Lehrbriefe der Arbeitsersparnis im Büro bei der Selbstkostenberechnung und Fabrikbuchführung [2. Aufl. Reprint 2019] 9783486750713, 9783486750706


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German Pages 247 [264] Year 1925

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Table of contents :
Vorwort zur zweiten Auflage
Inhaltsverzeichnis
A. Einleitung
B. Rentiert die Arbeit für die Selbstkostenberechnung?
C. Grundzüge der Selbstkostenberechnung
D. Die Kostensichtung
E. Aufbau des Grundplanes
F. Einzurichtende Konten
G. Ortsgliederungsplan
H. Der Sachkontenplan
J. Die äußere Form der Buchhaltung
K. Die Kostenbuchführung
L. Die Regiesatzermittlung
M. Kostenüberwachung
N. Die Rentabilitätsrechnung
O. Die Materialverrechnung
P. Die Lohnverrechnung
Q. Die Regieverrechnung
R. Die Nachkalkulation
S. Die Zwischenbilanz
Anhang: Lösung der Aufgabe
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Lehrbriefe der Arbeitsersparnis im Büro bei der Selbstkostenberechnung und Fabrikbuchführung [2. Aufl. Reprint 2019]
 9783486750713, 9783486750706

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LEHRBRIEFE der Arbeitsersparnis im Büro bei der Selbstkostenberechnung und Fabrikbuchführung

VON

CARL v. S A Z E N H O F E N

2, ergänzte undteifweisc umgearbeitete Auffage mit zabfreidicn Vordrucken im Text und einem farbigen Rund'KontenpCan im Anbange

MÜNCHEN UND BERLIN 1925 DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENBOURG

Affe Rechte, einschfießftch des Ueßersetzungsrecßtes vorßebaften Copyright 1925 è y R. OCcfenßourg, München

Vorwort zur zweiten Äuflage. In unerwartet kurzer Zeit muß von diesem Buch eine neue Aullage herausgegeben werden, die trotz der eingelaufenen begeisterten Anerkennungen nach Möglichkeit verbessert wurde. Den überraschenden Erfolg glaubt der Verfasser zum größeren Teil der gewählten Darstellungsform zuschreiben zu dürfen. So wie er nämlich in seinem Beruf als praktischer Organisator besonderen Wert auf Herausarbeiten der Einzelheiten legt und wie er seinen Schülern unablässig sagt, worauf es bei jedem P u n k t e ankommt, was der Reihe nach zu t u n ist und wie das zu geschehen hat, so geht er auch im vorliegenden Buche vor. Keinerlei Vorkenntnisse als die der doppelten Buchführung voraussetzend, wird frischweg mit dem Organisieren eines weitverzweigten Industrieunternehmens begonnen und während des praktischen Aufbauens alles erklärt, was zum Verständnis notwendig ist. Besonderer Wert wird auf den Gebrauch der modernsten, arbeitsparenden Techniken gelegt. Über das im Buchtitel Versprochene hinausgreifend, baut der Leser an Hand der von ihm behelfsmäßig zu beschaffenden Übungsvordrucke den für die kaufmännische Buchführung und Betriebsbuchhaltung gleicherweise verwendbaren Sachkontenplan auf und erlernt dabei als wertvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Geschäftsleitung die unverrückbaren, allgemein gültigen Gesetze dieser Aufbaumethodik. Mit einer einzigen Buchung im Grundbuch der kaufmännischen Buchführung entsteht mit gleichem Federzuge der Kontenübertrag und überdies noch die Eingliederung in die Zweckgruppen der Betriebsbuchhaltung. So können mit dieser, auf Zwangsschienen gestellten, von ungeschulten Hilfskräften zu führenden Methode mit einer bis ins letzte Detail durchsichtigen Klarheit die Regiekosten-(Unkosten-)Zuschläge der Herstellung nach dem Platzkostensystem berechnet und nach produktiven Stunden nebst Lohn und Material den einzelnen Fabrikaten angerechnet werden. Auf diese Weise wird es möglich gemacht, haargenau zu kalkulieren, die eigene Fabrik als Lieferanten zu behandeln und ohne Inventur Zwischenbilanzen aufzustellen, da die Werte des lagernden Einkaufsmaterials, der Vorräte an Fabrikaten und Halbfabrikaten wie auch die Kalkulationsdifferenzen ständig nachgewiesen werden. Das Verfahren ermöglicht auch, Rentabilitätsberechnungen der einzelnen Betriebe und der verkauften Fabrikatsarten einzuschalten.



IV



Zum Schluß sei noch gestattet, den Grund anzugeben, warum der frühere Titel dieses Buches: »Taylorisierte Selbstkostenberechnung und Fabrikbuchführung« geändert wurde. Das unschöne, aus einem fremdsprachigen Personennamen gebildete Eigenschaftswort sollte darlegen, daß der im allgemein üblichen Ausdruck »taylorisiert« liegende Sinn planmäßiger Arbeitsvorbereitung und zeitsparender Arbeitsweise in diesem Werk berücksichtigt sei. Nun birgt aber der Ausdruck »Taylorismus« überdies noch den vielen Arbeitnehmern und auch rechtlich denkenden Arbeitgebern übelklingenden Nebensinn des rücksichtslosen Auspressens aller Kräfte des Arbeiters und Angestellten zugunsten des mit scheinhumanitären Phrasen prunkenden Arbeitgebers. Dem Werk solchen Sinn zu unterlegen, war nie beabsichtigt, weshalb der Verfasser den weiteren Auflagen des Buches den neuen, auf die wirtschaftliche Wirkung des beschriebenen Verfahrens hinweisenden Titel gab. Auch ein inneres Freimachen von ausländischem Druck bedeutet diese Flaggenänderung. Wir Deutsche wollen uns endlich wieder zu unseren Geisteskindern bekennen. Der Amerikaner Taylor bildete planmäßig die Zeitstudie, das moderne Arbeitsbureau und die jetzt durch Ford sehr bekannt gewordene Arbeitszergliederung aus. Auf dem Gebiete der Selbstkostenberechnung und der verwaltungstechnischen Arbeitsvorbereitung aber sind wir eigene Wege gegangen, lange vor Taylor schon und bei den von uns geschaffenen Arbeitsweisen haben wir auch das zu erreichen verstanden, was Taylor nicht konnte, nämlich alle greuliche, der Kraftsparlehre widersprechende Vielschreiberei zu vermeiden. Als Ergebnis all der Organisationen, die der Verfasser seit einem halben Menschenleben durchführte und noch durchführt, kommt immer wieder die Freude des Angestellten an der kurz gestalteten Arbeit und die Zufriedenheit des Geschäftsinhabers mit der reibungslosen, billigen und wertvollen Leistung zum Ausdruck. F r e i b u r g ¡. Baden, den 15. März 1925.

Carl v. Sazenhofen

Inhaltsverzeichnis (geordnet n a c h der dezimalen Gruppenordnuni*, die in den Lehrbriefen auslilhrlich b e s c h r i e b e n wird) Seile

A. Einleitung

1

A 1. A 2. A3. A 4.

Der F a b r i k a n t der alton Schule Arbeitsökonomik Der Verfasser Die Dienststellen . Unabhängigmachen von einzelnen Angestellten Arbeitsposten schaffen Kennzeichen der Abteilungen A 5. Schutz der eigenen Organisation A fi. Zwei symbolische Mauern Die äußere Grenzmaiier: Das Reich der Kaufleute Die innere Scheidemauer: Das Reich der Techniker . . . . . . A 7.. Begriffe klären Die Vorkalkul.ition Die Nachkalkulation Die Regie

B . Rentiert die Arbeit für die Selbstkoxtenberechininii! 1! 1. B 2. B 3.

13

Notwendigkeit der Selbstkostenborechnung . . Bedenken gegen die Selbstkostenberechnung Richtige und unrichtige Selbstkostenberechnung Alte F o r m der Selbstkostenberechnung Neue F o r m der Selbstkostenberechnung

13 IC 17 19 20

C. Grundziigc der Selbstkostenberechnung: C 1. (', 2. C 3.

24

Ihre Stellung innerhalb der Gesanitabrechnung . . . . . . . . Aufbau auf beweglichen Elementen Wirtschaftsgruppen — Kostenorte — Kostenarf.en

J). Die Kostensiclitimg D D D D D D D

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Sichtung nach Wirtschaftsgrupp.cn und Kostenort.en Direkte und indirekte Kosten Vorläufiger Plan der Ortsgruppen . Dezimale Ordnungsmethode Sichtung nach Kostenal ten Schematisierung der Kostenarten Vereinigte Sichtung nach Orten und Arten

1 2 2 4 4 4 f> 6 7 7 7 8 9 9 10

24 24 25 20

- •

20 27 31 32 33 34 3f>

-

V

l

Selte

1?. Der Autbau des Grundplanes E E E E E E E E E E E E E E E E

E E E E

38

1. Der Grundplan als Instrument der kaufmännischen und technischen Buchführung 2. Die Leitkarten und ihre Bezeichnung 3. Vermögens- und Ei'folgsrechnung 4. Kostengliederung 5. Materialkosten oder Magazinkosten ? 6. Direkte Herstellkosten — indirekte Herstellkosten 7. Gliederung der Herstellregie 8. Gliederung der Verwaltungsregie 9. Gliederung der Hilfsbetrieberegie 10. Gliederung der Hauptbetrieberegie 11. Abwälzung der Hilfsbetrieberegie auf die Hauptbetriebe . . . . 12. Die Werkzeugmaeherei als Hauptbetrieb 13. Die Kosten der Arbeitsverfahren 14. Gliederung der Aktiva 15. Gliederung des eigenen und fremden Kapitals 16. Gliederung der Generalia E 161. Generalia—Allgemeines E 162. Allgemeine Steuern E 163. Allgemeine Versicherungen E 164. Allgemeine Pflichtabgaben E 165. Wohlfahrtskosten E 166. Geldkosten E 167. Raumkosten E 168. Beleuchtungskosten E 169. Schutzkosten 17. Gliederung der Handelskosten 18. Gliederung der Erlösabrechnung 19. Gliederung der Versandkosten 20. Endgültiges Schema der Kontenarten

F . Einzurichtende Konten F 1. Die Konten der Geldwerte F 2. » i> » Lagerbestände F 3. » » » Anlagenwerte F 4. » ,> i) Fremdkapitalien F 5. » » » eigenen Kapitalien F 6. » » » Abnutzung und Verluste F 7. » » » Geldkosten F 8. » » » bezahlten Miete F 9. » » » Angestelltenkosten F10. » » » Kraft- und Lichtkosten F11. » » » Gebrauchsunterhaltung F 12. i> » » Löhne F 13. » » » Materialien (Materialverbrauch) F14. » » » Pflichtabgaben, Steuern, Versicherungen. F15. » » » Provisionen F16. » » >> Reisekosten F17. i) » i> Nachlässe F18. » » » Verkaufskosten F19. » » » Transportkosten

38 38 41 41 43 43 44 40 47 47 4!) 50 51 52 54 55 50 50 50 57 57 57 57 57 57 58 58 5!) 01 05

. . .

05 00 00 68 08 09 09 70 70 71 il 73 74 84 85 85 80 80 87



Vli

— Seite

F 20. Die Konten der Allgemeinen Kosten F 21. » » » Erlöse F 22. » » » Leistungsgutschriften

88 88 89

G. Ortsgliederungsplan

90

H. Der endgültige Saclikontenplaii

93

J. Die äußere Forin der Buchhaltung

101

J 1. Die amerikanische Buchhaltung J 2. Die Durchschreibebuchhaltung J 21. Die statistische Geschäftsbuchhaltung J 22. Die konzentrierte H a u p t b u c h h a l t u n g

102 103 105 100

K. Die Kostenbuchführuug

107

K l . Der Geschäftsbuchhaltung entstammende Kosten K 2. Die Ergänzungskosten K 21. Die kalkulativen Abschreibungen u. die Anlagenbuchführung K 22. Die kalkulative Verzinsung K 23. Die kalkulativen Budget-Zwölftel K 24. Die kalkulativen Geheimzusehläge K 3. Die Kostenverteilung K 301. Die Verteilung der Generalia — Allgemeines . » » Allgemeinen Steuern K 302. » . >> » Allgemeinen Versicherungen . . . . K 303. » 1 » ') Allgemeinen Pflichtabgaben . . . . IC 304. » i) Wohll'ahrtskosten » . K 305. » i) Geldkosten >> K 306. . >> » Raumkosten IC 307. . » » >J Fuhrkosten K 308. . » » Beleuchtungskosten K 309. » • )> » Schutzkosten IC 310. . K 311. • » )> Allgemeinen HersMlkosten . . . . • >> » Gemeinsamen Verwaltungsküsten • • » K 312. )) >> i> Arbeitsbureaukosten K 313. • » » >? IConstr.-Bureaukosten IC 314. • » >> » Lohnbureaukoston K 315. » >> 1) Versuchskosteil K 316. • » K 317. Kraftkosten : • v> » Motorenkosten K 318. » • >v Gleiskosten » » K 319. • » » Fabrikpackereikosten K 320. » • » Allgemeinen Dreheroikosten . . . • K 321. » » L. Die Ucgiesatzermittlung L L L L

1. 2. 3. 4.

Die Der Der Der

Herstellregiesätze Magazinregiesatz Handelsregiesatz Versandregiesatz

M. Die Kostenttberwachung

.

108 114 117 132 133 137 138 138 141 143 145 145 147 149 151 153 155 156 158 158 160 162 164 166 168 170 172 174 175 176 177 178 179 180



VIII

— Seite

N. Die R e j i t a b i l i t ä t s r e c h n u n g

182

0 . Die Material vorreclinung

180

OA. OB. OC. OD. OB. OF. OG.

OH. OJ. OK. O L. OM. ON. 00.

U m f a n g der Kontrollo Kennzeichnung Die V e r w a l t u n g s s t e l l e n Die A u f g a b e n ' Verwendete Fachausdrücke Grundsätze Die E i n r i c h t u n g e n OG 1. I m L a g e r O G 2. I m B u r e a u Sperre gegen D o p p e l b e z u g Die B u c h u n g s t e c h n i k Die R e s e r v i e r u n g Die L a g e r e r g ä n z u n g Abfälle Verteiler Ü b e r g a n g zur n e u e n L a g e r k o n t r o ü e

\

: .

1'. Die Lohnverrcchiiung:

187 187 187 187 188 189 189 189 191 194 195 197 197 199 199 202 203

PA. PB. PC. PD.

Die A n w e s e n h e i t s k o n t r o l l e Die T ä t i g k e i t s k o n t r o l l e Die W e r k a u f t r ä g e Alte A r b e i t s f o r m e n P D 1. V o r b e r e i t u n g e n I'D 2. Die E n t l o h n u n g P D 21. Die L o h n k a r t e n P D 22. Die L o h n l i s t e P D 23. Die L o h n z a h l u n g P D 24. Der V e r d i e n s t n a c h w e i s P D 3. Die L o h n v e r r e c h n u n g P D 4. Die K a l k u l a t i o n s v e r r e c h n u n g PE. Rapidtechnik

'

203 204 204 . . 207 207 208 208 .208 210 210 210 212 213

» M 913—1 Gestehungskosten verkaufter Handelsw. Eingekaufte Kohle kann entweder 1.) auf Konto S 12—1 oder 2.) auf eigenes S 12—6 Kohlenlagerkonto, nicht aber 3.) auf das Verbrauchskonto U 5 2 4 1 — 4 Kraftstation — Kohleverbrauch gebucht werden. am

Das Konto S 12—5 Halbfabrikate erscheint nur in Zwischenbilanzen und Jahresschluß.

F 14. Die Konten der Pflichtabgaben, Steuern und Versicherungen. Angaben über die unter dem Vorzeichen 0 einzustellenden Konten wurden bereits auf S. 56/57 gemacht. Wir richten folgende Konten ein für Steuern: in Gruppe 31 »Allgemeine Steuern« 0 0 0 0 in Gruppe 3 6

31—1 31—2 31—3 31—4

Generalia Generalia Generalia Generalia

— Erwerbssteuern, — Gemeindeumlagen, — Renten- und Kapitalsteuern, — verschiedene Steuern;

»Raumkosten« 0 3 6 — 9 Raum — Grund- und Gebäudesteuern.

Ferner als erfolgsmindernde, direkt zu verrechnende Absatzkosten: in Gruppe 911 »Erlöse — F a b r i k a t A« 0 9 1 1 — 2 Erlöse — Fabrikat A — Luxussteuern, 0 9 1 1 — 3 Erlöse — Fabrikat A — U m s a t z s t e u e r n ; in Gruppe 912 » E r l ö s e — F a b r i k a t



0 9 1 2 — 2 Erlöse — F a b r i k a t B — Umsatzsteuern; in Gruppe 913 » E r l ö s e — Handelswaren« 0 9 1 3 — 2 Erlöse — Handelswaren — Luxussteuern, 0 9 1 3 — 3 Erlöse — Handelswaren — Umsatzsteuern.



85



Für Versicherungsprämien werden folgende Konten eingerichtet: in Gruppe 32 »Allgemeine Versicherung« 0 0 0 0 0

32—1 32—2 32—3 32—4 32—5

Generalia Generalia Generalia Generalia Generalia

— — — — —

Angestelltenversicherung, Unfallversicherung, Transportversicherung, Haftpflicht- u. Diebstahlversicherung, Feuerversicherung;

in Gruppe 520 »Herstellung — Allgemeines« 0 520—8 Herstellung — Allgemeines—Arbeiter-Unfall-Vers., 0 520—9 Herstellung—Allgemeines—Betriebsstillstand.Vers. 0 520—10 Herstellung—Allgemeines — Streik-u.Aufr.-Vers. Für Pflichtabgaben sind zu errichten: in Gruppe 33 »Generalia-Pflichtabgaben« 0 0 0 0 0

33—1 33—2 33—3 33—4 33—5

Generalia Generalia Generalia Generalia Generalia

— — — — —

Stempel für Angestelltenverträge, Gebühren, Krankenkasse, gesetzliche Wohnbaukosten, Berufsgenossenschaft.

F 15. Die Konten der Provisionen. Provisionen können, wenn nur ein Fabrikat verkauft wird, in die Handelskosten eingerechnet, zur Handelsregie gezählt werden. Wir aber fassen im vorliegenden Fall die Provisionen als Absatzsonderkosten auf, weil über mehrere Verkaufsartikel abzurechnen ist, und weil diese mit verschiedenen Beträgen an den Provisionen beteiligt sind. Demgemäß richten wir ein: in Gruppe 911 »Erlöse — Fabrikat A « P 911—4 Erlöse — Fabrikat A — Provisionen, in Gruppe 912 »Erlöse — Fabrikat B « P 912—3 Erlöse — Fabrikat B — Provisionen, in Gruppe 913 »Erlöse Handelswaren« P 913—4 Erlöse — Handelswaren — Provisionen.

F 16. Die Konten der Reisekosten. Auf die R-Konten werden Reisekosten wie auch Stadtfahrten gebucht. Deshalb richten wir auch für den Kutscher, der unterwegs Zehrungskosten hat, ein R-Konto ein. Folgende R-Konten sind zu errichten: in Gruppe 4 Magazinkosten R 4—8 Magazin — Einkaufsreisen,



8 6



in Gruppe 37 Fuhrkosten R 37—5 Fuhrkosten—Kutscherspesen, in Gruppe 520 Herstellung — Allgemeines R 520—12 Herstellung — Allgemeines —Fabrikreisen, in Gruppe 71 Zentralbureau: R 71—4 Zentralbureau — Reisen, in Gruppe 72 Filialbureau:

R 72—5 Filialbureau — Reisen.

F 17. Die Konten der Nachlässe. Nachlässe können, wenn nur e i n Artikel verkauft wird, in die Handelsregie eingegliedert werden. Aber aus demselben Grunde, der uns bestimmte, die Provisionen als direkt zu verrechnende Absatzkosten, als Absatzsonderkosten zu behandeln, tun wir Gleiches auch bei den Nachlässen, die den Buchstaben Q (der in der Alphabetordnung nach P kommt) als Kennzeichen erhalten. Errichten Sie für jeden der drei getrennt abzurechnenden Artikel ein Nachlässekonto, und zwar: in Gruppe 911 in Gruppe 912 in Gruppe 913

Erlöse — Fabrikate A: Q'911—5 Fabrikate A — Nachlässe Erlöse — Fabrikate B: Q 912—4 Fabrikate ß — N a c h l ä s s e Erlöse — Handelswaren: Q 913—5 Handelswaren — Nachlässe.

F 18. Die Konten der Verkaufskosten. Verkaufskosten fallen ohne Ausnahme in die Handelsregie, wenn nur e i n Artikel vertrieben wird. Sind mehrere Artikel vorhanden, befaßt sich insbesondere der Verkauf mit Eigenfabrikaten und Handelswaren, so muß, wie schon angedeutet wurde, sorgfältig geprüft werden, welche Verkaufskosten dem gesamten Handel g e m e i n s a m sind und demzufolge als Handelsregiezuschlag kalkuliert werden. Andere aber sind als Absatzsonderkosten zu behandeln, wenn sie nur durch den Vertrieb des einen oder andern Artikels entstehen. Die gemeinsamen Handelskosten kommen in die Wirtschaftsgruppe »Handel«, und zwar sind hier folgende Konten einzurichten: in Gruppe 70 Handel — Allgem.:

in Gruppe 71 Zentralbureau: in Gruppe 72 Filialbureau: in Gruppe 911 Erlöse — Fabrikate A: in Gruppe 913 Erlöse — Handelswaren:

Kataloge und Preislisten Unberechnete Muster Werbedrucksachen Reklameartikel Zentralb. — Vertreterspesen Zentralb. — Ausstellungen Fil. Bureau —Vertr.Spesen Fil. Bureau — Ausstellungen Erlöse — Fabrikate A — Werbeinserate V913-—6 Erlöse — Handelswaren — Vorführungssp?sen.

V 70-—1 V 70-—2 V 70-—3 V 70-—4 V 71-- 5 V 71-- 6 V 72-- 6 V 72-- 7 V911-—6



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F 19. Die Konten der Transportkosten. Alle für den Bezug und Antransport erwachsenden Spesen, einschließlich •der Abtransporte der an Lieferanten zurückgehenden Gegenstände, werden von der Einkaufszentrale für jede ankommende Sendung zur Buchung angewiesen. So kommen alle Bezugskosten sofort auf die S-, A- oder verschiedenen Kostenkonto. (Bei umfangreichem Transportverkehr kann auch als Übergangskonto ein Hauptfrachtenkonto geschaffen werden, auf das zunächst alle Ein- und Ausgangsfrachten zu buchen sind und dessen Gesamtbetrag am Schlüsse eines jeden Monats auf Grund eines Frachtenverteilers auf die in Betracht kommenden Konti umzubuchen ist.) Transportkosten für ausgehende (verkaufte) Waren können nicht in allen Fällen gleich behandelt werden. Man muß sich vielmehr beim Aufbau des Grundplanes fragen, ob die Abfrachten, Verkaufszölle, Rollgelder, Abnahmespesen, Spediteurkosten usw. a l l e Verkaufsartikel gemeinsam, in gleichem Verhältnis treffen oder ob sie als Absatzsonderkosten zu verrechnen sind. Werden z. B. Paketporti, Abfrachten, Versicherungsprämien, Verpackungskosten usw. dem Kunden gesondert in Rechnung gestellt, so müssen die Kundenrechnungen unter Trennung des reinen Warenerlöses und der verschiedenen verrechneten Spesen aufgeteilt verbucht werden. Von diesem Grundsatze machen tatsächlich viele Firmen Gebrauch, aber sie wissen oft nicht, was sie mit diesen Ziffern beginnen sollen. So werden die berechneten Spesen schließlich doch dem Warenkonto gutgeschrieben, s t a t t daß man sie als K o s t e n m i n d e r u n g e n auffaßt. Wir nehmen für unsere, hier zu bearbeitende Organisation an, daß Abfrachten, Verkaufszölle und Rollgelder allen Artikeln gemeinsam sein sollen, und geben sie deshalb in die Versandregie. Errichten Sie, bitte, folgende Konten: in Gruppe 82 E x p e d i t i o n : X X X X in Gruppe 81 P o s t v e r s a n d : X

82—5 82—6 82—7 82—8 81—1

Verkaufsfrachten Expedition — Verkaufszölle Expedition — Rollgelder Expedition — Spediteur Paketporto.

Natürlich könnte man einzelne oder alle diese Kosten auch zu Lasten der verschiedenen Verkaufsartikel buchen, wenn diese an dem genannten Aufwand ungleichmäßig beteiligt sind. Die Paketporti haben wir darum vom allgemeinen Porto getrennt, weil wir diese Versandporti als den Kunden berechnet denken und die Einnahmen für berechnete Porti dem Portokonto später gutschreiben wollen. Von X-Konten sind noch einzurichten: in G r u p p e 71 Z e n t r a l b u r e a u : X X X in G r u p p e 72 Filialbureau: X X X

71—7 Zentralbureau — Porti 71—8 Zentralbureau — Telegramme 71—9 Zentralbureau — Fernsprecher 72—8 Filialbureau — Porti 72—9 Filialbureau — Telegramme 72—10 Filialbureau — Fernsprecher.



88



F 20. Die Konten der allgemeinen Kosten. Unter dem Vorzeichen H werden allgemeine Kosten gebucht. Es ist, wie bereits früher gesagt wurde, recht zweckmäßig, zur Verbuchung der im Grundplan nicht vorgesehenen Ereignisse in jeder Wirtschaftsgruppe ein allgemeines H-Konto einzurichten. — Legen Sie deshalb an: in Gruppe 30 Generalia —Allgem.: » 4 Magazinkosten: » 520 Herstellung — Allg.: 70 Handel — Allgem.: » » » 82 Expedition:

H H H H H

30—1' 4—9 520—13 70—5 82—9

Generalia — Allgem. Kosten Magazin — Allgem. Kosten Herstellung — Allgem. Kosten Handel — Allgem. Kosten Expedition — Allgem. Kosten.

Ferner sind anzulegen die folgenden Konten mit Kennzeichen H: in Gruppe 520 Herstellung — Allg.: H 520--14 Herstell. -- Allg. — Revisionen in Gruppe 51 Herstell.—dir. Kost, H 5 1 - -3 Herstell. --direkte Sonderkosten H 7 0 - -6 Gutachten, Beratung in Gruppe 70 Handel — Allgem.: H 7 0 - -7 Stiftungen H 7 0 - -8 Klischees H 7 0 - -9 Gesch.-Bücher und Drucksorten H 7 1 --10 Zentralb. -— Gericht, Anwalt in Gruppe 71 Zentralbureau: H 7 1 - -11 Zentralb. -— Vereine, Verbände H 7 1 - -12 Zentralb. -— Bücher, Zeitungen H 7 1 - -13 Zentralb. -— Spenden, Geschenke H 7 1 - -14 Zentralb. -— Repräsentation H 7 2 --11 Filialb. — Gericht, Notar, Anwalt in Gruppe 72 Filialbureau: H 7 2 --12 Filialb. — Vereine, Verbände H 7 2 --13 Filialb. — Bücher, Zeitungen H 7 2 --14 Filialb. — Spenden, Geschenke H 7 2 - -15 Filialbureau — Repräsentationen in Gruppe 523 Verlorene Kosten: H 523--1 Verlorene — Streikkosten H 523--2 Verlorene —• Betriebsstörungen H 523--3 Verlorene —- Ersatzlieferungen H 523—4 Verlorene — Waren - Auffrischg. in Grappe 5210 Verw.—Allgem.: H 5210 —1 Betriebsrat H 5210-—2 Lehrlings •— Ausbildung H 5210-—3 Arbeiter -- Ausschuß.

F 21. Die Konten der Erlöse. Das Vorzeichen der Verkaufserlöse ist W. Richten Sie, bitte, folgende Konten ein: in in in in

Gruppe 911 Erlöse — Fabrikat A: Gruppe 912 Erlöse — Fabrikat B: Gruppe 913 Erlöse — Handelswar.: Gruppe 92 Anormale Erlöse:

W 911—7 W 912—5 W913—7 W 92—1 W 92—2 W 92—3 W 92—4

Verkaufserlös—Fabrikat A Verkaufserlös — Fabrikat B Verkaufserlös — Handelswaren Effektenverkaufs-Erlöse Grundstücksverkaufs-Erlöse Abgänge vom Anlage-Vermögen Eingang abgeschriebener Forderungen.

— 89

-

Auf den Konten W 92—1 bis 92—4 werden die Erlöse aus verkauften Effekten, Grundstücken und aus Abgängen vom Anlagevermögen gebucht und dann zum Buchwertpreis auf das betreffende T- oder A-Konto übertragen. Der Rest ist Gewinn oder Verlust und kommt auf das Verlust- und Gewinnkonto.

F 22. Die Konten der Leistungsgutschriften. Wir haben eine Menge von Konten angelegt, auf denen den verschiedenen Gruppen die von ihnen verursachten Kosten b e l a s t e t werden sollen. Nun gibt es aber Vorfälle, die geeignet sind, die Kosten zu v e r m i n d e r n , indem z. B. Mieten eingehen, die die Raumkosten verringern. Der gleiche Fall liegt bei den Wohlfahrtseinrichtungen wie Kasino und Speiseanstalt vor, deren Kosten ebenfalls durch die erzielten Einnahmen verringert werden. Daß solche Einnahmen auf einem gesonderten Konto, dem wir das Kennzeichen J ( = Innere Gutschrift) geben, gebucht werden müssen, dürfte einleuchten. Ebenso verständlich wird Ihnen sein, daß wir der Werkzeugmacherei auf Grund von Kalkulationen auf dem J-Konto jene Werte gutschreiben müssen, die für die zu inventarisierenden Maschinenwerkzeuge dem A-Konto oder den Sonderkosten der Herstellung belastet werden sollen. Hier handelt, es sich um ein Abkaufen der Fabrikate der Werkzeugmacherei. Geradeso wird die Versuchsabteilung behandelt, der zur Minderung ihrer Kosten die verwertbaren Stücke auf dem J-Konto gutzuschreiben sind. Etwas schwieriger dürfte vielleicht das Verständnis für den Zweck der drei Konten J 53—1, J 53—2 und J 53—3 sein, obwohl die Sache ebenfalls einfach gestaltet ist. Machen Sie sich doch klar, daß es sich auch hier um eine Leistungsgutschrift, um ein rechnerisches Abkaufen der gesamten Produktion unserer eigenen Fabrik handelt. Was die gesamte Fabrikation uns g e k o s t e t hat, das wissen wir. Der Aufwand ist auf jenen Konten verzeichnet, die in der Wirtschaftsgruppe 5 vereinigt sind. Nun hat die Fabrikation doch auch etwas g e l e i s t e t , und zwar vor allem Fabrikate, die sie an das Magazin geliefert hat und die ihr nach den Schlußsummen des Kalkulationsbuches allmonatlich auf den Konten J 53—1 und J 53—2 gutzuschreiben sind. Außerdem kommen aus der Fabrikation gelegentlich Abfälle und Altmaterial heraus, die ihr dann auf Konto J 53—3 gutgebracht werden. Legen Sie folgende Konten an: in Gruppe 341 Kasino: 342 Speiseanstalt: 36 Raumkosten: 522 Versuche: 5255 Werkzeugmacherei: 53 Herst.-Leistungs-Gutschrift:

J 341—5 Kasinoeinnahmen J 342—5 Speiseanstalteinnahmen J 36—10 Raumkosten — Miete- u. Pachteinnahmen J 522—5 Versuche — verwertbare Stücke J 5255—6 Werkzeugmacherei — Leistungsgutschrift J 53—1 Herst.-Leistungs-Gutschrift — Lohn u. Mat-

— in Gruppe

90



53 Herst.-Leistungs-Gutschrift:

J

53 Herst.-Leistungs-Gutschrift:

J

82 Expedition: 81 Postversand:

J J

53—2 Herst.-Leistungs-Gutschrift — Regiekosten 53—3 Herst.-Leistungs-Gutschrift — Abfälle, Altm. 82—10 Berechnete Verpackung 81—2 Berechnete Porti.

Anschließend finden Sie eine Ortsgliederung, die für sämtliche Abteilungen des zu organisierenden Unternehmens je eine Gruppe enthält. Die Arbeit, welche Sie jetzt machen sollen, besteht in einer schriftlichen Aufzeichnung der in Ihrem Grundplan eingerichteten Sachkontenblätter, wobei Sie die äußere Form des Ortsplanes innehalten wollen. Im. übernächsten Abschnitte finden Sie unsere eigene Ausarbeitung, die Sie zur sorgfältigen Nachkontrolle Ihrer Lösung verwenden wollen.

G. Ortsgliederungsplan. 0 Abrechnung 01 Abrechnung 02 Ergänzung

1 Aktiva 11 Geld 111 112 113 114 115

Bargeld Wertpapiere Banken Forderungen Beteiligungen

12 Lager 13 Anlagen

2 Passiva 21 Fremdkapital 22 Eigenkapital

3 Generalia 30 Allgemeines 31 Allgemeine Steuern 32 Allgemeine Versicherungen 33 Pflichtabgaben



91



34 Wohlfahrtkosten 341 K a s i n o 342 S p e i s e a n s t a l t 35 36 37 38 39

Geldkosten Raumkosten Fuhrkosten Beleuchtungskosten Schutzkosten

4 Magazinkosten 5 Herstellkosten 51 Direkte Kosten 52 Regiekosten 520 A l l g e m e i n e s 521 V e r w a l t u n g 5210 5211 5212 5213

Gemeinsames Arbeitsbureau Konstruktionsbureau Lohnbureau

522 V e r s u c h e 523 V e r l o r e n e K o s t e n 524 H i l f s b e t r i e b e 5240 5241 5242 5243 5244

Gemeinsames Kraftstation Elektromotoren Gleise Fabrikpackerei

525 H a u p t b e t r i e b e 5251 Dreherei 52510 Gemeinsames 52511 Kleindreherei 52512 Automaten

5252 5253 5254 5255

Fräserei Bohrerei Bohrwerk Werkzeugmachern

53 Leistungsgutschrift

— 92



6 Montagekosten 7 Handelskosten 70 Allgemeines 71 Zentrale 72 Filiale

8 Versandkosten 81 Post S2 Expedition

9 Erlöse 91 Normale Erlöse 911 V e r k a u f — F a b r i k a t A 912 V e r k a u f — F a b r i k a t B 913 V e r k a u f - — H a n d e l s w a r e n 92 Anormale Erlöse

In diesen Ortsgliederungsplan werden die Kontenblätter woraus sich der im nächsten Abschnitt folgende

eingestellt,

Sachkontenplan entwickelt; dieser ist von nun an die Grundfeste der gesamten Organisation. Durch ihn erhalten von jetzt ab alle Buchungen ihre Kontierung.



93



H. Der Sachkontcnplan. Als Lösung der Ihnen auf S. 90 gestellten Aufgabe finden Sie hier den von wns bearbeiteten Sachkontertplan, den Sie mit Ihrer Arbeit vergleichen wollen. Auf der rechten Seite sind anschließend die Sammelkonten der Hauptbuchhaltung benannt, auf denen die Umsätze der statistischen Konten der Geschäftsbuchhaltung je am Monatsschluß zusammengefaßt werden. Konten der statistischen Geschäftsbuchbaltung

Konten der Hauptbuchhaltung

0 Abrechnung 01 Bilanz 02 Ergänzungen

1 Aktiva 11 Geldwerte Hl Bargeld T 111—1 Hauptkasse Mk. T 111—2 Kasse Kc. T i l l — 3 Frachtenkasse Mk. T 111—4 Filialkasse Mk. 112 W e r t p a p i e r e T 112—1 Inland-Rimessen T 112—2 Ausland-Rimessen T 112—3 Effekten 113 B a n k e n T 113—1 Reichsbank T 113—2 Oberlausitzer Bank T 113—3 Postscheck 114 F o r d e r u n g e n T 114—1 Debitoren T 114—2 Dubiose T 114—3 Vorschüsse an Angestellte und Arbeiter 12 Lagerwerte S 12—1 S 12—2 S 12—3 S 12—4 S 12—5

Materiallager Fabrikatelager A Fabrikatelager B Teilelager Halbfabrikate

|

Kassa

|

Wertpapiere

|

Banken

Debitoren Dubiose Vorschüsse

Vorräte an Materialien, Halb- und Fertigfabrikaten



94



Konten der statistischen Geschäftsbuchhaltung

Konten der Hauptbuchhaltung

13 Anlagenwerte A 13—1 A 13—2 A 13—3 A 13—4 A 13—5 A13—6 A 13—1 A13—8 A 13—9

Grundstücke Gebäude Arbeitsmaschinen Masch. Werkzeuge und Meßinstrumente Mobilien Modelle Patente Betriebsanlagen Pferde

Grundstücke Gebäude Arbeitsmasch. Werkzeuge Mobilien Modelle Patente Betriebsanlagen Pferde

2 Passiva 21 Fremd-Kapital K K K K K

21—1 21—2 21—3 21—4 21—5

Kreditoren Akzepte Hypotheken Arbeiter-Unterstützungsfonds Strafenfonds

Kreditoren Akzepte Hypotheken Arb.Unt.Fonds Strafenfonds

22 Eigen-Kapital K 22—1 Kapitalkonto K 22—2 Steuerreserve K 22—3 Privatkonto

Kapitalkonto Steuerreserve Privatkonto

3 Generalkosten 30 Allgemeines H B L E G G G G G N U U U

30—1 Generalia — Allgemeine Kosten 30—2 Haupt-Gehälterkonto 30—3 Haupt-Löhnekonto 30—4 Gewinnung neuen Personals 30—5 Reparatur der Gas- u. Wasserleitung 30—6 Reparatur der Aufzüge 30—1 Reparatur des Haustelephons 30-—8 Reparatur der Abwasseranlage 30—9 Reparatur der Heizanlage 30—10 Inventurarbeiten 30—11 Generalia — Allgem.—Unkostenmat. 30—12 Wasserverbrauch 30—13 Heizmaterial

31 Allgemeine Steuern O O O O

31—1 31—2 31—3 31—4

Erwerbssteuern Gemeindeumlagen Renten- und Kapitalsteuern Verschiedene Steuern

Generalkosten:



95 —

Konten der statistischen Geschäftsbuchhaltung

Konten der Hauptbuchhaltern?

32 ÄUgem. Versicherungen O 32—1 Angestelltenversicherung O 32—2 Unfallversicherung O 32—3 Transportversicherung O 32—4 Haftpflicht- u. Diebstahlversicherung O 32—5 Feuerversicherung 33 Pflichtabgaben O 33—1 Stempel für Angestelltenverträge O 33—2 Gebühren O 33—3 Krankenkasse O 33—4 Gesetzliche Wohnbaukosten O 33—5 Berufsgenossenschaft 34 Wohlfahrtskosten 341 K a s i n o G 341—1 Rep. u Ersatz d. Kasinoeinrichtung N 341—2 Löhne - Kasino U 341—3 Lebensmittel — Kasino U 341—4 Unkostenmaterial — Kasino J 341—5 Einnahmen — Kasino 342 S p e i s e a n s t a l t G 342—1 Instandhaltung — Spsiseanstalt N 342—2 Löhne — Spsiseanstalt U 342—3 Lebensmittel — Speiseanstalt U 342—4 Unkostenmaterial — Speiseanstalt J 342—5 Einnahmen — Speiseanstalt 35 Geldkosten B 35-- 1 C 35-- 2 c 35-- 3 c 35-- 4 c 35-- 5 c 35-- 6 c 35-- 7 c 35-- 8 c 35-- 9

Kt. Kt. Verluste Zinsen Diskonte Abzüge Inkassospesen Bonifikationen Bank- und Postscheckspesen Konventionalstrafen Kursdifferenzen

36 Raumkosten C 36-- 1 Raumkosten — Hypothekzinsen D 36-- 2 Bezahlte Miete E 36--3 Angestelltenkosten d. Hausverwltg. G 36-- 4 Grundstück Erhaltung G 36-- 5 Reparatur — Höfe, Tore, Zäune G 36-- 6 Reparatur u. Ersatz — Gebäude N 36-- 1 Reinigung N 36-- 8 Hofarbeiter, Portier, Wächter 0 36-- 9 Grund- u. Gebäudesteuern J 36-—10 Miete- und Pachteinnahmen

Generalkos teil

— 96 — Konten der statistischen

Geschäftsbuchhaltung

Konten der Hauptbuchhaltung

37 Fuhrkosten G N U U R

37—1 37—2 37—3 37—4 37—5

Fuhrkosten — Reparatur u. Ersatz Kutscherlohn Futter Unkosten Material — Fuhrbetrieb Kutscherspesen

3 8 Beleuchtung F 38—1 Gekaufter Lichtstrom G 38—2 Reparatur und Ersatz-Beleuchtungsanl. U 38—3 Beleuchtungsmaterial

Generalkosten

3 9 Schutzkosten G 39—1 Ersatz und Reparatur der Feuerlöscheinrichtung G 39—2 Patent- und Lizenzkosten

4 Magazinkosten B B E G N N U R H

4—1 Lagerdifferenzen Materialausschuß Magazin-Angestelltenkosten Reparatur der Magazineinrichtung 4—5 Lagerarbeiterlohn 4—6 Abladen 4—7 Unkostenmaterial für Magazin 4—8 Einkaufsreisen 4—9 Magazinkostpn — Allgemeines

Magazinkosten

5 Herstellung 51 Direkte Kosten L 51—1 Direkt verrechenbare Löhne M 51—2 » » Materialien H 51—3 » » Sonderkosten 5 2 Regiekosten 520 A l l g e m e i n e s B G G G N N N O O O

520—1 Herst. — Allg. — Modellfehler Rep. der Modelle 520—2 » Krane 520—3 — » — » » Transmiss. 520—4 — Prüfen 520—5 — Urlauberlöhne 520—6 — Krankenlöhne 520—7 — Arb.Unfallversichg. 520—8 520—9 — Betr.Stillst.Versichg. 520—10 — Streik- u. Aufr.Versg.

Herstellkosten



97



Konten der statistischen Geschäftsbuchhaltung

U R H H

Konten der Hauptbuchhaltung

520—11 Herst. — Allg. — Unkostenmaterial 520—12 » »> — Fabrikreisen 520—13 » » —Allgemeine Kosten 520—14 i) » — Revisionen

521 V e r w a l t u n g 5210 H H H

Gemeinsames 5210—1 Betriebsrat 5210—2 Lehrlingsausbildung 5210—3 Arbeiterausschuß

5211 E G U

Arbeitsbureau 5211—1 Angestelltenkosten-Arbeitsbureau 5211—2 Reparaturen-Arbeitsbureau 5211—3 Bureaumaterial-Arbeitsbureau

5212 B E G U

Konstruktionsbureau 5212—1 Konstruktionsfehler 5212—2 Angestelltenk.-Konstruktionsbureau 5212—3 Reparaturen-Konstruktionsbureau 5212—4 Bureaumaterial-Konstruktionsbureau

5213 E G U

Lohnbureau 5213—1 Angestelltenkosten-Lohnbureau 5213—2 Reparaturen-Lohnbureau 5213—3 Bureaumaterial-Lohnbureau

Herstellkosten

522 V e r s u c h e E G N U J

522—1 522—2 522—3 522—4 522—5

Angestelltenkosten — Versuche Reparaturen — Versuche Löhne — Versuche Materialverbrauch — Versuche Verwertbare Stücke

•523 V e r l o r e n e H H H H

523—1 523—2 523—3 523—4

Kosten

Streikkosten Betriebsstörung Ersatzlieferungen Warenauffrischung

524 H i l f s b e t r i e b e 5240 Gemeinsames 5241 Kraftbetrieb F G N U U

5241—1 5241—2 5241—3 5241—4 5241—5

Gekaufter Kraftstrom Reparaturen der Kraftstation Löhne — Kraftstation Kohleverbrauch Unkosten Material — Kraftstation

v . S a z e n h o f e n , Lehrbriefe.

1

— 98 — Konten der Hauptbuchhaltung

Konten der statistischen Geschäftsbuchhaltung

5242 Elektromotorenbetrieb G 5242—1 Reparaturen — Elektromotoren N 5242—2 Löhne — Elektromotoren 5243 Gleisanlage G 5243—1 Reparaturen — Gleise 5244 Fabrikpackerei G 5244—1 Reparaturen — Fabrikpackerei N 5244—2 Löhne — Fabrikpackerßi U 5244—3 Packmaterial — Fabrikpackerei 525

,

Hauptbetriebe

5251 Dreherei 52510 Gemeinsames E 52510—1 Angestelltenkosten d. Dreherei N 52510—2 Unkostenlöhne d. Dreherei 52511 Kleindreherei B 52511—1 Arbeitsfehler — Kleindreherei G 52511—2 Reparaturen — Kleindreherei U 52511—3 Unkostenmaterial — Kleindreherei 52512 Automaten B 52512—1 Arbeitsfehler—Automaten G 52512—2 Reparaturen—Automaten U 52512—3 Unkostenmaterial—Automaten 5252 Fräserei B E G N U

5252—1 5252—2 5252—3 5252—4 5252—5

Arbeitsfehler — Fräserei Angestelltenkosten — Fräserei Reparaturen — Fräserei Helferlöhne — Fräserei Unkostenmaterial — Fräserei

5253 Bohrerei B E G N U

5253—1 5253—2 5253—3 5253—4 5253—5

Arbeitsfehler — Bohrerei Angestelltenkosten — Bohrerei Reparaturen — Bohrerei Helferlöhne — Bohrerei Unkostenmaterial — Bohrerei

5254 Bohrwerk B E G N U

5254—1 5254—2 5254—3 5254—4 5254—5

Arbeitsfehler — Bohrwerk Angestelltenkosten — Bohrwerk Reparaturen — Bohrwerk Helferlöhne — Bohrwerk Unkostenmaterial — Bohrwerk

Herstellkosten

— 99 — Konten der statistischen Gteschäftsbuchiialtung

Konten der Ilauptbuchhaltung

5255 Werkzeugmacherei B 5255—1 E 5255—2 G 5255—3 N 5255—4 U 5255—5 J 5255—6

Arbeitsfehler — Werkzeugm. Angestelltenkosten—Werkzeugm. Reparaturen — Werkzeugm. Helferlöhne — Werkzeugm. Unkostenmaterial—Werkzeugm. Leistungsgutschrift — Werkzeugm.

Herstellkosten

53 Leistungsgutschrift J 53—1 Leistungsgutschr. — Direkte Kosten J 53—2 Leistungsgutschr. — Regiekosten J 53—3 Leistungsgutschr. — Abfälle u. Altmat.

6 Montagekosten 7 Handelskosten 70 Allgemeines V V V V H H H H H

70—1 70—2 70—3 70—4 70—5 70—6 70—7 70—8 70—9

Kataloge und Preislisten Unberechnete Muster Werbedrucksachen Reklameartikel Allgemeine Kosten Beratungen, Gutachten Stiftungen Klischees Geschäftsbücher, Drucksorten

71 Zentralbureau E G U R V V X X X H H H H H

71-- 1 Angestelltenkosten — Zentralbureau 71-- 2 Reparaturen — » 71-- 3 Bureaumaterial — » 71-- 4 Reisen — » 71-- 5 Vertreterspesen — » » 71-- 6 Ausstellungen — » 71-- 7 Porti — » 71-- 8 Telegramme — » 71-- 9 Fernsprecher — 7.1-- 1 0 Gericht, Notar, Anwalt — » » 71 —11 Vereine, Verbände — » 71-- 1 2 Bücher, Zeitungen — » 71-- 1 3 Spenden, Geschenke — » 71-- 1 4 Repräsentationen —

7*



100



Konten der statistischen Geschäftsbuchhaltung

Konten der Hauptbuchhaltung

72 Filialbureau D E G U R V V X X X H H H H H

72-- 1 72-- 2 72-- 3 72-- 4 72-- 5 72-- 6 72-- 7 72-- 8 72-- 9 72-- 1 0 72-- 1 1 72-- 1 2 72-- 1 3 72-- 1 4 72-- 1 5

Bezahlte Miete — Filii Angestelltenkosten — Reparaturen — Bureaumaterial — Reisen — Vertreterspesen — Ausstellungen — Porti — Telegramme — Fernsprecher — Gericht, Notar, Anwalt — Vereine, Verbände — Bücher, Zeitungen — Spenden, Geschenke — Repräsentationen —

Handelskosten

8 Versandkosten 81 Post X 81—1 Paketporti J 81—2 Berechnete Porti 82

Expedition E G N U X X X X H J

82—1 82—2 82—3 82—4 82—5 82—6 82—7 82—8 82—9 82—10

Angestelltenkosten — Expedition Reparaturen — » Packerlohn — » Packmaterial— » Abtrachten— » Verkaufszölle — » Rollgelder— » Spediteur— » Allgemeine Kosten — » Berechnete Verpackung — »

Versandkosten

9 Erlöse 91 Normale Erlöse 911 F a b r i k a t e A M 911—1 O 911—2 O 911—3 P 911—4 Q 911—5 V 911—6 W911—7

Herstellkosten verkaufter Fabrikate A Luxussteuer — Fabrikate A Umsatzsteuer — » Provisionen— » Nachlässe — » Werbeinserate —» Verkaufserlös— »

Warenkonto



101



Konten der statistischen Geschäftsbuchhaltung

912 F a b r i k a t e M 0 P Q W 913

912—1 912—2 912—3 912—4 912—5

Konten der Hauptbuchhaltung

B

Herstellkosten verkaufter Fabrik. B Umsatzsteuer — Fabrikate B Provisionen — » Nachlässe — » Verkaufserlös — »

Handelswaren

Warenkonto

M 913—1 Gestehungskosten verkaufter Handelswaren 0 913—2 Luxussteuer — Handelswaren » 0 9 1 3 ^ 3 Umsatzsteuer — P 913—4 Provisionen — » Q 913—5 N a c h l ä s s e — » V 913—6 Vorführungsspesen— » W 913—7 Verkaufserlös — »

92 Anormale Erlöse W W W W

92—1 92—2 92—3 92—4

Effektenerlös Grundstückerlös Abgänge v. Anlage-Vermögen Eingang abgeschriebener Forderungen

zu verteilen auf Effekten-, Grundstück-, AnlagenKonti usw. und auf Gewinn und Verlust

J. Die äußere Form der Buchhaltung. Der Grundplan steht fertig vor Ihnen. So wie im Menschenkörper die Nervenstränge bis in die Finger- und Fußspitzen vordringen und alle Organe in Verbindung mit dem Hirn halten, so ist auch der gedachte Wirtschaftskörper, dem wir bisher unsere Arbeit widmeten, durch den Grundplan mit einem allumschließenden Netz von Abrechnungsfäden durchzogen. Welche Organisationen immer Sie für dieses Unternehmen aufbauen wollen, Sie können sich jetzt auf das Gerüst dieses Grundplanes, der alle Glieder benennt und kennzeichnet, stützen. Sie erinnern sich, daß die gesamte Abrechnung des Unternehmens gegliedert ist in: 1. die kaufmännische Buchführung, 2. die technische Buchführung.



102



Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. E n t w e d e r wird die technische Buchführung von der kaufmännischen getrennt; man stellt die Abrechnung des inneren Verkehrs auf irgendwelchen Listen oder in Büchern zusammen und bringt am Monatsende die Schlußziffern auf das Fabrikationskonto der kaufmännischen Buchführung. Das ist bequem für die, die sich darauf verstehen; wenn aber jemand die nach dieser Methode ermittelten Ziffern nachprüfen will, so muß er die ganze Arbeit wiederholen, weil jede Ziffer irgendwie zusammengetragen ist und weil die innere Geschlossenheit und Beweiskraft fehlt. Zur Kostenüberwachung müssen ferner statistische Auszüge besonders angefertigt werden, weil die alte Schule möglichst wenig Sachkonten in der kaufmännischen Buchführung verwendet. 2. O d e r man vereinigt die innere Buchführung mit der kaufmännischen in e i n e m Abrechnungskörper, Geschäftsbuchhaltung genannt, und detailliert hier zur besseren Ubersicht die Bestands- und Erfolgskonten laut Grundplan bis in das kleinste; allmonatlich werden die Umsätze der Geschäftsbuchhaltung in der Hauptbuchhaltung auf wenigen Sammelkonten konzentriert. In diesen Lehrbriefen, die in allen Stücken immer den klarsten Abrechnungsweg gehen, wird die letztgeschilderte Form angewendet. Der gesamte, von außen und vom Betriebe stammende Buchungsstoff muß in dreierlei Hinsicht dargestellt werden: 1. in zeitlicher Folge, 2. dem Entstehungort nach (Abteilung), 3. der A r t nach (Konto). Die chronologisch geordneten Erstbuchungen können Sie in einem einzigen Grundbuch vereinigen (Journal genannt) oder beliebig viele Grundbücher für die Eingangsfakturen, Umbuchungen usw. einrichten.

Das System der Buchhaltung ist für die Richtigkeit der Abrechnung vollkommen gleichgültig, da nur der Geist, der logisch zwangsläufige Aufbau entscheidend wirkt. Sogenannte einfache Buchführung werden Sie wegen deren Unzulänglichkeit nicht' anwenden, wie Sie auch berechtigte Furcht vor Vielschreibereien vom Gebrauch der äußerst schwerfälligen italienischen Buchführung, deren letztes Exemplar hoffentlich bald in ein kulturhistorisches Museum verbannt wird, abhalten dürfte. So bleibt nur übrig die Wahl zwischen der amerikanischen Tabellenbuchführung und der Durchschreibebuchführung.

J 1. Die amerikanische Buchführung. Ein naheliegender, den seitherigen Buchungsformen angepaßter Weg besteht im Gebrauch eines amerikanischen Journals, in dem Sammelspalten für die Kassa, das Kontokorrent und die neun Wirtschaftsgruppen des Grundplanes eingerichtet sind.



103



So wie man seither schon jeden in die Soll- und Hakenspalte des Kontokorrents eingeschriebenen Journalposten nachträglich auf die einzelnen Kreditoren- und Debitorenkonten übertrug, so kann man auch den Inhalt der übrigen Journalspalten, Posten nach Posten, auf die nach dem Grundplane geordneten Artkonten abschreiben (übertragen). Doch haftet dieser Methode der Nachteil an, daß man jeden Posten zweimal (erst im Journal, dann auf dem Konto) buchen muß; daß wegen möglicher Abschreibfehler zu kollationieren ist; daß die Überträge auf die Konten nicht zwangsläufig a jour gehalten werden.

J 2. Die Durchschreibe-Buchführung. Eine andere, sicherer zum Ziele führende und hinsichtlich der angewendeten Technik leichter zu normalisierende Buchungsform bildet die Durchschreibebuchführung, bei der man m i t e i n e r e i n z i g e n N i e d e r s c h r i f t in d a s Journal auf dem Wege der Durchschrift auf e i n m a l 1. die chronologische Aufzählung, 2. die Ortsgliederung nach Abteilungen, 3. die Artensichtung auf Konten bewirken kann. Die Vorteile dieser Methode bestehen darin, daß die Kontenüberträge immer zwangsläufig ä jour gehalten werden, daß Übertragungsfehler ausgeschlossen sind und daß keinerlei Kollationieren notwendig ist. W i e man durchschreibt, ist belanglos. Man kann sich der Feder, des Achatstiftes und der Maschine bedienen, kann Karten- oder Loseblattkonten verwenden. Der Verfasser hat viele Hunderte von Abrechnungen praktisch eingerichtet, wobei Gelegenheit war, alle erdenklichen Systeme einschließlich der maschinellen Buchführungen auszuprobieren; in dem Streben, ein möglichst ökonomisches und klares, dabei doch sicheres Abrechnungsinstrument zu schaffen, verwendete er während eines ganzen Jahrzehnts ausschließlich die Karten-Durchschreibebuchführung, bis sich eine verbesserte Form der Hand-Durchschreibetechnik im Blattograph-Verfahren fand. Dieses wurde als wertvoller erkannt, weil 1. die Originalschrift auf dem Konto erscheint, 2. billigeres Material verwendet, 3. die zeitraubende Saldenkontrolle erspart wird. Alle soeben erwähnten Methoden, die amerikanischen und die Durchschreibebuchführungen, bedürfen zu gutem Gelingen wie auch aus ökonomischen Gründen straffer Arbeitsteilung zwischen 1. disponierenden und kontrollierenden, 2. mechanisch ausführenden Tätigkeiten. Auf alle Belege, die nicht schon unter dem Zwange der -allgemeinen Organisation den Kontierungsvermerk tragen, hat der Disponierende (Kon-



104



tierer genannt) im voraus nach dem Grundplan mit roter Tinte das Kontenzeichen (Buchstabe und Nummer) zu schreiben, worauf irgendeine Schreibkraft die eigentliche Buchungsarbeit rein mechanisch auszuführen vermag. Fehlerlokalisation und Sofort-Kontrollen ermöglichen dauernde wachung der Hilfskräfte.

Über-

Früher haben wir schon erwähnt, daß der Inhalt des Grundbuchs (nach amerikanischer oder Durchschreibemethode) in der Geschäftsbuchhaltung auf die Sachkonten in statistischer Weitläufigkeit übertragen wird, worauf sich die allmonatliche Zusammendrängung auf die Sammelkonten der Hauptbuchhaltung anschließt. Wir haben also: 1. die G e s c h ä f t s b u c h h a l t u n g für kaufmännischen und inneren Verkehr; sie besteht aus Journal, Kontokorrent und Sachkonten, letztere geordnet nach dem Grundplan; jeden Monat werden die Umsätze auf die 2. H a u p t b ü c h h a l t u n g überführt, welche in einem gebundenen Hauptbuch die detaillierten Sachkonten der Geschäftsbuchhaltung in Sammelkonten zusammenschließt. Die Sachkonten-Monatsumsätze der Geschäftsbuchhaltung müssen nicht nur — gesammelt — in die Hauptbuchhaltung überführt werden, sondern sind auch für die Regiekostenberechnung (Kostenbuchführung) zu bearbeiten. Beide Geschäfte werden mit einer einzigen Maßnahme in die Wege geleitet, von der bald die Rede sein wird. f

Der Zusammenhang zwischen Geschäftsbuchhaltung, Hauptbuchhaltung und Kostenbuchführung ist aus folgender Skizze ersichtlich: Statistische Grundbuch

Geschäftsbuchhaltung

Sammelbuchhaltungen:

Konten detailliert

i Debitoren ^Kontokorrent •! Kreditoren l Dubiose ' Hauptbuchführung

Ein Grundbuch oder mehrere

Konten in allgemein üblicher Form, in einem gebundenen Hauptbuch Sachkonten (gelb)

Kostenbuchführung auf weißen Sammelkonten — detailliert nach dem Grundplan — aber auf jedem K o n t o nur den Monatsumsatz

Bilanz Verlust und Gewinn

Magazinregie Herstellregie Handelsregie Versandregie Montageregie



105 —

Wir haben also zur Lösung der vorliegenden Aufgabe der Reihe nach zu besprechen: 1. die Geschäftsbuchhaltung, 2. die Hauptbuchhaltung, 3. die Kostenbuchführung. —• Geschäfts- und Hauptbuchhaltung sollen nur soweit behandelt werden, als sie die Kostenbuchführung beeinflussen.

J 21. Die statistische Geschäftsbuchführung. Auf Grund von numerierten Buchungsbelegen sind die Geschäftsvorfälle in chronologischer Reihenfolge in das Journal einzuschreiben und einzeln auf die verschiedenen Personen- und Sachkonten zu übertragen. Die ökonomische Buchführung, deren wir uns bedienen, leistet diese beiden Arbeiten, nämlich den Grundbucheintrag und Kontenübertrag, mit einem einzigen Federzuge. Vor dem Buchenden liegt, ohne nennenswerten Arbeitsaufwand in einen Durchschreibeapparat eingespannt, das Grundbuchblatt, auf dem für Personenu n d Sachkonten nur eine einzige Betrag-Doppelspalte vorhanden ist. Die ganze Systemerklärung lautet: I. Verwende für die chronologischen Aufzeichnungen gebundene Grundbücher, und zwar aus ökonomischen Gründen möglichst wenige. Die Personen- und Sachkonten führe auf losen Blättern, die im Gebrauch zwischen Leitkarten stehen, später aber, wenn sie vollgeschrieben sind, in Heften gebunden werden. II. Buche jeden Vorfall m e m o r i a l m ä ß i g , d. h. jeder Buchposten ist immer zuvor einem Konto zu belasten und anschließend dem Gegenkonto gutzuschreiben. Barzahlungen von Kunden z. B. sind also zunächst dem Kassakonto zu belasten und dann dem betreffenden Kundenkonto gutzuschreiben. Eine Zinsrechnung der Bank ist zuvor dem Zinsenkonto zu belasten und nachher dem Bankkonto in besonderer Buchung gutzubringen.

III. Der Grundsatz, jeden Vorfall memorialmäßig zu buchen, wird durchbrochen, wenn einzelne Konten sehr oft vorkommen. Die auf solche oft vorkommende Konten treffenden Beträge werden ohne Durchschrift in Vorspalten ausgesetzt, deren Umsätze dann am Monatsschluß in je einer Summe auf die betreffenden Konten durchzuschreiben sind. Ausgangsrechnungen z. B. werden in den Buchungsspalten den Kunden m i t Durchschrift belastet, und o h n e Durchschrift in der Vorspalte dem betreffenden Erlöskonto gutgeschrieben.

IV. Mengenstatistiken wie auch umsatzsteuerpflichtige und umsatzsteuerfreie Beträge finden in diesen Vorspalten ebenfalls Platz. Das Originelle an diesem ökonomischen System besteht darin, daß gleichzeitig mit dem Grundbucheintrag auch der Kontenübertrag entsteht. Der Buchhalter legt das zu bebuchende Konto auf die mit einem Kohlepapier bedeckte Journalseite und schreibt das Datum, den Text, Betrag und Kontennamen. So erscheint die Originalschrift auf dem Kontenblatt, die tadellos gelingende Kopie im Grundbuch. Dieses Verfahren ist, wie bereits früher erwähnt, beschrieben in dem Buche des-Verfassers: »Technik der Blattograph-Buchführung«.



106



J 22. Die konzentrierte Hauptbuchführung. Ein'Blick in den Grundplan zeigt, daß Hunderte von Sachkonten geschaffen wurden, die für die Kostenüberwachung und die Kostenbuchführung notwendig, aber in ihrer Vielzahl und Detaillierung für die Hauptbuchhaltung nicht brauchbar sind. Sie müssen deshalb, nachdem der Buchungsstoff in der Geschäftsbuchhaltung für die statistische Kostenüberwachung und Regie-Ermittlung auseinandergezogen wurde, nachträglich für die Zwecke des kaufmännischen Abschlusses auf die üblichen Konten der Hauptbuchhaltung wieder zusammengedrängt werden. Deshalb wird ein sorgsamer Organisator, selbst wenn er sich nur mit der Selbstkostenberechnung zu befassen hat, auch den Übergang von der detaillierten Geschäftsbuchhaltung zur konzentrierten Hauptbuchhaltung normalisieren und zu diesem Zwecke — sowohl im Grundplan wie auch auf den Sachkonten— jenes Hauptbuchkonto anmerken, auf dem die Detailkonten-Umsätze zu sammeln sind. Ist dann in der Geschäftsbuchhaltung ein Monat zu Ende gebucht, so wird man, um die Umsatzziffern der Sachkonten in die Hauptbuchhaltung zu aberführen, die Rohbilanz nicht in der Ordnung des Grundplanes, so wie die Konten vor Ihnen stehen, anfertigen. Sie tun vielmehr gut, die Umsatzziffern der Sachkonten nach den auf ihnen vermerkten Hauptbuchkonten zu sammeln. Hierdurch entsteht ein sogenannter Sachbericht, der auf einzelnen Blättern oder in einem als Sammeljournal anzusprechenden gebundenen Sachberichtsbuche anzufertigen ist. Die nachfolgende Skizze enthält zur Raumersparnis und leichteren Übersicht nur wenige Konten, während in der Praxis alle im laufenden Monat Gebuchten Sachkonten aufzuführen sind. Sachbericht für Monat Juni 1922. Hauptbuchhaltung

Geschäftsbuchhaltung Datum

30 30 30 30 30 30 30 6 30! 6 30j 6 30l 6 I 30: 6 30 6

Konto-: Nr. !•

Kontenbezeichnung

1

Soll

C 350 Zinsen 120 C 351 IIDiskonte . . . . 45 C 352 j!Abzüge 30 C 361 ¡1Hypoth. Zinsen . 1580 16 C 363 Müllabfuhr . . . D 365 Bezahlte Miete . 720 J 366 Mieteinnahmen . E 601 Angestelltenkost. 2230 X 602 Porti 480 M911 Herstellkosten verk. Fabrikate 1760 P 912 Provisionen 620 W 9 1 3 Verkaufserlös 7601

2

Haben

100

Soll

Geldkosten .

195

Raumkosten

2316

[Handl.-Unkost.

4360 — 4460|-

3

Kontenbezeichnung

Warenkonto

4

Haben

100 —

2710

2380 7601

4360 — 4460S—



107



Die Spalten 1^-2 enthalten alle Ziffern der Geschäftsbüchhaltung, wie sie auf den Sachkonten verzeichnet sind, und zwar mit Soll- und HabenUmsätzen; in den Spalten 3—4 sind diese Umsatzziffern nach den einzelnen, i m voraus bestimmten Hauptbuchkonten zusammengezogen und stellen deren monatliche Zu- und Abgänge dar. Selbstverständlich müssen die Schluß•additionen der Spalten 1—2 wie auch 3—4 gleich sein und bilanzieren. Hernach ist nur noch notwendig, die in den Spalten 3—4 aufgeführten Beträge als Zu- oder Abgänge auf die daneben benannten Hauptbuchkonten i m gebundenen Hauptbuch zu übertragen.-

K. Die Kostenbuchführung. Die in den Spalten 1—2 des Sachberichts enthaltenen Umsätze müssen nun in das Instrument der Kostenblichführung übernommen werden. Dieses Instrument besteht in einem zweiten Satz, einer zweiten Sammlung von Sachkonten, die genau wie die gelben Sachkonten der Geschäftsbuchhaltung nach dem Grundplan geordnet, auf weißen Sammelblättern angelegt werden. Sie haben d i e s e K o n t e n b e i m A u f b a u d e s G r u n d p l a n e s bereits ausgeschrieben. Sie haben also zwei Sachkontensammlungen: 1. eine auf gelben Blättern für die kaufmännische Geschäftsbuchhaltung, 2. eine auf weißen Blättern für die Kostenbuchführung. Während nun die gelben Sachkonten der Geschäftsbuchhaltung zum Weiterbuchen des neuen Monats verwendet werden, müssen auf den weißen Sammelkonten, unabhängig, von der Geschäftsbuchhaltung, alle für die Kostenbuchführung des Vormonats angefallenen Kosten verbucht und behandelt werden. Als Buchungsstoff kommt in Betracht: 1. der die Kosten und Erlöse betreffende Teil des Monatsumsatzes der Geschäftsbuchhaltung, wie er in Spalte 1—2 des Sachberichts verzeichnet ist, 2. etwaige noch ungebuchte, sekret zu verrechnende Zuschläge (Geheinizuschläge) für Wagnisse,, Chefgehälter, usw. 3. Zuschläge für kalkulative Abschreibungen (und ev. für kalkulativen Zins).



108



4. Kalkulative Einrechnung solcher Kosten, die in der Geschäftsbuchhaltung in unregelmäßigen Zeitabschnitten zur Verbuchung kommen. und hierdurch die einzelnen Monate ungleichmäßig belasten würden. Als Beispiele nennen wir Steuern, Versicherungsprämien, Hypothekenzinsen, Kohleverbrauch usw. So entstammt der in der Kostenbuchführung zu verarbeitende Stoff teilweise der Geschäftsbuchhaltung und teilweise gewissen Zurechnungen und Umbuchungen, die in der Folge zu besprechen und an praktischen Aufgaben zu üben sind.

K l. Der Geschäftsbuchhaltung entstammende Kosten. Alle im Monatslauf verbuchten Kosten sind auf den gelben Sachkonten verzeichnet, in das Sachberichtsbuch abgeschrieben worden und müssen nun auf die weißen Kostenbuchführungskonten übertragen werden. Dieses Übertragen kann geschehen durch das übliche Abschreiben oder erfolgt ökonomischer und sicherer dadurch, daß man den Text des Sachberichtsbuches nebst den in den Spalten 1 und 2 aufgeführten Beträgen auf die weißen Sammelkonten d u r c h s c h r e i b t . Denken Sie sich den bereits erwähnten Sachbericht als ein loses Journalblatt mit folgendem Vorduuck: Sachbericht für Monat Geschäftsbuchhaltung Datum




Genaue Gesamt- und Kolonnenbreite wie die K o n t e n b l ä t t e r .

Soll

Haben



109 —

Dieses Sachberichtsformular liegt auf dem Durchschreibeapparat und wird samt darüber gebreitetem Kohlepapier bis zum Vollschreiben der Seite von der Schiene festgehalten. Wenn Sie nun den ersten Posten buchen wollen, dann legen Sie das betreffende Kontenblatt, das auf S. 63 abgebildet ist und hinsichtlich der Liniatur genau mit dem breiteren Sachbericht übereinstimmen muß, auf den Apparat und klemmen es durch Niederdrücken des links angebrachten Hebels fest. Sie haben dabei nur zu beachten, daß die im Sachbericht und auf dem Kontenblatt gleichzeitig zu beschreibenden Zeilen übereinstimmen, d. h. sich decken müssen. So' schreiben Sie den ganzen Sachbericht, d. h. die Rohbilanz der Geschäftsbuchhaltung nieder, indem Sie bei jeder Zeile die Kontenblätter wechseln. Auf diese Weise erscheint jeder Posten des Sachberichts auch auf den Sammelkonten der Kostenbuchführung. Irrtümer wie Spaltenverwechslungen, Additionsfehler usw. können nicht unbeachtet bleiben, weil dann die Schlußsummen der Soll- und Haben-Spalten nicht übereinstimmen würden. Wenn alle Posten des Geschäftsbuchhaltungs-Sachberichts auf die Kostenbuchführungs-Konten durchgeschrieben sind, dann ist der Sachbericht aus dem Apparat herauszunehmen und in der bereits geschilderten Form zum Sachbericht der Geheimbuchhaltung zu gestalten. Während schließlich der erledigte Sachbericht in einen Umschlag oder Hefter in der Nummernfolge der Seiten abgelegt wird, sind die Kontenblätter, •die jetzt die Kostenbuchführung bilden, in Gebrauch zu nehmen und in «inen Kontenkasten zwischen Leitkarten einzureihen. Wir beginnen jetzt mit dem übenden Buchen, wobei angenommen wird, •daß in der Geschäftsbuchhaltung der gesamte von außen und von innen stammende Buchungsstoff 1. durch das Journal auf die gelben Sachkontenhlätter der Geschäftsbuchhaltung gekommen sei und daß 2. der konzentrierte Inhalt des Sachberichts ebenfalls schon auf den Hauptbuchhaltungs-Konten verbucht wurde. Da Ihnen für die Übungszwecke ein Durchschreibeapparat nicht zur Verfügung steht, so müssen wir den ersten Teil des Sachberichts abschreibend auf die von Ihnen früher angelegten Konten der Kostenbuchführung übertragen. Die nachstehend aufgeführte Rohbilanz der Geschäftsbuchführung, abgeschlossen zum 30. November, wollen Sie sich als im Sachberichte stehend •denken, woraus Sie die einzelnen Posten der Reihe nach in Ihre vorbereiteten Konten übertragen. Als Datum schreiben wir 30. 11. 22; als Text „Monats-umsatz". Um leichter rechnen zu können, setzen wir absichtlich ganz kleine Beträge ein, denn hier handelt es sich nicht darum, richtige Werte nachzuweisen, sondern um die Demonstration der Buchungstechnik. Die Aktiven und Passiven lassen wir, um zu kürzen, ganz unberücksichtigt und benützen auch nicht alle im Grundplan aufgenommene Konten.



110



Sachbericht für November 1922 Hauptbuchhaltung

Geschäftsbuchhaltung Datum

Kontenbezeichnung

Soll

30.11.22 Generalia — Allgem. — Wasser46 verbrauch 112 20 » Generalia — Allg. —'Heizmater. » — Brwerbssteuern . . 10100 — » 50 — — Gemeindeumlagen. » D 12 — p — Unfallversicherung. » 48 — » Kasino — Rep. der Einrichtung 140 - — » — Löhne » » — Einnahmen » 120 — » Speiseanstalt — Löhne . . . . 490 — » — Lebensmittel . » 45 — » >> — Unkostenmat. . » » — Einnahmen . . 150 — » Zinsen 45 — » Abzüge » 202 Bankspesen 45 — » Kursdifferenzen 1800 — » Raum — Hypothekzinsen . . . 50 — » » —bezahlte Miete. . . . 145 — » » — Angestelltenkosten . . 48 20 » » — Gebäudereparatur . . 12 — » » •— Reinigen » — Hofarbeiter, Portier, 75 • — Wächter » » —Miete u. Pachteinnahm. 15 — » Fuhrkosten — Reparatur . . . 85 — » » — Kutscherlohn . . 140 — » » — Futter 12 — » Beleuchtung — Reparatur . . . » —gekaufter Licht» 425 — strom 40 — » Beleuchtungsmaterial 15 30 » Magazinkosten—Lagerdifferenz. 45 10 » — Materialfehler » 122 — — Angestellte . » » » » — Lagerarbeiter40 — lohn . . . . 246 — » » —Einkaufsreisen » Herstellung — direktes Material 24992 38 » » —direkte Löhne . 22360 — 45 — » » — dir. Sonderkosten » » — Allgem. — Mo12 — dellreparatur . . » 75 — » — Allg. — Prüfen . » » — Allg. — Urlaubs55 50 löhne Übertrag 62460|68

Haben

Konto-No.

G N J N U U J c c c c c D E G N

30—12 30—13 31— 1 31— 2 32— 2 341— 1 341— 2 341— 5 342— 2 342— 3 342— 4 342— 5 35— 2 35— 4 35— 7 35— 9 36— 1 36— 2 36— 3 36— 6 36— 7

N 45 40 J G N U G

36— 8 36—10 37— 1 37— 2 37— 3 38— 2

U U 0 0 0

170

620 —

F U B B E

38— 38— 4— 4— 4—

1 3 1 2 3

N R M L H

4— 4— 51— 51— 51—

5 8 2 1 3

G 520— 2 N 520— 5 N 520— 6 836 40



Ill



Sachbericht für November 1922 Geschäfts!) uchhaltung Datum

Kontenbezeichnung

Soll

Übertrag 62460 68 30.11.22 Herstellungs—Allgem. — Kran12 60 kenlöhne . . . . » 100 Verwaltung — B e t r i e b s r a t . . . » » -—• Lehrlingsausbldg. 50 i) 180 Arbeitsbureau — Angestellte 12 » » — Reparaturen . » 55 20 » — Bureaumater.. » .Konstruktionsbureau — Kon12 — struktionsfehler » Konstruktionsbureau — Ange190 — stellte » Konstruktionsbureau — Bureau40 — : und Zeichenmater.ial . . . < » 155 — Kraft — gekaufter Kraftstrom 12 — » : » —Reparaturen i) 166 — » —Löhne » 1208 » — Kohleverbrauch . . . 50 05 9 » — Un,kostenmaterial . . 12 40 » Elektromotoren — Reparatur . » 188 — » — Löhne . . . 12 — » Fabrikpackerei — Reparaturen. » 190 » — Löhne . . . » 240 — » — Packmaterial » 196 — Dreherei — Allg. — Angestellte » » — Allg. — Unkosten — 12 50 Lohn 142 — » Kleindreherei — Arbeitsfehler . » 8 40 » — Reparaturen . » 44 — .» — Unkostenmat.. » 52 — Automaten — Arbeitsfehler . . » » — Reparaturen . . 3208 — » 246 — » — Unkostenmaterial » 12 80 Fräserei — Arbeitsfehler . . . » 195 — » — Angestellte . . . » 388 25 — Reparaturen . . . » » 140 05 » — Unkostenlohn . . . » 112 10 »>. —Unkostenmaterial . » 102 Bohrerei — Arbeitsfehler . . . » 188 » — Angestellte » 12 80 » — Reparaturen . . . » 117 05 » •— Unkostenlohn . . . » 40 — Bohrwerk — Arbeitsfehler . . . » 209 — » — Angestellte . . . » 12 10 » — Reparaturen . . Übertrag 70783 98 |

Konto-No.

Haben

835 40 N 520— 7 H 5210—1 H 5210— 2 E 5211— 1 G 5211— 2 U 5211— 3 B 5212—1 E 5212—2 U F G N U U G N G N U E

5212—4 5241—1 5241—2 5241—3 5241—4 5241—5 5242—1 5242—2 5244—1 5244—2 5244—3 52510—1

N 52510-^2 B 52511—1 G 52511—2 U 52511—3 B 52512—1 G 52512—2 U 52512—3 B 5252—1 E 5252—2 G 5252—3 N 5252—4 U 5252—5 B 5253—1 E 5253—2 G 5253—3 N 5253—4 B 5254—1 E 5254—2 G 5254—3 835 40|

Hauptbuchhaltung-



112



Sachbericht für November 1922 Geschäftsbuchhaltung Datum

Kontenbezeichnung

Soll

Haben

Konto-No.

Übertrag 70783 835 40 30.11.22 Bohrwerk — Unkostenlöhne 107 10 N 5254—4 42 — » •— Unkostenmaterial U 5254—5 » » 115 05 Werkzeugmach. — Arbeitsfehler B 5255—1 » » — Angestellte . 195 — E 5255—2 » » — Unkosten12 90 löhne . . . N 5255—4 » » — Unkosten7 40 material . . U 5255—5 » » — Leistungsgutschrift . . 380 — J 5255—6 » Fabrikationskonto — direkte Kosten 28206 20 J 53— 1 » Fabrikationskonto — Regiekost. 20300 10 J 53— 2 » Klischees 12 — H 70— 8 » Geschäftsbücher u. Drucksachen 145 — H 70— 9 » 1046 — Zentralbureau — Angestellte E 71— 1 » » — Reparaturen . 50 — G 71— 2 » 12 — » — Bureaumater.. U 71— 3 100 — » — Reisen.... R 71— 4 » » 55 — » — Vertreterspes. V 71— 5 » ' "> — Porti . . . . 115 — X 71— 7 » » — Telegramme . 50 50 X 71— 8 » » — Fernsprecher . 12 80 X 71— 9 » —Vereine u. Ver» 10 bände . . . . H 71—11 » Filialbureau -— bezahlte Miete . 120 D 72— 1 » 420 » — Angestellte . . E 72— 2 » 14 » — Bureaumaterial. U 72— 4 » » — Reisen 108 — R 72— 5 » » — Porti . . . . . 52 80 X 72— 8 » » — Fernsprecher . . 55 — X 72—10 » » — Telegramme . . 11 10 X 72— 9 » Versand — Paketporto . . . . 142 — X 81— 1 » » — berechnete Porti . . 130 — . J 81— 2 » Expedition — Angestellte . . . 180 — E 82— 1 » 12 — » —-Reparatur . . . G 82— 2 » — Packerlöhne. . . 145 — N 82— 3 » » — Packmaterial . . 720 — U 82— 4 » » — Spediteur.... 740 — X 82— 8 » — berechn. Verpack. 1600 50 J 82—10 » Erlöse — Herstellkosten verkft. Fabrikate A . . . . 5706 15 M 911— 1 » » — Fabrikate A — Luxussteuer . 107 — O 911— 2 Übertrag 81404 78 51452 20

Hauptbuchhaltung



113



Sachbericht für November 1922 Hauptbuchhaltung

Geschäftsbuchhaltung Datum

Kontenbezeichnung

Übertrag 30.11,22. Erlöse •— Fabrikate A — Um satzsteuer.... — Fabrikate A — Provis — Fabrikate A — Nach lasse — Fabrikate A —• Werbe inserate Verkaufserlös — Fabrikate A. Erlöse — Fabrikate B — Her stellkosten . . . . — Fabrikate B — Um satzsteuer . . . . — Fabrikate B — Provis — Fabrikate B — Nach lasse Verkaufserlös Fabrikate B . Erlöse — Hande.lswaren — Ge stehungskosten . . i> — Handelswaren — Lux. Steuer » — Handelswaren —• Um satzsteuer . . . . » — H andelswar. — Provis »> — Handelsw. — Nachläs » — Handelswaren — Vor führungsspesen . . Verkaufserlös — Handelswaren

Soll

Haben

Konto-No.

81404 78 51452 20 153 77

O 911— 3 P 911— 4

209

Q 911— 5

350

V 911— 6 18293 45 W 911— 6

10390

M 912— 1

232 344

O 912—2 P 912— 3

108

Q 912— 4 13520 — W 912— 5

4509

M 913— 1

47

O 913— 2

123 60 88 75

O 913— 3 P 913— 4 Q 913— 5

70 05

V 913— 6 14916 08 W 913— 7 98181 73 98181 73

Beachten Sie, wie bei vorstehenden Buchposten die Kontierung gebildet ist: N 5244—2 Fabrikpackerei — Löhne, N 82—3 Expedition — Packerlöhne, U 5244—3 Fabrikpackerei — Packmaterial, U 82—4 Expedition — Packmaterial. Das Konto heißt also nicht schlechtweg »Lohn«, sondern es ist, um richtige Buchung sicherzustellen, der Name der Abteilung oder der Gruppe vorangesetzt.' (Es gibt ja auch in anderen Abteilungen noch Lohn-Konti.) Nunmehr haben Sie eine Menge von Kosten- und Erlösbuchungen, der Geschäftsbuchhaltung entstammend, in Ihre Kostenbuchführung übernommen. Das sind Umsätze, die durch den äußeren und inneren Verkehr entstanden sind. v. S a z e n h o f e n ,

Lehrbriefe.

8



114



K 2. Die Ergänzungskosten. Aus dem Ziffernmaterial des Sachberichts bereits die Regiezuschläge bilden zu wollen, wäre verkehrt, weil diese Kosten noch unvollständig sind. Es fehlen nämlich noch die Ergänzungskosten, und zwar: 1. die kalkulativen Abschreibungen, 2. die in ungleichen Zeiträumen anfallenden Kosten, 3. die Geheimzuschläge. Als Beispiel mögen hier die Abschreibungskosten dienen. Diese werden natürlich für den kaufmännischen Abschluß erst am Jahresende verbucht und kämen, da sie in der Hauptbuchhaltung behandelt werden, auf diese Weise nie durch die Geschäftsbuchhaltung in die Kostenbuchführung. Deshalb müssen wir die Abschreibungskosten k a l k u l a t i v ermitteln und buchen, d. h. einen für den laufenden Monat tatsächlich erwachsenden Kostenaufwand, der noch nicht in den Büchern steht, irgendwie in die Verrechnung einbeziehen. Um den Buchungsstoff der weißen Sammelkonten, die für die vergleichende Kostenüberwachung und für die folgenden Monate noch gebraucht werden, durch Zubuchung kalkulatorischer Beträge und die anzuschließende Verteilungsbuchungen nicht verändern zu müssen, benützen wir für letztgenannten Vorfall blaue E r g ä n z u n g s - und V e r t e i l u n g s k o n t e n , die in Größe und Vordruck vollkommen mit den weißen Sammelkonten übereinstimmen. So wie im regulären Geschäftsverkehr der Eintrag auf die weißen Sachkonten nicht direkt erfolgt, sondern auf dem Wege der Durchschrift im Sachberieht (oder als Übertrag), so darf auch auf die blauen Ergänzungs- und Verteilungskonten nicht direkt gebucht werden. Wir wollen auch für diese Posten in einem Grundbuch eine chronologische Aufzählung haben, um die Kontrolle sicherzustellen, um Fehler zu vermeiden und um den Nachweis zu erbringen, daß die Summe der Belastungen gleich ist den Gutschriften. Als Grundbuch dient uns ein Buch oder eine Losblattfolge — teilungsbuch genannt —, das folgenden Vordruck besitzt:

Ver-

Verteilungsbuch. Datum

Text

Belastung

-

Gutschrift

Konto Nr.



115



In dieses Verteilungsbuch, das Sie sich für Ihre Übungen selbst linieren können, sind alle Ergänzungs- und Verteilungsbuchungen zuerst einzuschreiben, ehe sie auf die blauen Sachkonten übertragen werden dürfen. A c h t e n S i e s e h r d a r a u f , d a ß i n d i e s e m B u c h e die S u m m e n d e r B e l a s t u n g e n und G u t s c h r i f t e n immer gleich sind und überzeugen Sie sich hiervon durch A d d i t i o n e n und Ü b e r t r ä g e . Im Geschäftsbetrieb der Firmen wird auch hier das Durchschreibeverfahren angewendet; dann muß natürlich die Liniatur des Verteilungsbuches genau mit der der weißen und blauen Konten übereinstimmen. Um das beim Ergänzungsbuchen übliche Verfahren Ihnen ganz genau einzuprägen, wollen Sie sich vorstellen, daß eine Summe von Mk. 10000.—in diesem Monat für kalkulative Abschreibungen in die Kostenbuchführung ergänzend „hineingegeben" werden soll. Weiterhin nehmen wir an, daß von dem genannten Betrag Mk. 4 0 0 0 . — auf die Fräserei, Mk. 6 0 0 0 . — auf die Bohrerei treffen sollen. Das will sagen, daß für die Arbeitsmaschinen, Einrichtungen usw., welche die Fräserei und Bohrerei benützen, genannte Summe als Abschreibung einkalkuliert wird. Die Versuchung dieses Vorfalls im Verteilungsbuch zerfällt in zwei Belastungen und eine Gutschrift. Belastungen: Denken Sie an die alten Fragen, die Sie beim Kontieren immer an sich richten müssen: Für

wen?

Für Fräserei und Bohrerei. und 5253.

F ü r w a s ? Abschreibung.

Also Gruppennummern 5252

Also Vorzeichen B ,

so lauten die zu belastenden blauen Konten: B 5252—6 Fräserei — kalkulative Abschreibung, B 5253:—6 Bohrerei — kalkulative Abschreibung. Beachten Sie, daß bei diesem Beispiel, das natürlich mit unsern Übungsbuchungen nichts zu tun hat, in beiden Abteilungen die nächstfreien Kontennummern im Anschluß an die Nummernreihe der weißen Sammelkonten verwendet wurden. Das geschieht auch in der Folge immer, wenn blaue Konten einzurichten sind. Gutschrift. Wir haben uns zu fragen, welchem Konto wir den gesamten Abschreibungsbetrag von Mk. 1 0 0 0 0 . — der Balance wegen gutzubringen haben. Naheliegend wäre der Gedanke, ihn den Anlagen = A - K o n t e n gutzuschreiben. Das darf aber nicht geschehen, denn wir können die Buchbestände der AKonten, die erst am Jahresschluß durch die Abschreibungen zu vermindern sind, während des Jahres aus solchem Anlaß nicht ändern. In derartigen Fällen helfen wir uns so, daß wir solche Gutschriften in der neutralen Gruppe: „02 Ergänzungen" unterbringen. Hier bilden wir ein 8*



116



blaues Konto: B 02 — 1 „Kalkulative Abschreibungen", dem wir die Mk. 10000.— gutschreiben. Diese drei Einträge in das Yerteilungsbuch werden auf blauen Sachkonten mit Vorzeichen B (Abschreibungen = B) übertragen, welch letztere nachher in den betreffenden Gruppen zu den weißen Sammelkonten abgestellt werden. Dies ergibt dann, wenn Sie sich bei der Fräserei die Abschreibungen zugerechnet denken, für diese Abteilung folgendes Bild: 5252 Fräserei B 5252—1 Fräserei — Arbeitsfehler E 5252—2 „ —Angestellte, G 5252—3 — Reparatur u. Ersatz N 5252—4 — Unkosten Lohn, U 5252—5 — Unkosten Material blaues Ergänzungskonto B 5252—6 — Abschreibgs.-Anteil.

weißes Sammelkonto

Sie sehen hier die ersten Anfänge der Regie-Ermittlung, da zu den aus der Geschäftsbuchhaltung stammenden Kosten zum erstenmal ein anteiliger Zuschlag kommt, der aus der Auflösung anderer Konten oder Gruppen herrührt. Nunmehr wollen wir noch ein Beispiel der Verbuchung von Geheimzuschlägen geben. Nehmen wir. an, es soll für Ghefgehalt und Wagnisse ein runder Betrag von Mk. 3000.— einkalkuliert werden. Wir errichten in allen Gruppen, die daran mitzutragen haben, je ein blaues Sachkonto mit Z-Yorzeichen ( = Zuschlagskosten, dem wir den Anteil mit Text „Geheimzuschlag" belasten. Die Gesamtsumme von Mk. 3000.— ist zum Ausgleich einem blauen Ergänzungskonto „Kalkulative Geheimzuschläge" gutzubringen. Dieses Konto trägt ebenfalls das Vorzeichen Z und ist in der Gruppe 02 „Ergänzung" einzureihen. Zum Schluß müssen wir noch die in ungleichen Intervallen entstehenden Kosten besprechen. In den ruhigen Jahren vor dem Weltkriege konnte sich der Industrielle mit alljährlicher Ermittlung der Regiekosten begnügen. In den verworrenen Nachkriegsjahren beobachten wir unablässiges Ändern der Kosten, so daß die Grundlagen der Selbstkostenberechnung unruhig zittern, wie die Nadel eines Kompasses. Diese Verhältnisse zwingen uns, allmonatlich mindestens eine K o n t r o l l e der verwendeten Regiezuschläge vorzunehmen. Um diesen Nachweisungen Beweiskraft, auch für uns selbst, zu geben, dürfen wir nicht alle Spesen so, wie sie gezahlt werden, unverändert einrechnen, sondern müssen für bestimmte Kosten Korrekturen anbringen. So gibt es z. B. Reparaturen von solchem Ausmaße, daß der ganze Reingewinn daraufginge, wenn man sie einem Jahre allein zur Last legte. Es ist handelsüblich und durchaus gerechtfertigt, solche außergewöhnlich hohe Fr"~gskosten auf mehrere Jahre zu verteilen. ?hen von diesen nicht gewöhnlichen Vorfällen gibt es andere, die Verden. Steuern, Versicherungsprämien, Hypothekenzinsen, Dar-



117



lehenskosten usw. belasten die einzelnen Monate ungleichmäßig und gerade solche konstante Kosten sollten doch in der Regieermittlüng — verzeihen Sie die Tautologie — unveränderlich gleich bleiben. Wie soll denn auf eine Regieermittlung Verlaß sein, wenn beispielsweise im Monat April die Raumkosten mit Mk. 5000.— für Hypothekenzinsen belastet, jäh hinaufspringen, während all die anderen Monate zu gering belastet sind ? Es leuchtet ein, daß man gewisse konstante Kosten für das ganze Jahr im voraus ermitteln und jedem Monat seinen gleichmäßigen Anteil belasten muß. So wird man von obigen Mk. 5000.— je */i2 dem blauen C = Hypothekzinsen-Konto in der Raumkostengruppe allmonatlich belasten und als Ausgleich, zur Aufrechterhaltung der Balance, in der Gruppe „02 Ergänzung" auf gleichfalls blauem C-Konto gutschreiben; immer unter Durchschrift im Verteilungsbuch. Freilich darf nicht vergessen werden, dann, wenn im April die Mk. 5000.— wirklich bezahlt werden und auf dem weißen Sammelkonto erscheinen, durch eine kalkulative Stornobuchung die bereits verteilten Mk. 5000.— in die Abrechnungsgruppe „02 Ergänzung" zurückzuführen, wo sie die Kostenberechnung nicht beeinflussen.

Aufgabe Nr. 10. Frage 1: Welche Vorteile bietet die Zweiteilung der kaufmännischen Abrechnung in 1. statistische Geschäftsbuchhaltung und 2. konzentrierte Hauptbuchhaltung ? Frage 2: Welche Vorteile besitzt das auf Geschäfts- und Kostenbuchführung anzuwendende Durchschreibeverfahren gegenüber der amerikanischen Buchhaltung ? Frage 3: Wievielerlei Arten von Sachkonten brauchen wir, um unsere Abrechnungsziele zu erreichen ? Welche äußere Form haben diese ? Frage 4: Welche Grundbücher braucht die gesamte Abrechnung ? Frage 5: Welche Arten von Posten bilden den Buchungsstoff der Kostenbuchführung ?

K 21. Die kalkulativen Abschreibungen. Wir führen in unserem Grundplan für die Anlagen folgende Konten: A 13—1 Grundstücke, A13—2 Gebäude, A 13—3 Arbeitsmaschinen, A 13—4 Maschinen-Werkzeuge und Meßinstrumente, A 13—5 Mobilien, * A 13—6 Modelle, A 13—7 Patente, A 13—8 Betriebsanlagen, A 13—9 Pferde.



118



Wiederholen Sie jetzt das Studium der Abhandlung über die Anlagen auf Seite 66 und folgende. Den Anlagenkonten wird außer dem Anfangsbestande der Zugang (nebst Bezugs- und Aufstellkosten) belastet, der durch Abschreibung, Verlust oder "Verkauf erfolgende Abgang gutgeschrieben. Der Saldo dieser Konten stellt den Buchwert der betreffenden Anlagenart dar. Diese Behandlungsform genügt den Ansprüchen verfeinerter Abrechnung aus folgenden Gründen nicht: I. In chronologischer Reihenfolge müssen die Zu- und Abgänge des Inventars in jedem halbwegs organisierten Unternehmen aufgeführt werden, um Unterlagen für die Inventuraufstellung und die Feuerversicherung zu schaffen. Auch ist ein solches Verzeichnis notwendig, um jedem Stück eine Inventarnummer geben zu können. II. Für jedes inventarisierte, numerierte Objekt muß eine gleichnumerierte Inventar-Stammkarte angelegt werden. Dies geschieht, um den Anschaffungswert, die seitherigen Abschreibungen und den derzeitigen Buchwert eines jeden Stückes feststellen zu können. Diese Nachweisungen sind insbesondere notwendig, weil die Abschreibungen aus dem Anschaffungswert berechnet werden sollen. Außerdem ist bei Anlagenabgängen durch Verkauf, Zerschlagen, Diebstahl oder Vernichtung der Betrag nicht ungeschmälert dem Anlagenkonto gutzuschreiben, sondern nur mit dem Buchwert. Der Rest muß als Gewinn oder Verlust gebucht werden. Nehmen wir beispielsweise an, daß von einer Arbeitsmaschine, deren Urwert Mk. 6000.— betrug, während 4 Jahren je 10% abgeschrieben wurden, so daß sie mit Mk. 3600.— zu Buch steht, d. h. mit diesem Betrage im Buchwertsaldo des Arbeitsmaschinenkontos enthalten ist. Weiterhin nehmen wir an, daß diese Maschine für Mk. 5000.— verkauft wurde. Wenn wir nun diese Mk. 5000.—ungekürzt dem Arbeitsmaschinenkonto gutschreiben, dann bewirken wir auf diesem Konto die Bildung eines Gewinnes, während es doch nur den reinen Buchwertstand aufweisen darf. Deshalb kommen solche Erlöse, d. h. in diesem Falle die Mk. 5000.— zunächst auf das Konto W 92—3 »Abgänge vom Anlagevermögen«, von wo aus der derzeitige Buchwert zu Mk. 3600.— dem Arbeitsmaschinenkonto gutgebracht wird, während der Rest als anormaler Gewinn dem Verlust- und Gewinnkonto zu kreditieren ist.

Der Anschaffungswert der einzelnen Stücke muß auch darum bekannt bleiben, weil es nicht zu entbehren ist, eine individuelle Abschreibung vorzunehmen; nur auf diese Weise kann der tatsächliche Abnützungsgrad bei der Abschreibung berücksichtigt werden. Wenn die Fabrik teilweise still steht, wird anders abgeschrieben als bei normaler Arbeitszeit und wiederum anders bei Überschichten. I I I . Nach Gebrauchsorten — Abteilungen werden die Anlagen gesammelt, um in Brandfällen und bei anderen Katastrophen ohne Verzug feststellen zu können, was sich in jedem Raum befand.



119



Außerdem ist für die Regieermittlung nachzuweisen, welche Anlagenwerte von jeder Abteilung beansprucht werden, damit die aus ihnen berechnete Abschreibungssumme als Bestandteil der Abteilungsregie kalkulatorisch verrechnet werden kann. Es genügt aber nicht, den Gesamtwert aller in einer Abteilung befindlichen Anlagen zu kennen. Notwendig ist vielmehr der Nachweis, •welche Anschaffungswerte von Grundstücken, Gebäuden, Arbeitsmaschinen usw. in jeder Abteilung vorhanden sind. Diese Einzelheiten müssen bekannt sein, weil sich beispielsweise die Arbeitsmaschinen anders amortisieren als Mobilien und deshalb anders abgeschrieben, mit andern Abschreibungsbeträgen in die Regieermittlung eingesetzt werden müssen. Hier ist die Kenntnis der Anschaffungswerte insbesondere dann nützlich, wenn Stücke oder ganze Konten bis auf Mk. 1 . — abgeschrieben sind. In die Regieermittlung muß der Abschreibungsbetrag auch in diesem Falle voll aufgenommen wenden. Wer dies nicht tut, verschenkt seine stillen Reserven. I V . Schließlich soll der gesamte Anlagen wert nach A-Konten = Abschreibungsklassen nachzuweisen sein. Nicht selten, aber immer bei der Inventur, werden wir in die Lage kommen, feststellen zu müssen, aus welchen Einzelbeträgen sich beispielsweise der auf dem Hauptbuchkonto „Arbeitsmaschinen" ausgewiesene Saldo zusammensetzt. Auch ist auf diese Weise richtiges Abbuchen der Abschreibungssummen von den einzelnen Anlagenkonten der Buchführung möglich. Diesen Forderungen genügen wir durch folgende Maßnahmen: 1. Alle Arbeits- und Lagerräume sind in haltbarer, dauernd sichtbar bleibender Form zu numerieren. 2 . Bei Beginn der Anlagenbuchführung muß jede Abteilung von der Geschäftsleitung mittels Rundschreiben beauftragt werden, die in ihren Räumen befindlichen Inventarstücke in eine der Anlagenbuchführung einzureichende Liste aufzunehmen. Hierauf wird der Anschaffungswert nach Fakturen oder ad hoc vorzunehmenden Schätzungen festgesetzt, wobei aber Abstriche oder Ergänzungen vorzunehmen sind, damit die für jede Anlagenart ausgerechnete Bestandsumme genau mit dem Saldo des bestehenden Anlagenkontos der Buchführung übereinstimmt. 3 . Die Geschäftsleitung gibt mit Rundschreiben strengen Befehl, daß Anlagenstücke in andere Abteilungen nur überführt werden dürfen, wenn die Anlagenbuchführung gleichzeitig mit internem Korrespondenzformular von der Änderung verständigt wurde. 4 . Wir notieren alle Zugänge von Anlagen (gekauften wie selbsterzeugten) im chronologisch geführten Anlagenjournal, wodurch jedes inventarisierte, also nicht als Kosten gebuchte Stück eine laufende Nummer erhält. 5 . Alle Arbeitsmaschinen, Kraftmaschinen usw. erhalten eine in Schildform anzubringende Inventarnummer, die nur von der Anlagenbuchführung



120

gegeben wird, damit deren Inventar-Stammkarten in gleicher Weise numeriert werden können. 6. Für jedes numerierte Stück wird eine gleichnumerierte Stammkarte angelegt. 7. Diese Stammkarten werden zwischen Leitkarten nach den Gruppen desGrundplanes •— natürlich als selbständige Kartothek — eingeordnet, wobei mit roter Tinte die Abteilungsnummer nebst Abteilungsname und Raumnummer auf die Leitkarten zu schreiben ist. Falls eine Abteilung mehrere Räume benützt, so ist für jede Raumnummer eine schmälere Leitkarte einzuschieben und vor ihr sind die Stammkarten der in dem gleichnumerierten Raum befindlichen Objekte einzuordnen. 8. Da nun die Stammkarten nach den benützenden Abteilungen, d. h. nach. demVerwahrungsorte eingereiht sind, so ist der Zusammenhang mit den A-Konten des Grundplanes noch nicht sichergestellt. Deshalb muß mittels Buchstaben, welche auf die Vorsprünge der Stammkarten aufgedruckt sind, eine Zusammenfassung nach Anlagearten ermöglicht werden. 9. Jeder einzelne Abgang von Anlagen durch Verkauf, Zerschlagung, Diebstahl, Vernichtung ist wiederum der Anlagenbuchführung auf internem Korrespondenzformular zur Berichtigung ihrer Aufzeichnungen unverzüglich zu melden. Auch diese Vorschrift muß in dem erwähnten Rundschreiben enthalten sein mit dem Beifügen, daß die Abteilungsleiter für nicht gemeldete und demzufolge nicht verbuchte Abgänge haftbar sind. Die der Gesamtabrechnung einzugliedernde Anlagenbuchführung soll die früher erwähnten, unter I—IV besprochenen Nachweisungen erbringen, indem sie mit einer einzigen Niederschrift die Gliederung der Anlagen bewirkt: 1. in chronologischer Ordnung, 2. nach Einzelobjekten mit Anschaffungswerten, seitherigen Abschreibungen und derzeitigem Buchwert, 3. nach Gebrauchsorten = Abteilungen, 4. nach A-Konten der Buchhaltung = Anlagenwertkonten = Abschreibüngsklassen. Bevor wir die Arbeitstechnik und die notwendigen Vordrucke besprechen können, müssen noch zwei öfter vorkommende Fachausdrücke in ihrer Bedeutung geklärt werden. 1. Anschaffungswert = Kosten eines inventarisierten, d. h. dem Eigengebrauch dienenden, nicht zum Verkauf bestimmten, nicht als Kosten abgebuchten Objektes, und zwar gerechnet: A. Bei Eigenfabrikaten zum Herstellkostenwert Fabrikregie -+- Sonderkosten);

(Lohn + Material -H



121



B. Bei gekauften Sachen zum Fakturenpreise +

Bezugskosten;

Bei Eigenfabrikaten sowohl wie bei Kaufsachen werden die A u f stellkosten zum Anschaffungswert gerechnet. 2. Buchwert = Anschaffungswert abzüglich aller vorgenommenen Abschreibungen. Die Anlagenbuchführung bedarf dreier Vordrucke, die auf einmal gleichzeitig — beschrieben werden.



I. Das Anlagenjournal. In diesem gebundenen, fortlaufend paginierten Journal laut Entwurf A 1 werden sämtliche Zu- und Abgänge von gekauften und selbsterzeugten Anlagen in chronologischer. Reihenfolge aufgeführt, wodurch jedes zu inventarisierende, also nicht als Kosten abgebuchte Stück eine laufende Inventarnummer erhält. Als Kosten werden solche Sachen behandelt, die im Erwerbsjahre verbraucht werden oder weniger als etwa Mk. 20.— ausmachen. Die Blätter dieses Journals werden, ohne Verwendung eines Durchschreibeapparates, samt zwei ebenfalls eingehefteten Kopieblättern mit Achatstift beschrieben, so daß jede Buchung eines Zu- oder Abganges zugleich auf dem festeingehefteten Erstblatte und den beiden austrennbaren, gleichpaginierten Kopieblättern verzeichnet ist.

Anlagenjournal. Lfde. Nr.

E atuiT1 Tg. Mt.

J.

Abteilung

Text

Anlagenart

Übertrag:

Form. A i .

Zugang

Abgang



122



II. Die Inventarstammkarten. Für jedes numerierte Anlagenobjekt wird eine gleichgekennzeichnete Inventarstammkarte laut Entwurf A 2 angelegt. Die Texteinträge auf diese Inventarstammkarten erfolgen unter Benutzung •einer Kopie des Anlagenjournals; die hierbei anzuwendende Technik wird später beschrieben. | G| H | A |M |J |W|K| Z | X |F

i

I Betrieb:

Abteilung: Konto: A .

Gegenstand:

Herkunft:

Raum Kraftbedarf PS m»

Gewicht: Gebäude:

Inventar Nr. =.—=

Raum Nr.

Datum Invent. Nr. Tg. Mt. J.

Abteilung

Voraussichtliche Gebrauchsjahre

Text

Abschreibungs-Quote % vom Anschaffungswert Anlagenart

Zugang

Abgang

Buchwertbetrag

i

Form. A 2.



123



I I I . Die Abteilungssammelblätter. Für jede Abteilung (Ortsgruppe des Sachkontenplanes) werden so viele Sammelblätter laut Entwurf A 3 angelegt, als in ihr Anlagenarten vorhanden sind. So wird z. B. für jeden Hauptbetrieb je ein Blatt für Arbeitsmaschinen, Maschinenwerkzeuge usw. bereitzuhalten sein. Auf diesen Sammelblättern sind die in jeder Abteilung verwendeten Anlagen verzeichnet, um die aus ihrem Anschaffungswert zu berechnenden kalkulativen Abschreibungskosten laufend nachzuweisen. Auch diese Einträge erfolgen unter Benutzung einer Kopie des Anlagenjournals. Änlagensammelblatt für Abteilung; Anlagenart: Invent. Nr.

Abteilung Tg. Mt.

Text

J.

Anlagenart

Zugang

Abgang

Kalkulative Abschreibung Anschaffgs.Wert

Jähr], o/ 0/ Abschr.Betrag

Kürzung MonatsAbfür Abteilungsgänge zwölftel summe

1 !

Form. A 3;

Sie Buchungstechnik. Jedem Erstblatte des Anlagenjournals sind, wie erwähnt, je zwei austrennbare Kopieblätter beigebunden, die beide gleichpaginiert sind. Die erste Kopie ist auf rosa Papier gedruckt, während für die zweite Kopie grünes Papier verwendet wird.



124



Die beiden Kopieblätter sind sowohl links am Heftrande, als auch zeilenweise querlaufend mit perforierten Abtrennlinien versehen; hierdurch wird es möglich, die Kopieblätter in einzelne, dem Ausmaße einer Buchung entsprechende Streifen zu zerlegen. Jede Buchung eines Zu- oder Abganges ist also nicht nur auf dem fest im Anlagenjournal verbleibenden Erstblatte als chronologische Aufzeichnung vorhanden, sondern auch auf je einem rosa und grünen Streifen. Diese Streifen werden nun, um den Inhalt des Anlagenjournals für die bekannten Zwecke nicht zweimal abschreiben zu müssen, aufgeklebt, und zwar das rosafarbene Exemplar auf die Inventarstammkarten, das grüne auf die Sammelblätter; vermöge vorgedruckter Richtlinien kommen die Beträge nebst sonstigem Buchungstext, obwohl aus einzelnen Streifen zusammengesetzt, ganz genau so untereinander, daß der Eindruck einer beschriebenen Buchseite erweckt wird. Ausdrücklich wird hervorgehoben, daß nicht etwa die Streifen gummiert werden, da sie in angefeuchtetem Zustande unbequem handzuhaben wären; sie sind vielmehr trocken auf die mit einem Rohranfeuchter zu überstreichenden Inventar karten und Sammelblätter, die bereits gummiert bezogen werden, zu legen und festzudrücken. Da gelegentlich der Einwand erhoben wird, daß Streifen verloren gehen oder auf falsche Karten geklebt werden könnten, so sind zur Vermeidung solcher Fehler sicher wirkende Kontrollen eingeschaltet. Sobald ein oder mehrere Einträge im Anlagenjournal vorgenommen sind, werden zunächst alle rosafarbenen Streifen ausgetrennt und auf die Inventarstammkarten geklebt; dann erst sind die grünen Streifen auf die Sammelblätter zu kleben. Die Kontrolle ist dreifach: 1. Auf Inventarstammkarten dürfen nur rosafarbene Streifen verwendet werden; das Vorkommen grüner Streifen weist augenfällig eine Verwechslung nach. 2. Die in der ersten Spalte einer nummern müssen unter sich anderslautende Nummer das gleicher Ziffernreihen stören zeigen würde.

jeden Stammkarte verzeichneten Inventargleich sein, so daß eine hier auftretende harmonische Bild untereinander gereihter und einen vorgekommenen Irrtum auf-

3. Die f ü n f t e Spalte eines jeden rosa Streifens ist schraffiert und ergibt nach dem Aufkleben eine auf den Stammkarten markant hervortretende Schraffur, die bei einem vorgekommenen Fehler unterbrochen würde. Diese Schraffur oder Blockung dient auch zur fehlerverhütenden Unterscheidung, wenn m a n zur Verbilligung der Drucksachen einfarbige Papiersorten verwenden will. Ähnliche Kontrollen bestehen bei den Sammelblättern der Abteilungen. Auf diesen dürfen nur grüne Streifen aufgeklebt werden, wobei darauf zu



125



achten ist, daß in der schraffierten dritten Spalte immer die gleiche Abteilungsnummer erscheinen muß. Gliederung nach Abschreibungsklassen. Durch den Eintrag in das Anlagenjournal sind die Zu- und Abgänge von Anlagenwerten zugleich 1. chronologisch, 2. nach Einzelobjekten, 3. nach Abteilungen zergliedert dargestellt. Es fehlt aber noch jeglicher Zusammenhang mit den Anlagenkonten der Buchführung und die Scheidung nach den Anlagenarten. Dieser rechnerische Zusammenhang muß aber .-unbedingt geschaffen werden, weil wir seiner bedürfen, um eine Generalkontrolle über die Richtigkeit der produzierten Einzelziffern auszuüben. Vor allem aber müssen wir an die Inventuraufstellung denken, wobei wir unter anderem auch anzugeben haben, aus welchen Einzelbeträgen sich beispielsweise der Saldo des Arbeitsmaschinenkontos zusammensetzt. Diese letzte Gliederung nach A-Konten der Buchführung hätten wir natürlich leicht dadurch bewirken kör.nen, daß wir eine dritte Kopie des Anlagenjournals mit ausschrieben und die Streifen auf je einen Kontenbogen für Maschinen, Mobilien usw. aufklebten. Dieses Verfahren wurde nicht angewendet, weil wir das angestrebte Ziel auf anderem Wege bequemer zu erreichen vermochten. Wir benützen vielmehr die bereits vorhandenen Inventarstammkarten, u m diese Übersicht mitzugewinnen. Die Inventarkarten sind, wie erinnerlich, nach Abteilungen zwischen Leitkarten abzustellen. Um sie nun gleichzeitig auch zur Zusammenfassung der Anlagen nach ihrer A r t verwenden zu können, sind sie mit Tabvorsprüngen ausgerüstet, auf die Buchstaben aufgedruckt sind. Die Buchstabenvorsprünge bedeuten entsprechend den A-Konten des Grundplanes: G = H = A = W = J = M= Z = X =

Grundstück, Häuser (Gebäude), Arbeitsmaschinen, Maschinenwerkzeuge und Meßinstrumente, Mobilien (Inventar), Modelle, Betriebsanlagen, Pferde.

Nunmehr müssen wir für unsere Kostenbuchführung eine Stammkartensammlung einrichten. Doch würde der durch diese Arbeit entstehende Zeitund Zubehöraufwand über die Ziele dieser Lehrbriefe hinausgehen. Wir können diese Episode um so eher überspringen, als für unsere Übungszwecke später ein Extrakt der als vorhanden angenommenen Stammkartensammlung in Gestalt des Verteilers V 1 gegeben wird.



126



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Abteilung 1

-H

-MAbteilung 17

-G.

-H.

Abteilung 22

1

Abteilung 29 Abteilung 30 r

Abteilung 37

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22".



S. Die Zwischenbilanz. Die Geschäftsleitung erhält jeden Monat die Rohbilanz der Hauptbuchhaltung. Aus dieser Rohbilanz kann die Geschäftsleitung wenig für •die Beurteilung der Vermögenslage und des Geschäftserfolges ersehen und diese Aufstellung hat eigentlich neben der Buchhaltungskontrolle nur Wert als Kostenübersicht und als Nachweis des Besitzes an Anlagen und Forderungen sowie des Nachweises der Schulden. Dagegen ist aus der Rohbilanz nichts über die Lagervorräte zu ersehen, •da in der Hauptbuchhaltung meist nur 1. der Einkaufsmaterialbestand vom Jahresbeginn nebst Zugang, 2. der Verkaufserlös nebst Retouren gebucht ist. Die ganze ungeheure Materialbewegung des inneren Verkehrs, der produktive Materialverbrauch, das Entstehen von Bestandteilen, deren Wiederverbrauch, die Herstellung von Fabrikaten und deren Ausgang an den Verkauf ist in die kaufmännische Buchführung nicht aufgenommen und soll aus naheliegenden Gründen in ihr bis zum Jahresschluß auch nicht dargestellt werden. Trotzdem sollen diese Ziffern aus verschiedenen Gründen — wir erinnern nur an die Möglichkeit, Bankkredite beschaffen und durch Bilanzen belegen zu müssen — fortlaufend zur Hand sein, zumal nach ihnen die Vermögenslage und der seitherige Jahreserfolg zum größten Teil dargestellt werden kann. Wir wollen nun annehmen, wir hätten aus den vorhandenen Unterlagen zum 31. Januar eine Zwischenbilanz der Materialien und Warenvorräte aufzustellen und wollen weiterhin voraussetzen, daß laut Hauptbuchhaltung die nachstehend benannten Konten mit den beigefügten, klein gehaltenen Summen bebucht seien: Belastung

S 12-1 Einkaufsmaterial-Lager S l'2-4 Bestandteil-Lager S 12-2 Fabrikatelager A L 51-1 Einzellohn W 911-7 Verkaufserlöse-Fabrikate A Summe aller Regiekosten der Gruppe 52

Gutschrift

170 000 _ 3 200 — 41500 — 82 900 — 140 000 . . .

79 000





Aus diesen beiden Unterlagen, nämlich aus den Rohbilanzziffern und dem Kalkulationsbericht, ergibt sich dann folgende Gruppierung zur Zwischenbilanz. v S a z e n h o f e n , Lehrbriefe.

15



226



Vorräte-Zwischenbilanz vom Hauptbuchhaltung

Kalkulationsbericht

S 12-1 EinkaufsMateriallager . . . 170000 S 12-4 Bestandteillager S 12-2 Fabrikatelager A

3200



41500

Zwischenbilanz — Vorräte —

150000

20000

88600

65000

26800

102050

59320

84230

-

120900 Werta Ue rVorräl e: Mli. 251930 —

S 12-5 Halbfabrikate

Berechnung der Halbfabrikate d. h. der unvollendeten, noch nicht kalkulierten Arbeiten. L 51-1 Einzellöhne

82900

M 51-2 Einzelmaterialien

150000

hiervon ab: J 53-1 Einkalkulierte Einzelkosten 45100 + 66900.—

232900

112000

Wert der Halbfabrikate, wie oben Mk. 120900

Berechnung der Kalkulations-Differenz. Die Kalkulations-Differenz berechnet sich folgendermaßen: . Die sämtlichen Regiekosten der Gruppe 52 betragen. . . Mk. 79 000.— Einkalkulierte Regiekosten 43 5 0 0 . — + 35 150.— . . . . „ 78 650.— Kalkulation- Differenz Mk.

350.—



227



F ü r die R e n t a b i l i t ä t s r e c h n u n g ergeben sich .aus den U n t e r l a g e n n u r unzulängliche Ziffern, d a die Übungsbeispiele wohl die Herstellkosten verk a u f t e r F a b r i k a t e u n d die Verkaufserlöse, n i c h t a b e r die Regieanteile des Handels u n d des Versands u n d n i c h t die V e r k a u f s s o n d e r k o s t e n nachweisen. Diese fehlenden Ziffern sind zu ergänzen u n d zu R e n t a b i l i t ä t s r e c h n u n g e n zu gestalten. Die ä u ß e r e F o r m ist im A b s c h n i t t N dargestellt.

Aufgabe Nr. 16. Frage 1: Welche Werkzeuge sind in die Lagerbuchführung einzubeziehen ? Frage 2: Welchen wichtigen Grund können Sie noch anführen, der zur SortenKennzeichnung zwingt? Frage 3: Was geschieht, wenn das von uns empfohlene Verfahren der Partiepreis-Berechnung verlassen und das verarbeitete Material mit Druchschnittspreisen verrechnet wird? Frage 4: Sind die Bedarfsmeldungen nur für den Einkauf bestimmt ? Frage 5: Sollen die Nachweise der Lagerkontrolle über den Wert des verbrauchten Fjinkaufsmaterials, der erzeugten Fabrikate und der verkauften Fabrikate in der kaufmännischen Buchführung sofort verbucht werden? Frage 6: Wie werden die Stundenleistungen der Arbeiter und Maschinen festgestellt ?

15*

Lösung der Aufgabe Nr. 4 von Seite 1 1 1. Alle Verwaltungsabteilungen müssen Kennzeichen haben, damit wir die Zuweisung von Vordrucken und Korrespondenzen in feste Bahnen lenken und das Gelingen von der »Auffassung« des Herrn Boten unabhängig machen können. Er »meint« nämlich sonst, besonders wenn er neu im Amte ist, daß das Arbeitsbureau, worunter wir das Betriebsbureau verstehen, im Konstruktionsbureau sei. Auch m u ß bei irgendwelchen Arbeiten, welche die Fabrik für das Konstruktionsbureau ausführt, die Verrechnungs-Nr. = Kennzeichen-Nr. auf Lohn- und Materialscheinen beigefügt sein. 2. Wir können uns wohl denken, daß Angestellte »zusammenhalten« und das hier empfohlene »Denunziersystem« nicht durchführen, besonders wenn der Chef den Autokraten spielt. Aber wir dächten, daß man die Methode frei von persönlichen Angriffen in rein sachlicher Form handhaben kann. Wir fassen die organisierte Fabrik nicht als Autokratie auf, in der die »Untertanen « vor dem Chef Angst haben, sondern als ein Gemeinwesen, in dem jeder seine bestimmten Rechte und Pflichten hat. Da nun die Allgemeinheit darunter leidet, mehr Arbeit leisten muß, wenn einzelne Glieder nachlässig oder unpünktlich arbeiten, so könnten wir das gesuchte ethische Moment in der Interessenwahrung der Allgemeinheit finden. Die Vorteile des Systems kämen allen zu gut. Die Rügen könnten, um der Sache den Stachel zu nehmen, schließlich auch vor das nur aus Angestellten zu bildende Organisationskommitee kommen. Übrigens wäre das ein sehr dankbares Geschäft für den Betriebsrat !! 3. Wenn Anlagenstücke ohne Wissen der hierzu befugten Stellen in andere Abteilungen verbracht werden, so tritt, abgesehen von der Diebstahlsgefahr, eine Gefährdung der Selbstkostenberechnung durch unrichtige Abschreibungsverteilung ein. Auch wären die Nachweisungen der Anlagenbuchführung, von der später zu sprechen ist, in Brandfällen und bei der Inventurzusammenstellung nicht unbedingt verlässig. 5. D i r e k t e K o s t e n = direkt auf Fabrikate verrechenbare Kosten. I n d i r e k t e = R e g i e k o s t e n , welche für jede Wirtschaftsgruppe zusammengestellt und dann den direkten Kosten zugeschlagen werden. 6. Die Personalabt?ilung erhält Auftrag, die Entlassungspapiere erst auszuhändigen und das letzte Gehalt erst auszuzahlen, nachdem a) die Organisationsanweisung, b) der Schreibtischschlüssel,' c) der Garderobenschrankschlüssel zurückgegeben sind.

— 229 —

Lösung der Aufgabe Nr. 5 von Seite 28. 1. Frage. Chefs und Angestellte pflegen gegen die Einführung einer genauen Selbstkostenberechnung folgende Einwendungen zu erheben: I. Sie verursache zu viel Arbeit. Dieser an sich berechtigte Einwand wird entkräftet durch Verwendung der nach erstmaliger Einrichtung automatisch funktionierenden Durchschreibe-Regie-Ermittlung und der Rapid-Kalkulations-Methode. II. Sie gefährde die notwendige Geheimhaltung gewisser Ziffern. Diese Bedenken werden durch Verwendung von Geheimzuschlägen gegenstandslos. III, Sie erfordere teures Personal. Dagegen ist zu sagen, daß richtige Selbstkostenberechnung unentbehrlich ist und daß aus ihrem Nutzen wohl eine tüchtige Kraft für einige Tage im Monat bezahlt werden kann. Übrigens ist die Methode so mechanisiert, daß sie auch eine billigere Hilfskraft anwenden kann. 2. Frage. Die drei Kardinalfehler üblicher Selbstkostenberechnungen sind: a) Verwechslung von Gewinn und Kosten, b) unvollständige Kostenerfassung, . c) fehlende Trennung der Herstell- und Handelskosten. 3. Frage. Die vier Berechnungsmethoden der Herstellregie: a) Generalkostenzuschlag, b) pauschale Herstellregie, c) Werkstättenregie, d) Regie der Arbeitsverfahren (Platzkostenregie). 4. Frage. Der Verfasser wählte den Ausdruck: »Herstellregie «statt »Fabrikunkosten«, »Betriebsunkosten«, »Erzeugungsunkosten« oder »Herstellungs-Gemeinkosten«, weil bei der Herstellung zunächst nicht »Unkosten«, sondern »Kosten« aufgewendet werden und weil ferner die scharfe Scheidung des Herstellaufwandes nach: a) direkt verrechenbaren Einzelkosten, b) im ganzen zu sammelnden und dann a n t e i l i g den Einzelkosten zuzurechnenden Kosten zum Ausdruck kommen sollte. Wir wählten für die letztgenannten Sammelkosten den Ausdruck »Regie«, weil diese Bezeichnung klar und eindeutig ist, während der neuerdings vorgeschlagene Fachausdruck »Gemeinkosten« Unklarheiten schaffen konnte. Denken Sie z. B. daran, daß in der Herstellung ein allgemeines Konto für unvorhergesehene Fälle vorhanden sein muß. Unsere Kontierung lautet in diesem Falle: Herstellung—Regie — Allgem. Kosten. Bei Verwendung des vorgeschlagenen Ausdrucks müßte die Kontierung lauten: Herstellung — Gemeinkosten — Allgemeine Kosten. Das klänge für unser Ohr ungefähr wie »hölzernes Holz «. 5. Frage. Die pauschale Ermittlung der Herstellregie ist zulässig, wenn ein Unternehmen nur e i n einziges Fabrikat erzeugt oder wenn die Fabrikate sämtliche Betriebseinrichtungen gleichmäßig beanspruchen.



230



6. Frage. Die Selbstkostenberechnung muß eingerichtet werden: 1. zur Bildung des Angebotspreises, 2. zur Feststellung, an welchen Fabrikaten verdient wird, 3. um die Kosten verschiedener, gleichem Zwecke dienender Arbeitsverfahren berechnen zu können, 4. um die Sicherheit zu geben, daß alle Kosten einkalkuliert werden, 5. um zu wissen, zu welchem Preise der Fabrik die Erzeugnisse abzukaufen sind, .6. um den Wert der Lager jederzeit ohne Inventuraufnahme feststellen zu können, 1. zur richtigen Verbuchung inventarisierter Eigenfabrikate, 8. um beim Bestehen von Preiskonventionen die unter allen Umständen zu berechnenden Grenzpreise aus den konstanten Kosten feststellen zu können. 7. Frage. Konstante Kosten sind solche, die dem Fabrikanten unter allen Umständen erwachsen, auch wenn der Betrieb ruht. — Die wichtigsten dieser konstanten Kosten sind die Abschreibungs-, Verwaltungs-, Raum- und Lichtkosten. Die Reparaturen können je nach den Verhältnissen zu den konstanten oder den variablen Kosten gerechnet werden.

Lösung der Aufgabe Nr. 6 von Seite 87. Frage 1: Die beweglichen Elemente, auf denen die Selbstkostenberechnung auf gebaut werden muß, sind: 1. die Wirtschaftsgruppen, 2. die Kostenorte oder Abteilungen, 3. die Kostenarten Frage 2: Die Wirtschaftsgruppen: 1. die Generalia, 2. der Magazinbetrieb, 3. die Herstellung = Fabrik, 4. der Versand, 5. die Außenmontage, 6. der H a n d e r o d e r Vertrieb. Frage 4:

Die Werkstätten oder Betriebsabteilungen sind nicht nach der zufällig gestalteten Raumanordnung, sondern nach dem Arbeitszweck und nach gleichem Kostenaufwande zu bilden.

Frage 5: Unter »Generalia« verstehen wir solche Kosten, die dem ganzen Unternehmen gemeinsam sind, sich nicht sofort auf die Haupt-Wirtschaftsgruppsn verrechnen lassen und nachträglich erst auf diese Haupt-Wirtschaftsgruppen, nämlich Herstellung, Handel, Versand umgflegt werden können. Frage 6:

Bei den Magazin- und Außenmontagekosten wie auch bei Generalia gibt es nur Regiekosten. Im Wirtschaftsgebiete der Herstellung und des Handels gibt es sowohl Regiekosten als auch direkt zu verrechnende Einzelkosten.



231



Frage 7:

Unter »Montage« verstehen wir nur Außenmontage.

Frage 8:

Die vorkommenden, direkt zu verrechnenden-Einzelkosten stellung sind: 1. Löhne, 2. Material, 3. Sonderkosten.

Frage 9:

Handelsregie nennen wir jene Kosten, die nur den Verkauf treffen; sie wurden früher »Handlungsunkosten« genannt. Sie sind im ganzen zu erfassen und auf die Herstellkosten verkaufter Fabrikate anteilig aufzuschlagen.

der Her-

Frage 10: Direkt zu verrechnende Absatzkosten sind ebenfalls Handelskosten, die aber nicht in den großen Topf der anteilig zuzuschlagenden Handelsregie kommen, sondern dem Verkauf bestimmter Fabrikate e i n z e l n zur Last gelegt werden. Frage 11: Versandregie nennen wir jene Kosten, die uns für die Verpackung und E x pedition der Waren erwachsen. Sie wird anteilig zugeschlagen. Wenn die Verpackung den Kunden berechnet wird, dann soll die Gesamtsumme dieser Berechnung die Versandregie decken. Frage 12: 1. Die Bausteine, die Elemente der Selbstkostenberechnung sind in allen Branchen gleich. 2. Unabhängigmachen von einzelnen Angestellten; 3. Systematischer Aufbau und unbeschränkte Erweiterungsmöglichkeit aller Organisationspläne, die so zu gestalten sind, daß Einfügungen ohne Störung der Grundordnung erfolgen können. 4. Alle Stücke und Gebiete des organisierten Unternehmens müssen eine, ein für alle Male gültige Kennzeichnung haben. 5. Niemand ändert eigenmächtig an der Organisation. Auch der Chef nicht. Will jemand Verbesserungsvorschläge machen, oder begeht eine andere Abteilung organisatorische Verstöße, so wird ein sogenanntes Hauspostformular ausgefüllt, das zum Chef kommt und dessen Inhalt in der allmonatlich abzuhaltenden Organisationskonferenz besprochen und entschieden wird. 6. Jeder Angestellte hat in seinem numerierten Pulte eine gleichnumerierte Organisationsanweisung, die alle an seinem Arbeitsposten zu lösenden Aufgaben beschreibt. Neu eintretende Angestellte studieren in erster Linie diese Anweisung. Der Chef besitzt alle Originale und sorgt, daß sämtliche beschlossenen Änderungen im Original und den ausgegebenen Kopien nachgetragen werden. 7. Ohne Wissen der Hausverwaltung dürfen Möbel, Maschinen usw. nicht in andere Abteilungen verbracht werden. 8. Preiskonventionen haben nur dann Wert, wenn eine einheitliche Form der Selbstkostenberechnung vereinbart ist. 9. Die Kosten müssen in der Buchhaltung genau so gesichtet werden wie in der Vor- und Nachkalkulation. 10. Einheitliche Behandlung der Kostenarten ist einer der wichtigsten Grundsätze der Selbstkostenberechnung. 11. Die Kostenarten aller Branchen sind gleich; Frage 13: Herstellkosten sind der gesamte Aufwand der Fabrik, der in direkt verrechenbare Einzelkosten und anteilig zuzuschlagende Regiekosten zerlegt wird und in der Nachkalkulation auf die Fabrikate verrechnet werden muß. Zu Herstellkosten kaufen wir der Fabrik ihre Leistung ab.



232

Lösung der Aufgabe Nr. 7 von Seite 52. Frage 1:

Die kaufmännische Buchführung soll I. mit Kunden und Lieferanten abrechnen, II. die Vermögenslage in der Bilanz und I I I . den Geschäftserfolg auf dem Verlust- und Gewinnkonto darstellen,

Frage 2:

Im Grundplan sind für den Vermögensnachweis die Wirtschaftsgruppen: »Aktiva« und »Passiva« einzurichten, während für den Erfolgsnachweis die Gruppen »Kosten« und »Erlöse« vorhanden sein müssen.

Frage 3:

Die Herstell-Regiekosten werden nach »Werkstätten« oder »Hauptbetrieben« geschieden, 1. weil man wissen muß, welcher Regiebetrag auf eine Mark Lohn oder eine Produktionsstunde der betr. Werkstätte trifft, 2. weil man die Gesamtkosten eines Hauptbetriebs monatlich zur Kostenüberwachung mit dem Aufwände früherer Monate vergleichen muß.

Frage 4: Den Hauptbetrieben können durch die Buchhaltung zunächst nur die unmittelbar von ihnen verursachten- Regiekosten belastet werden; durch die Kostenverteilung müssen ihnen nachträglich noch die Anteile der Betriebsverwaltungs-, Versuchs- und Hilfsbetriebskosten zugerechnet werden. Frage 5: Unter Magazinregie verstehen wir jenen Aufwand, der durch die Materialbeschaffung und Lagerung entsteht und sonst unter dem Ausdruck »Materialunkosten« dem Wert des verbrauchten, einkalkulierten Materials zugeschlagen wird.

Lösung der Äufgabe Nr. 9 von Seite 68. Frage 1: a) der Kontenplan ist nicht nur für die Sslbstkostenberechnung aufgestellt, sondern soll auch gleichzeitig für die Geschäfts- und Hauptbuchhaltung dienen; b) bei der Verbuchung von entstandenen Kosten und Erlösen werden die Konten der Aktiven und Passiven als Gegenkonten gebraucht; wenn z. B. Bureaumaterial bar eingekauft wird, ist das Aktiva-Konto »Kassa« zu erkennen; c) bei der buchhalterischen Darstellung des Verbrauchs von Materialien und des Anfertigen von Erzeugnissen werden die Aktiva-Konten »Lager« gebraucht. Frage 2: Sicherheiten für gestundete Frachten, Zölle, Telegrammgebühren usw. können in dreierlei Form gestellt werden: a) durch Barkautionen, b) durch Hinterlegung von Wertgegenständen, meistens Effekten, c) durch Bürgschaft eines Dritten. Zu buchen ist: im Falle a): Per . . . K a u t i o n s - K o n t o An K a s s e Die Belastung kann auf einem Debitorenkonto erfolgen. Um jedoch die Forderungen an Warenschuldner nicht mit



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den Forderungen ganz anderer Art aus Kautionen zu v e r mengen, ist es besser, das Kautions-Konto nicht unter die Debitoren einzureihen, sondern als eigenes Sachkonto zu errichten. Nur wenn viele derartiger oder ähnlicher Forderungen bestehen, empfiehlt es sich, im Kontokorrent eine eigene Gruppe »verschiedene Forderungen« zu bilden; im Falle b): Wenn Effekten hinterlegt sind, so darf keine Buchung auf Effekten-Konto vorgenommen werden, da sieh ja an dem E f f e k t e n b e s i t z nichts geändert h a t ; vielmehr ist nur die Tatsache der V e r p f ä n d u n g buchhalterisch zum Ausdruck zu bringen. Das geschieht durch eine Buchung auf zwei Sachkonten Per g e g e b e n e S i c h e r h e i t e n An K a u t i o n s - G e g e n k o n t o Als Betrag wird dabei am einfachsten der Nennwert der Effekten genommen. In der Bilanz werden derartige Konten vor der Linie ausgewiesen; im Falle c): Hier besteht eine Eventualschuld an den Bürgschaftsleistenden. Diese Tatsache müssen die Bücher ebenfalls ausweisen. Es ist daher auf zwei Sachkonten zu buchen: Per A v a l - G e g e n k o n t o An A v a l - K o n t o Diese Konten werden in der Bilanz ebenfalls vor der Linie ausgewiesen. Frage 3: Wenn die Abrechnung als Vielwährungsbuchführung eingerichtet ist, dann werden die Auslandswechsel. wie alle in Fremdwährungen vorkommenden Posten nur in den Originalwährungen gebucht. Im anderen Falle ist in Mark umzurechnen, wobei aber auf dem Auslandswechsel-Konto auch der Nennwert des Wechsels in der fremden Währung zu vermerken ist. Diskont- und Einzugsspesen sind sogleich auf die besonderen Kostenkonten zu verbuchen, damit das Wechsel-Konto ein reines Bestandskonto bleibt. Für die Umrechnungen ist zweckmäßig ein während des Geschäftsjahres unveränderlich bleibender Kurs zu wählen, wenigstens bei stabilen Verhältnissen. Es entstehen dann auf dem Auslandswechsel-Konto auch keine Kursdifferenzen. Ist die betreffende Währung aber nicht stabil, dann empfiehlt es sich, die Tageskurse zu nehmen. Allerdings entstehen dadurch auf dem Konto Kursdifferenzen, die am besten monatlich abzubuchen sind. Frage 4: Die Scheidung der Erlöse in normale und anormale ist deshalb notwendig, um den Erfolg des eigentlichen Geschäftszweckes (Herstellung und Handel von Waren) reinlich ermitteln zu können. Sind aber z. B. durch den Verkauf von Anlagen Gewinne oder Verluste entstanden, so sind diese kein unmittelbarer Erfolg des Geschäfts und sollten deshalb von den Warenerlösen getrennt werden. Frage 6: Das endgültige Schema der Kontenarten auf Seite 62 enthält s ä m t l i c h e Arten von vorkommenden Konten, d. h. Aktiva, Passiva, Kosten und Erlöse. In der Austeilung auf Seite 34/35 ist dagegen nur ein Teil der Kontenarten aufgeführt, nämlich nur die Kostenkonten.



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Lösung der Äufgabe Nr. 10 von Seite 117. Frage 1: Die Zweiteilung der kaufmännischen Abrechnung in statistische Geschäftsbuchhaltung und konzentrierte Hauptbuchhaltung bietet den Vorteil, daß Sie einesteils den Buchungsstoff sofort bei der Erstverbuchung derart statistisch aufgliedern können, wie es für die vergleichende Kostenüberwachung, die Kalkulation und die Rentabilitätsrechnung notwendig ist, andererseits aber in der Hauptbuchhaltung die Kontenumsätze auf wenigen Sammelkonten .zusammendrängen können. So ermöglicht diese Anordnung rasche Bilanzaufstellung. Da in der Hauptbuchhaltung auch die Anfangsbestände wie auch vertrauliche Posten gebucht werden, so dient diese Abrechnung zugleich als Geheimbuchhaltung. Frage 2: Das Übertragen fällt fort; die Buchungen im Grundbuch und auf den Konten sind unbedingt übereinstimmend, Fehler treten sofort in Erscheinung, Grundbuch und Konten sind stets zwangsläufig beigetragen, die Kontenzahl ist unbeschränkt erweiterungsfähig, ohne daß die Übersichtlichkeit leidet, Kontenregister sind entbehrlich, zusammengehörige Blätter eines und desselben Kontos sind stets beisammen. Frage 3: Sachkonten der Geschäftsbuchhaltung Kostenbuchführung » Verteilungskonten der Kostenbuchfuhrung Sachkonten der Hauptbuchhaltung

= = = =

gelbe Blätter, weiße » blaue » Seiten eines gebundenen Buches. Frage 4: Ein oder mehrere Grundbücher der Geschäftsbuchhaltung; das Hauptoder Sammeljournal der Hauptbuchhaltung; das Verteilungsbuch der Kostenbuchführung. Präge 5: Als Bachungsstoff der Kostenbuchführung kommen in Betracht: die der Geschftftsbuchhaltung entstammenden Kosten, die Geheimzuschläge, Zuschläge für kalkulative Abschreibungen urid etwaige Zinsen; kalkulative Einrechnung solcher Kosten, welche die einzelnen Monate ungleichmäßig belasten.

Lösung der Äufgabe Nr. 11 von Seite 132. Frage 1: Die Anlagen "müssen nach Abschreibungsklassen, nach' Verwendungsstellen, nach der Zeit des Zuganges und nach Einzelstücken gruppiert werden. Frage 2: Weil jede der in Gruppe 13 aufgenommenen Anlagenarten eine andere AKschreibungsquote hat. Frage 3: Anschaffungswert = Fakturenpreis + Bezugskosten -f- Aufstellkosten; Buchwert = Anschaffungswert gekürzt um die bisherigen Abschreibungen. Frage 4: Anlagenzugänge können als Kosten gebucht werden, wenn ihr Wert einen gewissen, von der Geschäftsleitung festzusetzenden Mindestbetrag nicht übersteigt, oder wenn sie noch im gleichen oder nächsten Geschäftsjahr verbraucht werden.



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Frage 5: Um jedem Anlagenstück eine Inventar-Nummer geben zu können und um verlässige Unterlagen für die Inventur und die Feuerversicherung zu schaffen. Frage 6: Anlagen-Journal, Inventar-Stammkarten, Abteilungs-Sammelblätter und Abschreibungsverteiler. Frage 8: Alle Räume sind zu numerieren. Für jeden Raum ist ein gleichnumerierter Bogen anzulegen. Diese Bogen sind auf verschiedene Angestellte zu verteilen, die die einzelnen Maschinen auf die Bogen zu verzeichnen haben. Dann sind die Maschinen auf den Bogen fortlaufend zu numerieren und entsprechende Nummernschilder an den Maschinen haltbar anzubringen

Lösung der Äufgabe Nr. 12 von Seite 137. Präge 1: Die Konten »Bilanz«, »Verlust« und »Gewinn« und »Abschreibung« sind nur in der Hauptbuchhaltung zu führen. Sie sind im Sachkontenplan in Gruppe Ol = »Bilanz« einzureihen. Frage 2: Die Verkaufs-, Vertriebs- oder Handelskosten sollen in Verkaufs-Regiekosten und direkte, unmittelbar verrechenbare Verkaufskosten gegliedert werden. Diese Vorschrift ist so zu verstehen, daß zunächst möglichst viele Verkaufskosten-Arten den einzelnen Erlösgruppen zur Last gelegt werden, während die verbleibenden Verkaufskosten mittelbarer Art als Verkaufsoder Handelsregie in der Wirtschaftsgruppe 1 angesammelt und in der Rentabilitätsrechnung auf die Erlösgruppen anteilig verteilt werden. Frage 3: Das Haupt-Frachten-Konto gehört in die Gruppe 30 »Generalia-Allgemeines« und wäre nach dem Haupt-Löhne-Konto einzureihen. Frage 4: Aus der Gegenüberstellung der beiden Konten X 81—-1 und J 81—2, welche den Aufwand an Versandporti und die Einnahmen von berechneten Porti nachweisen, läßt sich ersehen, in welcher Höhe die Versandporti zur Berechnung kamen. Außerdem wird durch diese Kontengestaltung der in Gruppe 91 nachgewiesene Waren-Verkaufserlös rein dargestellt ohne Beimengung von wieder ersetzten Versandspesen.

Lösung der Aufgabe Nr. 13 von Seite 162. Frage 1: a) Alle im Verkehr mit außen (Kassen- und Kreditverkehr) entstandenen Kosten, b) die Kosten der Regie-Löhne und des Regie-Material-Verbrauchs werden in der Geschäftsbuchhaltung durch die Lohn- und Material-Verteiler gebucht (vgl. dazu die Abschnitte PD und 00), c) die Aufwendungen, die für Arbeiten des eigenen Betriebs zu Instandhaltungen erforderlich waren.



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Frage 2: a) Kalkulative Abschreibungen, b) Geheimzuschläge, c) gleichmäßige Monatsanteile von solchen Kosten, die mehrere Monate angehen oder unregelmäßig entstehen (z. B. Hypothekenzinsen, manche Steuern, Kohlenverbrauch). Frage 3: Durch verschieden hohe Abschreibungs-Sätze bei den Anlagen, die verschieden stark durch den Betrieb in Anspruch genommen waren. (Berücksichtigung der Maschinen-Stunden). Frage 4: Alle Kosten, die verschiedene Abteilungen angehen, wie die gesamten Generalia, das Gemeinsame der Herstellung und die Hilfsbetriebe. Frage 5: Nicht in der Geschäftsbuchhaltung, nicht durch Zurechnung in Tabellen, sondern in der Kostenbuchführung, und zwar auf blauen Kontenblättern, um das von den weißen Kontenblättern ausgewiesene ursprüngliche Abrechnungsbild nicht zu zerstören. Frage 6: Erstens w e r hat den Kostenanteil zu tragen; zweitens nach welchem Schlüssel soll die Verteilung erfolgen. Frage 7: Den Buchstaben D. Frage 8: Diese Gehaltkosten dürfen nicht als Regie-, sondern müssen als SonderKosten für das Erzeugnis verbucht werden. Durch den Gehälter-Verteiler muß daher das Gehalt zugunsten des Kontos »E 30—2 Hauptgehälter« und zu Lasten des Kontos »H 51—3 direkt verrechenbare Sonderkosten« verbucht werden. Frage 9: Im Allgemeinen sollen nur die Kosten und Erlöse in die Kostenbuchführung übernommen werden. Man kann indessen auch die BeständeUmsätze hereinnehmen, wenn man Wert darauf legt, die Soll- und HabenPosten als bilanzierend nachzuweisen, wodurch dann die Richtigkeit der Kosten- und Erlöse-Beträge kontrolliert wird.

Lösung der Äufgabe Nr. 14 von Seite 172. Frage 1: Die verschiedenen Steuer- und Versicherungsarten sind im Grundplaneinzeln aufgeführt, um beispielsweise die allgemeinen Steuern u n t e r »Generalia«, die den Betrieb betreffenden Steuern unter »Herstellkosten