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German Pages 196 [206] Year 1992
School of Theology at Claremont
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MANFRED
HUTTER
MANIS KOSMOGONISCHE SABUHRAGAN-TEXTE Edition, Kommentar und literaturgeschichtliche Einordnung
der manichäisch-mittelpersischen Handschriften M 98/99 I und M 7980-7984
1992 OTTO HARRASSOWITZ
: WIESBADEN
The series STUDIES IN ORIENTAL RELIGIONS is supported by Institute for Central Asian Studies Bonn University
Institute of Comparative Religion Bonn University
in collaboration with Institute for Advanced Studies
of World Religions, New York Institute of History of Religion Uppsala University
Donner Institute, Academy of Äbo Äbo, Finland
Institute of Oriental Religions Sophia University, Tokyo
Department of Religion University of Hawaii |_ibrary
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Die Deütsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme
Mani: [Kosmogonische $äbuhragän-Texte] Manis kosmogonische $äbuhragänTTexte : Edition, Kommentar und literaturgeschichtliche Einordnung der manichäischmittelpersischen Handschriften M 98/99 I und M 7980 - 7984 / Manfred Hutter. Wiesbaden : Harrassowitz, 1992
(Studies in oriental religions ; Vol. 21) ISBN 3-447-03227-8 NE: Hutter, Manfred [Hrsg.]; Mani: [Sammlung]; GT
Die Veröffentlichung der vorliegenden Arbeit, die eine Überarbeitung der phil. Diss. „Die manichäisch-mittelpersischen Handschriften M 98/99 I und M 7980-7984“ (Graz 1991) ist, wurde durch einen Druckkostenzuschuß des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung in Wien ermöglicht. © Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1992.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf säurefreiem Papier der Fa. Nordland GmbH, Dörpen/Ems. Druck und Verarbeitung: Hubert & Co., Göttingen. Printed in Germany. Sigel: SCOR ISSN 0340-6702 ISBN 3-447-03227-8
Inhaltsverzeichnis NERNGERIEN
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Exkurs: Übersetzung der eschatologischen Säbuhragän-Handschrift MAT en er Ara a u Be ET OBER
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Zur Stellung und Verbreitung des Säbuhragän im östlichen Manichäistmus, 438... 2000 Y ae ee a ar ge Lane ae
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Vorwort
Der Fortschritt der Mitteliranistik in den letzten beiden Jahrzehnten — auch aufgrund der Erarbeitung diverser Hilfsmittel - macht es sinnvoll, altbekannte Texte erneut zu untersuchen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Die vorliegende Arbeit richtet daher das Augenmerk auf mittelpersisch-manichäische Texte, die bereits zu Beginn unseres Jahrhunderts gefunden worden waren. Wenn hier somit eine textkritische Edition vorgelegt wird, so kann sich diese an Vorbildern orientieren, wird aber auch an vergleichbaren Editionen gemessen werden. In Anlehnung an andere neuere Editionen mmp. Texte sind auch in der vorliegenden Arbeit die Zeilen durchgehend gezählt, wobei die fortlaufende Zeilenzählung am linken Rand des Textes geschieht. Aufgrund der sehr kurzen Zeilen (besonders bei der Handschrift M 7980-7984) erwies es sich jedoch als wenig günstig, die Übersetzung gleich neben dem Text zu bieten, weshalb die Übersetzung jeweils nach einem Sinnabschnitt geboten wird. Um den Vergleich der Übersetzung mit dem Text zu erleichtern, ist aber auch in der Übersetzung — meist an Stellen, wo der Text durch ** einen Einschnitt markiert, — die Zeilenzählung angegeben worden. Zu guter Letzt ist ein Wort des Dankes an jene zu richten, die in je unterschiedlicher Weise zu dieser Arbeit beigetragen haben: Herr Prof. Dr. Hans-Joachim Klimkeit (Bonn) hat vor mehreren Jahren mein Interesse auf die hier behandelten Texte gelenkt und sich auch bereit erklärt, die Arbeit in die Reihe „Studies in Oriental Religions” aufzunehmen. Herr Dr. Werner Sundermann (Berlin) hat immer wieder bereitwillig auf meine Fragen brieflich Auskunft erteilt und mehrfach zur Verbesserung meines Textverständnisses beigetragen. Schließlich seien noch folgende Institutionen genannt, die mir Fotos der Handschriften angefertigt und zur Verfügung gestellt haben: Akademie der Wissenschaften Berlin, Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie (Fotos von M 98, M 7981, M 7983, M 7984); Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin (Fotos von M 7980, 7982); Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen
(Foto von M 99). Graz, Oktober 1991
Manfred Hutter
Wichtige Abkürzungen und Sonderzeichen al.
Altindisch.
altiran.
Altiranisch.
ap.
Altpersisch. -
arın.
Armenisch.
aw.
Awestisch.
kopt.
Koptisch.
Texte der Turfansammlung in manichäischer Schrift. MMI
Siehe Andreas/Henning, Manichaica I.
man.
Manichäisch.
mmp.
Manichäisch-mittelpersisch.
mp.
Mittelpersisch (mmp. und pahl. nicht unterschieden).
np.
Neupersisch.
pahl.
Pahlavi.
parth.
Parthisch.
Pr.
Perfekt-Partizip.
PrsP.
Präsens-Partizip.
Recto-Seite. Manichäische Texte der Leningrader Sammlung.
Sb.
Säbuhragän.
sek.PP.
Sekundäres Perfekt-Partizip.
sogd.
Sogdisch.
t.t.
Terminus technicus.
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Uigurisch.
Verso-Seite.
Zeile(n).
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I oder II Erstes oder zweites Blatt eines Doppelblattes.
i oder ii Erste oder zweite Kolumne.
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Vollständig ergänzter Text.
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Etwa 3 bis 5 Buchstaben nicht erhalten.
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Teilweise beschädigter Text.
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Übersetzung ergänzt:
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Zur Verdeutlichung in Übersetzung eingefügte Wörter.
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Zur Vermeidung von Spatien im mmp. Text.
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A. FORSCHUNGSGESCHICHTE
1. Die bisherigen Editionen und Bearbeitungen der kosmogonischen Texte M 98/99 und M 7980-7984 sowie der eschatologischen Säbuhragän-Texte Bis zum Beginn unseres Jahrhunderts erstreckte sich die Kenntnis des Mittelpersischen auf die theologischen Schriften des Zoroastrismus in Pahlavi (einschließlich der Pazand- und Parsiwiedergaben) sowie auf einige Inschriften aus der Sasanidenzeit. Dieses Material bildete die Grundlage zur Darstellung der Grammatik, wie sie etwa O.Salemann im „Grundriß der iranischen Philologie” geboten hat!. Aufgrund der Vieldeutigkeit der Pahlavischrift sowie der Schreibung mit Heterogrammen waren dabei v.a. der exakte Lautstand, aber auch die Lesung ganzer Wörter häufig nur annäherungsweise klar. Als jedoch durch die Preußischen Turfan-Expeditionen zu Beginn unseres Jahrhunderts? überraschende Textfunde gemacht wurden, entstand eine völlig neue Situation. Für die Forschung sollte dabei von großem Nutzen sein, daß F.W.K.Müller bereits 1904 einen Vorbericht über die Textfunde geben und in seinen „HandschriftenReste(n) in Estrangelo-Schrift aus Turfan” den Prosatext des Doppelblattes M 98/99 I veröffentlichen konnte”, dessen kosmologischen Charakter er richtig bestimmte. Einige Verweise auf die damals ausschließlich bekannte Sekundärüberlieferung des Manichäismus bei lateinischen und arabischen Autoren? ließen bereits die Bedeutung dieses Textes erahnen, auch wenn eine literaturgeschichtliche Wertung damals noch verfrüht war. Da Müller den Text in durchgehender Transkription liefert, werden einige Schreibgewohnheiten der Manichäer verdunkelt, so daß C.Salemann in seinen „Manichäische(n) Studien” M 98/99 nochmals in einer exakteren Transliteration herausgegeben hat?, wobei er zur Wiedergabe der Estrangeloschrift hebräische Buchstaben (mit einigen zusätzlichen DiakriSalemann, Mittelpersisch. ? Bequem zugänglich - was die Textfunde anbelangt - ist der Überblick über die Ergebnisse der vier Expeditionen zwischen 1903 und 1914 bei Boyce, Catalogue X-XXI; weiters Ries, Etudes 210-211. Zur Erforschung des ganzen Gebietes siehe zuletzt Klimkeit, Seidenstraße 3447, der auch den Beitrag (und die Konkurrenz) der englischen, französischen und russischen Expeditionen darstellt. ® Müller, Handschriften-Reste 37-44; von den Hymnen, die ebenfalls auf diesem Doppelblatt erhalten geblieben sind, hat Müller ebd. 44 nur eine sehr kurze Probe gegeben. Müller, Handschriften-Reste 38f.43 verweist u.a. auf Augustin, Bar Hebräus und an-Nadim. 5Salemann, Studien 16f unter den Nummern 98, 98b, 99 und 99d.
2
Bisherige Editionen und Bearbeitungen
tika) wählte®. Neben dieser präziseren Textwiedergabe sind auch einige verbesserte Lesungen Salemanns hervorzuheben, die durch Kollationen der Originale durch Müller bestätigt wurden’. Auf dieser Textgrundlage beruht die weitere Beschäftigung mit den mitteliranischen manichäischen Texten. Zunächst hat A.V.W.Jackson in den zwanziger Jahren eine Reihe von Studien verfaßt, die allerdings erst 1932 in seinen „Researches in Manichaeism with Special Reference to the Turfan Fragments” veröffentlicht wurden, so daß sie z.T. bereits beim Erscheinen veraltet waren®. Wichtig unter diesen Studien sind die Neubearbeitung des kosmogonischen Textes M 98/99 I, ferner die Berücksichtigung der zoroastrischen, antimanichäischen Abschnitte im Skand Gumänig Wizär und im Denkard?. Auch wenn diese Arbeiten nicht auf dem neuesten iranistischen Stand waren, so liegt der Wert der „Researches” besonders darin, daß Jackson einen ausführlichen philologischen Kommentar zu M 98/99 I bietet!®. Darin begründet er nicht nur zahlreiche von Müller und Salemann abweichende Lesungen, sondern bietet auch Ergänzungsvorschläge und neue Deutungen einzelner Wörter. Gleichzeitig liefert Jackson erstmals eine ausführliche inhaltliche Bewertung des Textes unter Heranziehung zahlreicher westlicher und orientalischer Quellen zum Manichäismus, so daß seine Arbeit ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis der manichäischen Kosmogonie ist. Bedingt durch sein Alter und die Tatsache, daß er nur eingeschränkten Zugang zu den Fortschritten der Erforschung der Turfanquellen, wie sie durch F.C.Andreas in Göttingen vorangetrieben wurde, hatte, ist jedoch seine Bearbeitung mit einigen falschen Interpretationen belastet, auf die W.B.Henning in einer ausführlichen Rezension aufmerksam macht, wodurch er das philologische Verstehen des Textes weiter fördert!!. Damit ist die Beschäftigung mit diesem Text für die nächsten Jahrzehnte abgeschlossen, erst 1960 liefert M.Boyce in ihrem „Catalogue of the Iranian Manuscriptsin Manichean Script in the German Turfan Collection” die Zusammenstellung einiger weiterer verbesserter Lesungen und Übersetzungen!?; dieselbe Autorin bietet schließlich in ihrem „Reader in Manichaean Middle Persian and Parthian” eine neue Transliteration!? des Textes, wobei ausführliche 6 vgl. Salemann, Studien V-VI und Ders., Bruchstük 8 für die Begründung der hebräischen Typenwahl. "vgl. Salemann, Studien VI. 8 Jackson, Researches; vgl. Henning, Rezension Jackson 750.
° Jackson, Researches 22-73 bzw. 174-217; der antimanichäische Abschnitt im Skand Gumänig Wizär war vorher bereits von Salemann, Bruchstük 16-26 herausgegeben worden. 10 Jackson, Researches 38-71.
Ar Henning, Rezension Jackson 751f. 12 Boyce, Catalogue 8f.
13Die Grundlagen für ein exaktes Transliterationssystem für die in Estrangelo geschriebenen
Bisherige Editionen und Bearbeitungen
3
Anmerkungen sowohl einige Schreibfehler korrigieren als auch das Verstehen schwieriger Stellen fördern!*. Obwohl der „Reader” primär als Lesebuch aus den Anforderungen des Unterrichts erwachsen ist!®, muß er als derzeitige Standardausgabe gelten, auf die immer wieder Bezug genommen werden muß. Schließlich sind W.Sundermanns „Mittelpersische und parthische kosmogonische und Parabeltexte der Manichäer” zu nennen, die sich zwar nicht direkt mit M 98/99 beschäftigen, aber durch das neuerschlossene Textkorpus zahlreiche Parallelen bieten, die dazu beitragen, unklare Stellen in M 98/99 zu erhellen; besonders erwähnenswert ist dabei der parth. Text M 183 II, der zahlreiche Anklänge an M 98 erkennen läßt!®. Obwohl die aus vier Doppelblättern und einem einfachen Blatt bestehende Handschrift M 7980-7984 bereits 1906 gefunden wurde, dauerte es bis 1932, ehe W.B.Henning den Text — noch unter der alten Signatur T III 260 - aus dem Nachlaß von F.C.Andreas herausgab, da letzterer sich aufgrund der sprachlichen Probleme der neuen Texte vor voreiligen Publikationen, die seinen hohen philologischen Ansprüchen nicht genügt hätten, gescheut hat!?. Das hohe philologische Niveau der Bearbeitung durch Andreas und Henning, wodurch einige vorläufige Behandlungen von Teilen der Handschrift durch 1.Scheftelowitz völlig überholt wurden!®, zeigt sich wohl am besten darin, daß diese Edition nach wie vor als Grundlage für jede weitere Beschäftigung mit diesem Text gelten muß; einige verbesserte Lesungen bzw. Wortdeutungen hat im Laufe der darauffolgenden 30 Jahre v.a. W.B.Henning selbst geliefert, die im Katalog von M.Boyce verzeichnet sind!?. Auch die Untersuchung des Wortes phryz, dessen hauptsächliche Belegstellen sich in dieser Handschrift finden, durch H.H.Schaeder ist erwähnenswert?°. Den astronomischen Abschnitt in M 7981 IIR + V hat H.S.Nyberg in seinen „Texte(n) zum mazdayasnischen Kalender” neu übersetzt mitteliranischen Texte hat 1934 W.B.Henning eingeführt, wodurch er die alte Transliteration durch hebräische Buchstaben ersetzt und mit Lateinschrift (und beim Sogdischen mit einigen griechischen Buchstaben) arbeitet; vgl. (Andreas)/Henning, Manichaica III, 911; weiters Henning, Henochbuch 27 Anm. 6 und Boyce, Reader 14-18. 14 Boyce, Reader 60-62, Nr. y 1-6. vgl. Boyce, Reader IX. 16 Ssndermann, Parabeltexte 63f. I ygl. dazu seine vom Jahr 1918 stammende Stellungnahme über eine gemeinsam mit Reitzenstein geplante Textpublikation bei Andreas/Henning, Manichaica I, 175, die aber nicht zustandegekommen ist (vgl. Reitzenstein, Erlösungsmysterium VII); vgl. auch Nyberg, For-
schungen 79.
18 gl. Andreas/Henning, Manichaica I, 176. 19 Boyce, Catalogue 132f.
20Schaeder, Beiträge 579-587.
4
Bisherige Editionen und Bearbeitungen
und philologisch kommentiert?!, wobei er an zahlreichen Stellen zu anderen Ergebnissen als Andreas/Henning in ihrer Edition kommt, was die Schwierigkeiten, die dieser Text macht, verdeutlicht??. W.Sundermann hat mit M 506 aus den Berliner Turfantexten ein Parallelstück publiziert, das einige Lücken des Textes, der auf dem zwischen M 7980 II und M 7981 II verlorengegangenen Blatt gestanden ist, zu füllen hilft?®. Eine Neuedition der gesamten Handschrift M 7980-84 bietet wiederum M.Boyce, die — abgesehen von mehreren zu fragmentarischen und deshalb unergiebigen Zeilen - den Text in ihren „Reader” aufnimmt, ebenfalls mit ausführlichen sprachlichen Anmerkungen versehen?®. Da Boyce nur die Texte in Transliteration bringt, wird ihre Arbeit durch zwei Monographien, die Übersetzungen enthalten, vortrefliich ergänzt: J.P.Asmussen hat 1975 eine englische Übersetzung hauptsächlich mitteliranischer Manichaica veröffentlicht?°, worin er zum größeren Teil dieselben Texte wie Boyce verwertet. Durch eine Konkordanz von R.Schmitt wird der praktische Nutzen der Handhabung beider Bücher gesteigert?°. Auch A.Böhligs deutsche Übersetzung manichäischer Texte?’, die unter Mitwirkung von J.P.Asmussen erstellt wurde, trägt wesentlich dazu bei, einen Teil der mitteliranischen Manichaica auf dem neuesten Forschungsstand zu erschließen. Umfangreiche Abschnitte des kosmogonischen Textes sind dabei in diese Anthologien aufgenommen worden?®, allerdings sind in beiden Übersetzungen der astronomische Abschnitt M 7981 II sowie das Blatt M 7983 II unberücksichtigt geblieben. Da zwischen dem kosmogonischen Text und den eschatologischen SäbuhragänTexten enge terminologische Berührungen vorliegen, wurde schon mehrfach die Vermutung geäußert, daß diese Texte überhaupt ein einziges literarisches Werk
Manis darstellen?°; deshalb sei hier auch kurz die Forschungsgeschichte zum Sb. referiert: Dieser Text wurde ebenfalls bereits aus den Funden der ersten Turfanexpedition durch F.W.K.Müller veröffentlicht und mit Verbesserungen von 21Nyberg, Texte 54-57.76-80.
22 vgl. dazu auch Sundermann, Parabeltexte 68. 23 Sundermann, Parabeltexte 68f.
2*Boyce, Reader 63-75, Nr. y 7-56. 25 Asmussen, Literature. 26 Schmitt, Rezension Acta 138-140.
2T Böhlig, Gnosis 75-301. 28 Asmussen, Literature 122-131; Böhlig, Gnosis 108-118. — Eine englische Übersetzung der Texte M 98/99 und M 7980-84 wird voraussichtlich 1992 von H.J.Klimkeit, Gnostic Texts from the Silk Road. Iranian and Turkic Manichaean Documents from Central Asia, San Francisco
[Abschnitt A. XVI.] erscheinen. 2 vgl. dazu die Auflistung der in Frage kommenden Texte bei Sundermann, Texte 92.
Bisherige Editionen und Bearbeitungen
5
C.Salemann in seinen „Studien” neu herausgegeben?°. Die Bedeutung des Sb. als eine von Mani selbst verfaßte Schrift hat bereits Miiller klar erkannt, wobei er auch zurecht auf einige bei an-Nadım in der arabischen Überlieferung bewahrte Exzerpte aus diesem Werk Manis verweisen konnte?!. Ein wichtiger Fortschritt im Verständnis des Textes konnte vier Jahrzehnte später durch A.Ghilain erzielt werden, der die beiden Fragmente a und b des Blattes M 473 in der richtigen Reihenfolge aneinanderschließen konnte, wodurch sowohl für die Recto- als auch für die Verso-Seite ein sinnvoller und fortlaufender Text gewonnen werden konnte??. Für die weitere Textherstellung ist wieder der Katalog von Boyce zu nennen, in dem unter der Eintragung zu M 470 zahlreiche zu dieser Handschrift gehörende Fragmente angeführt und zu den einzelnen Fragmenten verbesserte Lesungen und ältere Bezugnahmen auf dieses Textensemble genannt sind?®. Die besser erhaltenen Texte - in der Reihenfolge M 473, 475, 477, 482 und 470 -, die schon durch die editzo princeps von Müller bekannt waren, hat Boyce schließlich ın ihrem „Reader” in neuer Transliteration und mit philologischen Anmerkungen wieder ediert?*; eine wirklich textkritische Behandlung, in der auch der Erhaltungszustand der einzelnen Fragmente exakt berücksichtigt wurde, lieferte aber erst D.N.MacKenzie, so daß nun - einschließlich einiger Textlücken - die ersten 754 Zeilen des zusammenhängenden Textes der Handschrift M 470+ rekonstruierbar sind, wobei der Text der Z. 1-426 beinahe vollständig erhalten ist?°. Daneben hat MacKenzie noch weitere, teils nicht näher bestimmbare Fragmente publiziert, deren exakte Einordnung in die Handschrift unsicher bleibt?®. Während durch MacKenzies Edition der eschatologische Abschnitt des Sb. nun recht gut bekannt ist, hat W.Sundermann weitere Fragmente, die zur Handschrift M 49 gehören, identifiziert und in seinen „Mitteliranische(n) manichäische(n) Texte(n) kirchengeschichtlichen Inhalts” ediert?’. An diesen neuen Texten ist bedeutsam, daß durch sie mp. Originale des Beginns des Sb. belegt sind, die entsprechend der arabischen Überlieferung vom „Kommen des Apostels”, d.h. vom Auftreten Manis, handeln?®; somit liegen nun umfangreiche Partien dieses Werkes vor. — Die besser erhaltenen eschatologischen Abschnitte sind in 30 Müller, Handschriften-Reste 11-25; Salemann, Studien 24-28.
1 vgl. Müller, Handschriften-Reste 20-22. 32 Ghilain, Feuillet 536f; vgl. auch Boyce, Catalogue 31. 33 ygl. Boyce, Catalogue 30-32.
94 Boyce, Reader 76-81, Nr. z.
95 MacKenzie, Säbuhragän 504-522 bringt den Text Z. 1-432; Ders., Säbuhragän II, 289-291 den weiteren als Z. 533-754 erhaltenen Text. 36 MacKenzie, Säbuhragän II, 295-301. 3TSundermann, Texte 91f.94-98.
38 Vgl. dazu Hutter, Mythos 159-161.
6
Bisherige Editionen und Bearbeitungen
den Anthologien von J.P.Asmussen bzw. A.Böhlig wiederum in neuen Übersetzungen vorgelegt worden?°, die jedoch — bedingt durch die entscheidenden Fortschritte der Erschließung des Werkes durch MacKenzie und Sundermann —- nun bereits verbessert und ergänzt werden können. Aus diesem Grund ist der vorliegenden Edition der kosmogonischen Texte M 98/99 und M 7980-84 als Exkurs auch eine neuerliche deutsche Übersetzung der zusammenhängenden eschatologischen Teile des Sb. hinzugefügt worden. Die skizzierte Forschungsgeschichte zeigt, wie viel für das Verständnis dieser Texte bereits geleistet wurde. Als ich in meiner Studie „Das Erlösungsgeschehen im manichäisch-iranischen Mythos” ausführlich unter religionshistorischem Blickpunkt immer wieder auf diese Texte Bezug nahm*’, mußten die philologischen Fragen meist im Hintergrund bleiben und konnten nicht entsprechend diskutiert werden. Dies war insofern methodisch. vertretbar, als gesagt werden kann, daß der bisherige Forschungsstand so weit gesichert ist, daß diese Texte religionsgeschichtlich ausgewertet werden konnten. Was hingegen fehlt, liegt auf philologischem Gebiet: W.Sundermann umschreibt — allgemein für die westmitteliranischen Manichaica — ein noch dringliches Forschungsanliegen wie folgt*!: „Aber auch eine strikt philologische Neuedition der publizierten iranischen Texte wäre erwünscht, und ein vollständiges mittelpersisches und parthisches Belegstellenwörterbuch bleibt eine Aufgabe für die Zukunft.” Teilweise möchte die vorliegende Arbeit diesen Wünschen gerecht werden, weshalb der Kommentar den Schwerpunkt auf iranistisch-philologische (und weniger auf manichäologische) Fragen legt. Eine erneute Behandlung von M 98/99 I ist insofern gerechtfertigt, als seit beinahe 60 Jahren keine zusammenhängende Arbeit zu diesem Text mehr geleistet wurde®?, wobei besonders eine neue deutsche Übersetzung fehlt, durch die dieser Text auch weiteren Kreisen über den iranistischen Rahmen hinaus zugänglich gemacht werden könnte. - Ähnliches kann auch für M 7980-84 gelten: Obwohl die Übersetzung durch Andreas/Henning weit über dem Niveau von Müllers Übersetzung des Textes M 98/99 I steht, ist auch hier eine auf einer neuen Edition beruhende Übersetzung notwendig, besonders wenn man berücksichtigt, daß die beiden Anthologien von Asmussen und Böhlig unvollständig sind. Im Zusammenhang mit diesen Editionen soll auch das vollständige Glossar eine vorläufige Hilfe für weitere Forschungen sein. 39 Asmussen, Literature 104-106; Böhlig, Gnosis 234-239.
#0 Hutter, Mythos 157-226. *lSundermann, Arbeiten 38.
22 Der „Reader” von Boyce ist hier insofern ausgenommen, als die Edition ausdrücklich als Lesebuch für den Unterricht und nicht als kritische Bearbeitung konzipiert ist, vgl. Boyce, Reader IX.
Bisherige Editionen und Bearbeitungen
7
Ein zweites Ziel der vorliegenden Arbeit ist, in der literaturgeschichtlichen Fragestellung der Zusammengehörigkeit von M 98/99, M 7980-84 und den zum Sb. gehörenden Texten weiterzukommen. Da sich die einzelnen Handschriftenfragmente nirgends überlappen, sind terminologische Beobachtungen praktisch der einzige Weg, um in dieser Frage eine Antwort zu finden, wobei es gerechtfertigt zu sein scheint, M 98/99 I und M 7980-84 als kosmogonischen Teil des Sb. anzusprechen, um ein Ergebnis dieser Arbeit gleich vorwegzunehmen. Aber auch weitere Beziehungen zu anderen Werken Manis sind zu überlegen; J.Tubach konnte zeigen, daß der astronomische Abschnitt in M 7981 II vom äthiopischen Henochbuch abhängig ist??, und jüngst hat J.Reeves ein weiteres Motiv aus der Henochtradition bei Mani nachgewiesen*?. Weil aber nicht nur die Gestalt Henochs, sondern auch die Henochliteratur bei Mani eine große Rolle spielt, wie etwa sein Gigantenbuch zeigt*’, das seinerseits ebenfalls gewisse Anklänge an den kosmogonischen Text M 7980-84 erkennen läßt, kann auch hier die philologische Untersuchung noch weiteren Erkenntniszuwachs bringen.
23 Tubach, Spuren 73-89 @4Reeves, Motif 295-298.
vgl. Henning, Book.
B. EDITION
1. Der kosmogonische Text M 98 I und
M 99 I
Das Manuskript M 98/99 wurde bereits während der 1. Preußischen TurfanExpedition in Khoco gefunden und 1904 von F.W.K.Müller herausgegeben!. Es besteht aus zwei Doppelblättern, wobei M 98 I und M 99 I einen mp. kosmogonischen Text enthalten. Die Ausmaße von M 98 betragen 22,8 cm (Höhe) und 18,7 cm (Breite), das nicht mehr erhaltene? Blatt M 99 dürfte ziemlich identische Maße gehabt haben. Die Blätter sind einspaltig beschrieben, jede Seite umfaßt 25 Zeilen, so daß 100 Zeilen des fortlaufenden und weitgehend gut erhaltenen Textes vorhanden sind. Die Blätter M 98 II und 99 II, die bislang unveröffentlicht geblieben sind, enthalten parth. Hymnen’, weshalb sie auch in dieser Edition aus inhaltlichen Gründen unberücksichtigt bleiben. Die mp. Überschrift, die sich über die Seiten M 98 IR und V sowie M 99 IR und V erstreckt, ist fortlaufend wie folgt zu lesen: ’w mn yy3w°przy[nd] dby(r) °y nwg ’wd ’q(r)wg kym nbyst pd pryh (’)w* h(r)wgyn rnzwr’n: „... mir, Yisö“frazend, dem neuen und (noch) ungeübten Schreiber, der ich schrieb in Liebe zu allen Mühebeladenen ... ”°. Diese Überschrift läßt sich am besten als Teil aus einem Segenswunsch für den Schreiber verstehen, so daß kein direkter Zusammenhang mit dem kosmogonischen Text gegeben ist. Aus dieser Tatsache und den parth. Hymnen, die die Handschrift enthält, darf man wohl schließen, daß es sich hier um eine Sammelhandschrift handelt.
Der Inhalt des kosmogonischen Textes beschreibt Teile der 2. Schöpfung im Rahmen der manichäischen Lehre, in deren Verlauf Mihryazd die 10 Himmel und 8 Erden bildet. Die Erschaffung von Sonne und Mond, die in unserem Fragment beschrieben wird, kehrt in ähnlicher Form im parth. Text M 183 II wieder; die direkte literarische Abhängigkeit ist schwer nachzuweisen, da M 183 eine recht freie parth. Wiedergabe des mp. Textes ist®. Weiters beschreibt das Fragment ! Müller, Handschriften-Reste II, 37-43; vgl. auch die Bearbeitung durch Jackson, Researches 22-73. ?Von M 99 existiert nur noch das Foto aus der Sammlung Catalogue 8.
von F.C.Andreas, vgl. Boyce,
® vgl. Boyce, Catalogue 8f.
* Müller, Handschriften-Reste II, 42 ediert ’d; vgl. jedoch bereits Henning, Rezension Jackson 751 Anm. 5.
Svgl. Henning, Rezension Jackson 751; zur Überschrift siehe auch Jackson, Researches 27-29.
6 vgl. Sundermann, Parabeltexte 62.
M 98IlIundM
991
9
die Erschaffung des neuen Paradieses sowie einzelner Erden und eines Gefängnisses für die Dämonen. Wieweit die Erzählung im ursprünglichen Manuskript weitergeführt wurde, bleibt völlig unklar, da nicht auszumachen ist, wieviele Doppelblätter zwischen M 99 I V und 98 II R fehlen. Der erhaltene Teil fügt sich inhaltlich vor den Beginn von M 7980-84 ein, so daß W.B.Henning bereits 1934 folgendes Urteil über die beiden Manuskripte geäußert hat’: „Zweifellos gehören diese Fragmente zu einer Lehrschrift Manis, und zwar vermutlich zu demselben Buch, dessen Überreste ... Ref. kürzlich herausgegeben hat. Die ersten Sätze von T III 260 (d.i. M 7980-84) fassen rekapitulierend zusammen, was ausführlich in M 98/99 beschrieben ist; der Text von M 98/99 wird also ziemlich unmittelbar vor T III 260 e II (d.i. M 7984 II) gestanden haben.” Aufgrund der inhaltlichen Beziehungen der Texte zueinander soll daher auch in dieser Edition M 98/99 vor M 7980-84 behandelt werden.
T Henning, Rezension Jackson 751; vgl. Boyce, Catalogue 8.133 sowie die vorsichtigere Formulierung bei Dies., Reader 60. ®Für nähere literaturgeschichtliche Fragen der Zusammengehörigkeit von M 98/99 und M
7980-84 vgl. Abschnitt C.1.a).
10
M 98 Iund M 991
Edition und Übersetzung Überschrift:
M 98 IR: * ’w mn yysw°przy[nd] * M 98 I V: x dby(r) °y nwg ’wd ’g(r)wg * M 99 IR: x» kym nby$St pd pryh * M 99 I V: x (’)w® h(r)wgyn rnzwr’n *
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* ’ws’n pd w’ng grdnydn!?
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Z. 1-6: |Und sie ... ]!* befestigten die sieben Planeten und hängten die zwei Drachen auf und banden sie fest; und an jenem untersten Himmel
hängten sie (sie) auf und - um sie auf den Ruf hin unaufhörlich drehen zu lassen — setzten sie zwei Engel, einen männlichen und einen weiblichen, ein.
10
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4.
1 Boyce: hpt. — Die textkritischen Anmerkungen, die nur jeweils einen Verfassernamen nennen, beziehen sich immer auf die Editionen der Texte durch die genannten Autoren. 44 Boyce: h’n. 125, mit Boyce; das Manuskript hat fälschlich ’npspyn. 13
Boyce: grdynydn.
Mel: zur Ergänzung Z. 4; Agens sind der Lebendige Geist und die Mutter der Lebenden.
M 98 I undM
13
13
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Z. 7-17: Und dann leiteten sie (es)!7 empor zur Grenze und zum Lichtreich!®. (Z. 8) Und aus Wind und Licht, Wasser und Feuer, die aus der Vermischung gereinigt worden waren, machte und bereitete!” er zwei Lichtwagen: jenen der Sonne aus Feuer und Licht, mit fünf Mauern — ätherisch, luftig, licht, wäßrig und feurig -, zwölf Toren, fünf Häusern, drei Thronen und fünf seelensammelnden Engeln in der feurigen Mauer, (17)
20
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1550 mit Boyce; im Manuskript fälschlich dw’zh.
16 Im Manuskript ’dbyn. Die Korrektur findet sich bereits bei Salemann, Studien 16, ist aber bei Boyce nicht als solche gekennzeichnet. 17D.h. das in der Materie gefangene Licht; vgl. etwa M 7984 II V i 19 - ü 2 (= Z. 187-204). Boyce, Reader 60 denkt jedoch an die 10 Himmel, die emporgeleitet werden sollen. 187, 8.24 finden im parth. Text M 183 + M 3404 IIR 4 - V 8 (Sundermann, Parabeltexte 63f) eine sprachlich sehr naheliegende Entsprechung. Zu dem im parth. Text gemachten Vergleich des Sonnen- und Mondwagens mit Fähren kann man auf die im manichäischen Schrifttum mehrfach genannten „Schiffe” verweisen, siehe etwa Jackson, Researches 41, der den parth. Text noch nicht kannte.
19 ayrd
’wd
wyr’st (Z. 24) sind für die Übersetzung nach vorne zu ziehen.
20 Der Punkt von /r/ ist noch sichtbar. 21 Die Ergänzung der Bekleidung der fünf Engel läßt sich nicht mehr ausmachen.
991 M 98 IundM
12
M 98 IV
30
35
40
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°y rwön
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19
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’br nyr’mysnn”®
’wy prm’ngynyzd
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2250 scheint mir der Text am ehesten herzustellen zu sein, auf dem Foto dürfte (d)w zu lesen sein, was aber keinen Sinn ergibt. Boyce läßt dieses Wort aus, Jackson, Researches 46 schlägt ghy vor, was sich aber mit dem noch Erkennbaren nicht vereinbaren läßt.
23 Die richtige Lesung hat schon Sundermann, Parabeltexte 46 Anm. 16 gegenüber p’rwd bei Müller und Salemann mitgeteilt.
?450 bereits in der Edition bei Müller. 25 Müller fügt noch /vä/ hinzu, was nicht nötig ist und vom Foto nicht gestützt wird. 26Dje beiden Punkte bei /n/ stehen als Abkürzung für Alif; Boyce hat nyr’mysn’n.
M 98 IundM
991
13
2. 17-45: und jenen des Mondgottes aus Wind und Wasser, mit fünf Mauern — ätherisch, luftig, licht, feurig und wäfßrig -, vierzehn Toren, fünf Häusern, drei Thronen und fünf seelensammelnden Engeln in der wäßrigen Mauer?‘. (Z. 24) Und sie kleideten sich in |... ]. (Z. 26) Und danach zog Mihryazd aus derselben?® Ausläuterung drei Kleider aus Wind, Wasser und Feuer an, und er stieg hinunter?’ zur Erde der Finsternis?°. (Z. 30) Und um den großen Bau?!, das neue Paradies, darüber zu erschaffen??, füllte er jene fünf Gräben des Todes (an) und machte (sie) eben??. (Z. 33) Und entsprechend den Himmeln über der Erde der Finsternis erbaute er vier Schichten — glutwindartig?*, finster, feurig und wäßrig —, eine über der anderen, und schichtete sie auf®°. (Z. 37) Und er ließ (die Schichten) durch eine Mauer - von der Lichterde (ausgehend) östlich, südlich und westlich — beschützen, und er verband sie wieder zur Lichterde zurück?®. Und er machte eine andere große Erde und setzte sie auf die(se) Schichten. Und diesen Parmänagenyazd setzte er darüber als Mänbed ein?”.
(20)
2
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T vgl. dazu auch die Übersetzung bei Brunner, Syntax 252.
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28}m dürfte sich wohl auf den verlorenen Text in Z. 25 beziehen, vgl. Jackson, Researches
46. 2° Die Übersetzung „gereinigt” bei Müller und Jackson, die sich auf eine falsche Lesung bezieht, ist völlig verfehlt. OY gl. auch die Übersetzung von Sundermann, Parabeltexte 46 Anm. 16 und den Text M 853 V 5-6. 31Die Übersetzung „Geheimnis” für r’z bei Müller, Handschriften-Reste 39 (ebenso Jackson, Researches 48) ist verfehlt, wobei Müller jedoch ebd. Anm. 2 unter Hinweis auf an-Nadims al-bunjan auch bereits die Übersetzung „Bau” erwägt. 32 Müllers Übersetzung „preisen” ist falsch.
23 Zur richtigen Übersetzung siehe Henning, Verbum 172, Z. 35f. 345, mit Sundermann, Parabeltexte 125 s.v. hws’gyn.
SE
auch Brunner, Syntax 81.
36 ygl. auch die Übersetzung bei MacKenzie, Säbuhragän 529. IT ygl. Henning, Rezension Jackson 751f.
M 98 IundM 991
14
50
25
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M99IR
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60
1
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2
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* u dwdyg
3
vgl. Browder, Sources 25. 6 vgl. Kessler, Mani 350-354; arab. Text bei Tagizadeh/Siräzi, Mänı 299-301.
Verbreitung des Säbuhragän
141
auch Ibn an-Nadim über Manis Jugend und über seine Theogonie, Kosmogonie und Anthropogonie, wobei er in seinem Buchkatalog auch das Sb. nennt. Die Wiedergabe seines kosmogonischen Mythos mit dem Kampf zwischen Licht und Finsternis bis hin zur Vernichtung der Finsternis im 1468 Jahre dauernden Weltenbrand, die an-Nadım in einem Erzählfaden bietet, deckt sich allerdings nicht mit dem, was er in seinem Buchkatalog als Inhalt des Sb. angibt. Die drei Kapitel über die „Auflösung der Hörer, Auflösung der Erwählten, Auflösung der Sünder” decken nämlich nur jenen Teil des Mythos ab, der von der endgültigen Trennung zwischen Licht und Finsternis spricht”. - Fragt man nach dem Quellenwert dieser arabischen Überlieferungen, so darf man sich den Ergebnissen von C.Colpe anschließen, der nachweisen konnte, daß für einen Großteil von an-Nadıms Mitteilungen über den Manichäismus Abü °Isä al-Warrägq, ein unabhängiger, später zum Manichäismus neigender Religionsphilosoph aus dem 9.Jh.?, als Gewährsmann gelten darf. Als Argumente, daß Abü “Isä das Sb. kennt und exakt überliefert, nennt C.Colpe folgende: a) die enge Verbindung zwischen Kosmogonie und Eschatologie, wobei der kosmogonische Abschnitt klare Parallelen zur iranischen Überlieferung zeigt!"; b) die Tatsache, daß die Dauer des Weltenbrandes mit 1468 Jahren im $b. und
in der arabischen Tradition exakt überliefert wird und M 470 (= Sb. Z. 301325) beinahe wörtlich im Fihrist bei an-Nadım, der auf Abü “Isä zurückgeht, wiedergegeben ist!!; c) von den fünf Söhnen des Lebendigen Geistes sind bei Abü “Isä nur Atlas und Splenditenens genannt, diejenigen, die Himmel und Erde von unten und oben halten, was mit der Funktion von Mänbed und Dahibed in M 472 (= Sb. 2. 217-219 bzw. 234-236) korreliert. Was die Überlieferung des Sb. bei al-Ya°qübi, Ibn al-Murtadä und Sahrastäni betrifft, so darf man sagen, daß auch sie ihre Kenntnisse der Manichäerschrift des Abü “Isa verdanken!?. Diejenigen arabischen Traditionen, die nicht auf Abü “Isa beruhen, lassen sich z.T. ebenfalls auf den iranischen Bereich zurückführen, so daß auch hierin wertvolle und zuverlässige Überlieferungen des manichäischen Mythos gesehen werden dürfen!?. "Zu an-Nadim
vgl. Kessler, Mani 180ff sowie Dodge, Fihrist II, 797f, wo der Buchkatalog (arab. Text bei Tagizadeh/Siräzi, Mäni 161) genannt ist; der Mythos bei Kessler, Mani 386393 und in neuer Übersetzung bei Dodge, Fihrist II, 777-783.
8 Colpe, Manichäismus 191. 9 Colpe, Manichäismus 218-220. 10 Golpe, Manichäismus 66. 234. Haie dazu auch Hutter, Mythos 222f. 12 Golpe, Manichäismus 245. 13 gl. Colpe, Manichäismus
234-236
für an-Nadim,
239 für al-Birüni, ferner Widengren,
142
Verbreitung des Säbuhragan
Versucht man, aufgrund dieser arabischen Zitate den ungefähren Inhalt des Sb. wiederzugeben, so erhält man etwa folgenden Rahmen: Das 1. Kapitel des Sb. handelt vom „Kommen der Apostel”!*. Darin stellt sich Mani in eine Reihe mit anderen Propheten, d.h. er legitimiert sein religiöses Auftreten, und gleichzeitig wird dadurch der Anspruch seiner Verkündigung sichtbar: Er ist derjenige, der die wahre Religion, die bereits seit Urbeginn der Welt verkündet wurde, den Menschen wieder in wahrer Form mitteilt. Die dem Propheten von seinem Gefährten, dem Syzygos, mitgeteilte Lehre ist es, die ihn in seinem prophetischen Wirken beflügelt. Von den iranischen Originaltexten des Sb. sind hier M 49 sowie einige weitere dieser Handschrift zugehörige Fragmente zu nennen, die zuletzt W.Sundermann ediert hat!?. Genauso dürfte in dieses 1. Kapitel der kleine Text M 299a einzuordnen sein!®. Darin stellt sich Mani in eine Reihe mit den Propheten Sem, Sem, Enös, Nikotheos und Henoch. Um ein definitives Urteil hinsichtlich der Zugehörigkeit zum Sb. zu treffen, ist das Stück jedoch zu klein. Seinen Nachhall fand dieses Kapitel in den kopt. Manichaica, indem es in Kephalaion I „Über das Kommen des Apostels”!7 verarbeitet wurde. Zwei Aspekte sind dabei besonders hervorzuheben: Einerseits bietet der Text eine Aufzählung göttlicher Gesandter, wie sie auch in den arab. $b.-Traditionen
greifbar wird!®, des weiteren ist das Auftreten des letzten Gesandten Mani mit seiner Lebensgeschichte verknüpft!?. Bemerkenswert ist jedoch, daß die Anlehnung an das mp. Sb. nicht ganz so eng ist, da Mani seine Offenbarung vom Parakleten erhält, der offensichtlich vom Syzygos (mp. nrjmyg) unterschieden werden sollte; während Mani und der Paraklet in der manichäischen Tradition Manichäismus. Problemforschung 283, der betont, daß die 12000 Jahre der Dauer der Welt ebenfalls klar iranisches (zurwanitisches) Traditionsgut darstellen.
ler mp. Text M 2 I (Boyce, Reader 39, Nr. h) ist trotz der ähnlich lautenden Überschrift „Das Kommen des Gesandten in die Länder” davon zu trennen, da es sich bei diesem Text um eine Missionsgeschichte und nicht um das Kommen von Manis prophetischen Vorgängern handelt. 15Sundermann, Texte 93-95, Nr. 5.1. - 5.3.
16 Rdiert bei Henning, Henochbuch 27f; zur Diskussion vgl. Sundermann, Studien I, 83 Anm. 178, wo auch noch auf M 788 verwiesen wird. IT Keph. I, S.9,11-16,31; vgl. auch Schmidt/Polotsky, Mani-Fund 53-58. 18Keph. I, S.12,10ff; vgl. neben al-Birünis Kapitelüberschrift
„Das Kommen
des Apostels”
(Kessler, Mani 189. 320) auch den Abschnitt aus al-Birüni bei Kessler, Mani 187 (= 317), wo magi’u-hum (ihr Kommen) jedoch auf die Propheten (ar-rasül/ ar-rusul), die mehrfach im unmittelbaren Kontext
genannt sind, und nicht auf „Weisheit und Worte”, die von den
Propheten gebracht wurden, zu beziehen ist. — Vgl. ferner die Reihe bei Ibn al-Murtadä (Kessler, Mani 349. 354), zur Traditionsgeschichte dieser Reihen siehe Colpe, Manichäismus 147.
1° Keph. I, S.14,24ff im Vergleich mit al-Birüni bei Kessler, Mani 320.
Verbreitung des Säbuhragän
143
miteinander identifiziert worden sind?®, ist die kopt. Entsprechung zu Syzygos, nämlich sai3, in Keph. I nicht bezeugt?!, so daß man hierin eventuell eine Weiterbildung der in den mp. Sb.-Texten belegten Vorstellung sehen darf.
Nach dem Einleitungskapitel dürften m.E. diejenigen Texte anzuordnen sein, in denen Mani seinen kosmogonischen und anthropogonischen Mythos erzählt, beginnend mit der Vermischung des Lichtes und der Finsternis, d.h. des Guten mit dem Bösen, wie man aus den arabischen Quellen kombinieren kann. Iranischerseits ist uns dieser Mythos in den Texten M 98/99 I und in M 7980-84 erhalten, wobei zum astronomischen Abschnitt in M 7981 II mit M 506 auch ein Paralleltext erhalten geblieben ist. Als inhaltlich nahestehend darf für diesen Teil der manichäischen Lehre auch die syrische Überlieferung der Mythologie, die Theodor bar Köni im 11. Buch seiner Scholien bietet??, herangezogen werden. Denn H.H.Schaeder?® konnte nachweisen, daß hierin als Original eine Lehrschrift Manis zugrundeliegt, die zwar gekürzt, aber sonst exakt wiedergegeben ist. Im Schlußteil des Sb. legt Mani seine Eschatologie vor, worauf die arabische Überlieferung in an-Nadıms Fihrist al-Culum verweist, wo als die drei Teile des Sb. die Kapitel über die Auflösung der Hörer, Erwählten und Sünder genannt sind. Ebenfalls zu diesem Schlußkapitel des Textes gehört die Erzählung über die endgültige Läuterung des Lichtes von der Finsternis in einem lang andauernden Weltenbrand. Dieser Schlußteil ist uns in den iranischen Quellen wiederum gut in den Texten M 470+ überliefert, die das Gericht über Gute und Böse, den Endkampf zwischen Licht und Finsternis und die endgültige Besiegung der Finsternis beschreiben, wodurch das Endheil analog zum ursprünglichen Heilszustand wieder erreicht wird. Dieser Teil des Sb. hat dabei in der 2. Homilie der kopt. Manichaica, dem „Sermon vom Großen Krieg” (plogos mpnac mpolemos)”*, eine präzise Entsprechung. Die inhaltliche Übereinstimmung zwischen dem Sermon vom Großen Krieg und dem Sb. ist nämlich so groß, daß man die koptische Homilie als erbauliche Verarbeitung betrachten kann, in der die dogmatisch-mythologische Abhandlung Manis über die letzten Dinge von seinem Jünger Kustaios um das Jahr 290 unter dem Eindruck der Verfolgung der manichäischen Religion durch Wahräm II. neu formuliert wurde?®. - M.E. darf der Schlußteil des Sb. als Schlüssel dafür gelten, den mythologischen Part der Del, zuletzt Sundermann,
Paraklet
202. 210f, wo die Vorstellung für den östlichen Ma-
nichäismus nachgewiesen wird. 21jn den Keph. kommt
sa:3 überhaupt nur fünfmal vor, vgl. Ort, Mani 82-85.
22 Übersetzung bei Adam, Texte 15-23 und Böhlig, Gnosis 103-108. 23Schaeder, Lehren 263-266.
24 om. 7,8-42,8. 25 ygl. Hutter, Mythos 211f mit weiterer Literatur.
144
Verbreitung des Säbuhragän
Weltentstehung ebenfalls dem Sb. zuzuweisen. Denn die endgültige Trennung von Licht und Finsternis, d.h. die Wiederherstellung des unvermischten Zustandes als Ziel verlangt m.E. im Erzählzusammenhang direkt die Kosmogonie als Vorspann, in der berichtet wurde, weshalb Licht und Finsternis vermischt wurden und weshalb die Erlösung notwendig wurde. Daß nach manichäischer Auffassung die Weltschöpfung eng mit der Eschatologie verbunden ist, klingt auch in der zoroastrischen Widerlegung des Manichäismus, dem Skand- Gumänig Wizär, an. Mani lehrt, heißt es dort, drei Zeitepochen: den Zustand, in dem die zwei Prinzipien unvermischt waren, den Zustand der Mischung und schließlich den Endzustand der Trennung von Licht und Finsternis”. Aufgrund der großen Bedeutung?’, die das Sb. als direktes Zeugnis der Lehre Manis hat, mag es angebracht sein, hier noch kurz die weite Verbreitung dieses Werkes zu skizzieren. Man kann sagen, daß dieses Werk im ganzen östlichen Manichäismus große Beliebtheit erfahren hat, wie die gute und weite Verbreitung zeigt. Überlieferungsgeschichtlich?® ist dabei zu bemerken, daß die mp. Texte des Sb., soweit sie erhalten sind, sehr gut bezeugt sind und auch dort, wo mehrere Handschriften existieren, eine exakte und sorgfältige Überlieferung erkennen lassen. Die mp. Versionen sind dabei — neben ihrem Weiterwirken in der parth. Überlieferung - auch der Ausgangspunkt für die arab. Zitate aus dem Sb., wie vorhin gezeigt wurde. - Innerhalb des iranischen Sprachraums sind dabei die parth. Versionen des Sb. zu erwähnen. Der parth. Text M 183 + M 3404? kann als wichtiges Zeugnis genannt werden, wobei besonderes Augenmerk der Recto- und Verso-Seite des zweiten Blattes zu widmen ist. Die terminologische und inhaltliche Nähe zu M 98 ist kaum zu übersehen, wobei M 183 den Kosmos manchmal sogar präziser beschreibt. Die Zuordnung zum $b. ist dabei aufgrund der Überschrift gesichert, nachdem W.Sundermann diese als dw bwn („Die zwei Prinzipien”) wiederherstellen konnte?®. Zu M 183+ II existiert mit M 354 auch ein Paralleltext, der es ermöglicht, einige Textlücken zu schließen. Allerdings ist festzuhalten, daß die Überschrift von M 354 die „zwei
265Gw
16,4-6; vgl. de Menasce, Skand-Gumänik
252.
MT ygl. auch Browder, Sources 28, der betont, daß die besondere Wertschätzung des Sb. in den manichäischen Gemeinden dazu beigetragen hat, daß im „Evangelium” oder in kopt. Texten Teile des Sb. verarbeitet wurden. Zach Sundermann, Studien II, 316, woraus hervorgeht, daß der ursprüngliche Text wohl in großer Treue bewahrt wurde; diese Texttreue schließt allerdings eine spätere Interpolation im kosmogonischen Text M 7980f, die aus dem 7.Jh. stammt, nicht aus, ebd. 316 mit weiterer Literatur.
29 pdiert bei Sundermann, Parabeltexte 61-64, Nr. 11.
30M 183 IV [dw b]wn; II R [d](w) b[wn]: Sundermann, Studien I, 84 Anm. 183.
Verbreitung des Säbuhragän
145
Prinzipien” nicht nennt°!. Die Überschrift dw bwn bieten weiters das kleine parth. Fragment M 5651, das von der Wirksamkeit des Paargenossen zugunsten Manis berichtet??, sowie M 728. Über diesen unveröffentlichten Text gibt mir W.Sundermann folgende Auskunft??: „M 728 ist ein außerordentlich interessanter Text. Ich hätte ihn schon längst veröffentlicht, wenn ich ihn nur genug verstehen würde. Meine gegenwärtige Meinung ist, daß er eine Art Inhaltsverzeichnis eines Werkes darstellt, das in der Blattüberschrift der R-Seite dw bwn genannt wird. Der ganze Text besteht aus Sätzen oder Satzanfängen, die numeriert sind. Er beginnt mit Nr. 8 und endet in Nr. 37. Ich gebe Ihnen den Anfang: ’Wie eine Fähre. Neuntens: der Monate Zahl. Zehntens: Am Tage erstrahlt ... Elftens: In der Nacht erstrahlt ... Zwölftens: Die Adern (?) (rhy”n) schneidet er durch. Dreizehntens: In *Eile (?) (trb) eilt er... ’ Der einundzwanzigste Punkt heißt: ’Gegen (pdyc) die sieben Planeten (’b’xtr’n)’, Nr. 27: ’Gegen die sieben Jünger Zarathustras’, usw. Es könnte sich also wohl um ein Buch von der Art des Sabuhragän handeln, aber mehr kann man nicht sagen.” Für die inneriranische Überlieferung des Sb. sind diese parth. Texte insofern interessant, als sie keine wörtliche Übersetzung, sondern eine Paraphrasierung/ Adaptierung des mp. Originals darstellen°*.
Weiter in den Osten führen uns die alttürkischen S$b.-Texte. Neben der Bezeichnung sahbwhryan®? ist der Text auch hier unter dem Sachtitel „Die beiden (großen) Prinzipien”?® bezeugt, wahrscheinlich deshalb, weil „Sabuhragän” als Titel zu wenig aussagekräftig oder nicht mehr völlig verständlich war?’. In den Resten des „Buches von den beiden Prinzipien” (Iki yildiz nom), die A.von LeCoq veröffentlicht hat?®, darf man eine uig. Version des Sb. sehen, wobei eine kritische Neubearbeitung aller dazugehörenden Texte dringend notwendig wäre®’. Als Besonderheit der alttürk. Version ist der Kolophon zu erwähnen, der zeigt, daß die Manichäer in Westturkestan den buddhistischen Brauch übernommen haben, Literaturwerken einen Kolophon anzufügen; darin kommt zum 31M 354 V ps’xwn (°)[y](g) („Unterweisung der (?)”), M 354 R [w](c)yhysn („Belehrung”): Sundermann, Parabeltexte 62.
>Vgl. Sundermann, Studien I, 84, sowie die Edition bei Ders., Texte 98f, Nr. 6. 33 Brief vom 25. November 1989. 34 \ndermann, Studien II, 316.
35 QJark, Pothi-Book 179, Z. 502. 36ygl. etwa M 126 + M 502m + M 201 bei Zieme, Texte 35f: „Ferner ich ... der Burxan, der die Lehre von den zwei Prinzipien und den drei Zeiten den auf der Erde befindlichen Lebewesen bringt.” MT ygl. Haloun/Henning, Compendium 210 Anm. 10.
387g]. die Teiledition bei LeCog, Manichaica I, 7-18. 23-30; Ders., Manichaica III, 15-24. 297g], Clark, Pothi-Book 145; ferner Sundermann, Studien I, 84.
146
Verbreitung des Säbuhragän
Ausdruck, daß die Rezitation des Werkes als verdienstvolle Tat betrachtet wird. Zwei verschiedene Auditores haben folgende Bemerkungen dem Iki yildız nom hinzugefügt®": (1) „I, Yapyan, an auditor believing in the two Palaces of Light (i.e. Sun and Moon as seats of certain deities, including Jesus) have respectfully recited this book two times upon my return from China. May anyone who should recite it after me deign to mention me... Forgive my sins!” (2) „I, Arslan Mängü, an auditor who has faith in the two Palaces of Light, have respectfully recited this Book of the Two Principles. If some fortunate man should recite it after me, he should not forget my merit. Forgive my sins!” Im chinesischen Manichäismus ist das Werk ebenfalls unter dem Sachtitel „Die zwei Prinzipien” bekannt. Im Kanon der manichäischen Schriften, wie er uns im „Kompendium der Lehren und Regeln Manis, des Buddhas des Lichts”?! bezeugt ist, lesen wir von der „Tafel der großen zwei Prinzipien” (Ta erh-tsung t’u)*-. Weiters erfahren wir, daß ein gewisser Mihr-Ormuzd von der Kaiserin Wu (684-704) zu einer Audienz empfangen wurde und in China das „Buch der zwei Prinzipien” (erh-tsung ching) präsentiert hat*®. Schließlich ist uns auch das „Buch der zwei Prinzipien und der drei Zeitepochen” (erh-tsung san-chi ching) bekannt. Dieses wichtige Buch der Manichäer, das in China verbreitet war, könnte dabei die chin. Version des Sb. sein, allerdings ist nicht auszuschließen, daß hierin ein alternativer Titel für das „Kompendium der Lehren und Regeln Manis” vorliegt. Denn auch in diesem Text ist immer wieder von den beiden Prinzipien und/oder den drei Zeitepochen die Rede**.
Die Bezeugung des Sb. - seien es direkte Textzeugnisse, lediglich Hinweise oder Weiterschreibungen der Thematik - in den verschiedenen Formen des Manichäismus ist unterschiedlich stark ausgebildet, wobei ein klarer Schwerpunkt auf der östlichen Ausprägung der Verkündigung Manis liegt, während im westlichen Manichäismus das Sb. nicht zu den kanonischen Schriften zählte und auch bislang keine Spuren des Werkes nachgewiesen werden konnten*’. Für Teile #0 Zitiert nach Klimkeit, Donor 189; vgl. dazu ferner die vollständige englische Übersetzung, die voraussichtlich 1992 in H.J.Klimkeit, Gnostic Texts from the Silk Road. Iranian and Turkic Manichaean Documents from Central Asia, San Francisco (Abschnitt B, X., 3.1) erscheinen wird. Siehe zu den Kolophonen auch die Edition durch LeCogq, Manichaica I, 29f. “ Haloun/Henning, Compendium 193f. 2 Schmidt-Glintzer, Manichaica 73; vgl. ferner ebd. 160 mit weiterer Literatur. “a Lieu, Manichaeism 189.
vgl. Lieu, Manichaeism 226; weiters Schmidt-Glintzer, Manichaica 125 s.v. erh-tsung (men) und 152 s.v. san-chi für Belegstellen im Kompendium; vgl. ferner Lieu, Manichaeism 227. 236. 239 für Verbote, die die „zwei Prinzipien” betreffen. 25 ygl. Sundermann, Studien I, 83f Anm. 180, worin die ältere Literatur zitiert wird, die
Verbreitung des Säbuhragän
147
dieser synkretistischen Weltreligion ist es jedoch eine entscheidende Quelle, die uns eng an Manis Verständnis der Welt und an sein Bemühen, eine Erlösungsreligion zu bringen, heranführt. Die Lehrverkündigung in mythologischer Form ist dabei wohl kaum zufällig entstanden, sondern v.a. in Anlehnung an iranische mythologische Traditionen gewählt, um dem Manichäismus im Kleid einer „iranischen Religion” missionarischen Erfolg zu sichern.
vermutet hat, das Sb. eventuell doch in einem der im westlichen Manichäismus verbreiteten Werke Manis erkennen zu können; vgl. auch die Tafel bei Browder, Sources 293, der einen
tabellarischen Überblick gibt, welche Werke Manis in Sekundärquellen genannt sind.
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D. GLOSSAR In dieses Glossar sind die Wörter der Manuskripte M 98/99 I, M 506 R und M 7980-84 aufgenommen, wobei lediglich bei absolut gesetztem ’wd und u auf die Angabe der genauen Belegstellen verzichtet wurde. Die Reihenfolge der Eintragungen folgt dem Alphabet in der Word List von Mary Boyce, wobei Verben nach dem Präsensstamm eingeordnet werden. Die Angabe der Belegstellen geschieht nach der fortlaufenden Zeilenzählung der Texte dieser Edition, teilweise ergänzte oder unsichere Lesungen sind durch die Setzung der Belegstelle in runden Klammern, völlig ergänzte Wörter durch die Belegstelle in eckigen Klammern kenntlich gemacht. In runden Klammern nach der Zeilenzahl werden auch graphische Varianten, verschiedene Suffixe bzw. Morpheme angeführt. Auf jene Wörter, die im Kommentar besprochen wurden, wird zusätzlich durch die Angabe der entsprechenden Seitenzahlen verwiesen. ”cyhr ”gwst ”sysn ”w’g ”wn
”y-
samenlos: 238, vgl. S. 50. PP. aufgehängt: 2 4. Brennen: 649. Stimme: 987 1074. so wie: 219 223 892 901 1273 1324.
kommen: 1162 (-’nd).
”ywn Palast: 1275 1279 1294 1306 1316. ”ywwz erregt: 314. ”z Az, Gier, Hyle: 174 190 241 276 313 335 352 366 500 638 799 821 846 857 877 893 903 917 940 967 1029 1047 1115 1130 1177 1211 1217 1228 1249 1256 1258 1266 1270 1325.
”z’r’g Quäler: 1226. ”zpymwg das Kleid der Az bildend: 938 (-’n). ”zygr gierig: 1012 1108 1185. ’b Wasser: 9 18 28 83 201 399 400 429 507 1112 1141 1213 1221 1252 1261 1331. ’b’ce zurück: 41 705.
’b’g
mit: 159.
’pb’n AÄbän (8. Monat): (645) 657 (”-) 660. ’b’ryg anderer: 676 (-’n) 905 (-’n). ’b’xtr Planet: 1 1003 (-’n) 1092 (-’n). ’be’r
’bg’ng
Material: 1277 1293 1311.
Abortus: 828 (-’n).
’bgnniederwerfen; PP. ’bgnd: 264. ’bgwhg Schmutz: 91, vgl. S. 22. II RU; VÜ; M 7981 IR; M 7984IR U; 6 31 34 (37) 43 45 63 über: M 7984 ’br 68 72 73 (76) 79 90 99 144 148 206 218 225 264 268 [270] 277 305 313 329 360 393 403 707 743 (866) 1000 (-c) 1009 1098 1151 1161 1175 1184 1236 1241.
’brdr oberer, höher: 90 (-’n) 674 1234. ’brg nördlich, Norden: 259 262 [270]. ’brgyh’h nördlich: 78.
150
Glossar
’bwws ’by’ws
schwanger: 291. bewußtlos: 299 1228 (-yw-).
’byd’g
unsichtbar: 576 (-q) (598) 607 635.
’byn
wäßrig: 13 20 23 36.
’bywsyh Bewußtlosigkeit: 973 1054 (-yy-). ’bzwzunehmen, hinzugefügt werden: 708 (-yd) 747 (-yd) 755 (-yd) 759 (-yyd) 769
(-yd). ’bzwysn
’bzyn ’bzyn-
Zunahme: 570 811.
Stoff: 1284 1294 1312 (-c-). schneidern: 1301 (-ynd) 1318 (-ynd).
’bzyngr
Schneider: 1282.
’c von, aus: 9 10 11 18 27 38 [50] 52 54 56 59 69 (-y5) 80 95 (-y5) 148 189 236 248 (-y5) 254 260 276 290 301 (-ys) 307 310 322 325 327 329 (’z) 395 397 398 399 440 (-ys) 500 507 539 573 601 605 608 [649] (’zys) 670 675 694 (’zys) 704 718 743 750 752 761
(’zy5) 771 (-ys) 779 781 784 788 (’z) 790 818 822 825 828 845 871 (-y5) 877 (’z) 879 893
906 (’z) 916 (’zy5) 921 (-yys) 959 961 990 (-yS) 996 999 1000 (’z) 1001 1006 1022 1031
1039 1041 1076 (’zy5) 1086 1090 1091 1095 (’z) 1105 1156 1159 1186 1206 1233 (’z)
1234 (-ys) 1252 1258 (’zy5) 1268 (-yS) 1272 (-yS) 1277 (’z) 1283 1288 1328 1329 (2). ’dwr
Feuer: 9 12 29 [84] 201 400 402 430 508 1113 1142 1214 1222.
’dwr
Adur (9. Monat): 679 (686) 688 699.
’dwryn feurig: 14 17 20 36. ’dyhnähern, über jem. kommen: 603 (-yd); PP. ’dyd: 313. ’gnyn miteinander, zusammen: 315 431 532 (”gyn-) 599 713 913 929 946 1027 1299 1315 1332.
’gr’yy
Schönheit: 296 833 1200.
’hnwn nun: 1261 1292. 'hr’'m Emporleitung: 219, vgl. S. 49f. ’hr’memporziehen: 542 (-yd) 794 (-’d); PP. ’hr’pt: 8 158; Inf. ’hr’ptn: 84, vgl. S. 20. ’'hrmyn Ahrmen, Fürst der Finsternis: 174 191 336 342 353 367 404 532 638 (-mn) 789. ’'hrywr Todespfuhl: 96 97, vgl. S. 22£.128. ’hy Anfang: 290 791. 'hyd Unreinheit: 972 (”-) 1053, vgl. S. 100f. 'hynzemporziehen: 792 (-’d); PP. ’hxt: 1243. b) gqrwg ungeübt: M 98/99 1I Ü.
m’h
wir, uns: 172 176 (’m’) (370) 1156.
L) 2
md (Suppl. zu ”y-); PP. gekommen: 303. 2) mhr’spnd’n Elemente, die fünf Söhne des Urmenschen Ohrmizd: 1189.
myxs-
sich mischen, vermischt werden; PP. ’myxt: 243 530 930 964 1044 1332 (”-).
»%
myzysn Vermischung: 1208 1329. ’n’d war: 949 1031; Pl. ’n’nd: 286 292 887. ’n’mwrzg unbarmherzig: 1111. 3
'n’spyn ’nd
unaufhörlich: (5).
soviel: 987.
Glossar
151
'ndr in: 16 23 26 66 71 87 94 114 195 242 250 258 265 293 344 354 (496) 530 736 787 891 894 965 985 1046 1070 1106 1127 1145 1177.
’ndrwn 'ndwm 'nwd’n
innerhalb: 46 66. so lange: 1237, vgl. S. 108. unaufhörlich: 356 1193, vgl. S. 54.
’nwh
dort: 151 328.
'ny anderer: 42 46 81 677 1034. ’'nyr’n Nicht-Iran: 752 781.
'pr räuberisch: 247 887 1011 (-dr; Komp.) 1100 (-dr; Komp.). ’prgyh „?”: 985 (-yy) 1067, vgl. $. 102. ’pryy Raub: 976 1057. ’pt’b Sonnenglanz: 665. ’pwr Schöpfung: 256. ’pwr-! preisen, schöpfen, erschaffen: 395 400 (-ww-); PP. ’pwryd: 173 216 1144; Inf. ’pwrydn: 31, vgl. S. 54f. ’pwr-2 wegnehmen: 572 (-yd), vgl. S. 58. ’rdyg Kampf: 533. ’rwy Gewächs: 239, vgl. S. 50. ’rysk Neid: 971 1051, vgl. S. 139.
’sm’n
Himmel: 3 34 (-'n) 62 (-’n) 67 89 118 (-”n) 149 196 226 [269] 276 293 (’smn)
323 540 738 (-’n) 822 829 880 907 1000 1090 (-c) 1140.
’sryst’r
Asreitär, eine Dämonenart; äsrestär-artig: 285 (-n) 309 827 (-n) 882 883 (898)
(-’n) 904 (-n) 925 935 (-”n) 951 (-’n) 1002 (-”n) 1020 1131 (-n) 1133 (-n) 1136 (-”n) 1158 (-n), vgl. S. 52f. ’st'ng Schwelle: 124 (”-) 655 671 672 683, vgl. S. 34. ’stg Knochen: 956 1036. P i ’stwnd stofflich: M 7984 IIR U (”-); V U; 206. ’sm’ ihr, euch: 1143. ’sm’rzählen, rechnen; Pass. ’sm’ryh-: 636 (-yd).
\ ’synzemporziehen; Pass. ’synzyh-: 350 (-’d). _ ’w zu, auf (bez. Dat.):M 98IR Ü;M 991 V U, 729 41 51 53 55 57 59 92 (-ys) 101 157 203 244 261 277 297 (-ys) 303 320 326 330 350 506 542 575 602 606 609 672 785 792 794 847 848 880 907 926 991 1005 (-ys) 1045 (-yc) 1077 1094 (-ys5) 1118 1137 1197 (-y5) 1210 1244 1256 1264 1266 1269 1314. ’wb’rverschlingen; PP. ’wb’rd: 344 503. ’wb’ybeschützen; PP. Kaus. ’wb’ynyd: 40. ’wbyst PP. hinabgefallen: 245 830.
’wd
und: passim; + Suff.1.Sg. ’wm: (870); + Suff.2.$g. ’wt: 173; + Suff.3.Sg. ’w5: 42
82 [182] 193 222 250 264 278 401 402 405 468 504 838 840 847 859 954 966 999 1009 1046 1073 1089 1098 1149 1216 1217; + Suff.1.Pl. ’wm’n: 1162; + Suff. 3.Pl: ’ws’n: 4 7 (24) 166 (-5”n) 168 241 295 297 306 649 693 (’wsn) 815 818 831 837 [866] 890 931 933
1178 (-”-) 1192 (’wän). ’wh
so: 169.
’whrmyzd
Ohrmizd, Urmensch: 363 531.
152
Glossar
’'whrmyzdby
Gott Ohrmizd, Urmensch: 143 160 438 473 568f ('wrmzdby) 600 605.
’wl auf, empor: 4 7 84 157 349 541 676 791 820 1242. ’wrwn diesseits: 80 95. ’wrwntr näher, diesseitiger: 328, vgl. S. 45. ’'wrwr Pflanzen: 237 696 730 823 826 1114 1142 1182 1253 1262 1331. 'wrzwg Sinnenlust: 314 967 (-ww-) 1008 1048 1104 1115 1212 1218, vgl. S. 139. 3
I ’
wrzwgyn wsyb' m wxyz-
lüstern: 939 (-’n) 1012 1102 1109. Morgen(dämmerung): 776. hinabsteigen; PP. ’wxyst: 30.
wy dieser (Dem.Pron.): 44 71 79 140 147 150 (Pl. -5’”n) 163 199 258 269 283 (Pl. -#’”n) 335 466 469 (-3’n) (494) (-3’n) 604 (-3’”n) 654 683 736 787 826 (-8’n) 887 (-8’n) 903 (-n) 908 (-3’nz) 924 934 (-3’n) 941 (-#’”n) 965 988 (-3’n) 991 1075 (-3’n) 1078 (-c) 1095 (-c) 1103 1105 (-#n) 1133 1137 (-&n) 1152 (-$’n) 1157 (-$n) 1164 (-$n) 1230 1239 (-$’n) 1297 (-#’n). ’
’wyst’b ’'wzm’h 'wzm’h-
Bedrängnis: 1235 (-tb) 1240. Geilheit, Lust: 900 (-’) 909 927 (-”) 968 (-)1025 1048 1097 (-°). lüstern, erregt werden: 912 (-’nd); sek.PP.: ’wzm’hyd: 944.
’wzm’hgyn geil, lüstern: 1101. ’wzm’hwr lüstern: 275. + x5’dyh Leid: 198 (-yy) 873, vgl. $. 37. ’ xSwz gierig: 885, vgl. S. 99. ’ x5wzyh Begierde: 953. ’ xSwzyhyst gierig werden; sek.PP.: 891. B) xsynhören: 1227 (-yyd). ’xtr Fixstern, Sternbild: 128 (-”n) 648 692 723 743 746 (-’n) 748 754 755 756 758 768
1003 (-’n) 1007 (-’n) 1091 (-’n) 1096 (-’n) 1231.
’xyz-
sich erheben: 602 (-yd).
’y’b oder: 1163 (-wm’n) 1281. 'y’rd- leiden: 347 (-yd).
’yg dann: 139 300 (-ys’n) 333 352 470 [599] 656 663 (-yc) 699 744 777 820 1014 (-ys) 1122 (-ys’n) 1130 1177 (-y8’n) 1205 (-yc) 1236 1257 (-y5) 1267 (-y5) 1270 (-ys) 1306. ’'yrdwm unterst: 3 67 88. ’yrg Süden: 47 271 326. ’yrgyg südlich: 53 54.
’yrgyh’h
südlich: 39 (75).
’yw’r Knospe: 962 (-”-) 1042. ’zdh’g Drache: 2 916 (’wz-) 1150. 'zdygry2d Kundebringergott, Gott Antwort: 141, vgl. $. 34f. “sp'hm “spwr Cspwxt “spyz-
Blume: 237. voll, komplett: 702. PP. gepreßt, gedrückt: 263. grün werden: 728 (-ynd); PrsP. Sspyz’n: 773.
“st'n-
wegnehmen: 918 (-’d); Pass. ©st’nyh-: 706 (-yd) 872 (-’d).
“st’rg
Gestirn: 129 (-’n).
Glossar
stbr
153
fest: 61.
“stwn
Säule: 49 52 53 (-t-) 54 55 57 60 70 72 (-’n) 110.
Cstwrm’nyy Hartnäckigkeit: 978 1059. “skrwtaumeln, stolpern; PP. “skrwst: 249, vgl. S. 50.
“5kwhyh ne 982 (-yy-) 1064 (-yy). “Smyrzählen, gerechnet werden; PrsP. °$myr’n: 764 774. Ka serkennen: 1192 (-ynd).
Cy(g) der (Rel.Pron.), Iäfat: M 98 I V Ü; M 7981 IV Ü;M 7981 IT V Ü; M 7984
IVE, M 7982 V U; M 7983 1 VU, M 7983 II V Ü; 381011 16 18 23 28 30 31 32 38 41 50 53 55 57 58 62 65 (73) 77 78 81 83 90 91 97 99 108 114 115 130 141 143 184 189 195 212 236 244 255 280 286 296 311 333 342 361 362 434 496 499 500 506 529 536 539 570 601 603 609 610 640 641 643 644 654 671 673 678 682 684 690 698 701 708 737 750 760 770 778 781 783 788 822 833 842 843 861 862 863 (-m) 879 882 884 896 937 948 (-5’n) 950 952 (-5) 961 963 988 995 996 (-5) 1016 1021 1023 1030 (-3’n) 1032 1033 (-S’n) 1040 1041 1043 1074 1078 1985 1086 (-5) 1124 1135 1148 1167 1174 1207 1208 1254 1278 1288 1293 1295 1296 1313 1328 1330.