Lexicon Graecanicum Italiae Inferioris: Etymologisches Wörterbuch der unteritalienischen Gräzität [2nd enl. and rev. Edition] 9783110911923, 9783484500211


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German Pages 659 [664] Year 2003

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Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Transkription
Karten
Abkürzungen
Text des Wörterbuchs
-ά - γωυία
δά - κηрόπισσος
κηρόπονλου - ξιπάυω
ξνλίχορτου - σπάρα
σπαρακαυάκιου - ὠχρία
Nachträge
Wortindex
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Lexicon Graecanicum Italiae Inferioris: Etymologisches Wörterbuch der unteritalienischen Gräzität [2nd enl. and rev. Edition]
 9783110911923, 9783484500211

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G. R O H L F S L E X I C O N GRAECANICTJM I T A L I A E

INFERIORIS

GERHARD ROHLFS

L E X I C O N GRAECANICUM ITALIAE INFERIORIS ETYMOLOGISCHES WÖRTERBUCH D E R UNTERITALIENISCHEN GRÄZITÄT

2„ erweiterte und völlig neubearbeitete Auflage Mit drei Übersichtskarten

MAX N I E M E Y E R VERLAG T Ü B I N G E N 1964

Die erste Auflage erschien unter dem Titel ,Etymologisches Wörterbuch der unteritalienischen Gräzität' (Halle 1930)

© Max Niemeyer Verlag Tübingen 1964 Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany Satz und Druck H. Laupp jr Tübingen Einband von Heinr. Koch Tübingen

INHALTSVERZEICHNIS Einleitung P l a n und Aufgabe des Wörterbuchs Transkription Abkürzungen Bibliographische Abkürzungen Sonstige Abkürzungen

VII XIV XVII XXVIII

Text des Wörterbuchs

1-585

Nachträge

586

Wortindex 1. Italienisch und griechische Mundarten Unteritaliens 2. Lateinisch 3. Französisch 4. Provenzalisch 5. Katalanisch 6. Spanisch 7. Rumänisch 8. Sardisch » 9. Germanische Sprachen 10. Slavische Sprachen 11. Albanisch 12. Arabisch 13. Verschiedene Sprachen 14. Vorrömische Substrate

589 616 619 619 620 620 621 621 621 622 622 623 623 624

Ortsnamen

624

Personennamen

628

EINLEITUNG Plan und Aufgabe des Wörterbuchs In der Etymologie ist die Evidenz oft relativ und subjektiv. E. Schwyzer (1923).

Das vorliegende Wörterbuch ist eine umfassende und wesentlich erweiterte Neubearbeitung des im Jahre 1930 erschienenen Werkes'Etymologisches Wörterbuch der unteritalienischen Gräzität' (Halle, Verlag Max Niemeyer). Wie dieses setzt es sich zur Aufgabe : 1. die griechischen Elemente, die in den süditalienischen Mundarten fortleben, zu sammeln und etymologisch zu erklären.1) 2. den Wortschatz der griechischen Minoritäten, d. h. der noch heute im südlichsten Kalabrien (Zone von Bova) und im südlichsten Apulien (Terra d'Otranto = Salento) fortlebenden griechischen Mundarten möglichst vollständig zu erfassen und historisch zu deuten.2) Gegenüber dem Werke von 1930 unterscheidet sich das neue Wörterbuch durch den fortgeschrittenen Stand der etymologischen Wissenschaft, durch die Auswertung vieler neuer x

) Was nördlich der Linie Rom-Ancona auf griechischen Ursprung zurückgeht, stammt in der Regel nicht direkt aus der italischen Gräzität (antiker, spätgriechischer oder byzantinischer Zeit), sondern ist durch das Vulgärlatein oder durch die italienische Schriftsprache verbreitet worden. Nur gering ist die Zahl der griechischen Elemente, die im byzantinischen Zeitalter vom Exarchat Ravenna ausgestrahlt sind. 2 ) Wir behandeln diese Gräzität mit Einschluß der aus dem Arabischen stammenden Lehnwörter, wie auch der lateinischen und älteren italienischen Elemente. Unberücksichtigt bleibt die Masse der italienischen Lehnwörter, die erst in der jüngsten Zeit VII

Materialquellen und durch die über 33 Jahre fortgesetzte persönliche Durchforschung der in Frage kommenden Sprachgebiete. Insbesondere konnten die in Süditalien noch heute fortlebenden griechischen Mundarten viel vollständiger und auf breiterer Basis gesammelt werden, als es mir in den Jahren zwischen 1922 und 1930 möglich gewesen ist. Viele neue Reisen galten dieser besonderen Aufgabe. Die einzelnen Ortschaften der kalabresischen Gräzität konnten in den Jahren 1937, 1938, 1939, 1949, 1960-1964, die der griechischen Zone im Salento 1939, 1948, 1949, 1951-1964 jedes Jahr aufs neue besucht werden. Ein wesentlicher Teil dieser Arbeit galt der N a c h p r ü f u n g der in den Jahren 1870-1895 von Morosi und Pellegrini veröffentlichten italogriechischen Materialien. Besonders das von Morosi (s. in der Bibliographie die Abkürzungen MorB, MorC, MorGr, MorO) gesammelte Material ist in vielen Einzelheiten unzuverlässig, falsch transkribiert, mit falscher Bedeutung oder falscher Betonung angegeben oder absolut nicht existierend.1) Auch fehlt es nicht an Verwechslungen der beiden griechischen Sprachzonen, indem Wörter, die nur in der otrantinischen Gräzität üblich sind, auch für die kalabresische Gräzität angegeben werden, z. B. pldti 'Schulter' (die kalabresischen Griechen sagen zappa), sappu 'als', 'lorsque', das in der kalabresischen Gräzität nicht existiert (s. oooav orcov).2) In anderen Fällen zeigt sichMorosivon der neugriechischen Gemeinsprache beeinflußt, wenn er z.B. für den Komparativ %elqü)v (ngr. yiron gesprochen) bov. yiro (MorB 13) und otr. yjro

(MorO 165) statt der richtigen Form %iru angibt. Oder wenn er als Bezeichnung für die frische weiche Käsemasse als bov. von den italienischen Griechen übernommen worden sind: barba, brutto, flnestra, frunti 'fronte', kuSa 'coda', lima, petto, rizzo 'riccio', rota, trizza 'treccia', urzo 'orso\ x ) Ich gebe einige Beispiele (nur aus den Buchstaben P und S), indem ich folgende Stichwörter im Wörterbuch nenne: oamöq, goyevcu, qoöov, qväxiov, oektfvrj, ar/iiegov, axaCm, axioq, aratplg, orrjfiovtov, argaßwa), avxäuivog, 0(pd/J,fta, ocpevdovrj, oxivaQiov. Als typisches Beispiel für die Häufigkeit falscher Formen sei das Stichwort jiteov^ und fieaog genannt. 2 ) Weitere Beispiele dafür unter den Stichworten dovXuofia, ¡¡Xa,> xovipiog, fiavrevto, oaithiov, Tiäjinoq, %aiQETiC(o. VIII

pèfta (pista) = nrjxri] (MorB 4, 36) gibt, statt der richtigen Form paftâ (paiïtâ, pastâ), die ein altdor. Ttaxrâ getreulich fortsetzt. Da die Materialien von Pellegrini (PellB, PellO) und Lefons zum Teil auf den von Morosi gesammelten Materialien beruhen (s. in der Bibliographie), haben solche Falschformen sich auch anderen Wortsammlungen mitgeteilt. 1 ) Bedauerlich ist, daß viele dieser falschen Formen aus den Materialien von Morosi vom 'Historischen griechischen Wörterbuch' übernommen wurden, wo sie für Jahrhunderte ihr Unwesen treiben werden; s. in meiner 'Historischen Grammatik der unteritalienischen Gräzität' (München 1950), S. 12. Viel n e u e s M a t e r i a l an griechischen Elementen lieferten mir für Kalabrien und den Salento meine Sammlungen für das 'Dizionario dialettale delle Tre Calabrie' (Halle-Milano 1932-1939) und das 'Vocabolario dei dialetti salentini' (München 1956-1961). Auch für Sizilien konnte das vorhandene Material durch neue Reisen (1937,1949,1961,1962,1963) wesentlich erweitert werden. Wertvolle n e u e E r k e n n t n i s s e ergaben sich aus der Bereisung wichtiger Dialektzonen in Griechenland (1938, 1960, 1962, 1964): Arkadien, Corfù, Euböa, Kephalonien, Lakonien, Messenien, Kynuria, Kreta, Kos, Rhodos, Karpathos. Die verwandtschaftlichen oder gegensätzlichen Beziehungen zwischen den italogriechischen Mundarten und den heutigen Dialekten in Griechenland konnten auf diese Weise in vielen Fällen besser geklärt werden.2) Viele andere Erkenntnisse und Aufklärungen verdankt der Autor den Auskünften, die ihm auf zahlreiche Anfragen von Seiten der Redaktion des 'Historischen griechischen Wörterbuchs' (s. HLA in der Bibliographie) im Laufe der letzten Jahre gegeben worden sind. Dem Leiter des Wörterbuchs (Prof. J o a n n i s K a l l e r i s ) und seinen Mitarbeitern sei dafür mein wärmster Dank ge1

) Völlig wertlos sind die v o n Morelli i m Jahre 1847 mitgeteilten Materialien, die auch in das Wörterbuch v o n Pellegrini (PellB ) Aufnahme gefunden haben (s. die Bibliographie). 2 ) Siehe dazu die neue Synthese meiner letzten Forschungen in 'Neue Beiträge zur Kenntnis der unteritalienischen Gräzität' (Sitzlingsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften). München 1962. IX

sagt. Besonderen Dank schuldet der Autor der Akademie der Wissenschaften in Athen, die mir im Jahre 1962 für die Bereisung des Dodekanes und von Kreta in der Person von Dr. An. Karanastasis (Redaktor am Historischen Wörterbuch) einen wissen schaftlichen nagedgog zu meiner Begleitung zur Verfügung gestellt hat, der mir meine Arbeiten wesentlich erleichtert hat. Gegenüber dem Werke von 1930 wurde das dialektische Material straffer zusammengefaßt. Anstatt aus den italienischen Mundarten die oft sehr zahlreichen lokalen Varianten vollständig aufzuzählen, wird meist nur eine Auswahl der provinziellen Haupttypen gegeben. Was die griechischen Mundarten in I t a l i e n betrifft, so wird das Material aus Kalabrien in der Regel lokal präzisiert. Für das otrantinische Griechisch verzichte ich meist auf die genaue Lokalisierung, indem ich die lautlichen Varianten unter der Generalbezeichnung 'otrantinisch' (otr.) zusammenfasse.1) Aus den italienischen Mundarten gebe ich nur das dem griechischen Etymon entsprechende Grundwort (z. B. kal. manddli < fiavöaXiov, kal. tulupa < xoXvnrj), jedoch nicht die davon gewonnenen rein romanischen Ableitungen mit einem italienischen Suffix (z. B. mandalellu, mandalilclcju, tulupella). Eine andere Neuerung besteht darin, daß für die italogriechischen Mundarten nicht nur die phonetischen Formen verzeichnet werden, die einem griechischen Etymon entsprechen. Sondern überall, wo es angebracht war, werden Satzbeispiele gegeben. Für die kalabresische Gräzität haben sich zu diesem Zweck die von Rossi und Caracausi veröffentlichten Testi neogreci di Calabria (Palermo 1959) als wertvolle und zuverlässige Quelle erwiesen. Insbesondere schien es mir nützlich, zu den Verben möglichst vollständig die Flexion der oft sehr abweichenden Verbalformen zu geben.2) 1 ) Für das otrantinische Griechisch findet man die genauere Lokalisierung in meinem 'Vocabolario dei dialetti salentini' (Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1956-1961), wo auch die griechischen Mundarten (otr.) enthalten sind. *) Alle Materialien, die ohne Quelle gegeben werden, stammen aus eigener Sammlung am Orte.

X

T o p o n o m a s t i s c h e s M a t e r i a l (Ortsnamen, Flurnamen) wird nur in einer gewissen Auswahl gegeben, teils zur Illustrierung veralteter, seltener oder origineller Wörter, teils aus sprachgeographischen Gründen, um die einstige weitere Verbreitung eines Wortes zu belegen. Auch anderes, was bisher nicht oder unvollständig bekannt war, wird öfters verzeichnet. Größere Vollständigkeit findet man für Kalabrien in den Studi di toponomastica calabre.se von G. Alessio (Firenze 1939); für Sizilien in der Abhandlung des gleichen Autors L' elemento greco nella toponomastica della Sicilia (BSFLS, vol. I, III, IV, 1953-1956); für den Salento in Neue Beiträge zur Kenntnis der unteritalienischen Gräzität (München 1962) des Verfassers; siehe auch die einschlägigen Kapitel in den Scavi linguistici nella Magna Grecia (Halle-Roma 1933) des Verfassers. Inder e t y m o l o g i s c h e n D e u t u n g konnte der Verf. viele Hinweise und Besserungsvorschläge benutzen, die von Rezensenten der Ausgabe von 1930 gegeben worden sind: Hatzidakis, Schwyzer, Meyer-Lübke, Ribezzo, Brüch, M. L. Wagner. Insbesondere verdankt der Verf. viele Besserungen und neue Erkenntnisse den zahlreichen Arbeiten, in denen Giov a n n i A l e s s i o zu meinen verschiedenen Veröffentlichungen immer wieder Stellung genommen hat, s. in der Bibliographie S. XVII, dazu andere Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften (Ital. dial., AStCL, Arch. Rom., RFIC), Festschriften und Kongreßberichten.1) - In der Identifizierung der arabischen Elemente durfte der Verf. in der älteren Ausgabe (1930) die Beratung von E n n o L i t t m a n n in Anspruch nehmen. Für das neue Wörterbuch hat Manfred U l l m a n n (Redaktion des Wörterbuchs der klassischen arabischen Sprache in Tübingen) mancherlei nützliche und klärende Hinweise gegeben. 1

) Die von Alessio gegebenen neuen etymologischen Deutungen zeichnen sich aus durch große Gelehrsamkeit und klugen Spürsinn. Viele seiner Erklärungen haben mich voll überzeugt und bedeuten einen wirklichen Fortschritt. Aber anderes bleibt problematisch, nicht zu sprechen von sehr vielen anderen Erklärungsversuchen, die nur als phantasievolle subjektive oder provisorische Konstruktionen bezeichnet werden können. XI

Was den U r s p r u n g und das A l t e r der griechischen Mundarten in Italien betrifft, so vertritt der Verf., trotz ihres sichtlich 'neugriechischen' Habitus, weiterhin die seit 1924 verteidigte Theorie ihrer direkten Abhängigkeit (senza soluzione di continuità) von dem antiken Griechentum der Magna Graecia. Der ganze Charakter der italogriechischen Mundarten zeigt ein so archaisches, selbständiges und eigenwilliges Gepräge, daß an eine Entstehung durch Einwanderung im byzantinischen Zeitalter (9.-10. Jahrh.), wie dies vor 90 Jahren durch Morosi angenommen worden war, nicht gedacht werden kann, zumal es in Griechenland keine Landschaft und keine Mundart gibt, mit der die italogriechischen Dialekte direkt identifiziert werden können. In den heutigen italogriechischen Dialekten ist vielmehr der letzte Rest einer umfangreichen Gräzität zu sehen, die noch im 12.-14. Jahrhundert große Gebiete in Kalabrien (das ganze südliche Kalabrien südlich des Isthmus von Sant'Eufemia-Catanzaro), das ganze nordöstliche Sizilien (bis zur Linie Taormina-Naso) und umfangreiche Gebiete in der Terra d'Otranto (in dem Dreieck Lecce-Otranto-Gallipoli) umfaßt hat. Diese Gräzität ist eine Sprachform, die ebenso selbständig und unabhängig aus der antiken Koiné hervorgegangen ist, wie dies für die Dialekte von Kreta, Rhodos und Zypern zu gelten hat. Siehe dazu die eingehende Begründung und die neu beigebrachten Argumente in 'Scavi linguistici nella Magna Grecia5 (RomarHalle 1933), 'Historische Grammatik der unteritalienischen Gräzität' (München 1950) und 'Neue Beiträge zur Herkunft der unteritalienischen Gräzität' (München 1962). Als S t i c h w o r t (Lemma) zu den einzelnen Artikeln wird in der Regel die altgriechische Form angesetzt. Wortformen, die erst später bezeugt sind, werden durch spätgr., Jayzant., ngr. oder durch Angabe des ältesten Erscheinens kenntlich gemacht. Nicht belegte rekonstruierte Etyma sind durch ein Sternchen (*) gekennzeichnet. Ein vorgesetztes »zeigt an, daß ein Wort nicht als Etymon zu werten ist. Sondern es umschreibt nur in griechischer Umschrift Wörter, deren Etymologie unklar ist, z. B. •%OV%OV1LOV = UuJiüli, »dovAico/Äa = dúloma. Die B e d e u t u n g d e r W ö r t e r gebe ich meistens in italieXII

nischer Sprache, um die Gefahr einer unklaren Übersetzung ins Deutsche zu vermeiden. Eine Bedeutungsangabe bezieht sich stets auf alle vorher genannten Formen, soweit diese ohne Bedeutung verzeichnet sind. Zur Methodik der e t y m o l o g i s c h e n Forschung zitiere ich hier die Ansicht eines kritischen und sehr erfahrenen Etymologen: 'Der gute Etymologe muß Einlalle haben, aber auch gesundes Urteilsvermögen, Selbstkritik und Geduld. Gute Etymologien lassen sich nicht improvisieren und auch nicht in Serien herstellen. Sie sind die Früchte langwieriger Arbeit, strenger Methodik und glücklicher Kombinationsgabe' (M. L. Wagner, Cultura Neolatina, vol. I I I , 1943, S. 24).

XIII

TRANSKRIPTION Für die Transkription der zitierten Formen gelten folgende Grundsätze: 1. Formen der Schriftsprachen werden in der offiziellen Orthographie gegeben. 2. Mundartliche Formen werden in der Regel in phonetischer Transkription gegeben. 3. Neugriechische Dialektformen aus Griechenland werden in landesüblicher griechischer Orthographie gegeben, wenn sie aus Wörterbüchern und fremden Quellen übernommen sind. Neugriechische Dialektformen aus eigener Sammlung auf Grund der persönlichen Reisen des Autors (1938,1960, 1962) werden meist in phonetischer europäischer Transkription gegeben. 4. Beispiele aus der Toponomastik geben wir in offizieller Orthographie (Gerace, Squillace), wenn es sich um die offiziell gültigen Namen handelt. Dialektische Aussprache (Muldxi = offiziell Molochio, 5i§§u statt des offiziellen Scilla, A'ntiddu statt des offiziellen Antillo) geben wir in phonetischer Transkription. 5. Dialektformen der griechischen Mundarten in Italien werden in phonetischer, europäischer Transkription gegeben: dvri = avgtov, fenome = (paivojuat, opll = OTIXT], ¿ijla = Cvyia. 6. Wörter, die keinen Accent haben, tragen den Ton auf der vorletzten Silbe: gala = gdla, lippo = llppo. 7. Doppelte Buchstaben bezeichnen in unserer Transkription wirkliche Geminaten: kössifo — kös-sifo, rimma = rlm-ma, drrusto -- är-rusto. XIV

Das im Wörterbuch verwendete Transkriptionssystem besteht aus folgenden Zeichen : è, ò : offene Laute (franz. pére, mori) é, ó : geschlossene Laute (franz. abbé, mot) 9 : schwachlautendes e (franz. brebis) tv: konsonantisches u (franz. roi = rwa, ital. quanto) b : ital. bello, ngr. ¡móqpmaq c: in italienischen Wörtern vor a, o, u = k (xaxóg), vor e oder i = é (ital. cento) 6 : ital. cento, deutsch Kutsche 6: griech. x in naidàxi, ähnlich ital. chiave d: ital. dove, ngr. vrißavi ò : frikatives d in ngr. nóòi, engl, father d : kakuminales d mit retroverser Zungenstellung, als dd in süditalienischen Mundarten für ital. Il, z.B. stadda = stalla & : neugr. tìvQa, engl, three g: deutsch geben, franz. guerre, ital. ghetto1) g: ital. gente, engl, judge. §•. mediopalataler Verschlußreibelaut, ähnlich einem gj (ital. ghianda), stimmhafte Entsprechung des 8 gj : siehe § R: ngr. xó-vco, deutsch machen j: deutsch ja, ital. maiale l: palatales l in ital. figlia n : palatales n in ital. agnello rj : velares n in ital. lungo Q : kakuminales r (vgl. d) s : ital. sole, franz. sardi é: stimmhaftes s in franz. maison, ital. rosa, ngr. ¡xa£i i: ital. scena, franz. chemin t : kakuminales t (vgl. d) ts : ital. zoppo, ngr. tcaroixi 1

) In der kalabresischen Gräzität ist intervokalisches g ein velarer Reibelaut, der dem ngr. y (ro yäXa) sehr nahesteht, während im Salento (otr.) der Laut ein wirklicher Verschlußlaut ist (ital. lago, franz. magasin). Wir schreiben in beiden Fällen in uniformierender Weise g; s. HGG § 36. XV

dz: stimmhaftes z in ital. zona, ngr. v: ital. vino, franz. vin z — ts £= dz z: j in franz. jamais X — deutsch ich, ngr. xvyr).

XVI

TCIQOQ

ABKÜRZUNGEN Bibliographische

Abkürzungen

AASTor = A t t i della R . Accademia delle Scienze di Torino. 1866ff. Accattatis = L. Accattatis, Vocabolario del dialetto calabrese. Castrovillari 1897 [Mundart der Gegend von Cosenza]. 'A&rjvä = Zeitschrift 'A&ijvä. A t h e n 1889 fr. A I S = K . J a b e r g u n d J . J u d , Sprach- u n d Sachatlas Italiens u n d der Südschweiz (Atlante italiano—svizzero). 8 Bände. 1928 ff. A I V = A t t i dell' I s t i t u t o Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. Venezia 1841 ff. Alessio Agg. = G. Alessio, Aggiunte e correzioni al Lessico eti mologico di G. Rohlfs. I n A S t C L vol. I u. I I , 1931-1932. Alessio Calchi = G .A., Calchi linguistici greco-latini nell' antico territorio della Magna Grecia. I n A t t i del V i l i Congr. di Studi Bizantini, voi. 7, 1953, S. 237-299. Alessio L a t . = G. A., Sulla l a t i n i t à di Sicilia. E s t r a t t o dagli A t t i delTAccad. di Scienze, Lettere e Arti di Palermo, 1946— 1947 [mit selbständiger Paginierung S. 1-309]. Alessio Top. = G. A., Saggio di toponomastica calabrese ( = voi. 25 della Biblioteca dell' Archivum Romanicum). Firenze 1939. ALL = Archiv f ü r lateinische Lexikographie u n d Grammatik. Leipzig 1884 ff. A m a n t o s = K . Amantos, Die Suffixe der neugriechischen Ortsn a m e n . München 1903. A m a n t o s C h i a k o n . = K . A . , Evfißokr) elg rò Xiaxòv yXmaaaQiov.

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mischen griechischen Mundart bedient, jedoch in seine dichterische Sprache Elemente der neugriechischen Sprache einmischt. Die von ihm angewendete Orthographie ist archaisierend und an die neugriechische Schriftsprache angelehnt; s. VDS, vol. I I I , S. 857]. Traina = Ant. Traina, Nuovo vocabolario siciliano-italiano. P a lermo 1868. Trapani = Filippa Trapani, Gli antichi vocabolari siciliani (Senisio, Valla, Scobar). Bstr. dall' AStSi, vol. Y I I - V I I I . P a lermo 1941. Trincherà = F r . Trincherà, Syllabus Graecarum membranarum. Neapoli 1865 [Umfaßt griechische Urkunden der J a h r e 975-1331, die zum größten Teil in Kalabrien beheimatet sind, zum kleineren Teil aus Lukanien u n d dem südlichen Apulien (Salento) stammen]. Tsopanakis Chalke = A. Tsopanakis, Tò lóiofia xfjg Xàhcrjg. Rhodos 1949 [Mundart der Insel Chalke bei Rhodos]. Tsopanakis = A. Tsopanakis, Essai sur la phonétique des parlers de Rhodes. Athen 1940. Ullmann s. Einleitung S. X I . Yaccari = A. Vaccari, La Grecia nell' Italia meridionale. I n : Orientalia Christiana, vol. I I I , 1925, 273 ff. Valla = Nicolò Valla, Vocabularium vulgare cum Latino. Firenze 1514, ein älterer Druck: Firenze 1500 [Das älteste Wörterbuch der sizilianischen Mundart]. V D S = G. Rohlfs, Vocabolario dei dialetti salentini. (In: Abhandlungen der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, Phil. Histor. Klasse). 3 Bände. München 1956-1961. [Umfaßt die Mundarten der Provinzen Brindisi, Lecce, Tarent, inbegriffen das otrantirische Griechisch]. V E I = A. Prati, Vocabolario etimologico italiano. Torino 1951. Vendola = D. Vendola, Rationes decimarum Italiae nei secoli X I I I e X I V . Città del Vaticano 1939. Vidos = B . E . Vidos, Storia delle parole marinaresche italiane passate in francese. Firenze 1939. Vinci = Jos. Vinci, Etymologicum Siculum. Messanae 1769. VoSi = Auskünfte von dem unter Leitung von Giorgio Piccitto in Vorbereitimg befindlichen Vocabolario siciliano (Catania). V R = Vox Romanica. Zürich 1936ff. Walde-Hofmann s. L E W . W S = Wörter u n d Sachen. Heidelberg 1909ff. Xanthudides = St. Xanthudides, Iloi/uevixà Kgifryg. (In: Lex. Arch., Bd. 5, 1920, S. 92-116). Z R P h = Zeitschrift f ü r romanische Philologie. Halle 1876 ff.

XXVII

Sonstige

Abkürzungen

Ablt. = Ableitung, acc. = Akkusativ. a b r . = Dialekte der abruzzesischen Provinzen (s. Finamore, Cremonese, AIS), a d v . = Adverbium, afr., altfranz. = altfranzösisch, agr. = altgriechisch. Akk. = Akkusativ. Aor. = Aorist ; Aor. P . = passiver Aorist. apul. = Dialekte v o n Apulien (Prov. Bari, Foggia). a r a b . = arabisch. a u g m . = augmentativ. b a r . = Dialekte der Provinz Bari (s. AIS). bov. = griechische Dialekte der Zone von B o v a in der Provinz Reggio i m südlichsten K a l a b r i e n (s. MorB, MorC, PellB, T N C u . Rohlfs Scavi). —Abkürzungen f ü r die einzelnen Orte : b = Bova, c = Condofuri, ca = Cardeto, ch = Chorio di Rochudi ( = P . 792 des AIS), g = Gallicianò, r = Rochudi, rf = Roccaforte, brind. = Dialekte der Provinz Brindisi (s. V D S ) . c a t a n . = Dialekte der Provinz Catania. eil. = Dialekte des Cilento im Südteil der Provinz Salerno (s. G. Rohlfs, M u n d a r t e n u n d Griechentum des Cilento, in Z R P h 57, 1937, 421-461). ctr. = contrada, F l u r n a m e . dalm. = italienische M u n d a r t e n der dalmatinischen K ü s t e (s. Bartoli). dial. = in dialektischer Aussprache oder dialektischer Verbreitung, dim. = diminutiv. dispr. = dispregiativo, pejorativ, verächtlich. dor. = dorischer Dialekt. emil. = Mundarten der Emilia (s. A I S ) . etr. = etruskisch. f. = F e m i n i n u m . F a m . N. = Familienname. F N = Flurname, contrada. fogg. = Mundarten der Provinz Foggia (s. AIS), fraz. = frazione, Weiler, Ortsteil. garg. = Mundarten der Gargano-Zone in der Provinz Foggia (s. AIS), gen. = genuesisch. Gen. = Genitiv, gr. = griechisch, ib. = ibidem, an gleichem Ort. id. = idem, in gleicher Bedeutung. XXVIII

Imper. = Imperativ. Impf. = Imperfektum. Inf. = Infinitiv ; Inf. P . = passiver Infinitiv. Inscr. = auf a n t i k e n Inschriften. irp. = irpinische Dialekte, prov. Avellino (s. Nittoli, AIS). Mar a n o P e s t a in Ital. dial. vol. 4, 5, 8, 0. istr. = venezianische Dialekte in Istrien. Jh. = Jahrhundert. K . = K a r t e des A I S . kal. = kalabresische Dialekte (s. DTO, Marzano). k a m p . = k a m p a n i s c h e Dialekte (s. D ' A m b r a , AIS), k a p p . = griechische Dialekte von Kappadozien in Kleinasien, k a t . = Dialekte der Prov. Catanzaro i m m i t t l e r e n Kalabrien (s. DTC). k a t a l . = katalanisch. Konj. = Konjunktiv. kors. = italienische M u n d a r t e n der Insel Corsica (nach dem W ö r t e r b u c h von Falcucci-Guarnerio, 1915). kos. = Dialekte der Prov. Cosenza im nördlichen Kalabrien (s. DTC). lak. = M u n d a r t e n der L a n d s c h a f t Lakonien. lecc. = Dialekte der Provinz Lecce (s. VDS). lig. = ligurischer Dialekt, lomb. = lombardischer Dialekt. luk. = Dialekte von Lukanien = Basilicata (s. Lausberg, A I S u. Rohlfs in Z R P h 51, 249-271). m . = Maskulinum. m a r k . = Dialekte der L a n d s c h a f t Marche (s. AIS). mess. = Dialekte der Provinz Messina (s. Rohlfs, Nuovi Contr). m g r . = mittelgriechisch. mil. = milanese, Dialekt von Mailand. mol. = Dialekt der L a n d s c h a f t Molise, südl. Abruzzen = P r o v . Campobasso (s. Cremonese), n. = N e u t r u m . neap. = Dialekt von Neapel (s. D ' A m b r a ) , ngr. = neugriechisch. nordkal. = Dialekte i m äußersten N o r d e n Kalabriens der Zone Scalea-Castrovillari-Cerchiara m i t s t a r k e m griechischen S u b s t r a t (s. Rohlfs, Scavi S. 60-66). N T = Neues T e s t a m e n t . O N = Ortsname. otr. = griechische Mundarten der Zone zwischen O t r a n t o u n d Lecce im Salento, einst T e r r a d ' O t r a n t o (s. MorO, PellO, VDS). - Abkürzungen f ü r die einzelnen O r t e : ci = Calimera, co = Corigliano ( = P . 748 des AIS), es = Castrignano dei Greci, m a = Martano, m p = Melpignano, m t = Martignano, si = Soleto, st = Sternatia, z = Zollino. P . = P u n k t des A I S . XXIX

Pap. Part. Pass. pian.

= Papyri. = Partizip. = Passiv. = Dialekte der P i a n a (Zone v o n O p p i d o - C i t t a n o v a - P o l i stena) i m Nordteil der P r o v . R e g g i o (Kalabrien). pl. = Plural. P l q p f . = Plusquamperfektum. P N = Personenname. pont. = griechische Dialekte des P o n t u s in Kleinasien. Präs. = Präsens. prov. = provenzalisch oder Provinz. regg. = Dialekte der P r o v . Reggio Calabria i m äußersten Süden v o n K a l a b r i e n (s. D T C ) . röm. = D i a l e k t von R o m oder L a t i u m . romagn. = Dialekte der L a n d s c h a f t R o m a g n a (s. A I S ) . m m . = rumänisch. salent. = italienische Dialekte des Salento = Terra d'Otranto (s. VDS). salern. = Dialekte der P r o v i n z Salerno (s. A I S ) , sard. = sardisch. s. d. = siehe dieses, sg. = Singular. siz. = Dialekte von Sizilien (s. Traina, Pasqualino, Gioeni, V i n ci, V o S i ) . sp. = specie. syrak. = Dialekte der P r o v i n z Syrakus. tar. = D i a l e k t e der P r o v . Tarent (s. Y D S . ) Topon. = i n der Toponomastik. u. a. = unter anderem, anderswo. umbr. = umbrische Dialekte (s. Campanelli, A I S ) . u. ö. = u n d öfters. usw. = u n d so weiter. ven. = venezianischer D i a l e k t (nach den Wörterbüchern v o n Boerio und Rosamani). Y e r f . = R o h l f s , Autor dieses Wörterbuches, vgl. = vergleiche. zakon. = zakonischer D i a l e k t im östlichen Peloponnes (nach Deffner und eigener Sammlung). Zuss. = Zusammensetzung. X - gekreuzt mit. + = zusammengesetzt m i t . < = hervorgegangen aus. > = weiterentwickelt zu. * = rekonstruierte oder postulierte F o r m , f = veraltet. • = s. Einleitung S. X I I .

XXX

-óc, -a: Adverbialendung-, die mit Anfangen in der Antike in der späteren Sprache das alte -mg ersetzt TIQÓTCOS > NGCÒRA): bov. kald 'bene', k r i f à 'nascostamente', kondd 'vicino', gligora 'subito', otr. kald, dinatà 'forte', Isa 'giusto'. • dßßiSena: bov. (eh, r) abbidema 'anello di fidanzamento'. — Aus romanischer Grundlage, etwa * i n f i d i m e n über eine alte Zwischenstufe */uiiSe/ia, vgl. kal. a f f i d a r e , salent. nfitare ( < infidare) 'fidanzare'. Oder besser zu à/MpiÒe/ia (s. d.)? • ¿cßßicros: (rf) ettunda tria bisi 'queste tre cose' TNC 199, bov. (b, c, rf) ola t'abbisi 'tutti gli attrezzi', (g) ülla tunda bbisi 'tutti questi attrezzi', regg. (Africo) i bbisi 'l'aratro'. — Unklarer Herkunft. Sicher nicht griechisch. Identisch mit kal. abbisi 'avvisi', 'manifesti'? àpSÉAAa, alt ßöi/la 'Blutigel' : bov. avdèdda Mor B 18, (b, c, g) addèdda, (r) ardèdda, otr. addèdda, regg. ardèlia, ardèdda, pian, addéra 'Art kleiner Blutigel'. — Auch in Ortsnamen, z. B . Addedaria bei Rizziconi im südl. Kalabrien (Alessio, Top., no 10), Ardillusa im osti. Sizilien (Alessio, B 8 F L S , I , 93). dßpoTovov 'Stabwurz' (Artemisia abrotonum ) : latinisiert zu abrotonum (Plinius, Columella), tosk. abròtano id., siz. abròtanu, prótanu 'Santolina chamaecyparissus' (Penzig 439), abr. pròtana 'Tussilago farfara' (ib. 6), mark, profano 'Helichrysum Strechas' (ib. 223). In den Mundarten des Salento pròtunu, prótanu, bródinu, libròtinu, mbròtunu, savòtunu, kat. (Vibo Val.) pròtamu, pròtumu, auf Elba (Poggio) pròtano 'Art Schafgarbe', 'millefoglio'. - In anderen kalabresischen Mundarten bezeichnet pròtamu oder pòtramu ein gelbblühendes Kraut (DTO, 3, 106). Äßuacros 'Abgrund': otr. àviso, àvisso, àbiso, dpisso, lecc. dvisu, äusu, äisu, àpissu, tar. àusa, àvasa 'abisso', 'pozzo assorbente', regg. (Delianova) dbbissu 'voragine', kat. dbissu 'cavità sotterranea', kosent. (Diamante) àvusa 'sorgente'. — Die Formen lassen z.T. ein *äßvaog erkennen, das vereinzelt als abysus auch in lateinischer Tradition erscheint, z . B . bei Paulinus von 1

Nola im 5. Jahrh. (TLL). Dieses ist offenbar eine alte italogriechische Regionalform, die durch Kreuzung des alten ßvaoog mit dem gleichbedeutenden ßv&og (s. Frisk 225) hervorgerufen ist; sie ist im heutigen Griechenland unbekannt. - In Ortsnamen: Àusu, Lokalität bei Mesagne (prov. Brindisi), Name eines Waschplatzes. — Zu span. abiamo, franz. dbime gesellt sich altsiz. bisma (Trapani 155), aus einem Superlativ *abyssimus (Corominas 1,9) oder abyssus imus oder X ßv&fiog 'Höhle' (H.u. R. Kahane, Harv. Theol. Review 1964, S. 23)? 'Aydc3T| : bov. t'aiòni tis Ajon AgàM 'l'aia di Sant' Agata' (TNC, 403); in Sizihen 'Ayia 'Ayd&t] Cusa 73, 557, Sant' Ati in Sizilien — santa Agata < sant' Agóti, Sant' Agàti, ON. in der Prov. Syrakus (Alessio, BSFLS, I, 91). öyavov 'Granne', 'resta di spiga': das im heutigen Griechenland dialektisch bezeugte Wort (z.B. Epirus, Thess., Pelop., Kreta), das vielleicht zu agr. äxavog 'testolina spinosa di certe piante' gehört (HLA, I, 54), scheint enthalten zu sein in bov. (b, eh, g, rf) siràgano, regg. siràganu, saräganu, pian, sardganu, regg. zardJiunu, pian. zardUanu, zirdganu, kat. zardjina, zirdMna, pian, sardina 'raspo d'uva', regg. zirdinu, (Delian.) zardìianu, (Staiti) zirangulu 'racimolo', pian. zirdinu 'ramoscello secco'. — Unklar ist, was im ersten Teil des Wortes enthalten ist: fegó? 'secco'? - Alessio, R I L , Bd. 77, 86. — Siehe äyyoga, àfinéfaov, ZeQdfinsÄog. à y ó c T r r ) 'Liebe': bov. agapi Mor B 14, otr. agapi 'amore', otr. Tcalò j'in agapi 'buono per l'amore' ; bov. agapia 'amore' (Mor B 14 u. 39). ccydnrrincc 'geliebter Gegenstand' : bov. gdpima 'amore' Pell B. àycarr|TtKÓs 'liebevoll': otr. agapitilcò 'amoroso'. à y c n r r | T Ó s 'geliebt' : otr. agapitó, akapitò 'amato', agapiti, akapiti 'amata', 'innamorata', óycnrcò 'lieben' : bov. gapdo, otr. agapò, akapò, gapò, egapò, kapò 'io amo' ; Impf. : bov. agapo, egdpo, otr. egdpona, agdpona, (st) agdpiga; Aor. : bov. egdpia, otr. egdpisa; Konj. Aor. bov. na gapio, otr. na gapiso ; Imper. bov. gdpie, otr. agdpiso, Plur. bov. gapiete, agapisete; Inf. bov. gapisi, otr. (a)gapisi; Plqpf. bov. immo gaplonda, otr. lUa gapisonta; otr. egapistimo 'mi amai', bov. (c) egapòmmasto, (b) egapòmmesta, otr. (ci) egapistimòsto 'ci siamo amati' ; bov. sièko gapònda 'sto amando'; otr. (co) egapiomèsta 'ci amiamo'; bov. issan gapisònda, otr. ihane akapistònta 'si erano amati'; otr. (co) tèlo agapimèno 'voglio essere amato'; otr. (ma) acdpiso a ttèli na capisi 'ama se tu vuoi amare' ; otr. to agapisi 'l'amore'. 2

° t r . (ci, co, z) asèra, (mt, st) atèra 'resta di spiga', regg. fera id. Dazu : bov. (g, r) mavro&èri 'specie di grano nero' (Getreideart), bov. (rf) '/èri n. 'resta di spiga* = ngr. (Kreta, Rhodos) àtì^gi, (Rhodos d%rjgi id. (HLA I, 305). àSi'ipconoc 'Balggeschwulst' (Galenos): daraus sehr wahrscheinlich regg. éirma, (Montebello) (firma, siz. éirma, éimma 'aterorna', 'tumoretto del cuoio cap elluto', m i t Einmischung eines 15

anderen Wortes, z.B. *^vy/xa oder £vy 'sonst', 'altrimenti', z . B . bov. (eh) mandé ôen èrkome ' a l t r i m e n t i n o n vengo' ; vgl. kal. masinnò, salent, kasenò id. Zusammengesetzt m i t âoa ist otr. anàra 'wenn e t w a ' , 'caso mai', 'per caso' (s. âga). *óv 'siehe d a ' s. àvov. âv Modalpartikel: Besonders in der Verbindung m i t xal, wobei aal äv > xäv (kan) die B e d e u t u n g 'sogar', ' m ê m e ' a n n i m m t , z . B . ngr. xäv ôéxa, xäv elç in negativen Sätzen ' n i e m a n d ' (Sim. Portius 162). H i e r h e r : bov. pukambü 'in u n luogo qual u n q u e ' < 0710v xal äv ÖTiov b o v . poskambò 'irgendwie' < 7iwç xäv jiwç, to kànnome poskambò 'lo f a r e m o in u n modo qualsiasi' ; otr. otikanène, otikanè, tikanène 'qualsiasi cosa', ' t u t t o ' , z . B . o Ha anòise tikanè 'il re comprese t u t t o ' ; otr. opukanène, pukanène 'dovunque' ; m i t Anpassving a n die E n d u n g -V&ËV : otr. (cl) pukanûtte ' d o v u n q u e ' . — Siehe auch xafinôaoç {xaì äv Tiôaoç), xavelç u n d anâra (äoa). deva- : bedeutet als verbales Präfix die R i c h t u n g n a c h oben (àvaazaivœ), die Zurückwendung (âvaxMœ), die Wiederholung (âvaÇrfzw), die Auflösung (âvao'/JÇa)). - Verschieden d a v o n ist das negierende Präfix äv-, z.B. *àvdjiavroç, *âvà£egoç. écvâ (Präp.): dient in mittelalterlichen lateinischen T e x t e n der Zone von Salerno-Montecassino zur Verstärkung eines distrib u t i v e n Gedankens, z. B . in einer Chronik des Leo Marsicanus : sex candelabra magna... fecit ana sex vel quinque librarum (Du 32

Cange), im Cod. dipi. Cav. I, 269 per unamquemque parte ana biginii pedes; s. dazu G. Folena, LN, 21, 75. — Vgl. schon agr. àvà in distributivem Sinn: àvà jtäv exoq 'jedes J a h r ' , ava èxaxòv ävöga; 'in Gruppen zu 100 Männern'. AvccßAjw (ngr. äveßa^co) aus altem avaßißd'Qm 'hinaufbringen' : bov. (r) anevdsi 'der Teig geht empor' Mor B 71 ; vgl. intrans. aveßd£a> im Peloponnes (HLA, II, 169). Zu ave-, s. ävaßalvw. dtvocßocfvco 'hinaufgehen' : bov. anevènno, otr. annevènno, anavènno, anevènno, andevènno, ndevenno, nnènno, ennènno id. ; Aor. anèvia, anèvea, anèvina, otr. annèvika, andèvika, (ci) ennèka; Imper. bov. àneva, anèva, otr. annòna, andèva, ndèva, nnèa; Inf. bov. anevisi, anevèi, anevi, otr. annevi, andevi, anevi, ndevi, nnèi; vgl. noch immon anevionda 'ero salito', bov. anevàte, otr. anneviie, andevite 'salite'; bov. (g) anevamèno ' f e r m e n t a t o ' ; bov. mi anevisite 'non salite!', bov. ton ékame anevisi 'lo fece salire', otr. e ssòzo anevi 'non posso sal i r e ' ^ . dazu H G G , § 178; VDS, 881; TNC, L X X I X . - Vgl. dazu ngr. aveßatvco, in den Mundarten àveaivm (Karpathos), vaiwv) (Rhodos); ave- s t a t t ava durch Einfluß des Augments: avißrp usw. — Vgl. noch bov. (b) anèvie io sitdri 'è spuntato il grano'. cxvctßaCTis ' H i m m e l f a h r t ' : bov. (b) anèvasi id. *àva|3oXàco: bov. (g, r) anavolào 'fare tornare indietro gli animali'. Zu agr. avaßolrj 'Vertagung', (ngr.) 'Umwendung'. ócvayKàjw 'zwingen': bov. angazo 'bedrohen', Aor. ängasa; vgl. in Euböa àyxàaaov 'anstacheln' (Hunde) HLA, II, 17. àvàyKTi 'Notwendigkeit', 'Elend', 'Leiden'; Das Wort wird schon in alter Zeit auch auf physischen Schmerz bezogen ; daher ngr. (Kreta, Zypern, Oorfù, Rhodos, Peloponnes) àvdyxrj 'böse oder schwere Erkrankung' (HLA. I I , 20). Damit ist verwandt lecc. (Vernole) nanka 'Husten' (ein etwas zweifelhaftes Wort). - Sonst erscheint das Wort in übertragenen Bedeutungen : 1. 'Gier zu essen', 'Gefräßigkeit: brindis. nanka, nanga, tar. nanka, nanga 'golosità', otr. (cl) nankavüla 'Eßlust', 'Leberfleck der Kinder' ( + g u l a ) , brind. tar. nanküsu, brind. annangüsa 'goloso', tar. nangonv 'mangione', brind. annankätu, tar. annangdia 'goloso'. 2. 'Die letzten Wirbel, die m a n aus dem Schwanz junger K a t z e n u n d H u n d e ausreist, u m ihnen die Gefräßigkeit zu nehmen' : otr. anänka, nananka, lecc. nanka, brind. t a r a n t . nanka, lecc. ranka. Weiter nördlich dissimilierte F o r m e n : 33

apul. langa, abr. langa, längs, kamp. lànga id. Das gleiche Wort hat meist auch die Bedeutung 'fame', 'voglia smisurata di mangiare', z.B. apul. langa, abr. langa, kamp. langa, röm. lanlea, langa. Dazu neap. allanka 'fame canina', kal. neap. allancare 'ansare per fame'. — Die Prozedur hängt mit dem Aberglauben zusammen, daß in der Schwanzspitze der jungen Tiere ein Wurm oder eine böse Eigenschaft sitzt (Sébillot, Folklore de France I I I , 89) ; vgl. dazu xwayxrj. àvàyvwCTTOS (ngr. dial.) 'unbekannt': bov. andgrosto, z.B. mia jinèka andgrosto 'una donna sconosciuta', vgl. agr. äyvwaroi;, (Thrazien) àvéyvovorovQ, (Zak.) ävayvcoareg id. (HLA, I, 167). ¿cvayouAeOonc« (ngr. dial.): bov. (ca) anagulèwumi 'aver nausea'; vgl. (Mazed.) àvayovÀevov/M (HLA, II, 26). •àvccyouÀlcc 'Übelkeit': bov. (b, ca, g ) anagulla 'nausea'; ngr. àvayovXid. Gehört zu ngr. yovXid 'boccone', aus lat. gula. àvayouÀijod (ngr. dial.) 'Widerwillen haben': bov. (b, g) anagulizome 'aver nausea' ; daraus deformiert bov. (ca) lagurizumi id. (Mor 0 106). Dazu: pian, nagulijari 'nauseare' (Alessio, Agg. D 5). àvccépxoncn s. àvéo%ofiai. dvoc3T|Tcö 'aufsuchen' : otr. anaéitèo, naéitèo 'visitare' ; otr. naiitisòtti 'visitala!' Mit -èo < -séco (HGG, § 169). òvdKapa (ngr.) 'körperliche Kraft', 'Neigung', 'Lust': pian. (S. Giorgio, Polistena) dkara 'coraggio', 'forza', nundaju äkara 'non ho voglia' (Alessio, RFIC 18, 256). In Griechenland auch ävaxdga (Euböa), vóxaoa (Epirus), àvdxaoo (Peloponnes); s. H L A , II, 52. à v o t K À à o o 'zurückbiegen' : bov. anaklaso, (r) anakldéo Mor B 5, 64, (eh) anakläo 'orlare'; bov. (b, g) anakldzo, (g) anaklònno 'io rimbocco la manica'. — Mit Anlehnung an àvaxXivco : bov. anaklizo 'orlare' (Pell B), falls es wirklich besteht. •àvÓKÀrina 'Zurückbiegung': bov. andklima, anäklema 'orlo', 'orlatura1 Mor B 5, 64.

'inzuppare', (Karpathos) àveAv£oj 'dipanare'. — Siehe ànavaXvco. àvànEÀKTos (spätgr. ), alt àv^fiehctog 'ungemolken' : bov. anàrmesto id., z . B . mia èga anórmeato 'una capra non munta' ; vgl. ngr. àvÓQ/XExros (HLA, I I , 121), z . B . in Oorfù mia jida anàrmeUti. àvocvoco s. vom. •àvà^epos 'unwissend,' : otr. anàfsero, enàssero 'ignorante', 'incapace'. In Griechenland heute tmjlego?, (Pontus) dvr^evooQ id. (HLA, I I , 205). Aus dem Verbum £EOCO 'wissen' (-/jievQOj). àvctTrotuai; 'Ruhepause' : bov. (eh) kànno nam bàsso, regg. (Delianova) fazzu àmbarsu 'faccio sosta in un trasporto pesante'. •dcvöcTrotvTos 'unruhig' : otr. anèmpasto, nèmpasto, nèmpafto, dmpasto 'irrequieto'. In der gleichen Bedeutung in Griechenland (Buböa, Mazedonien) änavros (HLA, II, 370); (Pontus) &vdnavroQ 'der nach dem Tod keine Ruhe finden kann' (ib. I I , 97). - In Anlehnung an agr. äve/Mparog, dvd/ißaTog, àvé/unloog ? •àucrmójco ' B r o t formen': bov. (b, g) anapidéo 'manipulare la forma del pane'. In der gleichen Bedeutung ngr. dvcmidvm (HLA, I I , 108). dvcnroSos (ngr.) 'umgekehrt': otr. anàpodo, anàpoto 'storto', 'torto', 'rovescio', prdmata anàpoia 'cose storte', a ppedi andpodo 'un figlio degenerato' ; otr. /èra andpodi 'mano sinistra' als 'calco' von lecc. manu tórta id. ; otr. anàpoda, andpota ' a rovescio'. — Dazu otr. anapodisia 'cosa storta'. àvctTTTCo, ngr. àvdqrcm 'anzünden' : otr. andfto, arlòtto, enàfto, enàtto, naflo, riatto 'accendere' ; otr. anajtò, naftò 'acceso'. - V . auro). •àuópOTOS (agr. àvrjQorog) 'ungepfliigt' : regg. tèrra Arata 'terreno incolto'. Daraus deformiert bov. (b, g) Korafi arabo 'terreno sterile'? àvcccrr|KÓvco 'ein Gegengewicht geben': bov. (r) anasikònno 'allevare' (?) Mor B 71, (rf) anasikoe 'egli sollevò TNC, 149, (g, r) anasikònno 'io sollevo'. àv&OKEÀa (ngr.) 'auf dem Rücken liegend': bov. (b, ch) andMla, regg. (Bagaladi, San Lorenzo, Montebello, Palizzi) anäSula 'in modo supino', kadiu andSula (in däula) 'er fiel auf den Rücken'. àvocoraivco, àvacrrévw (ngr.) 'aufziehen': otr. anastènno, nastènno, nastizo 'allevare' ; otr. e tto ssòéo anastisi 'non lo posso allevare', anàstisa 'ho allevato'. Analogisch gewonnen aus dem alten àviazrj/ii. 35

bov. (g) Anastasia, regg. santa Anastasia 'santa Anastàsia'. àvocoTevócj« 'stöhnen': bov. (b) anastenàéo id. (TNC, 338). àvàcrTTìua 'Höhe': otr. (z) anàstima 'allevamento'. ócvàCTTOÀas (ngr., Euböa) 'Art Knoten am Kleid,' (HLA, I I , 143), identisch mit dem in einer alten Glosse bezeugten a n a s t o l a = f i b u l a (Corp. gloss. II, 566, 31). Diminutive Bildung dazu ist otr. anastüli, anistüli, nastüli, nostüli, nistüli, astüli 'Knopf', 'bottone'. Es entspricht dem ngr. (Kreta, Naxos) àveoTÓfo 'affibbiatura' (HLA, II, 143). Dazu: otr. (es) nistuläci 'Art Distel, deren Blüte einem Knopf ähnelt'. — Die Bildung àvdoroAag gehört zum Verbum àvaoréAÀco 'festhalten'. Damit sind alle älteren Deutungen des Wortes aus lat. *ina s t l a r e zu * a s t l a < ansula (Alessio, StBN, 5, 360), lat. * n a s t u l u m (EWTJG, no 1443), germ. * n a s t i l a 'Nestel' (ib.) überholt. Auch das germanische Wort, das nach Italien (nastro, nastola), Frankreich (altfranz. näsle) und Rumänien (nästure 'Knopf') gelangt ist, könnte (durch gotische Vermittlung) aus dieser griechischen Quelle stammen, ctvacrxijw 'aufschlitzen': bov. (b)anaéiéo, (r) anaMso 'stracciare'; bov. (g) anaSizete 'si spacca'; anaSimèno 'logorato' TNC 282, (eh) anasimèno 'stracciato'. àvccTiCTcrco 'zerstören': bov. (b, eh) anatàsso 'scuotere', (eh) 'AVOCCTTCCCTÌCC:

anatàssu 'i pulcini rompono il guscio dell'uovo', •àvcrroua 'das Schneiden': bov. (b) ematoma 'l'ultima acqua che si aggiunge alla pasta del pane' ; cfr. it. vino tagliato 'verdünnter Wein'. *àva äpa ' z u s a m m e n ' ; bov. (ca) nddma, otr. antàma, entàma 'insieme', pame autòma, 'andiamo insieme'. — I n Kalabrien ist h e u t e isrnia < et? (ilav üblich. àvn1|Xios 'der Sonne ausgesetzt' : bov. (b ) andito (rf ) andiggo id. ; regg. (Palizzi) ardili, kat. (Monterosso) ardili, regg. (Brancaleone) ndiggu 'terreno solatio', (S. Luca, Antonimina) ndicjg' i suli, (Piati) ntiìjg' i suli 'esposto al sole'. - Top. : Natile, Dorf in der Prov. Reggio < ardili (Alessio Top. 23), Antilia Berg bei Laurito (eil.). N a c h Alessio (BSFLS, I, 93) wäre d a m i t identisch der N a m e des Dorfes Ardillo in der Prov. Messina, was k a u m denkbar ist, d a der N a m e dial. A'ntiddu oder Tdntiddu, Däntiddu gesprochen wird ; daher wohl eher identisch m i t dem P N "Avrvtàog (Plutarch), Koseform f ü r 'AvrcóvioQ. — Siehe -v?./.og. 'ausbreiten' : bov. aplònno, (b, eh, rf) aplò&o, plòfto 'ausbreiten', otr. aplònno, ablònno, plònno, eplònno, éblònno id. - Aor: bov. àploa, otr. àbblosa, èblosa, Aor. P. bov. aplò&ina, Inf. aplòi, bov. aplo&dte 'stendetevi' ; bov. immon aplo&ònda 'mi ero esteso' ; bov. (rf) eplòsame ta provata 'abbiamo portato le pecore al pascolo'. — Mit merkwürdiger Sonderbedeutung bov. (b, r f ) aplònno, plò&o 'vado in campagna', 'vado fuori', 'vado in giro', z.B. plò&o na ivro 'vado fuori per vedere' (TNC, 59), èlio na plòso 'devo allontanarmi' (ib. 158). Die gleiche Doppelbedeutung (Lehnübersetzimg aus dem Griechischen) hat regg. amprari (lat. a m p l a r e ) 'stendere' und 'andare in campagna', z.B. ampräu 'è andato in campagna'. Ähnlich wird ngr. ónXóvoj verwendet im Sinne von 'mi allungo', 'vado lontano' (HLA, II, 411), z.B. noXv àxkm{h)xEg 'hai avanzato assai'. — Bs ist also bov. aplònno in der obigen Bedeutung kein 'calco' nach romanischem Vorbild (Alessio, Calchi 251), sondern es ist umgekehrt. — Über otr. plònno 'schlafen', s. nXayióvw. 'ungewaschen': bov. àplito, otr. àplito, ablito id., z.B. bov. mia jinèka àplito, bov. otr. rüfia dplita 'panni non lavati'. örrrXconoc (seit 4. Jahrh.) 'ausgebreiteter Gegenstand': bov. äploma, kat. dprima 'grande coperta rustica' ; vgl. ngr. nanXta/xa 'coperta da letto' ( > rum. plapomd, serbokr. pòplun id. ). Dazu kat. (Tropea) primèja, (Caria) prumèja id. mit Suffix -ella > -èja (Alessio, R I L , 74, 677). arevfia erkennen, das nach * p h l e u m a (s. . &xpr|(7Tos 'unbrauchbar' ; bov. (b) dfiristo 'di poco valore', ¿txupnià 'Haufen von Stroh' : pian, ayurmia 'luogo nell'aia dove va a cadere la pula del grano ventilato' (Marzano, S. 18). Das Wort wurde mir nirgends bestätigt. Auch bei den Bovagriechen unbekannt. öyypov 'Stroh' : bov. (%itro(?) Mor B 7, (ch, g, rf) dycro, otr. dyuro, dyero, dyìro 'paglia'. Mit kldpo 'Getreidehalm' (s. xaji).ov) zusammengesetzt bov. (c, rf) Mapd%era, (b) krapayera n. pl., regg. (S. Lorenzo) krapdyiri, (Pentedattilo) Jcrapd%uli, pian. (S. Giorgio) krapdyira 'rimasugli di paglia', 'vagliatura dell' orzo'. óXcóvevTos 'unverdaut' (Hesych): daraus deformiert bov. (g) gala akòcetto 'latte non digerito bene' (dai porcellini) ? óyiv-Sia 'Wermut': otr. afsittèa, bov. (b) azzi&Ma, (b) zzittia, (c) assittia, (g, rf) aspittia, (r) aspettia 'artemisia', 'assenzio'. Damit identisch bov. (g) ospitila, (r) aspettia, (rf) aspeft&ia 'itterizia', wegen der bleichen Farbe. &fis 'Brand', 'Entzündung' (OJZTOJ ) : bov. (b) azza, (r, rf) aspa, regg. (Brancaleone, Ferruzzano, Caraffa, S. Stefano) aspa, pian. (Polistena) aspra 'malattia che colpisce le poppe e i piedi dei caprini'; vgl. ngr. äy>i, (Rhodos) üyia 'calore', 'Höhepunkt der Hitze' (HLA, I I I , 396). - Zur Bildung, vgl. ngr. xdyta = agr. xavaiq 'Brand', -àco : sehr verbreitet in Kalabrien, während die otr. Gräzität -a raju), nicht stimmhaftes z; wegen kal. kruzu, s. xAotJCog. — Das YoSi h a t aus schriftlichen Quellen siz. (Gegend Catania) vazzu (= vaziu?) 'ancora non maturo'. ßocSctAös 'dick und f e t t ' (ngr. im Pontus, HLA, I I I , 418): hierzu regg. bdfaru 'pingue', (Palmi) gaddu bdfaru 'gallo grasso e impotente'? ßacSglcr 'Vertiefung': bov. (b, ch, rf) vadia 'Tal'. Sehr häufig in 75

dieser Bedeutung in den mittelalterlichen Urkunden von Kalabrien und Sizilien, z.B. Stilo a. 1059 TJ)v ßa&leav 8h)v ' t o t a m vallem' (Trincherà 58), Messina a. 1130 int jtàoav xip> ßa&elav 'in tota valle' (ib. 139), in Carbone (Lukanien) a. 1092 ànà rfjg mjyfjg xaraßbvr) r} ßa&la (Robinson X I I I , 62, 32). I n dieser Bedeutung nicht in Griechenland (HLA). Dazu aus der Topon. : Bafia, casale von Castroreale (mess.), Basia, frazione di Naso (mess. ), Vasia P N bei Ferruzzano (regg. ), Va8èa, P N . bei Corigliano (otr. ) u.ö. ; vgl. Ba&éa f. FN. auf Karpathos. — Man beachte, daß Bad-eia schon in der Antike (Polybios) als Name einer Straße in Tarent bezeugt ist. - Über das Gegenteil von ßafeia s. ¿¿¡eia 'Berg'. •ßaSEioOAAcc 'kleines Tal: bov. (b, ch) va&iüdda 'piccola valle'; vgl. a. 1211 ßa&elovXa ' p a r v a vallis' (Trincherà 358). ßaSepös (ngr.)'tief' (HLA, I I I , 419 y.Va&arò ctr. bei Gallicianò (bov. ). *ßd3ouAo l a t . b a l a n u s ) gehört tar. vallinèdda id. ßaAcrucrnov, lat. b a l a u s t i u m 'Blüte des Granatbaumes: siz. balausta, it. balaüstio, balausta, span. balausta, franz. balauste id. - Kein volkstümliches Wort. ßaAXijco 'tanzen' (altsizil.): Die Bedeutung dieses Verbums scheint sich auf das Verbum simplex ßaXko 'werfen' übertragen zu haben. Dieses wurde zu b a l l a r e latinisiert, das seit dem 4. J a h r h . (Augustinus) in der Bedeutung 'tanzen' bezeugt ist. Dazu: it. ballare, prov. baiar, altfranz. baller id.; wegen span. ballar, s. Oorominas, I, 369. - Siehe F E W I, 217. pàXXw 'werfen', 'legen' : bov. (ca) vdllu Mor C 103, (b, r, rf) vaddo, otr. vaddo 'metto', 'pongo'. Aor.: bov. otr. evala; Aor. P . bov. evdrtina, otr. evdlimo ; Part. P. bov. varmèno, vammèno, otr. valomèno ; otr. ifia vdlonta 'avevo messo' ; otr. vale skupò 'metti attenzione' ; bov. ton evdlasi presuni 'lo misero in prigione'; bov. (b, g) to vamma 'il mettere'. — Über ßdXfoa 'tanzen', a. ßaXMCo). •paÀóvco: otr. (ci, ma, z) valònnome 'mi metto', 'mi m e t t o in gara', 'ardisco', valònnome me sèna 'mi metto in gara con te'. *(3àÀTacona, entlehnt aus lat. b a l t e u s 'Garbenband', m i t griechischer E n d u n g : bov. (b, vi) fdrzoma, (g) fdzoma ' m a n a t a di grano mietuto e legato con uno stelo di grano' (3 farzòmata bilden eine òraka, s. ò£>a£), otr. (Sternatia) vdrsamo 'legame di una m a n a t a di grano mietuto', regg. (Benestare) vdzamu, (Brancaleone) bdrzamu, (Bagaladi, S. Lorenzo, Staiti) mbdrzamu 'legame del manipolo di grano'. Dazu das Verbum bov. farzònno, (g) fazónno 'io lego le manate', regg. mbarzamdri id. — Rein romanische Formen sind regg. (Piati) vdrzu, kat. vazu, bàuzu id. < b a l t e u s . - Siehe Nachtrag S. 586. ßaiißdcKiov (10. Jahrh.) 'Baumwolle': bov. vambäki Pell B ist phonetisch suspekt und in der Tat nirgends bekannt. Das übliche Wort der kalabresischen Griechen ist kutttini — italien. cotone; otr. vambd&i, bambaéi, vambdi, bambdi, siz. bammàéi, bommóài, kal. bambaéi, vambaée, bammäci, vammace, lecc. vammóée, vambdee, kammdée, ambdée, brind. vummàói, vammàSa, tar. vammaìfa, neap. vammdéa, it. bambagia id. Dazu : kat. vanibakòspura 'seme del cotone'. - Siehe REW, 923. 77

pócuncc 'Tinktur' : otr. vámma id. ; bov. (eh) to vámma 'la tingitura', ßorrrri^co 'taufen' : bov. vastíéo, va&tiéo, otr. vaftiéo, vattizo id. — Auf latinisiertem * b a p t i d i a r e beruhen siz. battiari, vaMiari, kal. battiari, vattiare, sal. vattiSare, attirare, apul. vattaM, neap. vattiare, abr. vattijá, sard. battiare, altit. batteggiare. Das mod. ital. baüeséare s t a m m t aus Oberitalien, wo di > j norm a l zu é(z) geworden ist, vgl. v i d e o > a l t v e n . vezo. ßdnrnais 'das Taufen': bov. (b) m stisi, (eh) väßtisi, (g) vdttisi f. 'epifania'. Die Bezeichnung des Ephiphanienfestes als ßcmrtaiQ TOV KVQIOV F¡N&V 'IR¡AOV ist seit dem 0. J a h r h . bezeugt (Thierbach, S. 25). Auch in Griechenland (Kynuria) r¡ ßdrfarjüi (HLA, 3, 493), in Corfú i váftisis in gleicher Bedeutung. Dem entspricht in lateinischer Tradition der dies baptismi (z.B. i m ältesten koptischen Kalender ) mit seinen Fortsetzern im südlichen Kalabrien: regg. (Gerace)divattisimi, (Benestare) divettisimi, (Roccella, Grotteria, Oppido usw.) Ii vattisimi, (Montebello, S. Lorenzo) battisimu, ostsizil. (S. Lucia del Mela) battíóimu, (Ali, Catania, Mascalucia) battisimu 'epifania'. ßcnrn. youÀi (ngr.) 'glatter runder Kieselstein', im Plural rà yovlid 'ghiaia del fiume' : dazu salent. uddia, udddiu, vuddla, brind. t a r . uddiku 'ciottolino di mare', im Plural salent. le uddie 'ghiaia del mare' (Alessio, Mise. F r . Piccolo 93) ist phonetisch bedenklich, da griech. y im Anlaut im Salento nicht verloren g e h t . - A l s Grundlage darf m a n ein * ( v ) u l l i v a vermuten, das wahrscheinlich dem alten illyr. messapischen Substrat angeh ö r t ; s. Verf. Neue Beiträge 182. youÀià (ngr.) 'Bissen', 'Schluck': bov. (b, rf) agulia, kos. kat. gulia, kat. guliu, regg. guliu, kos. gulijd, neap. golfo, tar. gutta m., abr. gulvja, vulija 'voglia', 'desiderio', 'appetito', besonders der schwangeren Frauen. Daher auch 'voglia' = 'neo materno', 'Muttermal', so z.B. kos. gulia, guliju, neap. golfo. Dazu das Adj. guliüsu, neap. golioso 'voglioso', das Verbum kal. guliare 'desiderare'. - Vom Verbum regg. anguliari, kat. nguliare 'svegliare u n desiderio ardente' ist gewonnen bov. regg. angulia, angulèlla, kat. angulèja, angulèda 'desiderio ardente'. - H a t seine Grundlage in lat. g u l a 'Kehle', 'Gefräßigkeit'. yoüAo«; s. xóAog. *yoüna 'Gummi': kat. güma 'cerume nelT orecchio', 'resina'; kal. gumijare 'gocciolare'. yoi/pyouAas (ngr. in Arkadien) 'Art Eule' : nordkal. gurguliju, gurugulèju, guruguliju, grugulèju, luk. (Maratea) grugulèu, (S. Chirico Kaparo) guruguliju, südluk. gruvuléjd, eil. grugulègu 'Uhu', 'gufo'. Verwandte Namen aus dem Peloponnes: lak. xov%ovhói;, zak.-¿ovQyiovXeals Namen des Käuzchens. Offenbar ein Schallwort, vgl. nordkal. gurgulèu 'Schrei des Uhus'. *yoüpSos (aus lat. g u r d u s ) : bov. (b) gtirdo, (g) urdo, regg. (Cardeto) gurdu, mess. (Rometta) urdu 'misantropo', 'poco socievole'. youpoüvi (ngr.) 'Schwein': otr. gurüni, kurüni, gruni, kruni 112

'Schwein', dio kurúña 'zwei Schweine'; otr. lmmáéi, Jcrunáói 'porcellino'. - Quelle des Wortes ist agr. *ygä>va, als Rekonstruktion aus dem von Hesych bezeugten ygcovdSeg 'weibliche Schweine'. Lautmalenden Ursprungs, verwandt mit agr. ygv£a> 'grunzen', yQvXXog 'Ferkel', ngr. (Kos) grulla 'Sau', franz. göret, span. gorrín 'Ferkel', prov. gouri-gourl 'Lockruf für Schweine'. — Siehe auch xovva, yovQQÍ^w. •youppíjco 'grunzen' : bov. (eh) to -¿iridi gurrisi 'il maiale grugnisce', regg. gurrijari 'tubare' (delle colombe), gurrijari 'gorgogliare' (delle budella), regg. ngurriari 'grugnire' (del maiale), siz. gurriari (delle budella e delle colombe). Aus einem Naturlaut gurr-, vgl. regg. (Molochio) ngurru 'grugnito' (Alessio, R I L , 74, 694), in südspanischen Mundarten gurrgurr (Murcia), corrìto-corrito (Jerez) 'Lockruf für Schweine' ; s. dazu F E W 4, 195. - In anderer Verwendung: regg. gurriari 'schiamazzare', 'giocare rumorosamente', kat. (mit Einfluß von 'correre' ) kurrijari id. youcrrápa 'Smaragdeidechse' (ngr.): garg. (Peschici) vúSk&rv, (Vico) váuStorv 'Eidechse' in einer Zone, wo slavische Einwanderungen stattgefunden haben. - Aus dem serbokr. guSter id., was auch die Quelle des neugriechischen Wortes ist. • youTTOuAia: bov. (b) guüulia 'sterco dei polli'; vgl. ngr. xovraovÄid id. ypdßa (so zu lesen statt ygaßd) 'Grube', 'Höhle' (Hesych): otr. (ma) grava, altbar. grava (Cod. dipi. bar. 6, 125), brind. (Ostuni) grava u. jrava, tar. grèvd u. jrèva, luk. (Matera) jrèw, fogg. (Apricena, Vico) rèv9 'Erdschlund im karstigen Gelände', 'voragine'. Auch im heutigen Griechenland: zakon. ygdßa, in Lakonien ygdßa, (Sanios) ygdßa 'Flußschlucht', 'Erdschlund', 'Höhle'. Dazu alb. grabe 'Höhlung' durch Wasser verursacht'. Wohl ein illyrisch-balkanisches Wort. Siehe dazu J. Hubschmid, ZRPh 66, 58; Georgakas, BZ 41, 361; Rohlfs in Sybaris, Festschrift für Krähe 121 ; Parlangeli Mess. 414. — Davon abgeleitet tar. apul. nordkal. gravina 'burrone', siz. gravina 'greto di im fiume' (Gioeni). Als Ortsname Gravina in Apulien und mehrfach in Sizilien, ypaíoc (ygr¡ír¡) 'die Alte': bov. gria 'la vecchia' P e l l B (aus den unsicheren Materialien von Morelli) existiert nicht. Dagegen hat sich das Wort erhalten in regg. gria, kat. gria 'Brei aus Mehl und Wasser, der in ö l gebacken wird', eine Speise, die kat. und mess. auch vèkkia (ve t u l a ) genannt wird (DTO). Die gleiche Speise (Art Polenta) heißt auch im heutigen Griechenland (Paros, Siphnos, Syra, Kythera) yoaid (HLA). Zur 113

Bedeutungsentwicklung vgl. agr. ygata, ngr. (Rhodos) yrid 'runzlige H a u t auf der Milch'. — O N : Orèa, N a m e einer masseria bei Calimera (otr.), als F e m i n i n u m : pame 's Un Grèa 'andiamo alla Grèa'. - Siehe yqla. •rpaiidcc ' L a n d der Griechen' (8. J a h r h . ) : otr. (ci) Greéia 'Griechenland', Greéia = volkstümlicher Name f ü r das griechische Sprachgebiet im Salento. I n Kalabrien ist Grecia Name eines Ortsviertels (einst von griechisch sprechender Bevölkerung bewohnt) in verschiedenen S t ä d t e n , z.B. Catanzaro, Squillace, S a n t a Severina. •ypaiKtorós 'nach griechischer A r t ' : a. 1133 in einer U r k u n d e aus Sizilien ygaixicni xal aaQaxrjviazl 'in lingua greca e saracena' (Cusa 516). — Gebildet n a c h agr. èXhfjvunl. ypaiKÓs (lat. graecus) 'griechisch' : die in der Antike in Griechenland wenig gebräuchliche Bezeichnung (sie fehlt völlig in den Papyri, wo nur "EKkrtp gebraucht wird) ist ziemlich verbreitet in den mittelalterlichen U r k u n d e n aus Süditalien, z.B. Baditelo? rgéxog a. 1283 (Trincherà 496), 'Pdog rov FQÉXOV a. 1202 (ib. 347), in Sizilien &fàumog ygéxog a. 1168 (Cusa 486),Aécov ó T(öv roatxmv XQvtrjQ a. 1162 (ib. 630). Sie b e r u h t hier auf lateinischen oder italienischen Einflüssen fgraecus, greco). Auch das von den kalabresischen Griechen (in Bova) gebrauchte grèko, z.B. platèguome grèko 'parliamo greco' ist ein Italianism u s ; vgl. auch ygéxog in E p i r u s u n d Thessalien (HLA), das wohl aus Italien s t a m m t . - Siehe die Nebenform ygfjxoi;. *ypà|iiov 'Queckengras': bov. (b) agràmi, (g, rf) argämi n. 'gramigna' ; im Plural (g) poddin argàmi 'molte gramigne'. I n O N : Grama, N a m e von L o k a l i t ä t e n bei B a g n a r a u. Molochio (regg.); s. Alessio, Top. 153. — Altes Lehnwort aus lat. g r a m e n , das in Süditalien sonst n u r in Ableitungen fortlebt, ypànuoc 'Buchstabe', ' B r i e f : bov. grómma, otr. grómma ' B r i e f ; otr. iRa nan grómma 'ebbi u n a lettera'. *ypanuccouvi s. ÓQnàyrj. ypacp^ 'Schrift', ' B r i e f ' : bov. (b, g, rf) grafi 'lettera', (rf)grafèssu 'le tue lettere' (TNC, 4). ypàtpco 'schreiben' : bov. grafo, otr. grafo id. ; bov. otr. su grifo 'ti scriverò ; bov. (g) gjirègo na graspo 'cercherò di scrivere ; bov. (b) m'ógrazze 'mi h a scritto'; bov. (b) grazzetètu 'scrivetegli'; otr. ènna gràfso (grasso) 'devo scrivere'; otr. (z) to gràfsi 'lo scrivere' ; otr. ego egràfomeNicolaéi 'io mi chiamo Nicolaci'; otr. (z) igrafamósto 'ci scrivevamo', (ci) egrattimòsto, bov. (g) egrdt timma 'ci siamo scritti', otr. (ci) grattitesta, bov. (g) grattate 'scrivetevi'; (ma) e ssòzome graftì, bov. (g) e saònnome gratti 114

'non ci possiamo scrivere' ; otr. IRa graftònta 'mi ero scritto' ; boy. gràsta 'scriviti!' ; bov. (rf) iSere grdspi 'sapeva scrivere', ypi'iyopos s. yUymga. • ypT)KéÀÀos (dim. von ygrjxog)-, a. 1228 in einer Urkunde aus der Gegend von Crotone rgrjxéXog KooTrrwjq als Name eines Zeugen (Trincherà 389); s. ygrjxoQ. *ypf)KOs (yntxog): otr. (allgemein) grlko 'griechisch' (des Salento), z. B. Imesta griki 'wir sind Griechen', omilüme grika 'wir sprechen' griechisch. In Kalabrien bov. (nur in ch) immasio grici 'wir sind Griechen', platèome grika 'wir sprechen griechisch' ; in den anderen Orten das ital. grèko. — Die eigenartige Form kann weder auf lat. g r a e c u s noch auf ygaixóg beruhen. Auch dial. griech. yoixóq (Tilos, Paxos), das aus einem grekós entstanden sein kann, kommt als Grundlage kaum in Frage. Mit der gleichen Accentuierung erscheint ygixóg in bulgarischen Inschriften des 9. Jahrhunderts (Glotta 17, 69). Nach dem Verhältnis von praeda und saeia zu dial. lat. (oskisch? ) preda und seta, kann man vermuten, daß neben g r a e c u s ( g r è c u s ) ein osk. g r è c u s ( g r i c u s ) bestanden hat, das von den südostitalienischen Griechen als ygfjxot; übernommen wurde; vgl. dazu den Namen eines kalabresischen Bauern 'Iwdwrjs rgbcot; in einer Urkunde aus Badolato, a. 1131 (Trincherà, S. 147), rfjs Magiag Trjg rgfjxog in einer Urkunde des Klosters Carbone in Lukanien (Robinson, no 67,107,174). - Siehe dazu die nähere Begründung des Verf. in Glotta, Bd. 39, 1901, S. 268if. u. Neue Beiträge S. 170, 285. - Nicht durch Einfluß von àygoixog 'Landbewohner' Alessio, R I L , 74, 694; mit Wandel von è > i aus ital. greco (Parlangeli, Glotta 40, 208) ist phonetisch nicht denkbar: s. Verf., Glotta 41, 1963, 300. — Siehe auch ygr}xéXXog. • yp(a: bov. (ch, g, r f ) grla 'verme intestinale', 'ascaride'. Aus aygeiog 'ländlich'? ypmos 'Art Fischnetz' : alttar. gripo, tar. grips, ven. istr. gripo (Diz. mar. 318) id. — Gehört hierher auch brind. grlpiu 'gamberetto che serve per esca'? • ypóSouÀov : bov. (b, eh, r f ) gróòula n. pi. 'roba alla rinfusa', 'oggetti di poco valore', 'miscuglio di frutta secca', (ch) poddà grò&ula 'molti impegni', regg. (San Lorenzo) gròdili 'scarto di fichi secchi'. - Herkunft unklar; s. àygióhv&o. •ypovSioc (ngr. ygv&ià) 'Faust': bov. (b, ch, r f ) grottla 'pugno'; das von Mor B 18 genannte grofr&ia wurde mir nicht bestätigt. ypóvSoj 'Faust': bov. (b, ch, r f ) gròtto 'pugno', otr, (co, ci, ma) gròtto 'zwei Hände voll', 'giumella', lecc. (Cutrofiano, Sogliano, 115

Galatina, Maglie) gròttu oder hròttu 'giumella', (Aradeo) krottu ' m a n a t a ' . Das von M o r B 18 genannte bov. gro&éo scheint nicht zu existieren. ypüXos 'Ferkel': damit verwandt (durch das onomatop. ygv 'Grunzen') kos. kirillu, kiriddu 'Ferkel; s. XIQI. — Zungr. (Karpathos) yovkkoi 'mit geschwollenen Augen' (Manolakakes 187), vgl. siz. àgriddari 'spalancare gli occhi' (Alessio, RFIC, 70, 49); hierher auch kos. grullu, ital. grullo 'stupido'? ypUTrós ' g e k r ü m m t ' : dazu über ein lat. * g r y p h u s tosk. grifo, umbr. grufo, abr. garüfa, karüfg 'grugno del porco' (AIS, K. 1092) nach Alessio (RFIC 67, 152) ist sehr problematisch. ypcóvT) 'Höhlung' (ngr. yovgva): bov. gürna, regg. gürna, kat. gürna, kos. goma, siz. gurna, urna, luk. (Maratea) grünna 'deposito di acqua', fossa d'acqua' ; alles aus einem latinisierten * g u r n a . Dazu die Ableitungen bov. gurndli, kal. gurnäle 'pozza d'acqua', kal. ngumare 'stagnare l'acqua', 'macerare la canapa'. — I m heutigen Griechenland yovqva 'Wasserbecken', in K r e t a yovqva 'Schweinetrog'. - ON: Gurna, F N bei Siderno (regg.), le Gomelle 'quartiere di Scilla' (regg.). yOaXov 'hohler Teil': hierzu vielleicht einige der rätselhaften Namen des Knöchelspiels ('aliossi') : regg. (Santa Cristina) jijalu, (Piatì, Lubrichi) jijeru, (Caulonia) jijaru, (Gerace) xlxo-ru, (Brancaleone) x f ^"X aru ; vgl. yvalog 'würfelförmiger Stein' (Etym. Magn.). Die Namen bezeichnen zugleich jenen Wurf, der in der Antike ngavég genannt wurde: bei diesem Wurf kommt die vertiefte (ausgehöhlte) Breitseite nach oben zu liegen. - Über andere Namen des Spiels, siehe ßiCtqag, ßlMaQog, ivéxvgov, xCxxaaog, xvßeqog. - Gehört hierzu auch kat. (Strongoli) jiyulu 'coccio di piatti', regg. (Mammola) jijaru 'protuberanza sulla pelle' ? yvnvóvco, alt yv/xvm 'entblößen' : bov. (b, c) jinnònno, (rf) gvyinnònno, (eh) vjinnònno, otr. junnònno 'spogliare'. Aor. bov. ejinnoa, Inf. Aor. jinnòi ; bov. ejinnàiHna 'mi sono spogliato' ; bov. (g) pài jinnomèno, (r) pài vjinnomèno 'egli va nudo' ; bov. (g) ejinnòsise 'ti sei spogliato'. — Siehe ànoyv/xvóvu). yuiavós 'nackt' : bov. (b) jinnò, (c, rf) gwinnó, (eh, ro) vjinnò, otr. junnò, gjunnò, hjunnò id. ; bov. Ito òli jinnl 'era t u t t a nuda' ; otr. (z) a pòja junnà 'i piedi nudi'. — Die F o r m vjinnò ist nicht durch Metathese aus gwinnò (Vorstufe ein *yiovwóg) hervorgegangen, (HGG, § 34;, sondern stammt aus einem Verbum èxyv/ivóvco nach Kapsomenos, BZ 46, 325. yvvaìKCt (Akk. des alten yvrvrj) ' F r a u ' : bov. jinèka, otr. jinèka, gjinèka id. ; bov. jinèkjese plèon gaio 'donne più belle' (TNC 110

204); otr. ìda tin gjinèka 'ho visto la d o n n a ' ; bov. ègrattsa ti ggjinekàstu 'scrissi a sua moglie' TNC 77. - Genitiv-Dativ bov. ti jjinekò, im Plural bov. to jjinekò, otr. tos gjinekò. Auch 'Weibchen', 'femmina' : otr. i jinèka tu lau 'la femmina della lepre'. Dazu regg. jenèka, janèka, k a t . (Vibo) jinèka, (Nicotera, Tropea) nèka 'poltiglia b r u t t a ' , 'cosa sgualcita o schifosa'. — Dazu otr. gjinekàriko 'zur F r a u gehörig', bov. jinekudda 'kleine Frau', otr. jinekàra 'donnicciuola'. yupEÜoo 'herumgehen' (ngr. 'suchen'): bov. jirèguo, (b) jirèggo, (rf ) jirègguo, (g) jirègo, (eh) jirèo, otr. jurèo, gjurèo 'ich suche' ; vgl. bov. (g) jirègo na grdspo 'cercherò di scrivere'. Das otr. jurèo bedeutet auch 'ich verlange', 'io chiedo', z.B. ti jurèis afa'èmu 'che chiedi da me?'; vgl. noch otr. (co) èlio gjuróta 'ho cercato'. — Siehe àyvgevrog. *yupiójco: otr. giridzo 'io m u t o ' Pell O, (st) giridéome 'mi cambio di vestito' ; bov. (b) jiriaéo 'io faccio tornare indietro', yvpfjco (ngr.) 'drehen', 'wenden' : bov. (b) jirlzo, (eh, rf) jirléo, otr. jurizo, gjurizo 'io ritorno', ich kehre zurück'. Beispiele: bov. en gjirlzi plèo 'non tornerà più', otr. jurizo tu Rristü 'tornerò a Natale', otr. l%e jurisonta 'era t o r n a t o ' ; bov. o ito jirlzi 'il sole t r a m o n t a ' . H a t otr. auch die Bedeutung 'werden', z.B. jurléi plùsio ' t u diventerai ricco', ja sèna ejérisa fteKò 'per te son diventato povero'. — Griech. yvoi'Qoj vermischt mit ital. girare liegt vor in kal. tfiriari, kat. v vorauszusetzen. 124

*8éoTra 'Wespe': otr. (ci, co, ma, m t , z) dèspa 'Wespe'. - Lehnwort aus lat. v e s p a . Zum Wandel v > d, vgl. otr. difera 'vipera', andererseits bov, (c, g) vispa = juillet) 'der nachfolgende (Sohn des ) J u n i ' gebildet worden, in Nordwestspanien Sunidön 'Juni' ( = der große Juni) und Sunidin 'Juli' ( = der kleine Juni). - In der bovesischen Form kann sich vareoog 'der spätere' eingemischt haben. - Siehe noojToiovhoQ. SeuTsportos 'der zweite' : regg. (Gegend Motta S. Giovanni — San Lorenzo) ditterèu 'nome che si dà al secondo parrocco'. *5euTEpIvos: lecc. lutrinu, nutrinu 'Ziege oder Schaf von zwei J a h r e n ' ; vgl. zak. devrégi id. (Deffner 104). SeuTÉptos 'von zweiter N a t u r ' : bov. (b) destèri, (c, g) òettèri, (rf) de&tèri,

(r) de&terüci,

r e g g . dittèri,

lettèri,

littóri,

artèri,

artèra,

mess. littèrì, littèru, littèra 'seconda m u t a del baco da seta'. I n Griechenland (Maina) óevréoi, (Lakonien) devteQÓxi gen a n n t . — V g l . tiqcöto;, tqìtoq,

xaftaQiog.

SeÜTepos 'der zweite' : otr. fsadèrfia dèftera 'secondi cugini' (Lefons 119); bov. (b, g) to asterò, (r) àttero 'placenta degli animali' = TO ÒSVXEQOV. Scopai 'gern annehmen', 'empfangen' : otr. dèUome 'io accolgo', e S8e sòzo defti ' n o n t i p o s s o a c c o g l i e r e ' ; o t r . erri mu dè%ete ' n o n

mi si addice', bov. mu dèfete 'mi giova'. Auch im Aktiv bov. aero tu dèfi 'l'aria gli fa bene', bov. dettisi 'giovare'. - Vgl. ngr. dial. (Gegend Korinth) ßov déxerai 'mi conviene'. 6T|vàpiov 'Geld': in Kalabrien a. 1118 òwàqia (Trincherà 111); unter normannisch französischem Einfluß (altfranz. denier) bov. dinèri, meist im Plural ta dinèria 'Geld'. 6ià 'wegen' (ngr. yid ) : bov. ja, otr. ja. H a t alle Funktionen der ital. Präposition per, z.B. bov. t'dkama ja 'ssèna 'l'ho f a t t o p e r t e ' , o t r . ja sèna ' p e r t e ' , b o v . ja dio Krònu ' p e r d u e a n n i ' , b o v . pòdi ja pòdi ' p i e d e p e r p i e d e ' , j'àfto ' p e r c i ò ' , eRorlsti ja

to Rlji 'è partito per Reggio', pdo ja Sila 'vado per legna', otr. ja ton ito 'per il sole' j'o ppòno 'per il dolore, irta ja élu 'sono 125

venuto per loro', bov. ja tin anglista 'verso (per) la chiesa', bov. ja póeso ego ekanünia 'per quanto io guardassi' TNC, p. L X X X V I I , otr. èna faornl jd 'na 'un pane per ciascuno' ; bov. mia kàmmara jaéumi&l 'una camera da (per) dormire'. Siehe diari, òià Iva, óià narra. ßiaßafvco 'durchschreiten': bov. diavènno 'passo' M o r B 18 ist nicht mehr üblich (durch ital. passare > passèguo ersetzt) ; otr. diavènno, diaènno, javénno, jaènno 'io passo'. Im Aorist otr. ediàvika, diàvika, egdvika, diàika, diàva 'sono passato', otr. mòtti diakje 'quando egli passò', otr. 's to ddidi 'nel passare', otr. e ssóéi §avi 'non può passare'. In Kalabrien dient der Aorist dem Verbum naoj in der Bedeutung 'gehen' : bov. ejdvina, ejàina, ejdna 'sono andato', z.B. tis ezzèri pu ejdi 'chi sa dove è andato', bov. ejdvissa 'essi sono andati'. Siotßißdjco 'hindurchbringen', ngr. diaßaCto 'lesen', 'studieren' : bov. (b, g) diaväzo, (rf) òiavaéo 'io inghiotto', otr. diavazo, javdzo 'io traverso' ; bov. (g) to öiavdzo ullo 'lo divoro tutto'. SiAßoAos 'Teufel': bov. diavolo, otr. diavolo id.; Plural bov. i òiavòli, - Als Interjektion bov. öidntano 'diamine' = kal. didntani, didncina, didgnanu id., vgl. franz. diantre id. Siijopat 'die Kettenfäden für den Webstuhl vorbereiten', 'ordire' : otr. (si) tidéome id., e ssózo tiasti 'non posso ordire'; v. èidafia, Òidaroa. 8ià iva (ngr. yià và) 'auf daß', 'damit': bov. jdna, otr. jàna, jdina 'affinchè', z.B. bov. ja na ivro essèna 'damit ich dich sehe' (Mor B 59), pdo jana krdzzo 'ich gehe damit ich rufe'. SictKÓCTiot 'zweihundert': otr. diakóSi, diokòH, im Neutrum diakóSa id. - In Kalabrien (bov.) durch Sto óentinària (s. xevrrjvaqtov) ersetzt. SiaÀéyco 'auslesen': otr. jaddèo, gjaddèo 'io scelgo', (st, z) /addisi 'scegliere', (mt) itela na jaddèzzo 'vorrei scegliere'. - Siehe óeXéya). *SiaÀutov s. ^vXoxdqcpi. 5i|Jir|vos 'zweimonatlich': bov. dimini, regg. diminl, pian. kat. riminiu 'grano marzuolo' < *öi/iip>iov; regg. (Santo Stefano) diminltu, (Stilo) riminedu, messin. (Sinagra) diminia, (Antillo, Catroreale) duminla, (Frazzanö) ddimine, siz. tumminla, timwnia id.; vgl. ngr. öi/j.rp'lrrjg 'grano bimestre'. — Siehe rQifit]viaio£.. - Über den O N Diminniti s. öenewhrjg. 8ivcü s. öiömfii. BittAös, agr. duihvg 'doppelt': bov. öiplo, otr. diplo, diblö id.; bov. mia trüva öipll 'un filo doppio'. • S i t t A o v v i : bov. diplüni, regg. dipr&ni 'primitive Türangel, die aus zwei ineinandergreifenden Eisenringen besteht', gräzisiert aus kalabr. düblune, dubbrune id., das selbst aus franz. doublon ( F E W , 3, 186) entlehnt ist. B i t t A ö c o , ngr. dmlovo) 'verdoppeln': bov. (b, ch, r) diplönno, (co, r) öipldöo 'awolgere', otr. diplönno 'piegare', 'spandere'; Inf. bov. Siploi; bov. na öiplo&d 'che mi avvolgessi' T N C ; bov. (ch) öipldnnome 'mi imbroglio'. - Das Verbum bedeutet in Kalabrien auch 'zum zweiten Mal hacken', z.B. bov. eSiplosa t'ambeli, vgl. in Griechenland (Peloponnes) Sivolizo 'zum zweiten Mal pflügen'. Davon bov. öipla 'la piega', bov. (ch) 128

òipla 'la seconda zappatura'. - Eine Lehnübersetzung ist regg. u. kat. dubbrare, duprare 'arare o zappare per la seconda volta'. BÌTTACOHOC 'doppelte Menge' : bov. (b, eh, g) diploma 'seconda zappatura'; v. òuiÀóco. •SiaocKKos 'Doppelsack' : otr. (st) to visáééi 'bisaccia', eine Kreuzung aus ngr. òiaànxi < òiadoexiov und lecc. visazza id. — Siehe öißoXiov. Sícrrpcrrov 'Wegegabelung' (ngr.): a. 1188 et; ròv öloTgaxov in einer Urkunde aus Oppido (regg). Trinchera 301. *8i(p£pcc: otr. (co, st, z) difera 'vipera'. Offenbar eine Gräzisierung des ital. (salent.) bífera, vif era 'Viper', indem bi- als vermeintliches Präfix durch das griechische Si- ersetzt wurde, vgl. öltpoQog = lat. b i f e r u s . *5iq>oúpKiov 'Gabelung' : kalabr. a. 1117 et? TÒ dupovqxiov rov qvaxiov (Trinchera 109). 6fyoc 'Durst': bov. (b) öittsa, (r) öispa, (c, g) vispa, otr. difsa, dittsa, (ma) disfa, (co) tittsa id. — Das otr. Wort ist im Verschwinden. Siyáco 'dürsten': bov. öittsdo, (r) óispáo, (g) vispáo 'ich habe Durst', otr. me difsái, (el) me vifsái, (ma) me disfái 'es dürstet mich' ; vgl. noch bov. (r) san dispáise 'quando hai sete' TNC 297, bov. dittsamèno 'assetato' Pell B ; bov. (g) immo vispamèno 'ero morto di sete'. SóAixo; 'eine Art Hülsenfrucht': otr. dóleka, ióléka, lecc. dòleka, tòleka, tòlika, tòlaka, òlaka, brind. dòlika, tòlika, tar. tòlika, dòteJca, nòteka 'cicerchia', kat. dòliku, òlaku, òlìka, nordkal. òlaku, òlika, jòlika, pian, òvika, mess. (Castroreale, Rometta, usw.) pòlika 'specie di cicerchia selvatica', neap. dòleka 'phaseolus dolichos', kamp. ióneka 'eine Leguminose, die als Düngepflanze angebaut wird', ital. dolico 'eine Leguminose'; bei Plinius in der griechischen Form dolichos. Ein Gräzismus des Vulgärlateins. Sóva§ 'Schilfrohr' : bov. (b, r) Sonaci n. < Sovóxiov 'specie di canna', pian, donáéi, kat. donácu, danácu, dinácu, vinácu, rinácu, kat. denáculu, dináadu, dunáéinu, dunáóina 'stelo dell' ampelodesmo (s. ßovtofiov) col fiore' ; im Cilento tònaco 'specie di canna sottile'. Dazu: kat. kàkadonóéi 'reattino', 'Zaunkönig' = 'Vogel, der sich gern auf diese Grasblüte setzt' ; vgl. otr. tanacèa 'Art Meise' < öovaxata? - Oft in Ortsnamen in Kalabrien, z.B. Donàkà als Flurname in den Gemeinden Bova, Antonimina, Filogaso, Joppolo, vgl. slg rò Aovaxáv, a. 1141 in Nordkalabrien (Trinchera 166), Dònika oder Dò129

naka in den Gemeinden San Roberto, Santo Stefano (regg.), Donaküsa bei Roccaforte (bov.), in Sizilien Dandéi bei Caronia (mess. ) ; siehe dazu Alessio, Top. 114. Sovaxcov 'Schilfrohrpflanze': bov. òonakunla 'canneto' (-wvla). So^djco 'rühmen' : bov. öozzaio 'io lodo' Pell B ; heute nicht mehr bekannt. SopKÄSiov 'junges Reh': bov. (ca) örukkdli Mor 0 106, (ch) torkdri 'capriuolo', letzteres sehr entstellt, da das Reh seit einem halben Jahrhundert nur noch der Legende angehört. *8oußAi-rro: bov. (b) òublètto 'gonna dell' antico costume' = siz. dublettu, dubrettu, kal. dubrèttu id. < altfranz. doublet (s. F E W I I I , 186). * 8 o v K r p otr. (co, ma, z) dùci f. 'cannella della botte' = lecc. duce f. id. Aus lat. dux f. 'Führung', das auch dem sard. düghe, tèghe f. 'zipolo della botte', dalm. daük, alb. duq (£abej 196) zu Grunde liegt. Soi/Adoc 'Knechtschaft', ngr. SovXsia 'Arbeit': bov. (b, eh) dulia 'il lavoro', hanno dulia 'io lavoro', (b) mia aRaro òulia 'una cattiva azione' TNC 317. Dazu das Dim. òulièdda 'piccolo servizio' TNC 49. • 5oüAico(ia: otr. düddioma Mor O 167, düioma Lefons 120, (ci) dójuma, (z) duiama, (ma) dügoma, (co) ndójoma n. pi. 'estrema unzione', z. B. (Sternatia) tu 'dòkane ta düjoma, (Oorigliano) tu kàmane ta ndójoma 'gli hanno dato l'estrema unzione'. Ist wahrscheinlich ein alter Gallizismus der Normannenzeit (deformiert), vgl. altfranz. enoillier 'donner l'extreme onction' mit dem Subst. enoliement (FEW V I I , 344). - Dazu otr. aduiàéo 'dar l'estrema unzione'. Ein von PellB genanntes bov. düddioma 'estrema unzione' existiert nicht : es stammt durch eine Verwechslung aus den otr. Materialien von Morosi (s. o.). Der bov. Ausdruck ist aldöi sardo 'olio santo'. SOUÀÉÙCÙ 'als Knecht dienen': otr. dulèguo, dulèggo, dulèo 'ich diene'. SoöAos 'Diener' : otr. ta dulia 'le carrucole del telaio che regolano l'altura dei licci' < *SovMov (dimin.). • SouxoO: bov. (b) duliü, regg. (Bruzzano, Ferruzzano) ddüRu, kat. dduKti, tufü, tifü 'Uhu'; vgl. kal. dduccu 'allocco', ven. dugo, lomb. dük, franz. grand-duc 'Uhu'. — Lautmalende Schallbildung; vgl. ßovßog. - Damit verwandt kat. (Badolato) fodarü, brind. fruvulüsu 'Uhu'. Spayua 'Ährenbündel', 'Garbe' : bov. (b, ch, r, r f ) öräman. 'covone di grano'; bov. (c, g) òrèma id., unter dem Einfluß von Öl/ia. SpdcKociva 'weiblicher Drachen' : siz. trdóina, kal. trdéina, dràéina, ndràéina, eil. tràcina, salent. tràMna 'Art Fisch mit giftigen 130

Stacheln', 'drago marino', tar. tràfona 'cobio' ; vgl. agr. ÒQaxmv 'Art Fisch' (in antiken Glossen). - Hierher wohl auch m i t Beeinflussung durch àv&odxiov 'Geschwür': bov. (eh) òràóena, (b)trdéena, kal. trdéina, ntràcena, antràéina, siz. tràcina, irp. tràéena, neap. tràcena, salent. ntràsina 'antrace', 'carbonchio maligno' ; s. àv&qàxiov. - Das auffällige tr- auch in dem französischen Fischnamen iraigne 'Trachinus araneus' ( F E W , 3, 150) ; wohl durch Einfluß von RGA^VG 'aspro', vgl. gr. XQDYOVQOC; 'ein Fisch mit rauhem Schwanz'. BpctKwv, ngr. ÖQOXOS ' D r a c h e ' : bov. drdJco 'Drache 1 . SpauEtv 'laufen': otr. èdrama 'ich bin gelaufen', dròmi 'laufen'; im Imperativ otr. dràmo, dräme, trdmone, Plural dràmete; z . B . otr. (z ) dràmotto 'inseguilo!', otr. essózodràmi' non posso correre'. — Vgl. in Griechenland (Kos, Karpathos) dgéfiw 'ich laufe', im Imperativ (Zypern, Maina) Öodue. - Die übrigen Formen des Verbums werden von TOE^OJ gebildet. 6p 'aufrichten', 'aufwecken' : bov. jerro, otr. jèrno, gjèrno, gèrno 'io alzo', 'io levo'. I m Aorist bov. èjìra u. ejèria, otr. ègjira, Inf. bov. jerlsi, otr. gjlri ; Imper. otr. jire, djiro, aro. I m Passivum bov. jèrrome, otr. jèrnome 'mi alzo'; Aor. bov. ejèrtina, otr. egjèrtimo 'mi sono alzato'; Imper. bov. ejlru, egjiru 'alzati 1', im Plural bov. jiràie, jiróste ; bov. (eh) ejerròmasto 'ci leviamo' ; bov. immo jertónda 'mi ero levato' ; Inf. Pass. bov. jerti ; P a r t . Perf. otr. gjermèno. H a t auch im Aktivum reflexive Bedeut u n g : otr. to fsoml ègjire 'il pane si è alzato'. — Man beachte den Unterschied zwischen der älteren Bedeutimg, die in den italogriechischen Mundarten bewahrt ist ('erheben' ) und der Bedeutung 'neigen', 'beugen', die in den neugriechischen Mundarten in Griechenland vorherrscht (Hatzidakis, Einl. 409). — Zur abgewandelten Präsensform -EQVCD, vgl. ngr. (pégvco = (péna), ngr. naiqvm = èjiaÌQOi. - Vgl. noch bov. (g) jèrrete o ito 'si leva il sole'. •èyEpTàjGo : bov. (g) se jertdéo 'ti sollevo' ; s. èysQróvm und syeQrm. *ly£pTÓvco 'erheben' : bov. jertònno 'alzare', Aor. ejèrtia, jertònnome 'mi alzo', Imper. Pass, jèrta 'àlzati ! ' - Abgeleitet vom alten Verbaladjektiv èyeQTÓg (èyeiooj), ngr. yegróg oder yvgróc; 'curvato'. •èyapTco 'zum Aufstehen bringen': bov. (c) jer tao 'risuscito' Mor B 52, ton gertdi 'tu lo risusciti' TNC 284. — Die genannten Formen sind zweifelhaft; es gibt bov. jertdo als Konj. zum Verbum jertäzo 'io sollevo', z.B. &èlo na se jertdo. èyKalvia 'Fest der Tempelweihe', latinisiert e n c a e n i a . Davon ist abgeleitet das von Augustin gebrauchte e n c a e n i a r e 'einweihen', 'zum ersten Mal gebrauchen': allgemein südital. nóinare, ncind, neap. abr. ngind, auch noch z.T. in der Tosk a n a incignare, überall in der Bedeutimg 'manomettere', 134

'zum ersten Mal gebrauchen', 'einen Käse oder eine Wurst anschneiden', 'ein Paß anstechen', 'ein Kleid zum ersten Mal tragen', 'anfangen'. — Auch von den süditalienischen Griechen übernommen: bov. (ch) anéiñéo, otr. enéiñó, anéiño id.; otr. auch enziñó id., entsprechend lecc. nsignare, nzignare id. mit Angleichung an Signum, z . B . otr. enzíñasa eftè 'ho cominciato ieri'. *ÈyKCcÀatisùco 'auf das Röhrchen wickeln' : otr. ankalamèo incannare' (Lefons). èyKapijoo s. yxaQÍCa). iyxapis 'Art Krebs' (mgr.): Damit identisch salent. ánguru 'il maschio dell' aragosta' in Anlehnung an lat. c á n c e r ? • èyKévvouAa: bov. (ch) ngènnula, (b) ngennalóra 'quella parte (buco) del telaio in cui gira il subbio'. iyKÀeiari f., neugr. auf den Inseln Andros, Syros, Astypalaia (HLA) ' F e t t an den Därmen und am Rippenfell des Schweins' : bov. (g, r, rf) ínglisi, i 'nglisi id. •èyKoÀunpóvco: bov. (r, rf) ampulongànno 'immergere', 'affondare', umgestellt aus *engulombònno ; bov. ampulóngoa 'affondai' TNC 32. - Siehe *xo?.vfiß0va>. èyKpEUÓs s. XQr¡f¿vóg. éyKpúiTTCo 'verbergen': bov. (c) angrimmèna 'di nascosto' Mor B 71. — Zweifelhaftes Wort, das mir nicht bestätigt worden i s t : man sagt krimmèno (s. xQV). ÉyXEÍptov 'Handtuch' : bov. (b, g, r, rf) a%%èri 'Handtuch', 'Tischtuch', regg. a%%éri, xèri 'cencio da cucina', 'salvietta' ; pian. xerattsa 'Schneeflocke' aus Vermischung mit nXáxaa (s.d.). èyxeipcù (-oto) 'Hand anlegen', 'an eine Arbeit gehen' : bov. ax%erònno, auch arxerònno 'anfangen' ; Aor. ay^èroa, Inf. a%xe~ ròi, Part. axxerornèno. — Die apulischen Griechen haben arcinò, aréiñó, anéiñó usw. ; s. àqxivm, èyxaivia. èyXÉÀiov 'Aal' : bov. (b, c, g, rf) ay^èddì 'anguilla', àyco 'ich' : bov. ego, (ca) igú Mor C 100, otr. evo, ivo, èrkome ée vò 'vengo anch' io'. D a t i v : bov. mu, otr. mu, z . B . bov. (g) grà&petèmu 'scrivetemi', otr. mu di 'me ne dai?'. Akk.: bov. me, otr. me. Betonte Formen : bov. emmèna, otr. emèna, imèna, emèa, z . B . otr. ampias' etnèa 'dietro di me', bov. emmèna mu to lègji 'mir sagst du es' ; bov. emme to fa§l 'il mio cibo' TNC 194, bov. (ca) amartèmmu 'guai a me' Mor O 110, bov. med-'èmu mit mir', otr. ti juréis afe' èmu 'che chiedi da me?' Die Form èfiév — ¿fié ist in ägyptischen Papyri seit dem 3 . - 4 . Jahrh. bezeugt. - Zu otr. u. lecc. oimmèna 'ohimè', s. oc. I5e s. óavrog. 135

éScb v. aTioSm. èSéXco, ngr. dèfao 'wollen' : bov. d-èlo, otr. tèlo, itèlo, etèlo 'io voglio'. Imperfekt: bov. i&ela, otr. itela, isela; Aor.: bov. e&èlia, otr. etèlisa, itèsa, tèsa ; Inf. : bov. &elisi, otr. telisi ; bov. immo fìelionda, otr. ifia telisonto 'avrei voluto'. Satzbeispiele: bov. •&èlo naóumi&ó 'voglio dormire', otr. tèlo n'armastò 'mi voglio sposare', otr. tèsan nafsèrune 'vollero sapere', bov. a fr&elisi 8ÓnnÌ8 èrti 'se vuoi puoi venire'. Besondere Verwendung: bov. •frèlofermèno 'voglio esser portato', otr. tèlo agapitnèno 'voglio essere amato' ; bov. &èlo kàio 'io preferisco' = kal. vògghiu mègghiu i d . ( v o l e o m e l i u s ) . H a t auch die Bedeutung 'lieben' : otr. me tèli 'mi ami?', se tèlo 'ti amo', evo tèlo éitto koràsi 'io amo quella ragazza', entsprechend ngr. D-ÉXM TÒ XOQITOI und salent. te óju 'ti amo', 'ti voglio bene' (VDS, III, 1066). D e m ital. voler bene ist nachgebildet otr. su tèlo Jcaló 'ti voglio bene', bov. se &èlo poddl kalà (kalò) 'ti voglio molto bene'. - D a z u otr. salèste Mor O 155, (ci, mt) télèste, (ci, mt) selèste, (z) delèste 'può darsi', 'forse' < deX ¡sarai; s. elfli. èSviKÓs, lat. e t h n i c u s 'heidnisch': kat. ènnicu 'avaro'; ital. ènnico 'etnico'. sISa (ngr.), agr. eldov 'ich habe gesehen' : otr. Ida, Ita id., ton ida na ladrèssi 'l'ho visto arare', ita 'im Maria 'ho visto la Maria', tinon ide 'chi hai visto?', 'on ita na krivistl 'l'ho visto nascondersi'. Besondere Verbalformen : otr. na se dò 'che io ti veda', otr. na düme 'che noi vediamo', otr. idè, dè, tè 'vedi!', dète 'vedete!', èlio domèna 'ho visto'. Fungiert als Aorist zum Verbum torà (decogw ). In Kalabrien (bov. ) sagt man ivra (s. rjvgov). siScoAov 'Bild', 'Phantom': bov. (rf) ta iSola 'i fantasmi' TNC XLVI. STKOCN 'zwanzig': bov. ikosi, otr. ikosi id., otr. kosidio 'zweiundzwanzig', kosièna 'einundzwanzig' ; bov. pendinta 6e ikosi 'settanta' ; bov. (r) tèssara ikosi 'ottanta' = kal. quattru vintini (franz. quatre-vingts). EIKCÖV 'Bild': otr. kòna, akòna 'immagine sacra' (Lefons); bov. ikòni n. 'ritratto' TNC 330 < etxóviov. — Weibliches elxcóv, latinisiert zu * i c o n a : kal. còna, siz. còna, lecc. eòna, im sudi. Latium còna, häufiger als Diminutiv kal. conèdda, conètta, conicèlla, salent. conèdda, otr. aconèdda, abruzz. cunicèlla (AIS, K. 809), altit. ancona, friaul. ankona (ib) 'Heiligenbild'; röm. (Cervara) kona 'tana', grotta' Merlo, Cerv. 18. D a z u siz. cona dificu 'fichi secchi ordinati a triangolo'. «Inai 'ich bin' ( = agr. elfii) seit é. Jahrh. p. Chr., évi = èaxt im NT, ngr. elve, in Kreta eve usw. : bov. Imme, ise, ène, imme136

sta oder (c, g, r) immasto, iste, ène; otr. ime, ise, èrte, imesta, isesta, ine. I m I m p e r f e k t u m ( = Aorist) b o v . lmmo(n), isso, ito(n), Immesta oder (c, g, r) immasto, iste, issa; otr. imone, isone, ione (iane, io, isane, isone, isano), imosto (imasto) isosto (Isasto), isane (lane). Der Z u s a m m e n f a l l der F o r m e n immesta (immasto) und iste in Präs. und I m p f , wie i m Neugriechischen. Als Infinitiv b o v . èste, otr. èste (Sarai), ène (oder ine), z . B . bov. den isonn' èste 'non p o t e v a essere' T N C 145, otr. e ssoé' èste 'non può essere', (ci) isòzi ène 'può essere'. Der Infinitiv

auch in den versteinerten Formen bov. sonnèste 'può darsi' < acóvv' Sarai, 'forse', otr. soleste (sorgeste) < (s.d.). etaépxoiaai 'hineinkommen' : bov. (rf) isèrkome 'venire' TNC, p. X L V I . — Meinen Gewährsleuten nicht bekannt. *ETTCOS 'SO': otr. (mt, si) ito, (st) ttu, (cl, es, ma, z) iu 'così'; vor Vokal itos, Uns, ins. Beispiele: otr. (ci, m a ) io kanno iu 'lo farò così', (cl, ma) lus èkame 'così fece', ius ène 'così è'. Vertritt bei Verben des Sagens und Wahrnehmens gern das Neutrum des Demonstrativpronomens, z . B . ius Ipe 'questo egli disse', mòtti ixe pònta iu 'quando ebbe detto questo' ; vgl. ngr. oàv side ¡hai 'quando ha visto ciò' (Sandfeld 139) und ebenso in Italien, z.B. vedendo cosi (HGI § 946). - Läßt sich direkt weder mit agr. oihwq noch mit ngr. ircai verbinden. Als Grundlage erschließt sich ein *eho>Q, wohl eine Umbildung von oihcog unter dem Einfluß von ixetvog (otr. ciso, Iso, cto), so wie ovIcos selbst zu OVTOQ gehört. Oder aus e'ig ovrwg das häufig in den mittelalterlichen Urkunden in Süditalien begegnet, z . B . a. 1200 ffi ovrm (Trincherà 339)? éK s. ¿i. ÌKcrróv 'hundert': bov. ekató, katò, otr. akatò, agatò, akaò, ikaò id., otr. agatò próata 'cento pecore'. iKßcxivco 'hinausgehen': bo v.guènno, (eh, r ) vjènno, {g)ggènno, otr. guènno, iguènno 'io esco'. Aorist: bov. eguikina, (r) evjè&ina, 138

(g) eggiàina, otr. eguika, egguika 'sono uscito'. Plusquamperfekt: bov. inumo guikònda oder immon èguonda, otr. IRa guikonta. Imperativ: bov. ègua, (r) èvga, (eh) vjèa, (g) ggla, (b) guika, otr. ègua, ègga, èggua ; Plur. bov. eguàste, guèsete, vjèsete, otr. eggdte, agguàte ; verneint : otr. min èguete, bov. (rf ) min gwète, (b) mi èggvnte. Konjunktiv: bov. na guikò, otr. na guiko, (ma) rìàgguo. Beispiele: bov. (r) evjè&i, (rf) esèvi 'è uscito', bov. (b) eguikji ètimo 'è uscita gravida', otr. iguènni o ijo 'si leva il sole', bov. (g) eggiéi i spi%l 'è uscita l'anima'. — Die bovesische Form vjènno entspricht dem ngr. sßyaiva), während guènno auf einem eyßaiva> beruht. - Vgl. noch ngr. (Pelop., Kykladen) ßyaivei ó i'ßior 'die Sonne geht auf'. — Siehe auch *e£eßaiva>. èKpàXXco 'wegwerfen' : bov. guaddo, (ch, ro) vgdddo < *eßydlXm, otr. guaddo, kuaddo, eguaddo, (z) aggudddo 'io metto fuori'; vgl. schon a. 1336 in Sizilien evydXrjg = exßaXrjg (Cantarella 176). Aorist: bov. otr. èguala; Aorist Passivi: bov. eguäMna, otr. eguälimo; Imperativ: bov. otr. gudle. Beispiele: otr. tes kudddome 'le facciamo uscire', bov. guaddo ètimo Pell B , otr. guaddo ètimi 'io ingravido' Mor 0 172. Dazu: bov. (b) to gudmma 'la cacciata', entsprechend ngr. ißyaafxa; bov. (g) su ggaddo ti llanata 'ti tiro la pelle' ; bov. (g) stèki ggdddondan di s-pixi 'sta cacciando l'anima'. *6KßdAconct: otr. guàloma, anguàloma 'gonfiore', tumore'; vgl. ngr. eßyaX/ia 'uscita'. ÉKSépco v. yòénvo). éKEl 'dort' : bov. (ca) ici Mor C 100, (b, c, rf) eòi, otr. eci, iéi, i(ji, ài 'dort'. Viele Verbindungen mit anderen Adverbien: bov. ecimèsa 'là in mezzo', (ch) eéapdnu 'lassù', (b) ecipèra 'oltre quella parte', otr. eci-kdu 'lì sotto', ecimbrò 'fuori', 'in campagna', 'lì davanti', otr. eéirtèa 'di quella parte', (co) icupanu 'lassù', (co) icapèzzu 'là fuori' < èxei-ànò-s£co; otr. (ma) ilio spiti cind 'quella casa lì'. Dazu: otr. apuéi 'di là', otr. apucèssu 'di là dentro', bov. katacl 'verso là', otr. (ci) ecirtèa, (ma) eéistèa 'verso quella parte' < ènei ÒQ&éa, otr. (ci) eéèss' ena jardino 'in un giardino', (ci) estasi eciclno 'sono stato da lui', (mt) 6i ciu 'chez eux' ; otr. (z) iéipuéi 'subito' ; bov. eci pu 'quando' < 'là dove' TNC, p. L X X X I V , otr. eci pu polèma 'mentre lavorava' ; bov. (r, rf) utuseéi 'eccoli'. èKElSsv 'vondort' : bov. (b,ch,rf) ecltte'di là', ecitten-óssu'dilà dentro' TNO 332, cittembèra 'lì oltre' ib. 482, ecitten-apdnu 'di lassù' ib. X L V I . - Die Endung -Ute beruht auf älterem -eiv&e, in Anlehnung an èv&ev 'von dort'. - In Apulien sagt man apu ci. 139

èKEivos 'jener': bov. eéino, éino 'quello', 'egli', z.B. (rf) eéinose emine 'quello rimase' TNO p. L X V I I , afinnome eclni 'lasciamo quella' (ib.), océrise ecinise 'il padre di lei' (ib.). In adjektivischer Punktion liegt èxeZvot; ó zu Grunde, z . B . (rf) ecinose o pluso

'quel r i c c o ' T N C p. L X V I I I , (b) éini

( = éin'i)

jinèka

'quella donna', élndin jinèka (Akk. ), eólndo spiti 'quella casa', (rf ) cinü tu riga 'di quel re' TNO p. L X V I I I . Dazu eine verkürzte Form ino in Verbindung mit ixel, z. B . bov. (g) induseéi 'eccoli', indeseéi 'eccole', indaéi ta peòia 'ecco i bambini'; indoseél o previtero 'ecco il parroco !' ; auch in Verbindung mit d e r P r ä p o s i t i o n aSe (é$t), z . B . (rf) llgo aS' indo

Kòrto 'un p o di

quell' erba', aS' indù dio 'di quei due' TNO p. L X X . - In der otrantinischen Grazi tat gelten in substantivischer Funktion eéio, óio (vgl. in Griechenland auf den jonischen Inseln èxewg, xetóg), in adjektivischer Funktion diso (verkürzt iso) aus èxElvoQ ó mit dem Neutrum und Akkusativ cltto (verkürzt itto), z . B . eéio eil éimèsa 'egli v i v e l à in m e z z o ' , è%i difigo ciò ' h a ragione lui', io spiti éinù 'la c a s a di lui', lèonta éinò 'dic e n d o loro', éisi jinèka 'quella d o n n a ' , éittin (ittin) ¡jinèka

(Akk.), ciso fllommu éitton

àntrepo

'quell' amico mio', itti eoi 'questa vita',

'quell' u o m o ' , itto stèo 'quell' osso', Utes emère

'quei giorni'; eine stärker verkürzte Form ist otr. éi, z.B. éispu 'colui che' Mor O 124, éi jinèka 'quella donna', éi pu 'ciò che'. — Das Pronomen hat auch reflexive Funktion, z.B. bov. kd&a èna ja eéino, o t r . passosèna

ja éino ' o g n u n o p e r se'. Die

von Mor O 124 gegebenen Formen cito, citi, ito ito sind zu korrigieren in èitto, éitti, itto, itti. - Ausführliche Darstellung der

in Kalabrien gebrauchten Formen in den TNC p. L X V I I . IKKXT|CT(CC

'Kirche': bov. (b, ch, rf) anglisia,

(es, m a ) aglisia,

iklisia

Pell O, iglisla

otr. (cl, st)

Mor O 158, (ma)

aklisia, aggli-

sia, (co) inglisia, (z) anglisia id. — Die Nebenform mit Nasal schon a. 1059 èyxl-qala in einer Urkunde aus Kalabrien (Trincherà 57) und auch z.T. in Griechenland als èyxXrjoia, àyxh)oa (Kapsomenos, BZ 46, 330). — Dazu: Clisakò, Flurname bei Roccaforte (bov.), ClisakA bei Bova < èxxXrjaiaxÓQ. *lKÀau^ior (zu èxXafiìfiQ) 'Kinderkrampf' (mediz. Ausdruck): kal. cranvpesia 'epilessia' (Alessio, Ital. dial. 12, 68). ÉKXsufts 'Verschwinden der Sonne': regg. (Canolo) Jcrisa, regg. akkrissi 'ecclisse', auch in übertragener Bedeutung 'parapiglia', 'confusione', 'danno grandissimo', 'chiasso' ; regg. larisari 'ecclissare', 'scomparire', 'infuriarsi', pian, krisari Vokkji 'chiudere gli occhi' Alessio Agg. D 35, kat. (S. Nicola da Cr.) krissari, regg. (Delianova) nkrisari, (S. Luca) nkriz140

zari id. Hierher auch lece. (Gallipoli) callsse 'continuazione di bonacce'? IKTIKÓS 'brustkrank' : bov. èttiko P e l l B , kal. èttiku, jèttiku 'schwindsüchtig' ; bov. etticla, kal. etticla, jetticla, neap. etteéia, 'tisi'. IXa (zum Verbum èXavvm, bzw. ¿Meo) 'ziehe', 'komme vorwärts!' : bov. èia 'komme', z . B . èia rnedèmu 'vieni con mei', im Plural elàste TNC 30. Dient, wie in Griechenland, als Imperativ des Verbums ég^o/icti. Ihm entspricht otr. dèla, im Plural deläste, delläste, teiläste, teläte, auch in der Kurzform (ma) dèrte, z . B . dèla na se dò 'komm damit ich dich sehe!'. Dieses nicht in Griechenland. Vielleicht zusammengesetzt mit dem hinweisenden sde, d.h. èó' éXa, vgl. ngr. èdérai = ¡hai, èòexst = ènei. — Hierher wohl auch otr. (ci, ma) alide etiti 'vieni qui!' èÀóSiov '01': bov. aldòi, (ca) iddi Mor C 107 id., (rf) fèremu aladine 'pòrtami olio' TNC 126 ; otr. alàdi, aläti, aldi, z. B . aldi nostà 'l'olio sente di rancido'. Dazu bov. aladikò 'condito di olio' TNC 369, (r) aladikò, (ca) ladikü 'ampollino dell' olio' Mor B 64, 107; bov. (r) ajaldói Mor B 30, (g) t'aja Idòia 'olio' santo per l'estrema unzione' ; otr. alattisa 'oleosa', 'sporca' (Cassoni, Alfa 21 ) ; otr. (co, z) alimürga 'morchia dell' olio', zusammengesetzt mit lecc. mürga = ngr. povoya. ÉÀaia 'Ölbaum', 'Olive' : bov. alea, (eh, r, rf) elèa 'Olive' und 'Ölbaum', im Plural (r, rf) i alèse Mor B 36 ; otr. alea 'Olive'. Der Ölbaum heißt otr. to podäri (potòri) < noSägtov. Dazu bov. (b ) zzerolèa, pian. Saloria 'sorta di oliva piccola e dura' (iegóg) ; bov. curiaél tis alèa 'domenica delle palme'. - Siehe auch xaoveXaia. èÀaiaxóvri 'Art öliger Stein' : hierher regg. terra atokdna, aggokdna, (Brancaleone, Palizzi) oggakdna, pian, tèrra jokàna 'terra dura marnosa'? - Oder zu àyoióXevxoz (s.d.)? • èXaiÓKacrrpo : regg. (Monasterace, Pazzano, Stilo) aggòkastru 'specie di eclampsia dei neonati'. •àÀonÓKÀccSos 'Ölbaumast': otr. la lòklara 'legna d'olivo da ardere'. - Siehe xhàòog. *èAaio 'ich führe den Pflug' ; über die vielseitigen Bedeutungen des alten Verbums, s. Bagiakakos, Athenä. 1956, 234ff. — Dazu bov. io àlamma 'das Pflügen', (g) alammia 'un solco dell' aratro', (g) alasia 'aratura' ; bov. (b) tuta Rordfia èUu n'alastùsi 'questi campi devono ararsi'. — Siehe äXacnog. *èAoc) 'io so' dient, (rf) aSipàrese ' h a s a p u t o ' . I n f i n i t i v : ttsiporlsi 'sa151

pere' ; im Konjunktiv no ttsiporèo, (rf) Siporèo 'che io sappia' ; immo ttsiporònda 'avevo saputo', (g) kametèmu siporèi 'fatem i sapere'. - Siehe BVTIOQW. è§r|nepóvei 'es wird Tag': bov. (b) attaimerònni, (g) Simerònni, otr. attsemerònni, attsimerònni, fsemerònni 'spianta il giorno' ; bov. (b) 's to ttsimeròi 'all' alba' ; bov. (g) esimèroe, otr. efsemèrose 'è spuntata l'alba'. è§f|vra, agr. ¿irjxovra 'sechzig': bov. (b) azzinia, (c, eh, r, rf) aMSlnta (Mor B 47 falschlich aSinda), otr. afslnta, afzlnta, aftsinta 'sessanta', afsintdfse 'sessantasei'. è£r|TrAconÉvos (ngr.) 'hingestreckt': bov. azzipromèno 'sdraiato' TNO 363. èfoSiàjco (2. Jahrh.) 'auszahlen' : otr. (a)fsodiózo 'io spendo'. è£opoAoyc5 'eingestehen' : otr. afsemolò, faemolà, azzemoìò, (ma) essemolò 'io confesso', pào na afsemololso 'vado a confessarmi'. Dazu otr. (z) afsemolisla 'confessione', (st) ta azzemoloimmata 'le confessioni'. - Wegen Kalabrien, s. é£ayogevoj. I§óv 'ausgenommen' (ngr.), agr. èxróg: mit großem Zweifel und n u r provisorisch stellen wir dazu otr. (mt, z ) sèru, (ci, co ) sènu, ( c i ) f a è n u , (si, st, ma) sènku, (st) sèu 'eccetto', z.B. (z) òli sèru esèna ' t u t t i eccetto te', (ma) aènku adreffòmmu 'eccetto mio fratello', (st) sèu élno 'eccetto lui', (ci) òli fsènu 'ména. — Die wirkliche Herkunft der vielen irritierenden Varianten bleibt zu finden. In Griechenland nichts Ähnliches. Auch die italienischen Mundarten bieten nichts, was sich vergleichen läßt. Die Griechen in Kalabrien haben ein italienisches Lehnwort : bov. (r) Irtasi òlliforkè ka 'sü 'sono venuti t u t t i eccetto (kalabr. forca) te'. *I£ÜTTVTITOS, ngr. £vnvr)TÓQ 'wach': otr. afaünnito, (a)ttsünnito 'sveglio', 'wach'; otr. èmina ttsünnito 'rimasi sveglio', è^vrrrvisoo 'aufwecken': bov. (b) azzunnizo, (eh, g) aSunnlzo 'mi sveglio', (eh) a&ünnia 'mi sono svegliato' ; bov. (b) ózzunna, (g) àsunna 'svègliati'. I^UTTVOS 'aufgeweckt' : bov. (b) azzittino, (eh, r, rf) àSunno 'sveglio' ; bov. (eh) mia jinèka àéunno ' u n a donna sveglia'. è^UTTveo 'aufwachen': bov. (b) azzunnào, (eh, g, rf) aSunnào, otr. afsunnò, azzunnó, efsunnò, essunnò 'io sveglio' und 'io mi sveglio' ; bov. (g) aSünnia, otr. (ma) esstinnisa 'mi sono svegliato' ; otr. (z) afaùnniso 'svègliati!' èfvnróAvros 'ohne Schuhe' (zu VJIOÀVOJ 'die Sandalen losbinden') : bov. (a)ttavpòvlito, (c, r) (a)Sipòvlito, (rf) aSipòklito TNO 81, otr. (a)fsepólito 'scalzo'; bov. mia jinèka ttsipòvlito ' u n a donna scalza'. 152

ngr. ó|to 'draußen' : bov. (b) òttsu, (eh, g, rf) òSu, (ca) üfsu Mor C 99, otr. èttsu, (ma) èssu 'fuori'. Der Tonvokal v&ev ; bov. (g) eclno stéki óSotten du paisiu 'egli vive fuori paese'. éopTTÌ, ngr. yioQTTj 'Fest' : bov. jortl, Akk. tin gorü 'Karneval', im Plural i jortàòe 'ultimi giorni di carnevale' ; otr. jortl 'festa', e jortè 'le feste', (cs) e jjortè tu Cristü 'le feste di Natale', è irai p 03 'aufheben', ngr. naigveo 'wegtragen': bov. pèrro, otr. perno 'io porto via', 'io prendo'. Aorist bov. èpira oder èpara; Konjunktiv bov. otr. na péro ; Infinitiv bov. otr. pari ; Aor. Pass. bov. efèrtina ; Part. Pass. bov. parmèno. Im Plusquamperfekt bov. Immo pdronda 'avevo portato'. — Beispiele: otr. m'eplrane 's to Derentò 'mi hanno condotto ad Otranto', otr. me pèrni ódeko 'mi offendo' ; bov. pèrro xèri 'interrompo', entsprechend dem kal. lèvu manu id.; bov. (b) o potamò pèrri poddi 'il fiume porta molta acqua', èiróvco 'oben' : bov. apànu, otr. apànu, pànu, pàu, apà als Adverbium 'sopra'. Als Präposition: bov. apànu 's t'àlogo 'sul cavallo', otr. pànu 's to nerò 'sull'acqua'. In Zusammensetzungen: otr. apupànu 'di sopra', bov. ettapànu 'costi sopra', bov. apànuiu 'sopra di lui', bov. ecapànu 'là sopra' ; bov. (eh) apanukàtu 'sottosopra'. Die Lautform ouiàvov in KaJabrien schon a. 1034 (Trincherà 34). ÉTTÓcvcoSev 'von oben' : bov. (b, eh) apànotte 'di sopra' < *ènàva)v&e ; bov. apanottèmma 'sopra di noi' TNC 433. èTrépxoiicci: otr. eplrta, pirta 'sono andato' < ènfj/.&ov, z.B. e pplrta jati èvreye 'non ci sono andato perchè pioveva'. ¿Tri 'auf' : s. ènaveo, emxdrco usw. èiripàrr]s 'Marinesoldat' : altsizil. li bivati 'soldati di marina' (Trapani 155). èirÌ3T|Xos 'beneidenswert' : bov. (ca) plzilu Mor C 103, (b, c, g) plzilo, (r, rf) pléilo m. und f. 'bello', 'bellissimo', 'grazioso', z.B. mia pléilo maria 'bella madre', plzilo jinèka 'graziosa donna' TNC 485. — Als Reliktwort im romanisierten Kalabrien: pian. (Molochio) pliulu, (Cittanova) prlzulu 'meticoloso', regg. (Scilla) pizulèdduid.,kat. (Nicotera)pIzulu'gretto', 'avaro' (Alessio, Agg. D 39). Die semantische Abweichung unter dem Einfluß von kal. pizzulare 'beccare', 'pizzicottare'. 153

èTTiSàÀaCTCTOs 'am Meer gelegen': garg. (Rodi) epiialàsm, (Peschici) apstaldssd 'tiefere Stelle am Meeresstrand.'. èTTÌSrmcc 'Deckel', 'Pflaster': siz. pittima 'decozione di aromati', 'noia', kal. pittima, pttina, pitìma 'seccatura', 'uomo noioso', brind. pittima 'seccatore noioso', neap. irp. plttema 'persona esigente e pretendente', it. pittima 'empiastro', 'spilorcio', 'persona noiosa'. - Aus der medizinischen Terminologie; vgl. span. bizma (bidma) 'Heilpflaster' u. R E W 2881. è-rrOuuov 'eine Schmarotzerpflanze' : neap. pltimo, tosk. epitimo, eplttamo, pittimo 'cuscuta epithymum' Penzig I, 151, march. (Arcevia) Memo 'Thymian' Beiheft 11 zur ZRPh, S. 68. ¿"TTIKÄTCO (vgl. èndvm) 'unten': bov. apikätu 'sotto', z.B. a. 1033 imxaTU) TOV SxvXov 'sotto Stilo' (Trincherà 74), bov. apikätu tu krevattlu 'sotto il letto' TNC 137, bov. apikàtuios 'sotto di loro' ib. 128. èTTiKaTCoSev 'von unten': bov. apìkótte 'di sotto', z.B. ena apiti apikótte tu Humàtu 'una casa sotto terra' TNC 36. ÉTTIÀCCÀCÙ (mgr.) 'schwatzen': bov. (eh, r) pilalào 'parlo troppo e inutilmente' ; bov. (rf) pilalào 'io piagnucolo' ; bov. (r) piànno pilalla 'prendo scusa o pretesto'; nach TNC p. X L V I bov. pilalò 'confortare' (?). èTriÀBfiot 'fallende Sucht': bov. pelissla, kal. pilisla, pilesla id. Iitl^ripos 'etwas trocken' : dazu der torrente Pisciarò bei Sant' Eufemia (kat. ) und der vallone Pisciarò in Sizilien (prov. Catania) nach Alessio Top. no 1275 u. BSFLS, 3, 246 ? èuioupos 'Holzpflock' : lecc. pivuru, plvulu, plulu, brind. piüru, piülu 'piuolo', 'dente di erpice', abr. pira, in Latium piro, march, piru 'piuolo' (s. AIS, K . 233). Mit Verkleinerungssuffixen : kal. pirtine, siidtosk. piràzzo, lecc. brind. pirülu neap. pirófo, ital. piuolo 'Pflock' (s. Alessio, R I L 77, 53 u. DEI, S. 2960). — Hierzu wohl auch eine Gruppe von Wörtern, die den Kreisel (it. trottola) bezeichnen: eil. piro, kos. luk. pirlllu, regg. piròci, kat. pian, piròzzu, kos. piruózzulu, kat. pirruòéculu, mit vielen spielerischen Umformungen; brind. piróni, tar. prona 'chiodo della trottola'. — Das ngr. nelQOQ 'Pflock', das meist für die genannten Wörter zu Grunde gelegt wurde ( R E W 6366, EWUG), scheint selbst aus dem Italienischen zu stammen (Andriotis 198). - Schwierig bleibt die Abgrenzung gegenüber dem Typ piruni 'perno', 'cavicchio', ngr. NEIQOVVI 'Gabel'; s. neoóvwv. ÌTTIOOCTIOS 'täglich' : bov. epiüso 'quotidiano' nicht volkstümlich, nur im Vaterunser (Pell B). 154

èirinÀoov 'Netz, das die Därme bedeckt' : siz. kjippu, kal. kjippu (selten plkkju), altneap. kjippo 'omento' beruhen z. T. a u f der umgestellten latinisierten Form * p l i p p u . èmoKO-rmov 'Besitz oder Haus des Bischofs' : Piscopio Dorf bei Vibo (kat.), Pescoplo, Landgut bei Cutrofiano (lecc.). Mit lateinischer Betonung Piscópi, Flurname bei Bova ; Piscópi bei Drapia (kat.), Priscòpiu bei Ciaramiti (kat.) u.ö. èTricTKOTros 'Bischof': bov. piskopo Mor B 31, (ch) viskopo, kal. viskupu, vlspiku, siz. vlspiku 'vescovo' (AIS, c. 795). Die mit v anlautenden Formen passen genau zu einem eßiaxonog, das auf einer Inschrift in Lydien bezeugt ist (Glotta 31, 103ff.). èTTÌCTTEVos 'etwas eng' : kat. regg. pistinu 'stretto', z. B . regg. (Galatro) und kat. (Nicotera) lila pistina 'tela troppo stretta'. s. ànoorgcxfnj. èir^àvEia 'Erscheinungsfest': siz. pifanla, regg. pifanla, prefania, kos. sai. bifanla, apul. kamp. bufania, röm. befania, tosk. befania, befana, nordit. pifanla, ven. pefanla, prefanla, rätorom. buania, bavanla 'epifania' (AIS, K . 772); s. Thierbach 14. Sekundär ital. befana 'buona vecchia che porta regali ai bambini la notte dell' epifania'. - Das auffällige fraudi in altprov. brefanla ( F E W , 3, 231). — Siehe &eoiov ; regg. (Stilo) armakóta 'muro a secco'. épuoKÌoc 'Mauer aus trockenen Steinen' (Hesych): bov. (b, c, rf) armacia, regg. armacia, mess. (Rometta, Ali, Roccella, San Marco, Castroreale) armaSia id; altsiz. armachia (bei Scobar), von Traina fälschlich als armacchia gebracht, ist als armaéia zu lesen, vgl. a. 1218 in einer Urkunde aus Messina f j exeice àg/iaxia (Cusa I, 342), auch ngr. ég^iaxid, zakon. armakd id. — I n Kalabrien mit Anlehnung a n macera ( m a c e r i e s ) 'muro a secco' italianisiert zu regg. k a t . armacèra, armigèra id. lppc«ppóSiTo; 'doppelgeschlechtig': daraus entstellt kat. arma%urita, animaxurita, krapa %wrlta '(capra) ermafrodita'. ippoSÄKTuAov 'Herbstzeitlose': siz. ermoddttilu, it. ermodättilo 'bulbo di u n a specie di colchico'. Als Name eines pharmazeutischen Produktes. Kein populäres Wort, -epós: Dient zur Bildung von Adjektiven, vgl. ògooegóg, xa/jarrjoog, xagregóg, yaAaregóg, xXaaxegóg usw. èpuSpivos ' R o t b a r b e ' (Fisch), dissim. zu *Av&givog: kal. lutrinu, salent. lutrinu, tar. lutrins, neap. Iutrin9 'specie di pagello' 157

(meist Pagellus erythrinus); in Griechenland AV&QIVI, XB&QIVI genannt. ipupa 'Festung': Rimata, mittelalterlicher Name der heutigen Stadt Rometta (früher auch Rametta) in der Provinz Messina, a. 1204 y_diQa 'Pifimmv (Guillou 164); s. Alessio, B S F L S 3, 251. ¿pucrißri 'Getreiderost', latinis. zu e r y s i b e (Corp. gloss. IV, 232, 51): hierzu nach Alessio, R I L 77, 55 irp. resija 'malattia del grano' angeglichen an resija 'eresia' (It. Dial. 8, 99). èpuCTÌTTEÀas 'rote Hautentzündung': siz. kal. risipèla, kos. risipula, neap. resibèa, it. resipola, erisipela 'resipola', alles aus der medizinischen Terminologie, üpxouai 'kommen': bov. èrkome, otr. èrkome 'vengo'; bov. erkiimesta, otr. erkomèsta 'noi veniamo' ; bov. èrkjete tu kjerü 'verrà l'anno venturo'; Aorist: bov. irta, otr. irta; s. ijtöov. Neben èrkome auch bov. (b, rf) èrko, z . B . den èrko plèo 'non vengo più' ; vgl. in den mittelalterlichen Urkunden (oft), z . B . a. 1121 xaì £Q%£i eis àvTCO (ngr.), ¡¡¿hiQ 'mendicante', 'miserabile', ^r}Tovkid 'mendicità'. jTjTco 'suchen', 'verlangen': bov. (b, g) zitdo, (r, r f ) sitdo 'io chiedo', 'io mendico'. Aorist: bov. ezitia; bov. zitème 'mi chiedo'; bov. (rf) sas isitdo 'vi chiedo' TNC 40; bov. (rf) sita 'chiedi!' ib. 218. jr)co 'ich lebe' s. £g3. *3iju(j)éa, ngr. 'Qi^mpiä 'Brustbeerbaum' (Rhamnus jujuba): otr. zizivèa, zizuvèa, zizulèa, mit romanisiertem Baumsuffix regg. zinzulara id. - Siehe CiCvtpov. *3i3u 'den Brotteig bereiten' : bov. zìmònno TNG 368, otr. zimònno ' i m p a s t a r e il p a n e ' . jüqjco (ngr.) ' a u s d r ü c k e n ' : hierher otr. zifa ' k a l t e r W i n d ' , mia zifa dnemu ' u n a folata di v e n t o ' ; tar. zi/a m. ' t r o m b a m a r i n a ' ? - Oder lautmalende Neuschöpfung ? 3co 'leben' : bov. zio, otr. (mt) zò, (ma) ezò, (ci) ezio 'io vivo' ; bov. (b, c) zi 'egli vive'. Aorist bov. izia, otr. izisa oder èéisa; Inf. Aor. bov. zisi, otr. zisi. Weitere F o r m e n : bov. ezüssa, otr. ezüane 'vivevano' ; bov. immo zionda, otr. iha zisonta 'avevo vissuto' ; bov. zite, otr. eztite 'voi vivete'. - Das neue Präsens zio ist durch Analogie e n t s t a n d e n ; es findet sich auch in Griechenland als zum Beispiel pelop. (Mani) sio, K r e t a und Rhodos sió, K a r p a t h o s nzio. - Vgl. noch b o v . zònnu parèa 'vivono separati', bov. (rf) na site 'che voi possiate vivere'. jcoypos (4. J a h r h . bei Basilius von Caesarea) = fcoygeiov ' K ä fig', 'Fischbehälter' : bov. (b, c, r) zürgo, (eh, r f ) sürgo, regg. zürgu, (Cardeto) étirguru pian, zürgu ' r u n d e r reusenförmiger oben enger werdender K o r b m i t Deckel zum A u f b e w a h r e n des Brotes' (wird wegen der Mäuse an der Decke aufgehängt), mess. (Castroreale) zürgu, (Limina, Melia, Mola) zürju, (Antillo) zürigu, (Rodi) zügguru, (S. Lucia del Mela, R o m e t t a ) züggu ' A r t B r o t k o r b ' . Dazu m i t Suffix regg. zurgüni, mess. zirgüni (Gioeni 303), (Naso, Frazzanò, S. Marco) zirüni ' A r t B r o t k o r b ' . Altes griechisches Regionalwort. In Griechenland nicht erhalten. In Italien nicht durch ein latinisiertes Medium * z ö g r u m (Alessio, R I L 72, 146), d a griechisch z im Vulgärlatein durch j wiedergegeben wurde, vgl. j e l o s u s , j u j u b u m t£i£v e) ist ol ( > i) schon im 1. Jahrh. bezeugt (Dieterich, Unters. 152); daher ngr. ol ywaixeq. Das otr. e mana ist bedingt durch die Konfusion von ai und ol. — Siehe 0, rà, TOV, rrjg, T&V und HGG, § 85. fi 'oder' : Die Konjunktion tj ist in Italien durch das ital. o ersetzt, z.B. bov. o dvri o simero, otr. krasi o gala. f|yo\j(ievos 'Abt': Chimènu, ctr. bei Motta S. Giovanni (regg.), Xumàra di Guménu, Fluß bei S. Lorenzo (regg.) < TOV rjyovfiévov; s. Alessio, Top. 118. 174

f|SÙCTC(pov 'Art Futterklee', 'Esparsette': regg. (Melito, Montebello) édillisiru, dillisaru 'un' erba selvatica'. -r]3pa: Instrumentalsuffix (z.T. mit -larga vermischt), z . B . bov. (eh) Sa&tili&ra, (b) à/.rjy.drri > àfaxarr], vgl. ngr. àAexdri] H L A I, 419. — Dazu otr. deftelèkado 'cono tronco di carta che tiene la lana sulla conocchia' (Lefons) < *SaxzvÀr'jxazov. — Siehe gomta. fjASov, ngr. fjiriki: bov. irta, otr. irta, (cs) ista 'sono venuto' ; bov. irtai, (g) irtasi, otr. irtane 'sono venuti' ; otr. kali irte 'benvenuta 1' ; bov. i&ela na èrto, otr. itela n'drto 'vorrei venire' ; otr. èri' ertomèna 'è venuto' ; bov. e ssónno èrti, otr. e ssòzo èrti 'non posso venire' ; bov. sto èrti 'nel venire' ; bov. ito èrtonda 'era venuto' ; bov. ti irte kdmi 'che sei venuto a fare' (TNC 259). — Siehe eoxofiai, Ila. 'HMccs 'Elias' : Jennulia ctr. B o v a mit den Resten einer Kirche, die dem heiligen Elias geweiht war, deformiert aus äytov 'HXlav. fjAios 'Sonne' : bov. (b, c, rf) ito, (r) iggo, nach Mor B 27 fälschlich ijo ; otr. ijo, nach Mor O 164 fälschlich iio. Beispiele : bov. o Ho ito vasiliaonta 'il sole era tramontato' P e l l B , bov. (b) o ito jirizi, otr. imbènni o ijo 'tramonta il sole', otr. igwènni o ijo 'si leva il sole'. - ON: Ilio, ctr. bei Futani (cil.). -l'ipcrrcc s. -fia. f](jeTs, ngr. e/uelg 'wir': bov. emi{s), otr. emi(s), imi(s), z . B . bov. (rf) emis i addi 'wir anderen', bov. immestan emi, otr. intesta imi 'siamo noi', bov. (rf) pise aSe emmàse 'chi di noi' TNO 171; im Obliquus: bov. emmà(s), otr. emà(s) als betonte Formen; unbetont bov. ma(s), otr. ma(s). Beispiele: bov. mas ime 'egli ci ha visto', otr. mas tròi 'ci mangia' ; bov. òòmma, otr. dòmma 'gib uns 1' ; bov. med-èma oder mèmma, otr. me mà 'mit uns'. In der Funktion eines Possessivpronomens, z . B . bov. o filomma, otr. o filomma 'il nostro amico'. Das e- der ngr. Form stammt von èycó, èfié ; bov. me&èma 'mit \ins' spricht für lange Bewahrung der Aspiration (s. fieta). fmépex ' T a g ' : bov. imèra, otr. (ci, ma, st, z) emèra, (co) imèra, (ci, co) mèra 'giorno'. Beispiele: bov. trise imèrese 'tre giorni' 175

TNC 109, bov. (rf) pènde imerò 'di cinque giorni' ib. 230, otr. mères òrrie 'belle giornate, otr. afe' emèra 'di giorno', bov. (eh, g) kà&a mèra, otr. (co, ma, z) kài mèri, (ci) Jcwdi mèri 'ogni giorno'. In letzterer Form könnte jon. rj/iÉQrj enthalten sein, vgl. ngr. (Leros) xaih/fiéoi ( H L A ) ; oder Einfluß von otr. simmeri 'heute' ? — Vgl. noch bov. (eh) merònista 'un giorno e una notte' (agr. rj/ieQovvxrtiov u. vv^&rj/ueQov) ; s. ^rj/iegóvsi. f|USpf|CTios 'täglich': bov. (b) meresikò 'di tutti i giorni', fliaepos 'zahm': bov. (b, g, r) imero 'domestico', z.B. mia vu&ulia imero 'tuia vacca domata al lavoro', peréikia Imero 'pesco domito'. rmspco, ngr. fjfieqóvo> 'zähmen': bov. merònno 'addomesticare' Mor B 31, sónni meròi 'egli potrà domare' TNC 89. f|HEpcónara 'kultivierte Pflanzen': bov. (b, eh) ta meròmata 'animali domestici' ; nach Pell B ta meròmmata. flUÌEKTov, latinis. zu * h e m i c t u m 'ein halber Sextar' : kat. mittu, regg. pian, mittaru 'Getreidemaß von etwa, zwei Litern' = 8. Teil eines sizil. tümminu 'tomolo' ; s. Alessio, R I L 77, 56. — Die Form mittaru bleibt unklar; dazu lecc. mmittarieddu 'piccolo barattolo di latta o di creta'. *f)HiKÓ 'Tongefaß mit Ausflußrohr' (vgl. deutsch Kanne, altfranz. chane) > 'Hohlmaß' ; s. F E W , I I , 199 ff. — Siehe xawara. fmiKpavla 'Schmerz auf der einen Seite des Kopfes': kal. mikrdnia, mikràna, mingrània, mungràna, neap. mengràneja, it. migrano, id. - Aus der medizinischen Terminologie. Davon. Rückbildung kal. mingra, mingria, irp. neap. mingria 'capriccio', 'eigensinnige Laune', kal. mingriari 'sich in schlechter Laune streiten', kal. mingrusu 'bizzoso'. *i®lliiA u) beruht ( * t h e m ö n i a ) , während im Osten die Latinisierung erfolgte, als co bereits zu o (ö) geworden war. Ebenso zeigt das nördliche Kalabrien (Prov. Cosenza) ältere Latinisierung (co = u), während im Süden * t h e m ö nia anzusetzen ist. — Der Accentwechsel -id > -la wie in axia > bov. oSia, (pmlea > bov. folèa (s.HGG § 83). 180

SoXós 'trüb': bov. (eh) dolo, (b, g, r) Holò 'torbido'; bov. (g) Kolèno oder Uolàzo 'intorbidare' ; bov. to Kàlima 'l'intorbidare'. SoÀco 'trüben' : bov. (b, eh, g) Kolào 'intorbidare' ; bov. to Uòlima 'das Trüben'. SóÀcoua (-&ÓÀOQ) 'Wölbung' (spätgr.): otr. (ci, co, cs, ma) éèlamo, lece. (Cannole, Carpignano) óèlamu 'parte più alta di una volta', im Anlaut gekreuzt mit caelum 'cielo della volta'. *3OU|J6VOV 'ein Getreidemaß': bov., (b) frümeno, (g, r, rf) tümeno, kal. tüminu, tümanu, tümminu, siz. tümminu, kamp. turamolo, it. tómolo id. — Entlehnt aus arab. &umn, später auch tumn, das auch ins Spanische (azumbre) gelangt ist. Sp5£ 'Mann aus Thrazien' : dazu vielleicht sard. derdkku, terdkku, tserakku 'junger Mann' (altsard.), 'Diener', vgl. die Entwicklung von slavus > sclavus > ital. schiavo, gr. oxMßog, deutsch Sklave; s. H. Lüdtke, R F 14, 1962, 129. - Ältere Deutungen, die nicht befriedigen können, in DES II, 542. 3pivcc£ 'dreizinkige Getreidegabel': nordkalabr. trina cg, trinnifo 'ventilabro a tre denti'. Aus der Griechenstadt Sybaris in das lukanische Regionallatein ( * t r i n a x ) gelangt. — In Griechenland als Sinaka bei den Zakonen (Deffner 346); sonst als &eQvaxiv (Zypern), dgiväxi (Kreta, Andros, Rhodos) in der gleichen Bedeutung. SUYÓTT)P, ngr. -dvyarloa 'Tochter' : bov. (rf) d-iliaièra, (b, g, r) óiHatèra, otr. (ci, co, ma, st, z) kjatèra, (ma, z) %atèra 'figlia'; bov. (rf) ti MiKateròsiu 'della sua figlia' TNO 150. Das Wort wird otr. auch im Sinne von 'ragazza' gebraucht, z. B. tis ène tési kjatèra 'chi è questa ragazza', entsprechend südit. figghiòla, das auch 'ragazza' bedeutet (AIS, K . 45). Dimin.: otr. kjaterèdda 'figliola'. — Die kalabr. Form òiVudèra beruht auf Vertauschung des stimmhaften und stimmlosen Lautes, vgl. in Griechenland (Megara) òexaréqa I F 36, 293, (Maina) òv/mÉQa. Die otr. Form geht über Hiatèra > Hjatèra > kjatèra. UPPER, spätgr. &QV(i,ßrj 'Art Thymian' : otr. trümba 'specie di timo selvatico'. In Griechenland (Euböa) doov/inri, Rhodos a&rümba, Corfù und Leukas {trüb a. Sùnos 'Thymian', latinisiert in alter Zeit zu thumus (Corp. gloss. I I I , 578, 70) : lecc. tumu, brind. tumu, tar. tuma u. tümmala id. Andere Arten der Pflanze werden lecc. tuminu oder tumakkju genannt. — Dazu lecc. tumàgnu 'terreno ricco di timo'. Sópcc 'Tür': bov. dira 'porta'. Heute nicht mehr üblich; durch pòrta ersetzt. — Hierher auch kos. tira 'perno nel timone dell' aratro' (Alessio, R I L 77, 56) ist ganz abwegig: es ist nichts anderes als 'pezzo di legno che si tira'. 181

Supis 'Fensteröffnung', ngr. &vglöa 'Nische' : bov. (b, rf) dirióa, otr. tirida, tirila 'nicchia in u n muro' ; bov. &eriòa 'porta' Pell B existiert nicht. SÓÓKOS 'Sitz': bov. (b,r) agwò Qòói, (g) aggd &òói 'endice', 'künstliches Nestei' < *§óxiov. Mit Einmischung eines anderen Wortes regg. fodòói, fedòéi, fidòéi, vidòéi, vilòéi id. - In Apulien wird das Nestei kotóéi, im Peloponnes Tiazóxi (s. ànóroxov) genannt. 3w|iiy£ 'Schnur' : brind. tuminu, tar. tumifi-3 'corda di canapa' Alessio, Mise. F r . Piccolo 92. Sco^ós ' H a u f e n ' : hierzu siz. tòmita 'mucchio' (Gioeni 282), aus einem nicht bezeugten -u5a (Alessio, L a t . 295) ? -ta: bezeichnet einen abstrakten Begriff, z . B . bov. filia 'amicizia', agapia 'amore', otr. misitria 'odio', aspria 'biancore'. Entspricht in anderen Fällen dem ital. -ata, z.B. bov. liMa 'sassata', mistria 'cucchiaiata', vraöia 'serata'. Konkretisierung in bov. va&ia 'valle' (ßa&ela), ottsia 'monte' (dfeia). Baumnamen: bov. appiòia 'pero', milia, sucia usw. Erscheint s t a t t des offiziellen -èa in volkstümlicher Aussprache in den Ortsnamen an der tyrrhenischen Küste : Amantia = Amantea, Trupia = Tropea, Scalla = Scalea, Maratta = Maratea, ASia = Ascea. - Siehe dazu HGG § 265. -iccvos s. -avóq. tccvouópios (Plutarch), lavàgiog a. 171 auf einer Inschrift (IG I I I , 1133), ngr. yevdgig ' J a n u a r ' : bov. jenàri, otr. jenäri, jandri id. Das vortonige e durch Einfluß von vulgärlat. j e n u a r i u s > it, gennaiv, span. enero (HGI, § 129), nicht 'per influsso di yéwa (Alessio, StBN 5, 364), vgl. schon im 2. J a h r h . p.Chr. levÓQig = J a n u a r i u s auf einer Inschrift in R o m (Not. Scavi 1893, S. 306, no 109). Einfaches n in regg. jenäru, janàru 'gennaio' läßt griechisches Substrat erkennen. lorrpós ' A r z t ' : bov. jatrò, otr. ton gatrò (Akk.) id., letzteres veraltet und durch das ital. dial. messère (ursprünglich eine Titelbezeichnung 'monsieur') ersetzt; bov. pdo 's tu jatrù 'vado dal medico'. Ablt. : bov. jatria 'medicina' Mor B 39, bov. jatrèggo 'io sano' Pell B. -(6a, hervorgegangen aus den antiken Diminutiven (àrjóovCg, ftvQÌq, oxa jiavoika. I n anderen Fällen ist das Suffix erstarrt, vgl. bov. lamburiöa 'lucciola', lastarida 'pipistrello', otr. skordalida 'aglio selvatico', otr. mandalida 'nottolino'. 182

'eigen': bov. óikò, otr. dikó 'proprio'; bov. o óiJcò 'il parente' TNC 296, otr. (st) ja tu ddikti 'per i parenti'. Verstärkt das Possessivpronomen, z.B. bov. (rf) t'àlogo to öikommase 'il nostro cavallo' TNC 89, to maxèri to óikòmmu 'il mio coltello', tùti èga ène òìkimu 'questa capra è mia', otr. ène to dikòmmu 'è il mio', me tu ddiküssu 'con i tuoi', ta prdmata ta dikàto 'le cose lore'. Im Salento oft mit Diminutivendung : otr. to diküddimmu 'il mio', i dikèddamu 'la mia'. -i8iov: Das alte Diminutivsuffix hat seine alte Funktion verloren, vgl. bov. appiói 'pera', éeramlòi 'tegola', yiriòi 'porco', otr. 8avridi 'lucertola', fridi 'ciglio', daflilidi 'anello' (HGG, §267). ISpóco, ngr. IÓQÓVCO 'schwitzen' : bov. òrònno, otr. drònno, trònno 'io sudo'; Aor. bov. ióroa, otr. idrosa; bov. immo òròsonda 'avevo sudato'; bov. (rf) òromènose 'sudato' TNO 248. i S p o o n a 'Schweiß' : otr. (cs,z) dromàta, (ci) tromà f. 'sudore' (-àóa). ISpclbs 'Schweiß' : bov. (b, eh, g) idroto m. 'sudore' ; nach Mor B 38 fälschlich (rf) lóro ; otr. (co, ma) idrota f. id. ÌEpctKàpris (ngr.) 'Falkner': Jeràkàri, ctr. di San Lorenzo (regg.), Jarakàri, ctr. di Scilla (regg.). Zum. Personennamen FegaxdQtjg a. 1141 (Trincherà 165) der ON Gerocàrne (kat.) < oi FegaXÓQCOVEQ ; s. -mvsQ. *Ì6pócKivos 'von der Farbe des Sperbers' : regg. gaddina jeracina, jaraéina, pian, gajina jaracina 'pollo di un grigio macchiato' (Alessio, R I L 74, 706). — Vgl. noch Jaricanò ctr. bei Fossato (regg.). UpótKiov 'Art Falke' : otr. jerdi, jardi, gjardi, ajerdi, agjerdei 'sparviere' ; otr. (ci) jerdi 'farfalla'. — Siehe auch legai. lépa£ 'Habicht' : bov. (eh, g, r) muzzojèrako 'specie di sparviere'. Hierher der Name der Stadt Gerace, (bov. to Jerdci), oberhalb von Lokri (regg.), vgl. a. 1179 ènlaxonog iéoay.oq (Trincherà 252), a. 1140 èv rtp darei regaxiov, Gerani Ort in Sizilien, Monte Gerace Berg in Innersizilien, Jirdd bei Cefalù in Sizilien; vgl. Gerdki, Ort auf Zante und im Peloponnes. Das kalabresische Gerace ist im 10. Jahrh. als 'Ayia Kvoiaxìj = ecclesia Sanctae Cyriacae bezeugt. Also ist Gerace volksetymologische TJmdeutung (Scavi ling. 186), oder der Heiligenname ist eine von der Kirche propagierte apokryphe Schöpfung, die nicht populär geworden ist. - Siehe leoäxiov. • kpctKÓKOuÀÀo;, zusammengesetzt aus iéga£ 'Habicht' und einem unbekannten Vogelnamen: bov. (b, g) jerakòkvddo, regg. (Caulonia) jerakükudu, (Antonimina) %araktikuda, (Oppido) y_arakòkula, (Scilla) jarakòkulu, (S. Cristina) jirikòkula, kat, (Badolato, Fabrizia) kjirikòkula, (Dasà, Soriano, BriaISIKÓS

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tico) aggirikokulu 'tordela', Turdus viscivorus. Mit Einmischung von t u r d u s 'Drossel1 (Alessio, RIL 71, 395): regg. (Roccella) jerukükurdu, (Cittanova) yarakürdaka, (Giffone) jerakürda 'tordela' und andere Varianten; vgl. dazu mess. (Galati, Melia, Limina) kutürdu 'tordela'. Vermischt mit tortora 'Turteltaube: mess. (Tortorici) jirikatdrtura 'tordela'. Aus Griechenland vgl. Karpathos tsiknoiraJco 'specie di falco che si mangia' (yeoaxo + ngr. raixvii 'tordo'). — Im zweiten Teil von bov. jerakökuddo könnte agr. x6xxv£ 'Kuckuck', ital. 'cuculo' enthalten sein; vgl. tosk. falco cuculo als Name eines Falken = Cerchneis vespertinus (Giglioli 401). Als Name des Kuckucks ist bezeugt bov. kükuddo (PellB), das jedoch meinen Auskunftspersonen nicht mehr bekannt ist; s. xovxog. - Vgl. noch aus Griechenland (Tinos) jerakotsiUla, (Buböa) tsiMojdrako 'Art Falke'. Isp6v 'Heiligtum': dazu der Name des Giessbuches Jerülli, der bei Polistena (pian.) in den Vacale fließt < *iegov?Mov 'kleiner Tempel' ? lepoq>0Aa£ 'Sakristan': Jarafiliku, ctr. di Scilla (regg.), s. Alessio, Top. 161. -ijco: In Italien einige Neubildungen, z.B. otr.kratizo 'io tengo', bov. artiso 'io condisco', otr. varizi 'pesa', bov. kuddizo 'io grido' (HGG, § 164). — Latinisiert zu - i d i a r e > it. -eggiare, kal. siz. -iari, sal. -iSare, usw. (HGI, § 1160), z.B. kal. siz. vaitiari, sal. vattiSare (ßami^m), it. amoreggiare. IKCXVCO (-O'CU) 'genügend sein': otr. mos kani 'ci basta' setzt ein ixavea> voraus, vgl. ngr. (Zypern) xavei 'basta'. Die kalabr. Griechen haben das ital. Wort: mu basieggi. - I K I O V : seltenes Suffix, z.B. bov. kannici 'Stengel einer hohen Grasart', karrici 'Drehrolle des Brunnens', magullci 'fette Wamme des Schweins'. - Vgl. -hau -IKAOT (< lat. - i c u l a ) : otr. savrikula, stavrikula 'lucertola'. vgl. pelop. (Ark.) kolosarikla id. (*aavqixhi). -IKÖS : bov. arcinikö < ägaevtnög, filikö < &rjÄvxög, potistikö 'irrigabile', ossotiko 'interno', otr. afsinikd 'che cresce' (ai3inivco); bov. ta alestika 'la molenda'. ON: Fiumenica, Fluß nö. Oirö (kat.); Nattikd, eine Häusergruppe bei Fiumedinisi (mess.), in der lokalen Mundart (z.B. in All) Natalikd genannt, also 'Besitz eines Mannes namens Natale'. -IKOS, spätgr. aus älterem -ix6g, wohl unter lateia. oder ital. Einfluß (Jannaris § 1077), vgl. ngr. yeQixog, noXhixog, rovgxtxog: Dient im einst griechischen Süditalien zur Bildung von Dorfnamen, die nach einer Person den Namen tragen, z.B. 184

im südl. Kalabrien Bridtico, vgl. 'Avógéas Fvgcdrrjg Cusa I, 628, Paxéqiog Bqidng Trincherà 124, < ywoa Evqidnxov a. 1193 Trincherà 448, Frànóika (zum P N Franeus), Plakdnika; im Salento die ON Capràrica, Sandrica, Acquatica, abgeleitet von den P N Aquarius, Caprarius, Asinarius (s. Verf., Neue Beiträge, S. 63). Sehr häufiger Ortsnamen t y p in Griechenland, z.B. im Peloponnes NwoXéixa, Fiavvéixa, Taaxowixa, BeQvanòétxa, IJvgyirhtxa, auf Corfù Moqatxvxa, IJavrdrixa, BaoJ.drixa. Auf der Insel Ikaria h a t m a n von den Familien Krokos, Pinnis, Kannas, Kukulis die Dorfnamen rd Kqóxixa, nivixa, Kavvdnxa, KovxovAAixa gebildet (Hatzidakis, I F 2, 409). -lAXtov: Seltenes Suffix, z.B. bov. andriddi 'Männchen', bov. kuniddi 'coniglio', als Infix in bov. makriddüci 'länglich' ; vgl. *X(IOOVAXLOV. Entspricht dem alten -vÀÀiov, z.B. dÓvÀkwv 'kleines Bild', dv&vAAiov 'kleine Blume', xegafivÄfaov ; s. Leumann, Glotta 32, 214. t|jàs, iftdvroi; 'Lederriemen', 'Segelstrick': ital. amante, mante, imante, kal. amdnta 'corda per tirare la vela sull' albero' ; s. Vidos, R U R I X , 325. Auch span. amante, franz. aman. ijjcmov 'Kleid': bov. (b, eh, g, rf) mdti 'gonnella', fälschlich 'grembiale' Mor B 16, fälschlich 'camicia' P e l l B ; otr. mdti, mòdi, (ci, co) mdi 'camicia', im Plural otr. (co, es, z) ta mdddia 'le camicie'. - I n Griechenland nur noch sporadisch in den östlichen Bandgebieten: (Kappad. Zypern) l/i/ixi 'Hemd'. *ivcc (agr. nur im Plural hai) 'Fiber', ngr. (Karpathos, Syme) IVEQ 'filamenti', (Rhodos) yiva 'filo': bov. (eh, g) mia ina nero ' u n a goccia di a c q u a ' ; regg. (Africo) ina 'scheggia', (Bagnara, Palmi, San Lorenzo, Melito) jina 'goccia', 'piccola quantità', k a t . jina 'goccia', kos. jina 'filo nello stelo del lino'. iva: bov. na, otr. na 'damit', 'che'; in Verbindung mit Negation bov. na mi, otr. na min, z . B . bov. dèlo na mi èrti, otr. itela na min èrti 'vorrei che lui non venga'. Dient zur Umschreibung des Infinitivs (ausgenommen nach einigen Verben: octgm, awwm 'können', £SQO), xa/ivoj, àxova), àtpivw, s. HGG, § 318), z. B. bov. &èli na mini 'egli vuol rimanere', irta na s'ivro 'sono venuto per vederti', dme na katurisi 'va a pisciare!', %%e na fioristi 'dovette partire', otr. etèlo n'in dèso 'la voglio attaccare*, on ida na krivisti 'lo vidi nascondersi'. I n Wunschsätzen, o f t durch pu (ÖTIOV) verstärkt, z.B. bov. n'ammo afikonda èna, otr. na iJia fikonta èna'che avessi rilasciato imo!', otr. pu na iüa tòssa pedia 'che io avessi t a n t i bambini!' Finales na k a n n 185

durch ja (òià) verstärkt werden, z.B. bov. pdo ja na tvro 'ich gehe, damit ich sehe'. Eine andere Verstärkung ist bov. attdli na (< 'a tale scopo'), z.B. attàli mi mufigi 'affinchè non mi fugga' TNC, p. L X X X V I , (g) attedi na to Siporèo 'affinchè io lo sappia'. — Die Konjunktion drückt auch das Müssen aus, z.B. bov. ttsèri ti na kàmi 'sai che tu devi fare'. -Iva: Dient u.a. zur Bildung von Namen weiblicher Tiere, (vgl. ngr. èXarpiva), z.B. bov. derfaéina 'scrofa giovane', otr. gratina 'pecora' = ngr. jiQoßariva, bov. attaloxina 'cavalletta femmina'. Pflanzennamen: bov. kammarina 'specie di euforbia bassa', lecc. sparaSina (s. àajiaoaylva). ÌVBIKÓS 'indisch' : bov. ndakò 'tacchino' (Maccarrone, Arch. glott. 20, 14) wurde mir nicht bestätigt: offenbar ein ghost-word; vgl. kal. ndianu, nnianu, ngr. Ivöiävog 'tacchino', 'dindon'. -Ivos: Diente in der Antike in Italien als ethnisches Suffix, z.B. äxQayavrtvog, èqvxTvog, xevroQuiivog, zagareivog. Damit identisch weibliches -ivr] zur Bezeichnung des Territoriums einer Stadtbevölkerung: »$ 'Axoayavtivtj, r) Tagavrivr), rjAeovxivrj 'territorio dei Leontinoi', ft 'Prf/ivrj 'la regione di Reggio'. So erklärt sich wohl auch Galatina, Stadt in der Prov. Lecce = 'territorio dei fondi della famiglia Gala ti' (s. Verf., Neue Beiträge 70). -ivoj: Diente in der Antike zur Bildung von Adjektiven, die eine Zeitbestimmung ausdrücken. In Italien ist diese Punktion erweitert, vgl. bov. fetinò 'di quest' anno', peróinó 'dell' anno passato', protinò 'primo', otr. ampifrinò 'ultimo', bov. alidinò 'rosso', èga lafini 'capra del color del cervo', bov. roòinò = gr. qóòivog, otr. afsinò 'acido' = ngr. ö£wog. -ivoj: Suffix zur Bildung von Adjektiven, z. B. bov. citrino 'gelb', prosino 'grün', lióino 'del colore del lupo', otr. krisino 'di orzo', sitino 'di grano'. *tv(popnEÜM ( < it. informare): bov. (g, r) mpormègome 'mi informo', (g) ampormètti 'si è informato', (g) sónno mpormetti 'mi posso informare', t^ós, ngr. ò£óg 'Mistel': bov. (b) ozzò 'vischio'; fälschlich lozzò Mor B 33. Dazu über lat. * i x u s nordkal. (Rocca Imperiale) gissa 'vischio' < *issd (Alessio, RIL 74,706) mit anorganischem g in einer Zone, wo auch Ida > Gida, erba > gèrvd wird, -iov, seit 1.-2. Jahrh. p. Cr. -tv : Das alte Diminutivsuffix hat schon in der Antike angefangen, seinen diminutiven Wert zu verlieren, indem z.B. (Anon. Alchem. p. X X X V ) . Heute so nur noch vor Vokal oder in enger syntaktischer Verbindung, z.B. bov. piom bü&in èyi = nolav ßovöiv lyßiz, to spitindu = anhiv rov, otr. to spitim-mu. Im übrigen ohne diminutiven Wert (s. -iov), z.B. bov. ambèli, otr. ampèli 'vigna', bov. yèri 'mano' otr. ampdri (uurdgiov) 'Pferd', bov. melissi, otr. melissi 'ape', bov. pòdi 'piede', bov. vü&i, otr. vidi 'bue'. *louyKos (lat. juncus) 'Binse': bov. (b, eh, g) jongäri 'giunco' aus lovyxaQiov, bezeugt a. 1134 in Sizilien als yiowxaQiov (Ousa 14). In Kalabrien öfters als FN, z.B. Jungäri bei Condofuri (bov.), Juncdri bei Antonimina (regg.). IOÙÀIOS, ngr. yiovXiQ 'Juli' s. iuvvwg. iovvios, ngr. yiovvig : bov. (ch, r, rf) protojüni 'giugno' ; bov. (ch, r, rf) storojüni 'luglio' (s. Sevregog) ; nach TNC 375 protiiüni u. storotüni. Diese Neubildungen sind entstanden infolge der leichten Verwechslung der beiden Monatsnamen, vgl. in Griechenland (Kreta) protoülis, (Karpathos, Rhodos) protòlis, (Zypern) jiQwzoyiovvi, (Leros) jtQmró^rjQ 'Juni', (Kreta) defteroülis, (Karpathos, Rhodos, Leros) defteròlis, (Zypern) ÖEVTeQoyiovvi 'Juli'. Der gleiche Umstand erklärt franz. juin und (afrz.) juignet 'kleiner Juni' > juillet, durch normannische Vermittlung in Kalabrien und Sizilien tfunèttu 'Juli', in Nordwestspanien Sunu primeiru 'Juni' und sunu postreiru 'Juli'. — Siehe jiQcoToiovviog. liruóptov 'kleines oder schlechtes Pferd': otr. ampdri 'cavallo', ta pòdia tos ampario 'i piedi dei cavalli' ; otr. ampdri auch 'bica dei covoni di grano' ; otr. amparàci, ampardi 'cavallino' ; otr. amparia 'cavallata', 'impertinenza' ; otr. (ci) ampàri 'is striara 'della strega', (st) ampdri t'a Jorgiù 'mantide religiosa'. Auch in Griechenland: Kreta ànnÓQiov, Zypern òjmÓQiv, vgl. btnagi in einer griechischen Urkunde aus Palermo (Cusa I, 22). — Dazu otr. mpeno 'ippico', 'cavallino' (Lefons) < *ijxnéivog, heute nicht mehr üblich. ITTVÓS 'Feuerstelle' s. cbiowaxiov. 187

IpiS 'Regenbogen': bov. (b) liri n., (ch, r) Uro 'arcabaleno'; fälschlich bov. liri und lirri bei Pell B ; regg. liri, ridi, lim, pian. Uri, liri, kat. liru, liriu, ridi id. In übertragener Bedeutung regg. liri, kat. liriu, kos. alieri 'itterizia', weil nach dem Volksglauben das Betrachten eines Regenbogens die Gelbsucht bewirkt, vgl. kos. male de l'arcu 'itterizia'. Etymologische Grundlage scheint ein *MQIOV bzw. ).IQÌOV zu sein: wohl eine Vermischung von IQIQ mit Xovqiov 'Gürtel', vgl. in Griechenland (Kreta) tsi gras to luri 'la cintura della vecchia' > 'arcobaleno', im Peloponnes tis kalògrias to sundri id. < 'la cintura della monaca'. — Abltg. : kat. allirdtu 'malaticcio', 'magro', pian, allirari 'aver gran sete', vgl. kal. pari lu liri 'si dice di una persona che non si sazia mai' (Marzano). ÌCTÓ3C0 'gleich machen' : bov. (b, g) sàzo, (ch) saso 'io raddrizzo', 'io raccomodo', 'pareggio'; Aor. èsasa. Latinisiert zu *adisare: siz. adisari (s. laog). iOK et 'Schwamm zum Feueranzünden' (6. Jahrh. : bov. iska, otr. iska 'esca'. Lehnwort aus lat. ésca ( > fjaxa); die italogr. Formen können aus südit. iska stammen. * I O K À O S : bov. (eh, r) isklo 'specie di quercia montana', in den ital. Mundarten regg. (Africo, Samo) èskru genannt. Das auffällige i paßt nicht zu lat. aesculus 'Art Eiche', wohl aber zu tosk. ischio 'Art Eiche', das schon in den langobardischen Gesetzen (Edictus Rothari) als hisclus erscheint; vgl. auch berber. iskir 'Art Eiche' (REW 244). Beruht wohl auf einem vorrömischen Substratwort, das mit schwankendem Vokalismus aufgenommen wurde. -ÌCTKOS: Das Tir sprünglich eine Zugehörigkeit ausdrückende Suffix (rQayiaxos = caprinus) ist seit dem 4. Jahrh. v. Ohr. zu diminutiver Bedeutimg gelangt, z.B. àv&Qomiaxoq, dAexroglcrxog (s. E. Locker, Glotta 22, S. 48-56). Ist heute in Griechenland selten (Glotta 20, S. 241). Auch in Italien nur wenige Reste, z.B. bov. arniska, regg. arniska, kat. riniska, siz. riniska 'junges Schaf' (s. àqviaxa). Dazu Ancinalisca, Nebenfluß des Ancinale im südlichen Kalabrien ; Patimisco, kleiner Fluß bei Tarent < TcoTa/iicrxoq ; vgl. Aocplnxoz, Dorf in Euböa. ICTOJ 'gleich': bov. (b, eh) iso 'diritto' z.B. stèkì iso 'egli sta diritto', otr. iso 'uguale', z.B. e isemu 'le mie uguali', me ta isamu 'con i mei coetanei' ; bov. (b, ch) to %èrri to iso 'la mano diritta', vgl. zak. a ise yèra id. (Verf., Neue Beitr. 199). Als Adverb bov. isa 'presto' Pell B, otr. òlon isa 'improvvisamente'; bov. isa isa 'presto presto', 'subito', otr. isa isa 'giusto giusto', 'appena appena', 'proprio a misura', otr. embike isa 188

isa 'ci è entrato giusto giusto', Isa Isa 's to tiUo 'rasente il muro', lecc. isa isa 'giusto giusto', 'a stento', z. B. 'rriva isa isa 'arriverà giusto al punto'. Dazu altsiz. isa 'aequalitas' (Scobar), siz. adisa adisa 'unitamente', 'pari pari', 'retto' (Traina), siz. adisari 'pareggiare' (Trapani 200). In den mittelalterlichen Urkunden von Kalabrien und Sizilien oft rà laa 'rettamente' (Trincherà 81, Spata 185, 214). - Über otr. isa, Ì8, risa, ris 'bis', das vielleicht mit ngr. loia fie (Kreta, Maina, Corfù) laa uà 'bis' verwandt ist, s. ecog. -tffCTOc: Das schon in der Antike bezeugte Suffix dient zur Benennung weiblicher Personen, z.B. agr. ßaaiXiaaa, Maxedàviaaa, ngr. Mavidriaaa. In Italien bov. und otr. jitònissa 'Nachbarin', bov. jalòtissa 'Frau von der Küste', bov. singènissa 'Schwägerin', bov. sindròfissa 'Gefährtin', bov. Kondofuriàtissa 'Frau aus Condofuri'. - Romanischen Ursprungs (vgl. kal. kokissa 'cuoca', ital. leonéssa) ist bov. i Mika Lagissa 'Frau eines Mannes, der den Spitznamen Lago 'Hase' trägt, loràpiov 'Gewebe' : bov. (b, eh, g) stari 'tela', 'tessuto' ; bov. (g, rf) stèri ti ppatrüna 'arcobaleno' ('tessuto della Madonna'). * i c r r p o c K O V s. aarQixov. loxóSiov 'getrocknete Feige': bov. (b, eh) askàòi, otr. askàdi, askài 'fico secco' ; pian, askàdi, skàdi, kat. askàdi, skàdi 'fichi secchi'; bov. (eh) askàòi Se turko 'fico d'India'. In Griechenland (Arkadien, Lakonien, Karpathos) daxdói, (Rhodos) rà csxàòia anlautendes a stammt vom Artikel rà a%àòia. ITOCXIKÓS 'italisch': Talikò, ctr. bei Molochio (regg.). - I T Ó V O S ( - i t a n u s ) : im bilinguen Süditalien entstanden aus einer Verschmelzung von - i r m i t latein. - a n u s . Sizilische Ethnika mit -irrig (-hag) wurden zu - i t a n u s latinisiert: ITavoo/xirrjg > Panormitanus, TW Tyndaritanus (U. Schmoll, Die vorgriechischen Sprachen Siziliens, 1958, S. 53). In Kalabrien bov. vutdno (vgl. PXriyÓQiog Bovrävog, in einer mittelalterlichen Urkunde aus Stilo, Trincherà 559) 'uomo di Bova', Rijitano 'abitante di Reggio', bov. middalitani 'abitanti di Amendolea', kalabr. jeracitanu, paulitanu, rigtfitanu, sciditanu, zungritanu 'abitante di Gerace, Paola, Reggio, Scido, Zungri' ; kat. rugitànu 'abitante della stessa strada' (ruga). In Sizilien palermitanu, frazanwtanu 'di Frazzanò'. In Kampanien : napoletano, amalfitano ; im Salento : oritanu 'di Oria', erkitanu 'di Erchie'. — Über -itanus in Sardinien, Hispanien und Nordafrika, s. J. Hubschmid, IF. 67, 306. - Ì T T ) S : ethnisches Suffix, vgl. in der Antike Meyaqirrjg, NeaJtoMrrjg, TavQOfievhtjG 'di Taormina', ngr. PodiTJJC, Biavhrjg 'di Bia189

n a ' (Kreta). Ziemlich verbreitet in Italien, vgl. in den mittelalterlichen Urkunden (Kalabrien) BQovz'Qavrfrrjg 'di Bruzzano' (Trincherà 560), MevTavQìjTrjg 'di Montauro' (ib. 559), 'Pixxdqòog 'Ayionerglzog 'di San Pietro' (ib. 208). Aus moderner Zeit im südlichen Kalabrien: bruzzaniti, agnaniti, canaMii, sinopullti, pedauliti, mammoliti 'abitanti di Bruzzano, Agnana, Oanolo, Sinopoli, Pedavoli, Mammola'. I m Salento otr. appedriti 'uomo di S. Pietro' ( = Galatina), i kalimeriti, madditi, vernuliti, vraniti 'abitanti di Calimera, Maglie, Vernole, Borgagne', lecc. galatunüi, vagnuliti 'abitanti di Galatone, Bagnolo'. Selten in Sizilien, z.B. dminniti 'di Ciminna', dazu die Familiennamen Palermiti, Paterniii, Caminiti. Den antiken Flußnamen KaQxavhrjg, 'Afivkrjg, KeQvvirrjg entsprechen in Kalabrien die Flußnamen Scotrapiti u n d trainiti. Auch in Namen von Pilzen in Kalabrien, z.B. éiritu < xrjoiTTjg, ferritu, kukudditu < xovxovkXCrrjg, larditu < XaQÒhrjg, pipiritu < jwieQÌrr\Q (Alessio, Agg. p. 560, A 23), vgl. in Kret a die Namen von Pilzen XQaaijrjg, xovfiaohrjg, xiaaQÌrtjg, atfevöMrrjg. -(TIKOS: bov. martitiko, flevaritiko, apridditiko, majüiko als Adjektivum der Monatsnamen. Wohl aus -irrig + -ixóg entstanden, vgl. ngr. /laQTidnxog, xvgtaxdrixog. • ÌTCO 'Ziege' : otr. (ci, co, ma, mt, st, z) izza 'Ziege', (z) izzarèdda 'junge Ziege', lecc. izza oder izzarèdda 'Kosename für die Ziege'. Dazu als Lockruf f ü r die Ziege otr. izza-izza, lecc. izzaizza oder na izza, kizzi-kizzi, kjizzi-kjizzi. Entstanden wahrscheinlich aus einem Lockruf, vgl. in Griechenland (Thessalien) kitsi-kitsi, (Maina, Euböa, Sira) kits-küs 'Lockruf für Ziegen', (Elis) xhao 'Zuruf an den Widder' (Laogr. Delt. 1939, 281 ), (Ikaria) tsitsa 'Ziege' ; kaum aus einem *aly'naa (HLA, I, 314). - Siehe auch xchaog. • (TCTO 'eine kleine Menge' : bov. izza 'goccia' Mor B 70, (b, ch, g) mia izza alàòi 'una goccia di olio'. — Nicht in Griechenland; vgl. aber kal. siz. stizza 'goccia'. -ÌTCTIOV: Als Diminutivsuffix häufig in den mittelalterlichen Urkunden aus Italien, z.B. rò Qiaxhtiv a. 1118 (Trincherà 112), ßowlrCiv a. 1059 (ib. 58), xa)Qa j), eil. skartèllu, skartieddo, neap. skartiello, abr. skartiella 'gobba', 'Buckel' ; als Adj. kos. skartellatu, irp. skarteddato, k a m p . skartsddafo usw. 'gobbo' in ähnlicher Metapher wie kóSinu 'gobba' (zu xóaxivov 'Sieb'). KOtpTEpós 'stark' : bov. (b, ch) üordfi karterò 'terreno di poca rendita', m i t negativem Wert bedingt durch bov. (b) karterüni ( = regg. quartiruni) 'piccolo terreno di poche are' (< ftanz. quarteron). Kocpva 'Nußbaum' : Caria, Dorf bei Tropea (kat.) u. öfter in Kalabrien; s. Alessio, Top. no 1837. - Vgl. a. 1154 in Südkalabrien eis i^v xaqlav (Trincherà 200). KapuSÓKi (ngr.) 'kleine N u ß ' : otr. kariddei, karitdei, karitdi 'malleolo (noce) del piede'. Damit identisch bov. (b, ch, c, rf) kariSäci, regg. kaderaéi, kadaraéi, karardéi, pian. karaSdéi, kardaràéi, kat. kariddéi, kadaraéi, karaddéi 'Zaunkönig', 'reattino' ; mit latinis. Suffix kat. (Fabrizia) karidièdu, (Soriano) karidièju (-ellus) id. Die Bezeichnung 'Nuß' f ü r den sehr kleinen Vogel auch im Piemont (la nuS), in der Romagna (la kòkla) s. AIS, K. 487, auch prov. nousilho (FEW 7, 227), luk. (Vigianello) nucikkjuh ('kleine Haselnuß'); ähnlich friaul. favite, lecc. faüzza ('kleine Bohne'), lig. kasianeta ('kleine Kastanie') id. Der gleiche Vogel heißt kariòàkji auch in Arkadien und in der oberen Maina; anderswo in Griechenland (z. B. Kephalenia) heißt er trvpokäriöo. KocpOSiov 'kleine Nuss' : bov. kari&i, otr. karidi 'noce' ; Plural otr. ta karlddia; otr. karidi auch 'noce del piede'. Als Name des Baumes (il noce) bov. kariöia, otr. karidèa. Topon. : Caridèa, ctr. bei Bova; Caridi, Nebenfluß des Marepòtamo (kat.); Caridä, Dorf bei Laureana (regg.); Caridia, contr. bei Palizzi (regg.) ; Caderia (populär dial. Caridia), ctr. bei Melito (regg.) ; weiteres bei Alessio, Top. no 1839. *Kapu€Àaia 'Olive von der Größe einer N u ß ' : bov. (b, eh) karolèa, 218

regg. karolèa, Jcolarèa, kalurèa, k a t . karolèa 'specie di oliva grossa e dura' ; mess. (Ali) karulina 'specie d'oliva'. I n Griechenland (pelop.) xaQvòoefaà, (Lesbos) xaqovfaà, (Maina) xaQvdofaà ' A r t Olive' (HLA). KccpuKt (ngr. dial. in Ohalki) 'Rolle des B r u n n e n s ' : bov. karléi, regg. karléi, pian. k a t . karléi 'carrucola del pozzo' ; regg. (Delianova) li karlci, k a t . (Tropea) li karlci 'carrucole del telaio' (an ihnen hängen die 'licci'). I n sekundärer B e d e u t u n g : regg. karléi, garlci, regg. (Ardore. S. Luca) karardói, k a t . karléi, 'Osterklapper aus K a n n a r o h r ' , 'raganella di P a s q u a ' . Zur gleichen Wortsippe gehören in Griechenland in der Bed e u t u n g 'Rolle a m Webstuhl' : K a r p a t h o s käri n., Z a n t e ta karèia, R h o d o s ta karüia, Corfù ta kdria. Alles zu agr. XÓQVOV ' r u n d e r Körper, u m den ein Seil l ä u f t ' ; s. xdqvov. KÖtpuov ' r u n d e B a u m f r u c h t ' : bov. (ch, r) karlci n. ' f r u t t o di pino o di a b e t e ' , (rf) karrèéi, regg. (S. Cristina) karrèéi, (Delianova) kariéi id. < *xaQVXIOV; S. xagvxi. — H a t schon in der A n t i k e die übertragene B e d e u t u n g 'Rolle, u m die ein Seil l ä u f t ' (2. J h . p. Cr.), latinisiert zu carium, carrium (Diz. m a r . 146, 147). D a z u : lecc. kam, kors. karu, prov. kar, span. car ' p a r t e inferiore dell' a n t e n n a a p r u a ' (Vidos 299). Kapuó otr. èfeero, èrcero, bov. (b) èzzero, (g, r, rf) èspero 'vuoto', d . h . sekundäres f (aus av, sv) verbindet sich mit folgendem (kj > ) c zu fc, das in Kalabrien über pc > pz > ps (s. H G G , § 6) wird. Weniger klar ist die semantische Entwicklung: mittelgr. »atira ist 'amica', 'concubina' (Du Cange); in Griechenland findet sich heute neben xavxa (Sporaden, Zypern) 'amica' (Dieterich 180) xavxhoa 'amica', was nicht recht passen will. Nur im kleinasiat. Griechisch (Imbros, Tenedos, Pontus) ist xavxhaa als 'jeune fille' bezeugt (HLA). Die ganze Gruppe gehört zu agr. xavxt] 'ein Trinkgefäß', ngr. xavxi ' A r t Schale', 'coppa', ngr. xavxl auch 'cunnus'; s. A. Chatzis, Athena 41, 1929, 257. E s besteht auch die Möglichkeit von xavxog 'ohne Horner' ('mit geschorenem Haar') auszugehen, so wie span. muchacha (mochacha) 'ragazza' von mocho 'ohne Horner' (cabra mocha) < m u t i l u s nicht zu trennen ist ( D E L C I I I ) , 467 ; vgl. auch siz. carusa 'ragazza' zu carusari 'tosare', lomb. tosa 'ragazza' ( t o n s a ) . Eine Notwendigkeit, bov. kaspèdda (kazzèdda) von *navxéX}.a zu trennen und erstes m i t xdxpa 'Schachtel' > 'cunnus' (so von mir im E W U G no 963 angenommen) zu verbinden (Alessio , E I L 72, 122 u. 77, 637) besteht nicht. I n Griechenland ist der Worttypus unbekannt (HLA.). 227

Aus anderer Quelle: zu zak. kambéi 'Kind', spätgr. xdvrpr}$ 'ein Verwandtschaftsname' auf kleinasiatischen Inschriften (Liddell-Scott I I , 2080) nach Kapsomenos ( B Z 46, 321) ist nicht undenkbar. »KotuKÌa ' N a p f , 'Schüssel': bov. (ch, g, r, r f ) kaspia, (b) kazzia, 'grosso cucchiaione di legno', 'ramaiolo dei pastori', regg. (Africo) kazzia oder karzia, (Fossato, (Pentedattilo) kassia id.; bov. (rf) kaspia, (b) kazzia, 'sp. di cucchiaio sotto la tramoggia che versa il grano sulla macina'; regg. (Montebello) kazzia 'antica misura per grano'. Dazu auch bov. (ch) kaszaloria, regg. kassaloria, kat. koszalia 'Schüttellöffel unter dem Mühltrichter'. - Ist identisch mit ngr. (Arkadien, Thrazien) xavxia 'Tonschüssel', 'Holznapf' ( H L A ) . Zu einem * naif La ( E W U G ) ist weniger überzeugend. — Zum lautlichen Ergebnis sp, zz, vgl. evxaigog, xavxèXka. KOCÖKOS (ngr. dial.) 'ohne Hörner': hierher tar. brind. krapa kòka 'capra senza corna', tar. éavàrru kóku 'montone senza corna', brind. (Francavilla) maggótu kuèku 'caprone senza corna' ?, vgl. in Griechenland (Karpathos) katsika kàfka 'Ziege ohne Hörner', Zypern XQIÓQI xavxaQog 'Widder ohne H ö m e r ' . Gehört offenbar zu agr. xavxakov 'Muschelschale', ngr. xavxaAo 'Schädel', Rhodos kaflcallo, alb. Jcoka id. KOCUAIOV 'kleiner Stengel': bov. (eh, g) kavli 'fusto del granone'. KccuÀóvco (ngr.) 'steif werden': bov. (b, ch, g) mu kavlònni 'mi diventa rigido (il membro)', bov. (b) tin èlio kavlomèni 'ho il membro irrigidito'; bov. ekavlàsti 'si è fatto rigido'; bov. ekàvloe azze ziRràSa 'diventò rigido dal freddo' T N C 388 ; vgl. ngr. ró xavH 'membro', 'cazzo'. — In anderer Bedeutung: bov. (b, g) kavlònno 'faccio rosso un ferro sul fuoco', (g) ekavlàsti to suvli 'lo spiedo si è fatto rosso'. - Die doppelte B e deutung hat auch ngr. nvQÓvm 'scaldare un ferro sul fuoco' und 'erigersi' (Karanastasis). KCCVNA, ngr. xä/ia 'Hitze' : bov. kàma (dim. kamèdda), otr. kàma 'calore', 'afa'. A u s einem latinis. c a u m a (seit 4. Jahrh.) sard. kama 'calore estivo', prov. cauma, arag. calma, port. calma 'calore' (DES, I, 272); luk. kàlima 'calore del corpo umano' (Racioppi II, 502); ifcal. calma 'atmosfera senza vento'; mit anderem Accent kos. kallma 'calma', kat. kàlima 'nutrimento', kos. non piia kallma 'non piglia salute', 'non cresce bene'. Dazu siz. kamiari 'aver gran calore', 'riscaldare il forno' ; it. calmeria, siz. karma-ria, kal. karmaria, skarmeria, span. calmeria 'bonaccia'; kat. skàrmu, Skàrmu 'tempo afoso', kos. karmaria, kat. Skarmeria id. siz. (Castelvetrano) skarmdzzu 228

'afa', in Latium (Subiaco) skalemàrese (StR 5, 293), tosk. scolmarsi 'incalorirsi', röm. (Cervara) skalemaiu 'assetato' ; kat. nkamatu 'bramoso', 'affamato', kos. nkamatu 'affamato', l u i . nkamàto 'malsano per vizio organico' (Racioppi II, 502); pian, kàma 'desiderio ardente', 'fame'. - Wegen otr. kamüla 'nebbia', s. xaßovXa. * K o c u n à 6 c c (*xa/*döa): bov. (eh, g) kamaòa 'bruciore', 'fretta'. Kccunorrnpós 'brennend' : bov. (b, eh, g) kamaterùòi 'nuvoletta sul mare nelle giornate di scirocco che annunzia pioggia' (so auch TNC 573) < -ovfo-, falschlich Jcamaterüddi Mor B 9. *KOCUH lat. c a p s i s 'Kasten* (Corp. gloss. 5 , 3 5 2 , 51): siz. KÓCXATI?

kdssita,

regg. kàSSita

( > b o v . kàéSita),

k a t . kàssida,

kos.

kàs-

sida, kàssara 'cassa del telaio', 'Lade des Webstuhls'. - Nach Alessio, R I L 77, 637 nicht griechisch, sondern 'un incrocio di c a p s a con c a s s i s ( c a s s i d a bei Plautus)'.- In Griechenland nicht bekannt (HLA). KéSpos 'Wachholder': hierher wohl bov. (b) klèfto, in jüngerer Aussprache klè&ro 'juniperus phoenicea', nordkal. citria cifru 'ginepro' ; Pell B gibt bov. klè&ro fälschlich mit der Bedeutung 'ontano' ('Erle'), dazu verleitet durch agr. xkfj&Qog 'Erle'. Der bov. Name der Erle ist addàna (s. àMvrj). Doch kann bov. klè&ro durch x^.ff&Qog 'Erle' beeinflußt sein; vgl. xXfjß-Qov = terebinthus Corp. gloss. III, 264, 50. — Im heutigen Griechenland wird der Wachholder kjedros (Lamia), kjedro (Kythera), kèróos oder kjèndros (Kreta) genannt. KEÌpco (xaQsig)

s.

xovgd^co.

otr. (mt, si, st, z) kèóói 'piccolo', z . B . àntrepo kècói 'un uomo piccolo', o plèo kkècci 'il più piccolo' ; dazu als Dimin. otr. (ma) keéculèdda 'fanciulla'. Unbekannter Herkunft. Das nicht palatalisierte k- setzt ein älteres kw- voraus, also eine Basis *kwekki, vielleicht ein messapisches Reliktwort; s. Verf., Neue Beiträge S. 177. - Hiermit identisch otr. (ma, mt, si, z) kècói n. 'kleiner Feuerbock', it. 'alare', 'capifuoco' ; als Dimin. otr. (ma) keccüli n. ? - In Griechenland ohne jede Entsprechung.

• KÉKKI:

*K£Äanos: otr. (co, es, ma) éèlamo 'colmo o parte più alta di una volta', z.B. cèlamo atti làmia 'colmo della volta'. Auch in den Nachbardörfern der otrantinischen Grecia : lecc. (Carpignano, Cannole) éèlamu id. — Wohl identisch mit kos. celarmi, kat. (Fabrizia) krèlamu 'cranio'. In der ersten Bedeutimg könnte eine Kreuzung von c a e l u m (vgl. it. cielo di una volta) mit •BoXco/xa 'Gewölbe' vorliegen. — In Griechenland nichts Ähnliches (HLA). KéÀEUCTiioc (yJXevfia) 'rhythmischer Gesang der Ruderknechte eines Schiffes', latinisiert zu c e l e u s m a , c e l e u m a , in vulgärer Form * c l u s m a : siz. kjurma, neap. kjorma, altprov. 230

chielma, altgen. óusma (éiisma), von hier entlehnt ital. ciurma, span. chusma, katal. xurma, port. chusma, franz. chourme, alle in der Bedeutung 'Truppe der Ruderknechte einer Galeere', später 'Rudermannschaft', z.T. auch in weiterer Bedeutung 'Gruppe von Arbeitern, z.B. otr. kjürrna, brind. jürma 'ciurma di frantoiani o mietitori'. — Dazu eine andere Gruppe von Wörtern ohne die Synkopierung der ersten Silbe: port. celeuma, altneap. celomo, kors. ciloma 'canto dei marinai', altsiz. éilóma 'clamor nauticus' (Trapani 172), siz. silòma, éalòma 'rumore confuso di molte persone', kos. ciròma id., altit. cilòma, sciloma 'ragionamento lungo e vano'. - Siehe dazu R E W 1801; F E W II, 574; D E L C I I , 100; Vidos 321; Terlingen 238 ; Alessio, R I L 77, 638. xéÀÀa (3. sec. in Papyri) < lat. c e l l a ' K a m m e r ' : Camocelli, frazione di Gioiosa (regg.) zu ngr. %aftoxétàa 'casa bassa', 'capanna' (Alessio, Top. p. 85). - Siehe auch nagaxél'/.a. KeÀÀópiov (in Pap. seit 3. Jahrh.) < lat. c e l l a r i u m : bov. (b, eh, g, r) éeddàri 'stomaco', bov. (b) ta éeddàriamu 'le viscere mie' T N O 337 ; vgl. ngr. xehÌQi 'Speisekammer'. - Kaum aus *XOIMQI, ZU xoiXia 'Bauch' Alessio, R I L 77, 639. • KÉÀÀapov 'Horn': regg. (Benestare) i cèlliri, (Mammola) cesari, (Melicuccà, S. Procopio) néèddari 'le coma', kat. (in der Zone Maida-Ouringa) éèradu, pian. (Laureana) cègaru 'corno del becco'; kat. (Filogaso) li cèdavi, (Centrache) i cèdavi, (S. Nicola da Cr.) cègi, regg. ngèddiri 'zona della fronte e delle tempie'. Meist in übertragener Bedeutung: regg. (Gerace) cèllaru, (Pazzano) éèdaru, kat. (Santa Severina) éèddaru, (in der Zone Briatico-Tropea) éèjaru, (Nicotera) cèzaru, mess. cèddaru, sèddaru, sèddiru 'cavicchio dell' aspo'. - Unbekannter Herkunft. Man könnte an ngr. xégarov 'Horn' denken (so E W U G , no 981) mit Suffixwechsel > *xégrMov, wenn das Suffix -aXXov nicht so problematisch wäre. Auch die geringe Verbreitung von cer- gegenüber dem viel üblicheren cell(> cedd- usw.) macht Schwierigkeiten. Ein Zusammenhang mit dem in einem Papyrus des 5. Jh. bezeugten TQIXÉVMOOV 'a Utensil of unknown nature' (Liddel-Scott, p. 1819) bleibt fraglich. Etwa ein praehellenisches W o r t ? ; s. Verf., Nuovi contr. 124. KSÀÀÓ; s. yéXkog.

KEVTCcupiov 'eine Pflanze': bov. (b) éentàvro, (eh) éentàvli, (r) centàvri, regg. éentàuru, (Cardeto, Gerace) centdvru, (Caraffa) éentdrvu, pian, éentàuru, kat. éentàuru 'Erythraea centàurinm' ; nordkal. centràula 'iperico'.

231

'Stachel': bov. éàndima n. 'innesto' Pell B existiert n i c h t : m a n sagt éèndri (s. xévrgiov) ; otr. éintimd (-dèa) 'punt u r a ' , halb italianisiert zu otr. pizzimà id. unter dem Einfluß von ital. pizzare 'pungere'. *Kevn'muÀos (*xevró/uvÀog ?) 'Stoßmühle': bov. (b, eh) éendòmilo, siz. óintlmulu, regg. kat. kos. éentlmulu, nordkal. édndirmfo, luk. éendimulu, é&ndòrmte, irp. éentimmolo, k a m p . édndimolo, abr. émdimrnate, fogg. fondirrwfo, lece, éentimulu 'Eselmühle', 'mulino ad asino' oder 'Handmühle 1 . Als c e n t i m o l u s ( c i n t i m u l u s ) oft in den mittelalterlichen Urkunden von Apulien, Kampanien und der Abruzzen, altsiz. chintimuli = éintimuli (Li Gotti 77). — Zusammengesetzt aus dem Yerbum xevrcö 'stoßen' + fivAog, entsprechend einem Typ der primitiven Hausmühle, die durch das Stoßen einer Leitstange in Bewegung gehalten wurde (letzte Exemplare u m 1925 in der Gegend von Staiti-Palizzi, östl. von Bova). I m übrigen bezeichnet das Wort die durch den Esel bewegte alte Hausm ü h l e (Nordkalabrien, Lukanien, Kampanien, Salento, Sizilien), im übrigen die kleine Handmühle, die aus zwei Steinen besteht und heute meist nur noch zum Mahlen des Salzes verwendet wird (s. AIS, K . 252). Oft in übertragener Bedeutung, z.B.regg. mi tflranni éentlmuU'mir àxéht sich der K o p f (s. DTC, 1,183), siz. ¿iva la tèsta komu nu éintlmulu ' h a la testa piena die pensieri' (Pasqualino).—In Griechenland u n b e k a n n t . I n Italien auf den Süden (bis in die Abruzzen) beschränkt.

KÌVTTIUCX

'Gewicht von hundert P f u n d ' (Edict. Diocl.): bov. (eh, g) èna éentinàri 'cento', z.B. (g) tria centinària aSe 'pròvaia 'trecento pecore' ; mit nt s t a t t nd durch ital. Einfluß. *K£VToOptov (aus einer Kreuzung von *XEVRQOVQIOV 'kleiner Stachel' u n d xevzoj, 'stechen'): bov. ¿enduri, reggi éentùri 'pungolo'. Nach Alessio, R I L 77, 639 durch Haplologie aus xevrrßfjoiov 'Stachel' ? xévTpiov 'Treibstachel' (Suidas) : bov. (b, eh, g) éèndri n. 'innesto di u n albero' (v. KSVTQ&); vgl. rà xévrga 'gli innesti' in einer südital. Urkunde (Trincherà 304). *KEVTpiov 'kleiner Stachel': bov. (b) to éèndri 'il pungolo', bei Pell B falschlich éentrl. KEVTphTis 'Art Fisch', ngr. XSYIQIVT} 'Squalus centrina' : k a t . (Nicotera) éentritu 'spinarolo' (Squalus acanthias). KÉVTPOV 'Stachel', 'Spitze' latinis. zu c e n t r u m : regg. éèndru, pian. k a t . éèntru, luk. éindra 'pungolo' ; kat. éèntru 'pungiglione di u n insetto'. Häufiger als Femininum: bov. éèndra, otr. éèntra, lece, éèntra, regg. (Benestare, Staiti) éèndra, k a t . éèn-

KEvrnvàpiov

232

tra 'pungiglione dell' ape' ; regg. éèntra, nordkal. éèntra, tar. brind. lece, éèntra, brind. éèndra 'chiodo', kos. éèntra 'arpione di porta'. In sekundärer Bedeutung luk. éèntra, cil. éèndra, fogg. éèndra, neap. éèndra 'e galla, kamp. cèndra, in Latium éèntra, Sendra 'cresta di gallo' (AIS, K . 1127), irp. éèntra 'bargiglio dei polli'. Augmentativ : lece, centrüne, brind. cintroni, apul. abr. é&ndróna 'grosso chiodo' ; lecc. éentrune, brind. cintròni 'spinarolo' (ein Fisch) = Squalus acanthias. Diminutiv : kos. éintrillu, éintrìddu, trinéillu, neap. apul. abr. candrèlla 'kleiner Schuhnagel', kat. éentridda 'chiodo della trottola'. *KEVTpÓTiT|Ào; 'harter Lehm' : bov. (b) éendròpiddo 'terreno argilloso', regg. éentròpulv, 'nocciolo duro nel terreno' Mor Gr 171, regg. éentròpidu, éentròpaju, pian, éentròpunu, kat. éentròpuddu, éentrópadu, éirdròpiddu, éintròpulu usw. 'specie di terreno duro argilloso di color scuro'. Aus gr. névrqov 'Knoten im Holz oder Stein' und TirjÀóg 'Lehm'. - Vgl. die ähnlichen Bildungen navQÓni/Aog und jivoor/jjjirjXog. KEVTpco 'spitz machen', ngr. XSVTQÓVCO 'veredeln' : bov. (b, ch, g, r f ) éendrónno 'innestare', bei Pell B falschlich éandònno ; bov. (b, g) to éèndrima 'l'atto dell' innestare'. - Siehe XÉVTQLOV. K6VTCO 'anstacheln' : bov. cendào Mor B 16, (ca) éendiéu Mor C 108, (b) éendònno, (ch, g, r) éendènno 'stimolare gli animali col pungolo' ; bov. éènda als Imperativ. KEVCÖ, ngr. xsvóvo) 'ausleeren' : bov. éinònno 'travasare' Mor B 12, (g, r) éinònno 'svuotare' (Alessio, R I L 77, 60). *Kspct|iéivos 'zum Dachziegel gehörig' : otr. éeramèno 'del colore dei tegoli' (Lefons); otr. skuliéi éeramèno, lecc. verme éeramènu 'specie di millepiedi', nicht 'verme da tegoli' Mor O 166. *Kspa|ji6eTov 'Ziegelbrennerei': siz. caramidiu, regg. ceramidiu, kat. éaramidiu 'fornace di tegoli' ; latinisiert in altsiz. charamidaru — caramidaru id. (Trapani 169) < -arius. Oft in der Topon., z.B. Ceramidio Weiler bei Bagnara und ctr. bei Bova, Ciaramidio ctr. bei Gioiosa (regg.), Ciaraméliu ctr. bei Verzino (kat.); weiteres bei Alessio, Top. p. 187. KepccpiiStov 'kleiner Dachziegel' ngr. nega/nidi 'Dachziegel': bov. éeramiói 'tegolo', ta éeramidia 'il tetto di tegoli', kat. éeramidi, kos. éeramile, éeramttu, luk. éaramüu, cil. éeramila 'tegolo'; kal. i éaramiòi, i éeramtti, luk. li éaramili 'il tetto di tegoli' ; siz. i éaramiti (Samariti) 'i cocci'. Dazu: kos. ciramilizzu (cilamirizzu) 'tetto di tegoli' (-icius), kos. éeramilèta, néaramelàta id. (-ata). - Topon.: Ceramidi ctr. bei Mammola (regg.), Ciaramiti ctr. bei Tropea (kat.), Ceramictà bei Orotone (kat.). 233

KEpóuiov 'kleiner Dachziegel': otr. éeràmi 'tegolo', otr. ta éeràmia 'il tetto di tegoli' ; siz. éaramikula ( kr), statt nach italienischem Gesetz zu kj (vgl. c l a v e > kjave) zu werden, zeigt Durchgang durch das Griechische. *KAT|UÄHTTEAOV

otr. klòszo, kulòzzo 'altura sassosa', auch 'bernoccolo', 'gonfiore'. Herkunft unbekannt. Etwa verwandt mit ngr. xXönaoq 'Fußtritt' ? KXowßioj s. yXovdioq. • KÀOOJCC bov. (b, c) klüza, (rf) Musa 'grossa radice', auch 'ernia'; regg. (Samo, Ferruzzano) kurrüza 'grossa radice'. Dazu bov. kluzarüdi, -üni, (g) klüzari, fem. klüzena 'ernioso'.-Herkunft des Wortes ist unbekannt; in Griechenland nicht be• KAÓTCTOS:

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kannt (HLA). Die Bedeutung 'ernia' scheint sekundär zu sein, vgl. das Diminutivum xXov^lov. Man beachte andererseits ngr. (Kos, Halikarnass) nov^a 'ernia'. - Hierher wohl auch regg. kat. krüzu 'mezzo crudo', 'non cotto bene', pian. krizu 'alquanto crudo'. Der Wechsel von u und i ist durch den Einfluß von xovqi^a (s. d.) bedingt; s. xXov^og. • K À O U J Ì O V : bov. (b, c, g) kluzi, (eh, r) kluél 'stelo della fava', 'fasto di granone'; regg. (Ferruzzano) kriziu 'costola della foglia di cavolo' ; bov. (g) kluzia 'cespo di erba'. * K A O Ù 3 O S 'roh': regg. (Ardore, Gerace) krüzu, pian. (Oppido) Jcrüzu, (Cittanova, Polistena) krizu, kat. (Nicotera) krüzu 'alquanto crudo', 'non cotto bene'. Verwandt mit der Sippe *x}.ov'Qa, *xovQL^a, wie der Wechsel des Tonvokals zeigt; kaum Kreuzung von c r u d u s mit vasu < (DTO I I I , 97). Dazu regg. (Delianova) krüzimu, pian. (Mesignadi) krüzimu 'non cotto o arrostito bene'. - Verbindung mit einem lat. • c r u d i u s (Alessio, Agg. B 45) ist lautlich nicht denkbar; s. ßdCog. KÀucm'ip 'Klistier' : bov. (b) zziddistra, (eh, rf) èiddistra, regg. ziddistra 'clistere', 'siringa' beruhen auf einem *£eMaxQa, d.h. Kreuzung von xXvar^g mit einem anderen Wort, z . B . ngr. fcy/ioTocij 'sdrucciolare' (s. d.), mit Anlehnung an das Instrumentalsuffix -üTQa (s.d.). KÀCÓSCO 'spinnen': bov. (ca) klünnu Mor C 105, (b) klò&o 'io torco', klòdo ta ruKa 'io torco i panni'. Aorist èkloa, Aor. Pass. eklò&ina; Inf. klòi, Inf. Pass, klotìi; bov. klommèno 'torciuto', otr. klommèno 'filato' ; bov. to klòsma 'il torcere'. - Dazu bov. apoklò&o 'io ritorco' Mor B 63, bov. attsiklò&o 'io storco' Pell B . KÀGOVÌOV 'Zweig', 'Stengel': bov. kloni 'ramo' Pell B , (b, eh, g) kloni 'gambo delle fave', 'stelo di grano'. Dazu bov. (g, rf) klonósparto 'ramo di ginestra'. KÀ co "noria oder xkamlag (Thompson 117), latinisiert zu c l u p e a (Plinius) 'Alose' (Fisch): lecc. brind. kjéppa oder kèppa, nap. chieppa, ital. cheppia, ven. cepa ein sardinenähnlicher Fisch, Clupea aiosa, beruhen auf einer Nebenform * c l i p e a ( R E W 1998); vgl. lat. c l i p e u s 'Schild' mit der Nebenform c l u p e u s . - Vgl. andererseits span. chopa, port. choupa, katal. xopa, galiz. xouba < c l u p e a ; hierher auch serbokr. kobla, alb. kulbè id. (Qabej 172). KACOCTT*! 'Faden' : otr. Mosti (glosti) 'filo di canape forte e ritorto'. *KA»OTpa 'eine gedrehte Masse' : bov. (b, eh) Móstra, (g) klòsta, z . B . (b) klòstra zze maddi 'vello di una pecora', 'tutta la lana tolta alla pecora e avvolta in fagotto' ; mit falscher Bedeu247

tung Tclòsta 'filo', 'legaccio' Mor B 29. In ganz anderer Bedeutung: bov. (b) klóstra 'quantità di 25 covoni di grano'. Das angesetzte Etymon gehört zu agr. X?M&U> 'den Faden drehen' > 'spinnen'. Ein *x?.(òaroa konnte zu xXmarr)Q 'Bündel Garn' gebildet werden, so wie neben f m i j Q ein fi5orga bestanden hat. Kvà • q u a d r e l l u m , mit griechischer Umformung von qu- zu xo-, vgl. q u a d r a t u s > Koögärog (2.-3. Jahrh.), KodqaxlXXa Inschrift von Cumae (CIG 5858b), KoögdvrrjS (NT), KOVVTOQ = Quintus (CIG 2941); in Glossen (Corp. I I , 351, 35) xoöga = q u a d r a , s. Alessio, R I L 77, 629. — In Griechenland nicht bezeugt ( H L A ) ; vgl. aber rum. codru 'Stück Brot', alb. kodrè 'Hügel', aber auch 'Ecke' (Qabej 170). 248

KÓSopvos 'hoher Jagdstiefel', latinisiert zu c o t h u r n u s : lecc. brind. kutürnu, tar. kutürna 'stivale', brind kutümi 'ghette degli zappatori', kos. kat. kutürnu, abr. kuiürna 'piccola calza di lana', westsiz. kwatürni 'stivali grossolani'. KOlXia 'Leib' : bov. éilla, otr. éilia 'ventre'. — Dazu bov. óilard 'uomo dalla pancia grossa' = ngr. *oiXaQäg. — Nicht hierher bov. éeddàri 'stomaco', s. xekkóoiov. KÓSpotxos 'kleiner Stein' (ngr. dial. auf Kreta, s. Pangalos II, 473): regg. (Mammola) kótràku, kat. (Caccuri) kòtràku, (S. Severina) kròtaku, (Cotrone) kròtiku, (Tiriolo) kòtriku, kos. (Zone der osti. Sila) kótraku 'specie di creta dura'. Topon. : Kotrakello, ctr. bei Corigliano (kos.). - Wohl praehellenisch; Vgl.

XÓTQOg,

XOTQMVl.

KOt|ic5nai 'einschlafen' : bov. (b, g) cumdo, bov. (b, c, eh, r) cumàme, (eh) éumùme 'io dormo', 'mi addormento' ; bov. (g) óumòmmasto 'dormiamo', Aorist bov. ecumlßina u. ecùmia; Imperativ CÌimesta, cumi&óte; Infinitiv cumifti. Weitere Beispiele: bov. d-èlo na éumiitò 'voglio dormire'; mi cumiMsi 'non dormire!', immasto cumi&ùnda 'avevamo dormito'; ton ima éumònda 'lo trovai dormendo'; cumumèno TNC 142, (b) cumimèno, (eh, g) cumümeno 'addormentato' ; 's to cùrnìma 'nel dormire'. Aus dem bruttischen Latein ( * c o i m a r e ) der bilinguen Bevölkerung : pian, cumari, accumari, kat. cumare, kos. cumare, cimare 'addormentarsi'. — Unbekannt bei den otrantinischen Griechen, die für 'schlafen' jcAayiovco gebrauchen. KoivcbvT|na 'Kommunion': otr. (Anònima 'comunione' Mor O 167. Koivcovco 'kommunizieren' : otr. kjinonò Pell O 65, éinonléo 'do o prendo la comunione', otr. (z) ecinónise 'ha preso la comunione'. *KOlvcùvàpis (zu xoivcovóg 'Teilhaber'): bov. (g, r) celonàri, kat. éinundru, óenunàru, regg. kat. éelundru, éilundru, éirundru, kat. (jilunàru, pian, golondru, gelundru 'mezzadro', 'colono'. Das Wort, das auch in anderen Varianten begegnet (DTC I, 182), zeigt den Einfluß anderer Wörter, z.B. colono, tferdindru 'colono' ('giardiniere'). *KOK (Schallwort): otr. kokòSo, JcukòSa, lecc. kukòsa, kuJcösa, brind. tar. kukòsa 'lodola cappelluta'. — Verwandt mit ngr. xóxxogag, rum. koko§ 'Huhn', franz. coq, usw. *KOKKOCAICTTÓS 'hart geworden': bov. (b, eh, g) kukkalistò 'sodo', 'indurito', 'duro di testa'; falschlich 'tostato', 'tenero' bei Pell B. Hierher auch bov. kukkalimata n. pi. 'ghiottornie'. — Gehört zu bov. kùkkalo 'cranio' (xóxxaÀov). K Ó K K a À o j 'Pinienkern', ngr. xóxahov 'Knochen' (wurde Neutrum 249

nach TÒ òmovv) : bov. (b, g, r, rf) Jcükkalo n., otr. kòkkalo n. 'cranio', regg. kòkkalu, kókkulu, kükkalu, ktikkulu, kat. kókkaht 'cranio', lecc. kókkulu, kòkkalu, tar. kòkk&rv id.; kat. kòkkalu 'terreno durissimo', pian, kòkkalu 'scemo'. Dazu otr. kokkalüto (mit ital. Endung) 'testone', otr. kokkal-ùddi 'testolina'. Die Bedeutung 'Schädel', 'cranio', die nicht ngr. ist, dürfte durch Einfluß von xavxaAov 'guscio della tartaruga', 'cranio' bedingt sein; vgl. ngr. xóxa 'testa', 'testa dura'. — Verbunden mit lat. c l e r i c a 'Tonsur' = 'oberster Teil des Kopfes' k&l. kjirikòkkulu, kirikòkkalu, siz. éirikòkkula 'sommità del capo o di un colle', irp. kjirikókkola 'cranio', 'cocuzzolo', deformiert zu siz. éirikòppula, kal. kjirikòppulu, kjirikòzzulu usw. (Alessio, R I L 77, 647). *KOKKÓÀIOV 'Kern einer Frucht' : bov. (b, g) kokkòli n. 'osso di un frutto', regg. (Africo) korkóggu, (Palizzi) kurkòggu, (Bianco, Ferruzzano) karkò§gu, (Montebello, San Lorenzo) kukJcòlu id., (Piatì) kukkòggu 'seme del bagolaro'. Dazu bov. (b, eh, g) korkòéino 'seme del lentischio (aylvoq)'. Grundlage ist xóxxog, mit Anlehnung an ein anderes Wort, z.B. lat. c u s c o l i u m (Alessio, Arch. Rom. 25, 161) oder das gleichbedeutende *òaróhov ? ; zu kork-, vgl. pelop. (Arkadien) ta kurkükja 'semi o noccioli di un frutto'. KÓKKOS 'Kern' : otr. kòkko 'chicco d'uva' ; dim. otr. kokkarài (-dxt) 'granellino'. - Ein dim. xoxxlov oder *xóxxiov, latinisiert zu " c o c c i u t a : siz. kal. kòécu 'Beere', 'Kern'. Dazu mit griechischem Kollektivsuffix (-äßara): bov. (b)takocc amala, regg. pian. kat. koécàmata, koééamati 'le ultime olive la cui raccolta si lascia ai poveri'. — Aus einem latinisierten c o c c u m das diminutive it. còccola, siz. kòkula 'Beere', neap. kòkkola, abr. kòkkjv 'guscio di noce o mandorla, usw. s. REW 2009. - Mit lat. v a g i n a verbunden regg. (Cardeto) jaSòlu koccuvàinu 'fagiuolo verde o mezzomaturo'. KOKKÜHT)AOV 'Pflaume': regg. li kakòmila 'prugnole selvatiche' (Mor Gr) wurde mir nirgends bestätigt; Topon. : Cocümola (dial. Cucümila), frazione di Minervino (lecc.). Aus einem latinis. » c o c c u m è l u m (Alessio, RIL 77, 648) kat. kos. kukkumile, kos. kukkumilu 'prugnolo selvatico'. KÓKKV§ 'Kuckuck' : bov. kükuddo m. 'cuculo' Pell B 32. Das Wort ist heute nicht mehr bekannt (etwa ein ghost-word ? ). Heute wird der Kuckuck bov. kükko genannt (s. XOVXOQ). Das alte Wort scheint enthalten in bov.jerakókuddo 'tordela'; s. iegaxóxovAAog. KÓKKU§ 'Name eines Fisches': hierzu vielleicht (nach DEI II, 1185) mess. kókkinu 'trigla lineata' Gioeni 94, mess. catan. 250

kókkumu, regg. kòkkuma, kòkkju, sard. kùkku 'pesce prete' ; mess. kòkkinu (s. o.) ist vielleicht zu verbessern in kòkkumu, wie m a n in Milazzo (mess.) sagt (s. Yo Si); auch siz. koééu, brind. kueééd, fogg. kuocca als Name eines Fisches ? • KÓKOVJÀCC: bov. (b, g, rf) kòkula, regg. kòkula, kos. kòkula, mess. kòkula (augm. kukuluni) 'ciottolino rotondo' ; regg. kat. kòkula (dim. kokulèdda) 'torlo d'uovo' ; regg. kòkula, kòkulu 'castagna arrostita' ; salent. kòkula, kukula 'palla' ; luk. kòtoh 'torlo d'uovo', 'coccola del ginepro' (Lausberg 213); abr. kòkal9 'ciottolino', in Latium (Paliano) kòkula 'trottola'. Dazu salent. vermikòkula 'porcellino di terra', 'Kellerassel'. Auch in Norditalien, z.B. lomb. cògula 'palla', also lateinischer Herkunft, vgl. R E W 2011 s. v. c o c h l e a . *KÓKTOS 'gedörrt', 'trocken' (lat. c o c t u s ) : bov. (b, eh, g) kòtto 'secco', 'magro', z.B. älogo kòtto 'cavallo magro', krèa kòtto 'carne magra' ; bov. (b, eh, g) kottèno 'divento secco o magro', (rf) na koftlnnu 'che seccassero' TNC 24. Dazu bov. (c, eh, g) kottèa, (b, r) kostèa 'pera infornata', bov. (rf) ja kòftese 'per pere secche' TNC 24 ist Druckfehler f ü r koftèse, vgl. bov. (b) t'appiSia koste id. In den italienischen Mundarten regg. (Africo, S. Stefano) pira kortèa, (Brancaleone, Staiti) pira kortia, (Caraffa, Samo) pira kottia 'pere infornate o seccate al sole'. Lautlich durch it. cotto, regg. kòttu 'secco', 'maturo' beeinflußt. Das vereinzelte f t , st bzw. rt läßt deutlich ein älteres kt erkennen (vgl. ÓXTCÓ > bov. ostò, oftó). Die Bedeutung von regg. kòttu 'reif', z.B. òrgu kòttu 'orzo m a t u r o ' steht in Übereinstimmung mit rum. copt, ngr. yrrjfiévog, alb. pjekur 'gekocht' u n d 'reif' (Sandfeld 39). KoÄaßpfjco 'verhöhnen': bov. (b, g) kuluvriio 'io insulto'; bov. kulüvrisma ' u n insulto' Mor B 65. KÖXaßpos 'Ferkel' : otr. kuluvróta 'porca gravida' Pell O 67. Das Wort wurde mir nirgends bestätigt. KoXaios (Aristoteles) 'ein Fisch', in Glossen mit lacerto, glossiert (Corp. gloss. III, 17, 11) : lecc. kulèu, ulèu, brind. kolèu 'scombro macchiato', 'Scomber colias'. Andere antike Glossenformen zeigen Anlehnung a n xrAoiói; 'Dohle' (Papendiek 23), woraus sich ngr. xoXióq erklärt. • KoAacrnripiov: lecc. (Cutrofìano) kolaspiri 'perno di ferro del cilindro girevole del tornio dei vasai, che gira nella bronzina di acciaio (fòssida) della base'. Der Ort Cutrofìano gehört zu der otrant. Zone, wo vor 200 J a h r e n noch griechisch gesprochen wurde. - K a u m identisch mit ngr. (Euböa, Cerigo) xoXoaiprjvi 'cuneo dell' aratro'. 251

*KoAiàpiov 'Lab', gräzisiert aus einer spätlat. Stufe von. Iat. c o a g u l u m ( > * c o g l u m ) , mit griech. Dim. Endung: otr. (co, e s , z) kujäri,

(z) Jcuiäri,

(ma) kwajàri

' c a g l i o ' . — D a z u o t r . (co)

hujarüso 'pasticcione', lecc. kuiarüsu 'sporco'. KÓÀÀa 'Leim' : dazu otr. koddarò, koddarèo 'attaccaticcio'. KoÀAàpiov 'Halsband' < lat. c o l l a r e : otr. bov. koddàri 'collare dei buoi'; otr. koddàri 'nuca', 'parte posteriore del collo' ist eher griech. Neubildung mit dem Dim. Suffix -agiov von lat. collum. kóàài§ 'rundes grobes Gerstenbrot' : hierzu (nach Ribezzo, R I G r l 1 4 , 1 1 0 ) m i t Angleichunganpulluslecc.pMddifca, brind. puddika 'ciambella pasquale con im uovo nel mezzo' (Abbild, in V D S , S. 508), brind. puddika, piddika, pvddika 'specie di pizza napoletana', tar. puddika 'pane di crusca per i cani' ? *KOÀÀÌTaa: bov. koddizsa 'erba vetriola', otr. koddizsa 'parietaria' (z.T. auch 'erba vetriola'), regg. kollizza, koddizza, pian. kojizsa,

kogizza, k a t . kojizza,

nguddizza

' e r b a vetriola', 'lap-

pola', mess. kuddizza, nkuddizza id. Auch in übertragener Bedeutung, z.B. regg. kojizza 'matassa arruffata', nguddizza 'pane intrecciato'. Das anlautende n- durch Einfluß des Verbums incollare, kal. ncoddari. — Gehört zum Verbiun xof.Xäi. In Griechenland nur die Form xoXkrjroiòa, die sich ebenfalls auf die beiden Pflanzen bezieht. Zur Form *xo)J.haa, vgl. die ähnlichen Kurzformen bov. flsäla statt ngr. qivaakiöa, b o v . pètudda < *nérovÀa

s t a t t n g r . nerakoéóa,

bov.

làmbuda

(zu a g r . xoXXrytóg) v o r a u s , v g l . xKtjfiarig

> ngr.

statt ngr. XaiinvQÌòa (s. HGG, § 81). Die ngr. Form setzt ein *xokhjrlg

xXrjfiaralöa; s. Alessio, R I L 77, 649.

• koààoùctiou : otr. koddüssia n. pi. "ritagli di stoffa variopinti come spasso delle bimbe' (Lefons). Das Wort ist heute nicht mehr bekannt. xoAAußov 'Brei aus gekochtem Getreide' : otr. kòddivo, (es) kdddimo, (ma) ta köddiva 'pappa di grano (o farina) cotto'. Auch in Griechenland (Kreta) ta kòliva, pelop. ta kòiiva id. — Siehe novkßla.

«oAAupcc, in der Koiné xoMovoa (Hatzidakis, Einl. 108), ngr. xovXAovoa 'rundes grobes Brot' : bov. kuddüra, regg. kuddüra, p i a n , kujüra

(kurüja),

k a t . k o s . kullüra

o d e r kuddüra,

siz.

kuddüra, otr. lecc. kuddüra 'focaccia o ciambella rotonda col buco in mezzo', z.T. 'focaccia pasquale' (kat. otr.), 'cercine' (altneap.). Dazu otr. kuddüra 'fune usata per lo strettoio' Pell O. Diminutiva: bov. (b, eh, g) kudduràéi 'piccola focaccia', regg. kudduràéi 'focaccia pasquale', kat. kuddurédda 252

'ciambella' ; bov. (b ) kuddurdéi 'legame che attacca il timone al giogo'; s. auch HOXÀVQIOV. Augmentativ: siz. kuddurüni 'pane rotondo', kat. kuddurrine, kos. kullurüne 'cercine', kat. kullurüne 'legame di vimini'. Als Verbum kos. nkullurare, siz. nkulluriari 'attorcigliare'. - Nicht zu lat. c o r o l l a (Merlo, Cerv. 23). KoXXOpiov, im N T XOXXOVQWV, ngr. xovXovgt 'kleines rundes Brot' : otr. kuddriri 'panetto tondo'; otr. kuddùrì tiri 'forma rotonda di formaggio', bov. (eh, g) kuddùrì 'grande forma di formaggio'. KOÀAupis: otr. kuddurite f. pi. 'maccheroni'; otr. (co) kuddurida 'midollo dell' osso' ; bov. (g, r f ) kiddiriòa residui nella madia'.

'panetto fatto coi

'kleben', 'zusammenfügen': otr. koddò 'io attacco', z.B. koddisòmmu utt' anastüli 'attaccami questo bottone', vgl. lecc. nkuddare 'attaccare un bottone' ; otr. koddà 'è attaccaticcio' ; v. fe*oAA ov wie rpovAAixAoq < f o l l i c u l u s , ngr. (Kreta, Maina) oüXog, bov. (g)uddo = Skog, bov. vti&rako = ßo&qaxog (s. HGG, § 15); kaum Einfluß von ngr. xovAóg 'mutilo' (Alessio, ASCL I I , 452), das aus dem alten XVÀÀÓ; hervorgegangen ist. Das anlautende g durch Einfluß eines anderen Wortes, vielleicht agr. yaAAo; 'entmannt', neukret. yaAAij? 'Widder ohne Horner' (Lex. Arch. KOÀACO

253

5, 277); vgl. in Griechenland (Corfù) XQtagi yovXo id. ( H L A ) - Topon. : Ghillo Berg bei Bianco (regg.), in der Prov. Messina a. 1329 eig TÓV J~bvÀAov (Cantarella 58). - Eine dial. Nebenform ist bov. égtiddo, otr. éguddo, s. axóXog. KOÀOÙCO (xoAaico) 'verstümmeln', 'vermindern': bov. (b, ch, g) kolao 'io danneggio', me koldi 'egli mi fa danno'; bov. (b, g) kolimmèno 'danneggiato', 'roso dal verme' ; bov. e &&èlo na sa kkolio 'non vi voglio far danno'. — Oder eher zu xwkvm 'abhalten', 'verhindern' (Kapsomenos, BZ 46, 337)? KÓÀTTOS 'Busen', 'Bausch eines Kleides', xóhpoq auf einer antiken christlichen Inschrift aus Sizilien (IG, X I V , no 189), ngr. XOQfog: bov. (b, g) kòrfo m. 'corpetto', 'panciotto'; otr. korfogunnèddo 'corpettino' Mor O 163 ( + ital. gonnella), heute nicht mehr bekannt. — Auf xófaiog 'Meerbusen', 'Meer' beruhen lecc. kurfu de mare, kruffu de mare, otr. kurfo azze tàlassa 'vento sciroccoso con nebbia fitta che viene dal mare'. — Dagegen gehört siz. kurfu 'ruggine delle biade' zu dem gleichbedeutenden ital. golpe (vulpes). *KoAu(jpóvco, agr. xoAvfißw 'eintauchen', ngr. xoAvfinß 'schwimmen' : bov. (g) kulumbónno, (eh) kuluniblzo 'immergere'. Siehe *iyxokvfißova). K0Aupßo$ (byz. 7. Jahrh.) 'unterster Teil eines Schiffes' (von xoXvfißü 'schwimmen'): ven. colomba 'chiglia di una nave', auch genuesisch und in Dalmatien, ngr. ( < venez.) xoXófiJia id. - Siehe H. und R. Kahane, BBS 23, 1953, 280 ; vgl. auch DEI, 1018. KÓnctpo; 'Erdbeerbaum' (Arbutus unedo): nordkal. kümmaru, kümmsrd, gümman, kümman, gümmara, kos. kümmara, gümmura, luk. gümmdrs 'corbezzola'; vgl. a. 1141 in Süditalien rd yovfidqia id. (Trincherà 171). Mit u statt o sehr verbreitet auch in Griechenland: pelop., Leukas, Corfù kümaro (der Baum kumariä), Rhodos kümrnaro. - Eine Nebenform ist *xovxovp.aQov (s. d.). — Auf einer italischen Variante *korm> * k o r v - beruht luk. (in der Zone von Maratea u. Castro cucco) kòrvu id, wovon ital. corbezzola abgeleitet ist. KOlißicijGO, ngr. xofimd^o) 'einen Knoten bilden' : bov. kornbidzo, kumbiäzo, otr. kumbidzo 'ho il nodo alla gola', otr. kumbiàzome 'mi viene un nodo alla gola'; bov. óen gurribiàéo 'non ho difficoltà a fare' ; bov. se kànni kumbiài 'ti fa indigestione' TNC 385. *KOHpÌ3GO 'Knoten machen': bov. (b) kombizo 'faccio nodi', regg. pian, kumbijari 'rimboccare le maniche'. *KO(jßi0VGO, zu xo/ißlov, ngr. xov/ißl 'Knopf' : otr. Jcurribiónno 254

'mi accascio per affanni' Mor O 170; siehe auch xopßid£w u. XOflßäj. Koußos 'Knoten' : bov. (ca) kürnhu Mor 0 100, bov. kòmbo, otr. kòmbo 'nodo' ; otr. i gòrribi 'la vagliatura del grano' ; otr. pàsso kòmbo èrkjete 's to ftèni 'ogni nodo viene al pettine'. Dazu k a t . kòmbu 'bernoccolo alla testa', kat. kòmba 'nodo di radice', 'bastone con nodo', kat. kòmba 'glandola'. Konßw, ngr. xopßovoa 'einen Knoten machen' : bov. kombönno 'annodare' Mor B 22, (eh, g, rf) kombònno 'ingannare', 'burlare', otr. kombònno 'annodare', 'ingannare', z.B. bov. fièli na me kombòi 'mi vuol burlare', otr. m' ekòmbose 'mi ha burlato'. — Siehe l-exovfißovco, xoßßtövo). KÓ|I|aoc 'Schnitt', 'Abschnitt' : bov. kömma 'taglio', 'pezzo' Pell B, bov. (b) to kòmma 'il tagliare', otr. kòmma 'pezzo', 'fetta' ; otr. kommàso 'faccio a pezzi 'Lefons. • KÓva 'Ast' : lecc. kòna 'grosso ramo specialmente d'ulivo'. Nicht in den italogriechischen Mundarten; auch in Griechenland unbekannt. — Vielleicht vorlateinisch, aus dem illyrischmessapischen Substrat; s. Verf., Neue Beiträge 181. — K a u m identisch m i t irp. ancono 'ramo grande' (Alessio, Mise. Fr. Piccolo 40) aus griech. lat. ancön 'Ellbogen'. KOVSÓS s. xovróg. KÓVSVÀOS 'geballte P a u s t ' : regg. (Ferruzzano) fari kòndamu, kat. (Arena, Fabrizia, Nicotera) fari kòndamu 'dare bastonate', 'tempestare di colpi' ; in der gleichen Bedeutung k a t . (Arena) kundumare. — Dazu otr. kundulomèno part. 'involto'. KOVÌCC 'Sand', 'Staub' : Konia ctr. bei Roccaforte (bov.). Koviop-rós (agr.) 'Staub', XOVMQTÓQ (ngr.) > XOQVIAXJÓQ (ngr.) 'Wirbel von Staub' : bov. (b) karrastò, (r) kurraflò Mor B 9 u. 10, (eh) kurra&tò, (g) kurrattò 'polverio', 'polvere'. Dazu das Verbum bov. karrastiàzo 'impolverare' Mor B 50, (g) hurrattizo 'coprire di polvere' = ngr. xoQyia^rt^io id. *Kovi5ió(pTis 'mit Läuseeiem behaftet' : bov. (b, g) koniöäri 'lendinoso'; vgl. den Familiennamen KOVIÒÓQI; in Athen. — Zum Familiennamen Kovidrjg (z.B. in Athen) der N a m e des Ortes Conidoni (kat.) 'i membri della famiglia Conidi' (•ciiveg). KOVÌÀT) 'Majoran', lat. c o n i l a , c u n i l a , c u n e l a , c u n n u l a (TLL IV, 1409): tar. kònnate, kònsh, brind. kònnalv f. 'origano' beruhen auf der latinisierten Form ; s. Bertoldi, R L i R o 2, 137 ff. KÓVIS (xàvida), XOVÌQ (xovlòa) beide agr., in der modernen Sprache xóviSa 'Eier der Läuse' : bov. (b, g) i konida, meist im 255

Plural (eh, r) i konlöe 'i lendini' ; otr. konüe 'lendini', konlte azz' uftiru 'lendini dei pidocchi'. Die bov. F o r m m i t falschem Accent (kòniòa) bei Mor B 11. Über xóviq u n d xovlq in der Antike (regional differenziert), s. Georgakas, Glotta 3 6 , 1 6 4 . Über otr. kònita 'cimice', s. XÓQLQ. *KovoÙKÀa 'Spinnrocken' < lat. c o n u c u l a < c o l u c u l a (REW no 2061, F E W I I , 928) : bov. (ca) klunüka Mor 0 110, klonüka Pell B 'Spinnrocken' ; heute in dieser Bedeutung nicht mehr üblich: m a n sagt ròkka. I n übertragener Bedeutung: bov. (b, ch, rf) klonüka f. 'bosco (frasche) preparato per il baco d a seta dove si fanno i bozzoli', entsprechend kalabr. kunòkkja, das neben 'Spinnrocken' (rocca, conocchia) auch diese spezielle Bedeutung h a t . - I n Griechenland ist kunükla ziemlich verbreitet (Lakonien, Messenien, Maina, Blis, Argolis) als Name des 'cisto marino' (Zistrose), ein kleiner Strauch, dessen Zweige zum Einspinnen f ü r den 'bosco' der Seidenraupen verwendet werden. Die ältere Bedeutung 'Spinnrocken' ist in Griechenland nur noch sporadisch nachweisbar, z . B . Kalymnos xowovxXa (Dieterich 334), heute meist tunükla genannt. K O V T Ó 'in der Nähe' (ngr.) : bov. kondà 'vicino', 'presso' ; otr. kondà, id. (Lefons), heute nicht mehr üblich. Beispiele: bov. kondà tu spitiu "vicino alla casa', kondà tu luéisiu 'vicino al fuoco', òòe kondà 'qui vicino', èia kondàmu 'vieni accanto a me', (rf) kondàtise 'vicino a lei'. - Die otrantinischen Griechen gebrauchen sima, (aifià). Koirraivco 'verkürzen' (ngr.): otr. kondènno Mor O 170, kondèno, kondièno 'io raccorcio' ; bov. (ch) kondènnome, (ch, g) kondònnome 'mi avvicino' ; bov. ekòndie 'si è avvicinato' TNO 388. Dazu bov. (ch, g) ta kondàmata 'la vicinanza'. KOVTÓKIOV (byz.) 'Urkundensammlung': altneap. condacion unum a. 1058 (Cod. dipi. Cav. V i l i , 38); altsard. kondake, s. D E S I, 371. KOVTÓS 'Speer', seit dem 2. J a h r h . 'kurz' (s. dazu Hatzidakis in Festschrift Kretschmer, 1926, 35ff.), ngr. xovróg (gesprochen kondòs): otr. kondò 'corto', 'basso'; Dimin. otr. kondtiddi 'bassotto' ; bov. kondò 'vicino', z.B. mia sfrata kondi ' u n a strada vicina'. Da nt in der otrant. Gräzität erhalten bleibt (pènte = bov. pènde 'fünf') ist otr. kondò auffällig, doch ist die Nebenform xovöog = xovróg schon in der Antike bezeugt; s. Verf., Neue Beiträge S. 101. - Topon. : Condò ctr. bei Grotteria (regg.), ctr. bei Sant' Andrea (kat.) u. öfter, s. Alessio Top. p. 192; Còndena F N bei Condofuri (bov.) < xóvraiva 'Frau des 256

Conciò'. Aus einstigen. Personennamen (Spitznamen) Condonarmi Häusergruppe und Fluß bei Ardore (regg.), Condolèo ctr. bei Bagnara (regg.), Condolèo (dial. Konnolèu) Name einer kleinen Kirche bei Scandale (kat.), vgl. in Griechenland die Familiennamen Kovroyidwrjg, Kovrotécov, KovroyecÓQyrjs. - Über den Ortsnamen C'ondofùri, s. ymqlov. *KOiToüpiov (*XOVSOVQIOV) : otr. (sl) kundüri "sottoveste delle donne nell' antico costume'; kat. kundurèji (< -elli) 'stracci', 'cenci' Alessio, R I L 77, 651. - Topon. : Condùri, casale bei Rometta (mess.). KovTov/pos (ngr.) 'kurzschwänzig': bov. (eh, g) künduro 'corto', z.B. ène künduro i stràta, i stràta plèon gtinduro 'la strada più corta' ; dim. bov. kundurdéi. Dazu das Verbum bov. kundurèno Pell B, (c) kundurièno, kunduriàzo 'io raccorcio'. *KOVTo kl (> kr) entspricht den Lautgesetzen der kalabresischen 257

Gräzität, vgl. öaq>vtov > bov. Sdfli, vnvoq > iplo, axvifh&a > skli&a ( > regg. sJcrisa), s. HGG § 52. Anders weiterentwickelt ist regg. (Bagaladi. Fossato, Pentedattilo, S. Lorenzo) niza 'pulicaria'. - Dazu bov. kliéunia 'terreno coperto di pulicarie' = Kriéunia ctr. bei Piatì (regg.); vgl. Kgi^äg Flurname in Südkalabriena. 1139 (Trincherà 161). In Griechenland gilt für die 'pulicaria' kàniza (Karpathos), kòniia (Maina), akoniéà (Kreta), akòniéa (Rhodos), koniéd (Lakonien), akoniéià (Kos), koniéòs (Böotien, Andros) usw.; s. Hatzidakis, BZ II, 238. — Ein siz. (in der Zone von Ragusa) kumiééèdda 'pulicaria' ( ? ), das mir von G. Piccitto (mündlich) beigesteuert wird, gehört nicht hierher, sondern ist als südostsiz. Form mit kunukkjèdda zu identifizieren, d. h. ein Dim. von siz. kunòkkja 'specie di erba' (Traina 269); s. xovovxXa. 'schlagen' : otr. kopanizo 'io batto con una mazza', bov. (b, eh, g) kupanizo 'io batto', 'io pesto', z.B. (rf) embèai kupaniéonda 'cominciarono a pestare' TNO 188, bov. (g) ton èkame kupani 'lo fece bastonare' (TNO 182 fälschlich kupanì). Dazu kos. kopaniare 'bastonare', kopaniàta 'bastonatura'. KÓtravov 'Holzschlegel' : otr. kòpano n. 'manganello', 'mazza' ; otr. kopantiddi 'maglio'. Dazu kat. kopandta, kupanàta, kos. kopanata 'bastonata'. KOTRÉÀA (ngr.) 'Mädchen': otr. kapèdda 'fanciulla' Pell O 64 existiert nicht; das Wort ist zu korrigieren in kaféèdda, s. xavxéXAa. *KOTrpavÌ3CO 'düngen' : kos. kropaniare, nordkal. krupvniä, luk. krupunijd, ngrupunà 'letamare' < * c o p r a n i d i a r e . — Topon. : Crupania ctr, bei Naso (mess.). KÓTtpotvov 'Mist' : nordkal. krùp&m m., krüpana, kruópzna, krüpsna f. 'Feld, das durch eine Schafherde gedüngt wird', südluk. króp&)i9 m. 'letame'. Topon. : Cròpanì Dorf osti. Catanzaro. — %a>gd). - Dazu bov. kròpima n. 'il letamare', otr. ta kroplmmata 'le sporcizie' < -lafiara; bov. (g) Jcropimènom bercino 'letamato l'anno scorso'. — Siehe àxójiQiarog. KOTTOCVÌJCO

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KÓirpiov 'Mist' : otr. ta kròpia, kròbbia 'spazzature' ; kos. Jcruópiu 'letame'.

KOTrpiov 'Mist' : bov. Jcropi 'letame' ; kos. kropiu 'terreno letamato'. Topon. : Coprio, ctr. bei Mandatoriccio (kos.). KÓirpiais 'das Düngen': Cropisia ctr. bei Verzino (kat.) < -la. KÓTrpos 'Mist' : otr. kròpo, kat. regg. kròpu, kos. kruópu, nordkal. krupQ, luk. kruops, kròpu, kuoprs, cil. Jcruopu 'letame'. — Dazu nordkal. krupàra 'letamaio', regg. Jcropazza, krupazza 'letame' ; kat. (Fabrizia) palakròpa 'campo letamato in anni anteriori'. KOTrrepós (xov£a. • KoupKoCnoov: bov. (b, eh) ta kurkiiéa, regg. Jcurküci pl. 'Speckgrieben', 'ciccioli'. — Herkunft unklar. Nach Alessio ( R I L 77, 63) zu agr. XÓQXOQOV, das Hesych mit AREAQ 'Rindsfett', 'Talg' glossiert. Nächst verwandt ist pelop. (Arkadien) ta kurkukja 'Kerne von Früchten", 'noccioli'. KoüpKovnov (Hesych), lat. curcuma (4. Jahrh.) 'Maulkorb': altneap. corcoma a. 966 (Arch. glott. 15, 340). KOupKOÜTT] (spätgriech.), erstmalig bei einem Scholiasten zu Plutarchs Aristides (DefFner, Wörterbuch 196) 'Mehlbrei': regg. (S. Lorenzo) li kurküdi, (Montebello) Ii kurk-üti 'polenta' ; bov. (b, rf) kurkùòi nur in der ortsüblichen italienischen Mundart. Dazu bov. (b, g, r, rf) kurkudia f., regg. (östlicher Aspromonte) kurkudia 'polenta'. - Nach Alessio zu agr. XQOXCOTÓQ 'zafferanato' oder eher zu ¡tgoxcbörjg id. ( R I L 77, 656). KoupoiraAórrris 'Hausmarschall eines Palastes' (byz.) : Cropalati, Ort in der Provinz Cosenza (Alessio, Top. 199). *tcoq ist enthalten in dem Fain.Namen Critico (z.B. in Africo, regg.), wovon abgeleitet ist Criàconi ctr. bei Bova < oi Kgidxcoveg ; s. -cove;. Kpiora (ngr. dial.) ' K a m m des H a h n s ' : otr. lerlsta, grista 'cresta del gallo* k a n n aus den ital. Mundarten (lecc. krista) stammen, aber auch älteres Lehnwort aus lat. c r i s t a sein; vgl. ngr. (Kos) xgCcna (Karanastasis 80), K r e t a kruMa, hlistra id. *KpoKaAfjco ' k r ä h e n ' : otr. hrókaliéi 'il ranocchio gracida'; vgl. xaqxdXi u n d xga. *KpÓKKOuÀc>v : bov. (c, eh, g, rf) kròkkulo n. 'osso della natica', 'osso della spalla'. Gehört wohl zu agr. xqóxi) 'runder Kieselstein', xQoxàlr) id. - Dazu auch bov. (b) krokkàli n. 'conglomerato*, 'terreno formato da ciottoli cementati*. KpÓKOj, ngr. xgoxóg 'Eidotter': bov. (eh) to krokrò, otr. kurukò, kurugò, kukurukó, kurukukò 'torlo d'uovo', z.B. dio kurukà 'due torli', lecc. kükaru, kukuru 'torlo d'uovo' sind lautlich beeinflußt vom Hahnenschrei; s. xov-xov. KpoppüSiov, ngr. xgofivöi u. xge/ivöi: bov. (b, ch, r) krommiSi, (ca) kurmidi, otr. krimbidi, grimbidi 'cipolla'. Dazu a. 1125 elg xrjv Tiijyrjv roti KgofiiSà < xgofivdäg (Alessio, Top. n o 2021a). I n den einzelnen Formen spiegeln sich alte Dialektunterschiede: xQÓ/tfivov neben xgéfivov (Hesych)und xgo/xßvov (Papyri). — Siehe äygioxgö/ifivSo. • KpóiTTrouAov : bov. (b, eh) króppulo, regg. kròppulu 'ein Getreidemaß' (48. Teil eines tomolo). KpÓTCCÀov 'Schelle', 'Klapper' : otr. kòrtula 'raganella della settim a n a santa e il suo rumore' mit dieser Bedeutung nur in der Wortsammlung von Lefons. Nach persönlicher Befragung nur in der Redensart su kdnno ta kòrtula 'ti faccio u n a baston a t a ' . D a z u : otr. kortulizo 'io batto', 'io picchio'. — Siehe rgoxóg. KpoOna 'Schall', 'Ton' : bov. (b) to Jcr-ùma 'il suono'. Kpoùco 'schlagen', 'stoßen' : bov. (b, ch, g, rf ) fcrünno 'io suono uno strumento', z.B. krüsi tin gampàna 'suonano la campana' TNG 358, krünni i kampàna 'suona la campana', i kampàne ekrtinnai to paterimò "le campane suonavano l'alba'; èkrua 'ho suonato' ; krui 'suonare' ; èkrue to sperino 'ha suon a t o il vespro'. Kpußr|T0 'Versteckspiel* (ngr.): otr. pèéome is Jcrivitó 'giochiamo a rimpiattino'. KpOßco (Septuaginta), ngr. xgvßco 'verstecken': otr. Jcrivinno 'io nascondo'; Aor. ekrivisa; Aor. Pass, ékrivistimo, ekrivisimo. Weitere Beispiele iUa krivistónta 'mi ero nascosto' ; krivistu, 279

kristu,

krivìsu

dersi' ; e

'nascónditi!*; on ita na krivisti 'lo vidi nascon'non mi posso nascondere' : otr. (co, cs,

S8Óèo Jcrivisti

m t ) pèzome

's krivisti,

( z ) is krivisti,

( c i ) es klisi,

( s t ) is

krivitó

'giochiamo a rimpiattino'. — Siehe XQwpw. Kpujiós 'Eiskalte': otr. kremàzzi 'fredduccio' mit dem dinnin. kremazzüli (MorO 163). Meinen Auskunftspersonen völlig unbekannt. Offenbar nicht existierend. Kpuos 'eisige Kälte': otr (co, ma, mt, st) krio 'brina gelata', z.B. è%i a kkalò krio 'fa una bella brina' ; nach PellO auch kriddo das mir nicht bestätigt wurde. K p u T r r r i p l a (%toga) 'verborgener Ort': Grotteria, kleine Stadt im Innern der kalabresischen Berge (regg.), im 16. Jahrh. (bei Barrius) Crypteria (Alessio, Top. 203). In Urkunden des 12. u. 13. Jahrh. wird der Ort jedoch stets 'AyQio&rjQa (Trincherà 323, 361, 397 u.ö.) genannt, was ein älteres äyQio{h]Qa 'Wildjagd' erkennen läßt. Volksetymologische oder administrative Umdeutimg? Im 14. Jahrh. erscheint der Ort als Agrettaria (Vendola 237). KpuTT-rfipiov 'Versteck' : mit Suffixwechsel otr. krivitüri, krifitüri 'nascondiglio', 'stalluccia'; unter romanischen Einflüssen deformiert otr. (cl) krukutüri, (st) éurtitùri 'piccolo recinto per tenervi un animale' ; vermischt mit xfjxcoi; : otr. (co) éiput-Ari id. — Siehe -ROVQIOV. *KpuTTTÓ9aÀÀos 'mit verborgenem Penis': kat. (S.Andrea) krikdfaddu, pian. (Oppido)/cri/eò/tM 'ermafrodito' (Alessio, R P I C 70, 50). KpùaraÀÀov 'gefrorenes Wasser' : bov. (ca) agrüstallu MorC 107, (b) agrüstaddo, (g) krùstaddo, (b) kràsteddo 'resina di mandorlo o ciliegio'; vgl. ngr. XQovaraXXov (Dieterich 33). *Kpu *xvlÀelog (HGG § 110) voraus. - Dazu bov. (eh) kjiddolükkji 'guercio', 'con occhi storti'. KÖHOC 'Sproß', 'junger Keim des Kohls': bov. (b) ta éimata, regg. (Montebello, S. Lorenzo, S. Luca) i évmiti, mess. (Castel Mola) li Simiti 'specie di broccoletti selvativi'. Latinisiert zu c y m a : kal. salent. cime 'broccoli' ; salent. cima 'pertica dell' aratro' ; lecc. éima 'ramo d'albero' ; und weiteres R E W 2438, F E W I I , 1610; Reichenkron, ANSp 194, 277. Kupßri 'hohles Gefäß', 'Schale', ngr. (Kos, Zypern) xv/j,ßt] 'Buckel', dazu bov. (b, c, ch, r, rf) kjimbi 'la gobba', z.H. fèrri tin gjimbi 'porta la gobba', 'er hat einen Buckel'; bov. i kjimbi e ffènete 'la gobba non si vede'. Dazu bov. (ch) kjimbari, (g) kjimburo 'gobbo', 'bucklig', bov. mia jinèka kjirribena, (kjümbena) 'una donna gobba'. — Über südit. zimba, zimma 'Schweinestall', s. Cevy/ia. KOUIVOV 'Kümmel': bov. (b, rf) éimino n., regg. (Africo) ciminu 'cornino'. Aus latinis. c y m i n u m : regg. óiminu, siz. éiminu, it. cornino. Topon. : Ciminà, Dorf in der Prov. Reggio = Kv/iivàq, Lokalität auf Chios. KUvàyKT) 'Rachenbräune' : bov. (b, ch, rf) zinnànga, regg. zinànga, zinnànka, zinnànga, zirdnga, pian. kat. zinnànka, kos. cinànka, zilànka, zalanka, bar. (Canosa) éalango 'ultimo filo (vertebra) che si estrae dalla coda dei gattini e dei cagnolini per togliere loro la voracità' ; kos. kat. éinànka, siz. óinànka, zinànka, éilànka, Sulànka 'voracità'. Dazu: 'nella credenza volgare si crede causa del male un verme o un filo che risiede nell' estremità della coda degli animali' (G. Pitrè, Studi glott. 8, 93) ; s. auch Sébillot, Folklore de France I I I , 89 u. vgl. àvàyxr] mit ganz ähnlicher Entwicklung. — Mit semantischer Umdeutung unter dem Einfluß von südit. anca 'Bein': kat. éinànka 'chi ha un' anca difettosa', pian. kat. zinnànka 'sciatica', 'zoppaggine', kat. óinànku 'zoppo'. Kuvàpa 'Artischocke' s. xivdqa. KWTiyóó 'jagen' : bov. (b, ch, g) éinigào 'io caccio fuori', 'ich ver283

jage', &èlo na éinigio tin gatta 'voglio scacciare la gatta'; bov. (b) éinigisi 'scacciare'. KWIOKOS ' A r t Fisch': latinisiert zu lat. c a n i c u l a , kal. kaniSku, neap. kanéska, lecc. kanèska 'pescecane' Alessio, R F I C 67, 159. KuvóyÀGXTo-ov 'ein K r a u t ' : vgl. bov. (g) glòssa to SSiddio 'specie di borrana'; v. axvXXiov. KUVOTTÓTOCHOS (10. Jahrb.), ngr. nora/j,óaxvXov 'Fischotter': bov. (b, r, r f ) zinnapòtamo, (eh) zinnapòrtamo, regg. pian. kat. zinnapòtamu, regg. zinnapòtalu, zinnapòtaru (nach Morosi Gr 15 auch Siddupòtamu, Sinnapòtamu) ' l o n t r a ' . - S i e h e axvtäon&ca(iOS. KÜTTEtpos, latinisiert c y p e r u s 'Zyperngras': bov. (b, c, g) ziparo, (g) ziparro, (rf) ziparto, regg. zlparu, zipuru, zipudu, ziddipu, pian. (Cittanova) arsipanu u. arzipranu, (Molochio) zipranu, kat. ziparu, ziparu, mess. (Naso, Rometta, Ucria) zlparu, kos. zipariellu, siz. ciparèddu, ziparèddu 'specie di giunco', 'scirpo' (Cyperus). Bin lat. " c y p e r l n u s

(Alessio, R I L 77,

665) lebt fort in lecc. salern. éipiernu, tar. órpierna id. Kupórrcra 'Herrin' (ngr. ) : regg. Jcuràzza u. kuràzzula 'signora', 'signorina' findet sich nur bei Morosi (MorGr 8) und Marzano, der es aus Morosis Sammlung übernommen hat. - Die beiden W ö r t e r existieren nicht. • KupßiXi: otr. éirvili, óirivili n. 'orlo alzato dell' aia', 'mensola di un muro', 'parapetto di una terrazza', 'ciglione intorno a d un olivo'. Vielleicht mit agr. xvgßit; 'Tafel', 'Säule' zu verbinden (Alessio, R I L 77, 65). - A u s lat. a c e r v u s ' H a u f e n '

>

* a c e r v i l e (Alessio, Mise. Fr. Piccolo 38) ist nicht denkbar. KuprjvaiKÒs 'kyrenisch': siz. kani éirnèku 'cane di fiuto finissimo' ( A . Pagliaro, Boll. Istit. di Glottol. dell' U n i v . di R o m a I, 1950, 268). Kupict 'Herrin' : in Verbindung mit einem Personennamen abgeschwächt zu xvQa, z . B . a. 1198 in Kalabrien xvqa Aovxia (Trincherà 333), vgl. in latein. U r k u n d e n Apuliens Churamaria (Cod. dipi.bar. X I I I , 18, 3), ngr. xeqd 'signora', in O N Kvqd KaXrj. KupiotKi")

(j)fiéQa) 'Sonntag':

bov. curiaéi otr. éuriaéi,

curiali

(MorO 160 fälschlich óiriaéi) 'domenica'; bov. (eh, g) éuriaói tis alèa 'domenica delle palme'; b o v . (b, eh, g) i éuriakàóe 'le domeniche'. Dazu Ajo

Ciurlaci

ctr. bei B o v a

(falschlich

Ciriaci Mor B 46). Kupios ' H e r r ' : bov. o curio T N C 427, o Jüro ib. 351, otr. éirio 'il Signore", 'Dio'. Stärker abgeschwächt u n d reduziert als all-

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gemeiner Titel zu XVQ in Verbindung mit einem Personennamen, z.B. in Sizilien a. 1142 ó XVQ rscogyiog (Cusa 308), in Lukaniena. 1149 rov XVQ Aeovrog (Trincherà 193), heute nur noch in versteinerten Lokalnamen : Cersósimo (luk.) < a. 1133 ¡JiovaGrrjQiov rov XVQ Zcoaifiov (Trincherà 150), Cemostàsi (kos.) < XVQ 'Avaardaiog (Alessio, Top. no 2054). - Früh entstandenes XVQ IG (auf einer christlichen Inschrift in Catania, IG X I V , 525) lebt fort als Bezeichnung des Vaters: bov. èuri, (rf) cürise, otr. èuri, z. B. bov. o cüristu 'suo padre', o éùristose 'il loro padre' TNC 23, bov. otr. o cürimmu 'mio padre', otr. tu éurùmu 'di mio padre'. Auch im südlichen Griechenland und in den Inselmundarten sehr verbreitet, z.B. Sporaden XVQT]S (Dieterich 183), Maina kjiris, Kreta Jcjiris u. ciris, Zypern Jcjiris 'padre', vgl. schon in der Antike (2. Jahrh.) xvoiog Tfjg ywaixò; ó àvrjQ xaì x&v vlmv 6 narriQ (Hipparchos I, 11). Zuss.: bov. (b) kurupappüa, (ch, rf) kurupappü, (g) kurupàppo 'bisnanno', (b, eh) kurunònna 'bisnonna', regg. (Fossato) kurunònnu 'bisnonno', kuranònna 'bisnonna'. KÙpTT) 'Sieb': bov. (b, ch) i kjirda 'der Buckel', 'la gobba' mit auffalligem d; zum metaphorischen Bild, vgl. kos. kuóSinu 'Buckel' < xóaxivov 'Sieb' und schon agr. XVQXÓQ 'mit Buckel'. Dazu auch nordkal. éirta 'ernia'. K O C T I O V 'Blase': ital. guscio 'Hülse', 'Schale', 'Hülle', lomb. güs, emil. lig. güSa id. (AIS, Karte 460, 1133, 1268) würde lautlich passen (vgl. o s t i u m > i t . uscio, b i s t i a > biscia), doch ist das ital. Wort von franz. gousse 'Hülse', 'Schote' kaum zu trennen, das einen anderen Ursprung voraussetzt. *KU) : otr. laftèa, bov. lastia 'un calcio'; vgl. ngr. (Pontus) Àw/réa, (Pelop.) Xax&éa, Zypern Xa%&èa id. (HLA). * ÀaÀàs 'Schwätzer' : bov. lalà 'chiacchierone' PellB ; vgl. ngr. XaXàc 'nonno'. ÀaÀià 'Sprechweise', 'Gerede': bov. (eh, g, rf) lalia 'alito', z.B. %%e ti llalia 'egli respirava ancora' TNC 124. ÀaAco 'reden', 'tönen' (von einem Musikinstrument): otr. elalò, eladò 'io suono', z.B. eladúne e ¡campane 'suonano le campane'. — Siehe èvSaXcò. * ÀappÌCTKo: otr. (ma) lanibisko 'secchione' PellO 70. Das Wort wurde mir nirgends bestätigt ; es existiert nicht. Adepta (lat. l a m i a ) 'Drachenweib', 'gefräßiges Wesen': siz. regg. kat. lamiari 'patire fame' (Alessio, A B 25, 204, auch D E I I I I , 2156). Aus den ital. Mundarten bov. (b) lamijèggi 'egli soffre la fame', (eh) stèki lamijèonda 'egli sta colla fame'. Herkunft aus Xi/xóg 'Hunger' ist phonetisch nicht denkbar. Aájiia (spätgr. im Etym. Magn.) = '/áa/iara 'Abgründe', 'weite Öffnungen' : dazu salent. làmia, lidma, kal. làmia, neap. lámmia, abr. lámmia, apul. Idmbid 'volta', 'tetto a volta della casa', dazu altital. (bei Boccaccio) làmia ( < südital.) nach Alessio, Arch. Rom. 25, 1941, 203 ? - Eine semantisch überzeugendere Deutung bleibt zu finden. * Xauvápiov: otr. lannári, lavnári, linnári n. 'mensola alla parete o sul focolare che serve di sostegno'. Unklarer Herkunft. Kaum dimin. von Xá¡xva (in Papyri) = lat. l a m i n a 'dünne Metallplatte' ; auch zu agr. Myvov 'Rand', 'Saum' nicht wahrscheinlich. Falls linnári die ältere Form ist, darf man an XvXVÚQIOV 'Lampenständer' (Papyri 4. Jahrh.) denken. * AocuTTccyioúvi: otr. lampaúne, lampaúna m. 'specie di cipolla selvatica' (Muscari comosum) = salent. lampaèone (ältere Form *lampajone) id. aus spätlat. l a m p a d i o , -one (Alessio, Paideia 3, 288). In Sardinien als lampajòni id. (VES II, 8). ÁaiiTrás 'Fackel', 'Blitzstrahl' : bov. (eh, g) kánni lampade 'fa lampi' ; wegen mp, das hier zu rrib werden müßte, beeinflußt von kal. lampu 'lampo', lampare 'blitzen*. — Auf latinisiertem l a m p a s , l á m p a d a beruht otr. lampa, lámpara 'vampa*, 'fiammata', kamp. lamba id., ital. lámpada 'lume a olio*. 289

'düsteres Licht', 'Schaum': bov. i lámbi 'barlume' PelIB. Das Wort wurde mir in dieser Bedeutimg nicht bestätigt. Es findet sich aber in einem älteren literarischen Text : kondá ti llámbi tu potamú 'presso alla riva ( ? ) del fiume' TNC 444, wo es wohl als 'Schaum' (?) zu interpretieren ist. - Siehe äfißrj, Mfinrjfia. * Aócirrrnua 'das Leuchten' : bov. (r) to lómbima 'ciò che splende' ; vgl. in einem literarischen Text sto làmbima tu potamú 'sulla riva ( ? ) del fiume' TNC 442 ; daher lámbima 'riva' bei PellB. - Siehe Xáfinrj, äfißr]. Àapnrijco 'leuchten' : bov. (g) lambíéi 'splende', 'fa luce'. AcdJrrrovycc (ngr.) Kykladen) 'ein Fisch': tar. lambúkd, neap. lampúka, kors. lambúka, it. lampuga, katal. llampuga, prov. lampugo, sard. lampuga, siz. lampúka, alampúja, serbokr. lampuga 'Fisch aus der Familie der Coryphaena*. Unklarer Herkunft. Vermutlich irgendwie mit der Wortfamilie Aafirc'glänzen' zu verknüpfen; s. F E W V, 146, DELC I I , 25, Schuchardt in ZRPh 30, 724. XanTrpós 'leuchtend': otr. Vastèria lampará oder lamprá 'le stelle lucenti'. Aaprrrupijco 'glänzen': bov. (b, g) lamburiéi, (eh) lamburiéi 'luccica' (vom Zwielicht am Morgen und Abend). Dazu pian. lamparijari, kat. mprijari 'lampeggiare', 'balenare'. Àccpnrupis 'Leuchtkäfer' : bov. (b, r) lamburiöa, (b, rf) lámbuóa, regg. lamburida, tamburina 'lucciola'. Als Reliktwort in ganz Südkalabrien (regg. kat.), aber meist spielerisch oder volksetymologisch umgeformt, z.B. regg. zampullida, vampulia, zampurida, zampularía, sampudira, pampalalia, kat. varnpurida, vampulilla, mpurida, vamparina, gampurija usw. (s. DTC I I I , 49). Vereinzelte Relikte noch weiter im Norden: nordkal. (Ajeta) grambuddina, luk. (Maratea) rambuddina id. Nur vereinzelt in Griechenland (wo andere Namen vorherrschen), z.B. Maina lamburiöa, Corfú lambirida. Adunco 'glänzen', 'leuchten': bov. lámbi 'si vede', 'fa luce", (g, r) lámbi 'splende', 'es ist hell', z.B. lámbi ettúndo viso 'brilla codesto viso' TNO 289, elámbie to fengári 'brillò la luna' ib. 479. - Über it. lampare, lampeggiare 'blitzen', it. lampo, prov. lamp 'Blitz' usw., s. F E W V, 145. ÀCCVCCTOV (Pap. 6. Jahrh.) 'Wollkleid': bov. (b, eh) lanata f. 'pelle di pecora o agnello', auch (eh, g) lanáta ganz allgemein 'pelle', siz. lanáta 'tutta la lana d'una pecora separata dalla pelle' (Traina 520); vgl.lat. (Columella) p e l l i s l a n a t a (Alessio, StBN 5, 359).

AÓCHTTT]

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AdnraSos 'Ampfer': bov. (b, c, r, rf) lèpato n., regg. lèpatu, lèpata, lèpita, pian, lèpatu, àpatu, kat. Idpatu, àpaiu 'romice', 'lapazio'. Die Nebenform mit t auch in Griechenland, z . B . ldpato in Arkadien, Epirus, Corfù, Leukas, Kephalonia. Auffälliger ist das betonte è. Dieses weist a u f eine alte Dialektform, entsprechend den antiken Doppelformen gaipavog u. QÉcpavoQ, ßdga&Qov u. ßiqa^Qov, óéoxakog (Pap.) u. öiSaaxaXog, myken. Aénazog u. Aduiaßog (Monatsname), dazu im heutigen Griechenland dial. ajtéXa&Qo = àanàAa&og (HLA 3, 192), ßéÀavog = ßdAavog (ib. 3, 428), zakon. eoarge = oKEIQO (ib. I , 4 3 1 ) ; s. Kapsomenos 125. Unter italien. Einfluß steht otr. lapazzo, alapàzzo, salapazzo, éalapàzzo id. AÓTraiva s. hfjnaiva, Àairapós 'schlaff', 'weich', ngr. XdjiaQO 'wenig wertvolles Fleisch' : siz. regg. kärni làppara 'carne floscia', k a t . regg. làppiri 'brandelli di carne floscia'; kat. regg. lapparusu 'floscio', k a t . allapparari 'affloscire', siz. allapparatu 'molto magro'. ÄdriTT| = Munt} 'Schaum', 'Schleim': tar. lappa, brind. lldppu 'bava', 'moccio' (Bibezzo 79); vgl. span. lapa 'Art Schimmel a u f Flüssigkeiten', katal. llapa 'Schmutzschicht auf dem K o p f von Kindern'. — Zusammenhang bleibt zweifelhaft ; s. F E W 5, 173 u. D E C L 3, 32. * Aàpyoj 'weit', ngr. àXc'iQya (Adv.) aus ital. largo : bov. larga, otr. larga 'lontano' (Adv.), vgl. bov. ejdi larga 'è andato lontano', otr. estèi larga 'sta lontano' ; bov. (b, g) làrgotte 'da lontano', z . B . Idrgotte fènete 'da lontano si vede'; otr. irte apù larga 'è venuto da lontano'. Die Bedeutung 'lontano' (Adj.) h a t lecc. làrgu; vgl. sonst siz. a lu largu, ital. alla larga 'lontano'. - Siehe àAAaQyeéa>. ÀapSlov (7. J a h r h . ) , ngr. AaQÖI ' S p e c k ' : bov. (b, g, eh) lardi n. 'lardo'. — Drmin. von Ädoöog (4. J a h r h . ) aus lat. l a r d u m . * ÀocpSÌTTis 'Art P i l z ' : regg. larditu, lardita, arditu, k a t . larditu, lardila, arditu 'boleto'. - Gebildet mit dem Suffix der antiken Pilznamen àfiavhrjg, ßcokkrjg (Alessio, Agg. A 2 3 ) ; vgl. ngr. (Ikaria) larditis 'ein Pilz' (Tricholoma ustale). XapvótKiov 'kleiner S a r g ' : a. 1188 in einer Urkunde aus Oppido eig rd laQvdxia (Trincherà 298) als Name eines Feldes (Alessio Top. 212). Ààpuy§ 'Kehlkopf', 'Schlund': bov. (b) làrango 'bocca aperta', z . B . stèko me to làrango amistà 'sto colla bocca aperta'. * Xaaaouvi: bov. (b, eh, rf) lassüni 'magro', 'misero', z . B . i kùna i lassùna 'la scrofa magra' TNC 295 ; aus sizil. lassimi 'troppo lasso'. - Siehe xhaaovvtav. 291

* ÀauSeùw (lat. l a u d a r e ) : ofcr. lardèo 'io lodo'; wohl aus älterem *lavdèo, vgl. dßäikXa > regg. ardèlla. Xctùpo "enger Weg', 'Straße mit Mönchszellen' (5. Jahrh.), ngr. XavQa 'Kloster': aus dem dimin. kavqlov 'piccolo cenobio' stammt der Name des Santuario Dariu (ältere Formen Auriu, Luriu) bei dem Ort Surbo (lecc). Aus diesem Namen stammt vermutlich die Redensart lecc. fare Vu riu 'fare la scampagnat a di Pasqua', weil am Dienstag nach Ostern das oben genannte (der Madonna di Loreto geweihte) 'santuario' einst für die Stadtbevölkerung von Lecce das Hauptziel der ländlichen Wallfahrt gewesen ist; s. VDS, vol. I I I , p. 944, 1049. ActupÉVTios: bov. Lavrèndi, otr. Lavrènti 'Lorenzo'; bov. 's ton ajo Lavrèndi 'a San Lorenzo' ein Dorf nördl. Melito (regg.) TNC 353; Sallavrènti Name einer Kappelle bei Zollino (otr.). A«Qiov in der Zone von Aieta (cos.) = ol Mehandoojveg 'Abkömmlinge der Familie Melissàri'. UEÀlcraiov 'kleine Biene': bov. (b, ch, g) melissi n., otr. melissi, milÌ8si n. 'ape', z.B. bov. ta melissia pelùrie 'le api escono', otr. lòssa melissia 'tante api'. Dazu bov. (g) melissòpuddo 'ape giovane' ; otr. melissüna m. 'fuco' mit romanischem Augmentativsuffix -one; bov. (b, g) éurromèlisso 'Hummel', 'apone', s. £OVQOÌ£(O. In Griechenland bezeichnet ró [isMaai den Bienenschwarm. *HSAICTCTÓS 'zur Biene gehörig': bov. (b, eh) melissò 'bienenfarbig', besonders von der halbreifen Tomate, bov. pumaóàro melissò, regg. (Cardeto, Piati, Ferruzzano, Delianova) pumaòòru mèlissu 'pomidoro mezzo maturo', pian. (Molochio, Oppido) mèlissu, kat. (Squillace) rnèlissu, regg. (Bagaladi) melissiàtu 'mezzo maturo' ; bov. vu&ulia mèlissa, regg. (Mosorrofa) vacca melissa 'vacca di color rossiccio' - In Griechenland (Rhodos) alya /¿eAiooi] 'capra di color rossastro'. 324

HeXiaaoqxiyos 'Bieneiiiresser' : bov. melissofdji, -fai, -fdjo, regg. mussufà, -fai, mussuvàja 'gruccione' (Merops apiaster) beruhen offenbar auf einem *fieXioaog)dyr]g. - Dazu eine weibliche Bildung */neAiooo ré (vgl. '¿¿QUog > bov. xèrzo); vgl. regg. mòrzu id. • nopTcreAAÍSot: otr. morzeddita 'specie di erba dai fiori bianchi'. p.op: bov. (g, r, rf) muszojelào 'io sorrido'. (IOOTCTOS (ngr) < it. mozzo 'verstümmelt' : bov. (ch, g) muzzoli&i n. 'pietruzza' ; bov. (rf) pèéome 's ta muzzoli&ia 'giochiamo alle cinque pietruzze"; bov. (eh, g, r) muzzojèraJco 'specie di sparviere' (s. te'gaf). *H0UttÌ3C0: otr. muttizo, muttò 'io ammutolisco'; otr. méttiso, mmüttiso, mütto 'stai zitto 1' — Entlehnt aus lat. m u t t i r e 'leise reden' (Alessio, S t B N 5, 375). MOUXO^ÉTTIS (ngr.) 'Mohammed': bov. maliamètta, regg. kat. maliamètta m. 'diavolo'. Hov/x^a (ngr.) 'Schimmel', agr. ò(iiyh\ 'dunstige Luft', 'Nebel': bov. (r, rf) mùMa 'muifa'; bov. (b, ch, g) ì mv,%a (MorB 13 fälschlich müRa) 'la muffa' unter dem Einfluß des Verbums mu%àzi (s. fiov&id£a>). Dazu bov. (ca) muMäzi als Verbum und mufilàòi als Substantivum (MorC 101). Die alte Bedeutung 'Nebel' gilt noch für ngr. (Karpathos) amüMa. — Die Vermischving von 'Schimmel' und 'Nebel' zeigt sich auch in. siz. mujjüra, murfüra, bov. muffurdta, murfuräta, regg. kat. muffurdta, murfuräta 'aria caliginosa', 'nebbia di scirocco'; bov. vurfuràda MorB 69 und regg. vurfarata (Marzano 458) wurden mir nirgends bestätigt. Herkunft dieser Formen ist nicht klar : vielleicht eine Vermischung von fiovx^a und ital. muffa, kal. muka 'muffa'. imaXóvco s. ¿fißaUovu. HTTÓTTIS s. ¿/j,ß l a t . * m y c i u m vorauszusetzen. Unklar bleibt aber die Beziehung zu franz. mèche, prov. meca, span. mecha 'lucignolo'; s. dazu D E L C I I I , 316. - Das agr. Wort hatte auch die Bedeutung 'membrum virile', wozu auch kal. micciu id. genau paßt. UÚKT); 'männliches Glied' : regg. kat. mícéu, regg. miééa 'membro virile', kos. miééa 'membro del verro'. UÙÀTi 'Mahlstein', 'Backenzahn' : bov. (b, ch) mila 'dente molare*. Dazu Milazzo (mess.) aus einem arab. Mílás < latinis. a d M y l a s < ßvXac (s. Alessio, B S C 1946-47, 27, 47) ? - Im otr. Griechisch heißt der Backenzahn gangáli ; s. yayyáliov. (JUAÍTTIS {lld-og) 'Mahlstein': siz. milita (Gioeni 180), mess. (Longi) pètra mulita, (Francavilla) pètra mirita 'lastra di pietra lavica' ; s. Alessio, R F I C 68, 260. UUÀÀós (altsizil.) 'Art Kuchen' : siz. (Syrakus) milu 'una parte del pane' (AStSi 13, 1888, 320) existiert nicht. HUÀÓSOUS 'Backenzahn' : dazu als dim. bov. miloSòndi n. 'dente canino'. — In Griechenland unbekannt (HLA). HÚAo; 'Mahlstein', ngr./¿vkot; 'Mühle*: bov. (b, ch) milo m., otr. milo m. 'Mühle'. - Dazu Pagòmilo ctr. Rochudi (bov.); Milo Dorf in Prov. Catania ; Mili Dorf bei Messina ; Mili ctr. B o v a ; Mila ctr. Stilo (regg.). lluÀcovas (ngr.) 'Müller': bov. (b, ch) milinári, otr. mulinári 'mugnaio'< *pvÁ(ováQr¡g, mit Einfluß von m o l i n a r i u s ; bov. (ch) milinári 'cervo volante'. púvSos (ßwöog) 'stumm' : bov. (b, eh, g) èga míndo, regg., pian, hrapa minda, kat. krapa minda, mess. (Castroreale, Montalbano) krapa minda, (Mandanici, Forza d'Agrò, Rometta) krapa minna, (Ucria, Naso, Limina) krapa miña 'capra con orec342

chi piccoli' ; reg., òmu mindu 'Mann mit abgeschnittenen Ohren'. Hat bei den Griechen in Kalabrien die alte Fem.-Form beibehalten, vgl. agr. yvvrj fiévdog 'donna muta'. Zur Bedeutungsentwicklung vgl. ngr. (Zypern) (ivra 'capra dagli orecchi piccoli', das zu agr. pvrrjg 'stumm' (Hesych) gehört. Sonst in Griechenland unbekannt. - Ganz unmöglich die Herleitung aus einem lat. *minuus (Alessio, R I L 77, 692), das nie zu mindu werden könnte. pOpcnva (Hesych) 'Art Schlange', latinis. m u r a e n a , m u r e n a : otr. morèna, morèna, lecc. murèna, morèna, marèna 'biscia d'acqua'. - Wie gr. juvQaiva auch Name eines Fisches (lat. m u r a e n a ) : salent. murèna, kal. siz. murina. pupàKotvSos s. /xovQyevrov. pupljco 'duften' : otr. miriéo 'odorare', otr. o Siddo miriéi 'il cane fiuta'; nordkal. mirizà, m&riéà, südluk. msrisà 'odorare'; nordkal. miriéu, morii1* 'profumo', 'odore . Dazu : otr. mirisia 'voglia , 'desiderio ; bov. (eh, rf) i vu&ulie miriéu 'le vacche pascolano la sera dopo la mungitura'. Hvp(KT) 'Tamariske' : bov. (b, r) vrika, regg. brika, bruka, vrüka, kat. vrika, vrüka, bruka, kos. vrük9, vrüka, siz. (Messina) brika, in anderen Teilen der Insel brüka, vrüka, ahhrüka, avrüka, neap. vrüka 'tamerice'. Die einzelnen Formen weisen auf ein *ßQvxtj, das durch eine Vermischung mit agr. ßgva hervorgerufen ist, vgl. bei Plinius (Hist. n. 1, 13, 37) m y r i c e s i v e b r y a . Die Formen mit ü haben als Grundlage ein latinis. * b r y k a > • b r u c a ; vgl. alb. bruke id. Aus Griechenland kann ich Corfù. vrika id. beibringen. liupiCTTiKÒ; 'duftend' : otr. miristikò, miristö 'odoroso. - Dazu : otr. miristikèdda, mistirikèdda, maristikèdda 'specie di cicoria selvatica di un forte odore'. HÜpKOS S . flOVQ>CO$.

HuppiriKÌa: nordkal. marmacia 'pensiero fisso', 'prurito' (Alessio, R I L 71, 382). *pup|ii"|Kiov, ngr.[iVQ/iriyyi 'Ameise': bov. (ca) mirmiói MorC 102, (b, c, eh, r f ) vermiéi n. 'formica'; bov. (b) vermikonia 'formicaio'. Ein bov. fermlka MorB 7 existiert nicht. Älteres griechisches Substrat erkennt man in regg. kat. fermikula gegenüber kos. furmika. — Die bov. Form vermiéi unter Einfluß von ital. verme. — Siehe fivQfiiji. lrirpiir)§ 'Ameise' : otr. mèrmiko m. 'formica' ; mit è durch Einfluß von ital. verme ? ; s. fivQfi^xtov. - Dazu otr. mermikdra, furmikarèa 'formicaio'. *UupóouXXov 'wohlriechender Klee' (»¡/Ua): kos. miruó&ulu, kat. 343

(Caccuri) miròsulu 'specie di trifoglio bianco (Alessio, R I L 77, 74). - Ein spätgriech. fivgióaoXov 'Art Löwenzahn' wird von Langkavel 80 genannt. - Siehe AVXXA. liupcivT) 'Myrte' : regg. morzida, moróidda, morzija, maréióa, pian. murzlga, morziga, kat. morzija 'mirto' läßt eine Grundform */XVOTCTI?.Aóe). — Über bov. anü 'ecco', dndon òde "eccolo qui', s. àvov. — Siehe rjv und vai. veti, affirmative Partikel: otr. nnè dient zur Verstärkung eines demonstrativen Pronomens, z.B. éitto spiti nnè 'quella casa là', isi izza nnè 'quella capra là*. — Wegen bov. mane 'sì', s. fid. • VÓCKOC lecc. brind. tar. nàka 'ramo grosso orizzontale*. — Identisch mit nàka 'culla' (s. vàxr]) > 'ramo che flette' ? Oder vom Verb u m n a v i c a r e ( n a v i g a r e ) > *ndvica >naka (Alessio, R I L 77, 694) gewonnen, vgl. sard. noe 'ramo grosso' (DES I I , 154) ? - Siehe aber auch *vàxtov. *voo«5tpiov (dim. von vaxrj 'Wiege'): regg. (Oanolo) nakàri 'rechteckiger flacher Korb zum Trocknen von Feigen* ; mit italienischem Suffix regg. (Ciminà) nakarèllu id. 345

regg. (Canolo) nekèfiu, (Ferrazzano, Piatì) nakjèfi, (Gerace) nokjèfi, (S. Luca) nakjèfaru 'Hölzchen im Weberschiffchen, um das sich die Spule dreht'. - Die Beschränkung des Wortes auf die Zone von Locri läßt an griechischen Ursprung denken; in Griechenland sagt m a n aayizro^vXov (s. d.). vdncri 'Schaffell' : bov. nàka, otr. ndka 'culla' ; dazu südital. naka 'culla' von Sizilien bis in das nördliche Apulien (Prov. Foggia) und auf der tyrrhenischen Seite bis in die Gegend von Paestum (Prov. Salerno); s. AIS, K a r t e 56. Die m i t naka bezeichnete Wiege entspricht z. T. (Sizilien, Kalabrien, Lukanien) noch dem Typ der griechischen u n d auch in Osteuropa verbreiteten Hängewiege (culla appesa). Diese bestand in ihrer primitivsten F o r m aus einem m i t Stäben eingefaßten Schaffell. Das ist der Typ der bäuerlichen Wiege noch heute in verschiedenen Zonen des Peloponnes (Arkadien, Lakonien, Maina) sowie im Dodekanes (Rhodos); s. T h u m b Hell. 83 u. D. N. Bagiakakos, Athena 1951, S. 59. Diese Wiegeheißt auch im modernen Griechenland vaxa. Moderne Formen dieses Wiegentyps habe ich aus Sizilien und Kalabrien in R L i R , Bd. 9, 1933, S. 257 u. flg. 25 reproduziert. Das agr. Wort (bei Homer u. Lykophron) wird von Tsopanakis als ein Wort der dorischen Griechen angesehen (BZ 48, 56). — Dazu luk. naka 'wiegenförmiger Transportkorb f ü r Saumtiere' ; bov. (rf, g) nakègwo (-etico), siz. kal. annakari, luk. annakd 'cullare'; siz. annakuliari, kal. annakariari, annakazziari 'cullare'. — Siehe voxagiov. • votKstpiov:

bov. (b, r) nàéi n., regg. pian ndéi m. 'ramoscello di fico", 'pollone di u n albero'. Scheint identisch zu sein mit ngr. (Karpathos) vdxi 'piccolo arbusto'. - Als dim. F o r m von véa£ 'giovinotto' (Alessio, R I L 77, S. 75) wenig überzeugend. — Man vergleiche vaxa. vocvvctpfjco (ngr.): otr. nannariéo, lecc. nannariSare 'cullare'. *VOCVVÓHT|XOV 'winziger Apfel' : bov. anòmilo, pian, anòmalu, nòmulu 'sorta di mela n a n a ' ; vgl. agr. vàwog 'nano'. — Oder aus *óvófir]Àov (Alessio, Agg. A 6) ? vàvvos 'kleines Kind', 'Zwerg', ngr. (Dodekanes) nanna f. 'madrin a di u n bambino' (Kinderwort) : otr. ndnnima 'nostra nonna', lecc. nànni, brind. tar. siz. kal. luk. nanna 'nonna' ; lecc. nònni, brind. tar. siz. kal. luk. ndnnu 'nonno'. - Dazu lecc. paranànni 'bisnonno' ; kat. nannòjaru 'bisnonno', nannòjara 'bisnonna' < vawo-yéqoQ, angelehnt an èaymtr/eooz (Alessio, R I L 71, 389). Kinderwort wie agr. vawa 'Tante', vawag 'Onkel' (Hesych). *VÓCKIOV:

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vaós 'Tempel': nur in der Toponomastik, z.B. Ndo (dial. Ndu), Weiler von JonadibeiMileto (kat.) ; Capo Colonna bei Crotone (kat.) auch Capo Ndo genannt = Naus im Itiner. marit. ben a n n t nach dem Tempel der H e r a Lacinia (Alessio, Top. no 2709). Das Wort zeigt das Merkmal des dorischen Dialektes, ist aber in dieser F o r m schon f r ü h in die i f o m j (Septuaginta u. NT) eingedrungen. - Nicht hierher gehört RJ QVFIT] TOJV Naovrjrcov, a. 1167 als Name einer Straße in Gallipoli (lecc.) erwähnt (Trincherà 515), benannt nach dem antiken 'emporium' Nauna, einstiger Hafenort von Nardò (lecc.). vèrmi 'Waldtal' : Ndpi Name eines bewaldeten Tales bei Stilo (regg.) nach Alessio Top. 275; vgl, Nanna Flurname auf Karpathos (Michaelidis 416). vdaros 'weiblicher Geschlechtsteil': damit berührt sich auffällig pian, nappu 'vulva' (Alessio, R I L 77, 76). Doch dürfte hier eher kalabr. nappu 'tazza' zugrunde liegen = it. nappo (germ. h n a p ) id., das auch in die Mundarten des Dodekanes gelangt ist (Astypalaia, Karpathos) ndppos 'hölzerne Schüssel'. vctuxAripos 'Schiffsherr' : otr. aniklrio, anaklrio, nikirio, lecc. naJciru, brind. nagglru, t a r . naggin, fogg. nag gin 'capo dei frantoiani', alles aus einer latinis. F o r m n a u c l e r u s , - e r i u s (Cod. dipi. bar. V I I I , 262, 22), wozu auch it. nocchiere 'capo-ciurma' gehört, vccwioc: bov. (b) anazzia, (g,r) anaspia 'nausea' beruhen auf einer älteren F o r m *nafsia > *napsia. Dazu regg. (Cardeto, Ferruzzano, Gerace) nasia, (Ciminà, Mammola) nareia, m i t lateinischem Accent regg. (Delianova, Cittanova, Sinopoli usw.) nasia id. — Als Verbum bov. (b) anazzème, (g) anaspème, (rf) anaspòme 'mi nauseo', regg. (Mammola) mi norziju, regg. (Africo, Gerace, Montebello) mi nasiju, k a t . me nosiju id.; bov. (g) io anàspima 'il nausearsi'. Mit Einfluß des Verbums annicsiari: k a t . annusla 'nausea'. - I n Griechenland unbekannt. véoj 'jung', ' n e u ' : otr. nèo 'nuovo', z.B. tes krdmbe te nnèe 'i cavoli nuovi'. I n Kalabrien n u r èinürjo (xaivovoyiog). — Topon. : Nicaatro, Stadt in Kalabrien (kat.), a. 1282 Neocastrum. - Dazu kal. nunnata, nnannata, nannata, siz. nnunnata, lecc. nannata f. 'pesciolini nati da poco' aus 'neonata' (Schuchardt, Z R P h 242); auch prov. (Nizza) noundt id. ( F E W V I I , 21). Aus 'non nati' (DEI IV, 2598) ist widersinnig, da die 'pesciolini' j a geboren sind. VEpàvrjt (ngr.) 'Orange': bov. lardngji, otrant. aranci 'arancio'; 347

der Baum boy. larangjia, otr. arantjèa. — Dazu Arantjèa casale di Gallina (regg. )> Arangia ctr. t e i Roccaforte (bov.) und San Luca regg.). VEÖpov 'Sehne', 'Faser' : bov. (b, eh, g) nèvro n. 'nervo', plur. ta nèvri; bov. (eh, g) nèvro auch 'radice'. Das von MorO 165 genannte nigrò 'nervo' existiert nicht; otr. nigrò bedeutet 'magro' (s. hyvós). vs nino 'Kind'. voüs 'Sinn': otr. nu f. 'mente' MorO 165 existiert nicht in dieser Form. Es gibt n u r die Redensart otr. èRo 's t'ennü 'ho in mente', mu Irtan is t'ennü 'mi vennero in mente', mò 'rkjete 's t'ennü, (cl) 's t'annü 'mi viene in mente', (ci) mu emine 's t'annü 'mi rimase nella mente'. Da ten (tan) nicht der Artikel TTjv sein kann (weil dieser tin lautet), dürfte eine Form *èvvovg vorliegen aus Vermischung mit dem Verbum ewoä) 'ich begreife'. - I n Griechenland nur £%o) 'o ròv vov. • VOÖTCTOS: bov. (ch, g) nnüzzo, -a 'tacchino', regg. nnüzzu, nüzzu id., siz. nuzza 'tacchina'. Lallwort aus der Kindersprache ? Oder aus *niüzzu, Koseform von regg. niu 'tacchino'? vocö 'begreifen': otr. noò, anoò, nò 'io capisco', 'intendo', z.B. nòune òli 'capiscono tutti", enolsato 'avete capito'. — Durch Vermischung m i t spätgr. àvavocó, ngr. àvavoycò, (Kephal.) ävavoydm 'verstehen' (HLA I I , 99) ist entstanden bov. (ca) nugü MorC 108, (b, eh, g) anogào 'capisco*, z.B. anòjie dio 'ha capito t u t t o ' TNC 476. VTOXÓVCO v. évóaAa>. 351

(vgl. pelop. vv^reg(Sega) 'Fledermaus': Diese Grundlage ist nur noch in wenigen Formen mehr oder weniger erkennbar: otr. (cl) defterikula, lece. (Lecce) arturiifgula, tartarikula, siz. taddaritula, kaddaritula, kannaritula 'pipistrello'. Doch dürften viele andere Formen hierher gehören, in denen nur noch der Wortrhythmus w t w die Zugehörigkeit zu dieser Grundlage erkennen läßt, z. B . lecc. kattaviula, kattapinula, jattanikula, passapittula, rattuliggula, attuvikkjula, kattiminula, kos. gattuviia, kozziripula, kunniripula id., und weitere Formen (s. Y D S , I I I , 1131 u. DTC I I I , 64). Alles Formen, die volksetymologisch in spielerischer Weise umgeformt sind; s. dazu Verf. Z R P h 43, 703. v u K T g p l s , ngr. vv/reolda 'Fledermaus'; bov. (b) lastarida, (ch) la&tarida, (c, g) lattariòa, (rf) artariöa, regg. tallarita, taddarita, iajarila, lartariSa, taraddina, taraita, pian, aitarioa, taraSita, kat. (Dasà) gattarija, siz. tallarita, taddarita, tutturldda, kuddarita, lecc. attavija, attavia 'pipistrello' weisen auf einen Typ, der ngr. (Kreta) als Aa^ragtóa bezeugt ist (durch Einfluß von XaxxiCoj). — Ein älteres vvxrsQÌòa (*Ävxxeqlöa) hat Spuren hinterlassen in nordkal. littirina, litterija, litteria, stärker deformiert siz. (Lipari) ziddirika 'pipistrello'; cfr. ngr. (Karpathos) XvyraQÌòa, (Ikaria) IvxxeQÌòa id. VUKTÓVEI (ngr.) 'es wird Nacht': otr. niftónni, nittònni 'annotta', ngr. vvyra: bov. (b) nista, (r) nifta, (c, g) nitta, (ch) ni&ta, otr. nifta, nitta 'notte', z . B . bov. pasa nista 'ogni notte', azze nista 'di notte', (ch) tündi ni&ta 'questa notte', otr. afs'ittin nifta 'da quella notte'; bov. (g) nittanimèra 'una notte e un giorno'. Dazu otr. (co, ma, z) tu nifta, (cl, cs, m t ) tu nitta 'sta notte'; otr. niftü MorO 152, otr. (st) nittü 'di notte', 'bei Nacht', z . B . tis fèni niftü e kkanni mòdi 'chi tesse di notte non fa camicia' < *VVXTÜ>Q, vgl. ngr. (Kreta) HBQOV -vv^rov 'bei Tag und bei Nacht' (Pangalos I I I , 91) mit -ov von 7tavTOV, (Ì'AXOV, avrov. vcòpos s. co/uog. *vuKTEp(8ouÀa

£ctivco 'Wolle kämmen', 'kratzen': bov. (b) zzèno, (g) Séno 'io cardo'; Aor. èzzana; immo zzdnonda "avevo cardato'; bov. (g) su èèno ta maddia 'ti strappo i capelli'. Dazu: bov. zzaniio 'scardassare la lana' MorB 21, (g, r) Sanizo 'pettinare la lana' < *£aviCw. - Bov. zzèni 'Kamm' ( E W Ü G 1473) ist in stèni (xréviov) zu korrigieren. £ccvSós 'gelblich', 'blond': otr. (si) zantò, fsanto 'biondo' ist ein zweifelhaftes Wort. E s stammt aus einer unsicheren Quelle. 352

Es ist auch lautlich suspekt, da v& im otr. Griechisch zu tt werden müßte (HGG § 42). - Dazu otr. zzandikula, zzandükula, azzendükkja 'gheppio' 'Art Falke' 'gheppio' = Falco tinnunculus (Alessio, R I L 77, 697) ist schon, rein phonetisch (wegen nd) ganz unwahrscheinlich. Es scheint eher mit lat. t i n n ü n c u l u s verwandt zu sein; s. zaavòovxXa. *§apijoo: bov. (b) zzarizo, (ch, r) Sariso 'io gratto'; bov. (g) sarizome 'mi gratto', (ch) eSaristina 'mi sono grattato'. Dazu bov. (eh, g) Sàrima n., regg. (Cardeto, Oataforio) Sdrma 'pasta che avanza nella madia di cui si fa un buccellato' ; regg. saràmma id.; bov. (b) zzàrima 'abgekratzte Rinde des Käses', (rf) Sàrima 'residui di polenta sul metallo della caldaia'. — Die alte Sprache hatte £VQI£CO 'schaben', 'rasieren', von dem es kaum direkt kommen kann; im heutigen Griechenland ist gagitci) in der Bedeutung 'reinigen' bezeugt (ML, Bd. 6, 4963). *£ctpicrTpa 'Werkzeug zum Schaben': bov. (ch) zzaristra, (b) zzalistra, auch zzilistra f. 'radimadia'. - Aus ivcrrga unter dem Einfluß des Verbums fag/fco.. — Siehe ^varqa. ^eßcitpco (ngr.) 'entfärben': otr. afsevdfo, fsevàfo 'stingere', z.B. lo panni afsevàsti 'il panno si è stinto'. otr.fsedontào,fserontào 'sdentato'; vgl. ngr. £eóovTiagtjg id. £SKÓ|J,VCO (ngr.) 'zermachen': otr. afsekdnno, azzekànno, bov. (rf) sekànno 'disfare'. §eKOÀÀ£b 'abtrennen': otr. afsekoddò 'distaccare'. *£6KO|jß6vw 'einen Knoten auflösen' : otr. afsekombònno 'dipanare', 'sciogliere un nodo'. §SKops: otr. fseloRàrito, afseloRàrito, fselofàrito 'duro di mente', 'svogliato', 'sgraziato'; s. *£e?.OQÒg + jjaotTO? {ydoi4). ^EpaSaivco (ngr.) 'vergessen': otr. fsemaitènno 'io dimentico'. ^svia 'Ausland* : bov. zzenia MorB 21, otr. fsenia 'paese straniero'. 'Fremdling': otr. fsèno, afsèno, ssèno, bov. (b) zzèno, (r, r f ) Séno, z.B. (rf) èna Sènose 'un forestiero' TNO 200; otr. taf sèna 'il paese straniero'. *£svo £e%(u()à> 'verzeihen' s. ovyxa>Q(£a), avyxcogcö. feyuxco 'die Seele aushauchen' : otr. efsefsixíéo, afsefsixizo 'io do l'ultimo respiro'. §t)UEpóvEi (ngr.) 'es wird Tag': bov. (g) sìmerònni, otr.fsemerònni, azzemerònni 'spunta il giorno' ; bov. (g) Simèroma, otr. fsemèroma, afse — 'punta del giorno'. • ^nrócvco : otr. azzippdnno, zippanno 'strappare', 'schiantare' ist f r ü h gräzisiert aus einem spätlat. * e x s i p a r e das in romanischer Entwicklung zu salent. Sippare 'strappare' geführt h a t . - Nach Alessio (RIL 77, 75) aus ngr. gemdvco 'separare' X salent. scippare. • fuÁí/opTOv: bov. (b) zzililwrto, (g) éílíKorto 'eine Grasart'; bov. (ch, rf) Siliñorto 'avanzi di erbe senza valore'. Vgl. in Griechenland (Kos) psilóñorto 'wilde Gerste'. ^uÀóyatTcc (ngr.) 'Mausefalle': otr. afsenogátta, solokátta 'trappola per topi' ; unter dem Einfluß von $évog ? §vAoi«5tp.a. ÓHUÓCTIOV 'kleines Auge', ngr. ófifidri 'Auge': otr. ammòdi, ammdi 'occhio'; otr. dio ammàddia 'due occhi'; otr. ammatàói, ammatài 'piccolo occhio'. — Siehe ó Jiamoélssi (s. ßovxiao). Ein von mir angenommenes *ó£vXaoroov (EWTJG, no 1532) oder *óHverjAaOTQOV (Scavi ling. 16, 164) müßte jedoch im bov. (ch, g, r f ) als *aSiddastro erscheinen (Alessio, R I L 72, 112). Da es sich um einen charakteristischen Strauch der kalabresischen Berge handelt, liegt wahrscheinlich ein praehellenisches Wort zugrunde, das in Sizilien zu xrfAaorgov gräzisiert worden ist (nach Frisk I, 838 Herkunft unbekannt). - Auf alle Fälle ein altes Substratwort der Magna Graecia ; in Griechenland ganz unbekannt. 6§ü|aeXi 'Getränk aus Essig und Honig' ; siz. Sumèli 'bibita composta di aceto, miele e acqua' (Traina 890). ó^uvo; s. ol-ivoQ. ò^uaàKxapov 'Getränk aus Essig und Zucker' : altsiz. ogizzäkara 364

(Scobar), altit. ossizácchera, it. suzzàcchera id. (s. Trapani 217). — Siehe èlaiooóx%aQov. Ó§CÙ v . S ^ m .

¿TriaSía 'Kruppe des Pferdes' : otr. ampistèa 'groppiera di cavallo" mit Einmischung von otr. ampi 'dietro' (v. óníaco). - In salent. pedistia, pedistèa, kat. (Rocca di Neto, Strongoli) pedestia 'stiva dell' aratro' ist eher ein 'piede di stiva' (lat. dial, s t e v a ) zu sehen. ÒTTtaivós (ngr.) 'hinter befindlich' : otr. ampisinò 'ultimo'. ÓITÍCTCÚ 'hinter' : bov. (b, eh, rf) apissu, otr. ampi, ampíss' (vor Vokal) 'dietro', z. B. bov. apissu kanenú 'dietro a qualcuno', bov. apissuto 'dietro a loro", otr. ampi stin pòrta 'dietro la porta', otr. ampiss' emèna, bov. apissumu 'dietro di me' ; bov. li§ese imèrese apissu 'pochi giorni dopo' TNC 57, otr. ampÌ8s'alio ééerò 'dopo poco tempo', bov. pènde Rrònu apissu, otr. pèrde Krònus ampi 'cinque anni indietro'. Dazu otr. apompi, apumpi, pumpi 'di dietro', apompiss' emèna 'dietro di me' ; ettumpi 'qui dietro' (avrov). - Vgl. noch bov. (g) su stèko tapissu 'ti seguo'. *ÒTTÌ voraussetzt. Sonst gilt in Griechenland ngr. tprjvm, Peloponnes psèno. ÓTTCOS s .

nmg.

òpyójco 'Teig kneten': bov. (g) argdzo, (eh) argdéo 'impastare il pane'. — H a t sich vermischt mit égyaCw (alt ¿gyaCofiai) 'arbeiten'. - Siehe ¿Qyd£co. ópyàviov 'kleines Werkzeug': bov. (b) argani, meist im Plural bov. (b, c) argdna n. pi. 'vasi di terracotta', regg. k a t . arganu, meist im Plural argani id., pian, agrariu, k a t . rugdüu, kos. organu, rugdnu, urgdnu, ruvdnu 'vaso di creta', im Plural 'stoviglie' ; kos. ruvdnu, siz. argaüu, neap. rovan9, bar. garg. rudnd, 'vaso alto per i bisogni corporali'; k a t . (Filogaso, Francavilla Ang.) arganu, kos. ruvdnu 'specie di sporta per seccare i fichi'; siz. argani, grani 'vasi di creta'; t a r . rudna, ruvdna 'stoviglie di creta'. — In anderer Bedeutung otr. argani n. 'fune', argdna, ta grafia 'redini per i buoi', lecc. brind. ruànu, ruvdnu, tar. ruvàn9 'fune', 'grossa corda' ; lecc. argdinu 'castello dell' arrotino'. Dazu salent. ruandru, regg. k a t . argandru 'vasellaio'. - Die meisten Formen beruhen auf einem latinis. o r g a n i u m (s. R E W 6096); vgl. organea 'attrezzi in genere' 366

Cod. dipi. bar. 4, 1, 17 u. altneap. organea da binum a. 988 im Cod. Cav. (Arch. glott. 15, 349). ópyauou 'Werkzeug': bov. òrganu 'Pfahl zum Pestwinden der Preßschraube a n der alten. Ölpresse' ; vgl. ital. àrgano 'Winde zum Heben u n d Ziehen von Lasten', span. àrgano ' K r a h n ' , s. R E W 6097. ópyàs, -dòa 'fette fruchtbare Erde' : bov. (b, ch, g) orgäöa, regg. (Africo) orgàda, (Ardore, Gerace, Siderno, S. Luca, Melito) argàda, (Antonimina, Roccella) agràda 'terreno argilloso molto fertile'. Topon. : a. 1310 casale de Orgatha bei Nicotera (kat.), s. Vendola 268; ArgaSùri ctr. bei San Lorenzo (regg.). - I n Griechenland unbekannt. - Nicht zu àgyóg 'incolto' Alessio, R I L 72, 156. - Die im E W U G no 1542 genannten regg. argàdi, agràdi sind Pluralformen; regg. àrgada fälschlich bei MorGr. 152. SpSivov (7. Jh.) < lat. o r d i n e 'Reihe': regg. urdinu, (Ferruzzano, Gerace, Antonimina, Roccella) ardinu 'filare di viti' < *óqS(viov ( * o r d i n i u m ) ; vgl. ngr. (Kreta) òqòìvi 'Reihe', 'filare di alveari' (Pangalos III, 213) u n d a. 1047 in einer Urkunde aus Tarent ógSivovg óxra> 'otto filari di viti' (Trincherà 43). Auf * o r d i n i u m beruht auch ital. ordegno, ordigno 'Werkzeug' ; vgl. in Latium órdine, abr. òrefowa (AIS, K. 1306), regg. órdine 'filare di viti'. *6pSécc: regg. (Melicuccà) ortèa "pulitura del terreno praticata prima della zappatura* ; vgl. bov. alànnome ortè, regg. (Africo, Orti) tiramu l'ortè 'facciamo l'aratura in senso opposto'. *òp3£Ùco : bov. (rf) tu ortèi miaforàòa 'gli v a incontro u n a cavalla* (TNC 75), bov. (g) òrtesa 'ho incontrato'. òpSias (ÓQ&la£) 'unterer Teil des Mastbaumes': lecc. órsa, siz. órsa, ital. orza, ven. orsa, katal. orza, span. orza, prov. orsa, altfranz. orce, orche 'corda legata all' antenna di u n a vela per tirarla dalla parte dove soffia il vento'. I n Griechenland als ÒQT^a bezeugt, doch sicher aus Italien entlehnt. Das Wort h a t sein Gegenstück in ital. poggia, katal. puja, span. poja, das eine 'corda' bezeichnet, mit dem das Segel nach der anderen Seite gezogen wird. — Die hier angenommene Deutung beruht auf einem Vorschlag von Pisani (Paideia 6, 105). Die Herk u n f t aus dem Griechischen wird dadurch gestützt, daß auch das marinetechnisch verwandte ital. poggia (s.o.) vermutlich griechischen Ursprungs ist (s. noòia). — Eine andere Erklärung wird von Corominas (DELC I I I , 587) vertreten, der f ü r orza von dem Verbum ital. orzare "andare all' orza' ausgehen möchte u n d dieses aus einem * o r t i a r e (zu lat. oriri) 367

'emporheben' herleitet. - Beide Auffassungen bedürfen weiterer Klärung. òpSós, ngr. ÓQTÓS 'gerade* : bov. (ca) urtü MorC 100, (b, g, rf ) orto, otr. orlò, arto 'dritto', z.B. bov. (rf) den Isonne eta&i ortòse 'non poteva star ritto' TNO 201, otr. jati estèi artò 'perchè stai in piedi'. Dazu bov. (b) òrto n. 'mucchio di pietre nel seminato', im Plural ta òrti. - Topon. : Ortè ctr. bei San Lorenzo (regg.) = 'OQ&éi, Ort in K r e t a ; weiteres bei Alessio Top. no 2821. *òp9us, *òo&éog 'gerade' : otr. ortèo, artèo, tartèo 'diritto', 'gerade' ; otr. i %èra artèa, i %èra tartèa 'la mano destra'. Als Adverb otr. artèa 'diritto'. Dient auch als Präposition im Sinne von 'verso', z . B . otr. artèa 's to spiti Verso la casa', artèa katu 'verso sotto', artèa 'pànu 'verso sopra', eéirtèa 'verso là', etturtèa 'verso questa p a r t e ' (a&cov), arteambrò 'dritto avanti'. Zur Bildung von *òg&éog, vgl. otr. varèo (ßaQvg), pa%èo (7ia%vq)y gliéèo (yXmvi), s. HGG § 110. òpSco, ngr. ÓQ&ÓVO) 'aufrichten' : bov. (g, rf) ortònno, otr. ortònno, artònno, ertònno 'io raddrizzo'. *6pSconoc 'aufgerichteter Gegenstand': bov. (b, eh) òrtoma 'oggetto raddrizzato'; bov. (b, eh) ortómata, kat. ertòmati, artòmati, irtòmati 'pali d a siepe'. *òpiy fiév, ròte fiév, TIQ&TOV ftév); siehe die nähere Begründung in 'Neue Beiträge', S. 141. — Andere Erklärungen, z.B. Verknüpfung m i t inselgriech. àfifié (à/i/ir/) ' j a ' nach Verf, HGG § 236 oder Identifizierung mit 374

olo/iat (nach Kapsomenos, BZ 46, 339) sind nicht überzeugend. -oOviov: ist meist augmentativ, z.B. bov. gadarüni 'grandeasino', ambelüni 'grande vigna', astimi "grande orecchio', spitüni 'grande casa', a&ropüni 'omone', Petrùni, Miktini; dazu weibliches -una: jineküna, foraòuna, mittuna 'nasone'. Selten diminutiv, z.B. bov. petaküni 'uccellino nidiace', zardaküni 'piccolo ghiro', miééeddtina 'ragazzina'. Entspricht einem ngr. -ovvi mit schwankendem Suffixwert. Die H e r k u n f t dieser Endung beruht wohl auf mehreren Quellen, teils echt griechisch (xódcov > xmòóviov > xovóovvt, ygcavt) > yovQovvi), teils auf ital. Einflüssen (nasone, osinone). Siehe darüber Georgakas, Glotta 31, S. 206; HGG § 284. - Ital. -one wird otr. zu -una, z.B. aMmtina 'molto brutto', oùpó 'Schwanz' ist in Italien durch das ital. Wort ersetzt: bov. i küäa, otr. i küta 'coda'. — Siehe XÓVTOVQOQ. oùpavÌCTKOS "kleiner Himmel', 'Gaumen' : otr. uranisko, arinisko, anarisko, nanarisko, salinisko 'palato'; regg. rinisku, k a t . ranishu, granisku id., vgl. kal. cèlu d'a vükka, ària d'a vtikka id., d . h . 'cielo della bocca'. Das gleiche Bild auch in Sardinien (kehl de sa bükka), span. cielo de la boea, neuprov. cèu de la bouco, rum. cerai gurei, auch serbokroatisch (nebo) u n d russisch. ovpocvós 'Himmel' ist in Italien verlorengegangen: m a n sagt bov. éèlo 'cielo', otr. ajèra, z.B. bov. to éèlo erri mano, otr. ajèra en' ària 'il cielo è bello' (s. ¿IJQ). * 0 v p Ì K 0 u X a : otr. rikula, arikula 'rucola', 'ruchetta' (Eruca sativa). — Beruht auf u r i c a , einer Variante von lat. u r u c a , die auch in lomb. ricola, arigola sich erhalten h a t . -oüpiov, dimin. Suffix bezeugt seit dem 2. J a h r h u n d e r t : bov. 6ipüri 'kleiner Garten', sirtüri (ovQzrjg), pissüri (nioaa), ¿enduri (xtvTovQiov), kuzzüri (XOVTOOVQI), otr. óiptiri, krivitüri (xQvßrjrovQiov). - Vgl. das Instrumentalsuffix -rovgiov. -oüffa: bezeichnet eine Örtlichkeit, wo eine Pflanze, ein Tier oder eine Steinart in großer Menge vertreten ist. Heute in Italien nur noch selten in Gattungsnamen, z.B. bov. agriddésa 'terreno argilloso'. Häufig in geographischen Namen, z.B. im Bereich der griechischen Zone von Bova : Li&arAsa, Donaküsa (Sóvai), Spartüsa, Steràsa (JTTégig). I m einstigen griechischen E a l a b r i e n : Ammüsa bei Cardeto (regg.), Famaropüsa bei Boccella (regg.) s. ^a/Wgcoy), Laganüsa (äyvog) bei Davoli (kat.); Ariddüsa bei Ucria (mess.) in Sizilien. Beispiele aus den mittelalterlichen U r k u n d e n : in Lukanien 12. J a h r h . elt; 375

TT]V äxav&ovaa (Robinson 67, 107, 186), elg rà axotvovaa (ib. 67, 107, 85), Kawovaa (ib. 67, 107, 39), a. 1058 tònoe Maga&ovaa (Trincherà 56), in Kalabrien a. 1187 elg zónov Aeym/ievov rijg llerowaag (ib. 292). In Griechenland in Gattungswörtern: àfifiovoa 'località arenosa' ( H L A I 523), ävaßokovaa (ib. I I , 8). Häufig in Ortsnamen, z.B. auf Karpathos 'Ayvovaa, 'Asrovaa, Aa/xjzoCaa, Padovan (Manolakakis 150fF.), 'A&&ovaa auf Rhodos, Kiaaovaa auf Zypern, Exoivovcra Dorf auf Insel Thera, Hovrixovaa (Astypalaea), ' Exivovaa Insel bei Naxos, '0. T r a p a c À i a c 'Meeresküste' unter Einfluß von naQaiylaXoQ > *naQaiyiaUa (Alessio Top. 297): Parghelia (dial. Prajilia, 383

Pretella) Dorf am Meer bei Tropea (kat.)> Pargalia ctr. bei Ardore (regg.); vgl. a. 1131 in einer Urkunde aus Badolato (kat.) TiageyiuXria 'litus maris' Trincherà 147. — In Griechenland (Kos) aegeyiaAia 'Küste' Dawkins, Stories 551. irapctAucia (ngr.) 'Auflösung' : bov. (r, r f ) -paraliala 'sconvolgimento', 'disgrazia' ; bov. (r) paralisiamu 'che disgrazia mia 1' TrapccÀùco 'auflösen', 'paralysieren': bov. paralisi 'venir meno' T N C 290. *Trapanerrala 'unechte Seide': siz. paramattisi, (Ragusa) paramatta (VoSi), regg. paramàttisì, paramàtta, kat. paramàtta 'specie di tessuto di cotone' ; s. Alessio, R I L 77, 79. - Bine bessere Deutung bleibt zu finden. • 7TCxpà:n(ìouÀov: otr. pardnibuli, (mt) kardnibuli 'aliossi'. — Ist identisch mit lecc. karänfuli 'giuoco delle cinque pietre'. — Dieses zu salent. granfa, kranfa 'Kralle'? •rrapotnuSia 'Trost' : bov. paramiMa 'consolazione' PellB ist meinen Gewährsleuten unbekannt (es stammt wohl aus einem literarischen oder religiösen Text.) Die spätgr. Bedeutung 'Erzählung', zeigt sich in kos. nordkal. parmidla, palmidla, parmaria, parmurija, südluk. palmsÒljs 'fiaba', 'racconto'; vgl. ngr. naqaßv&i id. irocpàvoncx 'Spitzname' : bov. pardnoma MorB 44, otr. pardnoma 'soprannome'. • TTapàvTa: bov. (b, c, rf) pordnda f. 'stipite della porta', z.B. in dem Sprichwort tra pòrta ée pordnda mi vdli kanèna ta öaftilätu 'tra porta e stipite non metta nessuno le sue dita' TNC 276. Entlehnt aus kal. parànta in der Redensart nun miniere la manu tra l'anta e la pardnta. TrccpàvGO 'oberhalb' (spätgr.): bov. (b, r) parànu ' d i sopra', (r) 'sto parànu nell' alto' TNC 285. TraporrrópTi (ngr.) 'kleine oder geheime Tür' : nordkal. parapuorta, parapürtu 'passaggio pubblico sotto di una casa'; luk. (Maratea) parapórtu 'stalluccia per un maiale' (sotto una scala) ; vgl. a. 1087 in einer Urkunde von Tarent eig rò naqanóijTiov (Trincherà 66). *TrapäpK/\iov (s. äQxka): bov. pardkkli 'alte Truhe', 'cassa vecchia', vgl. in Thrazien naqdxh 'cassa rotta o difettosa' (Athena 21, 367). Nicht aus *palidrkli (nakaióz) Alessio StBN 5, 353. - Siehe naqa- 'reduzierendes Element'. • irapocaàKKOs: kos. parasdkku 'fantasma', 'spauracchio', neap. parasdkko 'diavolo', neap. parasdkka 'spauracchio', bar. (Ruvo) parasdkka 'orco'; luk. parasdkku 'animale ermafrodito'. - Woher ? 384

* Trapacrccüpa "minderwertiger Fisch, der mit der aavqa verwandt ist': lecc. brmd. parasäura, tar. parasdwru "ein Meerflsch' (mit giftigen Stacheln), Trachinus drago. TTapaoKÄTTTCo (Inscr.): bov. (r) paraskd&to 'appianare il terreno zappato' ; bov. (b, r) to paróskamma "il lavoro dell' appianare'. Dazu regg. pian. kat. fari u pardskamu (auch pardskulu) 'appianare il terreno arato', pian .fari i paràski oder i paràskafi 'zappare quel pezzo di terreno dove non è arrivato l'aratro'. TrapaoKEUi1! 'Vorbereitung', 'Tag vor dem Sabbat': bov. (ca) paraSuvvl MorO 103, (b) parasogm, (ch) paraSevgwi, (g) parasogi f., otr. parassogwi, parasegwi, parassegi, parassoji, prassai f. 'venerdì'; bov. (b) djo paraSogwi 'venerdì santo'. Die von der griechischen Kirche verehrte äyla Ilagaaxev (sehr oft in ON in Griechenland) erscheint latinisiert in Italien als Santa Cenapura, Name eines ehemaligen Dorfes bei Metaponto (luk.), vgl. sard. kendpura 'venerdì'. Eine Übersetzung ist auch Santa Venerdia, ant. casale di Nardò (lecc.) und Sancta Venerdia Name einer 'gravina' a. 1598 bei Massafra (tar.). * TrccpocoTTÓpiov

(dim. v o n

* TtagaanoQog) : b o v . ( r , r f )

paraspòri,

(g) paraspòro 'piccolo seminato', regg. kat. paraspòru, paraskòlu, kos. paraspuolu, siz. paraspòru, paraspòlu mit sehr schwankender Bedeutung, z.B. 'terreno che il colono lavora per conto suo', 'quantità della raccolta che spetta al colono', 'terreno lavorato a mezzadria' (s. DTC II, 123); lecc. paraspòriu, paraspòru, forespòriu, manispóriu, maleapòriu 'lavoro che un contadino o colono può fare per conto suo' (s. VDS) ; vgl. altneap. omnes pannos de paraspodio suo a. 1028 im Cod. Cajetanus (Arch. glott. 16, 24); bov. paraspòro mit falscher Bedeutung 'il seminar largamente' PellB. — In Griechenland ngr. (Lakonien, Maina) nagaanógi 'terreno coltivato a mezzadria' ( H L A ) ; vgl. IlaQaanÓQt als Flurname auf Rhodos u. Karpathos. — Siehe TiaQdanoQOQ. *Trccp0CT7ropos: bov. (b) pardsporo 'semenza che il colono riceve dal padrone' ; (rf ) pardsporo 'piccolo campo per seminato' ; vgl. a. 1336 in einer sizil. Urkunde naqdanoQov (Cantarella 154). Siehe nagaanógiov. *ixapàoTpcn-ou 'Nebenweg': bov. (b, ch) pardstrato n. 'strada di campagna'; vgl. ngr. (Dodekanes) to parastrdti id. * TrapctréÀÀi : b o v . (g, r f ) paratèddi

'giuoco fanciullesco che si fa

con noci che vengono tirate contro un' altra noce'. Identisch mit regg. paratèddi pi. 'giuoco della castellina o capannella' (gehört zu ital. parata). 385

* iraporrùpiov "minderwertiger Käse* : bov. (b, g, rf ) paratifi n. 'piccolo formaggio di poco valore', deformiert zu bov. (b, r f ) paddotiri n. id., regg. (Melito, Bagaladi) paratlna, (Fossato, Orti) paraiinu id. — Mit falscher Bedeutung bov. paraiiri 'il primo cacio' PellB. Trapaqxicyeiv s. tpayelv. *uctpsùco (aus it. parare) : otr. parèo 'io paro', parèfli 'se ne ornò*. TTCtpSéviov, ngr. naQ&evovöi, -ovh ' Jungfemkraut': bov. (b ) parienü&t, partenàri n. 'marcorella' (Mercurialis annua). trapoiKÌa 'Häusergruppe einer Nachbarschaft', latinisiert p a r o e e i a , p a r o c h i a : als kirchlicher Terminus ital. parròcchia, franz. paroisse 'Bezirk eines Ortsgeistlichen (parroco)'; s. näheres F E W V I I , 658 und D E I IV, 2782. - Die altital. Nebenform paròfia oder parröffla scheint auf einem *naqo%ia. (jZÓQOXOS) mit Ersatz von % durch / zu beruhen; s. A . Schiaffini, Studi Dant. 5. 99ff. — Dazu lecc. parafidnu, parufidnu 'cliente di una bottega'. TrapoUCTiàjco 'darbieten' : regg. a leriatüra si parusia 'il bambino rimane deluso per una cosa promessa che poi non gli si dà' (Alessio, RFIC 70, 51); vgl. nagaMyrn. *Trotpovfoviot (v. jiaQoipóvm) : otr. parafsomia, parassomia, parasomia 'pasto funebre', d.h. 'pranzo che dagli amici o dai vicini si manda alla famiglia di un defluito per un periodo di 8 a 15 giorni'; als Reliktwort lecc. priaunia, brisunia, parmasia, brasunia, bresunia, bisunia id. (v. VDS). — Ist vielleicht volksetymologische Umdeutung von naqafxv&ia 'Tröstung', wie denn in den italienischen Mundarten die in das Haus eines Toten gesandte Mahlzeit lecc. tar. brind. cònsulu (zu consolare 'trösten') genannt wird. — In Griechenland heißt diese Totenspende (Mahlzeit) naQrfyoQia = agr. noQrfyoqla 'Tröstung'. — Siehe dazu Verf., in Sybaris, Festschrift für Krähe, S. 127. (zu 5y>ov 'Beikost zum Brot') : otr. parasónno, parafsònno, parassònno, (st) patarònno 'faccio la parasomia (v. naQoyiovla)' ; otr. parasónno, (st) patarònno 'apparecchiare il mangiare', z.B. eparàsosa ton àUo 'ho messo i piselli nel piatto'. • TTOtpiraXÌKiov: bov. (b, r f ) ta parpaliéa, regg. (Bagaladi, Cataforio, Motta S. Giovanni) parpaliói, regg. barbaliói 'bargigli del gallo o dei caprini'. - Vgl. %aQyiXi. TrotppT)cria 'freimütiges Reden' : kal. parrasia 'loquacità', 'mormorio', 'parlantina' ; angeglichen an kal. parrare 'parlare'. *uotpTcr otr. käfiilo) mit dem als Stichwort angesetzten Wort. Dieses Wort ist im heutigen Griechenland für viele Inseln bezeugt: Kreta, Karpathos, lkaria, Naxos, Paros, Mykonos, Kythnos, Amorgos; auch in Mazedonien. Die Bedeutung des Wortes schwankt zwischen 'harter Tuffstein', 'Art Kreidestein', 'Tonschiefer', 'Konglomerat von Lehm und Steinen' (HLA). Aus der Antike nur zu erschließen aus dem parischen und pergamenischen Beinamen des Apollon (Haandoiog). - Wohl ein praehellenisches Wort des balkanisch-illyrischen Substrates. Die salent. Form kdrparu möchte Hubschmid (Sardische Studien, Bern 1953, S. 48) mit alb. karpe 'Felsen' verknüpfen. — Siehe dazu Verf. in Sybaris, Festschr. für Krähe 123 u. Neue Beiträge S. 179; Parlangeli Mess. 413. - Vgl. noch im Nachtrag S. 587. 'kleiner Holzstift', ngr. naaadfo: bov. possali 'cavicchio' MorB 6, (b, eh, g) possàli n. 'pezzettino di legno', 'fuscello', regg. (Ciminà, Melito, San Lorenzo) passòlu id., pian. passòlu 'bruscolo di legno'. Letzteres vielleicht mit Suffixwechsel (-óXcov), vgl. das gleichbedeutende bov. virgoli (*ßiQy0faov). * Traar opoüviov (zu lat. * p a s t o r i a > it. pastoia): bov. (c, g) pasturimi n., regg. pasterüni 'legame vegetale con cui si lega il giogo al timone dell' aratro'. - Sonst in Kalabrien nur pastura = it. pastoia 'legame che si mette ai piedi dei cavalli che pascolano' ; in Griechenland nacrcovQÓvco 'mettere le pastoie', (Kreta) rcacrcovQa 'pastoia'. TTcrcnpeuw (mgr.) 'reinigen' ( < *onaQTevm): dazu bov. (r) pràstemma 'scopatura'; bov. (b) próstimma 'scopa' (aus einer Grasart) mit der gleichen semantischen Verschiebung vom Verbalabstraktum zum Namen des Instruments wie bov. (c, eh, g, rf) mètrimma n. 'scopa', zu metèrro 'io scopo' (s. fierealgol). TrorcnpiKÓs 'sauber* (ngr.) : bov. pràstiko 'eccellente' MorB 21, bov. Jcrasi pràstiko 'vino forte' PellB, bov. (b, eh) pràstiko 'bello', 'pulito'; otr. pastrikò, spastrikò 'pulito'. Dazu bov. (r) prastikègwo 'io scopo'.

TTOCCTCT(5(AIOV

Tràaxa 'Ostern': otr. pàska n., z . B . jurizo u (= rov) pàska 'tornerò a Pasqua', io fsomi tu paskàtu 'il pane di Pasqua' ; vgl. ngr. (Dodekanes) TÒ IJàaxa id. *Tracrxcó\icc ngr. naoyahià 'Ostern': bov. (b, eh, g) paskalia f. id. — Dazu kat. paSkalia, paSkwalia, kos. paskalia 'capovac388

caio' (Neophron Peronopterus). Dieser Raubvogel aus der Familie der Geier heißt anderswo pasqualinu (Sizilien), so benannt, weil er zur Osterzeit erscheint ; s. Alessio, Calchi, 282. TrorréÀÀiov 'kleiner Teller' s. n)xrzé?hov. Trdrrsp filicöv, ngr. JKXTKQ/IÓV : bov. patrimò, (g) paterimó n., otr. patrimò n. 'paternostro', z.B. otr. èkama èna patrimò 's tim Madonna 'feci una preghiera alla Madonna'. Dazu bov. (b, g, r f ) ta paterimà, otr. ta patrimà 'il rosario' ; otr. óra patrimanittti 'all'ora dell' Avemaria'. TTCtTéptov 'kleiner oder lieber Vater' (s. Georgakas, Glotta 36, 175) : hierzu Patire, genauer Santa Maria del Patire, ehemaliges Basilianerkloster bei Corigliano (prov. Cosenza) ? — Oder eher mit jzaxriQ (s. d. ) zu. identifizieren ? *TT0tT6pvós (lat. p a t e r n u s ) : Paterno Stadt in Sizilien, a. 1334 /7aTEQvÓQ (Cantarella 131) ; vgl. in Griechenland den O N üateQiavd (Cerigo). • TTCXTEOTÓS: regg. (Canolo) patestò, mit Einfluß von ital. podestà regg. (Ardore, Gerace, Bova) potestà 'legno che mantiene la cassa del telaio". - Zu agr. jiaxàaaco 'lärmend schlagen' ? *TrccTeùcù 'decken' (ein Tier): bov. (b) patèggo, (eh) patèo 'io copro', (g) &èlo na patèsso tin güna 'voglio coprire la scrofa' ; bov. i èga ène patemmèni 'la capra è coperta' ; bov. i foràòa patèggete 'la cavalla viene coperta'; bov. (b) patèggo, (rf) patègwo 'io fotto' ; bov. (g) i&ela na tim batèsso 'la voglio fottere'. TTOCTTIKÓVCO (ngr.) 'mit Füßen treten' (zu narijxi 'Holzschuh'): regg. patikàri, mpatikàri, kat. mpatikdre 'pestare', 'calpestare' ; aus den ital. Mundarten : bov. mpatikèggo (-elico) id. *Trorrr|nàSa 'Fußtritt': bov. (b, g) patimdöa 'pestata', otr. patimala, pasimàta, podimd ( Xnodi) 'pedata', 'orma'; lecc. pitimàte 'le pedate', 'orma di una selvaggina'; bov. (b)tapatèmmaia 'le orme'. *TrcnT|n(a, ngr. (Epirus, Thrazien) narrala 'Spur': bov. (b, c, g ) patinila 'pedata', 'orma'. Trorrrip, ngr. tiarégag 'Vater' : otr. patèra 'prete' ; s. jrdzeg ^fimv. Dazu Patèra ctr. bei Antonimina und Santa Cristina (regg.). Mit TtatriQ identisch ist wohl auch der Name des ehemaligen Basilianerklosters Santa Maria del Patire bei Corigliano (kos. ). Die von Alessio angenommene Betonung Patir (Top. no 2951) ist nur offiziell und literarisch, aber nicht volkstümlich, historisch also falsch. Daher kann eine Verknüpfung mit lat. p a t e r (a.a.O.) nicht in Frage kommen. - Bov. (b) pàtri 'padre' stammt aus den ital. Mundarten: regg. pàtri 'padre'; s. xvQiog. — Siehe mireo rjn&v.

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*iraTÌ3Co 'mit Füßen treten' : bov. patiéo MorB 51, otr. patizo 'io calpesto'. TTÄTOS 'Schritt', 'ausgetretener Weg', 'Fußboden' (5. Jh.), ngr. jtdrof 'Boden', "Bett": bov. (ca) pàtu 'impalcato', 'soffitto' MorC 106, otr. pàto 'fondata', 'strato', 'crosta inferiore del pane', lecc. (Outrofìano) pàtu 'pavimento della camera di cottura della fornace', lecc. brind. pàtu, brind. tar. pàtru 'strato' (di terra, pesci, olive), siz. pàtu 'imbocco di strada coperto di volta' (Traina 711). - Dazu auch ven. pato 'pianerottolo delle scale'. Zur ngr. Bedeutung 'Bett' stimmt rampai 'Bett', auch bulg. pat 'Bett', ukrain. pat 'Belag von Steinfliesen'; s. Verf., ZRPh 68, S. 301. T T c n p u t ó s 'Stiefvater' s. /irjTQvid. *Trcrrpcòva: bov. (b, eh, g) i patrvna 'la Madonna', z.B. i Patrüna i glidia 'la Madonna dolce' TNO 348. TTOCTCÖ 'mit den Füßen treten' : bov. (b, eh, g) palò, otr. patò 'io pesto, calpesto'; Aorist bov. epàtia; Inf. bov. pati u. patisi, Inf. Pass. bov. patisti. Beispiele : bov. &èlo na patiso to stafiddi 'voglio pestare l'uva'. — Siehe orgaßonaiä). TrauerÌÀUTTO«; 'Kummer tilgend": Posillipo (dial. Pusilleco), Lokalität am Golf von Neapel ('luogo d'ogni delizia'), benannt nach der Luxusvilla Pausilypum des Vedius Pollius. TTOcxaivcö (ngr.) 'fettmachen': bov. payf.no; 'io ingrasso"; otr. pa%èno 'io divento grasso'; bov. (eh, r) &èlome na payinome èna %iri6i 'vogliamo ingrassare un maiale' ; bov. (r) eparina 'sono diventato grasso'. *7T0tx«pós (vgl. xqvèqóq neben xgvog) : bov. (eh, g) payerò n. 'il grasso' (ai fianchi o intestini del maiale) ; bov. plaxerò 'pingue' DTC II, 465 existiert nicht. TTOtxùs 'fett' : bov. (b, eh, g) payio, otr. payèo 'grasso', 'pingue' ; otr. to paxi 'il grasso'; bov. (b) ptidda paxia 'gallina grassa'; otr. (st) nan gùddo paxi 'un grosso macigno'; otr. (si) spàrgano paxi 'pannolino grosso'; bov. to paxio 'il grasso', 'untume'; bov. paiiüci 'grassotto'. iràco (ngr.) 'ich gehe' (agr. vnàyw) : bov. pào, otr. póo, z.B. bov. pu pàsi, otr. pu pane 'dove vanno ?', otr. sandè epao'altrimenti me ne vado'. Zugehörige Formen sind bov. otr. pài 'andare', z.B. bov. òen èUo pu pài, otr. en èHo pu pài 'non so dove andare' ; bov. immo pànda, otr. illa pàonta oder pànta 'io ero andato' ; otr. pamèno 'andato'. Das Imperfektum lautet bov. ipiga < vnrjya, otr. (st) ipia, (ci, co, ma, z) ibbia < ß}trj(y)ova. — Der Aorist wird von anderen Verben gebildet: bov. ejàvina, ejdina, ejana < edidßrjv (s. öiaßaivu), otr. epirta, epista, 390

epitta < ¿nrjX&OV (s. ÈJIÌQXOIMI). - Der Imperativ bov. dme u. amèste, otr. àmone u. amate (s. äyoj) ; bov. epàte, otr. paté, apaie 'andate'. - Ais Part. otr. (st) auch mónta = pània. Weitere Beispiele : bov. ipiga an isonna, otr. ipia an isoza 'ci andrei se potessi', bov. (g) ti ipijen gànnonda, otr. ti ipie fibbie) kànnonta 'che cosa andava f a c e n d o ? ' ; bov. pdo spiti 'vado a casa' ; otr. ivo ibbion arteampi 'io andavo di dietro'. — Wohl mit stra 'strada' (s. or gara) ist zusammengesetzt otr. strapdi 'andar subito' (vgl. it. andare via), z . B . e ssózo strapdi 'non posso andar subito'. TreSocvó; 'wenig erhoben', 'niedrig', 'kümmerlich', latinis. * p e d i n u s : kos. pèdani, mess. (Rometta) pètimi 'fili di lana rimasti nel telaio'. •niSiKÀov (7. J h . ) 'Fußfessel': otr. plètiko, plèteko, blèdego 'pastoia'; vgl. in Griechenland (Kos) néòmlo, (Leukas, Samos) TÒ jieólxfa id. (HLA). Dazu das Verbum pletikònno, plitiJcónno, plittikò 'io metto le pastoie'; otr. ta plitikòmata 'gli imbrogli'. - Entlehnt aus lat. * p e d i c u l u s < p e d i c a ' F u ß fessel' (vgl. gr. néòrj id.). irejós 'Fußgänger', 'gemeiner Mensch' : bov. (b, eh, g) pezò 'lavoratore', 'operaio', 'uomo'; z . B . pende pezi 'cinque uomini* (per un lavoro); Zur Bedeutung, vgl. span. peón 'Landarbeiter' ( < 'Fußgänger'). ^ T T E J O Ù À I O V , ngr. neiiovh 'Steinbank vor dem Haus' : bov. pezüli MorB 27, (b) peéòli n. 'soglia di pietra dell' ingresso di u n a casa', otr. peéùli n. 'soglia di porta', 'sedile di pietra', regg. (Antonimina, Gerace, Palmi) pizòlu, (Melicuccà, Montebello, S. Lorenzo) bizòlu, kat. pisólu 'soglia di porta', mess. pisòlu, bÌ8Ólu, 'banco di pietra', 'soglia di porta', siz. pisólu, bisòlu 'davanzale di finestra', lecc. pez-ùlu, pazülu, pisülu, pesülu, pisülu, brind. pisülu, tar. postila 'soglia di porta', 'sedile di pietra', 'paracarri', 'pietra di confine', nordkal. pisülu, pa8ÜI9 'davanzale di finestra', 'sedile di pietra'. — Das Wort gehört zu agr. né£a ' B a n d eines Weges', ' K a m m eines Berges'. *TTE3CÜTT]S 'mit F u ß versehen": lecc. pisòti 'tronco d'albero o blocco di tufo che serve da sedile'; m i t roman. Suffix lecc. pisòtulu, pasòtulu, pisòteru, pasóteru id. (Alessio, B I L 77, S. 79). - Angelehnt an it. pezzo: lecc. pizzòttu 'blocco di tufo'. -TTESCCIVOJ S . à7to&aivu>. 'Hunger': bov. pina, otr. pina 'fame', z . B . bov. küo pina 'sento fame', otr. epèsane asse pina 'è morto di fame' ; bov. poddim bina 'molta fame'. Treivco 'Hunger haben': bov. pinào 'ho fame', (b, g) epinia 'ebbi •JTEIVOC

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faine', (g) epininna 'avevo fame' ; bov. erri' binamèno 'è morto di fame' ; otr. nur unpersönlich me pinài 'ho fame', se pindi 'hai fame ? ' neipos (ngr.) s. èjtlovQOQ. TIsAayicc (àyla): PalaSia cfcr. bei Otranto (lece.). Die Heilige genießt auf Kreta besondere Verehrung; dort zweimal der ON 'AyCa Ilü.ayia. Ohne das Adj. üsXayia, Ort in Thrazien. TTEÀàyios, TisXayla f. 'zum Meer gehörig': kal. salent. siz. neap. paldja, sard. paldja, it. palaia 'sogliola', 'Scholle'. Alles aus einem latinis. p e l a g i a , vgl. lat. p e l a g i a als Name der Purpurschnecke bei Plinius ; die ital. Form palaia wohl aus Süditalien. - Kaum als katalanisches Lehnwort aus dem bei Polemius Silvius überlieferten p e l a i c a (REW 6370). - Dazu wohl auch lecc. (Castro, Otranto) paldita, (Gallipoli) palétta 'sogliola'. TréÀayos 'Meer': bov. pèlago 'allagamento' MorB 14, (eh, r) pèlago n. 'fiume allagato', z.B. jènonde pèlaga 'diventano laghi* TNO 378; regg. (Ciminà, S.Cristina) pèlagu, (Benestare, Mammola) pèlaRu 'pozzanghera', (S. Luca) pèliku 'piccolo pantano'. - Das latinisierte p e l a g u s in altsard. pèlagu, kors. pilagu, tosk. pèlago, in span. Dialekten piélago, pielgo, port. pego, kat. pèlak 'parte più profonda di un fiume' ; s. R E W 6369, DES II, 242, usw. TTEÀÓ3C0 'sich nähern': bov.peldzo 'io grido con passione' (PellB) existiert nicht; es gibt bov. velaio (s. ßeküj). TTEÀàco s. äjioAvco. TreXeKäs 'Grünspecht' (Aristophanes) : bov. (eh, g, r) pelekanà oder pelikanò 'picchio', 'Specht' ; nicht 'Wiedehopf' (EWIJG) ; vgl. ngr. (thess.) neXsxävo; 'Specht' Thompson, Birds 92. TTSXEKÌ jco 'mit der A x t schlagen' : otr. pélikiio 'io percuoto' ; o ppelèkisa 'lo percossi'. TTEX^KIOV 'kleine Axt', ngr. ne7Axi 'Axt' : bov. (b. eh, g) pelèéi n. 'scure'. - Dazu bov. (r, rf ) peleéia 'colpo con scure', 'accettata' ; bov. (b) kuzzopèleko 'scure che non taglia' {xovraÓQ), bov. (rf) kozzopèleko "parte opposta al taglio di una scure' (XÓTCOV). TTEASKW 'mit der A x t spalten': bov. (b, g) pelekào 'taglio colla scure' ; otr. pelekò, pelegò 'io percuoto' ; otr. se pelekò 'ti batto'. iréliTTTT) 'der fünfte Tag', néjrrr] (Pap. 2. Jh.), ngr. néqntj 'Donnerstag': bov. (b) pèsti, (eh) pè&ti, (g) petti, otr. pèfti, pètti f. 'giovedì' ; bov. (rf ) i pè&ti ti ssikosi 'giovedì grasso'. Tré hit co 'schicken': otr. pèflo 'io mando', z.B. e ssu sòzo pèzzi tipo 'non ti posso mandare niente'. — Beruht auf einem *né7vtm *3iéqrru>. — In Kalabrien sagt man stèddo (azéXka)). 392

TTEvSspà 'Schwiegermutter': bov. (b,ch,rf) pefrderà, (g,c) petterà, otr. petterà 'suocera' ; im Plural bov. (c) i petterède, (eh) pe&&erèòe, (g) i petìeróSe, otr. i (e) petterè 'le suocere'. —Siehe nev&sQÓq. rrEvSepós 'Schwiegervater' : bov. (ca) pi&lHrù MorO 100, (b, eh) peMerò, (g, r) petterò, otr. petterà 'suocero'; im Plural bov. (c) i petterùM, (eh) i pedfìerùòi, otr. i petteri 'i suoceri'. — Mit v& > tt wie im Dodekanes und Zypern nerregóg, ÒTTO5, ygorrog ; s. Verf., Neue Beiträge 106. — Vgl. avfuiév&SQog. Trevia 'Armut': otr. pervia 'miseria'. TTEVTaSàicTvXos 'fünffingerig': siz. pentudàttulu, pintadàttilu 'ricino' (Penzig I, 411); regg. pentottularu ( + - a r i u s ) id. Dazu Pentedàttilo Dorf bei Melito (regg. ) benannt nach fünf hohen Felsen ; vgl. IlevraSdxrvXov, Berg auf Zypern (Athena 18, 339). *TrevT0cKavSa 'ein Dornstrauch' : dazu kos. spina penta 'agrifoglio' (Alessio, R F I C 20, 51) ist unwahrscheinlich, da die Fünfzahl für das domige B l a t t dieses Strauches unmotiviert ist. Auch stammt das Wort, das mir nirgends bestätigt wurde, aus einer unzuverlässigen Quelle (s. DTC I I , 131). TTEVTOtKÓffioi 'fünfhundert' : otr. pentakòéi id. TTCVTéÀiSa 'Spiel mit fünf Steinchen' : dazu siz. juJcari a pantalèéi id. bezeugt von Gioeni 211 ; heute in Sizilien nicht mehr bekannt. - Alessio, R F I C 20, S. 51. TTSvraveOpiov, ngr. (Kephal., Karpathos) TcevravevQi 'Wegerich' (Plantago): bov. (b, c, eh) pendenèvri id. — Siehe Jievrävevoov. TrgvTÓvsupov 'Wegerich' (Plantago): bov. (g, rf) pendenèvro n., otr. (es) pentinèrva 'piantaggine'. Als Reliktwort regg. pentinèrvu, pintinervu, puntinèrvu, pentinèrva, pintinèrva, pentinèrba, pindinèfra, kat. pintinèrvu, pintiniervu, puntunèrvu usw., mess. (Castroreale) puntinèrbu, bar. (Locorotondo) pinddnierw 'piantaggine'. - Anderswo stärker romanisiert: siz. éentunèrvi, kos. éentunerbu, brind. centunèrvi, tar. C9ndèrte, óinkdniervd, kamp. 6ingunèrva id. TTEVTdtqjuÀXov 'Potentina reptans': regg. (Pentedàttilo) pantòfidda 'nome di un' erba". TTÉVTE 'fünf': bov. pènde, otr. pente 'cinque'. Dazu: luk. penta 'mano' (Racioppi I I , 506). • irEVTevóiiaarpov: regg. (Benestare, Bovalino) pintinòmastru 'specie di cardo a fiori gialli'. - Nach Alessio (Calchi 282) als névre -I- 0vona) 'io traverso', 'passo oltre', z.B. peranno tom botamò; Aorist epèrasa, immo peràonda 'avevo traversato'. - Siehe jieQci^w. *TR£pyouÀia, ngr. (Zante) negyovfoà 'Weinspalier' (zu it. pergola id.): otr. pergulèa 'pergola'. TTEpSiKiàs 'Mauerkraut' : bov. (b) perduéia, (c,rf) perSiéia 'parietaria', regg. (Canolo, Gerace) erbicia, (Africo) erbiéèia, kat. (Nocera) perdiéia, kos. perdiéia, kos. perdutiti id. - In Griechenland (Corfù) peróiki, (Kreta) peröiküli n. id. TrépSi^, ngr. nàqòtxa 'Bebhuhn' : bov. (b, c, ch, g, rf) pèr&ika f. 'pernice'; auch in übertragenem Sinn è%i tim bèrdika 'ha l'ernia' = kalabr. pernice 'ernia'. Dazu: Perdikùsa ctr. bei Staiti (regg.). TTEpi 'längs', 'lungo' : otr. péri 'rasente', 'sull' orlo', z.B. ( i m m e r in doppelter Form) 'pirte pèri-pèri 'sto tifio 'è andato rasente il muro', istèi pèri-pèri na petàni 'sta sul punto di morire' ; lecc. pèri-pèri allu parite 'proprio rasente il muro, lecc. pèri-pèri "appena appena' ; lecc. plri-piri 'pian piano'. irépi (ngr.) 'als' (lat. 'quam') nach einem Komparativ: otr. piri, pira, pi, z.B. otr. pio mmèa piri sèna 'più grande di te', èfa pio 394

ppoddi pira simmeri 'ho mangiato più. che oggi', plè ppi esèna 'più di te', pròppi na sas %eretlso 'prima di salutarvi' (s. ngtbTTJV). B e i MorO 124 perà, pira., pirl sind Formen, die nicht existieren - Schon mittelgriechisch. Entstanden aus altem vtiig > 7i£Q > négi, s. Georgakas, Glotta 31, 227. TT6piß0Xiov (mgr.) 'Garten': Pirivòta fraz. di S. Vito sul Jonio (kat.), Privali ctr. Spilinga (kat.), Pervòli ctr. Oardeto (regg.); s. Alessio, Top. no 3013. *TT£piy£À{a (zu negiyeX&) 'Spott': hov. (ch, g, r, rf) pergelia 'scherzo', 'burla'. Trepkoifis 'Umschneidung': bov. perikopni 'festa della circoncisione' findet sich nur in biblischen Texten älterer Zeit. TTepnrdnTinoc 'das Herumgehen': bov. (b) parpdtima, (r) porpdtima 'il cammino', 'viaggio'. uepmotTcö, negnaxw (3. J h . ) : otr. prato, bov. (b) parpatò, (ch, r, rf) porpatò 'io cammino'. Aorist bov. eparpàtia ; Inf. bov. pompatisi, porpatisi, otr. pratisi ; als Part. Präs. bov. porpatònda, otr. praiònta; Imperativ bov. porpàtie, porpatiete. Die Formen zeigen Vermischung mit ngoßarü (s.d.). - In Griechenland teils monarca, teils (z.B. Astypalaia) nognatw. TTepnrÀOKÓ5a 'Winde' (Convolvulus) : kat. prikupàda, prekopàra, pirgupà, (Arena, Dasà) prikokdra 'convolvolo' ; vgl. ngr. (Pelop.) prikokldòa, (Amorgos, Chios) jregixox?.dóa ( I F I I , 96). TTEpÌTTÀOKOs 'umwunden': regg. pian, perikulu 'convolvolo'. irepiCTTÉpiov 'junge Taube': otr. peristèri MorO 165, bov. perisièri n. 'colomba', 'piccione'. — Veraltetes Wort : heute durch das ital. Wort ersetzt: otr. piécuni, bov. piccüni 'piccione'. — Topon.: Peristerèa ctr. bei Bova Marina = IjEgurreged ctr. auf Karpathos; Prestaròna fraz. di Gerace < negiaxeqdw 'Ort wo es viele Tauben gibt' = Peristerona Ort auf Zypern (Ross IV, 158). Trepóviov "spitzer Pflock', dim. von negavi] id. : ob dies als Stammwort von ngr. neigowi 'forchetta' anzusehen ist (nach Andriotis 198), bleibt zweifelhaft. E s ist eher aus ven. piron 'forchetta' entlehnt (DEI, I V , 2947). Das von PellB genannte bov. pirùni 'forchetta' existiert nicht: bov. pirüni bedeutet nur "cavicchio", 'grosso chiodo di legno' = siz. kal. piruni, kos. pirune id., altven. pirone 'perno', 'piuolo', bov. pirundci "legnetto nella navetta del telaio'. — Die Abgrenzung gegenüber dem Typ piro, it. piuolo, die eher zu ènlovgos gehören (s.d.), ist schwierig; s. R E W 6366. • irsppijco: pian. kat. pirrijari in sehr wechselnden Bedeutungen 'stimolare', 'provocare' (Polistena), 'inquietare', 'molestare' 395

(Filogaao), 'far scappare' (Spilinga), 'allontanare' (Giffone), 'perseguitare' (Laureana). Dazu kat. pirriari 'fremere', 'essere impaziente', regg. (Cardeto) pirriari 'sottrarre con destrezza', nordkal. perrijd 'prendere per frode', bov. (b) pernio 'burlare facendo un danno'. Letzteres gehört zu regg. pòrri 'truifa*, 'inganno', mifiéi pèrvi 'mi ha fatto una truffa', neap.fare no perro 'commettere una truffa'. — Sicher nicht aus griechischer Quelle ; daher aus gr. ¿jtTjged^m 'schädigen' (Alessio, Agg. A 54) unwahrscheinlich. Eher lautmalender Herkunft, vgl. kat. pirriu 'frullino'. 'Pfirsichbaum': bov. (ca) piSSikia MorC 103, (b) peréikia, (eh, g) per&iéia, (r) persuéia id. TTCpmKÓv 'persische Frucht': bov. (b, eh, g) pèróiko n., otr. pèrsiko, pèrziko n. 'pesca', 'Pfirsich'.

uepatKÌa

*7TspTÌKiov, dira, von lat. p e r t i c a 'Stange': regg. (Caulonia, Ciminà, Palizzi) pertiéi 'piccolo palo'. - Dazu Pertiéia ctr. bei Ciminà (regg.). Ttépuai, in Papyri négav (1. Jh.) 'im vergangenen Jahr': bov. (b, eh) pèr&i, otr. pèrsi, perei 'l'anno passato'. T T È p u a i v ó s 'vom vergangenen Jahr' : bov. (b, g) krasi peréinò 'vino dell' anno passato'. • TrécrouÀcc : bov. (b, g) pèsula, (rf) pèssola 'spazio nell' ordito prodotto dalla rottura di un filo'. — Zu agr. néaoq 'oggetto caduto' ? - Vgl. nàvvooa, (pÓQiaa. •

TreTctKoùviov:

bov. (b, g, r, rf) petaküni n., regg. (Brancaleone,

S. Lorenzo, Palizzi) pitakéni 'uccellino nidiace', "uccello neonato' ; regg, pian, pitdéi, regg. potaci id. ; auch in übertragener Bedeutung: regg. pitdéi 'genitale della donna', 'membro dell' uomo'. - Herkunft unklar. - Verbindung mit nerdca 'fliegen', ngr. neraxróq 'volante' ist schwierig. (ngr.) 'mit Flügeln versehen': otr. (st) pondikò apedastò m. 'pipistrello'.

TTETCCKTÒS

'Metallstreifen', 'Hufeisen' : bov. (b, r f ) pètalo n. 'ferro da cavallo' ; lecc. (Cutrofiano) pètalu 'stecca di legno usata dai vasai'.

TTÉTCCÀOV

'mit einem Metallstreifen versehen', ngr. netaXóvoj 'mit Hufeisen beschlagen': bov. petalònno 'ferrare il cavallo'; Aorist epetdlia, Inf. petalisi.

TTETCCÀÓS

TTETCtvós s. nereivóg.

'kleiner H u t ' : lecc. (Cutrofiano) patàsi 'la parte superiore di un vaso di creta molto alto che si lavora a parte'.

TrETÓKTiov

•jreTEivós 'fähig zu fliegen', ngr. nertvóg 'Hahn' : otr. petano, apetanò 'volante', z . B . puddi petanò 'uccello volante'; bov. (b)

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ta petind 'i volatili'. - Dazu wohl auch regg. (Gegend Saat' Eufemia - Sinopoli) pitòyaru oder pitòy/xnu 'gallo', auch (in Palmi) "organo genitale della donna' ; vgl. ngr. nereivóg 'clitoride'. *TréTOuAÀa, ngr. iteraXovda 'Schmetterling': bov. (rf) apètudda TNO 97, 98, (b, eh, g, r) pètudda 'farfalla' (besonders der Nachtfalter und Schmetterling der Seidenraupe), z.B. mian apètudda TNO 34, tis apètudda ib. 98; otr. pètudda 'farfalla del baco di orzo' ; regg. pètulla, pètudda, pètuja, kat. pètula, piètula 'farfalla del baco da seta' ; kat. petuliare 'svolazzare', 'brillare' (aria), spetulare 'uscire dal bozzolo'. - Zur Verkürzung, vgl. bov. làmbuòa = bifinvgióa. TrÉTpo 'Stein': In Zusammensetzungen bezeichnet nexqo- die wilde oder geringere Abart, vgl. agr. nercQoaéhvov "sedano selvatico', ngr. netQoxdkafio, TierQOßdgovÄov, nezQoavxid. — Siehe jietQoxóoovcpos, jiezQokà%avov, nezQoaéhvov, TiEXQoavXka. *TT6TpàSa: otr. petràda 'pietra che tirano le bestie sull' aia nella trebbiatura', Dreschstein; vgl. ngr.TOTgaòi'kleiner Stein'. Trerpóncris 'felsenhart' : Petraci ctr. bei Bagaladi (regg. ) ; Petrace, Fluß, der bei Goia Tauro (regg.) in das Meer mündet. *TT£TpiKÓs 'felsig': lecc. petriki 'piccolo pesce degli scogli', vgl. in Griechenland (Kephal.) nergixóg als Name eines Fisches, Syros rd nezooed 'certi pesci che girano intorno alle pietre' ( H L A ) . - Der Name des Dorfes Petrizzi (kat). ist wohl identisch mit dem Fam. N. IJEroizarjg in Griechenland. TrETpoKÓCT(TV nSr-

Mx1! 'eine Armlänge': otr. pi%i f. 'braccio', z.B. mia pi~/i rv.Ro 'un braccio di panno'. Tnàjw 'ergreifen', ngr. maveo 'nehmen': bov. piànno, otr. piànno 'io prendo'. Aorist: bov. èpiasa, otr. èpiaka, èbbika; Inf. bov. otr. piai; bov. immo piàonda, otr. iRa piànta 'avevo preso'; bov. epiàstina 'fui preso'. Imperativ: bov. piàto, otr. piatto 'prendilo!'; bov. piàe ta kliöia, otr. piàko (piàgone) ta klidia 'prendi le chiavi'; bov. (eh) o iggo piànni 'il sole si leva'; otr. piànni na klàfsi 'comincia a piangere'. - Pleonastisch in der lebendigen Schilderung, z.B. bov. èpiase ée mu èpire to piato 'mi hai tolto la parola MorB 79, bov. (rf) èpiae ée 'prandèftissa '(prese e) si sposarono' TNC 212, otr. èbbike ée 'fànase to rria 'chiamò il re', wie häufig in Griechenland (Peloponnes, Kephalonien, Chios) èmaae xal kl > kj (vgl. planu > südit. kjanu) lecc. kjaStine, kjiStine, kjaSòne, kaéòne, brind. gjaSóni, tar. gjaèònd, bar. gjaSóna, garg. kjajóno, luk. kjaSóna gjaS&m 'lenzuolo'. In den mittelalterlichen Urkunden als p l a i o n e s , z.B. a. 1061 tres parìa plaioni (Cod. bar. IV, 83), a. 1045 in der Gegend von Neapel plaione (Capasso I I , 1, no 482), in Nordkalabrien a. 1196 övo nlayiovvia (Trincherà 325). — Das Wort stammt aus dem Kulturbereich der süditalienischen Langobarden (Benevent, Bari). Es beruht auf einem langob. * b l a h j o n (Akk. von * b l a h j o ) = althochdeutsch blähe, plahe 'grobes Leintuch", moderndeutsch blähe id. - Das Wort findet sich auch im langobardischen Bereich von Oberitalien (im 9. Jahrh. blaiones), wo es als friaul. bleón 'lenzuolo' (AIS, K. 1531) fortlebt; s. Migliorini, ANSp 152, 86.

*7TÄcryioüviov

TTÀccyióoo 'auf die Seite legen': otr. plònno, blònno 'io dormo'. Aorist otr. epldosa, èplosa, èbblosa 'ho dormito'; otr. e ssòzo plòsi 'non posso dormire' ; otr. to plòsi 'il dormire' ; otr. na pdme na plòsome 'andiamo a dormire' ; otr. dfiston na plósi 406

'lascialo dormire' ; otr. eri i/e plòsonta 'non aveva dormito' ; otr. 8tèo ée plorino 'sto dormendo' ; otr. pòs 'pldose, pòs èplose oder pÒ8 èi plomèna 'come hai dormito?'; otr. (ma) plàose, (ci, z) pldja, (cl,z) plòse 'dormii'; otr. dmo ée plàja 'va a dormire!' — Grundlage ist ein *nkayióvoi (MorO 174) = ngr. 7iXayid£a> 'vado al letto', 'mi corico'. — Nicht aus vnvóm (Hatzidakis in BZ 31, 372, E W U G 2272, Kapsomenos BZ 46, 327), da iplo 'Schlaf' (mit JCV> pi) nur in Kalabrien denkbar ist ; auch nicht aus ànXóvm ( H L A I I , 411 u. HGG, S. 238). Die Formen epldosa und pldja passen nur zu einem Stamm nXayi-; s. Verf., Neue Beiträge 237. • nÀiija: nordkal. plaéa (piazza) 'larga macchia di sudiciume', 'pietra larga', prdza (prazza) 'estensione di terreno incolto in un campo'. Topon. : Praia ctr. bei Maratea (luk.); vgl. a. 1173 in Sizilien den Ortsnamen FIMx^a (Cusa 327). - Unbekannter Herkunft. Das é läßt an griechischen Ursprung denken; vgl. n'/Axaa. irAàjco (alttar.) = nXaaau» 'formen': otr. (ci, z)plaéo, (st) avlaio 'io formo il pane' ; vgl. in Griechenland (Andros, Mykonos) JIM£. Die Bedeutung 'reif werden' gilt nur in den italogr. Mundarten ; ngr. jtAegovco bedeutet 'erfüllen', 'bezahlen'. Die gleiche semantische E n t wicklung zeigt siz. künkjiri, kal. künkjere 'reifen' < c o m piere. Tr^pcopa (TIkdgmfia) 'Erfüllung': bov. (g, r) plèroma 'maturazione'. TTÀripcoCTis 'das Vollenden' : bov. (r) plèrosi f. 'maturazione' M o r B 40. •rrMvSos 'Ziegelstein' : lecc. (Melendugno) pintu 'coccio di vaso o tegolo', angeglichen an lecc. pintu 'mattone tinto". TTÀÓKOS S. 71 faxpÓQia». • TrAoTàptov: bov. (b, g, rf) plotdri, regg. (Africo, Brancaleone) 411

protdli, (Melito, Pentedattilo) petròli, (Fossato, Orti, S. Lorenzo) pitràli 'dolce casareccio fatto con miele, mandorle, noci e polpa di fichi'. *TTAOUUÌOV, ngr. nkovpt "Verzierung' : bov. (b, eh, r f ) plumi n. 'stampo per ornare un dolce o una focaccia con un fregio'. — Wohl zu lat. p i u m a (Andriotis 201). *TTAOÜTTTTOS 'Pappel': bov. (ca) flüppu MorO 110, (eh, r, r f ) plùppo, (c, g) fltippo, (b) gltippo m. 'pioppo'. Dazu Pruppd ('Pappelpflanzung') ctr. Stilo (regg.). — Altes Lehnwort aus einem vulgärlat. * p l ö p p u s oder * p l ü p p u s , vgl. puplu Corp. gloss. I I I , 538, 39, in Kalabrien a. 1124 &XQi r&v nXovnnuiv (Trincherà 124). — In Griechenland unbekannt. *TTAOUCTÌOC 'Reichtum' : bov. (b, ch, g, r f ) plusia 'ricchezza' ; bov. tósse plusie 'tante ricchezze', (rf) aie diese ècindese pluslese 'di tutte quelle ricchezze' TNC 26. *7rAouaiorivco 'reich werden": bov. (b, g) plusèno, otr. plusièno, plussiènno, prussièno 'divento ricco' ; z.B. bov. epltisana 'sono diventato ricco', bov. (g) sònnise plus&ni 'puoi diventar ricco'. *TrAouaiÖTOS : otr. (z) plussiàto 'ricco' MorO 169; bov. plusàto MorB 31 ist meinen Auskunftspersonen nicht bekannt. 'reich': bov. pluiu MorO 102, (b, eh, g) pltiso, otr. pluvio, plüssio, prüsio, pràssio 'ricco'; bov. parapl-ùso 'molto ricco' ; bov. mia jinèka plùsi, otr. jinèka plüssia 'una donna ricca', otr. jwrizi pltisio 'tu diventerai ricco'. — Vgl. in Griechenland (Kreta) nkovaog. - Dazu otr. ta plüssia 'la ricchezza' PellO 77, otr. prussiana m. 'riccone'. TrAourafvco (ngr.) 'reich werden': otr. plutènno 'divento ricco'. TTAOUTIJCO "reich werden' : otr. plutiéo 'divento ricco*. *TTAOUTÓVCO : otr. plutònno 'divento ricco*. • irAoqxipiov: bov. (r) plofàri n. 'crine di cavallo', 'setola di porco'; bov. (ch, r) plofaria f. 'capelli arruffati', auch 'laccio di crini per prendere un uccello". - Verwandt mit nlóxog 'Haarlocke', ngr. (Epirus) nXoxaQid 'geflochtener Zaun' (Hépites) ? — Mit plofàri ist vielleicht identisch das von Marzano (S. 320) genannte regg. pilòfaru 'chioma della donna' (dispr.), das wohl als plofdru zu lesen ist. -rrAOnoc 'Spülwasser' : bov. (b, ch, r) to plima bedeutet 'il lavare', 'la lavatura'; auch für den Waschort: bov. pdme 's to plima 'andiamo al lavatoio' TNC 284. TTAUVW, ngr. nùévoi 'waschen' : bov. pièno, otr. pièno, blènno 'io lavo'. Aorist bov. èplia, otr. èplena, èbblena; Aor. Pass. bov. epli&ina, otr. eplistimo, eplisimo, (st) eplitimo 'mi sono lavato' ; Infìn. bov. plini u. plisi, otr. plini. Weitere Beispiele: bov.

TTÀOÙCTIOS

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pànie ée plenòmesta oder pdme na pli&time 'andiamo a lavarci' ; bov. Immo pli&ònda, otr. IKa plisònta, (st) plitònta 'mi ero lavato'; bov. pli&a, otr. plisu 'làvatil'; bov. plimèno, otr. plimèno 'lavato'. TtvEÖua 'Hauch*, 'Geist' : bov. piànta 'spirito' PellB, nur im Gebet üblich. *irviyocXiÄ3co : bov. (ca) prigaliàéu 'io soffoco' MorO 103; vgl. Tivtyu) id. TTV1§ 'Erwürgen' : brind. panèka, tar. panéka 'stretta alla gola', in der Redensart brind. ti mèttu la panèka 'ti stringo la gola per strozzarti' (Ribezzo 26). *iro6àveuos 'Fuß der Garnwinde (àvéfirj)': bov. (eh) poòànimo, (b) poòàmino, otr. poddmeno, potammo 'piede dell' arcolaio'; regg. podànimu, podàminu, pedànimu, pedàmulu, pian, poddnimu, pedànimu, kat. pedànimu, pedàmulu, pandmadu, mess. (Frazzanò) piddmulu id. (z.T. mit Einfluß von it. piede, kal. pède). - In Griechenland die umgekehrte Stellung, z. B. Kreta, Chios, Dodekanes àvefiÓTioSag id. — Aber die Stellung Tioöave/xoi muß nicht 'di tipo romanzo' sein (Alessio, Calchi 284), vgl. ngr. xeQon(>tavov 'mano della sega' und ngr. xecpaMnovog neben TiovoxétpaXog 'mal di testa'; s. auch no66ßowov. 'schnellfüßig': Podàrgoni, Dorf bei Santo Stefano (regg.) < oi IJoSagyrnves 'discendenti della famiglia Podargo'; s. -cove;. *TroSccpioc 'unterer Teil* : bov. (b, eh, r) poòaria, (g) posarla 'parte inferiore di un terreno in pendio' als Gegensatz zu éefàloma 'parte superiore'. Zu der Form po&aria s. nodia. TroSapiKÓs (ngr.) 'zum Fuß gehörig': bov. (eh) ta poSarikà, otr. ta potrikà, podrikà, patrikà 'le calcole del telaio' ; lecc. le pudàrike, putàreke, putàrike, pulàrike, pulàrge id. = ngr. (Arkadien) ta poòarikà 'calcole del telaio'. — Dazu bov. (b, eh, r f ) i poòariéi f. 'tutta l'attrezzatura o la base delle calcole' (mit falschem Accent poSariéi MorB 68). TToBécpiov 'kleiner Fuß', ngr. noòdqi 'Fuß': otr. podéri, polari, poràti, pordi 'Ölbaum', verkürzt aus podéri azze alèa; z.B. akàu sto podéri 'sotto l'olivo', ensprechend einem lecc. pede d'ulia 'olivo'. - Unter Einfluß von ital. pedale bov. (b, eh, g) poòàli n. 'fusto di albero'. TroSia (in Glossen, s.u.): bov. poòia 'lembo', 'grembiule* PellB existiert nicht; otr. podèa, potèa, potia, lecc. pudia, puiia, kal. podia, pudia, kos. pudèa, pudéja, siz. pudia, putta, puria, luk. puSip, cil. pudta, psréja, neap. podéa, irp. podéja 'pedana TróSapyos

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di rinforzo a piè della gonna' ; otr. podarèdda, tar. putarèdd9 'lembo di camicia o sottana'. — Das angesetzte Lemma erscheint in einer Liste der Schiffsterminologie, indem es lat. p o d i a glossiert (Corp. gloss. III, 205, 21). Dieses lebt fort in ngr. jioóid, ital. poggia, neap. poia (Diz. Mar. 646), neuprov. poujo, franz. poge, katal. puja, 'corda legata al capo inferiore della vela per tirare la vela sottovento' (vgl. ÒQ&ia). Die latinisierte Form erscheint auch in kos. poja 'lembo inferiore e sporgente della camicia', sard. pòja 'orlo di rinforzo della gonnella' (DES II, 2 9 1 ) . - D a s Wort ist wohl von novg, nóòiov abgeleitet; s. dazu Vidos 535 u. F E W 9, 110. - Siehe auch no&la. — Vgl. noch ngr. i] noótd rov OQOV 'Fuß des Berges' auf Zypern (Ross IV, 212). 'kleiner Fuß', ngr. nóòi ' F u ß ' : bov. (ca) püSi MorC 99, (b, eh, rf) pòdi n. 'piede', z . B . toni boòio 'ai piedi' TNC 286. Bedeutet auch 'pianta', 'albero', z . B . bov. (b) pòdi azze marüddi 'pianta di lattuga', (rf) èna pòòi aée appiòia 'un albero di pere'; vgl. kal. pède de piru 'Birnbaum'. — In der otr. Gräzität existiert nur der Plural ta pódia, ta pòja zum Singular o pòda (s. jiovg). — Dazu bov. (eh) éentopò&ia 'onisco'. — Siehe auch xaXonóòi. *Tro80ßowov 'Fuß eines Berges': a. 1131 in einer Urkunde aus Badolato (kat.) elg rò nodoßowov (Trincherà 146). • Tro6ó) 'ho u n diritto di preferenza*. 426

'Tau', ' K a b e l ' : ital. prodano, siz. prodanu, kors. protanu, prodanu 'sorta di fune' (Diz. Mar. 686), regg. prdtamu 'fune per alzare la vela'. • i r p o T i u o ; : lecc. prötinu, brind. prötunu, k a t . (Tropea) pötanu Name eines sehr großen. Fisches mit langem dornigem Schwanz ('pesce vacca' ?, specie Myliobatis ?). — Wohl deformiert aus einer nicht mehr erkennbaren griechischen Basis. — Aus einer anderen Quelle s t a m m t regg. spödaru, sföderu, mess. spodiru, k a t . sprddanu, frödanu 'pesce piatto che rassomiglia alla sogliola' (s. anoöiog). irpounvt) 'Pflaumenbaum 1 , JZOOV/IVOV 'Pflaume': nordkal. vrtima, vrtims f., vrürm m., luk. vrüma, k a m p . irp. lecc. prüma 'prugna'. Grundlage des Wortes scheint ein altdialgriech. *7iQov/irj zu sein. Eine solche Variante wird auch durch südfranz. prüma, Savoyen pröma, ahd. pfruma, deutsch Pflaume, altnord. plöma, ags. plume, engl, plurn vorausgesetzt. Auffällig bleibt die geographische Verbreitung in drei völlig getrennten Gebieten. Die griechische Herkunft ist sehr zweifelhaft, da in Griechenland ähnliche Formen sich nicht finden. Es ist möglich, daß der Einfluß von p o m u m die Umformung des Wortes (lat. p r u n a ) begünstigt hat. - Siehe dazu J . J u d , Z R P h 38, 50 u. F E W 9, 496. *TT~POUV[TTIOV: otr. (es) prunilti, (cl, co, ma) brunitti 'ghianda dell' elce n a n a ' ; der ganze Strauch (Quercus coccifera) heißt otr. (es) prunitUa. Romanisierte F o r m e n : lecc. purnttta, brunizza, brunittu, brunitta als Name der Frucht, brunittära, prunittara als Name des Strauches. - Vielleicht eine Kreuzung von Tigivog 'Steineiche' mit lat. p r u n u s , doch bleibt das -itt- sehr unklar. Daher ist wohl eher a n eine Vermischung m i t einem messapischen Substratwort zu denken, da der Strauch ein sehr typisches Element der salentinischen Flora ist. - In Griechenland heißt der Strauch (Maina, Cythera, Karpathos, Leukas) TIQIVOQI, (Attika, Messenien, Arkadien) 7IOVQVOQI; siehe JIQTVOQ. irpdxsiAos 'mit vorspringenden Lippen': dazu pian. (Varapodio) pro%alina 'terreno coltivato lungo u n flume' (Alessio, R I L 77, 82) ist nicht denkbar. Das Wort ist eher deformiert aus einem *prajalina, als dim. von praja, das in Sizilien die gleiche Bedeutung h a t ; s. nkayiov. -rrpöxeipos 'handlich': bov. (b) ployera, (ch, rf) prox&ra, (c) poX^ra f. "runder niedriger Korb', 'cofino'; vgl. p r o c h i r u m (TIQOXSIQOV) sporta manuensis (Corp. gloss. V, 576, 49). Dazu bov. (ch, r, rf) plo%eria 'cofino'; bov. (ch) pro%eridda 'cestino' •rrpÖTOVos

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(fälschlich 'latrina' PellB); bov. (rf) ta plòxera 'oggetti', 'arnesi', regg. (Roccella) apró%ara, (Pazzano) apruò%ì pi. 'suppellettili'. - Siehe anXÓ%BQO. •npoxSés Vorgestern.': bov. (b) prostè, (eh) pro&tè, (g) prottè, otr. proflè, broflè, prottè 'ier l'altro'. — Der Tag vorher wird gen a n n t bov. (b) prostè i addi, (g) i addi prottè, otr. fsintaproftè, mintiproftè, azzintaproftè, promintiproftè (*ègavTi-jiQox&é£?). *irpóxiov (dim. von 7zgó%oog) ' G e f ä ß ' : bov. (b, eh, c, rf) ta prèxa 'suppellettili', (b) enam brò%i ' u n oggetto prezioso', regg. (Antonimina, San Luca) pròxi, pian, pròxi 'utensili di casa', k a t . pròxu 'persona o oggetto t e n u t o caro'. *-rrpoxounÌ3co 'vorher anfeuchten' (vgl. agr. xv/*art£co, ngr. xov~ [ii5): bov. (eh, g, rf) proRumizo 'ammollo i panni da lavare'. Trpóxuncc 'Vorfluß des Mostes beim K e l t e r n ' : lecc. (Bagnolo) pròaimu 'latte che si aggiunge al siero del formaggio per fare la r i c o t t a ' ; vgl. in Griechenland (Karpathos) nQÓxv/ia id. (Caranastasis, Poimen. 69). irpuuvós 'äußerstes Stück' : dazu siz. kal. salent. primu 'Kiel einer Barke oder eines Schiffes' m i t sekundärer Angleichung a n p r i m u s (DEI 3081), ist unwahrscheinlich, da der Kiel eines Schiffes tatsächlich 'il primo legno' in der Bautechnik ist. Auch bezieht sich weibliches nqvfiva als Schiffsausdruck auf die 'puppis' eines Schiffes. Trpcbi'uos (nq&fio?) 'früh', ' f r ü h r e i f ' : bov. (b, eh) prèmo, otr. prèmio, pròmmio 'precoce', 'primaticcio', z.B. pròmon arni 'primo agnello' (TNC 378, èna milom bròmo 'una mela precoce'; bov. (b) prèma 'prima', 'vorher', z . B . ti pprèma spèrri, prèma serri 'chi prima semina prima raccoglie' TNO 383. irpcoTvós 'morgendlich': otr. io pornó, bov. (b, g, rf) i purri f. 'la m a t t i n a ' ; bov. (b ) stim burri 'nella m a t t i n a ' ; bov. (eh) purrè fenòmmasto 'ci vedremo domani m a t t i n a ' ; bov. (b, g) àvrim burro, otr. dvri pornè 'domani m a t t i n a ' ; bov. (ca) purrà 'di mattino", (ca) purrà 'domani'. Dazu bov. (rf) purróta 'matinata* TNO 219; bov. purrizo 'mi alzo presto'; otr. pornito 'mattiniero'. Auf den gestrigen Tag bezogen: bov. (b) estemburrè, (eh) eMemburrò, (g) ettemburrò, otr. aftè (ette) io pornè 'ieri m a t t i n a ' . I n anderer Bedeutung bov. (b, eh, g, rf) ettèpurrò, o t r . attè-pornà, (ci) arte-pornà 'sta m a t t i n a ' m i t unklarem ersten Element ; jedenfalls nicht è%&èq, das bov. estè, e/té, otr. aftè ergeben h a t . *TrpcùTÓcÀTis: bov. (r) o protali ène valenti o paddàli 'il primogenito è un valentuomo o uno sciocco' (TNO 296). •npwnvós (ngr.) 'der erste': bov. (ca) putrinà MorC 108, bov. (b, 428

g, r, rf) protinó, otr. protìnò, proinò, prono 'primo'. z.B. bov. i protini tu Kronti, otr. i proni tu Hrònu 'il primo giorno dell' anno", bov. i protini tu minu 'il primo del mese', bov. protìnò jò 'primogenito', otr. i proni tu novembriu 'il primo di novembre' ; otr. pronòngala 'il primo latte' ; otr. protind, pronà Adv. 'prima'. — Dazu kat. (Spilinga) pròtinu, regg. (Canolo, Gerace) pròtamu 'pollone o germoglio di pianta' ?, oder zu 7iQÓrafios ? TtpcoTÓyaÀa, ngr. nQonóyaXov 'die erste Milch': bov. (rf) protògalo, (eh, r) potrògalo, (c, rf) potròUalo n., regg. putròfulu, putrùfulu, petròKaddu, petròfalu, petròfulu, petròKalu, petròfullu, petròfudu, petròvulu, petròlu, pian. petròUalu, petròvulu 'colostro', 'primo latte'.

TrpcoToyaÀià (ngr.) 'erste Milch': bov. (eh) protogalia, (b, g, r) potrogalia 'colostro'. irpcoToiouvios als Monatsname s. iovviog. — Damit identisch bov. (b, g, rf) potri&ùni, (c, eh) protigßüni, regg. putriggüni, trupi§§üni, tripifigùni, mess. putrüni, putrunèddu, putriggüni, pitrig(jtini, trupiggüni 'prima muta del baco da seta' (die sich im Monat Juni vollzieht). *Trpc0T0KÓ!Àap0S s. xa/.a/iog. irpcoTOvoTÓptos (byz.) 'ein byzantinischer Würdenträger': Protonotaro Fam.-N. in Kalabrien, Apulien und Sizilien; Protonotaro casale bei Barcellona (mess.). TrpwTOTTcnräs 'erster Geistlicher' : regg. (Cataforio, Cardeto, Santa Cristina) protopdpa 'arciprete', kat. (Mottafilocastro) protopdpa 'parroco' ; vgl. a. 1310 in einem Dokument aus Reggio presbiter Petrus Calabro prothopapa Grecorum (Vendola 260). — Siehe TtaJiäQ. irpwTOS 'der erste': bov. pròto 'primo', 'principale' PellB existiert nicht; otr. pròti, pròdi, pròi 'prima' (ZTJV 7IQ(inrp>), z.B. pròi e alip-àna 'prima la volpe', 2tròppi na pesano 'prima che io muoia', irte próppi emèna 'è venuto prima di me' ; s. jtégt. — Ygl. Jiqka. irpcoTOcrrTcrró^ios (byz.): Protospataro, Fam.-N. in der Prov. Reggio. TTTOCÌCO 'verstoßen', 'sich vergehen' : otr. eftèo, ftèo, aftèo, ettèo 'ho colpa', z. B. ti aftèo evo 'che colpa ho io ?', evo en eftèo 'io non ho colpa'. Das von PellB genannte bov. stèo,ftèo 'colpa' (zu lesen als 'ho colpa') ist in Kalabrien völlig unbekannt : offenbar mit otr. verwechselt. •nTEÀéa, ngr. (prefad 'Ulme* : bov. (eh, r) a&elia 'specie di olmo nano*. Dazu vielleicht auch nordkal. atìawèp 'Baum mit 429

silberglänzender Rinde' aus älterem *attalej& mit -l- > -w(Alessio, R F I C 68, 260). - Topon. : Altolia (dial. Attuila), Dorf in der Provinz Messina, a. 1338 La Ftilia (Li Gotti 55) ; AUelia ctr. bei Brancaleone (regg.). •nripts, ngr. qrcèotj oder qrtéqa 'Farnkraut' : bov. (b) stèra, (eh, r) Mèra, (g) fièra f. 'felce' ; bov. i stère 'le felci'. Dazu Sterüsa ctr. bei Bova (MorB 41). — In der otrant. Gräzität gilt laUri n. (siehe ßMy_Qiov) oder fiddilti n. (siehe *. *(iotvTÌa 'kleine Menge' : mit italianisierter Endung regg. (Fossato, Orti) rantiàta, (Pentedattilo, Melito) rantuliàta, (Gerace, Pazzano, Sinopoli) rantùra 'scarsissima quantità (frutti)'. Siehe QavrlCco. jbotvTÌjco 'besprengen': otr. rantizi 'es tropft', z . B . stè raniizi 'sta gocciolando'; bov. (b) randizo 'pascolare su terreni con poca erba'. Mit italianisiertem -/Jto ( - i d i o ) regg. randijari 'dare al filugello uno scarso pasto dopo la prima muta'. É>ctVTlCTTÓs (s. (5avrl£a>) : bov. (b) ta grandistà 'olivengroße Knödel aus Mehl und Wasser' - ngr. (Astypalaia) arandistd n. pl. 'Speise aus kleinen Teigkugeln' (Karanastasis 67). ($dya) 'Weinbeere' : otr. vràva, vrd, grd f. 'chicco di uva', z. B . vrdva (grd) fse stafili 'chicco di uva', itto rukümi vasta alle gràe 'questo grappolo porta pochi acini'. — In Griechenland gilt gdya für die Schriftsprache und in den nördlichen Mundarten, während im Peloponnes und auf den südlichen Inseln éKKioc: otr. rècéa (rèéa) 'biscotto d'orzo'. - U n b e k a n n t e r Herkunft. *f>ÉKKOs 'Schwein': otr. rèkko n. 'porco', rèkka 'scrofa', z.B. tria rèkka 'tre porci', mia rèkka ètimi ' u n a scrofa gravida' ; dimin. otr. rekhùMi, rekkuddàéi, rekkuddài 'porcellino', a u c h N a m e f ü r eine A r t Wicke 'veccia'. Bezeugt schon a. 1126 in einer nordkalabresischen Urkunde als N a m e eines Landgutes rd Xa * s c o c l u (vgl. c o p u l a > *cocla > südit. kukkja) ist prov. escolh, katal. escuti, ital. scoglio 'Klippe' hervorgegangen. Letzteres stammt wegen seines Konsonantismus aus Frankreich oder aus Oberitalien (vgl. altoberit. veglio = tosk. vecchio). OXOTTÓS'Ziel', 'Absicht' : otr. skopó, skupò 'attenzione', 'cura', z . B . kàe skopò 'fa attenzione 1' * tt normal, s. HGG § 42. - Siehe anlv&a. ^aTTiuSouAAijco, agr. omv{h]QÎÇa> 'Funken machen": bov. (g) spittuddiii, (rf) spittuddiäzi 'manda faville', regg. spittiddiari, spittiiiari, zifilliari 'mandar faville'; bov. (b) mia pûdda spittiddomèni "una gallina di vari colori'. *CTTrivSouÀXcoTÓs 'mit funkenartigen Flecken': bov. (eh, r, rf) mia pûdda spittiddoti, (b, g) spittudditi, regg. (Melito, Pentedattlio) gaddina spittiddàia, (Fossato) spittiddûta 'gallina punteggiata con vari colori'. OTTÌVOS ' F i n k ' : otr. apinzo, spinai, spinói, bov. (b) spinso, (g) spinsio, (eh) spinsiûni, regg. spinsu, spinzu, spincu, spinsiu, spinéi, spincûni, spiwjûni, spinsûni, kat. spinsu, spinzu, spimi, kos. spinsu, spinzu, luk. spinzu, cil. spinzu, salent. spinsu, spinzu, sprinzu, ostsiz. spunsûni 'fringuello'. — Neben cmivot; ist in der Antike auch aiuvMov und anl^a f ü r den gleichen Vogel bezeugt. Einige der süditalienischen Formen (Typ spinsu) können auf ein latinisiertes * s p i n t h i u s zurückgehen. I n den Formen spinéûni, spinsûni, spunsûni zeigt sich Kreuzung mit franz. pinçon (sizil. pinsuni). CTTTÀÔVOÇ (ngr. in Epirus, Corfù, Kephalonia) 'Königskerze': bov. (b, c) splóno, regg. sprònu, sfrònu, strònu, (Fossato) zilòni, pian, sprònu, k a t . sprònu, spruonu, skrònu, skruonu, strònu, kos. (Amantea) Skruonu, mess. (S. Stefano di Camastra) struonu 'verbasco'. Da der Stengel der Pflanze als Windfackel verwendet w i r d : pian, sprònu 'torcia a vento'. Die ganze Pflanze heißt bov. (b) splonia, regg. kat. sprondra. - I n der Antike sind bezeugt q>Xô(ioç u n d tpMvo; (Dioskorides). 477

Die Form OTIIÓVOQ beruht wohl auf einem älteren. *atpÀóvog ; vgl. oxdv&aQog aus altem xdvßaooQ. Ein ngr. arpho/w*; ist für Euböa bezeugt (Pantelides, BNJ 6, 429) und findet sich (sflòmos) auch, an der Nordküste des Peloponnes. - Siehe q>A6[wg. cnToyyià 'Schwamm': bov. (b, c, eh, g, rf) »pùnga, regg. (Zone Brancaleone - Africo) SSüna, Sünga, Süna, ssün§a 'Besen für den Backofen', 'fruciandolo'. Die gleiche Bedeutung hat ngr. (Rhodos) sfóntfos; ngr. (Arkadien to sfün§i 'scopino del mugnaio'. — Die Form spünga ist wohl eine Kreuzung der beiden Formen anoyyid und ajioyyog (ngr. auÀàKiov 'kleine Weintraube' : kat. stifiddci, stixiddce, strifiddée, striyiddèi 'ugola'. - Wegen sti-, s. axayvÄiov. - In Griechenland (Maina) stafildkji id. *crrc«puÀccp{ct 'Art Weinpresse': kos. (Corigliano) stafellaria, (Rossano) stafedderia 'tavolone del vecchio torchio di legno che preme sull' uva'. ). CTTgvó; ' s t r e t t o ' : bov. (ca) stinti MorO 100, (b, g, rf) stenò, otr. stenò 'stretto'; bov. (eh, g, rf) stenò n., otr. stenò 'vicolo', 'strada stretta' ; otr. stenò 'specie di piccone con zappa e accetta di forma molto stretta". - Topon. : Stinò Name einer 'gola di torrente' bei Montebello (regg.), Stanò ruscello bei Melito und ctr. bei Ardore (regg.); Polistena S t a d t in Prov. Reggio. OTEVÓCO, ngr. orevóveo 'verengen': bov. (rf) stenònno MorB 71. crrévconoc 'die E n g e ' : Stenómata ctr. bei B o v a ; vgl. Hxévoi/xa Ort in Akarnanien. OTspeós 'hart', 'fest': otr. sterèo 'sodo', 'duro', im Neutrum otr. (st) steri, was ein *OTEQVQ voraussetzt, vgl. otr. makrèo = /uaxQVS, pa-/èo — nayyq (HGG § 110). Dazu bov. (b) sterèa f. 'terreno sterile pietroso', nordkal. starèja, südluk. staréjg id.; regg. steria, sliria 'castello per i bachi da seta' ; otr. stirèo 'avaro ' zeigt Einfluß von lecc. stirdtu 'avaro' ; otr. sterèo 'io induro' MorO 175 existiert nicht. orépKpos 'unfruchtbar' (vom Tier): bov. (b, eh, g, r, rf) stèrifo, z.B. mia èga stèrifo 'eine Ziege, die nicht trächtig geworden ist'. Mit alter maskuliner Endung f ü r das Femininum, vgl. agr. f j cnégupog 'Kielbalken des Schiffes'. I n der gleichen Bedeutung in Griechenland (Pelop., Leukas) ylóa axéqcpa, in Arkadien ylòa crcégipr], Kephallonia azQÉfpa. — Auf dem femin. Q(£CO bedeutet 'io separo'. — Siehe &y 'tempia' ist also nicht (wie Alessio, Calchi 293 an529

nimmt) ein "calco sul romanzo'. — Als Verbum 'schlafen* gilt xoin&fiai (Kalabrien), nXayióvoj (otr.). ùuoSévw 'den Fuß bekleiden': bov. (b, g) poòènno èna sulèri 'io calzo una scarpa', bov. (b) epoòè&ina 'mi sono calzato'. CrrróSTina 'Sandale', 'Schuh': bov. (b) pòóema n. 'calzatura'; plur. ta poSèmata. ÙTroKovSpia 'Schwermut' : bov. apokondria 'malinconia' TNC 317, kal. pokundria, pukundria, prekundia id., ital. ipocondria. ÙTronévoo: s. ànofiévco. OaSpi^ s. ßoarqvy/jv. ùaacoiToj, latinis. h y s s o p u m 'Ysop': regg. (Bagaladi, Brancaleone) sòpu 'issopo'. ùtrrepiKÓ; latinis. h y s t e r i c u s : bov. stèriko 'oppressione di stomaco', z.B. küo èna stèriko 's to ceddàri 'sento un' oppressione allo stomaco', regg. pian. kat. stèriku 'specie di isterismo', kat. (Nicotera) stèriku 'asma', regg. (Santo Stefano) stèrihu 'forte eruttazione'. - Vgl. arsva^og. ùcrrepo$ s. Sevregoiiovviog. uorpi^ 'Stachelschwein', latinis. h y s t r i x : siz. istriéi, kal. istrice, neap. éstncs, ital. istrice id. — R E W , no 2278. ù