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German Pages 52 Year 1897
Kurzgefaßte
Geschichte
des
Infanterie - Regiments
Nr. 99.
Abgeschlossen am 31. Dezember 1896 .
JML
STANFORD
LIBRARY
Berlin 1897. Ernst Siegfried Mittler und Sohn Königliche Hofbuchhandlung Kochstraße 68-71.
411880
YRASELL
100TNATO
Das Infanterie-Regiment Nr. 99 ist am 11. April 1881 aus acht Kompagnien vom V. Armeekorps und vier Kompagnien von der 19. Division
hervorgegangen. Jedes Infanterie. (Grenadier- bezw. Füsilier.) Regiment hatte die Mannschaften (Unteroffiziere und
Gemeine aller
Chargen) je einer der bestehenden Kompagnien abzugeben. Von den zur Bildung des Regiments gestellten Kompagnien wurde die 1. Kompagnie die bisherige 3. Kompagnie 1. Hannoverschen Infanterie - Regiments Nr. 74,
die 2. Kompagnie - die bisherige 10. Kompagnie Oldenburgischen Nr. 91, die 3. Kompagnie
Infanterie Regiments
die bisherige 2. Kompagnie
3. Niederſchleſiſchen Infanterie-Regiments Nr . 50, die 4. Kompagnie
die bisherige 6. Kompagnie
Ostfriesischen
Infanterie Regiments
Nr. 78, die 5. Kompagnie -
die bisherige 4. Kompagnie
3. Posenschen Infanterie - Regiments Nr. 58, 1*
die 6. Kompagnie -die bisherige 8. Kompagnie 1.Niederschlesischen Infanterie-Regiments
Nr. 46 , die 7. Kompagnie
die bisherige 7. Kompagnie
1. Westpreußischen Grenadier-Regiments Nr . 6, 11 . die 8. Kompagnie . Kompagnie die bisherige
Westfälischen Füsilier-Regiments Nr. 57, die 9. Kompagnie
die bisherige 4. Kompagnie
Königs -Grenadier - Regiments
(2. West-
preußisches) Nr. 7, die 10. Kompagnie die bisherige 10. Kompagnie 2. Posenschen Infanterie - Regiments Nr. 19, die 11. Kompagnie -die bisherige 9. Kompagnie 4. Posenschen Infanterie 10 Regiments
Nr. 59, -die 12. Kompagnie
die bisherige 12. Kompagnie
Hannoverschen Füsilier-Regiments Nr. 75 . Das Regiment wurde dem V. Armeekorps, der 10. Division,
der 20. Infanterie-Brigade
zugetheilt und mit dem Stabe, dem I. und Füsilier-Bataillon in Posen, dem II. Bataillon in Schrimm untergebracht. Das V. Armeekorps gehörte zur ersten Armee-Inspektion. Dieselbe umfaßte das IV., V. und VI. Armeekorps.
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Uniformsabzeichen: ponceaurothe
Schulterklappen,
hellblaue Vorstöße an den Aermelpatten. Bewaffnung :
Infanterie-Gewehr M/71 und Infan
terie-Seitengewehr M/71 .
Spätere Umbewaffnungen: im Dezember 1886 mit dem Infanterie-Gewehr 71.84., am 18. Juli 1887 mit dem Infanterie - Seitengewehr 71. 84 , im Mai 1890 mit dem Gewehr 88., am 29. Juli 1890 mit dem Infanterie-Seitengewehr M: 71.
Ergänzung. Der Grundsah, jedem Linien-Infanterie-Regiment ſeinen beſtimmten Ergänzungsbezirk zuzutheilen, ist bereits seit vielen Jahren außer Kraft getreten. Für die Gutheilung der auszuhebenden Rekruten an die Truppen des Reichsheeres ist
das militärische Bedürfniß
maßgebend. Das Regiment rekrutirte sich in
den
beiden letzten
Jahren 1895 und 1896 aus dem Bezirk des VIII. Armeekorps , dem 1. Bezirk der 30. Infanterie Brigade und den Landwehrbezirken Neuß und Cöln. Kreis Neuß, Kreis Grevenbroich, Stadt München-Gladbach, Kreis Gladbach, Stadt Cöln, Landkreis Cöln . Zum Dienst mit der Waffe wurden eingestellt: vom Herbst 1881 bis zum Herbst 1886 einſchl. je 570 Rekruten (bei jedem Bataillon 190),
6
vom Herbst 1887 bis zum Herbst 1890 einſchl. je 690 Rekruten (bei jedem Bataillon 230), im Herbst 1891 und im Herbst 1892 je 732 Rekruten (bei jedem Bataillon 244), im Herbst 1893 1026 Rekruten einſchl. 6 Zweijährig Freiwillige, im Herbst 1894 1075 Rekruten einſchl. 21 Zweijährig Freiwillige, im Herbst 1895 1049 Rekruten einſchl. 35 ZweijährigFreiwillige, im Herbst 1896 1053 Rekruten einſchl. 42 ZweijährigFreiwillige.
Garniſonveränderungen und Zugehörigkeit. unter Ende März 1887 Verlegung des Regiments Uebertritt in den Verband des XV. Armeekorps, der 33. Di-
viſion und der 66. Infanterie-Brigade
von Posen und
Schrimm mit dem Stabe, dem I. und II . Bataillon nach Straßburg, dem Füsilier-Bataillon nach Pfalzburg. Abfahrt von Poſen bezw. Schrimm am 25. März, Ankunft in Straßburg bezw. Pfalzburg am 27. März. Das XV. Armeekorps gehörte zur fünften ArmeeInspektion. Dieselbe war aus dem XIV. und XV. Armee korps zusammengeſeßt.
des XVI. in Die Bildung zweier neuen Armeekorps Lothringen und des XVII . in Westpreußen am 1. April 1890 brachte dem Regiment folgende Aenderungen : Künftiger Truppenverband :
XV. Armeekorps, 30. Division , 60. Infanterie-Brigade.
Künftige Standorte : Stab, I. und III. Bataillon Pfalzburg, II. Bataillon Zabern. Die fünfte Armee Inspektion bestand fortan aus dem XIV ., XV. und XVI. Armeekorps. Am 1. Juli 1891 Verlegung des Regimentsſtabes von Pfalzburg nach Zabern, am 25. September 1891 im Anschluß an die Herbstübungen Verlegung des I. Bataillons von Pfalz. burg nach Zabern. Stamm- und Formationsveränderungen. Gleichzeitig mit dem Uebertritt
in den Verband des
XV. Armeekorps wurde das Regiment von dem niedrigen auf den hohen Etat gebracht. Aus Anlaß der Heeresverstärkung vom 1. April 1887 ab wurde am 5. April 1887 die 4. Kompagnie für das neu zu
errichtende II. Bataillon des Infanterie-Regiments
Nr. 158 abgegeben und an deren Stelle aus dem Regiment eine neue Kompagnie formirt. Der Mehrbedarf an Mannschaften wurde gedeckt durch nachträgliche Einstellung von Rekruten
und Einziehung von Dispositionsurlaubern. Beide Maßnahmen waren in der 7. April 1887 durchgeführt.
Zeit vom 2. bis
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Infolge Allerhöchster
Kabinets Ordre vom
4. Ja-
nuar 1889 nahm das bisherige Füsilier-Bataillon die Bezeichnung „ III. Bataillon " an. Aus Anlaß der Heeresverstärkung vom 1. Oktober 1895 ab wurde am 2. Oktober 1893 beim Regiment ein Halb(IV.) Bataillon mit der Benennung „IV. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 99 " errichtet. Die beiden Kompagnien des Bataillons erhielten die Nummern 13 bezw. 14. Die Standorte der IV. Bataillone sollten grundsätzlich diejenigen der Stäbe der betreffenden Regimenter sein. Ausnahme:
Das IV. Bataillon des Infanterie-Regi-
ments Nr. 99 vorläufig in Pfalzburg. Für die Zeit vom 1. Oktober 1893 bis zum 31. März 1899 traten auf Grund des Gesetzes vom 3. August 1895 , betreffend die Friedenspräſenzſtärke des Heeres
bezüglich der
Dienstpflicht folgende Bestimmungen in Kraft : Während der Dauer der Dienstpflicht im stehenden Heere ſind die Mannschaften der Kavallerie und der reitenden Feldartillerie die ersten drei, alle übrigen Mannschaften die ersten zwei Jahre zum ununterbrochenen Dienst bei den Fahnen verpflichtet. Die Errichtung von IV. Bataillonen war eine der hauptsächlichsten Vorbedingungen für die Einführung der zweijährigen Dienstzeit, sollte anders die Durchführung derselben ohne Schädigung der Tüchtigkeit unserer Infanterie möglich werden.
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Durch das Gesetz vom 28. Juni 1896 ist die Umfor mung der IV. Bataillone der Infanterie-Regimenter angeordnet worden. Am 1. April 1897 sollen aus je zweien dieser Bataillone Vollbataillone gebildet und je zwei dieser Vollbataillone zu einem Regiment vereinigt werden.
Theilnahme an großen Paraden und Kaiſermanövern.
1882 Kaisermanöver. Am 6. September große Parade des V. Armeekorps bei Wohlau, am
7. September Manöver
des
V. Armeekorps
gegen einen supponirten Feind bei Wohlau, am 11., 12. und 13. September Feldmanöver des V. Armeekorps gegen das VI. Armeekorps zwischen Trebnik und der Linie Hundsfeld —Oels. 1889 am 21. Auguſt große Parade vor Seiner Majeſtät dem Kaiser und König auf dem Polygon bei Straßburg. Kommandirender der Parade : Generallieutenant Kühne, Kommandeur der 51. Diviſion.
An der Parade nahmen theil: die 31. Division, die 66. Infanterie -Brigade, das Rheinische Jäger -Bataillon Nr. 8,
die 51. Kavallerie-Brigade,
10 das Feldartillerie-Regiment Nr. 15 (wegen der unter den Pferden herrschenden Bruſtſeuche nur 6 Batterien), das Fußartillerie-Regiment Nr. 10, die Pionier Bataillone Nr. 14 und Nr. 15, das Train-Bataillon Nr. 15. 1890 am 25. April große Parade des Infanterie-Regiments Nr. 99 vor Seiner Majeſtät dem Kaiſer und Könige auf dem Schloßplate in Zabern.
1893 Kaisermanöver. Am 9. September große Parade des XV. Armeekorps auf dem Polygon bei Straßburg, am 12., 15. und 14. September Manöver des
XIV. Armeekorps gegen das XV. Armeekorps zwischen Selz, Niederrödern, Kröttweiler, Niederlauterbach, Lauterburg.
Feldzüge, Belagerungen, Schlachten und Gefechte. Siehe die Geschichte der Stamm-Regimenter.
Auszeichnungen. Mittels Allerhöchſter Kabinets-Ordre vom 13. Mai 1882 wurden dem Regiment Fahnen verliehen, welche am 29. Mai 1882 zu Potsdam geweiht und dem I. und Füsilier-Bataillon am 31. Mai 1882 zu Posen, dem II. Bataillon am 1. Juni 1882 zu Schrimm
übergeben worden ſind.
Dem IV. Bataillon wurde mittels Allerhöchster KabinetsOrdre vom 18. Oktober 1894 eine neue Fahne verliehen, welche an demselben Tage zu Berlin geweiht und dem . Bataillon am 25. Oktober 1894 zu Pfalzburg übergeben worden ist.
Regimentskommandeure :
1881 vom 22. März 1885 vom
4. Juni
Oberst Bergmann. Oberst Steffen.
1885 vom 14. Juli 1889 vom 22. Mai
Oberst Winckel.
1892 vom 16. April 1893 vom 20. Mai
Oberst Laurin.
Oberst v. Münnich.
Oberst Dobbelstein.
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Kriegsartikel 2. Die unverbrüchliche Wahrung der im Fahneneide gelobten Treue ist die erste Pflicht des Soldaten.
Nächstdem
erfordert der Beruf des Soldaten : Kriegsfertigkeit, Muth bei allen Dienstobliegenheiten und Tapferkeit im Kriege, Gehorsam gegen den Vorgesetzten, ehrenhafte Führung in und außer dem Dienſte, gutes und rechtliches Verhalten gegen die Kameraden.
Kriegsartikel 4.
Dem Soldaten soll seine Fahne heilig sein. Wer dieselbe verläßt oder von der Fahne wegbleibt, um sich seiner Verpflichtung zum Dienst zu entledigen, macht sich der Fahnenflucht (Desertion) schuldig.
Kriegsartikel 55. Von dem Ehr- und Pflichtgefühl der Soldaten wird da gegen erwartet, daß sie fort und fort ihre Pflichten treu und gewissenhaft erfüllen,
durch ehrenhafte
Führung
in
und
außer dem Dienſte ein Muſter ordentlichen und rechtſchaffenen Lebens geben und nach Kräften dazu beitragen werden, den guten Ruf des Heeres im In- und Auslande zu bewahren.
13
Anlagen .
Anlage . Allerhöchste Kabinets Ordre vom 24. März 1881 , betreffend Errichtung neuer Behörden und Truppentheile. Anlage 2. Rang- und Quartierliſte nach dem Stande vom 11. April 1881 . Anlage 3. Allerhöchſte Kabinets- Ordre vom 13. Mai 1882, be treffend Verleihung von Fahnen an die im verflossenen Jahre neu errichteten Truppentheile am 29. Mai 1882 . Anlage 4.
Korpsbefehl vom 13. September 1882.
Anlage 5. Schreiben Seiner Ercellenz des kommandirenden Generals Generallieutenant Freiherrn v. Meerscheidt-Hülleſſem vom 23. März 1887. Anlage 6. Infanterie XV. Armeekorps vom 1. April 1887 bis einschließlich 31. März 1890 . Anlage 7. Armecbefehl vom 15. Juni 1888 . Anlage 8. Rang- und Quartierliſte nach dem Stande vom 1. April 1891 . Anlage 9. Allerhöchſte Kabinets - Ordre vom 14. September 1893. Anlage 10. Allerhöchſte Kabinets Ordre vom 11. Auguſt 1893, betreffend Formations 2c. Aenderungen aus Anlaß der Heeresverstärkung. Anlage 11. Verleihung vom Fahnen an die durch Allerhöchſte Kabinets Ordre vom 11. August 1893 errichteten Truppentheile. Anlage 12. Rang- und Quartierliste nach dem Stande vom 24. April 1896. Anlage 13 .
Armeebefehl vom 7. Dezember 1864.
Anlage 14.
Armeebefehl vom 29. Juni 1866 .
Anlage 15.
Armeebefehl vom 4. Juli 1866.
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Anlage 16.
14
-
Armeebefehl vom 30. Auguſt 1866.
Anlage 17. Armeebefehl vom 8. September 1866. Anlage 18 . Tagesbefehl vom 31. Juli 1866. Anlage 19.
Armeebefehl vom 2. Auguſt 1866.
Anlage 20.
Armeebefehl vom 2. Auguſt 1870.
Anlage 21. Armeebefehl vom 18. Januar 1871 . Anlage 22. Armeebefehl vom 15. März 1871 . Anlage 23 . tember 1880 .
Anſprache Seiner Majeſtät des Kaiſers vom 1. Sep-
Anlage 24.
Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 1. Januar 1887.
Anlage 25 .
Allerhöchste Kabinets- Ordre vom 27. Januar 1895.
15 Anlage 1.
Errichtung neuer Behörden und Truppentheile. Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ich, daß die in der Anlage bezeichneten Behörden und Truppentheile Das Kriegs im April dieses Jahres zu errichten sind. ministerium hat das Weitere zu veranlaſſen.
Berlin, den 24. März 1881 .
gez. Wilhelm .
An das Kriegsminiſterium.
Bezeichnung, Eintheilung und Dislokation der im April dieses Jahres neu zu errichtenden Behörden und Truppentheile.
Wird zugetheilt der dem Wird in nachstehender Weiſe Infan Ar Divi terie untergebracht mee Bri Korps sion gade |
Truppentheil
2285
Infanterie-Regiment Nr. 97
XI
21
42
Infanterie-Regiment Nr. 98 Infanterie-Regiment Nr. 99
III V
6 10
12 20
128 129 130 131
I II VIII VII
2 4 16 13
Infanterie -Regiment Nr. 132 Füsilier-Bataillon 2. Großherzoglich Heſſiſchen Infanterie-Regiments (Großherzog) Nr. 116
VI
12
Stab, I. und F.-Bat. Hanau, II. Bataillon Caſſel. Brandenburg a. H. Stab, I. und F.-Bat. Posen, II. Bataillon Schrimm. 4 Danzig. *) Bromberg. Trier. 31 26 Stab und I. Bat. Paderborn, II. Lippstadt, Hörter. Füsilier 24 Glatz.
XI
25
49
Infanterie-Regiment Nr. Infanterie -Regiment Nr. Infanterie-Regiment Nr. Infanterie-Regiment Nr.
i
Gießen.
*) Colbergsches Grenadier-Regiment (2. Pommerſches) Nr. 9 tritt zur 5. Infanterie Brigade über.
16 Berlin, den 24. März 1881 . Vorstehende Allerhöchste Ordre wird hiermit bekannt gemacht. Hinsichtlich ihrer Ausführung wird auf die schon erlaſſenen Formationsbeſtimmungen verwiesen. Hiernach liegt den Königlichen Generalkommandos bezw. den be treffenden Königlichen General-Inspektionen die nähere Be zeichnung des Zeitpunktes ob, zu welchem die neuen Formationen im Laufe des April d . J. zu errichten sind. Mit Bezug auf das Eintreffen der Dispositionsurlauber 2c . bewendet es bei der getroffenen Zeitbestimmung.
Kriegsministerium.
gez. v. Kameke. Nr. 1819. 3. K. M.
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Anlage 2.
Rang- und Quartierliſte nach dem Stande vom 11. April 1881.
Infanterie-Regiment Nr. 99. St., 1stes u. F. B. Posen, 2tes B. Schrimm. (V. A K., 10te Div., 20ste Inf. Brig.)
Com.: mit d . Führung beauftr.: Ob. Lt. Bergmann , à la suite d. R., v. Gren. R. 6. 43 141 AAB3a.mS SA26 Ob. Lt. v. Knebel , v. Inf. R. 19. 4 F II Maj. v. Hirsch, v. Königs- Gren. R. 7. 4 2 = v. Arnim, v. 1. Garde-R. z . F. 4 3 1 RW4 RA3 I HSEH3α = Gr. v. Poninski , v. 2. Garde-R. z . &.442 RW4 Ct SA3a. KD = Kruska , v . Jäg . B. 2. 4 1 Hptm. Wittstein, v . Inf. R. 50. Hptm. v. Versen, v. 2. Garde29 42LHEK3 R. 3. F. = Ackermann , v. Inf. R. 59. Stabs, v. 3nf. R. 19. = +2 5 Pulch, v. F. R. 73. 2 = 13 Bock, v. Inf. R. 61. Temme, v. Inf. R. 91 . 2 ፡ OV36 2 v. Briesen , v. Inf. R. 54. ፡ +2 Hoyer v. Rotenheim , v. 4. Garde R. 3 8.2 P. 2. v. Tettau , v. Inf. R. 59. RA3m 1 2O = 1:3 Schubert, v. 3nf. R. 58. v. Ecartsberg, 6 +2. v. Königs-Gren. R. 7. 2 = = Blänkner , v . F. R. 37. Kruska , v. Inf. 46. 2 = 2 SEK3 11 Schepler, v. Inf. R. 78. = = Auer v. Herrenkirchen, Heym, v. Inf. R. 19. 2 2 3 BMV36 v. Leib- Gren. R. 8. Infanterie Regiment Nr. 99. 2
8 10 12 7 4 9 5 1 8
10
=
18 3 S. L. Mitscher, v. Juf. R. 50. 12 Ukert, v. Gren. R. 6. = 4 2 Heise, v. Füs. R. 73. = v. Busse , v. 3. Garde= Gren. N. Königin Elisabeth. 6 = = v. Reichenbach, 2 v. Königs -Gren. R. 7. = = 2 11 Polenz , v. Inf. N. 59. = =3 Hacke, t. 3. Kr. Acad., 7 = v. Inf. R. 91. 2 OE≈2x S. L. Wedel , v. Gren. R. 6 . ፡ OR . R. Adj. = Below , v. Gren. R. 6. 9 2 OR = = Adj. II Fechner, v. Inf. R. 59. ፡ 3 = Mercer, v. Inf. R. 58. = Claassen, v. Inf. N. 19. Adj . I : = v. Zelewski , v. Königs5 Gren. R. 7. = Kraker v. Schwarzenfeld , v. Königs-Gren. R. 7. 10 11
P. L. ፡ ፡ =
Henseling, v. Inf. R. 74. Adj. Wegener, v. Inf. R. 13. v. Koeppen, v . Garde-F. R. Roscher, v. F. R. 73. Bar. v. Strachwitz, v. Jäg. B. 5. Schaare, v. Inf. R. 74. v. Koserit , v. Inf. R. 19. Noad, desgl. desgl. Scholz, Frhr. v. Steinaeder, v. Jäg. B. 3. Gemmel, v. Juf. R. 46. v. Reiche, v. Garde-F. R. v. Mitschke- Collande, v. Königs- Gren. N. 7. Herzog, v. Inf. R. 59.
Bahlmstr.: S. L. a. D. Loeffel = Meißner FW2
4 FW3
6 2 11 4
9 1 2 7 11
THE
R. Arzt : Ob. St. Arzt 2. Kl. Dr. Loew, v. 3. Garde- Gren . R. 2w Königin Elisabeth. B. Arzt : St. Arzt Reinhold , v . Drag. R. 4 B. Arzt: St. Arzt Künzel, v . Hus . R. 3
F 12 1 7
I II F
I II
19 Anlage 3.
Verleihung von Fahnen an die im verfloffenen Jahre neu errichteten Truppentheile am 29. Mai 1882.
Ich habe beschlossen, den im vergangenen Jahre er richteten acht Infanterie Regimentern, dem Eisenbahn. Regimente und den beiden Pionier-Bataillonen Nr. 15 und 16, da dieselben aus Truppentheilen hervorgegangen sind, welche sich längst im Besitz von Fahnen befinden , nunmehr auch Fahnen zu verleihen. Ich erwarte zuversichtlich, daß dieselben diese von Mir ihnen anvertrauten Feldzeichen unverbrüchlich in Ehren halten und allezeit zu ihrem und des ganzen Heeres Ruhme und zum Wohle des Vaterlandes führen werden. — Die feierliche Nagelung und Weihe dieser Fahnen soll am 27. und beziehungsweise 29. d. Mts. nach den von Mir getroffenen besonderen Bestimmungen erfolgen , und sind hierzu sowie zur Uebernahme der Fahnen die Kommandeure der qu. Regimenter und Pionier-Bataillone nebst einer der Zahl der Fahnen entſprechenden Anzahl von Unteroffizieren zum 27. d. Mts. früh nach Potsdam zu beordern. Ich be. auftrage Sie, diese Meine Ordre der Armee bekannt zu machen und das weiter Erforderliche zu veranlaſſen. Berlin, den 15. Mai 1882.
gez. Wilhelm. v. Kameke. An den Kriegsminiſter.
2*
20 Anlage 4.
V. Armeekorps. Generalkommando. Sekt. I. J. Nr. 4724.
H. Q. Mahlen, den 13. Sept. 1882.
Korpsbefehl. Seine Majestät der Kaiser und König haben mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 13. d . Mts. Allergnädigst mich zu beauftragen geruht, dem Armeekorps die volle Befriedigung Seiner Majestät über die Haltung und den Ausbildungsgrad sämmtlicher Truppentheile, ---- den Generalen, Kommandeuren und Offizieren den Dank Seiner Majestät für die Sorgfalt, mit der sie die Ausbildung der Truppentheile geleitet haben den Mannschaften aber die Zufriedenheit Seiner Majestät mit ihren Leistungen und auch mit ihrer Ausdauer , die Seine Majestät besonders an dem gestrigen Tage wohlgefällig zu bemerken geruht haben auszusprechen. Indem ich allen Offizieren und Mannschaften zu dieser Allerhöchsten Anerkennung Glück wünsche , wollen wir Alle auch weiter dahin streben, die Zufriedenheit unseres Königlichen Kriegsherrn uns zu verdienen. Der kommandirende General.
gez. v. Stiehle .
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21 Anlage 5.
Posen, den 23. März 1887.
In dem Augenblick, wo das Infanterie-Regiment Nr. 99 auf Allerhöchsten Befehl aus dem Bereiche des V. Armee korps scheidet, ist es mir Bedürfniß, dem Regiment aus. zusprechen, daß es das Bewußtsein mit hinwegnehmen kann, durch Manneszucht und unermüdlichen Fleiß jederzeit die volle Zufriedenheit seiner Vorgesetzten erlangt zu haben. Obwohl das jüngste Regiment im Armeekorps ist es der besten eines geworden. Ich weiß, daß es ſich auch an der Westgrenze des Reichs dieselbe Anerkennung erringen und dem Armeekorps, in welchem seine Wiege stand, Ehre machen wird. So rufe ich denn dem Regiment ein herzliches Lebewohl zu. Möchte es ſich bald heimiſch in seinen neuen Verhältniſſen fühlen, ohne die Kameraden des V. Armeekorps zu vergessen, die ihm ein treues Andenken bewahren werden . gez . Freiherr v. Hüllessem.
22 Anlage 6.
Infanterie XV. Armeekorps. Vom 1. April 1887 bis einſchließlich 31. März 1890. 30. Diviſion : Meß. 59. Infanterie-Brigade : Meh. Infanterie-Regiment Nr. 98 : Metz. Infanterie-Regiment Nr. 130 : Meh. 60. Infanterie-Brigade: Met. Infanterie-Regiment Nr. 131 : Meh. Infanterie-Regiment Nr. 155 : Diedenhofen. (attachirt: Königlich Bayerische Besatzungs-Brigade.) 31. Division : Straßburg im Elsaß. 61. Infanterie-Brigade : Straßburg im Elsaß. 1. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 25 : Straßburg im Elsaß (bis zum 1. April 1888). Infanterie-Regiment Nr. 132 : Straßburg im Elſaß (vom 1. April 1888 ab) . Infanterie-Regiment Nr. 158 : Straßburg im Elsaß. (Königlich Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 126: Straßburg im Elsaß.) 62. Infanterie-Brigade: Hagenau. 7. Brandenburg. Infanterie - Regiment Nr. 60: Weißenburg ( 1 Bataillon Bitſch). Infanterie-Regiment Nr. 157 : Hagenau. 33. Division: Straßburg im Elsaß. 65. Infanterie-Brigade: Meß. 4. Magdeburg. Infanterie-Regiment Nr. 67 : Meh. Infanterie-Regiment Nr. 156: Dieuze. 66. Infanterie-Brigade : Straßburg im Elsaß. Infanterie-Regiment Nr. 97 : Saarburg. Infanterie-Regiment Nr. 99 : Straßburg im Elsaß (1 Bataillon Pfalzburg). (Königlich Sächſ. Infanterie-Regiment Nr. 105 : Straßburg im Elsaß.) Zum Korps gehört vom 1. April 1887 ab : Rheinisches Jäger-Bataillon Nr. 8.
25 Anlage 7.
Armeebefehl. Während die Armee soeben erst die äußeren Trauerzeichen für ihren auf alle Zeiten in den Herzen fortlebenden Kaiser und König Wilhelm I. , Meinen hochverehrten Großzvater, ablegte, erleidet sie durch den heute Vormittag 11 Uhr 5 Minuten erfolgten Tod Meines theuren innig geliebten Vaters, des Kaiſers und Königs Friedrich III. Majeſtät, einen neuen schweren Schlag. Es sind wahrlich ernste Trauertage, in denen Mich Gottes fügung an die Spiße der Armee stellt, und es iſt in der That ein tief bewegtes Herz, aus welchem Ich das erſte Wort an Meine Armee richte. Die Zuversicht aber, mit welcher Ich an die Stelle trete, in die Mich Gottes Wille beruft, ist unerschütterlich fest, denn Ich weiß, welchen Sinn für Ehre und Pflicht Meine glorreichen Vorfahren in die Armee gepflanzt haben, und Ich weiß, in wie hohem Maße sich dieser Sinn immer und zu allen Zeiten bewährt hat. In der Armee ist die feste unverbrüchliche Zugehörig. keit zum Kriegsherrn das Erbe, welches vom Vater auf den Sohn, von Generation zu Generation geht , --- und ebenso verweise Jch auf Meinen Euch Allen vor Augen stehenden Großvater, das Bild des glorreichen und ehrwürdigen. Kriegsherrn, wie es schöner und zum Herzen sprechender nicht gedacht werden kann , auf meinen theuren Vater, der Sich schon als Kronprinz eine Ehrenstelle in den Annalen der Armee erwarb, — und auf eine lange Reihe ruhmvoller Vorfahren, deren Namen hell in der Geschichte leuchten und deren Herzen warm für die Armee schlugen.
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- Ich und die Armee, So gehören wir zusammen. so sind wir für einander geboren und so wollen wir unauflöslich fest zusammenhalten , möge nach Gottes Willen Friede oder Sturm sein. Ihr werdet Mir jetzt den Eid der Treue und des Gehorsams schwören - und Ich gelobe, stets dessen eingedenk zu sein, daß die Augen Meiner Vorfahren aus jener Welt auf Mich hernieder sehen und daß Ich ihnen dermaleinst Rechenschaft über den Ruhm und die Ehre der Armee abzulegen haben werde! Schloß Friedrichskron, den 15. Juni 1888.
gez. Wilhelm.
Kriegsministerium.
Berlin, den 15. Juni 1888.
Vorstehender Allerhöchster Armeebefehl wird hierdurch mit dem Bemerken zur Kenntniß der Armee gebracht, daß unmittelbar an die Verlesung desselben sich die Vereidigung auf Seine Majestät Wilhelm II. zu schließen hat.
gez. Bronsart v. Schellendorff.
Nr. 332/6. 88. K. M.
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Anlage 8.
Rang- und Quartierliſte nach dem Stande vom 1. April 1891 .
Infanterie-Regiment Nr. 99. St., 1stes u. 3tes B. Pfalzburg, 2tes B. Zabern. (St. v . 1. Juli 1891 ab : Zabern.) 32 Com.: Oberst Windel HSEH26 42 Ob. Lt. Gehr Maj. Le Tanneur v. Saint -Paul 4 2 : Klein 42 BV3 BZL3a = Schubert 4 2 - Imme 4412 = Pulch 2
GHVP3a
St I II III aggr.
8 Hptm. v. Sommerfeld 2 6 B. L. Herzog = Seib, t.b.d. Gew . Fabr. i. Erfurt 2 ፡ Schulze- Klosterfelde 21 11 = Könnecke = Detmering MMV2 2 = v. Below , t . 3. Kr. Acad. 12 HSEH36 11 : Beck, t.b.d. Kr. Sch. i. Potsdam 9 9 = Mierzinsky = v. Wigleben BZL3bmE 6 S. L. Frhr. v. Reibnih 1ste = Heinze ST4 12 Abi. II = Hade 3 = Horn, 2 OEk2× 1. b. Kad. Hauſe i. Potsdam 10 Pfannmüller GHVP3b 10 = Merder OR = v . der Groeben 8 Adj . III = Bartsch, 5 ፡ Doerr 2 Vanasse 1. b. Kad. Hauſe i. Wahlſtatt 2 = Gaebel 3 = Thylmann 4 7 Adj . I Berg - Möhling = Hagedorn 6 5 P. 2. Westphal 12 = Starfie ፡ Wegener, t . b. Gen. St. 3 = Holland 7 9 - Roscher 6 5 = Dinglinger = Schaare : Weiz 1 ፡ v. Koseri 4 = Noack 7 ፡ Rieger 3 11 : Schüt R. Adj. Scholz
= ፡
=
S.L. Liman ፡ Frhr. v. Reibnit 2te = v. Stockhausen = Reinhard ፡ Heil
26 2 S. L. Hellriegel 8 = v. Beringe 10 = Prziborowsky = Cremer 9 = Hübner 4
10 11 12 1
à la suite : Oberst v. Bennigsen 443 2BZL3a.mE j . Komdtr. v. Swinemünde. Hptm . Krusta 2 f. Kr. Sch . i. Neiße. P. 2. Heinke AAB36 j. Haupt-Kad. Anſtalt.
Kommandirt zur Dienstleistung: S. L. Malti , v. d. Res. d. R. R. Arzt : Ob. St. Arzt 2. Kl . Dr. Wewer BZL3bmE B. = St. Arzt Dr. Steinhausen ፡ = = = Dr. 3inßer Assist. Arzt 2. Kl . Dr. Kriebig
III II II
3ahlmstr.: Strabel 4 FW3 = Baumgaertel FW3 Krause EW2
I II III
=
-
27 27 Anlage 9.
Ich habe die Truppentheile des XV. Armeekorps so wohl bei der großen Parade, wie bei den Manövern zu Meiner großen Freude in einem durchweg vortrefflichen Zustande gefunden. Ich weiß, wieviel Fleiß, Hingabe und Anstrengung dazu gehört , um ein solches Resultat zu erzielen, und ist es daher ein Mir aus dem Herzen kommender Dank, den Jch Ihnen wie den sämmtlichen Generalen, Kommandeuren und Offizieren des Armeekorps hierdurch ausspreche. Ich ersuche Sie, indem ich mir die spezielle Beurtheilung der Feldmanöver noch vorbehalte , dies unter Bekanntgabe der in der Anlage befindlichen Gnadenbeweise zur Kenntniß des Armeekorps zu bringen und auch den Mannschaften Meine Anerkennung für ihre Haltung und Leistungen auszusprechen. Ich scheide von dem XV. Armee. forps mit der festen Zuversicht, daß dasselbe nicht allein seinen gegenwärtigen kriegsgemäßen Ausbildungszustand feſthalten, sondern auch seiner besonderen Aufgabe entsprechend in seinem bisherigen Streben mit demselben Eifer und mit derselben Hingabe fortfahren wird. Karlsruhe, den 14. September 1895.
gez. Wilhelm . R.
--
28 36
Anlage 10.
Formations- 2c. Aenderungen aus Anlaß der Heeresverstärkung.
Ich bestimme hiermit folgendes: 1. Am 2. Oktober 1893 sind zu errichten : a. Infanterie. Bei jedem der 135 Infanterie - Regimenter ein Halb(IV.) Bataillon mit der Benennung IV. Bataillon des (folgt die Bezeichnung des Regiments)". Standorte ſind die Stäbe der betreffenden Regimenter. Ausnahme: Das IV. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 99 vorläufig in Pfalzburg. 2C. 2C. Das Kriegsministerium hat das Weitere zu veranlaſſen . Kiel, an Bord S. M. N. „ Hohenzollern “, den 11. August 1893.
gez. Wilhelm .
-
29
--
Anlage 11.
Verleihung von Fahnen an die durch Allerhöchste Kabinets- Ordre vom 11. Auguſt 1893 errichteten Truppentheile. Ich habe beschlossen, den durch Meine Ordre vom 11. August 1893 errichteten Truppentheilen , den vierten Bataillonen der Infanterie-Regimenter , sowie den PionierBataillonen Nr. 18 , Nr. 19 und Nr. 20 und den ersten Bataillonen der Eisenbahn-Regimenter Nr. 2 und Nr. 3, Fahnen zu verleihen. Ich hege das zuversichtliche Vertrauen, daß alle diese Truppentheile die von Mir ihnen an. vertrauten Feldzeichen jederzeit in hohen Ehren halten und bis in die fernste Zukunft zum Heile Deutschlands und zum Ruhme des Heeres führen werden. Ich beauftrage Sie, dieſe Meine Ordre der Armee bekannt zu machen. Berlin, den 18. Oktober 1894.
gez. Wilhelm.
An den Kriegsminister.
30 Anlage 12.
Rang- und Quartierliste nach dem Stande vom 24. April 1896.
Infanterie-Regiment Nr. 99.
St., 1stes, 2tes u. 4tes B. Zabern, 3tes B. Pfalzburg. (4tes B. vorläufig Pfalzburg.) Kom.: Oberst Laurin 3 3 2 3 4 Ob. Lt. Molière Maj. Pulch 42 = Marschall 2 4 = Pfoertner v. der Hoelle = 3upita 4 = Wolpmann 14
2
4
4
2
St I II III IV aggr.
11
Hptm. v. Wigleben 4 P. L. Gaebel, t. z . Dienſtl. v. Pion. BZL3bmE ST4 13 B. Nr. 19 3 ፡ Hace = Gandenberger von 0Ek2x 3 4 2 = Möhling 1 Moisy, t. 3. Kr. Akad. 11 = Staabs 10 = Hagedorn, t. b. d. Unteroffiz. = Roscher 8 Sch. i. Jülich 12 = Schaare BZL3bmE 2 = Starfie 7 = Müller 5 = Holland, t. b. d. Gew. Fabr. 6 - Weißel GHVP3bX i. Erfurt 13 = v. Koserig = Dinglinger 7 Adi . I = Thümmel 12 ፡ Weiz 1 = Herzog = Rieger 14 6 = Seib = Schüß 11 R. Adj . - Könnecke 9 S. L. Liman Adj IV. = Schindling 4 3 -= Frhr. v. Reibnit 5 = v. Stockhausen 8 P. 2. Heinze = Irgahn, t.v.d.Kr. Sch. i. Engers 14 = Stieler 1ste 2 = Maltis 4 = Reinhard 9 = v. der Groeben, k. b. Gen. St. 9 = Heil 11 = Mueller 10 Adj. III - Hellriegel
-
-
12 S. L. Vogt = Menne 4 = Kuhne = Gußmann 3 = Wende 6 = Stieler 2te 5 = v. Kistowski 1 = Weniger II = Berendt 10 = Moeller 9 = Scerl 14 11
723263785
S. L. Prziborowsky = Cremer Hübner, t. b. Rad. Hauſe i. Karlsruhe = Ritter - Orthmann ፡ Busse = Ebell Adi. = Karge ፡ v. Wickede ፡ Hentschel Bruns
51
13 12
4
=
=
à la suite : Hptm. Wegener GE3 f. Kr. Sch . i. Danzig P. L. Nollen, f. Traindep. IV. A. K.
R. Arzt: Ob. St. Arzt 1. Kl. Dr. Pfahl & B. = St. Arzt Dr. Hammerschmidt = = = = Dr. Hinze Assist. Arzt
III I
Zahlmstr.: Strabel 4 W3 = Baumgaertel FW3 = Richter EW2
II I IV
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32
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Anlage 13. Armeebefehl. Der glorreiche Krieg gegen Dänemark ist beendigt. Ein ehrenvoller Friede ist ihm gefolgt.. Seit fast einem halben Jahrhundert haben mit kurzer aber ehrenvoller Unterbrechung Preußens Waffen geruht. Jhr, Soldaten Meines Heeres, die Ihr bevorzugt waret, die Thaten des letzten Krieges zu vollbringen, habt den Preußischen Waffenruhm erneut. Die Tage von Düppel und Alsen sind durch Euren Heldenmuth auf ewige Zeiten in der Geschichte verzeichnet. Meine neubegründete flotte hat sich den Landtruppen würdigst angeſchloſſen und zählte in ihrem Erstkampfe nicht die Zahl der feindlichen Schiffe. Vereint mit den tapferen Truppen Meines erhabenen Verbündeten, des Kaiſers von Oesterreich Majeſtät, habt Ihr den Feind überall besiegt. Der Segen der Vorsehung hat auf Euch geruht, weil Ihr gottesfürchtig , pflichtgetreu, gehorsam und tapfer waret. Aber auch die andern Theile Meines Heeres haben sich Meine Zufriedenheit erworben. Bedeutende Streitkräfte desselben haben in schwerem Dienst die östlichen Grenzen des Staates gegen den andringenden Aufruhr geſchüßt, die übrigen Abtheilungen haben durch unverdroſſene Uebung den Ruf unserer Kriegsbereitschaft aufrecht erhalten. Somit hat sich die neue Organisation , welche Ich der Armee gegeben habe , glänzend bewährt. In Stolz und Freude blicke ich auf Meine ruhmreiche gesammte Kriegsmacht. In Meinem, in des Vaterlandes Namen spreche ich Euch Allen Meine Anerkennung, Meinen Königlichen Dank aus. Gott walte ferner gnädig über Preußen! Berlin, den 7. Dezember 1864.
gez. Wilhelm .
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35
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Anlage 14.
Soldaten Meiner Armee! Ich begebe Mich heute zu Euch , Meinen im Felde stehenden braven Truppen, und biete Euch Meinen Königlichen Gruß. In wenigen Tagen sind durch Eure Tapferkeit und Hingebung Resultate erfochten worden , welche sich würdig anreihen an die Großthaten unserer Väter. Mit Stolz blicke Jch auf sämmtliche Abtheilungen Meines treuen Heeres und sehe den nächsten Kriegsereignissen mit freudiger Zuversicht entgegen . Soldaten! Zahlreiche Feinde stehen gegen uns im Kampfe. Laßt uns indeß auf Gott den Herrn, den Lenker aller Schlachten, und auf unsere gerechte Sache bauen. Er wird durch Eure Tapferkeit und Ausdauer die sieggewohnten Preußischen Fahnen zu neuen Siegen führen. Berlin, den 29. Juni 1866.
gez. Wilhelm .
Infanterie-Regiment Nr 99
3
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Anlage 15.
Soldaten Meiner in Böhmen verſammelten Armeen !
Eine Reihe blutiger und ruhmreicher Gefechte hat die rechtzeitige Vereinigung unserer sämmtlichen Streitkräfte in Böhmen möglich gemacht. Aus den Mir vorliegenden Berichten ersehe Ich , daß dies Resultat durch die sichere Führung Meiner Generale und durch die Hingebung und Tapferkeit sämmtlicher Truppen erreicht worden ist. Unmittelbar darauf hat die Armee trotz aller Anstrengungen und Entbehrungen der vorhergehenden Tage, unter Meiner Führung den Feind in einer festen Stellung bei Königgrät energisch angegriffen, die gut vertheidigte Position nach heißem Kampfe genommen und einen glorreichen Sieg erkämpft. Viele Trophäen , über hundert eroberte Kanonen, Tausende von Gefangenen geben aufs Neue Zeugniß von der Tapferkeit und Hingebung , in welcher alle Waffen mit einander gewetteifert haben. Der Tag von Königgrätz hat schwere Opfer gefordert, aber er ist ein Ehrentag für die ganze Armee, auf welche das Vaterland mit Stolz und Bewunderung blickt. Ich weiß, Jhr werdet auch ferner Meinen Erwartungen entsprechen , denn Preußische Truppen. wußten stets mit dem Heldenmuth diejenige Mannszucht zu vereinigen , ohne welche große Erfolge nicht erkämpft werden können. H. Qu. Horitz, den 4. Juli 1866.
gez. Wilhelm .
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Anlage 16.
Soldaten der Ersten Armee! Ein rühmlicher Friede hat heute diesen glorreichen Feldzug beschlossen. Preußens Machtstellung ist gewachsen und seine Grenzen sind erweitert. Eure sieggewohnten Fahnen, welche in Sachsen, Böhmen, Mähren, Ungarn, in Nieder-Oesterreich und angesichts der Thürme des alten Wien geweht haben Ihr tragt sie stolz der lieben Heimath entgegen, welche Euch feierlich empfangen wird. Die bisher mir untergebene ErſteArmee wird bald zu bestehen aufhören. Ich wünsche daher einige Worte des Ab schieds an Euch zu richten. Der König und Herr hat verschiedentlich Seine vollste Zufriedenheit und Seinen Königlichen Dank Euch aus. gesprochen und wird ihn durch Verleihung einer Reihe wohl verdienter Auszeichnungen bethätigen . Im Vergleich zu solcher Gnade, ich fühle es wohl, hat meine Anerkennung doch nur geringen Werth. Aber vorenthalten darf ich sie Euch dennoch nicht und so spreche ich sie denn aus vollem Herzen hiermit aus den verdienten Herren Generalen, Eueren so bewährten Offizieren und Euch Soldaten aller Korps und aller Waffen für Euer Vertrauen und für Euere Hingebung. Mehr wie unsere Schuldigkeit konnten wir ja nicht thun. Diese aber haben wir voll gethan, und, so viele Kämpfe die Erste Armee zu bestehen hatte, ebenso viele Erfolge hat sie aufzuweisen. Ich habe Eure Kräfte im Marschiren mehrfach bis zum Aeußersten in Anspruch genommen. Im Kampfe aber haben nur wenige Truppen von uns Ihr Aeußerstes thun müssen. Ich habe deshalb, so schnell , glücklich und 3*
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ruhmreich der jetzt vollendete Siegeslauf auch für uns, wie für die ganze Armee, gewesen ist, dennoch in Eurem Namen dem Könige die Versicherung geben dürfen, Seine Armee könne noch weit mehr leisten , als sie geleistet hat. Prägt Euch dies ein und zu geeigneter Stunde denkt daran . Unser Herrgott ist wieder sichtlich mit Preußen geweſen. Nicht uns, Jhm sei Cob, Preis, Dank und Ehre! Lebt denn wohl, meine tapferen Kameraden und ſeid ferner Gott befohlen. H. Qu. Teplitz, den 30. Auguſt 1866.
Euer dankbarer Oberbefehlshaber. Der General der Kavallerie.
gez. Friedrich Karl , Prinz von Preußen.
- 37 Anlage 17.
Soldaten der Zweiten Armee !
Der Friede mit Oesterreich ist geschlossen. Ein Feldzug, wie ihn glänzender die Geschichte nicht aufzuweisen vermag, ist in weniger als drei Monaten ruhmvoll zu Ende geführt. Preußens Ansehen und Stellung sind mächtig gehoben, für Deutschlands Geschicke die Grundlage einer, so Gott will, gedeihlichen und glücklichen Entwickelung gewonnen. Die Zweite Armee hat einen entſcheidenden Antheil an den Erfolgen dieses Feldzuges gehabt. Durch die Kämpfe von Nachod und Skalitz, von Schweinschädel, Soor und Königin hof hatten wir zugleich die schöne Provinz Schlesien vor einem feindlichen Einfalle bewahrt, vier österreichische Armeekorps hintereinander geschlagen und die Vereinigung mit der Ersten Armee herbeigeführt, als in der unter unseres Königs Oberbefehl gewonnenen ruhmreichen Schlacht von Königgrätz der Zweiten Armee die Ehre zu Theil ward, den Sieg zu entscheiden. Als wir dann, den geschlagenen Feind, raſtlos und unaufhaltsam verfolgend, bei Tobitschau und in der Umgegend von Ölmütz mehrere siegreiche Gefechte bestanden hatten, waren wir endlich vor den Thoren der feindlichen Hauptstadt angelangt, als Oesterreich Unterhandlungen zum Ab. schluß des Friedens begann. Mit gerechtem Stolze dürft Ihr auf Euere Leistungen zurückblicken ; ein Jeder von Euch hat im vollen Sinne des Wortes seine Schuldigkeit gethan und die Thaten der Zweiten Armee reihen sich würdig den größten unserer an Ruhm und Ehre reichen Geschichte an. Ich danke Gott mit Euch, der uns von Sieg zu Sieg und nach kurzem glänzenden Kriege zu einem ehrenvollen Frieden geführt ! So lange Jch
38
lebe, wird es Mir ein erhebendes Gefühl und eine theuere, unvergeßliche Erinnerung bleiben , während dieses denkwürdigen Kampfes an der Spitze der braven Truppen des Garde , I., V. und VI. Armeekorps gestanden zu haben. Indem Ich meiner braven, Mir so theueren Zweiten Armee ein herzliches Lebewohl zurufe, danke ich den Herren Generalen und Offizieren, den Unteroffizieren und Soldaten für ihre Tapferkeit, Ausdauer und Pflichttreue und spreche die Erwartung aus, daß auch während des Friedens ein Jeder bestrebt sein wird, den alten, aufs Neue glänzend bewährten Ruf des Preußischen Heeres ungetrübt und ungeſchmälert zu behaupten.
"
Berlin, den 8. September 1866.
General der Infanterie, Oberbefehlshaber der Zweiten Armee und Militär-Gouverneur von Schlesien.
2 23
gez. Friedrich Wilhelm , Kronprinz,
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Anlage 18.
Elb-Armee.
H. Q. Enzersdorf im Thale, den 31. Juli 1866.
Tagesbefehl. Mit dem heutigen Tage hat die Elb-Armee den Rückmarsch nach Böhmen angetreten, um in dortigen Kantonnements den Abschluß eines für unser Vaterland glorreichen. Friedens zu erwarten. Kameraden! Was ist eine Anerkennung Euch, die Ihr gestern jubelnd unseren erhabenen Monarchen begrüßtet, der in Euere Mitte geeilt, um Allerhöchst Selbst Euch Seinen Königlichen Dank zu überbringen. Seit diesem Ehrentage für uns schmückt meine Bruſt der hohe Orden vom Schwarzen Adler, den des Königs Majestät mir gestern huldreichst verliehen für den ruhmvollen Antheil der Elb-Armee an den glücklichen Erfolgen dieses denkwürdigen Krieges. deß bin ich Diesen Beweis der Königlichen Gnade, danke ich Euerer Tapferkeit und mir bewußt, Kameraden , die durch Euch errungene höchste Auszeichnung, ich werde sie tragen in dem stolzen Bewußtsein , daß dem Führer der Elb Armee für deren Thaten sie zu Theil geworden. Glücklich bin ich aber auch zugleich , die Worte unseres Allerhöchſten Kriegsherrn Euch wiederholen zu dürfen, mit dem Seine Majestät den Offizieren und allen Truppentheilen der von mir befehligten Armee die vollkommenſte Anerkennung auszudrücken geruht haben. Dieser Dank aus dem Munde unseres Königs und Herrn, er würde uns, Jhr Söhne
40 Westfalens und des Rheinlandes, nur ein begeiſternder Sporn zu neuen Thaten sein. Doch jetzt, wo unser mächtiger Gegner um Frieden unterhandelt, wo wir der feindlichen Armee die höchste Achtung vor unseren siegreichen Waffen abgerungen , jetzt Lasset uns, so lange wir noch auf feindlichem Boden stehen, den Bewohnern dieses Landes zeigen, daß neben der treuesten Hingebung für König und Vaterland im preußischen Soldaten das Gefühl der strengsten Disziplin niemals erstirbt. Jch baue darauf.
gez. v. Herwarth.
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Anlage 19.
Soldaten der Main - Armee!
Durch die Siege der preußischen Waffen ist der Feind Seine genöthigt worden, um Waffenstillstand zu bitten. Majestät der König hat ihn bewilligt. Ich spreche Euch nicht von den Strapazen, die Ihr mit freudiger Hingebung ertragen, nicht von der Tapferkeit, mit der Jhr überall ge fochten. Aber ich rufe die Gefechtstage und die Erfolge Euerer Siege in Euere Erinnerung zurück. Nachdem Ihr unter Euerem früheren, so bewährten und kriegserfahrenen Führer, General der Infanterie v. Falckenstein , das Königreich Hannover, Kurhessen und die weiten Länder bis Frankfurt a. M. erobert, die ganze hannoversche Armee zur Waffenstreckung gezwungen, die Bayern am 4. Juli bei Neidhartshausen, Zella und Wiesenthal, am 10. Juli bei Hammelburg, Kiſſingen , Friedrichshall, Hausen und Wald. aschach, am 11. Juli bei Oerlenbach, die Heſſen-Darmstädter am 15. bei Laufach, dieſe und die Oesterreicher am 14. bei Aschaffenburg geschlagen, habt Jhr am 16. Juli Eueren siegreichen Einzug in Frankfurt gehalten. Nach kurzer Ruhe habt Ihr den Feind von Neuem aufgesucht, am 25. die Badenſer bei Hundheim, am 24. die Oesterreicher, Württemberger, Hessen-Darmstädter und Nassauer bei Tauberbischofs heim, die Badenſer bei Hochhausen und Werbach, am 25. das ganze vereinigte 8. Bundeskorps bei Gerchsheim und die Bayerische Armee bei Helmstadt, letztere am 26. Juli auch bei Roßbrunn geschlagen und seid heute nach zwanzig größeren und kleineren stets siegreichen Gefechten in Würzburg eingerückt ; der Erfolg dieser Siege ist , daß die MainArmee nicht nur die Länder nördlich des Mains genommen, sondern auch die Gewalt ihrer Waffen über Hessen-Darm
42 stadt hinaus bis tief nach Baden und Württemberg hineingetragen und vor Allem einen fern gelegenen, nicht unmittelbar von unseren Waffen zu schützenden Theil des preußischen Bodens vom Feinde befreit hat. Die Württemberger hatten die hohenzollernschen Lande besetzt und unsere Beamten daraus vertrieben. Sie müssen diese Fürstenthümer sofort verlassen ; die schwarz-weiße Fahne weht wieder auf der Burg Hohenzollern. Ich spreche den Herren Generalen, Kommandeuren, Offizieren und sämmtlichen Mannschaften der Main-Armee meinen Dank aus. Ich danke auch den Militärärzten für ihre unermüdliche und aufopfernde Pflege der Verwundeten in wie außer Feuer , den Militärbeamten für erfolgreiche Sorge um Euere Verpflegung. Soldaten der Main-Armee! Ich weiß, daß Ihr unserem Herrgott dankbar bleibt, und erwarte, daß Ihr auch während des Waffenstillstandes durch Euere bekannte Mannszucht und durch Euer überall bewährtes gesittetes Verhalten gegen die Einwohner des Landes fortfahren werdet, den preußiſchen Namen würdig zu vertreten. Hauptquartier Würzburg, den 2. Auguſt 1866.
Der Oberbefehlshaber der Main-Armee
gez. v. Manteuffel.
43
-
Anlage 20.
An die Armee! Ganz Deutschland ſteht einmüthig in Waffen gegen einen Nachbarstaat , der uns überraschend und ohne Grund Es gilt die Vertheidigung des beden Krieg erklärt hat. drohten Vaterlandes , unserer Ehre , des eigenen Herdes. Ich übernehme heute das Kommando über die gesammten Armeen, und ziehe getrost in einen Kampf, den unsere Väter einst ruhmvoll bestanden. Mit Mir blickt das ganze Vaterland vertrauensvoll auf Euch. Gott der Herr wird mit unserer gerechten Sache sein. H. Q. Mainz, den 2. August 1870.
gez. Wilhelm.
44 Anlage 21.
Armeebefehl. Mit dem heutigen für Mich und Mein Haus denkwürdigen Tage nehme Jch, im Einverständniß mit allen deutschen Fürsten und unter Zustimmung aller deutschen Völker, neben der von Mir durch Gottes Gnade ererbten Stellung des Königs von Preußen auch die eines Deutschen Kaisers an. Euere Tapferkeit und Ausdauer in diesem Kriege, für welche Ich Euch wiederholt Meine vollste Anerkennung ausſprach, hat das Werk der inneren Einigung Deutschlands beschleunigt, ein Erfolg, den Ihr mit Einsetzung Eueres Blutes und Eueres Lebens erkämpft habt. Seid stets eingedenk , daß der Sinn für Ehre , treue Kameradschaft, Tapferkeit und Gehorsam eine Armee groß und siegreich macht; erhaltet Euch diesen Sinn , dann wird das Vaterland immer, wie heute, mit Stolz auf Euch blicken und Ihr werdet immer sein starker Arm sein. H. Q. Versailles, den 18. Januar 1871 .
gez. Wilhelm .
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Anlage 22.
Soldaten der deutſchen Armee! Ich verlasse an dem heutigen Tage den Boden Frankreichs, auf welchem dem deutschen Namen so viel neue kriegerische Ehren erwachsen, auf dem aber auch so viel theures Blut geflossen ist. Ein ehrenvoller Friede ist jetzt gesichert und der Rückmarsch der Truppen in die Heimath hat zum Theil begonnen. Ich sage Euch Lebewohl und Ich danke Euch nochmals mit warmem und erhobenem Herzen für Alles, was Ihr in dieſem Kriege durch Tapferkeit und Ausdauer geleistet habt. Ihr kehrt mit dem ſtolzen Bewußtsein in die Heimath zurück, daß Ihr einen der größten Kriege siegreich geschlagen habt, den die Weltgeschichte je gesehen , daß das theure Vaterland vor jedem Betreten durch den Feind geschützt worden ist, und daß dem Deutschen Reiche jetzt Länder wieder erobert worden sind, die es vor langer Zeit verloren hat. Möge die Armee des nunmehr geeinten Deutschlands dessen stets eingedenk sein, daß sie sich nur bei stetem Streben nach Vervollkommnung auf ihrer hohen Stufe erhalten kann, dann können wir der Zukunft getrost entgegengehen.
Nancy, den 15. März 1871 .
gez. Wilhelm.
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Anlage 23.
Soldaten des deutschen Heeres!
་
Es ist mir heute ein tief empfundenes Bedürfniß, Mich mit Euch in der Feier des Tages zu vereinigen, an welchem vor zehn Jahren des allmächtigen Gottes Gnade den deutschen Waffen einen der glorreichsten Siege der Weltgeschichte verliehen hat. Ich rufe denen, welche in jener Zeit schon der Armee angehörten, die ernſten Empfindungen in die Erinnerung zurück, mit denen wir in diesen Krieg gegen eine uns in ihren ausgezeichneten Eigenschaften bekannte Armee gingen, ebenso aber auch die allgemeine Begeisterung und das erhebende Gefühl, daß alle deutschen Fürsten und Völker eng verbunden für die Ehre des deutschen Vaterlandes eintraten. Ich erinnere an die ersten Tage banger Erwartung, an die bald folgenden ersten Siegesnachrichten , an Weißenburg, Wörth, Spichern, an die Tage vor Meß, an Beaumont und wie endlich dann bei Sedan die Entſcheidung in einer unsere kühnsten Hoffnungen und größten Erwartungen weit übertreffenden Weiſe fiel. Ich erinnere auch mit wärmstem Dankgefühl an die hochverdienten Männer, welche Euch in jener Ruhmeszeit geführt haben , und Ich erinnere endlich an die schweren, schmerzlich betrauerten Opfer , mit denen wir unsere Siege erkämpften. war eine große Zeit, die wir vor zehn Jahren durchlebt haben ; die Erinnerung an sie läßt unser aller Herzen bis zum letzten Athemzuge hoch schlagen, und sie wird noch unsere späteren Nachkommen mit Stolz auf die Thaten ihrer Vorfahren erfüllen. Wie in Mir die Gefühle des tiefsten Dankes für des gütigen Gottes Gnade und der höchsten Anerkennung
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insbesondere für Alle, die in dieser Zeit mit Rath_und_That hervorgetreten sind - leben, das habe Jch oft ausgesprochen, und Ihr kennt das Herz Eueres Kaisers genug, um zu wiſſen, daß dieſe Gefühle in Mir dieselben bleiben werden, so lange Gott mir das Leben läßt , und daß Mein letzter Gedanke noch ein Segenswunsch für die Armee sein wird. Möge die Armee aber in dem Bewußtsein des Dankes und der warmen Liebe ihres Kaisers , wie in ihrem gerechten Stolz auf ihre großen Erfolge vor zehn Jahren auch immer dessen eingedenk sein, daß sie nur dann große Erfolge erringen kann , wenn sie ein Musterbild für die Erfüllung aller Anforderungen der Ehre und der Pflicht ist, wenn sie unter allen Umständen sich die strengste Disziplin erhält, wenn der Fleiß in der Vorbildung für den Krieg nie ermüdet und wenn auch das Geringste nicht mißachtet wird , um der Ausbildung ein festes und sicheres fundament zu geben. Mögen diese Meine Worte jederzeit volle Beherzigung finden - auch wenn Ich nicht mehr sein werde – dann wird das deutsche Heer in künftigen Zeiten schweren Ernstes, die Gott noch lange von uns fern halten möge, jederzeit so wie vor zehn Jahren der feste Hort des Vaterlandes ſein. Schloß Babelsberg, den 1. September 1880.
gez. Wilhelm .
Berlin, den 1. September 1880.
am
Vorstehende Anſprache Seiner Majestät des Kaiſers ist . September d. J. bekannt zu machen. Kriegsministerium.
gez. v . Kameke. Nr. 871/8 . A. I.
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Anlage 24.
Euere Kaiserliche und Königliche Hoheit haben Mir heute in Ihrer Eigenschaft als rangältester General-Feldumgeben von einer die einzelnen marschall der Armee Theile derselben repräsentirenden hohen Generalität — die Glückwünsche der Armee zu Meinem 80jährigen militärischen Dienstjubiläum ausgesprochen. Ich habe Euerer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit und den Sie umgebenden Generalen aus warmem und tief bewegtem Herzen gedankt, empfinde aber das Bedürfniß, Meinen Dank auch an die ganze Armee weiter gehen zu laſſen und an dem heutigen Tage auch an diese einige Worte zu richten. Die Armee weiß wie nahe sie Meinem Herzen immer gestanden hat und sie wird verstehen, welche Empfindungen Mich heute in den Gedanken bewegen , ihr nun 80 volle Jahre angehört zu haben. Es ist eine lange und wahrlich eine wechſelvolle ereignißreiche Zeit, die heute an Meiner Erinnerung vorbeigeht. Beginnend in ernsten Tagen schwerster Prüfung, habe Jch wohl auch in ihrem weiteren Verlauf mancher Sorge und manches Tages , wo Mir das Herz schwer war, zu gedenken, aber es sind deren doch nur sehr wenige gewesen im Vergleich zu den vielen des Glücks und der Freude, die Mir zu erleben vergönnt war. Mein Blick kann sich nicht in die Vergangenheit richten, ohne Mein tief bewegtes Herz von Dank für die Gnade des allmächtigen Gottes überströmen zu laſſen , die wahrlich
49 Großes an Mir gethan, die Mich so lange erhalten und die Mir so viel des Glücks gegeben hat. Und welchen Wechsel hat die Armee in diesen 80 Jahren mit Mir erlebt! Sie stand, als Ich in dieselbe trat, nach dem schwersten Schlage, der Preußen jemals getroffen , zurückgedrängt an den äußersten Grenzen des Reiches , aber der Soldatensinn, den meine glorreichen Vorfahren in sie gepflanzt , blieb ungebrochen und trieb bald neue Keime. Das bethätigten die schönste Erinnerung Meiner Jugend , die Befreiungskriege, das erhielt sie sich in der treuen Arbeit einer langen Friedenszeit, und die Ruhmesthaten der Armee in neuester Zeit bezeugen wahrlich, daß dieser Sinn in voller Kraft erhalten und weiter gediehen ist. Ich habe viele Veränderungen mit der Armee erlebt, in ihrer äußeren Form in ihrer Truppenzahl - Ich habe die Vereinigung mit den deutschen Kontingenten sich vollziehen und die Marine entstehen ſehen — es sind unter Meinen Augen Generationen durch die Armee gegangen, aber innerlich in den Herzen und dem Empfinden der Armee giebt es keine Veränderung! Denn Sinn für Ehre und für Pflicht über Alles hoch zu halten und jederzeit bereit zu ſein, das Leben dafür zu laſſen - das ist das Band , welches alle deutschen Stämme eng umschließt, welches Enkel und Urenkel jetzt eben so fest wie früher die Vorfahren vereinigt, und welches Meine Regierung mit Siegen geschmückt hat, deren ich heute als der hellstrahlendsten Stellen Meines militärischen Lebens in hochgehobenſter Empfindung gedenke. Es ist wahrlich eine hohe Freude für Mich, an dem heutigen Tage in solcher Weise zur Armee sprechen zu dürfen und über diese 80 Jahre sagen zu können, daß wir sicherlich, voll und ganz, fest zu einander gehört haben, Ich mit Meinem ganzen Herzen und Denken , die Armee mit vollster Treue, Hingebung und Pflichterfüllung, für welche Mein Dank und Meine Anerkennung die lebendigste Empfindung Meines Herzens bis zu Meinem letzten Athemzuge bleiben wird. 4 Infanterie-Regiment Nr. 99.
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Euer Kaiserliche und Königliche Hoheit wollen diese Meine Worte durch die hierher berufenen Generale zur Kenntniß der Armee bringen laſſen.
Berlin, den 1. Januar 1887.
gez. Wilhelm . An den General Feldmarschall, Kronprinzen des Deutschen Reichs und Kronprinzen von Preußen, Kaiſerliche und Königliche Hoheit.
Anbei übersende Ich Ihnen eine Allerhöchste Ordre zur Kenntnißnahme und weiteren Mittheilung. Berlin, den 4. Januar 1887.
gez. Friedrich Wilhelm. An den Königlichen Generallieutenant und kommandirenden General des V. Armeekorps, Herrn Freiherrn v. Meerſcheidt-Hülleſſem
in Poſen.
Generalkommando Seft. IIa. Nr. 53.
Posen, den 6. Januar 1887.
Vorstehende Allerhöchste Ordre ist sämmtlichen Mannschaften beim Appell bekannt zu geben. Der kommandirende General. gez. Freiherr
v. Hüllessem.
51 Anlage 25.
An Mein Heer!
Zum fünfundzwanzigsten Male kehren die Gedenktage des großen Krieges wieder , der , dem Vaterlande aufgedrungen und nach einem Siegeszuge ohne Gleichen zum ruhmreichen Ende geführt, Deutschlands Sehnen erfüllt und als herrlichsten Lohn für seine Hingabe -- in dem Bunde seiner Fürsten und Stämme die unerschütterliche Grundlage für seine Größe und Wohlfahrt geschaffen hat. Mit bewegtem Herzen preiſe Ich die Gnade des Allmächtigen, daß er unsere Waffen in solchem Maße gesegnet hat. Theilnahmsvoll gedenke Jch Derer, welche in dem opferreichen Streite für Deutschlands Ehre und Selbständigkeit freudig ihr Leben dahingegeben haben, und sage erneut allen Denen Dank, welche zur Erreichung dieses Zieles mitgewirkt haben. Besonders richtet sich aber Mein Dank an Mein Heer, welches mit den Truppen Meiner erhabenen Bundesgenoſſen in heldenmüthiger Tapferkeit gewetteifert hat : unauslöschlich glänzen seine Thaten in den Büchern der Geſchichte, unverwelklich ist der Ruhmeskranz , den es um seine Fahnen gewunden hat. Jhm gebührt darum vor Allen die Pflicht , das Ge dächtniß auch in den Geschlechtern heilig zu halten , welche die Früchte seiner Siege genießen. Jch bestimme deshalb, um zugleich den Truppen ein wahrnehmbares Zeichen ihrer stolzen Erinnerungen zu ge währen, daß, so oft in der Zeit vom 15. Juli dieses Jahres bis zum 10. Mai des kommenden Jahres die Fahnen entfaltet werden, jämmtliche Fahnen und Standarten, denen
53 .
Mein Herr Großvater, des großen Kaisers und Königs Wilhelm I. Majeſtät, für die Theilnahme an diesem Kriege eine Auszeichnung verliehen hat , mit Eichenlaub geschmückt werden und die erſten Geſchüße derjenigen Batterien, welche in ihm gefochten haben, Eichenkränze tragen. Möge Mein Heer stets eingedenk bleiben, daß nur Gottesfurcht, Treue und Gehorsam zu Chaten befähigen, wie die waren, welche seine und des Vaterlandes Größe schufen! Berlin, den 27. Januar 1895.
gez. Wilhelm .
Gedruckt in der Königlichen Hofbuchdruckerei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin SW., Kochstraße 68-71.