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German Pages 298 Year 2014
Cornelia Reiher Lokale Identität und ländliche Revitalisierung
Für Charlotte
Cornelia Reiher (Dr. phil.) ist Juniorprofessorin für Gesellschaft Japans an der Freien Universität Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Globalisierung, Food Studies und das ländliche Japan.
Cornelia Reiher
Lokale Identität und ländliche Revitalisierung Die japanische Keramikstadt Arita und die Grenzen der Globalisierung
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2014 transcript Verlag, Bielefeld
Die Verwertung der Texte und Bilder ist ohne Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Umschlagkonzept: Kordula Röckenhaus, Bielefeld Umschlagabbildung: Cornelia Reiher, Keramik-Werkstatt Kakiemon-gama, Arita 2006 Lektorat & Satz: Cornelia Reiher Druck: Majuskel Medienproduktion GmbH, Wetzlar Print-ISBN 978-3-8376-2596-7 PDF-ISBN 978-3-8394-2596-1 Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Besuchen Sie uns im Internet: http://www.transcript-verlag.de Bitte fordern Sie unser Gesamtverzeichnis und andere Broschüren an unter: [email protected]
Inhalt
Danksagung | 7 Technische Anmerkungen | 9 Tabellenverzeichnis | 9 Abkürzungsverzeichnis | 9 Ausgangsszenario | 11
Fragestellung | 17 Methoden | 21 Aritas Erfindung als Porzellanstadt | 31
Aritas 400-jährige Geschichte | 37 Von Entführungen und Weltausstellungen | 39 Erinnern, Bewahren und Identifizieren | 51 Zwischenfazit | 61 Arita als Stadt des traditionellen Handwerks | 62 Arita als Handwerkscluster | 63 Die Institutionalisierung von Handwerk und Tradition | 77 Zwischenfazit | 87 Arita als „internationale“ Stadt | 88 Meißen und die „Sieben Samurai“ | 91 Arita und die ostasiatischen Nachbarn | 98 Arita, Südkorea und die entführten Töpfer | 101 China, bewunderter Konkurrent | 110 Zwischenfazit | 116 Zusammenfassung | 117 Aritas Identitätskrise(n) | 121
Aritas Keramikbranche, Globalisierung und lokale Identität | 123 Ursachen der Absatzkrise aus der Perspektive lokaler Akteure | 126 Globalisierungskonzepte lokaler Akteure | 135 Zwischenfazit | 139 Regionale Ungleichheit | 141 Dezentralisierung | 146
Arita und der japanische Zentralstaat | 150 Stadt-Land-Ungleichheit | 154 Zwischenfazit | 158 Räumliche Ungleichheit innerhalb Aritas | 159 Gemeindefusion und die Integration der „Anderen“ | 161 Yoso no mono – Leute von „außerhalb“ | 169 Grenzen innerhalb Aritas | 172 Zwischenfazit | 175 Zusammenfassung | 177 Aritas Revitalisierung und lokale Identität | 181
Revitalisierungskonzepte für Arita | 184 Regionalentwicklung in Japan | 185 Revitalisierungsstrategien für Arita | 195 Zwischenfazit | 205 Die Vermarktung des Lokalen | 206 Die Ausstellung „Keramikkunst aus Arita in Deutschland“ | 208 Neue Produkte | 214 Tourismus | 221 Zwischenfazit | 227 Grenzen der Revitalisierung | 230 Lokale Probleme | 231 Staatliche Rahmenbedingungen | 239 Globaler Kapitalismus | 243 Zwischenfazit | 251 Zusammenfassung | 253 Lokale Identität, Raum und Globalisierung | 257 Zentrale Ergebnisse | 259 Lokale Identität | 261 Raum | 264 Globalisierung | 267 Ausblick | 269 Literatur | 271
Danksagung
Zahlreiche Personen haben mich vor, während und nach der Arbeit an der Dissertation, die diesem Buch zugrunde liegt, unterstützt. Allen voran möchte ich den Mitarbeitern des Rathauses in Arita danken, wo ich von 2004 bis 2006 als Koordinatorin für internationale Beziehungen arbeiten durfte. Ermöglicht und vorbereitet wurde dieser Japan-Aufenthalt durch das JET-Programm und die Japanische Botschaft in Berlin. Bei meiner späteren Forschung in Arita unterstützten mich insbesondere meine Kollegen aus der Abteilung für Handel, Industrie und Tourismus der Stadtverwaltung. Mein besonderer Dank gilt Takushima Michihiko, seiner Frau Misako und Ikeda Naoko. Dem unermüdlichen Kanaiwa Akio möchte ich meine besondere Verbundenheit ausdrücken. Den wohl wichtigsten Beitrag zu dieser Arbeit haben jedoch jene geleistet, die sich bereitwillig in Arita, Saga und Fukuoka interviewen ließen. Danken möchte ich insbesondere auch Steffi Richter vom Ostasiatischen Institut der Universität Leipzig, die meine Dissertation betreute. Von April 2007 bis März 2011 war das DFG-Graduiertenkolleg „Bruchzonen der Globalisierung“ in Leipzig ein inspirierendes wissenschaftliches Umfeld. Für die anregenden Diskussionen mit Kollegiaten und Vorstandsmitgliedern danke ich stellvertretend Ulf Engel und Matthias Middell, für die Erweiterung meines theoretischen Horizonts meinem Zweitgutachter Jörg Gertel. Christoph Brumann verdanke ich nützliche Hinweise zu diesem Manuskript. Zahlreiche Freunde und Kollegen haben mich über die Jahre begleitet. Dazu gehören Sonja Ganseforth, Katrin Gengenbach, Jenny Kuhlmann, Fabian Schäfer und Sarah Ruth Sippel, die immer wieder meine Texte und Ideen kritisch und konstruktiv kommentierten. Danken möchte ich auch Steffi Auffenbauer, Chihoko Günther, Karoline Haufe, André Hertrich, Momoyo Hüstebeck, Ishihara KenWDUǀ, Katsuki Tomoko, Frauke Kempka, Henrike Rohrlack, Sakai Yasuko, Alida Speler, Yvonne Stobinski, Suehiro Madoka und allen anderen, die mich aufgemuntert, beherbergt oder anderweitig in Saga, Leipzig und Halle unterstützt und froh gemacht haben. Besonderer Dank gilt Dietmar und Paul. Charlotte, für die Arita hoffentlich ein ebenso großes Abenteuer war wie für mich, widme ich dieses Buch. Cornelia Reiher
T ECHNISCHE ANMERKUNGEN Die japanischen Begriffe wurden nach dem modifizierten Hepburn-System transkribiert. Japanische Namen wurden gemäß der in Japan gängigen Reihenfolge zuerst mit dem Familiennamen und anschließend mit dem Vornamen wiedergegeben. Die Übersetzungen der verwendeten Interviewausschnitte wurden sprachlich leicht geglättet, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten. Füllwörter und Floskeln, die nicht sinntragend waren, wurden in der Übersetzung ausgelassen.
T ABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Verzeichnis der Interviewpartner | 23 Tabelle 2: Entwicklungen der Keramikbranche in Arita seit 1985 | 124 Tabelle 3: Ausstellung „Arita Porzellan in Deutschland“ | 210 Tabelle 4: „Heimkehr-Ausstellung“ | 211 Tabelle 5: Vergleich der Löhne in der Keramikbranche Japans 1995 | 248
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS CEBIKO CLAIR EPA FDI IHK JFTC JPO MAFF METI MEXT MHLW MITI MLIT MOFA OECD SMEA
World Ceramic Biennale in Gyeonggi (Südkorea) Council of Local Authorities for International Relations Economic Planning Agency Foreign Direct Investment Industrie- und Handelskammer Japanese Fair Trade Commission Japan Patent Office Ministry of Agriculture, Forestry and Fishery Ministry of Economy, Trade and Industry Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology Ministry of Health, Labour and Welfare Ministry of International Trade and Industry Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism Ministry of Foreign Affairs Organisation for Economic Co-operation and Development Small and Medium Enterprise Agency
Ausgangsszenario
In zahlreichen Schlössern und Museen Deutschlands können Besucher prunkvolle Vasen aus Porzellan bewundern. Einige dieser Arbeiten stammen aus Arita, HLQHUNOHLQHQ6WDGWDXI.\njVKnjLPVGOLFKHQ-DSDQ$OV.R-Imari werden Porzellane, die im 17. und 18. Jahrhundert in Arita produziert und vom Hafen des benachbarten Ortes Imari für die niederländische Vereenigte Oostindische Compagnie (VOC) nach Europa exportiert wurden, auch heute noch von Sammlern in aller Welt geschätzt. Nur wenigen Porzellanliebhabern außerhalb Japans ist jedoch bekannt, dass in Arita auch heute noch Porzellan hergestellt wird. Während sich Porzellan aus Arita besonders im 17. und 19. Jahrhundert großer internationaler Beliebtheit erfreute, produzieren die über 100 Werkstätten in Arita heute vor allem für den japanischen Binnenmarkt. War die Kommune bis Mitte der 1990er Jahre dank der florierenden Keramikbranche sehr wohlhabend, steht die Stadt aufgrund der stetig sinkenden Nachfrage nach Arita-Porzellan gegenwärtig großen ökonomischen und sozialen Problemen gegenüber. Auch die Einwohner Aritas nehmen Veränderungen in der Stadt wahr, die sie vor allem in Kontrast zu den 1980er Jahren setzen, in denen das Stadtbild belebt war und teure Autos vor den Häusern parkten. 2008 bezeichnete eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Arita als „eine trostlose Stadt […], in der es keine jungen Menschen mehr gibt“ (Interview H. K.). Wenn nicht gerade der jährliche Keramikmarkt in der ersten Maiwoche stattfindet, mache Arita den Eindruck einer „toten Stadt“, so eine andere Einwohnerin Aritas (Interview N. M.). Besonders drastisch ist der Eindruck der Veränderung für diejenigen Einwohner Aritas, welche die Stadt für eine Weile verlassen hatten, um in der Großstadt zu leben. Als ich nach Arita zurückkam, dominierte die Erinnerung an das Arita meiner Kindheit. […] Damals war Arita in einer sehr guten Verfassung. Bis ich nach Arita zurückkehrte, vergingen 35 Jahre. Das Arita von damals unterscheidet sich sehr von heute. Die Natur ist zwar unverändert geblieben, aber die Menschen haben sich grundsätzlich gewandelt. […]
12 | LOKALE I DENTITÄT UND LÄNDLICHE REVITALISIERUNG In vielen Gesprächen merke ich, dass sie erschöpft sind und dass es ihnen nicht gut geht. […] Als ich gerade nach Arita zurückgekommen war, wunderte ich mich vor allem über die Läden. Wenn ich die Läden der Händler besuchte und an die Tür klopfte und „Entschuldigung!“ rief, kam keine Antwort. Wenn ich länger rief, dann kam von hinten endlich jemand. Aber die Gesichter, die ich sah, waren keine freundlichen Gesichter. Ich fragte mich, wie es soweit kommen konnte. Früher sah man viel mehr glückliche Gesichter. Heute gibt es keine lachenden Gesichter mehr. Die Stadt ist erschöpft. Ich glaube, es liegt an der wirtschaftlichen Krise, dass die Menschen so unglücklich sind. (Interview N. S.)
Diesen Beobachtungen des Sohnes eines Keramikhändlers zufolge, der nach längerer BerufstätLJNHLWLQ7ǀN\ǀKHXWHZLHGHULQ$ULWDOHEWXQGVLFKHKUHQDPtlich für den Tourismus engagiert, wirkt sich die Absatzkrise der Keramikbranche sowohl auf die Psyche der Menschen als auch auf das Stadtbild aus. Aber nicht nur die Keramikläden verschwinden. 2006 wurde das einzige Hotel Aritas geschlossen, kurz darauf auch die einzige Karaoke-Bar. Verwaiste Innenstädte und Hauptstraßen wie in Arita sind mittlerweile typisch für viele Ortschaften im ländlichen Japan und werden als VKDWWƗ GǀUL, Straßen mit heruntergelassenen Rollläden, bezeichnet (Elis und Lützeler 2008: 16). Der traurige Eindruck, den Aritas Stadtbild sowohl bei Besuchern als auch bei Einheimischen hinterlässt, ist Teil eines Problemkomplexes, mit dem viele Kommunen im ländlichen Raum Japans konfrontiert sind. Sie kämpfen mit den Folgen des Niedergangs lokaler Industriezweige (vgl. Tamura 2007, Kitano 2009, Shimohirao 2006, Ueta et al. 2004), Überalterung, der Abwanderung der Bevölkerung (Lützeler 2008a) und der Krise der kommunalen Haushalte (vgl. Shirai 2005, Iqbal 2001, Tamura 2007). Während Aritas Keramikbranche bis zum Ende der 1980er Jahre wuchs, verkauft sich Arita-Porzellan seit Beginn der 1990er Jahre nur noch schlecht. Dieser Zustand hält nun seit über 20 Jahren an. Die Umsätze von Aritas Keramikbranche sanken zwischen 1992 und 2004 um zwei Drittel (Arita-FKǀ 2008: 9) und lagen 2008 nur noch bei einem Viertel der Umsätze von 1992. Pessimisten erwarten, dass sich dieser Abwärtstrend weiter fortsetzt. Einzelne Keramikproduzenten berichten von Umsatzeinbußen von über 60 Prozent, dennoch produzieren sie mit stark reduzierter Belegschaft weiter, während andere Firmen schließen mussten. Aber nicht nur die Keramikwerkstätten und die Porzellanhändler sind direkt vom Konkurs bedroht. Betroffen sind auch die zahlreichen Unternehmen in Arita und Umgebung, die Porzellanmasse, Verpackungen oder Gipsformen herstellen und die Keramikwerkstätten mit Rohstoffen und Materialien beliefern. Die Struktur Aritas als Produktionsstandort ist komplex und entsprechend problema-
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tisch wird es für alle Unternehmen, wenn einzelne spezialisierte Unternehmen verschwinden, wie ein Mitarbeiter einer Keramikkooperative erklärt. Wenn ein Produkt nur 100 Yen kostet […], dann können die Hersteller von Porzellanmasse nicht überleben. Bei manchen Manufakturen wird alles, auch die Farben, selbst hergestellt, und es gibt Mitarbeiter, die für die Porzellanmalerei zuständig sind. Aber wenn das alle machen würden, verschwänden die Firmen, die sich auf Porzellanmalerei spezialisiert haben. […] Letztendlich müssen die Keramikproduzenten, wenn es hier keine Porzellanmasse mehr gibt, selbst nach Amakusa 1 gehen und das Kaolin holen. Wenn es keine VerSDFNXQJHQ PHKU JLEW PXVV PDQ VLH DXV .DVXNDEH DXV GHU *HJHQG XP 7ǀN\ǀ NDXIHQ wenn es keine Farbenhersteller mehr gibt, steigen die Kosten. Materialien sind schlechter zu bekommen. Wenn es keine Hersteller für Verpackungen oder Gipsformen mehr gibt, werden diese Bereiche ausgelagert […]. Das Handwerk, die Technik und die Töpfer sind alle miteinander verbunden. Der Produktionsstandort (sanchi) wird so auf keinen Fall fortbestehen können. Wir teilen alle ein gemeinsames Schicksal. Besonders, weil es in Arita auch keine andere Industrie gibt. (Interview T. T.)
Da ein großer Teil der Bevölkerung Aritas seinen Lebensunterhalt in der Keramikbranche mit ihren über 100 Manufakturen und ungefähr doppelt so vielen Groß- und Einzelhandelsunternehmen verdient, sind die Auswirkungen der Rezession auf das Leben der Einwohner und den kommunalen Haushalt sehr weitreichend (Arita-FKǀ 2008: 9). Auf der individuellen Ebene muss jeder Unternehmer und jeder Angestellte in der Keramikbranche abwägen, ob er weiter produziert, aufgibt oder gar Arita verlässt. Um weiter existieren zu können, haben viele Unternehmen vor allem Personal reduziert. Obwohl die Umsätze der Keramikbranche in Arita insgesamt auf ein Viertel schrumpften, existieren noch 80 Prozent der Unternehmen. Die Betriebe wurden verkleinert. Der Leiter einer Keramikwerkstatt berichtete 2008, dass er von den ehemals 55 Mitarbeitern nur noch 22 beschäftige. Anders als in den Keramik-Produktionsorten in den Präfekturen Aichi und Gifu, wo viele Leute aus der Keramikbranche z.B. in der Autoindustrie in Nagoya eine neue Anstellung fanden, gibt es in Arita keine anderen Branchen, welche die Arbeitnehmer aus der Keramikbranche auffangen könnten. Entsprechend wichtig sei es, die Keramikbranche in Arita zu erhalten, findet ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung Aritas, der dort für Industrie und Handel zuständig ist.
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2UWLQGHU3UlIHNWXU.XPDPRWRDXI.\njVKnjZRGDVin Arita verwendete Kaolin abgebaut wird.
14 | LOKALE I DENTITÄT UND LÄNDLICHE REVITALISIERUNG Die Beschäftigung in der Keramikbranche ist auf 50 Prozent geschrumpft. Das heißt, dass über die Hälfte der Menschen hier ihre Arbeit verloren hat oder den Beruf wechseln musste. Diejenigen, die keine neue Arbeit finden konnten, verdienen natürlich auch nichts. Es gibt Leute, die ihre Familie noch ernähren können. Aber diejenigen, bei denen das nicht so ist, sind in einer sehr schwierigen Lage. Sie können nichts zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes tun. (Interview S. T.)
Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes geht nicht nur eine Gefährdung des eigenen Lebensunterhalts einher. Oft ist auch der Gesichtsverlust ein Problem und viele Unternehmer verschweigen so lange wie möglich, wie schlecht es um ihre Unternehmen wirklich bestellt ist. Der damit einhergehende Druck führte auch dazu, dass in den letzten Jahren immer wieder Unternehmer nach dem Konkurs ihrer Firma Selbstmord begingen – aber auch darüber wird offiziell nicht gesprochen. 2 Zudem stellt die Abwanderung junger Menschen ein Problem dar. Wegen der niedrigen Löhne in Aritas Keramikbranche wollen immer weniger junge Menschen in Arita bleiben, auch wenn sie sich entscheiden, einen Beruf im Keramikbereich zu erlernen. Das führt auch zu einem Mangel an Nachwuchshandwerkern, an welche die „traditionellen“ Handwerkstechniken weitergegeben werden können. Es gibt in Arita die Möglichkeit, an der von der Präfektur betriebenen Technischen Oberschule die Spezialisierung Keramik zu wählen. Waren früher viele Eltern mit dieser Schule zufrieden, weil ihre Kinder ohnehin im elterlichen Keramikbetrieb arbeiten sollten, ist diese Zukunftsperspektive angesichts der schwierigen Lage der Branche nicht mehr attraktiv. Viele Unternehmen können eine Ausbildung von Nachwuchshandwerkern in ihren Betrieben kaum noch gewährleisten, weil sie Probleme haben, den Betrieb an sich aufrechtzuerhalten. Die Angst vor dem Verlust traditioneller Handwerkstechniken ist daher direkt an die Angst vor dem Verschwinden hoch qualifizierter Handwerker geknüpft, wie eine Mitarbeiterin des Rathauses in Arita erklärt: Der Wirtschaft geht es sehr schlecht, deshalb wollen immer weniger Leute in der Keramikbranche arbeiten. Daher wird es schwierig, Techniken weiterzugeben. […] Unter den Angestellten des Rathauses gibt es einige, deren Familien eine Keramikwerkstatt betreiben. Der Vater eines dieser Angestellten ist vor Kurzem gestorben. Weil er starb, ist damit
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Es gibt keine Statistik, die die Selbstmordfälle innerhalb der Präfektur Saga nach Kommunen aufführt. Zwischen 1999 und 2006 wurden wirtschaftliche Probleme als Hauptgrund für einen Selbstmord in der Präfektur Saga angegeben. Seit 2007 führen gesundheitliche Gründe die Statistik an (Saga-ken 2009: 7).
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auch seine Technik verloren gegangen. Dieser Mann hat Lunchboxen aus Porzellan hergestellt. Er war sehr begabt und hat auch eigene Produkte entworfen. Aber es gibt nun niemanden mehr, der diese Entwürfe realisieren könnte. Der Grund dafür ist, dass er keinen Nachfolger hatte, dem er seine Fertigkeiten hätte beibringen wollen. Also ist die Technik verloren gegangen. Im Moment ist es in Arita so, dass, wenn Menschen sterben, ihre Handwerkstechnik mit ihnen stirbt. (Interview H. K.)
Diese Angst vor dem Verschwinden traditioneller Handwerkstechniken ist Teil einer größeren Besorgnis um das Kunsthandwerk insgesamt, die sowohl von Akteuren in Arita in der Gegenwart, als auch schon im Europa des 19. Jahrhunderts (vgl. Jahn 2004) oder im Japan der 1920er Jahre (vgl. Moeran 1997 und Yanagi 1989) geäußert wurde. Der Interviewausschnitt weist aber auch auf die große Konkurrenz zwischen den Unternehmen hin, die dazu führt, dass einige Töpfer aus Angst vor einem Diebstahl ihrer Techniken und Designs lieber darauf verzichten, junge Handwerker ausbilden. Viele Töpfer und Händler beklagen aber gleichzeitig diesen Mangel an Solidarität innerhalb der Keramikbranche und der Kommune. Die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Unternehmern der Keramikbranche hat sich seit den 1970er Jahren verschärft (Tolliday und Yonemitsu 2007). 2008 war die Beziehung zwischen Händlern und Keramikproduzenten so beschädigt, dass viele Unternehmer nun versuchen, ihre Produkte direkt zu verkaufen. Sie wollen die duale Struktur, welche Arita mehrere Jahrhunderte lang prägte und der zufolge die Werkstätten nur Keramik herstellen und die Händler diese verkaufen, auflösen. Ein Keramikproduzent aus Arita hält diese Struktur für überholt. Sie [die Händler] werden nicht mehr gebraucht. Wenn in Arita keine Vereinigung von Produktion und Vertrieb stattfindet, kann sich Arita nicht revitalisieren. Die Zusammenführung von Produktion und Verkauf bedeutet ja nicht, dass nur noch die Werkstätten verkaufen. Die Händler besitzen das Verkaufs-Knowhow, deshalb wäre es gut, wenn die Händler von den Werkstätten übernommen würden. (Interview K. S.)
Auch die Solidarität zwischen den Werkstätten ist nicht sehr stark ausgeprägt. Einige Unternehmen kaufen Gussformen und Designs von Konkurrenten auf, die Konkurs gegangen sind oder stehlen Designs anderer Werkstätten. Demgegenüber stehen jedoch neue Kooperationen zwischen Händlern und Töpfern oder zwischen Keramikproduzenten. Nicht nur die Strukturen der Keramikbranche werden durch die sich zuspitzende ökonomische Krise verändert, auch die Familienstrukturen wandeln sich,
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beobachtete ein Journalist der regionalen Tageszeitung Saga Shinbun, der für die Berichterstattung aus Arita verantwortlich ist. Häufig lebten mehrere Generationen einer Familie zusammen und verrichteten die Arbeit gemeinsam. Nun, da das Handwerk in Arita zunehmend verschwindet, lösen sich die Familienverbände auf. Sie leben nicht mehr zusammen, sondern müssen alle an verschiedene Orte gehen, um dort zu arbeiten. Durch die Zerstörung der Keramikbranche werden Familien in Arita zerstört. Die Region wird zerstört. Das Krisengefühl dreht sich darum. (Interview O. K. )
Neben der Krise der Keramikbranche ist Arita auch mit einer Krise des kommunalen Haushalts konfrontiert. Im Kontext der Dezentralisierungsreformen und der hohen japanischen Staatsverschuldung kürzte die japanische Regierung seit 2002 lokale Ausgleichszahlungen und Subventionen für Kommunen. Arita sieht sich nun einer am Boden liegenden Wirtschaft und entsprechend niedrigen Steuereinnahmen, bei gleichzeitiger Reduktion staatlicher Zahlungen, gegenüber. Um der Haushaltskrise zu entkommen, fusionierte Arita-machi 3 2006 mit der benachbarten, landwirtschaftlich geprägten Kommune Nishi-Arita-FKǀ zu AritaFKǀ. Als Argumente für die Fusion wurden die Notwendigkeit einer Haushaltskonsolidierung durch Einsparungen einerseits und die in Aussicht gestellten staatlichen finanziellen Beihilfen andererseits angegeben. Dennoch nehmen die lokalen Finanzen weiterhin ab und einige Bürger sehen in Arita schon einen .DQGLGDWHQ IU HLQ Ä]ZHLWHV 'HU6WRO]XQVHUHU6WDGW Unsere Stadt ist Nummer eins!], S. 2-3. .ǀKǀ $ULWD (Mai 2005), „Arita hiina no yakimono matsuri“ [Das AritaPorzellanpuppenfest], S. 12. .ǀKǀ $ULWD (April 2005), „Rainen 3-gatsu tsuitachi ni Nishi-Arita to gappei“ [Nächstes Jahr am 1. März Gemeindefusion mit Nishi-Arita], S. 2-3. .ǀKǀ $ULWD 0lU] Ä0LQQD GHNDQJDH\ǀ 6KLFKǀVRQ JDSSHL³ >/DVVWXQV zusammen über die Gemeindezusammenlegung nachdenken!], S. 18. .ǀKǀ$ULWD -DQXDU Ä0LQQDGHNDQJDH\ǀ6KLFKǀVon gappei!“ [Lasst uns zusammen über die Gemeindezusammenlegung nachdenken!], S. 6-7.
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.ǀKǀ$ULWD 1RYHPEHU Ä0LQQDGHNDQJDH\ǀ6KLFKǀVRQJDSSHL³>/DVVW uns zusammen über die Gemeindezusammenlegung nachdenken!], S. 13-15. .ǀKǀ$ULWD (Oktober 2004), Ä0LQQDGHNDQJDH\ǀ6KLFKǀVRQJDSSHL³>/DVVWXQV zusammen über die Gemeindezusammenlegung nachdenken!], S. 6-7. .ǀKǀ$ULWD 6HSWHPEHU Ä0LQQDGHNDQJDH\ǀ6KLFKǀVRQJDSSHL³>/DVVW uns zusammen über die Gemeindezusammenlegung nachdenken!], S. 6-7. .ǀKǀ $ULWD (August 2004a), „Ichimai no shashin kara. Heisei 3nen Arita-FKǀ VKǀQHQVKǀMRNDQNRNXKǀPRQ³>9RQHLQHP)RWR'HU.RUHDEHVXFKGHU-Xngen und Mädchen aus Arita im Jahr 1991], S. 18. .ǀKǀ $ULWD $XJXVW E Ä0LQQD GH NDQJDH\ǀ 6KLFKǀVRQ JDSSHL³ [Lasst uns zusammen über die Gemeindezusammenlegung nachdenken!], S. 2-3. .ǀUDQVKD .DLVKDDQҲQDL [Firmenvorstellung], Broschüre. Koselleck, Reinhart (2010), Begriffsgeschichten, Frankfurt a. M.: Suhrkamp. Kreiner, Josef (1993), „Vom paradiesischen Zipangu zum zurückgebliebenen Schwellenland – Das europäische Japanbild vom 16. bis zum 19. Jahrhundert“, in: Berliner Festspiele (Hg.), Japan und Europa 1543-1929. Essays, Berlin: Argon, S. 18-26. Kreiner, Josef (1989), „Das Bild Japans in der europäischen Geistesgeschichte“, in: Japanstudien 1, München: iudicium, S. 13-42. Kröhnert, Steffen, Iris Hoßmann und Reiner Klingholz (Hg.) (2008), Die demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen verändern, München: dtv. Künemund, Harald und Klaus R. Schroeter (2008), „Einleitung“, in: dies. (Hg.), Soziale Ungleichheiten und kulturelle Unterschiede. Lebenslauf und Alter. Fakten, Prognosen und Visionen, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 7-16. .\ǀGǀ7VnjVKLQ (2005), „.DQNRNXNDUDQRU\RNǀFKnjVKLDLWVXJX– K\njVKnjQLPR Takeshima mondai ga kage“ [Stornierungen von Reisen aus Korea folgen aufeinander – DXFK DXI .\njVKnj ZLUIW GDV 7DNHVKLPD-Problem einen Schatten], www.47news.jp/CN/200504/CN2005040401001776.html, Zugriff am 18.10. 2010. Laclau, Ernesto und Mouffe, Chantal (2006), Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus, Wien: Passagen. Loesch, Anette, Ulrich Pietsch und Eva Ströber (2006), China – Japan – Meißen. Die Porzellansammlung zu Dresden, München und Berlin: Deutscher Kunstverlag. Luhmann, Niklas (1996), Die Realität der Massenmedien, Opladen: Westdeutscher Verlag.
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