Natur und Erfahrung : Von der mittelalterlichen zur neuzeitlichen Naturwissenschaft 3499177056

Inhalt: Die moderne Naturwissenschaft — Fortführung oder Alternative zur mittelalterlichen Wissenschaft? Teil I: Die R

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Natur und Erfahrung : Von der mittelalterlichen zur neuzeitlichen Naturwissenschaft
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leidelberger / Sigrun Thiessen

Ml Erfahrung

Von der mittelalterlichen zur neuzeitlichen Naturwissenschaft

‘lYiwiYf Deutsches lv 11 'm \1iicpiini Kulturgeschichte der Naturwissenschaften und der Technik

Zu der Buchreihe «Kulturgeschichte der Naturwissenschaften und der Technik»

Technische Objekte sind nicht eindeutig, sondern vieldeutig. Die humanen, ästhetischen, sozial- und geistesgeschichtlichen Bedeutun­ gen zeigen sich nicht in technischer Funktionsbeschreibung. Auch die historische Abfolge technischer Objekte sagt höchstens etwas über die sozio-ökonomischen Voraussetzungen, die Einbeziehung und Konsequenzen der Technik. Diese übergreifenden Bezüge ver­ sucht die gemeinsam vom Deutschen Museum in München und dem Rowohlt Taschenbuch Verlag herausgegebene neue Buchreihe «Kul­ turgeschichte der Naturwissenschaften und der Technik» zu beschrei­ ben und zu illustrieren. Die Bände richten sich zunächst an Lehrer und Ausbilder, doch sind sie so gestaltet, daß jeder interessierte Laie sie verstehen kann. Es zeigt sich, daß der Weg durch die Geschichte nicht eine zusätzliche Erschwe­ rung und Vermehrung des Lehrstoffes bedeutet, sondern das Ver­ ständnis der modernen Naturwissenschaften und Technik erleichtert.

Michael Heidelberger/Sigrun Thiessen

Natur und Erfahrung Von der mittelalterlichen zur neuzeitlichen Naturwissenschaft

Deutsches Museum

Rowohlt

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Die Buchreihe zur Kulturgeschichte der Naturwissenschaften und der Technik entstand im Rahmen zweier Projekte am Deutschen Museum Projektmitarbeiter: Günther Gottmann, Bert Heinrich, Friedrich Klemm, Gernot Krankenhagen, Helmuth Poll, Jürgen Teichmann, Jochim Varchmin Verantwortliche Betreuung des vorliegenden Bandes: Jochim Varchmin Wissenschaftlicher Berater: Friedrich Klemm Redaktion im Deutschen Museum: Bert Heinrich Bildredaktion: Sigrun Thiessen, Ludvik Vesely und Doris Paetzold Die dieser Veröffentlichung zugrunde liegenden Entwicklungsarbeiten wurden mit Mitteln der Stiftung Volkswagenwerk und des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft gefördert. Die Interpretation der Fakten gibt die Meinung des Autors, nicht die des Deutschen Museums wieder.

Originalausgabe Umschlagentwurf: Werner Rebhuhn (Fotos: «Alchemistisches Labor» und «Arbeitstisch von Otto Hahn» im Deutschen Museum von Frese/Grunow) Redaktion: Jürgen Volbeding Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, September 1981 Copyright © 1981 by Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg Satz Times (Linotron 404) Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany 1080-ISBN 3 499 17705 6

Inhalt

Jochim Varchmin

Einführung

9 Die moderne Naturwissenschaft - Fortführung oder Alternative zur mittelalterlichen Wissenschaft? 11

Michael Heidelberger

Teill Die Rolle der Erfahrung in der Entstehung der Naturwissenschaften im 16. und 17. Jahrhundert: Experiment und Theorie 25 1. Die Legende vom Erfahrungsprinzip

27

2. Die Erfahrung in der aristotelischen und scholastischen Philosophie 3. Die Vorbereitung des Umbruchs durch die Spätscholastik 4. Elemente des neuzeitlichen Erfahrungsbtgriffs

52

Die Rolle von Technik und bildender Kunst 52 Vom lebendigen Kosmos zum mechanischen Universum Die Mathematisierung 69

5. Entstehung des Experimentbegriffs 84 Magie, Alchemie, Astrologie, Hermetismus 84 Mikro- und Makrokosmos-Analogie, Emanationslehre Panpsychismus und universelle Sympathie 98 Instrumente und Messungen 114 6. Synthese und Umformung zu neuen Methoden Galileo Galilei 144 Francis Bacon 159 René Descartes 167

Anmerkungen

177

39

144

61

86

28

Sigrun Thiessen

Teil II Die Neuordnung der Wissenschaften 183 1. Die Organisation der naturwissenschaftlichen Lehre an den Universitäten 185 2. Naturwissenschaft und die Krise der Kirche 194 Der Autoritfitsanspruch der Theologie 194 Zum Problem der Bibelauslegung 199 Galileis Stellungnahme zum Verhältnis Theologie - Naturwissen­ schaften 204 Keplers Stellungnahme zum «Widerspruch» zwischen Bibel und astronomischen Erkenntnissen 214 Metaphysik und Naturwissenschaft 219 René Descartes 219 Isaac Newton 220 3. Naturwissenschaft, Humanismus und Nationalstaaten 223 Die Verflechtung mit den rhetorischen Disziplinen 223 Der Kompetenzanspruch von Rhetorik und Dichtung 227 Naturwissenschaftliche Belehrung in der Dichtung 233 Galilei wendet sich gegen den enzyklopädistischen Anspruch des Epos 234 Homer, der «Meister aller Wissenschaften»? 236 Galileis Auseinandersetzung mit dem Jesuitenpater Grassi 237 Die Naturwissenschaft gewinnt gesellschaftliche Anerkennung 240 Die Forderung nach einer «unrhetorischen» Wissenschaftssprache 242 England 242 Frankreich 243 Dichtung als Vorbereitung auf die nüchterne Naturwissenschaft 245 Newtons Lehre in Sonetten 248 Der Kompetenzanspruch der Historiographie 249 Sorels Forderung nach einer Abgrenzung der Wissenschaften

voneinander 251 Galileis Definition der Aufgaben von Geschichtsschreibung und Naturwissenschaft 252 Wunderdarstellungen in der Historiographie 256 Italien 256 Spanien 259

4. Das Bedürfnis nach Spezialisierung und die Gründung staatlich geförderter Akademien im Zeitalter des Absolutismus 261

Anmerkungen

268

Textqueilenverzeichnis

273

Anhang 276 Literatur Teil I 276 Literatur Teil II 278 Personen- und Sachregister Bildquellen 282

281

Einführung

Jochim Varchmin

Die moderne Naturwissenschaft Fortführung oder Alternative zur mittelalterlichen Wissenschaft?

Das Leben der Gegenwart wird in bisher nie gekanntem Maße von Naturwis­ senschaft und Technik, ihren Denkweisen und Methoden geprägt. Die indu­ strielle Produktivität, die Kommunikationsmethoden, die staatliche Verwal­ tung, das Gesundheits- und sogar das Bildungswesen sollen durch den Ein­ satz ständig neu zu entwickelnder Techniken in ihrer Effektivität gesteigert werden. Der Glaube, daß eine Weiterentwicklung der Technik in jedem Fall eine Erhöhung des Lebensstandards bringe, entspricht der vorherrschenden Auffassung. Andererseits wird, ausgelöst durch die stockende Erd­ ölproduktion und die Problematik des Baus von Kernkraftwerken, die Frage nach dem Wohin einer immer umfassenderen Technisierung in den letzten Jahren zunehmend drängender gestellt.1

Kann der eingeschlagene Weg in eine Sackgasse führen, an deren Ende es kein Weiterkommen gibt? Wird nicht die Produktion von für den Menschen sinnlosen Gütern in ei­ nem Ausmaß gesteigert, daß sogar die Befriedigung der Grundbedürfnisse wie Wohnung und Nahrung eines Tages unmöglich wird? Bauland kann nicht industriell produziert werden und wird ständig teurer und knapper, Nah­ rungsmittel werden durch die immer intensiveren chemischen Bearböitungsmethoden nahezu giftig. Bei der gegenwärtigen Produktionsweise werden die Rohstoffe in kurzer Zeit erschöpft sein, so daß ein Weiterkommen auf dem eingeschlagenen Weg unmöglich erscheint. Kann es jedoch überhaupt Alternativen zu unserer Lebens- und Produk­ tionsform geben? In jüngster Vergangenheit haben diese Fragen sogar zur Gründung von Bürgerinitiativen und zum Entstehen einer politischen Partei, den «Grünen» geführt. Ihre Mitglieder streiten sich allerdings um die Frage, inwieweit die Entwicklung alternativer Techniken ein politisch-gesellschaft­ liches Problem sei. Fast durchgängig wird die Auffassung vertreten, daß die Technik und erst recht die Naturwissenschaften wertfrei, neutral und daher von «Natur» aus unpolitisch seien. Das sei gerade das Neue der modernen Technik und Natur­ wissenschaft, die im 16. und 17. Jahrhundert ihren Anfang genommen habe. Gerade wegen ihrer objektiven Naturerkenntnisse habe sie immer größere Erfolge erzielt.

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Für die Gegenwart hat die Überprüfung dieser Ansicht, wenn nach Alter­ nativen gesucht wird, in der Tat allergrößte Bedeutung. Haben die Metho­ den der modernen Naturwissenschaft tatsächlich eine Situation herbeige­ führt, die zwangsläufig industrielle Produktions- und moderne Lebensweise zur Folge hat? Ist die Objektivität der Naturwissenschaft tatsächlich voraus­ setzungslos? Erfaßt die moderne Naturwissenschaft mit ihren Gesetzen die gesamte Natur? Oder wird dieser Objektivitätsanspruch willkürlich - und das heißt nichts anderes als von bestimmten Interessen geleitet - überzogen, und werden die naturwissenschaftlichen Methoden damit auf Bereiche ange­ wandt, für die sie gar nicht entwickelt wurden? Denn: Biologie, Medizin, Psychologie und alle Humanwissenschaften verwenden in zunehmendem Maße naturwissenschaftlich-technische Methoden, die für sie nicht adäquat sind, weil deren Voraussetzungen, stets gleiche und reproduzierbare Bedin­ gungen herzustellen, für sie nicht selbstverständlich zutreffen. Bei der Frage, ob eine begonnene Entwicklung stets weitergeführt werden muß, wie sie angelegt war, oder ob Alternativen möglich sind, spielt die Un­ tersuchung des Beginns dieser Entwicklung eine besondere Rolle. Die mo­ derne Naturwissenschaft kann durchaus als Alternative zur mittelalterlichen gesehen werden, weil viele frühere Ansätze nicht fortgeführt worden sind. Ausdrücke wie kopemikanische Wende oder naturwissenschaftliche Re­ volution sprechen für diese Interpretation. Technik wurde bei verschiedenen Autoren im Mittelalter unter dem Einfluß der Antike als ein Handeln wider die Natur (Mechanik heißt wörtlich übersetzt «Kunst», «List») verstanden. Mit der Neuzeit setzte sich die Überzeugung durch, daß Technik ein Handeln gemäß der Natur sei. Dieser Überzeugung wird erst wieder in der Gegenwart

widersprochen. Als Fallstudie für die Frage, unter welchen Bedingungen Al­ ternativen entstehen, kann daher eine Untersuchung des Entstehens der na­ turwissenschaftlichen Methoden von aktueller Bedeutung sein. Dafür ist es notwendig, zunächst das Charakteristische der Naturwissen­ schaft und Technik klar herauszuarbeiten, ihre Voraussetzungen und Gren­ zen auszukundschaften, ihren Aussagebereich einzugrenzen und ihren Wir­ kungsbereich zu überprüfen.

Charakteristiken der neuen Naturwissenschaft Die Arbeiten von Galileo Galilei (1564-1642) eignen sich am besten, um Wesentliches der neuen naturwissenschaftlichen Methode zu charakterisie­ ren, da die behandelten Probleme verhältnismäßig einfach und sehr gründ­ lich analysiert worden sind.2 Galilei diskutiert sie zudem in Rede und Gegen­ rede sehr ausführlich, wobei er auch die Vertreter der mittelalterlichen Wis­ senschaft ihre Auffassung deutlich erklären läßt. Galilei beschäftigte sich - natürlich nicht ununterbrochen - über zwanzig

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Jahre seines Lebens intensiv mit dem Studium der Fall- und Wurfbewegun­ gen . Bei dem Versuch, die Fallbewegung zu beschreiben, geht er von Vermu­ tungen aus, die schon seine wissenschaftlichen Vorgänger geäußert haben, also z. B. von der Vermutung, daß die Fallgeschwindigkeit von dem spezifi­ schen Gewicht des fallenden Körpers abhänge, eine Holzkugel z. B. langsa­ mer falle als eine Bleikugel. Diese Vermutung überprüft er im Experiment und findet sie am schiefen Hirm von Pisa bestätigt. Er faßt sie 1590 in einer kleinen Schrift (De motu, Über die Bewegung) zusammen. Jeder Physiker geht auch heute einen ähnlichen Weg und baut sein Experiment so auf, daß seine Hypothesen belegt werden. Wenn er jedoch seine Vermutung in den für diesen Zweck eigens aufgebauten Experimenten nicht bestätigt findet, so beginnt er Störeffekte zu suchen und zu diskutieren, um zunächst einmal seine anfängliche Vermutung zu verteidigen. Galilei kommen nach einiger Zeit aufgrund von neuen Überlegungen

Zweifel an seiner ersten Vermutung, obwohl sein Experiment ihn doch be­ stätigt hat; er prüft neue Hypothesen, die zu seiner Zeit in der Literatur schon behandelt worden waren, verwirft sie und fordert schließlich, als sei er des langen Grübelns überdrüssig, daß das Einfachste richtig sein müsse: Alle Körper fallen gleich schnei). Seine Experimente hatten ihn nicht auf diesen Gedanken gebracht, eher im Gegenteil. Und wahrscheinlich hat er auch seine späteren Experimente mit der geneigten Rinne, durch die er Kugeln laufen ließ, etwas manipuliert, um die richtigen Ergebnisse zu bekommen. Jedenfalls stellt er diese Experi­ mentalergebnisse nie so heraus, wie es die heutige Schulphysik gerne wahr­ haben möchte. Um zu einfachen Hypothesen zu kommen, mußte er sich vom Naturvor­ gang lösen. Denn jedermann weiß aus Erfahrung, daß eine Feder langsamer als ein Stein fällt, daß also unter natürlichen Bedingungen Galileis Behaup­ tung falsch ist. Galilei nennt daher Bedingungen: Seine Behauptung gelte nur im luftlee­ ren Raum. Der Luftwiderstand störe den einfachen Vorgang. Nach dieser Festlegung geht er noch einen Schritt weiter und beschreibt den Fallvorgang in einer mathematischen Aussage, wobei er wieder behaup­ tet, daß das Einfachste das Richtige sei. Nach verschiedenen Anläufen stellt er fest, daß die Fallgeschwindigkeit während des Fallens ganz gleichmäßig zunehme, und zwar gleichmäßig mit der Fallzeit. Also ein Stein, der zwei Sekunden gefallen ist, hat am Schluß eine doppelt so große Fallgeschwindigkeit wie ein Stein, der nur eine Sekun­ de gefallen ist. Galileis mathematische Analyse führte dann allerdings zu der Einsicht, daß die Fallwege quadratisch mit der Zeit anwachsen, daß also der erste Stein nach zwei Sekunden Fallzeit eine viermal längere Strecke als der andere Stein nach einer Sekunde Fallzeit zurückgelegt hat. Anschließend gab Galilei ein Experiment an, mit dem jedermann zu jeder 13

Zeit diese Beziehung (Iberprüfen könne. Er konstruiert die schon erwähnte Fallrinne, durch die er Kugeln hinablaufen lassen konnte. Die Zeiten für die verschieden lang zurückgelegten Strecken maß Galilei übrigens mit einer Art Wasseruhr: Während der zu beobachtenden Bewegung floß aus einem Eimer Wasser in ein kleines Gefäß und wurde anschließend gewogen. Das Gewicht des ausgeflossenen Wassers ist ein Maß für die verflossene Zeit. An diesem Beispiel lassen sich wesentliche Elemente der neuzeitlichen Naturwissenschaft erklären, wovon keines für sich allein genommen das al­ lein Ausschlaggebende ist. Auch eine Rangfolge soll durch die folgende Auf­ zählung nicht aufgestellt werden. Galileis Vorgehen läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: Ein einzelner Naturvorgang wird aus seinem Zusammenhang gelöst, iso­ liert und von den natürlichen Bedingungen, die störend wirken - wie z. B. dem Luftwiderstand -, getrennt; es werden Hypothesen über den Vorgang aufgestellt und mathematisch formuliert, wobei von einem Prinzip größtmög­ licher «Einfachheit» ausgegangen wird. Die Hypothese wird anschließend im Experiment überprüft, wobei das Ex­ periment stets und von jedermann wiederholbar sein muß.

Der einzelne Naturvorgang Galilei beschäftigt sich sehr lange und intensiv mit einem einzelnen Natur­ vorgang, dessen Ursachen er ausdrücklich nicht untersucht und den er nur beschreiben will. Auch wenn Galilei nicht der erste ist, der diesen Weg einschlägt, so unter­ scheidet sich seine Vorgehensweise wesentlich von den Erkenntnisbestre­ bungen der antiken und mittelalterlichen Wissenschaften, die versuchen, alle Einzelvorgänge in ein Gesamtsystem einzuordnen. Die Frage, warum ein Stein zu Boden falle, Rauch aber nach oben steige, war von wesentlicher Bedeutung, und die Erklärungen fügten sich in eine ganze Kosmologie ein. Die moderne Systematik folgt anderen, wesentlich mathematisch be­ stimmten Gesichtspunkten, die allerdings bei Galilei noch nicht zu finden sind. Die Trennung der Naturwissenschaft von der Theologie kann als Ergebnis fortschreitender Arbeitsteilung in der mittelalterlichen Gesellschaft verstan­ den werden. Die Bildung von größeren Städten im 12. und 13. Jahrhundert ist der deutliche Ausdruck einer schon wirkungsvollen Teilung von Hand­ werk und Landwirtschaft. In dieser Zeit findet auch die Wissenschaft, zu­ nächst in den Klosterschulen und später in den Universitäten, ihren eigenen Wirkungsbereich. Das Handwerk selbst teilte seine Bereiche, je weiter die Produktionsmethoden ausgebildet und ausgeweitet wurden, immer weiter auf. Dieser Prozeß war im 15. Jahrhundert in den oberitalienischen Städten 14

besonders weit fortgeschritten. Hier dominierten die Interessen der Bürger, insbesondere der Kaufleute,unddieneueWissenschaftgreiftgeradeTeilgebiete auf, die diese Interessenbereiche berühren. Dieser Zusammenhang trat später bei der Gründung der Académie des Sciences in Paris 1666 deutlich hervor. IhreMitgliedersolltenzunächstu. a. alle Maschinen Frankreichsaufli­ sten und neue entwickeln. Technische Produkte ergaben sich jedoch nicht unmittelbar aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Es war daher für die Anhänger der neuen Wissenschaft von existenziellem Interesse, daßder Erfolg ihrer Wissenschaft nicht an technischen Erfindungen gemessen wurde. Nur so konnten sie ihre Unabhängigkeit bewahren, die «Freiheit der Wissenschaft» verteidigen, auch wenn sie Spezialisten wurden und Gebiete behandelten, die für die immer mächtiger werdende Bürgerschicht an Bedeutung gewannen.

Die mathematische Darstellung Die Naturwissenschaft brachte nicht nur eine Spezialisierung in Teilgebiete, sondern auch eine Spezialisierung der Methoden. Galilei wählte keine verbal beschreibende, was auch möglich gewesen wä­ re, sondern eine mathematische Darstellung, die jedoch noch nicht formel­ haft zusammengefaßt war. Die Mathematik hatte im 15. Jahrhundert als «Sprache» der Kaufleute weite Verbreitung gefunden. Nach der Gründung von Druckereien, die das Verfahren Gutenbergs anwandten, wurden zahlrei­ che Rechenbücher aufgelegt und neu verfaßt. Adam Ries (oder Riese) publi­ zierte seine Rechenfibe), die am bekanntesten wurde, 1525. Als Galilei also etwa hundert Jahre später behauptete, die Sprache der neuen Wissenschaft sei die Mathematik, horchten gewiß besonders die Kaufleute auf; obendrein schrieb er seine Texte in der Landessprache und nicht in dem für die traditio­ nelle Wissenschaft üblichen Latein. Die Behauptung, die gesamte Natur sei mathematisch beschreibbar, war für Galileis Zeiten noch kühner als für die heutige, in der die Mathematik unvergleichlich weiter entwickelt worden ist. Die Behauptung kann heute in dem Sinne verstanden werden, daß in der neuen Wissenschaft nur die Naturvorgänge behandelt werden sollten, die mathematisch darstellbar sind. Die Verallgemeinerung zu Galileis Zeiten kündigt einen neuen Machtanspruch der Wissenschaft an: Die Ordnung der Welt sollte die Ordnung der Kaufleute sein. Das heißt, die gesamte Welt sollte berechenbar sein wie die Bilanzen der Kaufleute. So gern es die einen hörten, so sehr rief - und ruft es - den Unwillen anderer hervor, denn dieser Anspruch gilt auch heute, man denke an die Computermathematik. Galilei geriet mitten in diese Auseinandersetzung hinein, wobei so offen diese Fragen nicht gestellt wurden und auch Galilei nie daran dachte, derarti­ ge Forderungen direkt auszusprechen. Sie bilden jedoch ohne Zweifel einen wesentlichen Teil des Hintergrundes der damaligen Entwicklung. In Ober­

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italien war der Restaurationsprozeß so weit fortgeschritten, daß Galilei kei­ nen Schutz gegenüber den Ansprüchen der alten, feudal begründeten Herrschaftsmacht der Kirche fand. Er mußte zwischen den Alternativen, entwe­ der abzuschwören oder auszuwandem, wühlen. Galilei fühlte sich zu alt und entschied sich für das erste. Aber das Bündnis zwischen den Staaten, die sich vom Einfluß der römi­ schen Kirche immer mehr lösten und in denen das Bürgertum eine zuneh­ mend wichtigere Rolle spielte, und der neuen Wissenschaft war eindeutig und wurde in der Folgezeit bekräftigt. Die neue Wissenschaft behandelte Teilgebiete der Natur und der Produktion in einer Art und Weise, wie sie für Handwerk und Handel verständlich und nützlich waren.

Die Überpräftmg durch das Experiment Ein wichtiges Element in Galileis Methode bildet das Experiment, das auch schon im Mittelalter als Erkenntnismittel verwandt wurde. Es hat allerdings nie die Rolle gespielt, die ihm die Schulphysik gerne zuschreiben möchte. Weder Galilei noch irgendein Forscher nach ihm haben direkt aus einem Experiment, das ja gezielt und planvoll angelegt sein muß, ohne zusätzliche theoretische Vorstellung Naturprinzipien ableiten können. Nur die Schul­ physik bringt es fertig, ein ausgeklügeltes Experiment aufzubauen, die Meß­ ergebnisse ablesen zu lassen und sie just zu der Beziehung zusammenzufü­ gen, die dem Naturgesetz entspricht. Diese Art der Folgerung ist mit dem Versuch vergleichbar, aus der Beob­ achtung eines schwarzen Schwans, den der Experimentator mühsam einge­ färbt hat, den Schluß zu ziehen, daß alle Schwäne schwarz seien. Für Galilei soll das Experiment, das er gezielt für ein erwartetes Ergebnis aufbaut - soweit man das aus seinen Veröffentlichungen kennt-, die Bestäti­ gung von Vermutungen bringen, die er mathematisch - und damit durch Messungen überprüfbar - formuliert hat. Er kann dabei nicht von dem Naturvorgang selbst ausgehen, sondern muß ihn aus seinem Zusammenhang lösen, von seinen natürlichen Bedingungen trennen - wie z. B. der des Luftwiderstands - und muß an seine Stelle das künstlich erzeugte und planvoll angelegte Experiment setzen, das bei Beach­ tung der genauen «Gebrauchsanweisung» stets in gleicher Weise wiederholt werden kann. Sicherlich waren bei dieser Art Wissenschaft die Erfahrungen der Handwerker besonders nützlich, die einerseits Anregungen für technisch durchführbare Experimente gaben und diese andererseits durch ihr hand­ werkliches Geschick ermöglichten. Galilei versuchte sogar die handwerkliche Praxis mit seinen Methoden zu erforschen und schrieb als Teil seines wichtigsten Werkes eine Abhandlung über Festigkeitslehre3.

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Die Wahrheit der Naturwissenschaft ab demokratische Forderung Die mittelalterliche Wissenschaft versuchte ein einheitliches Weltbild zu ver­ mitteln, wofür das langjährige Studium der lateinischen Sprache unumgäng­ liche Voraussetzung war. Erst das gründliche Kennenlemen ihrer Strukturen und Denkwege öffnete den Weg zu den tiefen Gedanken der Kirchenväter und der antiken Autoren, die zunächst nachvollzogen werden mußten, um weitergeführt zu werden. Die neue Wissenschaft behandelte jedoch nur Teil­ gebiete der Natur und geriet durch ihre Methoden in Widersprüche zur offi­ ziellen Lehre; es stand Behauptung gegen Behauptung, Wahrheit gegen Wahrheit. Dieses Problem, das in ähnlicher Weise schon im 13. Jahrhundert aufgetreten war, bereitete im wahrsten Sinne des Wortes viel Kopfzerbre­ chen und sollte durch die Lehre von der doppelten Wahrheit gelöst werden. Beide Wahrheiten sollten im bestimmten Sinne sozusagen recht haben. Die Kirche akzeptierte diese Position jedoch nicht und verdammte sie in mehre­ ren Konzilsbeschlüssen. Ebenso herausfordernd und für die HetTschaftsansprüche der Kirche ge­ fährlich war die Behauptung der neuen Wissenschaft im 16./17. Jahrhundert, für jedermann verständlich zu sein und Wahrheiten anzubieten, die von je­ dem, sei er auch nur Kaufmann oder Handwerker, ohne Mitwirkung der Kirche prinzipiell zu erreichen seien. Diese Behauptung schließt einen bür­ gerlich-demokratischen Anspruch ein. Für das Erkennen der Wahrheit sollte kein Verwalter der Wahrheit mehr notwendig sein. Auch heute ist dieser Anspruch wieder aktuell, weil die moderne Wissenschaft von Experten, den Hohenpriestern der Gegenwart, verwaltet wird. Damals - im 17. Jahrhundert - entsprach dieser Anspruch genau dem, der der Reformation so nachhaltig zum Erfolg verhülfen hatte. Um sein Seelen­ heil zu gewinnen, sollte kein Mittler mehr notwendig sein. Jeder konnte un­ mittelbar selbst der Gnade teilhaftig werden. Noch radikaler drückte der späte Calvinismus diesen Anspruch aus: jeder Mensch sei von Gott zu Heil oder Verdammnis vorherbestimmt. Mit dem Erfolg seiner Aktivität hier auf Erden könne jedoch das Schicksal im Himmel vorausgesagt werden. Das war eine Auffassung, die den Unternehmern und den Naturwissenschaftlern weitgehend entsprach. Es finden sich unter ihnen besonders viele calvinistische Puritaner. Die Lehre von der doppelten Wahrheit, einer «wertend-subjektiven», über die die Kirche verfügte, und einer «praktisch-objektiven», die jedem verständlich und zugänglich sein sollte, hatten die Kaufleute eigentlich schon ausführlich praktiziert. Für sie war es selbstverständlich, daß ihre eigene Pra­ xis auch in anderen Lebensbereichen gültig sein müsse. Sie beurteilen eine Ware nach zwei Kriterien - wie jeder Käufer -, nach einem subjektiven, wozu also die Ware persönlich brauchbar ist, und nach einem objektiven

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Kriterium, das den Preis der Ware - in Zahlen - ausdrückt. Im ersten Fall können die Bewertungen sehr unterschiedlich sein: was für den einen brauchbar ist, kann für den nächsten nutzlos sein, weil er es z. B. im Überfluß hat. Beide müssen sich jedoch auf einen - möglichst allgemein anerkannten gemeinsamen Preis einigen. Diese Unterscheidung zwischen Gebrauchs­ und Tauschwert wird seit der allgemeinen Verwendung von Geld ständig ge­ übt. Immer wieder wurde versucht «neutrale», also objektiv urteilende Stel­ len einzurichten, die die Preise festlegten.4

Die Auseinandersetzungen wiederholten sich auf juristischem und politi­ schem Gebiet. Die Könige ließen sich ihre Würde vom Papst bestätigen und nahmen für sich daher göttliche, d. h. in dem oben genannten Sinne subjekti­ ve Rechte in Anspruch. Die subjektive Unfehlbarkeit des Papstes in Sachen des Glaubens und der Sitte wurde sogar noch einmal im 19. Jahrhundert bestätigt und gilt bis heute. Dagegen wehrten sich - zunächst vor allem in England - die Parlamente, die Vertreter des Bürgertums, die durch Erlaß von Gesetzen das Allgemeinwohl vertraten. Auch diese Entwicklung war durch geschriebene Gesetzesbücher - die sog. Landspiegel - seit dem 12. Jahrhundert vorbereitet. Die Wissenschaft beginnt seit dem 16. Jahrhundert ihren Beitrag zu dieser Entwicklung zu leisten. Sie greift dabei Prinzipien gesellschaftlicher Praxis auf, da sie nur auf diese Weise Resonanz erreichen kann. Dabei übernahm sie sogar direkt Begriffe, wie z. B. den des Gesetzes aus der Rechtssphäre, den Galilei z. B. für die Naturwissenschaften noch nicht anwandte. Sie propagierte damit die Vorstellung, daß die natürliche mit der bürgerlichen Ordnung übereinstimme.5

Naturwissenschaftliche Methode und industrielle Produktion Übereinstimmung zwischen naturwissenschaftlicher Methode und indu­ strieller Produktion kann dadurch erreicht werden, daß die Wissenschaft Probleme behandelt, die für die Produktion wichtig sind, oder daß die Pro­ duktion Methoden aufgreift, die die Wissenschaft entwickelt hat. Beides trifft in zunehmenden Maße für die Neuzeit sicherlich zu. In der ersten Zeit war jedoch die Ausbildung von für die Wirtschaft wichtigen Methoden we­ sentlicher als die Untersuchung der technischen Objekte. Die größten Physi­ ker des 17. Jahrhunderts wie z. B. Chr. Huygens und G. W. Leibniz, sind daran gescheitert, eine verbesserte Kraftmaschine zu konstruieren. Galilei hatte z. B. schon gefordert, daß das «Einfachste» richtig sein müs­ se. Unter philosophischem Aspekt könnte lange gestritten werden, was denn das Einfachste sei, unter wirtschaftlichen Bedingungen ist jedoch die Ant­ wort eindeutig: Das Einfachste muß zugleich das Effektivste sein. Und als im 18./19. Jahrhundert diese Forderung als das Prinzip der kürzesten Wege und des kleinsten Aufwandes6 in neuer Form Grundlage der Darstellung der

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Mechanik wurde, war die Entsprechung vollkommen: Die gesuchten Zusam­ menhänge in der Natur entsprachen sozusagen der gewünschten Ordnung in Handel und Produktion. Es sollten mit möglichst geringem Einsatz größt­ mögliche Wirkungen erzielt werden. Daß dies nicht allgemeines Naturprin­ zip ist wird besonders bei der Beobachtung der Fortpflanzung in der Natur deutlich. Hier ist die Natur ungeheuer verschwenderisch, als scheue sie das «Untemehmerrisiko», mit genau berechnetem Aufwand ihr natürliches Ziel zu erreichen. Es wäre grundsätzlich ein Mißverständnis, wenn gefolgert würde, daß die Naturwissenschaft Prinzipien ausgesprochen hätte, damit sie in der Produk­ tion anschließend angewandt würden. Es handelt sich in jedem Fall um ein­ ander entsprechende und einander sich gegenseitig verstärkende Entwick­ lungen. Dies gilt in gleicher Weise für Prinzipien der experimentellen Methode. Für die Manufaktur und Industrie wurde die experimentelle Methode von grundlegender Bedeutung. Die Forderung nach ständig gleicher Wiederhol­ barkeit , der Reproduzierbarkeit - der Grundforderung an das Experiment -, ist die Basis für die industrielle Produktion. Geht im Handwerk noch in jedes einzelne Werkstück die Individualität des Auftraggebers und des Handwer­ kers ein, so setzt sich in der industriellen Produktion die «objektive» Metho­ de durch, die subjektive Wünsche oder Bedürfnisse immer weniger berück­ sichtigt. Das gezielte, planvolle, stets wiederholbare Experiment wird das Modell für die maschinelle Produktion, die immer wieder das gleiche her­ stellt. Auf einer allgemeineren Ebene ergibt sich eine weitere Parallelität zwi­ schen moderner Naturwissenschaft, die auf jeden Fall eine gewisse Manipu­ lation der Natur darstellt, und industrieller Produktion. So wie in der Wissen­ schaft das Experiment zwischen Mensch und Natur als Filter und Erkenntnis­ mittel tritt, so trennen die neuerfundenen Maschinen in der Produktion den Arbeiter von seinem Arbeitsergebnis. So wie der Arbeiter einzelne Teile produziert, die im nachhinein zusammengesetzt werden, so bringt der einzel­ ne Naturwissenschaftler Teilergebnisse hervor, die erst mit anderen zusam­ men ein Gesamtbild ergeben. Der Mensch des Mittelalters hatte ohne Zweifel ein anderes Verhältnis zur Natur und zu seiner Arbeit. Die Beziehungslosigkeit des modernen Men­ schen zu seinen Arbeitsprodukten spiegelt sich entsprechend in seinem Ver­ hältnis zur Natur wider. Die moderne experimentelle Naturwissenschaft betrachtet nur Einzelvor­ gänge und untersucht sie auf ihre Reproduzierbarkeit, womit die Mög­ lichkeit der industriellen Verwertung verbunden ist. Sie entwickelt ihre Me­ thoden und das Wissen um die Einzelvorgänge weiter, ohne nach dem natür­ lich vorgegebenen Zusammenhang zu fragen. Sie produziert zum Teil Ergeb­ nisse, die in der Natur gar nicht vorkommen. Man denke dabei an Kunststof19

fe oder neue Elemente wie Plutonium. Die moderne Wissenschaft tendiert immer stärker dahin, die Objekte ihrer Erkenntnis zunächst selbst herzustel­ len, um sie dann zu beschreiben. Die Physiker sind sich durchaus nicht mehr darüber im klaren, °b die zahlreichen Elementarteilchen, die in großen Be­ schleunigern beobachtet werden, nicht doch nur Experimentalergebnisse sind, die ohne ihre künstlichen Bedingungen in der Natur nicht vorzufinden sind. Die Wissenschaftsgeschichte lehrt zudem, daß z. B. die gegenwärtig vorherrschende Überzeugung, daß die Energie der Sonne aus Kemver-

schmelzungen herrühre, nur den letzten Stand der Kenntnisse widerspiegelt, auf keinen Fall jedoch als unumstößliche Erkenntnis ausgegeben werden darf. Alle Experimente sind jedoch gezielt darauf angelegt, diese Überzeu­ gung zu stützen. Sie vermitteln nicht unmittelbar Naturerkenntnis, sondern dienen (z. B. die Kemfusionsforschung) der Vorbereitung zu industrieller Verwertung von vermuteten Teilprozessen in der Natur. Den Kem dieser Entwicklung findet man schon in der Wissenschaft Galileis angelegt.

Die neue Naturwissenschaft - eine Alternative? Nahezu jedes der als charakteristisch beschriebenen Einzelelemente der Galileischen Methode findet sich schon in der mittelalterlichen Wissenschafts­ praxis. Schon im Mittelalter hat es teilweise weit entwickelte Theorien auf den Gebieten der Mechanik, der Optik, der Chemie oder der Medizin gege­ ben. Zu Beginn der Neuzeit änderte sich jedoch ohne Zweifel die Sichtweise, und damit änderten sich die Theorien. Ein Sprung wird von nahezu keinem Historiker geleugnet. Was waren jedoch die Bedingungen für diese Änderung? War es die Zusam­ menarbeit einiger hervorragender Köpfe, einiger Genies, die das dunkle Mit­ telalter mit neuen Erkenntnissen erleuchteten? Setzt sich die Menschheitsge­ schichte aus gut fünfhunderttausend Jahren dumpfer Voreingenommenheit und dreihundert Jahren Aufklärung zusammen? Gab es in der Entwicklung des menschlichen Gehirns vor gut dreihundert Jahren einen Sprung, eine Mutation, die uns die Erkenntnis der Natur bescherte? Festgestellt werden muß, daß wesentliche Teile der naturwissenschaftlichen Methode schon im Mittelalter entwickelt wurden, daß sie jedoch erst in der Neuzeit, wenn auch vielleicht mit einem qualitativen Sprung, zum Durchbruch kamen und sich mit eigenen Institutionen einen neuen Wirkungsbereich schaffen konnten. Damit drängt sich die Vermutung auf, daß die Gründe für diese Veränderungen nicht bei einzelnen Menschen oder einer Mutation, sondern im gesellschaftlichen Prozeß gesucht werden müssen. Dabei muß allerdings beachtet werden, daß der gesellschaftliche Prozeß sich in den Arbeitsergebnissen von einzelnen konkretisiert, es also kein Fehlschluß ist, die Methode Galileis darzustellen, um damit die Naturwissenschaft im ganzen zu charakterisieren. 20

Vieles spricht dafür, von der modernen Naturwissenschaft tatsächlich als Alternative zur mittelalterlichen Wissenschaft zu sprechen, auch wenn bei­ der Grundlagen teilweise übereinstimmen und damit eine Weiterentwick­ lung kennzeichnen könnten. Daß es sich um Alternativen handeln kann, zeigt z. B. die Praxis Galileis, der gleichzeitig die herkömmliche Astronomie an der traditionellen Universität und die neue Wissenschaft privat in dersel­ ben Stadt lehrte. Beide Aspekte wurden also sogar von ein und derselben Person alternativ verkörpert. Schon im 13. Jahrhundert war die Lehre von der doppelten Wahrheit ver­ breitet worden; danach gab es zwei Wahrheiten, die einander widersprachen, sich also alternativ zueinander verhielten - nämlich eine Wahrheit, die der göttlichen, und eine andere, die der natürlichen Vernunft entsprechen sollte. In Italien setzte sich noch im 17. Jahrhundert die Kirche durch, verbot diese Auffassung und unterdrückte die Wahrheitsansprüche der neuen Wis­ senschaft. Auch im nördlichen Europa - außerhalb des Machtanspruchs Roms - wurden wesentliche Bereiche der neuen Naturwissenschaft nicht mehr im Rahmen der alten Universitätsordnung betrieben, die der Naturwis­ senschaft einen historisch bestimmten Platz zuwies, sondern in eigenen Insti­ tutionen oder an neugegründeten Hochschulen. Als Weiterentwicklung der alten hätte sich die neue Wissenschaft einordnen können, als Alternative fand sie im alten Gebäude keinen Platz. Was war jedoch das eigentlich Neue, was sprengte die TYaditionen, die doch nicht kampflos aufgegeben wurden? Wieso konnte sich das Neue durch­ setzen und wurde nicht, wie sicherlich manche andere Alternative, von dem Alten aufgesogen? Die Geschichtsbücher behandeln bevorzugt die Schicksa­ le der Sieger und zählen die Gründe für die Siege auf. Der Besiegte kann sich kein Gehör mehr verschaffen. Ebenso findet eine Theorie, die einmal über­ wunden wurde, keine Anhänger mehr, als sei es eine Schande, daß sie exi­ stiert hat. Die Physikgeschichte verschweigt am liebsten, daß ihr berühmter Isaac Newton sich nahezu ein Drittel seines Lebens intensiv mit Alchemie, einer mittelalterlichen Alternative zur modernen Naturwissenschaft, befaßt hat. bie Geschichtsschreibung kennt daher keine Alternativen, sondern nur

Weiterentwicklungen oder Sackgassen, in die sich allerdings schon manch­ mal große Völker verirrt haben und dort vergessen worden sind. (Man denke etwa an die Etrusker.) Soweit die Gegenwart als beeinflußbar und veränder­ bar angesehen wird, muß es jedoch Alternativen zu der so zwangsläufig er­ scheinenden Entwicklung gegeben haben und geben. Die bisherigen Ausfüh­ rungen enthalten mehr Andeutungen und Fragen als Antworten auf die Be­ dingungen von Alternativen. Unmittelbare Kausalerklärungen können auch nicht erwartet werden, denn in die gesellschaftliche Entwicklung, wozu die wissenschaftliche als Teilgebiet gehört, greifen eine solche Fülle von Kompo­ nenten ineinander, daß sie wie bei einem Kartenhaus nur dann ein vollständi21

ges Bild ergeben, wenn sie einander stützend und voraussetzend, einander bedingend und verstärkend gesehen werden. So muß es kein Widerspruch sein, wenn alle einzelnen Komponenten einer Entwicklung zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten vorgefunden werden und doch erst im Zusammenspiel einer viel späteren Phase eine neue Qualität der Gesamtent­ wicklung beschreiben. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die neue Naturwissenschaft seit dem 16./17. Jahrhundert Methoden angewandt hat, die schon im Mittelalter entwickelt wurden; sie greift sie auf, unterdrückt andere im Mittelalter ange­ legte Entwicklungen und untersucht Teilgebiete der Natur, die künstlich so reproduziert werden, daß sie für den Handels- und Produktionsbereich größ­ te Bedeutung erlangen. Von Anfang an strebt die neue Wissenschaft keine Kosmologie im Sinne des Mittelalters an, wo Religion, Philosophie und ra­ tionale Wissenschaft miteinander verbunden sind, sie untersucht vielmehr Ursache-Wirkungs-Verhältnisse und isoliert Teilbereiche mit dem Ziel, sie möglichst effektiv reproduzieren zu können. Die neue Wissenschaft wendet sich daher konsequent schon mit ihrer Sprache an Kaufleute und Handwer­ ker. Sie geht mit diesen in jener Zeit immer mächtiger werdenden Schichten ein Bündnis ein, wird von ihnen finanziert und liefert die Rechtfertigung ihrer Praxis: Die neue Ordnung sei die «natürliche» Ordnung, wobei die Na­ turwissenschaft geflissentlich übersieht, daß gerade nur die Prozesse der Na­ tur betrachtet werden, die der neuen Ordnung entsprechen. Die neue Wissenschaft setzte sich als Alternative zur mittelalterlichen Wis­ senschaft gerade deswegen durch, weil sie die neu entstehenden Gesell­ schaftsstrukturen verstärkte und legitimierte. Ihre Einseitigkeit (d. h. ihre Spezialisierung), ihre Selektionsmethoden (d. h. die Festlegung der For­ schungsschwerpunkte) und ihre Parteilichkeit (d. h. ihr Bündnis mit dem Bürgertum) wurden deswegen nicht in Frage gestellt, weil die neue Wissen­ schaft im Verbund mit den herrschenden Produktions- und Wirtschaftsme­ thoden zunehmend erfolgreicher wurde. In der Gegenwart wird häufig nach den Möglichkeiten «alternativer» Techniken gefragt, die mit einer neuen Naturwissenschaft verbunden sein müßten, welche andere Prinzipien als die beschriebenen in ihre Betrachtun­ gen miteinbezieht. Es kann nicht daran gedacht werden, die mittelalterliche Naturwissenschaft als Alternative zur Gegenwart anzubieten; sie beinhaltet jedoch eine Mög­ lichkeit der Naturerkundung, die nicht weiter entwickelt worden ist. Heute müßte eine Naturwissenschaft entwickelt werden, die nicht nur die kürzesten und einfachsten Wege auswählt und damit die Prozesse größtmög­ licher Produktivität - und Destruktivität, sondern eine Naturwissenschaft, die den Bedürfnissen der Menschen angepaßt ist und soziale Zwecke nicht aus ihren Betrachtungen ausschließt, sie im Gegenteil genauso kritisch prüft wie ihre Fachgegenstände.

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Die Beschreibung von Alternativen war jedoch nicht die Aufgabe dieses Büches. Es befaßt sich mit Übergängen von der mittelalterlichen zur neuzeit­

lichen Wissenschaft und liefert Material, das dazu dienen kann, Verständnis für die gesellschaftlichen Bedingungen von Alternativen zu wecken. Dies kann wiederum dazu beitragen, auch die gegenwärtigen Entwicklungen un­ ter entsprechenden Gesichtspunkten zu prüfen. Von dem ursprünglich vorgenommenen Programm konnten insgesamt nur einige, allerdings wesentliche und in sich abgeschlossene Teile behandelt werden. Zum Verständnis vergangener Zeiten ist es besonders wichtig, die Vertre­ ter der jeweiligen Zeit als ihre eigenen Anwälte zu Wort kommen zu lassen. Bilddokumente ergänzen diese Methode. Alle Texte und Bilder sind durch ausführliche Kommentare in den Zusammenhang des Themas gestellt. Ganz besonderen Dank für die Betreuung dieser Arbeit möchte die Ar­ beitsgruppe Herrn Friedrich Klemm aussprechen, ohne dessen sachkundi­ gen Rat die richtige Auswahl der Texte und Bilder kaum möglich gewesen wäre.

Anmerkungen 1 S. z. B. Tagung der Ev. Akademie Loccum vom 3.-5. 10. 1980 «Versuche zu einer «Kritischen Naturwissenschaft»». 2 Galileis Arbeiten sind oft und gründlich analysiert worden. Besonders umfassend

hat sich in den letzten Jahren Stillman Drake mit Galilei befaßt und eine große Zahl von Arbeiten über ihn publiziert. Seine letzte ist eine Biographie: Galileo at work, Chicago 1978. 3 Es handelt sich um die «Discorsi...», die 1638 in Leiden erschienen sind. S. hierzu

besonders Fr. Klemm: La Nuova Scienza, in «Abhandlungen u. Berichte des Deut­ schen Museums» 1964, S. 9-22. 4 Sohn-Rethel, A.: Geistige und körperliche Arbeit. Frankfurt/M. 1973. 5 Zilsel, E.: Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, Frankfurt/M. 1976. 6 Dieses Prinzip hat eine lange Vorgeschichte, die jedoch ohne Zweifel im 18./19. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Ansätze finden sich schon bei Heron (1. Jh. n. Chr.), die dann in der Neuzeit von M. C. de la Chambre (1594-1675) und P. de Fermat (1608-1665) - ebenfalls auf die Optik bezogen - aufgegriffen wurden. G. W. Leibniz (1646-1716) spricht schon allgemeiner als seine Vorgänger von dem Prinzip des kleinsten Aufwandes und der kleinsten Wirkung. Mathematisch be­ trachtet handelt es sich um Extremalprinzipien (L. Euler). Die Auffassung des Prin­ zips der kleinsten Wirkung als ökonomisches Sparprinzip sprach zuerst P. L. M. de Maupertius (1698-1759) aus. S. hierzu besonders Fr. Klemm: Die Geschichte der Emissionstheorie des Lichts.

Weimar 1932, S. 24ff.

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Teill Die Rolle der Erfahrung in der Entstehung der Naturwissenschaf­ ten im 16. und 17. Jahrhundert: Experiment und Theorie

Michael Heidelberger

1. Die Legende vom Erfahrungsprinzip

Im 16. und 17. Jahrhundert haben sich die Naturwissenschaften entscheidend gewandelt. Unsere Kultur hat mit dieser Wandlung eine Richtung einge­ schlagen, der sie auch heute noch folgt. Das naturwissenschaftliche Denken hat seitdem ungeahnte Ausmaße angenommen. Welche Bedingungen sind es, die diesen Wandel ermöglicht haben? Als Hauptgrund wird immer wieder die Entdeckung und konsequente An­ wendung des Erfahrungsprinzips genannt: Man meint, daß erst, als man in der Renaissance daranging, die Natur zu beobachten und Experimente durchzuführen, echte Naturwissenschaft entstehen konnte. Das Erfahrungs­ prinzip habe sich nach dieser Auffassung erst in schwierigem Kampf durch­ setzen müssen gegen die aristotelische und scholastische Philosophie, die an Spekulation, Dogma und Metaphysik festhielten und nichts von der Erfah­ rung wissen wollten. Schaut man sich jedoch die Quellen der in Frage stehenden Epochen näher an, so stellt man fest, daß diese Erklärung eine Legende ist. Sie ist in zweier­ lei Hinsicht unrichtig: Es zeigt sich einerseits, daß auch Aristoteles und die Scholastiker mit Nachdruck vom Naturforscher den Bezug zur Erfahrung fordern und daß auch schon im Mittelalter experimentiert wurde. Und auf der anderen Seite wird klar, daß auch die neue Naturwissenschaft wesentlich von metaphysischen, sogar magischen Denkweisen und Überzeugungen her ihren Ausgang nahm und auch späterhin durch sie beeinflußt war. Einige Texte aus der Zeit sollen dies im folgenden plausibel machen. Es soll gezeigt werden, daß nicht erst in der Renaissance die Leistung von Erfahrung für die Wissenschaften entdeckt worden ist, vielmehr daß sich die Auf­ fassungen darüber, was Erfahrung, was Beobachtung und Experiment sind, mit der beginnenden Neuzeit geändert haben1. Erfahrung ist nicht eindeutig,

sondern hat im Laufe der Geschichte verschiedene Formen, Qualitäten und Bewertungen. angenömrhehTWährend für den aristotelisch-scholastischen Erfahrungbegriff die alltäglicheSinn^serfahruog bestimmend ist, wird sie in defftenaissance zu einem Hindernis, das es zu überwinden galt. Der Prozeß

dieser Überwindung, oder besser: dieser theoretischen Umformung, ent­ steht nicht durch Abkehr von metaphysischen Vorstellungen überhaupt, son­ dern wird erst durch spezielle metaphysische Annahmen ermöglicht.

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2. Die Erfahrung in der aristotelischen und scholastischen Philosophie

In den Schriften des Aristoteles (384-322 v. Chr.) finden sich zahlreiche Hin­ weise, die seine angebliche Erfahrungsfeindlichkeit widerlegen. So schreibt er zum Beispiel in «De caelo» (Über den Himmel), es sei nicht ratsam, «den

Beobachtungen ... Gewalt anzutun und zu versuchen, sie den eigenen Theo­ rien und Meinungen anzupassen ... und zur Bestätigung nach der Theorie

statt nach den Tatsachen zu sehen».Ia Jede Erkenntnis hängt nach Aristoteles letztlich vom Gebrauch unserer Sinne ab. Viele gleiche Sinneswahrnehmun-

1: Aristoteles(384-322 v. Chr.). Die Ideen des vielseitigen griechischen Philosophen beherrschten das abendlän­ dische Denken fast zweitau send Jahre lang. In seinem naturwissenschaftlich-phi­ losophischen System faßte er alles Wissen seiner Zeit zusammen. Auch auf die Naturwissenschaft der Ara­ ber hatte Aristoteles gro­ ßen Einfluß. Fürdie Natur­ wissenschaft besonders wichtig sind die Schriften ^Physik», «Überden Him­ mel», «Mechanische Pro­ bleme». «Erste und zweite Analytik».

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gen (z. B. «Dieser Stein, den ich jetzt loslasse, fallt nach unten zur Erde. Ebenso jener Stein usw.») fuhren zu einer «Erinnerung» («Wenn immer ich Steine losgelassen habe, so fielen sie nach unten zur Erde»). Die Erinnerung schließlich fuhrt zur Erfahrung («Steine fallen senkrecht nach unten»). Die Erfahrung selbst istdann der notwendige Ausgangspunkt fUr die Abstraktion der allgemeinen Aspekte, d. h. des Wesens der sinnlich wahrgenommenen Erscheinungen («Das Wesen der Dinge, die aus dem Element Erde sind, ist einmal die ihnen natürliche Bewegungsart, die immer geradlinig ist und au­ ßerdem ihr natürlicher Ort, der Mittelpunkt der Erde»). Erst diese abstra­ hierten Begriffe führen, neben anderen Methoden, zum Wissen über die Na­ tur, d. h. zur Kenntnis der natürlichen Ursachen ( wiO (ufaamtn futra, Uní nimm ii ■ugtnfcbtin.BaffVu MtUtidM »tpirt, frio»c»tH bat Befldll nube entra |tn lefftt. êdwu, ma» but ®onnrn,iiAt fur filtdtn an fteb tra»t, 3n friura SrbritcnrfJtunb, aud) mOttfdànffra tage. {Run »tb'< unb flaubr nur, baS bn fidïnidît vergebt, Cer ba in Kidjtisfcit ratt friura ©innen (lebt. ■n fclcbtn fjlrdrn nun fanfl bu »ar IridtttiA feúra, Cie Sonnt mufft lüft um tbrtn tiroir fúbrra, QBit ¡ober anbrrtr am tjimmrl um ffd) btfft : {Rur baß rin UntrrfAttb batin fuîat ft A legt, (Daß fit non »riffrrr Blut unb grutr iß ranún», ■I« fiA im Erbin « Xrtiff unb in iJlaurtrn finbtt.

XI. (Sonett. aff bie (Sonnen, Jitcffn anbelangt, fo ifl mancherlep unb vielfältig hiervon gefpro» eben »erben. Jch meines Otte» habe au» bem ©raube,welcher in einer anbernSlnmerf ung erf la« tet »erben foll,niemahl«geglaubet,glaube e»aud> nod) nicht, ba§ i arrefluo recht gerebet, »ann et behauptet, bie (Sonne »äre ein »ahte» geuer» 5)leet, unb bte ftlecfen, »eiche man tunb um bie« jelbige fiehet, waren »ie ein (Schaum, ber auf ihrer Cbecgiache fchivimme. ®iefe SKevnung ifl nicht neu,mbeme nicht alleine (Baliläi, fonbern auch eben ber Johanne» Jjabriciu», von bem man glaubet, bafi er am erften bie (Sonnen, Jle« den ausfùnbig gemacht, folche gebeget. C» finb aber leplich vom Wolf, äenbrini, ¿bertucci, mit benfelben fo fleißige T3er|uche angeßellt roor» ben, bafc ihre ‘Dlcpnung mir viel »ahrfcheinlicher Vortommt. S'ie (Sonnen,giecfen »erben n« biefen greifen ‘Plannern für QBolfen unb Stu»' bünftungen angefehen , bie aus bem (Sonnen* Çorpcr hertommen, unb von ber (Sonne felbft fortgetrieben unb in ber .frohe in einher Siitfer* nung von berfelben gehalten »erb«. llnb hier betommt bie SBiepnung ihre çÿwfcheinlichfeit unb große ölaubivürbigfeit «»eiche ich in bie»

248

fern ©onett behaupte, baff bie Sonne ntmlidj »In in allem unferer €rbe unb allen ‘Planeten ähnlicher Cbrper feg, unb baff fie runb um ficf> herum ihre eigene tu ft unb ihre ©unftfugel ba< he, »ieman auffer anbern ©rünben au« biefem einigen von ben (Sonnen*giecfen obngejnxiffelt «rtennet. ®et oberroebnte frerrJobannZbap, tiflaöertucci fcr^t in feinem noch ungebrueften tmb von mir in feiner Original'-franbf^rift ge» lefenen föueh de Tellur!« ac Siderum Vita, vom ¿eben ber tfjrbe unb ber (Beflirne, »o er Von ber frlatur ber himmlifchen Cbrper hanbelt, eff fep et»a« fehr nxihrfchrinlicht», bah bie bemelb' ten gierten ein frouffen biefen unb fch»ar|en Siauche«, Slfche, unb anberer bergleichen Wate» ricn, »eiche von benen in ber Sonne befinblkhen vielen unb großen Jeuer« fpepenben bergen in bie .frbhe geivorfen »ürben, unb von melcpen er geglaubet hat, bah alle« ficht, unb bie 2Barme, bie man an berfeloen roahrmmmt, barvon her» rfihren fbnne. 3ch habe biefen ©»netten folche feine Dlemung einverleibet, roobev alle« ba«|eni» ge, »a« in ben folgenben Jlnmerfungen vorge» bucht »irb, au» benen ©ränben genommen »or» ben, mi| »eichen er fie weit lauftig ju bereeifen ge»

Der Kompetenzanspruch der Historiographie Ebenso wie die Dichtung wurde auch die Geschichtsschreibung von den Hu­ manisten aufgewertet und erhielt im Rahmen des Triviums (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) eigene Lehrveranstaltungen.74 Solange in den meisten naturwissenschaftlichen Disziplinen das systemati­ sche Experiment noch nicht die mehr oder weniger zufällige Beobachtung und ihre Überlieferung in der Geschichtsschreibung methodisch verdrängt hatte, bot und hatte Dichtung. dem ist es

sich die Historiographie als ein Hort von Faktensammlungen an ähnlich universalistische Ambitionen wie die Theologie und die Nach dem Motto des Aristoteles: «Was aber geschehen ist, von klar, daß es auch geschehen konnte; es wäre ja nicht geschehen.

129: Allegorische Darstellung der Historiographie. An einem Tisch der mit Lorbeer bekränzte Historiograph. Ein Bote, der ihm eine Depesche bringt, weist darauf hin. daß der Historiograph alle verfügbaren Informationen und Doku­ mente in sein Werk einarbeiten wird. Links steigt wie aus einem unterirdischen Gefängnis eine noch gefesselte nackte Frau empor. Neben ihr die Erklärung: «Das Wahre, das lange im dunkeln verborgen war. taucht auf.» Rechts eine andere nackte Frauengestalt, die, wieder Text unter ihr besagt. «die Liebe zur einfachen [unverfälschten. ungeschminkten] Wahrheit» verkörpern soll. Über ihr ein weiterer schriftlicher Hinweis, der «die Zügelung der Leiden­ schaften», das heißt eine unparteiische Haltung des Historiographen empfiehlt. Das hier dargestellte Ideal der Geschichtsschreibung als einer objektiven Wiedergabe der Ereignisse geriet in der Praxis häufig in Konflikt mit dem seit dem Humanismus wieder verstärkt beton­ ten Anspruch der Historiographie, den Leser durch die Darstellung vorbildlicher bezie­ hungsweise abschreckender Beispiele zu sittlich richtigem Verhalten zu motivieren. (Kup­ ferstich von Matthäus Merian, um 1650)

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wenn es unmöglich gewesen wäre»71, erhob sie den Anspruch, sichere Kennt­ nisse auch Ober naturwissenschaftliche Vorgänge zu vermitteln. Ihre Be­ hauptung, besser als andere Disziplinen «alle Künste und Wissenschaften» zu lehren, begründete sie mit dem Hinweis auf die von ihr gelieferten prakti­ schen Beispiele, ohne die jedes theoretische Wissen fruchtlos sei (s. Quelle 14 und 15). TYotz ihres Kompetenzanspruches in naturwissenschaftlichen Fragen sah sich die Geschichtsschreibung allerdings keineswegs auf die ausschließliche Wiedergabe positiver Daten verpflichtet. Diese geriet vielmehr häufig in Konflikt mit dem Selbstverständnis, das die Historiographie seit der Antike und vor allem unter dem Einfluß des Humanismus gewonnen hatte: Im Gegensatz zur mittelalterlichen Annalenliteratur, die in rhetorisch be­ scheidener Form die mehr oder weniger spektakulären Begebenheiten eines Gemeinwesens aufzeichnete, sahen die Humanisten in der antiken Ge­ schichtsschreibung ihre grundsätzliche Forderung nach einer pädagogischen Funktion der Bildung beispielhaft verwirklicht. Hier fanden sie nicht nur die Lebensweisheit der Antike wieder, sondern zugleich ein Vorbild für ihren eigenen Patriotismus und für die Erziehung des zeitgenössischen Individu­ ums zum Staatsbürger. Ihr Interesse für die eigene nationale Vergangenheit konzentrierte sich, vor allem bei den «Florentiner Bürgerhumanisten» der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, die den Florentinischen Stadtstaat als Erben der römischen Republik verstanden, auf die Geschichte Roms. Der Niedergang der römischen Republik, den man auf die Zersetzung der staats­ erhaltenden «virtutes» (TUgenden) seiner Bürger zurückführte, sollte ein warnendes Beispiel für Florenz bieten.76 Da man die Bürgertugenden als das Fundament des Staates betrachtete, mußte die pädagogisch-ethische Funktion der Geschichtsschreibung also vor allem darin bestehen, diese zu lehren, und zwar unter Einsatz aller erforderli­ chen rhetorischen Mittel.77 So empfahl man z. B. die exemplarische Darstel­

lung vorbildlicher bzw. abschreckender Taten. Zugleich sollte der Historio­ graph durch die Beschreibung möglichst außergewöhnlicher, erstaunlicher, unerhörter Begebenheiten die Ver- und Bewunderung des Lesers erregen (Prinzip der «admiratio»). Die humanistische Auffassung von den Zielen der Geschichtsschreibung samt den entsprechenden «Stilpinzipien» wurde auch von den Vertretern der sich konsolidierenden absoluten Monarchien in Europa in Ehren gehalten. Denn: Was lag näher, als die «vorbildlichen» Handlungen dem Protagonisten des jeweiligen Werkes (also dem Auftraggeber des Historiographen bzw. einem seiner Vorfahren) zuzuschreiben, die «abschreckenden» seinen Geg­ nern? Ebenso ließ sich auch das Prinzip der «admiratio» elegant und mühelos mit den Interessen des jeweiligen Auftraggebers in Einklang bringen, dann z. B., wenn dessen Heldentaten in der historischen Darstellung die Grenzen des Wunderbaren erreichten, oder aber, wenn man von himmlischen Zei­ 250

chen und Wundem berichten konnte, die die gottgewollte Rolle des Herr­ schers und die Auserwähltheit seines Geschlechtes augenfällig verdeutlich­ ten. Berichtete doch schon die Bibel, daß Gott von Zeit zu Zeit (natürlich nur in Ausnahmefällen und für besondere Lieblinge) astronomische Wunder wirkte (wenn es etwa darum ging, bei entscheidenden Ereignissen den Thg zu verlängern, wie bei Josuas Schlacht gegen die Amoriterkönige). Verständ­ licherweise waren solche Gunstbezeigungen des Himmels (bzw. Trauerbe­ kundungen beim Tode Prominenter) bei den Herrschern der Zeit und ihren Historiographen besonders beliebt (s. Quelle 16 und 17). Die Versuche ver­ einzelter Historiker, naturwissenschaftliche Kriterien und die Methoden der kritischen Quellenforschung auf solche Wunderdarstellungen anzuwenden, stießen bei den politisch Verantwortlichen auf entschiedene Ablehnung.78 Den Naturwissenschaftlern und ihren Anhängern erschien eine strikte Trennung der verschiedenen Disziplinen voneinander als der wirksamste Ausweg aus dieser verwirrenden Situation.

Ch. Sorete Forderung nach einer Abgrenzung der Wissenschaften voneinander (Quelle 14) Der Enzyklopädist, Historiograph und Literat Charles Sorel (1602-1674), dessen Pension als «Premier Historiographe de France» (Erster Historio­ graph Frankreichs) 1663 von Colbert gestrichen wurde, berichtet, daß zu seiner Zeit die Historiographie ähnlich universalistische Ansprüche erhob wie die Theologie und die Dichtung. Er selbst stellt dieser Auffassung Be­ denken entgegen und plädiert für eine klare Abgrenzung der Disziplinen voneinander. «Die Anhänger der Geschichtsschreibung begnügen sich nicht damit, sie den wichtig­

sten Disziplinen gleichzustellen, sondern sie erheben sie über alle anderen Fächer. Sie ist es ihrer Meinung nach, die uns im Glauben und der Religion festigt, die uns die Kenntnis der richtigen Verhaltensregeln und zugleich der Wunder Gottes und der Na­ tur vermittelt. Sie lehre uns, besser als irgendwelche anderen Beschreibungen, alle Künste und Wissenschaften. Viele sind sogar der Ansicht, daB die Lehren der Natur­ philosophie und der Ethik ohne die Beispiele der Geschichte völlig wirkungslos wären, da die Äußerungen des Geistes fruchtlos seien, solange sie nicht durch die Praxis ver­

anschaulicht würden. Und schließlich sei keine Begründung so sicher wie der Satz: «Was geschehen ist, das ist geschehen.)... Auf die Behauptung, daß ein einfacher historischer Bericht uns über die Eigenschaf­ ten der Natur belehren könne, möchte ich antworten, daß es sich dabei höchstens um solche Eigenschaften handeln kann, die sehr offensichtlich und unbestritten sind. Die Auseinandersetzungen über die Ursachen und Wirkungen hingegen finden in anderen und ausführlicheren Abhandlungen als den gewöhnlichen Berichten statt, und sie ver­ dienen einen anderen Namen als den der Geschichte, Wenn man nämlich alle Erfah-

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130: Bildnis Charles Sorels (1602-74). Der Literat und Enzyklo­ pädist Charles Sorel war zu­ gleich «Premier Historio­ graphe de France» (Erster I listoriograph Frank­ reichs). Er hatte dieses Amt von einem Onkel geerbt und (ührte es zunächst nicht zur Zufriedenheit seiner Auftraggeber aus. Einen 1628 veröffentlichten « Advertissement sur l’Histoire de la Monarchie Française» ( Vorwort zur Geschichte der französischen Mon­ archie) mußte er auf Richelieus Wunsch ändern, weil er die Methode der kriti­ schen Quellenforschung auf die Legenden überden Ur­ sprung des französischen Königshauses angewandt hatte. - In der Auseinan­ dersetzung zwischen Histo­ riographie und Naturwis­ senschaften stellte ersieh auf die Seite der letzteren. indem er den Kompetenz­ anspruch der Historiogra­ phie in naturwissenschaftlichen Fragen zurückwies und sich für eine Abgrenzung der Diszi­ plinen voneinander aussprach. (Kupferstich. 1641)

rungen und Versuche darstellt, die in den Künsten gemacht werden, so sehen diese Lehren anders aus als in einer einfachen Erzählung, und wenn man darauf besteht, so etwas eine zu nennen, so heißt das, daß man die Dinge nicht genügend voneinander unterscheidet... Selbst wenn es möglich wäre, verschiedene Disziplinen miteinander zu vermischen, sollte man sich doch davor hüten. Wenn man nicht jeder Wissenschaft und jeder Kunst ihren abgegrenzten Bereich beläßt, so könnte man leicht alles durcheinanderbringen.»”

Galileis Definition der Aufgaben von Geschichtsschreibung und Naturwissenschaft (Quelle 15)

Als Beleg für den Kompetenzanspruch der Historiographie in naturwissen­ schaftlichen Fragen sei hier noch einmal auf die Auseinandersetzung zwi­ schen dem Jesuitenpater Orazio Grassi und Galilei in der Kometenfrage hin­ gewiesen (Näheres zu dieser Auseinandersetzung s. S. 237f). Für seine Be­ hauptung, daß feste Gegenstände sich durch Reibung mit der Luft erhitzen 252

und sogar schmelzen können, führt Grassi in seiner «Libra astronómica ac Philosophien» (Astronomische und philosophische Waage) auch den byzanti­ nischen Lexikographen Suidas (10. Jh.) und den zeitgenössischen Historio­ graphen Omero Tortora, der 1619 eine «Historia di Francia» (Geschichte Frankreichs) veröffentlichte, als Autoritäten an: «Damit jedoch das Zeugnis der Dichter oder die Dichter selbst nicht in Frage gestellt

werden, obwohl wir doch wissen, daB die Dichter zumindest die allgemeine Meinung wiedergeben, will ich zu anderen bedeutenden und glaubwürdigen Autoritäten über­ gehen. So schreibt Suidas in seinem Geschichtslexikon unter dem Stichwort «Schleu­ derns «Die Babylonier, denen ja die Lebensart wilder Jägervölker nicht unbekannt ist und die in Techniken geübt sind, wie sie die Wüste verlangt, schwenken in Schleudern die Eier im Kreis und bringen mit diesem Schwung das rohe Ei zum Kochen.»... In seiner «Geschichte Frankreichs» berichtet der sehr gewissenhafte zeitgenössische Autor Omero Tortora von einem Angriff auf eine Stadtmauer, bei dem die gewaltige Macht der Geschütze völlig wirkungslos blieb, weil man den Kugeln, die aus Eisen zu

leicht waren, Blei hinzugefügt und sie so vergrößert hatte. Als sie gegen die Mauer abgeschossen wurden, so schreibt er, zerschmolz das Blei in der Luft, und nur der innere Eisentei) erreichte - gleichsam als Kem, nachdem die Schale abgeworfen war die Mauer.

In seiner Antwort auf Grassis Argumente bemüht sich Galilei im «Saggiatore» (Goldwäger) nicht nur, die «Erfahrung» gegen jede Art von «Autoritä­ ten» geltend zu machen, sondern er versucht auch, vor allem in der Ausein­ andersetzung mit Tortora, die Kompetenzbereiche von Historiographie und «Philosophie» (also Naturwissenschaft) gegeneinander abzugrenzen. «Gehen wir nun zu den Zeugnissen der Historiographen über. Ich kann mich nicht genug wundem, daB Herr Grassi darauf besteht, mir etwas durch Zeugenaussagen zu beweisen, was ich jederzeit durch eigene Anschauung nachprüfen kann. Mit Zeugen­ aussagen kann man sich in zweifelhaften, vergangenen und vergänglichen Dingen ab­ geben, nicht aber in den wirklichen und gegenwärtigen. So muß der Richter auf Grund von Zeugenaussagen herausfinden, ob Peter Hans gestern nacht verletzt hat, nicht aber, ob Hans verletzt wurde, was er in jedem Fall sehen und bestätigen kann. Darüber hinaus meine ich, daB auch bei den Schlüssen, zu denen man nur durch Überlegungen

gelangen kann, das Zeugnis vieler nicht viel mehr gilt als das Zeugnis weniger. Denn ich bin sicher, daB es weit weniger Leute gibt, die in den schwierigen Dingen gut argu­ mentieren, als solche, die schlecht argumentieren. Wäre das Erörtern eines schwieri­ gen Problems dem Lastentragen vergleichbar, wobei viele Pferde mehr Getreidesäcke tragen als ein einziges, so würde ich zustimmen, daB viele Erörterungen mehr ausrich­ ten als eine einzige. Aber das Argumentieren (discorrere) ist wie das Laufen (correre)

und nicht wie das Tragen, und ein einziger Berberhengst läuft schneller als hundert friesische Pferde. So scheint es mir, daB Herr Grassi mit der groBen Zahl der von ihm angeführten Autoren seine Behauptung nicht stützt, sondern vielmehr der Sache des Herrn Mario und meiner eigenen dient, indem er zeigt, daB wir besser argumentiert haben als viele angesehene Männer. Wenn Herr Grassi will, daB ich dem Suidas glau­ be, die Babylonier hätten ihre Eier gekocht, indem sie sie schnell in einer Schleuder schwenkten, so will ich es glauben. Allerdings versichere ich, daß der Grand für dieses

253

IS T O R I A DI FRANCIA DI HOME.RO

j.

XORTORA

DaPcfaro,

D I V I S A IN LUU l'ENTlDf'E. Nelhqudeficonrengonolecolciuuemite fotro Francäfco Secondo, Carlo Nono, EnricoTerxo, k Enrico Quarto. ,

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dedic'Ata

ÄH.Ä.SAWTTTA' DI N SIGNORE

Papa Paolo Quinto. PARTE

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131: Titelblatt aus: Omero Tortora, Historia di Fran­ cia, Venedig 1619. Diese Geschichte Italiens, die den Zeitraum zwischen 1559 und 1610behandelt, erschien kurz vor Grassis «Libra astronómica...» (Astronomische ... Waage) und wurde von diesem als Beleg für seine Interpreta­ tion des Kometenphäno­ mens gegen Galilei ins Feld geführt. Galilei wandte sich entschieden gegen die Ver­ bindlichkeit einer solchen «Autorität»: «Denndie Aufgabe des Historikers ist die reine Beschreibungder Ereignisse, deren Begrün­ dung dem Philosophen [das heißt für Galilei: dem Na­ turwissenschaftler] zukommt.»

Geschehen ein ganz anderer ist als der angegebene. Um den wahren Grund heraus­ zufinden, stelle ich folgende Überlegung an: Wenn es uns nicht gelingt, eine Wirkung zu erzielen, die früher einmal möglich war, so folgt daraus notwendig, daß uns die Bedingung für das Eintreten jener Wirkung fehlt, und wenn uns nur eine einzige Be­ dingung fehlt, so muß diese die wahre Ursache sein. Da uns nun weder Eier noch Schleudern noch kräftige Männer fehlen, die diese schwenken, da andererseits die Eier nicht auf diese Weise zum Kochen gebracht werden können, sondern sich viel­ mehr, wenn sie heiß wären, schnellstens abkühlen würden - da uns also nichts ande­ res fehlt als die Eigenschaft, Babylonier zu sein, so muß diese letztere und nicht die Reibung mit der Luft die wahre Ursache für das Hartwerden der Eier sein. Das ist es, was ich beweisen wollte. Ist es möglich, daß Herr Grassi, wenn er in der Postkutsche fuhr, nie bemerkt hat, wie ihm diese ständige Bewegung das Gesicht kühlte? Und wenn er es bemerkt hat, will er dann den vor zweitausend Jahren in Babylonien ge­ schehenen Dingen mehr Glauben schenken als den gegenwärtigen und von ihm selbst erfahrenen? ... 254

Grassi fährt in dem von ihm begonnenen Stil fort, indem er durch die Berichte ande­ rer die jederzeit erfahrbare Wirklichkeit beweisen will; und ebenso wie er vorzügliche Autoritäten für die antiken Bogenschützen und Schleuderer anführt, so hat er auch,

um die Verflüssigung der Kugeln unserer modernen Feuergewehre und Geschütze zu beweisen, einen zeitgenössischen Historiographen entdeckt, der nicht weniger glaub­ würdig und respektheischend ist als irgendein antiker. Nun tut es weder der Glaubwür­ digkeit noch der Ehre des Historikers Abbruch, wenn er eine falsche Begründung für einen wahren Sachverhalt gibt. Denn die Aufgabe des Historikers ist die reine Be­ schreibung der Ereignisse, deren Begründung dem Philosophen zukommt. Und ob­ wohl ich dem Herrn Omero Tortora glaube, daß die mit einem Bleimantel überzoge­ nen Geschützkugeln einen schlechten Dienst bei der Zerstörung der feindlichen Mau­ er taten, so gestatte ich mir doch die Kühnheit, seine Begründung, die er der gängigen Philosophie entnimmt, zurückzuweisen. So wie dieser Historiograph bisher geglaubt

hat, was andere große Männer schrieben, deren Autorität allein ihm genügte, um allen ihren Worten Glauben zu schenken, so wird er hoffentlich, wenn er meine Gründe hört, bereit sein, seine Meinung zu ändern oder doch wenigstens die Wahrheit durch die Erfahrung herausfinden wollen. Ich glaube dem Herrn Tortora durchaus, daß die

mit Blei überzogenen Eisenkugeln in der Geschützaufstellung von Corbel keine große Wirkung taten und daß man ihren Eisenkern ohne die Bleihülle wiederfand. Und das ist alles, was zum Bereich des Historiographen gehört. Ich bezweifle jedoch den philo­ sophischen Teil, d. h. die Behauptung, daß die Eisenkugeln sich deshalb ohne Bleihül­ le wiedergefunden hätten, weil das Blei geschmolzen sei. Ich glaube vielmehr, daß durch die extreme Kraft, mit der die Kugel aus der Kanone auf die Mauer gefeuert wurde, die Bleihülle an jener Seite, die zwischen Mauer und Eisenkern der Kugel

zusammengepreßt wurde, zerquetscht wurde und zerriß. Dasselbe oder fast dasselbe passierte mit dem Blei auf der anderen Seite der Kugel, das sich über dem Eisen zusam­ menschob. Zerrissen und verformt fiel das gesamte Blei so in mehrere Stücke ausein­ ander, die, von Kalkschutt bedeckt und anderen THimmerteilen ähnlich, nur schwer wiederzufinden waren und vielleicht auch nicht mit jenem Eifer gesucht wurden, den die Neugierde erfordert, wenn man wissen möchte, ob das Blei sich aufgelöst hat oder zerfetzt wurde. So diente das Blei der Eisenkugel gleichsam als Schutz und Kissen, das den Stoß minderte, den sie gab und empfing. Dafür erhielt es einen ungerechten Lohn, indem es so sehr zerfetzt und zerstört wurde, daß nicht einmal sein Leichnam sich unter

den Toten fand. Und da ich höre, daß der Herr Omero sich wie Sie in Rom aufhält, so bitte ich Ihre Durchlaucht, ihm, sofern er Ihnen je begegnen sollte, das wenige, das ich zu diesem Thema geschrieben habe und sogleich noch schreiben werde, vorzulesen, denn ich würde mich glücklich schätzen, die Zustimmung eines in unserer Zeit zu Recht so hochgeehrten Mannes zu erringen.»*1

255

Wunderdarstellungen in der Historiographie

Italien (Quelle 16) Der Anspruch auf naturwissenschaftliche Belehrung und auf Mitspracherecht in naturwissenschaftlichen Streitfragen geriet häufig in Konflikt mit einem anderen Prinzip der Historiographie, nämlich dem der Erzeugung von «admiratio». Ein sicheres und beliebtes Mittel, «admiratio», d. h. Erstaunen und Bewunderung hervorzurufen, waren die zahlreichen Wunderdarstellun­ gen in der Historiographie der Renaissance. So setzt der florentinische Poli­ tiker und Humanist Francesco Guicciardini (1483-1540), der in einer Zeit lebte, in der die Freiheit der italienischen Staaten durch die Eroberungsfeld­ züge Frankreichs und Spaniens bedroht war, die Darstellunghimmlischer Zei­ chen und Wunder im Sinne seines Nationalgefühls ein. In seiner «Historia di

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256

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132: Titelblatt der ersten Ausgabe von Francesco Guicciardinis «Historia di Italia» (Geschichte Ita­ liens). Das Werk wurde 1537-40 verfaßt und 1561 postum in Horenz veröffentlicht. Es behandelt den Zeitraum zwischen 1492 und 1532 und ist die erste Geschichte Ge­ samtitaliens. In der Mitte das Wappen der Medici mit den Pillen, die auf die Be­ deutung des Namens (= «Ärzte») hinweisen.

Italia» (Geschichte Italiens, verfaßt 1537-1540, veröffentlicht postum 1561) läßt er dem Einzug der französischen Armee Karls VIII. in Italien (1494) die folgenden unheilverkündenden Zeichen vorangehen:

«Nicht nur die Vorbereitungen zu Wasser und zu Lande, sondern auch die Beistimmung der Himmel und der Menschen verkündeten die kommenden Heimsuchungen. Jene, die mit Hilfe der Wissenschaft oder durch göttliche Inspiration die Kenntnisse zukünftigen Geschehens besitzen, bestätigten wie aus einem Munde, daß sich große Veränderungen und die seltsamsten und schrecklichsten Vorgänge abzeichneten, wie sie sich schon seit mehreren Jahrhunderten in keinem Teil der Welt mehr zugetragen hätten. Nicht minder trug zum Entsetzen der Menschen die Kunde bei, in verschiede­ nen Teilen Italiens seien merkwürdige und dem normalen Lauf der Natur und der Himmel fremde Erscheinungen wahrgenommen worden: In Apulien habe man nachts drei Sonnen mitten am Himmel gesehen, die jedoch umwölkt und von schrecklichen Blitzen und Donnern begleitet gewesen seien. Im Gebiet von Arezzo sei mehrere Tage hintereinander ein unendliches Heer bewaffneter Männer auf riesigen Pferden und mit entsetzlichem Trompeten- und Trommelgedröhn durch die Luft geritten. Die Bilder

133: Einzug der Armee Karls VIII von Frankreich in Florenz 1494. Karl VIII. (1470-98. französischer König seit 1483) eröffnete durch seinen Eroberungsfeld­ zug gegen Neapel 1494 den Kampf um die Vorherrschaft in Italien zwischen Frankreich und Habsburg. Damit brach das System autonomer italienischer Staaten und der humanistische Traum eines Italien in der Nachfolge des Römischen Reiches zusammen. Bis zu seiner Eini­ gung und Unabhängigkeit im 19. Jahrhundert wurde Italien von ausländischen Mächten beherrscht. - Der florentinische Politiker und Humanist Francesco Guicciardini (14831540) unterstreicht in seiner «Historia di Italia» (vgl. Abb. 132) rückblickend die verheeren­ de Wirkung des Ereignisses, indem er ihm unheilverkündende Zeichen des Himmels voran­ gehen läßt. (Tafelbild (öl auf Holz| von Francesco Granacci, um 1527)

257

und heiligen Statuen hätten an vielen Orten ganz offenkundig Schweiß vergossen, Menschen und Tiere Monstren geboren, und viele andere widernatürliche Dinge seien in verschiedenen Gegenden passiert. Solche Nachrichten erfüllten das Volk, das schon vorher durch das Gerücht von der Macht der Franzosen verstört war, mit unglaubli­ chem Entsetzen.»"2

illHoi'.trahKtung K«vier forolo o« flinffitcn c: 3n ocr Jöclcjcru if wi BJfrrcnbcrg anno, tc.lil'i).

134: Bildnis Karls V. wäh­ rend des Schmalkaldischen im tliofut CM* Krieges. Karl V. (1500-1558) war seit 1516 spanischer König und wurde 1519 mit Hilfe der Fugger und Welser ge­ gen Franz I. von Frankreich (1515-47) zum deutschen Kaiser gewählt. Durch sei­ ne Versuche, ein katholi­ sches Universalreich unter der Führung eines starken Kaisers zu errichten, mach­ te er sich die europäischen Nationalstaaten (vor allem Frankreich) und die deut­ schen (besonders die prote­ stantischen) Reichsfürsten zu Gegnern, aber auch den Papst (Kriege gegen Frank­ reich 1521-26.1526-29. 1536.1542-44.1552-56; «Schmalkaldischer» Krieg gegen die protestantischen Reichsfürsten 1646-47; Be­ setzung des Kirchenstaates und Plünderung Roms 1527). Karl V. konnte we­ der das Erstarken der Na­ tionalstaaten noch die kon­ fessionelle Spaltung verhin­ dern. 1556dankte erab. Das Bildnis zeigt den Kaiser vor einer Nische; in den Zwickeln die gekrönten Säulen des Herakles, die er als erster zum Bestandteil des spani­ schen Wappens machte, und die Devise «PLUS OULTRE» (darüber hinaus!), eine Anspie­ lung auf die Entdeckung der «Neuen Welt» durch Cristoforo Colombo im AuftragSpaniens. Die gekreuzten Stecken neben den Säulen entstammen dem burgundischen Wappen (Karls Vater war Philipp der Schöne von Burgund) und wurden zum Emblem des habsburgischen Kaiserreiches. (Holzschnitt des Monogrammisten M R, 1547)

258

Spanien (Quelle 17) Während Guicciardini die Darstellung himmlischer Zeichen und Wunder im Sinne seines Nationalgefühls einsetzte (Der Himmel bekundet seine Teilnah­ me am unglücklichen Schicksal Italiens, vgl. Quelle 16), verwendet der spa­ nische Hofhistoriograph Prudencio de Sandoval (vor 1560-1621) in einer 1604-1606 erschienenen (Neuauflagen 1616 und 1634) Lebensbeschreibung Kaiser Karls V. (1500-1558, war als Karl I. zugleich spanischer König) dieses «Stilmittel» ungeniert im absolutistischen Interesse seines Auftraggebers (Philipp III., 1598-1621, Enkel Karls V.). Um das himmlische Wohlgefallen an Karls (und somit Philipps) gottgewollter Regierung und an seinem Kampf gegen den Protestantismus zu bekräftigen, schreckt Sandoval auch vor astro­ nomischen Wundern nicht zurück.

135: Allegorie der Geschichte. In der Mitte der Abb. die Geschichte, eine geflügelte Frau, die mit einer Feder in einem offenen Buch schreibt. Ihr linker Fuß steht auf einem Steinquader, denn die Geschichte muß immer auf festem Grund stehen, sich auf Fakten und die Wahrheit stützen. Sie schaut sich um, während sie schreibt, denn sie ist die Erinnerung vergangener Ereignisse. Rechts neben ihr ein bärtiger, geflügelter Mann. Personifikation der Zeit, mit Sichel und Sanduhr. Links und rechts ein Erd- und ein Himmelsglobus, weitere Bücher, Meßinstrumente, ein Tinten­ faß usw. Im Hintergrund Fahnen und Speere. Lorbeer- und Palmenzweige als Anspielungen auf Krieg, Ruhm. Sieg (militärische und politische Auseinandersetzungen zwischen den Staaten galten als das wichtigste Thema der Geschichtsschreibung). - Diese allegorische Darstellung der Geschichte entspricht im wesentlichen der Ikonologie des 16. Jahrhunderts. Sie findet sich in einer Ausgabe der Werke des skeptischen Philosophen François de La Mothe Le Vayer, der sich gegen die Abweichungen von diesem Ideal in der Historiographie seiner Zeit, vor allem gegen die Darstellung übernatürlicher Zeichen, wendet. (Kupferstich, 1661)

259

Auf die naturwissenschaftlichen Implikationen eines solchen Umgangs mit den «Dingen des Himmels» verweist der französische skeptische Philosoph François de la Mothe Le Vayer (1588-1672), der in einem «Discours de (’Hi­ stoire» (Vortrag über die Geschichte, 1638) das Werk Sandovals einer ironi­ schen Kritik unterzieht: «Ich möchte ein paar Worte zu Sandovals Behauptung sagen, daß eine Sonnenfinster­ nis und ein Komet den Tod der Kaiserin angekündigt hatten. Nicht, daß ich nicht genügend große Autoren zu nennen wüßte, die Ähnliche Beobachtungen gemacht ha­ ben. Ich möchte hier nur grundsätzlich jedem Historiographen den Rat geben, mit den

Dingen des Himmels vorsichtig umzugehen. Sie haben nämlich einen sehr geregelten Lauf, und so wie unsere Astrologen täglich künftige Sonnen- und Mondfinsternisse Vorhersagen, so haben nach Diodorus von Sizilien" im Altertum die Ägypter und Chaldäer die Kometen vorausgesagt. Dies sei hier ohne nähere Ausführungen erwähnt ... Immerhin ist Sandoval wegen der Kometengeschichte noch weniger zu tadeln als für seine Bemerkungen über die Sonne am Tag der Schlacht, in der Karl V. den Kurfür­ sten von Sachsen gefangennahm." Denn er versichert nicht nur, daß die Sonne an

jenem Tag in Frankreich und Piemont wie auch in Deutschland blutrot erschienen sei, sondern daß sie auch höher gestanden habe, als es die Stunde, zu der die Schlacht stattfand, erlaubt hätte; so daß wir es hier zwar nicht mit einer Rückläufigkeit der Sonne zu tun haben, wie Gott sie zugunsten des Königs Hesekiel zuließ, wohl aber mit einem Stillstand ihres Laufes wie bei Josua, als er die fünf Amoriterkönige besiegte; nur, daß dieser Stillstand bei Sandoval weniger lange dauerte, und mit dem Unter­ schied zwischen dem Text der Bibel und dem des Sandoval, der sich schflndlicherweise zu den devotesten Schmeicheleien gegenüber den Höflingen Karls V. hat hinreißen

lassen. Um nun das Ende dieses Kaisers ebenso wunderbar erscheinen zu lassen wie sein

Leben, läßt Sandoval einen großen Vogel aus dem Osten herbeifliegen, den man einige Thge nach dem Leichenbegängnis auf der Kapelle des Klosters von San Yuste gesehen habe*9; was zweifellos ein (d. h. im Französischen: ein Ammenmär­

chen) ist, denn um einen solchen Vogel muß es sich der angegebenen Größe und dem Gefieder zufolge gehandelt haben. Immerhin hat diese Erscheinung noch mehr Reali­ tätsbezug als eine andere, die laut Sandoval einem Franziskanermönche in Westindien widerfuhr. Dieser sah, wie die Teufel versuchten, Anklage gegen Karl V. zu erheben. Dabei wurde der Kaiser auf Grund seiner guten Vorsätze freigesprochen und anschlie­ ßend von Gott bei der Hand genommen und auf seinen Platz im Paradies geführt. »“

4. Das Bedürfnis nach Spezialisierung und die Gründung staatlich geförderter Akademien im Zeitalter des Absolutismus

Lange bevor die Universität durch Studienreformen und die Einrichtung neuer Lehrstühle dem Bedürfnis der Naturwissenschaften nach Spezialisie­ rung Rechnung trug, hatten sich die Naturwissenschaftler praktisch dem Au­ toritätsanspruch der Theologie und der Disziplinen des Triviums entzogen, indem sie ihrer Forschungstätigkeit außerhalb der Universität nachgingen.87 Dabei wurden sie auch von jenen gesellschaftlichen Kräften unterstützt, die an einer wirtschaftlichen Nutzung des Wissens über die Natur interessiert waren und auf die Verwendbarkeit einer «mechanisch» ausgerichteten Na­ turwissenschaft für diesen Zweck hofften. Staatliche Förderung fand die Ausgliederung der naturwissenschaftlichen Forschung aus dem Wissenschaftssystem der Universität im Zeitalter des Absolutismus und Merkantilismus, als der Staat ein unmittelbares Interesse an einer praxisorientierten Naturwissenschaft bekundete. Am deutlichsten zeigt sich dies im Frankreich Ludwigs XIV. (1638-1715), dessen Finanzmini­ ster Colbert (1619-83) nationale Manufakturen errichten ließ. Der König, der sich eine Zeitlang mit dem Plan trug, eine von der Sorbonne ausgehende Universitätsreform in seinem Lande durchzuführen, die den Einfluß des Papstes schwächen und eine «Säkularisierung» der Bildung bewirken soll­ te,88 zog es schließlich vor, die direkte Auseinandersetzung mit den Jesuiten

zu umgehen, und gründete 1666 eine eigene wissenschaftliche Institution, die Académie des Sciences (Akademie der Wissenschaften)89. Diese stellte sich auf Wunsch des Königs die Aufgabe, ihre Arbeiten auf die zentralen techni­ schen Probleme der Zeit (Pumptechnik und Hydraulik, Schießtechnik und Schiffahrt, Verbesserungen von Handwerksgeräten und Maschinen) zu kon­ zentrieren.90 Die Forschungen wurden vom König finanziert, die Mitglieder vom Staat benannt und besoldet. Ein auf technologische und ökonomische gesellschaftliche Bedürfnisse be­ zogenes naturwissenschaftliches Programm hatte auch die 1662 gegründete Royal Society of London for the Improvement of Natural Knowledge (Kö­ nigliche Gesellschaft Londons zur Förderung des Wissens über die Natur).91 Allerdings war in England, dessen Reichtum weitgehend in den Händen des Landadels lag und dessen König zugleich das Oberhaupt der (anglikani-

261

136: Colbert stellt dem König die Mitglieder der Académie des Sciences vor. Am 22. Dezember 1666 institutionalisierte Colbert die informellen Treffen einer schon be­ stehenden Gruppe von Wissenschaftlern. Erstellte ihnen einige Räumlichkeiten zur Verfü­ gung, die zur Königlichen Bibliothek in der Rue Vivienne gehörten. Unter den zunächst einundzwanzig Mitgliedern der somit gegründeten Académie des Sciences waren der Astro­ nom Adrien Auzout (1622-91), der Mathematiker und Physiker Edme Mariotte (1620-84), der Architekt Claude Perrault (1613-88), der Mathematiker Gilles Personne de Roberval (1602-75) und, als assoziiertes ausländisches Mitglied, der niederländische Mathematiker und Physiker Christiaan Huygens (1629-95). Das Bild zeigt die Vorstellungszeremonie: In der Mitte thront Ludwig XIV., links hinter ihm steht Colbert, der dem König die Mitglieder der Akademie präsentiert. Die Tierskelette und wissenschaftlichen Instrumente weisen auf die Forschungsbereiche der Akademiker hin. Im Hintergrund sieht man das - von Claude Perrault entworfene - Pariser Observatorium. (Kupferstich von L. G. Thibault, 1669, nach einem Gemälde von Ch. Le Brun)

sehen) Kirche war, die Initiative und Beteiligung des Staates bei der Grün­ dung der neuen naturwissenschaftlichen Institution geringer als in Frank­ reich. Karlll. (1630-85) gewährte der Royal Society zwar seine Schirmherr­ schaft, jedoch keinerlei finanzielle Unterstützung. Trotzdem entwickelte sich auch in England die neue Institution zum eigentlichen Forum der Natur­ wissenschaften. Zwar waren die englischen Universitäten weniger konserva­ tiv als z. B. die Sorbonne92, zwar hatten die Wissenschaftler hier nicht die

Verfolgung durch die Jesuiten zu befürchten und konnten im Prinzip ihre Lehren ungestraft vortragen. Die mangelnde Relevanz der Universität für die Auseinandersetzung mit neuen naturwissenschaftlichen Thesen sei je­ doch am Beispiel Newtons verdeutlicht: Newtons Lehre blieb ohne jede Re­ sonanz, solange er sie nur an der Universität von Cambridge verkündete. 262

Erst durch seinen Kontakt zur Royal Society wurde die Voraussetzung ge­ schaffen , die neuen Thesen öffentlich zu diskutieren und sie - dank der publi­ zistischen Rührigkeit der Royal Society - international zu verbreiten.93

Mit Ausnahme von Halle und Altdorf war auch die Situation an den Uni­ versitäten der deutschen Territorialstaaten nicht wesentlich anders als in Frankreich und England.94 Das Fehlen einer starken Zentralgewalt verzö­ gerte hier jedoch die Entstehung einer staatlich geförderten naturwissen­ schaftlichen Akademie vom Einfluß und Ansehen der Académie des Scien­ ces und der Royal Society. Erst 1700 gründete Friedrich III. (1688-1713), Kurfürst von Brandenburg und ab 1701 König von Preußen, auf Anregung des Philosophen Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646-1716) die «Kurfürst­ lich-Brandenburgische Societät der Wissenschaften» in Berlin, aus der 1711 die Preußische Akademie der Wissenschaften hervorging.95

Es soll hier nicht untersucht werden, inwiefern die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Nutzung der an den Akademien geförderten mechanisch

137: Gründung und Ur­ sprung der Royal Society. In der Mitte des Bildes eine Büste Karls II., die von ei­ nem Engel mit einem Lor­ beerkranz gekrönt wird. Auf dem Sockel der Hin­ weis «Karl II.. Gründer und Schirmherr der Royal So­ ciety». Auf diese Inschrift deutet von links Lord Brouncker, der erste Präsi­ dent der Gesellschaft. Rechts Francis Bacon, den die Mitgliederder Royal Society als ihren geistigen Ahnherrn betrachteten und der hier als «artium instaurator», als Begründerder Künste (und Wissenschaf­ ten) bezeichnet wird (zu­ gleich Anspielung auf den Titelseiner 1620 erschiene­ nen «Instauratio magna»). Als Befürworterderexperi­ mentellen Methode deutet Bacon auf einige an der Wand hängende wissen­ schaftliche Instrumente. Über der Gruppe das Wap­ pen der Royal Society. (Der Galgen im Hintergrund ist eine respektlose Zutat aus späterer Zeit.) (Kupferstich. 1667)

263

138: WappenderKaiserlichLeopoldinischen Akademie derNaturforscher. Dieältestenaturwissenschaftlich-medizinische Ge­ sellschaftaufdeutschem Territorium wardie« AcademiaNaturaeCuriosorum» ( AkademiederNaturforscher),diel652von SchweinfurterÄrztengegründet wurde. 1687wurde sie von Kaiser Leopold!. ( l640-1705)mitRechten. I’rivilegienunddemhierabgebildeten Wappen ausge­ stattet, aufdessenUmschrift der Nameder Akademie jetztals«Caesareo-LeopoldinaNaturaeCuriosorum Academia»(Kaiserlichl.eopoldinische Akademie derNaturforscher)erscheint. DieTätigkeitder « Naturforscher» warstärker spezialisiertalsdieder Royal Society undder Académie desSciences.unddiedeutsehe Akademieerlangte nichtdieinternationale Be­ rühmtheit ihrerenglischen undfranzösischen Vorgän­ gerinnen (vgl. Anm. 95). (Kupferstich. 1687)

139: Bildnis des Universal­ gelehrten Gottfried von Leibniz (1646-1716). 1 eibniz machte verschiede­ ne Vorschläge zur Grün­ dung wissenschaftlicher ( iesellschaften auf deut­ schem Territorium. Er be­ tonte die Staatsnützlichkeit solcher Projekte und be­ dauerte den Export deut­ scher Erfindungen und deutschen Geistes zum Nut­ zen und Ruhme anderer Nationen. Erst mit der Gründung der Berliner Akademie der Wissen­ schaften ( 1700) hatten Leibniz' Bemühungen Er­ folg. (Ölgemälde von An­ dreas Scheits, zwischen 1696 und 1716)

264

140: Die Entstehung wis­ senschaftlicher Zeitschrif­ ten. Zu denentscheidendsten NeuerungenderimZeitalter des Absolutismusentste­ henden naturwissenschaft­ lichen Akademiengehörte nicht nurdie Betonungder Forschungfgegenüberder vorrangigenTradierung überkommenen Wissensan den Universitäten).sondern auch dieschnelle Verbreitungder jeweils letzten For­ schungsergebnisse. Zuei­ nemderwirksamsten Mittel des Informationsaustauschesentwickeltesichdabei balddiewissenschaftliche Zeitschrift. Dieerstedieser ArtwarinEuropadasfranzösische«Journaldessavants[alteSchreibung:Sçavans]»(Gelehrtenzeitung). dasvonDenisdeSallo (1626-1669)unterdem Pseudonym «Sieurde Hédouvillowöchentlichherausgegebenwurde.Seit Gründungder Académie des Sciences 1666waresderenwichtigstespublizistischesOrgan. HierdasTitelblatt dererstenNummer vom5. Januar 1665. (Titel­ kupfer, 1665)

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orientierten Naturwissenschaften im Zeitalter des Absolutismus erfüllt bzw. enttäuscht wurden.96 Sicher ist, daß in der Agitation für die Gründung der Akademien und für die Rechtfertigung ihres Bestehens zwei Argumente eine hervorstechende Rolle spielten: nämlich einerseits der zu erwartende wirt­ schaftliche Nutzen für die Nation97 und andererseits das Prestige für den

eigenen Staat und dessen Souverän im Ausland. So vermerkt der erste Chronist der Royal Society, der Bischof Thomas Sprat (1636-1713) stolz, der Ruhm der englischen Nation beruhe nicht nur auf ihren Waffen und ihrer Handelsflotte, sondern auch auf den Errungen­ schaften der Royal Society, die Englands «Glorie» in der westlichen Welt garantiere.98 Sprat hat keine Bedenken, die experimentelle Philosophie pau­

schal für die eigene Nation zu vereinnahmen, indem er sie im Charakter des englischen Volkes und in der Zusammensetzung des englischen Blutes be-

265

Numb.Bo,

( 3°75 )

PHILOSOPHICAL TRANSACTIONS. February

19. i6£.

The CONTENTS A Letter of A/r.Iiaac Newton,Matbtmaticl^Profeffor in the Vniverfity of Cambridge j containing bit New Theory about Light and Co­ lors : Where Light it deflaredto be not Similar or Homogeneal, but corfifltngof difformrayt, [ome of which are more refrangible than 0tbert: And Colors are affirm d to be not Qualification! of Light, de­ riv'd from RefraBiont of natural Bodtet, {at 'tit generally believed5) but Original and Connate fropertiet, which in divert rayt are divert: Where Jeveral Obfervationt and Experiment! are alledged to prove the [aid Theory. An Accompt of [ome Boo^t: I. A Defcriptton of tbe EAST4ND1AN COASTS, MALABAR, COROMANDEL, CETLON,&e.in Dutch, by Phil. Baldxus. II. Antonii le Grand 1NSTITVT10 PHJLOSOPHlAtfiecundhtn principia Renati Des-Cartes; novd methodo adornata (J explicate. Ill, An Effay to tbe Advancement of MVSICR^ by Thomas Salmon Al. A. Advertifement about Thacon Smyrnxus. An Index for tbe TraBt of the Tear 1671.

A Letter of Mr. Ifaac Newton, Profefjor of the Mathematical in the Vniverfity of Cambridge: containing bit Nero Theory about Light and Colors : fent by tbe Author to tbe Publ/Jber from Cambridge^ Eebr. 6. ’n trder to be communicated to tbe R. Society,

S I R, O perform my late promife to you, I (hall without further

X ceremony acquaint you, that in the beginning of the Year 1666 (at which time I applyed my lelf to the grinding of Optick f’laffes of other figures than Spherical,") I procured me a Trianguar glafs-Prifme, to try therewith the celebrated Pbtnomena of

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Colourt,

142: Ludwig XIV. und Col­ bert besuchen die Acadé­ mie des Sciences. In der Mitte links (mit Hut) der König, neben ihm Col­ bert. Unter den wissen­ schaftlichen Instrumenten befindet sich (rechts vorn, hinter der Armillarsphäre) auch der große Brennspie­ gel von Villette. Durch das Fenster sieht man das im Bau befindliche Observato­ rium. (Kupferstich vonJ. Goyton nach S. Ledere. 1671)

gründet.99 Während er es seinem König zugute hält, daß er die Royal Society noch vor der Académie des Sciences geschaffen hatte100, mußte die englische

Nation es andererseits mitansehen, daß das «Journal des savants» (Gelehr­ tenzeitung), das publizistische Organ der französischen Akademie, zwei Mo­ nate vor der Zeitschrift der Royal Society, den «Philosophical Transactions» (Philosophische Sitzungsberichte) erschien.101 Die (gegenüber der Royal Society) verspätete Gründung der Académie des Sciences tat der dekorativen Wirkung der französischen Akademiker in den Augen Ludwigs XIV. allerdings keinen Abbruch: Er ließ sich gern mit ihnen zusammen darstellen (s. Abb. 52 und 58) und ließ 1667 eine Münze

141: Die Londoner «Philosophical Transactions». Nach dem Vorbild des «Journal des savants» erschien zwei Monate später (am 6. März 1665) die erste Nummer der «Philosophical Transactions» (Philosophische Sitzungsberichte), die von der Royal Society in London herausgegeben wurden. Hier das Inhaltsverzeichnis der Nummer vom 19. Februar 1672, in der Isaac Newton (1643-1727) erstmals das Experiment der Zerlegung des weißen Lichts in die Regenbogenfarben und die Wiedervereinigung die­ ser Farben zu weißem Licht (experimentum crucis) darstellte.

267

zum Gedenken an die Gründung der Akademie prägen, die auf der einen Seite ihn selbst, den Gründer und Protektor, und auf der anderen Seite Pallas Athene (als allegorische Darstellung der Wissenschaft) zeigte.102 Der Rückstand der deutschen Nation in puncto Akademien war spätestens seit 1666 unübersehbar, jedoch - wie Leibniz meinte - keineswegs irrepara­ bel. Deutsche Akademiker, so argumentierte er 1676, würden in zehn Jahren mehr vollbringen als die gesamte Menschheit in Jahrhunderten und, sofern sie methodisch vorgingen und sich auf die wirklich staatsnützlichen Projekte beschränkten, alle anderen Nationen mühelos überflügeln.103

Im Wettkampf der europäischen Staaten um Macht und Prestige waren die Akademien also zu einem bedenkenswerten Faktor geworden. So war die Ausgliederung der Naturwissenschaften aus dem von der Kir­ che kontrollierten Wissenschaftssystem der Universität auf dem Höhepunkt des Absolutismus nicht nur institutionell besiegelt, sondern die Stellung der neuen Institution im Staat und in der Öffentlichkeit war der der Universität eindeutig überlegen. Grundlegend änderte sich diese Situation erst im 19. Jahrhundert104, als

die Universität durch staatliche Reformen und Neugründungen wieder an «Aktualität» gewann und die naturwissenschaftliche Forschung und Lehre in ein umorganisiertes Wissenschaftssystem integrierte.

Anmerkungen zu Teil II 1 Das Werk befaBt sich mit den Vorgängen in der sublunaren Welt, zu denen Aristo­ teles auch Phänomene wie Sternschnuppen, Kometen, Nordlicht und Milchstra­ ße zählt. Zugleich sind die «Meteorológica» das wichtigste Dokument der aristo­ telischen Geographie. 2 Vgl. Crombie 1977, S. 177, Grundmann 1960, S. 29, und Kibre/Siraisi 1978, S. 130f. 3 Vgl. Curtius 1965, S. 58ff. 4 Vgl. Crombie 1977, S. 339f.

5 Vgl. Curtius 1965, S. 63. 6 Zu den verschiedenen Arten von Disputationen s. Kibre/Siraisi 1978, S. 131 f. 7 Vgl. Omstein 1963, S. 213, Crombie 1977, S. 177, und Kibre/Siraisi 1978, S. 130f. Auch das Philosophiestudium fand an der Artistenfakultät statt. Kibre/Siraisi er­

8 9 10 11

wähnen die Metaphysik nicht als eigenes Fach innerhalb des Philosophiestu­ diums. Vgl. Omstein 1963, S. 214, und Kibre/Siraisi 1978, S. 136. Vgl. Zilsel 1976, S. 119f. Vgl. Boas 1965, S.262ff. Vgl. Omstein 1963, S. 218. Noch zu Newtons Zeit hatte sich diese Situation nicht wesentlich verändert; vgl. Kap. 4.

11 a S. Van den Daele 1977, S. 139-42. 12 S.z.B. zur Gründung der Sorbonne Kibre/Siraisi 1978, S. 125f.

268

13 Vgl. Grundmann 1960, S. 20f. Dasselbe galt für die Disziplinen des Iriviums; vgl. 14 15 16 17

Kibre/Siraisi 1978, S. 122 f. Vgl. Dijksterhuis 1956, S. 181 f, und Crombie 1977, S. 269f. Zur Theologie als Königin der Wissenschaften s. auch Kibre/Siraisi 1978, S. 132 f. Vgl. hierzu vor allem die populAren geschichtlichen Darstellungen. Auch der Oxforder Theologieprofessor John Wiclif (oder: Wyclif) (vermutlich 1330-1384) wandte sich vom Standpunkt der Nation gegen die päpstlichen Ober­ griffe. Eine solche Haltung wurde durch die Verbindung des Papstes mit Frank­ reich wahrend der ersten HAIfte des Hundertjährigen Krieges (der päpstliche Hof hatte von 1309 bis 1377 seinen Sitz in Avignon) gefördert. Vgl. Renner 1965, S. 217f, und Trevelyan 1947,1, S. 276ff.

18 Vgl. Baethgen 1954, S. 54S-50 und 558-65. 19 Verordnung Karls VII., 1403-61, König von Frankreich seit 1422. 20 Abkommen zwischen Franz I., 1494-1547, König von Frankreich seit 1515, und Leo X., 1475-1521, Papst seit 1513. 21 Vgl. Cabourdin/Viard 1978, Stichw. «Gallicanisme», «Pragmatique sanction de Bourges» und «Concordat». Zu einer ausführlichen Darstellung des Gallikanismus s. Martimort 1973. 22 In Schweden lieB sich Gustav I. (Gustav Wasa), 1495-1560, seit 1523 König von Schweden ,1527 von den Standen das Verfügungsrecht über das Kirchengut über­ tragen. Christian III., 1503-59, König von Dänemark seit 1534, führte auf dem Reichstag zu Kopenhagen 1536 die lutherische Reformation in DAnemark ein. 23 Heinrich IV. (1553-1616, seit 1589 König von Frankreich) trat 1593 aus politi­ schen ErwAgungen zum Katholizismus über. Umgekehrt scheute Richelieu (1585-1642, seit 1624 leitender Minister Frankreichs) bei seinem Kampf gegen die habsburgische Weltmacht nicht davor zurück, im DreiBigjAhrigen Krieg den protestantischen Gustav II. Adolf (1594-1632, seit 1611 König von Schweden)

zunAchst finanziell und dann offen militArisch zu unterstützen. 24 Diese Beschlüsse sollten vor allem die Ansprüche der Reformation zurückweisen; vgl. dazu die folgenden Ausführungen. 25 Rückblickend argumentiert, wAre es naheliegend, daBdie Kirche, die als Feudal­ eigentümerin auf eine agrarische Nutzung des Landes eingestellt war, sich auch durch die Naturwissenschaften bedroht fühlte, weil diese das Entstehen von Ma­ nufakturen und Fabriken begünstigten. Man kann aber davon ausgehen, daB die­

se Entwicklung zur Zeit des Galilei-Prozesses von der Kirche noch nicht abgese­ hen wurde. Jedenfalls taucht das Argument in der zeitgenössischen Literatur nicht auf. 26 Zu einer Zusammenfassung der von der Kirche gegen Bruno erhobenen Vorwürfe s. Thomdike VI (1941), S. 427f. 27 Luther-Übersetzung. 28 29 30 31 32

Vgl. Thomdike VII (1958), S. 153-202, und Omstein 1963, S. 246.

Vgl. Kap. 4. Böhme 1977, S. 257. Vgl. Hooykaas 1974, S. 118f. Lettera a Madama Cristina di Lorena, in: Opere di Galileo Galilei, edizione nazionale, 20 Bde., Firenze: Tipografiadi G. Barbera 1890-1909, V(1895),S. 309-

348, S. 315 f. 33 Opere, V.,S. 324f.

269

34 S. z. B. «De Genesi ad litteram» (Zur wörtlichen Auslegung der Genesis), II, 9. 35 Conciliorum Oecumenicorum Décréta, Hg. Giuseppe Alberigo u. a., 3. Aufl., Bologna: Istituto per le Scienze religiöse 1973, S. 664. Obers, (unveröffentlicht) von Albert Eicher. 36 Es handelt sich um den Hiob-Kommentar des Diego Zuftiga: Didaci a Stunica... in Job commentaria, etc., 1584.

37 Opéré, V, S. 335-37. 38 Zitiert nach Crombie 1977, S. 443. 39 Johannes Kepler, Neue Astronomie, Obers, und eingel. von Max Caspar, Mün­

chen-Berlin: Oldenbourg 1929, S. 29-33. 40 Zitiert nach Rainer Specht, René Descartes in Selbstzeugnissen und Bilddoku­ menten, Hamburg: Rowohlt 1966, S. 103 - Rowohlts Monographien, Nr. 117. 41 Diese Passage erschien zuerst in der lateinischen Ausgabe von 1706, dann in der 3. engl. Ausg. (1721) von Newtons «Opticks or, a treatise of the reflexions, refrac­

tions, inflexions, and coulours of light ...», hier Zitiert nach Sir Isaac Newtons Optik oder Abhandlungen über Spiegelungen, Brechungen, Beugungen und Far­ ben des Lichts.... übers, und hg. von W. Abendrot h, Leipzig: Engelmann 1898, S. 120 = Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften, Nr. 97.

42 43 44 45

Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.

Buck Buck Buck Buck

1968, S. 151, und Kibre/Siraisi 1978, S. 127f. 1968, S. 154ff. 1968, S.169ff. 1968, S. 162f.

46 Vgl. Boas 1965, S. 108. 47 Vgl. Olschki 1919-27, II, S. 174, 178f und 186. Im Rahmen einer solchen Vor­ tragsreihe trat bekanntlich Galilei 1587 im Alter von 23 Jahren mit zwei Vorträgen über die Form, Lage und GröBe von Dantes «Hölle» zum erstenmal an die Öf­

fentlichkeit («Due Lezioni all ’Accademia Fiorentina circa la figura, sito e grandezza dell 'Inferno di Dante»). Vgl. u., Anm. 60. 48 49 50 51 52 53 54 55

Paulsen 1919-21,1,S. 345. ZitiertnachVandenDaele1977,S. 139.ZurGründungderRoyalSocietys.Kap.4. Vgl. Buck 1968, S. 230. Vgl. Buck 1968, S. 231. Vgl. Müller-Bochat 1966, S. 61 ff. Vgl. Buck 1968, S. 229. II Saggiatore, in: Opère, ed. nazionale, VI, 197-372, S. 232. Zur Gründung der Académie des Sciences s. Kap. 4.

56 Olschki 1919-22, II, S. 80. 57 Anonyme Übersetzung, Die erste und die andere Woche Wilhelms von Salluste,

Herrn zu Bartas, Cöthen, Anhalt 1640, Der vierte Tag, S. 94f, zitiert nach Boas 1965,S. 112. 58 Zu Galileis Abneigung gegen den «manieristischen» Stil Tassos mit seinen extra­ vaganten Metaphern und Allegorien und zu seiner Bevorzugung Ariosts, dessen um 1515 geschriebenen «Orlando Furioso» (Der Rasende Roland) er wegen sei­ ner klaren, «klassischen» Sprache besonders liebte, s. Friedrich Klemm, «Techni­ sche Entwürfe in der Epoche des Manierismus, besonders in der Zeit zwischen

1560 und 1620», in: Klemm 1979, S. 149-64, S. 163. 59 Das anonyme Manuskript der «Considerazioni al Tasso» wurde erst im 19. Jahr­ hundert veröffentlicht. - Zitiert nach Galileo Galilei, Sidereus Nuncius - Nach-

270

richt von neuen Sternen, Dialog Ober die Weltsysteme (Auswahl), Vermessung ' der Hölle Dantes, Marginalien zu Tssso, hg. und eingel. von Hans Blumenberg, Frankfurt am Main: Insel Verlag 1965, S. 262f. 60 François de La Mothe Le Vayer, «De la Poésie» (- Lettre CXLIII), in Œuvres de François de la Mothe le Vayer, édition revue, corrigée et augmentée, 2 Bde., 3. Aufl., Paris: A. Courbé 1662(1. Auf). 1654), II, 1068-72, S. 1070.

61 Met. II, 727-29, zitiert nach P. Ovidius Naso, Metamorphoseon libri XV - Meta­ morphosen, Epos in 15 Büchern, hg. und Obers, von Hermann Breitenbach, Zü­ rich: Artemis-Verlag 1958. 62 M. Annaei Lucani Belli Civilis libri decem, VII, 512f, Obers, (unveröffentlicht)

von Albert Eicher. 63 De Rerum Natura VI, 179 f und VI, 306-08.zitiert nach Titus Lucretius Carus, De Rerum Natura - Welt aus Atomen, lateinisch und deutsch, Textgestaltung, Einl. und Übers, von Karl Büchner, Zürich: Artemis-Verlag 1956.

64 Kein Quellennachweis bei Grassi. 65 Akestes und Mezzentius sind handelnde Personen aus der «Aeneis». 66 Aeneis V, 225-27 und IX, 586-89, zitiert nach Vergil, Aeneis, lat. -dt., in Zusam­ menarbeit mit Maria Götte hg. und übers, von Johannes GOtte, München: Heimeran Verlag, 2. Aufl. 1965. 67 Orazio Grassi, Libra astronómica ac philosophica, in: Le Opere di Galilei, ed. nazionale, VI, 109-179, S. 162f. Obers, (unveröffentlicht) von Albert Eichner.

68 Galileo Galilei, II Saggiatore, in: Opere, VI, 197-372, S. 336f. 69 Le Journal des sçavans de l'an 1686, Par le sieur de Hédouville [Pseudonym für Jean-Denis de Sallo], Amsterdam: Pierre le Grand 1686, S. 80f. 70 Thomas Sprat, The History of the Royal-Society of London for the Improving of

Natural Knowledge, 2. verb. Aufl., London: Robert Scot u.a. 1702 (1. Aufl.

1667), S. 111-13. 71 Charles Sorel, La Science universelle, 5 Bde., Paris: Toussainet Quinet 1641-55, Bd. IV (1644), S. 162f. 72 Charles Sorel, La solitude et l’amour philosophique de Cleomède, Paris: Antoine

de Sommaville 1640, S. 66-68. 73 Zitiert nach: Die neueste Weltwissenschaft, vornehmlich nach dem Sinne des be­ rühmten Newtons, in italiAnisch und teutschen Versen: in jenen ursprünglich be­ schrieben von dem.Herm Grafen Joseph Lavini, in diese übersetzt von J. G. M., Nürnberg: Georg Peter Monath 1756, S. 12 f und 75 f. 74 Zur Stellung der Historiographie im mittelalterlichen Bildungssystem s. Wolter

1959. 75 Poetik 9,1451 b, Hg. Olof Gigon, Stuttgart: Reclam 1961, S. 40. 76 Vgl. Buck 1968, S. 255 ff. Zu den ökonomischen Grundlagen der humanistischen

Ideologie s. Raith 1979, S. 195-218. 77 Zur engen Verbindung der Historiographie mit der Rhetorik vgl. auch Wolter 1959, S. 74-78. 78 Vgl. Thiessen 1977, S. 29. 79 Charles Sorel, De la connoissance des bons livres (Von der Kenntnis der guten Bücher), Amsterdam: Henry et Theodore Boom 1672 (1. Aufl. Paris: A. Pralard

1671), S. 73ff. 80 Libra astronómica ac philosophica (1619), in: Le Opere di Galileo Galilei, ed. nazionale, VI, S. 164 und 166.

271

81 II Saggiatore, in: Opere, VI, S. 339ff. 82 La Historia di Italia di M. Francesco Guicciardini, gentil’huomo florentino, Hg.

Agnolo Guicciardini, Firenze: L. Torrentino 1561, S. 28f. 83 Diodorus Siculus schrieb im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Weltgeschichte in 40 Bü­ chern mit dem Titel «BibliotAeke».

84 Anspielung auf die Schlacht bei Mühlberg 1547, in der Karl die geächteten prote­ stantischen Führer Philipp von Hessen und Joh. Friedrich von Sachsen gefangen­ nahm. 85 Karl V. starb beim Kloster San Jerónimo de Yuste (Estremadura). Der Titel von Sandovals Lebensbeschreibung: «Vida y hechos del emperador Carlos V.» (Le­ ben und Taten des Kaisers Karl V.). 86 Discours de l’Histoire (1638), in: Œuvres de François de La Mothe Le Vayer, 2

Bde., Paris: A. Courbé, 1,232-78, S. 243f.

87 Vgl.Kap. 1. 88 Vgl. Jourdain 1862-66,1, S. 228f 89 Genaugenommen institutionierte der König die informellen Treffen einer schon bestehenden Gruppe von Wissenschaftlern; vg). Omstein 1963, S. 142ff. 90 Vgl. Bemal 1970, II, S. 422, und Omstein 1963, S. 155f. Unter dem Kriegsmini­ ster Louvois (1641-91 ), dem die Académie des Sciences nach ColbertsTod (1683) unterstellt wurde, nahm die Orientierung an der Staatsnützlichkeit der Arbeiten noch zu; vgl. Omstein 1963, S. 156f, und Hall 1965, S. 184f. 91 Vg). Bemal 1970, II, S. 426, und Omstein 1963, S. 91 f, 103f und 120. 92 Vgl. Omstein 1963, S. 235ff.

93 Vgl. Omstein 1963, S. 248f, Newton wurde 1672 Mitglied der Royal Society; vgl. Omstein 1963, S. 134. Zur Bedeutung wissenschaftlicher Korrespondenz und wissenschaftlicher Zeit­

schriften im Rahmen der Aktivitäten der Akademien insgesamt s. Kronick 1962 und Omstein 1963, S. 198 ff. 94 Vg). Omstein 1963, S. 226-35. Zur Situation in Italien und Holland s. Omstein 1963, S. 73 ff, 217 ff und 250ff. 95 Diese wurde 1946 als «Deutsche Akademie der Wissenschaften» in Berlin Ost wiedereröffhet. - Zu früheren Akademiegründungen auf deutschem Territorium s. Omstein 1963, S. 189ff. - Die älteste naturwissenschaftlich-medizinische Ge­ sellschaft war die «Academia Naturae Curiosorum» (Akademie der Naturfor­ scher), die von Schweinfurter Ärzten 1652 unter dem Stadtphysikus Johann Lo­ renz Bausch (1605-65) zur Förderung der Heilkunde und der Naturwissenschaf­

ten durch eigene Beobachtung und Experimente gegründet wurde. Sie wurde 1687 von Kaiser Leopold I. (1640-1705) mit Rechten und Privilegien ausgestattet und dementsprechend in «Sacri Romani Imperii Academia Caesareo-Leopoldina Naturae Curiosorum» (Kaiserlich Leopoldinische Deutsche Akademie der Na­ turforscher) umbenannt. Dieser Titel wurde 1742 noch einmal erweitert, als Karl VII. (1697-1745) die Privilegien der Akademie bestätigte und ihrem Namen den seinen hinzufügte: «Sacri Romani Imperii Academia Caesareo-Leopoldina-Carolina Naturae Curiosorum» (Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher). Die Tätigkeit dieser Gesellschaft war stärker spe­

zialisiert als die der Royal Society und der Académie des Sciences: Sie befafite sich vorwiegend mit Fragen der Medizin. Zu ihrer Stellung in der Geistesge­ schichte des 17. Jahrhunderts und ihrer Bedeutung für die «Ausbildung exaktwis­

272

senschaftlicher Forschungsmethoden» s. Minkowski 1937. Seit 1878 befindet sich

die Akademie in Halle/Saale. 96 Zu dieser Frage s. z. B. Van den Daele 1977, S. 138, und Hall 1965, S. 184ff. 97 Dieses Argument wurde in der Geschichte der Akademiegründungen im Zeitalter des Absolutismus zunehmend betont. Zur wachsenden Bedeutung des Argu­ ments von der Gründung der Accademia del Cimento (Akademie des Versuchs, der Experimente) 1657, bei der der wirtschaftliche Nutzen kaum eine Rolle spiel­ te, bis zur Gründung der Berliner Akademie der Wissenschaften 1700 s. Omstein 1963, S. 73ff (zur Accademia del Cimento), S. 91 f, 103f, 120 (zur Royal Society), S. 145, 155 (zur Académie des Sciences) und S. 189-92 (zur Berliner Akademie der Wissenschaften).

98 99 100 101

«... make England the glory of the Western world» ; s. Sprat 1702, S. 78f und 125 f. S. Sprat 1702, S. 113f. S. Sprat 1702, Widmungsbrief «To the King», unpaginiert, 1.-2. Seite. Das «Journal des savants [alte Schreibung: Sçavans]» (Gelehrtenzeitung) wurde erstmals am 5. Januar 1665 von Denis de Sallo (unter dem Pseudonym «Sieur de

Hédouville») veröffentlicht. Die «Philosophien! Transactions» erschienen erst­ mals am 1. März 1665. Zur Rivalität zwischen der Académie des Sciences und der Royal Society s. auch Omstein 1963, S. 144. 102 Eine Abbildung dieser Münze findet sich in: La Grande Encyclopédie, Hg. André Berthelot u. a., 31 Bde., Paris: H. Lamirault et Cie 1902, Bd. I, S. 197. 103 Vgl. Omstein 1963, S. 187f. Zu Leibniz’zahlreichen Versuchen, das Nationalge­ fühl deutscher Potentaten für die Gründung wissenschaftlicher Akademien auf

deutschem Boden zu mobilisieren s. ebenda, S. 183ff. 104 Zu Abweichungen und lokalen Schwankungen s. Omstein 1963, S. 257ff.

Textquellenverzeichnis Das Quellenverzeichnis enthält nur die im Text numerierten Quellen. Sofern kein Hin­ weis gegeben ist, sind die Übersetzungen von der Verfasserin des vorliegenden Bei­

trags.

Quelle 1 Galileo Galilei, Lettera a Madama Cristina di Lorena, Granduchessa di Toscana, in: Le Opere di Galileo Galilei, edizione nazionale, Hg. A. Favaro und Isidore del Lungo, 20 Bde., Firenze: Tipografia di G. Barbera 1890-1909, Bd. V (1895), S. 309-348; S. 315f, 324f und 335-37. Dieser «Brief» wurde 1615 geschrieben und in vielen hand­ schriftlichen Kopien verbreitet, aber erst 1636 in Straßburg erstmals veröffentlicht; Trienter Konzil, 2. Dekret der IV. Sitzung. 8. April 1546 (Zur Auslegung der Heili­

gen Schrift), in: Conciliorum Oecumenicorum Décréta, Hg. Giuseppe Alberigo u. a., 3. Aufl., Bologna: Istituto per le Scienze religiöse 1973, S. 664. Übers, (unveröffent­

licht) von Albert Eicher. Quelle 2 Johannes Kepler, Astronomie nova, Heidelberg 1609, zitiert nach Johannes Kepler, Neue Astronomie, übersetzt und eingeleitet von Max Caspar, München - Berlin: Ol­

denbourg 1929, S. 29-33.

273

Quelle 3 René Descartes, Principia philosophise, Amsterdam 1644, zitiert nach Rainer Specht,

René Descartes in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Hamburg: Rowohlt 1966, S. 103 (“ Rowohlts Monographien, Nr. 117). Quelle 4 Isaac Newton, Opticks or, a treatise of the reflexions, refractions, inflexions, and cou-

lours of light;.... London 1704, zitiert nach Sir Isaac Newtons Optik oder Abhandlun­ gen Ober Spiegelungen, Brechungen, Beugungen und Farben des Lichts.... übersetzt und herausgegeben von W. Abendroth, Leipzig: Engelmann 1898, S. 120 (« Ostwalds

Klassiker der exakten Naturwissenschaften, Nr. 97). - Der hier zitierte Text erschien zuerst in der lateinischen Ausgabe von 1706, dann in der 3. englischen Ausgabe (1721) von Newtons Werk. Quelle 5

Guillaume du Bartas, La Semaine, ou Création du Monde, Paris: J. Février 1578; anonyme Übersetzung, Die erste und die andere Woche Wilhelms von Saltaste, Herrn zu Bartas, Cöthen, Anhalt 1640, Der vierte Tag, S. 94f, zitiert nach Marie Boas, Die

Renaissance der Naturwissenschaften 1450-1630. Das Zeitalter des Kopernikus, Gü­ tersloh: Sigbert Mohn 1965, S. 112. Quelle 6 Galileo Galilei, Considerazioni al Tasso, verfaßt vermutlich zwischen 1589 und 1592. Das anonyme Manuskript wurde erst im 19. Jahrhundert veröffentlicht. Hier zitiert nach Galileo Galilei, Sidereus nuncius - Nachricht von neuen Sternen, Dialog über die Weltsysteme (Auswahl), Vermessung der Hölle Dantes, Marginalien zu Tasso, heraus­

gegeben und eingeleitet von Hans Blumenberg, Frankfurt am Main: Insel Verlag 1965, S. 262f. Quelle 7 François de La Mothe Le Vayer, De la Poésie (- Lettre CXIII), in: Œuvres de Fran­ çois de La Mothe Le Vayer, 3. Aufl., 2. Bde., Paris: A. Courbé 1662 (1. Aufl. 1654), II, 1068-72, S. 1070. Quelle 8

Orazio G rassi, Libra astronómica ac philosophies .... Perugia: M. Naccarini 1619, in: Le Opere di Galileo Galilei, edizione nazionale, VI, 109-79, S. 162f. Obers, (unveröf­

fentlicht) von Albert Eicher; Galileo Galilei, II Saggiatore, nel quale con bilancia esquisita e giusta si ponderano le cose contenute nella Libra Astronómica e Filosófica die Lotario Sarsi Sigensano, Rom: G. Mascardi 1623, in: Le Opere di Galileo Galilei, edizione nazionale, VI, 197372, S. 336f.

Quelle 9 Le Journal des savants [alte Schreibung: Sçavans] de l’an 1686, par le sieur de Hédouville [Pseudonym für Jean-Denis de Sallo], Amsterdam: Pierre le Grand 1686, S. 80f.

274

Quelle 10 Thomas Sprat, The History of the Royal-Society of London for the Improving of Na­

tural Knowledge. The Second Edition corrected, London: Robert Scot u. a. 1702 (1. Ausg. 1667), S. 111-13. Quellen

Charles Sorel, La Science universelle, 5 Bde., Paris: Toussainct Quinet, 1641-55, Bd. IV (1644), S. 162f. Quelle 12 Charles Sorel, La solitude et l’amour philosophique de Cleomède, Paris: Antoine de Sommaville 1640, S. 66-68.

Quelle 13 Giuseppe Lavini, Rime filosofiche e varie, Rom 1750, zitiert nach: Die neueste Welt­ wissenschaft, vornehmlich nach dem Sinne des berühmten Newtons, in itallünisch und teutschen Venen: in jenen unprünglich beschrieben von dem Herrn Grafen Joseph Lavini, in diese übersetzt von J. G. M., Nürnberg: Georg’Peter Monath 1756, S. 12f und 75 f. Quelle 14 Charles Sorel, De la connoissance des bons livres, Amsterdam: Henry et Theodore Boom 1672(1. Aufl. 1671), S. 73ff. Quelle 15 Orazio Grassi, Libra astronómica ac philosophies, Perugia: M. Naccarini 1619, in: Galilei, Opere, ed. nazionale, VI, S. 164 und 166. Oben, (unveröffentlicht) von Al­

bert Eicher; Galileo Galilei, II Saggiatore, Rom: G. Mascardi 1623, in: Opere, ed. nazionale, VI, S. 339ff.

Quelle 16 Francesco Guicciardini, La Historia di Italia, verfaßt 1537-40, veröffentlicht postum: La Historia di Italia di M. Francesco Guicciardini, gentil’huomo florentino, Hg. Agno­ lo Guicciardini, Firenze: L. Torrentino 1561, S. 28f. Quelle 17 François de La Mothe Le Vayer, Discoun de l'Histoire, Paris 1638, in: Œuvres de François de La Mothe Le Vayer, 2 Bde., 3. Aufl., Paris: A. Courbé 1662 (L Aufl. 1654), 232-78, S. 243f.

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Personen« und Sachregister

49ff, 65,69f, 75,83f,92f,98,130,132, 135, 142, 144, 147, 151, 153ff, 159f, 164,167,186,194,223 Arithmetik 34, 55, 58,67, 77, 80, 82,99,

Aberration 129,131,133 Absolutismus 204, 229ff, 250, 259, 261, 265.268 Abstraktion 29,36,69,147,149 f Académie des Sciences 15. 123 , 230, 240f, 261 ff, 267f Académie Française 229,231 Accademia dei Lincei 237,239

153,185f, 194f, 209 ArmillarsphAre 30,67,239,267 Arsenal 158 f Artes liberales s. Freie Künste Astrolab 37,79,132 Astrologie 79,84,99f, 102,151 Astronomie 21,29 f, 35 ff, 48,58,67 f, 76, 80, 82, 93, 101, 105, 108, 114ff, 121,

Accademia del Cimento 136,143 Agricola, Georg 123,137 Akademie 35 . 80, 167, 190, 192f. 224, 261.263.265.268 Akademie der Naturforscher 264

124, 126f, 129 ff, 151, 159, 165, 185f, 194f, 202, 208, 210, 214, 216f, 226, 237,241 Astronomisches Fernrohr 131 f Atomismus 143

Alberti, Leon Battista 53.78 Albrecht von Preußen 76 Alchemie 21,84,101 ff, 106.164 Algarotti. Francesco Conte 247 Alternative Technik 11,22 Analytik 28 f, 45

Auctores 185 ff, 223f Augustinus 46,69f, 72,84,201,211,214,

Anatomie 55,57.90.134 Anatomische Zeichnung 54,57 Anaxagoras 109

Averroismus 50,194 Avicenna (Ibn Slnä) 90 Axiom 74 f, 147,153

Angewandte Mathematik 151.167 Antike 12, 14, 17, 30. 32, 35,46. 48, 53. 55, 65f, 69, 74, 76, 78, 83. 89f, 94, 99. 104,106,114,121,123f. 127,132,134,

Bacon, Francis 159ff, 177,263 Bacon, Roger 44,47,49 Badouére, Jacques 128

143, 145, 161, 165, 167, 190, 218, 223, 227 f, 250,260 Antipathie 85 f, 98,172 Apian, Peter 65.122 Appollonias von Tyana 160 Araber 28,84,110,127 Arbeitsteilung 14 Archelaus 109 Archimedes 34, 74,76,78.144,147,153, 210 Architektur 53.71,78 Aristoteles 27ff, 31 ff, 38ff. 43, 45, 48ff. 62 , 64f, 67f, 73, 78. 80, 90. 93. 95ff,

105,109f, 112,142,144,148,151,153, 155, 159, 161, 170, 185, 187 f, 238ff, 249 Aristoteliker 74.111,130,155,168 Aristotelismus 27f, 31 ff. 35, 39ff, 43 ff.

217,219 Auzout, Adrien 262 Avempace (Ibn Bajja) 44 Averroes Ibn Ruschd 50

Barometer 114,135 Bartas, Guillaume du 233 Bauernkrieg 198f Bellarmino, Roberto 215 Benedetti, Giovanni Battista 155 Beseeltheit s. Panpsychismus Bewçgungsgesetz 44 Bibelauslegung 199, 202f. 205, 212ff, 219 Bildende Kunst 52,188 Biologie 12,29 Blutkreislauf 93,95 f Boccaccio, Giovanni 227 Boethius 34,210

208,

Bologna 49,54 Botanik 165 Botticelli, Sandro 55

Boyle, Robert 133,143

281

Bradley, James 131 Bradwardine, Thomas 41,44 Brahe, Tycho 65ff, 92f, 114ff, 118,130, 147,152,216 Brechungsgesetz 131,171

Brillenverkäufer 127 Brouncker 263 Bruni, Leonardo 227 Brunelleschi, Filippo 53 Bruno, Giordano 62,200 Buchdruck 113,167 Buchführung 87 f Bürgertum 15ff, 22, 76, 229, 231, 241, 247,250

Bürgi, Jost 118,120 Buridan, Jean 40 f, 43,51,98,144

tesianismus) 68, 98, 105, 131, 164,

167 ff, 204,219f, 241 Dialektik 36, 58, 162, 166, 185ff, 189f, 223,249 Diaz, Bartholomäus 121 Dichtergelehrter 227 DichterkrOnung 227 ff Dichtung 185, 188, 193, 195, 223ff, 236,

238,245,249,251 Dietrich von Freiberg 48,171 Digges, Thomas 63 Diodorus von Sizilien 260 Disputation 187,189f Dogma 27,198ff, 208,217 Domschule 33,194 Drei-Listen-Verfahren 164 Dürer, Albrecht 55,59ff, 80,83

Calvin, Jean 205,207 Calvinismus 17 Cardano, Gerolamo 107 Cartesianer 69,106,175 f

Cartesianismus 112,177 Causabonus, Isaak 84 Charles V. 41,43 Chemie 20, 84, 86, 89, 91, 93, 104f,

Einigungskonzil 71 Elektrizitätslehre 106,165 Elisabeth 1.198 Emanation 46,85 ff, 98,172

Empedokles 38,109 Enzyklopädie 232 ff, 237,243 ff Erdbewegung 43f, 51, 147f, 151, 205,

165 Chemische Philosophie 202

212ff,217,233f Ethik s. Moralphilosophie

Chiaramonti, Scipione 147,149 Christian IV. 115 Chronometer 122 Clarke 204 CochlAus (Cocleus), Johannes 118 Colbert 229,251,261 f,267 Colombo, Realdo 95

Etzlaub 126

Columbus 121,258 Compositio, s. ¡Compositive Methode Copemicanische Lehre 12, 63, 67, 151, 159,192,194 f, 201 f, 204f, 207 f, 213 ff, 229,233,237

Eudoxus 75 Euklid 34,48,55,74ff, 80,82f, 209 Euklidsches Element 74 f Experiment 13f, 16.19f, 25,27,31,46ff, 68,84,89,104,106,108,112,114,136,

138ff, 146, 150, 153ff, 157ff, 163f, 166f, 177,226,249,263,267 Experimentalphysik 167

Fallgesetz 145,157,176

Dante Alighieri 158,224,226

Falsifikation 46,159 Ferdinand II. 148 Femkraft 69.105,172 Fernrohr 67,114,126 ff, 241,247 Feudalismus 16,192,195 f Ficino, Marsilio 70,84,237 Filelfo, Francesco 225 Florentinische Akademie 71,224,237

Deduktive Methode 45,74,147,177 Descartes, René (s. a. Cartesianer, Car­

Florenz 70f, 84, 86, 136, 143, 224, 250, 256f

Copernicus, Nikolaus 50, 62f, 66f, 76, 114, 147ff, 152, 196, 200, 202, 204f, 207,215ff, 234,241 Cusanus (Nikolaus von Kues) 61 f, 70 f, 125f

282

Fontenelle, Bernard le Bovier de 241

Handwerker 16f, 19, 22, 52f, 61, 102,

Franz 1.258 Freie Künste58,99,185 ff, 190,195,223,

137,141,158,243 Harriot, Thomas 131 Harrison, John 121 Hartmann, Georg 108 Harvey, William 93,95,97 f, 172

227 Friedrich 11.115 Friedrich III. 196,228 Friedrich III. Kurfürst von Brandenburg 263 Galen 55,57,89f, 93f, 96f, 134f, 210 Galilei, Galileo 12ff, 18,20f, 45,74f, 84, 92,105,108,112,118,120,127 ff, 135 f,

138, 141, 144f, 147,151 ff, 157ff, 167, 172, 176f, 186,190,194ff, 199, 202ff, 209, 211 f, 214f, 227, 234f, 237ff, 244, 252ff Gascoigne, William 132

Gebrauchswert 18 Gegenreformation 202 Geld 18 Gelehrtenschule 224 Gemma-Frisius, Rainer 83,121 ff, 126 Geographie 77,79f, 120f, 227 Geologie 165 Geometrie 36, 46, 49, 53, 55, 58, 66, 69, 73ff, 80, 82f, 99, 132, 150, 153, 170,

175,185f, 194f,209f GeozentrischesWeltbild202,208,212,227 Geschichtsschreibung s. Historiographie Gilbert, William 106ff, 172 Gottfried von Bouillon 235 Grammatik 58,185ff, 195,223,226, 249 Grassi, Orazio 152,227,237ff, 252ff

Gravitation 172 Gravitationstheorie 106,172,176 Grazia, Vincenzio di 74 f Grew, Nehemiah 134 Grosseteste, Robert 45 ff,87,127,151,153 Guericke, Otto von 68,108,142f Guicciardini, Francesco 256f, 259 Guiducci, Mario 237 f, 253 Gutenberg (Johannes Gensfleisch) 15, 113

Halsuhr 117f Handel 16,19,22,32,77,110 Handwerk 14, 16, 18, 52, 102, 158. 188,

Hebelgesetz 78 Heinrich VIII. 198 Heliozentrische Theorie 50,62,76,214 Henlein, Peter 118 Heraklit 109,162 Hermes Trismegistos 84,86,91 Hermetische Schriften 84 f

Hermetismus 84,86f, 159,164,172 Hero von Alexandria 59,74,134f

Hieran von Syrakus 74 Hippokrates 89 f Historiographie 188, 249ff, 256,259 Hobbes, Thomas 177 Homer 186,227,236f

193,

223 ,

225,

Hooke, Robert 133f, 225f Horky, Martin 130 Hugo von St. Victor 32,191,194

Hulsius 124 Humanismus 186,188, 192f, 223ff, 231,

249f Huygens, Christiaan 18,118,120f, 262

Hveenll5,118 Hypothese 13f, 116, 159, 164, 196, 205, 207f, 215,221 Ibn al’ Haytham (Alhazen) 48 Ibn al-Nafis 95 Impetus-Theorie 40f, 43,144,154 Induktive Methode 45,164 Industrielle Produktion 12,18f

Industrielle Verwertung 19f Ingenieur 52,158 Inquisition 148,153,196,205 Instrument 31,79, 114f, 126, 129f, 136, 165,177,263,267 Intelligenz 42f, 51,98

Janssen, Zacharias 132 Jesnel 123 Justinian 188

245

283

Karill. 262f Karl V. 258ff

Karl VIII. 257 Kartographie 120f, 126,165 Kaufmann 15,17,22,34,72,77,81,243 Kepler, Johannes 66,73,102,104f, 108, 114ff, 130ff, 151, 172, 207, 214, 216, 219 Keplenches Fernrohr s. Astronomisches Fernrohr Keplenches Gesetz 151.176,216 Kirche 16f, 21,45,70,153,192ff, 197ff, 207,210ff, 225,229,268

Kirchenvater 17, 201 f, 205, 209, 211 ff, 218f Klosterschule 14,33 Komet 64 ff, 92f, 221,237,252,254,260

Kompaß 108, 110, 113, 121, 124, 166f, 173 Kompositive Methode 45 f, 153f, 159 Kongregation des Heiligen Offiziums 196,202,204,207,214f, 217

Leonardo da Vinci 52,55,61 Leopold I. 264 Lichtmetaphysik 49,87,151 Lippershey, Jan 127 Löwenstem, Johann Kunckel von 163 Logik 185,195,223,226 London 107,166,176,242,267 Ludwig XIII. 230f Ludwig XIV. 229f, 261 f, 267

Luftdruck 135,138 ff Luftpumpe 114,142f Luftwiderstand 13f, 16,40ff,73,137,149

Lukan 227,238 Lukrez 185 f, 227,238 Luther 199,203

Magdeburger Halbkugeln 142f Magie 27,84,108,113,159f, 164,172 Magister 33,112,187 Magnetismus 106,108ff, 165,172 f

Konkordat von Bologna 197 Konstantinopel 70f, 84,86,225 Konzil 17,70,195,199,201 f, 205,211 ff,

Majer, Michael 104 Makrokosmos 85 ff, 93,103,172 Malpighi, Marcello 134 Mantegna, Andrea 55 Manufaktur 19,261

219 Kosmogonie 93

Mariotte, Edme 262 Markscheidekunst 123,125

Kosmographie 53,99 Kosmologie 14,22,35,68,103,142,175 Kosmos (s. a. Univenum, Weltall) 36, 52.61.64.71.93.101.129.194 Künstler 52f, 55,137,158

Maschine 19,78,158,168,175 ff, 226,261 Mathematik 13 ff, 30 ff, 41,46 ff, 51 ff, 55,

Künstler-Ingenieur 52,61,78,83 Kunsthandwerker 190

58, 61,64f, 69, 72, 74ff, 80, 82f, 100, 117, 145, 147, 150, 152ff, 157, 160, 165, 167f, 170f, 176f, 192, 205, 207f, 227,238 ff, 243

Mathematisierung69,83,167 Maximilian von Österreich 132

Laktanz (Lucius Lactanius) 217 ff

Mayer, Tobias 122

Landvermessung 76,82,121,123 ff, 209 Landwirtschaft 14,32,77,99,191

Mechanik 19f, 28, 31 f, 53, 68, 74, 78, 106,145,158,165 ff, 175f

Latein 15, 17, 45, 49. 66, 74f, 83f. 90, 120f, 123,145,151,220,225f, 237 Lavini, Giuseppe 232f, 248 Le Vayer, François de la Mothe 236,259 f Leeuwenhoek, Antonio van 134 Lehre von der doppelten Wahrheit 17, 21.50.194 Leibniz, Gottfried Wilhelm von 18, 68,

Mechanische Künste 31 f, 190f Mechanische Philosophie 201 f

176,204,263f, 268

Leo X. 203

284

Medici 136,148,256 Medici, Cosimo de’ 70,84 Medizin 12,20,54,57,84,86,89f, 93,99, 102,104f, 185,187,190f,210,229 Mercator, Gerhard 126 Merkantilismus 76,204,261 Merret, Christopher 163 Meßinstrument 114,121,259

Metaphysik (s. a. Lichtmetaphysik) 27,

Pacioli, Luca 81

36, 67, 167, 177, 187, 192, 195 , 204, 219«, 226 Michelangelo 55

Padua 50,57,70,158,192 Panpsychismus 851, 98, 102, 106, 109, 1111,160,172 Papst 18, 701, 148,1961, 201, 2031, 228,

Mikrokosmos 85«, 91,93,103,160,172 Mikrometer 132 Mikroskop 114,132« Mirándola, Pico della 224 Mittelalter 11 f, 14,161, 19«, 27,30,33«, 37, 39,49,53,58,65, 77, 831, 891, 98, 100, 1041, 114, 125, 161, 177, 185f, 190,194,196,218,223,232,250 Moralphilosophie 1871, 195,2261, 251 Münster, Sebastian 124 Musik 58,77,80,99,151,185 f, 194 f, 210, 224,232

Mystik 84,86 Nation 2291, 242,264 f, 2671 Nationalstaat 192,195,197,204,223,258 Naturphilosophie 50,176,185,187f, 195, 220f, 224,239,2431,251 Navigation 77,79,82,110

Neri, Antonio 163 Neuplatonismus 46Í, 49,69,71.74,84«. 98,108,112,224 Neuzeit 12, 14, 18, 20, 23, 27, 31 f, 51 f, 145,188,192,194

Newton. Isaac 21,69,106,112,133,143, 151, 172, 1761, 204, 220«, 232, 2471, 262,267 Nikolaus von Kues s. Cusanus Nominalismus 50 Nonius s. Nufiez, Pedro Norditalien s. Oberitalien Norwood 123 Nuflez, Pedro 115,122

Oberitalien 14,16,52,77,81,127 Ockham, William 41,50,69 Optik 20,46,49,127,1301,151,165,171, 215,220« d* Oresme, Nicole 41,431,51 Osiander, Andreas 205,207 Ovid 227,238 Oxford 45,49,185 Oxforder Schule 46,69,145

258,261 Papsttum 195,198,203 Paracelsus 841,87«, 93,100« Paris 15, 33 , 491, 57, 69, 112, 123, 128, 139, 141,144,185,189, 241,244, 246 Parlament 18,195,198 Parmenides 109 Pascal. Blaise 1391,142

Paul III. 201 Peacham, Henry 82 Pendeluhr 118,1201 Peregrinus, Petrus (Pierre de Maricourt) 107 Peripatetiker 35 Pest 91 Petit, Pierre 139 Petrarca, Francesco 227,229 Philipp III. 259

Philo von Byzanz 134 Philoponos, Johannes 40 Philosophie (s. a. Chemische, Mechani­ sche, Moral-, Naturphilosophie) 22, 351,50,52,66«, 70,76,80,83,93,104, 152,160,1621,166,172,185,187,211,

217, 219«, 224, 2261, 232, 235, 238, 242,2451,253,255,265 Philosophische Tilgenden 72 Physik 21, 28, 31ff, 39, 41, 50, 52, 66«, 102,106,117,135,138,142,145,147, 1501, 167, 176, 185, 187, 214, 2161,

232,247 Physiologie 134,175 Picard, Jean 123 Piccolomini, Enea Silvio s. Pius II. Pius II. 196,228 Plato 341,38,43,55,70,74,80,831,109, 147,152,160,185,227,237 Platonismus 35, 52, 58, 691, 73, 82, 98, 100,144,147,151,153,159,164 Pletho, Georgios Gemistos 35,701 Poliziano, Angelo 224 Prag 1141,189,216

285

Preuflische Akademie der Wissenschaf­ ten 263 Produktionsweise 11,226 Produktivität 11,22 Produktivkraft 167 PtolemSische Projektion 120 Ptolemäisches System 67,151,159,192

Santorio, Santorre 135 Sani, Lothario s. Grassi, Orazio Scheiner, Christoph 131 f Schießpulver 112 f, 166f Schiffahrt 32, 76f, 79, 108, 110, 117, 121 f, 126,161,167,191,261 Schöpfung 42,47,73,172,194,200,209,

Ptolemäus, Claudius 30, 34, 48, 53, 67, 74, 76ff, 80,100, 114,116,120f, 125, 130,1471,152,210,215 Pumpe 137,141 Pythagoras 33 f, 58.109,160,227

219,233 Scholastik 27 f, 45,49,51,152,162,223 Scholastiker 27.43,50,159

Quadrant 30,79,115,124,132,154

Quadrivium 58,185 f Quintilian 185

RAderuhr 117f

Raphael 55 Reformation 17, 77, 195, 197ff, 201 ff, 212f Regenbogen 46 ff, 92,171,221,267 Reine Mathematik 151 Religion 22,80,192,194,204,219f, 251 Renaissance 27,35.51 ff, 61,69.77f, 84, 98,186,190,227,232f, 236,256 Resolutio s. Resolutive Methode

Resolutive Methode 45,150,153 f Restauration 16 Rey, Jean 135 Rheticus, Georg Joachim 76,82 Rhetorik 58,185ff, 190,193,195. 223ff, 231 ff, 242f, 249 Riccioli 67 Richelieu 229ff, 252 Riese, Adam 15 Roberval, Gilles Personne de 262 ROmer, Ole 131 Rom 196f, 205, 213, 227, 229, 250, 255, 258 Royal Society 121,166,226,242f, 261 ff, 267 Rudolf II. 104,115,216 Ruprecht 1.189 Salto, Denis de 265

Sandoval, Prudencio de 259f Sanktion von Bourges 197

286

Schott, Kaspar 143 Schreiber, Hieronymus 207 Schulautoren s. Auctores Schulphysik 13,16 Schwarz, Berthold (Bertoldus Niger) 112 Schwerkraft 41 f, 106,139,221 Scotus, Duns 44 f Seevermessung 121 Seneca 188 Serveto, Miguel 95 Siger von Brabant 50,194 Sizi, Francesco 130 Snell, Willebrord 123 f, 131 Sokrates 152,227,237

Sonnenuhr 126 Sorel, Charles 232f, 243 ff, 251 f Soziale Revolution 198f Spatscholastik 39,69,144 f, 151 ff Spezialisierung 15,22,192,261 Sprat, Thomas 242f, 245,265 Staat 192f, 197 f, 223,229,231,250,256f,

259,261 f, 265,268 Statius 227,238 Stelluti, Francesco 133 Suidas 253 Swammerdam, Jan 134 Swart, Caludius Claussön 125 Sylvanus, Bernardus 120 Sympathie 85 f, 98,102,106,111,172

Tarde, Jean 133 Tartaglia, Niccotö40,74,80,154 Tasso, Torquato 234f Tauschwert 18 Teleskops. Fernrohr Terrella 107f Terrestrisches Fernrohr 132

Territorialstaat 192,195,263 Thales 109,112

TheStet 75 Theologie 14, 45 , 49ff, 67, 185, 187, 193ff, 203f, 208ff, 217,225 f, 249,251,

Venedig 50, 74f, 77,113,127,129, 158, 200,225,254 Vergil 215,227,238 Verifikation 46,159 Verrocchio, Andrea del 55

261 Theologische Tilgenden 72 Theoretische Physik 167 Thermometer 114,135 f Thermoskop 134 Thierry von Chartres 194

Versuch s. Experiment Vesalius, Andreas 57 Vespucci, Amerigo 226 Viviani, Vincenzio 136,138 Vitruv 71,78 Volksmedizin 84 f

Thomas von Aquin 44 f Torricelli, Evangelista 135 f, 138 ff Torricellisches Experiment 175

Voltaire 222

Tortora, Omero 253 ff Triangulation 123 f

Trienter Konzil 199, 201 f, 205 , 21 Iff, 219 Trivium 58,185 f, 193,223 ff, 249,261

Uhr 43,66,72,78f, 102,114,117f, 120f, 131,176 Unfehlbarkeit 18 Universität 14, 21,33, 49, 55, 58. 82, 85,

167, 185ff, 192 ff, 223f, 228, 261 ff. 265,268 Universum (s. a. Kosmos, Weltall) 61 f, 86, 98, 103, 109, 129, 152, 174f, 200,

227,245 Urban VIII. 148

Wärmelehre 165 WaldseemQIler, Martin 126 Ware 17f, 150

Weltall (s. a. Kosmos, Universum) 42 f, 52, 58, 61 ff, 69f, 86f, 102, 153, 162, 185,219 Weltkarte 126,219 Weltraum 64,68,92,130,142 Weltseele s. Panpsychismus Wemer, Johannes 120,122 Wilhelm TV. von Hessen 118 Wissenschaftliche Gesellschaft 136,264

Wissenschaftliche

Vakuum 44,51,68, 106, 135ff, 170, 172, 175 Vasco da Gama 121

Revolution

12, 51,

114,165 Wissenschaftliche Zeitschrift 265,267 Wissenschaftssprache 242f, 245 Witelo48 Wurf 13,39f, 49,51,145 Zoologie 165 Zunft 53

Bildquellen

1 Römische Kopie einer griechischen Statue (wahrscheinlich Bronze) - zwei­ te Hälfte des 4. Jh. vor Chr.. Museo na­ tionale, Rom. 2 Holzschnitt aus G. Reisch: Margarita philosophica nova, cui insunt sequentia epigrammata in comen - dationem operis. Straßburg 1512 (Drucker J. Grüninger), Buch 7. 3 Holzschnitt aus B. de Chasseneux: Catalogus gloriae mundi. Lyon 1546 (Drucker G. Régnault), Bl. 213. 4 Miniatur aus Averroës Kommentar zur Physik von Aristoteles. Padua 1473. Biblioteca Ariostea, Ferrara. 5 Holzschnitt aus G. Reisch: Margarita philosophica nova, cui insunt sequentia epigrammata in comendationem ope­ ris. Straßburg 1512 (Drucker J. Grü­ ninger), Buch 3. 6 Fresko von Raffaello Sanzio - 1509/10 (Ausschnitt). Stanza della Segnatura, Vatikan. Rom. 7 Zeichnung nach Miniatur aus Bréviaire de Saint Louis - 13. Jh. (Bibliothèque de 1' Arsenal, Paris) aus: P. Lacroix: Sciences & lettres au Moyen Age et à l’époque de la Renaissance. Paris 1877, Abb. 61, S. 99. 8 Holzschnitt aus G. Reisch: Margarita philosophica nova, cui insunt sequentia epigrammata in comendationem ope­ ris. Straßburg 1512 (Drucker J. Grü­ ninger), Buch 7. 9 HolzschnittausD.Santbech:Problematum astronómico rum et geometricorum sectiones septem ... Basel 1561 (Drukker H. Petri u. P. Pemam), S. 227. 10 Miniatur aus Aristoteles: Ethik (fran­ zösische Übersetzung von N. Oresme) - nach 1372. Bibliothèque Royale Al­ bert I er, Bruxelles. Ms. 9505-06, Fol. 2v (Ausschnitt). 11 Skulptur - nach 1350. Münster zu Frei­ burg im Btsg. 12 Gemälde der florentinischen Schule um 1450. Accademia Carrara, Berga­ mo. Hier aus L. Geymonat: Storia del pensiero filosófico e scientifico. Bd. 1. Milano, AldoGarzanti 1975. S. 546. 13 Miniatur aus: Bible moralisée - Mitte des 13. Jh. Nationalbibliothek Wien. Cod. 2554, Fol. 1. 288

14 Holzschnitt aus J. Trutfetter: Totius philosophise naturelis summa. Erfurt 1514. 15 Zeichnung aus R. Bacon: Optik - 13. Jh. British Museum, London. Ms. Royal 7 F VIII, Fol. 54v. 16 Zeichnungen von Leonardo da Vinci um 1510. Royal Library. Winston Cast­ le, London. Ms. 19003v. Hier aus: I manoscritti di Leonardo da Vinci della Reale Biblioteca di Windsor. Dell'anatomia fogli A(B) - Hg. T. Sabachnikoff. 2. Bd. Paris 1898-1901. 17 Holzschnitte aus A. Vesalius: De humani corporis fabrica. Libri septem. Basel 1543 (Drucker J. Oporinus). Theatrum anatomicum - Titelblatt; Buch 1, Taf. 98; Buch 2. Taf. 2. 18 Holzschnitte-um 1500. 19 Zeichnung von Peter Frese. 20 Holzschnitt von A. Dürer aus seinem Werk: Etliche Underricht zu Befesti­ gung der Stett. Schloß und Flecken. Arnheim 1603 (Drucker J. Janssen). BI. F, 2v. 21 Holzschnitt aus T. Digges: A perfite description of the caelestiall orbes ... London 1576. BI. 43. Hier aus: Sit­ zungsberichte der Physikalisch-medizi­ nischen Sozietät zu Erlangen (Hg. A. Haßenwander). Bd. 74. Erlangen 1943, Abb. 45. 22 Holzschnitt aus P. Apian: Astronomi­ con Caesareum. Ingolstadt 1540, BI. N 4v. 23 Kupferstich aus G. B. Riccioli: Almagestum novum astronomie veterem ... Bologna 1651 (Drucker V. Benatius), Frontispiz. 24 Titelkupfer aus O. v. Guericke: Expé­ rimenta nova ut vocantur Magdeburgica de vacuo spatio ... Amsterdam 1672 (Drucker J. Jansson). 25 Holzschnitt aus J. Kymeus: Des Babst Hercules wider die Deudschen, die auch vor dieser zeit, nicht haben wollen dem Babst... Wittemberg 1538. 26 Kupferstich nach P. Breughel - um 1640. Bibliothèque Royale Albert 1er, Cab. des Estampes, Bruxelles. 27 Holzschnitt aus M. Vitruvius: De archi­ tecture libri decem. Venedig 1511 (Drucker I. de Tridinus). BI. 86. 28 Zeichnung aus einem Codex mit Eu­ klids Elementen (XVII. Theorem des XIII. Buches) - 888. Bodleian Library Oxford. Ms. D'Orville 301, BI. 354.

29 Holzschnitt aus J. Amman: Eygentli. ehe Beschreibung aller Stände auff Er­ den ... Frankfurt a. M. 1568 (Drucker S. Feyerabend). 30 Holzschnitt aus M. Vitruvius: Zehen Bücher der Architektur (Deutsche Obersetzung von W. Ryff-Rivius). Nürnberg 1548 (Drucker Petreius), BI. 301. 31 Titelkupfer von J. A Deutecu m aus L.J. Waghenaer: Spiegel der zeevaerdt ... Leiden 1584/85 (Drucker Chr. Plantijn). 32 Holzschnitt aus N. Tartaglia: Quesiti et inventioni diverse. In: Opere. Venedig 1606 (Druck: AI segno del Lione), Frontispice. 33 Holzschnitt aus J. Amman: Aigentliche Abbildung deB gantzen gewerbs der Kauffmanschaft sambt etslicher der Namhafft und fürnembsten Handelstett Signatur und Wappen. Augsburg 1585 (Drucker J. Schultes). Hier aus dem Nachdruck nach den in der Fürst­ lich Wallersteinschen Bibliothek in Maihingen aufbewahrten OriginalHolzstöcken; München 1889 (Aus­ schnitt). 34 Gemälde von N. de Neuchütel - 1561. Alte Pinakothek, München. 35 KupferstichvonA. Hirschvogel-1540. Hier aus: Paracelsus - Sämtliche Werke (Hg. K. Sudhoff). Bd. 12. München, Otto Wilhelm Barth 1929, Frontispiz. 36 Bodenmosaik - um 1480. Dom von Sie­ na (Ausschnitt). Foto Alinari, Florenz. 37 Titelkupfer von J.-T. de Bry aus R. Fludd: Utri usque cosmi maioris scilicet et minoris metaphysica, physica atque technica historia. Oppenheim 1617 (Drucker H. Galier). 38 Holzschnitt aus Th. Braunschweig: Li­ ber de arte distillandi de compositis. Straßburg 1507 (Drucker J. Grüninger), BI. 89v. 39 Holzschnitt - frühes 16. Jh. 40 Kupferstich von J. Amman aus Para­ celsus (Th. v. Hohenheim): Zwei Bü­ cher von der Pestilenz und ihren Zufällen. Frankfurt a. M. 1565 (Drucker M. Lechner). 41 Holzschnitt aus G. Reisch: Margarita philosophica nova, cui insunt sequentia epigrammata in comendationem operis. StraBburg 1512 (Drucker J. Grüninger). Buch 9. 42 Zeichnung aus Ch. Singen The disco-

very of the circulation of the blood. In: Classics of scientific method (Hg. E. R. Thomas). London 1922. Hier aus Nachdruck, London, Wm. Dawson & Sons Ltd. 1956, Taf. 2. 43 Zeichnung aus Ch. Singer: The disco­ very of the circulation of the blood. In: Classics of scientific method (Hg. E. R. Thomas). London 1922. Hier aus Nachdruck, London, Wm. Dawson & Sons Ltd. 1956, Taf. 1. 44 Kupferstiche aus W. Harvey: De motu cordis et sanguinis in animalibus. Frankfurt a. M. 1628 (Drucker W. Fit­ zer). Hier aus: Klassiker der Medizin (Hg. K. Sudhoff). Bd. 1. Leipzig 1910, S. 76 - Fig. 1. u. 2; S. 77 - Fig. 3. u. 4. 45 Kupferstich von J.-T. de Bry aus R. Fludd: Utriusque cosmi maioris scilicet et minoris metaphysica, physica atque technica historia. Oppenheim 1617 (Drucker H. Galier), S. 4 u. 5. 46 Kupferstich von M. Merian aus: Jani­ tor Pansophus, seu Figura Aenea quadripartita cunctis Museum hoc introeuntibus superiorum ac inferiorem scientiam Mosaico-Hermeticam, analytice exhibens. In: Musaeum hermeticum reformatum et amplificatum ... Frankfurt a.M. 1678 (Drucker Her­ mann A Sande), Taf. 4. 47 Kupferstich nach H. F. de Vries aus H. Khunrath: Amphitheatrum: sapientiae aetemae solius verae, christiano-kabalisticum, divino-catholicon. Hannover 1609(Drucker G. Antonius), BI. 8. 48 Kupferstich aus M. Majer: Secreta na­ turae chymica, nova plane subtilique methodo indagata. Frankfurt a. M. 1687 (Drucker G. H. Oehrling),S. 124. 49 Kupferstich aus M. Majer: Secreta na­ turae chymica, nova plane subtilique methodo indagata. Frankfurt a.M. 1687 (Drucker G. H. Oehrling), S. 61. 50 Titelblatt aus W. Gilbert: De magnete, magneticisque corporibus et de magno magnete tellure: physiologia nova plurimis & argumentis, & experimentis demonstrata. London 1600 (Drucker P. Short). 51 Holzschnitt aus W. Gilbert: De magne­ te, magneticisque corporibus, et de ma­ gno magnete tellure: physiologia nova plurimis & argumentis, & experimentis demonstrata. London 1600 (Drucker P. Short). S. 157. 52 Holzschnitt aus W. Gilbert: De magne­

289

te, magneticisque corporibus et de ma­ gno magnete tellure: physiologia nova plurimis & argumentis, & experiments demonstrata. London 1600 (Drucker P. Short), S. 139. 53 Kupferstich von Th. Galle nach Io. Stradanus - aus der Folge: Nova reperta. Amsterdam um 1570/80 (Drucker Ph. Galle), BI. 2. 54 Kupferstich von J. G. Schmidt aus: Kurtze Abbildung derer beym Krieges Wesen, in der Fortification und der Ar­ tillerie vorkommenden Sachen. Berlin 1750. Hier aus O. Guttmann: Monu­ mentale pulveris pyrii. London 1906, Taf. 16. 55 Kupferstich von Th. Galle nach Io. Stradanus - aus der Folge: Nova reperta. Amsterdam um 1570/80 (Drucker Ph. Galle), BI. 4. 56 a Kupferstich u. Holzschnitt aus T. Bra­ he: Astronomiae instauratae mechani­ cs. Wandsbeck 1602, BI. A u. B4. 57 Uhr -16 Jh., aus den Sammlungen des Deutschen Museums, München. 58 Holzschnitt aus Chr. Huygens: Horolo­ gium oscillatorium sive de motu penduionim ad horologia aptato demonstrationes geometriese. Psris 1673 (DrukkerF. Muguet), BI. 4. 59 Holzschnitt sus C. Ptolemaeus: Cosmographia. Bologna 1477. 60 Holzschnitt aus P. Apian: Cosmographia ... Antwerpen 1540 (Drucker A. Berchman), BI. 16v. 61 Kupferstich aus L. Hulsius: Theorie et praxis quandrantis geometrid ... Das ist Beschreibung, Unterricht und Ge­ brauch des gevierdten Geometrischen und anderer Instrument ... Nürnberg 1594 (Drucker Gerlach), S. 56. 62 Holzschnitt aus G. Agricola: De re metallica libri XII. Basel 1556 (Drucker Frohen), S. 90. 63 Kupferstich von G. Mercator -1569. 64 Kupferstich von Th. Galle nach Io. Stradanus - aus der Folge: Nova reperta. Amsterdam um 1570/80 (Drucker Ph. Galle), BI. 15. 65 Titelblatt aus G. Galilei: Sidereus nuntius magna, longeque admirabilia spectacula ... Venedig 1610 (Drucker T. Baglione). 66 Holzschnitt aus R. Descartes: Epistolae. Amsterdam 1668 (Drucker D. El­ zevir), S. 119. 67 Kupferstich aus Chr. Scheinen Rosa

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ursina sive sol ex admirando facularum & macularum suarum Phoenomeno Varius. Bracciano 1626 (Drucker A. Phaeus),S. 150. 68 Kupferstich aus J. Zahn: Oculus artificialis teledioptricus ... Nürnberg 1702 (Drucker Adelbumer), S. 793. 69 Kupferstich aus J. Swammerdam: Bi­ bel der Natur ... (deutsche Überset­ zung aus dem Holländischen). Leipzig 1752, Taf. 14. 70 Kupferstich aus: Saggi di naturali esperienze falte nell’Accademia del Cimento (Hg. L. Magalotti). Florenz 1667 (DruckerG. Cocchini). Hieraus: Neu­ drucke von Schriften und Karten über Meteorologie und Erdmagnetismus (Hg. G. Hellmann). Berlin 1897, Nr. 7, S. 17. 71 Holzschnitt aus G. Agricola: De re metallica libri XII. Basel 1556 (Drucker Froben), S. 145. 72 Holzschnitt aus T. Antiate (Carlo Dati): Lettern a Filaleti. Florenz 1663 (Druck Insegna delle Stella). Hier aus: Neudrucke von Schriften und Karten über Meteorologie und Erdmagnetis­ mus (Hg. G. Hellmann). Berlin 1897, Nr. 7, S. 2. 73 Stahlstich aus G. Figuier: Les merveilles de la science ou description populaire des inventions modernes. 4. Bd. Pa­ ris um 1870. Bd. 1, S. 33. 74 Kupferstich aus C. Schott: Technicacuriosa. Nürnberg 1664 (Drucker Endter),Taf. 3. 75a Titelblatt aus G. Galilei: Discorsi e dimonstrationi matematiche intomo ä due nuove scienze ... Leiden 1638 (Drucker L. u. D. Elzevir). 75b Kupferstich von St. della Bella aus G. Galilei: Dialogo sopra i dui massimi sistemi del mondoTolemaico, e Copemicano ... Florenz 1632 (Drucker B. Landini), Frontispiz. 76 Titelblatt von G. Galilei: Dialogo so­ pra i dui massimi sistemi del mondo Tolemaico, e Copemicano ... Florenz 1632 (Drucker B. Landini). 77 Holzschnitt aus N. Tartaglia: Quesiti et inventioni diverse. In: Opere. Venedig 1606 (Druck: al Segno del Lione), S. 10. 78 Kupferstich aus M. Merian: Topographia Italiae. Frankfurt a. M. 1688 (Drucker Merian), S. 134/35. 79 Titelkupfer aus F. Bacon: Instrauratio

magna. London 1620 (Drucker Norton . A Bill). 80 Titelkupfer aus J. Kunckel: Ars vitraria experimentalis, oder vollkommene Glasmacher-Kunst ... Frankfurt u. Leipzig 1679 (Drucker Chr. Günther). 81 Holzschnitt aus R. Descartes: Les mé­ téores. In: Discours de la méthode ... Paris 1668 (Drucker Ch. Angot), S.264. 82 Holzschnitt aus R. Descartes: Principia philosophiae. In: Opera philosophica. Amsterdam 1656 (Drucker L. u. D. Elzevir), S. 194. 83 Holzschnitt aus R. Descartes: Principia philosophiae. In: Opera philosophica. Amsterdam 1656 (Drucker L. u. D. Elzevir),S. 55. 84 Kupferstich von J. Houbraken nach G. Kneller - 1702. Plansammlung des Deutschen Museums München. 85 Holzschnitt aus B. de Chasseneux: Ca­ talogua gloriae mundi. Lyon 1546 (Drucker G. Régnault), BI. 183v, (zu­ erst 1529). 86 Marmorrelief von Luca della Robbia 1437. Campanile des Domes in Flo­ renz. Foto Brogi, Florenz. Hier aus L. Planiscig: Luca della Robbia. Wien, Verlag Anton Schroll & Co. 1940, Abb. 25. 87 Holzschnitt aus G. Reisch: Margarita philosophica nova, cui insunt sequentia epigrammata in comendationem operis. Straßburg 1512 (Drucker J. Grüninger), Buch 3, (zuerst Freiburg 1503). 88 Marmorrelief von Luca della Robbia 1437. Campanile des Domes in Flo­ renz. Foto Brogi, Florenz. Hier aus L. Planiscig: Luca della Robbia. Wien, Verlag Anton Schroll &Co. 1940, Abb. 26. 89 Holzschnitt aus S. Münster: Cosmographey oder Beschreibung aller Linder, Herrschaften und fümemesten Stetten des gantzen Erdbodens ... Basel 1614 (Drucker Henricpetri), S. 1074. 90 Zeichnung von Vittore Carpaccio - um 1515/20. Uffizien, Gabinetto Disegnie Stampe, Firenze. 91 Holzschnitte aus Rodericus Zamorensis: Spiegel des menschlichen Lebens. Augsburg um 1477 (Drucker H. BAmler). BI. 24,25,26,21.27.30.29. Hier aus Faksimiledruck (Auszug), Mün­ chen 1908.

92 Holzschnitt aus G. Reisch: Margarita philosophica nova, cui insunt sequentia epigrammata in comendationem ope­ ns. Straßburg 1512 (Drucker J. Grüninger), Buch 1, (zuerst Freiburg 1503). 93 Ölgemälde von Robert Fleury - 1846. Louvre, Paris. 94 Kolorierter Holzschnitt aus H. Schedel: Das Buch der Chronicken ... Nürnberg 1493 (Drucker Coberger), BI.268V. 95 Holzschnitt aus B. de Chasseneux: Ca­ talogue gloriae mundi. Lyon 1546 (Drucker G. Régnault), BI. 86v .(zuerst 1529). 96 Holzschnitt aus J. Lichtenberger: Prognosticatio in latino... Straßburg 1488. BI. B lv. Hier aus dem Faksimiledruck (Hg. W. H. Rylands), Manchester 1890. 97 Holzschnitt aus F. Petrarca: Von der Artzney bayder Glück, des guten und widerwertigen. Augsburg 1532 (Drukker H. Steyner), BI. 43v. 98 Titelblatt aus G. Bruno: De l'infinito universo et mondi. Venedig 1584. 99 Kupferstich - zweite Hälfte des 16. Jh. British Museum, London. 100 Holzschnitt (Flugblatt)-1569/70. Ger­ manisches Nationalmuseum, Nürn­ berg. 101 Druckseite der Vorrede zu N. Coperni­ cus: De revolutionibus orbium coelestium. Nürnberg 1543 (Drucker J. Petreius). Exemplar der Universitätsbi­ bliothek der Karl-Marx-Universität, Leipzig. 102 Kupferstich von Jean Calvin - 16. Jh. (Drucker: Clemendt de Ionghe, Am­ sterdam). Bibliothèque Nationale, Paris. 103 Holzschnitt aus P. d’Ailly (Petrus de Alliaco): Concordatia astronomiae cum theologia ... & ... cum historié narratione. Augsburg 1490 (Drucker E. Ratdoh), BI. lv. 104 Skulptur - um 1225/30. Musée de l'Œuvre Notre-Dame, Straßburg. 105 GemAlde von Benozzo Gozzoli-1465. Kirche San Agostino in San Gimignano (Foto Alinari). 106 Titelblatt aus: Canones et décréta sacrosancti oecumenici ... Rom 1564 (Drucker P. Manutius). 107 Kupferstich von Vaidor de Liège - vor 1626. Hieraus J. Brodrick: Robert Bel-

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larmine. London, Bums & Oates 1961, Frontispiz (Ausschnitt). Titelblatt aus J. Kepler: Astronomía nova seu physica coelestis ... Heidel­ berg 1609 (Drucker Vögelin). Kolorierte Zeichnung aus: Scripta sancti Isidori hispalensis ... Etymolo­ gie - 11. Jh. Bayerische Staatsbiblio­ thek, München, Clm. 10058, Fol. 154v. Titelblatt aus R. Descartes: Principia philosophiae. Amsterdam 1644 (Drukker L. Elzevir). Titelblatt aus I. Newton: Opticks: or a treatise of the reflexiona ... London 1704 (DmckerS. Smith u. B. Waldorf). Kupferstich von J. Folkema nach F.-L. Dubourg aus F.-M. Voltaire: Élémens de la Philosophie de Neuton ... Am­ sterdam 1738 (Drucker E. Ledet), Frontispiz. Fresco von Domenico Ghirlandaio 1483/85. S. Triniti, Cappella Sassetti, Florenz (Ausschnitt). Zeichnung des Monogrammisten M. H. - 15. Jh. Sammlung von Graf Wilczek, Wien. Hier aús J. Burckhardt: Die Kultur der Renaissance in Italien. Wien 1934, S. 196. Kupferstich von J. Collaert nach Io. Stradanus aus der Folge: Nova reperta. Amsterdam 1570/80 (Drucker Ph. Gal­ le), BI. 16. Fresco von Bernardino Pinturicchio nach 1502. Dombibliothek, Siena (Ausschnitt). Miniatur aus einer Handschrift mit Pe­ trarcas: De viribus illustribus. Padua um 1400. Hessische Landes- und Hoch­ schul-Bibliothek, Darmstadt, Ms. 101, Fol. lOlv. Gemälde von Ph. de Champaigne zwischen 1625/50. Louvre, Foto: Musées Nationaux, Paris. Kupferstich von F. Sévin -17. Jh. Marmorrelief von Luca della Robbia 1437. Campanile des Domes in Flo­ renz. Foto Brogi, Florenz. Hier aus L. Planiscig: Luca della Robbia. Wien, Verlag Anton Schroll & Co. 1940, Abb. 27. Kupferstich von G. Franco nach B. Ca­ stelli ausT. Tasso: Le Gerusalemme li­ berara. Genf 1590 (Drucker G. Ber­ toli). Marmorrelief von Archelaos von Priene - um 200 v. Chr. British Museum, London.

123 Titelkupfer von F. Villamoena aus G. Galilei: II saggiatore ... Rom 1623 (Drucker G. Mascardi). 124 Kupferstich von B. Picart aus B. Fonte­ nelle: Entretiens sur la pluralité des mondes. Den Haag 1728, Frontispiz. 125 Titelblatt und Frontispiz aus Th. Sprat: The history of the Royal Society of London, for the improving of natural knowledge. London 1702. 126 Titelblatt aus Ch. Sorel: La science uni­ verselle. 5 Bde. Paris 1641 (Drucker T. Quinet). 127 Titelblatt aus Ch. Sorel: La solitude et l’amour philosophique de Cleomède. Paris 1640 (Drucker A. de Sommaville). 128 Titelblatt, Frontispiz (Kupferstich von J. O. Schmidt) und Druckseiten aus Algarotti: I. Newtons Welt-Wissenschaft ßr das Frauenzimmer oder Unterre­ dungen über das Licht, die Farben und die anziehende Kraft. Braunschweig 1745. 129 Kupferstich von M. Merian-um 1650. Aus J. L. Gottfried u. J. Ph. Abelin: Historische Chronika, oder Beschrei­ bung der fümehmsten Geschichten, die sich von Anfang der Welt, bis auf das Jahr Christi 1619 zugetragen. 8 Bde. Frankfurt a. M. 1710. Bd. 6. 130 Kupferstich aus Ch. Sorel: La science universelle. 5 Bde. Paris 1641/55 (Drucker T. Quinet). Bd. 1. Fronti­ spiz. 131 Titelblatt aus O. Tortora: Historia de Francia. Venedig 1619 (Drucker G. B. Giotti). 132 Titelblatt aus F. Guicciardini: La histo­ ria di Italia. Florenz 1561 (Drucker L. Torrentino). 133 Gemälde von Francesco Granacci - um 1527. Galería degli Uffizi, Firenze. 134 Holzschnitt des Monogrammisten MR - 1547. Germanisches Nationalmu­ seum, Nürnberg, H. 651. 135 Kupferstich aus F. de La Mothe Le Vayer: Œuvres. 2 Bde. Paris 1662 (Drucker A. Courbé), Bd. 1. 136 Kupferstich von L. G. Thibault nach ei­ nem Gemälde von Ch. Le Brun -1669. Bibliothèque Royale Albert 1er, Cab. des estampes, Bruxelles. 137 Kupferstich aus T. Sprat: The history of the Royal Society of London, for the improving of natural knowledge. Lon­ don 1667, Frontispiz.

138 Kupferstich -1687. Sakristeibibliothek St. Johann, Schweinfurt. Foliant 8, Nr. 4. 139 GemAlde von C.B.Francke - um 1695.. Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig. Foto: B. P. Keiser. 140 Titelblatt aus: Le journal des sfavans (Hg. de Hddouville). Paris 1665 (Drukker J. Cusson), Nr. 1.

141 Druckseite aus: Philosophical Transac­ tions. London 1672 (Druck J. Martyn), Bd. 6, Nr. 80, S. 3075. 142 Kupferstich von J. Goyton nach S. Le Clerc aus C. Perrault: Mémoire pour servir à l’histoire naturelle des ani­ maux. Paris 1671 (gedruckt in Impr. royal), Frontispiz.

Die moderne Naturwissenschaft-Fortführung oder Alternative zur mittelalterlichen Wissenschaft? Teill Die Rolle der Erfahrung in der Entstehung der Naturwissenschaften im 16. und 17. Jahrhundert: Experiment und Theorie 1. Die Legende vom Erfahrungsprinzip

2. Die Erfahrung in der aristotelischen und scholastischen Philosophie 3. Die Vorbereitung des Umbruchs durch die Spätscholastik 4. Elemente des neuzeitlichen Erfahrungsbegriffs Die Rolle von Technik und bildender Kunst Vom lebendigen Kosmos zum mechanischen Universum Die Mathematisierung 5. Entstehung des ExperimentbegrifTs Magie, Alchemie, Astrologie, Hermetismus Instrumente und Messungen 6. Synthese und Umformung zu neuen Methoden Galileo Galilei Francis Bacon René Descartes

Teil II Die Neuordnung der Wissenschaften 1. Die Organisation der naturwissenschaftlichen Lehre an den Universitäten

2. Naturwissenschaft und die Krise der Kirche Der Autoritätsanspruch der Theologie Zum Problem der Bibelauslegung Galileis Stellungnahme zum Verhältnis Theologie - Naturwissenschaften Keplers Stellungnahme zum Widerspruch zwischen Bibel und astronomischen Erkenntnissen Metaphysik und Naturwissenschaft 3. Naturwissenschaft, Humanismus und Nationalstaaten 4. Das Bedürfnis nach Spezialisierung und die Gründung staatlich geförderter Akademien im Zeitalter des Absolutismus Textquellenverzeichnis

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