Nähere Beleuchtung des dem K. K. Obersten Freyherrn von Mack zugeschriebenen Operationsplans für den Feldzug 1794 des Oesterreichisch-Französischen Krieges: Band 1 [Reprint 2022 ed.] 9783112639061


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Vorrede
Inhalts-Anzeige des ersten Bandes oder des ersten Abschnitts
Gegenstände, welche Von Sr. Durchs, dem commandirenden K. K. Herrn Feldmarschall Prinzen von Coburg, für den K. K. Feldmarschall - Lieutenant Grafen von Wartensleben, aufgegeben worden, um hierüber mit Sr. Excellenz, dem Königl. Pr. commandirenden Feldmarschall, Freyherrn von Mollendorff, Unterredung zu pflegen
Allgemeine Bemerkungen über das vorstehende Memoire
Ueber denjenigen Theil des in dem österreichischen Memoire enthaltenen Operationsplans, dessen Ausführung der Preußischen Armee übertragen werden dürfte
Erster Abschnitt. Marsch der Preußischen Armee aus ihrer jetzigen Stellung in der Gegend bei Mainz, oder vielmehr zwischen der Nohe und dem Rhein bis in die Gegend von Sierk
Anfang der Operationen. Beziehung verschiedener Lager
Betragen des Feindes, Während dieser Bewegungen der alliirten Armee; Beschreibung der feindelichen Stellung auf dem Schorleberge ohnweit Kaiserslautern, und Entscheidung einer wichtigen militärischen Streitfrage
Unternehmung auf den feindlichen Posten auf dem Schorleberge. — Entwurf einer wahren Defensive zwischen dem Rhein und der Mosel
Marsch der Preußischen Armee nach der Sarre
Wahrscheinliches Benehmen des Feindes, während der bisherigen Märsche der Preußischen Armee
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Nähere Beleuchtung des dem K. K. Obersten Freyherrn von Mack zugeschriebenen Operationsplans für den Feldzug 1794 des Oesterreichisch-Französischen Krieges: Band 1 [Reprint 2022 ed.]
 9783112639061

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Nähere Beleuchtung des

dem K. K. Obersten und Chef des Genrralstaabes

Freyherm von Mack

zugeschriebenen Operationsplans für den Feldzug 1794 des Oesterreichisch- Französischen Krieges.

Freymüthig

und

wahr.

Erster Band. Enthaltend die Operationen von Eröfnung des Feldzuges bis

zum Uebergang der preußischen Armee über die Saar, also bis zur Beziehung des Lagers bey Bourg ohnweit Sierk.

Berlin, bei

Johann

Friedrich

1796.

Unger.

Vorrede.

5D« zweite Feldzug in dem Oesterreichisch-Fran-

zösischen Kriege im Jahr 1793, dessen Eröfnung

sowohl auf dem Kriegs - Schauplahe zwischen dem Meere und

der Maas,

als auf dem Kriegs

Schauplahe zwischen der Mosel und dem Rhein

den alliirten Mächten große und glänzende AuS-

sichten eröfnete, endigte sich bekanntermaaßen, so­ wohl in den Niederlanden, als am Rhein, auf eine

für diese Machte höchst

Dort begieng plötzlich von

man

nachtheilige Art.

den Fehler, daß man sich

einem ruhigen

und systematischen

Gange der Operationen entfernte, und nach Dün­

kirchen hinflog, ohne sich an der Sambre und an der Lys festgesetzt zu haben, und hauptsächlich

ohne im Besitze des wichtigen Postens von Kus­ sel zu seyn.

Die falsch berechnete Operation auf

Dünkirchen zog das Unglück bei Maubeuge nach, sich, weil man auf diesem Flecke nicht mehr so

stark war, als man hätte seyn inüssen, um eine

entscheidende Schlacht zu wagen. * 2

Zwar entrirte

1V

man dieses gefährliche Spiel; eine Flügel

der

zwar hatte der

österreichischen Armee

in

der

Schlacht bei Leshayes d'Avesnes große Successe.

Da aber der andere Flügel der Oesterreicher ge­ so verließ man die errungenen

schlagen wurde;

Lorbeer«, und zog sich in der Nacht, im Gefühl seiner Schwäche, zurück.

man eine 40,000 Mann

Am Rhein hatte

starke Armee einem Manne

anvertraut, dessen

Haare unter den Waffen grau geworden, der als

Anführer leichter Truppen große Beweise persön­ lichen Muths gegeben

hatte, der aber, an die

Spihe einer Armee gestellt, die ewige Wahrheit

bestätigte:

au second rang, qui

Tel brille

s’eclipse au premier.

Man

hatte

sich

bei

dieser Oesterreichschen

Rhein-Armee seit dem Monath Aprill fast täg­ lich

gerauft,

Zweck zu haben,

ohne

irgend

einen bestimmten

und daher kam eö, daß diese

Armee am Ende des Jahres, wo sie den größ­ ten Widerstand hätte leisten sollen, kraftlos da-

medersank»

Schon im Oktober, längstens im November des Jahres 1793, konnte man, ohne eben einen

prophetischen Geist zu besitzen, vorausfehen, daß

dieser Feldzug ein Ende nehmen wurde, welches mit dem glänzenden Anfänge desselben sehr kom

traftiren dürfte.

Auch diejenigen, welche von den

überspanntesten Hofnungen belebt waren, konnten Höchstens

Hande

darauf rechnen,

der Alliirten

Köpfe sahen

daß

kommen

Landau dürfte.

in

die

Kältere

die große Wahrscheinlichkeit, daß

auch diese Hofnung fehlschlagen könne.

Vier Falle also fanden zu Ende des Jahres

1793 statt, welche die Haupt.-Data zu Entwer­

fung eines Operationsplane für den Feldzug 1794 festsetzen mußten.

»Entweder» — so mußte man

mit sich selöst berathschlagen — »Entweder ber

»meistern sich die Alliirten des wichtigen Lan-

»daus, oder sie werden genöthiget, die Blokade

»dieser

Festung

aufzuheben:

Entweder können

»sie sich auf dem linken Rheinufer zwischen der

»Mosel und dem Rhein erhalten, oder sie sind »im schlimmsten Falle genöthiget, sich auf das

»rechte Rheinufer zu ziehen.

Diese vier Fälle

»bestimmen den Entwurf der künftigen Opera--

»Honett auf dem Kriegestheater zwischen dem »Rhem und der Mosel,

»In den Niederlanden sind wir» — so muß-

VI

te man

fortfahren zn raifonniren — »In den

»Niederlanden sind wir durch die Ereignisse des » Feldzuges 1793 von der großen Wahrheit aufö »neue überzeugt worden,

daß man sich der Ge-

» fahr auösetze, nicht nur Conde, Valencienyes und°

» Lequesnoi zu verlieren, sondern selbst die Nie?

»verlande auf das Spiel zu setzen, wenn man »sich nicht an der Sambre und an der Lys fest-

»setzen

wurde,

aber auf eine Art, die es dem

»Feinde unmöglich machte, die alliirten Armeen

»von diesen Punkten wegzudrücken. »Dieser Grundsatz,

nemlich

die Festsetzung

»an der Lys und an der Sambre muß also die »Operationen im Feldzuge 1794 in den Nieder? »landen bestimmen.»

Die Politik scheiden

hatte nunmehr die Frage ent­

müssen:

ob

man durch Negotiationen

dem Kriege ein Ende machen wolle, oder ob über­

wiegende Grunde vorhanden, welche die Fortsez?

zung des Krieges erforderten. Nachdem man

bey der damaligen Lage der

Dinge in Frankreich, bey dem obwaltenden Sy­

steme des Barbaren Robespierre sich überzeugt Hane, daß man durch Negotiationen, die dieser

Dämon des Menschengeschlechts mit Hohn ab­ gewiesen

haben würde,

dem Kriege kein Ende

machen könne; so mußte man sich freylich zur nach­ drucksvollsten Fortseßung desselben entschließen.

Aber dieser Entschluß mußte, wie bereits er­

wähnt worden, schon im Monath November ge­

nommen werden. Im Monathe

November

also mußten

die

Staarskabinette von London und Wien die Pe­ kuniär-Mittel an die

Hand

geben, welche zur

Fortseßung des Krieges erforderlich waren.

Im Monath November den

besten

militärischen

also

mußte

ein

Köpfen

für

von

alle

Kriegstheater passender, allgemeiner, auf den oben

angeführten

Daten

entworfen werden. ration eplan

mußte

beruhender

Operationsplan

Auf diesen allgemeinen Ope­ man

für

die

verschiedenen

Kriegstheater der verschiedenen Armeen, also für

das Kriegestheater zwischen dem Meere und der

Maas, für das Kriegestheater zwischen der Maas und der Mosel u. s. w. einzelne detaillirte Ope­

rationsplane folgen lassen.

Dadurch übersah man nicht nur das ganze

VHI weite Feld, 1794.

die Armeen im

welches

Feldzuge

betreten gehabt haben würden, sondern

auch die Kräfte die man anwenden mußte,

um

zu den gewünschten Resultaten zu kommen.

Im November 1793 mußte diese große Ar­ beit vollendet seyn.

In den Monathen Decem­

ber, Januar, Februar und März mußte man die Armeen auf die Beine bringen, welche im Feld­ zuge 1794 agiren sollten.

In diesen Monathen

mußte man für die Magazine und für die In­ standsetzung der Artiüerie-.Trainö sorgen, welche zu den verschiedenen Belagerungen erfordert wur­

den, die jener allgemeiner Operationsplan vorge« schrieben haben würde.

Im Monath März also mußte alles dieses in

Bereitschaft,

und

nichts

mehr erforderlich

seyn, als das allmächtiger Marsch! um diesen großen Körpern Leben einzuhauchen, und fie zu

Thaten zu führen.

Von allem diesem ist — nichts geschehen. — Mit Spanischer Gravität und Langsamkeit nimmt man zu Regensburg die höchstbilligen und Höchst­ gerechten Forderungen des Königes von Preußen

ad referendum, und

beschließt — nichts. *)

Mit kaufmännischer Kargheit berechnet Pitt die

Subsidien, die der König von Preußen für die großmüthigsten Aufopferungen fodert, und statt

diesen neuen Traktat zu beschleunigen, scheint er

seine Abschließung absichtlich immer weiter hin­ aus

zu

sehen. — Die Oesterreichische Rhein-

und Maas-Armee werden nur langsam wieder

zum neuen Feldzuge ausgerüstet, und die politi­ sche Thätigkeit der Hochmögenden Herren wird

durch

geheime innere Faktionen ungemein ge­

schwächt, oder vielmehr auf Null reduzirt. In Frankreich hingegen handelt man mit

der größten Energie.

Alle Mittel werden her­

vorgesucht, den Krieg nachdrucksvoll fortzuseßen. ^Die Guillotine wird permanent erklärt; und sie

ist die Zauberruthe, die aus dem schwankenden Royalisten den eifrigsten Republikaner macht. — Mit

hende

rastloser Thätigkeit arbeitet die weitausse­

Politik des Wohlfahrtsausschusses,

den

Divan zu einem feindlichen Schritte gegen Ruß­ land und Oestreich zu verleiten.

Zwar weigern

) -Man sehe: Deklarativ» Er. Königs. Mai. von Preu» -ßen an das dentsche Reich.» Berlin den -;ten Märj 1794.

X

edeln Osmanen, ihr

sich

die

und

den Frieden

zu brechen.

gegebenes Wort Dagegen glückt

es den Jakobinern in Sarmatien einige glühende

Köpfe auf ihre Seite zu bringen, und jene Di«

Version zu bewirken, drohete,

die anfänglich fürchterlich Dank sey es der Börsen

sich aber —

hung — mit dem Untergänge der Jakobiner in Pohlen,

mit dem Untergange

des

pohlnifchen

Reichs endigte.

Der stille Beobachter, der seit dem Monath November

1793 seinen eigenen Operationsplan

für den Feldzug 1794 entworfen hatte, und mit

Sehnsucht und Neugier

demjenigen Operationen

plane entgegen sah, den die Skaalskabinette ent­

werfen würden,

März

sah

endlich

erst im Monathe

1794 seine sehnlichsten wünsche

erfüllt,

seine brennende Neugierde befriediget. Um diese Zeit nemlich erfuhr er, daß von Seiten des K. K. GeneralFeldmarfchallö Prim

zen

von Sachsen -Koburg

Hauptquartiere

in

ein Memoire

dem

preußischen

angekommen

sey,

welches die Ideen des im Jahr 1794 auszuführenden Operationsplans

enthielte; und daß in

diesem Memoire von nichts geringerem als von

einem Marsche nach Paris die Rede sey.. Die

Verhältnisse, in welchen sich der erwähnte Beob­ achter damals befand, gestatteten, daß man ihm

dieses Memoire mittheilte:

Er las es mit einer

Art von Heißhunger, legte es aber unbefriediget

zurück.

Der Inhalt dieses Memoirö hatte seiner

Erwartung keineßweges entsprochen.

Er glaubte

und hoste, in demselben einen deutlich auseinan­

der gesetzten Plan derjenigen Operationen zu fin­ den, welche man, seinen Einsichten nach, in den

Niederlanden vornehmen müsse, um daselbst eine militärische Grenze, eine dauerhafte Basis künf­

tiger Operationen zu bauen, und die Art und Weise erklärt zu finden, wie diese Operationen an. der Sambre und Maas, mit den Operatio­

nen zwischen der Mosel und dem Rhein in Ver­

bindung geseht werden müßten.

Von allem

diesem enthielte dieses Memoire nicht ein Wort.

Er nahm sich also vor, dasselbe zu kommentiren, und mit Wahrheit und Unpartheiltchkeit die in

demselben vorkommende Ideen zu prüfen.

Da­

durch ist, unter dem Geräusche der Waffen, und

unter den Zerstreuungen eines Feldzuges, nach­

folgende Abhandlung entstanden, welche die Mufe des Friedens in einigen Stücken weitläuftiger

zu bearbeiten und zu feilen erst vergönnt hat.

Ich mache also mit allgemeinen Bemerkun-

XII

gen über dieses österreichische Memoire, das einen

vortrefflichen, verdienstvollen Offizier zum Verfasser haben soll, den Anfang, und suche jeden Ar­

tikel desselben in das Licht zu stell.», in welchem er erscheinen muß, wenn man ihn richtig beur­

theilen will.

Meine Kritik soll kerne persönliche

Beleidigungen; Wahrheiten

nur politische und

enthalten;

militärische

und es sollte mir leid

thun, wenn die Aufstellung solcher Wahrheiten

als Beleidigung ausgenommen werden sollte.

Ich

wenigstens habe keine persönliche Beleidigung im Sinne. — Man befindet sich manchmal in einer

Lage, in welcher man, aus Politik, gewisse Din­

ge sagen muß, von deren Gegentheil man innig

überzeugt ist. — Wenn aber eine solche Schrift, wie das Memoire, wovon hier die Rede ist, im

Publikum großes Aufsehen erweckt hat; wenn sie die Ursache vieler falscher Urtheile wird, welche das Publikum, mit und ohne Sterne, über die

Operationen einer berühmten und tapfern Armee fallet; wenn eine solche Schrift als ein Aktenstück

gebraucht wird, das Verfahren einer ganzen Na­ tion vor dem Richterstuhle der Zeitgenossen und

der Nachwelt anzuschwärzen; so wird es erlaubt

seyn, die Urtheile, die Begriffe des Publikums

zu berichtigen, d. h. jene Schrift zu widerlegen. Diese Widerlegung ist kein persönlicher Angriff

auf den Verfasser, sondern eine Beleuchtung der

politischen und militärischen Grundsätze, die seine

Schrift enthält. — Man kann einen Mann ver­ ehren, ohne daß man mit ihm einerley politischen

Glauben hat, ohne daß man mit ihm in einer­ Ueberhaupt aber ist

ley politische Messe geht.

dieses Oesterreichische Memoire mehr in dem Sin»

ne eines Staatsmannes,

der nicht Soldat ist,

als in dem Sinne eines Soldaten geschrieben,

Man

der Staatsmann

ist. —

Zwecke erreichen;

man will nach

will politische Paris eilen,

ohne die Mittel genau anzugeben, wodurch man diese Zwecke erreichen kann, wodurch man in den Stand gesetzt wird, nach Paris zu eilen.

So

spricht der Staatsmann, der bloß Staatsmann

ist,

und

die Verschwisterung

Kriegskunst nicht kennt. —

der Politik So

und

kann nur ein

Pitt sprechen. — Man sollte also beinahe daran

zweifeln, daß der verdienstvolle Offizier, den man gewöhnlich für den Verfasser dieses Memoirs an-

giebt, solches wirklich ist.

Nachdem

ich

das

österreichische Memoire

kommentirt habe; so bearbeitete ich den in dem­ selben für die Preußische Armee vorgeschriebenen

Operationsplan,

nach

dem größten Detail, um

auf die Resultate jw führen, welche beym Befol-

XIV

gen dieses Plans herausgekommen seyn würden.

Ich theile meine Arbeit in zwey Abschnitte.

In

dem ersten ist von dem Marsche der preußischen Armee

von

den Ufern

des Rheins

nach

den

Ufern der Sarre; und im zweiten von dem Mar­ sche dieser Armee von Len Ufern der Sarre nach

Longwy u. s. w. die Rede.

Ich fange bey den en­

gern Kanronirungs-Quartieren, welche die Armeen

bey Eröfnung der Feldzüge zu beziehen pflegen, an; gehe sodann zu den ersten Versammlungsla­

und begleite die Armee auf jedem

gern über,

Ick) suche die

Marsche, bey jeder Operation.

Ursachen anzugeben, warum die Märsche so, und nicht anders dirigirt werden;

ich entwickele die

Gründe, welche es, bey Eröfnung des Feldzuges nothwendig machen, den Feind in seiner Stellung auf dem

Schorleberge

zu zeigen,

Kaiserslautern

selbst darauf festzufehen;

anzugreifen- und sich

ich suche

ohnweit

auf welche Art Man das

Terrain zwischen der Mosel und dem Rhein dekken könne, indessen die preußische Haupt-Armee

nach den Ardennen marschirt.

Alle diese Bewegungen der Armeen begleite

ich mit einem Aufsahe, in welchem ich die Art und

Weise

abhandle,

wie

man

die

bey diesen Operationen verpflegen könne.

Armee

Bey

dieser

ganzen Arbeit hab« ich mich nemlich in

die Stelle zweier höchst wichtigen Männer, die bey den Armeen zu seyn pflegen, in die Stelle

des Generalquartiermeisters, Intendanten

und

des Generab

der Armee, in Gedanken

verseht,

und beider Fächer, in dem vorliegenden Falle, zu bearbeiten gesucht. Das Projekt im Großen zum Feldzuge ist

allemal das Geschäft des Kabinets, welches dem Feldherrn die Absicht sagt, welche dieser mit den Waffen in der Hand

in dem Laufe des Feldzu­

ges erreichen soll.

Der kommandirende Feldherr bearbeitet wie­ der den OpercmonSplan des Feldzuges im Großen.

Er sagt

B. im gegenwärtigen Falle: »ehe ich

»mich mit der Armee gegen die Sarre in Be»wegung fetze, will ich, daß meine linke Flanke

»und überhaupt meine Kommunikation mit dem

»Rhein

gedeckt

bleibe.

Wenn dies geschehen

»ist, dann werde ich Sarrelouis und Thionville

»bedrohen, und endlich schnell vor Longwy er-

»scheinen.»

en detail

Diese

allgemeinen Ideen

müssen

bearbeitet werden. — Zu dieser Ar­

beit braucht der Feldherr zwei Männer, den Ge­

neralquartiermeister,

der, wenn ich mich so aus­

drücken darf, die taktische Fruchtbarkeit der Ober-

XVI

fläche des Krieges-Schauplatzes kennt; und den

General-Intendanten, dem die physische Frucht­ barkeit dieses Bodens, und alles was hievon ab­

hängt, bekannt ist.

Endlich

läßt

der Feldherr

die Chefs der

Artillerie und des Jngenieurkorps kommen, übergiebt

ihnen den

Plan von. Longwy mit allen

darauf Aezug habenden Renseignements, und er­ theilt ihnen den Befehl, den Entwurf der Be­

lagerungs-Artillerie, und der Belagerung selbst

anzufertigen.

Diese Arbeiten Habe ich hier zu vereinigen gesucht, und mich bemüht, keinen Umstand aus­

zulassen, der auf die Operationen der Armee Ein­ fluß haben kann.

Wenn der Operationsplan eines Feldzuges

auf solche Art bearbeitet wird; wenn man schon im Voraus jedes Lager kennt, welches die Armee,

unter den vorausgesetzten Bedingungen, die Be­ wegungen

und das Verhalten des Feindes be­

treffend, im Laufe des Feldzuges beziehen wird;

wenn

man

schon

im Voraus die Stellungen

kennt, in welchen sich uns der Feind wahrschein­

licherweise entgegen sehen wird; wenn man also

schon im Voraus auf die Mittel bedacht seyn kann.

kann, ivodMch man den Feind nöthiget, diese

Stellungen zu verlassen; so gewährt diese Arbeit eine

allgemeine Uebersicht

aller Märsche,

aller

Operationen des ganzen Feldzuges, die man alsomit

eben

der Leichtigkeit übersehen

mit

kann,

welcher man, von einer mäßigen Höhe, eine an#

muthige Landschaft übersieht. - - Durch eine sol# che Arbeit verschaft man sich also einen Leitfa#

den, an dem man sich vom Anfänge des Feld# zuges bis zu seinem Beschlusse halten kann.

Wenn unerwartete

Fälle

eintreten,

wenn

uns der Feind Manövers entgegen setzt, welche

man bey der schärfsten militärischen Vorhersehe#

kunst

nicht entdecken könnte,

ein Unglücksfall ereignet,

wenn sich irgend

dessen

Eintritt wir

nicht in unserm anfänglichen Kalkül der Mög# lichkeiten gebracht haben; — so sind dieß Episo# den, die uns zwar auf einige^ Zeit von unserm Hauptplane entfernen, die wir aber, wie der Ro#

Mandichter seine Episoden, behandeln, und nach

Vollendung derselben wieder zu unserm anfängli#

chen Plane zurückkehren müssen. lung

Die Behand­

dieser Episoden, ihre Verwebung in den

Hauptplan erfordert freilich einen großen Grad von Scharfsicht, und von Genie; aber ist man

ohne diese göttliche Gabe des Genies fähig, ir#

XVIII

gend

eine hervorstechende Rolle in der Welt zu

spielen? Beim Eintritte in das Feld, muß also der

Operationsplan

des Feldzuges, und der dadurch

zu erreichende Zweck,

eben so deutlich, eben so

lichtvoll vor uns liegen- wie beym Aufzuge des

theatralischen Vorhangs eine glänzende Perspektir ve, von Verona's Meisterhand gemahlt, unö im

Hintergründe des Theaters entweder den Tem­ pel

dkr Unsterblichkeit, oder den Schlund des

TarraruS darstellt. — An Klippen und

Felsen

müssen wir mit einer Armee vorbey ziehen, und sie über reißende Ströhme fetzen, wie sich hier

unser Auge in den theatralischen Vorstellungen an Klippen Und Felsen vorbey wikdet, über reis­ sende Ströhme setzt, und am Ende dieser Per­

spektive, entweder den Tempel des Nachruhms, eher den offenen Schlund des Tartarus erblickt,

dafern eine Machiavellistische Politik uns diesen Fallstrick legen sollte. Dieser Uebersicht über den ganzen Feldzug können wir uns aber nur alsdann erfreuen, wenn

wir die genaueste Kenntniß des Terrains besitzen,

wenn sich in unserer Seele das ganze KriegesTheater in einem lebhaften und treuen Gemähl­

de ausgedrückt hat; wenn sich unsere Imaginär

tion die ganze Gegend von den Ufern des Rheins

und der Rohe, bis an die Ufer der Ehiere und der Maas eben so deutlich, eben so lichtvoll darr

stellen kann,

wie unser Auge jene Veronaische

Perspektive. Hat man sich diese Terrainkenntniß zu verr

schaffen gewußt; so ist Man nicht nur im Stan« de, alle Märsche, alle Lagerstellungen anzugeben,

sondern man ist auch im Stande, mit

großer

Wahrscheinlichkeit, die Bewegungen und Konterr lektionen zu bestimmen,

welche uns der Feind

bey diesen Operationen entgegensetzen kann. Ohne

diese allgemeine und

besondere Terr

rainkenntniß, kann man nicht nur jene Märsche, jene Lagerstellungen, nicht angeben, sondern auch

die Art und Weise nicht bestimmen, auf welche sich

der Feind unsern

Absichten

entgegensetzen

kann, wahrscheinlich entgegen setzen wird.

tappt also im Dunkeln, und

majestätischen Leuchlthurme

Alan

anstatt von >enem der Terrainkenntniß

geleitet zu werden, welcher uns in der weiten Entfernung schon jene gefährlichen Klippen und Felsen bemerken läßt, die wir vermeiden müssen,

wenn wir nicht Schiffbruch leiden wollen, sind wir dem armen Wandrer gleich,

der in einer

stürmischen, stocksinstem Nacht, den gefährlichen

XX

Pfad,

von welchem ein Fehltritt ihn in den

Abgrund hinabstützt, mit einer armseligen LaMpe

Nachsuchen muß, die ihm der kalte Hauch des

Boreas alle Augenblicke auözulöschen droht. Terrainkenntniß also, allgemeine und speziel­

le Terrainkenntniß muß der höchste und feurigste

Wunsch desjenigen seyn, welcher in dem vorlie­ genden Falle einer Operation von den Ufern des

Rheins nach

den Ufern der Sarre und

selbst

der Maas, seine Pflichten auf das eifrigste er­ füllen will.

Diese

Terrainkenntniß

nicht anders,

als

tägliche Anschauung

durch

erlangt

eine

man

aber

immerwährende,

der Natur und der

man­

cherley Arbeiten, nach welchen ihre Meisterhand die Berge gebildet, und die Flüsse geleitet hat.

Derjenige, dessen Auge sich in dieser Kunst Ter­ rains zu beurtheilen, recht geübt, ist im Stande, die Beschaffenheit

selbst

derjenigen Gegenden,

die sein Fuß nie betreten, vermöge gewisser all­ gemeiner Grundsätze, ziemlich genau anzugeben.

Diese Terrainkenntniß muß aber, bey einer

Armee, nicht in einem einzigen Kopfe zu Hause gehören:

vielmehr

muß

in

einer Armee

eine

große Anzahl Offlzire befindlich seyn, welche die-

ses Krieges-Theater, und seine Verbindung mit

den angrenzenden Krieges-Theatern genau kennen.

Ich verlange nicht, daß diese Offiziere von

dem entworfenen Operationsplane unterrichtet seyn sollen.

Denn die Mittheilung eines Geheimnis­

ses an mehrere Männer, die aud? noch so diskret

sind, würde dennoch die größte Publizität dieses Geheimnisses znr Folge haben.

Ich hege nur

die Meinung: daß alle diese Offiziere eine ge­ naue Kenntniß des Kriegestheaterö besitzen müs­

sen, um zur Ausführung jener Projekte gebraucht werden können.

Sie müssen, zum Beispiele, den

Kolonnen den Weg angeben, , und tausend andere Dienstleistungen verrichten können, die man sonst

nicht von ihnen fodern

kann.

Wie

glücklich

wird sich derjenige General finden, der irgend

einen Punkt, z. B. den Schorleberg, in der Nacht

angreifen soll, und dem man einen des Terrains

kundigen Offizier zum Führer giebt?

Wie un­

glücklich muß er sich im Gegentheil finden, wenn

er statt

eines der Gegend

kundigen Offiziers,

dem er sein ganzes Vertrauen schenken darf, sich

einem furchtsamen, unwissenden Bauer, Sprache

der die

des Soldaten nicht versteht, und viel­

leicht gar übel gesinnt ist, anvertranen muß?

XXII

Diejenigen Offiziere, welche diese Terrain.' Kenntniß das

besitzen,

deshalb keineswegeö

müssen

freche Verlangen äußern, daß man ihnen

auch die entworfenen Operationsplane, die müh­ same Weisheit

einiger

wenigen

Auserwählten,

Von diesem Verlangen muß

mittheilen solle.

ihre Seele mehrere Erddiameter entfernt seyn.

Denn es ist unstreitig, daß diese Plane mit dem undurchdringlichsten Schleier des tiefsten Geheim­ nisses bedeckt bleiben müssen. — Da aber zur Ausführung

dieser Plane, wie zum Pau eines

majestätsvollen Pallastes, die da wissen,

Handlanger

wo man Holz,

Kalk,

gehören, Steine,

überhaupt Baumaterialien hohlen muß; so kön­

nen diese des Terrains kundige Männer den be­

scheidenen

Wunsch

äußern,

daß man sie als

Handlanger, als Werkzeuge anstellen möchte, die aus allen ihren Kräften, zur vollkommenen Vol­

lendung des Ganzen beizutragen wünschen.

Den

genievollen Plan des Baumeisters müssen sie frei­ lich nicht eher

kennen lernen,

als wenn

Werk in voller Majestät dastehen wird.

sein

Sie

müssen sich, nach dem schönen und wahren Aus­ drucke eines berühmten Schriftstellers, überzeugen und trösten, daß, im Grunde und im Wesen be­ trachtet, es die nehmliche Kraft ist, womit eine

Lampe ihren engen Raum und — eine Sonne

xxiir ihre Welt erleuchtet. — So wenig aber ein Bau­ meister im Stande ist, ein solches majestätsvolles Gebäude, wovon er jedoch die Ehre, der Erfin-

der des Plans zu seyn, allein genießt, ohne alle Beihülfe aufzuführen; so wenig kann man ganz

allein ohne alle Beihülfe, ohne alle Handlanger,

kriegerische Operationsplane zur Wirklichkeit brin­

gen.

Man kann sich glücklich schätzen, wenn

man einige verständige Unterbaumeister hat, wel­ che im Stande sind, die großen Ideen de6 Ober­

baumeisters, der nicht überall gegenwärtig seyn kann, zu verstehen und auszuführen.

Es kommt

dabey auch nicht auf die Anzahl, sondern haupt­ sächlich auf die Güte der Handlanger an; vhn-

geachtet man im Kriege nicht zu viele Manner

haben kann, die auf.Dem Kriegstheater Bescheid

wissen, weil die feindlichen Kugeln manchen gu­ ten Kopf, dessen militärische Bildung viele Jah­

re erfoderte, schnell hinwegraffen können.

Je größer also die Anzahl derjenigen ist, welche auf dem vor uns liegenden Kriegeöthea-

ter Lokalkenntnisse besitzen, desto besser ist es für das Interesse der Armee,

kommandirenden Feldherrn.

und den Ruhm des

Wozu

helfen alle

Kunstgriffe der noch so sehr verfeinerten Taktik, wenn wir nicht die genaueste Kenntniß des Bo-

XXIV

dens haben, auf welchem wir diese Kunstgriffe anwenden wollen, anwenden müssen?

Ist eine-

Armee ohne Terrainkenntniß nicht dem Dreyma-

ster gleich, der ohne Poussole auf dem weiten Weltmeere herumsegelt, und endlich, vom Winde

getrieben, in einen mit unsichtbaren Felsen umgebette» Hafen, ohne Lootsen einlaufen will?

Je­

doch schon lange steht man ja nicht mehr in dem

Wahne,

daß es hinlänglich ist, den Degen zu

ziehen, zu marschiren

und zu schlagen, um zu

seinem Zwecke zu gelangen.

Schon lange hat

man ja die große Wahrheit praktisch Und theo­ retisch erkannt,

daß man im Kriege beständig

physische Kenntnisse mit taktischen verbinden müs­

se, um den wahren Fleck zu finden, von dessen Besitze allein die Entscheidung des glücklichen oder

unglücklichen Erfolgs eines blutigen Tages ab­

hängt!

Inhalts-Anzeige de« ersten Bandes oder des ersten Abschnitts.

Seite Gegenständ«, welche von Er. Durchlaucht dem kommandirenden K. K. Herrn Feldmarschall Prinzen von Kodurg für den K. K. Feldmarschalllieutenant Gra­ fe., von Wartensleden aufgegeben worden, um hier« über mit Sr. Exzellenz, dem Kinigl. Preußischen kommandirenden Feldmarschall, Freyherr« von Mol» lendorf Unterredung zu pflegen. . . i Allgemeine Bemerkungen über das vorstehende Memoire . . . .8 Ueber denjenigen Theil des in dem österreichische» Mrmoire enthaltenen Operationsplan«, dessen Aus­ führung der Preußischen Armer übertragen werde» dürste . . . . 37 Erster Abschnitt. Marsch der Preußischen Armee aus ihrer jetzigen Stellung (1794) in der Gegend bei Maynz oder vielmehr zwischen der Nohe und dem Rhein bis in die Gegend von Eierk. 39 Anfang der Operationen. Beziehung verschiedener Lager .... 5; Betragen des Feinde« während dieser Bewegungen der alliirten Armee; Beschreibung der feindliche» Stellung auf dem Schorleberge ohnweit Kaiserriau,

Seite lauter», und Entscheidung einer wichtigen militäri­ schen S-reitfraze. . . . 64

70

arfch der Preußischen Armee nach der Sarre

nj

A 3

Unter nedmung auf de« feindlichen Posten auf dem Schorleberge. Entwurf einer wahren Defensive zwi­ schen dem Rhein und der Mosel. .

ahrscheinlicbes Benehmen des Feindes, w«h, reno der bisherigen Märsche der Preußischen Armee. 149

Gegenstände, welch« Von Sr. Durchs, dem commandirenden K. K.

Herrn Feldmarschall Prinzen von Coburg, für den K. K.

Feldmarschall - Lieutenant Grafen

von Wartensleben,

aufgegeben worden,

um

hierüber mit Sr. Excellenz, dem Königl. Pr. commandirenden Feldmarschall, Freyherr« von

Mollendorff, Unterredung zu pflegen.

tllebergeben km Anfang« des Monaths Marj 1794.) 1.

S-. Königl. Großbritannische Majestät und Höchstderoselben Ministerium, haben dem Kaysert. Königl. conv mandirenden Herrn Feldmarsckall, durch den nach London abgeschickt gewesenen Obristen von Mack, die Zusicherung ertheilet, daß man mit moralischer Gewißheit annehmen könne: Se. Königl. Preußl. Majestät würden nicht nur ihre dermalige im Felde stehende Kriegsmacht fernerhin belassen, sondern auch solche annoch mir i$ bis 20000 Mann zu vermehren allergnadigst geneigt seyn; wie hier A

3

über eben dermalen bas Ansuchen an Höchstgebote Se. Königl. Preußl. Majestät geschieht, dessen

Gewährung

man sich sowohl von Sr. Majestät erhabenstem, bisher so

rühmlich erprobtem Eifer für das allgemeine Beste, als auch von denen Negoziationen, welche hierüber bereits im

Gange sind, zu London verspricht.

2. Nicht nur der eommandirenbe Kayserl. Königl. Herr

Feldmarschall, sondern auch die Chefs der beiden — mit der Kayserl. Königl. combinirten, Armee haben, nach rei, fer Ueberlegung aller Umstände,

erklärt,

und erklären

müssen: daß sie, weit entfernt sich mit einer thätigen und

entscheidenden Campagne zu schmeicheln, auf die unglücklich, ste Defensive gleich bey Eröfnung des Feldzuges würden

geworfen werden, wenn uicht die dermalen zwischen der Maas und dem Meere bis Nieuport stehende Kriegs­

macht wenigstens um 100,000 Mann vermehrt werden

würde.

Die Zurüstungen des Feindes auf dieser Seite

sind beinahe unermeßlich; er hat die beiden Armeen, du'Nord et des Ardennes, auf eine Stärke von 300000 Mann bereits wirklich gebracht;

seine Augmentation-,

Mannschaft befindet sich schon würklich bey den Datail, lonen, ist größtentheils schon gekleidet und bewafnet, -und

wird Tag und Nacht in den Waffen geübt.

Von Paris

sind 50000 Mann, welche von denen gegen die Vendee und gegen Toulon verwendeten Truppen gesammelt wer,

den, annoch im Anzuge, und die Hälfte der Moselarmee, ebenfalls 50000 Mann stark, hat sich bereits links gegen

die Maas gezogen, um auf dem rechten Ufer diese« Flus­

ses gegen das Lüttichsche verwendet zu werden.

Es unter­

liegt keinem Zweifel mehr, daß der Feind in einigen Wo­

chen, vielleicht in vierzehen Tagen, rung

erlaubt,

gegen

wenn e« die Witte­

die eombinirte Armee mit 400000

Mann im Felde erscheinen, auf allen Seiten angreifen, und

auf allen Seiten durchdringen werde, wenn man auf allen Seiten zu wenig hat.

Diesem

unabsehbaren Unglücke vorzubeugen, hat der

K. K. commandirende Herr Feldmarschall seinerseits die

dringendsten

Bitten

und

Vorstellungen

an Se. K. K.

Majestät gemacht, um den größten Theil Ihrer dermali-

gen Rhein-Armee und da« zu Trier befindliche Corpe an die Maae «brücken zu lasten, und an den Rheln, zu dem

Reste der Truppen,

welche dort verbleiben, annoch ein

Corpe von 12 bis 17000 Mann aus dem Innern Ihrer Länder zu bestimmen, wenn es annoch andere mög­ lich ist, solche aufzufinden. (?)

Von einer,

digkeit,

allen Ausdruck übersteigenden Nothwen,

ist es dermalen,

gleich,

und wenn t« möglich

wäre, augenblicklich, ein respektables Corpe an das rechte

Ufer der Maas

hinzuschicken.

Se. Durch!,

der Herr

Feidmarschall, lassen daher den König!. Preuß. Herrn Feld­ marschall auf da« inständigste bitten, und bey dem Besten

der allgemeinen Sacke beschwüren, daß Dieselben geruhen

möchten, das

bei Trier stehende K. K. Truppen-Corps

unverweilt ablösen zu lassen, und diesen, seiner Lage nach

A 2

4 ohnehin

zu der Königs. Preußl. Armee gehörigen, Po,

sten zu übernehmen; damit dies erstgedachte K. K. CorpS

in schleunigsten Märsche» an daö Ufer der Maas geschast werden könne.

4. Nach dem Anrathen des K. K. Herrn FeldmarschallS,

foUte man

sich an dem Rheine, der Saar und Mosel,

bloß auf die Defensive setzen, jedoch auf eine respektable und imposante Defensive, um von dieser in eine glückli,

che Offensive zu fallen, welche die hohen militärischen Ta, lenke Sr. Excell. des Kön. Preuß. cymmandtrenden Herrn

Feldmarschalls, im Falle der Feind die Mosel und den

Rhein

noch mehr degarniren,

und seine Truppen gegen

die kombinirte Armee hinziehen sollte, gewiß benutzen

werden.

Diese respektable Defensive würde nach Sr. Durch!. Erachten vorhanden seyn, wenn nach dem effektiven Stan, de an K. K. Truppen mit Inbegriff des Csndeischen

Corps

.

.

40000 Mann

.

An Pfalz-Bayerischen mit Inbegriff der Garnison von Mannheim

.

20000

,

An Hessen-Kassel und Darmst. Truppen

4000

«

An Schwäbischen Kreistruppen

6000

,

.

Zusammen also 70,000 Mann an dem Rheine verbleiben sollten; wovon ein Corps von

8 bis 10000 K. K. Truppen mit einigen Pfälzern jen, seit« des Rheins, vorwärts von Mannheim, verwendet werden, und welche Se. Excellenz gebrauchen könnten.

um zu

allen

offensiven Operationen,

die der Königl.

Preuß. Herr Feldmarschall vielleicht zu machen, die Mög­

Hiervon dürfte al,

lichkeit finden würden, mitzuwürken.

lerdrngs der beste Erfolg zu erwarten seyn, wenn die Kö,

nigl. Preuß. Armee durch eigene Vermehrung, und durch

ein noch zuwachsendes Corps von etlichen 1000 Sachsen, worauf man sich Hofnung macht, eine Zahl von 90000

Mann erreichen sollte.

5.

Se. Durchs, der commandtrende K. K. Feldmarschall, entfernt,

sind zwar weit

des Königl. Pr. Herrn Feld­

marschalls Excell. in denen Entwürfen, weiche Sie gemein, schaftlich mit dem K. K. commandicenden Herrn Gene­ ral der Rheinarmee festzusetzen gesinnet sind, im gering­

sten vorgreifen

wollen.

Nur erlauben sich Höchstdie,

selben, als einen Gedanken in freundschaftlicher Vertrau­ lichkeit zu eröfnen: ob es nicht von hoher Wichtigkeit für

das künftige Beste der gemeinen Sache seyn dürfte, wenn Se. Ercell. nach und nach den Poften von Trier mehr verstärkten,

und

vor Trier

etwa

in

der Gegend von

Sierck, eine Armee von 40 — 50000 Mann versammel­ ten,

wodurch

für

die Operationen

in Flandern,

weil

Saarlouis und noch mehr Thionville bedrohet ist, immer

der wesentliche Vortheil, daß der Feind nicht Alles aus

den dortigen Gegenden wegziehen könne, erwachsen wür­ de;

vielleicht aber auch noch

ein

weit wichtigerer er­

wachsen könnte, dieser nämlich: daß die Operationen der combinirten Armee, wenn sie von glücklichem Erfolg sind,

des Königl. Preußl. Feldmarschalls Excellenz die Möglich,

6

feit verschaffen dürften, sich von Sierck, auf einem nach der Festung Luxemburg zu, sich mittlerweile richtenden, ge­ raden Comniumeationswege, und von dort über Dibach und Aubange auf der vorhandenen Chaussee, mithin in zwey starken Märschen, plötzlich vor die Festung Longwy zu werfen; zu gleicher Zeit das K. K. Corps von 6 — 8000 Mann, welches zu Arlon ausgestellt bleiben wird, nach Longwy vorrücken zu lassen, und mit einem Belage­ rungstrain, welcher nach und nach von Maynz ganz im Stillen nach Luxemburg geschaft werden könnte, Longwy wegzunehmeu, und auch vielleicht weitere glückli­ chere Fortschritte in dieser Gegend und bis an die Maas zu machen. Hierauf durfte nmn um so zuverlässiger rech­ nen, well der Feind auf seine festen Platze jener Gegend ganz gewiß die wenigste Aufmerksamkeit verwenden, und solche weder hinlänglich approvisioniren, noch auch mit starken Garnisonen versehen wird, da er im Luxem­ burgischen nur wenige Truppen aufgeste llt sie, het, und überhaupt der Meinung ist, daß man, wegen der ynalücktichen Ereignisse des ersten Feldzuges, niemals mit einer Armee in diesen Gegenden wieder vorzurücken wagen würde; welche- jedoch würklich keinem Bedenken unterworfen ist, wenn man die Vorrückung bey guter Jahreszeit unternimmt, und gute Anstalten wegen der Subsistenz vorbereitet; und wäre, wie es der Fall seyn würde, die ganze Hauptmacht des Fein­ des jenseits der Maas, und vielleicht in einer beträchtlichen Entfernung von diesem Flusse, so sehr beschäftiget, daß sie die Möglichkeit, sich mit einem Theil loszuwickeln, wohl schwer,

lich finden dürfte; so würden die Feinde den Operationen der Preußischen Armee in der Gegend von Longwy jnut wenige Hindernisse in den Weg zu legen im Stande seyn. Se. Durchl. der K. K. Herr Feldmarschall glauben sogar, daß man sich, ohne Ueberspannung, (?) eini­ ge Hofnung machen dürfte, dereinst, wen» durch glückli­ chen Erfolg die combinirten Armeen die Möglichkeit, au« der letzten Reihe der Festungen in das Innere des feind­ lichen Landes vorzubrechen, erlangen sollten, sich mit der Königs. Preuß. Armee die Hände zu bieten, und als­ dann gemeinschaftlich dem Hauptpunkte, Pa­ ri«, zuzuetlen.

Allgemeine Bemerkungen über

das vorstehende Memoire.

!♦

5Der König von England

und

sein Ministerium neh,

men mir moralischer Gewißheit an, daß der König von

Preußen

nicht

nur mit der jezt am Rhein befindlichen

Armee fernerhin an diesem Kriege Theil nehmen, sondern auch fcu)e Armee annoch mit is bis 20000 Mann ver, mehren werde. — Und noch ist der neue Traktat zwischen

Preußen und England nicht unterzeichnet; die Nego, Nationen

sind erst

im Gange. — Wir befitwen

uns bereue in dem Anfänge des Monathe März.

Wo

ist die physische Möglichkeit, daß die preußische Rheim

Armee noch vor Eröffnung des Feldzuges mit Inbegriff

der Sachsen auf 90000 Mann verstärkt werden kann? —

Schon sind in den N ederlanden die Schw?rdter gezückt; schon ziehen die Feinde,

zusammen;

Truppen,

an verschiedenen Orten, Corps

und man glaubt an die Möglichkeit, daß

die heute

noch in ihren Standquartieren an

der Elbe, Havel, Spree und Oder, ruhig auf dem Frte,

bene-Etat stehen, zu rechter Zeit am Rhein eintreffen können?

Und wenn es wahr ist, daß eine Operation der

Preußischen Armee, über Sierck und Longwy

nach der

Maas, wie sie in der Folge dieses Memoire vorgeschla, gen wird, den Operationen der Kaiserlichen Armee in den

Niederlanden ungemein vorrheilhafr seyn,

ungemein viel

Lust machen würde; — muß denn nicht der dieinährige Feldzug mit dem Marsche der Preußischen Armee nach

Sierck eröffnet werden; muß denn nicht die Belagerung

von Longwy

wenigstens

zu eben der Zeit ihren Anfang

nehme», zu welcher die Operationen der komlnnirten Ar,

meen in den Niederlanden ihren Anfang nehmen? — Alle diese Gegenstände sollte man bereits vor meh, reren Monathen beherziget,

ein das Ganze des Opera,

tionsplans des Feldzuges 1794 umfassendes Memoire ver, fertiget, und sich nicht damit begnügt haben, über Gegen,

stände dieser Art, erst im März 1794 Unterredung zu pflegen.—

Schon im Monath Ockober 1793. mußte

man über diese Gegenstände Unterredung gepflogen, und einen guten Entwurf unabänderlich festgesetzt haben.

Schon damals konnte man'voraus sehen, wie die Dinge

kommen wurden.

Schon damals konnte man auf zwei

mögliche Fälle rechnen, nämlich, daß man entweder Lan,

bau und Maubeuge erhalten, oder nicht erhalten würde. — Man hatte also schon im Monath Oetober 1793 die

Data im Großen, für das Zahr

auf welche man den Operationeplan

1794 bauen konnte. — Daß dieß nicht

geschehen, daran scheinen Minister Schuld zu seyn, die

keine Generale,

keine Marlboroughs, keine Eugens von

Savoyen sind,

und welche dennoch die Operationen des

Krieges dirigiren wollen.

2.

Wenn ich auch annehme/ daß die Feinde auf dem Kriegestheater tn den Niederlanden eine Armee von 400000 Combattanten zusammenbringen werden, eine Am nähme, die jedoch deßwegen noch einigem Zweifel unter­ worfen ist, weil es den Feinden schwer, vielleicht unmög­ lich seyn wird, eine solche ungeheure Armee, auf einem Flecke, mit allen Bedürfnissen des Krieges und des Lebens zu versehen; so kann ich doch auf der andern Seite nicht glauben, daß man, österreichischer Seits, in allem Ernste an der Möglichkeit zweifeln sollte, daß der Kaiser nicht annoch 12 bis 15000 Mann in dem Innern seiner Län­ der ausfinden könnte. Die österreichische Armee ist zu Friedenszeiten über 300,000 Mann stark. Davon stehen gegenwärtig höch­ stens 150,000 Mann im Felde. Es verbleiben also in den Erbstaaten annoch 150,000-Mann übrig. Und da sollte es unmöglich seyn, annoch 12 — 15000 Mann auf, finden zu können? Heißt dieses auffinden so viel, daß der Erzherzog von Oesterreich in seinen Staaten keine 12 — 15000 Mann mehr habe; so scheint man in dem obigen Memoire nickt den mathematische richtigsten Aus, druck gewählt zu haben. Versteht man aber unter dem Ausdruck: Auffinden, daß man, im Innern der Erb, staaten, diese 12 bis 15000 Mann nicht entbehren könne; so gibt man dadurch zu verstehen, entweder, daß Oester­ reich, in Rücksicht Pohlens, gewisse geheime Absichten hege, zu deren Ausführung es ein starkes Truppenkorps ge, braucht; oder, daß Oesterreich diesen französischen Krieg nicht mit dem größten Nachdrucke und Eifer führen

wolle. — Zn allen Fällen hat man sich also in diesen zur

Pfiegung einer Unterredung gegebenen Gegenständen nicht

aus eine ganz fein-politische Art ausgedruckt. — Zn al­

len,

polnischen

und

nicht

politischen

Verhandlungen,

scheint es, müsse man eine freymüthige, Zutrauen ein,

flößende Sprache führen, dienen,

und keiner Ausdrücke sich be,

welche Mißtrauen erwecken können.

den König von Preußen,

Man will

der bereits seit zwei Jahren

mit einer Armee von 70,000 Mann gegen die Franzosen

im Felde stehet, veranlassen, diese seine Armee amioch mit

20,000 Mann zu vermehren; und sich selbst findet man in der Unmöglichkeit, im Innern ferner Staaten annoch

I.» bi« if,ooo Mann aussfinden zu können. — Das ist

denn doch in der That höchst ausfallend!

3« Unstreitig

würde e» gut seyn,

wenn der Posten bei

Trier von der Preußischen Armee beseht werden könnte.

Aber, um dieß thun zu sönnen, muß man diesen Posten genau kennen, und zugleich festsehen, von wem und auf

welche

Art

das Terrain

zwischen

dem Ursprünge

der

Nohe und dem Rheine beseht werden soll, wenn die Kö, niglich Preußische Armee größtenlheils, wie ich erweisen

werde, zur Besatzung der

verschiedenen-um Trier herum,

liegenden Posten verwendet wird,

und verwendet werden

muß, wenn man diesen Posten behaupten will. Zcb untersuche also 1) Die verschiedenen Positionen

welche

man auf

dem rechten und linken Ufer der Saar und Mosel neh, men muß, um Trier, d. h. die Communikation zwischen

der Mosel und Luxemburg, zu decken.

13

Trier, an und für fich selbst, ist kein fester Posten,

vhngeachtet diese Stadt, Belagerung

im vorigen Jahrhundert, eine

ausgehalcen hat.

Die Vertheidigung von

Trier muß in dem vorwärtsliegenden Terrain ge, sucht werden, und man findet leicht, daß man, um Trier

zu decken,

drei

verschiedene Positionen

wählen müsse;

nämlich: a) eine Position

auf dem rechten Ufer der Saar,

weil der Feind bei Saarlouis ein Corps sammle», und auf folgenden Wegen gegen Trier vorrücken kann; erstlich

auf dem Wege von Saarlouis über Hargarten, Ober« Loisen, Nntercerf, Pellingen, St. Mathias nach Trier. 2) Von

Saarlouis über Beckingen,

morath, Pellingen nach Trier.

Merzig, Gri«

Man kann auch von

Merzig, ohne ein einziges Dorf zu berühren, nach Pel­ lingen

kommen, indem man, von Meu«g ans, Brodt-

dorf rechts, Besseringen lncks läßt, und so beständig auf

der Höhe fortgehend, Niedeccerf und den Banraderhof

linke lassend, nach Pellingen u. s. w. 3) Von Saarlouis über Saarwellingen, Lebach, Dek-

fingen, Wahlen, Untereres, Pellingen — nach Trier. 4") Von Saarlouis über Hiddersdorf, Wadern, ent­

weder über Waldweiler, Schillingen, Ulmet nach Trier; oder über Ceil, Punert links lassend, Guthweiler rechts

lassend — nach Trier.

s) Von Saarlouis über Wadern, Otzenhausen, Her­ meskeil, Thom (Thaumen) rechts lassend, Rouver — nach

Trier.

Diese fünf Wege kann man in zwey Hauptwege ein­

theilen.

Der eine Hauptweg durchschneidet die Gegend

*3 bei Pellingen,

der andere die Gegend bei Thom oder

Thaumen. Dieß gibt also auf dem rechten Ufer der Saar zwei

Hauptstellungen; nämlich die Stellung bei Pellingen und die Stellung bet Thom, Ufern de« Rouverbaches,

oder die Stellungen auf beiden welcher Bach in der Gegend

von Grimorath entspringt, über Ober- und Niedercerf nach Rouver läuft, sich daselbst in die Mosel ergießt, und auf

seinem ganzen Laufe ein sehr tiefe« Defilee bildet. Die Stellung auf dem rechten Ufer de« Rouver-Da,

ches muß, zwischen Thom (Thaumen) und Waldreich, mir dem linken Flügel auf dem Thomer Hügel, und mit

dem rechten auf der Höhe von Waldreich genommen wer,

den.

Dre rechte Flanke dieser Stellung ist also an dem

Rouverbach, die linke an dem aus der Gegend von Fasch,

weilec und Weilscheidt kommenden Bach und tiefen Grund angeleimt.

Da

für den franzkstschen Tirailleur nickt«

vortheUhafrer rst, als durchschnittenes Terrain; so würde

er sich unfehlbar bemühen, diese Stellung in beiden Flan,

ken zu umgehen, wenn man nicht diese Gründ« auf eine ziemliche Weite perpendikulär abstechen ließe, und solcher,

gestalt alles Erklettern verhinderte. — Die Fronte dieser

Stellung wird, wenn man die Flanken etwa« zurückbiegt, wohl an 4000 Schritte betragen, und dazu werden mit,

hin wenigsten« 10 Bataillone erfodert,

wenn man auf

jede« Bataillon, mit Inbegriff der Batterien, 400 Schritte rechnet, also nur die wichtigsten Punkte de« Terrain« be, seht, und die minder wichtigen durch kreuzende Feuer zu

decken sucht.

— Zu dieser Stellung gehören ferner wenigsten« eine

Reserve von $ Bataillonen, und, theils zum Vorposten,

»4

dienst, theil« zum Dienst am Tage eines Gefechts selbst, wenigstens 20 Eskadrone. Zur Stellung bei Thom werden also wenigstens er­ fordert: if Bataillone Infanterie. 2 Batterien. 20 Eskadrone. Die Stellung auf dem linken Ufer des Rouver-Ba­ ches besteht, so wie sie von den Oesterreichern beständig genommen worden ist, eigentlich aus drei Stellungen oder auö drei verschanzten Punkten, nämlich: 1) aus der Verschanzung auf der Höhe zwischen Gastrath und Hockweiler, Pluwig vor der Fronte habend. 2) Aus den Verschanzungen von Pellingen, und 3) Auö den Verschanzungen zwischen Emmel und der Mosel. Diese drei Punkte sind aber durch beträchtliche Defi, leen getrennt, und es frägt sich, ob es nicht besser wäre, eine Stellung auf den Höhen in der Gegend das Banraderhvfs zu nehmen, diesen Hof vor der Fronte lassend? Ich rechne für jene drei Stellungen sechs Bataillone, 2 Batterien und 10 Eskadrone; nämlich drei Bataillone zur Besetzung der Verschanzungen, und 3 Bataillone als Reserve. Demnach würden für die Stellung auf dem rechtest Ufer der Saare erfordert werden: 21 Bataillone. 4 Batterien. 30 Eskadrone.

Und

diese Stellung haben

wir auf dem «ngstmög-

licken Terrain, auf der Convergenz der von feindlicher

Seite kommenden Wege, also diesseits des Hochwaldes gewählt. — Wollte man diese Stellung auf dem jenseiti­ gen Rande

des Hochwaldes wählen,

so würde man ein

weil größeres Terrain zu besetzen haben, weil man auf der von Saralouis kommenden Wege ste,

der Divergenz, hen

würde;

man würde mithin auch eine wett größere

Anzahl Truppen nöthig haben.

Es ist zwar wahr, daß sich auf den Höhen von Ober» Loßheim eine sehr gute Stellung findet, deren rechte Flan, ke und Front durch den aus der Gegend von Grimorath kommenden,

und durch Ober-Loßheim, Nieder-Loßheim

nach Neukirchen fließenden Bach gedeckt ist.

Diese Stellung kann aber in beiden Flanken umgan­

gen werden.

Zn der rechten Flanke, wenn sich der Feind

der hohen Straße bemächtiget, die auf dem Rücken der Berge, von Merzig nach Cerf und nach Pellingen führt.

Um

dieses zu verhindern,

müßte man ein beträchtliches

Corps aus den Höhen zwischen Brodtdorf und Bessert«,

gen haben. Zn der linken Flanke kann dle Stellung von Ober-

Loßheim

umgangen

werden,

deredorf aus vordringt. —

müßte man

rechte Flügel

wenn der Feind von HidUm

dieses zu verhindern,

die Position von Aussen

okkupiren.

müßte auf die Geesch-Berge,

auf den Steinackerberg,

und

Der

die Mitte

der linke Flügel auf den

Staudenberg gesetzt werden. Wollte man

diese Stellung deßwegen nicht wählen,

well sie etwas weit vorliegt, so könnte man die um eine

Stunde mehr rückwärtöliegende Stellung bei Neukirchen



nehmen, deren rechter Flügel auf dem Galgen, und Mi­ chelbacher, Berge,

der linke

aber

auf

den

sogenannten

Dambüschelr Bergen zu stehen kommen müßte. Allein,

so gut diese Stellungen auch an und für sich

sind; so haben sie dennoch den Nachtheil, daß sie, wie be,

reits oben erwehnt, auf der Divergenz der Wege lie­ gen, welche von Saarlouis nach Trier führen, und daß es

dem Feinde leicht fällt, uns zu nöthigen, diese Stellun­

gen entweder zu verlassen, oder, unter nachtheiligen Um, ständen, ein Gefecht anzunehmen. Der Feind kann nämlich, nach meinen geringen Ein,

sichten,

gegen

diese Stellungen auf folgende Arc manö-

vriren:

Er versammlet zwei Corps, das eine bei Saarlouis,

das andre bei Saarbrück. er

von Sarrelouis

gegen

Mit dem ersten Corps

den Theley-Bach

vor,

rückt und

nimmt auf dem linken Ufer desselben eine Stellung, de, ren

linke Flanke durch das Defilee der Brems vortreff,

lich gedeckt ist.

Durch diese Stellung bedroht der Feind

die Fronte unserer Stellung bei Aussen.

Zu gleicher Zeit geht das zweite feindliche Corps von Saarbrück auf der Rennstraße gegen TKeley,

Folge gegen Wadern.

Der Feind

und in der

schickt starke Detasche,

mentS nach dem Hochwald.

Durch diese Bewegung des Feindes sind wir genöthi, get, unsere schöne Stellungen auf den Höhen von Löß­ heim, und von Aussen, ohne Schwerdtschlag, zu verlassen,

wenn

wir

uns

nicht

der Gefahr aussetzen wollen, von

Trier abgeschnitten zu werden.

Zn

den

erwähnten Stellungen auf den Höhen von

Ober-Loßheim

und

von Aussen können

wir

also

keine

Schlacht

Schlacht annehmen. Warum wollen wir sie also bezie­ hen, wenn wir sie bei Annäherung des Feindes doch ver­ lassen müssen? Zst es denn nicht vortheilhafter, in der­ jenigen Stellung zu bleiben, wo man die Schlacht er­ warten will, wo man sich also alle Vortheile des Terrain« bekannt gemacht hat, al« auf einer Spitze vorzulau­ fen, die man, bei Annäherung de« Feinde«, sogleich wieder »erlassen muß? Zch bin also der unmaßgeblichen Meinung, daß man die obenerwähnten Stellungen auf beiden Ufern des Rou, verbaches, zu dem Zwecke: Trier zu decken, allen übri­ gen Stellungen vorziehen müsse. Zch gehe nun b) zu der Position über, welche man auf dem lin­ ken Ufer der Sarre und auf dem rechten Ufer der Mosel, also entre Sarre et Mos eile, wählen muß. Diese Stelle muß auf der hohen Straße genommen werden, welche von Thionville über Königömacker, Sierck, Merzkirchen, entweder nach Saarburg, oder über Köh, nen und Kontz nach Trier führt. E« bieten sich hier zwei Stellungen dar. Entweder die Stellung bei Merzkirchen, oder die durch Marlbo­ rough berühmt gewordene Stellung auf den Höhen von Bourg. Zn der Stellung bei Merzkirchen muß man sich recht« bi« an die Mosel, und link« bi« auf die Höhe von Freu, denberg ausdehnen, und dann ist der linke Flügel von dem rechten Flügel, durch das beträchtliche, von Orschholz herunter kommende, und nach Saarburg laufende Defilee getrennt. Besetzt man die Höhe von Freudenberg nicht, so umgeht der Feind unsere linke Flanke, und kann bi« D

Sarrburg Vordringen, indessen er uns in der Fronte bei Merzkirchen, und in der rechten Flanke beschäftiget.

Von

Sarrburg ane kann aber der Feind eine Kolonne, Wa­

ter» link« lastend, über Köhnen geg»n Konz gehen, und

uns mithin von der Condsarfirücke abschneiden lassen. — Wenn wir auch die in der linken Flanke der Merzkircher

Stellung liegende Höhe von Karl besetzen wollten, so wür­ de dadurch dem Hauptfehler dieser Position doch nicht ganz abgeholfen werden, die überdieß noch den Nachtheil hat,

baß sie eigentlich auf dem fallende» Terrain genommen werden muß, weil da« Defilee, welche« von Orschho°lz und

Oberlecken kömmt, oberhalb Merzkirchen entspringt. Zch würde also, wenn ich in dem hohen Rathe eine

Stimme hätte, der Marlbvroughschen Stellung auf den

Höhen jenseit« Dourg den Vorzug geben, und diese Po,

fttion auf folgende Art nehmen:

Den rechten Flügel würde ich auf die Höhen von Ober-Perle sehen, und die Milte auf den Höhen fort­ laufen

lassen,, welche

kommende,

und

nach

Apach

da«

von

Ditzing

laufende Defilee

machen.

Front gegen

Da« Schloß. Moneberg würd« ich zu einem festen Posten umzuschaffen suchen, welcher nicht nur die Fronte deckt,

sondern ihr auch rechter und linker Hand eine SeitenVertheidigung verschaft. — Auf dem Terrain zwischen Genting und Bisdorf würde ich mehrere starke Redouten

anlegen,

und,

am

Tage

eine«

Angriff«,

den größten

Theil der Kavallerie hinter der Höhe in Bereitschaft halten, um dem Feinde, der jene Redouten angreift, und

dadurch schon etwa« mürbe geworden ist, schnell auf den

Leib zu gehen. — Zn der linken Flanke würde ich den bo!r du roi, ttNd den Ms de Mettoch, stark mit Zn-

-9 fanterie und versteckten Batterien besetzen, und dann ru, hig

den Angriff des Feindes abwarten. —

Wenn

aber

diese Stellung auf den Höhen vor Bourg auf kuese Art

besetzt werden soll; wenn man im Stande seyn tvid, ei­ nem recht energievollen Angriff des Feindes widerstehen zu können, so muß mgn wenigstens

40 Bataillons.

18 Batterien,

so Eskadronü haben. der

Sollte man

auch

diese Truppen nicht

auf den Höhen

Stellung

alle in

vor Bourg gebrauchen;

so muß man doch die Nothwendigkeit einer Reserve

be­

welche man etwa in der Gegend von Taverne

denken,

placircn, und welche allezeit in Bereitschaft seyn müßte, entweder

links

nach

der Position

von Pellingen,

oder

grade aus, nach den Höyen vor Bourg, oder rechts, nach der hinter der Sure genommenen Position zu martchiren,

die ich soqietch näher detalllrren werde.

Verkheidigunqskrieae

nickt beständig auf

Wer bei einem gute Reserven

bedacht ist, — der zieht allemal den Kürzern. Zch gehe endlich

c) zu

der Position

über, welche,

wenn Trier ge

deckt werden soll, am linken Ufer der Sure, Wasserbillich

vor der Fronte habend, genommen werden muß. — Der

Feind kann nämlich, auf Tner

wenn eö ihm mit dem Vordringen

recht Ernst

ist,

ein Corps zur Beobachtung

Luxemburgs an dem Srrebach, zwischen Montfort, Mens,

dorf und Rodt Corps

lassen,

stehen

und mit einem zweiten

über Grevemachern vorzudringen suchen, indessen

er unsere Stellungen der Fronte

bei Bourg und bei Pellingen in

beschäftiget,

und sie mithin auf solche Art, B 3

ao

in der rechten Flanke umgeht. Daher ist nothwendig, big, daß am linken User der Sure ein starker Posten genommen werde. Zch rechne auf diesen Posten we­ nigsten« $ Bataillone i Batterie, und 5 Eskadrone, die nicht sowohl am Tage eine« Gefecht« selbst, (denn für die Kavallerie ist diese« Ter­ rain nicht,) al« vielmehr zum Vorpostendienst gebraucht «erden müssen. Diese drei bisher beschriebene Stellungen erfordern also, wenn sie gehörig vertheidiget werden sollen, (und Nimmt man etwa Stellungen, um sie nicht zu vertheidi­ gen, um sie, beim Anrücken de« Feinde« zu verlassen?) eine Armee von 70 Bataillonen, 3i Batterien, und 90 Eskadronen. Ich weiß wohl, daß die ganze Macht, welche die Oesterreicher in diesem Augenblicke (im März 1794) in den verschiedenen Posten bei Trier unter dem General Blankenstein versammlet haben, höchstens aus 10,000 Mann besteht. Zch weiß aber auch, daß der K. K. Generalstaab au« Männern besteht, welche zu tiefe Einsich­ ten besitzen, als daß sie nicht sogleich die Stärke und Schwäche dieser Positionen mit einem Blicke übersehen, und darin Übereinkommen sollten, daß 10,00p Mann nichte weniger, als hinreichend sind, drei Stellungen zu vertheidigen, welche durch Flüsse und ungeheure Defileen getrennt sind. Viel zu einsichtsvoll sind diese Verehrung«, würdige Männer, al« daß sie nicht der Meinung derjem-

S1

gen keipflichten sollten, welche behaupten, daß die verschie, denen Posten, die zur Deckung von Trier genommen werden können, nicht von einem Corpe * *), sondern von einer ganzen Armee vercheidtgt werben müssen. Nicht nur sind diese verschiedene, oben weitläuftig beschriebene Stele langen, für ein Corps zu ausgedehnt, sondern auch z« wichtig, als daß man sich nicht vornehmen sollte, eine ganze Armee darauf zu verwenden. Denn sollte der Feind, in der Folge des bevorstehenden Feldzuges, in den Niederlanden einige Successe haben, sollte er dir Oester, reicher bis an die Maas zurückdrängen, und sie sogar ni« thtgen, Stellungen auf dem rechten Ufer diese» Flusse» zu nehmen; sollt« e» sodann dem Feinde glücken, sich

*) -Daß der K. K. Feldzeugmeister, Fürst von Hohenlohe, »Kirchberg, diese Stellungen zu Ende des Jahrs 1791 • mit einem Korps vertheidigte, beweist noch keineswe, • geS, daß man zum zweitenmal diese Stellungen bei »Trier mit einem Korps zu vertheidigen so glücklich »seyn würde. — Was einmal geglückt ist, glückt deswe, »gen nicht zum zweiten, und drittenmal. Und die stan, »zisischen Truppen im Jahr 1792; wie sehr verschie, »den sind sie von den sranzisischen Truppen im Jahr »1793? — und diese, wie sehr verschieden werden sie »seyn, von den französischen Truppen im Jahr 1794. — »Der Krieg hat die Franzosen zu Soldaten gemacht; »und — wer weiß, wer fühlt es nicht, daß man ei' »geutlich auch erst im Kriege Soldat wird? — Ich will »damit sagen, daß es die Franzosen im Jahr 1794 ganz «anders anfangen werden, Meister von Trier zu werden, • als sie eS im Jahr 1792 angefangen haben. Sie «erste« »Heu die Sache besser. *

«nmerk. d. Herausgebers.



Meister von den trlerischen Stellungen und selbst von der Mosel zu mache»; so würde e« um die Vertheidigung der Maas sehr mißlich auesehen. Ich glaube allo erwiesen zu haben, daß nicht ein CorpS der Preußischen Armee, sondern die ganze Preußi, sche Armee zur Besetzung der verschiedenen Positionen um Trier verwendet werden müsse, und untersuche nunmehr i) die Frage: Von wem, und auf welche Art da« Ter, rat« zwlfchen dem Ursprünge der Nohe und dem Rhein beseht werden soll, wenn die ganze Preußische Armee zur Besetzung der Trier-Positionen wirklich verwendet worden. Die Armee des Herzogs Albert voir Sachsen -Teschen, also mcht nur die österreichische, sondern auch die Reichs, Armee besteht aus 71 Bataillonen, und 70 Eskadronen, und ist zwischen 60 und 70,000 Mann stark. Diese Armee muß also, in dem angezeigten Falle, wenn die ganze Preußische Armee nach Trier mar, schirt, nicht nur ihre verschiedene Positionen auf dem rechten Rheinufer zwischen Basel und dem Nekkar be, Häupten, sondern auch noch die große Strecke, vom (In, ken Rheinufer bei Mannheim an, über Türkheim, Kai, serelautern, Ramstein, Schöneberg, St. Wendel besetzen, und auf solche Art mit den Stellungen bei Trier in Der, bindung kommen. Hatte man, — oder wollte man das genievolle Projekt eines Ingenieurs von großem Rufe befolgen, und bei Mannheim auf dem linken Ufer des Rheins, statt der elenden Rheinschanze, und der noch elendem Fleschen, die man jezt bauet, «in verschanzter Lager erbauen, wodurch man gewissermaßen sich auf

dem linken Rheinufer eine Festung verschaffte, welche da» Pivot des linke» Flügels aller Operationen zwischen dem Rhein und der Nohe seyn würde; — wollte man, sage ich, diesem genievollen Entwürfe die Wirklichkeit verschaf, fett; so würde es möglich seyn, das Terrain zwischen dem Rhein und der Nohe zu decken, dafern der Herzog Albert von Sachsen mit einer Armee von wenigstens 40,000 Mann über den Rhein gienge, und diejenigen Stellungen bezöge, welche ich in der Folge dieses Aufsatzes vorschla, gen werde. Sobald man aber K. K. Seit- diesen Rheinübergang mit einer Armee von 40,000 Mann nicht genehmiget, sobald man sich bloß auf die Vertheidigung des rechten Rheinufers von Mannheim bis Bafel ein, schränken will, sobald bleibt eö auch eine militärische Un» Möglichkeit, daß die ganze Preußische Armee nach Trier marschire, und sich der Gefahr aussetze, vom Rhein ab, geschnitten zu werden.

4* Da», was in diesem 4ten Artikel vorgeschlagen wird, verdient ebenfalls eine nähere Beherzigung, «ine weitere Auseinandersetzung. Hätte Kaiser Joseph II. die Niederländischen Festun, gen nicht demolirt; hätte er den Barriertraktat nicht ver, nichtet; hätte also Oesterreich, beim Anfänge dieses Seit» ges, in den Niederlanden eine militärische Grenze, eine Operationsbasis gehakt, oder hätte das Wiener-Cab inet schon im Zahr 179», oder wenigstens im .Jahr 179? den Operationsplan des Feldzuges, in Verbindung mit Eng, land und Holland, dahin angelegt, daß es sich entweder im ersten oder im zweiten Feldzüge diese» Krieges eine

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militärische Grenz« in den Niederlanden theils erobert, theils wieder erbauet hätte; — wären also vom Kaiser Joseph II. oder von dem jetzigen Kabinette diese große, diese das Schicksal diese- Krieges entscheidende nulttiu risch-polirische Staarefehler nicht begangen worden, so würden es die Regeln des Kriege- ersodern, in den Nie, verlanden, b. h. zwischen dem Meere und der Maas, und zwischen der Maas und der Mosel, in diesem be­ vorstehenden Feldzüge 1794 defensive zu gehen; dagegen aber zwischen der Mosel und dem Rhein die größte Macht zu versammle«, und mit dem Vorsatz« offensive zu gehen, am Ende der Feldzuges 1794 Meister von Sarrelouis, Pfalzburg und Landau zu seyn, und mithin den großen Zweck zu erreichen, Frankreichs Grenze .zwischen dem Rhein und der Mosel durchbrochen zu haben. Glückt dieses Unternehmen, und warum sollte eS bei dem gehöeigen Grad von Kräften und pon energievoller Anstren­ gung, bei einem systematischen Gange des Feldzuges nicht glücken; glückt also diese Unternehmung, so eröffnen wir den Feldzug 179s mir der Belagerung von Metz, und von Thionville; dann aber gehen wir vor Verdun, und tourntrm mithin ave Niederländische Festungen. *) — Aber freilich mit diesen glanzenden Hofnungen, mit die­ sem mchestälvollem Gange der Operationen dürfen wir uns eben deßwegen nicht schmeicheln, weil Oesterreich, nach zwei blutigen Feldzügen, noch immer keine militärische Grenze in den Niederlanden sich zu verschaffen gewußt hat. Da muß freilich der Feldzug dyrt offensive, hier defensive geführt werden. — Goll gebe, daß die Oester­ reicher zu Ende des Feldzuges 1794 wenigstens eine milt•) Man sehe die unten, S. 3$ folgende Note.

tärische Grenze in den Niederlanden erobert haben. Gehe man, in dem bevorstehenden Feldzüge (1794) in den Nie» verlanden nicht nach einem gewissen, festen Systeme z« Werke; zieht man das Glänzende dem Nützlichen vor; so kann man mit Recht und Wehmuth befürchten, daß sich die Angelegenheiten der koalisirten Mächte zu End« be< Feldzuges 1794 in einer höchst traurigen Lage befinden werden. Wenn aber in den Niederlanden glückliche Successe «inen genievollen, weisen OperationSplan krönen; wenn sich die Verbündeten daselbst auf eine furchtbare Art fest­ setzen; — dann ist es freilich möglich, daß der Feldmar, schall von Möllendorf von der im Anfänge des Feldzu­ ges, nach dem Anrathe» des Herzog« von Sachsen-Co, bürg, zu beobachtenden Defensive zur nachdrucksvollsten und entscheidensten Offensive übergehen kann. — Sollte also auf dem Terrain zwischen der Mosel, Sarre und dem Rhein irgend ein OperationSplan entworfen werden, so müßte man vorher von dem Operationsplane genau unterrichtet seyn, welchen man für den Feldzug in den Niederlanden entworfen hat, weil die Operationen auf jenem Kriegeütheater auf die Operationen auf diesem Kriegestheater einen entscheidenden Einfluß haben. Zn dem vorstehenden Memoire ist von den Operationen in den Niederlanden kein Wort erwähnt. Und dieß ist in der That auffallend. Ich dächte doch, daß Alliirte ihre Absichten, und die Art, wie sie dieselben erreichen wollen, einander vertrauensvoll mittheilen sollten. — Man wünscht, wie wir , aus dem sten Artikel de« obigen Memoirs s«, hen, daß eine Preußische Armee von beiläufig 50,000 Mann über Sierck nach Longwy marschiren möchte. Soll man die Möglichkeit dieser Operation beurtheilen

2(5 können, so muß man nothwendig von den Operationen unterrichtet seyn,

welche

der Herzog

bürg, der Herzog von Vock,

von

Sachsen Co,

«nd der Erbprinz von Ora,

nien zu der Zeit vornehmen werden, wenn die Preußische

Armee bei Longwy ankömmt. — Es ist demnach schwer zu begreifen, wärum man den Niederländischen Opera,

tionspian nicht auch mittheilt. — Entweder geschieht dieß aus einem angebohrnen Mißtrauen, und dann kann man auch nicht verlangen,

daß andere Leute Zutrauen haben,

und jene Operationsplans-Rezepte so ganz vertrauungS,

voll hinunterschiucken sollen; oder es findet der Fall statt,

daß man den Niederländischen Operatiosplan der tiefst, hendcn Kritik des Zöglings Friedrichs deü Großen nicht

unterwerfen

will,

und

aus

diesem

Grunde so

licht,

scheu ist. Diese letzte Ursache scheint mir die wahrscheinlichste

zu seyn.

Denn wer läßt sich gerne kritisiren. *)

Also auch dieser vierte Punkt des obigen MemoirS,

ist eigentlich nur hingeschleudert,

um Etwas gesagt zu

haben. — Von einer respektablen und imposanten Desen, sive, und - von einer daraus folgen sollenden glücklichen

Offensive ist zwar die Rede; — aber nach welchen Grund, sähen diese und jene geführt werden müsse, um in Der, bindung mit den Niederländischen Operationen ein Gan,

zes zu bilden, — davon ist in diesem 4ten Artikel keine Sylbe zu finden. — Also leere Töne, schallende Worte!

•) - Die» hat der Erfolg bestikttiget. — Niemals würde der - Feldmarfchall von Möllendvrf die Invasion auf Landre,

»cy gebilligrt haben. • Anm. des Herausgeber-.

27

5* Der fünfte Artikel dieses berührten Memoir« ist ei, gentlich der merkwürdigste, und gibt zu vielen Betrach,

tuugen Anlaß.

Gewiß, unwiderlegbar ist es freylich, daß zum Behuf der Niederländischen Operationen nichts vorrheilhafter,

nichts entscheidender seyn würde, als wenn eine Preußische 50,00» Mann starke Armee Longwy eroberte und dann weitere Fortschritte

gegen die Maas wachte. — Wer

die dreifache Reihe der dem Meere und

französischen Festungen zwischen

der Maas,

und die VerlheidigungSr

anstaiten der Feinde auf diesen drei militärischen Grenzen entweder aus eigenem Anblicke, oder durch das Studium der merkwürdigen Kriege, welche auf diesem Kriegestheatee

zwischen dem Meere und der Maas geführt worden sind, oder endlich aus jenen geistvollen handschriftlichen Memoirs eines

Lafitts kennt, — der weiß es, daß, die Niederlande in der Fronte angreifen, den Stier bei den Hörnern nehmen heißt. — Wenn ein kluger General eine starke feindliche Stellung in der Fronte angreifk, so sorgt er bekanntlich zugleich da,

für, daß ein beträchtliche« Seitenkorp«, die feindliche Flanke in der Nahe, oder in einiger Entfernung zu umgehen, und

dem Feinde in Flanken und Rücken zu kommen sucht. —

Grade dieß ist der Fall mit den Niederlanden. — Oesterreicher, Engländer, Holländer müssen sie

in

der

Fronte angreifen, also Maubeuge, - Lille belagern und —

erobern, -r- Eine andere

Armee muß die Niederlande

tourniren, ihnen in Flanken und Rücken gehen. — Der Gedanke,

eine Armee über Longwy gegen die Maas vor,

zuschieben,

ist ein guter militärischer Gedanke, und be­

weist,

daß man den Operationöplan des Herzogs von

*8 Braunschweig für die Eröffnung des Feldzuges 179t sehr sorgfältig (lubitt hat. — Die Zdee dieser Operation ist also nicht auf österreichischem Grund und Boden gewach, sen. Man Hal sie von dem Herzoge von Braunschweig entlehnt, der sie jedoch unter ganz andern, von ihm selbst veranlaßten Umstände« ausführte. Damals war die Rede davon, Thionville zu belagern, und — zu erobern. Zn dem gegenwärtigen Falle schemt man aber die Preußt, sche Armee nach Longwy schiebe« zu wollen, ohne eine Armee zu haben, welche Thionville belagert, und da kann man wohl sagen, daß man nicht in den wahren Geist des von dem Herzoge von Braunschweig entworfenen OpcrativneplanS eingedrungen ist. Demohngeachtet findet man nichts leichteres, als die Operation einer Preußischen Armee über Longwy nach der Maas. Belagern will man freylich. Aber dazu läßt man auch einen Delagerungetrain von Mainz über Trier, ganz in der Stille, nach Luxemburg kommen,, wie man etwa ein Paquet auf dem Postwagen kommen läßt, und glaubt überdieß, mit großer Zuverläßigkeit ver, sichern zu können, daß der Feind auf seine feste Plätze jener Gegend, ganz gewiß die wenigste. Aufmerksamkeit Verwender habe. Diese zwei Punkte: der ganz im Stillen nach Luxemburg schleichende Artillerietrain, und: die schlechte Verapproviantirung der franzö, fischen Festungen an der Chtere und Maas, verdienen eine nähere Beleuchtung. Eine Macht, deren Kriegsmagazine an der Elbe, Ha, vel, Spree, Oder und Weichsel angelegt und deren Mo, bilmachungs, und Verpflegungs-Etats der Armeen nach

2S dieser Anlegung der Magazine, also nach dieser Opera, tionslinie zugeschnitten sind, ist nicht fähig, einen DelagerungSkrieg an der Chiere und Maae zu führen. Das mögen diejenigen thun, welche Festungen an der Maae und an der Alzette haben. — Gegenwärtig (im März 1794) ist kein vollständiger Preußischer DelagerungSthun in Maynz vorhanden. — Oesterreichischer Seite verlangt man also, daß dieser Belagerung-train von dm an der Eibe gelegenen Magazinen ergänzt werde, und bedenkt nicht, daß es viel kürzer, viel kostensparender seyn würde, wenn man diesen Belagerungstrain aus holländi­ schen Festungen nähme, bis zu einem gewissen Punkte auf der Maae heraufbrächte, und dann in Luxemburg, unter dem Vorwande formirte, daß man diese Festungen in dm Stand, eine Belagerung aushalten zu können, setzen wol­ le. Dieß würde dann doch unsere Absichten nicht sogleich klar an den Tag legen, wie in dem Falle, wenn ein Preußischer Belagerungstrain von der Eibe nach Maynz, und von Maynz, zwar ganz in der Still«, nach Luxemburg geschaft werden soll. Die Wegnahme der französischen an der Chiere und Maas liegenden Festungen bringt Niemanden anders ei­ nigen Vortheil, als den Oesterretchern, Engländern und Holländern. Wenn 1»ch daher die Preußische Armee be­ reitwillig findet, die Belagerung dieser Festungen zu dekkrn, d. h. die Rolle der Observationearmee über sich zu nehmen, so thut sie alles, was man nur immer von ei­ ner alliirtm Armee fodern und erwarten kann. Die Be­ lagerung selbst, — die mögen die Oesterreicher führen, und dazu in Zeilen die gehörigen Anstalten treffen. Was nun den zweiten Punkt: die ganz vernachläßigt

30 seyn sollende Verapproviantirung der französischen an brr Lhtere und Maas liegenden Festungen betrifft, so thut «S mir leid, sagen zu müssen, daß man diese Nachricht von höchst unzuverläßigen Leuten, von Emtgrtrten, erhal­ ten haben muß, welche die Kunst besitzen, mit einer be, wunderungswürdigen Suada, die schwierigsten Unternehm mungen als die leichteste Sache von der Welt vorzuspjegeln. Wie? Das einsichtsvolle französische Comite de guerre, sollte die Wichtigkeit dieser mehr erwähnten Fe­ stungen nicht kennen; sollte nicht wissen, daß seine Feinde, durch eine energievolle Campagne an der Maas, allein im Stande sind, jene kolossalischstarke militärische Grenze zwischen dem Meere und der Maas übern Haufen zu werfen; sollte nicht wissen, daß man, durch eine Opera­ tion an der Maas, jene feste militärische Grenze tournirt? Lafitte* *), der berühmte Lafitte sollte wie jener unwissende Feldherr handeln, dessen Stellung in der Fronte zwar unvergleichlich stark ist, die man aber, unglücklicher Weise für ihn, in der Flanke umgehen kann, und der dennoch ruhig und sorgenlos in dieser Stellung stehen bleibt, weil seine Fronte gedeckt ist, und alle Maaßregeln für die Sicherstellung seiner Flank« und seines Rückens versäumt? Lafitte sollte so handeln! — Würde man, wenn man sich an Lafitte'S Stelle befände, nicht die größte Sorge tragen, daß jene Festungen mit allen Noth, Wendigkeiten einer hartnäckigen Belagerung versehen wür. *) »Bekanntlich ist Lastite die Seele des Lomirs de guerre, • ju Paris; und dieses Lomirs de guerre — die Seele «der militärischen Entwürfe, welche wir im verflossene» »Jahre zur Wirklichkeit übergehen, gesehen haben. Anmerk. d. Herausgebers.



den? — Und nun, da man sich nicht an Lafitte's Stelle befindet, glaubt man, daß dieser eine solche wichtige An, gelegenheit versäumen, und eben so handeln werde, wie etwa ein Mitglied des Zrokesischen Militär, Ausschusses handeln würde? — Vielmehr bin ich überzeugt, daß der französische Convent, durch unsern Marsch nach Sierck aufmerksam gemacht, alle Kräfte anstrengen werde, Thion, ville, Longwy, Montmedy, Sedan, Mezieres u. s. w. in den bestmöglichen Vertheidigungszustand zu setzen. Der französische Convent sieht zwar im Luxemburgs, schen, wie in dem obigen Memoire ganz richtig bemerkt wird, eine kleine Macht Oesterreicher aufgestellt. Aber sieht er deßhalb nicht jene fo,ooo Preußen, welche man bei Sierck aufmarschiren läßt? Supponirt man, daß der Feinh nur am linken Auge sehend, am rechten Auge aber stockblind seyr? — Das sind denn doch in Wahr, heil Suppositionen, die der Mann im Monde nicht macht! Diese Suppofltionm scheint man übrigens nur hinge, warfen zu haben, um den in dem Memoire enthaltenen Vorschlägen Gehör und Eingang zu verschaffen. Man ist viel zu einsichtsvoll, als daß man an diese Suppofl, tionen selbst geglaubt haben sollte. Geschickte Negötia, teurs müssen aber die Dinge unter einer reizenden Ge, stakt vorzustellen wissen. — Wer denkt dabei nicht an Ramlers göttliche Worte; Sey deines dich liebende» Vaterlandes allivalrender Schutzgeistl Sitze nächtlich am Haupt junger Gekrönten u. s. w. Eine solche alle Schwierigkeiten, dem Scheine nach wegräumende, Supposition ist es auch, wenn gesagt wird.

3* baß die ganze Macht des Feindes im Laufe des Feldzu­ ges, in einer beträchtlichen Entfernung von der Maas, so sehr beschäftiget seyn würde, daß es dem Feinde un, möglich seyn würde, sich auch nur mit einem Theile los, zuwickeln, um die Operationen der Preußischen Armee zu hindern. — So urtheilen einsichtsvolle Männer? Kaum kann man seine» eigenen Augen trauen! Zch nehme an: die Oesterreichrr eröffnen den Feldzug in den Niederlanden mit der Belagerung von Maubeuge, sehen sich also an der Sambre test, und schreiten sodann zur Belagerung von Lille. Die« scheint wenigstens der Einzige vernünftige Operationsplan zu seyn, den man in dea Niederlanden befolgen kann. — Wenn nun auch die Oesterreichrr Maubeuge belagern und — erobern; wenn sie nun auch vor Lille erscheinen; — werden diese Opera, tionen die ganze Macht de« Feindes in den Niederlanden fesseln? — Sind die Feinde, nach dem eigenen Anschläge Nr. i. de« Memoirö, nicht 400,000 Mann stark? Köu, nen sie also nicht wenigstens 70,000, oder 60,000 Mann den Preußischen Operationen entgegen setzen? Eine Ar, mee von 370,000 französischer Freiheitssoldaten ist denn doch keine Kleinigkeit, ist denn doch im Stande, die Oesterreichische, Englische und Holländische Armee sehr zu beschäftigen. ' Wenn man den für die Niederlande entworfenm Ope, rationsplan hätte mittheilen wollen, so würde man im Stande gewesen seyn, zu beurtheilen, in wiefern mau in den Niederlanden im Stande ist, die ganze Haupt, macht des Feindes daselbst so sehr zu fesseln, daß sie auch keinen Mann detaschiren können. Aber jenen Opera, tionsplan hält man in Petto, und daher ist man st.ilich genö«

33

genöthiget, zu dem lieben Köhlerglauben seine Zuflucht zu nehmen. Dem sey aber wie ihm wolle, ich kann mir die Mög­ lichkeit nicht gedenken, daß dem Feinde nicht so — 60,000 Mann übrig bleiben sollten, mit weichen er sich der Preußischen Armee, die Longwy belagern will, zwi­ schen der Maas und der Mosel entgegen setzen kann. — Zch werde auf diese Materie in der Folge noch rinma' zurück kommen. Zn der letzten Periode des österreichischen Memoirs, welches ich hier kommentirt habe, glaubt man die Worte eines Zauberers zu lesen, der uns mit der angenehmen Hofnung schmeichelt, daß wir noch dieses Zahr 1794 in den Thuillerien zu Paris spazieren gehen werden. Es ist großen Genies eigen, von einem Grundsätze auszugehen, alle mittlere Schlüsse mit einem Blicke zu übersehen, und sogleich beim Resultat ein« Sache anzn, kommen. Sie sind dem Riesen gleich, der tausend und «dermal tausend Sprossen einer Leiter übersteigt, und so die kaum mit den besten Fernröhren zu erreichende Höhe mit zwei, drei Schritten erreicht zu haben glaubt. Sie steigen an den Egyptischen Pyramiden mit eben der Leichtigkeit hinauf, wie wir arme Erdensöhne an einer gewöhnlichen Gartenleiter hinaufklimmen. — Die Newtone, die Eulers sehen kaum die erste Gleichung hin, als ihr Geist schon durch die verwickeltsten Calculs hindurchblickr, und das Resultat lichtvoll dastehen steht. — Zwar hat man in den Niederlanden noch keine militärische Grenze, noch keine feste und eigentliche Operationsbasis erobert; aber doch glaubt man, ohne Ueberspannung, hoffen zu dürfen, Hand in Hand mit der Preußischen Armee PaC

34 risimJ. 1794 zueilen zu können.— Ohne einen festen Grund

zu haben, auf den man Egyptische Pyramiden bauen könnte,

sieht man sich bereits im Stande, ihre Spitze zu errei, chen. — Ohne richtige feste Grundsätze hingelegt zu ha­ ben, sieht man sich schon am Resultate seines Werkes. Meinen schwachen Kopf, macht die Höhe schwindeln, die man zu ersteige» Host. — Ich kann art diese Wunder

nicht glauben. Aber, alles dieses bei Seite gesetzt; so ist es doch ge­ wiß, daß man

diese« Memoire nicht hätte mit diesen

Worten schließen sollen, ohne die Mittel anzugeben, wie

man diese Absicht, nach Paris zu eilen, im Jahr 1794 erreichen könne, und ohne den Grad von Wahrscheinlich, feit zu bestimmen, den dir Anwendung dieser Mittel ha,

ben würde.

'Das Vordringen, das Eilen nach Paris

war schon im Jahre 1792 schwer, uud nicht geglückt. —

Jahr 1794 mußte es noch unendlich schwerer seyn.

Und

daher hätte man in der That manchen Kops recht aufklär ren können, wenn man dieses militärische Problem, mit der Gründlichkeit und Leichtigkeit eines Newtons und Eu,

lere, im März 1794 theoretisch, und etwa im September des Jahrs 1800 praktisch aufgelöst hätte.

Ich habe nunmehr meine allgemeine Bemerkungen

über dieses Memoire, welches man gewöhnlich den Macki, schen Operativnsplan zu nennen pflegt, beendiget; und

nehme mir nunmehr vor,

denjenigen Theil dieses Plans,

dessen Ausführung der Preußischen Armee übertragen wer,

den dürfte, en Detail, zu meinem Vergnügen zu bearbei, ten,

weil eö nützlich ist, über dergleichen Gegenstände

nachzudenken, und sich im Voraus,

ehe die Sache zur

35

Wirklichkeit kömmt, damit zu beschäftigen. Man ist als. denn besser oriennrt. Da die Zahrezeit schon zu weit vor, und die Zeit der Eröfnung des Feldzuges schon zu nahe herangerückt ist, als daß fttinod) bei der Preußischen Armee sowohl, als bei der österreichischen die in dem Memoire verlang­ ten Verstärkungen ankommen könnten, und da es viele Personen gibt, welche glauben, daß man diesen Operationsplan, auch ohne jene Verstärkungen, aussühren kön­ ne; so will ich denselben unter der Bedingung des jehigen Zustandes der Armeen bearbeiten, und zu zeigen be­ müht seyn, wie man mit diesen Kräften die vorkom, menden Schwierigkeiten überwinden und dem Zwecke des Operationsp.ans nahe kommen könne, oder auch vielleicht weit davon entfernt bleiben müsse. Note zur S. 24. «Zu eben der Zeit, zu wacker die koakistrten Land, «macNe im Zahr 179s nut ihren Armeen bei Verdun «aickommen wer den, müssen die Englischen Flotten die «dreyfarbige F'agge aus dem Canal vertrieben haben; «Pltt's geheime Commissalrs müssen die Vendee in das «Departement du Calvados verseht und Englands Gui«neen eine Armee von 30 — 40,000 Mann an der Kü«He zwischen Bayeux und Caen ausgestellt haben, eine «Armee, die sich nut 200,000 Chouans oder Calvados «siers, wie man sie kennen will, vereiniget, und nichts «geringeres im Schilde führt, als sich Meister von der «Seine, d. h. Meister von Rouen und Havre de Grac «zu machen; und dann auf Paris loezugehen. — S «lange der Aufruhr bloß in der Vendee ist, so lan C 2

36 «darf man von ben Operationen der Chouans keine ent; «scheidende Dinge erwarten, weil dir Linie, auf welcher «sie von England aus Unterstützung erhalten können, zu

«lang ist, und weil, wenn sie sich auch an der Loire fest«gesetzt haben würden, «nicht im Stande

«zu

unterstützen.

auö eben dem Grunde England

seyn würde, sie recht nachdrucksvoll

Pitt begeht also einen großen

mi,

«litärischen Staatsfehler, wenn er glaubt, in der Veri;

«der den Brennpunkt

gefunden zu haben, welcher seine

«Feuerstrahlen nach Paris schleudern soll.

Dieser Punkt

«liegt im Departement du Calvados, oder eigentlich an

«der Seine.

Hier ist England in der gehörigen Ent-

«fernung, um gleich Hülfe und Unterstützung schicken zu «können;

und eme Armee von 130,000 Mann die sich

«an der Seine festgesetzt hat, ist wahrscheinlich in kurzer

«Zeit Meister von Paris, also Meister von der höllischen «Schmiede, in welcher seit vielen Zähren die Dolche zu,

«bereitet worden sind, welche die französische Revolution «bewirkt haben.— Zm Departement du Calvados, nicht

«im Departement de la Vendee, muß also der Thron der «Bourbone wieder errichtet werden, oder er wird niemals

«mehr errichtet.

In dem Departement du Calvados ist

«also der Kriegesschauplatz, auf welchem der Graf von «Provence"seine militärische Talente muß glänzen lassen,

«wenn er, wie Heinrich IV. sein Königreich wieder er-

«obern will. — Der gegenwärtige (1794) Aufenthaltsort «(Ham in Westphalen) des Grasen von Provence sowohl,

«als des Grafen von Artois scheint, zu diesem Zwecke, «nicht ganz gut gewählt zu seyn.«

Ueber denjenigen Theil des in dem österreichischen

Memoire

enthaltenen Operationsplans, dessen

Ausführung der Preußischen Armee übertragen

werden dürfte.

ESenn also der in dem österreichischen Memoire enthale

tene Operationeplan,

d. h.

die in dem fünften Artikel

desselben crwehnte Idee eines Marsches der Preußischen

Armee nach Sierk,

und sodann nach Longwy, bei dem

gegenwärtigen Zustande der Preußischen und Kaiserlichen

Rheinarmee, anögesührr werden soll; so kann man diese Operation,

zur bequemern

Uebersicht,

in folgende Abe

schnitte cintheilen: 1) In

den

Marsch

aus

der jetzigen Stellung der

Preußischen Armee in der Gegend von Mainz bis in die Gegend von Sierk.

2) Zn den Marsch aus dem Lager bei Sierk in die Gegend von Longwy, und sodann weiter gegen die

Maas. Jeden dieser Abschnitte werde ich nunmehr en Detail bearbeiten.

13

Erster Abschnitt. Marsch der Preußischen Armee aus ihrer jetzigen Stellung in

vielmehr

der

Gegend bei Mainz,

oder

zwischen der Nohe und hem Rhein

bis in die Gegeyd vyn Sierk,

Die gegenwärtig am.Rhein befindliche Köttigl. Prrußn sche Arme? besteht aus: 70 Bataillonen Infanterie« 90 Eskadronen. 13 Batterien. Das Kurfürstlich-Sächsische Kontingent, welches laut der mit dem Dresdener Hof verabredeten Uebereinkunst so lange mit der Königl. Preußischen Armee vereinigt agiren soll, so lange diese Armee entweder ganz »der zum Theil am Mittelrhein verbleibt, besteht ane? 5 Bataillonen, 10 Eskadronen, i Batterie« Die gegenwärtig zwischen dem Rhein und der Nohe, und zwischen der Nohe und der Mdstl befindliche Armee besteht demnach aus: 75 Bataillonen, ioo Eskadronen, und -4 Batterien, und ist auf folgende Art tn die Winterquartiere verlegt.

Ich nehme nun an, daß der größte Theil dieser Armee bestimmt seye, über Sierk nach Longwy zu marschi-

ren, und

daß nur der Geaf von Kalkreuth in Vereini­

gung mit dem Sächsischen Truppen - Korps am Mittel-

rhciii

verbleiben solle;

ich nehme also an,

daß für die

Preußische Armee nachstehende Ordre de Bataille entwor­ fen worden sey:

Avantgarde. Generallieutenant Erbprinz von Hohenlohe-Ingelfingen. Generallieutenant von Dorch. Generalmajor von Pfau.

Infanterie» Brigaden.. Batterie von Hahn. 3 Bataillone von Hohenlohe.

^.Generalmajor»»«

Grenadier-Bataillon von Mannstein./

Erstes Bataillon von Manstein. Zweites Bataillon von Manstein.

Grenadier-Bataillon von Kunihky. Erstes Bataillon von Kunizky. Batterie von Potozky.

Zweytes Bataillon von Kunizky.

Batterie von Viebig.

Schladen.

Generalmajor

!

Prinz Louis Fer­

dinand ».Preus­ sen.

Grenadier-Bataillon von Schladen

Erstes Bataillon von Schladen. Zweites Bataillon von Schladen.

Grenadier Bataillon von Romberg.

Erstes Batalllon von Romberg. Zweites Damillon von Romberg.

Batterie von Berneck.

GeneralmajorPr. Louis v. Baden.

40

Füselier, Bataillon Don Müffling. Füselier, Bataillon von Martini. Füselier-Bataillon von Renouard. Fünf Zäger, Compagnien.

Generalmajor von Voß.

Kavallerie. Reitende Batterie von Lehmann. $ Eskadronen von Schmetter», f Eskadronen von Katt.

lo Eskadronen von Golz. ro Eskadronen von Wolfrath. Reitende Batterie von Hahn. Korps

Oberst v. Streich. Oberst von Blücher. 1 Generalmajor von J Wolfrath.

d'A rmte.

Erstes Treffen. General der Infanterie von Knobelsdorf. Generallieutenant von Romberg. Generallieutenant von Kleist.

Infanterie, Brigaden. Batterie von Heydenreich. ; Bataillone Prinz Heinrich v. Preussen. I Generalmajor von Batterie von Wundrrsitz. | Pirch. 3 Bataillone Herzog v. Braunschweig.^

Batterie von Eichstädt. 3 Bataillone von Kalkstein. Batterie von Dekker. 3 Bataillone von Kleist. Batterie von Buch.

! Generalmajor von | Kunizky.

Batterie von Mentz. } 3 Bataillone von Knobelsdorf. 1 Generalmajor von Batterie von Kirchfeldt. s Mannstein. 3 Dataill. Prinz Ferdinand ».Preußen.^ Zweites Treffen. Generallieutenant von Kourbiere. Generallieurenant von Thadden.

Infanterie -Brigaden. Batterie von Brockhausen. I Generalmajor von 3 Bataillone von Wolframsdorf. | Köthen. 3 Bataillone von Köthen.

Batterie von 3 Bataillone 3 Bataillone Batterie von

Wille. von Rüchel. von Thadden. Lassan.

} Generalmajor von

Rüchel.

Reserve. Haubitz-Batterie von Tieman. l Generalmajor von Erstes Bataillon Garde. Zweites Bataillon Garde. Drittes Bataillon Garde. I Röder. Grenadier-Garde-Dataill. v.Rohdich. I Haubitz-Batterie von Stockhausen. ) Kavallerie. Generallieutenant Prinz Louis von Wirtemberg. s Eskadronen Leibregiment. Generalmajor von f Eskadronen Carabiniere. 5 Borstell.

4» f Eskadronen von Lottum.

Generalmajor von Katt.

5 Eskadronen von Woß

Generalmaior von Voß.

s Eskadronen von Borstest,

} Generalmajor von

f Eskadronen von Wcymar.

Bismark.

Detaschement des Obersten von L'Estocq. Reitende Batterie von Prizzelwitz.

$ Eskadronen von Eben.

Füsilier-Bataillon von Legat. Füsilier-Bataillon von Ernst.

$ Jäger-Compagnien. S Eskadronen von Eben,

Wenn nun

diese.Armeen

über Sierk nach Longwy

marschiren, und daher, von der Preußischen Armee, das mit Inbegriff der Sachsen nur au« 19 Bataillonen und

30 Eskadronen bestehende Korps des Generallieutenants

Grafen von Kalkreuth auf dem KriegeStheater zwischen dem Rhein und der Saar verbleiben soll; so ist dieses Korps

zuverläßig viel zu schwach,

Terrain erhallen zu können,

um sich auf diesem

Dafern eS nicht mit wenig­

stens 20,000 Oesterreichern verstärkt wird; so wird Mann­ heim, Maintz und Coblentz,

also der Mittelrhein,

und

mithin das Herz von Deutschland, im Lauf der Cam, pagne

1794 der größten Gefahr ausgesetzt.

Ich nehme

also an, daß das Wiener.Kabinet diese Gefahr beherzige,

und zu der Eröffnungszeit dec Campagne ein Korps von 20,000 Mann bei Worms

über den Rhein gehen, und

zu dem KorpS des Generallieutenants Grafen von Kalk,

reuth stoßen, oder wenigstens mit diesem General gemein, schaftlich, und harmonisch operiren lasse.

Nur unter

kann man

dieser Bedingung

glücklichen

einigermaßen auf einen

Erfolg des Feldzuges 1794 rechnen.

Wenn

aber ött Sestecreicher in ihrem einmal beliebten Kordon,

System zwischen Mannheim

und Basel stehen bleiben,

und |d) echterdinge, selbst mit keinem detaschirten Korps über

den Rhein gehen wollen, so ist der Entwurf einer

Operation der Preußischen Armee nach Slerk und Longwy Bble tollkühnste Idee, die jemals in eines Menschen

Hirn gekommen ist. Angenommen also, daß 20,000 Oeste-relcher auf da«

linke Rhein User gezogen werden; fahre ich fort die Or, drr de Vata>lle,

und die fernern Operationen zu ent,

werfen.

Detaschirtes Korps d'Armee unter den Befehlen des Generallieutenants Gra­ fen von Kalkreuth. Erstes Treffen. Generallieutenant von Vittinghof. Znfanlerie - Brigaden.

Batterie von Plümicke. 3 Bataillone von Borch.

I Generalmajor

Grenad. Balaist. Graf v, Herzberg. | Grgfv.Herzberg. Erstes Bataillon Graf v. Herzberg. J

Batterie von Scholten.

Zweite« Dakaill. Gr. von Herzberg.

I Generalmajor von

3 Bataillone von Croufah. i Grenadier-Bataillon von Vittinghof. I

Hiller.

44

Erstes Bataillon von Vittinghos. Zweites Bararllon von Vittinghos. Füsel^er-Bataillon von Thadden. Füselier, Bataillon von Wedel. Batterie von Saager.

Generalmajor von Crousatz.

Zweites Treffen. Generallientenant von Lindt. *)

Greriad- Batterie. Erstes Grenadier ^Bataillon. Zweites Grenadier-Bataillon. 2 Batalllone Prinz Lavier. 2

2

2

Bataillone Prinz Maximilian. Baralllone von Lindt. Bataillone von Langenau.

Generalmajor von —

!

Generalmajor von —

Kavallerie. Reitende Batterie von Lange. 10 Eskadronen von Bayreuth.

"1 Generalmajor von y Schmettow.

4 Escadronen Kurfürst, Küraßier Generalmajor von — 4 Escadr. Albrecht, Chevaux legers^ ■ Generalmajor von — 4 Eskadronen — , Chevaux legets.J

io Eskadronen von Köhler, Husaren. % Generalmajor von 4 Eskadronen Sächsische Husaren. / Köhler.

*) Anmerk. «Die in der obigen Dislokation ange«führte Sächsische Truppen haben dem Feldzüge 179s

«beigewohnt, diese hier angeführten sind bestimmt, dem «Feldzüge 1794 beizuwohnen, wobei ich nämlich anneh, «rne, daß es dem Kurfürsten von Sachsen gefallen habe, «sein im Felde stehendes Truppenkorps um die Hälfte «zu vermehren, weil es möglich ist, daß diese Augmenta, «tion noch zur Eröffnungszeit des Feldzuges bei der Ar, «mee eintreffen kann. Das unter den Befehlen des Ge, «nerallieutenants Grafen von Kalkreuth sich befindliche «Korps d'Armee besteht sodann aus: 24 Bataillonen, 6 Batterien und 36 Eskadronen. Diese Stärke des Korps scheint auch hinreichend zu seyn,-um damit diejenigen Zwecke des Operationsplans zu erreichen, welche in der Folge dieses Aufsatzes naher ent, wickelt werden sollen.

Kaiserlich» Königliches Korps d'Armee unter den Befehlen des Feldmarschall» Lieutenants von Benjowsky. Avantgarde. Esse ctive.

i Bataillon.

Servier .

.

Gniley

.

.

Wallachen

.

Szekler

Sclavvnier

/

i

.

i

;

1

x

I

X

s

g'

800 Mann.

0

800

600

X

0 r» u

800

X

800

X

$ Bataillone.

3800 Mann.

Wurmser, Freyhusaren. 8 Eskadronen. x

6

Sjekler, Husaren.

x

960 T

1

720 f4$o Mann.

Reguläre Infanterie. Errherros Ferdinand. 3 Bataill.'r Generalmajor 2400 Mann. Wilhelm Schröder a « / »»n Specht. 1600 «

rascy sBataill. \ w 1600 Grenad.Bataill. St.Julien. 1 / I L 800

.

i

t

X

Crock

X

/

Hübner

1

X

X

Haid

i

Preiß

Olivier Wallis Pellegrini

' X x

/ 800 l § Z 800 I K G 7 800

2 Bataillone.) Generalmajor1600 1 x y> _ c 1600 von Haake. 3 # J 1600

a

> , / x * -

X

13600 Mann.

Kavallerie.

Waldeck, Dragoner. 6 Eskadron.^ Generalmajor 7»o Mnnn. Vec;av, Husaren. Crdödy. -

6 g

>braf v. Ein- 720 jsiebd. 960

# »

, ,

5400 Man». Rekapitulation des effektiven Stande».

Avantgarde.

5 Bataillone. i4Eskadronen. ■ 5480Mann.

Regul.Znfant. i7Bataillone. 20 Eskadronen.

Kavallerie.

13600

,

2400

$

Summa raBacaillone. 34Eskadronen. 21480Mann.

Nachdem nunmehr diese neue Ordre de Bataille der Preußncben und Sächsischen

Armee und de» mit ihr

kombintrcen K. K. Korps für den Feldzug 1794 festgesetzt ist; so ist ee vor allen Dingen nothwendig, die verschiede­

ne Wege anzugeben, welche aus der Gegend zwischen der Nohe und dem Rhein, nach Sierk führen, und auf wel­

chen die Armee, aus ihrer jetzigen Stellung, in die Ge­ gend von Sierk marschircn kann. Aue der Gegend von MayNz führen eigentlich nur

zwei Hauptstraßen

Die

in die Gegend von Sierk.

erste Hauptstraße geht von Maynz, auf dem

rechten Ufer des Rhein», über Wisbaden, Langenschwal-

bach, Nastetten, Nassirn nach Koblenz; oder von Maynz

über Königstein, Würges, Camberg, Limburg, Montebauer nach Koblenz, wo man den Rhein passirt, und so­ dann auf dem linken Ufer der Ms ei über Pollich, Luze-

rath, Wittlich, Trier, Kond», Köhnen nach der Gegend

von Sierk kömmt.

Die beiden Branchen dieses Weges,

sowohl diejeni­

ge, welche von Maynz über Wisbaden, als diejenige, wel-

che von Maynz über Königstein führt, sind grißtentheils Chaussee. Die Lange dieses Weges beträgt: Von Maynz nach Koblenz

20

Von Koblenz nach Trier

24

Don Trier nach Kondsaarbrück

Von Kondsaarbrück nach Merzkirchen

Stunden.

i i

ii-

4_____

4$ä Stunden, wofür man so Stunden rechnen kann.

Ich berechne die Weite dieses Weges nur bis in die Gegend von Merzkirchen, aus dem Grunde, weil man

bei diesem Punkte stehen bleiben, und sogleich rechts nach Remich marschire» kann.

Die zweite Hauptstraße geht von Maynz über Krem zenach, Meissenheim, Lautereck, Kussel, St. Wendel, Lebach, Merzig nach Merzkirchen.

Dieser Weg ist größtentheils keine Chaussee.

Die Länge desselben beträgt Von Maynz nach Kreuzenach

8

Von Kreuzenach nach Meissenheim

6 2

Von M-rssenheim nach Lautereck

Stunden.

, X

Von Lautercck nach Kussel

5

'

Von Kussel nach St. Wendel

$

-

Von St. Wendel nach Lebach

4i 6

f i

Von Lebach nach Merzig Von Merzig nach Merzkirchen

_3_____ ____ Stunden,

wofür man 40 Stunden nehmen kann.

Es entsteht nun die Frage: welche von diesen beiden Hauptstraßen man wählen müsse, um die Preußische Ar­ mee, aus chrer jetzigen Stellung zwischen der Nohe und dem

49 dem Rhein,

nach der Gegend von Merzkirchen zu

be,

wegen.

Nimmt man den Weg über Koblenz, Wittlich nach Trier; so hat man, ohnerachtet er größtcntheils Chaussee

ist, dennoch einen sehr beichwerlichen Weg, weil man den Rhein eigentlich zweimal passiren muß, einmal bei Maynz

und einmal bei Koblenz; weil man sodann die ausseror­ dentlich beträchtlichen Defileen der.Elsbach, des Marims rhals, und der ZselSbach,

und endlich noch die Mosel,

bei Schweig oder Trier, und die Sarre bei Kondsaarbrncf zu passiren hat. Durch diesen Marsch verrathen wir auch gleich un­

sere Absicht, nämlich die Belagerung von Longwy,

well

es eben der Marsch ist, welchen die Preußische Armee schon im Zahr 1792 gemacht hat.

Versteht nun der Feind sein Handwerk, (und haben

wir nicht tausend Beispiele, daß er er nur allzuqut ver,

steht?) so nimmt er nicht nur ein Lager auf den Höhen von Reinigh, mit dem linken Flügel aii Reinigh, und mit hem rechten bei Köhnen; sonder«

er bemächtiget sich

auch der Höhen, an deren Fuß Trier liegt, also der Hö­

hen vom Kajuekcller, vom Heiligen Kreutz,

und beson,

derer der dem Dorfe Schweig

gegenüberliegenden Höhe»,

woselbst, die Preußen im Zahr

1792 «ine Schiffbrücke ge

schlagen haben. — Der General

der That

zu

schwach,

von Blankenstein ist in

als daß er dem Feinde in

weitläuftigen Stellungen

bei Trier

Widerstand

den

leisten

kann, wie ich oben zu beweisen gesucht habe.

Ich will auch einen Augenblick annehmen, der Feind begnüge sich mit dem ersten Lager zwischen Reinigh nnd

Köhnen, bleibe also zwischen der Sarre und der Mo

D

50

fei stehen, und rücke nicht zu gleicher Zeit auf dem recht ten Ufer der Sarre gegen Trier vor; ich will also an, nehmen: die Preußische Armee treffe glücklich bei Trier ein. Sobald sie nun in dem Lager zwischen der Karthause und Kondö angekommen ist, und ihren linken Flügel auf die Höhen gesetzt hat, auf welchem im Jahr 1791 die zehn Preußischen Grenadierbataillone standen; so muß es hier sogleich zur Bataille, oder wenigstens zu einer sehr heftigen, aber wahrscheinlich nichts entscheidenden Kanonade kommen. Der wirkliche Angriff der feindlichen Stellung ist unstreitig großen Schwierigkeiten unterworfen, weil man die Sarre, im Angesichte des Feindes, passiren muß, die zwar, zunächst an der Brücke, einige Für« then hat, welche aber gewiß vom Feinde verdorbm seyn werden. Und es ist nicht wahrscheinlich, baß der jetzige franzSsische Feldherr von dem Fehler des Marschalls von Erequi, der sich in diesem Lager überfallen und schlagen ließ, ein Da Capo machen werde. Der Marsch über Koblenz und Trier zwingt «nS also, höchstwahrscheinlicher Weise, zu einem Gefechte, wo der Feind auf einem vortheilhaften Terrain steht, und wir ihn, unter sehr ungünstigen Aussichten, angreifen müssen. Schlagen wir den Feind, so haben wir noch nichts gewonnen, als baß wir nunmehr, frei und unge« hindert, nach Merzkirchen, Sierk oder Remich marschiren können. Werden svir aber geschlagen, so müssen wir Trier »erlassen, uns schnell auf die Höhe von Bicoing zurücke ziehen, und wahrscheinlich unser ganzes Kampagne-Pro, jekl ausgeben. Wir können also bei einer Bataille, in diesen Gegenden geliefert, nur wenig gewinnen; aber als les verlieren» — Wir müssen zwar wünschen, daß es vor

der Belagerung von Longwy zur Schlacht komme; davon bin ich lebhaft überzeugt; aber bei Kondsaarbrück ist nicht der Punkt, wo geschlagen werden muß; davon bi:i ich auch überzeugt; dieser Punkt liegt näher bei Lcngn-v, wie ich unten beweisen werde. Schlagen wir auu; den Feind bei Kondsarbrück, so bleiben ihm immer noch seine festesten Stellungen übrig, in welche er sich nach der Schlacht zurückziehen, und Longwy decken kann. Wir müssen also noch einmal schlagen. Wenn aber ein Ger neral genöthigt ist, zur Erreichung einer und eben derselr den Absicht, zweymal zu batailliren, so kann man in den meisten Fällen annehmen, daß in dem allgemeinen Plan dee Feldzuges ein Fehler verborgen liege, wie es hier wirklich der Fall seyn würde. Zst es nun gewiß, oder auch nur höchst wahrscheinlich, daß der Feind die Stellung zwischen Retnigh und Köhnen beziehen, d. h. den Kaiserlichen General von Blankenstein übern Haufen werfen kann, ehe wir ihm zu Hülse kommen, ehe wir die Höhe von Fellerich zu errei, chen im Stande sind; so scheint eü ausgemacht zu seyn, daß man, zum Marsche der Armee nach Sierk, den Weg über Koblenz und Trier nicht wählen müsse. Zch glaube vielmehr, daß man, um die Armee aus ihrer jetzigen Stellung zwischen dem Rhein und der Nohe nach der Gegend von Sierk, auf die leichteste Art zu bewegen, den Weg einschlagen Müsse, der über Kreuzenach, Kussel, St. Wendel, Tholei, Lebach nach Merzig führt. Durch diesen Marsch gibt man dem Feinde die heftigste Besorgniß für Sarrelouis, nöthigt ihn also, sich auf diesen Punkt zu konzentriren, und ist dennoch, wie ich unten zeigen werde, im Stande, sich schnell rechte zu wende«, D >

5» und eher im Lager bei Sierk zu erscheinen, ehe der Feind

im Stande ist, sich dieser Bewegung mit Nachdruck wi­ dersetzen zu können. Ehe jedoch an irgend eine zur Eröffnung des bieg/ Lhrigen Feldzuges

kann, beziehe,

gehörige

Bewegung

gedacht werden

ist es nothwendig, daß die Armee Kantonirungen welche auf die neue oben entworfene Ordre de

Dataille Bezug haben,

so,

daß jeder Theil

der Armee,

dieser Ordre de Bataille gemäß, dergestalt zu stehen kom­

me,

daß man in der Folge, wenn die Armee aus ihren

Kantonirungen in Läger rückt, das Durchkreuzen der Ko­ lonnen — und die daraus entstehendeu unvermeidlichen Ver­

wirrungen nicht zu befürchten habe. — Zch entwerfe hier eine solche Dislokation, und bemerke nur, daß man diese

Veränderung

der Kantonirungen nach und nach vorneh­

men müsse, um jede Unordnung zu vermeiden.

Anfang der Operationen. Beziehung verschiedener Lager. Nachdem nun diese Armee die eben angezeigten Kantoni-

rungequartiere bezogen hat; nachdem alle Anstalten/ wel­ che die-Verpflegung

der Preußischen Armee

auk ihrem

Marsche über Sierk nach Longwy erfodert, getroffen wor­ den sind; nachdem beim schweren Feldgeschütze wenigstens eine doppelte Chargirung, und bei der Infanterie und

Kavallerie, wenigstens eine vierfache Chargirung zu Stan­ de gebracht worden ist; nachdem, mit einem Worte, all»«

zubereitct worden, was zur nachdrucksvoüsten Führung des Feldzuge« erfodert wird, so, daß im Laufe des Feld­ zuges

selbst kein Aufenthalt, kein Stocken statt findet,

und die Operationen ihren festen Gang fortgehen, welche

Zubereitungen zu.Ende Aprills alle vollendet seyn können; so rücken die verschiedenen Korps der Armee aus ihren

Kantonirungsquartieren am istey May in folgende Lager,

nämlich:

i) Von dem Korps des Erbprinzen von Hohenlo­ he rückt Das Detafchement des Generalmajors von Wolfrath aus der Gegend von Oberstein,

wo es nach der obigen

54 zweiten Dislokation gestanden, in die Gegend von Dir,

kenfeld, woselbst es auf folgende Art dislocirt wird:

Der Generalmajor von Wolfrath, Der Generalmajor von Voß,

DaS Füselier-Bataillon v. Müffling,

DaS Füselter« Bataillon v. Renouard,

In Birkenfeld,

> Ellenberg,

Feckr

weiter.

Die reitende Batterie von Lehmann, i Eskadron von Wolfrath, i Eskadron von Wolfrath,

J Abentheuer.

1 Zägerkompagnie,

a EskÄronen von Wolfrath

Brücken.

2 Eskadronen von Wolfrath,

y Dambach.

1 Zägerkompagnie,

2 Eskadronen von Wolfrath

| Eiweiler.

2 Zägerkömpagnien,

2 Eskadronen von Wolfrath

Dläuderlingen.

i Zägerkompagnie,

Bdn dem Tage der Einrückung in diese Quartiere gibt das Detaschement des Generalmajors von Wvlfrath

drei Kommando'«: Ein

Kommando von ;o Pferden nach Züsch, um

den über Hermeskehl, nach Lauschet u. s. w. führenden Weg zu patrulliren.

Ein Kommando von 30 Pferden nach Geuderswei, ler, um über Cronich gegen Tholey zu patrulliren. Ein Kommando von 30 Pferden, nach Wolfersweü

ler, um über Löwenburg nach St. Wendel zu patrulliren.

Die Brigade des Generalmajor« von Schladen rückt

an diesem Tage au« ihren Quartieren in der Gegend

von Kirn in die Gegend von Oberstein, und wird auf folgende Art dislosirt: Grenadier-Bataillon von Hohenlohe nach Hellstein. Batterie von Hahn. \ Oberstem, SBeier, } Bataillon von Hohenlohe, f dach.

Batterie von Patozky. Zdar. Grenadier-Bataillon von Mannstein Die Stellung, in welche sich diese Brigade beim An­ griffe des Feindes zufammenzuziehen hat, wtrd ihr ange, wiesen werden. Die Brigaden der Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, George von Hohenlohe, und Louis von Baaden rücken in das Lager bei Syn, welches auf fo-genve Art genommen wird: Der linke Flügel des Lagers kömmt auf das Per« le« Köpfchen zu stehen; die Mitte auf den Wittehopf, und der rechte Flügel, der sich in einen Haken zurück biegt, steht auf dem sogenannten Edenbern, einem Berge, an dessen Fuß der Weg von Syn über Deckrrbach, Krebs­ weiler u. s. w. nach der Nohe führt. Dreser Posten, von welchem man die ganze vorliegende Gegend zu über, sehe» im Stande ist, kann nur auf der hohen Straße angegriffen werden, welche von Baumholder über Syn und Mettersheim nach Kreuzenach führt. Er hat über, dieß den Vortheil, daß man dem Feinde eine größere Fronte entg-genstellm kann, als die ist, mit welcher er angreifen muß. *)

) - Die Positiv» auf den Höhe» hinter Hundsbach ist noch »vvrtheilhafier, als die Position hinter Syn» sie ersvbert

Da« Hauptquartier deS Erbprinzen von Hohenlohe

ist in

Syn>

wie z. B.

weil die vorliegende Gegend,

Baumholder, durch leichte Trüppen besetzt ist.

Das Dctaschement an

des Obersten von Blücher rückt

diesem Tage, (den rsten May)

Baumholder

vor,

und

wird

in die Gegend von

solches auf folgende Art

dielocirt;

Oberst von Blücher Füselier-Bataillon von Martini, in Baumholder.

2 Eekadrone» von Golz, Reitende Batterie von Hahn,

.

2 Eskadronen von Golz,

f

WeyerSbach

Heimbach.

t

t

f

S

1

.

Rnsberg.

I

$

f

-

.

Frohnhausen.

I

$

5

2

2

Grünbach.

Das Regiment von Golz gibt von diesem Tage an zwei Kommando'«:

Ein Kommando von 40 Pferden nach Lichtenberg.

Dieses

Kommando

unterhält

nicht

trulliren die Kommunikation mit dem

stehenden Wolfrathischen

nur

durch

Pa,

in Wolfersweiler

Kommando, sondern

patruliirk

auch über Oberkirchen, Lenteröweiler nach St. Wendel.

»aber eine größere Anzahl Truppen, als man im gegen« -wärligen Falle hat. — Der linke Flügel dieser zweiten »Position muß auf den Höhen von Deschloch, die Mitte »auf dem sogenannten Kien-Köpfchen, und dem Schanz,

-berge, und der rechte Flügel auf dem Seizelsberge ge,

-nommen werden.»

57 Ein Kommando von 40 Pferden nach Kussel.

Die­

ses Kommando patrullirt über Concken, Hrrsweiler, Pe, terSheim, Ohmbach, Schöneberg, und unterhält über Al­

ten, Glan die Kommunikation mit

dem Obersten von

L'Estocq, wie wir sogleich sehen werden. Die Drägonerregimenter von Schmettow und von

Katt bleiben vor der Hand noch in den oben bestimmten Kantonirungen. 2) Von

der Hauptarmee

rücket

am

isten

May

das Detaschement des Obersten von L'Estocq in folgende koncenkrirre Kantonirurigsquartiere.

Oberst von L'Estocq

Füselier-Bataillon von Legat,

Dermoufchel,

Füselier-Bataillon von Ernst,

Raschkirch, Boe,

Reitende Batterie von Prizzelwitz,

sodenbach.

2 Eskadronen von Eben,

i Eskadron von Eben

Feldbergerhof.

1 Eskadron von Eben, 3 Eskadronen von Eben,

Sprottehof. } Zelle.

3 Jägerkompagnien,

3 Eskadronen von Eben,

Gundersweiler.

2 Jägerkompagnien, Das Rendezvous dieses Detaschements ist auf der Hö­

he beim Feldbergerhof. Der Oberste von L'Estocq hat in der Gegend zwischen Heilige, Mouschel und Schelodenbach ein Kommando von

100

Pferden

iso Jäger und iso Füselier, welche be,

lrändig kleine Schleich,Patrullen gegen Otterbach, Otter­ berg, Heringen und selbst gegen den Messerschwaner,

58 Hof machen; und mit dem General von Köhler, wie wir gleich sehen werden, di« Verbindung unterhalten. Ferner gibt der Oberste von L'Estocq ein Komman­ do von $o Pferden nach Wolfstein, welches -über Eßwei­ ler nach Altenglan pacrullirt, und die Verbindung mit dem eben dahin patrullirenden Golzischen Kommando un, terhält. Die Infanterie-Brigaden der Generalmajore von Pirch, und von Kunizky rücken am isten May in das bereits abgesteckte Lager auf der Höhe von Schmidtweiler. Die Infanterie-Brigade von Mannstein hat ihr Rendezvous auf dem Spanal < Berge, und marschirt so­ dann auf dem zu diesem Zwecke eigentlich präparirtea Wege über Alzen« nach dem Neuen-Dau, wo dieser Bri, gäbe das Lager angewiesen werden wird. Die Znfanteriebrigaden deö zweiten Treffens, näm­ lich die Brigaden der Generalmajore von Köthen und von Rüchel brechen den isten May ebenfalls aus ihren Kantynirungen auf, und beziehen nachstehende konzentrir, tere Quartiere, nämlich: die Brigade von Köthen Letweiler, Ober-Mouschel, Nieder-Mouschel. Diese Brigade rückt am folgenden Tage, nämlich den rten May, in da« Lager auf der Höhe von Schmidt, Weiler, und zwar in da« zweite Treffen. Au« ihren jetzigen Quartieren in und in der Ge­ gend von Kreuzenach marschirt den isten May: die Brigade von Rüchel nach Oberndorf, Manwei, ler und Kellen, und rückt den rten May, al« zweite« Treffen, in da« Lager beim Neuenbau. Die Reserve unter dem General v. Röder marschirt,

am isten May, aus ihren jehigen Quarkieren, unterhalb

Kreuzenach, Ebernburg, Bingert, Feil und Olgart, und

rückt

am

rten ebenfalls ins Lager auf der Höhe von

Schmidtweiler, und zwar ins dritte Treffen.

Von allen Regimentern (ausgenommen die Regimenter

vom Hohenlohischen und Kalkreuthschen Korps) versammle« sichden isten May die Grenadier,Bataillone bei Meissenheim. Der Generallieutenant von ... wird selbst die Stunde festsez,

zen, um welche diese Grenadier, Bataillone bei Meissen, Sie folgen auf einander nach der Ord,

heim stehen sollen.

nung, in welcher ihre Regimenter in der Ordre de Da, taille stehen, und ist die ganze Kolonne, so wie jedes Da,

taillon selbst, links abmarschirt. angekommen find,

wird

Sobald alle Bataillone

in einer Kolonne abmarschirt,

und der Weg durch Meissenheim, im Glan-Thale, bi«

Medard genommen, wo die Tete der Kolonne aus der

großen Straße link« heraus marschirt, den auf die HSHe führenden Weg

einschlägt, und ein Lager auf der Höhe

von Lauterecken bezieht, die Glan und die Stadt Lau,

tereck vor der Fronte habend. Zu diesen ro Grenadier,Bataillonen stoßen annoch

die Batterie von Decker, und das Dragonerregiment von

Voß,

welches

letztere

in Meissenheim, Odenbach, und

Mebart kanronirt. — Ueber die Bestimmung diese« De, taschements wird man bald die nöthige Aufklärung er, halten.

Am isten May marschiren $ Eskadronen Karabk, Niers, s Eskadronen Leibregiment nach Glan-Obernheim,

Dukroldt, Oberhausen, Niederhausen, und Norheim. Ferner:

$ Eskadronen von Lottum marschiren nach

Altbamberg, Hochstädt und Kalkofen.

6o Endlich s Eükadronen von Borstest, 5 Eskadronen

von Weymar, inarschiren nach Fürfeldt, Diefenthal, Win­

terkorn, Niederhausen. Zm Fall eines Angriffs rücken jene 10 Kürassier,

Eskadronen rechten Flügels und die $ Dragoner- Eska­ dronen in das Lager auf der Höhe von Schmidtweiler; und die 10 Kürassier-Eskadronen linken Flügels in das

Lager beim Neubau. — Vor der Hand aber bleibt diese sämmtliche Kavallerie in den eben angezeigte» Kantoni-

rungen,

weil

es der größte Vortheil des Königes ist,

wenn die Kavallerie so lange wie möglich kantonnirt. Das Hauptquartier kömmt am isten May nach OberMouschel, weil dieser Ort beinahe in gleicher Entfernung

von dem Lager auf der Schmidtweiler-Anhöhe, und von dem Lager beim Neubau ist.

Die Feldbackeret

und das Fonragemagazi» verblei­

ben annoch in Krenzenach. in Maynz befindlich

Eben dahin wird das bisher

gewesene Ambulant verlegt.

Hauptlazarech bleibt annoch in Maynz,

Das

wo jedoch alle

Anstalten getroffen worden, um dasselbe sogleich, wenn eS befohlen wird, zu Wasser über Koblenz nach Trier abge­

hen lassen zu können.

Das Bäckerei-Fuhrwesen, das Proviant,Fuhrwesen und die sämmtliche Parkkolonnen rücken am rten May

in die von der Armee verlassenen Quartiere ckn und um Kreuzenach, und

werden also so nahe,

als möglich, an

die Armee herangezogen. Der Generalquartiermeister wird jeder dieser Bran­ chen diejenigen Oerter anweisen, welche sie beziehen können.

Der Chef der Artillerie, der Intendant des Bäckerei-

Fuhrwesens, und der Intendant des Proviantfuhrwesens werden nämlich jeder ein von dem Generalquartiermeister unterschriebenes Verzeichnis derjenigen Dörfer erhalten, welche sie beziehen können, und die Güte haben, diese, und eigenmächtig keine andere Dörfer, zu nehmen. 3) Von dem Korps d'Armee des Generallieutenants Grafen von Kalkreuth rückt das mit zwei Grenadier-B-/ taillonen verstärkte Dctaschement deS Generalmajors von Köhler aus seinen brsherigen Quartieren in der Gegend von Kriegsfeld in ein Lager zusammen, welches auf ev ner vorteilhaften Höhe, mit dem rechten Flügel gegen Ruppertseck, und mit dem linken gegen den Donnersberg genommen werden kann. Dieß versteht sich jedoch nur von der Infanterie, aus welcher das Detafchement des Ge­ neralmajors von Köhler besteht. Denn seine Kavallerie bleibt in den nächsten Dörfern um tue Position kantoni, rend stehen. Der Generalmajor von Köhler gibt zwei Konv mando's: Ein Kommando von go Pferden und so Füsilieren nach Rockerhausen, welches nicht nur den Weg über Jmschweiler nach Winweiler patrulltren, sondern auch Über Gundersweiler die Verbindung mit dem Obersten von L'Estocq unterhalten muß. Ein Kommando von 30 Pferden und $0 Füsilieren nach Falkenstern oder vielmehr auf die Höhe drffeite Fal, kenstern. Dieses patrullrrc über Jrmchbach gegen Wrm Weiler, und unterhält über Srembach dre Kommunika­ tion mit dem in der Gegend von Gellherrn stehenden Obersten von Süßmilch. Das Derafchernenr des Obersten von Süßmilch kon,

6a zentrier sich nämlich am iflen May bei Dannenfelß, Ioxweiler, Banhausen, WeiderSweiler, Marnheim, und gibt zwei Kommando'«:

Ein Kommando von 30 Pferden und so Mann Zn»

sanierte, welche über Steinbach die Verbindung mit dem Generalmajor von Köhler unterhalten. Ein Kommaudo von 100 Pferden, welche beständig

von Gellheim über Kerhenheim, Ruschborn, nach Assel, heim und Grünstadt palrulliren, und solchergestalt in 93er,

bindung mit den Oesterreichern bleiben. Die Infanterie de« Generallieutenants Grafen von Kalkreuth rückt heute auf der Höhe zwischen Stetten und Rittersheim ine Lager, und das Hauptquartier die,

ses Generals kömmt von Alzey nach Kirchheim, Poland.

Die Kavallerie bleibt in dem zunächst hinter der Po, sition liegenden Dörfern kantoniren.

Am nämlichen Tage rückt auch die Infanterie deü Sächsischen Truppenkorps auf der Höhe von Zelle in«

Lager; die Kavallerie aber fährt fort, in den nächsten

Dörfern zu kantoniren. 4) Da« K. K. Korps d'Armee unter den Befehlen des Feldmarschalllieutenants von Benjvwsky rückt

Den iflen May in das Lager auf den Höhen zwi-, scheu der Pfrimm und Eißbach. Seine Vorposten, worauf e« $ Bataillon« leichter

Truppen, und 14 Eskadronen, d. h. über yooo Mann verwenden kann, fangen bei Asselheim an, gehen über Grünstadt, längst dem linken Ufer de« Leininger, Was­ sers, über Dürmstein, Heuchelheim, Vindesheim nach

Roxhsim, wo sie sich an den Rhein anschließen. Gut wäre es, wenn sie Frankenthal besetzen, und

6Z

auf dem linken Ufer des Rhein- die bcständige Komm«, nikatlvn mit Mannheim unterhalten wollten, welches wohl möglich ist. D>e Oesterreichische Kavallerie bleibt in dem zwischen der Pfrimm- und Seebach, und in den längst der See« bach liegenden Dörfern in Kantonirungequartieren liegen. Dieß sind also die verschiedenen Positionen der zwi­ schen dem Rhein und der Mosel auftrctenden Armee, bet Eröffnung de« Feldzuges! Dieß die prLparatorischen Schritte zu den ersten Unternehmungen!

Anmerk. "Bei den bi-her beschriebene» Lagersiellunaen muß • man die Bunaische und Pronnerische Karte zur Hand »nehmen.»

6+

Betragen des Feindes, Während dieser Bewegun-gen der alliirten Armee; Beschreibung der feinde lichen Stellmrg auf dem Schorleberge ohnweit Kaiserslautern, und Entscheidung einer wichti­ gen militärischen Streitfrage.

^a, allen Nachrichten zufolge, die Absicht des Feindes zu seyn scheint: in bevorstehendem Feldzüge auf der Gren­ ze zwischen der Maas und dem Meere offensive; auf al­ len übrigen Punkten seiner Nördlichen Grenze aber de­ fensive zu gehen; so wird er sich diesem Zusammenziehen, dieser Beziehung der ersten Lagerstellungen der zwischen dem Rhein und der Mosel oder I^ohe auftretenden Armee nicht widersetzen. Einige behaupten: er werde, von sei, tun Defensiv, Absichten geleitet, bei der Eröffnung des Feldzuges, hinter die Linien der Queich zurückgehen, und sich, wie vorm Jahre, zwischen de» Ursprung der Queich und der Hornbach setzen. — Andere sind der Meinung: der Feind werde »ns in der Gegend von Kaiserslautern erwarten, und es auf die Entscheidung eines Gefechtes ankommen lassen. Die neuesten Nachrichten bestättigen diese letzte Meinung. Ich werde also annehmen, der Feind sey entschlossen, «ns in der Gegend von Kaiserslautern zu erwarten, wo-

65 selbst er sich, den obigen Nachrichten zufolge, auf folgen,

de Art postirt hat: Sein Hauptkorps steht auf dem Schorleberge,

dem

höchsten Punkte dieser Gegend, von welchem das Terrain sowohl linker Hand nach Alseborn, Znckcnbach und Kai­

serslautern, als rechter Hand nach Hertelöhaufen, Alt-

Leiningen, nach Neu-Leiningen, und nach Türkheim an der Haart, und rückwärts nach Hochfpeier, Frankenstein

u. f. w. abfällt *).

Man kann also diesen Punkt de»

dominirendcn Punkt der ganzen Gegend nennen.

Die

rechte Flanke dieses Postens hat der Feind durch ein be­

sondere« Detaschement gedeckt, welches auf dem kleinen Biel, großen Biel, und

Punkte,

welcher

Lerchenberg

postirt ist; einem

alle von Hertelehausen,

Altleiningen,

Neuleinigen, und Wattenheim kommende Wege abschnei,

det; also der Knoten, der Vereinigungspunkt dieser Wege ist.

Seine linke Flanke hat der Feind durch ein Korps

gedeckt, welches auf dem Diemensteiner Berge, und auf

den sanften Anhöhen steht,

welche sich hinter Alseborn

über Znckenbach, Nieder,Mehlingen, Ober-Mehlingen, Neukirchen vor der Fronte lassend, nach dem Fröhnerhof hinziehen, woselbst das Defilee der Eselsfürth seinen Ur,

sprung nimmt. *) -Ich beschreibe also diese Gegend so, als befände ich »mich im französischen Lager; und beziehe mich bei dieser --Beschreibung auf die erst neuerlich herautgekommene

«Generalkarte zur

Erläuterung aller Stel,

»lungen und Bewegungen, so auf die Schlach,

-ten von Pirmasens und Kaiserslautern Be, »zug haben; angcfertigöt durch den König!. Pr. Ober,

»sten und Geiieralquartiermristerlieukenant voir Gramm.» E

66 Im Fall der Feind zum Rückzüge genithiget werden so hat er sich dazu schon im voraus zwei Wege

sollte;

präpanrt, auf welchen er tiefen Rückzug glücklich zu vol­ lenden Host. — Der erste dieser Wege sührt vom Sckor, leberg über die Wattenheimer, Sohl und das Heyde-Feld nach der Frankensteinersteige, über das Lambercekreuz, am

Stoppelkopf vorbei nach Lindenberg

und Gimeldingen;

also in die Gegend von Neustadt. — Auf der Franken­

steiner Steige kann

sich die feindliche Kolonne theilen,

ein Theil derselben über Frankenstein, Weidenthal,

und

Netdenielß, Sr^ Lambrecht nach Neustadt marschiren, in­

dessen der andere Theil die vorhin erwähnte hohe Straße vcrfoh|t.

Der zweite Kolonnenweg, dew sich der Feind präpa-

rirt hat, geht vom Schorleberg oder auch von Alseborn,

den Althof links, den Taubornerhof rechts lassend, Hoch­ speyer

lassend, die von Frankenstein nach Kaisers­

links

lautern führende Chaussee quer durchschneidend, den Hord, terkopf rechts

lassend,

über den Stüderhof, das Forst­

haue, das Johanniskreuz rechte lassend,

das

den Saukopf,

badnische Jagdhaus, u. s. w. nach dem Anweiler-

Thal.

Diesen

geben, der

wre

Feind

zufolge,

Nachrichten

Hand herrühren, wir

auch

und

welche

von

guter

die feindliche Stellung so an,

dieselbe

hier

beschrieben haben;

Kaiserslautern und

Morlautern

hat

stark

beseht, und es scheint, daß er, bei Eröffnung des Feldzu­ ges,

auf der Höhe von Morlautern ein Lager nehmen

werde.

Dre

wahre Stärke

des Feindes

wissen obige

Nachrichten nicht genau zu bestimmen, und sie sehen nur noch hinzu,

daß

der Feind auf dem Schorleberge und

6?

beim großen Biel zwar viele Truppen, jedoch keine Ka­ nonen habe.

Zn

Kindschbach,

Landstuhl, Hauptstuhl, Homburg,

Zweybrücken, Martinshöhe sind, laut obiger Näckrichren,

nur unberrächrliche feindliche Detaschemruts,

welche den

Befehl haben, sich, ber unserer Annäherung, sogleich auf das

bei Hornbach

Lager

zurückzuziehen.

Aber auch in

diesem Lager, überhaupt in der ganze» Gegend zwischen

Hornbach,

Blieskastel und

Sarrebrück sollen

sich nicht

2000 Man» befinden, weil, noch ermüdet von dem vor­ jährigen späten Feldzuge, die feindliche Rheinarmee tief in das Innere des Landes verlegt worden ist, um wieder

ergänzt zu werde».

Bloß die Festungen sind stark be­

setzt, und die Vorschiebnng eines Korps auf dem Schor­

leberg, wozu der Feind seine besten Truppen genommen, scheint bloß die Absicht zu haben: unsere ersten Bewegun­ gen

zu beobachten,

und zu hemmen.

So ist also die

Stelluna auf dem Schorleberge beschaffe», in welcher sich

uns

der

Feind

bei

Eröffnung

des

Feldzuges

entge­

gensetzt.

Es entsteht nun die Frage:

Ist es, zum Behuf der

Ausführung des entworfenen OperationeplanS, oder des

Marsches der Preußischen Armee »ach Sierk, nothwen­

dig, daß man die Feinde aus dieser Stellung depostice, und nöthige, hinter die Queich und Erbach zurückzuge-

he», oder kann man den Feind ruhig auf dem Schorle­ berge stehe» lassen,

und

demohngeachtet die Operation

nach der Sarre fortsehen? Dmenigen,

welche für

diese

letzte Meinung sind,

wollen behaupten: daß die Vertreibung deö Feindes aus

der Gegend

von Kaistrslaulcrn gar keinen Einfluß auf E 2

68 jene Operation habe- weil Kaiserslautern in einer viel zu großen En:se:rnnig von der Sarro liege; und daß man mtthin alle Leute, die bei einem Gefechte bei Kaiserölam tern bleiben würden, nicht für das allgemeine Beste, son­ dern nur zur Befriedigung des Ehrgeizes desjenigen auf­ opfere, der etwa hier als Sieger auftreten möchte. Sie bedecken aber nicht, daß der Feind, eben deß­ wegen, weil er Herr vom Schorleberge, also Herr von Kaiserslautern ist, in dem Vereinigungspunkte der Wege steht, welche nach Lautereck, Meissenheim und Kreuzenach führen. Sie bedenken nicht, daß der Feind, wenn ein/ mal die preußische Armee bei Sierk angekommen, die end scheidenste aller Diversionen machen kann, wenn er jener Armee nicht nur die Kommunikation mit dem Rhein ab­ schneidet, sondern selbst bte Schiffahrt auf der Mosel beunruhigt. — Von solcher Wichtigkeit ist der Posten von Kaiserslautern! Nicht um einen lächerlichen, ja selbst strafbaren Ehrgeiz zu befriedigen; — denn wer im Kriege auf Unternehmungen auSgeyt, die Menschen kosten, und doch nur den eigenen Vortheil des Unternehmers bezwecken, der ist ein Verbrecher; —- nicht also, w gen Erreichung jener Absicht, sondern deswegen, weil dadurch der großen Operation der Preußischen An mee, ihrem Marsche gegen Sarrelouis Luft gemacht wird, weit der Feind glauben muß, daß wir weder Longwy, noch Sarrelouis, sondern Landau auf dem Korne haben, indem wir, wie im vorigen Zähre die hohen Ge­ birgsstraßen der Vosgen gewinnen zu wollen, den An­ schein nehmen; — deswegen, weil der Schorleberg in Verbindung mit gewissen Vorkehrungen bei Mannheim/ die sogleich näher angezeigt werden sollen, dazu dient, das

Terrain zwischen der Mosel und dem Rhein zu decken;

deßwegen muß der Feldzug 1794 mit der Unternehmung auf Kaiserslautern eröffnet werden.

Glückt diese Unter­

nehmung, und man muß im Kriege die eigensinnige For­

tuna, durch gute Maaßregeln, die man trifft, um des

Erfolgs

gewiß

zu

seyn,

auf

seine Seite zu zie-

hm wissen; glückt die Unternehmung auf Kaiserslautern, so bringt man dem Feinde gleich bei der Eröffnung des

Feldzuges einen derben Stoß bei; die Oesterreicher verlö­ schen also das Andenken der unangenehmen Ereignisse im

Elsasse, zu Ende der Kampagne 1793; sie sehen sich wie­

der

beim Feinde tn Respekt,

Truppen man

Muth und

den zu

und flößen

Selbstvertrauen

ihren eigenen

ein. — Versteht

hoffenden Sieg zu benutzen; so verbreitet

man Schrecken und Furcht bis in das Innere des feind­

lichen Landes.— Sind dieß nicht große Vortheile?

Sind

dieß nicht überwiegende Gründe, welche die Meinung der,

lenigen widerlegen, welche wähnen, man könne nach der Sarre gehen, und den Feind ruhig auf dem Schorleber, ge stehen lassen?

Bedenkt man denn nicht, daß die nach

der Sarre vordringende Armee alsdenn ihre linke Flanke völlig preißgeben würde?

Muß man nicht in diesem

Falke nicht nur von dem Punkte bei Kaiserslautern, son­ dern selbst von den Punkten bei Schöneberg, und St. Wendel Meister bleiben?

Durch diese Gründe glaube ich also die Nothwendig, keit erwiesen zu haben, den diesjährigen Feldzug mit der Unternehmung auf Kaiserslautern oder vielmehr auf den Schorleberg eröffnen zu müssen; und ich schreite nunmehr

zu der nähern Auseinandersetzung der auf diese

mutig abzweckenden Bewegungen der Armee.

Unterneh

70

Unternehmung auf den feindlichen Posten auf dem

Schorleberge. — Entwurf einer wahren Deferu sive zwischen dem Rhein und der Mosel.

Bereits sind alle Schritte geschehen, welche diese Unter­

nehmung präparircn.

Den zten May stehen alle Korps

in den oben beschriebenen Lagern. Das Korpö des Erbprinzen von Hohenlohe, welches

isten May, theils

den

theils

bei Obersten

und

Birkenfeld,

im Lager bei Syn augehtnrnen ist, hat den 2ten

May Ruhetag, und bricht den brüten May wieder auf.

Das Derasthement des Generalmajors von Wolfrath rückt nämlich etwas naher gegen Tholey und St. Wen­

del vor, und nimmt folgende Quartiere: Achtenbach, Meckenbach, Eisen, Ober/Södern, Nie­

der-Södern, Holzhaufcn und Nohfelden.

Mit den Vor­

posten dieses Detaschementö bleibt es so, wie es bereits regulirt worden; und sogleich noch regulirt werden wird. Die Brigade des rechten Flügels, oder die Brigade des Generalmajors von Schladen marschirt von Ober­ stein nach Birkenfeld, und nimmt Quartiere in Birken,

seid,

Feckweiler, Drahnen, Dambach, und Ellweiler. —

Die Stellung, welche diese Brigade im Fall eines feind-

71 lichen Angriffs

hat, wird

zu beziehen

ihr angewiesen

werden. Das Detaschement des Obersten von Blücher ver­

sammlet sich bei Baumholder, und erwartet die Tete der Kolonne, welche der Erbprinz von Hohenlohe selbst auö

dem Lager bei Syn über den Wickerhof, durch den Wrnterhauch, über Baumholder, Coerborn, Dledekopp, durch

Kuffel, in das Lager auf dem Galgenberge führt. Das Hauptquartier des Erbprinzen kömmt nach Kus­ Das Lager wird so genommen,

sel. queer

daß es die Chaussee

der rechte Flügel in der Direktion

durchschneidet,

nach Lichtenberg zu freyen und Kussel im Rücken des La, gers zu liegen kömmt.

Das Detaschement des Obersten von Blücher kommt in folgende Dörfer zu stehen, Bedingung,

die

übrige

Lancken,

Schel.veiler,

Ober < Selchenbach,

ist,

unter

dieser

Diese Dörfer sind: Ehwei­

Blücher gänzlich überlassen.

ler,

und

Dislokation dem Obersten von Albesen, Unter-Selchenbach,

Ober - Langenau,

Nieder > Langenau,

Herschweiler, Wahnwegen. Das Kommando,

welches

der Oberste von Blücher

bisher in Lichtenberg gehabt, um nach Sr. Wendel zu patrulliren, zieht er an sich.

Dafür erhält der General­

major von Wolfrath die Ordre, St. Wendel sowohl, als

Tholey, jedes mit iso Pferden zu besehen. Das erstere Kommando nimmt den Weg durch Ell­

weiler, nach Nohfelden, wo man auf ein?r

steinernen

Brücke dle Nohe passirt und sodann durch Wolfersweiler, Horsten

hart

links —

Densweiler und Hochfeld aber

hart rechts lassend, den Born hart links lassend, über

?2

Waltersweiler nach St. Wendel kömmt. — Dieser Weg

beträgt $ Stunden.

Das zweite Kommando nimmt den Weg, Ellweiler nach

sogenannten Türkenmühle führt, wo

der

einen kleinen Dach

man

Brücke passirt,

auf einer schlechten hölzernen

sodann Holzhausen recht« läßt, und über

Neukirchen

Sommersweiler,

Schaumberg

der von

nach Tholey

und

kömmt.

Sellbach,

über

den

Dieser Weg beträgt

ebenfalls $ Stunden.

Der erste Auftrag, welchen diese beiden kommandiren, den Offiziere erhalten, besteht darin; daß ste den Orkschas, ten, welche auf diesem Wege liegen, bei Androhung mili, tärischer Exekution anbefehlen, diese beiden so eben beschrie­

benen Wege sogleich in brauchbaren Stand zu setzen, da-

mit man sie mit Kanonen und andern Wagen befahren kann.

Der bei dem Generalmajor von Wolfrath befind,

liche Offizier deö Generalstaabes wird jedem Kommando einen Kolonnenjäger beigcben, der darauf sieht, daß jene

Wege wirklich rcparirk werden, und er wird sie selbst be­

reisen,

um

sich von ihrer Brauchbarkeit, durch eigenen

Anblick, zu überzeugen. Sobald jene beiden Offiziere in Tholey und St. Wen,

del angekommen sind, erkundigen sie sich genau nach den Stellungen und Bewegungen

des Feindes;

und

da

sie

auf dem Wege von Nohfelden nach Tholey sowohl, als

von Nohfelden nach St. Wendel einige Ordonnanzen ha, ben stehen

lassen,

rath von dem,

so kann der Generalmajor von Wolf,

was diese Offiziere

gen, bald benachrichtiget werden.

in Erfahrung brin«

Sehr zuverläßige Nach,

richten besagen zwar, baß der Feind bei Sarrelouiö nur »in

sehr kleines Korps stehen habe, und sich ganz ruhig

verhalte. — Sollten sich indessen dennoch einige feindliche

Truppen diesseits der Sarre befinden, so muß der Gene, ralmajvr von Wolfrath den strn May «»noch zwei Kom,

mando's, jedes zu iyo Pferden, 2 Füselier, und 1 JL, gcrkompagnie nach Tholey und St. Wendel marschiren,

und

den 6ten,

von diesen beiden Punkten aus, nämlich

von Tholey gegen Lcdach

und

über Dirmingen gegen

Wiebach, von St. Wendel aber über Wintersbach, auf der sogenannten .Nenn, oder Nheinstraße gegen Schiff,

weiler und Landsweiler, und selbst gegen die Dildstöcker, Anhöhe; und endlich von St. Wendel über Ottweiler ge­

gen Wiebelskirchen und Neukirchen starke Patrullen vor, gehen lassen.

Der Generalmajor von Wolfrath schickt einen Offi­

zier an den K. K. General von Blankenstein, mit dem offfjiellen Auftrage, daß derselbe von Pellingen aus über

Loißen einige starke Patrullen vorgehen lassen möchte, um, auf allen Punkten, des Feindes Aufmerksamkeit zu be­

schäftigen, indessen der große Schlag den 6ten May, in der Gegend von Kaiserslautern, geschehen wird, wie wir

bald sehen werden. Das Kommando von 30 Pferden, welches bisher in

Lancken gestanden, wird mit 30 Pferden verstärkt, und rückt den gten May bis Schöneberg vor. Das Kommando von 30 Pferden, welches bisher in

Altenglan gestanden,

bleibt daselbst stehen, wird mit 30

Pferden vermehrt, und der Offizier erhält gemessenen Be­

fehl, die genaueste Verbindung mit dem in Wolfstein ste,

henden Ebenschen Kommando zu unterhalten. Den 4ten Mai bleibt das Detaschement deS Gene, ralmajorS von Wolfrath, und dir Brigade des General,

74 Majors von Wolfrath und die Brigade des Generalma­

jors von Schladen in den oben angegebenen Stellungen stehen;

der Oberste von Blücher aber rückt mit fernem

Detafchement

bi*

in die Gegend von Schöneberg vor,

und erhält nachstehende Kantonirung: Danzweiler, Wald, mohr, Kübelberg, Elschbach, Misau, Diezweiler,

weiler.

Nanz­

Das Korps selbst bezieht ein Lager auf der Höhe

von Schöneberg, dieses Dorf vor der Fronte lassend.

In

Schöneberg also vor der Fronte des Lagers ist das Haupt­ quartier, welches jedoch in diesem Falle nichts zu sagen

hat, weil das ganze Detafchement des Obersten von Blü­ cher

postirt ist.

vorwärts

Noch den 4ten Mai gegen

Abend rückt der Oberste von Blücher selbst, mit

i Füselier-Bataillon,

Einer halben reitenden Batterie,

s Eskadronen von Golz über Misau,

Bruch, Mühlbach nach Martinshöhe, und

schickt gleich eine Patrulle nach der Höhe von Kindsch, bach, um einen daselbst stehenden Offizic vom Korps des

Generallieutenants von .. . davon zu benachrichtigen, daß er bei Martinshöhe Posto gefaßt habe.

Den

sten May

marschtrt

das ganze bei Schöne,

berg gestandene Korps des Erbprinzen von Hohenlohe in

zwey Kolonnen

nach Martinshöhe,

und nimmt daselbst

ein Lager.

Die erste Kolonne

marschirt von Schöneberg, den

Eichelscheiderhof rechts lastend,

nach Vogelbach, sodann

den Berg herauf, auf einem Bergrücken geZen Poppert und Martinshöhe ins Lager.

Die

zweite Kolonne marschirt aus dem Lager über

Sand und Misau, Bruch, Mühlbach ists Lager.

Die Avantgarde macht das Detaschement des Ober, sten von Blücher, der, wie wir gesehen, schon Tages zu/ vor, bei Martinshöhe Posto gefaßt hat. Der Oberste von Blücher geht mit dem Theil seines Detaschements, mit dem er am 4ten bis Martinshöhe vorgerückt ist, über Schmidtweiler nach Maßweiler vor, und versucht, ob er nicht mit einer starken Patrulle zwi­ schen Rischweiler und der Fauster-Mühle, über die Er­ bach kommen, bis Pirmasens vordringen, und daselbst die Nachricht von der Ankunft der Preußischen Armee verbreiten könne. Der übrige Theil des Blücherschen Detaschements geht über Rosenkuöpschen gegen Zweybrücken vor, und sucht in dieser Gegend die Erbach zu paffiren, und we­ nigstens bis gegen Hornbach vorzudringen. Der Endzweck des bei Martinehöhe genommenen Lagers ist kein anderer, als dem Korps des Generallieu, tenants von. . . das den sten Mai bei Zesel- und We­ selberg steht, und den 6teti über Orbach, Geiselberg und Heltersberg marschiren soll, den Rücken und die rechte Flanke zu decken. — B->i Martinshöhe ist deswegen das Lager genommen, weil man von diesem Punkte aus, auf drei hohen Straßen, entwebcr in die Gegend von Zeselund Weselberg; oder in die Gegend von Maßweiler, oder in die Gegend von Zweybrücken marschiren kann. Der Punkt von Martinehöhe entspricht diesem Enrzwecke voll­ kommen. Während dieser Theil des unter den Befehlen des Erbprinzen von Hohenlohe stehenden Korps d'Armee von Syn über Kuffel, nach Schöneberg und nach Martinehöhe vorgeht, und die Absicht: dem Korps

76 de« Generallieutenants von . . . Rücken und Flanken zu decken, bezwecket; ist der Generalmajor von Wolfe rath nicht unthätig gewesen, und hat starke Patrul, len von Tholei nach Lebach, und von St. Wendel bis gegen die Bildstöcker-Anhöhe vorgehen lassen, um die Aufmerksamkeit des Feindes auf mehreren Punkten zu beschäftigen, und ihn wegen des eigentlichen Schlages, soviel möglich, in Ungewißheit zu lassen. Zch habe bisher die Märsche des Korps unter den Befehlen des Erbprinzen von Hohenlohe ununterbrochen auf einander folgen lassen, um die Aufmerksamkeit des Lesers nicht zu unterbrechen. Zch wende mich nun wieder zur Hauptarmee, die wir den rten May in drei Lagern verlassen haben, näm­ lich das Grenadierkorps in einem Lager auf der Höhe von Lautereck, die Hauptarmee selbst aber in den La, gern auf der Höhe von Schmidtweiler, und beim Neubau. Den ;ten Mai ist Ruhetag. Deo 4ten Mai bricht die ganze Armee auf folgende Art auf:Daö Grenadier-KorpS marfchirt in einer Kolonne rechts ab, so, daß die Grenadier-Bataillone in der Ord­ nung auf einander folgen, wie ihre Regimenter in der Ordre de Bataille auf einander folgen, nämlich Grena, diere Heinrich, Herzog, Kalkstein, Kleist, Knobelsdorf, Ferdinand, Wolframsdorf, Köthen, Rüchel, Thadden, f Eskadronen von Voß, und nehmen die aus dem Lager bei Lautereck gegen Schelodenbach führende hohe Stra­ ße, sie lassen Honell ganz dicht, und Einell in einiger Entfernung links liegen. Wenn die Tete der Kolonne

77

ohnweit des Neuhofs angekommen ist, schlägt sie den nach Hirsch.'Horn heruntergehcnden Weg ein, passirt da, selbst die Lauter, und marschirt sodann in dem Mvorlau, ter Thäte gegen Weilerbach, wo die io Grenadier-Da, taillone, den Schellenbergerhof vor der Fronte lassend/ zwischen Mackenbach und Rodenbach ins Lager rücken. Dieß ist ein Marsch von 4 Stunden Weges, welcher die Truppen nicht ermüden kann. Sämmtliche Bagage fährt aus dem Lager durch Lau, tereck, Wolssstein, passrr die Lauter bei Grembach, und geht sodann über Frankelbach gegen Weilerbach inö neue Lager. Der Oberste von L'Estocq, der bereits diese Gegend vor einigen Tagen in Besitz genommen, hat dafür ge, sorgt, daß bei Grembach und Hirschhorn Brücken über die Laurer geschlagen worden sind. Das in Wolfstein gestandene Kommando von $0 Pferden, zu welchem der Generallreutenant von... Ta, ges zuvor ein Kommando von 300 Grenadieren hat stoßen lassen, gehr an diesem Tage, nämlich am 4ten May, von Wolfstein über Noth, Siegelberg gegen Mackenbach vor, und deckt mithin den Marsch der Bagage i.1 Lauter, Thal. Der Oberste von L'Estocq hat Befehl, den 4ten May bei Anbruch des Tages, 3 Eskadronen, 1 Füsilier, Da, taillon und 2 reitende Kanonen, bei Hirschhorn über die Laurer gehen, und in der Gegend von Nodebach Pofto fassen zu lassen. Dreß deckt mithin den Uehergang der Grenadier-Kolonne über dre Lauter. Die Armee selbst bricht in imci Kolonnen auf: Die erste Kolonne besteht aus den Brigaden von Pirch, unb

78 von Kunizky

des e-sten Treffens,

von Köthen

des zweiten Treffens.

auf der hohen Strasse,

schirr

und au« der Brigade

Diese Kolonne mar,

die aus dem Lager gegen

Schelodenbach führt. Die zweite Kolonne besteht aus der Brigade von

Mannstein des ersten,

und aus der Brigade von Nüchel Sie nimmt den Weg, welcher über

des zweiten Treffens.

Scheinhorn, Dermoufchel,

wo

sie

muß

nach dem Feldbergerhof führt,

in "den Weg der ersten Kolonne cinfällt-

also

einige Stunden

später,

Sie

als jene, marschiren,

damit bei dieser zweiten Kolonne kein unnörhiger Aufent,

halt, kein ermüdendes Stocken entstehe. Die Kavalleriebrigaden von Borstell, und von Katt,

haben den 4ten May ihr Rendezvous bei Unkenbach und folgen sodann auf die erste Infanterie,Kolonne; die Ka,

valleriebrigade von Bismark hat ihr Rendezvous auf dem Spannagel, oder

Spanalberg

ohnweit Greweiler

und

folgt auf die zweite Infanterie.-Kolonne. — Von diesem Tage an kampiren alle Truppen. Dle Packpferde und übrige Bagage gehen nicht eher,

aus

dem Lager ab,

als bi« die Queue der Kavallerie,

Kolonne am Lager vorbei ist; sodann folgen sie.auf diese Kolonne.

Das Lager wird,

nach der Ordre de Bataille, auf

dem Schelodsnbacher, Galgenberge genommen, und

besonders

muß

auf den in der linken Flanke des Lagers gele­

genen Kirchwald Rücksicht genommen, und derselbe stark mit Infanterie beseht werden. Das Hauptquartier ist in Schelodenbach. Das

Detaschement des Obersten von L'Estocq

hat

seinen Rendezvous beim Feldbergerhof, und macht sodann

79

auf diesem Marsche gegen Schelodenbach die Avantgarde der Armee. — Nichr nur hat der Oberste von L'Estocq

3 Eskadronen Husaren,

de Kanonen

bereite

i Füselierbataillon und 3 reiten­

den

zten May

gegen Abend

nach

Hrnchhorn detaschirt, damit sie bei Tagesanbruch auf der

Höhe von Rodenbach seyn, und solchergestalt den Uebergang der Grenadier-Kolonne über die Lauter decken kön­

nen,

sondern er har auch das Kommando, welches schon

vorher in der Gegend von Schelodenbach und HeiligenMouschel

qestanden,

verstärkt, und

besonders

den soge­

nannten Kirchwald vom Feinde gereimget und selbst be­ setzt.

Der der dem Obersten von L'Estocq befindliche Of­

fizier des

Generalstaabes

hat

den Auftrag gehabt,

bei

Grembach und Hirschhorn Brücken über die Lauter schla­

gen zu lassen, welche auch glücklich und zur rechten Zeit zn Stande glommen

sind. — Sobald

die Armee

ins

Lager gerückt, marschtrr der Oberste von L'Estocq mit sei­

nem ganzen übrigen Deraschement rechts ab, über Hirsch­ horn nach Weilerbach, wo er zum Korps des Generallieutenants von . .. stößt, und von demselben seine weiteren

Verhaltungsbefehle erhält. Von

diesem Augenblicke

an

stehen

also unter den

Befehlen des Generallleurenants von.. . folgende Truppen:

10 Eskadronen von Eben, 2 Füselier-Bataillone, 5 Zägerkompagnien,

i rettende Batterie, 5 Eskadronen von Voß,

10. Grenadier - Bataillone,

i Sechspfündtr - Batterie.

Von dienern Augenblick an, kann nun dieses Korps

8o auf zweierlei Arten bei den fernern Operationen zu Werke gehen; ich werde beide Arten auseinander fetzen, und dann den Leser wählen lassen.

Erste

Art.

Zn dem Lager zwischen Mackenbach und Rodenbach,

welches so genommen werden muß, daß der Feind, wenn er cs von irgend einer Höhe entdecken sollte, seine Stär­

ke nicht beurtheilen kann,

ruhen diese Truppen bis gegen

6 Uhr des Abends aus, und marschiren sodann, in einen

Kolonne, rechts ab.

Diese Kolonne nimmt den Weg über

denSchcllenbergerhof, denZagdstall, Vogelweh eineStunde

links .lassend,

über Kindschbach,

Sikkingschen Thiergartens,

durch

einen Theil des

und fällt sodann in die hohe

Straße, welche Dann links, Ober-Ahrenbach rechte las­

send, nach Zesel- und Weselberg führt. Dieser Marsch beträgt drei Stunden, und man kann

rechnen, daß die Tete der Infanterie-Kolonne 4 Stunden Zeit braucht, ehe sie bei Zeselberg ankimmt.

Zwey Stun­

den muß ste daselbst halten, ehe alles heran ist.

gehen mithin 6 Stunden Zeit. Uhr

des Abends

Es ver

Wenn sie also um sechs

au« dem Lager bei Weilerbach abmar

schirt ist, so kann die Queue der Kolonne vor 12 Uhr in

der Nacht nicht bei Zeselberg angekommen seyn.

Nichk

eher, als gegen 1 Uhr wird sie sich also wieder in Marsch

setzen können. Sie nimmt sodann den Weg, der von Zeselberg über

Orbach,

die Geiselberger-Mühle, über Geiselberg

Heltersberg führt.

nach

Dabei ist zu bemerken, daß der Weg

von der Geiselberger-Mühle nach Geiselberg sehr schlecht

ist.

Hat man aber auch einmal die Höhe bei Geiselberg

erstiegen

97 erstiegen,

bleibt man beständig bis Johanniskreuz u.

so

s. w. auf der Höhe und hat einen sehr guten Weg.

Der Marsch von Zeselberg bis Johanniskreuz be, trägt 4 Stunden; man kann aber sicher annehmen, daß

dis Kolonne 7 Stunden darauf zubringen wird. Vor dem

Uhr kann

ytcti May Morgens zwischen 8 und 9

also die Kolonne nicht beim Johaniii^euz

oder in dessen Gegend ankommen.

Und wenn sie auch

um diese Zeit ankömmt, so sind die Truppen durch einen Marsch, der beinahe 14 Stunden gedauert hat,

wenn

man auch

den Marsch aus dem Lager bei Lautereck in

das Lager

bei Weilerbach nicht rechnet, so ermüdet, daß

keinen

nachdrucksvvllen Angriff auf den Feind ma,

sie

chen können.

Art.

Zweite

Ich glaube daher,

man

daß

den Angriff auf den

nen Tag weiter hinausseht,

zu Werke gebt:

besser

man

thut,

Schorleberg noch

wenn

auf ei,

und dabei auf sorgende Art

Es kömmt hier hauptsächlich darauf an:

den Feind zu nöthigen, seine wichtige Stellung auf dem Schorleberge zu verlassen, nicht darauf: dieses leui Korps

zu vernichten, und alödenn die errungenen Vortheile auf dieser Seite weiter zu treiben, und Bitsch, oder Landau

zu nehmen. lung

Wenn wir den Feind nöthigen, seine Stel­

zu verlassen,

und wenn wir dabei so wenig

wie

möglich Menschen verlieren, so ist unsere Absicht erreicht. Der Operationsplan des Feldzuges erfordert, nur, daß man Herr vom Schorleberge werde, demselben erhalte.

und daß man sich auf

Verlieren wir nun durch die Erobe,

rung desselben 1000, i;oo, 2000 Mann; so vermindern F

98

die Wahrscheinlichkeit, uns tu der Folge auf dem

wir

Schorleberge erhalten zu können, weil 1000, 15-00, 2000

gebildete Soldaten auf der langen Operationelinie,

auf

weicher wtr Krieg führen, nicht sogleich wieder erseht sind. Wrr muffen also beide Amecke zu erreichen suchen, nämlich:

den Scborleberq zu erobern, und dabei doch wenig zu verlie,

ren; also freilich das Nützliche dem Glänzenden vorzie­

d. h.

hen,

es

muß

uns gleichgültig seyn,

ob wir eine

große Anzahl Gefangene machen, viele Kanonen erbeuten,

oder nicht;

wenn wir nur den Feind nöthigen,

seine

Stellung zu verlassen. Der Generallieutenant

von . . . bleibt also mit sei­

nem Korps den 4ten May in dem Lager zwischen Ma­

ckenbach und Rodenbach stehen, bricht erst den sten May, bei Anbruch

des Tages auf, und marschirt, auf dem be­

oben angezeigten Wege,

reits

nach Zeselberg und Wesel,

berg, wo er zwar kein Lager nimmt, weil er alle Zelter­

pferde und übrige Bagage nach der Höhe von Scheloden, bach zurückgeschickt hat, wo er aber doch die Leute kochen

und

ansruhen läßt.

Die Kesselpferde sind nämlich bei

der Kolonne geblieben, und jede Kameradschaft hat Reis

und Fleisch mitgenommen.

Brod haben die Bursche auf

drei Tage. Der Erbprinz von Hohenlohe hat, wie wir gesehen haben, bereits am 4ten May ein starkes Kommando über

Dogelbach und Bruch-Mühlbach nach Martinshöhe vor­

gehen,

und

sowohl die Gegend nach Zweybrücken, und

nach Masweiler,

als

auch nach Landstuhl durchsuchen,

und dem Generallteutenant von . . . von allem, was man

hier

etwa

vom Feinde

Nachricht geben lassen.

entdeckt hat, über Kindschbach,

99 Den sten May ist der Erbprinz von Hohenlohe mit seinem ganzen Korps bei Martinshöhe ins Lager gerückt, und hat noch stärkere Patrullen nach Zweybrücken, Maß, Weiler, gefcL und Weselberg vorgehen lassen. Durch diese Stellung ist mithin der Rücken des Eenerallie-tterrantö von . . . vollkommen gedeckt, weil der Erbprinz von Hohenlohe, sobald ein feindliches Korps über die Er­ bach gehen wollte, demselben entgegen gehen und es schla, gen würde. An eben dem Tage, an welchem die Hauptarmes in das Lager bei Schelvdenbach marschirt, also am 4ten May, marschirt das Detaschement des Generalmajors von Köhler, bestehend aus: 2 Grenadier-Bataillonen, 2 Füsilier-Bataillonen, i reitenden Batterie, 7 Eskadronen Husaren, aus seiner Stellung bei Rupertseck über Falkenstein, Winweile^, Lohnefelde gegen Otterberg, und postirt sich auf der Höhe, über welche der Weg von Lohnsfelde nach Otterberg führt, und in deren Rücken das Dorf Pots­ bach liegt. — Die rechte Flanke des Generalmajors von Köhler stößt beinahe mit der linken Flanke der Haupt/ armee zusammen, und in seiner linken Flanke muß er sich über Rohrbach und Wartenberg mit dem Korps des Generallieutenants, Grafen von Kalkreuth, in Verbindung sehen, welches, wie wir gleich sehen werden, an dem heuti­ gen Tage auf den Heuberg vorgerückt ist. Das Korps des Generallieutenants Grafen von Kalk­ reuth ist nämlich an diesem Tage, am 4ten May, aus seiner Stellung bei Kirchheim/Poland, in einer Kolonne F 2

ICO

über Mcchrenhcim,

Dreisen, Standebühl nach dem Heu»

berge marschirt und hat daselbst ein Lager genommen. Von

dem

K. K. Korps d'Armee sind bereits den

3teil May die Brigaden der Generalmajore von Karaczay und von Specht- bestehend

in

io Bataillonen und 14

Eskadronen, aus dem Lager bei Pfeddersheim rechts ab»

marschirt, und haben ein Lager bei Gellheim genommen. Am 4ten May sind diese beiden Brigaden von Gell»

heim über die Harterhütte nach den sogenannten Schel­ menköpfen marschirt,

Walde, pvstirt,

und haben sich daselbst, obgleich im

und über Himschbach, die Eichelborncr-

und Neumühle sich

mit dem Korps des Geuerallieute-

nantS Grafen von Kalkreuth in Verbindung gesetzt.

An eben diesem Tage ist der Feldmarschalliieutenant von BenjowSky mit dcni übrigen Theil seines Korps, be­ stehend

aus 12 Bataillonen und 20 Eskadronen, auf die

Höhe von Ober-Silzheim vorgerückt und hat daselbst ein recht in die Augen fallendes Lager genommen.

Diese

Vorrückung

drei Absichten:

Rhein

erstlich

des Benjowskischen

Korps

hat

unsere Kommunikation mit dem

zu decken, weil wir unsere Magazine am Rhein

haben, und zweitens: die ganze Aufmerksamkeit des Fein­ des, auf die Ebene, zwischen dem Gebirge und dem Rhein

zu heften,

ihn

also auf den Gedanken zu bringen, daß

man über Neustadt Die

dritte

gegen Landau vordringen wolle. —

Bestimmung

dieses Bcnjowskischen

Korps

werden wir sogleich näher kennen zu lernen Gelegenheit haben.

Am 4ten May rückt ein großer Theil der Mannhei­

mer-Besatzung

in

ein Lager, welches

zwischen Friesen,

heim und Mundernheim genommen, und, wie ich in der

IOI

verscharrt werden Muß.

werde,

Folge zeigen

dieß, so wird

cs

Geschieht

der Feind wohl nicht wagen, gegen

Frankenthal vorzugehen,

und die linke Fianke des Feld-

marfchalllicutenantS von Benjowsky zu bedrohen.

Den sten May bleiben alle Korps in dieser: verschie­

denen Stellungen ruhig stehen. Ich nehme an, der Feind

habe Kontenance genug,

alle diese Anstalten treffen zu sehen, und doch in seinen

Stellungen auf dem Schorleberge auszuhalten. Den 6ten May seht stch der Generallieutenant von

.. ♦ mit dem größten Theile seines Korps in Bewegung. 4 Grenadier, Bataillone,. i Batterie Scchepsüuder,

s Eskadronen von Voß, läßt er auf der Höhe bei der Weselberger-Kapelle stehen,

und deckt sich auf solche Art den Rücken und die rechte Flanke.

Der Erbprinz von Hohenlohe schickt an diesem Ta­

ge neue verstärkte DetaschementS gegen Masweiler vor.

Mit dem übrigen Theile seines Korps bricht der Ge­ nerallieutenant von ... bei Tagesanbruch auf, und marschirt über Orbach, die Geiselberger-Mühle, Geiselberg,

nach dem Johanniskreuz,

Heltersberg

feindlichen Kolonne,

und schneidet der

welche sich über das Johanniskreuz

und den Saukopf nach dem Auweiler Thale zurückziehen will, den Paff ab. — Soviel ist gewiß: der Feind, der

sich vom Heuberge und von den Schelmenkkpfen her, in der Fronte

gen

angegriffen sieht, wie wir sogleich naher zei­

werden,

darf sich wahrhaftig in oer Stellung auf

dem Schorleberge

nicht verweilen,

wenn er diese Bewe
uchr, und seit dem ersten Zunius, zu diesem Zwecke, nämlich zum Manche der Kolonnen, adaptirt worden. Durch eben diese Wolfrathschen Kommando'S sind am istenZuniuö eine gehörige Anzahl Arbeiter au« den nächsten Dörfern herbei­ geschafft worden, mit welchen diese beiden Kolonnen We­ ge den r. 3. 4ten und folgende Tage, sowohl zum Marsche dieses Korps, als der Hauptarmee stlbst, in brauchbaren Stand gesetzt werden. Das Lager bei Exweiler wird so genommen, daß der linke Flügel auf den Höhen von Erxweiler und Schellen, bach, der rechte aber auf den Höhen von Bettingen ge­ nommen wird. Vor der Mitte des Lagers liegt das Dorf Saudach in einem Grunde, und vor dem rechten Flügel der Foret de la mothe.

i»7

Das Detaschemenr des Generalmajors von Wolfrath kömmt nach Brunöweiler, Chateau de la mothe, und Hans, und har seine Vorposten auf den Höhen am linken Ufer der Thele. Das Detaschemenr des Obersten von Blücher kömmt nach Lebach, Kalmusweiler und Mackerbach, Dirnmig, und hat ebenfalls seine Vorposten auf den Höhen am linken Ufer der Thele. Von diesen beiden DetaschementS gehen starke Patrullen gegen SarrelouiS vor. Zn diestr Stellung bleibt das Korps des Erbprinzen von Hohenlohe den 4ten Junius stehen. An diesem Tage werden bei Hiddersdorf, (auf der Cassinischen Karte: Hidestrvff) bei der Mühle von Bet­ tingen, und zwischen dieser Mühle und dem von Gretsaubach herunter kommenden Dcsilee, drei Lausbrücken ge­ schlagen. Seit dem sten May, d. h. seit der Zeit, daß Tho, ley und St. Wendel mit Wolfrathschen Kommando's be­ setzt gewesen, haben nämlich die bei dem Korps de« Erb­ prinzen von Hohenlohe befindlichen Offiziere des Generalstaabes die Gegend zwischen Tholey und Merzig auf das fleißigste und genaueste untersucht, und in der Stille Wege rekognoszirt, welche mit leichter Mühe in Stand gesetzt, und auf welchen Kolonnen auü dem Lager bet Ex­ weiler nach der Gegend von Merzig geführt werden kön­ nen. Es versteht sich von selbst, daß bei Nekognoszirungen dieser Art nicht allezeit schon vorhandene Wege gewählt, sondern vielmehr die Terrains ausgesucht werden müssen, über welche man, mit leichter Mühe, ganz neue Wege führen kann. Denn der Soldat

ii8 braucht

öfters

ganz

Wege,

andere

als

der

Bauer.

Ehe also das Korps in das Lager bei Exweiler rückt; weiß

man

bereits,

welche

Wege

man

zum

folgenden

Marsche einzuschlagen habe, und dieß ist In diesem Falle deswegen möglich, weil wir nach eniem verabredeten Ope­ rationsplan handeln, mithin immer vorher wissen, was

wir

folgenden Tage thun wollen.

am

Hier findet die

Frage: was machen wir nun? gar nicht statt. Am 4ttn Zuni werden also

i) Die drei, oben erwähnten, Brücken über die Breme

geschlagen.

Da aber die gewöhnlichen Kolonnen -Drücken

hier nicht zureichend sind; auch diese, in der Folge des

Marsches,

beim Uebergang

über den Bach bei Unftrat,

Herbringen u. s. w. geschlagen werden müssen, so haben

die

bei

dem

Hohenlohischen Korps

stehenden Offiziere

des Generalstaabeö, die bereits Anfangs Mays die Ufer

und die Brette der Brems untersucht, in gen bei leute,

Tholey,

alle

durch

diejenigen

eine

gehörige

Gerärhschafren

den Waldun­

Anzahl Zimmer,

verfertigen lassen,

welche zur Schlagung dreier recht solider Brücken über

die Brems erforderlich sind.

Diese Geräthschaften müs­

sen den 4ten Zuni im Lager bei Exweiler vorhanden, und

alles muß so angeordnet seyn,

daß diese Brücken

den

4ten Juni und in der Nacht von 4ten zum sten geschla,

gen werden können. Alles kömmt hier auf die Thätigkeit der genannten Offizie« re des Generalstaabeö an, welchen man alle Wittel gestatten muß, die zu Erreichung dieses Zweckes führen.

Sie müssen

aber auch dafür responsabel seyn, daß diese Brücken nicht

nur

129 nur um die festgesetzte Zeit fertig, sondern auch vollkom,

men dauerhaft sind. Ferner gehen

r) am 4te» JuniuS die drei bei dem Korps des Erb, Prinzen von Hohenlohe befindlichen Offiziere des General,

siaabes, mit drei Kolonnen-Jägern, auf den rekognoezir, ten, und. unten naher anzugebenden Kolonnenwegen, un, ter einer gehörigen Bedeckung bis in das Lager ohnweit

Merzig voraus, und lassen diese Kolonnen-Wege jalonni, Die Kolonnenjäger reiten sogleich wieder in baS

ren.

Lager bei Erxweiler zurück, und geben am

folgenden

Tage die Kolonnenwege jedem der Herrn Generale an, der eine Kolonne führt.

Auf diese Art kann dieser sonst beschwerliche Marsch, ryit Leichtigkeit und Hrdnung, vollführt werden.

Den stcn Junius marschirt also das Korps de« Erb,

Prinzen von Hohenlohe, in drei Kolonnen, aus dem Lager bei Erxweiler in das Lager bet Harling. Die erste Kolonne besteht aus: Dem Detaschement des Obersten von Blücher, wel,

cheS die Avantgarde macht; aus den Brigaden von Schla,

den, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, und au« dem

Regiment von Schmettvw. Die zweite Kolonne besteht aus: Dem Detaschement des Generalmajors von Wolf,

rath, -und aus den Brigaden, Prinz George von Hohen, lohe,

Prinz

Louis

von Baden,

und

dem Regiment«

von Katt.

Die dritte Kolonne besteht a«S: Der sämmtlichen Equipage des KorpS, und dem

ihm zugetheilten Fourage, Fuhrwesen. H

rzo Alle Kolonnen sind rechts abmarschirt. Die erste Kolonne nimmt den Weg über die beiHid, derSdorf geschlagene Brücke, laßt den Aussener-Derg hart

rechts liegen, dreht sich sodann links, so, daß ihr die rui, nirte Kirche hart links, ein Vorwerk aber, und der Gal­

gen rechrs bleibt, und sie durch einen kleinen Theil des

Haustädter-Waldes marschirt, bei Unferat den Dach pas, firt,

dieses Dorf hart links läßt,

und sodann über die

Höhe nach dem Lager marschirt. — Die erste Kolonnen­

brücke fährt vor der Tete dieser Kolonne, und muß bei

Unferat in der Geschwindigkeit geschlagen werden.

Die Weite dieses Marsches beträgt:

Aus dem Lager bis Hidderödorf Von Hiddersdorf bis in das neue Lager

£ Stunde.

4

*

4i Stunden.

Die zweite Kolonne nimmt den Weg aus dem La,

ger

nach der Mühle von Dettingen, wo sie die Brems

passirt, und sodann den Weg einschlägt, welcher das Dorf Aussen rechts, den Aussener-Derg aber hart links lassend,

nach

Herbringen

führt.

Diesseits dieses Dorfes passirt

die Kolonne den Bach, zu welchem Ende, wie bei der er, sten Kolonne, die zweite Kolonnenbrücke an der Tete fah­

ren, und hier ebenfalls in der Geschwindigkeit geschlagen werden muß.

Wenn die Kolonne den Bach passirt hat; so läßt sie das Dorf Herbringen hart

links liegen,

und nimmt so,

dann den mit Strohwischen ausgesteckten Weg über die Höhe ins Lager.

rzr Die Weite dieses Marsche« beträgt: Au« dem Lager bi« an die Mühle von Bettingen i Stunde.

Von da bi« in« neue Lager

.

.

4
Die reitende Batterie v. Lehmann^

Dinheim.

Der Gen. Maj. v. Schladen 3 Bataillone v. Schladen .

Friesenheim, Th Klein Eernhein heim. Dexheim.

\ /

Grenad. Bataillon v. Romberg General-Lieutenant von Borch General-Major Pr. Loqis Ferdi «and von Preußen ... ! ites und rtee Bataillon vont Romberg ...... |

Gemsheim.

Oppenheim:

Batterie Berneck .... J Grenad. Bataillon v. Mannstein Wald Jlvershei ites und rtes Bataillon v. Mann.-», Alsheim am alt« stein............................................ > und Langenwah Batterie Viebig........................... '

3 Bataillone von Kunitzky

.

.

5 Escadronen von Katt .

.

.

Park-Kolonne des Lieutenants von 8öach ........

Hilüheim, heim, Dolg, Weinholzhcim. Bisseeheim, Gaul Undenheim, S heim, Hahnhe denheim. Dornheim am User des Rheir

Nro. I.

o c a t i o n al'-Lieut-nantö Erbprinzen von Hohenlohehenden Corps d'Armee.

men der I lantoniruvgs.« irti'ticre. I

Anmerkunge».

Man sehe die Prvnaerische Karte von Hessen Darmstadt. Sblnm.

m. im, Thalheim, -eruheiM/Selj

im;

lverSheim.

am alten Rhein genwahlheim. , Dorntürck Dolgesheim, Izhckm. n, Gaubsheim, im, Schorns Hahnheim, U-

n am rechten 5 Rheins.

Nro. ■

D i s 1 o c i

der Haupt-

Namen bei jetzigen Canronder Regimenter und Bataillone. Quartiere.

Namen

Hauptquartier des General-Feld') Marschalls von Möllendorff I

3 Bataillone Pr. Heinrich . . ( 3 Bataillone Herzog von Braun I schweig . . ,..............................) Garbe Grenad. Bataillon von Nohdich 3 Bataillone König!. Garden . . 3 Bataillone von K'iobelsdorff . . 3 Bataillone von Thadden . . . 3 Bataillone Gr. von Hertzberg

.

3 Bataillone von Kalckstein

.

3 Bataillone von Kleist

.

.

.

.

.

3 Bataillone von Croufatz

.

.

.

Maintz.

Wisbaden. Franksurch am M Nierstein, Schwad, Bodenbsim, NaO Ksriweiler. Momuren'heim.Ioi Seeliqenlsch, beim an bei-' ®i Ober- und N-ede Wintersheim. Laubenheim, Her! Weissenau und rieiidorn. Bingen.

Folgende Kavallerie Regimenter cantoniren auf bi rechten Ryeiuufer.

.

$ Eseadrone» von Lottnm

.

.

io D-cadronen von Barem!) . . Wv-i diese» io Escadrons stehe» be­ ständig s Escadrons auf Post' rnnq in der Gegend von Kreutz nach. 5 Eseadronen von Borstel

5 Escadronen Herzog von Weymar 5 Escadronen CarabinierS

.

.

.

5 Escadronen Leib-Regiment

.

.

Geinsheim, Waller! Berg lach, Bud Dr'kiiberg. Gr. und Klein Trebor,Wbi!M,L heim, Haseloch.

Mai»b!schofSheim, selSb-- in, Gin B-ruschheim. Florsheim. W cker tere'>eim, Hoc! Maff nhe-m WE deichs'M, Tclke Nocr-rnstadt, A Jck-a Bi>-d. icb,Mosbach ( stei», D- r- iheim. der- Walloss.

Alle B-'ckerey und Proviantfiih-tveetm. Zornheim loch, Han­ den Steiqe. N-eder-Um, heim, it, Hechtheim, tu und Ma-

i auf dem > Wallersta^ten, l, Bndeldorn, fl. Klein-G^au, lsidnnhBansch tselvch. fsheim, Rus, , Ginsoerm, >im. W cFerb Er , Hochoeim "M W. l>-ach. , Telke h im adt. Voll«!!, osbach Dch.'-r'r'“beiin. Nix­ löss.

Zu Seite zb
, Fnlebach.

en. ach.

Do» cbent Detaschement des Obersten von Blücher geht sogleich «in Kommando yn-Ageubach, von 100 Pferden »ach Baumholder vor, fleißig nach St. Wendel und nach pstadm, Le- welches Kussel xatrullirt, um Nachrichten vom Feinde rintmiehen.

?r. enbach.

>. n.

».

im.

Nro. I

D i s 1 o es der Avantgarde, unter den Befehlen Lei von Hohenlohe Namen der Ineuen Carrtomr der Regimenter und Bataillones Quartiere. Namen

c) dae Korps "selbst. Haupt t Quartier des Erbprinzen' von Hohenlohe,Zngelfingen Generallieutenant von Borch Generalmajor von Pfau Gen. Maj. v. Schladen . . Grenad. Bataillon v. Hohenlohe. Batterie von Hahn . . . Erstes Bataillon von Hohenlohe \ Zweites Bataillon v. Hohenlohe J Batterie von Potozky Grenad. Bataillon von Mannstein General-Major Pr. Louis Ferdi nand von Preußen ... 1 ites Bataillon von Mannstein | rteS Bataillon v. Mannstein . J Grenad. Bataillon von Kunihly i Bataillon von Kunihky . . Obrist Pr. George v. Hohenlohes rte« Bataillon von Kunihky . Batterie von Viebtg . . . J Grenad. Bataillon v. Schladen Erstes Bataillon von Schladen

Kirn.

Dhaun, Horbach, Simmern. ObstSt. Markstein. Merxheim.

Mcckebach. Medersheim. Langenthal, Dau

Auen. Weiler.

Pro. II.

0 c a t i o n len des Generale Lieutenants Erbprinzen

ohe1 Ingelfingen. ien der ankonirungö»rtiere.

Anmerkungen.

Ma» sehe die Bunaische Karte. ES versteht sich von selbst/ daß zwischen Kirn und Ebernburg eine hinlängliche Sin/ zahl von Brücken geschlagen werden muß, damit die auf beiden Ufein der Nohe kam tonirenden Truppen eine ungehinderte Gemeinschast haben, und schnell auf die Rem dezvouS rücken können, wohin sie sich im Falle eines Angriffs begeben sollen, und die ihnen also im Voraus gehörig bekannt gemacht werden müff-n. Von jedem Quar­ )orbach, Dorf tier muß sich ein SraabS- und ein Subal­ tern Offizier den Weg nach dem Rendez­ n. vous bekannt machen; und diese Wege muffen sogleich in guten Stand gesetzt werden.

i.

im,

l, Daubach.

Nro. I

D i s 1 o c t

Der Avantgarde, unter

Befehlen de von Hohenlohe-^

I Namen der Nomen [neuen Cankonii der Regimenter vnd Bataillone | Quartiere. Fortsetzung. Gen. Maj. Prinz Louis e. Badens Zweites Bataillon v. Schladen \ Grenad. Bataillon v. Romderg J ites Bataillon von Romberg . rtes BataHon von Romberg Batterie von Berneck . . . / i Eskadron von Schmrrtorv i Eskadron von Schmertow i Eskadron von Scbmettow ♦ i Eskadron von Schmettow i Eskadron von Schmettow i Eskadron von Katt ♦ . . i — — — . . . i — — — . i — — — .

Montzingen.

Nußbaum.

Sobernheim. Emmerich. Becherbach. Limbach. Hundsbach. Wißweiler. Kirchenrock. Berweiler. Lauchette. Aptweiler. Stauderheim.

Zu Seite ja.

tfro. n.

o c a t i o n len des General -Lieutenants Erbprinzen «lohe-Ingelfingen. nen der ankonirungsartiere.

Anmerkungen.

Mau sehe die Bratsche Karte.

en. I.

im.

h. h. f.

?lm.

So lauge der Feind die aus 200 Pfer­ den bestehenoen Kommando'- von den De:aschemerts des Generalmajors von Wolf/ rarb und des Obersten von B 'sicher in Brrkenft-ld Uhb Baumholder ruhig stehen läßt; so lange kann auch das Korps dos Erbprinz

Volckereheim. Generalmajor von Voß . . Wöllstein, Wilde 5 Eskadronen von Voß . . Gomsheim, S heim, Neu-Da: Generalmajor von Dismark . Eckelsheim, Wostl s Eskadronen von Borstel . . J Skeinbockenheim 5 Eskadronen von Weymar . Flonheim, Ufhofen

Sro. II.

ZU Seit« 5a,

o c ß. t i o n >a«pt-Armee.

»en der antoairungs untere.

Anmerkungen.

Man sehe die Bunaische Karte, und die Prvnnerischc Karte »»« Hessen, VarmIdesheim, stadt. eint, Genzin

gen- Lochheim, heim. n, Sommer Braunweiler, , Sponheim, Sponheim, Pe odehausen,Re ■(tret, Boße. i, Pfaffen, »heim, Ba Pleitersheim, -eim. Wilden stein, m, Sieferü eu- Bamberg, i, Wonsheim, kenheim. i!fhvfen,Obee der-Wendels. ^rbes.-Budee

Zu Sette LA

Nro. I

D i s 1 o c £

der Haupts

Namen der Ramm neuen Cantonir der Regimenter und Bataillone. Quartiere.

Die Feldbtckeret . . . Bäckerei, Fuhrwesen .

Kreutznach. . Armeheim, Schim

Wallerheim, Gar heim,

Sprendl

St. Johann.

Proviant, Fuhrwesen

.

Biebelsheim, heim, Welgeri Haarweiler, Aepi

.

Dramersheim,

1

heim, Diedersheir

Fourage, Depot . . . Haupt, Magazin . . Zntermedieur, Magazin Sämmtliche Park,Kolonnen

desheim, Kemptel Kreutznach.

Maintz. Bingen.

.

Würstadt,

Sei!

Wendelsheim, und Nieder-Sau

Udenheim, Nieder

Tro. II.

) c a t i o n aupt-Armee. ien der antonirungsirttere. Schimsheim, n, Gauböckel Sprendlingen, nn. n/ Zojen Welgersheim, r, Aspisheim, eim, Spon dersheim, Bu Kempten.

SelhheiM/ nm, Ober er-Saulheim, Nieder-Ulm.

Anmerkungen. Man sehe die Pronnerische Karte von Hessen,Darmstadt.

Nro. I

D i s 1 o c £ des unter den Befehlen des General»! stehenden Korps Nicken

der Regimenter und Bataillone a) Dekaschement des General

Y

Fnftlier Bataillon von Thadden —



Namen der Cantonu O.uartitre.

Kriegsfeld,

Mc

Zudenbacherhof,

Majors von Köhler. Reirende Batterie von Lange



neuen

von. Wedel

8 Eskadronen von Köhler

und Nieder G

(er, Gerbach, u Gerbacber-Höfe denkirchen, Obel

sen.

Nieder > 5

Dreckenheim, heim, Orbis.

b) Dekaschement des Obersten von Süßnnlch.

1 Bataillon von Xavier -

Kirchheim > Pol ♦

2 Eskadronen von Köhler . . 4 Eskadronen Sächsische Husaren^

Dannenfelß, Po hoff, Marheim mersheim.

Zu Seite 52

Tro. II. > c a t 1 0 n eral» Lieutenants Glasen pon Kalkreuth Korps d'Armee. Kn der anroniruttgsrrtiere.

-, Morsfelo cherhof, Ober ?ber Greewel 'bad), und bie r-Höfe, Ro n, ObenSBk eder, Wiesen eim, Offen

Anmerkungen. Man feste die Bunaische und die Pro»/ nerifche Karre. Das^ T^aschement des Generalmajors m Köhler rst bestimmt, das Terrain zwk«‘eben oenr Oonner^-berge, der Appel und der A zen zu decken. — Es bat Heine Avertissements Pesten in Ruppeüseek, Macie-ikdal, beim Vasterhaus, selbst aus dem D-mnersbe. .erbose; und macht öfters Panullen nach Winweiler und selbst bis auf den Heuderg.

rbis.

Das Detafchement des Obersten von Sstßmilch beobachtet- die beiden Straßen, welche von Kaiserslautern kommen und bei f Poland, Geheim nri'ammentreffen; und zieht so/ elß, Polander dann eine Volposteu Kette bis gegen Ober/ 'arheim, Im Silcheim, wo diese Kette mit den Kaiser/ Leben Dorpvstcn, wie wir sogleich sehen werden, nnzeknüpft wird. — Gellheim selbst 1. wird nicht besetzt; sondern es steht auf der Höhe von Gellheim nur eine starke Feld/ wache.

Nro. II

D i s 1 o c £

deß unter den Befehlen des General-Li stehenden Korps

Name» der Regimenter und Bataillone

Hauptquartier des Grafen von'i Kalkreuth Generalmajor Graf von Herzberg 3 Bataillone von Borch . > Fouragemagazin Feldbäckerey - . Batterie Plümicke . ... J Grenadier, Bataillon Grat von^ Herzberg . . . ^ Erstes Bataillon. Gr. v. Hertzberg1 Generalmajor von Hiller . \ Batterie Scholten . . I Zweites Bataill. Gr. v. Hertzberg? 3 Bataillon« von Crousatz . 1 Generalmajor von Crousatz . Grenad. Bataill. v. Vittinghoff | itee Bataillon von Vittinghoff. rtes Bataillon von Vittinghoff 1 Batterie von Saager . . J

neuen

Namen der Cantonir Ouarriere.

Alzey.

Kettenheim.

Eiselborn, Zlve> auf dem Gleiche

RüderSheiM. Gauersheim. Bischheim. Albsheim.

ien der antonirungsrtiere.

Anmerkungen.

Man sehe die Pronnerische Karte von Hessen Darmstadt. Das Rendezvous dieses KorpS ist aus den HLhen von Gauersheim, die Stadt Kirchdeim Poland vor der Fronte habend. — Diese Position ist jetzt selbst eine gute D fensiv Stellung, weil die Defileen bei. Rupertseck und Marienthal durch das KorPs deö Generalmajors von Köhler be, setzt sind. — Wären aber diese Defileen nicht besetzt; so tauge die Stellung auf den Höhen von Gauersheim gar nichts. Die Bäckerei und das Fourage Magan. iin für das ganze Kalkreuthsche KorpS d'Armee ist in Oppenheim. Die Parkkolonnen befinden sich annoch bei den Parkkolonnen der Hauptarmes/ , Zlversheim und werben erst dann davon abgesondert/ wenn die Haupt-Armee anfängt, sich ge, Gleichen. gen Kaiserslautern in Marsch zu setzen. Mayn; bleibt übrigens der Waffenplatz des Kalkreuthischen Korps und der Kom, Itft. Mandant dieser Festung steht unter keinen andern Befehlen, als unter den Befehlen im. des Genkrallieutenants, Grafen von Kalk, reuth, solange nämlich die gegenwärtigen i. Verhältnisse dauren.

Nro. I D i s 1 o c

t

des unter den Befehlen des General-! stehenden Korps Namen

der Regimenter und Bataillone.

Hauptquartier des General, Ä Lieutenants von Lindt. > i Grenadier - Bataillone . . J i Bataillon Taoier . . 2 f Maximilian 2 f Lindt 2 Langenau . s Generalmajor von Schmettow io Eskadronen Bareulh Dragoner

neuen

Namen dei Canlonii Quartiere.

Dalsheim.

Mölsheim. Zelle. Wachenheim. Harxheim. Dechdolsheim. HUsheim. Bisseeheim, Sdernheim. 4 Eskadronen — Cheveaux Legers Daudenheim. Eppelsheim. Hangenweißheim. 4 Eskadronen Kurfürst Diitesheim. Ensheim. Guntersheim. Bermersheim. 4 Eskadronen Albrecht, Cheveaux Flomborn. Legers .... OberflörSheim. Guntheim.

Zu Seite 52

sro. II.

o ca t i o n eral-Lieutenants Grafen von Kalkreuth

Korps d'Armee.

nen der antonirungS stiere.

Anmerkungen.

Man sehe die Pronnerische Karte von Hessen Darmstadt. Das Rendejvous dieses Korps ist auf den Hohen von Jelle, die Pfrimmbach vor der Fronte habend. Das Sächsische Korps empfängt, wie wir gesehen, Brodt und Fourage in Oppen­ heim.. — Sein Wafferrplay ist Maynr.

eim.

n. 1. im. n. ^ißheim. n.

nm. eim.

leinr.

Zu Seite 52.

Nro. I Disloc«

-es unter den Befehlen des Feldmarschall-

K. K. Korps i

Namen

der Regimenter und Bataillone.

neuen

Namen der Cantornr Quartiere.

Brigade des General -Majore

von Karakzay

Nieder.Flörshein Griechsheim.

Monkeheim.

Pfeddersheim, t'eifclheim.

PfllchcigknM. HoNchcim. Neuhauß

Brigade

des

Hacke Brigade des

Generalmajors von

WounS.

.... Generalmajors

von

Merstadt.

Schlegelhoffer

Abenheim. Hernsheim. Rheincürkheim.

Haupt Quanier. Brigade des Ge ncralmajors von Specht

Sämmtliche Kavallerie

.

.

Westhofen und Osthofen.,

Blkdesheim. Monhenheim. Bechtheim.

Mettenheim.

Alsheim ain altern

Guntersblum. Gembsheim. Eich.

Ham.

Zlbersheimer.Ho