t b a r e n Z u s a m m e n a r b e i t der b e i d e n N a c h b a r v ö l k e r b e s t e h t . HHN, Nr. 97 v. 27. Februar 1935, S. 3
ZSg.
102/1/51
(3)
Die F r a n k f u r t e r " O d e r - Z e i t u n g " w u r d e
26. F e b r u a r
1935
gerügt, w e i l sie n o c h
einmal
zum F a l l F u r t w ä n g l e r geschrieben habe. s. a. ZSg. 101/4/205/Nr. 960 v. 4. D e z e m b e r ZSg. 102/1/57 (2) v. 7. M ä r z 1935
1934
Der F u r t w ä n g l e r - K o n f l i k t b e i g e l e g t E r f r e u l i c h e s E r g e b n i s einer A u s s p r a c h e beim R e i c h s p r o p a g a n d a m i n i s t e r - D a s P h i l h a r m o n i s c h e O r c h e s t e r b e k o m m t s e i n e n ersten D i rigenten wieder SZ, N r . 110 v. 1. M ä r z 1935, S. 1 A m 28. F e b r u a r k a m es zu einer A u s s p r a c h e z w i s c h e n G o e b b e l s und F u r t w ä n g l e r , vgl. Das Archiv, M ä r z 1935, S. 1877 (1. März), s. a. Fred K. P r i e b e r g , Kraftprobe. W i l h e l m F u r t w ä n g l e r im Dritten R e i c h , W i e s b a d e n 1986, S. 222 bes. S. 228
26./27.02.1935
- 113 ZSg. 102/1/51
(4)
26. Februar
1935
In d e r P r e s s e k o n f e r e n z wurde der W u n s c h P e r s i e n s m i t g e t e i l t ,
vom
21. März an g r u n d s ä t z l i c h n u r n o c h Iran u n d Iranier zu sagen. Das iranische Jahr beginnt a m 21. M ä r z e u r o p ä i s c h e r Zeitrechnung. A b d e m 21. März 1935 war die amtliche B e z e i c h n u n g für P e r s i e n Iran (= Land der Arier). Zum letzten Male: Die Perser FZ, Nr. 117 v. 5. März 1935, S. 3
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 27. Februar ZSg. 101/5/64/Nr.
1141
27. F e b r u a r
1935
1935
B e s o n d e r s w i c h t i g ! V o n h o h e r R e g i e r u n g s s t e l l e w i r d gebeten,
bei
B e h a n d l u n g der a b e s s i n i s c h - i t a l i e n i s c h e n Frage alles zu u n t e r lassen, w a s dem i t a l i e n i s c h e n S t a n d p u n k t schaden könnte. Es ist alles zu vermeiden, was eine H e r a b s e t z u n g d e r italienischen
Ar-
mee b e d e u t e n würde. Die a b e s s i n i s c h e Frage k a n n D e u t s c h l a n d k e i n e n A n l a ß geben, Italien a b f ä l l i g zu b e u r t e i l e n . Es wird auf diese R i c h t l i n i e a u s d r ü c k l i c h a u f m e r k s a m gemacht, d a in den letzten T a g e n von einzelnen d e u t s c h e n Z e i t u n g e n immer n o c h d a g e g e n v e r s t o ß e n wurde. s. a. ZSg. 102/1/51 (6) v. 19. F e b r u a r 1935 ZSg. 110/1/12 v. 27. F e b r u a r 1935 ZSg. 102/1/50 (3) v. 28. März 1935 W e i t e r e italienische T r u p p e n t r a n s p o r t e N o c h k e i n e Einigung in A d d i s A b e b a FZ, Nr. 105 v. 26. Februar 1935, S. 1
ZSg. 101/5/64/Nr.
1142
27. F e b r u a r
1935
Die E i n f ü h r u n g der l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n V o r s c h r i f t e n im Saarland soll v o n der d e u t s c h e n P r e s s e n i c h t ü b e r n o m m e n w e r d e n , d a d e r Les e r s c h a f t n i c h t m i t g e t e i l t w e r d e n soll, d a ß im S a a r g e b i e t andere Preise h e r r s c h e n als im R e i c h .
- 114 -
27.02.1935
s. a. ZSg. 110/1/12 v. 27. F e b r u a r
1935
E r s t e V e r o r d n u n g ü b e r die E i n f ü h r u n g l a n d w i r t s c h a f t l i c h e r V o r schriften im S a a r l a n d vom 21. Februar 1935 (RGBl. 1935, I, S. 277 - 278)
ZSg. 101/5/64/Nr.
1143
27. F e b r u a r
1935
Das DNB ist h e u t e in der P r e s s e k o n f e r e n z scharf v e r w a r n t
worden
w e g e n einiger Meldungen, in d e n e n bei V e r b r e c h e r n der Beruf g e g e b e n w u r d e : Arbeiter, H i l f s s c h l o s s e r usw. Bei dieser heit m a c h t das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m n o c h e i n m a l auf die A n w e i s u n g aufmerksam, daß bei V e r b r e c h e r n
nachdrücklich grundsätzlich
keine B e r u f s a n g a b e v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n darf. Ü b e r h a u p t dem DNB in den letzten T a g e n m e h r f a c h e r h e b l i c h e V e r s t ö ß e A n w e i s u n g e n u n t e r l a u f e n , w e s h a l b wir b i t t e n , jede
an-
Gelegen-
sind gegen
DNB-Meldung
g e n a u zu ü b e r p r ü f e n . Gesehen: Fa., D.
Hbg.
1.,15 Uhr t»
Brsl. 1.,15
Chmn. 1.,35
•t
s. a. ZSg. 101/28/65-66 v. 20. F e b r u a r 1935 (-Brief an H e r r n R o ß berg, Dr. Sieverts, Dr. D y r s s e n v o n G. D e r t i n g e r ) : Wie ich h ö r e , ist mit der M ö g l i c h k e i t eines P e r s o n a l w e c h sels i n n e r h a l b des DNB zu rechnen. Es w i r d b e h a u p t e t , d a ß der b i s h e r i g e Chefredakteur des N a c h r i c h t e n d i e n s t e s AlfredIngemar B e r n d t mehr u n d m e h r an E i n f l u ß g e w o n n e n und v o r allem es v e r s t a n d e n h a b e , das V e r t r a u e n d e s Führers zu e r halten. D i e s e Darstellung dürfte richtig sein, d e n n er gilt als der ständige Stellvertreter des P r e s s e c h e f s der N S D A P Dr. Dietrich. Berndt habe im DNB seinen E i n f l u ß stark steig e r n k ö n n e n auf Kosten der S t e l l u n g u n d d e s E i n f l u s s e s d e s Direktor M e j e r , der v o n der TU ü b e r n o m m e n w u r d e , und des C h e f r e d a k t e u r s von Ritgen. O b der W e c h s e l in d e r Stärke des E i n f l u s s e s direkt ein A u s s c h e i d e n d i e s e r b e i d e n H e r r e n zur Folge h a b e n wird, läßt sich n o c h n i c h t übersehen; sicher ist jedoch, d a ß der s a c h l i c h e Einfluß d i e s e r b e i d e n a l t e n e r f a h r e n e n J o u r n a l i s t e n m e h r und mehr z u r ü c k g e h t z u g u n s t e n des v o r n e h m l i c h k ä m p f e r i s c h - p r o p a n g a n d i s t i s c h e i n g e s t e l l t e n K o l l e g e n Berndt. Die F o l g e n für d i e s a c h l i c h e G e s t a l t u n g des D N B - D i e n s t e s liegen auf der Hand, b. w. (66) Ich h i e l t es für zweckmäßig, Ihnen v o n d i e s e n T e n d e n z e n jetzt schon Kenntnis zu geben, d a m i t m a n sich v i e l l e i c h t schon ü b e r l e g t , wie m a n d e n G e f a h r e n einer n o c h w e i t e r e n
27./28.02.1935
- 115 -
V e r s c h l e c h t e r u n g des D N B - M a t e r i a l s u n d ihren A u s w i r k u n g e n für u n s e r e Zeitungen v o r b e u g e n kann. (Dtg.) s. a. ZSg. 101/4/82/Nr. 691 v. 27. A u g u s t 1934 ZSg. 110/1/12 v. 27. F e b r u a r 1935: A m Schluß der h e u t i g e n P r e s s e k o n f e r e n z erhob sich M i n i s t e r i a l r a t Dr. Jahncke und erklärte, er sehe sich zu s e i n e m Bedauern genötigt, zwei M e l d u n g e n des DNB zu k r i t i s i e r e n . In dem einen Falle h a n d e l e es sich darum, daß in d e r L o k a l m e l d u n g ein Mörder, d e r sich aufgehängt habe, als A r b e i t e r und H i l f s s c h l o s s e r b e z e i c h n e t w o r d e n sei; in d e m a n d e r e n Falle handele es sich um eine M e l d u n g aus Rogau, n a c h der der A r b e i t e r V i n c e n c Kurz zum Tode verurteilt w o r d e n sei. Diese M e l d u n g e n d ü r f ten n a t ü r l i c h nicht ü b e r n o m m e n w e r d e n . s. a. ZSg. 102/1/4 Μ (4) ν. 6. M a i 1935 ZSg. 102/1/43 (5) v. 1. N o v e m b e r 1935
ZSg. 101/5/65/Nr.
1144
27. Februar
1935
D N B - R u n d r u f v o m 27.2.35 Über die K o n s t r u k t i o n eines W i n d k r a f t m o t o r s des Erfinders
Teubert
soll v o r l ä u f i g nichts berichtet w e r d e n . G e s e h e n : Fa., D.
Hbg.
9.15
Brsl. 12.35
(28.11.35)
Chmn. 8.30 f r ü h
(28.2.)
s. a. ZSg. 101/5/70/Nr.
1155 v. 2. März
1935
Berlin, d e n 28. Februar
1935
ZSg. 101/5/66/Nr.
1145
28. F e b r u a r
1935
Der A r t i k e l in den "Deutschen F ü h r e r b r i e f e n " über die sche V e r f a s s u n g s r e f o r m darf n i c h t n a c h g e d r u c k t
oldenburgi-
werden.
s. a. ZSg. 110/1/13 v. 28. F e b r u a r 1935: ... V o m L a n d O l d e n b u r g w i r d darauf aufmerksam gemacht, daß d i e D e u t s c h e n F ü h r e r -
- 116 -
28.02.1935
briefe in ihrer letzten A u s g a b e einen A r t i k e l "Was g e s c h a h in O l d e n b u r g " brachten, der v o n v o l l k o m m e n f a l s c h e n G e s i c h t s p u n k t e n aus die o l d e n b u r g i s c h e S t a a t s r e f o r m b e h a n d e l e .
ZSg. 101/5/66/Nr.
1146
28. Februar
1935
Die N o t i z , daß von der P r o p a g a n d a l e i t u n g der N S D A P 700 000 M a r k für n o t l e i d e n d e Saarländer g e s p e n d e t werden, soll in d e n h e u t i gen A b e n d b l ä t t e r n in guter A u f m a c h u n g s. a. ZSg. 110/1/13 v. 28. F e b r u a r
erscheinen.
1935
700 000 R M Spende für das S a a r g e b i e t Für n o t l e i d e n d e V o l k s g e n o s s e n - R e i c h s m i n i s t e r Dr. Goebbels Bürckel HHN, Nr. 100 v. 28. Februar 1935, S. 2
ZSg.
101/5/66/Nr. 1147
28. Februar
an
1935
Der Bau der R e i c h s b a n k ist soweit v o r g e s c h r i t t e n , daß
gegenwärtig
die T r e s o r s e i n g e b a u t werden können. Die R e i c h s b a n k legt aus n a h e l i e g e n d e n G r ü n d e n keinen W e r t auf eine B e r i c h t e r s t a t t u n g
über
d i e s e n V o r g a n g . Es sind l e d i g l i c h die M o n a t s b e r i c h t e d e r A r c h i tekten ü b e r d i e Fortschritte des Baues zu v e r ö f f e n t l i c h e n ,
dage-
gen keine a u s f ü h r l i c h e n Berichte. G e s e h e n : Fa., D.
Hbg.
1.00
Brsl.
1.00
Chmn.
1.25
s. a. ZSg. 110/1/13 v. 28. F e b r u a r Die Neue R e i c h s b a n k (heute w u r d e 1934 - 1939 n a c h den (vgl. d a z u a u c h J. Petsch, R e i c h , M ü n c h e n , W i e n 1976,
1935
Sitz des Z e n t r a l k o m i t e e s der SED) P l ä n e n v o n H e i n r i c h W o l f f gebaut B a u k u n s t und Stadtplanung im Dritten S. 83 f.)
Die n e u e n T r e s o r e der R e i c h s h a u p t b a n k Eine g e w a l t i g e technische " P a n z e r b u r g " fünfzehn M e t e r unter d e r E r d e von R e i c h s b a n k o b e r b a u r a t K e h r HHN, Nr. 214 v. 4. August 1935, S. 3
28.02.1935
- 117 -
s. a. G i g a n t i s c h e Bauten w a c h s e n und v e r ä n d e r n das Gesicht der Reichshauptstadt Die ä u ß e r e W a n d l u n g Berlins B e r l i n e r illustrierte N a c h t a u s g a b e , N r . 110 v. 13. Mai 1935, S. 5
ZSg. 101/5/67/Nr.
1148
28. F e b r u a r
D N B - R u n d r u f v o m 28. Februar
1935
1935
Die v o n einzelnen Blättern g e b r a c h t e n B i l d e r über den B e s u c h v o n s u d e t e n d e u t s c h e n Mädchen in der R e i c h s k a n z l e i d ü r f e n v o n d e n Zei tungen n i c h t g e b r a c h t werden. G e s e h e n : D., Fa.
Hbg.
9.15
Brsl.
7.45
Chmn. brfl. A n g e r e g t und e r m u t i g t d u r c h die S a a r a b s t i m m u n g v e r s u c h t e sich die A u s l a n d s o r g a n i s a t i o n der N S D A P (A. 0.) a u c h in a n d e r e n R e g i o n e n g e g e n d i e traditionelle V e r t r e t u n g der D e u t s c h e n im A u s l a n d , d e n V o l k s b u n d für d a s D e u t s c h t u m im A u s l a n d (VDA) d u r c h z u s e t z e n . Zur S i t u a t i o n d e r S u d e t e n vgl. R. M. Smelser, D a s S u d e t e n p r o b l e m und das Dritte R e i c h 1933 - 1938, München, W i e n 1980, S. 98 f. s. a. A D A P , S e r i e C, Bd. III, 2, Nr. 509 aber: B i l d m. U n t e r s c h r i f t : S u d e t e n d e u t s c h e M ä d c h e n b e i m Führer. 52 M ä d c h e n aus d e m Sudetenland statteten am 27. d. M. d e m Führer in der R e i c h s k a n z l e i einen B e s u c h ab. D e r F ü h r e r gibt A u t o g r a m m e . VB (Ν. Α.), Nr. 60 v. 1. März 1935, S. 3 s. a. W L Z , Nr. 60 v. 1. März 1935, S. 1
1.03.1935
- 118 -
Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 1. März 1935 ZSg. 101/5/68/Nr. 1149
1. März 1935
Die österreichischen Meldungen über Demonstrationen an der Wiener Universität können gebracht werden, jedoch wird um nicht allzu grosse Aufmachung gebeten. s. a. ZSg. 110/1/14 v. 1. März 1935 Demonstrationsversuche auf der Anatomie Heute vormittags versuchte eine Gruppe von Universitätshörern in der Pause zwischen zwei Vorlesungen im Anatomischen Institut durch Absingen des Deutschland-Liedes zu demonstrieren. Die dort anwesenden Studenten wurden einer polizeilichen Perlustrierung unterzogen, die zur Einleitung der Strafamtshandlung gegen vierzehn Hörer und Hörerinnen führte. Wiener Zeitung, Nr. 60 v. 1. März 1935, S. 2 Die österreichische Jugend bekennt sich zum Reich Studentenkundgebungen in Wien anläßlich der Saarrückgliederung ... Die Polizei, die erst unentschlossen der wuchtigen Kundgebung gegenüberstand, ging schließlich befehlsmäßig mit äußerster Strenge und unter Anwendung des Gummiknüppels vor. Es wurden mehr als 200 Studierende verhaftet, deren größter Teil nach Feststellung der Personalien wieder zur Entlassung gelangen soll. VB (Ν. Α.), Nr. 60 v. 1. März 1935, S. 3 Wiener Polizei gegen Saarkundgebungen TT. Die Polizei ging jedoch gegen die Begeisterten vor und nahm allein in der Kärtnerstraße 40 Personen fest. Insgesamt sprach man von 150 Verhaftungen. Auch in den äußeren Bezirken der Stadt wurde verschiedentlich versucht, ähnliche Kundgebungen zu veranstalten . HHN, Nr. 105 v. 3. März 1935, S. 2 s. a. Kreuz-Z , Nr. 51 v. 1. März 1935, S. 1
ZSg. 101/5/68/Nr. 1150
1. März 1935
Die Frage, ob der englische Außenminister Simon Jude ist oder nicht, darf unter keinen Umständen erörtert werden. Tatsächlich ist er kein Jude, aber schon die Fragestellung müßte die englische Regierung beleidigen. s. a. ZSg. 102/1/51 (1) v. 26. Februar 1935 ZSg. 110/1/14 v. 1. März 1935 •ZSg. 102/1/41 (2) V. 4. März 1935
119
1.03.1935
Bis zu d i e s e m Zeitpunkt stand im M i t t e l p u n k t des Interesses die Frage d e r G l e i c h b e r e c h t i g u n g m i t F r a n k r e i c h bei den d i p l o m a t i schen V e r h a n d l u n g e n . Aber n e u e r d i n g s kam die P o s i t i o n d e r R e i c h s wehr zum Tragen, die besagte, m a n solle die k o n k r e t e n V e r h a n d l u n gen h e r a u s z ö g e r n , um ein h ö h e r e s R ü s t u n g s n i v e a u b e i m A b s c h l u ß eines A b k o m m e n s zu haben (vgl. ZSg. 101/28/69 v. 22. Februar 1935. V e r t r a u l i c h e r I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 2 7 ) .
ZSg. 101/5/68/Nr.
1151
1. M ä r z
1935
A r t i k e l eines Dr. von F r a n k e n b e r g ü b e r L u f t s c h u t z und L u f t f r a g e n sind a b s o l u t unerwünscht, weil es s i c h b e i H e r r n F r a n k e n b e r g
um
einen l a n g j ä h r i g e n K o m m u n i s t e n und m e h r f a c h v o r b e s t r a f t e n G e s e l len h a n d e l t . s. a. ZSg. 110/1/14 v. 1. März 1935: ... Es h a n d e l e sich um einen M a n n , der lange Jahre f ü h r e n d e s M i t g l i e d der KPD in B r a u n schweig und "einer der g e f ä h r l i c h s t e n K o m m u n i s t e n g e w e s e n sei; er g e h ö r t e zeitweise a u c h zu d e n A n a r c h o - S y n d i k a l i s t e n " . A u ß e r d e m sei er w e g e n L a n d s t r e i c h e r e i in M a n n h e i m festgenomm e n g e w e s e n und im Jahre 1925 in B r a u n s c h w e i g w e g e n E r p r e s sung zu d r e i M o n a t e n G e f ä n g n i s v e r u r t e i l t worden. Den D o k t o r T i t e l führe er übrigens zu R e c h t . Die I d e n t i t ä t des Dr. F r a n k e n b e r g k o n n t e n i c h t eindeutig geklärt werden, m ö g l i c h e r w e i s e h a n d e l t es s i c h um E g b e r t v o n F r a n k e n b e r g und P r o s c h l i t z (1909 ) V e r k e h r s f l i e g e r , B e r u f s o f f i z i e r , Dr. jur., 1935 O f f i z i e r s a n w ä r t e r d e r L u f t w a f f e in F l e n s b u r g - M ü r w i k , H e r b s t 1938 - M a i 1939 A n g e h ö r i g e r d e r L e g i o n C o n d o r , n a c h d e m K r i e g e in d e r DDR als m i l i t ä r p o l i t i s c h e r K o m m e n t a t o r des S t a a t l i chen R u n d f u n k s tätig.
ZSg. 101/5/68/Nr.
1152
1. März
1935
Der v o n d e r F a c h u n t e r g r u p p e S e r i e n m ö b e l i n d u s t r i e d e r Presse
zur
V e r f ü g u n g g e s t e l l t e A r t i k e l " Z u r A b s a t z s t o c k u n g in der M ö b e l i n d u s t r i e " darf n i c h t v e r ö f f e n t l i c h t G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
werden.
12.45 Uhr
Brsl. 12.50
"
Chmn.
"
1.25
Die F a c h u n t e r g r u p p e S e r i e n m ö b e l i n d u s t r i e g e h ö r t e zur F a c h g r u p p e M ö b e l i n d u s t r i e in der H i r t s c h a f t s g r u p p e H o l z v e r a r b e i t e n d e Industrie.
2.03.1935
- 120 -
B e s t e l l u n g e n aus der Presse-Konferenz v o m
2.3.35.
ZSg. 101/5/69/Nr.
1935
1153
2. M ä r z
Der V o r s i t z e n d e des Deutschen G e m e i n d e t a g e s hat eine Erklärung Z i n s s e n k u n g abgegeben. Auf eine gute V e r w e r t u n g dieser
zur
Erklärung
w i r d r e g i e r u n g s s e i t i g Wert gelegt, wie im ü b r i g e n ü b e r h a u p t die Presse g e b e t e n wird, die P r o p a g a n d a a u c h für die neue
Konversions-
a k t i o n zu unterstützen. s. a. ZSg. 110/1/15 v. 2. März 1935 s. a. ZSg. 101/5/170/Nr. 1345 v. 25. M a i
1935
Z i n s s e n k u n g und Gemeinden Der V o r s i t z e n d e des Deutschen G e m e i n d e t a g e s , O b e r b ü r g e r m e i s t e r Fiehler (München), hat zu den Z i n s s e n k u n z s m a ß n a h m e n der R e i c h s regierung folgende Erklärung a b g e g e b e n : Die Z i n s e r m ä ß i g u n g s g e setze vom 24. J a n u a r und 27. Februar 1935 sind a u c h für die d e u t s c h e n G e m e i n d e n von h e r v o r r a g e n d e r Bedeutung. Die folgerichtige und g e s c h i c k t e K a p i t a l m a r k t p o l i t i k der R e i c h s r e g i e r u n g hat es m i t sich gebracht, daß die Z i n s s e n k u n g b e i d e n K r e d i t a n stalten in einem n o c h bei keiner in- oder a u s l ä n d i s c h e n K o n v e r sion e r r e i c h t e n A u s m a ß das E i n v e r s t ä n d n i s d e r G l ä u b i g e r g e f u n d e n hat. Ich habe k e i n e n Zweifel, daß die n u n m e h r e i n g e l e i t e t e Zinssenkung bei d e n öffentlichen A n l e i h e n zu einem g r o ß e n E r f o l g e führen wird. ... HHN, Nr. 105 v. 3. März 1935, S. 10 s. a. SZ, Nr. 114 v. 3. März 1935, S. 13 Zum T h e m a "Die Konversion v o n 1935 und ihre V o r l ä u f e r " , s. R. Stucken, D e u t s c h e G e l d - u n d K r e d i t p o l i t i k , 1914 - 1953, 2. A u f l . T ü b i n g e n 1953, 1. Aufl. 1937, S. 137 ff. s. a. Erste D u r c h f ü h r u n g s v e r o r d n u n g zum Gesetz v o m 24. J a n u a r 1935 v o m 1. März 1935 DRPS, Nr. 52 v. 2. März 1935, S. 1-2
ZSg. 101/5/69/Nr.
1154
2. M ä r z
1935
Zu d e m j e t z t b e g i n n e n d e n P r o z e s s über d e n 25. J u l i in W i e n g e g e n H e r r n v o n R i n t e l e n wird die d e u t s c h e P r e s s e um g r ö s s t e V o r s i c h t bei ihrer B e r i c h t e r s t a t t u n g gebeten, u m alles zu v e r m e i d e n , zu einer V e r b r e i t u n g
irgendwelcher P r o p a g a n d a g e g e n
was
Deutschland
f ü h r e n könnte. Es w i r d gebeten, bei d e m R e d i g i e r e n d e r B e r i c h t e d a r a u f zu achten, dass nicht in d e r B e r i c h t e r s t a t t u n g
Gesichts-
p u n k t e u n t e r s t r i c h e n werden, die eine F ö r d e r u n g der N i c h t e i n -
- 121 mischungspolitik
2.03.1935
(Österreichs) b e d e u t e n würden.
F e r n e r w i r d gebeten, alle B e t r a c h t u n g e n
in der
^ reichsdeutschen
P r e s s e ü b e r eine etwaige R e s t a u r a t i o n der H a b s b u r g e r zu u n t e r l a s sen. A u s l ä n d i s c h e P r e s s e s t i m m e n und Berichte können gebracht
wer-
den. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
1.00
Bresl.
12.58
Chemn.
1.05
1) s. a. ZSg. 102/1/YQ (1) v. 2. März
1935
A n t o n R i n t e l e n (1876 - 1946), ö s t e r r e i c h i s c h e r P o l i t i k e r , 1933/34 G e s a n d t e r in Rom, für die V e r s t ä n d i g u n g m i t d e n N a t i o n a l s o z i a l i s t e n , w ä h r e n d des J u l i - P u t s c h e s 1934 v e r h a f t e t , S e l b s t m o r d v e r s u c h , zu l e b e n s l ä n g l i c h e r H a f t v e r u r t e i l t . 1938 amnestiert. Beginn des Rintelen-Prozesses SZ, Nr. 114 v. 3. März 1935, S. 3 s. a. H H N , Nr. 104 v. 2. März 1935 (Α. Α.), S. 1 H H N , Nr. 105 v. 3. März 1935 (Μ. Α.), S. 1-2 2) s. a. ZSg. 102/1/YQ (2) v. 2. März 1935 ZSg. 101/6/8/Nr. 1444 v. 9. J u l i 1935 A u c h L o n d o n a b l e h n e n d gegenüber H a b s b u r g - P l ä n e n Der ö s t e r r e i c h i s c h e B e s u c h kühl a u f g e n o m m e n SZ, Nr. 103 v. 25. F e b r u a r 1935, S. 1
ZSg. 101/5/70/Nr. D N B . - R u n d r u f v.
1155
2. März
1935
2.3.35.
A r t i k e l ü b e r das erste g r o s s e W i n d k r a f t w e r k des E r f i n d e r s T e u b e r t , d ü r f e n n u r g e b r a c h t werden, w e n n d a b e i w e d e r von d e n M i n i s t e r i e n n o c h von dem W i r t s c h a f t s b e a u f t r a g t e n des Führers, Keppler, die R e d e ist u n d w e n n jede A n p r e i s u n g der des W e r k e s
unterbleibt.
G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
10.10
Bresl.
7.20
Chemn.
brfl.
Ingenieur Wertbedeutung
2./4.03.1935
-
122
-
Das erste W i n d k r a f t w e r k im B a u S t r o m e r z e u g u n g s k o s t e n 1 bis 2 R e i c h s p f e n n i g je K i l o w a t t s t u n d e Die W i n d k r a f t w e r k g e s e l l s c h a f t m. b. H. B e r l i n h a t mit d e m Bau des e r s t e n Windkraftwerkes " T e u b e r t " b e g o n n e n . Der Bau w i r d e t w a eine h a l b e Stunde v o n Berlin bei K l a d o w an der H a v e l errichtet; am B a u seiner verschiedenen T e i l e sind acht bekannte F i r m e n beteiligt. . . . SZ, Nr. 114 v. 3. März 1935, S. 2 s. a. H H N , Nr. 105 v. 3. März 1935, S. 3 B a u eines Windkraftwerkes 7 ~ D i e s e erste Großausführung (1000 k W ) eines W i n d k r a f t w e r k e s , S y s t e m W i l h e l m Teubert, geht auf eine A n r e g u n g des B e v o l l m ä c h t i g ten des R e i c h s k a n z l e r s für W i r t s c h a f t s f r a g e n , Ing. W i l h e l m K e p p l e r , zurück, während das A m t für T e c h n i k als t r e u h ä n d e r i s c h e S a c h v e r s t ä n d i g e n s t e l l e mitwirkt. U m d i e d a b e i a u f t r e t e n d e n n e u e n t e c h n i s c h e n A u f g a b e n sicher zu b e h e r r s c h e n , sind bei dieser E r s t a u s f ü h r u n g alle Abmessungen n u r e t w a in der H ä l f t e der w i r t s c h a f t l i c h g ü n s t i g s t e n G r o ß a n l a g e g e w ä h l t w o r d e n . ... N Z Z , Nr. 385 v. 6. März 1935, S. 1
ZSg. 101/5/71/Nr. 1156
4. März
1935
B e s t e l l u n g aus der Presse-Konferenz v o m 4.3.35. In d e r e n g l i s c h e n Zeitschrift S u n d a y D i s p a c h ((sie)) w i r d eine a n g e b l i c h e Unterredung des F ü h r e r s m i t dem englischen
Polizei-
o f f i z i e r H e n n e s s y aus dem S a a r g e b i e t v e r ö f f e n t l i c h t . Diese M e l d u n g ist s a c h l i c h falsch, sie darf n i c h t ü b e r n o m m e n werden. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
12.42
Bresl.
12.45
Ch.
12.40
s. a. ZSg. 101/5/52/Nr. 1119 v. 18. F e b r u a r 1935 ZSg. 102/1/41 (1) v. 4. März 1935: ... W i e in d e r P r e s s e k o n f e r e n z gesagt wurde, d ü r f e d i e s e M e l d u n g v o r l ä u f i g n i c h t g e b r a c h t werden, d a d i e U n t e r r e d u n g u n r i c h t i g w i e d e r g e g e b e n sei. Die A n g e h ö r i g e n Hitlers in Ö s t e r r e i c h Im L o n d o n e r S u n d a y Dispatch" h a t t e M a j o r H e n n e s s y , der e h e m a l i g e Chef der internationalen P o l i z e i im S a a r g e b i e t , ein G e s p r ä c h m i t R e i c h s k a n z l e r H i t l e r veröffentlicht. Es w u r d e n d a r i n dem R e i c h s k a n z l e r eine R e i h e von a b f ä l l i g e n B e m e r k u n g e n über Ö s t e r r e i c h z u g e s c h r i e b e n , die in England e i n e n p e i n l i c h e n Eindruck h e r v o r -
4.03.1935
123
r i e f e n , so daß das Deutsche N a c h r i c h t e n b u r e a u in einer E r k l ä r u n g f e s t s t e l l t e , d i e E i n z e l h e i t e n d i e s e s G e s p r ä c h e s seien v o m " S u n d a y D i s p a t c h " unrichtig w i e d e r g e g e b e n w o r d e n und R e i c h s k a n z l e r H i t l e r h a b e überhaupt mit M a j o r H e n n e s s y l e d i g l i c h eine p r i v a t e U n t e r h a l tung g e f ü h r t und ihn nicht zur V e r ö f f e n t l i c h u n g eines Interviews ermächtigt. ... N Z Z , Nr. 392 v. 7. März 1935, S. 2 s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 524, 527 N a c h ö s t e r r e i c h i s c h e n E i n w ä n d e n g e g e n Ä u ß e r u n g e n H i t l e r s , die in d e m Interview zitiert wurden, w u r d e die U n t e r h a l t u n g H i t l e r s m i t G. R. H e n n e s s y als ein "privates G e s p r ä c h " d e k l a r i e r t .
ZSg. 102/1/41
(2)
4. März
1935
Ü b e r Simons Berliner R e i s e könne n o c h nichts näheres gesagt w e r den, zweckmäßig wäre es wohl, m i t R ü c k s i c h t auf die Mentalität, Begrüßungsartikel
englische
n i c h t allzu f r e u n d l i c h zu h a l t e n .
s. a. ZSg. 101/5/68/Nr. 1150 v. 1. März 1935 ZSg. 102/1/48 (1) v. 6. M ä r z 1935 S i m o n s R e i s e w a r für d e n 7. M ä r z g e p l a n t , fand aber d u r c h H i t l e r s V e r z ö g e r u n g s t a k t i k e r s t am 25./26. März statt (vgl. ZSg. 102/1/45 v. 21. Februar 1935). Zu dem g e s a m t e n Komplex der d e u t s c h - e n g l i schen B e z i e h u n g e n im März 1935 vgl. N. W i g g e r s h a u s , Der d e u t s c h e n g l i s c h e F l o t t e n v e r t r a g vom 18. J u n i 1935, phil. Diss. Bonn 1972, S. 279-312: Die englische R e a k t i o n auf die E i n f ü h r u n g der a l l g e m e i n e n W e h r p f l i c h t in D e u t s c h l a n d . ZSg. 102/1/41
(3)
4. März
1935
Bei der B e h a n d l u n g der g r i e c h i s c h e n V o r g ä n g e sei, w i e ü b l i c h , Zurückhaltung
zweckmäßig.
s. a. ZSg. 102/1/48 (2) v. 6. März
1935
A m 1. März 1935 kam es in G r i e c h e n l a n d zum M i l i t ä r p u t s c h , der n a c h e i n i g e n T a g e n d e r A u s e i n a n d e r s e t z u n g aber scheiterte. I n F o l g e der U n r u h e n wurde d i e N a t i o n a l v e r s a m m l u n g aufgelöst, N e u w a h l e n d u r c h g e f ü h r t und die M o n a r c h i e w i e d e r eingeführt. s. a. H. R i c h t e r , G r i e c h e n l a n d zwischen R e v o l u t i o n und K o n t e r r e v o lution (1936 - 1946), F r a n k f u r t a. M. 1973 B e l a g e r u n g s z u s t a n d ü b e r ganz G r i e c h e n l a n d HHN, N r . 105 v. 3. M ä r z 1935, S. 2
124
4./5.03.1935
V e n i s e l o s o d e r Tsaldaris? FZ, Nr. 117 v. 5. März 1935, S. 3
((Kommentar))
ZSg. 1 0 1 / 5 / 7 2 / N r .
5. März
DNB-Rundruf vom
1157
1935
5.3.35.
U e b e r die F e s t n a h m e eines d e u t s c h e n K o r r e s p o n d e n t e n in Rom soll v o n der P r e s s e v o r e r s t nichts g e b r a c h t Fa., D., K.
Hbg.
12.50
Br.
12.10
Ch.
12.35
werden.
F a s c h i s t i s c h e "Pressefreiheit" Der r ö m i s c h e V e r t r e t e r der "WLZ-Rote E r d e " aus Italien a u s g e w i e s e n / H a l t l o s e Begründungen 32 S t u n d e n im A r r e s t U n s e r r ö m i s c h e r Vertreter in Italien, Pg. A r n i m Richard, ist auf A n w e i s u n g des italienischen I n n e n m i n i s t e r i u m s aus Italien ausgew i e s e n w o r d e n m i t der Begründung, daß er ü b e r d e n italienischa b e s s i n i s c h e n K o n f l i k t "in subjektiver und e i n s e i t i g e r W e i s e " b e r i c h t e t habe. ... W L Z , Nr. 73 v. 14. März 1935, S. 1 W L Z , Nr. 74 v. 15. März 1935, S. 1-2 K r e u z - Z , Nr. 63 v. 15. März 1935, S. 3 A u s w e i s u n g eines deutschen J o u r n a l i s t e n A u s Italien sind seit mehr denn 10 J a h r e n keine a u s l ä n d i s c h e n K o r r e s p o n d e n t e n w e g e n der Art u n d W e i s e d e r A u s ü b u n g ihrer ber u f l i c h e n T ä t i g k e i t ausgewiesen w o r d e n . Die im H e r b s t erfolgte A u s w e i s u n g eines deutschen J o u r n a l i s t e n in M a i l a n d erfolgte n i c h t w e g e n seines B e r u f e s . Man muß d e m n a c h a n n e h m e n , daß besonders s c h w e r w i e g e n d e G r ü n d e gegen den r ö m i s c h e n V e r t r e t e r der "Nationals o z i a l i s t i s c h e n Korrespondenz Graf R e i s c h a c h " in B e r l i n v o r l i e g e n , um das Innenministerium, d e m b e k a n n t l i c h M u s s o l i n i vorsteht, zu d i e s e r u n g e w ö h n l i c h e n Maßnahme zu v e r a n l a s s e n . Die bisher geübte w e i t g e h e n d e D u l d u n g auch ä t z e n d e r K r i t i k an M u s s o l i n i und seiner p o l i t i s c h e n Staatsschöpfung, w o b e i es im P r e s s e a m t w o h l zu V o r halten u n d V e r w a r n u n g e n kam, ist o f f e n b a r d u r c h den d r o h e n d e n K r i e g s z u s t a n d , in d e m sich Italien b e f i n d e t , in ein anderes, s t r e n g e r e s S t a d i u m geschoben worden. ... NZZ, Nr. 382 v. 6. März 1935, S. 2 Ende des M o n a t s w u r d e der K o r r e s p o n d e n t d e r " H a m b u r g e r N a c h r i c h t e n " u n d a n d e r e r Z e i t u n g e n , Dr. Paul Ulmann m s I t a l i e n a u s g e w i e s e n (HHN, Nr. 141 v. 24. März 1935, S. 1). Er w u r d e a n s c h l i e ß e n d als B a l k a n k o r r e s p o n d e n t eingesetzt, vgl. ZSg. 101/5/176/Nr. 1360 v. 29. Mai 1935.
5.03.1935
- 125 B e s t e l l u n g e n aus der P r e s s e - K o n f e r e n z v o m
5.3.35.
ZSg. 101/5/73/Nr.
1935
1158
5. März
Im Z u s a m m e n h a n g mit den g e s t r i g e n E r k l ä r u n g e n Dr. Schachts über g e m e i n s a m e A n s t r e n g u n g e n der v e r s c h i e d e n e n W i r t s c h a f t s z w e i g e Exportförderung
zur
ist w i e d e r in d e r Ö f f e n t l i c h k e i t das Problem d e r
A u s g l e i c h s k a s s e n erörtert w o r d e n . Es w i r d d r i n g e n d gebeten,
der-
artige E r ö r t e r u n g e n zu u n t e r l a s s e n , um n i c h t v o n v o r n h e r e i n dem A u s l a n d die M ö g l i c h k e i t zu geben, A b w e h r m a ß n a h m e n s. a. ZSg. 101/5/105/Nr.
1228 v. 30. März
vorzubereiten.
1935
Schacht k ü n d i g t A u s f u h r f ö r d e r u n g an R o h s t o f f e zuerst für Exportzwecke HHN, Nr. 107 v. 5. März 1935, S. 1 V o l l s t r e c k e r d e s Führerwillens (Von unserer B e r l i n e r S c h r i f t l e i t u n g . ) Es ist j e d e s m a l eine Freude, w e n n a n g e s i c h t s des u n b e h a g l i c h e n Zustandes, in d e m s i c h die W e l t b e f i n d e t , jemand aufsteht, d e r etwas zu sagen w e i ß und dessen W o r t e dem e i n f a c h e n gesunden M e n s c h e n v e r s t a n d entspringen. W i r m e i n e n Dr. Schacht und seine R e d e , die er g e s t e r n auf der L e i p z i g e r M e s s e g e h a l t e n hat. Schacht räumt n o c h e i n m a l m i t d e n N u r - T h e o r e t i k e r n u n d Formalisten auf, die wähnen, das lebendige W i r t s c h a f t s l e b e n d u r c h auf d e m R e i ß b r e t t a u s g e k l ü g e l t e K o n s t r u k t i o n e n " r e g e l n " zu können. G l e i c h z e i tig findet er starke und gute W o r t e für die n a t i o n a l s o z i a l i s t i sche W i r t s c h a f t s p o l i t i k , den U r s p r u n g und das Ziel der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n R e v o l u t i o n . A l l e n denen, b e s o n d e r s im Auslande, die v e r s u c h e n , einen Keil zwischen den R e i c h s b a n k p r ä s i d e n t e n und d e n R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r Dr. S c h a c h t e i n e r s e i t s u n d der S t a a t s f ü h r u n g a n d e r e r s e i t s zu treiben, h a t Schacht mit trockenen W o r t e n e n t g e g e n g e h a l t e n , daß er d a s v o l l e V e r t r a u e n des Führers b e s i t z t und d e r treue V o l l s t r e c k e r des F ü h r e r w i l l e n s ist. ... V o r allem gilt es, d e n d e u t s c h e n Export n i c h t nur vor einem w e i teren R ü c k g a n g zu bewahren, sondern zu steigern. Dies dürfte zum Teil durch gemeinschaftliche Ausfuhrorganisationen, etwa nach Art der von der d e u t s c h e n A u t o m o b i l i n d u s t r i e a n g e w a n d t e n F o r m einer A u s g l e i c h s k a s s e , angestrebt w e r d e n . ... ebd. s. a. W i r t s c h a f t s p o l i t i k in N o t w e h r SZ, Nr. 117 v. 5. März 1935, S. 1-2 ((Kommentar)) ZSg. 101/5/73/Nr.
1159
5. März
1935
E i n A r t i k e l eines Dr. J o s e p h - K ö l n in d e r Z e i t s c h r i f t d e r m i t t e l e u r o p ä i s c h e n E i s e n b a h n v e r w a l t u n g ü b e r die R e n t a b i l i t ä t der R e i c h s a u t o b a h n e n darf n i c h t ü b e r n o m m e n w e r d e n .
5.03.1935
- 126 -
s. a. ZSg. 101/5/206/Nr. 1413 v. 24. Juni 1935 Gedanken zum Problem der Personentarife auf den Reichsautobahnen Vom Direktor bei der Reichsbahn Dr. jur. Karl Joseph, Köln Zeitung des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen, 25. Jg. (1935), Nr. 7 v. 14. Februar 1935, S. 141-146 In dem Aufsatz wird die Frage diskutiert, wie eine mögliche Benutzungsgebühr zu gestalten sei bei Verlagerung des Schienenverkehrs auf die Straße. ZSg. 101/5/73/Nr. 1160
5. März 1935
Meldungen über die Verhaftung des Oberbaurates Heck-Dessau sollen nur in DNB-Form gebracht werden. Fa., ü., K.
Hbg.
12.55
Bresl. 12.55 Chemn. 12.55 Oberbaurat Bruno Heck (Dessau) verhaftet Der Generaldirektor der Deutschen Continentalen Gas-Gesellschaft, Oberbaurat Bruno Heck in Dessau, ist wegen Steuervergehens in besonders schweren Fällen, in Verbindung mit der bereits erfolgten Verhaftung eines seiner Brüder, in Berlin in Untersuchungshaft genommen worden. Die Verhaftung des Generaldirektors Heck erfolgte allein wegen seiner Privatgeschäfte und hat mit der Continentalen Gas-Gesellschaft nicht das geringste zu tun. Die Führung der Untersuchung befindet sich in den Händen des Generalstaatsanwalts in Berlin-Moabit. HHN, Nr. 108 v. 5. März 1935, S. 3 Ein Wochenbericht der DAZ "Börse nach der Konversion", der die Aktienwerte vom 28.2. bis 6.3. verzeichnet, zeigt, daß der Wert der Aktien der Deutschen Continentalen Gas-Gesellschaft nach der Verhaftung drastisch abfiel, (s. DAZ (R. Α.), Nr. 109-110 v. 7. März 1935, S. 13) Ein Steuerprozeß der Dessauer Gas-Gesellschaft Vor dem annaltischen Oberverwaltungsgericht schwebt ζ. Z. ein Rechtsstreit der Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft wegen der Heranziehung zur Gewerbeertragssteuer für eine steuerbare Summe von 42 Mill., die der Gesellschaft s. Z. als Ersatz für die von Polen enteigneten Warschauer Gaswerke in Form von Reichsschuldbuchforderungen übergeben worden sind. Es handelt sich um einen Streitgegenstand von RM 2.5 Mill. Die Gesellschaft hält die Heranziehung zur Gewerbeertragssteuer ... für unzulässig, während die amtlichen Stellen die gegenteilige Meinung vertreten. Die Entscheidung wird am 18. März verkündet. FZ, Nr. 131 v. 12. März 1935, S. 3 s. a. FZ, Nr. 144 v. 19. März 1935, S. 3 ((Urteil)) Vorstandsergänzungen bei Dessauer Gas FZ, Nr. 158 v. 27. März 1935, S. 4
5.03.1935
127 ZSg. 101/5/76/Nr.
1161
5. März
1935
D N B - R u n d r u f v o m 5. März 35. Ueber d e n F l u g z e u g u n f a l l des b a y e r i s c h e n K u l t u s m i n i s t e r s und G a u leiters Schemm darf ausser der Notiz der R e i c h s p r e s s e s t e l l e
der
N S D A P . , die im Laufe des A b e n d s h e r a u s k o m m e n wird, nichts gebracht werden. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
9.15
Br.
8.25
Ch.
brfl.
Hans Schemm (1891 - 1935), seit 1922 NSDAP, G a u l e i t e r der B a y e r i schen O s t m a r k , 1928 M d L (Bayern), seit 1933 b a y e r i s c h e r K u l t u s m i n i s t e r , L e i t e r d e s N S - L e h r e r b u n d e s (NSL) u n d der D e u t s c h e n E r zieherfront. Schemm war einer d e r "alten Kämpfer". G a u l e i t e r S t a a t s m i n i s t e r Schemm m i t dem F l u g z e u g v e r u n g l ü c k t 777 P r o f e s s o r Sauerbruch, B e r l i n u n d P r o f e s s o r König - W ü r z b u r g sind n a c h B a y r e u t h b e r u f e n w o r d e n . - N a c h dem ä r z t l i c h e n B e f u n d sind die V e r l e t z u n g e n des G a u l e i t e r s folgender Art: G e f ä h r l i c h e r B e c k e n b r u c h , k o m p l i z i e r t e r U n t e r s c h e n k e l b r u c h und m e h r e r e R i p p e n brüche. Die B l u t u n g e n sind g e s t i l l t , d o c h m a c h t eine innere Schockwirkung den Zustand einigermaßen bedenklich. FZ, Nr. 120 v. 6. März 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 109 v. 6. März 1935, S. 1
ZSg.
102/1/72
5. März
1935
DNB v e r b r e i t e t f o l g e n d e n R u n d r u f . Eine M i t t e i l u n g d e r G a u l e i t u n g M a g d e b u r g - A n h a l t über U n t e r g l i e d e r u n g e n des d o r t i g e n N S D F B d a r f der P r e s s e n i c h t v e r ö f f e n t l i c h t
in
werden.
s. a. ZSg. 101/5/74 v. 5. M ä r z 1935 ZSg. 101/5/89/Nr. 1188 v. 14. März
1935
D e r " N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e D e u t s c h e F r o n t k ä m p f e r b u n d " (NSDFB) w a r aus d e m " S t a h l h e l m " h e r v o r g e g a n g e n (28.3.1934). Am 7. N o v e m b e r 1935 w u r d e ^r aufgelöst. Eine W a r n u n g des G a u l e i t e r s L o e p e r ... Seit M o n a t e n g e h e n mir u n a u s g e s e t z t aus a l l e n T e i l e n des G a u e s M e l d u n g e n u n d B e r i c h t e zu, aus d e n e n h e r v o r g e h t , daß an z a h l l o s e n S t e l l e n U n t e r g l i e d e r u n g e n d e s N S D F B (Stahlhelm) z e r s e t z e n d g e g e n
5./6.03.1935
-
128
-
d i e SA v o r z u g e h e n versuchen und so d a z u beitragen, Unruhe in die P a r t e i , w e l c h e der letzte und a l l e i n i g e p o l i t i s c h e W i l l e n s t r ä g e r des S t a a t e s ist, zu tragen. ... 2. Es ist unwahr, daß der Stahlh e l m das D r i t t e R e i c h erkämpft hat. W a h r ist, d a ß er in der K a m p f zeit m e i s t e n s auf Seiten der b ü r g e r l i c h e n R e a k t i o n und g e g e n den F ü h r e r u n d d i e P a r t e i gestanden hat. Er ist also nicht T r ä g e r des D r i t t e n R e i c h e s , sondern m u ß erst lernen. 3. Es ist unwahr, daß der F ü h r e r d i e SA nicht schätze u n d s i c h auf die R e i c h s w e h r , SS u n d S t a h l h e l m verlasse. W a h r ist, daß der F ü h r e r s i c h auf das g a n ze V o l k v e r l ä ß t u n d daß er als o b e r s t e r S A - F ü h r e r seine SA b e s o n d e r s liebt, zumal sie als seine alte Garde schon für ihn kämpfte, als die F a b r i k a n t e n solcher G e r ü c h t e n o c h für H u g e n b e r g , Stresem a n n , J a r r e s u n d Düsterberg sich b e g e i s t e r t e n . 4. Es ist unwahr, daß d e r F ü h r e r die SA auflösen w o l l e . V i e l m e h r w i r d sie ein ewiges L e b e n h a b e n , während d a s V e r e i n s l e b e n des N S D F B dann sein Ende f i n d e n w i r d , w e n n die d a r i n b e f i n d l i c h e G e n e r a t i o n a u s g e s t o r b e n ist. 5. Es ist unwahr, daß d e r N S D F B (Stahlhelm) ein T e i l d e r P a r t e i sei. W a h r ist, daß er einen a u ß e r h a l b der Partei stehenden V e r b a n d d a r s t e l l t , der den G e s e t z e n d e r Partei n i c h t unterliegt. DAZ (Β. Α.), Nr. 108 v. 5. März 1935 (Α. Α.), S. 2 D i e s e M e l d u n g w i r d in der R e i c h s a u s g a b e nicht aufgeführt. s. a. FZ, Nr. 119 v. 6. M ä r z 1935, S. 2 W L Z , Nr. 72 v. 13. März 1935, S. 1 Eine B e k a n n t m a c h u n g des R e i c h s s t a t t h a l t e r s Anhalt FZ, Nr. 116 v. 4. März 1935, S. 2
in B r a u n s c h w e i g
und
O p p o s i t i o n im Stahlhelm N Z Z , Nr. 388 v. 7. März 1935, S. 2 E i n R e a k t i o n ä r erledigt W L Z , Nr. 75 V. 16. März 1935, S. 2
ZSg.
101/5/77/Nr.
1162
6. März
B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v.
1935
6.3.35.
H e u t e abend w i r d ein Erlass des R e i c h s b a u e r n f ü h r e r s
in Sachen
d e u t s c h e r Bauernkalender v e r ö f f e n t l i c h t werden, in
dem
festge-
s t e l l t w i r d , dass dieser B a u e r n k a l e n d e r p r i v a t e r Art ist und n i c h t s m i t d e m R e i c h s n ä h r s t a n d zu tun hat. Die B l ä t t e r g e b e t e n , d i e s e n Erlass m i t z u t e i l e n . G l e i c h z e i t i g k u s s i o n ü b e r den Bauernkalender k ü n f t i g h i n G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg. brfl. Br.
7.00
Ch. 3.00
werden
soll jede Dis-
unterbleiben.
- 129 -
6.03.1935
s. a. ZSg. 102/1/48 (3) v. 6. März 1935: In d e r N S - L a n d p o s t e r scheint m o r g e n eine Erklärung von D a r r e über d e n D e u t s c h e n B a u e r n k a l e n d e r , in der festgestellt wird, daß der R e i c h s n ä h r s t a n d für d i e s e n Kalender nicht v e r a n t w o r t l i c h sei. (Sie w i s s e n , daß er v o n c h r i s t l i c h e r Seite sehr a n g e g r i f f e n w o r d e n ist). M i t dieser Erklärung Darrfes sollen alle A n g r i f fe auf d e n R e i c h s n ä h r s t a n d w e g e n des K a l e n d e r s ihr Ende finden und a u c h keinerlei Zitate m e h r aus solchen A n g r i f f e n geb r a c h t w e r d e n . Die Debatte über den B a u e r n k a l e n d e r müsse v ö l l i g a u f h ö r e n . Wir g e b e n die D a r r e s c h e E r k l ä r u n g durch, sobald sie uns vorliegt. Bauernkalender und Reichsnährstand N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Landpost, Nr. 10 v. 8. März 1935, S. 5 s. a. HHN, Nr. 112 v. 7. März 1935, S. 2 B a u e r n k a l e n d e r eine P r i v a t a r b e i t TTI Der K a l e n d e r , von dem die v o r s t e h e n d e V e r f ü g u n g handelt, ist in d e n letzten M o n a t e n mehr und m e h r auf d i e e i n m ü t i g e und g e schlossene A b w e h r aller c h r i s t l i c h d e n k e n d e n D e u t s c h e n gestoßen. In der Front, die, schmerzlich berührt v o n dem u n v e r h ü l l t e n H e i dentum, das in ihm propagiert wurde, aus c h r i s t l i c h e r G e w i s s e n s v e r p f l i c h t u n g h e r a u s protestierte, standen evangelische C h r i s t e n n e b e n K a t h o l i k e n , stand der Laie n e b e n d e m Bischof. ... G e r m a n i a , Nr. 67 v. 7. März 1935, S. 1
ZSg. 102/1/48
(1)
6. März
1935
In der P r e s s e k o n f e r e n z meinte man, daß zum a b g e s a g t e n B e s u c h nichts n e u e s zu sagen sei. In das T h e m a der
englischen
Beziehung
z w i s c h e n W e i ß b u c h und abgesagter R e i s e soll sich die deutsche P r e s s e jetzt a u c h nicht v o n sich aus h i n e i n m i s c h e n ,
sondern d i e s e
Frage d u r c h die anderen b e h a n d e l n lassen, was d a n n zitiert w e r d e n könne. (Sie e r h a l t e n zur A u ß e n p o l i t i k n o c h eine b e s o n d e r e A u s r i c h tung) . s. a. ZSg. 102/1/41 (2) v. 4. März 1935 ZSg. 102/1/50 v. (6. März 1935): A n h ö h e r e r Stelle im A u s w ä r t i g e n A m t sagte m a n mir etwa folgendes: Die Bitte um V e r schiebung d e r Reise Simons g e h t n a t ü r l i c h auf das englische W e i ß b u c h zurück. Es w a r G e g e n s t a n d e i n g e h e n d e r B e s p r e c h u n g e n z w i s c h e n Hitler u n d N e u r a t h , als d e r e n Ergebnis dann b e s c h l o s s e n wurde, die t a t s ä c h l i c h v o r h a n d e n e leichte E r k r a n k u n g zum A n l a ß der V e r s c h i e b u n g z u n e h m e n . ... A m 4. März 1935 war ein W e i ß b u c h der e n g l i s c h e n R e g i e r u n g erschienen, das d i e e n g l i s c h e n R ü s t u n g s p l ä n e auf G r u n d der d e u t s c h e n W i e d e r a u f r ü s t u n g beinhaltete. D a r a u f h i n w u r d e d e r englische
6./I.03.1935
- 130 -
A u ß e n m i n i s t e r w i e d e r ausgeladen. Die A b s a g e w u r d e m i t H i t l e r s K r a n k h e i t b e g r ü n d e t . Durch das W e i ß b u c h w u r d e eine U n t e r h a u s d e batte ausgelöst. s. a. ZSg. 101/28/83 v. 5. März 1935 (Vertraulicher I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 30): Die K r a n k h e i t d e s F ü h r e r s ist an s i c h k e i ne d i p l o m a t i s c h e Krankheit. Er ist t a t s ä c h l i c h erkältet u n d ä u ß e r s t h e i s e r . A n d e r e r s e i t s w i r d v e r t r a u l i c h zugegeben, daß d i e E r k r a n k u n g nicht so schwer ist, d a ß n i c h t unter U m s t ä n d e n eine Unterhaltung m i t d e n e n g l i s c h e n M i n i s t e r n m ö g lich g e w e s e n wäre. ... Die deutsche T a k t i k geht dahin, d e m e n g l i s c h e n Kabinett i n n e r p o l i t i s c h e S c h w i e r i g k e i t e n zu bereiten. . . . s. a. ZSg. 101/5/78/Nr. 1163 v. 7. M ä r z
1935
Zur w e i t e r e n E n t w i c k l u n g des S i m o n - B e s u c h s s. ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 1 1 9 - 1 2 9 v. 15. M ä r z 1935 (Vertraulicher I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 34) s. a. A D A P , Serie C, Bd. III, 2, Nr. 517, 519 In d i e s e m T e l e g r a m m Neuraths an die B o t s c h a f t e n in Paris, Rom u n d L o n d o n w i r d b e l e g t , daß der G r u n d der V e r s c h i e b u n g t a t s ä c h l i c h das H e i ß b u c h war. s. a. 0. H a u s e r , E n g l a n d u n d das D r i t t e Reich, Bd. 1, S t u t t g a r t 1972, S. 100 ff. - Sopade, 2. Jg. (1935), März, S. 384-387 (1. Die e n g l i s c h e P o l i t i k und d i e L o n d o n e r A b m a c h u n g e n ) .
ZSg. 102/1/48 (2)
6. März
1935
W e n n N a c h r i c h t e n einlaufen, daß im g r i e c h i s c h e n A u f s t a n d
irgend-
w e l c h e a n d e r e n M ä c h t e ihre Hand im S p i e l h ä t t e n , m ö g e die deutsche P r e s s e die M e l d u n g nicht ü b e r n e h m e n , sondern a u c h w e i t e r der L i n i e f e s t h a l t e n , nur über d i e V o r g ä n g e zu s. a. ZSg. 102/1/41 (3) ZSg. 101/5/83/Nr. FZ, Nr. 120 v. 6. FZ, Nr. 121 v. 7.
v. 4. März 1935 1175 v. 11. März 1935 März 1935, S. 2 März 1935, S. 1-2
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg. 101/5/78/Nr.
1163
an
referieren.
7.3.35.
7. März
1935
K o m b i n a t i o n e n u n d K o m m e n t a r e über die M ö g l i c h k e i t , daß d e r
engli-
sche A u ß e n m i n i s t e r jetzt z u n ä c h s t n a c h W a r s c h a u oder M o s k a u rei-
7.03.1935
- 131 -
sen könnte, sollen nicht angestellt w e r d e n . T a t s ä c h l i c h ist d e m A u s w ä r t i g e n A m t das P r o g r a m m des b r i t i s c h e n A u ß e n m i n i s t e r s n ä c h s t h ö c h s t gleichgültig,
zu-
sodass s i c h für uns keine N o t w e n d i g -
keit ergibt, d a z u Stellung zu nehmen. Es w i r d d a h e r gebeten,
ledig-
lich zu d i e s e m T h e m a A u s l a n d s s t i m m e n zu zitieren. s. a. ZSg. 102/1/50 (1) v. 25. F e b r u a r 1935 ZSg. 102/1/48 (1) v. 6. M ä r z 1935 ZSg. 102/1/58 v. 7. März 1935: ... M a n d ü r f e jetzt aber n i c h t die Frage des w e i t e r e n F o r t g a n g s der B e s p r e c h u n g e n zu d e u t l i c h auf ein b e s t i m m t e s Datum, n ä m l i c h auf die U n t e r h a u s d e b a t t e abstellen. A n d e r e r s e i t s aber habe die P r e s s e die A u f g a b e , zu v e r s u c h e n , d u r c h n o c h m a l i g e D a r l e g u n g des d e u t schen Standpunkts (vielleicht in den S o n n t a g b l ä t t e r n ) die U n t e r h a u s d e b a t t e t a t s ä c h l i c h zu b e e i n f l u s s e n . D a b e i könne m a n erwähnen, daß die D e b a t t e für uns nicht u n w i c h t i g ist, o b w o h l n a t ü r l i c h die R ü s t u n g s f r a g e n u r e i n T e i l der intern a t i o n a l zu b e s p r e c h e n d e n F r a g e n d a r s t e l l t . ... s. a. ZSg. 102/1/73 v. 7. März 1935 Im A n s c h l u ß an d i e Berliner R e i s e fuhr E d e n n a c h M o s k a u u n d W a r schau, aber der A u ß e n m i n i s t e r n u r n a c h W a r s c h a u . R e i s e Simons n a c h W a r s c h a u v o r b e r e i t e t "In n a h e r Z u k u n f t , aber w e n n m ö g l i c h z u e r s t B e s u c h in B e r l i n " HHN, Nr. 112 v. 7. März 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 127 v. 10. März 1935, S. 1 ((= S o n n t a g s b l a t t ) )
ZSg. 101/5/78/Nr.
1164
7. März
Das R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r i u m
1935
w a r n t vor A n p r e i s u n g e n eines H e r r n
v. U n r u h , d e r d u r c h B e s t r a h l u n g den T a b a k a n b a u a n g e b l i c h
fördern
will. D i e S a c h v e r s t ä n d i g e n b e r a t e n g e g e n w ä r t i g über d i e s e V e r s u c h e , j e d o c h ist es n o c h n i c h t an der Zeit, d a r ü b e r zu b e r i c h t e n .
ZSg. 101/5/78/Nr.
1165
7. März
1935
U e b e r d i e E i n r i c h t u n g einer ständigen F l u g v e r b i n d u n g
Kairo-Berlin
soll n i c h t b e r i c h t e t werden, d a m i t d i e zur Zeit laufenden V e r h a n d l u n g e n n i c h t erschwert s. a. ZSg. 102/1/57
werden.
(1) v. 7. M ä r z
1935
Es liegt k e i n N a c h w e i s d a f ü r vor, d a ß es n o c h im L a u f e d i e s e s J a h res zur E i n r i c h t u n g einer s t ä n d i g e n F l u g v e r b i n d u n g kam.
132
7.03.1935 ZSg. 101/5/78/Nr.
1166
7. März
1935
Der G o u v e r n e u r des Memelgebiets Navakas ist b e k a n n t l i c h seit längerer Zeit auf U r l a u b . Ausländische G e r ü c h t e w o l l e n wissen, d a s s er aus diesem U r l a u b nicht zurückkehrt. Diese K o m b i n a t i o n e n
gehen
weit über das Z i e l hinaus u n d D e u t s c h l a n d hat k e i n Interesse d a ran, aus dieser Frage ein litauisches Prestige zu machen.
Wenn
d i e s e s Problem n i c h t erörtert wird, d a n n könnte es sein, dass der M e m e l - G o u v e r n e u r endgültig abberufen wird, a n d e r n f a l l s w ü r d e n die L i t a u e r alles tun, gerade d i e s e n G o u v e r n e u r zu halten. s. a. ZSg. 102/1/57 (3) v. 7. März 1935 ZSg. 101/5/112/Nr. 1244 v. 5. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/119/Nr. 1257 v. 11. A p r i l 1935 Dr. N a v a k a s war im N o v e m b e r 1933 G o u v e r n e u r im M e m e l g e b i e t g e w o r d e n (vgl. Ε. A. Plieg, Das Memelland 1920 - 1939, W ü r z b u r g 1962, S. 95 f.). Er v e r h i n d e r t e eine V e r s t ä n d i g u n g z w i s c h e n d e r d e u t schen M i n d e r h e i t und der litauischen B e v ö l k e r u n g . A m 4. A p r i l 1935 w u r d e V i a d i s l a u s Kurkauskas, ein neuer, e n t s p a n n u n g s f r e u n d licher G o u v e r n e u r eingesetzt (vgl. ebd., S. 148).
ZSg. 101/5/78/Nr.
1167
7. März
1935
Es w i r d n o c h e i n m a l n a c h d r ü c k l i c h d a r a n erinnert, d a s s ü b e r E m p fänge beim F ü h r e r n u r in d e n T e x t e n v o n D N B o d e r N S K w e r d e n darf k e i n e s f a l l s aus anderen G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
12.55
Br.
1.10
Ch.
1.20
s. a. ZSg. 101/5/32/Nr. 1083 v. 5. F e b r u a r
ZSg. 102/1/57
(2)
berichtet
Quellen.
7. März
1935
1935
Über das n e u e A u f g a b e n g e b i e t F u r t w ä n g l e r s soll man n i c h t W a h r s c h e i n l i c h komme sehr bald eine amtliche
Meldung.
orakeln.
- 133 -
7./8.03.1935
s. a. ZSg. 102/1/51 (3) v. 26. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/5/120/Nr. 1259 v. 12. A p r i l 1935 F u r t w ä n g l e r n a h m zunächst V e r p f l i c h t u n g e n im A u s l a n d (Österreich. Grolibritannien) wahr (vgl. Z e i t s c h r i f t für Musik, 102. Jg. (1935), H. 4 (April), S. 468), d a n a c h war er w e i t e r h i n als freier G a s t d i r i g e n t tätig. Am 26. A p r i l 1935 d i r i g i e r t e er zum ersten M a l w i e d e r in der Berliner P h i l h a r m o n i e (vgl. E. F u r t w ä n g l e r , Ü b e r W i l h e l m F u r t w ä n g l e r , 2. Aufl. W i e s b a d e n 1980, S. 124). Das e r f o l g r e i c h e K o n z e r t w u r d e einige Tage später "in A n w e s e n h e i t der f ü h r e n den R e g i e r u n g s v e r t r e t e r , n ä m l i c h A d o l f Hitler, der dem D i r i g e n t e n o f f i z i e l l d u r c h Händedruck seinen Dank abstattete, R e i c h s m i n i s t e r Dr. G o e b b e l s und M i n i s t e r p r ä s i d e n t G ö r i n g " w i e d e r h o l t ( Z e i t s c h r i f t für M u s i k , 102. Jg. (1935), H. 6 (Juni), S. 654).
B e s t e l l u n g aus d. P r e s s e k o n f e r e n z
8.3.35.
ZSg. 101/5/79/Nr.
8. März
1168
1935
M e l d u n g e n über die in K o p e n h a g e n v e r h a f t e t e n K o m m u n i s t e n
sollen
nicht m e h r g e b r a c h t werden. A u s l ä n d i s c h e Blätter berichten,
dass
diese K o m m u n i s t e n ein Komplott g e g e n den Führer v o r b e r e i t e t
hät-
ten. In B e r l i n liegen bisher keine g r e i f b a r e n A n h a l t s p u n k t e
für
ein d e r a r t i g e s Komplott d ä n i s c h e r K o m m u n i s t e n vor, sodass
schon
aus d i e s e m Grunde eine V e r ö f f e n t l i c h u n g d i e s e r Art denkbar u n e r wünscht
ist.
G e h e i m n i s v o l l e Pläne 12 V e r h a f t u n g e n in K o p e n h a g e n Die K o p e n h a g e n e r Polizei b e s c h ä f t i g t sich seit einiger Zeit m i t einer U n t e r s u c h u n g einer A n g e l e g e n h e i t , d e r e n H i n t e r g r ü n d e in geh e i m n i s v o l l e s D u n k e l gehüllt sind. D i e Blätter geben G e r ü c h t e w i e d e r , w o n a c h es sich entweder um M i l i t ä r s p i o n a g e oder k o m m u n i s t i sche P l ä n e handle. ... HHN, Nr. 112 v. 7. März 1935 (Α. Α . ) , S. 1
ZSg. 101/5/79/Nr. DNB-Rundspruch
1169
8. März
1935
8.3.35.
Die P r e s s e w i r d gebeten, über d e n V o r t r a g des
Reichskommissars
für P r e i s ü b e r w a c h u n g , d e r h e u t e a b e n d vor der
Weltwirtschaftli-
chen G e s e l l s c h a f t stattfindet, n i c h t s zu b e r i c h t e n .
- 134 -
8./9.03.1935 G e s e h e n : Fa., Κ., D.
Hbg.
12.43
Bresl.
12.43
Ch.
12.30
s. a. ZSg. 101/5/31/Nr. 1082 v. 4. F e b r u a r
1935
Vorbemerkung ... Für d i e d e u t s c h e Exportförderung ist d i e Preisfrage v o n e n t s c h e i d e n d e m Einfluß. Hierüber h a t s i c h in einem V o r t r a g v o r einer v i e l h u n d e r t k ö p f i g e n Zuhörerschaft in d e r D e u t s c h e n W e l t w i r t s c h a f t lichen G e s e l l s c h a f t in Berlin d e r R e i c h s k o m m i s s a r für P r e i s ü b e r w a c h u n g , Oberbürgermeister Dr. G ö r d e l e r ((sie)), grundlegend geäußert. M e i n e A u f g a b e n als Preiskommissar Τ Π F r a g e : W e l c h e Rolle spielen d i e P r e i s e unter d e n E x p o r t h e m m n i s s e n ? A n t w o r t : Das ist die w i c h t i g s t e der g e s t e l l t e n Fragen. Der d e u t s c h e E x p o r t ist von 1930 bis 1934 u m etwa 5 M i l l i a r d e n RM. g e s u n k e n , was aber dem A r b e i t s v o l u m e n für d e u t s c h e A r b e i t e r e n t s p r i c h t . D i e Ursachen hierfür b e r u h e n auf d e n p o l i t i s c h e n u n d w i r t s c h a f t s p o l i t i s c h e n V e r s c h i e b u n g e n infolge des sinnlosen V e r s a i l l e r D i k t a t s , auf den V e r m ö g e n s v e r l u s t e n des d e u t s c h e n V o l k e s und d e m g e g e n s e i t i g e n A b s c h l i e ß e n der e i n z e l n e n V o l k s w i r t s c h a f t e n . W e l t w i r t s c h a f t , 23. Jg. (1935), H. 3 (März), S. 37-39
ZSg. 1 0 1 / 5 / 8 1 / N r .
1170
9. M ä r z
B e s t e l l u n g aus der Pressekonferenz v o m
1935
9.3.35.
Das I n t e r v i e w des Herrn v. R i b b e n t r o p m i t W a r d Price soll g r o s s a u f g e m a c h t w e r d e n möglichst auf der 1. Seite. G e s e h e n : D., K., Fa.
Hbg. Bresl. Chemn.
D e u t s c h e A n t w o r t auf Englands W e i ß b u c h "Eine bittere Enttäuschung"/Ribbentrop beantwortet Fragen des E n g l ä n d e r s W a r d Price über das W e i ß b u c h HHN, Nr. 116 v. 9. März 1935 (Α. Α.), S. 1-2 Die f a l s c h e W e i ß b u c h - P o l i t i k Unterredung Ribbentrop - Ward Price K r e u z - Z . , Nr. 59 v". 10. März 1935, S. 2
- 135 -
9.03.1935
" D e u t s c h l a n d immer b e r e i t m i t den anderen N a t i o n e n z u s a m m e n z u a r b e i ten^ U n t e r r e d u n g des B e a u f t r a g t e n für A b r ü s t u n g s f r a g e n mit d e r "Daily Mail" VB (Ν. Α . ) , Nr. 69/70 v. 10./II. März 1935, S. 1-2 Das W e i ß b u c h u n d d a s deutsche V o l k Eine U n t e r r e d u n g R i b b e n t r o p s mit W a r d Price FZ, Nr. 128 v. 10. März 1935, S. 1-2 R i b b e n t r o p a n t w o r t e t auf das W e i ß b u c h V ö l l i g e G l e i c h b e r e c h t i g u n g V o r a u s s e t z u n g für j e g l i c h e A r t v o n Verhandlungen G e r m a n i a , Nr. 70 v. 10. März 1935, S. 1-2
B e s t e l l u n g e n aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z v o m 9.3.35. ZSg. 101/5/80/Nr.
1171
9. März
1935
H e u t e k o m m t der G e s c h ä f t s b e r i c h t der V e r e i n i g t e n Stahlwerke aus. Es w i r d a u s d r ü c k l i c h d a r a n erinnert, dass es n i c h t
ist, a n l ä s s l i c h d i e s e s G e s c h ä f t s b e r i c h t e s V e r g l e i c h s z a h l e n bringen, die R ü c k s c h l ü s s e z u l a s s e n auf die B e s s e r u n g der lage. V o r allem ist g e s t e i g e r t e A u s n u t z u n g der
her-
erlaubt zu
Geschäfts-
Produktionskapazi-
tät, die V e r m e h r u n g der B e l e g s c h a f t usw. n i c h t d u r c h V e r g l e i c h s zahlen b e s o n d e r s zu
unterstreichen.
s. a. ZSg. 101/5/46/Nr.
1110 v. 14. Februar
1935
V e r e i n i g t e S t a h l w e r k e AG. D i v i d e n d e n l o s e r A b s c h l u ß für das Z w i s c h e n g e s c h ä f t s j a h r - W e i t e r e günstige Absatzentwicklung ... D e m g e g e n ü b e r b e a n s p r u c h t e n L ö h n e und G e h ä l t e r 2,16 (3,18), soziale A b g a b e n 0,24 (0,36), Z i n s e n 11,72 (8,25), S t e u e r n 7,38 (10,79), sonstige A u f w e n d u n g e n 2,56 (2,34) und a u ß e r o r d e n t l i c h e A u f w e n d u n g e n u n d R ü c k s t e l l u n g e n 9,98 (28,61) M i l l . R.M. ... HHN, Nr. 103 v. 2. März 1935, S. 7 Der in K l a m m e r a u f g e f ü h r t e V e r g l e i c h s z e i t r a u m u m f a ß t statt 6 Mon a t e n nur 3, so d a ß die S t e i g e r u n g n i c h t u n m i t t e l b a r ins Auge fällt. " G e t r e n n t e " S t a h l w e r k e A. G. Der g r ö ß t e d e u t s c h e S t a h l k o n z e r n n a c h der o r g a n i s a t o r i s c h e n Umgliederung ... Dank der b e s o n d e r e n Pflege der A u s f u h r b e z i e h u n g e n k o n n t e im A u s l a n d s a b s a t z der m e i s t e n d e u t s c h e n E i s e n - und S t a h l e r z e u g n i s s e eine m e n g e n m ä ß i g e S t e i g e r u n g um n a h e z u ein D r i t t e l im V e r g l e i c h
- 136 -
9./ΙΟ. 03.1935
zu d e m e n t s p r e c h e n d e n V o r j a h r e s a b s c h n i t t erzielt werden; ... Auf d e n S i e g e r l ä n d e r Erzgruben konnte die F ö r d e r u n g bis M i t t e v o r i g e n J a h r e s soweit e r h ö h t werden, daß n a h e z u sämtliche a r b e i t s l o s e n B e r g l e u t e der betreffenden R e v i e r e w i e d e r B e s c h ä f t i g u n g finden k o n n t e n . ... BLA, Nr. 60 v. 10. März 1935, S. 36
((Sonntags-A.))
Der S t a h l v e r e i n n a c h dem U m b a u N e u e s L e b e n in a l l e n Gliedern - D e r B e r i c h t über das Z w i s c h e n g e schäftsjahr ... d i e L o h n - u n d Gehaltssumme w i r d m i t 144,82 (109,63) Mill. RM ... angegeben. Die Rohstahlgewinnung h a t sich m e h r als d r e i m a l so stark erhöht w i e d i e Zunahme der S t e i n k o h l e n f ö r d e r u n g . ... DBZ, Nr. 59 v. 10. März 1935, S. 1 s. a. G.-H. S e e b o l d , Ein S t a h l k o n z e r n im D r i t t e n Reich. Der B o c h u mer V e r e i n 1927 - 1945, W u p p e r t a l 1981
ZSg.
101/5/80/Nr.
1172
9. März
1935
Vor d e m V o l k s g e r i c h t s h o f wurde h e u t e d a s U r t e i l in einem Prozess H o e f n e r u n d G e n o s s e n gesprochen. Ueber den P r o z e s s u n d das U r t e i l soll nichts g e b r a c h t werden. Der G r u n d für d i e s e A n w e i s u n g d a r i n , dass d e r Prozess negativ a u s g e g a n g e n G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
1.30
Bresl.
1.40
Chemn.
1.30
liegt
ist.
s. a. ZSg. 110/1/26 v. 9. März 1935: ... Der G r u n d für das V e r ö f f e n t l i c h u n g s v e r b o t seien zu geringe S t r a f e n und einige F r e i s p r e c h u n g e n . ...
ZSg.
101/5/82/Nr.
D N B - R u n d s p r u c h am
1173
10. März
1935
10.3.35.
Die W i e d e r g a b e der Unterhaltung z w i s c h e n d e n zur Zeit in Paris w e i l e n d e n V e r t r e t e r n der R e i c h s k r i e g s o p f e r v e r s o r g u n g
und den ehe-
m a l i g e n f r a n z ö s i s c h e n Frontkämpfern (Fidac) ζ. B. enthalten im " M a t i n " b i t t e n w i r einstweilen D., K., F a
zurückzustellen.
Hbg. Bresl.
11.55
Chemn.
9.10
10./II.03.1935
- 137 -
Neue Frontkämpferbesprechungen V o r a u s s i c h t l i c h A n f a n g A p r i l in Paris ... Der Zweck d i e s e r B e s p r e c h u n g e n w i r d die M i t a r b e i t der F r o n t kämpfer für die Annäherung zwischen F r a n k r e i c h und D e u t s c h l a n d und unter allen d e n j e n i g e n L ä n d e r n sein, die im W e l t k r i e g g e g e n e i n a n der g e k ä m p f t haben. Als V e r t r e t e r der d e u t s c h e n Frontkämpfer w a ren jetzt in Paris anwesend O b e r l i n d o b e r , v o n Cossel, Rolf v o n Humann, und der Graf v o n T r a u t h m a n n s d o r f . NZ, Nr. 71 v. 12. März 1935, S. 6 F r o n t k ä m p f e r t r e f f e n in Paris H e r z l i c h e A u f n a h m e der D e u t s c h e n d u r c h die f r a n z ö s i s c h e n WLZ, Nr. 71 v. 12. März 1935, S. 4
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/5/83/Nr.
1174
Verbände
11.3.35. 11. März
1935
Das A u s w ä r t i g e A m t bittet, d i e U n t e r h a u s d e b a t t e würdig
aufzumachen
u n d einen g e w i s s e n Abstand zu d e n p a r l a m e n t a r i s c h e n E r e i g n i s s e n E n g l a n d zu gewinnen. Die d e u t s c h e Haltung kann d u r c h die
in
englische
U n t e r h a u s d e b a t t e n i c h t b e e i n f l u s s t werden, sie w i r d nur als Symptom gewertet. M a n weiss schon z i e m l i c h sicher, dass die R e g i e r u n g aus der U n t e r h a u s d e b a t t e m i t einer M e h r h e i t v o n 400 Stimmen h e r v o r g e h e n wird. D e u t s c h l a n d i n t e r e s s i e r e n n a t ü r l i c h die Probleme, die dort v e r h a n d e l t w e r d e n , aber es ist nicht "den A t e m a n z u h a l t e n vor
europäischen notwendig,
Erwartung".
s. a. ZSg. 102/1/45 (1) v. 11. März 1935 ZSg. 110/1/27 v. 11. März 1935 Die U n t e r h a u s d e b a t t e hatte das am 4. März v e r ö f f e n t l i c h t e zum Gegenstand. G r o ß e R ü s t u n g s a u s s p r a c h e im e n g l i s c h e n U n t e r h a u s M i ß t r a u e n s a n t r a g g e g e n die R e g i e r u n g M a c d o n a l d ((sie)) HHN, Nr. 119 v. 12. März 1935 (Μ. Α.), S. 1-2 W e i ß b u c h und U n t e r h a u s W i c h t i g e r als die Debatte: d i e P o l i t i k FZ, Nr. 131 v. 12. März 1935, S. 1
Weißbuch
abgelehnt
138
11.03.1935 ZSg.
101/5/83/Nr.
1175
11. März
1935
Es w i r d g e b e t e n , die griechischen E r e i g n i s s e n i c h t rein n a c h d e m S t a n d p u n k t V e n i z e l o s anzusehen. D i e R e g i e r u n g T s a l d a r i s w a r immer d e u t s c h f r e u n d l i c h u n d wir h a b e n keine V e r a n l a s s u n g , die S t e l l u n g d e r R e g i e r u n g d u r c h zu grosse A u f m a c h u n g d e r
Aufständischenbewegung
zu u n t e r m i n i e r e n . Es empfiehlt s i c h a b s o l u t e N e u t r a l i t ä t auch in d e n U e b e r s c h r i f t e n walten zu lassen u n d für die Stellung der R e g i e r u n g um V e r s t ä n d n i s zu w e r b e n . G e s e h e n : Fa., K., D.
Hbg.
1.00
Br.
1.00
Ch.
1.15
s. a. ZSg. 102/1/48 (2) v. 6. M ä r z 1935 ZSg. 102/1/31 v. 14. März 1935 ZSg. 110/1/27 v. 11. März 1935 ZSg. 102/1/45 (2) v. 11. M ä r z 1935: V e r t r a u l i c h e r i n n e r t m a n daran, daß die Regierung T s a l d a r i s sich stets d e u t s c h f r e u n d lich g e z e i g t und zum B e i s p i e l als erste d a s B r a u n b u c h v e r b o t e n habe. A u c h möge m a n sich an die H a l t u n g V e n i z e l o s 1915/16 erinnern. W e i t e r e E r f o l g e der R e g i e r u n g s t r u p p e n ... M i n i s t e r p r ä s i d e n t Tsaldaris e m p f i n g d e n V e r t r e t e r des DNB in s e i n e r P r i v a t w o h n u n g . Trotz aller E r m ü d u n g und der a r b e i t e r f ü l l ten N ä c h t e , die ihre Spuren in seinem G e s i c h t e i n g e z e i c h n e t h a ben, erschien er sichtlich erfreut und b e f r i e d i g t über d i e E n t w i c k l u n g d e r Lage. N a c h e i n l e i t e n d e n W o r t e n , in d e n e n er die H a l tung V e n i z e l o s scharf verurteilte, e r k l ä r t e T s a l d a r i s , d i e traur i g e n E r e i g n i s s e , die jedes G e w i s s e n e r g r e i f e n d bewegen, g e b e n G r i e c h e n l a n d Gelegenheit, d i e L a g e des L a n d e s innen- und außenpol i t i s c h zu b e r e i n i g e n . ... H H N , Nr. 119 v. 12. März 1935 (Μ. Α.), S. 1 Z u s a m m e n b r u c h d e r Revolution in G r i e c h e n l a n d FZ, N r . 131 v. 12. März 1935, S. 1
ZSg.
101/5/84/Nr.
DNB-Rundruf vom
1176
11. März
1935
11.3.35
Das D a i l y M a i l - I n t e r v i e w d e s M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n Göring kann n u r in d e r D N B - F a s s u n g v e r ö f f e n t l i c h t
werden.
11.03.1935
- 139 G e s e h e n : Fa., D., K.
s. a. ZSg. 101/5/85/Nr.
Hbg.
brfl.
Br.
7.10
Ch.
2.05
1177 v. 11. M ä r z
1935
A m 9./10. März w a r die U n t e r r i c h t u n g der G r o ß m ä c h t e über die Eing l i e d e r u n g der L u f t w a f f e in die W e h r m a c h t erfolgt (s. a. ZSg. 101/5/86/Nr. 1178 v. 12. März 1935). Die E n t t a r n u n g war am 26. Februar v o r g e n o m m e n worden. s. a. A D A P , Serie C, Bd. III, 2, Nr. 534, Anm. 1 "Niemals B e d r o h u n g des Friedens a n d e r e r V ö l k e r ! " "Angriffe auf D e u t s c h l a n d m ü s s e n wir j e d e r z e i t a b w e h r e n E r k l ä r u n g e n des R e i c h s m i n i s t e r s G ö r i n g HHN, Nr. 119 v. 12. März 1935, S. 1
können"
Die d e u t s c h e Luftwaffe Eine U n t e r r e d u n g des R e i c h s m i n i s t e r s G ö r i n g mit W a r d Price FZ, Nr. 131 v. 12. März 1935, S. 1-2 Die n o t w e n d i g e S i c h e r h e i t Erklärungen General Görings/Deutschlands NZ, Nr. 71 v. 12. März 1935, S. 1
ZSg. 101/5/85/Nr. DNB-Rundruf vom
1177
Luftwaffe
11. März
1935
11.3.35.
Zu dem Interview, d a s R e i c h s l u f t m i n i s t e r G ö r i n g einem V e r t r e t e r des "Daily M a i l " g e g e b e n hat, e r ü b r i g e n s i c h jegliche G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
10.40
Br.
10.40
Ch.
Abon.
s. a. ZSg. 101/5/84/Nr. 1176 v. 11. M ä r z ZSg. 102/1/6 v. 12. M ä r z 1935
1935
Kommentare.
11.03.1935 ZSg. 102/1/46 (1)
- 140 11. März 1935
Im Mai findet in Hamburg ein Tag der Seefahrt statt. Hierüber möge die Presse nicht vor Anfang Mai berichten. Für diesen Tag soll erst nach der Feier des 1. Mai Propaganda gemacht werden. s. a. ZSg. 110/1/28 v. 11. März 1935 ZSg. 102/1/63 (4) V. 6. April 1935 ZSg. 101/5/156/Nr. 1316 v. 14. Mai 1935 Der "Tag der deutschen Seefahrt" wurde am 25./26. Mai 1935 in Hamburg von der Auslandsorganisation der NSDAP durchgeführt. Hauptredner waren Rudolf Heß und Joseph Goebbels.
ZSg. 102/1/46 (2)
11. März 1935
Der "Montag" hat berichtet, daß der in Bayern weilenden Gattin Schmelings, Anny Ondra, der Führer persönlich am Telefon das Ergebnis des Boxkampfes mitgeteilt habe. Diese Nachricht soll nicht weiterverbreitet werden. Wenn man sie hätte offiziell ausgeben wollen, hätte man das getan. s. a. ZSg. 110/1/28 v. 11. März 1935 In der vorliegenden 2. Ausgabe des "Montag" war diese Meldung nicht aufgeführt. Die 1. Ausgabe erschien Sonntagabend, die 2. montags früh. aber: Der Führer beglückwünscht Schmeling T7~. Noch bezeichnender vielleicht ist die herzliche Anteilnahme, die der Führer an Schmelings Sieg genommen hat. Als Schmeling nämlich wenige Minuten nach seinem Sieg versuchte, seine Frau, die Schauspielerin Anny Ondra, in München telefonisch zu erreichen, erfuhr er von dieser, daß Adolf Hitler persönlich ihr von dem Siege ihres Mannes Mitteilung gemacht habe. ... NZ, Nr. 70 v. 11. März 1935, S. 1 Max Schmeling hatte bei einem Boxkampf in Hamburg den Amerikaner Steve Hamas in der neunten Runde besiegt und damit die Qualifikation zu einem Titelkampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht erworben.
12.03.1935
- 141 D N B - R u n d r u f vom 12. März ZSg. 101/5/86/Nr.
1935
1178
12. März
1935
U e b e r die E m p f ä n g e der a u s l ä n d i s c h e n L u f t f a h r t a t t a c h e s in B e r l i n soll v o r e r s t n i c h t b e r i c h t e t ZSg. 101/5/87
werden. 12. März
V e r t r a u l i c h k ö n n e n wir zu der A n w e i s u n g
1935
1178 m i t t e i l e n , daß es
sich d a b e i um die sozusagen o f f i z i e l l e N o t i f i z i e r u n g der Eing l i e d e r u n g der d e u t s c h e n L u f t w a f f e in die d e u t s c h e W e h r m a c h t d r i t t e W a f f e n s ä u l e n e b e n Heer u n d Marine gez.
als
handelt.
Dertinger.
Fa., D., K. s. a. ZSg. 102/1/14 (2) v. 13. März 1935 ZSg. 101/5/92/Nr. 1200 v. 19. M ä r z 1935 ZSg. 101/28/125 v. 15. M ä r z 1935 (Vertraulicher Informationsb e r i c h t Nr. 34): ... E i n m a l ist die d e u t s c h e L u f t a u f r ü s t u n g i n z w i s c h e n a m t l i c h den M i l i t ä r a t t a c h e s v o n E n g l a n d und I t a l i e n m i t g e t e i l t worden, w ä h r e n d m a n eine M i t t e i l u n g an d i e F r a n z o s e n unterließ, m i t der B e g r ü n d u n g , d a ß der französische L u f t a t t a c h e kein M i l i t ä r , sondern ein Z i v i l i s t sei. A m 26. F e b r u a r 1935 w u r d e v o n H i t l e r d e r Erlaß "über die R e i c h s l u f t w a f f e " u n t e r z e i c h n e t , d u r c h den d i e L u f t w a f f e ab 1. März als d r i t t e r W e h r m a c h t s t e i l n e b e n H e e r und M a r i n e trat (vgl. R. A b s o l o n , D i e W e h r m a c h t im D r i t t e n Reich, Bd. 3, B o p p a r d 1975, S. 177). Z u r E n t t a r n u n g der L u f t w a f f e s. a. H a n d b u c h der d e u t s c h e n M i l i t ä r g e s c h i c h t e , Bd. 4, VII, M ü n c h e n 1978, S. 136. Zu d e m Zeitpunkt, zu d e m die a u s l ä n d i s c h e n R e g i e r u n g e n i n f o r m i e r t w u r d e n , w u r d e die P r e s s e v o n der b e v o r s t e h e n d e n H e i r a t G ö r i n g s u n t e r r i c h t e t . Zur Vorlage der Unterrichtung s. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 534. Heftige Luft-Hysterie " D e u t s c h l a n d s L u f t s t r e i t k r ä f t e eine b r u t a l e V e r l e t z u n g v o n Versailles"/"Simon-Besuch gegenstandslos" D i e Mitteilungen, die im d e u t s c h e n R e i c h s l u f t m i n i s t e r i u m an die L u f t a t t a c h e s v o n England, F r a n k r e i c h u n d Italien a b g e g e b e n w o r d e n s i n d u n d die d e n E r k l ä r u n g e n d e s G e n e r a l s d e r F l i e g e r , G ö r i n g , in seiner U n t e r r e d u n g m i t dem S o n d e r b e r i c h t e r s t a t t e r der "Daily M a i l " ü b e r d i e b e v o r s t e h e n d e O r g a n i s a t i o n d e r zur V e r t e i d i g u n g der Reichsgrenzen unentbehrlichen Reichsluftkräfte entsprechen, werden in P a r i s eifrig b e s p r o c h e n . ... N Z , Nr. 73 v. 14. März 1935, S. 1
142
12./13.03.1935 ZSg. 101/5/86/Nr.
1179
12. März
1935
Die Z e l t u n g e n w e r d e n gebeten, auf das z w e i j ä h r i g e B e s t e h e n des R e i c h s p r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s nicht Gesehen: Fa., K., D.
s. a. ZSg. 102/1/14
Hbg.
1.07
Brsl.
1.07
Chmn.
1.55
einzugehen.
(1) v. 13. März
1935
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. ZSg. 101/5/88/Nr.
1180
Ueber die S c h u l v e r h ä l t n i s s e
13.3.35
13. März
1935
in Könitz soll n i c h t s b e r i c h t e t
den. Die d e u t s c h e Schule w i r d v e r e i n b a r u n g s g e m ä ß auf
wer-
Betreiben
des d e u t s c h e n Schulvereins wieder eröffnet werden, j e d o c h sind endgültige B e s c h l ü s s e noch nicht
gefaßt.
s. a. ZSg. 110/1/29 v. 13. März 1935 Könitz, K r e i s s t a d t in Polen, im ehemaligen W e s t p r e u ß e n
ZSg. 101/5/88/Nr.
1181
13. März
(Chojnice)
1935
Bei der B e h a n d l u n g d e s b e v o r s t e h e n d e n J u d e n p r o z e s s e s
in Kairo
sollen k e i n e r l e i Angriffe gegen die A e g y p t e r u n t e r n o m m e n
werden,
vor allem keine W e r t u r t e i l e über Land und L e u t e . s. a. ZSg. 110/1/29 v. 13. März 1935: ... O b e r r e g i e r u n g s r a t S t e p h a n e r k l ä r t e , daß trotzdem w i e d e r A n g r i f f e auf die Ä g y p t e r in e i n e m allgemein g e h a l t e n e n A r t i k e l einer g r o ß e n Zeitung g e r i c h t e t worden seien. Es w e r d e da v o n " I n t e l l i g e n z " g e s p r o c h e n , die sich "auf der J a g d n a c h S i n e k u r e n " erschöpfe und v o n der o r g a n i s a t o r i s c h e n Begabung, die d e n Ä g y p t e r n fehle. ...
13.03.1935
- 143 -
Der J u d e n p r o z e ß In Kairo E i n e B a c k p f e i f e für das W e l t j u d e n t u m / V o r d e r N e u a u f r o l l u n g Prozesses W L Z , N r . 76 v. 17. März 1935, S. 2
des
D i e innere S t r u k t u r Ägyptens von Haffer-Reichenau ... Der H a u p t f a k t o r d e r W i r t s c h a f t , d e r B a u m w o l l h a n d e l , b e f i n d e t sich fast a u s s c h l i e ß l i c h in den H ä n d e n der Fremden. Ebenso das B a n k g e s c h ä f t , die F r e m d e n v e r k e h r s i n d u s t r i e und die L a n d e r s c h l i e ßung. W ä h r e n d die Reichen, v o r n e h m l i c h Feudal- u n d Grundherren, ihr G e l d in a u s l ä n d i s c h e n Banken a n g e l e g t haben, und ihre R e v e n u e n in luxuriösem W o h l l e b e n v e r z e h r e n , an der P o l i t i k sich aber n u r aus M a c h t - u n d S t a n d e s i n t e r e s s e b e t e i l i g e n , erschöpft sich die Intelligenz in d e r Jagd n a c h S i n e k u r e n , die sie im politischen P a r t e i k a m p f und an der S t a a t s k r i p p e sucht. Staatsdienst, wie Politik und P a r l a m e n t sind ihnen w e i t w e n i g e r Dienst an Volk und V a t e r l a n d , als v i e l m e h r S p r u n g b r e t t zur Macht. ... V B (Ν. Α.), Nr. 67 v. 8. März 1935, S. 3-4 s. a. V B (Münchener Α.), Nr. 25 v. 25. J a n u a r 1934, S. 1
ZSg. 101/5/88/Nr.
1182
13. M ä r z
1935
Sehr w i c h t i g ! R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r General G ö r i n g h a t e n t g e g e n d e n B e r i c h t e n der f r a n z ö s i s c h e n Presse dem V e r t r e t e r des "Petit J o u r n a l " kein I n t e r v i e w gewährt. Infolgedessen sind alle B e r i c h t e h i e r ü b e r
rei-
n e E r f i n d u n g e n u n d d ü r f e n unter k e i n e n U m s t ä n d e n v o n der d e u t s c h e n Presse zitiert werden. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
1.45
Brsl. brfl. Chmn.
1.55
s. a. ZSg. 110/1/35 v. 13. März 1935: ... ein a n g e b l i c h e s G e n e r a l G ö r i n g s über L u f t r ü s t u n g e n ... in d e m a u c h g e n a n n t seien ((sei)) falsch. G e n e r a l G ö r i n g h a b e nur I n t e r v i e w g e g e b e n , das an W a r d P r i c e für d i e "Daily
Interview Zahlen ein Mail"
14.03.1935
- 144 -
Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 14.3.35 ZSg. 101/5/89/Nr. 1183
14. März 1935
Aus wehrpolitischen Gründen sollen in Zukunft alle Artikel, die das Problem des Fernsehens behandeln, dem Reichspostministerium zur Prüfung vorgelegt werden. An diese Anweisung sollen sich die deutschen Zeitungen unbedingt halten. s. a. ZSg. 102/1/32 (2) v. 14. März 1935: Das Reichspostministerium hat in der Pressekonferenz mit Unterstützung des Propagandaministeriums die Weisung gegeben, daß größere grundsätzliche Artikel über das Fernsehen nicht veröffentlicht werden möchten, ohne daß man sie vorher über die Pressestelle des Postministeriums dem Staatssekretär Ohnesorge vorgelegt habe. In der letzten Zeit veröffentlichte Aufsätze über das Fernsehen seien zum Teil in einer Form erschienen, die auch außenpolitisch nicht erwünscht gewesen sei. Beim Fernsehen spielten auch wehrpolitische Momente eine große Rolle, s. a. ZSg. 102/1/32 (3) v. 29. April 1935 Deutschland eröffnet den Fernsehbetrieb Die moderne Technik ... Die Preise für Fernsehempfänger liegen noch zwischen 600 und 3500 RM. Dieser Kostenpunkt und seine Senkung muß den Wünschen des Publikums besonders naheliegen und wird für die spätere Entwicklung des Fernsehfunks von ausschlaggebender Bedeutung sein. NZ, Nr. 70 V. 11. März 1935, S. 2 Fernsehen/Eröffnung des Programmbetriebs im Berliner Funkhaus FZ, Nr. 153 v. 24. März 1935, S. 2 Zu den Kompetenzstreitigkeiten um das neue Medium vgl. A. Diller, Rundfunkpolitik im Dritten Reich, München 1980, S. 184 ff.
ZSg. 101/5/89/Nr. 1184
14. März 1935
Von offizieller Seite wird gewünscht, dass die SA in den nächsten Wochen und Monaten etwas mehr herausgestellt wird als bisher, insbesondere aus Anlass des grossen Aufmarsches der ältesten SAKämpfer in Berlin am 21. und 22. März. Wir bitten die darüber ergehenden DNB-Meldungen ausführlich zu bringen. s. a. ZSg. 102/1/32 (5) v. 14. März 1935: ... Es sei verständlich gewesen, daß man im letzten Jahr bei der Behandlung von Fra-
- 145 -
14.03.1935
g e n der SA Z u r ü c k h a l t u n g g e ü b t habe, aber n u n m e h r sei die SA so gut wie ganz aus d e r P r e s s e v e r s c h w u n d e n u n d das sei a u c h nicht das richtige. Die alte Garde der SA m a r s c h i e r t Am Jahrestage von Potsdam NZ, Nr. 71 v. 12. März 1935, S. 1 s. a. V B (Ν. Α.), Nr. 72 v. 13. März 1935, S. 2 HHN, Nr. 120 v. 12. März 1935, S. 1 aber: Der A u f m a r s c h der a l t e n SA-Garde v e r s c h o b e n Stabschef Lutze gibt bekannt: Der für d e n 21. und 22. März a n g e setzte A u f m a r s c h der alten S A - G a r d e in Berlin f i n d e t zunächst n i c h t statt. Der Führer hatte bei d i e s e m A n l a ß G e l e g e n h e i t n e h m e n w o l l e n , d e n M ä n n e r n , die im K a m p f g e w a n d e der SA als erste in ihren G e b i e t e n die Fahne u n d d e n G l a u b e n des N a t i o n a l s o z i a l i s m u s auf die Straße g e t r a g e n h a b e n , selber ins A u g e zu sehen u n d d u r c h eine p e r s ö n l i c h e A n s p r a c h e zu beweisen, daß sein Herz n a c h w i e v o r der SA gehört. Da die Erkrankung des F ü h r e r s n o c h n i c h t behoben ist u n d er seinen ä l t e s t e n S A - M ä n n e r n nicht die E n t t ä u s c h u n g b e r e i ten w o l l t e , daß sie aus dem g a n z e n R e i c h zusammenkämen, ohne ihn zu sehen und sprechen zu hören, w i r d der Tag der alten SA-Garde auf einen g e l e g e n e r e n Zeitpunkt v e r l e g t . SZ, Nr. 141 v. 18. März 1935, S. 2
ZSg. 101/5/89/Nr.
1185
14. März
1935
Eine Zeitung im R e i c h brachte eine M e l d u n g über d e n b e v o r s t e h e n d e n R ü c k t r i t t des sächsischen K u l t u s m i n i s t e r s H a r t n a c k e .
Diese
M e l d u n g darf erst d a n n g e b r a c h t werden, w e n n von o f f i z i e l l e r te N a c h r i c h t e n h e r a u s g e g e b e n s. a. ZSg. 102/1/32
Sei-
werden.
(1) v. 14. März
1935
W i l h e l m H a r t n a c k e (1878 ) w a r von März 1933 bis März 1935 s ä c h s i s c h e r M i n i s t e r für V o l k s b i l d u n g , d a n a c h im R u h e s t a n d . Die M i n i s t e r H a r t n a c k e und E s s e r aus d e m A m t e n t l a s s e n DNB m e l d e t : Auf V o r s c h l a g des R e i c h s s t a t t h a l t e r s in Sachsen hat der F ü h r e r und R e i c h s k a n z l e r d e n s ä c h s i s c h e n V o l k s b i l d u n g s m i n i s t e r Dr. W i l h e l m Hartnacke aus seinem Amt e n t l a s s e n ... DAZ (R. Α.), Nr. 137-138 v. 23. M ä r z 1935, S. 9 s. a. FZ, Nr. 150 v. 22. März 1935, S. 1 A m 10. März 1935 war ein A u f s a t z d e s M i n i s t e r s erschienen, in d e m er s i c h für das h u m a n i s t i s c h e G y m n a s i u m als beste V o r b e r e i t u n g d e r H o c h s c h u l r e i f e a u s s p r a c h und das, n a c h d e m Ende F e b r u a r gerade d i e Z u l a s s u n g zum H o c h s c h u l s t u d i u m n e u geregelt w o r d e n war, unter s t ä r k e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r Z u g e h ö r i g k e i t zu p o l i t i s c h e n O r g a n i s a t i o n e n wie HJ, SA und SS (vgl. ZSg. 101/5/56/Nr. 1130 v. 21. F e b r u a r 1935).
146
14.03.1935
W. Hartnacke: Die Schule mit dem besten Wirkungsgrad Forschungen und Fortschritte, 11. Jg. (1935), Nr. 8 v. 10. März 1935, S. 100-102
ZSg. 101/5/89/Nr.
1186
14. März
1935
Die deutsche Presse wird gebeten, bei Ueberfällen auf Polizeibeamte im Dienst diese Vorgänge genau zu schildern und die schwere Aufgabe der Hüter der öffentlichen Ordnung und Sicherheit besonders zu unterstreichen. s. a. ZSg. 102/1/32 (4) v. 14. März 1935: Aufgefallen sei, daß Meldungen über Verwundungen oder Tötung von Polizeibeamten im Dienst nicht so aufgemacht würden, wie es eigentlich mit Rücksicht auf die Dankbarkeit, die die Bevölkerung diesen Beamten schulde, erwartet werden muesste.
ZSg. 101/5/89/Nr.
1187
14. März
1935
V i e l f a c h liest man, dass jüdische Emigranten und Auswanderer in Palästina schlechte Berufsaussichten hätten. Das Reich hat keinerlei Interesse daran, die Auswanderung von Juden und Emigranten n a c h Palästina damit zu erschweren. s. a. ZSg. 102/1/32 (3) v. 14. März 1935: Ferner wurde in der Pressekonferenz bemerkt, daß verschiedene Zeitungen, sogar nationalsozialistische, von Einwanderungsschwierigkeiten für die Juden in Palästina und anderen Ländern berichtet hätten. ... s. a. Lord Rutherford, 0. M.: T h e Scholar in Exile. Help for German Refugees./An Academic ProblemT The Times, Nr. 47,008 v. 9. März 1935, S. 13-14
ZSg. 101/5/89/Nr. 1188 [vgl. Anweisung vom 5.3.]
14. März
1935
Der Aufruf des Gauleiters Loeper über die Vorgänge im Stahlhelm darf nicht veröffentlicht werden. Die Zeitungen, die diesen Auf-
14.03.1935
- 147 -
ruf trotz der g e g e n t e i l i g e n A n w e i s u n g b r a c h t e n , sind v e r w a r n t worden. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
1.30 Uhr
Brsl. 1.05
"
Chmn. 2.10
"
s. a. ZSg. 102/1/72 v. 5. März 1935 ZSg. 101/6/27/Nr. 1481 v. 24. J u l i
ZSg. 102/1/31
1935
14. März
1935
M i n i s t e r i a l r a t J a h n c k e sagte in der P r e s s e k o n f e r e n z heute ungefähr folgendes: Ich habe v e r s c h i e d e n t l i c h einen
erstaunlichen
M a n g e l an I n s t i n k t in der d e u t s c h e n P r e s s e festgestellt,
Dis-
z i p l i n l o s i g k e i t w i l l ich nicht sagen. Ich h a b e zwei Mal darauf h i n g e w i e s e n , d a ß die g r i e c h i s c h e n V o r g ä n g e ganz n e u t r a l w e r d e n sollen.
behandelt
(Wie ζ. B. A u s r i c h t u n g vom 11. M ä r z ) . Die g r i e c h i -
sche G e s a n d t s c h a f t h a t sich sehr b i t t e r b e s c h w e r t über die H a l tung der d e u t s c h e n Presse. M i t allen M i t t e l n h a t m a n v e r s u c h t , die g r i e c h i s c h e G e s a n d t s c h a f t zu b e s c h w i c h t i g e n . D a erscheint nun a u s g e r e c h n e t h e u t e u n d in der F r a n k f u r t e r Zeitung ein A u f s a t z v o n H e r r n N e b e l ü b e r Veniselos (Dr. J a h n c k e las d a n n einen g r ö ß e r e n T e i l d i e s e s A u f s a t z e s vor). D a s alles ist n i c h t sehr e r f r e u l i c h für die G r i e c h e n . Meine Herren, das E r s c h e i n e n d i e s e s A u f s a t z e s in d e r F r a n k f u r t e r Zeitung ist ganz u n g e w ö h n l i c h b e d a u e r l i c h . Wir h a b e n d a d u r c h d i e größten a u ß e n p o l i t i s c h e n S c h w i e r i g k e i t e n .
Außer-
dem e r h i e l t e n w i r in der g l e i c h e n A n g e l e g e n h e i t einen Anruf
von
d e m P r e s s e c h e f d e r g r i e c h i s c h e n G e s a n d t s c h a f t , M a j o r Dr. K i r e k o u k i s , der sich auch b i t t e r b e k l a g t e darüber, daß eine Zeitung v o n d e m A n s e h e n der F r a n k f u r t e r
e i n e n s o l c h e n A r t i k e l ver-
ö f f e n t l i c h e , d e r g e e i g n e t sei, d i e B e z i e h u n g e n zwischen
Griechen-
land u n d D e u t s c h l a n d in der e m p f i n d l i c h s t e n W e i s e zu stören.
Da-
b e i w i e s er auf d e n Satz hin, in d e m v o n d e r a l b a n i s c h e n M u n d a r t im n ä c h s t e n U m k r e i s v o n A t h e n d i e R e d e
ist.
s. a. ZSg. 101/5/83/Nr. 1175 v. 11. März
1935
148
14./16./18.03.1935
Carl Η. N e b e l : Veniselos Es ist n i c h t u n s e r e Sache, in der i n n e r g r i e c h i s c h e n A u s e i n a n d e r setzung, n o c h d a z u gerade für H e r r n V e n i s e l o s , P a r t e i zu ergreifen. Aber das P o r t r ä t , wie es unser M i t a r b e i t e r v o n d e m u n g e w ö h n lichen M a n n e n t w i r f t , findet s i c h e r l i c h lebhaftes Interesse. Sehriftleitung. ... G r i e c h e n l a n d - d a s ist u n d w a r für V e n i s e l o s immer das alte Hellas. D i e s alte Hellas lebt aber n i c h t m e h r auf d e m Festland, wo man schon im n ä c h s t e n Umkreis von A t h e n eine a l b a n i s c h e M u n d a r t spricht. ... FZ, Nr. 134 v. 14. März 1935, S. 1 Der A u t o r ist m ö g l i c h e r w e i s e i d e n t i s c h mit H. C. Nebel, d e m ehem a l i g e n C h e f r e d a k t e u r (1905 - 1907) d e r n a t i o n a l l i b e r a l e n "National -Zei tung"( 1848 - 1910). vgl. W. G. O s c h i l e w s k i , Z e i t u n g e n in Berlin, B e r l i n 1975, S. 61.
ZSg.
102/1/89
16. März
1935
DNB v e r b r e i t e t folgenden Rundruf: Uber die E n g l a n d r e i s e d e s H e r zogs von K o b u r g d a r f nichts b e r i c h t e t
werden.
Karl Eduard. H e r z o g v o n Sachsen-Coburg und G o t h a (1884 - 1954) w a r 1920 - 26 F ü h r e r nationaler V e r b ä n d e in T h ü r i n g e n ; S t a h l h e l m führer, seit 1930 Präsident des B e r l i n e r N a t i o n a l k l u b s ; seit 1933 S A - O b e r g r u p p e n f ü h r e r und N S K K - O b e r g r u p p e n f ü h r e r ; P r ä s i d e n t des Roten Kreuzes.
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg.
101/5/90/Nr.
1189
18.3.35
18. März
1935
Das h e u t e m i t t a g bezw. im Laufe d e s n a c h m i t t a g s d u r c h DNB zur V e r ö f f e n t l i c h u n g g e l a n g e n d e Interview des Führers m i t d e r "Daily M a i l " soll in n i c h t allzu grosser A u f m a c h u n g erscheinen, w e i l es sich h i e r b e i um Beantwortung v o n a u s l ä n d i s c h e n F r a g e n h a n d e l t , d e n e n wir k e i n e n a l l z u grossen W e r t b e i l e g e n wollen. s. a. ZSg. 102/1/34
(2) v. (18. März 1935)
[15. März
1935]
- 149 -
18.03.1935
"Bereit, mit s o u v e r ä n e n Staaten zu v e r h a n d e l n " D e r Führer über die W i e d e r h e r s t e l l u n g der d e u t s c h e n W e h r h o h e i t ... W a r d Price fragte dann den K a n z l e r , ob n a c h wie vor D e u t s c h land s i c h an die territorialen B e s t i m m u n g e n des V e r s a i l l e r V e r trages g e b u n d e n hielte, worauf d e r Kanzler erwiderte: "Durch den A k t der W i e d e r h e r s t e l l u n g der d e u t s c h e n W e h r h o h e i t ist der V e r sailler V e r t r a g nur in jenen P u n k t e n b e r ü h r t , die d u r c h die V e r w e i g e r u n g der a n a l o g e n A b r ü s t u n g s v e r p f l i c h t u n g der anderen S t a a t e n t a t s ä c h l i c h ohnehin schon längst ihre R e c h t s k r a f t V e r l o r e n haben. Die d e u t s c h e R e g i e r u n g ist sich klar darüber, d a ß m a n eine R e v i sion t e r r i t o r i a l e r B e s t i m m u n g e n i n t e r n a t i o n a l e r V e r t r ä g e nie d u r c h e i n s e i t i g e M a ß n a h m e n h e r v o r r u f e n k a n n . " ... HHN, Nr. 130 v. 18. März 1935 (Α. Α.), S. 1 s. a. V B (Ν. Α . ) , Nr. 78 v. 19. März 1935, S. 3 FZ, Nr. 143 v. 19. März 1935, S. 2 NZ, Nr. 78 v. 19. März 1935, S. 5
ZSg. 101/5/90/Nr.
1190
18. März
1935
Die E r w ä h n u n g d e s G e n e r a l s L u d e n d o r f f in der g e s t r i g e n Rede des Reichswehrministers
soll nicht d a z u führen, dass die alte L u d e n -
dorff-Diskussion wieder aufgenommen wird. Selbstverständlich
kann
in einer R a n d b e m e r k u n g auf die V e r d i e n s t e des G e n e r a l Ludendorff hingewiesen
werden.
s. a. ZSg. 102/1/52 (1) v. 22. Dezember 1934 ZSg. 101/5/102/Nr. 1223 v. 26. März 1935 ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 1 3 3 - 1 3 5 v. 20. März 1935 ( I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 36): V e r t r a u l i c h ! A u f G r u n d der Rede des R e i c h s m i n i s t e r s v o m v e r g a n g e n e n Sonntag war in p o l i t i s c h e n K r e i s e n das G e r ü c h t im Umlauf, daß L u d e n d o r f f Chef des g r o s s e n G e n e r a l s t a b e s würde. Unsere eing e h e n d e n E r k u n d i g u n g e n bei d e n z u s t ä n d i g e n H e r r e n des R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m s ergaben, daß unter k e i n e n U m s t ä n d e n d a r a n zu d e n k e n ist, daß L u d e n d o r f f in irgendeiner Form in die W e h r m a c h t ü b e r n o m m e n wird. Einmal, so w i r d betont, würde die Wiederberufung Ludendorffs außenpolitische Schwierigkeiten zur Folge haben; zweitens stünde L u d e n d o r f f seit 15 J a h r e n a u ß e r h a l b der W e h r m a c h t und sei mit d e n a k t u e l l e n P r o b l e m e n n i c h t v e r t r a u t ; der e n t s c h e i d e n d e G r u n d j e d o c h sei, d a ß L u d e n d o r f f für die innere S t r u k t u r d e r n e u e n W e h r m a c h t weg e n seiner p o l i t i s c h e n B e t ä t i g u n g und des F a n a t i s m u s seiner 40 bis 50 000 Anhänger als Chef des G e n e r a l s t a b e s nicht tragbar wäre. Z w e i f e l l o s w i r d L u d e n d o r f f zu seinem 70. G e b u r t s t a g eine besondere E h r u n g zuteil w e r d e n . Es wird ihm eine Ehrenkompagnie g e s t e l l t w e r d e n , die die F a h n e n seiner alten R e g i m e n t e r führt. V i e l l e i c h t w i r d ihm a u c h der C h a r a k ter eines G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l s v e r l i e h e n w e r d e n . Chef des g r o ß e n G e n e r a l s t a b e s ist b e r e i t s seit M o n a t e n der vorher als Chef des T r u p p e n a m t s " tätige G e n e r a l Beck, d e r a b s i c h t l i c h in der Ö f f e n t l i c h k e i t n i c h t in E r s c h e i n u n g tritt, umso stärk e r e n E i n f l u ß aber im S t i l l e n ausübt. ...
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18.03.1935
D i e v o l l s t ä n d i g e Fassung d e r R e d e in d e r " K r e u z - Z e i t u n g " : " W i r b r a u c h e n k e i n e Revanche" Die G e d ä c h t n i s r e d e des R e i c h s w e h r m i n i s t e r s ... wir n e i g e n uns vor dem F e l d h e r r n L u d e n d o r f f . Wie rasch v e r f l a c h t oft das Bewußtsein v o m g e w o n n e n e n G r o ß e n , wie scharf ist m a n c h m a l der Blick für das n o c h nicht ganz G e l u n g e n e , wie sehr w ä c h s t aber a u c h die Erkenntnis, daß der G e h a l t einer tragenden Idee stärker ist als das U n z u l ä n g l i c h e im M e n s c h e n . Das E r k e n n e n u n d B e g r e i f e n d e r Idee des neuen Reiches, das a l l e r p e r s ö n l i c h s t e V e r t r a u e n zum Führer, dann aber a u c h zu sich selbst, zu ihrer G e s c h l o s s e n h e i t und reinem W o l l e n , das sind die G r u n d p f e i l e r u n s e r e r W e h r m a c h t . ... K r e u z - Z , Nr. B / a 65 v. 18. März 1935, S. 3 - 4 s. a. VB (Ν. Α.), Nr. 78 v. 19. März 1935, S. 2 NZ, Nr. 77 v. 18. M ä r z 1935, S. 2 HHN, Nr. 130 v. 18. März 1935, S. 7
ZSg. 101/5/90/Nr.
1191
18. März
1935
W i c h t i g ! Die ausländischen P r e s s e s t i m m e n k ö n n e n u n g e k ü r z t
gebracht
w e r d e n . Es soll durchaus d e r E i n d r u c k entstehen, dass die Kundm a c h u n g der a l l g e m e i n e n d e u t s c h e n W e h r p f l i c h t eine für d i e
inter-
n a t i o n a l e S i t u a t i o n ernste A n g e l e g e n h e i t ist, j e d o c h sollen v o r a l l e n D i n g e n Panikstimmung und K r i e g s h e t z e , kurz C h a u v i n i s m u s d e r Art v e r m i e d e n werden. Die in den a u s l ä n d i s c h e n
je-
Pressestimmen
a n g e f ü h r t e n M ö g l i c h k e i t e n v o n D e m a r c h e n und anderen
Protestakti-
o n e n können e b e n f a l l s im R a h m e n d e r P r e s s e b e r i c h t e g e b r a c h t w e r d e n , jedoch soll in eigenen L e i t a r t i k e l n zu d i e s e m P r o b l e m
einer
P r o t e s t a k t i o n seitens des A u s l a n d e s nicht S t e l l u n g g e n o m m e n w e r den. s. a. ZSg. 102/1/34 (1) v. (18. März 1935) [15. März ZSg. 101/5/96/Nr. 1206 v. 22. M ä r z 1935
1935]
Die A u s l a n d s s t i m m e n zum d e u t s c h e n W e h r g e s e t z Die N e r v e n p r o b e Es w a r zu erwarten, daß d i e W i e d e r e i n f ü h r u n g der d e u t s c h e n W e h r p f l i c h t in w e i t e n Kreisen des A u s l a n d e s eine starke A u f r e g u n g h e r v o r r u f e n würde ... HHN, Nr. 130 v. 18. März 1935 (Α. Α.), S. 1 K ü n s t l i c h e A u f r e g u n g in P a r i s Der Eindruck des n e u e n W e h r g e s e t z e s - Die P a r i s e r Presse die Fassung HHN, Nr. 130 v. 18. März 1935 (Α. Α.), S. 1 s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 537-539
verliert
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18. März
1935
Das Gesetz für den A u f b a u d e r W e h r m a c h t ist kein W e h r g e s e t z
im
e i g e n t l i c h e n Sinne, vielmehr w i r d dieses W e h r g e s e t z erst in etwa 14 T a g e n erscheinen. General v o n R e i c h e n a u wird w a h r s c h e i n l i c h das W e h r g e s e t z
in seinen E i n z e l h e i t e n in d e r Pressekonferenz
gründen. A u s diesem Grunde sollen a u c h v o r l ä u f i g keinerlei
be-
Erörte-
rungen und D i s k u s s i o n e n g e p f l o g e n w e r d e n ü b e r den Umfang und ü b e r die Stärke einer Division, ü b e r die e t w a i g e G e s a m t s t ä r k e der W e h r m a c h t in Z u k u n f t usw. Alles Z a h l e n m ä s s i g e soll also vorläufig
zu-
r ü c k g e s t e l l t w e r d e n , es bleibt späterer Z e i t v o r b e h a l t e n . s. a. ZSg. 102/1/34 (3) v. (18. März 1935) [15. M ä r z 1935]: ... Im ü b r i g e n wurde v e r t r a u l i c h v o n d i e s e m M i n i s t e r i u m m i t g e teilt, daß d i e für R e i c h s h e e r und M a r i n e n o c h g e l t e n d e n T a r n u n g s b e z e i c h n u n g e n bis auf W i d e r r u f w e i t e r gelten ... s. a. ZSg. 101/5/122/Nr. 1264 v. 16. A p r i l 1935 W a l t e r von R e i c h e n a u (1884 - 1942) trat 1903 in die Armee ein, w u r d e 1919 in die Reichswehr ü b e r n o m m e n , 1932 O b e r s t und Chef d e s Stabes im W e h r k r e i s I (Königsberg), 1933 G e n e r a l m a j o r und Chef des M i n i s t e r a m t e s im R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m . In der Frage der R e o r g a n i s a t i o n der Armee hatte er sich zunächst auf die Seite d e r SA g e s t e l l t und d e r e n Position g e s t ä r k t (s. a. ZSg. 101/26/627-629 v. 22. D e z e m b e r 1933. I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 33). Gesetz für d e n A u f b a u der W e h r m a c h t v o m 16. März 1935 (RGBl. 1935, I, S. 3 7 5 ) Das Gesetz umfaßte nur drei P a r a g r a p h e n . D i e G e s a m t s t ä r k e der W e h r m a c h t w u r d e auf 36 D i v i s i o n e n a n g e s e t z t . Das W e h r g e s e t z v o m 21. Mai 1935,(RGBl. 1935, I, S. 6 0 9 - 6 1 4 ) r e g e l t e die E i n z e l h e i t e n der W e h r p f l i c h t . Zur W i e d e r e i n f ü h r u n g der a l l g e m e i n e n W e h r p f l i c h t s. R. A b s o l o n , Die Wehrmacht im D r i t t e n Reich, Bd. 3,Boppard 1975, S. 6 ff. - H a n d b u c h zur d e u t s c h e n M i l i t ä r g e s c h i c h t e 1648 - 1939, Bd. 4, VII, M ü n c h e n 1979, S. 134 f. s. a. ADAP, S e r i e C, Bd. III, 2, Nr. 532 ZSg. 101/5/90/Nr.
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18. März
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Die Fahnen d e r Kaiserlichen M a r i n e w e r d e n erst am 31. Mai 1935 m i t d e m E h r e n k r e u z a u s g e z e i c h n e t w e r d e n . Im Laufe d e s M a i w i r d festgestellt, welche Marineflaggen ausgezeichnet werden G e s e h e n : D., K.
Hbg.
1.05 Uhr
Brsl. 1.10
"
Chmn. 1.52
"
sollen.
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Am Tage der Seeschlacht am Skagerrak wurden 63 frühere Reichskriegsflaggen der Marine, die in Gefechten und bei kriegerischen Unternehmungen des Weltkrieges geweht hatten, mit dem Ehrenkreuz für Frontkämpfer ausgezeichnet. ... Die Flaggen wurden im Berliner Institut für Meereskunde (Kriegsmarinesammlung) aufgestellt, um gelegentlich der endgültigen Einweihung des Marineehrenmals in Laboe am 30. Mai 1936 in die Ehrenhalle des Marineehrenmals überführt zu werden ... Das Archiv, Mai 1935, S. 231 (31. Mai 1935) Der Heldengedenktag (17. März 1935) wurde zu einer militärischen Demonstration genutzt, bei der 81 Feldzeichen mit dem "Ehrenkreuz des Weltkrieges" ausgezeichnet wurden. Das Ehrenkreuz an den Fahnen TT. Im Lustgarten und in der Staatsstraße bis zum Ehrenmal sind inzwischen die zur Parade befohlenen Formationen der Reichswehr aufmarschiert. In Zugkolonne stehen Infanterie, Marine und Fliegergruppe Döberitz, die zum erstenmal in der Öffentlichkeit aufmarschiert und in stahlgrauen Uniformen und Stahlhelmen mit ihren Offizieren neben der Marinekompanie eingegliedert ist. ... Der Führer, Generalfeldmarschall von Mackensen, der Reichswehrminister und die Chefs der drei großen Gliederungen, Heer, Marine, Luftflotte, schmücken die gesenkten Fahnen mit dem Ehrenkreuz. Vom Zeughaus her fällt der Salut der dort aufgefahrenen Motorbatterie. Dumpf hallen 21 Schuß aus den Rohren, während die geschmückten Fahnen sich wieder heben. ... Kreuz-Z , Nr. B/a 65 v. 18. März 1935, S. 2
Bestellungen a. d. Propagandaministerium vom 18.3.35 ZSg. 101/5/91/Nr. 1194
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Der Artikel des Reichsministers Dr. Goebbels zur aussenpolitischen Lage soll an hervorragender Stelle veröffentlicht werden. Das Berliner Büro gibt einen Kommentar zu diesem Artikel im Rahmen einer längeren Meldung. Klarheit und Logik Von Reichsminister Dr. Goebbels. ... Daß Dr. Goebbels noch einmal unmißverständlich den Friedenswillen Deutschlands betont, der auch nach der Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht unverrückbar bestehen bleibt, sollte dazu beitragen, die Lage vollends zu klären und einen günstigen Ausgangspunkt für die bevorstehenden Verhandlungen zu schaffen. ... Ein ungerüstetes Land ist inmitten einer hochgerüsteten Welt eine stete Aufforderung zum Krieg. Nicht das bewaffnete, sondern das unbewaffnete Deutschland hat Europa beunruhigt. Durch die Wieder-
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18.03.1935
einführung der W e h r p f l i c h t w u r d e jene Balance w i e d e r h e r g e s t e l l t , d i e n o t w e n d i g ist, um zu fruchtbaren D i s k u s s i o n e n über die g r o ß e n u n g e l ö s t e n P r o b l e m e der W e l t p o l i t i k zu kommen. D e u t s c h l a n d w i l l am Frieden m i t a r b e i t e n ; es h a t ihn so n ö t i g , wie alle a n d e r e n V ö l ker. . . . HHN, Nr. 131 v. 19. März 1935, S. 1-2 s. a. FZ, Nr. 144 v. 19. März 1935, S. 1-2 V B (Ν. Α.), Nr. 79 v. 20. März 1935, S. 2
ZSg. 101/5/91/Nr.
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18. März
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Die englischen Pressestimmen, die die Z e r r e i s s u n g des A r t i k e l s V V e r s a i l l e r V e r t r a g als erfreuliche E n t w i c k l u n g k e n n z e i c h n e n ,
sol-
len gut h e r v o r g e b r a c h t werden, i n s b e s o n d e r e die A e u s s e r u n g e n L o r d Halhams
((sie)). Breslau:
8.20
Hbg.
9.15
Chemnitz
brfl.
L o r d A l l e n of H u r t w o o d (1889 - 1939), p r o m i n e n t e r V e r t r e t e r der L a b o u r - P a r t e i und F r e u n d des P r e m i e r m i n i s t e r s M a c D o n a l d . In Teil V des V e r s a i l l e r V e r t r a g e s w a r e n d i e " B e s t i m m u n g e n über L a n d h e e r , S e e m a c h t und L u f t f a h r t " festgelegt, w i e "Stärke und Einteilung des d e u t s c h e n H e e r e s " (Art. 159 ff.), "Bewaffnung, M u n i tion, M a t e r i a l " (Art. 164 ff.), " H e e r e s e r g ä n z u n g e n u n d m i l i t ä r i sche A u s b i l d u n g " (Art. 173 ff.). "Nur d u r c h G l e i c h h e i t " L o r d A l l e n of H u r t w o o d sagte am M o n t a g a b e n d in einer Rede, die europäische Lage habe ein d r o h e n d e s A u s s e h e n . A b e r sie k ö n n e in Ordnung g e b r a c h t werden, w e n n G r o ß b r i t a n n i e n sich nicht v o n L e i d e n s c h a f t e n b e h e r r s c h e n lasse. ... W ä h r e n d seines B e s u c h e s in D e u t s c h l a n d sei ihm klar g e w o r d e n , daß D e u t s c h l a n d b e r e i t sei, e i n A b k o m m e n zur Begrenzung d e r R ü s t u n g e n z u u n t e r z e i c h n e n . Er sei a u c h ü b e r z e u g t , daß D e u t s c h l a n d in den V ö l k e r b u n d zurückkehren würde. A b e r dies könne nur d u r c h G l e i c h h e i t bei d e n V e r h a n d l u n g e n e r r e i c h t werden. ... T e i l V d i e s e s V e r t r a g e s sei tot, u n d d a m i t m ü s s e m a n s i c h abfinden, w e n n m a n n i c h t zu einem P r ä v e n t i v - K r i e g b e r e i t sei. ... HHN, Nr. 132 v. 19. März 1935 (Α. Α.), S. 1 s. a. V B (Ν. Α.), Nr. 79 v. 20. März 1935, S. 4 ZSg. 102/1/46 (2) v. 2. M a i 1935
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18./19.03.1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 9 1 / N r . 1196
18. März
1935
Die h e u t i g e e n g l i s c h e Note darf nur n a c h DNB v e r ö f f e n t l i c h t
wer-
den. Die M e l d u n g v o n Abshagen w i r d d u r c h d i e s e M e l d u n g n i c h t berührt. Gesehen: D., K.
Hbg.
9.15
Brsl. 9.35 Chmn.
1.55
s. a. ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 1 3 1 v. 19. M ä r z 1935 ( V e r t r a u l i c h e r b e r i c h t Nr. 3 5 )
Informations-
Karl Heinz A b s h a g e n w a r der G r o ß b r i t a n n i e n - K o r r e s p o n d e n t m e h r e r e r d e u t s c h e r Z e i t u n g e n in London (vgl. ZSg. 101/4/196/Nr. 944 v. 28. N o v e m b e r 1934). Der W o r t l a u t d e r englischen Note H a l t l o s e E i n w ä n d e g e g e n das deutsche W e h r g e s e t z HHN, Nr. 132 v. 19. März 1935 (Α. Α.), S. 2 ab((shagen)): Die L u f t ist g e r e i n i g t Die r a s c h e A n t w o r t d e r R e i c h s r e g i e r u n g auf d i e b r i t i s c h e Note und der d a r a u f h i n b e k a n n t g e g e b e n e e n g l i s c h e E n t s c h l u ß , daß Simon und Eden am S o n n t a g , w i e vereinbart, n a c h B e r l i n r e i s e n werden, w e r den in w e i t e s t e n K r e i s e n m i t B e f r i e d i g u n g , ja mit E r l e i c h t e r u n g aufgenommen. D a s V o r g e h e n der b r i t i s c h e n R e g i e r u n g wird als Sieg der g e m ä ß i g t e n E l e m e n t e im Kabinett ü b e r die f r a n z o s e n f r e u n d l i c h e R i c h t u n g a n g e s e h e n , d a an Stelle der von F r a n k r e i c h a n g e s t r e b t e n g e m e i n s a m e n A k t i o n England sich zu a l l e i n i g e m V o r g e h e n in B e r l i n e n t s c h l o s s e n h a t . ... HHN, Nr. 132 v. 19. März 1935 (Α. Α.), S. 1
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 19. März ZSg. 101/5/92/Nr. 1197
19. März
1935
1935
Die Z e i t u n g e n w e r d e n gebeten, d e n P a r t e i t a g s - F i l m , der am 28. März zur U r a u f f ü h r u n g kommt, in stärkstem M a s s e p r o p a g a n d i s t i s c h zu unterstützen und schon jetzt mit einer P r o p a g a n d a a k t i o n zu beginnen. Die L a n d e s s t e l l e n d e s P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s w e r d e n
ausführlich
B i l d m a t e r i a l , I n t e r v i e w s m i t M i t a r b e i t e r n am Film usw. zur V e r -
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19.03.1935
öffentlichung stellen. Ueber die Uraufführung wird das Berliner Büro berichten. s. a. ZSg. 101/5/95/Nr. 1204 v. 21. März 1935 Hinter den Kulissen eines Films Die Bewegung erwartet die Uraufführung des "Triumph des Willens" Im Eher-Verlag erschien soeben ein Buch über die gigantische Arbeit an einem Bildstreifen VB (Ν. Α.), Nr. 79 v. 20. März 1935, S. 7 s. a. VB (Ν. Α.), Nr. 80 v. 21. März 1935, S. 8-9 Wie der Reichsparteitagsfilm entstand Am 28. März feierliche Uraufführung in Berlin - Am 5. April festliche Erstaufführung in siebzig deutschen Städten HHN, Nr. 138 v. 22. März 1935, S. 3 Der Film des Führers "Triumph des Willens" DAZ (R. Α.), Nr. 149-150 v. 30. März 1935, S. 4 FZ, Nr. 151 v. 23. März 1935, S. 2 SZ, Nr. 151 v. 23. März 1935, S. 11 s. a. P. Nowotny, Leni Riefenstahls "Triumph des Willens". Zur Kritik dokumentarischer Filmarbeit im NS-Faschismus, Dortmund 1981
ZSg. 101/5/92/Nr. 1198
19. März 1935
In Ergänzung des Verbots, über Eosinroggenaktionen Meldungen zu veröffentlichen, wird mitgeteilt, dass einer Behandlung dieses Problemes im üblichen Masse im Rahmen der laufend zur Veröffentlichung kommenden Marktberichte,nichts im Wege steht. Dagegen sind Sondermeldungen zu diesem Thema nach wie vor verboten. s. a. ZSg. 102/1/46 (2) v. 26. Februar 1935 ZSg. 102/1/49 (2) v. 19. März 1935: Wegen der Abgabe von Roggen zu Futterzwecken wurde heute in der Pressekonferenz ... allgemein erklärt ... Auflockerung der Getreidewirtschaft Aussicht auf Erleichterung am Futtermittelmarkt ... Wir meldeten gestern, daß dem Landwirt bei angemessener Erfüllung seiner Ablieferungsverpflichtungen in Roggen und Weizen in Zukunft die Abgabe dieser Getreidearten auch für Futterzwecke, die bisher verboten war, erlaubt werden wird. Damit kann sich ein legitimer Handel in Futterweizen und Futterroggen entwickeln, während bisher nur durch die Reichsstelle einzelne Partien von eosiniertem Roggen (wohl vorwiegend aus den Kompensationsgeschäften mit Polen) und Futterweizen (mindere Sorten, vielleicht auch Importweizen aus
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19.03.1935
dem A b s c h l u ß m i t F r a n k r e i c h u n d d e r g l . ) a n g e b o t e n wurden. ... J e d e n f a l l s ist d a m i t zu rechnen, daß d i e Lage am F u t t e r m i t t e l m a r k t , die b e s o n d e r s durch das völlig u n z u r e i c h e n d e G e r s t e - und H a f e r a n g e b o t e n t s t a n d e n war, b a l d eine E n t s p a n n u n g erfahren wird. FZ,
Nr. 164 v. 30. März 1935, S. 4
s. a. Die G e t r e i d e v o r r ä t e Ende Februar Der E i n f l u ß d e r u n t e r s c h i e d l i c h e n M a r k t l a g e für Brot- und Futtergetreide DAZ (R. Α . ) , Nr. 133-134 v. 21. März 1935, S. 14
ZSg. 101/5/92/Nr.
1199
19. März
N a c h r i c h t e n ü b e r eine N e u o r d n u n g der
1935
rheinisch-westfälischen
W a s s e r w i r t s c h a f t d ü r f e n nicht gebracht w e r d e n , um die
schweben-
den V e r h a n d l u n g e n nicht zu stören. s. a. ZSg. 102/1/49
ZSg. 101/5/92/Nr.
(1) v. 19. März
1200
1935
19. März
Ueber DNB w i r d im Laufe des F r ü h n a c h m i t t a g s
1935 eine M e l d u n g
b r e i t e t w e r d e n , d a s s im Zuge d e r V e r d u n k e l u n g s ü b u n g über
verBerlin
a u c h J a g d f l u g z e u g e erschienen sind. Die M e l d u n g w i r d m i t t e i l e n , dass diese F l u g z e u g e einem G e s c h w a d e r a n g e h ö r e n , das auf V o r s c h l a g des G e n e r a l s d e r L u f t w a f f e G ö r i n g v o m F ü h r e r die B e z e i c h n u n g g e s c h w a d e r R i c h t h o f e n v e r l i e h e n e r h a l t e n hat.
Diese
Jagd-
Meldungen
k ö n n e n in der D N B - F a s s u n g g e b r a c h t werden, d a g e g e n ist es v e r b o ten, e r g ä n z e n d e M e l d u n g e n d a r ü b e r zu b r i n g e n , d a s s auch n o c h andere schwerere Flugzeuge über der R e i c h s h a u p t s t a d t
erschienen
sind. Was die B e z e i c h n u n g der L u f t w a f f e ü b e r h a u p t betrifft, w i r d jetzt m i t g e t e i l t , dass stets von d e r R e i c h s l u f t w a f f e nicht mehr v o n der Fliegerschaft g e s p r o c h e n w e r d e n
so
und
soll.
s. a. ZSg. 102/1/48 v. 19. März 1935: ... Eine A u s n a h m e w i r d h e u te g e m a c h t , indem n ä m l i c h DNB g e g e n A b e n d eine M e l d u n g a u s g e b e n w i r d , d a ß im R a h m e n der V e r d u n k e l u n g s ü b u n g in B e r l i n das " J a g d g e s c h w a d e r R i c h t h o f e n " aus D ö b e r i t z über der R e i c h s h a u p t s t a d t erschienen sei. Auf a n d e r e L u f t e i n h e i t e n , die h e u t e bei der V e r d u n k l u n g ü b e r B e r l i n e r s c h e i n e n w e r d e n , soll, w a s a u s d r ü c k l i c h g e s a g t wurde, n i c h t h i n g e w i e s e n w e r den.
19.03.1935
157 s. a. ZSg. 101/5/40/Nr. 1100 v. 11. Februar 1935 ZSg. 101/5/86/Nr. 1178 v. 12. März 1935
A m 19./20. März 1935 - drei bzw. vier T a g e n a c h E i n f ü h r u n g der W e h r p f l i c h t - w u r d e auf A n o r d n u n g des R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r i u m s "im R a h m e n der n a t i o n a l e n L a n d e s v e r t e i d i g u n g " eine V e r d u n k e l u n g s u n d eine L u f t s c h u t z - V o l l ü b u n g in Berlin d u r c h g e f ü h r t (vgl. Das A r c h i v , März 1935, S. 1840). E h r u n g für M a n f r e d v o n R i c h t h o f e n Das erste F l i e g e r g e s c h w a d e r trägt seinen N a m e n D e r R e i c h s m i n i s t e r d e r Luftfahrt, M i n i s t e r p r ä s i d e n t Göring, h a t folgendes S c h r e i b e n an die M u t t e r des F l i e g e r h e l d e n Manfred v o n R i c h t h o f e n in S c h w e i d n i t z gerichtet: H o c h v e r e h r t e g n ä d i g e Frau! Unser Führer und R e i c h s k a n z l e r hat auf m e i n e n V o r s c h l a g befohlen, daß das erste F l i e g e r g e s c h w a d e r , das w i e d e r über einem freien D e u t s c h l a n d s c h ü t z e n d seine S c h w i n g e n breitet, den N a m e n "Richth o f e n " trägt. ... SZ, Nr. 143 v. 19. März 1935, S. 7 " J a g d g e s c h w a d e r R i e h t o f e n " über Berlin Zwei S t u n d e n v ö l l i g e D u n k e l h e i t N Z , Nr. 79 v. 20. M ä r z 1935, S. 6
ZSg. 101/5/92/Nr.
1201
19. März
1935
Ueber die V e r ä n d e r u n g e n von S t a n d o r t e n d e r W e h r m a c h t bezw. P e r sonalveränderungen
in den S t a n d o r t e n soll v o r l ä u f i g nichts be-
r i c h t e t werden, b e v o r nicht eine amtliche M e l d u n g des R e i c h s w e h r ministeriums
vorliegt.
G e s e h e n : Κ., Fa., D.
ZSg. 102/1/49
(3)
Hbg.
1.35 Uhr
Brsl. 1.35
"
Chmn.
II
1.45
19. M ä r z
1935
V o m R e i c h s n ä h r s t a n d w u r d e in d e r P r e s s e k o n f e r e n z gesagt, daß die E r d m a g n e t o k u l t u r des G u s t a v W i n t e r keine so g r o ß e S e n s a t i o n daß sich die Presse besonders darüber aufregen müsse.
sei,
- 158 -
21.03.1935 ZSg. 101/5/93/Nr. DNB-Rundspruch.
1202
21. März
1935
Berlin, den 21. M ä r z 35.
Die d u r c h d e n Saarkommissar Gauleiter B ü r c k e l
ausgesprochene
N i c h t z u l a s s u n g d e s Stahlhelm für das S a a r g e b i e t darf veröffentlicht
keinesfalls
werden.
K., Fa., D.
Hbg.
11.30
Bresl.
11.42
Chemn.
1.20
s. a. ZSg. 101/5/94: Bestellung für d i e R e d a k t i o n e n : Berlin, d e n 21. März 1935. Zu der A n w e i s u n g Nr. 1202: b e m e r k e n w i r n a c h Informationen n o c h folgendes: Gauleiter B ü r c k e l h a t gestern in einer g r o ß e n R u n d f u n k a n s p r a c h e anl ä s s l i c h d e r G r ü n d u n g s v e r s a m m l u n g e n der N S D A P im Saargebiet das V e r b o t des S t a h l h e l m a u s g e s p r o c h e n , das er damit b e g r ü n d e t e t D e r Stahlhelm h ä t t e w ä h r e n d des W a h l k a m p f e s S a b o t a g e g e ü b t und sei m a r x i s t i s c h e n E i n f l ü s s e n v i e l f a c h u n t e r l e g e n gewesen. G a u l e i t e r B ü r c k e l v e r k ü n d e t e , daß d i e s e s V e r b o t des Saarstahlhelms im E i n v e r s t ä n d n i s m i t dem A r b e i t s m i n i s t e r Franz Seldte erfolge. A n s c h e i n e n d ist d i e ses E i n v e r s t ä n d n i s in dieser F o r m nicht erfolgt, sodass die a m t l i c h e n B e r l i n e r Stellen zunächst ein V e r b o t aussprachen, die A u s f ü h r u n g e n Bürckels in d i e s e r B e z i e h u n g zu übernehmen. F e r n e r d e u t e t e der G a u l e i t e r B ü r c k e l in seiner g e s t r i g e n R e de an, d a s s er auch gegen die e v a n g e l i s c h e Kirche m i t aller S c h ä r f e v o r g e h e n werde, w e n n sie etwa den g l e i c h e n Kampf wie im ü b r i g e n Reich auf das S a a r g e b i e t ü b e r t r a g e n würde. Mit d e r katholischen Kirche h o f f t d e r R e i c h s k o m m i s s a r ein gutes E i n v e r n e h m e n zu halten, u m s o m e h r d a e n t s c h e i d e n d e Bes p r e c h u n g e n d e r nächsten Zeit m i t den B i s c h o f S t ü h l e n von S p e y e r u n d T r i e r die A u s s i c h t böten, zu einem v ö l l i g e n E i n v e r s t ä n d n i s zu gelangen. K. , D. K l a r e r Kurs des Nationalsozialismus G a u l e i t e r B ü r c k e l zur Eingliederung der N S D A P des SZ, Nr. 150 V. 22. März 1935, S. 2 s. a. NZZ, Nr. 527 v. 27. März 1935, S. 2
B e s t e l l u n g e n a. d. P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m v. ZSg. 1 0 1 / 5 / 9 5 / N r .
1203
21. März
Saarlandes
21.3.35 1935
Es w i r d d r i n g e n d d a r a u f hingewiesen, d a s s B i l d e r , die aus
irgend-
21.03.1935
- 159 -
w e l c h e n B e t r i e b e n stammen, die m i t d e r R ü s t u n g s i n d u s t r i e
irgend-
w i e in V e r b i n d u n g stehen, nur v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n d ü r f e n n a c h v o r h e r i g e r G e n e h m i g u n g d u r c h das zuständige
Wehrkreiskommando
(Abwehrstelle).
ZSg. 101/5/95/Nr.
1204
21. März
1935
D u r c h DNB w i r d ein A r t i k e l über die A r b e i t am P a r t e i t a g f i l m
ver-
b r e i t e t . Die R e g i e r u n g legt grossen W e r t auf m ö g l i c h s t g u t e n A b druck an b e v o r z u g t e r
Stelle.
s. a. ZSg. 101/5/92/Nr.
ZSg. 101/5/95/Nr.
1197 v. 19. März
1205
1935
21. März
1935
Die h e u t i g e M e l d u n g des Führers für d e n R e i c h s a r b e i t s d i e n s t ,
dass
die E i n f ü h r u n g der W e h r p f l i c h t nichts an d e n e i n g e g a n g e n e n V e r p f l i c h t u n g e n zur T e i l n a h m e am A r b e i t s d i e n s t ändere, soll an auff ä l l i g e r Stelle v e r ö f f e n t l i c h t G e s e h e n : K., D.
Hbg.
werden. 9.15
Brsl. brfl. Chmn. brfl. F r e i w i l l i g e r A r b e i t s d i e n s t d u r c h die W e h r p f l i c h t u n b e r ü h r t V o n z u s t ä n d i g e r Stelle erfahren wir, daß d u r c h die E i n f ü h r u n g der a l l g e m e i n e n W e h r p f l i c h t der Fortgang des A r b e i t s d i e n s t e s n i c h t berührt wird. Die zum 1. April 1935 a b g e s c h l o s s e n e n V e r p f l i c h t u n g e n zum E i n t r i t t in d e n F r e i w i l l i g e n A r b e i t s d i e n s t b l e i b e n daher u n ter allen U m s t ä n d e n g e s e t z l i c h bindend. HHN, Nr. 137 v. 22. März 1935 (Μ. Α . ) , S. 1 s. a. VB (Ν. Α . ) , Nr. 82 v. 23. März 1935, S. 1 FZ, Nr. 150 v. 22. März 1935, S. 1
21./22.03.1935 ZSg.
-
160
102/1/39
-
21. M ä r z
1935
D u r c h DNB geht e i n e Meldung über eine Dritte
Durchführungsverord-
nung zum Gesetz g e g e n heimtückische A n g r i f f e auf Staat u n d Polizei und zum S c h u t z e der Parteiuniformen, die w i r Sie bitten m i t B ü r o z e i c h e n zu übernehmen. Dritte Verordiung zur Durchführung des G e s e t z e s g e g e n h e i m t ü c k i sche A n g r i f f e auf Staat und P a r t e i und zum Schutze d e r P a r t e i u n i f o r m e n vom 16. März 1935 (RGBl. 1935, I, S. 387-389). Das G e setz selbst s t a m m t e vom 20. Dezember 1934 und sollte einem M i ß b r a u c h der P a r t e i u n i f o r m sowie der p a r t e i a m t l i c h e n A b z e i c h e n v o r beugen . s. a. VB (Ν. Α . ) , Nr. 81 v. 22. März 1935, S. 1
B e s t e l l u n g aus d e r Pressekonferenz v o m ZSg. 101/5/96/Nr.
1206
22.3.35.
22. März
1935
Es w i r d n o c h e i n m a l dringend d a r u m gebeten, j e g l i c h e n
Chauvinis-
mus in d i e s e n T a g e n in Artikeln und U e b e r s c h r i f t e n zu vermeiden. s. a. ZSg. 101/5/90/Nr.
ZSg. 101/5/96/Nr.
1191 v. 18. M ä r z
1207
22. M ä r z
1935
1935
Bei N e n n u n g der englischen D e l e g i e r t e n zu d e n B e r l i n e r B e s p r e c h u n g e n g e h t es n i c h t an, "Sir Simon" oder " L o r d E d e n " zu schreiben. N a c h e n g l i s c h e m Sprachgebrauch m u s s es immer h e i s s e n
"Sir
J o h n Simon", m i t V o r n a m e n also. D a g e g e n ist Eden zwar L o r d s i e g e l b e w a h r e r , aber s e l b s t nicht Lord. A m 24./25. h i e l t e n sich Simon und Eden in B e r l i n zu r ü s t u n g s p o l i tischen G e s p r ä c h e n auf (vgl. ZSg. 101/5/96/Nr. 1209 v. 22. März 1935).
-
ZSg. 101/5/96/Nr.
161
1208
22.03.1935
-
22. März
1935
K o m b i n a t i o n e n d a r ü b e r , ob w i r zu einer K o n f e r e n z n a c h Stresa oder Como gehen, h a b e n zu unterbleiben, w e i l d a r ü b e r n o c h keinerlei a m t l i c h e Stellungnahrae erfolgt ist. Es d ü r f e n aber die Pressestimmen des A u s l a n d e s zu diesem T h e m a g e b r a c h t s. a. ZSg. 102/1/60
(2) v. 12. A p r i l
werden.
1935
Auf der K o n f e r e n z v o n Stresa (11. - 14. A p r i l 1935) wurde von den V e r t r e t e r n F r a n k r e i c h s , Englands und Italiens die d u r c h die Einführung der W e h r p f l i c h t in D e u t s c h l a n d n e u g e s c h a f f e n e Situation in Europa v e r h a n d e l t . D r e i e r b e s p r e c h u n g ohne D e u t s c h l a n d HHN, Nr. 139 v. 23. März 1935, S. 2
ZSg. 101/5/96/Nr.
1209
22. März
1935
Das P r o g r a m m des englischen Besuches wird im e i n z e l n e n erst m o r gen h e r a u s g e g e b e n werden. V o r l ä u f i g steht l e d i g l i c h fest, dass die E n g l ä n d e r am Sonntag n a c h m i t t a g a n k o m m e n und im Hotel A d l o n W o h n u n g n e h m e n w e r d e n . Sonntag a b e n d f i n d e n n o c h keinerlei V e r handlungen
statt.
G e s e h e n : K., D., Fa.
Hbg.
12.53
Br.
12.55
Ch.
1.33
s. a. ZSg. 101/5/96/Nr. 1207 v. 22. März 1935 ZSg. 102/1/51 (2) v. 23. März 1935: Das P r o g r a m m für den B e s u c h S i m o n s w i r d erst am M o n t a g in der P r e s s e k o n f e r e n z b e k a n n t g e g e b e n , da es erst bei dem e r s t e n o f f i z i e l l e n Besuch b e i m R e i c h s a u ß e n m i n i s t e r am M o n t a g v o r m i t t a g besprocher w e r d e n kann. Eine M e l d u n g über die m o r g i g e A n k u n f t wird vorläufig v o n B e r l i n nicht ausgegeben. M a n m ü s s e sowohl den Abflug in L o n d o n als a u c h die A n k ü n d i g u n g d e r A n k u n f t in B e r lin v o r l ä u f i g d e n E n g l ä n d e r n ü b e r l a s s e n . W a h r s c h e i n l i c h kommt D N B - M e l d u n g aus London. (Natürlich kann morgen v o n hier aus ü b e r die tatsächlich e r f o l g t e A n k u n f t berichtet werden). Simon und E d e n beim Führer HHN, Nr. 142 v. 25. März 1935 (Α. Α.), S. 1-2
22.03.1935 ZSg. 101/5/97/Nr.
-
162
1210
-
22. März
B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v.
1935
22.3.35
D i e im h e u t i g e n R e i c h s g e s e t z b l a t t v e r ö f f e n t l i c h t e V e r o r d n u n g
zum
G e s e t z über die Beurlaubung von A n g e s t e l l t e n u n d A r b e i t e r n für Z w e c k e der Leibeserziehung darf, wie schon das G e s e t z nicht veröffentlicht
werden.
G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
selbst,
9.15
Brsl. 7.15 Chmn. 1.33 m i t t a g s s. a. ZSg. 101/5/55/Nr. 1127 v. 20. Februar ZSg. 101/5/60/Nr. 1137 v. 26. Februar
1935 1935
V e r o r d n u n g zum G e s e t z über die B e u r l a u b u n g von A n g e s t e l l t e n und A r b e i t e r n für Zwecke der L e i b e s e r z i e h u n g vom 19. März 1935 (RGBl. 1935, I, S. 382-383). D i e V e r o r d n u n g regelte die F i n a n z i e r u n g und V e r s i c h e r u n g der n a c h d e m G e s e t z b e u r l a u b t e n A n g e s t e l l t e n und A r b e i t e r . Es w u r d e unterz e i c h n e t v o m Reichsminister des Innern, Frick, v o m R e i c h s m i n i s t e r d e r Finanzen, Graf Schwerin von K r o s i g k , dem R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r , m i t der F ü h r u n g der G e s c h ä f t e b e a u f t r a g t : H j a l m a r Schacht, und dem Reichsarbeitsminister, in V e r t r e t u n g : Franz Seldte. Diese l e t z t e A n g a b e w u r d e in einer D r u c k f e h l e r b e r i c h t i g u n g k o r r i g i e r t (S. 392): "Am S c h l u ß der V e r o r d n u n g ... sind bei den U n t e r s c h r i f ten h i n t e r "Der R e i c h s a r b e i t s m i n i s t e r " die H o r t e "In V e r t r e t u n g " zu s t r e i c h e n . "
B e s t e l l u n g e n a. d. P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m v. Z S g . 101/5/98/Nr.
1211
22. März
22.3.35 1935
D i e b e i d e n M e l d u n g e n des DNB ü b e r die U m b a u t e n im p r e u s s i s c h e n Innenministerium für Zwecke der u n d ü b e r d i e G r ü n d u n g der Z e p p e l i n r e e d e r e i
früheren
Militärluftfahrt
sollen in g u t e r A u f -
m a c h u n g h e r a u s k o m m e n , damit der O e f f e n t l i c h k e i t über die w e i s e A u f r ü s t u n g zur Luft K e n n t n i s g e g e b e n wird. s. a. ZSg. 102/1/32 v. 4. J a n u a r
1935
stufen-
- 163 -
22.03.1935
D i e n s t g e b ä u d e d e s R e i x h s l u f tfahrtministeriums im Bau Auf d e m G e l ä n d e des f r ü h e r e n p r e u ß i s c h e n K r i e g s m i n i s t e r i u m s an der L e i p z i g e r u n d W i l h e l m s t r a ß e sind zur Zeit B a u a r b e i t e n im G a n ge. H i e r e n t s t e h t d u r c h e i n e n Um- und E r w e i t e r u n g s b a u das n e u e D i e n s t g e b ä u d e d e s R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r i u m s . ... Das R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r i u m ist b e k a n n t l i c h b i s h e r in der B e h r e n d s t r a ß e ((sie)) untergebracht, und zwar in d e m früheren D i r e k t i o n s g e b ä u d e der e h e m a l i g e n D a r m s t ä d t e r und N a t i o n a l b a n k , d a s sich aber für die b e s o n d e r e n A u f g a b e n des M i n i s t e r i u m s als nicht zweckmäßig e r w i e sen hat. NZ, Nr. 83 v. 24. März 1935, S. 2 G r ü n d u n g d e r Deutschen Z e p p e l i n r e e d e r e i . Das A r c h i v , März S. 1919 (22. März)
1935,
s. a. HHN, Nr. 139 v. 23. M ä r z 1935, S. 1 V B (Ν. Α.), Nr. 83/84 v. 24./25. März 1935, S. 2 ZSg. 102/1/59 (2) v. 3. M a i 1935
ZSg. 1 0 1 / 5 / 9 8 / N r .
1212
22. März
1935
Heute abend kommt n o c h ein kurzes I n t e r v i e w N e u r a t h s mit einer a u s l ä n d i s c h e n Zeitung, in d e m einige F r e u n d l i c h k e i t e n für d i e E n g l ä n d e r h i n s i c h t l i c h des S i m o n - B e s u c h e s
stehen. Da es s i c h b e i
diesem Interview um die letzte o f f i z i ö s e S t e l l u n g n a h m e zu d e m k o m m e n d e n d i p l o m a t i s c h e n G e s p r ä c h in B e r l i n h a n d e l t , bittet d a s A u s w ä r t i g e A m t ebenfalls um B e r ü c k s i c h t i g u n g und gute A u f m a c h u n g . G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
9.15
Brsl.
7.30
Chmn. brfl. N e u r a t h zum e n g l i s c h e n B e s u c h ... Die R e i c h s r e g i e r u n g sieht d e m B e s u c h d e r e n g l i s c h e n R e g i e r u n g s v e r t r e t e r m i t Interesse u n d B e f r i e d i g u n g entgegen. A n g e s i c h t s d e r E n t w i c k l u n g der letzten T a g e k a n n eine offene d e u t s c h - e n g l i s c h e A u s s p r a c h e nur n u t z b r i n g e n d sein, und zwar für alle e u r o p ä i s c h e n Staaten. ... HHN, Nr. 139 v. 23. März 1935, S. 2 s. a. V B (Ν. Α.), Nr. 83/84 v. 24./25. M ä r z 1935, S. 4 FZ, N r . 152 v. 23. März 1935, S. 1 Klarheit war notwendig R e i c h s a u ß e n m i n i s t e r v o n N e u r a t h e r l ä u t e r t das d e u t s c h e H e h r g e s e t z G e r m a n i a , Nr. 81 v. 21. März 1935, S. 1
22.03.1935 ZSg. 102/1/38
- 164 22. M ä r z
1935
G e h e i m r a t A s c h m a n n meinte in der P r e s s e k o n f e r e n z , m a n m ö g e d e n f r a n z ö s i s c h e n Schritt beim V ö l k e r b u n d n i c h t im Detail
behandeln,
also n i c h t erörtern, wie d i e Sache v o r a u s s i c h t l i c h im einzelnen in Genf v e r l a u f e n werde. Ü b e r h a u p t sei k e i n a l l z u
starker H i n -
w e i s auf d i e s e n Schritt notwendig, es i n t e r e s s i e r e uns nicht, in G e n f v o r g e h e n werde. A u c h zur R e d e F l a n d i n s w u r d e n einige m e r k u n g e n g e m a c h t , die sich im w e s e n t l i c h e n auf die
was Be-
Einseitigkeit
der F l a n d i n s c h e n Darstellung b e z o g e n , d a ß zum B e i s p i e l v o n d e n 14 P u n k t e n W i l s o n s überhaupt nicht g e s p r o c h e n w o r d e n sei und daß die ganze französische Abrüstungspolitik
immer darauf abgezielt h a b e ,
D e u t s c h l a n d die Gleichberechtigung n i c h t zu geben. Die Ä u ß e r u n g der " T i m e s " , die die Reise Edens n a c h Paris einen guten
Beschluss
u n d d i e A n r u f u n g des Völkerbundes e i n e n schlechten nennt, m ö g e m a n in d e r d e u t s c h e n Presse n i c h t zu sehr
unterstreichen.
s. a. ZSg. 110/1/44-46 v. 21. März 1935 ZSg. 101/28/137-141 v. 20. März 1935 (Vertraulicher Inform a t i o n s b e r i c h t Nr. 3 7 ) ((Nach d i e s e n Informationen strebte F r a n k r e i c h die politische I s o l a t i o n D e u t s c h l a n d s d u r c h die A n r u f u n g des Völkerbundes an.)) N e b e n der P r o t e s t n o t e zur W i e d e r e i n f ü h r u n g der W e h r p f l i c h t w u r d e seitens d e r französischen R e g i e r u n g a u c h eine A n r u f u n g d e s V ö l k e r b u n d e s in die W e g e geleitet, s. FZ, Nr. 149 v. 22. März 1935, S. 1 W o o d r o w W i l s o n (1856 - 1924), P r o f e s s o r der G e s c h i c h t e u n d S t a a t s w i s s e n s c h a f t e n , 1913 - 1921 P r ä s i d e n t d e r V e r e i n i g t e n S t a a t e n v o n A m e r i k a . 1918 erörterte W i l s o n in einer Rede die G r u n d l a g e n für e i n e n W e l t f r i e d e n , wobei er in 14 P u n k t e n die V o r a u s s e t z u n g e n auflistete. A G o o d a n d a Bad Decision The T i m e s , Nr. 47,018 v. 21. März 1935, S. 15 Flandins Mohrenwäsche HHN, Nr. 137 v. 22. März 1935, S. 1-2
165 B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz ν. ZSg. 1 0 1 / 5 / 9 9 / N r .
1213
23.03.1935 23.3.35
23. M ä r z
1935
Ueber d i e V e r l e i h u n g des E h r e n k r e u z e s d u r c h d e n
Reichswehrminister
an d e n e h e m a l i g e n Kronprinzen soll in d e r Presse nichts
berichtet
werden. Die E h r e n k r e u z e w u r d e n bei T e i l n a h m e am 1. W e l t k r i e g verliehen. Die A n t r a g s f r i s t lief am 31. März 1935 a b (vgl. Kreuz-Z , Nr. 70 v. 23. März 1935, S. 4).
ZSg. 1 0 1 / 5 / 9 9 / N r .
1214
23. M ä r z
1935
In Köln findet d e m n ä c h s t ein Prozess g e g e n O r d e n s s c h w e s t e r n O r d e n s b r ü d e r w e g e n D e v i s e n v e r g e h e n statt. Es w i r d gebeten,
und die
sachlichen Berichte darüber zu bringen, j e d o c h keine h ä m i s c h e n antikirchlichen
Kommentare.
G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
brfl.
Brsl. Chmn.
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/51 (4) v. 23. März 1935 ZSg. 101/5/104/Nr. 1227 v. 29. M ä r z
ZSg. 102/1/51 (1)
23. M ä r z
1935
1935
Die Ä u ß e r u n g e n im "Temps", der w i r t s c h a f t l i c h e M a ß n a h m e n g e g e n D e u t s c h l a n d in Erwägung zieht, sollten in der d e u t s c h e n
Presse
e n t s c h i e d e n z u r ü c k g e w i e s e n w e r d e n . In d e r a u s l ä n d i s c h e n
Presse,
b e s o n d e r s in d e r italienischen, sei u n a n g e n e h m v e r m e r k t
worden,
daß m a n c h e d e u t s c h e Zeitungen zu d e n P r o t e s t n o t e n die
Überschrif-
ten g e m a c h t h ä t t e n "Italienischer u n d f r a n z ö s i s c h e r Protest
zu-
r ü c k g e w i e s e n " . Das habe im A u s l a n d e zu d e m falschen Eindruck g e führt, als habe N e u r a t h d e n P r o t e s t n i c h t entgegengenommen,
wäh-
23.03.1935
- 166 -
rend er in Wirklichkeit doch nur die Begründung zurückgewiesen hat. Man möge sich doch genau an den Sachverhalt halten. Deutschland weist die Proteste zurück Germania, Nr. 82 v. 22. März 1935, S. 1 Deutschland lehnt die Proteste ab WLZ, Nr. 81 v. 22. März 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 150 v. 22. März 1935, S. 1 VB (Ν. Α.), Nr. 82 v. 23. März 1935, S. 3
ZSg. 102/1/51 (3)
23. März 1935
Erst im Laufe des Nachmittags wird die Schacht-Rede vor dem Preußischen Staatsrat ausgegeben. Von preußischer Seite wurde in der Pressekonferenz eine Kommentierung der Reden angeregt und ferner gesagt, es gehe nicht an, wie einzelne Berliner Zeitungen es getan hätten, aus dem amtlichen Text der Rust-Rede einfach nur das herauszugreifen, was ihnen passe. Rust über Bildung, Erziehung, Auslese FZ, Nr. 153 v. 24. März 1935, S. 4 Wirtschaftspolitische Schicksalsfragen Schachts Rede vor dem Preußischen Staatsrat Im Rahmen der Arbeitstagung des Preußischen Staatsrates, in der Ministerpräsident Göring und Reichsminister Rust die in vergangenen Ausgaben wiedergegebenen Reden hielten, sprach auch, wie bereits gemeldet, Reichsbankpräsident Dr. Schacht. Sein Thema war "Die heutige Lage Deutschlands in der Weltwirtschaft". ... FZ, Nr. 154 v. 24. März 1935, S. 2 s. a. HHN, Nr. 139 v. 23. März 1935, S. 1 HHN, Nr. 141 v. 24. März 1935, S. 1 ZSg. 102/1/51 (5)
23. März 1935
Gerügt wurde der Anfang der Berichterstattung eines großen Blattes (Berliner Tageblatt) über den Geschäftsabschluß der Ilse Bergbau. Dort wurde erwähnt, daß im Juni 1934 ein Abkommen mit dem Treuhänder getroffen worden sei, auf Grund dessen man erhebliche Neueinstellungen vorgenommen habe. Die Folge sei gewesen, daß die Gefolgschaft zum Teil mit unproduktiven Arbeiten habe beschäftigt werden müssen und eine relative Verschlechterung der Rentabilität eingetreten sei. Eine solche Berichterstattung schädige den Ge-
167 d a n k e n der A r b e i t s s c h l a c h t .
23./25.03.1935
(Bitte zeigen Sie dies auch dem Han-
del). Ilse p r o d u z i e r t e 1934 m e h r und setzte weniger a b Die Ilse Bergbau AG, die größte ostelbischie B r a u n k o h l e n g e s e l l schaft berichtet für 1934 über eine V e r m i n d e r u n g d e s Brikettabsatzes um 2,4 pCt. - der Absatz sank von 2,21 auf 2,15 Mill, to-, j e d o c h über eine Steigerung der B r i k e t t p r o d u k t i o n u m 2,6 pCt. Mit dem T r e u h ä n d e r für d e n B r a u n k o h l e n b e r g b a u wurde, w i e m a n sich erinnern wird, im J u n i 1934 ein A b k o m m e n g e t r o f f e n (es läuft n o c h bis Ende März 1935), auf G r u n d d e s s e n die G r u b e n erhebliche N e u e i n s t e l l u n g e n v o r n a h m e n . Die G e f o l g s c h a f t m u ß t e infolgedessen zum Teil m i t u n p r o d u k t i v e n A r b e i t e n b e s c h ä f t i g t w e r d e n , und diese T a t sache kommt nicht nur in der g e g e n l ä u f i g e n E n t w i c k l u n g von P r o d u k t i o n und Absatz, sondern a u c h in einer r e l a t i v e n V e r s c h l e c h t e rung d e r B e t r i e b s r e n t a b i l i t ä t zum A u s d r u c k . ... BT, Nr. 139 v. 22. März 1935 (Α. Α.), S. 7 G e s c h ä f t s b e r i c h t der Ilse B e r g b a u AG Wieder 6 % Dividende ... Im B e r i c h t s j a h r w u r d e n e r h e b l i c h e M e h r e i n s t e l l u n g e n v o r g e n o m men, obwohl die G e f o l g s c h a f t d a d u r c h zum Teil m i t u n p r o d u k t i v e n A r b e i t e n b e s c h ä f t i g t w e r d e n m u ß t e . Dies h a t auf die Erzeugungsk o s t e n v e r t e u e r n d eingewirkt. ... HHN, Nr. 138 v. 22. März 1935, S. 12 s. a. FZ, Nr. 152 v. 23. März 1935, S. 3
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 25. März ZSg. 101/5/100/Nr.
1215
25. März
1935
1935
Die i t a l i e n i s c h e n m i l i t ä r i s c h e n M a s s n a h m e n sollen v o r l ä u f i g
nicht
in Form v o n L e i t a r t i k e l n b e h a n d e l t w e r d e n . Die s a c h l i c h e n M e l d u n g e n aus R o m k ö n n e n d a g e g e n a u s f ü h r l i c h g e b r a c h t s. a. ZSg. 102/1/32
(2) v. 25. M ä r z
werden.
1935
Neuer italienisch-abessinischer Zwischenfall HHN, Nr. 143 v. 26. März 1935, S. 2
ZSg. 101/5/100/Nr.
1216
25. März
1935
Die Verhandlungen zwischen dem polnischen Botschafter Lipski d e m R e i c h s a u s s e n m i n i s t e r und d i e A b w e h r d e r d a m i t v e r b u n d e n e n
und aus-
25.03.1935
- 168 -
ländischen Greuelmeldungen sollen in guter A u f m a c h u n g
erschei-
nen. Der p o l n i s c h e Botschafter bei N e u r a t h Der p o l n i s c h e Botschafter Lipski hat a m Sonnabend, d e m 23. März, den R e i c h s a u ß e n m i n i s t e r Freiherrn von N e u r a t h aufgesucht, um m i t ihm die g e g e n w ä r t i g e internationale L a g e zu besprechen, wie sie sich auf G r u n d der letzten E r e i g n i s s e e n t w i c k e l t hat. Die in d e r A u s l a n d s p r e s s e aufgetauchte B e h a u p t u n g eines P r o t e s t e s der polnischen R e g i e r u n g g e g e n das R e i c h s g e s e t z vom 16. März ist v ö l l i g unzutreffend. HHN, Nr. 142 v. 25. März 1935 (Α. Α.), S. 1 s. a. D i p l o m a t in Berlin 1933 - 1939. Papers and Memoirs of Jozef Lipski, A m b a s s a d o r of Poland. Edited by W . Jgdrzejewicz, New York, L o n d o n 1968, S. 179 ff. D a n a c h war sehr wohl von d e r E i n f ü h r u n g d e r Wehrpflicht die Rede. Der polnische Botschafter b r a c h t e d i e Besorgnis seiner R e g i e r u n g ü b e r die neugeschaffene Situation zum A u s d r u c k , s. a. A D A P , Serie C, Bd. III, 2, Nr. 553
ZSg. 101/5/100/Nr.
1217
25. März
1935
In d e n U e b e r s c h r i f ten zum S i m o n - B e s u c h soll w e d e r e i n betonter O p t i m i s m u s n o c h ein betonter P e s s i m i s m u s Platz G e s e h e n : D., K., Fa.
Hbg.
greifen.
12.50 U h r
Brsl.
1.00
"
Chmn.
1.15
"
S i m o n und Eden b e i m Führer/Unter g ü n s t i g e n V o r z e i c h e n S c h w i e r i g e V e r h a n d l u n g e n - aber Z u v e r s i c h t HHN, Nr. 142 v. 25. März 1935 (Α. Α.), S. 1 Die A u s s p r a c h e zwischen dem Führer u n d den e n g l i s c h e n M i n i s t e r n VB (Ν. Α . ) , Nr. 85 v. 26. März 1935, S. 1 Was D e u t s c h l a n d erwartet Die B e r l i n e r B e s p r e c h u n g e n Kreuz-Z , Nr. 72 v. 26. März 1935, S. 1 W o r ü b e r S i m o n u n d E d e n sprachen Germania, Nr. 86 v. 26. März 1935, S. 1 Die B e s p r e c h u n g e n beim Führer Ohne F o r m a l i t ä t e n an die A r b e i t / V o r s i c h t i g e r blickt nach Berlin NZ, Nr. 85 v. 26. März 1935, S. 1
Optimismus/London
25.03.1935
169
A u s g e d e h n t e N a c h m i t t a g s b e s p r e c h u n g e n in d e r R e i c h s k a n z l e i DAZ (R. Α.), Nr. 141-142 v. 26. März 1935, S. 1 Medias in res FZ, Nr.
156 v. 26. M ä r z 1935, S. 1
Offene Aussprache G ü n s t i g e r Eindruck d e r V o r m i t t a g s - B e s p r e c h u n g e n BT, Nr. 144 v. 26. März 1935, S. 1
B e s t e l l u n g e n a. d. P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m v. ZSg. 101/5/101/Nr.
1218
25. März
25.3.35 1935
A m 22. A p r i l d. Js. jährt sich der 20. J a h r e s t a g d e s ersten d e u t schen G a s a n g r i f f s v o n Ypern. Es w i r d seitens des
Reichswehrmi-
n i s t e r i u m s gebeten, im Z u s a m m e n h a n g d e r v i e l f a c h ü b l i c h e n g e n E r i n n e r u n g s a r t i k e l auf d i e s e s E r e i g n i s nicht in d e n ten einzugehen. A u c h w i r d g e b e t e n , keine Bilder,
20jähri-
Einzelhei-
Tatsachenberich-
te oder ähnliches zu v e r ö f f e n t l i c h e n . s. a. ZSg. 102/1/32 (1) v. 25. M ä r z 1935: ... Auf keinen Fall m ö g e n T a t s a c h e n b e r i c h t e und e i n g e h e n d e S c h i l d e r u n g e n des H e r gangs gebracht werden, a u c h n i c h t in illustrierten W o c h e n schriften (bitte teilen Sie d i e s a u c h dem Illublatt m i t . ) D a am 21./22. A p r i l 1935 O s t e r n w a r u n d g l e i c h z e i t i g der 46. G e b u r t s t a g Adolf H i t l e r s gefeiert w u r d e , spielte d i e s e r J a h r e s t a g keine R o l l e in d e n Zeitungen.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 0 1 / N r .
1219
25. März
1935
B e i d e n B e r i c h t e n über den B e r l i n e r B e s u c h wird v o m A u s w ä r t i g e n A m t g e b e t e n , nicht immer nur v o n H e r r n Simon zu sprechen,
sondern
a u c h in gleicher W e i s e stets den M i n i s t e r Eden zu erwähnen.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 0 1 / S r .
1220
25. März
1935
A u f der A v u s v e r a n s t a l t e n g e g e n w ä r t i g die A d l e r w e r k e m i t W a g e n t y p Trumpf J u n i o r V e r s u c h s f a h r t e n m i t dem Ziel,
ihrem
internatio-
25.03.1935
- 170 -
nale R e k o r d e zu brechen. V o r a n k ü n d i g u n g e n über d i e s e Absicht d ü r fen n i c h t g e b r a c h t werden. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
9.15
Brsl. 7.25 Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/32
(3) v. 25. März
1935
In E r w a r t u n g eines Rekords A d l e r - T r u m p f - J u n i o r mit Jaddatz steuert auf neue Bestleistung zu N a c h d e m d i e V e r s u c h s f a h r t e n des E i n l i t e r - T r u m p f - J u n i o r auf der Avus b e r e i t s g e s t e r n vorbehaltlich d e r A n e r k e n n u n g durch die int e r n a t i o n a l e B e h ö r d e vier neue L a n g s t r e c k e n r e k o r d e in der K l a s s e v o n 750 b i s 1 100 ccm nach D e u t s c h l a n d brachte, w i r d er v o r a u s s i c h t l i c h in k u r z e r Zeit auch einen n e u e n L a n g s t r e c k e n r e k o r d über 4 000 M e i l e n g e f a h r e n haben. G e n a u e r e M i t t e i l u n g e n folgen, d a bei Redaktionsschluß n o c h wenige K i l o m e t e r an der n e u e n H ö c h s t l e i s t u n g fehlten. BT, Nr. 148 v. 28. März 1935, S. 1 R e k o r d j a g d g e h t weiter BT, Nr. 149 v. 28. März 1935, S. 12 N u n 10 000 K m . - R e k o r d verbessert A d l e r - V e r s u c h s w a g e n stellt immer m e h r B e s t l e i s t u n g e n auf BLA, Nr. 76 Α ν. 29. März 1935, S. 4
ZSg. 102/1/32
(4)
25. M ä r z
1935
Im h e u t i g e n "12 Uhr-Blatt" ist ein B i l d der ö s t e r r e i c h i s c h e n
lan-
gen K e r l s d e s n e u e n Wiener G a r d e b a t a i l l o n s a b g e b i l d e t . M a n m e i n t e dazu, dafi die V e r ö f f e n t l i c h u n g d i e s e s F o t o s n i c h t v e r e i n b a r m i t d e n R i c h t l i n i e n über die B e h a n d l u n g ö s t e r r e i c h i s c h e r
sei
Dinge.
s. a. ZSg. 101/5/41/Nr. 1102 v. 12. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/5/19/Nr. 1051 v. 22. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/55 (2) v. 30. März 1935 Z w ö l f - U h r - B l a t t (1919 - 1945), B o u l e v a r d z e i t u n g , h e r v o r g e g a n g e n aus d e r " N e u e n Berliner Zeitung" (1931), s. a. W. O s c h i l e w s k i , Z e i t u n g e n in B e r l i n , Berlin 1975, S. 162
26.03.1935
- 171 B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z vom 26. März ZSg. 101/5/102/Nr.
1221
26. März
1935
1935
S p r a c h r e g e l u n g zu d e n Kownoer Urteilen. V o n z u s t ä n d i g e r w i r d gebeten, in d e n K o m m e n t a r e n das Urteil als r e i n e s
Seite Schandur-
teil zu kennzeichnen, und zwar m i t d e n h ä r t e s t e n W o r t e n . Die Anklage war j u r i s t i s c h völlig zusammengebrochen. D i e
verurteilten
D e u t s c h e n sind M ä r t y r e r an ihrem V o l k s t u m und h i n t e r ihnen steht das ganze d e u t s c h e V o l k . D r o h u n g e n gegen L i t a u e n sind zu u n t e r lassen, dagegen ist mit aller Schärfe auf die A u f g a b e der S i g n a t a r m ä c h t e h i n z u w e i s e n , die nun e n d l i c h e i n m a l sich ihrer Pflichten besinnen müssen. s. a. ZSg. 102/1/52 (2) v. 22. Dezember 1934 ZSg. 102/1/37 v. 26. Marz 1935 K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Der d e u t s c h e N a t i o n a l i s m u s treibt reiche F r u c h t : M e m e l - P r o z e ß . Offene H e t z e g e g e n ü b e r d e r sonst nur v e r s t e c k t e n , s. a. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 0 4 / N r . 1226 v. 29. März 1935 ZSg. 102/1/69 (3) v. 18. M a i 1935 S c h r e c k e n s u r t e i l e im M e m e l - P r o z e ß HHN, N r . 144 v. 26. M ä r z 1935 (Α. Α.), S. 1 Der Gipfel! ebd. ((Kommentar)) S c h a n d u r t e i l in K o w n o VB (Ν. Α.), Nr. 86 v. 27. März 1935, S. 1 u. 4 S c h r e c k e n s u r t e i l e in Kowno Ein J u s t i z v e r b r e c h e n / E i n politischer T e n d e n z p r o z e ß FZ, Nr. 158 v. 27. März 1935, S. 1-2 Das S c h a n d u r t e i l in Kowno DAZ (R. Α.), Nr. 143-144 v. 27. März 1935, S. 1 u. 3 RKreuz-Z e c h t s b r u,c hNr.in 73K ov. w n o 27. März 1935, S. 1 V i e r T o d e s u r t e i l e in Kowno G e r m a n i a , Nr. 87 v. 27. März 1935, S. 1 U n g e h e u e r l i c h e r R e c h t s b r u c h in Kowno P o l i t i s c h e B l u t u r t e i l e gegen die M e m e l d e u t s c h e n NZ, Nr. 86 v. 27. M ä r z 1935, S. 1 Das Kownoer S c h a n d u r t e i l NZ, Nr. 86 v. 27. M ä r z 1935, S. 1-2 V i e r T o d e s u r t e i l e in Kowno BT, Nr. 145 v. 26. M ä r z 1935, S. 1
((Kommentar))
- 172 -
26.03.1935 ZSg. 101/5/102/Nr.
1222
26. M ä r z
1935
G e g e n den jetzt verstorbenen S c h a u s p i e l e r M o i s s i sind A n g r i f f e jeder Art zu u n t e r l a s s e n . A l e x a n d e r M o i s s i (1880 - 1935) war am 23. M ä r z g e s t o r b e n . Er h a t t e im A p r i l 1933 D e u t s c h l a n d aus r a s s i s c h e n G r ü n d e n v e r l a s s e n , s. a. J. W u l f , T h e a t e r u n d Film im Dritten Reich, G ü t e r s l o h 1964, S. 241 Alexander Moissi + Der aus T r i e s t stammende Schauspieler A l e x a n d e r M o i s s i ist Freitag n a c h 7 Uhr a b e n d s in einem W i e n e r S a n a t o r i u m a n den Folgen einer i n f e k t i ö s e n Lungenentzündung im 55. L e b e n s j a h r gestorben. DAZ (R. Α . ) , N r . 139-140 v. 24. März 1935, S. 19 s. a. NZZ, Nr. 507 v. 24. März 1935, S. 1 E. Kr.: Ein ehrlicher N a c h r u f Der Fall M o i s s i Am G r a b eines Schauspielers ... A b e r der so umstrittene Künstler w o l l t e a u c h auf dem politischen P a r k e t t g e l t e n . Deshalb bekannte sich M o i s s i , der im Krieg n o c h als F r e i w i l l i g e r und Flieger auf d e u t s c h e r S e i t e g e k ä m p f t h a t t e , als - K o m m u n i s t . ... Sang- und k l a n g l o s w a r Moissis letzter A u s z u g aus Berlin, wo ihn ein v e r d o r b e n e r P u b l i k u m s g e schmack z e h n J a h r e früher n o c h als H e r o s der S c h a u s p i e l k u n s t verg ö t t e r t h a t t e . Er g i n g nach Österreich, um d o r t - E m i g r a n t zu werden, d e r ü b e r a l l , wohin er kam, L ä s t e r r e d e n g e g e n das neue D e u t s c h l a n d , d a s er gar nicht kannte, führen m u ß t e ... Sein letzter W u n s c h war italienischer S t a a t s b ü r g e r zu werden. Mussolini h a t ihm d i e s e B i t t e kurz vor seiner T o d e s s t u n d e erfüllt. Und so wurde eine T r e n n u n g , die das deutsche P u b l i k u m längst d u r c h g e führt h a t t e , a u c h amtlich bestätigt. Der M o n t a g , N r . 12 v. 25. März 1935, S. 10 Der M o n t a g e r s c h i e n im Scherl-Verlag zum W o c h e n b e g i n n des B e r l i n e r L o k a l - A n z e i g e r s .
anstelle
A l f r e d B a s s e r m a n n h a t t e Moissi n a c h d e m Tode d e n Iffland-Ring v e r l i e h e n , d e r d a d u r c h nicht mehr w e i t e r g e r e i c h t w e r d e n konnte (vgl. T a g e s s p i e g e l / E i n e unbegreifliche T a t B a s s e r m a n n s . BLA, Nr. 74 v. 27. März 1935, S. 1-2 und T a g e s s p i e g e l / D e r Iff land-Ring. BLA, Nr. 77 v. 30. März 1935, S. 2). B a s s e r m a n n v e r m a c h t e den Ring dem M u s e u m des S t a a t s t h e a t e r s Wien. D e r z e i t i g e r T r ä g e r ist Josef Meinrad.
26.03.1935
- 173 ZSg. 101/5/102/Nr.
1223
26. März
1935
A m 9. A p r i l findet der 70. G e b u r t s t a g L u d e n d o r f f s statt. A n d i e s e m T a g e w i r d d u r c h die W e h r m a c h t eine Ehrung v o r b e r e i t e t werden, d e ren nähere E i n z e l h e i t e n das DNB m i t t e i l e n wird. Es
steht n i c h t s
im W e g e , w e n n die deutsche P r e s s e die F e l d h e r r n l e i s t u n g in guter F o r m würdigt. Es sollen j e d o c h die alten
Auseinandersetzungen
über die F ü h r u n g in der Schlacht v o n T a n n e n b e r g n i c h t wieder gerollt
auf-
werden.
s. a. ZSg. 101/5/90/Nr. 1190 v. 18. März 1935 ZSg. 102/1/43 (1) v. 26. M ä r z 1935 ZSg. 101/5/113/Nr. 1245 v. 6. A p r i l 1935 E h r u n g e n für L u d e n d o r f f E i n E r l a ß des F ü h r e r s Kreuz-Z
, Nr. B / a 83 v. 8. A p r i l 1935, S. 2
v. W ü l c k n i t z : F e l d h e r r n t u m . / D e r S o l d a t L u d e n d o r f f . / Z u seinem 70. Geburtstag. K r e u z - Z , Nr. A 83 ν. 7. April 1935, S. 3 - 4 D e u t s c h l a n d ehrt seinen F e l d h e r r n L u d e n d o r f f Ein W o r t zu seinem 70. G e b u r t s t a g von W o l f g a n g Foerster, Oberstl. a. D. Direktor der F o r s c h u n g s a n s t a l t für K r i e g s - und H e e r e s g e schichte VB (Ν. Α.), Nr. 99 v. 9. A p r i l 1935, S. 1-2 Ludendorff, der Siebzigjährige Dem g r o ß e n F e l d h e r r n Ludendorff, d e r am 9. A p r i l seinen 70. Geb u r t s t a g begeht, w i d m e n wir im I n n e r e n dieses Blattes eine Seite mit B i l d e r n und A u f s ä t z e n . HHN, Nr. 165 v. 7. A p r i l 1935, S. 1 HHN, Nr. 165 v. 7. A p r i l 1935, S. 9: Ludendorff, d e r S i e b z i g j ä h r i ge Ludendorff ... Es war w o h l a u c h Überspannung einer bereits bis zum H ö c h s t m a ß g e s t e i g e r t e n m i l i t ä r i s c h e n E n e r g i e , als er sich im Sommer 1918 n o c h lange w e i g e r t e , die inzwischen e i n g e t r e t e n e n V e r ä n d e r u n g e n auf dem w e s t l i c h e n K r i e g s s c h a u p l a t z zu erkennen. N u r so erklärt s i c h jene schnelle und n u n a l l z u s p r u n g h a f t k o m m e n d e Wandlung, die d a n n im O k t o b e r zum W a f f e n s t i l l s t a n d s a n g e b o t führte. ... In den letzten J a h r e n ist Ludendorff einen w e l t a n s c h a u l i c h e n W e g gegangen, auf d e m ihm viele M e n s c h e n in D e u t s c h l a n d nicht g e f o l g t sind. A b e r nie w i r d ihm die N a t i o n d e n R e s p e k t v e r s a g e n , der d e m P a t r i o t e n und g r o ß e n Soldaten g e b ü h r t . FZ, Nr. 182 v. 9. A p r i l 1935, S. 3
26.03.1935 ZSg.
- 174 -
101/5/102/Nr.
1224
26. März
1935
U e b e r die B e s p r e c h u n g e n in Berlin s o l l e n a u s l ä n d i s c h e dentenmeldungen,
Korrespon-
soweit sie allzu v i e l E i n z e l h e i t e n aus den Be-
s p r e c h u n g e n geben, nicht v e r ö f f e n t l i c h t werden. J e d o c h soll alles das, was stimraungsraässig d e n Eindruck der B e r l i n e r
Verhandlungen
w i e d e r g i b t , g u t herausgebracht w e r d e n . A m h e u t i g e n A b e n d werden die V e r h a n d l u n g e n v e r m u t l i c h zu E n d e gehen. Eine
Pressekonferenz
ist b e r e i t s einberufen, sodass w i r a u s f ü h r l i c h e Kommentare
oder
A r t i k e l für die Morgenblätter g e b e n können. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.50 Uhr
Brsl. 12.55
"
Chmn.
"
1.10
s. a. ZSg. 102/1/46 v. 26. März 1935: ... Zu v e r m e i d e n sei insbesondere alles, was die a u s l ä n d i s c h e P r e s s e an K o m b i n a t i o n e n ü b e r Ö s t e r r e i c h bringe, s. a. ZSg. 102/1/50 (3) v. 28. M ä r z 1935 Zur n e g a t i v e n Einschätzung der G e s p r ä c h e , die sogar eine "Versteifung der L a g e " mit sich g e b r a c h t h ä t t e n s. ZSg. 101/28/143147 v. 27. März 1935 (Informationsbericht Nr. 38). Zu d e n k o n k r e t e n V e r h a n d l u n g s e r g e b n i s s e n s. ZSg. 101/28/149-153 v. 27. M ä r z 1935 (Informationsbericht Nr. 39): V o n einem Herrn, d e r im a l l g e m e i n e n zuverlässig über die p o l i t i s c h e n A u f f a s s u n g e n des R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m s , i n s o n d e r h e i t der Stellen, die mit H e r r n v o n R i b b e n t r o p zusammenarbeiten, u n t e r r i c h t e t ist, erfahre ich h e u t e in k u r z e r Zusammenfassung, daß bei den B e r l i n e r Bes p r e c h u n g e n d e r F ü h r e r gegenüber d e n E n g l ä n d e r n kurz folgenden S t a n d p u n k t e i n g e n o m m e n h a b e n soll: ... Im G e g e n s a t z d a z u die Informationen des M e t g e r - D i e n s t e s (ZSg. 110/ 1/47 v. 27. März 1935): Das A u s w ä r t i g e Amt h a t a u c h h e u t e in der P r e s s e k o n f e r e n z keinerlei R i c h t l i n i e n über die A u s w e r t u n g des e n g l i s c h e n B e s u c h e s gegeben. W i r s c h w i m m e n also, und das ist u m s o s c h m e r z l i c h e r , als die Meinungen in d e r e n g l i s c h e n Presse außero r d e n t l i c h s k e p t i s c h gehalten sind. Das k o m m t ü b e r r a s c h e n d , d e n n im P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m wurde d o c h immer u n a u s g e s p r o c h e n anged e u t e t , d a ß w i r eigentlich ganz z u f r i e d e n wären, und a u c h das, w a s ich über Simons Äußerungen in d e r i n t e r n a t i o n a l e n P r e s s e k o n f e r e n z am D i e n s t a g a b e n d hörte,war nicht so g e h a l t e n , d a ß man daraus auf e i n e n M i ß e r f o l g schließen müßte. ... Das E r g e b n i s der d e u t s c h - e n g l i s c h e n A u s s p r a c h e HHN, Nr. 145 v. 27. März 1935, S. 1 ((u. K o m m e n t a r : B e i t r a g zum F r i e d e n ) ) s. a. A D A P , Serie C, Bd. III, 2, Nr. 555
Deutschlands
- 175 ZSg. 101/5/103/Nr.
1225
26. März
26.03.1935 1935
DNB-Rundruf vom 26. März 35. Der W a r d P r i c e - A r t i k e l in der "Daily M a i l " soll v o n den nicht m e h r g e b r a c h t oder als D i s k u s s i o n s g r u n d l a g e
Zeitungen
verwandt w e r -
den, da d i e d o r t g e m a c h t e n A n g a b e n nicht a u t h e n t i s c h sind. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
10.10
Br.
8.50
Ch.
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/117 v. 26. März
1935
Englische B e f r i e d i g u n g über d e n Berliner E m p f a n g Stärkste A n t e i l n a h m e der b r i t i s c h e n Ö f f e n t l i c h k e i t ... Die K e r n f r a g e in den B e r l i n e r B e r i c h t e n , die d e n M i t t e l p u n k t der V e r h a n d l u n g e n b i l d e n wird, ist in den B e r i c h t e n v e r s c h i e d e n dargestellt. In einem Punkt h e r r s c h t eine v e r h ä l t n i s m ä ß i g e E i n m ü t i g k e i t : Der O s t e u r o p a p a k t ist, wie s i c h der S o n d e r b e r i c h t e r statter der "Daily Mail", H a r d Price, a u s d r ü c k t , der Felsblock auf dem H e g e Sir J o h n Simons. ... Der im a l l g e m e i n e n sehr gut u n t e r r i c h t e t e S p e z i a l b e r i c h t e r s t a t t e r der "Daily Mail", W a r d Price, ist der M e i n u n g , daß drei Punkte im V o r d e r g r u n d der B e sprechungen stehen würden, n ä m l i c h die s c h o n e r w ä h n t e n Fragen des Ostpaktes, eine V e r s t ä r k u n g der d e u t s c h e n F l o t t e , die R ü c k gabe einiger K o l o n i e n und vor allen D i n g e n die A u f h e b u n g der I n t e r n a t i o n a l i s i e r u n g der d e u t s c h e n Ströme. W a s d i e Luftfrage angeht, so w i r d sie v o n den m e i s t e n K o r r e s p o n d e n t e n , soweit sie auf O s t e u r o p a B e z u g hat, o p t i m i s t i s c h b e u r t e i l t . D e u t s c h l a n d , m e i n t e der " D a i l y - M a i l " - B e r i c h t e r s t a t t e r , würde d u r c h a u s b e r e i t sein, ein d r e i e c k i g e s A b k o m m e n z w i s c h e n d e n drei W e s t m ä c h t e n g u t z u heißen, u n d zwar auf ungefähr d e r g l e i c h e n Stärke an Flugzeugen. Er weist aber z u g l e i c h darauf hin, daß D e u t s c h l a n d seine O s t grenze b e a c h t e n m ü s s e , und D e u t s c h l a n d w ü r d e im F a l l e eines L u f t a b k o m m e n s m i t F r a n k r e i c h und E n g l a n d d e n V o r b e h a l t m a c h e n , daß in F a l l e einer V e r s t ä r k u n g der s o w j e t r u s s i s c h e n L u f t s t r e i t kräfte D e u t s c h l a n d u n d ebenso n a t ü r l i c h seine b e i d e n w e s t l i c h e n V e r t r a g s p a r t n e r b e r e c h t i g t sein würden, ihre L u f t s t r e i t k r ä f t e e n t s p r e c h e n d zu vermehren. ... DAZ (R. Α . ) , Nr. 141-142 v. 26. März 1935, S. 2 DAZ (Β. Α.), H r . 142 v. 25. März 1935, S. 2 Zur Frage der k o l o n i a l e n F o r d e r u n g e n s. A D A P , S e r i e C, Bd. III, 2, Nr. 549 (Der P r ä s i d e n t d e s R e i c h s k o l o n i a l b u n d e s Schnee an d e n Führer u n d R e i c h s k a n z l e r H i t l e r )
26./27.03.1935
- 176 -
ZSg. 102/1/43 (2)
26. März
1935
A u s l ä n d i s c h e Z e i t u n g e n haben gemeldet, Otto W o l f f habe große R ü s t u n g s g e s c h ä f t e m i t Rußland a b g e s c h l o s s e n . Solche Berichte, die v ö l l i g u n r i c h t i g seien, sollen in der d e u t s c h e n P r e s s e n i c h t erscheinen. O t t o W o l f f (1881 - 1940), B e g r ü n d e r einer E i s e n g r o ß h a n d l u n g in K ö l n 1904, 1922 Initiative zur G r ü n d u n g der D e u t s c h - R u s s i s c h e n H a n d e l s AG in Berlin. Beteiligt am B a u der m a n d s c h u r i s c h e n Eisenb a h n . M i t b e g r ü n d e r d e r V e r e i n i g t e n S t a h l w e r k e AG 1926. S e i n EisenS t a h l k o n z e r n g e h ö r t e zu den 8 g r ö ß t e n in D e u t s c h l a n d . V o r d e m A b s c h l u ß d e s deutschen R u ß l a n d k r e d i t s N Z Z , Nr. 518 v. 26. März 1935, S. 2 s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 529, 546, 562 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, N r . 20 ff.
ZSg. 102/1/50 D a s g e s t r i g e V e r b o t v o n Heß,
27. März
1935
über R e i c h s r e f o r m zu schreiben,
s e l b s t v e r s t ä n d l i c h auch für die g e s a m t e Presse, g l e i c h g ü l t i g P a r t e i p r e s s e oder andere. Z u Ihrer I n f o r m a t i o n w o l l e n wir sagen, daß die A u ß e n p o l i t i k
gilt ob
Ihnen
in d e r P r e s s e k o n f e r e n z ü b e r h a u p t nicht
zur S p r a c h e kam. Keine Erörterung der Reichsreform A n o r d n u n g des S t e l l v e r t r e t e r s des Führers D e r S t e l l v e r t r e t e r des Führers, H e s s ordnet an: N a c h dem ausdrückl i c h e n W u n s c h des Führers sollen E r ö r t e r u n g e n j e d e r A r t über die R e i c h s r e f o r m unterbleiben. Ich o r d n e d e s h a l b an, daß sich die D i e n s t s t e l l e n der N S D A P und alle P a r t e i g e n o s s e n jeder öffentlichen E r ö r t e r u n g über die Reichsreform - sei es s c h r i f t l i c h oder mündl i c h - zu e n t h a l t e n haben. Unter R e i c h s r e f o r m ist nicht n u r die k ü n f t i g e g e b i e t l i c h e Abgrenzung d e r R e i c h s g a u e zu v e r s t e h e n , d a r u n ter fallen v i e l m e h r auch F r a g e n d e r o r g a n i s a t o r i s c h e n E i n r i c h t u n g e n d e r R e i c h s g a u e u n d der p e r s o n e l l e n Besetzung der leitenden Stellen. HHN, Nr. 144 v. 26. März 1935, S. 1 Der Fortgang der'Reichsreform FZ, N r . 1 2 3 v. 8. M ä r z 1935, S. 3
((Kommentar))
Der V e r f a s s e r der ersten R e i c h s r e f o r m e n t w ü r f e , Helmut Nicolai, war im F e b r u a r 1935 in die Schweiz g e f l o h e n und nach seiner R ü c k k e h r
27./28.03.1935
- 177
v e r h a f t e t w o r d e n . Die Anklage lautete auf " V e r f e h l u n g e n gegen § 175 des R e i c h s s t r a f g e s e t z b u c h e s " (vgl. N Z Z , Nr. 847 v. 15. Mai 1935, S. 2, s. a. ZSg. 101/2/68/Nr. 110 v. 11. D e z e m b e r 1933).
ZSg. 102/1/50 (1)
28. M ä r z
1935
Eine M e l d u n g , d a ß der polnische A u ß e n m i n i s t e r 2) sehen B o t s c h a f t e r in W a r s c h a u
^
dem
französi-
erklärt h a b e , er v e r s p r e c h e
v o n einer d i r e k t e n A u s s p r a c h e z w i s c h e n ihm und L a v a l nichts habe d e s h a l b L a v a l nicht n a c h W a r s c h a u e i n g e l a d e n , veröffentlicht
soll nicht
werden.
s. a. ZSg. 110/1/51 v. 28. März 1) Jozef
sich und
1935
Beck
2) J u l e s L a r o c h e A m 28. März trat die polnische R e g i e r u n g zurück, aber im neuen K a b i n e t t w u r d e l e d i g l i c h d e r M i n i s t e r p r ä s i d e n t ausgetauscht. M. L a v a l and G e r m a n C o l l a b o r a t i o n The Times, Nr. 47,023 v. 27. März 1935, S. 14 In d i e s e r R e d e L a v a i s vor dem Senat n e n n t er als R e i s e z i e l Wahl lediglich Moskau. s. a. ZSg. 101/5/153/Nr. 1311 v. 11. Mai 1935
ZSg. 102/1/50 (2)
28. M ä r z
seiner
1935
Uber d i e D i f f e r e n z e n , die zwischen d e n b e i d e n d e u t s c h e n
Zeitungen
im P o s e n s c h e n G e b i e t , der Bromberger und d e r P o s e n e r Zeitung standen sind, m ö g e die deutsche Presse n i c h t s. a. ZSg. 110/1/52 v. 28. März
ent-
berichten.
1935
Ein neuer Propaganda-Trick P o s e n e r T a g e b l a t t , Nr. 71 v. 26. März 1935, S. 3 Die "Deutschen Nachrichten",das Posener Organ der Jungdeutschen P a r t e i , w a r f e n d e r "Deutschen R u n d s c h a u " in B r o m b e r g vor, in einer D r u c k e r e i h e r g e s t e l l t zu werden, die a u c h p o l n i s c h e L o h n d r u c k a u f träge d u r c h f ü h r t e , worauf die " R u n d s c h a u " k o n t e r t e , die " N a c h r i c h -
- 178 -
28.03.1935
ten" w ü r d e n selbst in der p o l n i s c h e n " D r u k a r n i a C e n t r a l n a " h e r gestellt, ohne daß d i e s dem Blatt jemals v o n d e r " R u n d s c h a u " zum Vorwurf g e m a c h t w o r d e n sei.
ZSg. 102/1/50 (3)
28. März
1935
Im a l l g e m e i n e n h a b e d i e deutsche Presse die a u s l ä n d i s c h e n stimmen zum S i m o n - B e s u c h richtig w i e d e r g e g e b e n und a u c h
Pressedie T e n -
denz der e i g e n e n A r t i k e l sei richtig gewesen, a l l e r d i n g s m i t w e nigen A u s n a h m e n . Als solche wurde ζ. B. die g r o ß e
Überschrift
des "8 U h r - A b e n d b l a t t s " erwähnt " S i l b e r s t r e i f e n ? " u n d d i e Ä u ß e rung in einer n i c h t genannten Zeitung, die f e s t g e s t e l l t hatte, daß d i e e n g l i s c h e und die d e u t s c h e Politik v o l l k o m m e n
gleichlau-
fen. Bitte ü b e r n e h m e n Sie v o n DNB ein D e m e n t i g e g e n die
sensatio-
n e l l e n M e l d u n g e n im "Daily T e l e g r a p h " über die a n g e b l i c h e n F o r d e r u n g e n H i t l e r s an Simon u n d eine zweite D N B - M e l d u n g , d i e sich g e g e n die i t a l i e n i s c h e Presse wendet, die v o n d e u t s c h e n essen in A b e s s i n i e n
Inter-
schreibt.
s. a. ZSg. 101/5/102/Nr. 1224 v. 26. M ä r z 1935 ZSg. 101/28/145 v. 27. März 1935 ( I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 38): ... W e n n der "Daily T e l e g r a p h " h i e r a u s folgert, daß D e u t s c h l a n d die Rückgabe v o n M e m e l u n d des K o r r i d o r s g e f o r dert und a u c h die Ubereignung der s u d e t e n d e u t s c h e n G e b i e t e der T s c h e c h o s l o w a k e i und die M ö g l i c h k e i t eines A n s c h l u s s e s Ö s t e r r e i c h s an Deutschland v e r l a n g t habe, so ist d a s zwar eine K o m b i n a t i o n , dürfte aber d e n E i n d r ü c k e n d e r e n g l i s c h e n M i n i s t e r entsprechen, die aus d e r W e i g e r u n g D e u t s c h l a n d s , den status quo anzuerkennen, d e r a r t i g e S c h l ü s s e g e z o g e n haben. ... s. a. ZSg. 1 1 0 / 1 / 4 9 - 5 1 v. 27. März
1935
Eine F a l s c h m e l d u n g d e s "Daily T e l e g r a p h " Die N a c h r i c h t d e s Daily T e l e g r a p h " v o m 27. März 1935, w o n a c h der Führer und R e i c h s k a n z l e r in seinen G e s p r ä c h e n m i t d e n e n g l i s c h e n Staatsmännern u n t e r anderem die Forderung der R ü c k g e w i n n u n g d e s Korridors, der A n g l i e d e r u n g der d e u t s c h s p r a c h i g e n G e b i e t e der T s c h e c h o s l o w a k e i usw. als P r o g r a m m p u n k t e der d e u t s c h e n P o l i t i k aufgestellt h a b e n soll, ist in ihrem ganzen Inhalt frei e r f u n d e n und stellt sich als eine ganz üble politische B r u n n e n v e r g i f t u n g dar, die v o n d e u t s c h e r Seite auf das schärfste z u r ü c k g e w i e s e n wird. FZ, Nr. 162 v. 29. M ä r z 1935, S. 2 Eine böswillige V e r d ä c h t i g u n g Deutschlands In der i t a l i e n i s c h e n Presse w o l l e n die V e r d ä c h t i g u n g e n n i c h t v e r stummen, D e u t s c h l a n d v e r f o l g e in A b e s s i n i e n b e s o n d e r e I n t e r e s s e n und habe I n s t r u k t i o n s o f f i z i e r e und K r i e g s m a t e r i a l i e n in A d d i s
28./29.03.1935
- 179
A b e b a angeboten. A l l e diese N a c h r i c h t e n sind frei erfunden und sind in B e r l i n und R o m offiziell d e m e n t i e r t w o r d e n . W e n n h e u t e ein italienisches Blatt auf diese T e n d e n z m e l d u n g e n zurückkommt, so kann dies nur als böswillige V e r d ä c h t i g u n g b e z e i c h n e t werden. FZ, Nr. 162 v. 29. März 1935, S. 2 Zu den d e u t s c h e n Interessen in A b e s s i n i e n s. a. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 557, 558. Bd. IV, 1, Nr. 83 B e r i c h t des AA an d i e deutschen V e r t r e t u n g e n im A u s l a n d über d e n e n g l i s c h e n B e s u c h s. ADAP, Serie C, Bd. III, 2, Nr. 564.
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg. 101/5/104/Nr.
1226
29.3.35
29. M ä r z
1935
L i t a u i s c h e P r e s s e s t i m m e n zum M e m e l p r o z e s s d ü r f e n , w e n n sie überh a u p t g e b r a c h t w e r d e n , nur z u s a m m e n m i t einem a b l e h n e n d e n tar v e r ö f f e n t l i c h t
Kommen-
werden.
s. a. ZSg. 101/5/102/Nr. 1221 v. 26. M ä r z 1935 ZSg. 102/1/55 (3) v. 29. März 1935: Das "Berliner T a g e b l a t t " h a b e litauische P r e s s e s t i m m e n g e b r a c h t , d a b e i aber nur in der U b e r s c h r i f t und d u r c h ein A u s r u f u n g s z e i c h e n Kritik an d e n l i t a u i s c h e n Äußerungen geübt. Das sei d o c h w o h l zu wenig. W e n n m a n solche P r e s s e s t i m m e n v e r ö f f e n t l i c h e n wolle, m ü s s e m a n sie schärfer z u r ü c k w e i s e n . (Bitte schauen Sie d a r aufhin die M e l d u n g an, die wir h e u t e auf d e m Ferndrucker v o n Kowno g e g e b e n haben.) In der A u s g a b e Α des "Berliner T a g e b l a t t s " w a r ein d e r a r t i g e r A r tikel n i c h t n a c h z u w e i s e n . Verletztes Rechtsgefühl ... H ä t t e n die A n g e k l a g t e n v o n Kowno w i r k l i c h d e n V e r s u c h gemacht, das M e m e l l a n d g e w a l t s a m von L i t a u e n loszulösen, d a n n läge ein anderer Fall vor. G e r a d e d a r u m e r s c h e i n e n d i e litauischen P r e s s e stimmen so abwegig, die nunmehr klar zu m a c h e n v e r s u c h e n , daß die O r g a n i s i e r u n g des b e w a f f n e t e n L a n d e s v e r r a t s ... nur a b s c h r e c k e n d b e s t r a f t w e r d e n dürften. Die litauische P r e s s e m a c h t es sich allzu leicht ... FZ, Nr. 164 v. 30. März 1935, S. 3
ZSg. 101/5/104/Nr.
1227
29. M ä r z
1935
D i e M e l d u n g ü b e r d i e D e v i s e n a k t i o n g e g e n k a t h o l i s c h e K l ö s t e r darf nicht kommentiert
werden.
-
29.03.1935 G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
180
-
1.00
Brsl.
12.58
Chmn.
1.18
s. a. ZSg. 102/1/55 (1) v. 29. März 1935 ZSg. 101/5/99/Nr. 1214 v. 23. M ä r z 1935 D e v i s e n s c h i e b u n g e n in katholischen K l ö s t e r n E n t g e g e n u m l a u f e n d e n falschen G e r ü c h t e n w i r d von d e r Z o l l f a h n d u n g s stelle B e r l i n f o l g e n d e s m i t g e t e i l t : M i t t e März d i e s e s Jahres fand e n w e g e n d r i n g e n d e n Verdachts schwerer D e v i s e n - u n d E f f e k t e n s c h i e b u n g e n d u r c h die zuständigen Z o l l f a h n d u n g s s t e l l e n U n t e r s u c h u n g e n bei zahlreichen k a t h o l i s c h e n K l ö s t e r n im ganzen R e i c h e statt mit dem E r g e b n i s , daß g r o ß e V e r g e h e n in d e v i s e n r e c h t l i c h e r H i n s i c h t f e s t g e s t e l l t wurden. S o w e i t s i c h bislang ü b e r s e h e n läßt, h a n d e l t es sich um W e r t e v o n m i n d e s t e n s 2 1/2 M i l l i o n e n R e i c h s m a r k . Eine R e i h e v o n G e i s t l i c h e n , O r d e n s s c h w e s t e r n und O r d e n s b r ü d e r n b e f i n d e t s i c h in Haft. E i n z e l h e i t e n w a r e n im Interesse der s c h w e b e n d e n E r m i t t l u n g e n v o r e r s t nicht b e k a n n t g e g e b e n worden. Weitere Berichte bleiben jedoch vorbehalten. VB (Ν. Α.), Nr. 89 v. 30. März 1935, S. 1 s. a. WLZ, Nr. 89 v. 30. März 1935, S. 1 NZZ, Nr. 629 v. 10. A p r i l 1935, S. 2 ZSg. 101/5/154/Nr. 1312 v. 13. Mai 1935
ZSg. 102/1/55 (2)
29. M ä r z
1935
A u f m e r k s a m g e m a c h t wurde darauf, daß m a n c h e Z e i t u n g e n in ihren K ö p f e n n o c h d e n H i n w e i s darauf tragen, d a ß bei Streik und A u s sperrung m a n zu L i e f e r u n g e n n i c h t v e r p f l i c h t e t sei. Da es n a c h d e n n e u e n G e s e t z e n Streiks und A u s s p e r r u n g e n n i c h t mehr gebe, m ö ge m a n d o c h a u c h die Zeitungsköpfe d a r a u f h i n
korrigieren.
BLA: Bei A u s f a l l der Lieferung w e g e n h ö h e r e r G e w a l t oder B e t r i e b s s t ö r u n g k e i n A n s p r u c h auf N a c h l i e f e r u n g oder R ü c k z a h l u n g . BT: Im F a l l e h ö h e r e r Gewalt oder V e r b o t s besteht k e i n A n s p r u c h auf N a c h l i e f e r u n g oder Erstattung des e n t s p r e c h e n d e n Entgelts. DAZ: Bei u n v e r s c h u l d e t e r N i c h t b e l i e f e r u n g besteht kein A n s p r u c h auf V e r g ü t u n g . DBZ: FZ: S t ö r u n g e n d u r c h höhere G e w a l t b e r e c h t i g e n n i c h t zu E r s a t z a n sprüchen .
-
181
29./30.03.1935
-
Germania: Kreuz-Z : L i e f e r u n g s s c h w i e r i g k e i t e n d u r c h h ö h e r e Gewalt E r s a t z a n s p r ü c h e aus.
schließen
NZ: Im Falle v o n B e t r i e b s s t ö r u n g e n d u r c h h ö h e r e G e w a l t usw. b e steht k e i n A n s p r u c h auf L i e f e r u n g oder N a c h l i e f e r u n g der NZ oder R ü c k z a h l u n g des Bezugsgeldes. RWZ: Keine E r s a t z a n s p r ü c h e bei N i c h t l i e f e r u n g w e g e n Streik oder höherer Gewalt. VB: WLZ: -
ZSg. 101/5/105/Nr.
1228
30. März
B e s t e l l u n g a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v.
1935
30.3.35
Der R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r h a t soeben für alle d e u t s c h e n
Zei-
tungen ein striktes Verbot erlassen, über die P l ä n e der A u s f u h r förderung n o c h etwas zu berichten. Das gesamte T h e m a soll v o n der d e u t s c h e n Presse v o r l ä u f i g unter k e i n e n U m s t ä n d e n mehr w e r d e n , n a c h d e m eine Zeitung eine D e u t s c h l a n d sehr
behandelt
schädigende
I n d i s k r e t i o n b e g a n g e n hat. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg. Brsl. Chmn.
brfl. " brfl.
s. a. ZSg. 102/1/55 (4) v. 30. März 1935: Das R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m teilte mit: K ü r z l i c h h a t R e i c h s b a n k d i r e k t o r B r i n k m a n n in kleinem Kreis v e r t r a u l i c h über E x p o r t p l ä n e g e s p r o c h e n . Eine V e r ö f f e n t l i c h u n g seiner D a r l e g u n g ist. von v o r n h e r e i n v e r b o t e n w o r d e n . T r o t z d e m ist in einer Berliner Zeitung ein A u f s a t z über E x p o r t k a r t e l l e g e b r a c h t w o r d e n , (DAZ vom 24. März), der i n h a l t l i c h d e n A u s f ü h r u n g e n Brinkm a n n s sehr ä h n l i c h ist, ohne daß j e d o c h e r w i e s e n ist, d a ß der A u f s a t z tatsächlich auf d e s s e n D a r l e g u n g e n zurückgeht. Der A r t i k e l enthält u n g e f ä h r alles, was m a n d e m A u s l a n d sagen w ü r d e , um eine A u s f u h r f ö r d e r u n g v ö l l i g u n m ö g l i c h zu m a c h e n . Der R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r e r k l ä r t e es als u n e r wünscht und unzulässig, daß über die Ausfuhrförderung überh a u p t n o c h etwas in d e r T a g e s - und F a c h p r e s s e g e s c h r i e b e n w i r d (bitte W i r t s c h a f t s p o l i t i k und H a n d e l informieren), s. a. ZSg. 110/1/53 v. 30. März 1935 ZSg. 101/5/73/Nr. 1158 v. 5. März 1935 ZSg. 101/5/140/Nr. 1289 v. 4. M a i 1935
30.03.1935
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182
-
Josef W i n s c h u h : K a r t e l l e im N e t z 77Ί D e r R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r s p r a c h h i e r als Sachwalter d e r A u s f u h r f ö r d e r u n g , der E i n f u h r s i c h e r u n g und d e s D e v i s e n h a u s h a l t s . In M ü n s t e r führte kurz n a c h Leipzig Dr. G o e r d e l e r aus, daß es u n s i n n i g sei, auf die Dauer d e n Weg zum b i l l i g s t e n Preis zu v e r s p e r r e n und d a h e r Kartelle und P r e i s b i n d u n g e n eine Ubergangse r s c h e i n u n g s e i n müßten. ... DAZ (R. Α.), N r . 139-140 v. 24. März 1935, S. 13
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 0 6 / N r . D N B - R u n d r u f v.
1229
30. März
1935
30.3.35.
U e b e r das k l e i n e Richtfest in G a t o w b. Berlin, darf nur der D N B T e x t v e r ö f f e n t l i c h t werden. B i l d b e r i c h t e r s t a t t u n g G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
9 Uhr 15
Bresl.
brieflich
ist unzulässig.
Chemn. b r i e f l i c h G o r i n g bei e i n e m Richtfest A m S o n n a b e n d n a c h m i t t a g fand in G a t o w bei B e r l i n ein kleines R i c h t f e s t a n l ä ß l i c h der Fertigstellung von N e u b a u a n l a g e n statt, bei d e r M i n i s t e r p r ä s i d e n t Göring eine k u r z e A n s p r a c h e an die bei den B a u t e n b e t e i l i g t e n Arbeiter r i c h t e t e u n d ihnen seinen Dank für d i e g e l e i s t e t e Arbeit aussprach. BLA, Nr. 78 v. 31. März 1935, S. 6 s. a. NZ, Nr. 90 v. 31. März 1935, S. 1 In B e r l i n - G a t o w w u r d e n mit d e m 1. N o v e m b e r 1935 die L u f t k r i e g s a k a d e m i e u n d d i e Lufttechnische A k a d e m i e a u f g e s t e l l t . R. A b s o l o n , Die W e h r m a c h t im D r i t t e n Reich, Bd. 3, B o p p a r d 1975, S. 182
ZSg. 102/1/55
(1)
30. März
1935
A u f m e r k s a m g e m a c h t wurde auf den " T i m e s " A r t i k e l des Moskauer S o n d e r k o r r e s p o n d e n t e n , der z u dem S c h l u ß k o m m t , daß als E n d e f f e k t des O s t p a k t - P l a n s , wohl ein
sowjetrussisch-französisch-tschechi-
sches B ü n d n i s zu erwarten sei. D a s stimme also m i t d e m überein,
30.03.1935
- 183 -
w a s m a n h i e r stets als Gefahr des O s t p a k t s h i n g e s t e l l t habe und w o m i t man die A b n e i g u n g gegen die a s s i s t a n c e m u t u e l l e
begründet
habe. s. a. ZSg. 110/1/53-54 v. 30. März 1935 ZSg. 102/1/41 (5) v. 1. A p r i l 1935 T h e M o s c o w T a l k s / M r . Eden v i s i t s Mr. S t a l i n / G e r m a n Policy The Times, Nr. 40,026 v. 30. März 1935, S. 14
ZSg. 102/1/55
(2)
30. M ä r z
Surveyed
1935
E i n g r o s s e s B e r l i n e r Blatt (es war die B ö r s e n z e i t u n g ) habe
sich
w i e d e r nicht an die S p r a c h r e g e l u n g über Ö s t e r r e i c h gehalten
und
a u s f ü h r l i c h über Ö s t e r r e i c h s T h e a t e r und ö s t e r r e i c h i s c h e Musik berichtet, was v ö l l i g ü b e r f l ü s s i g
sei.
s. a. ZSg. 102/1/32 (4) v. 25. März 1935 ZSg. 110/1/54 v. 30. März 1935 W i e n e r T h e a t e r u n d Musik BBZ, Nr. 149 v. 29. März 1935, S. 8 D i e B e s p r e c h u n g der neuesten T h e a t e r - u n d K o n z e r t a u f f ü h r u n g e n R o b e r t H o h l b a u m ist ü b e r w i e g e n d positiv.
ZSg. 102/1/55 (3)
30. M ä r z
von
1935
Die M e m e l a n g e l e g e n h e i t biete n o c h m a l s G e l e g e n h e i t für S o n n t a g s a r t i k e l , in d e n e n abermals ein n a c h d r ü c k l i c h e r A p p e l l an die S i g n a t a r m ä c h t e zu richten wäre. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/102/Nr. 1221 v. 26. März 110/1/53 v. 30. März 1935 101/5/107/Nr. 1231 v. 1. A p r i l 102/1/41 (6) v. 1. A p r i l 1935
1935 1935
D i e m e i s t e n Z e i t u n g e n gingen d i e s e r A n r e g u n g n i c h t nach, sondern w ü r d i g t e n m e h r o d e r w e n i g e r a u s f ü h r l i c h d e n 120. G e b u r t s t a g Bismarcks.
- 184 -
30.03.1935 ZSg. 102/1/55
(5)
30. März
1935
V o n der R e c h t s f r o n t d e r NSDAP w u r d e e r k l ä r t , es sei der E i n d r u c k e n t s t a n d e n , als h a n d l e es sich bei der K u n d g e b u n g , d i e d i e R e c h t s front am 1. A p r i l aus Anlaß der V e r e i n h e i t l i c h u n g d e r Justiz
ab-
h a l t e n w o l l t e , u m eine Demonstration g e g e n die amtliche
Kundge-
bung, die für d e n 2. April angesetzt ist. R e i c h s m i n i s t e r
Frank
h a b e , um d i e s e n E i n d r u c k zu vermeiden, die K u n d g e b u n g bis Mitte April
verschoben.
s. a. ZSg. 1 1 0 / 1 / 5 3 v. 30. März 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 3 7 / N r . 1282 v. 2. M a i
1935
D r i t t e s G e s e t z zur Überleitung der R e c h t s p f l e g e auf das R e i c h v o m 24. J a n u a r 1935. (RGBl. 1935, I, S. 68-69) § 1. Mit d e m 1. A p r i l 1935 w e r d e n die J u s t i z b e h ö r d e n der L ä n d e r R e i c h s b e h ö r d e n , d i e Justizbeamten der L ä n d e r u n m i t t e l b a r e R e i c h s beamte, d i e A n g e s t e l l t e n und Arbeiter der L a n d e s j u s t i z b e h ö r d e n treten in d e n D i e n s t des Reiches. S t a a t s a k t zur V e r e i n h e i t l i c h u n g der J u s t i z Der A u f b a u der R e i c h s j u s t i z ist v o l l e n d e t HHN, Nr. 157 v. 3. A p r i l 1935, S. 1 F r a n k , der zu d i e s e m Zeitpunkt R e i c h s m i n i s t e r ohne G e s c h ä f t s b e r e i c h war u n d P r ä s i d e n t der A k a d e m i e für D e u t s c h e s Recht w i r d in der R e d e G ö r i n g s bei diesem Staatsakt lobend erwähnt, war aber n a c h der B e r i c h t e r s t a t t u n g nicht T e i l n e h m e r der V e r a n s t a l t u n g . Die K u n d g e b u n g fand a u c h nicht Mitte A p r i l statt, d e r " R e i c h s j u r i s t e n f ü h r e r " b e g n ü g t e s i c h mit einem Aufruf an die n a t i o n a l s o z i a l i s t i schen R e c h t s w a h r e r (vgl. Das Archiv, A p r i l 1935, S. 65 (2. A p r i l 1935)). Der K o n f l i k t z w i s c h e n den M i n i s t e r n Frank u n d G ü r t n e r Der schon seit M o n a t e n schwebende K o n f l i k t z w i s c h e n den R e i c h s m i n i s t e r n Dr. F r a n k und Gürtner tritt in d i e s e n T a g e n w i e d e r auffällig in E r s c h e i n u n g . Die Kombination, d e n n a t i o n a l s o z i a l i s t i schen D r a u f g ä n g e r Dr. Frank und d e n a l t e n b ü r g e r l i c h e n R o u t i n i e r G ü r t n e r n e b e n e i n a n d e r an die Spitze der J u s t i z v e r w a l t u n g zu stellen, hat s i c h als ausgesprochener M i ß g r i f f h e r a u s g e s t e l l t . ... G e s t e r n h a t Dr. F r a n k nun die G e l e g e n h e i t b e n ü t z t , um seine M i ß s t i m m u n g zu m a n i f e s t i e r e n . Er weigerte sich, an einer g r o ß e n F e i e r in d e r B e r l i n e r Staatsoper a n l ä ß l i c h der Ü b e r f ü h r u n g des g e s a m t e n G e r i c h t s w e s e n s an das R e i c h t e i l z u n e h m e n , obwohl H i t l e r u n d alle in B e r l i n anwesenden R e i c h s m i n i s t e r s i c h zu dem S t a a t s akt e i n f a n d e n . D e m Boykott Schloß sich a u c h der ganze Stab Dr. F r a n k s an, d e r als "Führer der d e u t s c h e n R e c h t s f r o n t " die Stand e s o r g a n i s a t i o n d e r Juristen, R i c h t e r und A n w ä l t e leitet u n d ü b e r d i e s an der S p i t z e der v o n ihm selbst g e g r ü n d e t e n Akademie für d e u t s c h e s R e c h t steht. Dafür erließ Dr. Frank E i n l a d u n g e n für eine auf d e n f o l g e n d e n Tag angesetzte S o n d e r f e i e r der Deutschen R e c h t s f r o n t . S o b a l d Hitler v o n d i e s e m P l a n K e n n t n i s erhielt, erließ er ein V e r b o t d e r mit einer d e m o n s t r a t i v e n S p i t z e g e g e n d e n
30.03.1935
- 185 -
R e i c h s j u s t i z m i n i s t e r v e r s e h e n e n F e s t s i t z u n g . In der Staatsoper g i n g e n die o f f i z i e l l e n Redner Göring, G ü r t n e r u n d Dr. Frick m i t e i s i g e m S t i l l s c h w e i g e n über die R o l l e hinweg, d i e Frank in der R e c h t s e n t w i c k l u n g der b e i d e n letzten J a h r e gespielt hat; d a g e g e n w u r d e n die V e r d i e n s t e des e h e m a l i g e n p r e u ß i s c h e n J u s t i z m i n i s t e r s Kerrl, der sich g u t w i l l i g u n t e r w o r f e n hat, g e b ü h r e n d u n t e r s t r i c h e n N Z Z , Nr. 581 v. 4. A p r i l 1935, S. 2
ZSg. 102/1/55
(6)
30. März
1935
G e b e t e n wurde, bei sportlichen R e k o r d e n zunächst immer h i n z u z u f ü g e n , v o r b e h a l t l i c h der A n e r k e n n u n g d u r c h die AEACR((sic)), w o b e i a l l e r d i n g s im Moment n i e m a n d den g e n a u e n T i t e l d i e s e r O r g a n i s a tion wußte. Die S p o r t r e d a k t i o n w i r d w o h l im Bilde sein. s. a. ZSg. 101/5/55/Nr. 1129 v. 20. F e b r u a r 1935 ZSg. 110/1/54 v. 30. März 1935 ZSg. 101/5/101/Nr. 1220 v. 25. März 1935 A I A C R : A s s o c i a t i o n Internationale des A u t o m o b i l e
Clubs R e c o n n u s
1904 in Bad H o m b u r g gegründet, r e g e l t e d i e s e O r g a n i s a t i o n den int e r n a t i o n a l e n K r a f t w a g e n s p o r t u n d v e r a n s t a l t e t e W e l t - und E u r o p a m e i s t e r s c h a f t e n . Sie ging ü b e r in die FIA (Federation Internationa le de 1'Automobile). 0 N S : O b e r s t e N a t i o n a l e Sportbehörde für die deutsche
Kraftfahrt
186
1.04.1935
Bestellungen a. d. Pressekonferenz vom 1. April 1935. ZSg. 101/5/107/Nr.
1230
1. April 1935
Das Thema des Anbaues von Blumenzwiebeln soll mö((glichst)) nicht angeschnitten werden, da die Verhandlungen mit Holla((nd)) in einem für Deutschland günstigen Sinne abgeschlossen word((en sind.)) s. a. ZSg. 102/1/41 (8) v. 1. April 1935: Mit Rücksicht auf deutsch-hollaendische Abmachungen und um keine unerwuenschte Konjunktur ((sie)) aufkommen zu lassen, moege ueber den Blumenzweifelanbau ((sie)) in Deutschland, vor allem in Ostfriesland, nicht zu auffallend in den Zeitungen berichtet werden. Bitte uebermitteln Sie diesen Wunsch des Reichsnaehrstandes der Wirtschaftspolitik, s. a. ZSg. 110/1/56 v. 1. April 1935 Das deutsch-niederländische Wirtschaftsabkommen vom 18. Dezember 1935 sah für das Jahr 1936 allerdings eine "erhöhte Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Holland" vor (Keesing 1935, 2350 F). Neue Bestimmungen über die Ausstellung von Verrechnungszertifikaten im deutsch-niederländischen Handel HHN, Nr. 157 v. 3. April 1935, S. 5 Monopolisierung der niederländischen Gemüse- und Obstausfuhr nach Deutschland
ZSg. 101/5/107/Nr.
1231
1. April 1935
Die Reuter-Meldung aus Kowno, wonach litauische
Staatsangehö-
rige kein Durchreisevisum durch Deutschland mehr erhalten, darf nicht übernommen werden. s. a. ZSg. 102/1/41 (1) v. 1. April 1935 ZSg. 110/1/57 v. 1. April 1935 ZSg. 102/1/55 (3) v. 30. März 1935 Reuters Ltd. 1865 gegründet, wurde die Gesellschaft eine weltweite britische Nachrichtenagentur, die mit den anderen führenden Agenturen (Havas, WTB und AP) ein Abkommen hatte zur Abgrenzung der geographischen Interessengebiete. Mit Wirkung vom 1. Januar 1934 wurde das Korrespondentennetz des WTB durch das halbamtliche DNB übernommen.
1.04.1935
187
G e r m a n y and M e m e l Visas R e f u s e d To Lithuanians A new c o m p l i c a t i o n has arisen in L i t h u a n i a n relations w i t h G e r m a n y as an outcome of the M e m e l trial. The G e r m a n consulate in Kaunas h a s r e f u s e d to v i s a the p a s s p o r t s of L i t h u a n i a n citizens t r a v e l l i n g to Germany, including even transit visas. H i t h e r t o v i s a s h a v e been g r a n t e d w i t h the m i n i m u m of formalities. The Times, Nr. 47,028 vom 2. A p r i l 1935, S. 13
ZSg. 101/5/107/Nr.
1232
1. A p r i l
1935
Die d e n Z e i t u n g e n zugeleitete P r o p a g a n d a s c h r i f t ü b e r d i e o l y m p i s c h e n S p i e l e soll in d e n S p o r t t e i l e n a u s f ü h r l i c h besprochen w e r d e n . Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
12.55
Br.
12.58
Ch.
1.15
s. a. ZSg. 102/1/41 (3) v. 1. A p r i l 1935 ZSg. 110/1/57 v. 1. A p r i l 1935: ... Sie ((die Propagandaschrift))steile zum ersten Male die g e s a m t e K a m p f s t ä t t e dar u n d enthalte d e n g e s a m t e n V e r a n s t a l t u n g s p l a n der O l y m p i s c h e n S p i e l e in Berlin.
B e s t e l l u n g e n a. d. P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m v. 1. A p r i l 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 0 8 / N r .
1233
1. A p r i l
1935
V o n dem V o r s i t z e n d e n des V e r b a n d e s d e r H a u s - u n d
Grundbesitzer-
vereine T r i b i u s w i r d an die S c h r i f t l e i t u n g e n ein Brief in dem eine Kritik an dem G e s e t z zur F ö r d e r u n g des
verschickt,
Wohnungsbaus
g e ü b t w i r d , das d i e R e g i e r u n g v o r e i n i g e n T a g e n v e r a b s c h i e d e t und in dem b e k a n n t l i c h b e s t i m m t w i r d , d a s s d i e
hat
Hauszinssteuer-
senkung zur Z e i c h n u n g einer A n l e i h e zur F ö r d e r u n g des
Kleinwohnungs-
baus v e r w e n d e t w e r d e n soll. V o n d i e s e m B r i e f d ü r f e n d i e R e d a k t i o n e n keine N o t i z
nehmen.
1.04.1935
-
188
-
G e s e t z zur F ö r d e r u n g des W o h n u n g s b a u s v o m 30. März 1935. (RGBl. 1935, I, S. 469). N a c h diesem G e s e t z w i r d dem F i n a n z m i n i s t e r ein B e t r a g bis zu 50 Millionen RM zur V e r f ü g u n g g e s t e l l t , um ihn "für Zwecke der K l e i n s i e d l u n g und des K l e i n w o h n u n g s b a u s zu v e r w e n d e n " (S 1). Haus- und Grundeigentümer - Kundgebung HHN, Nr. 173 v. 12. April 1935, S. 1
in H a m b u r g
K u n d g e b u n g der H a u s - und G r u n d b e s i t z e r O b e r s t u r m b a n n f ü h r e r Tribius spricht ... Vom B e i f a l l begrüßt, ergriff d a n n d e r Führer des Z e n t r a l v e r bandes O b e r s t u r m b a n n f ü h r e r T r i b i u s das Wort. Er sagte, daß er V e r s t ä n d n i s habe für ein gewisses G e f ü h l der Enttäuschung bei d e n H a u s - und Grundbesitzern, daß er aber hoffe, ihnen neue Z u v e r s i c h t g e b e n zu können. W e n n auch viele F r a g e n , die den H a u s b e s i t z e r b e s c h ä f t i g e n , n o c h n i c h t gelöst seien, so seien d o c h beträchtliche E r l e i c h t e r u n g e n spürbar geworden, u n d w i e für den H a u s b e s i t z , so v e r h a l t e es sich für die g e s a m t e W i r t s c h a f t . M a n m ü s s e sich vorz u s t e l l e n suchen, was geworden w ä r e , w e n n statt d e s N a t i o n a l s o z i a l i s m u s der Bolschewismus g e s i e g t h ä t t e : erst d a n n g e w i n n e man den r i c h t i g e n S t a n d p u n k t für d i e B e w e r t u n g d e r bisherigen Entw i c k l u n g . F l a m m e n d e Proteste seien v ö l l i g sinnlos und w ü r d e n d e n Mann, zu d e m alle m i t Bewunderung a u f b l i c k t e n , w e i l er die Geschicke D e u t s c h l a n d s mit starker H a n d führt, v ö l l i g kalt lassen. "Als ich m e i n A m t übernahm", so rief d e r Redner, "habe ich mir g e s c h w o r e n , bei aller Arbeit zuerst immer N a t i o n a l s o z i a l i s t zu sein." ... HHN, Nr. 174 v. 12. April 1935, S. 5
ZSg. 101/5/108/Nr.
1234
1. A p r i l
Die D N B - M e l d u n g über die Rede des P a p s t e s ^
1935 b i t t e t man, w e n n
ü b e r h a u p t , nur mit ganz w e n i g e n W o r t e n zu k o m m e n t i e r e n des Inh a l t s , d a s s in Deutschland niemals K r i e g s r e d e n im G e g e n s a t z anderen Ländern gehalten worden G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
zu
sind.
9.15
Brsl. 8.30 Chmn. 1 )
'
brfl.
P a p s t Pius XI. (1857 - 1939)
Der Hl. V a t e r m a h n t zum Frieden H o c h b e d e u t s a m e Rede Pius X I . i m G e h e i m e n K o n s i s t o r i u m G e r m a n i a , Nr. 93 v. 2. April 1935, S. 1 Der r e s t l i c h e T e i l d e r Rede lag bei R e d a k t i o n s s c h l u ß n o c h n i c h t vor.
1.04.1935
- 189 -
"Ein n e u e r Krieg w ü r d e ein enormes V e r b r e c h e n sein" Der H e i l i g e V a t e r m a h n t zum F r i e d e n Eine b e d e u t s a m e Rede Papst Pius XI. im G e h e i m e n K o n s i s t o r i u m G e r m a n i a , Nr. 94 v. 3. A p r i l 1935, S. 5 ((Gesamtfassung)) Eine Rede des P a p s t e s gegen d e n Krieg HHN, Nr. 155 v. 2. April 1935, S.. 2 s. a. FZ, Nr. 170 v. 2. A p r i l 1935, S. 2 ((Beide B e r i c h t e ohne Kommentar.))
ZSg. 102/1/41
(2)
1. A p r i l
1935
A u f m e r k s a m g e m a c h t wurde darauf, dass DNB g e s t e r n f a e l s c h l i c h g e m e l d e t hatte: A b w e r t u n g des B e l g a
auf 28 vom H u n d e r t , statt um
28 vom H u n d e r t (was auch bei uns h e u t e m o r g e n falsch im Blatt steht). ^ B e l g i s c h e Devisen s. a. ZSg. 110/1/57 v. 1. A p r i l
1935
Belga um 28 % a b g e w e r t e t FZ, Nr. 168 ν. 1. A p r i l 1935, S. 6 A b w e r t u n g d e s B e l g a um 28 v. H. FZ, Nr. 168 v. 1. A p r i l 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 154 v. 1. April 1935, S: 2
ZSg. 102/1/41 (4)
1. A p r i l
1935
F a l s c h sei, w e n n eine Zeitung als E r g e b n i s der M o s k a u e r gen die U e b e r s c h r i f t waehle: " W e l t r e v o l u t i o n s t r ä u m
Besprechun-
ausgetraeumt".
Das Z i e l d e r S o w j e t s bleibe u n b e r u e h r t und g e r a d e in d e r d e u t s c h e n P r e s s e solle n i c h t s getan werden, was eine g e g e n t e i l i g e hervorrufen
Auffassung
koennte.
s. a. ZSg. 110/1/56 v. 1. A p r i l 1935: ... W e n n eine Zeitung als Ü b e r s c h r i f t n e h m e ... und als U n t e r ü b e r s c h r i f t "Gott erhalte d e n K ö n i g " - so sei dies eine S c h l u ß f o l g e r u n g , die b e s t i m m t nicht r i c h t i g sei. ... N a c h s e i n e n B e s p r e c h u n g e n in B e r l i n w a r Eden n a c h M o s k a u w e i t e r g e r e i s t . Am E n d e des ersten B e s u c h s t a g e s (29. März 1935) h a t t e
- 190 -
1.04.1935
ein D i n e r b e i m Außenminister L i t w i n o w s t a t t g e f u n d e n , der bei d i e ser G e l e g e n h e i t e i n e n Trinkspruch auf d e n e n g l i s c h e n König ausb r a c h t e (vgl. DAZ (R. Α.), Nr. 149 - 150 v. 30. März 1935, S. 2). s. a. A D A P , S e r i e C, Bd. IV, 1, Nr. 11
ZSg. 102/1/41
(5)
1. A p r i l
1935
Einige B l ä t t e r s e i e n auf eine I N S - M e l d u n g h e r e i n g e f a l l e n , n a c h d e r in M o s k a u v o m O s t p a k t nicht v i e l die R e d e g e w e s e n sei. Das sei n a t u e r l i c h s a c h l i c h falsch. s. a. ZSg. 1 1 0 / 1 / 5 6 f. v. 1. A p r i l 1935: ... Es liege kein A n l a ß vor, die Sache so darzustellen, als ob der O s t p a k t nicht eine w e s e n t l i c h e R o l l e gespielt habe. ... I n t e r n a t i o n a l N e w s Service (INS): Zum H e a r s t - K o n z e r n gehörender N a c h r i c h t e n d i e n s t . Zu den A b n e h m e r n d e s a m e r i k a n i s c h e n Dienstes für E u r o p a g e h ö r t e n der "Berliner L o k a l - A n z e i g e r " , die " H a m b u r g e r N a c h r i c h t e n , d i e "Schlesische Z e i t u n g " , d i e L e i p z i g e r N e u e s t e n N a c h r i c h t e n " u. a. m. (Hdb. d. öff. L e b e n s , 6. Aufl. 1931, S. 864) Die V e r a n t w o r t u n g Englands FZ, Nr. 166 v . 31. März 1935, S. 1 ((m.
ZSg. 102/1/41
(6)
Ostpakt))
1. A p r i l
1935
A u f m e r k s a m g e m a c h t wurde auf d e n A r t i k e l v o n O e r i in den Baseler Nachrichten m o e g e ihn
((sie)) vom Sonntag ueber M e m e l g e b i e t und L i t a u e n . M a n
zitieren.
s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 5 (3) v. 30. März 1935 ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 3 (1) v. 2. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/109/Nr. 1237 v. 3. A p r i l Tagesbericht.
1935
Die Gefahr v o n M e m e l
Basler N a c h r i c h t e n , Nr. 88 v. 30./31. März 1935, S. 1 Bereits v o r d i e s e r Anweisung b e r i c h t e t e die SZ: Mahnruf an d i e Signatarmächte des M e m e l s t a t u t s Die "Basler N a c h r i c h t e n " n e h m e n in e i n e m L e i t a r t i k e l zu der M e m e l frage S t e l l u n g u n d schreiben, die l i t a u i s c h e Strafjustiz habe d i e T a t s a c h e a u ß e r a c h t gelassen, daß d i e R e g i e r u n g v o n Kowno seit J a h r e n d a s M e m e l d e u t s c h t u m d u r c h R e c h t s b e u g u n g e n ganz schandbar g e r e i z t h a b e . W e n n die Memelländer h e u t e als illoyale Untertanen
1./2.04.1935
191 Litauens b e z e i c h n e t würden, so seien die l i t a u i s c h e n den dazu angetan, sie zu solchen zu erziehen. ... SZ, Nr. 165 v. 30. März 1935, S. 1
Gewaltmetho-
A l b e r t Oeri (1875 - 1950) war 1925 - 1949 C h e f r e d a k t o r der B a s l e r N a c h r i c h t e n , n a c h d e m er vorher sämtliche R e s s o r t s d u r c h l a u f e n hatte. s. a. U. Fink, A l b e r t Oeri als P u b l i z i s t u n d P o l i t i k e r zwischen den beiden W e l t k r i e g e n , Z ü r i c h 1970
ZSg. 102/1/41
(7)
1. A p r i l
1935
Der " L o k a l a n z e i g e r " hatte am S a m s t a g m o r g e n v o n einer
bevorstehen-
den R e i s e L a v a i s n a c h Berlin g e s c h r i e b e n , was sofort ein Havasdementi
zur Folge gehabt habe. In solch w i c h t i g e n F r a g e n sei es
d o c h wohl z w e c k m a e s s i g zuerst bei a m t l i c h e n S t e l l e n
Rueckfragen
anzustellen. s. a. ZSg. 101/5/121/Nr.
1261 v. 13. A p r i l
1935
Kommt L a v a l n a c h Berlin? Eigener Drahtbericht ... man h a t d e n Eindruck, als ob Laval d e n W u n s c h hegt, vor seinem B e s u c h in M o s k a u mit d e u t s c h e n K r e i s e n Fühlung zu nehmen. Es d ü r f t e n i c h t z u v i e l gesagt sein, w e n n m a n f e s t s t e l l t , daß die M ö g l i c h k e i t einer U n t e r b r e c h u n g der M o s k a u e r R e i s e in Berlin von L a v a l m i t b e s o n d e r e r Freude b e g r ü ß t w e r d e n würde. BLA, Nr. 77 Α ν. 30. März 1935, S. 1
ZSg. 102/1/43
(1)
2. A p r i l
1935
Die d e u t s c h e P r e s s e habe zum T e i l die g e s t r i g e A n t w o r t Simons
in
der M e m e l f r a g e a l l z u gross aufgemacht. Die P r e s s e h a e t t e viel eher fragen sollen, was auf d e n Schritt h i n e r f o l g t sei, als bereits d u r c h die A n t w o r t fuer b e f r i e d i g t zu e r k l a e r e n .
sich
Ausserdem
sei ja d e r S c h r i t t der Signatare b e r e i t s am 13. Maerz, also
laengst
vor dem U r t e i l , u n t e r n o m m e n w o r d e n . A u f m e r k s a m g e m a c h t w u r d e auf eine M e l d u n g in der "Times" v o m 28. M a e r z , die b i s h e r in der d e u t s c h e n P r e s s e n o c h nicht z i t i e r t w o r d e n sei. Es w i r d d a r i n v o r g e s c h l a g e n , d a s s ein " k a l t b l u e t i g e r V e r m i t t l e r " d i e Dinge v i e l l e i c h t in O r d n u n g b r i n g e n koennte.
- 192 -
2.04.1935
s. a. ZSg. 110/1/58 v. 2. A p r i l 1935: ... W e n n m a n R i e s e n ü b e r schriften m a c h e wie "Einspruch der S i g n a t a r m ä c h t e in K o w n o " und "Scharfe V e r u r t e i l u n g der Politik L i t a u e n s " , so m ü s s e man bedenken, dass die A n t w o r t nur v o n dem S c h r i t t spreche, d e r am 13. März, also lange v o r dem Urteil, in K o w n o g e g a n g e n w o r d e n sei. Darauf sei n i c h t e i n m a l eine Antwort erfolgt, und es wäre immerhin interessant, zu hören, was auf d i e s e n S c h r i t t weiter erfolgen werde. In d i e s e m Z u s a m m e n h a n g v e r w i e s O b e r r e g i e r u n g s r a t S t e p h a n auf d e n T i m e s - A r t i k e l vom 28. März, in d e m es u. a. h e i s s t : " A u g e n s c h e i n l i c h w ü r d e es nicht schwer sein, zu einer V e r s t ä n d i gung zu g e l a n g e n , w e n n die bisher so g e d u l d i g e n S i g n a t a r m ä c h t e ernstlich das P r o b l e m anfassen w ü r d e n u s w . " ... Conflict in M e m e l / E f f e c t of Powers' I n t e r v e n t i o n / D e l i c a t e Situation TT! as far as your correspondent is able to a s c e r t a i n the statute, in spite of shortcomings, is workable a n d a c c e p t a b l e by p r a c t i c a l l y all the M e m e l population. A s the L i t h u a n i a n G o v e r n m e n t d e c l a r e they want n o t h i n g m o r e than the severe o b s e r v a n c e of the statute, there is o b v i o u s l y a necessity for' a c o o l h e a d e d m e d i a t o r to negotiate a s e t t l e m e n t and for subsequent s u p e r v i s i o n to w a t c h the d u e o b s e r v a n c e of the statute, w h o s e w o r k i n g w i t h o u t an impartial umpire h a s hitherto failed badly. The Times, Nr. 47,024 v. 28. März 1935, S. 13 Nur eine Geste? FZ, Nr. 171 v. 3. A p r i l 1935, S. 3 s. a. Basler N a c h r i c h t e n , Nr. 88 v. 30./31. M ä r z 1935, S. 1 ((in Oeris L e i t a r t i k e l w u r d e der T i m e s - K o m m e n t a r b e r e i t s zitiert, vgl. ZSg. 102/1/41 (6) v. 1. A p r i l 1935))
ZSg. 102/1/43
(2)
2. A p r i l
1935
Ueber die u n g a r i s c h e n W a h l e n sind n a t u e r l i c h alle
Nachrichten
w i e d e r z u g e b e n , aber in den Kommentaren moege m a n d e n U n g a r n gegenueber m a s s v o l l u n d zurueckhaltend sein und uns n i c h t
unsererseits
dadurch, dass M e l d u n g e n uebermaessig a u f g e m a c h t w e r d e n teiligung der d e u t s c h e n Minderheit) ins U n r e c h t s. a. ZSg. 110/1/58 v. 2. A p r i l
(Benach-
setzen.
1935
Große M e h r h e i t für die Regierung Gömbös Die W a h l e n in U n g a r n HHN, Nr. 157 v. 3. A p r i l 1935, S. 2 Der Sieg d e r R e g i e r u n g s p a r t e i in Ungarn FZ, Nr. 172 v. 3. A p r i l 1935, S. 1 N a c h den u n g a r i s c h e n Wahlen TT. S a c h l i c h m u ß a b e r festgestellt w e r d e n , daß d i e R e g i e r u n g s p r e s se die Hetze g e g e n d i e Deutschen U n g a r n s n i c h t m i t g e m a c h t hat, und
2.04.1935
- 193 -
daß der Druck g e g e n sie v i e l f a c h d a r u m e r f o l g t ist, weil sie m i t o p p o s i t i o n e l l e m P r o g r a m m a u f g e t r e t e n sind. ... VB (Ν. Α.), Nr. 95 v. 5. April 1935, S. 3
ZSg. 102/1/43
(3)
2. A p r i l
1935
M o r g e n n a c h m i t t a g w e r d e n die A b s c h l u s s z i f f e r n des
Winterhilfswerks
v e r o e f f e n t l i c h t , z u denen die d e u t s c h e P r e s s e etwas schreiben W i r g e b e n Ihnen spaeter noch eine A u s r i c h t u n g s. a. ZSg. 102/1/57 v. 2. April
soll.
hierzu.
1935
ZSg. 102/1/57
2. A p r i l
1935
Wie schon erwaehnt, kommen m o r g e n N a c h m i t t a g die
Abschlusszahlen
fuer das W i n t e r h i l f s w e r k , w o z u Dr. J a h n c k e etwa folgendes
sagte:
Das W H W h a t alle Erwartungen, die man a n d i e O p f e r f r e u d i g k e i t d e u t s c h e n V o l k e s setzen konnte, u e b e r t r o f f e n . Es w i r d
des
ausdrueck-
lich ersucht, den Abschluss zum A n l a s s zu n e h m e n , um in der P r e s se in ganz g r o s s e r Form noch e i n m a l auf das W H W einzugehen,
wobei
m a n folgende G e s i c h t s p u n k t e b e h a n d e l n kann: W a e h r e n d in der W e l t Krieg und K r i e g s g e s c h r e i herrscht, hat das d e u t s c h e Volk ein eminentes F r i e d e n s w e r k geleistet,
in einer Zeit, wo alle o e f f e n t -
lichen M i t t e l fuer andere A r b e i t e n a n g e s p a n n t waren. Die R e g i e r u n g konnte nur an d e n O p f e r w i l l e n des V o l k e s a p p e l l i e r e n . M i t dem W H W ist ein S o z i a l i s m u s der Tat v o l l b r a c h t w o r d e n , w i e er
einzigartig
in der G e s c h i c h t e dasteht. O b w o h l d i e s e s M a l nur 5 Monate angesetzt waren, sind die Zahlen vom V o r j a h r n i c h t nur erreicht,
son-
der e r h e b l i c h u e b e r t r o f f e n w o r d e n . Auf der a n d e r e n Seite ist d i e Zahl der zu B e t r e u e n d e n als Folge der g e g e n w a e r t i g e n lage um ueber d r e i Mill, g e s u n k e n
Wirtschafts-
(der H i n w e i s darauf soll j e d o c h
n i c h t zu g r o s s a u f g e m a c h t und n i c h t in U e b e r s c h r i f t e n als S c h l a g zeilen g e n o m m e n w e r d e n . ) Die Z a h l e n ergeben, dass das Volk in seinen b r e i t e n S c h i c h t e n geopfert h a t . H i n z u w e i s e n ist p r a e g n a n t e E r e i g n i s s e , wie den T a g der N a t i o n a l e n
auf e i n z e l n e
Solidaritaet
den T a g der D e u t s c h e n Polizei, d i e V o l k s w e i h n a c h t s f e s t e und die
2.04.1935
- 194 -
z a h l l o s e n k u e n s t l e r i s c h e n und s p o r t l i c h e n V e r a n s t a l t u n g e n im D i e n s t des W H W . D e r Dank der Nation g i l t v o r a l l e m denen, die g e g e b e n h a ben, trotz ihrer zum Teil sehr a n g e s p a n n t e n L a g e , die der R e g i e r u n g n i c h t u n b e k a n n t ist. Unter a l l e n U m s t a e n d e n aber ist a u c h den n a m e n losen H e l f e r n Dank zu sagen, die zum T e i l ohne eigenen w i r t s c h a f t l i c h e n H i n t e r g r u n d b e i Wind und W e t t e r ihre P f l i c h t getan haben. A u c h die technische Leistung der O r g a n i s a t i o n ist n i c h t zu v e r g e s s e n . Die g r o s s e n Zeitungen sollen L e i t a r t i k e l schreiben und w e n n m o e g l i c h n i c h t nur im p o l i t i s c h e n Teil, sondern a u c h im F e u i l l e t o n und im lokalen T e i l auf d e n A b s c h l u s s eingehen.
Diese
A r b e i t der Presse ist fuer D o n n e r s t a g frueh gedacht. s. a. ZSg. 110/1/58 - 59 v. 2. A p r i l 1935: ... T e c h n i s c h bat Dr. J a h n c k e selbst schöpferisch tätig zu sein, eigene L e i t a r t i k e l usw zu s c h r e i b e n ; aber a u c h im lokalen T e i l , im F e u i l l e t o n usw. d a r auf e i n z u g e h e n . M a n könne sich mit L e u t e n in V e r b i n d u n g setzen, d i e selbst g e o p f e r t haben, I n t e r v i e w s m i t M i t a r b e i t e r n , K ü n s t l e r n usw. b r i n g e n . In der ganzen P r e s s e m ü s s e der Stolz über das, was in d i e s e m W i n t e r geleistet w u r d e , zum A u s d r u c k kommen. D a n n k ö n n ten aber a u c h U n t e r r e d u n g e n m i t den B e t r e u t e n selbst g e b r a c h t w e r d e n (im lokalen T e i l oder F e u i l l e t o n usw.). ... s. a. ZSg. 102/1/43 (3) v. 2. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/109/Nr. 1235 v. 3. A p r i l
1935
362 M i l l i o n e n M a r k Winterhilfe 13,5 M i l l i o n e n V o l k s g e n o s s e n w u r d e n b e t r e u t HHN, Nr. 159 v. 4. A p r i l 1935 (Μ. Α.), S. 1 ebd. : E i n V o l k b e w e i s t Gemeinschaft (Von u n s e r e r B e r l i n e r Schriftleitung) ... D i e g e i s t i g e und seelische T i e f e der R e v o l u t i o n findet gerade in d i e s e m W e r k ihren s i c h t b a r s t e n A u s d r u c k . V i e l stilles H e l d e n t u m v e r b i n d e t sich m i t d e m N a m e n W i n t e r h i l f s w e r k . Ungez ä h l t e n a m e n l o s e H e l f e r und H e l f e r i n n e n h a b e n in Sturm u n d W e t ter ihre P f l i c h t g e t a n und in a n g e s t r e n g t e r A r b e i t G r o s c h e n um G r o s c h e n u n d P f u n d um Pfund z u s a m m e n g e t r a g e n , und an die Seite d e s g r o ß e n H e e r e s der Unbekannten s t e l l t e n s i c h am Tage der N a t i o n a l e n S o l i d a r i t ä t die P r o m i n e n t e n , die ihren E i n f l u ß und ihren N a m e n in d e n Dienst d e r s o z i a l e n G e m e i n s c h a f t stellten. Die v o m W i n t e r h i l f s w e r k v e r a n s t a l t e t e n V o l k s w e i h n a c h t e n , die k ü n s t l e r i s c h e n und sportlichen V e r a n s t a l t u n g e n , alle d i e s e U n t e r n e h m u n g e n h a b e n alle Stände u n d S c h i c h t e n des d e u t s c h e n V o l k e s g e m e i n s a m an d e m einen großen W e r k d e r N o t b e k ä m p f u n g gesehen. ... Die W i n t e r h i l f e FZ, N r . 174 v. 4. A p r i l 1935, S. 1 u n d 3
195
3.04.1935
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ν. 3. A p r i l ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 0 9 / N r .
1235
3. A p r i l
1935
1935
Heute n a c h m i t t a g 2 Uhr findet b e i m Führer ein E m p f a n g Leiter des W i n t e r h i l f s w e r k s
sämtlicher
statt. Bei d i e s e r G e l e g e n h e i t
werden
sowohl Dr. G o e b b e l s wie der F ü h r e r selbst R e d e n halten, in d e n e n das g e s a m t e Z a h l e n m a t e r i a l d e s W i n t e r h i l f s w e r k s
bekanntgegeben
wird. D a es sich um eine g r ö s s e r e V e r ö f f e n t l i c h u n g handelt,
ist
für die N a c h m i t t a g s b l ä t t e r d a s ganze M a t e r i a l n i c h t m e h r zu e r w a r ten, j e d o c h für die M o r g e n a u s g a b e n mit S i c h e r h e i t . V o m Berliner Büro kommt, wie angekündigt, ein K o m m e n t a r , w ä h r e n d d i e a n g e k ü n digte R e p o r t a g e über die V e r w a l t u n g des W i n t e r h i l f s w e r k s erst für m o r g e n ( ( D o n n e r s t a g ) ) in Frage kommt, d a d i e B e s i c h t i g u n g aus v e r s c h i e d e n e n G r ü n d e n auf D o n n e r s t a g v e r l e g t s. a. ZSg. 102/1/57 v. 2. A p r i l
wurde.
1935
In der SZ w u r d e der v o n D e r t i n g e r g e z e i c h n e t e K o m m e n t a r aus d e n HHN (Ein V o l k b e w e i s t G e m e i n s c h a f t , v g l . ZSg. 102/1/57) n a c h g e druckt, a l l e r d i n g s unter V e r z i c h t auf d e n H i n w e i s auf "die g e i stige u n d seelische T i e f e der R e v o l u t i o n " (vgl. SZ, Nr. 173 v. 4. A p r i l 1935 (Μ. Α.), S. 1). In der Z e n t r a l e des W i n t e r h i l f s w e r k s Ein B e s u c h bei der N S . V o l k s w o h l f a h r t am M a y b a c h u f e r HHN, Nr. 162 v. 5. A p r i l 1935, S. 3
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 0 9 / N r .
1236
3. A p r i l
1935
Die w i c h t i g e n p o l i t i s c h e n M i t t e i l u n g e n des " S t a r " über die V o r schläge H i t l e r s für einen F r i e d e n s p a k t
sollen n i c h t w e i t e r v e r -
tieft w e r d e n . In der H a u p t s a c h e treffen d i e s e M i t t e i l u n g e n den K e r n d e r Sache, aber d i e R e g i e r u n g hat g e g e n w ä r t i g n o c h kein
Inter-
esse d a r a n , in d e r d e u t s c h e n P r e s s e a u s f ü h r l i c h e Kommentare zu lesen. D i e A b s h a g e n - M e l d u n g über d i e V e r ö f f e n t l i c h u n g des " S t a r " ist ja schon d u r c h unsere B l ä t t e r
gegangen.
s. a. ZSg. 102/1/40 (1) v. 3. A p r i l 1935: D e r " S t a r " u n d a u c h R e u t e r h a b e n eine M e l d u n g v e r b r e i t e t u e b e r "Hitlers V o r s c h l a e g e fuer e i n F r i e d e n s v e r s p r e c h e n " . Sie e n t h a e l t die drei Punkte: Z e h n - J a h r e s - P a k t e , D e f i n i t i o n des A n g r e i f e r s n a c h r u s s i s c h e m M u s t e r und W i r t s c h a f t s b o y k o t t g e g e n d i e A n g r e i f e r . V e r t r a u l i c h
- 196 -
3.04.1935
w u r d e h i e r z u b e m e r k t , dass diese d r e i P u n k t e zwar nicht durchaus f a l s c h seien, d a s s es aber nicht z w e c k m a e s s i g erscheine, die M e l d u n g e n zu v e r o e f f e n t l i c h e n . Die Z e i t u n g e n , die sie n o c h nicht g e b r a c h t h a b e n , s o l l e n sie d e s h a l b n i c h t m e h r abdrucken. (Wie ich d a z u n o c h hoerte, sollen P u n k t 1 u n d 3 richtig sein und nur der 2. n i c h t ganz zutreffen.) The Star
(1888 - 1960) englische
Abendzeitung
E r n ü c h t e r u n g in L o n d o n Ist der O s t p a k t n o c h durchführbar? ... Über die a n g e b l i c h in B e r l i n e r h a l t e n e n A n r e g u n g e n brachte g e s t e r n a b e n d der "Star" eine V e r ö f f e n t l i c h u n g , die in w e s e n t lichen E i n z e l h e i t e n nicht richtig w a r u n d auf d e r e n W i e d e r g a b e d a h e r v e r z i c h t e t w e r d e n kann. M i t t l e r w e i l e h a t t e n die Blätter Zeit, sich n a c h d e m Tatbestand zu e r k u n d i g e n . Die "Morning P o s t " glaubt, d a s v o n ihr Gehörte f o l g e n d e r m a ß e n z u s a m m e n f a s s e n zu können: "1. B i l a t e r a l e N i c h t a n g r i f f s p a k t e ... 2. O b l i g a t o r i s c h e S c h i e d s g e r i c h t s b a r k e i t ..." ... FZ, Nr. 174 v. 4. A p r i l 1935, S. 2 V e r g e b l i c h e s L i e b e s w e r b e n um P o l e n W a r s c h a u zieht d e n Vertrag mit D e u t s c h l a n d einem " g e f ä h r l i c h e n " Ostpakt vor HHN, Nr. 158 v. 3. April 1935 (Α. Α.), S. 1 ((ohne "Star"))
ZSg.
101/5/109/Nr.
1237
3. A p r i l
1935
DNB b e r i c h t e t über einen l i t a u i s c h e n S o u v e r ä n i t ä t s a n t r a g . Es w i r d gebeten, aus taktischen G r ü n d e n d i e s e D N B - M e l d u n g nicht gross
allzu
aufzumachen.
s. a. ZSg. 102/1/40 (2) v. 3. A p r i l 1935: I.N.S. h a t eine M e l dung v e r b r e i t e t , Litauen b e a n s p r u c h t e j e t z t d i e S o u v e r a e n i t a e t ueber das M e m e l g e b i e t . Dazu meinte m a n , dass m a n d i e s e Sache zu ernst n e h m e n wuerde, wenn m a n sie a b d r u c k t e , dass a n d e r e r s e i t s aber ein A b d r u c k ohne Kommentar n i c h t g u t m o e g l i c h sei, w e s h a l b man am b e s t e n n i c h t darauf eingehen soll. s. a. ZSg. 102/1/41 (6) v. 1. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/112/Nr. 1243 v. 5. A p r i l 1935 A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 13, 42 E n g l i s c h e M e l d u n g e n über: Dunkle P l ä n e L i t a u e n s M e h r e r e B l ä t t e r v e r ö f f e n t l i c h e n eine E x c h a n g e - M e l d u n g , w o n a c h die litauische R e g i e r u n g einen neuen S c h l a g g e g e n das M e m e l g e b i e t plant. "Im V e r t r a u e n auf U n t e r s t ü t z u n g F r a n k r e i c h s und R u ß l a n d s " w o l l e sie den V ö l k e r b u n d ersuchen, d a s j e t z i g e M e m e l s t a t u t d u r c h eine u n b e d i n g t e Anerkennung der S o u v e r ä n i t ä t L i t a u e n s ü b e r das G e b i e t zu ersetzen. Präsident S m e t o n a h a b e d e n Beschluß der R e gierung g e b i l l i g t . ... VB (Ν. Α . ) , Nr. 94 v. 4. A p r i l 1935, S. 4
3.04.1935
- 197 ZSg. 101/5/109/Nr.
1238
3. A p r i l
1935
In B e r i c h t e n der K o r r e s p o n d e n t e n aus R o m u n d Paris w i r d in K r i e g s p s y c h o s e gemacht. Die p o l i t i s c h e n S c h r i f t l e i t e r der
einzelnen
Z e i t u n g e n w e r d e n g e b e t e n , diese b e t o n t k r i e g e r i s c h e Note d o c h etwas zu m i l d e r n , da, wie schon f r ü h e r e A n w e i s u n g e n
besagen,
D e u t s c h l a n d k e i n e s w e g s in das K r i e g s g e s c h r e i e i n s t i m m e n will. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.58
Br.
1.05
Ch.
2.20
s. a. ZSg. 102/1/40 (3) v. 3. A p r i l 1935: M i t g r o j s s t e m N a c h d r u c k w u r d e die n a c h E r l a s s des G e s e t z e s v o m 16. Maerz gegebene W e i sung w i e d e r h o l t , d a s s keinerlei K r i e g s p s y c h o s e in d e r Presse gem a c h t w e r d e n duerfe. Anlass g a b e n A r t i k e l in der DAZ und im B.T., in d e n e n g e s a g t ist, dass sowohl in I t a l i e n wie in Paris ernsth a f t v o n Krieg g e s p r o c h e n werde. (DAZ S o n d e r b e r i c h t in d e r h e u t i gen Morgenausgabe). ^
W i e d e r e i n f ü h r u n g der W e h r p f l i c h t
T e i l m o b i l i s i e r u n g u n d Fatalismus S t i m m u n g s b i l d aus Italien V o n e i n e r I t a l i e n r e i s e zurückgekehrt, stellt uns ein F r e u n d u n seres B l a t t e s f o l g e n d e n Bericht zur V e r f ü g u n g . ... W e l c h e r K r i e g denn? M i t w e m b e f i n d e t sich Italien d e n n im Krieg? Das Einberufungsdekret s p r a c h v o n V o r s i c h t s m a ß r e g e l n , w e d e r der Duce in seiner R e d e n o c h die Presse n e n n t ein b e s t i m m t e s L a n d als K r i e g s gegner. A b e r das V o l k weiß es und spricht es aus. "Der Duce w i l l es n i c h t zulassen, daß D e u t s c h l a n d m e h r S o l d a t e n b e k o m m t als w i r " , h ö r t man. Seit w o h l b a l d einem J a h r e reißt m a n sich in Italien w i e d e r um die neuen A u s g a b e n der T a g e s b l ä t t e r , um dort zu lesen, daß die T ü c h t i g k e i t der d e u t s c h e n O f f i z i e r e und S o l d a t e n eine L e g e n d e sei, daß der englische A u ß e n m i n i s t e r n a c h B e r l i n fahre, u m d e n " A n g e k l a g t e n " D e u t s c h l a n d zu v e r h ö r e n , ... DAZ (Β. Α.), Nr. 157 v. 3. A p r i l 1935, S. 1-2 Wirrnis Pariser Eindrücke V o n Dr. R. v. K ü h l m a n n ... Die E i n f ü h r u n g d e r a l l g e m e i n e n W e h r p f l i c h t in D e u t s c h l a n d hat h i e r g e w a l t i g e n E i n d r u c k gemacht und d a z u g e f ü h r t , d a s s alles, was s i c h an N e r v o s i t ä t u n d B e f ü r c h t u n g e n aus d e n d a r g e l e g t e n G r ü n d e n a n g e s a m m e l t h a t t e , n u n p l ö t z l i c h s i c h auf das G e b i e t der A u s s e n p o l i t i k w a r f . In d e n Klubs, in d e n Salons, wo immer M e n s c h e n s i c h treffen, w i r d nur v o n einem g e f l ü s t e r t , v o m Krieg. Bei einem Diner, an dem h o h e B e a m t e des Aussenminister.iums, ehemalige B o t s c h a f t e r , g e w i c h t i g e F i n a n z l e u t e und f ü h r e n d e M ä n n e r der P r e s s e teilnahmen, g a b es n u r ein G e s p r ä c h s t h e m a - K r i e g . D a b e i ist aber keine R e d e davon, d a s s F r a n k r e i c h Krieg führen w ü r d e . Die K r i e g s b e f ü r c h t u n g e n g e h e n alle v o n der E r w a r t u n g aus, dass D e u t s c h l a n d , n a c h O s t e n
- 198 -
3.04.1935
v o r s t o s s e n d , d i e Fackel in den g e h ä u f t e n Z ü n d s t o f f w e r f e n werde. M i t g e h e i m n i s v o l l e n Mienen raunen s i c h d i e A u g u r e n die b e v o r s t e h e n d e E n t w i c k l u n g zu. Deutschland v e r s a m m e l t seine H e e r e an der O s t g r e n z e , f ä l l t ü b e r die T s c h e c h o s l o w a k e i h e r und erobert d a s ganze d e u t s c h s p r e c h e n d e Nordböhmen. F r a n k r e i c h k a n n d i e s e r V e r g e w a l t i g u n g der v e r b ü n d e t e n und befreundeten N a t i o n n i c h t u n t ä t i g zusehen und so n i m m t d a s U n h e i l seinen Lauf. Wer d e r P r o p h e z e i u n g w i d e r s p r i c h t , dass s p ä t e s t e n s im M a i oder Juni E u r o p a aufs n e u e in Flammen s t ü n de, w i r d m i t e i n e m mitleidigen L ä c h e l n als n a i v e r Ignorant abgetan. . .. BT, N r . 158 v. 3. A p r i l 1935, S. 1-2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 1 / N r .
1239
3. A p r i l
1935
B e s t e l l u n g a. d. P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m v. 3. A p r i l Die E r k l ä r u n g S i m o n s im Unterhaus ü b e r die d e u t s c h e
1935 Luftparität
m i t E n g l a n d k a n n gebracht, darf aber n i c h t k o m m e n t i e r t w e r d e n . G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
9.15 Uhr
Brsl. brfl. Chmn. brfl. Simon über die d e u t s c h e Luftmacht " G l e i c h h e i t m i t Englands L u f t f l o t t e " Simon über eine Mitteilung des F ü h r e r s ( D r a h t m e l d u n g u n s e r e s eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r s ) a b . ( s h a g e n ) Im Unterhaus a n t w o r t e t e S i m o n auf d i e Anfrage eines K o n s e r v a t i v e n , ob der Führer ihm A n g a b e n über d i e Stärke der d e u t s c h e n L u f t m a c h t gemacht habe: "Ja, im V e r l a u f e der U n t e r h a l t u n g e n teilte d e r Reichskanzler in g a n z a l l g e m e i n e n A u s d r ü c k e n mit, daß D e u t s c h l a n d die Parität mit E n g l a n d in der L u f t f l o t t e erreicht h a b e . " ... HHN, Nr. 159 v. 4. April 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 174 v. 4. April 1935, S. 2
ZSg.
102/1/40
(4)
3. A p r i l
1935
S t a a t s s e k r e t a e r Meißner liess d r i n g e n d b i t t e n , darauf zu achten, dass d i e N a m e n der auslaendischen D i p l o m a t e n in B e r l i n d o c h r i c h t i g g e s c h r i e b e n w e r d e n moechten.
3.04.1935
199
Otto M e i ß n e r (1880 - 1953) V e r w a l t u n g s b e a m t e r ; seit 1918 im d i p l o m a t i s c h e n Dienst; 1920 L e i t e r des Büros des R e i c h s p r ä s i d e n ten; 1923 Staatssekretär; ab 1935 Chef der P r ä s i d i a l k a n z l e i u n d Reichsminister.
ZSg. 102/1/40
(5)
Das R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m
3. A p r i l
1935
gab, j e d o c h n i c h t zur V e r o e f f e n t -
lichung, b e k a n n t , dass die A u s l a n d s m e l d u n g e n f a l s c h seien, d i e b e h a u p t e n , der L e i t e r der R e i c h s s t e l l e fuer die schaftung, Ministerialdirektor Wohltat
Devisenbewirt-
((sie)), sei N i c h t a r i e r .
H e l m u t h W o h l t h a t (1893 ), Dr. jur., T e i l n e h m e r am 1. W e l t krieg, S t u d i u m der S t a a t s w i s s e n s c h a f t und V o l k s w i r t s c h a f t . 1920 1924 G e s c h ä f t s f ü h r e r einer A u ß e n h a n d e l s f i r m a . 1933 - 1934 Vorstandsm i t g l i e d d e r R e i c h s s t e l l e für M i l c h e r z e u g n i s s e . Seit Dezember 1934 L e i t e r d e r R e i c h s s t e l l e für D e v i s e n b e w i r t s c h a f t u n g . N a c h der Ern e n n u n g S c h a c h t s zum " G e n e r a l b e v o l l m ä c h t i g t e n für die Kriegsw i r t s c h a f t " (21. M a i 1935) L e i t e r seines F ü h r u n g s s t a b e s . 1936 1940 M i n i s t e r i a l d i r e k t o r im R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m und A m t für d e n V i e r j a h r e s p l a n . 1941 Chef einer W i r t s c h a f t s m i s s i o n in M a n d s c h u k o und Japan. N a c h dem K r i e g W i r t s c h a f t s b e r a t e r , s. a. ZSg. 102/1/33 (4) v. 23. A p r i l 1935
ZSg.
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3. A p r i l
1935
Das R e i c h s e r n a e h r u n g s m i n i s t e r i u m h a t g e b e t e n , v o r l a e u f i g n i c h t zu b e r i c h t e n , d a s s eine H a u p t v e r e i n i g u n g der d e u t s c h e n
Fischerei-
w i r t s c h a f t g e b i l d e t werde. M a n m o e g e die e n t s p r e c h e n d e
Verordnung
abwarten. Die " V e r o r d n u n g über den Z u s a m m e n s c h l u ß d e r d e u t s c h e n F i s c h w i r t s c h a f t " d a t i e r t e v o m 1. A p r i l 1935. D a n a c h s o l l t e n alle B e t r i e b e d e r F i s c h w i r t s c h a f t z u s a m m e n g e s c h l o s s e n w e r d e n zu einer " H a u p t v e r e i n i g u n g " m i t d e m Zweck, d i e M a r k t o r d n u n g auf d e m G e b i e t e der F i s c h w i r t s c h a f t d u r c h z u f ü h r e n u n d zu d i e s e m Zweck die G e w i n n u n g , d i e V e r w e r t u n g und d e n Absatz v o n F i s c h e n u n d F i s c h e r z e u g n i s s e n sowie v o n S c h a l - und K r u s t e n t i e r e n und d e r e n E r z e u g n i s s e n zu volkswirtschaftlich gerechtfertigten Preisen durch Zusammenfassung a l l e r b e t e i l i g t e n B e t r i e b e unter F ö r d e r u n g d e r B e l a n g e d e r d e u t s c h e n F i s c h w i r t s c h a f t so z u r e g e l n , daß die V e r s o r g u n g d e r V e r b r a u c h e r s i c h e r g e s t e l l t ist". (§ 2.1) Die V e r o r d n u n g sollte zum 15. Mai 1935 in K r a f t treten (RGBl. 1935, I, S. 542-544). s. a. ZSg. 101/4/200/Nr. 952 v. 1. D e z e m b e r 1934
200
4.04.1935
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz ν. 4. A p r i l ZSg. 101/5/110/Nr.
1240
4. A p r i l
1935
1935
U e b e r die o r g a n i s a t o r i s c h e n V o r b e r e i t u n g e n für d e n 1. Mai im R e i c h und in B e r l i n soll vorläufig nichts b e r i c h t e t w e r d e n , bis Mitteilungen
amtliche
vorliegen.
s. a. ZSg. 101/3/175/Nr. 446 v. 16. A p r i l 1934 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 2 0 / N r . 1260 v. 12. A p r i l 1935 s. a. Η. L a u b e r u n d D. Rothstein, Der 1. M a i unter dem Hakenkreuz, G e r l i n g e n 1983
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 0 / N r .
1241
4. A p r i l
1935
A m 13. u n d 14. A p r i l findet eine S t r a s s e n s a m m l u n g der M i s s i o n statt. D i e s e Sammlung ist ö f f e n t l i c h Gesehen: Fa., D., F.
Hbg.
inneren
genehmigt.
1.00 Uhr
Brsl.12.55
"
Chmn. 1.40
"
s. a. ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 5 5 / N r . 414 v. 6. A p r i l 1934 Bischof D. Zänker: Innere M i s s i o n - D i e n s t am Volke Kreuz-Z, Nr. A 89 ν. 14. A p r i l 1935, S. 3 W e d e r in d i e s e m n o c h in anderen A r t i k e l n w u r d e die Sammlung der Inneren M i s s i o n propagiert.
ZSg.
102/1/55
(1)
4. A p r i l
1935
D u r c h DNB w i r d eine Aeusserung der " G a z e t a P o l s k a " v e r b r e i t e t
wer-
den, die sich m i t d e u t s c h e n V o r s c h l a e g e n b e f a s s t . M a n soll diese P r e s s e s t i m m e n i c h t als Schlagzeile b e n u t z e n , n i c h t
sensationell
a u f m a c h e n und a u c h keine Kommentare d a r u e b e r b r i n g e n . A u c h empfehle es s i c h n i c h t ,
in d e r deutschen P r e s s e
t r i u m p h i e r e n d vom Fallen-
-
201
4.04.1935
-
lassen des O s t p a k t e s zu schreiben. Z w e c k m a e s s i g sei es, beim O s t pakt immer v o n dem Barthouschen O s t p a k t - P r o j e k t zu sprechen. G a z e t a P o l s k a (= Polnische Zeitung), seit 1861, Sprachrohr d e r polnischen Regierung. Der französische A u ß e n m i n i s t e r J e a n L o u i s B a r t h o u (1862 - 1934) war bei einem A t t e n t a t auf den j u g o s l a w i s c h e n K ö n i g in M a r s e i l l e im O k t o b e r 1934 ums L e b e n gekommen. Die i n t e r n a t i o n a l e P a k t - D i s k u s s i o n Paris über A u f r i c h t u n g einer S c h u t z w e h r g e g e n "Gazeta P o l s k a " über K o m p r o m i ß m ö g l i c h k e i t e n VB (Ν. Α.), Nr. 95 v. 5. April 1935, S. 3
Gewaltstreiche/
Die A u s s p r a c h e über K o m p r o m i ß m ö g l i c h k e i t e n HHN, Nr. 161 v. 5. A p r i l 1935 (Μ. Α . ) , S. 1 " G a z e t a P o l s k a " über d e n d e u t s c h e n S t a n d p u n k t FZ, Nr. 176 v. 5. A p r i l 1935, S. 2
ZSg. 102/1/55
(2)
4. A p r i l
1935
Der R e i c h s j u s t i z m i n i s t e r hat an das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m Schreiben g e r i c h t e t ,
ein
in dem d a r u e b e r K l a g e g e f u e h r t wird, d a s s
einige Z e i t u n g e n in letzter Zeit G e r i c h t s u r t e i l e in u n z u l a e s s i g e r W e i s e k r i t i s i e r t h a e t t e n , u n d zwar s o w o h l in h o e c h s t e m M a s s e u n sachlich als a u c h in einem Ton, der n a h e z u an H e t z e grenze.
Selbst-
v e r s t a e n d l i c h sei g e g e n sachliche Kritik n i c h t s einzuwenden,
auch
wenn U r t e i l e a n n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n G r u n d s a e t z e n w u e r d e n , aber zu b e d e n k e n bleibe, d a s s d i e G e r i c h t e
gemessen Einrichtun-
gen d e s n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n S t a a t e s seien u n d eine E r s c h u e t terung ihres A n s e h e n s v e r m i e d e n w e r d e n m u e s s e .
- 202 -
5. OA.1935
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 5. A p r i l ZSg. 101/5/112/Nr.
1242
5. A p r i l
1935
1935
Das " B e r l i n e r T a g e b l a t t " v e r ö f f e n t l i c h t eine P a r i s e r U e b e r f l i e g u n g P o l e n s durch S o w j e t f l u g z e u g e .
Meldung:
Diese Meldung
soll
n i c h t ü b e r n o m m e n werden. s. a. ZSg. 110/1/60 v. 5. A p r i l
1935
Polemik W a r s c h a u - M o s k a u Wie n u n m e h r k l a r wird, sind alle von d e r e u r o p ä i s c h e n Presse an die U n t e r h a l t u n g e n zwischen Beck und E d e n g e k n ü p f t e n V e r m u t u n g e n , soweit sie A b ä n d e r u n g s v o r s c h l ä g e zum O s t p a k t b e t r e f f e n , irrig. A b ä n d e r u n g s v o r s c h l ä g e zum O s t p a k t sind w e d e r v o n Eden n a c h W a r schau m i t g e b r a c h t n o c h von Beck in W a r s c h a u formuliert worden. Ebenso g e h e n alle Gerüchte über eine a n g e b l i c h e Bereitschaft Polens, s o w j e t r u s s i s c h e Flugzeuge p o l n i s c h e s G e b i e t in der R i c h t u n g auf die T s c h e c h o s l o w a k e i überfliegen zu lassen, fehl. ... BT, Nr. 165 v. 6. A p r i l 1935 (Α. Α.), S. 2
ZSg. 101/5/112/Nr.
1243
5. A p r i l
In a u s l ä n d i s c h e n N a c h r i c h t e n a g e n t u r e n
1935
erscheinen Meldungen über
einen d e u t s c h e n Protestschritt in Kowno w e g e n d e r letzten antid e u t s c h e n K u n d g e b u n g e n . T a t s ä c h l i c h ist ein solcher
Protestschritt
des d e u t s c h e n G e s a n d t e n erfolgt, es soll j e d o c h aus
aussenpoliti-
schen G r ü n d e n v o r l ä u f i g nichts d a r ü b e r b e r i c h t e t
werden.
s. a. ZSg. 110/1/60 v. 5. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/109/Nr. 1237 v. 3. A p r i l 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 13, 39 S e n t e n c e s on M e m e l Nazis The T i m e s , Nr. 47,030 v. 4. A p r i l 1935, S. 14 Protest To Germany The T i m e s , Nr. 47,032 v. 6. A p r i l 1935, S. 12 ebd.: M e m e l a n d Danzig ((Kommentar)) N a c h d i e s e n B e r i c h t e n war k e i n d i p l o m a t i s c h e r S c h r i t t in A u s s i c h t , s t a t t d e s s e n w a r die Rede v o n einem l i t a u i s c h e n P r o t e s t g e g e n " a n t i l i t a u i s c h e D e m o n s t r a t i o n e n und a n t i l i t a u i s c h e P r o p a g a n d a in Rundfunk und Presse". D e u t s c h e r P r o t e s t in Kowno NZZ, Nr. 593 v. 5. April 1935, S. 1 Die a n g e s p r o c h e n e Nachricht geht auf eine H a v a s - M e l d u n g
zurück.
5./6.04.1935
- 203 ZSg. 101/5/112/Nr.
1244
5. A p r i l
1935
Die E r n e n n u n g d e s n e u e n G o u v e r n e u r s für das M e m e l g e b i e t gibt der d e u t s c h e n P r e s s e keinen b e s o n d e r e n A n l a s s , s i c h m i t dieser P e r s ö n l i c h k e i t zu beschäftigen. B e k a n n t l i c h w e c h s e l n die Gouverneure im M e m e l g e b i e t alle Monate. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.52
Uhr
Brsl. 12.50
"
Chmn.
"
1.26
s. a. ZSg. 110/1/60 v. 5. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/78/Nr. 1166 v. 7. M ä r z 1935 ZSg. 101/5/119/Nr. 1257 v. 11. A p r i l 1935 Vladas Kurkauskas: Ein n e u e r M e m e l - G o u v e r n e u r VB (Ν. Α.), Nr. 96 v. 6. April 1935, S. 3 Ein F r i e d e n s s t ö r e r tritt ab Zum R ü c k t r i t t des M e m e l g o u v e r n e u r s N a v a k a s VB (Ν. Α.), Nr. 97 v. 7. April 1935, S. 4 s. a. HHN, Nr. 162 v. 5. April 1935 (Α. Α.), S. 1 FZ, Nr. 177 v. 6. April 1935, S. 1
ZSg. 101/5/113/Nr.
1245
6. A p r i l
D N B - R u n d r u f vom 6. April
1935
1935
Bilder, die L u d e n d o r f f zusammen oder g l e i c h z e i t i g m i t dem F ü h r e r zeigen, d ü r f e n auf keinen Fall v e r ö f f e n t l i c h t werden, es sei denn, dass d i e v o r h e r i g e schriftliche E r l a u b n i s des Bilderreferats Propagandaministeriums G e s e h e n : Fa., D., K.
des
vorliegt. Hbg. 9.15 U h r Brsl.8.06
"
Chmn.brf1. s. a. ZSg. 102/1/63 (2) v. 6. A p r i l 1935: Die BZ h a t eine N o t i z über F e i e r n der R e i c h s w e h r zum G e b u r t s t a g L u d e n d o r f f s , die v o r -
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6.04.1935
läufig n i c h t w e i t e r verbreitet w e r d e n soll, d a m a n eine amtliche a b w a r t e n möge. s. a. ZSg. 101/5/102/Nr. 1223 v. 26. M ä r z 1935 ZSg. 101/5/116/Nr. 1253 v. 9. A p r i l 1935 A m 9. A p r i l b e g i n g Ludendorff s e i n e n 70. Geburtstag, bei d e s s e n V o r b e r e i t u n g e n es zu Mißstimmungen zwischen L u d e n d o r f f und H i t l e r w e g e n der K o n d i t i o n e n einer m ö g l i c h e n A u s s ö h n u n g kam. s. a. ZSg. 101/28/155-157 v. 11. A p r i l 1935 (Vertraulicher I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 40): ... Man h a t a u c h mit dem Feldherrn F ü h l u n g g e n o m m e n w e g e n der Verleihung d e s C h a r a k t e r s eines G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l s . L u d e n d o r f f wies diese E h r u n g zurück m i t dem Hinweis d a r a u f , d a s s er v o r zwei J a h r e n in einer B r o s c h ü r e ausgeführt h ä t te, der T i t e l G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l trüge ö s t e r r e i c h i s c h e n C h a r a k ter: n a c h g e r m a n i s c h e r und d e u t s c h e r A u f f a s s u n g gebe es nur d e n B e g r i f f "Der F e l d h e r r " . Aus d i e s e m G r u n d e ist d a n n a u c h diese T i t u l i e r u n g an seinem Ehrentage a n g e w e n d e t w o r d e n . Als der G e n e r a l m e r k t e , d a s s er mit der P r o p a g i e r u n g seiner w e l t a n s c h a u l i c h e n I d e e n n i c h t das Ohr des Führers h a t t e , b e s c h r ä n k t e er sich auf j e n e s sehr kühle Danktelegramm, das in k e i n e r l e i V e r h ä l t n i s zu d e r G r ö s s e der O v a t i o n e n stand, die m a n (157) ihm an seinem 70. G e b u r t s t a g bot. Im übrigen v e r w e i s e n w i r in d i e s e m Zusammenhang auf u n s e r e f r ü h e r e n Informationen Nr. 36 vom 20. März 1935. S o w e i t es zu ü b e r s e h e n ist, w u r d e n k e i n e d e r a r t i g e n Photos in d e n Zeitungen abgedruckt.
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D i e T a t s a c h e des Besuches r u s s i s c h e r M i l i t a e r f l i e g e r i n t e r e s s a n t u n d k o e n n e u n b e d e n k l i c h g e n u e g e n d gross
in Prag sei aufgemacht
werden. S o w j e t m i l i t ä r f l i e g e r in Prag W i e t s c h e c h i s c h e Blätter m e l d e n , sind v i e r O b e r s t e n des sowjetr u s s i s c h e n M i l i t ä r f l u g w e s e n s unter F ü h r u n g d e s F l i e g e r g e n e r a l s L o w r o w in Prag eingetroffen. Die G ä s t e k a m e n auf Einladung der t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n F l u g z e u g f a b r i k e n u n d b e s u c h e n den Chef des t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n Generalstabes, den t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n A r m e e i n s p e k t o r und d e n tschechoslowakischen D i v i s i o n s g e n e r a l , I n g e n i e u r Fijfar. Die Offiziere w u r d e n auch im N a t i o n a l v e r t e i d i g u n g s m i n i s t e r i u m vorgestellt. D i e s o w j e t r u s s i s c h e n Flieger b l e i b e n e t w a 10 T a g e in Prag. V B (Ν. Α.), Nr. 98 v. 8. A p r i l 1935, S. 2 E i n s o w j e t r u s s i s c h e r Fliegergeneral b e s u c h t Prag FZ, Nr. 181 v. 8. A p r i l 1935, S. 2 ((derselbe T e x t wie im V B ) )
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In v e r s c h i e d e n e n Zeitungen e r s c h e i n e n A r t i k e l s e r i e n "Rote ueber E u r o p a " . Es wurde an den frueher einmal
Spione
ausgesprochenen
W u n s c h e r i n n e r t , n i c h t s romanhaftes ueber Spionage zu v e r o e f f e n t lichen, u m nicht d a d u r c h zu S p i o n a g e t a e t i g k e i t
anzureizen,
e r g a e n z e n d d i e W e i s u n g gegeben, dass m a n a u c h d u r c h a u s g e s c h m u e c k t e T a t s a c h e n s c h i l d e r u n g e n das gleiche
unerwuenschte
Ziel h e r b e i f u e h r e n koenne, w e s h a l b m a n sich auf sachliche berichte b e s c h r a e n k e n
und
sensationell Prozess-
moege.
s. a. ZSg. 101/5/24/Nr. 1069 v. 29. J a n u a r 1935 ZSg. 101/5/170/Nr. 1340 v. 25. Mai 1935
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Erinnert w u r d e daran, dass m a n v o r dem 1. Mai n o c h keine
Propagan-
d a fuer d i e spaeter stattfindende M a r i n e v o l k s w o c h e m a c h e n moege. Die M a r i n e - V o l k s w o c h e wurde vom 11. - 16. Juni 1935 in Kiel d u r c h geführt.
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Das R e i c h s e r n a e h r u n g s m i n i s t e r i u m
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wies darauf hin, dass aus dem
T e l e g r a m m Darres an die W i t w e des g e s t e r n v e r s t o r b e n e n
Staats-
rats E r n s t B r a n d e s die Einstellung des R e i c h s n a e h r s t a n d e s
zu dem
V e r s t o r b e n e n e r s i c h t l i c h sei. I n f o r m a t o r i s c h wurde m i t g e t e i l t , d a s s D a r r e sich bei der B e i s e t z u n g d u r c h h e r v o r r a g e n d e vertreten
Maenner
lassen werde.
E r n s t B r a n d e s (1862 - 1935) R i t t e r g u t s b e s i t z e r , i n der L a n d w i r t s c h a f t s k a m m e r in leitender F u n k t i o n tätig, seit Ende 1933 preußischer Staatsrat. S t a a t s r a t Dr. Dr. h. c. Ernst B r a n d e s f Ganz p l ö t z l i c h v e r s t a r b auf einem J a g d g a n g der Staatsrat Dr. Dr. h. c. E r n s t Brandes-Althof am D o n n e r s t a g abend. Er war m i t seinem Sohn zur S c h n e p f e n j a g d gegangen. N a c h 3/4 S t u n d e n kehrte der S o h n zum S t a n d p l a t z seines Vaters zurück, wo er ihn tot auffand. B r a n d e s ,
6./8.04.1935
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d e r im 74. L e b e n s j a h r stand, fühlte s i c h n o c h in d e n letzten T a g e n sehr rüstig. K r e u z - Z , N r . A 82 ν. 6. April 1935, S. 1 ebd., S. 3 ((Nachruf)) N a c h r u f für Brandes D e r R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r Darre h a t a n l ä ß l i c h des H i n s c h e i d e n s v o n S t a a t s r a t Brandes an F r a u B r a n d e s folgendes T e l e g r a m m ger i c h t e t : D i e N a c h r i c h t von dem p l ö t z l i c h e n H i n s c h e i d e n Ihres v o n m i r h o c h v e r e h r t e n Herrn Gemahls h a t m i c h auf das tiefste ers c h ü t t e r t . I c h b i t t e , meiner h e r z l i c h s t e n T e i l n a h m e v e r s i c h e r t z u sein. Es w i r d unvergessen b l e i b e n , was der v e r e w i g t e R e i c h s p r ä s i d e n t u n d G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l v o n H i n d e n b u r g Ihrem G a t t e n zu seinem 70. Geburtstage in A n e r k e n n u n g seines Wirkens auf d e n A d l e r s c h i l d des Deutschen R e i c h e s p r ä g e n ließ: Dem bewährten F ü h r e r der d e u t s c h e n Landwirtschaft, d e m H ü t e r der H e i m a t s c h o l l e . K r e u z - Z , Nr. A 83 ν. 7. April 1935, S. 4
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 8. A p r i l ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 4 / N r . 1246
8. A p r i l
1935
1935
U e b e r V e r h a f t u n g e n beim R e i c h s b a h n z e n t r a l a m t soll unter keinen U m s t ä n d e n etwas berichtet w e r d e n . Es h a n d e l t s i c h um eine g r ö s s e r e Bestechungsaffäre. s. a. ZSg.
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W i e s c h o n aus d e m Telegramm des F ü h r e r s an
1935 Lordsiegelbewahrer
E d e n h e r v o r g e h t , besteht für die d e u t s c h e P r e s s e kein Anlass, die E r k r a n k u n g Edens mit unfreundlichen K o m m e n t a r e n zu versehen. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg. 1.10 Uhr Br.
1.10
"
Ch.
1.10
"
Eden überanstrengt U b e r d a s B e f i n d e n des auf der R ü c k r e i s e v o n Prag erkrankten L o r d s i e g e l b e w a h r e r s Eden gaben die h i n z u g e z o g e n e n S p e z i a l ä r z t e ein B u l l e t i n aus, in dem es heißt, E d e n leide an einer Ü b e r a n s t r e n g u n g
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des H e r z e n s als Folge der letzten u n r u h i g e n L u f t r e i s e . Er bedürfe vier - sechs W o c h e n vollkommener Ruhe. VB (Ν. Α . ) , Nr. 98 v. 8. A p r i l 1935, S. 2 G e n e s u n g s w ü n s c h e H i t l e r s für Eden DNB m e l d e t : Der Führer und R e i c h s k a n z l e r h a t dem L o r d s i e g e l b e w a h r e r E d e n seine aufrichtige T e i l n a h m e a n dessen Erkrankung ausg e s p r o c h e n und seine besten W ü n s c h e für b a l d i g e W i e d e r h e r s t e l l u n g übermittelt. DAZ (R. Α.), Nr. 165-166 v. 9. A p r i l 1935, S. 2
ZSg. 101/5/115/Nr.
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8. A p r i l
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B e r l i n , d e n 8. A p r i l 35. Die M e l d u n g d e r "Berliner N a c h t a u s g a b e " " F r a u e n am Pranger" darf auf k e i n e n Fall ü b e r n o m m e n w e r d e n . G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg. 9.15 Br.
9.10
Ch.
brfl.
R e n e w e d A n t i - J e w i s h Activity Of N a z i s Women Pilloried From Our O w n C o r r e s p o n d e n t A c r u e l d e m o n s t r a t i o n was made at B r e s l a u on S u n d a y against " A r y a n w o m e n living in intimate r e l a t i o n s w i t h J e w s contrary to the r a c i a l p r i n c i p l e s of the new State". A p r o c e s s i o n of S.A. old - s t a g e r s , w i t h a bugler at their head, m a r c h e d through the city c a r r y i n g placards on w h i c h the n a m e s of the w o m e n to be p i l l o r i e d were inscribed. T h e y w e r e j o i n e d by numerous s y m p a t h i z e r s in m u f t i . B e f o r e the home of e a c h of their v i c t i m s the S.A. m e n drew up in formation, while the n e i g h b o u r s were s u m m o n e d w i t h b u g l e calls a n d shouts of " G e r m a n y a w a k e ! " T h e name of the o f f e n ding w o m a n was then chalked on the p a v e m e n t . L i s t s of such w o m e n are r e g u l a r l y p u b l i s h e d in the N a t i o n a l - S o c i a l i s t S c h l e s i s c h e T a g e s z e i t u n g u n d e r the heading "On the P i l l o r y " . T h i s is only one of a n u m b e r of recent signs of r e v i v a l of a n t i - J e w i s h activity. Not o n l y does H e r r Streicher's S t ü r m e r c o n t i n u e to appear at Nuremberg in issues w h i c h are only one d e g r e e r e m o v e d in u n p l e a s a n t ness from the n o t o r i o u s ritual m u r d e r number, but it n o w has an imitator in B e r l i n called Der J u d e n k e n n e r . M o r e o v e r , the W e s t d e u t s c h e r B e o b a c h t e r , the big p a r t y organ of the R h i n e l a n d a n d W e s t p h a l i a , h a s p u b l i s h e d a large a n t i - J e w i s h suppl ement, e n t i t l e d "The J e w in S t a t e economic life and c u l t u r e " , w h i c h in the g r o s s n e s s of its illustrations and the v i r u l e n c e of its letterp r e s s d o e s not lag far behind the N u r e m b e r g p u b l i c a t i o n . The T i m e s , Nr. 47,034 v. 9. A p r i l 1935, S. 15
8.04.1935 ZSg.
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1935
Das Propagandarainisterium machte ein p a a r B e m e r k u n g e n zu der D a n z i g e r W a h l : Das Ergebnis der W a h l b i l d e eine
Rechtfertigung
der M a s s n a h m e n der Parteifuehrung in D a n z i g . W a e h r e n d des W a h l k a m p f e s h a e t t e n die Kommunisten eine s c h r a n k e n l o s e Hetze und L u e g e n p r o p a g a n d a getrieben u n d Z e n t r u m und SPD h a e t t e n v e r s u c h t , a u s l a e n d i s c h e S t e l l e n zum E i n g r e i f e n zu bewegen. V e r w i e s e n wurde a u c h auf d e n o f f e n e n Brief R a u s c h n i n g s . Danzig m a c h e g e n a u d i e selbe E n t w i c k l u n g d u r c h wie m a n sie im R e i c h in d e n J a h r e n
1932/
33 e r l e b t habe. Die Stimmensteigerung b e i d e r N S D A P sei umso b e deutsamer,
als die Wahl unter s t r e n g s t e r internationaler
Kontrol-
le s t a t t g e f u n d e n habe. Als b e s o n d e r s b e m e r k e n s w e r t moege m a n d e n R u e c k g a n g der kommunistischen Stimmen a n s e h e n . Die habe
Auslandspresse
t y p i s c h r e a g i e r t auf die Wahl, indem sie eine Schlappe d e s -
h a l b zu sehen glaubt, weil d i e N a t i o n a l s o z i a l i s t e n eine v i e l h o e h e r e S t i m m e n z a h l erwartet haetten. s. a. ZSg. 102/1/42 (5) v. 9. A p r i l 1935 Der e h e m a l i g e Senatspräsiderit von D a n z i g , H e r m a n n Rauschning, h a t t e im N o v e m b e r 1934 sein A m t n i e d e r g e l e g t . Das E r g e b n i s d e r Danziger W a h l e n (7. A p r i l 1935), bei d e n e n die N S D A P ihre F ü h r u n g ausbauen konnte, w u r d e in der d e u t s c h e n Presse w e n i g k o m m e n t i e r t . In der R e g e l w u r d e n die o f f i z i e l l e n S t e l l u n g n a h m e n z i t i e r t , ζ. B. der Aufruf des S e n a t s p r ä s i d e n t e n an die D a n z i g e r B e v ö l k e r u n g , in dem er sich bei d e r B e v ö l k e r u n g für die W a h l b e t e i l i g u n g bedankte (HHN, Nr. 167 v. 9. A p r i l 1935, S. 1. FZ, N r . 182 v. 9. April 1935, S. 1. - V B (Ν. Α.), Nr. 99 v. 9. A p r i l 1935, S. 4). Der W a h l s i e g d e r N S D A P in Danzig ... R a u s c h n i n g im Ausland A m S o n n a b e n d m o r g e n wurden in Danzig d a s O r g a n d e r S o z i a l d e m o k r a t i e " V o l k s s t i m m e " u n d d a s Zentrumsorgan " D a n z i g e r V o l k s z e i t u n g " bes c h l a g n a h m t , w e i l sie einen o f f e n e n Brief d e s f r ü h e r e n S e n a t s p r ä s i d e n t e n Dr. R a u s c h n i n g v e r ö f f e n t l i c h t e n , d e r die schwersten A n g r i f f e g e g e n G a u l e i t e r Forster e n t h i e l t und der als v o l l e n d e t e r L a n d e s v e r r a t b e t r a c h t e t wird. Wie der " D a n z i g e r V o r p o s t e n " m e l det, h a t sich Dr. Rauschning am S o n n a b e n d a b e n d ins A u s l a n d b e g e ben. DAZ (R. Α . ) , N r . 165-166 v. 9. A p r i l 1935, S. 3
209 B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ν. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 6 / N r .
1249
9.04.1935 9.4.35
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Die R e d e , die O b e r g r u p p e n f ü h r e r v. J a g o w g e s t e r n a b e n d a n l ä s s l i c h der E r ö f f n u n g des SA-Seminars in der A u l a d e r U n i v e r s i t ä t
gehalten
hat, darf von d e n Zeitungen nur in der D N B - F a s s u n g g e b r a c h t werden. D i e t r i c h von J a g o w (1892 - 1945) war d e r N a c h f o l g e r des am 30. Juni 1934 e r s c h o s s e n e n Karl Ernst in d e r Führung der SA-Gruppe B e r l i n B r a n d e n b u r g (vgl. ZSg. 101/4/168/Nr. 883 v. 3. N o v e m b e r 1934). E r ö f f n u n g des S c h u l u n g s s e m i n a r s für S . A . - F ü h r e r F e i e r s t u n d e der B e r l i n e r S.A. in der N e u e n A u l a der U n i v e r s i t ä t ... Im V e r l a u f seiner w e i t e r e n A u s f ü h r u n g e n wies O b e r g r u p p e n f ü h r e r v o n J a g o w n o c h einmal auf die alte A u f g a b e der S.A. und ihres F ü h r e r k o r p s hin, die darin w u r z e l t e , d i e S t r a ß e n frei zu m a c h e n v o m m a r x i s t i s c h e n u n d k o m m u n i s t i s c h e n T e r r o r . ... V B (Ν. Α . ) , Nr. 100 v. 10. A p r i l 1935, S. 1 s. a. H H N , Nr. 167 v. 9. A p r i l 1935, S. 2 ((ohne R e d e ) )
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 6 / N r .
1250
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Das im h e u t i g e n R e i c h s g e s e t z b l a t t v e r ö f f e n t l i c h t e Gesetz über Bes c h r ä n k u n g von G r u n d e i g e n t u m aus G r ü n d e n d e r darf w e d e r v e r ö f f e n t l i c h t n o c h e r ö r t e r t
Reichsverteidigung
werden.
s. a. ZSg. 102/1/42 (1) v. 9. A p r i l 1935 ZSg. 101/6/123/Nr. 1683 v. 27. S e p t e m b e r
1935
Gesetz ü b e r die B e s c h r ä n k u n g von G r u n d e i g e n t u m aus G r ü n d e n der R e i c h s v e r t e i d i g u n g ( S c h u t z b e r e i c h g e s e t z ) v o m 24. J a n u a r 1935 (RGBl. 1935, I, S. 499-501). Das G e s e t z , d a s am 9. A p r i l v e r ö f f e n t l i c h t w u r d e , w a r bereits am 1. M ä r z in K r a f t g e t r e t e n und stellte d i e " E r r i c h t u n g von B a u t e n ... die V e r ä n d e r u n g von W a s s e r läufen u n d s o n s t i g e V e r ä n d e r u n g e n der B o d e n g e s t a l t u n g oder - b e w a c h s u n g " (§ 3) in " S c h u t z b e r e i c h e n " unter G e f ä n g n i s s t r a f e n (§ 11). Im " D e u t s c h e n R e i c h s a n z e i g e r und P r e u ß i s c h e n S t a a t s a n z e i g e r " w u r de - wie ü b l i c h - nur d i e Ü b e r s c h r i f t des G e s e t z e s m i t g e t e i l t .
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 6 / N r .
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Der S c h l a c h t v i e h v e r w e r t u n g s v e r b a n d h a t sich mit einem Appell an die O e f f e n t l i c h k e i t ,
insbesondere die H a u s f r a u e n g e w a n d t m i t d e r
9.04.1935
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210
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B i t t e , mehr S c h w e i n e f l e i s c h zu essen. D i e s e r A p p e l l wird vom Reichsernährungsministerium
als u n z w e c k m ä s s i g a n g e s e h e n u n d es
w i r d d a h e r g e b e t e n , ihn nicht w e i t e r zu v e r b r e i t e n . Es s o l l j e d e m M e n s c h e n zur Zeit freigestellt b l e i b e n , w e l c h e s F l e i s c h er essen
will.
s. a. ZSg. 102/1/42 (3) v. 9. A p r i l 1935: ... D a s R e i c h s e r n a e h r u n g s m i n i s t e r i u m g a b bekannt, dass kein I n t e r e s s e d a r a n b e s t e h e , d i e s e n A p p e l l w e i t e r z u v e r b r e i t e n , m a n moege ihn a u c h n i c h t aus d e r " F l e i s c h e r - Z e i t u n g " uebernehmen. Die D e u t s c h e F l e i s c h e r - Z e i t u n g in Berlin.
(gegründet
1872) erschien
täglich
J e t z t m e h r S c h w e i n e f l e i s c h essen! Ein A p p e l l des S c h l a c h t v i e h - V e r w e r t u n g s v e r b a n d e s N o r d m a r k an d i e Hausfrauen ... Um der G e f a h r einer unnötigen V e r t e u e r u n g d e s R i n d f l e i s c h e s bei g l e i c h z e i t i g ausreichendem S c h w e i n e f l e i s c h a n g e b o t vorzubeugen, sei d a h e r an die gesamte Bevölkerung, i n s b e s o n d e r e an die Hausf r a u e n , G a s t s t ä t t e n und an d i e ö f f e n t l i c h e n A n s t a l t e n der Appell g e r i c h t e t "mehr S c h w e i n e f l e i s c h essen", es ist b i l l i g u n d vor a l l e m zurzeit r e i c h l i c h e r a n g e b o t e n als R i n d f l e i s c h . D e u t s c h e F l e i s c h e r - Z e i t u n g , Nr. 83 v. 8. A p r i l 1935, S. 1 s. a. ZSg. 101/5/138/Nr. 1283 v. 3. M a i 1935
ZSg.
101/5/116/Nr.
1252
9. A p r i l
1935
H e u t e a b e n d w e r d e n über die d e u t s c h - s c h w e i z e r i s c h e n
(Wirtschafts]
V e r h a n d l u n g e n abschliessende amtliche M e l d u n g e n kommen. Bis zu d i e s e m T e r m i n s o l l e n keinerlei V o r m e l d u n g e n ü b e r d e n A b s c h l u s s d i e s e r V e r h a n d l u n g e n gebracht w e r d e n , i n s b e s o n d e r e w e n n sie aus Bern
stammen.
s. a. ZSg. 102/1/42 ZSg. 102/1/33
(2) v. 9. A p r i l 1935 (4) v. 23. A p r i l 1935
Die d e u t s c h - s c h w e i z e r i s c h e n W i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n vor der Entscheidung FZ, N r . 183 v. 9. A p r i l 1935, S. 1 Das a b s c h l i e ß e n d e Abkommen w u r d e erst am 18. A p r i l
unterzeichnet.
Deutsch-schweizerisches Verrechnungsabkommen unterzeichnet Das n e u e d e u t s c h - s c h w e i z e r i s c h e V e r r e c h n u n g s a b k o m m e n ist, nachdem d i e 2 Mal v e r l ä n g e r t e Kündigungsfrist h e u t e a b l i e f , in d e r v e r g a n g e n e n N a c h t u n t e r z e i c h n e t w o r d e n , und zwar auf d e u t s c h e r Seite d u r c h den d e u t s c h e n Gesandten in Bern, F r e i h e r r n v o n W e i z s ä c k e r
-
211
-
9.04.1935
und Ministerialrat Dr. Wohlthat, für die Schweiz von dem stellvertretenden Chef des Volkswirtschaftsdepartements, Bundespräsident Minger, und Stucki. Das Abkommen tritt in der Hauptsache zum 1. Mai in Kraft, während einzelne Bestimmungen rückwirkend vom 1. April ab Anwendung finden werden. FZ, Nr. 201 v. 19. April 1935, S. 4
ZSg. 101/5/116/Nr. 1253
9. April 1935
Das Interview, das General Ludendorff dem englischen Nachrichtenbüro Reuter gegeben hat, soll, da es nur für das Ausland bestimmt ist, in deutschen Blättern nicht veröffentlicht werden. Gesehen: D., Κ., Fa.
Hbg. 1.12 Uhr Br.
1.02
"
Ch.
1.31
"
s. a. ZSg. 101/5/113/Nr. 1245 v. 6. April 1935 ZSg. 102/1/42 (6) v. 9. April 1935: Das "Tageblatt" hat in seinem Artikel ueber Ludendorff den Satz stehen, dass der Handstreich auf Luettich 1914 keine Improvisation, sondern ein wesentlicher Teil des Aufmarschplanes gewesen sei. Solche Bemerkungen seien nicht gerade zweckmaessig. Dr. Erwin Topf: Der General Zu Ludendorffs siebzigstem Geburtstag ... Im Lichte der freundlichen Legende, die sich der Gestalten der Heerführer aus dem Grossen Kriege bereits bemächtigt hat, tritt Ludendorff mit Kriegsbeginn als der Mann der "fortune" auf: als der jugendliche Frontgeneral, der schneidig-tollkühn die Festung Lüttich durch einen Handstreich wegnahm, so dass "man" nun auf ihn aufmerksam wurde und ihn dem bedächtig-erfahrenen altgedienten General v. Hindenburg als Helfer beigab. Die Wirklichkeit sah freilich ganz anders aus. Der Handstreich auf Lüttich, um das vorwegzunehmen, war keine Improvisation, sondern ein wesentlicher Teil des Aufmarschplans für das Westheer - und Ludendorff wusste genau, wie bedeutsam das rechtzeitige Eindringen in die Festung war. ... BT, Nr. 168 v. 9. April 1935 (Μ. Α.), S. 1-2 "Anti-Christian And Heathen" General Ludendorff's "Proud" Boast Τ Π For a people to limit its armaments is an offence against the most sacred and Divine laws. No man would ever think of stripping all the bees of their stings. ... I am not merely an opponent of Christianity, but literally am anti-Christian and heathen and proud of it. I have long since said Goodbye to Christianity. ... Christian teaching is there for only one purpose - to help the Jewish people to domination. ... If the English want to stay
9.04.1935
-
212
-
C h r i s t i a n , that's their own look-out, b u t then they will slip f a r t h e r a n d farther down from their f o r m e r h e i g h t s . Only that p e o p l e can thrive w h i c h declares its l o y a l t y to racial p r i n c i p l e s . A t the m o m e n t w e Germans are the p e o p l e w h i c h h a s freed itself f u r t h e s t from the teachings of C h r i s t i a n i t y . ... T h e T i m e s , Nr. 47,034 v. 9. A p r i l 1935, S. 15
ZSg.
102/1/42
(4)
9. A p r i l
1935
V o m E r n a e h r u n g s m i n i s t e r i u m wurde f e r n e r b e m e r k t , dass in einer G l o s s e des " B . T . " vom Sonntag u e b e r L o h n f r a g e n an der Saar die M e i n u n g e n t h a l t e n gewesen sei, d a s s e i n e S e n k u n g der L e b e n s m i t t e l p r e i s e d u r c h Hereinnahme g r o e s s e r e r M e n g e n v o n Agrarprodukten
lothringischen
erreicht werden k o e n n t e . Das M i n i s t e r i u m
erklaerte
d a z u , dass B e s t r e b u n g e n auf Senkung d e r L e b e n s m i t t e l p r e i s e nur in einem Teil Deutschlands ausgeschlossen
sein m u e s s t e n . Im g a n z e n
R e i c h aber zu e i n e r Senkung zu k o m m e n ,
sei n i c h t moeglich,
solange
d a s P r e i s n i v e a u der industriellen F e r t i g w a r e n n o c h weit ueber dem der Agrarpreise
liege. Es wird g e b e t e n , d a v o n abzusehen,
S e n k u n g s m o e g l i c h k e i t der L e b e n s m i t t e l p r e i s e
eine
im S a a r g e b i e t zu e r -
oer tern . L o h n f r a g e n an d e r Saar T T ! N u n e m p f i e h l t also der A r b e i t s t r e u h ä n d e r d e n U n t e r n e h m u n g e n eine p r o p h y l a k t i s c h e L o h n e r h ö h u n g s p o l i t i k : sie sollen der Steigerung d e r L e b e n s h a l t u n g s k o s t e n " a u s g l e i c h e n d zuvorkommen". Ohne L o h n e r h ö h u n g e n v o n d u r c h s c h n i t t l i c h 5 P r o z e n t w i r d es dabei k a u m a b g e h e n , u m die Erhöhung der L e b e n s h a l t u n g s k o s t e n um 10 P r o z e n t d i e H ä l f t e des L o h n e s entfällt, g r o b g e r e c h n e t , auf den Einkauf d e r in F r a g e s t e h e n d e n Lebensmittel - a u s z u g l e i c h e n . Wo findet sie s e l b s t den A u s g l e i c h ? Das ist die F r a g e , d i e alle Betriebe, alle B e t r i e b s g e m e i n s c h a f t e n an der Saar j e t z t e r n s t h a f t b e s c h ä f t i g t . B i l l i g e r e K o h l e n , niedrigere F r a c h t t a r i f e , h ö h e r e Umsätze beim " E x p o r t " ins R e i c h , steigende B e s c h ä f t i g u n g im Saarland selbst, n a c h A u f n a h m e d e r grossen N o t s t a n d s a r b e i t e n : d a s sind einige A u s h i l f e n . S e n k u n g der L e b e n s m i t t e l p r e i s e , d u r c h H e r e i n n a h m e g r ö s s e r e r M e n g e n von lothringischen A g r a r p r o d u k t e n : das ist ein anderer A u s weg. A b e r erst m ü s s t e die f r a n z ö s i s c h e S c h w e r i n d u s t r i e d e n L o t h r i n g e r B a u e r n , die in M i l c h u n d F e t t , in F l e i s c h und G e m ü s e zu " e r s t i c k e n " d r o h e n , sobald d a s F r ü h l i n g s w a c h s t u m (und die " M i l c h s c h w e m m e " ) beginnt, einen s o l c h e n Export, im T a u s c h h a n d e l g e g e n s a a r d e u t s c h e Produkte, g n ä d i g s t g e s t a t t e n ... BT, N r . 166 v. 7. April 1935, S. 15
- 213 ZSg. 102/1/42
(5)
9. A p r i l
9./·10.04.1935 1935
Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m meinte, d a s s P o l e m i k e n m i t der p o l n i schen P r e s s e u e b e r die D a n z i g e r W a h l e n a u f h o e r e n s. a. ZSg. 102/1/48
ZSg. 102/1/42
(2) v. 8. A p r i l
(7)
koennten.
1935
9. A p r i l
1935
Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m u n t e r s t u e t z t e e i n S c h r e i b e n des Spark a s s e n v e r b a n d e s , der gebeten hat, nicht d u r c h
generalisierende
U e b e r s c h r i f t e n bei V e r u n t r e u u n g s p r o z e s s e n gegen A n g e s t e l l t e d e r S p a r k a s s e n den Eindruck zu erwecken, als seien ten b e i d e n S p a r k a s s e n an der
Unregelmaessigkei-
Tagesordnung.
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v o m 10. A p r i l 35. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 7 / N r .
1254
10. A p r i l 1935
Die M e l d u n g e n ü b e r Meutereien im f r a n z ö s i s c h e n H e e r e sollen n i c h t a l l z u g r o s s a u f g e m a c h t werden. Sie s t a m m e n meist aus scher Q u e l l e u n d sind nicht sehr
kommunisti-
zuverlässig.
F r a n z ö s i s c h e S o l d a t e n meutern G e g e n die D i e n s t z e i t v e r l ä n g e r u n g Von unserem Berichterstatter DAZ (R. Α . ) , Nr. 167-168 v. 10. A p r i l 1935, S. 3 (Β. Α . ) , Nr. 168 v. 9. A p r i l 1935, S. 1 E r n e u t e G e h o r s a m s v e r w e i g e r u n g e n in d e r f r a n z ö s i s c h e n Armee D A Z (.R. Α . ) , N r . 169-170 v. 11. A p r i l 1935, S. 3
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 7 / N r .
1255
10. A p r i l
Vom Reichsluftfahrtministerium Anwerbungsmöglichkeiten
1935
g e h t über DNB. eine Meldung ü b e r
in der R e i c h s l u f t f a h r t usw. Die Meldung
soll a u g e n f ä l l i g v e r ö f f e n t l i c h t
werden.
- 214 -
10.04.1935 G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hbg.
1.08
Br.
1.02
Ch.
1.35
Die E i n s t e l l u n g e n in die L u f t w a f f e Das R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r i u m teilt m i t : Seit d e r Bekanntgabe des A u f b a u e s einer deutschen L u f t w a f f e und d e r Einführung d e r a l l g e m e i n e n W e h r p f l i c h t häufen s i c h b e i m R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r i u m die G e s u c h e um Einstellung in die L u f t w a f f e oder um V o r m e r k u n g d a f ü r d e r a r t , daß schon aus M a n g e l an P e r s o n a l ihre Beantwortung d u r c h das M i n i s t e r i u m nicht mehr d u r c h f ü h r b a r ist. Alle G e s u c h e w e r d e n d e s h a l b an die L u f t k r e i s k o m m a n d o s zur Bearbeitung a b g e g e ben. ... VB (Ν. Α . ) , Nr. 102 v. 12. A p r i l 1935, S. 2 s. a. HHN, Nr. 171 v. 11. A p r i l 1935, S. 2
ZSg.
101/5/118/Nr.
1256
10. A p r i l
1935
D N B - R u n d r u f v o m 10. April Die Z e i t u n g e n w e r d e n gebeten, die B e r i c h t e r s t a t t u n g über die T r a u u n g s f e i e r l i c h k e i t e n des M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n G ö r i n g m i t dem V e r l a s s e n des Doms abzuschliessen u n d ü b e r d e n Kaiserhof n u r eine a b e n d s a u s z u g e b e n d e DNB-Meldung zu v e r ö f f e n t l i c h e n . G e s e h e n : D., K., Fa.
Hbg.
9.15
Brsl. Chmn.
1.15
Am 10. A p r i l 1935 heiratete H e r m a n n G ö r i n g die rin E m m y S o n n e m a n n (1893 - 1973).
Staatsschauspiele-
Bild mit Unterschrift: Die H o c h z e i t des preußischen M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n in Berlin: Der F ü h r e r u n d Reichskanzler Adolf H i t l e r und die N e u v e r m ä h l t e n , G e n e r a l G ö r i n g und seine Gattin, bei d e r F e i e r in d e m für die n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Bewegung h i s t o r i s c h g e w o r d e n e n " K a i s e r h o f " . BIZ, Nr. 16 v. 17. April 1935, S. 1 B e g e i s t e r t e K u n d g e b u n g e n b e i der H o c h z e i t G ö r i n g s ... Die H o c h z e i t s f e i e r ein F a m i l i e n f e s t Die H o c h z e i t s f e i e r des preußischen M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n G e n e r a l G ö r i n g u n d seiner F r a u im Saal des für die n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e B e w e g u n g h i s t o r i s c h e n Kaiserhofs g e s t a l t e t e sich zu einem echt n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n Familienfest. M i n i s t e r p r ä s i d e n t G ö r i n g
- 215 -
10./II.04.1935
h a t t e n i c h t die S p i t z e n des Staates und d e r Partei geladen, sond e r n in erster L i n i e die ihm n a h e s t e h e n d e n p e r s ö n l i c h e n Freunde, seine V e r w a n d t e n , unter d e n e n m a n a u c h z a h l r e i c h e A n g e h ö r i g e K a r i n G ö r i n g s b e m e r k t e , seine engsten M i t a r b e i t e r , die A n g e s t e l l t e n sein e s Hauses u n d n e b e n einer R e i h e v o n O f f i z i e r e n des R e i c h s h e e r e s u n d der R e i c h s l u f t w a f f e a u c h z a h l r e i c h e U n t e r o f f i z i e r e des H e e r e s u n d W a c h t m e i s t e r der L a n d e s p o l i z e i . So b e k a m d i e s e Feier einen h a r m o n i s c h e n K l a n g und wurde n i c h t zur H o c h z e i t s f e i e r eines W ü r d e n t r ä g e r s , sondern zur H o c h z e i t s f e i e r eines nationalsozialistischen Kämpfers, ... HHN, Nr. 171 v. 11. A p r i l 1935, S. 1-2 D i e H o c h z e i t s f e i e r l i c h k e i t e n Pg. G ö r i n g s J u b e l n d e B e t e i l i g u n g des V o l k e s N Z , Nr. 101 v. 11. A p r i l 1935, S. 1-2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 1 9 / N r . 1257
11. A p r i l
1935
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 11. A p r i l
1935.
Es w i r d gebeten, g e g e n den n e u e n G o u v e r n e u r des M e m e l l a n d e s
vor-
läufig n o c h keine hämischen G l o s s e n zu schreiben. Es soll erst a b g e w a r t e t w e r d e n , welche p o l i t i s c h e H a l t u n g er einnimmt. G e s e h e n : D., K., Fa.
Hbg. 12.55 U h r Brs. 12.55
"
Ch.
"
1.30
s. a. ZSg. 102/1/45 (2) v. 11. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/112/Nr. 1244 v. 5. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/78/Nr. 1166 v. 7. M ä r z 1935
ZSg. 102/1/45 (1)
11. A p r i l
1935
D i e vor einiger Zeit a u s g e g e b e n e D N B - M e l d u n g "Wehrdank",
in der
es h i e s s , d a s s G e l d s p e n d e n fuer die W e h r m a c h t auf ein g e n a u bezeichnetes Konto eingezahlt w e r d e n k o e n n e n , soll n i c h t mehr b r a c h t w e r d e n (seiner Zeit war g e b e t e n w o r d e n , d i e s e Notiz abzudrucken).
geoefter
11./12.04.1935 s. a. ZSg. 102/1/58
-
216
-
(5) v. 17. A p r i l
1935
Die Sammlung "Wehrdank" abgeschlossen A u s A n l a ß d e r Wiedereinführung der a l l g e m e i n e n W e h r p f l i c h t sind im R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m aus allen V o l k s k r e i s e n Spenden z u g e g a n gen, die der Entwicklung der n e u e n W e h r m a c h t d i e n e n sollten und u n t e r dem N a m e n "Wehrdank" zu einer S a m m l u n g z u s a m m e n g e s c h l o s s e n w u r d e n . G e n e r a l o b e r s t von B l o m b e r g s p r i c h t allen Spendern h i e r m i t s e i n e n Dank aus, bittet jedoch, v o n w e i t e r e n Spenden oder gar S a m m e l a k t i o n e n A b s t a n d zu n e h m e n , d a die S a m m l u n g inzwischen a b g e s c h l o s s e n w o r d e n ist. FZ, Nr. 201 v. 19. April 1935, S. 2
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. Z S g . 1 0 1 / 5 / 1 2 0 / N r . 1258
12.4.35
12. A p r i l
1935
D e r a u s s e n p o l i t i s c h e Teil der G o e b b e l s r e d e aus F r a n k f u r t
soll
n i c h t k o m m e n t i e r t werden. s. a. d e n M e i n u n g s a u s t a u s c h zwischen d e r F r a n k f u r t e r R e d a k t i o n s k o n f e r e n z u n d d e r Berliner R e d a k t i o n d e r FZ: ZSg. 102/1/11 v. 11. A p r i l 1935: H e u t e abend h a e l t h i e r Dr. G o e b b e l s in der F e s t h a l l e eine Rede. Die Landesstelle e r k l a e r t e uns eben, dass die L o k a l p r e s s e die Rede n a c h eigenen B e r i c h t e n b r i n g e n duerfe, w a e h r e n d d i e F r a n k f u r t e r Zeitung abwarten m u e s s e , bis die R e d e f r e i g e g e b e n o d e r der D N B - B e r i c h t vorgeschrieben w e r d e . Die Konferenz ist n u n d e r M e i n u n g , Sie moechten die F r e u n d l i c h k e i t haben, den V e r s u c h zu m a c h e n , in d e r Pressekonferenz zu erwirken, dass wir auf j e d e n F a l l d i e R e d e n a c h eigenem Bericht g e b e n koennen, da,wir sie sonst h o e c h s t w a h r s c h e i n l i c h wieder n i c h t im zweiten Mgbl. ' w i e d e r g e b e n k o e n n e n . M a n sollte darauf h i n w e i s e n , d a s s , w e n n , w i e a n z u n e h m e n , a u s s e n p o l i t i s c h e Bemerkungen in der R e d e e n t h a l t e n sind, eine v e r s p a e t e t e Berichterstattung-.durch die F r a n k f u r t e r Zeitung a n g e s i c h t s d e r K o n f e r e n z v o n Stresa b e s o n d e r s u n z w e c k m a e s s i g waere. u n d ZSg. 102/1/46 v. 11. A p r i l 1935: Zu d e r h e u t i g e n G o e b b e l s r e d e in F r a n k f u r t am Main bekamen w i r u e b e r die P r e s s e a b t e i l u n g des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s von Dr. Dürr, d e m p e r s o e n l i c h e n P r e s s e r e f e r e n t e n d e s M i n i s t e r s , den B e s c h e i d , d a s s a u c h die "Frankfurter Z e i t u n g " unter d e r V o r a u s s e t z u n g f r e i b e r i c h t e n koenne, dass die E x e m p l a r e m i t d i e s e m Bericht nicht ins A u s l a n d gehen. S e l b s t v e r s t a e n d l i c h m u e s s e aber der Bericht m i t aller S o r g f a l t gemacht w e r d e n u n d " a u s s e n p o l i t i s c h e i n w a n d f r e i sein". Da wir n u n keine A u s g a b e h a b e n , die nicht auch ins A u s l a n d geht und vor allem mit R u e c k s i c h t auf die Aeusserung, dass d e r B e r i c h t einwandfrei sein m u e s s e , b i t t e n wir Sie im E i n v e r n e h m e n m i t Dr. Kircher , keinen e i g e n e n B e r i c h t zu m a c h e n , . s o n d e r n w o h l oder uebel DNB a b z u w a r t e n . Fuer d i e " N e u e s t e Zeitung" w e r d e n Sie w o h l a u c h n a c h d e r A n o r d -
- 217 -
12.04.1935
nung der Landesstelle berichten koennen, da sie ja nur in der naeheren Umgebung verbreitet ist, also in diesem Sinne ein lokales Blatt. In die FZ selbst koennte hoechstens eine Vornotiz ueber die Veranstaltung selbst ohne auf die Rede einzugehen. Morgenblatt; s. ZSg. 102/1/60 (2) v. 12. April 1935:% Chefredakteur der FZ und Chef der Berliner Redaktion; ; Stadtblatt der Frankfurter Societätsdruckerei s. a. ZSg. 102/1/60 (1) v. 12. April 1935 Minister Dr. Goebbels in Frankfurt Τ Π Dr. Goebbels behandelte dann die veränderte und neue Stellung, die sich Deutschland durch die nationalsozialistische Politik in der Welt errungen habe. "Paris erklärt: wenn Ihr eine Armee aufbaut, dann wollt Ihr also Krieg führen! Wieso? Die anderen wollten ja auch keinen Krieg führen und haben trotzdem mächtige Armeen unterhalten." Deutschland wolle nur den Frieden sichern. Denn der Friede liege am allermeisten im Interesse der Arbeiter. Wenn eine Nation einen Krieg verliere, so verliere ihn in erster Linie der Arbeiter. Darum habe der Arbeiter ein Recht darauf, daß der Friede durch eine Armee gesichert werde. (Beifall). ... FZ, Nr. 189 V. 12. April 1935, S. 2
ZSg. 101/5/120/Nr. 1259
12. April 1935
Es ist möglich, dass in der nächsten Zeit kurze Meldungen über Konzertveranstaltungen mit Furtwängler veröffentlicht werden. Diese Meldungen sollen veröffentlicht werden ohne jeden Kommentar insbesondere ohne jede Erörterung des leidigen Streitfalls. s. a. ZSg. 102/1/60 (3) v. 12. April 1935 ZSg. 102/1/57 (2) v. 7. März 1935 Furtwängler vom Führer empfangen Staatsrat Dr. Furtwängler hatte vor einiger Zeit um einen Empfang beim Führer und Reichskanzler nachgesucht. Der Empfang fand heute statt und ergab volles Einvernehmen. NZ, Nr. 101 v. 11. April 1935, S. 2 Furtwängler bei Rosenberg FZ, Nr. 185 v. 10. April 1935, S. 2 Furtwängler dirigiert in Berlin und Hamburg FZ, Nr. 199 v. 18. April 1935, S. 1 s. a. B. Geissmar, Musik im Schatten der Politik, Zürich 1945, S. 185 f.
12.04.1935 ZSg. 101/5/120/Nr.
-
218
1260
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12. A p r i l
1935
Es w i r d h e u t e der erste Aufruf d e r A u f m a r s c h l e i t u n g
für d e n 1.
Mai d u r c h DNB v e r ö f f e n t l i c h t werden. D i e s e r Aufruf soll in guter A u f m a c h u n g g e b r a c h t werden, w o b e i b e s o n d e r s darauf
hingewiesen
wird, dass der Feiertag des 1. M a i i m m e r g e n a n n t wird: N a t i o n a ler F e i e r t a g des deutschen V o l k e s und n i c h t Tag der
Deutschen
A r b e i t usw. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
1.14
Br.
12.57
Ch.
1.37
s. a. ZSg. 101/5/110/Nr. 1240 v. 4. A p r i l 1935 ZSg. 101/3/175/Nr. 446 v. 16. A p r i l 1934 ZSg. 101/5/124/Nr. 1269 v. 18. A p r i l 1935 S t a a t s a k t zum n a t i o n a l e n F'eiertag des d e u t s c h e n V o l k e s Die A u f m a r s c h l e i t u n g für d e n 1. M a i g i b t folgendes b e k a n n t : 1. M a i 1935. Zum dritten M a l e im n e u e n R e i c h w e r d e n die K o l o n n e n des s c h a f f e n d e n deutschen V o l k e s zum n a t i o n a l e n F e i e r t a g des d e u t s c h e n V o l k e s aufmarschieren. In B e r l i n findet d e r S t a a t s a k t zum n a t i o n a l e n Feiertag des d e u t s c h e n V o l k e s in d i e s e m J a h r w i e d e r auf d e m T e m p e l h o f e r Feld statt. Die B e r l i n e r s c h a f f e n d e n V o l k s g e n o s s e n w e r d e n in 13 großen M a r s c h k o l o n n e n zum T e m p e l h o f e r Feld m a r s c h i e r e n . G e n a u wie im V o r j a h r w e r d e n die K r e i s w a l t e r der D e u t s c h e n A r b e i t s f r o n t die F ü h r e r d i e s e r M a r s c h k o l o n n e n sein. S ä m t l i c h e in einem Betriebe, einem Büro oder einer B e h ö r d e bes c h ä f t i g t e n V o l k s g e n o s s e n treten g e m e i n s a m mit der B e t r i e b s z e l l e an. Die d e u t s c h e n V o l k s g e n o s s e n , die n i c h t -in B e t r i e b e n tätig sind - also selbständige G e s c h ä f t s l e u t e , H a n d w e r k e r , G e w e r b e t r e i b e n d e , R e n t n e r usw. - die a n d e m A u f m a r s c h teilnehmen w o l l e n , sind sofort d u r c h ihre Verbände, V e r e i n e und O r g a n i s a t i o n e n zu melden. HHN, Nr. 174 v. 12. April 1935, S. 1 s. a. VB (Ν. Α.), Nr. 103 v. 13. A p r i l 1935, S. 1 FZ, Nr. 191 v. 13. A p r i l 1935, S. 1
ZSg.
102/1/60 (2)
12. A p r i l
1935
Die B e r i c h t e r s t a t t u n g aus S t r e s a soll n i c h t s e n s a t i o n e l l macht
werden.
s. a. ZSg. 101/5/96/Nr. 1208 v. 22. M ä r z
1935
aufge-
- 219 -
12.04.1935
Drei-Mächte-Einigung in Stresa HHN, Nr. 175 v. 13. April 1935 (Μ. Α.), S. 1 ebd. : Sensation? Zwischen Stresa und Berlin hat der amtliche Draht gespielt: Sir John Simon hat beim Auswärtigen Amt eine Erkundigung über die Haltung des Reiches zu den Ostpaktplänen eingeholt. ... Simon gab die Frage nach Berlin weiter, und die Antwort Neuraths lautete, daß Deutschland einen Ostpakt auf der Grundlage von gegenseitigen Nichtangriffsverträgen bejahe, aber auch dann zum Beitritt bereit sei, wenn einzelne Teilnehmer dieses Paktes noch Beistandsabkommen vereinbaren würden. Uns scheint diese Haltung durchaus nicht sensationell zu sein: ... ((Kommentar)) Deutschland zu einem östlichen Pakt bereit FZ, Nr. 191 v. 13. April 1935, S. 1 Erklärung der Reichsregierung zur Paktfrage in Europa VB (Ν. Α.), Nr. 104 v. 14. April 1935, S. 1 Die französischen Sanktionswünsche in Stresa: Künftiger "Vertragsbruch" soll als Angriff gelten DA2 (R? Α.), Nr. 173-174 v. 13. April 1935,S. 1 s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 24
ZSg. 102/1/60 (4)
12. April 1935
Fuer die Wirtschaftspolitik haben wir eine Meldung gegeben, die sich mit den agrarpolitischen Ermaechtigungen fuer den Reichsfinanzminister im Haushaltsgesetz befasst. Das Reichsernaehrungsministerium hat gebeten, zu diesem Thema keine weiteren Eroerterungen anzustellen. Die P2, Die der
Kreditermächtigungen zur Förderung der Landwirtschaft Nr. 192 V. 14. April 1535, S. 4 Schafhaltung, der Flachs- und Hanfanbau sollten gefördert bzw. Eier- und Buttermarkt gestützt werden.
13./15.04.1935
220
ZSg. 101/5/121/Nr.
13. A p r i l
1261
B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v.
1935
13.4.35
A u s l a n d s m e l d u n g e n , die besagen, d a s s L a v a l m ö g l i c h e r w e i s e in B e r lin S t a t i o n m a c h e n wird, sollen n i c h t ü b e r n o m m e n G e s e h e n : Fa., D.
werden.
Hbg. 1.02 Br.
1.05
Ch.
1.08
s. a. ZSg. 102/1/41 (7) v. 1. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/153/Nr. 1311 v. 11. M a i 1935 Auf s e i n e r R ü c k r e i s e von M o s k a u sollte L a v a l am 29. A p r i l in W a r s c h a u e i n t r e f f e n . Die Reise n a c h M o s k a u war für den 23. A p r i l g e p l a n t , f a n d aber w e g e n s o w j e t i s c h - f r a n z ö s i s c h e r U n s t i m m i g k e i t e n n i c h t statt, d e n n o c h der B e s u c h in W a r s c h a u . Auf der Durchreise d o r t h i n w u r d e er auf dem S c h l e s i s c h e n B a h n h o f in Berlin v o n e i n e m B e a m t e n d e s AA begrüßt (vgl. FZ, Nr. 238 v. 11. Mai 1935, S. 1).
ZSg.
102/1/36
(1)
15. A p r i l
1935
Die R e i c h s b a h n w i r d im Juli eine F e i e r zur Erinnerung an das h u n d e r t j a e h r i g e Jubilaeum der e r s t e n E i s e n b a h n veranstalten.
Da
d a s P r o g r a m m aber n o c h nicht f e s t s t e h t , w u r d e v o n der R e i c h s b a h n g e b e t e n , eine amtliche Meldung
abzuwarten.
s. a. ZSg. 110/1/62 v. 15. A p r i l
1935
100 J a h r e d e u t s c h e Eisenbahnen Die F e i e r l i c h k e i t e n aus Anlaß des h u n d e r t j ä h r i g e n Bestehens der d e u t s c h e n E i s e n b a h n , die am 7. D e z e m b e r 1835 ihre erste L i n i e v o n N ü r n b e r g n a c h F ü r t h eröffnete, b e g a n n e n am 13. Juli m i t der E i n w e i h u n g eines Denkmals für g e f a l l e n e E i s e n b a h n e r im T r e p p e n h a u s des N ü r n b e r g e r Verkehrsmuseums, m i t d e r N e u e r ö f f n u n g der " H i s t o r i s c h e n E i s e n b a h n a u s s t e l l u n g " und w u r d e n am 14. J u l i m i t der Eröffnung der A u s s t e l l u n g "100 Jahre d e u t s c h e E i s e n b a h n e n " fortgesetzt. ... Das A r c h i v , J u l i 1935, S. 612 (13. J u l i ) 100 J a h r e d e u t s c h e Eisenbahn FZ, Nr. 198 v. 17. April 1935, S. 2
15./16.04.1935
221 ZSg. 102/1/36
15. A p r i l
(2)
1935
Ueber e i n G e b u r t s t a g s g e s c h e n k d e r SA fuer H i t l e r soll v o r l a e u f i g n i c h t b e r i c h t e t werden, bis amtliche M e l d u n g vorliegt. s. a. ZSg. 110/1/62 v. 15. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/122/Nr. 1263 v. 16. A p r i l ZSg. 102/1/37 (3) v. 18. A p r i l 1935 Hitler b e g i n g am 20. April 1935 s e i n e n 46.
1935 Geburtstag.
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 16. A p r i l ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 2 2 / N r .
1262
16. A p r i l
1935
1935
Die R e d e des p o l n i s c h e n A u s s e n m i n i s t e r s Beck v o r dem V ö l k e r b u n d s rat, d i e w a h r s c h e i n l i c h heute n a c h m i t t a g v e r ö f f e n t l i c h t wird, in g u t e r A u f m a c h u n g h e r a u s g e b r a c h t
soll
werden.
s. a. ZSg. 110/1/63 v. 16. A p r i l 1935 ZSg. 102/1/47 (3) v. 16. A p r i l 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 41, 49 M a n e r i n n e r t sich ... ... A b e r nicht nur die neutralen M ä c h t e w i d e r s e t z e n sich dem f r a n z ö s i s c h e n Bestreben. A u c h der p o l n i s c h e A u ß e n m i n i s t e r Beck hat s i c h sehr eindeutig gegen d e n f r a n z ö s i s c h e n V o r s c h l a g gewandt. Die F o l g e ist eine ziemliche R a t l o s i g k e i t in Genf. ... HHN, N r . 180 v. 16. April 1935 (Α. Α . ) , S. 1 P o l e n e r t e i l t L a v a ! eine Abfuhr U n v e r b l ü m t e F e s t s t e l l u n g e n des p o l n i s c h e n A u ß e n m i n i s t e r s HHN, Nr. 181 v. 17. April 1935, S. 2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 2 2 / N r .
1263
16. A p r i l
1935
W i e w i r v e r t r a u l i c h hören, w e i l t der F ü h r e r am Sonnabend, Geburtstag,
Beck
seinem
in Berlin. J e d o c h w i r d g e b e t e n , w e d e r von dieser T a t -
sache, n o c h v o n seinem A u f e n t h a l t an e i n i g e n a n d e r e n Orten w ä h r e n d d i e s e r T a g e zu berichten.
16.04.1935
-
222
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s. a. ZSg. 102/1/47 (7) v. 16. A p r i l 1935 ZSg. 110/1/64 v. 16. A p r i l 1935: Auf eine Frage, ob der F ü h r e r zu seinem Geburtstag in B e r l i n sei, erklärte Dr. J a h n c k e s t r e n g v e r t r a u l i c h , daß dies sehr w a h r s c h e i n l i c h sei. s. a. ZSg. 102/1/58 (4) v. 17. A p r i l 1935 ZSg. 102/1/36 (2) v. 15. A p r i l 1935
ZSg.
101/5/122/Nr. 1264
16. A p r i l
1935
E i n i g e deutsche Zeitungen h a b e n zur B e g r ü n d u n g des d e u t s c h e n W e h r g e s e t z e s d i e T a t s a c h e angeführt, d a s s sich D e u t s c h l a n d in N o t w e h r b e f i n d e . Dieser G e d a n k e soll u n t e r k e i n e n U m s t ä n d e n w e i t e r v e r tieft werden. D i e W i e d e r h e r s t e l l u n g d e r d e u t s c h e n W e h r h o h e i t
ist
k e i n N o t s t a n d s - oder Notwehrakt, sondern ein R e c h t s a k t , d e r auf d e m B r u c h des V e r s a i l l e r V e r t r a g e s d u r c h die a n d e r e n Mächte
europäischen
beruht.
s. a. ZSg. 102/1/47 (1) v. 16. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/90/Nr. 1192 v. 18. März 1935 ZSg. 101/5/91/Nr. 1195 v. 18. März 1935 ZSg. 102/1/53 (1) v. 22. M a i 1935 ZSg. 110/1/63 v. 16. A p r i l 1935: ... Das W e h r g e s e t z sei n i c h t mit d e r B e t h m a n n s c h e n Parole "Not k e n n t kein G e b o t " begründet, sond e r n w i r h a b e n ein Recht auf d i e s e M a ß n a h m e n ... Das e i g e n t l i c h e "Wehrgesetz" w u r d e am 21. Mai 1935
veröffentlicht.
F r a n k r e i c h und d e r T e i l V 7ΤΊ (.2.) W e n k a n n es d a noch w u n d e r n , daß die Dinge n o t g e d r u n g e n d e n L a u f n a h m e n , den sie d u r c h d a s d e u t s c h e W e h r g e s e t z v o m 16. März d. Js g e w o n n e n haben? W ä r e die W e l t n i c h t so v e r h e t z t u n d h ä t t e die Ö f f e n t l i c h k e i t j e d e r z e i t d e n w i r k l i c h e n A b l a u f des G e s c h e h e n s v o r A u g e n , dann könnte der S c h u l d i g e u n m ö g l i c h in D e u t s c h land e r b l i c k t w e r d e n , das Jahr um J a h r auf die Erfüllung der v o n d e n a n d e r e n ü b e r n o m m e n e n V e r p f l i c h t u n g e n zur A b r ü s t u n g w a r t e t e u n d V o r s c h l ä g e m a c h t e , um eine freie V e r e i n b a r u n g über d i e R ü s t u n g e n h e r b e i z u f ü h r e n , d e m aber k e i n G e h ö r g e s c h e n k t wurde. Der w a h r h a f t S c h u l d i g e an d e m Z u s t a n d v o n h e u t e ist in W i r k l i c h keit der, der d i e vertragliche V e r p f l i c h t u n g zur A b r ü s t u n g m i ß a c h t e t e u n d g l a u b t e , ein großes und stolzes V o l k , wie die D e u t s c h e n es sind, dauernd in d e r S t e l l u n g m i n d e r e n R e c h t e s erh a l t e n zu k ö n n e n . Der Ankläger w a r d e r e i g e n t l i c h e A n z u k l a g e n d e . V B (Ν. Α.), Nr. 108 v. 18. A p r i l 1935, S. 1-2
16.04.1935
223 ZSg. 101/5/122/Nr.
16. A p r i l
1265
1935
Es w i r d gebeten, nicht die P a r t e i d e r j e n i g e n [zu]
nehmen, die die
ö s t e r r e i c h i s c h e , ungarische und b u l g a r i s c h e A u f r ü s t u n g
betreiben.
T r i t t D e u t s c h l a n d für die A u f r ü s t u n g jener Staaten ein, so w i r d d e r e n A b s i c h t nur k o m p r o m i t t i e r t . Es w i r d d a h e r gebeten, nur d i e rein r e f e r i e r e n d e n M e l d u n g e n über d i e s e A n g e l e g e n h e i t zu bringen. s. a. ZSg. 110/1/63 v. 16. A p r i l 1935 ZSg. 102/1/47 (2) V. 16. A p r i l 1935. ... Was sich um die A u f r u e s t u n g d i e s e r drei Staaten jetzt abspiele k o e n n e h o e c h s t e n s b e i s p i e l s w e i s e im folgenden Sinne g e b r a u c h t werden: Die W e l t p r e s se h a b e n a c h dem 16. Maerz erklaert, D e u t s c h l a n d h a b e sich j e t z t das selbst genommen, was m a n ihm g e r a d e h a b e z u g e s t e h e n wollen. V o r g a e n g e um die A u f r u e s t u n g der drei Staaten zeigen jedoch, w a s m a n w i r k l i c h von dieser d a m a l i g e n A e u s s e r u n g d e r W e l t p r e s s e zu h a l t e n habe. H i l f e s t e l l u n g der französischen V a s a l l e n K l e i n e und B a l k a n - E n t e n t e tagten HHN, Nr. 180 v. 16. A p r i l 1935, S. 1 E i n z e l b e s p r e c h u n g e n über die A u f r ü s t u n g e n Ö s t e r r e i c h s , und Bulgariens V B (N. Α.), Nr. 107 v. 17. A p r i l 1935, S. 3 s. a. FZ, Nr. 197 v. 17. A p r i l 1935, S. 1
ZSg. 101/5/122/Nr.
1266
16. A p r i l
Ungarns
1935
Der G e n e r a l i n s p e k t e u r für d a s d e u t s c h e S t r a s s e n w e s e n T o d t b i t t e t als B e a u f t r a g t e r für die O r g a n i s a t i o n der t e c h n i s c h e n Berufe d a rum, v o r l ä u f i g k e i n e r l e i A u f s ä t z e zur F r a g e
der Reichskammer
der
T e c h n i k zu bringen. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.52
Bresl.
12.55
Chemn.
1.13
s. a. ZSg. 102/1/47 (6) v. 16. A p r i l 1935 ZSg. 110/1/63-64 v. 16. A p r i l 1935 Fritz T o d t (1891 - 1942), S t r a ß e n b a u i n g e n i e u r , seit 1922 M i t g l i e d d e r N S D A P , 1933 G e n e r a l i n s p e k t e u r für das d e u t s c h e S t r a ß e n w e s e n m i t d e m Bau der A u t o b a h n e n b e a u f t r a g t . A b 1938 G e n e r a l b e v o l l m ä c h t i g t e r für die Regelung der B a u w i r t s c h a f t , E i n s a t z zur E r r i c h t u n g d e s W e s t w a l l s . A b M ä r z 1940 R e i c h s m i n i s t e r für B e w a f f n u n g u n d M u n i t i o n . Im F e b r u a r 1942 T o d d u r c h F l u g z e u g a b s t u r z .
- 224 -
16.04.1935
Die U n t e r s t e l l u n g der technischen B e r u f s v e r e i n i g u n g e n unter die N S D A P g e l a n g erst 1936/37, vgl. Κ. H. Ludwig, T e c h n i k und Ingenieure im D r i t t e n Reich, K ö n i g s t e i n / T s . u. a. 1979, S. 129 ff.
ZSg. 102/1/47
(4)
16. A p r i l
1935
U e b e r die D o n a u k o n f e r e n z in Rom k o e n n e man n o c h n i c h t s sagen, u n d es sei a u c h zweckmaessig, n o c h k e i n e g r o s s e n u e b e r sie
Eroerterungen
anzustellen.
s. a. ZSg. 110/1/63 v. 16. A p r i l A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 33
1935 (7)
V o m 4. bis 6. M a i 1935 fand in V e n e d i g eine i t a l i e n i s c h - ö s t e r r e i c h i s c h e und ungarische K o n f e r e n z statt. U n g a r n erklärte h i e r u n t e r anderem, es sei bereit, einem M i l i t ä r p a k t über die U n a b h ä n g i g k e i t Ö s t e r r e i c h s zuzustimmen, d o c h w e r d e es auf keinen F a l l die W a f f e n g e g e n D e u t s c h l a n d e r g r e i f e n . ... (Egelhaaf, 1935, S. 123) Auf d e r K o n f e r e n z v o n Stresa war zur L ö s u n g der D o n a u f r a g e eine D o n a u k o n f e r e n z in R o m für M a i 1935 g e p l a n t worden. Sie wurde zwei M a l v e r s c h o b e n . In d e r Zwischenzeit lud Italien den ö s t e r r e i c h i schen und d e n u n g a r i s c h e n A u ß e n m i n i s t e r zu D o n a u b e s p r e c h u n g e n Anfang M a i n a c h V e n e d i g , (vgl. DKP, 1 9 3 5 Λ / 3 9 v. 16. M a i ) Zwischen den Zeilen R(udolf) K(ircher) ... Im G e g e n s a t z zum f r a n z ö s i s c h - e n g l i s c h e n K o m m u n i q u e v o m 3. F e b r u a r h a b e n die Mächte v o n S t r e s a d e m s o g e n a n n t e n Donaupakt das g r ö ß t e Maß von D r i n g l i c h k e i t g e g e b e n . "An einem b a l d i g e n D a t u m " soll ein A b k o m m e n ü b e r M i t t e l e u r o p a (mit Ö s t e r r e i c h als Kerns t ü c k ) zu s c h l i e ß e n versucht werden. ... FZ, Nr. 196 v. 16. A p r i l 1935, S. 1 D o n a u k o n f e r e n z erst im Juni? SZ, Nr. 202 v. 21. A p r i l 1935, S. 3
ZSg. 102/1/47
(5)
16. A p r i l
1935
In d e m von Frank h e r a u s g e g e b e n e n H a n d b u c h des
nationalsozialisti-
schen R e c h t s h a t M i n i s t e r i a l d i r e k t o r B u t t m a n n einen Aufsatz
ueber
d a s K o n k o r d a t geschrieben. A n s i c h k o e n n e n A u s z u e g e aus ihm g e b r a c h t werden, aber eine K o m m e n t i e r u n g derart, wie sie d i e " K o e l n i -
16.04.1935
- 225 -
sehe V o l k s z e i t u n g " am 12. A p r i l v o r g e n o m m e n habe, sei nicht erw u e n s c h t . Man moege von a e h n l i c h e n A u f s a e t z e n s. a. ZSg. 110/1/63 v.16. A p r i l
absehen.
1935
Buttmann: Das K o n k o r d a t des D e u t s c h e n R e i c h e s m i t der r ö m i s c h - k a t h o l i s c h e n K i r c h e v o m 20. Juli 1933. In: Hans F r a n k (Hrsg.), N a t i o n a l s o z i a l i s t i sches H a n d b u c h für R e c h t und G e s e t z g e b u n g , M ü n c h e n 1935, S. 453 470 Den A u f s a t z v e r f a ß t e Rudolf B u t t m a n n (1885 - 1947), der M i n i s t e r i a l d i r e k t o r im R e i c h s - und P r e u ß i s c h e n I n n e n m i n i s t e r i u m war. Er h a t te im V a t i k a n an d e n K o n k o r d a t s v e r h a n d l u n g e n teilgenommen und schied im Sommer 1935 aus seinem A m t aus (vgl. ZSg. 10l/3/72/Nr. 267 v. 13. Februar 1934). Dr. W . : Das K o n k o r d a t Ein A r t i k e l B u t t m a n n s im n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n R e c h t s h a n d b u c h ... Der A u f s a t z von M i n i s t e r i a l d i r e k t o r B u t t m a n n ist bei aller K n a p p h e i t der F a s s u n g einer der w i c h t i g s t e n B e i t r ä g e der letzten Zeit über die R e g e l u n g der s t a a t s k i r c h e n r e c h t l i c h e n Z u s a m m e n h ä n g e . Er m u ß d e s h a l b der A u f m e r k s a m k e i t der w e i t e r e n interessierten Ö f f e n t l i c h k e i t e m p f o h l e n werden. KV, N r . 103 v. 12. A p r i l 1935, S. 1-2 Der A r t i k e l b e s c h ä f t i g t sich m i t d e n G a r a n t i e n für P r i v a t - u n d B e k e n n t n i s s c h u l e n , die d u r c h das R e i c h s k o n k o r d a t g e s i c h e r t w e r d e n sollten.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 2 3 / N r .
1267
16. A p r i l
D N B - R u n d r u f v o m 16. A p r i l
1935
1935.
Die M e l d u n g ü b e r e i n e n S t e u e r e r l a s s des S t e l l v e r t r e t e r s d e s F ü h r e r s an d i e P a r t e i g e n o s s e n , der in e i n i g e n B e r l i n e r Z e i t u n g e n h e u t e m o r gen v e r ö f f e n t l i c h t war, soll v o n den Z e i t u n g e n n i c h t mehr w e i t e r übernommen
werden.
G e s e h e n : D . , K., Fa.
Hbg. 9.15 Br.
7.20
Ch.
brfl.
16./17.04.1935
-
226
-
Eine Verordnung zur Steuermoral Parteiangehörige sollen Vorbild sein Im Reichsverwaltungsblatt wird Mitteilung gemacht von einer Anordnung des Stellvertreters des Führers, die in eindringlicher Form alle politischen Leiter, Unterführer und anderen Parteigenossen zur vorbildlichen Haltung in Fragen der Steuermoral, zur Ehrlichkeit in der Abgabe der Steuererklärung, zur Pünktlichkeit in der Erfüllung der steuerlichen Verpflichtungen und zur Nachzahlung etwaiger Steuerrückstände auffordert, sowie Verstöße hiergegen mit Ausschluß aus der Partei bedroht. ... BT, Nr. 180 v. 16. April 1935 (Μ. Α.), S. 7
ZSg. 102/1/58 (1)
17. April 1935
Aufmerksam gemacht wurde darauf, dass in der deutschen Fassung der Rede Lavais sich ein Uebersetzungsfehler finde. Er habe nicht von Menschenrechten
sondern vom Voelkerrecht gesprochen. Im uebri-
gen koenne die Presse heute abend noch einmal im Sinne der Ausfuehrungen, die in den Fruehblaettern zu lesen waren, zur ganzen Frage Stellung nehmen, ζ. B. auch erwaehnen, dass nach bisherigem Verfahren in Genf eine Entschliessung in oeffentlicher Debatte zustande kam und nicht einfach vorgelegt wurde, dass also gewissermassen eine Verfahrensaenderung vorgenommen worden sei, die an sich nur durch einstimmigen Beschluss und nach Ratifikation aller Ratsmaechte moeglich sei. Historisch gesehen koenne man erinnern an alle jene akuten Gefahrenmomente, in denen der Voelkerbund untaetig geblieben sei (Poincares Rhein- und Ruhrpolitik, Besetzung des Memelgebietes 1923, italienisch-abessinischer Streit usw.). Die Haltung der neutralen Staaten soll nicht in dem Sinne gelobt werden, dass man ihr Verstaendnis fuer die deutsche These anerkennt, sondern dass man ihre selbstaendige Haltung in Genf hervorhebt. Die Frage, welche Folgen sich aus der Annahme der Entschliessung ergeben, duerfe auf keinen Fall praejudiziert werden, indem die deutsche Presse ζ. B. sage, dass dann Deutschland nicht weiter ueber das Londoner Kommunique verhandeln wolle. Man koenne hoechstens andeuten, dass die Annahme der Entschliessung Folgen 2) nach sich ziehen koennte. Gegen die Rede Litwinows von heute vormittag, die im einzelnen dem AA noch nicht vorgelegen hatte, koennte man auf die zahllosen Gefahrenherde in allen Staaten hinweisen, die durch die kommunistische Propaganda geschaffen wuerden.
- 227 s. a. ZSg. 110/1/65 v. 17. A p r i l
17.04.1935
1935
' Der U b e r s e t z u n g s f e h l e r ergab sich in d e m Entschließungs entwurf, den L a v a l dem V ö l k e r b u n d s r a t zur W i e d e r a u f r ü s t u n g Deutschlands v o r legte. D e r Fehler wurde in d e r FZ (Nr. 198 v. 17. A p r i l 1935, S. 1) k o r r i g i e r t , aber nicht in DAZ (R. Α.), Nr. 179-180 v. 17. A p r i l 1935, S. 1 HHN, Nr. 181 v. 17. A p r i l 1935, S. 1 VB (Ν. Α.), Nr. 108 v. 18. A p r i l 1935, S. 3 d o r t h e i ß t es immer: ... Der V ö l k e r b u n d s r a t ist d e r A n s i c h t , 1. daß die g e w i s s e n h a f t e E i n h a l t u n g a l l e r V e r p f l i c h t u n g e n aus den V e r t r ä g e n eine G r u n d r e g e l des i n t e r n a t i o n a l e n Lebens und eine V o r a u s s e t z u n g der A u f r e c h t e r h a l t u n g des Friedens ist, 2. daß es ein Hauptgrundsatz der M e n s c h e n r e c h t e ist, daß keine M a c h t sich v o n d e n V e r p f l i c h t u n g e n eines V e r t r a g e s loslösen kann, n o c h daß sie seine B e s t i m m u n g e n ohne Ü b e r e i n s t i m m u n g mit d e n a n d e r e n v e r t r a g s s c h l i e ß e n d e n P a r t e i e n abändert, ... In d e r e n g l i s c h e n Fassung der R e s o l u t i o n h e i ß t es entsprechend der K o r r e k t u r "law of n a t i o n s " (vgl. T h e T i m e s , Nr. 47,041 v. 17. A p r i l 1935, S. 14). 2)
Die " D e u t s c h e D i p l o m a t i s c h - P o l i t i s c h e K o r r e s p o n d e n z " zu L i t w i n o w s Rede FZ, Nr. 200 v. 18. April 1935, S. 2 Dieser K o r r e s p o n d e n z - T e x t e n t s p r i c h t d e n A n f o r d e r u n g e n der P r e s s e anweisung. Falsche R i c h t u n g FZ, Nr. 200 V. 18. A p r i l 1935, S. 1 ( ( L e i t a r t i k e l ) )
ZSg. 102/1/58
(2)
17. A p r i l
1935
In d e r D N B - M e l d u n g ueber die g e s t e r n w i e d e r n i c h t
zustandegekommene
Sitzung des m e m e l l a e n d i s c h e n L a n d t a g s sei n u r gesagt, dass er bes c h l u s s u n f a e h i g w a r , weil bloss 18 d e u t s c h e A b g e o r d n e t e
anwesend
waren. M a n m u e s s t e n o c h n a c h t r a g e n , d a s s d e r e i g e n t l i c h e G r u n d zur B e s c h l u s s u n f a e h i g k e i t n a t u e r l i c h d a r i n liege, d a s s sechs A b g e o r d n e ten die M a n d a t e u e b e r h a u p t e n t z o g e n
seien.
s. a. ZSg. 110/1/65 v. 17. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/141/Nr. 1290 v. 6. M a i
1935
Der M e m e l l ä n d i s c h e Landtag w i e d e r b e s c h l u ß u n f ä h i g ... V o n d e n z u g e l a s s e n e n 24 A b g e o r d n e t e n w a r e n nur 18 erschienen. Die fünf A b g e o r d n e t e n der L i t a u i s c h e n F r a k t i o n sabotierten, wie ü b l i c h a u c h d i e s m a l den Landtag, so d a ß die S i t z u n g wegen B e s c h l u ß u n f ä h i g k e i t n i c h t stattfinden konnte. ... FZ, Nr. 198 v. 17. A p r i l 1935, S. 1 s. a. H H N , Nr. 181 v. 17. A p r i l 1935, S. 2 V B (Ν. Α . ) , Nr. 108 v. 18. A p r i l 1935, S. 2 s. a. Ε. A. P l i e g , Das M e m e l l a n d 1920-1939, W ü r z b u r g 1962, S. 148150
17.04.1935 ZSg. 102/1/58
(3)
228
-
17. A p r i l
1935
U e b e r die h e u t e erfolgte E i n a e s c h e r u n g des bei einem A u t o u n f a l l g e t o e t e t e n M i n i s t e r i a l r a t s Schimpf soll nur DNB g e n o m m e n werden. s. a. ZSg. 110/1/65 v. 17. A p r i l 1935: ... darauf aufmerksam, daß über die B e i s e t z u n g von M i n i s t e r i a l r a t Schimpf im K r e m a t o r i u m W i l m e r s d o r f n u r der DNB-Bericht v e r w e n d e t w e r d e n dürfe. ... E h r e n s a l u t für M i n i s t e r i a l r a t Schimpf Ein alter V o r k ä m p f e r der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n B e w e g u n g und treuer M i t a r b e i t e r b e i m A u f b a u des D r i t t e n R e i c h e s , K o r v e t t e n k a p i t ä n a. D. M i n i s t e r i a l r a t im R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r i u m H a n s Schimpf, der v o r einigen T a g e n in S c h l e s i e n einem A u t o u n f a l l zum O p f e r fiel, w u r d e M i t t w o c h m i t t a g im K r e m a t o r i u m W i l m e r s d o r f eingeäschert. ... Kreuz-Z, Nr. 92 v. 18. April 1935, S. 10 M i n i s t e r i a l r a t Schimpf eingeäschert Ein treuer V o r k ä m p f e r der B e w e g u n g ... S t a a t s s e k r e t ä r Körner legte als p e r s ö n l i c h e r V e r t r e t e r d e s M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n General G ö r i n g einen L o r b e e r k r a n z nieder, d e s sen S c h l e i f e n die Inschrift tragen: " M e i n e m treuen M i t a r b e i t e r Hans Schimpf in g r o ß e r Dankbarkeit H e r m a n n Göring". ... NZ, Nr. 108 v. 18. A p r i l 1935, S. 2
ZSg.
102/1/58
(4)
17. A p r i l
1935
V e r s c h i e d e n t l i c h sei das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m w e g e n der B e h a n d lung von H i t l e r s Geburtstag d u r c h die P r e s s e g e f r a g t worden. sei wohl z i e m l i c h selbstverstaendlich, dass m a n d e s
Es
Geburtstages
in g r o s s e r F o r m gedenke, b e s o n d e r s a n g e b r a c h t sei dabei, die Ereignisse der letzten Zeit, ζ. B. das Gesetz vom 16. Maerz
zu
erwaehnen. D a s s Byzantinismus zu v e r m e i d e n sei, w i s s e d i e d e u t s c h e Presse. Bei d i e s e r Gelegenheit w u r d e w i e d e r vor einem
angeblich
von H i t l e r s t a m m e n d e n Gedicht gewarnt, das schon 1933
aufgetaucht
ist. Es b e g i n n t m i t den W o r t e n "Wenn deine M u t t e r alt g e w o r d e n ..." und h a b e nicht Hitler zum V e r f a s s e r . s. a. ZSg. 110/1/65 v. 17. A p r i l 1935 ZSg. 102/1/47 (7) v. 16. A p r i l 1935 ^
A m 16. März
w a r die W e h r p f l i c h t w i e d e r e i n g e f ü h r t
A d o l f Hitler FZ, Nr. 203 v. 20. April 1935, S. 1
worden.
17.04.1935
- 229 -
Das d e u t s c h e Volk ehrt d e n F ü h r e r ! Heil Hitler! ... Indem Adolf Hitler die W e h r h o h e i t w i e d e r h e r s t e l l t e , legte er z u g l e i c h d e n G r u n d s t e i n , auf d e m ein F r i e d e n in Ehre u n d F r e i h e i t allein b e r u h e n kann. ... HHN, Nr. 186 v. 20. A p r i l 1935, S. 1 Der G e b u r t s t a g des Führers Die W e h r m a c h t zum Geburtstag ihres O b e r s t e n B e f e h l s h a b e r s / Z u m G e b u r t s t a g A d o l f Hitlers
46.
V B (Ν. Α.), Nr. 110 v. 20. A p r i l 1935, S. 1 Otto A p p e l lPaust: d e s D a n k e n s und G e d e n k e n s VB (N. Α.), Nr. 110 v. 20. A p r i l 1935, S. 1 ((Gedicht))
ZSg. 102/1/58
(5)
17. A p r i l
1935
Die D N B - M e l d u n g ueber A b s c h l u s s des K o n t o s " W e h r d a n k " soll auf ten des R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m s n o c h ein zweitesmal
Bit-
veroeffentlicht
werden. s. a. ZSg. 110/1/66 v. 17. A p r i l 1935: ... am zweckmäßigsten der S o n n a b e n d - oder Sonntag-Nummer. ZSg. 102/1/45 (1) v. 11. A p r i l 1935
in
Sammlung "Wehrdank" abgeschlossen Dank des R e i c h s w e h r m i n i s t e r s HHN, Nr. 181 v. 17. A p r i l 1935, S. 1 (= M i t t w o c h ) s. a. H H N , Nr. 187 v. 21. A p r i l 1935, S. 2 (= Sonntag) FZ, Nr. 198 v. 17. A p r i l 1935, S. 2 FZ, Nr. 201 v. 19. A p r i l 1935, S. 2 (= Freitag) V B (Ν. Α . ) , Nr. 108 v. 18. A p r i l 1935, S. 2 (= D o n n e r s t a g ) V B (Ν. Α.). Nr. 111/112 v. 21./22. A p r i l 1935, S. 2 (= Sonntag/Montag)
ZSg. 102/1/58
(6)
17. A p r i l
1935
Den R e d a k t i o n e n sei Material z u g e g a n g e n ueber die
Hitler-Freiplatz-
Spende. Man m o e g e dieses M a t e r i a l fuer die O s t e r n u m m e r s. a. ZSg. 110/1/65 v. 17. A p r i l O s t e r n w a r am 21./22. April
verarbeiten.
1935
1935.
Die H i t l e r - F r e i p l a t z s p e n d e Für die H i t l e r - F r e i p l a t z s p e n d e ergeht im A u f t r a g e des H a u p t a m t e s für V o l k s w o h l f a h r t ein Aufruf an d i e Ö f f e n t l i c h k e i t , in dem es
- 230 -
17./18.04.1935
h e i ß t : "... W e n n h e u t e die N S - V o l k s w o h l f a h r t zur H i t l e r - F r e i p l a t z s p e n d e ruft, v e r s t e c k e n wir uns d a n n n i c h t h i n t e r leere A u s f l ü c h t e ! D e n k e n wir an u n s e r e Pflicht g e g e n d e n F ü h r e r und seine Mannen! G e b e n wir b e r e i t w i l l i g an, daß wir e i n e m SA-Mann aus d e r G r o ß s t a d t für einige W o c h e n g e r n unsere T ü r ö f f n e n und ihn als lieben Gast b e i uns e i n k e h r e n sehen. Das sind w i r schuldig. ..." FZ, Nr. 204 v. 21. April 1935, S. 4 s. a. Bauer, erfülle deine E h r e n p f l i c h t ! K e i n Bauer ohne Freiplatzspende V B (Ν. Α.), Nr. 111/112 v. 21./22. A p r i l 1935, S. 3 s. a. HHN, Nr. 187 v. 21. A p r i l 1935, S. 2 ((Aufruf)) SZ, Nr. 202 v. 21. April 1935, S. 3 ((eig. Bericht))
B e s t e l l u n g e n aus der Pressekonferenz v. 18. A p r i l ZSg. 101/5/124/Nr. Streng
1268
18. A p r i l
1935
1935
vertraulich!
U e b e r etwa zwischen Deutschland und E n g l a n d in A u s s i c h t Flottenverhandlungen
genommene
soll n i c h t b e r i c h t e t w e r d e n , auch d a n n n i c h t ,
wenn ausländische Korrespondentenmeldungen
vorliegen.
s. a. ZSg. 102/1/37 (2) v. 18. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/130/Nr. 1276 v. 25. A p r i l 1935 ADAP, S e r i e C, Bd. IV, 1, Nr. 19, 25 Die d e u t s c h - e n g l i s c h e n F l o t t e n g e s p r ä c h e w a r e n schon Anfang März g e p l a n t . D e r e n g l i s c h e A u ß e n m i n i s t e r S i m o n s p r a c h d a z u eine E i n ladung Ende M ä r z 1935 bei seinem B e s u c h in B e r l i n aus, die H i t l e r a k z e p t i e r t e . G l e i c h z e i t i g g a b er d i e Z u s t i m m u n g zur B e s c h r ä n k u n g d e r S t ä r k e d e r d e u t s c h e n Marine auf 35 % der F l o t t e des C o m m o n w e a l t h , vgl. N. Th. W i g g e r s h a u s , Der d e u t s c h - e n g l i s c h e F l o t t e n v e r t r a g vom 18. Juni 1935, phil. Diss. Bonn 1972, S. 313; s. a. 0. H a u s e r , England und das Dritte R e i c h , Bd. 1, Stuttgart 1972, S. 128 f. - D. Aigner, Das R i n g e n um E n g l a n d , M ü n c h e n und Esslingen 1969, S. 288 f. G e r m a n N a v a l Strength/Herr H i t l e r ' s P r o p o s a l s / L o n d o n D i s c u s s i o n s N e g o t i a t i o n s are in progress, a c c o r d i n g to c r e d i b l e report, b e t w e e n the B r i t i s h and G e r m a n Governments for c o n v e r s a t i o n s , w h i c h w o u l d a p p a r e n t l y be h e l d in London, a b o u t G e r m a n y ' s future n a v a l strength. T h e T i m e s , Nr. 47,041 v. 17. A p r i l 1935, S. 14
18.04.1935
- 231 ZSg. 101/5/124/Nr.
1269
18. A p r i l
1935
Es w i r d gebeten, keinerlei N a c h r i c h t e n ü b e r d i e
Feierlichkeiten
des 1. M a i vor dem 25. A p r i l zu bringen. V o n d i e s e m Tage ab w i r d die P r o p a g a n d a für d e n 1. Mai in d e n Z e i t u n g e n beginnen. Am 27. A p r i l w i r d ein g r o s s e r Aufruf v o n Dr. G o e b b e l s zum 1. M a i e r s c h e i nen und am 28. w i r d das E i n z e l p r o g r a m m in allen d e u t s c h e n G a u e n veröffentlicht
werden.
s. a. ZSg. 102/1/37 (5) v. 18. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/120/Nr. 1260 v. 12. A p r i l ZSg. 101/5/128/Nr. 1272 v. 24. A p r i l
1935 1935
G o e b b e l s ruft: "Stellt Euch h i n t e r H i t l e r s HHN, Nr. 195 v. 27. A p r i l 1935, S. 1
Politik"
Ü b e r t r a g u n g auf alle d e u t s c h e n Sender Das P r o g r a m m für d e n 1. Mai VB (Ν. Α.), Nr. 118 v. 28. A p r i l 1935, S. 1 A u f r u f des R e i c h s p r o p a g a n d a m i n i s t e r s Dr. G o e b b e l s zum 1. Mai Sinn und Parole des n a t i o n a l e n F e i e r t a g e s "Arbeiter, B a u e r n u n d Soldaten tragen auf ihren S c h u l t e r n das Reich" V B (Ν. Α.), Nr. 118 v. 28. A p r i l 1935, S. 2
ZSg. 101/5/124 Streng
18. A p r i l
1935
vertraulich!
Es ist d a m i t zu rechnen, dass am O s t e r s o n n a b e n d eine grosse P r o k l a m a t i o n des F ü h r e r s zur a u s s e n p o l i t i s c h e n L a g e h e r a u s g e g e b e n w i r d . Der g e n a u e T e r m i n dieser V e r ö f f e n t l i c h u n g
liegt n o c h nicht fest.
J e d o c h w e r d e n die Z e i t u n g e n g e b e t e n , sich darauf
einzurichten.
Streng v e r t r a u l i c h können wir m i t t e i l e n , dass der F ü h r e r heute in M ü n c h e n m i t H e r r n v o n R i b b e n t r o p und mit d e m
Reichsaussenminister
v o n N e u r a t h die n ä h e r e F o r m u l i e r u n g d i e s e r P r o k l a m a t i o n berät. P r o k l a m a t i o n w i r d frühestens u m 4 Uhr n a c h m i t t a g s
Die
veröffentlicht
w e r d e n , sodass sich d i e j e n i g e n Z e i t u n g e n , die schon früher
ihre
O s t e r s o n n t a g s a u s g a b e abschliessen, m i t E x t r a b l ä t t e r n rechnen m ü s sen. O b in der P r o k l a m a t i o n ein H i n w e i s auf einen m ö g l i c h e n R e i c h s t a g s z u s a m m e n t r i t t oder eine V o l k s w a h l e n t h a l t e n ist, entzieht
sich
v o r l ä u f i g n o c h u n s e r e r Kenntnis, j e d o c h ist unter U m s t ä n d e n m i t w i c h t i g e n E r k l ä r u n g e n über die Z u r ü c k w e i s u n g d e r
Diffamierung
D e u t s c h l a n d s in Genf h i n a u s zu r e c h n e n . Dr. Rausch.
18.04.1935 Gesehen: D., Fa., K.
- 232 Hbg.
1.00 Uhr
Brsl. 1.00
"
Chmn. 1.30
"
s. a. ZSg. 102/1/37 (7) v. 18. April 1935 ZSg. 101/28/159-163 v. 18. April 1935 (Vertraulicher Informationsbericht Nr. 41): Der Ausgang der Verhandlungen in Stresa und Genf hat in Berliner amtlichen Kreisen große Enttäuschung hervorgerufen. ... (163) Die Lage ist also ernst, die diplomatische Situation geradezu unheimlich. Aber das langläufige Gerede von einem bevorstehenden Kriege ((ist)) objektiv unberechtigt, da weder diesseits noch jenseits der deutschen Landesgrenzen irgendwelche Kräfte am Werke sind, die planmäßig auf einen Krieg hinarbeiten würden. .. . s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 37 Deutsche Protestnote gegen den Genfer Beschluß Das deutsche Nein (Von unserer Berliner Schriftleitung) Die Reichsregierung hat den am Beschluß des Völkerbundsrates vom 17. d. M. beteiligten Regierungen heute einen Protest gegen diesen Beschluß notifizieren lassen. In der Protestnote wird den Regierungen erklärt, daß sie nicht das Recht haben, sich zum Richter über Deutschland aufzuwerfen, daß der Beschluß des Völkerbundsrates den Versuch einer erneuten Diskriminierung Deutschlands darstellt und daß er deshalb auf das entschiedenste zurückgewiesen wird. Gleichzeitig hat die Reichsregierung den fremden Regierungen mitgeteilt, daß sie sich vorbehält, ihre Stellungnahme zu den in dem Ratsbeschluß berührten Einzelfragen demnächst bekanntzugeben . ... HHN, Nr. 187 v. 21. April 1935, S. 1 Deutsche Protestnote an die Mitglieder des Völkerbundsrates FZ, Nr. 205 v. 21. April 1935, S. 1 Deutschlands Zurückweisung der Genfer Provokation VB (Ν. Α.), Nr. 111/112 v? 11./II. April 1535, S. 1
ZSg. 102/1/37 (1)
18. April 1935
In der Aussenpolitik soll die deutsche Presse in der Art, wie sie heute geschrieben habe, fortfahren, wenn auch etwas weniger heftig Man koenne zum Beispiel an die Frage nach wirtschaftlichen Sanktionen anknuepfen und eroer tern, ob nicht die Weltwirtschaft schon genug zerruettet sei. Die Frage der entmilitarisierten Zone sei nach wie vor fuer die deutsche Presse tabu.
- 233 -
18.04.1935
s. a. ZSg. 101/28/161 f. v. 18. April 1935 (Vertraulicher Informationsbericht Nr. 41): ... Deutschland hat gar nicht die Absicht, die Entrailitarisierung der Rheinlande wirklich zu beseitigen. Militärisch kommt das Rheinland als Aufmarschgebiet sowieso nicht in Frage, da es noch im Wirkungsbereich der französischen Festungsartillerie liegt. ... Der Völkerbundsrat hatte in einer Entschließung Deutschland wegen der einseitigen Aufkündigung internationaler Verträge verurteilt (= Wiederaufrüstung). s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 32, 36 Falsche Richtung TT. Dem Völkerbund war jetzt in Genf die größte Gelegenheit geboten, aus einem Konservator des Unrechtes zu einem Schöpfer des Rechtes zu werden. Mehr als je hat er sich aber zum Instrument einer Politik gemacht. FZ, Nr. 200 v. 18. April 1935, S. 1
ZSg. 102/1/37 (3)
18. April 1935
Noch einmal wurde gesagt, dass ueber das Geburtstagsgeschenk der SA an Hitler (ein Flugzeuggeschwader) erst berichtet werden darf, wenn die Meldung offiziell vorliegt. Sie darf auch nicht aus der Zeitschrift "Der SA-Mann" uebernommen werden. s. a. ZSg. 102/1/36 (2) v. 15. April 1935 Der SA-Mann, Organ der Obersten SA-Führung der NSDAP seit Januar 1932. Hauptschriftie iter der Wochenzeitung war Josef Berchthold, der gleichzeitig Hauptschriftleiter der Münchener Ausgabe des "Völkischen Beobachters" war. Die Auflage 1935 betrug 400 000 (Sperlings Zeitschriften- und Zeitungs-Adreßbuch, 59. Aufl. 1935, S. 216). Sturmbannführer G. Haller: Die Wehrgabe der SA zum 46. Geburtstag des Führers Die SA schenkt ihrem Führer zu seinem 46. Geburtstag ein Geschwader von Kampfflugzeugen. Das Geschwader wird Kunde geben von dem siegreich durchgebrochenen Willen zur Nation, zu einem Volk unter einem Führer und dem Willen der SA, das große Friedenswerk des Führers durch ihr Opfer weiterführen zu helfen. ... Das Geschwader besteht aus drei Staffeln, von denen jede den Namen eines für den Sieg des Nationalsozialismus und des Deutschen Volkes Gefallenen tragen wird. ... Der SA-Mann, Nr. 16 v. 20. April 1935, S. 1 Die Wehrgabe der SA FZ, Nr. 204 v. 21. April 1935, S. 1 Geschenke aus allen Gauen Geburtstagsempfänge beim Führer/Geschenk der SA, ein Jagdgeschwader HHN, Nr. 186 v. 20. April 1935, S. 1
234
18.04.1935
Das G e b u r t s t a g s g e s c h e n k der SA G e s c h w a d e r "Horst W e s s e l " Der F ü h r e r b e s i c h t i g t in Staaken d a s F l u g z e u g g e s c h w a d e r d e r SA V B (Ν. Α . ) , Nr. 111/112 v. 21./22. A p r i l 1935, S. 1
ZSg. 102/1/37
(4)
18. A p r i l
1935
Die P r e s s e s t e l l e d e r IG hat in d e r P r e s s e k o n f e r e n z die Bitte a u s g e s p r o c h e n , die s i c h aber w o h l nur an k l e i n e r e Zeitungen
richtet,
n i c h t v o n der IG zu sprechen, w e n n die IG K a t t o w i t z e r AG
(Ver-
e i n i g t e K o e n i g - u n d Laurahuette) geraeint sei. s. a. ZSg. 101/3/131/Nr. 381 v. 19. M ä r z
1934
I. G. F a r b e n i n d u s t r i e AG ehemaliger d e u t s c h e r u n d größter C h e m i e k o n z e r n d e r Erde. Gründung d e r w i c h t i g s t e n V o r l a u f e r g e s e l l s c h a f ten 1861 - 63. 1904 erster loser Z u s a m m e n s c h l u ß , Dreibund aus F a r b e n f a b r i k B a y e r AG, der B a d i s c h e n A n i l i n und Sodafabrik und d e r A G für A n i l i n f a b r i k a t i o n B e r l i n ( A g f a - G e v a e r t - G r u p p e ) . 1916 w u r d e u n t e r E i n s c h l u ß anderer F i r m e n d i e I n t e r e s s e n g e m e i n s c h a f t d e r d e u t s c h e n T e e r f a b r i k e n g e g r ü n d e t . 1925 G r ü n d u n g der I. G. F a r b e n AG, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h d e z e n t r a l e O r g a n i s a t i o n m i t w e i t g e h e n d e r S e l b s t ä n d i g k e i t der e i n z e l n e n W e r k e mit einigen z e n t r a l e n Einrichtungen.
ZSg. 102/1/37
(6)
18. A p r i l
1935
Die P r e s s e w i r d ersucht ueber die V o r g a e n g e in P o m m e r e l l e n
jetzt
n i c h t s m e h r zu b r i n g e n , auch k e i n e n e u e n M e l d u n g e n aus Danzig. Sache sei
Die
abgeschlossen.
s. a. ZSg. 102/1/46 (3) v. 11. O k t o b e r 1934 A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, N r . 35 Schwere polnische Ausschreitungen G e g e n die d e u t s c h e Minderheit in P o m m e r e l l e n - E i n Toter, zahlreiche Verletzte In N e u s t a d t (Pommerellen) und K l e i n - K a t z an der Danziger G r e n z e ist es zu sehr bedauerlichen A u s s c h r e i t u n g e n g e g e n die d o r t i g e d e u t s c h e M i n d e r h e i t gekommen. N a c h einer V e r s a m m l u n g in N e u s t a d t z o g e n die T e i l n e h m e r unter F ü h r u n g des B ü r g e r m e i s t e r s d u r c h die Stadt, w o b e i es zu s c h w e r e n A u s s c h r e i t u n g e n g e g e n Deutsche kam. H u n d e r te v o n F e n s t e r s c h e i b e n deutscher W o h n u n g e n w u r d e n eingeschlagen, P i s t o l e n s c h ü s s e abgefeuert u n d A n g e h ö r i g e d e r d e u t s c h e n V o l k s g r u p pe m i ß h a n d e l t .
18./23.04.1935
235
V o n p o l n i s c h e r Seite w e r d e n d i e V o r g ä n g e n i c h t bestritten. In einer o f f i z i ö s e n p o l n i s c h e n A u s l a s s u n g w i r d d e m B e d a u e r n über diese Z w i s c h e n f ä l l e A u s d r u c k gegeben. HHN, Nr. 179 v. 16. A p r i l 1935 (Μ. Α.), S. 1 Die V o r f ä l l e in P o m m e r e l l e n Diplomatische Vorstellungen Danzigs/Die polnische Darstellung/Bes c h l a g n a h m e einer deutschen Zeitung in P o l e n / M o r d an einem d e u t s c h e n B a u e r n in P o s e n FZ, Nr. 198 v. 17. A p r i l 1935, S. 1 - 2 W e i t e r e A u s s c h r e i t u n g e n im K o r r i d o r W i e d e r eine d e u t s c h e Zeitung b e s c h l a g n a h m t FZ, Nr. 200 v. 18. A p r i l 1935, S. 1
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 2 5 / N r .
1270
23. A p r i l
1935
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v o m 23. A p r i l
1935
Es soll n i c h t s g e b r a c h t werden ü b e r die K a s s a t i o n s v e r h a n d l u n g , am 25. A p r i l in W a r s c h a u g e g e n Dr. E b e l i n g vom P r e s s e k o n z e r n g e f ü h r t wird. Dr. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg. Br.
die
Oberschlesischen
Rausch
12.50 Uhr 1.00
"
Chmn. 12.50
"
s. a. ZSg. 102/1/33 (2) v. 23. A p r i l 1935: D N B - M e l d u n g e n a u s g e g e b e n werden.
... es sei denn, d a ß
K a s s a t i o n : R e c h t s m i t t e l , d u r c h d a s r e c h t s f e h l e r h a f t e Urteile in der n ä c h s t h ö h e r e n Instanz w i e d e r a u f g e h o b e n w e r d e n können.
ZSg.
101/5/126
23. A p r i l
1935
Betr. E r s c h e i n e n der Zeitungen am 1. u n d 2. M a i . Der R e i c h s v e r b a n d der d e u t s c h e n Z e i t u n g s v e r l e g e r h a t vor
einigen
T a g e n d e m P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m V o r s c h l ä g e e i n g e r e i c h t über d a s s c h e i n e n d e r T a g e s z e i t u n g e n am 1. u n d 2. Mai. Das
Er-
Propagandamini-
- 236 -
23.04.1935
sterium h a t diese Vorschläge g e n e h m i g t . Folgendes w i r d d a h e r b e stimmt: 1. A m 1. Mai d ü r f e n die ü b l i c h e n M o r g e n b l ä t t e r erscheinen, die in der N a c h t vom 30.4. zum 1.5. h e r g e s t e l l t
werden.
2. W ä h r e n d des 1. Mai sollen keine Z e i t u n g e n h e r a u s g e g e b e n
werden.
3. Die F r ü h a u s g a b e n des 2. Mai sollen n i c h t in d e m ü b l i c h e n v e r k ü r z t e n Umfang, sondern im v o l l e n Umfang erscheinen. M i t
ihrer
H e r s t e l l u n g darf frühestens am 1. M a i ab 18 Uhr b e g o n n e n w e r d e n . 4. Z e i t u n g e n , die vormittags um 10 Uhr erscheinen, k ö n n e n am A b e n d des 30.4. h e r g e s t e l l t w e r d e n . Sie k ö n n e n d a n n a u c h w ä h r e n d d e s g a n z e n 1. Mai vertrieben
werden.
5. E i n V e r k a u f der M o r g e n z e i t u n g e n des 1. Mai soll w ä h r e n d des ganzen T a g e s
erfolgen.
D i e s e M i t t e i l u n g e n gehen d e n V e r l a g e n v o m R e i c h s v e r b a n d d e r d e u t s c h e n Zeitungsverleger a u c h n o c h d i r e k t zu. Dr. Kausch. Fa., K. s. a. ZSg. 102/1/33 (3) v. 23. A p r i l
1935
R e i c h s v e r b a n d d e r deutschen Z e i t u n g s v e r l e g e r w u r d e 1894 als "Verein d e u t s c h e r Z e i t u n g s v e r l e g e r " g e g r ü n d e t und war u r s p r ü n g l i c h eine I n t e r e s s e n g e m e i n s c h a f t der " A l t - V e r l e g e r " g e g e n d i e a u f k o m m e n d e G e n e r a l a n z e i g e r p r e s s e der J a h r h u n d e r t w e n d e . Ende 1933 in die R e i c h s p r e s s e k a m m e r e i n g e g l i e d e r t , w u r d e d e r V e r ein in " R e i c h s v e r b a n d " umbenannt u n d auf der M i t g l i e d e r v e r s a m m l u n g des 18. F e b r u a r 1934 in der a l t e n O r g a n i s a t i o n a u f g e l ö s t u n d in die neue F o r m übergeleitet. Die V e r b a n d s z e i t s c h r i f t " Z e i t u n g s V e r l a g " e r s c h i e n seit 1900 (s. a. V. Schulze, Der B u n d e s v e r b a n d D e u t s c h e r Zeitungsverleger, 2. Aufl. Düsseldorf 1977).
ZSg. 101/5/127/Nr.
1271
D N B - R u n d s p r u c h vom 23. A p r i l
23. A p r i l
1935
35
Der Chef der Marineleitung A d m i r a l R a e d e r b i t t e t von seinem m o r g i g e n G e b u r t s t a g in der Presse keine N o t i z zu nehmen.
23.04.1935
- 237 Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
9.15
Bresl.
6.40
Chemn.
brfl.
E r i c h R a e d e r w u r d e am 24. A p r i l 1935 59 J a h r e alt.
ZSg. 102/1/33 (1)
23. A p r i l
1935
Es w i r d d a v o r gewarnt, zu sehr v o n d e n S c h w i e r i g k e i t e n zu s c h r e i ben, die zwischen F r a n k r e i c h u n d S o w j e t r u s s l a n d a u f g e t r e t e n
sind.
Die d e u t s c h e Presse habe schon e i n m a l u n d zwar v o n Genf aus, 24 Stunden lang f a l s c h gelegen u n d m o e g e j e t z t nicht w i e d e r in d e n g l e i c h e n F e h l e r fallen. A u s l a n d s m e l d u n g e n k o e n n t e n n a t u e r l i c h geb r a c h t w e r d e n , aber vor eigenen K o m m e n t a r e n derart, dass man v o r a u s s a g e , d i e V e r h a n d l u n g e n z w i s c h e n d i e s e n b e i d e n Staaten d e n zu k e i n e m E r g e b n i s fuehren, w e r d e
wuer-
gewarnt.
s. a. A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 23, 44 ((In d i e s e m T e l e g r a m m des B o t s c h a f t e r s in F r a n k r e i c h an d a s AA w i r d d i e s e P r e s s e a n w e i sung a n g e r e g t . ) ) Bereitet sich N e u e s im O s t e n vor? Vor W i e d e r a u f n a h m e der V e r h a n d l u n g e n zwischen M o s k a u und Paris M e i n u n g s v e r s c h i e d e n h e i t e n über die Frage der R a n d s t a a t e n - I t a l i e n i sche E i n f l ü s s e am W e r k - A n g e b l i c h e A n n ä h e r u n g zwischen L i t a u e n und P o l e n SZ, Nr. 210 v. 26. A p r i l 1935, S. 1 Die U n t e r b r e c h u n g der f r a n z ö s i s c h - r u s s i s c h e n P a k t v e r h a n d l u n g e n In d e r f r a n z ö s i s c h e n Presse w i r d d e r S t a n d der f r a n z ö s i s c h - r u s s i schen V e r h a n d l u n g z i e m l i c h p e s s i m i s t i s c h beurteilt. Die m e i s t e n b ü r g e r l i c h e n B l ä t t e r können ihre B e f r i e d i g u n g darüber, daß es g e lungen sei, F r a n k r e i c h vor u n v o r h e r s e h b a r e n V e r w i c k l u n g e n zu bewahren, d i e beim A b s c h l u ß seiner M i l i t ä r a l l i a n z m i t R u ß l a n d k a u m zu v e r m e i d e n g e w e s e n wären, n i c h t v e r b e r g e n . ... FZ, Nr. 206 v. 23. A p r i l 1935, S. 2
ZSg. 102/1/33 (4) Ministerialdirektor Wohltat ^
23. A p r i l 1935 ((sie)) s p r a c h ueber das deutsch-schweizer
A b k o m m e n , gab j e d o c h keine w e i t e r e n M i t t e i l u n g e n ueber das h i n a u s
- 238 -
23./24.04.1935
b e k a n n t , w a s w i r am Samstag m o r g e n aus d e r Schweiz schon im Blatt h a t t e n . V e r t r a u l i c h meinte er nur z u Beginn, dass es z w e c k m a e s s i g sei, m i t R u e c k s i c h t auf die S c h w i e r i g k e i t e n d e r schweizer R e g i e rung und a u c h m i t Ruecksicht auf d i e D i f f e r e n z e n , die der B u n d e s r e g i e r u n g
innerhalb
selbst b e s t a n d e n haben, d e n Erfolg, den
Deutsch-
land bei d e n Verhandlungen erzielt hat, in d e r Presse nicht gross a u s z u p o s a u n e n . D u r c h zurueckhaltende K o m m e n t i e r u n g in der Presse k o e n n e m a n d e r schweizer R e g i e r u n g e r l e i c h t e r n , s i c h in der O e f f e n t l i c h k e i t mit dem V e r t r a g s a b s c h l u s s
durchzusetzen.
s. a. ZSg.
1935
^
101/5/116/Nr. 1252 v. 9. A p r i l
ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 0
(5) v. 3. A p r i l
eigenen
1935
Das n e u e V e r r e c h n u n g s a b k o m m e n m i t d e r S c h w e i z B e d e u t s a m e Ä n d e r u n g e n bei der V e r t e i l u n g der U b e r s c h ü s s e FZ, N r . 203 v. 20. April 1935, S. 2 Die U n t e r z e i c h n u n g hatte bereits am 18. A p r i l stattgefunden. Deutsch-schweizerisches Verrechnungsabkommen Neue V e r e i n b a r u n g e n zur Steigerung d e r d e u t s c h e n A u s f u h r HHN, Nr. 189 v. 24. April 1935, S. 1 s. a. NZZ, Nr. 695 v. 20. A p r i l 1935, S. 1
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 2 8 / N r .
1272
24. A p r i l
1935
D N B - R u n d r u f v o m 24. April 1935. E i n z e l h e i t e n aus dem Programm des 1. M a i insbesondere der
Zeitpunkt
des B e g i n n s der Feier auf dem T e m p e l h o f e r F e l d d ü r f e n a u c h d a n n n i c h t in d e r Zeitung erscheinen, w e n n sie in [Form von] veröffentlicht
werden.
G e s e h e n : D . , Fa., K.
Hbg. brfl. Brs. 6.40 Ch.
brfl.
s. a. ZSg. 101/5/124/Nr. 1269 v. 18. A p r i l ZSg. 101/5/129/Nr. 1275 v. 24. A p r i l
1935 1935
Artikeln
- 239 B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ν. ZSg. 101/5/129/Nr.
1273
24.04.1935 24.4.35
24. A p r i l
1935
In d e r h e u t i g e n Pressekonferenz w u r d e n m i t N a c h d r u c k die V e r b o t e des R e i c h s i n n e n m i n i s t e r s über alle V e r ö f f e n t l i c h u n g e n , die d e n e v a n g e l i s c h e n Kirchenstreit b e t r e f f e n , in E r i n n e r u n g gebracht. lass zu d i e s e r Erinnerung bildet die V e r ö f f e n t l i c h u n g einiger ter d a r ü b e r , dass der Führer der D e u t s c h e n C h r i s t e n , Kinder, Bischof H o s s e n f e l d e r aus den R e i h e n der D e u t s c h e n C h r i s t e n
AnBlät-
den
ausge-
s c h l o s s e n h a b e . D i e s e Meldung darf e b e n s o w e n i g ü b e r n o m m e n w e r d e n wie ein A n t w o r t b r i e f H o s s e n f e i d e r s an K i n d e r . In d i e s e m
Zusammen-
h a n g w u r d e g e n e r e l l darauf v e r w i e s e n , d a s s alle irgendwie
gearte-
ten V e r ö f f e n t l i c h u n g e n , die d e n S t r e i t i n n e r h a l b u n d mit der
evan-
g e l i s c h e n K i r c h e betreffen, n i c h t e r f o l g e n d ü r f e n . Die a m t l i c h e n Erlasse d e r K i r c h e n r e g i e r u n g k ö n n e n n a t ü r l i c h g e b r a c h t werden.
Das
V e r b o t ist im g a n z e n eher enger als w e i t e r auszulegen. Die g e s a m t e E r i n n e r u n g war d e r a r t ernst g e h a l t e n , d a s s eine strikte
Beachtung
sich e m p f i e h l t . Das bedeutet, d a s s a u c h bei der A b w e h r
christen-
f e i n d l i c h e r A n g r i f f e seitens der sogen, n e u h e i d n i s c h e n
Bewegung
g r o s s e V o r s i c h t am Platze ist.
N a c h dem S p o r t p a l a s t s k a n d a l (Forderung e i n e r j u d e n f r e i e n Kirche, A b s c h a f f u n g d e s A l t e n T e s t a m e n t s ) im N o v e m b e r 1933 war C h r i s t i a n K i n d e r (1897 - 1972) zum N a c h f o l g e r H o s s e n f e i d e r s als R e i c h s l e i ter der " D e u t s c h e n C h r i s t e n " (DC) ernannt worden. J o a c h i m H o s s e n felder (1899 - 1976) hatte d i e B e w e g u n g der " D e u t s c h e n C h r i s t e n " g e g r ü n d e t und geleitet. Er w a r e v a n g e l i s c h e r P f a r r e r und wurde 1933 Bischof v o n Brandenburg. Sein A u s s c h l u ß aus d e r B e w e g u n g w a r bereits am 10. A p r i l w e g e n seiner a n h a l t e n d e n A b w e r b u n g s a k t i o n e n erfolgt, vgl. K. M e i e r , Die D e u t s c h e n C h r i s t e n , G ö t t i n g e n 1964, S. 99 bes. A n m . 392. Der p r o t e s t a n t i s c h e K i r c h e n s t r e i t V e r m i t t l u n g s v e r s u c h der R e i c h s r e g i e r u n g ... Seit der A u f l e h n u n g Dr. K i n d e r s g e g e n d a s o f f i z i e l l e K i r c h e n r e g i m e n t läßt d e r Staat v o r s i c h t i g und u n a u f f ä l l i g die D e u t s c h e n C h r i s t e n fallen, d i e jetzt u n g e f ä h r d e n g l e i c h e n B e s c h r ä n k u n g e n u n t e r w o r f e n sind w i e die B e k e n n t n i s k i r c h e u n d die Katholiken. Die n e u h e i d n i s c h e B e w e g u n g w i t t e r t M o r g e n l u f t u n d v e r d o p p e l t unter w o h l w o l l e n d e r D u l d u n g d u r c h d i e p o l i t i s c h e n G e w a l t e n ihre W e r b e tätigkeit. ... N£Z, Nr. 717 v. 25. A p r i l 1935, S. 1 - 2
24.04.1935
240
ZSg. 101/5/129/Nr.
1274
24. A p r i l
1935
Weitere V e r ö f f e n t l i c h u n g e n über d e n A u s t a u s c h
englisch-deutscher
O f f i z i e r e sollen unterbleiben, bis ( v o r a u s s i c h t l i c h m o r g e n )
amtli-
che E i n z e l h e i t e n bekanntgegeben w e r d e n . Der d e u t s c h - e n g l i s c h e O f f i z i e r s a u s t a u s c h In D u r c h f ü h r u n g des zwischen der e n g l i s c h e n und d e u t s c h e n A r m e e v e r a b r e d e t e n O f f i z i e r s a u s t a u s c h e s w e r d e n drei englische O f f i z i e r e in den n ä c h s t e n T a g e n ein Kommando bei d e u t s c h e n T r u p p e n t e i l e n antreten. Es h a n d e l t sich um je einen O f f i z i e r der Infanterie, der K a v a l l e r i e und der Artillerie, die bei den e n t s p r e c h e n d e n d e u t s c h e n W a f f e n g a t t u n g e n für die Zeit v o n etwa v i e r W o c h e n Dienst tun w e r den. Die im A u s t a u s c h kommandierten d e u t s c h e n O f f i z i e r e h a b e n ihr Kommando in E n g l a n d bereits angetreten. HHN, Nr. 192 v. 25. April 1935, S. 2 B r i t i s h a n d G e r m a n Officers Ö I T C u s t o m of E x c h a n g e To Be R e s u m e d The T i m e s , Nr. 47,046 v. 24. A p r i l 1935, S. 10
ZSg. 101/5/129/Nr.
1275
24. A p r i l
1935
Es w i r d an den W u n s c h des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s Veröffentlichungen
erinnert,
durch
in den n ä c h s t e n T a g e n (Artikel, G l o s s e n u s w . )
auf den 1. Mai vorzubereiten. D a v o n w i r d das V e r b o t der A n w e i s u n g Nr. 1272 n i c h t
betroffen.
Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
brfl.
Brs.
6.40
Chmn.
brfl.
s. a. ZSg. 101/5/128/Nr. 1272 v. 24. A p r i l
1935
H a m b u r g am n a t i o n a l e n Feiertag des d e u t s c h e n V o l k e s HHN, Nr. 190 v. 24. April 1935, S. 1 F l a g g e n u n d S c h m u c k am 1. Mai HHN, Nr. 191 v. 25. April 1935, S. 1 Der n a t i o n a l e F e i e r t a g des d e u t s c h e n V o l k e s im A u s l a n d e HHN, Nr. 192 v. 25. April 1935, S. 1
- 241 ZSg. 101/5/130/Nr. 1276
25.04.1935
25. April 1935
Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 25.4.35 Es wird noch einmal an das Verbot erinnert, über die möglichen deutsch-englischen Flottenverhandlungen zu berichten. Das Verbot ist dahin erweitert worden, dass in Zukunft auch über angebliche deutsche Flottenforderungen und deren Echo in England nichts berichtet werden darf. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg. 1.00 Brs. 1.00 Ch.
1.18
s. a. ZSg. 102/1/53 v. 25. April 1935 ZSg. 101/5/124/Nr. 1268 v. 18. April 1935 ZSg. 101/5/134/Nr. 1278 v. 30. April 1935 ZSg. 102/1/44 (3) V. 4. Mai 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 50 - 52 ZSg. 110/1/67 v. 25. April 1935: ... Oberregierungsrat Stephan erinnerte weiter an die Weisung, daß nichts über deutsche Flottenforderungen veröffentlicht werden solle. Das sei gestern von "einem kleinen Stänker" im Berliner Tageblatt übersehen worden, das eine Meldung aus London veröffentlicht habe. ... Englische Flottenparallele Ein hinkender Vergleich mit Deutschland Drahtmeldung unseres Korrespondenten Englands Reaktion auf die angebliche deutsche Flottenforderung von 35 Prozent der englischen Flotte beginnt langsam schärfere Formen anzunehmen. So unternimmt heute das Blatt der Admiralität, "Morning Post", einen Vorstoss in dieser Richtung, wobei es davon ausgeht, dass Deutschland mit seiner Beschränkung auf die Nord- und Ostsee auch mit 35 Prozent verhältnismässig stärker sei als die englische Flotte, die für das ganze Weltreich zu sorgen habe.Deutschland besitze heute zwei Panzerschiffe der Deutschland-Klasse, während drei weitere noch im Bau seien. Hierzu kämen fünf moderne Kreuzer und ein sechster, der sich der Vollendung nähere, sodann zum mindesten zwölf moderne Zerstörer. Hiermit habe Deutschland einen mächtigeren Kern für den Ausbau seiner Flotte auf 35 Prozent der englischen, ein Ziel, das Deutschland im Jahre 1940 erreicht haben werde. Rechne man hierzu noch die 4 Millionen Tonnen der deutschen Handelsflotte,Deutschlands 30 Oeltanks und die riesige Leistungsfähigkeit seiner Werften, so zeige sich, dass Deutschland bereits jetzt einen beträchtlichen Teil seiner Seemacht wiedergewonnen habe. Diese Proportion verschiebe sich aber noch weiter zuungunsten Englands, wenn man berücksichtige, dass England durch die Washingtoner und Londoner Verträge in seiner Bautätigkeit beschränkt war, wodurch die englische Flotte von der Gefahr der Ueberalterung bedroht werde. Deutschland werde voraussichtlich im Jahre 1940 fünf Panzerschiffe und zum mindesten ein modernes Linienschiff sowie zwölf moderne Kreuzer besitzen, während England im gleichen Jahre über
- 242 -
25.04.1935
f ü n f z e h n L i n i e n s c h i f f e verfügen w e r d e , v o n d e n e n nur zwei unter zwanzig J a h r e alt seien, sowie ü b e r 39 v e r h ä l t n i s m ä s s i g m o d e r n e Kreuzer. ... BT, Nr. 193 v. 24. April 1935, S. 1
ZSg. 101/5/131
25. A p r i l
1935
W i c h t i g e r H i n w e i s für die R e d a k t i o n e n : Es ist v i e l f a c h die Frage a u f g e t a u c h t , ob der bekannte
Berichti-
g u n g s p a r a g r a p h - Paragraph 11 - des a l t e n P r e s s e g e s e t z e s
noch
G ü l t i g k e i t besitzt. Dieses P r o b l e m h a t in d i e s e n T a g e n d e n J u s t i tiar des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s b e s c h ä f t i g t , der darüber ein a u t h e n tisches G u t a c h t e n anfertigte u n d zu f o l g e n d e m Schluss kam: Das d e u t s c h e Schriftleitergesetz n i m m t in allen F r a g e n v o r dem a l t e n P r e s s e g e s e t z Vorrang ein. B e r i c h t i g u n g e n auf G r u n d des § 11 d ü r f e n n i c h t erfolgen, wenn die B e s t i m m u n g e n des setzes d e m entgegenstehen.
Schriftleiterge-
I n s b e s o n d e r e sind h i e r m i t die §§ 11
bis 15 des Schriftleitergesetzes g e m e i n t , die im e i n z e l n e n die V e r p f l i c h t u n g e n des deutschen S c h r i f t l e i t e r s g e g e n ü b e r d e r N a t i o n festlegen. Es w ä r e ein W i d e r s p r u c h in sich, w e n n auf der Seite vom S c h r i f t l e i t e r n a t i o n a l e V e r a n t w o r t l i c h k e i t ,
einen
Berück-
s i c h t i g u n g der g u t e n Sitten usw. v e r l a n g t würde und ein A u s s e n stehender auf G r u n d des alten § 11 B e r i c h t i g u n g e n fordern könnte. A u s d i e s e n E r w ä g u n g e n wird es in Z u k u n f t nur sehr wenige Fälle g e b e n , in d e n e n der Forderung auf B e r i c h t i g u n g n a c h dem alten § 11 Rechnung getragen werden muss. Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m h a t u n s b e a u f t r a g t , d i e s e s G u t a c h t e n seines J u s t i t i a r s ^
als v e r b i n d l i c h e E r k l ä r u n g d e n R e d a k t i o n e n
m i t z u t e i l e n . Dr. Kausch. D., Fa. s. a. ZSg. 102/1/53 (3) v. 25. A p r i l 1935 ZSg. 110/1/67 v. 25. A p r i l 1935: ... O b e r r e g i e r u n g s r a t S t e p h a n k a m n o c h einmal auf die A u s s p r a c h e zurück, die in der Sache " B e r i c h t i g u n g e n " wegen des T u b e r k u l o s e m i t t e l s v o n P r o f e s s o r Friedmann ' in der Preko s t a t t g e f u n d e n hatte. Damals war g e f r a g t w o r d e n , w i e Berichtigungen auf G r u n d des § 11 des P r e s s e g e s e t z e s zu b e h a n d e l n sind, w e n n amtliches M a t e r i a l v o r h a n d e n ist, das d e r B e r i c h t i g u n g entgegensteht.
- 243 ^
Hans
25.04.1935
Schraidt-Leonhardt
vgl. ZSg. 101/6/116/Nr. 1664 v. 23. September ZSg. 102/1/39 (1) v. 24. S e p t e m b e r 1935
1935
R e i c h s g e s e t z über d i e Presse vom 7. M a i 1874. § 11 Der v e r a n t w o r t l i c h e R e d a k t e u r einer p e r i o d i s c h e n D r u c k s c h r i f t ist v e r p f l i c h t e t , eine B e r i c h t i g u n g d e r in letzterer m i t g e t e i l t e n T a t s a c h e n auf V e r l a n g e n einer beteiligten ö f f e n t l i c h e n Behörde oder P r i v a t p e r s o n ohne E i n s c h a l t u n g e n oder W e g l a s s u n g e n aufzunehmen, s o f e r n d i e B e r i c h t i g u n g von d e m E i n s e n d e r u n t e r z e i c h n e t ist, k e i n e n s t r a f b a r e n Inhalt h a t und s i c h auf t a t s ä c h l i c h e A n g a b e n b e s c h r ä n k t . S c h r i f t l e i t e r g e s e t z vom 4. O k t o b e r 1933. § 14 S c h r i f t l e i t e r sind i n s o n d e r h e i t v e r p f l i c h t e t , aus d e n Z e i t u n gen alles fernzuhalten: 1. W a s e i g e n n ü t z i g e Zwecke m i t g e m e i n n ü t z i g e n in einer die Ö f f e n t lichkeit i r r e f ü h r e n d e n W e i s e v e r m e n g t , 2. was g e e i g n e t ist, die Kraft des D e u t s c h e n R e i c h e s n a c h außen oder im Innern, d e n G e m e i n s c h a f t s w i l l e n des d e u t s c h e n V o l k e s , die d e u t s c h e W e h r h a f t i g k e i t , K u l t u r oder W i r t s c h a f t zu s c h w ä c h e n oder d i e r e l i g i ö s e n E m p f i n d u n g e n a n d e r e r zu verletzen, ...
ZSg. 102/1/53 (1)
25. A p r i l
1935
Ein A r t i k e l v o n M a c D o n a l d soll v o r l a e u f i g n i c h t auf G r u n d v o n M e l d u n g e n aus L o n d o n abgedruckt w e r d e n . V o r l a e u f i g liege n a e m l i c h n o c h gar n i c h t der ganze A u f s a t z v o r , s o n d e r n nur, unter D u r c h b r e c h u n g einer e n g l i s c h e n S p e r r f r i s t , e i n A u s z u g im News C h r o n i c l e . M a n m o e g e d e n g a n z e n Aufsatz
abwarten.
s. a. ZSg. 110/1/69 v. 25. A p r i l 1935 A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 46 MacDonalds
(10)
Wandlung
Der A r t i k e l im "News L e t t e r " M i n i s t e r p r ä s i d e n t R a m s a y M a c D o n a l d v e r ö f f e n t l i c h t in seiner E i g e n schaft als P a r l a m e n t s m i t g l i e d im "News L e t t e r " , dem W o c h e n b l a t t der N a t i o n a l e n A r b e i t e r p a r t e i , einen A r t i k e l , der die U b e r s c h r i f t trägt "Friede, D e u t s c h l a n d u n d Stresa". ... Wie ich soeben d a r g e legt h a b e , h a b e n die Berliner B e s p r e c h u n g e n einige Punkte a u f g e zeigt, d i e w e i t e r u n t e r s u c h t w e r d e n sollten, um festzustellen, ob sie irgendwie zur k o l l e k t i v e n S i c h e r h e i t b e i t r a g e n . Aber w e l c h e s a u c h das E r g e b n i s sein mag, D e u t s c h l a n d h a t in einer W e i s e g e h a n d e l t , d i e das g e g e n s e i t i g e V e r t r a u e n in E u r o p a zerstörte. FZ, Nr. 212 v. 26. A p r i l 1935, S. 1
25./II.04.1935
244
P r e m i e r O n Germany's Policy C o n f i d e n c e D e s t r o y e d and R o a d to P e a c e B r o k e n Up M a n c h e s t e r Guardian Weekly, Nr. 18 v. 3. Mai 1935, S. 344
ZSg.
101/5/132
An die
(27. A p r i l
1935)
Hauptschriftleitungen
Vertraulich! Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m e r s u c h t uns, d e n
Hauptschriftleitungen
f o l g e n d e W ü n s c h e vorzutragen, d i e in Z u k u n f t ganz b e s o n d e r s achtet werden
be-
sollen:
1. W ä h r e n d die redaktionelle A u f m a c h u n g und B e r i c h t e r s t a t t u n g
ge-
s e l l s c h a f t l i c h e r Ereignisse, an d e n e n d i e führenden Männer d e r R e g i e r u n g teilnehmen, im a l l g e m e i n e n d e n F o r d e r u n g e n des m i n i s t e r i u m s entspricht, liegt es n a c h A n s i c h t der
Propaganda-
zuständigen
S t e l l e n bei der B i l d b e r i c h t e r s t a t t u n g n o c h sehr im argen. Es soll in Z u k u n f t v e r m i e d e n werden, B i l d e r w i e d e r z u g e b e n , die M i t g l i e d e r d e r R e i c h s r e g i e r u n g an g e d e c k t e n T i s c h e n , vor F l a s c h e n b a t t e r i e n
u.
ä. zeigen, um so mehr als es ja b e k a n n t ist, dass ein g r o s s e r T e i l d e r K a b i n e t t s m i t g l i e d e r a n t i a l k o h o l i s c h e i n g e s t e l l t ist. Die M i n i s t e r nehmen aus internationaler H ö f l i c h k e i t oder aus streng d i e n s t l i c h e m Anlass an g e s e l l s c h a f t l i c h e n V e r a n s t a l t u n g e n
teil,
die sie l e d i g l i c h als Pflicht n i c h t aber als Genuss auffassen.
In
der letzten Zeit ist im V o l k e d e r v ö l l i g u n s i n n i g e Eindruck
durch
z a h l l o s e Bilder entstanden, als ob die R e g i e r u n g s m i t g l i e d e r
pras-
sen. Die B i l d b e r i c h t e r s t a t t u n g h a t sich i n f o l g e d e s s e n in d i e s e r Beziehung
umzustellen.
2. D a s gleiche gilt für die A u f n a h m e n aus d e n W o h n u n g e n bezw. sern der M i n i s t e r . Geschickte F o t o g r a f e n h a b e n v i e l f a c h
Häu-
lauschige
E c k e n dieser W o h n u n g e n in g e s c h i c k t e r Z u s a m m e n s t e l l u n g der B e v ö l k e r u n g vor A u g e n geführt, sodass die M e i n u n g entstehen könnte,
dass
die R e g i e r u n g s m i t g l i e d e r u n d a n d e r e führende Leute in P r u n k p a l ä s t e n w o h n e n . Dieses ist jedoch k e i n e s w e g s der Fall und daher sollen m i s s v e r s t ä n d l i c h e Bilder in Z u k u n f t n i c h t mehr
auch
erscheinen.
3. Es w i r d darum gebeten, b e i d e r B i l d b e r i c h t e r s t a t t u n g über
gros-
se V o l k s v e r s a m m l u n g e n nicht immer nur d e n R e d n e r am Pult zu z e i g e n ,
- 245 -
27./29.04.1935
sondern v i e l m e h r etwas seltenere A u f n a h m e n in Form v o n A u s s c h n i t ten aus d e r V e r s a m m l u n g , W i r k u n g des R e d n e r s auf die Massen
u.s.w.
zu v e r ö f f e n t l i c h e n . D., Fa. s. a. ZSg. 102/1 v. 27. A p r i l 1935: ... Auf der anderen Seite v e r m i s s e m a n aber genuegende und g u t e B i l d e r vom n a t i o n a l s o z i a l i s t i schen A u f b a u w e r k . Diese seien immer sehr stereotyp und simpel. Er w o l l e d a zum B e i s p i e l auf die A u t o b a h n e n a u f m e r k s a m machen, ueber die m a n viel m e h r bringen koenne. Dr. G o e b b e l s habe nicht die A b sicht, s i c h in Zukunft n o c h eine v o r s t e h e n d g e s c h i l d e r t e , v o e l l i g falsche B i l d b e r i c h t e r s t a t t u n g g e f a l l e n zu lassen. vgl. die "Richtlinien für die G e s a m t h a l t u n g der D e u t s c h e n P r e s s e " vom O k t o b e r 1934, S. 2: 1. D a s d e u t s c h e V o l k weiß, daß die R e g i e r u n g arbeitet. Es w e i ß aber auch, daß bei g e w i s s e n G e l e g e n h e i t e n diese R e g i e r u n g s a r b e i t m i t einer n o t w e n d i g e n R e p r ä s e n t a t i o n v e r b u n d e n sein muß. Es ist daher v ö l l i g ü b e r f l ü s s i g , w e n n solche r e p r ä s e n t a t i v e n V e r a n s t a l t u n g e n in der Presse in b r e i t e s t e r Form b e h a n d e l t w e r d e n . Es w i d e r s p r i c h t d e m G e i s t d e r n e u e n Zeit, w e n n d a b e i von " S p i t z e n d e r G e s e l l s c h a f t " , " P r o m i n e n t e n " oder " P e r s ö n l i c h k e i t e n e r s t e r K r e i s e " gesprochen w i r d . G e n a u so wenig, wie d a s " g l a n z v o l l e Bild der V e r a n s t a l t u n g " oder die "großen U n i f o r m e n d e r T e i l n e h m e r " in Breite zu s c h i l d e r n sind, b r a u c h t erwähnt zu w e r d e n , daß der oder jener M i n i s t e r "im s c h l i c h t e n B r a u n h e m d " e r s c h i e n . Diese H i n w e i s e sind ebenso unnötig, w i e etwa M o d e b e r i c h t e ü b e r die " T o i l e t t e n der D a m e n der S p i t z e n d e r B e h ö r d e n " . ...
ZSg. 101/5/133/Nr.
1277
29. A p r i l
B e s t e l l u n g a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v.
1935
29.4.35
M e l d u n g e n über M e u t e r e i e n in d e r i t a l i e n i s c h e n A r m e e sind d e n k b a r u n e r w ü n s c h t u n d sollen daher G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
unterbleiben. 12.50 Uhr
Brsl.
1.00
"
Chmn.
1.35
"
s. a. ZSg. 102/1/32 (1) v. 29. A p r i l 1935 Z S g . 101/5/148/Nr. 1298 v. 8. Mai 1935
- 246 -
29./30.04.1935 ZSg. 102/1/32
(2)
29. A p r i l
1935
V e r s c h i e d e n t l i c h sei beobachtet w o r d e n , dass bei Zitierung
aus-
l a e n d i s c h e r P r e s s e s t i m m e n das zit ierte B l a t t n i c h t g e n a u g e n a n n t , sondern ζ. B. nur gesagt w o r d e n sei " e i n a n g e s e h e n e s B l a t t " oder etwas a e h n l i c h e s . E s sei d o c h zweckraaessig, immer die Zeitung, evtl. d e n V e r f a s s e r , genau zu nennen.
ZSg. 102/1/32
(3)
29. A p r i l
1935
U e b e r F e r n s e h - V o r f u e h r u n g e n der R e i c h s s e n d e l e i t u n g kann ohne j e d e E i n s c h r a e n k u n g berichtet
werden.
s. a. ZSg. 101/5/89/Nr. 1183 v. 14. M ä r z 1935 ZSg. 101/5/135/Nr. 1279 v. 30. A p r i l 1935 H. G. : F e r n s e h p r o b l e m e aus der Ferne g e s e h e n Vom Zwischenfilm, vom Abtastverfahren und anderen VB (Ν. Α.), N r . 117 v. 27. A p r i l 1935, S. 6
ZSg.
101/5/134/Nr.
1278
30. A p r i l
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v.
Dingen
1935
30.4.35
Zur K l a r s t e l l u n g v o n Zweifeln w i r d n o c h einmal f e s t g e s t e l l t ,
dass
über die U - B o o t - F r a g e n b e r i c h t e t w e r d e n kann. Es ist a u c h g r u n d s ä t z l i c h n i c h t s dagegen e i n z u w e n d e n , d a s s a u s l ä n d i s c h e
Pressestim-
men v e r ö f f e n t l i c h t werden, j e d o c h s o l l e n d i e V o r g ä n g e in keiner W e i s e s e n s a t i o n e l l behandelt w e r d e n . Soweit es s i c h um M i t t e i l u n gen über o f f i z i e l l e Schritte der e n g l i s c h e n oder der d e u t s c h e n R e g i e r u n g h a n d e l t , sollen j e d o c h a m t l i c h e M i t t e i l u n g e n werden. Völlig
zu v e r s c h w i n d e n h a b e n aus d e r
abgewartet
Berichterstattung
Z a h l e n a n g a b e n ü b e r F l o t t e n s t ä r k e n usw. Solche M i t t e i l u n g e n Z a h l e n d ü r f e n a u c h aus der a u s l ä n d i s c h e n P r e s s e n i c h t werden.
über
übernommen
- 247 Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
30.04.1935
12.55 Uhr
Brsl. 12.48
"
Chmn.
"
1.05
s. a. ZSg. 101/5/130/Nr. 1276 v. 25. April 1935 ZSg. 101/5/136/Nr. 1281 v. 2. Mai 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 52, 54, 55, 58 - 60 Am 25. April berichtete der "Daily Telegraph", Berlin bereite den Bau von zwölf U-Booten vor. Die Reichsregierung bestätigte am 27. April den geplanten U-Boot-Bau. N. Wiggershaus, Der deutschenglische Flottenvertrag vom 18. Juni 1935, phil. Diss. Bonn 1972, S. 314 Unterhausdebatte über zwölf deutsche U-Boote SZ, Nr. 216 v. 30. April 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 199 v. 30. April 1935, S. 1 German Naval Strength 12 Submarines To Be Built/Claim To "Defence Freedom"/The Terms of the Treaty The Times, Nr. 47,050 v. 29. April 1935, S. 14
ZSg. 101/5/135/Nr. 1279
30. April 1935
DNB-Rundruf vom 30.4.35 Der deutschen Presse ist es verboten, Artikel über Fernsehen zu bringen, die nicht vorher der Presseabteilung der Reichsregierung im Propagandaministerium zur Prüfung vorgelegen haben. Die Berichterstattung über Veranstaltungen der Reichssendeleitung sind hiervon nicht betroffen. In den nächsten Tagen wird auch ein Interview von DNB über Fernsehfragen erscheinen, das möglichst gut gebracht werden soll. Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
brfl.
Brsl. 7.50 Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/69 v. (30. April 1935) ZSg. 102/1/32 (3) v. 29. April 1935 ZSg. 101/6/17/Nr. 1461 v. 19. Juli 1935
30.04.1935
- 248 -
" F e r n s e h f u n k und F i l m " Hadaraovsky v o r dem Filmkongreß - Keine K o n k u r r e n z für R u n d f u n k und Kino R e i c h s s e n d e l e i t e r Hadamovsky s p r a c h v o r dem I n t e r n a t i o n a l e n F i l m k o n g r e ß g r u n d s ä t z l i c h über den F e r n s e h f u n k im a l l g e m e i n e n u n d über die A u s w i r k u n g e n des Fernsehens auf d e n Film im b e s o n d e r e n . ... E i n e K o n k u r r e n z des Fernsehens auf d e m Gebiete der S p i e l f i l m e g ä b e es ü b e r h a u p t nicht. W i e b e i m B e s u c h des T h e a t e r s , der Oper u. a. m., so sei a u c h beim B e s u c h eines F i l m t h e a t e r s das G e m e i n s c h a f t s e r l e b n i s vorherrschend, d a s den Besucher zwei S t u n d e n oder n o c h länger a u s h a r r e n lasse. D i e s e l b e n L e u t e d ü r f t e n aber kaum b e r e i t sein, zwei Stunden oder n o c h länger a l l e i n in einem v e r d u n k e l t e n Z i m m e r zu sitzen und sich F e r n s e h ü b e r t r a g u n g e n anzusehen. M u s i k könne m a n a u c h in der B e w e g u n g h ö r e n , bei m a n c h e n F a m i l i e n sei d e r R u n d f u n k eben deshalb a u c h d e n g a n z e n T a g a n g e s t e l l t ; aber beim F e r n s e h e n müsse m a n s t i l l s i t z e n und s i c h k o n z e n t r i e r e n und d a s k ö n n t e n d i e wenigsten a u ß e r h a l b der G e m e i n s c h a f t . ... SZ, Nr. 217 v. 30. April 1935 (Α. Α . ) , S. 2 s. a. HHN, Nr. 201 v. 1. M a i 1935 (Μ. Α.), S. 3 ((dass.)) G l ä n z e n d e E n t w i c k l u n g der F e r n s e h t e c h n i k In T e m p e l h o f spielte sich D i e n s t a g n a c h m i t t a g ein für die w e i t e r e E n t w i c k l u n g d e r Fernsehtechnik b e d e u t u n g s v o l l e s Ereignis ab. K n a p p 6 W o c h e n n a c h Eröffnung des e r s t e n F e r n s e h p r o g r a m m s der W e l t d u r c h die R e i c h s r u n d f u n k g e s e l l s c h a f t e r f o l g t e als g r o ß z ü g i g e r P r o g r a m m v e r s u c h d i e erste F e r n s e h ü b e r t r a g u n g eines a k t u e l l e n G e s c h e h e n s . Es h a n d e l t s i c h h i e r b e i um eine n i c h t ö f f e n t l i c h e P r o p a g a n d a ü b e r tragung d e r R e i c h s r u n d f u n k g e s e l l s c h a f t mit der F i r m a T e l e f u n k e n und d e r F e r n s e h - A . - G . unter A u s s c h l u ß d e s F e r n s e h s e n d e r s W i t z l e ben. . .. SZ, Nr. 218 v. 1. Mai 1935, S. 3 F e r n s e h ü b e r t r a g u n g eines a k t u e l l e n G e s c h e h e n s 77: R e i c h s s e n d e l e i t e r Hadamovsky, C h e f i n g e n i e u r Dr. H u b m a n n und a n d e r e F a c h m ä n n e r erläuterten die T e c h n i k dieser Ü b e r t r a g u n g . Der g a n z e V o r g a n g n i m m t knapp 70 S e k u n d e n in A n s p r u c h , so daß der F e r n s e h e m p f ä n g e r das Bild etwa eine M i n u t e n a c h e r f o l g t e r A u f n a h m e empfängt. FZ, Nr. 222 v. 2. Mai 1935, S. 3 Der F Z - A r t i k e l h a t denselben T e x t wie der in der SZ und darüber h i n a u s die z i t i e r t e n Ausführungen.
2.05.1935
- 249 B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ν. 2. M a i ZSg. 101/5/136/Nr.
1280
2. M a i
1935
1935
D u r c h DNB k o m m e n heute N a c h r i c h t e n über eine V e r l ä n g e r u n g
des
d e u t s c h - e n g l i s c h e n H a n d e l s v e r t r a g e s . Es ist zu erwarten, dass amerikanische Note zu d i e s e r A n g e l e g e n h e i t
veröffentlicht
eine
wird,
es soll aber erst das DNB a b g e w a r t e t w e r d e n , ehe d a r ü b e r N a c h r i c h ten v e r ö f f e n t l i c h t
werden.
Es h a n d e l t sich in d i e s e r A n w e i s u n g um ein M i ß v e r s t ä n d n i s , d a n i c h t der d e u t s c h - e n g l i s c h e H a n d e l s v e r t r a g zur D i s k u s s i o n stand, s o n d e r n der d e u t s c h - a m e r i k a n i s c h e . s. a. ZSg. 102/1/46 (3) v. 2. Mai 1935: Ueber d e u t s c h - a m e r i k a n i sche H a n d e l s v e r t r a g s b e s p r e c h u n g e n sollen nur D N B - M e l d u n g e n g e bracht werden, vor allem gilt das fuer eine M e l d u n g d e r a m e r i k a n i schen R e g i e r u n g . W i r ziehen d e s h a l b die entsprechende U n i t e d P r e s s Meldung auf Laufnr. 2 zurueck. A m e r i k a n i s c h e B e r e i t s c h a f t zu H a n d e l s v e r t r a g s v e r h a n d l u n g e n mit D e u t s c h l a n d FZ, Nr. 221 v. 1. Mai 1935, S. 1
auch
Keine a m e r i k a n i s c h e n V o r s c h l ä g e für einen n e u e n H a n d e l s v e r t r a g Deutschland FZ, Nr. 226 v. 4. Mai 1935, S. 3
mit
s. a. HHN, Nr. 201 v. 1. Mai 1935, S. 7 H H N , Nr. 206 v. 4. Mai 1935, S. 14 VB (Ν. Α.), Nr. 121 v. 1. Mai 1935, S. 13
ZSg. 101/5/136/Nr.
1281
2. Mai
1935
Die zahllosen B e r i c h t e in der A u s l a n d s p r e s s e über d e u t s c h e
Marine-
fragen sollen nicht ü b e r n o m m e n werden. D a g e g e n k ö n n e n die V e r h a n d lungen im Unterhaus und m ö g l i c h e a m t l i c h e e n g l i s c h e usw. g e b r a c h t werden. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
12.55
Brsl.
12.55
Chmn.
1.10
Erklärungen
- 250 -
2.05.1935
s. a. ZSg. 102/1/46 (1) v. 2. M a i 1935 ZSg. 101/5/134/Nr. 1278 v. 30. A p r i l
1935
Außenpolitische Unterhaus-Ausspräche HHN, Nr. 203 v. 3. M a i 1935, S. 1 ((.Zusammenfassung)) A u s f ü h r l i c h e P a r l a m e n t s b e r i c h t e r s t a t t u n g zu d e n F r a g e n der A u s s t a t t u n g d e r d e u t s c h e n Marine s. T h e T i m e s , N r . 4 7 , 0 5 3 v. 2. Mai 1935, S. 7. G e r m a n y B u i l d i n g Submarines Q u e s t i o n s in P a r l i a m e n t M a n c h e s t e r G u a r d i a n Weekly, Nr. 18 v. 3. Mai 1935, S. 344
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 3 7 / N r .
1282
2. M a i
1935
D N B - R u n d r u f v. 2. M a i 1935 Die V e r ö f f e n t l i c h u n g der Notiz ü b e r das A u s s c h e i d e n des
Herrn
R e i c h s m i n i s t e r s Frank aus der S t r a f r e c h t s k o m m i s s i o n in der h e u t i gen A b e n d a u s g a b e im "Berliner T a g e b l a t t " ist ohne W i s s e n und W i l len v o n H e r r n R e i c h s m i n i s t e r F r a n k erfolgt. D i e N o t i z soll d e s h a l b n i c h t ü b e r n o m m e n werden. G e s e h e n : D., K.
Hbg.
9.15
Brsl.
brfl.
Chmn.
"
s. a. ZSg. 102/1/55 (5) v. 30. M ä r z 1935 ZSg. 102/1/59 (4) v. 3. M a i 1935 S t r a f g e s e t z b u c h in Arbeit R e i c h s m i n i s t e r Frank aus der S t r a f r e c h t s k o m m i s s i o n a u s g e s c h i e d e n ... G l e i c h z e i t i g w i r d mitgeteilt, d a s s in der B e s e t z u n g der A m t lichen S t r a f r e c h t s k o m m i s s i o n A e n d e r u n g e n e i n g e t r e t e n sind. So ist R e i c h s m i n i s t e r Dr. Frank auf seinen W u n s c h als M i t g l i e d ausgeschieden. Der Stellvertreter des F ü h r e r s , R e i c h s m i n i s t e r H e ß , h a t n a c h V o r t r a g b e i m Führer und R e i c h s k a n z l e r für d i e w e i t e r e n Ber a t u n g e n ü b e r d e n S t r a f g e s e t z b u c h - E n t w u r f d e n R e c h t s a n w a l t und N o tar Graf v. d. G o l t z in Berlin als V e r t r e t e r der N S D A P benannt. BT, Nr. 206 v. 2. M a i 1935 (Α. Α.), S. 11 s. a. Der A n g r i f f , Nr. 102 v. 3. M a i 1935, S. 2
2.05.1935
- 251 ZSg. 102/1/46
(2)
2. M a i
1935
A u f m e r k s a m g e m a c h t u n d um B e a c h t u n g g e b e t e n w u r d e fuer die R e d e n v o n L o t h i a n und L o r d Ellen ^
((sie)) im O b e r h a u s . Zur b e v o r -
s t e h e n d e n U n t e r h a u s d e b a t t e selbst m e i n t e man, es sei w o h l
richtig,
nicht in d e m Stil zu berichten, als o b w i r gespannt auf das achten m u e s s t e n , was im englischen U n t e r h a u s g e s p r o c h e n werde. A n
sich
sei d i e D e b a t t e durchaus interessant, a b e r das S c h i c k s a l der W e l t u n d i n s b e s o n d e r e das Deutschlands h a e n g e v o n ihr nicht ab. s. a. ZSg. 102/1/59 (3) v. 3. M a i
1935
P h i l i p H e n r y L o t h i a n (1882 - 1940), 1916 - 1921 P r i v a t s e k r e t ä r von L l o y d G e o r g e , 1930 in den A d e l s s t a n d erhoben, 1931 - 1932 Staatssekretär für Indien. Zunächst B e f ü r w o r t e r , später G e g n e r der A p p e a s e m e n t - P o l i t i k . 1939 - 1940 B o t s c h a f t e r in W a s h i n g t o n . Lords and Air Defence T h e T i m e s , Nr. 4 7 , 0 5 3 v. 2. Mai 1935, S. 7 s. a. FZ, Nr. 223 v. 3. Mai 1935, S. 2 S o w o h l die Rede v o n L o r d L o t h i a n als a u c h die v o n L o r d A l l e n b e w i e s V e r s t ä n d n i s für die e i n s e i t i g e A u f r ü s t u n g D e u t s c h l a n d s . ^
L o r d A l l e n of Hurtwood
ZSg. 102/1/46 (4)
2. M a i
1935
Z u r D a n z i g e r G u l d e n a b w e r t u n g h a b e n w i r eine A u s r i c h t u n g an W i r t schaftspolitik
gegeben.
s. a. ZSg. 102/1/44 (1) v. 4. M a i 1935 A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 65, 97 A b w e r t u n g d e s D a n z i g e r Guldens E i n B e s c h l u ß d e s Senats - H e r a b s e t z u n g d e s W e r t s um 42,37 FZ, Nr. 223 v. 3. M a i 1935, S. 1 und 4 s. a. H H N , Nr. 202 v. 2. Mai 1935, S. 3 ebd., S. 10 ((Kommentar))
ZSg. 102/1/46
(5)
2. M a i
Prozent
1935
Z u Ihrer Information: Es w u r d e d i e E r w a r t u n g a u s g e s p r o c h e n ,
dass
d i e Z e i t u n g e n a u c h ueber ((sie)) die V e r a n s t a l t u n g v o n K r a f t d u r c h
- 252 -
2./3.05.1935
Freude g e s t e r n a b e n d in den Berliner Z o o - L o k a l e n eingehen und dabei h e r v o r h e b e n w e r d e n , in welchem M a s s Dr. G o e b b e l s von d e n A n w e s e n d e n b e g r u e s s t und ihm zugejubelt w o r d e n sei. C. B. : A b e n d s n a c h 8 bei Kraft d u r c h Freude ... D a e r s c h e i n t umjubelt R e i c h s m i n i s t e r Dr. G o e b b e l s und steht, unsere H ä n d e schüttelnd, am Rande der T a n z f l ä c h e im M a r m o r s a a l . Der A n g r i f f , Nr. 102 v. 3. Mai 1935, S. 6 ((ganze Seite)) s. a. DAZ (Β. Α . ) , Nr. 203 v. 2. Mai 1935, S. 2
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 3. M a i ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 3 8 / N r .
1283
3. Mai
1935
1935
Streng v e r t r a u l i c h ! Die F l e i s c h e r f a c h z e i t u n g e n w e r d e n in der n ä c h s t e n Z e i t die Frage erörtern, w a r u m im v e r g a n g e n e n u n d in d i e s e m J a h r e sehr v i e l F l e i s c h k o n s e r v e n h e r g e s t e l l t w o r d e n die n u n m e h r zu E n d e des M a i langsam zum V e r k a u f gebracht
sind,
werden
sollen. D i e s e D e b a t t e über F l e i s c h k o n s e r v e n darf zunächst von der T a g e s p r e s s e n i c h t aufgegriffen werden, j e d o c h w i r d in Bälde P r e s s e k o n f e r e n z ü b e r dieses T h e m a v o m
a b g e h a l t e n w e r d e n , in der n ä h e r e M i t t e i l u n g e n über diese
Konser-
v e n a k t i o n g e m a c h t werden. W i r v e r w e i s e n im ü b r i g e n auf d e n m a t i o n s b e r i c h t v o n Dr. Falk
^
der d i e s e F r a g e n näher
Hans Falk, s. d a z u N S - P r e s s e a n w e i s u n g e n
Der I n f o r m a t i o n s b e r i c h t ist nicht
eine
Reichsernährungsministerium Infor-
beleuchtet.
1:33, S. 62* Anm.
176
überliefert.
s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 0 v. 3. M a i 1935: ... Es h a n d e l t sich d a b e i d a rum, dass im l e t z t e n Jahr bei d e m v e r s t a e r k t e n V i e h a n t r i e b zu d e n Maerkten v o n der Reichsstelle fuer T i e r e und tierische P r o d u k t e erhebliche V i e h b e s t a e n d e a u f g e k a u f t u n d zu K o n s e r v e n v e r a r b e i t e t wurden. ... Die Kilodose d i e s e r Konserven soll u e b r i g e n s 1,50 MK kosten. s. a. ZSg. 101/5/116/Nr. 1251 v. 9. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/146/Nr. 1295 v . 7. M a i 1935
3.05.1935
- 253 -
" F l e i s c h im e i g e n e n Saft" Neue F l e i s c h k o n s e r v e n k o m m e n in d i e s e n T a g e n zum V e r k a u f - Ein h o c h w e r t i g e s u n d preiswertes N a h r u n g s m i t t e l Von u n s e r e m B e r l i n e r Büro ... Die P r e s s e v e r t r e t e r konnten sich am D o n n e r s t a g a b e n d d u r c h K o s t p r o b e n d a v o n überzeugen, dass es sich h i e r um Konserven handelt, die t a t s ä c h l i c h h o c h w e r t i g und über alle jene Zweifel erh a b e n sind, die sich auf G r u n d der K r i e g s e r f a h r u n g e n b e i d e r Bev ö l k e r u n g 'erheben könnten. ... Im v o r i g e n Sommer zwang die T r o k kenheit und der d a d u r c h b e d i n g t e F u t t e r m a n g e l die L a n d w i r t s c h a f t zum V i e h v e r k a u f in einem Umfang, der den laufenden Bedarf d e r Bev ö l k e r u n g an F l e i s c h überstieg. G l e i c h z e i t i g m u ß t e Deutschland, um d e n A b s a t z v o n d e u t s c h e n I n d u s t r i e e r z e u g n i s s e n im A u s l a n d e zu erleichtern, g e w i s s e Mengen A u s l a n d s v i e h h e r e i n n e h m e n . Ohne die E i n d o s u n g d i e s e r V i e h - und F l e i s c h m e n g e n w ä r e im v o r i g e n Sommer ein v ö l l i g e r Z u s a m m e n b r u c h d e r d e u t s c h e n V i e h p r e i s e und d a m i t schwerste S c h ä d i g u n g unserer L a n d w i r t s c h a f t u n v e r m e i d l i c h g e w e sen. .. . SZ, Nr. 261 v. 24. Mai 1935, S. 1 und 2
ZSg. 101/5/138/Nr.
1284
3. M a i
1935
A u s l ä n d i s c h e B l ä t t e r bringen die N a c h r i c h t , dass d e r
preussische
M i n i s t e r p r ä s i d e n t b e a b s i c h t i g e , m i t seiner G e m a h l i n in den n ä c h s t e n Tagen eine Reise n a c h J u g o s l a w i e n anzutreten. Diese N a c h richten sollen n i c h t übernommen w e r d e n . T a t s ä c h l i c h w i r d die Reis um P f i n g s t e n h e r u m vor sich gehen. s. a. ZSg. 102/1/59 (5) v. 3. Mai 1935 ZSg. 101/5/176/Nr. 1360 v. 29. M a i 1935 A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 91, 93 M i n i s t e r p r ä s i d e n t G ö r i n g h i e l t sich auf der R ü c k r e i s e v o n seinem in D u b r o w n i k v e r l e b t e n E r h o l u n g s u r l a u b ... v o m 6. bis 8. J u n i in B e l g r a d auf, wo er m i t d e m P r i n z r e g e n t e n P a u l sowie mit dem süds l a w i s c h e n A u ß e n m i n i s t e r und K r i e g s m i n i s t e r U n t e r r e d u n g e n hatte. Das A r c h i v , J u n i 1935, S. 449 (6. J u n i ) P f i n g s t e n war am 7./8. Juni.
ZSg. 101/5/138/Nr.
1285
3. M a i
1935
S c h w e d i s c h e Blätter bringen d i e N a c h r i c h t , d a s s Rudolf Heß
am 13
und 14. M a i eine R e i s e n a c h S t o c k h o l m u n t e r n e h m e n würde, um einig V o r t r ä g e zu h a l t e n . Die N a c h r i c h t trifft zu, soll aber v o r l ä u f i g noch nicht veröffentlicht
werden.
- 254 -
3.05.1935 G e s e h e n : D. , Κ., Fa.
s. a. ZSg. 102/1/59
Hbg.
1.05 Uhr
Brsl. 1.02
"
Chmn. 1.27
"
(1) v. 3. Mai
1935
S c h w e d e n r e i s e R u d o l f Heß' VB (Ν. A. ), Nr. 134 v. 14. M a i 1935, S. 3 s. a. HHN, Nr. 219 v. 12. M a i 1935, S. 1 HHN, Nr. 220 v. 13. M a i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/59
(2)
3. M a i
1935
T e x t - und B i l d b e r i c h t e r s t a t t u n g ueber d e n N e u b a u des fahrtministeriums
ist fuer d i e n a e c h s t e n W o c h e n n i c h t
Reichslufterwuenscht.
Die S p e r r e soll b a l d aufgehoben w e r d e n . s. a. ZSg. 101/5/98/Nr. 1211 v. 22. M ä r z ZSg. 101/5/168/Nr. 1336 v. 24. M a i
1935 1935
W e r n e r Franck: R e i c h s m i n i s t e r i u m für die L u f t f a h r t E i n neuer S t a a t s b a u Berlins ... Das g e s a m t e Bauwerk w i r d bis zum 1. A p r i l des n ä c h s t e n J a h r e s , also n a c h k a u m w e n i g e r als einem Jahr, v o l l e n d e t sein. Die gesamte Front, die fast die g l e i c h e A u s d e h n u n g h a b e n w i r d wie d e r G e b ä u d e k o m p l e x v o n der R e i c h s k a n z l e i b i s zum H i n d e n b u r g p a l a i s , w i r d in h e l l e m K a l k s t e i n a u s g e f ü h r t , d e r v o n der D o n a u h e r a n g e s c h a f f t w i r d . Es ist derselbe Stein, d e n der F ü h r e r b e i d e n P a r t e i b a u t e n in M ü n c h e n u n d Nürnberg v e r w e n d e t . Der A n g r i f f , N r . 82 v. 6. A p r i l 1935, S. 3 ((ganze Seite mit B i l d e r n des M o d e l l s ) ) s. a. B e r l i n e r illustrierte N a c h t a u s g a b e , N r . 110 v. 13. Mai 1935, S. 5 ((Reportage ohne B i l d ) )
ZSg. 102/1/59
(3)
3. M a i
1935
Zur A u s s e n p o l i t i k sagte das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m , d a s s die U n t e r h a u s r e d e n d u r c h & u s frei k o m m e n t i e r t w e r d e n k o e n n e n . G a n z
allgemein
sei zu sagen, dass die Presse im g a n z e n n o c h etwas zu f r e u n d l i c h u n d zu w e n i g k r i t i s c h sei. Der G e s i c h t s p u n k t m u e s s e m e h r
beachtet
3.05.1935
- 255 -
werden, dass das G e r e d e von K r i e g s g e f a h r nur d a z u d i e n e n soll, das P a r l a m e n t in Stimmung zu setzen fuer die M i l i t a e r - und R u e s t u n g s v o r l a g e n . Das Stichwort " S c h e i n h e i l i g k e i t " werde im u e b r i g e n b e i der K o m m e n t i e r u n g eine R o l l e spielen muessen.
(Man will vor d e r
a n g e k u e n d i g t e n a u s s e n p o l i t i s c h e n E r k l a e r u n g sich nicht
festlegen.
D e s h a l b w e r d e n zur Zeit keine a u s s e n p o l i t i s c h e n R i c h t l i n i e n
gege-
ben. Im u e b r i g e n scheint es sich zu b e s t a e t i g e n , dass d i e E r klaerung vor dem R e i c h s t a g a b g e g e b e n w e r d e n soll. M a n s p r i c h t v o m 14. oder 17. M a i als
Sitzungstag.)
s. a. ZSg. 102/1/46 (2) v. 2. Mai 1935 ZSg. 101/5/149/Nr. 1299 v. 8. M a i A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 66
1935
A u s s c h a u nach einem F r i e d e n s s y s t e m FZ, Nr. 225 v. 4. M a i 1935, S. 3 ((Kommentar ohne keit"))
ZSg. 102/1/59
(4)
3. M a i
"Scheinheilig-
1935
Am n ä c h s t e n D i e n s t a g ((7. M a i ) ) ist eine S o n d e r p r e s s e k o n f e r e n z Gürtner,
bei
in d e r ueber d e n s p e z i e l l e n T e i l des n e u e n S t r a f r e c h t s
sprochen w e r d e n soll. Sie w i s s e n , dass gestern v e r b o t e n w u r d e , M e l d u n g aus d e r " D e u t s c h e n J u s t i z " zu v e r b r e i t e n
dass
gedie
Minister
Frank aus dem A m t l i c h e n S t r a f r e c h t s a u s s c h u s s a u s g e s c h i e d e n
sei.
Der V e r t r e t e r von Frank gab n u n heute in der P r e s s e k o n f e r e n z
eine
v e r t r a u l i c h e E r k l a e r u n g ab, d i e e t w a folgendes b e s a g t e : Die M e l dung ueber A u s s c h e i d e n F r a n k s sei irrefuehrend, Frank h a b e n i e m a l s in der A m t l i c h e n S t r a f r e c h t s k o m m i s s i o n m i t g e a r b e i t e t . Seine A u f g a be sei es, die A r b e i t e n vom S t a n d p u n k t der Partei aus zu u e b e r pruefen. Er h a b e sich a u c h n i e m a l s i n n e r l i c h mit d e n A r b e i t e n
der
A m t l i c h e n K o m m i s s i o n v e r b u n d e n g e f u e h l t . I r r e f u e h r e n d sei d i e M e l d u n g a u c h insofern, als n i e m a l s e i n M i n i s t e r der K o m m i s s i o n
eines
anderen M i n i s t e r i u m s a n z u g e h o e r e n vermoege. Frank werde die A r b e i ten der A m t l i c h e n K o m m i s s i o n n a c h wie v o r k r i t i s c h v o m
Standpunkt
der P a r t e i aus beobachten.
Forell
(Ich h a b e g e s t e r n H e r r n Dr.
kurz b r i e f l i c h von den D i f f e r e n z e n zwischen Frank und G ü r t n e r
be-
richtet, fuer die d i e h e u t i g e
ist.
Erklaerung
ein d e u t l i c h e r B e w e i s
Der V e r t r e t e r des J u s t i z m i n i s t e r i u m s e n t h i e l t s i c h in d e r
Presse-
k o n f e r e n z n a t u e r l i c h jeder G e g e n e r k l a e r u n g g e g e n Fränk. Die D a r -
- 256 -
3./4.05.1935
legungen d e s V e r t r e t e r s von Frank w u r d e n m i t ziemlichem
Gelaechter
q u i t t i e r t , d a d i e n u n schon m e h r f a c h in der P r e s s e k o n f e r e n z
zutage
g e t r e t e n e n D i f f e r e n z e n zwischen d e n b e i d e n S t e l l e n a l l m a e h l i c h ausg e s p r o c h e n k o m i s c h wirken.)
1 )
- Z S g . 1 0 1 / 5 / 1 3 7 / N r . 1282 v. 2. M a i 1935 s. a. Die A m t l i c h e S t r a f r e c h t s k o m m i s s i o n TT. A m 2. Mai beginnt eine neue z e h n t ä g i g e A r b e i t s t a g u n g der a m t l i c h e n Strafrechtskommission, in der in zweiter L e s u n g der a l l g e m e i n e T e i l des v o r l i e g e n d e n E n t w u r f s eines Strafgesetzb u c h e s zu Ende beraten w e r d e n soll. D e u t s c h e J u s t i z , 97. Jg. (1935), A u s g . A, Nr. 18 v. 3. Mai 1935, S. 687 - 688 s. a. ZSg. 102/1/55 (5) v. 30. März 1935 Zum E m p f a n g b e i m R e i c h s j u s t i z m i n i s t e r a n l ä ß l i c h d e r V e r k ü n d u n g des a m t l i c h e n K o m m i s s i o n s e n t w u r f s für d a s n e u e S t r a f g e s e t z b u c h , vgl. ZSg. 101/28/169-177 v. 8. Mai 1935 ( I n f o r m a t i o n s b e r i c h t Nr. 43). Das k ü n f t i g e S t r a f r e c h t Eine D e n k s c h r i f t der S t r a f r e c h t s k o m m i s s i o n ( P r i v a t t e l e g r a m m d e r "Frankfurter Z e i t u n g " ) ... Das g e s e t z t e Recht, das f o r m u l i e r t e Gesetz w e r d e in Zukunft n i c h t mehr die einzige Rechtsquelle für den R i c h t e r sein. A l l e r d i n g s b l e i b e sie n o c h die w i c h t i g s t e . V o r einer M i n d e r s e t z u n g des G e s e t z e s sei aber schon d e s h a l b zu w a r n e n , w e i l es auch fernerhin in d e r M e h r z a h l aller Fälle die letzte Form des Führerbefehls sein w e r d e . Die neue Funktion des b e s o n d e r e n T e i l e s w ü r d e unter a n d e r e m sich a u c h d a r i n zeigen, daß jene A u s d r ü c k e , die ihren Inhalt erst von a n d e r s w o h e r empfangen, wie e t w a im b ü r g e r l i c h e n Recht der Beg r i f f e d e r " g u t e n Sitten", eine g r o ß e R o l l e spielen sollen. Die s i t t l i c h e W e r t u n g v o n Verbrechen, a u c h v o n E h r e n v e r b r e c h e n , w e r d e d e s h a l b e i n w e s e n t l i c h e s T a t b e s t a n d s m e r k m a l sein, w e i l letztlich die s i t t l i c h e W e r t u n g Maßstab für d i e r i c h t e r l i c h e E n t s c h e i d u n g ü b e r h a u p t sein solle. ... FZ, N r . 2 3 3 v. 8. M a i 1935, S. 2
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v o m 4. M a i ZSg.
101/5/139/Nr.
1286
4. M a i
1935.
1935
In Z u k u n f t soll das Feldjägerkorps n i c h t mehr als besondere Form a t i o n g e n a n n t w e r d e n , sondern nur n o c h im Z u s a m m e n h a n g mit der S c h u t z p o l i z e i . Bekanntlich ist das F e l d j ä g e r k o r p s W o c h e n in v o l l e m Umfange e i n g e g l i e d e r t
worden.
seit e i n i g e n
- 257 -
4.05.1935
s. a. ZSg. 102/1/65 (5) v. 4. Mai 1935 ZSg. 102/1/69 (4) v. 15. Mai 1935 ZSg. 101/6/205/Nr. 1908 v. 4. D e z e m b e r
1935
E i n g l i e d e r u n g d e s F e l d j ä g e r k o r p s in die Schutzpolizei . . . M i t der E i n g l i e d e r u n g d e s F e l d j ä g e r k o r p s in die S c h u t z p o l i z e i e n t f i e l e n die b e s o n d e r e n A u f g a b e n (Einschreiten g e g e n A n g e h ö r i g e d e r Bewegung usw.), die das F e l d j ä g e r k o r p s im R a h m e n der NSDAP und ihrer G l i e d e r u n g e n zu erfüllen hatte, u n d d i e nunmehr von der g e samten Polizei w a h r g e n o m m e n w e r d e n . Das F e l d j ä g e r k o r p s ist ein B e s t a n d t e i l der Schutzpolizei u n d h a t a u c h ihre A u f g a b e n mit zu erfüllen. Die F e l d j ä g e r b e r e i t s c h a f t e n w e r d e n im b e s o n d e r e n n a c h A r t der S c h u t z p o l i z e i b e r e i t s c h a f t e n b e i B e z i r k s w a c h e n , Überfallkomm a n d o s usw. v e r w e n d e t . W e i t e r ist in d e r H a u p t s a c h e der Einsatz der Feldjägerbereitschaften in d e r m o t o r i s i e r t e n Straßenpolizei v o r g e s e h e n . ... D a s A r c h i v , A p r i l 1935, S. 60 (1. A p r i l )
ZSg. 101/5/139/Nr. 1287 Der R e i c h s b i s c h o f
4. M a i
1935
v e r ö f f e n t l i c h t eine E r k l ä r u n g gegen A l f r e d
R o s e n b e r g . Diese Erklärung d a r f erst d a n n v e r ö f f e n t l i c h t w e n n sie d u r c h D.N.B, an die Z e i t u n g e n
^
werden,
gelangt.
L u d w i g M ü l l e r . Die Erklärung konnte n i c h t ermittelt
werden.
A l f r e d R o s e n b e r g s neue K a m p f s c h r i f t "An die D u n k e l m ä n n e r unserer Zeit" VB (Ν. Α.), Nr. 125 v. 5. Mai 1935, S. 5 Der Bischof, der Platzregen u n d d a s b r e n n e n d e Auto Die m a g i s c h e W e l t a n s c h a u u n g A l f r e d R o s e n b e r g antwortet d e n D u n k e l m ä n n e r n Der A n g r i f f , Nr. 103 v. 4. M a i 1935, S. 1-2
ZSg. 101/5/139/Nr. 1288
4. M a i
1935
Es w i r d d a r a n erinnert, dass V o r b e r i c h t e über Führerreisen
verbo-
ten sind, g l e i c h g ü l t i g v o n w e l c h e r S t e l l e sie kommen. Erst w e n n d i e s e N a c h r i c h t e n über D.N.B, laufen, ist d e r A b d r u c k G e s e h e n : D., K.
Hbg. Brsl.
12.55 Uhr 1.00
"
Chmn. 12.55
"
gestattet.
4.05.1935
- 258 -
s. a. ZSg. 102/1/65 (3) v. 4. M a i 1935: ... G e r a d e h e u t e liege A n l a s s vor, die M a h n u n g a u s z u s p r e c h e n . (Hitler ist, wie man hoert, zur B e s i c h t i g u n g der "Scharnhorst" gefahren), s. a. ZSg. 101/1/20 (1) v. 21. J u n i 1933 Der F ü h r e r an Bord d e r " S c h a r n h o r s t " A n d e r d r i t t e n Probefahrt des n e u e n O s t a s i e n - S c h n e l l d a m p f e r s " S c h a r n h o r s t " des N o r d d e u t s c h e n L l o y d , d i e v o n B r e m e r h a v e n n a c h H e l g o l a n d und d e n O s t f r i e s i s c h e n Inseln führte, n a h m a u c h d e r F ü h r e r und R e i c h s k a n z l e r Adolf H i t l e r teil. ... BLA, Nr. 108 Α ν. 6. Mai 1935, S. 2 s. a. BT, Nr. 205 v. 2. Mai 1935, S. 4
ZSg. 101/5/140/Nr. B e s t e l l u n g aus d.
1289
4. M a i 1935
Pressekonferenz
Vom Reichswirtschaftsministerium
w i r d in A b ä n d e r u n g einer
frühe-
ren A n w e i s u n g n u n m e h r verfügt, d a s s ü b e r die Lage des d e u t s c h e n E x p o r t s in Zukunft wieder s a c h v e r s t ä n d i g e B e r i c h t e
geschrieben
w e r d e n können. Das seinerzeitige V e r b o t , über das P r o b l e m d e r Exportförderung
sich auszulassen,
ist lediglich d a h i n zu v e r s t e -
h e n , dass keine g r o s s e Debatte über das Für und G e g e n b e s t i m m t e r Exportförderungspläne
entfesselt wird. Es ist aber erlaubt, über
d i e Lage des Exports im a l l g e m e i n e n sowie d i e D a r l e g u n g e n d e r G a u w i r t s c h a f t s b e r a t e r und d e r g l e i c h e n z u berichten. G e s e h e n : D., K.
Hbg. brfl. Br.
7.15
Ch.
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/65 (4) v. 4. M a i 1935: ... Nicht u n t e r b u n d e n w e r d e n solle das Bestreben, u e b e r d i e E n t w i c k l u n g des d e u t s c h e n E x p o r t s an sich zu schreiben u n d d e n d e u t s c h e n U n t e r n e h m e r zum E x p o r t anzuspornen. (Bitte z e i g e n Sie dies auch H a n d e l und W I P O ) , s. a. ZSg. 101/5/105/Nr. 1228 v. 30. M ä r z 1935 ZSg. 101/5/152/Nr. 1304 v. 10. M a i 1935 Der Mannesmann-Abschluß Röhrengeschäft durch Ausfuhrschwierigkeiten H H N , Nr. 206 v. 4. M a i 1935, S. 14
beeinträchtigt
- 259 -
4.05.1935
Fa(lk): Das Ganze sammeln! T7~. Die Parole der Stunde ist das U l t e K a v a l l e r i e - S i g n a l : D a s Ganze sammeln! Alle E i n z e l i n t e r e s s e n m ü s s e n u n b e d i n g t d e m G e s a m t w o h l u n t e r g e o r d n e t werden. A l l e r d i n g s ist es auch notwendig, jede V e r b ü r o k r a t i s i e r u n g des E x p o r t g e s c h ä f t s zu v e r m e i d e n . E s darf bei der D u r c h f ü h r u n g des E x p o r t f ö r d e r u n g s p l a n e s nicht n a c h einem festen Schema v e r f a h r e n werden, sondern die M e t h o d e n m ü s s e n v i e l fältig u n d e l a s t i s c h sein. Es h a n d e l t s i c h k e i n e s w e g s d a r u m , die ausländischen Märkte nunmehr mit deutschen Waren zu überschwemmen. Es ist keine E x p o r t o f f e n s i v e , die D e u t s c h l a n d unternimmt, sondern ein A k t der Notwehr zur S e l b s t b e h a u p t u n g v o n V o l k u n d Wirtschaft. D e u t s c h l a n d muß seinen Bedarf an R o h s t o f f e n und L e b e n s m i t t e l n s i c h e r s t e l l e n u n d w e n n m ö g l i c h d a r ü b e r h i n a u s n o c h so v i e l E x p o r t ü b e r s c h ü s s e erzielen, daß u n s e r e a u s l ä n d i s c h e n K a p i t e l v e r p f l i c h t u n g e n erfüllt w e r d e n können. Die S e l b s t h i l f e a k t i o n d e r d e u t s c h e n Industrie liegt also n i c h t zuletzt a u c h im Interesse der a u s l ä n d i s c h e n R o h s t o f f l i e f e r a n t e n u n d F i n a n z g l ä u b i g e r . ... HHN, Nr. 207 v. 5. M a i 1935, S. 10
ZSg. 102/1/44
(1)
4. M a i
1935
Ueber d i e A b w e r t u n g des D a n z i g e r G u l d e n w i r d gebeten, sich auf d i e W i e d e r g a b e der a m t l i c h e n D a n z i g e r M e l d u n g e n zu b e s c h r a e n k e n , h e i s s t p r a k t i s c h nur D N B - M e l d u n g e n zu b r i n g e n . s. a. ZSg. 102/1/46 (4) v. 2. M a i 1935 ZSg. 101/5/182/Nr. 1366 v. 5. J u n i
1935
Danzig n a c h d e r A b w e r t u n g R u h i g e D e v i s e n l a g e - Keine g r ö ß e r e n B a n k a b h e b u n g e n FZ, Nr. 226 v. 4. M a i 1935, S. 3 ((eig. B e r i c h t ) ) Die D e v a l v a t i o n in D a n z i g FZ, Nr. 227 v. 5. M a i 1935, S. 3
((Kommentar))
Der W e g des D a n z i g e r G u l d e n s F2, N r ? 227 v. 5. Mai 1935, S. 4
((DNB))
Der G e s c h ä f t s v e r k e h r in Danzig n a c h d e r A b w e r t u n g ebd. ((DNB))
das
4.05.1935 ZSg.
102/1/44
260 (2)
4. M a i
Das R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m
1935
g a b b e k a n n t , d a s s die M e l d u n g e n
n i c h t richtig seien, die v o n einer B e t e i l i g u n g d e r schen G r o s s b a n k e n an der A l p i n e n M o n t a n g e s e l l s c h a f t
oesterreichiberichteten.
Der S t a h l v e r e i n habe auf A n f r a g e d e m e n t i e r t . Ein Dementi
zu v e r -
o e f f e n t l i c h e n w a e r e nur d a n n n o e t i g , w e n n d i e falsche M e l d u n g
im
Blatt g e s t a n d e n habe: Dieses D e m e n t i soll d a n n n i c h t d e n S t a h l v e r e i n als Q u e l l e angeben, sondern e t w a nur f o l g e n d e r m a s s e n g e f a s s t sein: W i e wir hoeren, sind N a c h r i c h t e n unrichtig,
ab-
nach
d e n e n usw.
ZSg.
102/1/44
(3)
4. M a i
Es w u r d e erneut um Zurueckhaltung
1935
in d e r B e r i c h t e r s t a t t u n g
die F l o t t e n b e s p r e c h u n g e n gebeten. D i e s e Z u r u e c k h a l t u n g sich auch in d e n A u f m a c h u n g e n
ueber
muesse
ausdruecken.
s. a. ZSg. 101/5/130/Nr. 1276 v. 25. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/171/Nr. 1347 v. 25. M a i 1935 ADAP, S e r i e C, Bd. IV, 1, Nr. 74 E n g l a n d s zwei P r o f i l e V e r s t ä n d i g u n g m i t Deutschland, aber a u c h Pakte u n d A u f r ü s t u n g FZ, Nr. 228 v. 5. Mai 1935, S. 1-2 Bei d e r P r e s s e b e r i c h t e r s t a t t u n g ü b e r G r o ß b r i t a n n i e n stand das 2 5 j ä h r i g e K r ö n u n g s j u b i l ä u m des e n g l i s c h e n K ö n i g s p a a r e s , das am 6. M a i stattfand, im Vordergrund.
ZSg. 102/1/65 (1)
4. M a i
1935
O b w o h l fuer das Blatt nicht m e h r v e r w e n d b a r , d o c h in K u e r z e die A e u s s e r u n g e n v o n Geheimrat A s c h m a n n zum schen B u e n d n i s v e r t r a g
franzoesisch-sowjetrussi-
(dieser N a m e sei der richtige). Drei P u n k t e
seien trotz der bereits v o r l i e g e n d e n d e u t s c h e n K o m m e n t a r e
noch
e i n m a l in d e n Z e i t u n g e n zu b e h a n d e l n : e i n m a l als G r u n d l a g e des V e r t r a g e s die M i l i t a e r k o n v e n t i o n z w i s c h e n b e i d e n Staaten,
deren
-
261
4.05.1935
-
Existenz m a n a n n e h m e n muesse, d a n n die T e n d e n z des V e r t r a g e s
gegen
D e u t s c h l a n d , u n d s c h l i e s s l i c h Simons I n t e r p r e t a t i o n . W a s die M i l i t a e r k o n v e n t i o n angehe, so seien fuer ihre Existenz zum B e i s p i e l die w e i t g e h e n d e n V o r b e r e i t u n g e n auf t s c h e c h i s c h e m B o d e n ein Beweis (Schaffung v o n etwa 50 neuen F l u g p i a e t z e n , die nur zur A u f n a h m e r u s s i s c h e r B o m b e n g e s c h w a d e r b e s t i m m t sein k o e n n t e n ) , ebenso die Fuenf-Milliarden-Anleihe
fuer den A u s b a u d e r r u s s i s c h e n
Aufmarsch-
basis im W e s t e n . Der B u e n d n i s v e r t r a g sei ein R u e c k f a l l in d i e franzoesische V o r k r i e g s p o l i t i k , d i e d u r c h ihre U n t e r s t u e t z u n g
der
r u s s i s c h e n Plaene im Grunde zur K a t a s t r o p h e von 1914 g e f u e h r t h a be. Der V e r t r a g sei insofern etwas N e u a r t i g e s , als er in krasser W e i s e s i c h g e g e n einen D r i t t e n richte. Die G e s c h m e i d i g k e i t Textformulierung
der
stelle eine G e f a h r fuer d e n e u r o p a e i s c h e n
Frie-
den dar. Das B u e n d n i s b e s t a e t i g e u n s e r e E i n s t e l l u n g d e m V o e l k e r bund g e g e n u e b e r als einem M a c h t i n s t r u m e n t d e r
imperialistischen
Staaten. Der d o l u s eventualis der B u e n d n i s p a r t n e r
zeige sich d a -
rin, dass sie e i g e n t l i c h damit rechnen, dass eine
Einstimmigkeit
im V o e l k e r b u n d s r a t
n i c h t z u s t a n d e k o m m e u n d die P a r t n e r dann,
in g e w i s s e m Sinne u n t e r V e r h o e h n u n g des V o e l k e r b u n d e s h a n d e l n w e r den.
Der V o e l k e r b u n d h a b e ferner unter der Drohung des
franzoe-
s i s c h - s o w j e t r u s s i s c h e n B u e n d n i s s e s zu a r b e i t e n u n d die E i n s t i m m i g k e i t koenne a u s s e r d e m jeder der b e i d e n P a r t n e r jederzeit hindern. Simons B e m e r k u n g zu L o c a r n o sei u n e r k l a e r l i c h . d e u t s c h e r A u f f a s s u n g sei kein Fall v o r s t e l l b a r , wo die
ver-
Nach Konsultativ-
v e r p f l i c h t u n g E n g l a n d s bei einem f r a n z o e s i s c h e n E i n m a r s c h in D e u t s c h l a n d n i c h t in K r a f t trete. D u r c h den B u e n d n i s v e r t r a g
werde
der k o l l e k t i v e G e d a n k e (siehe K o m m u n i q u e v o m 3. F e b r u a r ) aufs Schwerste k o m p r o m i t t i e r t . Lavais A e u s s e r u n g , dass sich das B u e n d nis g e g e n n i e m a n d e n richte, w e r d e d u r c h die v o r s t e h e n d e n gungen
Ueberle-
zurueckgewiesen.
s. a. ZSg. 1 1 0 / 1 / 7 2 - 7 3 v. 24. Mai 1935: ... ((Jahncke teilt m i t ) ) , dass der M a n c h e s t e r G u a r d i a n A u s f ü h r u n g e n aus der P r e s s e k o n f e r e n z g e b r a c h t u n d v e r ö f f e n t l i c h t hat, d i e G e h e i m r a t A s c h m a n n am 4. M a i gemacht h a t . Die I n d i s k r e t i o n k ö n n t e n u r aus dem P r e s s e k o n f e r e n z saal stammen. Er, Dr. J a h n c k e , h o f f e d r i n g e n d , d a s s es sich nur um ein e i n m a l i g e s V e r s a g e n g e h a n d e l t h a t . E r k ö n n e sich die Folgen n i c h t v o r s t e l l e n , d i e e i n t r e t e n m ü s s t e n , w e n n m a n feststelle, dass ein M i t g l i e d d e r P r e s s e k o n f e r e n z m i t d e n v e r t r a u l i c h e n M i t teilungen G e s c h ä f t e mache. Er m ü s s e j e d e n zur P r e s s e k o n f e r e n z z u g e l a s s e n e n J o u r n a l i s t e n darauf a u f m e r k s a m m a c h e n , dass er g e g e n sich selbst, g e g e n ü b e r d e m Staat u n d d e m B e r u f s s t a n d die Pflicht habe, j e d e n zu m e l d e n , d e n er im V e r d a c h t e d e r I n d i s k r e t i o n e n h a b e .
4.05.1935
-
262
-
Am 2. Mai 1935 hatten die Sowjetunion und Frankreich einen Beistandspakt unterzeichnet. s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 70, 72, 89, 105, 107 Demilitarised Zone Germany's Attitude Manchester Guardian Weekly, Nr. 19 v. 10. Mai 1935, S. 366 R(udolf) K(ircher): Sind Verträge verletzt? ... Frankreich wirft seine Divisionen an die Rheingrenze, die Tschechoslowakei baut Dutzende von Flughäfen, die dazu bestimmt sind, den bolschewistischen Bombenflugzeugen als Basis zu dienen, der neue Vertrag besiegelt einen militärischen Bund. Sir John Simon aber entzieht sich seiner Verantwortung durch Ausflüchte. Wir fragen uns: Wie lange wird das englische Volk zu diesem Spiel schweigen? Es ist an der Zeit, daß jeder, der etwas beitragen kann, seine Stimme erhebe! Noch können ehrliche Aussprachen zur guten Lösung führen. FZ, Nr. 231 v. 7. Mai 1935, S. 1
ZSg. 102/1/65 (2)
4. Mai 1935
Geruegt wurde ein kuerzlich in der "Nachtausgabe" erschienener Aufsatz ueber die Sowjetarmee. Hier sei leider wieder einmal davon die Rede, dass Sowjetrussland kein Proletarierstaat mehr sei und dass der russische Soldat nicht nur Treue zum Internationalen Proletariat, sondern auch zum eigenen Vaterland schwoere. "Vaterland" sei falsch aus dem Russischen uebersetzt, es heisse in dem Eid des Soldaten "Heimat". Man erinnere an 'die grundsaetzliche Richtlinie, nicht von einer Abkehr Sowjetrusslands von den Weltrevolutionsplaenen zu schreiben und ausserdem im sprachlichen Ausdruck nicht Russland, sondern stets Sowjetrussland. Oberstleutnant Marius ten Borch: Rußland hat 9,6 Millionen ausgebildete Soldaten 200 Frauenbataillone in der Sowjet-Armee Der Eid der roten Rekruten - 39 Fabriken arbeiten Tag und Nacht an der Aufrüstung Am 23. Februar feierte die "Rote Armee" ihren 17. Geburtstag, und Klement Woroschilow, Landesverteidigungskommissär und Oberbefehlshaber, sprach am Platz vor dem Lenin-Mausoleum in Moskau zu mehr als 300 000 Menschen. War es Woroschilow, der sprach? Doch ... unverkennbar das hagere Gesicht, die Gesten ... die Stimme ... Ah Rußland hat sich gewandelt. Rußland ist nicht mehr der Proletarierstaat, dessen Machthaber phantastischen Ideen nachjagen. Rußland ist wieder das, was es einst war. Genösse Klement Woroschilow sprach zum erstenmal seit 17 Jahren vom "russischen Vaterland" und von der "angestammten Treue zu diesem Land" ... ab "und zu folgte -
4.05.1935
- 263 -
mit m e r k l i c h leiserer Stimme - n o c h ein P r o p a g a n d a w o r t "an die P r o l e t a r i e r aller Länder". ... D e r junge R o t a r m i s t , der zum erstenm a l die Uniform a n z i e h t - d i e s e l b e Uniform, die m a n vor r e i c h l i c h 17 J a h r e n bitter b e k ä m p f t und v e r u n g l i m p f t hat - spricht folgenden Eid: " I c h der Sohn des a r b e i t e n d e n V o l k e s , S t a a t s b ü r g e r der R ä t e u n i o n V empfange h i e r m i t die E h r e n b e z e i c h n u n g K ä m p f e r der R o t e n Armee der A r b e i t e r u n d Bauern. A n g e s i c h t s der G e s e t z e der R ä t e u n i o n v e r p f l i c h t e ich m i c h , d i e s e n T i t e l e h r e n v o l l zu tragen ... und ich v e r s p r e c h e T r e u e zum V a t e r l a n d . U n d - T r e u e zum internationalen Proletariat." B e r l i n e r illustrierte N a c h t a u s g a b e , Nr. 100 v. 30. A p r i l 1935, S. 3-4 s. a. ZSg. 102/1/67 v. 28. M a i 1935: N a c h Schluss der P r e s s e k o n ferenz w u r d e mir mitgeteilt, dass die G l o s s e " S e l b s t k r i t i k " in der R e i c h s a u s g a b e vom 8. M a i m i s s f a l l e n habe. Es w e r d e h i e r die sow j e t r u s s i s c h e T e n d e n z u n t e r s t u e t z t , als ob diese s e l b s t k r i t i s c h e n A e u s s e r u n g e n n i c h t so ernst zu n e h m e n seien, s o n d e r n eben nur einzelne Unzulaenglichkeiten brandmarken wollten: Nur ausserhalb S o w j e t r u s s l a n d s v e r g r o e s s e r e und v e r a l l g e m e i n e r e m a n aus taktischen G r u e n d e n d i e s e Dinge. pö. : Selbstkritik" In der s o w j e t r u s s i s c h e n Presse n i m m t seit jeher die sogenannte S e l b s t k r i t i k einen b r e i t e n R a u m ein. Die O f f e n h e i t , mit der d o r t U e b e l s t ä n d e g e b r a n d m a r k t werden - w e n i g s t e n s auf b e s t i m m t e n Geb i e t e n des i n n e r s t a a t l i c h e n L e b e n s - , hat n i c h t s e l t e n den Staatsa p p a r a t in B e w e g u n g gesetzt. J e d e n f a l l s g i n g die S e l b s t k r i t i k v i e l f a c h d e n R e g i e r u n g s m a ß n a h m e n v o r a u s u n d g a b ihnen so einen Schwung, ... S c h l i e ß l i c h m u ß a u c h die S o w j e t - P r e s s e für L e s e r schreiben, und d i e s e finden, selbst w e n n sie sehr b e f l i s s e n sind, immer n o c h manches Haar in der Suppe. Sie w ü r d e n eine Zeitung s c h w e r l i c h lesen wollen, die ihre L e b e n s n ö t e und A e r g e r l i c h k e i t e n v e r k e n n t und alles g l e i c h s a m nur d u r c h rosige B r i l l e n b e t r a c h t e t . FZ, Nr. 232 v. 8. Mai 1935, S. 3
ZSg. 102/1/65 (6)
4. M a i
1935
Zwei B e r l i n e r Z e i t u n g e n (Morgenpost u n d V o e l k i s c h e r h a t t e n a n l a e s s l i c h einer V e r s a m m l u n g der D e u t s c h e n
Beobachter) Glaubensfront
u e b e r eine " S a a l s c h l a c h t " b e r i c h t e t , die im O s t e n Berlins fand. S o l c h e B e r i c h t e seien n i c h t
statt-
erwuenscht.
B e r l i n e r M o r g e n p o s t (1898 - 1945) e r s c h i e n bis zur Ü b e r n a h m e d e s V e r l a g e s an d e n E h e r - K o n z e r n bei Ullstein. T e n d e n z n a c h eigener E i n s c h ä t z u n g "republikanisch". V o r 1933 h ö c h s t e A u f l a g e in D e u t s c h land m i t k n a p p 560 000 E x e m p l a r e n (Hdb. d. dt. T a g e s p r e s s e , 4. A u f l . 1932, S. 111. vgl. a. W. G. O s c h i l e w s k i , Z e i t u n g e n in Berlin, B e r l i n 1975, S. 212-215).
264
4./6.05.1935
s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 67 Die A r t i k e l k o n n t e n nicht ermittelt werden. D e u t s c h e G l a u b e n s b e w e g u n g , eine 1933 entstandene d e u t s c h e religiöse Bewegung, d i e in ihrem von V o l k s t u m b e s t i m m t e n G l a u b e n d e n G e g e n s a t z zum C h r i s t e n t u m stark hervorhebt. M i t d e m E r s t a r k e n v ö l k i s c h e n E m p f i n d e n s wurde im D e u t s c h e n R e i c h a u c h die F o r d e r u n g n a c h einer v ö l k i s c h e n oder a r t e i g e n e n F r ö m m i g k e i t erhoben. Ende J u l i 1933 w ä h l t e n v e r s c h i e d e n g e r i c h t e t e A n h ä n g e r eines " d e u t s c h e n G l a u b e n s " J. W. H a u e r zum L e i t e r einer A r b e i t s g e m e i n s c h a f t D e u t scher G l a u b e n s b e w e g u n g . Für d i e s e sich e n t s c h i e d e n zum N a t i o n a l s o z i a l i s m u s b e k e n n e n d e Bewegung trat a u c h Graf E r n s t R e v e n t l o w ein. ... Der Neue B r o c k h a u s , Bd. 1, L e i p z i g 1938, S. 530 "Die Deutsche G l a u b e n s b e w e g u n g wurde 1935 v o n d e r NSDAP l e d i g l i c h taktisch d a z u b e n u t z t , eine k i r c h e n f e i n d l i c h e S t i m m u n g z u s c h ü r e n . " K. Meier, Die D e u t s c h e n C h r i s t e n , G ö t t i n g e n 1964, S. 38 bzw. Anm. 124
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. ZSg. 101/5/141/Nr.
1290
Die W a h l p e r i o d e des M e m e l l a n d t a g e s
6.5.1935
6. Mai
1935
läuft in n ä c h s t e r Zeit ab. V o r -
läufig soll zu d i e s e m ganzen T h e m a in d e n T a g e s z e i t u n g e n Stellung g e n o m m e n
keine
werden.
s. a. ZSg. 102/1/4 Μ (2) ν. 6. M a i 1935: Eine Z e i t u n g (Nachtausg a b e ) habe U e b e r l e g u n g e n angestellt, wie es w o h l b e i m A b l a u f d e r W a h l p e r i o d e des m e m e l l a e n d i s c h e n L a n d t a g e s w e i t e r g e h e n werde. Es w i r d gebeten, d i e s e s Thema n o c h n i c h t a u f z u g r e i f e n . s. a. ZSg. 102/1/58 (2) v. 17. A p r i l 1935 ZSg. 102/1/55 (1) v. 7. M a i 1935 Die L a n d t a g s w a h l fand am 29. S e p t e m b e r 1935 statt, vgl. Ε. A. P l i e g , Das M e m e l l a n d 1920 - 1939, W ü r z b u r g 1962, S. 155f. .
ZSg. 101/5/141/Nr.
1291
6. M a i 1935
A l l e o f f i z i e l l e n V e r l a u t b a r u n g e n über die B a y r e u t h e r w e r d e n über DNB bzw. die L a n d e s s t e l l e n des
Festspiele
Propagandaministeriums
laufen. Eigene N a c h r i c h t e n aus B a y r e u t h sollen ü b e r p r ü f t
werden
u n d n o t f a l l s bei d e n L a n d e s s t e l l e n bzw. in B e r l i n zur V o r l a g e langen.
ge-
6.05.1935
265 G e s e h e n : D. , Κ
Hbg.
12.50 Uhr
Brsl.
12.55
II
Chmn.
1.05
"
"
s. a. ZSg. 101/6/139/Nr. 1716 v. 11. O k t o b e r 1935 ZSg. 102/1/4 Μ (5) ν. 6. Mai 1935: A l l e V e r l a u t b a r u n g e n ueber die B a y r e u t h e r Festspiele 1936 w e r d e n v o m P r o p a g a n d a m i n i s t e rium, seinen L a n d e s s t e l l e n und DNB ausgegeben. W a s den R e d a k t i o n e n sonst zugeht, u n d sich nicht im R a h m e n der D N B - M e l d u n g e n haelt, moege m a n erst n a c h p r u e f e n lassen. ( P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m , O b e r r e g i e r u n g s r a t M a h l o w (sie)). F r i e d r i c h W i l h e l m Hans Mahlo (1895 ), Dr. rer. pol. 1921 1926 S c h r i f t l e i t e r des B e r c h t e s g a d e n e r A n z e i g e r s , bis 15. März 1933 s t e l l v e r t r e t e n d e r D i r e k t o r des V e r k e h r s v e r b a n d e s M ü n c h e n S ü d b a y e r n , Eintritt ins RMVP, 15. A u g u s t 1933 Beförderung zum O b e r r e g i e r u n g s r a t . Spezialgebiet: F r e m d e n v e r k e h r und Sport. 1934 L e i t e r des R e i c h s a u s s c h u s s e s für d e n F r e m d e n v e r k e h r . W i l h e l m F u r t w ä n g l e r Bayreuther F e s t s p i e l d i r i g e n t Die L e i t u n g d e r Bayreuther B ü h n e n f e s t s p i e l e gibt bekannt, daß bei den F e s t s p i e l e n 1936 Wilhelm F u r t w ä n g l e r als H a u p t d i r i g e n t m i t wirkt. FZ, Nr. 237 v. 10. M a i 1935, S. 1 B a y r e u t h e r F e s t s p i e l e 1936 Die L e i t u n g der Bayreuther F e s t s p i e l e g i b t b e k a n n t , daß die B ü h n e n festspiele 1936 am 19. Juli b e g i n n e n und am 31. A u g u s t schließen. In der Zeit v o m 31. Juli bis 17. A u g u s t e i n s c h l i e ß l i c h w e r d e n die F e s t s p i e l e mit R ü c k s i c h t auf die O l y m p i a d e u n t e r b r o c h e n . Es g e l a n gen zur A u f f ü h r u n g : " L o h e n g r i n " im e r s t e n F e s t s p i e l a b s c h n i t t d r e i mal, im zweiten dreimal, " P a r s i f a l " im e r s t e n A b s c h n i t t zweimal, im z w e i t e n dreimal. "Der Ring des N i b e l u n g e n " in jedem A b s c h n i t t einmal in g e s c h l o s s e n e r A u f f ü h r u n g . HHN, Nr. 219 v. 12. Mai 1935, S. 2
ZSg. 101/5/143/Nr.
1292
D N B - R u n d r u f vom 6. Mai
6. M a i
1935
1935
Ueber d e n V o r t r a g des R e i c h s b a n k d i r e k t o r s B r i n k m a n n ((im)) R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m vor R e i c h s b a n k b e a m t e n über A u s s e n h a n d e l D e v i s e n darf nur der DHD-Text v e r ö f f e n t l i c h t G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
1.43
Brsl.
1.42
Chmn.
1.50
werden.
und
6.05.1935
- 266 -
R u d o l f B r i n k m a n n w a r stellvertretendes V o r s t a n d s m i t g l i e d d e r D e u t s c h e n G o l d d i s k o n t b a n k , die 1924 zur E x p o r t f ö r d e r u n g und zur B e s c h a f f u n g v o n A u s l a n d s k r e d i t e n für d i e d e u t s c h e W i r t s c h a f t geg r ü n d e t w u r d e . 1935 wurde im R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m eine neue A b t e i l u n g für Exportförderung e i n g e r i c h t e t , d e r e n L e i t e r B r i n k m a n n wurde. Im Verlauf der w e i t e r e n J a h r e w u r d e er zum S t a a t s sekretär b e f ö r d e r t . P r e i s a u s g l e i c h , n i c h t Devalvation Die P o l i t i k der Reichsbank ( P r i v a t t e l e g r a m m d e r "Frankfurter Z e i t u n g " ) FZ, Nr. 231 v. 7. Mai 1935, S. 1-2 U n t e r r i c h t s w o c h e für R e i c h s b a n k b e a m t e : D e u t s c h e r A u ß e n h a n d e l und D e v i s e n w i r t s c h a f t Die C h e m i e s t ä r k s t e r Aktivposten der d e u t s c h e n A u s f u h r HHN, Nr. 209 v. 7. Mai 1935, S. 5 Deutsche Exportwirtschaft In einem v o r R e i c h s b a n k b e a m t e n g e h a l t e n e n V o r t r a g erklärte R e i c h s b a n k d i r e k t o r B r i n k m a n n , der L e i t e r d e r n e u im R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m eingerichteten A b t e i l u n g für E x p o r t f ö r d e r u n g , d a ß d i e d e u t s c h e B i n n e n k o n j u n k t u r eine S i c h e r s t e l l u n g der V e r s o r g u n g mit R o h s t o f f e n zur V o r a u s s e t z u n g habe. Das H a u p t a u g e n m e r k könne d a h e r n i c h t m e h r d a r a u f gerichtet sein, w i e d e r T r a n s f e r d i e n s t b e s o r g t oder wie d i e ausländischen Kredite f r e i g e m a c h t w e r d e n k ö n n e n , d i e H a u p t f r a g e sei v i e l m e h r die A u f r ü s t u n g D e u t s c h l a n d s mit R o h s t o f fen für i n d u s t r i e l l e n und d e n N a h r u n g s b e d a r f . In A n s p i e l u n g auf den b e r e i t s m e h r f a c h erwähnten n e u e n d e u t s c h e n E x p o r t f ö r d e r u n g s p l a n b e m e r k t e der Vortragende, d a ß d i e d e u t s c h e W i r t s c h a f t in Zuk u n f t d a z u ü b e r g e h e n müsse, M i t t e l zu finden, um innerhalb der e i n z e l n e n S e k t o r e n der gewerblichen W i r t s c h a f t einen G e s a m t a u s g l e i c h z w i s c h e n B i n n e n m a r k t p r e i s e n und A u s l a n d p r e i s e n h e r b e i z u führen. N Z Z , Nr. 798 v. 7. M a i 1935, S. 3
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 4 4 / N r .
1293
6. M a i
1935
D N B - R u n d r u f v o m 6. Mai 1935 Die M e l d u n g d e s "Deutschen T e l e g r a p h e n d i e n s t e s " ,
B e r l i n in d e r
M o r g e n a u s g a b e d e s 6. Mai 1935 m i t d e r U e b e r s c h r i f t : "Deutsche B e r u f s s o l d a t e n auf französischem B o d e n a n g e h a l t e n " , darf n i c h t v e r ö f f e n t l i c h t oder verbreitet werden. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
2.13 Uhr
Brsl. 1.15
"
Chmn. 2.16
"
6.05.1935
- 267 -
D e u t s c h e r T e l e g r a p h e n - D i e n s t , A u s l a n d s n a c h r i c h t e n für die d e u t s c h e Presse, 1934 g e g r ü n d e t in Berlin. H a u p t s c h r i f t l e i t e r : H. W. M ü l l e r N e u h a u s . Stoff: A n t i b o l s c h e w i s t i s c h e u n d a n t i j ü d i s c h e N a c h r i c h t e n (Hdb. d. dt. T a g e s p r e s s e , 6. Jg. 1937, S. 310f.)
ZSg. 102/1/4 Μ (1)
6. M a i
1935
Zur A u s s e n p o l i t i k w u r d e gesagt, dass d i e R i c h t l i n i e n v o m
Samstag
((4. M a i ) ) a u c h w e i t e r h i n Geltung h a e t t e n . I n t e r e s s a n t sei eine Meldung u e b e r V e r h a n d l u n g e n z w i s c h e n S o w j e t r u s s l a n d und R u m a e n i e n . s. a. ZSg. 102/1/65
(1) v. 4. Mai
1935
Im Zuge des f r a n z ö s i s c h - s o w j e t i s c h e n B ü n d n i s v e r t r a g e s w u r d e n a u c h mit R u m ä n i e n V e r h a n d l u n g e n a u f g e n o m m e n d u r c h die das D u r c h m a r s c h recht für die s o w j e t i s c h e n T r u p p e n g e w ä h r l e i s t e t w e r d e n sollte, um d e n B e i s t a n d s v e r p f l i c h t u n g e n g e g e n ü b e r d e r T s c h e c h o s l o w a k e i nachzukommen.
ZSg. 102/1/4 Μ (3)
6. M a i
1935
S c h o n f r u e h e r sei g e w a r n t w o r d e n v o r zu g r o s s e r A u f m a c h u n g
der
o s t a s i a t i s c h e n F r a g e n . N i c h t ganz in O r d n u n g sei d e s h a l b die sens a t i o n e l l e M e l d u n g im L o k a l a n z e i g e r v o m letzten S a m s t a g a b e n d g e w e s e n (ultimative F o r d e r u n g J a p a n s auf S c h a f f u n g einer
entmilitari-
sierten Zone in R u s s i s c h - O s t a s i e n bis zum B a i k a l s e e ) . U l t i m a t i v e F o r d e r u n g e n J a p a n s an S q w j e t - R u ß l a n d 7 T o k i o v e r l a n g t E n t m i l i t a r i s i e r u n g der A u ß e n m o n g o l e i u n d die Schleifung der G r e n z b e f e s t i g u n g e n / J a p a n s K r i e g s m i n i s t e r b e r e i s t die mandschurischen Grenzgebiete BLA, Nr. 107 Α ν. 4. M a i 1935 (Α. Α.), S. 1 s. a. A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 69
ZSg. 102/1/4 Μ (4) Bei G e r i c h t s b e r i c h t e n
6. M a i
1935
werde zwar jetzt d i e W e i s u n g befolgt,
Beruf eines A n g e k l a g t e n oder V e r u r t e i l t en n i c h t z u nennen, n o c h n i c h t immer in P o l i z e i b e r i c h t e n ,
in M e l d u n g e n u e b e r V e r -
h a f t u n g e n usw. A u c h h i e r f u e r gelte die R i c h t l i n i e .
den
aber
6.η.05.1935
-
268
-
s. a. ZSg. 101/5/64/Nr. 1143 v. 27. F e b r u a r 1935 ZSg. 102/1/38 (4) v. 17. September 1935
ZSg. 101/5/142/Nr.
1294
7. Mai
1935
B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v. 7. M a i
1935.
Es w i r d n o c h e i n m a l mit b e s o n d e r e m N a c h d r u c k d a r a n erinnert,
dass
es v e r b o t e n ist, irgendeine D i s k u s s i o n ü b e r die F r a g e d e r L o h n höhe zu v e r ö f f e n t l i c h e n . I r g e n d w e l c h e B e t r a c h t u n g e n zu d i e s e m T h e m a sind streng verboten. Das V e r b o t gilt a u c h für die H a n d e l s teile. Gesehen: D., Κ., Fa.
Hbg.
brfl.
Brsl.
7.20
Chmn. 1.40 Uhr s. a. ZSg. 102/1/55 ZSg. 102/1/42
ZSg. 101/5/146/Nr.
(3) v. 7. M a i 1935 (1) v. 16. Juli 1935
1295
7. M a i
1935
D N B - R u n d r u f v o m 7. M a i 1935 Der h e u t e in der Fleischerzeitung e r s c h e i n e n d e A u f r u f d e s V o r sitzenden d e s D e u t s c h e n F l e i s c h e r v e r b a n d e s
soll n i c h t ü b e r n o m m e n
werden. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
9.15
Brsl. 8.45 Chmn.
brfl.
s. a. ZSg. 101/5/138/Nr. 1283 v. 3. Mai 1935 ZSg. 101/5/116/Nr. 1251 v . 9. A p r i l 1935 ZSg. 102/1/33 (4) v. 18. Juni 1935
7.05.1935
- 269 -
Haltet Marktdisziplin! Ernster A p p e l l des V e r b a n d s v o r s i t z e n d e n ... so fordere ich h i e r m i t s ä m t l i c h e F l e i s c h e r m e i s t e r und Inhaber der f l e i s c h v e r a r b e i t e n d e n B e t r i e b e im R e i c h auf, v o n dem Kauf v o n lebenden O c h s e n und Rindern, Kühen u n d B u l l e n bei ü b e r h ö h t e n P r e i f o r d e r u n g e n A b s t a n d zu n e h m e n u n d die T i e r e im Markt stehen zu lassen. ... Willy Schmidt/Vorsitzender des Deutschen Fleischer-Verbandes D e u t s c h e F l e i s c h e r z e i t u n g , Nr. 105 v. 7. M a i 1935, S. 1
ZSg. 101/5/147/Nr.
1296
D N B - R u n d r u f v o m 7. Mai
7. M a i
1935
1935.
D e r im Angriff am 7. Mai erschienene A r t i k e l "Berlins k o l o n i e n v e r s c h w i n d e n in n ä c h s t e r Z e i t " darf nicht
Lauben-
übernommen
werden. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
9 Uhr 15
Chemn.
brfl.
B r e s l a u 8 Uhr 45 Geschmacklose Reklamen verschwinden Kampf g e g e n Dach-, K e l l e r - u n d E i e r k i s t e n w o h n u n g e n D e r A n g r i f f , Nr. 106 v. 8. M a i 1935, S. 15 Das Ende der E x t r a w u r s t N e u g e s t a l t u n g der B a u p o l i z e i d u r c h Dr. L i p p e r t D e r A n g r i f f , Nr. 105 v. 7. M a i 1935, S. 1 Gesunde Kleinsiedlungen Zur W o h n l a u b e n f r a g e der R e i c h s h a u p t s t a d t ... Die W o h n l a u b e n f r a g e in B e r l i n s A u ß e n b e z i r k e n ist zurzeit G e g e n s t a n d ernster E r ö r t e r u n g e n aller b e t e i l i g t e n S t e l l e n des S t a a t s k o m m i s s a r i a t s u n d der S t a d t v e r w a l t u n g . Der größte T e i l d e r in der N a c h k r i e g s z e i t e n t s t a n d e n e n W o h n l a u b e n , i n s b e s o n d e r e ihr B e w o h n e n w ä h r e n d des W i n t e r s , m u ß aus s i c h e r h e i t s - u n d g e s u n d h e i t s p o l i z e i l i c h e n G r ü n d e n a b g e l e h n t w e r d e n , zumal d i e W o h n l a u b e n sich fast a u s s c h l i e ß l i c h auf P a c h t l a n d befinden. ... D e r A n g r i f f , Nr. 107 v. 9. M a i 1935, S. 15 s. a. G e s a m t b e b a u u n g s p l a n für B e r l i n Bereinigung der gesamten Verhältnisse D e r Angriff, Nr. 109 v. 11. Mai 1935, S. 15
- 270 -
7.05.1935 ZSg. 102/1/55
(1)
7. M a i
1935
Zu d e m g e s t e r n schon kurz b e r u e h r t e n T h e m a der faelligen N e u w a h l zum m e m e l l a e n d i s c h e n Landtag w u r d e h e u t e gesagt, dass d i e Presse s e l b s t v e r s t a e n d l i c h die F o r d e r u n g n a c h s o f o r t i g e n N e u w a h l e n d e s L a n d t a g s a u f s t e l l e n koenne. A n sich sehe das M e m e l s t a t u t
aller-
d i n g s n i c h t s u e b e r d e n Z e i t p u n k t vor, zu d e m n a c h Ablauf
einer
W a h l p e r i o d e wiedergewaehlt w e r d e n m u e s s t e , aber dass N e u w a h l e n u n v e r z u e g l i c h anzusetzen seien, ergebe s i c h eben als eine S e l b s t vers t a e n d l i c h k e i t . s. a. ZSg. 101/5/141/Nr. 1290 v. 6. M a i 1935 ZSg. 102/1/49 (4) v. 10. Mai 1935 K e i n Ende der litauischen H e r a u s f o r d e r u n g e n N e u e r R e c h t s b r u c h d u r c h V e r s c h l e p p u n g d e r W a h l e n zum M e m e l l a n d t a g ... M i t jedem w e i t e r e n Tag, um den sie die N e u w a h l e n h i n a u s s c h i e ben, b e g e h e n sie einen n e u e n R e c h t s b r u c h . Es m u ß daher an die S i g n a t a r m ä c h t e die dringende A u f f o r d e r u n g g e r i c h t e t werden, für sofortige F e s t s e t z u n g der N e u w a h l e n e i n z u t r e t e n , und die litaui s c h e n B e h ö r d e n zu veranlassen, v o n ihrem G e s i c h t s p u n k t , der L a n d t a g b r a u c h e erst im W i n t e r n e u g e w ä h l t zu w e r d e n , abzugehen. HHN, Nr. 212 v. 8. M a i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/55
(2)
7. Mai
1935
Das E r g e b n i s d e r jugoslawischen W a h l e n m u e s s e v o n der d e u t s c h e n P r e s s e f r e u n d l i c h behandelt werden. D i e G e s a m t b e u r t e i l u n g der Lage in J u g o s l a w i e n muesse u e b e r h a u p t so sein, wie m a n sie
immer
e m p f o h l e n h a b e , naemlich v o n d e r A n s c h a u u n g aus, d a s s die g e g e n w a e r t i g e R e g i e r u n g in der Lage sein w e r d e , das L a n d v o r w a e r t s
zu
bringen. s. a. ZSg. 101/5/203/Nr.
1410 v. 22. J u n i
1935
Südslawische Opposition FZ, Nr. 230 v. 7. M a i 1935, S. 2 J e f t i t s c h s ((sie)) W a h l s i e g TT. In J e f t i t s c h h a t der n a c h d e r E r m o r d u n g König A l e x a n d e r s g e b o r e n e n a t i o n a l e Geist S ü d s l a w i e n s g e s i e g t . ... HHN, Nr. 209 v. 7. M a i 1935, S. 2
neu-
Die R e g i e r u n g J e v t i c erhielt 60 % der a b g e g e b e n e n Stimmen, die S e r b o k r o a t i s c h e O p p o s i t i t i o n ca. 40 % (vgl. FZ, Nr. 232 v. 8. Mai 1935, S. 2).
- 271 ZSg. 102/1/55 (4)
7.05.1935
7. Mai 1935
Zum Muttertag unterstuetzte das Propagandaministeriura die Bitte von Frau Scholtz-Klink (ueber deren Darlegungen wir eine Meldung gemacht haben), die Presse moege sich in den Dienst der Sache stellen und vor allem in keine sentimental verkitschte Muetterromantik verfallen. Gertrud Scholtz-Klink (1902 ), Reichsfrauenführerin, Leiterin des Amtes III im Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin, Leiterin des Fachausschusses für Schwesternwesen in Berlin, Leiterin der NS-Frauenschaft. Zu ihrer Person und ihrer Stellung in der NS-Organisation s. Michael H. Kater, Frauen in der NS-Bewegung. In: VjhZ, 31. Jg. (1983), S. 202-241. Muttertag, Tag der Ehrung und Würdigung des Muttertums, vom Nationalsozialismus in den Dienst seiner Erziehung zu vertieftem Familienleben als der biologischen und sittlichen Grundlage des völkischen Staates gestellt. Er wird seit 1933 am zweiten Sonntag, seit 1938 am dritten Sonntag im Mai gefeiert. Der Brauch stammt aus den Vereinigten Staaten, verbreitete sich schon seit 1923 im Deutschen Reich und von da aus in einigen anderen Ländern. Erna Röpke: Gedanken um den Muttertag 1936 (NS-Frauenwarte, 23, 1936). Der Neue Brockhaus, Bd. 3, Leipzig 1938, S. 316 Richtlinien für den Reichsmütterdienst TT. Vielleicht sei der Muttertag trüher eine mehr oder weniger sentimentale Geste, vielleicht auch eine gute Geschäftsangelegenheit geworden. Aus diesem Niveau sei der Muttertag jetzt herausgehoben worden. Er habe seine Berechtigung und seinen Sinn nur dann, wenn es gelinge, an diesem Tag über die Ehrung der einzelnen Mutter hinweg, die Gesinnung eines ganzen Volkes zu seiner urtümlichen Mutterkraft überhaupt herauszustellen und zum Bewußtsein zu bringen, daß wir nur eine Mutter haben - Deutschland -, deren getreuester Sohn unser Führer Adolf Hitler ist. HHN, Nr. 211 v. 8. Mai 1935, S. 2 "Nur eine Mutter: - Deutschland" Frau Scholtz-Klink über Mütterschulung und Muttertag ... Frau Scholtz-Klink teilte dann mit, daß für die kirchliche Mütterschulung in Zukunft keine Mittel mehr zur Verfügung gestellt werden sollen, da nur die Frauenschaft dafür in Frage komme. Denn den kirchlichen Organisationen könne die Beeinflussung der staatspolitischen Willensbildung der Frau nicht mehr überlassen werden, da dort bei der Spaltung nach Konfessionen und Richtungen nur eine neue Spaltung hervorgerufen würde. Die religiösen Fragen Uberlasse man selbstverständlich den Kirchen. Germania, Nr. 128 v. 8. Mai 1935, S. 3 Der Muttertag 1935 fand am 12. Mai statt.
- 272 -
8.05.1935
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz ν. 8. M a i 1935 ZSg.
101/5/148/Nr.
1297
8. M a i
1935
Es w i r d m i t N a c h d r u c k an d i e I n n e h a l t u n g d e r B e s t i m m u n g e n n e r t über V e r ö f f e n t l i c h u n g e n betr. F l u g z e u g u n g l ü c k e .
Z w e i f e l a u s z u s c h l i e s s e n , w i r d n o c h einmal f e s t g e s t e l l t , g r u n d s ä t z l i c h n u r DNB-Meldungen v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n
erin-
Um alle dass
sollen.
D i e s e g e l t e n v o n vornherein als g e n e h m i g t . Für d e n Fall
eigener
M e l d u n g e n muss v o r h e r die G e n e h m i g u n g d u r c h die L a n d e s s t e l l e des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s eingeholt w e r d e n , d i e w i e d e r u m v o r h e r G e n e h m i g u n g s b e s c h e i d beim R e i c h s l u f t f a h r t m i n i s t e r i u m
einen
besorgen
w i r d . O h n e eine solche G e n e h m i g u n g sind V e r ö f f e n t l i c h u n g e n
ver-
b o t e n . D i e V e r l a g e bitten w i r d a r a u f a u f m e r k s a m zu m a c h e n , dass in d e n a l l e r n ä c h s t e n Tagen a u c h A n w e i s u n g e n k o m m e n über d i e H a n d h a b u n g v o n T o d e s a n z e i g e n im Z u s a m m e n h a n g m i t
Flugzeugunglücken.
s. a. ZSg. 101/4/17/Nr. 596 v. 14. J u l i 1934 ZSg. 102/1/57 (2) v. 8. M a i 1935: ... In d e r D i s k u s s i o n erg a b sich, dass ungewollt diese A n o r d n u n g in letzter Zeit h a e u f i ger in T o d e s a n z e i g e n umgangen w e r d e , w o m e h r f a c h zu lesen g e w e s e n sei: den F l i e g e r t o d starb XY. ... s. a. ZSg. 102/1/57 (3) v. 8. M a i 1935 ZSg. 101/5/160 v. 17. Mai 1935 ZSg. 101/5/176/Nr. 1356 v. 29. M a i 1935 Das v e r s c h o l l e n e Flugzeug a u f g e f u n d e n Die s i e b e n I n s a s s e n tot Das R e i s e f l u g z e u g D-UNYH, das auf s e i n e m Fluge v o n Stuttgart n a c h B r e s l a u v e r s c h o l l e n war, ist am S o n n a b e n d v o r m i t t a g im F i c h t e l g e b i r g e am S c h n e e b e r g aufgefunden w o r d e n . ... Mit der Besatzung, d i e aus d e m F l u g l e h r e r Sacht u n d den F l u g s c h ü l e r n H e i n r i c h und D e i c h m a n n b e s t a n d , sind als F l u g g ä s t e der G e n e r a l m a j o r im R e i c h s h e e r H ö r i n g m i t F r a u und T o c h t e r und d e r O b e r l e u t n a n t der R e i c h s l u f t w a f f e B r a u n ums Leben g e k o m m e n . SZ, Nr. 225 v. 5. M a i 1935, S. 1 s. a. Der A n g r i f f , Nr. 104 v. 6. Mai 1935, S. 7 In d e n T o d e s a n z e i g e n der V e r u n g l ü c k t e n w i r d der F l u g z e u g a b s t u r z n i c h t erwähnt, vgl. SZ, Nr. 225 v. 5. M a i 1935, S. 7, SZ, Nr. 228 v. 7. Mai 1935, S. 8.
8.05.1935
- 273 ZSg. 101/5/148/Nr.
1298
8. Mai
1935
N a c h r i c h t e n i n s o n d e r h e i t über S ü d t i r o l oder a n d e r e G e b i e t e der d e u t s c h e n M i n d e r h e i t e n sollen, w e n n es s i c h n i c h t um
nachgeprüfte
M e l d u n g e n h a n d e l t , stets nur m i t der Q u e l l e v e r ö f f e n t l i c h t
wer-
den, aus der die M e l d u n g e n entnommen sind. Im v o r l i e g e n d e n
Fall
h a n d e l t es sich um die Meldung, dass O e s t e r r e i c h a n g e b l i c h Südtiroler, die sich der W e h r p f l i c h t w e g e n (Desertion) entzogen h a ben, an Italien a u s g e l i e f e r t habe, wo sie e r s c h o s s e n w o r d e n Diese M e l d u n g ist tatsächlich u n r i c h t i g . D i e italienische
seien
Presse
h a t w e g e n d i e s e r Sache stark g e g e n D e u t s c h l a n d p o l e m i s i e r t ,
weil
aus den M e l d u n g e n nicht zu e r k e n n e n war, d a s s d i e deutsche P r e s se diese N a c h r i c h t e n aus der b e l g i s c h e n u n d tschechischen ü b e r n o m m e n hatte. Um Derartiges zu v e r m e i d e n , soll künftig in ä h n l i c h e n F ä l l e n eine Q u e l l e n a n g a b e G e s e h e n : D., K., Fa.
Hbg.
Presse stets
erfolgen.
brfl.
Bresl.
6.22
Chmn.
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/57 (1) v. 8. M a i 1935: K u e r z l i c h wurde gebeten, d i e M e l d u n g e n auslaendischer Blaetter u e b e r M e u t e r e i e n im italie n i s c h e n H e e r (Fluechtung einiger D e s e r t e u r e n a c h Oesterreich, wo sie f e s t g e n o m m e n u n d an Italien a u s g e l i e f e r t w o r d e n s e i e n . . Λ . . . Heute sagte man dazu, dass die i t a l i e n i s c h e P r e s s e die Faelie, in d e n e n d i e M e l d u n g e n vor der W a r n u n g in d e r P r e s s e k o n f e r e n z s c h o n v e r o e f f e n t l i c h t g e w e s e n seien, h e r a u s g e g r i f f e n u n d D e u t s c h l a n d d e s w e g e n scharf a t t a c k i e r t habe. ... s. a. ZSg. 101/5/133/Nr. 1277 v. 29. A p r i l 1935 ZSg. 101/5/152/Nr. 1309 v. 10. M a i 1935 ZSg. 101/5/170/Nr. 1346 v. 25. M a i 1935
ZSg. 101/5/149/Nr.
1299
D N B - R u n d r u f v o m 8. M a i
8. M a i
1935
1935.
U e b e r eine b e v o r s t e h e n d e R e i c h s t a g s s i t z u n g u n d e i n e
bevorstehende
R e d e d e s Führers ist v o n der P r e s s e n i c h t s zu v e r ö f f e n t l i c h e n .
8.05.1935 Gesehen: D., Κ., Fa.
- 274 Hbg.
10.10
Brsl.
8.01
Chmn.
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/59 (3) v. 3. Mai 1935 ZSg. 101/5/150/Nr. 1300 ν. (9. Mai 1935) ZSg. 102/1/69 (1) v. 15. Mai 1935 ZSg. 101/5/157/Nr. 1317 v. 15. Mai 1935 ZSg. 101/28/165-167 v. 6. Mai 1935 (Informationsbericht Nr. 42) (( Zur Abfolge der Veröffentlichung des Wehrgesetzes: Mit der Bestätigung des Wehrgesetzes durch den Reichstag sollte eine außenpolitische Erklärung Hitlers einhergehen. Die Kabinettsitzung, auf der das Wehrgesetz vorgestellt wurde, fand aber erst am 21. Mai statt.)) s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 82
ZSg. 102/1/57 (3)
8. Mai 1935
In der DNB-Meldung ueber die Beisetzung des im Flugzeug verunglueckten Generals Höring
war unter den Trauergaesten auch Gene-
ral Beck vom Generalstab aufgefuehrt. Auf eine Frage in der Pressekonf erenz, ob das Wort "Generalstab" verwendet werden duerfe, antwortete das Reichswehrministerium, dass einer Verwendung nichts im Wege stehe, dass man aber nun nicht etwa die Institution des Generalstabes als solche in Artikeln oder sonstwie behandeln moege. s. a. ZSg. 101/5/148/Nr. 1297 v. 8. Mai 1935 Ludwig Beck (1880 - 1944), Teilnahme am 1. Weltkrieg, seit 1933 Chef des Truppenamtes bzw. Generalstabs des Heeres. Rücktritt 1938 aus Opposition gegen Hitlers Kriegspolitik. Selbstmord nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Zu seiner Person und seinen Funktionen s. K.-J. Müller, General Ludwig Beck, Boppard 1980. Die offizielle Umbenennung des Truppenamtes in "Generalstab des Heeres" erfolgte am 1. Juni 1935, vgl. W. Görlitz, Kleine Geschichte des deutschen Generalstabes, Berlin 1977, S. 302. Trauerparade für General Höring Kreuz-Z, Nr. 107 v. 8. Mai 1935, S. 3 ((ohne Generalstab bzw. Beck))
-
275
-
8.
/ 9 . 0 5 . 1 9 3 5
B e i s e t z u n g der O p f e r des F l u g z e u g u n g l ü c k s FZ, Nr. 2 3 3 v . 8 . Mai 1 9 3 5 , S . 2 ((tri. Beck))
ZSg. 101/5/150/Nr. B e s t e l l u n g a. d.
1300
(9. Mai
1935)
Pressekonferenz
In E r g ä n z u n g des g e s t r i g e n R u n d r u f s m i t dem V e r b o t einer V e r ö f f e n t l i c h u n g irgendwelcher A n k ü n d i g u n g e n ü b e r die k ü n f t i g e
Reichs-
tagssitzung und b e v o r s t e h e n d e E r k l ä r u n g e n des F ü h r e r s w i r d h e u t e vom P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m
folgende Bitte ausgesprochen:
Selbst-
v e r s t ä n d l i c h d ü r f e n k o n k r e t e A n k ü n d i g u n g e n , dass eine R e i c h s t a g s sitzung bevorsteht, auf der d e r F ü h r e r sprechen wird, n i c h t g e b r a c h t w e r d e n . S o l l t e n unsere A u s l a n d s k o r r e s p o n d e n t e n aus d e n ausl ä n d i s c h e n B l ä t t e r n k o n k r e t e A n g a b e n ü b e r n e h m e n , dass d i e W e h r g e setze v e r ö f f e n t l i c h t würden, d e r F ü h r e r a u s s e n p o l i t i s c h e
Erklärun-
g e n m a c h e n würde, M i t t e i l u n g e n b e v o r s t ü n d e n über die Stärke d e s d e u t s c h e n Heeres usw., so sind solche E i n z e l h e i t e n aus d e n ten zu entfernen. D a g e g e n k ö n n e n in d e n a u s l ä n d i s c h e n
Berich-
Meldungen
stehen b l e i b e n a l l g e m e i n g e h a l t e n e E r w a r t u n g e n d e s A u s l a n d e s E r k l ä r u n g e n von d e u t s c h e r S e i t e , d u r c h die die p o l i t i s c h e e i n e n n e u e n A u f t r i e b erfahren w ü r d e . J e d o c h sind diese
über
Lage
Bemerkun-
g e n der a u s l ä n d i s c h e n Blätter m i t einem Zusatz zu v e r s e h e n
etwa
f o l g e n d e r A r t : "Es m u s s mit g r o s s e m I n t e r e s s e f e s t g e s t e l l t
wer-
d e n , d a s s d a s A u s l a n d jedesmal, w e n n es in V e r l e g e n h e i t k o m m t und n i c h t m e h r weiss, wie die Dinge sich w e i t e r e n t w i c k e l n sollen,
auf
eine r e t t e n d e I n i t i a t i v e d e s D e u t s c h e n R e i c h e s spekuliert. W e n n über diese begreifliche Hoffnung hinaus das Ausland bereits
glaubt
durch Kombinationen den Beschlüssen Deutschlands vorgreifen
zu
können, so kann m a n d i e s e F r e u d e an S t e r n d e u t e r e i n u r m i t m i t l e i digem Lächeln begleiten. Weder durch Druck noch durch gutes d e n lässt sich d i e d e u t s c h e R e g i e r u n g v o n der k l a r e n L i n i e Handelns
abbringen."
G e s e h e n : D., Κ.,'Fa.
Hbg.
1.10
Brsl.
12.55
Chmn.
1.20
Zureihres
- 276 -
9.05.1935
s. a. ZSg. 101/5/149/Nr. 1299 v. 8. M a i 1935 ZSg. 102/1/69 (1) v. 15. M a i 1935
B e s t e l l u n g e n aus der ZSg.
101/5/151/Nr.
Pressekonferenz.
1301
9. M a i
1935
In a u s l ä n d i s c h e n Blättern w i r d d i e M e l d u n g v e r b r e i t e t , dass D e l e g a t i o n h ö h e r e r polnischer O f f i z i e r e d e m n ä c h s t
eine
Deutschland
e i n e n B e s u c h a b s t a t t e n will. Diese M e l d u n g soll v o r l ä u f i g
noch
n i c h t g e b r a c h t w e r d e n . Es w i r d zu g e g e b e n e r Zeit eine amtliche d e u t s c h e N a c h r i c h t darüber
erscheinen.
B e s u c h p o l n i s c h e r Offiziere in D e u t s c h l a n d Auf E i n l a d u n g des R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m s w i r d eine A b o r d n u n g v o n fünf h ö h e r e n p o l n i s c h e n O f f i z i e r e n u n t e r F ü h r u n g des Generals K u t r z e b a , d e s Kommandeurs d e r P o l n i s c h e n K r i e g s a k a d e m i e , sich in D e u t s c h l a n d a u f h a l t e n und v e r s c h i e d e n e E i n r i c h t u n g e n der W e h r macht besuchen. FZ, N r . 241 v. 12. M a i 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 219 v. 12. M a i 1935, S. 1
ZSg.
101/5/151/Nr.
1302
9. M a i
1935
Es w i r d g e b e t e n , die ausführliche D.N.B. W i e d e r g a b e aus der z ö s i s c h e n Z e i t u n g "Oeuvre" über eine B e s p r e c h u n g des
fran-
internatio-
n a l e n F i l m k o n g r e s s e s gut h e r a u s z u b r i n g e n um so mehr, als die s o n s t i g e f r a n z ö s i s c h e Presse sehr w e n i g ü b e r die B e d e u t u n g des F i l m k o n g r e s s e s v e r ö f f e n t l i c h t hat. s. a. ZSg. 102/1/33
(5) v. 15. O k t o b e r
1935
L' oeuvre,1915 gegründet, Aufl. 130 000, h e r v o r r a g e n d e s Blatt des L i n k s k a r t e l l s , r a d i k a l s o z i a l und b ü r g e r l i c h e r F ä r b u n g (Handbuch des ö f f e n t l i c h e n Lebens, 6. Aufl. 1931, S. 8 5 1 ) . I m m e r gut orientiert in I n n e n p o l i t i k , steht der a u g e n b l i c k l i c h e n R e g i e r u n g nahe. A u ß e n p o l i t i k zur Zeit von M a d a m e G. T a b o u i s gemacht, die sehr gute Q u e l l e n h a t . Sie steht mit M a s s i g l i , d e m V e r t r e t e r F r a n k r e i c h s in G e n f , der ein e i n f l u ß r e i c h e r M a n a g e r der f r a n z ö s i s c h e n V ö l k e r b u n d s p o l i t i k ist, sehr gut. ( Z e i t u n g s d i e n s t . B e r l i n e r D i e n s t S o n d e r b e i l a g e . 5. Februar 1934 aus d e m N a c h l a ß Stephan Q u i r m b a c h , I n s t i t u t für Z e i t u n g s f o r s c h u n g d e r S t a d t D o r t m u n d . )
9.05.1935
- 277 -
Der I n t e r n a t i o n a l e Filmkongreß fand v o m 25. A p r i l bis zum 1. Mai 1935 in Berlin statt und stand unter der S c h i r m h e r r s c h a f t v o n Joseph Goebbels. (Henri C l e r c im "Oeuvre", P a r i s ) : Der F i l m k o n g r e ß - eine glänzende P r o p a g a n d a t a t Die L e h r e n für F r a n k r e i c h ... Der Kongreß b r i n g t für uns F r a n z o s e n eine d o p p e l t e Lehre. Bez ü g l i c h seines e i g e n t l i c h e n Objektes, des Kinos als a u s g e z e i c h n e te i n t e r n a t i o n a l e Form des S c h a u s p i e l s , w o l l t e das R e i c h sich an die Spitze d e r europäischen Bewegung stellen. A b e r aus v e r s c h i e d e n e n G r ü n d e n k a n n das französische Kino m i t L e i c h t i g k e i t dem d e u t s c h e n Kino g l e i c h k o m m e n oder es ü b e r t r e f f e n , v o r a u s g e s e t z t , daß die ö f f e n t l i c h e H a n d es n i c h t m e h r m i t L a s t e n überbürdet. Sod a n n h a t der Kongreß gezeigt, w a s eine richtig v e r s t a n d e n e P r o p a g a n d a sein k a n n ... eine A n g e l e g e n h e i t , d e r e n absolute N o t w e n d i g keit m a n in F r a n k r e i c h nicht zu a h n e n scheint. ... Der A n g r i f f , Nr. 108 v. 10. Mai 1935, S. 8 Henri Clerc: Le c o n g r e s d u film de Berlin m a g n i f i q u e acte de L'oevre, Nr. 7160 v. 9. Mai 1935, S. 1 und 5
propagande
Clerc h o b in seinem Beitrag darüber h i n a u s das großzügige R a h m e n p r o g r a m m des K o n g r e s s e s mit A u s f l ü g e n , Bällen, K o n z e r t e n und Diners h e r v o r , d e s s e n finanzielle A u s s t a t t u n g d u r c h die R e i c h s r e g i e r u n g d e n S t e l l e n w e r t d e s Films in d e r N S - P o l i t i k d e u t l i c h m a c h t e . G l e i c h z e i t i g bemängelte er d a s F e h l e n einer ähnlichen E i n s t e l l u n g zur F i l m k u n s t bei der f r a n z ö s i s c h e n R e g i e r u n g , die in der F i l m i n d u s t r i e in erster Linie eine S t e u e r q u e l l e sehen würde.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 1 / N r .
1303
9. Mai
Bei B e s p r e c h u n g d e s W a h l k a m p f e s
1935
in d e r T s c h e c h o s l o w a k e i
soll kei-
n e r l e i I d e n t i t ä t zwischen d e r S u d e t e n d e u t s c h e n H e i m a t f r o n t
und
der N . S . D . A . P . festgestellt werden, d a d i e s e V e r b i n d u n g nur den W a h l k a m p f für die Deutsche P a r t e i e r s c h w e r e n w ü r d e . Im übrigen aber k a n n n a t ü r l i c h über d e n W a h l k a m p f ausführlich berichtet G e s e h e n : Fa., D., K.
in der
Tschechoslowakei
werden. Hbg.
brfl.
Brsl.
12.18
Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/4
(2) v. 20. M a i
1935
Die " S u d e t e n d e u t s c h e H e i m a t f r o n t " w u r d e im V o r f e l d der W a h l e n am 19. M a i 1935 g r o ß z ü g i g aus d e u t s c h e n R e g i e r u n g s k r e i s e n u n t e r s t ü t z t . Sie e r h i e l t ihre Zulassung zum W a h l k a m p f n u r n a c h einer N a m e n s -
9./ΙΟ.05.1935
- 278 -
ä n d e r u n g in "Sudetendeutsche P a r t e i " , vgl. R. Smelser, Das S u d e t e n p r o b l e m u n d das Dritte R e i c h 1933 - 1938, M ü n c h e n 1980, S. 96, 103ff. Im t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n W a h l k a m p f FZ, Nr. 238 v. 11. M a i 1935, S. 1 D i e S u d e t e n d e u t s c h e n im Wahlkatnpf FZ, N r . 240 v. 12. M a i 1935, S. 3-4
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 10. M a i ZSg. 101/5/152/Nr.
1304
1935.
10. M a i 1935
D e r W i r t s c h a f t l i c h e Pressedienst h a t einen A r t i k e l über d i e E x p o r t p l ä n e der R e i c h s r e g i e r u n g v e r ö f f e n t l i c h t . Diese
Veröffentlichung
steht im a b s o l u t e n W i d e r s p r u c h zu d e n b i s h e r a u s g e s p r o c h e n e n V e r b o t e n . Der A r t i k e l darf d e m g e m ä s s n i c h t ü b e r n o m m e n w e r d e n . Es d ü r fen u n t e r k e i n e n Umständen M i t t e i l u n g e n g e b r a c h t w e r d e n ü b e r d i e P l ä n e zur Förderurig des Exports, die g e g e n w ä r t i g erwogen
werden.
L e d i g l i c h e r l a u b t sind a l l g e m e i n g e h a l t e n e A r t i k e l über die N o t w e n d i g k e i t einer Exportsteigerung, um die E x p o r t f r e u d i g k e i t
der
W i r t s c h a f t zu steigern. Ueber d a s W i e d a g e g e n darf n i c h t d i s k u tiert
werden.
s. a. ZSg. 102/1/49 (7) v. 10. M a i 1935 ZSg. 101/5/140/Nr. 1289 v. 4. M a i 1935 ZSg. 101/5/143/Nr. 1292 v. 6. Mai 1935 W i r t s c h a f t l i c h e r Pressedienst, 1929 g e g r ü n d e t , Berlin, S t o f f g e biet: W i r t s c h a f t . Beilagen: T a g e s f r a g e n aus der S t e u e r p r a x i s . W i n k e im G r u n d s t ü c k s - und H y p o t h e k e n m a r k t . H a u p t s c h r i f t l e i t e r : G e o r g W i l h e l m E r e n i u s (Hdb. d. dt. T a g e s p r e s s e , 6. Aufl. 1937, S. 333).
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 2 / N r .
1305
10. M a i
1935
V e r ö f f e n t l i c h u n g e n über s c h w e b e n d e K o m p e n s a t i o n s v e r h a n d l u n g e n fen n u r m i t G e n e h m i g u n g des R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m s f e n t l i c h t w e r d e n . Das gilt a u c h für die g e g e n w ä r t i g e n
dür-
veröf-
Verhandlun-
g e n eines A u s t a u s c h e s deutscher M a s c h i n e n g e g e n r u m ä n i s c h e s O e l .
- 279 -
10.05.1935
s. a. ZSg. 101/1/96 v. 30. August 1933 ZSg. 101/5/168/Nr. 1334 v. 24. Mai 1935 ZSg. 102/1/49 (8) v. 10. Mai 1935: Die "Bergwerks-Zeitung" hatte eine Meldung ueber privates Kompensationsabkommen "deutsche Maschinen gegen rumaenisches Oel". Da die Sache noch nicht perfekt sei, soll die Nachricht nicht uebernommen werden. ... Deutsche Bergwerks-Zeitung (1899 - 1944), erschien zunächst in Essen, ab 1927 in Düsseldorf. Wirtschaftsblatt der IndustrieVerlag und Druckerei AG (Vorstand Heinrich Droste), die auch den "Düsseldorfer Stadt-Anzeiger" und die illustrierte Tageszeitung "Der Mittag" herausgab. Deutsche Maschinen gegen rumänisches Öl? ... Dieses Projekt läuft darauf hinaus, daß ein deutsches Industriekonsortium Einrichtungen für den Ausbau der Raffinerien Rumäniens im Werte von etwa 10 Mill. RM liefern soll, die in einem Zeitraum von etwa zehn Jahren durch Benzinlieferungen abgedeckt werden sollen, so daß einerseits eine gewisse Garantie für den Absatz rumäni- . sehen Benzins am deutschen Markt gegeben würde, andererseits Deutschland einen, wenn auch nur sehr geringen Teil seines Benzinbedarfs ohne jede Devisenhingabe decken könnte. ... DBZ, Nr. 107 V. 9. Mai 1935, S. 1
ZSg. 101/5/152/Nr. 1306
10. Mai 1935
Durch das Reichswehrministerium wird das früher bestehende Verbot einer Veröffentlichung von Personalveränderungen innerhalb der Reichswehr aufgehoben. Meldungen über Beförderungen und Versetzungen von kommandierenden Generalen aufwärts können gebracht werden. s. a. ZSg. 102/1/49 (1) v. 10. Mai 1935
ZSg. 101/5/152/Nr. 1307
10. Mai 1935
Im Verlag Stalling ist eine Schrift von einem gewissen Heinz Schmidt ((sie)) über Kriegsgewinne und Wirtschaft veröffentlicht worden. Diese Schrift darf nicht besprochen werden. s. a. ZSg. 102/1/49 (2) v. 10. Mai 1935 Die nur 45 Seiten umfassende Schrift hatte den vollständigen Titel: Heinz Schmid, Kriegsgewinne und Wirtschaft. Die Aufgabe einer deutschen Kriegswirtschaftspolitik im Hinblick auf den Kriegsgewinn. Oldenburg: Stalling 1935 (Deutsche Wehrbücherei)
-
10.05.1935 ZSg. 101/5/152/Nr.
1308
280
-
10. Mai
1935
Der P r e i s k o m m i s s a r G o e r d e l e r h ä l t h e u t e in Budapest einen Vortrag. Eine B e r i c h t e r s t a t t u n g hierüber ist n i c h t
erwünscht.
s. a. ZSg. 102/1/49 (6) v. 10. Mai 1935 ZSg. 101/5/79/Nr. 1169 v. 8. März 1935 G l e i c h z e i t i g v e r ö f f e n t l i c h t e G o e r d e l e r einen A u f s a t z a n l ä ß l i c h der Jahrestagung der Deutschen weltwirtschaftlichen Gesellschaft mit dem T h e m a : P r e i s f r a g e n der d e u t s c h e n W i r t s c h a f t , insbesondere des d e u t s c h e n Exports. In: W e l t w i r t s c h a f t , 23. Jg. (1935), H. 5 (Mai), S. 80-81.
ZSg. 101/5/152/Nr.
1309
10. Mai
1935
Im Z u s a m m e n h a n g mit etwaigen V e r ö f f e n t l i c h u n g e n aus Süd-Tirol w i r d g e b e t e n k e i n e r l e i Angriffe g e g e n M u s s o l i n i p e r s ö n l i c h zu bringen. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12.55 Uhr
Brsl.
1.00
"
Ohmn.
1.20
"
s. a. ZSg. 101/5/148/Nr. 1298 v. 8. M a i 1935 ZSg. 102/1/48 (2) v. 25. Mai 1935 (= ZSg. 101/5/170/Nr. 1346 v. 25. Mai
1935)
s. a. den A b s c h n i t t "Die Z u s i c h e r u n g w o h l w o l l e n d e r d e u t s c h e r N e u t r a l i t ä t als Stimulans der K r i e g s l u s t M u s s o l i n i s " in: M. Funke, S a n k t i o n e n und Kanonen, Düsseldorf 1970, 2. Aufl. 1971, S. 45ff.
ZSg. 102/1/49
(3)
10. Mai
1935
Die E i n w e i h u n g d e r Bruecke ueber d e n k l e i n e n B e l t moege m a n b e a c h ten, d a d i e Bruecke ja in erster L i n i e der F o e r d e r u n g des V e r k e h r s und d e r w i r t s c h a f t s p o l i t i s c h e n B e z i e h u n g e n zwischen D e u t s c h l a n d und Daenemark
diene.
-
281
-
10.05.1935
Die Belt-Brücke dem Verkehr übergeben König Christian bei der Einweihungsfeier HHN, Nr. 223 v. 15. Mai 1935, S. 1 Probefahrt über die Kleine-Belt-Brücke HHN, Nr. 219 v. 12.Mai 1935, S. 3 Die Bedeutung der Kleinen Belt-Brücke FZ, Nr. 254 v. 19. Mai 1935, S. 8 ((Reiseblatt)) Dieser Bericht enthält keinen konkreten Hinweis auf die wirtschafts politischen Beziehungen, lediglich die verbesserten Verkehrsbedingungen für den "europäischen Norden" werden hervorgehoben.
ZSg. 102/1/49 (4)
10. Mai 1935
Die Terminfestsetzung fuer die Wahlen zum memellaendischen Landtag muesse ueberall negativ kommentiert werden. s. a. ZSg. 102/1/55 (1) v. 7. Mai 1935 ZSg. 102/1/38 (2) v. 10. Juli 1935 Die,Wahlen wurden "mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft" auf den 29. September festgelegt. Kowno will wählen lassen TT. Es ist außerordentlich bezeichnend für die litauischen Methoden, daß der Gouverneur des Memelgebietes fast fünf Monate verstreichen läßt, bevor der Memellandtag neu gewählt werden soll. Wahrscheinlich hofft man in dieser Zeit die jetzt mit allem Eifer betriebenen Einbürgerungen von Großlitauern im Memelland abgeschlossen zu haben. ... VB (Ν. Α.), Nr. 131 v. 11. Mai 1935, S. 3 Litauen greift zur Verschleppungstaktik (Eigener Bericht des "V. B. ) VB (Ν. Α.), Nr. 132 v. 12. Mai 1935, S. 4 Weder in den HHN noch in der FZ wird über die Mitteilung des Termins hinaus kommentiert.
282
11.05.1935
B e s t e l l u n g e n aus der Pressekonferenz v. 11. M a i ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 3 / N r .
1310
11. M a i
1935.
1935
Das a n g e b l i c h e Interview des Führers m i t der e n g l i s c h e n
Zeitschrift
"Literary D i g e s t " soll von der d e u t s c h e n P r e s s e n i c h t ü b e r n o m m e n werden, d a d i e s e s Interview in Form einer losen U n t e r h a l t u n g vier W o c h e n stattgefunden hat und die A r g u m e n t e des Führers wiederholt
vor schon
in d e r deutschen O e f f e n t l i c h k e i t b e h a n d e l t wurden.
In
dem Z e i t p u n k t , in d e m also neue E r k l ä r u n g e n d e s Führers zu e r w a r ten sind
s o l l e n daher derartige z u r ü c k l i e g e n d e
nicht g e b r a c h t
^
Aeusserungen
werden.
vgl. ZSg. 101/5/149/Nr.
The L i t e r a r y D i g e s t
1299 v. 8. M a i 1935
(1890 - 1938), N e w York, a u f g e g a n g e n in "Time".
Edward P r i c e B e l l : "Nobody in G e r m a n y Wants W a r " - Hitler "Mankind H a s J u s t One Great Task: to S a f e g u a r d W o r l d P e a c e " - "We Were H e l p l e s s " - "We Are A n t i - I m p e r i a l i s t i c " - "We Are C h a n g e d Men in a C h a n g e d W o r l d " "...We w i l l not sign a multilateral p a c t of m u t u a l assistance in the East, for in no circumstances w o u l d G e r m a n s fight for the B o l s h e v i s t s . In s u c h a fight our n a t i o n simply w o u l d not march. R a t h e r than sign such a pact, I should h a n g m y s e l f . " ..."As for Europe, it is n o t big enough for a w a r in m o d e r n conditions. ..." "Whithin an h o u r , aye, in some instances, w i t h i n forty minutes, of the o u t b r e a k of hostilities, swift a n d p o w e r f u l b o m b i n g p l a n e s w o u l d wreak a r u i n upon the European c a p i t a l s w h i c h c o u l d not be repaired in d e c a d e s . ..."In the old d a y s a d e l i b e r a t e w a r - m a k e r may have b e e n , in some sense, a patriot. In these days he is a traitor: h e leads h i s people into the V a l l e y of the Shadow of Death. T h e N e w G e r m a n y is against war, not o n l y b e c a u s e it does not pay, b u t b e c a u s e it rapes every instinct of c i v i l i z e d m a n . " ... 'You c l a i m , then, that you have d e m o c r a c y in G e r m a n y n o w ? " "We have d e m o c r a c y by the acid test of the p e o p l e g e t t i n g the form of g o v e r n m e n t t h e y vote for." "But y o u h a v e a d i c t a t o r s h i p ? " "We h a v e a d i c t a t o r s h i p , but n o t of p o l i t i c i a n s . T h e d i c t a t o r in N a t i o n a l - S o c i a l i s t Germany is, and a l w a y s w i l l be, the n a t i o n . " The L i t e r a r y D i g e s t v. 11. Mai 1935, S. 11, 33 - 34
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 3 / N r .
1311
11. M a i
1935
Die V o r g ä n g e b e i m Warschauer B e s u c h L a v a i s u n d die d o r t i g e n V e r h a n d l u n g e n s o l l e n n i c h t allzu p e s s i m i s t i s c h für F r a n k r e i c h aufgem a c h t w e r d e n . D i e deutsche Presse w i r d g e b e t e n , s i c h in d i e s e m Z u -
11./13.05.1935
- 283 -
sammenhang über d e n W a r s c h a u e r B e s u c h g r ö s s t e r Z u r ü c k h a l t u n g
zu
befleissigen. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg. Brsl.
s. a. ZSg. 101/5/121/Nr.
12.55 Uhr 1.10
"
Chmn. 12.55
"
1261 v. 13. A p r i l
1935
K a t e r s t i m m u n g in Paris (.Drahtmeldung u n s e r e s eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r s ) Die f r a n z ö s i s c h e Presse ist nicht ganz g l ü c k l i c h über d e n Empfang L a v a i s u n d seiner Begleitung in W a r s c h a u . Auf einem Nebenbahnhof, ohne P a u k e n u n d T r o m p e t e n , in aller Stille s o z u s a g e n , sachlich, g e s c h ä f t l i c h u n d m i t M i ß t r a u e n w u r d e n die F r a n z o s e n empfangen. In B e r l i n h a t t e m a n d e n p o l n i s c h e n B o t s c h a f t e r am Zuge erwartet, aber v e r g e b l i c h . In W a r s c h a u ließ s i c h P i l s u d s k i e n t s c h u l d i g e n . Er konnte L a v a l n i c h t empfangen, o b g l e i c h er d e n R e i c h s p r o p a g a n d a m i n i s t e r Dr. G o e b b e l s und den L o r d s i e g e l b e w a h r e r E d e n empfangen hatte, als sein G e s u n d h e i t s z u s t a n d n i c h t a n d e r s war. ... HHN, Nr. 218 v. 11. Mai 1935, S. 1 s. a. A D A P , S e r i e C, Bd. IV, 1, Nr. 88
B e s t e l l u n g a. d. P r e s s e k o n f e r e n z vom 13. Mai ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 4 / N r .
1312
13. M a i
1935.
1935
V o n der J u s t i z p r e s s e s t e l l e w i r d eine V o r m e l d u n g v e r b r e i t e t ü b e r die k ü n f t i g e n V e r f a h r e n gegen gewisse k a t h o l i s c h e O r d e n w e g e n D e v i s e n v e r g e h e n s . Diese M e l d u n g ist ohne j e d e n K o m m e n t a r und Zusatz zu b r i n g e n . Die B e r i c h t e r s t a t t u n g über d i e
Hauptverhandlung,
die am S o n n a b e n d ((18.5.)) beginnt, ist frei. s. a. ZSg. 101/5/104/Nr. ZSg. 101/5/193/Nr.
1227 v. 29. März 1390 v. 14. J u n i
1935 1935
Devisenverbrechen bei katholischen Orden Die J u s t i z p r e s s e s t e l l e Berlin teilt m i t : "Die d u r c h einen Sonderb e a r b e i t e r der S t a a t s a n w a l t s c h a f t B e r l i n g e t ä t i g t e n E r m i t t l u n g e n h a b e n d e n V e r d a c h t u m f a n g r e i c h e r D e v i s e n v e r s c h i e b u n g e n bestätigt. G e g e n e i n e R e i h e v o n O r d e n sind d i e E r m i t t l u n g e n soweit g e f ö r d e r t w o r d e n , d a ß b e r e i t s A n k l a g e e r h o b e n ist oder in K ü r z e e r h o b e n w e r d e n wird. In d e r e r s t e n Sache steht Ende d i e s e r W o c h e T e r m i n vor dem S c h ö f f e n g e r i c h t B e r l i n a n . " HHN, Nr. 220 v. 13. Mai 1935, S. 2
13.05.1935
- 284 -
U m f a n g r e i c h e D e v i s e n v e r g e h e n vor G e r i c h t V e r s t ö ß e gegen das V o l k s v e r r a t s g e s e t z D e v i s e n v e r g e h e n katholischer O r d e n - Der erste HHN, Nr. 228 v. 17. Mai 1935 (Α. Α.), S. 1
Anklagefall
5 J a h r e Z u c h t h a u s im Devisenprozeß Germania, Nr. 138 v. 18. M a i 1935, S. 1 Schwester W e r n e r a vor dem S c h n e l l s c h ö f f e n g e r i c h t Der erste der D e v i s e n p r o z e s s e g e g e n k a t h o l i s c h e O r d e n s l e u t e ebd., S. 3-4 Der Prozeß g e g e n Schwester W e r n e r a Das Plädoyer d e s V e r t e i d i g e r s R e c h t s a n w a l t Dr. G e r m a n i a , Nr. 139 v. 19. Mai 1935, S. 7-8
ZSg. 101/5/154/Nr.
1313
13. M a i
Süsterhenn
1935
Das A u s w ä r t i g e Amt bittet d i e Ergebnisse der g e s t r i g e n
fanzösischen
G e m e i n d e w a h l e n mit dem starken Zuwachs der k o m m u n i s t i s c h e n besonders zu w ü r d i g e n als erste A u s w i r k u n g d e s
Stimmen
sowjetrussisch-
f r a n z ö s i s c h e n Bündnisses. W i r bitten daher, die
Schlie-Meldungen
d a r ü b e r b e s o n d e r s gut herauszubringen. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
12.45 Uhr
Brsl.
1.00
"
Chemn.
1.08
"
s. a. ZSg. 102/1/4 (1) v. 13. M a i 1935: Die f r a n z o e s i s c h e n G e m e i n d e w a h l e n seien n i c h t so gleichgueltig, w i e sie ein T e i l d e r M o r g e n p r e s s e a u f g e n o m m e n habe. ... V e r s t ä r k t e F l ü g e l p a r t e i e n in F r a n k r e i c h Das Ergebnis d e r G e m e i n d e r a t s w a h l e n (Drahtmeldung u n s e r e s eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r s ) HHN, Nr. 220 v. 13. Mai 1935, S. 2 Die rote G e f a h r m a c h t F r a n k r e i c h Sorgen U n a n g e n e h m e Ü b e r r a s c h u n g / E r s c h r e c k e n ü b e r d i e M o s k a u e r "Nutznießer" W ä h r e n d Herr L a v a l in M o s k a u die Bande zwischen F r a n k r e i c h u n d R u ß l a n d fester knüpft, hat der französische B ü r g e r eine sehr una n g e n e h m e Ü b e r r a s c h u n g erlebt, die z w e i f e l l o s a u c h in a u ß e n p o l i tischer H i n s i c h t ernüchternd wirken w i r d : Die G e m e i n d e r a t s w a h l e n h a b e n d e n K o m m u n i s t e n beträchtliche G e w i n n e gebracht. Die roten J ü n g e r M o s k a u s sind als N u t z n i e ß e r der z a h l r e i c h e n W a h l b ü n d n i s s e z w i s c h e n den R a d i k a l s o z i a l i s t e n und d e n in einer G e m e i n s c h a f t s front v e r e i n i g t e n S o z i a l d e m o k r a t e n und K o m m u n i s t e n aus dem Kampf h e r v o r g e g a n g e n , so daß man v o n einem m e r k l i c h e n "Ruck n a c h links"
13.05.1935
- 285 -
sprechen kann. Sehr d e u t l i c h ist das b e s o n d e r s in Paris selbst g e worden, d a s in Folge seines v i e l f a c h k l e i n b ü r g e r l i c h e n C h a r a k t e r s bis jetzt eine ganz ü b e r w i e g e n d k o n s e r v a t i v e H a u p t s t a d t g e b l i e b e n war. ... HHN, Nr. 222 v. 14. Mai 1935 (Α. Α.), S. 1 Eine W a r n u n g Die f r a n z ö s i s c h e n G e m e i n d e r a t s w a h l e n - F o r t s c h r i t t e der K o m m u n i s t e n FZ, Nr. 243 v. 14. Mai 1935, S. 2 Die K o m m u n i s t e n Sieger der f r a n z ö s i s c h e n G e m e i n d e w a h l e n HHN, Nr. 221 v. 14. Mai 1935, S. 1 Dr. E r i c h Schlie war der F r a n k r e i c h - K o r r e s p o n d e n t des " F r ä n k i s c h e n K u r i e r " (Nürnberg), der " S c h l e s i s c h e n Zeitung", der "RheinischW e s t f ä l i s c h e n Zeitung", der " W e s t f ä l i s c h e n L a n d e s z e i t u n g " und der "Allgemeinen Zeitung Chemnitz mit Sitz in Paris.
ZSg. 102/1/4 (2)
13. M a i
1935
Um Interesse g e b e t e n wurde fuer ein P r e i s a u s s c h r e i b e n d e s R e i c h s bundes D e u t s c h e r Seegeltung zur E r l a n g u n g eines M e r k s p r u c h s
und
Bundesabzeichens. Der R e i c h s b u n d Deutscher Seegeltung hat ein P r e i s a u s s c h r e i b e n für die d e u t s c h e J u g e n d erlassen, das der E r r i n g u n g eines e i n p r ä g s a m e n M e r k s p r u c h e s u n d eines w i r k s a m e n B u n d e s z e i c h e n s d i e n e n soll. An dem P r e i s a u s s c h r e i b e n können sich die S c h ü l e r und S c h ü l e r i n n e n sämtlicher Schulen beteiligen. Merkspruch und Bundeszeichen können v e r e i n t oder g e t r e n n t zur D a r s t e l l u n g k o m m e n . Die G e s c h ä f t s s t e l l e des B u n d e s w i r d in Kürze die E i n z e l h e i t e n für das P r e i s a u s s c h r e i ben b e k a n n t g e b e n . Kreuz-Z, Nr. B / a 111 v. 13. M a i 1935, S. 2 Der R e i c h s b u n d D e u t s c h e r Seegeltung, g e g r ü n d e t im F r ü h j a h r 1934, stand unter d e r Leitung des V i z e a d m i r a l s Adolf v o n T r o t h a (1868 1940). In ihm s o l l t e n alle m i t der See in V e r b i n d u n g stehenden K r ä f t e z u s a m m e n g e f a ß t werden. (Der Neue B r o c k h a u s , Bd. 3, L e i p z i g 1938, S. 688.) Diese O r g a n i s a t i o n der N S D A P sollte d e n D e u t s c h e n F l o t t e n v e r e i n (1898 - 1934) ersetzen, v g l . ZSg. 101/4/178/Nr. 908 v. 10. N o v e m b e r 1934. J u g e n d zum W e t t b e w e r b heraus! Ein P r e i s a u s s c h r e i b e n des R e i c h s b u n d e s d e u t s c h e r Seegeltung . .. 1. B u n d e s z e i c h e n . Ein B u n d e s z e i c h e n soll in V e r b i n d u n g mit d e m Hakenkreuz d a s Ziel des R e i c h s b u n d e s d e u t s c h e r S e e g e l t u n g w i e d e r g e b e n . Das Z e i c h e n m u B in S C H W A R Z - W E I ß a u s g e f ü h r t u n d für alle Drucktechniken g e e i g n e t sein, darf also k e i n e T o n f l ä c h e n besitzen, die s i c h im Z e i t u n g s d r u c k n i c h t v e r w e n d e n lassen. ...
13./14.05.1935
-
286
-
2. M e r k s p r u c h . Es k o m m t darauf an, in w e n i g e n W o r t e n den G e d a n k e n der Seegeltung zum A u s d r u c k zu bringen. Die E i n s e n d u n g d e s Spruches Seefahrt ist N o t " w i r d nicht gewertet. A b e r in e n t s p r e c h e n d e r W e i se k a n n der Einsender seine F o r m u l i e r u n g über d i e B e d e u t u n g d e r S e e g e l t u n g in P r o s a oder R e i m f o r m n i e d e r s c h r e i b e n , w o b e i mehr a l s zwei Zeilen nicht gewertet w e r d e n . ... 1. Preis: Je eine F a h r t auf d e m Panzerschiff " D e u t s c h l a n d " . 2. - 3. Preis: Je eine F a h r t m i t d e r "Hapag und d e n N o r d d e u t s c h e n L l o y d n a c h S o u t h a m p t o n und zurück'. ... H H N , N r . 233 v. 21. Mai 1935, S. 2
B e s t e l l u n g e n aus d e r Pressekonferenz v. 14. M a i 35. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 5 / N r .
1314
14. M a i
1935
Die Z e i t s c h r i f t "Deutsche V o l k s w i r t s c h a f t " N r . 14 b r a c h t e
einen
A r t i k e l " U e b e r die Lage", der von d e r A u s l a n d s p r e s s e als ein n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e r Angriff g e g e n d e n
Reichsbankpräsidenten
a u f g e f a s s t w o r d e n ist. Die d e u t s c h e P r e s s e w i r d ermahnt,
derartig
u n v o r s i c h t i g e A r t i k e l in Zukunft zu u n t e r l a s s e n , A r t i k e l ü b e r die Probleme des Aussenhandelssystems
s o l l e n in Z u k u n f t dem R e i c h s -
w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m vorgelegt w e r d e n oder
unterbleiben.
s. a. ZSg. 102/1/30 (1) v. 14. Mai 1935: ... So h a e t t e n ζ. B. die " B a s l e r N a c h r i c h t e n " einen A r t i k e l d i e s e r A r t g e s c h r i e b e n . M a n n e h m e d i e s e n A u f s a t z zum Anlass, d a r a n zu e r i n n e r n , dass die d e u t s c h e P r e s s e bei Artikeln ueber W i r t s c h a f t s p o l i t i k a u s s e r o r d e n t lich v o r s i c h t i g sein muesse.Lieber m o e g e man e i n m a l zuviel als zu w e n i g b e i m R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m R u e c k f r a g e n stellen. Gerade in d e r W i r t s c h a f t s p o l i t i k gebe es v i e l e D i n g e , die dem S c h r i f t leiter d r a u s s e n in d e r Provinz n i c h t b e k a n n t sein k o e n n t e n u n d u e b e r die m a n in d e r Pressekonferenz a u c h n i c h t immer E r k l a e r u n gen a b g e b e n w o l l e . In erster L i n i e h a n d l e es s i c h d a b e i um A u s s e n h a n d e l s f r a g e n und H a n d e l s v e r t r a g s a n g e l e g e n h e i t e n . W a s die d e u t s c h e P r e s s e d a n n s c h r e i b e , gelte im A u s l a n d immer als o f f i z i o e s e oder o f f i z i e l l e R e g i e r u n g s m e i n u n g . G e r a d e a u c h d i e S c h r i f t l e i t e r der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n Blaetter m u e s s e n hier sehr v o r s i c h t i g sein. Der e r w a e h n t e A u f s a t z in der " D e u t s c h e n V o l k s w i r t s c h a f t " enthalte S t e l l e n , d i e ganz u n m o e g l i c h seien, er d u e r f e n a t u e r l i c h in keinem Falle u e b e r n o m m e n , auch duerfe n i c h t s a e h n l i c h e s g e s c h r i e b e n werden. E r n e u t werde d a b e i auf das V e r b o t a u f m e r k s a m g e m a c h t ueber E x p o r t f o e r d e r u n g s p l a e n e nichts zu schreiben. M i t R u e c k s i c h t auf die V o r t r a e g e auf d e r U n t e r r i c h t s w o c h e der R e i c h s b a n k b e a m t e n h a b e das M i n i s t e r i u m es fuer richtig g e h a l t e n , d a u n d d o r t etwas mehr F r e i h e i t z u lassen. Nun sei aber g e n u g zu d i e s e m T h e m a E x p o r t f o e r d e rung g e s c h r i e b e n w o r d e n und der a u s d r u e c k l i c h e W u n s c h d e s M i n i s t e r s
14.05.1935
- 287 -
sei es, d a s s auf keinen Fall die s c h w e b e n d e n B e s p r e c h u n g e n d u r c h i r g e n d w e l c h e A r t i k e l gestoert w u e r d e n . H i n z u g e f u e g t wurde, w i e schon oefter, d a s s A r t i k e l ueber d i e N o t w e n d i g k e i t d e r E x p o r t f o e r d e rung und S t e i g e r u n g n a t u e r l i c h g e b r a c h t w e r d e n koennen, wie u e b e r h a u p t alles, w a s d i e E x p o r t f o e r d e r u n g a n r e g e . V e r b o t e n sind nur D a r l e g u n g e n u e b e r System, M e t h o d e n und P l a e n e zur E x p o r t f o e r d e r u n g . s. a. ZSg. 101/5/143/Nr. 1292 v. 6. M a i 1935 Schacht h a t t e in einem M e m o r a n d u m an H i t l e r für eine straffere K o n t r o l l e des F i n a n z w e s e n s im Interesse einer b e s s e r e n R ü s t u n g s f i n a n z i e r u n g p l ä d i e r t (3.5.1935). D a r a u f h i n w u r d e er am 21. Mai 1935 zum G e n e r a l b e v o l l m ä c h t i g t e n für d i e K r i e g s w i r t s c h a f t ernannt, vgl. H. M ü l l e r , Die Zentralbank - eine N e b e n r e g i e r u n g , O p l a d e n 1973, S. 116. Die Lage F a t a l i s m u s im A u ß e n h a n d e l ? ... I n s g e s a m t g e s e h e n , w e r d e n Umfang u n d A r t des z w i s c h e n s t a a t l i chen G e s c h ä f t s n i c h t mehr vom K a u f m a n n , sondern von d e n B e h ö r d e n bestimmt. ... Da n u n einmal eine W ä h r u n g s a n g l e i c h u n g aus p o l i t i schen G r ü n d e n n i c h t erwünscht ist, die j e t z t a u ß e r d e m nicht m e h r d u r c h g r e i f e n d e W i r k u n g e n (426) a u s l ö s e n w ü r d e , e r s t r e c k t sich die D i s k u s s i o n auf die Findung einer S c h l e u s e n r e g u l i e r u n g zwischen dem eigenen u n d d e m fremden P r e i s g e f ä l l e . ... Das, was d e r W i r t s c h a f t s a u s t a u s c h und die a n ihm direkt b e t e i l i g t e n P e r s o n e n verlangen, ist eine g r ö ß t m ö g l i c h e V e r e i n f a c h u n g d e r e i n s c h l ä g i g e n B e s t i m m u n g e n und eine m ö g l i c h s t starke Befreiung v o n u n n ö t i g e n b ü r o k r a t i s c h e n Einr i c h t u n g e n , u m im R a h m e n der s t a a t l i c h e n S t e u e r u n g des A u ß e n h a n d e l s den ihnen g e s t e l l t e n A u f g a b e n g e r e c h t w e r d e n zu können. Die D e u t s c h e V o l k s w i r t s c h a f t , 4. J g . (1935), Nr. 14 (2. Maiheft), S. 4 2 5 - 4 2 6 Die n e u e n d e u t s c h e n Exportförderungsmassnahtnen Die V e r h a n d l u n g e n des R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r s Dr. Schacht mit den F ü h r e r n d e r Industrie und der ü b r i g e n W i r t s c h a f t sind in der Frage der E x p o r t f ö r d e r u n g nun so w e i t g e d i e h e n , d a s s n o c h im L a u fe d i e s e r W o c h e m i t der D u r c h f ü h r u n g d e r n e u e n E x p o r t f ö r d e r u n g s m a s s n a h m e n b e g o n n e n w e r d e n kann. D e r W i d e r s t a n d der Industrie ist n a c h wie v o r a u s s e r o r d e n t l i c h stark. M a n h ä l t die v o n Schacht geforderten E x p o r t f ö r d e r u n g s a b g a b e n n i c h t für tragbar u n d fordert A b w ä l z u n g auf d i e Konsumenten. S c h a c h t h a t d a s j e d o c h n a c h wie vor e n e r g i s c h a b g e l e h n t . ... B a s l e r N a c h r i c h t e n , Nr. 129 v . 13. Mai 1935, 1. Beil.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 5 / N r .
1315
14. M a i
1935
Bei A u f f ü h r u n g des französischen F i l m s " N a t a s c h a " ist es v i e l f a c h zu S t ö r u n g s a k t i o n e n gekommen. V e r t r a u l i c h teilt das m i n i s t e r i u m m i t , d a s s der Führer e b e n s o wie der
Propaganda-
Reichswehrminister
d i e s e n F i l m g e b i l l i g t h a b e n u n d d a h e r S t ö r u n g s a k t i o n e n a b s o l u t une r w ü n s c h t sind. Die deutsche P r e s s e s o l l a u c h n i c h t g e g e n d e n Film Stellung
nehmen.
288
14.05.1935 Gesehen: D., Fa., Κ.
Hbg.
12.50 Uhr
Brsl. 12.50
"
Chmn.
"
1.08
s. a. ZSg. 102/1/30 (3) v. 14. Mai 1935: ... (Die Demonstrationen sind erfolgt, weil der Schauspieler Harry Baur Jude ist.) Harry Baur (1881 - 1943), französischer Bühnen- und FilmschauspieTer Der Film "Natascha" wurde am 25. März 1935 in Berlin (GloriaPalast) in französischer Sprache uraufgeführt (vgl. Film-Kurier, Nr. 70 v. 23. März 1935, S. 2). Der Film spielt im zaristischen Rußland 1916. Aus der Filmkritik: ... Das Publikum folgte dem Film mit spürbarem Interesse und bedankte sich durch starken Beifall. Die französische Produktion wird mit diesem Film Ehre auf dem deutschen Markt einlegen. Film-Kurier, Nr. 72 v. 26. März 1935, S. 2 Anfang Mai kam die synchronisierte Fassung in die Kinos (vgl. Film-Kurier, Nr. 102 v. 3. Mai 1935, S. 2). Natascha (Moskauer Nächte) (Unterlegte deutsche Sprache) 2 584 m (2 608 m i. 0.), G. G. Film im Candofilm-Verleih, Frankreich, wurde zwischen dem 8. - 13. April 1935 zensiert (vgl. Film-Kurier, Nr. 100 v. 30. April 1935, S. 4). Nach der Anzeige "Natascha. Überall der große Erfolg! ..." auf der Titelseite des Film-Kurier, Nr. 113 v. 16. Mai 1935, ist der nächsten Nummer (Nr. 114 v. 17. Mai 1935, S. 3) zu entnehmen, daß der Film in Berlin abgesetzt wurde.
ZSg. 101/5/156/Nr. 1316
14. Mai 1935
DNB-Rundruf vom 14. Mai 1935. Es wird darauf hingewiesen, dass Einzelheiten über das Programm des Tages der deutschen Seefahrt in Hamburg nur von DNB übernommen werden dürfen. Gesehen: Fa.
Hbg.
2.10 Uhr
Brsl. 8.26
II "
Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/46 (1) v. 11. März 1935 ZSg. 101/5/170/Nr. 1344 v. 25. Mai 1935
- 289 -
14.05.1935
W a r u m "Tag der d e u t s c h e n S e e f a h r t " ? HHN, Nr. 228 v. 17. M a i 1935, S. 5 H a m b u r g ruft zum "Tag der d e u t s c h e n HHN, Nr. 229 v. 18. Mai 1935, S. 3
Seefahrt"
Die F e s t f o l g e zum "Tag der D e u t s c h e n S e e f a h r t " V B (N. Α.), Nr. 139 v. 19. Mai 1935, S. 2
ZSg. 102/1/30 (2)
14. Mai
1935
D u r c h DNB w i r d eine M i t t e i l u n g d e s I n n i t z e r - A u s s c h u s s e s kommen, in der v o n der V e r u r t e i l u n g m e h r e r e r e v a n g e l i s c h e r P a s t o r e n in d e r S o w j e t u k r a i n e b e r i c h t e t wird. Die V e r u r t e i l u n g e n e r f o l g t e n in erster Linie, w e i l diese d e u t s c h e n P a s t o r e n
Lebensmittelpakete
aus D e u t s c h l a n d a n g e n o m m e n h a t t e n . Zur K o m m e n t i e r u n g w u r d e d a b e i d a r a n erinnert, d a s s schon v o r e i n i g e r Zeit einmal g e w a r n t w o r d e n sei, die T o r g s i n zur U e b e r m i t t l u n g v o n L i e b e s g a b e n an die V o l k s g e n o s s e n in S o w j e t r u s s l a n d zu b e n u t z e n . A u c h w u r d e d a m a l s die Dev i s e n g r e n z e von 50 RM fuer d i e s e Zwecke a u f g e h o b e n .
(Es h a n d e l t
sich um eine einige W o c h e n z u r u e c k l i e g e n d e M e l d u n g , die wir v o n B e r l i n aus d u r c h g e g e b e n s. a. ZSg. 102/1/49
hatten.)
(2) v. 7. J u n i
1935
T h e o d o r Innitzer (1875 - 1955), ö s t e r r e i c h i s c h e r T h e o l o g e , seit 1910 T h e o l o g i e - P r o f e s s o r in W i e n , 1929/30 M i n i s t e r i u m für soziale V e r w a l t u n g , 1932 Erzbischof von Wien, 1933 Kardinal. T o d e s u r t e i l e an der W o l g a W e g e n A n n a h m e der H u n g e r h i l f e ... Ihr V e r b r e c h e n w a r es, dafi sie Hunger l i t t e n und daß sie s i c h v o n A n g e h ö r i g e n anderer Staaten h e l f e n ließen. Die S o w j e t b e h ö r d e n m ö g e n m i t den j ü n g s t e n U r t e i l e n aus d e m G e f ü h l g e h a n d e l t haben, daß die große a u s l ä n d i s c h e H i l f s a k t i o n die V e r w a l t u n g s t ä t i g k e i t der S o w j e t r e g i e r u n g zu sehr b l o ß s t e l l t e , d a ß d a d u r c h der schneid e n d e G e g e n s a t z z w i s c h e n d e m A u f b a u einer g e w a l t i g e n R ü s t u n g s i n d u s t r i e und dem E l e n d in d e n l ä n d l i c h e n G e b i e t e n , wo M i l l i o n e n v o n M e n s c h e n h u n g e r n , zu sehr ins L i c h t g e r ü c k t werde. ... FZ, Nr. 247 v. 16. Mai 1935, S. 2 Unsere M e i n u n g ... B e d a u e r n s w e r t besonders die Opfer unter den Deutschen, die in v e r w a n d t s c h a f t l i c h e n B e z i e h u n g e n zur a l t e n H e i m a t stehen u n d d u r c h d i e trügerische V e r l o c k u n g der T o r g s i n - E i n r i c h t u n g v e r a n -
14.05.1935
- 290 -
laßt w u r d e n , ihre Freunde in D e u t s c h l a n d um m a t e r i e l l e H i l f e b i t t e n . .. . D A Z (R. Α . ) , Nr. 222-223 v. 15. H a i 1935, S. 1
zu
A b s c h a f f u n g v o n A u s l ä n d e r v o r r e c h t e n in S o w j e t r u s s l a n d D i e V e r e i n i g u n g "Torgsin" a u f g e l ö s t D e r R a t d e r V o l k s k o m m i s s a r e hat einen a u f s e h e n e r r e g e n d e n Beschluß g e f a ß t . In e i n e r am Donnerstag v o n d e r T e l e g r a p h e n a g e n t u r der S o w j e t u n i o n v e r ö f f e n t l i c h t e n V e r o r d n u n g h e i ß t es, (fraß d i e Sowjetr e g i e r u n g d e m v o n der Vereinigung " T o r g s i n " (Handel mit d e m A u s lande) g e m a c h t e n Vorschlag über ihre A u f l ö s u n g zustimmt. Die A u f lösung soll zum 1. Februar 1936 erfolgen. Das H a n d e l s n e t z des " T o r g s i n " w i r d d e m I n n e n h a n d e l k o m m i s s a r i a t ü b e r g e b e n werden. W e i ter w i r d in der Verordnung gesagt, d a ß auf S o w j e t b o d e n a l s einziges Z a h l u n g s m i t t e l der Tscherwonez bzw. der S o w j e t r u b e l gilt. Warenverkauf und Dienstleistungen g e g e n V a l u t a sind verboten. A u c h d e r V e r k a u f v o n Fahrkarten aus S o w j e t r u s s l a n d n a c h d e m A u s l a n d e e r f o l g t n u r n o c h g e g e n Sowjetrubel. S c h l i e ß l i c h h e i ß t es in d e r V e r o r d n u n g , daß die Staatsbank b e a u f t r a g t w i r d , die E i n w e c h s e l u n g v o n a u s l ä n d i s c h e n Zahlungsmitteln in S o w j e t r u b e l v o r z u n e h m e n und zwar zum f o l g e n d e n Kurs: 3 f r a n z ö s i s c h e F r a n k e n g l e i c h 1 Sowjetr u b e l . D i e s e r B e s c h l u ß der S o w j e t r e g i e r u n g b e d e u t e t eine grunds ä t z l i c h e N e u o r d n u n g im H a n d e l s v e r k e h r mit dem Ausland. Für d i e A u s l ä n d e r w i r d d u r c h sie der Zwang zur A n e r k e n n u n g des S o w j e t r u b e l s g e s c h a f f e n . Die bis dahin für sie g e l t e n d e n V o r r e c h t e , zu G o l d p r e i sen e i n z u k a u f e n , werden abgeschafft u n d z u g l e i c h w i r d eine Z e n t r a l i s i e r u n g d e r V a l u t a g e w i n n u n g bei der S t a a t s b a n k h e r b e i g e f ü h r t . Die F i k t i o n " G o l d r u b e l gleich S o w j e t r u b e l " w i r d d a m i t g e s e t z l i c h v e r ankert. FZ, N r . 586 v. 16. November 1935, S. 2
ZSg.
102/1/30 (4)
14. M a i
1935
M i t R u e c k s i c h t auf die Meldung in A u s l a n d s b l a e t t e r n , R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r nicht mehr aus seinem U r l a u b
dass der
zurueckkehren
w e r d e , w i r d eine kleine Meldung a u s g e g e b e n , die wir
nachstehend
geben. s. a. ZSg.
101/5/159/Nr. 1320 v. 16. M a i
1935
J o h a n n L u d w i g (Lutz) Graf S c h w e r i n v o n Krosigk (1887 - 1977), seit 1925 Graf d u r c h Adoption. N a c h d e m S t u d i u m (Volkswirtschaft, J u r a ) u n d T e i l n a h m e a m 1. Weltkrieg, seit 1920 im R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r i u m tätig, 1929 M i n i s t e r i a l d i r e k t o r und L e i t e r der E t a t a b t e i l u n g , Juni 1932 - A p r i l 1945 R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r . Im " W i l h e l m s t r a ß e n p r o z e ß " in N ü r n b e r g zu 10 Jahren Haft v e r u r t e i l t , 1951 aus d e m G e f ä n g n i s entlassen. M ö g l i c h e r w e i s e h a t t e es R e s s o r t d i f f e r e n z e n z w i s c h e n dem F i n a n z m i n i s t e r i u m und d e m d u r c h Schacht v e r t r e t e n e n W i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m g e g e b e n (vgl. ZSg. 101/5/155/Nr. 1314 v. 14. M a i 1935).
14./15.05.1935
- 291 -
Der R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r w i e d e r im D i e n s t ( P r i v a t t e l e g r a m m der "Frankfurter Z e i t u n g " ) Der R e i c h s m i n i s t e r d e r Finanzen, Graf S c h w e r i n v o n Krosigk, ist, wie v o n zuständiger Stelle m i t g e t e i l t wird, v o n einem E r h o l u n g s u r l a u b z u r ü c k g e k e h r t und h a t seine D i e n s t g e s c h ä f t e w i e d e r ü b e r nommen . FZ, Nr. 245 v. 15. M a i 1935, S. 1
ZSg. 101/5/157/Nr. 1317 D N B - R u n d r u f vom 15. Mai
15. M a i
1935
1935.
W e g e n evtl. G e m e i n s c h a f t s e m p f a n g s der F ü h r e r r e d e ergeht n o c h b e sondere M i t t e i l u n g . Darüber soll n o c h n i c h t s v e r b r e i t e t D a g e g e n k a n n n a t ü r l i c h erwähnt werden, d a s s a l l e n
G e l e g e n h e i t zur A n h ö r u n g d e r Führerrede g e g e b e n w e r d e n G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
werden.
Volksgenossen soll.
1.45 Uhr
Brsl. 1.45
"
Chmn. 1.47
"
s. a. ZSg. 101/5/149/Nr. 1299 v. 8. M a i 1935 ZSg. 102/1/69 (1) v. 15. Mai 1935 G e m e i n s c h a f t s e m p f a n g der R e i c h s t a g s r e d e des F ü h r e r s und R e i c h s kanzlers A n l ä ß l i c h der am Dienstag, d e n 21. Mai 1935, 20.00 Uhr stattfind e n d e n R e i c h s t a g s s i t z u n g , in der der R e i c h s t a g eine R e g i e r u n g s e r k l ä r u n g e n t g e g e n n e h m e n wird, ist von der A m t s l e i t u n g R u n d f u n k der Reichspropagandaleitung Gemeinschaftsempfang verfügt worden. Alle G l i e d e r u n g e n d e r F u n k w a r t o r g a n i s a t i o n e n h a b e n d a h e r die n o t w e n d i g e n V o r a r b e i t e n zu treffen, so d a ß die V o l k s g e n o s s e n , d e n e n keine M ö g l i c h k e i t zu e i n e m H a u s e m p f a n g g e g e b e n ist, auf d e n Straßen und P l ä t z e n d u r c h G r o ß l a u t s p r e c h e r die R u n d f u n k ü b e r t r a g u n g a b h ö r e n können. FZ, Nr. 248 v. 16. M a i 1935, S. 1
15.05.1935
- 292 -
ZSg. 102/1/69
(1)
15. M a i
1935
Zu der M e l d u n g u e b e r Einberufung des R e i c h s t a g s w u r d e gesagt, dass ueber die b e v o r s t e h e n d e Darlegung H i t l e r s k e i n e r l e i
Mutmassungen
a n g e s t e l l t und a u c h keine d i e s b e z u e g l i c h e n A e u s s e r u n g e n der A u s landspresse u e b e r n o m m e n werden d u e r f e n . Die B e d e u t u n g der R e i c h s tagssitzung
sei selbstverstaendlich zu u n t e r s t r e i c h e n und auch die
a u s l a e n d i s c h e n M e l d u n g e n zu uebernehraen, d i e s i c h a l l g e m e i n mit der W i c h t i g k e i t d e r Sitzung
beschaeftigten.
s. a. ZSg. 101/5/149/Nr. 1299 v. 8. M a i 1935 ZSg. 102/1/48 (1) v. 16. M a i 1935 E i n b e r u f u n g des Reichstags zum 21. M a i ( P r i v a t t e l e g r a m m d e r "Frankfurter Z e i t u n g " ) Der R e i c h s t a g ist, wie amtlich m i t g e t e i l t w i r d , auf Dienstag, d e n 21. Mai, abends 8 Uhr, einberufen w o r d e n . A l s e i n z i g e r Punkt steht auf d e r T a g e s o r d n u n g die E n t g e g e n n a h m e einer E r k l ä r u n g der R e i c h s regierung, d i e d e r Führer und R e i c h s k a n z l e r selbst abgeben wird. Die S i t z u n g w i r d auf alle d e u t s c h e n S e n d e r ü b e r t r a g e n , und um allen die M ö g l i c h k e i t zu geben, die R e g i e r u n g s e r k l ä r u n g zu hören, ist auch die A b e n d s t u n d e als Zeitpunkt für die S i t z u n g g e w ä h l t w o r d e n . * Die neue R e i c h s t a g s s i t z u n g ist die fünfte S i t z u n g des g e g e n w ä r tigen, am 12. N o v e m b e r 1933 gewählten R e i c h s t a g e s , an der auch zum e r s t e n M a l e w i e d e r die Vertreter des b e f r e i t e n Saarlandes teiln e h m e n w e r d e n . ... FZ, Nr. 247 v. 16. Mai 1935, S. 1
ZSg. 102/1/69
(2)
15. M a i
1935
Die d e u t s c h e P r e s s e habe keinen A n l a s s , M u s s o l i n i w e g e n
seiner
g e s t r i g e n R e d e zur abessinischen Frage zu k r i t i s i e r e n . Wir
seien
nicht d i e j e n i g e n , die die Sache des V ö l k e r b u n d e s w a h r n e h m e n oder die sagen m u e s s t e n , dass internationale V e r t r a e g e v e r l e t z t w u e r den. Das koenne m a n den Staaten u e b e r l a s s e n , die d a r a n bar i n t e r e s s i e r t seien. Man wolle also w e g e n d i e s e r
unmittel-
gestrigen
a b e s s i n i s c h e n E r k l a e r u n g keinerlei A u s e i n a n d e r s e t z u n g mit oder
Italien
Mussolini.
s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 0 (3) v. 28. März 1935 ZSg. 102/1/34 (1) v. 21. Mai 1935 ZSg. 102/1/4 (3) v. 23. M a i 1935 Zu d e n p o l i t i s c h e n Hintergründen für d i e Z u r ü c k h a l t u n g der d e u t schen R e g i e r u n g im Abessinienkonflikt in d i e s e m Z e i t r a u m , s. M. Funke, S a n k t i o n e n und Kanonen, D ü s s e l d o r f 1970, 2. Aufl. 1971, S. 35-47.
- 293 Italiens Verzögerungspolitik im abessinischen (Drahtmeldung unseres Korrespondenten) FZ, Nr. 248 v. 16. Mai 1935, S. 1
15.05.1935 Streitfall
Die Presseanweisung war das Resultat eines Informationsgesprächs zwischen Mussolini und dem deutschen Botschafter in Rom, von Hassell, vgl. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 87'.
ZSg. 102/1/69 (3)
15. Mai 1935
Zum Berner Zionisten-Urteil meinte man, dass die deutsche Presse das Urteil einer Kritik unterziehen und es zurueckweisen solle. Man koenne nicht behaupten, dass es einen wissenschaftlichen Wert habe, es sei abgestellt auf die Psychose des schweizer Volkes. Die Tatsachen, ueber die Betaetigung des Judentums an sich, koennten durch ein solches Urteil nicht widerlegt werden. s. a. ZSg. 102/1/54 (2) v. 31. Oktober 1934 Der Prozeß um die Zionistischen Protokolle Daß man im Hauptquartier der Nationalsozialisten mit dem Urteilsspruch von Bern im Prozeß um die Zionistischen Protokolle nicht zufrieden ist, versteht sich von selbst. Ein vielsagendes Schweigen herrschte gestern abend im Nachrichtendienst des Rundfunks, der vorher fortlaufend über die Gerichtsverhandlungen orientiert hatte. Bis vorgestern hat sich die Nazipresse in Deutschland mit den Angeklagten und mit Herrn Fleischhauer identifiziert und den Berner Gerichtssaal zum "Weltforum" erhoben; heute kommt plötzlich das Deutsche Nachrichtenbureau mit der naiven Erklärung, es habe sich um eine "rein schweizerische Angelegenheit" gehandelt. ... NZZ, Nr. 849 v. 15. Mai 1935, S. 2 Die NZZ berichtete täglich über den Prozeßverlauf, s. a.: Das Urteil Das Ergebnis des großen Prozesses: die Protokolle der Weisen von Zion sind eine Fälschung und ein Plagiat. Sie fallen unter den Artikel 14 des bernischen Gesetzes über Lichtspieltheater und Schundliteratur, und zwar insbesondere wegen der Schlußbemerkungen in der eingeklagten 13. Ausgabe von Theodor Fritsch. Gegen dieses Gesetz haben sich Silvio Schnell und Theodor Fischer vergangen und werden verurteilt zu Geldbußen von 20 bzw. 50 Fr. und zur Bezahlung der Parteikosten an die Privatkläger, den Israelitischen Gemeindebund und die Israelitische Kultusgemeinde von Bern. ... NZZ, Nr. 845 v. 15. Mai 1935, S. 1-2 Das Urteil im Berner Zionistenprozeß TT. Zur Entscheidung stand, wie in einem DNB-Kommentar hervorgehoben wird, nicht die Echtheit oder Unechtheit der Protokolle, über die das Amtsgericht nach dem Beweisaufwand nicht befinden konnte und über die allein die historische Forschung zu entscheiden hat. ... Das Urteil hat also keinerlei wissenschaftlichen Wert,
15./16.05.1935
- 294 -
s o n d e r n ist aus einer bestimmten Lage in d e r Schweiz heraus zu v e r s t e h e n . ... DAZ (R. Α . ) , Nr. 224-225 v. 16. Mai 1935, S. 8
ZSg. 102/1/69 (4)
15. M a i
U e b e r eine neue Dienstkleidung
1935
fuer d i e P o l i z e i soll v o r l a e u f i g
n i c h t g e s c h r i e b e n werden, weil d i e E n t s c h e i d u n g der h o e c h s t e n
Stel-
le n o c h n i c h t g e f a l l e n sei. Es d r e h e s i c h h a u p t s a e c h l i c h darum, d u r c h S c h a f f u n g einer neuen U n i f o r m d a s O d i u m zu beseitigen,
das
aus d e n innerpolitischen K a e m p f e n der v e r g a n g e n e n J a h r e d e r b l a u e n Schupouniform
anhafte.
s. a. ZSg. 101/5/139/Nr. 1286 v. 4. M a i 1935 Der A n g r i f f , Nr. 105 v. 7. Mai 1935, S. 10 Erst am 6. Mai 1935 war d u r c h einen R u n d e r l a ß d e s R e i c h s i n n e n m i n i s t e r s d i e B e k l e i d u n g des F e l d j ä g e r k o r p s n e u g e r e g e l t worden. Die U n i f o r m e n w u r d e n denen der S c h u t z p o l i z e i a n g e g l i c h e n , a l l e r d i n g s unter Beibehaltung d e r o l i v g r ü n e n Farbe (vgl. Das A r c h i v , M a i 1935, S. 257).
D N B - R u n d r u f v o m 16. Mai 1935. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 8 / N r .
1318
16. Mai
1935
U e b e r den g e s t r i g e n Besuch ((Mittwoch)) der A b e n d v o r s t e l l u n g
im
" T h e a t e r d e s V o l k e s " durch R e i c h s m i n i s t e r Dr. G o e b b e l s darf n i c h t s gebracht werden. s. a. ZSg. 101/5/158/Nr. 1319 v. 16. M a i
1935
Im " T h e a t e r des V o l k e s " fand am M i t t w o c h , d e n 15. Mai d i e " E r s t a u f f ü h r u n g der Revue-Operette " F r a u L u n a v o n B o l t e n - B e c k e r s , M u sik v o n P a u l L i n c k e " statt (Beginn: 7 1/2 Uhr). DAZ (R. Α . ) , Nr. 222-223 v. 15. M a i 1935, S. 9 K r i t i k d e r A u f f ü h r u n g , die der K o m p o n i s t selbst d i r i g i e r t e , s. DAZ (R. Α . ) , Nr. 226-227 v . 17. M a i 1935, S. 6 (Frau L u n a h ä l t H o f ) . G o e b b e l s Anwesenheit w u r d e n i c h t erwähnt.
16.05.1935
- 295 ZSg. 101/5/158/Nr.
1319
16. Mai
1935
U e b e r die A n w e s e n h e i t des F ü h r e r s und des R e i c h s m i n i s t e r s Dr. G o e b b e l s in der K a m e r a d s c h a f t der d e u t s c h e n K ü n s t l e r am M i t t w o c h abend darf n i c h t s gebracht Gesehen: D., Fa., K.
werden.
Hbg.
12.40
Brsl.
1.02
Chmn.
1.10
Die " K a m e r a d s c h a f t der d e u t s c h e n K ü n s t l e r e. V . " (KDDK) wurde 1933 von d e m B ü h n e n b i l d n e r Benno v o n A r e n t g e g r ü n d e t , d e r schon d a v o r den " N e u e n d e u t s c h e n B ü h n e n - u n d F i l m k l u b " g e g r ü n d e t hatte, der in der KDDK aufging. L a u t S a t z u n g sollte die K a m e r a d s c h a f t "alle k ü n s t l e r i s c h s c h ö p f e r i s c h e n M e n s c h e n auf G r u n d des L e i s t u n g s prinzips zu einer k a m e r a d s c h a f t l i c h e n G e m e i n s c h a f t v e r e i n i g e n , d e ren b e s t i m m e n d e G r u n d l a g e die n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e W e l t a n s c h a u ung ist. Ihre M i t g l i e d e r m a c h e n es sich zur P f l i c h t , u n t e r e i n a n d e r K a m e r a d s c h a f t zu p f l e g e n . " (§ 1). Der z u s t ä n d i g e S t a a t s s e k r e t ä r im RMVP, L e o p o l d Gutterer, b e r i c h t e t e : "Im L a u f e d e r Jahre w u r d e die K a m e r a d s c h a f t immer h ä u f i g e r h e r a n g e z o g e n , um bei a u s l ä n d i s c h e n s t a a t s p o l i t i s c h e n Besuchen a u s l ä n d i s c h e M i n i s t e r , D i p l o m a t e n oder sonst w i c h t i g e W i r t s c h a f t s p e r s ö n l i c h k e i t e n in e i n e m g e e i g n e t e n R a h m e n zwanglos in A n w e s e n h e i t d e u t s c h e r M i n i s t e r , Politiker u n d W i r t s c h a f t l e r z u s a m m e n z u b r i n g e n . Die K a m e r a d s c h a f t hat s i c h d a m i t immer m e h r zu einem r e p r ä s e n t a t i v e n T r e f f p u n k t der staatlichen Führung e n t w i c k e l t . Der Führer, der in B e r l i n k e i n öffentliches L o k a l b e s u c h e n kann, verkehrt h i e r z u w e i l e n . " (Brief vom 30. N o v e m b e r 1937) BA: R 55/751 K a m e r a d s c h a f t der d e u t s c h e n K ü n s t l e r e. V. , S. 5 bzw. 33f. Die K a m e r a d s c h a f t w a r der R e i c h s t h e a t e r k a m m e r k ö r p e r s c h a f t l i c h ang e s c h l o s s e n (G. M e n z , Der A u f b a u des K u l t u r s t a n d e s , München, B e r lin 1938, S. 37f.). N a c h dem T o d e d e s p o l n i s c h e n S t a a t s c h e f s P i l s u d s k i am 12. Mai w u r d e in B e r l i n auf H a l b m a s t g e f l a g g t . A m M i t t w o c h , dem 15. M a i ä n d e r t e d i e S t a a t s o p e r "mit R ü c k s i c h t auf d a s A b l e b e n d e s M a r s c h a l l s P i l s u d s k i " ihr P r o g r a m m u n d statt des " B e t t e l s t u d e n t e n " w u r d e "Der fliegende H o l l ä n d e r " g e g e b e n (Der A n g r i f f , Nr. 112 v. 15. M a i 1935, S. 15). A m selben A b e n d b e s u c h t e G o e b b e l s im "Theater d e s V o l k e s " eine O p e r e t t e (vgl. ZSg. 101/5/158/Nr. 1318 v. 16. M a i 1935), d e r e n K o m p o n i s t , Paul L i n c k e , im V o r s t a n d d e r K a m e r a d s c h a f t war.
- 296 -
16.05.1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 9 / N r .
1320
16. Mai
1935
D N B - R u n d r u f v. 16. Mai 1935 U e b e r d e n V o r t r a g des R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r s schule, d a r f nur der DNB-Text v e r ö f f e n t l i c h t G e s e h e n : D., Fa., K.
Hamburg
10.10
Breslau
1.55
Chemnitz
1.30
in d e r L e s s i n g - H o c h werden.
s. a. ZSg. 102/1/30 (4) v. 14. M a i 1935 D e r R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r über die E n t l a s t u n g des R e i c h s h a u s h a l t s Graf S c h w e r i n v o n Krosigk über ö f f e n t l i c h e F i n a n z e n und W i r t s c h a f t ... Zur F r a g e der Ein- und A u s f u h r e r k l ä r t e der M i n i s t e r , D e u t s c h land liege nichts an einer B e s c h r ä n k u n g , es sei v i e l m e h r an einer A u s d e h n u n g des Welthandels i n t e r e s s i e r t . Die A u t a r k i e sei kein I d e a l und k e i n Z i e l für uns, sondern l e d i g l i c h eine zeitweise N o t w e n d i g k e i t . D e u t s c h l a n d wolle d a z u b e i t r a g e n , d i e gesamte W e l t k r i s e und d a m i t a u c h die d e u t s c h e K r i s e d u r c h S t e i g e r u n g des W e l t h a n d e l s zu b e s e i t i g e n . Der W e l t h a n d e l könne nur erhöht werden, w e n n jedes einzelne Land seine w i r t s c h a f t l i c h e n und f i n a n z i e l l e n G r u n d l a g e n auf eine gesunde Basis stelle u n d w e n n m a n zu einer endg ü l t i g e n S t a b i l i s i e r u n g der W ä h r u n g e n komme. Dabei m ü ß t e n die int e r n a t i o n a l e n S c h u l d e n in v e r s t ä n d i g e r W e i s e g e o r d n e t werden. D e u t s c h l a n d w o l l e nicht ein schlechter S c h u l d n e r sein; es wolle s i c h n i c h t um die Rückzahlung p r i v a t e r A n l e i h e n d r ü c k e n ; aber es m ü s s e v e r l a n g e n , daß der Zinssatz auf ein M a ß h e r a b g e s e t z t werde, bei d e m R i s i k o p r ä m i e n ausgeschaltet seien u n d bei d e m D e u t s c h l a n d n i c h t s c h l e c h t e r behandelt w e r d e als andere Länder. ... DAZ (R. Α . ) , Nr. 228-229 v. 18. M a i 1935, S. 2 D e u t s c h l a n d s Kampf gegen die W e l t k r i s e H H N , Nr. 230 v. 18. Mai 1935, S. 2 G l e i c h m a ß der Finanzpolitik FZ, Nr. 252 v. 18. Mai 1935, S. 2
ZSg. 102/1/48
(1)
16. M a i
1935
M a n k o e n n e sich vorstellen, dass an a u s s e n p o l t i s c h e n
Richtlinien
j e t z t v o r der R e i c h s t a g s s i t z u n g n i c h t s a u s g e g e b e n w e r d e n koenne. Es g e h e n i c h t an, in irgendeiner W e i s e der Rede
vorzugreifen.
- 297 -
16./17.05.1935
s. a. ZSg. 102/1/69 (1) v. 15. M a i 1935 ZSg. 101/5/164/Nr. 1325 v. 21. Mai
1935
Die u r s p r ü n g l i c h für den 17. M a i g e p l a n t e R e i c h s t a g s s i t z u n g w u r d e w e g e n des T o d e s v o n Pilsudski (12. M a i ) auf d e n 21. Mai v e r s c h o ben, vgl. J. L i p s k i , Diplomat in B e r l i n 1933 - 1939. Papers and M e m o i r s of Jozef Lipski, A m b a s s a d o r of Poland. Ed. by W. J ^ d r z e j e w i c z , N e w York, L o n d o n 1968, S. 202.
ZSg. 102/1/48
(2)
16. M a i
Das L a n d e s a m t der freiwilligen F e u e r w e h r
1935 in P r e u s s e n liess m i t -
teilen, dass die Bemerkung bei B r a n d f a e l l e n , "Der
entstandene
B r a n d s c h a d e n ist ganz oder teilweise d u r c h V e r s i c h e r u n g
gedeckt",
ein n i c h t e r w u e n s c h t e r Zusatz sei, w e i l ja V o l k s v e r m o e g e n solches immer v e r n i c h t e t werde. M a n werde s t a t t d e s s e n b e s s e r sagen: d e r G e s c h a e d i g t e sei
ZSg. 101/5/160
versichert.
17. M a i
V e r l a g , H a m b u r g , Breslau,
als
vielleicht
1935
Dresden.
Wie b e k a n n t , ist es den S c h r i f t l e i t u n g e n v e r b o t e n , g l ü c k e zu v e r ö f f e n t l i c h e n ,
Flugzeugun-
soweit sie n i c h t d u r c h das R e i c h s p r o -
p a g a n d a m i n i s t e r i u m a u s d r ü c k l i c h zur V e r ö f f e n t l i c h u n g
freigegeben
w o r d e n sind. Es sind Z w e i f e l s f r a g e n a u f g e t a u c h t , ob und wie weit d i e s e B e s c h r ä n k u n g der B e r i c h t e r s t a t t u n g a u c h
Berücksichtigung
f i n d e n m u s s bei der Aufnahme v o n T o d e s a n z e i g e n . Es ist jetzt vom Reichspropagandaministerium fahrtministerium
im E i n v e r n e h m e n m i t dem
Reichsluft-
folgende E n t s c h e i d u n g g e t r o f f e n w o r d e n :
zeigen, die m i t einem F l u g z e u g u n g l ü c k
Todesan-
im Z u s a m m e n h a n g stehen,
dür-
fen ü b e r die n ä h e r e n Umstände des T o d e s f a l l s - Ort, Zeit usw. k e i n e r l e i A n g a b e n enthalten, w e n n d a s F l u g z e u g u n g l ü c k selber zur B e r i c h t e r s t a t t u n g
h a b e d e n F l i e g e r t o d gefunden, ist in allen F ä l l e n Fa., K.
nicht
freigegeben war. Die B e m e r k u n g , d e r T o t e
gez.
Dertinger.
frei.
17./18.05.1935
298
s. a. ZSg. 101/5/148/Nr. 1297 v. 8. Mai 1935
ZSg. 101/5/161/Nr. 1321
17. Mai 1935
Bestellung a. d. Pressekonferenz v. 17.5.35 Ueber die Besprechungen zwischen Frankreich und Deutschland über einen gemeinsamen Flugverkehr nach Südamerika sollen zunächst keine Veröffentlichungen erfolgen. Gesehen: D., Fa., K.
Hbg. Brsl. 8.00 Chmn. brfl.
s. a. ZSg. 101/5/204/Nr. 1408 v. (22. Juni 1935) Am 30. März 1935 war der "beschleunigte Luftpostdienst DeutschlandSüdamerika" eröffnet worden (Das Archiv, März 1935, S. 1920).
ZSg. 101/5/162/Nr. 1322
18. Mai 1935
DNB-Rundspruch. Ein von der Mundi-Press in London verschiedenen deutschen Zeitungen angebotener Artikel, der angeblich von Marschall Pilsudski stammt, ist, wie die polnische Botschaft mitteilt, nicht authentisch. Vor einem Abdruck wird gewarnt. Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
2.30
Brsl. 2.30 Chmn. brfl. Der polnische Staatschef Josef Pilsudski war am 12. Mai 1935 in Warschau im Alter vom 67 Jahren gestorben. Er hatte die Entwicklung, die zum deutsch-polnischen Nichtangriffspakt (Januar 1934) führte, unterstützt.
299 ZSg. 102/1/69 (1)
18.05.1935
18. Mai 1935
Morgen in acht Tagen wird in der Berliner Universitaet eine Robert-Koch-Gedaechtnisfeier veranstaltet, bei der auch Frick spricht. Aus diesem Anlass wurde gebeten, dem 25. Todestag von Robert Koch grosse Beachtung zu schenken. Dr. Thomalla, der Referent fuer medizinische Fragen im Propagandaministerium, gebrauchte dabei sehr heftige Worte gegen ein Blatt, das kuerzlich unerhoerte Angriffe gegen einen Reichssender gerichtet habe, weil dieser eine KochGedenkfeier veranstaltete. Das Blatt (es handelt sich um den Stürmer) habe Koch einen Judenstaemmling genannt, ferner behauptet, auch seine Frau sei eine Juedin gewesen und sein Lebenswerk sei eine
juedische Mache. Solche Behauptungen seien ganz unerhoert,
sie wuerden die deutsche Kulturpropaganda versauen. Welche Einstellung die Regierung zu Robert Koch und seinem Werk habe, koenne man ganz deutlich aus der geplanten Kundgebung ersehen. s. a. ZSg. 102/1/44 (2) v. 27. Juni 1935 Curt Thomalla (1890 und Volkswohlfahrt".
), Referent im RMVP für "Volksgesundheit
Ernst Hiemer: Ein offenes Wort an den Reichssender Stuttgart Zur Sendung am 6. April 1935 "Robert Koch" ... Es ist nicht Sache des "Stürmer", über die wissenschaftliche Bedeutung Robert Kochs ein Urteil abzugeben. Was uns am Hörspiel des Reichssenders Stuttgart am meisten empört, ist die Tatsache, daß man einem Judenknecht Raum im Programm des nationalsozialistischen Rundfunks gegeben hat. Und Robert Koch war Judenknecht! ... Der Stürmer, Nr. 18 v. Mai 1935, S. 9
ZSg. 102/1/69 (2)
18. Mai 1935
Gebeten wurde, bei der Feier morgen zur Einweihung der Reichsautobahn unter den verschiedenen Reden die eines am Bau beschaeftigten Arbeiters nicht unter den Tisch fallen zu lassen. s. a. ZSg. 102/1/4 (3) v. 20. Mai 1935 Die Eröffnung der Reichs-Autobahn FZ, Nr. 255 V. 20. Mai 1935, S. 1-2 Es ging um die erste Teilstrecke Frankfurt-Darmstadt-Mannheim. Als Redner beim Staatsakt wurden aufgeführt: Dr.Ing. Todt, Generalin-
- 300 -
18./20.05.1935
s p e k t o r für das Deutsche S t r a ß e n w e s e n , Adolf Hitler, G a u l e i t e r und R e i c h s s t a t t h a l t e r Sprenger, G e n e r a l d i r e k t o r Dr. Dorpmüller, ein A r b e i t e r , R e i c h s m i n i s t e r Dr. G o e b b e l s . D i e DAZ bezeichnet d e n A r b e i ter n ä h e r als "Maschinist L u d w i g D r o e ß l e r " (s. DAZ (R. Α.), Nr. 2 3 2 - 2 3 3 v . 21. Mai 1935, S. 3).
ZSg.
102/1/69
(3)
18. M a i
1935
Die K o m m e n t a r e zum Kownoer U r t e i l s e i e n in der M o r g e n p r e s s e
eher
zu m i l d e a l s zu scharf gewesen. A u c h w e n n h e u t e d i e sogenannteti B e g n a d i g u n g e n ausgesprochen w e r d e n sollten, sei das kein A n l a s s n u n b e s o n d e r s m i l d e ueber die R e g i e r u n g zu schreiben.
(Insofern
u n t e r s c h e i d e t s i c h also die A n w e i s u n g etwas v o n der gestern ausg e s p r o c h e n e n Bitte, die R e g i e r u n g s e l b s t n i c h t in den K o m m e n t a r h i n e i n z u z i e h e n . ) W a s man v e r l a n g e n m u e s s e , sei nicht Gnade,
son-
dern Recht. s. a. ZSg.
101/5/102/Nr. 1221 v. 26. M ä r z
1935
Die K o w n o e r Todesurteile b e s t ä t i g t G n a d e n g e s u c h e d u r c h den V e r t e i d i g e r ... M i t d e r Bestätigung der T o d e s u r t e i l e v o n Kowno hat jenes J u s t i z v e r b r e c h e n seine Krönung erfahren, das d a r i n bestand, um einer p o l i t i s c h e n T e n d e n z willen U n s c h u l d i g e dem H e n k e r oder dem Zuchthaus zu ü b e r a n t w o r t e n . In diesem A u g e n b l i c k muß n o c h einmal erinn e r t w e r d e n , w i e jammervoll in dem P r o z e ß alle A n k l a g e n v o n Bed e u t u n g z u s a m m e n g e b r o c h e n sind, w i e n i c h t s a n d e r e s Ü b r i g g e b l i e b e n ist als e i n i g e unvorsichtige Ä u ß e r u n g e n und sonst nichts als Dunst, V e r l e u m d u n g und böswilliges M i ß v e r s t e h e n . ... FZ, N r . 252 v. 18. Mai 1935, S. 1
B e s t e l l u n g e n aus d e r Pressekonferenz v. 20 M a i ZSg.
101/5/163/Nr.
1323
20. M a i
1935.
1935
" U n i t e d P r e s s " b r i n g t die N a c h r i c h t , d a s s das n e u e deutsche L u f t schiff L.Z. 129 auf den N o r d a t l a n t i k d i e n s t se T a t s a c h e
eingestellt wird.
Die-
trifft zwar zu, soll aber v o n d e r d e u t s c h e n P r e s s e
n i c h t b e h a n d e l t werden, d a das neue L u f t s c h i f f erst ab September seine P r o b e f a h r t e n
unternimmt.
20.05.1935
- 301 s. a. ZSg. 102/1/4 (4) v. 20. Mai 1935 ZSg. 101/6/156/Nr. 1764 v. 24. O k t o b e r
1935
Das L u f t s c h i f f L.Z. 129 u n t e r n a h m erst am 4. März 1936 seine erste P r o b e f a h r t überhaupt. V o n M a i - O k t o b e r 1936 wurden die P r o b e f a h r ten F r a n k f u r t am M a i n - L a k e h u r s t d u r c h g e f ü h r t , vgl. Keesing, 2435 F V. 21. F e b r u a r 1936; 2451 F v. 4. März 1936.
ZSg. 101/5/163/Nr.
1324
20. M a i
1935
Ueber d e n B e s u c h des M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n Göring beim
polnischen
A u s s e n m i n i s t e r Beck soll nur die D . N . B . - M e l d u n g gebracht n i c h t d a g e g e n polnische Pressestimmen.
Dieses V e r b o t
sich j e d o c h nicht auf die B e s p r e c h u n g e n Görings mit dem schen A u s s e n m i n i s t e r Laval. A u s l ä n d i s c h e P r e s s e s t i m m e n können gebracht
werden,
erstreckt französidarüber
werden.
G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
1.08
Brsl.
1.07
Chmn.
1.25
s. a. ZSg. 102/1/4 (1) v. 20. Mai 1935: Sie h a b e n w o h l gesehen, dass DNB seine erste Meldung ueber die A u s s p r a c h e zwischen G o e r i n g und Beck z u r u e c k g e z o g e n hat. H i e r z u w u r d e m i t g e t e i l t , dass ueber den Inhalt der zweiten D N B - M e l d u n g hinaus ueber d i e s e B e s p r e c h u n g n i c h t s b e r i c h t e t w e r d e n duerfe. D a s b e z i e h e sich vor allem a u c h auf jene R e d a k t i o n e n , die eigene V e r t r e t u n g e n in W a r s c h a u haben. Göring h i e l t sich zu d e n B e i s e t z u n g s f e i e r l i c h k e i t e n für M a r s c h a l l P i l s u d s k i in Polen auf. Am 18. M a i traf er sich mit dem f r a n z ö s i schen A u ß e n m i n i s t e r Laval, am 19. Mai m i t Beck. L a v a l Invited T o Berlin G o e r i n g s Move (From our W a r s a w C o r r e s p o n d e n t ) ... In the a f t e r n o o n General G ö r i n g w a s r e c e i v e d by C o l o n e l Beck, the P o l i s h Foreign Minister, w i t h w h o m he h a d a c o n f e r e n c e lasting two h o u r s . An official c o m m u n i q u e issued by the G e r m a n E m b a s s y on S u n d a y states that General G ö r i n g is s a t i s f i e d that the r e l a t i o n s b e t w e e n P o l a n d and G e r m a n y r e m a i n u n c h a n g e d and that the P o l i s h G e r m a n p a c t of 1934 will c o n t i n u e to serve as a basis for r e l a t i o n s between the countries, a l t h o u g h P i l s u d s k i h a s died. G e n e r a l G o r i n g ' s attempts to see the now P o l i s h g e n e r a l i s s i m o has so far not b r o u g h t any result. A l t h o u g h h e w a s able to have a c o n f e r e n c e w i t h C o l o n e l Beck, a p o l i t i c a l v i s i t h e r e today, 24 h o u r s a f t e r the f u n e r a l of Pilsudski, is not thought by Poles to be in g o o d taste. ... M a n c h e s t e r G u a r d i a n Weekly, Nr. 21 v. 24. M a i 1935, S. 407
20.05.1935
- 302 -
Aussprache Göring-Laval in Krakau Mit großer Offenheit alle Fragen erörtert NZ, Nr. 137 v. 19. Mai 1935, S. 1 Pr. Görings starker Eindruck Weitere Aussprache mit Beck und Laval ... Was die am Sonntag stattgefundene Begegnung des Ministerpräsidenten mit Außenminister Beck anbetrifft, so wurde bei diesem Besuch in freundschaftlicher Unterhaltung ausdrücklich festgestellt, daß die guten Beziehungen zwischen beiden Völkern weiter bestehen und alle Vermutungen anderer Art nichts als haltlose Gerüchte sind NZ, Nr. 138 v. 20. Mai 1935, S. 1 s. a. The Times, Nr. 47,068 v. 20. Mai 1935, S. 14 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 98, 115
ZSg. 102/1/4 (2)
20. Mai 1935
Zu dem Wahlergebnis in der Tschechoslowakei wurde an die kuerzlich gegebenen Richtlinien erinnert, die Sudetendeutsche Heimatfront nicht von reichsdeutschen Gesichtspunkten aus zu beurteilen und sich nicht mit ihr zu identifizieren. Vom allgemeinen Volksdeutschen Standpunkt aus sei der Zusammenschluss natuerlich erfreulich. s. a. ZSg. 101/5/151/Nr. 1303 v. 9. Mai 1935 ZSg. 102/1/53 (2) V. 22. Mai 1935: Nach Schluss der Pressekonferenz sprach mir ein Herr der Presseabteilung in hoeherem Auftrag die Verwunderung darueber aus, dass in dem gestrigen Bericht von Heymann-Prag die absoluten Zahlen ueberhaupt nicht erwaehnt werden. Auch mit der Ueberschrift stehen wir so ziemlich allein da, da alle anderen geschrieben haetten, Henlein anderster Stelle. Tatsaechlich haben wir gestern den Erfolg Henleins , dass er die meisten Stimmen auf sich vereinigte, ueberhaupt nicht in der Zeitung erwaehnt. Es ist immer nur von den Mandaten die Rede. Das Monitum des Propagandaministeriums ist also berechtigt. ^
Dr. F. Heymann war der Prager Korrespondent der FZ.
2 •> ' Konrad Henlein (1898 - 1945), sudetendeutscher Politiker, seit 1935 Führer der Sudetendeutschen Partei, trat für den Anschluß ah Deutschland ein. 1938 wurde er Gauleiter, 1939 Reichsstatthalter, 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft und entging der Auslieferung an die Tschechoslowakei durch Selbstmord.
- 303 -
20.05.1935
H e n l e i n an zweiter Stelle Die M a n d a t s v e r t e i l u n g in der T s c h e c h o s l o w a k e i - E i n Brief H e n l e i n s an M a s a r y k FZ, Nr. 257 v. 21. Mai 1935, S. 1 Das war d e r b e a n s t a n d e t e A r t i k e l . Zur W i e d e r g u t m a c h u n g schrieb Heymann folgenden Artikel: Die neue Lage in P r a g T7~. Im g a n z e n e r h a l t e n die d e u t s c h e n P a r t e i e n w i e d e r g e n a u w i e in der letzten K a m m e r 67 Mandate. ... FZ, Nr. 258 v. 22. M a i 1935, S. 1 Andere Überschriften: Ü b e r w ä l t i g e n d e r Sieg der S u d e t e n d e u t s c h e n P a r t e i Die S u d e t e n d e u t s c h e Partei die stärkste HHN, Nr. 233 v. 21. Mai 1935, S. 1 70 bis 80 v. H. d e r S u d e t e n d e u t s c h e n in g e s c h l o s s e n e r Front T e i l e r g e b n i s s e der P a r l a m e n t s w a h l e n in der T s c h e c h o s l o w a k e i VB (Ν. Α . ) , Nr. 141 v. 21. Mai 1935, S. 1 Ergebnis der t s c h e c h i s c h e n W a h l e n : Henleins S u d e t e n d e u t s c h e stärkste Partei im P a r l a m e n t R u n d 70 % aller d e u t s c h e n Stimmen e r h a l t e n - T s c h e c h i s c h e opposition verdoppelt DAZ (R. Α . ) , Nr. 2 3 2 - 2 3 3 v. 21. Mai 1935, S. 1 s. a. A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 99
ZSg. 102/1/4
(3)
20. M a i
Rechts-
1935
Jetzt, n a c h E r o e f f n u n g der ersten R e i c h s a u t o b a h n s t r e c k e ,
sollen
die Z e i t u n g e n in w e i t e s t g e h e n d e m M a s s e d e n R e i c h s a u t o b a h n e n A u f m e r k s a m k e i t schenken. L a u f e n d w u e r d e n w e i t e r e g r o s s e
ihre
Strecken
in B e t r i e b g e n o m m e n , w a s immer A n l a s s sein k o e n n t e , sich w i e d e r g r u n d s a e t z l i c h m i t d e m Problem der R e i c h s a u t o b a h n e n zu b e s c h a e f t i gen, w o b e i m a n v o n der Z e r s p l i t t e r u n g im S t r a s s e n w e s e n der v e r g a n g e n e n J a h r e a u s g e h e n soll. Der A p p e l l an die Z e i t u n g e n , sich der R e i c h s a u t o b a h n b e s o n d e r s anzunehmen, w u r d e m i t b e s o n d e r e m N a c h druck a u s g e g e b e n . s. a. ZSg. 102/1/69 (2) v. 18. Mai
1935
- 304 -
21.05.1935
B e s t e l l u n g e n a u s d. Pressekonferenz v. 21. M a i ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 6 4 / N r .
1325
21. M a i
1935.
1935
Der Text d e r F ü h r e r r e d e ist jetzt schon an D . N . B , g e g e b e n w o r d e n , so dass er im L a u f e des N a c h m i t t a g s und A b e n d s g e f u n k t w e r d e n kann. Es ist m i t D.N.B, v e r e i n b a r t w o r d e n , d a s s b e i B e g i n n der Rede im R e i c h s t a g d e r Text bei allen d e u t s c h e n Z e i t u n g e n
vorliegt,
so dass d a n n s o f o r t gedruckt w e r d e n kann. D e r Umfang der Rede d ü r f t e e t w a 60 engbeschriebene D . N . B . - S e i t e n ausmachen. Das w e i t läufige M a n u s k r i p t des Führers umfasst
100 S e i t e n . Es w i r d aus-
d r ü c k l i c h d a r a u f aufmerksam gemacht, d a s s k e i n e r l e i über den K r e i s derjenigen, die diese R e d e lesen, i n s b e s o n d e r e a u c h nicht d u r c h Setzer s. a. ZSg. ZSg. ZSg. Es h a n d e l t e Stunden.
102/1/48 102/1/53 102/1/45 s i c h um
(1) (1) (1) die
Indiskretionen
hinausdringen,
u.s.w.
v. 16. Mai 1935 v. 22. Mai 1935 v. 12. J u l i 1935 Rede zum W e h r g e s e t z ,
sie d a u e r t e über 2
Der F ü h r e r s p r i c h t zur Welt B e s t i m m u n g e n ü b e r d i e Wehrpflicht v e r ö f f e n t l i c h t Eine g e s c h i c h t l i c h e Reichstagssitzung HHN, Nr. 235 v. 22. Mai 1935 (Μ. Α.), S. 1 u n d 2 (jew. 4 s p a l t i g ) ((Die v e r f i l m t e Ausgabe der H H N ist u n v o l l s t ä n d i g , es fehlen 2 Seiten.)) Der F ü h r e r vor d e m Reichstag über D e u t s c h l a n d s H a l t u n g in der Weltpolitik VB (Ν. Α . ) , Nr. 142 v. 22. Mai 1935, S. 1-4 (jew. 6 s p a l t i g ) S. 9 (35 Z.) Die große R e i c h s t a g s r e d e Adolf Hitlers FZ, Nr. 259 v. 22. Mai 1935, S. 1-2 und 4 (4spaltig) S. 3 (Wortlaut des W e h r g e setzes) Hitlers 13 P u n k t e Die neue F r i e d e n s r e d e des Führers u n d R e i c h s k a n z l e r s im W o r t l a u t DAZ (R. Α . ) , Nr. 236-237 v. 23. Mai 1935, S. 3, 5 - 8 (4spaltig) S. 9-10 (Wortlaut des Wehrgesetzes) s. a. NZ, Nr. 140 v. 22. M a i 1935, S. 1 und 2 (4spaltig) S. 6 - 8 (4spaltig)
21.05.1935
305 ZSg. 101/5/164/Nr.
1326
21. M a i
1935
Die P r e s s e wird gebeten, über die E r r i c h t u n g einer d e u t s c h e n
Wal-
flotte n i c h t s zu berichten. s. a. ZSg. 102/1/34 ZSg. 102/1/68
(2) v. 21. M a i 1935 (4) v. 2. D e z e m b e r 1935
Die Frage einer eigenen W a l f l o t t e war b e r e i t s im A p r i l a u f g e t a u c h t , vgl. DKP 1935/111/57 v. 17. A p r i l 1935: ... Die R e n t a b i l i t ä t s f r a g e zur D u r c h f ü h r u n g eines d e u t s c h e n W a l f a n g s ist angesichts des n o c h immer v o r h a n d e n e n inländischen F e t t b e d a r f s kein P r o b l e m mehr, etwas s c h w i e r i g e r liegt die h a n d e l s p o l i t i s c h e Seite: D e u t s c h l a n d war b i s h e r ein sehr guter Kunde für n o r w e g i s c h e s Walöl, das es ζ. B. im T a u s c h (gegen d e u t s c h e S c h i f f e ) b e z o g e n hat. D e u t s c h l a n d b l e i b t a u c h w e i t e r a b h ä n g i g von den n o r w e g i s c h e n L i e f e r u n g e n . Die E r r i c h t u n g eines d e u t s c h e n K o n k u r r e n z u n t e r n e h m e n s kann, der F a c h p r e s s e zufolge, d a h e r nur in G e m e i n s c h a f t m i t N o r w e g e n g e l ö s t w e r den, w o b e i die engen B e z i e h u n g e n des d e u t s c h e n E i n f u h r h a n d e l s m i t n o r w e g i s c h e n W a l f ä n g e r n und W a l ö l f a b r i k a n t e n nicht ungenutzt b l e i ben sollten. s. a. E . ( r n s t ) Schu.(ren): Die G r o ß i n d u s t r i e d e r Antarktis. Z u den d e u t s c h e n W a l f a n g p l ä n e n . In: Die D e u t s c h e V o l k s w i r t s c h a f t , 4. Jg. (1935), Nr. 15, S. 4 7 4 475
ZSg. 101/5/164/Nr.
1327
21. M a i
1935
Das A u s w ä r t i g e Amt b i t t e t bei a l l e n M e l d u n g e n aus d e m A u s l a n d e über h a n d e l s p o l i t i s c h e V e r e i n b a r u n g e n z w i s c h e n D e u t s c h l a n d u n d and e r e n S t a a t e n und d e r e n N e b e n a b k o m m e n erst d a n n zu berichten, a u t h e n t i s c h e E r k l ä r u n g e n beim A u s w ä r t i g e n A m t eingeholt w o r d e n Bei v e r f r ü h t e n M i t t e i l u n g e n über d e r a r t i g e G e h e i m a b k o m m e n
wenn sind.
u.s.w.
k a n n g r o s s e r S c h a d e n v e r u r s a c h t w e r d e n , so dass es besser ist, w e n n I n f o r m a t i o n e n eingezogen Gesehen: D., K., Fa.
s. a. ZSg. 102/1/34
werden. Hbg.
1.05
Brsl.
1.05
Chmn.
1.10
(3) v. 21. M a i
1935
- 306 -
21./22.05.1935 ZSg. 102/1/34 (1)
21. Mai 1935
Gebeten wurde, bei Nachrichten, Artikeln usw. ueber die italienische Wehrmacht nur wirklich tatsaechliche und nachgepruefte Unterlagen zu verwenden, um nicht die Italiener ueberfluessig mit Dingen zu reizen, die sich spaeter als unrichtig herausstellen koennten. s. a. ZSg. 102/1/69 (2) v. 15. Mai 1935 ZSg. 101/5/175/Nr. 1355 v. 28. Mai 1935
ZSg. 101/5/165/Nr. 1328
22. Mai 1935
Die Reichswirtschaftskammer hat den Wunsch ausgesprochen, über die Organisationsvereinfachung in der gewerblichen Wirtschaft, Aufhebung der doppelten Beitragspflicht usw. nichts in der Oeffentlichkeit verlauten zu lassen. Das Reichswirtschaftsministerium schliesst sich diesem Wunsche an, und bittet dieses Thema vorläufig nicht zu behandeln bis eine amtliche Erklärung herauskommt. Die Fachzeitschriften sind ebenfalls ersucht worden, diesem Verlangen Rechnung zu tragen.^
Vertraulich kann mitgeteilt werden,
dass gestern vom Kabinett ein Gesetz über Verbrauchergenossenschaft verabschiedet worden ist. Dieses Gesetz wird vorläufig nicht veröffentlicht und es sollen auch Indiskretionen hierüber nicht gebracht werden. Eine amtliche Mitteilung wird in den nächsten Tagen ergehen.
2)
Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
12.53
Brsl.
1.30
Chmn.
1.05
1 )
· s. a. ZSg. 102/1/53 (3) v. 22. Mai 1935 ZSg. 101/4/85/Nr. 699 v. 29. August 1934
Fritz Weike: Der Aufbau der gewerblichen Wirtschaft T7~. (505.) Vornehmstes Ziel jeder Neuordnung der Wirtschaft soll und muß Einfachheit, Klarheit und Billigkeit unter Vermeidung un-
22.05.1935
- 307 -
nötiger D o p p e l a r b e i t sein. N u n kann zwar n i c h t jede D o p p e l a r b e i t v e r m i e d e n w e r d e n . Es gibt auch eine g a n z e A n z a h l v o n A n g e l e g e n heiten, die zum N u t z e n d e r W i r t s c h a f t v o n v e r s c h i e d e n e n Seiten betrachtet u n d b e l e u c h t e t w e r d e n müssen. Immerhin muß hier gegenüber dem f r ü h e r e n Z u s t a n d n o c h vieles ü b e r p r ü f t u n d abgeändert werden. Deutsche W i r t s c h a f t s - Z e i t u n g , 32. Jg. (1935), Nr. 22 v. 2. J u n i 1935, S. 501-506 s. a. DRPS, Nr. 127 v. 3. J u n i 1935, S. 2-4 s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 3 (4) v. 22. Mai 1935 ZSg. 102/1/35 (2) v. 16. J a n u a r 1935 ZSg. 101/5/170/Nr. 1341 v. 25. M a i 1935 Gesetz über V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n v o m 21. Mai 1935 (RGBl. 1935, I, S. 681-682) Das Gesetz trat am 22. M a i in Kraft. Ds. : Problem der Verbrauchergenossenschaften - gelöst ... Es sei e i n g e s c h a l t e t , daß auf lange Sicht V e r b r a u c h e r g e n o s s e n schaften ihren tieferen Sinn, n ä m l i c h ein w i r t s c h a f t l i c h e r R ü c k halt der A r b e i t e r s c h a f t zu sein, v e r l o r e n h a b e n , d e n n d e r N a t i o n a l sozialismus e r s t r e b t d u r c h die S c h a f f u n g einer w i r k l i c h e n V o l k s g e m e i n s c h a f t , ohne d e n Einsatz solcher m a t e r i e l l e r Selbsthilfe die d a u e r n d e V e r b e s s e r u n g der L e b e n s h a l t u n g d e r d e u t s c h e n A r b e i t e r schaft. ... Das G e s e t z v o m 21. Mai e r t e i l t n u n m e h r d e m R e i c h s f i n a n z minister und dem Reichswirtschaftsminister wichtige Vollmachten. M a n w i l l aus d e m G e n o s s e n s c h a f t s k ö r p e r die k r a n k e n G l i e d e r h e r a u s schneiden, ohne daß den d e u t s c h e n A r b e i t e r n ihre S p a r g r o s c h e n v e r loren gehen. Die g e s u n d e n G e n o s s e n s c h a f t e n jedoch sollen o r g a n i s c h in die g e w e r b l i c h e W i r t s c h a f t e i n g e b a u t V e r d e n , w o b e i w a h r s c h e i n lich auch die F r a g e der w e i t e r e n U b e r f ü h r u n g v o n F i l i a l e n in m i t t e l s t ä n d i s c h e n B e s i t z nicht außer acht g e l a s s e n w e r d e n wird. ... Die D e u t s c h e V o l k s w i r t s c h a f t , 4. Jg. (1935), Nr. 16, S. 491 S c h l e c h t e J a h r s für V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n Zur V o r g e s c h i c h t e der g e s e t z l i c h e n R e g e l u n g ( P r i v a t t e l e g r a m m d e r "Frankfurter Z e i t u n g " ) FZ, Nr. 270 v. 28. M a i 1935, S. 1-2
ZSg. 101/5/166/Nr.
1329
22. M a i
1935
DNB-Rundspruch. Die h e u t e in d e r v i e r t e n B e i l a g e des D e u t s c h e n R e i c h s a n z e i g e r s
Nr.
118 e r s c h i e n e n e Bilanz, G e w i n n - und V e r l u s t r e c h n u n g für das G e s c h ä f t s j a h r 1934 der D e u t s c h e n R e i c h s b a h n g e s e l l s c h a f t bitten w i r n i c h t v o r F r e i t a g , d e m 24.5. in d e n M o r g e n b l ä t t e r n zu v e r ö f f e n t lichen oder zu b e s p r e c h e n .
- 308 -
22.05.1935 D., Fa., Κ.
Hbg.
10.10
Bresl.
12.15
Chemn.
2.13
B i l a n z für d e n 31. Dezember 1934 DRPS, Nr. 118 v. 22. Mai 1935 (4. B e i l a g e ) Die B i l a n z ist datiert vom 15. M a i 1935. s. a. DRPS, Nr. 120 v. 24. Mai 1935, S. 1 W i e d e r Ü b e r s c h u B b e i der D e u t s c h e n R e i c h s b a h n HHN, Nr. 239 v. 24. Mai 1935 (Μ. A . ) , S. 3 Die R e i c h s b a h n hat mit Gewinn g e a r b e i t e t G r ö ß t e r A u f t r a g g e b e r von Industrie und H a n d w e r k SZ, Nr. 260 v. 24. Mai 1935 (Μ. Α.), S. 9 s. a. FZ, Nr. 263 v. 24. M a i 1935 (2. M . B 1 . ) , S. 1
ZSg. 102/1/53
(1)
22. M a i
1935
G e h e i m r a t A s c h m a n n gab einige Hinweise auf d i e B e h a n d l u n g der R e a k t i o n auf die gestrige Rede. Das w i c h t i g s t e ist, dass er v o r schlug, d i e g u e n s t i g e n K o m m e n t a r e ohne w e i t e r e Zusaetze und ohne sie b r e i t z u t r e t e n z u geben. Sie w i r k t e n so staerker. Zu d e n a b lehnenden
((Kommentaren)) w e r d e m a n aus der F u e l l e des
der Rede selbst g e n u g G e g e n a r g u m e n t e finden. D a d i e
Materials
auslaendischen
A g e n t u r e n d o c h n i c h t den g a n z e n W o r t l a u t d u r c h g e b e n k o n n t e n ,
erge-
be s i c h auf d i e s e W e i s e G e l e g e n h e i t , einige w i c h t i g e T e i l e v i e l leicht n o c h einmal der O e f f e n t l i c h k e i t zu u n t e r b r e i t e n . A u s d e n d e u t s c h e n K o m m e n t a r e n muesse h e r v o r g e h e n , dass der Teil 5 des V e r s a i l l e r V e r t r a g e s fuer d i e ganze W e l t ein fuer a l l e m a l
erle-
d i g t sein m u e s s e . Der Eindruck m u e s s e v e r m i e d e n werden, als die e n g l i s c h e n Ruestungen g e g e n uns s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
101/5/122/Nr. 101/5/91/Nr. 101/5/164/Nr. 101/5/168/Nr.
seien
gerichtet.
1264 v. 16. A p r i l 1935 1195 v. 18. M ä r z 1935 1325 v. 21. M a i 1935 1333 v. 24. M a i 1935
s. a. ZSg. 101/28/179-181 v. 22. M a i 1935 ( V e r t r a u l i c h e r Inform a t i o n s b e r i c h t ) : H e r r Dertinger h a t h e u t e kurz m i t Dr. A b s h a g e n ü b e r die t a t s ä c h l i c h e Wirkung d e r F ü h r e r r e d e in England gesprochen. Dr. A b s h a g e n bezeichnete die W i r k u n g als eine überaus g l ü c k l i c h e .
22./23.05.1935
- 309 -
Der F ü h r e r habe d i e s m a l in v o r z ü g l i c h e r W e i s e der Psychologie der E n g l ä n d e r R e c h n u n g getragen und z w e i f e l l o s bei den b r e i t e n M a s s e n einen g r o s s e n E r f o l g gehabt. Die erste p r a k t i s c h e W i r k u n g sei ein Z e r b r ö c k e l n der g r o s s e n e i n h e i t l i c h e n A u f r ü s t u n g s f r o n t , die bis vor k u r z e m im e n g l i s c h e n P a r l a m e n t über alle P a r t e i e n hinweg bes t a n d e n habe. ... R(udolf) K(ircher): Das d e u t s c h e P r o g r a m m FZ, Nr. 260 v. 23. M a i 1935, S. 1 ... und die W e l t (.Drahtmeldungen unserer K o r r e s p o n d e n t e n ) Londons neue Hoffnungen Adolf H i t l e r s R e d e h a t auf G r o ß b r i t a n n i e n einen u n g e m e i n tiefen Eindruck g e m a c h t . D u r c h sie sind der b r i t i s c h e n Ö f f e n t l i c h k e i t neue H o f f n u n g e n g e g e b e n worden. Die B e u r t e i l u n g der Ansprache d u r c h d i e P r e s s e ist so gut wie irgend m ö g l i c h . ... FZ, Nr. 260 v. 23. Mai 1935, S. 1
ZSg. 101/5/167/Nr.
1330
23. M a i
1935
D N B - R u n d r u f vom 23. Mai 1935 Ueber das T h e m a "Reichsanleihe bei d e n V e r s i c h e r u n g e n " darf w e g e n der M ö g l i c h k e i t irreführender M e l d u n g e n v o r e r s t nichts mehr v e r öffentlicht
werden.
G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
9.15
Brsl.
7.58
Chmn. brfl. s. a. ZSg. 101/5/19/Nr. 1052 v. 22. J a n u a r 1935 ZSg. 101/6/88/Nr. 1615 v. 4. S e p t e m b e r 1935 Es g a b a u c h eine R e i c h s a n l e i h e von 500 Mill· RM bei den Sperkässθπ f vgl. Das A r c h i v , A u g u s t 1935, S. 725 (23. A u g u s t ) .
23.05.1935 ZSg. 102/1/4 (1)
310 23. Mai 1935
Am 24. Mai beginnt vor dem 11. Zivilsenat des Kammergerichts die Verhandlung in der Klage der Firma Himmelsbach gegen Reich-PreußenHessen. Reichsjustizministerium und Reichsforstmeister haben die Weisung erteilt, hierüber zunächst nicht zu berichten.
ZSg. 102/1/4 (2)
23. Mai 1935
Es wurde um Beachtung gebeten, sowohl fuer die Heidelberger Festspiele als auch fuer die Hamburger Theaterfestwoche. Die Pressestelle fuer die Heidelberger Reichsfestspiele hat ihren Sitz im Heidelberger Stadttheater (Hans Reder). s. a. ZSg. 101/5/182/Nr. 1370 v. 5. Juni 1935 (Hamburg) ZSg. 102/1/45 (5) v. 12. Juli 1935 (Heidelberg) Die Reichsfestspiele Heidelberg 1935 fanden statt vom 14. Juli 1935 bis zum 18. August 1935, während die 2. Reichstheaterfestwoche vom 16. - 23. Juni 1935 in Hamburg durchgeführt wurde, vgl. J. Wulf, Theater und Film im Dritten Reich, Gütersloh 1964, S. 54-57. Reichsfestspiele Heidelberg 1935 Die Reichsfestspiele, für die der Schirmherr, Reichsminister Dr. Goebbels, wiederum Heidelberg bestimmt hatte ... wurden in Anwesenheit des badischen Gauleiters Wagner im Schloßhof mit einer Aufführung von Kleists "Käthchen von Heilbronn" eröffnet. Der Reichsdramaturg, Dr. Schlösser wies in seiner Eröffnungsansprache auf die Naturverbundenheit des deutschen Volkes hin, das sich aus tiefem Bedürfnis heraus als Kennzeichen des deutschen Wesens das Naturtheater geschaffen habe. In Heidelberg erreiche die Entwicklung der Naturbühne ihren Höhepunkt, denn Heidelberg habe die Ideallandschaft der Romantik, und die deutsche Geschichte schaue aus allen Mauern. Im Rahmen der Reichsfestspiele, die bis zum 18. August dauerten, wurden außerdem aufgeführt: im Schloßhof "Götz von Berlichingen" und "Was ihr wollt", im Königssaal des Schlosses "Minna von Barnhelm" und auf der Feierstätte auf dem Heiligen Berg ... das Thingspiel von Kurt Heynicke "Der Weg ins Reich . Das Archiv, Juli 1935, S. 622
ZSg. 102/1/4 (3)
23. Mai 1935
Noch einmal wurde gesagt, dass Deutschland durchaus keinen Anlass zu einseitiger Parteinahme fuer Abessinien habe. Deutschland habe
- 311 -
23-/24.05.1935
dort keinerlei Interessen und infolgedessen bestehe kein Grund, Italien oder Mussolini wegen irgendwelcher Dinge, die mit Abessinien zusammenhaengen, zu veraergern oder zu beleidigen. s. a. ZSg. 102/1/69 (2) v. 15. Mai 1935 ZSg. 101/5/170/Nr. 1346 v. 25. Mai 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 124
ZSg. 102/1/4 (4)
23. Mai 1935
Die deutsche Botschaft in Tokio hat wieder einmal die Bitte uebermitteln lassen, das Wort "gelbe Gefahr" nicht zu verwenden. s. a. ZSg. 101/5/30/Nr. 1079 v. 4. Februar 1935 ZSg. 101/6/197/Nr. 1874 v. 27. November 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 69
Bestellungen aus der Pressekonferenz v. 24. Mai 1935. ZSg. 101/5/168/Nr. 1331
24. Mai 1935
Aus Breslau kommt die Nachricht, dass die Firma Linke-Hofmann den Auftrag bekommen hat, einen Salonwagen für den Führer zu bauen. Diese Tatsache trifft zwar zu, soll aber nicht in Artikeln und Berichten irgendwelcher Art der Oeffentlichkeit mitgeteilt werden. s. a. ZSg. 110/1/71 v. 24. Mai 1935 ZSg. 102/1/45 (1) v. 24. Mai 1935: Aus einer Breslauer Zeitung sei verschiedentlich die Nachricht uebernommen worden, LinkeHofmann habe den Auftrag zum Bau eines Salonwagens fuer Hitler erhalten. ... Der genaue Firmenname war Fa. Linke-Hofmann-Busch-Werke A. G., Breslau. Die Verkehrsläge der Reichsbahn ... Die Linke-Hofmann-Werke, Breslau, hatten weitere 152 neue Eisenbahnwagen für die Türkei fertiggestellt, die über Oderberg abrollten. ... SZ, Nr. 254 v. 21. Mai 1935, S. 9
- 312 -
24.05.1935
Bei d e n L i n k e - H o f m a n n - W e r k e n in B r e s l a u w i r d in fast a l l e n A b t e i l u n g e n in 3 S c h i c h t e n gearbeitet. Im W a g e n b a u , A b t e i l u n g U n t e r g e s t e l l b a u sind erst vor kurzem n e u e L e u t e eingestellt worden. D a r u n t e r a u c h junge Leute unter 25 J a h r e n . Die B e l e g s c h a f t v e r h ä l t s i c h dem System gegenüber indifferent. W e n n n a c h F e i e r a b e n d B e l e g schaf tsversammlungen angesetzt w e r d e n , e r s c h e i n e n v o n d e n 3 0 0 0 M a n n h ö c h s t e n s 300. Der H i t l e r g r u ß w i r d in d e u t l i c h w e g w e r f e n d e r A r t g e b r a u c h t . Der Ausfall an A r b e i t s s t u n d e n am 1. Mai (ebenso a u c h am H i m m e l f a h r t s t a g ) m u ß h a l b e s t u n d e n w e i s e n a c h g e a r b e i t e t w e r den. Am 1. Mai w a r e n die A r b e i t e r v o n A n f a n g an darauf b e d a c h t , wie sie s i c h m ö g l i c h s t schnell d r ü c k e n könnten. Vor dem A u s m a r s c h s t a n d e n sie in Gruppen herum, um sich darüber zu besprechen. A l s ein V e r t r a u e n s r a t dazukam u n d fragte, wie denn die L e u t e hier ang e t r e t e n wären, etwa abteilungsweise, erhielt er die Antwort: Ne, nicht abteilungsweise, sondern g e s i n n u n g s w e i s e . " Die W a g e n b a u a b t e i l u n g h a t einen n e u e n A u f t r a g auf Tief ladewajgen b e k o m m e n . D a b e i h a n d e l t es sich w a h r s c h e i n l i c h um sogenannte K a n o n e n w a g e n . A u ß e r d e m w e r d e n vier Salonwagen g e b a u t , v o n denen drei für K e m a l A t a t ü r k u n d einer für Adolf H i t l e r b e s t i m m t sein soll. D e r W a g e n für H i t l e r ist ganz besonderen Z e r r e i ß p r o b e n u n t e r z o g e n w o r d e n und w i r d mit einem irrsinnigen Prunk a u s g e s t a t t e t , so daß s i c h sogar die M e i s t e r d a r ü b e r schon a u f g e r e g t h a b e n . ... Sopade, 2. Jg. (1935), S. 794 (Juli)
ZSg.
101/5/168/Nr.
1332
24. M a i
1935
Am 6. J u n i b e g i n n t ein Prozess S c h ö n e w a l d , der als
staatlicher
L o t t e r i e e i n n e h m e r vor Jahren u m f a n g r e i c h e Betrügereien
begangen
hat. Die D N B . - B e r i c h t e über d i e s e n P r o z e s s können g e b r a c h t w e r d e n . J e d o c h sollen V o r a n k ü n d i g u n g e n u n d eine allzugrosse
Aufmachung
d i e s e s P r o z e s s e s unterbleiben, um n i c h t d i e staatlichen
Interes-
sen zu g e f ä h r d e n . s. a. ZSg. 110/1/71 v. 24. Mai 1935 ZSg. 102/1/45 (2) v. 24. M a i 1935: In Essen b e g i n n t d e m n a e c h s t ein Prozess gegen d e n e h e m a l i g e n L o t t e r i e - E i n n e h m e r S c h o e n w a l d w e g e n umfangreicher U n t e r s c h l a g u n g e n . Um das V e r t r a u e n d e s P u b l i k u m s zur staatlichen L o t t e r i e n i c h t zu erschuettern, w i r d geb e t e n , ...
ZSg.
101/5/168/Nr.
1333
24. M a i
1935
Die A u s l a n d s p r e s s e stellt jetzt alle m ö g l i c h e n Fragen in E r g ä n z u n g der F ü h r e r r e d e . Die deutsche P r e s s e ist nicht befugt, v o n sich aus d i e s e F r a g e n zu beantworten.
24.05.1935
- 313 s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ADAP,
102/1/45 (3) v. 24. Mai 1935 110/1/72 v. 24. Mai 1935 102/1/53 (1) v. 22. Mai 1935 102/1/48 (4) v. 25. Mai 1935 102/1/44 (1) v. 27. (Mai) [Juni] 1935 Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 102, 108, 111
ZSg. 101/5/168/Nr. Aus dem A u s l a n d
1334
24. Mai
1935
k o m m e n M e l d u n g e n n a c h D e u t s c h l a n d , dass eine Ber-
liner D e l e g a t i o n n a c h Bukarest a b g e r e i s t ist, um einen d e u t s c h rumänischen Nichtangriffspakt vorzubereiten. Diese
Nachrichten
treffen n i c h t zu, v i e l m e h r h a n d e l t es sich bei d i e s e n V e r h a n d l u n gen um d e n Bezug v o n Mais, der n e u g e r e g e l t w e r d e n s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
soll.
102/1/45 (4) v. 24. Mai 1935 110/1/72 v. 24. M a i 1935 101/5/152/Nr. 1305 v. 10. M a i 1935 102/1/4 Μ (1) ν. 6. Mai 1935 101/5/198/Nr. 1394 v. 18. J u n i 1935
Die V e r r e c h n u n g s a b k o m m e n w u r d e n am 24. u n d 29. Mai u n t e r z e i c h n e t Bei dem am 4. J u n i 1935 a b g e s c h l o s s e n e n d e u t s c h - r u m ä n i s c h e n H a n d e l s a b k o m m e n ging es um d e n A u s t a u s c h v o n Ö l g e g e n "industrielle E r z e u g n i s s e " (vgl. Keesing 1935, 2075 A). Die d e u t s c h - r u m ä n i s c h e n A b m a c h u n g e n M i t t e i l u n g der d e u t s c h e n A b o r d n u n g HHN, Nr. 242 v. 25. Mai 1935, S. 1 ADAP, S e r i e C, Bd. IV, 1, Nr. 110
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 6 8 / N r .
1335
24. M a i
1935
Die Z e i t s c h r i f t "Deutsche Z u k u n f t " b r i n g t in ihrer nächsten Sonntagsnummer einen A r t i k e l mit d e m T i t e l : " A b e s s i n i e n - ein neues M a r o k k o " , D i e s e r A r t i k e l soll nicht ü b e r n o m m e n werden. s. a. ZSg. 102/1/45 (5) v. 24. Mai 1935 ZSg. 110/1/72 V. 24. Mai 1935 ZSg. 101/5/170/Nr. 1346 v. 25. M a i
1935
Max G r ü h l , ehemals L e i t e r der D e u t s c h e n Ä t h i o p i e n - E x p e d i t i o n : A b e s s i n i e n , ein n e u e s Marokko? N a c h u n s e r e r A u f f a s s u n g kann D e u t s c h l a n d in d e m S t r e i t um A b e s sinien u n t e r d e n g e g e b e n e n U m s t ä n d e n nur n e u t r a l bleiben. W i r verö f f e n t l i c h e n a b e r d e n folgenden A u f s a t z um d e r v i e l e n , zum T e i l
24.05.1935
314 -
wenig bekannten Tatsachen willen, die er enthält, und die den außerordentlichen Anteil deutscher Kulturarbeit an der Erschließung des Landes nachweisen. ... Von jener Zeit an bis in die Gegenwart ist die gerade und korrekte Linie der Beziehungen zwischen Abessinien und Deutschland nicht unterbrochen worden. Während des Weltkrieges hat, wie gesagt, seitens des damaligen Kaisers Jassu sogar die Absicht bestanden, aktiv für uns in den Kampf einzugreifen. Wenn diese Tatsache heute auch nur geschichtliches Interesse hat, so ergibt sich doch aus ihr, wie groß von jeher das Interesse für Deutschland in Abessinien war. Lidj Jassu ist an der Sympathie für unser Vaterland zugrunde gegangen, auch ein Opfer des Weltkriegs für Deutschland. ... Deutsche Zukunft, Nr. 21 v. 26. Mai 1935, S. 5 Deutsche Zukunft (1933 - 1940), Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft und Kultur, Aufl. 24 000 (Sperling, 59. Ausg. 1935, S. 220). Der Hauptschriftleiter Fritz Klein hatte die "Deutsche Allgemeine Zeitung wegen eines mißliebigen außenpolitischen Kommentars im April 1933 verlassen müssen.
ZSg. 101/5/168/Nr. 1336
24. Mai 1935
Es wird noch einmal daran erinnert, dass Bilder über den Neubau des Reichsluftfahrtministeriums nicht gebracht werden dürfen, gleichgültig von welcher Seite sie kommen. s. a. ZSg. 110/1/72 v. 24. Mai 1935 ZSg. 102/1/45 (6) v. 24. Mai 1935: ... Zwei Berliner Zeitungen haetten das Verbot nicht beachtet (ein Bild erschien vorgestern im "Voelkischen Beobachter"). s. a. ZSg. 102/1/59 (2) v. 3. Mai 1935 ZSg. 101/6/59/Nr. 1565 v. 19. August 1935 Weder in der Norddeutschen, Süddeutschen noch in der Münchener Ausgabe des VB ist das Bild nachweisbar. Gigantische Bauten wachsen und verändern das Gesicht der Reichshauptstadt Die äußere Wandlung Berlins Berliner illustrierte Nachtausgabe, Nr. 110 v. 13. Mai 1935, S. 5
ZSg. 101/5/168/Nr. 1337
24. Mai 1935
Süddeutsche Zeitungen bringen in ihrem Handelsteil verschiedentlich Polemiken gegen die englische Kohle. Derartige Polemiken sollen nicht aufgegriffen werden, da die deutsch-englischen Kohlenabkommen noch in Kraft sind und die Regierung nicht beabsichtigt, hier Aenderungen vorzunehmen.
24.05.1935
- 315 -
s. a. ZSg. 110/1/72 v. 24. M a i 1935 ZSg. 102/1/45 (7) v. 24. Mai 1935: ... V e r s c h i e d e n e sueddeutsche Z e i t u n g e n b r i n g e n P o l e m i k e n g e g e n d i e e n g l i s c h e Kohle, indem sie u. a. die A u f f o r d e r u n g an die K o h l e h a e n d l e r r i c h t e n , nur deutsche Kohle zu v e r k a u f e n , u n d ankuendigen, die G r o s s b e t r i e b e anzuprangern, die a u s l a e n d i s c h e Kohle v e r w e n d e n . ... Am 13. A p r i l 1933 w a r ein d e u t s c h - e n g l i s c h e s H a n d e l s a b k o m m e n abg e s c h l o s s e n w o r d e n , in d e m d a s E i n f u h r k o n t i n g e n t für e n g l i s c h e Kohle v o n b i s h e r 100.000 auf 180.000 t m o n a t l i c h e r h ö h t w u r d e (vgl. Das A r c h i v , A p r i l 1933, S. 311f.).
ZSg. 101/5/168/Nr.
1338
24. Mai
1935
Die Z e i t u n g e n w e r d e n darauf a u f m e r k s a m gemacht, d a s s es sich bei den R e d e n des S t e l l v e r t r e t e r s des Führers in H a m b u r g u n d A l t o n a
^
nicht um p o l i t i s c h e R e d e n handelt, sondern l e d i g l i c h um F e s t a n sprachen. A u f s e h e n e r r e g e n d e M i t t e i l u n g e n sind d a h e r n i c h t zu erwarten. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
1.05
Bresl.
1.00
Chemn.
1.50
s. a. ZSg. 102/1/45 (8) v. 24. Mai 1935 ZSg. 110/1/72 v. 24. M a i 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 0 / N r . 1343 v. 25. M a i
1935
^ Es h a n d e l t sich n i c h t um d e n H a m b u r g e r V o r o r t , s o n d e r n u m die w e s t f ä l i s c h e Stadt A l t e n a . D o r t weihte Heß eine J u g e n d h e r b e r g e ein. In H a m b u r g e r ö f f n e t e er d i e L u f t f a h r t w e r b e w o c h e u n d s p r a c h auf d e m "Tag d e r d e u t s c h e n S e e f a h r t " (vgl. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 5 6 / N r . 1316 v. 14. M a i 1935). " V e r s t e h e n von M e n s c h zu M e n s c h " E i n w e i h u n g der d e u t s c h e n W e l t - J u g e n d h e r b e r g e Burg A l t e n a ... " V i e l l e i c h t g e h t d u r c h d i e s e J u g e n d h e r b e r g e e i n m a l der eine oder andere J u n g e , d e r später zu d e n M a ß g e b e n d s t e n seines V o l k e s gehört. U n d v i e l l e i c h t e n t s i n n t er sich als M a n n in e r n s t e n Stunden, die d e n F r i e d e n zwischen den V ö l k e r n b e d r o h e n m ö g e n , e i n s t i ger sorgloser f r ü h e r e r T a g e d e s Z u s a m m e n l e b e n s in d i e s e m H e i m m i t jungen K a m e r a d e n a n d e r e r N a t i o n e n . V i e l l e i c h t v e r m a g er d a n n ein schweres Unglück für die b e t r o f f e n e n L ä n d e r , ja für die M e n s c h heit zu v e r h i n d e r n . D a n n hat d i e s e Burg u n e n d l i c h e n S e g e n gebracht. HHN, Nr. 243 v. 26. M a i 1935, S. 2 s. a. HHN, Nr. 242 v. 25. Mai 1935, S. 5
- 316 -
24.05.1935 ZSg. 101/5/169/Nr.
1339
24. Mai
1935
DNB-Ruridruf v o m 24. Mai 1935 Es wird d a r a n erinnert, dass Zahlenangaben über
Sterilisationen
zu u n t e r b l e i b e n h a b e n . Diese V o r s c h r i f t ist u n t e r allen
Umständen
durchzuführen. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
9.15
Brsl.
7.53
Chmn.
brfl
s. a. ZSg. 110/1/73 v. 24. Mai 1935: W i r h a t t e n h e u t e v o r m i t t a g aus der Z e i t s c h r i f t "Die D e u t s c h e J u s t i z " Z i f f e r n über die S t e r i lisationen v e r ö f f e n t l i c h t , nachdem erst vor w e n i g e n T a g e n extra vom J u s t i z m i n i s t e r i u m darauf aufmerksam ((gemacht)) w o r d e n war. A u c h DNB h a t t e e i n e n längeren Auszug gefunkt. H e u t e a b e n d ist d a n n plötzlich durch das Propagandaministerium die Veröffentlichung untersagt w o r d e n . s. a. ZSg. 102/1/47 (2) v. 4. Juli 1935 A m t s g e r i c h t s r a t M a ß f e i l e r im R e i c h s J u s t i z m i n i s t e r i u m : Die A u s w i r k u n g e n des Gesetzes zur Verhütung e r b k r a n k e n N a c h w u c h s e s 7 Π (780) In d e n n a c h s t e h e n d e n Ubersichten w e r d e n die V e r h ä l t n i s s e der e i n z e l n e n E r b g e s u n d h e i t s o b e r g e r i c h t s b e z i r k e g e t r e n n t d a r g e stellt w e r d e n . Ü b e r s i c h t I g i b t einen Ü b e r b l i c k ü b e r d i e Zahl der eingegangenen A n t r ä g e , n a c h G e s c h l e c h t e r n g e t r e n n t , und gibt ferner A u s k u n f t ü b e r d a s Verhältnis, in d e m die g e s t e l l t e n A n t r ä g e zur Zahl d e r B e v ö l k e r u n g d e s Bezirks stehen. Ü b e r s i c h t II g i b t A u s kunft über d i e Z a h l der erledigten Anträge; zunächst w e r d e n - w i e der n a c h G e s c h l e c h t e r n getrennt - die Z a h l e n der d u r c h A n o r d n u n g der U n f r u c h t b a r m a c h u n g erledigten A n t r ä g e m i t g e t e i l t , d a n n d i e Zahlen der d u r c h A b l e h n u n g des Antrags und s c h l i e ß l i c h der auf andere W e i s e e r l e d i g t e n Sachen. Ubersicht III läßt ersehen, welcher Hundertsatz d e r eingegangenen Anträge s a c h l i c h e r l e d i g t ist und in welchem V e r h ä l t n i s d i e erfolgreichen zu den e r f o l g l o s e n A n t r ä g e n stehen. Ü b e r s i c h t IV befaßt sich mit d e n g e g e n d i e A n o r d n u n g der U n f r u c h t b a r m a c h u n g erhobenen B e s c h w e r d e n (eingegangene B e s c h w e r d e n n a c h Zahl und H u n d e r t s a t z ; erledigte B e s c h w e r d e n ; Zahl der e r f o l g reichen B e s c h w e r d e n m i t A n g a b e des H u n d e r t s a t z e s ; Zahl der e r f o l g losen B e s c h w e r d e n ) . Übersicht V schließlich gibt A u s k u n f t über die Beschwerden g e g e n die Ablehnung der U n f r u c h t b a r m a c h u n g (eingegangene B e s c h w e r d e n n a c h Zahl u n d H u n d e r t s a t z ; e r l e d i g t e B e s c h w e r d e n ; erfolgreiche u n d erfolglose Beschwerden). Bei den 205 E r b g e s u n d h e i t s g e r i c h t e n sind bis zum 31. D e z e m b e r 1934 84 525 A n t r ä g e auf U n f r u c h t b a r m a c h u n g e i n g e g a n g e n . In 42 903 F ä l len ist d i e U n f r u c h t b a r m a c h u n g von Männern, in 41 622 F ä l l e n die U n f r u c h t b a r m a c h u n g v o n Frauen beantragt worden. D a das D e u t s c h e R e i c h ohne das S a a r l a n d etwa 65 200 000 E i n w o h n e r hat, e n t f a l l e n auf je 1 000 E i n w o h n e r im Durchschnitt 1,30 A n t r ä g e , oder 1 A n t r a g auf 771,2 E i n w o h n e r . Die A n t r ä g e v e r t e i l e n s i c h auf die e i n z e l n e n Bezirke d e r E r b g e s u n d h e i t s o b e r g e r i c h t e wie folgt: ... (782) W e n n wir das E r g e b n i s d e s ersten Jahres deutscher E r b g e s u n d h e i t s g e r i c h t s -
24-/25.05.1935
- 317 -
barkeit ü b e r b l i c k e n , so b l e i b t nur die F e s t s t e l l u n g übrig, daß alle an der D u r c h f ü h r u n g des Gesetzes B e t e i l i g t e n , R i c h t e r w i e Ärzte, ihre g a n z e K r a f t in d e n Dienst der g r o ß e n Sache g e s t e l l t haben und bemüht g e w e s e n sind, d a z u beizutraeen, d a ß d i e Erbkrankheiten m ö g l i c h s t b a l d v o m d e u t s c h e n Volke gebannt w e r d e n . Deutsche Justiz, 97. Jg. (1935), Ausg. A, Nr. 21 v. 24. Mai S. 780-782 s. a. R 43 11/468, S 4 1 - 4 3 a
Bestellungen aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z v. 25. Mai ZSg. 101/5/170/Nr.
1340
25. Mai
1935,
1935.
1935
Die Zeitungen w e r d e n d a r a n erinnert, dass es u n e r w ü n s c h t ist, die öffentliche A u f m e r k s a m k e i t auf S p i o n a g e f r a g e n zu lenken.
Dadurch
kann eine S c h ä d i g u n g d e r L a n d e s i n t e r e s s e n entstehen. D i e s e r sichtspunkt ist a u c h bei F i l m k r i t i k e n zu b e r ü c k s i c h t i g e n .
Ge-
Wenn
irgendwo Filme g e z e i g t u n d v o n der Zensur erlaubt w e r d e n , in d e n e n S p i o n a g e f r a g e n b e h a n d e l t w e r d e n , so ist in der Kritik v o n d i e s e r Tatsache keine N o t i z zu n e h m e n , sondern der Film nur
künstlerisch
zu bewerten. s. a. ZSg. 102/1/48 (3) v. 25. M a i 1935: Das R e i c h s k r i e g s m i n i s t e rium hat die W e i s u n g erteilt, in F i l m b e s p r e c h u n g e n ueber solche in- oder a u s l a e n d i s c h e n Filme, in d e n e n S p i o n a g e f a e l l e b e h a n d e l t werden, d e n j e w e i l i g e n S p i o n a g e t e i l unter a l l e n U m s t a e n d e n n i c h t zu eroertern. Erst d u r c h die F i l m k r i t i k selbst w e r d e das P u b l i k u m oft auf den S p i o n a g e f a l l b e s o n d e r s a u f m e r k s a m und d i e K r i t i k m a c h e so d e n Film erst zu einer Sensation. Am 12. A p r i l 1935 w u r d e die d e u t s c h - ö s t e r r e i c h i s c h e K o p r o d u k t i o n "Lockspitzel A s e w " (Regie: P h i l Jutzi, D a r s t e l l e r : Fritz R a s p , Olga T s c h e c h o w a , W o l f g a n g L i e b e n e i n e r , S i e g f r i e d S c h ü r e n b e r g u. a.) in Berlin u r a u f g e f ü h r t (vgl. Der A n g r i f f , Nr. 88 v. 13. A p r i l 1935, S. 4. DAZ (R. Α.), Nr. 175-176 v. 14. A p r i l 1935, S. 7). Im M i t t e l p u n k t d e s Filmes, der im zaristischen R u ß l a n d spielt, steht ein Doppelagent. In d e r F i l m k r i t i k d e s " F i l m - K u r i e r " wird A s e w als " F ü h r e r einer T e r r o r - G r u p p e und M i t a r b e i t e r der G e h e i m p o l i z e i " b e z e i c h n e t (vgl. Film-Kurier, Nr. 88 v. 13. A p r i l 1935, S. 2). Aus der Z e i t u n g s - A n z e i g e des V e r l e i h s zur U r a u f f ü h r u n g ; Lockspitzel Asew Der größte und g e h e i m n i s v o l l s t e Spion u n d V e r r ä t e r aller Z e i t e n / A u s z u g aus d e n b e g e i s t e r t e n K r i t i k e n : ... Film-Kurier, Nr. 87 v. 12. A p r i l 1935, S. 4
25.05.1935 ZSg. 101/5/170/Nr.
- 318 1341
25. Mai
1935
Das V e r b o t einer Diskussion über die K o n s u m g e n o s s e n s c h a f t e n d u r c h die V e r a b s c h i e d u n g des n e u e n Gesetzes h i n f ä l l i g
ist
geworden.
J e d o c h w i r d d r i n g e n d gebeten, jede B e s p r e c h u n g im R a h m e n des beispielhaften A r t i k e l s des D. H. D. zu h a l t e n und insbesondere
jeden
Hinweis zu v e r m e i d e n , als ob das Gesetz einen ersten Schritt
zur
restlosen B e s e i t i g u n g der K o n s u m g e n o s s e n s c h a f t e n d a r s t e l l e , was nicht den T a t s a c h e n
entspricht.
s. a. ZSg. 102/1/45 (9) v. 24. Mai 1935: ... V e r t r a u l i c h wurde zur E r g a e n z u n g der offiziellen Notiz n o c h e r w a e h n t , dass der Betrag von 60 Mill, n a c h S c h a e t z u n g der a m t l i c h e n S t e l l e n fuer ausreichend zur S a n i e r u n g der g e f a e h r d e t e n V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f ten g e h a l t e n werde. Er stelle zunaechst das A e u s s e r s t e an H i l f e dar, die d a s R e i c h n o c h g e w a e h r e n koenne. s. a. ZSg. 101/5/165/Nr. 1328 v. 22. M a i 1935 ZSg. 101/5/202/Nr. 1399 v. 21. J u n i 1935 HHN, Nr. 240 v. 24. Mai 1935 (Α. Α.), S. 2 Gesetz ü b e r V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n (.Privattelegramm d e r "Frankfurter Z e i t u n g " ) Die R e i c h s r e g i e r u n g hat ... ein "Gesetz ü b e r V e r b r a u c h e r g e n o s s e n schaften" b e s c h l o s s e n , das d e n R e i c h s m i n i s t e r d e r F i n a n z e n ermächtigt, zur Erleichterung d e r A u f l ö s u n g , i n s b e s o n d e r e zur Sicherung der Spareinleger, bis zu 60 M i l l i o n e n R e i c h s m a r k solchen V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n zur V e r f ü g u n g zu stellen, die lebensunfähig sind u n d m i t Zustimmung des R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r s bis zum 31. D e z e m b e r 1935 ihre A u f l ö s u n g b e s c h l i e ß e n . ... FZ, Nr. 264 v. 25. M a i 1935, S. 1
ZSg. 101/5/170/Nr.
1342
25. Mai
1935
Im Z u s a m m e n h a n g mit den M e l d u n g e n über die e n g l i s c h e
Regierungs-
umbildung soll jede Kritik an d e n f ü h r e n d e n e n g l i s c h e n keiten
Persönlich-
unterbleiben.
Baldwin wird MacDonalds Nachfolger N a c h einer R e u t e r m e l d u n g steht nunmehr u n z w e i f e l h a f t fest, daß n o c h vor A b l a u f der P f i n g s t f e r i e n des P a r l a m e n t s B a l d w i n an S t e l le M a c D o n a l d s d e n Posten des M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n ü b e r n e h m e n wird. Der G r u n d für d i e s e n Wechsel sei die F e s t s t e l l u n g des A u g e n a r z t e s , daß M a c D o n a l d s A u g e n den A n s t r e n g u n g e n , die mit seinem j e t z i g e n Amt v e r b u n d e n sind, nicht g e w a c h s e n seien. ... FZ, Nr. 263 v. 24. M a i 1935, S. 2
- 319 ZSg. 101/5/170/Nr. 1343 Die Reden, die Minister Heß
25.05.1935
25. Mai 1935 in Altena und Hamburg hält, dürfen
nur im D.N.B.-Text veröffentlicht werden. s. a. ZSg. 101/5/168/Nr. 1338 v. 24. Mai 1935 Rudolf Heß dankt dem deutschen Seefahrer 150 000 auf der Moorweide ... Der Stellvertreter des Führers wandte sich dann an diejenigen seiner Volksgenossen und Kameraden, die bald als Waffenträger des deutschen Volkes ihren Dienst im Heere leisten werden: "Ich weiß, daß Ihr in jeder Uniform seid, was Ihr wart und bleiben werdet, Kämpfer für Adolf Hitler. Ich weiß, Ihr werdet als Soldaten des nationalsozialistischen Volksheeres ebenso Eure Pflicht tun für Deutschland, wie Ihr es bisher in Euren Formationen getan habt. Und ich weiß auch, Ihr alle freut Euch auf diese Zeit. Partei und Heer sind nach dem Willen des Führers die Säulen des nationalsozialistischen Reiches. Jeder, der den Rock der soldatischen Ehre in grau und blau wieder tragen darf, vergesse niemals, daß erst die nationalsozialistische Bewegung unter ihrem Führer es ermöglicht hat, wieder eine Wehrmacht aufzubauen, ..." HHN, Nr. 244 v. 27. Mai 1935, S. 1-2
ZSg. 101/5/170/Nr. 1344
25. Mai 1935
Das Geleitwort des Ministers Goebbels zum "Tage der deutschen Seefahrt" soll, sofern es noch nicht veröffentlicht ist, heute abend veröffentlicht werden. Das Geleitwort ist durch D.N.B, verbreitet. s. a. ZSg. 101/5/156/Nr. 1316 v. 14. Mai 1935 ZSg. 101/5/172/Nr. 1349 v. 25. Mai 1935 Goebbels zum "Tage der deutschen Seefahrt" "Das Bestehen einer starken eigenen Handelsflotte ist lebenswichtig für die Nation, gez. Dr. Goebbels" HHN, Nr. 242 v. 25. Mai 1935 (Α. Α.), S. 1 s. a. SZ, Nr. 263 v. 25. Mai 1935, S. 2
ZSg. 101/5/170/Nr. 1345
25. Mai 1935
Das Verbot einer Veröffentlichung von Kursen über die Gemeindeumschuldungsanleihe wird hiermit aufgehoben. Vom 27. ds. Mts. ab wird von der Berliner Börse ein offizieller Kurs notiert werden, der von den Zeitungen auch veröffentlicht werden soll.
- 320 -
25.05.1935
s. a. ZSg. 110/1/74 v. 27. Mai 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 6 9 / N r . 1153 v. 2. März
1935
Von den Börsen Tendenz: still u n d unsicher ... E r s t m a l s h a l b a m t l i c h n o t i e r t wurde d i e K o m m u n a l e U m s c h u l d u n g s anleihe m i t 89 G e l d , 89 3/4 Brief, also einem M i t t e l k u r s von 89 3/4. Dies war g e g e n ü b e r Samstag etwas schwächer. ... FZ, Nr. 269 v. 28. M a i 1935, S. 5 K u r s v e r ö f f e n t l i c h u n g der U m s c h u l d u n g s a n l e i h e DAZ CR. Α.), Nr. 242-243 v. 26. Mai 1935, S. 20
ZSg. 101/5/170/Nr. Besonders
1346
25. Mai
1935
wichtig!
Es w i r d n o c h einmal m i t N a c h d r u c k darauf v e r w i e s e n , dass m i t tiger W i r k u n g a l l e Angriffe auf Italien ohne A u s n a h m e
sofor-
einzustellen
sind. Das b e z i e h t s i c h nicht nur auf die a b e s s i n i s c h e Frage,
son-
dern auf die g e s a m t e italienische Politik ü b e r h a u p t . Dieses V e r b o t ist a u c h in A n w e n d u n g zu b r i n g e n soweit d u r c h ö s t e r r e i c h i s c h e gen d i e i t a l i e n i s c h e Politik berührt wird. Eine
Fra-
Auseinandersetzung
mit O e s t e r r e i c h im Rahmen der b e k a n n t e n A n w e i s u n g
ist n a c h w i e vor
zulässig, j e d o c h darf dadurch nicht eine P o l e m i k g e g e n I t a l i e n entwickelt werden. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
12.50
Brsl. Cheran.
"
s. a. ZSg. 102/1/48 (2) v. 25. Mai 1935: ... M i t N a c h d r u c k wurde diese A n w e i s u n g h e u t e dahin ausgedehnt, d a s s "in Z u k u n f t in aller Form und auf a l l e n G e b i e t e n jegliche R e i b e r e i m i t Italien zu verm e i d e n ist". Auf a u s d r u e c k l i c h e Frage wurde e r w i d e r t , dass d i e s auch fuer die S u e d t i r o l e r A n g e l e g e n h e i t e n G e l t u n g habe. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ADAP,
1 0 1 / 5 / 1 5 2 / N r . 1309 v. 10. M a i 1935 102/1/4 (3) v. 23. M a i 1935 110/1/74 v. 27. Mai 1935 101/5/175/Nr. 1355 v. 28. Mai 1935 Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 121, 124
M u s s o l i n i lehnt E i n i g u n g m i t A b e s s i n i e n SZ, Nr. 262 v. 25. M a i 1935, S. 1
ab
- 321 -
25.05.1935
Der Kladderadatsch, 88. Jg. (1935), Nr. 22 v. 2. Juni 1935 w u r d e wegen seiner M u s s o l i n i - K a r i k a t u r auf dem T i t e l b l a t t k o n f i s z i e r t (vgl. T h e Times, Nr. 47,080 v. 3. Juni 1935, S. 13).
m4 2 M B
- 322 -
25.05.1935
ZSg. 101/5/171/Nr. 1347
25. Mai 1935
Bestellungen aus der Pressekonferenz v. 25. Mai 1935. Meldungen Uber die bevorstehenden Flottenverhandlungen in London zwischen England und Deutschland dürfen nicht veröffentlicht werden. Auch dürfen keine Auslandsstimmen gebracht werden. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
12.50
Brsl. Chemn.
"
s. a. ZSg. 102/1/48 (1) v. 25. Mai 1935 ZSg. 102/1/44 (3) v. 4. Mai 1935 ZSg. 101/5/176/Nr. 1359 v. 29. Mai 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 100, 104 Der endgültige Termin für die Verhandlungen wurde am 25. Mai festgelegt (vgl. 0. Hauser, England und das Dritte Reich, Bd. 1, Stuttgart 1972, S. 132). Sie begannen am 4. Juni 1935. Zu den Einzelheiten der Vorbereitungen und Vorgespräche s. Ν. T. Wiggershaus, Der deutsch-englische Flottenvertrag vom 18. Juni 1935, phil. Diss. Bonn 1972, S. 319ff.
D.N.B.-Rundruf v. 25. Mai 35. ZSg. 101/5/172/Nr. 1348
25. Mai 1935
Ueber Vorgänge im Arbeitsdienstlager Bernau darf von der Presse zunächst nichts gebracht werden. Gesehen: D.
Hbg.
9.15
Brsl.
7.25
Chemn. brfl. In geistiger Umnachtung erschossen In einem plötzlichen Anfall geistiger Umnachtung erschoß am Samstag nachmittag in Bernau der Führer der dortigen Arbeitsdienstgruppe Bernatek den praktischen Arzt Dr. Möller, als dieser ihn einer Anstalt zuführen wollte. Bernatek erschoß sich darauf selbst. FZ, Nr. 269 v. 28. Mai 1935, S. 2
25.05.1935
323 ZSg. 101/5/172/Nr. 1349
25. Mai 1935
Sämtliche beim Tag der Deutschen Seefahrt gehaltenen Reden dürfen nur in der D.N.B.-Fassung veröffentlicht werden. Gesehen: D., Κ
Hbg.
9.15
Brsl.
8.40
Chemn. brfl s. a. ZSg. 101/5/168/Nr. 1338 v. 24. Mai 1935 Seefahrt Künder der Kraft des Reiches! ΜΗΝ, Nr. 1kl v. 25. Mai 1935, S. 1-2 Goebbels über die Friedensmission des deutschen Seemanns Riesenkundgebung in der Hanseaten-Halle Goebbels vor 30 000: "Der Seemann Gesandter seines Volkes" HHN, Nr. 243 v. 26. Mai 1935, S. 1-2 Rudolf Heß dankt dem deutschen Seefahrer HHN, Nr. 244 v. 27. Mai 1935, S. 1-2
ZSg. 102/1/48 (4)
25. Mai 1935
Sie werden gesehen haben, dass die gestrigen Abendblaetter die sieben vom "Daily Telegraph" formulierten Fragen ziemlich gross aufgemacht haben. In der Pressekonferenz meinte man heute, dass dies mit Ruecksicht auf die gestrige Anweisung, dass die deutsche Presse die vom Ausland gestellten Fragen nicht beantworten koenne, auch nicht die richtige Aufmachung gewesen sei. So werde naemlich der Leser zu der Frage gezwungen, was nun Deutschland wohl antworten werde. Bemaengelt wurde, dass einige, allerdings wenige Zeitungen negative Kritik an den Leistungen der englischen Regierung geuebt haetten. Das entspreche nicht den allgemeinen Richtlinien s. a. ZSg. 101/5/168/Nr. 1333 v. 24. Mai 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 102, 122 Die sieben Fragen waren eine diplomatische Anfrage der englischen Regierung.
- 324 -
25./26.05.1935
Daily T e l e g r a p h , 1855 gegr., L o n d o n e r C i t y b l a t t , gemäßigt k o n s e r vativ, im K a r t e l l v e r h ä l t n i s zu "Echo d e P a r i s " in Paris und zum "Corriere d e l l a Sera" in Mailand. E i g e n t ü m e r und V e r l e g e r Sir William u n d G o m e r Berry und Sir E d w a r d Iliffe (Hdb. d. öffentl. Lebens, 6. A u f l . 1931, S. 852). Vor e n g l i s c h e n Rückfragen in Berlin? "Daily T e l e g r a p h " zählt sieben Fragen auf - Die D o m i n i o n s sich ein SZ, Nr. 261 v. 24. Mai 1935, S. 2 s. a. DAZ (R. Α . ) , Nr. 240-241 v. 25. M a i 1935, S. 2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 3 / N r . D.N.B.-Rundruf
1350
(26. M a i
schalten
1935)
9 U h r 5.
Die Z e i t u n g e n w e r d e n darauf h i n g e w i e s e n , d a s s der Tag der
Seefahrt
k e i n e s w e g s e i n e n m a c h t - und seepolitischen C h a r a k t e r hat. Der T a g der S e e f a h r t ist eine Zusammenkunft zu einer E h r u n g der A n g e h ö r i gen der S e e f a h r t , die schon vor der M a c h t ü b e r n a h m e für d e n N a t i o n a l s o z i a l i s m u s g e w i r k t haben. Er ist rein i n n e n p o l i t i s c h D.,K.
Hbg.
9.15
Bresl.
2.00
bedingt.
C h e m n . brief 1. s. a. ZSg. 101/5/172/Nr. 1349 v. 25. M a i ZSg. 101/5/186/Nr. 1379 v. 7. J u n i
DNB. R u n d r u f v.
1935 1935
26.5.35.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 4 / N r .
1351
26. M a i
1935
Ueber das M o t o r r a d u n g l ü c k am S o n n t a g v o r m i t t a g auf der A v u s nichts v e r ö f f e n t l i c h t
werden.
darf
26./27.05.1935
- 325 -
S c h w e r e r Unfall auf d e r Avus v o r Beginn des R e n n e n s A m S o n n t a g v o r m i t t a g g e g e n 10.15 Uhr ereignete sich in der S ü d schleife der A v u s ein schweres Unglück. Ein M o t o r r a d f a h r e r v e r l o r p l ö t z l i c h auf n o c h u n g e k l ä r t e W e i s e die G e w a l t über seine M a s c h i n e : Diese ü b e r s c h l u g sich und raste führerlos in die R e i h e n eines für das b e v o r s t e h e n d e A v u s r e n n e n a n g e t r e t e n e n S a n i t ä t e r s t u r m e s d e r SA h i n e i n . Sie r i c h t e t e d o r t schweres U n h e i l an. W ä h r e n d der F ü h r e r des M o t o r r a d s m i t leichteren V e r l e t z u n g e n d a v o n k a m , w u r d e der 2 1 j ä h r i g e S A - M a n n H e i n r i c h W ü r t e n b e r g auf der Stelle getötet, der 2 4 j ä h r i g e S A - M a n n Leo P o d e m s k i erlitt schwere innere V e r l e t z u n g e n sowie e i n e n s c h w e r e n S c h ä d e l b r u c h . Er wurde sofort in das H i l d e g a r d K r a n k e n h a u s g e b r a c h t und schwebt in L e b e n s g e f a h r . D r e i a n d e r e SAM ä n n e r w u r d e n leicht v e r l e t z t u n d k o n n t e n n a c h A n l e g e n v o n V e r b ä n den im H i l d e g a r d - K r a n k e n h a u s w i e d e r e n t l a s s e n w e r d e n . Das sofort an der U n f a l l s t e l l e e r s c h i e n e n e U n f a l l k o m m a n d o der P o l i z e i h a t die E r m i t t l u n g e n zur K l ä r u n g der S c h u l d f r a g e a u f g e n o m m e n . FZ, N r . 269 v. 28. M a i 1935, S. 2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 4 / N r .
1352
Ueber das B o o t s u n g l ü c k
26. Mai
1935
im H a m b u r g e r - H a f e n , das sich auf dem P o n t o n
des D a m p f e r s H a m b u r g e r e i g n e t h a t , soll n i c h t s b e r i c h t e t G e s e h e n : D., K.
Hbg.
10 Uhr 10
Breslau
brfl.
Chemnitz
werden.
"
Der P a s s a g i e r d a m p f e r der B a l l i n - K l a s s e "Hamburg", d e r der Hapag g e h ö r t e , war n e b e n d e m P a n z e r s c h i f f "Deutschland die Haupta t t r a k t i o n im H a m b u r g e r - H a f e n w ä h r e n d des Tages der d e u t s c h e n S e e f a h r t . Am Sonntag, d e m 26. Mai, fand die offizielle P r e i s v e r t e i l u n g der s p o r t l i c h e n W e t t b e w e r b e an Bord der " H a m b u r g " statt (vgl. HHF, Nr. 146 v. 27. Mai 1935, S. 9). Ü b e r d a s Unglück w i r d auch in k e i n e m der H a m b u r g e r L o k a l b l ä t t e r berichtet.
ZSg. 102/1/44
(1)
27. (Mai)
[Juni]
1935
Fuer d i e A u f s a e t z e v o n Snowden und L l o y d George w u r d e um Beachtung gebeten.
- 326 -
27.05.1935
s. a. ZSg. 101/5/168/Nr. 1333 v. 24. M a i
1935
P h i l i p p S n o w d e n (1864 - 1937), b r i t i s c h e r P o l i t i k e r und A r b e i t e r führer der U n a b h ä n g i g e n Labour Party. Gewichtige Stimmen Snowden u n d L l o y d George für Hitlers R e d e Unter der Ü b e r s c h r i f t Hitler zeigt E u r o p a d e n W e g " v e r ö f f e n t l i c h t der e h e m a l i g e sozialistische Schatzkanzler S n o w d e n in der " S u n d a y Dispatch" e i n e n a u s f ü h r l i c h e n Artikel, in d e m es u. a. h e i ß t : "Hitlers g r o ß e R e d e h a t die europäische Lage u m g e w a n d e l t . Die P o litik, S i c h e r h e i t d u r c h Bündnisse und Pakte zu suchen, die das Ziel einer E i n k r e i s u n g Deutschlands d u r c h schwer b e w a f f n e t e N a t i o n e n v e r f o l g e n , kann jetzt nicht m e h r v e r t e i d i g t w e r d e n . Deutschlands Aufkündigung der Versailler Verbotsklauseln und die B e k a n n t g a b e s e i n e s Entschlusses, sich s e l b s t die R ü s t u n g s g l e i c h h e i t zu g e b e n , w i r d sich, falls die a n d e r e n M ä c h t e auf H i t l e r s Rede eingehen, w a h r s c h e i n l i c h als der g r ö ß t e B e i t r a g erweisen, der seit d e m K r i e g e im Interesse der e u r o p ä i s c h e n S i c h e r h e i t u n d des Friedens g e l e i s t e t worden ist. Ein freies u n d g l e i c h b e r e c h t i g tes D e u t s c h l a n d h a t keine Ursache, zu d e n W a f f e n zu g r e i f e n . " ... FZ, Nr. 269 v. 28. M a i 1935, S. 1-2
ZSg. 102/1/44
(2)
27. (Mai)
[Juni]
Ueber die R o b e r t Koch-Feier h a b e n wir e i n e n B e r i c h t
1935 ((schon)) im
Blatt. D e s h a l b nur n o c h zur Information: Dass h e u t e g e b e t e n wurde, die R e d e n v o n R o l l e und vom japanischen B o t s c h a f t e r nur im A u s z u g zu bringen, v o r a l l e m die v o n b e i d e n a u f g e z a e h l t e n
Gelehrtennamen
(Paul E h r l i c h u s w . ) wegzulassen u n d s t a t t d e s s e n z u sagen: "bekannte
Gelehrte".
s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 9
(1) v. 18. M a i
1935
W i l h e l m K o l l e (1868 - 1935), Geheimer M e d i z i n a l r a t , Prof., Dr. med., D i r e k t o r d e s Staatlichen Instituts für e x p e r i m e n t e l l e Therapie u n d d e s C h e m o t h e r a p e u t i s c h e n F o r s c h u n g s i n s t i t u t s " G e o r g S p e y e r - H a u s " (Frankfurt/M.). S p e z i a l a r b e i t s g e b i e t : E x p e r i m e n t e l l e B a k t e r i o l o g i e , Immunitätslehre. E h r e n m i t g l i e d d e s Instituts für I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n "Robert K o c h " (Berlin) (vgl. F ü h r e r l e x i k o n 1934/35, B e r l i n 1934, S. 251). Paul E h r l i c h (1854 - 1915), Chemiker u n d S e r u m f o r s c h e r , seit 1906 D i r e k t o r d e s I n s t i t u t s für e x p e r i m e n t e l l e T h e r a p i e in F r a n k f u r t / M . (s. o.), 1908 N o b e l p r e i s , Schöpfer der m o d e r n e n C h e m o t h e r a p i e . Die R o b e r t K o c h - G e d e n k f e i e r in Berlin Erneuerung u n d Etweiterung der R o b e r t - K o c h - S t i f t u n g ( P r i v a t t e l e g r a m m d e r "Frankfurter Zeitung") ... Die v o n P r o f . H e t s c h (Frankfurt) v e r l e s e n e G e d ä c h t n i s r e d e d e s v e r s t o r b e n e n G e h . M e d i z i n a l r a t Prof. Dr. K o l l e ( F r a n k f u r t ) ist b e titelt: " R o b e r t Koch, eine W ü r d i g u n g seines L e b e n s w e r k e s für d i e
- 327 -
27./28.05.1935
Erkennung, V e r h ü t u n g u n d Heilung der I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n . " In der Rede h e i ß t es u. a. : ... "Die Kochsche Schule b e g r ü n d e t e am Institut für I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n die m o d e r n e I m m u n i t ä t s l e h r e . Emil v o n B e h r i n g , R i c h a r d P f e i f f e r , P a u l Ehrlich, A u g u s t v. W a s sermann m ü s s e n hier g e n a n n t w e r d e n . " ... A u c h K o c h habe, so erklärte der B o t s c h a f t e r nicht nur im N a m e n Japans, s o n d e r n des gesamten A u s l a n d e s , d a z u b e i g e t r a g e n , das Band, das d i e V ö l k e r der Erde m i t e i n a n d e r v e r b i n d e t , n o c h enger zu knüpfen. ... FZ, Nr. 268 v. 27. M a i 1935, S. 1-2
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 28. M a i ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 5 / N r .
1353
28. Mai
1935.
1935
Ueber d i e S e n k u n g der H y p o t h e k e n z i n s e n bei d e n p r i v a t e n
Versiche-
rungen und d i e E x p o r t a b g a b e darf nichts g e b r a c h t w e r d e n . DNB w i r d in den n ä c h s t e n T a g e n eine a m t l i c h e P r e s s e n o t i z s. a. ZSg. 1 1 0 / 1 / 7 5 v. 28. M a i
verbreiten.
1935
W e i t e r e f r e i w i l l i g e Z i n s h e r a b s e t z u n g bei V e r s i c h e r u n g e n A b 1. J a n u a r 1936 auf 5 % D A Z (R. Α.), Nr. 2 5 0 - 2 5 1 v. 1. J u n i 1935, S. 11
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 5 / N r .
1354
28. M a i
1935
Ueber eine R e i s e d ä n i s c h e r B a u e r n d u r c h D e u t s c h l a n d soll n i c h t s b e r i c h t e t w e r d e n . Es h a n d e l t s i c h um d ä n i s c h e
Nationalsozialisten,
d i e selbst d e n W u n s c h g e ä u s s e r t h a b e n , dass ihre R e i s e n i c h t der n a t i o n a l e n O e f f e n t l i c h k e i t b e k a n n t wird. s. a. ZSg. 1 1 0 / 1 / 7 5 v. 28. Mai
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 5 / N r .
1355
1935
28. M a i
1935
Bilder ü b e r a b e s s i n i s c h e T r u p p e n , a b e s s i n i s c h e s K r i e g s m a t e r i a l
usw.
sollen m ö g l i c h s t e i n g e s c h r ä n k t werden,, da b e o b a c h t e t wurde, d a s s in d e n letzten W o c h e n in d e r i l l u s t r i e r t e n Presse aber # u c h in d e n Tag e s z e i t u n g e n der a b e s s i n i s c h e n Frage zuviel G e w i c h t b e i g e l e g t wurde
28./29.05.1935
- 328 -
Gesehen: D., Κ.
Hbg.
brfl.
Brsl.
7.30
Chmn. brfl. s. a. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 0 / N r . 1346 v. 25. M a i 1935 ZSg. 110/1/75 v. 28. M a i 1935: ... W e n n n i c h t ein d i r e k t e s V e r b o t ergehe, so deshalb, weil besondere E x p e d i t i o n e n n a c h A b e s s i n i e n e n t s a n d t worden seien, um B i l d m a t e r i a l zu bekommen. J e d o c h sollten B i l d e r über d a s abessinische M i l i t ä r auf keinen Fall mehr g e b r a c h t w e r d e n . ... A b e s s i n i e n in E r w a r t u n g ... M ü n c h n e r I l l u s t r i e r t e Presse. 12. Jg. (1935), Nr. 21 v. 23. Mai 1935, S. 6 8 6 - 6 8 7 (m. Bildern) A b e s s i n i e n in E r w a r t u n g ... (Großbildbericht I) M ü n c h n e r I l l u s t r i e r t e Presse, 12. Jg. (1935), Nr. 22 v. 30. M a i 1935, S. 721-727 A b e s s i n i e n in E r w a r t u n g (Großbildbericht II) M ü n c h n e r I l l u s t r i e r t e Presse, 12. Jg. (1935), Nr. 23 v. 6. J u n i 1935, S. 753-759
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz v. 29. M a i ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 6 / N r .
1356
A u c h w ä h r e n d des Deutschlandfluges über F l u g z e u g u n f ä l l e
29. M a i
1935.
1935
ist das alte V e r b o t in Kraft,
zu berichten, a b g e s e h e n v o n k l e i n e r e n
Havarien,
die m a n im S t i m m u n g s b i l d v e r w e r t e n kann, w e r d e n alle ernsten Unfälle d u r c h DNB h e r a u s g e g e b e n und d ü r f e n nur in der
DNB-Fassung
v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n . Sollte DNB in einem E i n z e l f a l l über ein Unglück nicht b e r i c h t e n , so ist auf alle F ä l l e b e i m
Reichsluftfahrt-
m i n i s t e r i u m eine Rückfrage zu h a l t e n bzw. das B e r l i n e r Büro
anzu-
rufen . s. a. ZSg. 102/1/58 (4) v. 29. Mai 1935 ZSg. 110/1/77 v. 29. Mai 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 4 8 / N r . 1297 v. 8. Mai 1935 Der D e u t s c h l a n d f l u g wurde v o m 27. Mai bis zum 2. J u n i 1935 d u r c h g e f ü h r t , vgl. D a s Archiv, J u n i 1935, S. 511.
29.05.1935
- 329 -
Schwierige Orteraufgaben Die H i m m e l f a h r t s e t a p p e des D e u t s c h l a n d f l u g e s (Von u n s e r e m S o n d e r b e r i c h t e r s t a t t e r ) ... E i n b e s o n d e r e s Erlebnis wurde für alle T e i l n e h m e r der Flug über d a s W a t t e n m e e r . Der letzte T e i l der Etappe w u r d e d u r c h Schiebewind begünstigt. N a c h d e n D r e s d e n e r n landete die H a l b e r s t ä d t e r Fünferstaffel, dann die H a m b u r g e r , deren eine M a s c h i n e bei d e r L a n d u n g Bruch m a c h t e , w o b e i der F ü h r e r einen U n t e r s c h e n k e l b r u c h erlitt. U n t e r w e g s fielen drei M a s c h i n e n aus, und zwar eine D o r t m u n d e r Klemm, die s i c h ü b e r s c h l u g , ein Dresdener F l u g z e u g u n d eine Danziger M a s c h i n e . D a z u kommt ein Ausfall in der H a m b u r g e r Staffel, so daß h e u t e nur 143 auf die Reise nach F r e i b u r g g e h e n . ... Der A n g r i f f , Nr. 125 v. 31. Mai 1935, S. 2 s. a. W L Z , Nr. 148 v. 1. J u n i 1935, S. 5 U r s p r ü n g l i c h w a r e n 154 Flugzeuge gestartet.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 6 / N r .
1357
Das R e i c h s k r i e g s m i n i s t e r i u m
29. M a i
1935
bittet die Meldung, welche
Ostseehäfen
v o n d e r d e u t s c h e n F l o t t e im L a u f e des Sommers a n g e l a u f e n w e r d e n , gut
herauszubringen.
In k e i n e r d e r ü b e r p r ü f t e n Z e i t u n g e n konnte d i e s e M e l d u n g n a c h g e w i e s e n w e r d e n . M ö g l i c h e r w e i s e wurde sie im H i n b l i c k auf die Flott e n b e s p r e c h u n g e n k u r z f r i s t i g zurückgezogen.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 6 / N r .
1358
29. Mai
1935
Das K o m m a n d o d e r M a r i n e s t a t i o n Ostsee b i t t e t ü b e r die Grösse des S c h w i m m d o c k s , d a s g e g e n w ä r t i g von Danzig n a c h W i l h e l m s h a v e n
fährt,
k e i n e r l e i A n g a b e n zu m a c h e n . s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 8 (2) v. 29. M a i 1935 ZSg. 1 1 0 / 1 / 7 7 v. 29. M a i 1935
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 6 / N r .
1359
29. Mai
1935
A l l e A u s l a n d s m e l d u n g e n über den Inhalt und die Ziele d e r F l o t t e n besprechungen
in L o n d o n m ü s s e n v o r l ä u f i g z u r ü c k g e s t e l l t werden mit
A u s n a h m e der d u r c h DNB h e r a u s g e g e b e n e n o f f i z i e l l e n M e l d u n g des F o r e i g n O f f i c e . In den n ä c h s t e n T a g e n w e r d e n v o n d e u t s c h e r n o c h a m t l i c h e u n d h a l b a m t l i c h e M e l d u n g e n ü b e r die h e r a u s k o m m e n . Bis d a h i n ist jede Erörterung
Seite
Flottenkonferenz
zu v e r m e i d e n .
29.5.1935
- 330 -
s. a. ZSg. 102/1/58 (1) v. 29. Mai 1935: ... Im w e s e n t l i c h e n h a n delt es sich um V o r b e s p r e c h u n g e n zu V e r h a n d l u n g e n , die v o r a u s s i c h t lich im Herbst, sein könnten. Um Besprechungen also, wie sie d i e Engländer früher a u c h mit a n d e r e n M ä c h t e n g e f ü h r t h a b e n , s. a. ZSg. 110/1/77 v . 29. Mai 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 1 / N r . 1347 v. 25. Mai 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 7 / N r . 1380 v. 7. Juni 1935 ADAP, S e r i e C, Bd. IV, 1, Nr. 114 Die d e u t s c h - e n g l i s c h e n F l o t t e n b e s p r e c h u n g e n w e r d e n am k o m m e n d e n D i e n s t a g in L o n d o n b e g i n n e n . Die d e u t s c h e F l o t tenabordnung w i r d am Sonntag nachmittag in L o n d o n e r w a r t e t . B o t schafter v o n R i b b e n t r o p w i r d einer Press A s s o c i a t i o n M e l d u n g zur folge am Montag n a c h m i t t a g von Sir John Simon im U n t e r h a u s empfangen werden. SZ, N r . 276 v. 2. J u n i 1935, S. 2
ZSg. 101/5/176/Nr.
1360
29. Mai
1935
Die Reise des M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n Göring n a c h J u g o s l a w i e n soll als p e r s ö n l i c h e R e i s e a u f g e m a c h t werden, und zwar in m ö g l i c h s t Form. Das, was Dr. Ulmann ^
kleiner
ü b e r die Reise g i b t , w i r d h i e r v o n
uns in Berlin d u r c h g e p r ü f t werden. W i r w e r d e n j e w e i l s B e s c h e i d
ge-
ben, w a s zu b r i n g e n ist und was nicht. Diese A n w e i s u n g ist mit besonderer S c h ä r f e v o r g e t r a g e n w o r d e n und muss u n b e d i n g t
innegehal-
ten werden. G e s e h e n : Fa., D., K.
s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
Hbg.
12.55 Uhr
Brsl. 12.55
"
Chmn.
"
1.05
110/1/77 v. 29. Mai 1935 110/1/75 v. 28. Mai 1935 1 0 1 / 5 / 1 3 8 / N r . 1284 v. 3. Mai 1935 102/1/40 (1) V. 31. M a i 1935
^ Dr. Paul U l m a n n w a r bis zu seiner A u s w e i s u n g aus R o m I t a l i e n k o r r e s p o n d e n t d e r Dienatag (vgl. ZSg. 101/5/72/Nr. 1157 v. 5. März 1935). D a n a c h w u r d e er als B a l k a n k o r r e s p o n d e n t e i n g e s e t z t . E r h o l u n g s r e i s e G ö r i n g s n a c h dem Balkan M i n i s t e r p r ä s i d e n t G e n e r a l G ö r i n g und Frau G ö r i n g b e g a b e n sich am F r e i t a g v o r m i t t a g 10.30 Uhr v o m F l u g h a f e n T e m p e l h o f aus auf eine E r h o l u n g s r e i s e n a c h Ragusa. In Begleitung des M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n n e h m e n an der R e i s e T e i l R e i c h s m i n i s t e r Kerrl u n d F r a u K e r r l , O b e r p r ä s i d e n t P r i n z P h i l i p p von H e s s e n u n d G e m a h l i n P r i n z e s s i n M a f a l d a , ferner d i e S t a a t s s e k r e t ä r e Körner u n d M i l c h , d e r p e r s ö n liche R e f e r e n t d e s M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n M i n i s t e r i a l r a t Dr. G r i t z b a c h
29.05.1935
- 331 -
und der A d j u t a n t M a j o r C o n r a t h . Zum A b s c h i e d h a t t e s i c h u. a. auf dem F l u g f e l d der u n g a r i s c h e G e s a n d t e Dr. M a s i r e v i c h eingefunden. Der M i n i s t e r p r ä s i d e n t fliegt zuerst n a c h B u d a p e s t , wo ein A u f e n t halt v o n zwei T a g e n v o r g e s e h e n ist. SZ, Nr. 261 v. 24. M a i 1935, S. 1
ZSg. 102/1/58
(3)
29. Mai
1935
In d e r P r e s s e waere n o c h die D e b a t t e in der b e l g i s c h e n K a m m e r mit der R e d e v o n de B r o c q u e v i l l e
auszuwerten.
s. a. ZSg. 110/1/77 v. 29. M a i 1935 Comte C h a r l e s de B r o c q u e v i l l e (1860 - 1940) war b e l g i s c h e r nisterpräsident.
Mi-
B r o c q u e v i l l e für R ü s t u n g s b e g r e n z u n g Im b e l g i s c h e n Senat fand am D i e n s t a g eine a u ß e n p o l i t i s c h e A u s s p r a che statt, bei w e l c h e r der e h e m a l i g e M i n i s t e r p r ä s i d e n t de B r o c q u e v i l l e , der seit seinem im v o r i g e n J a h r e e r f o l g t e n R ü c k t r i t t nicht m e h r v o r d e r O e f f e n t l i c h k e i t g e s p r o c h e n h a t t e , d a s W o r t ergriff. De B r o c q u e v i l l e e r i n n e r t e an die große R e d e , in der er am 6. März v o r i g e n J a h r e s v o r d e m Senat d i e N o t w e n d i g k e i t einer r ü s t u n g s p o l i t i s c h e n V e r s t ä n d i g u n g mit D e u t s c h l a n d b e t o n t hatte. In d i e s e r R e d e h a t t e der d a m a l i g e M i n i s t e r p r ä s i d e n t s i c h für gleichberechtigte Behandlung Deutschlands eingesetzt und den Verzicht auf die d i s k r i m i n i e r e n d e n B e s t i m m u n g e n des V e r s a i l l e r V e r trages g e f o r d e r t , um die G e f a h r e n weiterer p o l i t i s c h e r U n s i c h e r h e i t u n d e i n e s R ü s t u n g s w e t t l a u f e s zu v e r m e i d e n . ... FZ, Nr. 2 7 3 v. 30. M a i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/58
(5)
29. Mai
1935
A l s w i d e r s p r e c h e n d m i t d e n A n w e i s u n g e n fuer die
Berichterstattung
ueber I t a l i e n - A b e s s i n i e n w u r d e ein Bericht in d e r
Saarbruecker
Z e i t u n g teilweise v o r g e l e s e n , in dem v o n s c h l e c h t e r
Ausruestung
der I t a l i e n e r in A b e s s i n i e n , v o n Streiks d e r d o r t i g e n
italienischen
A r b e i t e r u n d a e h n l i c h e m die R e d e ist. S e l b s t v e r s t a e n d l i c h gegen diese Art der Berichterstattung
werde
scharf e i n g e s c h r i t t e n
den. s. a. ZSg. 110/1/77 v. 29. M a i 1935 ZSg. 102/1/50 (3) v. 20. J u l i 1935
wer-
- 332 -
29./31.05.1935
Bericht v o n d e r a b e s s i n i s c h e n Front Von unserem n a c h A b e s s i n i e n reisenden S o n d e r b e r i c h t e r s t a t t e r Von D i v i s i o n e n u n d Generalen, von Plänen und S c h w i e r i g k e i t e n ... J ü n g s t e r l e b t e m a n deshalb eine kleine R e v o l u t i o n . Ein Schiff m i t i t a l i e n i s c h e n A r b e i t e r n , ungenügend a u s g e r ü s t e t , ohne T r o p e n helm, war a n g e k o m m e n , wurde ausgeschifft, u n d k a u m zwei Stunden später w a r e n 12 d i e s e r Leute der Sonne e r l e g e n ... Da begann m a n zu m u r r e n , v e r l a n g t e die Heimfahrt und v o n d e n 1 4 0 0 A r b e i t e r n , die man in I t a l i e n auf der Straße aufgelesen, w u r d e n tatsächlich 1 000 wieder z u r ü c k g e s c h i c k t , weil m a n sonst U n r u h e n b e f ü r c h t e n mußte ... Ein k l e i n e s Zeichen für die S c h w i e r i g k e i t e n , die h i e r lauern ... S a a r b r ü c k e r Z e i t u n g , Nr. 144 v. 28. Mai 1935, S. 1 s. a. S a a r b r ü c k e r Zeitung, Nr. 145 v. 29. M a i 1935, S. 1-2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 7 / N r .
1361
31. Mai
1935
B e s t e l l u n g e n aus der Pressekonferenz v. 31. M a i
1935.
Es w i r d an das V e r b o t erinnert, V e r ö f f e n t l i c h u n g e n über den sogenannten V o l k s w a g e n zu b r i n g e n . ^
In g l e i c h e r W e i s e wird ge-
beten, über N e u e r u n g e n aus dem Gebiete d e r R u n d f u n k r ö h r e n 2) vor dem 19. J u l i 1935 zu berichten. Gesehen: Fa., K.
Hbg.
12.50
Brsl.
12.50
Chemn.
nicht
1.40
^ s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 0 (6) v. 31. M a i 1935 ZSg. 101/5/19/Nr. 1055 v. 22. J a n u a r 1935 ZSg. 101/6/13/Nr. 1455 v. 13. J u l i 1935 Der V o l k s w a g e n v o r der Vollendung? Die R e i f e n i n d u s t r i e zieht die L e h r e n aus dem A v u s r e n n e n (Eigener D r a h t b e r i c h t der N a t i o n a l - Z e i t u n g ) ... G l e i c h z e i t i g scheint d i e Lösung des P r o b l e m s d e s V o l k s w a g e n s in ein e n t s c h e i d e n d e s Stadium g e t r e t e n zu sein. W i e erinnerlich, sind vor e i n i g e r Z e i t vom Führer und R e i c h s k a n z l e r d i e b e i d e n K o n s t r u k t e u r e D r . Ing. Porsche (Auto-Union) u n d D i r e k t o r W e r l i n (Mercedes-Benz) m i t d e r b e s c h l e u n i g t e n D u r c h f ü h r u n g der technischen Lösung d e s Problems beauftragt worden. Es scheint sich zu bestätigen, d a ß d i e s e beiden Konstrukteure n u n m e h r dem Führer einen Entwurf v o r g e l e g t haben, der seine A n e r k e n n u n g g e f u n d e n h a ben soll. Über d e n Konstruktionsentwurf hört m a n im einzelnen, daß d i e s e r W a g e n eine Geschwindigkeit v o n 80 S t u n d e n k i l o m e t e r erreichen soll, m i t e i n e m Schnellgang sogar 100 S t u d e n k i l o m e t e r . Sein
31.05.1935
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Preis dürfte die 1000-RM-Grenze nicht ü b e r s c h r e i t e n . Die endgültige E n t s c h e i d u n g über seine p r a k t i s c h e V e r w e n d u n g s m ö g l i c h k e i t hängt n o c h von d e n b e v o r s t e h e n d e n V e r s u c h e n ab, d i e im e i n z e l n e n a u c h erg e b e n d ü r f t e n , wie weit etwa die s e r i e n m ä ß i g e H e r s t e l l u n g in Angriff g e n o m m e n w e r d e n kann. NZ, Nr. 148 v. 30. Mai 1935, S. 1 s. a. ZSg. 102/1/40 (7) v. 31. Mai 1935: N e u e r u n g e n auf d e m Gebiete der R u n d f u n k r o e h r e n , die auf d e r n a e c h s t e n F u n k a u s s t e l l u n g g e z e i g t w e r d e n , sollen nicht vor dem 19. J u l i g e b r a c h t werden. (Bitte i n f o r m i e r e n Sie "die L e i s t u n g " ) . Die n e u e n R u n d f u n k g e r ä t e Die L e i s t u n g , Nr. 22 v. 30. Mai 1935, S. 3 - 4 . In: FZ, Nr. 273 v. 30. Mai 1935 Die L e i s t u n g . B l ä t t e r der F r a n k f u r t e r Z e i t u n g für T e c h n i k und Wirtschaft, e r s c h i e n als ein- bis m e h r s e i t i g e B e i l a g e w ö c h e n t l i c h , jew e i l s am D o n n e r s t a g oder Freitag. Im Juni 1935 (Nr. 23. In: FZ, Nr. 285 v. 6. J u n i 1935) wurde der T i t e l g e ä n d e r t in "Technik und Betrieb. B l ä t t e r der F r a n k f u r t e r Zeitung". s. a. ZSg. 110/1/78 v. 31. Mai 1935 ZSg. 101/6/161/Nr. 1778 v. 29. O k t o b e r Die 12. D e u t s c h e F u n k a u s s t e l l u n g lin statt.
1935
fand vom 16. - 28. A u g u s t in Ber-
Rolf W i g a n d : N a c h dem R ö h r e n f e i e r jähr - Neue R ö h r e n Zur F u n k a u s s t e l l u n g d i e s e s J a h r e s e r s c h e i n e n neue R ö h r e n auf dem Markt. W i r b e g r ü ß e n d a b e i v o r allem die w e i t g e h e n d e A u s g e s t a l t u n g der 2 V o l t - B a t t e r i e - S e r i e , die es g e s t a t t e n wird, n u n m e h r a u c h w i e d e r b r a u c h b a r e B a t t e r i e e m p f ä n g e r , sogar S u p e r h e t g e r ä t e etc. zu bauen. ... Die S c h r i f t l e i t u n g . ... W i r sind es g e w o h n t , daß in jed e m J a h r neue R ö h r e n t y p e n h e r a u s k o m m e n u n d h a b e n e i g e n t l i c h g e staunt, daß m a n ein R ö h r e n f e i e r j a h r für t r a g b a r hielt. Es hat sich aber gezeigt, d a ß das bitter n o t w e n d i g war, d e n n m i t den immer k o m p l i z i e r t e r w e r d e n d e n R ö h r e n h a b e n sich v i e l e r l e i S c h w i e r i g k e i ten ergeben, die im n o r m a l e n E n t w i c k l u n g s g a n g - w e n n zu jeder Funka u s s t e l l u n g eine große Zahl n e u e r R ö h r e n t y p e n h e r a u s g e b r a c h t werd e n mußte - e i n f a c h n i c h t zu b e s e i t i g e n w a r e n . W e n n man G e l e g e n h e i t hatte, im R ö h r e n l a b o r a t o r i u m einer G r o ß f i r m a einmal einen Einblick zu tun in d i e u n e n d l i c h e K l e i n a r b e i t , die in d e r E n t w i c k l u n g einer einzigen R ö h r e n t y p e steckt, so k a n n m a n s i c h sehr g u t d e n k e n , daß m a n ein J a h r d e r Ruhe braucht, u m das V o r h a n d e n e auf d e n h ö c h s t m ö g lichen S t a n d zu b r i n g e n und die E r g e b n i s s e der V e r v o l l k o m m n u n g s und F o r s c h u n g s a r b e i t n u t z b r i n g e n d a n z u w e n d e n , um d i e n e u h e r a u s z u b r i n g e n d e n R ö h r e n all d e n F o r d e r u n g e n a n z u p a s s e n , d i e s i c h im Laufe d e r Zeit e r g e b e n haben. ... Der D e u t s c h e R u n d f u n k , 13. Jg. (1935), H. 30 v. 19. J u l i 1935, S. 65-68
31.05.1935 ZSg. 101/5/178/Nr.
- 334 1362
31. Mai
1935
D . N . B . - R u n d r u f v o m 31. Mai 35 8. Uhr 30. Die M e l d u n g über d i e Inschutzhaftnahme des
Hauptschriftleiters
H e r z o g w i r d h i e r m i t zurückgezogen und darf v o n d e r P r e s s e
nicht
übernommen werden. Fa., D., K.
Bresl.
8.50
Hbg.
9.15
C h e m n . brfl. Berlin Editor Arrested From O u r O w n C o r r e s p o n d e n t Herr F r i e d r i c h H e r z o g , one of the editors of the B e r l i n e r B ö r s e n Zeitung, w a s taken into " p r e v e n t i v e c u s t o d y " by the S e c r e t P o l i c e today for h a v i n g c r i t i c i z e d in a p u b l i c place a d e c i s i o n of the Führer, a n d " t h r e a t e n e d a d i s t u r b a n c e of p u b l i c order if the d e c i s i o n w e r e c a r r i e d out". "This member of the P a r t y " , states the official n e w s a g e n c y , "has thus made himself g u i l t y of r e s i s t a n c e to the State a u t h o r i t y . " T h e Times, Nr. 4 7 , 0 7 9 v. 1. J u n i 1935, S. 14 T e l e g r a m s in Brief Dr. F r i e d r i c h H e r z o g , who, as reported in T h e T i m e s on S a t u r d a y , was taken into c u s t o d y by the German Secret P o l i c e on F r i d a y , w a s not m e m b e r of the staff of the B e r l i n e r B ö r s e n - Z e i t u n g , b u t editor of the review "Die Musik". T h e Times, Nr. 4 7 , 0 8 1 v. 4. Juni 1935, S. 15 s. a. NZZ, Nr. 959 v. 2. J u n i 1935, S. 2 Die Musik (1901/02 - 1942/43). A m t l i c h e s O r g a n d e r N S - K u l t u r g e m e i n de. A m t l i c h e s M i t t e i l u n g s b l a t t d e r R e i c h s j u g e n d f ü h r u n g , A b t . S ( ( c h u l u n g ) ) . F r i e d r i c h W. H e r z o g war als N a c h f o l g e r v o n J o h a n n e s G ü n t h e r ab Ende 1934 H a u p t s c h r i f t l e i t e r .
ZSg. 102/1/40 (1)
31. Mai
1935
Die a m t l i c h e P r e u s s i s c h e P r e s s e s t e l l e g a b b e k a n n t , d a s s G o e r i n g keinerlei B e r i c h t e ueber seinen A u f e n t h a l t s. a. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 7 6 / N r . 1360 v. 29. M a i R a g u s a : ital. N a m e für Dubrovnik
in R a g u s a
1935
wuensche.
- 335 -
31.05.1935
G ö r i n g auf d e r F a h r t n a c h R a g u s a SZ, Nr. 269 v. 29. Mai 1935, S. 2 G ö r i n g in R a g u s a M i n i s t e r p r ä s i d e n t G e n e r a l G ö r i n g und seine B e g l e i t u n g trafen u m 21.30 Uhr in R a g u s a ein. VB (Ν. Α . ) , Nr. 150 v. 30. M a i 1935, S. 3 A n s o n s t e n gab es in der d e u t s c h e n Presse k e i n e r l e i A n g a b e n ü b e r Görings V e r b l e i b . G e n e r a l G ö r i n g in Y u g o s l a v i a A change of p l a n The T i m e s , Nr. 47,076 v. 29. Mai 1935, S. 13 In d i e s e m A r t i k e l w i r d berichtet, daß es e i n e Ä n d e r u n g d e r v o r h e r f e s t g e l e g t e n R e i s e r o u t e g e g e b e n habe, weil d e r J a g d a u s f l u g m i t König Boris zu a n s t r e n g e n d g e w e s e n sei. A u ß e r d e m w u r d e der auf einen M o n a t g e p l a n t e A u f e n t h a l t auf 14 Tage v e r k ü r z t . G l e i c h zeitig h i e l t sich eine f r a n z ö s i s c h e D e l e g a t i o n in J u g o s l a w i e n auf.
ZSg. 102/1/40
(2)
31. M a i
1935
Verschiedene Zeitungen haetten noch Kommentare der
oesterreichi-
schen P r e s s e zur S c h u s c h n i g g - R e d e gebracht. Das sei v o l l k o m m e n ueberfluessig.
(Der P r e s s e a b t e i l u n g w a r e n t g a n g e n , d a s s eine
che M e l d u n g v o n DNB a u s g e g e b e n w o r d e n w a r . ) Im u e b r i g e n
sol-
"braucht
die Rede nun n i c h t mehr w e i t e r b e h a n d e l t zu werden". s. a. ZSg. 110/1/78 v. 31. M a i
1935
Dr. W a l t h e r S c h m i t t : R e d e in W i e n V6 (tJ. Α . ) , N r . 151 v. 31. M a i 1935, S. 1-2 W i e S c h u s c h n i g g d i e p o l i t i s c h e L a g e sieht Die R e d e des ö s t e r r e i c h i s c h e n K a n z l e r s vor dem ebd., S. 2
Bundestag
V e r s u c h einer A n t w o r t Eine R e d e Dr. S c h u s c h n i g g s ... S e l b s t die italienische Z e i t u n g " G i o r n a l e d ' I t a l i a " b e m e r k t , daß die A u s f ü h r u n g e n S c h u s c h n i g g s als ü b e r f l ü s s i g e r s c h e i n e n könnten. ... Der Angriff, Nr. 125 v. 31. M a i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/40 (3)
31. M a i
1935
M e l d u n g e n der A u s l a n d s p r e s s e u e b e r a n g e b l i c h e E i n z e l h e i t e n zu d e m L u f t - L o c a r n o - P a k t m o e g e man n i c h t
uebernehmen.
31.05.1935
- 336 -
s. a. ZSg. 110/1/78 v. 31. Mai 1935 Englands Interesse am Luftpakt Vernünftige Pressestimmen, Quertreibereien der "Morning Post" WLZ, Nr. 149 v. 2. Juni 1935, S. 1 Deutscher Luft-Locarnoentwurf in London überreicht Günstige Aufnahme in den Londoner offiziellen Kreisen (Eigener Bericht des "V. B.") VB (Ν. Α.), Nr. 151 v. 31. Mai 1935, S. 1 Zu den Einzelheiten: British Air Policy Hope of Western Pact/Conciliation and Precaution The Times, Nr. 47,079 v. 1. Juni 1935, S. 14 Zur Vorbereitung und Vorgeschichte des Luftpaktes s. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 68, 77, 82, 106, 113, 117
ZSg. 102/1/40 (4)
31. Mai 1935
Durch DNB wird eine Meldung kommen ueber Klage der belgischen Staatsanwaltschaft auf Ausbuergerung von vier fuehrenden Deutschen in Eupen-Malmedy. DNB wird einen kurzen Kommentar anfuegen, im übrigen aber soll die Sache nicht besonders gross aufgemacht werden, doch stehe nichts im Wege, wenn die westdeutsche Presse sich des Falles etwas ausfuehrlicher annehme. s. a. ZSg. 110/1/78 v. 31. Mai 1935 ZSg. 102/1/25 (3) V. 11. Juli 1935 Ausbürgerung Deutscher in Eupen-Malmedy? SZ, Nr. 274 v. 1. Juni 1935, S. 2 Die vier Männer waren durch anti-belgische Aktionen aufgefallen und hatten sich für eine baldige Rückkehr Eupen-Malmedys nach Deutschland eingesetzt. Die SZ berichtete ausführlich darüber, die FZ sehr knapp (FZ, Nr. 278 v. 2. Juni 1935, S. 13).
ZSg. 102/1/40 (5)
31. Mai 1935
Bei Artikeln ueber Flandin moege dieser eine Wuerdigung erfahren, die seiner Persoenlichkeit gerecht werde. Er sei gewiss nicht deutschfreundlich und waehrend seiner Regierungszeit sei manches geschehen, woran wir Anstoss nehmen koennten. Aber er sei doch eine energische, tatkraeftige Persoenlichkeit, der sein Fach verstehe.
- 337 s. a. ZSg. 110/1/78 v. 31. M a i
31.05.1935
1935
Die französische W ä h r u n g war in eine Krise geraten, w o d u r c h F l a n d i n sich v e r a n l a ß t sah, S o n d e r v o l l m a c h t e n beim P a r l a m e n t zu b e a n t r a g e n , um die F i n a n z e n zu sanieren. N a c h der A b l e h n u n g des A n t r a g s trat sein K a b i n e t t zurück. N a c h einer Ü b e r g a n g s r e g i e r u n g v o n einer W o c h e kam am 7. J u n i d a s K a b i n e t t L a v a l zustande. W i e es zum R ü c k t r i t t kam (Drahtbericht unseres P a r i s e r V e r t r e t e r s ) ... Das Kabinett Flandin, das seit dem R ü c k t r i t t D o u m e r g u e s im letzten H e r b s t die G e s c h i c k e des Landes leitet, e r s c h i e n d e n F r a n zosen als ein sehr s y m p a t h i s c h e s Kabinett. Sowohl der M i n i s t e r p r ä sident, der A u ß e n m i n i s t e r u n d andere w i c h t i g e F a c h m i n i s t e r fanden v i e l Sympathie, weil sie ruhig und ohne lärmende p o l i t i s c h e D e m o n s t r a t i o n e n in F r a n k r e i c h arbeiteten und keine G e f a h r für d a s Regime d a r s t e l l t e n . ... SZ, Nr. 272 v. 31. Mai 1935, S. 1
1.06.1935
- 338 1. Juni 1935
ZSg. 101/5/179/Nr. 1363 DNB-Rundruf vom 1. Juni 1935
Die Rede des Stellvertreters des Führers bei der Eröffnung der Reichsärzteschule in Altrehse darf nur in dem auf der Feierlichkeit selbst ausgegebenen Text oder in der DNB-Fassung veröffentlicht werden. Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
brfl.
Brsl. 6.50 Chmn. brfl Der Arzt dient der deutschen Rasse Rudolf Heß weihte die Reichsschule der Mediziner Der Angriff, Nr. 127 v. 3. Juni 1935, S. 4 Die neue Führerschule der Deutschen Ärzteschaft stand in Alt Rehse bei Neustrelitz (Mecklenburg). Ärzte-Führerschule eröffnet Reichsminister Heß über die Aufgaben des Arztes im Volk ... An seinem Teil unterstützt der Arzt das nationalsozialistische Streben nach rassischer Sauberkeit des Volkes. Seine wissenschaftliche Fachbildung ergänzt er durch eine weltanschauliche und charakterliche Haltung, die sich aus der nationalsozialistischen Idee ergibt. ... Germania, Nr. 153 v. 2. Juni 1935, S. 3 s. a. HHN, Nr. 253 v. 2. Juni 1935, S. 3
ZSg. 101/5/180/Nr. 1364
1. Juni 1935
DNB-Rundruf vom 1. Juni 1935 Reichsminister Rudolf Heß
spricht heute nachmittag um 4 Uhr auf
dem Tag der Alten Garde in Schwerin. Ueber die Tatsache seiner Rede kann berichtet werden, jedoch nicht über den Inhalt. Gesehen: D., Fa., Κ
Hbg.
10.10
Brsl. 6.50 Chmn. brfl.
1./3.06.1935
- 339 -
A n l a ß für den " G a u t a g " war die "10jährige W i e d e r k e h r der G r ü n d u n g des Gaues" Mecklenburg, s. a. V B (Ν. Α.), Nr. 153 v. 2. Juni 1935, S. 7 N T Z , Nr. 127 v. 3. J u n i 1935, S. 8
ZSg. 101/5/181/Nr.
1365
DNB-Rundruf vom 3. J u n i
3. Juni
1935
1935.
Ueber einen m o r g e n , d e n 4. Juni, s t a t t f i n d e n d e n V o r t r a g d e s
Inge-
n i e u r s W i l h e l m auf der 73. H a u p t v e r s a m m l u n g d e s VDI über das T h e m a "Ist A u s f u h r unter S e l b s t k o s t e n v o l k s w i r t s c h a f t l i c h
vertretbar?"
darf a u c h auszugsweise n i c h t b e r i c h t e t werden. G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
10.10
Brsl.
7.00
Chmn.
brfl.
Die 73. H a u p t v e r s a m m l u n g d e s V e r e i n e s D e u t s c h e r Ingenieure in V e r b i n d u n g m i t dem "Tag d e r d e u t s c h e n T e c h n i k " u n d der 2 5 - J a h r f e i e r der T e c h n i s c h e n H o c h s c h u l e B r e s l a u fand v o m 4. - 8. J u n i in Breslau statt. In der "Vorschau auf d i e V e r a n s t a l t u n g e n " (ZVDI, Nr. 20 v. 18. M a i 1935, S. 615-617) w u r d e angekündigt: ... Ziv.-Ing. W i l h e l m VDI, Bremen, erörtert die F r a g e , ob A u s f u h r unter S e l b s t k o s t e n v o l k s w i r t s c h a f t l i c h v e r t r e t b a r ist. Er stellt d e n E n t w i c k l u n g s t e n d e n z e n des W e l t h a n d e l s das j e t z i g e A u s f u h r s y s t e m g e g e n ü b e r und m a c h t ergänzend e V o r s c h l ä g e zu d e n b e s t e h e n d e n E i n r i c h t u n g e n . ... Ti. : D i e b e t r i e b s w i r t s c h a f t l i c h e n A u f g a b e n des W i r t s c h a f t s i n g e n i e u r s Aus der F a c h s i t z u n g " B e t r i e b s w i r t s c h a f t und V e r t r i e b " der 73. V D I H a u p t v e r s a m m l u n g u n d d e s T a g e s der d e u t s c h e n T e c h n i k in B r e s l a u ... V o r a u s s e t z u n g für die g e s c h i l d e r t e n B e t r i e b s m a ß n a h m e n ist stets eine straffe und s c h l a g f e r t i g a r b e i t e n d e V e r t r i e b s o r g a n i s a t i o n . G e r a d e der " i n d u s t r i e l l e V e r t r i e b " v e r l a n g t h e u t e e i n e n n a c h jeder R i c h t u n g gut a u s g e b i l d e t e n V e r t r i e b s i n g e n i e u r . Er m u ß die V e r ä n d e rungen der W i r t s c h a f t s s t r u k t u r e n des Landes seiner T ä t i g k e i t k l a r e r k e n n e n und v e r w e r t e n k ö n n e n u n d die sich d a m i t stets ä n d e r n d e n , h ä u f i g sehr s c h w i e r i g e n u n d u m f a n g r e i c h e n A u f g a b e n d e r E r f o r s c h u n g des M a r k t e s für t e c h n i s c h e E r z e u g n i s s e erfassen und b e w ä l t i g e n k ö n nen. ... B e s o n d e r e A u f g a b e n w e r d e n d e r i n d u s t r i e l l e n V e r t r i e b s t e c h nik h e u t e d u r c h d i e m i t d e m a l l g e m e i n e n W a n d e l der W i r t s c h a f t s s t r u k turen u n d d u r c h "Deutschlands p a s s i v e Z a h l u n g s b i l a n z z u s a m m e n h ä n g e n d e D e v i s e n - und R o h s t o f f k n a p p h e i t u n d d u r c h die R ü c k w i r k u n g e n der A g r a r -
- 340 -
3./5.06.1935
Politik auf das L e b e n s k o s t e n - und L o h n n i v e a u der Industrie und ihrer Ausfuhr gestellt. ... ZVDI, 79. Jg. (1935), Nr. 32 v. 10. August 1935, S. 988
B e s t e l l u n g e n aus der Pressekonferenz v. 5. Juni ZSg. 101/5/182/Nr.
1366
5. Juni
1935.
35.
U e b e r die L a g e in Danzig d ü r f e n nur die D . N . B . - B e r i c h t e
veröffent-
licht werden, K o r r e s p o n d e n t e n b e r i c h t e nur dann, w e n n sie dem D a n ziger Senat v o r g e l e g e n haben. s. a. ZSg. 102/1/39 (6) v. 5. J u n i 1935: Das g e s t e r n a u s g e s p r o c h e ne Verbot, ueber Danziger G u l d e n a b w e r t u n g u n d d i e d a r a u s entstehenden Z u s a m m e n h a e n g e nur amtliche, das h e i s s t D N B - N a c h r i c h t e n zu bringen, w u r d e h e u t e dahin interpretiert, d a s s a u c h solche B e r i c h te gebracht w e r d e n koennen, die der D a n z i g e r S e n a t v o r h e r g e s e h e n oder d e n e n er zugestimmt h a t . s. a. ZSg. 102/1/40 v. 5. J u n i 1935 ZSg. 102/1/44 (1) v. 4. M a i 1935 ZSg. 101/5/190/Nr. 1385 v. 13. J u n i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 126, 130, 133, 134, 143 Die G u l d e n a b w e r t u n g vom 2. M a i hatte u. a. b e w i r k t , d a ß die Bev ö l k e r u n g ihr G e l d aus den Banken und S p a r k a s s e n abzog. D a r a u f h i n w u r d e n die Banken am 3. J u n i für zwei Tage g e s c h l o s s e n . Der W ä h r u n g s r u t s c h in Danzig (Bericht unseres S o n d e r k o r r e s p o n d e n t e n ) FZ, Nr. 278 v. 2. J u n i 1935, S. 1-2 M i t diesem k r i t i s c h e n A r t i k e l setzte sich d a s "Neue T a g e - B u c h " auseinander: Die Danziger Katastrophe In Danzig hat die G u l d e n a b w e r t u n g , die der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Senat am 2. Mai v o r n a h m , g e r a d e w e g s zu einer K a t a s t r o p h e geführt. ... Das Ergebnis des Danziger W ä h r u n g s e x p e r i m e n t s ist so eindeutig, daß sogar reichsdeutsche D a r s t e l l u n g e n ... die W a h r h e i t nicht v e r d e c k e n können. ... NTB, 3. Jg. (1935), H. 23 v. 8. J u n i 1935, S. 536f. Die B a n k e n s c h l i e ß u n g in D a n z i g Ein Appell des Senatspräsidenten - Einberufung des Volkstags - Einschneidendes Sparprogramm d e r R e g i e r u n g ... Die G u l d e n b e s t ä n d e w u r d e n in a u s l ä n d i s c h e V a l u t e n , besonders in polnische Z l o t y umgetauscht, so d a ß der G o l d - und D e v i s e n a b fluß der D a n z i g e r Notenbank g e r a d e z u k a t a s t r o p h a l e F o r m e n annahm. FZ, Nr. 284 v. 5. Juni 1935, S. 1-2
- 341 ZSg. 101/5/182/Nr.
1367
5. J u n i
5.06.1935 1935
Es w i r d d a r a n e r i n n e r t , dass für die Rede d e s
Reichsverkehrsmini-
sters in B r e s l a u eine Sperrfrist bis heute abend 18 Uhr besteht. Vorher darf die Rede also n i c h t v e r ö f f e n t l i c h t werden. Für d i e m o r gige Rede des S t e l l v e r t r e t e r s des Führers in B r e s l a u ist ebenso die frühere A n w e i s u n g gültig, dass nur d e r D . N . B . - A u s z u g v e r w e n d e t
wer-
den darf. s. a. ZSg. 102/1/39
(4) v. 5. J u n i
1935
H ö h e p u n k t des T a g e s der d e u t s c h e n Technik Rudolf Heß, A l f r e d R o s e n b e r g und Dr. Todt ü b e r die A u f g a b e n d e r Technik (Eigener B e r i c h t des "V. B.") ... W e i t e r e F o r t s c h r i t t e der Technik m ü s s e n auf die Dauer zur w e i teren E r l e i c h t e r u n g des A r b e i t s p r o z e s s e s führen. W e n n die T e c h n i k auf die D a u e r einer immer g r ö ß e r w e r d e n d e n Zahl v o n M e n s c h e n L e b e n s m ö g l i c h k e i t e n gibt, so v e r h i n d e r t sie eine Senkung d e s W e r t e s der Gesaratmenschheit, weil sie einer E i n s c h r ä n k u n g der K i n d e r z a h l entgegenwirke. D e n n es sei eine n a c h w e i s b a r e T a t s a c h e , auf die der Führer selbst oft in seinen R e d e n in der Z e i t seines Kampfes h i n g e w i e s e n h a b e , d a ß b e d e u t e n d e Köpfe, ja G e n i e s , nicht etwa n u r aus Erst- und Z w e i t g e b o r e n e n h e r v o r g e h e n , s o n d e r n v i e l f a c h d a s d r i t t e , vierte, ja sogar das achte Kind, wie J o h a n n S e b a s t i a n Bach, w a r e n . Diesen g r o ß e n E i n z e l p e r s ö n l i c h k e i t e n aber d a n k t die M e n s c h h e i t in erster L i n i e ihre F o r t s c h r i t t e , ihre h o h e n u n d h ö c h s t e n K u l t u r e n und d a m i t ihren Gesamtwert. ... VB (Ν. Α.), Nr. 158 v. 7. J u n i 1935, S. 2 E l t z - R ü b e n a c h in B r e s l a u Deutsche P S - R e c h n u n g ... R e i c h s m i n i s t e r v o n Eitz w ä h l t e für seine B e t r a c h t u n g e n d i e B l i c k r i c h t u n g v o n der R o h s t o f f l a g e aus, da auf d i e s e Weise, w i e er bemerkte, g e w i s s e r m a ß e n 3 F l i e g e n mit einer Klappe zu s c h l a g e n seien. "Eine O r d n u n g , die v o n d e r h e u t i g e n R o h s t o f f l a g e ausgeht, trägt g l e i c h z e i t i g d e m G e s i c h t s p u n k t der A r b e i t s b e s c h a f f u n g u n d dem der L a n d e s v e r t e i d i g u n g in z i e m l i c h w e i t g e h e n d e m Maße R e c h n u n g . W e n n ich die w i r t s c h a f t l i c h e Seite auf d i e s e W e i s e nicht a l l z u s e h r in den V o r d e r g r u n d stelle, so b r a u c h t uns d a s nicht weiter zu beunruhigen. Das f i n a n z i e l l e G e w i c h t des E n e r g i e a u f w a n d e s w i r d in der O e f f e n t l i c h k e i t m e i s t e n s überschätzt. ... Kreuz-Z, Nr. A 131 ν. 6. J u n i 1935, S. 1 s. a. VB (Ν. Α.), Nr. 157 v. 6. Juni 1935, S. 13 SZ, Nr. 283 v. 6. Juni 1935, S. 2 SZ, Nr. 284 v. 6. Juni 1935, S. 1
- 342 -
5.06.1935 ZSg. 101/5/182/Nr.
1368
5. Juni
1935
V o m 60. G e b u r t s t a g Thomas M a n n ' s darf in d e n Zeitungen
keinerlei
N o t i z g e n o m m e n werden. s. a. ZSg. 102/1/35 v. 4. J u n i
1935
T h o m a s M a n n (1875 - 1955) lebte seit F e b r u a r 1933 im E x i l . Zum Z e i t p u n k t seines 60. G e b u r t s t a g e s w o h n t e er in d e r S c h w e i z und ber e i t e t e eine Amerika-Reise vor, vgl. T h o m a s Mann, T a g e b ü c h e r 19351936, h r s g . v. P e t e r de M e n d e l s s o h n , F r a n k f u r t / M . 1978, S. 115ff. Carl Helbling: T h o m a s M a n n . Zum 60. Geburtstag (6. Juni). N Z Z , Nr. 958 v. 2. Juni 1935, S. 1
Lebenslinie
E r i c h Brock: Eine e n g l i s c h e Monographie über T h o m a s Mann NZZ, Nr. 958 v. 2. Juni 1935, S. 2 Joachim Günther: D i c h t e r in seiner Zeit Z u T h o m a s Manns sechzigstem G e b u r t s t a g ... V i e l zu früh mag es sein, ü b e r E i n z e l h e i t e n des W e r k e s v o n T h o m a s M a n n aus n e u gewonnener P e r s p e k t i v e neue W o r t e zu m a c h e n : v i e l zu n a h e m ö g e n uns noch die S c h a t t e n s e i t e n d i e s e s W e r t e s w i e vor a l l e m seines z e i t g e s c h i c h t l i c h e n H i n t e r g r u n d e s stehen: aber der s e c h z i g s t e Geburtstag ist d o c h ein Datum, g e e i g n e t e r zur A n e r k e n n u n g als zur Kritik. DAZ (Β. Α . ) , Nr. 258 v. 5. J u n i 1935, S. 8
ZSg. 101/5/182/Nr.
1369
5. Juni
1935
Die B i l d b e r i c h t e r s t a t t e r sind v o m P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m d a r a u f g e w i e s e n w o r d e n , dass A u f n a h m e n v o n k r i e g s - und l e b e n s w i c h t i g e n
hinBe-
t r i e b e n a b s o l u t unerwünscht sind. Die B i l d e r r e d a k t i o n e n w e r d e n dah e r g e b e t e n , falls solche A u f n a h m e n d u r c h s c h l ü p f e n sollten, schreiten. s. a. ZSg. 102/1/39
(5) v. 5. J u n i
1935
einzu-
5.06.1935
- 343 ZSg. 101/5/182/Nr. Der R e i c h s d r a m a t u r g
1370 ^
5. J u n i
1935
bittet, die R e i c h s f e s t t h e a t e r w o c h e
burg b e s o n d e r s g u t zu b e h a n d e l n und G e l e g e n h e i t zu nehmen, politische A r t i k e l a l l g e m e i n e r A r t über das H a m b u r g e r über die R e i c h s t h e a t e r p o l i t i k , über die
in H a m kultur-
Theaterleben,
Reichstheatergesetzgebung
u.s.w. zu v e r f a s s e n . Die M i t t e i l u n g der S p i e l p l ä n e für die F e s t woche g e s c h i e h t d u r c h D.N.B. s. a. ZSg. 102/1/39 (2) v. 5. Juni 1935 ZSg. 102/1/4 (2) v. 23. Mai 1935 ^ R a i n e r S c h l ö s s e r (1899 - 1945), seit 1933 R e i c h s d r a m a t u r g , n a c h dem Tod des L e i t e r s der A b t e i l u n g T h e a t e r im R M V P , Otto L a u b i n g e r , (1892 - 1935), w u r d e Schlösser sein N a c h f o l g e r (bis 1944). Die 1. R e i c h s t h e a t e r f e s t w o c h e fand 1934 in D r e s d e n statt, die 2. wurde in H a m b u r g v o m 16. - 23. J u n i 1935 d u r c h g e f ü h r t . Die R e i c h s t h e a t e r f e s t w o c h e in Hamburg Der R e i c h s d r a m a t u r g über das P r o g r a m m ... Die R e i c h s t h e a t e r w o c h e in Hamburg solle, wie die s e i n e r z e i t i g in Dresden, d e n H o c h s t a n d der d e u t s c h e n T h e a t e r k u l t u r unter B e w e i s stellen. G e p l a n t sei: diese R e i c h s t h e a t e r f e s t w o c h e n j ä h r l i c h jeweils in einer a n d e r e n d e u t s c h e n Stadt a b z u h a l t e n , in der ja zum e i s t b o d e n s t ä n d i g e s T h e a t e r bestehe. Für d i e V e r l e g u n g der d i e s jährigen R e i c h s t h e a t e r f e s t w o c h e n a c h H a m b u r g sei m a ß g e b e n d g e w e sen, daß d i e s e S t a d t n e b e n ihren w i r t s c h a f t l i c h e n B e l a n g e n a u c h sichtbare k u l t u r e l l e Belange habe. ... Aus diesem G r u n d e w e r d e in der Festwoche b e s o n d e r s das gegeben, was dem A u s l ä n d e r am leichtesten v e r s t ä n d l i c h und a u c h zumeist schon v e r t r a u t sei: schöne d e u t s c h e O p e r n a u s dem d e u t s c h e n O p e r n schaffen, die d e m A u s l a n d als Ausdruck d e u t s c h e n W e s e n s gelten,aus der d e u t s c h e n R o m a n t i k . Die O p e r n v o r s t e l l u n g e n w e r d e n umfassen: O r p h e u s und Eurydike v o n Gluck, L o h e n g r i n und d i e M e i s t e r s i n g e r von R i c h a r d Wagner, d e n F r e i s c h ü t z und die F l e d e r m a u s . Im S t a a t l i c h e n S c h a u spielhaus w i r d A m p h i t r y o n von H e i n r i c h v o n K l e i s t und H e i n r i c h der H o h e n s t a u f e v o n D i e t r i c h Eckart aufgeführt, im T h a l i a - T h e a t e r "Ein x-beliebiger M e n s c h " , g l e i c h f a l l s von E c k a r t . Die T h e a t e r f e s t w o c h e zeigt also, d a ß b e s o n d e r s der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e D i c h t e r h e r ausgestellt w e r d e n soll. ... HHN, Nr. 259 v. 6. J u n i 1935, S. 1 Ä n d e r u n g e n im P r o g r a m m d e r R e i c h s t h e a t e r w o c h e M i t R ü c k s i c h t auf d i e schwere E x p l o s i o n s k a t a s t r o p h e in R e i n s d o r f , bei der v i e l e d e u t s c h e A r b e i t e r ihr L e b e n l a s s e n m u ß t e n oder schwer an ihrer G e s u n d h e i t g e s c h ä d i g t wurden, e r f ä h r t d a s P r o g r a m m d e r vom Sonntag, 16., b i s Sonntag, 23. Juni, in H a m b u r g s t a t t f i n d e n d e n R e i c h s t h e a t e r w o c h e insofern einige V e r ä n d e r u n g e n , als anstelle d e r E r ö f f n u n g s a n s p r a c h e , die R e i c h s m i n i s t e r Dr. G o e b b e l s am Sonntag, 16. Juni, v o r d e r L o h e n g r i n - A u f f ü h r u n g h a l t e n w o l l t e , d a s H a m b u r ger O p e r n o r c h e s t e r d e n T r a u e r m a r s c h aus d e r " E r o i c a " spielen w i r d . Die T e i l n e h m e r w e r d e n zu E h r e n d e r O p f e r d e r K a t a s t r o p h e d i e s e M u -
5.06.1935
- 344 -
sik stehend anhören. R e i c h s m i n i s t e r Dr. G o e b b e l s h ä l t seine angekündigte Rede v o r der R e i c h s t h e a t e r k a m m e r am Montag, 17. Juni, um 16 Uhr in d e r H a m b u r g e r M u s i k h a l l e . Der für Montag a b e n d v o r g e sehene festliche Empfang des H a m b u r g e r Senats w i r d im H i n b l i c k auf das R e i n s d o r f e r U n g l ü c k a b g e s a g t . FZ, Nr. 301 v. 15. J u n i 1935, S. 2 Zur E x p l o s i o n s k a t a s t r o p h e 1386 v. 13. J u n i 1935.
ZSg. 101/5/182/Nr.
in Reinsdorf vgl. ZSg.
1371
5. Juni
101/5/191/Nr.
1935
Das gleiche Interesse soll w a c h g e h a l t e n w e r d e n für die j e t z t scheinende V e r o r d n u n g des R e i c h s i n n e n m i n i s t e r i u m s von Gesundheitsämtern
in a l l e n Bezirken. Darüber
N a c h r i c h t e n sollen in guter A u f m a c h u n g gebracht G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
1.08 Uhr
Brsl.
1.10
"
Chmn. 1.42
"
zur
er-
Einrichtung
herauskommende werden
s. a. ZSg. 102/1/39 (3) v. 5. J u n i 1935: Der R e f e r e n t fuer G e s u n d h e i t s f r a g e n a e u s s e r t e sich u e b e r die n e u e i n g e r i c h t e t e B e r a t u n g s stelle fuer Erb- und R a s s e n p f l e g e . Da aber m o r g e n n a c h m i t t a g in einer S o n d e r k o n f e r e n z erst d i e R i c h t l i n i e n fuer die T a e t i g k e i t dieser B e r a t u n g s s t e l l e a u s g e g e b e n werden, w o l l e n w i r h e u t e n o c h nichts geben und h a l t e n es a u c h fuer zweckmaessig, w e n n Sie eine w o h l zu erwartende D N B - M e l d u n g n o c h n i c h t uebernehmen. B e r a t u n g s s t e l l e n für Erb- u n d R a s s e n p f l e g e (Privattelegramm der " F r a n k f u r t e r Zeitung") ... "Die B e r a t u n g s s t e l l e für E r b - und R a s s e n p f l e g e soll d e r B e v ö l kerung für die B e r a t u n g in a l l e n e i n s c h l ä g i g e n F r a g e n zur V e r f ü g u n g stehen. Sie hat ein- oder z w e i m a l in der W o c h e S p r e c h s t u n d e n abzuhalten, an der außer dem m i t der Leitung der B e r a t u n g s s t e l l e betrauten Arzt m i n d e s t e n s eine G e s u n d h e i t s p f l e g e r i n t e i l z u n e h m e n hat. Im G e g e n s a t z zu den bisher b e s t e h e n d e n B e r a t u n g s s t e l l e n , ζ. B. für T u b e r k u l ö s e , G e s c h l e c h t s k r a n k e usw., hat die B e r a t u n g s s t e l l e für Erb- u n d R a s s e n p f l e g e neben dem a u g e n b l i c k l i c h e n G e s u n d h e i t s z u s t a n d des zu B e r a t e n d e n vor allem seine E r b b e s c h a f f e n h e i t zu e r f o r s c h e n . Dazu ist es aber notwendig, sich zu u n t e r r i c h t e n , ob in d e r Sippe des B e t r e f f e n d e n E r b k r a n k h e i t e n einerseits oder b e s o n d e r s v o r treffliche E i g e n s c h a f t e n a n d e r e r s e i t s v o r g e k o m m e n sind. Das Z u s a m m e n s t e l l e n der hierfür n o t w e n d i g e n P e r s o n a l a n g a b e n u n d der erbb i o l o g i s c h e n sowie s o n s t i g e n m e d i z i n i s c h e n T a t s a c h e n e r f o l g t d u r c h A u f s t e l l u n g einer S i p p e n t a f e l . ... Bei der E h e b e r a t u n g soll d e r Arzt stets das G e s a m t w o h l d e s Volkes im A u g e b e h a l t e n , w ä h r e n d die B e s u c h e r der B e r a t u n g s s t e l l e ja zunächst an ihr eigenes S c h i c k s a l und d a s ihrer Familie denken werden. Eine aus b e l a s t e t e r F a m i l i e stammende P e r s o n wird einen R a t d a h i n g e h e n d h a b e n w o l l e n , wie m a n
5.06.1935
- 345 -
w o h l d i e eigene Familie " a u f f r i s c h e n " könne, die aus e r b g e s u n d e r F a m i l i e stammende w i r d d a g e g e n w i s s e n wollen, wie sie ihre F a m i l i e vor E i n s c h l e p p u n g v o n E r b k r a n k h e i t e n schützen könne. ... FZ, Nr. 288 v. 7. J u n i 1935, S. 1
ZSg. 101/5/183/Nr.
1372
DNB-Rundruf vom 5. J u n i
5. Juni
1935
1935
Die S c h r i f t l e i t u n g e n w e r d e n d a r a u f a u f m e r k s a m gemacht, dass w e i t e r g e h e n d e V e r b r e i t u n g d e s A r t i k e l s im " N i e d e r d e u t s c h e n ter" Nr. 128 " W e r t h e i m - K o n z e r n in jüdische H ä n d e " nicht sig
eine Beobach-
zweckmäs-
ist.
G e s e h e n : Fa., D., K.
Niederdeutscher Beobachter NSDAP, Schwerin.
Hbg.
9.15 Uhr
Brsl.
brfl.
Chmn.
brfl.
(1925 - 1945), G a u a m t l i c h e s O r g a n d e r
W e r t h e i m - K o n z e r n in jüdischer H a n d ! Jahrelange Tarnung endlich aufgedeckt E r m i t t l u n g e n des Büros des S t e l l v e r t r e t e r s des Führers ... Im Z u s a m m e n h a n g m i t der F l a g g e n v e r o r d n u n g des R e i c h s m i n i s t e r s des Innern und dem Hinweis, daß die H i s s u n g der R e i c h s f a h n e n , insb e s o n d e r e der H a k e n k r e u z f l a g g e , d u r c h J u d e n zu u n t e r b l e i b e n h a t , w o b e i b e s t i m m t ist, daß in Z w e i f e l s f ä l l e n d i e ö r t l i c h e P o l i z e i b e hörde die e r f o r d e r l i c h e n A n o r d n u n g e n trifft (Angriff,Nr. 99 v. 29. 4.1935), berichte ich in d e r f o l g e n d e n A n g e l e g e n h e i t : ... N i e d e r d e u t s c h e r Beobachter, Nr. 128 v. 5. J u n i 1935, S. 1 Die B e s i t z v e r h ä l t n i s s e bei d e n W e r t h e i m - F i r m e n W i e wir von z u s t ä n d i g e r Seite erfahren, w e r d e n im B e n e h m e n m i t dem B e a u f t r a g t e n für W i r t s c h a f t s f r a g e n des S t e l l v e r t r e t e r s des F ü h r e r s erneute eingehende F e s t s t e l l u n g e n h i n s i c h t l i c h der B e s i t z v e r h ä l t nisse d e r Firmen W e r t h e i m AG für H a n d e l s b e t e i l i g u n g , A. W e r t h e i m G m b H und W e r t h e i m - G r u n d s t ü c k s g e s e l l s c h a f t g e t r o f f e n . Bis zum A b schluß d i e s e r F e s t s t e l l u n g e n h a b e n P r o p a g a n d a m a ß n a h m e n g e g e n d i e g e n a n n t e n G e s e l l s c h a f t e n u n t e r H i n w e i s auf die n i c h t a r i s c h e E i g e n schaft d e r W e r t h e i m - F i r m e n zu u n t e r b l e i b e n . HHN, Nr. 295 v. 28. J u n i 1935, S. 2 s. a. H. Uhlig, Die W a r e n h ä u s e r im D r i t t e n R e i c h , K ö l n , O p l a d e n 1956
5./6.06.1935 ZSg. 102/1/39
- 346 (1)
5. Juni
1935
A u f m e r k s a m g e m a c h t wurde m i t der Bitte um P r o p a g a n d a auf d e n T a g d e r d e u t s c h e n J u g e n d . Ein A u f r u f
zu d i e s e m T a g e geht d u r c h DNB.
B i t t e u e b e r n e h m e n Sie ihn. s. a. ZSg. 101/5/190/Nr. 1383 v. 13. J u n i
1935
A u f r u f der R e i c h s r e g i e r u n g zum D e u t s c h e n J u e e n d f e s t 1935 T7~. Zum d r i t t e n M a l e tritt die junge d e u t s c h e N a t i o n am T a g e d e r S o n n e n w e n d e zum Deutschen J u g e n d f e s t 1935 an. ... Das J a h r 1935 muß uns A u f s c h l u ß über den Stand der k ö r p e r l i c h e n L e i s t u n g s f ä h i g k e i t u n d d a m i t eines wichtigen B e s t a n d t e i l s der r a s s i s c h e n T ü c h t i g keit eines jeden gesunden d e u t s c h e n J u n g e n u n d Mädels im A l t e r v o n 10 b i s 18 J a h r e n bringen. ... HHN, Nr. 258 v. 5. Juni 1935, S. 2 s. a. FZ, N r . 286 v. 6. Juni 1935, S. 2 Das J u g e n d f e s t w a r im w e s e n t l i c h e n ein S p o r t f e s t mit E i n z e l - M e h r k ä m p f e n u n d M a n n s c h a f t s - M e h r k ä m p f e n . Es w u r d e am 22./23. J u n i im g a n z e n R e i c h abgehalten.
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 6. J u n i 1935. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 4 / N r .
1373
6. J u n i
1935
U e b e r S c h u l u n g s l a g e r des V D A in L a u e n b u r g und L e b a ^ m e r n ) soll n i c h t s berichtet
(Hinterpom-
werden.
^ V e r m u t l i c h U b e r t r a g u n g s f e h l e r . Es h a n d e l t s i c h um L a u e n b u r g d e r L e b a (Hinterpommern).
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 4 / N r . 1374
6. J u n i
1935
Die P r o p a g a n d a für das B r i n k m a n n - T u b e r k u l o s e m i t t e l , Reichsärzteschaft
an
g e g e n das d i e
seit längerer Zeit v o r g e h t , darf im
Inseratenteil
der d e u t s c h e n Z e i t u n g e n n i c h t m e h r b e t r i e b e n w e r d e n . W i r d i e s e A n w e i s u n g a u c h dem V e r l a g zur K e n n t n i s zu geben.
bitten
6.06.1935
- 347 ZSg. 101/5/184/Nr.
1375
6. Juni
1935
Am 19. J u n i f e i e r t G e h e i m r a t H u g e n b e r g seinen 70. G e b u r t s t a g . d e n k a r t i k e l k ö n n e n v o r b e r e i t e t w e r d e n . Es k a n n die n a t i o n a l e sönlichkeit H u g e n b e r g s d u r c h a u s g e w ü r d i g t
GePer-
werden.
Der d e u t s c h n a t i o n a l e A l f r e d H u g e n b e r g war im Juni 1933 aus d e r R e g i e r u n g H i t l e r g e d r ä n g t w o r d e n (vgl. ZSg. 101/1/33 u n d 36 v. 28. J u n i 1933). In d e n Z e i t u n g e n v o m 19. J u n i w a r das d e u t s c h - e n g l i sche F l o t t e n a b k o m m e n d a s b e h e r r s c h e n d e T h e m a . Alfred Hugenberg Zu seinem 70. G e b u r t s t a g am 19. J u n i ... Der F ü h r e r aber ehrte d e n M i t k ä m p f e r in loyalster W e i s e , indem er ihn für die R e i c h s t a g s w a h l v o m 12. N o v e m b e r 1933 u n t e r d i e S p i t z e n k a n d i d a t e n der E i n h e i t s l i s t e aufnahm, eine B e r u f u n g , d e r H u g e n b e r g a u c h folgte. Die L a u t e r k e i t seiner Person, die G r a d h e i t seiner v a t e r l ä n d i s c h e n G e s i n n u n g , d i e von s e i n e n G e g n e r n w o h l als " S t u r h e i t " v e r u n g l i m p f t wurde, die U n e i g e n n ü t z i g k e i t seiner p o l i tischen T ä t i g k e i t h a b e n ihm in der R e i h e der n a t i o n a l e n E r w e c k e r und Kämpfer e i n e n d a u e r n d e n E h r e n p l a t z g e s i c h e r t . HHN, Nr. 278 v. 18. J u n i 1935, S. 1-2 Dr. A l f r e d H u g e n b e r g 70 J a h r e "Ein a u f r e c h t e r u n d e h r l i c h e r P a t r i o t " ... Es war tragisch, für d e n K ä m p f e r d i e s e r J a h r e , daß sein W i r k e n oft und oft v e r k a n n t wurde. Seine g r o ß e n z u s a m m e n f a s s e n d e n G r ü n d u n gen auf dem G e b i e t der Presse u n d des Films, die er oft mit e i n e m k a u f m ä n n i s c h e n W a g e m u t d u r c h f ü h r t e , d e r b e i s p i e l l o s war, w a r e n alle der Idee u n t e r s t e l l t . H u g e n b e r g h a t alle seine G r ü n d u n g e n n i e m a l s um des V e r d i e n e n s w i l l e n d u r c h g e f ü h r t , sondern immer, um sie als W a f f e n im n a t i o n a l e n Kampf zu gebrauchen. Es w a r ein s i c h t l i c h e s Zeichen des D a n k e s für d i e s e n e t h i s c h e n L e b e n s k a m p f , als d e r Führer in e i n e r g r o ß e n R e d e im D r i t t e n R e i c h das W o r t p r ä g t e : "Ein a u f rechter und e h r l i c h e r P a t r i o t . " Es w a r der ö f f e n t l i c h e Dank für v i e l e Jahre s c h w e r s t e r Arbeit, e r n s t e s t e n R i n g e n s u n d v i e l e r bittrer E r f a h r u n g e n . ... BLA, Nr. 146 v. 19. J u n i 1935, S. 1-2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 4 / N r .
1376
6. Juni
1935
Der jetzt v o r l i e g e n d e A b s c h l u s s von D a i m l e r - B e n z
ist zur V e r ö f f e n t -
lichung für F r e i t a g f r ü h ((7. J u n i 1935)) f r e i g e g e b e n . Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m bittet d a r u m , aus der T a t s a c h e d e r losigkeit k e i n e p e s s i m i s t i s c h e n S c h l u s s f o l g e r u n g e n
Dividenden-
zu ziehen,
viel-
m e h r soll d e m B e r i c h t eine f r e u n d l i c h e N o t e g e g e b e n w e r d e n . So soll v o r allem die V e r d o p p e l u n g d e s G e w i n n s g e w ü r d i g t w e r d e n . E i n e Div i d e n d e k o m m t d e s w e g e n nicht zur V e r t e i l u n g , w e i l d e r
Ueberschuss
- 348 -
6.06.1935
zur R e s e r v e s t ä r k u n g Verwendung finden soll. Im ü b r i g e n w i r d darauf v e r w i e s e n , dass D a i m l e r - B e n z im Mai des a b g e l a u f e n e n
Berichtsjahres
den h ö c h s t e n A b s a t z seit B e s t e h e n des U n t e r n e h m e n s erzielt hat. Daimler b a u t e g r o ß e T r u p p e n t r a n s p o r t w a g e n (6-Radwagen m i t E i n z e l r a d - A n t r i e b ) für die Wehrmacht. Im H e r b s t w u r d e die B e s c h ä f t i g u n g s lage in der R ü s t u n g s i n d u s t r i e zunehmend schlechter. Es fehlte M a terial und d i e n u r schleppende B e z a h l u n g d u r c h d a s R e i c h zwang d i e U n t e r n e h m e n zu ü b e r m ä ß i g e r Kreditaufnahme (vgl. Sopade, 2. Jg. (1935), S. 325 b z w . 1147). Abschluß Daimler-Benz Ein R e i n g e w i n n v o n 4,12 Mill. R M wird zur N e u b i l d u n g d e r g e s a m t e n R e s e r v e und zu S o n d e r a b s c h r e i b u n g e n v e r w a n d t . ... W i e s i c h h i e r a u s ergibt, hätte das G e w i n n e r g e b n i s als solches die Z a h l u n g einer Dividende ohne w e i t e r e s g e r e c h t f e r t i g t . Die V e r w a l t u n g muß d i e s e n W u n s c h j e d o c h z u r ü c k s t e l l e n im H i n b l i c k auf d i e großen, v o n ihr z u lösenden Aufgaben, i n s b e s o n d e r e die b e d e u t e n d e n E r f o r d e r n i s s e d e s Exportgeschäfts, die sich in ihrer A u s w i r k u n g n o c h n i c h t ü b e r s e h e n lassen und die M i t t e l des U n t e r n e h m e n s zunächst v ö l l i g b i n d e n . Im n e u e n Jahr h a t sich der A u f t r a g s e i n g a n g dank d e r v o m F ü h r e r betriebenen M o t o r i s i e r u n g w e i t e r e r h e b l i c h g e steigert, so daß d i e G e s e l l s c h a f t bis an die G r e n z e ihrer L e i s t u n g s f ä h i g k e i t auf M o n a t e hinaus voll b e s c h ä f t i g t ist. ... DBZ, Nr. 131 v. 7. J u n i 1935, S. 2 Keine G e w i n n a u s s c h ü t t u n g b e i D a i m l e r - B e n z 47 % U m s a t z s t e i g e r u n g FZ, Nr. 288 v. 7. J u n i 1935, S. 3 s. a. HHN, N r . 2 6 1 v. 7. J u n i 1935, S. 3
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 4 / N r .
1377
6. J u n i
1935
U e b e r d e n B e r i c h t des Vorstandes von B e r g m a n n E l e k t r i z i t ä t s A. G. in der o r d e n t l i c h e n H a u p t v e r s a m m l u n g v o m 6. J u n i darf in der v o r g e b r a c h t e n F o r m n i c h t s veröffentlicht G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
brfl.
Brsl.
7.40
werden.
Ohmn. 2.00 U h r B e r g m a n n - E l e k t r i z i t ä t s w e r k e A. G., B e r l i n . . . E r g ä n z e n d zu d e n M i t t e i l u n g e n des G e s c h ä f t s b e r i c h t s führte d i e V e r w a l t u n g n o c h a u s , daß d i e Devisen- u n d R o h s t o f f läge u n d die d a m i t z u s a m m e n h ä n g e n d e n V e r w e n d u n g s v e r b o t e der Ü b e r w a c h u n g s s t e l l e n die G e s e l l s c h a f t zu einschneidenden U m s t e l l u n g e n , i n s b e s o n d e r e in den M e t a l l - und K a b e l w e r k e n veranlaßt h a b e n . Die G e s e l l s c h a f t h a t dafür e r h ö h t e A u f w e n d u n g e n für E n t w i c k l u n g s a r b e i t e n , U m b a u t e n u n d
6.Π.06.1935
- 349 -
N e u a n s c h a f f u n g e n v o r n e h m e n m ü s s e n . Diese A r b e i t e n setzten s i c h auch n o c h im n e u e n J a h r e fort. Zur E r s p a r n i s v o n Kupfer, M e s s i n g und anderen N i c h t e i s e n m e t a l l e n sind große A n s t r e n g u n g e n der Gesellschaft darauf gerichtet, A l u m i n i u m u n d andere h e i m i s c h e Rohstoffe in s t e i g e n d e m Maße zu verwenden. D i e s e v o n der R o h s t o f f und D e v i s e n l a g e b e d i n g t e N o t w e n d i g k e i t w i r d n i c h t immer von der I n l a n d s k u n d s c h a f t in g e n ü g e n d e m Maße erkannt. DBZ, Nr. 131 v. 7. J u n i 1935, S. 2 s. a. FZ, Nr. 288 v. 7. J u n i 1935, S. 3
ZSg. 101/5/185/Nr.
1378
DNB-Rundruf v o m 6. J u n i
6. J u n i
1935
1935
Es wird gebeten, zur V e r m e i d u n g von U n r i c h t i g k e i t e n die Rede des R e i c h s b a n k p r ä s i d e n t e n Dr. S c h a c h t auf der len W o l l k o n f e r e n z nur im D N B - T e x t Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
wiederzugeben.
10.10
Brsl.
7.44
Chmn.
brfl.
Die 11. I n t e r n a t i o n a l e W o l l k o n f e r e n z Berlin statt.
fand am 6./7. Juni 1935 in
"Die V ö l k e r w ü n s c h e n n o r m a l e n Güteraustausch!' Dr. Schacht auf d e r i n t e r n a t i o n a l e n W o l l k o n f e r e n z DBZ, Nr. 132 v. 8. J u n i 1935, S. 9 s. a. FZ, Nr. 288 v. 7. J u n i 1935, S. 2 HHN, N r . 261 v. 7. J u n i 1935, S. 1 SZ, N r . 285 v. 7. J u n i 1935, S. 9
ZSg. 101/5/186/Nr.
heutige
Internationa-
1379
7. J u n i
in Berlin
1935
B e s t e l l u n g aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z v o m 7 . 6 . 3 5 . Ueber die g r o s s e V D A - P f i n g s t t a g u n g
in K ö n i g s b e r g soll m ö g l i c h s t
un-
auffällig b e r i c h t e t w e r d e n . Es g e l t e n die g l e i c h e n A n w e i s u n g e n wie seinerzeit zum T a g der d e u t s c h e n Seefahrt
^
- 350 -
7.06.1935 Fa., D., Κ.
Hbg.
12.50
Br.
1.30
Ch.
12.50
s. a. ZSg. 102/1/49 (1) v. 7. J u n i 1935 ZSg. 101/5/184/Nr. 1373 v. 6. J u n i 1935 ZSg. 102/1/9 v. 13. J u n i 1935: W i r h a t t e n h i e r v o n d e r L a n desstelle eine M i t t e i l u n g b e k o m m e n , ueber d i e V D A - T a g u n g sei nur klein und u n a u f f a e l l i g zu b e r i c h t e n . Jetzt kommt eine M a h n u n g folgenden Inhaltes: Eine Reihe v o n Zeitungen h a b e sich u e b e r d i e s e A n o r d n u n g e n e i n f a c h h i n w e g g e s e t z t und d o c h d i e T a g u n g in g r o s s e r A u f m a c h u n g b e s p r o c h e n . Sollte dies n o c h einmal v o r k o m m e n , w e r d e gegen den v e r a n t w o r t l i c h e n V e r t r a u e n s m a n n e i n B e r u f s v e r f a h r e n v o r g e g a n g e n ((sie)). Ich habe n u n m i t der L a n d e s s t e l l e t e l e p h o n i e r t u n d ihr gesagt, dass wir u n s zwar d u r c h diese M i t t e i l u n g n i c h t getroffen fuehlten, sie die Z e i t u n g e n d a d u r c h j e d o c h v o r e i n e v o l l k o m m e n unloesbare Aufgabe s t e l l e n wuerden. Es ist t e c h n i s c h a u s g e schlossen, d e n D N B - T e x t u e b e r eine b e d e u t u n g s v o l l e R e d e v o n R u s t klein und u n a u f f a e l l i g zu p i a z i e r e n , d e n n d a z u ist d i e s e r T e x t zu gross. Bitte teilen S i e a u s s e r d e m mit, dass wir h e u t e von u n s e r e m L o n d o n e r K o r r e s p o n d e n t e n d a r a u f aufmerksam g e m a c h t w o r d e n sind, die Rust-Rede, d i e leider in der englischen Presse w e g e n d e r Feiertage z i e m l i c h u n t e r d e n T i s c h gefallen sei, habe im u e b r i g e n einen tiefen Eindruck h i n t e r l a s s e n . M i t anderen W o r t e n : W i r h a l t e n die Anweisung, d e r e n Sinn wir v o l l k o m m e n v e r s t e h e n , in d i e s e r g e n e r e l len Frage fuer t e c h n i s c h u n d sachlich u n d u r c h f u e h r b a r . ZSg. 101/5/173/Nr. 1350 v. (26. Mai 1935) In Königsberg fand v o m 7. - 15. Juni d i e jährliche P f i n g s t t a g u n g d e s V D A statt. Die V D A - T a g u n g in K ö n i g s b e r g (Von u n s e r e m S o n d e r k o r r e s p o n d e n t e n ) Die L e h r e r t a g u n g des V D A . . . Das deutsche Volk hat k e i n e natürlichen G r e n z e n e r h a l t e n , w i e sie andere V ö l k e r schützen v o r äußeren A n g r i f f e n und v o r d e m G e i s t der T r e u l o s i g k e i t , w i e wir ihn im S e p a r a t i s m u s u n d bis vor k u r z e m a u c h im Geist der " M a i n g r e n z e " erlebt haben. Und n o c h ein s c h w e res Schicksal ist dem d e u t s c h e n Volke auferlegt: Es m u ß in verschiedenen G o t t e s h ä u s e r n b e t e n . Die Furche der K o n f e s s i o n e n geht m i t t e n d u r c h unser V o l k . T r o t z a l l e d e m h a t d e r Führer d e n V e r s u c h gemacht, dieses d e u t s c h e V o l k zu retten und zu e i n i g e n . H e u t e erh e b t sich d i e Frage, o b d e r neue V o l k s t u m s g e d a n k e a u c h w i e d e r einm a l nur v o r ü b e r g e h e n d sein soll. Unser erstes G e b o t lautet: Stelle das Bewußtsein d e i n e s d e u t s c h e n V o l k s t u m s über alles. Und w a s d u sonst bist, das k o m m t dann h i n t e r h e r : Das ist die G r u n d b e d i n g u n g für d i e A r b e i t u n s e r e r n e u e n Schule. N e h m e n Sie v o n m i r in d i e s e r Stunde die f e i e r l i c h e E r k l ä r u n g entgegen, d a ß unsere S e n d u n g eine d e u t s c h e Sendung ist. Der d e u t s c h e Weg aber in d i e Z u k u n f t ist g e b u n d e n an die B e d i n g u n g G o t t e s : Willst d u nicht D e u t s c h l a n d über alles stellen auf d i e s e r Erde, dann werde ich d i c h a u s s t r e i c h e n aus dieser G e s c h i c h t e . (Starker Beifall.) ... FZ, Nr. 292 v. 9. Juni 1935, S. 1-2
7.06.1935
- 351 -
In einem als "streng v e r t r a u l i c h " b e z e i c h n e t e n Brief an den G e o p o litiker und engen V e r t r a u t e n von Rudolf Heß, Karl Haushofer (1869 1946), setzte sich der V D A - V o r s i t z e n d e , Hans Steinacher, mit der restriktiven P r e s s e p o l i t i k h i n s i c h t l i c h der V D A - T a g u n g a u s e i n a n d e r . H a u s h o f e r (Vorsitzender des V o l k s d e u t s c h e n R a t e s ) war eine T e i l nahme an der T a g u n g u n t e r s a g t worden. Die K o m p e t e n z s t r e i t i g k e i t e n mit der A. 0. der N S D A P führten schließlich zu einem V e r b o t der F r ü h j a h r s t a g u n g 1936 in B r e m e n (vgl. Hans Steinacher, B o p p a r d 1970, S. 317 bzw. XXVI. H.A. J a c o b s e n , N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e A u ß e n p o l i tik 1933 - 1938, F r a n k f u r t / M . , Berlin 1968, S. 221).
ZSg. 101/5/187/Nr.
1380
DNB-Rundruf v. 7. Juni
7. Juni 1935
Das soeben ausgegebene C o m m u n i q u e der soll n i c h t k o m m e n t i e r t Gesehen: D., Fa., K.
1935
Londoner-Flottenbesprechungen
werden. Hamburg:
9.15
Breslau:
7 U h r 35
Chemnitz
brfl.
s. a. ZSg. 101/5/176/Nr. 1359 v. 29. M a i 1935 ZSg. 101/5/188/Nr. 1381 v. 11. J u n i 1935 A D A P , Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 131, 132, 135-137,
141
Am 6. J u n i " i n f o r m i e r t e S i m o n die d e u t s c h e D e l e g a t i o n über d e n Beschluß d e r L o n d o n e r R e g i e r u n g , die F l o t t e n g e s p r ä c h e auf der G r u n d lage des von d e u t s c h e r Seite v e r l a n g t e n V e r h ä l t n i s s e s v o n 100:35 fortzuführen. Vor der o f f i z i e l l e n A n t w o r t an die d e u t s c h e D e l e g a t i o n wollte G r o ß b r i t a n n i e n j e d o c h die a n d e r e n g r o ß e n S e e m ä c h t e v o n d e m englischen Schritt u n t e r r i c h t e n . Die b r i t i s c h e E n t s c h e i d u n g stand jedoch u n b e s c h a d e t e v e n t u e l l e r Einwände des A u s l a n d e s fest. ..." Ν. T. W i g g e r s h a u s , Der d e u t s c h - e n g l i s c h e F l o t t e n v e r t r a g vom 18. Juni 1935, phil. Diss. Bonn 1972, S. 328f. Zufriedenstellende Flottenbesprechungen Am 15. J u n i F o r t s e t z u n g der V e r h a n d l u n g e n ... "In einer a l l g e m e i n e n A u s s p r a c h e h a t die b r i t i s c h e D e l e g a t i o n A u f k l ä r u n g e n Uber die g e g e n w ä r t i g e Lage gegeben. Es w u r d e n s o d a n n einige technische Punkte erläutert. Die V e r h a n d l u n g e n w e r d e n n a c h der P f i n g s t p a u s e am 15. Juni w i e d e r a u f g e n o m m e n . " ... HHN, Nr. 263 v. 8. Juni 1935, S. 1
- 352 -
7./II-06.1935 ZSg. 102/1/49
(2)
7. J u n i
1935
Um gute A u f m a c h u n g gebeten w u r d e fuer eine D N B - M e l d u n g ueber Ers c h i e s s u n g d e u t s c h s t ä m m i g e r Bauern in d e r S o w j e t u n i o n . H i e r w e r d e d e u t s c h e s V o l k s t u m in absolut sinnloser W e i s e v e r n i c h t e t .
Grund
der E r s c h i e s s u n g e n : Bettelbriefe u n d A n n a h m e v o n H i l f s s e n d u n g e n ueber die T o r g s i n , weshalb im K o m m e n t a r vor jeglicher der T o r g s i n zu w a r n e n
Benutzung
waere.
s. a. ZSg. 102/1/30 (2) v. 14. Mai 1935 ZSg. 101/6/21l/Nr. 1931 v. 9. D e z e m b e r
1935
E r s c h i e ß u n g v o n d e u t s c h s t ä m m i g e n B a u e r n in S o w j e t r u ß l a n d W e i l sie ihre F a m i l i e n nicht v e r h u n g e r n ließen ... Wie f e s t g e s t e l l t werden konnte, h a t die n e u n k ö p f i g e Familie R o e h r i c h in d e r Zeit von J a n u a r bis Mai 1934, also noch w ä h r e n d der m i t K e n n t n i s der Sowjetregierung v e r l a u f e n d e n H i l f s a k t i o n "Brüder in N o t " zusammen sechs G e l d ü b e r w e i s u n g e n aus D e u t s c h l a n d über i n s g e s a m t 49,90 RM auf dem s o w j e t a m t l i c h e n T o r g s i n - W e g erhalten. ... Das beklagenswerte S c h i c k s a l d e r b e i d e n d e u t s c h s t ä m m i gen B a u e r n ist ein erneuter Beweis d a f ü r , d a ß vor d e n sog. T o r g s i n S e n d u n g e n n a c h Sowjetrußland nicht d r i n g e n d genug g e w a r n t w e r d e n kann. NTZ, Nr. 131 v. 7. Juni 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 290 v. 8. J u n i 1935, S. 2 HHN, Nr. 262 v. 7. J u n i 1935, S. 2
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 8 / N r .
1381
11. J u n i
B e s t e l l u n g e n aus der Pressekonferenz
1935
11.6.1935.
Im "News C h r o n i c l e " wird e i n Interview m i t
Reichspropagandaminister
Dr. G o e b b e l s veröffentlicht. Die Z e i t u n g e n w e r d e n gebeten, nur d e n D N B - T e x t zu b r i n g e n und alle K o r r e s p o n d e n t e n - M e l d u n g e n Meldung der U n i t e d Press
sowie eine
zurückzustellen.
[Bestellung für die Redaktion! Auf V e r a n l a s s u n g des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s muß d i e ) ) M e l d u n g d e r "Morning Post", bracht werden.] stellt w e r d e n .
[darf eine]
((gestr.:
[über F l o t t e n v e r h . n i c h t ge-
(die wir h e u t e v o r m i t t a g g e g e b e n h a b e n )
zurückge-
11./12.06.1935
- 353 D., Fa., Κ.
s. a. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 8 7 / N r . ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 9 0 / N r .
Hbg.
12.55
Bresl.
12,50
Ch.
12.49
1380 v. 7. Juni 1935 1384 v. 13. Juni 1935
Deutschland ist bereit ! Unterredung eines e n g l i s c h e n P r e s s e v e r t r e t e r s m i t Dr. Goebbels
Reichsminister
HHN, Nr. 267 v. 12. J u n i 1935, S. 1 G o e b b e l s Talks To "News C h r o n i c l e " Germany Not Out T o A t t a c k R u s s i a / R e a l C o l l e c t i v i t y of Nations D e s i r e d / A g r e e m e n t W i t h France Sought/Our D i p l o m a t i c C o r r e s p o n d e n t records an e n l i g h t e n i n g interview w i t h Dr. Goebbels, the G e r m a n Minister of P r o p a g a n d a . By V e r n o n Bartlett News Chronicle, Nr. 27,808 v. 11. Juni 1935, S. 1-2 Die A r t i k e l sind i n h a l t l i c h identisch bis auf die Ü b e r s c h r i f t e n und den e i n l e i t e n d e n Satz "Dr. Goebbels, looking less tired and worried than w h e n I h a d last spoken to him in G e n e v a ...", der in der d e u t s c h e n F a s s u n g lautet: "Er sah sehr ü b e r m ü d e t u n d sorgenvoller als d a s letzte M a l aus ...". Die M e l d u n g d e r "Morning P o s t " (v. 10. J u n i 1935, S. 9) informiert d a r ü b e r , daß G r o ß b r i t a n n i e n den 35 % - A n s p r u c h D e u t s c h l a n d s akzeptieren wird.
B e s t e l l u n g e n aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z . ZSg. 101/5/189/Nr.
1382
12.6.35.
12. J u n i
1935
Eine M i t t e i l u n g des V e r b a n d e s der R a s i e r k l i n g e n h e r s t e l l e r über b e v o r s t e h e n d e Z w a n g s k a r t e l l i e r u n g der R a s i e r k l i n g e n - H e r s t e l l e r Exportzwecke darf n i c h t ü b e r n o m m e n werden. Das d i e s b e z ü g l i c h e Verband herausgeschickte Rundschreiben richten w e r d e n d e m n ä c h s t
eine für vom
ist i r r e f ü h r e n d . Neue N a c h -
folgen.
U m o r g a n i s a t i o n d e r W i r t s c h a f t s g r u p p e " E i s e n - und M e t a l l i n d u s t r i e " Im R a h m e n der U m o r g a n i s a t i o n der W i r t s c h a f t s g r u p p e "Eisen- und M e t a l l i n d u s t r i e " w i r d n u n m e h r der Sitz der G e s c h ä f t s f ü h r u n g d i e s e r W i r t s c h a f t s g r u p p e v o n W u p p e r t a l n a c h B e r l i n v e r l e g t werden. ... Die G r u p p e w i r d k ü n f t i g statt in 24 n u r n o c h in 3 F a c h g r u p p e n u n terteilt. ... FZ, Nr. 297 v. 13. J u n i 1935, S. 3
- 354 -
12.06.1935
"Zweischneidige" Wirkungen V o r d e m R a s i e r k l i n g e n - Z w a n g s k a r t e l l - A u c h eine internationale Kartellierung Die V e r h a n d l u n g e n d e r deutschen H e r s t e l l e r v o n z w e i s c h n e i d i g e n R a s i e r k l i n g e n für R a s i e r a p p a r a t e über die O r d n u n g des M a r k t e s mit dem Reichswirtschaftsrainisteriura stehen vor d e m A b s c h l u ß . In kurzer Zeit w i r d d i e R a s i e r k l i n g e n i n d u s t r i e zu einem Z w a n g s k a r t e l l z u s a m m e n g e f a ß t w e r d e n . In d i e s e m Kartell w e r d e n die H e r s t e l l e r v o n der S p e z i a l f a b r i k bis zum L o h n s c h l e i f e r , das sind e t w a 160 bis 170 Betriebe, v e r e i n i g t sein. ... M i t der K a r t e l l i e r u n g der R a s i e r k l i n g e n i n d u s t r i e w e r d e n die zeitweilig recht w i l d e n V e r h ä l t n i s s e g e ordnet, d i e sich mit dem V o r d r i n g e n des R a s i e r a p p a r a t e s auf d e m Markt der R a s i e r k l i n g e n e n t w i c k e l t haben. O b w o h l ein typischer M a s s e n a r t i k e l m i t einheitlicher H e r s t e l l u n g , h a b e n sie einen g e o r d n e t e n Absatz n i c h t erreichen können. Das G e w e r b e der z w e i s c h n e i d i gen Klinge hat zwar das R a s i e r m e s s e r zusehends von u n s e r e m Kinn v e r d r ä n g t , sich aber immer w i e d e r ins "eigene F l e i s c h g e s c h n i t t e n " . SZ, Nr. 378 v. 28. J u l i 1935, S. 14 Die Z w a n g s k a r t e l l i e r u n g w i r d in der NZ, Nr. 162 v. 14. J u n i S. 7 n o c h d e m e n t i e r t .
ZSg. 101/5/189/Nr.
1382 ((a))
12. J u n i
1935
In etwa 1/2-1 S t u n d e wird d u r c h DNB eine E r k l ä r u n g in d e r die M i n i s t e r H e ß ,
1935,
herausgegeben,
G ö r i n g und der B o t s c h a f t e r von R i b b e n -
trop zu d e n E r k l ä r u n g e n des P r i n z e n v o n W a l e s S t e l l u n g Diese E r k l ä r u n g soll in guter A u f m a c h u n g v e r ö f f e n t l i c h t s. a. ZSg. 101/5/194/Nr. 1392 v. 14. J u n i ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 159
nehmen. werden.
1935
D e u t s c h f r e u n d l i c h e Erklärungen des P r i n z e n v o n W a l e s (Drahtmeldung u n s e r e s eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r s ) S e l t e n ist eine Kundgebung des P r i n z e n v o n W a l e s m i t g r ö ß e r e m Beifall a u f g e n o m m e n worden, als seine h e u t i g e A n k ü n d i g u n g in einer R e de auf dem V e r t r e t e r t a g d e r b r i t i s c h e n L e g i o n , daß er die Entsend u n g einer A b o r d n u n g ehemaliger F r o n t k ä m p f e r n a c h Berlin b i l l i g e , u n d daß n a c h seiner A u f f a s s u n g keine andere K ö r p e r s c h a f t oder Org a n i s a t i o n g e e i g n e t e r sei, den D e u t s c h e n die F r i e d e n s h a n d entgegenzustrecken, als wir e h e m a l i g e n Soldaten, d i e im g r o ß e n K r i e g e g e g e n sie k ä m p f t e n " . ... HHN, Nr. 267 v. 12. Juni 1935, S. 1 Heß, G ö r i n g und R i b b e n t r o p begrüßen die E r k l ä r u n g d e s P r i n z e n von W s 16 s HHN, Nr. 268 v. 12. Juni 1935 (Α. Α.), S. 2 s. a. VB (Ν. Α . ) , Nr. 164 v. 13. Juni 1935, S. 1 Der A n g r i f f , Nr. 135 v. 13. J u n i 1935, S. 2 Kreuz-Z, Nr. A 136 ν . 1 3 . J u n i 1935, S. 1 FZ, Nr. 296 v. 13. J u n i 1935, S. 1
12./13.06.1935
355 ZSg. 101/5/189/Nr.
1382
12. J u n i
((b))
1935
Für die A b e n d b l ä t t e r kommen n o c h E r l ä u t e r u n g e n zu den g e s t e r n g e s p r o c h e n e n A u s b ü r g e r u n g e n . Diese M e l d u n g ist acht nenseiten
aus-
Schreibmaschi-
lang.
Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
1.45
Br.
1.50
Ch.
1.00
Die d e u t s c h e S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t a b e r k a n n t Auf G r u n d des § 2 d e s G e s e t z e s ü b e r d e n W i d e r r u f von E i n b ü r g e r u n gen und die A b e r k e n n u n g der d e u t s c h e n S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t v o m 14. Juli 1933 (Reichsgesetzblatt I Seite 4 8 0 ) h a t der R e i c h s - u n d p r e u ß i s c h e M i n i s t e r des Innern folgende R e i c h s a n g e h ö r i g e der d e u t s c h e n S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t für v e r l u s t i g erklärt, w e i l sie d u r c h ein V e r h a l t e n , d a s g e g e n d i e P f l i c h t zur T r e u e g e g e n R e i c h und Volk verstößt, die d e u t s c h e n B e l a n g e g e s c h ä d i g t haben: ... Brecht, B e r t o l t (Bert) ... Dr. B u d z i s l a w s k i , H e r m a n n ... Dr. Gold mann, N a c h u m ... Dr. H a e n t z s c h e l , Kurt ... Dr. H i l f e r d i n g , Rudolf ... Mann, E r i k a ... Mehring, W a l t e r ... O l l e n h a u e r , E r i c h ... P f e m p f e r ((sie)), Franz G u s t a v Hugo ... HHN, Nr. 267 v. 12. Juni 1935, S. 1 Im V B (Ν. Α.), Nr. 164 v. 13. J u n i 1935, S. 1-2 w e r d e n n i c h t nur die N a m e n genannt, sondern a u c h im e i n z e l n e n die B e a n s t a n d u n g e n d e r e n t w e g e n d i e A u s w e i s u n g e n erfolgten.
B e s t e l l u n g e n aus d e r P r e s s e k o n f e r . ZSg. 101/5/190/Nr.
1383
13.6.35. 13. J u n i
1935
Es w i r d n o c h e i n m a l die B i t t e g e ä u s s e r t , d a s s die Z e i t u n g e n
sich
des F e s t e s der d e u t s c h e n J u g e n d u n d d e s J u g e n d h e r b e r g s t a g e s
beson-
ders annehmen. s. a. ZSg. 102/1/39 (1) v. ZSg. 102/1/33 (5) v. Der 15./16. J u n i w u r d e zum deutschen Jugendherbergen
5. J u n i 1935 18. J u n i 1935 R e i c h s w e r b e - und O p f e r t a g für die erklärt.
Jugend und Heimat HHN, Nr. 270 v. 13. J u n i 1935, S. 6
13.06.1935
- 356 -
Wir brauchen Jugendherbergen Kreuz-Z, Nr. 137 v. 14. J u n i 1935, S. 5 Schafft Jugendherbergen! A u f r u f e führender M ä n n e r aus Staat und B e w e g u n g NZ, Nr. 150 v. 1. J u n i 1935, S. 10
ZSg. 101/5/190/Nr.
1384
13. Juni
1935
D a i l y T e l e g r a p h v e r ö f f e n t l i c h t h e u t e E i n z e l h e i t e n ü b e r ein stehendes A b k o m m e n in der F l o t t e n f r a g e mit g e n a u e n
bevor-
Ziffernangaben.
Es w i r d die Bitte geäussert, d i e s e Ziffern nicht zu ü b e r n e h m e n a u c h nicht v o n A u s l a n d s k o r r e s p o n d e n t e n .
Eigene A r t i k e l m i t M u t -
m a s s u n g e n über V e r l a u f und E r g e b n i s der Konferenz
sind
unerwünscht.
Es g i l t w e i t e r h i n die R i c h t l i n i e , dass grösste Z u r ü c k h a l t u n g üben
zu
ist.
s. a. ZSg. 101/5/188/Nr. 1381 v. 11. J u n i 1935 ZSg. 102/1/4 (1) v. 13. J u n i 1935: ...(Andererseits v e r m i s s e ich e i g e n t l i c h h e u t e morgen im B l a t t eine Meldung aus L o n d o n u e b e r vier V o r a u s s e t z u n g e n , auf d e r e n G r u n d l a g e E n g l a n d der d e u t s c h e n F l o t t e n s t a e r k e zustimme. W i r h a t t e n diese Meldung a l l e r d i n g s v o n U n i t e d Press durchgegeben, d o c h p f l e g e n wir ja solche p o l i t i s c h e n S a c h e n von U. Pr. nicht zu g e b e n . ) s. a. ZSg. 101/5/193/Nr. 1391 v. 14. J u n i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 148 Die deutsche D e l e g a t i o n traf n a c h der P f i n g s t p a u s e am 14. J u n i w e i t e r e n V e r h a n d l u n g e n w i e d e r in L o n d o n ein.
zu
D e u t s c h l a n d und E n g l a n d (.Drahtmeldungen unseres K o r r e s p o n d e n t e n ) Der bisherige V e r l a u f der d e u t s c h - e n g l i s c h e n F l o t t e n v e r h a n d l u n g e n h a t in E n g l a n d zweifellos e i n e n h o f f n u n g s l o s e n Eindruck g e m a c h t . Die Angaben, d i e die englische P r e s s e über sie zu v e r ö f f e n t l i c h e n in d e r Lage ist, erregen a l l g e m e i n e Z u f r i e d e n h e i t . ... FZ, Nr. 299 v. 14. Juni 1935, S. 2 German Naval Strength F u r t h e r T a l k s T o - D a y / A g r e e m e n t in Prospect ... T h e talks w i l l be r e s u m e d to-day w i t h every p r o s p e c t of ultimate agreement, since the b a s i s is already settled. G e r m a n y is to build up to 35 per c e n t of B r i t i s h naval s t r e n g t h in e a c h c l a s s of ship, and German r e l a t i v e strength is not to be a f f e c t e d by later c h a n g e s on the part of other Powers. ... T h e Times, Nr. 47,090 v. 14. J u n i 1935, S. 14
13.06.1935
- 357 ZSg. 101/5/190/Nr.
1385
13. Juni
1935
Zu der Reise v o n Schacht n a c h Danzig w i r d m i t g e t e i l t , dass nur amtliche M e l d u n g e n d a r ü b e r v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n d ü r f e n und d a s s Kommentare nicht g e s c h r i e b e n w e r d e n Gesehen: D. , Fa., K.
Hbg.
1.30
Br.
1.35
sollen.
Ch. s. a. ZSg. 102/1/4 (2) v. 13. Juni 1935 ZSg. 101/5/182/Nr. 1366 v. 5. Juni ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 149,
1935 150
E. : Dr. Schacht in D a n z i g ... Nicht wenig zur B e r u h i g u n g der Danziger W ä h r u n g s s i t u a t i o n h a t die Reise des R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r s und R e i c h s b a n k p r ä s i d e n t e n Dr. Schacht b e i g e t r a g e n . Der B e s u c h Schachts, der als V o l k s g e n o s se und nicht als M i n i s t e r kam, sollte die V e r b u n d e n h e i t des R e i ches mit Danzig in k r i t i s c h e n Z e i t e n sinnfällig zum A u s d r u c k b r i n gen. Dr. Schacht sagte d i e m o r a l i s c h e u n d - soweit m ö g l i c h - a u c h m a t e r i e l l e Hilfe des R e i c h e s zu. Interessant waren die A u s f ü h r u n gen des M i n i s t e r s zur Danziger W i r t s c h a f t s l a g e und zum W e r t e einer D e v a l v a t i o n ü b e r h a u p t . ... Dr. Schacht k r i t i s i e r t n i c h t nur das U n t e r l a s s e n der D e v a l v a t i o n in Danzig, s o n d e r n gibt a u c h an, w e s h a l b die E i n f ü h r u n g der D e v a l v a t i o n in D e u t s c h l a n d nicht in F r a g e kam: "Aber für D e u t s c h l a n d erwies sich aus seiner b e s o n d e r e n , d e r p o l i t i s c h e n A u s l a n d s v e r s c h u l d u n g e n t s p r e c h e n d e n Lage diese Politik als richtig und n o t w e n d i g , w ä h r e n d sie für d a s kleine, w i r t s c h a f t s p o l i t i s c h unfreie Danzig f a l s c h sein mußte. Ü b e r d i e s ist D e u t s c h land, wie sich g e r a d e jetzt w i e d e r zeigt, d a n k seiner W i r t s c h a f t s souveränität, v ö l l i g in der L a g e , einer i r r e g e l e i t e t e n B ö r s e n s p e k u lation des P u b l i k u m s d u r c h Z u s a m m e n a r b e i t v o n A u f s i c h t s - und S e l b s t v e r w a l t u n g s o r g a n e n w i r k s a m zu b e g e g n e n . " ... Die D e u t s c h e V o l k s w i r t s c h a f t , 4. Jg. (1935), Nr. 18, S. 561-562 s. a. HHN, Nr. 273 v. 15. J u n i 1935, S. 2
ZSg. 101/5/191/Nr.
1386
D N B - R u n d s p r u c h . Berlin, den
13. Juni
1935
13.6.35.
U e b e r das U n g l ü c k im S p r e n g s t o f f w e r k W i t t e n b e r g darf d i e P r e s s e nur die D N B - M e l d u n g
bringen.
- 358 -
13.06.1935 Fa., D., Κ.
Hbg. 9.15 Br.
7.55
Ch.
brfl.
s. a. ZSg. 101/5/193/Nr. 1388 v. 14. Juni 1935 ZSg. 101/5/193/Nr. 1989 v. 14. Juni 1935 ZSg. 102/1/50 (8) v. 5. Dezember 1935 Furchtbares Explosionsunglück bei Wittenberg Bisher 22 Tote und 30 Vermißte Erhöhung der Zahl der Todesopfer wahrscheinlich - 75 Schwer-, 300 Leichtverletzte Am Donnerstag ((13.6.)) gegen 15 Uhr ereignete sich in Reinsdorf bei Wittenberg bei der Firma Westfälisch-Anhaltinische Sprengstoffabrik (Wasag) ein Explosionsunglück, bei dem ein Teil des Betriebes stark beschädigt wurde. ... HHN, Nr. 271 v. 14. Juni 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 272 v. 14. Juni 1935, S. 1 Im weiteren Verlauf der Bergungsarbeiten erhöhte sich die Zahl der Toten fast auf 60. ... Schließlich noch ein Bericht, der ein grelles Licht auf die sozialpolitischen Methoden der Nationalsozialisten wirft. Er betrifft das furchtbare Reinsdorfer Sprengstoff-Unglück, das die Nazis ebenfalls zu einer großen Unterstützungsreklame mißbraucht hatten. Aus dem Vogtland wurden während des Krieges viele Soldaten der Arbeit nach den Sprengstoffwerken in Reinsdorf b. Wittenberge ((sie)) abkommandiert. Viele davon erlebten im Jahre 1917 die große Katastrophe und mußten damals als invalid entlassen werden. Ihr Leiden hatte sich bei allen an den Augen gezeigt, mehrere sind gänzlich erblindet, die anderen können meistens ohne Brille keiner Arbeit nachgehen. Sie erhielten seit 1917 eine Rente aus einem Fonds, den die Sprengstoffaktiengesellschaft dafür eingerichtet hatte. Sofort nach dem neuen großen Unglück im Mai 1935 wurden nun diese alten Renten um mehr als 50 % gekürzt. Alle von dieser Maßnahme betroffenen Rentner erhoben gegen die Kürzung Einspruch. Am 25. September mußten allein 33 Rentner nach Plauen zur augenärztlichen Unterstützung ((sie)). Dieser Arzt hatte die Leute schon seit Jahren behandelt und konnte auch diesmal keine Besserung feststellen. Die Rentner sind über die Kürzung verzweifelt. Bei den meisten war die Rente das einzige Einkommen. Die Kürzung hat auch deswegen viel Staub aufgewirbelt, weil die A. G. und der Staat eine Erhöhung des Fonds ablehnen, so daß die im Mai Verunglückten ihre Rente auf Kosten der Rentner aus dem Jahre 1917 beziehen. Sopade, 2. Jg. (1935), S. 1454-1455
13.06.1935
- 359 ZSg. 101/5/192/Nr. 1387 D N B . - R u n d r u f v. 13. J u n i
13. J u n i
1935
1935.
M e l d u n g e n der A u s l a n d s p r e s s e über Torgier, d ü r f e n v o n der
deutschen
Presse nicht ü b e r n o m m e n w e r d e n . G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
9.15
Bresl.
7.05
C h e m n . brfl. s. a. ZSg. 102/1/46
(4) v. 27. Dezember
1935
Torgler Released The Reichstag Fire P r i s o n e r From our B e r l i n C o r r e s p o n d e n t It was o f f i c i a l l y r e v e a l e d last week that H e r r T o r g l e r , the P a r l i a m e n t a r y leader of the G e r m a n C o m m u n i s t party, who w a s c h a r g e d w i t h firing the R e i c h s t a g in February, 1933, and, like Dimitroff and the other B u l g a r i a n prisoners, a c q u i t t e d of the charge, b u t kept under p r e v e n t i v e a r r e s t since, was r e l e a s e d three weeks ago. The B u l g a r i a n s w e r e sent to Moscow. T o r g l e r is now s t a t e d to be living a free man in the n e i g h b o u r h o o d of Berlin. ... T h e M a n c h e s t e r G u a r d i a n W e e k l y , Nr. 25 v. 21. J u n i 1935, S. 487 s. a. Ernst T o r g l e r : Der R e i c h s t a g s b r a n d u n d was n a c h h e r g e s c h a h ... Darauf w u r d e ich am 20. M a i 1935 von P l ö t z e n s e e a b g e h o l t u n d z u einem F ö r s t e r in d e r n ä h e r e n U m g e b u n g v o n B e r l i n gebracht. ... B a l d hatte ich h e r a u s , worum es bei m e i n e m p o l i t i s c h e n L e b e n s l a u f t a t s ä c h l i c h ging. Hitler b r a u c h t e 1935 a n g e s i c h t s d e r b e v o r s t e h e n den O l y m p i a d e eine a u ß e n p o l i t i s c h e E n t l a s t u n g . A u ß e r d e m w ä h n t e er sich auf d e m b e s t e n W e g e , g e g e n ü b e r den S t a a t s m ä n n e r n der anderen e u r o p ä i s c h e n S t a a t e n s a l o n f ä h i g zu werden. ... A n f a n g N o v e m b e r 1936 ging es n a c h B e r l i n zurück zur Entlassung. Ich m u ß t e e i n e n R e v e r s u n t e r s c h r e i b e n , daß i c h m i c h jeder p o l i t i s c h e n B e t ä t i g u n g enthalten, nicht ins A u s l a n d gehen oder m i t dem A u s l a n d k o r r e s p o n d i e r e n und keine V e r b i n d u n g m i t m e i n e n früheren p o l i t i s c h e n F r e u n d e n aufn e h m e n würde. ... Die Zeit, Nr. 46 v. 11. N o v e m b e r 1948, S. 3
- 360
14.06.1935
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ν. ZSg. 101/5/193/Nr.
1388
14.6.35.
14. J u n i
1935
Ueber das U n g l ü c k in W i t t e n b e r g ist jetzt eine e r l e i c h t e r t e
Anwei-
sung ergangen, die besagt, dass die auf G r u n d der h e u t e in W i t t e n berg beim R e g i e r u n g s p r ä s i d e n t e n s t a t t f i n d e n d e n P r e s s e k o n f e r e n z gefassten Berichte von Sonderkorrespondenten
freigegeben
ab-
sind.
s. a. ZSg. 101/5/191/Nr. 1386 v. 13. J u n i 1935 ZSg. 101/5/193/Nr. 1389 v. 14. J u n i 1935
ZSg. 101/5/193/Nr.
1389
14. J u n i
1935
V o n einem B e i l e i d s t e l e g r a m m des G e n e r a l o b e r s t e n v. B l o m b e r g zu dem Unglück soll keine Kenntnis g e n o m m e n w e r d e n . s. a. ZSg. 102/1/4 (1) v. 14. Juni 1935 ZSg. 101/5/193/Nr» 1388 v. 14. J u n i 1935 F l a g g e n auf H a l b m a s t . . . R e i c h s k r i e g s m i n i s t e r G e n e r a l o b e r s t von B l o m b e r g h a t d e r "Stiftung für O p f e r d e r A r b e i t " d e n Betrag v o n 3 0 0 0 . - RM zum B e s t e n der O p f e r des U n g l ü c k s bei W i t t e n b e r g ü b e r w i e s e n . ... Kreuz-Z, Nr. A 139 ν. 16. J u n i 1935, S. 1
ZSg. 101/5/193/Nr.
1390
14. Juni
1935
Im L a u f e des h e u t i g e n Tages wird eine E r k l ä r u n g des E r z b i s c h o f s Köln Schulte zu d e n D e v i s e n p r o z e s s e n v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n , Kommentierung
von
deren
freigestellt ist. J e d o c h soll kein V e r g l e i c h d i e s e r
Erklärung zu der k ü r z l i c h e n Erklärung des E r z b i s c h o f s v o n Bertram g e z o g e n w e r d e n . Die Erklärung kann in dem Sinne
Breslau
kommentiert
werden, dass der Erzbischof von K ö l n d e m S t a n d p u n k t der d e u t s c h e n R e g i e r u n g s s t e l l e n durchaus recht gibt und m i t d e n M a s s n a h m e n der Reichsregierung s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
übereinstimmt.
102/1/4 (3) v. 14. Juni 1935 1 0 1 / 5 / 1 5 4 / N r . 1312 v. 13. M a i 1935 102/1/88 (3) v. 26. J u l i 1935 1 0 1 / 6 / 7 0 / N r . 1591 v. 26. A u g u s t 1935
ΙΑ.06.1935
- 361 -
Carl J o s e p h Schulte (1871 - 1941), 1910 - 1920 Bischof von P a d e r born, seit 1920 Erzbischof v o n Köln, seit 1921 Kardinal. Kardinal Schulte zu d e n D e v i s e n p r o z e s s e n "Die v o r g e k o m m e n e n V e r g e h e n v e r u r t e i l e ich v o l l k o m m e n " ... Das w i r t s c h a f t l i c h e N o t w e h r r e c h t des Staates gehört gewiß nicht zu d e n Sphären, in w e l c h e n von einer n o c h u n g e k l ä r t e n U e b e r schneidung r e l i g i ö s e r und p o l i t i s c h e r M o t i v e gesprochen w e r d e n kann. Um so u n z w e i d e u t i g e r konnte K a r d i n a l Bertram am 5. Juni, konnte K a r d i n a l Schulte in d i e s e m A u g e n b l i c k ohne jede E i n s c h r ä n kung a b r ü c k e n v o n d e n s c h m e r z l i c h e n V e r f e h l u n g e n k a t h o l i s c h e r Ord e n s a n g e h ö r i g e r . ... Germania, Nr. 165 v. 15. J u n i 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 273 v. 15. Juni 1935, S. 2 Beurlaubung eines S c h r i f t l e i t e r s der " F r a n k f u r t e r Z e i t u n g " FZ, Nr. 292 v. 9. Juni 1935, S. 1 W e g e n der k o m m e n t a r l o s e n V e r ö f f e n t l i c h u n g d e r Erklärung des B r e s lauer E r z b i s c h o f s zu d e n D e v i s e n p r o z e s s e n w a r der v e r a n t w o r t l i c h e S c h r i f t l e i t e r b e u r l a u b t und ein B e r u f s v e r f a h r e n g e g e n ihn e i n g e leitet w o r d e n .
ZSg. 101/5/193/Nr. 1391
14. J u n i
1935
Zur B e h a n d l u n g d e r F l o t t e n f r a g e w i r d n u n m e h r folgendes
festge-
stellt: a) A u s l ä n d i s c h e P r e s s e s t i m m e n s o l l e n nur d a n n zitiert w e r den, w e n n sie d u r c h DNB ü b e r m i t t e l t w e r d e n , b)
Korrespondenten-
M e l d u n g e n aus L o n d o n k ö n n e n v e r ö f f e n t l i c h t werden, w e n n sie
sich
in U e b e r e i n s t i m m u n g m i t d e n A n s i c h t e n d e r F l o t t e n d e l e g a t i o n
befin-
den. W i r w e r d e n m i t H e r r n Dr. A b s h a g e n F ü h l u n g n e h m e n und ihn fragen, ob seine B e r i c h t e in Z u s a m m e n a r b e i t mit der
Flottendelegation
h e r a u s k o m m e n . Die h e u t i g e M i t t a g s m e l d u n g kann gebracht Fa., K., D.
Hbg.
1.10
Br.
1.20
Ch.
1.00
werden.
s. a. ZSg. 102/1/4 (2) v. 14. J u n i 1935: ... Was d i e f r a n z o e s i schen M e l d u n g e n v o n h e u t e im b e s o n d e r e n angehe, so w e r d e a u s d r u e c k lich g e s a g t , dass d i e s e unter gar k e i n e n U m s t a e n d e n gebracht w e r den d u e r f e n . ... K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Sie v e r m u t e n eine d e u t s c h - e n g l i s c h e A n n ä h e r u n g auf ihre Kosten. s. a. ZSg. 101/5/190/Nr. 1384 v. 13. J u n i 1935 ZSg. 101/5/199/Nr. 1396 v. 18. J u n i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 151
- 362 -
14.06.1935
Günstige F l o t t e n v e r h a n d l u n g e n Z u v e r s i c h t l i c h e englische S t i m m e n (Drahtmeldung unseres eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r s ) ... Als das B e d e u t s a m s t e in der erhofften Einigung muß aber a n g e sehen w e r d e n , daß England d i e v o m Führer d a r g e b o t e n e G e l e g e n h e i t ergriffen und auf einem w i c h t i g e n T e i l g e b i e t der R ü s t u n g s b e s c h r ä n kungen zu einem A b s c h l u ß k o m m e n will, ohne erst auf die G e n e h m i g u n g v o n d r i t t e r Seite zu warten. D i e b i s h e r i g e n A n t w o r t e n aus d e n V e r einigten S t a a t e n und Japan auf die M i t t e i l u n g v o n der g r u n d s ä t z l i chen d e u t s c h - e n g l i s c h e n E i n i g u n g seien g ü n s t i g und P r e s s e b e r i c h t e d e u t e n a u c h an, d a ß ebenfalls d i e amtlichen f r a n z ö s i s c h e n S t e l l e n nicht so n e g a t i v e i n g e s t e l l t sein sollen, w i e die Pariser P r e s s e stimmen v e r m u t e n lassen könnten. Allerdings g l a u b t man, d a ß F r a n k reich v e r s u c h e n wird, für s i c h selbst n o c h eine V e r s t ä r k u n g der eigenen Flotte in den k ü n f t i g e n V e r h a n d l u n g e n h e r a u s z u h o l e n . Auf jeden Fall sollen aber die m a ß g e b e n d e n S t e l l e n in L o n d o n e n t s c h l o s sen sein, zu einem A b s c h l u ß m i t Deutschland zu kommen, g l e i c h g ü l tig, wie s i c h die übrigen M ä c h t e d a z u stellen. W e l c h e Form d a s neue A b k o m m e n a n n e h m e n wird, scheint n o c h nicht endgültig e n t s c h i e d e n zu sein. E i n s t w e i l e n dürfte es sich um ein e n g l i s c h - d e u t s c h e s G e n t l e m e n - A b k o m m e n handeln, das später in einen a l l g e m e i n e n F l o t t e n pakt der g r o ß e n Seemächte e i n g e f ü g t w e r d e n kann. ... HHN, Nr. 272 v. 14. J u n i 1935, S. 1
ZSg. 101/5/194/Nr.
1392
Berlin, d e n 14. J u n i
14. Juni
1935
1935.
Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m b i t t e t , die heute abend e r s c h e i n e n d e M e l dung über die offizielle E i n l a d u n g d e r b r i t i s c h e n
Frontkämpfer
n a c h D e u t s c h l a n d g u t a u f z u m a c h e n und w e n n m ö g l i c h an die S p i t z e des Blattes zu stellen. Ferner sind wir g e b e t e n worden, einen zu dieser E i n l a d u n g zu v e r f a s s e n , den w i r h i e r m i t Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
Kommentar
übermitteln.
9.15
Brsl.
7.10
Chemn.
brfl
s. a. ZSg. 101/5/202/Nr. 1403 v. 21. Juni 1935 ZSg. 102/1/4 (2) v. (3. J u l i ) 1935 ZSg. 101/6/8/Nr. 1443 v. 9. J u l i 1935 Die b r i t i s c h e n F r o n t k ä m p f e r n e h m e n die Einladung an A u f t a k t zu w e i t e r e r A n n ä h e r u n g Anknüpfung freundschaftlicher Beziehungen mit den großen deutschen Frontkämpferverbänden HHN, Nr. 273 v. 15. J u n i 1935, S. 1
14.06.1935
363 ZSg. 101/5/195/Nr. 1393 ((a))
14. Juni 1935
DNB-Rundruf vom 14. Juni 1935 Die Meldung, nach der der diesjährige Reichsparteitag in der Zeit vom 10. - 16. September in Nürnberg stattfindet, bitten wir nicht zu übernehmen, da eine entsprechende Mitteilung in den nächsten Tagen veröffentlicht wird. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
9.15
Brsl. 8.27 Chmn. brfl s. a. ZSg. 102/1/DNB v. 14. Juni 1935 Der 7. Reichsparteitag der NSDAP fand vom 10. - 16. September in Nürnberg unter dem Motto "Parteitag der Freiheit" statt.
ZSg. 101/5/196/Nr. 1393 ((b))
14. Juni 1935
DNB-Rundruf v. 14.6.35. Die Rede, die der Befehlshaber der Landespolizei Generalleutnant Daluege, bei der heutigen Einweihung des Polizeihauses "Kurmark" in Neubabelsberg gehalten hat, darf nur in der DNB.-Fassung gebracht werden. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
10 Uhr 10
Bresl. brfl Chemn. brfl s. a. ZSg. 102/1/DNB v. 14. Juni 1935 Korrespondenten-Kommentar: Daluege sprach offen über den militärischen Charakter der Polizei und ihre militärische Aufgabe in kommenden Konflikten. Polizeihaus Kurmark ... Das "Polizeihaus Kurmark" dient im Sommerhalbjahr den Berliner und Potsdamer Polizeibeamten und deren Familien zur Erholung. Im Winterhalbjahr finden in dem Heim Schulungskurse für die Führer und Unterführer des Bundes statt. Kreuz-Z, Nr. A 135 ν. 12. Juni 1935, S. 12
364
14.06.1935
P o l i z e i e r h o l u n g s h e i m feierlich e i n g e w e i h t ... G e n e r a l l e u t n a n t Daluege, n a h m d a n n die W e i h e des E h r e n m a l s vor. ... D e r P o l i z e i b e a m t e in u n s e r e m S t a a t sei ein Mann, der die Ehre habe, für s e i n Vaterland g e g e b e n e n f a l l s sein L e b e n lassen zu m ü s sen. Das sei keine Last, sondern eine A u s z e i c h n u n g . ... NTZ, Nr. 137 V. 15./16. Juni 1935, S. 2 s. a. HHN, Nr. 274 v. 15. Juni 1935, S. 2
ZSg. 102/1/4
(4)
14. J u n i
Das R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m
1935
w i e d e r h o l t e e i n d r i n g l i c h das V e r -
bot, sowohl u e b e r A u s f u h r f ö r d e r u n g s u m l a g e w i e ueber
zusaetzliches
A u s f u h r v e r f a h r e n ueberhaupt nichts zu schreiben. Zwei T a g e s z e i t u n gen h a e t t e n d o c h trotz des Verbotes u e b e r die E x p o r t u m l a g e
berich-
tet. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ADAP,
101/5/181/Nr. 1365 v. 3. J u n i 1935 101/6/1/Nr. 1425 v. 1. J u l i 1935 101/6/13/Nr. 1452 v. 13. J u l i 1935 Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 157, 174
Am 28. J u n i 1935 w u r d e das "Gesetz ü b e r E r h e b u n g von U m l a g e n in der g e w e r b l i c h e n W i r t s c h a f t " v e r k ü n d e t (RGBl. 1935, I, S. 812), vgl. a. NZZ, Nr. 1146 v. 1. J u l i 1935, S. 2 ((Deutschlands E x p o r t förderung) ). Wie d i e W i r t s c h a f t s o r g a n i s a t i o n a r b e i t e t V o n E w a l d H e c k e r , Leiter d e r R e i c h s w i r t s c h a f t s k a m m e r ... Zur S i c h e r u n g der A r b e i t s b e s c h a f f u n g w e n d e t die W i r t s c h a f t s p o litik d a h e r d e r Ausfuhrfrage immer g r ö ß e r e A u f m e r k s a m k e i t zu, w o bei A l l g e m e i n g u t der Erkenntnis g e w o r d e n ist, daß für die A u s f u h r auch O p f e r g e b r a c h t werden m ü s s e n und daß d i e s e klein sind im V e r h ä l t n i s zu s o n s t entstehenden K o n j u n k t u r s t ö r u n g e n . ... DBZ, Nr. 134 v. 12. Juni 1935, S. 9
ZSg. 102/1/4
(5)
14. J u n i
1935
M i t t e i l u n g e n u e b e r die Taetigkeit und die O r g a n i s a t i o n der W i r t schaf t s u e b e r w a c h u n g s s t e l l e n
sollen w i e das
Reichswirtschaftsmini-
sterium m i t t e i l t e , n u r gebracht w e r d e n , w e n n sie a m t l i c h sind, das heisst, v o n DNB g e g e b e n werden oder im R e i c h s a n z e i g e r
erscheinen,
wenn die R e d a k t i o n e n vorher mit dem W i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m genommen haben.
Fuehlung
14./17.06.1935
- 365 s. a. ZSg. 102/1/4
(4) v. 14. Juni
ZSg. 101/5/197/Nr.
1393 ((c))
DNB.-Rundruf v.
1935
17. Juni
1935
17.6.1935.
Die E r k l ä r u n g der A u t o - U n i o n über das V e r s a g e n des W a g e n s des Fahrers
[Rosemeyer]
im g e s t r i g e n N ü r b u r g - R e n n e n , die in d e r h e u t i g e n
F r ü h a u s g a b e der F r a n k f u r t e r Z e i t u n g a b g e d r u c k t w o r d e n ist,
soll
nicht ü b e r n o m m e n w e r d e n . Gesehen: Fa., D., K.
Hamburg.
9.15
Breslau
7.30
Chemnitz,
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/DNB v. 17. J u n i
1935
Bernd R o s e m e y e r (1909 - 1938), A u t o r e n n f a h r e r und führer im SS-Hauptamt, 1936 E u r o p a m e i s t e r .
SS-Hauptsturm-
C a r a c c i o l a 1,9 S e k u n d e n vor R o s e m e y e r Kluge T a k t i k e n t s c h e i d e t das E i f e l r e n n e n für M e r c e d e s - B e n z (Drahtmeldung unseres n a c h d e m N ü r b u r g r i n g e n t s a n d t e n S g - S c h r i f t leiters) Eine E r k l ä r u n g der A u t o - U n i o n Der R e n n l e i t e r der A u t o - U n i o n , O b e r i n g e n i e u r Wald, erklärte zu d e m Ausgang des E i f e l r e n n e n s , daß bei R o s e m e y e r s W a g e n in der letzten Runde zwei K e r z e n ausgesetzt h ä t t e n (bekanntlich h a b e n die R e n n w a gen der A u t o - U n i o n 16 Z y l i n d e r - M o t o r e n ) , so daß er an der E n t f a l tung seiner vollen G e s c h w i n d i g k e i t auf der G e r a d e n v e r h i n d e r t gew e s e n sei. Zu u n s e r e m Bericht ist n o c h n a c h z u t r a g e n , daß an R o s e m e y e r s W a g e n etwa in der v i e r t e n R u n d e die W i n d s c h u t z s c h e i b e zerbrach. Der junge F a h r e r war also bei d e n e n o r m e n G e s c h w i n d i g k e i t e n dieses R e n n e n s (auf den G e r a d e n e r r e i c h t e n die W a g e n G e s c h w i n d i g k e i t e n von etwa 220 km p r o Stunde), dem v o l l e n L u f t z u g ausgesetzt. Das ist n i c h t nur eine starke k ö r p e r l i c h e B e a n s p r u c h u n g , sondern a u c h eine tatsächliche B e e i n t r ä c h t i g u n g , d a m a n u n t e r d i e s e n U m s t ä n d e n d e n M o tor nicht mehr h ö r e n u n d sich beim Schalten nur n a c h d e m G e f ü h l und n a c h dem T o u r e n z ä h l e r r i c h t e n kann. FZ, Nr. 304 v. 17. Juni 1935, S. 5 G e w a l t i g e r M o t o r e n - K a m p f auf dem N ü r b u r g r i n g Zweikampf M e r c e d e s - A u t o U n i o n N a c h h e r o i s c h e m R i n g e n siegt C a r a c c i o l a vor R o s e m e y e r HHN, Nr. 276 v. 17. J u n i 1935, S. 1
18.06.1935
366
B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz ZSg. 101/5/198/Nr.
18.6.
1394
18. Juni
1935
Die V e r ö f f e n t l i c h u n g e n der DAZ über die neuen D i f f e r e n z e n
zwischen
D e u t s c h l a n d u n d R u m ä n i e n auf w i r t s c h a f t s p o l i t i s c h e m G e b i e t
sollen
nicht ü b e r n o m m e n werden. D e u t s c h e r s e i t s
Schrit-
sind e n t s p r e c h e n d e
te in R u m ä n i e n eingeleitet. Erst n a c h A b s c h l u ß d i e s e r A k t i o n w i r d die B e r i c h t e r s t a t t u n g
freigegeben.
s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 3 (2) v. 18. Juni 1935 ZSg. 101/5/168/Nr. 1334 v. 24. M a i 1935 ZSg. 101/5/208/Nr. 1420 v. 27. J u n i 1935 R u m ä n i e n e r s c h w e r t die deutsche Einfuhr 44 Xige D e v i s e n z u s a t z q u o t e auch für d e u t s c h e W a r e n ... Die A u s f ü h r u n g e n von z u s t ä n d i g s t e r r u m ä n i s c h e r Seite ä n d e r n n a türlich n i c h t s an d e r Tatsache, daß d u r c h die n e u e A u ß e n h a n d e l s o r d nung die E i n h a l t u n g oder A u f r e c h t e r h a l t u n g des kaum v e r t r a g l i c h g e regelten d e u t s c h - r u m ä n i s c h e n W i r t s c h a f t s v e r k e h r s sehr e r s c h w e r t , wenn n i c h t u n m ö g l i c h gemacht wird. Die P a r a l l e l e zu anderen, g l e i c h falls von den n e u e n Bestimmungen g e t r o f f e n e n S t a a t e n ist d e s w e g e n nicht b e r e c h t i g t , w e i l D e u t s c h l a n d eine e n t s c h e i d e n d e R o l l e in d e r r u m ä n i s c h e n A u s f u h r spielt. ... DAZ (Β. Α . ) , Nr. 278 v. 18. J u n i 1935, S. 9 s. a. V e r o r d n u n g über die Erhebung zusätzlicher W e r t z ö l l e v o n W a ren r u m ä n i s c h e n Ursprungs vom 26. J u n i 1935. DRPS, Nr. 146 v. 26. Juni 1935, S. 1
ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 9 8 / N r .
1395
18. J u n i
1935
Vorzeitige Veröffentlichungen über den Verlauf der sischen W i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n ,
deutsch-franzö-
die g e s t e r n in Berlin
begonnen
haben, sind u n e r w ü n s c h t . Gesehen: Fa., D., K.
Hbg. 1.00 Uhr Br.
1.05
Ch.
1.07
s. a. ZSg. 102/1/33 (3) v. 18. J u n i 1935: N u r zur I n f o r m a t i o n w u r de m i t g e t e i l t , d a s s die d e u t s c h - f r a n z o e s i s c h e n B e s p r e c h u n g e n , die gestern in B e r l i n begonnen haben, sich a u g e n b l i c k l i c h n o c h im Stadium der a l l g e m e i n e n Diskussion b e w e g t e n und in d u r c h a u s f r e u n d schaftlichem G e i s t e von beiden Seiten g e f u e h r t w e r d e n . Die F r a n z o -
18.06.1935
- 367 -
sen hatten ja auch angesichts ihrer Waehrungskrise keinen Grund, besonders scharf aufzutreten. Man rechnet damit, dass die Verhandlungen in dieser Woche abgeschlossen werden, s. a. ZSg. 101/6/26/Nr. 1477 v. 23. Juli 1935 Die deutsch-französischen Verhandlungen über die Verlängerung bzw. Abänderung der am 30. Juni bzw. 15. Juli ablaufenden Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr wurden ergebnislos abgebrochen. Die Differenzen ergaben sich aus dem Wunsche Frankreichs, einzelnen Ländern höhere Einfuhrkontingente zuzugestehen ... Keesing 2210 D (27. Juni 1935). G. : Neue deutsch-französische HandelsVertragsverhandlungen Die Deutsche Volkswirtschaft, 4. Jg. (1935), Nr. 18, S. 579 Beginn der deutsch-französischen Wirtschaftsverhandlungen ÖAZ (6. Α.), Nr. 278 v. 18. Juni 1935, S. 9 Fa(lk): Verständigung oder Liquidation? Die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen HHN, Nr. 296 v. 28. Juni 1935, S. 11
ZSg. 101/5/199/Nr. 1396
18. Juni 1935
Rundruf vom 18.6.35. Die Meldung über die Einigung in den deutsch-englischen Flottenbesprechungen ist zwar in guter Aufmachung, aber zunächst ohne Kommentar zu veröffentlichen. Extrablätter sollen nicht herausgebracht werden. Gesehen: D., Fa., K.
Hbg. 2.10 Uhr Br.
2.10
"
Ch.
2.10
"
s. a. ZSg. 101/5/193/Nr. 1391 v. 14. Juni 1935 ZSg. 101/5/200/Nr. 1397 v. 19. Juni 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 154, 156 Am 18. Juni 1935 wurde das Flottenabkommen in Form eines Notenaustausches zwischen dem neuen englischen Außenminister Sir Samuel Hoare und Ribbentrop abgeschlossen. Kern des Abkommens war eine Vereinbarung, die die Gesamttonnage der deutschen Flotte auf 35 % der Gesamttonnage des britischen Commonwealth beschränkte (vgl. Ν. T. Wiggershaus, Der deutsch-englische Flottenvertrag vom 18. Juni 1935, phil. Diss. Bonn 1972, S. 329ff.).
18.06.1935
- 368 -
Das d e u t s c h - e n g l i s c h e F l o t t e n a b k o m m e n Der erste Schritt zur B e f r i e d u n g E u r o p a s Die d e u t s c h - e n g l i s c h e n F l o t t e n b e z i e h u n g e n ein für a l l e m a l HHN, Nr. 279 v. 19. Juni 1935, S. 1
geregelt
F l o t t e n r i v a l i t ä t beseitigt (Von unserem eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r ) ebd. Ein Wendepunkt (.Von unserer B e r l i n e r S c h r i f t l e i t u n g ) ebd., S. 1-2 ((Kommentar)) s. a. FZ, Nr. 308 v. 19. J u n i 1935, S. 1
ZSg.
102/1/33 (1)
18. Juni
1935
Es w u r d e darauf aufmerksam g e m a c h t , d a s s S t a a t s s e k r e t a e r von Bülow m o r g e n seinen 50. Geburtstag
feiert.
B e r n h a r d W i l h e l m v o n Bülow (1885 - 1936) war seit 1930 k r e t ä r im A u s w ä r t i g e n Amt.
Staatsse-
S t a a t s s e k r e t ä r v. Bülow 50 J a h r e alt Seit fünf J a h r e n an der S p i t z e des A u s w ä r t i g e n A m t e s DAZ (R. Α . ) , Nr. 278-279 v. 19. J u n i 1935, S. 4 s. a. Kreuz-Z, Nr. A 141 ν . 19. J u n i 1935, S. 3
ZSg. 102/1/33 (4)
18. Juni
1935
D a s E r n a e h r u n g s m i n i s t e r i u m r u e g t e eine U e b e r s c h r i f t in der
gestri-
g e n " N a c h t a u s g a b e " " F l e i s c h p r e i s e w e i t e r anziehend". D e r A r t i k e l s e l b s t sei in O r d n u n g , aber solche b e u n r u h i g e n d e n U e b e r s e h r i f ten seien d r i n g e n d zu vermeiden. A u c h m o e g e man nicht, w e n n
irgendwo
e i n m a l eine v o r u e b e r g e h e n d e F l e i s c h p r e i s e r h o e h u n g auftrete,
die
g a n z e Schuld d e n F l e i s c h e r n in die Schuhe schieben und so d e n g a n zen S t a n d d i f f a m i e r e n . Es sei a n z u e r k e n n e n , dass im a l l g e m e i n e n n a e m l i c h das F l e i s c h e r h a n d w e r k
unter d e n g e g e n w a e r t i g e n
nissen Opfer bringe. s. a. ZSg. 101/5/146/Nr. 1295 v. 7. M a i 1935 ZSg. 102/1/35 (2) v. 25. Juli 1935
Verhaelt-
18./19.06.1935
- 369 -
Fleischpreise weiter anziehend Die V i e h m ä r k t e knapp b e l i e f e r t , n u r in S c h a f e n großes A n g e b o t ... N a c h d e m festen Verlauf d e r S c h l a c h t v i e h m ä r k t e in der P f i n g s t vorwoche ergab sich zwar in d e r W o c h e n a c h d e m Fest ü b e r w i e g e n d ein g l a t t e r Verlauf der M ä r k t e , j e d o c h b r ö c k e l t e n die P r e i s e v e r schiedentlich etwas ab. Die Z u f u h r e n an L e b e n d v i e h zu den M ä r k t e n w a r e n n a t u r g e m ä ß e n t s p r e c h e n d der n a c h F e s t t a g e n immer v e r r i n g e r ten A u f n a h m e b e r e i t s c h a f t der V e r b r a u c h e r s c h a f t in a l l e n G a t t u n g e n kleiner. ... Berliner i l l u s t r i e r t e N a c h t a u s g a b e , Nr. 138 v. 17. J u n i 1935, 2. Beiblatt
ZSg. 102/1/33 (5)
18. J u n i
1935
N o c h einmal w u r d e g e b e t e n , zum Fest der D e u t s c h e n J u g e n d
Propagan-
d a zu machen. s. a. ZSg. 110/1/80 v. 19. J u n i 1935 ZSg. 101/5/190/Nr. 1383 v. 13. J u n i
1935
Das Deutsche J u g e n d f e s t 1935 fand am 22./23. Juni statt und w u r d e in Städten und G e m e i n d e n m i t s p o r t l i c h e n L e i s t u n g s w e t t b e w e r b e n u n d S o n n w e n d f e i e r n b e g a n g e n (vgl. Das A r c h i v , J u n i 1935, S. 3 7 8 - 3 7 9 ) . Fest der D e u t s c h e n J u g e n d v e r l e g t Mit R ü c k s i c h t auf d a s s c h l e c h t e W e t t e r w i r d das Fest d e r D e u t s c h e n Jugend, so w e i t es sich u m d i e V e r a n s t a l t u n g e n des F r a n k f u r t e r G e bietes handelt, um eine W o c h e verlegt. ... FZ, Nr. 313 v. 22. J u n i 1935, S. 2
ZSg. 101/5/200/Nr.
1397
Bestellung a. d. P r e s s e k o n f e r e n z
19. J u n i
1935
19.6.35.
Die M e l d u n g e n d e r A u s l a n d s p r e s s e bzw. d e r e i g e n e n
Korrespondenten
über die technischen E i n z e l h e i t e n des F l o t t e n a b k o m m e n s k ö n n e n g e bracht werden, j e d o c h soll d i e d e u t s c h e P r e s s e in e i g e n e n A r t i k e l n und M e l d u n g e n n i c h t d a z u S t e l l u n g n e h m e n . D a s gleiche g i l t für d e n e n g l i s c h - f r a n z ö s i s c h e n S t r e i t ü b e r das F l o t t e n a b k o m m e n . A u c h h i e r können die M e l d u n g e n des A u s l a n d e s gebracht w e r d e n ohne deutsche
Einmischung.
eigene
- 370 -
19.06.1935 Gesehen: D., Fa., Κ.
Hbg. 12.55 Uhr Br.
1.00
Ch.
1.10
s. a. ZSg. 102/1/44 (1) v. 19. Juni 1935: Dr. Jahncke sagte, dass die Kommentare zum Flottenabkommen heute morgen in der Presse, vor allem in der Berliner Fresse,doch sehr matt gewesen seien und zu sehr am Formalen sich festgeklammert haetten, ohne das Grundsaetzliche gebuehrend herauszustellen, dass naemlich die ganze Einigung, die erste seit fuenfzehn Jahren, auf der Basis der Gleichberechtigung einzig und allein das Werk Hitlers sei. Es werde deshalb dringend gebeten, noch einmal dieses Thema zu bersehren ((sie)). Vielleicht koennen Sie den Leitartikel daraufhin noch einmal durchlesen. . .. s. a. ZSg. 101/5/199/Nr. 1396 v. 18. Juni 1935 ZSg. 101/5/202/Nr. 1402 v. 21. Juni 1935 ZSg. 110/1/80 v. 19. Juni 1935 s. a. zu technischen Details: Ν. T. Wiggershaus, Der deutsch-englische Flottenvertrag vom 18. Juni 1935, phil. Diss. Bonn 1972, S. 331ff. Der Leitartikel der FZ: R(udolf) K(ircher): Flottenabkommen mit England Der neue Weg Dies ist die erste Frucht der großen außenpolitischen Rede des Führers und Kanzlers, in der das deutsche Programm für die Neuorganisation der europäischen Politik verkündigt wurde, die erste Frucht und wie man nun zuversichtlich hofft, nicht die letzte. Fzj Nr. 308 v. 19. Juni 1935, S. 1 Französische Verstimmung über das Flottenabkommen Paris spricht von einem bösen Zwischenfall" Falsche Auslegung des Flottenabkommens HHN, Nr. 280 v. 19. Juni 1935, S. 1
ZSg. 102/1/44 (2)
19. Juni 1935
Das Justizministerium hat im Anschluss an die gestrige Meldung ueber Justizpressestellen im ganzen Reich gebeten, sich nunmehr auch in allen Zweifelsfragen an diese Stellen zu wenden, vor allem dann, wenn es sich um Kritik an Urteilen und Entscheidungen handeln soll, fuer die man absolut authentische Unterlagen haben muesse.
- 371 -
19./20.06.1935
s. a. ZSg. 110/1/80 v. 19. Juni 1935 Justizpressestellen im ganzen Reich Mit Wirkung vom 15. Juni 1935 hat der Reichsminister der Justiz Justizpressestellen einheitlich im ganzen Reiche eingerichtet. Die Justizpressestellen, die bisher schon in Preußen bestanden, sind die Verbindungsstellen zwischen den Justizbehörden und der Presse. Sie haben die Aufgabe, durch die Presse das Volk üb^r die Tätigkeit der Justiz aufzuklären. ... HHN, Nr. 280 v. 19. Juni 1935, S. 2 s. a. FZ, Nr. 308 v. 19. Juni 1935, S. 2
ZSg. 102/1/44 (3)
19. Juni 1935
Auf Anordnung Hitlers selbst sollen die Bezeichnungen Parteitag und Parteikongress nur den Nuernberger Veranstaltungen vorbehalten bleiben und nicht auch den oertlichen oder Gautagungen. Hierfuer sind also Ausdruecke zu waehlen wie Gautagung oder Gautreffen oder Aehnliches. s. a. ZSg. 110/1/80 v. 19. Juni 1935: ... Dr. Jahncke wies darauf hin,dass das insofern sehr aktuell sei, als jetzt die Gaue ihre Tagungen abhielten und hier die Bezeichnung "Parteitag" einschlüpfen könnte. ...
ZSg. 101/5/201/Nr. 1398
20. Juni 1935
Rundruf vom 20.6.35. Es ist erwünscht, dass von einer Wiedergabe der Rede des Direktors Dr. Nuebling auf der Königsberger Tagung des Vereins der Gas- und Wasserfachleute Abstand genommen wird. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg. 9.15 Br.
7.30
Ch.
brfl.
76. HV. der deutschen Gas- und Wasserfachmänner in Königsberg T7~. In einem einleitenden Jahresüberblick wies Generaldirektor Dr. Nübling, der Vorstand des Vereins, auf die bedeutenden Erfindungen hin, die das vergangene Jahr der deutschen Gaswirtschaft gebracht
20./21.06.1935
- 372 -
hat: ... Der G a s v e r b r a u c h h a t im letzten J a h r n e u e r d i n g s eine b e achtliche S t e i g e r u n g erfahren; er beträgt g e g e n w ä r t i g 4,61 Mrd. cbm u n d nimmt s o w o h l auf d e m Gebiet des H a u s h a l t s v e r b r a u c h s als a u c h bei G e w e r b e u n d Industrie kräftig zu. Das k o m m e n d e J a h r w i r d in b e s o n d e r e m M a ß e d a z u d i e n e n , v o n Seiten der G a s - u n d W a s s e r v e r s o r g u n g s u n t e r n e h m u n g e n das S i e d l u n g s w e r k zu fördern, die G a s w e r k e als h ö c h s t l e i s t u n g s f ä h i g e G l i e d e r der d e u t s c h e n R o h s t o f f w i r t s c h a f t a u s z u b a u e n u n d d i e Z u s a m m e n a r b e i t aller Zweige d e s F a c h e s immer m e h r zu v e r t i e f e n u n d immer f r u c h t b r i n g e n d e r zu g e s t a l t e n . DBZ, Nr. 140 v. 19. Juni 1935, S. 9
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 21.6.35. ZSg. 101/5/202/Nr.
1399
21. Juni
1935
In d e n n ä c h s t e n T a g e n w e r d e n in Durchführung des G e s e t z e s über die Verbrauchergenossenschaften
einige Konsumvereine sowie der
Beamten-
w i r t s c h a f t s v e r e i n a u f g e l ö s t werden. Es wird d a r u m g e b e t e n , an d i e sen V o r g a n g k e i n e K o m m e n t a r e zu k n ü p f e n , d i e g e e i g n e t w ä r e n , ruhigung in den b e t r o f f e n e n K r e i s e n h e r v o r z u r u f e n . Für d e n
Beun-
Fall,
dass K o m m e n t a r e g e s c h r i e b e n werden, sollen sie v o r h e r dem R e i c h s wirtschaftsministerium vorgelegt werden. s. a. ZSg. 102/1/55 (1) v. 21. J u n i 1935: ... W i e v e r t r a u l i c h m i t g e t e i l t w u r d e , ((werde sich)) d e m n a e c h s t die K o n s u m g e n o s s e n s c h a f t Berlin-Lichtenberg und voraussichtlich gleichzeitig auch der Beamt e n w i r t s c h a f t s v e r e i n aufloesen. D a n a c h V e r o e f f e n t l i c h u n g des G e setzes m e h r e r e A r t i k e l e r s c h i e n e n seien, die B e u n r u h i g u n g in die B e v o e l k e r u n g g e t r a g e n h a e t t e n , w i r d gebeten, ausser d e m L i q u i d a tionsbeschluss n i c h t s zu v e r o e f f e n t l i c h e n , w a s n i c h t d e m R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m zur K e n n t n i s n a h m e v o r g e l e g t w o r d e n ist. s. a. ZSg. 101/5/170/Nr. 1341 v. 25. M a i 1935 ZSg. 101/5/209/Nr. 1421 v. 29. Juni 1935 Die 1. D u r c h f ü h r u n g s v e r o r d n u n g zum Gesetz ü b e r V e r b r a u c h e r g e n o s s e n schaften erging am 31. O k t o b e r 1935 und trat r ü c k w i r k e n d am 1. J u li 1935 in Kraft.
0. K. :
V e r b r a u c h e r g e n o s s e n s c h a f t e n im U m b a u Die D e u t s c h e V o l k s w i r t s c h a f t , 4. Jg. (1935), Nr. 20, S. 6 2 4 - 6 2 5
21.06.1935
373 ZSg. 101/5/202/Nr.
1400
21. J u n i
1935
In d e r Zeit v o m 23.-26. J u n i w e i l e n in D e u t s c h l a n d zwei h ö h e r e ung a r i s c h e O f f i z i e r e und zwar in Berlin und D r e s d e n zu B e s i c h t i g u n g s und I n f o r m a t i o n s z w e c k e n . U e b e r ihren B e s u c h soll nichts
gebracht
werden s. a. ZSg. 102/1/55
(2) v. 21. J u n i 1935
In D r e s d e n befand sich eine K r i e g s s c h u l e ( O f f i z i e r s a u s b i l d u n g ) . In B e r l i n standen die W e h r m a c h t a k a d e m i e ( O f f i z i e r s w e i t e r b i l d u n g aller W a f f e n g a t t u n g e n "in großen F r a g e n der L a n d e s v e r t e i d i g u n g " ) und die K r i e g s a k a d e m i e (Ausbildung d e r G e n e r a l s t a b s o f f i z i e r e ) kurz v o r der off iziellen W i e d e r e r ö f f n u n g (1. bzw» 15. O k t o b e r 1935)> vgl. R. Absolon, Die W e h r m a c h t im D r i t t e n Reich, Bd. 3, B o p p a r d 1975, S. 150 und H a n d b u c h zur d e u t s c h e n M i l i t ä r g e s c h i c h t e 1648-1939, Bd. 4, VII, M ü n c h e n 1979, S. 364f.
ZSg. 101/5/202/Nr.
1401
21. J u n i
1935
Berichte über die E r g ä n z u n g s k u r s e der R e i c h s w e h r in d e r die ä l t e ren J a h r g ä n g e 8 W o c h e n a u s g e b i l d e t werden, k ö n n e n an s i c h g e b r a c h t werden, j e d o c h soll nichts ü b e r ihre inneren E i n r i c h t u n g e n usw. veröffentlicht
werden.
s. a. ZSg. 102/1/55 (3) v. 21. J u n i 1935: ... dass es aber n i c h t e r w u e n s c h t sei, auf die E i n r i c h t u n g d e r E r g a e n z u n g s b a t a i l l o n e einzugehen. s. a. ZSg. 101/6/24/Nr. 1470 v. 22. J u l i 1935 Um d e r b e v o r s t e h e n d e n H e e r e s v e r g r ö ß e r u n g v o n der P e r s o n a l s t r u k t u r her g e r e c h t zu w e r d e n , w u r d e n in E r g ä n z u n g s l e h r g ä n g e n ä l t e r e u n d ehemalige R e i c h s w e h r a n g e h ö r i g e m i t V o r g e s e t z t e n t ä t i g k e i t e n v e r traut g e m a c h t . (Handbuch zur d e u t s c h e n M i l i t ä r g e s c h i c h t e 16481939, Bd. 4, VII, M ü n c h e n 1979, S. 3 6 9 f . )
ZSg. 101/5/202/Nr.
1402
Das R e i c h s k r i e g s m i n i s t e r i u m
21. J u n i
1935
bittet, d i e V e r ö f f e n t l i c h u n g e n
Zahlen auf G r u n d d e s deutsch^-englischen F l o t t e n a b k o m m e n s e i n z u s t e l l e n u n d d a s E r g e b n i s der n o c h s c h w e b e n d e n V e r h a n d l u n g e n vor w e i t e r e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n
über
nunmehr
technischen
abzuwarten.
374
21.06.1935
s. a. ZSg. 101/5/200/Nr. 1397 v. 19. J u n i ZSg. 102/1/66 (7) v. 22. Juni 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 161
ZSg. 101/5/202/Nr.
1403
1935
21. Juni
1935
Der D a i l y T e l e g r a p h v e r ö f f e n t l i c h t K o m b i n a t i o n e n über d e n
Inhalt
der U n t e r h a l t u n g B a l d w i n - R i b b e n t r o p . Diese M e l d u n g darf n i c h t
über-
n o m m e n werden. G l e i c h z e i t i g w i r d gebeten, d e n B e s u c h d e u t s c h e r Frontkämpfer in Brighton n i c h t allzu gross aufzumachen, um n i c h t den späteren E i n d r u c k des e n g l i s c h e n B e s u c h e s in B e r l i n zu b e e i n trächtigen. s. a. ZSg. 101/5/194/Nr. 1392 v. 14. J u n i
1935
Deutsche F r o n t k ä m p f e r in E n g l a n d Ein K a m e r a d s c h a f t s t r e f f e n (Von unserem e i g e n e n B e r i c h t e r s t a t t e r ) HHN, Nr. 282 v. 20. Juni 1935, S. 1 Unterredung B a l d w i n s mit R i b b e n t r o p Fortgang d e r technischen V e r h a n d l u n g e n der ebd.
Flottenabordnungen
Der G e g e n b e s u c h der b r i t i s c h e n F r o n t k ä m p f e r war für M i t t e J u l i festgesetzt worden. B r i t i s h W o r k F o r Peace .../German E n v o y at No. 10 He ((Ribbentrop)) h a d a long c o n v e r s a t i o n w i t h the Prime M i n i s t e r , w h i c h is b e l i e v e d to have c o v e r e d v a r i o u s a s p e c t s of the A n g l o G e r m a n A g r e e m e n t and the p o s s i b i l i t y of its e m b o d i m e n t in a m o r e g e n e r a l c o n v e n t i o n for the r e g u l a t i o n of n a v a l armaments. ... The Times, Nr. 47,096 v. 21. J u n i 1935, S. 16
ZSg. 101/5/202/Nr.
1404
21. Juni
1935
Die M e l d u n g ü b e r die E n t s c h e i d u n g des S t a n d e s a m t e s P f o r z h e i m , die B e u r k u n d u n g einer E h e s c h l i e s s u n g zwischen einem
das
heerespflichti-
gen A r i e r und e i n e r Jüdin a b g e l e h n t hat, w e i l sie a n g e b l i c h g e g e n das W e h r g e s e t z Verstösse, darf n i c h t w e i t e r v e r ö f f e n t l i c h t
werden.
Zu diesem Punkt kommen in K ü r z e n o c h g e s e t z l i c h e B e s t i m m u n g e n . h a n d e l t s i c h darum, dass b e k a n n t l i c h die W e h r p f l i c h t im F a l l e V e r h e i r a t u n g m i t einer J ü d i n ruht. Ein g e s e t z l i c h e s V e r b o t
Es einer
einer
21./22.06.1935
375
solchen E h e s c h l i e s s u n g besteht jedoch nicht, so dass das amt P f o r z h e i m zwar dem Sinne aber nicht dem W o r t l a u t der
Standesgesetzli-
chen B e s t i m m u n g e n n a c h e n t s c h i e d e n hat. Diese Lücke soll jetzt n o c h ausgefüllt
werden.
Gesehen: D., Fa., K.
H b g . 1.20 U h r Br.
1.22
"
Ch.
1.27
"
s. a. ZSg. 101/6/32/Nr. 1492 v. 27. J u l i 1935 Das "Gesetz zum S c h u t z e des d e u t s c h e n Blutes und der d e u t s c h e n Ehre" wurde am 15. S e p t e m b e r 1935 v e r k ü n d e t (RGBl. 1935, I, S. 1146-1147). D a n a c h w a r e n E h e n zwischen J u d e n und S t a a t s a n g e h ö r i gen d e u t s c h e n oder a r t v e r w a n d t e n Blutes v e r b o t e n . A l l e r d i n g s w a r diese R e g e l u n g bereits im § 15 Abs. 4 des W e h r g e s e t z e s v o m 21. Mai 1935 e n t h a l t e n (RGBl. 1935, I, S. 611): "Den A n g e h ö r i g e n a r i s c h e r Abstammung d e r W e h r m a c h t u n d des B e u r l a u b t e n s t a n d e s ist das E i n g e hen der Ehe m i t P e r s o n e n n i c h t a r i s c h e r A b s t a m m u n g v e r b o t e n . ...
B e s t e l l u n g e n a. d.
Pressekonferenz.
ZSg. 101/5/204/Nr.
1405
(22. J u n i
In der h e u t i g e n P r e s s e k o n f e r e n z sar über die B e r i c h t e r s t a t t u n g
1935)
sprach der Berliner
Börsenkommis-
einzelner Z e i t u n g e n v o r a l l e m d e r
Parteipresse über die j ü n g s t e B ö r s e n h a u s s e . Es w u r d e im A u f t r a g e des W i r t s c h a f t s m i n i s t e r s
festgestellt, d a s s jede Kritik an d e n
senvorgängen einen A n g r i f f auf d e n R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r die R e i c h s r e g i e r u n g b e d e u t e , d a diese n a c h der B ö r s e n r e f o r m
Bör-
und genü-
gend E i n f l u s s auf die K u r s e n t w i c k l u n g h a b e . Die Börse sei a u c h h e u te n o c h ein w i c h t i g e s I n s t r u m e n t des W i r t s c h a f t s l e b e n s u n d es w e r de immer d u r c h g e s t e i g e r t e N a c h f r a g e K u r s s t e i g e r u n g e n geben. k u s s i o n e n d i e s e r A r t sind a l s o v e r b o t e n . D i e ü b l i c h e
Dis-
Börsenbericht-
erstattung w i r d d a v o n n i c h t berührt. Das b e v o r s t e h e n d e
250jährige
B e s t e h e n der Berliner Börse soll zum A n l a s s a u f k l ä r e n d e r
Artikel
über d i e F u n k t i o n e n d e r B ö r s e im D r i t t e n R e i c h b e n u t z t w e r d e n . s. a. ZSg. 102/1/66 (8) v. 22. J u n i 1935: U e b e r v e r t r a u l i c h e D a r legungen des B o e r s e n k o m m i s s a r s Sperl e r h a l t e n Sie Brief von Dr. Miksch.
22.06.1935
376
Die K o r r e s p o n d e n t e n der FZ stuften d i e s e A u s f ü h r u n g e n o f f e n s i c h t lich als b e s o n d e r s v e r t r a u l i c h ein, u n d zwar über d a s Maß d e r d u r c h s c h n i t t l i c h e n V e r t r a u l i c h k e i t der P r e s s e a n w e i s u n g e n h i n a u s gehend. Zum R e i c h s k o m m i s s a r bei der Berliner Börse w u r d e M i n i s t e r i a l r a t Sperl im R e i c h - und Preußischen W i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m e r n a n n t an S t e l l e des b i s h e r i g e n R e i c h s k o m m i s s a r s Dr. S c h n i e w i n d . Dr. S c h n i e wind, der zum M i n i s t e r i a l d i r e k t o r ernannt w u r d e , ü b e r n a h m ... die L e i t u n g d e r A b t e i l u n g I ... Als zweiter R e i c h s k o m m i s s a r b e i d e r B e r l i n e r B ö r s e bleibt Regierungsrat Dr. Martini im Amt. Das A r c h i v , J u n i 1935, S. 473 (13. J u n i ) 250 J a h r e B e r l i n e r
Börse
DAZ (Β. A . ) , Nr. 285 v. 21. Juni 1935, S. 3 W. Sch.: Ein L u f t h i e b für die Börse Die D e u t s c h e V o l k s w i r t s c h a f t , 4. Jg. (1935), Nr. 18. S. 566-567 ( ( A u s e i n a n d e r s e t z u n g mit d e r B e r i c h t e r s t a t t u n g der Berl iner Börs e n - Z e i t u n g " , die die Börsenhausse begrüßt h a t t e , w ä h r e n d die m e i s t e n Zeitungen für eine r u h i g e r e E n t w i c k l u n g an der Börse eintraten.))
ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 0 4 / N r .
1406
•(22. J u n i
1935)
B e r i c h t e ü b e r einen Antrag der E n g l ä n d e r , Italiener u n d F r a n z o s e n in d e r i n t e r n a t i o n a l e n Donaukommission, D e u t s c h l a n d solle künftig nur m i t einem u n d nicht mit zwei M i t g l i e d e r n v e r t r e t e n sein, len z u n ä c h s t , d a die Sache in G e n f s c h w e b t , n i c h t
w e r d e n . Der A n t r a g ist auf die F e s t s t e l l u n g g e s t ü t z t , dass die b e t e i l i g t e n Bundesstaaten in der K o m m i s s i o n v e r t r e t e n heute D e u t s c h l a n d aber nur ein E i n h e i t s s t a a t
sol-
veröffentlicht früher waren,
sei.
s. a. ZSg. 102/1/66 (3) v. 22. J u n i 1935: ... Frueher h a t t e n Bayern und W u e r t t e m b e r g je eine Stimme, die n u n das R e i c h fuer s i c h reklamiert ... E s w i r d gebeten, v o n d i e s e m Streit keine Notiz zu nehmen. M a n m u e s s e zeigen, dass wir an d i e s e r G e n f e r D i s k u s s i o n h o e c h s t uni n t e r e s s i e r t seien.
ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 0 4 / N r .
1407
(22. J u n i
1935)
Die d e u t s c h - p o l n i s c h e n W i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n
beginnen
nächsten
F r e i t a g ((28.6.)). V o r a n k ü n d i g u n g e n sind unerwünscht. Am k o m m e n d e n Mittwoch Presse
((26.6.)) w i r d eine v o r h e r i g e U n t e r r i c h t u n g der d e u t s c h e n
erfolgen.
22.06.1935
- 377 -
Der d e u t s c h - p o l n i s c h e H a n d e l s v e r t r a g wurde am 4. N o v e m b e r 1935 mit einer L a u f z e i t bis zum O k t o b e r 1936 abgeschlossen, vgl. K e e s i n g , 2288 M. B e r i c h t über die v o r b e r e i t e n d e P r e s s e k o n f e r e n z nur in ZSg. 83-84 v. 26. Juni 1935.
110/1/
Fa.(lk): Der d e u t s c h - p o l n i s c h e H a n d e l Am h e u t i g e n F r e i t a g b e g i n n e n in Berlin die d e u t s c h - p o l n i s c h e n W i r t schaf t s v e r h a n d l u n g e n zu dem Z w e c k , den d e u t s c h - p o l n i s c h e n H a n d e l s verkehr auf eine b r e i t e r e v e r t r a g l i c h e Grundlage zu stellen. ... Die d e u t s c h e A u s f u h r n a c h P o l e n h a t w e i t stärker a b g e n o m m e n als die polnische A u s f u h r n a c h D e u t s c h l a n d . E r s c h ü t t e r n d ist vor a l l e m der deutsche M i n u s s a l d o v o n 7,9 Mill, allein in den ersten drei M o n a ten des laufenden J a h r e s . Das läßt die ernste B e f ü r c h t u n g zu, daß der d e u t s c h e E i n f u h r ü b e r s c h u ß für das ganze Jahr 1935 n o c h w e i t größer sein w i r d als 1934, in w e l c h e m Jahre der U m s c h w u n g v o n der A k t i v i t ä t zur P a s s i v i t ä t im W a r e n v e r k e h r m i t Polen e i n s e t z t e . ... HHN, Nr. 295 v. 28. J u n i 1935, S. 3
ZSg. 101/5/204/Nr.
1408
(22. J u n i 1935)
Es soll n i c h t s v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n über das
deutsch-französische
L u f t p o s t a b k o m m e n . Die b i s h e r i g e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n w a r e n falsch. Die E i n z e l h e i t e n w e r d e n in den n ä c h s t e n T a g e n
durchweg
mitgeteilt.
Fa., D., K. s. a. ZSg. 102/1/66 (5) v. 22. J u n i 1935: ... (Wir h a b e n e i n e n Auszug ja h e u t e schon in d e r R e i c h s a u s g a b e . ) ... s. a. ZSg. 101/5/161/Nr. 1321 v. 17. M a i 1935 s. a. D K P 1935/111/94 v. 27. J u n i 1935 A b k o m m e n zwischen L u f t h a n s a u n d A i r France Gemeinsamer Flugplan über den Südatlantik Ab 1. J u l i werden, wie d e r A l l d i e n s t m i t t e i l t , d i e " D e u t s c h e L u f t h a n s a " und die "Air F r a n c e " ihre Fluglinie zwischen E u r o p a und S ü d a m e r i k a n a c h g e m e i n s a m e m F l u g p l a n befliegen. Damit w i r d in Zukunft zwei M a l w ö c h e n t l i c h B e f ö r d e r u n g s g e l e g e n h e i t für B r i e f p o s t über d e n S ü d a t l a n t i k g e g e b e n sein. ... FZ, Nr. 314 v. 22. Juni 1935, S. 2 s. a. DAZ (Β. Α.), Nr. 285 v. 21. Juni 1935, S. 2
22.06.1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 0 3 / N r .
378 1409
22. J u n i
1935
Die d e u t s c h e M o l k e r e i z e i t u n g hat einen A r t i k e l über die d e u t s c h e F e t t w i r t s c h a f t v e r ö f f e n t l i c h t , der n i c h t w e i t e r v e r b r e i t e t darf. A u c h eine selbständige Behandlung der d o r t
werden
angeschnittenen
T h e m e n ist v e r b o t e n . s. a. ZSg. 102/1/66 (6) v. 22. Juni 1935: "Deutschen M o l k e r e i - Z e i t u n g " ...
... aus Nr. 25 der
Deutsche M o l k e r e i - Z e i t u n g (Wochenblatt), 1882 - 1943, vor S ü d d e u t s c h e M o l k e r e i - Z e i t u n g , Kempten (Allg.)
1933:
Kritische B e t r a c h t u n g e n zum F e t t p r o b l e m Im Herbst des v e r g a n g e n e n J a h r e s hat d i e R e i c h s k r e d i t g e s e l l s c h a f t in Berlin eine Denkschrift "Das F e t t p r o b l e m " h e r a u s g e b r a c h t , in der die L a g e am W e l t m a r k t für O e l f r ü c h t e , O e l e und Fette sowie die deutsche F e t t v e r s o r g u n g einer e i n g e h e n d e n E r ö r t e r u n g u n t e r z o g e n werden. D i e G e s t a l t u n g der M a r k t l a g e d i e s e r E r z e u g n i s s e ist v o n großer B e d e u t u n g für Deutschland, das zur Zeit der V e r ö f f e n t l i c h u n g des B e r i c h t e s n o c h zu etwa 60-62 % von a u s l ä n d i s c h e n Z u f u h r e n abhängig war. Der V e r f a s s e r d e r Schrift kommt zu der V o r a u s s a g e , daß sich diese A b h ä n g i g k e i t infolge der v e r m i n d e r t e n F u t t e r m i t t e l e r n t e im 1. H a l b j a h r 1935 sogar n o c h etwas erhöhen werde. Eine V e r s t ä r kung der i n l ä n d i s c h e n V e r s o r g u n g s g r u n d l a g e d u r c h A u s b a u der h e i m i schen F e t t e r z e u g u n g sei naturgemäß erst im A b l a u f einer m e h r e r e Jahre e r f o r d e r n d e n Umstellung d e r d e u t s c h e n L a n d w i r t s c h a f t m ö g l i c h . Um ein b e g r ü n d e t e s Urteil ü b e r die deutsche F e t t l a g e geben zu können, sei d i e K e n n t n i s der W e l t m a r k t g e s t a l t u n g V o r a u s s e t z u n g . Darüber w i r d u n t e r a n d e r e m folgendes n i e d e r g e l e g t : ... Deutsche M o l k e r e i - Z e i t u n g , 56. Jg. (1935), N r . 25 v. 20. J u n i 1935, S. 921 - 9 2 3
ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 0 3 / N r .
1410
22. J u n i
1935
K o m b i n a t i o n e n d a r ü b e r , ob d i e R e g i e r u n g s k r i s e D e u t s c h l a n d g ü n s t i g oder u n g ü n s t i g ist, sollen Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
brfl.
Bresl.
7.25
Chemn.
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/66 (2) v. 22. J u n i 1935 ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 5 (2) v. 7. M a i 1935 ADAP, S e r i e C, Bd. IV, 1, Nr. 191 DKP 1 9 3 5 / 1 / 5 5 v. 4. J u l i 1935
in J u g o s l a w i e n unterbleiben.
für
- 379 -
22.06.1935
Das vergleichsweise gute Abschneiden der kroatischen Minderheit bei den Wahlen hatte zum Rücktritt der Regierung geführt. "Die deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen waren von einem Passivsaldo auf der deutschen Seite der Handelsbilanz gekennzeichnet, um dessen Ausgleich die Regierung bemüht war." H. J. Schröder, Der Aufbau der deutschen Hegemonialstellung in Südosteuropa 1933-1936. In: M. Funke (Hrsg.), Hitler, Deutschland und die Mächte, Kronberg/Ts. und Düsseldorf 1978, S. 762ff. Politische Bereinigung in Belgrad Die neue südslawische Regierung - Lebhafte Zustimmung in London HHN, Nr. 289 v.25. Juni 1935, S. 2 Der Rücktritt Jeftitschs ... Es ist geradezu von einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Belgrad und Berlin die Rede, wozu der Zwischenfall mit dem Chefredakteur der "Politika" beiträgt. Göring richtete bei einem Empfang in der deutschen Gesandtschaft gegen die Haltung des Blattes geradezu öffentliche Vorwürfe und drohte mit der Ausweisung des Berliner Korrespondenten. Diese Angriffe, die zum größten Teil unberechtigt waren, führten zur freiwilligen Abberufung des Korrespondenten. Zum Protest wird der Berliner Korrespondentenposten bis auf weiteres nicht mehr besetzt. NZZ, Nr. 1086 v. 21. Juni 1935, S. 2
ZSg. 101/5/205/Nr. 1411
22. Juni 1935
DNB-Rundruf v. 22. Juni 1935. Das Deutsche Nachrichtenbüro verbreitet heute eine Meldung über die Bedeutung der Heidelberger Thingstätten. Es wird der Abdruck dieser Meldung erwartet. Die Rede des Ministers Goebbels soll in grosser Aufmachung gebracht werden. Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
9 Uhr 15
Breslau
8 Uhr 30
Chemnitz brfl. s. a. ZSg. 102/1/DNB v. 22. Juni 1935 Thingstättenweihe in Heidelberg im Zeichen nationalsozialistischer Festgestaltung Eine Sonnenwende HHN, Nr. 287 v. 23. Juni 1935, S. 1
380
22.06.1935
Die Bedeutung d e r T h i n g s t ä t t e als K u l t u r s t ä t t e des n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n G l a u b e n s HHN, Nr. 287 v. 23. J u n i 1935, S. 2 s. a. VB (Ν. Α.), Nr. 171 v. 20. Juni 1935, S. 6
ZSg. 102/1/66
(1)
22. Juni
1935
M i t R u e c k s i c h t auf Edens R e i s e n a c h Paris u n d d a s B e s t r e b e n d e r franzoesischen Presse, die internationale D i s k u s s i o n jetzt auf ganz breitem Feld w i e d e r in dem Sinne aufrollen zu lassen, dass die Unteilbarkeit des L o n d o n e r P r o t o k o l l s in den V o r d e r g r u n d
gerueckt
wird, wurde bemerkt, dass zur Zeit eine Eroerterung d e r F r a g e des Luftpakts und des O s t p a k t s n i c h t erwuenscht sei, um n i c h t
eine
Stuetze fuer die f r a n z o e s i s c h e These v o n der U n t e i l b a r k e i t des L o n doner Protokolls zu liefern. Etwaige M e l d u n g e n ueber A b s i c h t e n in Luft- und O s t p a k t f r a g e n k o e n n e n n a t u e r l i c h g e b r a c h t s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 152, 167, 186,
usw.
werden.
187
B e m ü h u n g e n Edens in Paris Laval v e r l a n g t b e s t i m m t e Z u s i c h e r u n g e n - W i d e r s t ä n d e paktfrage (Drahtmeldung u n s e r e s K o r r e s p o n d e n t e n ) FZ, Nr. 314 v. 22. J u n i 1935, S. 1
in d e r L u f t -
Eden w i r d w i e d e r k o m m e n Eine M i t t e i l u n g L a v a i s - U m w e g über R o m - D a s p r o b l e m a t i s c h e L u f t abkommen ... Aber selbst w e n n Eden d e m französischen A u ß e n m i n i s t e r sehr weit e n t g e g e n g e k o m m e n sein sollte, wie es d e n A n s c h e i n h a t , so w ü r d e das d o c h nicht h e i ß e n , daß E n g l a n d darauf v e r z i c h t e t , d a s L u f t - L o c a r n o in absehbarer Zeit z u s t a n d e z u b r i n g e n . W i r h a b e n n i c h t den Eindruck, daß in Paris d e r W e g d a z u v ö l l i g verbaut w o r d e n ist. ... FZ, Nr. 316 v. 23. J u n i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/66
(4)
22. Juni
V o n DNB w i r d ein S c h l u s s b e r i c h t ueber die
1935
kriminalpolizeiliche
T a g u n g in K o p e n h a g e n Ihnen zugehen. Es w u r d e um B e a c h t u n g
gebeten.
Die deutsche K r i m i n a l p o l i z e i als V o r b i l d ... Die Tagung hat den Zweck, die k r i m i n a l p o l i z e i l i c h e n E r f a h r u n gen des jeweils letzten J a h r e s , die nicht d e r Ö f f e n t l i c h k e i t zu-
22.06.1935
- 381 -
g ä n g l i c h sind, a u s z u t a u s c h e n und zur V e r w e r t u n g w e i t e r z u g e b e n . So ist es leicht erklärlich, daß d i e d e u t s c h e A b o r d n u n g , an ihrer Spitze d e r B e f e h l s h a b e r der d e u t s c h e n Polizei, G e n e r a l l e u t n a n t der L a n d e s p o l i z e i , D a l u e g e , im M i t t e l p u n k t der Tagung stand und daß der d e u t s c h e B e r i c h t über die n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n M e t h o d e n zur B e k ä m p f u n g d e s b e r u f s - und g e w o h n h e i t s m ä ß i g e n V e r b r e c h e r t u m s allgem e i n als ihr H ö h e p u n k t a n g e s e h e n wurde. HHN, Nr. 287 v. 23. J u n i 1935, S. 3
ZSg. 102/1/66
(7)
22. Juni
1935
Das K r i e g s m i n i s t e r i u m h a t n u n h e u t e e n d l i c h g e d r u c k t e s M a t e r i a l F l o t t e n f r a g e ausgegeben, das wir Ihnen b r i e f l i c h u e b e r s e n d e n . w u r d e b e m e r k t , dass n u n n i c h t d i e s e s M a t e r i a l sofort v e r w e n d e t d e n muesste. Man w e r d e in Z u k u n f t n o c h oefter
zur
Dazu wer-
Gelegenheit haben,
d i e s e s T h e m a zu b e h a n d e l n . G r u n d s a e t z l i c h soll es sowieso bleiben, dass die p o l i t i s c h e B e d e u t u n g des A b k o m m e n s
dabei
immer n o c h ge-
g e n u e b e r dem technischen im V o r d e r g r u n d stehen muss, vor a l l e m m i t R u e c k s i c h t auf die n o c h f o r t d a u e r n d e n B e s p r e c h u n g e n m i t E n g l a n d u e b e r E i n z e l f r a g e n . A l s A r g u m e n t bei d e r w e i t e r e n B e h a n d l u n g sei gel e g e n t l i c h z u v e r w e n d e n , d a s s das A b k o m m e n a u c h ein B e i t r a g fuer die z u k u e n f t i g e n F l o t t e n v e r h a n d l u n g e n
entscheidender in d e m Sinne
dass das franzoesische A r g u m e n t , m a n koenne nicht v e r h a n d e l n ,
sei,
solan-
ge man D e u t s c h l a n d s F l o t t e n s t a e r k e n i c h t kenne, jetzt w e g f a l l e .
Ur-
s p r u e n g l i c h war j a die W e i s u n g g e g e b e n worden, das A b k o m m e n nur unter e u r o p a e i s c h e n G e s i c h t s p u n k t e n zu behandeln. Auf F r a g e n
ergab
sich, dass a l l m a e h l i c h eine E r w e i t e r u n g auf das i n t e r n a t i o n a l e
Ge-
b i e t m o e g l i c h sein wird.
s. a. ZSg. 101/5/202/Nr. 1402 v. 21. Juni 1935 ZSg. 101/6/5/Nr. 1438 v. 6. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 165, 176, 177, 181, 182 R ( u d o l f ) K(ircher): Etappe E n g l a n d ... W e n n uns E n g l a n d zu v e r t r a u e n beginnt, warum n i c h t auch F r a n k reich? E n g l a n d h a t t e n wir d e n V e r z i c h t auf einen F l o t t e n u n s i n n anz u b i e t e n - ganz E u r o p a aber h a b e n w i r den L u f t p a k t , den g e m e i n s a m e n V e r z i c h t auf die Kolosse d e r Land-, L u f t - u n d Seerüstung und ü b e r h a u p t eine w e i s e B e s c h r ä n k u n g d e r A n g r i f f s w a f f e n jeglicher A r t u n d m a n c h e s andere angeboten. D e i erste S c h r i t t D e u t s c h l a n d s h a t n a c h E n g l a n d geführt, aber das b e d e u t e t nur eine Etappe. Der zweite m u ß D e u t s c h l a n d und F r a n k r e i c h e i n a n d e r n ä h e r b r i n g e n . Der d e u t s c h - e n g lische V e r t r a g ist ein m ä c h t i g e r A n s p o r n , j a er schafft eine m o r a l i sche P r e s s i o n : er d r ä n g t E u r o p a die V e r n u n f t auf. Es gibt M e n s c h e n ,
22./24.06.1935
- 382 -
d i e zu ihrem Glück g e z w u n g e n w e r d e n müssen - um w i e v i e l h ö h e r ist d a s Glück d e r N a t i o n e n einzuschätz en| die eine g e m e i n s a m e S e h n s u c h t haben! FZ, Nr. 315 v. 23. J u n i 1935, S. 1 U e b e r r a s c h u n g - Ueberlegung ... J e d e n f a l l s ist die d u r c h d a s d e u t s c h - e n g l i s c h e F l o t t e n a b k o m m e n in Bewegung gebrachte europäische p o l i t i s c h e M a s s e in s i c h a u s r e i c h e n d und i n h a l t s s c h w e r g e n u g , um für sich und in sich d u r c h g e a r b e i tet u n d g e s t a l t e t zu werden. ... Es hat mit seinem R u s s e n p a k t e i n e f r i s c h e W e l l e von solchen S o n d e r b i n d u n g e n ausgelöst, die k e i n e s w e g s d e m Frieden Europas absolut z u t r ä g l i c h sind. Gerade d i e s e f o r t g e s e t z t e Politik Frankreichs hat sehr d a z u geholfen, B e u n r u h i g u n g e n in E u r o p a zu schaffen. Es fehlt h i e r v o l l k o m m e n das M a ß , d i e M ä ß i g u n g , die v o n d e n F r a n z o s e n gerne als eine französische N a t i o n a l e i g e n s c h a f t erklärt wird. ... FZ, Nr. 315 v. 23. J u n i 1935, S. 3
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 24. J u n i ZSg. 101/5/206/Nr.
1412
24. Juni
1935.
1935
Es w i r d gebeten in d e r T r e i b s t o f f f r a g e Z u r ü c k h a l t u n g zu üben, b e s o n d e r e b e i B e s p r e c h u n g e n der A u s n u t z u n g s k a p a z i t ä t . d i g l i c h die h a l b a m t l i c h e n N a c h r i c h t e n d e r D e u t s c h e n u n d Benzin A . G. verwertet s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
le-
Braunkohlen
werden.
101/5/4/Nr. 1025 v. 7. J a n u a r 1935 102/1/53 (5) v. 25. J u n i 1935 101/6/94/Nr. 1626 v. 7. S e p t e m b e r 1935 101/6/2/Nr. 1428 v. 2. J u l i 1935
D i e " B r a u n k o h l e n - B e n z i n A G " war im O k t o b e r 1934 g e g r ü n d e t v g l . ZSg. 102/1/28 v. 22. O k t o b e r 1934. T r e i b s t o f f w i r t s c h a f t und G a s ö l - Z o l l Die Deutsche V o l k s w i r t s c h a f t , 4. Jg. (1935), Nr. 35, S.
ZSg. 101/5/206/Nr.
1413
Der Generalinspekteur
24. J u n i
unterlassen.
worden,
1133-1134
1935
für d a s d e u t s c h e S t r a s s e n b a u w e s e n ^
jede Erörterung ü b e r die G e b ü h r e n r e g e l u n g bei den zu
ins-
Es sollen
bittet
Reichsautobahnen
24./25.06.1935
- 383 G e s e h e n : Fa., D., Κ.
s. a. ZSg. 101/5/73/Nr. ZSg. 1 0 1 / 6 / 1 7 / N r . ^
Habg.
brfl.
Bresl.
brfl.
Chemn.
brfl.
1159 v. 5. März 1935 1462 v. 19. J u l i 1935
F r i t z T o d t (1891 - 1942)
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. 25.6.35. ZSg. 101/5/207/Nr.
1414
25. J u n i
1935
Die M e l d u n g e n ü b e r das F l u g z e u g u n g l ü c k in K o l u m b i e n sollen nur in der D N B - F a s s u n g , n i c h t in der Fassung a m e r i k a n i s c h e r
Nachrichten-
A g e n t u r e n v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n - u. z. auf der z w e i t e n Seite ohne grosse
Schlagzeilen.
s. a. ZSg. 102/1/53 (1) v. 25. J u n i 1935: D i e M e l d u n g ueber das F l u g z e u g u n g l u e c k in C o l u m b i e n soll nicht g r o s s auf d e r ersten Seite a u f g e m a c h t w e r d e n . Die b e s o n d e r s s c h a u e r l i c h e n und s e n s a t i o n e l len M e l d u n g e n a m e r i k a n i s c h e r A g e n t u r e n m o e g e m a n n i c h t abdrucken. Eins der v e r u n g l ü c k t e n Flugzeuge gehörte d e r D e u t s c h - K o l u m b i a n i schen G e s e l l s c h a f t , vgl. ZSg. 110/1/81 v. 25. J u n i 1935. F l u g z e u g u n g l ü c k in K o l u m b i e n S e e n z e h n Tote Bei C a l i stießen zwei F l u g z e u g e zusammen. D a b e i w u r d e n sechzehn P e r s o n e n getötet u n d fünf schwer verletzt. B e i d e M a s c h i n e n g i n g e n sofort in F l a m m e n auf. M e h r e r e Insassen v e r b r a n n t e n b i s zur U n k e n n t l i c h k e i t . Das eine Flugzeug, das v o n d e m b e k a n n t e n s ü d a m e r i k a n i s c h e n F l i e g e r S a m p e r g e s t e u e r t wurde, g e h ö r t e der S ü d a m e r i k a K o l u m b i e n - F l u g l i n i e , das andere d e r S c a d i a - L i n i e . HHN, Nr. 290 v. 25. J u n i 1935, S. 3 s. a. FZ, Nr. 320 v. 26. Juni 1935, S. 2 V B (Ν. Α.), Nr. 177 v. 26. Juni 1935, S. 10
384
25.06.1935 ZSg. 101/5/207/Nr.
1415
25. Juni
1935
Im R e i c h s a n z e i g e r w e r d e n laufend Anordnungen d e r
Reichsgetreide-
stellen v e r ö f f e n t l i c h t zur O r g a n i s a t i o n des n e u e n E r n t e j a h r e s . se A n g a b e n d ü r f e n zwar v e r ö f f e n t l i c h t aber n i c h t k o m m e n t i e r t
Die-
wer-
d e n bis die A n o r d n u n g e n in ihrer Gesamtheit v o r l i e g e n , w a s in einigen T a g e n der F a l l sein wird. s. a. ZSg. 110/1/81 v. 25. Juni 1935 ZSg. 102/1/53 (2) v. 25. Juni 1935: Im R e i c h s a n z e i g e r w a r g e s t e r n eine A n o r d n u n g der R e i c h s s t e l l e fuer G e t r e i d e usw., ueber die w i r eine M e l d u n g g e g e b e n haben. Es h a n d e l t sich um d a s V e r fuegungsrecht d e r L a n d w i r t e , ueber Inlandsroggen und - w e i z e n ab 15. Juli. ... d a n n w e r d e a u c h S t a a t s s e k r e t a e r Backe oder Min. Dir. M o r i t z in der P r e k o zu diesem T h e m a sprechen. A n o r d n u n g für G e t r e i d e , F u t t e r m i t t e l und sonstige l a n d w i r t s c h a f t l i che E r z e u g n i s s e , G e s c h ä f t s a b t e i l u n g vom 22. J u n i 1935 T T ! Ein E r z e u g e r darf über inländischen R o g g e n und i n l ä n d i s c h e n W e i z e n n a c h E r f ü l l u n g oder g e n ü g e n d e r S i c h e r s t e l l u n g der A b l i e f e rung seiner K o n t i n g e n t s m e n g e frei verfügen. ... DRPS, Nr. 144 v. 24. Juni 1935, S. 1 Die A n o r d n u n g trat m i t Wirkung vom 15. Juli 1935 in Kraft, s. a. HHN, Nr. 291 v. 26. J u n i 1935, S. 3
ZSg. 101/5/207/Nr.
1416
25. Juni
1935
Der A r t i k e l " R e f o r m der L a n d w i r t s c h a f t s s c h u l e n "
in d e r
"Bauern-
p o s t " soll nicht n a c h g e d r u c k t werden, weil er auf u n s i n n i g e n V o r aussetzungen
beruht.
G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hamburg
1.00
B r e s l a u 1.05 Chemn.
1.14
s. a. ZSg. 102/1/53 (4) v. 25. J u n i 1935 ZSg. 110/1/81 v. 25. J u n i 1935: ... v e r b r e i t e t d e r D i p l o m l a n d w i r t Z i m m e r m a n n in d e r Zeitungskorrespondenz "Die B a y e r i s c h e P o s t " ((sie)) einen A r t i k e l ... B a u e r n p o s t , 1933 gegründet, Korrespondenz zu F r a g e n des B a u e r n t u m s , d e r D o r f k u l t u r , des A u s g l e i c h s zwischen Stadt und L a n d , H r s g . V e r lagsdirektor Max G r i e s h a b e r , Augsburg. H a u p t s c h r i f t l e i t e r Hans Zimm e r m a n n . (Hdb. d. dt. T a g e s p r e s s e , 6. Auflage 1937, S. 306)
25.06.1935
385 ZSg. 102/1/53
(3)
25. Juni 1935
Man m o e g e fuer eine e i n g e h e n d e B e r i c h t e r s t a t t u n g ueber die T a g u n g der Akademie fuer d e u t s c h e s R e c h t in M u e n c h e n Sorge
tragen.
Die Tagung fand vom 26. - 29. Juni statt (vgl. ZSg. 110/1/81 v. 25. Juni 1935). R e c h t drängt zu neuer G e s t a l t u n g Die zweite J a h r e s t a g u n g d e r A k a d e m i e für d e u t s c h e s R e c h t - A u s l ä n dische A n e r k e n n u n g HHN, Nr. 295 v. 28. J u n i 1935, S. 2 Die B e r i c h t e r s t a t t u n g ab dem 26. Juni 1935 w a r v o n d e n B e s c h l ü s s e n der K a b i n e t t s s i t z u n g ( R e i c h s l u f t s c h u t z g e s e t z , A r b e i t s d i e n s t p f l i c h t Gesetz) g e p r ä g t (vgl. ZSg. 101/5/208/Nr. 1419 v. 27. J u n i 1935), aber: Zwei Jahre A k a d e m i e für D e u t s c h e s Recht V o n R e i c h s m i n i s t e r Dr. Hans Frank VB (Ν. Α.), N r . 177 v. 26. J u n i 1935, S. 1-2 R e i c h s m i n i s t e r Dr. Frank e r ö f f n e t e Die zweite J a h r e s t a g u n g d e r A k a d e m i e für D e u t s c h e s R e c h t Die große M i s s i o n des d e u t s c h e n R e c h t s l e b e n s Erste A r b e i t s t a g u n g der A k a d e m i e für D e u t s c h e s R e c h t VB (Ν. Α.), Nr. 179 v. 28. J u n i 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 325 v. 28. J u n i 1935, S. 3 Aus der Rede v o n Frank: "Es sei ein v e r h e i ß u n g s v o l l e s V o r z e i c h e n , daß die R e i c h s r e g i e r u n g g e r a d e ein Gesetz b e s c h l o s s e n h a b e , d a s g l e i c h s a m als ein G e s c h e n k zu b e t r a c h t e n sei, eine der f u n d a m e n talsten N e u e r u n g e n auf s t r a f r e c h t l i c h e m Gebiete ( ( G e s e t z zur Änderung des S t r a f g e s e t z b u c h e s ) ) . Der m a t e r i e l l e n G e r e c h t i g k e i t in der S t r a f r e c h t s p f l e g e sei zum Siege v e r h o l f e n w o r d e n . Die V e r s a m m l u n g werde mit F r e u d e n fühlen, daß der Grundsatz: "Keine Strafe ohne G e s e t z " a b g e l ö s t sei d u r c h d e n für uns eine N o t w e n d i g k e i t d a r s t e l lenden Satz: "Kein V e r b r e c h e n ohne Strafe"."
ZSg. 102/1/53
(5)
25. J u n i
1935
Im A n s c h l u s s an die g e s t r i g e A n w e i s u n g , ueber T r e i b s t o f f n i c h t zu schreiben, w u r d e h e u t e v o m R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m darauf a u f m e r k s a m g e m a c h t
... ((unleserlich)) T r e i b s t o f f
vertraulich und
K a u t s c h u k , m i t g r o e s s t e r V o r s i c h t v o r g e h e n und a l l e s v e r m e i d e n ge, was irgendwie als S e n s a t i o n s m e l d u n g
in einer uns
a u s l a e n d i s c h e n Z e i t u n g w i e d e r erscheinen koennte.
Unerwuenscht
seien n a t u e r l i c h a u c h U e b e r s c h r i f t e n w i e " G e s t i l l t e r g e r " und aehnliche, die im A n s c h l u s s
moe-
unfreundlichen Baumwollhun-
... ( ( u n l e s e r l i c h ) ) . A l s
uner-
25./26.06.1935
- 386 -
wuenscht wurde bezeichnet, sich ueberhaupt allzu breit ueber die Rohstofffrage auszulassen. s. a. ZSg. 110/1/81 v. 25. Juni 1935: ... Eine große Rolle spielte unter anderem die Treibstoff- und Wollversorgung. Den letzten Anlaß für solche Auslassungen haben die Bemühungen des Bremer Baumwollhandels gegeben. ... s. a. ZSg. 101/5/206/Nr. 1412 v. 24. Juni 1935 ZSg. 101/28/183 v. 1. Juli 1935 (Vertraulicher Informationsbericht) ((Der Wirtschaftsbeauftragte des Führers, Wilhelm Keppler, über die Rohstoffläge)) s. a. ZSg. 110/1/90-93 v. 1. Juli 1935 Dr. G. Plum: Baumwoll-Abschlüsse 1934 Weitere Ertragssteigerung - Starke Bilanzverflüssigung ... (612) Die RohstoffSchwierigkeiten sind in der Baumwollindustrie nicht mit der gleichen Schärfe aufgetreten (613) wie in der WollIndustrie. Wir haben auch hier in der ersten Jahreshälfte ein scharfes Ansteigen der Umsätze, die aber in der zweiten Jahreshälfte unter dem Einfluß der Faserstoffverordnung weniger stark zurückgingen als in der Wollindustrie. Die Ursache liegt darin, daß die Verlagerung in den Rohstoffbezügen weit reibungsloser verlief, obwohl der wichtigste Lieferer, die Vereinigten Staaten, eine Hartnäckigkeit in der Frage der Devisenbezahlung zeigte, wie kaum ein zweites Land auf anderem Gebiete. ... (617) Die Entwicklung im neuen Jahre ist noch ziemlich unübersichtlich. Die Rohstoffsorgen sind entscheidend, jedoch sind sie heute weniger ernst zu nehmen, als vor einigen Monaten, nachdem die Umlagerung des Baumwollbezuges Fortschritte macht. Wenn auch nicht mehr die stürmische Nachfrage des Vorjahres besteht, so darf doch angenommen werden, daß die zukünftige Entwicklung auch für die Baumwollindustrie eine weitere Gesundung bringen wird. Die Deutsche Volkswirtschaft, 4. Jg. (1935), Nr. 19, S. 612-617
ZSg. 102/1/40
26. Juni 1935
Auch DNB wird jetzt eine Meldung ausgeben zur Ueberreichung der franzoesischen Antwort auf die deutsche Note wegen Unvereinbarkeit des franzoesisch-sowjetrussischen Paktes. Die Note selbst muss natuerlich noch geprueft werden, so dass kein generelles Urteil ueber sie in den Kommentaren abgegeben werden moege. Man koenne natuerlich durchblicken lassen, dass sie die seinerzeit geaeusserten deutschen Zweifel wohl nicht ausraeume. Dies ergibt sich wohl ohne weiteres aus der DNB-Meldung, in der gesagt ist, dass nach franzoesischer ((Auffassung?)) uebereinstimmend mit der englischen Regierung, ein Widerspruch zum Locarnovertrag nicht vorhanden sei.
26./27.06.1935
- 387 -
s. a. ZSg. 110/1/84 v. 26. Juni 1935 ZSg. 102/1/56 (2) v. 6. Juli 1935 (- ZSg. 101/6/5/Nr. 1438 v. 6. Juli 1935) ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 129, 169-171 Der französisch-sowjetische Beistandspakt war am 2. Mai 1935 in Paris unterzeichnet worden (vgl. ZSg. 102/1/65 (1) v. 4. Mai 1935). Die französische Antwort auf die deutschen Einwände NZZ, Nr. 1 1 U v . 2 6 . Juni 1935, S. 1-2 s. a. FZ, Nr. 321 v . 26. Juni 1935, S. 2 FZ, Nr. 322 v . 27. Juni 1935, S. 2
Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 27.6.35. ZSg. 101/5/208/Nr. 1417
27. Juni 1935
Es wird gebeten, das Gesetz über den Reichsluftschutz und den durch DNB veröffentlichten Kommentar gut aufzumachen. s. a. ZSg. 102/1/40 (vertraulich) v. 26. Juni 1935 ZSg. 101/6/46/Nr. 1521 v. 6. August 1935 Luftschutzeesetz vom 26. Juni 1935 (RGBl. 1935, I, S. 827-828). In diesem Gesetz, das im Reichsgesetzblatt Nr. 69 v. 4. Juli veröffentlicht wurde, wurde der Luftschutz zur "Aufgabe des Reichs" erklärt, die vom Reichsminister der Luftfahrt wahrgenommen werden sollte. Luftschutzpflicht für alle Deutschen Das neue Reichsluftschutzgesetz Alle Deutschen sind zur Dienstleistung verpflichtet HHN, Nr. 294 v. 27. Juni 1935, S. 1 Das Luftschutzgesetz ein Friedensinstrument für Deutschlands Sicherheit HHN, Nr. 294 v. 27. Juni 1935, S. 2 s. a. FZ, Nr. 323 v. 27. Juni 1935, S. 2
ZSg. 101/5/208/Nr. 1418
27. Juni 1935
Es wird daran erinnert, dass eine Berichterstattung über Kriegsschlffneubauten, Stapelläufe usw. verboten ist. Das gleiche gilt für die bevorstehenden Probefahrten der neuen Zerstörer, U-Boote usw.
27.06.1935 s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
- 388 110/1/85 v. 27. J u n i 1935 101/3/187/Nr. 4 7 3 v. 23. A p r i l 1934 101/4/207/Nr. 962 v. 6. D e z e m b e r 1934 101/1/130 v. 20. O k t o b e r 1933 101/6/48/Nr. 1531 v. 8. A u g u s t 1935 101/6/97/Nr. 1632 v. 10. September 1935
Z u T y p und Anzahl der in D i e n s t g e s t e l l t e n N e u b a u t e n vgl. H a n d b u c h zur d e u t s c h e n M i l i t ä r g e s c h i c h t e 1648-1939, Bd. 4, VII, M ü n c h e n 1979, S. 452-455.
ZSg. 101/5/208/Nr.
1419
27. J u n i
1935
Es w i r d angeordnet, dass k e i n e r l e i M e l d u n g e n über das G e s c h e n k
an
M a c k e n s e n bis auf weiteres v e r ö f f e n t l i c h t werden dürfen. Die B e r i c h t e r s t a t t u n g w i r d erst w i e d e r frei, vom Tage der U e b e r g a b e Domäne
an Mackensen durch den F ü h r e r . Das gilt auch für
der
feuilleto-
n i s t i s c h e Schilderungen des G u t e s , d e r Gegend usw. s. a. ZSg. 110/1/86 v. 27. Juni 1935 ZSg. 110/1/87 v. 28. J u n i 1935: ... Es bestehen k e i n e B e d e n k e n , d a s v o n H e i n r i c h H o f f m a n n v e r b r e i t e t e Bild über die D o m ä n e P r ü s s o w ((sie)) (das Geschenk an M a c k e n s e n ) zu v e r ö f f e n t l i c h e n . G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l von M a c k e n s e n (1849 - 1945) legte am 31. J u l i 1935 die Ehrenmitgliedschaft im S t a h l h e l m nieder. Am 22. O k t o b e r ü b e r g a b ihm Hitler die S t a a t s d o m ä n e Brüssow bei Stettin als "Erbh o f " , vgl. M. Domarus, Hitler. R e d e n u n d Proklamationen 1932-1945, Bd. 1, Neustadt a. d. A i s c h 1962, S. 547. Zu dem Brief, in d e m M a c k e n s e n die Niederlegung der E h r e n m i t g l i e d s c h a f t b e g r ü n d e t , vgl. ZSg. 101/28/243-247 v. 5. A u g u s t 1935 (Vertrauliche I n f o r m a t i o n Nr. 45). s. a. Sopade, 2. Jg. (1935), S. 1164 ((Unmut der Bauern w e g e n d e r G r ö ß e der Schenkung)) W i c h t i g e Gesetzesbeschlüsse E h r u n g für G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l v o n M a c k e n s e n - L e t z t e K a b i n e t t s s i t z u n g v o r der Sommerpause ... A n g e n o m m e n wurde s c h l i e ß l i c h ... ein Gesetz über die A b g a b e n b e f r e i u n g einer Dotation an den G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l A u g u s t v o n M a c k e n s e n . Nach dem Willen des F ü h r e r s und R e i c h s k a n z l e r s soll d e m D a n k des d e u t s c h e n Volkes a n d e n r u h m v o l l e n H e e r f ü h r e r u n v e r g ä n g l i c h e r Ausdruck v e r l i e h e n w e r d e n . Das P r e u ß i s c h e S t a a t s m i n i s t e r i u m h a t d a h e r beschlossen, die p r e u ß i s c h e Domäne Brüssow (Kr. P r e n z l a u ) d e m F ü h r e r und R e i c h s k a n z l e r für eine Übereignung an d e n G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l von Mackensen als D o t a t i o n zur V e r f ü g u n g zu stellen. H H N , Nr. 293 v. 27. Juni 1935, S. 1 E i n e Schenkung für M a c k e n s e n 7TI G l e i c h z e i t i g mit der S c h e n k u n g der p r e u ß i s c h e n S t a a t s d o m ä n e B r ü s s o w ergeht ein R e i c h s g e s e t z über d i e A b g a b e b e f r e i u n g d i e s e r D o t a t i o n . Der E.rlaß der E r b s c h a f t s s t e u e r w i r d dem Sohn M a c k e n s e n ,
- 389 -
27. / 2 9 . 0 6 . 1 9 3 5
der als deutscher G e s a n d t e r in Budapest tätig ist, zugute kommen. Der G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l , d e r aus einem bürgerlichen H a u s e stammte, wurde v o n Wilhelm II., bei d e m er sich größter Gunst erfreute, geadelt, tritt aber erst jetzt in d e n Kreis d e r R i t t e r g u t s b e s i t z e r ein. NZZ, Nr. 1123 v. 27. J u n i 1935, S. 2
ZSg. 101/5/208/Nr.
1420
27. J u n i 1935
Ueber DNB wird heute ein k u r z e s Communique kommen über d i e
Erhebung
eines 4 4 % i g e n W e r t z o l l e s auf die rumänische Einfuhr. D i e s e
Meldung
soll diskret ohne Kommentar v e r ö f f e n t l i c h t werden, d a A u s s i c h t steht, dass m a n sich n o c h bis zum 1. J u l i m i t den R u m ä n e n und damit die g e g e n s e i t i g e n Z o l l z u s c h l ä g e hinfällig Gesehen: Fa., D., K.
Hbg.
1 U h r 30
Bresl.
1
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40
Chemn.
1
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50
be-
einigt,
werden.
s. a. ZSg. 110/1/85 v. 27. J u n i 1935 ZSg. 101/5/198/Nr. 1394 v. 18. Juni 1935 ZSg. 101/6/53/Nr. 1547 v. 12. A u g u s t 1935 Der zum 1. Juli 1935 v e r l a n g t e W e r t z o l l wurde am 6. S e p t e m b e r wieder aufgehoben (vgl. K e e s i n g 1935, 2111K. 2211J. 2247F.). s. a. VB (Ν. Α.), Nr. 179 v. 28. Juni 1935, S. 13
Bestellungen a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v. ZSg. 101/5/209/Nr.
1421
1935
29.6.35. 29. J u n i
1935
D u r c h DNB kommt eine M e l d u n g ü b e r die Auflösung der
Konsumgenossen-
schaft B e r l i n - L i c h t e n b e r g . U e b e r diese Meldung h i n a u s soll n i c h t s b e r i c h t e t werden. s. a. ZSg. 101/5/202/Nr. 1399 v. 21. J u n i ZSg. 101/6/47/Nr. 1525 v. 7. A u g u s t
1935 1935
- 390 -
29.06.1935
K o n s u m g e n o s s e n s c h a f t B e r l i n - L i c h t e n b e r g löst sich auf ... E s ist jetzt Aufgabe d e r j e n i g e n Kreise, d e n e n die A u f l ö s u n g des K o n s u m v e r e i n s w i r t s c h a f t l i c h e E r l e i c h t e r u n g bringt, d a f ü r zu sorgen, daß die zur Entlassung k o m m e n d e n A r b e i t e r und A n g e s t e l l t e n n i c h t der A r b e i t s l o s i g k e i t a n h e i m f a l l e n . V B (Ν. Α.), Nr. 181 v. 30. Juni 1935, S. 15
ZSg.
101/5/209/Nr.
1422
29. J u n i
1935
Der A u s z u g eines Artikels v o n L a m m e r s "Führergedanke und w a l t u n g " , soll v o n d e n Zeitungen n a c h d e m D N B - T e x t
Selbstver-
veröffentlicht
w e r d e n , u n t e r Zitat der e u r o p ä i s c h e n Revue. s. a. ZSg. 110/1/88 v. 29. Juni 1935: ... in der S o n n t a g s a u s g a b e zum A b d r u c k zu bringen. Die Quelle, " E u r o p ä i s c h e Revue", muß angeg e b e n werden. H a n s - H e i n r i c h L a m m e r s (1879 - 1962), J u r a - S t u d i u m in B r e s l a u u n d L e i p z i g , v o r d e m 1. Weltkrieg L a n d r i c h t e r in Beuthen, n a c h seinem m i l i t ä r i s c h e n Einsatz Eintritt in d a s R e i c h s m i n i s t e r i u m d e s Innern; 1933 S t a a t s s e k r e t ä r in der R e i c h s k a n z l e i ; 1937 R e i c h s m i n i s t e r . 1939 - 1945 M i t g l i e d und G e s c h ä f t s f ü h r e r d e s M i n i s t e r r a t s für R e i c h s v e r t e i d i g u n g ; 1949 im " W i l h e l m s t r a ß e n p r o z e ß " zu 20 J a h r e n v e r u r t e i l t ; 1952 begnadigt. E u r o p ä i s c h e R e v u e (1925 - 1944). Die Z e i t s c h r i f t hatte auf G r u n d ihres g r o ß e n A n s e h e n s einigen p u b l i z i s t i s c h e n Freiraum. Sie ers c h i e n seit 1934 in der Deutschen V e r l a g s - A n s t a l t . A n f a n g 1935 w u r d e n e i n z e l n e R e g i e r u n g s m i t g l i e d e r a u f g e r u f e n , "eine S t e l l u n g n a h m e zu a k t u e l l e n P r o b l e m e n " abzugeben, u n t e r H i n w e i s auf den " i n t e r n a tionalen R u f " , d e n die "Europäische R e v u e " seit langem h a b e . (Brief v. S t a a t s s e k r e t ä r W. Funk (RMVP) an J u s t i z m i n i s t e r F. G ü r t n e r v. 6. M ä r z 1935. BA: R 22/4103) s. a. Karl A n t o n R o h a n / J o a c h im M o r a s , E u r o p ä i s c h e Revue (1925 1944). In: W . H a a c k e und G. Pötter, Die p o l i t i s c h e Z e i t s c h r i f t 1665 - 1965, Bd. 2 (1900 - 1980), S t u t t g a r t 1982, S. 407 - 414 Dr. H a n s - H e i n r i c h Lammers: S t a a t s s e k r e t ä r und Chef der R e i c h s k a n z l e i F ü h r e r g e d a n k e und Selbstverwaltung ... A u c h d e r N a t i o n a l s o z i a l i s m u s ist tief d u r c h d r u n g e n v o n der R i c h t i g k e i t und der Bedeutung der S e l b s t v e r w a l t u n g . Er e r s t r e b t nicht, wie in m i ß v e r s t ä n d l i c h e r A u f f a s s u n g d e s B e g r i f f s d e r T o t a lität der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n B e w e g u n g m a n c h m a l a n g e n o m m e n wird, eine T o t a l i t ä t des Staates, die einer S e l b s t v e r w a l t u n g k e i nen R a u m läßt. Der Führer u n d R e i c h s k a n z l e r h a t als der S c h ö p f e r des n e u e n S t a a t e s bei v e r s c h i e d e n e n G e l e g e n h e i t e n d i e N o t w e n d i g keit d e r E r h a l t u n g d e r S e l b s t v e r w a l t u n g betont; d e n n in ihr w i r k e sich d i e i n i t i a t i v e Kraft d e s V o l k e s in der V e r w a l t u n g d e r ö f f e n t lichen A n g e l e g e n h e i t e n aus; allein die S e l b s t v e r w a l t u n g d ü r f e u n ter k e i n e n U m s t ä n d e n so wie früher d e m z e r s p l i t t e r t e n W i l l e n d e s V o l k e s und d e n streitenden P a r t e i e n a u s g e l i e f e r t werden. H i e r a u s
29.06.1935
- 391 ergibt sich als eine der sozialismus die S y n t h e s e tung, die V e r w i r k l i c h u n g einer G e f o l g s c h a f t unter
b e s o n d e r s w i c h t i g e n A u f g a b e n des N a t i o n a l z w i s c h e n F ü h r e r g e d a n k e und S e l b s t v e r w a l des g e r m a n i s c h e n Prinzips des E i g e n l e b e n s e i n e m aus ihr h e r v o r g e w a c h s e n e n Führer.
E u r o p ä i s c h e Revue, 11. Jg. (1935), H. 7, S. 429 - 435 s. a. Germania, Nr. 182 v. 2. J u l i 1935, S. 3
ZSg. 101/5/209/Nr.
1423
29. Juni 1935
Die Basler N a c h r i c h t e n sind h e u t e auf unbestimmte Zeit v e r b o t e n worden. Diese N a c h r i c h t darf erst d a n n v e r ö f f ( ( e n t l i c h t ) )
werden,
w e n n der DNB-Text v o r l i e g t . G e s e h e n : Fa., D., K.
Hbg.
12 Uhr 50
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s. a. ZSg. 102/1/40 (3) v. 30. J u n i 1935 ZSg. 110/1/88 v. 29. J u n i 1935: ... (Angeblich sollen die "Basler N a c h r i c h t e n " immer w i e d e r b e s t i m m t e V o r s c h r i f t e n , d i e m a n ihnen v o n d e u t s c h e r Seite g e m a c h t h a t t e , ü b e r t r e t e n h a b e n , so daß jetzt ein G e n e r a l v e r b o t e r f o l g t e . ) ... s. a. ZSg. 102/1/27 (1) v. 1. Juli 1935: N a c h u n s e r e n E r k u n d i g u n gen h a t k e i n a k t u e l l e r A n l a ß zum g e s t r i g e n Verbot d e r " B a s l e r N a c h r i c h t e n " geführt, sondern die a l l g e m e i n e H a l t u n g des Blattes. Dies zu Ihrer Information. "Basler N a c h r i c h t e n " im R e i c h s g e b i e t v e r b o t e n Der V e r t r i e b der s c h w e i z e r i s c h e n Z e i t u n g "Basier N a c h r i c h t e n " im d e u t s c h e n R e i c h s g e b i e t ist auf V e r a n l a s s u n g des R e i c h s m i n i s t e r s für V o l k s a u f k l ä r u n g u n d P r o p a g a n d a auf unbestimmte Zeit v e r b o t e n worden. HHN, Nr. 299 v. 30. J u n i 1935, S. 3 H.S. : Die "Basler N a c h r i c h t e n " u n d der P a r l a m e n t a r i s m u s WLZ, Nr. 160 v. 14. J u n i 1935, S. 2 Als G e g e n m a ß n a h m e v e r b o t d e r S c h w e i z e r B u n d e s r a t d i e b e i d e n d e u t schen Zeitungen "Der S t ü r m e r " und " D e r A l e m a n n e " sowie d i e S c h w e i zer Zeitung Der R e i c h s d e u t s c h e " , v g l . Manchester G u a r d i a n W e e k l y , Nr. 1 v. 5. J u l i 1935, S. 6. A n g e f a n g e n h a t t e es m i t d e m zunächst zeitlich befristeten Verbot der Basler "Nationalzeitung", der Berner Zeitung "Der B u n d " und d e r " N e u e n Zürcher Z e i t u n g " n a c h dem 30. J u n i 1934. Es folgten E i n f u h r v e r b o t e für d e n " A n g r i f f " , die "Berliner B ö r s e n - Z e i t u n g " und d e n " V ö l k i s c h e n B e o b a c h t e r " , v g l . NZZ, Nr. 1142 v. 30. J u n i 1935, S. 1 u n d NZZ, Nr. 1146 v. 1. J u l i 1935, S. 1. s. a. ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 179
- 392 -
29./30.06.1935 ZSg. 101/5/210/Nr. 1424
29. Juni 1935
DNB-Rundruf v. 29. Juni 1935 Ueber die heutigen Auseinandersetzungen des Reichsministers Dr. Goebbels mit der Auslandspresse soll nur stark gekürzt und abgemildert berichtet werden. Gesehen: D., Fa., K.
Hamburg
10 Uhr 10
Breslau
7.10
Chemnitz brfl. s. a. HHN, Nr. 299 v. 30. Juni 1935, S. 2 FZ, Nr. 330 v. 1. Juli 1935, S. 2 aber: "Deutschland steht im Aufbau" Dr. Goebbels' Rede in der Sportpalast-Kundgebung des Gautages ... Am Schluß seiner Rede beschäftigte sich Dr. Goebbels mit der tendenziösen Berichterstattung einer gewissen Auslandspresse, die ganz unnötigerweise den Nationalsozialismus auf schwere Probleme des kommenden Winters aufmerksam mache. Daß Deutschland mit Devisen- und Rohstoffknappheit zu kämpfen habe, wüßten die verantwortlichen Männer sehr gut, aber sie wüßten auch, daß die Härte des ganzen Kampfes das neue Reich nicht auf die Knie zwingen werde. Gewiß sei es noch ein weiter Weg bis zur restlosen Beseitigung unserer außenpolitischen Beengung, aber das könne ja wohl auch die Auslandspresse nicht bezweifeln, daß Deutschland auf diesem Wege nicht rückwärts, sondern vorwärts gekommen sei, und zwar aus eigener Kraft. "Deutschland", so Schloß der Gauleiter seine Rede, "steht im AuTbau. Sein Volk ist nicht ohne Sorgen, aber es hat wieder Lebensmut. Wir haben ihm diesen Optimismus zurückgegeben. Ueber dem Reich hält der Führer die Wacht und hinter ihm steKt die neue Nation." Germania, Nr. 182 v. 2. Juli 1935, S. 3
ZSg. 102/1/40 (1)
30. Juni 1935
Ueber organisatorische und personelle Umgliederungen auf dem Gebiet des Artistenwesens sollen keinerlei Mitteilungen in den Zeitungen kommen. s. a. ZSg. 110/1/88 v. 29. Juni 1935
30.06.1935
- 393 -
Auf V e r a n l a s s u n g der R e i c h s k u l t u r k a m m e r wurde im R a h m e n der R e i c h s theaterkammer d i e F a c h s c h a f t A r t i s t i k als anerkannte b e r u f s s t ä n d i sche O r g a n i s a t i o n aller im V a r i e t e , Kabarett, Zirkus und auf K l e i n k u n s t b ü h n e n k ü n s t l e r i s c h T ä t i g e n gebildet. V e r a n l a s s u n g zu d e r B i l d u n g g a b die A u f l ö s u n g d e r d r e i A r t i s t e n - u n d V a r i e t & d i r e k t o r e n V e r b ä n d e . Das A r c h i v , J u l i 1935, S. 620 (31. Juli)
ZSg. 102/1/40 (2)
30. J u n i
1935
A u s bestimmten G r u e n d e n w i r d die A n w e i s u n g gegeben, ueber die V e r leihung des Titels " P r o f e s s o r " an d e n M u e n c h e n e r A r c h i t e k t e n
Leon-
h a r d G a l l nicht zu b e r i c h t e n . B r ü c k e n w e i h e und R i c h t f e s t der F ü h r e r b a u t e n in M ü n c h e n ... Die Entwürfe zu s ä m t l i c h e n P a r t e i b a u t e n w u r d e n v o n Prof. L u d w i g T r o o s t ausgeführt u n d n a c h seinem T o d e von seiner G a t t i n und sein e m M i t a r b e i t e r , Prof. Gall, in die W i r k l i c h k e i t umgesetzt. ... Das Archiv, November 1935, S. 1064 (3. N o v e m b e r ) L e o n h a r d Gall (1884 - 1952) v o l l e n d e t e die neue L u d w i g s b r ü c k e , d e n F ü h r e r b a u und d e n V e r w a l t u n g s b a u d e r NSDAP. Der A r c h i t e k t L u d w i g Troost (geb. 1878) w a r im Januar 1934 g e s t o r b e n .
1.07.1935
- 394 -
B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ν. 1. J u l i 1935. ZSg.
101/6/1/Nr. 1425
Das R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m
1. Juli
1935
b i t t e t entsprechend früherer A n -
w e i s u n g das im R e i c h s g e s e t z b l a t t v e r ö f f e n t l i c h t e Gesetz ü b e r
Erhe-
b u n g von Umlagen in der g e w e r b l i c h e n W i r t s c h a f t n i c h t zu k o m m e n t i e ren. Dagegen ist d e r A b d r u c k des W o r t l a u t e s des G e s e t z e s
gestattet.
s. a. ZSg. 110/1/89 v. 1. J u l i 1935 ZSg. 102/1/6 (1) v. 1. J u l i 1935: ... Das Gesetz ist n i c h t zu kommentieren, als K o m m e n t a r k o e n n e man d i e R e d e v o n Dr. B r i n k m a n n b e t r a c h t e n (die ja a u c h bei uns heute in ziemlicher enger r a e u m l i c h e r V e r b i n d u n g mit d e m G e s e t z erschienen ist), s. a. ZSg. 102/1/4 (4) v. 14. J u n i 1935 ZSg. 101/6/94/Nr. 1626 v. 7. September 1935 G e s e t z über E r h e b u n g v o n U m l a g e n in der gewerblichen W i r t s c h a f t v o m 28. Juni 1935. (RGBl. 1935, I, S. 812) E i n z i g e r Paragraph: Die R e i c h s w i r t s c h a f t s k a m m e r k a n n A n o r d n u n g e n t r e f f e n über die E r h e b u n g u n d V e r w e n d u n g v o n Umlagen d u r c h G r u p p e n o d e r V e r e i n i g u n g e n von U n t e r n e h m e r n u n d U n t e r n e h m u n g e n der g e w e r b l i c h e n Wirtschaft als O r g a n e der S e l b s t v e r w a l t u n g und ü b e r die E i n z i e h u n g und B e t r e i b u n g solcher U m l a g e n d u r c h Industrie- und H a n d e l s k a m m e r n , H a n d w e r k s k a m m e r n oder sonstige ö f f e n t l i c h - r e c h t l i c h e V e r e i n i g u n g e n von U n t e r n e h m e r n u n d U n t e r n e h m u n g e n d e r g e w e r b l i c h e n Wirtschaft. " A u s f u h r f ö r d e r u n g aus e i g e n e r K r a f t " D i r e k t o r Brinkmann über den d e u t s c h e n A u ß e n h a n d e l A u f einer V e r a n s t a l t u n g der A u ß e n h a n d e l s s t e l l e für S ü d w e s t f a l e n zu H a g e n sprach vor d e n F ü h r e r n der s ü d w e s t f ä l i s c h e n W i r t s c h a f t der D i r e k t o r der G o l d d i s k o n t b a n k und G e n e r a l r e f e r e n t im R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m , Dr. B r i n k m a n n (Berlin) über das T h e m a "Der d e u t s c h e Außenhandel"-. ... W i e ein Kaufmann, der auf d e m B i n n e n m a r k t oder auf dem A u ß e n m a r k t seine G e s c h ä f t e treibt^ aus der S u m m e v o n G e w i n n - und V e r l u s t g e s c h ä f t e n seine g e s c h ä f t l i c h e G r u n d l a g e h e r s t e l l t und k e i n e r daran d e n k t , es ihm übel zu n e h m e n , w e n n er so v e r f ä h r t , ebenso wenig k a n n m a n es d o c h w o h l g e w i s s e n G r u p p e n v o n G e w e r b e t r e i b e n d e n v e r a r g e n , w e n n sie zur E x i s t e n z s i c h e r u n g zu e i n e m in sich g e s c h l o s s e n e n A u s g l e i c h ihrer Innen- und A u ß e n g e s c h ä f t e zu g e l a n g e n suchen. ... FZ, Nr. 330 v. 1. J u l i 1935, S. 1 - 2 s. a. HHN, Nr. 180 v. 1. J u l i 1935, S. 1
ZSg. 101/6/1/Nr. 1426
1. Juli 1935
Es w i r d gebeten, d e n Brief v o n L o r d A l l e n an die " T i m e s " im DNBA u s z u g zu veröffentlichen.
1./2.07.1935
395 D., Fa., Κ.
Hbg.
brfl
Bresl.
"
Chemn.
II
"
s. a. ZSg. 102/1/6 (2) v. 1. Juli 1935 ZSg. 110/1/89 v. 1. Juli 1935 ZSg. 102/1/46 (2) v. 2. Mai 1935 Germany and Britain The Treatment of Minorities/To the Editor of the Times The Times, Nr. 47,104 v. 1. Juli 1935, S. 12 "Wir müssen Deutschlands Hand ergreifen" Ein neues Freundschaftsbekenntnis Lord Allens HHN, Nr. 180 v. 1. Juli 1935, S. 2 s. a. FZ, Nr. 332 v. 2. Juli 1935, S. 1 - 2 The Times, Nr. 47,107 v. 4. Juli 1935, S. 15 In der deutschen Fassung wurden 49 Zeilen ausgelassen, in denen sich Lord Allen mit den Gründen auseinandersetzte, die die britische Regierung und Bevölkerung bis dahin mutmaßlich gehindert hatten, den Deutschen weiter entgegenzukommen: Genau wie im Fall der Sowjetunion könne man sich weder mit der Einschränkung der Meinungsfreiheit noch mit der Unterdrückung der Minderheiten abfinden. Gleichzeitig warf er seinen eigenen Landsleuten vor, nicht gerade Vorbilder im Umgang mit Minderheiten zu sein.
Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 2.7.35. ZSg. 101/6/2/Nr. 1427
2. Juli 1935
Die neue zweite Reise des französischen Dampfers Normandie soll mit Zurückhaltung behandelt werden. s. a. ZSg. 102/1/36 (2) v. 2. Juli 1935: Die deutsche Presse wurde gebeten, bei der bevorstehenden zweiten Ueberfahrt der "Normandie" vorsichtiger zu sein als mit den Meldungen ueber die erste, wo zahlreiche Uidersprueche gemeldet worden seien, das habe keinen guten Eindruck ueber die Objektivitaet der deutschen Presse in Frankreich und USA gemacht. Die "Normandie", ein französischer Luxus-Liner lief am 3. Juli 1935 von Southampton in Richtung New York aus. Sie war mit neuen vierblättrigen Schrauben ausgestattet worden, nachdem die dreiblättrigen Schrauben auf der Jungfernfahrt heftige Schwingungen verursacht hatten (vgl. The Times, Nr. 47,107 v. 4. Juli 1935, S. 13).
2.07.1935
- 396 -
s. a. W a r u m b e k a m die "Normandie" neue Schrauben? NZ, Nr. 181 v. 3. Juli 1935, S. 2
ZSg. 101/6/2/Nr. 1428
2. Juli
1935
In d e n n ä c h s t e n T a g e n findet eine V e r s u c h s f a h r t m i t T r e i b s t o f f e n statt. Hierüber darf n i c h t s b e r i c h t e t
heimischen werden.
s. a. ZSg. 102/1/36 (4) v. 2. J u l i 1935 ZSg. 1 0 1 / 5 / 2 0 6 / N r . 1412 v. 24. J u n i 1935 ZSg. 1 0 1 / 6 / 5 9 / N r . 1562 v. 19. A u g u s t 1935 Dr. Otto R e i s m a n n : Das T r e i b s t o f f p r o b l e m in D e u t s c h l a n d T7~. (748) D e u t s c h l a n d hat a l l e r d i n g s in den letzten J a h r e n a u c h d e n Bau von n e u e n M i n e r a l ö l g e w i n n u n g s a n l a g e n in A n g r i f f g e n o m m e n , und zwar auf der Basis einheimischer Rohöle. In Z u k u n f t w e r d e n d i e s e W e r k e g ü n s t i g e Resultate v e r s t ä r k t ermöglichen, die w e i t e r e D e v i s e n e r s p a r n i s s e bedeuten können. E i n g e w i n n b r i n g e n d e r E x p o r t ist a l l e r d i n g s auf d e r Grundlage dieser U n t e r n e h m u n g e n n i c h t zu erzielen, d a d i e S e l b s t k o s t e n für den s y n t h e t i s c h h e r g e s t e l l t e n T r e i b s t o f f zu h o c h liegen. ... D e u t s c h l a n d s Ziel, T r e i b s t o f f e in e r h ö h t e m Maße aus d e n h e i m i s c h e n R o h s t o f f e n der Kohle, aus Holz und a n d e r e n S t o f f e n zu gewinnen, h a t für die Z u k u n f t d i e a l l e r g r ö ß t e B e d e u t u n g . ... (749) Für die G e g e n w a r t a l l e r d i n g s und für eine a b s e h b a r e Z u k u n f t wird D e u t s c h l a n d seinen T r e i b s t o f f b e d a r f aus einer R e i h e v o n Q u e l l e n decken, d i e vorläufig als w i r t s c h a f t licher zu b e t r a c h t e n sind u n d die auch bei einer o r g a n i s c h e n E n t w i c k l u n g der k ü n s t l i c h e n , d e u t s c h e n Erzeugung nicht v ö l l i g entb e h r t w e r d e n k ö n n e n . ... D e u t s c h e W i r t s c h a f t s - Z e i t u n g , 32. Jg. (1935), Nr. 32 v. 8. A u g u s t 1935, S. 747 - 749 Die A u t o m o b i l i n d u s t r i e befürchtete bei der E n t w i c k l u n g n e u e r T r e i b stoffe A b s a t z s c h w i e r i g k e i t e n für die laufende F a b r i k a t i o n . Zur T r e i b s t o f f p o l i t i k K ö l n i s c h e Z e i t u n g , Nr. 392 v. 5. A u g u s t 1935, S. 7
ZSg. 101/6/2/Nr.
1429
2. Juli
1935
Bei M e l d u n g e n ü b e r W e t t e r v o r a u s s a g e w i r d eine b e v o r z u g t e sichtigung des amtlichen Wetterbüros berücksichtigt,
Berück-
((sie))
(DNB-Rundruf v. 2. J u l i 1935) s. a. ZSg. 102/1/36 (3) v. 2. J u l i 1935: Den Z e i t u n g e n w u r d e n a h e gelegt, in b e z u g auf die W e t t e r v o r h e r s a g e n anderer B u e r o s als d e r
- 397 -
2.07.1935
a m t l i c h e n W e t t e r d i e n s t s t e l l e s k e p t i s c h zu sein, und dem a m t l i c h e n W e t t e r d i e n s t d e n V o r z u g zu geben. Insbesondere h a n d l e es s i c h hier um langfristige V o r h e r s a g e n , die zum g r o e s s t e n T e i l auf a s t r o l o g i schen Studien beruhten. s. a. ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 5 / N r . 450 v. 16. A p r i l 1934
ZSg. 101/6/2/Nr. 1430 Zu der Notiz über die
2. Juli Zusammenarbeit
1935
österreichischer und
l o w a k i s c h e r P o l i z e i b e h ö r d e n g e g e n O e s t e r r e i c h e r und T s c h e c h e n darf auf N a c h f r a g e das S t a a t s m i n i s t e r i u m
tschechos-
deutschstämmige ^
keinesfalls
als Quelle a n g e g e b e n w e r d e n . G e s e h e n : D., Fa., K.
^
Hamburg
brfl.
Breslau
7.00
Chemn.
brfl.
G e m e i n t ist das P r e u ß i s c h e
Staatsministerium.
P o l i t i s c h e s A u s l i e f e r u n g s a b k o m m e n zwischen Prag und W i e n g e p l a n t ... W i e wir w e i t e r e n sehr z u v e r l ä s s i g e n A n g a b e n e n t n e h m e n , h a t d i e se B e s p r e c h u n g b e r e i t s erste E r g e b n i s s e g e z e i t i g t . So w u r d e Ende J u n i ö s t e r r e i c h i s c h e r s e i t s d e r t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n P o l i z e i der Entwurf eines A b k o m m e n s v o r g e l e g t , d e m z u f o l g e die t s c h e c h o s l o w a k i sche P o l i z e i a n g e w i e s e n w e r d e n soll, alle ö s t e r r e i c h i s c h e n S t a a t s a n g e h ö r i g e n , die die t s c h e c h o s l o w a k i s c h e G r e n z e n a c h D e u t s c h l a n d ü b e r s c h r e i t e n w o l l e n u n d n i c h t im Besitze eines d e u t s c h e n E i n r e i s e v i s u m s sind, a n z u h a l t e n und an O e s t e r r e i c h a u s z u l i e f e r n . A l s G e g e n leistung im R a h m e n des e r w ä h n t e n A b k o m m e n s w e r d e n d i e t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n B e h ö r d e n v o n S e i t e n O e s t e r r e i c h s die A u s l i e f e r u n g tschechoslowakischer sudetendeutscher Militärflüchtlinge verlangen. FZ, Nr. 334 v. 3. J u l i 1935, S. 2 s. a. HHN, Nr. 182 v. 3. J u l i 1935, S. 2 ((Aus d e m K o m m e n t a r ) ) : Ein s o l c h e s A b k o m m e n ist, v o r a l l e m w a s den ö s t e r r e i c h i s c h e n P a r t n e r a n g e h t , eine U n g e h e u e r l i c h k e i t . ... Polizeiliche Kooperation Tschechoslowakei-Österreich W i e die P r e s s e s t e l l e d e s p r e u ß i s c h e n S t a a t s m i n i s t e r i u m s
mitteilt,
BT, Nr. 308 v. 2. J u l i 1935, S. 1 B e s c h l a g n a h m e des " B e r l i n e r T a g e b l a t t e s " D e r V e r k a u f der D i e n s t a g s a b e n d a u s g a b e des " B e r l i n e r T a g e b l a t t e s " w u r d e in später A b e n d s t u n d e v e r b o t e n . * Das n a c h t r ä g l i c h e V e r b o t e i n e r A u s g a b e des " B e r l i n e r T a g e b l a t t e s " ist n a c h u n s e r e n , in B e r lin e i n g e z o g e n e n I n f o r m a t i o n e n eine M a ß n a h m e v o n u n t e r g e o r d n e t e r B e d e u t u n g . Das Blatt brachte- eine Meldung, über die a n g e b l i c h e Zus a m m e n a r b e i t der ö s t e r r e i c h i s c h e n m i t der t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n Polizei und v e r s a h d i e s e M e l d u n g m i t dem Zusatz, d a ß es sich um
2.07.1935
- 398 -
eine Mitteilung d e r P r e s s e s t e l l e des P r e u ß i s c h e n S t a a t s m i n i s t e r i u m s h a n d l e . Diese Q u e l l e n a n g a b e war entweder u n r i c h t i g oder d e n a m t l i c h e n Stellen u n e r w ü n s c h t und w u r d e in der n ä c h s t e n A u s g a b e des "Berliner T a g e b l a t t e s " mit dem A u s d r u c k der E n t s c h u l d i g u n g w i d e r rufen. N Z Z , Nr. 1164 v. 3. J u l i 1935, S. 2 In d e r Ausgabe A , BT, Nr. 309 v. 3. J u l i 1935 (Μ. A. M i t t w o c h ) findet sich kein N a c h w e i s für eine E n t s c h u l d i g u n g .
ZSg. 102/1/36 (1)
2. J u l i
1935
Z u d e m b e v o r s t e h e n d e n B e s u c h Becks in Berlin w u r d e zur
Information
fuer die R e d a k t i o n e n selbst Folgendes gesagt: D e r B e s u c h ist eine E r w i d e r u n g der v e r s c h i e d e n e n B e s u c h e deutscher M i n i s t e r in W a r schau, ausserdem b e a b s i c h t i g t Beck, G a t t i n und T o c h t e r in einem d e u t s c h e n K u r o r t u n t e r z u b r i n g e n . S e l b s t v e r s t a e n d l i c h w e r d e n bei d i e s e r G e l e g e n h e i t a l l e F r a g e n b e s p r o c h e n w e r d e n , die b e i d e S t a a t e n interessieren. E i n b e s t i m m t e s T h e m a liegt d e n B e s p r e c h u n g e n
nicht
zu Grunde, w e s h a l b a u c h keine B e s c h l u e s s e zu e r w a r t e n sind. Es h a n d e l t sich n u r um eine a l l g e m e i n e A u s s p r a c h e auf der Basis der deutsch-polnischen freundschaftlichen Beziehungen.
(Wenn Sie eine
M e l d u n g aus W a r s c h a u etwa m i t d i e s e m Inhalt h a b e n , k a n n sie n a tuerlich g e b r a c h t werden. A u c h koennte man im g r o e s s e r e n
Zusammen-
h a n g das V o r s t e h e n d e darlegen, m a n w i l l nur nicht, d a s s n u n in allen B l a e t t e r n eine g l e i c h l a u t e n d e kleine e r g a e n z e n d e N o t i z
steht.)
s. a. ZSg. 101/6/3/Nr. 1431 v. 4. J u l i 1935 ZSg. 102/1/33 (6) v. 5. J u l i 1935 Der polnische A u ß e n m i n i s t e r kam am 3. Juli 1935 m i t seiner in Berlin a n (vgl. FZ, Nr. 335 v. 4. Juli 1935). Die M i s s i o n des p o l n i s c h e n A u ß e n m i n i s t e r s (Drahtmeldung u n s e r e s K o r r e s p o n d e n t e n ) FZ, Nr. 333 v. 3. J u l i 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 181 v. 2. J u l i 1935, S. 1
Familie
- 399 ZSg. 102/1/4 (1)
3.07.1935 (3. J u l i 1935) [4. Juli
Wir h a b e n g e s t e r n ein W e r b e b l a t t u e b e r
1935]
"Hitler-Freiplatz-Spende"
geschickt. Heute w u r d e nun d a z u festgestellt, dass auch diese Spende unter das a l l g e m e i n e S a m m e l v e r b o t faellt, w e i l es sich um " G e l d w e r t e l e i s t u n g e n " h a n d l e . A l l e r d i n g s soll die Sache noch einmal endgueltig g e k l a e r t
werden.
s. a. ZSg. 110/1/94 v. 3. J u l i
1935
S a m m e l v e r b o t b i s 30» S e p t e m b e r Der R e i c h s - u n d p r e u ß i s c h e M i n i s t e r des Innern, Dr. Frick, h a t im B e n e h m e n des R e i c h s m i n i s t e r s für V o l k s a u f k l ä r u n g und P r o p a g a n d a , Dr. Goebbels, u n d R e i c h s s c h a t z m e i s t e r s Pg. Schwarz für die Zeit vom 1. Juli bis 30. S e p t e m b e r 1935 ein a l l g e m e i n e s S a m m e l v e r b o t erlassen. Im Sinne d i e s e s E r l a s s e s w i r d auch die a n g e k ü n d i g t e S a m m l u n g für d i e H i t l e r - F r e i p l a t z s p e n d e nicht durchgeführt. HHN, Nr. 183 v. 4. J u l i 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 336 v. 4. Juli 1935, S. 2 Für die alten K ä m p f e r R e i c h s w e r b e w o c h e für die H i t l e r - F r e i p l a t z s p e n d e Die R e i c h s w e r b e w o c h e für die H i t l e r f r e i p l a t z s p e n d e , die vom 13. bis 20. Juli s t a t t f i n d e t , soll 250 000 F r e i p l ä t z e für die E r h o l u n g v o n a l t e n K ä m p f e r n d e r B e w e g u n g schaffen. ... Der Angriff, Nr. 152 v. 3. J u l i 1935, S. 9 U r s p r ü n g l i c h h a n d e l t e es sich bei d e r F r e i p l a t z s p e n d e um eine " H i t l e r s p e n d e des R e i c h s l a n d b u n d e s " , zu der die in ihm o r g a n i s i e r ten d e u t s c h e n B a u e r n im A p r i l 1933 a u f g e r u f e n wurden: "Da d e r B a u e r zur Zeit kein G e l d habe, solle er einen d e u t s c h e n B l u t s b r u der aus d e n d u m p f e n , r a u c h i g e n S t a d t k a m m e r n , der in d e n großen S t ä d t e n im R i n g e n um die W i e d e r g e w i n n u n g der v e r f ü h r t e n V o l k s seele die schwerste A r b e i t h a t t e , a u f n e h m e n " (Das A r c h i v , A p r i l 1933, S. 333 (7. A p r i l ) ) . In d e r w e i t e r e n E n t w i c k l u n g s o l l t e n "50 000 M i t k ä m p f e r v o n SS, SA u n d N S B 0 u n d S t a h l h e l m " zur " m e h r w ö c h i g e n E r h o l u n g " auf d e m L a n d e u n t e r g e b r a c h t w e r d e n (Das A r c h i v , J u n i 1933, S. 597 (1. J u n i ) ) . 1935 w u r d e die W e r b u n g für die F r e i platzspende der NS-Volkswohlfahrt übertragen. Zielgruppe waren 'alle d e u t s c h e n V o l k s g e n o s s e n und V o l k s g e n o s s i n n e n , d i e a u f g e f o r d e r t w u r d e n , "in d i e s e m J a h r e r n e u t für h i l f s - und e r h o l u n g s b e d ü r f t i g e Kämpfer der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n Bewegung F e r i e n f r e i plätze auf dem L a n d e , in k l e i n e n Städten, in K u r o r t e n zur V e r f ü g u n g zu s t e l l e n . " (Das A r c h i v , A p r i l 1935, S. 36 (3. A p r i l ) ) . Im S o m m e r 1935 g a b es A n l a ß die H i t l e r - F r e i p l a t z s p e n d e "als A k t i o n d e s D a n k e s g e g e n ü b e r d e n a l t e n K ä m p f e r n der Bewegung", g e g e n die "Adolf H i t l e r - S p e n d e der d e u t s c h e n W i r t s c h a f t " abzugrenzen: " w ä h rend d i e H i t l e r - F r e i p l a t z s p e n d e e i n e n rein s o z i a l e n C h a r a k t e r trägt, h a t die Adolf H i t l e r - S p e n d e d e r d e u t s c h e n W i r t s c h a f t d e n Zweck, d e r Partei und ihren v e r s c h i e d e n e n O r g a n i s a t i o n e n zu erm ö g l i c h e n , die n a t i o n a l p o l i t i s c h e n A u f g a b e n im n e u e n D e u t s c h l a n d zu e r f ü l l e n " . (Das A r c h i v , A u g u s t 1935, S. 6 7 3 (8. A u g u s t ) ) .
- 400 -
3.07.1935
Um d i e zahlreichen S a m m l u n g e n b e s s e r k o n t r o l l i e r e n zu k ö n n e n , w a r am 1. November 1934 ein s o g e n a n n t e s Sammlungsgesetz in K r a f t g e treten, das allerdings k e i n e r l e i A n w e n d u n g fand bei S a m m l u n g e n , d i e d u r c h g e f ü h r t w u r d e n "1. auf A n o r d n u n g der R e i c h s r e g i e r u n g oder e i n e r obersten R e i c h s b e h ö r d e ... 2. ... einer K r e i s p o l i z e i b e h ö r d e ... 3. v o n der N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n Deutschen A r b e i t e r p a r t e i , i h r e n angeschlossenen G l i e d e r u n g e n ..." (RGBl. 1934, I, S. 1086 1088). Die entsprechende " S a m m l u n g s o r d n u n g der N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n Deutschen A r b e i t e r p a r t e i " w u r d e am 4. Juli 1935 e r l a s s e n (vgl. RGBl. 1935, I, S. 906 - 907).
ZSg. 102/1/4
(2)
(3. Juli 1935) [4. J u l i
Sie h a b e n v i e l l e i c h t gesehen, d a s s DNB gestern abend eine
1935]
Meldung
m i t der Entschliessung, die auf d e m Kongress der F i d a c in Paris g e f a s s t worden ist, wieder z u r u e c k g e z o g e n hat. Die
Entschliessung
ist a u c h von d e n deutschen F r o n t k a e m p f e r n u n t e r z e i c h n e t .
(Zurueck-
g e z o g e n wurde sie, weil, w i e ich h o e r t e , in einem A b s a t z d a v o n die R e d e ist, dass Vertraege n i c h t g e b r o c h e n werden d u e r f e n .
Die
d e u t s c h e n Frontkaempfer h a e t t e n d e s h a l b unterschrieben, w e i l ja n a c h deutscher A u f f a s s u n g d i e V e r t r a g s v e r l e t z u n g e n d u r c h d i e A u f r u e s t u n g der A n d e r e n b e g a n g e n w u r d e . ) Es wurde n o c h einmal d r i n g l i c h gebeten, diese E n t s c h l i e s s u n g unter keinen
ein-
Umstaenden
z u v e r o e f f e n t l i c h e n . Man w i l l spaeter, wenn die d e u t s c h e n
Vertre-
ter zurueck sind, einen K o m m e n t a r d a z u geben oder R i c h t l i n i e n fuer Kommentare. Im uebrigen ist d a s T r e f f e n der Fidac
freundlich
zu behandeln. s. a. ZSg. 110/1/94 v. 3. J u l i 1935 ZSg. 101/5/194/Nr. 1392 v. 14. J u n i 1935 ZSg. 101/6/4/Nr. 1435 v. 5. J u l i 1935 F i d a c : F e d e r a t i o n interalliee des a n c i e n s c o m b a t t a n t s A b s c h l u ß der i n t e r n a t i o n a l e n F r o n t k ä m p f e r - T a g u n g in P a r i s Der erste Kongreß der F r o n t k ä m p f e r sämtlicher ehemals am W e l t k r i e g e b e t e i l i g t e n Länder, der v o n d e m Interalliierten F r o n t k ä m p f e r v e r b a n d in Paris v e r a n s t a l t e t wurde, ist m i t e i n e r eins t i m m i g angenommenen E n t s c h l i e ß u n g beendet w o r d e n . Die B e r a t u n gen, die in einem Pariser H o t e l stattfanden, sind g e h e i m g e h a l t e n w o r d e n , um jede Polemik zu v e r m e i d e n . N a c h d e n v o n d e m K o n g r e ß s e l b s t a u s g e g e b e n e n M i t t e i l u n g e n h a t sich die deutsche D e l e g a t i o n ü b e r d e n Kongreßverlauf b e f r i e d i g t gezeigt. ... FZ, Nr.336 v. 4. J u l i 1935, S. 2
3.07.1935
401
Das Frontkämpfer treffen in P a r i s (Drahtmeldung unseres e i g e n e n B e r i c h t e r s t a t t e r s ) Der Kongreß des V e r b a n d e s der e h e m a l i g e n K r i e g s t e i l n e h m e r d e r a l l i i e r t e n L ä n d e r (Fidac), zu d e m b e k a n n t l i c h a u c h d e u t s c h e V e r treter eingeladen w a r e n und d e r mit einer E n t s c h l i e ß u n g über d a s P r o b l e m des Friedens, der A b r ü s t u n g und der Sicherheit zu E n d e g e g a n g e n ist, w i r d im a l l g e m e i n e n v o n der f r a n z ö s i s c h e n P r e s s e b e i f ä l l i g aufgenommen. ... HHN, N r . 182 v. 3. J u l i 1935, S. 2 Ex-Service Men and P e a c e G e r m a n Delegates in Paris F r o m our own C o r r e s p o n d e n t ... T h e resolution says that the ex-soldiers of all c o u n t r i e s are p a s s i o n a t e l y attached to the m a i n t e n a n c e of peace. T h e y seek to c r e a t e confidence b e t w e e n n a t i o n s through m u t u a l d i s a r m a m e n t . T h i s confidence cannot be d u r a b l e unless i n t e r n a t i o n a l a g r e e m e n t s are respected. A s soon as s e c u r i t y is assured the effective limitation of a r m a m e n t s is an e s s e n t i a l c o n d i t i o n of peace. ... T h e Times, Nr. 4 7 , 1 0 6 v. 3. J u l i 1935, S. 13 s. a. NZZ, Nr. 1160 v. 3. J u l i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/4
(3)
(3. J u l i 1935)
D N B w i r d aus "Petit J o u r n a l " u n d " I n f o r m a t i o n " die
[4. J u l i
1935]
Mitteilung
w i e d e r g e b e n , dass eine R e i s e R i b b e n t r o p s n a c h P a r i s v e r t a g t
sei.
Es sei v o l l k o m m e n u n e r w u e n s c h t ,
teilte das Buero R i b b e n t r o p
mit,
diese Verschiebung des Besuches
irgendwie in d e n
Ueberschriften
zum A u s d r u c k zu bringen. s. a. ZSg. 110/1/94 v. 3. J u l i
1935
R i b b e n t r o p war im V o r f e l d d e r F l o t t e n v e r h a n d l u n g e n mit G r o ß b r i tannien zum A u ß e r o r d e n t l i c h e n B o t s c h a f t e r ernannt w o r d e n (VB (N. Α.), N r . 153 v. 2. J u n i 1935, S. 1). K e i n e der ü b e r p r ü f t e n Z e i t u n g e n erwähnte d i e V e r s c h i e b u n g d e r R e i se Ribbentrops. Er n a h m zu d i e s e m Zeitpunkt an d e n G e s p r ä c h e n m i t d e m polnischen A u ß e n m i n i s t e r in B e r l i n teil.
ZSg. 102/1/4
(4)
(3. J u l i 1935)
Es w u r d e d i e A n w e i s u n g g e g e b e n , ueber einen Prozess
[4. J u l i
1935]
Schellhardt
v o r d e m S c h o e f f e n g e r i c h t n i c h t zu b e r i c h t e n . (Wie ich e r f a h r e n h a be, h a n d e l t es s i c h u m eine A u s e i n a n d e r s e t z u n g Stahlhelm.)
z w i s c h e n SA u n d
3./Α.07.1935
- 402 -
s. a. ZSg. 110/1/94 v. 3. J u l i
1935
B e s t e l l u n g e n aus der P r e s s e k o n f e r e n z v o m 4.7.35. ZSg. 101/6/3/Nr.
1431
4. Juli
1935
U e b e r die d e u t s c h - p o l n i s c h e n V e r h a n d l u n g e n aus A n l a s s des
Minister-
b e s u c h s in Berlin k o m m t heute im L a u f e des N a c h m i t t a g s n o c h ein K o m m u n i q u e ' h e r a u s . Dies K o m m u n i q u e ' d ü r f t e j e d o c h erst für die M o r g e n a u s g a b e n in Frage kommen. In d i e s e m Zusammenhang w i r d
gebeten,
b e i Z i t i e r u n g e n v o n A u s l a n d s t i m m e n ü b e r den B e c k - B e s u c h ü b e r K o m b i n a t i o n e n der A u s l a n d s p r e s s e ü b e r eine V e r m i t t l u n g s a k t i o n z w i s c h e n F r a n k r e i c h u n d D e u t s c h l a n d u n d über den P l a n
Polens
eines
d e u t s c h - p o l n i s c h e n F l o t t e n a b k o m m e n s n i c h t zu b e r i c h t e n . s. a. ZSg. 110/1/95 v. 4. J u l i 1935 ZSg. 102/1/47 (1) v. 4. J u l i 1935: ... V e r t r a u l i c h w u r d e n o c h gesagt, dass Beck heute n a c h m i t t a g v i e l l e i c h t einer E i n l a d u n g G o e r i n g s in die Schorfheide F o l g e leisten w e r d e , s. a. ZSg. 102/1/36 (1) v. 2. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 190 ^ In d e r Schorfheide hatten v i e l e P r o m i n e n t e , unter ihnen G ö r i n g u n d H i t l e r , ein Jagdhaus. E r g e b n i s der d e u t s c h - p o l n i s c h e n
Aussprache
U n v e r ä n d e r t e r Kurs (Von u n s e r e r B e r l i n e r S c h r i f t l e i t u n g ) ... Die a l l g e m e i n e Unterhaltung über alle e u r o p ä i s c h e n P r o b l e m e , v o n d e n e n die P a k t f r a g e n a t u r g e m ä ß im V o r d e r g r u n d stand, h a t w i e der die gemeinsamen Bedenken gegen das von Frankreich und Rußland b e f ü r w o r t e t e System d e s m i l i t ä r i s c h e n Bestandes b e k r ä f t i g t . A u c h d i e Z w e i f e l an der Z w e c k m ä ß i g k e i t des r u s s i s c h - f r a n z ö s i s c h e n u n d r u s s i s c h - t s c h e c h i s c h e n M i l i t ä r b ü n d n i s s e s sind erneut und in b e i d e r s e i t i g e r Übereinstimmung zur S p r a c h e gekommen. H H N , Nr. 184 v. 5. J u l i 1935, S. 1 R(udolf) K(ircher): Berliner Besprechungen TT; W i r g l a u b e n aus d e m K o m m u n i q u e h e r a u s l e s e n zu k ö n n e n , daß sich die b e i d e r s e i t i g e n R e g i e r u n g e n ein k l a r e s Bild v o n d e m m a c h e n , w a s n u n w e i t e r h i n im Interesse des F r i e d e n s in E u r o p a zu g e s c h e h e n hat. Bei d e n B e r l i n e r U n t e r h a l t u n g e n m u ß n a t ü r l i c h a u c h das P r o b l e m d e r O s t p a k t - E n t w ü r f e m i t e i n b e z o g e n w o r d e n sein. G e r a d e in d i e s e r B e -
- 403 -
4.07.1935
Ziehung war schon b i s h e r eine sehr w e r t v o l l e U e b e r e i n s t i m m u n g in Berlin und W a r s c h a u zu beobachten. ... Im A n s c h l u ß an d a s F r ü h stück folgten A u ß e n m i n i s t e r Beck mit Gemahlin und T o c h t e r , B o t schafter Lipski und die B e g l e i t u n g d e s M i n i s t e r s einer E i n l a d u n g des M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n G e n e r a l G ö r i n g und seiner G a t t i n in die Schorfheide. U n t e r F ü h r u n g G e n e r a l G ö r i n g s b e s i c h t i g t e n die p o l n i schen Gäste das G u t H u b e r t u s s t o c k . Nach einem A b e n d e s s e n in kleinem Kreise im J a g d h a u s K a r i n h a l l , an dem von d e u t s c h e r Seite u. a. R e i c h s - und S t a a t s m i n i s t e r Kerrl, Botschafter v o n R i b b e n t r o p , der d e u t s c h e B o t s c h a f t e r in W a r s c h a u Graf Moltke, S t a a t s s e k r e t ä r Körner u n d G e n e r a l f o r s t m e i s t e r von Keudell teilnahmen, b e g a b e n sich die Gäste zum A n h a l t e r Bahnhof, um B e r l i n 22.11 Uhr mit dem Ziel Bad R e i c h e n h a l l zu v e r l a s s e n . FZ, Nr. 338 v. 5. J u l i 1935, S. 1
ZSg. 101/6/3/Nr.
1432
4. Juli
1935
Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m b i t t e t in Zukunft g r ö s s e r e
Trainingsbe-
richte über den R e n n f a h r e r Stuck nicht zu bringen, v i e l m e h r artige H u l d i g u n g e n d e n e i g e n t l i c h e n R e n n b e r i c h t e n
der-
vorzubehalten,
w e n n d i e L e i s t u n g e n t s p r e c h e n d g e w ü r d i g t w e r d e n kann. D., Fa., K.
Hbg.
12.52
Br.
12.53
Ch.
12.50
s. a. ZSg. 110/1/96 v. 4. J u l i 1935 ZSg. 102/1/47 (5) v. 4. J u l i 1935 ZSg. 101/5/49/Nr. 1114 v. 15. F e b r u a r 1935 ZSg. 101/5/55/Nr. 1129 v. 20. F e b r u a r 1935 A m 28. Juli 1935 w u r d e auf dem N ü r b u r g r i n g der G r o ß e P r e i s v o n D e u t s c h l a n d a u s g e t r a g e n . H a n s Stuck belegte d a b e i d e n z w e i t e n Platz h i n t e r d e m I t a l i e n e r N u v o l a r i , vgl. Das A r c h i v , J u l i 1935, S. 637.
ZSg. 102/1/47 (2)
4. J u l i
1935
Es w u r d e d a r a n e r i n n e r t , d a s s Z a h l e n ueber S t e r i l i s a t i o n e n g e b r a c h t w e r d e n d u e r f e n , a u c h nicht, w e n n solche A n g a b e n im Reichsgesundheitsdienst veroeffentlicht
sind.
nicht
404
Α.07.1935
s. a. ZSg. 110/1/95 v. 4. J u l i 1935 ZSg. 101/5/169/Nr. 1339 v. 24. Mai 1935
ZSg. 110/1/95
(3)
4. Juli
1935
Die iranische R e g i e r u n g hat k ü r z l i c h die A n s i e d l u n g einer m i t Bauern b e s c h l o s s e n . Diese T a t s a c h e ist in der
Provinz
ausländischen
P r e s s e w i e d e r g e g e b e n worden, und es ist v e r s c h i e d e n t l i c h die F o l g e r u n g gezogen w o r d e n , bei d i e s e r L a n d v e r t e i l u n g w ü r d e n a u c h A u s länder b e r ü c k s i c h t i g t . Das ist n i c h t d e r Fall. I n f o l g e d e s s e n b e steht keine V e r a n l a s s u n g , M i t t e i l u n g e n über d e r a r t i g e
innerirani-
sche A n g e l e g e n h e i t e n zu geben. s. a. ZSg. 102/1/47
ZSg. 110/1/95
(5)
(3) v. 4. J u l i
1935
4. Juli
1935
Dr. B r a u w e i l e r rügte s c h l i e s s l i c h irreführende A n g a b e n , d i e bei M i t t e i l u n g e n ü b e r d a s W e l t t r e f f e n 1935 der H i t l e r j u g e n d fen sind. B e i s p i e l s w e i s e seien A n g e h ö r i g e des
unterlau-
Deutsch-Argentini-
schen P f a d f i n d e r b u n d e s als A n g e h ö r i g e der H i t l e r - J u g e n d
bezeichnet
w o r d e n . Es sei zu bitten, b e i M e l d u n g e n über a u s l ä n d i s c h e
Teil-
n e h m e r an d i e s e m W e l t t r e f f e n der H i t l e r j u g e n d im J a h r e 1935 h i n s i c h t l i c h der Z u g e h ö r i g k e i t der a u s l ä n d i s c h e n O r g a n i s a t i o n e n d i e F o r m u l i e r u n g e n z u wählen, die in den a m t l i c h e n enthalten
nur
Mitteilungen
sind.
s. a. ZSg. 102/1/47 (4) v. 4. J u l i 1935 ZSg. 101/6/25/Nr. 1472 v. 22. J u l i 1935 E r n s t B r a u w e i l e r (1889 ), 1908 - 1914 Studium in Bonn, M ü n chen, Berlin. T e i l n a h m e am 1. W e l t k r i e g . 1919/20 H a u p t s c h r i f t l e i ter d e r " B e r g i s c h - M ä r k i s c h e n Z e i t u n g " (Elberfeld), b i s 1932 H a u p t s c h r i f t l e i t e r des " H a n n o v e r s c h e n Kuriers". A b A p r i l 1933 R e f e r e n t in d e r P r e s s e a b t e i l u n g der R e i c h s r e g i e r u n g im R M V P und g l e i c h z e i tig einer d e r S p r e c h e r auf der P r e s s e k o n f e r e n z , ab N o v e m b e r 1942 N a c h f o l g e r v o n Karl Börner a l s L e i t e r d e r A u s l a n d s - P r e s s e a b t e i l u n g im R M V P .
4./5.07.1935
- 405 -
U n t e r den im Juli in allen T e i l e n des Reiches v e r a n s t a l t e t e n d r e i w ö c h i g e n S o m m e r l a g e r n der H i t l e r - J u g e n d war das D e u t s c h l a n d l a g e r in Kuhlmühle bei R h e i n s b e r g v o n b e s o n d e r e r Bedeutung, in d e m v o m 14. bis 31. Juli 1050 a u s l a n d s d e u t s c h e H i t l e r - J u n g e n und M i t g l i e d e r anderer a u s l a n d s d e u t s c h e r J u g e n d g r u p p e n mit H i t l e r - J u n g e n aus a l l e n T e i l e n D e u t s c h l a n d s z u s a m m e n lebten. ... Das A r c h i v , J u l i 1935, S. 533f. (14. J u l i )
B e s t e l l u n g e n aus der P r e s s e k o n f e r e n z
5.7.35.
ZSg. 101/6/4/Nr. 1433
5. Juli
1935
Es w i r d gebeten, das k ü r z l i c h e r s c h i e n e n e amtliche
österreichische
K r i e g s w e r k mit w o h l w o l l e n d e r Z u r ü c k h a l t u n g zu b e s p r e c h e n ,
keines-
falls d a g e g e n k r i t i s c h e P o l e m i k e n d a r a n zu knüpfen. s. a. ZSg. 102/1/33 (2) v. 5. J u l i 1935 ZSg. 110/1/97 v. 5. J u l i 1935 Ö s t e r r e i c h - U n g a r n s letzter Krieg, 1914 - 1918. Hrsg. v o m Ö s t e r r e i c h i s c h e n B u n d e s m i n i s t e r i u m für H e e r e s w e s e n u n d v o m K r i e g s a r chiv. 7 Bde. Wien: V e r l a g d e r M i l i t ä r w i s s e n s c h a f t l i c h e n M i t t e i l u n gen, 1931 - 1935
ZSg. 101/6/4/Nr. 1434
5. Juli
1935
B e k a n n t l i c h kehrte in d i e s e n T a g e n die F i l m s c h a u s p i e l e r i n
Lilian
H a r v e y n a c h D e u t s c h l a n d zurück, um h i e r ein E n g a g e m e n t bei d e r Ufa a b z u s o l v i e r e n . Es w i r d g e b e t e n , n i c h t g e g e n L i l i a n H a r v e y z u nehmen, sondern v i e l m e h r
Stellung
ihre R ü c k k e h r zu b e g r ü s s e n , d a es
h e r a u s g e s t e l l t hat, dass ihre a n g e b l i c h e n s e i n e r z e i t i g e n
sich
deutsch-
f e i n d l i c h e n A e u s s e r u n g e n auf e i n e m irrtümlichen I n t e r v i e w der amer i k a n i s c h e n Presse b e r u h t e n und dass daher gegen Frl. H a r v e y n i c h t das geringste einzuwenden
ist.
s. a. ZSg. 110/1/98 v. 5. J u l i 1935 ZSg. 102/1/33 (4) v. 5. J u l i 1935: ... N a c h f o r s c h u n g e n h a e t ten n u n ergeben, d a s s L i l i a n H a r v e y die ihr in jenem I n t e r v i e w in d e n M u n d g e l e g t e n A u s d r u e c k e n i c h t gebraucht habe. Die B e s c h a e f t i g u n g v o n L i l i a n H a r v e y b e i m d e u t s c h e n Film werde a u s d r u e c k l i c h als sehr erwuenscht b e z e i c h n e t u n d die P r e s s e w e r d e ersucht, d a r a u f R u e c k s i c h t zu n e h m e n und sie k e i n e s f a l l s anzugreifen.
5.07.1935
- 406 -
L i l i a n H a r v e y (1907 - 1968), e n g l i s c h e S c h a u s p i e l e r i n , S ä n g e r i n u n d Tänzerin, d i e b e i m Ballett u n d R e v u e b e g i n n e n d , ihre m e i s t e n Filme in D e u t s c h l a n d drehte, h ä u f i g als P a r t n e r i n v o n W i l l y Fritsch. Ihre b e r ü h m t e s t e n Filme sind "Die Drei v o n der T a n k s t e l le" (1930) und "Der Kongreß tanzt" (1931). In H o l l y w o o d a r b e i t e t e sie wenig e r f o l g r e i c h , kehrte zurück n a c h D e u t s c h l a n d und e m i g r i e r t e 1939 n a c h Paris. A b 1943 spielte sie nur n o c h T h e a t e r r o l l e n . L i l i a n Harvey k a m am 19. J u n i 1935 n a c h D e u t s c h l a n d zurück. Bei ihrer Rückkehr w u r d e sie m i t einer b e t r ä c h t l i c h e n " R e i c h s f l u c h t s t e u e r " belegt, g e g e n die sie e r f o l g r e i c h B e s c h w e r d e einlegte, vgl. H. Borgelt, Das süßeste M ä d e l der Welt. Die L i l i a n - H a r v e y Story, B a y r e u t h 1974, S. 164ff, Sie kam zu d e n D r e h a r b e i t e n v o n "Schwarze R o s e n " v o n Paul M a r t i n , mit W i l l y F r i t s c h und W i l l y B i r g e l , dem e i n z i g e n Film, in d e m sie am Ende stirbt. Die U r a u f führung war im D e z e m b e r 1935.
ZSg. 101/6/4/Nr.
1435
5. J u l i
Die E n t s c h l i e s s u n g d e s F r o n t k ä m p f e r b u n d e s
1935
in Paris w i r d d u r c h d i e
F a c h o r g a n e der d e u t s c h e n F r o n t k ä m p f e r v e r b ä n d e k r i t i s c h b e s p r o c h e n w e r d e n . Es w i r d g e b e t e n , d i e s e B e s p r e c h u n g der F a c h o r g a n e T a g e s z e i t u n g e n n i c h t gross
aufzumachen.
G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hbg.
in d e n
brfl.
Bresl.
1.00
Chemn.
1.15
s. a. ZSg. 102/1/33 (1) v. 5. Juli 1935: Die E n t s c h l i e s s u n g , die die F r o n t k a e m p f e r in Paris gefasst h a b e n und d e r e n W i e d e r g a b e zun a e c h s t v e r b o t e n w u r d e , w i r d nun u e b e r h a u p t n i c h t fuer die Presse m e h r zur B e h a n d l u n g freigegeben. Sie werde nur in d e n F a c h b l a e t tern erscheinen. W e n n sie d i e Z e i t u n g e n v o n dort u e b e r n e h m e n s o l l t e n , sei sie nicht g r o s s aufzumachen. Auf U e b e r n a h m e lege m a n aber u e b e r h a u p t keinen W e r t . s. a. ZSg. 110/l/97f. v. 5. Juli 1935 ZSg. 102/1/4 (2) v. (3. J u l i 1935) [4. J u l i 1935]
ZSg. 102/1/33 (3)
5. J u l i
1935
Der Presse ans H e r z gelegt w u r d e ein v o n S t a a t s s e k r e t a e r
Meißner
u n d M i n i s t e r i a l r a t K e i s e n b e r g ((sie)) h e r a u s g e g e b e n e s B u c h
"Staats-
und V e r w a l t u n g s r e c h t und W i r t s c h a f t ,
im D r i t t e n R e i c h " , V e r l a g fuer
Bferlin.
Sozialpolitik
5.07.1935
- 407 -
Otto Meißner u n d G e o r g K a i s e n b e r g , Staats- und V e r w a l t u n g s r e c h t im D r i t t e n Reich, B e r l i n : V e r l a g für S o z i a l p o l i t i k , W i r t s c h a f t und Staat 1935 b. : S t a a t s - und V e r w a l t u n g s r e c h t im D r i t t e n R e i c h Das Staats- und V e r w a l t u n g s r e c h t , welches d a s Dritte R e i c h in d e r A r b e i t d e r ersten b e i d e n J a h r e g e s c h a f f e n hat, h a t eine z u s a m m e n h ä n g e n d e D a r s t e l l u n g in dem W e r k "Staats- und V e r w a l t u n g s r e c h t im D r i t t e n R e i c h " gefunden. ... Als H e r a u s g e b e r zeichnet der S t a a t s sekretär und Chef der P r ä s i d i a l k a n z l e i Dr. Otto M e i ß n e r sowie Dr. Georg Kaisenberg. Auf einem U m f a n g von 352 Seiten w e r d e n in 37 Par a g r a p h e n die V o r a u s s e t z u n g e n u n d die rechtlichen Ä n d e r u n g e n b e handelt, die b i s h e r d u r c h g e f ü h r t w o r d e n sind. Das Werk g l i e d e r t sich in vier Teile: 1. Die G r u n d l a g e d e s D r i t t e n R e i c h s , 2. Die politische Bewegung des Staates (die NSDAP), 3. Der A p p a r a t des Staates, 4. Der Inhalt d e s S t a a t e s , d. h. Das V o l k und seine o r g a n i s i e r t e Arbeit am Staate. DAZ (Β. Α.), Nr. 340 v. 24. J u l i 1935, S. 5 G e o r g Kaisenberg w a r M i n i s t e r i a l r a t im
ZSg. 102/1/33 (5)
Reichsinnenministerium.
5. Juli
1935
Das E r n a e h r u n g s m i n i s t e r i u m h a t eine M i t t e i l u n g ueber d e n H a n f und F l a c h s a n b a u in D e u t s c h l a n d ausgegeben, die fuer die W i r t s c h a f t s p o l i t i k d u r c h g e g e b e n wird. Im A n s c h l u s s an die A u s f u e h r u n g e n Kepplers am Montag
((1. J u l i ) ) in der P r e s s e k o n f e r e n z
de gebeten, v o n B e t r a c h t u n g e n u e b e r ein neues verfahren
^
wur-
Flachsaufbereitungs-
abzusehen.
s. a. ZSg. 110/1/97 v. 5. J u l i 1935 ZSg. 101/6/190/Nr. 1845 v. 19. N o v e m b e r ZSg. 102/1/36 (2) v. 11. D e z e m b e r 1935
1935
s. a. ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 1 8 3 - 1 9 3 v. 1. J u l i 1935 (bes. 185f.) traulicher I n f o r m a t i o n s b e r i c h t ) = ZSg. 110/1/103-104 ( ( u n d a t i e r t und u n v o l l s t ä n d i g ) )
(Ver-
A u s d e h n u n g des F l a c h s a n b a u s in D e u t s c h l a n d Zunahme des B e s t a n d e s an F l a c h s r ö s t e n ... Der A n t e i l des d e u t s c h e n F l a c h s e s a n d e r V e r s o r g u n g s t e l l t e sich 1932 auf w e n i g e r als 15 Prozent. Es ist aber zu b e r ü c k s i c h t i gen, daß sich i n z w i s c h e n d e r d e u t s c h e F l a c h s v e r b r a u c h d u r c h die Stärkung der Kaufkraft, die B e g ü n s t i g u n g d u r c h d i e M o d e , d e n H e e r e s b e d a r f usw. etwa v e r d o p p e l t hat, so d a ß bis zur D e c k u n g d e s E i g e n b e d a r f s n o c h eine b e t r ä c h t l i c h e A u s d e h n u n g d e r A n b a u f l ä c h e n ö t i g wäre. ... A u c h d i e H a n f - A n b a u f l ä c h e h a t s i c h in d i e s e m J a h r b e t r ä c h t l i c h e r h ö h t : v o n 210 H e k t a r auf 2685 Hektar, w o m i t a b e r s e l b s t v e r s t ä n d l i c h erst ein recht k l e i n e r T e i l d e s e i g e n e n B e darfs b e f r i e d i g t w e r d e n kann. A u c h hier w i r d eine w e i t e r e S t e i g e rung der A n b a u f l ä c h e e r s t r e b t . FZ, Nr. 340 v. 6. Juli 1935. S. 3 s. a. HHN, Nr. 184 v. 6. J u l i 1935, S. 12
5./6.07.1935 ZSg.
- 408 -
102/1/33 (6)
5. Juli
1935
Die Z e i t u n g e n , die Bildbeilagen h a b e n oder in d e r e n V e r l a g
sonsti-
ge i l l u s t r i e r t e Blaetter erscheinen, w u r d e n n a c h Schluss der P r e s s e k o n f e r e n z gebeten, ihren R e d a k t i o n e n m i t z u t e i l e n , dass die V e r o e f f e n t l i c h u n g der Photographien R i b b e n t r o p s v o n H o f f m a n n
(Ribben-
trop in H a m b u r g und Ribbentrop j e t z t b e i m B e s u c h Becks in B e r l i n ) sehr e r w u e n s c h t
sei.
s. a. ZSg. 102/1/45 (1) v. 12. S e p t e m b e r 1935 ZSg. 101/6/3/Nr. 1431 v. 4. J u l i 1935 ((Beck)) H e i n r i c h H o f f m a n n (1885 - 1957), P r e s s e p h o t o g r a p h , seit 1920 M i t g l i e d der N S D A P und Hitlers P h o t o g r a p h , seit 1933 R e i c h s b i l d b e r i c h t e r s t a t t e r , 1938 zum P r o f e s s o r ernannt, 1940 MdR. Seine T o c h ter H e n r i e t t e war mit Baidur von S c h i r a c h v e r h e i r a t e t . B i l d u n t e r s c h r i f t : N a c h den e r f o l g r e i c h e n L o n d o n e r V e r h a n d l u n g e n zur K r i e g s f l o t t e n b e g r e n z u n g : Der F ü h r e r und R e i c h s k a n z l e r e m p f ä n g t den a u s L o n d o n zurückgekehrten B o t s c h a f t e r v. R i b b e n t r o p , der die d e u t s c h e F l o t t e n d e l e g a t i o n leitete. (Heinrich H o f f m a n n ) B e r l i n e r I l l u s t r i r t e Zeitung, 44. Jg. (1935), Nr. 27 v. 4. J u l i 1935, T i t e l b l a t t
B e s t e l l u n g e n aus der P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 1 0 1 / 6 / 5 / N r .
1436
6.7.35 6. J u l i
1935
Vertraulich! Lieber die A u f s i c h t s r a t s s i t z u n g d e r H a p a g - L l o y d - U n i o n und die auf d i e s e r S i t z u n g besprochenen o r g a n i s a t o r i s c h e n F r a g e n und die Frage d e r N o r d a t l a n t i k - P a s s a g e darf u n t e r k e i n e n U m s t ä n d e n etwas r i c h t e t w e r d e n . In etwa 14 T a g e n w i r d eine amtliche
be-
Mitteilung
über die b e s c h l o s s e n e n o r g a n i s a t o r i s c h e n V e r ä n d e r u n g e n
veröffent-
licht werden. A n dieser Anweisung s t r i k s t e s t g e h a l t e n w e r d e n ,
((sie))
s. a. ZSg. 102/1/56 (1) v. 6. J u l i 1935: Das R e i c h s m i n i s t e r i u m g a b die z u n a e c h s t ganz allgemein g e h a l t e n e A n w e i s u n g , ueber A n g e l e g e n h e i t e n von H a p a g - L l o y d nichts zu b e r i c h t e n . Auf R u e c k f r a g e w u r d e dies d a h i n erlaeutert, dass es s i c h in erster Linie um F r a g e n der O r g a n i s a t i o n d e r N o r d a t l a n t i k p a s s a g e und der A u f s i c h t s r a t s s i t z u n g h a n d l e . Auf w e i t e r e Rueckfrage w u r d e v e r e i n b a r t , d a s s das M i n i s t e -
- 409 -
6.07.1935
rium an die L a n d e s s t e l l e n n o c h eine detaillierte A u f s t e l l u n g d e r F r a g e n gibt, die n i c h t b e h a n d e l t w e r d e n sollen. In etwa 14 T a g e n wird eine amtliche M e l d u n g a u s g e g e b e n werden. s. a. 2Sg. 101/28/7 v. 15. J a n u a r 1935 (Vertraulicher I n f o r m a t i o n s bericht) ZSg. 101/6/16 v. 17. (Juli) 1935 Nordatlantikdienst Hapag-Lloyd neugeordnet B e t r i e b s g e s e l l s c h a f t e n in H a m b u r g und Bremen Die V e r w a l t u n g e n der H a m b u r g - A m e r i k a Linie und des N o r d d e u t s c h e n L l o y d s teilen mit: Im Zuge der R e o r g a n i s a t i o n der d e u t s c h e n G r o ß reedereien sind die V e r w a l t u n g e n v o n Hapag und L l o y d u n t e r Z u s t i m mung ihrer A u f s i c h t s r ä t e ü b e r e i n g e k o m m e n , die G e s c h ä f t s f ü h r u n g ihrer Dienste n a c h u n d v o n New York auf zwei B e t r i e b s g e s e l l s c h a f ten zu übertragen. Z u d i e s e m Zwecke wurde in H a m b u r g d i e H a m b u r g e r N o r d a t l a n t i k d i e n s t GmbH, in B r e m e n die Bremer N o r d a t l a n t i k D i e n s t GmbH gegründet. Die b i s h e r v o n Hapag und L l o y d im N e w - Y o r k - D i e n s t b e s c h ä f t i g t e n Schiffe b l e i b e n E i g e n t u m der b e i d e n R e e d e r e i e n . A u c h wird die Führung der D i e n s t e w e i t e r h i n unter der F l a g g e u n d d e m N a m e n von Hapag und L l o y d erfolgen. Das R e i c h wird die F o r t f ü h r u n g d i e s e r Dienste in ä h n l i c h e r W e i s e erleichtern, wie es in immer steigendem Ausmaße b e i d e n a u s l ä n d i s c h e n W e t t b e w e r b s l i n i e n für d e n N o r d a t l a n t i k - V e r k e h r g e s c h i e h t . ... Die ohnehin schon s c h w i e r i g e Finanzlage der b e i d e n G r o ß r e e d e r e i e n hat sich infolge der V e r l u s t e der letzten Jahre, d i e s i c h n a m e n t l i c h aus der Z u s p i t z u n g des intern a t i o n a l e n W ä h r u n g s - und S u b v e n t i o n s k a m p f e s ergaben, w e i t e r v e r schlechtert. Es erweist s i c h d a h e r als notwendig, S a n i e r u n g s v e r h a n d lungen einzuleiten. M i t einer starken Z u s a m m e n l e g u n g d e s A k t i e n kapitals w i r d g e r e c h n e t w e r d e n müssen. HHN, Nr. 197 v. 18. J u l i 1935, S. 1
ZSg. 101/6/5/Nr. 1437
6. Juli
1935
Ueber die letzte R e d e des ö s t e r r e i c h i s c h e n A u s s e n m i n i s t e r s W a l d e n e g g darf n i c h t s b e r i c h t e t
Berger-
werden.
s. a. ZSg. 102/1/56 (3) v. 6. J u l i 1935: Zu einer R e d e v o n B e r g e r W a l d e n e g g vor der P r e s s e u e b e r die internationale L a g e w u r d e auf die frueheren, sich auf O e s t e r r e i c h b e z i e h e n d e n R i c h t l i n i e n h i n gewiesen, n a e m l i c h d a s s k e i n e r l e i V e r a n l a s s u n g b e s t e h e , auf d i e s e Ausfuehrungen einzugehen. s. a. ZSg. 101/5/19/Nr. 1051 v. 22. Januar 1935 W ä h r e n d der B e r a t u n g e n ü b e r d a s H a b s b u r g e r Gesetz d e f i n i e r t e der österreichische A u ß e n m i n i s t e r das V o r h a b e n als eine " G u t m a c h u n g von g e s c h e h e n e m U n r e c h t " , die sich klar von der "Frage d e r R e s t a u r a t i o n " unterscheide, vgl. W i e n e r Zeitung, Nr. 183 v. 5. J u l i 1935, S. 3.
6.07.1935 ZSg. 101/6/5/Nr.
410 1438
6. J u l i
1935
Die K o m m e n t a r e d e r englischen M o r g e n p r e s s e ü b e r die Flottennachverhandlungen nicht übernommen
technischen
zwischen D e u t s c h l a n d und E n g l a n d
sollen
werden.
s. a. ZSg. 102/1/56 (2) v. 6. J u l i 1935: V o m Buero R i b b e n t r o p w u r de gebeten, die Meldungen in der h e u t i g e n e n g l i s c h e n M o r g e n p r e s s e mit K o m b i n a t i o n e n ueber den Inhalt der f l o t t e n t e c h n i s c h e n N a c h v e r h a n d l u n g e n z w i s c h e n England und D e u t s c h l a n d n i c h t w i e d e r z u g e b e n . Zu d e r M e l d u n g , d a s s England die A n t w o r t u e b e r r e i c h t h a b e auf die deutsche Note, in der die U n v e r e i n b a r k e i t z w i s c h e n f r a n z o e s i s c h r u s s i s c h e m V e r t r a g und Locarno f e s t g e s t e l l t w u r d e , w u r d e bemerkt, d a s s n i c h t s im Hege stehe, im K o m m e n t a r n o c h m a l s auf d e n u r s p r u e n g l i c h e n d e u t s c h e n S t a n d p u n k t h i n s i c h t l i c h der U n v e r e i n b a r keit einzugehen. Es darf, n a c h a u s s e n g e s e h e n , n i c h t der E i n d r u c k entstehen, d a s s D e u t s c h l a n d sich m i t d e n A r g u m e n t e n der anderen abfinde. s. a. ZSg. 102/1/66 (7) v. 22. J u n i 1935 ZSg. 101/6/9/Nr. 1447 v. 10. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 193 ZSg. 102/1/40 v. 26. J u n i
1935
The N a v a l Talks A p p l y i n g the N e w R a t i o / S u b m a r i n e P o l i c y / F u t u r e Building P r o g r a m m e From our N a v a l C o r r e s p o n d e n t ... The future G e r m a n programme is largely a m a t t e r of s p e c u l a t i o n at present, but important information should be d i s c l o s e d in the c o u r s e of the c o n s u l t a t i o n s now in progress. It is k n o w n that two b a t t l e s h i p s r e c e n t l y laid down, the E r s a t z - E l s a s s and E r s a t z Hannover, are to be of a tonnage e x c e e d i n g the 10.000 s p e c i f i e d in the V e r s a i l l e s Treaty. It seems tolerably c e r t a i n that G e r m a n y w i l l enter upon the building of a i r c r a f t - c a r r i e r s n o w that she h a s her own air force again. A s to c r u i s e r s and d e s t r o y e r s , these types are c l a s s e d together in the F r e n c h and Italian n a v i e s u n d e r one h e a d i n g as "light surface v e s s e l s , " and p r o v i s i o n for v a r i a t i o n of the 35 p e r cent, ratio in the one c a t e g o r y or the other is made a c c o r d i n g l y in the recent G e r m a n agreement. ... The T i m e s , Nr. 47,109 v. 6. Juli 1935, S. 12 E n g l i s c h e A n t w o r t n o t e an D e u t s c h l a n d " L o c a r n o - V e r p f l i c h t u n g e n nicht b e r ü h r t ! " Die F l o t t e n f r a R e w i e d e r im M i t t e l p u n k t ((Times, Daily T e l e g r a p h ) ) HHN, Nr. 185 v. 6. Juni 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 340 v. 6. J u l i 1935, S. 1
ZSg. 101/6/5/Nr.
1439
6. J u l i
1935
Die S a l z b u r g e r Festspiele, die am 22.-27.7. s t a t t f i n d e n , zwar b e s p r o c h e n w e r d e n , aber n i c h t in a l l z u g r o s s e r
sollen
Aufmachung.
411 D., Κ., Fa
Hbg.
6.07.1935 12.45
Bresl. 12.45 Chem.
12.45
s. a. ZSg. 102/1/56 (4) v. 6. Juli 1935: Ueber die Salzburger Festspiele ist Berichterstattung in knappem Rahmen moeglich, ueber diesen Rahmen hinaus unerwuenscht. Zur selben Zeit fanden in Heidelberg die Reichsfestspiele statt (vgl. ZSg. 102/1/4 (2) v. 23. Mai 1935). 0. K.-z.: "Apollo und Hyazinthus" von Mozart FZ, Nr. 372 v. 24. Juli 1935, S. 1-2
ZSg. 101/6/6
(6. Juli 1935)
Bestellung für die Redaktion Zu dem heute abend (Sonnabend) herauskommenden Erlass des Reichsjugendführers, empfiehlt es sich vielleicht ein paar Zeilen hinzuzufügen. Etwa in dem Sinne, dass jeder deutsche Waffenstudent die Vorfälle in Heidelberg bedauere, dass man aber doch wohl diese Vorfälle (nicht) verallgemeinern dürfe für die im Nationalsozialismus geeinten und nationalsozialistischen
((sie)) ausgerichteten übrigen Ver-
bände. Das Propagandaministerium hat zu dem Erlass noch keine Stellung genommen. Dr. Rausch. D., Fa., K. s. a. ZSg. 101/6/14/Nr. 1451 v. 12. Juli 1935 ZSg. 101/6/21 v. (20. Juli 1935) H. J. und Studentenverbindungen unvereinbar Ein wichtiger Befehl des Reichsjugendführers HHN, Nr. 186 v. 7. Juli 1935, S. 2 ((Der erwünschte Kommentar fehlt)) Korps Saxo-Borussia Heidelberg suspendiert Unglaubliches Benehmen reaktionärer Korpsstudenten Die Pressestelle der Universität teilt mit: Das akademische Disziplinargericht, bestehend aus dem Rektor, Professor Dr. Groh, dem Führer der Dozentenschaft Dr. Schlüder und dem Führer der Studentenschaft Dr. Scheel, hat gemäß dem Antrag des akademischen Disziplinarbeamten, Ersten Staatsanwalts Haas, einstimmig das
6./8.07.1935
- 412 -
K o r p s S a x o - B o r u s s i a H e i d e l b e r g w e g e n gröblicher V e r l e t z u n g d e r einer studentischen V e r e i n i g u n g gegen Volk, Staat und H o c h s c h u l e o b l i e g e n d e n P f l i c h t e n mit W i r k u n g vom W i n t e r s e m e s t e r 1935-36 an auf vier Semester suspendiert. D e r angeschuldigte S t u d e n t v o n W i t z l e b e n wurde m i t der E n t f e r n u n g von der H o c h s c h u l e , v e r b u n d e n m i t N i c h t a n r e c h n u n g des S e m e s t e r s bestraft. Die S t u d i e r e n d e n v o n A r n i m , v o n Koerber, v o n Dewitz u n d Menger w u r d e n m i t einem s c h r i f t lichen V e r w e i s bestraft. Der H a u p t v e r a n t w o r t l i c h e , E r s t e r C h a r g i e r ter von Quast, konnte nicht b e s t r a f t werden, da er k e i n eingeschriebener Student w a r u n d n i c h t der G e r i c h t s b a r k e i t der U n i v e r sität unterstand. Dem U r t e i l liegt folgender T a t b e s t a n d zugrunde: Am Dienstag, dem 21. Mai, h a t t e n die Mitglieder des K o r p s S a x o Borussia kurz vor B e g i n n d e r g r o ß e n a u ß e n p o l i t i s c h e n R e d e d e s Führers und R e i c h s k a n z l e r s die R e z e p t i o n eines F u c h s e s m i t W e i n u n d Sekt gefeiert. W ä h r e n d der R e d e des Führers v e r l i e ß e n sie das Korpshaus und b e g a b e n sich, teils in Autos, teils im L a u f s c h r i t t in Frack oder Smoking in e i n H e i d e l b e r g e r Lokal. O b w o h l d e r F ü h r e r n o c h sprach, b e t r a t e n sie z i e m l i c h geräuschvoll d i e W i r t s c h a f t s stube, w o b e i v o n Q u a s t auf einer Sektflasche blies. Am 26. M a i w u r d e beim S p a r g e l e s s e n in e i n e m anderen H e i d e l b e r g e r G a s t h a u s v o n A n g e h ö r i g e n des Korps in lautem T i s c h g e s p r ä c h die F r a g e erörtert, w i e m a n richtig S p a r g e l esse, insbesondere, wie der F ü h r e r S p a r g e l esse. D r i t t e n s hat das Korps S a x o - B o r u s s i a e n t g e g e n b e stehender V o r s c h r i f t e n d r e i A n g e h ö r i g e als aktive M i t g l i e d e r geführt, die nicht i m m a t r i k u l i e r t w a r e n und v o n d e n e n a u c h zwei k e i n e R e i f e p r ü f u n g a b g e l e g t h a t t e n . E i n e m dieser N i c h t i m m a t r i k u l i e r ten war die Erste Charge, e i n e m a n d e r e n die F u n k t i o n eines F u c h s m a j o r s übertragen. V B (Ν. Α.), Nr. 187 v. 6. J u l i 1935, S. 1 W i d e r s t a n d der S t u d e n t e n k o r p s ... N a c h einem B e r i c h t der N. S. Landpost", eines O r g a n s d e s R e i c h s n ä h r s t a n d s , sind m e h r e r e M i t g l i e d e r des H e i d e l b e r g e r Korps S a x o b o r u s s i a in ein K o n z e n t r a t i o n s l a g e r eingeliefert w o r d e n . NZZ, Nr. 1221 v. 12. Juli 1935, S. 2 N S - S t u d e n t e n b u n d und K o r p o r a t i o n e n V o n A l b e r t Derichsweiler, R e i c h s a m t s l e i t e r des des V B (Ν. Α . ) , Nr. 188 v. 7. J u l i 1935, S. 1-2
B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/6/7/Nr. 1440
NSD-Studentenbun-
8.7.1935 8. Juli
1935
In einzelnen k l e i n e r e n und m i t t l eren Städten hat d i e D e m e n t i s über a n g e b l i c h e H o m o s e x u e l l e n - V e r h a f t u n g e n
Hitler—Jugend veröffentlicht.
D i e s e Meldungen sollen unter k e i n e n U m s t ä n d e n von der g r o s s e n se im R e i c h ü b e r n o m m e n werden.
Pres-
413
8.07.1935
s. a. ZSg. 102/1/30 (1) v. 8. J u l i 1935: In den letzten T a g e n seien einige D e m e n t i s g e g e n G e r u e c h t e ueber Faelle v o n H o m o s e x u a l i taet bei der H i t l e r - J u g e n d zu lesen gewesen. ...
ZSg. 101/6/7/Nr.
1441
8. J u l i
D e r h e u t e v e r ö f f e n t l i c h t e Erlass des
1935
Reichserziehungsministers
ü b e r die B e d i n g u n g e n für die Z u g e h ö r i g k e i t zur R e i c h s f a c h s c h a f t d e r Studierenden sind insofern b e a c h t e n s w e r t , als die A r i e r b e s t i m m u n g e n der N . S , D . A . P .
zum ersten Mal auf eine
Organisation
a n g e w a n d t werden, die n i c h t u n m i t t e l b a r zur B e w e g u n g gehört. m i t soll gesagt w e r d e n , dass d i e S t u d e n t e n s c h a f t
Da-
in der V e r w i r k -
lichung des P a r t e i p r o g r a m m s f ü h r e n d m i t a r b e i t e n w i l l . G e s e h e n : D., K., Fa.
Habg.
brfl.
Breslau
brfl. 7.15
Chemnitz
brfl.
s. a. ZSg. 102/1/30 (3) v. 8. J u l i 1935
((unvollständig))
N e u e A u f n a h m e b e s t i m m u n g e n der S t u d e n t e n s c h a f t D u r c h f ü h r u n g des A r i e r p r i n z i p s ... W i e wir zu d i e s e m E r l a ß d e s R e i c h s e r z i e h u n g s m i n i s t e r s erfahren, werden d a m i t zum e r s t e n m a l die A u f n a h m e b e s t i m m u n g e n d e r NSDAP, auf O r g a n i s a t i o n e n a n g e w e n d e t , die unter s t a a t l i c h e r F ü h r u n g stehen. Der Erlaß b e d e u t e t einen w e i t e r e n S c h r i t t v o r w ä r t s bei der D u r c h f ü h r u n g des A r i e r p r i n z i p s . Die S t u d e n t e n s c h a f t , die schon v o n jeher b e s t r e b t w a r , d i e G r u n d s ä t z e d e s - n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n P a r t e i p r o g r a m m s in ihrer O r g a n i s a t i o n zu v e r w i r k l i c h e n , hat s i c h somit a u c h hier w i e d e r in die erste Reihe g e s t e l l t . HHN, Nr. 188 v. 9. J u l i 1935, S. 2 s. a. FZ, Nr. 344 v. 9. J u l i 1935, S. 1
ZSg. 102/1/30
(2)
8. J u l i
A u f m e r k s a m g e m a c h t w u r d e auf e i n e n Aufsatz v o n
1935
Staatssekretaer
R e i n h a r d t in der " D e u t s c h e n S t e u e r - Z e i t u n g " zu d e r V e r o r d n u n g ueber die Fuehrung eines
Wareneingangsbuches.
8./9.07.1935
- 414 -
E i n f ü h r u n g eines W a r e n e i n g a n g s b u c h e s S t a a t s s e k r e t ä r im R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r i u m , R e i n h a r d t , h a t auf der k ü r z l i c h in D r e s d e n a b g e h a l t e n e n f a c h w i s s e n s c h a f t l i c h e n W o c h e d e r n o c h immer w e i t v e r b r e i t e t e n S t e u e r h i n t e r z i e h u n g s c h ä r f s t e n Kampf angesagt. 80 Prozent aller S t e u e r p f l i c h t i g e n , die ihre B ü c h e r s e l b s t führen, versteuern n a c h d e n a m t l i c h e n F e s t s t e l l u n g e n zu w e n i g . D u r c h V e r o r d n u n g v o m 20. J u n i 1935 ist d a h e r b e s t i m m t w o r d e n , daß alle Betriebe, d i e n i c h t n a c h dem H a n d e l s g e s e t z b u c h zur B u c h f ü h r u n g v e r p f l i c h t e t sind, v o m 1. Oktober 1935 ein W a r e n e i n g a n g s b u c h führen müssen. ... HHN, Nr. 184 v. 5. Juli 1935, S. 6 s. a. FZ, Nr. 348 v. 11. J u l i 1935, S. 8 V e r o r d n u n g ü b e r d i e F ü h r u n g eines W a r e n e i n g a n g s b u c h s v o m 20. J u n i 1935 (Dresdner V e r o r d n u n g / V o n Fritz R e i n h a r d t , S t a a t s s e k r e t ä r im R e i c h s f i n a n z m i n i s t e r i u m ... (796) (11) W a r u m wird n i c h t die Führung eines W a r e n a u s g a n g s b u c h s , sondern die Führung eines W a r e n e i n g a n g s b u c h s v e r l a n g t ? W e i l der W a r e n e i n g a n g ein b e s s e r e r A u s g a n g s p u n k t für d i e D u r c h führung v o n P r ü f u n g e n ist als d e r W a r e n a u s g a n g . Das W a r e n e i n g a n g s b u c h wird im ü b r i g e n nur d e r A n f a n g einer E n t w i c k l u n g auf d e m G e b i e t des V e r l a n g e n s o r d n u n g s m ä ß i g e r A u f z e i c h n u n g e n sein. Im komm e n d e n S t e u e r v e r w a l t u n g s g e s e t z w e r d e n wir uns n i c h t auf d e n W a r e n e i n g a n g b e s c h r ä n k e n dürfen, wir w e r d e n auch A u f z e i c h n u n g e n über d e n W a r e n a u s g a n g v e r l a n g e n m ü s s e n m i t der M a ß g a b e , daß d i e N i c h t e r f ü l l u n g der Pflicht strafbar ist. W i r w e r d e n d a n n die F ü h r u n g e i n e s Warenbuchs m i t zwei B e t r a g s p a l t e n v e r l a n g e n m ü s s e n : ... D e u t s c h e S t e u e r - Z e i t u n g u n d W i r t s c h a f t l i c h e r B e o b a c h t e r , 24. Jg. (1935), Nr. 27 v. 6. Juli 1935, S. 793-805 Die V e r o r d n u n g trat am 1. O k t o b e r 1935 in Kraft.
B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z ZSg.
101/6/8/Nr. 1442
9.7.1935. 9. J u l i
1935
Im R e i c h s g e s e t z b l a t t e r s c h e i n t im L a u f e des h e u t i g e n T a g e s
eine
V e r o r d n u n g über d e n S e i d e n b a u (Seidenraupenzucht). DNB w i r d eine k u r z e Mitteilung ü b e r diese V e r o r d n u n g v e r ö f f e n t l i c h e n . Es w i r d g e b e t e n , d a r ü b e r h i n a u s k e i n e r l e i E i n z e l h e i t e n zu e r ö r t e r n . s. a. ZSg. 102/1/33 (2) v. 9. J u l i 1935 ZSg. 101/6/28/Nr. 1485 v. 25. J u l i 1935 V e r o r d n u n g über d e n d e u t s c h e n S e i d e n b a u vom 8. J u l i 1935 (RGBl. 1935, I, S. 909). Die V e r o r d n u n g trat am 1. A u g u s t in Kraft. Sie regelte d i e B e d i n g u n g e n des S e i d e n a n b a u s u n d F e s t s e t z u n g der Preise.
9.07.1935
- 415 -
Hebung des Seidenbaues TT! Die Verordnung soll dazu dienen, im Rahmen der Erzeugungsschlacht auch den deutschen Seidenbau und die Seidenkokonerzeugung zu steigern. ... VB (Ν. Α.), Nr. 192 v. 11. Juli 1935, S. 13 s. a. FZ, Nr. 348 v. 11. Juli 1935, S. 8 HHN, Nr. 189 v. 10. Juli 1935, S. 1
ZSg. 101/6/8/Nr. 1443
9. Juli 1935
Anfang nächster Woche kommen bekanntlich Vertreter der Britischen Frontkämpferlegion nach Deutschland. Sie werden neben Berlin auch Hamburg und München einen Besuch abstatten. Das Propagandaministerium bittet, diesen Besuch für Ende der Woche in freundlichen Artikeln vorzubereiten. s. a. ZSg. 102/1/33 (1) v. 9. Juli 1935 ZSg. 101/5/202/Nr. 1403 v. 21. Juni 1935 ZSg. 102/1/50 (1) v. 12. Juli (1935) [1937] Englische Frontkämpfer kommen Am Dienstag und Mittwoch in Hamburg (Drahtmeldung unserer Berliner Schriftleitung) ... Das deutsche Volk entbietet der Abordnung der englischen Frontkämpfer seinen Gruß. Sie werden Gelegenheit haben, den Geist des neuen Deutschlands kennenzulernen, sie werden den ungeheuren Aufschwung erleben, den das Deutschland Adolf Hitlers genommen hat. Darüber hinaus rechnen es sich die deutschen Frontkämpferverbände zur hohen Ehre an, Gastgeber sein zu dürfen für Menschen einer befreundeten Nation, die das Fronterlebnis wie sie gehabt haben. Darum grüßen die deutschen Frontkämpfer die englische Abordnung besonders kameradschaftlich auf deutschem Boden. ... HHN, Nr. 192 v. 13. Juli 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 353 v. 13. Juli 1935, S. 2
ZSg. 101/6/8/Nr. 1444
9. Juli 1935
Die Habsburger Frage kann von der deutschen Presse ruhig weiter ausführlich besprochen werden, jedoch wird gebeten, von direkten Beschimpfungen und Beleidigungen der Königin Zita Abstand nehmen zu wollen. Gesehen: D., Κ., Fa.
Hbg. telef. 12.45 Br.
telef. 12.45
Ch.
telef. 12.55
- 416 -
9./ΙΟ.07.1935
s. a. ZSg. 102/1/33 (3) v. 9. J u l i 1935: ... A n g e r e g t w i r d , v o n besonders s c h a r f e n A e u s s e r u n g e n ueber die E x k a i s e r i n Z i t a a b z u s e hen, d a sonst, d a sie ja a u c h K o e n i g i n v o n U n g a r n g e w e s e n sei, in U n g a r n ein s t i m m u n g s m a e s s i g e r W i d e r s t a n d e i n t r e t e n k o e n n t e . s. a. ZSg. 1 0 1 / 5 / 6 9 / N r . 1154 v. 2. März 1935 ZSg. 102/1/25 (4) v. 11. J u l i 1935 Z i t a (1892 ), P r i n z e s s i n v o n B o u r b o n - P a r m a , w a r die Frau v o n K a i s e r Karl I. v o n Ö s t e r r e i c h (1887 - 1922), der 1918 auf seinen Thron verzichtet hatte. G e r ü c h t e um Otto v o n H a b s b u r g Die zahlreichen N a c h r i c h t e n der a u s l ä n d i s c h e n Presse, d i e sich m i t Otto v o n H a b s b u r g u n d seiner g e s c h ä f t s t ü c h t i g e n M u t t e r b e f a s s e n , sind um eine w e i t e r e v e r m e h r t w o r d e n : ein h a l b a m t l i c h e s B l a t t in B e l g r a d will n ä m l i c h wissen, daß O t t o s V e r l o b u n g m i t d e r i t a l i e n i schen P r i n z e s s i n M a r i a in Kürze zu erwarten sei. ... Daß die E x k a i s e r i n Z i t a eine V e r b i n d u n g ihres Sohnes mit d e m i t a l i e n i s c h e n Königshaus zustande b r i n g e n möchte, ist v e r s t ä n d l i c h : h a t sich I t a l i e n d o c h b i s h e r für eine W i e d e r e i n s e t z u n g der H a b s b u r g e r nicht erwärmen können; u n d auf Italiens Entscheidung k o m m t b e k a n n t l i c h in allen ö s t e r r e i c h i s c h e n Fragen viel an. ... HHN, Nr. 188 v. 9. J u l i 1935, S. 2 V o n deutscher Seite wurde die R e s t a u r a t i o n des H a u s e s H a b s b u r g b e fürchtet. A n l a ß w a r die A n n a h m e einer R e g i e r u n g s v o r l a g e ü b e r die A u f h e b u n g der L a n d e s v e r w e i s u n g und R ü c k g a b e von V e r m ö g e n s w e r t e n des Hauses H a b s b u r g - L o t h r i n g e n (vgl. FZ, Nr. 338 v. 5. J u l i 1935, S. 1-2). U n g a r n und die H a b s b u r g e r FZ, Nr. 344 v. 9. J u l i 1935, S. 2
B e s t e l l u n g e n aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z vom
10.7.35.
ZSg. 101/6/9/Nr.
10. Juli
1445
1935
Der R e i c h s w e t t k a m p f der SA soll in allen d e u t s c h e n Z e i t u n g e n in g u t e r Aufmachung jeweils b e r ü c k s i c h t i g t werden. V o n d e n m a s s g e b e n den Stellen der SA w i r d d a z u ein a u s r e i c h e n d e s M a t e r i a l zur V e r fügung gestellt
werden.
s. a. ZSg. 102/1/38
(3) v. 10. J u l i
1935
Der R e i c h s w e t t k a m p f ist ein M a ß s t a b für das K ö n n e n und d i e Eins a t z b e r e i t s c h a f t d e r SA. E r ist k e i n Wettkampf im ü b l i c h e n Sinne, d e n n er wird nicht a n einem T a g e u n d vor großer Z u s c h a u e r m e n g e a u s g e t r a g e n , s o n d e r n in zwei M o n a t e d a u e r n d e n E i n z e l k ä m p f e n . Der
10.07.1935
- 417 -
R e i c h s w e t t k a m p f b e s t e h t aus sieben L e i s t u n g s g r u p p e n des gesaraten A u s b i l d u n g s g e b i e t e s d e r SA ((u. a. W e l t a n s c h a u u n g , L e i c h t a t h l e t i k , G e p ä c k m a r s c h , P r o p a g a n d a f a h r t , E i n s a t z ü b u n g im Gebäude, K l e i n k a l i b e r s c h i e ß e n ) ) . Das Archiv, J u n i 1935, S. 377 (22. J u n i ) Der R e i c h s w e t t k a m p f unserer S.A. P r o p a g a n d a über Land L e i s t u n g s p r ü f u n g e n b e w e i s e n die S c h l a g k r a f t der M a n n s c h a f t VB (Ν. Α.), Nr. 195 v. 14. J u l i 1935, S. 7 Die große w e l t a n s c h a u l i c h e P r ü f u n g Der R e i c h s w e t t k a m p f d e r SA "Was lehrt uns SA - M ä n n e r d a s L e b e n des Führers für die - Das g r ö ß t e und einzige V o r b i l d der SA VB (Ν. Α.), Nr. 193 v. 12. J u l i 1935, S. 7
Zukunft?"
H a m b u r g s SA m a r s c h i e r t ! HHN, Nr. 194 v. 15. J u l i 1935, S. 5 ((m. Bild)) Alles sieht auf die SA Die V o r b e r e i t u n g e n zum R e i c h s w e t t k a m p f Der Angriff, Nr. 161 v. 13. J u l i 1935, S. 6 Kein N a c h w e i s in der FZ.
ZSg. 101/6/9/Nr. 1446
10. J u l i
1935
Ueber D i f f e r e n z e n innerhalb d e r d e u t s c h e n V o l k s g r u p p e n in R u m ä n i e n soll nichts berichtet
werden.
s. a. ZSg. 102/1/38 (4) v. 10. Juli 1935: K u e r z l i c h war bei DNB eine Meldung, dass sich i n n e r h a l b d e r d e u t s c h e n G r u p p e n in R u m a e n i e n jetzt eine L o e s u n g g e f u n d e n habe. Diese M e l d u n g scheint nicht ganz richtig zu sein, w e s h a l b m i t R u e c k s i c h t auf d i e D i f f e r e n z e n , die innerhalb d e r d e u t s c h e n E r n e u e r u n g s b e w e g u n g in R u m a e n i e n n o c h v o r h a n d e n sind, g e b e t e n w u r d e , diese ganze Frage n i c h t zu b e h a n deln. Zur d e u t s c h e n Haltung g e g e n ü b e r R u m ä n i e n n a c h d e m A b s c h l u ß d e s W i r t s c h a f t s a b k o m m e n s im März 1935 s. a. M. Broszat, D e u t s c h l a n d Ungarn-Rumänien. E n t w i c k l u n g u n d G r u n d f a k t o r e n n a t i o n a l s o z i a l i s t i scher H e g e m o n i a l - und B ü n d n i s p o l i t i k 1938 - 1941. In: M. Funke (Hrsg.), Hitler, D e u t s c h l a n d und die M ä c h t e , K r o n b e r g / T s . 1978, S. 528f. E n t s c h e i d e n d e W e n d u n g in d e r d e u t s c h e n V o l k s g r u p p e in R u m ä n i e n TT. Das v o r l ä u f i g e Ziel, für d a s d i e E r n e u e r u n g s b e w e g u n g der D e u t s c h e n in R u m ä n i e n unter s c h w e r s t e n O p f e r n g e s t r i t t e n hat, ist erreicht. Der V o r k ä m p f e r für d a s n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e G e d a n k e n g u t u n t e r d e m D e u t s c h t u m R u m ä n i e n s , R i t t m e i s t e r a. D. Fritz Fabritius, ist m i t 49 v o n 67 S t i m m e n zum V o r s i t z e n d e n d e s V e r b a n des der D e u t s c h e n in G r o ß r u m ä n i e n g e w ä h l t worden, jener v ö l k i s c h e n S p i t z e n o r g a n i s a t i o n , d i e alle d e u t s c h e n S i e d l u n g s g e b i e t e R u m ä n i e n s umfaßt. ... LNN, N r . 190 v. 9. J u l i 1935, S. 2
10.07.1935
- 418 -
ZSg. 101/6/9/Nr. 1447
10. Juli 1935
Ein Teil der englischen Morgenpresse stellt die Behauptung auf, dass das gestern verkündete Flottenbauprogramm bereits in vollem Umfange vor Beginn der Besprechungen in London in Angriff genommen worden sei. Herr v. Ribbentrop habe also die englische Regierung vor vollendete Tatsachen gestellt. Diese Version soll unter keinen Umständen verwertet werden. Gesehen: D., K., Fa.
Hbg. 12.55 Br.
12.55
Ch.
13.05
s. a. ZSg. 102/1/38 (1) v. 10. Juli 1935 Korrespondenten-Kommentar: Warum? Wir wollen den Eindruck erwecken als seien wir vertragstreu! Es ist offenbar noch nicht Zeit, eine Politik des Affronts gegen England zu treiben. Wenn die Engländer meinen, sie seien vor vollendete Tatsachen gestellt worden, wollen wir es wenigstens nicht bestätigen. Dafür werde die Zeit schon noch kommen. s. a. ZSg. 101/6/5/Nr. 1438 v. 6. Juli 1935 German Naval Programme/Sarcastic Comment in Paris/Clandestine Building Denounced The Times, Nr. 47,112 v. 10. Juli 1935, S. 14 Nach diesem Artikel kam die Information über den bereits erfolgten Baubeginn der zur Verhandlung anstehenden Schiffe aus dem französischen Marineministerium, s. a. Naval Programmes ebd., S. 15 ((Kommentar)) s. a. FZ, Nr. 348 v. 11. Juli 1935, S. 2
ZSg. 102/1/38 (2)
10. Juli 1935
Gebeten wurde, die litauischen Bestrebungen nach Wahlverfaelschung im Memelland nach wie vor recht ausgiebig zu behandeln. s. a. ZSg. 102/1/49 (4) v. 10. Mai 1935 ZSg. 101/6/88/Nr. 1617 v. 4. September 1935 Rettungsversuch in Memel FZ, Nr. 348 v. 11. Juli 1935, S. 3
11.07.1935
419 Bestellungen aus der Pressekonferenz 11. Juli 1935. ZSg. 101/6/11/Nr. 1448
11. Juli 1935
Die Presse wird gebeten, den Oberbürgermeister Dr. Gördeler
((sie))
bis auf weiteres nicht als Preiskommissar oder als, Reichskommissar für Preisüberwachung zu bezeichnen. Wie erinnerlich, ist das Gesetz über den Preiskommissar mit dem ersten dieses Monats abgelaufen und bisher nicht verlängert worden. Die Funktion der Preisüberwachung werde gegenwärtig von den beteiligten Ressorts des Ernährungsministeriums, des Wirtschaftsministeriums und teilweise vom Propagandaministerium ausgeübt, wobei diese sich des bestehenden Verwaltungsapparates des früheren Reichskommissars bedienen. Es schweben noch Verhandlungen über die endgültige Regelung. Mit einer Wiederbetrauung Dr. Gördelers ist zu rechnen. Die Schwierigkeiten liegen darin, dass Gördeler erweiterte Kompetenzen gefordert hat, die vor allem auf den Widerstand des Reichsernährungsministeriums stossen. s. a. ZSg. 102/1/25 (1) v. 11. Juli 1935: ... Vertraulich wurde heute dazu bemerkt, dass dies auf einen internen Erlass Hitlers zurueckgehe. ... Gesetz über Bestellung eines Reichskommissars für Preisüberwachung vom 5. November 1934. § 1. Bis zum 1. Juli 1935 werden die durch das Gesetz über die Übertragung der Aufgaben und Befugnisse des Reichskommissars für Preisüberwachung vom 15. Juli 1933 ... dem Reichswirtschaftsminister und dem Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft übertragenen Aufgaben und Befugnisse durch einen Reichskommissar für Preisüberwachung ausgeübt. ... (RGBl. 1935, I, S. 1085) Hitler konnte zwischen den rivalisierenden Parteien nicht vermitteln,und Goerdeler wurde nicht wieder eingesetzt. 1936 trat er von seinem Amt als Leipziger Oberbürgermeister zurück. G. Ritter, Carl Goerdeler und die Deutsche Widerstandsbewegung, Stuttgart 1954, S. 74ff.
ZSg. 101/6/11/Nr. 1449
11. Juli 1935
Es wird daran erinnert, dass es unerwünscht ist, sich mit den einzelnen Parteien des Auslandes zu befassen und insonderheit zu untersuchen, ob und wie weit irgend eine neu erscheinende Partei ausserhalb Deutschlands nationalsozialistisch ist oder nicht. Po-
- 420 -
11.07.1935
l e m i k e n g e g e n die m a r x i s t i s c h e n P a r t e i e n sind weiter
selbstverständlich
gestattet.
G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hamburg
brieflich
Breslau
"
Chemnitz
"
s. a. ZSg. 102/1/25 (2) v. 11. J u l i 1935: Es komme immer n o c h v o r , d a s s d e u t s c h e Z e i t u n g e n sich fuer oder g e g e n a u s l a e n d i s c h e P a r t e i e n e r k l a e r e n . ...
ZSg. 101/6/12/Nr. DNB-Rundruf
1450
11. Juli
11.7.35,
Die M o n a t s s t a t i s t i k der Boden- u n d k o m m u n a l e n für M o n a t M a i darf nicht vor S o n n a b e n d - A b e n d licht
1935
Kredit-Institute ((13.7.))
veröffent-
werden.
G e s e h e n : D., Fa.
Hbg.
Bahnhofsbr.
Bresl.
telef. 7.15 h
AZ
brief1.
R ü c k f l ü s s e am P f a n d b r i e f m a r k t D i e B o d e n - und K o m m u n a l k r e d i t i n s t i t u t e H H N , Nr. 192 v. 13. J u l i 1935, S. 9
ZSg. 102/1/25 (3)
im M a i
11. Juli
1935
Eine Z e i t u n g h a b e d a r a n erinnert, d a s s d e r 14. J u l i in g e w i s s e m S i n n e ein G e d e n k t a g fuer E u p e n - M a l m e d y sei. A n d i e s e m T a g
sei
n a e m l i c h d i e A b s t i m m u n g s z e i t d a m a l s abgelaufen. A n s i c h k o e n n e m a n n a t u e r l i c h diese Sache e r w a e h n e n , aber m a n w u e n s c h e
nicht,
d a s s nun d i e ganze Presse d i e s e n T a g etwa sozusagen als
nationa-
len G e d e n k t a g aufmache, um d a n n im A n s c h l u s s d a r a n v i e l l e i c h t d i e
- 421 b e k a n n t e n Faelle der A u s b u e r g e r u n g e n ^
11.07.1935 zu eroertern. B e i d e r Be-
h a n d l u n g belgischer F r a g e n sollte u e b e r h a u p t die V e r g a n g e n h e i t etwas im H i n t e r g r u n d
^
stehen.
s. a. ZSg. 102/1/40 (4) v. 31. Mai 1935 ZSg. 101/6/140/Nr. 1724 v. 12. O k t o b e r
ZSg. 102/1/25 (4)
1935
11. Juli
1935
Die Z u s a m m e n k u n f t des P r i n z r e g e n t e n Paul mit dem K o e n i g von R u m a e n i e n in Sinaja b i l d e t e e i n e n A n k n u e p f u n g s p u n k t fuer eine tere Behandlung der H a b s b u r g e r Frage in dem g e s t e r n
wei-
abgegebenen
Sinne einer B e t r a c h t u n g v o m e u r o p a e i s c h e n Standpunkt aus. A u c h die gestrige E r k l a e r u n g v o n O b e r s t A d a m haette in m a n c h e n
Zeitun-
g e n etwas groesser a u f g e m a c h t sein koennen. s. a. ZSg. 101/6/8/Nr. 1444 v. 9. J u l i 1935 ZSg. 102/1/45 (1) v. 12. J u l i 1935 ZSg. 102/1/50 (2) v. 12. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 228 P a u l X. (1901 - 1963), K r o n p r i n z v o n Griechenland, ab 1947
König.
Carol II. (1893 - 1953), König v o n R u m ä n i e n , ging 1926 ins E x i l n a c h Paris, kehrte 1930 zurück. 1940 nach a u ß e n p o l i t i s c h e n M i ß e r folgen v o n General A n t o n e s c u zum R ü c k t r i t t gezwungen. L e b t e bis zu seinem T o d im A u s l a n d . Die A u f h e b u n g der H a b s b u r g e r - G e s e t z e in Kraft g e t r e t e n (Drahtmeldung unseres K o r r e s p o n d e n t e n ) ... O b e r s t Adam an d i e v a t e r l ä n d i s c h e Front Der G e n e r a l s e k r e t ä r d e r V a t e r l ä n d i s c h e n Front O b e r s t A d a m h a t wie DNB meldet - folgende E r k l ä r u n g über die H a b s b u r g e r F r a g e an alle U n t e r s t e l l t e n d e r " V a t e r l ä n d i s c h e n F r o n t " g e r i c h t e t . ... "Eine Propaganda aber, die im g e g e n w ä r t i g e n S t a d i u m der i n n e r e n Entwicklung Oesterreichs und bei den gegebenen internationalen S p a n n u n g e n auf eine u n m i t t e l b a r e R e s t a u r a t i o n abzielt, w i d e r spricht den I n t e r e s s e n des V a t e r l a n d e s u n d ebenso den I n t e r e s s e n der Dynastie. Sie darf im R a h m e n der V a t e r l ä n d i s c h e n F r o n t n i c h t g e f ü h r t w e r d e n . " ... FZ, Nr. 349 v. 11. J u l i 1935, S. 1 s. a. FZ, Nr. 347 v. 10. J u l i 1935, S. 2 V B (Ν. Α.), Nr. 192 v. 11. J u l i 1935, S. 3 HHN, Nr. 190 v. 11. J u l i 1935, S. 2
12.07.1935
422
ZSg. 101/6/14/Nr.
1451
12. Juli
1935
D e u t s c h e s N a c h r i c h t e n b ü r o . B e r l i n , 12. J u l i 1935.
(Zu)
Mitteilung an die
Schriftleitungen.
D i e M e l d u n g der "Kölnischen Z e i t u n g " v o m 11.7. abends über
Korpo-
rationen und Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund n i c h t ü b e r n o m m e n werden. M e l d u n g e n in d i e s e r A n g e l e g e n h e i t
soll
sind
v o r l ä u f i g n i c h t zu bringen. D.
B r e s l a u telef. 8.45 Hbg.
brief 1
Ch.
brief 1
s. a. ZSg. 101/6/13/Nr. 1456 v. 13. J u l i ZSg. 101/6/6 v. (6. J u l i 1935)
1935
Korporationen und NSD-Studentenbund N a c h einer M i t t e i l u n g des L e i t e r s der G e m e i n s c h a f t s t u d e n t i s c h e r V e r b ä n d e Köln, Referendars Schorre, h a t der F ü h r e r und R e i c h s k a n z ler p e r s ö n l i c h angeordnet, dali d i e M e l d e f r i s t zu d e n v o m N S D S t B v e r a n s t a l t e t e n S c h u l u n g s l a g e r n für K o r p o r a t i o n e n v e r l ä n g e r t wird. D i e s e Frist war vom R e i c h s l e i t e r des N S D S t B , D e r i c h s w e i l e r , auf d e n 10. J u l i festgesetzt worden. Eine v o n Dr. Lämmers, d e m F ü h r e r d e r GStV, a n g e r e g t e V e r l ä n g e r u n g h a t t e Pg. D e r i c h s w e i l e r v o n s i c h aus b e r e i t s abgelehnt. M e l d u n g e n der K o r p o r a t i o n e n zu den S c h u l u n g s l a g e r n erfolgen daher vorläufig nicht. * Wie der W e s t d e u t s c h e B e o b a c h t e r m e l a e t , h a t t e n an der K ö l n e r U n i v e r s i t ä t von 37 K o r p o r a t i o n e n n u r d r e i ihre Meldung v o l l z o g e n , u n d zwar die fünf Bünde d e r D e u t s c h e n B u r s c h e n s c h a f t und zwei K o r p o r a t i o n e n d e s ehemals katholischen Wissenschaftlichen Unitas-Verbandes. K ö Z , N r . 346 v. 11. Juli 1935, ST~5
ZSg. 102/1/45
(1)
12. J u l i
D e r Inhalt aus e i n i g e n B e m e r k u n g e n zu d e r Rede d e s Aussenministers
1935 englischen
(Hoare) ist im w e s e n t l i c h e n der, dass
gebeten
w u r d e , die R e d e zwar freundlich zu b e h a n d e l n , aber sie d o c h n i c h t zu u e b e r s c h a e t z e n und sie n i c h t als eine O f f e n b a r u n g zu b e t r a c h ten. Im w e s e n t l i c h e n sei sie eben d o c h eine D a r s t e l l u n g d e r schen P o l i t i k , eine R e c h t f e r t i g u n g d i e s e r Politik vor den M a e c h t e n . Z u d e n D a r l e g u n g e n u e b e r den O s t p a k t k o e n n t e m a n
engli-
Stresaver-
- 423 -
12.07.1935
m e r k e n , dass H o a r e alle Ereignisse u e b e r g a n g e n h a b e ,
die seit dem
A u f t a u c h e n des O s t p a k t e n t w u r f e s die Situation d o c h w e s e n t l i c h geaendert haetten (franzoesisch-russische und
tschechoslowakische
Allianzen). A u c h das sei etwas befremdend, dass H o a r e d e n Donaupakt erwaehne in einem A u g e n b l i c k , wo d o c h d u r c h die d e r Habsburger G e s e t z e ^
Beseitigung
eine ganz neue Lage in O s t e u r o p a sich
v o r b e r e i t e n koennte. Die R e d e d e s e n g l i s c h e n A u s s e n m i n i s t e r s
koen-
ne keineswegs g e e i g n e t sein, als A n t w o r t auf die grosse Rede Hitlers v o m 21. Mai
zu dienen. Was im u e b r i g e n n a t u e r l i c h auf den
n e u e r l i c h e n A p p e l l an D e u t s c h l a n d v o n uns zu s a g e n w a e r e ,
bleibe
H i t l e r selbst v o r b e h a l t e n , d e s s e n E n t s c h e i d u n g e n m a n n i c h t v o r g r e i f e n duerfe. Dem u n d u r c h s i c h t i g e n O s t p a k t e n t g e g e n s t e l l e n 3)
koennte
m a n , wie frueher schon, d a s d e u t s c h - p o l n i s c h e A b k o m m e n
. Ver-
t r a u l i c h w u r d e n o c h v e r m e r k t , d a s s v o m A b s c h l u s s eines
zweiseiti-
g e n L u f t p a k t e s n i e m a l s die Rede gewesen
sei.
s. a. ZSg. 110/l/99f. v. 12. J u l i 1935 ZSg. 1 0 1 / 2 8 / 2 1 7 - 2 1 9 v. 12. J u l i 1935 (Vertrauliche mation) ZSg. 102/1/46 (5) v. 13. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 207, 218 X)
s. a. ZSg. 102/1/25
2)
vgl. ZSg. 1 0 1 / 5 / 1 6 4 / N r .
3)
Infor-
(4) v. 11. J u l i 1935 1325 v. 21. M a i
1935
d e u t s c h - p o l n i s c h e r N i c h t a n g r i f f s p a k t v o m 26. J a n u a r
1934
S i r Samuel H o a r e (1880 - 1959), b r i t i s c h e r k o n s e r v a t i v e r Politiker, 1922 - 1924 und 1924 - 1929 L u f t f a h r t m i n i s t e r . 1931 - 1935 S t a a t s s e k r e t ä r für Indien, Mai - Dezember 1935 A u ß e n m i n i s t e r . 1936 - 1937 I n n e n m i n i s t e r , Mai 1938 - A p r i l 1940 L u f t f a h r t m i n i s t e r , J u n i 1940 - O k t o b e r 1944 S o n d e r b o t s c h a f t e r in M a d r i d . Hoares Jungfernrede R e a l i s t i s c h e A u ß e n p o l i t i k : N a c h dem F l o t t e n a b k o m m e n der O s t p a k t Kollektive V e r a n t w o r t l i c h k e i t in d e m A b e s s i n i e n k o n f l i k t FZ, Nr. 351 v. 12. J u l i 1935, S. 1-2 L a ß t uns R e a l i s t e n sein! FZ, Nr. 352 v. 13. J u l i 1935, S. 3
ZSg. 102/1/45 (2)
((Kommentar))
12. J u l i
1935
D i e Meldung, d a s s der j u g o s l a w i s c h e G e s a n d t e in B e r l i n
seinen
P o s t e n v e r l a s s e n w e r d e , sei w a h r s c h e i n l i c h z u t r e f f e n d , m a n moege sie aber v o r l a e u f i g n o c h n i c h t
veroeffentlichen.
12.07.1935
- 424
s. a. ZSg. 110/1/101 v. 12. Juli 1935: V o n d e r N a c h r i c h t , d a ß d e r jugoslawische G e s a n d t e in Berlin, B a l u g d w i t s c h ((sie)), ... d e m n ä c h s t in den R u h e s t a n d trete ... G e s a n d t e r B a l u g d s c h i t s c h v e r l ä ß t Berlin D e r langjährige s ü d s l a w i s c h e Gesandte in der R e i c h s h a u p t s t a d t , S c h i v o j i n B a l u g d s c h i t s c h , ist in den R u h e s t a n d v e r s e t z t w o r d e n . S e i n e Nachfolge in B e r l i n w i r d , wie aus M i t t e i l u n g e n d e r p o l n i s c h e n Presse h e r v o r g e h t , d e r b i s h e r i g e Gesandte S ü d s l a w i e n s in W a r s c h a u , Branko L a z a r e w i t s c h , a n t r e t e n . B a l u g d s c h i t s c h , d e r in d i e R e d a k t i o n der B e l g r a d e r "Politika" eintreten w i r d , h a t Süds l a w i e n seit 1927 auf dem B e r l i n e r G e s a n d t e n p o s t e n v e r t r e t e n u n d seitdem, als a u f r i c h t i g e r F r e u n d Deutschlands, m i t b e m e r k e n s w e r tem Erfolge für d i e Annäherung zwischen den b e i d e n L ä n d e r n g e wirkt. FZ, Nr. 367 v. 21. J u l i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/45
(3)
12. Juli
1935
In Sonnenburg w i r d zur Zeit ein Prozess gegen einen
Gefangenen-
a u f s e h e r w e g e n G e f a n g e n e n b e f r e i u n g gefuehrt. Die r e g i o n a l e
Presse
w i r d d a r u e b e r b e r i c h t e n , d e r e n B e r i c h t e die u e b r i g e P r e s s e
nicht
uebernehmen
duerfe.
s. a. ZSg. 110/1/99 v. 12. Juli
1935
D r e i Jahre Z u c h t h a u s wegen G e f a n g e n e n - B e f r e i u n g Der ehemalige S t r a f a n s t a l t s a u s h e l f e r Schmidt in S o n n e n b u r g ist v o n der G r o ß e n S t r a f k a m m e r des L a n d g e r i c h t s F r a n k f u r t (Oder) w e g e n fortgesetzter B e s t e c h u n g im A m t e und wegen v o r s ä t z l i c h e r Gef a n g e n e n b e f r e i u n g zu drei J a h r e n Zuchthaus u n d fünf J a h r e n Ehrv e r l u s t v e r u r t e i l t worden. Schmidt hat im J a h r e 1934 w ä h r e n d seiner Beschäftigung als S t r a f a n s t a l t s a u f s e h e r im Z u c h t h a u s S o n n e n b u r g für H a n d l u n g e n , die e i n e V e r l e t z u n g einer A m t s p f l i c h t enth i e l t e n , G e s c h e n k e v o n den G e f a n g e n e n angenommen u n d h a t d r e i Z u c h t h a u s g e f a n g e n e , d e r e n B e a u f s i c h t i g u n g ihm a n v e r t r a u t w a r , entw e i c h e n lassen. F r a n k f u r t e r O d e r - Z e i t u n g v. 13./14. Juli 1935, S. 7
ZSg. 102/1/45
(4)
12. Juli
1935
Die gestrige M e l d u n g ueber das grosse Bauprojekt fuer M o s k a u sei d o c h erstaunlich u n k r i t i s c h aufgemacht worden. M i n d e s t e n s
irgend-
((wo)) h a e t t e m a n e i n i g e Z w e i f e l an der D u r c h f u e h r b a r k e i t
dieses
Projekts anbringen
muessen.
- 425 -
12.07.1935
s. a. ZSg. 110/1/99 v. 12. J u l i 1935: N i c h t e i n v e r s t a n d e n ist das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m m i t d e r A u f m a c h u n g der M e l d u n g v o m N e u a u f b a u Moskaus. Ein Stadtbauplan für M o s k a u FZ, Nr. 352 v. 13. J u l i 1935, S. 2 Sowjetrussische Zukunftsmusik M o s k a u soll u m g e b a u t w e r d e n Ein Z e h n j a h r e s p r o g r a m m der R e g i e r u n g - M a n nimmt d e n M u n d r e i c h lich v o l l ... An der D u r c h f ü h r b a r k e i t d i e s e s Planes, der a u ß e r o r d e n t l i c h freigiebig mit M i l l i o n e n - u n d M i l l i a r d e n z a h l e n u m s p r i n g t , d ü r f t e n i m m e r h i n einige Z w e i f e l b e s t e h e n . HHN, Nr. 191 v. 12. J u l i 1935, S. 3
ZSg. 102/1/45 (5)
12. Juli
1935
P r e s s e k a r t e n fuer d i e H e i d e l b e r g e r Festspiele m u e s s e n v o n d e n Z e i t u n g e n dort a n g e f o r d e r t
werden.
s. a. ZSg. 110/1/99 v. 12. J u l i 1935 ZSg. 102/1/4 (2) v. 23. M a i 1935 Die R e i c h s f e s t s p i e l e H e i d e l b e r g d a u e r t e n vom 14. J u l i bis zum 18. A u g u s t 1935.
ZSg. 102/1/50 (1)
12. Juli
(1935)
[1937]
Zu d e m B e s u c h der e n g l i s c h e n F r o n t k a e m p f e r wurde v o m B u e r o
Ribben-
trop n o c h e i n m a l g e b e t e n , zur B e g r u e s s u n g d o c h e i n e n A r t i k e l schreiben, in dem v o r a l l e m zwei G e s i c h t s p u n k t e
zu
beruecksichtigt
w e r d e n m o e c h t e n : Es sei n i c h t Sache d e r F r o n t k a e m p f e r a k t i v e
Poli-
tik zu treiben, s o n d e r n d u r c h A u s t a u s c h u n g alter E r i n n e r u n g e n u n d g e m e i n s a m e s F r o n t g e f u e h l eine g u t e A t m o s p h a e r e fuer die
Politik
d e r R e g i e r u n g e n zu s c h a f f e n . F e r n e r sei es gerade Sache der k a e m p f e r , die h e r a n w a c h s e n d e J u g e n d im Geiste der
Front-
Zusammenarbeit
und der g e g e n s e i t i g e n A c h t u n g zu erziehen. K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : S c h o n m e h r m a l s darauf h i n g e w i e s e n . Man w i l l große P r o p a g a n d a m a c h e n . Eine erstaunliche A n w e i s u n g ! Ist sie zur E i n s c h l ä f e r u n g b e s t i m m t ? W i r w o l l e n E i n d r u c k m a c h e n .
12.07.1935
- 426 -
s. a. ZSg. 101/6/8/Nr. 1443 v. 9. Juli 1935 ZSg. 101/6/13/Nr. 1454 v. 13. J u l i 1935 ZSg. 101/6/85 v. 3. S e p t e m b e r 1935 Über d e n G r a b e n T7~. Die W a f f e n b r ü d e r s c h a f t h a t die Politik der N a c h k r i e g s jähre n i c h t bestimmt. Es ist also a u c h h e u t e n i c h t die R o l l e der F r o n t soldaten, D i p l o m a t e n zu sein. M a n kann auch so sagen: Es ist n i c h t m ö g l i c h , die p o l i t i s c h e n A u f g a b e n , die sich stellen, rein aus d e m G e f ü h l h e r zu lösen. ... FZ, Nr. 354 v. 14. J u l i 1935, S. 3 E n g l i s c h e F r o n t k ä m p f e r kommen A m D i e n s t a g und M i t t w o c h in H a m b u r g ... Dem F r o n t k ä m p f e r b e s u c h kommt a u c h eine b e s o n d e r e p o l i t i s c h e B e d e u t u n g zu. F r o n t k ä m p f e r - V e r b ä n d e k ö n n e n und w o l l e n n i c h t selbs t ä n d i g P o l i t i k treiben. Sie k ö n n e n aber eine g u t e A t m o s p h ä r e schaffen. Keine A u f g a b e ist aber in dem h e u t i g e n z e r r i s s e n e n E u r o p a w i c h t i g e r als diese. ... Es ist die G r u n d l a g e g e s c h a f f e n w o r d e n für eine w e i t e r e V e r t i e f u n g v o n B e z i e h u n g e n d i e s e r in so vielen Lebensbereichen verwandten Völker. HHN, Nr. 192 v. 13. Juli 1935, S. 1
ZSg. 102/1/50 (2)
12. J u l i (1935)
[1937]
W i e schon g e s t e r n oder v o r g e s t e r n wurde n o c h einmal d a r a u f g e w i e s e n , dass die H a b s b u r g e r F r a g e in der P r e s s e n i c h t
hin-
ein-
s c h l a f e n duerfe. B e h a n d l u n g , w i e gesagt, v o m e u r o p a e i s c h e n ,
in
e r s t e r Linie s u e d o s t e u r o p a e i s c h e n R a h m e n aus. s. a. ZSg. 102/1/25 (4) v. 11. J u l i 1935 ZSg. 102/1/45 (1) v. 12. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 216, 228 G e g e n Habsburg, für die g r i e c h i s c h e M o n a r c h i e Die B e s p r e c h u n g e n K ö n i g Carols und P r i n z r e g e n t P a u l s HHN, Nr. 194 v. 15. J u l i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/50 (3)
12. Juli (1935)
[1937]
D i e L e i p z i g e r N e u e s t e n N a c h r i c h t e n h a b e n eine M e l d u n g ueber die V e r g u e t u n g e n u n d U r l a u b s r e g e l u n g e n fuer Personen, die zum W e h r d i e n s t e i n g e z o g e n sind. An s i c h ist ja seinerzeit als das
schon
v o r dem W e h r g e s e t z erlassene G e s e t z ueber d i e B e u r l a u b u n g der T e i l n a h m e an a n e r k a n n t e n S p o r t k u r s e n erging, ein V e r b o t
zur
erlassen
w o r d e n , d i e A u s w i r k u n g e n d i e s e s G e s e t z e s , d a s h e i s s t also die
12./13.07.1935
- 427 -
praktische Frage, w i e die V e r g u e t u n g fuer solche g e r e g e l t wird, die zu a c h t w o e c h i g e n K u r s e n oder a e h n l i c h e n e i n g e z o g e n werden, zu behandeln. Das K r i e g s m i n i s t e r i u m b e a b s i c h t i g t m o r g e n in der
Pres-
sekonferenz zu d i e s e r Frage zu sprechen. Die M e l d u n g d e r L e i p z i g e r N e u e s t e n N a c h r i c h t e n soll bis dahin n i c h t etwa exzerpiert werden. s. a. ZSg. 101/5/55/Nr. 1127 v. 20. Februar ZSg. 110/1/99 v. 12. J u l i 1935 ZSg. 102/1/46 (4) v. 13. J u l i 1935
1935
Die Einziehung zu m i l i t ä r i s c h e n Ü b u n g e n V e r g ü t u n g e n und U r l a u b s r e g e l u n g e n (Drahtmeldung u n s e r e r B e r l i n e r S c h r i f t l e i t u n g ) ... W ä h r e n d alle s t a a t l i c h e n B e t r i e b e ihren B e a m t e n , A n g e s t e l l t e n und A r b e i t e r n für d i e Zeit d e r E i n z i e h u n g zu m i l i t ä r i s c h e n Übungen das A r b e i t s e n t g e l t w e i t e r zahlen, ist ein f i n a n z i e l l e r Zuschuß für viele p r i v a t e U n t e r n e h m u n g e n und s e l b s t ä n d i g e Berufe d u r c h d e n Staat g e s i c h e r t . ... Es ist s e l b s t v e r s t ä n d l i c h , daß für d i e W e h r p f l i c h t i g e n aus freien Berufen, die w i r t s c h a f t l i c h voll gesichert sind, solche U n t e r s t ü t z u n g e n n i c h t in Frage k o m men. ... L N N , Nr. 192 v. 11. J u l i 1935, S. 3
B e s t e l l u n g e n aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/6/13/Nr.
1452
13.7.35. 13. J u l i
1935
Es w i r d n o c h e i n m a l m i t N a c h d r u c k an das V e r b o t e r i n n e r t ,
über
die M a s s n a h m e n d e r E x p o r t f ö r d e r u n g , die v o n R e g i e r u n g s s e i t e v o n Seite der g e w e r b l i c h e n W i r t s c h a f t u n t e r n o m m e n w e r d e n , zu v e r ö f f e n t l i c h e n ,
a u c h d a n n nicht, wenn sich d i e s e
oder
nichts
Massnahmen
in R u n d s c h r e i b e n o d e r ä h n l i c h e n E r l a s s e n w i d e r s p i e g e l n . Es ist untersagt, R u n d s c h r e i b e n der R e i c h s s t e l l e für tung ^ ,
Devisenbewirtschaf-
der G o l d d i s k o n t b a n k usw. zu bringen.
D s. a. ZSg. 102/1/40 (5) v. 3. A p r i l 1935 s. a. ZSg. 102/1/46 (1) v. 13. J u l i 1935: ... (Ein solches R u n d schreiben der G o l d d i s k o n t b a n k h a t t e ich g e s t e r n z u n a e c h s t fuer u n b e d e n k l i c h g e h a l t e n . Es steht h e u t e a u c h im Blatt. Die Feststellung in d e r P r e s s e k o n f e r e n z ist zum T e i l auf d i e s e M e l d u ( ( n g ) ) zurueckzufuehren. F a c k l e r ) M a x i m Fackler (1904 ) w a r M i t g l i e d der B e r l i n e r R e d a k t i o n der FZ, nachdem er ein J u r a - S t u d i u m a b s o l v i e r t h a t t e . Später ar-
13.07.1935
- 428 -
beitete er in der Z e n t r a l r e d a k t i o n und als K o r r e s p o n d e n t in W a r schau und Rom. N a c h d e m K r i e g w a r er zunächst b e i der " B a d i s c h e n Z e i t u n g " (Freiburg), dann b e i der "Süddeutschen Z e i t u n g " (München) tätig. s. a. ZSg. 101/6/1/Nr. 1425 v. 1. Juli 1935 ZSg. 101/6/28/Nr. 1483 v. 25. Juli 1935 ZSg. 101/6/47/Nr. 1526 v. 7. A u g u s t 1935 Zusatzausfuhr - G ü l t i g k e i t s d a u e r der v e r b i n d l i c h e n Z u s a g e n Die G o l d d i s k o n t b a n k h a t m i t g e t e i l t : "Wie bekannt sein w i r d , h a t sich mit W i r k u n g v o m 1. J u l i d. J. eine N e u r e g e l u n g des A u s f u h r f ö r d e r u n g s v e r f a h r e n s als e r f o r d e r l i c h erwiesen. A n d i e Stelle d e r G e n e h m i g u n g e n d u r c h D e v i s e n s t e l l e n sind v o n d i e s e m Z e i t p u n k t a b P r ü f u n g e n d u r c h d i e für d e n B e r e i c h der v e r s c h i e d e n e n W i r t s c h a f t s g r u p p e n e i n g e r i c h t e t e n P r ü f u n g s s t e l l e n getreten. ..." FZ, Nr. 353 v. 13. J u l i 1935, S. 3
ZSg. 101/6/13/Nr.
1453
13. J u l i
A r t i k e l des f r ü h e r e n P o s t b e r a t e r s der a f g h a n i s c h e n
1935 Regierung
E u g e n Bonatz sollen nicht v e r ö f f e n t l i c h t werden. H e r r Bonatz eine dunkle
ist
Persönlichkeit.
s. a. ZSg. 101/7/67/Nr. 90 v. 28. Januar
1936
ZSg. 101/6/13/Nr. 1454
13. J u l i
1935
Die g e s e l l s c h a f t l i c h e n V e r a n s t a l t u n g e n w ä h r e n d des B e s u c h s der englischen F r o n t k ä m p f e r in D e u t s c h l a n d sind zur
Berichterstattung
freigegeben. N i c h t frei d a g e g e n ist der Inhalt d e r B e r a t u n g e n Besprechungen, die in Berlin, M ü n c h e n und H a m b u r g
v i e l m e h r tragen d i e s e B e s p r e c h u n g e n absolut v e r t r a u l i c h e n
Charak-
ter. s. a. ZSg. 102/1/50 (1) v. 12. J u l i (1935) [1937] ZSg. 101/6/8/Nr. 1443 v. 9. Juli 1935 ZSg. 101/6/18/Nr. 1460 v. 18. Juli 1935 Die englischen G ä s t e am E h r e n m a l Feierliche K r a n z n i e d e r l e g u n g - V o r b e i m a r s c h d e u t s c h e r HHN, Nr. 194 v. 15. J u l i 1935, S. 1 Die englischen F r o n t k ä m p f e r heute in Hamburg HHN, Nr. 195 v. 16. J u l i 1 9 3 5 , S. 1 - 2
und
stattfinden,
Verbände
429
13.07.1935
Kameraden D e n englischen F r o n t k ä m p f e r n zum G r u ß ! ebd., S. 1
ZSg. 101/6/13/Nr. W i e erinnerlich,
13. J u l i
1455
1935
ist eine D e b a t t e über d e n sogenannten V o l k s w a g e n
n i c h t erlaubt. Es ist Sorge d a f ü r g e t r o f f e n worden, dass a u c h in d e n G e s c h ä f t s b e r i c h t e n der A u t o f i r m e n das Problem des V o l k s w a g e n s n i c h t mehr erörtert wird. s. a. ZSg. 102/1/46 (2) v. 13. J u l i 1935 ZSg. 101/5/177/Nr. 1361 v. 31. Mai 1935 ZSg. 101/6/65/Nr. 1579 v. 22. A u g u s t 1935 Ein erfolgreiches Jahr der A u t o Union. Fast V e r d o p p e l l u n g des W a g e n a b s a t z e s - A u c h W e r t z a h l e n g e s t i e g e n - Hohe A n l a g e a b s c h r e i b u n g e n HHN, Nr. 195 v. 16. J u l i 1935, S. 10 ((ohne V W ) )
ZSg. 101/6/13/Nr.
1456
13. J u l i
1935
Die g e s t r i g e A n w e i s u n g über d i e V e r ö f f e n t l i c h u n g v o n
Korporations-
a n g e l e g e n h e i t e n b l e i b t n a c h w i e vor in v o l l e m U m f a n g e a u f r e c h t
er-
h a l t e n . Ueber d i e ganze K o r p o r a t i o n s f r a g e w i r d in d e r n ä c h s t e n W o c h e , wie uns h e u t e v e r t r a u l i c h m i t g e t e i l t wurde, eine
endgülti-
ge R e g e l u n g g e t r o f f e n w e r d e n ! G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hbg. Bresl. Chemn.
telef. II tl
s. a. ZSg. 102/1/46 (3) v. 13. J u l i 1935: Zu d e r g e s t r i g e n M e l d u n g der " K o e l n i s c h e n Z e i t u n g " , d a s s die M e l d e f r i s t für die K o r p o r a t i o n e n d u r c h A n o r d n u n g H i t l e r s v e r l a e n g e r t w o r d e n sei, w u r d e h e u t e n o c h einmal a u s d r u e c k l i c h festgestellt, dass die P r e s s e s i c h e r l i c h nicht b e r e c h t i g t g e w e s e n sei, eine M e l d u n g zu b r i n g e n , d i e sich auf eine p e r s o e n l i c h e A n o r d n u n g d e s F u e h r e r s u n d R e i c h s k a n z l e r s b e z o g e n h a b e . Es g e h o e r e zu d e n p r i m i t i v s t e n R e g e l n , zu u n t e r s c h e i d e n , o b solche A n o r d n u n g e n a m t l i c h b e k a n n t g e g e b e n w e r d e n oder nicht. W e n n eine K o r p o r a t i o n irgendein S c h r e i b e n d i e s e r A r t e r h a l t e n habe, so k o e n n e sie d a m i t n o c h lange n i c h t zu e i n e r Z e i t u n g g e h e n u n d es a b d r u c k e n lassen. Bei d e m e r w a e h n t e n S c h r e i b e n h a n d e l t es s i c h um eine p e r s o e n l i c h e A e u s s e r u n g H i t l e r s . V e r -
13.07.1935
- 430 -
t r a u l i c h w u r d e n o c h bemerkt, dass d e r Streit in w e n i g e n T a g e n b e e n d i g t sein duerfte. s. a. ZSg. 101/6/14/Nr. 1451 v. 12. J u l i 1935 ZSg. 101/6/26/Nr. 1478 v. 23. J u l i 1935 A m 15. J u l i 1935 fand bei H i t l e r eine Unterredung zur F r a g e der U n t e r o r d n u n g der K o r p o r a t i o n e n u n t e r d e n NSDStB statt, d i e k e i n e e i n d e u t i g e Klärung brachte. D a z u u n d zum Ende der K o r p o r a t i o n e n a b S e p t e m b e r 1935 vgl. A. F a u s t , Der N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e D e u t s c h e Studentenbund. Studenten u n d N a t i o n a l s o z i a l i s m u s in d e r W e i m a r e r R e p u b l i k , Bd. 2, D ü s s e l d o r f 1973, S. 131f.
ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 6
(4)
13.
Juli
W i r h a b e n Ihnen g e s t e r n einen A u s z u g aus d e m
1935
Reichsjugendpresse-
d i e n s t zugeschickt, der sich m i t d e r F r a g e der V e r g u e t u n g
usw.
f u e r P e r s o n e n befasst, die M i l i t a e r d i e n s t leisten. A n s i c h w o l l t e das K r i e g s m i n i s t e r i u m heute e t w a s a u t h e n t i s c h e s z u d i e s e r s a g e n , d i e M i t t e i l u n g ist a b e r auf die naechste W o c h e w o r d e n . U n t e r d i e s e n U m s t a e n d e n d u e r f t e es nicht
Fr((age))
verschoben
zweckmaessig
sein, die b r i e f l i c h uebersandte M e l d u n g abzudrucken. Es w u r d e n a e m l i c h g e s a g t , dass die t a t s a e c h l i c h e n G r u n d l a g e n auf d e n e n sie b e r u h t , d u r c h die zu erwartende D a r l e g u n g des
Kriegsministeriums
als u e b e r h o l t e r s c h e i n e n w e r d e n .
s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 0 ( 3 ) v. 12. Juli ( 1 9 3 5 )
ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 6
(5)
13.
[1937J
Juli
1935
G e b e t e n w u r d e , wenn moeglich, in d e n S o n n t a g s b l a e t t e r n n o c h einm a l in d e m Sinn auf die Rede des e n g l i s c h e n A u s s e n m i n i s t e r s
ein-
z u g e h e n , als man die p r a k t i s c h e n V o r s c h l a e g e Hitlers in s e i n e n P u n k t e n aufgreife, auf die d i e v e r a n t w o r t l i c h e n
n o c h n i c h t g e a n t w o r t e t haetten, u n d a n d e r e r s e i t s die
Problematik
d e r K o l l e k t i v i t a e t darlege. Als K o l l e k t i v a n g e l e g e n h e i t e n
seien
zu b e t r a c h t e n : der N e u n - M a e c h t e v e r t r a g ueber C h i n a der 2) italienisch-abessinische Vertrag von 1906 , der L o c a r n o p a k t d e r u. a. d u r c h das f r a n z o e s i s c h - s o w j e t r u s s i s c h e K n a c k s e r l i t t e n habe, und a u c h d a s
Memelstatut
13
Staatsmaenner
Buendnis ^
3)
,
einen
- 431 s. a. ZSg. 102/1/45 (1) v. 12. J u l i
13./15.07.1935 1935
^ B o x e r p r o t o k o l l v o n 1901. Der B o x e r a u f s t a n d richtete sich g e g e n die A n s i e d l u n g d e r Interessen a u s l ä n d i s c h e r M ä c h t e in China. Er wurde d u r c h ein E x p e d i t i o n s korps d e r G r o ß m ä c h t e n i e d e r g e s c h l a g e n . Das B o x e r p r o t o k o l l regelte die Zahlungen, die C h i n a v o n d e n b e t e i l i g t e n L ä n d e r n a u f e r l e g t wurden. 2)
Italien bekam v o n F r a n k r e i c h und G r o ß b r i t a n n i e n die Z u s a g e , das G e b i e t zwischen der i t a l i e n i s c h - a b e s s i n i s c h e n G r e n z e und A d d i s A b e b a als italienisches I n t e r e s s e n g e b i e t zu r e s p e k t i e r e n . 1925, vgl. ZSg. 101/1/102 v. 19. September ^
vgl. ZSg. 102/1/65 (1) v. 4. Mai
1933
1935
Das M e m e l s t a t u t w a r ein T e i l der M e m e l k o n v e n t i o n vom 8. M a i 1924. Es sollte die A u t o n o m i e d e s M e m e l g e b i e t s u n t e r der Souveränität L i t a u e n s g e w ä h r l e i s t e n . Britischer Realismus In drei F r a g e n k o m p l e x e n FZ, Nr. 355 v. 14. J u l i 1935, S. 1
B e s t e l l u n g aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/6/15/Nr.
1457
15.7.1935. 15. J u l i
1935
Für d i e B e h a n d l u n g des e n g l i s c h e n F r o n t k ä m p f e r b e s u c h e s
in D e u t s c h -
land w i r d im e i n z e l n e n n o c h folgendes bestimmt: Es sollen k e i n e N a m e n v o n a u s l ä n d i s c h e n P e r s o n e n , die bei dem E m p f a n g
anwesend
sind, g e n a n n t w e r d e n , s o n d e r n n u r die V e r b ä n d e selbst. F e r n e r len k e i n e Interviews v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n und s c h l i e s s l i c h
sol-
sollen
p r i v a t e A u f n a h m e n der B i l d s t e l l e des P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s
vorge-
legt w e r d e n zur P r ü f u n g . Die v o n d e n g r o s s e n P h o t o a n s t a l t e n
ge-
l i e f e r t e n Bilder, M a t e r n usw. sind geprüft, so d a s s d a keine Schwierigkeiten
bestehen.
s. a. ZSg. 102/1/26 (1) v. 15. J u l i 1935 ZSg. 101/6/13/Nr. 1454 v. 13. J u l i 1935
15.07.1935
- 432 -
Britische Frontkämpfer nach Berlin zurückgekehrt Kranzniederlegung - Ohlsdorf - Besuch auf dem "Hein Godewind" HHN, Nr. 197 v. 18. Juli 1935, S. 5 ((m. Bild))
ZSg. 101/6/15/Nr. 1458
15. Juli 1935
Aus gegebenem Anlass wird daran erinnert, dass das Problem der Währungsabwertung in Deutschland mit keiner Silbe, auch nicht in Nebensätzen, erörtert wird. Die vielfachen amtlichen Mitteilungen bedeuteten schon eine glatte Absage der Währungsabwertung. An dieser Stellungnahme hat sich nichts geändert. Gegen verschiedene Schriftleiter, die sich um diese Anweisung nicht kümmerten, wurden bereits Strafverfahren
eingeleitet.
s. a. ZSg. 102/1/26 (3) v. 15. Juli 1935: ... In einem Fall sei gegen den verantwortlichen Schriftleiter mit aller Schaerfe eingeschritten worden. ... ((Gemeint ist Walter Schwerdtfeger, vgl. ZSg. 101/6/29 v. 25. Juli 1935)) s. a. ZSg. 101/4/122/Nr. 765 v. 25. September 1934 ZSg. 101/6/138/Nr. 1711 v. 10. Oktober 1935 Deutsche Exportförderung T7~. Beachtung verdient aber, daß bei verschiedenen Verhandlungen zwischen ausländischen und deutschen Regierungsstellen in der letzten Zeit von ausländischer Seite betont wurde, daß das neue Exportförderungsverfahren immer noch einer generellen Devalvation in Deutschland vorzuziehen sei, da man glaubt, daß die deutsche Exportkonkurrenz auf diese Art wenigstens nicht so allgemein sei und nach Bedarf reguliert werden könne. NZZ, Nr. 1272 v. 21. Juli 1935, S. 3
ZSg. 101/6/15/Nr. 1459
15. Juli 1935
Der Präsident des Reichsgesundheitsamtes ^
bittet, in der Oeffent-
lichkeit nicht das sogenannte Demeterbrot zu diskutieren. Es wird gegenwärtig noch geprüft, inwieweit das Demeterbrot bessere Qualität als das normale Roggenbrot darstellt. Gesehen: K., D., Fa.
Hamburg
brief 1.
Breslau
"
Chemnitz
"
1 ) - Prof. Dr. Hans Reiter (1881 ) s. a. ZSg. 102/1/26 (5) v. 15. Juli 1935
- 433 -
15./16.07.1935
D e m e t e r b r o t ist eine W a r e n b e z e i c h n u n g , die nur e r l a u b t ist für Brot, das aus b i o l o g i s c h - d y n a m i s c h a n g e b a u t e n Zutaten g e b a c k e n wird. Dabei m ü s s e n sowohl beim A n b a u der R ö h s t o f f e als a u c h bei d e r H e r s t e l l u n g bestimmte, v o m D e m e t e r - B u n d aufgestellte Richtlinien eingehalten werden. Die A n b a u w e i s e geht zurück auf die von R u d o l f Steiner g e g r ü n d e t e a n t h r o p o s o p h i s c h e W e l t a n s c h a u u n g . 1935 w u r d e die B e t ä t i g u n g der A n t h r o p o s o p h e n im D e u t s c h e n R e i c h v e r b o ten.
ZSg. 102/1/26
(2)
15. J u l i
1935
E i n Berliner Blatt habe g e s t e r n in einem A r t i k e l den A u s d r u c k geb r a u c h t , "Herr Hitler". D a z u w e r d e festgestellt, dass diese BeZeichnung n u n e n d g u e l t i g
vermieden werden muesse.
ZSg. 102/1/26 (4)
15. J u l i
1935
E i n Berliner B l a t t h a b e g e s t e r n eine Notiz g e b r a c h t "Der J o u r n a l i s t auf einer Briefmarke". W i e das
erste
Reichspostministerium
d a z u mitteilt, soll es sich um eine luxemburgische
Wohlfahrts-
m a r k e n s e r i e h a n d e l n , deren E i n n a h m e n zu g u n s t e n der d e u t s c h e n E m i g r a n t e n v e r w e n d e t wird. A l s o V o r s i c h t .
ZSg. 102/1/42
(1)
16. J u l i
1935
M i t R u e c k s i c h t auf einen A r t i k e l in einer Berliner Zeitung zum T h e m a "Der g e r e c h t e L o h n " w u r d e d a r a n erinnert, d a s s dieses T h e m a frueher einmal als u n e r w u e n s c h t e s
zur B e h a n d l u n g in der Presse be-
z e i c h n e t wurde. s. a. ZSg. 101/5/142/Nr. 1294 v. 7. M a i 1935 ZSg. 101/6/31/Nr. 1489 v. 26. J u l i 1935 E r f o l g e der M e n g e n k o n j u n k t u r Das v o r n e h m s t e Ziel der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n W i r t s c h a f t s p o l i t i k w a r v o n Beginn an, die A r b e i t s l o s i g k e i t zu beseitigen. Die Erreic h u n g dieses Zieles war nur m ö g l i c h d u r c h F e s t h a l t e n des Preisu n d L o h n s t a n d e s . W i e d e r h o l t ist es v o n V e r a n t w o r t l i c h e n des neuen S t a a t e s a u s g e s p r o c h e n w o r d e n , daß die g e g e n w ä r t i g e n , aus der Krise
16./17.07.1935
- 434 -
ü b e r n o m m e n e n L o h n s ä t z e n i c h t als b e f r i e d i g e n d a n g e s e h e n w e r d e n können, daß man j e d o c h erst dann zu einer E r h ö h u n g s c h r e i t e n kann, w e n n die A r b e i t s l o s i g k e i t b e s e i t i g t w o r d e n ist. V o n der E i n s i c h t des d e u t s c h e n A r b e i t e r s w u r d e gefordert, die E r r e i c h u n g des Zieles der A r b e i t s s c h l a c h t d u r c h v o r l ä u f i g e n V e r z i c h t auf h ö h e r e Löhne zu u n t e r s t ü t z e n . ... D e u t s c h e W i r t s c h a f t s - Z e i t u n g , 32. Jg. (1935), Nr. 30 v. 25. J u l i 1935, S. 705-707
ZSg. 102/1/42 (2)
16. J u l i
1935
D i e Β. Z. v o n h e u t e h a t e i n Bild mit d e m v o r e i n i g e n T a g e n a b g e s t u e r z t e n h o l l a e n d i s c h e n F l u g z e u g . Das L u f t f a h r t m i n i s t e r i u m
gab
d a z u die A n w e i s u n g , im Interesse der Foerderung d e r L u f t f a h r t solche Bilder n i c h t zu bringen. D a d i e s e A n w e i s u n g aber etwas w e i t g e h t , w i r d die P r e s s e a b t e i l u n g m i t d e m L u f t f a h r t m i n i s t e r i u m e i n m a l darueber
noch
sprechen.
B i l d m. U n t e r s c h r i f t : E r s c h ü t t e r n d e r A n b l i c k d e r T r ü m m e r des abg e s t ü r z t e n h o l l ä n d i s c h e n F l u g z e u g s in der Nähe des F l u g p l a t z e s S c h i p h o l . Sechs P e r s o n e n fanden bei d e r K a t a s t r o p h e d e n Tod, v i e r z e h n wurden v e r l e t z t . BZ am Mittag, Nr. 169 v. 16. J u l i 1935, 1. Beiblatt Bei dem Flugzeug h a n d e l t e es sich um eine in D e u t s c h l a n d g e b a u t e Fokker-Maschine.
ZSg. 101/6/16
17. (Juli)
1935
DNB-Rundruf. Bei B e r i c h t e n ü b e r d e n Stuttgarter D e v i s e n s c h i e b e r p r o z e s s der französische V i z e k o n s u l Brun nicht genannt
soll
werden
Die N o t i z über R e o r g a n i s a t i o n e n der V e r w a l t u n g e n v o n H a p a g
und
L l o y d ist frühestens in den Donnerstag Morgen A u s g a b e n im v o l l e n 2) W o r t l a u t und ohne jegliche K o m m e n t i e r u n g zu b r i n g e n . K., D., Fa.
Hbg.
briefl.
Breslau
"
Chemnitz
"
- 435 -
17./18.07.1935
D e v i s e n s c h i e b u n g e n im K u r i e r g e p ä c k Mit einem Fall v o n D e v i s e n s c h i e b u n g e n , die unter B e n ü t z u n g des Kuriergepäcks a u s w ä r t i g e r d i p l o m a t i s c h e r bzw. k o n s u l a r i s c h e r Vertreter d u r c h g e f ü h r t w o r d e n sind, h a t t e sich in d e n letzten Tagen, unserer Kenntnis n a c h zum erstenmal in D e u t s c h l a n d , das Stuttgarter S c h ö f f e n g e r i c h t zu befassen. W e g e n m e h r f a c h e r D e v i s e n v e r g e h e n w a r e n zwei A n g e s t e l l t e d e s f r a n z ö s i s c h e n Konsulats in Stuttgart angeklagt, ferner zwei aus d e m Elsaß g e b ü r t i g e Frauen, für die Kapital ins A u s l a n d g e b r a c h t w o r d e n war. ... Zum Schluß wurde besonders h e r v o r g e h o b e n , es könne keine R e d e d a v o n sein, d a ß das französische K o n s u l a t in Stuttgart als solches m i t den S c h i e b u n gen etwas zu tun habe; a u c h scheiden die P e r s o n d e s L e i t e r s des K o n s u l a t s und die des g e g e n w ä r t i g e n V i z e k o n s u l s für jeden V e r dacht in dieser R i c h t u n g v o l l k o m m e n aus. Schwäbischer Merkur, Nr. 165 v. 18. J u l i 1935, S. 6 s. a. ZSg. 101/6/5/Nr. 1436 v. 6. J u l i
1935
R e o r g a n i s a t i o n bei H a p a g und L l o y d Kreuz-Z, Nr. 167 v. 19. J u l i 1935, S. 12
ZSg. 101/6/18/Nr. 1460 DNB-Rundruf
18. Juli
1935
18.7.1935.
Ueber die h e u t i g e n V e r a n s t a l t u n g e n a n l ä s s l i c h des Besuchs d e r englischen F r o n t k ä m p f e r ist nur der D N B - T e x t zu v e r ö f f e n t l i c h e n . Gesehen: K., D., Fa.
s. a. ZSg. 101/6/13/Nr.
Hamburg
brfl.
Breslau
telef.
Chemnitz
brfl.
1454 v. 13. J u l i
1935
Die B r i t i s h L e g i o n lädt d e u t s c h e F r o n t k ä m p f e r ein A u s s p r a c h e ü b e r die A u s g e s t a l t u n g der B e z i e h u n g e n ... Der Führer des K y f f h ä u s e r b u n d e s , O b e r s t a. D. R e i n h a r d , hatte am D o n n e r s t a g N a c h m i t t a g die V e r t r e t e r der B r i t i s h L e g i o n zu einem F r ü h s t ü c k im H o t e l E s p l a n a d e e i n g e l a d e n . Z a h l r e i c h e V e r t r e t e r der d e u t s c h e n F r o n t k ä m p f e r v e r b ä n d e h a t t e n d e r E i n l a d u n g gleichfalls Folge geleistet. ... HHN, Nr. 198 v. 19. J u l i 1935, S. 2 N a c h Darstellung d e r S c h w e i z e r N Z Z kam das T r e f f e n mit d e n V e r t r e tern des ehemaligen " S t a h l h e l m " n i c h t zustande, w e i l zum selben Z e i t p u n k t kurzfristig eine o f f i z i e l l e E i n l a d u n g G ö r i n g s ausgesprochen wurde, der die b r i t i s c h e n F r o n t k ä m p f e r n a c h k a m e n , vgl. NZZ, Nr. 1248 v. 17. J u l i 1935, S. 2.
18./19.07.1935
- 436 -
Die britischen F r o n t k ä m p f e r in D e u t s c h l a n d Die A b o r d n u n g d e r B r i t i s c h e n L e g i o n , die g e g e n w ä r t i g d u r c h D e u t s c h land reist, um m i t d e n v e r s c h i e d e n e n F r o n t k ä m p f e r v e r b ä n d e n die F ü h l u n g aufzunehmen, hat s i c h n a c h d e n hier v o r l i e g e n d e n B e r i c h t e n eine Beschneidung des sorgfältig ausgearbeiteten P r o g r a m m s g e f a l len lassen müssen. Es ist ihr bis jetzt nicht gelungen, mit d e n V e r t r e t e r n des " S t a h l h e l m s " in V e r b i n d u n g zu treten, o b w o h l eine Z u s a m m e n k u n f t am Berliner Sitz a n g e s e t z t w o r d e n war. ... NZZ, Nr. 1264 v. 19. Juli 1935, S. 2
B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/6/17/Nr. 1461
19.7.1935. 19. Juli
1935
Es w i r d verboten, irgend w e l c h e V e r ö f f e n t l i c h u n g e n über d e n Ferns e h s o n d e r z u g der R e i c h s p o s t , d e r gegenwärtig im B r o c k e n g e b i e t
ar-
b e i t e t , vorzunehmen. Das g i l t a u c h für Bilder. s. a. ZSg. 102/1/51 (3) v. 19. J u l i 1935: Die R e i c h s p o s t bittet, u e b e r den fahrbaren F e r n s e h s e n d e r , der dieser Tage n a c h d e m Harz a b g e f a h r e n ist, v o r l a e u f i g u e b e r h a u p t nichts zu v e r o e f f e n t l i c h e n , a u c h keine T a t s a c h e n b e r i c h t e aus dem Harz, s. a. ZSg. 101/5/135/Nr. 1279 v. 30. A p r i l 1935 ZSg. 102/1/62 (2) v. 19. Oktober 1935 Die V o r b e r e i t u n g des d e u t s c h e n F e r n s e h - S e n d e n e t z e s A u f d e r Jahrestaigung des V e r b a n d e s deutscher E l e k t r o t e c h n i k e r in H a m b u r g wurde d e r t e c h n i s c h e n W e l t und damit der Ö f f e n t l i c h k e i t d i e großartige f a h r b a r e U l t r a k u r z w e l l e n - S e n d e a n l a g e v o r g e f ü h r t , d i e in w e n i g e n W o c h e n zum B r o c k e n starten w i r d und dann w e i t e r n a c h e i n a n d e r in ganz D e u t s c h l a n d eingesetzt w e r d e n soll, um d i e g ü n s t i g s t e n Standorte für d i e d e u t s c h e n F e r n s e h s e n d e r zu ermitteln. Die Sendung, 12. Jg. (1935), N r . 28 v. 5. J u l i 1935, S. 482 F e r n s e h - V e r s u c h e auf dem B r o c k e n D e r fahrbare F e r n s e h s e n d e r ist d i e s e r Tage auf dem B r o c k e n einget r o f f e n und wird nun auf d i e s e m h ö c h s t e n Berg N o r d d e u t s c h l a n d s d i e g e p l a n t e n R e i c h w e i t e n v e r s u c h e aufnehmen. Die Sendung, 12. Jg. (1935), Nr. 31 v. 26. J u l i 1935, S. 560 Z u d e n technischen Details des e r s t e n fahrbaren F e r n s e h s e n d e r s , d e r ab 17. Juli auf d e m B r o c k e n arbeitete, s. G. G o e b e l , Das Ferns e h e n in D e u t s c h l a n d bis z u m J a h r e 1945. In: A r c h i v für das P o s t u n d Fernmeldewesen, 5. Jg. (1953), Nr. 5 v. A u g u s t 1953, S. 259393, bes. S. 312.
- 437 -
19.07.1935
ZSg. 101/6/17/Nr. 1462
19. Juli
1935
Es ist verboten, das P r o b l e m der T r e i b s t o f f v e r s o r g u n g auf den R e i c h s a u t o b a h n e n zu erörtern. s. a. ZSg. 102/1/51 (2) v. 19. J u l i 1935: G e n e r a l i n s p e k t o r T o d t b i t t e t die Presse, k e i n e r l e i Berichte, A r t i k e l oder N o t i z e n u e b e r die T r e i b s t o f f v e r s o r g u n g der R e i c h s a u t o b a h n e n zu b r i n g e n . ... s. a. ZSg. 101/6/38/Nr. 1508 v. 1. A u g u s t 1935 Zur p r e k ä r e n d e u t s c h e n T r e i b s t o f f s i t u a t i o n im J a h r e 1935 vgl. W. B i r k e n f e l d , Der s y n t h e t i s c h e T r e i b s t o f f 1933 - 1945, G ö t t i n g e n u. a. 1964, S. 54ff.
ZSg. 101/6/17/Nr. 1463
19. Juli
1935
Es w i r d gebeten, eine D N B M e l d u n g gut zu bringen, in der e n t g e g e n g e t r e t e n wird, dass R e i s e n v o n A u s l ä n d e r n n a c h w e g e n der D e v i s e n s c h w i e r i g k e i t e n u n d u r c h f ü h r b a r G e s e h e n : D., Κ., Fa.
s. a. ZSg. 102/1/37
Hamburg
Gerüchten
Deutschland
seien.
briefl.
Breslau
"
Chemnitz
"
(8) v. 24. J u l i
1935
Die d e u t s c h e n D e v i s e n v o r s c h r i f t e n für d e n R e i s e v e r k e h r n a c h D e u t s c h land Es sind v e r s c h i e d e n t l i c h G e r ü c h t e v e r b r e i t e t , daß A u s l ä n d e r s i c h bei R e i s e n n a c h D e u t s c h l a n d d u r c h Unkenntnis der d e u t s c h e n D e v i s e n v o r s c h r i f t e n leicht eines D e v i s e n v e r g e h e n s schuldig m a c h e n k ö n n t e n . D a g e g e n ist f e s t z u s t e l l e n , d a ß die n a c h D e u t s c h l a n d r e i s e n d e n A u s länder lediglich f o l g e n d e zwei B e s t i m m u n g e n z u b e a c h t e n haben: 1. W e r die bei der E i n r e i s e n a c h D e u t s c h l a n d m i t g e f ü h r t e n in- oder a u s l ä n d i s c h e n Z a h l u n g s m i t t e l bei der W i e d e r a u s r e i s e u n g e h i n d e r t w i e d e r m i t n e h m e n will, läßt s i c h bei der E i n r e i s e v o n der d e u t s c h e n Z o l l s t e l l e eine "Grenzbescheinigung'' ausstellen, in d e r die m i t g e - ~ führten Z a h l u n g s m i t t e l v e r m e r k t w e r d e n . Diese Z a h l u n g s m i t t e l k ö n n e n ohne G e n e h m i g u n g w i e d e r ins A u s l a n d v e r b r a c h t w e r d e n . ... HHN, Nr. 199 v. 20. J u l i 1935, S. 1
19.07.1935 ZSg.
- 438 -
101/6/19/Nr. 1464
DNB-Rundruf.
19. J u l i
1935
19.7.1935.
Bei allen V o r g ä n g e n , die d e n S t a h l h e l m betreffen, ist d i e Presse bis auf weiteres angewiesen, keine anderen M e l d u n g e n als die, die ü b e r DNB kommen, zu v e r ö f f e n t l i c h e n . G e s e h e n : D., Κ., Fa.
Hamburg
briefl.
Breslau
telef. 6.55
Chemnitz
briefl.
s. a. ZSg. 101/6/20/Nr. 1466 v. 20. J u l i 1935 N a c h der U m b e n e n n u n g in " N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e r D e u t s c h e r F r o n t k ä m p f e r b u n d " (NSDFB) wurde die g e s a m t e O r g a n i s a t i o n am 7. N o v e m ber 1935 aufgelöst. A m 19. J u l i w u r d e der " S t a h l h e l m " in T h ü r i n gen v e r b o t e n und in Schlesien a u f g e l ö s t , vgl. H H N , Nr. 199 v. 20. J u l i 1935, S. 2. aber: U n t e r r e d u n g mit d e m R e i c h s a r b e i t s m i n i s t e r S e l d t e zum großen S o l d a t e n b u n d K r e u z - Z , Nr. A 168 ν. 20. J u l i 1935, S. 1-2 In d i e s e m G e s p r ä c h u n t e r s t r i c h Seldte die Ä h n l i c h k e i t e n zwischen N S - B e w e g u n g und der " S t a h l h e l m " - T r a d i t i o n : "Die F ü h r e r s c h a f t A d o l f Hitlers b r a c h t e auch d e n Z i e l e n des S t a h l h e l m E r f ü l l u n g . N u n m e h r brauchte s i c h der Kampf des S t a h l h e l m n i c h t m e h r g e g e n die S c h ä d e n und Schädlinge d e r S y s t e m z e i t zu richten. Der B u n d k o n n t e sich der aufbauenden A r b e i t A d o l f Hitlers u n d seinem neuen R e i c h restlos zur V e r f ü g u n g stellen. ..."
ZSg.
102/1/51 (1)
19. J u l i
1935
Z u d e m Wechsel im Berliner P o l i z e i p r a e s i d i u m w u r d e n o c h bemerkt, d a s s H e r r n von L e v e t z o w der Dank fuer seine A r b e i t in d e n
letzten
zwei J a h r e n in B e r l i n a u s g e s p r o c h e n w e r d e n k o e n n e . Z u Ihrer v e r t r a u l i c h e n Information: Die in d e m K o m m u n i q u 4 e r w a e h n t e
Besprechung
f a n d nicht in B e r l i n statt, sondern in H e i l i g e n d a m m s. a. ZSg. 110/1/102 v. 19. J u l i 1935: ... O f f e n b a r b e s t a n d schon seit längerer Zeit d i e Absicht, ihn d u r c h eine jüngere K r a f t zu e r s e t z e n . Einige Zeit h i n d u r c h e r h i e l t sich sogar h a r t n ä c k i g das G e r ü c h t , dass J u l i u s Streicher P o l i z e i p r ä s i d e n t w e r d e n w ü r d e .
- 439 -
19.07.1935
L e v e t z o w wird n u n zum V o r w u r f gemacht, dass er dem p r o v o z i e r e n d e n A u f t r e t e n der J u d e n s c h a f t g e g e n ü b e r ein zu n a c h g i e b i g e s V e r h a l t e n an den Tag gelegt h a t . Es ist richtig, dass die J u d e n in Berlin seit geraumer Z e i t w i e d e r r e i c h l i c h anmessend a u f t r e t e n . ... Helldorfs Berufung w i r d n u n a l l g e m e i n als eine V e r s c h ä r f u n g des Kurses der Berliner J u d e n s c h a f t g e g e n ü b e r ausgelegt, ... s. a. ZSg. 102/1/51
(5) v. 19. Juli
1935
^ H e i l i g e n d a m m : G e m e i n d e in M e c k l e n b u r g , das ä l t e s t e Ostseebaa
deutsche
M a g n u s von L e v e t z o w (1871 - 1939), K o n t e r a d m i r a l a. D., P o l i z e i p r ä s i d e n t von Berlin, 1932 - 1933 MdR (NSDAP). W e g e n U n t e r s t ü t z u n g des K a p p - P u t s c h e s aus d e r M a r i n e v e r a b s c h i e d e t . A m 19. J u l i 1935 w u r d e v o n L e v e t z o w d u r c h Wolf H e i n r i c h Graf Helldorf (1896 - 1944), d e n P o l i z e i p r ä s i d e n t e n von P o t s d a m abgelöst. Er ging u n v e r z ü g l i c h g e g e n die j ü d i s c h e n G e s c h ä f t s l e u t e in Berlin vor. W e c h s e l in der L e i t u n g des B e r l i n e r P o l i z e i p r ä s i d i u m s TTI "Der Reichs- u n d P r e u ß i s c h e M i n i s t e r des Innern hat bis zur e n d g ü l t i g e n G e n e h m i g u n g d u r c h d e n Führer u n d R e i c h s k a n z l e r d e n P o l i z e i p r ä s i d e n t e n v o n L e v e t z o w v o n seinen D i e n s t g e s c h ä f t e n entb u n d e n und mit ihrer v o r l ä u f i g e n W a h r n e h m u n g m i t s o f o r t i g e r W i r kung d e n P o l i z e i p r ä s i d e n t e n v o n Potsdam, S A - G r u p p e n f ü h r e r Graf Helldorf, betraut. Im V e r f o l g dieser N e u e r n e n n u n g fand F r e i t a g mittag eine B e s p r e c h u n g statt, an der mit R e i c h s m i n i s t e r und Gauleiter Dr. G o e b b e l s d e r S t a a t s k o m m i s s a r der H a u p t s t a d t B e r l i n , Dr. Lippert, G e n e r a l l e u t n a n t der L a n d e s p o l i z e i D a l u e g e , der stellvertretende Gauleiter Goerlitzer, Polizeipräsident SA-Gruppenführer Graf H e l l d o r f u n d S A - G r u p p e n f ü h r e r U h l a n d teilnahmen. ... Partei, Polizei und V e r w a l t u n g w e r d e n es als ihre E h r e n p f l i c h t ansehen, in e i n t r ä c h t i g e m Z u s a m m e n w i r k e n d i e s e m g r o ß e n Ziel zu dienen. ' FZ, Nr. 365 v. 20. J u l i 1935, S. 1 s. a. NZZ, Nr. 1264 v. 19. J u l i 1935, S. 2
ZSg. 102/1/51 (4)
19. J u l i
1935
Zu Ihrer Information: V o r a u s s i c h t l i c h w i r d m o r g e n n a e h e r e s die A u f g a b e n v o n K i r c h e n m i n i s t e r K e r r l zu h o e r e n s. a. ZSg. 102/1/37 v. 22. J u l i
ueber
sein.
1935
H a n n s Kerrl (1887 - 1941), z u n ä c h s t R e i c h s k o m m i s s a r für das P r e u ß i s c h e J u s t i z m i n i s t e r i u m , d a n n 1933/34 P r e u ß i s c h e r J u s t i z m i nister. 1934/35 R e i c h s m i n i s t e r ohne G e s c h ä f t s b e r e i c h . A m 16. Juli 1935 Ernennung zum R e i c h s - un.d P r e u ß i s c h e n M i n i s t e r für kirchliche Angelegenheiten.
19.07.1935
- 440 -
Die N e u r e g e l u n g d e r Kirchenverhältnisse 777 Im V o r d e r g r u n d e steht R e i c h s m i n i s t e r Kerrl. Zu d e n B e f u g n i s sen, die auf ihn übergehen, gehört vor allem das R e c h t , die M i t g l i e d e r a u s s c h l i e ß l i c h des V o r s i t z e n d e n der B e s c h l u ß s t e l l e zu b e rufen. Er h a t freie Hand. V o r a u s g e s e t z t w i r d lediglich, daß die M i t g l i e d e r zum R i c h t e r a m t oder zum höheren V e r w a l t u n g s d i e n s t befähigt sind. M a n w i r d auch a n n e h m e n müssen, daß die B e s t e l l u n g d e r M i t g l i e d e r j e d e r z e i t w i d e r r u f l i c h ist. Schon d a r i n und in der B e z e i c h n u n g " B e s c h l u ß s t e l l e " kommt zum Ausdruck, daß n i c h t an die S c h a f f u n g eines b e s o n d e r e n Gerichts, eines k i r c h l i c h e n V e r f a s s u n g s g e r i c h t s h o f e s , g e d a c h t ist. ... FZ, Nr. 366 v. 20. Juli 1935, S. 1 Die B e s c h l u ß s t e l l e sollte S t r e i t i g k e i t e n i n n e r h a l b d e r e v a n g e l i schen Kirche r e g e l n .
ZSg. 102/1/51 (5)
19. J u l i
1935
Im " T a g e b l a t t " v o n gestern abend w e r d e n Sie eine M e l d u n g aus Koeln finden, n a c h der d o r t beim R e g i e r u n g s p r a e s i d e n t e n
eine B e s p r e c h u n g
stattfand, in der engere Z u s a m m e n a r b e i t zwischen P o l i z e i und Partei v e r e i n b a r t wurde, a l s o eine aehnliche Sache wie sie in dem que ueber L e v e t z o w fuer Berlin erwaehnt s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 1
(1) v. 19. Juli
Kommuni-
ist.
1935
P o l i z e i und B e w e g u n g E n g s t e Z u s a m m e n a r b e i t - Besprechung im R e g i e r u n g s p r ä s i d i u m Köln Drahtmeldung unseres Korrespondenten In einer B e s p r e c h u n g , die im Kölner P o l i z e i p r ä s i d i u m z w i s c h e n der G a u l e i t u n g , der ö r t l i c h e n S A - F ü h r u n g u n d R e g i e r u n g s p r ä s i d e n t e n D i e l s stattfand, u n d an der auch sämtliche O f f i z i e r e der Schutzp o l i z e i teilnahmen, wurde d i e N o t w e n d i g k e i t einer s t ä r k e r e n Zusamm e n a r b e i t der P o l i z e i o r g a n e mit d e n G l i e d e r u n g e n der Partei erörtert. ... A l l e i n d i e Partei und ihre SA h ä t t e n ein R e c h t auf die Strasse. P o l i z e i u n d Bewegung m ü s s t e n dabei in e n g s t e r Form zusammenarbeiten. Der P o l i z e i b e a m t e m ü s s e im G e g e n s a t z zu früher w i s sen, dass er n i c h t d e r Hüter einer "Ruhe und O r d n u n g " um ihrer selbst w i l l e n und a u c h nicht Vertreter einer b l u t l e e r e n Staatsa u t o r i t ä t sei, s o n d e r n mit d e n M ä n n e r n der B e w e g u n g d e n N a t i o n a l sozialismus zu v e r t e i d i g e n habe. ... Gerade der P o l i z e i b e a m t e sei ein w i c h t i g e r R e p r ä s e n t a n t des N a t i o n a l s o z i a l i s m u s . ... BT, Nr. 336 v. 18. J u l i 1535, S. 11
20.07.1935
- 441 Bestellung aus der Pressekonferenz. 20.7.1935. ZSg. 101/6/20/Nr. 1465
20. Juli 1935
Vertraulich bittet das Reichswirtschaftsrainisteriura, bei der Propaganda von Auslandsreisen sehr sorgfältig zu verfahren. Wenn auch Inserate, die für Auslandsreisen werben, nicht verboten werden sollen, so sollen doch in den Reisebeilagen propagandistische Artikel nur
in geringem Umfange erscheinen. Selbstverständlich
ausgenommen sind Reisen auf deutschen Schiffen und Reisen zu den Volksdeutschen Gebieten im Auslande. s. a. ZSg. 102/1/50 (1) v. 20. Juli 1935: ... Moeglich sei auch neben den Inseraten noch ein gelegentlicher Reisebericht aus dem Ausland. s. a. ZSg. 110/1/105 v. 20. Juli 1935
ZSg. 101/6/20/Nr. 1466
20. Juli 1935
Die thüringische Staatszeitung bringt heute einen Artikel: "Quo vadis Stahlhelm?". Dieser Artikel ist nur für Thüringen bestimmt und soll nicht weiter abgedruckt werden. Gesehen: D., K., Fa.
Hamburg
12.45 telef.
Breslau
12.45 t«lef.
Chemnitz 12.45 telef. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.
102/1/50 (2) 110/1/105 v. 101/6/19/Nr. 101/6/27/Nr.
v. 20. Juli 1935 20. Juli 1935 1464 v. 19. Juli 1935 1481 v. 24. Juli 1935
Der "Stahlhelm" wurde am 19. Juli 1935 in Thüringen verboten, vgl. NZZ, Nr. 1268 v. 21. Juli 1935, S. 2. Quo vadis, "Stahlhelm"? Von Werner Voß, Gaupresseamtsleiter ... Mit wachsendem Erstaunen bemerkte man, daß sich unter der Flagge des "Stahlhelm", der alten Reichskriegsflagge der Marine, auch in Thüringen immer mehr die Leute sammelten, die früher gar keinen Wert darauf gelegt hatten, Frontkämpfer genannt zu werden, und mit Mißtrauen verfolgte man das Verhalten der "Führer" dieses "Stahlhelm", die derartige Staatsfeinde in ihren Reihen aufnahmen. Thüringische Staatszeitung, Nr. 167 v. 20. Juli 193-5, S. 1-2
20.07.1935
- 442 -
T h ü r i n g i s c h e S t a a t s z e i t u n g (1924 - 1945), g e g r ü n d e t als "Der N a tionalsozialist", a b 1. A p r i l 1933 als " T h ü r i n g i s c h e S t a a t s z e i tung" und A m t l i c h e s Organ d e r N S D A P in Weimar.
ZSg. 101/6/21
(20. J u l i
1935)
S t r e n g v e r t r a u l i c h e B e s t e l l u n g für die R e d a k t i o n . S t r e n g v e r t r a u l i c h h ö r e n w i r soeben, dass d i e Z e i t u n g "Der S t ü r m e r " auf drei M o n a t e v e r b o t e n ist w e g e n seines k ü r z l i c h e n A n g r i f f s auf den S t a a t s s e k r e t ä r L a m m e r s . Es w i r d n o c h ein D N B R u n d r u f ergehen, aus dem zu ersehen ist, dass eine V e r ö f f e n t l i c h u n g dieses V e r b o t s streng u n t e r s a g t ist. gez. Dr. D., K., Fa.
Bresl.
telef.
Ch.
brief1.
Hbg.
telef.
s. a. ZSg. 101/6/23/Nr. 1467 v. 20. J u l i ZSg. 101/6/22 v. 22. J u l i 1935 ZSg. 101/6/6 v. (6. J u l i 1935)
Rausch.
1935
Die S c h a n d e v o n H e i d e l b e r g TT. Im "Korps Saxo B o r u s s i a " fanden und finden s i c h d i e S ö h n e solcher "Alter H e r r e n " zusammen, d i e in S c h l ö s s e r n w o h n e n u n d d e n L a n d a r b e i t e r m i t W e i b und K i n d in B e h a u s u n g e n leben lassen, in d e n e n man nicht e i n m a l T i e r e u n t e r b r i n g e n möchte. Im "Korps Saxo B o r u s s i a " fanden u n d finden s i c h d i e Söhne solcher " A l t e r H e r r e n " zusammen, die es lieber m i t d e n J u d e n h a l t e n als m i t d e n e n , die Volk und V a t e r l a n d v o r der V e r n i c h t u n g d u r c h J u d e n u n d J u d e n k n e c h t e n retteten. ... A n g e s i c h t s des Skandals v o n H e i d e l b e r g fragt man sich a u f ' s Neue, w e l c h e s die v e r s c h w i e g e n e n G r ü n d e sein m ö g e n , die gewisse H e r r e n v e r a n l a s s e n , für d i e E r h a l t u n g v o n Unh a l t b a r e m mit d e r A u t o r i t ä t ihrer S t a a t s s t e l l u n g e n und m i t d e r A u t o r i t ä t des N a m e n s hoher u n d h ö c h s t e r P e r s ö n l i c h k e i t e n zu w i r ken?! Wir kennen d i e g e h e i m e n T r i e b k r ä f t e jener in P a r t e i f a r b e n g e t a r n t e n R e a k t i o n s f r e u n d e . A u c h ihnen wird das H a n d w e r k n o c h einmal g e l e g t werden. Der Stürmer, Nr. 29, Juli 1935, S. 8 Das W o c h e n b l a t t v o n J u l i u s S t r e i c h e r konnte ohne U n t e r b r e c h u n g erscheinen.
20.07.1935
- 443 ZSg. 101/6/23/Nr. 1467
20. Juli 1935
DNB-Rundruf vom 20.7.35. Ueber das heute erfolgende Verbot des "Stürmer" darf in der Presse nicht berichtet werden. D., K., Fa.
Hbg. Bresl. Chem.
telef. " briefl.
s. a. ZSg. 102/1 v. 20. Juli 1935 ZSg. 101/6/21 v. (20. Juli 1935) ZSg. 101/6/22 v. 22. Juli 1935
ZSg. 102/1/50 (3)
20. Juli 1935
Eine Ueberschrift "Inflation in Italien als Folge des Abessinienkonflikts" sei wohl nicht sehr zweckmaessig. s. a. ZSg. 110/1/105 v. 20.. Juli 1935: Die in einem Blatt groß aufgemachten ausländischen Pressestimmen über "Inflation in Italien" ... hätten in dieser Aufmachung nicht gebracht werden sollen ... s. a. ZSg. 102/1/58 (5) v. 29. Mai 1935
ZSg. 102/1/50 (4)
20. Juli 1935
Im Anschluss an die Reise suedamerikanischer Journalisten nach Deutschland koenne man natuerlich Artikel ueber Suedamerika bringen, aber nicht so, wie es eine grosse Berliner Zeitung gemacht habe, die einen dieser Journalisten interviewte und dann einen Reklame-Artikel fuer das Blatt geschrieben habe, dem dieser Journalist angehoert. s. a. ZSg. 110/1/105 v. 20. Juli 1935
- 444 -
20./II. 07.1935
A m 19. Juli 1935 b e s u c h t e n d i e s ü d a m e r i k a n i s c h e n J o u r n a l i s t e n auf ihrer D e u t s c h l a n d r e i s e aus H a m b u r g k o m m e n d B e r l i n , vgl. BLA, Nr. 173 v. 20. Juli 1935, S. 6.
ZSg. 101/6/22
22. J u l i
1935
Betrifft: Vertrauliche Information über Stürmer-Verbot vom a b e n d , den 20. Juli
Sonn-
1935.
W i e i c h soeben v e r t r a u l i c h höre, ist das V e r b o t d e s " S t ü r m e r " , am S o n n a b e n d a u s g e s p r o c h e n w u r d e , n i c h t zur D u r c h f ü h r u n g Es ist bereits w i e d e r aufgehoben, d i e Z e i t u n g w i r d w e i t e r b e n ; j e d o c h darf d a v o n nicht g e s p r o c h e n werden. S o w e i t
vertrie-
Beschlag-
n a h m e n erfolgt w a r e n , sind d i e E x e m p l a r e den H ä n d l e r n w i e d e r s t e l l t worden, gez:
das
gekommen.
zuge-
Dertinger.
Fa. s. a. ZSg. 101/6/21 v. (20. J u l i 1935) ZSg. 101/6/23/Nr. 1467 v. 20. J u l i 1935 S t r e i c h e r und "Der S t ü r m e r " ... D e r "Angriff", d a s Blatt Dr. G o e b b e l s ' , v e r ö f f e n t l i c h t e am D i e n s t a g ein I n t e r v i e w mit J u l i u s Streicher, der d i e s e r T a g e a u c h s e l b s t einen V o r t r a g in der R e i c h s f ü h r e r s c h u l e in B e r n a u b e i Berlin g e h a l t e n hat. Beide T a t s a c h e n b e s t ä t i g t e n d e n E i n d r u c k , daß d e r Stern des fränkischen G a u l e i t e r s n o c h immer im A u f s t i e g beg r i f f e n ist. S t r e i c h e r s e i n z i g e s P r o g r a m m ist der A n t i s e m i t i s m u s , d e s s e n k o m p r o m i ß l o s e V e r w i r k l i c h u n g er im " S t ü r m e r " p r e d i g t ; auf G r u n d dieses P r o g r a m m s scheint er aber noch eine g r o ß e Zukunft zu h a b e n , und j e d e n f a l l s rückte er in letzter Zeit ständig n ä h e r an d i e R e i c h s h a u p t s t a d t heran, d i e n u n m i t seinen M e t h o d e n v o n den J u d e n " g e s ä u b e r t " w e r d e n soll. ... N Z Z , Nr. 1288 v. 24. Juli 1935, S. 2 Pff. Streicher in B e r n a u Die J u d e n f r a g e als W e l t f r a g e - K e i n e U n b e s o n n e n h e i t ! Der A n g r i f f , Nr. 169 v. 23. J u l i 1935, S. 1-2
- 445 B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/6/24/Nr.
1468
22.07.1935
22.7.1935. 22. Juli
Streng v e r t r a u l i c h ! Es ist jetzt d i e E n t s c h e i d u n g des R e i c h s e h r e n m a l s
1935 in der F r a g e
erfolgt. Das T a n n e n b e r g - N a t i o n a l d e n k m a l
wird
g l e i c h z e i t i g R e i c h s e h r e n m a l w e r d e n . Es geht in die V e r w a l t u n g
des
R e i c h e s über u n d w i r d v o n d e m O b e r p r ä s i d e n t e n der Provinz
Ost-
p r e u s s e n betreut. W a n n die E i n w e i h u n g des R e i c h s e h r e n m a l s
statt-
findet, e n t s c h e i d e t der F ü h r e r . U e b e r diese ganze
Angelegenheit
soll v o r l ä u f i g u n t e r keinen U m s t ä n d e n etwas in der Presse u n d O e f f e n t l i c h k e i t v e r l a u t e n . D i e s e A n w e i s u n g ist a u c h für d e n F a l l gegeben, dass v o n anderer Seite N a c h r i c h t e n hierüber
ergehen.
s. a. ZSg. 102/1/32 (3) v. 22. J u l i 1935 ZSg. 101/6/39/Nr. 1510 v. 1. A u g u s t 1935 Am 28./29. A u g u s t 1914 h a t t e die d e u t s c h e A r m e e unter der F ü h r u n g v o n H i n d e n b u r g und L u d e n d o r f f bei T a n n e n b e r g die russische b e s i e g t . Im A u g u s t 1934 w u r d e H i n d e n b u r g d o r t b e i g e s e t z t . "Im R a h m e n einer m i l i t ä r i s c h e n T r a u e r f e i e r w u r d e n die s t e r b l i c h e n Ü b e r r e s t e des v e r s t o r b e n e n ... v. H i n d e n b u r g am 88. G e b u r t s t a g e des F e l d m a r s c h a l l s v o n dem E c k t u r m des T a n n e n b e r g - N a t i o n a l d e n k mals, in dem der Sarg v o r l ä u f i g b e i g e s e t z t w o r d e n war, in d i e G r u f t des M i t t e l t u r m s ü b e r f ü h r t . ... A u s d i e s e m Anlaß e r h o b der Führer u n d R e i c h s k a n z l e r das T a n n e n b e r g - D e n k m a l zum " R e i c h s e h r e n m a l T a n n e n b e r g " . ..." Das A r c h i v , O k t o b e r 1935, S. 965 (2. O k t o b e r )
ZSg. 101/6/24/Nr.
1469
22. J u l i
1935
Streng v e r t r a u l i c h ! Die D a n z i g e r Z e i t u n g e n u. a. a u c h das N. S. O r g a n ^
Danziger
b r i n g e n s e n s a t i o n e l l e M i t t e i l u n g e n über d e n
der Z o l l u n i o n d u r c h P o l e n u n d einen A u f r u f des
Bruch
Senatspräsidenten
Greiser, d u r c h den alle b i s h e r m i t P o l e n a b g e s c h l o s s e n e n
Verträge
für n i c h t i g erklärt werden. Dem A u s w ä r t i g e n Amt liegen d i e s e N a c h richten g e g e n w ä r t i g zur P r ü f u n g vor. Sie w e r d e n a l s b a l d v o m liner B ü r o aus N a c h r i c h t e n o d e r R i c h t l i n i e n über diese heit
Ber-
Angelegen-
erhalten.
s. a. ZSg. 102/1/32 (5) v. 22. J u l i 1935: Z u M e l d u n g e n aus D a n z i g m i t einer E r k l a e r u n g des S e n a t s p r a e s i d e n t e n w e g e n der w i r t s c h a f t l i chen B e z i e h u n g e n z w i s c h e n D a n z i g u n d Polen, die einigen K o l l e g e n v o r l a g e n , konnte n o c h n i c h t s g e s a g t w e r d e n .
- 446 -
22.07.1935
s. a. ZSg. 101/6/26/Nr. 1473 v. 23. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 214, 215, 224 ^
D e r D a n z i g e r V o r p o s t e n (1931 - 1945)
A r t h u r Karl G r e i s e r (1897 - 1946) seit 1930 s t e l l v e r t r e t e n d e r G a u l e i t e r in Danzig, Γ933 Senats V i z e p r ä s i d e n t , 1934 - 1939 S e n a t s p r ä s i d e n t als N a c h f o l g e r von H. R a u s c h n i n g , 1939 - 1945 G a u l e i t e r und R e i c h s s t a t t h a l t e r im G a u W a r t h e l a n d , S S - O b e r g r u p p e n f ü h r e r . 1945 an P o l e n a u s g e l i e f e r t , 1946 zum T o d e v e r u r t e i l t u n d h i n g e r i c h t e t . P o l e n v e r l ä ß t g e g e n ü b e r Danzig d e n B o d e n der V e r t r ä g e Die D a n z i g e r Zollverwaltung zur A b f e r t i g u n g der p o l n i s c h e n E i n f u h r n i c h t m e h r z u g e l a s s e n - D r u c k m a ß n a h m e n m i t d e m Ziel, d e n Z l o t y e i n zuführen? ... M a n w i r d die offizielle S t e l l u n g n a h m e Polens a b w a r t e n m ü s s e n , um d i e w a h r e n A b s i c h t e n dieser M a ß n a h m e n zu erfahren. D a n z i g w i r d n a c h w i e v o r b e r e i t sein, auf d e m V e r h a n d l u n g s w e g e d e n B o d e n der V e r s t ä n d i g u n g s p o l i t i k zu erhalten, u n d w i r d ebenso b e r e i t sein, sein D e u t s c h t u m mit allen M i t t e l n und aller F ä h i g k e i t zu e r h a l t e n und zu v e r t e i d i g e n . ... Der D a n z i g e r V o r p o s t e n , Nr. 168 v. 22. J u l i 1935, S. 1
ZSg.
101/6/24/Nr.
1470
22. Juli
1935
Das R e i c h s k r i e g s m i n i s t e r i u m h e b t ein früheres V e r b o t auf; es darf in Z u k u n f t der A u s d r u c k " E r g ä n z u n g s b a t a i l l o n e " wendet
(Ε-Bataillone) v e r -
werden.
G e s e h e n : F a . , D., K.
Hamburg
Telefon.
Chemnitz
"
Breslau
"
s. a. ZSg. 101/5/202/Nr. 1401 v. 21. J u n i
1935
Zu d i e s e m Z e i t p u n k t ging der erste a c h t w ö c h i g e L e h r g a n g zu Ende. Die W e h r p f l i c h t der Reserve NZZ, N r . 1246 v. 17. Juli 1935, S. 2 A ( l f r e d ) . I(ngemar). B(erndt)., S S - O b e r s t u r m b a n n f ü h r e r : 8 Wochen "Kursoldat" S S - M ä n n e r im E - B a t a i l l o n Das S c h w a r z e Korps, Nr. 23 v. 7. A u g u s t 1935, S. 3 - 4
447 Bestellung aus d e r P r e s s e k o n f e r e n z . ZSg. 101/6/25/Nr.
1471
22.07.1935 22. J u l i
1935.
22. Juli
1935
Es w i r d n o c h einmal d a r a n erinnert, dass die V o r f ä l l e in B e l f a s t m i t g r ö s s t e r A u s f ü h r l i c h k e i t in d e n d e u t s c h e n Z e i t u n g e n
behandelt
w e r d e n sollen. W e n n m ö g l i c h , sollen die Berichte aus B e l f a s t B r a n d s t i f t u n g e n in K i r c h e n u n d sonstigen schweren
über
Zusammenstössen
auf der ersten Seite r e g e l m ä s s i g g e b r a c h t werden. s. a. ZSg. 102/1/32 (4) v. 22. Juli 1935: Gebeten w u r d e , die faster U n r u h e n g u t a u f z u m a c h e n , s. a. ZSg. 102/1/67 bzw. 73 v. 23. J u l i 1935 ZSg. 101/6/27/Nr. 1479 v. 24. Juli 1935
Bel-
A n l a ß der U n r u h e n war der O r a n i e r - T a g , der zurückgeht auf d e n Sieg des p r o t e s t a n t i s c h e n W i l h e l m s v o n O r a n i e n über J a m e s II. im J a h r e 1690. Die U n r u h e n in Irland h a l t e n an Eine p r o t e s t a n t i s c h e K i r c h e in B r a n d gesetzt HHN, N r . 202 v. 23. J u l i 1935, S. 1 S c h a t t e n des T o d e s ü b e r B e l f a s t (Von u n s e r e m B e r i c h t e r s t a t t e r } ebd. ((Kommentar)) Die B e l f a s t e r U n r u h e n z i e h e n g r ö ß e r e Kreise P f l a s t e r s t e i n e statt G e w e h r e / W a f f e n t r a n s p o r t raten
in falsche H ä n d e ge-
HHN, N r . 203 v. 24. J u l i 1935, S. 1 S c h o t t l a n d b e f ü r c h t e t Ü b e r g r e i f e n d e r Unruhen Es g ä r t weiter in B e l f a s t - B o m b e n e x p l o s i o n und V e r h a f t u n g e n Streik ebd. D a n a c h keine w e i t e r e n B e r i c h t e mehr. Die A n w e i s u n g w u r d e in der F r a n k f u r t e r Zeitung ü b e r h a u p t n i c h t befolgt.
ZSg. 101/6/25/Nr.
1472
22. Juli
1935
Bei d e r Behandlung u n d A u f m a c h u n g d e s W e l t t r e f f e n s der gend b i t t e t die R e i c h s j u g e n d f ü h r u n g
zu beachten, d a s s
Hitler-Juzahlreiche
auslandsdeutsche Gäste nicht Angehörige der Hitler-Jugend
sind.
W e n n g e n e r e l l die aus S ü d w e s t a f r i k a u n d a n d e r e n d e u t s c h e n
Kolonial-
b e z i r k e n n a c h D e u t s c h l a n d k o m m e n d e n J u n g e n als zur H i t l e r - J u g e n d g e h ö r i g a n g e s p r o c h e n w e r d e n , d a n n h a b e n sie grösste
Schwierigkei-
- 448 -
22.07.1935
ten in ihren Heimatländern zu b e f ü r c h t e n . Die g l e i c h e A n w e i s u n g gilt a u c h für Bilder vom W e l t t r e f f e n der H i t l e r - J u g e n d , bei d e n e n e b e n f a l l s U n t e r s c h r i f t e n wie " H i t l e r - J u n g e n aus S ü d w e s t a f r i k a "
un-
b e d i n g t v e r m i e d e n w e r d e n müssen. A u c h über E r k r a n k u n g e n im L a g e r soll n i c h t s b e r i c h t e t werden. In das T r o p e n i n s t i t u t sind 25 H i t l e r J u n g e n e i n g e l i e f e r t worden, die a n d e r Ruhr erkrankt sind. Es ist f e s t g e s t e l l t w o r d e n , dass diese E r k r a n k u n g e n schon auf d e r U e b e r fahrt e i n g e t r e t e n
sind.
G e s e h e n : Fa., D., K.
Hamburg
briefl.
Breslau
telef.
Chemnitz
briefl.
s. a. ZSg. 102/1/32 (1) v. 22. J u l i 1935: Zu dem D e u t s c h l a n d l a g e r d e r H J b e i R h e i n s b e r g wurde noch e i n m a l bemerkt, dass unter k e i n e n U m s t a e n d e n die J u n g e n aus d e m A u s l a n d , d e r e n V a e t e r n i c h t R e i c h s d e u t s c h e sind, als HJ-Mitglieder b e z e i c h n e t w e r d e n d u e r f e n . ... s. a. ZSg. 110/1/95 (5) v. 4. J u l i 1935 ZSg. 102/1/47 (4) v. 4. J u l i 1935 ZSg. 102/1/40 (5) v. 2. A u g u s t 1935
ZSg. 102/1/37
22. J u l i
1935
B i t t e u e b e r n e h m e n Sie eine kurze D N B - M e l d u n g ' a l s DNB: K e r r l
fuer
d r e i W o c h e n in U r l a u b gegangen. Z w e c k des U r l a u b s ist, w i e in d e r Pressekonferenz
v e r t r a u l i c h
g e s a g t wurde, d e n
sen A n f r a g e n v o n kirchlicher Seite zu entgehen, bis K e r r l arbeitet
zahlloeinge-
ist.
s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 1 (4) v. 19. J u l i 1935 ZSg. 1 0 1 / 6 / 9 6 / N r . 1631 v. 9. S e p t e m b e r
1935
R e i c h s m i n i s t e r Kerrl in Urlaub R e i c h s m i n i s t e r Kerrl hat einen d r e i w ö c h i g e n U r l a u b a n g e t r e t e n . Dieser U r l a u b d i e n t d e m R e i c h s m i n i s t e r d a z u , sich auf die B e w ä l t i g u n g der ihm v o m F ü h r e r gestellten n e u e n A u f g a b e n v o r z u b e r e i t e n . HHN, N r . 202 v. 23. J u l i 1935, S. 2 s. a. FZ, Nr. 371 v. 23. J u l i 1935, S. 2
23.07.1935
- 449 B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z 23. J u l i ZSg. 101/6/26/Nr. 1473
1935.
23. J u l i
1935
Es w i r d weiter g e b e t e n , in der D a n z i g e r A n g e l e g e n h e i t n u r die DNBM e l d u n g e n aus D a n z i g zu übernehmen,
im ü b r i g e n aber g r ö s s t e
h a l t u n g zu üben. Im L a u f e des h e u t i g e n T a g e s d ü r f t e
Zurück-
wahrscheinlich
n o c h eine nähere S p r a c h r e g e l u n g erfolgen, w o r ü b e r das B e r l i n e r eingehend berichten
Büro
wird.
s. a. ZSg. 101/6/24/Nr. 1469 v. 22. Juli 1935 ZSg. 102/1/74 v. 23. J u l i 1935: In einer aus a n d e r e m Anlass abgehaltenen S o n d e r p r e s s e k o n f e r e n z kam man kurz n o c h einmal auf die D a n z i g - p o l n i s c h e Spannung zu sprechen. Es w u r d e wi ed erholt, dass m a n die Sache m i t Z u r u e c k h a l t u n g b e h a n d e l n u n d k e i n e R i e s e n u e b e r s c h r i f t e n m a c h e n moege. Eine sachliche und r u h i g e Kritik, die sich an die T a t s a c h e n - M e l d u n g e n anknuepfe, sei aber d u r c h a u s m o e g lich (heute m i t t a g w a r zunaechst n o c h g e b e t e n w o r d e n , s i c h auf Danziger Meldungen zu b e s c h r a e n k e n , das gilt jetzt also n i c h t mehr). In den Kommentaren k o e n n e m a n das V o r g e h e n der P o l e n b e d a u e r n , soll aber keineswegs das g a n z e d e u t s c h - p o l n i s c h e V e r h a e l t n i s w i e d e r mit aufrollen. K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Es ist n o c h nicht s o w e i t ! s. a. ZSg. 110/1/106 v. 23. Juli 1935 ZSg. 101/6/26/Nr. 1474 v. 23. Juli 1935 ZSg. 101/6/30/Nr. 1486 v. 25. Juli 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 224, 226, 227 Der polnische R ü c k f a l l ... Der polnische S c h r i t t kann neue w i r t s c h a f t l i c h e N o t zur Folge haben, niemals aber eine etwa erstrebte B e s e i t i g u n g der p o l i t i s c h e n Rechte Danzigs. HHN, N r . 203 v. 24. J u l i 1935, S. 1
((Kommentar))
Danzigs Protest g e g e n P o l e n s Eingriff V e r s t o ß gegen die R e c h t s g r u n d l a g e n - D a n z i g lehnt D u r c h f ü h r u n g V e r o r d n u n g ab HHN, Nr. 203 v. 24. J u l i 1935, S. 2
ZSg. 101/6/26/Nr.
1474
23. J u l i
Vertraulich wird mitgeteilt,
1935
dass der d e u t s c h e B o t s c h a f t e r in W a r -
schau, von Moltke, g e g e n w ä r t i g sache darf unter k e i n e n
der
in B e r l i n weilt. U e b e r diese T a t -
Umständen berichtet
werden.
s. a. ZSg. 110/1/106 v. 23. Juli 1935 ZSg. 101/6/26/Nr. 1473 v. 23. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 215, 224
450
23.07.1935
H a n s Adolf Graf v o n Moltke (1884 - 1943), d i p l o m a t i s c h e L a u f b a h n , 1925 B o t s c h a f t s r a t in Konstantinopel, 1931 D i r e k t o r d e r O s t a b t e i lung im A u s w ä r t i g e n A m t , ab 1934 Botschafter in W a r s c h a u , 1943 in Madrid.
ZSg. 101/6/26/Nr.
1475
23. J u l i
1935
V e r t r a u l i c h ! U e b e r d a s in einer k a t h o l i s c h e n K i r c h e B e r l i n s v e r a n s t a l t e t e R e q u i e m für Dollfuß
soll n i c h t b e r i c h t e t w e r d e n .
s. a. ZSg. 110/1/106 v. 23. J u l i 1935 ZSg. 102/1/35 (6) v. 25. J u l i 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 232 Der ö s t e r r e i c h i s c h e Bundeskanzler Engelbert D o l l f u ß (1892 - 1934) wurde am 25. J u l i 1934 bei einem n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n P u t s c h v e r s u c h ermordet. T r a u e r g o t t e s d i e n s t in ganz E u r o p a 77^ In Berlin w u r d e in der St. L u d g e r u s - K i r c h e e i n R e q u i e m zelebriert, dem G e s a n d t e r I n g e n i e u r Tauschitz mit sämtlichen M i t g l i e d e r n der ö s t e r r e i c h i s c h e n G e s a n d t s c h a f t und des G e n e r a l k o n s u l a t s sowie zahlreiche A n g e h ö r i g e der Berliner ö s t e r r e i c h i s c h e n K o l o n i e beiwohnten. W i e n e r Zeitung, Nr. 203 v. 25. J u l i 1935, S. 6
ZSg. 101/6/26/Nr.
1476
23. J u l i
1935
Es soll d a g e g e n b e r i c h t e t w e r d e n e n t g e g e n der A n w e i s u n g d e r obersten n a t i o n a l e n Sportbehörde über d a s
Grossglockner-Rennen.
s. a. ZSg. 110/1/106 v. 23. J u l i 1935 Das R e n n e n auf d e r n e u eröffneten G r o ß - G l o c k n e r - S t r a ß e fand am 4. A u g u s t statt. G e w i n n e r waren ein Italiener und ein Ö s t e r r e i c h e r . Die S p o r t b e r i c h t e r s t a t t u n g in der d e u t s c h e n T a g e s p r e s s e k o n z e n trierte sich an d i e s e m T a g auf die A u s t r a g u n g der D e u t s c h e n L e i c h t a t h l e t i k - M e i s t e r s c h a f t e n in Berlin, vgl. VB (N. Α.), Nr. 217 v. 5. A u g u s t 1935, S. 3 - 4 .
ZSg. 101/6/26/Nr.
1477
23. J u l i
Die d e u t s c h - f r a n z ö s i s c h e n W i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n
1935 in Paris
w i e d e r einmal u n t e r b r o c h e n worden. Die Presse w i r d g e b e t e n ,
sind diese
U n t e r b r e c h u n g n i c h t als eine S e n s a t i o n a u f z u f a s s e n . Die V e r h a n d l u n g e n w e r d e n in e i n i g e r Zeit wieder a u f g e n o m m e n w e r d e n .
23.07.1935
- 451 s. a. ZSg. 110/1/106 v. 23. Juli 1935 ZSg. 101/5/198/Nr. 1395 v. 18. Juni 1935 ZSg. 101/6/65/Nr. 1580 v. 22. August 1935
Deutschland-Frankreich HHN, Nr. 207 v. 28. Juli 1935, S. 9 Damit trat ab 1. August 1935 ein vertragsloser Zustand zwischen Deutschland und Frankreich ein, vgl. Keesing, 2158 G (29. Juli 1935).
ZSg. 101/6/26/Nr. 1478
23. Juli 1935
Erörterungen über die Korporationsfrage sollen bis zu dem Zeitpunkt unterbleiben, in dem die angebahnten Verhandlungen zu einem Ergebnis geführt haben. Gesehen: D., K., Fa.
Hamburg
telefonisch
Breslau
"
Chemnitz
"
s. a. ZSg. 110/1/106 v. 23. Juli 1935 ZSg. 101/6/13/Nr. 1456 v. 13. Juli 1935 ZSg. 101/6/80/Nr. 1609 v. 2. September 1935
ZSg. 102/1/67
23. Juli 1935
Wie Sie wissen, ist schon einige Male in der Pressekonferenz gebeten worden, gegenueber den auslaendischen Hetzberichten ueber die Vorgaenge in Deutschland scharf Stellung zu nehmen, wobei in erster Linie gesagt werden sollte, dass die auslaendische Presse jede Kleinigkeit in Deutschland gewaltig aufbausche, waehrend sie an anderen, viel schwereren Ereignissen vorbeigehe, wie zum Beispiel in erster Linie an den blutigen Auseinandersetzungen in Irland. Heute abend wurde nun ziemlich kurzfristig eine Sonderpressekonferenz einberufen, in der mit groesster Eindringlichkeit diese Bitte wiederholt wurde. Es genuege nicht nur, wenn man die Meldungen ueber diese Zwischenfaelle in fremden Laendern gross aufmache, man muesse etwas dazu schreiben. "Ich richte an Sie", so
- 452 -
23.07.1935
sagte in d i e s e r Konferenz H e r r Stjephan, "einen sehr
energischen
und d r i n g e n d e n A p p e l l , dies unter allen U m s t a e n d e n zu tun. Sie k o e n n e n sich v o r s t e l l e n , dass ich das nicht ohne G r u n d tue, sondern dass der e r n s t e s t e Anlass h i e r z u v o r l i e g t . Die A u s f u e h r u n g u n s e r e r A n w e i s u n g m u s s bis in die letzte Zeitung h i n e i n d u r c h g e fuehrt w e r d e n . W i r erwarten, dass unter allen U m s t a e n d e n in der Mittwoch-Fruehausgabe
((24.7.)) in grosser A u f m a c h u n g ueber diese
Dinge g e s c h r i e b e n w i r d " . Wer K o r r e s p o n d e n t e n im A u s l a n d h a b e , besonders in L o n d o n , soll diese K o r r e s p o n d e n t e n u m g e h e n d
alarmieren,
um bei ihnen e i n e n eigenen Bericht sowohl u e b e r d i e B e l f a s t e r Unruhen zu b e s t e l l e n , als auch A r t i k e l ueber d i e
Doppelzuengigkeit
der a u s l a e n d i s c h e n Presse. W i e wir in d e r letzten W o c h e in d e n A u s r i c h t u n g e n aus d e r Pressekonferenz
schon sagten, h a n d e l t es sich
n a t u e r l i c h n i c h t d a r u m , die fremden Staaten,
in d e n e n
irgendwelche
Z w i s c h e n f a e l l e s i c h ereignet haben, anzugreifen, s o n d e r n nur die h e u c h l e r i s c h e A u s l a n d s p r e s s e . Was die U n r u h e n in Irland angeht, so w u r d e b e s o n d e r s auf eine D N B - M e l d u n g a u f m e r k s a m gemacht, in der von g r o s s e n B e f u e r c h t u n g e n fuer aehnliche V o r k o m m n i s s e in Schottland b e r i c h t e t
wird.
ZSg. 102/1/73
23. J u l i
1935
E r g a e n z u n g zu L a u f n r . 67, d e r e n U e b e r s c h r i f t h e i s s e n sollte:
Son-
d e r p r e s s e k o n f e r e n z . Es wurde darauf h i n g e w i e s e n , d a s s nicht nur die a n g e l s a e c h s i s c h e u n d franzoesische Presse, s o n d e r n a u c h die m e h r e r e r a n d e r e r L a e n d e r ueber die j u e n g s t e n V o r g a e n g e in D e u t s c h land so g e s c h r i e b e n habe, als h e r r s c h e hier d a s C h a o s , obwohl d o c h e i g e n t l i c h n e b e n zerschlagenen F e n s t e r s c h e i b e n u n d etwa einem
zer-
truemmerten K a f f e e h a u s t i s c h nichts v o r g e f a l l e n sei. A n w e i t e r e n E r e i g n i s s e n aus f r e m d e n Laendern, an d e n e n die a u s l a e n d i s c h e
Presse
achtlos v o r u e b e r g e h e , wurde, teilweise wie schon k u e r z l i c h , auf die L y n c h j u s t i z
in Amerika a u f m e r k s a m gemacht, auf
Protestanten-
v e r f o l g u n g e n in O e s t e r r e i c h , auf P o g r o m e in o e s t l i c h e n
Laendern,
die immer w i e d e r vorkaemen, s c h l i e s s l i c h auf d e n j a h r e l a n g e n in d e r T s c h e c h o s l o w a k e i
zwischen R e g i e r u n g u n d K a t h o l i z i s m u s .
Kampf Diese
A u f z a e h l u n g m o e g e m a n aber nicht so e i n f a c h a b d r u c k e n , sondern sie e i g e n t l i c h nur als Hinweis
betrachten.
23.07.1935
- 453 s. a. ZSg. 101/6/27/Nr. 1479 ZSg. 101/6/33/Nr. 1496 ZSg. 101/6/25/Nr. 1471 ADAP, Serie C, Bd. IV,
v. v. v. 1,
24. 29. 22. Nr.
J u l i 1935 J u l i 1935 Juli 1935 222
A n t i s e m i t i s c h e A u s s c h r e i t u n g e n im B e r l i n e r W e s t e n Am Kurfürstendamm und in d e n a n g r e n z e n d e n Straßen des B e r l i n e r W e s t e n s kam es gestern abend zu a n t i s e m i t i s c h e n A u s s c h r e i t u n g e n . D a s Ufa-Theater, wo am V o r a b e n d P f i f f e (angeblich v o n j ü d i s c h e r S e i t e ) ertönt waren, h a t t e s t a r k e n B e s u c h v o n S . A . - L e u t e n , die s i c h d e n schwedischen F i l m " P e t t e r s o n und B e n d e l " ansahen. ... NZZ, Nr 1244 v. 16. J u l i 1935, S. 2 s. a. NZZ, Nr. 1246 v. 17. J u l i 1935, S. 1 NZZ, N r . 1264 v. 19. J u l i 1935, S. 2 ^ Es h a n d e l t e sich d a b e i um einen a n t i s e m i t i s c h e n F i l m aus Schweden, d e r das Prädikat " s t a a t s p o l i t i s c h w e r t v o l l " erhalten hatte, v g l . NZZ, Nr. 1289 v. 24. J u l i 1935, S. 2. Deutschland N a c h offenbar e i n h e i t l i c h e r P a r o l e e r h o b e n sich am M i t t w o c h die d e u t s c h e n Z e i t u n g e n v o m " V ö l k i s c h e n B e o b a c h t e r " bis zur "Frankfurter Zeitung" zu einer n e u e n O f f e n s i v e g e g e n d i e a u s l ä n d i s c h e Presse. ... N Z Z , Nr. 1294 v. 25. J u l i 1935, S. 2 Zweierlei Maß (Von unserem eigenen B e r i c h t e r s t a t t e r ) ... Wie immer aber a u c h im e i n z e l n e n die F ä d e n in d i e s e m v e r w o r r e n e n p o l i t i s c h e n R e l i g i o n s s p i e l laufen mögen, eins j e d e n f a l l s muß g e s a g t werden, daß n ä m l i c h die b r i t i s c h e Presse es n i c h t nötig hat, a u ß e r L a n d e s zu gehen, w e n n sie sich m i t d e m P r o b l e m Staat und Konf e s s i o n beschäftigt. Sie k a n n im eigenen L a n d e genug M a t e r i a l find e n , anstatt sich an d e r d e u t s c h e n R e i c h s r e g i e r u n g zu reiben, w e n n d i e s e b e m ü h t ist, eine r e i n l i c h e S c h e i d u n g zwischen d e n B e r e i c h e n v o n S t a a t u n d Kirche d u r c h z u f ü h r e n , d e r e n Ü b e r s c h n e i d u n g , w i e die G e s c h i c h t e bis zu den l e t z t e n E r e i g n i s s e n in N o r d - I r l a n d zeigt, stets nur U n h e i l h e r a u f b e s c h w ö r t . H H N , Nr.204 v. 25. J u l i 1935, S. 1 Blick auf D e u t s c h l a n d FZ, Nr. 373 v. 24. J u l i 1935, S. 1 D i e W i r r e n in Irland "Drei L a g e r " (Drahtmeldung unseres K o r r e s p o n d e n t e n ) FZ, Nr. 374 v. 25. J u l i 1935, S. 1-2 Karl Pfeifer: Zwecklose Versuche U n a n g e b r a c h t e Hetze g e g e n D e u t s c h l a n d D i e A u s l a n d s p r e s s e sollte v o r d e n eigenen T ü r e n k e h r e n V B (Ν. Α.), Nr. 206 v. 25. J u l i 1935, S. 1-2
24.07.1935
- 454 -
Bestellung aus der Pressekonferenz. 24.7.1935. ZSg. 101/6/27/Nr. 1479
24. Juli 1935
(ganz dringend) In der Pressekonferenz ist heute lebhaft Beschwerde seitens der Regierung geführt worden, dass im Widerspruch zu den Anweisungen die deutsche Presse noch immer nicht genügend die Vorgänge in Irland und Schottland aufgemacht und in entsprechenderweise artikelmässig behandelt hat. Es wird dringend erwartet, dass die Presse dies nachholt. Sämtliche Zeitungen werden aufs sorgfältig ste daraufhin beobachtet werden. Der Wunsch zu einer so grossen Behandlung kommt von massgeblichster Seite. s. a. ZSg. 102/1/67 bzw. 73 v. 23. Juli 1935 ZSg. 110/l/108f. v. 24. Juli 1935 ZSg. 102/1/37 (1) v. 24. Juli 1935: In der Pressekonferenz sagte heute Herr Stephan, er habe den (un)angenehmen Auftrag sich noch einmal mit den Dingen aus der gestrigen Sonderkonferenz zu beschaeftigen. Im ganzen habe zwar die Presse die Sache richtig behandelt, aber leider haetten doch einzelne Zeitungen voellig versagt, und er koenne nur sagen, dass das an sehr hohen Stellen unangenehm aufgefallen sei. Garnichts eigenes habe in dieser Angelegenheit die "Boersenzeitung" gebracht. Aber auch andere Blaetter haetten, wie er beauftragt sei ausdruecklich festzustellen, nicht in dem Mass die gestrige Anweisung aufgenommen* wie es w ü n s c h e n s wert gewesen waere, so haetten Lokalanzeiger und DAZ zwar die Meldungen ueber die Unruhen in Irland selbst gut aufgemacht, aber doch nur ((lahme Glossen)) dazu geschrieben. Als Beispiel im richtigen Sinne koenne er jedoch andere Berliner Blaetter nennen, wie die Morgenoost, das 12-Uhr Blatt, die Kreuz((z))eitung und die Germania ,was diese Zeitungen gebracht haetten, habe durchaus dem entsprochen, was in der gestrigen Pressekonferenz gesagt worden sei. Es sei den Herren am Regierungstisch immer unangenehm, wenn sie eine Art von Zensur austeilen muessten, da sie den Eindruck haetten, dass sie nicht zu diesem Zweck angestellt seien. Solche Zensuren seien ein sehr peinliches Geschaeft. Man muesse immer bedenken, dass die Presse andererseits auch nicht dazu da sei, zum Befehlsempfang in der Pressekonferenz zu erscheinen, sondern dass sie wissen muesste, welche staatspolitischen Aufgaben sie zu erfuellen habe. Es gehe nicht an, dass die Presse sich ueber das was von amtlichen Stellen mit groesstem Nachdruck gesagt werde, sich einfach hinwegsetze. Wie gesagt, habe allerdings der weitaus groesste Teil der Presse sehr wohl verstanden, um was es sich gehandelt habe. (Der Vertreter der Boersenzeitung gab eine Begruendung, warum sein Blatt nichts gebracht habe. Ihn selbst habe der Rundruf zu der Pressekonferenz nicht erreicht, er habe erst gegen 10 Uhr nachts von der Sache erfahren und dann dem Propagandaministeriun gleich mitgeteilt, dass er sich nicht mehr in der Lage sehe, noch einen Artikfel zu schreiben, da er am gestrigen Abend einen anderen ueber die Unterhausdebatte geschrieben habe. Einen zweiten zu verfassen, sei ihm physisch einfach unmoeglich gewesen, er sei
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24.07.1935
n a e m l l c h der einzige M a n n in d e r R e d a k t i o n [gewesen]). W a s die Belfaster U n r u h e n selbst angeht, so w u r d e auf eine n e u e M e l d u n g des DNB von heute vormittag a u f m e r k s a m gemacht, die m a n gut aufma((chen)) moege, v o n der P r e s s e k o n f e r e n z w u r d e die Bitte g e a e u s s e r t , in a e h n lichen F a e l l e n w i e g e s t e r n n o c h m e h r U n t e r l a g e n d e r Presse zur V e r fuegung zu stellen. Im u e b r i g e n w u e r d e n die Z e i t u n g e n g e b e t e n , aus d i e s e m V o r f a l l d o c h u e b e r h a u p t den Schluss z u ziehen, d a s s d i e d e u t s c h e Presse a u c h ohne riesigen Nachdruck amtlicher S t e l l e n D i n ge p r o p a g a n d i s t i s c h g e s c h i c k t b e h a n d e l n m o e g e , d i e ' f u e r d e n a u s s e n p o l i t i s c h e n S t a n d p u n k t d e s R e i c h e s n u e t z l i c h zu v e r w e r t e n seien. M a n habe d e n E i n d r u c k , d a s s ζ. B. die englische u n d die italienische Presse a u c h ohne d i r e k t e B e e i n f l u s s u n g sehr v i e l besser f u n k t i o niere. s. a. ZSg. 101/6/25/Nr.
1471 v. 22. J u l i
1935
^ Die L e h r e v o n B e l f a s t ... In d e n W u n s c h n a c h einer b a l d i g e n B e e n d i g u n g d i e s e r E r s c h ü t t e r u n g e n wird jeder einstimmen. Nur muß a n d i e s e m B e i s p i e l einmal ganz klar f e s t g e s t e l l t w e r d e n , wie einseitig und u n a u f r i c h t i g die A u s l a n d s p r e s s e b e r i c h t e t . Sie n o t i e r t d i e b l u t i g e n E r e i g n i s s e in Irland und S c h o t t l a n d u n d geht zur T a g e s o r d n u n g über. W e n n in D e u t s c h l a n d aber d e r S t a a t w a c h t und d i e Behörden U n r u h e s t i f t e r r e c h t z e i t i g u n s c h ä d l i c h m a c h e n , so dreht sie daraus eine S e n s a t i o n . Damit ist diese A r t der B e r i c h t e r s t a t t u n g als das b l o ß g e s t e l l t , was sie ist,als u n e h r l i c h e S e n s a t i o n s h a s c h e r e i . BLA, Nr. 176 v. 24. J u l i 1935, S. 1-2 2)
Unsere M e i n u n g N a c h d e m die U n r u h e n in B e l f a s t n e u n T o d e s o p f e r g e f o r d e r t h a b e n , b e f ü r c h t e t man j e t z t a u c h ein U b e r g r e i f e n auf Schottland. ... Uns D e u t s c h e interessiert an d i e s e n V o r f ä l l e n in erster L i n i e die B e h a n d l u n g , die d e r g r ö ß t e Teil der W e l t p r e s s e ihnen zuteil w e r d e n läßt. Hier, wo w i r k l i c h r e l i g i ö s e B e t ä t i g u n g mit G e w a l t u n t e r d r ü c k t wird, wo w i r k l i c h M i ß h a n d l u n g , K ö r p e r v e r l e t z u n g und T o t schlag an der T a g e s o r d n u n g ist, schweigt der a u s l ä n d i s c h e n R e p o r ter H ö f l i c h k e i t . Bei uns hat jetzt, n a c h der G e h e i m e n S t a a t s p o l i zei und der SA, a u c h G a u l e i t e r Streicher, d e r b e k a n n t l i c h am 1. A p r i l 1933 die O b e r l e i t u n g des A b w e h r b o y k o t t s g e g e n die j ü d i s c h e n G e s c h ä f t e für das ganze R e i c h h a t t e und u n b e s t r i t t e n als der s c h ä r f s t e V o r k ä m p f e r des A n t i s e m i t i s m u s in D e u t s c h l a n d gilt, einem M i t a r b e i t e r des 'Angriff" erklärt: Die E m p ö r u n g alter N a t i o n a l s o z i a l i s t e n und K ä m p f e r ü b e r d i e j ü d i s c h e n U n v e r s c h ä m t h e i t e n k ö n n e er v o l l und ganz v e r s t e h e n . " A b e r " - so fuhr er fort - "eins ist not: U n b e s o n n e n h e i t e n m ü s s e n v e r m i e d e n w e r d e n . Die g r ö ß t e D i s z i p l i n ist das b e s t e ! Die J u d e n f r a g e ist so ernst, daß alles u n t e r lassen w e r d e n muß, was in der W e l t zu M i ß b e d e u t u n g e n A n l a ß g e b e n könnte." D A Z (Β. Α.), Nr. 340 v. 24. J u l i 1935, S. 1 3) ' 121 V e r h a f t u n g e n in B e l f a s t K r e u z - Z , Nr. 171 v. 24. Juli 1935, S. 3 4)
Die b l u t i g e n A u s s c h r e i t u n g e n in Belfast Eine e r s c h ü t t e r n d e B i l a n z des E r z b i s c h o f s v o n E d i n b u r g h G e r m a n i a , Nr. 204 v. 24. J u l i 1935, S. 1
24.07.1935 ZSg.
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101/6/27/Nr. 1480
24. Juli
1935
Der im B e r l i n e r T a g e b l a t t v e r ö f f e n t l i c h t e Bericht G e h e i m r a t b r u c h s über die letzten Stunden H i n d e n b u r g s soll n i c h t
Sauer-
nachgedruckt
w e r d e n , w e i l der B e r i c h t n i c h t a u t h e n t i s c h ist. s. a. ZSg. 102/1/37 (2) v. 24. J u l i 1935: ... Die ganze Sache soll, wie w i r hoerten, aus einem Blatt der B i b e l g e s e l l s c h a f t stammen, s. a. ZSg. 110/1/108 v. 24. Juli 1935 B i b e l g e s e l l s c h a f t . P r o t e s t a n t i s c h e r V e r e i n zur H e r s t e l l u n g u n d V e r b r e i t u n g d e r Bibel. ... Die d e u t s c h e n B i b e l g e s e l l s c h a f t e n sind seit 1918 im A u s s c h u ß der d e u t s c h e n B i b e l g e s e l l s c h a f t lose v e r e i n i g t u n d g e b e n seit 1925 ein g e m e i n s a m e s N a c h r i c h t e n b l a t t heraus. Der Neue Brockhaus, Bd. 1, L e i p z i g 1938, S. 300 H i n d e n b u r g s letzte Stunden P r o f e s s o r Dr. S a u e r b r u c h b e r i c h t e t BT, Nr. 345 v. 24. Juli 1935, S. 7 N a c h d i e s e m Bericht hat H i n d e n b u r g b e i seiner letzten B e g e g n u n g mit S a u e r b r u c h im N e u e n T e s t a m e n t g e l e s e n und sah d a n a c h dem Tod g e f a ß t entgegen.
ZSg. 101/6/27/Nr.
1481
24. Juli
1935
Die E r k l ä r u n g e n des Statthalters L o e p e r b e t r e f f e n d S t a h l h e l m ,
die
in d e r .mitteldeutschen Presse e r s c h i e n e n sind, d ü r f e n v o n der R e i c h s p r e s s e nicht ü b e r n o m m e n w e r d e n . M e l d u n g e n b e t r e f f e n d
Stahl-
h e l m d ü r f e n nur DNB entnommen w e r d e n . G e s e h e n : D., K., Fa.
Hamburg
telefonisch
Breslau
"
12.55 1.00
Chemnitz
"
1.00
s. a. ZSg. 102/1/37 (3) v. 24. J u l i 1935: Sie h a b e n uns g e s t e r n zur I n f o r m a t i o n mitgeteilt, daß S t a t t h a l t e r L o e p e r Seldte g e a n t w o r t e t hat. ... s. a. ZSg. 110/1/108 v. 24. J u l i 1935 ZSg. 101/6/20/Nr. 1466 v. 20. J u l i 1935 ZSg. 101/6/29 v. 25. Juli 1935 ZSg. 102/1/88 (2) v. 26. J u l i 1935
24.07.1935
- 457 ZSg. 102/1/37
(4)
24. Juli
1935
E r i n n e r t wurde auch an die A n w e i s u n g , Maenner in f u e h r e n d e n
Stel-
lungen anderer S t a a t e n nicht p e r s o e n l i c h zu v e r u n g l i m p f e n ,
auch
w e n n m a n mit dem Staat selbst nicht in b e s t e m E i n v e r n e h m e n
steht.
s. a. ZSg. 110/1/108 v. 24. Juli
ZSg. 102/1/37
1935
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24. Juli
1935
Im A n s c h l u s s an einen A r t i k e l in einem Berliner Blatt,
in d e m das
v e r w a n d t s c h a f t l i c h e V e r h a e l t n i s z w i s c h e n der Familie v o n S t e u b e n und dem G e n e r a l v o n S t e u b e n u n t e r s u c h t wird, wurde g e b e t e n ,
diese
F r a g e n i c h t w e i t e r zu eroertern, w e i l sonst unnoetig S t a u b in USA a u f g e w i r b e l t wuerde. Die deutsche Familie habe u e b r i g e n s
frueher
einmal in einem P r o z e s s erklaert, dass der G e n e r a l n i c h t mit verwandt
ihr
sei.
s. a. ZSg. 110/1/108 v. 24. J u l i
1935
Die S t e u b e n g e s e l l s c h a f t war die führende k u l t u r p o l i t i s c h e V e r e i n i g u n g d e r D e u t s c h a m e r i k a n e r . Sie w a r 1919 g e g r ü n d e t w o r d e n u n d ging zurück auf F r i e d r i c h W i l h e l m von S t e u b e n (1730 - 1794), der ab 1777 am a m e r i k a n i s c h e n U n a b h ä n g i g k e i t s k r i e g gegen E n g l a n d teilnahm. 1778 w u r d e er v o n W a s h i n g t o n zum G e n e r a l i n s p e k t e u r des a m e r i k a n i s c h e n H e e r e s ernannt. Zum Z e i t p u n k t der A n w e i s u n g h i e l t e n s i c h 60 M i t g l i e d e r d e r S t e u b e n g e s e l l s c h a f t in D e u t s c h l a n d auf, vgl. V B (Ν. Α.), Nr. 205 v. 24. J u l i 1935, S. 2, Nr. 207 v. 26. J u l i 1935, S. 3. In Steubens G e b u r t s s t a d t M a g d e b u r g gab es einen o f f i z i e l l e n Empfang d u r c h d e n B ü r g e r m e i s t e r und den P a s t o r der d e u t s c h - r e f o r m i e r t e n Kirche, vgl. VB (Ν. Α . ) , Nr. 208 v. 27. J u l i 1935, S. 2. A m e r i k a n i s c h e Gäste b e w u n d e r n D e u t s c h l a n d Der stärkste Eindruck der R u n d r e i s e : Die J u g e n d b e w e g u n g BLA, Nr. 174 Α ν. 22. J u l i 1935, S. 4
ZSg. 102/1/37
(6)
24. Juli
Das R e i c h s v e r k e h r s m i n i s t e r i u m hat gebeten, die
1935
Korrespondenten
a u f m e r k s a m zu m a c h e n auf die E i n w e i h u n g des N e c k a r - K a n a l s am k o m m e n d e n Sonntag ((28. J u l i ) ) .
24.07.1935
458
s. a. ZSg. 110/1/108 v. 24. Juli 1935 Theodor Heuß: Neckar schi f f ahr t Zur Eröffnung des Neckarkanals FZ, Nr. 381 v. 28. Juli 1935, S. 1 Die Eröffnung des Neckarkanals (Von unserem Sonderkorrespondenten) FZ, Nr. 382 v. 29. Juli 1935, S. 2
ZSg. 102/1/37 (7)
24. Juli 1935
Der Direktor Mueller von der Bank der Deutschen Arbeit ist im Einverstaendnis mit Ley aus der Bank ausgeschieden. Hierueber soll nur im Handelsteil im Rahmen solcher Notizen berichtet werden. [Zur Information koenne noch mitgeteilt werden], dass Mueller Mitglied der Deutschen Arbeitsfront bleibe. s. a. ZSg. 110/1/108 v. 24. Juli 1935 Bank der Deutschen Arbeit AG., Berlin Wie mitgeteilt wird, ist Dir. Müller, Präsident der Bank, im Einverständnis mit dem Leiter der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley ausgeschieden. Im Januar d. J. war Dir. Müller vom Vorstande in den AR übergetreten und hatte dort an Stelle von Dr. Ley den Vorsitz übernommen. FZ, Nr. 375 v. 25. Juli 1935, S. 3
ZSg. 102/1/37 (8)
24. Juli 1935
Das Reichswirtschaftsministerium machte auf zwei Meldungen aufmerksam, die noch durch DNB kommen werden, und um deren Abdruck dringend gebeten wurde. Die eine wendet sich gegen Vernichtung von Altoel, die andere beschaeftigt sich mit solchen Reisenden, die ins Ausland gehen, ohne vorher ihre Devisenangelegenheiten richtig in Ordnung gebracht zu haben, bitte uebernehmen Sie beide. s. a. ZSg. 101/6/17/Nr. 1463 v. 19. Juli 1935 Altöle nicht vernichten! ... Es muß noch einmal nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß jeder, der gebrauchtes Oel, im besonderen Motorenöl, vernichtet, verbrennt oder in sonst irgendeiner Form minderwertig verwendet, gewissenlos handelt. Es ist vielmehr Pflicht eines jeden
24-/25.07.1935
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V e r b r a u c h e r s , d a f ü r Sorge zu tragen, daß die a n f a l l e n d e n A l t ö l e gesammelt, sorglich aufbewahrt und, w e n n genügend Ware a u f g e s p e i chert ist, der n ä c h s t e n R e g e n e r a t i o n s a n l a g e zwecks v o l l w e r t i g e r W i e d e r a u f a r b e i t u n g zugeführt w e r d e n . ... FZ, Nr. 375 v. 25. J u l i 1935, S. 3 s. a. Der Angriff, Nr. 171 v. 25. J u l i 1935, S. 10 Reiseverkehr nach dem Ausland (Privattelegramm d e r "Frankfurter Zeitung") ... Es w i r d d e s h a l b jedem R e i s e n d e n , d e r auf G r u n d eines R e i s e v e r k e h r s a b k o m m e n s ins A u s l a n d f a h r e n will, d r i n g e n d n a h e g e l e g t , die Reise erst anzutreten, w e n n ihm die erforderlichen R e i s e z a h l u n g s m i t t e l von d e m R e i s e b ü r o oder der Bank ausgehändigt w o r den sind. ... FZ, Nr. 375 v. 25. Juli 1935, S. 1 s. a. HHN, Nr. 204 v. 25. J u l i 1935, S. 2
B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/6/28/Nr. 1482
25.7.1935. 25. Juli
1935
Im "Daily T e l e g r a p h " w i r d die N a c h r i c h t verbreitet, dass der preussische Staat d e n W e i f e n s c h a t z
für RM 500 0 0 0 . - - gekauft
habe. Diese N a c h r i c h t trifft n i c h t zu u n d darf
infolgedessen
nicht verbreitet werden. s. a. ZSg. 102/1/35 (3) v. 25. J u l i 1935 ZSg. 110/1/110 v. 25. J u l i 1935 In b e i d e n F a s s u n g e n w i r d d e r W e r t m i t 500 000 Pfund a n g e g e ben. W e i f e n s c h a t z : R e l i q u i e n s c h a t z des H a u s e s B r a u n s c h w e i g - L ü n e b u r g , Sammlung k i r c h l i c h e r Geräte aus E d e l m e t a l l , Email und E l f e n b e i n von der v o r r o m a n i s c h e n bis zur s p ä t g o t i s c h e n Zeit.
ZSg. 101/6/28/Nr. 1483
25. Juli
1935
Die im R e i c h s a n z e i g e r v e r ö f f e n t l i c h t e A n o r d n u n g ü b e r d i e B e i t r e i bung v o n U m l a g e n in der g e w e r b l i c h e n W i r t s c h a f t darf nicht v e r öffentlicht w e r d e n . 's. a. ZSg. 102/1/35 (5) v. 25. J u l i 1935: E i n Berliner Blatt h a b e , wie das W i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m m i t t e i l t e , in R a h m e n einer B e t r a c h -
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25.07.1935
tung u e b e r die M o n t a n i n d u s t r i e die E x p o r t u m l a g e in der F o r m erwaehnt, dass ausgerechnet w o r d e n sei, der Entzug v o n f l u e s s i g e n M i t t e l n d u r c h die Exportabgabe komme einer V e r z i n s u n g d e s K a p i tals von 4 - 5 % gleich. A n g e s i c h t s d e s Verbotes seien d e r a r t i g e D a r l e g u n g e n n a t u e r l i c h v o l l k o m m e n u n m o e g l i c h . Das g e s t e r n telep h o n i s c h einigen Zeitungen schon u e b e r m i t t e l t e V e r b o t , die V e r ordnung d e r R e i c h s w i r t s c h a f t s k a m m e r u e b e r B e i t r e i b u n g v o n U m l a g e n in der g e w e r b l i c h e n W i r t s c h a f t n i c h t z u v e r o e f f e n t l i c h e n , w u r d e heute wiederholt. s. a. ZSg. 110/1/110 v. 25. J u l i 1935 ZSg. 101/6/13/Nr. 1452 v. 13. J u l i 1935 ZSg. 101/7/17/Nr. 26 v. 9. J a n u a r 1936 A n o r d n u n g der R e i c h s w i r t s c h a f t s k a m m e r über Beitreibung v o n U m l a gen in d e r g e w e r b l i c h e n W i r t s c h a f t v o m 23. J u l i 1935 DRPS, Nr. 170 v. 24. Juli 1935, S. 1 Die r ü c k s t ä n d i g e n Beiträge s o l l t e n d u r c h die Industrie- u n d H a n d e l s k a m m e r n bzw. die H a n d w e r k s k a m m e r n b e i g e t r i e b e n w e r d e n .
ZSg. 101/6/28/Nr.
1484
25. J u l i
1935
V e r t r a u l i c h . Der R e i c h s - u n d p r e u s s i s c h e M i n i s t e r des Inneren,
Dr.
Frick, h a t vor einiger Zeit eine V e r e i n b a r u n g getroffen, dass bis zum Ende d i e s e s Monats die S e l b s t a u f l ö s u n g der
altpreussischen
L o g e n und ihrer T o c h t e r o r g a n i s a t i o n e n erfolgen soll. Ueber d e n Erlass und d e n Inhalt dieses E r l a s s e s s o l l nichts b e r i c h t e t
werden.
D a g e g e n k ö n n e n E i n z e l m e l d u n g e n ü b e r A u f l ö s u n g e n von L o g e n g e b r a c h t werden. s. a. ZSg. 102/1/35 (7) v. 25. J u l i 1935 ZSg. 110/1/110 v. 25. J u l i 1935 ZSg. 101/3/20/Nr. 181 v. 16. J a n u a r 1935 Die V e r e i n b a r u n g über die S e l b s t a u f l ö s u n g der A l t p r e u ß i s c h e n L o g e n stammte v o m 28. Mai 1935. D a n a c h s o l l t e n die A u f l ö s u n g s b e s c h l ü s s e der L o g e n und Tochterlogen b i s zum 21. Juli v o r l i e g e n , s. d a z u H. N e u b e r g e r , F r e i m a u r e r e i und N a t i o n a l s o z i a l i s m u s , H a m b u r g 1980, Bd. II, S. 94ff. (Die Auflösung d e r A l t p r e u ß i s c h e n G r o ß l o g e n ) , bes. S. lOOf. Das Ende der Freimaurerei in D e u t s c h l a n d W e g b e r e i t e r einer jüdischen W e l t r e p u b l i k / A u f l ö s u n g der A l t p r e u ß i schen L o g e n b e s c h l o s s e n VB (Ν. Α . ) , Nr. 220 v. 8. A u g u s t 1935, S. 1-2
- 461 ZSg. 101/6/28/Nr.
25.07.1935
1485
25. J u l i
1935
Die B e r i c h t e r s t a t t u n g über d e n d e u t s c h e n S e i d e n a n b a u kann ohne Beschränkung erfolgen, j e d o c h w i r d gebeten, d i e s e s P r o b l e m nicht
sen-
s a t i o n e l l a u f z u m a c h e n und a u s s e r d e m alle H i n w e i s e auf die w e h r p o litische Bedeutung d e r S e i d e n r a u p e n z u c h t zu unterlassen. G e s e h e n : K., D., Fa.
Hamburg
telefonisch
12.45
Breslau
"
12.45
Chemnitz
"
1.15
s. a. ZSg. 102/1/35 (1) v. 25. J u l i 1935 ZSg. 110/1/110 v. 25. J u l i 1935 ZSg. 101/6/8/Nr. 1442 v. 9. J u l i 1935 N i e d e r s a c h s e n : S e i d e n r a u p e n z u c h t steht gut Die R e i c h s f a c h g r u p p e der S e i d e n b a u e r in Celle teilt mit, daß die Z u c h t e n in ganz D e u t s c h l a n d im v o l l e n Gange sind. V o n allen S e i t e n treffen günstige N a c h r i c h t e n über d a s Schlüpfen der Brut und die E n t w i c k l u n g der R a u p e n ein. D i e M a u l b e e r a n l a g e n h a b e n sich v o m Frost erholt. H a n n o v e r s c h e r Kurier, Nr. 3 4 0 / 4 1 v. 25. J u l i 1935, S. 11 s. a. Dr. Η. M.: Die Anfänge der S e i d e n r a u p e n z u c h t in W e s t f a l e n R W Z , Nr. 403 v. 11. A u g u s t 1935, S. 11 Es gab auch etliche B u c h v e r ö f f e n t l i c h u n g e n zu d i e s e m Thema, z. B. Georg Zeller, Die n e u z e i t l i c h e Zucht d e r Seidenraupe als N e b e n e r w e r b . N e u b e a r b . v. L u d w i g Heller, 5. Aufl. Leipzig 1935 G. B. Siedhoff, Der d e u t s c h e S e i d e n a n b a u als B e i t r a g zur R o h s t o f f v e r s o r g u n g der T e x t i l i n d u s t r i e , L e i p z i g 1936
ZSg. 101/6/29
25. Juli
1935
V e r t r a u l i c h e B e s t e l l u n g an d i e R e d a k t i o n : Es hat sich h e r a u s g e s t e l l t , d a s s in die A u s l a n d s p r e s s e aus d e n v e r traulichen B e s t e l l u n g e n des D e u t s c h e n N a c h r i c h t e n Büros einige d i s k r e t i o n e n gelangt sind. Es w i r d daher v o m
In-
Propagandaministerium
d e n S c h r i f t l e i t e r n zur d r i n g l i c h e n P f l i c h t gemacht, die r o t e n B l ä t ter d e s DNB (vertrauliche M i t t e i l u n g e n , R u n d r u f e , etc.)
sorgfältig
25.07.1935
- 462 -
a u f z u h e b e n oder sofort zu v e r n i c h t e n , d a m i t das M a t e r i a l nicht U n r e c h t e H ä n d e kommt. Nachdem d i e I n d i s k r e t i o n e n aus der k o n f e r e n z a u f g e h ö r t haben, hat s i c h bei dem v e r t r a u l i c h e n
in
PresseDienst
d e s DNB eine neue Quelle d e r A u s l a n d s i n f o r m a t i o n e n ergeben, die n a t ü r l i c h das R e i c h sehr schädigen. Das DNB w i r d auch in Zukunft a l l e d e r a r t i g e n M i t t e i l u n g e n im v e r s c h l o s s e n e n Brief v e r s e n d e n
im
G e g e n s a t z zu früherem Brauch. W i r b i t t e n , dieses E r s u c h e n an alle M i t g l i e d e r der R e d a k t i o n zu ü b e r m i t t e l n . Dr. Kausch. s. a. ZSg. 110/l/110f. v. 25. J u l i 1935: ... N a c h d e m die Indiskret i o n e n aus der Pressekonferenz a b g e s t e l l t w e r d e n konnten, sind in d e n letzten T a g e n in der A u s l a n d s p r e s s e v e r t r a u l i c h e W e i s u n g e n d e s D N B v e r ö f f e n t l i c h t worden, so ζ. B. d i e W e i s u n g betr. (111) das I n t e r v i e w Seldte in der K r e u z z e i t u n g . Das seien Dinge, d i e nicht in der P r e s s e k o n f e r e n z gesagt w o r d e n waren. Man sei sich klar, d a s s h i e r bei der geradezu f u r c h t b a r e n Strafe, d e r der k ü r z l i c h V e r h a f t e t e entgegensehe, (es ist d a v o n die Rede, dass S c h w e r d t f e g e r g e r v o n d e r Β. Β. Z. unter 5 J a h r e Z u c h t h a u s nicht d a v o n k o m m e n wird! Die Redaktion), I n d i s k r e t i o n e n nicht m e h r v o r k o m m e n k ö n n t e n . Er wolle aber darauf h i n w e i s e n , dass a u c h eine U n v o r s i c h t i g k e i t mit derartigen v e r t r a u l i c h e n A n w e i s u n g e n des DNB a u sserordentlich g e f ä h r l i c h sei. D e s h a l b müsse in d e n R e d a k t i o n e n d i e a l l e r g r ö ß t e V o r s i c h t Platz g r e i f e n , d a es s i c h auch h i e r um v e r t r a u l i c h e A n w e i s u n g e n h a n d e l e , die im Interesse des R e i c h e s g e h e i m g e h a l t e n w e r d e n müflten. A u s d e r V e r s a m m l u n g wurde h i e r z u a n g e r e g t , solche Weisungen vom DNB in g e s c h l o s s e n e n U m s c h l ä g e n u n d n i c h t m i t dem übrigen M a t e r i a l z u s a m m e n an die R e d a k t i o n e n zu v e r s e n d e n . Ein weiterer V o r s c h l a g g i n g dahin, das U n w i c h t i g e v o m W i c h t i g e n zu trennen, w e i l d i e H ä u f u n g d e r R u n d r u f e solche Z w i s c h e n f ä l l e verursachen könne. ... s. a. ZSg. 101/6/27/Nr. 1481 v. 24. J u l i 1935 F ü r d i e s e " v e r t r a u l i c h e B e s t e l l u n g " liegt keine Ü b e r l i e f e r u n g in ZSg. 102 vor. Z u Schwerdtf eger s. ZSg. 110/1/97 v. 5. J u l i 1935: In d e r h e u t i g e n P r e s s e k o n f e r e n z teilte M i n i s t e r i a l r a t J a h n c k e eine sehr ernste S a c h e m i t : Der Börsenjournalist Schwerdtfeger v o n der " B e r l i n e r B ö r s e n z e i t u n g " ist am Dienstag v o n d e r G e h e i m e n S t a a t s p o l i z e i v e r h a f t e t w o r d e n , w e i l er seit e i n i g e n M o n a t e n laufend t ä g l i c h Inform a t i o n e n aus der Pressekonferenz an A u s l a n d s j o u r n a l i s t e n w e i t e r g e g e b e n hat. Er h a t bereits g e s t a n d e n . Es ist f e s t g e s t e l l t w o r d e n , d a s s ein V e r s c h u l d e n der " B e r l i n e r B ö r s e n z e i t u n g " nicht v o r l i e g t , s o n d e r n dass sie P r e s s e k o n f e r e n z - I n f o r m a t i o n e n in jeder F o r m r i c h tig b e a r b e i t e t hat. Da aber Schwerdtfeger immerhin eine b e d e u t e n de S t e l l u n g in d e r R e d a k t i o n innehatte, war es n o t w e n d i g , ihn v e r t r a u l i c h zu informieren. Er hat alle v e r t r a u l i c h e n M i t t e i l u n g e n aus der P r e s s e k o n f e r e n z sofort w ö r t l i c h w e i t e r g e g e b e n . ... s. a. Kap. 2.e) Androhung u n d D u r c h f ü h r u n g v o n S a n k t i o n e n g e g e n ü b e r J o u r n a l i s t e n und ZSg. 101/6/15/Nr. 1458 v. 15. J u l i 1935, S. 4 3 2 . N Z Z , Nr. 1273 v. 24. J u l i 1936, S. 2 W a l t e r S c h w e r d t f e g e r wurde im J u l i 1936 zu l e b e n s l a n g e m Z u c h t h a u s v e r u r t e i l t , vgl. DP, 26. Jg. (1936), Nr. 32 v. 8. A u g u s t 1936, S. 400. U n t e r r e d u n g mit d e m R e i c h s a r b e i t s m i n i s t e r S e l d t e zum großeTi Soldatenbund K r e u z - Z , N r ? A 168 ν. 20. J u l i 1936, S. 1-2
25.07.1935
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Die Farbe des Papiers, auf d e m die j e w e i l i g e n D N B - N a c h r i c h t e n v e r b r e i t e t wurden, w a r ein H i n w e i s auf den Grad der V e r t r a u l i c h keit, m i t d e m die I n f o r m a t i o n e n zu b e h a n d e l n waren. Die S k a l a r e i c h t e vom "Grünen D i e n s t " , d e r das u n b e d e n k l i c h e M a t e r i a l enth i e l t über d e n " B l a u e n Dienst", und d e n " R o t e n D i e n s t " zum " W e i ß e n D i e n s t " , der nur P e r s o n e n "in d e n h ö c h s t e n F u n k t i o n e n d e s N S R e g i m e s z u g ä n g l i c h g e m a c h t w u r d e " , vgl. K.-D. Abel, P r e s s e l e n k u n g im NS-Staat, Berlin 1968, S. 57. "Gelbe" N a c h r i c h t e n h a t t e n die A u f l a g e nicht w ö r t l i c h v e r ö f f e n t l i c h t zu werden; M i t t e i l u n g e n der e n E m p f ä n g e r nur S c h r i f t l e i t u n g e n waren, w u r d e n " r o s a " e i n g e färbt. BA: F i n d b u c h R 34, D e u t s c h e s N a c h r i c h t e n b ü r o , K o b l e n z 1981, S. XV s. a. ZSg. 110/1/113 v. 2. A u g u s t 1935: ... E n d l i c h b e t o n t e ORR. Stephan, dass die g e l b e n Z e t t e l , die vom DNB in d i e s e m Z u s a m m e n h a n g v e r b r e i t e t w e r d e n , n i c h t zum w ö r t l i c h e n A b d r u c k v e r w e n d e t w e r d e n dürfen. Diese g e l b e n Zettel m ü s s t e n ebenso s o r g f ä l t i g beh a n d e l t und ebenso v e r n i c h t e t w e r d e n , wie Informationen v o n amtlicher Stelle. Dieses M a t e r i a l dürfe auf k e i n e n F a l l in f r e m d e H ä n d e fallen. In d i e s e m Z u s a m m e n h a n g v e r w i e s ein V e r t r e t e r auf die U n k l a r h e i t e n , die d a d u r c h e n t s t e h e n könnten, d a s s a u c h V o r v e r s a n d m a t e r i a l auf g e l b a b g e z o g e n werde.
ZSg. 101/6/30/Nr.
1486
25. J u l i
1935
DNB-Rundspruch. Die Presse soll sich in d e n n ä c h s t e n T a g e n in e i g e n e n
Berichten
und a u c h bei W i e d e r g a b e v o n a u s l ä n d i s c h e n P r e s s e s t i m m e n zu D a n z i g P o l e n g r ö s s t e r Z u r ü c k h a l t u n g b e f l e i s s i g e n und insbesondere falls in der Sache oder im T o n D., Fa., K.
aufputschen.
Hbg.
briefl.
Bresl. Chemn.
briefl.
s. a. ZSg. 102/1/53 v. 25. J u l i 1935 ZSg. 101/6/26/Nr. 1473 v. 23. J u l i 1935 ZSg. 102/1/36 (2) v. 1. A u g u s t 1935 P o l n i s c h e A n t w o r t auf die D a n z i g e r N o t e Der R e c h t s s t a n d p u n k t d e r D a n z i g e r R e g i e r u n g HHN, N r . 205 v. 26. J u l i 1935, S. 2 s. a. FZ, Nr. 378 v. 27. J u l i 1935, S. 1
unverändert
keines-
464
25.07.1935 ZSg. 102/1/35
(2)
25. J u l i
Im H i n b l i c k auf j e t z t wieder erfolgte V e r h a f t u n g e n
1935 verschiedener
F l e i s c h e r m e i s t e r w e g e n P r e i s e r h o e h u n g e n , w u r d e erneut gebeten, diese M a s s n a h m e n n i c h t zum A n l a s s eines a l l g e m e i n e n A n g r i f f s auf das F l e i s c h e r g e w e r b e
selbst zu benuetzen.
s. a. ZSg. 110/1/110 v. 25. J u l i 1935 ZSg. 102/1/33 (4) v. 18. J u n i 1935 ZSg. 101/6/34/Nr. 1497 v. 29. J u l i 1935 13 M ü n c h e n e r M e t z g e r m e i s t e r in Schutzhaft g e n o m m e n VB (Ν. Α.), Nr. 206 v. 25. Juli 1935, S. 4 s. a. W a r u m sind O b s t und Gemüse so teuer? FZ, Nr. 377 v. 26. Juli 1935, S. 2
ZSg. 102/1/35 (4)
25. J u l i
1935
Das P o s t m i n i s t e r i u m gab v e r t r a u l i c h b e k a n n t , d a s s die R e i c h s p o s t die E r r i c h t u n g eines Hilfspostzuges m i t fahrbarem P o s t a m t und besonderen F e r n s p r e c h z e l l e n u n d S c h r e i b r a e u m e n fuer d i e P r e s s e plane. Der Zug soll v e r s u c h s w e i s e zum P a r t e i t a g b e n u e t z t werden.
Vor-
laeufig ist h i e r u e b e r aber n o c h n i c h t s zu v e r o e f f e n t l i c h e n . s. a. ZSg. 110/1/110 v. 25. J u l i 1935 Der 7. R e i c h s p a r t e i t a g in N ü r n b e r g fand v o m 10. - 16. S e p t e m b e r 1935 statt. F a h r b a r e s P o s t a m t für Nürnberg Wichtige Neuerung der Deutschen Reichspost Der A n g r i f f , Nr. 208 v. 6. September 1935, S. 2
ZSg. 102/1/35
(6)
25. J u l i
1935
Dass der 25. J u l i k e i n A n l a s s sei, R u e c k b l i c k e auf die se v o r einem J a h r in O e s t e r r e i c h zu b r i n g e n , sei w o h l staendlich. s. a. ZSg. 110/1/110 v. 25. J u l i 1935 ZSg. 101/6/26/Nr. 1475 v. 23. J u l i
1935
Ereignisselbstver-
26.07.1935
465
Anweisungen aus der Pressekonferenz. Berlin, den 26. Juli 1935 ZSg. 101/6/31/Nr. 1487
26. Juli 1935
Ueber eine neue grosse Abwrackaktion und die vom Reich hierfür gewährten Zuschüsse soll nicht berichtet werden.
ZSg. 101/6/31/Nr. 1488
26. Juli 1935
In einzelnen Teilen des Reiches tauchen aufsehenerregende Meldungen über das Auftreten des Kartoffel-Käfers auf. Derartige Meldungen sollen nicht gleich veröffentlicht werden,sondern erst der Hauptstelle für Pflanzenschutz zur Prüfung vorgelegt werden. In vielen Fällen hat sich herausgestellt, dass es sich gar nicht um das Auftreten des Kartoffelkäfers handelt. s. a. ZSg. 101/4/157/Nr. 850 v. 24. Oktober 1934 ZSg. 102/1/53 (1) v. 13. September 1935 Die Hauptstelle für Pflanzenschutz gehörte zum Reichsnährstand. Jede Landesbauernschaft (gebietl. Untergliederung) verfügte über ein derartiges Amt, das 1937 in Pflanzenschutzamt umbenannt wurde. Achtet auf den Kartoffelkäfer Der Kartoffelkäfer bedeutet eine ungeheure Gefahr für den Kartoffel-Anbau Deutschlands. Bei einer Ansiedlung des Käfers würden sich unsere Kartoffelerträge stark vermindern, der Erzeugungspreis dieses Volksnahrungsmittels dagegen infolge der Bekämpfungsmaßnahmen stark verteuern. Infolge der ungeheuren Vermehrungsfähigkeit des Käfers - ein Käferpaar kann im Jahr über 31 Millionen Nachkommen liefern - ist ein Ausmerzen eingeschleppter Käfer und ein Fernhalten aus unserem Lande nur möglich, wenn jedes Auftreten des Käfers schnell und rechtzeitig gemeldet wird. Deshalb achtet auf den gelb- und schwarzgestreiften Käfer und seine roten oder orangegelben Larven! Meldung über das Auftreten des Käfers an die zuständigen Polizeiwachen und an das Institut für angewandte Botanik, Hamburg 86, Bei den Kirchhöfen 14. HHN, Nr. 206 v. 27. Juli 1935, S. 7 ((Abbildung der Siegelmarke)) Der Kartoffelkäfer Um die Bevölkerung durch Aufklärung über den Kartoffelkäfer auf diesen Schädling und die durch ihn drohenden Gefahren aufmerksam zu machen und sie zur Mitwirkung bei der rechtzeitigen Feststellung bei einer etwaigen Einschleppung heranzuziehen, werden auch in diesem Jahre die farbigen Kartoffelkäfer-Siegelmarken wieder herausgegeben. Eine kostenlose Abgabe ist leider nicht möglich. Die Reichsdruckerei ist jedoch wie in den Vorjahren bereit, die
26.07.1935
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Siegelmarken zum Herstellungspreise abzugeben. 1000 Stück kosten 3,50 RM, 100 Stück 45 Rpf. Die Siegelmarken sind zum Aufkleben auf Briefbogen und als Paket- und Briefverschlußmarken recht geeignet. Kreuz-Z, Nr. 165 v. 17. Juli 1935, S. 4
ZSg. 101/6/31/Nr. 1489
26. Juli 1935
Der Hannoversche Kurier hat sich auf Grund des Materials des Reichsarbeitsblattes mit den Löhnen bei den Reichsautobahnen befasst. Der Artikel ist wenig sachkundig und soll nicht nachgedruckt werden. Ueberhaupt wird grösste Vorsicht bei Behandlung des Lohnproblems dringend empfohlen. s. a. ZSg. 102/1/42 (1) v. 16. Juli 1935 ZSg. 101/6/202/Nr. 1898 v. 2. Dezember 1935 Hannoverscher Kurier (1854 - 1944), nationalliberal, Auflage 50 00 000 Stadtausgabe (1932) bzw. 26 817 (1934). (Hdb. d. dt. Tagespresse, 4. Aufl. 1932, S. 152, 5. Aufl. 1934, S. 114) Das "Reichsarbeitsblatt" war das Amtsblatt des Reichsarbeitsministeriums. Der Artikel konnte in der Reichsausgabe des "Hannoverschen Kuriers" nicht nachgewiesen werden. Zu den schlechten Arbeitsbedingungen und der schlechten Bezahlung, s. a. Sopade, 2. Jg. (1935), Juli, S. 786ff. (Die Zustände bei der Reichsautobahn) Dr. jur. Carl Birkenholz, Referent bei dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen: Nationalsozialistische Sozialpolitik auf den Reichsautobahnen T7~. (202) Jeder arbeitsfähige Zugewiesene kann mit einer Beschäftigungsdauer von 1 Jahr vom Beginn der Strecke rechnen. Die Formen einer nationalsozialistischen Sozialpolitik zeigen sich außer der Formung des Arbeitsverhältnisses in der Gestaltung der Lohnverhältnisse, in den Möglichkeiten, durch erhöhte Leistung erhöhten Verdienst zu erhalten, in der Gewährung von Entfernungsund Trennungszulagen, in der Tarifordnung Uber Schlechtwettertage, in der Arbeitsvermittlung durch Heranziehung großstädtischer Arbeiter und solcher aus Not- und Grenzgebieten, in der Unterbringung in einwandfreien Privatquartieren und Wohnlagern, in der Gemeinschaftsverpflegung, in der Gewährung von Wochenendheimfahrten, in der Einschaltung der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" für die Arbeiter in den Wohnlagern der Reichsautobahnen. ... (203) Die gewerkschaftlichen Bestrebungen, hohe Löhne zu erzwingen, teilweise ohne Rücksicht auf die Struktur des Gebietes, zum anderen die frühere Festsetzung der Löhne ohne Bedachtnahme auf das benachbarte Tarifgebiet, lassen oft den Verdacht aufkommen, daß der Lohn nicht um des Lohnes, sondern um der Macht willen festgesetzt worden ist. Denn es ist erstaunlich zu sehen, wie stark die Lohnunterschiede auf einer Strecke von nur 30 km sind. ... Reichsarbeitsblatt, 15. Jg. N. F. (1935), Nr. 19 v. 5. Juli 1935, S. II 201-11 207
- 467 -
26.07.1935
Je nach Gebiet schwankten die Löhne zwischen 50 - 74 Pf. pro Stunde.
ZSg. 101/6/31/Nr. 1490
26. Juli 1935
DNB-Rundruf Ueber eine deutsche Ein- und Ausfuhr-Clearing-Gesellschaft in New York soll von der Presse bis auf weiteres nichts berichtet werden. Gesehen: D., Fa., K.
Hbg.
brief 1.
Bresl. telef. Chemn. briefl. s. a. ZSg. 102/1/52 v. 25. Juli 1935 Clearing bedeutet das Verrechnen von Eingängen und Außenständen.
ZSg. 102/1/88 (1)
26. Juli 1935
In einer kleineren sozusagen zusaetzlichen Pressekonferenz wurden die Zeitungen eben auf eine Anweisung hingewiesen, die durch die Landesstellen des Ministeriums Ihnen schon bekannt sein wird, naemlich darauf, dass die Berichte ueber den Komintern-Kongress in Moskau gross aufzumachen sind. In Glossen oder Artikeln sei dazu die Doppelzuengigkeit der sowjetrussischen Politik ironisch festzunageln. Auf der einen Seite Weltrevolutionstendenzen, auf der anderen Seite durch Herrn Litwinow in Genf Voelkerbunds- d. h. Friedens- und Verstaendigungspolitik. Schlagartig muesse morgen frueh in der ganzen Presse diese Beleuchtung des Kongresses zu lesen sein. Man moechte nicht morgen mittag feststellen muessen, dass einige Zeitungen versagt haetten. Grosse Dinge werden Sie ja nun wohl nicht mehr schreiben koennen, aber vielleicht kann man in der Aufmachung, in der Ueberschrift und vielleicht in einer kurzen Vorbemerkung oder einem kurzen Nachwort der Anweisung doch noch schnell Rechnung tragen. In dem DNB-Bericht von heute morgen muss uebrigens bei der Erwaehnung von z u g e l e g t werden:
Thälmann in Abwesenheit.
Thälmann
hin-
26.07.1935
- 468 -
K o m i n t e r n (Kommunistische Internationale). Internationaler Z u s a m m e n s c h l u ß v o n P a r t e i e n und G r u p p e n d e r ä u ß e r s t e n L i n k e n auf Initiative L e n i n s (1919). A l s R e a k t i o n d a r a u f fanden sich die fas c h i s t i s c h e n S t a a t e n 1936 im A n t i k o m i n t e r n p a k t zusammen. Zu T h ä l m a n n s. ZSg. 101/4/139/Nr. 810 v. 5. Oktober 1934 Er w a r zu d i e s e m Z e i t p u n k t in Haft. s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 1 0 v. (26. Juli 1935): I c h bin d o c h etwas erstaunt u e b e r d i e A u f m a c h u n g des K o m i n t e r n - K o n g r e s s e s . Dass fuer die R e i c h s a u s g a b e nichts m e h r g e s c h r i e b e n w e r d e n konnte, ist m i r zwar klar, a b e r d a n n haette d o c h der B e r i c h t selbst einen g r o e s s e ren und b e s s e r e n Platz erhalten und v o r a l l e m v o l l s t a e n d i g e r sein m u e s s e n . Das W o r t vom "Generalstab d e r W e l t r e v o l u t i o n " , das auf dem Kongress n a c h dem DNB-Bericht g e f a l l e n ist, haette w o h l n i c h t fehlen d u e r f e n . D e n W u e n s c h e n auf g r o s s e A u f m a c h u n g h a e t t e man d o c h w o h l a u c h d u r c h eine lebhaftere U e b e r s c h r i f t e n t s p r e c h e n k o e n n e n , w o r a u f i c h gestern in der A u s r i c h t u n g h i n g e w i e s e n hatte. Es w i r d sich empfehlen, d i e b e a b s i c h t i g t e G l o s s e h e u t e auf die erste S e i t e zu stellen und nicht auf die dritte. s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 1 0 FFT v. 27. J u l i 1935: W i n r i n g e n h e u t e an der Spitze d e s B l a t t e s eine K o m i n t e r n g l o s s e Bitte b e r u e c k s i c h tigen^Sie im u e b r i g e n , dass wir d u r c h u n s e r e n L e i t a r t i k e l v o m M o n tag ' d i e g a n z e Frage K o m i n t e r n in d e m Sinne, der in der P r e s s e k o n f e r e n z n a c h h e r als w u e n s c h e n s w e r t b e z e i c h n e t wurde, v o n uns aus e r o e f f n e t h a b e n , so d a s s m a n uns w i r k l i c h kein V e r s a e u m n i s in d i e s e r A n g e l e g e n h e i t v o r w e r f e n kann. A u s s e r d e m h a b e n w i r in der gestrigen Notiz ' auf den L e i t a r t i k e l n o c h b e s o n d e r s B e z u g genommen. Ihre A u s r i c h t u n g k a m erst h i e r an, als der U m b r u c h der ersten S e i t e b e r e i t s im w e s e n t l i c h e n fertig war. 1) Der K o n g r e ß d e r Paradoxe Die T a g u n g der Komintern FZ, N r . 3 8 0 v. 28. Juli 1935, S. 1 2) Die K o m i n t e r n tritt an FZ, Nr. 3 7 0 v. 23. Juli 1935, S. 3 3) Der Kominternkongrefi eröffnet T h ä l m a n n zum E h r e n v o r s i t z e n d e n g e w ä h l t FZ, N r . 378 v. 27. Juli 1935, S. 2 Russisches Falschspiel ... W e n n m a n u n t e r diesem G e s i c h t s p u n k t H e r r n L i t w i n o w s Rolle betrachtet, so m u ß m a n seine T ä t i g k e i t als V o r s i t z e n d e r des V ö l k e r b u n d s r a t e s sehr skeptisch beurteilen. Der V ö l k e r b u n d u n d i n s o n d e r h e i t s e i n j e w e i l s regierendes H a u p t sollte ja die A u f g a b e h a b e n , die A n s t r e n g u n g e n d e r V ö l k e r auf die S i c h e r u n g d e s F r i e d e n s zu lenken. M i t v i e l e n W ö r t e r n v e r s u c h t H e r r L i t w i n o w auch d e n Eind r u c k e i n e r treuen Pflichterfüllung in d i e s e m Sinne zu erwecken u n d das g e l i n g t ihm um so leichter, als d i e W e l t ö f f e n t l i c h k e i t b i s h e r so w e n i g N o t i z von der D o p p e l z ü n g i g k e i t nahm, d i e in dem A u f t r e t e n R u ß l a n d s in Genf und d e n K r i e g s g e l ü s t e n der b o l s c h e w i s t i s c h e n M a c h t h a b e r und ihres i n t e r n a t i o n a l e n A n h a n g s liegt. D i e s e D o p p e l z ü n g i g k e i t w i r d f r e i l i c h d u r c h die M o s k a u e r T a g u n g so d e u t l i c h , d a ß -auch die h a r m l o s e s t e n G e m ü t e r in anderen e u r o p ä ischen L ä n d e r n stutzig w e r d e n müßten. ... H H N , N r . 206 v. 27. Juli 1935, S. 1 ((Kommentar))
- 469 -
26.07.1935
Weltrevolutionäre Propaganda HHN, Nr. 206 v. 27. J u l i 1935, S. 1
ZSg. 102/1/88
(2)
26. J u l i
1935
In der gleichen K o n f e r e n z wurde n o c h darauf h i n g e w i e s e n ,
dass
einige Zeitungen das V e r b o t des S t a h l h e l m s in O s t p r e u s s e n
ohne
d i e B e g r u e n d u n g g e b r a c h t h a e t t e n . Diese m u e s s t e u n b e d i n g t
nach-
g e h o l t werden, u n d zwar an p r o m i n e n t e r Stelle der Z e i t u n g .
(Die
B e g r u e n d u n g fehlt ζ. B. im L o k a l a n z e i g e r ) . s. a. ZSg. 101/6/27/Nr.
1481 v. 24. Juli
1935
Landesverband des Stahlhelm aufgelöst BLA, Nr. 178 Α ν. 26. Juli 1935, S. 3 s. a. FZ, Nr. 378 v. 27. Juli 1935, S. 1 ((m. B e g r ü n d u n g ) ) HHN, Nr. 205 v. 26. Juli 1935, S. 1 B e g r ü n d u n g : "Trotz d e r A u f l ö s u n g des S t a h l h e l m - S t u d e n t e n r i n g e s im D e z e m b e r 1933 b e s t a n d d i e s e O r g a n i s a t i o n unter d e r L e i t u n g d e s H o c h s c h u l g r u p p e n f ü h r e r s Bistrick fort und a r b e i t e t e im e n g s t e n E i n v e r n e h m e n m i t d e r L a n d e s l e i t u n g O s t p r e u ß e n des N S D F B w e i t e r . ..."
ZSg. 102/1/88
(3)
26. J u l i
S c h l i e s s l i c h w u r d e a u c h n o c h auf die g e s t r i g e
1935
Veroeffentlichung
im Angriff, die DNB in die Provinz w e i t e r g e g e b e n h a t ,
hingewiesen,
auf d i e G e s c h i c h t e m i t der Schwester A l f o n s a und d e n 50 000 Mark. S e l t s a m e r w e i s e sei kaum eine Z e i t u n g auf die Sache
eingegangen,
d i e d o c h beinahe in j e d e m Satz Stoff zu einer G l o s s e
biete.
F ü r 50 000 Mark in d e n H i m m e l D i e Z a h l k a r t e d e r S c h w e s t e r A l f o n s a und d i e ewige Seligkeit/"... d a m i t Sie d o c h h i n e i n k o m m e n ! " D e r A n g r i f f , Nr. 171 v. 25. Juli 1935, S. 1-2 D e r B e r i c h t p r ä s e n t i e r t d e n Brief einer O r d e n s s c h w e s t e r an e i n e n V i e h h ä n d l e r , in d e m sie ihm anbietet, für ihn zu beten, d a m i t er in d e n H i m m e l kommt. G l e i c h z e i t i g sollte er 50 000 M a r k für d e n K i r c h e n - u n d K l o s t e r b a u in H a n n o v e r stiften.
27.07.1935
- 470 -
Bestellung aus der Pressekonferenz 27.7.1935. ZSg. 101/6/32/Nr. 1491
27. Juli 1935
Durch DNB kommt heute eine Mitteilung über die Oelsaatenförderung für 1936. Diese Meldung soll gut gebracht werden, weil im August die Aussaat für Oelsaaten vorgenommen wird und daher alle Bauern darauf aufmerksam gemacht werden sollen. s. a. ZSg. 101/6/36/Nr. 1504 v. 31. Juli 1935 Die Ölsaatenanbauförderung für 1936 Bereitstellung der erforderlichen Mittel HHN, Nr. 206 v. 27. Juli 1935, S. 10
ZSg. 101/6/32/Nr. 1492
27. Juli 1935
Mitteilungen und Gerichtsurteile über sogenannte Mischehen usw. sollen vorläufig nicht mehr gebracht werden. Das ReichsJustizministerium teilt vertraulich mit, dass heute eine zentrale Anweisung an die Standesämter ergangen ist, wonach in Zukunft keinerlei Eheschliessungen zwischen Volljuden und Vollariern mehr statthaft sind; dagegen sind weiterhin statthaft Eheschliessungen von Leuten, die weder Volljuden noch Vollarier sind. s. a. ZSg. 102/1/40 (1) v. 27. Juli 1935 ZSg. 110/1/112 v. 27. Juli 1935 ZSg. 101/5/202/Nr. 1404 v. 21. Juni 1935 Die Rassengesetze waren das zentrale Thema des 7. Reichsparteitags vom 10. - 16. September in Nürnberg.
ZSg. 101/6/32/Nr. 1493 Die Lutherakademie in Sondershausen ^
27. Juli 1935 veranstaltet in Bälde eine
Tagung, die (rein) theologisch-wissenschaftlichen Charakter hat. DNB wird die Berichterstattung über diese Tagung übernehmen. Darüber hinaus sind Berichte unerwünscht. s. a. ZSg. 102/1/40 (3) v. 27. Juli 1935: ... die Tagung ... die ... der Vorbereitung des Weltkongresses diene. ... ZSg. 110/1/112 v. 27. Juli 1935
27.07.1935
- 471 T a g u n g der L u t h e r a k a d e m i e K r e u z - Z , Nr. A 192 ν. 17. A u g u s t 1935, S. 4 s. a. Kreuz-Z, Nr. A 238 ν. 10. O k t o b e r 1935, S. 2 Es war die 4. Tagung der L u t h e r a k a d e m i e . ^
Sondershausen
ZSg. 101/6/32/Nr.
((Bericht))
(Thüringen)
1494
27. J u l i
1935
Die V o r g ä n g e in N e w York s o l l e n in g r o s s e r A u f m a c h u n g w e r d e n . Es sind a u c h K o m m e n t a r e erwünscht, die auf die
behandelt Ungeheuer-
l i c h k e i t der V o r g ä n g e h i n w e i s e n und besonders betonen, was w o h l d i e A m e r i k a n e r sagen w ü r d e n , w e n n ein amerikanisches Schiff einem d e u t s c h e n H a f e n d e r a r t i g b e l ä s t i g t würde. In d i e s e m
in
Zusam-
m e n h a n g kann auf die ganze A u s l a n d s h e t z e , die seit W o c h e n w i e d e r in stärkerem Umfange e i n g e s e t z t h a t , nochmals e i n d r i n g l i c h h i n g e wiesen werden G e s e h e n : D., Fa., K.
Hamburg
telefonisch
Breslau
"
Chemnitz
"
s. a. ZSg. 102/1/40 (2) v. 27. J u l i 1935: G e b e t e n w u r d e , den k o m m u n i s t i s c h e n U e b e r f a l l auf d i e " B r e m e n " in New York aus s t a a t s p o l i t i s c h e n G r u e n d e n gross a u f z u m a c h e n . ... s. a. ZSg. 110/1/112 v. 27. J u l i 1935 ZSg. 102/1/39 (2) v. 30. J u l i 1935 ZSg. 101/6/93/Nr. 1623 v. 6. S e p t e m b e r 1935 ADAP, Serie C, Bd. IV, 1, Nr. 237 ^
s. a. ZSg. 102/1/67 bzw. 73 v. 23. Juli 1935 ZSg. 101/6/33/Nr. 1496 v. 29. J u l i 1935
K o m m u n i s t i s c h e T u m u l t e in N e w Y o r k b e i A b f a h r t der " B r e m e n " M o s k a u e r Hetzer am W e r k / N e w Y o r k e r P o l i z e i m u ß t e s c h i e ß e n HHN, Nr. 206 v. 27. J u l i 1935, S. 1 s. a. ... M a n k a n n s i c h n a c h d e n E r f a h r u n g e n , die w i r g e r a d e in d e n letzten W o c h e n g e m a c h t h a b e n , u n s c h w e r v o r s t e l l e n , w i e d r a m a t i s c h gewisse K r e i s e im A u s l a n d e d e n V o r f a l l b e h a n d e l n w ü r d e n , w e n n er sich in e i n e m d e u t s c h e n H a f e n g e g e n ü b e r einem d e u t s c h e n ((sie)) Schiff fremder F l a g g e a b g e s p i e l t h ä t t e , und welche w e i t g e h e n d e n S c h l ü s s e über die Zustände in D e u t s c h l a n d sie d a r a u s ziehen w ü r den. Daß es jetzt in d e m g r o ß e n a m e r i k a n i s c h e n H a f e n zu einer so z ü g e l l o s e n D e m o n s t r a t i o n g e g e n ein d e u t s c h e s Schiff k o m m e n konnte, w ä r e ohne d i e W ü h l a r b e i t d e r d e u t s c h f e i n d l i c h e n Streife n i c h t d e n k b a r . D e u t s c h l a n d darf w o h l h o f f e n , daß es d e n a m e r i k a n i s c h e n B e h ö r d e n g e l i n g e n w i r d , d i e W i e d e r k e h r solcher b e s c h ä m e n d e r Ere i g n i s s e zu v e r h i n d e r n . FZ, Nr. 380 v. 28. J u l i 1935, S. 1 ((Kommentar))
472
27./29.07.1935 ZSg. 102/1/40
(4)
27. J u l i
1935
S c h o n h e u t e werde darauf a u f m e r k s a m g e m a c h t , dass die d e u t s c h e P r e s s e am 2. A u g u s t des T o d e s t a g e s H i n d e n b u r g s in w u e r d i g e r
Form
g e d e n k e n muesse. s. a. ZSg. 110/1/112 v. 27. Juli 1935 Es ist bemerkenswert, dafl d i e s e A n w e i s u n g nicht in ZSg. 101 ü b e r l i e f e r t ist, v e r m u t l i c h e r ü b r i g t e sie sich bei dem d e u t s c h n a t i o n a len H i n t e r g r u n d d e r Adressaten. Hindenburg Z u s e i n e m T o d e s t a g e , d e m 2. A u g u s t ... M ö g e das deutsche Volk s i c h j e d o c h stets der H a l t u n g u n d d e s H a n d e l n s b e f l e i ß i g e n , wie es H i n d e n b u r g v o r g e l e b t hat, m ö g e ihm H i n d e n b u r g nicht n u r eine e r h e b e n d e E r i n n e r u n g , sondern ein m a h n e n d e s V o r b i l d sein, d a n n kann es a l l e n S t ü r m e n der Zukunft g e t r o s t entgegensehen. H H N , Nr. 211 v. 1. A u g u s t 1935, S. 1 V o r e i n e m Jahre FZ, N r . 389 v. 2. A u g u s t 1935, S. 1 H Ki rn ed ue zn -b Zu , r gNr. A 179 ν. 2. A u g u s t 1935, S. 1-2
DNB-Rundsprüche vom ZSg. 101/6/33/Nr.
29.7.35.
1495
29. J u l i
1935
Die P r e s s e w i r d auf das i t a l i e n i s c h e E x p l o s i o n s u n g l ü c k
hingewie-
sen u n d gebeten, ihre A n t e i l n a h m e in a n g e m e s s e n e r F o r m zu b e k u n den. s. a. ZSg. 101/6/34/Nr.
1498 v. 29. J u l i
1935
E x p l o s i o n in einer italienischen P u l v e r f a b r i k - Z a h l r e i c h e Tote H H N , N r . 207 v. 28. J u l i 1935, S. 1 Die E x p l o s i o n s k a t a s t r o p h e in Italien Zahl der Todesopfer noch unbestimmt H H N , N r . 208 v. 29. J u l i 1935, S. 1 D i e E x p l o s i o n s k a t a s t r o p h e in N o r d i t a l i e n Das s c h w e r e Unglück, das d i e i t a l i e n i s c h e N a t i o n bewegt, ruft a u c h in D e u t s c h l a n d lebhafte A n t e i l n a h m e u n d ehrliches M i t g e f ü h l wach.
- 473 -
29.07.1935
N o c h ist das A u s m a ß d e s s c h m e r z l i c h e n V e r l u s t e s nicht v o l l zu erm e s s e n . N a c h den letzten F e s t s t e l l u n g e n fehlen v o n der b e t r o f f e n e n B e l e g s c h a f t 31 F r a u e n u n d 3 Männer. ... FZ, Nr. 384 v. 30. J u l i 1935, S. 1 Das Unglück ereignete sich in der V e r s a n d a b t e i l u n g der Firma.
ZSg. 101/6/33/Nr.
1496
29. J u l i
1935
A n m a s s g e b e n d e r Stelle h e r r s c h t g r ö s s t e U n z u f r i e d e n h e i t ü b e r d i e lässige Art, mit der die d e u t s c h e P r e s s e bisher der A u f g a b e
nach-
g e k o m m e n ist, s i c h m i t U n r u h e n im A u s l a n d zu b e s c h ä f t i g e n u n d a u f zuzeigen, in w e l c h e m M i s s v e r h ä l t n i s d i e sensationelle
Aufbauschung
v o n V o r g ä n g e n in D e u t s c h l a n d zu d e n tatsächlichen V o r f ä l l e n im A u s land steht. Alle d e r a r t i g e n T a t s a c h e n m e l d u n g e n über solche A u s l a n d s v o r f ä l l e sollen g e s c h i c k t , w i r k u n g s v o l l und s e n s a t i o n e l l
kom-
m e n t i e r t werden. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hbg.
7.16
Bresl.
7.18
Chemn.
7.17
s. a. ZSg. 102/1/67 bzw. 73 v. 23. J u l i 1935 ZSg. 101/6/27/Nr. 1479 v. 24. J u l i 1935 Groteskes Mißverhältnis ... W e n n m a n in A m e r i k a oder England, in F r a n k r e i c h oder sons two in der W e l t sich am B o l s c h e w i s m u s i n f i z i e r e n will, bitte sehr; aber m a n lasse D e u t s c h l a n d d a b e i aus d e m Spiel. In D e u t s c h l a n d w e r d e n die H o h e i t s z e i c h e n f r e m d e r S t a a t e n und Schiffe g e a c h t e t , hier b r e n n e n k e i n e K i r c h e n , h i e r w i r d n i c h t gestreikt, s o n d e r n d e r A r b e i t s l o s i g k e i t zu L e i b e g e g a n g e n , dem K l a s s e n k a m p f d i e G r u n d l a g e n entzogen, d a s ö f f e n t l i c h e L e b e n v o n p o l i t i s c h e n A n s p r ü c h e n d e r K o n f e s s i o n e n b e f r e i t , d i e innere G e m e i n s c h a f t g e festigt u n d gefördert. W e n n die W e l t also G r e u e l m e l d u n g e n und S e n s a t i o n e n braucht, in fast a l l e n L ä n d e r n liefert das ö f f e n t liche L e b e n g e n ü g e n d Stoff. Man quäle also die armen A u s l a n d s k o r r e s p o n d e n t e n in B e r l i n n i c h t länger m i t der A n w e i s u n g , u n b e dingt K r i e g s b e r i c h t e " zu g e b e n , die m a n sich im eigenen L a n d e auf d e m S c h a u p l a t z der inneren K r i s e n u n d der b o l s c h e w i s t i s c h e n Z e r s e t z u n g s a r b e i t v i e l leichter v e r s c h a f f e n kann. HHN, Nr. 209 v. 30. J u l i 1935, S. 1 ((Kommentar))
- 474 -
29.07.1935
B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z . ZSg.
101/6/34/Nr.
29.7.1935.
1497
29. Juli
1935
M e l d u n g e n e i n i g e r K o r r e s p o n d e n z e n ü b e r einheitliche
Fleischpreis-
f e s t s e t z u n g e n in Berlin sind u n r i c h t i g und dürfen n i c h t
gebracht
werden. s. a. ZSg. 102/1/35 (2) v. 25. J u l i 1935 ZSg. 101/6/119/Nr. 1671 v. 25. September
ZSg. 1 0 1 / 6 / 3 4 / N r .
1498
1935
29. J u l i
1935
Es w i r d d r i n g e n d nochmals ersucht, d a s italienische
Explosionsun-
glück m i t W o r t e n des Beileides zu b e g l e i t e n . s. a. ZSg. 101/6/33/Nr.
1495 v. 29. J u l i
ZSg. 1 0 1 / 6 / 3 4 / N r . 1499
1935
29. Juli
1935
D e r B u n d L a u s i t z e r W e n d e n b e a b s i c h t i g t in den n ä c h s t e n T a g e n ein K r e i s t r e f f e n zu veranstalten. Es w e r d e n n o c h A n w e i s u n g e n
ergehen,
ob h i e r ü b e r berichtet werden darf. B i s dahin h a b e n alle V e r ö f f e n t l i c h u n g e n z u unterbleiben. G e s e h e n : D., Fa., K.
Hamburg
telef. 12.35 Uhr
Breslau
"
12.35 Uhr
Chemnitz
"
12.40 Uhr
s. a. ZSg. 102/1/66 (2) v. 31. J a n u a r 1935 ZSg. 102/1/52 (5) v. 5. S e p t e m b e r 1935
30.07.1935
- 475 ZSg. 101/6/35/Nr. 1500
30. J u l i
B e s t e l l u n g aus der P r e s s e k o n f e r e n z
1935
30.7.1935.
Auf der A u t o b a h n s t r e c k e B e r l i n - S t e t t i n
ist eine W o h n b a r a c k e
der G e g e n d v o n Schmölln a b g e b r a n n t . Die N a c h r i c h t darf
in
gebracht
w e r d e n , j e d o c h soll nichts über die Ursache des B r a n d e s
veröffent-
licht werden. G e s e h e n : D., K., Fa.
Hamburg
telefonisch
Breslau
"
Chemnitz
"
s. a. ZSg. 102/1/39 (1) v. 30. J u l i 1935 Die B a r a c k e n b r ä n d e w u r d e n zu d i e s e r Zeit aus a l l e n T e i l e n d e s R e i c h e s g e m e l d e t u n d als R e a k t i o n auf die h a r t e n A r b e i t s b e d i n g u n g e n gewertet, vgl. Sopade, 2. Jg. (1935), J u l i , S. 787.
ZSg. 102/1/39
(2)
30. J u l i
1935
V e r t r a u l i c h w u r d e m i t g e t e i l t , d a s s auf d e n m u e n d l i c h e n
Protest
des d e u t s c h e n G e s c h a e f t s t r a e g e r s beim S t a a t s d e p a r t m e n t
in W a s h i n g -
ton w e g e n des U e b e r f a l l s auf die " B r e m e n " der z u s t a e n d i g e
Beamte
s i c h sofort e n t s c h u l d i g t h a b e , eine a m t l i c h e A n t w o r t auf d e n s c h r i f t l i c h e n d e u t s c h e n P r o t e s t stehe j e d o c h n o c h aus. Was die Arbeitsverweigerung
^
fuer d e n d e u t s c h e n M a s s e u r Kreß
d u r c h den
B u e r g e r m e i s t e r v o n N e w Y o r k anbelangt, so wurde, ebenfalls traulich, m i t g e t e i l t , d a s s K r e ß
w e i t e r zu v e r f o l g e n , d a er u n t e r d e s s e n in einer g u t e n Stellung u n t e r g e k o m m e n s. a. ZSg. 101/6/32/Nr. ZSg. 101/6/40/Nr. ^
ver-
selbst bittet, d e n F a l l n i c h t anderen
sei. 1494 v. 27. J u l i 1935 1511 v. 2. A u g u s t 1935
E r r e g u n g im N e w Y o r k e r
Deutschtum
FZ, Nr. 377 v. 26. Juli 1935, S. 2
s. a. HHN, Nr. 207 v. 28. J u l i 1935, S. 1 Der Bürgermeister· v o n N e w Y o r k h a t t e e i n e m d e u t s c h e n R e i c h s a n g e h ö r i g e n , P a u l Kreß, die V e r l ä n g e r u n g seiner G e w e r b e e r l a u b n i s , die er seit 1931 h a t t e , v e r w e i g e r t . D a r a u f h i n w u r d e für d e n 30. J u l i eine P r o t e s t v e r s a m m l u n g g e p l a n t .
30./31.07.1935
476
ZSg. 102/1/39 (3)
30. Juli 1935
Zu dem Verrechnungsabkommen zwischen Deutschland und der belgischluxemburgischen Wirtschaftsunion wurde noch erwaehnt, dass die belgische Regierung selbst gewisse Schwierigkeiten haben werde, das Abkommen vor dem eigenen Lande zu vertreten. Der Sache werde am besten damit gedient, wenn man der belgischen Regierung das Urteil ausstelle, dass sie einsichtsvoll und wirtschaftlich vernuenftig gehandelt habe. Zahlungsabkommen zwischen Deutschland und der belgisch-luxemburgischen Wirtschaftsuniön HHN, Nr. 206 v. 27. Juli 1935, S. 1 Das deutsch-belgische Abkommen TT. Im Gegensatz zu Frankreich haben die belgischen Vertreter erkannt, daß der Hauptschaden der bisherigen Verrechnungsabkommen in der bürokratischen Erschwerung des Handels besteht, die ... zu einer dauernden Schrumpfung des Warenaustausches führen muß. ... FZ, Nr. 384 v. 30. Juli 1935, S. 2
Bestellung aus der Pressekonferenz 31. Juli 1935. ZSg. 101/6/36/Nr. 1501
31. Juli 1935
Es wird gebeten, den Tennisspieler Roderich Menzel nicht mehr als Tschechen zu bezeichnen. Er ist Sudetendeutscher. s. a. ZSg. 102/1/42 (1) v. 31. Juli 1935 Roderich Menzel (1907 ), Ps. Clemens Parma, Michael Morawa, Schriftsteller, Herausgeber und Tennisspieler, 1927 - 1938 Mitarbeiter am "Prager Tagblatt", 1939 - 1945 Sprachleiter beim ReichsRundfunk. Er wurde in Reichenberg geboren: "Bezirksstadt in NordBöhmen, die bedeutendste Stadt im deutschen Siedlungsgebiet der Tschechoslowakei mit 38 600 Ew. (30 000 Deutsche), liegt an der Görlitzer Neiße, 340 - 410 m ü. M., nahe der Reichsgrenze". Der Neue Brockhaus, Bd. 3, Leipzig, 1938, S. 684
31.07.1935
477 ZSg. 101/6/36/Nr.
1502
31. J u l i
1935
"Associated P r e s s " bringt e i n e M e l d u n g , d a s s M u s s o l i n i sich für d e n a b e s s i n i s c h e n Feldzug e i n P a n z e r h e m d habe m a c h e n lassen.
Diese
M e l d u n g ist unwahr. Die Zeitungen, d i e d i e s e M e l d u n g gebracht haben, sollen das widerrufen. s. a. ZSg. 102/1/42 (2) v. 31. J u l i 1935: ... dass sich M u s s o l i n i bei einer b e s t i m m t e n a m e r i k a n i s c h e n F i r m a eine kugelsichere W e s t e g e k a u f t habe. ...
ZSg. 101/6/36/Nr.
1503
31. J u l i
1935
Es w i r d gebeten, eine M e l d u n g des " S c h w a r z e n K o r p s " über das R e i c h s p a t e n t a m t nicht zu v e r ö f f e n t l i c h e n ,
nach der das R e i c h s p a -
tentamt einer Angestellten, die e i n e n J u d e n g e h e i r a t e t hat, d e n n o c h R M 750.-- U e b e r g a n g s g e l d g e z a h l t h a t t e . D i e T a t s a c h e
ist
richtig, j e d o c h war d i e jüdische A b s t a m m u n g des b e t r e f f e n d e n nes u r s p r ü n g l i c h unbekannt. Das M ä d c h e n ist zur R ü c k z a h l u n g
Manauf-
g e f o r d e r t worden. s. a. ZSg. 102/1/42 (3) v. 31. J u l i 1935: In d e r h e u t i g e n N u m m e r des " S c h w a r z e n K o r p s " ist v o n einem F a l l v o n R a s s e n s c h a n d e b e i m R e i c h s p a t e n t a m t die R e d e .. . Das S c h w a r z e Korps (1935 - 1945), Z e i t u n g der S c h u t z s t a f f e l n der NSDAP. O r g a n d e r R e i c h s f ü h r u n g SS, H a u p t s c h r i f t l e i t e r : G u n t e r d'Alquen. Die M e l d u n g konnte n i c h t n a c h g e w i e s e n werden.
ZSg. 101/6/36/Nr.
1504
31. J u l i
1935
Im R e i c h s a n z e i g e r w i r d eine V e r o r d n u n g ü b e r O e l k u c h e n v e r ö f f e n t licht, die eine P r e i s s t e i g e r u n g ankündet. Diese N a c h r i c h t d a r f nur im Z u s a m m e n h a n g m i t d e m DNB K o m m e n t a r v e r ö f f e n t l i c h t G e s e h e n : D., Fa., Κ
Chemnitz Breslau Hamburg
werden.
t e l e f o n i s c h 2.05 Uhr It
brieflich
- 478 -
31.07.1935
s. a. ZSg. 102/1/42 (5) v. 31. J u l i 1935 ZSg. 101/6/32/Nr. 1491 v. 27. J u l i 1935 O e l h a l t i g e F u t t e r m i t t e l und F u t t e r m e h l e N e u r e g e l u n g der M o n o p o l z u s c h l ä g e Der V o r s i t z e n d e des V e r w a l t u n g s r a t s d e r R e i c h s s t e l l e für Getreide., F u t t e r m i t t e l und sonstige l a n d w i r t s c h a f t l i c h e E r z e u g n i s s e hat d u r c h eine am 31. J u l i im D e u t s c h e n R e i c h s a n z e i g e r v e r ö f f e n t l i c h t e A n o r d n u n g die Ö l k u c h e n m o n o p o l z u s c h l ä g e für die Zeit v o m 1. A u g u s t bis 31. Dezember 1935 derart festgesetzt, daß die b i s zum 31. J u l i 1935 in Geltung b e f i n d l i c h e n M o n o p o l z u s c h l ä g e im a l l g e m e i n e n e t w a v e r d o p p e l t w o r d e n sind. Dabei ist aber von den sich aus d i e s e r Ber e c h n u n g s g r u n d l a g e e r g e b e n d e n B e t r ä g e n ein A b z u g von 5 R M je T o n n e g e m a c h t worden. N a c h d e n g l e i c h e n G e s i c h t s p u n k t e n sind d i e M o n o p o l zuschläge u n d damit d i e V e r b r a u c h e r p r e i s e für R e i s f u t t e r m e h l , M a i s f u t t e r m e h l usw. g e r e g e l t w o r d e n . HHN, N r . 210 v. 31. Juli, S. 10
ZSg. 101/6/37/Nr. DNB-Rundspruch
1505
31. J u l i
1935
31.7.35.
Ueber die E i n r i c h t u n g von fünf n e u e n O s t s e e b ä d e r n für "Kraft d u r c h F r e u d e " soll v o r e r s t nichts b e r i c h t e t D., Fa., K.
Hbg.
werden.
briefl.
Ch. Bresl.
telef.
A u f t r a g des Führers: Fünf g r o ß e K d F - S e e b ä d e r E r h ö h u n g für H u n d e r t t a u s e n d e / E r s t e s K d F - S e e b a d bei Binz Der A n g r i f f , Nr. 176 v. 31. J u l i 1935, S. 1 J e d e s der 5 Seebäder sollte 20 000 Urlauber fassen k ö n n e n .
ZSg. 102/1/42
(4)
31. J u l i
1935
V o n d e r NSK w u r d e gebeten, d i e A n m e l d u n g e n zum R e i c h s p a r t e i t a g spaetestens
15. A u g u s t nach N u e r n b e r g
einzureichen.
Der P a r t e i t a g in N ü r n b e r g b e g a n n am 10.
September.
bis