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German Pages 949 Year 1786
Ges & ich te der
Errichtung
sämmtlicher Chur-Braunschweig -Lüneburgischen Truppen, sammt ihren Fahnen, Standarten und Pauken-Devisen wobey eines jeden Regiments vorzüglichste, größtentheils aus glaubwürdigen Manuscripten und Journalen gezogene Begebenheiten,
auch sonst einige andere diensame Nachrichten mit angeführet worden von Friedrich von Wissel.
Gegenwärtig aber continuiret, verbessert, und mit vielenzur Aufklärung auch zum Nußen dienenden Nachrichten vermehret
von Georg von Wissel. Chur-Hannoverschen Infanterie-Hauptmann.
Mit IV, Kupfertafeln.
Zelle, 1786 gedruckt und verlegt von Johann Dieterich Schulze, Königl. Hofbuchdrucker und Buchhändler.
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Dem Allerdurchlaucht
igsten
Großmächtigsten Fürsten und Herrn
Herrn
Georg dem Dritten, Könige von Großbrittannien , Frankreich und Irrland, Beschüßern des Glaubens , Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg, des Heiligen Römischen Reichs Erz- Schahmeistern, und Churfürsten 2ć. 2c.
meinem
Allergnädigsten Könige
und Herrn.
I
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr!
w. . Königl. Ew
Majestät
wollen
in
allerhöchsten Gnaden zu erlauben gerui
Hen , Allerhöchstdenenselben ein Werk
zueignen zu dürfen , worinn das beſtändige
bezeigte Wohlverhalten
allerhöchstdero
teutschen Truppen in ein helleres Licht zu
1
sehen, ich mir alle Mühe gegeben , wobey
ich jedoch gerne gestehe, daß meineFeder viel
zu schwach sey , dieses stets auch in den ent
* ferntesten Welttheilen bewiesene rühmliche
+ 1 ནི་
Betragen befagter Völker, gehörig und nach
ihrem wahren Werth, schildern zu können. 4
. 1
1. Allein es geschiehet hauptsächlich in der Ab
sicht , um bey der Nachwelt die nie zu vers
geffenden Thaten in steten Andenken zu er
halten,
und die Nachkommen aufzumun
tern , in die Fußstapfen ihrer braven Vor
fahren ebenfalls zu treten.
Ich
ersterbe in der allertiefften Ehr
furcht.
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr !
Ew. Königl. Majestát
allerunterthänigster Knecht Georg von Wiffel.
? Vorbericht.
zur
ersten Herausgabe .
s ist der Endzweck gegenwärtiger Blåtter nicht auf eine vollständige Geschichte der Chur-Braunschweig-Lüneburgischen Truppen gerichtet.
Dieses würde eine weitere Kenntniß,
eine geschicktere Feder, und auch mehr Muße ers fordern, als der Verfasser dieser Blåtter hat, der nur zufälliger Weise bey einer gewissen bes fondern Gelegenheit zu der Entwerfung dieser kurzen Nachricht veranlaßet worden.
Es
kam bey der Bestimmung derselben nicht so sehr auf deren Weitläuftigkeit , als auf deren möglich fte Richtigkeit an, und um solche zu erhalten
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hat
Vorbericht zur ersten Herausgabe .
hat man diesen Auszug nicht nur aus alten glaub würdigen Manuscripten und Journalen genom men, sondern es haben sich auch im Betracht der neuern Zeiten solche Personen zu Mittheilung ihrer gewissen Nachrichten geneigt finden lassen, die bey den Vorfällen selbst gegenwärtig gewesen, und man hat also in alle Wege sich der Genauig keit und Zuverläßigkeit möglichst befliffen , obs ´gleich solche verschiedene Gefchichte aus ålteren Zeiten die gleichwohl gewissermaßen in einer ges meinschaftlichen Verbindung stehen, und sichdurch einander flechten, dennoch dem Fehler eines Irr thums unterworfen bleiben, da einige Nachrich ten von einander abgehen , und sich nicht gänz We lich vergleichen lassen, und man dahero nach gez nauer Prüfung derselben und Vergleichung aller ihrer Umstände , öfters nur das Wahrscheinlich fte in der Maaße nehmen müssen , als in dieser Entfernung der Zeit mit Billigkeit erwartet wer ** den kann.
Da auch die kriegerischen Vorfälle selten von der Art sind , daß sie durch ein Regiment allein ausgeführet werden, oder nur ein Regiment allein
da:
Vorbericht zur erſten Herausgabe. dabey zur Action konunt ; und man gleichwoh die Begebenheiten und das Verhalten eines jeden Regiments insbesondere anführen wollte ; so ist man zugleich genöthiget gewesen, hin und wies der in einige Wiederholungen zu gerathen, welche aber nach Beschaffenheit der Sache unvermeid lich waren, um sich destoweniger dem Vorwurfe auszüſeßen , daß man von dem einen Regimente zu viel und von dem andern vielleicht zu wenig gesagt hatte.
Falls es aber auch an einigen Or
ten so scheinen mögte, so werden sich die Regis menter solches um so weniger mißfällig seyn laß fen, da eines Theils seine solche Privat - Nach richt ihrem wohlverdienten Ruhm nicht nachtheis Lig seyn kann ,
und man andern Theils dieses
kleine Werk nur als ein vorläufiges ansehen kann , zu deſſen demnächstigen Verbesserung man sich mit Bergnügen widmen wird , falls man mit mehrern Nachrichten gefälligst unterstüßet wer den sollte.
Je weniger man aber gegenwärtige
Arbeit für vollständig ausgiebt ,
je mehr kann
man hoffen, daß sie vielleicht in der Folge eine geschicktere Feder aufmuntern und zu einem grös ſern und würdigern Werke Gelegenheit geben werde
Vorbericht zur ersten Herausgabe.
werde.
Dieses war zu der Absicht des Verfass
fers genug, zumahlen dessen Meynung niemahls gewesen , diese Blåtter dem öffentlichen Druck zu übergeben, sondern zur bessern Bequemlichkeit gewiffer bestimmten Leser nur so viel Exemplarien für sich privatim auf seine eigene Kosten davon abdrucken zu lassen , als er zu seinem Vorhaben nöthig und diensam gefunden ; und man schmeis chelt sich daher um so mehr eine geneigte Nach ficht hoffen zu dürfen, da Eigennuß und Eigens ruhm so wenig jemahls als hierinn die Triebfe dern des Verfassers gewesen.
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Vorrede
zur jeßigen Herausgabe.
leich nach der ersten Herausgabe dieser Ges Gleid schichte der Chur-Hannoverschen Truppen habe ich mir alle mögliche Mühe gegeben , die etwanigen eingeschlichenen Fehler , so aber im Anfange fast ohnvermeidlich waren, zu verbessern, "1 auch Relations und Dispositiones oder auch ans dere Beyträge zu ſammlen , um diese Abhanda # lung demnächst vermehren und gemeinnüßiger, auch selbst für Personen vom Civil - Stande uns terhaltender machen zu können , und dadurch das jederzeitige Wohlverhalten dieser braven Völker bestmöglichst in ein helleres Licht zu sehen ; es ist mir auch ziemlich geglücket,
und ich bin zu
1 diesem meinem Vornehmen nicht allein von vers
schiedenen Großen aufgemuntert , sondern auch
viele
Vorrede.
vieleHerrens haben mich mit unterschiedenen und gewiß wahrhaften Beyträgen zu beehren beliebet ; ich verfehle dahero nicht , gegenwärtig solchen meinen verbindlichsten Dank abzustatten ,
die
mich in den Stand sehen helfen , die Geschichte "
dieses gedachten Corps abermahlen erweitert auf Legen lassen zu können. Zur größten Satisfaction für meine diesers halben gehabten vielen Arbeit wird es mir gereis chen, wenn mein Endzweck erreichet worden, und
gen N
dieses Werk von meinen sämmtlichen Lesern güz
widm
tig aufgenommen werden wird. a
Gott
1. Sollten aber wide meinen Willen bey eint r gen Regimentern sich noch Fehlers finden , und
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keine hauptsächliche Veränderung oder Vermeh 15
mir
rung bemerket werden ; so sehe ich mich gendthis
schaffe
get, hierdurch anzuführen , daß solches nicht mir
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beyzumessen seyn wird, sondern daß vielmehr fol
ches
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1
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4 Vorrede .
ches besagte Regimenter sich selbst zugezogen has ben , indem man mich auf mein zum Theil wies verhohltes Gesuch von einigen mit sehr wenigen, und fast gar keinen Nachrichten versehen hat. Da gegenwärtig das Recensiren aller Bücher recht zur Mode geworden ; so wird man mir vers zehhen, daß ich einen Theil dieser Vorrede schon vorläufig zu deffen Beantwortung , und zu einer
bereits gelesenen Recension über meinen im voris gen Jahre herausgegebenen Jäger im Felde widme.
Dem mir unbekannten Verfasser der in
Göttingen herauskommenden Bibliothek für Officier, hat es gefallen , im ersten Stick mich zum Theil auf eine scharfe Art zu recensiren ; alle mir gemachten Einwürfe sind aber von der Bei schaffenheit, daß ein jeder nachdenkender Officier den Ungrund derselben von selbst einsehen wird, und könnte ich solche sehr leicht widerlegen, wenn
ich
Votre de
ich mich desfalls auf einen Federkrieg einlassen wollte, da ich nun der jeßt vermehrt erscheinens den Geschichte der Chur : Braunschweigis schen Truppen wegen ebenfalls eine Recension werde zu erwarten haben ; so beziehe ich mich sos wohl in Anfehung der bereits geschehenen als noch zu hoffenden Recension auf die von Adam Fries drich Geislers des jungern in der Geschichte der Großbrittannischen Kriegs- Macht voranges feßten Zuschrift, als welcher mit mir gleiches Schicksal gehabt, die gegen ihn herausgekoms mene Recension daselbst hinlänglich beantwortet, 1 und die nöthigen Eigenschaften eines wahren Res censenten ausführlich beschrieben hat, und werde ich dahero die etwa zu erwartende Recension mit sehr gelassenen Gemüthe erwarten.
Ver=
Verzeichniß Derer
Herrn
Pránumeranten,
wobey zu bemerken, daß die Herrn vom Mi litair nach ihrer Anciennité im Regiment, die Herrn vom Civil aber nach dem Alphabet geseßet ſind.
r. Königl. Hoheit Herr Friedrich , Königl. Prinz C von Großbrittannien , Herzog von York und Albanien , Bischof von Osnabrück. Sr. Durchl. Herr Ferdinand , Herzog von Braun schweig-Lüneburg , und Dom : Dechant in Magde burg. Sr. Durchl. Herr Wilhelm, regierender Landgraf zu Hessen-Caffel. 2 Exemplar. Sr. Durchl. Herr Wilhelm, Erbprinz zu Hessen Caffel. Sr. Durchl. Herr Ernst , Herzog von Mecklenburg, Chur - Hannoverscher Generallieutenant und Chef des 8ten Infanterie-Regiments. Sr. Excellenz Herr von Redén , Chur-Hannoverſcher Feld-Marschall, und Chef des 3ten Infanterie-Re= giments. Sr. Excellenz Herr von Ahlefeldt, Chur-Hannoverscher Generallieutenant und Chef des 13ten Infanterie Regiments. Sr. Excellenz Herr von Meding , Chur -Hannover scher Generallieutenant und Chef des 2ten Infantes rie-Regiments Prinz Friedrich. Sr. Excellenz Herr von Bremer, Chur-Hannoverscher Generallieutenant und Chef des 3ten Cavallerie Re= giments. b
Sr.
1
Sr. Excellenz Herr von dem Busche, Chur - Hannoa verscher Generallieutenant und Chef des 6ten Cas vallerie-Regiments. Sr. Excellenz Herr von Estorf, Chur - Hannoverscher Generallieutenant und Chef des 8ten Cavallerie= Regiments . Sr. Excellenz Herr von la Motte , Chur- Hannover scher Generallieutenant und Chef des gten Infanté rie-Regiments. Sr. Excellenz Herr von Ende, Chur-Hannoverscher würklicher Geheimter Rath.
Anspach, 2 Exemplar. Herr Obrister Freyherr von Reihenstein. Hauptmann von Roeder.
Herr
Berlin, i Exemplar. Herr von Linstow , Capitain à la fuite. Carlsruhe, 2 Exemplar. Herr Obrister und Commandeur des Baadenschen Leib - Regiments von Freiftedt. Hr. Hauptmann von Beck, selbigen Regiments. Drackenburg, 6 Exemplar. Vom Calenbergischen Land - Regiment. Herr Major von Hugo , Chef dieses Regiments Hr. Hauptmann von Ehrenstein. Die Hrn. Lieute nants : Mansfeld, Lindemann. Hr. Fåhndrich Temps. Herr Hauptmann Ahlers, vom Hamelschen Land - Res giment. Dresden, 4 Exemplar. 4 Ungenannte Herren von Chur- Sächsischen Res
gimentern. Eimbeck, 9 Exemplar. Vom 2ten Infanterie-Regiment Prinz Friedrich. Herr Obristlieutenant Zimmermann. Die Herrn HauptmånnerQuensell, Valescure , Isenbart, Heinis chen. Die Hrn. Lieutenants : von Barße, Hurzig, von der Decken, und der Hr. Fähndrich von Dachenhauſen. Gota
Göttingen , 11 Exemplar. Vom 6ten Cavallerie-Regiment von dem Buſch, Drag,
A Die Hrn. Obristlieutenants : Ahrens und von Poll nih. Die Hrn. Hauptmanner : von Schmidt , Ols Die Hrn. Lieutenants : von ). denburg, Wiedebuſch Fulda, Rodewald, von Weyhe. Die Hrn. Fähndrichs von Walthausen und von der Decken. Hr. Hauptmann Steigleder zu Herzberg. Grohnde, 1 Exemplar.
Herr Zoll I Inspector Koepp.
Hameln, 52 Exemplar. Vom 3ten Infanterie - Regiment von Reden. Herr Obrister von Dachenhausen . Herr Major von Steding. Die Hrn. Hauptmänner : von Reden, Wiedeburg, von Schwanewede, Bandau , von Roth, von Drieberg, von Niezen. Die Hrn. Lieutenants : Floto, Lorenz, Brückmann , Grahn , von Søden, von Bachelle. Die Hrn. Fähndrichs von Bothmer und Schaumann. Hr. Regiments - Chirurgus Matthäi. Vom 7ten Infanterie-Regiment von dem Busche. Hr. Obrister von Beßel. Die Hrn. Majors von Marschalk und von Walthausen . Hr. Hauptmann von Stralendorf. Die Hrn. Lieutenants : Bötticher, Reinhard , Wolkenhaar , von Ompteda. Die Herrn Fähndrichs von Bachelle und Crohme. Die Hrn. Ge frente Corporals Curren und Wilken. Hr. Cadet Wol kenhaar. Die Regiments - Bibliothed. Hr. Major Gerber , vom 9ten Infanterie - Regis ment Sachs- Gotha. Hr. Major Kunze vom Inge= Desgleichen Hr. Hauptmann Schu nieur-Corps. bert und Hr. Conducteur Schäffer. Hr. Haupt mann Mühlenfeld , vom 7ten Infanterie-Regiment von bem Busche. Hr. Hauptmann Schmidt, vom sten In fanterie - Regiment von la Motte. Hr. Hauptmann Scheidemann, vom 15ten Regiment in Ostindien. ht, b 2
DieHrn. Kaufmånner Bock u. Boedecker. Ht. Factor Dunte. Hr. C. D. Hr. Senator und Forst-Inspector Klambed. Herr Kaufmann Kleinschmidt und Georg Kleinschmidt. Hr. Director Kulemann. Herr Sena tor Lackemann. Herr Raths-Schulze Lüders . Herr Canonicus Marquard. Herr Doctor und Canonicus Meier. Hr. Zoll = Inspector Sarnighausen. Harburg, 5 Exemplar. Vom 4ten Cavallerie- Regiment von Sprengel. Die Herrn Rittmeister Schnering , von Dziarza nofsky und von Wenkstern. Hr. Lieutenant Meyer, 1 und Hr. Corner Wedemeier. Hanau , 6 Exemplar. Herr Major Richter , vom 3ten Infanterie-Regiz ment von Reden. Hr. Hauptmann von Dachenhausen und Hr. Lieutenant Schaafs , vom Isten Infanterie Regiment von Stockhausen. Hr. Hofmarschall und Obrister von Creußberg. Hr. Obrister von Winzinges rode. Ein Ungenannter. Hannover , 39 Exemplar.
1 j
Vom Leib - Garde - Regiment . Herr Obrister Graf von Oynhauſen. Die Hrn. Die Hrn Majors von Rhoeden und von Bülow. Rittmeisters : Kirchhof, von Schulte , L' Ange , von Meerheimb und Hr. Ober- Adjudant von Veltheim, vom General - Staabe. Die Hrn. Lieutenants : vòn der Decken, von Maydell, von Behr, von Heimburg, von Bülow, von Vinke, von Oertze. Hr. Wachtmeister Wesberg. Hr. Quartiermeister Meineke. Vom Infanterie Garde Regiment. Die Hrn. Majors von Hedemann und Kolbe. Die Hrn. Lieutenants von Alten jun. und von Preen. Die Hrn. Fåhndrichs : von Adelepſen, von Alten, von Hodenberg. Vom
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Bom Toten Infanterie - Regiment von Linsing. Hr. Obristlieutenant von Polier. Die Hrn. Lieu tenants Rumann und Chuden. Die Hrn. Fähndrichs Soest und von Walthausen. Die Regiments - Biblio: thek. Hannoversches Land - Regiment , 1 Exemplar. Herr Hauptmann Krull , von selbigem Regiment, 2 Eremplar. Die Hrn. Stückjunkers Kellner und Wald egge. Hr. Cammer = Pedell Ahrens. Hr. Commißionair Respectino. Hr. Bibliothekschreiber Rischmüller, Hr. Geheimer Canzley- Secretair Werner. Hardegsen , 38 Exemplar. Vom Isten Infanterie-Regiment von Stockhausen. Herr Lieutenant Milon , Hr. Fähndrich von Lut termann , Hr. Gefreyter Corporal von Wissel. Vom 2ten Infanterie-Regiment Prinz Friedrich. Hr. Hauptmann von Hugo, Hr. Lieutenant von Hartwig.
Vom 9ten Infanterie- Regiment Sachs-Gotha. Herr Lieutenant Köchig, und Herr Fähndrich Schlüter. Hr. Obrister Reinbold , Chef des 14ten Infante rie- Regiments in Ostindien , und Hr. Lieutenant Reinbold. Hr. Hauptmann von Wissel , vom Artils lerie Regiment. Hr. Fähndrich Heise, vom 8ten Ca= vallerie-Regiment von Estorf Dragoner. Hr. Obristlieutenant von Falkenberg, Chefdes Gru benhagenschen Land E Regiments. Ferner von diesem Regiment: Herr Hauptmann Schlüter, die Hrn. Lieutenants Röttiger und Heider. Die Hrn. Fähndrichs Hamme und Klingsöhr. Hr. Obrister Heider, Chef des Göttingischen Land Ausserdem von diesem Regiment , die. Regiments. Hrn. Hauptmånner : Hüpeden , Runk, Offeney, von Scheele. DieHrn, Lieutenants : Maneke, Hesse, Les schen b 3
Die Hrn. Fåhndrichs : " von schen und Günther. Brunn, Zorn, von Minnigerode, Höppener und San der. Hr. Obristlieutenant von Adelepsen. Hr. Fähn drich von Wissel. Hr. Amt= Hr. Amtmann , Böse zu Northeim. schreiber Corner zu Westen. Hr. Oberförster Hübener. Hr. Drost von Münchhausen zu Hardegsen. Hr. Amtschreiber Nanne zu Hardegsen.
Hauslingen , 1 Exemplar. Herr Schah-Rath von Behr, Hildesheim , 4 Exemplar. Herr Major von Reber, von der Königl. Preußis fchen Cavallerie. Hr. Rath Baumeister. Hr. Land Syndicus Hof- und Consistorial - Rath Schubert. Hr. Doctor Werner,
Isernhagen, 17 Exemplar. Vom 9ten Cavallerie Regiment der Königinn leichte Dragoner.
Herr Obrister von Hattorf, 7 Exempl. Hr. Ma jor von Bruchhausen. Hr. Hauptmann von Stralen= dorf. Die Hrn. Lieutenants : Wehner, von Walthau fen , von Alten , Bergmann , Lüderik. Hr. Cadet Thiele, Die Regiments - Bibliothek. Hr. Rittmeis fter von Linsingen, vom 1sten Cavallerie - Regiment.
Liefland, 1 Exemplar. Herr Obristlieutenant von Wrangel Lüneburg, 22 Exemplar.
Vom 11ten Infanterie Regiment. Herr Generalmajor Graf Taube , Chef dieses Re giments. Hr. Obrifilieutenant von Diepenbroick. Die Hrn.
痛
" Hrn. Majors von Hinüber und Langrehr. Die Hrn, Hauptmänner : Messer , Schulze , Everding , Beh ling, von Cronhelm, Clausen, von Plato. DieHrn. Lieutenants Wiegmann und Schrader. Vom Lüneburgischen Land Regiment. Die Hrn. Hauptmänner Mühlenfeld und Wests phal. Die Hrn. Fähndrichs Liebhaber, Ehrhard und Denete.
Moringen, 10 Exemplar. Herr Major Leonhard.` Hr. Paſtor Abich. Sr. Amtmann Cleve, zu Fredelsloh. Frau Land : Drostin von Münchhausen. Hr. Drost von Oldershausen. Hr. Amtschreiber von Rettberg, zu Westerhof. Hr. Ober- Amtmann Schneider daselbit. Hr. Ober-Forst meister von Strålenheim , zu Imbshausen. Hr. Amtmann Weppen , zu Oldershausen. Hr. Sena tor Wolters.
Münden , 8 Exemplar. Vom Iten Infanterie - Regiment. Herr Generalmajor von Stockhausen , Chef die fes Regiments. Hr. Obrister, von Mutio. Die Hrn. Majors: von Hohorst, und Thies. Hr. Hauptmann Die Hrn. von Lasperg. Hr. Lieutenant Greven. Fåhndrichs : Biermann , und von Luttermann ſen.
lienburg, 31 Exemplar. Vom 6ten Infantrie
Regiment,
Herr Generalmajor von Sydow , Chef dieses Regiments. Hr. Obrister von Hugo. Die Hrn. Majors : von Loeseke , und von Ißendorf. Die Hrn. Hauptmänner : von Walthausen fen. von Walthau fen jun. von Dinklage , von Dudden , Blume, Müh lenfeld, Gundel. Die Hrn. Lieutenants : Bode, von
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von Klenke, Osterkamp , von Pufendorf. Die Hrn. Fähndrichs : von Berger, Hagemann , Wilken. Vom 7ten Cavallerie Reg. Friedrichs , Dragoner. Die Hrn. Majors von Stralendorf, von Bremer. Die Hrn. Hauptmänner : von Hißfeld , Schröder, Die Hrn. Thiele, Guhl. Hr. Lieutenant Schulze. Fähndrichs : von Berger , von Hugo. Die Hrn. Die Regia Quartiermeisters : Clüver , Friedrichs. ments Bibliothek.
Northeim, 23 Exemplar. Vom 9ten Infant. Reg. Eachs
Gotha.
Herr Obrifilieutenant von Oldershausen. DieHrn. Hauptmänner : von Coulon, Pollmann. Vom sten Cavall. Reg. von Estorf, Dragoner. Hr. Obrister von Ziegesar. Hr. Major Niemeier. Die Hrn. Hauptmänner : Weber, von Rettberg , von Brunn, Pflug, von Schauroth. Hr. Lieutenant von Eftorf, Hr. Fåhndrich Schwenke. Die Regiments Bibliothek. Das Reit- Commando. Die Staabss Wachte. Für jede Compagnie 1 Exemplar , macht 8 Exemplar.
Osnabrück ,
10 Exemplar.
Vom 2ten Infant. Regim. Prinz Friedrich. Herr Obrister von Dinklage. Hr. Major von Saffe. Hr. Lieutenant von Wissel. Hr. Fåhndr. Isens barth. Hr. Hauptm. von Scheele, vom 12ten Infant. Regim. von Linsingen. Hr. Cadet von Wiffel , vom 7ten Cavall. Reg. Friedrichs, Dragoner. Hr. Haupt mann Francheville , vom diepholzischen Land-Regim. Hr. Fähndrich Reimers. Frau Ministerin Frey - Frau von der Horst , zu Hohlden . Herr Landrentmeister Isenbarth , zu Bentheim. Pegau
Pegau in Sachsen , 3 Exemplar. Herr Obrister, Graf von Baßewitz, vom Cara binier = Regiment. Die Hrn. Lieutenants : Baron von Gutschmidt und von Lehsten, von selbigem Res giment. Rageburg , 9 Exemplar. Vom 13ten Inf. Reg. von Ahlefeldt.
Herr Obristlieutenant von der Beck. Hr. Haupts mann Scriba. Die Hrn. Lieutenants : von Heim bruch , Cumme, von Ramdohr. Die Hrn. Fähne drichs von Berger, Bolten. Die Regiments -Biblios thek. Hr. Amtschreiber Meyer. Salzwedel , 6 Exemplar. Herr Generalmajor von Kalkreuter , Chef eines Königl. Preuß. Cüraß. Reg. Ferner von diesem Regi ment : Hr. Rittmeister von Quizom. Die Hrn. Lieus tenants : von Ingersleben , von Meding. Hr. Cornet von der Schulenburg. Hr. Auditeur Schlieckmann.
Stade , 35 Exemplar. Vom 4ten Inf. Reg. von Bock. Die Herrn Hauptmänner von Brandis , von Holle , Tallard , von Zandré , Delius. Die Hrn. Lieutenants : Pollmann , von Cronhelm. Hr. Fähne rich von Brümmer.
Vom 3ten Cavall. Regim. von Bremer. Hr. Obrister Schmiedchen . Hr. Major von Schwe rin. Die Hrn. Ritmeisters Hoyer , Ebell. Die Hrn. Lieutenants : Liebhardt , 3 Exemplar , von Pleßen, von der Osten, Wetke. Die Hrn.Cornets : Marcard, Köhler , von der Deeken , von Hartwieg. Hr. Quartiermeister Callenius, Hr. Cadet vox Plato. Die Regiments Bibliothek. Die
1
Die Hrn. Obristlicutenants Isenbart , vom In genieur = Corps, von der Deeken zu Ohrigsheim, von Gruben zu Wechten. Die Hrn. Hauptmånner ; von der Decken zu Schwinge, Wieneke zu Rüstje. Hr. Regierungs- Rath von Bülow. Hr. Ober deichgräfe Klippe. 1 Hr. Oberamtmann Rautenberg. Hr. J. S..
Uelzen,
14
Exemplar.
Vom 12ten Inf. Reg. von Linfingen.
Herr Major von hinüber. Die Hrn. Hauptman ner: Schorre , Kleinschmidt. Die Hrn. Lieutenants : von Völker, Ahlers , von Dorgeloh. Die Hrn. Fåhn= drichs : Wilding , von Schlüter , Strube. & Hr. Regis ments - Chirurgus Richter. Die Hrn. Ritmeisters Vogelsang , vom General-Stabe, und von Hattorf, Hr. Cornet von der Beck, vom 2ten Cavall. Reg, von Hammerstein, Hr. Probst Droenewolf. Uslar,
10 Exemplar.
Vom Iten Inf. Reg. von Stockhausen. HerrHauptmann Brunsich, Hr. Lieut. Ludewig. Hr. Fåhndrich von Schröder. Vom 8ten Cavall. Regim. von Estorf. Hr. Hauptmann Pflug, und Hr. Fähnd. von Zies gefar. Hr. Factor Borkenstein. Hr. Amtmann von Brunn. Hr. Amtschreiber Heinsius. Hr. Obervoigt Ludowig . Hr. Amtmann Scriba.
Verden , 61
Exemplar.
Vom 5ten Infant. Regim. von la Motte. Herr Obrister von Schlepegrell. Hr. Obriſtlieute nant von Hammerstein, Hr. Major Croupp, 2 Exem= plar.
plar. Die Hrn. Hauptmånner : von Hugo , Benz thon, von Rauchhaupt , Weißig, Cordemann. Die Hrn. Lieutenants : von Bothmer , Schepperus , von der Wense, von Behr , von Belleville, Pollit , von Belling. Die Hrn. Fåhndrichs : von Schlepegrell, von Marſchalk , von Heimbruch, de la Porte, Dola ge, vonHammerstein. Hr.Sergeant Marburg. Vom Sten Cavallerie - Regiment. · Hr. Generalmajor von Ramdohr, Chef dieses Res Regiments. Hr. Obristlieutenant von Bothe. Hr. Major von Börries. Die Hrn. Hauptmänner : Ber kelmann, von Oldenburg, vonReißenstein, von Leutschy, Meyer , Langermann. Die Hrn. Lieutenants : von Hartwieg, Westermann, Leiners, Mattfeld, von Harz lem. Die Hrn. Fähndrichs : von Stade, von Eraus haar, Phal , von Linsing , Meiners , Scharf, von Bülow, von Müller. Hr. Hauptm. von Sternfeld, Hr. Lieutenant von Braun, vom 7ten Infant. Regim. von dem Busche. Hr. Fähndr. von Bülow, vom Garde-Regiment. Hr. Lieutenant von Heimbruch , vom diepholzischen Land Regiment. Hr. Amtschreiber Fischer, zu Osterholz. Hr. Zolla verwalter Freudenthal , zu Rethem. Die Hrn. Amt männer Hartmann zu Walsrode, Hinze zu Rotenburg Hr. Doctor Limmer , zu Walsrode. Hr. Oberforst meister von Oldershausen. Die Hrn. Amtmånner : Park, zu Hova, und Rudorf, zu Rethem. Hr. Oberamtmann Scharf. Hr. Amtschreiber Zusch, zu Fallingbostel. Hr. Conducteur Wedekind.
Zelle ,
54
Exemplar.
Vom sten Infanterie - Regiment Prinz Ernst. Herr Obrister von Mauderode. Die Hrn. Mas jors : von Scheither , von Laube. Die Hrn. Haupt månner: von der Wettern, von Düring, Rougemont, von Behling , von Westerhagen , von Limburg , Klenke , Appuhn.
Die Hrn. Lieutenants : Wiehe, Hoßen,
1
Hohen, Cleve , König , Pauli , von Ulmenſtein, vok Pufendorf, von der Wisch. Die Hrn. Fähndrichs : von Weyhe , von Bothmer , Hohen , von Harling, Kove, Graeffe , von Taube , von derWense , von Klenke, Lüderis. Hr. Gefreitecorporal Bacmeister. 10 Herrn Officiere vom 2ten Cavallerie-Regiment von Hammerstein. Die Hrn. Hauptmänner von Reden , vom 14ten, und Jordan vom 15ten Infant. Regim. in Ostindien. Vom Zellischen Land - Regiment. Hr. Hauptmann von Bachelle. Die Hrn. Fähne Hr. Major Beneke, drichs : Plener und Stein. Chef des hoyaischen Land Regiments. Hr. Cadet von Werlhoff. Hr. Oberappellations ፡ Gerichts Vice - Präsident von Bilderbeck. Hr. Drost von Bothmar. Hr. Obers Hofmeister von Hohnhorst. Hr. August von Leyser. Hr. von Mauderode. Hr. Oberappellations - Rath von der Wense.
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MUSLUM
Eine
1
Ein
derer Chahren, in welchen enommen.
Land Gar Gar Leichte Regi nison Sum ma Im Jahr Il de d Trup- men- Regi Corp pen. ter. men- Total. ||Cor ter.
177 1881
1706 1714 1724
188
1731
188 188
1741 1744 1747 1748 1755 1756 1757
1775 1777 1779
|| 15282 -|| 19936 1249821 1125564 1126468 1 149331 1631126471 149331 163 || 29130
| 188 | 188 188 188 || 188 | 188 188
1758 1759 1760 1763 1766 1773
|| 19582
1117380
-
149331 163129390 8.99 149331 163 || 33115 1780 149331 163 | 39945
| 188 2495 6396 | 2311 || 44271 188 3804 1639612311 || 45580 1 li 3 --11140781 15500 252422868 || 3 11 | 5500 | 2524 || 22889 3 1550012524 123504 3 || 11
3 3
1550012524 || 25013 5500 2524 || 26742
1780
3
5500 2524125706
1783
3
5500 2524 || 26416
1785
15500 252411259931
In wie weit unkn vor dem Jahre 1748 find festgesetzet gewesen .
FILAG Se
Einleitung.
enn jemaßlen ein Stand in der Welt viel und M mancherley Veränderungen unterworfen ge wesen ; so ist es gewiß der bey der jetzigen Staats Verfassung in einem jedem Reiche so ohnentbehrliche Krieges-Stand. Wir dürfen zum Beweise dessen nicht erst die ältesten Geschichts- Kunde aufschlagen , und der alten Helden ihre von Zeit zu Zeit gemachten flu gen Verbesserungen des Krieges anführen , sondern dieses und das verflossene Jahrhundert giebt uns Ge legenheit genug dazu an die Hand , denn ohne zu bé denken, wie oft bey dem Anfange oder Ende fast eines jeden Krieges durch die Vermehrung oder Abdankung derer Truppen die jedesmahlige Einrichtung derselben eine Veränderung leiden müssen ; so findet sich auch ohnstreitig, daß der Dienst sowohl als die Exercices, ja sogar die Rangirung und alles was zum Soldaten= Wesen gehöret, mehr als zu oft verändert worden, daß man Mühe haben würde , die ehemahligen Endzwecke von den jetzigen zu unterscheiden , unter allen diesen Veränderungen verdienet die Errichtung und Einrich tung
Einleitung. tung der Krieges - Völker hauptsächlich bemerket ju werden , und da ich in dieser Abhandlung von der Er richtung und nachherigen Verrichtungen vornehmlich handeln werde ; so glaube ich nicht unbillig, allen meis nen Lesern einen Gefallen zu erzeigen , wenn ich dieſe Einleitung dazu widme, daß ich so genau als möglich die Errichtung der Regimenter in der Kürze Jahress. weise vor Augen lege , jedoch werde ich sowohl hier als auch nachher bey der Geschichte von den Verrichtun gen und Wohlverhalten derselben, nur häuptsächlich auf die erste Errichtung oder den Stamm der Regimenter gehen , ohne der nachher erfolgten Reductionen oder Augmentationen, als wovon an einem andern Orte bez sonders wird gehandelt werden , zu gedenken ; den es ist bekannt, daß bey entstehenden Kriegen jederzeit Ver mehrungen, so wie bey jedesmahligen Friedens- Schluß auch wieder starke Reductionen vorgenommen worden. Nur ist zu bedauren , daß, da nach dem Friedens Schluß von 1762 in dem darauf folgenden Jahren 2 Bataillons mit einander combiniret und zu einem Regiment gemacht wurden, nicht ein jedes Bataillon auch vor sich geblieben ist , sondern die Compagnien Beyder nun zusammengesetzten Bataillons dergestalt zwischen einander versetzet worden, daß man bey die ser Geschichte, wo man doch bloß auf die vormahligen einzelnen Bataillons geſehen, ſolche nicht gut mehr un terscheiden kann, indem das von dem Bataillon zu er zählende Lobens- und Ruhmwürdige dadurch dem zu benennenden,Bataillon selbst nicht viel mehr angehet, weil es sehr leicht möglich ist, daß gegenwärtig in dem taillon welches sich vorzüglich betragen, und wovon Rede ist , vielleicht kaum eine Compagnie annoch vorhanden; ein gleiches erstrecket sich auch auf die zus sammen gesetzten Reuter-Regimenter. Was nun die erste Errichtung geschloffener und ſte hen gebliebener Regimenter des Durchlauchtigen Haus ses Braunschweig-Lüneburg selbst anbetrift; so habe ich mir zwar die äufferste Mühe gegeben , "solche best möglichst und auf das genaueste in Erfahrung zu brin gen
,"
Einleitung.
• gen und ausfündig zu machen, allein es ist solches dems ohngeachtet wenigstens bey vielen ohne die gehofte Würs fung geblieben, weil die Geschichte älterer Zeiten davon nichts zuverläßiges überliefert hat. Es war im Anfange des siebenzehnten Jahrhuna derts der Gebrauch , bey entstehenden Kriegen Soldas ten anzuwerben, und bey erfolgtem Frieden selbige wie der zu erlaffen, nur einige der grössesten Mächte hiel ten eine beständige obgleich sehr kleine stehende Armee auf den Beinen , die geringeren Fürsten hingegen bes gnügten sich mit einer Leibwache zu Bewachung ihrer Reſidenzien, und ſo viel ist zuverläßig, daß das Haus Braunschweig-Lüneburg vor dem Anfange des drey ßigjährigen Krieges auffer ihren Trabanten, Leibgarz den und Schloß Compagnien , keine auf beständigen Fuß stehende Krieges - Völker unterhalten habe. Ein jeder Vasall fochte unter seines Lehns - Herrn Panier, und wenn ſånmtliche Herzoge einig waren, so bestand die Adels Fahne aus 4000 Pferden , und das platte Land gab alle sechs Monathe 6000 Mann zu Fuß, welche Knechte oder Knappen genannt wurden. Die Lehn-Leute mußten die ersten 40 Tage sich selbst uns terhalten, und alsdenn erst erhielten sie ein gewiſſen Sold. Die Voigte, Richter, Beamte und Forst-Be= diente nebst denen, so Afterlehne besaßen, machten die hintersten Glieder der 4000 Pferde aus. Der 30jähs rige Krieg veranlassete in der Folge einen beständigen Soldaten-Fuß, denn vorher gab der Unterthan auſſer seinen Natural-Diensten und Meyergefällen weber Cons tribution noch Licent. Der Kayserliche General von Wallenstein machte in Wiedersachsen die erste Repar tition zu den Contributionen , und gab den Fond an, wodurch in der Folge ein beständiger Soldat unters halten werden konnte. 1514 hatte Herzog Heinrich der jüngere ſeine eigenen Traz it banten, die um ihn waren, N .. 1578 C2
1 Einleitung.
1578 nahm Herzog Erich der jüngere etliche Reuter zu feis ner Garde mit nach Spanien, und 1606 behielt Herzog Henrich Julius nach Abdankung seiner Truppen 2 Compagnien oder 160 Mann Reuter zu feiner Leibwache, und dieses ist wahrscheinlich der erste Grund zur nachherigen Garde du Corps, wovon une ten beym Leibgarde-Regiment mit mehreren wird gez handelt werden. 1585 Ob man gleich von Errichtung der Artillerie gar keine Nachricht hat , so hoffe ich doch nicht zu viel zu thun, wenn ich den muthmaßlichen Anfang in dieses Jahr hins aussetze, da der Herzog Julius viel metallenes Ge schütz gießen lassen. 1617 wurde das vormahlige Zelliſche Leib - Regiment und jeßiges erstes Infanterie - Regiment von Stockhausen, zu zwey Bataillons, ferner das jezige erste Bataillon des 2ten Infanterie-Regi= ments Prinz Friedrich, nebst den 2tenBataillon des 7ten Infanterie Regiments von dem Busche, imgleichen das jezige iste Bataillon des zten Infanterie-Regi ments von Reden , nebst dem jetzigen 2ten Bataillon des 4ten Infanterie-Regiments von Bock, und endlich : das jetzige 2te Bataillon des 5ten Infanterie-Regi ments de la Motte nebst dem jetzigen 2ten Bataillon des 6ten Infanterie-Regiments von Sydow errichtet. Wahrscheinlich sind dieſes diejenigen vier Regimens ter, welche der Herzog von Jelle im 30jährigen Kriege errichtet und unterhalten. Die beyden Reuter-Regimenter, als die jetzigen ers fteren zwey Esquadrons des 2ten Cavallerie- Regis ments vonHammerstein, Reuter, und die andern zwey Esquadrons des dritten Cavallerie - Regiments von Bremer, Reuter, deren eigentliches Errichtungs-Jahr unbekannt, sollen Anfangs von Chur-Cöln errichtet, und an das Haus Zelle überlaſſen worden seyn, Da nun jäh.
Einleitung. der Herzog von delle auffer obigen 4 Infanterie - Res gimentern auch noch 2 Cavallerie-Regimenter im 30 jährigen Kriege dem Könige von Schweden zu Hülfe gegeben ; so scheinet es nicht unwahrſcheinlich , daß dieses die beyden oberwehnten Reuter-Regimenter wer den gewesen seyn. 1631 errichtete nach einer mit dem Könige von Schweden getroffenen Verbindung das Haus Hannover einige Truppen, als die jeßigen andern Esquadrons des aten Cavallerie-Regiments von Hammerstein, ferner einen Theil der Fuß-Garde, welches der Grund- Stamm des jeßigen Garde-Infanterie-Regiments. Das 1ste Bataillon des 6ten Infanterie-Regiments ven Sidow. Das 2te Bataillon des 11ten Infanterie- Regiments GrafTaube. 1634 errichtete Herzog Georg ein Leib-Regiment zu Pferde, welches gegenwärtig einen Theil des Leibgarde-Regie ments ausmacht. 1648 bestand die Hannoversche Cavallerie : 1. Die Leib-Compagnie zu Pferde, unter dem Major von Lügow. 2. Rauchhaupts Frey- Compagnie, wovon der Staab in Linden lag. 3. Hardenbergs Frey-Compagnie. Und die Hannoversche Infanterie: I. Die 2 Schloß-Compagnien, so 1631 errichtet, von dem ehemahligen Leib-Regiment zu Fuß, wovon eine zu Hannover, und die andere zu Calenberg lag. 2. Das rothe Regiment, jeht 1ste Bataillon des 6ten Infanterie-Regiments. 3. Das blaue Regiment, jezt 2te Bataillon des 11ten Infanterie-Regiments. 4. Das gelbe Regiment, so damahlen der ObristSchenk commandirte, und hernach den Obrist Gefener zum Chef erhielt, ist wahrscheinlich das jetzige 1ste Ba= taillon des 7ten Infanterie-Regiments. 5. moch € 3
Einleitung. 5. noch vier einzelne Frey- Compagnien, davon einë zu Erichsburg, und eine andere zu Neustadt am Růz berge lag. Die Artillerie war in der Calenbergischen Schloß- Com
1
pagnie mit begriffen. Die Leib Compagnie oder Trabanten wurden unberit ten gemacht , und thaten als Stallknechte Dienste. Die 2 Frey - Compagnien Cavallerie erhielten Warts= geld, und mußten nach vorhergegangener 8 tågigen Anzeige sich jede 150 Mann stark mustern lassen, wofür ihre Chefs 100 Ducaten monathlich erhielten. In dieser Situation verblieb der ganze Militairs Etat bis zum Ausbruch des Krieges mit den Türken, auffer daß der Herzog August zu Wolfenbüttel dem Herzoge Ernst August imJahr 1662, als ſelbiger Bi fehof zu Osnabrück wurde, drey Compagnien vereh rete, woraus nachher durch mehrere Combinirungen der übrigen Garden und Schloß- Compagnien die Fuß Garde formiret ward, 1664 wie Herzog Johann Friedrich) die Regirung zu Hanno ver antrat , wurde deſſen Krieges- Etat im November folgendermaßen reguliret ; 1. Cavallerie. 109 Mann Die Leib 3 Compagnie des Herzogs zu 125 Leib-Dragoner incl. 13 Gefreyten Diese beyden kamen in der Folge zu der Garde du Corps. Das Rauchbauptsche Reuter-Regim. 600 6 Compagnien Das Oefenersche Reuter - Regiment 6 Compagnien Diese beyden wurden 1679 combini ret, und machen gegenwärtig die an dern Esquadrons des 2ten Cavalleries Regiments von Hammerstein aus.
600
1434 Pferde. 2. Inte
7
Einleitung. 2. Infanterie. Das rotbe Regiment, jest 1ste Bat. des 6ten Infant. Regim. v. Sidow Das blaue Regiment, jest zte Bat. des 11ten Infant. Regim. Graf Taube. Das gelbe Regiment , wahrscheinlich jezt 1ste Bataillon des 7ten Infan terie-Regiments von Busch. Major Fischers Schloß-Compagnie zu Coming Calenberg Hauptmann Bülow Schloß - Compas g gnie zu Hannover Obristlieut. Wiedemann Frey-Comp. Hauptmann Harling Beffen Bremer
4 Comp. 4
::
4 I
#8
I
=2 == 6 8 == 29
1 I I I
18 Comp. und bestand eine Reuter- Compagnie aus 1 Rittmeister, 1 Lieutenant , 1 Cornet, 1 Quartiermeister , 4 Corpoe rals , 1 Muſterſchreiber , 1 Trompeter, 1 Feldscheer, 1 Fahnen-Schmidt und 100 Gemeine. Eine Compagnie zu Fuß aber aus 1 Capitain , I Lieutenant, i Fähndrich, 2 Sergeanten , 1 Fourier, I gefreyter Corporal, 1 Capitain d'armes, 1 Muster schreiber, 4 Corporals, 3 Tambours und incl. der Gez freyten 200 Gemeine. 1665 errichtete der Obristlieutenant Verkel das jetzige 2te Bataillon des 9ten Infant. Regiments Sachs-Gotha.
1670 errichtete der Zellische Obristlieutenant Franke das jezige ste Cavallerie-Regiment von Ramdohr, Dra= goner, auch wurde in diesem Jahre das jezige zweyte Batailon des sten Infanterie-Regiments Prinz Ernst errichtet. 1675 € 4
Einleitung. 1675 wurden in Osnabrück die jetzigen ersteren zwey Esqua drons des 3ten Cavallerie-Regiments von Bremer, Reuter, imgleichen von dem Öbristen Gordon die je tigen ersteren zwey Esquadrons des vierten Cavallerie Regiments von Sprengel, Reuter , ferner durch den 1 Prinz Carl Alexander von Mondena das jeßige erſte Bataillon des fünften Infanterie Regiments von la Motte , nicht weniger durch den Obristen von Ilten das jetzige erste Bata illon des 1oten Infanterie Regiments von Linsing, und endlich 1680 . wurde das jetzige erste Bataillon des zten Infanterie, Regiments von dem Buſche , errichtet. 1682 errichtete der Herzog Georg Ludewig die jetzigen er steren zwey Esquadrons des ersten Cavallerie- Regi ments Leib = Régiment Reuter 1688 errichtete der damahlige Obrister Cuno Josua von Büs low das jetzige 7te Cavallerie Regiment Friedrichs, Dragoner. 1689 errichtete der damahlige Major Horn das jetzige 6te Cavallerie - Regiment von dem Busche, Dragoner. 1692 errichtete der damahlige Brigadier von la Motte das jezige erste Bataillon des gten Infanterie - Regiments Prinz Ernst. 1701' errichtete der damahlige Brigadier Albrecht von der Schulenburg das jetzige 8te Cavallerie -Regiment von Estorf, Dragoner , imgleichen. der Obrister von Penz , die jetzigen andern zwey Esc quadrons des 4ten Cavallerie-Regiments von Spren gel, Reuter. 1702
Einleitung.
1702 errichtete der Prinz Adolpf Friedrich von Mecklene barg-Streliz das jezige erste Bataillon des titen Ins fanterie - Regiments, GrafTaube. 1704 errichtete der Obrister Starke das jetzige zweyte Batas illon des dritten Infanterie - Regiment3 von Reden. 1717 errichtete der Herzog und Bischofzu OsnabrückErnſ August am benannten Orte. Das jetzige 2te Bata= illon des 2ten Infanterie - Regiments Prinz Friedrich. 1741 errichtete der Obrister Daniel von Bourdon , ein Res giment Infanterie von 3 Bataillons , welches gezen wärtig die beyden Bataillons des 12ten Infanterie Regiments von Linsingen , und des ersten Bataillon des 4ten Infanterie-Regiments von Bock ausmachen. 1742 wurde von dem damahligen Major Ernst Ludewig von Breitenbach, eine Grenadier Esquadron errichtet , fo jezt die andern zwey Esquadrons des Leib-Gardes Regiments ausmachen. 1745 C
wurde zu dem dritten Bourdonschen jest obgedachter maaßen ersten Bataillon des 4ten Infanterie- Regi ments von Bock noch. ein Bataillon errichtet, so im Jahr 1748 von selbigem wieder getrennet und zum Füsilier Bataillon gemacht ward , gegenwärtig ist sols ches das erste Bataillon des 13ten Infanterie Regis ments von Ahlefeld , auch errichtete der damahlige Obrister Georg Ludewig 1 Graf von Platen Hallermünde , die jetzigen andern zwey Esquadrons des ersten Cavallerie - Regiments Leib - Regiment Reuter. 1758 errichtete der Obrisilieutenant Detlev von Marschalk, das damahlige erste neue Regiment oder das jezige ate Bataillon des Toten Infanterie - Regiments von Line der fing, und € 5
Einleitung. der damahlige Major Dietrich Ernst von Wreden, Das zweyte neue Regiment , oder jetziges zweyte Bas taillon des 13ten Infanterie- Regiments v. Ahlefeld. 1759 wurde das von dem Herzoge von Sachs - Gotha im Jahr 1751 zu Gotba errichtete Infanterie - Regiment in Chur- Hannoversche Dienste übernommen , und ist jezt das erste Bataillon des 9ten Infanterie - Regi ments Sachs ፡ Gotha.
1763 wurden aus denen nacherfolgrem Frieden sämtlich re ducirten leichten Truppen durch den damahligen Ge neralmajor Wilhelm von Freytag, zwey leichte Dragd ner - Regimenter errichtet , als das 9te Cavallerie - Regiment der Königinn , leich te Dragoner , und das Iote Cavallerie = Regiment Prinz Wallis- leich te Dragoner, 1766 wurden statt der bisherigen Land- Soldaten nunmeh=" ro 10 stehende Land Regimenter errichtet , wozu die Aemter und Gerichte jederzeit die Leute liefern und verwechseln müßen , als 1. Das Hannoversche. 2. Das Cellische. 3. Das Calenbergische. 4. Das Lüneburgische. 5. Das Grubenbagensche. 6. Das Wendische. 7. Das Hamelnsche. 8. Das Soyaische. 9. Das Göttingische. 10. Das Diepholzische. Nicht weniger wurden selbiges Jahr aus den Pen Konairs und Invaliden vier Garnison - Regimenter ausgesehet, als 1. Das erste Hamelnsche. 2. Das zweyte Hamelnsche. 3. Das Rageburgische. 4. Das Saarburgische. 1781
Einleitung.
1781 wurden aufBefehl Jbro Königl. Majeftät zum Dienst der englischen Ost - Indischen Compagnie zwey Infan terie = Regimenter unter den Nahmen des 14ten und 15ten Infanterie - Regiments errichtet. Ich werde in den folgenden hauptsächlich aber in den Vorerinnerungen zur Cavallerie und Infanterie von denen jedesmahligen Reductionen und Augmen tationen seit dem Jahre 1705 mit mehrern zwar aus führlicher handeln , um jedoch meinen Lesern die jedes mahlige Stärke der Chur- Hannoverschen Truppen fogleich in der Kürze vor Augen zu legen; so habe ich benstehende Tabelle verfertiget , woraus in denjeni gen Jahren der wahre Etat sogleich ersichtlich , in welchem sothane Verminderungen oder Vermehrun gen vorgenommen worden. Gegenwärtige Abhandlung oder Geschichte handelt zwar eigentlich nur von denen sämmtlichen Chur-Han noverschen Truppen , jedoch mögte vielleicht vielen meis ner Leser nicht unangenehm fallen , hier auch ein zus verläßigs Verzeichniß zu finden , woraus mit Gewiß heit die Stärke der allirten Armee zu Anfange des Jah res 1762 zu ersehen, indem dieser mit selbigem Jahre geendigte Krieg hauptsächlich hiesigen Lande betroffen, und denen mehresten noch erinnerlich,
Cavallerie.
a. Englische. 3Esquadr. 3 $ == 3 ፡፡ 2 == 2422
== C= a=
2
==
፡፡
Blaue Garde Elliot Grey-Horses Ancram Mostyn Bland Mordaunt Innis Killing Conway
€A:
Einleitung.
Carabiniers Honeywood Howard Waldegrave
0
Summa
2 2 2 2
=3 $1 ==
29 Esquadr.
b. Hannoversche.
Behr Reg.Ve ltheim 4te Cav. gte Cav. Reg. 6te Cav. Reg. zte Cav Reg. ste Cav. Reg.
Veltheim Walthausen. Müller Bock
Summa
222 24
Sy
3te Cav. Reg. Jung - Bremer
1 Esquadr. I =3 ፡ 2 = = 2 == ፡፡ ፡፡
Garde du Corps Grenadier zu Pferde Leib-Regiment Ite Cav. Reg. Heise Alt-Bremer 2te Cav. Reg. Jünger mann
Leib-Garde Regiment.
E= == == 4 =8 4 ፡፡ 4 ፡፡ 4 #3
34 Esquadr.
e. Heßische.
Leib-Dragoner Prinz Friedrich Leib-Regiment Erbprinz Bruschent Einsiedel
4 Esquadr. 4 == 2 == 2 == 2 ፡፡ 2
Summa
16 Esquadr.
d. Braunschweigiſche. Carabiniers
3 Esquadr. Ree
Einleitung. Recapitulatio.
a. Englische b. Hannoversche c. Heßische d. Braunschweigiſche
29Esquadr. 34 == 16 3 : 3 =3
Summa
82 Esquadr.
Infanterie.
a. Englische. Garde Bockland Griffin Brudenel Füselier Barrington Kingslei Erskine Carr Hodyson Cornwallis Steward Napier Welsch-Füfilier -Maywell BergCampbel Schotten. Keith
TT
to Hot to
4 Bataill. I• = I = I -= I = = I 2 i = I I I I 2 I = C I I = B I I I : = ་
Summa
20 Bataill.
b. Hannoversche, Garde Regiment Scheiter ate Inf. Reg. (Otten Schele Ate Inf. Reg. Meding
2 Bataill I = Z I = F
3te
Einleitung.
8teInf. Reg.
Summa
11
11
1 "
== 2 ་
Ahlefeld 1зteInf.Reg . (2 Mrede
3 =
"
Kielmansegge 12teInf. Reg.(Store
2
" 1
IIteInf.Reg.
4
IoteInf.Reg.
Gotha
Prinz Carl Monroy La Chevallerie Goldacker
= = = = 3 = ་
9te Inf. Reg. (Zach
I I Ι I I I I I I I I I Ι I I
11 "1 "1 ་
7te Inf. Reg.
Wangenheim Plesse Block Rhoeden
11 и
6te Inf. Reg. (Hardenberg
1 "
Laffert Behr ste Inf. Reg . (La
…
4teInf. Reg. (Traushaar
E
Schulenburg
HHHHHHHHHHHHHHHHHHH
i Bataill. I ፡ : 1 = I I I
Reden 3te Inf. Reg.
=
28 Bataill.
c. Heßische.
2222a
Zweyte Gärde Dritte Garde Prinz Carl Gille Malsburg Monsbach Wutgengu Bischhausen Prinz Anhalt Leib-Regiment Erbprinz
2 Bataill.
2 2 2
2 Bar:
V
Einleitung. Bartels
2 Bataill
Garnison-Bataillons
3.
Pionniers
I
Summa
28 Bataill
d. Braunschweigische. Leib-Regiment
2 Bataill
Prinz Friedrich 2.2
Mannsberg Imhof
Kobbelow
I " Summa
9 Bataill.
Recapitulatio.
5. Englische
20 Bataill
b. Hannoversche
28
Grenadiers
6
e. Heßische Grenadiers
28
ill.
Bar
6
d. Braunschweigische Grenadiers
ܘ
ill.
e. Bückeburger
I
2
Summa 100 Bataill.
Leichte Truppen.
Jäger-Corps von Freytag
6Comp. Cav. 6 Comp. Inf.
Jás
Einleitung.
Jäger-Corps von
2 Comp. Cav. 3 Comp. Inf.
Stockhausen Heßischen Jäger Braunschweigischen
4
Scheiter- Corps
1
Jägers
Hannoversche Hus BRIC
8
faren Braunschweigische Husaren
Heßische Husaren 400 Mann .
Bauersche Husaren Bückeburgische Ca= rabiniers
120
Die Legion
5 Esquadr.
Trimbach (Preußen)
::
5 Bataill.
1 :::
Wallonische Freywillige unter dem Major von Donzelle. Das Türken - Corps
(Braunschweiger.)
Vor
Borerinnerun
g,
die Chur-Hannoversche Cavallerie betreffend.
1. Von der Stärke derselben wie
auch vorgefallenen
Verminderungen
und Vermehrungen.
AiIs im Jahre 1705 der Herzog Georg Wilbelm von Belle verstarb, so fielen nebst den zellischen Landen , auch die bis dahin unterhaltenen Kriegesz Völker an das Chur-Haus Hannover , und war der 1 damahlige Beſtand folgender : A. Hannoversche Cavallerie. 1 Esquad. Garde du Corps, oder 2 Comp. à 88 Manns = 5 Reut. Reg. zu 2 Esquad. oder 6 Comp. à 58 = I Drag. Reg. zu 4 Esquad. oder 8 Comp. à 90 1 Drag. Reg. zu 3 Esquad . oder 6 Comp. à 63 t B. Zellische Cavallerie.
2 Reut. Reg. zu 3 Esquad. oder 6 Comp. à 58 2 Drag. Reg. zu 4 Esquad. oder 8 Comp. à 90 Die zellische Garde dů Corps , so der Generalmaz jor von Launay commandirte, und die zellische Dras goner - Garde unter dem Obristen von Courgellon wurden bis auf 60 Mann reduciret, und der Hanno verschen Garde dů Corps , als eine Vermehrung bey gefüget. Im Jahr 1714 nach geschloßenen Baadenschen Frieden , geschahe eine Reduction aller Truppen, und wurden außer den zum Feld Etat gehörigen Bedien ten bey einem Reuter - Regiment 6 Reuter , und bey einem Dragoner = Regiment von 4 Esquadrons 32, D Dragos
Vorerinnerung. Dragoner, von dem zu 3 Esquadrons aber 42 Dras goner abgedanket. 1724 geschahe bey den Dragoner - Regimentern eine ähnliche Reduction. 1731 wurde das eine Dragoner - Regiment von 3 Esquadrons denen übrigen gleich gemacht , mithin mit einer Esquadron von 2 Compagnien vermehret, wozu jedes Reuter Regiment 12 Mann , und jedes Dragoner-Regiment 24 Mann abgeben mußten, wels the aber nicht wieder ersetzer wurden. 1742 wurde der Feld- Staab wieder errichtet , und die 1731 abgegebene Mannschaften wieder angeworben. Auch wurd in selbigem Jahre eine Esquadron Grenadier zu Pferde von 2 Compagnien oder 180 Mann mit dem Staabe errichtet. 1745 wurde ein neues Reuter-Regiment von zwey Esquadrons oder 6 Compagnien gleich den übrigen errichtet. 1748 nach dem zu Aachen geschlossenen Frieden geschahe eine Reduction, und wurde auffer denen zum Feld-Etat gehörigen Perſonen, von jedem Reuter-Res giment 60 Reuter , von einem Dragoner = Regiment aber 120 Dragoner abgedanket. Im August 1755 , wurde jede Esquadron mit 30 Mann wieder vermehret, mithin eine Reuter- Compag= nie mit 10, und eine Dragoner Compagnie mit 15 Mann. 1757 kamen zu solcher Vermehrung noch die zum Feld-Etat gehörigen Officiers und übrige Bediente, als bey einem Dragoner-Regiment 12, bey einem Reuter Regiment. 6, und bey der Grenadier - Esquadron 4 Mann. 1763 nach wiederhergestelltem Frieden wurde eine große Veränderung und Reduction der Hannoverschen Truppen vorgenommen , bey denen Reuter-Regimen tern wurden 2 Compagnien per Regiment erlassen, auch von jeder der übrigen Compagnien 11 Mann reduciret, und überdem noch 2 Reuter-Regimenter mit einander combiniret. Die Dragoner - Compagnien wurde eine jede
1
ง
Vorerinnerung. jebe durch 41 Mann vermindert. Die Garde du Corps und Grenadiers zu Pferde wurden combiniret , und zum Leib-Garde-Regiment ernannt, die leichten Trup pen, als Husaren, Jäger und Scheiter-Corps wurden reduciret, und von den Officiers und Unterofficiers die zu 2 errichtenden leichten Dragoner-Regimentern bez nöthigte angesetzet , die sämmtlichen Cavallerie Regis menter, sowohl Leib- Garde und Reuter, als auch Dra goner völlig egalisiret, jedes auf 8 Compagnien zu 47 Mann geseßet, auch die nachher nach und nach zu erz richtenden leichten Dragoner-Regimenter auf gleichem Fuß festgesetet, die abgedankten Gemeinen , so keine Pension erhielten , bekamen 10tägige Löhnung , 18 Mgr. Invaliden - Geld für jedes gediente Jahr , und 2 Rthlr. zum Geſchenke. 1764 erhielten alle Cavallerie-Regimenter , so wie die Infanterie stets gehabt, auch einen festgesetten Ge wehr Buchstaben. Im Jahre 1767 wurden die Regiments und Com pagnie Bereuters ernannt. 1780 wurde ein Inspecteur der Cavallerie angese het, und ernannnten Ihro Majestät dazu den Gene ralmajor von Müller. 1783 wurden sämtliche Cavallerie und Dragoner. Regimenter, außer dem Leib-Garde-Regiment, nus meriret.
II. Von den Veränderungen in
Ansehung der
Uniforms im
Ganzen.
B zwar in der Folge bey jedem Regiment , die Uniforms und deren Veränderungen werden auf geführet werden ; so glaube ich doch nichts Ueberflü Biges vorzunehmen , wenn ich hier nur die Haupt Veränderungen bemerke. In denen älteren Zeiten , hatten die gesamten Ca vallerie Regimenter , außer der Garde du Corps und Grenadiers zu Pferde, weiße Rücke mit couleurten Douz
Vorerinnerung. Doubleuren , als Aufschläge , Kragen , Futter und Westen ; 1727 erhielten die Dragoner - Regimenter statt der Kragen , nunmehro Rabatten. Im Jahre 1762 wurden die bisherigen couleurten Westen dahin verändert, daß die Regimenter, so Gold hatten, paille, die aber Silber hatten, weiße Westen bekamen. Die Hautboisten und Tambouren , so bisher eine der Livree des Regiments - Chefs ähnlichen Uniform getragen hatten, erhielten nunmehro auch die Regiz ments - Uniform. 1770 wurden die weißen Röcke in blau mit ans bern couleurten Rabatten verwechselt , und auf das Fahr 1786 ist die Mondirung dahin festgesetzet wors den , daß alles Paille abgeschaffet, und statt deßen andere couleurte Rabatten und durchgehends weiße Westen, auch auf den Knöpfen die neue erhaltene Regiments - Nummer geführet und getragen werden jollen.
Ill. 111.
Von
den
Armaturen
und andern Zierrathen.
1 1
1
wurden die großen Schnur - Bårthe und 1705 weißen niedergekrempten Hüthe abgeschaft. 1706 wurden die gelben Scherpen für die Öfficiers eingeführet, da vorher ein jeder Regiments - Chef nach Gutfinden seine eigenen gegeben. 1724 wurden die eisernen Lade - Stöcker , und
1727 die meßingernen Trommeln auch bewunde ne haar = Zöpfe , eingeführet. 1768 wurden bey den Dragoner - Regimentern die Tambours abgeschaft, und statt deßen bey jeder Compagnie, gleich den Reuter Regimentern , ein Trompeter angesetzet. WISH
11 JY 77 Leib
HUSTUS
3
t
Leib
Garde
- Negiment.
Staabs- Quartier Hannover.
$
Bom
Leib - Garde - Regiment ersteren Esquadrons.
as Haus Braunschweig - Lüneburg hat schon seit vielen Jahrhunderten und in den ältesten Zeiten wichtige Kriege geführet. Ob nun gleich nach dem Gebrauch der damaligen D
Zeiten nach hergestelltem Frieden und Ruhestand die Truppen wieder abgedanket zu werden pflegs. ten; so ist doch glaublich , daß die Landes- Fürs sten , besonders in den wilden Zeiten , da das Faust-Recht im Schwange gieng , eine Leibwache... zur Sicherheit Ihrer Person und Ihres Anses. Indessen kann hens werden beybehalten haben. man gleichwohl nicht eigentlich angeben, zu wels . cher Zeit die Würklichkeit dieser Vermuthung etwa eingetreten , und eine beſtåndige Leibs So العالمviel weiß man, wache errichtet seyn mag. daß schon Heinrich der jüngere, welcher 1514 zur Regierung gekommen , seine Trabanten We gehabt, w
4
Ersteren Esquadrons
gehabt , die auf ihn gewartet , und Herzog Erich der jüngere, als er 1578 nach Spas nien gereiset , etliche Reuter zu seiner Garde mit sich geführet, auch der Herzog Heinrich Julius von Braunschweig , nachdem er aufgehobener Belagerung von 1606 nach Braunschweig ſeine Armee abgedanket, zwey Compagnien oder 160 Mann Reuter zu seiner Das Jahr der Errich Leibwache behalten. dieses Re Esquadrons tung der beyden ersteren giments , welche bisher allein die Garde ausges macht, ist also auch wahrscheinlicher Weise viel weiter hinaus zu sehen , als man bestimmen Denn als 1679 nach dem Nimmwegi kann. schen Frieden eine starke Reduction der Brauns schweig-Lüneburgischen Truppen vorgieng , ward diese Garde zu Pferde von abgedankten Officiers und Unter-Officiers schon augmentiret, und auf 1680 kam die Osnas 120 Mann gefeßet *). brücksche Garde nach Hannover, welche nach her der Hannoverschen beygefüget , jedoch sol chergestalt, daß von der Hannoverſchen nur 60 und von der Osnabrückſchen 40 blieben , und ? die übrigen abgedanket wurden. * 1688 aber ward sie mit 50 Mann vermehret , und 1706 ist auch die Zellische Garde zum Theil damit vers einiget. Die Uniform dieser beyden ersteren Es quadrons war sonst rothe Röcke , blaue Aufst schläge , Kragen , Unterfutter und Westen mith Sile A 1:. *) Der Herzog war Capitain , der Feldmarschall Schmidt , Fähne dieutenant der drich , der Rittmeister Magius Quartiermeis Jester, und der Rittmeister Löpke Sergeant.
des Leib - Garde- Regiments.
Herzog Spas Garde
einrich Dem er
5
Silber, nach dem lezteren Kriege erhielten sie Blaue Rabatten und paille Westen , und 1769 statt des bisherigen Silbers Gold , und die ges genwärtige des ganzen Regiments ist : rothe Rocke, blaue Rabatten, und Aufschläge, weiße
von g et, zwen
Westen und Unterfutter mit Gold.
u seiner Errich eses Rez
Alle weis mit dem Königl. Englischen Wapen und
e ausges Beise viel estimmen
mmwegi - Brauns g , ward. Officiers und auf ie Oonas
che nach
Die Standarten und Pauken- Decken sind
Hoſenband, mit deffen gewöhnlicher Innſchriſt : Honi foit qui mal y penfe
und der Unterschrift : Dieu et mon droit. alle Schnallen und Puckeln amPferde , wie auch Paucken und Trompeten sind von starken Silber. Die Commandanten und Chefs sind, so weit man Nachricht hat, gewesen: Obrister Hinrichson , blieb vor Trier. 1675 Generalmajor von Paland, blieb bey dem Angriff des türkischen Lagers vor Wien. 1683 Generalmajor Johann von dem Busche , blieb bey Landen.
doch fol I nur 60 d en , un e 8 b 8 a r
1708 Obrister Hildebrand Christoph von Har
and 1706 mit vers erenEs ue Auft
denberg, ward 1729 Generallieutenant, und starb den zten April 1737. " 1737 Obrister Ernst August Wilhelm von Grote, ward 1743 Brigadier , 1744
ften mit Sile
ll narſcha Fähneeis tierm
ant
1693 Generallieutenant Christian Ludewig von 13.1 Weyhe.
Generalmajor , 1747 Generallieutenant, und starb den 9ten Sept. 1753. 1753 Generalmajor Georg Ludewig Grafvon Platen und Hallermünd , gieng 1757 als Generallieutenant in Penſion . 1757 A 3
6
Ersteren Esquatrons.
4
1757 Obrister Johann Friedrich von Zepelin, ward selbiges Jahr Generalmajor , und gieng 1759 mit Generallieutenants - Cha racter in Penfion. 1759 Obrister Johann Ludewig Reichsgraf vonWalmoden-Gimborn, ward 1761 Gueneralmajor, 1776 Generallieutenant, 1784 General der Cavallerie.
Die Ungewißheit von der Errichtungs- Zeit des erstern beyden Esquadron dieses jeßigen Leib- Garde - Regiments verhindert auch, daß man in der Geschichte ihres rühmlichen Wohls verhaltens nicht zu dem Alter reichen kann, wos hin sich aller Wahrscheinlichkeit nach, ihre Kriez ges- Expeditionen erstrecken. Es wird also, ohne Nachtheil derselben, erlaubt sein, nur mit demJahre anzufangen, davon man etwas mit Gewißheit sas gen kann. Als demnach die Krone Frankreich " 1672 die Republik Holland mit Krieg über zog, und das folgende Jahr 1673 die französische Armee unter demMar schall von Türenne durch Westphalen sogar bis an die Weser bey Minden eindrang , und sich derWestphälisch Brandenburgischen Reichs Lane der bemächtigte , rückten diese beyden Esquas drons mit in das Lager bey Leese, welches die sämmtlichen Braunschweig - Lüneburgische Trup, pen daselbst formiren mußten. Die Franzosen räumten zwar , nach dem mit Chur - Bran denburg geschloffenen Particulair - Frieden zu Vossem , die Westphälischen Lande, und zogen ihre Macht, am Rhein zusammen , gleichwohl liessen die Häuser Braunschweig
Lüneburg 1674
des Leib - Garde -Regiments.
Sepelin, or , und
ts - Cha
1674 von ihren Truppen 14000 Manx nach dem Rhein marschiren, welche der Herzog Georg Wilhelm in Perfon zu führen 2 übers nahm ,
begraf rd 1761
utenant,
ngs - Zeit 5 jeßigen
auch,daß en Wohls fann , wos ihre Krie
also, ohne demJahre wißheit fas ankreich
Krieg über
dem Mars
n fogar bis und sich
Reichs Lån en Esquas welches die sche Trups Franzosen
r - Bran: Frieden zu und zogen gleichwohl
neburg 1674
77
wobey er den Herzog von Holstein
Plön als Feldmarschall unter sich hatte. Diese auserlesene Truppen giengen über den Rhein, in die Pfalz, und weiter nach Elsaß, woselbit es den 14ten Sept. selbigen Jahres mit dem Marschall von Türenne bey Ensißheim zu Dennoch war es einem hißigen Treffen kam. keine entscheidende Schlacht, denn beyde Arz meen fochtenbeständig, bis sie erst die Nacht von einander scheidete. Die Generals Braunville, Marggrafvon Baden , Caprara und Werts müller hatten mit den Kaiserlichen und Müns sterschen den rechten Flügel, die Lüneburger nebst den Lothringenschen und 6 Compagnien Croaten unter dem Herzog von Lothringen und den Lie neburgischen Generals Herzog von Holstein. und Chauver den linken Flügel, und geriethen am ersten an den Feind , daher sie auch den größten Verlust hatten, von beyden Seiten blies Jeg ben 7 bis 8000 Mann, den Sieg aber wollte Am Ende des Felds fich ein jeder beymessen. zuges legte Georg Wilhelm seine Völker nach Schwaben in die Winterquartiere. Nachs dem der Bischof von Osnabrück , Herzog Ernst August und der Prinz Georg Ludes wig nebst 5000 Mann im Frühjahr 1675 sich mit ihm vereiniget hatten , gieng er mit seiner Armee bey Colln wieder über den Rhein, und rückte gegen die Maaß, um das Felbst A4
8
Ersteren Esquadrons
Felbst zum Besten des Prinzen von Oranien, welcher in denLiederlanden Krieg führte, eine Diversion zu machen , wandte sich jedoch plöglich gegen dieMosel und belagerte Trier, gieng dent Marschall von Crequi , welcher zum Entsak heranrückte, über die Saar im Angesichte der Französischen Armee entgegen , und erfochte bey der Canzerbrücke den 1sten Aug. nach einem der blutigsten Gefechte einen vollkommenen Sieg. Nach dieser glücklichen Bataille eroberte der Zel # lische General von Chauver den roten Aug. die Festung Saarbrück , und auch Trier mú fte sich den 28sten Aug. nach einer vierwöchent lichen harten Belagerung ergeben , wobey diese Esquadrons ihren damaligen Commandanten den Als indessen Obristen Hinrichson verlohren. die mit Frankreich alliirte Krone Schweden durch ihre Krieges - Zurüftungen im Bremiſchen denLüneburgischen Landen drohete, marſchirte der Herzog GeorgWilhelm mit ſeiner Garde und einen Theil seiner Armee gegen das Ende dieſes
1
Jahres von dem Rhein zurück , zog einige Münz ftersche und Wolfenbüttelsche Truppen an sich, machte sichMeister von den HerzogthümernBre men und Verden, und bloquirte noch im Herbst die Festung Stade , welche sich 1676 im Aug. ergab. Im Sept. dieſes Jahrs marschirte der Herzog mit seinen zu dieſer Expedition gebrauchten Truppen wieder nach den Rhein, vereinigte sich daselbst mit dem Kaiserlichen General Dünewald , und dem Münsterschen General Wedel , und rückte gegen Zweibrücken ,
weil aber die Jahrszeit schon
des Leib - Garde - Regiments . canien,
ſchon zu spắt, ´ konnte nichts weiter unternoms
te, eine
Entsag ichte der
men werden , und der Herzog Georg Wil helm gieng also mit seiner Garde nach Zelle zu rück. Der Herzog ErnstAugust aber blieb mit seiner Garde und den Lübneburgiſchen Truppen Während vorges nochbey der alliirten Armee.
chte bey nem der
dachter Expedition , welche der Herzog Georg Wilhelm im Bremischen so glücklich ausgerich
Sieg derZele
tet,seßte also die OsnabrückscheGarde den Feldzug am Rhein fort , und wohnte unter dem Herzog Ernst August im Jul. dieses Jahres der Bes lagerung von Mastricht bey , welche jedoch zu
plöglich eng dem
'n Aug. jer mus schents en diese ten den
indessen weden miſchen Erte der -de und
dieſes Münz
n sich, Bre Herbst
piefes efer
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em fte zeit hon
Ende August aufgehoben werden muste. 1677 commandirte der Herzog Ernst Aus guſt mit in der Belagerung von Charlerov, die aber gleichfalls nicht ausgeführt werden konnte, und 1678 den 14ten August war sie unter ges dachtem Herzoge, welcher die Lüneburgischen Truppen allemal selbst commandirte , mit in der Schlacht bey Saint Denis ohnweit Bergen im Hennegau , welche so glücklich ausfiel, daß sie von den wichtigsten Folgen håtte seyn können, wenn nicht zu Nimwegen der Friede geſchloſs sen worden. 1683 waren diese Esquadrons mit unter den Hülfs - Truppen ,
welche unter dem König
von Polen Johana III. der von den Türken ſeit den 14ten Jul. unter dem Großvezier Rara Mustapha mit 170000 Mann belagerten Stadt Wien zu Hülfe eileten, und verlohren bey diesem glücklichen Entsaß in dem muthigen Sturm des türkischen Lagers am 12ten Sept. ih 2.5
10
5. Ersteren Esquadrons
:
ihren damaligen Commandanten , den Generale
1 1
major von Paland. Das ganze türkische Las ger ward mit allen Zelten , Munition und Are tllierie nebst der großen grünen Hauptstandarte erbeutet *). Sie halfen darauf die flüchtige türkische Armee in Ungarn verfolgen ,
1
solche nochs
*) Diese Standarte , womit der Groß- Sultan dem Bezier zu diesem Feldzuge regaliret , war von erhabener Gold- und Silber - Arbeit 12 Fuß lang und 8 Fuß breit. Der äußere Rand um dieselbe war mit Buchstaben von erhobenen Gold auf grünen Grund gesticket, der innere Rand mit erhobenen Blumenwerk von Silber auf rothen Grund , das übrige inwendige aber In gleichfalls mit Gold auf rothen Grund. dem obern Theil stand mit goldenen Buchstas ben in Arabischer Sprache : Wir wünſchen dir einen berrlichen Sieg, auf daß dir Gott deine Sünden verzeihe , so wohl die vorher gefchebne, als nachfolgende , und es gieße aus über dich seine vollkommene Gnade Ma= humed Omar, und leite did) auf rechtem Wege. f In der Mitte stand gedoppelt : Es ift kein anderer Gott , als Gott , und Mas In dem untern humed ein Prophet Gottes. Theil war zu lesen : Abubakar ! und Gott helfe dir mit seiner allmächtigen Hülfe, denn er ist es, derda geleget bat eine rubige Sicher heit in die herzen seiner Gläubigen, aufdaß sich in ihnen vermehre der Glaube Omar , Omar mit ihrem Glauben , denn es sind alle heer Schaaren des Himmels und der Erden Gotz Diese Standarte schickte der König von tes. Polen sogleich nach dem Siege dem Pabst nach Rom, welcher fie, dem gewöhnlichen Gebrauch nach währender Messe mit Füßen getreten, nach=
des Leib: Garde - Regiments.
11
enerate che Las
nochmals bey Barcan schlagen , und noch sel
d.Arz
biges Jahr die Festungen Gran Filleck, Wai gen und Novigrad erobern.
idarte chtige folche nochs
Sultan , war eit 12 Rand obenen innere Silber e aber
In ichstas ischen Gott -orher gieße ma= tem ES MA= ntern Holt Denn herz fich Liv era Ot= on ch d 1.
1684. dieneten fie in der glücklichen Action bey Waitzen, und kurz nachher halfen sie die türkische Armee den roten Jul. bey der Insel Saint Andre ohnweit Waigen abermals in dieFlucht schlagen, worauf sie den 14ten mit zur Belagerung vor Ofen giengen. Die Türken vers fuchten zwar den Entsaß , der Herzog von L'e thringen gieng ihnen aber mit den größten Theil derCavallerie entgegen, und erfocht den 22ten Jul. einen so vollkommenen Sieg über dieselben, daß das ganze feindliche Lager sammt allen Kano nen, Gezelten und Bagage erbeutet ward * ). Die
nachher geweihet , und in der Saint Peters Sonst wurden un Kirche aufhängen lassen. ter sehr vielen andern Krieges 3 Bedürfnissen 164 Kanonen, und über 100000 Zelte erbeuz tet, worunter an die 40000 waren, welche bis 1000 Rthl. werth waren. Der König er oberte hieben selbst einen der größten Roß schweife durch Abhauung der Hände dessen, so ihn führete. *
Unter den vielen eroberten Fahnen war auch die Es war große Standarte des Mabomeds. selbige roth an Farbe, 6 Ellen lang und 4 Ellen breit , hatte in der Mitte ein zweyschneidendes Schwerdt zum Sinnbild. Zwischen den Griff. und der Klinge dieses Schwerdts war ein Ca balistischer Ring , von zuſammen gezogenen un mit Gold eingewürkten Arabischen Buchstaben gedoppelt zu lesen, so aufdeutsch lautet: Im XIA=
12
... Ersteren Esquadrons
Die Belagerung von Öfen aber ward gleichs . wohl den rten Nov. für dasmal aufgehoben. Im August 1685 wohnten fie der glücklichen Bataille bey Gran bey , nach welcher auch die Festung Neuhäusel mit Sturm erobert ward. 1686 wurden fie mit zur Bedeckung der Be lagerung von Ofen gebraucht, welche Festung im Angesicht der großen türkischen Armee mit fturmender Hand eingenommen ward. Dietúrs kische Armee ward zugleich mit geschlagen, und der Feldzug mit Eroberung von Segedin, Fünfkirchen und Sinclos rühmlichst geendigt. 1688 marschirten fie unter dem Herzoge Ernst August gegen die französische Macht am Rhein, und halfen 1689 den rten Sept, Mainz , worin der
1
Marquis von Urelles , ein tapferer Officier, mit 12 Bataillons , 1 Regiment Feuerwerker, r Compagnie Minirer und 2 Regimenter Cas vallerie lag, und den 2ten Oct. Bonn, in wel chen der General Asfeld mit einer Garnison bestehend aus 8 Bataillons und 1 Regiment Dras goner commandirte , erobern.
1690
Namen des barmberzigen und gütigen Got tes. Auf beyden Seiten des Schwerdts auf oben und unten war der Mond und Sterne mit Gold eingewürket. In dem obern Theil war das Mahomedanische Glaubens - Bekennt niß viermahl zu sehen: Es ist kein anderer Gott, als Gott allein , und Mahomet sein Gesandter.
des Leib-Garde - Regimens.
13
eichs Sen.
1690 waren sie mit unter den 11000 Mann, welche der Prinz Georg Ludewig nach den Niederlanden führete, und wohnten noch sels
ille
biges Jahr den Iten Julius der Schlacht bey Fleuri bey, kamen aber im Oct., weil der Subs fidien Tractat mit dem Kaiser zu华商 Ende war,
ing
Bes
ing mit
Nachdem aber in hieſige Lande zurück. 1692 ein neuer Hülfs- Tractat mit Enges land und Holland auf 8000 Mann geschlossen
turs
· giengen sie unter dem Herzoge Ernst Au
und
gust, und dem Erbprinzen Georg Ludewig 1693 abermals nach den Niederlanden, und waren selbiges Jahr mit in den blutigen Trefs fen, welches zwischen dem Könige William und
Din,
pigt. zogè acht der
zier, -fer, Ca wels
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ne eil et = er in
dem Herzoge von Luxenburg bey Landen *) vorfiel, woselbst sie ihren Chef, den Generals major von dem Busche , einbüßten. 1695 wurden sie mit zur Belagerung und Eroberung der wichtigen Festung Namur ges braucht, und kamen 1 1697 nach dem Ryßwickschen Frieden in hie fige Lande wieder zurück.
Als *) In dieser Bataille führte der Chur - Prinz von Hannover selber seine Jafanterie an. Die Cas vallerie der Französischen Haus -Truppen char girten gegen die Truppen von Hannover und Brandenburg , die an der linken Seite des rechten Flügels waren , bedienten sich der Bez wegung, die ein Theil dieser Truppen machte, und warfen sie also übern Haufen. Von der selben Seite wendeten sie sich 毋 auch nach der rechten Seite, und brachen gleichfalls durch die Spanischen , welche an der rechten Seite der Hannoverschen Cavallerie standen.
Ersteren Esquadrons
14
j
Als 1700 der Churfürft Georg Ludewig und der Herzog Georg Wilhelm ihre Trups pen nach Holstein führten, um den Herzog von Holstein Gottrop aus denen von der Krone Dannemarkbisher erlittenen Drangſalen, zu be?” freien, waren sie mit unter dieſen Völkern, welz che die Dånen bis Segeberg zurücktriebenzi worauf im Aug. der Friede zu Travendal er folgte. Bey dem zu Anfange dieses Jahrhunderts. entstandenen Spanischen Succeßions = Kriege .CO . giengen fie 1706 nach den Niederlanden in die Baz taille bey Ramellies oder Judoigne *) . Als nun der Churfürst Georg Ludewig 17072 *) Der Grafvon Sachsen schreibt von dieser Bas taille in seinen Memoires fur l'art de la Guerre p. 313. A la bataille de Ramellies , comme l ' armée françoiſe fe retiroit en très bon ordre fur an plateau affez étroit , bordé de deux côtés de profonds ràvins , la Cavalerie des Alliés la fui voit à petits pas comme à un exercice , et l'ar mée françoife marchoit auffi fort doucement fur vint lignes et plus peut être , parce • que le terrain étoit étroit. Un escadron Anglois s'ap procha de deux bataillons françois et fe mit à tirailler: ces deux bataillons croyant qu'ils al- . loient être attaquès , firent. volte face et firent une decharge fur cet esquadron; qu ' arriva-t- il ? toutes les troupes françoifes lacherent le pied au bruit de ce feu , la Cavalerie s'enfuit a tou tes jambes , et toute l'Infanterie ſe precipita dans les ravins avec une confufion horrible, de façon que dans un moment le terrein fut libre et l'on ne vit plus perfonne, ** 29. R
des Leib - Garde - Regiments.
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15
1707 im September das Commando der. Reichs - Armee am Rhein übernahm , giengen, diese Esquadrons nebst einigen andern Hanno verschen Truppen mit dahin , und wohneten den
cre
Feldzügen von 1707 und 1708 gegen den Frans zösischen Marschall von Villars *) bey . In } der folgenden Campagne von 1709 giengen sie mit der Armee über den
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Rhein, um den Marschall Harcourt in seinen Linien anzugreiffen. Der Churfürst marschirte
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16 11
auch den 23sten August zu dem Ende von Lan. genkandel gegen das franzöſiſche Lager, als aber: solches mit Vortheil nicht anzugreiffen war , res paßirte die Armee mit völliger Ordnung den Strom , um nach Neuburg zu gehen , weil aber das voraus geschickte Corps des Grafen von Mercy den 26sten daselbst eine Niederlage erlitt , 1 fo gieng die Armee, welche bereits bis Raftadt gekommen war , diesseits der Murk nach Meckensturm zurück, und gegen das Ende des Jahres , als die Reichs-Armee die Winter Quartiere bezog , überließ der Churfürst das Commando der Armee dem Kaiserlichen General Gronsfeld, und gieng nach Hannover zurück, doch bleiben seine Truppen noch bey der Armee, und
* Dieser Feldherr war aus keinem besonders vors nehmen Hause, denn sein Groß-Vater war Vor: steher der Kaufmannschaft zu Lion gewesen. Allein feine Eigenschaften ersetzten reichlich), was Sein Verstand ihm von dieser Seite fehlte. war zu den größten Absichten geschickt. Er liebte die Ehreseines Herrn , und das Beste des Staats , er liebte auch seine eigene Ehre, und
J
16
Ersteren Esquadrons
und feßten die Kriegs- Operationen amRhein fort , bis zum Badenſchen Frieden 1714. In dem wegen der Desterreichischen Erb folge entstandenen Kriege giengen fie mit Jhro Majeftår Georg den II. 1743 an den Mayn, und halfen den glorieufen Sieg bey Derringen erfechten. Dienten 1744 in den Liederlanden , 1745 am Rhein , und kamen
1746 in hiesige Lande zurück. Bey den lehteren französischen Kriege was renſie 1757mit in der Bataille bey Hastenbeck. 1758 in der Belagerung vor Minden ") und dem Treffen bey Crevelt. 1759
seine persönlichen Vortheile. Seine besondere Eigenschaften waren Wachsamkeit , Glück, die # Gabe fich bey den Soldaten beliebt zu machen, und die Kunst , ihr Zutrauen zu gewinnen . Rapin allgemeine Geschichte von England, 9ter Band, pag. 162. *) Da der französische Generallieutenant Grafvon Morangies, welcher mit einer starken Garnison in Münden in Besatzung lag, von keiner Ueber gabe was wissen wollte, so ließ der Herzog Fer dinand alle Anstalten zur Einschließung und Belagerung der Stadt machen, zu dem Ende wurde am 6ten März eine Communications= Brücke über die Weser geschlagen. Den andern Lag mußten einige Divisionen der Armee bis Hausbergen vorrücken , und der Prinz nahm fein Haupt-Quartier zu Frille. Am Morgen darauf aber gieng er noch mit einigen Diviſio nen über die Weſer und nahm zwiſchen Herrors den und Minden eine solche Stellung , daß er so wohl die Bewegungen der Französischen Ar
des Leib- Garde - Regiments.
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1759
ondere f, die achen, innen. land,
afvon rnison leber 3 Fer und Ende ions= dern : bis ahm rgen vifio= rrors aß er Arz
17
1759 dieneten fie in der Schlacht bey Mine Miner gout den, und wohneten auch
1761 mee beobachten, als auch die Belagerung von Minden decken , und mit dem Preußischen * Corps unter dem Prinz Heinrich die nöthige Gemeinschaft erhalten konnte, wo er sein Haupte Quartier zu Hartung nahm., Ehe noch die Lauf-Graben eröfnet wurden, richtete die Besar hung ihre drey über die Weser geschlagene Schifs-Brücken zu Grunde. In der Nachtvom 8ten auf den 9ten wurden die Lauf-Graben vor dem Marien-Chore würklich eröfnet und Batz terien angelegt. Das Feuer 1 der Belagerten war, 7 weil sie nur 24 brauchbare eiserne Kanos nen auf den Wällen hatten, von weniger Würz kung, hingegen war der Commandant sehr wachsam, indem die Besatzung fast Tag und Nacht auf dem Walle liegen mußte, wobey alle 3 Gärten und mit Holzwerk versehene Gebäude Schaden litten, weil beständig Feuer gehalten werden mußte , und es in der Stadt an Holze Der Generallieutenant von Oberg fehlete. führete die Belagerung , wozu 12 Esquadrons und 16 Bataillons befehliget waren, diesemach= ten 4 Brigaden aus, so von den Generalma= jors Graf von Kielmannsegge, Ærbprinz von Braunschweig , von Diepenbroick und Prinz. von Anbalt angeführet wurden. Die Belage rungs-Arbeit ward den 9ten eifrig fortgesetzet, dazu nicht wenig beytrug , daß der Herzog Fers dinand in der Nacht vom 8ten zum 9ten bey Verfertigung der Retranchements sich selbst eine fand. Den roten kam die erste Parallele und den irten die zwote zu Stande... Da die Frane zösischen Vorposten ziemlich nahe angerückt was ren ; so ließ der Herzog Ferdinand den 10ten die Armee bis hervorden vorrücken , worauf fich 23
18
Ersteren Esquadrons da
41761 der Bataille bey Vellinghausen, nicht weniger 100 1762 recfich dieselben zurückzogen , und das Haupt-Quar tier zu Hille genommen ward. Den 12ten waren die Batterien bereits so weit fertig, daß sie den 13ten feuern konnten. Man fieng um 7 Uhr mit Stud Kugeln und Bomben an die Stadt zu ängstigen. Die Belagerten konnten eben nicht so stark antworten , und es war dieſes von 4 der Würkung , daß der Commandant den Abend durch den Major von Louvigni an den in den Laufgraben commandirenden Heßischen Generalmajor Prinz von Anhalt den Antrag thun ließ , mit den Feindseligkeiten so lange inne zu halten, bis ein von ihm an den Grafen von Clermont zu Einhohlung neuer Verhaltungs -Be fehle abzusendender Officier zurück gekommen seyn würde. Man schlug es aber ab, und den 14ten sollte das Feuern aus den bisherigen und neu er= richteten Batterien wieder angehen , allein der Commandant verlangte gegen Erhaltung eines freyen Abzuges die Stadt zu übergeben. Da Saber auch dieses abgeschlagen wurde, drohete er die Weser - Brücke in die Luft zu sprengen und " adie Stadt in einen Aschenhaufen zu verwandeln, und sich mit der Besatzung unter ihren Trümmern zu begraben. Als aber der Entsat , welcher die fen Tag geschehen sollte, nicht erfolgte, so kam die Capitulation noch den 14ten zu Stande, und die Garnison mußte sich zu Krieges-Gefangenen érges ben. Die am 16ten ausmarschirende Besatzung bestand aus dem Commandant, Generallieutenant " Gson Morangies, die Brigardiers von Brullard und von Guiche und über 200 Officiers, und 3516 Köpfen, und mußte in den von der Cavallerie ge machten Kreis das Gevehr strecken. Man erbeuz tete aufferdem 78 Canonen, (die Regiments-Stücke mit
des Leib - Garde - Regiments .
fent,
762
1762 dem berühmten Treffen bey Grebens stein bey, nach welchem im Nov. der Friede ers folgte.
Luara aren = den : mit
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ſchen ntrag z inne 1. von B-Bez seyn 14ten zu erz n der eines Da ete er und adeln, imern r die m die d die erges Sung nant lard 8516 e gez beuz tide mit
19
44
mit gerechnet) 2 Paar Pauken , 18 Standarten und 16 Fahnen, und ein auf 100000 Rthlr. ges schätztes Magazin an Getraide und Fourage. Diese ganze Belagerung hat unserer Armee nicht mehr als 8 Todte und Verwundete gekostet, den Französischen Verlust hat man nicht eigentlich ers fahren können.
Andern Esquadrons des Leib - Garde - Regiments.
ie andern beyden Esquadrons dieſes jeßigen Leib: Garde Regiments sind folgendermas Ben errichtet: im Dec. 1742 und folgendenFrühs jahr ward 4 eine Grenadier- Esquadron von 2 Compagnien von dem damaligen Major Ernst Ludewig von Breidenbach errichtet. 1745 wurden noch 50 Mann zugeworben, und Breis denbach zum Obristlieutenant dabey erklåret. 1748 wurden diese 50 Mann wieder reduciret. 1743 schlug der Herzog von Cumberland den ersten Nagel in die Standarte, und marſchirte damit 1745 an den Rhein. Diese Standarte war schwarz mit Gold gestickt, auf der rechten Seite das Königl. Englische Wapen mit der Ors dens- Deptſe vom Hoſenbande : B 2 iQ
Ho.
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o Anderen Esquadr
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Honi foit qui mal y penſe und der Unterschrift : Dieu et mon droit.
In den beyden Ecken war der Königl. Nah menszug G. R. mit der Krone. 1 Auf der andern Seite war das Braunschw. Lüneburgische Pferd mit dem Chur - Huth dars über, mit der Unterschrift : Nec afpera terrent. In der Musterung vom 14ten May 1768 aber ist diese Standarte zum leßten mahl ges
✓
führet worden , nach welcher sie einerley Stan darten mit oberwehnten ersteren beyden Esquas drons, nemlich weiße mit dem Königl. Wapen erhielten. Als diese ehemalige Grenadier - Es quadrons 1763 mit der Garde du Corps com biniret ward, ist sie in fünf Theile getheilet wors den,
und hat also zu denen 5 neu errichteten
Compagnien den ersten Fuß gegeben, worauf denn dieſem nunmehro aus 4 Esquadrons beſtes henden Regimente der Nahmen vom Leibs Garde Regiment beygeleget ward. Die Uniform dieser vormaligen Grenadier Esqua= dron, welche bisher roth mit schwarzen Aufe schlagen , Kragen und Rabatten mit Gold nebst paille Westen gewesen , ward also auf den ers fteren beyden gleich verändert, jedoch ward der Un terschied noch beybehalten, daß die beyden ersteren blieben Esquadrons dieses testeren Drogoner Regiments noch Reuters,, hingegen diese mithin noch Bajonets und Patron - Taschen füh No reten, bey der Musterung von 1769 aber find selbige ebenfalls auf den Reuter- Fuß gesehet worden. Die
·
des Leib- Garde - Regimentss .
21 1
Die Chefs sind geweſen : • 1742 Major Ernst Ludewig von Breidens bach , ward 1745 Obristlieutenant , und
Nah erhielt 1747 diejeßigen andern beyden Ess quadrons des zten Cavallerie - Regiments.
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1747 Obristlieutenant Johann Friederich von Bock, von Wülfingen , erhielt 1757 das T jezige 8te Cavallerie - Regiment. 1757 Major Carl August von Veltheim ward felbiges Jahr Obristlieutenat, 1759 Obris fter , und erhielt 1761 die jeßigen andern beyden Esquadrons des 4. Cavallerie - Res
1761
giments. Generalmajor Walmoden.
Johann
Ludewig
von
1763 geschah obgedachter maaßßen die Vers einigung dieser Grenadier Esquadron mit der Garde du Corps. Diese erst in neueren Zeiten errichtete Gre nadier- Esquadron hat bald nach ihrer Errich tung sowohl am Mayn- und Rheinstrom als in den Liederlanden bis zu dem 1748 erfolgtenFrieden sich viele Ehre erworben. Auch in dem letztern französischen Kriege hat sie unter ih ren würdigen Anführern bey allenGelegenheitenso viel Muth bewiesen, als man von einem so aus gesuchten Corps nur immer erwarten können. 1757 wohnete ſie der Bataille von Haften Stenbeck *). B3 1758 *) Am 24ften Jul. des Morgens 7 Uhr wurden unsere Grenadier auf der Anhöhe von Fuhren berge vom Feinde attaquirt, und von beyden Sei
22
Anderen Esquadrons
?
1758 der Belagerung von Minden und der Schlacht bey Crevelt. 1759 Seiten einige Zeit auf einander kanoniret , wor auf die ganze Armee aufbrach , die sämmtliche Bagage nach Hameln unter die Kanonen schickte, und links abmarschirte , die erste Linie nahm ihre Stellung zwischen Tändern und Obsen , die zwote aber wurde hinter die Grenadiers auf der Anhdhe von Fuhrenberge placiret. Unsere ganze Armee blieb in dieser Position 1 bis Abends 9 Uhr stehen , worauf sie rechts etwas wieder zurück durch Haftenbeck marschhirte , und sich dergestalt in Schlacht-Ordnung stellte, daß der rechte Flügel fich gegen Hameln und der linke nach einem mit Holzung bedeckten hohen Berge gegen Lauens frein über , allwo der Herzog von Camberland vorher verschiedene Batterien aufwerfen lassen, erstreckte ; etwas vor der Fronte links lag das be festigte Dorf haftenbeck , an, dessen rechten Seite ein unzugänglicherMoraft befindlich), und die ganze Armee stand auf einer vortheilhaften kleinen An höhe, in welcher Stellung fie die ganze Nacht uns $ term Gewehre lag. Am 25sten Morgens 3 Uhr gieng die Armee wieder unters Gewehr, 5 Uhr gieng von beyden Seiten an unsern linken Flügel die Kanonade wieder an , und daurete bis 2 Uhr, wobey es diesen Tag noch blieb , wie auch diefol Den gende Nacht ohnverändert stehen blieben.
2
26sten Morgens 5 Uhr nahm das Kanonen-Feuer wieder seinen Anfang , welches bis Nachmittages I Uhr heftig fortgefeßet wurde, um 8 Uhr kas men unsereGrenadiers am linken Flügel zumMusz queten Feuer , selbige wurden zurück getrieben, auch genöthiget , ihre Batterie von 8 Kanonen, nachdem sie solche unbrauchbar gemacht , zu verz laſſen, die zum Soutien ins Holz commandirten Re=
des Leib- Garde - Regiments.
nund
23
1759 der von Minden mit bey.`v 1760 im Nov. und Dec. dienete fie in der 1 Bloquade vor Görringen, und half
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wor: mtliche schickte, hm ihre en , die auf der
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die ganze inen Un Nachtun ms 3 Uhr r, 5 Uhr Fen Flügel is 2 Uhr ch diefols Den 1. en-Feuer es mittag r : Uh kaz mMusa en getrieb , n Kanone , r u e z v na te andir Re
isiku ! 1761 B4d4.2 vedisins 990000 Regimenter, als Garde , und jezt 2tes Batails Ion des gten 2tes Bataillon des Frten und iste Bataillon des 12ten Infanterie - Regiments, muß ten sich darauf ebenmäßig zurück ziehen. Unsere Batterie von 12 Kanonen auf oben besagten hos hen Berge, wurde, nachdem sie zu dreyenmahlen das Unglück gehabt, daß ihre Pulver Karren in Feuer geriethen, vom Feinde erobert. Der Erbprinz griff solche aber mit einigen Regimens tern an, und eroberte selbige sogleich im ersten Ansah wieder. Da selbiger aber nicht unterstüz zet wurde, indem die ganze Armee schon in der Retirade begriffen, so mußte selbiger solche wieder verlassen, jedoch wurden die Kanonen hierdurch nochgerettet. Um 9 Uhr attaquirten die Lages vors her in der Afferter Grund detaſchirte 3 Bataillons, jezt rste Bataillon des 2ten , und beyde Bataillons des 6ften Infanterie Regiments , ingleichen das 1 am23ften abgegangeneCommando von 300 Mann Infanterie unter dem Obristlieutenant von Fer fen nebst einem Theil des jetzt 6ften Cavalleries Regiments, vier feindliche Brigaden, so sich am linken Flügel auf einer starken Anhöhe postiret hatten, und schlugen solche 12 Uhr völlig in die Flucht , so daß selbige 14 Kanonen im Stiche laſſen mußten , welche von den Unsrigen erobert, aber aus Mangel der Pferde nur 6 Stück mit genommen werden konnten , die feindliche Armee fieng darauf nach ihrer eigenen Aussage an zu retiriven, und die unsrige erhielt ebenfalls Be fehl sich zurück zu ziehen , sie marſchirte rechts ab, segte sich unter die Kanonen von Hameln, und
$ 24
Anderen Esquadrons 26.05
1761 die Bataille bey Vellinghausen nicht weniger.a 1762 die bey Grebenstein mit erfechten. Iound retirirte Abends über Låne und so weis ter nach Nienburg. Unser ganzer Verlust be stand an Lodten , Bleßirten und Vermißten in 97 allen aus 1327 Mann, der feindliche war aber . water ends weit beträchtlicher. 919/0 gri sodo tiemZS ( zod CT $ 595 nsida G3008 $127.*? 11. 037 And , In the Wat 393 alabag ninc 19 14 $:0 da : * Agent a II. NO.6 NO 3.0 WHY ***** 5 37092 = $ 34222 ( 505 ) m . 90644 damagine $100 AUT anel..a Kod parag. kontemp.3 . .. " gel CH2.4 meblinddorstript 03.0 DIM 8163
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Erstes Regiment Cavallerie . Leib B Regiment.
Staabs -Quartier Lüneburg.
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27
Erstes Cavallerie - Regiment. Leib - Regiment
Reuter,
Ersteren Esquadrons.
7.9 CA
ie beyden ersteren Esquadrons dieses jekts gen ersten Cavallerie-Regiments sind 1682 von dem Herzoge Georg Ludewig errichtet. Als 1697 eineReduction der Truppen vorgieng, wurden aus 6 abgehenden Cavallerie- Regimens tern 150 Mann , nebst den besten Pferden auss gesuchet, und bey diesem Leib - Regimente geges Ihre Uniform war Anfangs weiß mit ben. gelben Aufschlägen , erhielten 1698 rothe mit blauen Aufschlagen und goldenen Treffen, wos beh auch rothe Carabiner-Riemen mit Gold was 1730 erhielten sie wieder weiß und gelb ren. mit silbernen Treffen , 1769 aber blaue Röcke, rothe Aufschläge, i Rabatten und Kragen mit Gold auch paille Westen und Unterfutter, bey der nächsten Uniform 1786 wird dieſes paille in weiß verändert. 1763 wurden bey der Reduks tion von dieſem und allen Reuter-Regimentern 1783 wie zwen Compagnien gänzlich entlassen. die Hannoverschen Regimenter sämmtlich nume meriret wurden , erhielt dieses combinirte Regis ment die Nummer 1. Die erste oder Leib- Standarte ist weiß mit goldenen Frangen, hat auf der einen Seite das Kie
7
I
28
Ersteren Esquadrons
Königl. Englische Wapen mit dem Hosenbande undo foit qui ma y pe nſe. l und dessen Ordens- Devise * 15:0 unten ist der englische Wahlspruch: Dieu et mon droit. auf der andern Seite ist der doppelt geschlungene Königliche Nahme G. R. Die 2te Standarte ist auch weiß mit goldes nen Frangen , hat auf der einen Seite ein runs des mit dem Hofenbande umgebenes Schild, worin im , orangefarbenen Felde ein weißes laus fendes Pferd , das Schild ist mit einem Helm gedecket, und mit einer Hermelindecke versehen, mit der Unterschrift:
#014
Nec afpera terrent. auf der andern Seite ist eine filberne Säule mit goldenen Gliedern , auf dem Würfel derselben Stehet der Königl. Nahme G. R. Ueber dem Capital der Säule lieget ein bloßes Schwerdt, und an der Säule hånget eine goldene Wage .1:92 schaale mit der Ueberschrift : dr 1 ܃ ܃ " greg e Pro lege et
Im Jahre 1781 sind die vier Standarten dieses ganzen Regiments jedoch ohne Verände rung der Devisen f und Sinnbilder nur etwas
1
leichter gemacht indem die übermäßigen ſchwes ren Stangen und daran befindliches Eiſen 20. verringert , so daß jeßt eine Standarte nur 8 Pfund wieget. Die Pauken sind von Meßing mit dem ver filberten Königlichen Wapen, und die Decken find weiß mit goldenen Frangen , worin das Englische Wapen, welches auf verschiedenen Ars matu
des ersten Cavallerie-Regiments. . 29
nbande
In den beyden untern Ecken maturen ruhet. find gleichfalls Armaturen, in den obern Ecken aber ist im rothen Schilde der Königliche Nah menszug G. R. mit dem Hoſenbande und deffen 197 Junſchrift.
Lungene
Die Commandanten und Chefs diefer beys den ersteren Esquadrons , welche bisher allein
goldes in runs
das Leib Regiment Reuter ausgemacht, sind gewesen : 1682 Obrister von Montigny. 1686 Obrister Georg Friederich von Breidens ". bach erhielt 1688 die jeßigen ersteren Esz quadrons des zten Cavallerie-Regiments. blieb bey 1688 Obrister von Mesebouch Waka Landen.
Schild, es laus
Helm
rsehen,
le mit
1693 Obrister Ernst Bogislavvon Podewills,
felben r dem verdt,
starb den 4ten März 1718 1703 Obrister Friederich Herrmann von Ben
nigsen, betam 1704 das jeßige Ste Cas *102 vallerie-Regiment . or 1704 Generalmaj von Pent, erhielt die jeķis gen andern Esquadrons des zten Cavalles * Prie- Regiments.
Bages
arten
1705 Obrister Georg Heinrich von Breidens bach, starb 1728 als Generallieutenant.
ande twas
1728 Obrister von Lowen, erhielt das jeßige ** 26te CavalleriesRegiment. E 36F T
hwes 720 .
1729 Obrister Georg von Launay, ward 1740 Generalmajor 1745 Generallieutenant,
r8
round starb den 28ten Februar 1746 zu 3f Aachen. id our prolo ܐ ܐ ܢ
berz ten
1746 Obrister Friederich von Heimburger hielt das jezige 6te Cavallerie-Regiment ***1750
Das
Urs tus
1
1
30
"3 Ersterên Esquadrons ; &
1751 ObristerHeinrich Adolph Jacob von Die 1.3 mar, gieng 1757 mit Generalmajorss Character in Penſions : .. < t 68 % 7 175 Obrister Maximilian Johann Christian von Breidenbach , erhielt das jeßige 6te
Cavallerie-Regiment. 1757 Obrister Siegfried von Penz , gieng 61758 mit Generalmajors # Character in Pension. 1758 Obrister Franz Ludewig von Spórken,
gieng in Pension. 1761 ObristerWilhelmvon Jonquieres, ward + 1766 Generalmajor und 1777 Generals lieutenant. Diese beyden Esquadrons haben sich schon in dem vorigen Jahrhunderte vielen Ruhm ers worben. Kurz nach ihrer 8 Errichtung waren fie mit von dem Hülfs- Corps der 10000 Mann, welches der damalige Erbprinz Georg Ludes wig 1685 nach Ungarn führete. Sie dieneten felbiges Jahr mit bey der Belagerung von Teus
heusel , worinn unter andern am 29sten Jun. der Cornet von Breidenbach durch eine Kas none sterschossen ward , und in der glücklichen
Arrgt? > Schlacht bey Ofen. 1686 unterstüßten sie die Belagerung von Ofen, welches in Gegenwart der groffen türs kischen Arme eingenommen ward. Und 1687 waren sie mit in der merkwürdiger Schlacht bey Mohag, wo die Türken von dem Churfürsten von Bayern, der die Kaiserliche Armee commandirte , eine gänzliche Niederlage 1688 erlitten.
des ersten Cavallerie- Regiments.
31
n Dit
1688 und 89 dieneten sie mit in den Felds
ajorss
zügen am Rhein unter dem Herzoge. Ernst August, und halfen Mainz und Bonn ers obern. Giengen darauf 1690 nach den Liederlanden , und was
pristian
ige 6te
rensolches Jahr mit in der Schlacht bey Fleuri. welcher auch der Prinz Georg Ludewig mit Im Sept. beywohnte. 1692 gieng die alliirte Armee über den
gieng Fer in
tten,
Rhein, um die Franzosen anzugreifen, welche fich aber bey Speierbach sehr vortheilhaft ges
ward erals
Dem ohngeachtet griffen die Al feht hatten. Hirten dochden Feind an, und wurde zwey Tage über scharf aufeinander gefeuret , bis endlich die
chor 1 ers ren
Alliirten genöthiget wurden , den Feind in seis nen Vortheil zu laffen , und sich nach Man
nn, -des
heim zurück zuziehen. 1693 erwarben sie sich viel Ehre in der Bas taille bey Landen *), verlohren aber dabey ihs
ten
ren Chef, den Obristen von Mesebouch. 1695
eus ille as
* Der König Wilhelm that ſein åuſſerſtes , durch Muth und Herzhaftigkeit den Sieg zu erfechten. Er war allenthalben in dem Treffen zugegen, führte selbst zu Pferde und zu Fuße an , wo die Gefahr am größten war. Seine Peruque , der Rockermel, und die Knoten der Scherpe wurden von drey Flinten-Kugeln durchschoffen. Selbst die Feinde legten ihm den Ruhm der größten Ta pferkeit bey. Der Prinz von Conti schrieb seiner Gemahlin in einem aufgefangenen Briefe: er 7 babe felbft gesehen , wie der Prinz von Gras nien fich den größten Gefabren bloß gestellt habe; so viel Muth verdiene wohl den rubigen Besitz
en
E
t
32
» Ersteren Esquadrons. 90N
at 1695 dieneten sie auch mit in der Erobe rung von Lamur. { 29_1700 marſchirten sie nach Holstein ,
und
stieffen daselbst zu den Schwedischen Truppen . Die Dänen hoben darauf die Belagerung von Tonningen auf, und giengen den Alliirten ents gegen, fie wurden aber genöthiget , fich bis hine ter die Trave wieder zurück zuziehen , worauf den 18ten Aug der Friedezu Travendal erfolgte. Zu Anfang des jeßigen Jahrhunderts wohs neten sie dem Spanischen Succeßions
Kriege
von 1702 bis zum Badenſchen Frieden 1714 mit vielem + Ruhme bey, und dieneten in den Schlachten bey Hochstedt, Ramellies *), Oudenarde und Malplaquer **).
⠀ It
RE Besitz der Krone, die er tråge. - Man tadelte gleichwohl hier , so wie in allen von ihm geliefer ten Schlachten seine Dispositionen uud Mandus vres. Der Marschall von Luxenburg soll, nache dem er die Stellung der alliirten Armee vor der un Schlacht genau beobachtet, gesagt haben : glaube ich , daß Waldeck wirklich todt ift. Er zielte auf dieses Generals bekannte Geschicklichkeit,
" gute Lager-Plåße zu nehmen. *) Affairre de plaine. Der GrafvonSachsen in sei nem Briefe vom 15. Febr. 1750 an dem Grafen d'Argenson fordert von der Geschicklichkeit , eines Generals, eine jedeAction zu einer Affaire de gofte zu machen. Les fuccès que nous avons dans les baz tailles ne doivent s'attribuer qu'au hafard ou à l'ha zbilité que nos Généraux ont de réduire les com bats à des points ou affaires de pofte , ou la feule valeur des troupes et leur opiniâtreté l'emportent ordi
1 des ersteren Cavallerie- Regiments.
33
In dem wegen derDesterreichischen Erbfolge 1742 entstandenen Kriege , leisteten sie unter den Truppen , so der Königinn von Ungarn zu Hülfe gesendet wurden, sehr nügliche Dienste. tert Wohneten > 1743 der Schlacht bey Dettingen ***) bey, verfolgten die geschlagenen. Feinde bis Speier, giengen darauf mit nach den Fliederlanden, und distinguirten sich besonders
1745 den Iten May in dem Treffen bey Sontenoy ****), wobey jedoch die übrige Cas valle ordinairement , lorfque le Géneral fait faire fes difpofitions en conféquence , c'est à dire , de ma nière à pouvoir foutenir les attaques : mais c'est une chofe qu'on ne peut pas toujours faire , et que le Général ennemi peut empêcher , s'il eft habile , s'il connoit vos defauts et ſes avantages. *) Der Graf von Sachsen sagt von dieser Ba= taille in seinen Lettres pag. 491. Ce qu'il y avoit en plaine plia , ce qui étoit pofté fe maintint long tems , et caûto beaucoup de chevaux aux Alliés. adres Po ***) Affaire de plaine. Lettres du Comte de Saxe, C ( *) pag. 491.
1
****) Ce qui étoit en plaine plia , ce qui étoit po fté fe maintint. Der Graf von Sachsen rühmt in seinem vorgedachten Briefe S. 492 besonders 嚚 das Wohlverhalten der englischen Infanterie in 31.7 diefer Bataille: Je ne fais s'il y a beaucoup de pos Généraux qui ofaffent entreprendre de paffer une plaine avec un corps d'Infanterie devant un *** corps de Cavallerie nombreuſe , et fé flatter de pous voir fe foutenir plufieurs heures avec quinze ou vingt bataillons au milieu d'une armée, comme on 3% ** Blog
34
Ersteren Esquadros
vallerie auf keine Art und Weise zum Treffen tam ), indem sie auf die französische Infanterie einhieben, solche zum Weichen brachten , und bis zuleht auf der Wahlstadt blieben. Den 9ten Jul. dieses Jahres bey der unglücklichen Affaire bey Melle ohnweit Gent , schlug sich eine Es quadron dieses Regiments und eine Esquadron von dem jeßigen 6ften Cavallerie - Regiment uns " ter dem Obristlieutenant von Diemar durch über und kamen Breda bey wieder de zu Schiff, Feinde 16000 , giengen zur Armee. In den folgenden Jahren wohneten sie auch 1746 der hißigen Bataille bey Roccour *), +$4 nicht weniger 1747 der von Laffeld **) mit gleicher Ehre bey. Bey dem leztern Kriege waren siezu Ende des 1757. Jahres bey der Belagerung von Haars burg und bey der Expedition des Generalinas jors von Diepenbroick im Bremischen , giengen 1758 8% mit zur Belagerung vor Minden, wohneten der Bataille von Crevelt bey , thaten sich besonders
und 1759
on fait les Anglois à Fontenoy , fans qu'aucune charge de Cavallerie les ait ébranlés ou fait degar mir de leur feu. Ce font des chofes que nous avons tous vuës ; mais l'amour propre fait qu'on ne veut point en parler, parce qu'on fent bien qu'on n'eft point en état de les imiter. A * ) Affaire de pofte uniquement, quoiqu'il y eût beau coup de plaine ; mais on n'attaqua que les poftes. Lettres du Comte de Saxe, pag. 491.
****) Affaire de 'plaine réduite à des attaques de pofte . pag. 492.
des ersteren Cavallerie-Regiments.
35
1759 in der glücklichen Schlacht ben Mins den *) hervor, in welcher sie durch die herzhafte Bes € 2
* Den Isten Aug. früh um 5 Uhr kam es zwischen unſerer und der französischen Armée unter dem Marschall von Conrade ohnweit Minden zu eis nem hitzigen Treffen. Der Feind stand hinter eis nem Morast. Der linke Flügel war zu Dußen, und der rechte erstreckte sich bis unter Minden. Im Rückenhatten sie die Defilees Wendekenstein, Barkhaufen und Exfelden . In der Nacht vom 31sten Jul. auf den ersten Aug. zog sich der Feind durch die Stadt Mindischen Felder , welche zwis schen der Spitze des Morastes und der Stadt lies gen, und formirte sich von Halen bis an Minden, so daß er die besagten Felder und einen Theil des Morastes im Rücken hatte. Das Kanoniren nahm früh gegen 5 Uhr seinen Anfang. Der Feind that um 6 Uhrmit seinem rechten Flügel auf den linken Flügel derAllürten bey Thonbanſen, welchen der Generallieutenant von Wangenheim comman= dirte, den Angriff,welcher solchen mit aller Standts haftigkeit aushielt , wohingegen der Herzog Fer: 3. dinand von Himmelrick and Hill dem Feinde in 1 die Flanque kam , so daß um 7 Uhr das Treffen • allgemein ward. Bis um 10 Uhr verſuchte der Feind sein möglichſtes und fochte mit größter Laz pferkeit, wobei seine erste Linie mit den zwo hine terſten immer erfrischet und unterſtüßet wurde. Gegen 11Uhr aber wurde er zumWeichen gebracht, und gegen 12 Uhr nahm er nach einer starken Nies derlage, theils durch Minden , und theils durch die Felder von Minden die völlige Flucht. Das Artillerie Feuer war von beyden Seiten ganz fürchterlich. Die beyden feindlichen Flügel , be ff ) sonders ihre Cavallerie und die Sächsischen Trup pen haben sehr gelitten. Sie verlohren an die 100 awolf
36
Ersteren Esquadrons ^ 79 890
wegung, die sie machten, um zwischen einer frans 13 zöfifchen Batterie von 16 Kanonen, und einem Corps feindlicher Grenadiers durchzubrechen, ohn geachtet sie sich dadurch ein gräuliches Cartät schen und Musqueten- Feuer zuzogen , das mei ste dazu bentrugen , daß diese Batterie von der Heßischen Infanterie durch einen furieusen An Das Heßische Gre fall erobert werden könnte. nadier - Regiment war gerade gegen diese Bats terte , und lief dagegen an , ehe die Kanonen abgefeuret werden konnten ,
bekam jedoch eine
general Dechargevon der dahinten stehenden feinds lichen Batterie , es `drang aber auf selbige mit
4
gefällten Bajonet ein , Haufen.
und schmieß sie übern
Der Herzog Ferdinand nannten das
her dieses Leib Regiment wegen seines Wohle verhaltens in Ihrer Danksagung an die Armee Es. konnte aber auch nicht fehlen, nahmentlich. daß dieses Regiment bey folchem vigoureusen Angriff starke Einbuße litte, wie denn der Obs ristlieutenant du Bois , Rittmeister Garveus, Capitainlieutenant Bröckelmann , Lieutenant von Anderten, nebst 36 Mann und 97 Pferde todt CI zwölfund 18 pfündige Kanonen, 12 Standarten, IL Paar Paucken, 17 Fahnen, die Kriges-Caſſe, 4000 Zelter, 235 Commis- Wagen, 482 Ammunitonss Waagen, ferner an Todten 9840 Mann mit Inn begriff der Bleßirten , und an Gefangenen haben wir diesen und folgende Tage erhalten 13 Genes rals, 389 Officiers und 6080 Gemeine. Unser Verlust erstreckt sich auf 577 Toste, 1901 Berz wundete. Die feindliche Armee war gegen 70000 Mann, dagegen die Allürten nicht über 30000 Mann beym Treffen stark gewesen.
79 820
des erstenen Cavallerie-Regiments.
37
einer frans
todt, der Lieutenant Werkmeister Cornet von
und einem
Rerstenbruch und Wenbart aber nebſt. 38)
rechen, ohnz 6 Cartat das meis
Mann und 30 Pferden bleßiret, und der Chef, der Obrist von Sporten nebst den Lieutenant Müller in die Gefangenschaft gerathen waren.
e von der Eufen Ans
(1760 im Febo kamen sie in die Winters quartiere zu Bevergerde im Münsterschen, hata
sche Gre fe Bats
ten den Iiten Auguft die kleine aber scharfe Af faire bey Sabaturg im Reinhardtowalde, und eroberten dabey 4 Kanonen. Ende des
Kanonen
och eine
Septembers dieneten sie mit unter dem Corps
en feind ige mit übern ten das
von 20000 Mann, mit welchem der Erbprinz
Wohle Armee
hlen, eufen Obe 116 ant
rde dt
II
die Expedition aufsWeset. vornahmen, * und wohneten dabey der hißigen Affaire gegen den Marquis de Castries bey Kloster Campen bey, denn während der Zeit die Bloquadepvor We fel geführet ward, ließ der Marschall von Brog lio ein Corps der Armee unterhalb Cölln sich versammlen , wovon ein Theil aus Geffen und der andere aus den Niederlanden gekommen waren. Der Feind , welcher wohl sahe , daß keine Zeit zu verlieren war , und daß ersich den Aufschub,
welchen die Witterung in Ansehung
der Arbeit auf Wesel verursachte , zu : Nuße machen müßte, ließ den 14ten Oct. ein Detas schement auf Rheinbergen anrücken , welches einen diesseitigen Vorposten nöthigte, sich zurück zuziehen. Der Erbprinz befanden sich an dies ser Seite, um den Feind zu recognosciren, und glaubten verſuchen zu müssen , wenn es möglich, ihn von seinem Vorhaben, sich Wesel zu nå hern, abzulenken. Allein da diefranzösische Ars mee in einer groffen Uebermacht bestand , so ents fchloffen € 3
38
Ersteren Esquadro ns
90
schloffen sich der Erbprinz es zu versuchen, dies ܐ selbe in ihrem Lager zu überrampeln , um feine eigentliche Stärke, A dieweit unter derMacht des Feindes war, zu verberarn. Sie lieffen 16 Bataillons und eben so virt Esquadrons im Anz gesicht von Rheinbergen den 15ten vorrücken, und um 10 Uhr des Abends seßten sie sich in Wahrscheinlicher Weise würde dieser Marsch. Schritt auchüber Wermuthen geglücket ſein, wenn nicht während der Nacht ein Detaschement vour Fischer Corps sich in Kloster Campen , etne halbe Meile von ihrem Lager , ** geworfen hatte, und bey welchem man paßiren mußte, um dem Feinde in die linke Flanke zu kommen. Der Ans griff auf das Fischersche Corps brachte das Lager des Marquis de Castries in Bewegung , und " gab ihm Zeit, die Truppen unter die Waffen zu bringen. Man traf also einen muntern und zwar 32 Bataillon starken Feind an. Der Erbprinz faßte inzwischen den 2 Entschluß , den Angriff zu thun, welches des Morgens um 5 Uhr geschahe. Allein da der Feind bey einem Gehölze Posto gefasset hatte , von wannen er, * nachdem man niit demselben bis um 9 Uhr auf das tapferste ges fochten , sehr schwer zu deløgiren war, so enta schloß sich der Prinz seine Truppen gegen den Rhein zurück zu führen , welcher aber zusehends dergestallt anschwoll, daß dadurch seine Commus nication mit der Belagerung fast gänzlich gehems met wurde. Dieser Marsch ward ſehr wohl aus Unsere Truppen zogen sich mit eben geführet. derselben guten Ordnung zurück , mit welcher ſie Sie hatten die Beweise ihres bras gefochten. ven
des ersteren Cavallere. Regiments.
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ven Verhaltens in der Person des Generallieus tenans von Segur einige 20 andere Officiers und 400 Gemeine, die zu Gefangenen gemacht worden, davon getragen ; auch eine Fahne und Unser Verlust belief. einige Kanonen erobert. fichauf 1600 Mann, worunter 247 Tødte und442 Vermiste waren. 鎏 Der Feind gab hingegen den Seinigen selbst über 3000 Mann an, und hatte alleinvon dem Regiment Elsaß 52 Officiers vers lohren, konnte auch aus seiner Überlegenheit dem Vortheil nicht ziehen, den Prinzen auf seinen Marsch nach Buderich zu beunruhigen. Durch die Aufschwellung des Rheins aber war daselbst die Brücke zerbrochen, und dieUfer dieses Fluffes unter Waffer gefeßt. Man mußte daher diese Brücke wieder ausbessern , und solche im Anges sicht des Feindes paßiren, welches den 18ten mit Die aller nur erfinnlichen Ordnung geschahe. " Bloquade vorWesel wurde indessen aufgehoben, und der Prinz nahm sein Lager bey Brüne eine Meile von Wesel. Bey dieser Affaire wurde dem Erbprinzen ein Pferd erschossen , und er selbst am linken Beine leicht bleßiret.
****** Andern Esquadrons des
erstern Cavallerie - Regiments.
Die andern beyden Esquadrons dieses jeßigen ersten Cavalleries Regiments find 1745 von dem das € 4
40
**! Andern Esquadrons
damaligen Obristen Georg Ludewig Grafvon Platen errichtet. Sie erhielten damals orange farbene und 1761 schwarze Aufschläge und Kräs gen init Gold, und Anfangs auch orangefarbene, mit leßteren aber paille Mesten. Sie machten bis 1766 ein befonders Reuter- Regiment aus ersteren Seht haben sie mit ihren beyden Esqua=
drons gleiche Uniform , s ist eine meisändarte dieſer beyden Esqua= dronDie mit Silber gestickt
und führet
auf beyden Seiten das Königl. Englische Wapen mit dem Hoſenbande und der gehörigen Unters schrift : Dieu et mon droit.
Die andere Standarte *) ist gelb, sehr reich mit Gold gestickt. Auf der einen Seite ist auch I Auf der andern Seite das englische Wapen. eine filberne Ehren - Saule , deren Schaft mit einem Loorbeer-Zwelge uinzogen. Auf der Sante rnhet eine goldene Krone, mit der Uberſchrift : Mereamur,
Bu A *) Diese Standarte hat oben ein filbernes Blech um die Stange, worauffolgende Innschrift gestochen : „Johann Heinrich Graß, gebürtig aus Uene, ,,Amts Meinersen im Lüneburgischen, hat in dem, ,,den 30ten August 1762 am Johannisberge in ,,der Wetterau vorgefallenen scharfen Scharmü ,,tel, diese bereits in franzöfifchen Hånden gewe ,,sene Standarte mannhaft dem Feinde entrißen, ,,und dem Regiment wieder zugebracht. Zumt ,,ruhmwürdigen Andenken dieser treuen und herz ,,haften That, wie auch zur Ermunterung alier ehrliebenden Soldaten wird solches durch diese Innschrift verewigét.
des erfteren Cavallerie - Regiments.
41
Zu -beyden Seiten der Säule sind Tropheen von allerhand alten und neuen Armaturen , un ter welchen auf der rechten Seite ein silbernes > Schild,
worinn ein Arm mit blößem Sabel,
und aufder linken Seite eine Standarte , wore inn eine Sonne gestickt, befindlich. * 7!! Die Pauken dieser beyden lektern Esquis drons sind von Küpfer , und die Deckenfind gelb thit Gold gefickt, haben in der Mitte das Kder nigl. Wapen , welches auf Armaturen rüher, worunter ein Schild mit einem
Todo gordie."
Auf jede Seite des Wapens sind Tropheen, unter "welchen Sclaven mit goldenen Ketten ge feffelt liegen. Weil diese beyden Esquadrons bis 1766, da sie mit dem Leib Regiment combiniret wors den, ein besonders Reuter Regiment ausmache ten, so find die Chefs davon bis dahin gewesen: 1745 Obrister Georg Ludewig Graf von Plai 12ren und Hallermund, ward 1751 Genes ralmajor und bekam 1753 die Garde di mput Corps. 14
1753 Obrister Johann Friedrich von Zepelin, erhielt 1757 die Garde du Corps. 1757. Obrister Gerlach Friedrich von Scölln, starb im April 1758 als Generalmajor. 1 1758 Obrister Otto Wilhelm Heise , gieng 1761 mit Generalmajors Character in Pension. 1761 Obrister Emmerich
# 543
Otto August von
Estorff, erhielt 1766 das jeßige Ste Cas MUNO. vallerie-Regiment. 5 ܐܚܐ 0% € 5
Nach
1
42
Andern Esquadrons 1,02874 ,
Nach dessen Abgang geschah obgedachte Zus sammensehung. Di fe beyden aus lauter ausgesuchten Leuten errichtete Esquadrons haben schon in den leh tern Feldzügen des 1748 geendigten Krieges Proben ihres Diensteifers und Wohlverhaltens abgeleget. T Auch in dem lektern 1757 in hiesigen Lans ren ausgebrochenem Kriege, find fie bey den mehs desten Schlachten und andern wichtigen Vorfäl len gegenwärtig gewefen, und haben sich durch ihr dienstmäßiges Betragen allemal vielen Ruhm erworben.16 moon 4.4.
1758 waren sie mit in der Bataille bey * 49 m 09 Crevelt, und h 20 1759 unter dem Wangenheimischen Corps in der glücklichen Schlacht, bey Minden, 1761 den 329ſten März mußten sie in des Erbprinzen Corps, bey Friglar, den Marsch der großen Armee decken, und waren den Tag im beständigen Scharmußtren. 1762 wohneten sie dem glorieusen Treffen bey Grebenstein *) bey, und gleich darauffochs ten Agros *) Nachdem der Herzog Ferdinand die Armee bey Bracket versammlet hatten lieffen sie selbige den 20ten Jun. von Brackel auf die Höhen von Bors getrieck vorrücken, dergestalt , daß der linke Flü gel sich auf die Anhöhe über Bühne, und der rechte an den Schwickhäuser Wald appuyirte, das Haupt-Quartier aber war zu Borgholz, Den 21ten marschirte die Armee bis an die Dymel und das Hauptquartier war zu Bühne. Milord Gramby campirte mit seinem Corps bey War burg
ve
des ersteren Cavallerie-Regiments. 43
ten ſie auch in dem hißigen Scharmüßel am Jos hannisberge mit großer Bravour A adiofr **** burg, den linken Flügel an dem Diefenberg und .: ben rechten an Warburg appuyirend ; die Vor posten giengen über die Dymel und setzten sichbey Welde und Wormeln. Die Haupt- Armee cams pirte an der Dymel zwischen Liebenau und Mas crode, die Division des Milord Cavendisch faßte. Posto. auf dem Schonberge, nachdem solche vors hero Sababurg occupiret, die Braunschweigischen Husaren und. Heßischen Jägers beybe, unter, der 21 Ordre des Obristlieutenants von Riedesel seßten ... fich zwischen Schönberg und dem Rbeinharts 1.. walde, als worin dieselben ihre Posten legten, die Hannoverschen Jäger zu Pferde und zu Fuß aber, welche der Obrist von Veltheim anführte, stellten fich auf den Anhöhen von Geismar über Oftbeim.
"
Der Feind vereinigte hierauf sogleich seine ganze Macht, welche 120 Bataillons und 145 Esqua brons stark war , und occupirte den 22ten das Lager zwischen Grebenstein und meinbrecen, und ein Corps unter dem Marquis de Castries , wels ches sonst auf den Anhöhen von Hochkirchen gez standen, nahm sein Lager zwischen Hof-Geismar und Carlsdorf, nachdem " der Herzog den 22ten die Stellung des Feindes recognofciret, paßirten fie den 24ten Morgens um a Uhr die Dymel bey Liebenau mit der ganzen Armee in 7 Colonnen, um die feindliche zu sürpreniren , und formir ten sich auf den Anhöhen von Geismar. Die Haupt-Absicht war, das Corps des Marquis de Cafiries zuerst anzugreifen. Der General von Sporten marschirte dieserhalb mit dem linken Flü gel der Armee bey Seilen und Everſchüg über bie Dymel, und zog sich linker Hand hinter dem Corps des Lord Cavendisch und dem Riedeselschen in den Rheinhardswald und kam bey Carlsdorf hers
44
Andern Esquadrons
Heraus , der Obristlieutenant * von Riedeſel fam 21. und das Buckneriche bey Uttenbofen € Corps , welches mit einent forcirten Marsa) von sich in den Rheinbardss wald über Uslargesebetenfelde tam zum Vor schein, um dem Corps des Marquis de Castries in den Rücken zu gehen. Der Angrif geschahe zu .35%. gleicher Zeit, sowohl auf die 2 Reserven des rech ten und linken feindlichen Flügels , als3 auch auf das Centrum :+ Alle 3 wurden zum Weichen ges bracht. Die combinirten Sporkſchen (deffen 1414 WAR rechten Flügel der Generallieutenant von Scheiz ter und den linken der Generallieutenant von Riels mannsegae commandirten ) und Lucknerschen Corps hatten es mit der Reserve des rechten Flü gels unter dem Commando des von Caftries zu thun. Diese wurden fürpreniret , als eben die Pferde nach der Schwemme geritten würden. In dieser Unordnung dachte man feindlicher Seits blos auf die Flucht, und ließ Zelter und Bagage zurück. Vierzehn Esquadrons Hannoveraner und Heffen setzten den flüchtigen eilend nach, höhleten den Nachtrab dieser Reserve linker Hand von Gre benstein ein, machten viele Gefangene und erbeu teten z Canonen und 2 Standarten. Die große französische Armee folgte dem Erempel des Ca frieschen Corps und zog sich eiligst zurück, ehe man sie mit ben Eanonen erreichen konnte. Die Reserve des linken Flügels unter Commando des Grafen von Steinville wurde auf Wilhelmsthal poußiret , und als sie sich durch das Gehölze zu retiriren füchte, wurdesie von der über Zierenberg angerückten Colonne des Lords Gramby rechter Hand Wilhelmstbal coupiret. Der Englische Obtiste Boyd forderte sie zur Uebergabe auf, aber da die Infanterie Brigaden Aquitaine , Poitu, Grenadiers de France und Royaur , als welche im Holze ein Quarree formirten , sich durchaus nicht ergeben wollten, so wurde ein großer Theil Bon
des ersteren Cavallerie-Regiments.
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von ihnen niedergeschoffen, und der Ueberreft zu Gefangenen gemacht. Die alliirte Armee rückte den ganzen Tag mit klingenden Spiel und flies genden Fahnen durch das französische Lager bis Ober- Vilimar etwa anderthalb Stunden von Caffel vor, und der Feind setzte sich theils in Cafe fel, theils in das feste Lager auf dem Kragen berge. Ob man zwar diese Affaire, welche auch von Wilhelmstbai benennet wird, keine förmliche Bataille nennen kann weil der Feind nicht gestan den, und nur das Corps des Lords Gramby, un ter welchem auch das Jäger- Corps mit befindlich war, zum kleinen Gewehr gekommen; so ist es doch eine Sürprise, die dem Herzoge und der Are mee viele Ehre macht , und die Feinde gaben es selbst für ein Meisterstück eines erfahrnen Genes rals aus. Es ist fast unglaublich , daß die ganze Armee die Dymel paßiren können , ohne daß der Feind davon das geringeste wahrgenommen, da er doch seine ganze Macht etwa anderthalb Stunden von diesem Flug versammlet hatte. In denen das maligen Nachrichten wurde dieses Regiment wes gen seiner bewiesenen Bravour besonders benah met. Der feindliche Verlust belief sich über 1000 Todte und 2000 Gefangene , woben verschiedene Canonen, 4 Standarten und 7 Fahnen, nebst vie= ler Bagage erbeutet worden , dahingegen alliirter Seits nur 108 Mann todt , und 273 bleßiret worden,
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Regiment
von Hammerstein.
Stand - Quartier Zelle.
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Zweytes Cavallerie - Regiment von Hammerstein Reuter.
Ersteren Esquadrons.
as eigentliche Jahr der Errichtung der era steren beyden Esquadrons dieses zweyten Cavallerie-Regiments , so ehedem ein Zellisches Regiment ausgemacht, ist unbekannt. Einige wollen solche in den Zeiten des 30jährigen Kries ges hinaussehen , welches auch eben nicht uns wahrscheinlich ist , da der damahlige Herzog von Zelle , einige Regimenter zu Pferde und zu Fuß errichtete , und solche dem Könige von Schweden Gustav Adolph zuführete ; ans dere wollen solche auf das Jahr 1664 festseßen, und wieder andere behaupten , es sey vormahls ein Chur Collnisches Regiment gewesen, von da an das Fürstliche Haus Zelle gekommen, und endlich 1705 nebst den Zellischen Landen an das Churhaus Hannover gefallen *).
Diese bey: den
*) Die Cavallerie , so damahls an das Churhaus Hannover gekommen, waren folgende Regimenter : Die jetzigen ersten Esquadrons des 2ten Cavallee rie-Regiments. Die jetzigen zweyten Esquadrons des 3ten Cavallerie-Regiments. Das jetzige ste Cavallerie-Regiment. Das jetzige 6te Cavalleries Regiment, Summa 12 Esquadrons oder 2158 Mann.
Ersteren Esquadrons
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den Esquadrons hatten ehedem hellblaue Dous bleure mit Silber, und erhielten 1729 hellegrün mit Silber. Nachdem 1763 * die Combinirung zweyer Reuter Regimenter resolviret worden, erhielten sie gleich denen beyden andern Esquas drons dunkelgrüne Kragen und Aufschläge mit Gold und paille Weften , ihre jeßige Uniform ift blaue Röcke , weiße Westen , Unterfutter, Kragen , Rabatten und Aufschläge mit Gold.
"
1783 erhielt dieses combinirte Regiment bey Numerirung der sämmtlichen Chur - Hannover fchen Regimenter die Nummer 2. # Die Leib: Standarte dieser beyden ersteren
Esquadrons ist weis , hat auf der einen Seite den Königl. Nahmens- Zug G. R. mit dem Hos t senbande , und unten den Wahlspruch: Dieu et mon droit. Auf der andern Seite ist der Ritter Saint Jürgen mit dem Lindwurm , und der Uebers schrift : Virtus animi fuperat omnia. Die zte Standarte ist grün , hat auf der einen Seite das weiße Pferd mit dem Hosen bande umzogen, unten ist der Braunschweig-Lus neburgische Wahlspruch : Nec aspera terrent. Aufder andern Seite ist die Fama mit der Ueberschrift : Arma virosque cano .
Die Pauken sind von Kupfer , und ihre Decken grün , worauf das Lüneburgische Pferd mit dem Churhute darüber. * Unten ist der ges wöhnliche Wahlspruch : Nec aspera terrent,
Die
des zweyten Cavallerie-Regiments,
51
Die Chefs find, so weit man weiß, gewesen : 1670 Obrister Pillier, (hat vermuthlich 1664 als Major oder Obristlieutenant diese Es quadrons erhalten.) gring 1671 Obrister Seige. 1674 Obrister Beauregard , gieng als Genes ralmajor ab.. 1690 Obrister Brenneke.
1694 Obrister de la Croir de Frechapelle, gieng 1711 als Generalmajor in Pension. 1711 Generalmajor von Schlüter, starb 1731. 1731 Obrister von Dreves , gieng in Pension. 1732 Obrister Rathmann , starb 1734.. 1734 Obrister Johann Carl von Montigny, ward 1742 Brigadier ,
1743 Generals
1747 Generallieutenant , und starb 1754 . 1754 Obrister Carl Gustav von Dachenhaue major ,
sen, erhielt 1758 das jezige 5te Cavalles rie-Regiment. 1758 Obrister Friedrich Christian Bremer, ward 1761 Generalmajor , 1762 Genes rallieutenant, 1777 General der Cavalles rie, und starb im December 1781 . 1782 Obrister Hans Carl von Hammerstein,
1666 C
uadrons 52 bar # Erſteren Esq 1666 führte der Chef dieſes damahligen Re giments , Dillier , selbiges zum Entsag der Stadt Bremen . Im Jahr 1667 wurde es im Spaniſchen Sold übernommen, aber nicht lange darauf nebst andern Regimentern wieder daraus entlaßen. Im Jahr 1670 ließ der Herzog Rudolph Auguft die Stadt Hörter als Schußherr mit einigen Compagnien zu Pferde und zu Fuß bez sehen , worüber sich der Bischof von Münster fehr beschwerte, und sogar einen Brief, den der INAS Herzog zur Vertheidigung seiner Handlungen und zur Entschuldigung der Stadt durch einen Trompeter an ihn abschickte, ungelesen zerriß, und dem Trompeter vor die Füße warf. Dies ses ward von den sämmtlichen Lüneburgischen Fürsten sehr übel aufgenommen , welche daher den isten December 1670 zusammen kamen, um diese Sache zu überlegen , und desfalls gehörige Maasregeln zu nehmen. Hierauf ward die Werbung stark vorgenommen , und dieses Regi ment, welches wahrscheinlich schon vorlängst ers richtet gewesen , vermehret. 1671 den 25sten Januar, ward zu Müne
fter ein Stillstand der Waffen auf etliche Wo chen zwischen Lüneburg und Münster geschloss sen , den 15ten April wurde in dieser Hörter schen Streit-Sache ein Pråliminar-Vergleich ges troffen , daß der Herzog seine Besaßung hers auszog, und Münster die Stadt beseßte, weil man nun auch sonst bey diesen Conjuncturen viele Mannschaft angeworben hatte , so gebrauchte das gesammte Haus Braunschweig- Lüne burg
des zweyten Cavallerie Regiments.
53
burg dieſe gnte Gelegenheit, die auf ihren Hans fee- Bund lange Zeit troßende Stadt Braun. schweig , endlich einmahl zur Unterthänigkeit zu bringen. Man rückte dahero den 18ten May felbigen Jahres mit 20000 Mann, worunter auch diese beyden Esquadrons sich befanden, vor felbige , gleich da alles am sichersten und kein Pulver darinnen war , und brachte sie den 12ten Jun. zur Uebergabe. Man gab ihr keinen ans dern Accord , als daß sie gleich andern Lands Städten huldigen , ihre Soldaten abdanken, und Fürstliche Garnison einnehmen mußte. 1673 rückten sie mit in das Lager ben Leese, gegen die französische Armee, welche unter dent Marschall von Turenne bey Minden an der Weser stands to
1674 und 15 75 dieneten, fie mit in den Felds zügen am Rhein, und halfen Saarbrück und Trier erobern , nachdem bey leßterem Orté diel 3 Französische Armee unter dem Marschall von Crequi geschlagen war , wie denn überhaupt diese beyden Esquadrons während dieser Cams pagne im Elsaß trefliche Dienste leisteten , auch unter andern des Marschalls con Türenne Heer Pauke eroberten. Nach diesem oberwehns ten Siege und Eroberung von Trier , gieng der Herzog Georg Wilhelm mit den mehresten Theil seiner Truppen , worunter auch diese beys den Esquadrons mit begriffen waren, wegen der im Niedersächsischen Kreise entstandenen Schwes dischen Unruhen zurück , und bemächtigte sich der Brem- und Verdischen Lande. D3
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Ersteren Esquadronstrurg Bod
Nachdem sich nun auch 1676 Stade erges! ben , marschirten sie noch im September dieses Jahres wieder nach den Rhein , und sehten ihren Marsch mit der Armee weiter gegen Los thringen bis Zweybrücken fort, durch welche Diversion die französische Macht getheilet , und n ihren Unternehmungen sehr gehindert ward, CHIZA wo rauf denn imbecten erfolgte. 1679 der Friede zu Als 1688 die Krone Frankreich wegen der angeblichen Pratension der Herzogin von Or leans durch einen plöglichen Einfall die Pfälzis schen Lander verheerete, waren dieſe Esquadrons mit unter den Limeburgischen Hülfs - Truppen, welche an dem Rhein marschieten und 1689 Maynz und Bonn erobern halfen, 1690 giengen fie mit nach den Liederlan den , standen 6 Wochen bey Gavern, stieſſen hernach zur alliirten Armee bey Ternar , und waren selbiges Jahr mit in der Schlacht ben Sleuri, nicht weniger p 1692 in dem Treffen bey Steenkerken *),
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1700
Der König Wilhelm hatte allezeit dafür gehal ten, das beste Mittel, die Franzosen zu schwäs chen , sen nicht so wohl ihnen Städte wegzuneh men, als vielmehr sie in einem ordentlichen Trefs fen zu schlagen. Er hatte auch bemerket , man müsse, wenn man sie überwinden wolle , sich für der Reuterey hüten. Er wünschte daher , sie an 1. einem bequemen Ort faffen zu können , wo er es mit den Fuß-Völkern zu thun hätte, und wo die Reuterey nicht zum Einhauen kommen könne. Er glaubte, daß Steenkerken hiezu bequem wäre. Er
des zweyten Cavallerie-Regiments.
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1700 marschirten sie mit gegen die Dånen nach Holstein, wohin die Häuser Hannover und Er brachte in Erfahrung , daß der Herzog von Luxemburg daselbst angekommen , ein Theil seis ner Fuß-Völker sey zerstreuet, sein schweres Ges schütz liege in Mons , und der Marquis von Boufleurs stehe mit ſeinen unterhabendenVölkern weit von dem Haupt-Heer. Er sahe wohl ein, die Franzosen würden in einer so buschreichen Ge= gend, als diese war, ihre Reuterey nicht allzue gut gebrauchen können. Er entschloß sich daher, fie anzugreifen , und machte alle nöthige Anstal ten, sie zu überfallen. Es glückte ihm um so viel leichter, weil er seine wahren Absichten verbors gen, und alles so eingerichtet hatte, daß es schien, als wolle er etwas auf Tamur oder Dänkirchen Der Angrif geschahe den zten. unternehmen. August frühe gegen 10 Uhr. Beyde Theile feuer ten aus dem groben Geschüß auf einander. Hier auf kam es zu hißigen Scharmützeln , dabey die verbundenen Völker einige Vortheile erhielten. Endlich kam es um 1 Uhr Nachmittages zu einem ordentlichen Treffen, es wurde auf beyden Seis ten mit ganz besonderer Wuth gefochten, und das Feuer war aufferordentlich. Das Glück war den vereinigten Mächten lange Zeit günstig , aber gez gen Abend änderte sich der Schauplah , weil der Marquis von Boufleurs , der drey Meilen da von im Lager gestanden , mit frischen Völkern und dem schweren Geschütze ankam. Die einfallende Nacht und die Beschaffenheit dieser Gegend, wel che sehr enge war, und leicht eine Unordnung bey dem Heere der Alliirten hätte verursachen kön nen, nöthigte dasselbe sich in guter Ordnung zu rück zu ziehen ; die Franzosen setzten zwar einige Zeit nach, machten aber doch bald halt, und be gnügten sich damit , daß sie den Wahlplatz be hauptet, D4
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1 und Zelle vermöge der Garantie des Altonai fchen Vergleichs von 1689 zum Besten des Herzoges von Holstein - Gorrorp einen Theil Sie giengen ihrer Truppen abgehen liessen. den 28sten May bey Brackede über die Elbe, vereinigten sich bey Büchen mit dem Schwedis schen Völkern,
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giengen darauf über Lütow und
hauptet, und einige Kanonen , auch etwas von dem Feld-Geråthe und Krieges Bedürfnissen ers beutet hatten. Die Engländer thaten sich bey dies fer Gelegenheit ungemein hervor, sie standen in dem Vorder-Treffen , und hatten das Feuer des französischen Heeres zwey ganze Stunden unbe wegt ausgehalten. Wilhelm hatte38 den Grafen von Solms durch verschiedene Adjudanten befeha len lassen , ihm einige Fuß-Völker zu schicken, dies fer General aber befolgte diesem Befehl nicht, und Er war ließ nur bloß die Reuterey aufbrechen . unwillig , weil der Herzog von Würtemberg die Engländer anführete. Hierüber gieng das Tref= fen verlohren. Weil das Erdreich allzuenge und ganz mit Hecken und Büschen besetzet war , so konnte die Reuterey nicht wohl ankommen . Die Engländer verlohren 2000 Mann auf dem Plate, und die Anzahl der Verwundeten und Gefange= Wilhelm nen war fast noch einmal ſo ſtark. hatte also den Verdruß, daß er wegen der Eifer sucht der Generale über eine eitele Ehre ein Tref= fen verlohr, welches er sonst hätte gewinnen kön nen. Der Churfürst von Bayern ließ in dem Lager sogleich einen Edelmann von seinen Bedien ten , Mileron genannt aufhenken , welcher das Deffein, die Französische Armee zu attaquiren, durch einen Bauer an Luxemburg verrathen, daher dieser Zeit bekommen , den Boufleurs an fich zu ziehen.
des zweyten Cavallerie-Regiments. und Wendorf nach Reinbeck ,
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bey welchem
Paß die Dänen angegriffen und zurück getries) ben wurden , worauf sie mit vor Altona rück ten. Die Danen wurden sodann weiter über Pinneberg, Duvenstedt und Oldeslohe bis hinter die Trave verfolget, und im August ward der Friede zu Travendal geschloffen. Zu Ans fange dieses Jahrhunderts marschirten sie bey dem Spanischen Succeßions-Kriege 1702 zum Dienste des Hauses Oesterreich mit nach den Niederlanden zur Armee des
Herzoges von Marlborough , welcher den 13ten October Lüttich *) belagerte , und den 25ſten mit Sturm eroberte 1703 * ནྟི ཝཱ * Den 13ten October um 4 Uhr Nachmittages langten die Alliirten einen Stückschuß weit von der Festung Lüttich an. Die Französische Besatzung hatte sich bald des Morgens in das Schloß zus rück gezogen, und also hatte die Stadt-Obrigkeit freye Hand , mit dem General der Engländer, und den Abgeordneten der Generalstaaten Unters = handlung zu pflegen. Es war höchstwichtig, daß man sich die Einwohner dieser großen Stadt ge= neigt zu machen suchte. Man räumete ihnen alles ein, was sie mit Billigkeit wünſchen konnten, un ter andern, daß man nicht der Stadt , sondern allein dem Schloße und der Kartheuser- Schanze feindseelig begegnen wolle. Der General Cófora, welcher die Arbeiten anordnete, bewies einen sol chen Fleiß , daß am 20sten das Schloß aus 40 Kanonen und 25 Mörsern von 2 Seiten beschos sen werden konnte. Eben denselben Tag eröfnete man die Lauf- Graben an zwey unterschiedenen Orten. Bey jedem Angrif wurden 100 Arbeiters durch D 5
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Ersteren Esquadrons
1703 halfen sie Buy erobern , waren auch >› felbiges Jahr mit in der Affaire bey Eckera.
1704 durch 4 Bataillons unterstüßet. Schon in der ersten Nacht wurden die Arbeiten bis auf 40 Fuß von der Contrescarpe fortgeführet. Die Belager ten machten von ihrer Seite ein erschreckliches , Feuer. Den 23ſten, als Cósora die Oefnung für weit genug hielt, ließ er alles veranstalten , um den bedeckten Weg gegen 4 oder 5 Uhr des Abends anzugreifen. Man fand grössern Widerstand als man erwartet hatte, und man wurde zweymahl mit Verlust zurück getrieben. Den 25ften aber 1. Drangen 1000 Englische, Lüneburgische und Preuss fische Grenadiers in den bedeckten Weg, kamen bis in den Graben, und erstiegen die gemachte Bresche, von da sie aber bis über das Glacis zu rück gejagt wurden. Diese Grenadiers wurden durch andere , die man mit 6 Bataillons unter ftüßte, abgelöset. Sie waren schon durch die Bresche durch, und beynahe Meister davon, als Chamade geschlagen wurde. Man war von beyz den Seiten einige Zeit in Zweifel, was man thun wolle, und hielt inne. Endlich bemächtigten sich die Ueberwinder, welche ihre Hiße, und vielleicht die Hofnung zur Beute hinriß, vollends der Bree sche, und erstiegen die Festung mit Sturm. Der Kleine Aufschub , welcher dazwischen gekommen, verhinderte das Meheln. Die Besatzung an 1893 Gemeinen und 65 Officiers stark, wurde zu Krieges-Gefangenen gemacht. Die Kartheuser Schanze hielt sich kaum 2 Lage, ob sie gleich so gut als die Festung war , und eine starke Besa= hung hatte. Der Commandant , welchen das Schicksal der Festung furchtsam gemacht , that, nachdem er kaum einige Stückschüsse ausgehalten, alsobald Vorschläge zur Uebergabe. Rarin all gemeine Geschichte von England , 9ter Band, Seite 1 4
1.
Des zweyten Cavallerie-Regiments .
591 .
1704 giengen ſie mit nach Bayern, woh neten daselbst der Action cam Schellenberge und der Schlacht bey Hochstedt ben , und hals fen in den folgenden Jahren in den Fliederlans den dieblutige Belagerung von Rüffel *) decken,‹ auch die Siege bey Ramellies , Oudenarde a und Malplaquer erfechten . • fie mit in das Lager bey Ro t 0 ten 71 und halfen die Brenschen Lande oc 189 cupiren. 1719 wohneten fie der Expedition in diel
Mecklenburgische Lande mit ben, da den in der Action bey Wallsmühlen der Obristlieutenant Walter blegiret und gefangen ward. 2 ; 3 1733 waren sie wieder mit unter dem Corps welches gegen die Französische Macht an den Rhein gieng, thaten daselbst dieCampagneuvon 1734 und 1735, und wohneten der glücklis chen Affaire bey Clausen mit beyen Als nach dem Tode Kayser Carl des VI wegen derOesterreichischen Erbfolge ein Krieg entstand , giengen diese Esquadrons zum Dienst der Königin von Ungarn br 1742 mit nach Braband , und > 1743 an den Mayn ; woselbst ſie in der
Bataille bey Dettingen mit gegenwärtig waren. 1744 +36 7 % **) Seit der Belagerung von Offende, welche die Spanier 1601 unter dem Marquis von Spinola machten, hat man fast keine in der Geschichte, wel che länger gewährt, und mördlicher gewesen, als diese. Jene von Oftende dauerte über 3 Jahr und kostete den Belagerten 50000 Mann , den Belas gerern aber 80000 Mann,
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Ersteren Esquadrons
1744 und die folgenden Jahre bis 1748 feßten sie die Feldzüge in den Liederlanden, fort, und erwarben sich bey allen kriegerischen, Vorfällen , besonders in den Bataillen bey Fons tenoy , Roccouf und Laffeld viele Ehre. Bey dem Ausbruche des leztern Französis schen Krieges marſchirten ſie O 1757.3ur Armee ins Lager hen Bielefeld, und nachher bey Gastenbeck , wo sie der den 26ten Julii daselbst vorgefallenen Schlacht mit beywohneten , nach deren Verlust sie sich mit der Armee nach Bremervörde und Stade zurücke *** zogen.
1758 dieneten sie in der Belagerung von Minden , auch nachher in dem glücklichen Tref fen bey Crevelt. 50 5.2 1759 hatten sie Antheil an + der glorieusen Schlacht bey Minden , rückten sodann mit der siegenden Armee über Paderbon und Stadt, bergen gegen Marburg vor , und kamen im September in das Lager bey Crofdorf zu stes Im November waren sie mit bey der glücklichen Expedition , da der Erbprinz die Würtembergischen Truppen bey Fulda überfiel, und 4 Bataillons zu Gefangenen machte * ). Im hen.
Decem Der Erbprinz marſchirte den 29ſten Nov. auf Lauterbach, und delogirte den daselbst mit 500 Mann gestandenen französischen Brigadier von Normann. Da letzterer den Herzog von Würtem= berg hiervon benachrichtigte , so ließ selbiger den 30sten sein Corps vor der Stadt Fulda en Ordre de Bataille aufmarschiren , mit dem rechten Flügel an einer Anhöhe , und mit dem linken im freien Felde. Der 13
des zweyten Cavallerie- Regiments. 61
8 1748
landen erischen Song re.
F December stieffen sie bey Eschwege zu dem 1 Corps des Erbprinzen , und marſchirten da mit nach Freyberg in Sachsen zur Verstär kung der Preußischen Armee.
canzófia
1760 im Frühjahr kamen sie von daher zus rück, und wurden den 31sten Jul. in der glücklis chen Affaire bey Warburg mit gebraucht , wos
feld, den
durch die feindlichen Absichten gegen die Lippe und Weser gänzlich vernichtet wurden. Als
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hierauf die Französische Haupt Armee sich in der Nacht aufden 22sten Augs von Volkmarss
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fen auf Caffel zurück zog , waren diese Esqua drons mit unter dem Corps , welches der Erb
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prinz bey Welda zusammen zog, und mit sol chen bis Zierenberg vorrückte, um in die feinds liche
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Der Erbprinz tournirte sogleich den linken Flügel des Feindes , welcher sichnach einer kurzen Gegen wehrinund durch die Stadt retirirte. Er wurde aber mit solcher Lebhaftigkeit verfolgt , daß man ihn bey dem Dorfe Appenzell erreichte, und ihn wieder in Schlacht - Ordnung antraf. Der Erb prinzi attaquirte sogleich blos mit der Cavallerie, und nachdem eine Decharge ausgehalten worden ; so wurde mit solchem guten Erfolg eingehauen, daß dieInfanterie,welche aus 4Bataillons bestand,zum Theil niedergehauen wurde, und der ganze Ueber= rest mit Kanonen , Fahnen und Equipage sich zu Krieges-Gefangenen ergeben mußte. Die Würz tembergische Cavallerie retirirte fich zwar bey Zeis ten ,辜 indeffen hatte sie doch auch sehr gelitten. Un ter den Gefangenen befand sich der Obrister von Pollnig, welcher nach der Retraite des Herzoges das Corps commandirte. Man fand zu Fulda auch ein ansehnliches Magazin, worin allein 40000 Portions Brod befindlich waren.
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born: Ersteren Esquadrons
Sad
liche Arrierz Garde zu fallen. Dieses geschahe würklich , aber der Einbruch der Nacht war hins derlich, die Absicht völlig zu erreichen. Inzwis schen wurde doch die hinterste Mannschaft eines französischen Dragoner- Regiments mehrentheils niedergehauen Den 5ten Sept. mußten ſie abers malen mit einigen andern Regimentern ein Corps 2 formiren , mit welchem der Erbprinz des 1 Abends um 9 Uhr mit Zurücklaffung der Regis ments = Wachen, Zelter und Fahnen , gegen den feindlichen Vorposten von Zierenberg, welcher mit etwa 2000 Mann von den Volontairs de Clermont und de la Dauphine beseßet war, Etwa um r Uhr nach Mitternacht marschirte. wurden die feindlichen Vorposten erreichet , und ohne Widerstand aufgehoben. Der Erbprinz ließ darauf die Anhöhen und Avenues besehen, " and formirte mit 3 Bataillons Grenadiers den Angriff auf Zierenberg , nachdem die Feinde, welche in der Meynung , daß das disfeitige Corps ein Detachement von ihrer eigenen Armée fey,
4. fich ganz ruhig hielten , und in solchem Irrthum dadurch noch mehr bestärkt wurden , da der Erbs prinz ihre Reveille schlagen lassen. Ben sols cher Sicherheit der Feinde drungen die Grenadiers von allen Seiten in die Thore, und nachdem al les , was sich zur Wehre geseket , niederges
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macht, mußten sich die Uebrigen, so sich nicht mit der Flucht gerettet, a zu Krieges Gefanges" nen ergeben, deren Summe sich über 400 belief, and gleichsoviel wurden auch an Todten und Vers wundeten gezählet.
Der diesseitige Verlust bes
Land pur in 4 Todten und 9 Bleßirten. 10100 1761
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des zweyten Cavallerie-Regiments.
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1761 im Februar rückten sie mit der Armee in die Heßischen Lande vor, zogen sich aber nach der im März unter dem Erbprinzen bey Grüns bergen vorgefallenen Affaire gegen die Dymel, und wurden in Weftphalen in die Winters quartire verlegt. Nach der Vereinigung der beyden groffen Französischen Armeen , tamen fie mit in das feste Lager bey Vellinghausen an der Lippe zu stehen , und halfen daselbst den 15ten und 16ten Jul. den wichtigen Sieg erfechs ten, worauf sich die beyden feindlichen Armeen wieder theilen mußten ,
und dieſe Esquadrons
folgten der Broglioſchen Armee in das Hoch stift Paderborn. 1762 den 24sten Jun. sammleten sie sichin dem berühmten Treffen bey Grebenstein neue Lorbeeren ein, wo sie nebst dem jeßigen 5ten Cavallerie : Regiments eine ganze Linie feindlis cher Cavallerie übern Haufen warfen , verlohren aber dasselbe Jahr in dem scharfen Gefechte am Johannisberge oder Friedberg viele Leute, und beschloffen dadurch diesen leßtern Krieg mit vieler Ehre.
Andern des zweiten
Esquadrons
Cavallerie - Regiments.
iese andern Esquadrons dieses Regiments sind im Jahre 1631 mithin während des dreyßigjährigen Krieges errichtet.
Der nachher zum
Andern Esquadrons
64
zum Obristen avancirte von Oefener errichtete in der Folge noch ein eigenes Cavallerie- Regi ment, wovon aber das eigentliche Errichtungs Jahr nicht bekannt. Nachdem nun der Brigas dier von Rauchhaupt , als Chef des ersteren, im Jahr 1679 abgieng , so wurden im October bemeldeten Jahres, bey der vorgenommenen ſtars ken Reduction diese beyden Reuter- Regimenter mit einander combiniret , und machte darauf bis in das Jahr 1763 ein eigenes geschloffenes Cas vallerie- Regiment aus , als in welchem Jahre selbiges mit den vorstehenden ersteren Esquas drons vereiniget zu werden beschlossen wurde. Ihre vorige Uniform war weis mit dunkel grús nen Aufschlägen , Kragen , Unterfutter und Westen mit Gold, erhielten 1761 paille Unters futter und Westen, und sind gegenwärtig mit vorstehenden ersteren Esquadrons egal mondiret. Die eine Standarte dieser beyden Esquadrons führet auf der einen Seite das Lüneburgische weiße Pferd im rothenFelde mit dem Orden vom blauen Hosenbande umgeben, worin die Ordens Devise : Honi foit qui mal y penſe mit der Unterschrift : Dieu et mon droit.
auf der andern Seite ist eine auf Armaturen stes
Friede , und im Herbst zogen alle Lüneburgischen Truppen nach dem Lande zurück. Herzog Christian Lus dewig trank alle Mittage bey Tafel besonders Rauchhaupts Gesundheit, starb aber noch in diesem Jahre zu Zelle , Herzog Johann Fries drich erhielt Hannover, dessen Bruder aber Georg Wilhelm, Zelle. Als 1665 der Biſchof von Münster mit Holland brach, schickte der Herzog Georg Wilhelm auf der Fürstlichen Fran Regentin zu Oft- Frießland Ersuchen , und als Mits Vormund, damit in diesen Troublen das Land gegen Münster gedeckt seyn mögte, 800 Mann dahin , worunter auch diese beyden Esquadrons waren , welches anfangs die Stånde übel nahs men, und die Völker nicht unterhalten wollten. das folgende Jahr 1666 wollten die Holländer Ost-Frießland besehen, der Herzog Georg Wilhelm aber wollte solches nicht zugeben , sondern schickte uns
11 ter dem Obristen Friesen noch mehrere Trups pen nach Ost-Frießland , daß also 2000 Mann Infanterie und 4 Compagnie Cavallerie vom Lie neburgischen Truppen da waren ,
worüber sich
die Stände noch mehr beschwerten. 1667 den 1oten Januar wurden dieſe Trups pen wieder zurück gezogen. Das andere dero Zeit noch separat gewesene
Reuters Regiment, war mit unter den Trups pen, welche die Häuser Braunschweig Lüneburg ZUR
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des zweyten Cavallerie-Regiments .
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zur Befreyung der von den Schweden belagerten und heftig bombardirten Stadt Bremen 1666 marschiren liessen. 1671 wurden dieſe Esquadrons mit zur Eine nahme von Braunschweig gebraucht. 1672 im Septemb. beseßte der Herzog von Hannover die Stadt Hameln mit 6000 Mann und versicherten sich die Lüneburgischen Fürsten der Weser. 1673 standen sie mit im Lager bey Leese. Im May 1679 marschirten sie unter ihrem Chef von Oefener nach dem Schaumburgischen , um auf die Brandenburgischen Völker ein wachsames Auge zu haben. Stadthagen.
Das Hauptquartier war in
1688 waren sie mit von dem Corps welches der Herzog Ernst Auguſt an den Rhein fühs rete, und 1689 Mayn, Bonn und Rayferswerth eroberte.
1690 giengen fie von den Rhein nach dem Niederlanden , und als mit Ende der Cams pagne auch der Hülfs - Tractat mit Oesterreich zu Ende lief, marſchirten ſie im Herbst nach den Landen zurück. 1693 giengen sie jedoch als Hülfs - Truppen von England und Holland abermals nach den Niederlanden , waren selbiges Jahr mit in der Schlacht bey Landen, und wohneten allen ferneren Krieges - Operationen dafelbft bis zum Ryswicker Frieden 1697 mit bey, 2016
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Andern Esquadrons
Als 1700 die Braunschweig -Lüneburgischen Länder durch den Abmarsch der meisten Trups pen nach Holstein ziemlich entblöfset waren, fies len 4000 Mann Sächsische Truppen and zum Diens fte des Königes von Dännemark unter An führung des Dänischen Generals von Ahlefeld durch das Anhaltſche, Halberstädtsche , Wol fenbüttelsche und Hildesheimische in die Zelliſchen Aemter Meinersen und Fallersleben. Die im Lande noch übrigen Truppen , worunter auch diese beyden Esquadrons , mußten alſo unter dem General Cuno Jofua von Bülow ihnen entgegen geben, trieben die Sachsen über Lams spring zurück, schlugen sie bey Bockeln , und machten dabey den Sächsischen. Generalmajor vouLeitsch nebst vielen andern zu Gefangenen. Die Flüchtigen wurden so stark nachgeseßet, daß fie den größten Theil ihrer Bagage im Stiche Lassen, und über Appenrode und Werninges rode nach dem Halberstädtschen ihre Flucht neh men mußten. In dem wegen der Spanischen Erbfolge ents standenen Kriege erwarben sie sich 1704 in der Schlacht bey Hochstedt, 141706 bey Ramelies und
1708 bey Oudenarde * ) viele Ehre. Den Tag nach der Bataille war dieses Regiment mit
Die Uneinigkeit unter den Franzosen machte sie schwach. Die Officiers von des Herzogs von Vendome Partey schoben die Schuld aufdes Her= zogs von Bourgoyne Rathgeber , und dieser wies der auf den Vendome. Einer von des Herzogs BOR
des zweyten Cavallerie-Regiments.
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mit unter den 40 Esquadrons , welche den flüchs tigen Feind nachseßten , wobey es aber durch das Feuer der Französischen Grenadiers vieles litte.
1709 erwarben sie in der Bataille bey Mal plaquer nicht weniger viele Ehre ,
da felbige
Die Lüneburger ein Paar Paucken erbeuteten. verlohren aber in dieſer Schlacht ansehnlich, wie denn von der Cavallerie 75 todte und Bleßirte Officiers , und von der Infanterie deren 78 bes findlich waren. 1715 dieneten 5000 Mann Churhanndvers worunter auch diese Esquas schen Truppen, brons waren , unter dem Generalmajor von Peng mit in der Bloquade vor Wismar, wel che Festung sich endlich nach einer Einsperrung von 10Monathen im April 1716 ergeben mußte. 1719 wohneten sie der Action bey Walls. mühlen gegen die vereinigten Rußischen und Mecklenburgischen Völker bey, welche guten Theils gefangen und die übrigen zerstreut wurden. 1741 zogen sie sich mit mehrern Hannovers schen Truppen zusammen, welche 2 Lagers fors mirten, bey Barmsdorfin der Grafschaft Diep holz von 12 Esquadrons und 8 Bataillons, wozu die Dänischen Truppen stoßen sollten , und das andere bey Hameln von 18 Esquadrons und 10 Bataillons , mit welchen sich die Heßis schen und Gothaischen Truppen conjungiren ſolle ten , giengen 1742 von Bourgoyne Hofleute sagten zum Vendome : Das ist die Folge von dem , daß fie niemals in die Messe geben ; daher rührt alles Unglüc. Der Herzog von Vendome verschte : Glauben Sie, daß Marlborough öfterer hineingeht, ais id, ?
780
Andern Esquadrons
1742 nach den Niederlanden , und dienes ten darauf in den folgenden Jahren bis 1748 mit unter denen der Königin von Ungarn ge sendeten Hülfs - Truppen , vornehmlich in dea Roccoup und Bataillen bey Dettingen , Laffeld *).
In Es ist besonders, wenn einmal eine Bravour im Regimente ist , daß solche sich auf langeZeiz ten darin fortpflanzen kann. Man siehet solches an folgenden beyden Anecdoten dieser beyden E8x quadrons. In der Bataille bey Hochstedt war dieses Regiment nach dreymaligen Choc so zus sammen geschmolzen , daß kein einziger Officier mehr dabey war, es rangirte sich aber von selbst wieder , darauf ritt ein gemeiner Reuter vor die Fronte, rief: Marsch Esquadron , grif den Feind von neuen an, und ſchmiß ihn völlig über den Haufen. Diese Anecdote erzählte der alte Landgraf Wilhelm von Heffen an den hochseel. König Georg dem II. über der Tafel, als der Generallieutenant von Hammerstein , damaliger Chef dieses Regiments mit daran war. Ferner 1747 in der Bataille bey Laffeld kam dieses Res giment mit 4 Standarten aus einem Choc zurück, nemlichseine beyden eigenen , eine feindliche, und eine recuperirte vom Schulzischen , jetzt ersteren Esquadrons des 4ten Cavallerie Regiments. Als es nun unter Anführung seines damaligen Obriſtlieutenant von Dachenbaufen gleich dars auf den 2ten Choc thun mußte, che diese Stans barten in Sicherheit gebracht werden konnten, ward der Reuter , der die Schulzische erobert, gleich Anfangs erschossen , sein Neben = Mann aber ergrif die Standarte wider , führte sie wähs rend des Chocs und brachte sie glücklich heraus. Es
des zweyten Cavallerie - Regiments. 79 In dem lehtern französischen Kriege bewies fen sie bey allen Gelegenheiten das rühmlichste Wohlverhalten. 1757 waren sie mit in der Bataille bey Hastenbeck.
1758 wohneten sie der Schlacht bey Cres velt mit bey. Im Merz 1759 befanden sie sich bey dem Corps des Erbprinzen , und thaten die Wine ter-Expedition im Würzburgischen und Sachss Meinungischen mit gegen die Reichs - Armee, bey welcher Gelegenheit in Meinungen 3 Cöllnische Regimenter Infanterie gefangen, und in Wasungen 2 Kayserliche Eüraßier - Regis menter gesprenget wurden. Besonders thaten sie sich in diesem Jahre den 13ten April in der Schlacht ben Bergen , worin der Cornet Rirchhof bleßirt wurde, und den isten Aug. in der Schlacht bey Minden hervor , in dieſer lehteren wurde der Lieutenant von Rohden ers schoffen, der Major Schnering, Rittmeisters von Hammerstein und von Dachenhausen, Lieutenans von Wolfrath und Oldenburg, imgleichen der Cornet von Berger aber bleßis In der ersteren , nemlich bey Bergen, ret. bes Es entstand nachher zwischen lekterern und den Erben des ersteren nun erschoßenen Reuters die Frage , welchen von beyden die vom Schulziſchen Regimente für die recuperirte Standarte gewöhn licher maaßen zu bezahlende 100 Rthlr. gebüh reten, worüber sie sich endlich beyderseits zur Theilung verglichen.
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Andern Esquadrons.
bemächtigten sie sich aller Beschwerlichkeit ohne geachtet eines Hohlweges , und drangen bis in die Gärten vor Bergen, litten aber dabey durch die feindliche Kanonade starken Verlust , und in der Schlacht bey Minden befanden sie sich auf den linken Flügel der Armee nahe an den Wangenheimischen Corps. Da nun das gröte Feuer auf dieses fiel , so kamen auch diese Ess quadrons mit zur Action , choquirten mit 7 Es quodrons feindlicher Cavallerie, ohnerachtet sie durch den bisherigen ohnermüdeten Dienst sehr verschwächet waren. Der Herzog Ferdinand 2 bezeigte daher über ihr Betragen eine besons dere Zufriedenheit. Sie verfolgten daraufmit der Armee den flüchtigen Feind durch Paders born und Hessen , und kamen in das Lager bey Crofdorfan der Lahne zu stehen. Aus dies fem Lager giengen sie nachher unter dem Gene ral von Breitenbach nach dem Münſterſchen ab , und dieneten daselbst bey dem alda zur Be deckung der Belagerung von Münster stehens den Corps. Im Dec. dieses Jahres marschirs ten sie nach Eschwege, wo sie den 15ten zum Corps des Erbprinzen stieffen , und mit dem ſelben zur Verstärkung der Preußischen Armee nach Freyberg abgiengen , woselbst der König von Preußen sein Hauptquartier hatte, so aber nach Pretschendorf verlegt ward , und des Erbprinzen Quartier etablirte fich dagegen in Freyberg , dessen Corps sich bis in die Gegend Augustenburg und Chemnig ausbreitete. 1760 den 7ten Januar giengen der Frb prinz mit diesem Corps durch einen sehr bez schwer
des zweyten Cavallerie -Regiments .
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schwerlichenMarsch gegen die Böhmische Grenze, um den Desterreichischen General Riedt , der mit einigen tausend Mann bey Marienberg stand, aufzuheben , welcher sich aber mit Berlust von einigen Panduren zeitig zurück zog. Im Februar kamen sie aus Sachsen zurück , und wurden im Stift Hildesheim in die Winters quartiere verlegt , dieneten darauf bis im Noa vember in der Armee, und sodann bey der Blog quade vor Göttingen , welche aber wegen des unaufhörlichen Regens den roten December wieder aufgehoben werden mußte. 1761 blieben fie bey dem Feldzuge in Hef fen in dem Belagerungs - Corps vor Caffel stes hen, stiessen sodann zum Corps des Generals von Luckner, unter welchem sie der, den 17ten Julii geschehenen Vertreibung der Franzosen aus Neuhaus mit beywohneten. Den 14ten Aus gust schlug dieses Lucknersche Corps den Grafen von, Belfünce bey Dassel, und machte über 400 Gefangene. Den 15ten griff der General von Luckner dieses feindliche Corps bey Uslar von neuem an , zerstreuete es gänzlich , eroberte 2 Fahnen , machte abermahls an die 40 Offi ciers und einige hundert Gemeine gefangen, und der Rest retirirte sich nach Göttingen und dem Solling. In der Nacht von dem 13ten auf den 14ten October wohneten sie unter mehrbe fagten Lucknerschen Corps dem vigoureuseu Ent faß von Braunschweig bey. Der Feind vers A ließ darauf auch Wolfenbüttel , gieng über Gandersheim zurück , und setzte sich hinter die Ruhme , woselbst er zwar den 13ten Novem ber F
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Andern Esquadrons 1
ber abermahls sehr lebhaft angegriffen ward, weil er aber die Brücken vor sich abgeworfen hatte, so konnte diese Attaque nicht ausgefühs ret werden. In dem lehteren Feldzuge des Krieges 1762 dieneten sie bey dem Corps des Generals von Gramby, zogen sich mit solchem den 24sten Jun. von Warburg über Zierenberg gegen Grebenstein , und wohneten an selbigem Lage der daselbst vorgefallenen sehr glorieusen Action Dieses Corps , welches bestimmt war, den Feind in die linke Flanke zu´attaquiren, fand Gelegenheit , solches zu bewerkstelligen, und machte eine groffe Anzahl Gefangene. Bald darauf leisteten sie auch bey der, mit der Cavalle bey.
rie dieses Corps den 1ften Jul. ben Homburg gegen den Grafen von Roschambeau erfolgten Bey scharfen Affaire sehr nühliche Dienste. dieser lehtern hatten sie nebst der englischen blauen Garde, ob sie gleich das übele Terrain auch vortheilhafte Stellung und Ueberlegenheit des Feindes gegen sich hatten , einen starken Choc mit demfeindlichen Dragoner-Regiment von
A
Ferronay, welches fast gänzlich niedergehauen wurde , litten aber auch durch die beståndige Kas nonade einigen Verlust , jedoch mußte ſich der Feind bis Neukirchen zurück ziehen. Zu Ende dieses Feldzuges standen sie bey dem Corps des Generallieutenants von Wangenheim , so die linke Flanke der Armee an der Öhm deckte, und wohneten denen demFeinde auf dieser Seite einige mal gemachten Diversions mit vielem Ruhme. bey, woraufim Nov. der Friede erfolgte.
3tes
3tes
Cavallerie : Regiment von Bremer.
Reuter.
Staabs - Quartier Stade.
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CAMAROOR
$10.0
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3tes
Cavallerie - Regiment von Bremer.
Ersteren
zwey
Neuter. Esquadrons.
ie ersteren zwey Esquadrons dieses jeßigen Di zten Cavallerie S Regiments sind 1675 in Osnabrück vier Compagnien stark errichtet, ſie wurden 1680 bey der Succeßion von dem Herzoge Ernst Auguſt mit ins Land gebracht, zwo Compagnien wurden zwar davon abgedan ket, 1682 aber wurden sie wieder mit 2 Com pagnien vermehret, und 1683 sind noch 2 Come Ihre Uniform war sonst pagnien zugeworben. weisse Röcke, rothe Aufschläge, Kragen , Un terfutter und Westen mit Gold , erhielten 1761 paille Westen und Unterfutter, 1769 aber blaue Röcke paille Rabatten , Aufschläge, Kragen, Unterfutter und Westen mit Gold , und auf die nächste Mondirungs - Zeit ist festgeseßet , daß dieses Regiment citronen gelbe Rabatten, Auf schläge und Kragen nebst weisse Westen und Uns terfutter bekommen auch das bisherige Gold mit Silber verwechseln soll. 1783 wurden die sämt lichen Chur - Hannoverschen Regimenter nume rirt , " und dieses Regiment erhielt Numm Die erste Standarte hat auf der einen mer 3. + Seite das englische Wapen, mit seinen gewöhns lichen Wahlsprüchen und auf der andern Seite den Königl. Nahmenszug : G. R.
F 3
Die
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Ersteren Esquadrons Die 2te Standarte eine auf Armaturen stes
hende Saule, wovon eine Wageschaale hånget, oben auf der Säule liegt ein bloffes Schwerdt, mit der Ueberschrift : Pro lege et grege. Und auf der andern Seite das Lüneburgische weiffe Pferd mit der Unterschrift : Nec afpera terrent. Die Pancken sind von Kupfer , und in ihren rothen Decken ist das Engliſche Wapen mit der Unterschrift: Dieu et mon droit. Die Chefs find gewesen : 1675 Obrister von Offen , major.
starb als Generals
1688 Obrister Georg Friederich von Breidens bach. 1691 Obrister von Ohr , blieb bey Landen. 1693 Obrister Graf von Royelle , blich als Generalmajor bey Hochftedt. 1704 Obrister Allexander von der Schulen burg, gieng 1729 als Generallieutenant in
Pension, und starb den 30. Januar 1733. 1729 Obrister Johann Walter, starb im Dec. 1735. 1736 Obrister von Malorrin , starb 1740. 1740 Obrister Friedrich Franz von Wrede, ward 1745 Brigadier , 1747 Generalmas jor und starb den 11ten May 1754. 1754 Obrister Johann Friedrich Roscher, gieng 1757 mit Generalmajors Character in Pension, und erhielt 1773 das jeßige Raheburgische Garnison - Regiment.
1757
f
des zten Cavalleries Regiments.
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1757 Obrister Ernst Philip von Grorhaus, ward 1759 Generalmajor, und gieng 1761 mit Generallieutenants Character in Pens fion. 1761 Obrister Allexander von Bremer , ward 1775 Generalmajor und 1783 Generals lieutenant.
Als der Herzorg Ernst Auguſt im Jahr 1676 seine Hülfs- Truppen in denNiederlans den mit etlichen Regimentern vermehrete , was ren diese beyden Esquadrons mit unter dem Corps , mit welchem gedachter Herzog zu dem Prinzen von Oranien stieß , und im Julio die Festung Mastricht *) belagerte , F4
welche Belas ge=
*) Die Besatzung bestand aus mehr als 7000 Mann unter Calvo, einem Catalonier und tapfern Officier. Der Prinz von Oranien hofte, daß die fer Befehlshaber, der beständig unter der Reutes ren gedienet, und von Belagerungen nichts ver stund , den Plaß schlecht vertheidigen würde. Ale lein Calvo, der eben so klug als tapfer war, ver eitelte des Prinzen Höfnung durch eine That, wel che die Geschichte verewigen muß. Er versa.nma lete die vornehmsten Officier von der Besatzung, und
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Ersteren Esquadrons
gerung aber sowohl, als die 1677 vor Charleroy nicht ausgeführet werden konnte. Sie dieneten auch den Irten Apr. dieses Jahres in den unglück Lichen Treffen bey Casal *) . In der folgenden und I lehten Campagne dieses Krieges aber 1678 war das Treffen bey Saint Denis im August desto glücklicher, worin der Herzog Ernst Angust seine Truppen selber anführete, und der Französische General Montmorency Luremburg hatte in dieser Schlacht alle seine Geschicklichkeit nöthig , sich mit Ehre aus den gez und sagte ihnen ohne Umstände : Er habe keine Kenntniß von dem Angrif und der Vertheidigung cines Plates , er båthe also , unter sich zu übers legen , wie man die beste Gegenwehr thun könne, und ihm ihren Entschluß alsdenn zu sagen. Er beschwöre sie zum Dienste des Königes, das ihrige eifrigst beyzutragen, weil sein einziger Zweck sey, den Platz zu erhalten , und er sich unter keinen Be dingungen an die Feinde seines Herrn jemahls er geben würde. Maliricht wurde, also durch den Krieges-Rath vertheidiget , und Calvo ließ sorg fältig alle Entschlüſſe deſſelben bewerkstelligen. Er vertheidigte sich 50 Tage lang sehr tapfer , da denn der Marschall von Schomberg durch seinen Anmarsch den Prinzen endlich nöthigte , den 27sten August die Belagerung aufzuheben. Der Prinz von Granien brachte hieben seine Völ ker verschiedene mahl wieder zum Angrif, endlich aber wurde er durch die Flüchtigen selbst mit fort geriffen, er wurde hierüber so aufgebracht, daß er einen von diesen Verzagten ins Gesichte hieb, mit den Worten : Ich will dich wenigstens zeichnen, damit man dich hången kann.
des 3ten Cavallerie - Regiments. gefährlichen Umständen zu helfen , Befand.
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darin er sich
11679 rückten sie zur Befreyung der Stadt Hamburg, welche die Dånen bloquiret hatten, D an die Elbe , worauf es zwischen der Krone Dännemark und besagter Stadt zum Ver gleich kam. Und als sich im August des Jahres 1686 abermals neue Unruhen zwischen der Krone Dannemark und der Stadt Hamburg
entsponnen , mußten sie wieder mit einem Corps an die Elbe marschieren , wodurch im Oct. ein anderweiter Vergleich bewürket ward. 1688 als die Franzosen die Reichs- Länder am Rhein überschwemmten und bis in Frans Fen und an die Donau eindrangen , waren sie unter den 8000 Mann ,
welche der Herzog
Ernst August, selbst an den Rhein führete, und welche 1689 Maynz und Bonn eroberten, mar schirten darauf 1690 nach denNiederlanden, wöhneten das selbst gegen vorgedachten General von Luxem burg der Schlacht bey Fleuri *) bey , F5
und fas
*) Diese' Schlacht geschahe am Isten Julii 1690. Ehe das Treffen noch angieng, wurde ein Theil derReuterey auf die rechte Seite des Heeres, wel ches eine vortheilhafte Stellung hatte, abgeschickt. Es bemerkte aber keiner, daß der Feind auf der linken Seite, wo ihm ein Hügel und ein kleines Gehölze hiezu beförderlich wären , verdeckt Völker anrücken ließ. Diese stellten sich hinter die zwote. Linie des linken 2 Flügels und zwungen denselben fich
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Ersteren Esquadrons.
kamen gegen den Winter zurück. Giengen aber 1693 wieder dahin, und verlohren in dem unglück lichen
fich gegen sie zu wenden. Weil der linke Flügel durch diese Wendung sehr geschwächet war , wur den einige Bataillons vom rechten Flügel zur Uns terstützung desselben abgeschickt. Kaum hatte Lu xemburg ſolches bemerket , als er dem Herzog von Maine zu wissen that : Die Holländer wåren ge= schlagen. Und in der That wurde der linke Flüs gel zu gleicher Zeit von vorne, von hinten, und auf der Seite angegriffen. Nachdem die erste Linie fich eineZeitlang herum geschlagen , mußte sie zus ruck weichen , worauf die Feinde in aller Eile auf die zwote losgiengen , sie im Rücken anzufallen., Diese war aber unterdeßen vorgerücket, die Fran= zösische Reuterey , welche sie vor sich hatte, anzus greifen. Sie fdmiß auch dieselbe , obgleich Fuß völker dabey waren, über den Haufen. Die Franz zosen standen aber überall in drey Linien, und fo= bald als eine von ihren Esquadrons niedergeworz fen war, kamen gleich zwo andere hervor, die noch frisch waren , und also die Holländer , welche durch dieses Treffen schon sehr übel zugerichtet waren, sehr leicht zurück schlagen konnten. Als der Fürst von Waldeck , der die alliirte, Armee commandirte , gewahr wurde, daß es so schlimm um den linken Flügel aussahe, und daß seine Rew terey in Unordnung gerathen war, ließ er dieselbe durch die Reuterey aus der zwoten Linie des rech ten Flügels , wo er schon vorher aus eben der Urz . fache die Fuß- Völker herausgezogen hatte, uns terſtüßen. Unterdessen wurde die erste Linie des rechten Flügels handgemein , und schlug denselben einigemal zurück, erbeutete 10 Kanonen. Dieser Flügel wurde aber , so wie der linke , gleich ans fänglich abgemattet, und da er eben so wie dies for
des 3ten Cavallerie - Regiments.
:
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fer nur durch eine einzige Linie unterſtüßet wurde, dahingegen der Feind drey hatte , und beständig neue Verstärkung an sich zog , so ergriff er die Flucht , und zerstreuete sich dergestalt , daß er ohnmöglich wieder zusammen gebracht werden konnte. Dieses erste ziemlich hihige Gefechte daus · rete von halb zwölf bis fast um 2 Uhr. Hierauf kamen die holländischen Fuß - Völker an , die auf 14 Batillons stark waren. Sie hatten sich in ein Viereck gestellet, und wurden auf der rechten und linken Seite von 6 Esquadrons unterstützet. Sie wurden von den Französischen Fuß - Völkern und von Reuterey zu gleichher Zeit, von der Seite , vorne, und von hinten angegriffen. Der Herzog von Laxemburg ließ sie auffordern , sich zu erges ben, welches sie aber troßig ausschlugen. Die Kanonen thaten ihnen zwar entsetzlichen Schaden, fie lieffen sich aber dadurch gar nicht bange mas chen. Ihre Bataillons standen gegen allen Seis ten gewandt, und liessen die feindliche Esquadrons bis auf einen Piſtolen - Schuß herankommen, wors auf sie mit kaltem Blute und glücklichem Erfolge ihr Gewehr abfeuerten. Zuletzt verspotteten ſie fogar ihre Feinde , und verlangten , man sollteſie, wenn sie gut empfangen werden wollten , noch) einmal anrücken läffen. Bey dieſem muthigen Wis derstande besorgte der Französische General, die Holländische Reuteren mögte Zeit gewinnen , ſich wieder zu versammlen und noch einmal ansehen. Er ließ daher noch andere Fuß -Völker vorrücken, und machte daraus eine Linie. Die von vieles Arbeit abgematteten Holländer hatten kaum be merket, daß diese noch frische Völker muthig und eis lig auf sie zu kamen, so giengen sie in guter Ordnung feitwärts zurück,um eine Anhöhe zu erreichen. Dies fer Rückzug gab den Franzosen Gelegenheit in ihre Colonnen einzudringen , wo sie sehr viele tödteten, oder zu Gefangenen machten. So endigtesich das Treffen bey Fleuri gegen 6 Uhr des Abends. Der Here
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** Ersteren Esquadrons :
lichen Treffen bey Landen oder Meerwin den *) ihren damaligen Chef von Ohr.
den Obristen 1694
15.Herzog von Luxemburg rühmte selbst die Tapfer keit der Fuß- Völker und sagte: ich will an die Holländischen Fuß =- Völker denken ; aber der Fürst von Waldeck muß auch die französische Reuterey nicht vergessen. Die Holländer hatten über 5000 an Todten , fast eben so viel an Gefan genen , viele Kanonen , Fahnen , Standarten und Paucken verlohren.
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Dieser Ort Fleuri iſt ſonſt auchschon wegen der Schlacht vom 19ten Aug. 1622 bekannt , worin der Herzog Christian von Braunschweig - Lüne= burg in den linken Arm geschossenward , den er sich, wegen dazu geschlagenen kalten Brandes, als ein anderer Mutius Scavola, unter Trompeten Schall abnehmen ließ. Er ließ darauf einen künst lichen filbernen Arm wieder machen, und Thaler schlagen, woraufeine Hand mit einem Rappier und der Beyschrift : altera reftat, (die andere ist noch übrig). *) Der König Wilhelm blieb bey allen feindli chen Wendungen bis auf den 28sten Julius ganz -ruhig in seinem Lager bey Leerbespen. Indeſſen hatte ersich doch entschlossen , solches denfolgenden Tag zu verlassen , und sein voriges Lager bey Parc wieder zu beziehen. Allein der Marschall von Lu xemburg verhinderte solches durchseine geschwin= de Ankunft , und lagerte sich im Angesicht der Al liirten, jedoch wurde das Treffen bis auf den fol genden Tag verschoben. Bey dem Heere des Kd= niges war es diese Nacht sehr unruhig. 3 Die ganze Nacht wurde so an Verschanzungen ge 需 arbeitet , daß man mit Anbruch des Tages im Stande war, den Feind zu erwarten , und der Feind hatte also von seiner Ueberlegenheit keinen fonderlichen Vortheil. Der König stellte seine Reu te=
des 3ten Cavallerie - Regiments.
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1694 marschirten sie nach Ungarn zur Kays ferlichen Armee im Lager bey Petermardein, fas
terey von 187 Esquadrons in das mittlere Treffen. Siestand in einer sehr vortheilhaften Gegend, die durchNatur und Kunst verschanzet war. Diese Li nie war mit 80 Kanonen besetzet, deren Feuer die Feinde vorher aushalten mußten , ehesie der Reute Auf der rey beyzukommen im Stande waren. rechten Seite hatte man das Dorf Neerwinden. Diesen Posten hielt der König für den wichtigſten. ( Erstellte daher den besten Theil seiner Fuß- Völker, welche 32 Bataillons stark waren, dahin , und vers hackte die Wege. Auf eben die Art versperrte man die Zugänge zu dem Dorfe Neerlanden , welches linker Hand lag. Es wurden aber nur 6 Bataillons, dasselbe zu decken , hingestellet , weil diese Seite durch die groffen Moråste hinlänglich geschüßet wurde. Auf allen Fall war der König auch auf ei Er ließ viele Brücken ha nen gutenRückzug bedacht. über die Jausse bey Leeven schlagen , und die Ba gage dahin bringen, jenseit derBrücke versteckte er eis nen grossen Theil der Fuß- Völker hinter die Zäune. In diesem vortheilhaften Lager stand das Heer des Königes, als der Tag anbrach. Der Marschall von Luxemburg, welcher besorgt gewesen, ermögte fich davon schleichen , erstaunete, als er daffelbe so verschanzt sahe, daß man ihn fast nicht beykom men konnte. Er besichtigte das Lager aufallen Seiz ten , fand aber dasselbe überall stark, dem ohner achtet machte er seinen Entwurf zum Angriff. Er ließ das schwere Geschüß, welches aus 70 Kano nen bestand, anrücken , die Batterien des Königs, welcheseiner Reuterey entsetzlichen Schaden thaten, zu bestreichen. Er stellte dasselbe so , daß es gleich bey dem Angriff , den er zu thun willens war, ge= braucht werden könnte. Er entschloß sich die größte Macht
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Ersteren Esquadrons
kamen aber nachgeendigter Campagne zurück, und waren 30. 1695 Macht aufder linken Seite gegen das DorfWeer windon anzuwenden , da man unterbeffen das Dorf Neerlanden, welches ihm zur rechten lag , nur ganz leicht angreifen sollte. Nachdem er seineMaaß regeln aufsolche Art genommen, ließ er 6 Brigaden und zur Unterstützung derselben 2 Regimenter Fuß Völker in der zweyten Linie gegen Leerwinden anrücken, 6 Regimenter stellte er gegen Teer landen, befahl aber den Anführern, sie sollten die Völker , welche diesen Ort besetzt hatten, mehr auf zuhalten als, heraus zutreiben suchen. Frühe um 9 Uhr kam es zum Angrif. Die Franzosen wurden vor Heerwinden dreymal mit grossenVerlust zurückgez schlagen, als sie aberzum viertenmal anseßten,glücks . te es ihnen,sich diesesOrts zu bemächtigen,siehielten sich aber nicht lange darin. Der König wußte wohl, wieviel an diesenPosten gelegen war,er ließ sie daher mit einer solchen Hige angreiffen , daß sie solchen verlassen mußten. Der Marschall war überzeugt, daß der Sieg aufdie Eroberung dieses Orts , dars aus er jeho vertrieben worden, ankomme , er befahl also , denselben von neuen anzugreifen , es glückte ihm auch,daß eine von seinenBrigaden hinein drang. Der König wandte ebenfalls noch einmal seineKräf te an, und bemächtigtesich wieder des größten Theil dieses Dorfes. leerlanden wurde aus Verſehen der Französischen Dragoner, welche sich allzuweit vorgemacht hatten , und nothwendig unterstüßet werden mußten , ebenfalls sehr hihig angegriffen. Das Glück wechselte auch hier sehr ab. Um das Kde nigliche Heer zu einer Bewegung , die für dessen Feinde vortheilhaft seyn könnte, zu bringen , ließ derHerzog vonLuxemburg sein mittleresTreffen gez gen die Verschanzung , welche das Vorder- Treffen bes Königlichen Heeres deckte , anrücken. Es war aber vergebens , er blieb unbewegt, und der Feind wurs
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1695 wieder mit unter dem Corps von 4000 Mann , * welches nach dem Rhein bestimmt war, statt dessen aber nach den Liederlanden gieng, und die Festung Lamur erobern half. 1697 erfolgte der Friede zu Riswick. 1700 marschirten sie unter dem Commando des Generallieutenant von Sommerfeld mit nach Holstein gegen die Dånen , lagerten sich bey Eppendorf, und rückten mit der Armee Die Dänische Armee aufPinneberg vor. hob wurde überall zurück getrieben. Endlich iieß der Französische General , der leicht einen Theilseines zahlreichen Heeres bey dieser Unternehmung auf opfern konnte, den Angriff mit solcher Hiße und Standhaftigkeit erneuern , daß er sich nach einem zwey stündigen Gefechte , welches wohl kaum jes mals hitziger geweſen , völlig von dem Dorfe leer winden Meister machte. Zu gleicher Zeit brach feine Reuterey mit Hülfe der Fuß Völker durch die Verschanzungen und stellte sich in Schlacht - Ord nung. der Graf von Harcourt , der mit einem ziemlich starken Theile der Reuterey ausgeschickt ges wesen, kam um eben die Zeit , als er das Kanonis ren hörte , zurück , und fiel dem rechten Flügel, den er in einiger Verwirrung antraf, in die Seite, uns terdessen daß Villeroy denselben von vorne angrif. Der Herzog stellte seineBefehle so geschickt aus, daß dieser Flügel, eben zu der Zeit , da das mittlere Treffen getrennet war,umringet wurde. Es war une möglich zu widerstehen. Da derKönig sahe, daß das Unglück unvermeidlich war , und durch einen låne gern Widerstand nur vergrössert werden mögte, lieg er zum Abzuge blasen , und zog sich bis aufden Ans höhen von Tillemont in so guter Ordnung zurück, daß es der Feind nicht wagte, ihn nachzusetzen; ins dessen verlohr der König alles Geschütz , 60 Stans darten , 22 Fahnen und 12 Paar Paucken.
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hob daraufdie Belagerung vor Tönningen auf, und sehte sich unter dem Herzoge Ferdinand Wilhelm von Würtemberg bey Elmshorn, • den 23sten Junt. aber bey. Uerersen , woselbft. nur die Pinnau beyde Armeen, scheidete. Juz zwischen langten den zoßen Jun. auch noch3000 Mann Holländischer Hülfs- Truppen unter dem General Daniel WolfDopf bey der alliirten Arz. mee an, worauf sich die Dånen den rten Jul. in der Nacht gegen Elmshorn wieder zurück zogen, mit deren Arrier - Garde es jedoch in den eugen Wege bey Bashorn zu einigen Scharmüs Belkam. Die Alliirten nahmen den 7ten ihr Lager bey Oldesloh , aus welchem Lager den 2rften ein Detaschement unter den Generalmaz" jors Donipre undLJoyelles zurEintreibung der Contribution nach Segeberggeschickt ward, woz bey es mit den Dänen zu Thätlichkeiten kam. Denn als ihnen die Dänen den Generalmajor Labatte mit 500 Pferden entgegen fandten, so wurden fol che bey der Werkmühler-Brücke übern Haufen geworfen, daß sie 72 Gefangene ohne die Lod ten zurück lassen mußten, und durch die Hecken auf dem Wege nach Wittenberg eine Zeitlang verfolget wurden , bey welcher Affaire sich diese Esquadrons unter ihren Chef, dem Grafen von Noyelles , viele Ehre erwarben. Die Alliira ten marschirten darauf den 25sten bis Segeberg, und nahmen das Lager um den Ihlenfee. Die Dånen fiunden bey Hammendorf. Weil nun beyde Armeen abermals nur die Trave zwischen fich hatten, so wurden alle Borkehrungen ges macht , den Feind am 31sten Jul. anzugreifen, es
des 3ten Cavallerie - Regiments .
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es unterblieb aber , und statt dessen an eben dem Tage die Friedens - Unterhandlungen zu Brani stedt angefangen , worauf auch den 18ten Aug. der Friede zu Travendal geschlossen ward. Als nach dem den 1ten Nov. 1700 erfolgs ten Absterben des Königes von Spanien, Carl des II. , der bekannte Spanische Succeßions: Krieg entstand, und das Fürstliche Haus Brauns schweig-Wolfenbüttel fürFranzösische Sub fidien - Gelder eine ansehnliche Vermehrung der Truppen von 8000 Mann für das Interesse der wider die 9te Churwürde vereinigten Fürsten vors nahm, hielten die Häuser Hannover, und Zelle bey den damahligen Conjuncturen für nothwen big, che sie ihreLande durch die dem HaufeOesters reich versprochene Truppen entblößeten , sich dies fer Wolfenbüttelschen Völker zu versichern, und folche zu entwafnen.
Diese beyden Esquadrons
oder das damalige Noyellische Regiment war also mit unter den Truppen, welche Hannovers scher Seits zu dieser Entreprise gebraucht wur den, in die Wolfenbüttelschen Aemter Lichten. berg, Gevershagen , Lurrer am Baren berge , Seesen und andere Weser- Aemter in derNacht aufden 20. Merz 1702 einfielen, und die aufden Dörfern verlegte und in völligerRuhe ſich befindende Mannschaft des Klengelschen Dras goner Regiments, auch der Wattensleben schen ,
Bomacschen und Fuldischen Eas
vallerie :Regimenter überall nach und nach aufs hoben, des folgenden Tages die Landwehren bey Gelper und Riddagshausen einnahmen, dars auf Braunschweig und Wolfenbüttel eins ſchloſs
S
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Ersteren Esquadrons
schlossen,
und den Herzog Rudolph August
nöthigten, die Desterreichische Partei zu ergreis Nachdem nun auf solche Weise diese Un fen. ruhen bereits im April geendiget , waren diese beyden Esquadrons mit unter den Hülfs -Trup pen, welche das Churhaus Braunschweig Lüneburg noch selbiges Jahr nach den Flies derlanden gegen die Französische Macht mars fchiren ließ. Sie machten auch daselbst die Cams pagne von 1703 in welchem die Franzosen Alt - Breis fach am Rhein eroberten , und 1704 giengen fie mit nach Bayern , wo sie der denkwürdigen Schlacht bey Hochstedt beys wohneten, in welcher sie ihren Chef, den Genes ralmajor Graf von
oyelles ,
verlohren.
Nach dieser glücklichen Bataille giengen sie unter dem Herzog von Marlborough *) wieder nach den
*) Da in dieser Geschichte des Herzogs vonMarl borough vielfältig gedacht wird, so halte ich nicht für überflüßig , dessen Character hieſelbst zu ſchil dern , so wie ihn der Graf Chesterfield in einem Briefe an seinen Sohn Stanhope entwirft : ,,Un ,,ter allen Männern , sagt er , die ich in meinem ,,Leben gekannt , besaß der Herzog von Marl= ,,borough, welchen ich sehr genau gekannt habe, ,,das angenehme gefällige Wesen im höchsten Gra ,,de. Er erhielt auch das meiste dadurch, dennich behaupte wider die Gewohnheit grosser Histori ,,ker, welche groffe Dinge allezeit wichtigen Ur " sachen zuschreiben, daß Marlborough feine D Grösse und Reichthümer hauptsächlich diesem zu Er besaß gar keine Wiſſen ,,verdanken hatte. ſchaf=
1
des 3ten Cavallerie - Regiments.
99
den Niederlanden, und dieneten in den folgens den Feldzügen in den blutigen Schlachten bey Rac $ 2 mela
,,schaften , sprach schlecht Englisch , und buchstas Sein Genie war nicht ,,birte es noch schlechter. glänzend, aber er hatte unstreitig einen richtigen ,,Verstand und gesunde Urtheils-Kraft. Dadurch ,,würde er sich gleichwohl nicht viel höher geschwun ,,gen haben, als was er Anfangs war, nemiich Page ,,bey der Gemahlin Jacobs II. Sein einnehmen denn dadurch ,,des Wesen machte ſein Glück , fiel er als Fåhndrich bey der Garde der Herzo= ,,gin von Cleveland , Maitresse von Carl dem II. ,,auf: fie schenkte ihm 5000 Pf. Sterl. , wofür er ,,fich Annuidåten auf sein Leben bey meinent ,,Großvater Halifax, dem Kanzler der Schatz= Dies war ,,Kammer unter Wilhelm III. kaufte.
&
,,der Erund seines nachmaligen Glücks. Er war ,,ein schöner Mann , aber seine Manieren waren ,,unwiderstehlich so wohl für Manns- als Frauens Personen. Durch dieses einehmendeWesen brachte ,,eres während des ganzen Krieges dahin , das er ,,die so sehr verschiedenen Mächte der großen Alli-` ,,anz einig erhielt , ob sie gleich ihr besonderes In ,,teresse, Eifersucht und Eigensinn hatten. Er ,,mochte gehen an welchen Hofe er wollte , und dies mußte er oft thun , um die Widersin ,,nigen auf bessere Gedanken zu bringen " To ,,erreichte er seinen Zweck. Der Pensionair " seinsius ein alter ehrwürdiger Staatsmann ,,der in Geschäften grau geworden , und die ver ,,einigten Provinzen über 40 Jahr regiret hatte, ,,ließ sich ganz durch Marlborough leiten, wel ,,ches die Republik bis auf diesen Tag empfindet. „ Er war allezeit kalt , daher man nie die gering Er fte Veränderung in seinen Minen merkte. konnte einem mit mehreren Anstande etwas abs ſchlagen,
7
(100
? %
Ersteren Esquadrons
mellies , Oudenarde und Malplaquer, (ſo auch bey Taniers oder Blanjus benennet wird), auch so oft bey mehreren Kriegerischen Vorfäl len bis 1714 , da ſie nach den Badenschen Frie den zurück kamen. 1719 waren sie unter den Niedersächsischen Kreis - Truppen, welche der Feldmarschall von
Bülow nach Mecklenburg führete, woselbst es bey dem Paß Wallsmühlen ohnweit Schwerin mit dem Landes- und Rußischen Völkern zu einer hißigen Action kam , welche zum Nachtheil der leßtern ausfiel. Bey dem Kriege, welcher nach dem Tode Kaisers Carl des VI. wegen der Desterreichis schen Erbfolge entstand , machten sie einen Theil der Observations Armee aus , welche sich 1741 unter dem General der Cavallerie von
Pontpierin bey Hameln zusammen zog. 1742 marschierten sie zum Dienst der Kö niginn von Ungarn nach Braband, und cami pirten daselbst bis Ende Octob. bey Brüssel. 1743 giengen sie an den Mayn , und woh neten der glücklichen Schlacht bey Derringen gegen den Französischen Marschall von Noail les bey.
Seßten die Feldzüge in den Jahren 1744
schlagen, als andere etwas verwilligen : und die ,,in Absicht ihres Antragens ganz unzufrieden von ,,ihm giengen, waren doch von seiner Person eins genommen , und durch sein Betragen etwas ge Bey aller seiner Höflichkeit und An tröstet. ,,nehmlichkeit kannte doch niemand feinen Stand ,,beffer als er , und wußte ſeine Würde beffer zü ,,behaupten.
1
des 3ten Cavallerie - Regiments. 1744 und 45
10t
an den Rhein fört , -mars
schirten 1746 wieder nach den Liederlanden, und
' fochten selbiges Jahr mit in der Bataille bey + Roccoup, und 1747 auch in dem unglücklichen und blutis gen Treffen bey Laffeld. Das folgende Jahr 1748 wurden die Pråliminarien des Waches ner Friedens den 26sten May imterzeichnet, welchen der Definitiv - Tractat den 18ten Oct. folgte , da unterdessen die alliirte Armee im Las ger bey Oudenbusch stand. Als der leßtere Krieg zwischen England und Frankreich sich auch 1757 in Deutschland ausbreitete , giens gen sie nach der Bataille von Hastenbeck me
der alliirten Armee ins Bremische gegen Stade zurück, standen zu Ende desselben Jahres mit im Lager vor Zelle ,
und halfen zu Anfang des
Jahres 1758 die Franzosen völlig über den Rhein zurück treiben , waren im Jun. mit in der glücke
lichen Bataille bey Crevelt ,
und halfen deu
Iten Aug. 1759 unter dem Wangenheimischen Corps den herrlichen Sieg bey Minden erfechten , in welchem der Rittmeister von Harling und der iemig mit unter den Bleßirten waren. Cornet Im Febr. 1761 marschirten sie unter dem General der Infanterie von Spõrken mit auf Mühlhausen, und schlugen das Stainvillische Corps bey Langensalz, daß 5 Bataillons davon das Gewehr strecken mußten. Als das Erb prinz $ 3
102
Erster. Esquad . d.3 . Cav. Regim.
prinzliche Corps den 21 Merz bey Stanges rode oder Grünbergen einen kleine Echec litt, und sich über die Ohm retirirte , auch die ganze. Armee sich zurück zog , stieffen diese beyden Es quadrons auf der Höhe bey Heimbach zu bes sagten Corps , welches die Arriere - Garde der Armce formirte , und den 26sten bey Braune ziemlich stark attaquiret ward. Den 28sten aber rückte dieses Corps mit einen forcirten Marsch durch die feindlichen Vorposten wieder gegen Friglar vor , und deckte den Marsch der grossen Armee, welche den 29ften die Eder paßirte, an welchem Tage dieses Corps fast in beständi gen Scharmußiren war , worauf diese Esquas drons wieder in die Armee giengen , und im Jul. der glücklichen Action bey Vellinghausen an der Lippe beiwohneten. Nachher bezogen sie in der Armee die von den retirirenden Feind vera laffene Lågers den 28 Jul. bey Erwirte und den 18ten August bey Steinheim Waren darauf im Sept. unter den Theil der Armee, welcher bey Wilhelmsthal campirte, und seine Operationes gegen die Fulda und Eder richtete. 1762 im Jun. wohneten sie der glorieusen Action bey Grebenstein, und Ende August der scharfen Affaire am Johannisberge mit vielem Ruhme ben , worauf im Nov. der Friede er folgte.
An
103
Anderen Esquadrons
des
zten Cavallerie - Regiments.
u welcher Zeit und bey welcher Gelegenheit " diese beyden alten Esquadrons erichtet sind, 3 davon ist gar keine Nachricht vorhanden. So viel man durch mündliche Nachrichten in Erfah rung bringen können , follen sie Anfangs von Chur -Colln errichtet , und nachgehends an das Zellische Hans überlassen worden seyn , wovon fie nach den 1705 erfolgten Absterben des leßten Herzoges Georg Wilhelm an das Churhaus Hannover gefallen. Ihre vorige Uniform war weisse Röcke, rothe Aufschläge , Kragen, Unterfutter und Westen mit Gold, 1729 erhielten fie statt des Goldes nun Silber, 1761 wurs den die Westen und Unterfutter in paille veråns Sert, und bey der im Jahre 1763 resolvirten Combinirung erhileten sie dieUniform der ersteren Esquadrons , und sind auch nachhero den nem Kichen Veränderungen unterworfen gewesen , wie daselbst mit mehreren gemeldet. ( Die erste Standarte ist weiß, führet auf 1 der einen Seite das Königl. Englische Wapen, mit der Umschrift im blauen Hosenbande : Honi foit qui mal y penſe. Auf der andern Seite ist der Königl. Nas me G. R.
6 4
Dis
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104
7 Anderen Esquadrons
Die zweite Standarte ist roth , hat auf der einen Seite eine auf Armaturen stehende Säule, woran eine im Gleichgewicht hangende Waages Auf der Säule liegt ein bloss schaale befindlich. ses Schwerdt mit der Ueberschrift : Pro lege et grege. Auf der andern Seite ist das Lüneburgische * weisse Pferd im rothen Felde mit dem blauen Hosenbande umgeben, nebst der Unterschrift : Nec afpera terrent. Die Paucken sind von Kupfer, und in ihren rothen Decken ist das Englische Wapen , mit feinen eigenthümlichen Wahlsprüchen. Die Chefs sind gewesen , soweit man Nach richt hat: Graf von Nassau Sarbrück. 1666 Generalmajor von Harrhausen , auch Obermarschall,
war
1668 Obrister Joquet, 1670 Obrister Jeremias von Chauvet , ward 1674 1 Generalmajor , 1675 Generallieus tenant, 1685 Feldmarschall, und gieng daraufin Chur- Sächsische Dienste, 1691 Obrister Wissel , blieb bey Landen. 1693 Generalfeldzeugmeister Marquis von Big Boisdavid.
1705 Obrister de Sait Laurent, starb 1729 ST als Generallieutenant. ] 1729 Obrister von Horn. 1732 Obrister Friedrich von Weddig , erhielt 4738 das jeßige 6te Cavallerie Regis ment.
1783
des 3ten Cavallerie : Regiments.
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1738 Obrister Heinrich Julius von Winger, gieng 1742 als Brigadier in Pension. 1742 Obrister Matthias von Bülow , starb im May 1744 in Rúremonde. blieb in der 1744 Obrister Jacob d'Acere, Schlacht bey Fontenoi. 1745 Obrister Hans Christoph von Hardens berg, blieb in der Schlacht bey Laffeld. 4 1747 Obrister Ernst Ludewig von Breiden bach, gieng 1753 mit . Generalmajors Character als Burggraf zu Friedberg ab. 1753 Obrister Friedrich Otto von Block, ſtars felbiges Jahr den 19ten Octob. 1753 Obrister Joachim Conrad von Schlüter, starb im May 1757 1757 Obrister Ernst Wilhelm von Hodenberg, ward 1759 Generalmajor , 1761 Genes rallieutenant , und starb 1775 Worauf die 1763 reſolvirte Combinirung diefer beyden fonst separirt geweſenen Reuters Regimenter vollzogen ward.
Im Jahr 1666 suchte die Krone Schweden die Stadt Bremen mit Gewalt zu nöthigen, daß ſie die Reichs- Immedietact fahren lassen , und Schwedische Garnison einnehmen sollte. Zuwel 1 chem Ende sie der General von Wrangel mit 12000 Mann belagerte , und mit glüenden Kus 1 geln , die man damals zuerst brauchte , beång. Allein die Braunschweig- Lüneburgischen ftigte. Häuser, welche mit Dannemark , Brandens burgund Holland eine Allianz wider Schwer den zur Erhaltung der Stadt Bremen geſchloſs sen, nahmen sich der Stadt nachdrücklich an, lief $ 5
-4
30
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Anderen Esquadrons
teffen unter ihren Truppen auch diese beyden Ess quadrons marschieren, und brachten dadurch den 15ten Nov. besagten Jahres zu Habenhausen den Vergleich zuwege. Als zu Anfange des 1668sten Jahres zwis schen der Republic Holland und den Herzögen zu Braunschweig - Zell und dem Bischof zu
❤
Osnabrück einige Tractaten geschlossen, verz möge welcher höchstgedachte Herzoge 6 Regis menter in Holländischen Sold überlaffen wolls ten , waren diese beyden Esquadrons mit unter folchen Truppen , 4 welche , durch den Holländis schen Generallieutenant Zeilenstein in Zelle übernommen wurden , um solche nach Zutphen zu führen. Sie giengen den 21sten Aprill über die Ems nach der Grafschaft Bentheim, und so weiter über Lingen ins Lager bey Hardens Wie sie Horter vorbey marschirten, berg. worin ein Lüneburgischer Amtmann in Arrest faß, hohleten ihn 3 Compagnien dieses Regi ments von dannen heraus. Gleich darauf aber ward der Friede zu Aachen geschloßen ,
und
die Lüneburgischen Truppen wurden daher in Schwoll und dasige Gegend einquartiret.
1671 giengen sie mit vor Braunschweig, welche Stadt mit 20000 Mann Lüneburgische Truppen unter dem Commando des Feldmars, . schalls Grafen Georg Friedrich von Waldeck belagert, und den 12ten Jun. erobert ward. 1673 standen sie mit im Lager bey Leese, welches gegen den Marschall von Türenne das selbst formiret ward. 1674
4
des 3ten Cavallerie - Regiments.
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1674 marſchirten sie mit nach dem Elsaß, und waren mit in dem merkwürdigen Treffen bey Enfißheim, worinn 14000 Mann Lüneburs gischer Truppen unter dem Herzoge von Hol frein: Plon , als damahligen Lüneburgischen Feldmarschall, gegen den Französischen Mars schall von Turenne mit ungemeiner Herzhaftige keit und Ehre fochten, und wurden nachher dies ſeits des Rheins in die Winterquartiere verlegt. 1675 giengen sie bey Cölln wieder über den Rhein, und waren mit unter der Cavallerie, mit welcher der Herzog Georg Wilhelm dem Prinzen von Oranien zum Succurs gegen die Maaß marschirte. Als aber dienlicher erachs tet ward , dem Feinde eine Diversion an der Mosel zu machen, marfchirten sie gegen Trier zu deren Belagerung , und halfen nicht nur den Marschall von Crequi , welcher zu deren Ents fah anrückte, bey der Conzerbrück schlagen, fondern auch Trier darauf erobern. Gegen den Herbst kamen sie von da zurück, und wurden zur Einnahme der Bremischen Lande gebraucht, und nach dem sich auch Stade 1676 ergeben , marschierten sie im Sept. wieder an den Rhein, und drungen bis Zwey's brück vor. 1678 schloß also Frankreich mit Spas nien und Holland den Nimwegischen Frieden, worauf
ten.
1679 auch derRaiser und das Reich folgs Gegen welchen Particular - Frieden die
Hauser Braunschweig - Zell und Wolfen burrrel anfangs protestirten, weil doch aber bey
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Anderen Esquadrons
bey diesen Umständen nichts anders zu thun war ; so schlossen gedachte Fürstliche Häuser den 5ten Febr. besagten Jahres zu Zelle einen eigenen Frieden mit den Kronen Frankreich und Schweden. In diesen Frieden trat Schwes den an Lüneburg die Probstei und Voigs x tey Dovern sammt der Gegend des Landes, welches zwischen der Weser und Aller liegt, ab ; und zu dem Herzogthum Verden gehöret, ferner das Amt Thedinghausen , imgleichen die ſåmmtlichen Einkünfte des Herzogthums Brez men noch auf acht Monathe , oder im Fall die Bremischen Lande eher evacuiret werden müß ten , jeden daran fehlenden Monath mit 20000 Kronen zu bezahlen , und Frankreich versprach an das Haus Lüneburg beh Evacuation 300000 Rthlr. Banco. Im Oct, dieses Jah res giengen diese beyden Esquadrons an die Elbe, und befreieten dadurch Hamburg von Dänischen Bloquade.
der
1683 marſchirten sie mit zum Entſaß der t von den 12ten Pelagerten Stadt Wien, wels che den 12ten Sept. glücklich befreyet ward. Die flüchtige türkische Armee ward in Ungarn verfolgt, in eben diesem Jahr nochmals bey Grant, geschlagen, und darauf Barkau und Gran erobert.
1684 wohneten sie der glücklichen Action bey Waigen bey , und halfen nachher Wais gen erobern , auch den roten Jul. die Türken bey der Insel Saint Andre nochmals schlagen, worauf fie den 14ten zur Belagerung von Ofen giengen.
Die grosse türkische Armee rückte zwar zum
T
des 3ten Cavallerie- Regiments .
109
zum Entsak heran , der Herzog von Lothrine gen aber gieng ihr mit der Cavallerie entgegen, und erfocht den 22ften Jul. ohnweit Heuschab einen vollkommenen Sieg. Indeffen ward doch den rten Nov. die Belagerung von Ofen für diesnfal aufgehoben. 1685 dieneten sie mit in der Belagerung vor Neuheusel, und schlugen den Feind bey Gran, wodurch diese Festung von der Belagerung bes freyet ward. 1686 waren sie mit in der Belagerung vor Ofen, und halfen den angerückten Succurs schlagen , worauf auch Ofen mit Sturm eros bert ward. 1687 im Aug. wohneten sie der grossen Schlacht bey Mohag oder Sinklos bey, wo: felbst die Türkische Armee eine völlige Nieders lage mit dem Verlust ihres ganzen Lagers erlitt, und kehrten darauf mit vielen Ruhm in hiesige Lande zurück. 1688 marschirten sie mit am Rhein, und
halfen in der Campagne von 1689 Maynz und Bonn erobern. Giengen 1690 nach den Niederlanden,
dieneten mit in den blutigen Treffen bey Fleuri, und halfen 1692 das Bombardement von Flamur decken.
Am 29sten Jan.
1693 gieng eine Partei dieser beyden Es quadrons aus 25 Lüttich , und rencontrirte : in der Hesbay eine feindliche Dragoner Parten, und schlug solche nach einer scharfen Action in die Flucht , nachdem 30 davon ges toda
110 tödtet ,
Anderen Esquadrons 8 blegirt und 10 als Gefangene zu
Lüttich eingebracht wurden ; unserer Seits blieben 5 Mann und 8 wurden verwundet. Es war darauf selbiges Jahr mit in der Bataille ben Landen gegenwärtig , worinn sie ihren das maligen Chef, den Obristen Wissel verlohren 1695 wurden sie mit zur Eroberung von Flamur gebraucht , und im Herbst 1697 ward der Friede zu Ryswick ges fchloffen. 1700 marschirten sie unter dem Zellischen General Feldmarschall von Chauver nach Holz 1 stein, worauf noch selbiges Jahr zwischen der Krone Dannemark und dem Herzoge von Hol stein S Gorrorp der Friede zu Travendal ers folgte.
Bey dem Spanischen Succeßions - Krige giengen fie 1702 zum Dienst des Hauses Oesterreich nach den Niederlanden , woselbst Anfangs der General Feldmarschall von Chauver, und Feldzeugmeister von Boisdavid die Zellischen Truppen comman dirte. Sie wohneten denen in diesem Kriege nach diesem der General
vorgefallenen blutigen Bataillen ben Hochstedr Ramellies , Oudenarde und Malplaquer mit vieler Ehre ben , in erwehnter lekterer Schlacht eine Standarte eroberten, und ferner ben verschiedenen schweren Belagerungen dieser niederländischen Feldzuge bis zum Badenschen Frieden 1714 dieneten.
Als
des 3ten Cavallerie- Regiments .
III
Als die Krone Dännemark mit dem Churs Hause Braunschweig- Lüneburg wegen Abs tretung der Herzogthümer Bremen und Vers den gewisse Tractaten schlossen, waren diese bena. den Esquadrons mit unter den Truppen , wels che sich im Sept. 1715 beŋ Rotenburg lagers ten, und die Bremische Lande in Besiz nahmen. 1719 marschirten sie mit nach Mecklen burg und wohneten der Action bey Walls mühlen ben.
1734 und 35 thaten sie die Feldzuge am Rhein und der Mosel *), und kamen im Früh - Jahr
1736 von da zurück , blieben jedoch wegen einiger mit dem Grafen von der Lippe - Ders mold entstandenen Irrungen in dessen Lande 4 Wochen stehen.
1741 wurden sie zur Observations » Armee bey Hameln gezogen , marschirten
1742 nach Braband , und 1743 am Mayn , woselbst sie den 27sten Jun. der Schlacht bey Derringen beiwohneten. Siens
*) Die Hannoversche Cavallerie, so damals an den Rhein marschirte , war so schön beritten, daß ein gewisser Kaiserlicher Officier , als er die Hannoverschen Pferde gesehen , sagte : Wenn sie dergleichen hätten , so wollten sie gegen die Franz zosen keinen Säbel gebrauchen , sondern sie mit " den Pferden übern Haufen werfen.
+ 112
Anderen Esquadrons
Giengen darauf mit der
alliiten Armee dem
flüchtigen Feinde über. Worms und Speier nach, und thaten die folgenden Campagnen bis zum Aathischen Frieden 1748 in denLiederlanden , woben sie mit in den Bataillen bey Fontenoy, Roccour und Laffeld dieneten. Ben dem lehtern Französischen Kriege, wels cher sich 1757 nach hiesigem Landen zog , mars schirten diese beyden Esquadrons aus ihren im Bremischen gehabten Standquartieren in das Las ger bey Hervorden , und waren den 26sten Jul. dieses Jahres mit in der Bataille bey Has Stenbeck , woselbst der Rittmeister Schaden blieb. Bey dem Rückzuge der Armee dieneten fie in der Arriere- Garde , welche auf dem feinds lichen rechten Flügel ein Defilee forcirte. Nach aufgehobener Covention von Kloster Zeven giens gen sie mit vor Zelle , und bekamen nachher im Wend - Lande die Quartiere. Bey dem im Febr. 1758 erfolgten Aufs bruche der Armee, marſchirten sie unter der Or dre des Generalmajors von Fürstenberg über Bückeburg gegen Minden , und giengen nach deren Eroberung in die Gegend von Wesel. Nachdem sich aber der Feind über den Rhein zurück gezogen , erhielten sie ihre Cantonirungs Quartiere im Münsterschen bey Horstmar, Ausgangs May bras Leer und der Orten. chen siewieder auf, marſchirten über den Rhein, und waren mit in den Affairen zu Rheinbers gen und Kloster Campen , auch nachher in der glück
des zten Cavallerie - Regiments.
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glücklichen Bataille ben Crevelt, am linken Flüs gel unter der Ordre des Generals von Spor marschirteu darauf mit gegen Rutes ken, monde, und bey dem nachherigen Rückzuge der Armee , repaßirten sie bey Cleve den Rhein, blieben darauf mit einem Corps unter dem Ges neral von Rielmansegge bey Dallmen und Drensteinfurt stehen , wurden aber durch ein überlegenes feindliches Corps genöthiget, sich ges gen Münster zurück zu ziehen und wurden end lich in Münster eingeschlossen. Nach einer • zweimal 24 stündigen Bloquade aber durch des Ebprinzen Corps wieder befreyet , und bezos gen nachher die Winterquartiere im, Osnabrücks schen.
1759 Anfangs Jan. kamen sie im Münsters fchen auf den Cordon zu Lette zu stehen, und
20 giengen mit Ausgang May unter der Ordre des Generals von Wargenheim in das Lager bey Halteren, zogen sich im Jul. in dem Corps Dieses Generals gegen Minden auf die Höhen von Bodenhausen, wo es den rten Aug. zu der glücklichen Bataille kam , in welcher der Lieus tenant Winter blieb , und nach welcher fie den Feind durch das Dettmoldische und Paderbors nische bis ins Lager bey Hermanstein nahe ben Wezlar verfolgten , woselbst fie bis den 27ſten Nov. stehen blieben , und sodann das Cantonnes ment ben Werdorf bezogen.
1760 im Jannuar warden sie mit zur Exe pedition auf Dillenburg gebraucht , und nach 19: $ "her 2
114
Anderen Esquadrons
her im Hessen- Homburgischen in 1 die Winters quartiere verlegt, verlieffen aber solche im May, und bezogen das Lager wieder bey Hermans ftein und wohneten in diesem Jahre den Affaiz ren bey Frankenberg , Corbach und Wolf Im Nov. kamen fie unter Ordre hagen bey. des Generals von Luckner bey Moringen zu: stehen , und giengen darauf mit zur Bloquade Nachdem aber solche den 18. vor Göttingen. Decb. aufgehoben werden mußte ,
bekamen ſie
im Amte Herzberg die Cantonirungs- Quarz. tiere. *
1761 im Jan. waren fie unter dem Genes
ral von Rielmansegge bey der Expedition auf Duderstadt. Im Febr. marschirten fie unter dem General von Spörken auf Mühlbauſẽn, welche Stadt sogleich forciret ward , und wurs den daselbst 5 Officiers nebst 100 Mann zu Gefangenen gemacht. Den 13ten gieng der Marsch nach Schlotheim , und den 15ten nach Langensalz und Thomasbrück , F hier war die Unstruth so groß , daß ohne Brücken die Infanterie diesen Fluß nicht paßiren konnte. Hingegen fanden die Preussen Gelegenheit bey Merrleben überzugehen , und machten in fels biger Nacht 3 Bataillons Sachsen von dem Xaz verschenCorps unter dem General Stainville zu Mittlerweile sekten die Brigas Gefangene. den der Generals , von Reden und von Hos denberg durchs Wasser. Dieser lehtere traf sogleich ein Bataillon Sachsen und einige Es quadrons Französischer Dragoner auf dem Felde an
des 3ten Cavallerie - Regiments.
TIS
uud, formirten ein, sie machten Halte, Quarree, der General von Hodenberg aber ließ seine Cavallerie ohnerachtet des Kanos nen Feners einhauen , und nahm das ganze mit seinen Kanonen und Bataillon gefangen, an ,
Der General von Reden , welcher , Fahnen. immittelst mit seiner Brigade weiter marſchirte, hattegleichfalls das Glück , ein Baraillon Sache sen auf dem Felde anzutreffen , und samt seis nen Kanonen und Fahnen aufzuheben , verfolgs ten den Feind weiter bis Eisenach , giengen. darauf über Laubach und Grünbergen bis , Warburg zurück , und kamen Anfangs April Mit Aus ins Cantonnement im Amt Polle. gang May kamen sie unter dem General von Sporten im Lager bey Marburg zu stehen, welcher aber solches den 29sten Jun. verließ, und fich näher nach der groffen Armee zog, welche ihr " Lager bey Dellingbausen nahm , woselbst es den 15ten und 16ten Jul. zu einer der vigourens festen Bataille kam. -Nachhero diencten sie eine Zeitlang unter dem General von Luckner an im Sollingers der Dymel und Weser , Walde, ben Holzminden , Uslar , Mo Nach dem im Lowenhagen 2. ringen , Det. glücklich bewerkstelligten Entsak von Braunschweig giengen sie im Corps des Erb prinzen gegen die Feinde , welche bey Gan: dersheim, auf der Hufe vor Eimbeck und bey Markoldendorf standen , und sich nach einer heftigen Kanonade auf der Hufe über Nordheim und Carlenburg zurück ziehen Diese benden Esquadrons wurden mußten. dar 52 24
116 Ander. Esq . d . 3ten Cav. Regiments.
darauf in dem Hildesheimischen Umte Rute in die Winterquartiere verlegt. Im Monath May 1762 bezogen sie nach verschiedenen Märschen das Lager bey Wars burg, marſchirten im Junio mit auf Gre benstein , und halfen daselbst den 24ften den Dieneten darauf in Herrlichen Sieg erfechten. der Belagerung vor Cassel ,
und bey verschies
denen Affairen beym Weissenstein, Wetter, Rirchheim 2c. Warburg , Ziegenhain , Und nachdem im November dieses Jahres der Friede geschlossen , giengen sie vorerst ins gegen Cantonnement im Hildesheimischen , Weinachten in die Hannoverschen Aemter Ricks lingen und Lleuſtadt, und im April 1763 rückten sie in ihre jeßigen Standquartiere im
Bremischen.
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4tes
4tes
Cavallerie - Regiment
von Sprengel.
Reuter.
Staabs - Quartier Haarburg.
3
119 S
I ASS
4tes
Cavallerie- Regiment von Sprengel.
Reuter.
Ersteren Esquadrons.
Die beyden ersteren Esquadrons find 1675 von den Obristen Gordon errichtet, und 1681 sind noch 2 Compagnien dazu geworben. Ihre Uniform ist in vorigen Zeiten gewesen : weisse Röcke , helblaue Kragen , Aufschläge, erhielten Unterfutter und Westen mit Gold , 1761 paille Unterfutter und Westen , und nach der 1763 resolvirten Combinirung wurde das Die jeßige Uni Gold mit Silber verwechselt. form ist blaue Röcke, weisse Rabatten , Aufs schläge, Unterfutter und Westen auch Kragen Wie 1783 die Chur- Hannovers mit Silber. schen Regimenter nummeriret wurden ,
erhielt
dieses ganze Regiment die Nummer 4, Die Leib- Standarte ist weiß , hat auf der einen Seite das Lüneburgische weisse Pferd im rothen Felde mit dem Hosenbande umgeben, worinn der Königl. Wahlspruch : Honi foit qui mal y penfe. Auf der andern Seite eine Ehren - Saule,
1 auf welcher oben eine Krone ruhet , mit der Ues berschrift: Muoro dove matacoo *). 2 2 Die $ 4 * Ob man gleich sich nicht ermächtiget , den eis gentlichen Sinn dieser aus einer unbekannten Spra=
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Ersteren Esquadrons
Die zweyte Standarte ist blau , führet auf der einen Seite den Königlichen Nahmenszug G. R. in Gold gestickt , mit dem Hosenbande umzogen. Auf der andern Seite ist ebenmäßig die Eh ren- Soule , mit gleicher Ueberschrift , wie bey der ersteren Standarte. Die Pauken sind von Kupfer, und die Des den führen gleich der ersten Standarte das weiße Pferd im rothen Felde, mit dem Hosenbande, und der Unterschrift : Nec aspera terrent. Die Chefs sind gewesen : 1675 Obrister Gordon, starb E 1685
in
Ungarn. 1685 Obrister von Breidenbach. 1687 Obrister Voigt, starb als Generallieus
gimentenant. 1715 Obrister Johann Christian von Schulze, 1.ward 1728 Brigadier , 1635 Generalmas jor , 1739 Generallieutenant , und starb ben 17ten Febr. 1750 zu Stade. . 1750 Obrister Johann Wilhelm von Bruch hausen , starb den 12ten Jul. 1751. 1751 Obrister Johann Arnold Bothe , gieng 1757 mit Generalmajors Character in Pension. 1757
ogy
Sprache hergenommenen Ueberschrift zu erklä ren; so ist doch nicht unwahrscheinlich , daß es etwa dieser seyn könnte : Derjenige soll sterben, welcher mich angreift.
des 4ten Cavallerie-Regiments.
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1757 Obrister Ernst Friedrich von Reden, ward 1758 Generalmajor , und erhielt 1759 das jeßige 6te Cavallerie-Regiment. 1759 Obrister Georg von Walthausen, ers hielt 1761 das jeßige 6te Cavallerie - Re giment. 1761 Obrister Johann Friedrich von Behr, und starb ward 1768 Generalmajor ,
1776
1776. Generalmajor August Heinrich von Sprengel, ward 1783 Generallieutenant.
:
Als während des 1672 ausgebrochenen Französischen Krieges der Marschall von Cres qui gegen die Weser vorrückte, zog der Hers zog Johann Friedrich von Hannover seis ne Truppen, worunter auch diese beyden Esqua drons , dergestalt an die Grenze zuſammen, daß feine und die benachbarten Lande dadurch gedeckt wurden. Nachdem nun der Friede zu im wegen geschlossen ward ,
nnd der König von
Dannemark die Stadt Hamburg 1679 durch eine Bloquade zur Huldigung zwingen wollte, giengen diese beyden Esquadrons unter den Lü neburgischen Truppen mit nach der Elbe, und nos $ 5
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Ersteren Esquadrons
nöthigten dadurch die Dänische Armee sich von
g
Hamburg zurück zuziehen. 1685 waren sie mit unter dem Hülfs- Corps
to von 10000 Mann Lüneburgischer Truppen, wel che der Erbprinz Georg Ludewig vonHanno ver gegen die Türken nach Ungarn führete. Ausser diesen stand bereits ein Regiment voir 1000 Pferden unter dem 2ten Prinzen Friedes rich August in Kaiserlichen Diensten *) , wels cher Prinz in Siebenbürgen bey Saint Geor gen,
4
*) Im Jahr 1684 nahm der Herzog Ernst Au gusi zwey Regimenter Holsteinische Cavallerie im Dienst, davon es zwar heißt , daß sie dem Feld marschall von Fodewills gegeben. Man vermu= thet aber , daß solche, dieses starke Regiment von 1000 Pferden gewesen, mit welchen gedachter Prinz Friedrich August das Jahr nach Ungarn gegangen. Im Jannuar 1690 blieb auch der ta= pfere Prinz Carl von Hannover bei einem? hihi gen Scharmützel in Servien , er hatte mit eige ner Hand 9 bis 10 Türken erlegt, und wurde end lich mit einer türkischen Lanze durchstochen. Von 5 Regimentern Cavallerie und Infanterie, wo mit der Obrist Straßer zum Recognosciren aus gegangen war , kam faft nicht ein Mann davon. Von den Hannoverschen Cüraßier - Regiment war bloß der Capitainlieutenant und 1 Corporal nebst 4 Mann dieser blutigen Massacre entgangen. Von dem neu Hannoverschen Regiment blieben über 800 Mann , und 4 Standarten wurden verloh= ren. Da fich von diesem Regiment in dieser Bes schreibung weiter gar keine Nachricht findet, To ist es wahrscheinlich , daß • solches ein Hannovers sches für den Kaiser neu errichtetes und überges lassenes Regiment muß geweſen ſeyn.
A
I des 4ten Cavallerie-Regiments.
123
gen, da er den Feind in einen engen Paßfors ciren wollte, den zosten Dec. 1690 erſchoffen Der Prinz Georg Ludewig kam mit ward. Völkern den 7ten Jul. vorgedachten Hülfs 1685 bey der Kaiserlichen Armee im Lager vor Neuhäusel an, sie halfen im Aug. die Türken bey Gran schlagen , und den 19ten die Festung Neuhäusel mit Sturni erobern. 1686 dieneten sie bey der Belagerung von Ofen, welches den 21sten Sept. mit Sturm erobert ward, und 1687 waren sie mit in der blutigen Schlacht
bey Mohat, wo die Türken eine sehr grosse Niederlage erlitten, nach welcher sie in hiesige Lande zurück kehrten.
Diesen glücklichen Forts
gang der Kaiserlichen Waffen in Ungarn zu Hemmen, fielen die Franzosen 1688 mit einer starken Armee in die Reichss Lånder am Rhein. Diese beyden Esquadrons, welche kaum aus Ungarn zurückgekominen, was ren also mit unter dem Corps von 8000 Mann, welche der Herzog Ernst August noch selbiges Jahr zu der Reichs- Armee an den Rhein fühs rete, wodurch Coblenz und Frankfurt erhal Gegen den Winter gieng der Her ten ward. 30g mit 4000 Mann von solchem Corps wieder in die hiesigen Lande zurück, weil die Uneinigs keit zwischen der Krone Dännemark und dem Herzoge von Holstein - Gorrorp ein Krieges Feuer in der Nähe hiesiger Lande befürchten Lieffen.
Es traf also diese Esquadrons mit,
daß sie im Frühjahr
1690
"
124
Ersteren Esquadrons
1689 mit einem ansehnlichen Corps Hannos verscher und Zellischer Truppen nach der Elbe marſchiren mußten , wodurch die Altonaiſchen Tractaten im Jul. zum Schluß befördert wur Nachdem diese Unruhen solchergestalt bey den. geleget waren , marschirten sie sogleich wieder an den Rhein, wohin der Herzog Ernst August abermals 8000 Mans seiner Truppen in eiges ner Person führete , und halfen noch selbiges Jahr Mainz und Bonn erobern. 1690 giengen fie unter der Ordre des Erbs
prinzen Georg Ludewig, welcher denHannos verschen General Feldmarschall von Podes wills unter sich hatte, nach den Spanischen Niederlanden , und kamen noch selbiges Jahr im Herbst nach geendigten Subsidien - Tractat Die Hannoverschen in hiesige Lande zurück. Truppen, fo bis daher in den Spanischen lies derlanden in seiner Catholischen Majestår Diensten gestanden , wurden im Oct. 1690 durch den Hrn. de Guastanaga abgedanket , wolls ten aber nicht eher aus ihren Quartiren weichen, bis man ihnen die restirende 350000 Gulden bezahlt hatte. 1697 in der leztern Campagne dieses Krie ges ließ der Churfürst Ernst August noch 6000 Mann seiner Truppen gegen den Rhein marschiren , als aber Frankreich seine größte Macht nach den Liederlanden zog, mußten sich auch diese Völker dahin wenden, worauf denn, nach dem noch in selbigen Jahre zu Ryss wick geschlossenen Frieden , diese beyden Ess паров quadrons von daher wieder zurück kamen. 1700
A
des 4ten Cavallerie-Regiments.
125
1700 marschirten sie nach Holstein gegen die Danen , vereinigten sich bey Fulsbürrel mit den Schwedischen und Zellischen Truppen, und halfen die Dänen bey Hammendorf hins ter die Trave zurück treiben, worauf es noch in diesem kam ,
Jahre zum Travendalischen Frieden durch welchen der Herzog von Hol
ftein Gottorp in alle seine Länder wieder eins geseket ward. Als zu Anfange dieses Jahrhunderts bey. dein bekannten Spanischen Succeßions Kriege die Krone Frankreich
das Fürstliche Haus
Braunschweig - Wolfenbüttel so weit in ihr Interesse zuziehen wußte , daß es zum Bes ften Frankreichs feine Truppen stark vermeh rete, wodurch der Ruhe des Niedersächsischen Kreises sehr bedrohet wurde, so waren diese Esquadrons mit unter denen Truppen ,
durch
welche die Häuser Zelle und Hannover im Merz 1702 gedachte Wolfenbürtelsche Völker, vermittelst einer plöglichen Invasion in ihren Quartieren aufheben und entwafnen liessen. Bey dem Fortgange des erwehnten Spanischen Sucs ceßions : Krieges , in welchen sie von 1702 bis zum Badenschen Frieden 1714 dieneten , W und verschiedenen Belagerungen , deren Vielheit dies sen Krieg so merkwürdig und blutig machte, mit beywohneten , erwarb sich dieses damalige Voigtsche Reuter - Regiment auch besonders in: den Schlachten von Hochstedt, Ramellies, Oudenarde und Malplaquer vielen Ruhm . Nachdem die Häuser Braunschweig-Lus neburg und Wolfenbüttel die von dem Kais fer
126
Ersteren Esquadrons
fer ihnen
aufgetragene
Execution wider den
Herzog von Mecklenburg endlich vornahmen; so giengen im Febr. 1719, 20 Esquadrons, wors unter auch diese beyden Esquadrons mit befinde lich waren , und 12 Bataillons Churfürstl. und 1600 Mann Wolfenbüttelsche Truppen unter dem General Commando des General von Bü low an dreh unterschiedlichen Orten , als Ar
}
lenburg , Zollenspiecker und Boizenburg über die Elbe , und nahmen sogleich den 27sten Febr. lehtere Stadt in Besik, es ward zwar das Mecklenburgische Regiment von Waldau, fammt denen annoch in fürstlichen Diensten stes henden beyden rußischen Regimentern nachBoi Benburg gesandt, felbigen Ort zu defendiren, wie fie aber vernahmen, daß die Kreis ፡ Truppen daselbst bereits eingerücket , zogen selbige sich, um nicht coupirt zu werden , nach Wittenberg, Die Kreis- Truppen folgten ihnen auf. zurück. dem Fuße nach , und ward der Obristlieutenant Holstein vom Regiment de Lueur , jezt ers ften Bataillon des 5ten Infanterie- Regiments, den Paß bey mit 150 Mann commandiret , Wallsmühlen , so ein zwischen Schwerin und Wittenberg belegenes Dorf ist , zu beses um den Mecklenburgischen den Rücks hen, marsch nach Schwerin und Rostock streitig zu Der General von Bülow machte. machen. mitlerweile mit 8 Esquadrons einen Rückhalt. Den 6ten Merz Morgens um 1 Uhr kam, der Fürstliche General von Schwerin mit 6000 Mann , worunter 3000 Mann Russen und 1200 Mann Land : Miliz ,
die übrigen aber von
des 4ten Cavallerie - Regiments.
127
von dem obgedachten Waldauischen und dem Elvestädtschen Regimente waren, zu Walls mühlen an, und begehrten durchgelassen zu werden , da nun solches abgeschlagen , die Brüs cke auch von den Kreis Truppen abgebrochen. war , so ließ der General von Schwerin soz gleich 4 Kanonen davor bringen , und gieng mit der größten Hiße auf die de Lueursche Mannschaft loß , welche , nachdem sie sich über 2 Stunden tapfer gewehret , endlich der groffen . Uebermacht weichen müssen. Der General von Bülow , so das Chargiren von weiten gehöret, war unterdessen mit den 3 Regimentern von Schlüter , St. Laurent und Wendt , jeßt. ersteren Esquadrons des 2ten , andern Esquas drons des zten, und dem 5ten Cavallerie- Re giments , von Gameln aufgebrochen , und ats taquirte mit anbrechenden Tage die Mecklenbur gischen, die sich in einer Plaine gesehet hatten, da es denn zu einem fcharfen Treffen kam, und die Mecklenburgische Cavallerie mehrentheils ruiniret ward , wovon sich der Rest mit genauer Noth nach Schwerin retirirte. Den 7ten brachen die Kreis - Truppen und zwar zuerst Schlüter, St. Laurent , Wendt und Bü low, jeßt ersteren Esquadrons des 2ten und andern Esquadrons des zten Cavalleries Regis ments , auch das 5te und 7te Cavallerie Regis went, von Wittenberg auf, seßten sich zu Rügen, eine Meile von Schwerin , allwo fie 24 Stunden im Felde hielten , in Hofnung, es würden die Fürstlichen Völker heraus und `nach Rostock marſchiren, es blieben aber solche den
Ersteren Esquadrons 128 > den 8ten noch in Schwerin bey verschlossenen Thoren , und zogen den 9ten des Abends mit Infanterie , Cavallerie und Artillerie durch den
Schloß Plaß über , die daselbst gemachte Brüs de hinten hinaus nach den Paß, Fehr genannt, » paßirten daselbst die Större , und giengen auf Der General von Bülow gieng Sternberg. ihnen noch selbigen Abend mit gedachten Cavals lerie Regimentern durch böse Wege und Mos räste nach, weil er aber keine Infanterie noch Artillerie bey sich hatte , mogte er es nicht was gen die ?Fürstl. in ihren vortheilhaften Posten anzugreiffen , sezte sich also mit dem Kreis Truppen bey dem Dorfe Prinau , und verlegte den roten die Regimenter in vier Dörfern . Selbigen Tages kam die Bagage daſelbſt an , den riten ward Schwerin aufgefordert, und noch selbigen Tages , obzwar der darinu commandirende Officier Anfangs Mine zur Des fenſion machte, eingenommen, und durch des Br's gadier v. Reck Bataillons,jeßt ersten Bataillons des 8ten Infanterie-Regiments , beseßet. 120 Mann von den Mecklenburgischen zogen sich zwar aufs Schloß , er mußte aber nach harter Bedrohung noch selbigen Abend sich ergeben. Darauf gieng der General von Bülow den 12ten nach Crinig , den 13ten nach Sterns
1
berg und den 14ten nach Güstrow , nachdem er die Cavallerie Regimenter Penz , Schuss lenburg , Schulze und Hasberg, jezt andern Esquadrons des aten, ersteren Esquadrons des zten , und ersten und andern Esquadrons dieses 4ten Cavallerie : Regiments , an sich ges zogen 1
des 4ten Cavallerie - Regiments , zogen gehabt.
129
Diese vier Regimenter, so der
Generalmajor von Breitenbach commandirte, marschirten den 12ten nach Neuſtaðr, " den 13ten in die Gegend Lübs , den 14ten nach Sternberg und den 15ten nach Güstrow, welcher Ort sich ebenfalls gutwillig ergab , und mit Kreis -Truppen beseßt ward. Nun kam es noch auf den Haupt-Posten , nemlich die Stadt Rostock , an, woselbst man eine lebhafte Des fension vermuthete , weil die ganze Macht des Herzoges sich daselbst befand. Nachdem aber der General von Bülow davor gerücket, und fie aufgefordert , ließ der Commandant am 19ten die daselbst in Garnison gewesene 2 Mecklen burgische Regimenter Flohr und Rraft auss marschiren , und den Bürgermeister die Schlüpfel übergeben , worauf die Kreis - Truppen den 20. einmarschirten. Der Herzog hatte sich nach der Verlosung von Rostock nach Berlin und von da nach Wittstock in der Mark begeben. Die Mecklenburgischen Regimenter wollten indessen nach Polen marschiren , als sie aber an den Brandenburgischen Grenzen wegen des Durchs marsches einige Schwürigkeiten gefunden , kas men sie Ende März wieder ins Mecklenburgis ſche zurück, und nahmen daselbst vier Aemter. in Besih. Der General von Bülow ließ hiers auf einige Regimenter von den bereits einquars um jene zu tierten Kreis Truppen anrücken , Niederlegung des Gewehrs oder Verlassung des Landes zu nöthigen , dessen sie sich zwar Anfangs weigerten , jedoch endlich nebst den Russen nach Polen giengeu. Die Kreis Truppen wurden dars J
C 130
Ersteren Esquadrons
darauf im Lande verlegt.
Der Herzog hielt
fich immittelst zu Demmin auf, die Herzoginn aber gieng nach Petersburg. Der General Schwerin und die Geheimen Råthe Schöpfer und Schaper erhielten ihren Abschied. Zu Ende Jun. wurde die Kaiserliche Subdelegas tions Commißion über die Mecklenburgischen Affairen eröfnet, und um diese Zeit giengen 5 Regimenter Kreis- Truppen aus dem Mecklen burgischen wieder in ihre Lande zurück. 1720 im April marschirten die Niedersäch fischen Kreis- Executions - Truppen bis auf 3 Bataillons und 1 1 Regiment Regiment Dragoner aus Mecklenburg wieder nach ihren Quartieren . Bey dem 1742 wegen der Oesterreichischen Erbfolge entstandenen Kriege, giengen sie zum Dienst der Königinn von Ungarn mit nach den Niederlanden, zogen sich 4743 an den Mayn, und waren mit in der Bataille bey Derringen , seßten die folgens den Feldzuge am Rhein fort , nahmen
T 1745 die Winterquartiere im Paderborni schen, marschirten 4
11746 wieder nach den Niederlanden, und wohneten den Schlachten bey Roccour und Laffeld mit bey... 21: Als sich der lektere 1756 angefangene Frans
zöfifche Krieg 1757 nachhiesige Lande zog, haben fie 1757 in der Bataille bey Hastenbeck, und ferner 1758 in der Belagerung von Minden, auch in den Schlachten bey Crevelt und Land wehrhagen , und
1759
des 4ten Cavallerie- Regiments .
131
1759 in dem Treffen bey Minden,
in
welchem der Lieutenant Helmers vom Regiment unter dem Wangenheimischen bleßirt war, Corps allemal das beste Wohlverhalten braver Truppen bezeiget.
Anderen Esquadrons des 4ten Cavallerie - Regiments.
ie anderen beyden Esquadrons dieses Regis Di ments sind 1701 von dem Obristen von Peng errichtet. Hatten Anfangs bey weissen Röcken dunkel blaue Doublure mit Gold ,
ers hielten 1729 hellblaue Kragen, Aufschläge, Uns terfutter und Westeu mit Silber, 1761 paille Westen , nachher sind diese beyden Esquadrons feit der 1763 festgefeßten Combinirung init den jeßigen ersteren Esquadrons in Ansehung der Uniforms einerley Veränderungen unterworfen gewesen. Die erste Standarte dieser beyden Esquadrons führet auf der einen Seite das Braunschweig - Lüneburgische weiffe Pferd in ros then Felde, mit dem Hosenbande, und der Inns schrift : Honi foit qui mal y penſe. Und mit der Unterschrift : Nec aspera terrent. Auf der andern Seite den Königlichen Nas menszug G. R. mit der nemlichen Um- und Un terschrift. J 2
Die
132
Anderen Esquadrons.
Ad
Die andere Standarte hat auf der einen Seite eben auch das weisse Pferd mit gleichen Beyschriften, wie bey vorhergehender ; aufder andern Seite aber ist ein zum Grimm geschickter Löwe, der Ueberschrift :
der ein Schwerdt hålt, mit
at
*
In pace ad bellum paratus. Die Pauken sind von Kupfer, und ihre Decken mit vorigen gleich. 2 Die Chefs sind gewesen , so lange diese beys den Esquadrons ein besonders Reuter - Regi ment ausgemacht: 1701 Obrister von Peng , erhielt 1704 die jezigen ersteren Esquadrons des iten Ca vallerie - Regiments. 1704 Obrister von Bannier, blieb den 2ten Jul. am Schellenberge. 1704 Obrister von Reden. 1710 Obrister von Grote. 1713 Obrister Georg Werner von Hasberg, starb im May 1738 als General der Cas vallerie. 2
1738 Obrister Nicolaus von Bremer, starb im Febr. 1744. 1744 Obrister Heinrich David von Schneen, tam im Jul. desselben Jahres bey dem Ausspringen aus dem Wagen , weil seine Pferde wild wurden , ums Leben. 1744 Obrister Heinrich Ludewig von Dachen. hausen , starb im May 1746. 1746 Obrister Gustav von Behr , erhielt 1748
das jezige ste Cavalleries Regiment.
1748
des 4ten Cavallerie - Regiments.
133
1748 Obrister Friederich Moriß Freyherr von Pollnig, gieng 1757 mit Generalmas jors Character in Penſion. 1757 Obrister Wilhelm August von Gilrent, gteng 1758 in Pension. 1758 Obrister Georg Carl von Breitenbach, erhielt 1759 das jeßige 5te Cavalleries Regiment. 1759 Obrister Adrian Diedrich von Veltheim, erhielt 1761 eben benanntes 5tes Cavalles rie - Regiment.
1761 Obrister Carl August von
Veltheim,
erhielt 1765 ebenmäßig benanntes 5tes Cavallerie - Regiment.
Nach dem Abgange dieses leßteren Chefs, wurden diese beyden separit geweſenen Reuters Regimenter zusammen combiniret , so wie sols ches 1763 bereits festgeseßet worden. Diefe beyden Esquadrons ſind bald nach ihs rer Errichtung, in dem der Spanischen Erbfolge ? halber entstandenen Kriege, und 1703 zur Einnahme von Bonn gebrauchet Besonders diſtinguirten sie sich 1704 worden. da sie dieverschanzten Linien auf dem Schellens I 3 berge
"
134
Anderen Esquadrons I
berge, worin der Bayrische General Grafvon Arco eine Garnison von 12000 Mann coms mandirte, nach einer heftigen Gegenwehr mit Sturm erobern halfen, und in denen folgenden Schlachten dieses Krieges bey Hochstede, Ras mellies , Oudenarde und Malplaquer has ben fie gleichfalls mit vieler Ehre gedienet . 1719 befanden sie sich mit in der Action len im Mecklenburgischen. Wallsmüh bey
1742 marschirten sie mit mehrern Regimens tern der Königinn von Ungarn zu Hülfe , und 14 3 bezeigten in den Schlachten bey Dettingen, Roccur und Laffeld bis zu den 1748 geſchloſ senen Aachenschen Frieden ein rühmliches Wohl verhalten. In den 1756 angegangenen Kriege wohne ten fie 1757 der Schlacht bey Hastenbeck, und
1758 der Bataille von Crevelt, auch 1759 dem siegreichen Treffen bey Minden bey, und haben bey allen Gelegenheiten den ches dem erworbenen Ruhm durch mehrere herzhaft ausgeführte Unternehmungen vermehret , im Dec. dieses Jahres giengen sie unter dem Erb prinzen mit nach Sachsen , und kamen in Chemnitz zu stehen. Dieses Erbprinzliche Corps brach 1760 am 6ten Febr. aus derselbigen Ges gend wieder auf, und setzte seinen Rückmarsch über Altenburg, Flaumburg, Langena falz und Caffel nach dem Cöllnischen Sauers lande fort, wo folches die Winterquartiere neh Dieses Regiment aber erhielt sols men sollte. Als che im Stift Hildesheim .
(
des 4ten Cavallerie- Regiments.
135
Als 1761 die Franosen die Absicht hate ten, die Alliirten von dem Eichsfelde zu des logiren, mithin die Gemeinschaft mit den Preussen abzuschneiden ,
gieng dieses Regiment
zu Verstärkung des Kielmannseggischen Corps nach dem Eichsfelde. Im Früh Jahr die neten sie im Lucknerschen Corps zu Bedeckungder hiesigen Lande bey Eimbeck , marschirten mit demselben den 9ten Jul. von da über Blom berg und Dettmold, griffen den 13ten den Ge neral Chabor bey Lleuhaus an , und hätten denselben gänzlich geschlagen , wenn nicht das ganze Eaversche Corps zu deffen Unterstüßung von Paderborn herangerücket wåre. Zu Ende selbigen Jahres wurden sie mit zu dem glücklis chen Entsag von Braunschweig gebraucht. 1762 den 23sten Jul. hatten sie groffen Ans theil an den bey Lutternberge über ein frans zösisches Corps der Armee erfochtenen Vors
theil *). $ 4
Sr. Durchl. der Herzog Ferdinand gab den 22ften Jul. Befehl, daß die Generals yon Gilse, von Jastrow, von Bock und von Walthausen mit ihren unterhabenden Corps nochselbigen Abend in der Stille aufbrechen, und bis zu einbrechen= der Nacht in den vor sich habenden Hölzungen lies Des Abends nach 9 Uhr gen bleiben sollten. sezte sich dieses alles unter der Ordre des Genes rallieutenant von Gilse im Marsch, um das Säch fisch Faversche Corps zwischen Mänden und Cas Der General von Gilse hatte fel anzugreifen. 4 Regimenter Infanterie und attaquirte die Po= ften an der Fulda bey Wahnhausen und Spelle. Der
t
* 136
Anderen Esquadrons
Der Generallieutenant von Bock stand ihm linker Hand, hatte 4Regimenter Jafanterie, und attaquir te ju Glashütte , der Generallieutenant von 3a ६ frow that mit 3 Regimentern das nemliche bey " Wilmshausen. Der Generalmajor von Walt= baufen mit 4 Grenadier Bataillons , griffen den feindlichen Posten bey Bonafort an , und der Obrister von Schlieben mußte die Tour aufHe= demanden an der Werre nehmen, um obbesag= ten Sächsischen Corps im Rücken zu kommen. Alle Attaquen giengen glücklich von statten. Der General von Gilse blieb, nachdem er die Ufer der Fulde gereiniget , zur Bedeckung der schweren Artillerie disseits des Fluffes auf der Höhe stehen, wovon die Attaque des Generals von Bock durch eine starke Kanonade favorisiret wurde. Obgleich diese Attaque den mehresten Widerstand fand, in dem 2 Batterien und einige Redouten , welche mit feindlichen Grenadiers und Kanonen besetzet was ren, und den Durchgang durch die Fulde sehr schwer machten, forciret werden müssen ; so machte man doch in einer Zeit von 2 Stunden sich von allen Batterien Meister , und die Feinde, die sich im Holze hinter einen Verhack fest sezten, wurden gänzlich zerstreuet , und sowohl Kanonen als viele Gefangene fielen in unsere Hånde. Der General von Zastrow erstieg unter beständigem Musqueten-Feuer die Anhöhen von Bonafort, und vertrieb alles , was sich vom Feinde zeigte, und wo bey er auch einigeKanonen erbeutete und Gefangene machte. Der General von Walthausen detaſchirte, nachdem er den Fluß paßirt war, 2 Grenadier Bataillon unter den Obristen von Plessen auf den Weg nach Münden , um seines Rückens zu vers fichern , und gieng mit den 2 übrigen Bataillons und 8 Esquadrons aufdie Höhen bey Luttern= berge , wo er die feindlichen leichten Truppen zus ruck trieb , und mit der Cavallerie einen Choc auf die ſächſiſche Garde dü Corps von 4 Esqua drons
des 4ten Cavallerie - Regiments .
137
drons that , er warf solche gleich über den Hau fen und machten über 100 Pferde und 2 Stan= darten Beute. Die Französischen Volontaires d'Hainaut und de Flandres hatten in dieser Affaire auch stark gelitten. Es wurden von selbigen viele getödtet und gefangen genommen , und der Rest dem Obrist von Schlieben zugejagt , welchem 1 Standarte und über 200 Pferde in die Hånde fielen. Die 2 Bataillons Grenadiers, welche der General von Walthausen unter dem Obristen von Plesse aufdem Wege nach Münden gelaſſen hatte, waren zuweit bis vor die Stadt gedrungen , wo fie von einer feindlichen Uebermacht genöthiget wurden , über die Fulde zurück zu gehen , und 2 Kanonen im Stiche zu lassen. Der General von Gilse hatte über 100 Mann , der General von Bock 6 Kanonen und 600 Mann , der Ges neral von Zastrow 3 Kanonen und 400 Mann, der General von Walthausen 2 Standarten , 6 Kanonen und 500 Mann , der Obrister von Schlieben 1 Standarte und 100 Mann ; über: haupt aber waren 3 Standarten , 15 Kanonen erbeutet und 1700 Mann zu Gefangenen gemacht, worunter der Prinz von Rhemburg, viele Staabs und 60 andere Officiers ſich befanden. Unter den Gefangenen wurden über 1000 Sächsische,Grenas diers gezählet. Der disseitige Verlust war sehr geringe, nnd gieng mit Innbegriff der Bleßirten, nicht über 200 Mann.
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von
Cavallerie - Regiment
Ramdohr.
Dragoner.
Staabs - Quartier Verden.
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141
5tes
Cavallerie von Ramdohr.
Regiment Dragoner.
m Jahr 1670 entstanden zwischen dem Hers 3m zoge Rudolph August von Wolferts büttel und dem Bischof von Münster, Bern hard von Galen , wegen der Stadt Hörter einige Zwiftigkeiten welche jedoch den 15ten Apr. zu Bielefeld durch einen Präliininair - Vergleich beygeleget wurden. ・ Als es indessen bey diesent Handel sich zu einem Kriege zwischen Münster und dem Hraunschweig - Lüneburgischen Häusern anließ , vermehreten leßtere durch eine starke Werbung ihre Truppen , und bey dieser Gelegenheit erhielt der Obristlieutenant von Franke dieses Regiment, welches von Chur? Cölln errichtet , und an den Herzog Georg Wilhelm von Zelle war überlassen worden, und aus 4 Compagnien bestand. Es war im Lüttischen angeworben , und bestand aus kauter Wallonen mit Polnischen Pferden , und war für die Franzosen auf deren Kosten errichtet. Weil nun der Kaiser dieserhalb Advocatorien ergehen ließ , solche auch von dem Bischofe von Lüerig als gültig angenommen wurden ; so wolls ten sie nicht gegen den Raiser und Holland dies nen, daher der Churfürst von Cölln dieses Re giment obgedachter maaßen dem Hauſe Zelle überließ. Im Jahr 1679 wurden zwo Coms pagnien abgedanket , 1683 aber warden vier Coms
142
5tes Cavallerie-Regiment.
Compagnien ,
und 1684 abermals zwo Com
1687 wurden zwar pagnien dazu angeworben. wieder zwo Compagnien reduciret , welche jedoch 1701 auch wieder zugeworben sind. 1764 wurde fämmtlichenCavallerie-Regimentern ein Buchstab bestimmt, und diesesRegiment erhielt den Buchstas ben F. Wie im Jahre 1783 die gesammten Chur Hannoverschen Regimenter nummeriret worden, so erhielt dieses Regiment die Nummer 5, welche Nummer mit demJahre 1786 auch aufden Mons e , rotheie ige UnKnöpfen iform wa r weigeführet ſſe Röckwerden. vor wird dirungs Ras batten , Aufschläge , Unterfutter und Westen 1762 erhielt es statt der rothen mit Silber. und 1770 blaue Röcke, nun paille Westen , weisse Westen, Rabatten, Aufschläge und Uns terfutter , und behielt das bis daher gehabte Silber, welche Uniform auch nunmehro fürs tünftige fest gefeßet ist. Die erste oder Leib - Standarte ist weiß, und hat auf beyden Seiten das Königl. Englische Wapen mit dem Löwen und Einhorn zu Schilde haltern, und seinem eigenthümlichen Wahlspruch im Hofenbande : Honi foit qui mal y penſe mit der gewöhnlichen Unterschrift : 17 Dieu et mon droit.
Die 2te Standarte ist carmoisin , darinn auf der einen Seite das Braunschweig - Lüneburs gische weisse Pferde mit dem Hosenbande umges ben , nebst den beyden Englischen Schildhalters und der Unterschrift : Dieu et mon droit. 7 **** ders
5tes Cavallerie- Regiment.
143
Auf der andern Seite eine in die Höhe ges richteteTurnier- Lanze, woran in der Mitte um dieselben ein Bund Pfeile gebunden. Oben darauf ist eine kleine Fahne, und in derselben eben dieſe Turnier- Lanze ins kleine befindlich, mit der Ueberschrift : Virtus unione invicta. Die zte Standarte ist carmoisin, hat aufder einen Seite eben das , was die zwote hat, nems lich das weisse Pferd mit dem Hoſenbande, und 1 feinen Innschriften, ... Auf der andern Seite ist ein liegender Löwe, welcher mit seinen beyden Vorder- Pranken ein Paar Pauken nebst mehrern Armaturen bedes det, mit der Ueberschrift : Parcere fubjectis. Die 4te Standarte ist ebenfalls carmoisin, hat auf der einen Seite das Pferd , gleich dem vorherigen. Auf der andern Seite befindet sich der Ritz ter Saint Jürgen, welcher den Lindwurm mit einer Lanze in den Rachen sticht, mit der Ues berschrift : Virtus animi fuperat omnia. Die Pauken sind von Kupfer ,
ihre Mans
teln carmoiſin, worinn das weiſſe Pferd mit dem Hosenbande und den Engliſchen Schildhalters, nebst der Unterschrift : Nec afpera terrent. Die Chefs find gewesen : 1670 Obrister von Franke, gieng 1691 ab. 1691 Obrister von Villars , starb 1708 als Generalmajor in Brüssel.
1716
144
5tes Cavallerie - Regiment.
1708 Obrister von Hahn , starb als General major. 1716 Obrister Franz Carl von Wendt, ward 1743 General der Cavallerie , und starb } den 18ten März 1748. 1748 Obrister Gustav Friedrich von Behr, starb den 29sten Nov. 1752 in Zelle. 1753 Obrister Johann Christoph von Dachens hausen, starb im Apr. 1758 als Genes ralmajor. 1758 Generalmajor Carl Gustav von Dachen hausen, gieng 1759 in Penſion. 1759 Generalmajor Georg Carl von Breiren bach, ward den 13ten Febr. 1761 vor Marburg erschossen. 1761 Obrister Adrian Friedrich von Veltheim, ward selbiges Jahr Generalmajor , und starb den 7ten May 1765 zu Walsrode. 1765 Obrister Carl August von Veltheim, ward 1768 Generalmajor , 1777 Genes rallieutenant, und starb 1781 zu Pirmont. 1781 Generalmajor Georg Wilhelm von Rams 1 dohr.
2 Als 1671 die Streitigkeiten mit dem Bis schofe von Münster durch gütliche Handlung beygelegt war, das gesammte Fürstliche Haus Braun
5tes Cavallerie - Regiment.
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= Lüneburg gleichwol ihre ! Braunschweig Truppen zusammen gezogen hatte , rückte man den 18ten May mit 20000 Mann , worunter auch dieses Regiment mit war , vor Brauns schweig, und brachte solches den 12ten Jun. zur Uebergabe. die Es that darauf gegen die Franzosen Denn als 1672 der Feldzuge ain Rhein. große Krieg des Königs von Frankreich gegen die vereinigten Niederlande ausbrach, in wels Hem der Kaiser und das Reich mit verwickelt wurden,
da die Franzosen auch die Brandens
burg- Westphälischen Länder occupirten ; so füh
+
reten die Herzoge Georg Wilhelm und Ernst August 1674 in eigener Person 14000 Mann ihe rer Truppen an den Rhein , hatten in felben Jahre den 14 Septemb. jenseits des Rheins die Schlacht bey Holzheim oder Ensisheim, giengen im Jun. 1675 bey Coln abermals über den Rhein,
und schlugen den 1sten August bey Trier den Französischen Marschall von Crequi dergestalt, daß fast alle Generals theils blieben , theils gez fangen , auch alle Kanonen , Bagage und Fahs Der Marschall entkam nen erobert wurden. zwar mit dem geringen Rest seiner Leute nach Trier, und wollte diese Stadt durchaus nicht übergeben , doch dessen ohngeachtet accordirte die Garnison, und überlieferte denen Alliirten die Stadt, da denn Crequi mit 3 bis 400 Mann sich in die Haupt- Kirche und ferner auf den Thurin retirirte , woselbst er gefangen ward , die Capiz Tue K
146
5tes Cavallerie - Regiment.
tulation aber nicht unterschreiben wollte.
2018
der Herzog Georg Wilhelm nachher mit eis nen Theil seiner Truppen zur Einnahme der Bremischen Lande zurück giens, seßte dieses Res giment mit den übrigen Lüneburgischen Völkern bey der Kaiserlichen Armee die Campagne am Rhein und der Mofel mit gleichem Ruhme fort , und wohneten 1678 der Bataille bey St. Denis mit bey,
worauf imwegen der Friede geschlof= 1679 zu sen ward. 1685 war es mit unter den 10000 Mann Braunschweig Lüneburgischer Truppen , welche der Erbprinz von Hannover Georg Ludewig nach Ungarn führete, half die Festung eus heufel erobern , auchwährender Belagerung die Türken bey Gran in die Flucht schlagen, und kam darauf aus Ungarn wieder zurück in die hiesigen Lande. 1686 ließ der Herzog Georg Wilhelm durch dieses Regiment unter dem Obristen von Franken und dem damaligen Regiment von
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Linstow , jest 2ten Bataillon des 5ten , und 2ten Bataillon des 6ten Infanterie -Regiments, wegen alter Anforderung , die Mohrburg und die sogenannte Vier = Lande sammt Berges dorf *) der Stadt Hamburg
abnehmen, wel:
* Der Einfall in Bergedorf geschahe den 25sten Jan. 1686, da sichder aufdemSchlosse wohnende Amts Verwalter zwar noch ein wenig defendirte, aber doch bald Beſaßung einnehmen mußte. Ham burg
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welches jedoch im April felben Jahres denen Hamburgern wieder eingeräumet ward , auſſer der Mohrburg. Dieses Regiment distinguirte sich besonders bey der Defension und eines Aus falles aus der Stern- Schanze bey Hamburg. K 2 1688 burg sandte darauf viel Volks heraus, um den Bill wårder zu defendiren , aber am 29sten sette der Obrist Franke an das kleine Fort , die heck- Rathe genannt , nahebey Bergedorf im Billwarder, be stürmte es heftig , und nachdem er eine ziemliche Anzahl Mannschaft davor eingebüffet , ' die Beſa hung auch unter dem Major Bodecker nicht ges hörig unterstützet wurde , gieng dieses Fort über. Der Hamburgische Obristlieutenant Maneke, der mit 6 bis 700 Mann an der Elbe stand , und den Lüneburgern das fernere Eindringen verweh ren , auch der Heck Rathe und andern Påffen zu Hülfe kommen sollte , nahm eine unzeitige Reti= rade , worüber der ganze Billwärder bis an die 鸶 Schleuse von den Lüneburgern besetzt ward. Ma= necke ward dieserwegen am 13 Merz in der hoors ner Schanze arquebufiret. Er wählte sich selbst 3 Unterofficiers hiezu , mahnete sie zur Herzhaf tigkeit an , stellte sie selbst in die Reihe , und wies ihnen das Zeichen nach der linken Brust zu schief sen , sobald er die Hände würde sinken las sen, und da sie noch ein wenig zu weit von ihm standen, hieß er sie nåher heran treten , stelltesich frey ohne Zubindung der Augen oder einige An 2 lehnung zum Tobe , weil er keinen Pfahl haben wollte, und rief also stehend mit aufgehobenen Hän den: Herr Jesu dir lebe ich , dir sterbe ich, dein bin ich todt und lebendig ! womit er die Hände ſinken ließ , und die Augen schloß. Seine Freunde nahmen darauf den Körper , legten ihn in ein schd nesSarg , und begruben ihn den Abend auf den HamburgerBerg in der St. Paulus Kirche,
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5tes Cavallerie - Regiment.
1688 machte es einen Theil der Truppen aus , welche zum Succurs ces Prinzen Wil helm von Oranien nach Holland marſchirten, ward aber noch selbiges Jahr zurück beordert, und war mit unter den Regimentern , welche der Herzog Georg Wilhelm zum Besten des Her zoges von Holstein Gottorp , der von dem Könige in Dannemark aus dem Befiß seiner Länder war geseket worden, nach der Elbe mar schiren ließ, wodurch die Dänen genöthiget würden,
den Vergleich zu Altona einzugehen,
und dem Herzoge die Holſteiniſchen Länder wie der einzuräumen.
1690 marschirte es nach Braband , wo es Gelegenheit hatte ,
in der Bataille bey Fleury
sich besonders hervor zu thun , indem es nebst noch einem Renter - Regiment , Berre genannt, I
1
die einzigen von der Cavallerie waren , welche den so berühmten Rückzug mit befördern halfen , es nahm bey dieser Gelegenheit dem Feinde ein Paar Pauken und 2 Fahnen ab. 1691 im Merz belagerten die Franzosen Mons, und eroberten solches den 8ten April, der König Wilhelm wollte solchen Ort zwar entſehen, und war der Alliirten Rendevous, wos bey auch der Herzog von Zelle mit seinen Trups pen, zwischen Halle und Löwen, rückte auch zu dem Ende bis Brüffel vor ,
weil aber der
Feind zu stark war , wurd der Entsah nicht gewagt, indessen wohnete dieſes Regiment der in ſelben Jahre vorgefallenen Schlacht an der
Leuse
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Leuse *) ohuweit Dornick bey. ´Auch in dies ser Retraite distinguirte sich dieses Regiment nebst dem von Chauver , jeßt andern zwey Ess quadrons des 3ten Cavallerie : Regiments , bes fonders , in dem selbige verschiedene Brigaden feindlicher Dragoner , die, gleichwie sie abgeses sen waren, bey einer Brücke repousirten, weilsie aberzuleßt von den Ihrigen abgeschnitten wurden, so litten sie sehr, und drey Compagnien wurden größtentheils gefangen. Zwey Lieutenants, ein Fåhndrich, 61 Gemeine und 111 Pferde waren vom Regiment todr, der Capitain Berkefeld, ein Fahndrich , 60 Gemeine und 10 Pferde bles
ļ
Firt, nicht weniger geriethen der Capitain la Roche , Lieutenant von Danneberg, Fahn drich Starks nebst 114 Gemeinen in die Ges fangenschaft , woben auch 3 Standarten verlohs ren giengen. 1692 dienete es mit in dem Treffen bey Steenkerken , und in der
1693 vorgefallenen Bataille ben Landen befand sich dieses Regiment auf dem linken Flügel.
K 3
1.694
*). Der Fürst von Waldeck gieng den 17ten Sept. 1691 nahe bey Ath vorbey , um zwischen Leuſe und la Catoire ein Lager aufzuschlagen. Der Herz zog von Luxemburg kam den 19ten bey Dornick, als die Alliirten eben auf dem Wege nach Cham bron waren. Die Franzosen griffen ſie an, und behielten in dieser sehr hißigen Affaire mehr ihrer überlegenen Anzahl als Tapferkeit wegen die Obers Hand
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5tes Cavallerie - Regiment
1694 wurd es Huy * wie auch
mit zur Belagerung von
1695 *) Dieser Ort ist blos darum erheblich , weil er gleichsam ein Schlüſſel zu Lüttich ist. Die Bez lagerung wurde gegen die Mitte des Sept. 1694 an 氮 gefangen. Die Belagerten hatten Zeit genug, sich auf eine lange Belagerung anzuschicken. Die Be satzung war ohngefehr 1200 Mann stark, die mit Lebens- Mitteln , vielem Geschütz und allen åbri gen Krieges - Bedürfniſſen versehen war. Der Befehlshaberwar ein kluger Mann, der geschwind eine Entschliessung faſſen konnte, aber derhißige An griffvereitelte alle ſeine Maas - Regeln. Die Lauf graben wurden den 19ten eröfnet , und mit vielen Muth bis an die Pickards - Schanze fortgeführet, am 20ften wurden viele Batterien aufgeworfen, die eine war auf dem Berge Carren , worauf 30 Kanonen und 15 Mörser standen , die zweyte hatte man auf dem Berge Jarte,und auf den Kreuz-Hd geln errichtet , welche mit 18 Kanonen und 12 Mörsern besetzet war, die dritte , worauf 2 Ka nonen und 6 Mörser standen , war gegen die Piz dards Schanze gerichtet , die vierte aber war auf der Anhöhe von Hayne, und mit 10 Kanonen bes sehet. Sobald diese Batterien im Stande waren, wurde von denselben eben so hihig und anhaltend als aus dem kleinen Gewehr gefeuret. Das grobe Geschütz in der Festung wurde in einerZeit von nicht einmal 3 Stunden unbrauchbar gemacht , und die Brustwehren würden niedergeschoffen , so daß die • Belagerten unmöglich einen Mann bedeckt stellen . konnten, sich dem Feuer aus dem kleinen Gewehr zu widersehen. Das heftige Feuer der Kanonen und Mörsersetztesiein solches Schrecken, daß den 24ſten die rotbe und diePickards - Schanze fast ohne al **len Widerſtand erobert wurden. Der übrige Theil der -
5tes Cavallerie - Regiment.
4.
ISI
1695 in der vor amur gebraucht. Das Jahr 1696 ward mit allgemeinen Fries
dens Unterhandlungen zugebracht , lich den gten May
welche ends.
1697 zu Ryswick ihren würklichen Anfang nahmen. Von Holland, England und Spas nien geschahe die Unterzeichnung den 20sten Sept. , von dem Raiser und dem Reiche aber den zosten Oct. 1700 war es mit unter den 10000 Mann
Lüneburgischer Truppen , welche zum Bestendes Herzoges von Holstein Gottorp abermals nach Holstein marschirten , und im May bey Diese Trup Bracke über die Elbe giengen. pen vereinigten sich mit den Schweden , und rückten gegen Reinbeck, die Dänen anzugreis fen , welche sich bey diesem Paß über die Bille Die Danen wurden aus ihs verschanzet hatten. ren Verschanzungen zurück getrieben , welche sich nach K 4
der Festung gieng nach und nach über. Auf das Schloß selbst wurde Bresche geschossen, und die Aussenwerke desselben wurden verdorben. Es war 翼 schon alles zu einem Haupt- Sturme fertig , als " der Befehlshaber von der Besatzung gezwungen wurde, den Ort zu übergeben. Er erhielt anstäng dige Bedingungen , und zog den 28sten mit 350 Mann, die er von den 1200 Mann noch übrig hatte, durch die Bresche, und wurde nach Namur 2 gebracht. Diese Belagerung war wegen der Menge des groben Geschůzes , so daben gebraucht wurde, und der groffen Geschwindigkeit , merkwürdig. 120 Kanonen und Mörser wurden dazu gebraucht. 25000 mal wurden die Kanonen abgefcuret , und man warf 7 bis 800 Bomben in die Stadt. (10
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5tes Cavallerie - Regiment.
nach Fullsbüttel zogen,
um sich mit ihrer welche die Belas
Haupt- Armee zu vereinigen ,
0 gerung vor Tonningen aufhob , und der vers einigten Armee entgegen gieng. Ben Elmsz horn kamen beyde Armeen so nahe , daß ein
Treffen unvermeidlich Schien , welches die Dis nen aber ablehneten, indem sie fich plößlichnach Oldesloh und über die Trave bis Hammens 1 Noch im Aug. dieses Jahr dorf zurück zogen. res ward der Friede zu Travendal geschlossen, welcher diesen Unruhen ein Ende machte. Als bey dem kurz nachher entstandenen Kriege das Haus Spanischen Successions Braunschweig Wolfenbüttel fich stark ars mirte , und seine Truppen bis auf 10000 Mann
F vermehrete , und man bey damaligen Umstän den befürchtetet , es mögte Frankreich zu Ges fallen irrgendwo eine Diversion machen , fiel man Churfürstlicher und Zellischer Seite unverz fehends in die Wolfenbüttelschen Lande , diese Truppen aufzuheben und zu entwafnen.
Diese
Einrückung geschahe 1702 in der Nachtzwischen den 19ten und 20sten März , und zwar vonder
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Zellischen Seite durch dieses damals Villarsche und das Bothmarsche, jest 6ten Cavalleries Regiment, gegen die Königsluttersche und Scho ningische Quartiere, die Hannoverschen Truppen aber unter dem Generallieutenant von Sommers I feld zogensich über den Harz, und befeßten Goss lar eines Theils und von der andern Seite bemeis fterte sich der Obristlieutenant Courgellon des Hildesheimischen Passes bey Peina. Zu gleicher Zeit drangen vier Regimenter aus dem Grubenhas
gis
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gischen in das Lichtenbergische und andre Wolfenz büttelsche Aemter. Die mehrestenTruppen wurden solchergestalt aufgehoben , und Wolfenbüttel mußte von der Allianz mit Frankreich abstehen. Gleich darauf marschirte dieses Regiment nach den Niederlanden.
Im Jahr 1703 erlitt dieses Regiment ei denn der Brigadier von nen harten Verlust, Villass war mit 200 Mann desselben in dem ་ adelichen Sih Gimmig , am Erf- Ström Den 17ten Jan. ließ der Frans einquartiret. General zösische Commandant zu Bonn , d'Aallegre , durch 1500 Dragoner , Grenas diers und Füseliers dieses Dorf an zwey Orten angreifen , und ob zwar die hiesigen Dragoner tapfere Gegenwehr thaten , so wurde doch der Brigadier Villars mit 100 Mann und 169 Pferden gefangen nach Bonn weggeführet, auch erbeuteten die Franzosen 20000 Rthlr. anGelde, 2 Standarten und 1 Paar Paucken , jedoch bey der nachherigen Eroberung der Stadt Bonit bekam Villars nicht nur seine Freyheit wieder, sondern das Regiment erhielt auch seine Stan Es war darauf darten und Paucken zurück. in diesem Jahre 1703 mir in dem Treffen bey Eckern, und legte besonders 1704 in der Schlacht bey Hochstedt *)' ausnehmende
Proben
seiner K 5
Tapferkeit
ab. Dies
*) Obgleich unten bey dem 2ten Infanterie - Rea *** giment der verstorbene Autor eine umständliche Relation von dieser so wichtigen und für das Hanno
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• Dieses Regiment, das von Bothmar, jekt öten , und eine Exquadron von Bülow, jekt Hannoversche Corps so ruhmwürdig ausgefalle nen Schlacht aufgeführet, auch bey seinem Leben noch auf die gegenwärtige Art vermehret , undich mich in gewissen Betracht nicht ermächtigen wol len, solche wegzulaſſen , mir inzwischen von einen gewissen General nachstehender gewiß wahrhaft und von dem mit dabey gegenwärtig geweſenen Lüneburgischen Generallieutenant ſo fort nach dem Treffen abgestatteter umständlicher Bericht com municirer ; so wird es meinen Lesern hoffentlich nicht unangenehm seyn, selbigen nebst dazu gehörigen Plan hieselbst mit zu finden , da ohnehin in dieser Relation vieles befindlich , was in der andern man gelt, die gedachte zweite aber weiter gehet , und. unterschiedenes angeführet wird , was in dieser Sie lautet noch nicht angezeiget werden konnte. also wiefolget: Mann hatte Ursache zu glauben , daß nach der Niederlage am Schellenberge, worauf bie . Einnahme von Donauwert , Neuburg und Rin erfolgt , und der Alliirten Armee ein freyer Ein gang in Bayern verschaft war, der Churfürst von Bayern von den Gesinnungen , welche Ihm die Generals der Alliirten zu erkennen gaben, würzi den Gebrauch gemacht haben, da diese sich aller " ihrer Vortheile nicht weiter bedienten , als solche Vergleichs - Vorschläge zu thun , welche derselbe, nach der Lage der Sachen nicht hätte erwarten kön nen. Indessen zog doch dieser Fürst aufdie Nach richt, daß der Marschall von Tallard den Schwarzs wald bereits paßiret sey , um sich mit ihm zu vereis nigen, sein Wort zurück, obgleich er die Arti= kel, weswegen derGraf von Wratislav mit dem Herrn Prielmeier überein gekommen , bereits ge • neh
}
5tes Cavallerie - Regiment.
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jekt 7ten Cavallerie - Regiment verhinderte den Feind , von der Unordnung , in welche die ers
nehmiget, und selbige zu unterzeichnen versprochen hatte. Er lies den Grafen durch seinen Minister declariren, daß , da ihn Frankreich unterstütze, er sich auch verbunden hielte , in dessen Allianz zu verbleiben. Diese Wortbrüchigkeit des Churfür
*
ften gab Anlaß , einen Theil seiner Länder zu vers wüsten , welche unserer Cavallerie Preiß gegeben wurden , um diesen Fürsten durch einen Ueberrest von Mitleiden gegen seine Unterthanen zurück zu bringen. Da aber die Generals der Al lirten sahen , daß der Churfüft unbeweglich war, daß es unmöglich sey , ihn in seinem Lager bey Augsburg anzugreifen , und daß sich der Mars schall von Tallard herannahete, so entschlossensie sich die festen Plätze in Bayern zu belagern und den Anfang mit Ingoladt zu machen. Die Ar= mee, welche von den Prinzen von Baaden und dem Herzog von Mariborough commandirt wurde, marschirte dem zufolge am 4ten Aug. von Friedberg nach Aicha , den folgenden Tag aber nach Hoch warz, woselbst sie am 6ten und 7ten blieb. Von der andern Seite hatte sich der Churfürst mit dem Marschall von Tallard vereiniget , und nachdem solche den General von Cbamarante mit 8 Batails
lons und 4 Esquadrons Französischer Truppen in R Augsburg gelassen , rückten sie bis Bieberbach an der Donau vor, und machten Miene diesen Fluß zu paßiren, um unsere Armee anzugreifen. Dieses geschah um uns ihre wahre Absicht zu verbergen, nemlich die Donau bey Lawingen zu paßiren, und der Armee des Prinzen Eugen von Savoyen, wel che derselbe aus den Linien bey Bibl heraufgefüh ret, und welche ben hochstedt campirte , aufden Hals zu fallen, chesolche verstärket werden könnte. Den
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5tes Cavallerie - Regiments .
erste Linie gleich beym Anfang der Schlacht gerathen war , Vortheil zu ziehen , sie fielen den
Den sten gieng der Prinz von Baaden nach Lieuz burg, um daselbst die Artillerie und andern Zürf stungen zur Belagerung von Ingolstadt zu bese= hen. Den 6ten verließ der Prinz Eugen feine Ar mee bey Hochstedt , und kam zur andern Armee, um sich daselbst mit dem Prinzen von Baaden und Mylord Marlborough zu unterreden , erfand uns terwegens ein sehr gutes Terrain zum Lager, nem lich auf einer Höhe von den Dörfern Münster und Erlingen bis an das bey Appertshoven befindliche Holz , vor sich den sogenannten Refsel - Bach has bend , er schickte sogleich seiner Armee die Ordre, diesen Posten anzunehmen , welches den nemlichen * Lag geschahe. Den 7ten wurden 8oo Pferde von. denKaiserlichen Truppen unter dem Generalmajor Grafen von Mercy detaſchiret , um Ingolstadtso einzuschliessen , daß weder Truppen noch Lebens Mittel hinein könnten. Der Brigadier Boldewin, welcher seitden 14ten Jul. gegen Rain zu detasthis ret gewesen , erhielt den Befehl, Ingolstadt von der Nord- Seite einzuschliessen. Der Prinz von Baaden kam ins Lager zurück, und hielt Krieges= Rath mit dem Prinzen Eugen und Mylord Marls borough. Amsten marschirte die Armée von Hoch wart nach Sandizel , den 9ten Avansirte sie bis Arheim zwey Stunden von Rain . Der Prinz von Baaden nahm eine andere Route , und marschirte gerade auf Leuburg, um sich von dort vor In golftadt zu begeben. Er nahm mit sich die 22 Bataillons , welche unter seinen Befehlen standen, pie Cavallerie Regimenter Groensfeld und Ho= henzollern, die Cüraßier von Mercy und die Dras gonervon Caftelly, er ließ ber der Armee des My lords , unterdem Befehl des General der Cavalle ric
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den Feind bey den zten Choc in die Flan que trenneten die feindliche Cavallerie / * tries ben
rie Herzogs - Regenten von Würtemberg die Tü raßier von Zanthe und Cuſany , die Dragroner von Styrum , jene von Auffan, fränkische Kreis Truppen , 2 Esquadrons Mürtembergische Gre Denselben nadiers und 3 andern Esquadrons. 9ten erhieltMylord Marlborough die Nachricht, daß die Feinde von Biberbach nach Lawingen marschirten, um daselbst die Donau zu paßiren. Der Prinz Eugen , welcher sich bey Mylord ſchon beurlaubet hatte, um zu seiner Armee zurück zu kehren, kam nach einigen Stunden zurück, um ihm zusagen, daß er eben diese Nachricht bekommen habe, woraufsie sich beynahe 2 Stunden berath schlagten, der Prinz begab sich wieder aufdenWeg, und kam mit Lages Anbruch bey seiner Armee an. Mylord Marlborough ließ um 2 Uhr nach Mit ternacht den Herzog , Regenten von Wärtem = berg mit den 28 Esquadrons , welche unter seiner Ordre standen , aufbrechen , und wenige Stunden hernach 20 Bataillons unter den Befehlen von Mys lord Churchile, mit der Ordre ſich ſo geschwind als möglich mit dem Prinzen Eugen zu vereinigen, und mit demVersprechen,ihnen aufdem Fuße zu folgen. In der That kam auch die Armee am 1oten ins La ger ben Schönfeld, wo mann im voraus Brücken über die Donau geschlagen hatte. Wie der Prinz Eugen am 10ten bey frühem Morgen bey seiner Armee ankam , fand er selbige im Begrif zu mar schiren, um die Retranschements von Schellenberg zu occupiren , wohin diejenigen , welche in seiner Abwesenheit commandirten , bereits Arbeiter ge schickt hatten, um selbige in Vertheidigungs-Stand zu setzen , da sie es nicht rathſam gehalten hatten, ben Feind im Lager zu Münster mit einer kaum 18000
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5tes Cavallerie - Regiment.
ben ihn in die Donau und
richteten unter
10 Bataillons ein solches Megeln an, daß wes
18000 Mann starken Arinee zu erwarten.
7
{ +
Der
Prinz ließ so fort die Zelter wieder aufschlagen, schickte jedoch dieBagage nachDonauwerth, in dem . Gedanken , daß die Feinde , welche diesen Tag über die Donau bey Lawingen paßirten , nicht bis Abend an seine Armee kommen könnten, und daß es ihm nicht unmöglich seyn würde , den wich tigen Posten bey Münster bis zur Vereinigung mit Mylord Marlborough zu behaupten. Um indes fen von den Bewegungen des Feindes genau unter richtet zu seyn , lies er 5 Esquadrons bis hoch fedt vorrücken , er erfuhr aus ihrem Rapport, daß die Feinde , nachdem sie die Donau paßiret wå ren, ihr altes Lager zwiſchen Lawingen und Dil lingen nicht wieder bezogen hätten , sondern daß fichihrrechter Flügel bis nach Steinheim ausbreite, Der Prinz und daß der linke zu Lawingen sey. fertigte sofort einen Expressen an Mylord Marl borough ab , um ihm Nachricht zu geben , und zu bitten, seinen Marsch zu beschleunigen. Und da es sehr wahrscheinlich war, daß der Feind, welcher fehr wohl von der Schwäche des Prinzen unterrich)= tet war , nur darum in ſeinen Marsch diesen Tag so weit vorgerücket sey , um ihn den folgenden Tag anzugreifen ; so ließ der Prinz seine ganze Infante und auch einen Theil seiner Cavallerie ins Lager auf dem Schellenberge rücken , indem er nicht mehr als 22 Esquadrons seiner Armee mit den 28 Es= quadrons , welche der Herzog von Würtemberg hergebracht hatte , bey sich behielt , er brachte also mit diesen wenigen Truppen die Nacht im Lager von Münster zu (indem die Pferde fiets gesattelt waren) in der festen Entschlicffung diesen Posten, wo möglich, bis zur Ankunft von Mylord Marlbos ros
1
J
Zum PLAN
V.LagerderAllürken nach derSchlacht .
§ Joh. Chriſtian Milou del
35
¢
5tes Cavallerie - Regiment. wenige
davon
übrig blieben und
die Pauken der Fronzösischen Gens
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erbeuteten d'Armes, noch
rough zu behaupten , ohne jedoch sich in eine Af faire einzulassen. Den 11ten kam der Expreſſe von Mylord Marlborough zurück , und benachrich igte den Prinzen , daß Mylord seit 2 Uhr des Morgens im Marsch sey , um sich mit ihm und im Lager zu Münster zu vereinigen , daß die 20 Bataillons unter Mylord Churchill ganz in der Nähe wären , worauf der Prinz (wel cher durch seine Partheyen ausserdem wußte, daß der Feind diesenTag keineBewegung mache), alle die Truppen, welche des Tages vorher nach dem Schels lenberge maschiret waren , wieder ins Lager ben Münster zurück kamen. Mylord Churchill kam sehr früh mit den 20ªBataillons an, und amAbend kam auch Mylord Marlborough mit der ganzen Armee, wovon die erste Linie den Beck bey Rain, die Donau bey Donauwerth , und die Warnis bey Oppersmorgen paßiret war. Nachdem sich alle diese Truppen vereiniget , bezogen sie das Las ger zwischen den Dörfern Månster und Erlingen, und dem Dorf Appertshoven , man sehe den Buchstaben A. Am 12ten mit Tages Anbruch re cognoscirten die Generals den Feind mit den Pie quets , welche aus 28 Esquadrons bestanden. Sie hårten wollen die Armee bis Gremen und Wol= berſtådt vorrücken laſſen , allein 20 feindliche Es quadrons liessen sich in dem Felde von Oberklau, und auf der Höhe, welche an der Holz- Ecke bey Wolberstadt ist , sehen. Man sahe durch Fern gläser, daß die ganze feindliche Armee im Marsch begriffen sey, und man sahe ihre Cavallerie voraus defiliren. Der Prinz und Mylord stiegen aufdem Thurm zu Dapfbeim, um beffer zu sehen und be merkten, daß die vorgerückten feindlichen Esqua drons
A 160
5tes Cavallerie - Regiment.
noch ein Paar andere Paucken , darten
neun Stans
8 Fahnen und 4 Kanonen,
litten aber
drons auf einmal stille hielten , wie sie die unsrigen gewahr wurden. Um 1 Uhr Nachmittags sahe man die feindlichen Quartiermeisters ihre Quartiers Flaggen pflanzen, und das Lager von Blenheim bis Luzingen abstechen. Siehe B. Einige feindliche Esquadrons rückten bis auf die Höhen von Schweiningen vor und jagten unsere Arbeiter, wel che daselbstSefnungen machen sollten, zurück. Hier durch entstand Lerm im Lager, "man licß die ganze Ite Linie vorrücken, allein der Feind zog sich zurück. Um 4 Uhr des Nachmittages ſahe man von Thurm zu Dapfbeim ganz deutlich das Lager der Feinde, ihre Zelter waren ausgeschlagen, man fahe, daß ſie einen sehr avantageusen Posten aufeiner Höhe oc cupirten , daß ihre rechte Flanque von der Donau und dem DorfeBlenheim , und ihre linke Flanque von dem Dorfe Luzingen gedeckt sey , daß sie vor sich einen Bach hatten , dessen Ufersteil und hoch, der Grund aber moraftig sey , so daß man gleich an fänglich die Passage desselben für unmöglich hielt, so wie es sich auch nachher an verschiedenen Orten, von besonders auf unserm linken Flügel fand ; icderElan bis Blenheim , und am rechten Flü gel von Schonbach bis gegen Liegheim. Es schiensehr mißlich bey diesen Umkånden eineſozalh reiche Armee, in einem so vortheilhaften Posten,dem man sich nicht anders als durch Defiliren nähern konnte, und indem man unter den Augen des Feindes einen moraftigen Bach paßiren mußte; wel ches alles nicht in groffer Ordnung geschehen konnte, anzugreifen. Allein von der andern Seite erschien die unumgängliche Nothwendigkeit, den Feind ohne Zeitverlust in diesem Posten anzugreifen , che er Zeitbekäme sich darinn gehörig zu befestigen. Denn guf =
Stes Cavallerie Regiment.
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varten , acht Fahnen und vier Kanonen, lite ten aber daben auch einen starken Verlust,
mas &M La mi 970 20.ška mo 035 } ujon be cha aufferdem, daß unsere Armee sich nicht so lange er halten konnte bis man Ingolfi, de würde eingenome P men haben , waren auch unsere Generale sehrwohl benachrichtiget , daß der Marschall von Villeroi (welcher den Herrn von Coigny im Lager bey Of= fenburg mit einem hinlänglichem, Corps , um die unsrigen in den Linien von Bibl zu beobachten, zurückgelaffen hatte) im Begrif war, ins Würz wel 7 tembergische mit einem Corps einzufallen ches nachher mit dem Churfürsten würde de concert agirt haben , F und durch Detaschements, von der Armee dieses Fürsten verstärkt, den Truppen alz in den Linienbey Bibl im Rücken gekommen seyn ; $167so daß die Französischen Armeen sich einer Coms 1" munication von Rhein bis an die Donau würden verschaffet, Se und alles bis an den Mayn unters worfen haben. Während der Churfürst aus seis nem Lager bey Hochstedt beynahe den ganzen Frans kischen Kreis wurde ruiniret , und die Sachen wies ader dahin gebracht haben, daß die Hülfs-Völker des Herzoges von Marlborough an der Donau und in Ober - Deutschland weder Unterhalt noch Winterquartiere würden gefunden haben, obs gleich diese Hülfs Völker, den Winter über das Reich nicht hätten verlassen dürfen, ohne es bis an Den Rand W Unterganges au bringen , und
R
ohne dem Feinde eine gänzliche Uebermacht zu pers schaffen. Diese wichtigen Gründe bewegten un sere Generals zum schlagen. Man machte noch an diesen Abend alle Diſpoſitionen zum Angriff, und ließ das Dorf Dapfbeim durch 2 Brigaden Heßische Infanterie besetzen. Unsere Armee hatte eine Artillerie von 52 Canonen, sie bestand , aus 66 Bataillons und 178 Esquadrons, welche un ge= £
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Stes Cavallerie - Regiment.
maßen allein die Cavallerie 31 Compagnie Chefs # 403 7035 ver? spons gefähr 50 bis 52000 Mann ausmachten , die feindliche Armee bestand aus beynahe 60000 Mann, nemlich 82 Bataillons und 160 Esqua drons, mit einer Artillerie von 90 Canonen wor= unter 8 24-pfünder. Die Feinde würden uns an gegriffen haben , wenn wir ihnen nicht zuvor ges fommmen wären. Ihr rechter Flügel wurde von bém Marschall vön Tallard commandiret, und be stand aus der Armee, welche er dem Churfürsten 17: zu Hülfe gebracht , 40 Bataillons und 60 Esqua brons der besten Französischen Truppen. Auf den linken Flügel war der Churfärft mit ſeinen Bayern, und der Marschall von Tarsin mit sei }; nen Truppen: * Am 13ten mit dem ersten Anbruch des Tages paßirte unsere Armee den sogenannten * Reßel-Bach, auf einigen Tages vorher gemachten Brücken, sie defilirte in 8 Colonnen, wovon 2 von Infanterie ganz am rechten Flügel gegen die Höhe Tangst dem Holze marschirten, und 2 Colonnen Ca vallerie zu ihrer Linken hatten. Der linke Flügel unter den Befehlen des Mylord Herzog von Marl= Vi borough marschirte in derselben Ordnung , und dehnte fich in der Ebene gegen die Donau aus, bis ans Dorf Gremen , woselbst die 2 Brigaden Hef= fischer Infanterie , welche das Dorf Dapfheim befegt hielten, zu ihnen stießen. Alles rangirte fich en Ordre de Bataille wie C. zeiget. Dieser linke Flügel bestand aus 43 Bataillons und 86 *** Esquadrons, worunter waren sang ad anda Englische Truppen 14 Bataill. ~ 13 Esquadr. .116. 22 Dänische 14 2 god 19 Holland.gith *** Handversche und Lå maria neburgische 13 glutamin 25 Heßische non # 7 CO 7 Summa 48 : 86 ng und
5tes "Cavallerie & Regiment .
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verlohren *). Der Herzog von Zelle gab allen Officiers und Gemeinen , die in dieser Action B 2 ges
und einige Würtembergische Truppen. Um 7 Uhr, ehe noch die Armee gänzlich en Ordre de Bataille rangiret war, und nachdem sie bis D. vorgerücket, gab der Feind ein Signal mit 2 Canonen-Schüssen um seine Fourageurs einzurüfen , sie steckten die Dörfer Niederklau und Schönbach in Brand, *92 und man ſahe ihr ganzes Lager in Bewegung, die 63 Generals galoppirten mit ihren Adjudanten hin und her , um alles wieder in Ordnung zu bringen. 14 Von unserer Seite ließ man am linken C Flü gel 2 Brigaden Infanterie vorrücken , um sich der beyden Mühlen E. und F. bey Bleinbeim zu bes mächtigen, allein der Feind setzte solchesogleich in Brand , inzwischen avancirte unsere große Armee bis" G und da die Paßage des Baches von Tie 3derklag bis G. völlig ohnmöglich befunden wurde, so hieß der Prinz Eugen den rechten Flügel längst 3. dein Holze hinter dem Dorfe: Liczbeim her defiliz 1 fren, um den. Feind in die Flanque zu kommen, welcherzu gleicher Zeit seinen linken Flügelverhält 5: Snismäßig vorrücken ließ, um Fronte zu machen, ... und zu verhindern, daß man ihm en Flane bekäme. Flo-Da der Feind von der andern Seite befürchtete, sddaß man ihm dierechteFlanque abgewinnen möch= rote, indem man sich des Corfes Bleinbeim bez 150 mächtigte, ſchickte er verschiedene Detaſchements von ܽ 204! * kerk 15. ** "
* Der Graf von Sachsen in feinett Memoires Cfur Part de la guerre schreibt von dieser Bataille pag. 491. A la bataille de Hochftedt vingt deu bataillons qui étoient au centre tirrerent én l'air, et furent diffipes par trois esqua 50 % drons ennemis qui avoient paflé le maruit de $15 vaut cux. {
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5tes Cavallerie - Regiment.
gewesen, eine monathliche Gage, denen blegirten Officiers aber zwey Monath, und den Gemeinen 4 Rthlr.
von Infanterie hinein , und beſeßte solches mit 27 Bataillons und 12 Esquadrons Dragoner , auch besetzte er die Dörfer Oberklau und Luzingen, welches aufſferordentlich seine Linie schwächte, und 914 eine der Haupt - Ursachen seiner Niederlage wurde. Um halb neun Uhr fieng der Feind an , uns von einer Batterie von sechs Kanonen , welche auf der Hdhe H. bey Bleinheim errichtet war, zu beschiessen , kurz darauf auch von der Batterie I. wir antworteten von der Batterie K. Um die Paßage des linken Flüges zu erleichtern , ließ man 2 Brigaden Infanterie hinüber rücken, welche sich in eine Tiefe bey dem Dorfe Bleinheim poſtirten. Man machte einige Brücken zur Passage für die Infanterie, worauf die Feinde mit großer Hef= tigkeit mit Kanonen feuerten. Um Mittag war } alles zum Angriff fertig , und da es sich fand, daß die. Cavallerie an verschiedenen Stellen Faschinen nöthig hatte, um über den Moraft zu kommen , so ließ man von jeder Esquadron der 2ten Linie deren 20 verfertigen. Um diese Zeit postirte sich ein groffer Theil unſerer Infanterie in und um Tiederklau , und der Prinz von Hol stein - Beck occupirte Schönbach , und hieß die contre Batterie N. gegen die feindliche M. er richten. Um brey Viertel auf 1 Uhr gieng der Angriff am linken Flügel an , zu welchem En de unter der Ordre des Generallieutenants My. V lord Cup, die Generalmajors Saint Poll und Wilkens mit 20 Bataillons detaschiret wurden, hierunter waren 8 Bataillons Braunschweig - Lů neburgischer Truppen. Diese 20 Batillons was ren bestimmt , das Dorf Bleinbeim zu forciren, allein da der Zugang zu diesem Dorfe durch den Bach,
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4 Rthlr. an Douceur, die Generals bekamen zum Winters Douceur 2000 Louisd'or, ein Obrist ster 23
: Bach, - durch) Hecken und Defilees vertheidiget wurde , auch der Feind ausserdem eine sehr groffe * Anzahl Truppen hineingeworfen hatte, so sahe. 3.man bald, daß es nicht möglich seyn würde, ſie darin zu forciren , ohne unsere Infanterie ganze Unsere Infanterie paßirte in lich zu ruiniren. zwischen den Bach ohngeachtet des groffen Feuers, welches die Feinde aus dem Dorfe machten, selbst mit vieler Lebhaftigkeit , ob sie gleich dem Feuer der Batterie H. beständig ausgesetzt war , wäh rend der Zeit dehnte sich der andere Theil gegen * die Rechte aus. Da die Infanterie das Gefecht am linken Flügel angefangen , gieng die Cavallez rie unsers linken Flügels im Angesicht der feindli ཡཙྪཱ ཙ chen Linie ein durchs andere über den Bach. Die Cavallerie unsers rechten Flügels paßirte auch den 1! Bach , da sie sich verschiedene Passagen mit Faz schinen und Stücken Holz gemacht hatte, welches Mit einemWort alles sich bey der Hand fand. kam herüber , und setzte sich jenseits so gut als Der Feind ließ möglich en Ordre de Bataille. uns hierzu völlige Zeit , indem er sich ganz ruhig auf den Höhen , welche er besetzthatte, verhielt, ohne in die Wiesen gegen den Bach herunter zu kommen, so daß auch unsere 2te Linie Cavallerie Zeit bekam , sich zu formiren , und diesem Hauptz Fehler der Franzosen müffen wir hauptsächlich Wie unsere Cavallerie unsern Steg zuschreiben. vom linken Flügel gegen die Höhen vorrückte, seßte sich endlich auch die feindliche in Bewegung, und griff die unsrige mit vieler Heftigkeit an. Zu gleicher Zeit machte die französische Infanterie in dem Dorfe Bleinheim , hinter den Hecken dieses Dorfes heraus , ein so schreckliches Feuer auf die Flan
1
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rifter die Halbschied , und nach solcher Propors tion auch ein jeder ་Officier das Seinige . Von dies
Flanque unserer Cavallerie , welche sich demselben zu sehr genähert hatte; so daß die erſte Linie unſe rer Cavallerie des linken Flügels , bis auf die drey Hannoverschen Regimenter , nemlich Leib Res afgiment, oyelles und Voigt , jeht ersteren Es - quadrons des ersten , dritten und vierten Cavalle rie- Regiments , in einer solchen Unordnung ge= rieth, daß auch ein Theil derselben sich bis wieder über den Bach zurück zog. Hierauf ließ der Ges neral von Bülow commandirender General en Chef der Lüneburgiſchen · Truppen , aus der 2ten Linie sein eigenes Hannoversches Dragoner Res giment , jest 7te , und zwey Lüneburgische jedes von 800 Mann , nemilich dieses 5te des General major Villars und das vom Brigadier Borbmer, jetzt 6ten Cavallerie ? Regiment , vorrücken, wels che den Feind so lebhaft angriffen, daß sie ihn übern Haufen warfen , und ziemlich weit verfolgten. Diejenigen der unsrigen , welche gewichen waren, und sich schon über den Bach zurück gezogen hat . ten , gewannen dadurch Zeit , denselben wieder zu paßiren , und eine 2te Linie hinter dieſen ſechs + Dragoner Regimentern und einigen andern, wel che sich zu ihnen gesetzt hatten , zu formiren , so daß diese Dragoner während der ganzen Action in der ersten Linie bleiben. Die Cavallerie unsers linken Flügels, welche dadurch den Vortheil gewon nen hatte, sich gänzlich en Ordre de Bataille zu fehen, griff die feindliche verschiedenemal an, wel che jedesmal geworfen wurde, sich jedoch auchjes desmal wieder rallirten , und endlich 10 Batail Ions Infanterie kommen ließ , welche sich in ihre Intervallen sette. Die Unsrige, welche gar keine Infanterie hatte, ließ hierauf drey Lüneburgische Baz
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diesem Regiment waren in dieſem wichtigen Trefs fen der Obristlieutenant la Rosche , Major Raufs I
禽 Bataillons kommen , und griff nunmehro aufs neue an , allein das erschreckliche Feuer der feind lichen Infanterie brachte unsere erste Linie in eis nige Unordnung, so daß sie sich zurück zog, und einige Zeit ohngefehr 60 Schritt vom Feinde ents fernt blieb, ohne daß eine gegen die andere vor gerücket wäre. Endlich aber griffen die Unsrigen wieder aufs neue mit einer solchen Lebhaftigkeit und einer so guten Wirkung an, daß sie die feindliche Cavallerie übern Haufen warfen , die von solcher verlassenen 10 Bataillons aber so gänzlich inStu cken hieben , daß sich nur sehr wenige Soldaten, welche sich als todt auf die Erde warfen , un ihr Leben zu fristen , retten konnten. Die feindliche Cavallerie setzte sich wieder in ihrem Lager auf der Anhöhe O. so geschlossen, daß zwischen den Esquadrons keine Intervallen waren , allein da sie von der unſrigen angegriffen wurde, nahm sie 1 gleich die Flucht, und die Verwirrung war allge Ein Theil suchte die Brücke zu gewin mein. nen, welche sie zwischen Hochstedt und Blein Der beim über die Donau geschlagen hatten. andere Theil, woranter sich auch die Gens d'Ar mes befanden , wurden so nahe von den Drago nern von Bothmer, jezt 6ten Cavallerie - Regi ment , verfolget, daß alles was nicht wiederge hauen, in die Donau gestürzt wurde , wovon die mehresten ertranken , siehe P. diejenigen welche gegen Hochstedt flohen, ralliirten sich , als wenn fie den andern zu Hülfe kommen wollten , allein benanntes Regiment von Bothmer both ihnen ziemlich lange die Spitze , und nachdem sich end lich einige andere Regimenter mit demselben verz einiget hatten, nahmen die Feinde mit verhång tem
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Raufmann , 2 Lieutenants , 46 Gemeine, And 106 Pferde geblieben , der Generalmajor von
tem Zügel bie Flucht nach Höchstedt, man nahm ih 2 nen bey dieser Gelegenheit 8 Kanonen , welche fie im Stiche laſſen mußten , auch würde der Marschall von Tallard ; welcher verwundet war, an den Ufer der Donau durch Bond den Heßischen Obristlieutenant von Boyneburg gefangen ge nommen. Der Herzog von Marlborough be= fahl seinen Truppen vor den hohlen Wegen von » Hochstedt Halt zu machen. Die Englische Ca vallerie bezeigte bey allen diesen verschiedenen Anz griffen die größte Lebhaftigkeit und Entschloffenheit, so wie auch ihre Infanterie bey dem Angrif des Dors fes Bleinbeim . Man kann den Muth der Offi= ciere und Soldaten dieser Nation nicht genug rüh men, so wie das Betragen ihrer Generals. My lord Herzog war allenthalben , und gab seine Bes fehle mit sehrviel Klugheit und sehr kaltem Blute, indem er sich ohne Schonung allenthalben der Ges fahr aussetzte, wo seine Gegenwart nur nöthig seyn konnte. Man kann sich nicht mehr auszeich nen, als es während dieser ganzen Action die beyde Dragoner Regimenter des Generalmajors von Villars , und des Brigadier von Bothmer wie auch eine Esquadron der Bülowschen Dragonor, jest 5te 6te u. 7te Cavallerie-Regiment, gethan ha ben, da sie nicht allein die Unordnung , worin uns fere erste Linie im Anfang der Bataille gerieth, wie der redreßirten, sondern auch bey jedem Angrif den Feind zurück trieben. Einige Esquadrons dieser Regimenter griffen 8 und 9 mal, und andere 5 mal an. Das Regiment von Bothmar hatte besonders die Gens d'Armes vor sich , welche es beständig zum Weichen brachte , und endlich in die Donau trieb, es erbeutete 2 Paar Paucken, 2 Standar ten
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v. Villars aber nebst 7 Capitain, 2Lieutenants, 2 Fähndrichs 35 Gemeine und 34 Pferde bleßirt. Bey £ 5
ten und 8 Fahnen , nahm die Herren von Maus verour und Valliere gefangen , und schnitt einen Theil der französischen Cavallerie ab , auch war es dieses Regiment welches mit dem von Villars den Anfang der Vernichtung jener oben gedachten Io Bataillons machte. Da die französische Cas vallerie auf diese Art geschlagen , und unsere Ar mee Herr von dem ganzen Zwischenraum ihres linken Flügels und des Dorfes Bleinheim war, so fanden sich die in diesem befindlichen 27 Bataillons und 12 Esquadrons von dem Neſt ih rer Armee abgeschnitten und in der Unmöglichkeit, Σ sich zu retten; so daß sie gegen acht Uhr mit dem Hannoverschen Generalmajor von Herleville cas pitulirten, das Gewehr streckten , und sich zu Krieges Gefangenen ergaben , mit der Bedin gung, daß die Officiere das Ihrige behalten foll 1 ten. Mansiehet aus dieser Erzählung wie wenig von der Armee , welche der Marschall von Tallard ›› dem Churfürsten zu Hülfe gebracht , undwelches alles alte Truppen und der Kern derfranzösischen Infanterie waren , übrig geblieben , da man 27 Bataillons zu Krieges - Gefangenen gemacht hat, und 10 Bataillons gänzlich in Stücken gehauen find. Es ist Zeit zu sehen , wie es aufdem rech ten Flügel unter Ordre des Prinz Eugen zugegans gen ist, welcher den Churfürsten von Bayern und dem Marschall von Marsin gegen fich hatte. Die Infanterie dieses Flügels bestand aus 7 Batail lons Dånen und 14 Bataillons Preußen , und die Cavallerie aus 42 Esquadrons Kaiserlicher, Preus fischer, Schwäbischer , Würtembergischer und an derer Reichs- und Kreis = Truppen. Der Feind hatte auf dem linken Flügel 30 Bataillons und ei ne
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t. Bey der im Jahr 1708 bey Oudenarde vorgefallenen Bataille war dieses Regiment init unter
ne zahlreiche Cavallerie , er hatte das DorfOber Elau mit 14 Bataillons besetzt. Mylord Marle borough hatteversprochen, diefes Dorfdurch seine Infanterie anzugreifen , und hatte indeffen bey Q. die Brigade von Bernstorf postiret , um diese 14 Bataillons zu beobachten . Die Cavallerie des rechten Flügels wurde bey nahe ganz gegen die Dörfer Oberklau und Lieg beim postiret, allein die 18 Bataillons , welche ganz am rechten Flügel standen, hatten einen sehr groffen Umweg zurück zu legen, che siedie Höhe er reichen konnten , und da die Passage des Baches zwischen Schonbach und Liegbeim sehr beschwer lich war , so konnte der Angriff von dieser Seite nicht so geschwind geschehen als man wünschte, und die Truppen unsers rechten Flügels , welche in ei # ner Tiefe bey Luzingen ſtanden, mußten 3 Stunz • denlang das Kanonen = Feuer der Feinde aushalten, f ohne daß man unsere Artillerie gebrauchen konnte, bis man endlich die Batterie R. errichtete. Unser rechter Flügel konnte erst eine halbe Stunde nach Y den linken zum Angriffkommen. Im Anfang ge= * ſchahe dieſes mit vielem Glück, denn unsere Infan 1," terie, welche weit geringer an Anzahl als diefeind liche war, erhielt sich nicht allein mit vielem Muth, sondern unsere Cavallerie trieb auch jene feindliche tu in der ersten Linie zurück. 1 Alleinsie wurde von ih rer zweyten Linie dergestalt zurück getrieben, daß ein groffer, Theil derfelben bey, Lichheim in der größten Unordnung wieder über denBach zurückge jagt wurde; und unsere Infanterie, welche keine Cavalleriemehr zur Unterstützung hatte, wurdegez zwungen , sich ohngeachtet des tapfersten Wider standes mit grossem Verlust, besonders der bey den
5tes Cavallerie - Regiment. unter den 40 Esquadrons ,
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so unter der Ans
führung des Generals von Büloxo den Feinde vers
*** den Bataillons an den Flügeln , bis an das Holz 3 bis 400 Schritt zurück zu ziehen , so daß die 11. Sachen an diesem Flügel in einer sehr üblen Lage • s waren. Die Infanterie hielt indeſſen fest bey dem Holze; und wurde wieder in Ordnung gebracht, ་་་ fo daß sie den Angrif erneuern konnte , man ral * liirte auch die Cavallerie wieder, sie grifzum zwey * „ten mal an , wurde aber auch wieder zurück ge trieben. Man ralliirte sie wieder , 翼 und nun blie ben wir während drey Viertelstunden bis auf 60 Schritt vom Feinde , ohne daß von irgend einer Seite eine Bewegung gemacht wäre.. Man be dientesich dieser Zeit, um die Truppen gut zu Hierauf stellen, und in Ordnung zu bringen. grif man zum drittenmale an ; unsere Cavallerie 1. hatte Anfangs einige Vortheile über die feindliche, allein sie wurde hernach wieder zurück getrieben, dahingegen aberwarf unsere Infanterie die ihr ge gen überstehende feindliche übern Haufen , ob sie gleich weit stärker war , und man nicht anders als durch ein difficilesTerrain bis zu ihrkommen konnte, wo wenige hinreichend waren , viele aufzuhalten. & Da der Prinz Eugen nun wohl sahe, daß wenig Hofnung war , die Cavallerien zu railliiren , so verließ er solche , und setzte sich an die Spitze der Y Infanterie , welche die Unordnung , worin fich die feindliche gesehet hatte , benutzte , und ſie durch Hügel und Thäler, zwischen Felsen und Höl 2 gern verfolgte, und solche, nachdem sie zum zwey " tenmal angegriffen hatte, völlig in die Flucht trieb, Tundsie über eine Stunde Weges bis an das Dorf welches, an der Holz - Ecke am Fuß Lugingen der Gebirge liegt , verfolgte , woselbst sie Halt machte, um der Cavallerie welche sich sehr weit rückz 23133
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5tes Cavallerie - Regiment.
folgen mußten , worinn es den Lieutenant Wan gri nebst 11 Mann und 29 Pferde verlohr, der
rückwärts ralliirt hatte , Zeit zu geben, sich wies 4 der an die Infanterie zu feßen. Es ist sehr merk 1 swürdig , daß, wie unsere Infanterie bey diesem letteren Angrif die feindliche so lebhaft über den Haufen warf, nur 2 Esquadrons bey ihr geblie ben waren, allein ohne darüber zu stützen , ver folgte sie ihre Vortheile , und ließ dem Feinde Die feindliche nicht die Zeit , sich zu befinnen. Cavallerie wurde durch diese Vortheile furchſam gemacht, und zog sich Schritt für Schritt zu rück. Die Unsrige folgte ihr auf gleiche Art, bis *Afie wieder bey die Infanterie kam , worauf der ganze Flügel den Feind noch eine Stunde Weges bis jenseits der Dörfer Morslingen und Teisen bofen verfolgte , wo die Feinde Mine machten fest zu halten, und Zeit zu gewinnen, 1 einen groffen Morast V. zupaßiren, und Dillingen und Lawins gen zu erlangen, allein da die Unsrigen vorrückten, um fie anzugreifen , nahmen sie wieder mit größ ter Unordnung und Ubereilung die Flucht Mylord Marlborough schickte sich an, sobald die Sachen aufunsern linken Flügel entschieden was ren , mit einem Theil dieses Flügels gegen das DorfOberkkau zu marfdiren , um den feindliz lichen linken Flügel in die Flanque zu kommen, und unsern rechten zu unterstützen, allein er erhielt die Nachricht, daß dieses nicht mehr nöthig sey, daß alles an dieser Seite redreßiret wäre , daß die Feinde daß Dorf Oberklau verlassen, und solches nebst dem Dorfe Lagzingen in Brand gesteckt håte 4 ten. Man muß nicht vergessen, baß der Gene rallieutenant von Hompesch in der größten Ge schwindigkeit mit ſeiner Brigade , welche aus dem Hannoverschen Dragoner - Regiment von Schu len:
5tes Cavallerie - Regiment.
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der
Capitain Berhard , Fähndrich Wich mann, 31 Gemeine und 19 Pferde aber bless firet wurden. Nichtweniger wohnete es 1709 dem Treffen von Malplaquer mit ben , in wel chen es 1 Standarte erbeutete , aber auch den Lieutenant du Plar , Adjudant Rüfter vers
lohr, und war der ganze Verlust von Hannovers schen Truppen :
Ina .8 . lenburg, jetzt 8teCasallerieregiment, und demDrae gonerregiment von Anspach von den Reichstruppen bestand, vorgerückt war, auch dem Feinde bereits den Paß bey dem Dorfe Morslingen abgeschnitz ten hatte, allein der Churfürst von Bayern zog sich daselbst mit einem so grossen Corps Cavallerie zurück , daß unsere Esquadrons ſich zurück ziehen, und dem Feinde die Passage frey geben mußten . Der Lüneburgische Generalmajor Lüc erhielt Bes & fehl, das Schloß Hochftedt zu berennen , deſſen Garnison von 50 Mann sich am andern Morgen zu Krieges : Gefangene ergab. Man fand daselbst 200 verwundete Officier. Der Churfürft und der Marschall von Marsin ohne sich zu : Lawingen aufzuhalten ; paßirten noch in selbiger Nacht die Donau, steckten ihre Brücken in Brand , und rets teten sich mit dem Ueberreft ihrer Armee unter die Kanonen von Lilm. Ein so groffer und vollſtåns diger Sieg konnte nicht wolfeil erkauft werden, er kostete den Alliirten 4485 Todte, 7323 Verz wundete und 273 Vermißte oder Gefangene, in allen 12081 Mann. Die Listen dieses Verlustes. der verschiedenen Truppen von beyden Flügeln geben dieses total an , wir wollen das Detail das von hiehersetzen.
Rech
b
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5tes Cavallerie & Regiment.
Infanterie 286 todt, 1111 Blegirte, worunter 119 12 Officiers, Cavallerie, 218 todt , 585 Bleßiret , worunter Laima 19 Officiers . 1.
Es dienete hernach noch in den Niederlans
den , und marfchirte 1710 wieder#2 zurück nach dem Lande.k 1711
#1 #
Rechter Flügel.
Truppens Kayserliche Cavallerie
Officiers. II Gemeine. todt ble todt bleg. I ====== 1526 232 354
Krais-Truppen
Total 5
Hale
Preußische Truppen
25
49
779
565
[ ༢
28
Dänische Infanterie
587
1096
291
363
39
III1681880 | 2378 ||
Linker Flügel. kadalasanka anakdancem m
Englische Truppen Holländische Truppen
51
147 ņ 54 99
625 | 1381 ܕܝ ܕܐܢܐܠܐ ܐܕܡܝܢ 622
1371
393
Hamnov. und Lüneburger
40495 ب 20 7394
Heßische Truppen
17
673
Dänische Cavallerie
Total
Total beyder Flügel
29
58
174
544
162415 | 2310' 4362 0 074 273 Die
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1711 im Februar rückten 400 Mann dieſes Mon 9 Regiments unter dem damaligen Major von Mül
Die Anzahl der getödten verwundeten und verlohrnen Artillerie und Cavallerie - Pferde istnur 1654 Pferde. Der Verliest der Feinde beläuft sich nach ihrem eigenen Geständniß aus aufgefan genen Briefen an 40000 Mann. Sie begriffen in dieser Zahl 4 bis 5000 Mann , welche sie auf ibrer Retraite nach dem Schwarzwald theils durch I' X Desertion theils durch die Verfolgung der Hufæren und durch die Balicen verlohren haben , welche lettere ei e sehr grosse Anzahl von Meroden au gerieben haben. Wenn man bedenkt , daß wir nach genauester Rechnung über 13000 Ges fangene bekommen haven , worunter beynahe 1200 Officiere, daß man am rechten Flügel 10 französische Bataillons in Stücken gehauen, und beynahe 30 Esquadrons in die Dohau gejagt hat , und daß auch besonders die In fanterie ihres linken Flügels sehr gelitten hat, daß die Anzahl der von Ulm weggebrachten Verz wundeten über 7000 Mann war , unter denen über 1000 Officiers (welche aufTragbahren und in Sänften init 1200 Pferden weggebracht sind, nach dem der Churfürst die Wägen verbrennen lassen), fo wird mangern zugeben , daß diese Briefe nicht übertrieben haben. Wenn man die Größe unsers Sieges nach den Folgen , welcheer gehabt , beurs theilen will ; so wird er noch größer und wichtiger , erscheinen, wir wollen nichts sagen von der Ver lassung von ganz Bayern , der schleunigen Räu mung von Augsburg und Memmigen, der les bergabe von Ulm , auch nichts vom Zurückzuge der Feinde bis jenseits des Rheins , da man noch wichtigere Begebenheiten erwarten kann, welche zeigen werden , wie sehr die Schlacht bey Hochs stedt
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Müller in das Stift Hildesheim ,
und be:
legten die Aemter Marienberg , Wiedelah und
Stedt den Sachen in Europa cine andere Gestalt gegeben hat. Mehr als 3000 Teutsche und Schweißer von den Regimentern Greder und Burlauben haben bereits bey uns Dienste genom men , und man kann ein gleiches von den 5- Ba taillons Bayern, welche in Ulm waren , und von 4. denen, welche man in Ingolstadt eingeschlossen, yo erwarten. Die Bayern haben dem Churfürsten ge nur gezwungen gedienet, man hat sie als Gefan 1 gene ohne Waffen mit unter den französischen Re +4.2 gimentern fortgeschleppet, sie werden ſicher Trupp " weise desertiren , so bald sie die Gelegenheit dazu finden. Unser linker Flügel hat 92 Fahnen , 25 1 Standarten und, 34 Kanonen erbeutet , wovon die Lüneburgischen Truppen für ihr Theil 31 Fahnen, 4 Standarten und 2 Paar Paucken bekommen Amp haben , wir wissen noch nicht , was der rechte Flüz gel erbeutet hat. Es ist nicht möglich hier eine ge naue Liste der Getödteten und Verwundeten von feindlicher Seitebeyzufügen, fie suchen die Kennt nig davon dem Publikum auf alle mögliche Art zu verbergen, jedoch können sie uns wenigstens nicht die Anzahl der Krieges ¿ Gefangenen verhee len, die wir von ihnen in Händen haben , wir wissen auch , daß der General der Cavallerie Graf de la Verüe todt ist , die Generallieute nants de Busca und Graf de Clerambault in der Donau ertrunken , die Herren von Blainville und Zurlauben an ihren Wunden gestorben ſind. Der Brigadier von Merillac, einziger Sohn des Staats ፡ Ministers dieses Nahmens , der Duc # d'Humieres , Bruder des Duc d'Aumont , die Marquis von Aspajon, de hautefort und de Beringhensind getödtet oder ertrunken , und der Mar
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und Steinbrück auch die Güter der Capitulas ren zur Execution wegen der evangelischen Bes schwerden, 1719
Marquis de la Bouline einziger Sohn des Marz schall von Callard, ist gefährlich verwundet. Man hätte hier ein weites Feld, um von den Vers bindlichkeiten , welche alle Alliirte den beyden rühmvollen Generals , welche unsere Armee an diesem glorreichen Lage commandiret haben, schul dig sind , Erwehnung zu thun, von der vollkom menen Uebereinstimmung unter ihnen, von ihrem Muthe, sich jeden Gefahren auszusehen, und von ihrer Klugheit zu reden , die nothwendigen Befehle nach den verschiedenen Vorfällen , welche auf der Stelle neue Maasregeln zu nehmen wer langten zu geben ; allein dies scheint uns überflüss fig , weil diese groffe Action in allen ihren Ums ständen so beschaffen ist, daß eine detailliirte Bez schreibung derselben auch zugleich die größte Lobs rede auf die beyden Generals ist , welche sie diris giret haben. Liste der vornehmsten französischen Kriegess Gefangenen. Der Marschall von Tallard, Marquis de Sa Henage sein Generaladjudant der Maitre de Camp, General der Cavallerie von Tauporour, General der Dragoner von Hautefeuille , Genes rallieutenant Marquis de Marivaur , die Mas rechaur de Camp Graf von Blansac, Marquis de Dalsenne , Marquis de St. Hermine , die Brigadiers von der Infanterie Marquis de Ligny, Chevalier de Croify von Dinonville, von St. Second, von Damery, die Brigadiers der Cavalles rie Marquis von Sylly, Chevalier dela Valliere, ber m
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1719 befand sich dieses Regiment mit uns ter denen 100oo Mann , so der General von Bús
der Commendant der Garden Graf von Super: ville, die Brigadiers der Gens d'Armerie von Messelieres , dů Pile , die Capitains der Gens d'Armerie Marquis von Annet , von Taikac, die Obristen der Cavallerie Chevalier de Ligondes, Marquis de St. Pouanges , die Obristen der Dra goner von Voße, Marquis d'Orival . die Obri ften vom deutschen Regiment Greder von Schach, von Eltz, die Obristen der Infanterie von Cavan= nes, von Montfort, von Lionne, von Laßey, von Ballincourt, die Obristen Commandeurs von Sau veboeuf, von Moura, von Gallant, Lcone, Souz termy, Obristlieutenant von Provence von Culty,' Major von Seßac Cavallerie l'Enfant, Major v. Orleans Cavallerie d'Vigny, mit seinem Cornette Forsac, die Capitains von der Cavallerie Prinz von Maubec Lorraine , Graf von Clermont, Mare quis von Bellefonda ic.;
Liste derer in Bleinheim gefangenen Infans terie Bataillons und Dragoner Regimenter. 3 Bat. lavarre, 3 Bat. Royal, 2 Bat. Lanz gundoe, 2 Bat. Artois, 1 Bat. Provence, 2 Bat Montfort, 2 Bat. Sansterre, 2 Bat. Montroux, I Bat. Aunix, 1 Bat. Agenois, 1 Bat. Bolonnois, 1 Bat. erstes Bataillon des 2te, 1 Bat. Blefois, 1 Bat. Laßey, 2 Bat. Jurlauben , Schweizer, 2 Bat. Greder, Deutsche, Summa 27 Batail lons , und an Dragonern , 3 Esquadr. Colonelle generale, 3Esquadr . la Reine, 3Esquadr. Rohan, 3 Esquadr. Vaße,, Summa 4 Regimenter oder 12 Esquadrons . .47 * Als
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Bülow nach Mecklenburg führete , und dies netea mit in der Action gegen die Mecklenburgis schen und Rußischen Völker bey Wallsmüh len in Mecklenburg wo der Obriſtlieutenant Pauli von dieſem Regiment schwer bleßirt und gefangen ward.
1742 gieng es der Königin von Ungarn zu Hülfe nach den Desterreigischen Niederlan den, ward 1743 zu der alliirten Armee am Mayn gezogen, war mit in der Schlacht bey Dettingen, gieng darauf wieder nach den Nies derlanden , und wohnete
bey.
1745 der blutigen Schlacht bey Fontenoy Eine Esquadron davon dienete mit in der
Avant- Garde der Armee , und gieng bis auf etwa 80 Pferden nach durch das feindliche Ka nonen Feuer aus Fontenoy so wohl , als von einer starken Batterie , und endlich von dem kleis nen Feuer der Graßius , welche in einem Hohl. wege versteckt waren , verlohren. Die übrigen dren Esquadrons waren mit in der Schlacht, und verlohren gleichfalls viele Mannschaft. Der Fåhndrich von Dreves wurde in dieser Schlacht bleßirt, und starb an solchen am zten Jul. zu Ath. 1746 fochte es mit in der Bataille bey Rocs cour, und
M.2
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1 Als der Herzog den folgenden Tag den gefans genen Marschall besuchte, sagte dieser zu ihm , er : habe die schönsten Truppen von der Welt in seine Gewalt bekommen , worauf der Herzog antwors tete: ich hoffe Sie nehmen die aus , durch welche jenesichhaben überwinden laſſen,
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1747 in dem hartnäckigen Treffen bey Lafz feld , woselbst es das lektere Regiment aufder Wahlstadt war , und die Arriere- Garde mit formiren mußte,
der Lieutenant von Behr,
ein Sohn des damaligen Chefs blieb in diesem Treffen. Bey dem 1757 in den hiesigen Landen ausges brochenen Krige wohnete es im Jul. der Schlacht bey Hastenbeck , und 1758 dem Treffen bey Crevelr bey.
ì Als im Merz 1759 die Kaiserlichen und Reichs Völker in das Heßische eindrungen, gieng es unter dem Corps des Erb - prinzen gegen dieselben , und dieser Tapfere Prinz war in seinen Unternehmungen so glücklich, daß er in kurzer Zeit die Feinde bis nach Königsho fen völlig zurück trieb, und über 2000 Ge fangene machte. Dieses Corps stieß darauf in der Wetterau den 6ten April wieder zur Haupt Armee ,
worin das Regiment mit gegen Ber
gen vorrückte, und den 13ten April der daselbst vorgefallenen Bataille mit vieler Ehre beywoh nete,
immaassen es mit dem Regimente von
Hammerstein , jekt andern zwey Esquadrons des zten Cavallerie- Regiments , sich eines Hol weges und Garten bemächtigte , und bis zu den feindlichen Retranfchements vor Bergen drang, wegen des heftigen Cartåtschen Feuers aber und der Ueberlegenheit der Feinde sich endlich zus rück ziehen mußte. Der Lieutenant von Blücherr wurde in diesem Gefechte bleßiret. Den 1sten Aug. dieses Jahres waren 130 Pferde vom Res giment in der Affaire bey Cofeld, sie wurden durch
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durch ein Detaſchement feindlicher Infanterievon 500 Mann angegriffen , und das Terrain ver ursachte, daß ein Theil dieſer Cavallerie abſißen mußte , fie chargirten mit dem Feinde zu Fuß, und trieben ihn zurück. Noch zu Ende dieſes Jahres ward es unter dem Imhofschen Corps bep Appelhülsen mit zur Bedeckung der Bes lagerung vor Münster gebraucht. 1760 im Februar kam dieses Regiment nach Emsdetten im Münsterschen in die Winter Quartiere. Den 25. Jul machten 2 Esquadrons des Regiments die Arrieregarde des Spörkschen Corps bey Wolfhagen , und warfen die 4 Es quadrons feindlicher Cavallerie , welche sie im Marsch angriffen , übern Haufen, verfolgten solche auch bis zur feindlichen Infanterie bey Fischbeck. Den 31sten Jul. in der Affaire zwischen Warburg und Ochsendorftrafen 3 Esquadrons des Regiments nebst 2 Esquadron Engländer auf 900 Mann vom Fischerschen Corps, und auf die Schweißer Regimenter von Lochmann und Planta , hieben einen Theil davon nieder , der Rest aber ward gefan gen, und dabey 6 Kanonen erobert. Im September gieng es mit zur Belagerung vor Wesel , welche aber wegen der ben Kloster Campen mißlungenen Affaire wieder aufgehos ben werden, mußte. Im October ward ein Des taſchement von 150 Pferden dieses Regiments von 4 feindlichen Esquadrons bey Scharm beck ohnweit Dorsten angegriffen , die es aber repoußirte, viele davon wurden getödtet, etliche 40 gefangen gemacht , und der Rest ganze Lich M 3
R
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lich zerstreuet,
in welchen Gefechte der Lieutes
nant Berling bleßirt wurde. 1761 den 13ten Februar war das Regiz ment bey den Angrif auf Marburg gegens wärtig , wo es ſeinen Chef, den Generalmajor. von Breidenbach , imgleichen den Capitain von Bülow , verlohr. Den 18ten Februar sprengte es nebst dem Dragoner - Regiment con Müller , jest ztes Cavallerie- Regiment , das feindliche Corps des Generals von Meauepeau ben Sachsenberg, viele davon würden ges fangen gemacht , worunter nebst vielen andern Officiers auch der General von Meaupeau selbst mit war. Im October marschierte és un ter dem General von Wangenheim in der Se gend von Hildesheim zur Unterfügung des glücklichen Entsases von Braunschroeig, verfolgte die Feinde mit , und wohnete der Kas nonade derselben auf der Hufe vor imbeck mit bey.
1762 den 24sten Jun. erwarb es sich aber mals in der Bataille bey Grebenstein vielen Ruhm , wo es mit einigen andern Regimentern einen vigoureusen Choc auf eine ganze Linie feinds licher Cavallerie machte , und den Feind aus denen vor sich habenden Batterien vertrieb. Dieser über die feindliche Armee unter den Mar schållen d'Errees und Soubise erfochtene voll kommene Sieg gab der Campagne den Aus schlag , und verwandelte die feindliche Offensive Gleich darauf den 23sten in eine Defensive. Jul. choquirte es unter dem Corps des Gene ralmajors vonWalthausen bey Lutternberge ohns
T
5tes Cavallerie. Regiment.
183
ohnweit Münden zu dreyenmalen mit 4 Es quadrons Sachſen , den Volontaires d'Hai naur und 2 Bataillons Sachsen ,
wobey viele
feindliche Cavallerie und Infanterie gefangen, auch 2 Standarten und 12 Kanonen erbeutet wurden. Nach diesem glücklichen Coup gieng es in dem Walthaufenschen Corps über die Fulde zurück, welches den 31sten Jul. auchdie Feinde von Carlshaven vertrieb , vereinigte sich bey Hof- Geißmar mit dem Corps des Prinz Friederich von Braunschweig und marschirte mit solchem auf Wanfried. Nach dem die Feinde durch diesen Marsch den 7. Aug. aus Eschwege delogiret , gieng dieses Corps den 18ten zur Belagerung vor Caffel, dieſes Regiment aber marschirte den 23sten nach der grossen Armee in der Gegend Werter, und zog sich mit derselben nach der Ohm , worauf im November der Friede erfolgte.
M 4
5tes
}
6tes
Cavallerie - Regiment
von dem Busche.
Dragoner.
Staabs- Quartier
Göttingen.
Mt 5
"
187
6tes
Cavallerie
von dem Busche.
Regiment
Dragoner.
1689 errichtete der Major Horn 4 Coms pagnien oder 2 Esquadron Dragoner , wobey 1690, der Obristlieutenant Friedrich Johann Reichsgraf von Bothmer als Commandant gesehet ward, 1691 wurde eine Esquadron Leibs Grenadier errichtet , und 1692 abermahlen cine .' Esquadron. 1697 wurden 2 Compagnien re duciret , 1702 aber wieder angeworben. Die Uniform des Regiments war ehedem blaue Röcke mit weißen Schnüren , und die Leib- Esquadron rauhe Bahrenfellene Grenadier- Müßen , im Jahr 1705 wurde es aber den andern Hannd verschen Regimentern gleich mondirt , und erhielt weiße Rocke, helleblaue Rabatten, Aufschläge, Westen und Unterfutter nebst Silber , 1762 erhielt es statt der blauen Westen paille , im Jahr 1770 dunkelblaue Röcke, paille Rabatten und Aufschläge , Westen und Unterfutter und auf [
das nächste Jahr 1786 ist die Uniform derge ftalt festgesehet , daß dieses Regiment dunkels blaue Röcke , Citronen gelbe Rabatten und Auf schläge, weiße Westen und Unterfutter erhält, wobey es Silber behält , und auf den Knöpfen wird die bey Numerirung der sämmtlichen Hans növerschen Regimenter diesem Dragoner Regis Die ment zugetheilte Nummer 6 getragen.
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188
6tes Cavallerie - Regiment.
Die Leib- Standarte ist weiß mit Gold ges stickt , führet auf der einen Seite das Königl. Englische Wapen mit den Ordenszeichen des blauen Hosenbandes umgeben , und deſſen ge wöhnlicher Innschrift : Honi foit qui mal y penſe. Auf der andern Seite ein auf Siegeszeichen liegenden Löwen, welcher ein mit Lorbeeren ums wundenes Schwerdt hält, mit der Ueberschrift : Parta tueri. Die zweyte Standarte ist blau , führet auf der einen Seite den Königl. Namenszug G. R., über welchem die Königl. Krone mit dem Hos senbande umzogen. Unten stehet : Dieu & mon droit. Auf der andern Seite ist ein Arm aus den Wolken, welcher ein bloßes Schwerdt hålt , so mit Lorbeeren umwunden , wobey die Uebers schrift : Cum Deo & Gladio. Die dritte Standarte führet auf der einen Seite das Englische und Lüneburgische Wapen, welche durch 2 zusammen geschlungene Palm Bäume vermittelst einer Kette verbunden wers den, mit der Unterschrift : Et ftirps & amor jungebant. Auf der andern Seite ist eine Säule, auf welcher oben querüber ein bloßes Schwerdt lies get, an derselben hånget eine Wage, und die Saule, auf deren Würfel der Königl. Namenss zug G. R. 基 ruhet auf vielen Armaturen , mit der Ueberschrift: Pro lege et grege, Die
6tes Cavallerie = Regiment.
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Die vierte Standarte hat gleichfalls auf der einen Seite das Königl. Englische Wapen mit der Um- und Unterschrift. Auf der andern Seite den Ritter Saint Jürgen auf einem weißen Pferde , welcher mit seiner Lanze den unter dem Pferde liegenden Linds wurm in den Rachen stoßet , mit der Ueber schrift : Virtus animi fuperat omnia, Die im Jahr 1783 neu verfertigten Paukens Fahnen führen ein weißes Pferd im rothen Felde mit der Ueberschrift: Exemplo majorum. Die Chefs sind gewesen : 1689 Major Horn. 1690 Obristlieutenant Friedrich Johann Reichss grafvon Bothmer , ward 1693 Obrist, und starb den 9ten März 1729 als Genes rallieutenant und Ambassadeur am Dänis schen Hofe zu Coppenhagen. 1729 Obrister Lotharius Franz von Löwen, starb als Brigadier zu Cassel. 1735 Obrister Ludewig Chriſtian von Harling, starb im Decembr. 1737 zu Herzberg. 1738 Obrister Friedrich von Weddig, starb
als Brigadier zu Herzberg. 1740 Obrister Otto Heinrich von Adelebsen, ward 1745 Brigadier , 1747 Generals major, und starb den 3ten März 1751 . 1751 Obrister Friedrich von Heimburg, ward 1754 Generalmajor , und gieng 1757 als Generallieutenant in Pension. 1757
190
6tes Cavallerie - Regiment.
1757 Obrister Maximilian Johann Christian von reitenbach, starb den 7ten Sept. 1759 als Generalmajor. 1759 Generalmajor Ernst Friederich von Res den, ward 1761 Generallieutenant und den 20ften März bey Grünbergen ers
schoffen. 1761 Obrister Georg von Walthauſen, ward selbiges Jahr Generalmajor , 1775 Ge nerallieutenant , und starb den 14ten Nos vember 1776, als Commandant in Görs ringen. 1776 Generalmajor Otto Ernst von dem Bus sche, ward 1783 Gencrallieutenant. $
1 Dieses Regiment dienete schon 1689, da es kaum errichtet war , gegen die Franzosen am Rhein , und von 1690 bis 97 in Braband, in welchen Jahren es, ausser vielen andern kries gerischen Vorfällen, besonders der Belagerung von Flamur und den Schlachten bey Fleuri und Steenkerken beywohnete , während der Bataille bey Landen oder leerwinden aber mit dem Prinzen von Würtemberg detafchiret war , worauf das Regiment im Jahr 1697 wieder in hiesige Lande zurück kam.
1700
6tes Cavallerie - Regiment.
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1700 war es mit unter den Lüneburgischen Truppen , welche gegen die Dånen nach Hol Es vereinigte sich daselbst Stein marschirten. ben Büchen mit den Schwedischen Völkern,
1
half die Dänen bey Reinbeck vertreiben, gieng mit vor Altona, und folgte dem Zurückzuge Eine der Dänischen Truppen bis Oldeslohe. Detasches dem unter mit sich Esquadron befand ment des Holländischen Generals d''Ompre, welcher den Dänischen General la Barre mit ſeis Als aber unterdessen 4000 ner Partei schlug. Mann Sachs - Gothen in Dänischen Sold genoms men, und in die Zellischen Lande einfielen, mußte dieſes Dragoner-Regiment nebst dem jeßigen ers ften Bataillon des 5ten Infanterie- Regiments den roten Jul. nach den hiesigen Landen zurück marschiren, um zu den im Lande gebliebenen Truppen unter dem Commando der Generals von Gohr und von Bülow zu stoßen, sie kas men aber zu spát , indem die Sachsen bereits der maaßen zurück getrieben, daß sie bey Bockeln über 60 Todte und 100 Gefangene verlohren, auch sich über Lamspringe , Appenrade und Werningerode ins Halberstadtsche retiriren mußten , und den größten Theil ihrer Bagage im Stiche ließen. 1702 ward es mit zu Aufhebung der Braunst
schweig -Wolfenbüttelschen Truppen gebraucht, welche in den Wolfenbüttelschen Landen zum Bes ften der Krone Frankreich angeworben waren. Zu folchem Ende that dieses mit dem damahlis gen Billarschen jest 5ten Cavallerie Regiment, in der Nacht auf den 20ten März von der Zellis ſchen
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6tes Cavallerie - Regiment.
fchen Seite den Einfall in die Aemter Schonin gen und Rönigslutter. Im ersteren lag des Prinzen Ludewigs Dragoner-Regiment unter dem Obristen Volkerling auf die nächsten Dörs fer verlegt, und in der Stadt 3 Compagnien Infanterie von Prinz von Bevern. In dem Amte Rongslutter aber das Dragoner Regis ment von Schleinig, und in der Stadt 2 Coms pagnien vom Generalmajor Cragen , welche sämmtlich theils entwafnet, theils von einander gejagt wurden. Nach dieser Expedition ſtics es noch selbiges Jahr zur alliirten Armee bey Bres da, und war mit in der Affaire bey Peer, auch 1703 in dem unglücklichen Treffen bey
Speierbach , nach welchem sich die Franzosen durch den Schwarzwald giengen , mit den Bayern conjungirten und gegen die Donau Die alliirte Armee richtete ihre marschirten. Bewegungen nach der feindlichen ein, und zog sich ebenfalls nach den Bayerschen Landen , da es denn 1704 im Jul. zu der merkwürdigen Aktion am Schellenberge *), und im August selbigen Jahres zu der Bataille bey Hochstedt kam, worinn
*) Der Herzog von Marlborough vereinigte sich den 22ten Junius vier Meilen von Ulm mit dem Kaiserl. Heere. So bald er anlangte, machte man Anstalten, den Churfürsten und den Marschall von Marsin anzugreifen. Der Churfürst hatte den Grafen von Arco mit 7 b.8 8000 Mann Infante rie nebst 16 Esquadrons abgeschickt, um den Paß, Schellenberg nahe bey Donauwerth einzunehmen. Weil
6tes Cavallerie - Regiment. , 193 worinn die combinirte feindliche Armee dermaass sen geschlagen ward , daß die Franzosen ihrem eis
Weil solcher ihm den Zugang über die Donau dfs nete, und der alliirten Armee verschloß , so kam vieles auf dessen Vertheidigung an. Man konnte ihn auch leicht besetzen , weil er zur rechten einen unzugänglichen Wald, und zur linken den bedeck ten Weg der Festung hatte. Man hatte auch Zeit genug gehabt , die Vorderseite desselben , welches der einige Ort war, wo der Angriff geschehen konn te, zu befestigen. Alle diese Schwierigkeiten hiel ten den engländischen General nicht ab. Den 2ten7 Julius, an dem er Ober-Befehlshaber war, (denn bey der Vereinigung der beyden Heere war ver abredet, daß der Prinz von Baden und der Hera zog von Marlborough das Commando wechsels weise führen, und auch wechselsweise einer des ans dern Generallieutenant seyn sollte) brach er aus dem Lager bey Udenringen um 4 Uhr des Mor gens mit 32 Esquadrons , 6000 Mann alliirter Infanterie und 1500 Kaiserlichen Grenadiers auf. Der Marggraf von Baden folgte mit dem übrigen Heere nach. Um Mittages Zeit langte der Herzog an den Ufern der Wernig an. Er gieng ohnge fäumt darüber, und ohne dem Grafen von Arco so viel Zeit zu laßen, daß er ihn in Augenschein neh men konnte, ließ er ihn mit aller möglichen Hiße, deren die Engländer fähig sind, angreifen. Die Bayern bezeigten sich sehr standhaft , fie drangen so gar aus ihren Verschanzungen mit aufgepflanze ten Bajonetten hervor , und warfen die fordersten der Angreifenden übern Haufen. Der Angrif hatte schon 2 Stunden gedauret, und man war noch nicht sehr vorgerücket. Endlich wurde Marlborough gewahr , daß die linke Seite der Verschanzungen nur mit 2 oder 3 Bataillons besetzet war, A Er N
lieg
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6tes Cavallerie - Regiment.
eigenen Geständniß nach, niemals dergleichen Niederlage erlitten , selbst der commandirende fran
ließ sie angreifen, und man that fast gar keinen Widerstand. Man drang in die Verschanzungen, alles wich und nahm die Flucht. Diejenigen , welche auf der rechten stunden , eileten in den Wald, wo hin man ihnen nicht nachgehen wolte. Die aber, welche sich zur linken befanden , trafen die Brücke von Donauwerth abgeworfen, und das Thor ver schloßen an, sie wären alle umgekommen , wenn nicht ein Regiment Dragoner mit ſeiner Standhafe tigkeit die Ueberwinder so lange aufgehalten hätte, daß sie sich retten konnten. Das Gefechte war mörderisch und kam den Ueberwindern fast so theuer, als den Ueberwundenen zu stehen. Die Geschwin digkeit und der Muth des englischen Generals ver ursachten allein den Sieg, hätte er, wie man ihm rieth , den Angrif auf den folgenden Tag verscho= ben, so würde er wahrscheinlich nicht so glücklich gewesen seyn , indem der Feind Verstärkungen erhalten, und seine Verschanzungen zur Vollkom menheit gebracht haben würde. Alle Kenner leg ten dem Grafen von Arco große Lobes-Erhebun= gen bey. Der Prinz von Baden ſagte ſogar : er würde sich nicht ſchåmen, auf gleiche Weise über wunden zu werden. Die Eroberung von Donau werth, der freye Weg über die Donau, der Rück zug der Franzosen und Bayern bis unter die Ka= nonen von Augspurg , und der offene Weg nach Bayern waren die Folgen von dieser Niederlage. Rapin allgemeine Geschichte von England , 9ter Band, Seite 232. Der große General Prinz von Baden wiederrieth diese Affaire , weil die Bayeris schen Truppen sich allzuvortheilhaft gesetzt hatten, als daß man sich viele Hofnung machen konnte, sie ohne große Gefahr anzugreifen , indeſſen, da ihm der
6tes Cavallerie - Regiment.
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französische General Tallard ward mit 12000 Mann gefangen, und sein Sohn , der Obrister des Regiments de la Beaume war mit unter den Todten. Dieses Regiment hat diesen Tag ´neun mahl glücklich choquirt , es traf auf die französische Gens d' Armes , sprengete ſie in die Donau , und erbeutete ihre und noch ein zweys tes Paar Pauken , es ritt und hieb nebst dem Villarschen und Bülowischen , jeht 5ten und 7ten Cavallerie. Regiment 10 Bataillons nieder, ind eroberte 10 Standarten, 8 Fahnen und 4 N 2 Kas
der Herzog von Marlborough seinen lehten Ente schlug wegen Angrif des Feindes eröfnete , sagte er gleich : je ferai donc de la partie. Darinn bes gieng er aber einen Fehler, daß er sich nach erhals tenem Siege mit einem kleinen Corps von der gro ßen Armee abſondern laſſen, und geglaubt hat, es sey die Haupt-Absicht auf die Festung Ingolstadt, vor welche er gerücket war , gerichtet. Dann auf diese Art kam er um die Ehre des Sieges bey Hochs stedt, woran er sonst mit Theil würde genommen haben. Er war auch desfalls nicht gar unem pfindlich , und als ihm ein Courier die Nachricht von dem glücklichen Ausgange der Schlacht (von welcher er die Kanonen-Schüße in seinem Lager vor. Ingolstadt deutlich hören konnte) überbrachte, sagte er: je n'y aurois pourtant rien gate. Es kann indessen doch wohl seyn , daß er auch diese Bataille wiederrathen hätte, weil Krieges-Verstän dige versichern , daß menschlichen Ansehen nach), aller Vortheil auf Seiten der Franzosen würde gez wesen seyn, wenn diese nicht den groben Fehler bes gangen hätten, 26 Bataillons in das elende Nest vonBlendheim zu stecken. Keysler Reisebeschreis bung, Iter Theil, S. 143.
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6tes Cavallerie- Regiment.
Kanonen ,
wie solches der Herzog von Marl
borough in einem Schreiben an den Herzog Georg Wilhelm zu Zelle , mit vielen Lobcs Erhebungen gerühmet, und dem Regiment einen großen Antheil dieses herrlichen Sieges zugeeig net hat. Wegen dieses beſondern Wohlverhal tens ward das ganze Regiment von der Königin Anna von England mit neuen Pallåschen be schenket. Das Regiment verlohr aber auch an sehnlich, wie denn der Obrisilieutenant von Ah lefeld , der Major , ein Capitain , drey Lieutes nants , 35 Unterofficiers und Gemeine, nebst 79 Pferden todt waren , der Obrist aber, der Titus lair Major, ein Capitain , 5 Lieutenants , ein Fåhndrich, 69 Unterofficiers und Gemeine, nebst 42 Pferden tödtlich bleßirt waren , es waren überhaupt nur 22 Gesunde im ganzen Regiment, die übrigen waren alle noch leicht bleßiret.
Das
Regiment erhielt darauf die Winterquartiere mi Darmstädtschen. • 1705 da durch die vielen bey Hochstedt ers haltenen Beuth-Pferde der sogenannte Rog ins Regiment gekommen war , als welchen die Cas vallerie der Marsinschen Armee aus Frankreich mitgebracht hatte, so verlohr das Regiment alle noch übrig gebliebenen Pferde, mußte sein Sats telzeug verbrennen , und daher zu Fuß ins Land marſchieren , wo es im Hoyaischen einquartieret ward, und vom Lande gelieferte Pferde wieder erhielt, auch sich überhaupt complettirte.
1707 marschierete das Regiment im Julio wieder nach Braband , und langte im Septbr. bey der Armee an, woselbst es halb im Engli
schen
6tes Cavallerie - Regiment.
197
schen und halb im Holländischen Sold übernoms men ward , und die Winter - Quartiere auf dem Lande an der Demmer erhielt. 1708 kam dieses Regiment nebst dem von Freschapel und Voigt , jeht ersteren Esquas drons des 2ten und 4ten Cavallerie-Regiments, in der Bataille bey Oudenarde nicht mit zum Gefecht , weil selbige detaſchiret waren , es dies nete aber mit in der Belagerung von Rüffel, und war mit unter dera Corps, so wegen der En treprise des Churfürsten von Bayern aufBrüß fel unterMarlboroughim Novemberbey Ga veren und Berchem im Angesichte der französ sischen Armee , welche unter dem General de Hautefort bey Oudenarde stund, die Schelde paßirte, wobey es gleichwol zu einiger Affaire mit Verlust der Feinde kam. 1709 in der Bataille bey Talplaquer war es mit unter der Division der 23 Esquadrons, fo der General von Bülow anführte, und rück te unter seinem damahligen Chef mit solcher Ge schwindigkeit hervor , daß es das erste Regiment der Reuterey war, welches zum Treffen kam, in selbigen ward es von einiger in dem Holze von Tannieres versteckten Infanterie mit einem
-- heftigen Feuer empfangen , es schwenkte ſich aber von selbst , und hieb seinen in besagten Walde " verborgenen Feind nieder. Dieses Regiment, nebst dem von Bülow und Schulenburg, jezt 7te und 8te Cavallerie-Regiment , verlohren jedes eine Standarte, eroberten hingegen 8 feinds liche Standarten und 2 Paar Pauken. Obristlieutenant von Hasberg wurd N 3 bleßirt.
Der tödtlich Die
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6tes Cavallerie - Regiment.
Die nachherigen Feldzüge dieses Krieges * wurden mehrentheils mit Hin und Hermårschen zugebracht, und das Regiment kam nach geschloss senen Badenfchen Frieden 1714 in hiesige Lande zurück. 1742 marschierte es abermahls zum Dienste ter Königinn von Ungarn nach Braband, 1743 aber an den Mayn, und erwarb sich in der glorieusen Schlacht bey Dettingen vielen Ruhin. Den 11ten May 1745 war es mit in der Bataille bey Fontenoi , und mußte bey dem Rückzuge der Armee die Arriere Garde mit formiren.
Den 9ten Jul. dieses Jahres befans
den sich 2 Esquadrons dieses Regiments bey´ der unglücklichen Affaire bey Melle ohnweit Genr. Eine Esquadron davon und eine vom Leib -Regiment unter dem Obristlieutenant von Diemar schlugen sich durch die Feinde, giengen bey Oftende zu Schiff, und kamen über Breda Gleich darauf den 9ten wieder zur Armee. Aug. war es auch mit in der Affaire bey Asch. 1746 den irten October wohnete es der
Bataille bey Luec oder Roccour bey , und 1747 den 2ten Julius der Bataille bey Laffeld ,
wo es zwar eine Standarte verlohr,
aber auch eine feindliche dagegen erbeutete. Ben dem im Jahre 1757 ausgebrochenen französischen Kriege rückte es den 29ſten April in das Lager bey Hameln , kam den 20ften May bey Paderborn zu stehen , und mars schierte den 4ten Jun. zur Armee bey Bielefeld unter der Ordre des Herzogs von Cumberland. Gieng mit derselben den rgten Jul. bey Holza baus
1 6tes Cavallerie - Regiment.
199
hausen über die Weser zurück ins Lager bey Afferde ohnweit Hameln , woselbst denn den 24sten Jul. die Action ben Haftenbeck ihrem Anfang nahm , und daurete bis den 26sten. Den 24 und 25. blieb es blos bey der Kanonade und Scharmuciren . Den 26sten aber kam es zur Bataille , bey welcher 2 Esquadrons dieſes Regiments nebst 3 Bataillons Hannoverscher Truppen unter Commando des Obristen von Breitenbach das vom Feind unter Anfüh rung des Generals Chevert aufder linkenFlan que zwischen Dierßen und Veremberg deta schirte Corps zu 14 Bataillons stark , nicht al lein übern Haufen warfen , sondern auch deffen Artillerie von 14 Kanonen eroberte , wovon doch aber nur 6 Stück aus Mangel der Pferde mit genommen werden konnten. Es gieng darauf mit der Armee über Nienburg und Verden nach Stade , und bezog nach der Convention von Kloster Zeven im Sept. das Cantoniers Quartier im alten Lande. Nach dem unter höch fter Ordredes Herzogs Ferdinand von Brauns schweig die bey Haarburg Ende Nov. zuſam men gezogene Armee sich den zten Dec. wieder in den Marsch sehte, hatte dieses Regiment mit einigen Fågers und Husaren die Avants Garde unter dem Generalmajor Grafen von der Schulenburg , und warf gleich folgenden Las ges bey Limke in der Gegend von Ebstorf, 8 Esquadron von dem französischen Dragoners Regiment von Caramann und vom Fischerschen Corps übern Haufen , in welchem Gefechte der. Obristlieutenant von Alvensleben , der Capis tain N 4
"
200
6tes Cavallerie Regiment.
tain Rönig und Lieutenant von Thangel blies ben, der Obrister Maximilian von Breiten bach, Obristlieutenant von Bothmer und Lieus tenant Duinfing aber bleßiret wurden, es rückte darauf den 13ten Dec. mit der Armee vor Zelle welche aber in der Weinachts- Nacht sich nach Lüneburg zurück zog , und in der dasigen Ges gend cantonnirte. 1758 den 12ten Febr. aber zog sich die Arz
mee bey Lüneburg wieder zusammen, mars fchierte täglich ent Ordre de Bataille auf diefeinds lichen Cantonirungen und Winterquartiere loß, und trieb solchergestalt den Feind , daß er mit der größten Unordnung die Hannoverschen, Braunschweigische, Heßischen und Westphäli schen Lande verließ, und sich erst hinter dem Dieses Regis Rhein bey Wesel wieder sehte. ment dienete dabey unter dem Graf Schulens Die Armee burg wieder in der Avant - Garde. gieng sodann Anfangs Aprils im Münſterſchen in die Cantonnirungs- Quartiere , und das Res giment erhielt seine zu Albachten, rückte aber den 25ften May ins Lager bey Norteln, gieng die folgenden Lage über Dülmen nach dem 2 Rhein, und paßirte diesen Fluß bey Rees. Das Regiment machte nebst einigen Bataillons abers mals die Avant- Garde , marschierte über Cal 养 car und Uden den 8ten Junii bey Sonsbeck ins Lager. Der Feind stand bey Rheinbers gen, ward aber den 12ten Jun . durch eine hef tige Kanonade aus seiner Stellung vertrieben, da es dann den 23ften zu der blutigen Bataille bey Crevelt kam. 4 Der Feind , welcher hinter 11. liep
6tes Cavallerie - Regiment.
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der Landwehr von Vischeln bis Willig eine sehr vortheilhafte Stellung eingenommen , ward des Mittages mit so glücklichem Erfolg attaqui ret, daß er die aufgeworfenen Schanzen , die Landwehr und das Verhack verlassen und sich mit grossem Verlust völlig retiriren mußte. Dieses Regiment kam dabey zwar nicht mit zum Choc, mußte aber am linken Flügel der Armee einehefs tige Canonade aushalten, und rückte dritten Tages daraufin der Armee gegen eußund vor Grevenbroik. Hierward das Regiment nebst einiger Infanterie den 14ten Jul. mit dem Hers 30ge Ferdinand zum Recognosciren commans diret , und trieb bey dieser Gelegenheit ein stars kes feindliches Commando aus dem festen Paße, die Papenmuge genannt, über die Erft zurück, Den 31sten Jul. ward es mit der Schulenburg ſchen Brigade auf Brüggen detaſchiert, ſchar muzierte daselbst mit dem Feid , wie auch den 2ten Aug bey Waldmil, und vereinigte sidy daselbst mit der Armee. Die Avant Garde unter dem Erb - Prinzen forcirte den importans ten Paß bey Wachtendonk , und die Armee gieng den 9ten Aug. bey Griethausen über den Rhein zurück.
Den 21. erhielt die Armee bey
Coesfeld eine englische Verstärkung von 6 Bas taillons und 14 Esquadrons , und nahm ihr Lager den 9ten October bey Münster. Aus diesent-Lager machte das Regiment mit einem Corps die glückliche Expedition auf Soest , des logirte daselbst den Feind aus seinem Lager, und kam den 18ten November auf den Cordon bey Dülmen und Hamm zu stehen , bezog aber N 5 1759
202
6tés Cavallerie
Regiment.
1759 den 9ten Februar die Winter - Quarz tiere in den Osnabrückschen Aemtern Grünberg und Jbura , gieng aber Anfangs Aprils unter der Ordre des Generallieutenants von Hardens . berg ins Cantonnement bey Eritre , und den 26sten May ins Lager bey Anrüchte , und fol gends bey Unna, allwo der Erb - Prinz das Commando dieses Corps übernahm , und den zten Jun. mit einem Detaſchement vom Corps, worunter 2 Esquadrons des Regiments , einen starken feindlichen Posten bey Elberfeld sürpres nirte. Den 11ten Jun. stieß es zur Haupt- Ar mee bey Soest , mit welcher es den Marsch gez gen Stolzenau fortseßte, und den 29sten das Lager bey Hille nahm , worauf den 1sten Aug der glänzende Sieg bey Minden mit so glücklis chen Erfolg erfochten ward , daß der Feind sich in voller Eile schon gegen Mittag theils durch Minden und theils seitwärts über die Schiff brücke retiriren mußte. Dieses Regiment war in der Bataille am rechten Flügel der Armee bey der Englischen Cavallerie unter der Ordre des Mylords Sackvils ; hatte mithin keine Gele genheit, sich zu distinguiren. Es verfolgte aber mit der siegenden Armee den flüchtigen Feind 6 über Paderbon und Corbach , gegen Mars burg , und kam den 18ten Sept. ins Lager bey Crofdorf, woselbst nichts als der Lahnes Fluß beyde Armeen von einander schied. 1760 den 3ten Januar kam das Regiment ins Cantonnement in die Dörfer Asphe und Melnau benMarburg, und bezog den 28sten ſeine
vorigjährige Winterquartiere im
Donas brücks
6tes Cavallerie - Regiment.
203
brückschen, fieng aber den 26ften May an , mit einen starken Corps unter dem General der Ins fanterie von Spörken bey Dülmen zu cantons niren , rückte den 20sten Jun. daselbst ins Lager, und gieng mit forcixten Märschen über Bühren aufLandau im Waldeckschen , wo dieſes Corps den 12ten Jul. die Communication mit der bey Sachsenhausen campirenden groffen Armee erz hielt, welche der Feind zu verhindern gesucht hatte, und nahm das Lager bey Volkmissen. Der Feind attaquirtesolches den 24ften mit dem lebhaftesten Angriff, ward aber muthig repouss firet, den 25ften zog sich dieses Spörksche Corps auf Wolfhagen,
woben das Regiment die
Arriere- Garde mit formirte,
und den ganzen
Die Tag mit dem Feind ſcharmußiren mußte. die folgenden Tage den ſes Corps ſeßte Marsch gegen Liebenau weiter fort auf Wars burg , da es denn den 31ften Jul. mit dent feindlichen Corps unterm General de Muy zit einer der hißigsten Affaire kam , wobey es dem Erb- Prinzen gelung dem Feind im Rús den zu kommen, das Spörksche Corps aber dres hete sich aufOchsendorfundtraf auf den feinds lichen linken Flügel, worauf der Feind mit einen beträchtlichen Verlust an Mannschaft und Sies geszeichen völlig geschlagen ward. Es marschirte darauf den 5ten Aug. unter dem Corps des Ges nerallieutenants von Hardenberg zu dem Corps des Heßischen Generals von Wurgenau bey Meerhof, um das gegen über stehende feinds / liche Corps bey Rohlgrund im Respeckt zu ers halten, und gieng daraufzur Armee beyBühne.
In
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6tes Cavallerie - Regiment.
In dieser Stellung, blieb die Armee , jedoch uns ter verschiedene vorgefallene Veränderungen fast bis in die Mitte des Nov. stehen. Den riten Novemb. aber gieng das Regiment bey Beve rungen über die Weser zum Corps des Ges nerallieutenants von Wangenheim bey Uslar, dienete vom 25sten Nov. bis den 1oten Decemb in der Bloquade vor Görringen , und kam * 1761 den 11ten Januar unter dem Corps des Generallieutenants Grafen von Rielmans
egge ins Cantonnement bey Osterode.
In
der Mitte dieses Monaths versuchte der Feind, das Lucknersche Corps in Duderstadt zu über fallen, der General Rielmansegge unterſtüßte solches aber zu rechter Zeit , und vereitelte das durch des Feindes Vorhaben. Den 29sten Jan. vereinigte sich dieses Corps mit dem von Wan genheim und von Luckner auf dem Eichsfelde unter dem Commando des Generals der Infan terie von Sporten, welcher damit den linken Diese Corps mars Flügel der Armee formirte. schireten den 13ten Febr. vor Mühlhausen, und versammlete fich den 15ten bey Thomass Ein starkes feindliches Corps unter brück. dem General von Stainville , so größtentheils Churfächsische Truppen waren, hatte sichin dies Wegen der ser Gegend zusammen gezogen. hoch aufgeschwollenen und ausgetretenen Unftrur aber konnte die Infanterie nicht agiren, sondern die Cavallerie mußte durchſeßen und den Feind attaquiren, war auch so glücklich , selbigenganz lich zu zerstreuen , viele zu tödten , 4000 Ges fangene zu machen , und verschiedene Tropheen ZIL
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zu erobern. Zwey Esquadrons dieses Regis s ment und eine von Alt - Bremer , jeßt erstes ren Esquadrons des 2ten Cavallerie Regiments machte unter der Anführung des Generallientes nants von Reden auf der Höhe bey Langensalz he dasChurfächsic Bataillon Prinz Anton zu Ges e en fang , und eroberten seine beyden Kanonen und Fahnen. Der Feind verließ, daraufauch Mühl hausen, und ward bis hinter Eisenach verfolget. Dieses Regiment stieß den 23sten Februar am Vogelsberg zum Corps des Erb - Prinzen, und zwey Esquadrons waren mit unter der Ca vallerie , womit höchstgedachter Erb - Prinz durch einen schnellen Marsch nicht nur den 28sten den feindlichen Posten bey Obersemen surpes nirte, sondern auch den 2ten Merz vor Budins 1 gen ein starkes feindliches Corps dermaaßen e überrascht , daß es ſich in der größten Geſchwin digkeit mit Hinterlassung vieler Gefangenen auf den Weg nach Bergen bey Frankfurt retirirte. Des folgenden Tages zwang der Erb - Prinz mit 100 Dragonern und 100 Husaren noch 8 Es quadron französischer Dragoner bey Markhoz vel zur Retraite, durch deren hartnäckige Defens t sion jedoch verschiedene diesseitsgetödte und bless firt wurden . Die Feinde retirirten sämmtlich auf Frankfurt , nachdem sie aber vom Lieders Rhein eine starke Verstärkung erhalten , rücks ten sie mit aller Force vor , daher sich dieses. Erbprinzliche Corps von Budingen auf Lau bach nach Grünberg ziehen mußte , woselbst es den 16ten März attaquiret ward , und sich mit einigen Verlust über die Ohm auf Heim bach retirirte. Der Erb Prinz marſchirte zwar
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6tes Cavallerie - Regiment.
zwar den 20ften mit dem Corps wieder vors warts über die Ohm bey Stangerode, ward. aber folgenden Tages durch eine weit überlegene Macht, in dem dieses kleine Corps nur aus 8 Esquadrons Dragoner, 5 Esquadrons Husaren und 8 Bataillons bestand , zum Rückzuge gende thiget. Der Feind ließ wenigstens 16 Esquas brons rothe Dragoner anrücken , und die schwere. Cavallerie folgen , dieses Regiment mußte sich also mit solchen in einem Holze zwiſchen Stans gerode und Burggemünde engagiren , und hatte das Glück, die Dragoner übern Haufen zu werfen ,
welche sich aber auf ihre schwere
Cavallerie ,
die hinter dem Holze aufmärschiret
war , repliirte , wodurch der Rückzug dieses Rez Es seßte sich zwar giments veranlasset ward. im freien Felde wieder enFronte, mittlerweile die diesseitige Infanterie sich über die Ohme und Prinz Friedrichs Dragoner durch Burgges münden retirirten , als aber die feindliche Cas vallerie 24 Esquadrons stark anrückte, mußte sich dieses Regiment gleichfalls über die Ohme zurück zieheni Durch den vigoureusen Choc des Res giments wurden verschiedene Bataillons gerettet, welche sonst durch die Ueberlegenheit der Feinde auf ihrer Retraite nach und nach wåren abges schnitten worden. Bey dieser Affaire ward der Chef des Negiments der Generallieutenant von Reden erschossen , und der Lieutenant Brun fich bleßiret. Die diesseitige Armee erwartete den Tag en Ordre de Bataille den weitern Ans . griff des Feindes vergeblich , und da man in eis nem von Lebens - Mitteln und Magazinen ents blog=
6tes Cavallerie - Regiment.
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blößtem Lande sich nicht länger halten konnte, so nahm sie ihrem Rückzug nach Westphalen, wobey dieses Regiment in dem Erbprinzlichen Corps die Arrieregarde mit formirte, welches seis nen Marsch auf euen Bunzlar richtete. Es ward hierinn von der feindlichen Avant - Garde ziemlich beunruhiget , und den 26sten März vor Braune jedoch mit wenigen Verlust attaquiret. Als dieſes Corps aber den 28sten noch mit 4 Esquadrons Engländer verstärket ward , mar schierte es die Nacht fast in einen beständigen Trott wieder vorwärts
durch die feindlichen Vorposten, seßte sich gegen Fritzlar en Front, und deckte den Marsch unserer Armee , welche sich den 7 29sten auf der Höhe bey Friglar las gerte, Das Corps war diesen Tag fast in bez ständigen Scharmüßel, paßirte daraufdie Eder, und gieng in die Armee, dieses Regiment aber " ward in das Corps des Generals von Luckner zur Arriere - Garde verwiesen , gieng den isten April bey Warburg über die Diemel , und ers hielt den zten im Pyrmontschen seine Quartiere. Bey Eröfnung der Campagne kam das Regiment unter das Corps des Generals der Infanterie von Sporken, und gieng damit den 31. May ins Las gerbey Warburg. Unsere Armee stand im Cöll nischen Sauerlande gegen den Prinz Soubise. Den 28sten Jun. kam die andere feindliche Ar mee unter dem Marschall von Broglio Dies fem Spörkschen Corps gegen über zu stehen, und suchte solches von der Armee zu coupiren, welches daher seinen Marsch durch Willebas deſſen nahm , bey welcher Retraite deffen Ars rieres
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6tes Cavallerie - Regiment.
riere - Garde in den, holen Wegen im Holze ets nigen Verlust erlitte , seßte aber seinen Marsch weiter fort , den 10 Jul. ins Lager bey Harse feld , wo es mit der Armee welche zwischen Hamm und Werle campirte, wieder völlige Die feindlichen Ars Communication erhielt. meen hatten sich indessen bey Soest conjugiret, Den 15ten Jul. ward unsere Armee und besons ders der linke Flügel , welchen Mylord Gremby commandirte , von dem Marschall von Brog lio ben Vellinghausen stark angegriffen. Das Feuer dauerte unter abwechselnden Glück bis in die Späte Nacht. Zur Verstärkung dieses Flüs gels mußten vom Corps des Generals von Sporken 6 Bataillons , 2 Esquadrons Hess sen, und dieses Regiment des Abends dahin marschieren, selbige paßirten den 16ten mit Ans bruch des Tages gegen Hamm die Lippe , und Uhr des Morgens bey Vellings kamen gegen hausenins Feuer. Die Feinde attaquirten noch immer mit vollem Muth, und hatten gleichfalls ihren rechten Flügel verstärket , gegen Mittage aber ward die ganze feindliche Armee zum Weis chen gebracht , und liessen der unsrigen mit Hins terlassung einer sehr groffen Anzahl Gefangenen Das und vieler Tropheen den völligen Sieg. Regiment folgte mit dem Spårkschen Corps dem Rückzug der Feinde bis Erwitte, und gieng den 29sten Jul. bey Geseke in die Armee, kam aber den 1oten Aug. wieder ins Corps des Ges nerals von Spórken , unter welchem es nach verschiedenen Mårschen, Stellungen und Lagers den 15ten Oct. in das Lager bey Seinde zwis
schen
6tes Cavallerie Regiment.
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schen Hannover und Braunschweig rückte, und die von dem Prinz Friedrich und dem General von Luckner glücklich unternommene Expedition auf Oelper unterstüßte , wodurch der Feind genöthiget ward , Braunschweig · und Wolfenbüttel zu verlassen , und sich gegen Gandersheim und Eimbe zurück zu ziehen. Der Erbprinz übernahm das Commando dieses Corps , und attaquirte den 5ten und 6ten Nov. den Feind auf der Hufe vor Eimbeck, gieng ferner über Northeim und suchte bey Carlens burg durchzudringen , weil aber der Feind die Ruhme zu stark beseßt und die Brücken abges worfen hatte, so ward die Campagne befchloſſen, und das Regiment bekam ſeine Quartiere in dem Hildesheimischen Amt Winzenburg. 1762 den 18ten May verließ es die Winters quartiere, kam in das Corps des Generals von Luckner, welcher mit 1200 Pferden, worunter 2 Esquadrons dieses Regiments den 23sten May eine Expedition auf Görringen unters Dieses Corps marschirte darauf über nahm . Uslar durch den Reinhardswald , und seßte sich den 24ten Jun. auf der Höhe von Mariendorf. Die große feindliche Armee, campirte in der Ebene bey Hof Geismar und Grebenstein in drey Linien. Das Corps des Generals von Spóre ken drang am selben Tage von der Trendelburs gischen Seite ben Hombreren hervor. > Der Herzog Ferdinand kam mit dem Gros der Armee von Bühne , Mylord Gramby über Zierenberg , und der General von Wangen heim über. Westuffeln , mithin war der Feind fast S
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6tes Cavallerie / Regiment.
fast in der Mitte.
Die Corps von Spårken
und von Luckner engagirten sich sogleich mit dem Feinde , welcher sich bey Annäherung der übrigen Truppen in der größten Eilfertig Das Regiment keit gegen Cassel zurück zog. Aquitaine,
und der größte Theil der Grena
dier Royaur und Grenadiers de France wur den hieben zu Gefangenen gemacht, auch viele Nachdem der Generalma Tropheen erbeutet. jor von Walthausen mit dem Regiment und einigen andern Truppen darauf eine Zeitlang im Solling gestanden , um die Bäckerey zu Höxter und die Schiffarth der Weser zu decken , mar schierte derselbe mit seinem Corps über Hom: breren und Geißmar , kam den 23sten Jul. bey Bennafurt ohnweit Münden, paßirteso gleich die Fulde , # und vertrieb den Feind aus Bonnafürt , choquirte ben Lutternberg mit dem Regiment und dem von Veltheim, jezt 5ten Cavallerie- Regiment , zu dreyenmalen auf 4 Esquadrons Sachsen, und dem Bolontaires d'ainaur,
welche sich endlich gegen Land
wehrhagen zurück zogen , und sich auf 2 das selbst stehende Bataillons Sachsen repliirten. Allein auch diese wurden sogleich attaquiret , daß sie sich mit Verlust ihrer Kanonen und vieler Gez fangenen ins Holz retiriren mußten. Bey dieser Affaire wurden dem Feinde 180 Mann Cavalles rie, viele Infanterie , 12 Kanonen und 2 Stan darten abgenommen. Dieses Regiment hafte al lein 2 Standarten und 5 Kanonen erobert. An eben diesem Tage legte auch eine Esquadron dies fes Regiments unter dem Corps des Heßischen Q Oba
6tes Cavallerie - Regiment.
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Obristen von Schlieben gegen die Volontaires de Flandre bey Hedemünden und auf der Hdhe vor Oberode viele Ehre ein , conjungirte fich darauf bey Landwehrhagen mit dem Walthausischen Corps , und schmiß die Volon. tairs de Flandre und d'Hainaut zum andern mal. Dieses Corps gieng sodann nach dem Sollinge,
reinigte solchen von den Volontairs
de Soubise, und lagerte sich den 2ten Aug. ben Uslar. Hierselbst übernahm der Prinz Fries drich das Commando dieſes Corps , welches mit Artillerie verstärket ward , und überNords heim, Duderstadt undWanfried nach Eschs wege marschierte , woselbst es den 7ten Aug den Feind zurück trieb , und darauf nach dem 1 Solling zurück kehrte, den 18ten Aug. aber zur Belagerung vor Cassel marschierte. Weil nun während dieser Belagerung ein starkes feindlis ches Corps , um den rechten Flügel der Armee, die bey Wetter campirte , gegangen war, um die Communication unsicher zu machen , so ward der Generalmajor von Walthauſen mit dies fem Regiment und 7 Bataillons Heßen und Braunschweiger den 14ten Septbr. aus dem Belagerungs- Corps nach Sachsenhausen des taschiret, und seßte den Marsch nach Frankens berg und Warzbach fort, zum Corps des Ges nerals von Luckner, der Prinz Friedrich hielt unterdessen Caffel bloquiret. Den 27ten delogirte dieses Lucknersche Corps die Feinde bey Biedekop. Den 13ten October giengen 2 Ess quadrons des Regiments wieder zur Belagerung bey Cassel, die andern beyden Esquadrons blies ben -D2
1
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6tes Cavallerie - Regiment.
ben in der Division des Obristen de la Morte unterm Weißenstein stehen , und den Iten Novbr. erfolgte die Capitulation von Caſſel. Bey dem Abmarsch des Belagerungs- Corps gieng dieses Regiment zum Lucknerschen Corps bey Warzbach , worauf den 16ten der Wass fenstillstand publiciret ward , und den 21ten gieng die ganze Armee auseinander in die Wins terquartiere. Dieses Regiment erhielt die seis nigen in den Hildesheimischen Aemtern Vienens burg und Schladen , mußte jedoch den 24ten December wieder aufbrechen und ins Bremische marschieren, gieng aber im September 1763 wieder nach seinem vor dem Kriege gehabten Standquartieren im Göttingischen ab.
B
1
7tes
Cavallerie - Regiment
Friedrichs.
Dragoner.
Staabs-Quartier Nienburg.
" A!
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7tes Cavallerie Friedrichs.
Regiment
Dragoner.
Dieses Regiment ist 1688 durch den damahlis gen Obristen Cuno Josua Freyherr von Bús low anfangs nur zu 6 Compagnien errichtet. 1692 wurden von dieſem und dem damahli gen von Vitri von jedem 2 Compagnien gez nommen , und daraus ein Regiment formiret, so unter dem Nahmen von Virri nach Ungarn geschicket ward , doch blieb auch der übrige Theil des Vitrischen Regiments unter eben diesem Nahmen noch im Lande zurück. Nach Endis . gung dieses Ungarischen Feldzuges giengen vors gedachte Compagnien zwar wieder zu ihren Res gimentern, doch ward das ganze Vitrische Dras. goner Regiment reduciret , und dieses Bülowsche durch 2 Compagnien von solchen verſtärket *). Bey der im Jahr 1783 vorgenommenen Numes rirung der gesammten Chur-Hannoverschen Trup pen erhielt dieses Regiment Nummer 7. 4
Seine vors
*) 1697 den 27ten October geschahe eine große Re duction der Truppen , und wurden 6 Cavallerie Regimenter abgedanket , als Affeln, Montigny, Ohr, Türk, Ditri und Hammerstein, doch wur den die besten Pferde und Mannschaften zuvor davon ausgesuchet , und 150 Mann, derselben an das Leib-Regiment abgegeben.
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7tes Cavallerie - Regiment.
vormahlige Uniform war weiße Röcke, dunkel blaue Rabatten , Aufschläge , Unterfutter und Westen mit Gold. 1761 würden die blauen Westen mit paille verwechselt, 1768 aber erhielt A es blaue Röcke , paille Westen, Aufschläge Ras batten und Unterfutter , wird aber bey der näch ften neuen Mondirung citron gelbe Rabatten und Aufschläge , weiße Westen und Unterfutter auch ftatt des bisherigen Goldes nun Silber bes kommen. Die Leth Standarte ist weis , hat auf der einen Seite das Braunschweig- Lüneburgische 1 weiße Pferd im rothen Felde mit einer Krone : darüber.
Umher ist der Orden vom blauen Hos
fenbande mit seiner eigenthümlichen Innſchrift : Honi foit qui mal y penſe .
und unten der Wahlspruch : Nec aspera terrent. In den vier Ecken ist der geschlungene Kös nigliche Nahme G. R.
Auf der andern Seite ist ein zweytöpfigtes Sinnbild mit einem offenen Helm , an deſſen Seiten sich allerhand Armaturen befinden , mit der Ueberschrift :
Decet & ornat. Die 2te Standarte ist blau, hat auf der eis nen Seite den Mars auf Armaturen sißend, der in der einen Hand das Schwerdt , und in der andern einen Lorbeer: Zweig hält , mit der Uns terschrift : of Poft bellum nomen . Auf
7tes · Cavallerie - Regiment.
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Auf der andern Seite ist der Ritter Sainr Jürgen, welcher den Lindwurm tödtet, mit der Ueberschrift: Virtus animi fuperat omnia, Die zte Standarte ist blau , führet auf der einen Seite den geschlungenen Königl . Nahmen G. R. , worüber eine Krone, zu beyden Seiten die englischen Schildhalters , den Löwen und das Einhorn, mit der Unterschrift : Dieu et mon droit. Aufder andern Seite ist der Bogel Bülow, der einen Ring im Schnabel hålt , mit der Uns terschrift : Felici auſpicio. : Die 4te Standarte ist blau ', hat auf der einen Seite einen Adler , dem ein junger folgt, die nach der Sonne fliegen, mit der Unterschrift : Prosporos favet. Auf der andern Seite ist ein Schild von 4 Kronen, welches ein Löwe mit dem Schwerdte
1 ſchüßet, und in dem Ecken ist der Königl. Nahs mie G. R. Die Pauken, deren dieses Regiment imJahr 1781 neue bekommen , sind von Kupfer, ihre Decken blau, worinn das weiße Pferd mit dem Chur-Huthe darüber und der Unterschrift: Nec afpera terrent.
Die Chefs dieses Regiments sind gewesen: 1688 Obrister Cuno Josua Freyherr von Bús low, erhielt 1712 auch die Fuß-Garde, und starb deu 27ten Jul. 1733 als Genes ral-Feldmarschall. 25 1735
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7tes Cavallerie - Regiment.
1733 Brigadier Ernst August von dem Busche, ward 1735 Generalmajor , 1740 Genes rallieutenant, 1757 General der Cavalles rie, und starb 1761 .
1761 Obrister Johann Vincent von Müller, ward 1776 Generalmajor , 1780 In specteur der Cavallerie 22ten Jan. 1781 .
und starb den
1781 Generalmajor Caspar Friedrichs.
Dieses Regiment war kaum errichtet , als es 1689 seinen ersten Feldzug am Rheinstrom: that. Es dienete darauf das folgende Jahr 1690 in den Niederlanden, und kam ge
gen den Winter zurück, blieb • 1691 und 1692 im Lande, und gieng 1693 vermöge der mit England errichtes ten Tractaten wieder nach Braband, wohnete felbiges Jahr der Schlacht bey Landen *) und in *) Diese blutige Schlacht verlohr der König Wil helm durch einen Zufall, deffen Ursache man nie mals entdecken können, indem das Feuer von der größten Batterie der Alliirten auf einmahl aufhd rete,
7tes Cavallerie - Regiment.
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in folgenden Campagnen den Belagerungen von 3 Huy und Namur bey, 1700 marſchirte es mit nach Holstein, verz einigte sich daselbst bey Hulsbarrel mit den Zels " lischen und Schwedischen Völkern und half die
Dánische Armee unter dem Herzoge Ferdinand Wilhelm von Würtemberg bey Hammendorf hinter die Trave treiben. 1702 war es eins der 4 Regimenter Ca vallerie , welche in der Nacht auf den 20sten Marz aus den Grubenhagischen in die Wolfens büttelschenlande rückte, und die durch eineSürprise bewerkstelligte Aufhebung der vor Frankreich daselbst angeworbenen Truppen mit verrichtete. In dem Spanischen Succeßions-Kriege half es 1703 Bonn **) erobern , auch Limburg einnehmen, und hatte 1704
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rete , und den Feinden also den Einbruch in die Verschanzungen frey ließ; wiewohl die Französis schen Officiers , welche unter den Truppen gewes fen, so bey dieser Batterie in das alliirte Lager zus erst eindrungen, bekannten , daß es endlich bey dieser Batterie an Stück-Kugeln gefehlet, und die letzten Schüsse durchgehends nur von Steinen ge wesen, welches auch den Franzöfifchen Generals den Muth zu einem neuen Angriff am mehresten vermehret habe. Indessen hatte der König Wil Te helm sowohl in dem Treffeh, da er die Seinigen viermahl zu Fuße mit dem Degen in der Hand an geführet , als auch in Abführung der Armee fo 3. viel Tapferkeit und Krieges-Wissenschaft bewiesen, daß es die Feinde selbst bewundert.. **) Den 24sten April 1703 hatte der General von: Bülow mit der Lüneburgischen und Preußischen Reuz
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6tes. Cavallerie - Regiment.
•1704 in der Schlacht bey Hochstedt Geles genheit , sich besonders zu diſtinguiren , indem es mit den Regimentern von Villars, jest 5ten und von Bothmer , jest 6ten Cavallerie - Res giment, die Unordnung , in welche die erſte Lis 圈 nie gleich beym Anfange des Treffens gerathen war, dergestalt wieder erseßte, daß derFeind bis in die Donau getrieben, und viele Fahnen und. Stan:
Reuterey Bonn eingeschlossen. Den folgenden Tag sties der General Faget , welcher einen Theil des Fuß- Volks führete , und endlich der Herzog von Marlborough zu ihm mit den übrigen Trups pen, die man zu dieser Belagerung gebrauchen wollte , er griff zuerst den Posten von Papendorf an, wo die Feinde 40 Mann hatten , er legte 200 von seinen Soldaten zur Besatzung dahin , und machte einen Entwurf zu dreyen Angriffen. Der' erste gegen das Schloß von jener Seite des Rheins wurde durch den General Cofora, der zweyte durch) den Erb-Prinz von Hessen-Caffet , und der dritte , durch den General Fagel unternommen. Man hielt 12 Regimenter in der Nähe eines jeden von den dreyen Örten , wo man angriff. Die Lauf Graben wurden erst in der Nacht vom zten zum 4ten May eröfnet. So zahlreich auch die Besa hung war, welche der Marquis von Alegre , sei= ner von den besten Krieges -Bedienten Frankreichs, commandirte , so wurden doch die Attaquen so gut fortgeführet, und die Batterien so geschickt ange= leget und bedienet , daß dieſer Ort ſich nach der Eröfnung der Lauf- Graben nicht länger als 10 Lage hielt. Man verſtättete der Besatzung alle diejenigen Ehrenzeichen, die man gewöhnlich denen, welche sich wohl vertheidigen , zugestehet. Sie war noch 3600 Mann stark, und wurde nach Lus remburg begleitet.
7tes Cavallerie- Regiment.
Standarten erobert wurden.
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Nachher mars
schierte es unter dem Herzoge von Marlbos } rough nach den Niderlanden , und half 14 1705 den 18ten Julius die französischen Linien bey Heilesheim forciren , und wohneten ferner in den folgenden Jahren den blutigen Bes Lagerungen von Arh , Rüßel und Dornick, auchden merwürdigen Schlachten bey Ramellies und Oudenarde bey, in welcher leßtern es sich Denn als beym Une besonders Ehre erwarb. fang der Bataille das Corps des Grafen von Ranzow eine Colonne feindlicher Cavallerie zwar übern Haufen schmiß , jedemnach aber in deren Verfolgungvon neuen dermaaßen attaquiret ward, daß seine erste Linie schon pliirte ; seßte sich der damalige Churprinz von Hannover Georg August vor dieses Regiment , fiel dem Feind damit aufs Leib ,. und melirte ſich dergestalt mit dem Feinde, daß des Prinzen Pferd unter ihm erschoffen ward. Ranzo gewann dadurch Zeit seine Truppen wieder zu ordnen ,
und der
Feind ward völlig geschlagen *). 1709 * ) Le Comte de Rantzau s'étant mis à la tête de là Cavalerie du Detachement de Cadogan s'étoit avan cé entre les Villages de Rotze & de Müllen, pour obferver la contenance des ennemis. Il s'apper çut qu'ils faifoient avancer une colonne de Caval lerie au travers de la plaine pour renforcer leur droite. Il marcha à elle, l'attaqua , la culbata & la pourſuivit, Mr. de la Bretefche , Officier de me rite de Troupes de France , étoit dans cette co lonne à la tête de fon Regiment. Il le rallie , & vient à ſon tour fondre ſur Rantzau avec beaucoup de
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7tes Cavallerie - Regiment.
1709 dienete dieses Regiment abermals in der Bataille bey Malplaquer mit vielemRuh me , und erbeutete in diesem Treffen 4 Stan Darten. 1521719 befand es sich mit in dem Treffen bey Wallsmühlen 大 im Mecklenburgischen , und war vorzüglich mit unter den 8 Esquadrons,1 welche die Mecklenburgische Cavallerie, ohnges achtet sie das feindliche Feuer von Kanonen und Heinem Gewehr in der Flanque hatten , völlig übern Haufen warfen, wobey 2 Gemeine todt, 7 bleßirt und 8 Pferde verlohren giengen.
Es
blieb nachher bis 1735 daſelbſt im Lande stehen, eine Esquadron aber blieb bis 1742. In dieſem 1742 Jahre gieng dieses Regis ment bey dem Desterreichischen Erbfolge - Kriege nach den Niederlanden. 1743 marschierte es an den Mayn , und wohnete der Schlacht bey Derringen bey. That darauf in den Jahren In
3 de furie , & fait plier les premiers rangs. Le Prince Electoral d'Hannovre à la tête d' un Esquadron de Bülau accourt, & fe jette fi avant dans la mêlée que fon cheval eft tué fous lui , & le Colonel Lutſchel l'eft à fon côté. Rantzau ayant eu par-là le tems de rallier fes géns , tombe fur le Regiment de la Bretefche, La partie n'étant pas égale ce Regiment fut défait , le Colonel bleffé tres dangereusement, & fait prifonnier avec une partie de fon Regiment. Cet échec fut le prélude de la defaite des François, ils en parurent déconcertés. Hiftoire du Prince Eugene deSavoye, liv. 9, pag. 274..
7tes Cavallerie - Regiment. 1744 und 1745 die Feldzüge in den derlanden , und kam
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1746, in hiesige Lande zurück. In dem leßtern französischen Kriege hat es 1757 in dem Treffen bey Hastenbeck ohnweit Hameln gedienet. 1758 wohnete es der Belagerung von Min
den, der wichtigen Affaire unter dem General von Imhof bey Rees oder Meer, und am Toten Oct. bey Landwehrhagen mit vielem Ruhme bey , in welcher lehtern der Lieutenant von der Wisch bleßirt wurde. 1759 war es mit in dem scharfen Gefechte bey Cofeld , woselbst der Generalmajor von Bock mit diesem Regiment und einigen Batail lons dem Feinde die rechte Flanque abgewann. Es half darauf den flüchtigen Feind über Ha meln und Eimbeck bis in die Heßischen Lande verfolgen, und ward zu Ende dieses Jahres zu der Belagerung von Münster beordert. 1760 den 31 Jul. war es unter dem Erb
Prinzen bey dem glücklichen Angriff eines detas schierten französischen Corps unter dem General dů Muy bey Warburg oder Ochsendorf, welches geschlagen , und durch die Diemel ges jaget ward. 1761 wohnete es der groffen Winterexpe dition bey , welche der Herzog Ferdinand in Hessen unternahmen , wobey es nicht nur durch einen muthigen Marsch den General von Meau peau , der dem diesseitigen Oheimschen Corps im Rücken stand , und dessen schwere Artillerie vor Frankenberg coupirte, über die Eder zu rück
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7tes Cavallerie - Regiment
rúc trieb , sondern auch einige Tage nachher durch sein Wohlverhalten dazu half, daß dieses feindliche Corps von Meaupeau bey Sachsen berg geschlagen , und er selbst Gefangen ward, indem dieses Regiment das Turvinsche Husarens Regiment angriff, und dasselbe in die französis sche Infanterie sprengte, wodurch die Franzosen Den 29. völlig in die Flucht gebracht wurden. August ward dieſes Regiment mit 3 Grenadier Bataillons unter dem General von Hurh nachh Dorsten detaschieret , welcher Ort den 30sten mit Sturm erobert ward , die darinn befindlis che Bäckeren von der Soubifischen Armee ruinis ret, auch 40 Officiers und 600 Gemeine gefan gen gemacht , auch 6 Kanonen und 2 Fahnen erbeutet wurden, denn da die Lohre mit Mist zugeleget, überdem mit Schanzen versehen, auch die Lippe Brücke mit Tetes de Ponts bedeckt waren ; so geschahe der Haupt- Angriffan dem Thore stürmend ,
welches der Besaßung zur
Retirade offen geblieben war. 1762 den 31ften August unterschied es sich in der blutigen Affaire bey lauenheim oder Johannisberge *) auf eine
ganz besondere Weise
*) Sr. Durchl. der Erbprinz waren den 27sten Aus gust mit ihrem Corps auf Lich und den 28sten nach Wolfersbeim marschieret, woselbst das Corps. den 29sten Rafttag hatte, und denX4 30sten das Las ger bey Venheim nehmen wollte, Allein unverz hoft conjungirte sich selbigen Tages 1 der General Stainville , und zuletzt auch noch die ganze Sous bisische Armee mit dem Prinzen von Conde, wels che
7tes Cavallerie - Regiment.
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Weise , die dem braven Regiment zu einer ims Eine jede merwährenden Gloire dienen wird. Es che solches verhinderten. Der General von Lud ner brach gedachten Tages mit dem Corps aus. dem Lager bey Bingenheim auf und marschierte über Reichelsheim nach Dorheim, um daselbst die Wetter zu paßiren. Die Feinde hatten aber bie Brücken ruiniret , wesfalls das Lucknersche Corps weiter rechts marschieren mußte , und darauf eine Anhöhe in der Gegend des Salzwerks occupirte. Der Erbprinz, welche faſt zu gleicher Zeit daselbst eintrafen, ließen ihre Truppen auf derselbigen An= höhe formiren , und kurz darauf den vom Feinde besetzten Johannisberg , auf welchem ein alter Wartthurm stehet, nebst dem am Fuße dieses Bers ges belegenen Dorfe Lauenbeim attaquiren. Un geachtet der vortheilhaften Stellung des Feindes wurde das Dorf, sammt dem, einer Art Festung ähnlichen Berge und dem daran gränzenden Holze nach einer bißigen Gegenwehr und unter einem der heftigsten Musqueterie Feuer von unser Infante= rie, und zwar den Regimentern Block und Biel= mannsegge , jest 2te Bataillon des gten und Isten Bataillon des 12ten Infanterie-Regiments, eingenommen, und der Feind daraus gänzlich) de logiret. Während der Zeit dieſes am linken Flü gel vorgieng, paßirte ein anderer Theil der Infanz terie des Erbprinzen und die Jäger- Compagnien des Lucknerschen Corps die Wetter weiter rechts, dem Dorfe Rådgen zur linken Hand, welches in Ermangelung der Brücken durchwadend geschehen mußte. Der Feind, so jenseits postiret war, würde vertrieben , so daß die ganze Cond.sche Armee, welche ohnedem eine ansehnliche Verstärkung von der Soubifischen erhalten , sich dennoch zurücks zog. Sieben Esquadrons vom Lucknerschen Corps marschierten ohnweit Soda durch die Wetter und for: P
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7tes Cavallerie- Regiment.
Esquadron mußte sich einer ganzen feindlichen Cos lonne von Cavallerie entgegenseßten, solche durch ihre formirten sich den Fluß hinter sich habend auf eis ner Plaine der sämmtlichen Condeſchen Cavallerie entgegen. Inzwischen veränderten sich die Um stände auf dem erwehnten Johannisberge. Der Feind attaquirte nemlich mit einer solchen Ueberle genheit und Hite gedachten Berg, daß unsere In fanterie durch das einzige MusquetensFeuer nicht lange Widerstand thun konnte , indem kein Ger schüße, auch nicht einmahl die Regiments-Kanonen den Berg hinan zu bringen waren. Die große Ueberlegenheit des Feindes nöthigte also unsere braven Truppen den erstiegenen Berg wieder zu verlassen. Der Erbprinz setzte sich zu Fuße vor die Bataillons , wurde aber gleich darauf durch eine Musquet-Kugel in der rechten Seite am Un terleibe bleßirt. Die oberwehnten 7 Esquadrons vom Lucknerſchen Corps wurden zu eben dersel ben Zeit von dem gegen über stehenden ganzen Haufen feindlicher Cavallerie angefallen. Jene sahen sich also genöthiget , sich über die Wetter zurück zu ziehen, und da ſie enge Wege zu paßiren hatten, so konnten sie sich sofort nicht wieder fors miren. Iminittelst kam der Obrist von Måller mit drey Esquadrons ſeines Regiments von dem Erbprinzlichen Corps an. Der Obrist ließ seine Dragoner mit der größten Ordnung und Bravour in die feindliche Cavallerie einhauen , worauf die Feinde stußten. Was sich in der Eile von erste gedachten 7 Esquadrons formiren konnte , hieb ebenfals gegen den Feind ein, welcher einige mahl repoußiret wurde. Endlich mußte doch unsere Cas vallerie wegen großer Ueberlegenheit der Feinde weichen. Indessen ist doch durch dieses Maneu vre der Feind gehindert worden , in unsere Infan terie einzuhauen. Das Erbprinzliche Corps rückt
Ent. 7tes Cavallerie - Regiment.
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ihre unerschockene Herzhaftigkeit und beständiges Chociren aufhalten , und sich mithin zum Bes ſten des ganzen Corps sacrificiren , wobey es denn auch zwarsehr viele Leute einbüßte, aber wes + der Pauken nochStandarten verlohr. Der Capis tain Hofmeister, Capitain - Lieutenant Becker. Lieutenant Schöning und Fähndrich Uchof waren unter den Todten ; bleßirte Officiers aber, wovon auch die mehresten gefangen, waren der Major von Bothe , Capitain von Ziegesar, Lieutenants von Freytag, Duve und Blöcker, imgleichen Fähndrich Guhl, wie denn auch diese drey Esquadrons über 200 Unterofficiers und Gemeine an Todten und Bleßirten hatten. Dess felben Chef, der Obrist von Müller , ward, da er mit dem Pferde gestürzt , gefangen ges nommen.
rückte wieder in sein altes Lager bey Wolfersheim, das Lucknerſche aber nahm das Lager bey Wei= chelsheim. Unſern Verlust rechnet man an Lodz ten, Bleßirten und Gefangenen auf 800 Mann. Der feindliche übersteigt den unsrigen ben weiten, indem von einem Regiment allein 24 Officiers und 500 tødt und bleßirt geweſen.
p 2
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8tes
Cavallerie - Regiment
von Estorf.
Dragoner,
Staabs- Quartier
Northeim.
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90 3
#30400
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8tes
Cavallerie - Regiment
von Estorf.
Dragoner.
1701 imFrühjahr ward dieſes Regiment von damahligen Brigadier Alexander von der Schulenburg zu 3 Esquadrons oder 6 Compagnien im Göttingischen errichtet. Die Uniform war weiß mit roth und Gold. 1731 ward das Regiment mit zwey Compagnien vers mehret, und also gleich den übrigen Dragoner Regimentern zu 4 Esquadrons geseßet , dazu mußte jede Cavallerie- Compagnie sowohl Reuter als Dragoner 2 Mann in voller Montirung abs geben. Die oberwehnte Uniform blieb bis in das Jahr 1763 , da die rothen Westen in paille verwechselt wurden , 1768 aber erhielt es blaue Röcke, weiße Westen Aufschläge, Unterfutter und Rabatten mit Gold, diese ist auch auf die Folge festgefehet , nur daß die Dragoner statt der bisherigen gelben Epaulets und Huth Cors e von weißen Zwirn , die Unters dons , Officiere aber mit etwas Gold durchwirkte bes kommen. 1764 wurde sämmtlichen Cavalleries Regimentern ein Buchstab bestimmt , und dieses Regiment erhielt den Buchstab E. 1783 aber wurden sämmtliche Cavallerie-Regimenter numes riret , und dieſem Regimente wurde die Nummer 8 zugetheilet , welche hinführo statt des Buch P04
staben
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8tes Cavallerie - Regiment.
staben geführet , auch auf den Mondirungs Kudvfen wird getragen werden. Die unter dem damahligen Chef und Obris ften von Bock im Jahre 1757 verfertigten neuen Standarten und Pauken - Fahnen haben folgende Devisen : · Die erste oder Leib- Standarte ist von Ostine dischen weißen Dammast , auf der einen Seite das Englische Wapen mit dem Hofenbande und der Unterschrift : Dieu & mon droit, Auf der andern Seite das Braunschweig- Lus neburgische weiße Pferd gestickt, mit der Uebers schrift : Quo fas & gloria ducunt. Die 2te Standarte ist von carmoisin Dams
mast , führet auf der einen Seite das Hannover. sche Pferd mit dem Orden vom Hofenbande, wo bey der Löwe und das Einhorn zu Schildhalters, mit der Unterschrift : Nec aspera terrent." Auf der andern Seite eine blaue mit Silber melirte gestickte Wolke , woraus ein bloßer Arm hervorreicher , der ein bloßes Schwerdt hält, mit der Ueberschrift : 3
Dextra Dei hoftes opprimit. Die zte Standarte von carmoisin Dammast. Auf der einen Seite das Hannoversche weiße Pferd , wie bey der zten Standarte. Auf der andern Seite eine große strahlende von Gold gestickte Sonne , die ein steigender. schwarzer Adler zu erreichen suchet, mit der lles berschrift ; MONT Exemplo majorum.
Die
+
nent.
Mondirungs ef und Obris verfertigten ahnen haben
8tes Cavallerie - Regiment.
233 .
Die 4te Standarte von carmoifin Dammast. Auf der einen Seite das weiße Pferd gleich den vorigen beyden Standarten. Auf der andern Seite einen zum Grimm ge- schickten Löwen, mit der Ueberschrift : Pericula non metuit.
ſt von Ostine einen Seite
Die am 13ten August 1704 in der glückli chen Schlacht bey Hochstedt von diesem Regi
fenbande und ment eroberten Paar Pauken, sind von Meging, diese dem Feinde abgenommenen Pauken, führet
17schweig-Liz der Uebers
das Regiment noch gegenwärtig als ein sehr mer kenswürdiges Sieges -Zeichen , sie sind im Jahre 1744 renoviret, und 1769 das Schadhafte aber mahlen verbessert , auch jeder Kessel zum Ruhm
isin Dam Hannover,
würdigen Andenken mit einer Inscription verse hen, wie , wo und unter welchem Chef folche dem Feinde abgenommen worden.
Die 1757
bande, wo
Eldhalters,
it Silber Ber Arm
mit verfertigten Pauken-Fahnen sind von Oſtins dischen Ponceau-Dammast , und führen auf bey den das Englische Wapen mit dem Hosenbande und feinen Schildhaltern , nebst der Unterschrift : Dieu & mon droit. Die bisherigen Chefs sind gewesen :
dt hålt, 1701 Brigadier Alexander von der Schulens burg, ward 1703 Generalmajor , und
mmast. weiße
de hlen r gende r lle
erhielt 1704 die jeßigen ersteren zwey Es quadrons des zten Cavallerie-Regiments. 1704 Obrister von dem Busche , gieng selbis ges Jahr wegen schwächlicher heit ab.
1704 Obrister von Bennigsen , starb 1707 zu Brüssel an einer Krankheit. P 5
Die
Gesund
1707
234
8tes Cavallerie - Regiment.
1707 Obrister von Elg, starb 1709 zu Brüß sel an seiner bey Oudenarde , empfanges nen Blesure. 1710 Generalmajor von Schlüter ,
erhielt
1711 die jeßigen ersteren zwey Esquadrons des 2ten Cavallerie- Regiments . 2 . 1711 Obrister Morik Chalon genannt von Geh len, starb 1715 als Brigadier. 1715 Obrister Jaques dû Pontpierin , ward 1741 General en Chef der Cavallerie und starb als Gouverneur von Stade am 4ten December 1756 zu Hannover im 88ften Jahre seines Alters. 1757 Obrister Johann Friederich von Bock
von Wülfingen , ward 1758 General major, 1760 Generallieutenant und starb den 6ten April 1766. 1766 Obrister und General - Quartiermeister Emmerich Otto August von Estorf, nach . dem dessen Reuter- Regiment von 2 Esquas drons zu dem iften Cavallerie- und Leibs Regiment stieß. Er ward 1772 Gene ralmajor , 1777 Generallieutenant, und 1781 Inspecteur ber Cavallerie.
Bey
8tes Cavallerie
zuBrüß mpfange
Regiment.
235
·Bey der Errichtung wurden angestellet zu Sraabs Officiers und Capitains. 1 Oberst Brigadier Alexander von der Schus lenburg .
erhielt quadrons
2. Oberstlieutenant von Zerſſen. 3: Major von Grothe. 4. Brigade-Major von Reck.
on Geh
5. Capitain von Adelepsen.
1, ward lerie und
6. Capitain von Werpup. 7. Capitain-Lieutenant von Hacke. Zu Lieutenants. I. von Nagel. 5. von Schwarg. 6. von Underren, als 2. Weddig,
am 4ten 88ften
Bock eneral
3. von Bock.
d starb
Zu Fähndrichs. 14. von Podewils . 1. Abig. 2. von Mouders 5. von Harling. bach. 6. Beffe.
4. von Schenck.
meister nach
3. von Molck.
Esquas Leib
Gene - und
Sen
?
Reg.Quartiermeiſter. 17. Helene, als Adjut.
7. Schmidt.
Die Errichtung dieses Regiments hatte eis nen solchen schleunigen Fortgang , daß es bereits vor Ablauf des Sommers in completen Stande beh Rorenkirchen gemustert , und zu der von den Häusern Hannover und Zelle unter dem damahligen Generallieutenant von Bülow so glücklich executirten Aufhebung der für die Crone Frankreich im Herzogthum Braunschweigs Wolfenbüttel errichteten Truppen 1702 den 19ten Die auf dem Lande März mit gebrauchet ward. einquartierte Milik ward beŋ nächtlicher Zeit ohnvermuthet überfallen und gefangen, die Stadt Peina
236
8tes Cavallerie - Regiment.
Peina eingenommen , die Reichs - Stadt Goss lar von dem Hannoverschen Generallieutenant
1
von Sommerfelo ,
nach einiger bürgerlichen
Widerse lichkeit mit Mannschaft beleget, und die Städte Braunschweig und Wolfenbürs tel eingeschlossen.
Der Herzog Rudolph Aus
gust mußte sich also den 19ten April bequemen, von der Allianz mit Frankreich abzustehen, und 2400 Mann zu Fuß und 800 zu Pferde , wels che in Zell- und Hannoversche Pflichten genom men worden , zu der Kayserlichen Armee am Dieses Ober- Rhein marschieren zu laſſen. Regiment marschierte zu der nachBraband de ftinirte alliirten Armee , welche bey Breda un ter dem Herzoge von Marlborough formiret 2 ward, und befand sich bey der Affaire auf der Mocker- Heide , wober es Gelegenheit hatte, unter Anführung seines Chefs mit gutem Erfolg zu choquiren , und dabey einigen Berlust an Pferden erlitt, es befand sich mit bey der schara fen Kanonade ohnweit Beer , nachher bezog es die Winter 3. Quartiere an der Maaß in der Gegend von Rüremonde. 1703 halfes Bonn einnehmen und formirte mit dem in Holländischen Sold neu errichteten Dragoner Regiment von Anspach eine Brigade, welche zuerst von dem Holländischen General von Hompech , nachhero aber bis 1710 von dem HannoverschenGeneralmaj. de Saint-Laurent commandiret ward. Diese Brigade machte eis nen Theil des Corps d'Armee aus, welches un ter dem Holländischen General Opdamm den 3osten Jun, einen starken Echec ben Eckern ers litt
8tes Cavallerie- Regiment.. 4.
-t GOBE zutenant
litt *). In der von dem braven Holländischen General von Schlagenburg rühmlichst dis
gerlichen , und
ponirten Retraite formirte dieses Regiment nebst einigen andern die Arriere - Garde. Deſſen Chef ' der Brigadier von der Schulenburg ließ sol ches Mann um Mann abfißen , forcirte einen vom Feinde beseßten Damm, und vereitelte da
Fenbüt
ob Aus uemen, en, und mels
durch dessen Absicht den Rückzug der Armée zu verhindern, für welche rühmliche That er zum
genoms zee am
Generalmajor ernannt ward. In der imHerbst dieses
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237
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*) Die beyden feindlichen Generals Boufleurs und Marquis von Bedmar hatten 28 Bataillons und 48 Esquadrons , und bemächtigten sich der Brü den, Damme und engen Wege, wo die Holländer sich zurück ziehen mußten , ohne daß man es ein mahl gewahr wurde. Die Holländer wurden auch übel zugerichtet , von ihrem Posten verjagt, nach= dem sie sich jedoch herzhaft vertheidiget , und hat ten ihre Errettung allein dem General Schlagen burg zu verdanken, der sich an ihre Spitze stellte, und diejenigen , welche Damm , worüber man flüchten mußte, besetzt hielten , zum Weichen nd thigte. Bald zu Anfange des Gefechts ward die Unordnung so groß , daß der General Opdamm fich zweymahl abgeschnitten, und ohne Leute fahe, die er hätte anführen können , er kam mitten durch die französischen Völker hindurch , und flüchtete ganz allein nach Breda. Man wollte ihm ein Ver brechen daraus machen, allein er rechtfertigtesich. Indessen bekam er den Oberbefehl nachher nicht wieder, so wahr ist es , daß man oft wenig Un terschied zwischen einem Unglücklichen und einem Verbrecher macht, und das eine einzige Wider wärdigkeit eine lange Reihe von Heldenthaten ins Vergessen bringt. Rapin allgemeine Geschichte von England , 9ter Band pag. 192,
238
8tes Cavallerie - Regiment.
dieses Jahres von dem Erbprinzen Friedrich von Hessen und nachherigen Könige von Schwe den gegen den Marschall von Tallard verlohrs nen Bataille bey Speierbach *) litte dieſes Corps *) Der Prinz von Hessen - Caſſel wurde von dem Heer in Flandern mit 12 Bataillons und 29 Ess quadrons abgeschickt , um Landau zu entsetzen. So bald Villeroi erfuhr , daß der Prinz aufge broches wäre schickte er eine gleiche Anzahl Völker unter dem Marschall Pracoutal ab, den Marschall von Tallard zu verstärken. Der Prinz von eſſen rückte mit der größten Eilfertigkeit fort, und fand zu gelegener Zeit Wagen, worauf er sein Fußvolk fortbringen konate , so daß er dem Pracoutal eine starke Lagereise abgewann , und den 13ten Nov. zu Speier anlangte. Der Marschall von Tallard hielt es nicht für rathsam zu warten , bis man ihn in seinen Linien angriff, Er gieng dem Prinzen entgegen , nachdem er Bothen über Bothen an den Praccatal abgeschickt, der die ganze Nacht mare schierte, und um 4 Uhr des Morgens mit 14 Esquadrons zu ihm stieß. Die beyden Heere was ren ohngefähr gleich. Des Prinzen seines bestund mit den dazu gestoffenen Pfälzern aus 20 Bátails lons und 54 Esquadrons , das Heer des Mars schalls aber aus 28 Bataillons und 60 Esqua= drons. Sobald sie einander ins Gesicht bekamen, gieng das Gefechte an, das Glück war dem Feinde günstig , ob er gleich anfänglich einen grossenFeh ler begangen, indem er seine Reuterey anzugrei fen befohlen, ohne Anstalten zu machen , daß sie Der allzus vom Fuß- Volk unterstüzet wurde. bedachtsame und der allzuabgemessene Marſch der Alliirten ließ ihm Zeit , sein Versehen wieder gut zu machen. Der Alliirten Fuß-Volk machte eben falls einen Fehler, der groffen Berlust verursachte. Die
ྪིདྡྷིབྷོ རྗུ ཎྜཨྰཿ ཏྲྰཾབྷསྐ
8tes Cavallerie - Regiment.
239
rich 100e:
Corps einen heftigen Echec, indem einige Ins fanterie Regimenter ganz und gar in die Pfanne
ohre efes
gehauen wurden, die Cavallerie des rechten Flüs gels , worunter auch dieses Regiment mit be findlich, war ihres Seits sehr glücklich, schlug den feindlichen linken Flügel völlig in die Flucht, welcher 19 Standarten und zwey Paar Paucken
rps
ne 5. -d n 11 2
verlohr , wovon dieses Regiment 3 Standarten eroberte , es hatte aber dabey auch stark einges büßet, weil es eine Zeitlang dem feindlichenIn fanterie- Feuer exponiret gewesen , dem ohnges achtet mußte es nebst dem Dragoner - Regiment von Anspach die Arriere - Garde formiren, und hatte die Ehre , eines der leßten zu seyn , wel che das Schlachtfeld verliessen.
Dieses Regis
ment nebst dem damaligen Penzischen, jeßigen andern zwey Esquadrons des 4ten Cavalleries Regiments, welche beyde zugleich vor kaum z Jahren erst neu errichtet waren ,
wurden bey dies
3 Die französische Infanterie hatte dessen Feuer bis aufeinen Pistolen- Schuß ausgehalten, nun wollte jenes daß Gewehr von neuem laden , allein in dem Augenblick drang der Feind mit aufgepflanzten Bajonetten ein, und trennete die Bataillons, von denen die Soldaten , und besonders die Leibwache des Prinzen sich in ihren Reihen eher niedermachen lieffen, als einen Fuß breit zurück wichen. Das größte Versehen war , daß man über den Speier bach gegangen war , und die 6000 Mann nicht erwartet hatte , welche den solgenden Tag anlan gen sollten , oder daß man nicht den Feind des Abends vorher angegriffen , ehe Pracoutal dazu stoffen konnte. Rapin allgemeine Geschichte von England, 9ter Band pag. 196,
240
8tes Cavallerie - Regiment.
dieser Affairegleichsam zum erstenmahle und zwar glücklich eingeheget , besonders decidirte ein von diesem Regiment gut executiertes ,
damahlen
'noch ganz neues Manoeuvre die ganze Affaire ai rechten Flügel, denn während dem Vormarsch zum Choc fiel das zte Glied von beyden Flügeln mit Degen und Pistolen in der Faust unter Anführung eines Lieutenants und Wacht meisters von jeder Esquadron den Feind 4in die Das Regiment erhielt nach geen
Flanque *).
digter Hieben verdient angemerkt zu werden , daß ein Dragoner dieses Regiments Rahmens Gabriel Schwarz, welcher auf Ordonanz beym Erbprin zen von effen gewesen, demselben das Leben ge rettet, wie solches mehr gedachter Prinz dem Gee neralmajor Schulenburg auf dem Champ de Baz * taille mündlich selber versichert , auch diese Beges benheit in seiner unter dem 6ten Novemb. 1703 an dem Churfürsten Georg Ludewig abgestatte= ten Relation ausdrücklich erwähnet hat, auch dem
*
Ferner : daß Dragoner 20 Pistolen geschenket. ein im scharfen Arrest und in Ketten gelegter Cors poral Nahmens Brauns, der das Unglück gehabt, im Duel einen Heßischen Wachtmeister zu erstechen, Gelegenheit gefunden, sich zu distinguiren, indem er bey der Sürprise der Armee und des eiligen Aus= rückens des Regiments sich ohne Bewachung se= hend, seiner Ketten entledigte, ein vor der Stange stehendes lediges Pferd sattelte , dem Regiment nach eilete , und sich wie ein braver Kerl bey den verschiedenen Chocs des Regiments in der Affaire bezeigte; Dieses Betragen wurde so wohl genom men , daß derselbe auf expreffen Befehl des dama ligen Erb € Prinzen von Heffen völlig pardonnieret ward.
8tes Cavallerie - Regiment.
241
zwar ■ von
digter Campagne, in welcher es den Capitain von Werpup aufeinen Streifzuge an der Eiffel
hlen e ain
verlohr, die Winter- Quartiere aufdem Wester walde. 1704 stieß das Regiment zu der unter den
arsch yden Fauft achte
m die
geen=
Befehlen des Herzoges von Marlborough nach Bayern marschierenden Armee , und woh nete der glücklichen Schlacht am Schellenberge mit bey, kam aber gleich der übrigen Cavallerie nicht init zum Choc, erlitte dagegen in der fol genden Nacht durch einen ohngefähren unglücklis
pigter
ß ein briel prin en ge 7Gee Bas Beges 1703 fattes hdem : daß + Cors habt, echen, em er Auss
ig fez tange iment den ffaire nom:
aing = nieret
chen Zufall einen groffen Verlust,indem ein vom Feinde zurück gelassener Vorrath von Pulver durch eine aus Donawerth geworfene Bombe sich entzündete , wodurch die beyden Compagnien von Grote und von Adelepsen fast gänzlich ruis niret wurden , so daß auch das Regiment in der Folge von dieser Campagne nur für 2 Esquas In der gleich darauf den drons dienen können. 13ten Aug. vorgefallenen sehr glücklichen Bas taille bey Hochstedr that sich das Regiment Es traf mit guten Erfolg ungemein hervor. auf die französischen Gens d' Armes , schmiß ein feindliches Cüraßier-Regiment übern Haufen, ers beutete deffen Standarten und die noch ist zum ruhmwürdigen Andenken führende Pauken, attas quirte nebst dem Anspachschen Dragoner - Regi mente 5 Bataillons französischer Infanterie, nde thigte solche das Gewehr zu strecken, und eros Der Verlust des Regiments berte 5 Fahnen. konnte daben nicht anders als beträchtlich seyn, er erstreckte sich auf die Halbschied, und die meh Der Obriste resten Officiers waren verwundet, Lieutes 2
242
8tes Cavallerie- Regiment.
Lieutenant von Zerffen, der Major von Reck und der Fähndrich Hesse wurden getödtet, der Chef und die mehresten Officiers verwundet, unter welchen der Fähndrich von Mouderspach der schwereste war , weshalb derselbe auch den folgenden Winter als Lieutenant in Penſion ges hen mußte. Das Regiment mußte dennoch der Belagerung von Landau im Elsaß mit beys wohnen , und bekam nach Eroberung dieser Fes ftung, die Winterquartiere an der Mosel auf dem Hundesrück. Dem Regiment wurd ers laubt, die dem Feinde abgenommenen Pauken hinführe zu führen , wie vorne bey der Erweh mung der Pauken und deren Fahnen bereits ers wehnet , und ward den Winter wieder in cons pletten dienstbahren Stand gesehet. 1705 machte das Regiment die Campagne
unter dem Herzoge von Marlborough zuerst an der Mosel und nachher in Braband , wo selbst die feindlichen Linien bey Heilesheim for ciret , und die Franzosen bis hinter die Dyle Den Winter über stand das getrieben wurden. Regiment auf Postirung in der Vorstadt von Lüttich. 1706 befand es sich bey der Armee, welche unter Anführung des Herzoges von Marlbo rough den 23ften May bey Ramellies an der Mehaigne den weltberühmten Sieg über die Französische und Bayersche combinirte Armee erhielt, in welcher Bataille das Regiment zwar nicht zum Choc kam , denn es war mit dem von Rehden, jest andern zwey Esquadrons des vierten Cavallerie-Regiments , am rechten Flüs
ger,
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= zwar n von 3 des Flüs gel,
8tes Cavallerie- Regiment.
• 243
gel, und nur die Cavallerie des linken Flügels hatte Gelegenheit auf den Feind zu treffen, gleich wohl büßete es durch die Canonade an Mann schaft und Pferden viel ein , und wurde den fol genden Winter abermahls auf Postirung in den Vorstädten von Lüttich verlegt. 1707 that das Regiment die Campagne in Braband unter dem Herzoge von Marlbo rough, wofelbst dieses Jahr auffer den Hins und Hermårschen nichts sonderliches vorfiel , es bekam die Winterquartiere inder Stadt Brüffel. Dagegen aber hatte es in der Campagne von 1708, wobey der Prinz Eugen von Sa vohen und der Herzog von Marlborough die alliirte Armee gemeinschaftlich commandirten,
zum öftern Gelegenheit sich hervor zu thun, bes sonders in der am 11ten Jul. vorgefallenen glücks lichen Bataille bey Oudenarde , worin das Res giment an Todten 10 Mann und 31 Pferde vers Johr, der Chef und Obrister von Elg *) wurde D. 2 bleßirt, * Dieser Obrister von Els war ein sehr braver Sols dat, dabey eines sehr hißigen Temperaments, hielt aber ungemein auf die Ehre des Dienstes und des Regiments. Unter andern kann zum Beyspiel dies nen, daß wie sich ein gewisser Reichsgraf bey ei nem Durchmarsche des Regiments schriftlich auf eine hochtrabende und nicht angemessene Art ge gen den Obristen herausgelassen , und sich inseinem Schreiben vielfach) des Ausdrucks Wir auch Ihr bez dienet,, seine des Obristen von Els ganze Antwort nur kurz und folgendermaaßen abgefaſſet war : Monfieur le Comte de Saint Empire Je fuis ai Du, ui Di , ni Jhr Je
1
244
8tes Cavallerie - Regiment.
bleßirt, woran derselbe auch folgendes Jahr starb, ferner waren bleßirt , der Capitainlieutenant Harling und Lieutenant Podevils nebst 20 Dragonern und 13 Pferden, weiter dienete die ses Regiment in der Belagerung von Rüffel, und während derselben besonders mit in der hißigen Affaire von Wienendahl , und der Sürprise der längst der Schelde ohnweit Dornick oder Tornay postirten feindlichen Armee. In dies fer Campagne kurz vor der Bataille ben Oude narde detachirte der Herzog von Marlbo rough denHannoverschen Generalmajor Schu lenburg mit 10 Esquadrons und den Feldwas chen der Armee , um die feindliche Arriere- Garde zu tabonniren. Bey dieser Gelegenheit machte der LieutenantZimmermann dieses Regiments drey mit einem Theile der Bagage und Silbers Service des Pråtendenten bepackte Maulthiere, Beuthe. Bey der Belagerung von Rüssel war dieses Regiment nebst den ersteren zwey Esquas drons des 4ten Cavallerie-Regiments und 3 Bas taillons, als jezt erstes Bataillon des 2ten, er stes Bataillon des 6ten und erstes Bataillon des 7ten Infanterie - Regiments commandiret, und war aus der Belagerung nebst den eben be nannten 2 Esquadrons mit bey der Affaire bey Wienendahl.
Das Regiment bezog darauf
die Winterquartiere in der Stadt Mastricht. 1709
Je me fou de vos menaces et je me moque de vos bonnes graces de Eltz. " . Colonel de Hannovries,
8tes. Cavallerie- Regiment.
245
1709 machte es die Campagne bey der Ars mee in Flandern unter den Befehlen der vorige jährigen beyden Feldherren. Es befand sich bey dem am IIten Septbr. blutig erfochtenen Siege ohuweit Malplaquer , und büßete durch öftere und glückliche Angriffe sowohl auf Cavallerie als
1
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Infanterie wie auch durch die heftige Canonade viele Mannschaft und Pferde ein , besonders litte die Leib Esquadron , welche sich mit bey der Avant-Garde befand , und zuerst das feindliche Retranchement paßirte einen starken Verlust, ins dem der Fähndrich Harling todt, und der Cas pitain Haacke, Capitainlieutenant Harling, Lieutenants Schmidt und Zimmermann bless siret, auch die Halbschied der Esquadron auf der Die Wahlstadt blieb oder bleßiret wurden. Mannschaft dieser von Officiers und Unter-Offiz ciers entblößeten Esquadron gab aber ein merks mürdiges Beyspiel ihres guten Willens und ih rer Tapferkeit, indem sie unter Anführung eines Dragoners , Nahmens Bargmann , aufs neue auf den Feind choquirte, denselben übern Haus fen warf, und in der Folge alle gehörige Ords nung hielt, jedoch verlohr selbige eine Standarte Das Regiment bekam darauf die Winterquars tiere in der Stadt Mastricht. 1710 stieß es im Frühjahr zu der Reichss l
Armee am Rhein , ben welcher während der Campagne nichts sonderliches vorfiel, und erhielt nach deren Endigung die Winterquartiere dies seits des Rheins in der Grafschaft Salms. 1711 verrichtete das Regiment so wie in den folgenden Jahre 1712 die Campagne mit beg 3
4
246
8tes Cavallerie - Regiment.
bey der Reichs -Armee am Rhein auch in Flan dern , hatte aber, da keine erhebliche Affaire vorfiel, keine Gelegenheit sich hervorzuthun. Es erhielt die Winterquartiere in Mastricht. 1713 wie sich die Armee bey Brüffel im
Frühjahr versammlete , mußte dieses Regiment in Mastricht zurückbleiben, stieß darauf zu dem General von Ranzow bey Venlo , und folgte unter dessen Ordre den andern in Englischen Sold stehenden Hannoverschen Truppen , so unter dem General von Bülow den Rhein bey Cölln paßiret waren. 1714 nachdem der Feind Landau und Frey burg eingenommen und der Rastädter Frieden. geschlossen , marschirte das Hannoversche Corps in 2 Colonnen durch Thüringen ins Land. Der Generallieutenant von Ranzow blieb noch einige Zeit mit dem Reichs - Contingent, so aus seinen beyden Bataillons und diesem Dragoner - Regis ment bestand , am Rhein , nach der endlichen Rückkunft erhielt es fein Stand- Quartier im Hamelschen Distrikt, 1715 aber in der Gegend von Hannover, Staabs - Quartier zu Wun
1733 machte das Regiment einen Theil des Corps von 6000 Mann aus , welches unter dem damahligen Generalmajor dú Pontpierin nach dem Rhein marschierte , und zu der Reichs Armee stieß, welche der Prinz Eugen von Sa Es wohnte doyen bey Bruchsal versammlete. den Campagnen von 1734 und 1735 mit ben, in welcher ersteren auffer den Verlust der Festung Philipsburg nichts erhebliches vorfiel.
Zu Ende
8tes Cavallerie - Regiment.
247
Ende des Augusts 1735 brach der Prinz Eus eie gen aus seinem Lager bey Bruchsal nach
Elan
ffaire Es
delberg auf, woselbst noch 13000 Rußen un Die ter dem General Lascy zu ihm stießen. Franzosen verließen also ihr Lager bey Maynz, und zogen sich zurück den Rhein weiter hinauf,
-I im iment dem
da denn ein alliirtes Corps, welches bisher dies
folate Sold r dem
seits des Rheins bey Maynz gestanden, ohns gefehr 30000 Mann stark , den Rhein paßirte, Gegen und das Lager bey Weissenau nahm .
Colln
Ausgang der Campagne aber ward der Feld marschall Graf von Seckendorf mit einem Corps der Armee detaſchiret , um eine Divers
Frey ieden
Dieses Regis fion an der Mosel zu machen. ment stand mit unter dessen Befehlen , und verz lohr in der glücklichen Affaire bey Klosters
Corps Der !
inige cinen
Regis lichen
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nach Zeichss Sai ohnte
Clausen an der Schwalmbache auf dem Hunds rück einige wenige Mannschaft und Pferde durch Dieser Sieg bewirkte noch fel die Canonade. Die Rußen giengen biges Jahr den Frieden. nach Böhmen in die Winterquartiere, und dies ses Regiment erhielt gleich den vorigen 2 Jahren die Winterquartiere in der Wetterau, und kam im Frühjahr 1736 ins Land, ' wo es die Stand Quartiere in der Gegend Hannover bezog, das Staabs-Quartier in eben besagter Stadt. 1919 1741 bey entstandenen Desterreichischen Suce
eeßions-Kriege befand sich dieses Regiment mit bey dem Observations-Corps , welches der Ges neral der Cavallerie du Pontpierin im Lager bey Hameln commandirte.
ben
stung 3u Ende
21742 machte es einen Theil des Corps von 16000 Mann aus
welches zu Anfange des 24 Sep
248
8tes Cavallerie - Regiment.
September - Monaths unter der Ordre nur jekt gedachten Generals dú Pontpietin nachBra band marschierte, und bis zu Ende Octobers ben Brüssel campirte. Das Regiment erhielt die Winterquartiere in Rüremonde. 1743 brach solches im Monath May auf,
und marschierte zu der Armee , welche Mylord. Stairs zwischen Frankfurth und Maynz fors mirte , es befand sich nachher am 27ſten Junii mit in der Schlacht bey Derringen, welche un ter höchst eigener Anführung Königs Georg des Zweyten glücklich gewonnen wurde , es kam aber nicht zum Choc, und verlohr nur einige Pferde durch die Kanonade. * Nach geendigtem Feldzuge bezog es das vorigjährige Winterquar tier in Ruremonde. 1744 machte es die Campagne unter dem Englischen
General
Waade
in Braband
und Flandern, in welcher auffer dem Vorrük ken in das Franzöſiſche Gebiethe von Lille , ers hobenen Contributionen und verschiedenen Fouz ragirungen ,
auf welchen das Regiment
15
Pferde verlohr, nichts merkwürdiges vorfiel. Das Regiment stand einen guten Theil der Cam pagne auf Postirung in Gent und bezog im Noz vember das Winterquartier im Lande van Waes zwischen Brüffel und Gent , brach aber im December wieder auf, um zu V dem Corps zu stoßen, welches Sommerfeld allwo demselben Drieburg des wiesen wurden ,
der General der Infanterie von in Westphalen commandirte, anderweitigeQuartiere im Amte Bisthums Paderborn angea welche es abertas de croir
0+
!
1745
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jest Bras
1745 im Februar bereits wieder verließ, und unter der Ordre des Generallieutenants von
bers rhielt
Druchtleben gegen die Wetterau vorrückte. Nach einigen Hin- und Hermärschen ward es in
Prinzen detaſchirten Corps über des Erb Soest und Unrüchte nach Rhüden, stieß den 15ten Jun. zur Haupt- Armee bey Bühren, mit welcher es den 18ten die Lippe bey Lipps • stadt repaßirte, und den Marsch über Ritts+ 8 berg, Harsenwinkel und Diffen gegen nabrück verfolgte. Während dieser Mårsche der Armee hatte der Obristlieutenant von Frey vom Hannoverschen Jåger- Corps mit einer tag Brigade desselben, und dem Jåger Corps des Majors von Stockhausen das Glück , den gröffe=
8tes Cavallerie - Regiment.
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gröffesten Theil der französischen Volontairs d'Alsace mit ihren Obristen von Beyerlein zu,, emmeln und Bursfelde an der Weser ohns weit Münden zu Gefangene zu machen. Auf des $ nen weiters vom Feinde gegen die Hannoverschen Laude abzielende Bewegungen, und der Einnahme von Minden und Münster ward derMarsch bis Stolzenau an der Weser fortgeseßet , anstatt aberdafelbst die Weser mittelst den allda bereits ge schlagenen Brücken zupaßiren, ward den 16. Jul. bis Ovenstedt und den 17. bisPetershagen und Thodenhausen vorgerücket, auf welches uners wartete Mouvement sich der Feind nach einer kurs zen Kanonade zurück hinter den Morastbeŋ Mins denpostirte und das bereits bisBückeburg avanz " cirte Brogliofche Corps an sich zog. Die Un höhen von Thodenhausen wurden von dem Corps des Generalmajors von Wangenheim sogleich occupiret, und den 27 sten der Erb-Prinz , mit 6 Bataillons und 8 Esquadrons , worunter auch dieses Regiment mit befindlich war, detas schieret , um sich von Lübke Meister zu machen, welches der Feind sofort verließ ; worauf dieſes Corps bis Rimfell avancirte, und daselbst durch das Corps des Generalmajor von Dreves, bes ftehend in 4 Bataillons und 2 Esquadrons, ſo feine ihm aufgetragene Expedition durch die Eins nahme von Bremen und Osnabrück aufs bes fte ausgerichtet hatte,
verstärket wurde. Den 30ften delogirte der Erb - Prisz das feindliche Corps von Bühne, so der Herzog von Brißzac commandirte, und nöthigte solches die Werre
bey Cofeld zu paßiren , nahm das Lager bey Quern R 3
262
8tes Cavallerie - Regiment.
Quernheim , und ließ durch den Major vou Hattorfsich der feindlichen Beckeren 1 zu Herz vorden bemeistern.
Die alliirte Haupt-Armee
aber nahm am 29sten ihr Lager zwischenFriedes walt und Hille und detaschirte den 30ften den Generallieutenant von Gilse mit 3 Bataillons und 300 Pferden nach Lübke , sowohl dierechte Flanque der Haupt- Armee zu decken, als auch die Communication mit des Erbprinzen Corps zu unterhalten : so wie der Posten von Todens hausen und die linke Flanque der Haupt- Ar mee sich durch das Wangenheimische Corps ge fichert fand. Am 1sten Aug., woran die Haupt Armee unter der Weiſen Anführung des Herzo " ges Ferdinand den merkwürdigen Sieg bey Minden erfochte, legte auch dieses Erbprinzliche Corps bey Cofeld nicht weniger Ehre ein, felbis gès seßte sich um 1 Uhr Morgens zu 3 Colon nen von Quernheim aus im Marsch , um das diesseits der Werre hinter Hausbeck postirte Brißacsche Corps anzugreifen. Der Erbprinz sekte mit diesem Regimente und den Braun schweigischen Leib - Regiment-Infanterie durch die Werre bey der Mühle oberhalb Hausbeck, und tournirte über Bischofshagen die feindli che linke Flanque , während der Generallieutes nant Graf Rielmansegge die Attaque über Hausbeck en Fronte formirte, der Generalmajor von Bock aber mit dem damaligen Dragoner-Re giment von dem Busche, jest zten Dragoners Regiment , und den Bataillons von Block, jekt ztes Bataillon des 8ten Infanterie- Regis mentund von Dreves, jezt erſten Bataillon des IIteh
8tes Cavallerie- Regiment.
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11ten Infanterie - Regiment , nebst dem von Zastrow Braunschweiger den feindlichen rechten Die Flügel en Flanque zu nehmen trachtete. mannhafte Standhaftigkeit der Truppen im Cens tro , wie auch die Mauvements der beyden Flüs gel-Collonnen , besonders wie derFeind befürch ten mußte, von dem Erb : Prinzen Durchl. im Rücken genommen zu werden , machte denselben eilfertig die Wahlstadt mit Verlust vieler Mann: schaft und 5 Kanonen verlassen. Das Regiment büßte nichts ein, indem es zu keinen Angriff Ge legenheit hatte, auch der Feind seine Retraite Långst den steilen Gebürgen über Bergkirchen zu der in gleicher Zeit geschlagenen und retirirens Den zten August den Haupt- Armee nahm. eilte der Erb - Prinz mit seinem Corps über Flotho, Rinteln und Hameln , den flies henden Feind nach, und hohlete den 5ten Aug. nebst denen von der Haupt- Armee detafchirten leichten Truppen deffen Arriere - Garde bey Haz meln ein, mit welchen die leichten Truppenschars Das Corps bezog sein Lager amline ten Ufer der Weser, dieses Regiment aber wurs de jenseits unter die Kanonen von Hamelm pos Den 6ten folgte das Corps dem Feinde stiret. muzierten.
bis Halle im Braunschweigischen , den 7ten bis auf dieHufe vor Eimbeck, den 9ten bis Llorts heim , den roten bis Darlosen, während dies fer Zeit wurde der Feind beständig harzelirt, und täglich mit felben scharmuztret, und wie die feind liche Armee das Defilee vor Münden gewon nen hatte, so marschierte dieses Corps über lie nover durch den Solling, paßirte die Weser bey R 4
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8tes Cavallerie - Regiment.
bey Herstelle , sezte den Marsch über Wars : burg nach Wolthagen fort , conjungirte sich daselbst den 17ten mit dem Wangenheimischen Corps , und nachdem der Generallieutenant von Imhof von der Haupt- Armee (welche bereits über Paderborn undSradrbergen gegenMar burg avanciret) mit einem Corps , Münster einzunehmen , detaſchiret war , so verfolgte der Erb 2 Prinz seinen Marsch über Wildungen und Münchhausen bis Todenhausen , wo er den 28sten zur Haupt- Armee stieß, welche nach der Einnahme von Marburg den 19ten Sept, das feste Lager bey Crofdorf bezog. Ob nun zwar in diesem Lager die Campagne geschloss fen, und die Truppen nach gerade in die Wins ter -Quartiere vertheilet wurden , und ausser der Eroberung von Münster nichts weiter vorges nommen zu werden, den Anschein hatte , so was ren dennoch dem Durchlauchtigsten Erb- Prin zen zween gleichwichtige Expeditionen vorbehal ten, so wohl die durch das Fuldaische gegen das Heßische andringende Würtembergische Truppen in ihr Vaterland zurück zu verweisen, als auch durch ein ansehnliches Corps die Königl. Preuf fische Armee in Sachsen während den Winter gegen die überwiegende Desterreichische Macht zu verstärken, zu dem Ende, und die wahre Bestim mung der Truppen desto besser zu verbergen, ließ der Herzog Ferdinand von denen cantonnis. rend zurück marschierenden Truppen verschiedene Regimenter contremandiren , und mittelst ver fchiedenen Wegen zu Rirchhain ein Corps von 7 Bataillons und 8 Esquadrons nebst einigen, leichten
8tes Cavallerie - Regiment.
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Dieses Regis leichten Truppen versammlen . ment , welches sich durch sein stetes actives Vers halten des Durchl. Erb - Prinzen Zutrauen ers worben, ward vorzüglich mit zu diesem Corps unter desselben Ordre gewählet, welches den 29 . Novemb. bis Lauterbach vorrückte, noch dems felben Abend um 9 Uhr aufbrach , und durch ei nen schleunigen Marsch des andern Morgens den 3oten in der GegendFulda anlangte. Das Würs tembergische Corps unterm Commando feines Landesherrn , war eben im Begriff wegen eines von der Desterreichischen Armee in Sachsen vers meintlich erhaltenen Vortheils Victoria zu schief sen, retirirte sich aber in aller Eilfertigkeit. Das Haupt- Corps fand Gelegenheit, sich früher durch die Stadt Fulda zurück zu ziehen , bevor die diesseitige Infanterie wegen des langen Marsches und der tiefen Wege anlangen konnte. Die feinds liche Arriere- Garde aber aus 1 Bataillon von Werneck und 16 Grenadier - Compagnien, in allen 1800 Mann bestehend , so sich unter der Ordre des Würtembergischen Obristen und Ge • neral- Adjudanten von Pöllnig in Fulda ver theidigen wollte, ward durch Sprengung der Thore forciret , auch die Stadt eiligst zu verz laffen. Wie nun des Erb - Prinz Durchl. bes D merkte, daß sothane Arriere - Garde nicht ihrem. Haupt- Corps folgte, so ließ selbiger durch die leichten Truppen, eine Esquadron dieses Regis ments und 3 Esquadrons Prinz Friedrich Hessen Dragoner deren Retraite über Choles observieren , sekten sich a la tete der übrigen 3 . Esquadrons dieses Regiments und 1 Esquadron R. 5 von
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8tes Cavallerie - Regiment.
von Prinz Friedrich und attaquirten die Ars riere : Garde, bevor solche ein nahe dabey geles genes Gehölze erreichen konnte. Diese herzhafte Anführung wurde durch den guten Willen der braven Dragoner unterſtüßet, ſie drungen in das formirte Quarre der Feinde ein , ritten die In fanterie unter die Füsse , machten 2 Kanonen und 2 Fahnen *) Beute, 43 Officiers , 600 Bless firte und 100 Mann nicht bleßirte zu Gefangene. Der Verlust des Regiments bestand in einem Cas pitain Graf Georg Ludewig von Plate zu Hal lermünde 7 Mann und 18 Pferde todt , nebst einigen bleßirten Mann und Pferden. Nachdem das Corps in und bey Fulda übernachtet, Das Haupt- Corps der Würtemberger aber dermaas senschleunigst nachHause eilete, daß es nicht eins geholet werden konnte, so wurde den folgenden Lag geraftet. Den 2ten Dec. wurden sämmtliche Gefangene mit einer Escorte von 100 Dragonern unterm Capitain Lürgen auf Ziegenhain transportiret , das Corps aber marschierte über Herbstein nach Ober : Ohm und Ruppertes rode, rastete daselbst bis den 1oten Dec., an welchem Tage es aufbrach und in 5 Märschen zu Eschwege an der Werre anlangte, woselbst es noch durch andere Regimenter bis auf 14 Bas taillons und 16 Esquadrons verstärket wurde. Von Eschwege aus begab sich dieses Corps in anderweitige 5 Märsche über Laugensalz, Er furth,
Diese 2 Fahnen wurden durch 2 Dragoner von der Leib- Compagnie Nahmens Wallbohm und Walkerling genommen,
1 1 $
8tes Cavallerie - Regiment. furth,
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Weimar und Jena nach der Gegend
Gera in Altenburgischen ,
ruhete daselbst einen Lag, marschierte darauf wie vorher cantonnis rend den 21ften Dec. bis in die Gegend Alrens burg, den 22ften bis Penig, den 23ften bis Chemnitz , allwo es den 24ften rastete, den 25sten bis Oedern , und den 27sten bis Freys berg, woselbst das Königl. Preussische Haupt Quartier war , so aber nach Pretschendorf verlegt wurde,
statt dessen das Erbprinzliche
Durchl. Haupt- Quartier in Freyburg etabliret wurde, das Corps breitete sich bis in die Gegend Auguftusburg und Chemnitz aus , um die rechte Flanque der Preußischen Armee zu des cken. 1760 den 7ten Januar geschahe aus diesen Cantonnement bey einer der strengesten Kälte und von hohem Schnee fast impracabeln Wege die Expedition gegen die Böhmische Gränze , um den Oesterreichischen General Riedt der mit einis gen 1000 Mann in und bey Marienburg po stiret war, aufzuheben , welcher sich aber mit Verlust von 17 Panduren bey Zeiten retirirte. Der diesseitige Verlust bestand in 2 Todten von der Infanterie , einigen Deserteurs und vielen ers frornen Gliedmaßen. Das detafchirte Corps kehrte darauf in ſein Cantonnement zurück , in welchem das Regiment (auffer weiten Patrullien, bey welchen 4 Dragoner mit ihren Pferden vera lohren giengen ) keinen schweren Dienst hatte. Den 6ten Februar sekte sich dieses Corps über Zeiz, Naumburg und Tenstedt im Rücks marsch, allwo der Erbprinz das Corps ſeparis reny
FAR
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ren , und jedes Regiment nach den ihm beſtimm Quartieren, marschieren ließ. Dieses Regiment gieng also nach Brilon , im Cöllnischen Sauer lande, woselbst es den isten Mårz anlangete. Am 1ften Jun. brach das Regiment aus dem vorbemeldeten Quartieren auf, und cantonnirte , zu Ahmecke, den 5ten Jun, rückte es unter der Ordre des Generallieutenants von Hardenberg ins Lager bey Hamm , und machte in der Folge einen Theil desjenigen Corps aus , welches un ter der Ordre des Generals der Infanterie von Sporten in Westphalen gelassen , und der an Nieder- Rhein unterm Grafen von Saint Germain formirten französischen Reserve entges. gen gestellet ward. Nachdem die französische Armee unterm Marschall von Broglio , die Ohm , und nach der kurzen Vertheidigung von Marburg auch die Eder paßirte, und die , Saint Germainsche Reserve den Marsch angetres ten , um sich bey Corbach mit jener zu vereinis gen, so paßirte auch das Spörksche Corps die Diemel bey Stadtbergen , und marschierte 1 nach Landau , woselbst es die Communication mit der bey Sachsenhausen campirenden Armee erhielt , und den 28sten das Lager bey Volkmis : 1 sen occupirte. Der von dem Durchlauchtigsten Exbprinzen über "R das Glaubißsche Corps . bey Emsdorf erhaltene wichtige Vortheil war gleichs wohl nicht hinreichend , das im Anfang der Cam 1 pagne burch die nicht reußirte Affaire bey Cor bach verlohrne Gleichgewicht wieder herzustellen. Der Feind machte den 24ften Jul. eine Haupt Bewegung , indem er mit der nach Abgang des Graz
8tes Cavallerie Regiment.
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11:
Grafen von Saint Germain dem Generallieus
12
tenant dů Muy übertragenen und mit einigen Bataillons und Esquadrons verstärkten Reserve
Ie.
die rechte Flanque des Spörkschen, Corps zu tourniren suchte, und zu Begünstigung dieser
111 te
Absicht das Xaversche Corps gegen die Eder in der Gegend Friglar vorrücken ließ , auch zus gleich mit seiner Armee die Fronte der unfrigen einnahm . Unsere Armee erhielt mit dem dunkel
Er
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werden den Befehl sich aufWoifhagen zurück zu ziehen , und das Spörksche Corps nahm die nehmliche Direction , 6 Bataillons und 9 Es
1 J
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1
1 quadrons , worunter sich dieses Regiment mit befand , dienten solchem zur Arriere- Garde, wel che der Generalmajor Carl von Breidenbach commandirte.
Diese ward den folgenden Mors
gen sehr beunruhiget , und von einer feindlichen Colonne ohnweit Wolfhagen angegriffen. Se. Hochfürstl. Durchl. der Herzog Ferdinand welche eben darauf zukamen , wie der Feind zurückges schlagen wurde, beorderten noch einige Regimens ter der Armee zum Soutien derer a engagirten Truppen , worauf sich der Feind mit Verlust zus rückzog, und besonders den Tod des Grafen dú Vair , der die Volontairs der Französischen Armée mit Ruhm commandirte, bedauren muß te. Die Armee seßte den 26sten Jul. den Marsch weiter fort gegen Caſſel , und bezog den 27ſten das Lager bey Calle , das Regiment campirte bey Heckershausen. Auf erhaltene Nachricht, daß das dû Muyſche Corps die Diemel paßiret, und sich bey Warburg gelagert, marschierte + das Spörksche Corps , wobey sich dieses Regis ment
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8tes Cavallerie - Regiment.
ment mit befand , den 29ften Jul. des Abends über Drengelburg nach Cörbecke.
Am 30sten
fand sich der Erbprinz ben diesem Corps ein, und am folgenden Tage den 31sten Jul. ward der General de Muy mit dem glücklichsten Erfolge angegriffen, der Erbprinz führten die Avant Garde, tournirten a la tete der Grenadier die feindliche linke Flanque, attaquirten den Feind im Rücken, und forcirte denselben ohngeachtet feiner vortheilhaften Stellung , mithin hatte das Spörksche Corps den größesten Antheil an der glücklichen Affaire von Warburg, in welcher die Feinde mit einem Verlust von mehr als 3000 Mann, einigen Kanonen und andern Siegess Zeichen über die Diemel zurückgeschlagen , und dadurch ihre gegen die Lippe und Weser ges habten Absichten gänzlich vernichtet wurden. Das Regiment hatte dabey gar keinen Verlust. Die Armee campirte längst der Diemel rechter und linker Hand von Warburg der feindlichen ges gen über. Das Regiment blieb bis den 22sten August in diesem Lager stehen, nach dem Rücks zuge der feindlichen Armee gegen Caffel paßirte das Regiment die Diemel unter der Ordre des Erbprinzen , und nahm das Lager bey Brühs ne ; marschierte aber in der Nacht vom 30sten bis zum 31sten in das von Warburg zurück. Den 6ten Septbr. wohnete das Regiment dem nächtlichen Ueberfall von Zierenberg ben. Dies fer ward unter eigener Anführung des Erbprins zen mit der größten Stille und Ordnung glücklich ausgeführet , und daben 500 Mann nebst 43 Officiers, worunter der Commandant Brigadier VOI
'nt.
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des Abends
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Um 30fter 1 Corps ein, il. ward der
von Normann , desgleichen der Obristlieute nant Comeiras , welcher die Volontairs von Clermont commandirte, sich mit befanden , ges fangen gemacht , von unserer Seite aber nur wes
Fren Erfolge die Avant renadier die
nige Mann eingebüßet wurden. Das Regiment marschierte darauf ins Lager bey Warburg zu rück , und blieb bis den 12ten daselbst stehen.
den Feind hngeachtet hatte das il an der in welcher
Denselben Abend brach es nebst einigen andern Regimentern unter der Ordre des Erbprinzen auf, um das Stainvilliſche Corps aufzusuchen,
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welches dem Vernehmen nach von der feindlichen Armee war detaſchiret worden , um das unterm Obristen von Fersen stehende Corps , so die feinds liche Communication mit Marburg sehr beuns ruhigte , zu vertreiben. Der Erbprinz wurde bey Ankunft des Corps zu Schaaken benach richtiget, daß das Stainvillische Corps , nachs dem es das weit geringere Fersenfche ohnweit Dreckmünden angegriffen, und zum Rückzuge nach der Lippe genöthiget, sich mit diesem Vors theile begnüget , und wieder zurück gezogen habe. Das von dem Regiment bey dem Fersenschen Corps gewesene Detaſchement büßete einige Pfers de und Mann ein , der vom Regiment dabey. commandirt gewesene Major Langen ward schwer bleßirt, das Regiment blieb mit den übris
" gen bis den 14ten Septbr. bey Schaaken ste hen, und kehrte den 15ten nach Warburg zu rúc , woselbst es bis den 18ten stehen blieb. Den 19ten Septbr. gieng das Regiment mit zu der von dem Erbprinzen gegen Wesel unters nommenen Expedition. Dieses Corps langte den zosten vor Wesel an, gieng den 13ten Oct. über
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8tes Cavallerie- Regiment.
über den Rhein, um den unter dem
Generals
fieutenant von Castries anrückenden Feind sich zu widersehen.
Nach der am 16ten vorgefalle
nen mislichen Affaire bey Kloster Campen, wobey das Regiment , welches sich linker Hand gegen Rheinbergen postiret befand , nur einige Pferde verlohr, kehrte das Corps ins gehabte Lager zurück , behauptete sich den 17ten in selbi gen, und repaßirte den 18ten den Rhein ohne den mindesten Verlust , worauf die von dem res gierenden Grafen vou der Lippe angefangene' Belagerungs -Anstalten eingestellet wurden. Das Regiment bezog nach dieser mislungenen Expedis tion verschiedene Lagers und Cantonnements zwis schen der Lippe und der Roer , und gieng den 23ften Dechr. in das Quartier in und um Rhůs den , woselbst es bis 1761 den 1oten Februar unter der Ordre feines Chefs des Generallieutenant von Bock, deßen ganzes Corps aus 10 Bataillons und 10
Zu An Esquadrons bestand , ruhig verblieb. fange Febr. übernahm der Generallieutenant Carl von Breidenbach das Commando dieſes Corps. Nachdem nun der Herzog Ferdinand Hochfürstl. Durchl. den großen Entschluß gefaſſet , die feind liche Armee aus ihren Winterquartieren zu vers treiben, und in dieser Absicht die ganze Armee in Bewegung geseket, so marschierte dieses Re 1 giment mit dem Breidenbachschen Corps den 10. Februar über Fürstenberg, Frankenberg und Da man aber Rosenthal gegen Marburg. vergeblich gehoffet, diesen Ort durch einen Coup de Main wegzunehmen , und der brave Genes. ral
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rallieutenant von Breidenbach bey deffen Vers fuch das Leben selbst eingebüffet, so blieb das Corps unter der Ordre des Generalmajors von Halberstadtbey Werrern stehen, es marschirte darauf den 15ten nach Frankenberg , wo der Heßische Generallieutenant von Oheimb das Commando desselben übernahm . Dieser führte solches den 18ten auf eingelaufene Nach richt , daß derfranzösische Generallieutenant ven Meaupeau von Siegen aus ihm in den Rüs den zu kommensuchte, dem Feind aufder Straße von Sachfenberg entgegen felbiger zog sich zurück. Die beyden Dragoner Regimenter von Breidenbach und Busch, jeßt 5tes und 7tes Dragoner- Regiment , aber mußten ihn verfol gen, welche feine Arriere- Garde einholeten, und den General von Meaupeau nebst 8 Officiers Das Regis und 40 Mann gefangen nahmen. ment marschirte darauf in verschiedenen Cantons nements bis Staugenbach und Wahle an der Ohm , während der Zeit , daß die Armee bis an die Ohm vorgerücket war , und der Ge neral der Infanterie von Sporten nach dem ers haltenen ansehnlichen Vortheil über das sächsische Corps bey Langenfalz , wo 5 Bataillons das Gewehr strecken mußten , sich mit solcher bey Der Marschall Grebenau conjungiret hatte. von Broglio hatte indessen seine Armee bey Frankfurtzusammen gezogen, und eine ansehne liche Verstärkung vom Nieder - Rhein erhalten, womit er unter Begünstigung seiner festen Plake vorrückte, und den 21sten Merz den Erbprins zen mit seinem bey Grünbergen cantonnirendein Corps
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Corps nöthigte sich mit beträchtlichen Verlust über die Ohm zurück zu ziehen. Die diesseitige Armee stellete sich darauf auf die vortheilhaften Anhöhen von Homburg in Schlacht-Ordnung, das Grambische Corps , bey welchen sich dieses occupirte die Höhen von Regiment befand , in Man erwartete mit Ungeduld Langenste . die weitern Angriffe des Feindes , da er aber Leine unternahm , und man in einem von Lebens • Mitteln und Magazinen entblößtem Lande sich nicht länger halten konnte, so trat die Armee den Rückzug gegen die Diemel an , und wurde in Refraischements- Quartiere größtentheils in Das Haupt- Quartier Weftphalen verlegt. wurde in leuhaus bey Paderborn genom men, dem Regiment aber wurden die Derter Un trup und Heintrup an " der Lippe zwischen Lippstadt und Hamm zugetheilet . Obgleich diese Winter- Expedition nicht den Glanz der von -1758 gehabt, so brachte selbige dennoch ansehn liche Vortheile, indem die diesseitige Armee nicht allein 2 Monathe auf Kosten des Feindes subfi stiret, mithin ihre eigene Magazine gefchonet, fondern auch die gefährlichenAnschläge der Feinde, welche fast die ganze französische Land- Macht in diesem Jahre auf teutschen Boden gebracht, eben dadurchdas in' effen alles aufgezehret worden, $ und folglich die Operationen nur spåt angefans gen werden konnten , zum Theil schon im vors aus vereitelt wurden. Nachdem der Prinz von Soubise , welcher das Commando einer aus 112 Bataillons , 119 Esquadrons und 4994 Mann leichter Truppen bestehenden Armee era hal
8tes Cavallerie - Regiment.
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Halten, und den 15ten May verschiedene Lagers am Nieder- Rhein formirte, so wurden die im Münsterschen befindlichen Truppen in engern Cans tonnements verlegt. Das Regiment war be reits den 5ten May nach Frekenhorst gekoms men, rückte den 16ten in Bosenfelle, und bezog den Iften Junii mit fämmtlichen unter der Ordre des Erbprinzen stehenden Regimentern das Lager bey Schapdetten , die Soubifische Ar mee / welche in verschiedenen Colonnen den Rhein paßiret, und zwischen der Roer und der Emse vorgerücket war, versammlete sich den 18ten zwischen Lürgen -Dortmund und Dorts mund , und kam den 22sten nach Brakel ohns weit Unna. Der Herzog Ferdinand entschloß sich also , felbige anzugreifen , ehe die 1aus 90 Bataillons , 78 Esquadrons und 5754 Mann leichter Truppen bestehende Brogliosche Armee sich mit solcher vereinigen würde. Diese Vers einigung konnte wegen Mangel der Lebens-Mit tel fogleich nicht geschehen, und der Marschall von Broglio fonnte seine Armee nur erst den 25ften May bey Caffel versammlen, wodurch fich der Vortheil der leßten Winter- Expedition bestätigte. Das Spörksche Corps wurde an der Diemel bey Warburg und das Lucknersche am rechten Ufer der Weser gelaffen , die Haupt Armee aber marschirte nach Werle , woselbst das Erbprinzliche Corps den 27sten Jun. zu derselben stieß, und den 28sten das Lager bey Lündern nur eine Stunde von dem feindlichen Lager bey Unna nahm. Den zoften des Abends ward der Marsch rechts angetreten , um den S 2
276_8tes Cavallerie - Regiment den feindlichen linken Flügel zu tourniren , wel cher Marsch den erwünschten Erfolg hatte, daß der Feind sein vortheilhaftes Lager verließ, und sich gegen Werle und Soest wendete. Die diesseitige Armée nahm das Lager ben Dorr mund , und schnitt dadurch der feindlichen die Communication mit dem Rhein und ihren Mas gazinen ab, fie folgte dieser in verschiedenen Marschen, bey welchen dieses Regiment von threr Arriere- Garde verschiedene Gefangene und Bagage einbrachte. Der Marschall vonBrog lio hatte indessen das Spörkſche Corps mit ei ner vierfach stärkeren Macht den 29sten Jun. genöthiget die Diemel zu verlassen , und dessen Vereinigung mit der Soubifischen Armee ward den 7ten Jul. bewerkstelliget. Die unfrige zog sich daher näher an der Lippe, und occupirte deu 12ten Jul. das vortheilhafte Lager bey Vel linghausen, welches sie gegen den Angrif ge dachter zwoer formidablen Armeen den 15ten nnd 16ten Jul. glücklich behauptete, und solche mit Berlust von 7 Fahnen , 17 Kanonen und über 3000 Gefangene muthig zurück schlug. Das Regiment hatte in dieser Bataille keine Geles genheit sich zu distinguiren ,
indem es an dem
rechten Flügel stand , und die Hiße des feindli chen Angrifs auf den linken gefallen. Nachdies ser glücklichen Bataille,
zu welcher die vom
Hannoverschen Jäger Corps geschehenen Vers nichtung eines feindlichen Convois in der Gegend Westuffeln hinzu kam ,
die auf den Rest der
Campagne einen groffen Einfluß hatte , konnten die feindlichen Armeen nicht länger zusammen blieben
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Regiment.
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bleiben.
Der Marschall von Soubise überließ dahero dem Marschall von Broglio 50 Esquas
drons und 36 Bataillons , und zog sich mit dem Rest über die Roer , um sich die Communication mit den Rhein wieder zu eröfnen.
Des Erbs
prinzen Corps ward dieſem entgegen gestellet, und der Generallieutenant Graf von Rielmans egge mit 6 Bataillons und diesem Regimente auf dessen linke Flanque detaschiret , die Haupt Armee des Herzogs Ferdinand folgte der Brog lioschen im Stifte Paderborn. Des Erb prinzen Corps richtete die ſeinigen nach der Soubifischen, gieng den 13ten Aug. über die Lippe, und campirte den 15ten bey Münster. Da der Herzog Ferdinand diese Festung einige Zeit ihrer eigenen Stärke überlassen , und das Erbprinzliche Corps zur Unterstüßung der Opes rationen gebrauchen wollte , so wurden die uns term General von Rielmansegge gestandenen 6 Bataillons den 18ten Aug. in Münster ge worfen , und dieser General , um den feindlichen Streifereyen sich so viel möglich zu widerseßen, mit diesem Regiment und einigen leichten Trup pen im Münsterschen gelassen, solches that in dieser Absicht verschiedene Hins und Hermärsche und conjungirte sich den 27sten bey Hamm mit dem Corps des Generallieutenants von Oheimb, der diesem Ort zu Hülfe geeilet war. Des Erb prinzen Corps kam denselben Abend von War burg zurück, das ganze Corps marschirte den. 28ten nach Ramen , und den 29ften nach Floßs heim , drey Grenadier Bataillon und das Mül Lersche, jest zte Dragoner Regiment wurden uns S 3
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8tes Cavallerie - Regiment.
unterm Generalmajor von Huth nach Dorsten detaschiret, welcher Ort den 30sten mit Sturm erobert, die darin befindliche Bäckeren ruinis ret und viele Beute auch einige 100 Gefanges nachdem das Corps ne gemacht wurden , wieder über die Lippe gegangen,
campirte sols
ches den 5ten Sept. bey Dülmen und den 7ten bey Sellem und wurde nach Zurücklaffung von 6 Bataillons und 4 Esquadrons nach Geffen beørdert , um mit der Armee gegen die Hulde und der Eder gemeinschaftlich zu agiren, sämmts lich dazu bestimmte Truppen paßirten den 18ten die Diemel, und die Armee campirte bey Wil helmsthal , des Erbprinzen Corps aber bey Heckershausen , lekteres rückte den 21ten ges gen Friglar und gieng nach verschiedenen Mårs
" schen den 5ten October nach Wolfshagen zu rick , den roten verließ dieses Corps gedachtes Lager um nach den Münsterschen zurück zu mars schiren. Da diese Diversions in Hessen den Marschall von Broglio nicht irre gemacht, dies fer vielmehr feine überlegene Macht dazu ge braucht, nicht allein Cassel und Gorringen zu behaupten, sondern auch gegen die Ocker zu agiz ren, die französischen Truppen sich auch den 10ten Octob. der Stadt Wolfenbüttel bemeistert, und zur Belagerung von Braunschweig Vorkeh rungen gemacht, so wurde das Corps , welches bereits bey Stormede ohnweit Lippstadt ans gelangt war beordert über Marienlohe bey Paderborn und horn nach Blomberg zu marschiren , während der Zeit , daß die Armee übersohenweipel, Brakel und Marienmůn fter
8tes Cavallerie - Regiment.
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Der Erbprinz fter der Wefer sich näherte. übertrug das Commando dieſes Corps dem Ges, nerallieutenant von Hardenberg und gieng für
en rm Eniz
feine Person über Hameln nach Hannover, um das Commando über sämmtliche in der Gegend.
nges orps
marschirende Truppen zu übernehmen.
Durch
= fols Item g von
diese von des Herzogs Ferdinand Hochfürstl. Durchl. so weise getroffenen Disposition , wurz den die feindlichen Unternehmungen gegen die
Seffer Fulde Tammts
Chur- und Herzoglichen Lande gänzlich vereitelt, und durch den Angriff des Prinzen Friedrichs von Braunschweig der Feind so wohl die Belaz
n 18ten enWile
aber bey
gerung von Braunschweig aufzuheben, als auch Wolfenbüttel und die ganze Gegend zu verlassen gezwungen ; so wie zu gleicher Zeit die
Ziten ge en Mars
Stadt Bremen durch ein alliirtes Detaschement gegen den französischen General Wurmser ges
agen zu gedachtes f mar зи Seffen den macht, die
deckt, und er die Gegend zu verlassen genöthiget wurde. Der Generallieutenant von Bock marschirte den 18ten Oct. aus dem Lager bey Blomberg mit 4 Bataillons , diesem und dem Heßischen
t dazu ges cringen zu Ocker zuge hden roten meistert, und
Leib-Dragonerregimente gegen die Lippe , pass firte diesen Fluß am 2ten Novemb. zu Lipps stadt, ließ die 4 Bataillons bey Rhüden came piren, die 8 Esquadrons aber in den nächsten
eig Vorkeh ps, welches de ppffa an he e o l n e ri b g e b Blom r zu Daß die Armee ún Marienm
war durch verschiedene Bewegungen so wohl nach der Gegend Corbach als auch Friglar des Feindes Aufmerksamkeit dahin zu ziehen , wors auf auch der Generallieutenant vou Meaupeau mit einem starken Corps von 10 Bataillons und
fter
Dörfern cantonniren.
Die Absicht dieses Corps
12 Esquadrons gegen ihn an marſchirte. thna 4.
Auf dieſe
280
Stes Cavallerie- Regiment.
diese erhaltene sichere Nachricht , zog sich der Ge kerallieutenant von Bock den zten Dec. über die Lippe zurück nach Dellbrück, von da das Re giment den 9ten nach Claholz und den roten in die Gegend Warendorf marſchirte , den 12ten áber das Winterquartier in Greven 3 Stunden von Münster bezog. 1762 den 12ten April brach das Regiment auf, und befand sich bey dem Corps , welches unter dem
Erbprinzen
die
Expedition auf
Dieses Schloß wurde Arensberg vornahm. den 19ten beschossen , in Brand gesteckt, und die aus 300 Mann bestehende Besaßung zu Nachdem * das Krieges 3 Gefangene gemacht. Schloß völlig auffer Vertheidigungs- Stande ges fekt , marschirten die Truppen wieder nach ih 3 ren Winterquartieren , und zwar dieses Regis ment nach Greven an der Ems zurück. Wie aber der Herzog Ferdinand dem Feinde so wes nig als möglich Ruhe lassen wollte , so unters nahm der Erbprinz mit Ablauf des April Mos naths eine neue Expedition gegen Elberfeld, delogirte das daselbst bequartirte Conflansche Corps , und ließ die verweigerten Contributions aus den feindlichen Ländern betreiben, der Obriz fter von Müller war zum Soutien der leichten Truppen bey dieser Expedition mit rooo Pfers den commandiret , wozu dieses Regiment 60 F
Pferde gegeben , aber nichts verlohren , an Ges fangenen wurden gegen 6 200 Mann eingebracht. Dieses Regiment wurde bey Eröfnung der Cams pagne wieder bestimmt, unter dem Erbprinzen gegen die am Tiederrhein sich formirende Cons
besche
8tes Cavallerie - Regiment .
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e: Sie
desche Armee zu dienen, es cantonnirte vom 18ten May bis zum 16ten Juni , da solches mit des
Res
Erbprinzen Corps bey Schafderren cam
Lin
pirte. Die Marschålle d'Errees und Prinz von
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ment
elches n auf wurde
Soubise zogen ihre aus 116 Bataillons und 94 Esquadrons ohne die leichten Truppen bestes hende Armee bey Cassel zusammen , und rück ten damit den 22ten Jun. bis Grebenstein vor,
ung zu em das
der Herzog Ferdinand , welcher den 21sten nach Bühne gekommen , noch selbigen Tages durch den Prinz Friedrich von Braunschweig das Schloß Sababurg im Rheinhardswalde wegneh men, und sich durch die leichten Truppen die
Landege nads the s Regis
Debouches über die Diemel verfichern laffen, ats taquirte den 24sten Jun. die feindliche Armee, und erföchte einen vollkommenen Sieg , welcher
f. Wie de sowe so unters CyrilMos lberfeld, ce Conflani s atribution
der Campagne den Ausschlag gab , und die feinds liche offensive in eine defensive verwandelte. Die exclusive der leichten Truppen aus 47 Batails . lons und 56 Esquadrons beſtehende Condeſche Armee war indessen den Rhein paßiret , und
der Obri Der leichten
wobey dieses Regiment mit befindlich , also je nem bey weitem nicht gewachsen war , richtete ſeine Bewegungen nach der ihrigen ein, und cam pirte den 20ften Jun. bey Dülmen , paßirte
, und
000 Pfer egiment 60 en, an Ge cht eingebra .
ig derCam ng en Erbprinz irende Com
Dejche
des Erbprinzen Corps , welches nur aus 20 Bataillons und 21 Esquadrons bestand , und
den 21ften die Lippe ben Flaßheim , und occus Bey der den pirte das Lager bey Horneburg. 25sten von dem Erbprinzen vorgenommenen Recognoscirung jenseits Recklinghausen ge rieth das von der Cavallerie zur Bedeckung.come Ⓒ 5 mun
282
8tes Cavallerie - Regiment.
mandirte Detaſchement durch den Angriff eines weit stärkeren feindlichen Corps sehr ins Gedrån ge, und ward zum Rückzuge gezwungen. Der Erbprinz animirte durch seine Gegenwart die zuleht retirirende Mannschaft , um die Retraite 1
nach Möglichkeit zu favorisiren , exponirte sich daher , wie gewöhnlich, aufs äußerste , und fand sich also vom Feinde gänzlich umringet , ´ wurz de aber durch einen Theil der Mannſchaft dieſes Regiments glücklich befreyet *). Das Regis ment verlohr von denen 100 Commandirten 44. Mann. Den 27sten Jun. repaßirte dieſes Corps die Lippe bey Lübnen , und kam den 9ten Jul. im Lager ben Wolbeck zu stehen. Als man in Erfahrung gebracht , daß ein Detaschement von der Condeschen 3 Armee zu der Armee der Mars schålle abgesandt worden , so wurde der Generals Heutenant von Bock aus diesem Lager mit dem Regimente und 3 Bataillons detaschiret, um die Haupt-Armee in Hessen zu verstärken. Dieses Detaschement marschirte über Hamm, Oestings hausen, Kloster Bühren , Eſſentho, Stadt bergen und Volkmissen nach Obermeißer, allwo
* Bey dieser Gelegenheit hatte besonders der Dra goner Jürgen Heine aus Eldingen im Lünebur gischen, von des Major Schmiedchen Compagnie das Glück, einen feindlichen dem Erbprinzen ſehr nahe seyenden Husaren-Hieb Einhalt zu thun, und fich zugleich deffelben zu bemächtigen. Dieseruhm= würdige Handlung und herzhafte Treue war bey dem Regiment in die Vergessenheit gerathen, wurde aber bey ihrer Rückerinnerunerung dadurch beloh net, daß genandter Dragoner nachhero 'zum Core Foral und daraufzum Wachtmeister avancirte.
8tes Cavallerie - Regiment.
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allwo es sich den 16ten Jul. mit dem Zastrows fchen Corps vereinigte , und zu der Niederlage der Sächsischen Truppen bey Lutternberge das Seinige dahin mit beytrug , daß durch seine nas he vor Caffel diesseits der Fulde genommene Stellung die feindliche starke Garnison in Res spekt erhalten ward , und denen zur Expedition die Fulde paßirten Truppen den Rückzug deckte. Das Regiment hatte daher keinen Verlust, und marschirte den Abend zurück ins Lager ben Dürn berg. Den sten Aug. conjungirte sich solches bey Hochkirchen mit dem Gilfe- Zastrow- und Mansbergschen Corps , welche sämmtlich der t Erbprinz commandirte, worauf die mit der Armee,
und denen übrigen detaſchirten Corps
concentrirte Bewegungen zu Depostirung der hins ter Cassel und längst derHulda campirten feinds lichen Truppen erfolgte. Das Bocksche Corps blieb bey Hochkirchen stehen , der Erbprinz aber marſchirte mit den übrigen gegen die Öhm, wohin die Condeſche Armee ihren Marsch gleichs falls dirigirte. Nachdem die von dem Herzoge Ferdinand genommene Maaßregeln zu Unter brechung der Communication der feindlichen Ar mee mit Frankfurth, diese endlich genöthiget, den 15ten Aug. die Fulde zu verlassen, und sich gegen den Mayn zu ziehen , so folgte die diess seitige Armee jener auf dem Fuße nach. Dieses Regiment marfchirte unterm General von Bock über Breitenbach, Twieste nach Allendorf, allwo es den 21sten zu einen Theil des Grambys schen Corps stieß, und den 22sten sich bey der Surprise der Condeschen Avant - Garde unterm Gea
1
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8tes Cavallerie - Regiment.
Generallieutenant de Levis bey Berenfeld mit befand , wobey einige hundert Gefangene gemacht, auch die Hälfte des Lagers und die ganze Bagage erbeutet wurden. Das Lager wurde bey Stan gerode aufgeschlagen , und zum Angriff der Con deschen Armee auf den folgenden Tag Anstalten gemacht, diese zog sich aber in der Nacht zurück gegen Gießen, und des Erbprinzen Corps lagerte sich bey Grunbergen , wo es den 24ften Aug. Rasttag machte, und den 25sten über Lich und Arensburg nach Holzheim marſchirte, in der Absicht den 26sten das Lager bey Grůz ningen zu occupiren , welches der Feind aber durch seine vortheilhafte Stellung hinter den Pohl Graben verhinderte, und durch ein heftis ges Kanonen-Feuer die Avant- Garde des Erbs prinzen mit Verlust zum Rückzuge nöthigte. Das Corps campirte darauf bey Ahrensburg, und den 27sten bey Grünbergen , von da der Generallieutenant von Bock mit dem Regimente und 3 Grenadier-Bataillons jenseits der Lahne nach Uhdenhausen detaschiret wurde , um die projectirte Belagerung von Marburg ins Werk zu richten , nach der den 31sten am Johannis Berge vorgefallenen mißlichen Affaire aber wiez der zurück gerufen wurde, und unter der Ordre des Generallieutenants von Hardenberg, der 1 das Commando des Erbprinzlichen Corps, welz cher wegen empfangener Bleßure sich zurück bes geben mußte , erhalten, zu stehen kam , wie darauf durch den Marsch der feindlichen Armee auf Gießen die diesseitige sich genöthiget sahe, fich der Ohm und Cassel , welcher Ort von eis nen
8tes Cavallerie - Regiment.
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nen unter der Ordre des Prinz Friedrich von Braunschweig stehenden Corps berennet war, zu nähern, so marschirte die Armee den Sten Septbr. nach Grünbergen , paßirte den 11ten bey Homburg die Ohm , und lagerte sich auf die vortheilhaften Anhöhen ihres rechten Ufers, das Regiment , welches mit 6 Grenadier - Bas taillons und dem Heßischen Leib-Dragoner-Regis gimente die Arriere s Garde machte , blieb bey Burggemünden stehen , stieß aber den 13ten zu der Grambyschen Reserve bey Homburg, es befand sich den 23sten bey der heftigen Kano nade an der Brücker-Mühle ohnweit Amoe neburg, verlohr aber nur einen Mann. Das Haupt- Augenmerk bey Endigung dieser Cam pagne war nun noch die Belagerung von Cassel, wo die Transcheen in der Nacht auf den 17ten October eröfnet wurden , folche zu decken, ward die Position an der Ohm durch Anlegung vieler Redouten und Schanzen immer respectabler ges 暴 macht.
Verschiedene Bewegungen des Feindes
und die Fourage Transporte veranlasseten ben ei nigen Regimentern Hin- und Hermärsche, wel ches denn auch dieses Regiment mit betraf, so fich zuleht auf die Höhe hinter Homburg bey dein Wangenheimischen Corps mit befand, Nach dem Caffel den 1ften Novemb. capituliret , die Friedens- Präliminarien den zten Nov. zu Fon tainebleau unterzeichnet *) und die Convention zu
*
Schon am 7ten November gegen Abend kam ein französischer General vor das Thor zu Kirchheim, dem
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8tes Cavallerie - Regiment.
zu Aufhebung der Feindseeligkeiten in Gegens wart des Herzoges Ferdin.nd und der beyden fran dem Alliirten Haupt-Quartier, welcher von den französischen Marschällen d'Etrees und Soubise mit der Nachricht von den unterzeichneten Präli minarien an den Herzog Ferdinand abgeschicket worden , der dann hochdenenselben zugleich ein Schreiben vom Herzoge von Bedford , Englischen Gesandten zu Paris, zustellte, welches durch eben den Courier war bestellet worden , der die Nach richt an die französischen Marschälle überbracht hatte. Es wurden hierauf an alle Corps, an alle Commandanten der Festungen 2c. Stafetten mit Verhaltungs-Befehlen sofort abgefertiget. Lages darauf als den gten Vormittages zwischen 10 und II Uhr kam der Herzog Ferdinand und Milord Gramby an die Brücke, welche man sonst die Brück-Mühle nennet , oberhalb Amonebarg, und begehrten die Officiers von der Wache zu sprechen. Der Baron von Raynach, Grenadier-Hauptmann vom Regiment Eplingen und Lelbard Capitain von den Jägern des Regiments Elsaß eilten zu vernehmen , worinn ihr hohes Verlangen bestünde, und bathen ſie zu solchem Ende auf die Brücke zu kommen, und sich in ihre Wachtstube unter Dach zu begeben, welches sie sogleich thaten. Die 2 Officiers wurden in eine angenehme Verwunderung gesezt , als Sr. Durchl. ihnen mit der gnädigsten Begegnung sagte : mein Besuch sowohl als der vom Milord Gramby mußsie allerdings wundern meine Herren, wofern sie nicht schon wissen , daß wir hergekommen, um mit dem Generallieutenant Grafen von Guerchy uns zu unterreden. Zu gleicher Zeit kam der Graf von Guerchy schon her bey, dem diese beyden Herren mit einem zahlrei chen Gefolge von Engliſchen und Hannoverschen 'Offle
8tes Cavallerie- Regiment.
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französischen Märschålle den 15ten auf der Brus cker S Mühle, von dem Englischen Generals Lieutenant Howard und dem französischen Ge nerallieutenant Conte de Guerchy geschlossen worden ; so trat das Regiment den 20sten Nov. denMarsch nach den Winterquartieren an, und be zog solche den 29ften in dem Münsterschen Amte Stromberg , brach aber den 24ften Decemb. aus selbigen schon wieder auf , und gieng nach dem Lande zurück in feine Standquartiere imHas melschen District, das Staabsquartier wurde zu Bockerode , einem dem Chef zuständigen Gu thereguliret, 1766 wurde solches nach Grohnde an der Weser 1770 aber von da nach Nort heim verlegt.
Officiers entgegen giengen. Niemahls sahe man einen vertraulichern und freundschaftlichern um gang, als diese Generals 4 Stunden lang mit eins ander pflogen , und auch ihr Abschied bezeugte, wie sehr ihre Unterredung ihnen vergnügt gewee sen war.
F
& 9tes
Cavallerie
Regiment
Ihro Majestät der Königinn
leichte Dragoner.
Staabs-Quartier Isernhagen,
સે
f
291
9tes
Cavallerie
Regiment
der Königinn leichte Dragoner.
Nachdem die sämmtlichen Corps leichter Trup pen , als das Jåger- Corps , Husaren und Scheiter Corps nachdem im November 1762 geschlossenen Frieden reduciret worden, so wurden im April 1763 von denen dabey gestan denen Ober- und Unter - Officiers so viele gleich placiret, als zu Besehung zweyer Dragoner-Re gimenter, jedes zu 8 Compagnien erfordert wurs den, welchen beyden der Nahme des ersten und zweyten leichten Dragoner-Regiments bey gelegt ward , im Jahr 1764 erhielt dieses erste Regiment den Nahmen der Röniginn , und wie 1783 die fåmmtlichen Chur - Hannoverschen Regimenter numeriret wurden ; so erhielt dieses Regiment die Nummer 9. Im Jahr 1768 geschahe der Anfang zur Er richtung der Gemeinen, welche svcceßive fortges fehet worden, so daß selbiges Michaelis 1776 complet, und mit denen übrigen Cavallerie Regis mentern egalisiret war. Die Uniform betreffend ; so erhielt dieses Regiment anfangs rothe Röcke mit schwarzen plüschenen mit Gold eingefaßeten Rabatten, Auf schläge und Kragen nebst einen aus schwarz mit gelb bestehenden Epaulet nebst paille Unterfutter und Westen , die, derer Officiere war ohne Bes feßung und durch ein goldenes Epaulet mit Cres pinen unterschieden.
Im Jul. 1766 wurde die Unis Z:2
9tes Cavallerie - Regiment.
292
Uniform verändert , und bestand selbige aus blauen Röcken mit rothen Rabatten und Auf
P
schlägen auchpaille Unterfutter und Westen, 1778 erhielt das Regiment statt der paille Westen und Unterfutter nunmehro weiß, behielten aber das bis daher gehabte Gold. Sie tragen mit schwarz zen Leder überzogene Casquets, die mit schwarzen Seehund -Leder aufgeschlagen , und an deren Klappe vorne ein silbernes Pferd befindlich ist, über das Casquet liegt ein verguldeter Bügel, wovon in Locken gekräuselte Pferde-Haare hans gen. Jedes der beyden leichten Dragoner-Regis menter führen bis jezt nur noch eine Französis sche Standarte, welche von dem noch daben ste henden Titulair Obristen Johann Friedrich von *
Hattorfmit einem combinirten Commando von 100 Pferden als damahligen Rittmeister beym Freytagischen Jäger- Corps in dem lehteren sieben jährigen Kriege ben Ueberrumpelung der Stadt Bugbach und gänzlichen Gefangennehmung des Französischen Cüraßier-Regiments vonRograve erbeutet, und den leichten Dragoner-Regimentern gegeben. Die bey diesem 9ten Regimente befindli che Standarte ist helle roth, beynahe Conleur de Chair und führet eine Sonne mit Gold gestickt, und zur Ueberschrift : Nec pluribus impar. Pauken befinden sich bis jeßt noch nicht beym Regiment. \ Der Commandant ist: 1763 Generalmajor und General-Adjudant Wil helm vonFreytag, war vorhero Chefdes Jå ger-Corps, ward 1776 Generallieutenant und " 1784 General der Cavallerie. Totes "
10tes Cavallerie - Regiment
Ihro Königl. Hoheit Prinz Wallis
leichte Dragoner.
Staabs- Quartier großen Munzel.
R 3
}
}
295 SEEKS
Iotes Cavallerie - Regiment Prinz Wallis leichte Dragoner.
Melchermaaffen die Errichtung dieses Regis ments im Jahr 1763 seinen Anfang ges nommen, ist bey dem vorstehenden 9ten Caval lerie - Regiment der Königinn leichte Dragoner bereits erwehnet , Anfangs hatte es vorgedach ter maßen den Nahmen des zweyten leichten Dragoner ፡ Regiments , und zur Uniform rothe Röcke , blaue Kragen, Rabatten und Auf schläge, weisses Unterfutter und Westen mit Silber, 1764 erhielt es den Nahmen vomRron prinzen -Regiment , und 1766 ward ihm der Nahme Prinz Wallis beygelegt 1766 erhielt es blaue Röcke , rothe Rabatten und Aufschlåse, weisses Unterfutter und Westen mit Silber. Es tråget gleiche Casquets mit dem vorstehenden 9ten Cavallerie- Regiments , nur daß dieses eis nen silbernen Bügel hat. 1768 ward der An-´ fang der Errichtung gemacht.
Wie 1783 die
sämmtlichen Regimenter numeriret worden, erz hielt dieses Regiment Nummer 10. Es soll, wie ben mehr gedachten vorstehen: den 9ten Cavallerie- Regiment erwehnet, eine von dem jeßigen titulair Obristen Johann Frie drich von Hattorf im leßtern 1762 geendigten Kriege erbeutete Französische Standarte führen, deren Devise ich nicht erfahren können. Z 4 Paus
for
296
10tes Cavallerie - Regiment.
Pauken befinden sich bis jetzt noch nicht beyin Regiment. Commandanten find gewesen : 1763 Generalmajor und General Adjudant Wilhelm von Freitag, war vorher Chef des Jåger - Corps , ward 1776 General Lieutenant und gab 1781 das Commando' dieses Regiments ab. 1781 Obrister Johann Friedrich von Minnis gerode , ward 1783 Generalmajor:
1 1
Bor
2971 MATTHEW
Borerinnerung, die Chur - Hannoverſche Infanterie betreffend.
I.
Von der Stärke derselben
wie auch vorgefallenen " Verminderungen und Vermehrungen .
Im m Jahre 1705 fielen nach dem tödtlichen Hintritt weiland Herzoges Georg Wilhelm zu Zelle nebst de nen gesammten Herzoglich Zellischen und Lüneburgis schen Landen auch die bis daher unterhaltenen stehen= den Infanterie - Regimenter an das Chur - Haus Hannover, der damalige Bestand der Regimenter war während des Spanischen Succeßions - Kriegefol gender : A. Hannoversche Infanterie, TO Bataillons zu 7 Compagnien, à 100 Mann. B. Zellische Infanterie. 10 Bataillons zu 7 Compagnien , à 100 Mann. Wie im Jahre 1714 durch den zu Baaden ge schlossenen Frieden dieser langwierige Krieg geendiger war, so geschahe eine Reduction , daß auffer denen zum Feld - Etat gehörigen Officiers und übrigen Be dienten auch noch von jeder Compagnie 14 Mann 1724 abermahlen 14 Mann reduciret wurden. 1727 wurden diese 28 Mann wieder angewors ben. 1728 wurde nach dem Absterben weil. Herzoges und Bischofes Ernst Auguſt zu Gsnabrück das 1717 da= Z 5
298
Vorerinnerung .
daselbst errichtete Bataillon von 5 Compagnien in Hannoversche dienste übernommen , und 1731 mit 2 Compagnien vermehret, wodurch es mit denen übrigen Bataillons regalisiret wurde , jede Compagnie der andern Bataillons mußte einen Mann dazu hergeben , welcher vorerst aber noch unbeſeter blieb. 1741 wurde dieser eine Mann per Compagnie wieder angeworben , und auſſerdem noch 14 Mann zur vermehrung geliefert , auch die Regimenter mit dem nöthigen Feld = Etat versehen. In selbigem Jahre wurde noch ein Regiment Ins fanterie von 3 Bataillons , und 1745 noch das vierte Bataillon auf gleichen Fuß der übrigen Bataillons errichtet,
9
1748 wurden ben geendigtem Kriege bey jeder In fanterie- Compagnie 24 Mann abgedanket, 1755 wurden selbige wieder mit 10 Mann ver . mehret. 1756 wurde bey denen nach England marschie renden 12 Bataillons der Feld - Etat angesetzet. 1757 wurde jede Compagnie mit 14 Mann verz mehret , und auch die übrigen Bataillons mit denen zum Feld ፡ Etat nöthigen Officiers und übrigen Bedien ten versehen. 1758 geschahe eine ähnliche Vermehrung der Com pagnien mit 14 Mann. In selbigen wurden auch zwei neue Bataillons je des von 5 Compagnien zu 200 Mann errichtet. 1759 wurde das im hiesigen Sold stehende Sachs Gothaische Bataillon in unsere Dienste übernommen. 1761 wurden statt der sonst bey jeder Compagnie gestandenen 8 Grenadier bey jedem Regiment eine ge schlossene Grenadier Compagnie formiret. 1763 nach geendigtem Kriege trat auf Allerhöch ften Befehl eine Reduction bey der Infanterie ein, es wurde nemlich die zte Compagnie völlig abgedanket, und aufferdem bey jeder Musquetier: 71 Mann und Bey jeder Grenadier - Compagnie 61 Mann erlaſſen, die
Vorerinnerung.
299
die im Jahre 1758 errichteten zwey neuen Bataillons wurden mit einer Compagnie vermehret , und denen übrigen gleich gemacht , und die Combinirung zweier Bataillons , so nach und nach erfolgte, wurde fest gesetzet , daß also bey einem solchen combinirten Res giment , ein Chef ein Obristlieutenant und 2 Maz jors zu stehen kamen , und aus 2 Grenadier und 10 Musquetier - Compagnien bestand. Bey Entlassung der Gemeinen bekam ein jeder der nicht in Pension ge ſeßet wurde, eine 10tågige Löhnung , 18 Mgr. In validen Geldfür jedes gediente Jahr und 2 Rthlr. zum Geschenke. E 1775 giengen 5 Bataillons nach Gibraltar und Port - Mabon , sie wurden per Compagnie mit 18 Mann vermehret, so die andern im Lande bleibenden Bataillons abgeben, und durch Werbung wieder ers sehen mußten, auch erhielten die benannten 5 Batail lons die zum Feld - Etat gehörigen Bedienten. 1776 wurde eine jede Infanterie - Compagne mit 6 Mann , und 1777 abermahlen mit 6 Mann vermehret, jedoch gieng diese Vermehrung denen beyden in Hanau gars nisonnirenden Bataillons nichts an. 1778 wurde jede Grenadier- Compagnie mit 21 Mann und jede Musquetier-Conipagnie mit 11 Mann vermehret , wodurch erstere auf 100, und ießtere auf 80 Mann anwuchsen, auch diese Augmentation betraf die Hanauische Garnison nicht. Im Herbst 1778 kamen die seit 1762 in Hanau gelegenen 2 Bataillons in die hiesigen Lande wieder zurück , lieffen jedoch ihre Grenadier - Compagnien in Hanau zur Besatzung. 1779 wurden die bey jedem Regiment behuf der Regiments Kanonen benöthigsten Artilleristen ausges sekt , welche zwar bey dem Compagnien Dienste thun, jedoch beym Gebrauchder Kanonen der sonstigen Cons stabels ihre Dienste verrichten müssen. 11780 wurden bey jeder Musquetier - Compagnie 10 Mann abgedanket , womit die beyden aus Hartaue zurück
"
Vore
300
. g zurück gekommenen Bataillons vollzählig und denen übrigen gleich gemacht wurden , ihre zurückgelassenen Grenadier-Compagnien aber blieben auf den alten Fuß zu 67 Mann. Auch wurde in diesem Jahre bey der Infanterie ein Inspecteur angeſehet , wozu Ihro Ma jestät den Generalmajor von dem Busche ernannten. 1781 in der Mitte des Monaths Junii wurde der Anfang mit Errichtung zwey neuer Infanterie-Regi= menter unter den Nahmen des 15ten und 16ten Re giments , die Sr. Majestät zum Dienste der Ostin dischen Compagnie auf gewisse Jahre überlassen, ge=: macht, jedes bestand aus 1 leichten, 1 Grenadier und & Musquetier-Compagnien zu 100 Mann, und wur de der Obristlieutenant Reinbold zum Chef des 15ten der Major von Wangenheim aber zum Chef des 16ten Regiments ernannt. 1783 wurden abermahlen von jeder Infanterie Compagnie 10 Mann erlassen , wodurch denn eine Grenadier- Compagnie auf 90 und eine Musquetier Compagnie auf 60 Mann gesetzet wurde. Im nemlichen Jahre wurden sämmtliche Infante rie-Regimenter, die Fuß-Garde ausgenommen , nus meriret. rinn
erun
1785 kamen die in Gibraltar und Port-Mahon gewesenen 5 Bataillons wieder in hiesige Lande, und wurden mit den übrigen Bataillons egalisiret.
II. in
Von den Veränderungen
Ansehung
der Uniforms im Ganzen,
Es wird zwar bey jedem Regiment der Uniforms und deren Veränderungen weitläuftiger und be sonders bemerket werden, jedoch glaube ich, wird es wenigstens vielen meiner Leser nicht unangenehm seyn, hiefelbft die Haupt-Veränderungen, so das ganze In fanterie Corps betreffen, zu finden. In den älteren Zeiten waren die Röcke zwar schon both , die Aufschläge, Westen und Unterfutter aber waren
Borerinnerung.
301
waren von einer andern dem Regiment zugetheilten Couleur. 1727 wurden die Rabatten eingeführet , welche denn mit den Aufschlägen und Westen von einer Farbe waren. 1761 wurden bey denen Bataillons , so Gold hat ten , statt der couleurten Westen , paille , und bey de nen, so Silber hatten, weiße festgesetzet. 176 wurden bey allen Bataillons , die Gold gehabt hatten , solches in Silber verwandelt , so daß bey der Infanterie nur bloß das Garde : Regiment Gold behielt. 1773 erhielten die Officiers ein rothes mit Silber
L
gesticktes Epaulet , die Garde aber ganz Gold. 1779 erhielten die Regiments -Artilleriſten ein ges streiftes wollenes Epaulet mit Frangen, 1785 sind die Mondirungen nach dem Englischen Modell eingeführet , auch ſonſt verſchiedene Verände rungen vorgenommen ; als : auf den Mondirungs Knöpfen wird die neye erhaltene Regiments -Nummer getragen, das Degen-Koppel, so mit einem gelben Schloß versehen , worauf G. R. mit der Regiments Nummer befindlich , wird im Dienst über den Rock umgehangen , die ledernen Bein-Kleider werden gånz lich abgeschaffet, und statt deſſen im Winter tuchene, des Sommers aber leinene getragen , auch bey leines nen Strümpfen schwarze halb Camaſchen festgeseßet, die Officiers erhalten statt des einen oberwehnten ges stickten Epaulets nun zwey ganz silberne, und statt der filbernen Degen gegenwärtig stahlerne Degens bey den Grenadier- Officiers aber stahlerne Säbels, und die an den umhängenden Degen-Koppels befind liche Schlösser find Silber mit G. R. Aufdas Jahr 1787 wird die paille Couleur gänz lich abgeschaft werden, und statt dessen weiße Unters kleider eingeführet,
#
. III
2 302
g Vorerinnerun . III.
Von den Armaturen -
1
und sonst das Militair betreffenden.
1687 wurden die Lunten - Schlösser abgeschaffet, und statt dessen ordentliche Flinten-Schlös fer eingeführet. 1695 wurde zu Jelle das Invaliden-Hospital ge ftiftet. 1696 wurden denen Regimentern die Regiments Kanonen zugegeben. 1706 wurden beym ganzen Corps die gelben Scher fen festgeseßet, da vorher ein jeder Regiments-Chef folche nach Gutfinden hatte geben können. A 1708 wurden in der Belagerung von Lille die Zimmerleute bey den Bataillons festgesetzet, da der Obrist Coferis felbige zuerst mit besondern Nutzen bey der Defenſion eines Dorfes Entreries gebraucht. 1724 wurden die eisernen Lade- Stöcker und Ca= maschen, wie auch 1727 die meßingernen Trommeln auch bewundene Haar Zöpfe eingeführet.
Garde
Garde- Infanterie
Regiment.
Stand - Quartier Hannover.
1
305 EXTEN
Garde
Regiment.
[Is der Herzog von Hannover mit dem Kö [18 Q nige von Schweden , Gustav Adolph, in Verbindung trat , so errichtete ersterer int Jahr 1631 nebst andern Infanterie - Regimens tern auch ein Theil der Garde, so aber nach geendigten dreyßigjährigen Kriege 1648 bis auf 2 Schloß- Compagnien reduciret wurden , wels ches also der erste Grund dieses Gardes Regis ments angesehen werden kann.
Im Jahr 1662 schenkte der Herzog August von Braunschweig - Wolfenbüttel dem Herzoge Ernst August von Braunschweig - Lüneburg und damaligen Bischofe von Osnabrück 3 Compagnien. Aus diesem ward zu Ösna: brück ein Bataillon errichtet. Als 1679 nach Absterben des Herzoges Johann Friederich, der Herzog Ernst August die Regierung zu Hannover antrat , nahm er dieses Bataillon mit dahin , und 1690 wurden die 3 Compag nien, ſo bisher zur Schloß- Wache in Hannos ver gebraucht worden , dazu gefeßet , und dar aus ein Regiment von 2 Bataillons formiret, auch 1706 bey Dendermonde zum Garde Regiment erklåret. Es ist gleich andern Res gimentern nach Beschaffenheit der Umstände vers schiedenen Vermehrungen und Abdankungen un terworfen gewesen.
Anfangs hatte dieses Regis ment U
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Garde : Regiment .
ment ganz rothe Uniform , erhielt aber 1714 blaue Aufschläge und Westen , und 1727 blaue Rabatten, 1761ª erhielt es paille Westen und Unterfutter, und die gegenwärtige auch auf künf tig fest gesezte Uniform ist rothe Röcke , dunkels blaue Rabatten und Aufschläge mit Gold, nebst weißen Westen und Unterfutter, auch rothe Dras Es führet den Gewehr 3 Buchstaben goner. A a. und das 2te Bataillon A b. " Dieses Res giment hat 4 weiße Fahnen mit dem Königl. Englischen Wapen welches mit dem Orden vom Hosen Bande umgeben, worinn dessen gewöhn liche Innschrift: Honi foit qui mal y penſe. Nebst der Unterschrift: Dieu & mon droit,
Die Chefs sind geweſen : 1662 Generalmajor Jobst Morih von Uffel. 1667 Obrister von Ohr, starb als Generala Lieutenant. 1693 Generalfeldzeugmeister von Sommerfeld. 1712 Feldmarschall Euno Josua Freyherr von Bülow , starb den 27sten Jul. 1733 1733 Obrister Johann Georg von Ilten, ward 1735 Brigadier , 1739 Generalmajor, 1743 Generallieutenant , und starb den 17ten April 1749. 1749 General der Infanterie Georg Friedrich von Sommerfeld , farb 1760 1760 General der Infanterie August Friedrich Freyherr don Sporten , ward 1764 zum Feldmarschall ernannt , und starb den 13ten Jun. 1776.
1776
Garde - Regiment,
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1776 Jhro Durchlauchten Generallieute nant Carl Ludewig Friedrich Prinz von Mecklenburg - Strelig , welche 1784 zum General der Infanterie ernannt wur den.
6
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Im Jahr 1665 nahm Holland 12000 Mann Braunschweig - Lüneburgische Truppen im Sold, welche sich unter dem Generalfeldmarschall Graf von Waldeck an der Weser lagerten, und dadurch den Bischof von Münster zu einem Vergleich mit Holland zwungen. Das folgende Jahr 1666 gieng dieses Regis ment mit einem Theile dieser Truppen nach Bras band gegen die französische Macht , und dienete
daselbst bis zum Aachischen Frieden 1669 . Als im Jahr 1671 es sich abermahls zu ei nem gefährlichen Kriege mit Frankreich anließ, und die gesammten Häuser Braunschweigs Lüneburg es bedenklich fanden , ihre alte Erb Stadt Braunschweig, welche gegen ihre recht måßige Landesherren sich schon seit langer Zeit fehr widerseßlich bewiesen , in solchen Stand zu Lassen,
daß sie einem Feinde mitten im Lande U 2 zum
T
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Garde - Regiment.
zum Sie oder Rücken dienen könnte; so giengen fie mit ihren sämmtlichen Truppen in erwehnten Jahre vor besagte Stadt , und eroberten solche nach einer vier wöchentlichen Belagerung. 1673 drungen die Franzosen unter dem
Marschall von Türenne durch Westphalen bis an die Weser bey Minden vor , und die sämmtlichen Braunschweig - Lüneburgische Trup pen mußten dagegen ein Lager bey Leese formis Das folgende Jahr ren. 1674giengen derHerzog Georg Wilhelm und der Prinz Georg Ludewig mit einem Corps von 14000 Mann ihre Truppen, worunter auch dieses Regiment mit begriffen war, an den Rhein, es wohnete also den 14ten Sept. dies ses Jahres der für die Lüneburgischen Truppen sehr rühmlichen Schlacht ben Ensißheim im Elsaß gegen den Marschall von Turenne mit ben, nach welcher die Lüneburgischen Völker ans fangs die Winterquartiere im Elsaß nahmen, jedoch den zten Januar 1675 den Rhein repaßirten, und in Schwas ben in die Winterquartiere verlegt wurden, wos selbst das Haupt- Quartier der Braunschweigs Lüneburgischen Völker zu Geißlingen genoms men ward. Im Jul. selbigen Jahres gieng es bey Colln wieder mit über den Rhein ges gen die Mosel, half den rten Aug. über den Marschall von Crequi bey der Conzerbrück ohnweit Trier einen vollkommenen Sieg erfech ten , und darauf Saarbrück und Trier ers obern, in welcher lektern Stadt gedachterMars schall sichzum Kriegesgefangenen ergeben mußte, und
Garde I Regiment.
1 309
und erst nach Coblenz , darauf nach Zelle ges erhielt aber den 9ten Novemb.
schicket ward ,
auf sein Ehrenwort seine Freyheit wieder. 1676 im Jul. dienete es unter dem Hers zoge Ernst August mit bey der Belagerung vor Mastricht, I welche jedoch , obgleich der Herzog feine eigene Attaque an der Maas bes reits sehr weit gebracht hatte , verschiedener Urs fachen wegen wieder aufgehoben ward. 1677 war es mit in der Belagerung vor Charleroy, und den 14ten Aug. 1678 in dem glücklichen Treffen bey Saint Demies im Hennegau, welches die vortheils haftesten Folgen würde gehabt haben, wenn nicht. wenige Tage zuvor , als den 11ten August, der Friede zu Limwegen bereits unterzeichnet ges wesen.
Worauf auch den 26sten Januar
1679 ein besonderer Friedensschluß zwiſchen: den Häusern Braunschweig- Lüneburg und den Kronen Frankreich und Schweden zu Zelle erfolgte. Als nun Dånnemark gleich nach diesem Frieden mit seinen noch beysammen haben den Truppen unter dem General Wedel die Stadt Hamburg blouquirte , um die schon. Långst gesuchte Unterwerfung und Erbhuldigung. zu erzwingen, marschirte dieſes Regiment im Oct. 1679 mit nach der Elbe, woselbst die Hannover Zell- Osnabrück- und Wolfenbüttels fchen Truppen sich zusammen zogen, um allenfalls der Stadt Hamburg wirklich beyzustehen, wora aufsich aber Dannemark den 1ten Nov. zum Pinnebergischen Vergleich bequemte , 6397
wogegen bie
}
310
Garde - Regiment .
die Stadt Hamburg 220000 Thaler an Dån nemark erlegen mußte. 1685 war es mit unter den 10000 Mann,
womit der Erbprinz Georg Ludewig nach Ungarn marsähirte, half im selben Jahre die Festung Leubeufel mit Sturm erobern , und die Türken bey Gran in die Flucht schlagen. 1686 dienete es von dem 21sten Jun. bis den zten Spt. in der blutigen Belagerung vor Ofen , half den zum Entsah inzwischen anges rückten türkischen Succurs schlagen, und darauf den 2ten Sept. Ofen durch Sturm erobern, wo ben sich die Besaßung ganz verzweifelnd vertheis digte. 1687 wohnete es unter der Anführung des Erbprinzen Heorg Ludewig, der Grossen und glücklichen Schlacht bey Mohag bey , nach wel cher sich auch Effeck, Peterwardein, Welpe, Possega und Erla ergeben mußten. Im Sept. felbigen Jahres schlug der Prinz Louis von Baaden die türkische Armee bey Tissa dermaas Ben, daß die ganze feindliche Armee durch den Fluß issa schwimmen mußte , wobey die Durchl. Prinzen von Hannover sich ins Waf fer begaben, um also schwimmend den Feind nachzuschen. Als nun dieser glücklichen Pros greffen wegen , auch wegen der Succeßion in der Pfalz die Franzosen in die Pfälzischen Länder einfielen und daher der Krieg am Rheinstrom entstand , marschirte dieses Regiment unter dem Herzoge Ernst August mit dahin gegen die französische Macht, und half
1689
Garde - Regiment.
311
1689 Maynz nach einer 6 wöchentlichen Belagerung erobern ,
wobey die Attaque vors nemlich gegen die Citadelle und die Bastions Saint Alban, Saint Boniface und Saint Alexander geführet ward. Die hiezu gebrauchs ten Lüneburgischen Truppen traten sodann den Marsch nachden Liederlanden an, stiessen aber. auf dem Marsch zu den Brandenburgischen Völs kern, welche Bonn belagerten , verhinderten den Boufleurs Bonn zu entsehen , und nöthigten den Aßfeld, welcher Commandant darinn war, diesen Ort nach einer 3 monathlichen Belagerung den 12ten Oct. zu übergeben.
Dieses Regis
ment gieng darauf mit nach den Liederlanden, und wohnete 1690 der unglücklichen Schlacht bey Fleuri ohnweit Clamur ben , nach welcher es gegen den Winter in hiesige Lande zurück mars schirte. 1693 gieng es abermals unter einem Corps von 8000 Mann Braunschweig - Lüneburgischer Truppen unter den beyden Generals von Podeš wills und von Bois David nach dem Flies derlanden , und war selbiges Jahr in der Bas taille bey Landen den 29sten Jul. gegenwärtig, worinn die Franzosen das Champ de Bataille mit einen Berlust von 15000 Todten und 10000 Bleßirten behaupteten. 1694 half es Guy und 1695 die importante Festung Lamur im Angesicht einer französischen Armee von 100000 Mann erobern ,
obgleich die Garnison 16000
Mann stark war ,
welche der groffe General Boufleurs selbst commandirte. 1696 U 4
312
Garde - Regiment.
1696 fiel in den Niederlanden nichts erheb liches vor , und
1697 ward der Friede zu Ryswick ges fchloffen. 7 Am 19ten April 1700 giengen die Schwes dischen und Lüneburgischen Truppen bey Boigen burg über die Elbe , und conjungirten sich im Lauenburgischen, am 28sten May giengen soz thane alliirten Truppen unter Commando des Bremischen Gouverneurs Graf Güldenstern über die Elbe ins Amt Reinbeck , fie campira ten darauf einige Tage bey Wandsbeck und kas men den 2ten Jun. bey Altona , beschoffen von Schiffder Hummer da das Danische Krieges im Rohlbrandt, der Commandeur Held wurd also genöthiget solches zu verlaſſen , welches die Alliirten bey ihrem Aufbruch nach Fullsbüttel verbrandten. Den 6ten arrivirte der Churfürst von Hannover und der Herzog von Zelle im Lager , den 7ten fiengen die Lüneburger auf den Schrevenhost an zu schanzen , den 8ten mars schirte die Armee nach Pinneberg, die Dänen 1 stunden nur 2 Meilen davon zu Rellinghausen, kamen aber den 13ten nach Elmshorm , und den 16ten nach Urersen so nahe an die Alliirten, daß sie nur der kleine Fluß Pinnau scheidete. In dieser Stellung blieben beyde Armeen his zu Ende dieses Monaths Junius , da denn mit ler Zeit verschiedene Scharmüßel vorfielen. Weil der König von Dännemark mit Chur Sachſen in Alliance stund, so wurden von Sachs fen 4000 Mann Hülfs - Truppen an Dännemark überlassen , und traten im Julio bey Eisleben im
Garde
Regiment.
313
in Dänische Pflicht und Dienste , daraufsie un ter dem General Ahlefeld den 16ten ins Zel lische einfielen , und den 17ten die Aemter Gi fborn, Meinersen ,
Campen bis Boden
teich einnahmen. Nachdem aber die Zellischen und Hannoverschen Truppen unter dem Ges neral von Bülow und Geneallieutenant von Ohr sich näherten , retirirten sie sich den 18ten Julius wieder nach Braunscheig , und als selbige ihnen zu nahe auf den Hals kamen, wendeten sie sich bey Bockeln weg , wo es zu einer kleinen Action kam, und giengen über Wer nigerode wieder nach Sachsen. Zu Bockeln schloß die Bürgerschaft vor den Sachsen die. Thore zu , und erſchoffen den Capitain, von Ende und einem Wachtmeister , so beyde ganz. allein nahe vorbey ritten.
Am 18ten Auguſt
erfolgte der Friede zu Traventhal , woraufdie Lüneburger am 29ſten und 30sten Auguſt Seym Tollenspieker über die Elbe wieder nach Haus giengen. DerLodt Carl des II. Königes in Spanien, welcher den isten Rov. 1700 erfolgte , gab
Anlaß zu dem blutigen und langwierigen Spas nischen Succeßions- Kriege zwischen den Häusern Gesterreich und Burbon, in welchen auch das deutsche Reich nachgehends mit verwickelt ward. Das Churhaus Braunschweig Lüs neburg ließ daher auch ein ansehnliches Hülfs Corps zum Dienste des Hauses Oesterreich marschiren, und dieses Regiment gieng also · 1702 mit nach den Liederlanden, war felbigesJahrmit in dem Sturinvor Lürrich, und U 5
1703
314
Garde
Regiment.
1703 den 30sten Jun. in dem scharfen Ge fecht ben Eckern. 1704 wohnete es der blutigen Action auf dem Schellenberge bey Donauwerth bey, worinn, unter andern braven Officiers, auch der Brigade Major von Leuenstern vom Regiz ment blieb ; in der kurz darauf vorgefallenen wichtigen Bataille bey Hochstedt mußte dieses Regiment die Verschanzungen von Blendheim zuerst angreifen , es verlohr aber auch dabey sehr stark , wie denn der Obristlieutenant von Rochow und der Major von Sance nebst noch 4 Officiers und 106 an Todten , und 9 Offi ciers mit 158 an Bleßirten vom Regiment vers lohren giengen. 1706 dienete es in der 4 Bataille dey Ra mellies *) in Braband.
1708 *
In dieser Schlacht, worinn feindlicher Seits der Churfürst von Bayern und der Marschall von Dilleroi commandirten, belief sich der Verlust der Feinde an Todten, Verwundeten und Gefangenen auf 18000 Mann , und wurden darauf in kurzer Zeit die Städte Löwen, Brüssel, Lier, Mecheln, Damm, Villvorden, Gent, Brüggen, Gudenar de, Antwerpen, Alost, mithin ganz Braband und der größte Theil von Flandern der feindlichen Ge walt entrißen. Noch über dieses wurden die Fe= stungen Oftende, Menin, Dendermonde und Ath in dieser Campagne durch Belagerungen eingenom 5 men. Der König von Frankreich wurd hierdurch veranlaßet, durch den Churfürst von Bayern an ben Herzog von Marlborough und die General Staaten Friedens - Vorschläge gelangen zu laſſen, wel
Garde : Regiment.
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1708 in dem wichtigen Treffen bey Gude narde **) in Flandern, nicht weniger 1709 in der entscheidenden Schlacht bey
Malplaquer ***) im Hennegau , halfauch 1706 in Flandern die Festungen Dendermon de und Menin erobern Als 1708 nach der glücklichen Schlacht bey Gunenarde die Belage rung der wichtigenFestung Lille oderRüffel unter den PrinzEugen vorgenommen ward, welche der Herzog von Marlborough mit 60000 Mann deckte, dienete dieses Regiment mit unter denen zu
welche aber, weil man französischer Seits nicht so viel eingehen wollte , als die Alliirten sich befugt achteten zu fordern, keine weitere Folge erreichet. * ) Die Französische Armee, welche der Herzog von Vendome den Herzogen von Bourgogne und Y von Berry,nebst commandirten , und 121 Bataillons
und 198 Esquadrons stark war , ward abermahls dergestalt geschlagen , daß feindlicher Seits der Verlust auf 10000 Mann an Todten und Gefan genen, und 5000 an Verwundeten sich erstreckte, auch 57 Fahnen, 52 Standarten und 7 Paar Pau erobert wurden , wogegen die Alliirten kaum ken I' 2000 Todte und 3000 Bleßirte hatten. Der Prinz Eugen commandirte in dieser Bataille den rechten Flügel, der Herzog von Marlborough den linken Flügel, und der Holländische Feldmarschall von Ouderkerk das Centrum.
6
***) Die feindliche Armee hatte sich über 100000 Mann stark, zwischen 2 Wäldern in einem dreyfach) verschanzten Lager, welches einer Festung ähnlich war, gesetzt , ward aber dennoch, ohngeachtet ihrer tapfersten Gegenwehr, völlig geschlagen.
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Garde - Regiment.
zu dieser merkwürdigen Belagerung bestimmten 50 Bataillons und 90 Esquadrons , welcher Belagerung auchder Churprinz Georg Auguſt Nach Ero von Hannover mit beywohnete. berung dieser Festung half es noch vor Bezies obgleich der Winter hung der Quartiere , überaus heftig war, die Feinde aus Gent und Brügge vertreiben, 1709 wohnete es der Eroberung von Mons and Dornick bey. 1710 den 21ten April half es die feindli chen Linien bey Pont a Vendin übersteigen, und darauf Bethune *), auch
1711
*** Dieser Ort wurde den 14ten Julius 1710 von den beyden Generals Fagel und Schulenburg mit 30 Bataillons und 18 Esquadrons eingeſchloſſen. Der Ort war zwar klein , aber sehr regelmäßig befestiget, er hatte 6 Bastionen, die fast alle durch Aussenwerke gedeckt wurden. Auf der Seite, wo die Festung unter Wasser gesetzt werden konnte, war ein altes Schloß mit etlichen Aussenwerken, und einen doppelten bedeckten Wege an den Orten, die durch das Wasser nicht gedeckt wurden. Die Franzosen hatten sich im Jahre 1645 von diesem Der Herr då Pay Vau Orte Meister gemacht. ban, ein Vetter des Generals dieses Nahmens und Generallieutenant der Krieges 3 Heere von Frank reich, war der Befehlshaber an diesem Orte, seine Besatzung bestand aus 9 Bataillons, einem Dra goner-Regimente und einer Compagnie Kanoniers und Bombardiers. Er hätte diesen Ort , wenn derselbe mit Krieges - Bedürfnissen und Lebensmit teln genugsam verforget gewesen wäre , hiermit lange Zeit vertheidigen können , er hatte weder Ku gela
Garde - Regiment.
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1711 Bouchain erobern , worauf es 1714 nachdem zu Baaden geschlossenenFries 1 den in hiesige lande wieder zurück marschirte. Die
geln noch Flinten-Steine mehr , als dieser Ort, 35 Lage nachher, da die Lauf-Graben eröfnet waren, übergieng. Der General Fagel grif denselben auf der Seite des Thores , so gegen Arras liegt, an, der General Schulenburg aber auf der andern Seite bey dem Thore nach Aire. Die Lauf-Gra ben wurden in der Nacht vom 23sten aufden 24sten Julius erdfnet. Gleich in der folgenden Nacht that der Feind mit 1000 Mann und 400 Schanz Gråbern einen Ausfall , ſie verſchütteten die Werke welche aufgeworfen waren , tödteten 800 Mann, und verursachten eine solche Bestürzung, daß man einen Theil derNacht unter den Waffen zubrachte. Die übrige Zeit dieser Belagerung hindurch fielen allerhand Scharmützel vor , man ließ einige Mi- . nen ſpringen, und jedermann muß dieſem Befehls haber zum Ruhme nachsagen , daß er diesem Ort als ein geschickter Soldat, mit vieler Kunst und Lapferkeit vertheidiget. Es ereignete sich bey die= fer Belagerung ein besonderer Umstand. Es fügte fich, daß der General Schulenburg diejenige Seite bekam , wo der Angriff am schweresten zu seyn schien , in der That aber am leichtesten war. So bald er eine Wiese, welche zunächst an dem Orte, wo die Festung unter Wasser gesetzet werden konn te, lag, hatte abmehen lassen, wurden die Lauf Graben eröfnet, und man seßte die Arbeit in möglichster Eile fort , weil in der Gegend keine Mine war, daher man sie nicht zu untergraben brauchte. Der Ort, wo der General Fagel den Angriff thun sollte, war nicht so vortheilhaft, er konnte nicht anders als durch das Sapiren ankoms men, überdem war diese Seite, weil sie von dem Wasser
318
rde Ga ve gi
Regiment .
Diesen erworbenen Ruhm
behauptete
es
auch in dem 1742 wegen der Desterreichischen Erbfolge entstandenen Kriege, da es unter den Hülfs Truppen der Königinn von Ungarn am Mayn und in den Niederlanden dienete. 1743 marſchirre es zu der Armee, welche Mylord Stairs bey Frankfurt formirte , und wohnete den 27sten Jun. dem glorieuſen Treffen bey Derringen bey, welches unter höchsteigener Anführung Sr. Majest. Georgdes II glücklich 1 gewonnen ward *) , und gieng darauf mit über Worms
Waffer nicht sehr gedeckt wurde , am stärksten be festiget. Wegen dieses verschiedenen Erdreichs wurde dieser Festung von Seiten des Generals Schulenburg weit schårfer zugesetzet , ſo daß der Befehlshaber, als er glaubte, daß es Zeit sey, Chamade schlagen zu lassen, auf dieser Seite eine weiße Fahne ausstecken ließ. Der General Fagel, der mit seinen Angriff erst bis an die Pallisaden gekommen war , hielt sichs für einen Schimpf, daß nicht auch auf seiner Seite Chamade geschlagen wurde. Er ließ daher dem Vauban ſagen , wenn man bloß dem General Schalenburg die Ehre ers zeigen wollte , so würde er sich an das , was zwi schen ihnen beyden ausgemacht worden, nicht_keh ren, und obgleich sonst , wenn Chamade geschla= gen worden , ein Waffen - Stillstand zu erfolgen pflegt, so fuhr er doch würklich fort, die Festung zu beschießen. Man bequemte sich nach seinem Eigensinn , zumahl da der General Schulenburg solches selbst verlangte. *
Der Französische General- Feldmarschall Graf von Sachſen ſagt in seinen Memoires fur l'art de la guerre , pag. 338. von dieser Bataille : Tout le -mon
+
Garde - Regiment.
E19
Worms und Speier , woselbst die Germers heimischen Linien demoliret wurden.
F 1744 machte es die Campagne in Braband und Flandern , wo sich die Armee unter dem Englischen General Waade bis unter die Fes stungswerke von Rüffel ausbreitete. 1745 marschirte es an den Rhein , und stieß zu der Desterreichischen und Holländischen combinirten Armee unter dem Herzoge von Ah remberg, welche sich bey Heidelberg seßte, um die damahlige Kanserwahl zu decken. 1746 gieng es wieder nach den Liederlans den, und dienete selbiges Jahr in der Bataille bey Roccour , und 1747 in der Schlacht bey Laffeld. Ben dieser lekteren war das 2te Bataillon von Ans fang der Bataille zwar mit in der Linie, es ward aber beordert, hinter die Cavallerie des linken Flügels zu marſchiren , um felbige im Fall der Noth zu unterstüßen. Während der Bataille mußte es wieder nach Laffeld marſchiren , und kam auch sogleich mit ins Feuer , wobey das Regiment über 300 Mann Todte und Bleßirte verlohr. Nach dem Verlust dieser Bataille zog fich die Armee unter die Kanonen von Mas stricht, und
1748 } · monde a bien vu , qu'a la bataille de Dettingen les troupes ennemies manoevrerent avec un ordre fur prenant , quoiqu'elles ne fuffent point du tout a guerries ; mais peu de gens ont obfervé que cette fermeté avec laquelle elles fe font conduites , étoit le fruit de la difcipline,
320
Garde - Regiment.
1748 im May ward der Friede zu Aachen geschloffen. Bey dem 1756 zwischen England und Frankreich ausgebrochenen Kriege , ward es den 11ten April zu Verhütung einer französischen Landung mit nach England überschiffet , rückte erst in Maidstone ins Quartier , am 12tenJus lii ins Lager auf der Coux - heath ohnweit be nannten Maidstone , woselbst das Haupt Quartier blieb , gieng aber am 24ften Novemb. zu Charam wieder an Bord , kam den 17ten December zu Cuxhaven an , von da es wieder in seine Garnison Hannover rückte. 1757 in der Schlacht ben Haftenbeck, auch im März 1758 in der Belagerung vor Minden, und den 23ften Junii in der Bataille bey Cres
velt bezeigte es das rühmlichste Wohlverhalten. Besonders aber that es sich 1759 in dem fiegreichen Treffen bey Min Es hatte in demselben 32E8 den sehr hervor. quadrons feindlicher Cavallerie gegen sich, und ward in etwa anderthalb Stunden viermahl von dieser Cavallerie auf das lebhafteste attaquiret,
1
jedesmal mit frischen Esquadrons, deren Fronte allezeit eben so stark war , als die Fronte dieses. Es wich aber so wenig vom Pfalz, Regiments. das es vielmehrnach jedem Choc gegen den Feind avancirte, warf das auserlesene Corps der frans zösischen Carabiniers nach zweymaligen Choc mit Unterstüßung des Regiments von Wangens heim , jezt ersten Vataillon des 7ten Infanz terie Regiments , übern Haufen , und eroberten 6 Stan
Garde = Regiment.
321:
6. Standarten , welche zum Andeuken und unz vergeßlichen Ruhm der Garde in der Garnisone Das Rez Kirche zu Hannover aufgehenget. giment hatte an dieſem ſo glorreich ausgefallenen Tage an blegirten Officiers den Obristlieutenant von Ahlefeld, Capitain von Minnigerode, Lieutenantvon Göze und von Lugau. Der Her zog Ferdinand nannte es daher ausdrücklich in der , der Armee abgestatteten gnädigsten Dank fagung. 1760 den 28ften Nov. legte es unter den Generalvon Breidenbach in der kleinen aberdez sto hißigern Affaire bey Aedemünden ábers mahls viele Ehre ein. Die Eroberung dieses wichti gen Passes geschahe , ohne sich mit dem Feuer lange aufzuhalten , sogleich mit dem Bajonet, woben dieses Regiment zwar viele brave Offiz ciers und Leute verlohr der Feind aber verlohr ein weit mehreres nebst 4 Kanonen und vielen Gefangenen. Die Officiers so hiebey ihr Leben einbüßten, waren die Capitains von Grote, von Renne, von der Deeken , imgleichen die Fähndrichs von Bock und von Schoning, 1761 war es mit in der Bataille bey Vel
linghausen *), die englischen Grenadiers muß ten
*) Diefe Bataille wird auch sonst von Landskron, von Wilmsen oder von Scheidingen genannt. Der erste Angriff geschahe den 15ten Julii Nachmitta ges um 5 Uhr von feindlicher Seite auf einer Ebe ne zwischen Untrup und Landskron , indem der rechte Flügel der vereinigten französischen Armee = 530 auf unsern linken Flügel , wo das Corps des Ge neral *
322
Garde
nt./ '
Regime
憋 ten in ein Gebüsche eindringen ,
dieses Gardes
Regiment dienete zu deren Unterstüßung ,
und half
neral Lord Gramby stand, einfiel , und den Pos ften zu Wilmsen attaquirte. Die Feinde machten aus groben und4 kleinem Geschütze ein entseßliches Feuer, welches bis des Nachts um 11 Uhr ohne. Unterlaß fortdaurete, und von den Unsrigen mit gleicher Lebhaftigkeit beantwortet wurde. Unsere Truppen wurden auch Anfangs gendthiget , den dasigen Posten zu verlassen , jedoch gegen 8 Uhr des Abends forcirte ihn der General von Wutges nau wieder, und machte darinn 300 Mann zu Ges fangene. Der Wiederstand auf beyden Seiten" war überaus hartnäckig , nichts als die eingefalle ne Nacht war im Stande die Streiter von einan= der zu trennen , sonst würde es noch denselben Tag zu einer decisiven Schlacht gekommen seyn. Ins zwischen obgleich diesen Lag noch nichts entschies den, weil das Glück sehr abwechselnd gewesen , so mußten sich dennoch die Feinde mit Verlust vieler Mannschaft in etwas zurück ziehen. Beyde Ar meen blieben den übrigen Theil der Nacht unterm Gewehr stehen , und gegen Anbruch des Tages stellte sich der General von Spórken mit einem Theil seines Corps ein , die Alliirten zu unterſtü Hen. Den 16ten also des Morgens um 6 Uhr er: neuertesich das Treffen abermahls mit großer Hiße. Der rechte Flügel der Feinde attaquirte aufs neue unsern linken Flügel , kanonirte auf denselben mit der größten Heftigkeit , und griff aufs neue ges dachtes DorfWilmsen an. Zu gleicher Zeit that der feindliche General de Vogue einen Angriff auf das vor der Fronte des Erbprinzlichen Corps bes legene Dorf Scheidingen , welches ein Comman do von unserer Infanterie besetzt hielt. DerFeind griff dieses Dorf init vielen Truppen und einer Mena
Garde - Regiment.
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half also auch das franzöfifche Regiment du Rouge daselbst gefangen nehmen. * 2 1762 Menge schwerer Artillerie an , und drangen nach einen fünfmaligen Sturm in das Dorf, wurden aber gleich wieder repoußiret. Die Affaire währte bis Mittag, als zu welcher Zeit der herzog mit 6 Bataillons, so vom Sportschen Corps zum Suc curs angelanget, dem Feinde in die Flanque fiel, und dadurch denselben nöthigte, fich in ziemlicher Die ganze Affaire ist Unordnung zu retiriren. nur in Hölzern und Gebüschen auf eine sehr leb hafte Art zwischen der Infanterie vorgefallen, oh ne daß die Cavallerie von beyden Seiten hat agiz ren können. Man bekam von dem Feinde an die 4000 Gefangene, worunter das ganze Regiment du Rouge, und wurden 14 sechszehnpfündigeKas nonen und 7 Fahnen erobert. Der ganze feindlis che Verlust an Todten, Bleßirten und Gefangenen , dahingegen unser belief sich gegen 10000 Mann .. ganzer Verluft nur aus 1514 Mann bestand. Dies ser ansehnliche Verlust rührte daher , weil in dem coupirten Terrain, die Armeen Brigadenweise auf einander gestoßen. Sr. Durchl . der Herzog fers dinand ließen den Tag nach der Schlacht an die Armee ein Danksagungs - Compliment ergeben, wels ches zu schön und für die Armee zu rühmlich ist, als daß man das Andenken davon hier nicht ers neuren follte. * Der gestern erfolgte Sieg giebt Sr. Hochfürfil. Durchlaucht eine neue Gelegen ,,heit, denen Truppen, so Höchstdieſelben die Ehre + haben zu commandiren, ihre Hochachtung und Zufriedenheit öffentlich zu bezeugen , welche ihr. Betragen am gestrigen Tage so völlig verdienet, da sothane Truppen nicht allein bey dem gar hefs ,,tigen Artilleries und Musqueten-Feuer, wie lange es auch angehalten , die Contenance nie vers ,,lohren
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Garde - Regiment .
1762 erwarb es sich in der glorieusen Bas taille bey Grebenstein abermals vielen Ruhm.. Bey
+
1
2 ,,lohren , vielmehr ihren Posten stets mainteni ,,ret haben, sondern auch , wie es zum Angriff ,,des Feindes selbst kam, solche Attaque mit der t ausnehmendſten Bravour und ſolcherHerzhaftig= .,,feit unternommen, daß der Feind aller Orten re ,,poußiret, und in die Flucht geschlagen worden. ,,Sr. Hochfürstl. Durchl. statten deshalb diesen ,,braven Truppen ihr schönes Compliment und vielfältige Danksagung ab, declariren auch, daß sie völlig Ursache hätten, von der Anführung der Herren Generals , Staabs-Officiers und Ober ,,Officiers auch der Folgsamkeit und Bravour sämmtlicher Truppen, so Gelegenheit gehabt, sich ,,bey dieser Action diftinguiren zu können, gar sehr zufrieden zu seyn, weshalb sich höchstdieselben ,,ein wahres Vergnügen daraus machen , mittelst ,,diesem solches öffentlich zu declariren , mit der "Versicherung, wie nicht allein sie selbst das An * ,,denken davon nie vergessen, sondern auch das Wohlverhalten so braver Truppen ihren respecti= ,,ve Landes-Herrn gewiß anrühmen werden, da= mit dieselben ihnen eine sowohl meritirte Ehre an= gedeyhen laſſen können. Sr. Hochfürftl. Durchl. halten sich auch verbünden, der Armee diejenige Situation anzuzeigen , worinn das Corps Sr. „Durchl. des Erbprinzen sich eben befand, wie ,,unser linker Flügel in der Action mit dem Feinde begriffen gewefen. Es hat nemlich dieses Corps ,,des Erbprinzen zu " eben der Zeit von mehren ,,theils der ganzen Soubifischen Armee attaquiz ,,ret werden sollen , welche daffelbe an ver schiedenen Orten zu debouchiren gesucht , die ,,ausnehmend gute Mandores aber , so der „Herr Erbprinzen Durchlaucht dagegen so wohl mit
1
R
Garde - Regiment.
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1 Bey Gelegenheit des im September genommes nen Rückmarsches der Armee über die Ohm , war * 3
,,mit der Artillerie gemacht , als die Bravour, ,womit höchstdieselbe und ihre unterhabende "Truppen aller Orten , wo der Feind debouchi ,,ren wollen , demselben Widerstand gethan, ha ,,ben alle Desseins des Feindes vereitelt , und ,,solchen nach einen grossen Verlust gezwungen, fich zu retiriren , welches denn nicht wenig zum ,,Succeß auf unsern linken Flügel mit beygetra= gen. Die beyden Durchlauchtigsten Prinzen Friedrich und Heinrich von Braunschweig, ,,haben am gefterigen Tage die gute Hof ,,nung , so ein jeder von diesen Herren - ges ,,heget, völlig bestätiget. Diese beyden Durch ,,lauchtigste Prinzen, so ihre erste Campagne ,,errichtet, und gestern zum ersten mahl einer ,,Action mit beygewohnet , haben solche Merkz ,,mahle ihrer prefence d'esprit und Lapferkeit be zeuget , welche ausnehmend , da ersterer sich ,,à la tete feines Regiments befunden, solches ,,selbst angeführet, und sonst auch an ein und an ,,dern Orten , wo das Feuer am heftigsten war, ,,eingefunden. Sr. Hochfürstl. Durchl. machen sich ein wahres Vergnügen daraus solches df= ,,fentlich zu declariren , und ihnen ihre ausneh ,,mende Zufriedenheit und Freude hierdurch zu ,,bezeigen, auch halten es Sr. Hochfürstlichen " Durchlaucht für ein Hauptstück ihrer Erkennt ,,lichkeit, Sr. Hochfürstl. Excelenz, dem regie ,,renden Grafen von Schaumburg - Lippe die jenige Danksagung abzustatten, welche demsel ,,ben so ausnehmend zukommt , wegen aller guten ,,Anordnung an so vielen und nöthigen Orten, auch ,,der promten Ausrichtung aller dieser so nüßs lichen und nöthigen Befehle, wodurch gewiß ein
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Garde - Regiment.
1
war es mit in der Affaire bey Laubach, und dienete darauf bey gedachtem Rückzuge in der › Arriere - Garde , da denn den 21sten Sept. die groffe Kanonade bey der Brücker Mühle vorfiel , und ini Nov. der Friede erfolgte.
,,ein grosses mit beygetragen , daß der gesterige Sr. ,,Lag so glorieus für uns ausgefallen. ochfürstlichen Durchl declarirten hierdurch, ,,sowohl für sich selbst als auch Nahmens der ge „meinschaftlichen Sache, daß die Erkentlichkeit gegen Sr. Excellenz dafür ohne Ende seyn werde."
1
Istes
Istes
Infanterie - Regiment
von Stockhausen.
: Stand
Quartier
I Bataillon Münden.
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Hardegsen.
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2 Compagnien Dransfeld. : Hedemünden.
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329
Istes Infanterie - Regiment von
Stockhausen.
Erstes Bataillon .
S as eigentliche Jahr der Errichtung des erſten Bataillons , welches vordem mit seinem jeßigen 2ten Bataillon bereits einRegiment ges wesen , ist nicht bekannt. richt hat ,
So viel man Nach
ist dieses ehemahls das Zellische
Leib Regiment gewesen , und war eines der vier Regimenter , welche das Zellische Haus im Da aber die 30-jährigen Kriege unterhalten. Hauser Braunschweig - Lüneburg 1642 nicht nur die Neutralitat ergriffen, sondern auch mit den Kayser einen besondern Friecen schloffen , ward im Junio felbigen Jahres eine so starke Redu 羞 ction der Truppen vorgenommen, daß aus drèy bis vier Compagnien eine complette gemacht ward , und die Regimenter nur 4 Compagnien Diese Compagnien wurden nach stark blieben. demWestphälischen Frieden 1648 noch mehr vers schwächet, 1665 aber bey der Succeßions-Streis tigkeit der Fürstlichen Gebrüdere Georg Wil Helm und Johann Friedrich , welche jedocy den 2ten Septemb. 1665 durch einen Vergleichh beygelegt ward, wurden die Regimenter wieder auf 12 Compagnien geſeßt, und im Jahr 1688 ward diefes Regiment noch mit 2 Compagnien vers * 5
1.
Erstes Bataillon
330 vermehret,
1692 aber in zwey besondere Bas taillons separiret , davon dieses damahlige 2te Bataillon der Obrister von Bibrac , und das andere damahlige erste Bataillon der Obrist von
Dahlberg erhielt. 2701 wurde bey diesem Bataillon noch die siebente Compagnie errichtet. 1705 kam es nebst den Zellischen Landen an das Churhaus Hannover *). Dieses Bataillon hatte bis 1761 rothe Röcke, dunkelgrüne Ras batten , Aufschläge , Unterfutter und Westen mit Gold, in besagtem Jahre erhielte es paille Unterfutter und Westen , 1769 aber statt Des bisherigen Goldes nun Silber und grüne Dras goner, und aufdie nächste Mondirungs -Zeit istfol gende Uniform festgefeßet, als rothe Röcke, dun kelgrüne Rabatten und Aufschläge , weißes Uns terfutter und Westen mit weißen Knöpfen und Schnüren auch grüne Dragoner. Bey der im Jahre 1783 geschehenen Numerirung der Churs My Han Die Infanterie, so damals nach Absterben de Herzoges Georg Wilhelm an Hannover kam, war folgende : Das jetzige iste Bataillon des 1sten Infant. Regim 2te 2ten Ifte 3ten Iste 2te 4ten Sten 2te 2te Often 2te 7ten 8ten Iste $ Irten ·Iſte Summa 10 Bataillons oder 7068 Mann.
des 1sten Infanterie -Regiments.
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Hannoverschen Infanterie, erhielt dieses Regis ment, als das vormahlige Zellische, Leib - Regis ment die Nummer 1. , welche auch auf den Knds pfen geführet wird.
Es führet den Gewehrs
Buchstab E. , und auf der zweyten * ) , als der Regiments - Fahne, welche grün ist , führet es zur Devise eine auf der Erde stehende aber mit Wolken umgebene Tafel , auf welcher ein Schild und Såbel lieget , hierauf gehet ein ergrimmter Löwe zu. Das ganze Sinnbild ist mit Lorbeers Zweigen umgeben , mit der Ueberschrift : Ne cede malis. So weit man weiß sind die Chefs gewesen : Generallieutenant Thilo Albrecht von Uss lar, blieb den 14ten Octob. 1634 in der Belagerung von Minden. 1665 Generalmajor Graf Josias von Waldeck, starb den 8ten August 1669 zu Candia in Griechenland , an seinen auf dem Fort Sabionetta empfangenen Wunden. 1670 Generalmajor Rudolph von Ende, starb 1683. 1683 Generalmajor Georg Friß von Llettel horst , starb 1692 als Commandant auf
dem Ralkberge, und hierauf geschahe die obenerwehnte Bertheilung dieses Regis ments. 1692 * ) Die ersteFahne eines jeden Infanterie-Regiments ist als die Leib-Fahne jederzeit weiß mit dem Kö nigl. Englischen Wapen , wesfalls hier und bey den folgenden in Ansehung der Deviſen nur vork den Regiments-Fahnen die Rede ist.
1
Erstes Bataillon .
332
1692 Obrister du Four Bibrac, blieb felbiges Jahr in der Bataille ben Steenkerken. 1692 Brigadier Jean Mally de Carl, starb 1706. 1706 Generalmajor Johann Ludolph von Hig feld, starb 1725 zu Lüneburg. 1725 Obrister Bodo Ludewig von Torney. 1726 Obrister Bernhard Christian von Klins kowostrom , nahm 1734 am Rhein ſeine Dimission. 1734 Obrister Friedrich Wilhelm von Klins kowstrom, ward 1742 Brigadier, 1743 Generalmajor , 1746 Generallieutenant, und starb den 16ten November 1750 in Stade. 1 1750 Obrister Johann Julius von Harrorf, starb den 13ten Jul. 1755 zu Heinholz. 1755 Obrister Joachim Christian Ludewig von
Stafhorst , gieng mit Generalmajors Character in Pension. 1756 Obrister Johann Heinrich von Scheis ther, ward 1759 Generalmajor , 1761 Generallieutenant, und starb den 2tenJul. 1781 zu Münden. ๆ
Unter diesem Chefgeschahe im Jahr 1768 die Combinirung dieser beyden seit 1692 #2 getrennet gewesenen Bataillons. 1781 Generalmajor Henrich Ludewig von Stocks
hausen.
Dies
des Isten Infanterie-Regiments. 333 Dieses alte Regiment wohnete fchon dem 30-jährigen Kriege mit vielem Ruhme bey , in • welchem es auch in Ansehung des Betragens zwischen dem Kayserlichen Hofe und den Braun schweig - Lüneburgischen Häusern durch allerleh Abwechselungen gieng. Zuerst war es auf der Kayserlichen Seite mit in den Schlachten gegenz wärtig, welche der König von Dännemark Chris Stian der IV.1625 bey Hannover, und 1626 bey Calenberg und Lutter am Barenberge gea gen den Kayserlichen General Tilly verlohr. Als sich indessen das Haus Lüneburg 1631 genöthiget fand , die Schwedische Pars they gegen den Kayser zu ergreiffen , belagerte der Herzog Georg von Lüneburg mit seinen Truppen 1 das von den Kayserlichen befehte: Schloß Calenberg, und schlug den mit 4 Regia mentern zum Entfak anrückenden Graf Maxis milian von Gronsfeld.
Da aber der General Papenheim ſich mit seiner ganzen Armee nası hete , hob der Herzog die Belagerung auf, gieng aufs Eichsfeld , und brachte den 17ten Julii Duderstadt unter sich , belagerte darauf im August Wolfenbüttel, ward aber im Septbr. durch den General Gronsfeld zum Rückzuge genöthiget. Im Nov. dieses Jahres wohnete dies ses Regiment auchyferner gegen den Kayferl. Gene ral Wallenstein der Schlacht bey Lügenbey, in! welcherWallenstein erschlagen, der König von Schweden Gustav Adolph aber erschossen ward. Nach dem Tode dieses Königes formirte: der Herzog Georg mit seinen Truppen zuerst eine besondere Armee , wozu jedoch nachher auch einige
Erstes Bataillon 334
einige Schweden unter den Generalen Knipe hausen und Stalhans , imgleichen einige Hess fen unter dem General Holzapfel stießen, nahm 1633 Bielefeld , Lemgo und Rinteln ein , schlug ben lehterem Orte den 2ten März den General Gronsfeld nachdrücklich , und bes Der Kayserl. General Graf lagerte Hameln.
Merode eilete zwar zum Entsaß , er ward aber den 28ten Junii bey Oldendorf dergestalt ges schlagen, daß 7000 Kayserliche auf dem Plage blieben, und noch mehr gefangen wurden , wors unter Merode selbst war , auch alle Kanonen, Bagage und 70 Fahnen erbeutet wurden. Nach dieser glücklichen Schlacht wurd den irten Julit auchHameln und ferner Osnabrück eingenoms Ein Theil dieses damahligen Leib Regis men. ments ward zur Garnison in Hameln gelegt. Als 1634 der Herzog Georg mit seiner * Armee in das Münstersche gieng , blieb die das mahlige Festung Lemförde von einem Officier mit 30 Mann dieses Leib - Regiments beseßet. Der Kayserl. Obrister Schellhammer rückte aus Minden mit 1200 Mann Infanterie und 200 Reutern den 5ten May mit Kanonen und Mörsern davor, beschoß und bombardirte solche den ganzen Tag, und nachdem er endlich in der Nacht den Wall erstiegen,
zog sich gedachtest
Heine Commando auf das Schloß , und defens dirte sich von neuem so herzhaft, daß ihm eine V honorabler Abzug zugestanden werden mußte, worauf diese Festung unter dem Kayserl. Obris ften Bertram von Biland mit einem Regiment Reuter und einem Regiment Infanterie beseßet blieb.
A
des 1sten Infanterie-Regiments . blieb.
335
Der Herzog Georg ließ aber solche durch
ein detaſchirtes Corps von Cavallerie und Infans terie unter Anführung des Dbristen Wulf und Obristlieutenant Meyer den 1ften Julii belagern, und ward, nachdem sie fast 6 Wochen lang mit Kanonen und Mörsern heftig beschoffen, den 6.. August erobert, dabey die ganze Garnison ges fangen, und die Gemeinen in die Lüneburgischen Der Herzog Regimenter untergestecket wurden. machte sich indessen durch die Einnahme von Soest, Coesfeld , Hamm und andern Orten von dem ganzenWestphälischen Kreise, Meister, schlug dieKayserlichen den 19ten Junii abermahls : bey Hildesheim ohnweit Sarstedt , worauf sich auch diese Stadt den 15ten Julii ergeben mußte.
Nach deren Eroberung belagerte Her
zog Georg auch Minden , welches sich den 1oten Novbr. felbigen Jahres ergab , bey dieser Belagerung bliek den 14ten Octob. ihr damahe : liger Chef, der Gerallieutenant von Uslar. 1635 zwang der Herzog die Festung Tien burg nach einer harten Bloquade zur Uebers gabe. 1636 entstand ein Missverständniß unter den Schweden und dem Hause Lüneburg,
erstere versicherten sich also der Plage Mins : den und Lüneburg. Der Herzog nahm ihnen aber 1637 mit einer unerwarteten Geschwindigs keit Lüneburg wieder ab , vereinigte sich jedoch 1640 wieder mit den Schweden , trieb die Kaiserlichen aus dem ganzen Stift Hildesheim Regen Wolfenbüttel , und belagerte diese Fe Pac stung
CJ 336
Erstes Bataillon
ftung auf das ernstliche.
$ Ob nun gleich der
Herzog Georg während solcher Belagerung den 11ten April 1641 zu Hildesheim starb, ↑ " auch der Erzherzog Leopold mit einer Armee zum Entsaz anrückte, wurden dennoch die Kaysers lichen den 19ten Jul. felbigen Jahres in einem
7
hartnäckigen Treffen völlig geschlagen. Kurz nachher schlossen die Häuser Brauns schweig Lüneburg mit dem Kayser einen bes sondern Frieden , und 1648 erfolgte der allge meine Westphälische Friede. 1666 war dieses Regiment mit unter dene Lüneburgischen Truppen , welche den Schwedis schen General von Wrangel zu Aufhebung der Belagerung von Bremen nöthigten, marschirte darauf nachHolland , und kam im Herbst wies · រឺ der zurück. 1668 schickte der Herzog Georg Wilhelm von Zelle einen Theil seiner Völker unter dem ! Commando des Generalmajors Grafen Josias von Waldeck zur Verstärkung der Venetianis schen Armee nach Candia gegen die Türken. Diese ! Truppen bestanden aus diesem Leib - Regiment, 2 und denen damahligen Roesfeldischen , jest ersten Bataillon des 2ten und 2ten Bataillon des 7ten Infanterie - Regiments ,
und Molle :9
sonschen, jezt ersten Bataillon des zten und 2ten Bataillon des 4ten Infanterie - Regiments. Dieses Regiment bekam daselbst auf dem Aus fenwerke Sabionerta seinen Posten , sowohl durch den beschwerlichen Hin- und Hermarsch, als auch durch das beständige Stürmen und Bresche schiessen, verlohren diese Lüneburgischen Truppen 1670 . so viele Leute , daß
des 1sten Infanterie-Regiments. 337 1670 kaum der vierte Theil davon zurüď 1 kam . Von diesem vormaligen Leib Regiment find der Chef, Graf Josias von Waldeck, an feinen Bleßuren gestorben , der Major von Seebach, Oberadjudant Hanschmann, Lieus tenants Ohlers und Maßer, Regimentsquars tiermeister Werner und Fähndrich Lesches brand vor dem Feind geblieben , die Capitains Graf von Erbach, von Spiegel und Rrus ger bleßiret, der Obristlieutenant von Weyhers, Capitain von Schenk,
Fähndrichs Busch,
Harhausen, Lasberg und Schonberg nebst dem Regiments - Feldscher Teuto , aber an Kankheiten gestorben. Der als Capitain hin ein gegangene Graf von Erbach führte es als Obristlieutenant wieder ins Land. 1671 ward es unter dem Commando des Feld Marschalls graf Georg Friedrichvon Waldeck mit zur Belagerung von Brauns schweig gebraucht , welche sich den 12ten Jul. zur Huldigung bequemen mußte. Als 1672 der König von Frankreich Lus dewig der XIV die Republik Holland mit Krieg überzog, ward diefes Leib- Regiment ** 1673 zwar in Holländischen Sold gegeben, war aber 1674 mit unter den 14000 Mann Brauns schweig
Lüneburgischer Truppen ,
welche der
Herzog Georg Wilhelm ſelbſt an den Rhein 瀑 führete. Dieses Corps vereinigte sich daselbst mit einigen Kayserlichen Völkern , gieng über den Rhein , und lieferten den Franzosen den 14ten Sept. bey Œnsißheim ohnweit Straße Ensihbeim burg
338
Erstes Bataillon
burg ein sehr hißiges Treffen. In dieser Schlacht, welche von Morgens 8 Uhr bis Abends gegen 8 Uhr gedauret , mußten die Lüs
1
neburger , welche auf den linken Flügel stander, den der Herzog von Holstein commandirte, den Angrif des Feindes , ehe man ihnen zu Hülfe kommen konnte , eine lange Zeit alleine ausstehen, daher sie auch der größte Verlust betraf, und selbst der französische Marschall von Tůs
;
renne, welcher sich nach dem Schloffe Zabern retirirte , bekannte , daß er würde völlig geschlas seyn , wenn alle Truppen mit so groffer Lapfers keit, wie die Lüneburger, gefochten hätten. Im Dec. schlug der General Chauvet mit seinen uns terhabenden Lothringischen und Lüneburgischen Truppen auf dem Gebürge der Bonhomme ges nannt, eine französische Partey , so sich allda verschanzet hatte, und naha unter vielen ans dern auch den Grafen Bourlemont, 3 der sie commandirte, gefangen. Dieses Regiment bea zog darauf im Elsaß und nachher in Schwas ben die Witner- Quartiere.
1675 gieng der Herzog Georg Wilhelm mit seiner Armee von 14000 Mann bey Cölln wieder über den Rhein, sezte seinen Marsch gegen die Mosel fort, und belagerte Trier. Der Marschall von Crequi eilete zwar mit dem Kerne der französischen Armee zu ihrem Entsah, vornemlich aber das für seine Armee die Mosel herab kommende Proviant, so die Allitrten vor Trier ihm abzuschneiden suchten, zu behaupten, der Herzog aber gieng ihm mit seinen Lüneburgis ſchen
des
(
sten Infanterie-Regiments .
339
schen Truppen *) über die Saar entgegen, und erfochte einen solchen vollkommenen Sieg , das " ´alle feindlichen Kanonen , Fahnen, Standar ten , alle Bagage, Zelte, Wagen, Maulthiere, N Silberservis und das ganze Lager erobert ward, 6000 Mann blieben auf dem Plaße , und 1300 wurde gefangen , und der Marschall von Cre qui entkam mit genauer Noth , nachdem er 24 Stunden nebst etlichen andern groffen Offis ciers ineinem Buſche gelegen , und warf sich dar ´aufmit seinen noch übrigen Truppen in Trier. Den 19ten August kam der Prinz Vaudes mont mit einem Succurs in der + Alliirten Lager vor
Trier ,
woselbst sie bereits sehr
nahe gekommen , indem St. Maximini Klo fter vor der Stadt mit Sturm erobert, und 3 französische Minen gefunden , und zwar in der ersteren 40 , in der andern 25 und in der drits ten 18 Tonnen Pulver weggenommen , erobers ten bald darauf alle Aussenwerke , und kas men mit den Belagerten zugleich auf den Wall und in die Stadt, woselbst aber Crequi drey neue Abschnitte gemacht , die Bürger in die Kirs chen eingesperret, und besonders den Thurm wels ches seine letzte Retraide seyn sollte, stark vers schanzet hatte. Den 27sten August gieng endlich Trier mit Accord an die Alliirten über. Weil fich Crequi zu keinen andern Accord verstehen wollte, als mit d.r Garniſon nach Krieges-Ges Y 2 brauch
Das Commando über die Cavallerie hatten die Generals von der Lippe und Chauvet, und über die Infanterie von Uffeln und von Ende,
340
Erstes Bataillon
brauch mit rührendem Spiel,
vollem Gewehr,
brennendenLunten und aller Bagage auszuzichen, die Alliirten hievon aber nichts wissen wollten, auch bereits in der Stadt waren , und nichts mehr als den Thurm und einige geringe Abschnitte zu ats taquiren hatten , mithin die Garniſpn die größte Gefahrfahe; so capitulirten selbige, und schlossen Crequi , den Intendanten , Thesorier und Ober-Commissarius aus, als welche vorPriso nirs bleiben sollten, die Officiers erhielten einen Abzug mit ihren Reit- und Bagage - Pferden, und was sie daraufführen konnten, und die Gemeinen mit ihrem Untergewehr nach Ditry abzuziehen, die Engländer aber mit vollem Gewehr jedochmit der Condition , daß sie nach Haus gehen und in drey Jahren nicht wider die Alliirten dienen sollten. Als nun Crequi , der sich mit den Haupt- Ofs ficiers in den Thurm retiriret, folches sahe, fuchte er alle Mittel zu echappiren, warf Geld über Geld heraus , einige Gemeine hinein zu los den, und sich ferner zu defendiren , weil aber Niemand kommen wollte, so faßte er folgende Resolution, er fegte sich nemlich auf sein Pferd, ließ eine Granate auf eine mit Granaten anges füllte Bastion werfen , welche dadurch in Brand kam, auflog , und viele der alliirten Völker, welche selbige eben besehen wollten , erschlug, und gedachte während solchen Allarms fort zu koms men, erwurde aber durch den Herzog vonsola stein, als Lüneburgischer Feld- Marschall, ges fangen genommen , nach des Herzogs von Zelle Gezelt geführet , und folgends nach Coblenz gebracht.
Wie die Franzosen solches sahen und die
des 1 sten Infanterie - Regiments.
341
Die Allirten sehr erbittert waren, daß bey Ans steckung der Bastion so viele von ihnen umgekoms men , nahmen jene die Flucht, ohne die vers sprochene Convoye zu erwarten , worüber groffe Unordnungen entstanden , viele todt geschlagen und geplündert wurden, und hat man kaum vers wehren können, daß sie nicht in der Furie alle niedergehauen worden. DerMarquis de Grana aber brachte alles wieder in Ordnung , daß der Capitulation mdgligst nachgelebet ward. Als nun während dieser Auftritte die Krone Schwe den Unruhen anfieng, die den Niedersächsischen Kreise Gefahr droheten , marschirte der Herzog Georg Wilhelm mit diesem Regimente und einen Theil seiner Truppen zurück, gieng in das, Herzogthum Bremen, nachBurtehude ein *), und bloquirte die Festung Stade. Bey, der Schwingerschanze wurden zwar einige Trup pen repousïret , und verlohren 300 Mann , jes doch mußte sich solche , wie auch die Garsdor fer Schanze während der Belagerung ergeben, und Stade selbst ward endlich den zten Aug. zur Uebergabe gezwungen.
Nach dieser Erobe rung der Herzogthümer Bremen und Verden
gieng der Herzog mit seinen Völkern im Sept. wieder an den Rhein, der Generalmajor von Ende aber ward zur Verstärkung der Branden burgischen Truppen mit 4000 Mann , woruns ter V 3
*) Der Schwedische General , Graf von Horn in Stade war dieser Uebergabe wegen so erbittert, daß er den gewesenen Commandanten in Buxte bude , Hamilton , den Kopf abschlagen ließ.
342
Erstes Bataillon
ter auch das damahlige erfße , jest zweyte Bas taillon dieses Regiments mit war, nach Pom mern detafchirt , welche besonders 1676 bey der Einnahme von Demmin und Anclam gebraucht , auch 1677 in der hißigen 6 monathlichen Bela gerung vor Stettin sehr viel Ehre einlegten, immaaßen dieses Bataillon nebst 3 z andern Zel lischen und Wolfenbüttelschen Regimentern die Contrescarpe mit Sturm einnahmen , und weil dieses Bataillon dabey die Tete machte , so blieb es mehrentheils fißen , von denen so bekannt, blieb unter andern der Capitain von Preuß, es mußte also nach Eroberung der Stadt , deren Capitulation gedachter General von Ende mit zuwege bringen half *) ,
weil es undienstbahr war,
* Der Commandant daselbst , Gnerallieutenant, von Wulfen , schrieb an den Lüneburgischen Ge › neralmajor von Ende den 13ten Dec. 1677, daß er dem Churfürsten von Brandenburg vortragen mögte , wie er gesonnen sey , zu capituliren, und brauchte Ces dabey den Ausdruck : 3ch zweifele nicht mein Herr Bruder werde ein solches Anbringen wodurch er diejenige Jungfer, die sich so lange bewahret, in die Arme eines Durchl. Anwerbers offeriren kann, sich so wenig unangenehm ſeyn kaſe fen, als Sr. Charfüftl. Durchl . ihm verdenken konnte, daßer seinen Pflichten nach alles gethan, was die ehrbare Welt von einem rechtſchaffenen Mannerfordere. Der Generalmajor von Ende bes " antwortete diesen Punkt : Daß der Herr Bruder für seine Jungfer Sorge trågt , ist zwar nicht zu tadeln , derselbe muß aber dabey erwegen , daß fie
des 1sten Infanterie - Regiments.
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war , nach den hiesigen Landen zurück kehren, Die andern Zellischen und sich complettiren. Truppen aber blieben noch in Pommern. Das damalige zweyte , jezt erste Bataillon dieses Regiments marschirte 1677 an die Mosel, und war mit in der Bataille bey
1 Saint Demis , 1678.
ohnweit Mons im Jahr
Als aber unterdessen der Nimwegische
Friede zwischen Frankreich und Spanien gez schlossen war , erhielt es auf dem Westerwalde die Winter - Quartiere , und kam By 1679 wieder zurück ins Land , marschirte aber noch selbiges Jahr nebst seinem nun wie der complettirten ersten Bataillon und mit den übrigen Zellischen tid Hannoverschen Truppen nach der Elbe , und befreyeten dadurch Ham burg, welches von den Dånen bloquiret war.
1683 campirte es bey lienburg, undsollte nach Ungarn marschiren , der Subsidien- Tras ctat mit dem Kayserskam, aber für dasmal nicht zu Stande. Im Jahr 1685 aber marschirten 8 Compagnien dieses Regiments mit nach Ungarn , wohneten daselbst der Schlacht bey Gran, und der Eroberung der Festung Leubeufel mit beh , woselbst derLieu tenantvon Schwalbachunter andern mit blieb, kam darauf im Herbst selbigen Jahres wieder zu V 4
fie einen so genereusen Werber, und also nicht lange bey ſolchen Bewandnissen , und ichigen Zustande, da die Praeparation ſchon fertig, um ihr beyzukommen, zu marchandiren bat.
L
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Erstes Bataillon
zurück *) , und bekam im Mecklenburgischen seis ne Winter Quartire. Als 1686 die Krone Dännemark bey Ges legenheit der innerlichen Unruhen in Hamburg und durch Verrätheren zweener Bürger aber mahls der Freyheit dieser Stadt drohete , ward dieses Regiment nach Hamburg zur Defension in Besaßung gelegt , und von der Stadt in Eyd und Pflicht genommen. Zwar fiengen die Dås nen den 22sten August die Gelagerung würklich an, mußten aber dennoch den 14ten Septbr. sols che aufheben, und den Pinnebergischen Vergleich erneuren. 1688 trat das erste Bataillon im Holländis schen Sold , und war mit unter den Zellischen Truppen , welche der Herzog Georg Wilhelm dem Prinzen von Oranien ſendete, damit er fich derselben zu seiner vorhabenden Expedition auf England bedienen könnte. Es marſchirte aber *** 1689 aus den Niederlanden ins Hoyaische zurück,
und gieng noch selbiges Jahr wieder nach
Im Septemb. 1685 giengen die Lüneburgischen Auxiliar = Truppen über Mühren wieder zurüc in ihr Land , vorher ward der junge Prinz von Hannover noch vom Kayser mit einem mit Dia: manten reichlich besetzten Degen, der GeneralChau vet mit dem Kayserlichen Portrait , und die andern Officiers n ch ihrem Range mit Ringen und golde nen Ketten beschenket. Diese Mannschaft, so 11000 Mann stark ausgegangen , hatte in Ungarn bey 2000 Mann verlohren, die doch mehr durch Kranke heit als durchs Schwerdt umgekommen waren.
des 1sten Infanterie - Regiments.
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nach den Rhein , wo es den Belagerungen und Eroberungen von Maynz und Born rühis Im Herbste dieses Jahres lichst beywohnete. marſchirte es nach Braband , und wär 1690 den 1sten Julii mit in der wiedrig auss gefallenen Bataille bey Fleuri , und hielt sich daselbst auch so aufferordentlich brav, daß der Prinz von Waldeck den Commandanten dieſes Bataillons , den Major von Heseler, dem Hers zog von Zelle vorzüglich empfohl, worauf ders felbe auch wegen seiner in solcher Schlacht erhal tenen Bleßuren, zum Obristlieutenant und Coms mandanten zu lienburg ernannt wurde. 1691 diencte es mit in der Schlacht ben Leufe im Hennegan , woselbst der Herzog von Luxemburg eine Niederlage erlitt. Im Jahr 1692 wurden Eingangs erwehns termaaßen diese zweh Bataillons separiret , und dieses nunmehro unter seinem eigenen Chef fte hende Bataillon , war den 3ten August mit in dem Treffen bey Steenkerken, wobey es an der Grenze eines Waldes in Unordnung gerieth, und der neue Chef, Obrist du Four Bibrac ſelbſt tödtlich verwundet ward , da denn der englische Generalmajor Grenville ihm mit des Grafen von Baths Regiment zu Hülfe kam, und den Ausser vorgedachten Obristen wegbringen ließ. Obristen von Bibrac hatte dieses Bataillon in beregter Bataille noch an bleßirten Officiers die Capitains Spiegelberg und Gleim , die Lieu Maulivrier und tenants von der Lühe Schmidt
imgleichen die Fähndrichs
von
Schulze, Wiffel and Westfeld. Y 5
1
1693
346
illon *** Erstes Bata
1693 stand es bey dem Prinzen von Wür temberg in den Flandrischen Linien. 1694 wurde es aufs nene in Holländischen Sold überlassen , stand in Braband und war mit in der Belagerung vor Flamur , vor wel chem Orte der Obristlieutenant von Wiekerss heim und der Capitainlieutenant Maximilian Freudemann , Vater des nachherigen General lieutenants , ihr Lebens - Ende fanden , der Mas jor von Gleim aber wurde durch erhaltene Bless. suren zum Dienst untüchtig , und mußte dieser halb in Pension gehen.
1697
kehrte
es nach wiederhergestelltem
Frieden ins Land wieder zurück.
1700 entstanden zwischen Dännemark und
1 Der Kös Holstein-Gorrorp große Unruhen. k tigte sich Gorrorp, nig von Dannemar bemäch Schleswig , Friedrichsburg , und belagerte Der Herzog Georg die Festung Tonningen. Wilhelm gieng also vermöge der Altonaischen Tractaten diesem bedrängten Herzoge mit seinen Dieses, Truppen in eigener Person zu Hülfe. Bataillon gieng den 30ften May beym Tollens spieker über die Elbe in das Lager bey Wens dorf zu den Schwedischen Völkern unter dem ¿ General Gyllenstierna , half die Dånen von Reinbeck vertreiben , rückte mit vor Altona, und weiter über Fullsbüttel , Pinneberg und Oldesloh bis Segeberg vor, wodurch die Das nen genöthiget wurden ,
1
die Belagerung vor, Cons
des Isten Infanterie - Regiments.
347
Tonningen *), worinn der Schwedische -Com mandant, der General Bannier , sich auf das muthigste vertheidigte , aufzuheben , und sich mit ihrer Armee ben ammendorfhinter dieTrave zu sehen, jedoch mußten sie schon im Auguſt den Travendalischen Frieden , zum Vortheile des Herzoges von Holstein - Gottorp eingehen, worauf denn die Hülfs- Völker wieder in ihre Lande zurück giengen. In dem , zu Anfange dieses Jahrhunderts entstandenen Kriege, wegen der Spanischen Sucs ceßion, leistete dieses Bataillon abermals sehr nüßliche Dienste, es marschirte im Holländischen Solde zum Dienste des Hauses Oesterreich. 1702 nach den Liederlanden , und machte sich in den Schlachten und Belagerungen dieses blutigen Krieges viele Ehre, es dienete in der Belagerung von Rayferswerth , woselbst es den 9ten Jun. bemeldeten Jahres bey den Sturm der Contrescarpe sehr einbüßete, unter den Todten, war der Major Maulevrier mit 2 Unter-Offi cier und 53 Mann, hingegen waren bleßirt der Obrister Carles , Obristlieutenant Fridag von Goes * Man bemerkte damahls die Eigenschaft der Erde des Walles als etwas besonders an , indem bey feuchten und regnigten Wetter die Kugeln in den Wall, als in Thon hinein gegangen , und keinen Schaden gethan , hingegen bey trockenen Wetter felbiger so hart gewesen, daß die Kugeln davon ohne Effect zurück geprallet, daher dann die Ero 1 berung der Stadt hauptsächlich durch Bomber versuchet ward , deren dann auch öfters in einem Tage über 1000 hinein geworfen worden.
{
348
Erften Bataillon
Goedens , die Capitains Vicedom and von der Lühe ,
der Capitainlieutenant Bülow
nebst 5 subaltern Officiers , 5 Unter : Officiers Es wohnete darauf und 116 Mann.
1703 den 15ten Novbr. unter dem Erbprins zen Friedrich von Heßen dem unglücklichen Treffen bey Speyerbach gegen Marschall von Tallard bey , die Alirten bestanden aus 27 Bataillons und 56 Esquadrons, und ob sie gleich den Feind verschiedene mahl, besonders aber die französische Gens d'Armerie mit Eroberung ei niger Pauken und Standarten repoußirten, muß ten fie doch mit einem Verlust von 5000 Todten und Gefangenen, auch 33 Fahnen und 5 Stanz darten, der gar zu großen feindlichen Uebermacht weichen, gleichwohl waren doch auch unserer Seits 24 feindliche Standarten erobert. Diefes Bataillon stand dero Zeit in Braband , und mußte Tag und Nacht marschiren, um den Erb prinzen von Geffen zu verstärken , der Obrist Lieutenant Fridag von Goedens , als ein sehr vigilanter Officier , brachte es auf Wagens den Morgen vor der Bataille hin , es war das eins zige Bataillon von dem erwartenden Succurse, welches zeitig genug anlangte, und wurde in die An todten Offi fer Action gänzlich ruiniret. ciers vom Bataillons waren in dieser Bataille der Obristlieutenant Fridag von Goedens, Major von der Lühe , Capitain von Bülow und du Buißon und Lieutenant Hertel , nicht weniger an Bleßirten , der Capitain Marrin auch gefangen , Lieutenants von Bothmer und Carlor auch gefangen , ferner die Lieutenants von Tour:
des Isten Infanterie - Regiments .
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Tournay und Aschen , Lieutenant und Adju dant Rlough, und Fähndrichs Robbertson, Jonquieres und le Bande. Nach geendigten Winter zu Anfange des 1704ten Jahres führte der Titulair - Capi
tain Stein, welcher nunmehro eine Campagnie dabey erhalten hatte, dieses Bataillon zurück ins Land , wofür das 2te Bataillon von Ranzow, jezt zten Bataillon des 5ten Infanterie- Regi ments , wieder in Holländischen Sold trat. Es hat also dieses Bataillon die übrigen Jahre seit Kriege keinen 1704 an den Succeßions weiteren Antheil genommen. Als 1708 durch den Pastor Rrumbolz in Hamburgsolche groffe Unruhen erreget wurden, die eine Kayserliche Commißion veranlaßten, und zu deren Unterstützung einige Schwedische, Preusz fische, Hannoversche und Wolfenbüttelsche Trup pen dahin marſchirten , von welchen den 31sten May 2000 Mann Jufanterie und 300 Caval Lerie in Hamburg, rückten, war dieses Batail lon unter solchen , und blieb in Hamburgischer Bezahlung daselbst so lange , bis der Ruhestand Die übrigen völlig wieder hergestellet war. Kreis Truppen , so bis anhero vor der Stadt noch campiret hatten , brachen den 27sten Jun. auf, und gieng jedes Contingent nach seinem Lande. Die Lüneburgiſchen Truppen hingegen zogen
1712 den 25sten Novemb. aus Hamburg wieder ab , nachdem solche von der Stadt mit einer neuen Mondirung roth und grim versehen waren. 1719
1
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Erstes Bataillon
#! 1719 gieng es unter den Niedersächsischen
} Kreis-Trappen nach Mecklenburg, und befand fich mit in der Action ben Stralendorf oder Wallsmühlen , marschirte auch 1733 abermals wegen des Bauren - Auf
standes nach Mecklenburg, jedoch kurz darauf wieder in ſeine Garnisou zu Lüneburg. 1734 und 35 dienete es gegen die franzöſiz sche Macht am Rhein, und half am 13ten Oct. lehteren Jahres den Sieg bey Rloster Claus fen am Salbach im Trierschen erfechten, nachh genoffenen Winter Quartieren am Obers Rhein kehrte es aber 1736 wieder in seine vorige Garnison ins Land zurück.
1738 gieng es mit gegen die Dånen nach Steinhorst. In dem nach Absterben Kayser Carl des VI wegen der Desterreichischen Erb : Folge entstans denenKriege hat es unterdenen dem Desterreichis schen Hause zugesendeten Hülfs - Truppen mit vielem Ruhme gedienet. + 1741 campirte es erst anfänglich ben liens
burg , und 1742 blieb es noch im Lande. 1743 aber war es eins derer 8 Bataillons, welche zur Reserve bey Hanau standen, am Laz ge der vorgefallenen Bataille bey Dettingen standen diese von den Generallieutenant von Druchtleben commandirenden 8 Bataillons im Lager bey Langen - Selbold , indem sie sich mit der Armee noch nicht conjungiret hatten, es erhielt darauf die Winter. Quartiere im Münsters fchen, und marschirte 1744
des 1sten Infanterie- Regiments.
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1744 wieder ins Land nach der Garnison Stade. Im Frühjahr.
1745 marschirte es nach den Rhein, erhielt daselbst Winter-Quartiere ohnweit des Westers waldes, und marschirte im Frühjahr 1746 wieder ins Land. Im May selbigen Jahres gieng es nach Braband , war aber in der bey Roccour vorgefallenen Bataille nicht mit gegenwärtig , sondern detaſchiret. 1747 wohnete es aber der widrig ausgefal
lenen Schlacht bey Laffeld mit bey , in wel cher der Lieutenant von Bülow mit I r Unters officier und 21 Mann blieben , die Lieutenants von Beßel, von Meier, und Diedel , nebst den Fáhndrichs ron Tournay, Murio und Ries mann aber mit 9 Unterofficiers und 86 Mann -bleßirt waren. Nach dem Feldzuge von 1748 und geendigs tem Kriege, kam dieses Bataillon gleich denübri gen Chur -Hannoverschen Truppen ins Land, und Bey dem im erhielt die Garniſon in Stade. Jahre 1757 ausgebrochenen Kriege war es Ans fangs nebst dem Regiment von Block, jezt 2te Bataillon des 8ten Infanterie . Regiments , in Herforden, schlug die dasige hißige Attaque der Feinde zurück , lag während der Bataille bey Hastenbeck in Hameln , und formirte bey dem Rückzuge der Armee die Arriere-Garde. 1758 wohnete es der Bataille bey Crevelt
mit ben, und kam nach Coesfeld im Münsters schen in die Winter - Quartiere. 1759 dienete es unter dem Wangenheimis ſchen Corps mit in der merkwürdigen und fiegs reichen
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Erstes Bataillon
reichen Bataille bey Minden am linken Flügel, wobey der Generalmajor von Scheither diesen Flügel und alle Grenadier = Bataillons der Ar mee commandierte, rückte darauf mit der Ars mee bis an die Lahne in Hessen vor, dienete ferner in der Belagerung vor Münster, und erhielt Anfangs des Winters seine Quartiere in Werle, ward aber im Jannuar 1760 zu der Winter = Expedition bey Dile lenburg gebraucht ,
und darauf in und um das Stift Metelen im Münsterschen verlegt. Im Julio war es bey der blutigen Affaire bey Wars burg, wo es den hohen Berg bey Ochsens dorf mit stürmete , und den Feind davon delos girte. Die Lieutenants von Marschalk und von Diepenbroick , imgleichen die Fähndrichs Clausen, Brunfich und Zoyer waren blegis ret , wie denn dieſes Bataillon in dieser Affaire überhaupt 70 Mann Todte und Bleßirte hatte. Zu Ende dieses Jahres gieng es im Sept. uns ter den Erbprinzen zur Belagerung vor Wes fel , und hielt felbiges während der Action bey Kloster Campen bloquiret.
Bey der Winterz
Expedition im Frühjahr 1761 wurde der Lieutenant von Eftorfvor In dem nachherigen im Friglar erschossen. Julio vorgefallenen 2 tågigen Treffen bey Vels linghausen, wo es in der Brigade des Genes ral von Ahlefeld das forderste war , that es fich besonders hervor , und bewürkte durch seinen Angrif auf des Feindes Flanque, deffen Rückzug, litt aber auch, ben der vigoureufen Recuperation bes Dorfes Scheidingen einen groffen Vers Just,
des 1sten Infanterie- Regiments.
353
luft , und hatte allein 11 todte und blefirte Ofs ficiers, als Obristlieutenant von Linstow, Ca pitain von Jeinser und Fähndrich Ziehen todt, der Capitain von Beßel durch den Leib geschof sen, die Capitainlieutenants von During und Carstens, die Lieutenants von Hugo und le Bachelle, und die Fähndrichs Brunsich, von Türk und Prezelius aber waren bleßiret. Dem Fåhndrich von Türk war das Knie entzwey, und hat verschiedene Jahre aufKrücken gehen müßen, bevor er wieder curiret wurde. Noch im selbis gen Jahre ward es unter dem Grafen von Büs ckeburg mit zur Belagerung von Caſſel gee, braucht, und
1762 wohnete es auch der andern Belages rung und Eroberung von Cassel unter dem Prinz Friedrich von Braunschweig gleichfalls mit bey. Ueberhaupt hat es bey allen Gelegenhei ten dieses Krieges sich jederzeit so wohl verhals ten, daß es niemahlen sürprèniret , auch niemah len Fahnen oder Kanonen verlohren. C Nachdem zu Ende besagten Jahres 1762 . wieder hergestelltem Frieden erhielt dieses Bas taillon 1763 die Garniſon in Hoya und den um- , liegenden kleinen Städten, 1764 aber rückte es
00
in Münden an der Weser.
Zwey
354
Zweytes Bataillon
des Isten iſten Infanterie von
Regiments
Stockhausen.
Das zweyte Bataillon dieſes Regiments ist mit seinem jeßigen ersten Bataillon zugleich errichtet, und mit selbigen bis in das Jahr 1692 auch ein. geschlossenes Regiment gewesen , welches in ges dachtem Jahre separiret , und jedem Bataillon ein besonderer Chef gegeben ward. ^ . Seine vor herige Uniform war rothe Röcke, weiße Rabatz ten , Aufschläge , Unterfutter und Westen mit Gold, erhielt aber im Jahr 1767. mit vorstehens dem jezt ersten Bataillon völlig gleiche Uniform, wobey es auch in Ansehung der nachherigen Vers ånderungen mit selbigen gleiches Schicksahl ges habt. Es führet den Gewehr-Buchstab P. und hat zur Fahnen-Devise einen liegenden und was chenden Löwen mit der Ueberschrift :
Vigilantia vincit. Vor gedachter Theilung hatte es also mit vorstehendem ersten Bataillon gleiche Chefs, seine nachherigen aber sind geweſen : 1692 Obrister Philip Freyherr von Dahlberg. 1693 Obrister Bartolomeus Hartwig von Berns storf, ward 1705 Generalmajor , und starb an denen in der Bataille bey Oude narde 1708 empfangenen Wunden. 1709
Zweytes Bat. des Lsten Inf. Regim. 355 1709 Obrister von Diepenbroick, starb 1714 wird ang zu : Frankfurch. 1714 Obrister Ludewig Bernhard Lucius, ward 1725 Brigadier, 1727 Generalma jor , und starb den 22ften Januar 1737 als Generallieutenant und Commandant in Srade... 1737 Obrister Ludewig von Zastrow , ward ·1743 Brigadier , 1744 Generalmajor,
1747 Generallieutenant , 1757 General der Infanterie, und starb 1761 als Comi r 辇 modo #mandant in Stade., 1761 Obrister Chriſtian Otten, ward 1768 Generalmajor, und starb den 18ten Des 12 * cember felbigen Jahres in Hanau, Nach dem Absterben dieses leßteren Gene rals wurden diese beyden 76 Jahr getrennet ge wesenen Bataillons wieder mit einander combis niret...
Die besondere Geschichte dieses Bataillons
} ist nur mit dem Jahre 1692 anzufangen , indem es vorher mit seinem jeßigen ersten Bataillon ein Regiment ausgemacht, und mit selbigen bey allen Vorfällen bis dahin zugleich gebrauchet worden, wo aber ein Unterschied vorgefallen, sols ches bereits oben bemerket. Es gieng also 1692 als ein nun völlig separirtes Bataillon mit nachh Braband , woselbst es am 3ten August der blus tigen Bataille bey Steenkerken mit beywohnete, woselbst es den Capitain von Bothmer undden Lieutenant Gillefeld verlohr, dienete. 1693 mit in den Flandrischen Linien unter dem Prinz von Würtemberg, auch 32
1695 プレ
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Zweytes Bataillon
2 1695 bey der Belagerung und Eroberung von Namur , und kam darauf in die hiesige
Lande wieder zurück. 1700 wohnete es der Holsteinischen Cams pagne gegen den König svon Dannemark mit bey, #W wovon bereits beym ersten Bataillon dieſes Regiments weitläuftiger gehandelt. Beh dem Spanischen Succeßions - Kriege trat dieses Bataillon 1702 in Holländischen Sold, gieng felbiges Jahr nach den Liederlanden, half die Citadelle von Lüttich mit Sturm ers obern , und erhielt die Winter-Quartiere in den Holländischen Garniſons. 1703 follte dieses Bataillon den Erbprinzen
von Hessen am Rhein verstärken , es langte aber erst nach der Bataille bey Speyerbach bey diesem Corps an. 1704 war es mit in Bayern bey dem Ans
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griff auf dem Schellenberg *) , woselbst das Bataillon 12 Officiers todt and blegirt bekam, als Lieutenant von Schulte todt, Capitain d'Hey, Lieutenants Mensekamp, von Baſſes xit, dardnod *) Den 2ten Jul. Nachmittages um 6 Uhr griffen die Alliirten die Bayern in ihren festen Linien auf dem Schellenberge an, welche zwar mit unglaub licher Eigensinnigkeit fochten, endlich aber dennoch mit Verlust von 15 Kanonen, ihrer Zelte und Ba= gage, völlig geschlagen wurden , so daß der com mandirende General Graf von Arco und mehrere Generals gezwungen wurden, durch Schwimmen sich jenseits der Donau zu retten. Diese hitzige Action kostete beyderseits viel Blut, und insonder heit hatte das Englische Bataillon Garbe und der Königinn Leib-Regiment am mehresten gelitten.
des Isten Infanterie-Regiments.
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wig, von Clüver , Pingvoß und Creiens berg, und die Fähndrichs Purgold , Crone, von Thun , Rone und von Sellen aber waren bleßirt , da mun dieſes Bataillon in dieſem hißis gen Treffen durch den gehabten starken Verlust undienstbahr geworden , so konnte es an der vier Wochen darauf erfolgten glorreichen Bataille bey Hochstedr keinen Antheil nehymeu, es marschirte darauf wieder nach Flandern , war 1705 mit in der Belagerung von Syrloh, und 1706 den 23sten May in der Bataille bey
Ramellies, halfauch nicht weniger nachherMes nin und Ach erobern. 1708 den 11ten Jul. in der Bataille ben Oudenarde war dieses Bataillon mit unter den 6 Bataillons, so zuerst über die Schelde giens gen, und den ersten Angriff thaten , der Chef dieses Bataillons, der Generalmajor von Berns storf, büßete dabey sein Leben ein , imgleichen der Capitain von Bülow, der Major von Eim beck, aber und die Lieutenants von Clüver und von Bülow waren schwer bleßiret. Der Feind hatte sich in einen mit Hecken und Graben verses henen Kamp oder Ackerland festgeseßet , und war nicht zum Weichen zu bringen , bis der Ge neralmajor von Bernstorf ihn mit seinem und dem Stallmeisterschen , jeßt ersten Bataillon des 6ten Infanterie-Regiments, mit dem Bajos net angriff, um das Tecklenburgische , jest 2te Bataillon des 11ten Infanterie-Regiments, zu unterstüßen, so schonzweymahl in diesem Kamp, gedrungen war, darauf kam der Feind in Uns orde 33
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hr Zweytes Bataillone
ordnung , das Bataillon eroberte 2 Fahnen, und hatte nebst den gebliebenen Generalmajor von Bernstorf großen Antheil an dem erfochtenen Siege Den 28ten Sept. selbigen Jahres war es mit in der Action bey Wienendahl *), wo der
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3
Als die Alliirten bey der Belagerung von Rüssel Mangel an Pulver litten, so war man bedacht, die aus England zu Oftende angekommene Munition und sonstigen Lebensmittel zu überkommen, zu wel chem Ende 6000 Wagens dahin abgesandt wur den , und der Generalmajor Webb nebst dem Ge= neral Cadogan mit 18 Bataillons , 1200 Grena diers und 16 Esquadrons waren beordert, dieselbe zu begleiten, der Generalmajor Cadogan gieng das hero mit 1200 Grenadiers nach Oudenburg , um den Marsch zu decken, daselbst fand er 1200 feind licher Musquetier , welche er sofort nöthigte, den Posten zu verlassen, wie er nun von den Gefange nen vernommen , daß der Graf de la Motte nicht weit davon sich befinde, sie zu unterstützen, indem der Marschall de Berwick nach Gent gegangen war, so stellte er sich in Pofitur , um ihn abzu warten, und ließ durch sein Volk den Kirchhof und die Zugänge befehet halten , nachdem er nun 3 Stunden so in der Erwartung gestanden , und Nachricht bekammen , daß die Feinde im Gesicht der allirten Truppen unter dem Generalmajor Webb bey Wienend2 bl gekommen wären, und auf ſie avancirten , ließ der General Cadogan darauf an den General Webb wiffen , daß er so viel mög lich ein Gefecht vermeiden mögte , weil man nur bedacht seyn müsse , die Convoy glücklich durchzu= bringen , es war aber schon zu weit gekommen, weil die Feinde sofort auf die Alliirten kanonirten. Als nun der General Cadogan solches hörete, zog er fich sofort von Oudenburg nach Wienendahl. Der
ves 1sten Infanterie-Regiments.
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derFeind die nach der Armee gehende große Con voy angriff. Als durch den hißigen Angriff des vierfadh stärkeren Feindes bereits 2 Regimenter der Alliirten zum Weichen gebracht waren, stellte dieses Bataillon nebst dem Holländischen Regi ment von Lindenbaum das Treffen, so bereits würks 34 Der General Webb , welcher 22 Bataillons bey sich hatte , stellte 8 Bataillons in Fronte , und 4 an jeder Seite, den Rest aber in einige Strauch werke, worauf die Feinde mit großer Furie auf die Allirten anfielen , und zwar auf eine unge wöhnliche Weise, weil sie ihre Dragoner zu Pferde nicht auf die Flügels , sondern nur in der Mitte mit dem Degen in der Fauſt fechten ließen , welche von den Allirten aber dergestallt empfangen wur den, daß die Feinde gezwungen waren, sich eiligst zu retiriren worauf sie denn, seitdem noch neun mahl auf gleiche Weise angefallen, aber jedesmahl repoußiret worden, daß auch endlich ihre Soldaten nicht mehr angreiffen wollten . Die feindlichen Truppen bestunden aus 34 Bataillons und 42 E8 quadrons , es konnte aber ihre Reuterey wegen des engen Weges nicht fechten , welches ein Glück für die Alliirten war , denn wenn der Feind eine halbe Stunde gewartet , bis man auf die Fläche oder Ebene von Wienendahl gekommen wäre, würden fie die Allirten gänzlich haben umringen können, da denn auch die Reuterey , welche bey der Convoy voraus, war , nicht hätte können mit zu dem Ge fecht kommen . Bey dieser Action verlohren die Franzosen über 1000 Todte und wohl 2000 Bles firte. Das Parlament in England erkannte diese Action so hoch , daß es dem General Webb, so ein Deutscher von Geburt aus Morburg ohnweit yamburg, in Engeland aber naturaliſiret worden, besonders dafür danken ließ.
LAMI
蜀 1
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Zweytes Bataillon
würklich verlohren war , wieder her , es rückte in den Plaß des zum Rückzug gebrachten Hol ländischen Regiments von euclum , indeſſen festen die Feinde, welche durch so viele Linien unterſtüßet wurden , nochmahls an, zu verſus chen, ob sie durchbrechen könnten, allein statt Vers theidigungsweise zu gehen , fieng dieses Batails lon selbst an, den Feind auf denFlanquen anzu fallen, das von Lindensaum, folgte diesem rühmlichen Beyspiel , und mußte der General solche noch zurückhalten, die Feinde zu verfolgen, damit man nicht die Avantage der beyden Flans quen verlieren mögte. Diese 2 Regimenter machten ein unaufhörliches Feuer, zwungen den Feind nach seinem Centro zurück zu weichen, und fich mit großer Unordnung zu retiriren, so daß fie mit der Convoy glücklich zur Armee durch tamen. In der im folgenden Jahre 1709 bey Mal plaquer vorgefallenen Bataille war dieses Bas taillon nicht mit gegenwärtig , sondern war deta fchiret, dagegen kam es 2. in felbigem Jahre mit in die Belagerung von Mons , in welcher es ein Raven mit stürmender Hand einnahm , wo bey der Capitain von Sellem und der Fähndrich von Bodeck blieben.
Im Jahre 1710 half es Bethune erobern. In den folgenden Jahren ward der Krieg vonden Alliirten nicht mit so vieler Einigkeit fortgefeßet. Es ist anzumerken , ว่า daß zu Anfange des Succef fions-Krieges dieses Bataillon im Holländischen Sold gekommen, am Ende des Krieges aber in Englischen Sold gestanden, und war das Bas taillon
dev Isten Infanterie-Regiments.
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taillon von Niemeier, jest ztes Bataillon des 3ten Infanterie-Regiments , statt dessen in Hols ländischen Sold getreten. 1712 schloß darauf England mit Frankreich einen besondern Frieden, und 1714 kam es auch endlich mit dem Kanser und dem Reiche zum Frieden, welchen der Prinz Eugen und der Marschall von Villars zu Ra Stadt verabredeten , und zu Baden in der Schweiz förmlich beschlossen ward.
Nachdem
dieses Bataillan also im Jahr 1714 aus Bras band in die hiesigen Lande zurück kam , mar schirte es sofort unter dem Obristen Lucius nach Pommern und war mit unter den 6000 Mann an Dånnemark überlaffenen Hülfs - Truppen, um Wismar zu erobern , und mußte den gans zen Winter über in Hütten davor stehen , woge gen Dannemark nach Erhaltung 700000 Rth. die Herzogthümer Bremen und Verden an Hannover abtratt. Nach der Eroberung von Wismar lag es in selbiger Stadt bis 1718, da es denn wieder ins Land und nach Stade in Garnison rückte. 1719 marschirte es mit nach Mecklenburg und war daselbst mit in der Action bey Walls mühlen , ins Land.
gieng aber im Herbst wieder zurück
1733 bey dem in Mecklenburg entstande nen Bauren : Aufstand , war es mit unter den Commißions - Truppen , welche Schwerin ein nahmen, worauf sich der Herzog Carl Leopold nachWismarund weiter nach Danzig retirirte.
35
1738
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50 Zweytes Bataillon
1738 half es die Dänen von Steinhorst vertreiben. 1741 ward es mit zu dem Observations -Las ger bey lienburg gezogen, marschirte im Sept. 1742 unter den Hülfs - Truppen der Könis ginn von Ungarn nach Braband , und camis pirte daselbst bis Ende Oct. bey Brüssel. : 1743 marſchirte es zu der Armee am Mayn
ohnweit
Frankfurt ,
wo es denn
in der
glücklichen Bataille bey Dettingen , da es im ersten Treffen stand , mit zum Gefechte kam , und anfänglich die stärkste Kanonade, nachher aber auch das kleine Gewehr ፡ Feuer aushalten Wie aber die französische Cavallerie, mußte. besonders Maison du Roi und Gens d'Ar mes in selbige dringen wollte, wurden selbi Von dem Bataillon was standhaft abgewiesen. ren der Capitain Hertel, Capitainlieutenan ‹ Lucius und Fähndrich von Cronhelm todt, di Lieutenants von Wiegendorf und von Brief aber nebst dem Fähndrich von der Beck un Adjudant Greve bleßiret. Das Bataillon 'gien darauf im Herbst mit der alliirten Armee übe Worms und Speier, woselbst die Germeri heimischen und Landauer Linien demoliret wur den , marschirte von da nach den Niederlan den , that 1744 den Feldzug bey Lille in Braband und hatte 1745 an der berühmten Schlacht bey Fon tenoy einen groffen Antheil , auch Gelegenheit fich vorzügliche Ehre zu erwerben, indem es m dem Bataillon von Spörken , jezt isten Be taillor
des 1sten Infanterie-Regiments.
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taillon des 2ten Infanterie-Regiments, das mit 6000 Mann beschte Retranchement des Dors fes Fontenoy forcirte , mit ſeinen Kanonen in das Dorf Drang , und den auf den Kirchhof zu rückgezogenen Feind von neuen angriff. Bey dem Rüzuge, befand sich der Rest dieses Batails lons mit in den länglichen Quarre , wovon alle Geschicht Schreiber so viel erwehnen , daß sols ches die ganze französische Armee nicht zu trennen vermögend gewesen. Von dem Bataillon war in dieser Bataille der Obristlieutenant von Büs low nebst 84 Mann todt , und der General major von Zastrow nebst seinem Ober- Adjus danten von Spilker , die Capitains von Plesse, Orco und von Meding , die Lieutenants von der Decken , Manete , Sander , Oefener fen, und Purgold, und die Fähndrichs Greve, von der Beck, von Schwanexede und von Weihe aber bleßiret.
In den folgendenFelds
zuge 1746 war es mit in der Bataille bey Roc cur, wo es 12 Todte und 13 Bleßirte gehabt. 1747 kam es in der Bataille bey Laffeld
wieder mit ins Feuer, und war der Lieutenant von der Beck und Fähndrich von Schack nebft 5 Unterofficier und 63 Mann mit unter den Tods ten, der Obristlieutenant de Polier , und die Lieutenants Sander , Oefener und Manecke mit 8 Unterofficiers und 84 Mann aber bleßirt. xx Nachdem es den Feldzug von 1748 海noch mit gemacht , kam es nach den Frieden 1749 in Rageburg , und nachher 1755 nach Stade in Garniſon. Ber
Zweytes Bataillon 364 Bey dem lehteren 1757 in Deutſchland auss gebrochenen Kriege, hat es bey den mehresten blus tigen Begebenheiten mit anhaltenden Ruhme gez dienet, besonders hatte es Gelegenheit sich den Isten August 1759 zu distinguiren, da es mit von demCorps war, mit welchem der Erbprinz den Herzog von Brisac bey Cofeld schlug, indem es die feindliche Cavallerie, so in selbiges einhauen wollte, dermaaßen übern Haufen warf, daß nur sehr wenige davon kamen , verfolgte darauf den flüch tigenFeind bis in die Heßischen Lande, und ward im Auguft zu der unter der Ordre des Brauns schweigischen Generallieutenant von Imhof an gefangenen ersten Belagerung von Münster be ordert , wohnete auch der am 15ten Sept. ange fangenen Blouquade dieser Stadt , imgleichen der unter dem Grafen von Bückeburg den 7ten Nov. wiederholeten zwoten Münsterschen. Bela gerung bis zu deren am 22sten Nov. erfolgten Uebergabe mit bey, in dieser Belagerung blieb der FähndrichWolbrecht vom Bataillen. Den 27ften Nov. marschîrte es zur Expedition gegen Elberfeld, von da zurück über Caffel nadh Eschwege und Wanfried , wol es sich mit dem Corps des Erbprinzen von Braun fchweig am 15ten Dec. conjungirte, und den beschwerlichen Marsch in der rauhesten Winterss Zeit über Erfurt, Altenburg, Chemnit nach Freyberg zur Königl. Preußischen Armee fortschte, bey welcher es den 27sten Decemb. ans Langte.
Appl 45? Im
des. Isten Infanterie-Regiments.
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Im Febr. 1760 marschirte es von da zurück wieder nach der Ulliirten Armee, und gieng den 19ten Sept. mit zur Belagerung von Wesel, nachdem vorhero am 31sten Jul. in dem Gefechte, bey Warburg von denen detaschirten Grenas diers dieses Bataillons der Lieutenant von Pe Um 11ten Oct. befand, rersdorfbleßirt war. fich das Bataillon in den Approchen , als der Feind aus der Festung Wesel eben einen Ausz Den fall that, und verlohr daben viele Leute. 13ten Oct. gieng es mit dem Corps unter dem Erbprinzen zwischen Wesel und Xanten über den Rhein > und mußte ſich vor der Stadt Rheinberg ſehen , da es denn während der Af faire, so den 16ten zu Kloster- Campen mit dem französischen Marquis de Castries vorfiel, die dasige Garnison in Respect erhalten mußte, hatte aber vonselbigen eine heftige Kanonade auss. zu stehen, Im Merz 1761 ward es mit zur ersten Bes Lagerung von Cassel , und im Oct. 1762 auch zu der zwoten Belagerung von Cassel gebraucht, und hat Bende mit groffem Ruhme, obgleich mit Verlust vieler Leute beyge wohnet. Da denn im Rov. dieses Jahres der Friede erfolgte, und der General von Ahlefeld im Dec. mit diesem und den Bataillon von Schus lenburg, jest 2te Bataillon des 3ten Infantes rie Regiments , von¡Friglar aus die Stadt Hanau occupirte , allwo benannte 2 Bataillons ihre Garnison erhielten. Nach
366 Zweytes Bat. des
sten Inf. Reg.
Nachdem im Jahr 1768 erfolgten Absterben, des Generalmajor Orten geschahe die schon mehr erwehnte Combinirung dieser beyden Bataillons und
1778 im Herbst rückte
dieses Bataillon
ins land nach Dransfeld, Hedemünden , Uss lar und Hardegfen ,
die Grenadier - Compas
gnie aber blieb noch in Hanau. $100
*
2te8
tes Infanterie - Regiment
Ihro Königl. Hoheit Prinz Friedrich.
Stand - Quartier
5 Compagnien Eimbeck. = i Moringen. . Bataillon Osnabrück.
出版 + " 沙嘴 金 監督
2
"
1
369
2tes
Infanterie - Regiment Prinz
Friedrich,
Erstes Bataillon .
ieses jeßige erstes Bataillon war anfangs Die mit dem jeßigen 2ten Bataillon des 7ten Infanterie-Regiments ein vormahliges Zellisches Regiment, welches 1617 zu 2 Grenadier- und to Musquetier- Compagnien errichtet worden, und ist eines der vier Regimenter , so das Zellis sche Haus im 30jährigen Kriege unterhalten. Die Uniform war damahls weiß mit ro hem Aufschlägen. 1642 ward es bis auf 4 Com pagnien reduciret , und nach dem Westphälischen 1648 geschah eine abermahlige Vers
Frieden
schwächung dieser Compagnien. 1663 und 1665 aber ben den Irrungen der Fürstlichen Gebrüder Georg Wilhelm und Johann Friederich ward es vermehret und wieder auf 12 Compag nien geseßet. 1679 wurden 2 Compagnien re duciret , die aber 1688 auch wieder angeworben find. 1692 mußte es 3 Compagnien zur Ers richtung des jeßigen ersten Bataillons vom 8ten Infanterie - Regiment abgeben , wogegen 2 ans dere wieder angeworben sind. 1694 kam eine von den drey abgegebenen Compagnien wieder zum Regiment, und 1701 wurden abermahls 2 Come Aa
370
Erstes Bataillon
Compagnien dazu errichtet.
1705 kam auch
dieses Regiment samt den übrigen und selbst den Zellischen Landen an das Churhaus Hannover. 1706 bekam das Regiment zur Uniform rothe Röcke , paille Rabatten und Aufschläge nebst paille Unterfutter und Westen mit Gold. 1707 ward dieses Regiment in 2 Bataillons separiret, dieses damahlige erste Bataillon erhielt der Obris fter von Melvill, und das andere der Obrister von Hodenberg.
1765 erhielt das Bataillon
statt der bisher getragenen goldenen Treffen, gel ben Schnüren und Knöpfen, nunmehro silberne Treffen, weiße Schnüre und Knöpfe, 1775 wurz den die paille Rabatten und Aufschläge in duns kelblau verwandelt , und behielt den habenden rothen Dragoner.
1783 wie die sämmtlichen Chur-Hannoverschen Regimenter numeriret wurz den, erhie cieses die Nummer 2., welche Numz mer auch schon im Jahr 1785 auf den Mondis
rungs-Knöpfen ist getragen worden, 1787 aber wird dieses Regiment statt paille Unterfutter und Westen weiße bekommen. Dieses Bataillon führet den Gewehr: Buchstab R. R. , welcher aber in der Folge gänzlich wird abgeschaffet, und statt deffen die Regiments- Nummer wird geführet werden, und zur Fahnen-Devise auf der zweyten oder Bataillons - Fahne, einen aus den Wolken hervorgereichten geharnischten Arm mit einem bloßen Schwerdt, worauf das Wort Victoria zu lesen, mit der Ueberschrift : Si Deus pro nobis , quis contra nos ?
&s
des 2ten Infanterie-Regiments.
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Es erhielt zwar 1784 neue Fahnen, jedoch wurde die vorherige Devise beybehalten, nur die vorige paille Fahne in blau verwandelt. Die Chefs find gewesen: 1617 Generalmajor von Winkel, starb 1638 als Commandant aufdem Ralkberge vor Lüneburg. 1638 Obrister von Raesfeld. 1671 Obrister Joquer. 1675 Generalmajor von Malortie. 1684 Generalfeldzeugmeister Anton
Simon
Marquis de Boisdavid. Dieser Genes ral kam aus Französischen Diensten. Er quitirte dieses Regiment 1693 und nahm das vacante Wisselsche Cavallerie Regi ment , jezt die andern zwey Esquadrons des zten Cavallerie-Regiments , 1693 Generalmajor von Luc kam als Major aus Französischen Diensten , und starb 1707 in Peine. Hierauf geschahe die oberwehnte Theilung. 1707 Obrister Georg Ernst von Melvill, war Commandant von Hannover , und starb den 14ten Januar 1742 in Zelle als Ges neral der Infanterie.
ז
1742 Obrister August Friedrich Freyherr von Sporken, welcher 1745 zum Brigadier, 1747 zum Generalnajor , 1754 zum Ge nerallieutenant, und 1758 zum General der Infanterie ernennet ward. Nach dem Lode des Generals von Sommerfeld ere hielt derselbe das Garde-Regiment. Na 2 71760
372
Erstes Bataillon
1760 Obrister Ernst August von Meding, · ward 1768 Generalmajor und 1777 Ges nerallieutenant. Unter dieſem Chef geschahe 1774 die Combi nirung der beyden Vataillons dieſes jes higen 2ten Infanterie-Regimens.
Als zu Anfange des 30jährigen Krieges das Fürstliche Haus Lüneburg Zelle die Partie des Kaysers ergriff, vereinigte sich dieses Regiment nebst mehreren Zellischen Truppen mit der Kay serlichen Armee unter dem General Tilly, und . wohnete 1625 der Schlacht bey Hannover bey, worin der König von Dånnemark, welcher die Niedersächsische Krais- Armee commandirte, völ
1 lig geschlagen ward *) , dienete auch das folgende Jahr * Der Dänische Generallieutenant , Johann Mi chael von Obentraut , sollte kurz vorher den Ort Calenberg einnehmen, gerieth aber dabey mit ei nem Detaſchement von dem General Tilly in ein Treffen , worinn der Herzog Friedrich von Sach fen -Altenburg , nebst 500 andern , aufder Wahl stadt blieb, und er selbst empfieng dabey einen tödtlichen Schuß, wodurch er gefangen ward, und starb eine halbe Stunde nachher. Als der Gene ral Tilly über sein gehabtes Unglück einiges Mit leiden bezeigte, gab er ihn zur Antwort: in sol chen Garten pflaåcket man solche Blumen. Auf der
1 1 des 2ten Infanterie- Regiments.
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Jahr mit in den Bataillen ben Calenberg am 29ften Jul. und den 17ten Aug. bey Lutter am Barenberge, welche beyde der König von Dån nemark abermahls verlohr. Wie aber das Haus Lüneburg wegen verschiedener wichtigen Gründe 1631 sich bewogen fand , auf die Schwes dische Seite zu treten , war dieses Regiment mit unter den 4 Regimentern Infanterie , welche sich mit der Schwedischen Armee conjungirten, und 1632 mit in der Schlacht bey Lügen waren. Nach dem Tode des Königes von Schweden, Gustav Adolph *), welcher in dieser Schlacht erschoßen ward , agirte der Herzog Georg von Lüneburg mit seinen Truppen anfangs besonders, und schlug 1633 die Kayserlichen bey Heßisch Aa 3 Olden
der Landstraße von Hannover nach Wunstorf, an dem Orte , wo er gestorben , hat ihm seine Ge mahlin eine Ehren - Säule aufrichten laßen, so noch heutiges Tages stehet , sein Cörper aber ward nach Weimar gebracht. Dieses Monument ist von Werkstücken, auf welchem angezeiget wird, daß er an selbigem Orte in einem harten Gefechte den 25ften Oct. 1625 geblieben sey. 1 *) Das Herz dieses bey Lügen gebliebenen Köniz ges wurde, nachdem der Körper am 6ten Nov. 1632 nach Weißenfels gebracht , herausgenom men , 1 Pfund und 20 Loth schwer befunden, und am 8ten Nov. unter der Kanzel in der Marien Kirche daselbst , das übrige Eingeweide aber in der dasigen Kloster - Kirche unter Lösung der Stücken, wie auch unter Maucken und Trompeten = Schall begraben. La Martiniere Geographisch- Critisches Lexicon unter dem Worte Weißenfels pag. 747 **** CMWI
nb ne: ite fol:
A
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Erstes Bataillon
Oldendorf auf das nachdrücklichste.
Nach
welchen glücklichen Treffen die Lüneburgischen Truppen sich der Westphälischen und Hildeshei mischen Lande bemächtigten , auch in den folgen den Jahren bis zum Tode des Herzoges Georg, welcher 1641 eintrat , mehrere blutige Expedis tions rühmlichst ausführeten. 1666 marschirte es der, von den Schweden belagerten und bombardirten Stadt Bremen zu Hülfe, wodurch im Novbr. der Vergleich zwis schen der Krone Schweden und der StadtBres men bewirket ward. 1668 führete es der Obrister von Raesfeld unter dem Commando des Braunschweig-Lünes burgischen Generalmajors GrafJosias v. Wals deck nach Candia.
Auf den Hinmarsch ward
es nebst den andern Lüneburgischen Hülfs -Trup pen bey Venedig von dem Dogen und der De putirten des Senats gemustert , wobey die Offis ciers Namens der Republik mit goldenen Ketten beſchenket wurden, und gieng sodann zu Schiffe nach Candia ab, und ward mit zur Besehung der Festung Candia gebraucht, welche die Tür ken schon einige Jahre mit 70000 Mann bela gerten. Diese Belagerung ist wegen der hefti gen Bestürmung und vielen Ausfällen, da von beyden Seiten ein unglaublicher Muth bewiesen ward , fast die merkwürdigste in der Geschichte, und endigte sich den 27sten Septbr. 1669 mit Uebergabe der Festung, nachdem die Belagerung 2 Jahr 3 Monathe und 27 Tage gedauret *) . Dies *) Niemal ist wohl eine Festung mit mehr Muth und Hartnäckigkeit angegriffen , noch mit mehr
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des 2ten Infanterie-Regiments.
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Dieses Regiment aber verlohr durch die beschwers liche Schiffarth, und in der Festung Candia, auf der Bastion Saint Andre, wo die Zelli schen Truppen ihren Posten hatten, durch Kranke heiten und Bleßuren so viel Leute, daß 1670 nur wenige in die hiesige Lande davon zurück gekoms men find. 1 1671 ward es mit zur Belagerung von Braunschweig gebraucht , welche Stadt nach einer Aa 4
Tapferkeit vertheidiget worden , als Candia, dem ohngeachtetmußte ſie ſich , da die Franzosen , de ren stipulirte Hülfs - Zeit wie sie sagten , abgelau fen , nach Hauſeſeegelten , nach einer Velagerung von obbenannter Zeit ergeben , wodurch die ganze Insel unter türkische Bothmäßigkeit gerieth. Man behauptet , daß diese langwierige Belagerung den Venetianern , die Einwohner von Candia mit ein= gerechnet , 30000 an Todten und Verwundeten, den Türken aber 118000 Mann gekostet habe, daß die Belagerten 96 Ausfälle , und die Belage rer 56 Stürme gewagt , daß jene 1173 , diese aber 472 Mienen und Pulver Keßel springen las sen, und beyde Theile 45 mahl in der Erdehanda gemein gewesen. Pfeffinger in dem 2ten Theil seiner Braunschweigischen historie , pag. 814. schlägt den Verlust der Türken auf 300000 Mann und 100000 Tonnen- Goldes , und den der Chri ften auf 20000 Mann und 10000 Tonnen Gol des an , welches aber vielleicht von dem ganzen 25 Jahr gedauerten Candianiſchen Kriege zu verz stehen. Chevreau Hiftoire du Monde • T. 3. P. 439. Les trois regimens , qui foifaient en tout trois mille cens homes envoges au fecours des Venitiens par le Ducs de Bronfvick et de Luneburg f'acquiterent mervilleuſement de leur devoir.
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Erstes Bataillon
einer vier wöchentlichen Belagerung sich endlich dem Hause Braunschweig - Lüneburg völlig uns terwerfen mußte. Im Septbr. 1675 marschirete es mit in die Bremischen Lande , half Buxtehude und Bres mervörde einnehmen , und Stade blocquiren, welches sich jedoch erst im August 1676 ergab. Da nun der Herzog Georg Wilhelm von denen zu dieser Expedition gebrauchten Truppen der Brandenburgischen Armee in Pommern eine Verstärkung zusendete , marschirete dieses Regiment mit dahin, und erwarb sich bey der Einnahme von Anclam und Demmin, auch 1677 bey der langwierigen Belagerung und dars auf erfolgten Eroberung der Festung Stettin, viele Ehre, auch beseßten einige Lüneburgische Regimenter im April dieses Jahres alle Meck lenburgische gegen Pommern liegende Paße, um die Mecklenburgische Lande , laut Nieders fächsischen Krais-Schlußes, wider alle Invaſions und Durchzüge zu schüßen. 1678 gieng es mit einigen Brandenburgi schen Völkern nach der Jusel Rügen , wodurch der General Rönigsmark genöthigt ward, sol che zu verlagen, und sich nach der Insel Usedom zu retiriren. In diesem Feldzuge wurden auch noch Stralsund , Greifswald und Damms garten erobert , lekterer Ort ward schon im März 1678 belagert, und einige Vomb´n hinein geworfen, weil aber solder Ort wohl versehenim Moraste lag, und ein starkes Regenwetter einfiel, so ward die Belagerung aufgehoben , und die Truppen giengen wieder zurück ins Mecklenbur gische,
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des 2ten Infanterie- Regiments.
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gische , wo sie die Festung Bügow einnahmen, convoyirten die Garniſon nach Schwerin, und belegten solchen Ort stark. Im Auguſt giengen aber die Lüneburger wieder vor Dammgarten, welche sich den 7ten Octobr. an den Herzog von Zelle ergab , der Commandant Rempe erhielt einen freyen Abzug mit 2 kleinen Kanonen , wors auf die Lüneburgischen Hülfs-Truppen nach dem Lande zurückkehreten. 1679 als die Krone Dännemark eine Prås tenſior an Hamburg machte , und solches blocs quirte, zog sich dieses Regiment mit den andern Zellischen Truppen an der Weser zusammen, conjungirten sich mit den Hannoverschen , und rückten gegen die Elbe, worauf sich die Dánen zurückzogen, und der Streit den zoften Octobr. durch den Pinnenbergischen Vergleich beygeleget ward. 1685 marſchirte es nach Ungarn, gieng fos gleich mit zur Belagerung vor Neuhäusel, half die Türkische Armee bey Gran schlagen , rückte darauf mit der Kayserlichen Armee den 27sten August vor Neuhäuſel zur Belagerung. Dieſe Armee theilte sich in drey Haupt-Quartiere , als das Kayserliche, das Bayrische mit den Alliirten, und das Braunschweig - Lüneburgische. Die Lüs neburgischen Truppen waren den 2ten Septemb. schon bis auf 150 Schritt zum Graben avanci ret.
leuhäusel wurde darauf erobert.
1686 dienete es bey der Einnahme von Öfen, worin 60 Mörser und über 300 Kanonen erbeus tet wurden, worunter die sogenannten vier Evans gelisten mit waren, deren jede 147 Pfund schoß. Na 5 Diese
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Erstes Bataillon
Diese Belagerung, so überaus hartnäckig war, daurete vom 21sten Jun. bis zum 2ten Septbr., an welchem Tage selbige durch einen der blutigs ften Stürme erobert ward.
1687 wohnete es der glücklichen Schlacht bey Mohag ben. Die Cavallerie paßirte den Drau Fluß bey, Darda , die Infanterie aber mußte gegen Sinclos in der Gegend Urtowat anrús cken, und solchergestalt ward die große Türkische Armee den 12ten August angegriffen und so nach drücklich geschlagen, daß sie mit Hinterlaßung ihres ganzen Lagers über Eßeck nach Belgrad Worauf dieses Regiment mit Ruhm flüchtete. und Ehre überhäuset nach den hiesigen Landen zurück marschirete. Gleich das folgende Jahr 1688 marſchirete es gegen die Französische Macht an den Rhein, Diese Festung und half 1689 Maynz erobern. ward unter dem Herzoge von Lothringen mit 60000 Mann belagert, und der Marquis d' Urelles that mit 10000 Mann , welche er zur Besaßung darin hatte , großen Widerstand, mußte sich aber doch, nachdem über 9000 Boms ben und Kanonen-Kugeln hineingeschoßen, woben durch eine Bombe die Pulver- Mühle und cin Magazin ruiniret worden, und die Contrescarpe endlich durch einen blutigen Sturm übergangen, 1690 gieng es nach Braband , und ergeben. wohnete der Schlacht bey Fleuri mit vielem Ruhme bey, nach deren Verlust gieng es mit den übrigen Hannoverischen Truppen nach dem Lande zurück. 1691
des' 2ten Infanterie-Regiments.
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1691 gieng dieses Bataillon wieder nach Braband , wohnete daselbst dem Treffen bey Leuse , 1692 bey Steenkerken, und 1693 bey Landen mit bey. 1694 dienete és bey der Er: oberung von Huy, und half 1695 die impors tante Festung Namur im Angesichte der feinds lichen Armee erobern. 1697 ward der Friede zu Ryswick geschloßen. Das zweyte Bataillon dieses Regiments, so
gegenwärtig das zweyte Bataillon des 7ten Ins fanterie-Regiments ausmachet, wurde inzwischen 1692 in. Rageburg zum Sequester verlegt. Als nunHannoverscher Seits neueFortificationss Werke daselbst angeleget wurden , kam es dars über mit Dannemark zum Streit, und die Stadt ward 1693 von den Dånen stark bombardiret, jedoch ward die Belagerung durch Vermittelung des Kaysers den 29ften Septbr. aufgehoben. Bey dem Mecklenburg- Güstrowschen Success sions-Streite des Herzoges Adolph Friedrich zu Strelitz und des Herzoges Friedrich Wils helm zu Grabau , war es 1697 zum Theil mit
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1691
unter den Truppen, wodurch Bremen , Bran denburg und Zelle den Herzog von Grabau aus Güstrow depoßediren ließen. 1700 im May marſchirete dieses Regiment unter den Commando des Feldmarschalls von Chauvet, gegen die Dänen nach Holstein, gieng ben Braake über die Elbe , stieß zu den Schwedischen Truppen im Lager bey Büchen, und marschirte mit felbigen über Lürow nach Wendorf. Den 3often May wurden die Das nen bey dem Schloße Reinbeck angegriffen, und 4000 Fol
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Erstes Bataillon
Die alliirte Ar I -solches zu verlassen genöthiget. mee rückte sodann vor Altona, und die Zellischen Truppen nahmen das Dänische Kriegs - Schîf, der Hummer genannt, auf der Elbe weg. Im Lager bey Fulsbüttel kamen der Churfürst von Hannover und der Herzog von Zelle selbst bey der Armee an , welche darauf nach Pinneberg marschirete, und weiter ihr Lager bey Oldesloh und Segeberg nahm , woselbst es zwar zu einis gen Thatlichkeiten kam, es ward aber gleich dar auf im August der Friede zu Travendal ges schloßen. 1702 marschirte es nach den Niederlan den, und wohnete denen in diesem Spanischen Succeßions
Kriege
vorgefallenen
berühmten
Schlachten bey Hochſtådt *) , und 1706 der bey
Nach der Affaire am Schellenberge muste der Marschall von Tallard aus der Gegend Freiburg dem Chürfürsten mit 42 Bataillons und 60 Es quadrons nach Bayern zu Hülfe eilen , und con jungirte sich mit demselben den zten August. Der Prinz Eugen begleitete den Tallard auf sei nen Marsch mit 18 Bataillons und 70 Esquas drons , und stieß zu dem Herzoge von Marlbo rough wenige Tage nachher, da Tallard sich mit dem Churfürsten vereiniget, nachdem nun die Fran zofen und Bayern ihr festes Lager bey Augsburg verlassen, und am 1oten Aug. bey Lauingen über die Donau gegangen , des Vorhabens , des Prin zen Eugen bey Donauwerth postirtes Corps übern Haufen zu werfen , auch selbigen Tag die bey Hochstedt campirende Holsteinſche, Gothaische und Mecklenburgische Regimenter zur Retraite gezwun gen, schlugensie ihr völliges Lager in der Gegend hoch
des 2ten Infanterie-Regiments. Ar chen
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bey Ramellies , nicht weniger den Belagerun gen von Dendermonde und Menin mit bey. Jin
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Hochstedt auf, und weil Laningen von den Al lirten verlassen, Dillingen und Hochstedt aber von ihnen noch besetzet war , so bemeisterten sich die Franzosen beyder Derter. Der Prinz Eugen aber, welcher das feindliche Abschen in Zeiten gemerket, zog sich nach dem neulich eroberten Schellenberg, und beförderte den Anmarsch der völligen Armee unter dem Herzoge von Marlborough , welcher sich auch den 11ten mit ihm conjungirte , und dar aufsetzte man sich etwa 2 Stunden von demFeind, und ward in gehaltenen großen Kriegs- Rath, zu welchem auch wider Gewohnheit die Generalmajors gezogen wurden , einhellig resolviret, den Feind anzugreifen. Den 12ten ward die Armee noch mit 12 Bataillons aus dem Lager vor Ingolstadt ver ſtårket, und den ganzen Tag über giengen zwischen den Vortruppen Scharmützel vor, des Abends aber rückte die alliirte der feindlichen en Ordre de Ba taille stehenden Armee näher , um ihre Contenance zu erfahren, welche aber aufVermerken , das man diesseits Lust zum Schlagen hätte , sich wieder in ihr Lager zurück zog. Des andern Morgens war alliirter Seits alles marschfertig und voller Muth, Die alliirte Armee bes den Feind anzugreifen. stand in 178 Esquadrons und 66 Bataillons. Der linke Flügel unter Commando des Herzoges von Marlborough, auf welchem die Engländer, Hol länder , Lüneburger und Heffen postiret waren, bes stand aus48 Bataillons und 86 Esquadrons, und hatte den Marschall von Tallard gegen sich. Der rechte Flügel unter Commando des Prinzen Eugen, so aus 18 Bataillons , nemlich 7 Dänische und 11 Preußischen, und aus 92 Esquadrons bestand, war aus Kayserlichen , Preußischen , Dänischen, Från=
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Erstes Bataillon
Im Jahr 1707, nach dem Absterben des Ges neralmajors von Luc, als Chef dieses Regis ments,
Fränkischen , Schwäbischen und andern Reichs Truppen zusammen gesezt, sollte den Churfürsten und Grafen von Marsing angreifen , und die ges fammte Artilleriewar 66 Kanonen stark. Solcher gestalt marschirte die ganze Armee mit Tages An bruch über den Bach Refsel in 8 Colonnen bis an die Gegend, so weit als vorigen Tag die Ar mee ausgerückt war , daselbst fieng man an ober halb Schwingingen so viel das Terrain zulassen wollte, die Armee en Ordre de Bataille zu formi ren. Man war in dem feindlichen Lagerso nach)= läßig, oder hatte so schlechte Kundschafter, daß die Alliirten um 8 Uhr des Morgens ganz nahe bey dem Bache von Blindheim ankamen, ohne entdecket zu werden. Der rechte Flügel schloß an einen Wald hinter den Dörfern Walpersiet und Klagbeim, und der linke Flügelbreitetesich an die an der Donau ge= legene Dörfer Schwingingen und Grimheim aus. Als man auf dem linken Flügel das Dorf Schwin gingen gegen 7 Uhr paßiret war, wurde man et was höher des feindlichen Lagers gewahr , welches sich mit seinem Rechten Flügel an das DorfBlind heim an der Donau schloß. Des Feindes linfer Flügel gieng queer über von dem Walde oberhalb des Dorfes Lügheim, so daß der Feind einen ziem lichen Vortheil vor sich hatte, denn längst der Fronte seiner Linien war von dem Walde und dem Gebirge bis an das Dörf Blindheim ein Graben , Paß und Morast, welchen die Alliirte Armee, den Feind angreifen zu können , erst mit grosser Mühe paßi 算 ren muste. Des Feindes Terrain war dazu weit hd= her als das Alliirte, und auf dieser Höhe hatte er längst seiner Fronte sehr vieles Geschütz gepflanzet. Man brachte mit den Anordnungen zum Angrifund zur
des 2ten Infanterie-Regiments. 383 ments , ward selbiges getheilet, so wie solches voran bey der Errichtung dieses Regiments schon mit
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zur Vertheidigung bis gegen Mittag zu . Als nun der linke Flügel, sovielmöglich, in Schlacht - Ord nung anrückte, wurden von beyden Seiten die Dörfer Ober = Klagheim , Buchheim , Schwin gingen und Grimheim abgebrandt , da indeſſen der linke Flügel Unter - Blagbeim vorbey gegen den Morast anmarschirte , wogegen die bey Blindheim belegenefeindliche Batterieheftig feurete. Da nun unter einer 3 stündigen feindlichen Kanonade der Paß und Morast nicht ohne ziemlichen Verlust, pas firet war, so wurden auf diesseitigen linken Flügel auch sogleich 3 Batterien verfertiget , und fuhr man beyderseits mit Kononiren fort bis nach 1 ühr, und war das kleine Gewehr bis daher noch nicht ge= braucht worden. Der Marschall von Callard, der noch fest glaubte, daß man ihm aur bey dem Dorz fe Blindheim angreifen könne , ließ seine vornehm ste Sorge seyn, dasselbe gut zu besetzen. Er stellete 4 Regimenter Dragoner , die er absigen ließ, auf dem Platz zwischen diesem Dorfe, und der Donau. Er stellete ferner das Fuß - Volk von seiner erſten Li nie und einen Theil von der zweyten dahin, so daß er nur 9 Bataillons behielt , seine Reuterey zu unter stützen. Die Alliirte Generalität hielt bey diesen Umständen für nothwendig sich erst des Dorfes Blindheim und der daſelbſt befindlichen Batterien zu bemeistern. Demnach wurden um 1 Uhr Mit tages gegen das Dorfes Blindheim , welches mit 26 Bataillons und 12 Esquadrons befehet war, 16 Bataillons vom linken Flügel commandiret, welz che das erschrekliche Feuer des feindlichen Geschů zes eine lange Zeit mit bewundernswürdiger Uner schrockenheit aushielten , aber , aller Bravour ohn= geachtet, sich dieses Dorses , welches so stark be= setzet,
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Erstes Bataillon
mit mehrern erwehnet worden, die folgende Ge fchichte gehet daher nur blos dieses Bataillon an. Vors
feßet, auch mit vielen Pallisaden, einer Wagenburg und einem durchlaufenden Bach, überall verwah Zu cben ret war , nicht bemächtigen konnten. dieser Zeit gieng der General Churchill, des Her zoges von Marlborough Bruder , mit 10 Esqua= drons über den Bach , Blindheim ' anzugreifen. Sie rückten mit großem Muthe und vieler Uner schrokenheit an , allein sie fanden solchen Wider stand , daß sie , ihrer wiederholten Angriffe ohn geachtet , genöthiget wurden ſich zurück zu ziehen. Auf ihrer Retraite wurden sie durch 3 Esquadrons verfolgt, die fie in ſolche Unordnung brachten, daß fie mit der größten Eilfertigkeit über den Bach jag= ten. Da diese 3 Esquadrons sich aber dem Bache zu sehr näherten , kamen sie in ein solches Feuer der diesseitigenInfanterie, daß ſie ſogleich die Flucht er griffen , und nicht eher sicher zu seyn glaubten, bis fie über einen andern kleinen Bach , der durch die Ebene floß, gesezt hatten. Die Cavallerie dieſes Flügels paßirte indeffen den Morast und Graben, und rückte gegen den Feind auf die Hdhe , ward aber von dem Feinde so stark angeriffen , daß sie fich gendthiget fand , etwas zu retiriren. Der Erb prinz von Caffel aber , der sie commandirte, führte fie dergestalt wieder an, daß in des Feindes Lager Posto gefaßet wurde , jedoch geschahe es erst nach viermaligen der hizigsten Angriffe , daß der Feind in die Flucht gebracht werden konnte. Der Streit ) , und es war unmöglich , daß die war sehr ungleich feindliche Reuterei , die fast ganz von Fuß-Volk entblößt war, långerwiderstehen konnte. Dasol che je mehr und mehr zurück , und unvermerkt ge= gen den Morast bey Hochstedt getrieben ward , so mußte sie, sich nochzu halten , alle Kräfte anwen den.
des 2ten Infanterie-Regiments.
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Vorangeführtermaßen stand also dieses Bas
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taillon bey der Separation in den Niederlanden, und
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Ihre vielen Bemühungen halfen ihr so wes den. nig, daß sie davon vielmehr Schaden hatte, da die diesseitige Infanterie , welche eine vortheilhafte Stellung hatte, sie mit Verlust zurückschlug , und ihrer Reuterey Gelegenheit verschafte, sich hurtig wieder in Ordnung zu stellen, und je mehr und Die Hiße der französischen mehr vorzudringen. Reuterey , welche abgeschrecket wurde , daß sie ims mer eben dieselben Esquadrons wieder vorsichhatte, und kaum eineBewegung machen konnte , ohne ein heftiges Feuer von der Infanterie auszustehen, ließ endlich sehr nach. Um sie aber wieder anzufeuren, ließ der Marschall von Tallard das wenige Fuß Volk, welches er bey sich behalten, vorrücken ; ale lein er stellte felbige auf keine gute Art, inzwischen brachte es doch einige Esquadrons zumWeichen, die feindlichen Generals wollten von dieser Bewegung Vortheil ziehen , und auch die übrigen angreifen. Da aber ihre ganze Linie nicht eine gleiche Bewes gung machte, so mußten diejenigen, welche zu weit avanciret waren , mit großer Eilfertigkeit zurück weichen. Durch dieseFlucht wurde das Fuß-Volk, welches zu sehr vorgedrungen war , von allen Seis ten umringt, getrennt und gänzlich geschlagen, Drey feindliche Bataillons wollten bey der andern Flucht ihr Lager nicht verlassen, sondern auf ihrem Platz, ohne im geringsten zu weichen , und thaten mit ihrem Feuer großen Schaden. Diesem abzus helfen, ließ gedachter Erbprinz 2 Bataillons und 3 Esquadrons aufsie einbrechen , wodurch im kurs zem die meisten davon niedergehauen und die übris Hierdurch wurd nun das gen gefangen wurden. meiste vom feindlichen rechten Flügel , und alles befand, von dem Rest der was sich Ch in Blindheim feind Bb
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Erstes Bataillon
und wohnete 1708 der Bataille bey Oudenarde und der Belagerung vonRüssel, 1709 derBataille bey Mal=
feindlichen Armee abgeschnitten. Der Feind brachte zwar einen Theil seinerReuterey wieder in Ordnung, konnte aber nicht mehr als eine Linie zu Stande brin gen , da Marlborough deren 2 hatte , die von ei= ner Menge Infanterie unterstüßet wurden , diese standen einige Zeit bis auf einen Flinten - Schuß einander im Gesicht , endlich fieng der Feind an, fich rückwärts zu bewegen, um sich etwas besser stellen zu können. Der Herzog von Marlborough, dessen Aufmerksamkeit nichts entwischte, wurde diese unbedachtsame Bewegung gewahr , und ließ seine Esquadrons dieselbe als eine Flucht ansehen , sie verfolgten den Feind , der aber den Muth verloh ren hatte, und sich zerstreuete , die flüchtichen Franzosen hatten daher keine andre Retraite, als vermittelst der engen Wege durch den Morast bey Hochstedt, und gegen die Donau , worinn ihrer über 3000 ertrunken. Der Marschall von Tallard aber ward bey dem Dorfe Sandersheim von dem Heßischen Obristlieutenant von Boineburg gefan= gen. Von welcher Gefangennehmung noch bey N. Läufig zu merken : Als gedachter von Boineburg den Marschall in einem Morast steckend anges troffen , und ihn gefragt : ob er todt oder gefans gen seyn wollte ? derselbe ihn geantwortet : Wel ches er selbst wolle. Worauf er gefangen zu dem Erbprinzen von Hessen geführet, welcher ihm mit diesen Worten empfangen : Voilà la révange de Speierbach ! Mittlerweile dieß auf den linken Flügel vor gieng , war der rechte, gegen welchen der Feind seine mehreste Infanteri gezogen, einer 3 bis 4 ſtün digen Kanonade exponiret, und war genöthiget, ſeine Attaque, der pielen Defileen und Moraste wegen
1 des 2ten Infanterie - Regiments.
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Malplaquet und Belagerung von Mons, auch 1710 den Belagerungen von Douay und Bau Bb 2 chain
wegen , eine halbe Stunde später , wie der linke, Anfangs ließ es sich alliirter Seits anzufangen. auch aufdiesen Flügel ziemlich vortheilhaft an, weil so wohl die Infanterie als Cavallerie einiges Terz rain gewann ; Allein wie man auf allen Seiten mit dem Feinde méliret war , wurd die diesseitige Caz vallerie von der feindlichen Hinterlinie repoußiret, worauf auch die Infanterie bis an den Wald eis nige tausend Schritt zu weichen gezwungen würd. Allein die gute Conduite der hohen Officiers brachte alles wieder zum Stande, und führten die Trups pen zum 2ten Angriff an. Gleichwohl aber tries
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ben die Feinde die Alliirte abermal in etwas zu rück , jedoch geriethen ſie auch selbst darüber in Confusion , so daß beyde Theile in solcher Stel lung , ohne das geringste zu unternehmen eine hal be Stunde lang kaum 60 Schritt von einander stehen blieben , und mit schleuniger Recolligirung ihrer Truppen beschäftiget waren. Nachgehends gieng der Angriff zum zten mahle an , und wur den auch die Alliirten nochmahls repoußiret , und solchergestalt dauerten die unerhörten Actiones bis Abends um 5 Uhr , da die Bayern sich schon den Sieg einbildeten , und mit Aufwerfung ihrer Hüte Victoria schrien. Es wendete sich aber das Blatt, 1.. denn wie der Alliirten Hinter - Treffen das erstere unterstuzte , der Churfürst auch die Nies + muthig derlage und Gefangennehmung des Marschalls von Tallard erfuhr , bewerkstelligte er seinen Rückzug mit der größten Ordnung , und wurde darauf der 1 Feind, aller seiner Vortheile ohngeachtet , in Con fusion gebracht , geschlagen und eine Stunde weit verfolgt. Inzwischen recolligirte sich die in Cons fusion gerathene allürte Cavallerie, vereinigte sich mit
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on ataill llon Erstes Batai
chain mit unveränderten Ruhme. bey. erfolgte der Baadensche Friede.
1714
Dieses Batail lon
mit der Infanterie, und gieng also der ganzerechte Flügel Schritt vor Schritt auf dem Feind los, und brachte solchergestalt den ganzen feindlichen linken Flügel zum völligen Weichen , welcher mit Verlust seiner Stücke sein altes Lager bey Dillin gen wieder bezog, wo sich auch dieflüchtigen Frans zosen hinwandten, Bey dem allirten linken Flügel sahe es indessen bis Nachmittags 3 Uhr wegen des Sieges noch sehr Zweifelhaft aus, zumal da die Nachricht vom rechten Flügel kam, daß derselbe einige 1000 Schrits Besonders gieng es hieſelbſt te weichen müssen. bey dem Dorfe Blindheim bis zur Sonnen-Unter gang sehr scharfher. Die Engländer fielen wie er grimmte Löwen das Dorf mit stürmender Hand an, und die Gegenwehr der Feinde war auchso heftig, daß , obschon die Anfallende über menschliche Thas ten verrichteten , und Pallisaden und Zäune überz stiegen hatten, dennoch von der Menge der allda postirten Franzosen zurück geschlagen wurden. Während dieses Angriffs räumete die feindliche Arz mée das Feld , und der vor dem Dorfe stehenden Infanterie wurden also einige Esquadrons jum Succurs geschicket. als nun der Dampfin etwas vergangen , und ein neuer Angriff geschehen sollte, fahen die im Dorfe befindlichen Feinde, daß ih rer Seits die Schlacht und also auch sie verlohren waren , ob sie sich gleich nur eine halbe viertel Meile, um sich in Sicherheit zu sehen , hätten zu rück ziehen dürfen , allein sie hatten keinen Anfühs rer, Tallard, der verschiedene mahl zu ihnenstof fen wollen , war gefangen , und der Marquis von Clerembous, ihr eigentlicher Befehlshaber war unsichtbar worden. Es sollte sich aber der älteste Offiz
des 2ten Infanterie - Regiments.
171 atail Lon
Ion aber gieng 1715 im Nov. nach Mastricht, und lag daselbst bis im Septbr. 1716 in Gars nison. Bb 3
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1719
Officier an ihrer Spise gestellet haben, und noch etwas versuchen sollen , Es wäre noch immer Zeit gewesen, die Waffen niederzulegen , denn 12 bis 15000 Mann , wenn sie gut angeführet werden, und Herzhaftigkeit besitzen , können sich endlich wohl noch mitten durch ein Heer , welches nicht ver schanzet ist , es mag sonst noch so stark seyn , eis nen Weg bahnen , besonders , wenn es in einer Un ordnung ist , die der Sieg selbst nothwendig vers ursacht. Sie fiengen aber an , Chamade zu ſchla gen, und wurden die allda gelegene 26 Batail Tons und 12 Esquadrons zu Krieges - Gefangenen gemacht , mithin diese Bataille alliirter Seits höchst rühmlich beschlossen. Der Alliirten Ver Just war sehr beträchtlich, indem sie über 12000 an Todten und Bleßirten , Gefangenen und Verlöhr nen zählten. A Den Alliirten aber fiel durch diese glorreiche Bataille in die Hände : 11000 Mann Infanterie, 4400 Mann Cavallerie , 34 Gütschen voll französischer Damens , worunter 20 Marquis finnen, 5400 Proviant Wagen, 330 beladene Maulthiere, 127 Kanonen , 24 Mörser , 129 Fahnen, 15 Standarten , 17 Paar Pauken , die ganze Kriegs - Caſſe, Canzley und Feld - Apothe fe, 3600 Zelte , 2 Schifbrücken, und überdem lag eine ungeheure Menge an Lodten aufder Wahls Die Gefangenen und die Beute wurden stadt. unter die beyden Generals Eugen und Marlbo Eugen erhielt zu ſeinem rough gleich getheilet. Antheil 158 Capitains von der Infanterie , 158 Lieutenants, 101 Unterlieutenants , 3753 Ges meine, 175 Reuter , 76 Dragoner - Officiers und 589 Gemeine Dragoner. Marlborough bekam 115
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Erstes Bataillon
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1719 war es mit unter den Niedersächsischen welche nach Mecklenburg
Krais - Truppen , marschireten.
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I 115 Hauptleute , 119 Lieutenants , 83 Unterlieus tenants , 3729 Gemeine 75 Reuter , 60 Drago ner Officiers und 571 Gemeine Dragoner. Ohne Zweifel ersetzte der Marschall von Tallard , wel 447 164 chen Marlborough behielt, alles , was der Prinz Eugen mehr hatte. Man theilte auch die 40 Stücke, die die Feinde aufdem Schlacht- Felde gez laffen. Die Fahnen und Standarten wurden nicht getheilet , sondern sie zieren noch gegenwärtig den Saal von Westmünster in London und den Hofs Saal im Haag. Zu Ende des Dec. dieses Jah= res ward der Marschall von Tallard mit 26 ans dern französischen Generals und Obristen nachh England überschiftet , und erhielten die Quartiere ihrer Gefangenschaft theils zu rottingham und theils zu Lichtfield. Die Königinn von England ertheilte dem Herzoge die Herrschaft Woodstoc nebst der Wotten , so jährlich 5000 Pf. eintra= gen und auf 200000 Pf. geschäßet wurden , wels ches ihm und seinen Erben auf beständig durch ei ne Parlaments Acte geschenket wurde , mit dem merkwürdigen Zusage , daß sie sollten gehalten seyn, der Königinn , nebst ihren Nachfolgern jährlich 3 13ten Aug. in die Festung Windsor eine Stans 510am darte, darin drey goldene Lilien gemahlet , zu ges ben. Ausser dem ließ die Königinn jedem , englis schen Officier und Soldaten so in der Schlacht bey. Hochfiedt bleßiret worden , 6 Monath Gage, de nen aber, so nicht blegiret worden , 3 Monath Gage zum Douceur reichen. Um auch die bey Blendbeim vorgefallene glückliche Schlacht zu vers ewigen war in dieser ihm geschenkten Herrschaft. aufKosten der Nation ein prächttger Pallaſt auf geführet, welche Blenheim - Houfe genannt ward. Weil
des 2ten Infanterie - Regiments.
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1742 befand es sich unter dem Corps, wel ches der Königinn von Ungarn zu Hülfe nach den Liederlanden marschirte , ward aber das folgende Jahr zu der alliirten Armee am Mayn gezogen, von welcher nachher Sr. Rönigl. Majestår Georg der II. selbst das Comman do übernahmen, und über die auserlesene franzöz sische Armee unterm Marschall von Noailles bey Dettingen einen vollkommenen Sieg erfocha ten. 1744 gieng es wieder nach den Lieders landen , und wohnete 1745 der blutigen aber unglücklich ausgefallenen Bataille bey Fontenof ben. Dieses Bataillon nebst dem von Zastrow, jekt 2te Bataillon des 1sten Infanterie - Regis ments, formirten die Attaque auf das stark vers schanzte Dorf Sontenoi , und drungen mit ih ren Kanonen in das Dorf hinein , daß sich der Feind auf den Kirchhof retiriren mußte. Als aber dennoch , wegen eines Vorganges auf dent rechten Flügel, die alliirte Armee sich zurückzog, und Bb 3 Weil nun der Lord Lichtfield gedachte Herrschaft noch aufzweyer Menschen Leben besaß , so mußte derfelbe vom Parlemente desfalls vergütet werden. Aufder Wahlstatt bey Donauwerth und Blend= heim findet sich wegen der daselbst 1704 vorge= fallenen Schlacht weder eine Pyramide noch ein andres Denkmahl , worauf sich dasjenige gründen könne, was man von einem Gasconnier erzählet, daß er bey Erblikung dieser Pyramide gesagt haben folle , feines Königes ganzes Land würde einem Kegel- Spiele ähnlich sehen , wenn er über jeden so geringen Sieg ein dergleichen Denkmahl wollte aufrichten laſſen.
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Erstes Bataillon
und die feindliche Cavallerie derselben nachhauen wollte, feßte sich der Brigadier von Böselager mit seinem Bataillon, jezt iste des 7ten Infanz terie - Regiments , dem von Campen , jest 2te Bataillon besagten 7ten Infanterie - Regiments, und diesem Bataillon folcher entgegen, repousirte fie mit ihren großen Verlust , und formirte so dann die Arriere- Garde. 1746 dienete es mit in der Schlacht bey Roccour, und 1747 in der Bataille bey Laf feld. 1748 kam es nach geschloßcnen Aachi ſchen Frieden in hiesige Lande zurück. 1756 gieng es mit mehrern Bataillons nach England über, kam im Frühjahr 1757 von da
zurück, und hatte selbiges Jahr in der Bataille bey Gastenbeck Gelegenheit, sich besonders hers vorzuthun, indem es nebst den Bataillons von Hardenberg und von Zandre , jeßt erſten und zweytenBataillon des 6ten InfanteriesRegiments, das feindliche Chevertsche Corps auf der Höhe bey Dietrichsen völlig übern Haufen warf, und ihm 14 Kanonen abnahm. Es folgte darauf der Retraite der Armee über Verden nachSta de , und wohnete noch im December d. I. in der heftigsten Kälte der Belagerung der Festung Haarburg bis zu deren Uebergabe bey. Im Junio 1758 war es mit in der glücklichen Baz taille bey Crevelt, wo der Capitain Baring die fes Bataillons , bleßirt wurde, und an solcher Blegur nachhero starb ; am 16ten Jul. nahm es unter dem Commando des Erbprinzen von Braunschweig nebst dem Braunschweigischen Regiment von Zastrow die starke feindliche Bers
des 2ten Infanterie - Regiments.
393
Verschanzung Papenmüge an der Erf, welchen Posten der Graf Chabor mit den Grenadiers de France und Rohour befeht hielt , mit Sturm ein, machte dabey viele Gefangene und eroberte 2 Kanonen. 1759 dienete es unter dem Wangenheimis fchen Corps in der glorieusen Schlacht bey ins den, und im Jahr 1760 legte es in der Affaire bey Dillenburg viele Ehre ein, da es nebst dem Zastrowschen, jeht 2ten Bataillon des 9ten Ins fanterie-Regiments , dem Feinde 2 Kanonen und 7. Fahnen abnahm , auch das gauze Schweißers Regiment von Waldner zu Gefangenen machte, nach welcher Expeditiones unter dem General von Luckner in die Grafschaft Witgenstein marschirete. In der 1760 unter dem General von Spots Action, war zwar dieſes Bataill glücklichen ten ben Warburg gegenwärtig, von den Grenadiers aber, so daten detaschiret, wurde der Lieutenant von Hugo bless firet. 1761 war es mit in der Bataille bey Vellinghausen gegenwärtig , es hatte nebst feinem jeßigen 2ten Bataillon neben dem Dorfe Scheidingen in einer alten noch vom 30jähris gen Kriege herrührenden Schanze, einen Paß zu vertheidigen, wurde von den vereinigten Piquets der feindlichen Armee stürmend angegriffen , und hielt diesen Sturm nicht allein mit größtemMuth und unerschrockener Standhaftigkeit unter dem Commando des Majors von Limburg aus, sondern schlug auch den Feind mit Verlust zurück. Ferner wohnete es der am 3osten August unter dem Bb 5
394
Erstes Bataillon
dem Commando des General Grafen von Riels mannsegge bey Rockfel und Schafdetten vorgefallenen Affaire mit bey.
Bey dem in dieser Campagne vorgenommes nen Entsaß von Braunschweig waren die Gre nadiers dieſes Bataillons mit detaſchiret , bey welcher Gelegenheit der schon mahl erwehnte Lieutenant vonHugo abermahlen bleßirt wurde. 1762 mußte es schon im März aus seinen im Münsterschen bezogenen Winterquartieren auf brechen, und den vom Feinde attaquirten, gegen Wesel gezogenen Cordon, entseßen helfen. Nach her kam es wieder unter das Corps des damaliz gen Erbprinzen, bey welchem es schon vorhero eis nige Campagnen überstanden , und war dieses lehte Krieges-Jahr beständig auf Mårschen und mit in verschiedenen Affairen, als in der glückli chen Bataille bey Gråbenstein, am 21sten Aus gust bey der Attaque ohnweit Homburg an der Ohm , am 25sten deßelben in der heftigen (Kas nonade bey Grüningen und am 30sten August bey der Attaque am Johannisberge oder bey Flauenheim , wo es den Feind, der auf dies fen hohen Berge postiret war, mit großer Tapfera Feit angriff, und ohngeachtet einer standhaften Gegenwehr repoußirte , nachher aber , weil die Kanonen nicht folgen konnten, und ein neues ſehr überlegenes feindliches Corps anrückte, weichen. mußte, bey welcher Gelegenheit es 2 Officier und 164 Mann an Todten , Bleßirten und Ge Der damahlige Obrist von fangenen verlohr. Meding, als Chef dieses Bataillons , führte solches selber an, wurde aber gleich im Anfange an
des 2ten Infanterie - Regiments. 395 an der Hand bleßiret, ließ sich gleich verbinden, und kam zu Pferde dem Bataillon nach, bey der Retraite aber wurde das Pferd unter ihm erz schoßen, er selbst schroer bleßirt und gefangen, wie denn auch der titulair Obrist von Wersabe gefangen ward. Am 16ten Sept. delogirte es den Feind aus Schweinsberg , und wohnete darauf am 21sten desselben Monaths der heftis gen Kanonade bey der Brücker-Mühle ohnweit Amoneburg mit bey , und legte auch hier, so wie in allen vorherigen Gelegenheiten, Proben feines unerschrockenen Muths ab. Bey dieser Affaire wurde vom Bataillon der Lieutenant von Brandt und Fähndrich Groppe erschossen', der titulair Obrist von Wersabe aber und Capitain Raufmann schwer bleßiret. Bald nach diesem hißigen Gefechte , in wels
chem noch so viele brave Leute ihr Leben lassen mußten, erfolgte der Frieden, und das Bataillon wurde im Novbr. im Paderbornischen in die Wins terquartiere auf eine kurze Zeit verlegt , mars schirte darauf zurück nach dem Lande, und kam am 5ten Januar 1763 nach Eimbeck in Gars nison.
Zwey
"
396
Zweytes Bataillon
des 2ten Infanterie- Regiments.
Dieses Bataillon ist von dem Herzoge Ernst August von Braunschweig - Lüneburg als Bischof von Osnabrück im Jahre 1717 zu 5 Come pagnien errichtet, nachseinem 1728 erfolgten Abs fterben, fiel felbiges an das Churhans Brauns schweig Lüneburg , und im Jahre 1731 wurde felbiges mit 2 Compagnien noch vermehret, wos zu jede Compagnie der übrigen Regimenter einen Mann abgeben mußte, wodurch es also denen übrigen Hannoverschen Bataillons gleich gemacht Seine Uniform war sonst rothe Röcke, wurde. paille Aufschläge , Rabatten , Unterfutter und Westen mit Silber.
1770 wurden die Rabat
ten und Aufschläge mit blauen verwechselt, und erhielt rothe Dragoner, und im Jahre 1787 wird es gleich dem ersten Bataillon weiße Westen und 1768 wurde diesem Bas Unterfutter erhalten . taillon der Nahme Prinz Friedrich beygeleget, und im Jahre 1774 nach dem Absterben des leß teren Chefs wurde dieses Bataillon mit dem vors stehenden ersteren combiniret , wobey aber das nun zusammengefeßte Regiment den Nahmen Es führet Prinz Friedrich annehmen mußte. vorjeht noch den Gewehr - Buchstab D. und zur Fahnen-Devise auf der vormahligen zweyten oder Bataillons- Fahne, einen auf Armaturen stehen den
2tes Bat. des 2ten Infant. Regim.
den zum Streit geschickten Löwen Schwerdte, nebst der Ueberschrift : Nec timide nec temere.
397
mit einem
Am 13ten Januar 1784 erhielt dieses Bas taillon zwen neue Fahnen mit blauen Degein.. Die eine führet einen Löwen mit dem Wahls spruch: Offendo & defendo. und die andere eine Welt- Kugel mit den zwölf Himmelszeichen, Sonne, Mond und Sterne, mit der Ueberschrift : Non retrorfum,
Die Chefs find gewesen: 1717 Obrister Joachim Heinrich von Langen, starb den zten März 1722.
1722 Obrister Jdel Jobst von Vinke , starh den 29sten May 1740. als Brigadier. 1740 Obrister Christian Ludewig vonKrough, wurde 1745 Brigadier, 1747 Generals major und starb den 29ten Nov. 1752. 1762 Obrister Georg Philipp von Fabrice, gieng den 19ten Dec. 1757 in Penfion. 1757 Obrister Johann Daniel Victor you Scheele, ward 1759 Generalmajor, 1761 Generallieutenant , und starb zu Osnabrück den 27sten Novemb. 1774 Worauf die oberwehnte Combinirung dies fer beyden Bataillons geschahe, Dieses Bataillon ist zuerst in dem 1733 wes gen der Polnischen Königs - Wahl entstandenen Kriege am Rheinstrom gegen die französische Macht gebraucht ,
und wohnete 1735 unter dem
398
Zweytes Bataillon
35
dem Prinz Eugen von Savoyen dem Treffen bey Clausen an der Salmbach im Trierschen mit bey. Als nach dem Tode Kaiser Carl des VI. wegen der Desterreichischen Erbfolge ein blutiger Krieg entstand und das Churhaus Braunschw. Lüneburg zum Dienste der Königinn von Ungarn ein Hülfs - Corps von 16000 Mann marschiren ließ , stand dieses Bataillon 1743 mit zur Rez serve im Lager bey Hanau , und that die Cams pagnen von 1744 und 45 am Rhein, gieng 1746 ins Land zurück , marschirte aber 1747 wieder nach den Fliederlanden, und legte 1748 in dem scharfen Gefechte bey Rosenthal viele Ehre ein.
Der Capitain von Grothaus ward
in selbigen schwer bleßiret, kurz nachher starb.
woran derselbe auch
Bey dem 1756 zwischen England und Frankreich entstandenen Kriege ward es nebst andern 11 Bataillons und gehöriger Artillerie unter dem General von Sommerfeld im April nach England übergeschiffet, umdie Küsten ges gen eine feindliche Landung decken zu helfen, kam nebst noch 5 Bataillons in Canterbury ins Quartier ,
rückte im August auf der Coacks
Heath ins Lager , und wurde nach Maidstone in der Grafschaft Rent ins Winter Quartier Derlegt. 1757 im Merz kam es von da wieder zus rück , und bezog seine vorige Garnison , gieng im April ins Lager bey Hameln , und von da zur Armee bey Bielefeld , wohnete unter dent damahligen Heer-Führer den Herzog von Cums : bers
des 2ten Infanterie- Regiments .
399
berland am 26. Jul.der Bataille bey Hastenbeck ohnweit Hameln mit bey, wo es vom feindlichen Feuerstarklitt. Im Aug. vertheidigte es unter der Anführung des General von Hardenberg den wichtigen Paß ben Oldersberg , und deckte da Im durch den Rückzug der Alliirten Armee. Dec. wohnete es der Winter : Expedition vor Zelle ebenfalls mit beh. 1758 im März wurde es von der groffen Armee unter den Befehlen des Herzoges Ferdinand von Braunschweig, welche nunmehro das Haupt - Commando über nommen hatten, zur Belagerung von Minden detaschiret , nach der Uebergabe desselben am 14ten Mårz rückte das Bataillon mit der Ar mee ins Hochstift Münster vor , und bezog das felst die Cantonnirungs- Quartiere zu Waren Am 12ten Jun. ergrif es unter Aus dorf. führung des General von Spårken den Feind bey Rheinbergen an, und vertrieb ihn aus feiner genommenen Stellung , es wurde hieben ein groffer Theil des französischen Lagers erbeus Den 23sten kain es zu einer blutigen Bas tet. taille bey Creveld , allwo dem Vataillon durch des Feindes Geschüß ganze Rotten weggeraft wurden ; der Capitain von Rohden erhielt in Kugel eine dieser Bataille von einer Kanonen Der Feind wurde darauf heftige Contusion. Dies Batails bis nach Rüremonde verfolgt. Yon gieng nachher mit der Armee wieder zurück über den Rhein , und campirte ben Drensteins furt, wurde aber am 24sten Octob. durch das feindliche Belagerungs- Corps genöthiget, sich Im Nov. kam es in Münster zu werfen. nach
400
Zweytes Bataillon
nach Olphen auf den Cordon zu stehen , und rückte 1759 den 9. Febr. in die Winterquartiere nach Schledehausen im Hochstift Osnabrück, gieng aber bereits im April unter der Ordre des Generalvon Hardenberg bey Erwitte insCans tonnement und den 26sten May ins Lager. Den 3ten Jun.
wurde es mit zu der Sürprise des
Posten bey Elberfeld gebraucht , woselbst uns ter der Anführung des Erbprinzen die frans zösische Besaßung heraus geschlagen , und die Stadt in Contribution gesezt wurde. den isten Aug. distinguirte sich das Bataillon in der so sein braves wichtigen und glorreich Bataille bey Wohl Mins: den, und erwarb sich verhalten die Ehre, 2 feindliche Standarten zu erobern , es half darauf den flüchtig gewordes nen Feind bis Crofdorf in Ober - Heßen vers folgen, marschirte den 15ten Sept. in der Nacht nebst 3 Englischen Esquadrons unter den Bes fehlen des Erbprinzen das zu Werrer pos ftirte Fischersche Corps zu überfallen ,
welches
auch mit Anbruch des Tages mit ſo glücklichen Erfolg ausgeführet wurde, daß, was nicht nies Dergehauen, sich zu Gefangenen ergeben mußte; es erhielt darauf das Cantonnirungs- Quartier in Dorlar. 1760 im Januar rückte es unter seinem Chef, den General von Scheele, zur Unterstüßung des Brittischen Cantonnements zu Tilleburg vor, trieb den Feind mit starken Verlust zurück, und bereitelte dadurch den feindlichen intendirten Les berfall, wohnte den 25ften Junii der Affaire be
des 2ten Infanterie-Regiments, bey Neustadt ,
401
und den 25ften Julii der bey
Wolfhagen unter dem General von Spor ten mit bey. Gleich darauf dienéte es mit in der scharfen Action bey Warburg, aur 31sten Jul. gleichfalls unter der Anführung dieses eben benannten würdigen Generals , woselbst der frans zösische General dů Muy geschlagen und mit Verlust von einigen 1000 Mann auch verſchies denen Kanonen über die Diemel geschmissen wurde. Es rückte darauf ins Lager bey Bühne, und bezog im Dec. die Cantonnirungs- Quar tiere, 1761 dienete es in der Brigade des Genes rals von Scheiter und hatte groffen Antheil an der im May vorgefallenen Affaire bey Linsins gen und Friglar. Im Jul, war es unter den Befehlen des Generals Grafen von Rielmannss egge in der Affaire ben Birkenbaum ohnweit Werle, (der Capitainlieutenant de Vaur wurs de hierben durch den Mund geschossen) , wodurch sich der Feind genöthiget fand , sein Lager bey Unna zu verlaßen, dieses Bataillon zog sich durch seine Regiments
Stücke ein aufferordents
liches Kanonen Feuer zu , so daß es sich links zu ziehen genöthiget ware , es erlitt aber dabey einen ziemlichen Verlust an Todten und Verwuns deten.
Demnach unterschieb es sich wieder den
16ten Jul. in der Bataille bey Vellinghausen, wo es bey dem Dorfe Scheidingen einen der schweresten Posten hatte, indem selbiges den feindlichen Sturm nicht nur standhaft aushielt, sondern auch selbst darauf mit Entschlossenheit den Feind angriff, und mit groffem Verlust zus rück €
402
Zweytes Bataillon :
1
weniger Muth bezeigte es rück trieb. ~~ Nicht weniger auch in dem Scharmüßel bey , kleinen Bremen aunter den Obristlieutenant von Scharnhorst. • Den 31sten Aug. mußte es mit der übrigen Garnison aus Münster unter Commando des Generals von Rielmannsegge den Feind ohn weit Schapderten und Rorel angreifen, ward aber durch die große Ueberlegenheit der Feinde genöthiget, sich nach einem 2stündigen Gefechte, und anhaltenden Defilee Feuer unter die Kas nonen von Münster wieder zurück zu > ziehen. Nachher stund es unter der Ordre des Genes rals von Bock und bezeigte bey Rühden, wo Y man stündlich einen feindlichen Ueberfall befor gen mußte ungemein viele Vigilance, da es eis men ganzen Monath hindurch bey Tages - An bruch ausrückte , und unterm Gewehr blieb, bis es völlig Tag war, und durch dieses sein bes 1 zeigtes munteres Betragen des Feindes Ab ficht behinderte. 21762 den 24sten Jun. war es mit bey der glorreichen Schlacht bey Gråbenstein , allwo die Leib- Fahne durch eine Kanonen - Kugel ihre Den 23ften Aug. hatte es bey Spike verlohr. der Expedition durch die Fulda in der Brigade り des Generals von Zastrow gegen den Prinzen Xaver die Avantgarde , es paßirte bey Sies mershausen den 3 Fuß tiefen Fluß, den Obrists Lieutenant von dem Busche a la tete habend; ftürmte unter einen heftigen Musqueten Feuer den Berg hinauf,
und trieb die Sachsen bey
Landwehrnhagenzurück, fein hurtiges Avans ciren nöthigte den Feind , eine Batterie von 8 Kas
des 2ften Infanterie-Regiments. nonen zu verlassen ,
403
wovon das Bataillon eine
Kanone erbeutete und eine Sächsische Grenadiers Compagnie zu Kriegs- Gefangenen machte. Das Bataillon verlohr in dieser Affaire unter den Todten den Leutenant von Holstein , und der Obristlieutenant von Scharnhorst wurde schwer bleßirt.
Im Sept. rückte es gegen Münden
zum Entsak, und gieng in felbigen Monath uns ter dem General Conway nach Marburg, Am 21 .. um das dortige Schloß zu belagern. Sept. marschirte es gegen Amoeneburg, an der Ohm, allwo es unter demGeneral von Scheele den Paß bey der sogenannten Brückermühle troß einer 16 stündigen , der heftigsten und ans haltendesten feindlichen Kanonade vertheidigen half, worauf im Novemb. der Friede erfolgte, und dieses Bataillon nach Osnabrück zur Garnison abgieng,
+
6c 2
3tes
Infanterie - Regiment.
von Reden.
Quartier
Stand
erſtes oder Gibraltarſches Bataill. ] Hameln . zweytes Bataillon 5 Compagnien / I
Ec.3
Hanau.
7
407
3tes
Infanterie
Regiment
von Reden.
Erstes jezt Gibraltarsches Bataillon.
as erste Bataillon dieses Regiments war nebst dem jeßigen 2ten Bataillon des fol genden 4ten Infanterie-Regiments ein vormahli ges Zellisches Regiment , welches 1617 zu 12 Compagnien errichtet ward , und seine damahlige Uniform war weiß mit blauen Aufschlägen. Als 1642 die Braunschweig - Lüneburgischen Häuser bey dem 30jährigen Kriege die Neutralität ers griffen, ward es bis auf 4 Compagnien reduciret, und 1648 nach dem Westphälischen Frieden, ges schahe eine abermahlige Reduction von jeder Com pagnie. 1665 aber, als nach Absterben des Hers zoges Christian Ludewig zu Zelle es sich zwischen den beyden Gebrüdern Georg Wils helm und Johann Friederich zu einem gefährs lichen Succeßions- Streite anließ, ward es wies der auf 12 Compagnien augmentiret. 1 1676 ward es grün gekleidet, 1680 aber erhielt es wies 1692 nahm sein Chef, der seine erste Uniform . der Brigadier de la Morte, 3 Compagnien vom Regimente, wofür 2 andere wieder angewors ben, und errichtete davon ein neues Bataillon, welches jezt das erste Bataillon des 8tenInfans teries Ec 4
408
1
Gibraltarsches Bataillon
terie-Regiments ist, und gieng damit nach Unte garn , kam 1694 von da wieder zurück, da denn eine von dem abgegebenen Compagnien wieder zum Regiment kam , wogegen aber 1697 nach dem Ryswickschen Frieden zwey Compagnien abs gedanket , jedoch 1701 auch wieder zugeworben worden. 1702 ward dieses Regiment in zwey Bataillons separiret , das zweyte bekam der Obrister Jaques du Breuille, dieses erste aber der Obrister von Gauvain, welches dabey rothe Röcke mit blauen Aufschlägen erhielt. 1704 nach der Bataille von Hochstedt erhielt es schwarze Aufschläge und gleiches Unterfutter *). Gegenwärtig hat es rothe Röcke , schwarze Ras, batten und Aufschläge mit Silber, weißes Unters futter und Westen , wie auch weiße Dragoner. 1785 wurden bey der neuen Uniform auch auf den Knöpfen die nachher bemeldete Regiments Nummer zu führen befohlen. 1783 bey der
1
Numerirung der gesamten Chur- Hannoverschen Truppen erhielt dieses Regiment die Nummer 3 welche Nummer in der Folge auch statt des Buchs staben Die Ursache, welche zu dieser schwarzen Uniform Gelegenheit gab, warfür das Bataillon sehr ruhm würdig. Es hatte nemlich in der Bataille bey. Hochstedt durch sein braves Wohlverhalten vieles zu dem glücklichen Siege mit beygetragen, aber auch dabey den größten Theil seiner Leute verloh ren. Es mußte also zurück nach 3elle marschiren, woselbst es recrutiret und neu montiret ward, das .* bey ihm denn zum Andenken seines erlittenen grosz fen Verlustes schwarzes Unterfutter und schwarze, Rabatten gegeben wurde.
des 3ten Infanterie - Regiments . 409 staben auf den Gewehren wird geführet werden, Es führet vorjeht noch den Gewehr-Buchstab A. , und auf der vorigen rothen Regiments- Fahne führete es einen Felsen , an welchem Pfeile fliez gen , wovon aber die mehresten zerbrochen am Fuße desselben liegen, mit der Ueberschrift : Excipit & frangit. Im Jahre 1785 erhielt dieses Bataillon neue
Fahnen, die erste, als die Leib-Fahne, blieb wie die vorige, die andere aber wurde zum Andenken des Wohlverhaltens in Vertheidigung der in Spanien gelegenen Englischen Festung Gibrals tar dahin verändert , daß auf einer schwarzen Fahne ein grauer Fels mit dem Nahmen Gis braltar und 10 schwimmende Batterien im Feuer befindlich, alles mit einem Lorbeer - Kranz eingefaßet, zwischen durch gehet ein Band, wors auf mit goldenen Buchstaben Mit Elliot Rühm und Sieg. unten ist eben ein solcher Band, worauf den 13ten und 14ten Septbr. 1782. 1 gestickt wurde. Und außerdem erhielt dieses Bas taillon auf beständig den Nahmen : Das Gibraltarsche Bataillon, so wie auch denen Grenadiers an ihrer Müße vorne ein Blech mit dem Nahmen Gibraltar
zugelegt wurde. Seine Chefs sind gewesen :
1617 Generalmajor von Schönberg . 1643 Obrister Flöte. 1665 Brigadier Mollefson , blieb in der Belas gerung vor Stade den 21ften April 1676. 1676 Ec 5
"
-1
410
Gibraltarsches Bataillon
1676 Obrister Jäger , blieb im Ausfall vor Stettin. 1677 Obrister von Carmaillon , gieng 1683 in Dänische Dienste , und ward 1709 zunt Generallieutenant und Commandanten in Coppenhagen ernannt... 1683 Obrister de la Morte, starb 1702 als Generalmajor . Nach dessen Absterben geschahe die oben ers wehnte Theilung . 1702 Obrister von Gauvain, starb als Gene rallieutenant.
1727 Obrister von Quernheim.. 1734 Obrister August Friedrich von Bothmer, Ver starb den 22sten Norbr. 1743 als Genes ralmajor. 1743 Obrister Georg Friedrich Freudemann , ward 1746 Brigadier , 1754 Generalmas jor , und gieng 1756 mit Generallieute nants Character in Pension. 1756 Obrister Ernst Friedrich von dem Rnes febeck , gieng 1758 mit Generalmajors Character in Penſion. 1758 Obrister und General - Adjudant Johann Wilhelm von Reden, ward 1759 zum Gez neralmajor, 1762 zum Generallieutenant, 1781 zum General der Infanterie, und 1784 zum Feldmarschall ernannt. Unter diesem Chef geschahe 1763 die Combis nirung der beyden Bataillons dieses jeķis gen 3ten Infanterie - Regiments.
Als
b
Des'zten Infanterie-Regiments.
411
Als im Jahr 1619 das Fürstl. Lüneburgis fehe Haus wegen des Gammerorts jenseits der Elbe, nach 132jährigen Proceß vom Kayserl. Cammer- Gerichte gegen die Städte Hamburg und Lübeck ein gutes Urtheil erhalten, und der Herzog Christian von Lüneburg sich daher durch seine Truppen in die Poffeßion , der ihm zukommenden vier Lande sehen wollte, gieng derselbe den 23sten Februar
1620 mit diesem Regimente bey Atlenburg und Hoop über die gefrorne Elbe , rückte in die vier Lande , nahm den Tollenspiecker, den alten und neuen Gamb, Curslack und Kirchs weder ein, ließ den Gammer-Teich durchstes chen, und dem vorigen Elb- Strome seinen alten Gang und Laufwieder erdfnen , und sehte sich in die völlige Poffeßion seines Rechtes. Durch Vermittelung der Holländer aber stand er von ferneren Thatlichkeiten ab , und gieng über die Elbe wieder zurück. Zu Anfange des 30jährigen Krieges ergriff das Haus Lüneburg-Zelle anfänglich die Pars ten des Kaysers Ferdinand des II. , und feine Truppen hatten großen Antheil an den siegrets chen Thaten, welche die Kayserl. Armee anfangs dieses Krieges ausführete, immaßen solche und nahmentlich dieses Regiment denen Schlachten mit beywohneten, worinn felbige unter demKays ferl. General Tilly den König von Dännemark, Christian den IV. , welcher die Niedersächsische Krais Armee commandirte,
1625 bey Hannover nachdrücklich schlug. 1626
412
Gibraltarsches Bataillont
1626 den 29ften Jul. war es unter dem Ges neralfeldzeugmeister Grafen von Fürstenberg, auch mit in dem Treffen bey Roßing ohnweit Calenberg, worin 21 Standarten erobert wur den, und den 17ten Auguſt in der Schlacht bey Lutter am Barenberge gegenwärtig , 7000 Mann blieben bey diesem hißigen Gefechte feinds licher Seits auf dem Plaße, 3000 wurden ges fangen, und 30 Kanonen nebst 90 Fahnen ers beutet, einige 1000 Dånen retirirten sich auf Das Amthaus, mußten sich aber auf Discretion ergeben. Als sich aber Tilly des Fürstenthums Calenberg und der Grafschaft Hoya bemächs tigte, und große Summen von den Einwohnern erpressete; so brachte dieses feindliche Verfahren das Haus Lüneburg dahin 1631 auf die Schwedische Seite zu treten, und dem Könige Gustav Adolph mit 4 Regis mentern Fußvolk und 2 Regintentern Reuterey beyzustehen, welche der Herzog Georg nachges hends ansehnlich vermehrete. Dieses war also eines der gedachten 4 Regimenter mit,S and der Anfang der Feindfecligkeiten gegen die Kayserli then ward von dem Herzoge Georg im Junio 1632 mit der Belagerung des Schloßes Cas
Als sich der Kayserl. Gene kenberg gemacht. ral Gronsfeld zum Entsag nåherte, schlug ihn der Herzog, und würde alle die Kayserlichen nies bergehauen haben , wenn sie sich nicht durch Abs brechung einer Brücke gerettet hätten, über wels Er conjungirte sich dars che sie geflüchtet waren. auf bey Torgau mit den Schweden und Sach sen, und war im Novbr. dieses Jahres mit in der
I
des 3ten Infanterie-Regiments.
413
der Schlacht bey Lüßen, in welcher der König Gustav Adolph erschossen ward. 1633 schlug derHerzog den General Gronss -feld zum andernmahle bey Rinteln , und ers
fochte bald darauf auch einen merkwürdigen Sieg über den Kayserl. General Merode bey Heßifch Oldendorf, bey welchem 7000 Kayserliche ihr Leben einbüßeten , und Merode selbst mit als Jem seinen groben Geschüß und der ganzen Bas gage gefangen genommen und erobert ward. Die Folgen dieses wiederhohlten Glückes waren, daß der Herzog Hameln einnahm , und sich in den Jahren 1634 und 1635 ganz Westphalen und Hildesheim bemeisterte. 1635 nahm er den Pragischen Friedens Schluß an, und brachte 1637 den 7ten Sept. die Stadt Lüneburg, worin der Schwedische Obrister Stammer lag, Als ihm aber der Kaiser zus in feine Gewalt. muthete, das Stift Hildesheim wieder abzus ' treten , stieß er wieder zu den Schweden , und nachdem er 1640 die Kayserlichen auch aus1 der Feftung Steinbrück im Hildesheimischen vers trieben, gieng er mit seiner Armee zur Belage rung vor Wolfenbüttel , welche jedoch , obs gleich die zum Entsaß angerückte Kayserliche Ars nach dem Tode des Herzoges mee geschlagen, und die Häuser Georg aufgehoben ward Braunschweig Lüneburg giengen darauf mit dent Kayser 1642 einen besondern Frieden ein. Als
1666
der schwedische General von
Wrangel die Stadt Bremen belagerte unbi mit
1
414
Gibraltarsches Bataillon
as
mit glüendeu Kugeln heftig beängstigte, nahmen sich die Häuser Braunschweig - Lüneburg dersels, ben an , und ließen ihre Truppen , worunter auch dieses Regiment , bey Thedinghausen unter ihrem General, Grafen von Waldeck, zusammen ziehen , wodurch Wrangel genöthis. get ward, die Belagerung aufzuheben, darauf. dann den 13ten Nov. zwischen Schweden und der Stadt Bremen der Vergleich zu Arbers gen erfolgte , welcher den 15ten zu Habenhaus fen bestätiget ward. 1. 1668 im Sept. gieng dieses Regiment uns ter den 3300 Mann Hülfs - Truppen , welche das Zellische Haus der Republik Venedig ges gen die Türken zuführen ließ , unter dem Coms mando des Grafen Josias von Waldeck mit Diese Truppen wurden* beyVes) nach Candia. 2 nedig von dem Dogen und den Deputirten des Senats gemustert , und darauf ansehnlich bez , schenket.
(Der Graf von Waldeck empfieng
eine große goldene Kette mit dem Bildnisse von Saint Marco, auf 1000 Kronen werth, jes der Obrister eine dergleichen auf 200 , ein Cas
13
pitain eine von 100, ein Lieutenant eine von 60,0 ein Fähndrich eine von 50 Kronen , und jeder Gemeine eine Silber - Krone).
1669 den 28sten März giengen sie daselbst zu Schiffe, kamen den 12ten May in Candia an, und erhielten auf ihr Verlangen sogleich die gea fährlichsten Posten auf den Bastionen Sabios netta und Saint Andre , gegen welche die Türken ihre größte Gewalt gebrauchten , und fast täglich stürmten.
Der Grafvon Waldeck ward
des 3ten Infanterie-Regiments.
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ward kurz nachher im Sturm am Beine tödtlich verwundet, woran er nach einigen Tagen ſtarb. Nachdem nun diese Festung durch das unauf hörliche Stürmen und Miniren fast in einem Steinhaufen verwandelt war , ward sie durch ei nen honorableń Accord den 27sten Sept. bemels deten Jahres 1669 übergeben, und nach geschlos ener Capitulation kehreten also die noch wenig übrigen Lüneburgischen Völker in ihr Vaterland Det Doge zu Venedig bezeigte in seis zurück Schreiben an den Herzog nem Danksagungs Georg Wilhelm viele Zufridenheit über den Muth, welchen seine Völker bey diesem Feldzus ge bewiesen hatten." 2 Die Stadt Braunschweig hatte sich biss
her bey allen Gelegenheiten sehr widerspenstig bezeiget , daher die gesammten Fürsten der Häus fer Braunschweig Laheburg den vereinigten Schluß faßten, dieselbe zum schuldigen Gehors ſam zu bringen, und sie mußte sich 1671 nach einer Belagerung von 4 Wochen unterwerfen . Dieses Regiment dienete mit in dieser Belas gerung. Als der Herzog Georg Wilhelm 1674 mit seinen Lüneburgischen Truppen am Rhein gegen die Franzosen so große Progreſſen machte, fiel der König von Schweden , Carl der XI., um Frankreich Luft zu machen, in die Brans Der Herzog kam also denburgischen Länder. 1675 mit einem Theile seiner Armee vom Rhein zurück , ließ dieses Regiment und die übrige im Lande noch befindlichen Mannschaft da zu stoßen,
rückte damit in die Bremischen Lande, Bus
416
Gibraltarsches Bataillon
t
and blocquirte noch im Herbst die Festung Star de *) , welche doch erst im Auguſt 1676 zur Uebergabe gebracht werden konnte,
T
Dieses Regiment marschirte nachher mit zur Brandenburgischen Armee nach Pommern, und vnic half Demin und Anclam, auch 1677 die importante Festung Stettin nach einer der hartnäckigsten Defension größtentheils Bey durch sein Wohlverhalten mit erobern. dieser 6 monathlichen Belagerung verlohr dieses Regiment seinen damahligen Chef, den Obris ften Jager , und noch viele Leute. 1678 dienete es bey der Eroberung von Stralsund , und gieng darauf nach den Landen zurück, worauf der Nimwegische Friede erfolgte. Dannemark hatte bey diesem Nimwegis schen Frieden nichts gewinnen können, dahero fuchte es durch die noch auf den Beinen habende Trup
*). Die Münsterschen verschanzten sich zu Himmels pforten , die Lüneburger zu Horneburg und die Dånen zu Busfleth. Den 21sten April geschahe vor Stade ein scharfes Scharmützel zwischen den Alliirten und Schweden , weil sich aber die Allir ten zu weit unter die Stücken gewagt , blieben ihre bey 50, worunter 5 Officiers , auch ward ein Obrister mit einer Kartetsche dermaßen getroffen, daß man gesehen, wie er in 3 Stücken von einan der geflogen, (vermuthlich ist solches der Briga dier Mollefson gewesen). Im Auguft gieng Stade mit Accord über , und die Besatzung in 2000 Mann erhielten ihren freyen Abzug mit voller Bas gage, Ober- und Unter Gewehr , fliegenden Fah nen, rührenden Spiel, brennenden Lunten, nebst 6 Kanonen, 2 halben Karthaunen, und 1 Mörser,
des 3ten Infanterie-Regiments.
417
Truppen 1679 die Erbhuldigung von der Stadt Hamburg zu erzwingen , und blocquirte solche Stadt mit 20000 Mann. Sie schlugen ihrLa ger aufan beyden Seiten der Stadt hinter Eims büttel und Barrenbeck , auch legten sich eis nige Danische Kriegsschiffe auf die Elbe bey Glückstadt. Die Häuser Braunschweig - Lüs neburg , welche deren Unterdrückung nicht zuges ben konnten, ließen also ihre Truppen marſchiz ren , und dieſes Regiment gieng demnach mit nach der Elbe , auch wurden ein Regiment zú Fuß eine Esquadron Dragoner , eine Compag nie Reuter und Grenadier in die Stadt gelegt, und traten in der Stadt Dienste, worauf sich die Dänen zurück zogen , und der Pinnenbers gische Vergleich geschloßen ward. 1685 war dieses Regiment mit unter den Lüneburgischen Truppen , welche der Peinz Ges org Ludewig nach Ungarn führte , half sels biges Jahr die Festung Leuhäusel mit Sturm erobern , und als die Feinde durch Belagerung der Festung Gran eine Diversion zu machen vermeinten , wurden ſie daſelbſt mit großen Vers Lust geschlagen. Dieses verursachte ben den Feinden eine solche Bestürzung , daß sich Cas schau und Eperies mit Accord ergaben , und über dieses die für dem Feinde so vortheilhafte Becker- Brücke ruiniret ward. 1686 dienete es bey der Eroberung von
Ofen, ohngeachtet der Groß Vezier in der Nåhe stand , und den Entſaß verschiedene mahl versuchte. Eine solche merkwürdige Eroberung zog in selben Jahre noch drey andere nach sich, nems DD
418.
Gibraltarfches Bataillon
nemlich der Festungen Segedin , Fünfkirchen und Sinclos. 1687 half es den herrlichen Sieg bey 70 hag erfechten, nach welchem es in die hiesige Lande zurück gieng. 1688 gieng es unter den Zellischen Hülfö • Truppen mit an den Rhein , und half 1689 Maynz und Bonn erobern , in welz cher ersteren hartnäckigen Belagerung dieses Rez giment dermaßen viele Leute einbüßte , daß von des Hauptmann du Farge Grenadier - Compage nie nur 9 Mann überblieben. 1690 marschirte es von dem Rhein nach Braband , wo es 1693 der Schlacht bey Landen , und 1695 der Eroberung von Namur mit bey wohnete, auch ܫüberall an dem Ruhme dieses Krieges Theil nahm , bis er 1697 durch den Ryswickschen Frieden geendiget ward. Als 1700 der König von Dännemark dem Herzoge von Holstein- Gorrorp fast aller seis ner Länder beraubt , und Tonnigen sehr hart belagerte , nahmen sich Schweden , Zelle und Hannover dieses Herzoges an. Der Hers zog Georg Wilhelm ließ also einen ansehnli chen Theil seiner Truppen nach Holstein mars schiren. Dieses Regiment gieng den 29sten May bey Atlenburg über die Elbe, vereinigte sich im Lager bey Büchen mit der Schwedischen Armee . unter dem General Gillenstierna, worauf es auch gleich des andern Tages die Dás nen, welche unter dem Prinzen von Würtem bergder allirten Armee den Paß bey dem Schloße Reins
des 3ten Infanterie-Regiments, 419
Reinbeck über die Bill streitig machen wollten, vertrieben half, rückte darauf mit vor Altona, und half das auf der Elbe bey der kleinen In fel Grevenhof liegende Dänische Kriegsschiff, der Hummer genannt , erobern. Die Dånen hoben also die Belagerung vor Tonningen auf, zogen ihreTruppen zusammen, und giengen der vers einigtenArmee entgegen,welche aber auch aufPin nenberg und Aldesloh weiter vorrückte. Als nun folchergestalt die Lüneburgischen Lande durch den Abmarsch der meisten Truppen nachHolstein ziemlich entblößet waren , wollten einige tausend Mann Sachs Gorhendem Könige von Dans nemark zum beßten in hiesigen Landen eine Dis version machen, und fielen in die Aemter Cams pen,
Gifhorn , Bodenreich, Meinersen und Fallersleben ein , und der commandirende ⚫ General von Ahlefeld nahm sein Haupt - Quar tier zu Schwülper. Es mußten sich also nicht nur die im Lande noch übrigen Völker unter den Generals von Gohr und von Bülow zusam men ziehen , sondern auch dieses damahls la Mottische Regiment nebst den Bothmarschen Dragonern , jest 6ten Cavallerie Regiment, aus Holstein dahin aufbrechen , worauf die Sachsen in der größten Unordnung und mit vie Iem Verlust, so wohl an Bagage als auchTod ten und Gefangenen nach dem Halberstadtschen ihren Rückweg nahmen. Es ward darauf noch felbiges Jahr im Auguft zwischen Dannemark und Holstein der Friede zu Travendahl zum Vergnügen des Hauses Holstein geschlossen. DD 2
Gottorp Da
3
420
Gibraltarsches Bataillon :
Da der Kayser den größten Theil der Reichs Fürsten dahin gebracht, daß sie an dem Kriege, welcher zwischen ihm und Frankreich , wegen seiner Ansprüche auf die Nachfolge in der Krone Spanien, zu Anfange dieses Jahrhunderts ausbrach,
Theil nahmen , so marschirte auch
dieses Eingangs gedachtermaaßen nunmehro ges. trennete Bataillon unter den Zellischen Hülfs: Truppen 1702 mit nach den Niederlanden ,
wos
selbst es auch die Campagne von 1703 , worinn Bonn , Huy *) und Lim burg erobert wurden , mit machte. 1794
*
Der Marschall von Villeroi gab Befehl, die obere und untere Stadt , die sich nicht halten konnte zu verlaßen. In der Nacht vom 18ten zum 19ten August wurden die Lauf-Graben vor den Schanzen erdfnet, es waren derer viere, das alte Schloß, die rothe Schanze, die Schanze Picard und die Schanze Joseph , welche das vorige Jahr ange= legt waren, sie hatten mit einander Communication und vertheidigten eine die andere. Man beschoß fie aus 70 Kanonen und 46 Mörsern. Der Com mandant, der mit der Ucbergabe allzulange gewar= tet hatte , konnte für seine Besatzung keine andere Bedingung erhalten, als daß sie das Gewehr str den, ihr Geräthe behalten , und gegen die Besa kung von Tongren , die der Marschall von Ville roi zu Anfange des Feldzuges zu Krieges-Gefange= nen gemacht , ausgewechselt werden sollte. Man hatte Ursache so zu verfahren ; es giebt einen Mit telweg zwischen einer schimpflichen und einer eigen= finnigen Vertheidigung , die erstere ist verachtens= würdig, die andere verdienet auf gewiße Art Be= stras
# des 3ten Infanterie - Regiments.
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1704 gieng es mit nach Bayern, und wohs nete derForcirung desfeindlichen Retranſchements auf dem Schellenberge , auch der merkwürdis gen Schlacht ben Hochstedt mit bey , litt aber dabey einen so starken Verlust , daß es nach dem Lande zurück gehen mußte , umsich zu recrutiren, marschirte darauf 1705 wieder nach Braband , und war in den folgenden Jahren in den blutigen Bataillen bey Ramellies , Oudenarde und Malplas quet gegenwärtig. 1706 im August dienete es mit in der Bes
lagerung vor Menin , und vornemlich den 18. mit in den blutigen Starm auf diese Festung. Im Junio 1709 fezte sich die große alliirte Armee in den Niederlanden in Bewegung, sie bestund in 120000 Combattanten , und zwar gieng der eine Dd 3 Their
firafung. Wenn man keinen Entsatz zu erwarten hat , und wenn es seiner Partey wenig nůßt , ob man ſich ein Paar Tage långer hålt oder nicht, so will die wahre Tapferkeit , welche allemal von der Weisheit begleitet wird , daß man mit einem leb haften Widerstande zufrieden sey, und ſie verbietet > der Eitelkeit und Verwegenheit , welche Eigensinn und Muth zu vereinigen rathen, Gehdr geben. Ludewig XIV. bezeugte indeſſen viele Zufriedens heit über die Befehlshaber dieser Besaßung, und das mit Recht, denn wenn auch alles wahr ist, was ich erst erinnert habe, so ist es doch besser, die Vers theidigung zu übertreiben , als darinnen zu wenig zu thun. Rapin allgemeine Geschichte von Enge land , gter Band, pag. 193.
M 422
Gibraltarsches Bataillon
Theil in 68 Bataillons und 1ro Esquadrons längst der Seiten von Armentier und Halens nes , und der Herzog von Marlborough mit, 102 Bataillons und 159 Esquadrons långst, der Seite von Haurbordin und Seclin gerade : auf den Feind , so in der Ebene bey Lens stand. Als aber nicht rathſam gefunden ward , denſel ben in seinen vortheilhaften Lager anzugreifen, so ward den 27sten Junius die Belagerung von
a Tournayoder Dornick *) unternommen, wel ches Dornick ist eine der alleråltesten Städte in Flans dern. Frankreich hatte dieselbe von undenklichen Zeiten bis aufdas Jahr 1513 besessen, da ſich Hein rich der VIII, König von England derselben bemäch tigte, er gab es aber bald nachher aufAnstiften des Cardinals von Wolfei wieder heraus: Die Spaz nien brachten solches im Jahre 1618 an sich, und behielten es bis 1667, da es Ludewig der XIV. eroberte, welcher den Ort mit erstaunenden Kosten befestigen laßen, und eine der allerstärksten Festun= gen in den Liederlanden daraus gemacht. Die Lage desselben ist ungemein vortheilhaft, die Stadt kann von keiner Anhöhe bestrichen werden, fie liegt. dermaßen im Grunde, daß man fast von dem gan zen bedeckten Wege Meister seyn muß, che man Bresche schießen kann, sie ist von sehr großem Um fange, und die Schelde, welche sie theilet , theilet auch zugleich das Heer der Belagerer, welche Stel lung allemahl unbequem und gefährlich ist. Der Marschall von Vauban hatte dieser Festung noch allerley Werke nach seiner Art, Contregarden, Le naillen und Lünetten beygefüget, daß also die Bes lagerung derselben eben so langwierig und blutig als die von Råffel gewesen seyn würde , wenn ſie auch einen so wachsamen Befehlshaber gehabt hätte, und
des 3ten Infanterie - Regiments . ches den 28sten Julius ,
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die Citadelle aber den
2ten Septbr. übergieng , und welcher Belages rung dieses Bataillon mit beywohnete. DD 4 1710 und wenn die Einwohner derselben dem Herrn den fie entriffen werden sollten , eben so treu gewesen wåren. So fest auch die Stadt war, so war doch die Citadelle in: Absicht auf jene noch weit fester. Der Marquis von Megrigni, der berühmteste Französische Krieges - Baumeister nach dem Vauz ban hatte sie erbauet , und so viel Ehre dadurch eingelegt, daß er auch zum Befehlshaber daſelbſt ernannt wurde. Diese Citadelle hatte fünf könig liche, oder sehr starke Bastions, und war auf allen Seiten eingeschlossen , jede Bastion wurde durch einige wohl angebrachte halbe Monde und andere Werke, welche den Zugang schwer machten , gede cket. Alle diese Werke wurden von einem vortref 3 lichen bedeckten Wege, der mit der größten Kunst miniret und contraminiret war , umgeben. Der Herr von Sürville war Befehlshaber in dieser Fe: stung, er hatte sich schon bey der Belagerung von Rüffel hervorgethan, wo der Marschall von Bou fleurs ihn bey sich zu haben wünſchte, um dieſen Platz vertheidigen zu helfen , seine Besatzung be stand aus 11 Bataillons , 2 Regimentern Drago= ner, 3 Frey - Compagnien , jede aus 100 Mann, 800 Invaliden und 2 Compagnien Grenadiers. * Auffer diesen hatte er noch ein Regiment Hand werksleute und Bauren, die sich anheischig gemach: hatten, während dieser Belagerung zu dienen, zu sammen gebracht, ohne die entlaufenen Irrländer, welche häufig zu ihm gekommen waren. Dieser Ort wurde gegen Ausgang des Junius 1709 von dem General Luniley mit 80 Bataillons und 45 ..Esquadrons eingeschlossen, und den Tag darauf schloß der Herzog von Marlborough, welcher dem füh=
Gibraltarsches Bataillon
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den 16ten Septbr. wurde es mit zur
Belagerung von St. Venant gebraucht , wel ches zu Ende dieses Monaths Chamade schlug. Nachdem es also durch sein Wohlverhalten sich allenthaben Ehre erworben, kam es nach dem Badenschen Frieden 1714 in hiesige Lande wies der zurück. 1719 marſchirte es mit nach Mecklenburg gegen die vereinigten Rußisch- und Mecklenbur gischen Völker, welche bey Wallsmůlen geschlas gen wurden. "
Als
Prinzen Eugen die Ehre gethan, und ihm die An= führung des zur Beobachtung bestimmten Heeres überlassen hatte , diesem Ort vollends mit 36 Bas Faillons und 31 Esquadrons ein. Er ertheilte die nöthigen Befehle wegen der Circumvallations - Li nie, und machte alle erforderliche Anstalten. Die Lauf-Graben wurden in der Nacht vom zten zum 8ten Julii eröfnet , die Belagerung wurde gleich mit vieler Hitze auf allen drey Seiten , wo man den Angriff zu thun beschlossen hatte , fortgeseßet; kurz, sie wurde so geschickt eingerichtet , und die Chip.From Festung wurde so schlecht vertheidiget , daß dieser feste Ort 21 Tage nachher, da die Lauf-Graben ers dfnet waren übergieng. Der Befehlshaber fürch= tete sich so sehr, der Ort möchte mit Sturm ero bert werden, daß er noch überdieß, nach dem schon *Chamade geschlagen worden , bey jedem Angriff Seine weiße Fahne aussteckte. Den 30sten Julii warf er sich mit 3500 Mann Fußvölker und 500 Dragonern in die Citadelle. Einen so festen Ort håtte er eine geraume Zeit vertheidigen können, allein er übergab denselben einen Monath nachher. Rapin Algemeine Geschichte von England.
des zten Infanterie-Regiments.
es mit zur icht , web de schlug
halten sich 5 nach dem Lande wies
Flenburg Tecklenbur
425
Als nach dem 1740 erfolgten Absterben des Kaysers Carl des VI. wegen der Defterreichischen Erbfolge ein blutiger Krieg entstand , und das Churhaus Hannover seine Macht zum Dienste des Hauses Desterreich anwandte , stand dieses Bataillon 1743 mit zum Reserve Corps ins Lager.
bey Hanau , that seine folgende Campagnen am Rhein, und gieng J 1746/mit nach Braband , wo es in' fels
en geschla
2013
hm die Anz ten Heeres mit 36 Ba ertheilte die llations -li alten. Die m 7ten zum wurde gleich n , wo man set fortgele ; d n t e , u bie daß diefer Graben er baber fürd Sturm ero hdem schon ein Angriff Often Juli rund 500 festen Ort n en könne , r e h h c th na land.
bigem Jahre der Schlacht bey Roccur, und 1747 der bey Laffeld mit beywohnete, nach welcher 1748 der Friede erfolgte,
dieses Bataillon
gleich denen übrigen Truppen ins Land zurück gieng , und seine Garnison in Zelle erhielt. Bey dem 1757 ausgebrochenen französischen Kriege dienete es nicht nur in der Bataille ben Hastenbeck , sondern auch in der Belagerung von Haarburg , und in der Winter - Expedis tion vor Zelle. syn.1758 ward es zu der Einnahme des Schloss ses Rotenburg und zur Eroberung derFestung Minden mit gebraucht. Gieng ferner mit über den Rhein , wohnete den 12ten Jun. der Afs faire bey Kloster - Campen , und sodann den 23ften der glücklichen Bataille bey Crevelt bey, nach welcher es unter dem Commando_des Heßi schen Generals von Urf gebraucht ward , den Feind ben Dünken und Wachtendonk zu vers treiben. Der Verlust dieses Bataillons wäh rend solcher Campagne war in allen : Capitains Lieutenant von Grore und 9 Gemeine todt, der: Car DD5
FORS
426
* Gibraltarsches Bataillon
Capitain von Friesenhausen , Lieutenant von Hodenberg, 2 Unterofficier und 23 Gemeine aber theils bleßirt und theils Gefangen. 1759 war es den isten August mit in der
glorreichen Bataille bey Minden ,
woselbst es
17 Mann an Todten und Bleßirten hatte ; und agirte im Dec. unter dem Generallieutenant Graf von Rielmannsegge an der Lahn. 1760 den 6ten Junii wohnete es unter dem General von Luckner der Attaque bey Frans kenberg, den 1oten Jul. unter dem Erbprins zen dem hißigen Gefechte bey Corbach , und den 31sten der scharfen Affaire bey Waarburg oder Ochsendorf bey. Gieng darauf mit dem General Howard von Bühne nach Wesel, und den 15ten October zum andernmahl über den Rhein , wo es der Expedition unter dem Erba prinzen gegen den französischen General de Cas ftries beywohnete , und beym repaßiren diefes Flusses nebst einem Englischen Regimente die Arriere- Garde formirte. In erwehnter Cams pagne von 1760 hatte dieses Bataillon an Lods ten: den Lieutenant Grupen und 23 Mann, an Bleßirten aber : Capitain von Bochmer, Capitan - Lieutenant von Hodenberg , Lieutes nant Ostermeyer, Oldenburg und von Freus demann, so an der Blegur starb , 5 Unterofs ficier und 76 Gemeine. 1761 ward es nach verschiedenen ausgehals tenen Feuers zulezt noch im Novb. an der Hufe bey Eimbeck gebraucht , um die Brogliosche Ars mée vou da zu vertreiben. In dieser Campagne: verlohr das Bataillon 3 Mann todt,
und der Lieus
J
des 3ten Infanterie - Regiments .
ant von Semeine
in ber elbstes
Fe; und ntGraf
Lieutenant Oldenburg nebst í Unterofficier und 12 Mann wurden bleßiret. 1762 war es mit in dem Corps de Reserve.
des Lords Gramby bey der am 24ften Jun. vorgefallenen glücklichen Bataille bey Grebens ftein oder Wilhelmsthal , im August bey der. Kanonade an der Fulda , und ferner bey allen diesem Corps
rbent
Frans prina
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getroffenen Expeditionen bis zu
dem im Nov. erfolgten Frieden ; hatte das Bas taillon in dieser lezteren Campagne 9 Mann todt und 17 bleßirt. 1 Im Jahr
1775 war dieses Bataillon eines mit von so nach Gibraltar und
burg
denen 5 Bataillons ,
fel,
Minorka zur Verstärkung der dasigen Garniso nen , welche durch den Amerikanischen Krieg in etwas geschwächet waren, zu gehen beordert wurs den, 3 von solchen giengen unter dem Obristen
Erb
ne D=
de la Morte nach Gibraltar und die übrigen beyden unter dem Obrist von Sydow nach Mi norka , dieſes war mit von denen nach Gibrals tar *) beftimten , wurde am 6ten Octob. ſelbis gen
1,
↓
Dieses Bataillon wurde folgendermaßen aufnach benannte Schiffe vertheilet, als : The Unity. Obristlieutenant von Waldhausen, Cas pitainlieutenant von der Wense, Lieus tenants Oldenburg, Bacmeister, von Bremen, Fähndrich Dörrien , Regim. Quartiermeister und Lieutenant Wies deburg und Regim. Feldscheer Suffert. The Myrtle. Capitains von Lehſten und von Uech teris , Lieutenants Blume und von Reffel, Fähndrichs von Lißlar und von Düs
428
Gibraltarsches Bataillon
gen Jahres zu Rigebüttel embarquiret , und gieng am 1ften Nov. dahin würklich unter Sees gel ein Schiff, the Uniry genannt , hatt , aber unterwegens das Unglück leck zu werden , wo durch viele Leute umkamen , durch das unten ans geführte Schreiben des Lieutenant Wiedeburg wird dieser widrige Vorfall in ein helleres Licht gesezt , weshalber ich nicht unnüßlich halte, fols ches ganz mit herzusehen*) , die Franzosen leistes ten
1
During, Adjudant Scheidemann und Pastor Erdmann. The Favorite. Capitains von Hedemann und von Lügow, Lieutenants von Rauchhaupt, von Drieberg und Slotho , und Fähn drich Brackmann. *) Am 6ten October wurden wir 187 Mann stark in das Schiff the Unity , Capitain Meal, zu Rigebüt tel eingeschiffet, und am 1sten Novbr. giengen wir nach Gibraltar unter Seegel, bis zum 12ten Nov. war unsere Fahrt sehr glücklich , am 13ten aber Morgens zwischen 7 und 8 Uhr meldete uns der Schiffs - Capitain mit åufferster Bestürzung , das Schiff håtte so viel Wasser , daß es bald sinken würde, er ließ sogleich ein kleines Boot, was zur Errettung unbrauchbar war, über Bord, und bie andern beyden Bôté auswerfen , mahnete auch die herben gekommenen Officiers selbst an, dies einzige Rettungs-Mittel zu gebrauchen , um an ein ande res neben uns fahrendes Transport-Schiff zu gez langen. Die Officiers sprangen in das Boot, das noch in den Seilen hieng , lettere wurden gekappt, und beym herunterfallen wurde dasselbe auf eins mahl von den Wellen verschlungen. Die Officiers waren der Obristlieutenant von Waldhausen, der Cax
des 3ten Infanterie- Regiments .
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ten den übrig gebliebenen allen möglichen Beyz stand, und nachdem Anfangs Januar ein andes res
Capitainlieutenant von der Wense, die Lieutenants Oldenburg, Bacmeister und von Bremen , der Fåhndrich Dörrien und der Regiments-Feldscheer Suffert, nebst 4 Matrosen ; der Schiffer sah dieß an, dachte nur auf seine Rettung , sprang auf die andere Seite und nebst vielen Matrofen in ein anz ders Boot , rief, weil er vermuthlich befürchtete, daß von unsern Leute viele nachspringen würden, und ich auch dieselben nur durch das Versprechen, mit ihnen zu leben und zu sterben , mit äusserster Mühe zurückhielt, dem Steuermann , er solle das Seil, woran das Boot hieng , an der einen Seite kappen, und lief unterdessen mit einem Beil nach dem andern Seil. Des Steuermanns Streich kappte aufeinmahl, weil aber der Schiffer das Lau auf der andern Seite erst auf den zweyten Hieb durchdrang, stürzte das Boot auf der einen Seite ins Waffer, und ſank vor unsern Augen , ein ein ziger Matrose half sich wieder ins Schiff. Dieſes alles geschahe in einer viertel Stunde, und wir waren in dem traurigſten Zustande. Das Schiff voller Waffer, und 6 unwissende Matrosen, die das Schiffnicht zu regieren verstanden. Allem Ansea sehen nach waren indeſſen unsere Leute das Opfer einer ungegründeten Bestürzung des Schiffers. Ich bewegte unsere Leute unaufhörlich zu pumpen, wir waren nur auf 500 Schritt von einem andern Schiffe entfernet , es fonnte uns aber wohl nicht helfen, weil die See sehr hoch gieng , obgleich wir durch Aufstecken rother Flaggen unsere Noth an zeigten. Gegen die Nacht steckten wir eine Leuchte aus, der Wind löschte sie aus , und vermuthlich hielten uns unsere Nachbaren für verlohren, denn am andern Morgen ſahen wir sie nicht mehr. Am 14ten
430
Gibraltarsches Bataillon
1
res Transportschiff aus England bey der Infel Rhe angekommen ,
wurden solche darauf em bar
14ten beschlossen wir, das erste das beste Land zu suchen, wir glaubten auf 40 bis 50 Meilen vom Capfinis terre zuseyn, die Matrosen wußten nicht wo wir waren. Unsere Leute pumpten diesen und den folgenden Tag unaufhörlich. Am 15ten Nach mittags sahen wir rechter Hand Land, und trieben bis gegen Abend daneben hin. Um 8 Uhr Abends wurden wir ein Licht gewahr, ein Matrose gestand mir, daß er dieß für einen gefährlichen Ort hielt, rieth mich aber, der Mannschaft es zu verbergen. Indessen entgiengen wir diesem Lichte glücklich, gleich darauf aber sahe der Matrose wieder Land so nahe bey uns, daß uns alle Standhaftigkeit vers Der ließ , und wir uns für verlohren hielten. gerade Schiff das ließ Matrose, welcher steuerte, aufs Land laufen. Zum Glück führte uns die hohe Fluth so weit auf eine Sandbank , daß das Schiff ſtehen blieb. Dieß erweckte unsere Hofnung wie der, obgleich die Wellen beständig über das Schiff hinschlugen, und wir alle Augenblick befürchteten, fie mögten es zertrümmern. Am 16ten mit Tages Anbruch waren wir nicht weit vom Laude, konn ten aber nicht dahin gelangen. Am Ufer sahen wir viele Leute herbeyeilen, auch die Garnison dieser In fel, das Regiment Royol-Corse. Insonderheit gab fich der Chef des Regiments, Obristlieutenant von Merengbe, (wie wir nachher erfuhren,) alle mög= liche Mühe, und die Leute wagten ihr eigenes Le ben, uns zu retten, besonders auch die Herren von Valiere und von Giraud. Ob wir gleich nahe am, Lande waren, konnten wir doch ohne die größte Gefahr nicht hinankommen. Am Abend aber wa ren doch schon 65 Mann Matrosen und Soldaten durch die unerschrockenheit und unaufhörlichen Bemühungen der Garnison gerettet. Die Erret te:
des zten Infanterie - Regiments, 43 * Barquiret, seegelten den 17ten von da ab, und kamen im Februar glücklich in Gibraltar an. Da ich nun von der nachherigen Belagerung, von der guten Vertheidigung sothaner Festung , von dem Rückmarsch und Wiederkunft im Waterlande beym 5ten Infanterie-Regimente de la Morte, als den diese Brigade commandirenden Chefaus führlicher reden werde, dieses Bataillon aber an allen Wohlverhalten auch bengelegten Ehrenzeis schen gleichen Antheil gehabt , so verweise ich meine Leser der Kürze halber nach der Geschichte des besagten Gibraltarſchen Bataillons des 5ten Während der ganzen Belagerung Regiments. hatte dieses Bataillon 2 Unterofficier und 11 Gemeine an erschoßenen, 1 und 1 Officier, Cas pitain Wiedeburg nebst 1 Unterofficier, 1 Tam bour und 39 Mann bleßirt.
teten wurden wie Brüder in die Cafernen verlegt, und mit allen Nothwendigen versehen. Am 17ten war der Wind wiederum so heftig, daß nur 55 Mann ans Land gebracht werden konnten, wovon doch noch 3 von den Wellen über Bord geworfen wurden. Am 18ten ist der Ueberrest gerettet, und man hoft auch noch einen Theil der Equipage wie Gerettet sind 163 Mann und der zu erhalten. 4 Frauen. Umgekommen aber 16 Officier, ein Res giments-Feldscheer, 4 Unter-Officiers, 1 Hautboist, 7 Gemeine und 1 Frau. Der Graf von Gerlis, Oberaufseher der Colonie-Truppen, hat ſich immer selbst beym Schiffe aufgehalten, und Herr Sacos mori, Officier im Regiment Royal - Corse , der deutsch spricht, hat unermüdet an unserer Erret tung gearbeitet , so wie wir überhaupt unsern Ers rettern die größte Dankbarkeit schuldig sind. Das tirét St. Martin auf der Insel Rbe den 20ſten C Movbr, 1775+ 3 weys
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Zweytes Bataillon
des zten Infanterie - Regiments .
jas zweyre Bataillon dieses Regiments iſt 1704 von dem Obrißen Starken errichtet. Seine vorige Uniform war schwarze Rabatten und Aufschläge nebst gelben Westen mit Gold, bey der Combinirung mit vorstehenden ersten jekt Gibraltarschen Bataillon 1763 ľerhielt es aber mit selben auch gleiche Uniform.
És füh
ret den Gewehr- Buchstab F. , und zur Fahnens Devise den Simson , welcher einem Löwen den Rachen aufreißet, mit der Ueberschrift: Non mortem fed infamiam vereor. Seine bisherigen Chefs sind gewesen : 1704 Obrister Starke , erhielt 1706 das Bas taillon von Saint Poll, jezt Gibral tarsches Bataillon des 5ten Infanteries Regiments. 1706 Ostrister de Lueuer , folgte vorbenanns
ten Brigadier Starken, und erhielt nems liches Bataillon. 1708 Obrister von Diepenbroick. 1709 Obrister St. Denis l'Escour. 1711 Obrister Niemeyer. 1717 Obrister von Behr , starb 1734 als Ges neralmajor. 1734 Obrister Christian Julius Maider, starb im Junius 1746 als Generalmajor. 1746
2tes Bat. des 3ten Infant. Regim.
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1746 Obrister Guſtav von Münchow , gieng 1753 mit Generalmajors Character in Pension. 1753 Obrister Wilhelm Ludewig von Druche leben, ward 1758 Generalmajor , gieng 1759 in Penfion , und erhielt 1766 das jekt Rageburgische Garnison- Regiment. 1769 Obrister Alexander Jacob von der Schu lenburg , * gieng 1763 mit Generalmas jors Character in Pension. Rach dessen Abgange ward dieses Bataillon vorstehendem von Reden bengesehen, und zu einem Regiment mit selbigen ¿ formiret Dieses Bataillon ist gleich nach seiner Ers richtung bey den Feldzügen des Spanischen Suc ceßions
Krieges in den Liederlanden ges
braucht , und hat sich in verschiedenen wichtigen Unter andern Vorfällen viele Ehre erworben. * # stand es
1711 in der Belagerung von Bouchain beyHordein auf Postirung.
Die Feinde übers fielen in einer Nacht ein Heßisches Regiment auf dieser Postirung , fie wurden aber durch Hülfe
dieses Bataillons zurück geschlagen , und da sie ihres Ueberganges über den Sainbre - Fluß verfehlet, größtentheils mit den Kolben todt ges schlagen *).
Nachdem die Franzosen
1712 1 * Bey dieser That Gelegenheit hat der Major von Bebr, der schwarze genannt , einen Backofen voll verkrochener Franzosen mit erschlagen helfen, Ee
Zweytes Bataillon 434 1712 Quesnoy erobert , marschirte difes Bataillon unter Ordre des Generals Albemarle zwischen Denin *) und Marschaing.
Allein Villars
Denain ist ein großes Dorf an der Schelde, hies bey stand der Graf von Albemarle zur Erleichtes rung der Belagerung von Landrecy, in einem befes ftigtem Lager mit 16 Bataillons und 30 Esquas Der Marschall von Villars gieng durch drons. einen verstellten und forcirten Marschhüber die Schelde , den Albemarle anzugreifen. Er und der Prinz Eugen erfuhren von diesem geschwinden Marsch des Feindes nicht eher etwas , als bis ge gen 8 Uhr des Morgens. Hier war keine Hülfe übrig. Der Prinz Eugen rieth dem Grafen von Albemarle, er mögte sich und die Reuterey, wenn es unglücklich gienge, auffer Gefahr sehen, nebst dem Fuß-Volke umringt zu werden , er schickte zuz gleichverschiedene Adjudanten ab, um die Ankunft feines rechten Flügels zu beschleunigen , es war aber zu spät, Die Verschanzungen bey Dengin wura den mit dem Degen in der Faust erstiegen, und al les, was sich darin befand , niegergemacht gefan gen genommen , oderzu ersäufen genöthiget, auch bemächtigte man sich der Brücke bey Provy und der Schanze, diesie deckte. Der Entsatz langte kurz dari auf an , der Prinz Eugen , voll Berdruß über dies fen Unfall, wollte diese Schanze wieder erobern, ließ aber 7 bis 800 Mann unnüßer weise davor fitzen. Man will versichern , daß er während des Gefechtes, bey dem er nur ein Zuschauer abgege ben, seine Mannschetten mit den Zähnen zerrißen habe. Der Grafvon Albemarle zeigte sich als eis nen herzhaften Mann, der sein Handwerk verstund, ser wurde aber von ſeinen Völkern nicht unterſtüzt. Alles gerieth in Verwirrung , und ganze Batails lons stürzten sich in die Schelde , er wollte einige Re=
des 3ten Infanterie - Regiments . 435 Villars fiel das Corps dieses Generals an, und schlug es, ehe der Prinz Eugen ihm zu Hülfe kommen konnte, und eroberte auch Denain, worauf dieses Bataillon in Marschaing rückte, nach 14tågiger Einschließung aber mußte es sich unter dem Obristen liemeyer daselbst gefans gen geben ; aus welcher Gefangenschaft sich je doch die Leute nach und nach in hiesigen Landen wieder einfunden , aus welchen 1713 das Bataillon in Eimbeck wieder ers richtet worden. 1714 war die Pest in Hamburg , weshals ben dieses Bataillon von Winsen an der Lube bis Buxtehude auf Postirung stand: Ee 2
Als
Regimenter in das DorfDenain führen , und sie in dieHäuser und dieAbtey stellen, er dachte die Soldas ten folgten ihm , und er hatte fast keinen Mann bey fich ), ein junger Officier rettete ihn aus denHänden der Soldaten , die ihn tödten wollten , und machte ihn zum Kriegs - Gefangenen. Die andern Gene rals Personen hatten gleiches Schicksal , ausge nommen die beyden Prinzen von Anhalt - Dessau, und den Grafen von Dohna , Stadthalter von Mons , die entweder niedergemacht worden, oder ertrinken müssen . Der Generallieutenant Sickinga, der Prinz von Tassau- Siegen, der Prinz von Holz ftein, der GrafCornelius von 27 affau, der Freyherr bon Alberg, der General 3obel, die Grafen von der Lippe undhohenzollern, kurz alleGeneralspersonen wurden nebst mehr als 300 Officiers zu Gefange nen gemacht. Man fand in diesem Lager 12 Stü $1. de, eine Menge von Kriegs- und Mund - Vore avi rath , und vieles Geräthe, welches den Soldaten in die Hände fiel.
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Zweytes Bataillon
Als 1715 5000 Mann Chur- Braunschw. Lüneburgischer Truppen unter dem Generalmas jor von Penz zum Dienste der Krone Dånne mark nach Pommern marſchirten , dienete die
嗯 ſes Bataillon in der Bloquade vor Wismar vom 17ten Jun. bis zum 8ten April 1716 , da fich die Stadt ergeben mußte, und war das erste Hannoversche Bataillon, dem Nach dieser Exs ein Thor eingeräumet ward. pedition ward es
h 1717 in Rageburg und Lauenburg in Garnison verlegt. 1719 gieng es mit nach Mecklenburg, und wohnete der Action bey Wallsmühlen ge gen die vereinigten Mecklenburgischen und Rußis schen Völker bey, verfolgte die Mecklenburger bis Malchin ,
worauf es die Besaßung in
Schwerin erhielt, und 1720 nach Rageburg und Möllen vers Als legt ward. 1733
der
sogenannte
Mecklenburgische
Bauern Krieg angieng , marschirte es nach Gas debusch und Rostock , verfolgte die Bauern bis Crivig ', wo der Mecklenburgische Genes ral Schwerin gefangen ward. Nachdem dies fer Aufstand also durch Zerstreuung der Bauern gestillet , rückte dieses Bataillon wieder nach Rageburg, marschirte aber 1734 an den Rhein nach Philipsburg, von da über Maynz und den Hundsrück nach Trarbach , und wohnete 1735 der glücklichen Action bey Claußen an der Salmbach bey ,
kam darauf in hie Tige
des 3ten Infanterie-Regiments. 437 fige Lande zurück , und nach Dannenberg ins Quartier.
1738 im Decemb. marschirten 400 Mann von diesem Bataillon mit nach Steinhorst, nahmensolches den Dånenab , verblieben einige Zeit daselbst aufPostirung , und rückten darauf •
wieder nach Möllen , kamen aber darauf in die Mecklenburgische Hypothek nach Boigenburg. . 1743 gieng es zum Dienfte der Königinn von Ungarn an den Mayn , wohnete der Schlacht bey Derringen bey, und dienete bis 1745 am Rhein , in welchem Jahre von diesem Bataillon der Capitain von Rogebue während eines Marfches der Armee von 80000 Mann ohnweit Werlar bey Hermannstein von einem Gewitter erschlagen , und viele andere beschädiget worden.
Worauf selbiges in hiesige
Lande nach Hannover und Göttingen zurücke kehreten. 21747 marschirte es nach den Liederlanden, und wohnete den zten Julii der blutigen Schlacht bey Laffeld mit vieler Ehre aber auch mit Vers Lust vieler Leute bey. Den Tag vor dieser Bas taille, als am rsten Jul. , brach die alliirte Ara mee 75000 Mann ſtark aus dem Lager von Ges lick und Sörendal nach dem von Herderen auf, woselbst sie sich in Schlacht - Ordnung stel Lete, daß ihr rechter Flügel sich an die Commens derie von Alt - Bilsen, und ihr linker an das Dorf Vilder lehnete. Die vorliegenden Dörs fer Groß und Klein Spar , Rosmaer, Plieringen, Laffeld und Vilder wurden stark mit Infanterie beseßet . Die Armee stund also in DD 3
1
438
Zweytes Bataillon
in 2 Linien, und die holland. Cavallerie machte eine 3te Linie imCentro der Armee. DieFranzosen stuns den mit ihrer Armee aus 120000 Mann von Tongern bis Montenacken. In dieser Pos * sition blieben beyde Armeen die Nacht hindurch. Den 2ten Jul. Morgens gegen 8 Uhr defilirte Der Feind hinter Montenacken in 3 Collona nen gegen den linken Flügel der alliirten Armee, die eine rückte gegen Vilder, die andere gegen Laffeld , und die dritte gegen Vlietingen. Die Attaque fieng französischer Seits um 8 Uhr an, wurden aber zu verschiedenen mahlen bey Herz 1
deren repoußiret. Gegen 10 Uhr näherten sie fich dem Dorfe Laffeld , wo es zu einer der his Bigsten Action kam , indem dieses Dorf, welches die Engländer und Hannoveraner , worunter dieses Bataillon mit war , befehet hatten , s mahl erobert , und wieder zurück genommen ward, wobey dieses Bataillon 280 Mann Todte und Bleßirte einbüßte. Der Verlust dieses Por stens zog endlich auch den Verlust der Bataille nach sich , und die Armee retirirte Nachmittags gegen 4 Uhr nach Mastricht , nachdem sie über 5000 Mann, 29 Kanonen , 7 Standarten, eis nige Fahnen und 3 Paar Paucken verlohren, dagegen aber auch denen Franzosen einen weit bei trächtlicheren Verlust an Leuten verursachet, und 8 Fahnen und 6 Standarten erobert , auch viele Gefangene gemacht hatten. Nach geendigten Kriege
1748 kam es nach Stolzenau und Dieps holz hiesigen Landes in Garnison, wo es bis
zum
des 3ten Infanterie-Regiments. '439
zum leßteren französischen Kriege 1757 in Ruhe gelegen. Gleich Anfangs dieses Krieges war es 1757 曲 in der Schlacht bey Gastenbeck mit gegens wårtig. 14 1758 ward es mit zur Belagerung von Minden gebraucht , trieb die Feinde mit über den Rhein, und half im Junius den herrlichen
Sieg bey Crevelt erfechten. Besonders aber that es sich den 29ften September dieſes 1758 11. Jahres hervor, da ein starkes franzöſiſches Corps unter dem General von Saint Bern das Las ger unter dem Prinz von Holstein bey Borken überfiel. Es hielt mit Hülfe der Fahnenwache und der Piquets den feindlichen Angriffso lange auf, daß das Lager abgebrochen und die Bagage fortgebracht werden konnte. Der Prinz zog sich zwar Anfangs nach Olphen zurück , wo er die Ueberlegenheit des französischen Corps sehr deuts lich wahrnehmen konnte, griff aber dennoch den Feind mit so gutem Erfolge wieder an , daß er das bereits eingenommene Lager wieder verlassen und sich zurück ziehen mußte. Den Isten August 1759 war es unter dem Wangenheimischen Corps, mit in der siegreichen Schlacht bey Minden , und wohnete darauf
am 7ten Jannuar 1760 der hißigen Affaire von Dillenburg und dessen Entsage bey , nach welcher Expedis tion es ins Cöllnische Sauerland marſchirte, und die Winter - Quartiere in Aßinghausen und Hittefeld erhielt. 1 Den roten Julius sels ben Jahres war es mit von denen Regimentern, welche Ee 4
440
Zweytes Bataillon
welche ben Corbach in den sogenannten Streits holze einen beträchtlichen Verlust erlitten. Den # 29sten und zisten selbigen Monaths befard es fich ben dem Corps des Generals Grafen von Rielmannsegge, welches durch ein combinira tes sächsisches und französisches Corps auf dem Rragen Berge und in dem Retranschement vor Caffel attaquiret ward. Imgleichen machte es einen Theil des Corps aus , welches am7ten August das Corps von St. Victor aus dem Reinhardswalde und von Sababurg delo girte, und den größten Theil davon gefangen nahm. In dem hißigen Gefechte bey Lowens hagen erwarb es sich den 19ten Septbr. abers mahls vielen Ruhm , da der Herzog von Brog lio das kleine Corps unter dem General von Wangenheim mit mehr als 30000 Mann ohne großen Vortheil angriff. Im Octob. kam es ben das Luckenersche Corps , welches den Eichsfeld vom Feinde fåuberte ,
bey deffen .
Rückkehr stieß es am 20ften Nov. Hey das zur Belagerung von Göttingen bestimate Corps ins Lager bey Hardegsen , und dienete in der Blocquade von Gövringen bis zum 1 Iten Dec. Nachaufgehobener Blocquadekam es in den Cors don an der Ruhme. * $6 1761 war es unter dem Corps von der Ars
mee mit begriffen , welches Anfangs Februars unter dem General von Spórken die Winters Expedition im Thüringischen vornahm , und am 15ten Febr. ohuweit Langensalz ein combis nirtes Corps Franzosen und Sachsen schlug, wels ches der General Stainville commandirte, wos bey
des zsten Infanterie-Regiments.
441
bey die Feinde über 4000 Gefangene und viele Sieges Zeichen den Ueberwindern überlassen mußten, worauf es die Feinde weiter mit aus Mühlhausen , nach vertrieb.
Madelungen und Eise Nach dieser glücklichen Er
pedition ward es zur Belagerung von Caffel unter dem Grafen von der Bückeburg , wo von die Trancheen den 1sten März . eröfnet wurden , mit gebraucht , nach deren Aufhe bung rückte es in den Cordon an der Diemel, und
1762 dienete es unter dem Prinzen Fries drich von Braunschweig mit in den Belages rungs - Corps von 12000 Mann bey der zwos ten Belagerung von Cassel , während welcher es durch einen feindlichen Ausfall am 31sten October einen beträchtlichen Verlust erlitt. Jes doch capitulirte die Stadt gleich nachher den Isten November , und dieses war eins der 4 Bataillons , welche darauf zur Garnison das * selbst einrückten. Ende December occupirte der Generalmajor
von Ahlfeld mit diesem und dem jeßigen zweyten Bataillons des isten Infanterie Regiments die Stadt Hanau, woselbst sothane 2 Bataillons nach dem hers gestellten Frieden in Garnison verblieben. 1778 im Herbst verließ dieses Bataillon
-seine Garnison Hanau , kam ins Land und rückte in Wunstorf, und die umliegenden kleinen Städte, jedoch blieb die Grenadier-Coms pagnie in Hanau 1784 rückte dieses Batails lon in Hameln zur Garnison.
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4tes
Infanterie - Regiment von Bock.
Stand : Quartier
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445
4tes Infanterie - Regiment
von Bock..
Erstes Bataillon.
(us dem dritten Bataillon des Regiments Mus von Bourdon , welches . 1741 errichtet, ward 1745 wieder ein Regiment von 2 Batails lons formiret , und dem Obristen von Hohorft gegeben. Als dieser 1748 starb, gieng eine abers mahlige Theilung , und ein jedes dieser beyden Bataillons erhielt wieder seinen besondern Chef. Das Regiment hatte 1741 rothe Aufschläge, ers hielt aber 1743 grüne, und bekam dieses Bas taillon 1748 blaue Aufschläge und blaue Westen, 1761 erhielt es aber weiße , so daß die gegen wärtige Uniform rothe Röcke, hellblaue Rabats ten und Aufschläge mit Silber , dabey weißes Unterfutter und Westen ist, imgleichen blaue Dragoner , und auf den Mondirungs - Kudpfen ift seit 1785 die gleichzu bemeldende Regiments Nummer getragen worden. Im Jahr 1783, wie die gesammten Chur- Hannoverschen Regi menter numeriret wurden, erhielt dieses Regiz ment die Nummer 4. Es führet den Gewehr Buchstaben Y. , wird aber ben nächster Verans derung statt dessen die Nummer 4 auf selbigen erhalten.
Zur Fahnen-Devise führet es aufder 2ten
446
Erstes Bataillon
2ten oder Regiments-Fahne, (denn die erste ist bey allen Regimentern die sogenannte Leib-Fahne und durchgängig weiß mit dem Lüneburgischen weißen Pferde im rothen Felde mit der Umschrift im blauen Hosenbandete Honi foit qui mal y penſe. Und der Unterschrift : Nec afpera terrent. )
1
welche helleblau ist, einen geharnischten Arm aus denWolken mit einem bloßen Schwerdt und Loors beer-Kranze , mit der Ueberschrift : Dulce & decorum pro patria mori.
Im Jahre 1783 erhielt ment zwar 4 neue Fahnen , blieben aber völlig so wie die die beyden andern werden bey
dieses ganze Regis die beyden ersteren oberwehnten, und dem nachfolgenden
zweyten Bataillon weiter beschrieben werden. Seine Chefs sind geweſen : 1741 Obrister Daniel von Bourdom imag 10:r 1745 Obrister Leopold von Hohorst. Nach dessen Absterben geschahe die obers wehnte Theilung, und erhielt dieſes erste Bataillonte me my man 1748 ObristerFriedrich Johann von Ledebur, ward 1757 Generalmajor und starb den : ܘܐ 5ten Janyar 1758 in Stades 1 1758 Obrister Erüft Wilhelm von Bock, ward 1759 Generalmajor, 1776 Generallieus tenant, und 1784 General der Infanterie. ff nipản gelovoza, diur
20+ mold sid aspe By way open MANUS
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Im
des 4ten Infanterie-Regiments.
447
Im Jahr 1757 hat dieſes Bataillon , welz ches nach seiner Errichtung im Lande blieb, und zu Befehung der Festungen gebraucht worden, feinen ersten Feldzug gethan, und seitdem durch das bey allen Gelegenheiten dieses Krieges für das Vaterland bezeigte Wohlverhalten, sich vies len Ruhm erworben. Es war 1757 mit in der. Bataille bey Hastenbeck. Als sich die alliirte Armee im Februar 1758 wieder in Bewegung feste, gieng dieses Bataillon mit vor Nienburg, worin die Französische Garnison den 28sten capte tuliren mußte, es ward darauf mit zur Belages rungvor Minden beordert, und halfsolches den 26ften März gleichfalls erobern.
Nachdem also
die ganze feindliche Armee über den Rhein sich zurück ziehen müssen, und die Alliirten einige Ruhe in den Winterquartieren genoßen , gieng es mit über den Rhein , und seßte auch jenseits dieses Stromes die glücklichen Operátiones fort. Es dienete im Jun. mit in der Schlacht bey Cres velt, wobeh es einen starken Verlust an Manns schaft litt, eroberte aber in derselben eine Kanone, welche das Bataillon zum Ehren - Zeichen die " ganze Campagne bey sich führete. Die Armee repaßirte im Auguft den Rhein , und im Sept. wohnete dieses Bataillon der glücklichen Expedis tion gegen den Duc de Cheveuse bey Soest mit bey. 1759 war es mit unter dem Corps, womit der Erbprinz von Braunschweig den Herzog von Brißac bey Cofeld schlug , trieb hernach die flüchtigen Feinde mit aus Eimbeck, welche, um fich nur aus den Händen der Ueberwinder zu rets
$
448
Erstes Bataillon mil
retten, die Stadt- Thore daselbst bey ihrem Ab zuge sprengten. Ende Auguſts war es mit bey dem Ueberfall des Fischerschen Corps bey Wers tern ; belagerte und eroberte im Sept. Mars burg, schlug bey Albachren das Fischersche Corps zurück , welches zum Entsaß von Mün fter anrücken wollte, dienete hernach in der Bes Lagerung vor Münster, und erhielt daraufseine Winterquartiere zu Uchrrup.
1760 wohnete es der Action bey Corbach •
und Ende Jul. der Affaire auf dem Rragens Die von diesem Bas berge ohnweit Cassel ben. faillon detaschirten Grenadiers dieneten am 3r. Jul. in der unter dem General von Spórken bey Warburg vorgefallenen Action, wobey der Lieutenant von Dinklage blieb , der Capitains Hieutenant von Hohorst aber bleßirt wurde. 1761 war es mit unter dem Belagerungss Corps vor Caffel, und dienete im Jul. in der Bataille ben Vellinghausen , in welcher es 2 Kanonen eroberte , wofür das Bataillon 200 Im August that Thaler zum Douceur erhielt. es unter dem General von Luckner ben Dassel und Luerhorst ohnweit Eimbeck die glückliche Attaque mit, wodurch das Belsüncische Corps größtentheils gefangen und völlig gesprengt ward. Nach vollendeter Expedition im Lande Hadeln, wohin es wegen einer Recruten Ausnahme coms mandiret war,
erhielt es seine Winter- Quar
tiere in der Gegend von Hameln. 1762 schlug es die feindliche Armee mit bey Grebenstein oder Wilhelmsthal, und als im Nos
des 4ten Infanterie-Regiments.
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November dieses Jahres der Friede erfolgte, kam es in die Festung Stade zur Garnison.
Zweytes Bataillon
des
4ten Infanterie - Regiments.
Das zweyte Bataillon dieſes jeßigen 4ten Ins fanterie-Regiments ist mit dem jeßigen er ften Bataillon des 3ten Infanterie Regiments bis 1702 ein geschlossenes Zellisches Regiment gewesen, in selbigem Jahre aber in zwey Batails Ions separiret, und jedem ein besonderer Chef ge geben. Die Errichtung und nachherige Verans derung bis auf gedachtes Jahr ist bey dem ers wehnten zten Infanterie-Regiment weiter nach zusehen. " 1702 bey der geschehenen Theilung ers hielt dieses Bataillon rothe Röcke mit grauen Aufschlägen. 1709 bekam es blaue Aufschläge und 1717 schwarze Aufschläge auch schwarzes Unterfutter. 1739 ward das Futter in roth verändert, und 1741 in paille, woben es auch patlle Westen erhielt. 1763 wurden die schwarz zen Rabatten und Aufschläge in blau und das Paille in weiß verändert, um mit dem Bataillon von Bock, womit es nachhero combiniret wor den, gleich zu seyn. Es führet den Gewehre Buchstaben G. , und zur Fahnen- Devise auf der vorhin gehabten 2ten oder sogenannten Regi ments Ff
450€
Zweyte 8 Bataillon
ments ፡ Fahne die Göttinn Pallas auf ihrem Throne, vor ihr stehet ein junger Held mit einem Schwerdte, welchem sie den Lorbeer-Kranz auf seget, mit der Ueberschrift : Bellici virtutis proemium. 1783 erhielt dieses nun vereinigte Regiment neue Fahnen , die beyden ersteren sind oben bey
dem ersten Bataillon dieses Regiments schon bes schrieben, die erwählten Fahnen- Devisen dieses jeßigen 2ten Bataillons sind : Auf der ersten der geharnischte Krieges-Gott Mars mit einem bloßen Schwerdt, auf Armas turen und Kriegės-Zeichen ſißend mit der Uebers schrift: Pro Fide , Rege & Lege. Die zweyte prafentiret einen stehenden gez harnischten Mann , der mit der linken Hand eine Picke umfaßet, und mit der rechten nach einer Saule weiset, worauf ein Lorbeer - Kranz ruhet, mit der Ueberschrift : Bellicae Virtutis Praemium . Die Chefs dieses vormahligen Zellischen Res giments , vor der Theilung finden sich oben bey dem ersten Bataillon des 3ten Regiments , die nachherigen Chefs sind gewesen :
1702 Obrister Jaques dû Breville, starb 1723 zu Rostock als Generalmajor. 1723 Obrister Mauw , gieng 1733 als Bris gadier in Penſion. 1733 Obrister Ludewig August von Monroy, ward 1740 Generalmajor , 1743 Genes rallieutenant , und starb den 28sten Julius bies
des 4ten Infanterie-Regiments .
451
dieses Jahres zu Hanau an den bey Ders ringen empfangenen Wunden. 1743 Obrister Carl Theodor von Mauruel, gieng als Brigadier in Penſion. 1746 Obrister Georg Eberhard von Hugo, 1 ward 1754 Generalmajor, und gieng 1756 als Generallieutenant in Pension. 1756 Obrister Friedrich Ludewig von Stolzen berg , ward 1759 Generalmajor , gieng felbiges Jahr mit Generallieutenants Cha racter in Pension , und erhielt 1769 das damahlige Nienburgische, jeßige 2te Has melnsche Garnison-Regiment. 1759 Obrister Carl Detlev von Marschalck, starb den 24sten October 1760 in Hans nover. 1760 Obrister Georg Christian von Craushaar, starb 1769 .
Worauf dieses Bataillon mit dem vorstehen den Bataillon von Bock combiniret wurde. Die besondere Geschichte dieses Bataillons ist nur erst mit dem Jahre 1702 anzufangen, als bis dahin selbiges mit dem ersten Bataillon des 3ten Infanterie - Regiments ein eigenes Regiment ausgemacht , und mit selben bey allen Vorfällen bis zu diesen oberwehnten Jahre zugleich gebraucht worden, weshalber ich meine Leser in Ansehung der åltern Geschichte dies ses Bataillons dahin verweise..
Ben dem Spanischen Succeßions - Kriege marſchirte dieſes Bataillon 1702 nach den Lies derlanden , und dienete sowohl in der den 23ten Jul. Ff 2
Zweytes Bataillon
3.1
452
7/1 Jul. vorgefallenen Schlacht bey Peer, als auch in der daraufgefolgten Belagerung von Venlo *) . 1703 befand es sich den 30sten Jun. mit in der
1
Affaire bey Eckern **), auch den 15ten Novbr. mit
*) Diese Belagerung führte der Prinz von LTaſſau= Saarbrück , welcher den General Opdam , den Baron von Heyden und den General Coeborn, der die Krieges-Bau-Kunst sehr wohl versland , unter fich hatte. Dieser kleine und schlechte Ort liegt an der Maas in Geldern , und seine ganzen Festungs- : werke bestanden in einem bedeckten Wege und Gra ben , und dieser war nicht einmahl , oder doch nur von der Seite der Maas gefuttert . Die Schanze St. Michael bedeckte die Brückenschanze , sie be stand aus einem regelmäßigen Fünfeck, welches mit Scheerwerken, zwen halben Monden und einem be deckten Wege versehen war, diese Werke waren aber nur von Erde. Im ganzen stellete Venlo indeſſen eine ganz regelmäßige befestigte Stadt vor, und es war eine gute Besatzung darin, die der Brigadier von Labadie commandirte. Die Laufgraben wurden erst 10 Tage hernach , nachdem der Ort eingeschloßen, eröfnet; allein die An griffe waren so heftig , so anhaltend , und sowohl ausgeführet , daß die Belagerten 14 Tage nach der Eröfnung der Laufgraben sich ergeben mußte. Sie hatten sich als herzhafte Leute vertheidiget , und rühmliche Bedingungen verdienet, die sie erhielten. Rapin allgemeine Geschichte von England, 9ter Band, S. 143+ *
In dieser Action commandirte allürter Seits der holländische General Opdam, gegen den Marschall von Boufleur , und ließ sich das Treffen Anfangs für die Alliirten, welche doch zuleßt das Champ de Bataille behaupteten, unglücklich an. Der Genes ral
des 4ten Infanterie - Regiments . in der Bataille bey Speierbach.
453
1704 gieng
`es nach Bayern , und wohnete den berühmten Schlachten den 2ten Jul. am Schellenberge und den 13ten Aug. ben Hochstedt bey , mars schirte darauf 1705 wieder nach Braband , und verlohr den 23ften May in der Schlacht bey Ramellies viele Leute , half jedoch noch selbiges Jahr Menin und Ath erobern. 1707 that es die Campagne am Rhein, 1708 aber gieng es wieder nach den Niederlans den, und war in der Bataille bey Oudenarde mit gegenwärtig , welcher auch der damahlige Churprinz Georg August als Volontair mit beywohnete. Es dienete darauf bey der schweren Belagerung und Eroberung von Rüffel. 1709 im Jul. ward es mit zur Eroberung von Dornick gebraucht, und befand sich den 11. Sept. mit in der blutigen Bataille bey Mals plaquer.
1710 half es zur Eroberung von Ff3 Douay
ral Opdam, welcher sich überall in der Action fins den ließ, ward von den Feinden abgeschnitten, entkam aber noch) , indem er weiß Papier auf den Huth steckte , und seine Orangefarbene Scherfe wegwarf, und kam mitten durch die Franzosen glücklich zu Breda an. Weil er nun bey seiner Retraite gemerket, daß die Alliirten von den Frans zosen umringet, und nicht wußte, daß selbige sich mit solcher Vigeur nachgehends noch durchgeschla= gen, meinete er nicht anders, die ganze Action ſey verlohren , und stattete auch in solcher Maaße den Bericht davon ab. Er kam dieserwegen in Ver antwortung, und konnte diese Campagne über das Commando nicht wieder erhalten,
454
Zweytes Bataillon
Douay *) und Aire.
1711 marschirte es an
den Rhein, und 1712 wieder nach ¡ den Flie ders
* Man entschloß sich Douay zu belagern , weil es Råffel deckte , und dem übrigen Theile von Flan dern Sicherheit verschafte, dieser Ort ist weit gröf= ser als Rüssel , und hat bis 80 Ruthen mehr im Umfange, er liegt in einer Ebene, und kann von kei ner Anhöhe bestrichen werden , die dortige Gegend ist morastig , und wenn es stark geregnet , ist bes ? fonders auf der Seite von Dornick kaum fortzu= kommen. Die Scarpe fließt mitten durch die Stadt, : daher man nothwendig die Circumvallations - Linie sehr lang ziehen muß, weil es nicht möglich ist, die Truppen auf die Wiesen , welche dieser Fluß be wåffert, zu stellen ; übrigens hat Douay keine Citadelle, es hat aber ein gutes Fort , dem man sowohl an sich ) , als beſonders von der Seite, wo es im Moraste liegt , gar nicht beykommen kann. Der Generallieutenant Albergotti, ein General von großen Verdiensten und langer Erfahrung , hatte !! diesen Ort zu vertheidigen , und seine Besatzung war wenigstens 8000 Mann stark. Douay wurde K also den 25sten April 1710 von den Alliirten mit 40 Bataillons und 40 Esquadrons eingeschlossen, die übrigen Krieges - Völker, deren Anzahl ſich das mahls auf 139 Bataillons und 232 Esquadrons belief, deckten die Belagerung. Dieses Heer wurde bald nachher mit 9000 Mann Hessen, 5000 Pfäl zern und eine Menge Rekruten verstårket , so daß dieses fürchterliche Heer wenigstens aus 125000 Mann bestand. 12 Tage giengen darüber hin, sich um diese Festung herumzustellen , die Circum F vallations-Linie zu ziehen, und sich durch Brücken ? eine Gemeinschaft zu verſchaffen, die Lauf-Graben wurden daher erst in der Nacht vom 5ten bis 6ten May eröfnet.. Die Belagerung verzog sich lange, der
des 4ten Infanterie - Regiments. 455 derlanden. 1713 bezog es die Cantonnirungs Quartiere am Rhein, und gieng 1714 ins Land zur Garnison in Rageburg. 1719 war es mit unter den Commißions Truppen, welche der General von Bülow nach
Mecklenburg führte , wohnete daselbst der Action bey Wallsmühlen bey , worinn fast das ganze combinirte Corps der Mecklenburgischen und Rußischen Völker gefangen und zerstreuet Es lag den Winter in Güstrow, ward *). kam Ff4
der Commandant wehrte sich tapfer, und bloß die starke Gewalt zwang ihn, daß er sich 52 Tage nach : Eröfnung der Lauf-Graben, binnen welcher Zeit 1 32 Ausfälle geschehen, ergab. So sehr sich auch 1 ་ die Alliirten vor dem Feuer des Feindes in Acht zu nehmen gesucht , und so viele Behutsamkeit man auch gebraucht, nicht eher, als bis man des glücks lichen Ausschlages gewiß war, Sturm zu laufen, so blieben doch wenigstens 10000 Mann vor die sem Orte figen. Dieser tapfern Besatzung wurden die anständigsten Bedingungen zugestanden. Ra= pin allgemeine Geschichte von England , 9ter Band, pag. 516. Kein Plaß wurde den ganzen Krieg hindurch beffer vertheidiget. Mem. de Lam berty. tom. 6. p. 378.
+
* ) Diese Action fiel am 6ten März gedachten Jahres vor, der General von Bülow, als commandiren der General der Kreis- Truppen , war mit solchen bis Witteburg vorgerücket, und die gehörigen Pa tente aller Orten affigiren lassen, allein der Herzog wollte sich nicht bequemen, und schickte den Gene ral Schwerin mit 6000 Mann selbigem entgegen, welcher sich zu Wallsmühlen , einem vesten Paß zwischen Witteburg und Gadebusch postirte, um die
456
Zweytes Bataillont
kam aber 1720 nach Rostock in Garnison , wo es bis 1733 blieb , gieng in diesem Jahre wieder nach Güstrow, woselbst es auf dem Schloße von 20000 aufrührischen Bauren und einigen Mecklenburgischen Truppen unter Anführung des Schwerinſchen Commandanten von Tilly ¥ blocquirt ward. Es rückten aber sogleich vers schiedene Hannoversche Regimenter an , welche dieses zusammen gelaufene Volk, worunter sich 14 auch viele Zigeuner gemengt hatten, zerstreueten, wobey der General Tilly selbst und der Genes ral- Adjudant von Reiser in die Gefangenschaft geriethen *). Zu Anfange des 1734ften Jahres gieng
die Kreis-Truppen allda aufzuhalten. Der Gene ral von Bülow marschirte also zwischen den sten und 6ten März vor, hatte dieses Bataillon mit der strengen Ordre zur Avant - Garde , den Paß bey Wallsmůblen zu forciren, es koste auch, was es Der Mecklenburgische Obrister Waldau wolle. hatte selbigen mit 800 Mann Cavallerie und 1 Bas taillon Russen besetzt, es kara also zu einer sehr his higen Action , indem die Haupt- Corps ebenfalls mit dazu kamen , vie combinirten Mecklenburger und Russen wurden gänzlich zerstreuet und repouss firet, es blieben auffeindlicher Seite viele Officiers, und der Verlust an Gemeinen ward auf 2000 Mann angeschlagen. Hannoverscher Seits blieben Obristlieutenant Holstein , Lieutenant Oberg und Bergbolz , bleßirt aber waren der Obrist Tolleur, Obristlieutenant Paul und Walther , Capitains Bülow und Derendahl , Capitainlieutenant hars ling, Lieutenants Pulii, Babo, Pleß, Bülow und Otte, Fähndrich) Elodius nebst 180 Gemeinen. *) Ersterer wurde anfangs nach Dannenberg und nachher nach Rageburg geführet, Gedachter von Reis
des 4ten Infanterie - Regiments.
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gieng der Obristlieutenant Both mit 3 Com paguien ins Land nach Osterode, welchem zú Ausgange des Jahres der Obrister von Mons roy mit 3 Compagnien folgte , und die Garnison in Northeim bekam , der Major de la Cheus ses aber blieb noch mit einer Compagnie in Ros stock , und kam erst 1736 damit zurück, wors auf das Bataillon die Garnison in Lüneburg erhielt. 1741 führete es der Brigadier von Monroy ins Lager bey Nienburg , und im Herbst in die Quartiere nach Winsen , Haarburg , Arlens burg und Soltau. 1742 gieng es wieder ins Lager bey Client
burg und im Sept. nach Braband, wo es An fangs bey Brüssel zu stehen kam , und nachher die Winterquartiere in Anrwerpen erhielt. 1743 marſchirte es an den Mayn, und woh nete den 27sten Jun. der Bataille bey Dettingen Als der Französische mit vielem Ruhme bey. Marschall von Loailles in der Nacht auf den 27ften Jun. über den Mayn gieng, um die Vers einigung der alliirten Armee unter Sr. Königl. Majestår Georg den II. mit den 6000 Mann Heßischer und 8000 Mann Hannoverscher Trup pen, so unter dem Prinzen Georg von Heſſen Caffel und dem General von Druchtleben bey Hanau stunden, zu verhindern , kam es dabey zu einer sehr hißigen Schlacht bey Derringen, welche bey 9 Stunden gedauret, und sich anfangs für Ff 5 Reiser aber hat beynahe 20 Jahr zu Dannenberg gesessen.
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Zweytes Bataillon '
für die Alliirten bedenklich genug anließ. Dieses Bataillon, welches einer heftigen Kanonade aus gefehet war, avancirte gerade gegen die Kano nen an , und als seinem Chef dem Generalmajor vonMonroy ein Bein abgeschossen war, führete es der Obristlieutenant von Hugo von neuem wieder an, ward aber auch nebst den mehresten Officiers bleßirt, und verlohr das Bataillon an diesem Tage über 300 Mann an Todten und Verwundeten , unter lekteren waren auffer vors benannten Obristlieutenant auch die Capitains Lübbers, von Muddersbach und die Lieures nants von Monroy und von Dassel *).
Die Frans
*) An französischen Standarten wurden erbeutet : 1.) eine weiße mit Gold und Silber gestickt , in deren Mitte auf blau und weißen Grund ein Wetterstrahl, der auf die Riesen fähret, befind lich, mit der Beyschrift : Senſere gigantes. Diese war von den Chevaux lege de la garde ordinaire du Roi. 2.) eine rothe worauf 2 Hånde mit einem Schwerdt nebst einem Lorbeer - Zweige und darüber eine Krone. Auf der einen Seite mit der Bey schrift: Incorrupta fides, & avita virtus. Auf der andern Seite zeiget ſich die Sonne, mit den Worten : Nec pluribus impar. 3.) eine gelbe mit Gold und Silber gestickt, wor auf in der Mitte die Sonne ohne Beyschrift. 4.) eine dergleichen grüne. 5.) die Stange von einer abgerissenen, so den An schein nach roth gewesen. 6.) eine weiße mit Gold und Silber gestickt, wor auf in der Mitte einige mit Zweigen zusammen gebundene Pfeile zu sehen. Diese war ganz mit Blut beſprüßt , die Stange zerbrochen, und
des 4ten Infanterie-Regiments. 459
* Franzosen verlohren die Bataille, und flüchteten jenseits des Rheins hinauf, wo sie sich in den fes ften Linien zwischen Landau und Germersheim 4sekten. Dieses Bataillon gieng darauf mit der fieghaften Armee bey Maynz über den Rhein nach Worms und Speyer, um den Noailles nochmahls anzugreifen, der aber solches nicht ab wartete, ſondern dieſe mit so vielen Kosten auffer= ordentlich wohl befestigten Linien verließ, und sich Alliirter Seits nach den Ober- Elsaß zog. ‹wurden darauf diese berühmten Linien demoliret, und dieses Bataillon marschirte sodann von da nach Braband / 1744 aber wieder an den Rhein, that auch denFeldzug von 1745 daselbst und gieng im Januar 1746 ins Land nach Niens burg , im May dieses Jahres wieder nach Braz band in die Linien ben Breda , wohnete den 11. Octbr. der Schlacht bey Roccour, und den 2ten Jul. 1747 der Bataille bey Laffeld bey, kam jedoch in lekterer , da es zwischen die Heßen und Holländer stand, nicht zum Feuer. 1748
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und der Cornet getödtet , ist auf dem Pferde ſizen geblieben , weil er auf dasselbe hinterwärts , und die Standarte an ihm festgeschnallet gewesen. Die Aufschrift war: Alterius jovis altero tela. Diese Standarte der schwarzen Muſquetiers, wie die 2te Compagnie des Mousquetaires de la Garde ordinaire du Roi genennet wird , welche dieselben noch nie mahls verlohren hatten, hat ein Sergeant von des Generallieutenants Harvley Regiment erobert, und. zur Belohnung vor der Fronte seines Regiments 100 Rthlr, und die Cornets- Stelle erhalten.
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Zweytes
Bataillon'
1748 den 15ten März befanden sich 300 Mann vom Bataillon mit in der Affaire bey Rosenthal ohnweit Bergenopzoom, und nach den im Decbr. dieses Jahres geschlossenen Aachens, schen Frieden kam es ins Land zur Garnison in Münden.
Im Aprill 1757 marſchirte das Bataillon ins Lager ben Hameln , von da nach Hervor den und Bielefeld, repaßirte mit der Armee die Wefer, und wohnete den 26sten Julius der Bas taille bey Hastenbeck bey , nach welcher es sich mit der Armee über Clienburg und Verden nach Srade zog. Wie hierauf das Commando der Armee von Sr. Durchl. dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig übernommen ward, befand sich dieses Bataillon im Dechr. mit ben der Expedis tion auf Zelle, da aber solche wegen der einges fallenen groffen Kålte, den gehoften Erfolg nicht hatte, bezog es die Quartiere zu Hagen ohnweit Lüneburg. 1758 den 11ten Febr. brach es von da auf,
und war mit in den Corps , welches zur Bela gerung von Tienburg bestimmt war , da sich folches aber bereits ergeben , seßte es den Marſch auf Minden fort, und half solches nach einer Es rückte sodann kurzen Belagerung erobern. ins Münstersche , und bekam die Quartiere in Im Junius marſchirte es im Wahrendorf. Corps des Generals von Spörken nach Wes fel, paßirte bey Rees den Rhein, und vertrieb den Feind aus seinem vortheilhaften Lager bey
" Rheinbergen.
Nachhero kam es nuter Com mande
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mando des Generallieutenants vonHardenberg bey Bürich zu stehen, um Wesel einzuschließen Den 17ten Jul. gieng es nach eurs, den 2ten Aug. nach Cleve und bey Griethusen über den Rhein, kam also den: 4ten bey Rees in das Corps des Generallieutenants von Imhof zu stehen , welches aus 6 Bataillons und 4 Esquas drons bestand. Den 5ten August ward dieſes Corps von dem General de Cheverr mit einer weit überlegenen Macht, von 14 Bataillons , 5 Esquadrons, 200 Husaren und 12 Kanonen ans gegriffen. Die beyden Heßischen Bataillons Erbprinz und Toll stießen auf eine Batterie, und hatten einen harten Stand. Als aber dies ſes Bataillon, welches hiebey den rechten Flügel hatte, durch ein dickes Gebüsche dem Feinde mit dem Bajonet in die Flanque fiel, ward derselbe mit Hinterlassung von 11 Kanonen , 2 Fahnen, und über 500 Todten gänzlich in die Flucht ges schlagen *).
Den 30ften Septbr. gieng es zum Corps
Der Braunschweigische General von Imhof, wele cher die oberwehnten Truppen diesseits des Rheins commandirte, erhielt den 4ten Aug. 1758 durch eis nen Kundschafter die Nachricht, daß in der folgen den Nacht ein Theil der Garnison von Wesel mit noch 6000 Mann der Feinde, welche ohnweit Düft 1 seldorfcampirten, einen Angrif thun wollten, um sich der hiesigen starken Magazine , des beträchtlis chen Geld-Vorraths, des Hospitals und der Schif brücke zu bemächtigen. Der General von Imbof ließ hierauf die bey sich habende Truppen, welche aus 2 Bataillons seines Regiments , 1 Regiment Heffen, und 3 Esquadrons Dragoner beſtunden, bey
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* Zweytes Bataillon
Corps des Erbprinzen, welcher den 18ten Oct. mit 14 Bataillons und 24 Esquadrons von Benninghausen gegen Söſt marſchirte, um den
bey Rees anrücken, um diesen Ort gegen den feinds lichen Anfall zu decken. Er zog auch das Corps, das unter Anführung des Generals von Zastrow jenseits des Rheins war , und die Bataillons von Stolzenberg (wovon hier die Rede ist) und Erb prinz von Hessen, auch 1 Esquadron von Busch, jest zten Dragoner-Regiments , ausmachte, an fich. Als sich aber die Feinde nicht sehen ließen, so führte er die sämmtlichen Truppen ins Lager zus ruck. Kaum waren sie allda angekommen, so wurz den die Cúraßiers von Bückeburg benachrichtiget, daß der Feind mit starken Schritten anmarschirte, worauf die Truppen wieder aufbrechen und anrüs den mußten. Es kam also zu einem starken Ge fechte, woben die Alliirten einen völligen Sieg ers hielten. Die Franzosen waren 14 Bataillons und 5 Esquadrons stark, und machten nach dem Gez ständniß ihrer gefangenen Officiers 10000 Mann aus, sie hatten auch 12 Kanonen bey sich, wovon fie aber nur eine mit nach Wesel zurückgebracht haben , die andern als 1 zwölf- und 10 vierpfün= dige sind nebst 2 Fahnen in die Hände der Unſri gen gerathen. Die Anzahl der getödteten Franzo fen belief sich auf 3000 Mann ohne die Gefangene. Dieses damahlige Bataillon von Stolzenberg, welches dem Feinde in die Flanque fiel, hat denſel ben blos durch die Bajonette zum Weichen gebracht. Der Verlust der Truppen des Generals von Im hof war sehr geringe, und nur 7 Officiers tödtlich, I Lieutenant nebst 14 Gemeinen leicht verwundet, kein einziger aber todt ; hingegen waren von dem Dragoner Regiment von Busch, jeßt 7ten Dras goner-Regiment 5 Mann geblieben.
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des 4ten Infanterie - Regiments.
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den daselbst stehenden Herzog von Chevreuse zu sürpreniren.
Selbiger war zwar schon davon benachrichtiget, und ſtand in Ordnung, ward aber dennoch genöthiget , ſich mit vielem Verluste zus rück zu ziehen , bey welcher Retraite ein feindliz ches Bataillon , welches von der flüchtigen Reus terey verlassen worden , größtentheils niederges
hauen und gefangen ward. Den folgenden Tag vertrieb dieſes Corps auch den Feind bey Werle. Den 1sten Decbr. bezog das Bataillon den Cors don zu Werne und Borken , ward daselbst den 1oten Febr. 1759 vom Bataillon von Zastrow, jest 2ten Bataillon des gten Infans terie Regiments, abgelöset, und marschhirte nach Osnabrück. Im Mårz gieng es zum Corps des Generallieutenants von Imhof im Sauers lande ben Anrüchte , marschirte den 24stennach Unna, wo der Erbprinz den 23ften May das Commando dieses Corps übernahm , welches sich den roten Junius mit in der großen Armee bey Soft vereinigte, und in welcher dieſes Batails lon bis zu Ausgang der ' Campagne blieb. Den Iften Aug. wohnete es der Bataille bey Mins den bey , und befand sich daselbst in 2ten Trefs. fen.
Es rückte hierauf mit der siegreichen Ara
mee durch Hessen, bis in die Gegend von Giess sen, dienete darauf in der Belagerung vor Müns fter, und bezog den 25sten Januar 1760 die Winterquärs tiere zu Radolfshausen und Schwarzenborn. Den 16ten Mårz brach es daselbst auf, und war mit bey der Expedition des Generalmajors von Den 16ten Julius mars
Luckner im Fuldaischen.
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Zweytes Bataillont
marschirte es unter dem Erbprinz nachEms dorf im Maynziſchen , welcher das unter dem General von Glaubig allda ſtehende feindliche Corps fürprenirte , wobey gedachter General K nebst dem Prinzen von Anhalt-Corhen und 5. Bataillons zu Krieges - Gefangenen gemacht, auch verschiedene Kanonen
erobert wurden. གིན ན Im Septbr. gieng es mit nach Wesel, und ward diese Festung den 1sten Octbr. berennet, und den 11ten die Lauf-Graben davor eröfnet. Als ins deffen ein starkes feindliches Corps unter dem französischen General de Castries zum Entsak gegen Rheinbergen herannahete, gieng der Erbs prinz in Begleitung des Generals von Bock mit 10000 Mann den 14ten über den Rhein, rückte mit den rechten Flügel nach Alpen und mit dem linken nachh Rheinbergen dem Feinde ents gegen, und lagerte sich bey Buderich. Den 16ten Morgens um 2 Uhr griff der Erbprinz den Feind bey Rlofter Campen an, und da die ses durch eine Ueberumpelung geschahè, so kostete es anfangs den Franzosen vieles Volk , beson ders da ihre Cavallerie noch nicht rangiret war. Da aber ihre Gens d' Armes , wie auch die Res gimenter Auvergne und Lormandie sich sehr gut hielten, wodurch die andern Regimenter Zeit gewonnen , sich zu formiren , so fiel der Sieg, nachdem es mit demſelben bis 10 Uhr gewanket, doch endlich für die Franzosen aus, die den Wahl plak behaupteten. Der Erbprinz zog sich also zurück, behauptete den 17ten sein voriges Lager, gieng den 18ten ruhig über den Rhein zurück, und die Belagerung von Wesel ward aufgehos ben.
des 4ten Infanterie-Regiments. ben.
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Dieses Bataillon hatte bey dieser Affaire
einen ansehnlichen Verlust an Todten, Bleßirten und Gefangenen , und mußte eine demontirte Kanone zurück lassen. Weil beyde Staabs-Of ficiere auch verwundet, so machte es unter der Anführung eines Capitains bey dem Rückzuge über den Rhein die Arriere- Garde , bezog nach dieser mißlungenen Expedition verſchiedene Lagers und Cantonnements zwischen der Lippe und der Roer, und gieng darauf im Decbr. ins Cantons nement nach Stadt Rühden. Den 26sten Januar 1761 führete es sein Chef der Obriste von Craushaar gegen den auf Rühden anrückenden französischen General von Meaupeau, welcher sich aber, ohne sich einzus laffen , mit Verlust einiger Gefangenen wieder Wie zu Anfang des Febr. von dem zurück zog. Herzoge Ferdinand eine Expedition in Hessen unternommen ward, brach dieses Bataillon den 9ten Februar von Rhüden auf, gieng in dem Corps des Erbprinzen auf Marburg , half den 13ten Rosenthal einnehmen , und wie am 14ten der Anschlag auf Marburg mißlung, gieng dieses Corps wieder zurück , und ward dies ses Bataillon nach Frankenberg detasahiret , wo der Heßische Generallieutenant von Oheim das 1 Commando dieſes Corps übernahm, um den Ges neral vonMeaupeau zu verhindern, die daselbst von unserer Seite errichtete Beckeren zu ruiniren, welcher denn auch mit Verlust zurück gewiesen ward, doch aber den 18ten mit einem stärkeren Corps wieder auf Sachsenberg vormarschirte. Der Obrister von Craushaar mußte hierauf mit S &
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Zweytes Bataillon
mit diesem Bataillou , Sem Bataillon von Poſt" jezt ersten Bataillon des 10ten Infanterie-Regiz ments , dem Heßischen Leib-Regiment, den Breiz denbachischen und Buschischen Dragonern , jeßt 5te und 7te Dragoner-Regiment , und den Heßiz schen Husaren dem Feinde entgegen gehen , traf selbigen ohnweit Sachsenberg an, schlug ihn zurück, und machte hieben selbst den feindlichen General von Meaupeau nebst 5 Officiers und an die 200 Mann zu Krieges- Gefangenen, das feindliche Corps aber ward über eukirchent bis Hallenberg reponßiret. Den 1ften Jun. bezog es in dem Corps des Erbprinzen das Las ger bey Norteln , paßirte den 25ften die Lip pe, rückte am 29ften gegen das bey Unna stes hende feindliche Corps des Prinzen von Conde, und nöthigte solches, sich in das verschanzte Laz ger des Prinzen von Soubise bey Söst zurück zuziehen. Die diesseitige Armee nahm darauf das Lager den 12ten Jul. bey Vellinghausen, und ward den 15ten und 16ten von der großen feindlichen Armee mit der größten Lebhaftigkeit. angegriffen. Dieses Bataillon befand sich das bey in dem Corps des Erbprinzen bey dem Dorfe Scheidingen, an welchem Orte die Sous bisische Armee zwar mit aller Force durchzubres chen suchte, und daher die größte Attaque darauf richtete , dennoch aber mit vielem Verluste zurück gewiesen ward. Nachdem des Erbprinzen Corps hierauf einige Zeit auf dem sogenannten Haarstrang gegen die Soubifische Armee cams 1
piret, kam solches bey Camen zu stehen, und da indeſſen der Prinz von Soubise der Stadt Müns fter®
des 4ten Infanterie-Regiments.
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fter mit einer Belagerung drohete, so detaschirte der Erbprinz den Generallieutenant Graf von Rielmannsegge mit 2 Regimentern Cavallerie und 6 Bataillons dahin , worunter auch dieses Bataillon mit begriffen war, und den 17ten Aug. zur Besaßung in Münster mit einrückte. Der Graf von Rielmannsegge aber gieng mit der Cavallerie weiter ins Osnabrücksche.
Den 31.
Auguft führte der Graf von Rielmannsegge diese Bataillons wieder aus Münster, und kas men solche ohnweit Rotel mit einem starken Corps von der Spubisischen Armee zu einer Af faire, mußten sich aber nach einer 2 stündigen Kanonade unter beständigen kleinen Feuer bis unter die Kanonen von Münster zurück ziehen,. wobey dieses Bataillon die Arriere-Garde mach te. Den sten Septbr. kam dieſes Bataillon ben Dülmen wieder in dem Corps des Erbi prinzen zu stehen, welches hierauf nach Wars burg rückte, den 18ten allda die Dientel pass firte, und sich bey Heckershausen seßte. Den 2rsten marschirte dieses Corps über liedens Stein nach Friglar , und dieses Bataillon bezog nach verschiedenen andern Märschen und Lägern den 18ten November die Cantonnier- Quartiere zu Sittinghausen , mußte aber auf Annåhe rung des Feindes mit dem Corps des Generals von Bock über die Lippe zurück gehen , und rückte im December zu Lordwalde und Borki horst in die Winter Quartiere. 1762 im Junius gieng es in das Lager bey Notteln , wo sich das Corps des Erbprinzen versammlete , welches sodanu über Dülmen nach Gg 2
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Zwertes Bataillon
nach Horneburg marschirte, und den 9ten Jul. bey Wolbeck zu stehen kam. Zu Ende dieses Monaths gieng dieses Corps durch das Cöllnis sche Sauerland nach Hessen, und kam den sten Aug. aufder Höhe von Homburg an der Ohm. Den 21sten Aug. befand sich dieses Bataillon mit bey der Sürprise des Comte de Levis ohnweit Grünbergen, wie auch den 26ften in der Kas nonade bey Grüningen, und den 31ſten in der Affaire am Johannisberge bey Friedberg, in welchen beyden leßten Actionen, es vieles an Lods ten und Verwundeten verlohr.
Als die Armee
hierauf nach der Ohm zurück gieng, und es den 21ften Septbr. bey der Brücker -Mühle ohns
1 weit Amoeneburg zu einer sehr scharfen und 16 stündigen Kanonade kam, befandsich dieses Bas taillon nebst 5 andern in der Brigade des Obristen von Craushaar, woben es abermähls einen ziems lichen Verlusthatte. DerFåhndrich von Zelle und von Craushaar wurden dabey mit bleßiret. Den 25ten gieng es zum Corps des Generallieutenants vonWangenheim aufder Höhe von Homburg und nachdem im Novbr. der Waffenstillstand allda bekannt gemacht worden, bezog es den 30. Nov. die Winterquartiere zu Beckum im Münſterſchen. Wie endlich nach geschlossenen Frieden die ganze als liirte Armee im Dec. aus einander gieng, verließ es den 24tenseine bisherigen Quartiere, und kam den 31sten in Hameln zur Garnison. Den 31sten Mårz 1763 aber marschirte es wieder aus Has meln, und rückte den 12ten Aprill in Stade zur Garnison.
5tes
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5tes
Infanterie - Regiment de la Motte.
Stand - Quartier erstes od. Gibraltarſches Bataill. in Verden. zweytes Bataillon 2 Compagnien in Hoya.
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in Walsrode,
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:
in Bücken.
in Rethem.
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5tes
Infanterie
Regiment
de la Motte.
Erstes jest Gibraltarsches Bataillon.
S zieses jeßige erste Bataillon ist im Jahre 1675 von dem Prinzen Carl Alexander von Modena errichtet. Es hatte ehedem zur Unis form rothe Röcke , Citrongelbe Aufschläge , Ras batten, Westen und Unterfutter, auch solche Dras goner und Silber. Im Jahre 1761 wurden die Westen in weiße verändert, und erhielt auch 1769 rothe Dragoner , nicht weniger auf den Mondi rungs - Knöpfen im Jahre 1785 die nachher zu benennende Regiments- Nummer . Führet ges genwärtig den Gewehr , Buchstaben O. , und zur Fahnen-Devise auf der Regiments -Fahne , denn die erste, als die Leib-Fahne , ist bey allen Regis mentern sich gleich , einen zum Grimm geschicks ten Löwen mit Schwerdt und Schild , und der Ueberschrift : Haud animo trepidans. Im Jahr 1785 wurde die erhaltene neue Fahne dahin verändert , daß auf derselben zum Andenken ihres Wohlverhaltens in Vertheidis gung der Festung Gibraltar, benannteFestung mit folgendem Gedenkspruch gestickt , befindlich war: Mit Elliot Ruhm und Sieg. Unk $ 4
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Gibraltarsches Bataillon
Und ausserdem wurde diesem Bataillon auf beständig der Nahme beygeleget : Das Gibraltarſche Baraillon. Im Jahre 1783 da die gesammten Chur Hannoverschen Regimenter numeriret wurden, erhielt dieses Regiment die Nummer 5. , welche Zahl auch künftig statt des Buchstaben auf den Gewehren wird geführet werden.
Seine Chefs find geweſen : 1675 Obrister Carl Alexander Prinz von Mo dena, starb 1679. 1679 Obrister Bernholz. 1684 Obrister Marteaur. 1688 Obrister de Saint Poll , starb als Ges
neralmajor in Lüttich an feinen bey Ras mellies empfangenen Wunden. 1706 Obrister Starke, starb 1708 amRhein. 1708 Obrister de Lueur, gieng 1719 in Pens fion. 1719 Obrister Louis d'Amproux , starb den 4ten Februar 1738 als Brigadier und
Commandent auf dem Ralkberge vor Lüneburg. 1738 Obrister Georg Ernst von Middachten, ward 1743 Brigadier, 1744 Generalmas jor, 1747 Generallieutenant, und starb den 5ten Febr. 1751 . 1751 Obrister Otto von Grote , ward 1757 Generalmajor, gieng 1759 als Generals lieutenant in Pension , und erhielt 1766 das damahls Stadische jezt Rageburgis sche Garnison-Regiment. 1759
des 5ten Infanterie - Regiments .
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1759 Obrister Ernst Werner von Laffert, gieng 1762 als Generalmajor in Penſion. 1762 Obrister August de la Morte, ward 1776 Generalmajor , und 1783 Generallieute nant.
Dieses Bataillon gieng
1679 mit nach der
Elbe gegen die Dånen , wodurch Hamburg von der dänischen Blocquade befreyet ward. 1688 war es mit unter den 8000 Mann, welche der Herzog Ernst August an den Rhein führete. Weil aber bey der damahligen Uneis nigkeit zwischen Dannemark und Holsteins Gottorp die Sicherheit des Niedersächsischen Kreises nicht erlaubte , eine solche weit ausses hende Unruhe bey der Abwesenheit der Truppen hinter sich zu laßen ; so ließ der Herzog, nach dem der Winter eingefallen, nur 4000 Mann feiner Truppen am Rhein stehen, mit den ans dern aber , worunter auch dieses Bataillon, gieng ´er nach den Landen zurück, verstärkte solche auf 8000 Mann , und ließ solche unter dem Felds Marschall von Chauver im Frühjahr 1689 nach der Elbe marſchiren. Nachdent aber diese Unruhen den 20ften Jun. durch die Ala tonaischen Tractaten beygeleget waren, gieng der Herzog mit diesen 8000 Mann nochselbiges Jahr wieder an den Rhein , und half Maynz erve GJ 5 bern. 1690
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Gibraltarsches Bataillon
1690 marschirte es nach denNiederlanden, und kam gegen den Winter in die hiesige Lande zurück. • 1692 war es mit von dem Corps der 5000 Mann, welche der Herzog Ernst August nach Ungarn schickte, und ward 1693 mit in der Belagerung vor Belgrad gebraucht. 1696 dienete es in der glücklichen Schlacht bey Temeswar unter der Anführung des Chur fürsten Friedrich August von Sachsen, und 1697 wohnete es unter dem Prinzen Eugen der blutigen Bataille bey Zenth an der Teis mit bey, wo die türkische Armee unter eigener Anführung des Groß- Sultans Mustapha aufs Haupt geschlagen ward , und welche den Grund zu dem den 26ften Januar 1699 zu Carlowiz in
Sirmien geschloßenen Frieden legte. 1700 marschirte es mit nach Holstein gegen die Dänen , welche dem Herzoge von Holſtein Gorrorp die mehresten haltbahren Plage abgez nommen , und Tönningen hart belagerten. Im August aber ward der Friede zwiſchen Dånne mark und Holstein zu Travendahl geschlossen. Mit demAnfange dieses Jahrhunderts ward Europa wegen der Verlassenschaft Carls des II. Königes von Spanien in neue Unruhen gesehet. Die Häuser Bourbon und Oesterreich mach ten einander die Erbschaft streitig.
Es wurden ig also einige tausend Mann Braunschwe -Lünebur gische Truppen dem Hause Oesterreich überlass fen, unter welchen dieses Bataillon 1702
des 5ten Infanterie-Regiments.
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1702 mit nach den Niederlanden gieng, und dieses Jahr Venlo und Rüremond eroz bern half, that daselbst auch den Feldzug von 1703 , marschirte mit der Armee 1704 nach Bayern , und wohnete daselbst den denkwürdigen Bataillen auf dem Schellen Gieng darauf berge und bey Hochstedt bey. wieder nach den Niederlanden , und dienete 1706 den 23ften May in der Schlacht ben Ramellies , und nachher in der Belagerung von Ach***).
12 1708 **
Diese Stadt wurde den 13ten Septbr. 1706 durch den Feld-Marschall von Gwerkerke mit 38 Bataillons und 26 Esquadrons eingeschlossen, bis zum 20ften arbeitete man an den Einschliessungs Linien und an deren nöthigen Vorbereitungen, ohne die man die Laufgraben nicht wohl eröfnen kann.") Dieser Ort liegt an den Fluß Dendre. Die Besa Hung bestund aus 2000 Mann unter den Befeh len eines spanischen und französischen Befehlsha bers. Zwischen den 20sten und 21ften wurden die Lauf-Graben gegen das Thor von Mons zu, eröf * net, bald in diefer ersten Nacht zog man eine Pa= rallele bis auf 300 Schritt von der Contrêscarpe, ohne einen Mann dabey zu verlieren , weil sich der Feind eingebildet hatte, daß man die Attaque an eben dem Orte vornehmen würde , wo es der Mar schall von Catinat in dem leßteren Kriege gethan hatte, um so mehr , weil die Breschen noch nicht wieder ausgebeßeffert worden, undsie gegenwärtig nur mit Faschinen gefüllet waren. In diesen Ge danken hatten sie ihre Stücke auf diese Seite ge . pflanzet, ohne zu überlegen , ob man sie nicht auch von einer andern Seite angreifen könne , wie denn auch würklich geschahe , weil der General Gwer ferte
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Gibraltarsches Bataillong
1708 marschirte es an den Rhein, und fekte daselbst die Feldzüge bis zum Baadenſchen Frieden 1714 fort. * 1715 im Novbr. marſchirte es nebst denen, Bataillons von Melvill , jest rsten Bataillon des 2ten Infanterie-Regiments , von Belling, jezt isten Bataillon des 7ten Infanterie- Regis ments , und von Boldewin , jeßt 2te Batails Ion des 8ten Infanterie- Regiments nach Mas stricht zur Garnison , woher es 1716 im September wieder in die hiesigen Lande zurück kam.
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1719 machte es die Avant- Garde derjenigen Hannoverschen Truppen, so unter dem General von Bülow nach Mecklenburg giengen , griff den 6ten März den Paß bey Wallsmühlen an, welcher mit 9 Esquadrons und 2 Bataillons * Rußischer und Mecklenburgischer Völker befekt war, und chargirte damit über 2 Stunden lang, wich aber endlich der Uebermächt mit Unerschros cens
kerke gefunden hatte , daß das Erdreich zwischen den Bache Cambron und der Dendre bequemer war, darinn zu arbeiten. Diese Belagerung ward mit eben so großer Klugheit und Tapferkeit , als die von Menin geführet , und obgleich der Ort schwächer und viel weniger mit Volk und Krieges Bedürfnissen versehen war, so hielt er sich doch besz fer alsMenin. 14 Tage nach Eröfnung der Lauf Graben wurde die Besagung , die bis auf 800 Mann geschmolzen war, zu Krieges-Gefangenen Es waren zu dieser Belagerung 62 gemacht. große Kanonen , 20 Haubigen und 50 Mörser gebraucht.
des 5ten Infanterie - Regiments. 477 denheit und Ordnung , obgleich von dem ganzen Bataillon etwa nur 200 Mann noch übrig was ren.
Der Obriſtlieutenant von Holstein blieb
dabey, und das Bataillon erwarb sich den Ruhm unter der Ordre des damahligen Majors und nachherigen Generallieutenants von Monroy. Als indessen die übrigen Truppen des andernLas ges nachkamen , ward dieſer Paß forciret, und die Feinde größtentheils gefangen und der Rest gänzlich zerstreuet. In dieser Affaire ward der Obrister de Lueur leicht bleßirt, der Obristlieus tenant von Holstein vorerwehntermaßen nebst 6 Unterofficieren und 12 Gemeinen todt, Capitains Lieutenant Coulon bleßirt und gefangen , Capis tainlieutenant Harling 5 mahl bleßirt und ges fangen, die Lieutenants Bibau, Bülow , die Fåhndrichs Riefkegel und Claudius nebst 6 Unterofficiers und 26 Gemeine bleßirt und gefans gen, ferner schwer bleßirt, Capitain Bösenthal, Lieutenants Orro und Bülow , nebst 7 Unters officiers und 39 Mann. 1733 marschirte es wegen der innerlichen Unruhen abermahls nach Mecklenburg. 1742 gieng es zum Dienste der Königinn von Ungarn nach den Niederlanden , war 1743 in der Bataille bey Dettingen am Mayn, in welcher der Fähndrich von Stafs horst blieb , der Capitain von der Schulen burg aber nebst dem Lieutenant Borkenſtein bleßiret wurden, that 1744 den Feldzug wieder in Braband,
marschirte 1745 an den Rhein, und gieng
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Gibraltarsches Bataillon Mas
79 1746 in hiesige Lände zurück , im Auguft " . 1747 aber marschirte es wieder nach Bras
band ,
und dienete daselbst bis zum erfolgten
Frieden 1748. In den leztern französischen Kriege hat es sich bey allen Vorfällen wieder Ruhm und Ehre erworben. Zu Ende des 1757sten Jahres half es Hoarburg erobern, und machte darauf unter dem Corps des Generalmajor von Diepenbroick dem Feinde eine wichtige Diversion bey Bremen. 1759 war es unter dein Wangenheimischen Corps mit in der siegreichen Bataille bey Min den, in welchem Gefechte der Capitainlieutenant
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v. Plato, Lieutenant von Reißwig bleßiret wurs den, und in der glücklichen Affaire bey Dillen burg, wohnete auch der schweren Belagerung von Münsterbey, und stand den Winter in Werle. 1760 im Februar kam es in die Winters
quartiere in Münster, und hielt sich in dem blus tigen Gefechte bey Corbach ungemein wohl, Desselben verlohr aber dabey viele Leute *). Jahres *) Nachdem die Brogliosche Armee am 8ten Julius 1760 aus ihrem Lager bey Teustadt nach Cors bach marschiret war, erhielt unsre Armee ebenfalls Ordre zum Aufbruch von Ziegenbain nach Wils dungen , von da sie am 1oten nach Sachsenhaus *.. ſen marſchirte, wo sie sich auf den Anhöhen lagerte: Erbprinz , welcher mit dem Kielmannseggiz Corps vorausgegangen war , hatte indessen schen die Anhöhen diesseits Corbach besest , wo er zu dem General Luckner stieß. Der Feind hatte sich mit dem größten Theil seiner Macht auf die An höhen jenseits Corbach postiret , ausser daß sich einige
1 1 des 5ten Infanterie-Regiments.
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Jahres den 19ten Septbr. legte es bey Lowens hagen Ehre ein, da der General vonWangens heim
einige seiner Truppen bis vor den Wald herunter gezogen hatten, allwo sie von der gesammten Armee unterstützet werden konnten. Da die Gewinnung der jenseitigen Anhöhen unumgänglich nöthig war, wofern wir unsere Absicht, uns von Corbach selbst Meister zu machen , erreichen wollten , so mußte ein Angriff entweder vorgenommen oder ausgehala ten werden. Das letztere geschahe, indem eine übera legene Anzahl Truppen unsere 8000 Mann starke Avant-Garde mit Heftigkeit anfiel, und solche end lich gegen 5 Uhr des Nachmittags nach einer 6 ftündigen standhaften Gegenwehr und zweymahli ger Zurücktreibung zum Rückzuge nöthigte , weil sie nicht unterstützet werden konnte, indem die große Armee noch zu weit entfernet, und erst einige Rez gimenter aus dem Vordertreffen bey Sachſenbau sen aufmarschiret waren, von der Cavallerie aber nichts gehoffet werden konnte, weil die Feinde alle Anhöhen mit Artillerie besetzet hatten. Die vier Infanterie-Regimenter von Wangenheim und von Pleßen, so jest das 1ste und 2te Bataillon des 7ten Infanterie-Regiments ausmachen, das von Rhea den, jest iste Bataillon des zten Infanterie- Re giments, und dieses damahlige Bataillon von Laf= fert haben sich vorzüglich distinguiret, aber auch vorzüglich gelitten. Als sich dieses lettere ver schoffen hatte, sollte ihm das Plesische seine Mu nition reichen. Dieses aber trat von freyen Stu cken mit hinzu, und machte ein fürchterliches Feuer. Unser Verlust bey dieser Action beläuft sich höch= stens auf 500 Mann, drey 12pfündige und zwey opfündige Kanonen, hingegen haben wir auch 3 feindliche erobert, Der Erbprinz ward durch eis hen Streif- Schuß am Rücken leicht verwundet. Bon
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Gibraltarsches Bataillon
heim von dem Herzoge von Broglio mit einer füperieuren Macht angegriffen ward. Bey Er 1
öfnung der Campagne von 1761,stand es im Corps des Erbprinzen, welches im Anfange März verschiedene glückliche Expeditiones ausführete , den 21sten aber bey
Grünbergen durch eine weit überlegene Macht genöthiget ward, sich mit einigem Verluste über die Ohm zurück zu ziehen. 1762 wohnete es der glorieusen Bataille bey Grebenstein , auch im Octbr. der Belagerung und Uebergabe von Cassel bey , und gieng dars auf Anfangs Novbr. zur Belagerung von Zies genhain , welche aber, weil der Friede während der Zeit erfolgte , nicht fortgeseßet ward. Im Jahr 1775 gieng dieses Bataillon mit
nach Gibraltar *) , half solche Festung gegen Die
Von unserer groffen Armee haben nur 2 englische Cavallerie- Regimenter dieser Affaire beywohnen können, sie hatten einen harten Stand , eine Es quadron derselben war in einem Defilee von vier feindlichen Esquadrons umzingelt, durch welche sie fich mit unglaublichen Muth ohne Verlust eines einzigen Mannes durchschlug, daher auch der Hers zog Ferdinand dieser Esquadron ein ansnehmend gnädiges Compliment machen ließen. Im November 1775 führte der damahlige Obriste de la Motte dieses sein Bataillon nebst dem jetis gen isten des зten Infanterie-Regiments, und dem jeßigen ersten des 6ten Infanterie- Regiments nach Gibraltar, zur Vertheidigung dieser importanten Diese Truppen wurden zu Englischen Festung. Rigebüttel eingeschiffet , und zwar dieses Batails Ion
des 5ten Infanterie-Regiments.
481
et
bie combinirten Spanier und Franzosen mit
B
vertheidigen, und kam imJahr 1784 von da wiez der
1.
I
lon folgendermaßen auf nachbenannte Schiffe vere theilet , als : The Lively. Der Obrister de la Motte , Capitain Purgold, Capitainlieutenant Benton, Lieutenants von Schhwanewede , vont Schäfer und von der Wense, Fähndrich von Behr sen. , Regiments - Quartier meister Gehrig, und Regiments - Feld scheer Retler. The Fidelity. Der Major von Schlepegrel , Capiz tain von Hugo , Capitainlieutenant Schulze,LieutenantSchepperus, Fahni drichs von Belleville und von Behr jun. , auch Adjudant Pollig. The Adamant, Die Capitains von Busch, und von Gruben , Lieutenants von Bothmer und Jacob, Fähndrich von der Dee den, und Auditeur Wahrendorf. st Dieses Bataillon kam im December glücklich in Gibraltar an. Am 21sten Jun. 1779 geschah der Friedensbruch, und die Spanier hielten unsere beurlaubten Officiere zurück. Am 12ten Septbr. selbigen Jahres wurden die Batterien gegen die Spanier mit einigen 20 Kanonen eröfnet, von nun an daurete die Kanonade von beyden Seiten abs wechselnd fort. Das feindliche Belagerungs-Corps verstärkte sich fast täglich, sowohl an neuen Régis mentern als auch an Artillerie. Im Junio 1782 übernahm der Herzog von Crillon das Commando über die zur Belagerung bestimmten Spanischen Die Belagerung " und Französischen Truppen. wurde nun immer heftiger fortgesetzet, bis am 13ten und 14ten Septbr. die von feindlicher Seite ver fers Sh
7
ches
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Gibraltars
Bataillon
der zurück in hiesiges Land , woselbst es in Vers den seine vorhergehabte Garniſon wieder erhielt. Zum Zeichen ihrer in der Belagerung bezeigten Standhaftigkeit und Bravour haben IhroRoz nigl. Majestår dem Bataillon zur Distinction bey's
fertigte 10 schwimmende Batterien, zum Vorſchein kamen , um sowohl hierdurch als auch durch eine heftige Land Attaque der Belagerung endlich ein Ende zu machen, allein der stets wachende, und für alles vorher ſorgende brave General Elliot zündete folche durch glüende Kugeln völlig in Brand , so daß diese mit erstaunenden Kosten verfertigten schwimmenden Batterien in ſehr kurzer Zeit ein Raub der Flammen wurden , und die sich darauf befindlichen Truppen elendiglich hätten ersäufen. müſſen, wenn nicht der tapfere General Elliot so brav als auch menschenfreundlich wäre gefinnet gewesen, viele der in dem Wasser und aufBrettern noch schwimmenden Feinde mit Gefahr seiner eige nen Leute hätte auffischen und erretten laßen. Von dieser Zeit an wurde feindlicher Seite die Belage= rung nur sehr schwachfortgesetzet, bis endlich am 4ten Februar 1783 die Nachricht vom Frieden, und am 10ten Mårz die Gewißheit der Unterzeichnung der Friedens- Pråliminarien aus England über: bracht wurde, worauf denn alle Feindseeligkeiten von beyden Seiten völlig eingestellet wurden. Und damit hatte denn auch diese Belagerung dieser be rühmten Festung, die seit demJahre 1310 die drey zehnte gewesen, welche dieser unglückliche Platz hatte erdulden müßen , und dieses mahl 3 Jahr 8 Mos nath und 18 Tage gewähret, zu der größten Ehre unserer gesammten Garnison, unter der Anführung des würdigen und verdienstvollen Gouverneurs, des Generallieutenants Elliot ein erwünschtes und Ruhmvolles Ende genommen.
des sten Infanterie-Regiments .
483
beygeleget, 1 ) oberwehntermaßen den ohnveråns derlichen Nahmen des Gibraltarschen Batail lons, und 2) die anfangs gleichfalls bereits ans geführte Veränderung der Fahne, ferner 3) die Grenadiers bekommen für beständig an der Mühe ein weißes Blech , worauf der Nahme Gibral tar befindlich, 4) denen sämmtlichen Unteroffis ciers und Gemeinen der daselbst gewesenen drey Hannoverschen Bataillons ist aufLebens-Zeit ein blauer Schnur um den Arm zu tragen gegeben, worauf mit gelben Buchstaben der Nahme Gis braltar gewürket ist, und endlich 5) ist denen Unterofficiers und Gemeinen die Penſion auf z drittel erhöhet.
Zweytes Bataillon
des 5ten Infanterie - Regiments.
as Jahr der Errichtung dieses zweyten Bad taillons ist zwar nicht eigentlich bekannt. Da es aber mit dem jeßigen 2ten Bataillon des 6ten Infanterie Regiments vormahls ein altes Zellisches Regiment ausgemacht , so ist es sehr wahrs S31 2
484
Zweytes Bataillon
wahrscheinlich , daß es eins der 4 Regimenter gewesen , welche das Zellische Haus 1617 bey dem 30jährigen Kriege errichtet hat. So weit man aus einer geschriebenen Nachricht von einent Officier dieses Bataillons erfahren können, deſſen Vorfahren stets in selbigem gedienet, so soll dies ses Regiment aus der Zellischen und Lüneburgi schen Land- Milig formiret ſeyn , die vorher in einzelnen separirten Bataillons und Compagnien gedienet. 1671 wurde es auf ein Regiment von 2 Bataillons, 10 Compagnien stark gesezt, blieb aber noch immer ein ohnmondirtes Regiment. 1683 wurden noch 2 Compagnien errichtet. 1692 mußte es zwar 2 Compagnien an das jeßige ste Bataillon des gten Infanterie-Regiments abges ben , es wurden aber statt dessen 2 neue Compa gnien angeworben, und 1701 ward es noch mit 2 neuen Compagnien vermehret ,
und dadurch
gleich den übrigen Zellischen Regimentern auf 14 Compagnien geſehet. Im Jahre 1705 kam nebst den ZellischenLanden auch diesesRegiment on das Churhaus Hannover. 1724 wurde dieses Re giment getrennet, in 2 Bataillons getheilet, auch jedem ein besonderer Chef gegeben. Das erste erhielt damahls der Obrister Sebo, und dieses der Obrister Ranzow . 1772 wurde es wieder mit vorstehendem de la Mortischen Bataillon combiniret.
Es hatte ehedem blaue und nachs
her rothe Doublure und Aufschläge, erhielt 1730 orange Aufschläge, Rabatten, Westen und Uns futter, nebst Gold und rothen Dragoners, 1753 wurden Westen und Unterfutter nebst Aufschläs gen und Rabatten in Citronengelb, verwandelt, 1761
des 5ten Infanterie- Regiments.
485
1761 erhielt es paille Westen und Unterfutter, und endlich 1765 weiß auch statt Gold nun Silber, ſo daß die jeßige nunmehro festgeseßte Uniform mit der von ersten Bataillon völlig gleich ist. Es führete sonst den Gewehr-Buchstab F. gegens wärtig aber gleich seinem ersten Bataillon O. Zur Fahnen- Devise führet es einen jungenHelden unter dem Bilde eines geharnischten Römers, welcher zwischen zwo marmornen Säulen stehet, von * einer bis zur andern ist eine Kette gezogen, worauf 2 Kronen und 3 Lorbeer-Kränze hängen, nach welchen der Römer mit dem Schwerdte hauet, mit der Ueberschrift : Antiquae avidus gloriae. So weit man Nachricht hat, sind seine Chefs gewesen :
1668 Obrister von Friefest. 1673 Generalmajor Andreas von Melville, gieng wegen den im Kriege an der Mosel und im Elsaß empfangenen Blessſuren, da er eine filberne Hirnschaale hatte, in Pens fion und ward Landdrost zu Gifhorn. 1683 Obrister von Mellin , ward Commans dant in Hamburg. 1685 Obrister Georg von Linstow , starb 1691 1691 Obrister Detlev von Ranzow , starb als Generallieutenant und Commandant von Stade 1724. Nach Absterben dieses Generals geschahe die oben bemerkte Theilung dieses Regis ments.
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1724
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1724 Obrister Christian von Ranzow, starb im Februar 1739 als Brigadier in Lúnes burg. 1739 Obrister Otto von Maydel , ward 1744 Brigadier , 1745 Generalmajor , und starb den zten Dec. 1747 als Generallieus tenant in Stade.
1747 Obrister Joachim Christoph von Hodens berg, ward 1757 Generalmajor, und starb im Julio desselben Jahres an seinen bey Hastenbeck empfangenen Wunden. 1757 Obrister Jobst Heinrich von Behr, ward 1759 Generalmajor , und starb 1772 in Lüneburg. Worauf die Eingangs erwehnte Combinirung dieser beyden Bataillons vor sich gieng.
Obgleich dieses Regiment vermuthlich schon mit in dem 30jährigen Kriege gedienet, und vors nehmlich auch in der Bataille bey Lügen 1632 mit bengewohnet hat ; so will man jedoch in seis ner Geschichte nur von der Zeit anfangen, von. welcher man mit mehrerer Gewißheit reden kann. Im Jahr 1666 dienete es bey dem vorſeyen
den Entsah vonBremen, im Lager auf der Su linger Heide gegen die Schweden , und mars fchirte darauf nach Ost - Friesland, um solches gegen Münster zu decken. 1671 wohnete es der Belagerung von Braun: schweig mit bey. 1673 stand es mit im Lager bey Leese gegen den französischen Marschall Türenne, marschirte 1674
6
des 5ten Infanterie-Regiments. 487
1674 unter dem General von Melville mit nach den Elsaß und distinguirte sich am 24sten Septbr. selbigen Jahres in der Bataille bey Ens 2 fisheim, und da der linke Flügel unter dem Herzog von Zelle bis den andern Morgen Meis fter von der Wahlstadt blieb , so entkleidete es
die Nacht die sich ihnen gefangen gegebene Manns schaft, auch die Todten , so die flüchtigen Feinde auf der Wahlstadt liegen lassen, sezte sich in egale Uniform, und declarirte sich dadurch selbst zu eis nem regulairen Feld: Regiment. Es eroberte nachher nicht allein Saint Marie aur mines. mit Sturm , sondern hielt sich auch 1675 in der Belagerung vor Trier überaus wohl. Als der Marschall von Crequi zu deren Entfak anrückte, und der Herzog GeorgWil helm mit dem größten Theil des Belagerungs Corps solchem über die Saar entgegen gieng, blieb dieses Regiment mit 6000 Mann zur Blocs quade vor Trier stehen, Der Commandant Grafvon Pignori that unterdessen mit einem Theil der Besahung einen lebhaften Ausfall, ward aber zurückgetrieben, wobey er selbst mit dem Pferde in einem Graben stürzend umkam, Nachdem nun Crequi geschlagen, ward die Belas gerung von Trier fortgeseßet , und solches den 28ften Aug. erobert. Während dieser Belage rung gierfg der General Chauver mit 2000 Mann Infanterie und 500 Mann Cavallerie nebst 4 Kanonen vor Trier weg nach Saarbrück, eroberte solches nebst dem Schloß in 24 Stuns den, und erhielt die Garnison einen Abzug mit weis Sh 4
Bow + 488
Zweytes Bataillon
weißen Ståben, es marschirte darauf im Herbst wieder nach den hiesigen Landen zurück, und gieng 1676 unter dem Herzoge Georg Wilhelm mit nach den Bremischen, dienete bey der Einnah me folcher Lande und der Blocquade vor Srade, nach deren im August erfolgten . Eroberung, das " erste Bataillon " im Septbr. wieder nach dem Rhein und der Mosel marschirte , und dienete ben der Blocquade von Zweybrück , jedoch vers ließen die Alliirten im November diese Stadt A wieder , nachdem sie solche im Brand geschoffen, der französische Marquis de Bußi fiel ihnen zwar in die Arriere-Garde, ward aber mit Bera Just von 300 Mann repoußiret , es bekam dars auf die Winterquartiere auf dem Westerwalde. 1678 wohnete es dem Treffen von Saint Denis mit bey , und kehrte nach wieder herges stelltem Frieden 1679 in hiesige Lande zurück. Dieless zweyte Bataillon blieb aber 1676 vorerst noch in Stade unter dem Obristen von Melvill liegen , und marschirte 1677 nach Pommern, ward mit zur Belas gerung von Stettin gebraucht , nicht weniger dienete es 7 1678 in der Belagerung von Stralsund, und kehrte 1679 in hiesiges Land zurück. Nach dem Nimwegischen Frieden ward es 1679 mit zu dem Lager an der Elbe gezogen, zum Besten der Stadt Hamburg, welches von den Dånen blocquirt war.
1685 marschirten 8 Compagnien von diesem Regiment nach Ungarn, (die andern 4 Compas gnien
des 5ten Infanterie - Regiments. 489 guien aber blieben im Lande) wohneten der Bes Lagerung von Teuheusel ben, und blieben wäh rend der Bataille von Grån mir zur Blocquade vor leuheusel stehen , und waren nachher mit in dem Sturm , darinn beregte Feftung übergieng. Der Capitain Schröder und Fähndrich Frens eusen blieben dabey, der Capitain von Boths mer aber ward durch den Arm geschoffen. Im Herbstselbigen Jahres marschirten sie wieder zus rück , und stießen zu den im Lande gebliebenen Compagnien. 1686 marfchirte es gegen Hamburg, und bemächtigte sich der vier Lande nebst Moor burg und Bergedorf, jedoch kam es im April mit gedachter Stadt zum Vergleich, nach welchem
} Denen Hamburgern alles die Moorburg wieder eingeräumet ward , weil jedoch diese Streitigkeit noch nicht völlig abgethan war, so wollte Dans nemark diese Gelegenheit nußen, fuchte den durch den Interim - Receß von 1679 ausgesezten Ho magial-Streit hervor, und rückte den 26sten Aus aust mit 15000 Mann vor Hamburg. : Der Herzog Georg Wilhelm aber schickte sogleich des andern Tages dieses Regiment unter dem Obristen von Linstow der Stadt zu Hülfe. Bey einem von den Belagerten vorgenommenen Ausfall blieb der Capitain Verken dieses Regis ments. Die Dånen hoben endlich den 14ten October die Belagerung auf, und der Pinnens bergische Vergleich von 1679 word bestätiget *) . 1688 HH 5
Obgleich Hamburg mit den Lüneburgischen Häu fern selbst noch im Streit war , und ihre Trup. pen
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Zweytes Bataillon
1688 und 1689 ward das damahlige erste Bataillon in den Feldzügen am Rhein, und bey denen daselbst gemachten Eroberungen mit ges braucht, bey der Bataille von Waldecour warf es sich nebst den Wolfenbüttelschen Bataillon von Holle
pen noch gegen einander standen, so nahm doch Hamburg bey Anrückung der Dånen seine Zuflucht zu hannover, Lüneburg und Brandenburg, wor auf auch sogleich die Lüneburgischen Truppen wies der in die vier Lande rückten. Die Dånen fiengen indeſſen an, die Stern- Schanze heftig zu beschief fen. Den 25ften Septbr. that die Hamburgische Garnison einen Ausfall , wobey der Lüneburgische Obrister von Linstow seine Infanterie, und der Hamburgische Obrister Kloberg die Stadt-Infan= terie, jede in 400 Mann, anführete. 500 Mann Cavallerie Lüneburger und Hamburger giengen voran, mußten sich aber bald wieder zurück ziehen, weil fie von einige 1000 dänischer Cavallerie um= zingelt wurden , die Infanterie aber hielt Stand, und machte viele Beute. Den 28sten Septbr. kam der Lüneburgische General Chauvet selber in die Stadt , und nahm alles in Augenschein , die Her ren Gebrüdere Herzoge von Belle und Hannover aber hielten sich in Haarburg auf, um in der Nähe zu seyn. Seit Anfang Septbr. kamen auch nach und nach die Brandenburgischen Völker in die Stadt, so aber gleich den Lüneburgern in der Stadt Eid und Pflicht genommen wurden. Die beyden verrätherischen, Bürger Jastram und Schnitger, so die Unruhen in der Stadt angefangen und mit dem Feinde correspondiret hatten, wurden geköpfet, ersterer auch geviertheilet , und die Kdvfe auf eiser= nen Stangen, ersterer vor dem Altonaer , und Schnitgers vor dem Stein-Thore ausgestellet.
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des 5ten Infanterie - Regiments." 491
Holle in besagtes Städtchen, und that Wunder der Tapferkeit in Beschüßung desselben, indem es von vielen Bataillons mit bey sich habenden Kanonen heftig angegriffen ward, allein durch die lebhafte Defension der Besaßung, und darauf 辱 erfolgten Unterstüßung der Armee wurden die Feinde dermaßen geschlagen , daß 6 Bataillons von der Garde mehrentheils ruiniret wurden.
. Es half hernach auch Maynz und Bonn eros bern. 1696 gieng erwehntes erstes Bataillon nach den Liederlanden , und stand in der Bataille 鄂 bey Fleury , wobey auch der Prinz Georg Ludewigund der Herzog Ludewig Rudolph von Braunschweig mit gegenwärtig waren , im ersten Treffen auf den rechten Flügel zwischen den zwey Holländischen Reuter- Regimentern Prinz vonLlassau und Tilly , welche hernach dieses Bataillon im Stiche ließen , ben welcher Geles genheit der Obriſtlieutenant von Ranzow · blef firt und mit 150 Mann gefangen ward. Es wohnete ferner 1692 den 3ten August dem zwischen dem Könige Wilhelm von Eng land und dein Herzoge von Luxemburg vorges fallenen hißigen Treffen ben Steenkerken *) mit bey.
Die:
*) Dieses Treffen wurd auf alliirter Seite mit grof fer Hofnung des Sieges angefangen , aber nicht Der König Wilhelm nach Wunsch geendiget. und der Churfürst von Bayern hatten bey der Ar mee einen Verräther entdecket, Nahmens Microif, welcher bey dem Churfürsten Kammerdiener war, und
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Zweytes Bataillon
Dieses im Lande gebliebene zweyte Bataillon mußte 1692 zu dem nach Ungarn marſchirens den Bataillon de la Morte , jekt 1ste Batails lon des 8ten Infanterie-Regiments, 2 Compags nien abgeben , so daselbst den Feldzug mit beys wohneten, wogegen aber bey diesem Bataillon 2
1
neue Compagnien errichtet wurden. J120
3
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und den Feinden eine geraume Zeit alle Beweguns gen der Armee der *Alliirten offenbahret hatte. Dies sen nöthigte man , dem Herzoge von Luxemburg eine falsche Nachricht zu geben, und beschloß, un ter diesem Scheine den Feind in seinem Lager ans zugreifen. Solches geschahe anfänglich mit gros fem Vortheil, indem die Feinde auf dem einen Flü gel über den Haufen geworfen, auch einige ihrer Kanonen erobert wurden, ehe Luxemburg, der sich F aufseinen Spion verließ , Anstalt zu rechter Ges genwehr machte. Als er aber endlich merkte, daß er verführet sey , und mit frischen Völkern unter dem Boufleurs verstårket ward, hingegen aber der eine alliirte Flügel zu spåt ankam, so wurden end lich diese genöthiget, den erhaltenen Vortheil mit ziemlichen Verluste zu verlassen , und sich in ihe Lager zurück zu ziehen. H Der Churfürst ließ nach der Schlacht diesen Verräther aufhenken, er hatte auch den Anschlag auf Mons den Franzosen ents decket, und dafür 20 Louisd'or bekommen. Einige legen die Schuld dieses Verlustes auf ein Mißvers ftändniß zwischen dem Prinzen von Würtemberg, der den Angriff commandirte, und dem Grafen von Solms, welcher den Befehlen des Königes, jenem zu Hülfe zu eilen , nicht befolget, dahero er auch hernach lange nicht vor des Königes Augen kommen dürfen.
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des 5ten Infanterie - Regiments.
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Im Jahr 1693 wurde Rageburg von den Dånen belagert , es befanden sich von diesem jekt bemerkten zweyten Bataillon zwey Compas gnien mit darinn, die nebst den übrigen Truppen von der Garnison sich ungemein brav verhielten. Während der Bataille bey Landen war das erste noch in den Niederlanden dienende Bas taillon in den Flandrischen Linien detaschiret. 1694 ward es mit zur Belagerung und Ers oberung von Lamur gebraucht, worinn der bes rühmte französische Marschall von Boufleurs eine Besaßung von 16000 Mann commandirte, und ward solche im Angesicht der französischen Armee, welche unter dem General Villeroi vols lig 100000 Mann stark war, erobert, worauf es 1697 ben geendigten Kriege wieder ins Land zurück kam . 1700 war das erste Bataillon mit unter de
nen Truppen, welche das Braunschweig -Lüneburs gische Haus gegen die Dånen in Holstein'zur Wiedereinsehung des Herzoges von Holstein's Gottorp in seine Lande gebrauchte. Diese Truppen giengen bey Tollenspieker über die Elbe nach dem neuen Gamm, vereinigten sich mit dem Schwedischen Völkern unter dem Gene ral Gyllenstierna in dem Lager bey Eppens dorfohnweit Hamburg, rückten vor Altona, und halfen die sich zurückziehende dänische Armee bis hinter die Trave verfolgen ,
worauf den 18ten August der Friede zu Travendahl ge schlossen ward. Ben dem Spanischen Succeßions : Kriege gieng das erste Bataillon 1701 nach Limwes gen
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Zweytes Bataillon 494
ten in den Liederlanden in Holländischen Sold. 1702 im Frühlinge gieng es an den Rhein
und dienete in der Belagerung von Kaysers: werth , welche unserer Armee viele Leute kostete, besonders wie am 9ten Junii die Contrescarpe mit Sturm eingenommen ward, von dieſem jezt bemeldeten ersten Bataillon waren die Capitains Biebrac und Tilly , imgleichen der Capitains lieutenant Schwalbach todt , der Capitain Wenkstern aber und die Lieutenants Martens berg, Unger und Rathmann bleßiret, in allen der Verlust desselben 167 Todte und Bleßirte. Im Septbr. selbigen Jahres ward es zur Belas gerung von Venlo gebraucht , nach deren Erobe rung es mit zur Besaßung hineingelegt wurde. 1703 langte das Bataillon, ohngeachtet es Tag und Nacht aufWagen geladen reisen mußte, zu der Bataille bey Speyerbach dennoch zu fpåt an. 1704 mußte das im Lande gebliebene zweyte Bataillon das ben Speyerbach gänzlich ruinirte Bataillon von Carl , jeßt erste Bataillon des ers
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ften Infanterie-Regiments, im holländischen Sold ablösen, und stieß in Bayern einige Tage vor der Bataille am Schellenberge zur Armee, wors auf denn beyde Bataillons dem Succeßionss Kriege über im holländischen Sold stehen geblies ben. Zu dem ersten Angriff am Schellenberge gab jedes Bataillon dieses Regiments 110 Mann und nach geendigter Affaire lebten von diesen 220 Mann nur noch die beyden Fähndrichs und 40 Mann. Uebers
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des sten Infanterie- Regiments.
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Ueberhaupt waren in dieſem hißigen Treffen an Officiers von diesem Regiment todt und bless firt folgende, als : Obristlieutenant von Schenk, Major von Truchses , Capitain Paula, und die Lieutenants Bremer und von Closen todt, die Capitains von Eimbeck und von Ranzow, die Lieutenants Rathmann und Unger, die Seconde-Lieutenants Taube, von Sinclair und von Tonnecke , nicht weniger die Fandrichs von Rebstorf und Wenmering bleßirt. In der den 13ten August selbigen Jahres bey Hochstedt vorgefallenen Bataille wurde es aus dem zweyten Treffen herfür gehohlet , um über den Lebelbach zu gehen, und mit den Ges wehr-Kolben auch übrigen Schanz-Zeuge das Ufer abzustoßen, damit die Cavallerie übergehen konns VER te. Es favorisirte darauf im ersten Choc den Rückzug der Dänischen und Engliſchen Cavallerie, welchen Rückzug die Lüneburgischen Regimenter von Noyelle, jezt ersten zwey Esquadrons des * 3ten Cavallerie - Regiments , und von Voigt. jezt ersten zwey Esquadrons des 4ten Cavalles rie- Regiments , nicht mitmachten , indem dieſe braven Regimenter nicht vom Plage wichen. Es hielt 3 feindliche Bataillons im Respekt, die nachs her vonden drey Dragoner-Regimentern von Vils lars, jekt 5te, von Borhmer , jezt 6te, und von Bülow, jest 7te Cavallerie-Regiment übers geritten wurden, und als dieſe erwehnten Drago ner-Regimenter durch ihre öfters wiederhohlte Chocs den Feind völlig in die Flucht brachten, so mischte sich das zweyte Bataillon dieſes Regis ments vereinzelt unter die Reuterey , das erste Baz
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Zweytes Bataillon
Bataillon aber mußte auf hohen Befehl bis zum Ende der Bataille am Ufer des Lebelbachs stehen bleiben. Das zweyte bekam eine Fahne, zwey Standarten , drey Kanonen vom Feinde, plünderte darauf die Wahlstadt , und hatte an baarem Gelde, Uhren und Degens mehr Beute gemacht, als alle übrige Zellische und Hannover
1 sche Regimenter. Da nun der Generalmajor von Ranzow aus Verwunderung über das Glück des zweyten Bataillons dar düffelsche tweite Bataillon öfters repetirte, so bekam es in der Armee den Beynahmen , dar düffelsche tweite Bataillon.
Das Regiment hatte in dieser Bas
taille in allen nur 30 Todte und 30 Bleßirte, worunter aber kein Officier befindlich war. Im Jahr 1705 dienete es darauf in der
Action bey Forcirung der Linien ohnweit Heiless heim *), und 1706 in der Bataille bey Ramellies , wors auf dieses zweyte Bataillon zur Belagerung von Menin , wobey der Lieutenant Lange tødt ge schoffen ward, mit gebraucht wurde, und bekamen beydeBataillons die Winterquartiere in Brüßel. 1708
*) Diese fast als unmöglich gehaltene Sache ward ben 17ten Jul. 1705 unter der Anführung des Her 3oges von Marlborough mit ſo glücklichen Suce > ces ausgeführet, daß alliirter Seits keine 100 Mann dabey verlohren worden. In der dabey vorgefallenen Action wurden 8 Standarten und 4 Fahnen, insonderheit aber 18 Kanonen erobert, worunter 5 von einer sonderlichen Invention mit 10 Läufen waren.
des 5ten Infanterie - Regiments.
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1708 in der Bataille bey Oudenarde *)
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befand sich das erste, Bataillon mit unter den 6 Hani
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Die Alliirten schlugen den 11ten Jul. 1708 die Brücken über die Schelde im Angesicht der feind= lichen Armee , und paßirten diesen Fluß mit einer unglaublichen Geschwindigkeit und Courage, wo bey die Generals Cadogan und Ranzow die Avant Garde führeten , die Armee stellte sich sogleich in Form eines Amphitheaters , welches mit Zäunen und Grabens eingeschlossen war, worauf man sich der engen Wege bey Aspern bemächtigte. Die Franzosen kamen bald nachher an , und weil sie nicht glaubten, daß ihnen die Alliirten schon zuvor gekommen , trennete sich das Fußvolk sowohl als die Reuterey in verschiedene Haufen, um Stroh und Futter zu holen. Cadogan benahm ihnen aber gar bald ihren Irrthum, er drang auf sie ein, und trieb sie in die Flucht. Hierüber kam der feindli che Vorderzug dazu , welcher sie wieder in Ord nung brachte, und sogar einige Bataillons von einer Anhdhe delogirte. Aber er erstaunte, als er auf dieser Anhöhe bemerkte, daß 40 Bataillons nur einen Kanonenschuß weit von Oudenarde stan ben. Der Herzog von Vendome stellte , als er solches gehöret, 7 Bataillons in das DorfHeurne, welches an der Landstraße an der Schelde herun ter liegt , und setzte einige Esquadrons zu deren Unterstützung Saben, sie kamen zwischen Rog und Malen zu stehen. Seine Absicht war, die alliir ten Völker, welche dahin abgeschickt waren, einzus hersie schließen, und sie zu verhindern daß , wenn der sich nicht ausbreiten könnten , und sie nachher, wenn der größte Theil seines Heeres angekommen wäre, an zugreifen. Cadogan, welcher das Krieges-Hand 1 werk wenigstens eben so gut als er verstand, merkte solches, und sahe die Gefahr davon ein , er griff DAS Ji
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Hannoverschen Regimentern, so die Avant- Garde ausmachten, und den Haupt-Angriff thaten, das zivente ** daher die 7 Bataillons sogleich mit solcher Heftigs keit an, daß er sie in die Flucht jagte, und sich die ses Postens bemächtigte. Die Reuterey , welche fie unterstüßte, wurde ebenfalls zurückgetrieben. Unterdeffen gieng der feindliche Vorderzug über den Fluß und dehnete sich zwischen den Zäunen und hinter den Grabens aus, welche eine ebene einſchloſ fen, aufwelcher der Herzog von Burgandſeine Völ ter, so wie sie ankamen, in Echlacht-Ordnung stel Iete. Dieser Prinz licß die Allürten in dieser Stel lung durch 30 Bataillons angreiffen, sie wehreten fich aber so tapfer, daß der übrige Theil des Hee res dadurch Zeit bekam , zu ihrer Unterstützung herben zu eilen. Der Herzog von Argyla kam zu erst mit den Preußen, sie wurden angegriffen und getrennet, aber der Graf von Lottum brachte sie, als er mit dem übrigen Theil der Fuß- Völker von dem rechtenFlügel ankam, wieder zusammen, drang wiederum auf die Franzosen ein, und trieb sie sehr weit von dem Posten, den sie eingenommen hatten, 90 zurück. Es war aber nicht genug , daß man den Sturm des Feindes abgeschlagen hatte, man mußte ihn auch nun angreiffen , und dieses geschahe mit glücklichen ** Erfolge. Der Herzog von Marlbos rough nahm 20 bis 25 Bataillons von dem linken Flügel, und befahl zugleich den Grafen von Tilly und von Onwerkerte sich gegen die linke Seite des Schloßes Brüau zu schwenken , und den Franzo fen in die Seite zu fallen, alles gieng glücklich, die feindlichen Fußvölker, welche diesen doppelten An griff nicht 10aushalten konnten , warfen sich hinter die Zäune, wurden aber dennoch, ohnerachtet die Königl. Hausvölker solche vertheidigten , darinn angegriffen, die Reuterey mußte sich ebenfalls in größe
des 5ten Infanterie- Regiments.
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zweyte Bataillon aber kam nicht mit zum Gez fecht, bey dem ersten Bataillon war der Obrist lieu
größter Unordnung zurückziehen, hierbey litten die Preußischen Gens d'Armes oder Königl. Leibwache zu Pferde sehr vieles , und schmolzen beynahe auf die Hälfte zusammen , weil sie aus allzugroßer Hiße sich verleiten ließen, einen Haufen, der sich mit vieler Ordnung und Vorsichtigkeit zurückzog, nachzusetzen. Man schlug sich von beyden Seiten, aber ohne sonderlichen Ernst. Sie suchtensich zwar einander nicht, konnten sich aber auch nicht aus weichen. Sie schlugen sich ohne alle Ordnung her um , wo nur einer den andern antraf. Weil hier ein Posten nach dem andern angegriffen wurde, so mußte freylich viel Blut dabey vergossen werden, ). Der {.. der Ausgang aber war völlig nach Wunsch Feind verlohr 52 Standarten, 57 Fahnen, 7 Paar Paucken, 4 Kanonen, an Todten 2020, an Bless firten 4000 , an Gefangenen 9076 Maun , Offi= ciers 960 und 11 Generals, auch an Ucberläufern 3027 Mann, anbey erbeuteten die Allirten 3000 Pferde. Der Alliirten Verlust war 1 Obrister todt, 2 bleßirt; 1 Obristlieutenant' todt, 5 bleßirt ; 5 Majors bleßirt; 9 Capitains todt , 34 bleßirt; 12 Lieutenants t todt , 23 bleßirt ; 7 Fähndrichs todt, 12 bleßirt ; 363 Gemeine todt, 1094 bleßirt. Die Nacht hatte diesem Trefferrein Ende gemacht, und weil man sich wegen der ungleichen und über all eingeschlossenen Gegend , ´nür einzeln herum geschlagen hatte, so waren die Franzosen , da sie auseinander gejagt worden, in verschiedene Hau * fen getrennet, ohne zu wissen , wo sie waren, oder wohin sie ihre Zuflucht nehmen sollten. Der Hers zog von Marlborough , der auf alles wachsam war, ließ in verschiedenen Gegenden seines Lagers auf französische Art den Zapfenstreich ſchlagen, er Ji 2
1
500
5:
Zweytes Bataillon
Lieutenant von Righaupt todt , Major von Wenkstern und Lieutenant ergen bleßirt.
Wah
er ließ auch nach der Gewohnheit der Franzosen durch die Krieges- Gefangenen derselben ausrufen : moi Picardie , a moi Touraine ! die verirrten Leute ließen sich Haufenweise durch diesen Fallstrick ver führen. Der Herzog von Burgund hielt nicht für rathsam, den Anbruch des Tages abzuwarten, um feinen Schaden gewahr zu werden. Er brach noch in der Nacht mit dem Flügel , der noch nicht zum 201 Schlagen gekommen war, und tem Ueberreste des andern auf, und zog sich durch 5 verschiedene Wege nach Gent , um desto ehender dort anzukommen. Der Prinzfaßte diesen Entschluß, obgleich der Herz 會員 zog von Vendome diesen Rath gegeben hatte, das Heer in seiner Stellung ruhig zu lassen, und den folgenden Tag das Treffen zu erneuren , oder sich 57snach der Bewegung, die der Herzog von Marl= borough machen würde, zu richten. Ich will den Ruhm dieses Lords gar nicht verdunkeln, aber nach dem Urtheil , welches damahls Kenner davon´ge fället , würde ihm solches sehr hoch zu stehen ge kommen seyn, oder er wäre desselben wohl gar ver lustig gegangen, wenn der Herzog von Vendome nicht durch den Herzog von Burgund wåre abge halten worden, dieser hatte eigentlich den Anschlag gegeben, sich vor der Bataille nach Linhofen zu ziehen, welches den Grafen von Cadogan und Ranzow Zeit verschafte, indem wenigstens 7 bis 8 Stunden über diesen unzeitigen Einfall verlohren giengen, er ließ die englischen Fußvölker , welche sehr vortheilhaft hinter Zäunen und Hohlwegen standen, angreifen, obgleich der Herzog von Vens J dome ihn inständigst ersuchte, solches nicht zu thun. Wenn dasjenige, so ich jest erzählen werde, an dem ist, so muß der Herzog von Burgund von einer feltsa=
2
des 5ten Infanterie- Regiments.
50r
Während der Belagerung von Lille selbigen Jahres griff der Feind Oldenburg an , worinn der Capitain Mau dieses Regiments mit 400 Mann lag, er wurde von 8000 Mann zur Ue bergabe aufgefordert, ob nun gleich dieser Ort mur mit einer niedrigen Mauer umgeben , auchsonst ohne Befestigung und Graben war ; so verans laßte doch seine Standhaftigkeit den Rückzug des Ji.3 Feins
seltsamen Denkungsart gewesen seyn , und nicht viel von Ehre und Ruhm gehalten haben , wenig stens ist der Eindruck davon bey ihm nicht ſonder lich gewesen. Ein Obrister von einem sehr angese henen französischen Regimente , und der hiervon wohl unterrichtet war, hat versichert, die drey Prinzen, so sich bey dem Heere welches die Nies derlage erlitten, befunden, nemlich der. Ritter von St. George, der Herzog von Burgund und der Herzog von Berry , hätten sich nach geendigter Schlacht aufeinerMeyerey, nahé bey demSchlachte felde, mit Feder- Ballspielen ergößt , worauf der Herzog von Marlborough befohlen habe , diese Meyerey einzuschließen, und sie gefangen zu neh men , welches auch geschehen seyn würde , wenn nicht ein entlaufener Franzose, da er diesen Befehl ertheilen hörte, sich weggeschlichen hatte, und eine viertel Stunde eher , als die hierzu abgeschickte Mannschaft angekommen wäre , die noch einige von ihrem Gefolge gefangen genommen. Ich habe nichts von dem Prinzen Eugen, der mit bey die sem Treffen gewesen , erwehnet; denn , weil die Krieges = Völker, die er aus Teutschland gebracht, nicht mit zum Schlagen kamen , so geschahe alles im Nahmen und auf Befehl des Herzogs von Marlborough. Rapin allgemeine Geschichte von England , 9ter Band, Seite 429.
5029
Zweytes Bataillon
Feindes.
Dieser Ort war um so wichtiger, weil er die Magazine und Munition , so dem Velages rungs- Corps unumgänglich nöthig waren, deckte, denn Lille und verschiedene andere Vortheile
waren ohne besagten Capitains Entschlossenheit verlohren gegangen. Den 27sten August 1708 kamen beyde Bataillons mit in die Belagerung der Citadelle vor Lille.
1709 mußte es in der Bataille ben Mal plaquer dem Prinzen von Oranien -Friesland in seinen gemachten Angriff unterstüßen. Der Verlust in dieser Bataille vom Regiment war an Officiers : Obristlieutenant Helmold , Lieute nant von Lenche und Heudorfer , Fähndrich Münstermann und Schmelzer todt. Capis tain Cantagalli und Fähndrich Schrader aber waren bleßirt. Das zweyte Bataillon kam nachs her mit in die Belagerung vor Tournay, und noch selbigen Jahres beyde Bataillons in die Bes lagerung von Mions , da denn der Brigademas jor Maux sich aus Desperation, weil man ihm als einen der ältesten Capitains wegen seines Wohlverhaltens in Oldenburg nicht befördert, bey Sturmung eines Hornwerks , nachdem er es zuvor dem General von Bülow gemeldet , mit * Fleiß erschießen ließ. Der Verlust an Officiers war in der Belagerung von Mons , Brigade major Maux , Lieutenant von Rhoeden todt, Capitain Mattenberg, Lieutenant Bock, Fåhns drich Schrader und Bonn aber bleßiret.
18 1711
des sten Infanterie- Regiments.
503
1711 war das erste Bataillon mit in der Bes Lagerung von Bouchain, wo der Lieutenant von Zepelien blieb. 1712 kam das zwerte Bataillon mit zur Bes lagerung von Quenay,
0.1
1714 da die übrigen Völker ins Land mars schirten, blieb dieses Regiment noch als Contine gent bey der Reichs - Armee am Rhein stehen. Nach völlig erfolgtem Frieden kam es in hiesige Lande wieder zurück. 1715 sollte das zweyte Bataillon nach Ma ftricht marschiren , bekam aber im Osnabrück ſchen contraordre. Als 1719 die Chur- und Fürstlichen Häuser Braunschweig , die von dem Kayser ihnen aufges tragene Executions -Commißion in den Streitigs keiten zwischen den Herzog Carl Leopold zu Mecklenburg - Schwerin und seiner Ritterschaft übernahmen , und ein ansehnliches Corps ihrer Truppen unter dem General von Bülow nach Mecklenburg marschiren ließen , # gediehe es darüber zu Thatlichkeiten , und das erste Batails lon dieses Regiments war mit in der Action bey Wallsmühlen gegen Mecklenburgischen Genes
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ral von Schwerin und den Rußischen Genes 1
rals Weyde und Schulten.
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1
Da nun Eingangs gedachtermaßen im Jahre 1724 dieses Regiment in zwey Bataillons ges theis Si 4
504
Zweytes Bataillon
theilet ward, so betrift die folgende Geschichte nur bloß dieses Bataillon , welches im vorigen unter dem Nahmen des zweyten Bataillons jederzeit schon verstanden ist.
1729 war es mit bey Lüneburg vers ſammlet.
1733 mußte es abermahlen nach
Teck
lenburg marſchiren , um den Aufstand der dasigen Unterthanen zu dåmpfen.
1738 verglich sich Chur - Braunschweig mit Holstein : Gottorp, wegen des zwischen Hamburg und Lübeck liegenden Schloßes Steinhorst, und dieses trat seine Ansprüche an Chur-Braunschweig ab , der von Wedders top aber, als damahliger Besizer, übertrug das eventuale Succeßions Recht an die Krone Dåne nemark, als nun dieser Wedderkop nachher Steinhorst anderwerts alieniren wollte , seßte Dannemark eine Adminiſtrations - Commiſſion nieber, und legte ein Commando nach Stein horft. Chur -Braunschweig hingegen ließ folches delogiren , und Steinhorst mit seinen Völkern befeßen. Als es nun hierüber zu Thát lichkeiten kam, und man beyderseits Truppen zus fammen fog, war dieses Bataillon mit unter des nen, welche damahls gegen die Dänen marſchir Die Sache ward aber ten.
1739 durch einen Vergleich beygeleget , nach welchem Hannover in dem Besige dieses Schloss ses blieb.
Bey
des 5ten Infanterie-Regiments.
505
Bey dem Desterreichischen Erbfolge- Kriege stand dieses Bataillon 1741 zuerst mit in dem, Lager beh Nienburg, marſchirte
1743 an den Mayn zum Reserve- Corps in das Lager bey Hanau , stand während der glor reichen Bataille bey Derringen im Lager bey Langenfelbolt, und bekam im Münsterschen zu Oelde die Winterquartiere. Im Frühjahr 1744 kam es in hiesiges Land nach Bortehude , den Winter aber nach Eims beck, marschirte im Frühjahr 1745 wieder an den Rhein zur Armee, wels che im Herbst bey Heidelberg die Kayserwahl deckte, bekam die Winterquartiere zu Milest am Westerwalde ohnweit des Rheins , und marschirte
1746 im Februar ins Land nach Eimbeck, im May felbigen Jahres aber wieder nach Bras band, woselbst die Armeen im October bey Lüts tich eine solche Stellung nahmen , daß eine Bas Der Marschall von taille unvermeidlich war. Sachsen zog daher den Grafen Clermont mit den Truppen , welche die Belagerung von Na mur geführet, an sich, durch welche Verstärkung die französische Armee sich auf 160 Bataillons und 228 Esquadrons belief, ohne die leichten Am 11ten October früh Truppen zu rechnen. erschienen die Franzosen zwischen Warour und Loncin in Schlacht
Ordnung , und griffen die Aliirs Ji 5
506
Zweytes Bataillon
Alliirten bey Roccour in den vier Dörfern, wel che ihr Centrum deckten, in ihren Verschanzungen, an. Dieses Bataillon , welches nebst dem von Böselager , jezt ersten Bataillon des 7ten In fanterie-Regiments , auch zwey Englischen Bas taillons Graham und Jonston , imgleichen 2 Heßischen Bataillons v. Donop und v. Manss berg das Dorf Roccour beſehen mußte, wurs den von 8 feindlichen Brigaden, als : Monacco, Beauvois, Champagne, Piccardie, Clavars re, Chartres, Orleans und Grenadier-RO yal, unter der Anführung des Generallieutenants Marquis de Venelon, Colonnenweise angegrif fen. Diese Regimenter wurden ihrer eignen Tapferkeit überlassen, und hatten eine der schwes resten Attaquen, die Armee aber zog sich aufBes fehl des Feldherrn , Prinz Carl von Lothrins gen, zurück. Nachdem nun besagtes Dorf Rocs cour vom Feinde gänzlich umzingelt , auch diese Regimenter von 10 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittages das feindliche Kanonen- und kleine Gewehr -Feuer ausgehalten, der Feind aller Ors ten ins Dorf gedrungen war, die andern Batail lons sich schon mehrentheils ergeben , und auch dieses in Unordnung kam ; so versammlete sich der Ueberrest dieses Bataillons auf das Appellis ren aufs neue bey den Fahnen, machte ein Quars ree , und wehrete sich so lange, bis es Handges mein wurde, und sich mit dem Feinde durcheinans der bey den Haaren herumzog , auch endlich ges fangen wurde. Diese beyden vorbenannten hans ndverschen Bataillons hatten 574 Lodte, und unter den 564 Gefangenen befanden sich 183 Bless
firte.
des 5ten Infanterie- Regiments.
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Der Graf d'Etrees schlug die Hollänz firte. der, daß sie alle ihre Posten bey Lüttich verz lassen mußten. Der linke Flügel, unter dem Com mando des Fürsten von Waldeck, ward aus 175 Kanonen beschossen , und der Feldmarschall Bas thiany konnte mit dem rechten Flügel nicht zu Hülfe kommen , ohne von Lüttich und Mas Die alliirte stricht abgeschnitten zu werden.
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Armee mußte sich also mit einem Verluste von 4000 Mann, 17 Kanonen , 12 Fahnen und 2 Standarten über die Maas unter die Kanonen
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Die Franzosen von Mastricht zurück ziehen. hatten gleichwohl auch über 8000 Todte, woruns ter sich beynahe 500 Officiers befanden. Dieses
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Bataillon hatte in besagtem hißigen Gefechte an Officiers verlohren, Capitain von Landsberg, Capitainlieutenant Strube, Lieutenant v. Behr, Fåhndrich von Oefener und von Langast was
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ren todt, hingegen folgende bleßirt , Obristlieu
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tenant de la Foreft durch das Bein geschossen, Major von Scheiter eine Contusion von derKa none am Knie , Capitain Croup am Kopf und
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an der Lende , Capitainlieutenant von Lirfeld, ein Bajonetstich durch die Seite, Lieutenant von Tá
Bobarr durch den Bauch geschoffen, Lieutenant von Villars durch den Arm und die Hand gez schoffen, Fähndrich Hurzig jun. die Röhr-Kno
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chen im rechten Bein entzwey geschossen, und von Den 14 Sergeanten blieben 12 todt. Feindlicher Seits büßete der Commandant der angreiffenden Colonnen, der Marquis de Venelon , sein Les ben dabey ein, und 1500 Todte nebst 2500 Bles firten lagen vom Feinde allein für und in dem Dorfe
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508
Zweytes Bataillon
Dorfe Roccour.
Nachdem das Bataillon aus
der Gefangenschaft von Chambrai zurück kam, wurde es
1747 zu Göttingen complettiret , und kam noch im Herbst nach Hannover, nach erfolgtem Frieden aber
1749 nach Uelzen in die Garnison. Als 1756 in dem Kriege zwischen England und Frankreich die englischen Küsten mit einer feindlichen Landung bedrohet, und zu dem Ende einige Hannoversche Truppen dahin gezogen wurs den, war dieses Bataillon mit unter selbigen, stand daselbst auf der Coacks-Heath ohnweit Maid stone mit im Lager, erhielt das Winterquartier in besagten Maidstone , und kam im Frühjahr 1757 von da wieder zurück , wohnete darauf im Jul. der Schlacht bey Hastenbeck ben , wos selbst es seinen Chef, den Generalmajor von Hos denberg verlohr. 1758 war es mit in der Bataille bey Cres velt, jenseits des Rheins.
1759 dienete es unter dem Erbprinzen in der glücklichen Affaire ben Cofeld gegen den Herzog von Brißac, der Erbprinz , welcher 背后
nicht gewohnt war einen Augenblick zu verlieren, gieng darauf über Flocho , Rinteln und Has meln dem fliehenden Feinde nach , und hohlte den
des 5ten Infanterie - Regiments.
509
den 5ten August deffen Arriere Garde bey Has meln ein ; verfolgte den Feind die folgenden Tage weiter über Kimbeck, Nordheim und Darlosen, auf welchen Märschen dieſes Corps mit dem Feinde in beständigen Scharmüßiren war. Von da sezte es seinen Marsch über Nienover und Warburg bis zur Haupts Armee fort. Dieses Bataillon ward daraufin September zur Belagerung der Citadelle von Marburg detaschiret , und mußte der Coms mandant, Obristlieutenant dů Pleßis , nach standhafter Gegenwehr und heftigen Beschiess sen, mit seiner aus 800 Mann bestehenden Bes fahung den 11ten September zu Krieges - Ges fangenen ergeben. Am 22sten Decemb. ward es in der Bloquade vor Gießen durch ein feindliches Detaschement zu Kleinen Lindes J des Nachts überfallen , welches aber zur Ehre des Bataillons mit vielen Verlust repoußiret ward.
Der Capitain von Estorf und Lieutes nant Helmold blieben bey dieser Gelegenheit, und der Capitain von Quiter wurde bleßirt. Die Unter Officiers und Gemeine des Batails
lons erhielten wegen ihres Wohlverhaltens von dem Herzog Ferdinand eine Belohnung , und bezog darauf seine Winter ፡ Quartiere in Heus chelheim.
1760 den 16ten Julius wohnete es der Acs tion bey Emsdorf oder Kirchheim mit bey, wo der Erbprinz , dem das Schrecken und ( der Sieg im Felde begleiteten , das Glaubitz sche Corps überfielen , und solches größtentheils gefand 347
;
510
Zweyte
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Bataill
on
gefangen nahmen , auch alle Kanonen , Fahnen und Bagage erbeuteten , bey welchem Vorfall der Capitainlieutenant von Formann blieb. Im Herbst dienete es unter dem Erbprinzen in der nicht vollendeten Belagerung vor Wesel.
In der Campagne von 1761 stand dieses Bataillon anfangs unter dem General von Sporken bey Warburg. Nachdem nun fich s im' die Stellung der beyderseitigen Armeen anderte, und # dieses Corps durch den Marsch des Herzoges von Broglio genöthiget ward, fich näher nach der großen Armce zwischen Hamm und Werle zu ziehen , dienete dieses Bataillon dabey in der Ariere-Garde, und ward auf diesem Marsch besonders den 29ften Jun. bey dem Paß durch Willebadeßen von der Broglioschen Avant- Garde unter dem General Belsünce sehr beunruhiget.
Gleichwohl konnte der Herzog von
Broglio nicht verhindern, daß dieses Corps den Toten Jul. ben Harfefeld die Communica tion mit W der Armee erhielt, mit welcher es sichh auch den 29sten vereinigte,
und den 5ten Aug.
1 dem heftigen Feuer bey Stadtbergen *) mit beywohnete.
1762
* Nachdem das Grambysche Corps bey Meerbof verstärket , stand die große Armee so wohl als bes fagtes Corps diese ganze Nacht unterm Gewehr. Mit angebrochenen Tage marschirte das Vorder treffen des General von Spårken mit Zurückläf fung
des 5ten Infanterie-Regiments.
511
1762 den 21ften August stieß es zu dem Belagerungs-Corps vor Caffel , den 6ten Sept. rückte es unter dem Generalmajor von Walds hausen über die Fulda ins Lager bey Ellens bach auf der Höhe hinter Sangershausen, gieng aber den 14ten wieder vor Caſſel , und dienete in solcher Belagerung bis zu der den isten Novemb. erfolgten Uebergabe , nach welcher es daselbst mit zur Besaßung einrückte. Der Vers lust an Officiers dieses Bataillons war während der Belagerung ,
der Capitainlieutenant von Goes
de
1 fung der Bagage ebenfals von Brinken nach Meers Gleich darauf wurden ſåmmtliche bey bof. dem Grambyschen Corps angelangten Truppen mit einem heftigen Feuer der französischen Artille= rie begrüßet , und kurze Zeit darauf gerieth man von beyden Seiten auch mit dem kleinen Gewehr higig aneinander. Mittlerweile marschirte der Ges nerallieutenant v. Wangenheim mit seinem Corps von Bühren weg , und machte Miene, als wollte er seinen Marsch gerade nach Stadtbergen nehz men, nahm ihn aber rechts vorben , und faßte das feindliche Corps theils von hinten zu, und theils in die Flanque, welcher Streich die Affaire auf einmahl entschied , indem die Franzosen sich gend thiget sahen, sich nach erlittenen ansehnlichen Vers luft , und hinterlaßenen vielen Gefangenen in der größten Unordnung nach Warburg zurück zu zies hen. Der Herzog verfolgte die Feinde in höchst eigener Person bis anderthalb Stunde weit hinter Welda. Das zweyte Treffen unserer Haupt-Ars mee war ebenfals von der Anhöhe bey Båhren vorgerücket , um bey der Hand zu seyn, wenn etz wa die Feinde diesen Tag abermahls eine Haupt Action håtten wagen wollen,
512 2tes Bat. des 5ten Infant . Regim. Goeben, Lieutenant Heine und Fähndrich Hil debrand, so sämmtlich blieben. Nachdem dars auf erfolgten Frieden rückte dieses Bataillon nach Uelzen und Lüneburg in Garnison.
# Im Jahr 1772 nach dem Absterben des Ges neralmajor von Behr ward dieſes Bataillon mit vorstehenden Bataillon de la Morte combiniret, und macht gegenwärtig das zweyte Bataillon dieses 5ten Infauterie - Regiments aus. Im
Jahr 1784 wurde dieses Bataillon
nach Hoya, Walsrode,
Bücken und Re
then verlegt.
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6tes
Infanterie - Regiment
von Sydow.
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Wunstorf. 1 "
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Neustadt.
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Stolzenau.
515
6tes
Infanterie -
Regiment
von Sydow.
Erstes jest Gibraltarſches Bataillon.
250 the Dieses erste Bataillon ist während des dreyfys jährigen Krieges und zwar 1631 erridtet, bey der Reduction 1648 auf vier Compagnien herunter gefeßet, im Jahr 1662 aber von dem bereits solches commandirenden. Obrister Staats von Gorg zu 12 Compagnien vermagret, welche aber 1692 auf 8 und 1697, nach dem Frieden Est auf 7 Compagnien reduciret wreden * ). ward sonst das rothe Regiment genannt, hatte anfangs blaue Doublure, erhelt 1714 roth und Die Uniform beyder Bataillons 1730 orange. dieses Regiments war also rothe Röcke , orange Aufschläge und Rabatter mit Silber, auch gleichè Westen und Unterfutter, erhielt 1761 weißeWes ften, die Rabatten und Aufschläge wurden hers nach in Citrongelb verändert , und 1769 erhielt es paille Rabatten, Aufschläge und Westen, auf das Jahr 1787 aber ist die Uniform dahin fests gefeßet, daß solche in rothen Röcken, dunkelgrüne 1KL 2 Ra 10. 3. Nach dem Ryswickschen Frieden wurden die In 12 fanterie = Regimenter Dieden , Hedemann, und Cinquilles gänzlich reduciret.
.
316
Gibraltarsches Bataillon 2
Rabatten und Aufschläge nebst weißen Unterfuts ter, Westen und Beinkleidern bestehen soll. Dies ses Bataillon führet den Gewehr- Buchstaben O.
1 Da aber im Jahr 1783 die sämmtlichen Chur Hannoverschen Regimenter numeriret wurden, ganze Regiment die Nummer * 6 erhal A
ten, so wird diese Zahl auch hinführo auf den Gewehren geführet werden , so wie solche Nums her mit dem Jahre 1785 bereits auf den Mon divings-Knöpfen eingeführet ist. Gleichwie bey dem ganzen Chur-hannoverschen Corps die Leib Fahnen allemahl weiß find *), mit dem Königl. Englisden Wapen, die andere Fahne ſich aber nach der Vegiments- Farbe richtet , und eine bes fondere Devse hat , so hat auch dieses Bataillon aufder orange Regiments-Fahne, einen aufArz maturen stehenzen, zum Grimm geschickten Lös wen, der ein Schwerdt hält, mit der Ueberschrift z Offendo & defendo. Car* Bari Bermöge Königi. Befehls vom 1sten August 1784 erhielt dieses Bataillon im Jahr 1785 statt eben • gedachter Fahne neue, wovon die 2te grün ist , mit einer auf die Belagerung Gibral rars anspielenden auch approbirten Zeichnung, worin diese Berg-Festung mit den schwimmenden Batterien mit dem Nahmen Gibraltar, auch› Sutube . 120 81 unten obsługa „ashboźle notiza mi piblaj 2 *) En enfeignes & bannieres le blanc dénote l'envie qu'on a de faire la guerre avec juftice , raiſon & bon droit; c'eft pourquoi les premiers drapeaux & les principales Cornettes des Regimens françois entretenus fon de cette coleur. Courbé Traité des p couleurs, pag. 63.
des 6ten Infanterie - Regiments. 517 unten die Jahrzahl am 14ten Septbr. im Jahr 1782 befindlich, und der gewählten Inn schrift : Mit Elliot Ruhm und Sieg. und ausserdem wurde diesem Bataillon besage obigen Königl. Vefells auf beständige Zeiten der Nahme beygeleget : Das Gibraltarsche Bataillon. wie denn auch zur ewigenErinnerung ihres Wohls verhaltens die Grenadier-Müßen dieses Batail Ions hinführo eine Platte mit dem Nahmen Gis braltar führen , auch sämmtliche Unterofficiere und Gemeine, die selbiger Belagerung mit benges wohnet , eine auf den rechten Ermel des Mondi rungs- Rocks befestigte blaue Schnur mit dem eingewürkten Nahmen Gibraltar tragen sollen. Die Chefs sind geweſen : Obrister Migevahl. Obrister Schlüter. 1648 Obrister Staats von Görtz, ward hernach Generalmajor und starb 1671. 1671 Generalfeldmarschall Heinrich von Podes wils, kam aus französischen Diensten, und starb den 16ten Jul. 1696 in Hamburg, 1696 Brigadier Brandt Ernst von Weyhe. 1703 Obrister Brunk, blieb bey Ramellies. 1706 Obrister Stallmeister , starb in Eims ... beck. 1716 Obrister von Leslie, starb in Göttingen . 1721 Obrister Johann August von Druchtle ben, ward 1742 Generallieutenant , und starb den zten Aug. 1748 zu Helmond in Braband. Rt 3 1748
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Gibraltarsches Bataillon
1748 Obrister Chriſtian Ludewig von Hardens berg, mard 1757 Generalmajor , 1759 Generallieutenant, 1776 commandirender General, 1778 Feldmarschall, und starb den 26sten November 1781 in Hannover 1782 Generalmajor Heinrich Bernhard von Sydom
Da dieses Bataillon im 30jährigen Kriege errichtet, so ist es auch wohl keinem Zweifel uns terworfen, daß es auch allen während felbigen = vorgefallenen Krieges Begebenheiten mit beyge wohnet, ob man gleich in der Geschichte nichts Specielles davon aufgezeicht findet. Als ben Gelegenheit der Ragogischen Trous blen in Siebenbürgen der Kanser Leopold auch mit den Türken 1662 im Krieg verwickelt ward, zu welchem Ende die Reichsstände dreys mahl so viel, als sonst der Matricul-Anschlag bes trägt, verwilligten, gieng dieses Bataillon
1664 unter solchen Reichs-Truppen mit nach Ungarn , und wohnete nicht nur den 27sten Julius der glücklichen Action bey , wodurch die große
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des 6ten Infanterie -Regiments .
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große Türkische Armee, als sie bey Remend die Raab paßiren wollte, einen beträchtlichen Vers luft erlitt , sondern half auch den zoſten August unter Commando des Kayserlichen Generals, GrafMontecuculi und des Grafen Wolfvon Hohenloe , den fürtreflichen Sieg bey Saint Gothard erfechten, wodurch die Türken dermaf fen geschlagen würden , daß die Infanterie durch ihre eigene Cavallerie zu Boden geritten ward, fich mit ganzen Haufen in dieRaab hineinstürzte, und über Gran nach Stuhlweißenburg flücha 'teten.
Es blieben über 17000 Türken auf der
Wahlstadt, und wurden 16 Kanonen, des Großs Beziers Wacht Standarte, 120 Fahnen und Durch diese große Nies 3000 Såbel erbeutet. derlage ward die Pforte dermaßen bestürzt, daß kurz darauf noch in selben Jahre der Friede ers Bey der Zurückkunft dieses Bataillons ward es in Hannover in Garniſon gelegt , wos burch diese Stadt die erste Besaßung erhielt. 51 J 1666 marschirte es mit zur Befreyung der folgte.
1 Stadt Bremen , welche von dem Schwedischen General von Wrangel bombardiret ward. Als imJahr 1668 dieHerzoge GeorgWils helm von Zelle und Ernst August von Oss nabrück der Republic Holland 6 Regimenter Hülfs-Truppen überließen, welche durch den Hols ländischen Generallientenant Zeylenstein übers nommen worden , um solche nach Zürphen zu führen, gieng dieses Bataillon unter solchen den 21sten April mit über die Ems nach der Grafs ſchaft Bentheim, und weiter nachHardenberg ins Lager. Weil aber den 22ſten Upril der Friede t 4 zu
520
群 Gibraltarsches Bataillon :
zu Aachen geschloffen ward, giengen diefe Trup pen auseinander, und dieses Bataillon ward in Schwoll einquartiret. 1671 half es die Stadt Braunschweig einnehmen, und solche den Braunschweig - Lüneburs gischen Hause unterwerfen. 1673 gieng es mit in das Lager bey Leese gegen den französischen Marschall von Türenne, welcher ben minden stand. Weil nun die ges fammten Herzoge von Braunschweig - Lunes burg sich unter einander verglichen, daß bey die fen Krieges Unruhen einer für alle ſtehen, und fämmtlich ihre Völker marschiren lassen wollten, jedoch daß der Herzog von Hannover in Lande 8 verbleiben , My und der andern Herzogen Lande in Protection zu nehmen versprach , so beobachtete gedachter Herzog Johann Friederich von Hans nover auch bey dem damahligen Kriege , welcher durch den Nimwegischen Frieden 1679 geschloss fen ward, eine genaue Neutralitat , und ließ zu dem Ende, als im Frühjahr 1675 einige alliirte Truppen aus Ober- Leutschland wieder herab kas men , dieses Bataillon und seine übrigen Völker zu Bedeckung seiner Lande bey Salzderhelden zusammen ziehen. Ein gleiches geschahe auch 1678 an derWeser, als der Marschall von Cres qui abermahls in Westphalen einbrach. 1685 führete es der Obristlieutenant von Saint Andree nach Morea. Es bestand das mahls aus 8 Compagnien zu 100 Mann *), und amars *) wobey folgende Officiers wären : Obrister von 2.Saint Andree, Capitains Rohden, Chevallier de Cine
des 6ten Infanterie - Regiments .
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marschirte besagten Jahres den 24ften Januar aus Hannover über Münden, Wietzenhaus fen, Fulda, Schweinsfurth, Nördlingen, Inspruck, Trient nach Borgetto. Von hier gieng es inBarken auf der Ersch nach Verona und so weiter zu Wasser nach Lido ben Venes dig, wo es den 8ten April anlangte. Hier ges schahe die Musterung der Braunschweig- Lüneburs gischen Hülfs-Truppen durch den Herzog Lrnst August, welcher sich damahls zu Venedig aufs hielt , in Gegenwart des Dogen und der Depus tirten des Senats ** ) , nach welcher Nahmens der Republik jeder Gemeiner mit 1 Ducati di Venetia (ohngefehr 2 Gulden) , die Officiers 1 aber mit goldenen Ketten, woran eine Medaille mit dem Bildniß des Saint Marcus hieng, beschenket wurden ***) , und der Prinz Maris milian 15 DARE Cingailles, Vimar, Peine, Lafleur, Brüggen und Graf Dobna, Capitainlieutenant Lacave , Lieu tenants Lettau , Beauretour , de Bordes, Loch mann, Podewills, Krüger und Saint Jean, Fähn drich Graf Dragoni, Hane, von der Lühe, Chaf feron, Rehm, Treskow, Campen und Sacken.
**) Vor dieser Musterung gab der Herzog jedem Un terofficier und Gemeinen eine weiße wollene Feder sauf dem Huth , mit einem rothen Bande, welcher slo aufgebunden ward, und alle Compagnien bekamen N ? NETC #neue bunte Halstücher. gips Ng **) Die Kette eines Obristen wog 70 Zechini , eines Capitains 30, und eines Lieutenants oder Fähn drichs 21 bis 24 Zechini. Ein Zechini war damahls etwa 2 und einen halben Thaler deutsch Geld.
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Gibraltarsches Bataillon
1 milian schenkte jedem Officier und Gemeinen eine halbe Monaths : Gage, Nachdem also die Lüneburgischen Truppen hier 3 Wochen ausgerus het, giengen fie mit dem Prinz Maximilian bey Malemocca auf die Kriegesschiffe * ), langs ten den 16ten May bey Corfu, und zu Ende dies ses Monaths in dem Hafen Dragometra in Morea an. Dieses Bataillon gieng den 4ten Jun. wieder zu Schiffe, und ward den 15tenbey Coron debarquiret, auch zugleich zur Belagerung dieser Festung gebraucht , in welcher schweren 6 wochentlichen Belagerung es viele Ehre einlegte. Der zum Entsah angerückte Türkische Succurs ward den 14ten Jul. geschlagen , daben 2 Rof Schweife und 17 Fahnen erobert **) , und die Fes 274 tex Dieses Bataillon kam auf folgende Schiffe : Obrister von Saint Andree 1 auf Saint Nicola," Capitain Cinquilles Jo Dimar Major Robden auf Mercante d' Egipti, Capitain Peine auf Saint Spiriton, Lafleur auf Speranza de Bonaventura.
Brüggen auf Leopold Imperator, Graf Dohna auf Eree Ree. Unter diesen war eine große Fahne , welches die Türkische Haupt-Standarte war, worinn T nachfol gende Worte stunden. Auf der einen Seite : Im Wahmen des barmherzigen und gütigen Gottes. Ein Sieg von Gott und geschwinde Eroberung, und gute Bothschaft allen, die da glauben an Mas bometo, Abubacro, omar, Ottomanno und Ali. Auf der andern Seite : O Gott ! es ist kein Gott, Auffer
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Festung den 1ften August mit Sturm eingenom men, wobey der Obrister von Saint Andree erschoffen ward. Statt dessen erhielt diefes Bas taillon den Obristen von Bülow zum Commans
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danten. Anfangs Septbr. wohnete es der schars fen und glücklichen Action ben Calamara bey, worauf sich auch Calamara und Zarnata *) ers geben
auffer der ein einiger Gott ift. Mahomet ist ein Gott, richte recht zwischen Apostel Gottes. uns und unsern Feinden , denn du bist der allers gerechtefte Richter. Kalil Baffa. Ueberzwerd der Fahne waren folgende Worte wiederhohlet : Es ist Fein anderer, als ein einiger Gott, und Mabos met ist sein Apostel. Sonst bemerket man noch beyläufig , daß die Anzahl der Bantſchucken oder Roßschweife die Würde der hohen Officiers bey det Türken zu erkennen giebt. Der Sultan läßt de ren im Kriege 7, der Großvezier 5, die geringern Baffen aber 3, 2 und einen, vor sich her tragen. I *) Der Capitain Bacha lagerte sich während dieser Belagerung 5 Meilen von diesem Plate, und ob gleich seine Armee zahlreich und mächtig war, wollte er doch lieber den Plah ohne Hülfe lassen , als sich der Gefahr aussehen, zu Grunde zu gehen , wenn er solches wagete. Daher ergab sich die Besatzung mit Accord an den General Morosini. Der Aga, welcher fie commandirte, hatte nicht Lust , ihr zu folgen, als fte abzog , er furchte sich , den Kopf zu verlieren , und wollte sich lieber der Großmuth der Christen anvertrauen , er erhielt von dem Groß Commiffario Angelo Michieli, daß er auf seiner Galeere bleiben durfte. la Martiniere Geograș pbisch Cbritisches Lexicon unter dem Worte
S
Zarnata , pag. 1480.
Gibraltarsches Bataillon 1/ geben mußte. Im October. ward es nach der 524
Fusel Zanta übergeschiffet , woselbst es in der Feftung Zante die Winterquartiere bezog Im Frühjahr 1686 ward es noch mit zwey Compagnien vermehret, die aus hiesigen Landen nachgeschicket , mit welchen aber das folgende Jahr die andern Compagnien ergänzet wurden. Im Monath Marz dieses 1686sten Jahres gieng es wieder nach Morea unter Segel, und rückte daselbst im April bey Trapenau ins Lager, ward den 16ten May mit der ganzen Armee eingefchife fet, und den 24ften bey Lavarino debarquiret. Wohnete im Junio dem hißigen Treffen bey Las varino und der Eroberung solcher Festung bey, und half darauf Modon belagern und erobern. Im Julio hatte es groffen Antheil an der bluti gen und glücklichen Schlacht bey Argos, wo der Prinz Maximilian den linken Flügel commans dirte, und ward darauf zu der hartnäckigen Be Lagerung der wichtigen Feftung Lapoli diRo: mania mit gebraucht. Nach deren Eroberung gieng es im September in die Winterquartiere nach Zante wieder zurück. Im Frühjahr 1687 ward es wieder auf 8 Compagnien gefeßt, überschifte sodann nach dem allgemeinen Sammelplaße der Armee bey Tras
penau, gieng mit derselben wieder unter Segel um,Morea herum , und ward bey Parrasso des Mit Belagerung dieser wichtigen Fes barquiret. ftung ward also dieser Feldzug eröfnet, undsolche, nachdem die türkische Armee den 14ten Jul in einem blutigen Treffen, wobey die Braunschweigs Lüneburgischen Völker dem Feinde 6 Kanonenabs nahs
des 6ten Infanterie- Regiments .
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gänzlich nahmen , ohnweit dieser Stadt geſchlas gen war, erobert, worauf sich auch Lepanto mit ihren Dardanellen, Cornesa, Corinto und Mi firra ergeben mußten.
Im Septbr . ward mit
der Belagerung und Eroberung der Festung Athen der diesjährige und zugleich der ganze Moreanis sche Feldzug beschlossen, zu welchem Ende dieses Bataillon int Decbr. aus dem Hafen Porro Lione nach Venedig überſchifte *) , und in May 1688 in hiesige Lande zurückkam , nachdem es in diesem Moreanischen Kriege Ehre und Ruhm erworben, aber auch 30 Officiers verlohren, wels che nahmentlich folgende find : Obristerv. Saint Andree, Major Rohden , Capitains Peine, Lafleur , Brüggen, Goldstein, Krüger, Rraft , Ilten, Wenton , Post, Capitains lieutenants la Cave und Beauretour , Lieute nants de Bordes , Lochmann, Podewils, Buttler, von der Lühe, Sacken, Rnesebeck, Fähndrichs Graf Dragoni, Hane, Rehm, Saftede, Wilhelmi , Campen fen. , Cams pen jun., Adjudant Brink, Volontaires Pras del und Rohden , ausserdem noch der Auditeur Sattler, und der Feldprediger Frölich. +32 Nachs
Und zwar auf folgende Schiffe : Leib- Compagnie und Capitain Klocke aufBove d' oso. Major Cinquilles, Capitain Lettau und Glöden auf Saint Spiriton. - Capitain Saint Jean , Treskow und Poft auft Puico -Stella. 02
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Gibraltarſches Bataillon
Nachdem 1689 der Krone Frankreich von bem Römischen Reiche der Krieg angekündiget, war dieses Bataillon mit unter den 8000 Mann, welche vermöge des mit dem Hauſe Oesterreich geschlossenen Hülfs - Tractat , nach den Lieders landen bestimmt waren , statt dessen aber zur Belagerung vor Maynz giengen , und nicht nur diese Festang, sondern auchBonn erobern halfen. Das folgende Jahr 1690 dienete es mit 11000 Mann Hannoverscher Truppen , welche der Prinz Georg Ludewig nebst dem Generals
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feldmarschall von Podewills commandirte, in den Liederlanden, woher es jedoch nach ges schlossener Campagne zurückkam . Als der Churfürst Ernst August 1697 über die in den Liederlanden habende Völker
noch 6000 Mann an den Rhein marſchiren Laffen wollte, Frankreich indeſſen aber seine größte Macht nach den Liederlanden gezogen, gleng dieses Bataillon unter folchem Corps auch nach denLiederlanden, wodurchdenn nochselbiges Jahr der Friede zu Ryswick bewirket und ges schlossen ward. 1700 marschirten die mehresten Hannovers schen und Zellischen Truppen nach Holstein gegen die Danen. Als nun der König von Dannes mark durch den General von Ahlefeld 4000 Mann Sachs-Gothen in Sold nehmen , und folche in die Zellischen Lande einfallen lieg , mugs ten zwar einige Regimenter aus Holstein dahin aufbrechen, aus Beyforge aber, daß solche zu spät anlangen mögten, so mußte dieses Bataillon mit denen noch übrigen Truppen im Lande ihnen ents gegen
des 6ten Infanterie-Regiments. 527 gegen rücken. Die Sachsen nahmen sogleich the ren Rückzug, und wollten bey Grene über die Leine und durch die Aemter Wickenſen und Holzminden über dieWeser, und so weiter nach dem Oldenburgischen gehen ; allein ſie mußten sich unter dem Kloster Lamspringe, wegen des stars ten Nachseßens , und nachdem sie bey Bockeln über 60 Todte und 100 Gefangene , worunter auch der Generalmajor Carl Gottlob v. Neitsch war, verlohren, wieder wenden , und über Wers ningerode ihre Flucht nach dem Halberstadts schen nehmen. Bey dem Spanischen Succeßions - Kriege wohnete es 1702 der Belagerung von Venlo, welches sich vom 29ſten Aüguſt bis 23ften Sept. hielt, mit bey, nach dessen Eroberung dieses Vas taillon eines von den vieren war, so daselbst zur Besatzung hineingeleget wurden , und hat nachs hero bis zum Badenschen Frieden mit vielem und anhaltenden Ruhm gedienet , auch sowohl den Schlachten ben Eckern , Hochstedt, Ramels Ties, Oudenarde und Malplaquet als auch Den Belagerungen von Rüſſel *) Dornick und Mons
Weil diese die merkwürdigste Belagerung gewesen, die in diesem Spanischen Succeßions - Kriege, und vielleicht in diesem Jahrhundert vorgefallen, so wird es Lesern vom Militair Stande nicht unangenehm feyn, hier eine ausführliche Beschreibung davon zu finden. Nach der glorrieusen Bataille von Oudes narde hatte der Herzog von Burgund durch seinen Rückzug nach Gent die wichtigen Plätze Rüffel, 1 Dornick and Rpern entblößet, und Eugen und Marlborough hatten also die Wahl, welchen von dies
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Gibraltarsches Bataillon
Mons bengewohnet.
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1733 war ein Theil vies
ſes Bataillon mit unter den Commißions - Trupe Propert Ca #p
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diesen drey Plätzen sie zuerst belagern wollten. Sie machten sich an Rüssel, welches der festeste Ort war, und den feindlichen Ländern àm nächſten lag, überdem auch die Eroberung desselben, weil es eine sehr große und schöne Stadt war ; am mehreſten Aufsehen machte. Man hielt diese Unternehmung durchgehends für verwegen, sie war nicht nur schon an sich schwer, ſondern auch wegen der Anstalten, die man dazu gebrauchte. Es fehlete an Geſchüß, Mörsern und Pulver. Man wußte auch nicht, wo man Vorrathshäuſer anlegen, oder woher man fie anfüllen sollte. * Das feindliche Heer hatte eine folche Stellung, daß es die Zufuhre des schweren Geschützes und der Krieges-Bedürfnisse , die man von Holland aus nach Antwerpen zu Wasser, und von dort auf der Are nach Rüssel mußte bringen laffen, leicht verhindern konnte. Die Lebensmittel mußten aus Braband und dem Spanischen Flans dern herzugeführet werden , weil man sich nicht einen genugsamen e darauf agdem, zutrin rath davon in der Castellaney zu Rüsselanund daran gränzenden Striche von Artois wozu noch kam, daß man nicht einmahl hoffent konnte, den daselbst befindlichen Vorrath ruhig zu behalten, wegen der 30 Bataillons und 60 Esqua "Drons ; welche der Marschall von Berwick aus Teutschland zur Verstärkung des Heeres des Herz zoges von Burgund herzugeführet hatte, weil das Heer des Herzoges von Marlborough durch die 1 Völker des Prinzen Eugen war verstärket worden. Ueberdem war es auch schon spät im Jahre. Dieser Ort, welchen der berühmte Vauban , der geschick teste Krieges-Baumeister seinerZeit, zu seinem Verz gnügen befestiget hatte, war mit Besayung, Lebens mit=
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pen , welche wegen der innerlichen Unruhen in der Reichsstadt Mühlhausen dahin marschirten. In
mitteln und allen Krieges-Bedürfniſſen hinlänglich versehen, man mußte alſo vermuthen, es würde sich derselbe nicht gleich in den ersten Tagen nach Erdf= nung der Lauf- Graben ergeben, sondern es würde ein Glück ſeyn, wenn man nach Verlauf von 2 oder 3 Monathen von denselben Meister werden könnte. Wegen der Länge der Circumvallations -Lini konnte fie desto leichter Hülfe bekommen. Das feindliche Krieges-Heer war, ob es gleich einen großen Stoß bekommen hatte , nicht nur auf den Beinen , son dern auch demjenigen , so die Belagerung unter " nehmen wollte, überlegen. Und wenn eine schlim me Witterung einfiel , so konnte solche schon allein das ganze Heer zu Grunde richten, und der Feind brauchte demselben nur die Lebensmittel zu erschwe ren. Diese Schwierigkeiten waren allerdings er heblich, und würden andere, die nicht so standhaft in ihren Entschliessungen , oder von ihrem Glück und der Unentschlössenheit der Feinde so stark einge nommen gewesen wären, als es diese beyden gros fen Feldherren waren, gewiß abgeschrecket haben, dergleichen zu unternehmen. Der Prinz Eugen übernahm es mit seinen Völkern , die er zwischen dem feindlichen Heere , und dem Wege von Ants werpen nach Rüffel stellte , die Zufuhr des schwe ren Geschützes und der Krieges - Bedürfnisse, so bald nachher , als diese wichtige Belagerung war bes schlossen worden, aus Holland anlangte, zu decken. Dieses hieltschwer. Man besorgte, der Feind würde etwas unternehmen, so unsere Feldherren unter sols chen Umständen gethan hätten , allein solches ges schahe nicht , und der ganze Zug kam glücklich an, er bestand aus 120 Kanonen , 60 Mörsern und einem großen Vorrathe von Kugeln, Bomben, Gras naten Sr
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In dem Kriege, welcher 1742 wegen der 1 b Desterreichischen Erbfolge ausbrach, stand es 1743
naten und Pulver auf 2 bis 3 Monathe. So bald es bekannt wurde, daß Rüffel belagert werden sollte, warfsich der Marschall vonBoufleurs nebst einigen Officiers , deren Verdienste ihm besonders bekannt waren, und zu denen er ein großes Zutrauen hatte, in die Festung, solche zu vertheidigen, er fand darin 16 Bataillons und 3 Dragoner-Regimenter , ohne die vielen Soldaten, die nach der Niederlage bey Oudenarde von ihren Regimentern getrennet wor= den, zu rechnen , welche er in Compagnien abthei lete, und die ihm viele Dienste thaten, er bebiente fich der Zeit, die man ihm vom 29ſten Julio an bis in die Mitte des Augusts ließ , an den Orten, die ihm sehr schwach zu seyn schienen , neue Werke anzulegen,, imgleichen die Sträuche, Büsche und das Korn 400 Ruthen rings um die Festung hers um niederhauen zu lassen, er ließ eine Menge Pal Lisaden, Faschinen und Pfähle einschlagen, er ver sorgte sich mit mehrern Lebensmitteln für seine Be faßung, er ließ Waffenſchmiede und andere Künſt ler zusammen hohlen , um alles auszubeffern , er verabredete mit den Officiers, die unter ihm diene= ten , und mit der Stadt-Obrigkeit alles , was die Erhaltung einer guten Ordnung und die Sparung der Krieges-Bedürfniſſe undLebensmittel erforderte. Den meisten Vortheil brachte ihm die Ankunft des Vauban, eines Vetters von dem , der diesen Plak befestiget hatte, welcher eine Vorschrift ſeines Vets ters, wie dieser Ort vertheidiget werden müße, mit= brachte. Den 14ten August 1708 wurde diese Fe= stung von dem Prinzen Lagen , der diese Belage rung übernommen hatte, und dem Fürsten von Friesland mit 50 Bataillons und 90 Esquadrons eingeschlossen. Der Herzog von Marlborough stellte
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1743 mit zur Reserve bey Dornickheim ohnweit Hanau, dienete 1744 und 1745 am Rhein,
stellte sich mit 70000 Mann zwischen Fretin und Noyelle , um die Gemeinschaft mit Oudenarde zu erhalten, und dem Prinzen Eugen, wenn es nöthig seyn sollte, desto geschwinder Hülfe schicken zu köns hen. Dieser Prinz ließ in solcher Geschwindigkeit die nöthigen Anstalten und Zurüstungen machen, daß den 22sten schon alles fertig war , die Lauf Graben zu eröfnen, obgleich die Circumvallations Linie 3 Meilen im Umfange hatte. Man kann sichh • nichts geschickteres vorstellen, als den Entwurfüber das Verhalten dieser Kriegsvölker. Jeder Officier hatte seine Verrichtung bey Eröfnung der Laufgras ben, bey Fortsetzung dieser Arbeit , bey Unterstü hung der Arbeiter und der Wachen , bey dem Zu fammentragen der Faschinen und Schanz - Körbe, mit einem Wort , jeder mußte etwas zur Sichers heit der Arbeiter beytragen, und ihre Arbeit erleich tern, oder befördern. Der König von Pohlen Au gustus und der Prinz von Hessen - Caſſel , welche eigentlich hier nichts zu thun hatten, begaben sich, weil der Ruf von dieser Unternehmung sich in ganz Leutschland ausgebreitet hatte , den 20sten in das Lager des Prinzen Eugen, um Augen-Zeugen das von zu seyn, und sie gestanden selbst, wie jedermann damahls einräumete, dieses sey nach den damahli gen Umständen die allerwichtigste Unternehmung. & Die Laufgraben wurden würklich in der Nacht vom 22ften auf den 23ſten durch 10 Bataillons Kaysers licher und teutscher Völker, die von 9 Esquadrons und 4000 Schanzgråbern unter Anführung zwey Obristleutenants, 2 Majors, 23 Hauptleute, sund. einer verhältnißmäßigen Anzahl von geringeren Of= ficiers unterstüthet wurden , eröfnet. Schon den 27ſten waren die Batterien fertig, worauf der An= ad £ 12 fang
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Rhein, gieng 1746 nach Braband , und war den 7ten Octbr. dieses Jahres nebst dem damaha ligen
"
fang gemacht wurde, die Stadt zwischen dem Mag= dalenen- und dem Andreas : Thore zu beschieffen. Vornemlich wurden zwey Bastions, deren eine auf der linken , die andere aber auf der rechten Seite der Deule lag, beschossen. Diese Belagerungver dienete eine eigene Beschreibung. Kenner würden sich über den geschickten Angriff und die herzhafte Vertheidigung dieses Plates vergnügen. Ich will nur einen ganz kurzen Abriß davon machen. Nach dem das schwere Geschütz die Vordertheile der bey den Bastions , deren Vertheidigungs - Werke der Prinz Eugen völlig unbrauchbar machen wollte, fehr beschädigt hatte, entschloß sich der Prinz, den bedeckten Weg oder die Contrescarpe zwischen dem Zangenwerke und dem Hornwerke von der Lieder Deule an bis zu demMagdalenen -Thore anzugreif fen. Die Vorschrift, wie dieser Angriff vorgenom men werden sollte, wurde den Generals , die ſol ches felbst ausführen sollten, schriftlich zugestellet. 1) den ganzen Tag über (es war der 7te Septbr. ) sollen die Kanonen auf den Batterien abgefeuret und Bomben geworfen werden, die so viel möglich auf das Hornwerk und die halben Monde nahe bey dem Magdalenen-Tbore, imgleichen auf das Zan genwerk an derLieder-Deule gerichtet werden müss fen. 2) Es sollen 1600 Grenadiers in 4 Haufen abgetheilet werden, der erste soll die äusserste Ecke des bedeckten Weges an der halben Bastion aufder linken Seite des Hornwerks angreiffen, der zweyte foll an der Ecke des Zangenwerks den Angriff thun, der dritte an der Vorderseite des halben Mondes nahe bey der Bresche, der vierte aber bey der Cons trescarpe vor der Bresche, vor jedem dieſer Haufen müſſen Zimmerleute gestellet werden, die Palliſa den
des 6ten Infanterie Regiments .
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ligen Bataillon von Hauß, jeßt 2ten Bataillou des 7ten Infanterie-Regiments , ohuweit Glån 213 mit
u
den umzubauen. 3) Die 1600 Grenadiers müs sen in dieser Stellung durch 1600 Fuseliers unter ftüßet werden. Zur Vertheidigung der Lauf-Gra= ben müffen 8 Bataillons, 4 in der ersten Parallele und 4 in der andern gestellet werden, und ſobald die Grenadiers vorgerücket , sollen die 1600 Füseliers sogleich ihre Stelle wieder einnehmen, die ersten Bae taillons aber rücken an die Stelle der Füseliers, auch müffen 600 Reuter , im Fall daß sie nöthig seyn sollten , auf die linke Seite gestellet werden. 4) So bald man sich der Contrescarpe bemächtiget, und der Graben nicht allzutief befunden wird, sol len die Grenadiers einen Verfuch machen , solchen zu ersteigen , welches vielleicht die Belagerten aus Furcht für einen Sturm, sich zu ergeben, bewegen wird. Man soll auch ſuchen, das Zangenwerk zu erobern, gehet aber dieſes nicht an, so sollen die Gre nadiers in den bedeckten Weg springen, und sich 圈 mit Woll-Såcken , die bey einem jeden Haufen in Bereitschaft gehalten werden müssen , bedecken. Sollte mehrere Mannschaft hiezu nöthig seyn , so müffen die Füseliers den Grenadiers nachfolgen, und die Bataillons , welche in den Laufgraben stehen, sollen so viel Mannschaft, als die Generals für gut finden, zu Hülfe schicken. 5) Vor dem Hornwerke sollen 8 Kanonen aufgeführet werden, die Belagers ten zu beschiessen , welches auch vor dem Zangen werke geschehen muß, und von der diesem Werke zus nächst gelegenen Seite muß unaufhörlich gefeuret, und alles, was sich nur blicken läßt, weggeschossen werden. 6) Wenn der Angriff zwischen der Ties der Deule und dem Andreas : Tbore wiederholet wird, so müſſen auffer der gewöhnlichen Mannschaft in den Lauf- Graben , welche aus 10 Bataillons und
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mit in der Arrier - Garde , so der Generallientes nant von Druchtleben commandirte, dieſe bes stand
+
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und 12 Esquadrons bestehet, noch 800 Grenadiers und 800 Fuseliers zur Unterstüßung derselben ab geschickt werden. 7) 400 Grenadiers müſſen in 4 Haufen, jeder von 100 Mann anrücken, und die Ecken der Contrescarpe angreiffen, worauf die ans dern 400 folgen , die 800 Füseliers aber und die, fo die Laufgraben vertheidigen, müſſen ſich beſtån dig gefaßt halten , folche zu unterstüßen. 8) Die erstenGrenadiers müssen sich von dem halben Monde an bis gegen das Zangenwerk , welches die Seite des Hornwerks decket, ausdehnen, und versuchen, ob sie den bedeckten Weg ersteigen, oder dieBresche der Bastion erobern können , läßt sich der Graben ersteigen , ſo müſſen ſie durchſeßen , wo nicht, so follen sie sich an den Hügeln der bey dem bedeckten Wege aufgeworfenen Erde zurückziehen , wo ihnen die Schanz-Gräber Platz machen sollen. Es müsß sen ihrer 2000 seyn, damit man sie allezeit, wenn der Angriff lange dauret , unterstüßen könne. 9) Man muß sich mit 400 Schanz-Körben, einer groß sen Menge Faschinen , und allen Arten von Hand werkszeugen versehen, damit es an nichts, was vers Jangt werden könne , fehle. Die zum Angriff, der des Abends um 8 Uhr vorgenommen werden soll, beſtimmte Grenadiers ſollen , so bald das Zeichen durch 3 Kanonenschüsse und nachher durch Abfeu rung des ganzen schweren Geschützes gegeben wors den, herausrücken. 10) Zwey Stunden vor dem Angriffsoll unaufhörlich auf alle Festungswerke ges feuret werden, um die Belagerten recht zu beuns ruhigen, wenn es aber angegangen, foll bloß zur rechten und linken gefeuret werden, damit dieFeinde nicht, wie ſie vermuthlich von den Hornwerken der Zangenwerke thun werden, allzuſehr kreuzweiſefeu ren
des 6ten Infanterie - Regiments.
ftand aus 8000 Manu ,
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und ward von einem
Corps von 40000 Manu stark angegriffen, wel 11 4 ches
), ren. Der Marschall von Boufleurs merkte gleich worauf die großen Bewegungen in dem Lager des Prinzen Eugen abzielten , er könnte solches schon bloß aus der Beschaffenheit seiner Bastionen abneh men, er machte sich zu einer tapfern Gegenwehr gefaßt. Der Marquis de la Freseliere , ein alter Generalmajor, der sich jederzeit durch seine geschickte Anführung des schweren Geschüßes hervor gethan hatte, gab ihm einen Entwurf zur Vertheidigung, der von des verstorbenen Marschalls von Dauban Vorschrift, die vorher von allen war genehm gez halten worden, nunmehro aber, wegen der bey die fem neuen Entwuf angeführten starken Gründe bey Seite gesetzet wurde, ganz und gar abgieng. Daus ban hatte gerathen , man solle den bedeckten Weg nicht allzuhitig vertheidigen, denn sobald der Feind die Brustwehr erstiegen, könne er sich leicht vers bergen, in die Festungswerke eindringen , und die darin befindliche Mannschaft einschließen, zumahl da unterdeffen das Feuer von den Wällen sowohl aus der Festung als auch von den Aussenwerken. ganz vergeblich sey, indem diejenigen, so den, bes deckten Weg vertheidigen sollten , demselben eben sowohl als die Belagerer ausgesetzet wären. Nach diesem Anschlage brauchte man also nur etliche wes nige Soldaten, so bald sich der Feind in dieselben hinein werfen wollte, an die Haupt-Ecken zu stel len, die sich, wenn sie Feuer gegeben , zur rechten und linken zurück ziehen, und sich am Ende des bes deckten Weges, um sicher zu seyn, so wie der Feind weiter eindringen würde, in Ordnung stellen solla ten, damit er dem Feuer von dem Wällen, welches ihm nothwendig vielen Schaden bringe, völlig aus gefeget würde, und wenn er geschwächt oder in Un vrdz
ches
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Gibraltars
ches aber , Macht,
Bataillon
ohngeachtet der so weit überlegenen
dennoch mit groffen Verlust zurückges ſchlaz
ordnung gebracht worden , so sollten alsdenn die Soldaten auf der rechten und linken Seite, sowohl von aussen als auch in den bedeckten Wege zurück kehren, um sich dieser Posten wieder zu bemächti 4 gen. Der Marquis de la Frezeliere widerſeßte fich ganz allein diesem Vorschlage, und stellte vor, es sen jetzt nicht Zeit, daß die Generals das Leben ihrer Soldaten zu schonen bedacht wären. Weil nun dasselbe auf solche Art ebenfalls sehr in Ge fahr komme, so müſſe man nicht weiter auf Liſt denken, sondern Gewalt wider Gewalt gebrauchen, und so viele Grenadiers , als nur Platz hätten, an die Waffenplätze und an die äussersten Ecken stellen, die übrigen aber in den zunächst gelegenen Werken, nemlich in die hornwerke, Zangenwerke und halben Monde , damit sie jene unterstützen , und auf die Belagerer , wenn sie durch das heftige Feuer von den Wällen geschwächt worden, einen Ausfall thun könnten. Er fügte noch hinzu, dieses Feuer würde die Belagerer wegen der Zwischen-Räume zwischen den Waffenplätzen und aussern Ecken,, die von ih nen nicht befehet werden könnten, ganz frey bestrei chen, weil sie ihre Soldaten , wenn sie Feuer gege= ben, auf der rechten und linken Seite zurückzie hen könnten. In dieser Verfassung erwartete der Marschall von Boufleurs den hißigen Sturm, wos. zu schon alle Anstalten gemacht wurden. Die Gre nadiers rückten zu der bestimmten Zeit , und nach dem das verabredete Zeichen gegeben worden , in gehöriger Ordnung aus den Lauf- Graben heraus, ein jeder dieser Haufen gieng mit ungemeiner Stand haftigkeit dahin , wo er den Angriff thun sollte, fie mußten aber, ehe es noch dazu kam, ein erstaunli ches Feuer von dem bedeckten Wege aushalten. Als sie
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schlagen ward.
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Gleich darauf wohnete es den
Irten Octbr. der Bataille von Roccour ohn? weit Lüttich bey , und 215
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fie an die Pallisaden kamen, zogen sich die Franzo sen zur rechten und linken in die Waffenpläge und an die Ecken zurück. Die Belagerer wollten diese leeren Pläße einnehmen , thaten solches auch würk lich , sahen sich aber dadurch dem heftigen Feuer aus dem kleinen Gewehr , aus den Kanonen auf den Wällen , aus der Festung und den Werken der felben, imgleichen von den Waffenplätzen und den Ecken des bedeckten Weges , den man angreiffen 52 wollte, ausgesetzt. Dieser Angriff und das heftige Feuer daureté faft 3 Stunden, die Belagerer ließen Ex fich aber nicht abschrecken, fie fiengen schon an, in denselben hinein zu springen, aber die französischen Grenadiers , die an den Ecken , aus den Waffen plätzen und nahe gelegenen Werken, kamen von allen Seiten hervor , und trieben sie überall , wo sie Fuß zu fassen angefangen hatten, wieder heraus, nur 2 von diesen Ecken , eine bey dem bedeckten Wege an den Zangenwerken, und die andere bey dem Horn werke zur rechten ausgenommen. Der König Aus gust, derPrinz Eugen und der Prinz von Oranien blieben diese ganze Zeit über in den Laufgraben. Aus dem schlechten Fortgange des Angriffs des bedeckten Weges war leicht abzunehmen, daß man etwas ge= wagthatte, und daß diejenigen Werke, wodurchder= selbe vertheidigt wurde, noch nicht sehr beschädiget : waren. Man kann leicht denken , daß dieses hef= tige Feuer in kurzer Zeit viele von den Belagerern aufgerieben. * Der Marschall von Boufleurs be richtete seinem Herrn, er habe 2000 Lodte gezählet, welche die Belagerer verlohren, fie müßten also ohne Zweifel 4000 Verwund ete bekommen haben. Man beschäftigte sich bis auf den 19ten mit Zurüstungen $7994 zu
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1747 den 2ten Jul. war es auch in dem Trefs fen bey Laffeld , anderthalb Meilen von Mas stricht, "'!
zu einem neuen Sturme, und an dieſem Lage wurde beschloffen, solchen gegen die Zängenwerke, und das Werk, wovon die Bastions von dem Magdalenen= Chore an bis zu dem Andreas - Chore bestrichen werden konnten, zu richten. Es wurden hiezu 5000 Engländer , die aus dem Haupt-Heere heraus ge suchet worden , erwählet. 1200 Grenadiers , die durch 1200 Fuseliers unterstützet werden sollten, wurden nebst 1700 Schanz-Gråbern zu den beyden Haupt-Angriffen bestimmt , es wurde auch, vers muthlich um dem Feinde desto mehr zu thun zu ma chen, beschloffen, zu gleicher Zeit die Contrescarpe an der Niederdeule, welche der Baſtion zur rechten gerade gegen über lag, imgleichen die Waffenpläße zwischen dem Hornwerke und dem halben Monde und den bedeckten Weg, der sich von dem halben Monde an bis zu den Magdalenen-Thore erstreckte, anzugreiffen , daß also dieser Angriff gegen den 1. dritten Theil der Aussenwerke dieser Festung zu gleicher Zeit gerichtet werden sollte. Nachdem 需 alle Anstalten dazu gemacht waren , warf ſich der Prinz Eugen des Abends um 6 Uhr in eine der vordersten Batterien , um den Soldaten durch feine Gegenwart Muth zu machen. Auf das ver abredete Zeichen zogen sie sich von allen Seiten her aus. Das Feuer war auf beyden Seiten unges mein heftig, und daurete 2 Stunden lang , ohne schwächer zu werden, die Belagerer wurden in Ge genwart des Königs Auguſt und des Prinzen Lus gen drey mahl zurück geschlagen , dieser setzte sich vieler Gefahr aus , um seinen Leuten , wenn ſie abgeschlagen wurden, wiederum Muth zu machen, er wurde auch von einer Kugel über dem linken Aus * ge verwundet. Bey diesem Sturme , da es noch weit
des 6ten Infanterie- Regiments.
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stricht, gegenwärtig, in welchem der Obrifklieuä tenant von Stallmeister und die Capitains von Meyes 210* weit hihiger als das erſte mahl hergieng , glückte es doch in so weit , daß 30 bis 40 tapfere Solda ten in den Winkel der halben Bastion an der linken • Seite des Zangenwerks hinein kamen , es warfen = fich auch einige in den Waffenplay des bedeckten Weges der Haupt-Bresche gerade gegen über, zur linken der Bastion nahe an der Liederdeule. Die Wunde des Prinzen Eugen war zwar nicht gefähr lich, nöthigte ihn aber doch sich einige Tage inne zu halten, da unterdeßen derHerzog v. Marlborough die Belagerung besorgte , er wollte versuchen , ob er glücklicher wäre, er richtete seinen Angriff bloß gegen das Zangenwerk , er zog den Kern der ens glischen Grenadiers , die bey dem Haupt- Heere standen, an fich) , er suchte 300 davon aus, welche die rechte Seite des Zangenwerks angreifen sollten, ** und unterſtüßte sie durch 250 Fuseliers , eben so viele mußten die linke Seite angreifen, die übrigen Grenadiers an der Zahl 1200 wurden in 2 Hauffen abgetheilet , diesen doppelten Angriff zu unterſtü hen. Diese Völker mußten ein erstaunendes Feu er aushalten, der Angriff war sehr anhaltend, und hitzig, die Gegenwart ihres Generals und der bey den Prinzen von Hessencassel und Oranien feurete fie an verschiedene mahl den Angriff zu erneuren, 1 fie konnten aber nur einen kleinen Theil von dem Winkel der linken Seite des Zangenwerks erobern, weil es ohnmöglich war, sich des ganzen Winkels, deſſen Einſchnitt mit spißigen Pfählen und Pallis faden versehen war , zu bemächtigen , dieser Verz such kostete dem Herzoge von Marlborough ohnge fehr 1000 Mann. Dieser Verlust und die mis lungenen Stürme machten dem Prinzen den wes nigsten Kummer, Allein die Kriegesz Bedürfniße giengen "
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Gibraltarsches Bataillon) 8/1
Meyeren und von Druchtleben: blieben , der Chef aber, Generallieutenant von Druchtleben bleßiret wurde.
1748
giengen gegen das Ende Septbr. fast völlig aus , feit einigen Tagen bediente man sich schon der Steis ne statt der Kugeln. Von Brüssel konnte man gar nichts mehr bekommen , 60 Pulver -Wagen , wel che einen großen Umweg genommen hatten , um bey dem zur Beobachtung der Feinde beſtimmten 7 Heere einzutreffen , waren angehalten und wegge nommen worden. Die Belagerten hatten eben falls keinen Ueberfluß , so viel Pulver und Lebens Mittel fie auch zusammen gebracht hatten, so sorg ten sie doch, es mögte ihnen daran fehlen. Den 25ten hatte es ihnen zwar bey einem Ausfall , den fie aus dem Krankenthore auf der Seite nachPont a Bovinee thaten , geglückt , 150 Kühe und 400 Hammel zusammen zu bringen , aber daß war für eine Besagung, die noch aus 12000 Mann bestand, 1. sehr wenig. Den 28ten warf sich der Ritter von Luxemburg, ein Sohn des berühmten Marschall dieses Nahmens , mit einer ansehnlichen Mann schaft auch einen groffen Vorrathe von Waffen und Pulver auf eine für ihm sehr rühmliche Art in die Festung. Um diesen verwegenen Anschlag auszu= führen , brach er mit 2500 Mann schwerer Reu terey und Dragoner von Douay auf, jeder von die fen Reutern hatte einen Sack mit 60 Pfund Pul ver aufseinem Pferde, jeder Dragoner aber drey Flinten und eine Menge Flintenfteine , gegen 10 Uhr des Abends kamen sie vor einen Schlagbaum, der Officier, welcher fie anführete, sprach sehr fer tig deutsch , und wußte dieſen Betrug sehr fein zu spielen , er fagte zu dem Officier , welcher daselbst die Wache hatte , er fame mit den und den Regis ⠀ mentern , welche er ihm nannte, von dem Haupt Heere
des 6ten Infanterie - Regiments .
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B1748 ward dieser Krieg durch den Frieden zu Aachen beschlossen, und dieses Bataillon kant nebst Heere, alle seine Reuter wären mit Pulver belas den, und er würde von einem Haufen Franzosen 2 J verfolgt, sogleich wurde der Schlagbaum in die Höhe gelassen, sie waren fast schon alle durch, als einer von den Officiers , der sich nicht erinnerte, wer und wo er war , unbesonnener Weise ausrief Serre , Serre ! Diese Worte verriethen den Betrug, den Augenblick wurde der Schlagbaum herunter gelaffen, die beyden Regimenter, welche noch nicht durch waren, kehrten gleich wieder zurück , und Y. man verfolgte die beyden getrennten Haufen ver gebens. Der Ritter Luxemburg warf sich mit 1800 Mann in Råffel hinein , und hatte auffol the Weise 80000 Pfund Pulver glücklich durchge= bracht. An eben dem Tage wurde das Schickſahl / von Rüssel und das Glück der vereinigten Mächte, durch die Tapferkeit und klugen Anführung des General Webb, welcher einen Munitions-Trans port von Oftende glücklich zur Armée brachte, und durch die Ungeschicklichkeit des Grafen de la Mots te in der glücklichen Action bey Wienendahl ente schieden. Um nun zu verhindern , daß keine Zu= fuhre mehr ankommen könnte, ließ der Herzog von Vendome die Dämme abstechen , wodurch die Gez gend um oftende herum unter Wasser gesetzet wur de. Allein diese Vorsorge war vergeblich, denn man fand Mittel, durch platte Fahrzeuge die bes nöthigten Krieges - Bedürfnisse annoch herbey zu schaffen. Nachdem diese Zufuhre glücklich ange kommen , wurde die Belagerung wieder mit vielen Eifer angefangen. Man bemühete sich dasjenige, was durch Gewalt nicht hatte bewerkstelliget werden 4.6 Fönnen , durch Mienen auszuführen. Der Marz schall von Boufleurs war überzeugt, sein Herr würde
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Gibraltarsches Bataillon
nebst den übrigen Truppen in hiesige Lande wies ber zurück. 1756 war es mit unter den 12 Bataillons, welche zur Verhütung einer französischen Landung nach England überschiften. Diese Truppen erhielten ihre Cantonnirungs-Quartiere theils zu Maidstone und theils zu Canterbury und rücks ten hernach in das lager zu Bromton ohnweit ersterem Orte auf der Coar - Heath. Dieses Bataillon kam im Decbr. von da wieder zurück, und marschirte
1757 aus der Garnison Eimbeck ins Lager ben Tündern ohuweit Hameln. In der im Julio selbigen Jahres bey Hastenbeck vorgefals lenen Bataille that es sich besonders hervor , ins dem
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würde mit seiner tapfern Vertheidigung zufrieden ſeyn können, er übergab also die Festung den 23ter Octbr. , weil er der Bürgerschaft , über welche er gar nicht zu klagen Ursache hatte, gerne vortheil hafte Bedingungen verschaffen wollte. Dieses war der 62steTag nach Erdfnung der Laufgraben. Die Bedingungen waren ungemein vortheilhaft und an · Der Prinz Eugen war selbst so groß ständig. müthig, daß er dem Marschall die Bestimmung der Artikels überließ. Keine Stadt war in langerZeit fo hihig angegriffen, noch so muthig vertheidiget worden. Die Belagerer konnten nicht den gerings ften Ort, ohne ein ordentliches Treffen zu liefern, erobern , und oft hatten sie ihn kaum besetzet, so wurden sie schon wieder herausgetrieben. Diese Be lagerung hatte den Alliirten über 12000 Mann ges kostet, worunter 753 von den Lüneburgischen Trupa Rapin allgemeine Geschichte von pen waren. England , 9ter Theil , pag. 431+
des 6ten Infanterie - Regiments . 543 dem es nebst dem damahligen von Spörken und von Zandre , jezt ersten Bataillon des 2ten, und zweyten Bataillon dieses 6ten Infanteries Regiments , ein ganzes feindliches Corps , wela ches sich einer sehr vortheilhaften Anhdhe bemächs tiget , mit Sturm wieder herunter warf , und ihni 14 Kanonen abnahnt. Noch zu Ende dess selben Jahres dienetë es mit in der Belagerung vor Haarburg unter dem Commando des Genes rallieutenants von Hardenberg, in welcher Bes lagerung der Hauptmann von Behr blefiret wurde. Nachdem der französische Commandant, Graf von Perreuse , dieseFestung am Ende des December Monaths übergeben, rückte es unter dem Generalmajor von Diepenbroick mit gegent Bremen, und befreyete dasige Gegend von den feindlichen Truppeit. Im Mårz 1758 war es mit bey der Belas gerung von Minden , welche der Generallieus
Dieser hatte vier tenant von Oberg führte. Brigaden unter sich , davon die erste der Genes ralmajor Graf von Rielmannsegge, die zte der Erbprinz von Braunschweig , die ste der Generalmajor von Diepenbroick und die Dent 4te der Prinz von Anhalt commandirte. 14ten März ward diese Festung zur Uebergabe und der Commandant Marquis de
gebracht,
Morangies , mußte sich mit der ganzen Bes sakung von 3500 Mann zu Krieges - Gefanges nen ergeben , weil der Herzog Ferdinand ges gen die 2000 Mann Franzosen , die zu Liens burg geweſen, und sich in Minden geworfen, ob sie sich gleich anheischig gemacht , daßsie nach Franc
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Gibraltarsches Bataillon
Frankreich zurück gehen wollten , sehr aufgez bracht waren. In der am 23sten Jun. bey Cres veld vorgefallenen Schlacht, hatte es abermahs len Gelegenheit, sich sehr zu distinguiren , indem es mit dem damaligen Bataillon von Post, jezt
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afte Bataillon des Loten Infanterie - Regiments, die französischen Carabiniers mit großen Verlust der lezteren zurück trieb , 3 Esquadrons dersel ben fast gänzlich zu Grunde richtete, und eine Der feindliche 12pfündige Kanone erbeutete. Lieutenant Mühlenfeld wurde in dieser Bataille blegirt. Nachher rückte es unter dem General von Wangenheim mit vor Düsseldorf, wel ches sie nach einiger Beschießung einnahmen, und blieb mit dem damahligen Bataillon von Wan genheim , jest Isten Bataillon des 7ten Ins fanterie- Regiments , unter der Commandanten schaft des Generals von Hardenberg daselbst in Besaßung. Anfangs August war diese Garnis fon wieder herausgezogen , und gieng mit der Armee bey Grierhusen wieder über den Rhein zurück. Als die alliirte Armee im October von Münster nach Lippstadt rückte, beseßte dieses Bataillon unter dem Obristen von Lafferr den Paß an der Brücke bey Bennighausen, um den Marsch der Arinee zu verbergen und zu decken.
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In der am Isten August 1759 vorgefallenen Bataille bey Minden worin der Fähndrich von Wersabe von diesem Bataillon blieb , eroberte es 2 französische Standarten, kam im Febr. 1760 nach Nehem in die Winterquartiere, dienete darauf den roten Jul. felbigen Jahres in dem
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des 6ten Infanterie - Regiments .
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dem Treffen bey Corbach, woselbst der Haupts mann von Behr blieb, und half X 1762 den herrlichen Sieg bey Grebenstein mit erfechten, worauf im Novbr. dieses Jahres ** der Friede erfolgte, und dieses Bataillon die Garnison in Hameln bezog , von wo es 1768 wieder weg marschirte, verleget ward.
und nach Flienburg
1775 den 25sten Sept marschirte dieses Bas taillon unter der Anführung des damahligen Obristlieutenant von demBusch aus Nienburg und gieng nebst den beyden Bataillons von Re den und von la Morte , jeßt ersteren Batail Ions des zten und 5ten Infanterie - Regiments, unter der Ordre des Obristen von la Morte den 6ten Octob. bey Rigebüttel zu Schiffe , um die Englische Garnison in Gibraltar zu verstår ten *). Den
*) Dieses Bataillon wurde folgendermaßen auf die Schiffe vertheilet : The Munificence. Obristlieutenant von dem Busche, Capitain v. Teßier, Lieutenants Müb › lenfeld und Lüders , Fähndrichs von } Bülow und v. Sternfeld, Regiments Quartiermeister Müller, und Regim. Feldscheer Butterhof. The Archer. Major von Hugo, Lieutenants Bode und von Klenke, Fähndrichs von Schä fer und von Bobart , Adjudant Frie drichs, und Auditeur Friedrichs. The Amitiis Defire. Capitain von Jßendorf und v. Steuber, Lieutenants von Roth, Leon bard und Schanzen, Fähndrich Oster kamp und Paſtor Stamke. Mm
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Gibraltarsches Bataillon
Den 21ften Jun. 1779 wurde von Seiten der Spanier alle Gemeinschaft mit Gibraltar aufachoben. Den 16ten Jul. ward die Festung zu Wasser und zu Lande blocquiret. Die feindlis chen Truppen vermehreten nach und nach ihr La ger vorwärts von St. Roques, diese Blocquade daurete bis den 12ten April 1781, an welchem Tage die Feinde anfiens gen, die Festung zu beschiessen. > In der Nacht vom 26sten auf den 27sten November benannten
Jahres, that ein Theil der Garnison , worunter fich dieses Bataillon mit befand , einen Ausfall *auf die feindliche Parallele, wobey der Gouver neur, General Ellior, selbst mit gegenwärtig Das Bataillon griffunter der Anführung war. des Obristlieutenants von Hugo die sogenannte Mill oder Don Carlos Batterie an, woraus es den Feind vertrieb, und selbige eroberte, die ganze Parallele ward zu Gründe gerichtet, und vers brannt. Den 13ten Septbr. 1782 wurde dieFestung durch 10 schwimmende Batterien von der Sees Seite beschossen und zu gleicher Zeit von allen Batterien auf dem festen Lande ein lebhaftes . . Feuer gemacht, bey dieser Gelegenheit und unter währendem unaufhörlichen Feuer auf unsere Fes ftungs-Werke, trugen die Leute von allen Regis mentern , und also auch von diesem Bataillon, durch ihren guten Willen mit dem größtenMuthe zur fertigen Bedienung der Artillerie die Munis tion und glühende Kugeln auf die Batterien, wos mit die schwimmenden Batterien in sehr kurzer Zeit in ein nichts verwandelt und zugleich gånzs lich
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des 6ten Infanterie-Regiments.
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lich aufgebrannt wurden. Nachdem nun die Gars nison von Gibraltar vier Jahr blocquirt , und förmlich belagert gewesen , wurde es im Jahr 1783 endlich Friede , da 182528 Stück Kas nonen-Kugeln und 75860 Stück Bomben von dem Feinde währender Belagerung in die Festung waren geschoffen und geworfen worden, den Gous verneur, General Ellior , zur Uebergabe nicht hatten bewegen können. Nach also geendigtem Kriege wurden dieſe drey zu Gibraltar befindli che obenbenannte Chur-Hannoversche Bataillons den 21sten August 1784 wieder eingeschiffet, um nach ihrem Vaterlande wieder zurück gebracht zu werden, ſie wurden den 16ten Octbr. zu Bres merlehe debarquiret, und rückte dieſes Bataillon den 27ften Novbr. unter der Anführung des Obris ften von Hugo zu lienburg in Garnison. Auffer denen diesen drey Bataillons Eingangs gedachtermaßen zugelegten Ehren - Zeichen wurde auch denen Unterofficiers und Gemeinen , so die Festung mit vertheidigen helfen , ihres Wohlvers haltens halber, die Pension um zwey drittel erhöhet. p na. ustione a
4 Sur goddhis is 一辈 **
Mm 2
Zwey
1
Kibo jete rain 548 味
Zweytes Bataillon
des 6ten Infanterie - Regiments.
zas zweyte Bataillon dieſes jeßigen 6ten Ina fanterie-Regiments ist mit dem jeßigen 2ten Bataillon des 5ten Infanterie-Regiments bis in das 1724fte Jahr ein geschloßenes vormahliges Zellisches Infanterie-Regiment gewesen, in ſelbis gem Jahre aber in zwey Bataillons separiret, und jedem ein besonderer Chef gegeben. Die Errich tung und nachherige Veränderung bis auf gedach tes Jahr ist bey dem erwehnten zten Bataillon des 5ten Infanterie-Regiments weiter nachzuſeż Dieses Bataillon hatte Anfangs 9 rothe hen. Doublure, und erhielt 1730 gelb, da es nun mit feinem jeßigen combinirten Gibraltarschen Bas taillon egale Uniform gehabt , so ist, es also auch einerley Veränderungen mit selbigen unterwor 1 fen gewesen , wie man daselbst cbenfalls weiter nachzusehen belieben wird. Es führet vor jezt den Buchstaben C. auf den Gewehren, und in der Fahne den auf Sieges Zeichen fißenden Gott Mars mit einem fliegenden Genio und der Ues berschrift : "
Nulli fine morte triumphi. Die Chefs dieses vormahligen Zellischen Re giments vor derTheilung finden sich schon berühr ters
2tes Bat. des 6ten Infant. Regim . 549
termaßen bey dem 2ten Bataillon des 5ten Ins fanterie-Regiments bereits angeführet, die nach herigen Chefs aber sind gewesen:
1724 Obrister Johann Juft Sebo.
3.
1729 Obrister Johann von Soubiron, ward 1735 Brigadier ,
1740 Generalmajor,
1745 Generallieutenant, und starb den zten März 1754 in Zelle.
$2 "
1754 Obrifter Carl Friedrich von Zandre di
#
Caraffa, giéng 1757 als Generalmajor in Pension.
#757 Obrister Hans Jürgen von Halberstadt, ward 1759 Generalmajor, und gieng 1761 in Pension.
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1761 Obrister Christoph Carl v. Linſing, ward 1775 Generalmajor, und erhielt 1776 das jegige tote Infanterie-Regiment , worauf dieses Bataillon mit ſeinem jeßigen ersten 3. oder Gibraltarſchen combiniret worden.
1 Die besondere Geschichte dieses Bataillons ist nur erst mit dem Jahre 1724 anzufangen, als bis dahin felbiges mit dem jezigen 2ten Batails
B
Ion des 5ten Infanterie - Regiments ein eigenes Regiment ausgemacht, und mit selbigen bey allen Vorfällen bis zu diesem oberwehnten Jahre zus gleich gebraucht worden, wie daselbst in mehres ren ausgeführet, weshalber ich meine Leser in Ans fehung der älteren Geschichte dieses Bataillons dahin verweise.
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1733
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Zweytes Bataillon
1733 erregte der Herzog Carl Leopold durch seine aufgebothene Unterthanen neue Unrus hen in Mecklenburg , weshalben dieses Bas taillon unter den Commißions -Truppen mit das hin marschirte, das von den Bauren blocquirte Güstrow wurde entseßet , Schwerin beren net , andere haltbare Derter mit Hannoverschen !..
Truppen beseßet, und der Herzog endlich solchers gestalt so in die Enge getrieben , daß er mit ſeis nen Land-Bauren in einer dicken Hölzung ſich auf eine seltsame Art verschanzen mußte. Nach dem Tode des Königes von Pohlen, Auguſt des II. , welcher den 1sten Februar 1733 eintrat , melirte fich Frankreich so sehr in die PohlnischeKönigs Wahl , daß darüber der Krieg am Rheinstrom ausbrach. Dieses Bataillon war also mit unter den 6 Bataillons , welche das Churhaus Han nover
1734 zu der Kayserlichen Armee amRhein marſchiren ließ, 1735 der Action bey Kloster Clauſen an der Schwalmbach mit beywohnete, und darauf 1736 von daher ins Land wieder zurück kam.
1742 befand es sich mit unter den Chur Braunschweigischen Truppen, welche zum Dienste der Königin von Ungarn nach den Fliederlan den marschierten . { ," 1743 gieng es an den Mayn ,
und wohs
nete unter allerhöchfter Anführung Ihro Roi nigli
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des 5ten Infanterie- Regiments. 551
nigliche Majestår Georg des H der Bataille bey Dettingen bey , rückte darauf mit der Ar mee bis am Speierbach hinauf.
1744 half es unter dem Englischen General Waade in Braband die feindliche Armee bis unter die Werke von Rüffel verfolgen, und seßte den diesjährigen Feldzug in den Niederlan den fort. 1 1745 war es eines der 7 Bataillons , wels che nebst den Desterreichischen und Holländischen Truppen unter dem Commando des damahligen Groß-Herzoges von Toscana, nachherigen Rds mischen Kaysers Franz des I. und des Feldmar fall Bathiany aus Braband an den Rhein giengen, sich daselbst mit der aus Bayern ange rückten Desterreichischen Arince unter dem Feld marschall Traun im Angesicht der Französischen Armee unter dem Prinzen von Conri bey Gellne hausen vereinigte , das Lager bey Steinheim ohnweit Hanau bezog , und die französische Ars mee, welche die damahlige Kayfer-Wahl zu vers hindern suchte, bey Türkheim über den Rhein zurück zu gehen nöthigte. Im Anfange des Jahres 1746 gieng diese Armee auseinander , und dieses Bataillon gieng zurück nach dem Lande , mußte aber
1747 von neuen nach den Lieder - Rhein marschiren, und im März
Mm 4
1748
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Zweytes Bataillon
1748 dem scharfen Gefechte bey Rosenthal ohnweit Bergenopzoom unter dem Prinzen Ludewig von Braunschweig -Wolfenbüttel mit beywohnen.
In dem 1757 ausgebrochenen französischen Kriege, welcher sich hauptsächlich über die Chur Braunschweigischen Lande und den Niedersächsis schen Kreis ausbreitete , hat es sich durch sein ge wöhnliches Wohlverhalten besonders in der Schlacht ben Haftenbeck, welche im Julio ſelbis gen Jahres vorfiel, abermahls vielen Ruhm ers worben. Es ward dieſes Bataillon nebst dem von Hardenberg, jezt Gibraltarschen Batail Ion dieſes 6ten Infanterie-Regiments, und dem von Sporten , jeßt ersten Bataillon des 2ten Infanterie-Regiments , während gedachter Bas taille nebst einem Piquet von 300 Commandir ten unter Anführung des Cavallerie - Obriften Maximilian von Breidenbach beordert , vier französische Brigaden , so sich auf einem Berge ben Dierichsen, die Offenburg genannt, postis ret hatten, zu delogiren , welches auch dergestalt # executiret ward , daß nicht allein alle dieſe vier Brigaden mit Hinterlassung vieler Todten und Bleßirten die Precipice völlig hinunter gestürzet wurden , sondern auch 14 Kanonen im Stiche ließen, wovon jedoch wegen Mangel der Pferde und kurz darauf erfolgten Retraite der Armee nur 6 mitgenommen werden konnten , und obs gleich diese Regimenter, indem die alliirte Ars mee sich bereits nach Hameln zurück gezogen, im Angesicht des Feindes ihren Rückzug nehmen mugs
des 6ten Infanterie - Regiments.
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mußten, so unterstand sich derselbe doch nicht eins mahl, ihnen in die Arriere-Garde zu fallen , ins dem die Unfrigen, so bald sich etwas feindliches sehen ließ, in der größten Ordnung Fronte mach ten , der Fähndrich von Mauderode wurde in diesem Gefechte erschoffen , und der Major von Linsing nebst dem Lieutenant von . Röhnen bleßirt. 1758 den 23ften Junii wohnete es der vors theilhaften Bataille bey Crevelt mit vielem Ruhme ben, und auf einem Commando beyBore ten im Münsterschen wurde der Lieutenant von Röhnen abermahls bleßirt. 1759 den 1ften August hatte es unter dem Wangenheimischen Corps großen Antheil an der glücklichen Schlacht ben Minden , und verlohr während der Campagne in der Belagerung von Münster den Fähndrich von Reichel. 1760 im Januar dienete es mit in der Afs faire bey Dillenburg , woselbst der Lieutenant von Weyhe erschossen ward , und erhielt darauf die Winterquartiere in Erwire. Am ! 19ten Septbr. bewies es abermahls die größte Herz haftigkeit , als der Herzog von Broglio das Wangenheimische Corps bey Löwenhagen mit einer Macht von 30000 Mann angriff. Dieses Bataillon ward, ehe die Action angieng, detaſchie ret, die Communication mit Uslar zu unterhale ten, welches dasselbe auch nicht allein bewerkstele ligte, sondern auch nachher allein nebst einigen Luckners Mm 5
554
Zweytes Bataillon
Lucknerischen Husaren den Solling so lange deckte, bis das Wangenheimische Corps den Pos ften bey Uslar wieder occupiren konnte.
Gleich darauf mußte es unter dem General von Luckner in der Gegend von Northeim und Moringen zu Vedeckung der hiesigen Lande stehen, um die Göttingische Garnison in Respekt zu erhalten, von da es endlich gegen den Winter auf das Eichsfeld marschirte , den Feind aus Giebelhausen und Duderstadt vertreiben half, und darauf in leßteren Orte die Winterquartiere erhielt. Nun gelung es zwar dem Feinde am 2ten Januar
1761 die Garniſon zu sürpreniren, und sie zu nöthigen , solchen Ort zu räumen , sie blieb aber, ohngeachtet der rauhen Jahreszeit , auf einer nahe daran liegenden Höhe stehen, und vers trieb unter Commando des Generals von Riels mannsegge, den Feind folgenden Tages mit Verlust zwver Grenadier - Compagnien wieder aus Duderstadt. Im Februar dieses Jahres dienete es in der Expedition auf Langensalz unter dem General von Spörken , welche zu der Gloire dieses würdigen Generals ausfiel.
Am
21sten März büffete es zwar in der hißigen Afs faire bey Grünbergen *) vieles ein , hatte jes doch
*) Das Erbprinzliche Corps bey Grünbergen oder Stangerode , bestand nur aus z Vataillons, 8 Esquadrons und einem Detaſchement Luckners scher
des 6ten Infanterie-Regiments.
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doch die Ehre, daß der Erbprinz Höchstdero Zufriedenheit über dieses Bataillon befonders bezeugeten. Im Julio dieses Jahres war es unter dem Corps des vorbenannten Erbprins zen in der glücklichen Bataille von Vellings hausen gegenwärtig , hatte aber vor das mahl teine Gelegenheit, sich zu distinguiren , weil der Prinz von Conde nicht rathsam fand, sich eins zulassen.
Bey denen vom Bataillon detaſchirs
ten Grenadiers wurde der Lieutenant von Holle in der Affaire bey Oelper ohnweit Brauns schweig bleßiret.
Im Julio 1762 ward es unter dem Genes
1
rallieutenant von Bock, nebst dem Bataillon Prinz Carl , jeht erste Bataillon des roten Infanterie Regiments , und Erbprinzlich Hegis schen Regiment zu der Attaque durch die Fulde commandiret , da es denn nicht allein den Durch gang durch diesen Fluß unerschrocken zu Fuß bes werkstelligte , nachdem es vorher ein Verhack durch ein Gehölze durchbrechen müſſen , ſondern auch die Sachsen bey Lurrernberge aus vers schiedenen Redouten heraustrieb , viele Gefanges ne
scher Husaren. Dieses kleine Corps wurde von einer Macht von 40000 Mann, worunter allein 83 Esquadrons waren , angegriffen , und war Der Erbprinz und der beynahe umzingelt. General Luckner öfneten sich aber mit einer bes wundernswürdigen Unerschrockenheit und Ges 1 genwart des Geistes mit dem Degen in der Fauft eine Passage mitten durch die Feinde.
556 2tes Bat, des 6ten Infant. Regim. ne machte, und zwey Kanonen allein erbeutete. Den 30sten August wohnete es der blutigen Af faire bey lauenheim am Johannisberge mit vielem Ruhme bey , woselbst der Obristlieutes nant de la Porte, Major von Puffendorf, und Hauptmann von Melzing bleßiret wurden, und bey der, den 21sten Septbr. bey der Bru cker-Mühle an der Ohm vorgefallenen heftigen Kanonade behauptete es seinen ihm anvertraueten wichtigen Posten bey lieder-Ufleiden an der Ohm , zwischen Homburg und Schweinss burg mit vieler Ehre.
1763 nach wieder hergestelltem Frieden ers hielt es seine Garnison zu Hameln , mußte sols che aber 1768 mit lienburg und denen um liegenden kleinen Städten verwechseln.
7tes
7tes
Infanterie - Regiment
von dem Busche.
Stand -Quartier Hameln.
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7tes Infanterie
Regiment
von dem Busche.
Erstes
Bataillon.
Das erste Bataillon dieses 7ten Regiments 1680 errichtet. Es hatte blan Seine jes Doublure , und erhielt 1714 paille. hige Uniform ist rothe Röcke und Dragoner, paille Rabatten, Aufschläge, Unterfutter und Westen mit Silber, erhält aber 1787 dunkel grüne Ra batten und Aufschläge nebst weißen Unterfutter und Westen, so wie bereits mit dem Jahre 1785 aufden Mondirungs-Knöpfen die festgesezte Res Es giments - Nummer zu führen angefangen. führet den Gewehr-Buchstaben Q. , welcher aber in derFolge ganz wegfällt, und statt dessen die Regiments:Nummer geführet , wie denn dieses Regiment im Jahre 1783 bey der vorgenomme nen Numerirung der sämmtlichen Chur- Hannds verschen Regimenter die Nummer 7 bekommen, Auf der 2ten als der Bataillons-Fahne führet es zur Devise die Fama mit einem Blate in der Hand, worinn die Worte : Extendere fa& tis. Welche Worte auch zur Ueberschrift des Sinnbildes wiederhohlet. Extendere factis, Dies
Erstes Bataillon
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Dieses Sinnbild hat der General von Wans genheim in Rücksicht auf die in vorigen Zeiten vom Regiment erworbenen Ehre angenommen, so von dem Hofrath Werlhof überseßet : Daß neuer Thaten Ehre Den alten Ruhm vermehre.
Seine Chefs sind gewesen : 1680 Generalmajor Offenoy oder Gefener. 1683 Obrister Palland. 1683 Obrister Siegelberg. Anmerkung. Man vermuthet , daß diese beyden nur titulair Obristen , und keine würkliche Chefs, sondern nur Commans *** danten des Regiments gewesen. 1686 Herzog Maximilian Wilhelm
von
Braunschweig-Lüneburg, gieng 1692 nachdem er die Catholische Religion anges nommen, in Kayserliche Dienste, und ist als Kayserlicher General-Feldmarschall den 27ften Julii 1726 zu Wien gestorben. 1692 Obrister d'Herleville , gieng 1705 als Generallieutenant ab. V 1705 Obrister von Belling, starb als Brigas dier.
1719 Obrister Berward . imbeck. 1719 Obrister 1728 Obrister Wilken Friedrich v. Behr, starb den 6ten Jul. 1739 als Brigadier. 1739 Obrister Christian von Böselager, ward 1744 Brigadier , 1745 Generalmajor, und gieng 1751 als Generallieutenant in Pension. 1751
des 7ten Infanterie-Regiments.
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1751 Obrifter Georg August von Wangen heim , ward 1757 zum Generalmajor, 1759 zum Generallieutenant , 1777 zum General der Infanterie ernennet , und starb den 24sten Sept. 1780 als Com mandant von Hameln zu Hannover. 1780
Generalmajor Henrich Ludewig von Stockhausen , erhielt 1781 das jeßige erste Infanterie - Regiment.
1781 Generalmajor Georg Wilhelm von dem Bufcbe.
Dieses Bataillon hat seinen ersten Feldzug im Jahre 1686 gegen die Türken in Morea gethan, wohin es von dem Obristlieutenant Ver Een den Venetianern zu Hülfe geführet ward. Es hieß damahls das neue Prinzen - Regis ment, denn als im Jahre 1685 drey Lüneburgi scheRegimenter, nemlichPrinz Maximilian *), wel,
*) Dieses Regiment führete der Obristlieutenant Ernſt Chriſtian von Gefferling hinein , derselbe kam als Major aus französischen Diensten, ward 1680 Obristlieutenant , nahm im April 1686 als Obris Nn
to
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Erstes Bataillon
welcher noch selbiges Jahr von der Republik Des. nedig zum Generalmajor mit 6000 Ducaten Gehalt erkläret ward, Podewils , jekt erstes Bataillon des 6ten Infanterie-Regiments , und Ohr, jeßt 2tes Bataillon des 9ten Infanteries 1 Regiments , nach Morea marſchirten, ersteres aber zu Malemocka revoltiret hatte , so ward solches den 15ten März 1687 unter die andern Regimenter untergesteckt **) , und dagegen dies ses Regiment dem Prinzen wieder hinein geschickt, welches denn zugleich mit des Obristen Papen Bataillon , in allen 12 Compagnien und 1300 Mann stark, den 30sten Jun. 1687 in Morea im Lager bey Trapenau anlangte , und dieses neue Prinzen Regiment ward damahls mit des Obristen Papen Bataillon zu einem Regis ment von 12 Compagnien in eins gezogen. Es erwarb sich in diesem Moreanischen Kriege den 14ten Julii 1687 in der glücklichen Schlacht bey Pas
: Obrister seinen Abschied, und gieng aus Morea auf seine Güter in Pommern zurück, trat dars aufin Mecklenburgische Dienste als General, und starb 1709 als Kayserlicher Geheimter Rath. **) An Officiers hatte dieses Regiment verlohren : Obrister Schüge, Capitains Vittinghof,Schacht, Bonafon, Charmeier, Gleest, Gutmann, Lieus tenants Belling , Kritewitt , Dücker, Bomfi, Fiebiger, Ohm , Quernheim , Fähndrichs Drós fing, Thomas , Pickart , Ludewig , Fiebiger, Ausserdem > Helmstad, Buttler , Petersdorf. Roch die Volontairs Scheele und Rousillon, Adjudant Schröder , und die beyden Feld-Pres diger Harrmann und Grote………
des 7ten Infanterie- Regiments .
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Parraſſo, worinn der Prinz den rechten Flügel Die Türken ats commandirte, vielen Ruhm. taquirten in dieser Action mit größter Hiße , es waren ihnen aber nicht allein die alten Braun schweigischen Regimenter , mit beständigen anhals tendem Feuer auf dem Halse, sondern auch die Cavallerie unter dem Marquis de Corbon.. Gleich nach dieser erwehnten Action ergaben sich auch Parrasso , die Moreanischen Dardas nellen, Lepanto, in welchen Pläßen über 180 Es ergaben sich Kanonen vorgefunden worden. also nach dieserglücklichen Schlacht innerhalb 24 Stunden vier solche Plaße ohne Verlust eines Mannes, welche man einen ganzen Sommer hindurch bey rechter Vertheidigung kaum hatte Die Lüneburgischen Völker bezwingen können. erbeuteten in dieser Schlacht 6 Kanonen, auch ward das ganze türkische Lager mit 3 Roßschweis fen erobert. Dem General Rönigsmark wurde wegen seines Wohlverhaltens seine Charge auf 5 Jahr verlängert, und die Gage mit 6000 Dus caten vermehret ; der Prinz Maximilian ers hielt ein Kleinod von 4000 Ducaten, der Prinz Türenno eines von 2500 Ducaten, der Marquis de Corbon wurde Generalmajor , und seine Gage jährlich mit 800 Ducaten vermehret. Fers ner ergaben sich auch noch nach obgedachten Trefs fen Tornesa mit 40 Kanonen , Corinth mit 160, Salona mit 40 , und Misirra , welches das ehemahlige Lacedemon mit 60 Kanonen. Im Septbr. ward dieſe Campagne durch die Belagerung und Eroberung von Arben beschlos Die andern Regimenter giengen darauf ſen. Nn 2 nach
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Erstes Bataillon
nach Teutschland zurück , dieses Regiment aber that auch noch die Campagne von 1688, und half in selbiger Malvasia erobern, und kam 1689 in hiesige Lande zurück , nachdem es in diesen zwerjährigenFeldzuge 25 Officiers vers lohren, welches namentlich folgende sind : Obriste lieutenant Verken, Major Sacken, Capitains Stuck, Argenti, Tenance, Prüfing, Pape, Starke, Canig , Berance , Bülow , Capiz tainlieutenantMandelsloh, Lieutenants Dreb ber, Hüpken , Wangenheim , Higfeld, Hoppe, Pistorius , Bergknecht, Prott, Rauchmaul, Fähndrichs Meibusch, Pris modica , Kleine und Bernholt. Im Jahre 1692 gieng es unter seinem Chef, dem Obristen d'Herleville nach Ungarn, half in selbigen Jahre Großwaradein nach einer Langwierigen Belagerung erobern, dienete " 1693 mit in der Belagerung vor Belgrad, und kam 1694 in hiesige Lande zurück. 1700 war es mit unter den Truppen, welche zum Dienste des Herzoges von Holstein-Gor torp gegen die Dånen nach Holstein marschirs ten, sich daselbst mit den Zellischen und Schwes dischen Völkern vereinigten, die Dånen bis hin ter die Trave zurücktrieben , und dadurch den Frieden von Travendahl bewürkten . Zu Aufange des jeßigen Jahrhunderts gieng es 1702 mit nach den Liederlanden, und woh nete in diesem Spanischen Succeßions - Kriege den berühmten Schlachten bey Eckern, Schels lenberg, Hochstedt, Ramellies , Oudenars de
"
des 7ten Infanterie - Regiments.
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de und Malpaquet , auch den Belagerungen von Venlo , Oftende , Rüffel , Dornick, Mons *) und Douay mit bey. Nach dem Badenschen Frieden gieng es 1715 im November nach Maßtricht in Garnison, und kam 1716 im Septbr. von da zurück. 1719 marſchirte esmit nach Mecklenburg gegen die Rußisch- und Mecklenburgischen coms binirten Völker, welche bey Wallsmühlen ges schlagen wurden, und mußte Nn3
1733
*) Nach demTreffen bey Malplaquet berathschlagte man sich, ob Mons belagert werden sollte , die Holländer wollten nicht dazu rathen, aber der Prinz Eugen stellte vor, bey den gegenwärtigen Umstän den, da der Ausschlag des Treffens zweifelhaft ges blieben, müsse man sich nothwendig zu einer sol chen wichtigen Unternehmung entschliessen, um das Ansehen und den Ruhm ihrer Waffen zu erhalten, und durch eine so erhebliche Belagerung jedermann bey einer ihnen vortheilhaften Meynung erhalten. Geschahe dieses nicht, so würde man glauben, fie wären geschlagen worden. Die Festung wurde also von dem Prinzen von Oranien, dem man diese Belagerung aufgetragen hatte, eingeschlossen, die Laufgraben wurden den 25sten Septbr. 1709 ere dfnet , und den 20sten Octbr. gieng diese Festung über. • Die Belagerung kostete wenige Leute, und der Feind, der nur froh war, daß er nicht noch eine mahl geschlagen wurde, machte nicht einmal einen Rapis Versuch, die Belagerer zu beunruhigen. allgemeine Geschichte von England, 9ter Theil, Pag. 487.
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Erstes Bataillon
1733 abermahls nach Güstrow marschiren, um die Mecklenburgischen innerlichen Unruhen zu dämpfen. 1734 war es eines der 6 Bataillons Infans terie, 新welche nach dem Ober - Rhein giengen, und unter dem Prinzen Eugen bey Wiesen thal campirten, und bezog Ende Octobers dies seits des Rheins auf dem Westerwalde die Winterquartiere . 1735 gieng es unter dem General von Ses ckendorf mit einem Theil der Arinee von 94 Esquadrons und 45 Bataillons aus dem Lager bey Bruchsal im September nach der Mosel, woselbst sich die französischen Generals Coigni und Belleisle bey Trier verschanzet hatten. Die Alliirten giengen bey Berncassel über die Mos fel, und occupirten den 20ften Octbr. dieHöhen bey Claussen an der Salme , da es denn zwis schen Rüderich und Eschen zu einem sehr hißis P10 gen Treffen kam , worinn die Feinde völlig ges schlagen wurden. Diese glückliche Action verurs fachte, daß die Friedens - Práliminarien den 16. November 1735 würklich unterzeichnet wurden, zu wels chem den 18ten May 1736 auch die Reichs-Ein willigung erfolgte. DieHannoverschen Truppen nahmen also von 1735 bis 1736 ihre Winterquartiere wieder auf dem Westerwalde , und giengen darauf in hiesige Lande zurück. 1742 im Herbst marschirte es zum Dienste der Königin von Ungarn nach den Niederlans den , stand einige Zeit bey Brüssel , und er hielt
des 7ten Infanterie- Regiments.
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hielt daraufdie Winterquartiere im Lüttichschen, gieng 1743 an den Mayn , schlug die französische Armee mit bey Dettingen , in welcher der Cas pitain Behrens und lieutenant von Hadems storfblieben, der Chef, Brigadier von Böses
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Lager aber, nebst den Lieutenant von Sporten und Adjudant Colben bleßirt wurden ; halfdie Germersheimischen Linien demoliren, und ferner 1744 die Feinde bis unter die Kanonen von Rüffel verfolgen. 1745 in der blutigen Schlacht , welche den Irten May bey Fontenoy vor Dornick vors fiel, bewies es eine ungemeine Bravour. Als die alliirte Armee unter den Befehlen des Herzos ges von Cumberland die Feftung Dornick
.
entſeßen wollte , machte dieses Bataillon Tages vor der Bataille einen Theil der 8000 Mann aus, welche unter den Generals Campbell und Albemarle, und den Brigadiers Crafford und Böselager ſich des Dorfes Werron oder De son bemächtigen mußten, da immittelst derFürst von Waldeck sich in dem Dorfe Maubray festſezte. Die französische Armee unter den Marschall von Sachsen stund auf einer Anhös he, also, daß ihr linker Flügel sich an das Ges hölze von Barri lehnete , das Corps de Bas taille aber an dem Dorfe Saint Antoine war, und der rechte Flügel bis an Fontenoy reichte. Die alliirte Armee marschirte den riten Ma, Morgens um 4 Uhr in drey Colonnen gegen de. Feind , defilirte durch die Dörfer Werton un Maubray, und kam gegen 7 Uhr schon in da he Nn4
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Erstes Bataillon
heftige Kanonen - Feuer , welches aus der Res doute , die an der Ecke des Holzes von Barri lag, und aus dem verschanzten Dorfe Fontenoy gemacht ward, erstere war mit 18 großen Kanos nen und 12 Compagnien Schweißer beseket, leks teres aber war mit einer noch größern Anzahl Kanonen und 6000 Mann Infanterie belegt. Um 8 Uhr fieng das Feuer aus dem kleinen Ges wehr an.
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Dieses Bataillon, nebst seinem jeßis
gen 2ten damahls Campenschen Bataillon und dem von Oberg, jezt 2ten Bataillon des 11ten Infanterie-Regiments, machten die Tete der Ars mee , und drungen zwischen gedachte bende Batz terien, ohngeachtet sich solche einander mit Cars tätschen bestreichen konnte , durch , trennete die erste Linie der feindlichen Cavallerie, und griff die Die franz zwote Linie der Feinde herzhaft an. zösische Garde gerieth dadurch dermaßen ins Wei chen, daß der König wirklich auf sie schieffen ließ. Weil aber gedachtes Fort am Holze von Barri, auf welchen Posten der Gewinnst der Schlacht ankam , auch durch das tapferste Stürmen der Englischen Infanterie nicht konute erobert were den, so zog sich die alliirte Armee gegen 2 Uhr Die Franzosen liefs in guter Ordnung zurück. sen zwar sogleich ihre Cavallerie nachrücken, dieses Bataillou aber, nebst seinem jeßigen 2ten , und dem von Sporten, jeht 1sten Bataillon des 2ten Infanterie-Regiments, wurden durch den Brigas dier von Böselager nochmahls angeführet, und empfiengen die Feinde so standhaft, daß sie bey dem ersten Angriff fast völlig übern Haufen ge worfen worden , jedoch ward auch dieses Batails Lon
des 7ten Infanterie-Regiments.
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-Ion wegen fehlender Unterstüßung größtentheils in die Pfanne gehauen , und der Rest gefangen, so daß nur wenige Mannſchaft davon durch einen Lieutenant von Champ de Bataille geführet wurs den ; eine Fahne gieng daben mit verlohren. Die Alliirten hatten über 7000 an Todten und Verwundeten , der Franzosen aber blieben über 9000 und hatten über 4000 Verwundete. Die 1.
Feinde bekannten selbst, daß man keine ſchönere Attaque, als die , welche die Alliirten gethan, und auch keine schönere Retraite gesehen habe. Das Ruhmwürdigste für die Alliirten war, daß fie ihre Attaque gegen eine noch mehr als eins mahl so zahlreiche Armee als die ihrige , die noch dazu sowohl verschanzt gewesen , und 200 Kano: nen zum Gebrauch gehabt, so weit treiben köns nen, daß die Franzosen eine lange Zeit das Trefs fen sowohl, als die Armee für verlohren gehalten, und schon auf des Röniges und des Dauphins Sicherheit bedacht gewesen. Im September des 1746sten Jahres ver lohr es in der Affaire bey Lier abermals viele Leute , und in dem den 11tenOctober dieses Jahs res bey Roccour vorgefallenen hißigen Treffen that es sich wieder ganz besonders hervor , da es mit dem Bataillon von Maidel, jezt 2tes Bas taillon des gten Infanterie - Regiments , die vor der Fronte liegende Dörfer gegen den lebhaften Angrif der Franzosen herzhaft vertheidigte, aber auch durch succesive 4 feindliche Brigaden derges stalt angegriffen , daß dasjenige, was nicht auf dem Plage blieb , in die Gefangenschaft gerieth, und nur ein Officier mit 42 Mann davon kam. Bey Nn 5
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Erstes Bataillon
Bey Entstehung des französischen Krieges mit England im Jahre 1756 marſchirte es im April nach eben besagten Lande zu Beſeßung der Küsten, tam aber 1757 im März von da wieder zurück , und ewohnete in selbigem Jahre der Bataille ben Has ftenbeck, und im Decemb. der Expedition auf Zelle mit bey , stand nebst dem jeßigen ersten Bataillon des 3ten Infanterie -Regiments in den Gårtens vor befagter Stadt Zelle, brach in der Weynachtsnacht von da auf, und rückte in die Winterquartire im Amte Ebstorf, nicht wenis ger wohnete, es 1758 der Belagerung von Minden , und im Jun. der Schlacht bey Creveld *) bey , in wels
* Es war die Armee Sr. Königl. Maj. von Großs britannien und Dero hohen Alliirten unter der An führung des Herzoges Ferdinand - von Braun schweig auf die Nachricht, daß sich der Feind von Kempen auf Crevelt zurück gezogen , den 20sten gleichfalls aus ihren bisherigen Lager bey Altkirs chen aufgebrochen , und hatte sich in der Gegend Kempen dergestalt gelagert , daß deren rechter Flügel unter dem Erbprinzen von Braunschweig ben bemeldeter Stadt , der große Theil der Armee aber etwas von derselben entfernet, und zwar mit dem linken Flügel an das Städtchen Hüls campirs Zwischen diesen beyden Stellungen nun bez ten. fand sich der General von Wangenheim , welcher mit seiner unterhabenden Brigade in dieser Lücke stand, und dessen Jägers und Husaren die Fronte der Armee deckten. Es fanden darauf der Herzog für gut, derselben die Ordre zu ertheilen , sich in der Nacht vom 22ſten auf den 23ſten um Mitter nacht
des 7ten Infanterie - Regiments .
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welcher lekteren dieses Bataillon 5 Officiers und 193 Mann an Todten und Bleßirten bekam, die Nah
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(
nacht zum Aufbruch fertig zu halten , und nachdem höchstdieselben denen Generals und Chefs der Corps um benannte Zeit das ihnen Nöthige von der Dis position ertheilet , so setzte sich die Armee des Mors gens 1 Uhr gegen Creveld wirklich im Marsch. Die Königl. Französische Armee unter dem Grafen von Clermont, welche sich den 14ten von Meurs auf Kempen in Bewegung gesetzet hatte , marſchirte größtentheils die folgenden Tage auf Leuß undließ eineArriere - Garde unter dem Grafen von St. Gers main von 10000 Mann bey Creveld stehen. Die Absicht des Grafen von Clermont war , das in Neuk befindliche große Magazin durch diesen Marsch zu decken, und in Sicherheit zu bringen. Nachdem nun solches geschehen , rückte die Armee den 18ten wieder gegen Difterad vor, von wo sie fich hinter die Landwehrs -Graben bey Creveld sezte, und in 3 Linien auf den rechten und linken Flügel campirte, dahingegen die 2 hintersten Linien im Cens tro durch das Hauptquartier Discheln und dem lin ker Hand demselben befindlichen Gebüſch und Höl zung abgeschnitten war. Das Lager war rechter Hand an dem Discheler Bruch und links an das Ge= hölze bey Anrod appuyiret , und durch Cavallerie in der Flanque gedeckt, und daneben dessen Fronte durch den dreyfachen Landwehrs - Graben , wele , cher mehrentheils durchgängig 6 Fuß tief war, und dem bey St. Antonii befindlichen Holzung, kleinen Gesträuch und Verhack , wie nicht weniger durch das im Centro vor sich habende Verhack und zu lezt durch das unter dem Grafen von St. Germain vorwärts bey Creveld stehende Corps und denen leichten Truppen der Armee, wovon ersteres sichjez doch den 22ſften mit hinter die Landwehr jog , vdl lig
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Erstes F Bataillon
Nahmen derer bleßirten Officiers waren : der Capitain von dem Busche , so nachher an den Bless
lig gesichert, so daß auch dieses Lager vor eines der festesten billig gehalten werden mußte , immaſ sen der ganze Landwehrs- Graben mit lauter Durch schnitten versehen war , welche alle stets zu Batte rien gebraucht werden konnten. Dieses war die ohngefähre Position der Königl . Französischen Ar mee. Aller diefer Vortheile , wozu noch ihre große Ueberlegenheit kam , ohngeachtet , sezte sich obge dachter maaßen die alliirte Armee wirklich im Marsch. Das Corps des Ebprinzen , so aus 16 Bataillons und 26 Esquadrons bestand , sollte ge rade aufAnrod anrücken , und der feindlichen Ar mee in dieFlanque kommen. Der General v. Oberg, welchem ein Corps von 6 Bataillons und 6 Esqua drons , so vom rechten Flügel der 2ten Linie genom men wurde , anvertrauet war , sollte durch St. Antonii vorrücken , und durch eine starke Kanonade den feindlichen linken Flügel beunruhigen. Der General von Wangenheim machte die Communica= 1 tion beyder Corps aus , da indeffen die bey ihm ge= weseneleichte Truppen nebst dem Ueberreste der Ar mee unter dem General von Sporten in 3 Linien ge gen Creveld anrückte , um den feindlichen rechten Flügel durch eine heftige Kanonade an sich zu zie hen , und durch beyde Maneuvres den Marsch des Erbprinzen , bey welchem der Herzog selbst nebst dem Herzog von Holstein gegenwärtig war , so viel möglich zu verdecken. Es wurd alles gewünſchters " maaßen ausgerichtet, denn als ein diesseitiges klei nes Commando fich in der Gegend Anrod sehen ließ, so ergrif das darin befindliche feindliche Commando augenblicklich und ohne einmal zu feuren, dieFlucht, wodurch der Feind den Marsch des ganzen Corps nicht erfuhr. Es geschahe dahero durch diesen er wünsch
des 7ten Infanterie - Regiments .
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Blessuren gestorben , Capitain Zimmermann, von der Horst , Lieutenant Scholvien uud Fahns
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3
wünschten Anfang eine Abänderung in der diesseis tigen Disposition , denn nunmehro wurden von diesem Corps nur 8 Bataillons zur Attaque in der Flanque gelaßen , da indeßen die andern 8 Batail lons nebst der Cavallerie sich weiter hinum und den Feind im Rücken bis nach Willich zogen , welches nach Uebersteigung vieler Hinderniße , so der gar zu dicke Busch und die häufigen tiefen Graben vers ursachten , auch solches um 4 Uhr Nachmittages glücklich bewerkstelliget wurde. Inzwischen waren bey Annäherung gegen Creveld die daselbst gestans dene feindliche Husaren durch einige wohl anges brachte Kanonen - Schüffe zum Weichen genöthiget worden, und das Obergische Corps, welches gleich ) falls durch St. Antonii vorrückte , hatte das dars inn befindliche Detaſchement zurückgetrieben , und fich vor bemeldeten Ort gestellet, welches der Feind durch eine heftige Kanonade zu verhindern suchte, biese wurde von den unsrigen auf das heftigste bez antwortet , welches das Signal vor die gesammte Spörksche Artillerie war , so hierauf kurz nach I Uhr des Nachmittages eine lebhafte Kanonade an + fieng. Sonst wurde von dem rechten Flügel dieses Spörkschen Corps und von dem Obergischen linken Flügel ein Corps Grenadier in den zwischen beyben Divisions gelegenen Busch detaſchiret , um allen falls den Feind abzuhalten , daß er durch selbiges beyden Corps nicht in die Flanque kommen könnte. Immittelst da gedachte Kanonade heftig fortgesezt, und vom Feinde lebhaft erwiedert wurde, rückten obgedachter maaßen der Herzog und Erbpring durch , und da nunmehro auch alles vom Feinde in Allarm gebracht war, so begann jezt eines der hårtnäckigsten Gefechte seinen Anfang zu nehmen, denn
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* Erstes Bataillon
Demohngeachtet dies Fåhndrich Haßebroick. nete es am 1oten October deßelben Jahres auch . in
denn ein Theil der Cavallerie und Infanterie des. feindlichen linken Flügels , welcher rechts umkehrt gemacht, widersetzte sich aufs beste denen anrücken den Truppen, und da annoch ein ziemlich tiefer Graben hinter erwehnten feindlichen linken Flügel vor selbige zu übersteigen war , so wurde doch der standhaftesten Gegenwehr ohngeachtet auch dieses Hinderniß von den Unsrigen endlich überwunden. Die feindlichen Carabiniers Royaur nebst einigen andern ihrer Esquadrons, fielen hieraufmit großen Ungestum auf3 Bataillons Hannoversche Infantes rie, die von den übrigen etwas entfernet standen,. dieses brave Fußvolk ließ den Feind auf 20 Schritt kommen, ohne nur im geringsten den Muth sinken zu laßen, alsdenn aber feuerte daßelbe mit solchem Nachdruck auf ihn, daß der größte Theil davon zur Erde gestreckt , und der Rest mit dem Bajonet zerstreuet wurde , eine einzige Esquadron ausge nommen, welche in der Intervalle durchdrang, sie genoß aber dieses Vortheils nicht lange, und ward ohnfähr bis auf 12 Mann aufgerieben , die das Glück hatten, sich durch die Flucht zu retten. F Zu gleicher Zeit gewann unser Fuß Volk, das in dem Holze mit dem Feinde Fochre, die Oberhand , in dem es denselben mit dem Bajonet zwang , das Der Feind warf ſein Gewehr Holz zu verlaßen. weg , und suchte ſein Heil nur in einer übereilten ܐ Flucht. Man bemühete sich vergeblich) , ihn wies ! der herzustellen , selbst eine französische Batterie feuerte auf die Fliehenden und Ueberwinder ohne Allein man konnte weder die Ersten a Unterschied. noch den Eifer der Lezteren zurückhalten. Und nach- 2 dem unser ganzer rechter Flügel sich alsdann nåherte, so war der Feind nicht mehr im Stande, der LasĮ pfer=
des 7ten Infanterie-Regiments.
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in dem Treffen bey Landwehrnhagen , unter dem Generallieutenant von Oberg , in welcher der
Sein pferkeit der Angreifenden zu widerstehen. Fuß- Volk retirirte fich unter Begünstigung seiner Reuterey , welche Anfangs gute Contenance hielt, allein unsere Kanonen nöthigte sie anch bald zur eili gen Flucht. Die Schlacht fieng sich um 1 Uhr des Rachmittages an, und endigte sich um 7 Uhr des Es wurden Abends durch die Flucht des Feides. 6 Kanonen , 2 Paar Paucken , 1 Fahne und 6 Standarten erbeutet und eine Menge gefangen ges macht. Der Verlust der Alliirten war an Lodten : 10 Officiers 265 Gemeine, an Bleßirten : 57 Of= ficiers und 1010 Gemeine. Der feindliche Verlust bestand nach ihrer eigenen Angabe allein an Todten 312 Officiers und über 5000 Gemeine. Der Mar quis de voyer d'Argenson ist dabey getddtet, der Comte de Gisor kurz nachher an den Bleßuren ge= storben, und ein Prinz von Conde_stark bleßirt feyn, Man sagt, da das Feuer zwischen den bey den Armeen am heftigsten gewesen , habe der Hcr= 30g Ferdinand ſeinen Leuten zugerufen : Kinder babt guten Muth , Gott ist mit uns , wir ha= ben den Wind zu unserm Vortbeile, worauf sie dem Herzoge voller Zuversicht antworteten : Papa ! es gebet recht gut , dieses ist nur die erste probe, wir wollen zeigen , daß wir Feuer vertragen und Feuer geben können. Noch am 23ſten des Abends befahe der Herzog Ferdinand die Wahlstadt , bey welcher Gelegenheit man an verschiedenen Getöd- i teden und Verwundeten bemerket, daß die Frans zosen mit gehacktem Eisen und Någeln geschoßen, wovon denn der Herzog eine gute Anzahl habe aufe sammlen und dem Grafen von Clermont mit eis Schreiben zusenden laßen. nem Beschwerungs Als verschiedene Personen diesen erhabenen aber auch
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Erstes Bataillon
der titulair Major von Winzingerode bleßirt´ wurde, an welcher Bleßur derselbe auch in der Gefangenschaft gestorben, und zu Ende dieses Jahres ward es noch mit zur Belagerung von Düsseldorfgebraucht, nach welcher Eroberung es auch die Garnison darin erhielt. 1759 wohnete es der glorieusen Bataille
ben Minden mir vielem Ruhme bey.
Diefrans
zösischen Carabiniers hatten in die Hannoversche Fuß- Garde und die Englischen Regimenter Sus feliers von Wallis und Ringsley gesezt, wos durch selbige zu repliiren beynahe wären genöthis get worden. Dieſes damalige Wangenheimis scheBataillon und dieHeßische Garde kamen aber zu gleicher Zeit an, chargirten auf die Carabi niers , worauf sich solche mit vollem Gallop und Diese beyden in größter Confußion retirirten. leztern Regimenter rückten aber so stark nach, daß ihnen ihre Kanonen
nicht folgen konnten,
und stießen auf 4 Bataillon Sachsen, chargir ten gegen dieselbe mit dem kleinen Gewehr , bis deren Decharge mit ihre Feldstücken ankamen Kartåtschen aber , die Sachsen nicht aushalten konnten, sondern durcheinander fortliefen , und ihre
auch menschenfreundlichen Fürsten bey dieser Bes fichtigung des Wahlplaßes zu dem erhaltenen Siege Glück wünschten , anwortete er denselben mit nast sen Augen: wünschen sie mir kein Glück , aber sehen Sie dieses mit Leichen bedeckte Schlachts Feld , es ist das zehnte mahl , daß ich einen ders gleichen Spectakel beywohne , und Gott gebe, Daß es das leztemal seyn moge.
des 7ten Infanterie-Regiments. ihre Gewehre fortwarfen.
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Der Hannover
schen Garde wurden die von den Carabiniers verlohrne Pancken und Standarten zu Thett, und dieses Wangenheimische Bataillon ers oberte bey dieser braven Action eine Kanone. Es gieng barauf mit der siegreichen Armee den flüchtigen Feinde in Heßen nach, und cantons nirte denWinter auf dem Gleyberg. 1760 im Februar erhielt es die Wintere
quartiere in Homburg, woraus es aber Ende März wieder aufbrach ,
um ins Fuldatſche zu
marschiren. Den 1oten Julius selbigen Jahres. hielt es sich in der hißigen Affaire bey Corbach wieder fürtreflich, lift aber auch großen Verlust an Mannschaft. Der Major Bußmann, Ca pitain von der Horst, Lieutenant Grore, Fahne brich von der Liech und Hartmann wurden theils erschoßen, und starben theils an den Bles Buren, der Capitain von Harling aber war leicht bleßiret. 1761 wohnete es am 5ten November der scharfen Kanonade bey Dujen an der Hufe ohns weit Eimbeck ben, und half die Feinde aus dies fen vortheilhaften Posten vertreiben , wobey der nun zum Major avancirte Capitain von Hare, ling erschoßen ward. 1762 war es im Junius init in der glücklic chen Action bey Gråbenstein , worauf im Nos vember der Friede erfolgte."
soli sot •C
Zwey
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Zweytes Bataillon
des
7ten Infanterie - Regiments .
RUSHR
ieses Zweyte Bataillon war in vorigen Zeiten mit dem jeßigen ersten Bataillon des 2ten Infanterie - Regiments ein geschloßenes Zellisches Regiment, bis selbiges im Jahre 1707 in 2 besondere Bataillons und einent jeden auch ein besonderer Chef gegeben wurde. Was also die Errichtung undmachherige Verans derung bis auf vorerwehntes Jahr anbetrift ; so beziehe ich mich um des Widerhohlens übersi hoben zu seyn , auf dasjenige , was dieserhalben beym besagten ersten Bataillon des 2ten Regis 44 ments bereits erwehnet worden. Die Uniform war mit selbigem auch , vollkonimen gleich) , bey der nachherigen festgeseßten Cömbinirung der Bataillons , wurde dieses mit dem vorstehenden Isten, mit welchem es bisher ohnehin schon gleis che Uniform gehabt, 1764 combinivet , and in so weit nun völlig egalisiret , das es statt des bisherigen Goldes mun Silber erhielt, die auf künftig festgesezte aber ist beym 1sten Bataillon dieses Regiments bereits ausführlicher angeges ! Auf dem Gewehr führet es den Buchstas ben. ben H. und zur Fahnen- Devise eine Pyramide, woran sich eine Schlange hinauf windet, mit der Ueberschift :
Per
2tes Bat. des 7ten Infant. Regim. 579
Per ardua virtus.
Die Chefs dieses vormaligen Zellischen Res giments vor der Theilung finden sich oben ber dem mehr erwehnten ersten Bataillon des aten Infanterie- Regiments , aber sind gewesen :
die nachherigen Chefs
1707 Obrister Dietrich Wilhelm von Hodens berg, starb den 15ten May 1711.
1711 Obrister Christian Wilhelm von Cami pen, ward 1742 General der Infan terie, und starb den 26sten May 1746:
1746 Obrister Franz Christian von Haus, ward 1757 Generalmajor , und gieng 1758 in Penſion , erhielt aber 1766 das jehige 2te Hamelsche Garnison ment.
Regis
pape 1758 Obrister Heinrich Wilhelm v. Linstow,
C T
starb im April 1759 in Frankfurt anseis nen bey Bergen empfangenen Wunden: myth
1759 Obrister Cuno Burchard von Plessen, ward 1763 Generalmajor , und starb im Jahr 1764. Worauf dieses Bataillon oberwehntermaas sen mit vorstehendem combiniret wurde..
Die besondere Geschichte dieses Bataillons ift nur erst mit dem Jahre 1707 anzufangen, als bis 202
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Zweytes Bataillon
bis dahin selbiges mit dem ersten Bataillon des 2ten Infanterie : Regiments ein eigenes Regis ment ausgemacht , und mit selbigen bey allen Vorfällen bis zu diesen oberwehnten Jahre zus gleich gebraucht, auch daselbst weitläuftiger auss geführet, und die etwanigen Veränderungen bes merket worden , weshalber ich mich darauf bes ziehe , und meine Leser in Ansehung der ålteren Geschichte dieses Bataillons dahin verweiſe. 1707 gieng dieses Bataillon mit an denRhein zur Kayserlichen und Reichs-Armee bey Etlins gen, welche der Churfürst Georg Ludewig commandirte , und wohnete daselbst den ferneren kriegerischen Begebenheiten bis zum Badenſchen Frieden 1714 mit bey.
Als 1715 des Königes Georg des I. in Grosbritannien nachgebohrner Bruder, Hers zog Ernst August II. regierender Bischof in Osnabrück ward , erhielt dieses Bataillon die Besaßung in Osnabrück.
1719 war es mit + unter den Truppen , wels che gegen die combinirten Rußischen und Mecks lenburgischen Völker nach Mecklenburg mars schirten, gieng auch
1733 wegen des Bauren - Aufstandes abers mahls dahin, und half die aufrührischen Baus ren zerstreuen, welche Güstrow blocquiret , hatten.
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des 7ten Infanterie-Regiments.
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1742 marſchirte es unter denen dem Desters reichischen Hausezugesendeten Hülfs-Truppen mit nach den Niederlanden, war
1743 mit in der Schlacht bey Derringen, und seßte darauf die Feldzüge der folgenden Jahre kis zum Frieden 1748 in den Niederlanden fort, in welchen es der Bataille von Fontenoy, welche den 11ten May
1745 vorfiel, mit vorzüglichem Ruhme beye wohnete, immagen es nebst den damahligen Bas taillon von Boselager, fö jezt das vorstehende erste Bataillon ist, und dem von Oberg, jest 2te Bataillon des 11ten Infanterie - Regiments, durch ein doppeltes Kanonen-Feuer von 2 feinds lichen Redouten durchdrang, die erste Linie der feindlichen Cavallerie trennete, und die zwote muthig angriff, wie im vorstehenden ersten Bas taillon weiter nachzusehen. Das Bataillon hatte in dieser hißigen Schlacht den Hauptmann von Bobart und Lieutenant Scheftag unter den Todten , und sämmtliche übrige Officiers auffer die Lieutenants von Freitag und von Bonnis ver wären bleßirt. 1746 im Sept. hatte es wieder eine schwere Action bey Lier. Als um diese Zeit die Are meen in den Liederlandern in der Gegend von Tongern so nahe gegen einander standen , daß nur der Geere Fluß sie scheidete, marschirte die alliirte Arince in der Nacht auf den zten Octbr. in 8 Colonnen über die Communications › Brús den, 3
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Zweytes Bataillon
cken, die man über die Geere geschlagen, und bes zog das Lager zwischen diesem Fluß und der Stadt Lüttich , um diesen legteren Ort zu decken. Die Franzosen griffen auf diesen Marsch die Arz riere: Garde, worinn dieses Bataillon mit dies nete, mit einer 5 mahl stärkeren Macht bey Glaen an, wurden aber dennoch mit großen Verlust in ihr Lager zwifchen Tongern und Bil sen zurück geschlagen. Wenige Tage nachher wohnete es den 11ten Octbr. der unglücklichen Bataille bey Roccour, und
1747 der von Laffeld bey. Eben wie diese Testere Action angehen sollte , rückte es in die Armee, und kam auch sogleich mit zum Feuer.
Bey dem 1756 ausgebrochenen französischen Kriege gieng es im April mit nach England, erhielt das Cantonnir-Quartier in Canterbury, rückte im Auguft ohnweit Maidstone ins Lager, und kam im März
1757 von da wieder zurück, wohnete auch im Julio selbigen Jahres der Bataille bey Ftenbeck mit bey.
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1758 den 23ften Februar war es mit in der Avant-Garde , womit der Erbprinz die glücks liche Expedition gegen Verden und Hoya uns ternahm . Von ersteren Orte zog sich der Feind, ohne den Angriff zu erwarten, in größter Unord nung zurück , bey dem Angriff auf Hoya aber, woselbst der General Chabor die Brücke mit 700
des 7ten InfanterieRegiments.
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Zoo Mann, und das Schloß mit einem Batails Ion befehet hatte , mußte es die Attaque formis ren, es drang mit dem Bajonet in dem Feind, woben das französische Regiment Garde Lors raine am mehresten litt , und der Feind mußte Hoya mit Verlust von 2 vierpfündigen Kanonen, 300 Todten und 400 Gefangenen verlaßen. Im März dieses Jahres ward es mit zur Belagerung von Minden gebraucht, und wohnete im Junio der glücklichen Schlacht bey Crevelt , auch am 1oten Octbr. dem Treffen bey Landwehrnhas gen bey, nach welcher es unter dem Prinzen von semburg die hiesigen Lande bey deckte.
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1759 im März marſchirte es mit gegen die Reichs-Armee im Thüringischen. Diese Expes dition war glücklich , und die Reichs -Armee reti * rirte sich bis Meinungen. Es war darauf mit in der Bataille bey Bergen, und dienete mit in der Belagerung vor Münster.
$ 1760 wohnete es den scharfen Gefechten bey 1 Corbach und Löwenhage mit vielem Ruhme n bey, in diesem Treffen blieb der Capitainlieute nant Goveiterus . I 1761 im Januar gieng es von Northeim ab zur Verstärkung desKielmannseggiſchen Corps nach dem Eichsfelde, und legte hernach in der wichtigen Affaire bey Warburg abermahls viele Ehre ein.
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584 2tes Bat. des 7ten Infant. Regim . 1762 war es mit in der Belagerung von Caffel, wobey der Capitain von Monsbruch, Heutenant Bode und Fähndrich Höpfner bless firet wurden, wie denn auch der Fähndrich von Stralendorfbey den Durchgang durchdieFulde ebenfalls bleßirt ward.
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Erstes
Bataillon.
Im Jahr 1692 mußte jedes der beyden Zellie schen Regimenter Boisdavid , jezt erstes Bataillon des 2ten und 2tes Bataillon des 7ten Infanterie- Regiments , und la Morte , jest erstes Bataillon des zten und 2tes Bataillon des 4ten Infanterie-Regiments, drey Compagnien Aus diesen 6 Compagnien ward ein abgeben. Regiment für den Brigadier de la Motte ers richtet, nachdem noch zwey Compagnien neu an geworben waren, und marschirte mit solchen nach Ungarn.
Nach seiner Zurückkunft 1694 giens
gen 2 Compagnien wieder zu ihren vorigen Regis mentern ab, die übrigen 6 aber blieben unter dem 1695 wurden Obriftlieutenant Tosin stehen. zwar 2 Compagnien wieder zugeworben, die aber 1697 auch wieder reduciret wurden. 1701 find abermahls 2 Compagnien zugeworben , wovon eine nach dem Badenschen Frieden wieder abs Gegenwärtig hat dieses Bataillyn zur gieng. Uniform rothe Röcke und Dragoner, weiß Une terfutter, Weften, Rabatten und Aufschläge mit Es führet den Gewehr-Buchstaben S., Silber. und aufder ersten Fahne zur Devise einen aufAr matu INI
Erstes Bataillon
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maturen liegenden wachenden Löwen , mit der Ueberschrift : indo Utalii dormiant
Die 2te Fahne führet einen Soldaten in rds mischer der hinter sich ein Postoment Scepter und Schwerdt lies Krone, worauf hat, L gen, und zwar in solcher Stellung , daß er die eine Hand auf das Herz hält, mit der andern aber sein Schwerdt ziehet , anzuzeigen : daß er mit Herz und Muth zu Vertheidigung seines Köz niges und des Vaterlandes bereit sey , mit der Ueberschrift : Regi & Patriae. Im
Jahr 1783 wurden die sämmtlichen
4
Chur-HannoverschenRegimenter numeriret , und dieses Regiment erhielt die Nummer 8. , welche
1 auch in der Folge an statt des Gewehr-Buchstas ben auf den Gewehren wird geführet werden. 421
Seine Chefs find bisher gewesen :
1 1692 Brigadier de la morte, gieng 1694 wies der zu seinem Regiment. 1694 Obristlieutenant Tosin , blieb 1704. als Obrister in der Action am Schellens bere. 1704 Generalmajor Otto von Reck. 1724 Generallieutenant Johann Georg von Wrangel, welcher 1742 tanschte , und das Bataillon von Spörken , jeht 2tes Bataillon des 11ten Infanterie Regis ments, erhielt. Dagegen nahm also dieses 1742 ObristerWerner Friedrich von Sporten, starb den 24ften Novbr. 1743. €30. 1744
des 脊8ten Infanterie Regiments. 589 1744 Obrister Johann Abraham von Horn, starb den 15ten August 1750. 1750 Obrister Gustav Wilhelm von Diepena broick, ward 1757 Generalmajor , und gieng 1759 mit Generallieutenants Chas
racter in Pension . 1759 Obrister Carl Ludewig von Rhoeden, gieng mit
Generalmajors
Character in
Pension. 1762 Ihro Durchlauchten Ernst Gottlob Al brecht Prinz von Mecklenburg -Stres lig , ward 1763 zum Generalmajor, und 1776 zum Generallieutenant ernannt.
Als im Jahr 1692 nicht nur der Herzog Ernst August von Hannover, sondern auch das Fürstliche Haus Zelle dem Kayfer eine ans, fehnliche Hülfe gegen die Türken nach Ungarn schickte, war auch dieses Bataillon mit darunter, und ward auch selbiges Jahr sogleich gebraucht, die wichtige Festung Großwaradein nacheiner 1693 beschwerlichen Belagerung zu erobern. gieng es mit zur Belagerung vor Griechisch weißenburg oder Belgrad , welche aber im Sept. wieder aufgehoben werden mußte, ...
1694
590
Erstes Bataillon
80%
1694 stand es mit im Lager bey Pererwoer dein, woselbst die große Türkische Armee diese Feftung und die ganze Kayserliche Armee 3 Wo chen lang vergeblich belagerte, und fast täglich be 4 ftürmte. Es marfchirte darauf gegen den Wins ter nach den hiesigen Landen zurück. Im Jahr 1696 war es mit unter der Ver
ftårkung von 4000 Mann , welche zu den Lünes burgischen Truppen nach den Liederlanden giengen. Zu Anfang dieses Jahrhunderts erwarb es fich in dem bekannten Spanischen Succeßionss Kriege neuen Ruhm, und marschirte 1702 nachy denLiederlanden, war selbiges Jahr mit in dem Sturm vor Lüttich. 1703 in dem Treffen bey Eckern , und 1704 in den merkwürdigen Actionen, welche in Bayern am Schellenberge und bey Hoch ftedt vorfielen, worinn die combinirte Bayrische und Französische Armee über 40000 Mann vers Iohren. Gieng darauf unter dem Herzog von Marlborough wieder nach Braband , wo felbst es con
1705 die franzöfifchen Linten bey Heilsheim mit forcirte, und Santvlier croberte. 1706 den 23sten May war es mit in dem wichtigen Treffen bey Ramellies , und half im August Menin *) erobern.
1708 Dieses war ein großes Unternehmen , weil diese Stadt, die man für ein Meisterstück des Mar schalls Vauban gehalten , so befestiget war, 水质 daß ein ganzes Heer zu Grunde gehen konnte, che man fie
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des gten Infanterie - Regiments .
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1708 den 11ten Jul. half es den herrlichen Sieg bey Oudenarde erfechten,
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welcher Bas taille
ſie einnahm , um ſo viel mehr, da die Franzosen, welche den Anschlag wußten , sie mit allen mögli then Bedürfnissen zu einer langwierigen und hißis gen Vertheidigung versehen hatten. Diese Vera theidigung hatten sie einen Generallieutenant an vertrauet, der einigermaßen berühmt war , der aber bey dieser Gelegenheit , wo er neuen Ruhm erlangen sollte, den alten verlohr. Man hat vor gegeben, daß diese Wahl deswegen schlecht gewes fen, weil die Defension einer Stadt eigentlich das Werk der Infanterie ist, dieser gewählte Comman dant aberjederzeit bey der Reuterey gedienet hatte. Die Besatzung bestund aus 12 Bataillons und 800 Dragonern, welche die Stelle der Grenadiers vertreten sollten ; dieß machte zusammen 4326 Mann aus, ohne noch) 294 Sergeanten und 276 Officiers. Diese Belagerung wurde nicht durch den tapfern und langen Widerstand der Belagers ten, sondern durch die Arbeiten und die hitzigent 1 Angriffe der Belagerer berühmt. Die Stadt ist mittelmäßig groß. Vauban hatte sie zum Ver gnügen befestiget, ohne sie jedoch mit allzuvielen Werken ju belästigen. Die Lys ; welche mitten burchfließt, macht eine weitläuftige Circumvalla tions-Linie nothwendig, und trennet die angreiffene den Bölker in zwey Theile. Die Werke liegen fast gänzlich in einer Ebene, und können nirgends bez strichen werden. Der General Salisch fieng ben 23sten Jul. 1706 an, die Stadt mit 32 Bataillons und 24 Esquadrons einzuschließen. Man arbeis tete sogleich an den Einschließungs-Linien , die 3 Meilen im Umfange haben mußten. Die Belas gerten bearbeiteten sich sehr ihrer Seits, die Vors kathshäuser auszuleeren; und die bedeckten Wege ha nebst
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Erstes Bataillon
taille der damahlige Churprinz und nachherige König von Großbrittannien, Georg der II., als Bos
nebst dem Glacis in gute Verfaſſung zu sehen. Sie waren also selbst beschäftiget , und hinderten diejenigen, welche sie einzuschließen suchten , nur ganz wenig. Sie ließen sogar in der umliegenden Gegend einige Häuser, Bäume und Hecken stehen, welche zu den Laufgraben sehr dienlich waren. Die Circumvallations-Linie und die andern zur Sicher heit der Belagerer nöthigen Arbeiten , nahmen, 12 Tage weg, und die Laufgraben wurden erst in der Nacht vom 4ten zum 5ten August eröfnet. Wenn es auch mit den Vorbereitungen etwas langfam hergieng, so ersetzte doch die anhaltende Hize der Angriffe, die verlohrne Zeit wieder. Die Festung mußte sich den 17ten Tag nach Erdfnung der Lauf graben ergeben, denn das Feuer war in der That so erstaunlich heftig, und die Stücke wurden so gut gerichtet , daß das Geschütze der Belagerten bald zum Schweigen gebracht wurde. Auch die Ars beiten wurden mit so vieler Klugheit angeordnet, daß, che man sich noch irgend eines Aussenwerks bemächtiget hatte, bereits eine Defnung in dem Hauptmalle gemacht war, und man die vornehms ste Bastei untergraben konnte. Kurz, man wandte so viele Vorsicht an, daß seit der Erdfnung der Laufgraben kein Ausfall der Feinde geglücket war. Man fand in dieser Festung 118 Kanonen und 59 Mörser, nebst einer sehr großen Quantität von Munition, und gestand der Besatzung bessere Bez dingungen zu, als sie verdienet hatten. Der Coms mandant legte große Schande ein. Er begab sich auf eines von seinen Landgütern , wo er sich seine übrige Lebenszeit hindurch vor der Schande ver barg. Man machte öffentlich bekannt, er habe sich bald zu Anfange der Belagerung verlohren, fich Aus
des 8ten Infanterie - Regiments . Volontair mit beywohnete.
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Nachher stand es
zur Bedeckung der langwierigen Belagerung und Eroberung der importanten Festung Rüffel bey der großen alliirten Armee auf dem rechten Flüs gel, welcher aus den Englischen , Preußischen und Lüneburgischen Truppen bestand, und sich bis an die Lawre oberhalb Menin erstreckte, den linken Flügel formirten die Dänen und Holländer, und reichte bis an Pont de Marquette. 1709 dienete es in der Belagerung vor Dor nick, wozu 60 Bataillons und 70 Esquadrons · bestimmet waren, fie fieng den 27sten Jun. an, und endigte sich den 3ten Sept. mit der völligen Uebergabe der Stadt und Citadelle. Wenige Tage nach dieser Eroberung wohntete es am 11. Septbr. auch dem berühmten Treffen ben Mal plaquer bey, woselbst die Franzosen aus einem dreyfach verschanzten Lager geschlagen wurden, und half in den folgenden Jahren auch Douay und Bouchain *) erobern.
1712 aus Entsetzen über das erschreckliche Feuer der Belagerer in das stärkste unterirrdische Gewölbe versteckt , und sey nicht ehender wieder zum Vor schein gekommen, als bis er das Zeichen zur Ues bergabe geben laſſen, Memoires de Lamberty, Tom. 4. p. 9L. *) Der Baron von Fagel, General derHolländischen Fußvölker, mußte diese Belagerung im August 1711 unternehmen. Er trieb solche mit großem Eifer , und den 23sten Tag nach Erdfnung der Laufgraben ließ der Commandant Chamade ſchla gen. Man verlangte von ihm , er sollte sich zum Kriegesgefangenen ergeben , er wollte aber dieſe Bez Pp
594009
Erstes Bataillon
1712 marschirte es an den Rhein, und 1714 in hiesige Lande zurück. 1719 marschirte es gegen die Rußisch- und Mecklenburgischen Völker nach Mecklenburg, 9 und wohnete dem Treffen bey Wallsmühlen mit ben , worauf benannte combinirte Völker größtentheils das Gewehr strecken mußten, und erhielt nach der Einnahme von Schwerin vors erst die Besaßung daselbst. 1733 gieng es abermahls
der innerlichen
Unruhen wegen nach Mecklenburg , woselbst einige tausend aufrührische Bauern mit einigen regulairen Völkern das Hannoversche Regiment von Monroy, jeht 2te Bataillon des 4ten In fanterie Regiments, auf dem Schloße zu Gús strom blocquiret hatten. 1738 marschirte es mit gegen die Dänen nach Steinhorst. Ben dem Desterreichischen Erbfolges Kriege gieng es 1742 abermahls zum Dienste des Des sterreichischen Hauses gegen die Französische Macht nach den Niederlanden. 1743 an den Mayn, wohnete daselbst den
27sten Jun. der glorieusen Schlacht bey Derrin gen bey, rückte darnach mit der alliirten Armee bis dingung nicht eingehen, hierauf wurden Anstalten gemacht, Sturm zu laufen. Fagel ließ dem Com mandanten anbiethen, daß er und seine Leute nicht eher, als bis sie ausgewechselt wären, wieder die nen sollten, erließ sich solches gefallen, und räumte das eine Thor ein. Der Herzog von Marlborough wollte aber von diesem Versprechen des Generals Fagel nichts hören, und die Besatzung mußtesich also zu Kriegsgefangenen ergeben.
des 8ten Infanterie - Regiments .
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bis Speier hinauf, half die Linien bey Landau demoliren, gieng daraufmit nach Braband, trieb die Feinde in der Campagne von 1744 bis unter die Kanonen von Rüffel, und war
1745 eines der 7 Bataillons Hannoveras ner , welche aus Braband an den Rhein mare fchirten, gieng aber 1746 wieder nach Braband , und wohnete in selbigem Jahre der Bataille von Roccoup, so wie 1747 der von Laffeld ben , in welcher leßz tern es sich die Ehre erwarb, den Feind 4 thaht zu repoußiren, und eine Fahne zu erobern. 1756 bey dem zwischen England und Frank reich ausgebrochenen Kriege war es mit unter den Churbraunschweigischen Truppen, welche nach England übergiengen, um die Küsten dieses Kös nigreiches gegen eine Französische Landung zu des Als aber die feindlichen Bewegungen ges den. gen die hiesigen Churlande die Rückkunft der Truppen nothwendig machten , kam dieſes Bas taillon im März 1757 von da wieder zurück, und wohnete den " 26sten Jul. der Schlacht bey Hastenbeck, auch *
1758 den 1oten October dem Treffen bey
Landwehrhagen ben , wo es den , von allen Seiten eindringenden, weit überlegenen Feind zus rückhielt, und sich sehr distinguirte , woben der Capitainlieutenant von Platen blieb, der Obrists lieutenant Twachtmann aber, nebst dem Mas
1 jor von Schenk und Capitain von Rorf bleßit ret wurden. Den Pp 2
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Erstes Bataillon :
11N Den isten August 1759 schlug es mit unter derAnführung des Erbprinzen bey Cofeld den Herzog von Brisac , und forcirte an der Brücke über die Werre eine Batterie von 3 achtpfündis Im October dieses Jahres diz gen Kanonen. fringuirte es sich in der von dem Generallieute nant von Imhof geführten Belagerung vor Münster durch seine Wachsamkeit und Braz vour ungemein . Als die Garnison in der Nacht einen vigoureufen Ausfall that, und bereits einige Bataillons in Unordnung gebracht, auchFahnen, Kanonen , Pferde und Mannschaft mit wegges führet, rückte dieses Bataillon mit größter Ents schloffenheit auf, repoußirte den Feind, und nahm Es ers ihm Fahnen und Kanonen wieder ab. hielt darauf, nach Eroberung von Münster, in dieser Stadt seine Winterquartiere. Den 19ten Septbr. 1760 wohnete es dem scharfen Gefechte ben Lowenhagen mit Rühm ben, da das kleine Wangenheimische Corps, wel ches nur aus 5 Bataillons und 7 Esquadrons bestand , von dem Herzoge von Broglio mit 30000 Mann angegriffen ward. Gleiches Wohls™ verhalten bewies es im Febr. 1761 unter der Anführung des Generals von Spórken in der glücklichen Affaire bey Lans gensalz , und den 21sten März bey Grünber gen, als das måßige Corps des Erbprinzen von 40000 Feinden daselbst umringet war. Es mußte dabey die Arrier - Garde machen, ward aber durch seine Bravour und beständiges Char giren mit dem Feinde, von den andern Regimens tern so weit abgeschnitten , daß es endlich der so weit
!
des 8ten Infanterie- Regiments.
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weit überlegenen Macht viele Gefangene überlas sen mußte, dennoch behielt es alle Ehrenzeichen. Im Jun. stand es in dem Corps des Generals von Sporten an der Diemel bey Warburg, der Marschall von Broglio aber nöthigte fold es mit einer vierfach stärkeren Macht den 29. Jun. die Diemel zu verlassen. Dieses Bataillon mußte bey diesem Marsch die Bagage und Artil lerie des Sportschen Corps gegen die ganze Broge
• liosche Armee decken, der Feind attaquirte diese Arriere bey Brackel , wobey dieſes Bataillon verschiedene brave Officiers verlohr. Im Aug. warf es unter dem Commando des Generals von Luckner verschiedene feindliche Corps bey Das fel, Uslar und Hörrer übern Haufen , wobey es über 500 Dragoner und viele Infanterie ges fangen machte, auch wurden daben dem Feinde 2 Kanonen, 3 Fahnen, und über 800 Pferde und Maulthiere abgenommen, das ganze Bel finciſche Corps würde aufgehoben seyn, wenn den ' Jágers die Zeit gelassen wäre, sich der Defileen # Am 13ten Octo
gehörig versichern zu können.
ber trug es vieles zu dem glücklichen Entſaß von Braunschweig *) bey, und half darauf im No Bems Pp 3 *) Das Bombardement dieser Stadt sollte den 13ten* desEPNachts um 2 Uhr vor dem Steinthore aus 161 Kanonen und 6 Mörsern durch 600 glüende Ku geln (die man bey der Demolition der feindlichen Batterien noch ganz heiß zusammen gefunden) den Anfang nehmen , und zu gleicher Zeit auf der an Tidern Seite der Stadt zwischen dem Wendens und = Petrithore mit 2000 Mann Sturm gelaufen wer den. Noch vor diesem Zeitpunkte aber des Nachts sum 12 Uhr wurde der Stadt durch 12 aufsteigen de
J
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Ites Bat. des 8ten Infant . Regim.
vember die Brogliosche Armee von der Hufe bey Limbeck vertreiben, auch 1762 den 24ften Jun. den herrlichen Sieg bey Grebenstein erfechten. de Raketen das Signal gegeben, daß ihre Befrey nung nahe ſen. Der Succurs beſtand aus 6 Baz taillons. Diese Truppen mußten um durchzus kommen, alles und zwar ohne Kanonen wagen, und bey Belper eine mit 3 Kanonen und 1000 Mann besetzte Schanze erst occupiren, welches unter An führung des Generals Luckner von 3 Hannover schen Grenadier-Bataillons mit dem Bajonet auch glücklich geschahe.
UAE
Zweytes Bataillon des
Sten Infanterie - Regiments .
as zweyte Bataillon 4 dieses Regiments ist 1670 bey dem anscheinenden Kriege mit Münster errichtet, und erst das graue, nachs Die Unis : her das grüne Regiment genannt . form dieses Bataillons ist schon in vorigen Zeis ten mit seinem jeßigen erſten völlig gleich gewes sen. Es führet den Gewehr Buchstaben N. , und in der Fahne einen geharnischten Arm aus den Wolken mit einem Schwerdte und Lorbeers 750 Kranze, mit der Ueberschrift : Re non verbis. Citig In der am 9ten Julio 1784 erhaltenen neuen Regiments - Fahne, so roth ist, ist die vorstes 739 hende Devise beybehalten. dond Seine
1
2tes Bat. des 8ten Infant. Regim.
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Seine Chefs sind gewesen : 1670 Obrister Wiedemann. 1686 Obrister Carl Ludewig Raugraf zu Pfalz *). 1688 Obrister von Bremer , blieb als Brigas dier in der Schlacht bey Landen. 1693 Obrister Johann Georg von Gohr, blieb als Generalmajor ben Malplaquer. 1709 Obrister von Boldewin , gieng als Ges neralmajor in Würtembergische Dienste. 1717 Obrister Ludewig Heinrich von Wurmb, gieng 1740 als Generallieutenant in Pen fion, und ward 1743 zum Commandanten in Hamburg berufen. 1740 Obrister Otto von Grore, starb im April 1741. 1741 Obrister Johann Heinrich von Block, ward 1745 Brigadier, 1747 Generalmas jor , 1754 Generallieutenant und starb 1764.99 Nach dessen Absterben ward dieſes Bataillon dem vorstehenden von Prinz Ernst bey geseket , und mit ſelben zu einem Regis ment gemacht.
Pp 4
Dies
Dieses war der älteste Sohn des Churfürsten Carl Ludewig zu Pfalz, aus der Ehe mit der Louise von Degenfeld , welcher der Nahme einer Raugrafin bengeleget ward, und deren Kinder den Raugråflichen Litel erhielten. * Jmbof Notitia S. Rom. Germ. Imp. procerum, Lib. 4. c. 1. §. 37. felin historisch geographisches allges pag. 183 meines Lexicon 1 Theil, pag. 792.
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Zweytes Bataillon
Dieses Bataillon bienete 1671 bey der Bes Lagerung von Braunschweig, und gieng 1673 init in das Lager bey Leese, gegen den Marschall Türenne, welcher bey Minden stand. 1674 gieng es unter dem Herzoge Georg Ludewig mit an den Rhein , wohnete in fel bigen Jahre der Schlacht bey Ensisheim im Elsaß, und 1675 dem Treffen bey der Conzerbrück an der Saar ohnweit Trier bey. 1676 dienete es mit in der Belagerung vor Mastricht, und 1677 in der Belagerung vor Charleroy, auch 1678 in dem Treffen bey Saint Denis, und kam 1679 nach dem Nimwegischen Frieden zurück. Weil aber die Krone Dånnemark ihreschon
feit langer Zeit auf die Stadt Hamburg ges machte Prátension durch ihre noch beysammen. habende Armee nunmehro geltend machen wollte, und folche vor die Stadt rücken ließ, zogen sich im selbigen Jahre die Hannoverschen Truppen an der Weser zusammen, conjungirten sich mit den Zellischen , und marschirten zur Befreyung der Stadt Hamburg an die Elbe, worauf die Danen sich zurück zogen, und den Pinnenbergis schen Vergleich eingiengen. 1686 gieng es 10 Compagnien stark unter feinem Chef, dem Raugrafen , nach Morea, " A zum Dienst der Republic Venedig gegen die Türken. Es giengen auch zugleich noch 600 Res
ts .
g " Dra .
Mailänder
endezMaj 1686 geftellet. Ver gefetzet ward, aillon el det werden
Reuter Leichte
Schura Alban. Visconti le. Obr
Alb an Past rovi o. Obr Perlighans . Alba Berig n is. Paris Obril
Al Beba ein g Raugraf Schmachia Alban.
Lüneburg er Major Bomfi
E r Flamentina
12 20
Infanterie Regiments . Florentinart
Mailänder
Malteſer
Päbstliche
Sachfen Topbauer
Schönfeld
Sachfen
Maltefer
1
Cleuter
ERINE
Sclavonier
1686 mit den Türken gehaltenen ps in Morea.
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Zweytes Bataillon
mee. Nach dieser glücklichen Schlacht mußte fich auch Argos ergeben, und den 29ſten Auguſt wurden die Türken bey Lavarino nochmahls geschlagen. Den 21sten Septbr. ward dieſes Bataillon zum Winterquartieren nach der Insel Zante überschiffet , wo es den 2ten October des barquiret , und in das Dorf Gaitania verlegt ward.
1687 den 30sten May ward es wieder eins geschiffet, und kam den 2ten Jun. zu Trapenau bey der Armee an, gieng den 9ten Jul. mit ders felben wieder zu Schiff, und debarquirte den 12. ben Parrasso, im Angesicht der türkischen Ars Es kam darauf sogleich den 14ten bey mée. Parrasso zu einer Haupt - Action , von welcher bengefügter Plan C. die Ordre de Bataille jets get , und worinn der Prinz Maximilian den ersten Angriff that *).
Dieses Raugrafen
und des Generalmajor von Ohr Regiment, jeßt 2tes Bataillon des 9ten Infanterie-Regiments, distinguirten sich in dieser Bataille vorzüglich, ins
Y Sem 2000 freywillige Janitscharen, welcher der Seraskier ***), ihr Anführer, jedem 25 Rthlr. ges In dieser Avant-Garde dieneten unter gedachtem Prinzen auch der junge Prinz von Türenne und der Grafde Mayani, welche von den ihrigen ganz abgesondert , und von den Türken umringet wurs den, sie hieben sich aber dergestalt herum , daß ſie ſich endlich durchschlügen , nachdem sie Piſto len und Degen den Feinden auf den Köpfen ent zwey geschlagen. Dieser Seraskier, welcher voriges Jahr zu las poli di Romania commandiret, war burch Uebers gabe
暮
des 8ten Infanterie-Regiments.
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geschenket , und nach bezeigtem Wohlverhalten M noch 25 Rthlr. versprochen , mit der größten Wuth in sie einzubrechen suchten , dennoch aber dergestalt zurückgetrieben wurden, daß sie die ers ften waren , welche die völlige Flucht nahmen, worauf auch die ganze feindliche Armee in der größten Unordnung davon gieng, und ihr ganzes Die Lager mit aller Bagage im Stiche ließ. Folge von diesem herrlichen Siege war, daß die Festungen Achaja, Parrasso und Lepanto mit ihren Dardanellen sich sogleich unterwarfen, und nachher mußten sich auchTornesa, Corinto und Den 11ten Septbr. gieng Misirra ergeben. die Armee zur Belagerung vor Arhen, und ward solches den 18ten erobert, wobey sich besonders wieder die Lüneburgischen Völker unter dem Raus Den 15ten Decbr. giens grafen distinguirten. gen die 3 Regimenter Raugraf *), Podewils und Ohr, jest erftes Bataillon des 6ten und. 2tes Bataillon des 9ten Infanterie - Regiments, aus dem Hafen Porro Lione nach Deutschland zurück , und kamen 1688 im May in hiesige Lande an.
Dieses
Raugrafen Regiment hatte in diesem zweyjähs origen
gabe solcher Festung in Ungnade gefallen , und wollte fich durch diese herzhafte Unternehmung wieder Ehre erwerben. *) Diefes Regiment kam auf 2 Schiffe : 1.) Cavallo Marino, worauf die Leib- Compag nie, Capitains Pallie, Palmgrån und Lüŋow. 22.) Saint Clara , woraufObriſtlieutenant Gohr, Major Dieden, Capitains Baß und Goht.
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Zweytes Bataillon
rigen Feldzuge 16 Officiers verlohren *) , und von den Lüneburgischen Truppen kamen nur 1400 Mann wieder zurück. Als der Herzog Ernſt Auguſt im Herbste 1688 mit einem Theile seiner Truppen wegen der Holsteinschen Unruhen vom Rhein zurück kam, gieng dieses Bataillon mit solchem nach der Elbe , und 1689 wieder an den Rhein mit zur Erobes
rung von Maynz . 1690 marschirte es nach denLiederlanden, und ob es zwar im Herbste zurück kam, gieng es doch im Jahr 1. 1693 wieder dahin , und erwarb sich Ehre in der Schlacht bey Landen oder Lleerwinden, wobey es seinen Chef den Brigadier von Brez mer, nebft vieler Mannschaft einbüßete. Dieſe Bataille wurde zwar alliirter Seits gegen den Herzog von Luxemburg verlohren, die Franzosen erlitten jedoch einen weit grössern Verlust als die Alliirten , welche ein starkes Retranſchement mit einer viel geringern Anzahl Volks, als dieFeinde hatten, mit ungemeiner Tapferkeit vertheidigten, bis es ihnen bey einigen Batterien und Truppen Die Franzosen hatten an Munition mangelte. das
Solche waren namentlich : Obrister Raugraf, starb aufdemherausmarsch, Obristlieutenant Bers ninger, Major Bomfi, Capitains Ackermann, Graf Cimmeria, Dalone, Clare, Lieutenants Stude, Buttlar, Scing , Caffen , Fähudrichs vid Overlake,# Storch, Cordon , Ober-Auditeur El linghausen und Volontair Bennigsen.
des 8ten Infanterie-Regiments.
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dabey über 15000 Mann ihrer besten Truppen verlohren, und konnten daher ihren Sieg nicht verfolgen.
1694 half es ferner Huy und 1695 Namur erobern.
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Bey dem Spanischen Succeßions Kriege marschirte es 1705 nach den Liederlanden, half 1706 Dendermonde erobern, und dienete, 1 1708 während der merkwürdigen Belage rung der Festung Rüſſel mit zu deren Bede đúng . 105 ) 1769 wohnete es dem Treffen bey Malplas quer ben, worinn es, nebst einen starken Verlust an Leuten, auch seinen damahligen Chef, den Ge nerallieutenant von Gohr einbüßete. Nachher half es noch den 20ften October Mons erobern. Nachdem es in den folgenden Feldzügen bis zum Frieden 1714 noch den Belagerungen von Berhůne und Landrecy bengewohnet, ward es 1715 im Novbr. nach Mastricht in Gars nison verlegt, von da es 1716 im Septbr. zurück kam. 1733 marschirten einige Compagnien dieses Bataillons unter den Kayserlichen Commißionss Truppen mit nach Mühlhausen. Als 1734 wegen der Pohlnischen Königss Wahl mit Frankreich Irrungen entstanden; ward dieſes Bataillon abermahls an den Rhein gebraucht, und gieng in der Campagne von 1735 unter dem Grafen von Seckendorf
mit nach der Mosel , wo es der glücklichen Action
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Zweytes Bataillon.
Action ben Clausen an der Salmbach mit beywohnete. Ben dem nach Absterben Kayser.Carl des VI. wegen der Desterreichischen Erbfolge entstan denen Kriege, stand es 1743 mit zur Reserve Im Lager bey Hanau , dienete 1744 und 45 an dem Rhein, und 1746 und 47 in den Bataillen bey Roccour und Laffeld in Braband . Als 1757 der französische Krieg in hiesigen Landen ausbrauch, hielt es sich in Herforden gegen den heftigen Angriffder Feinde sehr tapfer, war auch den 26sten Jul. felben Jahres mit in der Schlacht bey Hastenbeck, und 1758 in dem Treffen bey Creveld, worinn der Major von Wietzendorf blieb , der Capis
tain von Puffendorf, Lieutenant Rönig und Nicht Adjudant Jordan aber bleßirt wurden. r en e selbig Octobe er roten am dienet es wenig s wehr te Land s bey Jahre mit in dem Gefech hagen, in welchem der Fähndrich von Düring bleßirt wurde. 1759 dienete es bey der Expedition des Ge neralmajor von Drewes, wodurch derselbe Bres men und Osnabrück occupirte, und am leßtes ren Orte viele Gefangene machte , aber auch den Obriftlieutenant le Bachelle und Lieutenant Tollen verlohr, stieß darauf den 27sten Julii bey Remsel zum Corps des Erbprinzen , und half den Feind von Bühne delogiren , daß er fich hinter die Werre bey Cofeld ſegen mußte. Den Isten August griff der Erbprinz, vor wels chem der Schrecken seines Nahmens , der den Feins
des 8ten Infanterie-Regiments .
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Feinden schon furchtbar geworden, hergieng, dies ses Brisacsche Corps abermahls an , woben dies ſes Bataillon dem Feinde die rechte Flanque nahm , und der Herzog von Brißac ward mit Verlust vieler Gefangenen und Kanonen gänzlich geschlagen, welcher darauf seine Retraite långst den steilen Gebirgen über Bergkirchen zu der in gleicher Zeit ben Minden geschlagenen und retirirenden Haupt-Armee nahm, welche sich über Gieffen hinter die Lahne im Heßischen zog, bey welchem Marsch dieses Erbprinzliche Corps mit der feindlichen Arriere-Garde täglich chars girte. 1760 im Febr. kam es in die Winterquars tiere in Münster, und half den 31sten Julius unter dem General von Spörken die französis schen Völker des Generals de Muy beŋ Wars burg schlagen, woselbst der Fähndrichy v. Witte blieb. Den 6ten Septbr. war dieses Bataillon mit unter dem Corps, womit der Erbprinz den nächtlichen Ueberfall von Zierenberg verrichtete, woben über 400 Mann und 43 Officiers zu Kries ges-Gefangenen gemacht wurden. 1761 dienete es mit unter dem Corps , wos mit der General von Breitenbach den 15ten Febr. die Lahne bey Gosfelde paßirte , und mit diesem Bataillon und Erbprinz von Hessen ins Defilee vor Marburg rückte, des Vorhas bens, diese Stadt zu überraschen , es wurde aber verrathen, und der Vortrup dieſes Bataillons, bey welchem sich der General von Breitenbach befand, wurde durch ein heftiges Feuer von 4 Grenadier-Compagnien empfangen, und gedach ter
.
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Zweytes Bataillon
ter General wurde unglücklicherweiſe nebst seinen Brigade - Major , dem Capitain von Bülow erschoffen, auch blieb vom Bataillon der Major von Lasberg. Da dieses Regiment bis auf 8 Schritt vors Thor gerücket war, und die feindlis chen Kanonen aus der Citadelle solches unaufs hörlich bestrichen, so mußte selbiges sich! mit vies lem Verluste über die Lahne nach der Höhe bey Wetter zurück ziehen. Einige Tage nachher ward ein Theil dieses Regiments mit zur Eins nahme des Schloßes zu Barrenberg gebraucht, welches nach einer 2stündigen Attaque mit dem Bajonet durch Sturm erobert ward, woben vier Kanonen und 300 macht würden.
Mann zu Gefangene ge
1762 den 30sten Aug. wohnete es der fchars fen Action bey lauenheim , und den 21sten Septbr. der berühmten Affaire bey der Brüs cker-Mühle an der Ohm bey, worinn derLieus tenant Berensbach blieb , der Fähndrich Aps puhn aber bleßirt wurde, auch wurde der Fähns drich von Block in der Belagerung vor Caſſet erschoffen. Wie im August 1775 der Königl. Befeht eingieng, daß 5 Hannoversche Bataillons mars fchiren und zum Dienste der Krone England nach Gibraltar und Minorka verlegt werden follten, ward dieſes nebst dem 2ten Bataillon des 11ten Jufanterie-Regiments, für gedachte Insel bestimmet , weshalb die Grenadier-Compagnien dieser zu marschirenden Bataillons auf 85 Mann und die Musquetier-Compagnien auf 75 Mann vermehret, mithin jedes Bataillon auf475 Maun
gesezt
des 8ten Infanterie - Regiments.
609
gesezt wurden, wozu jede Compagnie der im Lande bleibenden Regimenter 5 Mann gediente Leute abgeben mußte ; bereits den 20ften Sept. ſelbis gen Jahres marschirte dieses Bataillon aus Zelle, und wurde am 5ten Octbr. bey Rigebüttel auf 4 Schiffe *) embarquiret , die ganze Flotte jedoch worauf diese 5 Bataillons eingeschiffet wurden, welche aus 17 Schiffen bestand , mußte wegen widrigen Windes bis den 1sten November , an welchem Tage sie unter Segel gieng, auf der Elbe liegen. In derNacht auf den 4ten Nov. hatte das Schiff Briton , worauf der Obristlieutenant von Linsingen, damahliger Commandeur des Bas taillons, sich befand, das Unglück, aufden Sand bänken an der Küste von Flandern ohnweit Duns kirchen zu stranden , woben jedoch sämmtliche
may red
>
Manne
*) Dieses Bataillon wurde folgendermaßen auf die Schiffe vertheilet :
Briton, Obristlieutenant von Linfingen , Capitain von Plato , Lieutenant von Klenke, Fahne drich von Linsingen und von Reden , Ad judant Cleve, Regiments-Quartiermeister Jordan und Regim. Feldscheer Grimsebl. Success. Major v.Minnigerode, Capitain v. Hame merstein , Capitainlieutenant Schirges, Lieutenant von Scheele, Fähndrich v. An ***.* derten und Pastor Lindemann. *** Garland. Capitain von Melzing , Capitainlicutes icbe, Fahne nant von Röbler, Lieutenant $1 drich von Berger, und Auditeur Brauns. Friendfchip. Capitain von Wettern , Lieutenant & von Westernbagen und Appuhn, und der + Fähndrich le Bachelle. 2.9
610
Zweytes Bataillon
Mannschaft gerettet wurde, und nur das Schiff, welches durch die Gewalt der Wellen und der wiederhohlten heftigen Stöße durchlöchert und zerbrochen worden , nebst verschiedener Officier Equipage verlohren gieng. Diese Division des Bataillons wurde den 23ften Novbr. zu Dúna kirchen auf ein anderes von London gesandtes Schiff The Charming Sally, wieder embarquis ret, und sehte ihren Lauf nach Minorka fort, wo sie den 28sten Decbr. anlangte, und den übri gen Theil des Bataillons nebst dem ganzen 2ten Bataillon des 11ten Infanterie-Regiments, wel che bereits Anfangs Decbr. angekommen waren, daselbst vorfand.
Diese Brigade erhielt anfångs
lich Quartiere zu George Town , rückte aber
1776 den zten Febr. in Mahon , von de folche 1777 den Isten May wieder nach George Town verlegt wurde, in dem Fort Saint Phis lip lag aber beständig ein Engliſches Regiment und eines der Hannoverschen Bataillons wechs selsweise. Als 1778 die Feindseeligkeiten zwischen den Engländern und Franzosen ihren Anfang nah men, und endlich Spanien dahin gebracht wurs de, mit Frankreich in den Krieg gegen England sich zu engagiren ; so war eine von ihren ersten Unternehmungen, Gibraltar zu belagern. Da fie aber gar bald einsahen , daß die Insel Mis norka sowohl wegen der Menge derer daselbst aud
des 8ten Infanterie - Regiments.
6IÌ
ausgerüsteten Privateurs, welche täglich häufige Französische und Spanische Prisen einbrachten, als auch besonders wegen der Unterstüßung mit Provision und andern Nothwendigkeiten, die von dem Gouverneur auf Minorka in ganzen Flotz ten von 12 und mehreren Schiffen auf einmahl nach Gibraltar gesandt wurden, ihnen an ihrer Entreprise ausserst hinderlich war ; so unternah men fie
1781 am 19ten Ang. eine Landung aufMis norka mit 8000 Mann, welche durch nachherige Renforts, worunter auch 4 Regimenter Franzo fen, bis zu 18000 Mann verſtärket wurden, und berenneten das Fort Saint Philip, deffen Gars niſon aus 2 Englischen Regimentern, dieſem und mehrerwehnten zweyten Bataillon des rrten Ina fanterie-Regiments, 3 Compagnien Artillerie und überhaupt in allen aus 2674 Mann bestand. Bey dem am Irten October unternommenen Ausfalle aufCap Mola, wozu die Piquets ges nommen würden, distinguirte sich beſonders das von dieſem Bataillon , welches unter dem Capi tain von Wertern und Lieutenant von Scheele den Signal-Thurm forcirte, aufwelchen ein Theil Spanischer Officiers und Soldaten sich retiriret hatten , es verlohr dabey 2 Mann, so erschossent wurden, dagegen aber wurden 9 Officiers, wors unter 1 Obristlieutenant, von welchen obbemelde ter Lieutenant von Scheele allein 3 erhielt, und 85 Mann Spanier zu Gefangenen gemacht. Am Irten Novbr. fiengen sie bereits an, das Fort zu bombardiren , wurden aber vor dasmall durch das D.9 2
612
Zweytes Bataillon
das stärkere Feuer der Belagerten den 24ſteit desselben Monats- zum Stillschweigen gebracht. Wie indessen alle ihre Batterien, 15 an der Zahl, vollendet waren, fiengen ſie
1782 den 6ten Jan. an, die Festung mit 45 Mortiers und 120 24pfündigen Kanonen so aufferordentlich heftig und anhaltend zuzuſeßen, daß gleich in den erstern 8 Tagen die mehresten, Batterien des Forts herunter geschoßen , und ein Drittheil der Kanonen demontiret waren; demohngeachtet hielt sich die Besaßung, die end lich durch übertriebene Fatique. noch mehr aber durch den überhand nehmenden Scorbut , (die Erschossenen und Bleßirten nicht zu rechnen), bis auf 500 Mann aufgerieben war , bis zum 4ten Febr. , da der Gouverneur , Generallien tenant Murray den commandirenden General der Spanischen Armee , Herzog von Crillon eine Capitulation zusandte, nach welcher (nachs. dem man beyderseits über die Punkte eins ges. worden), die Garnison mit allen militairischen, Ehrenzeichen , als mit geschulterten Gewehr, klingenden Spiel, fliegenden Fahnen und bren nenden Lunten den 5ten Febr. ausmarſchirte, und nachher im Centro der Spanischen Armee das Gewehr streckte, auch ward ein verdecktes Fahrs zeug oder Boot, welches nicht untersuchet wers den durfte, dem Gouverneur und Garnison zus gestanden. Nach Uebergabe des Forts wurden die beyden Hannoverschen Bataillons zuerst in Aleyor einquartiret , von da aber nach Ciutas della verlegt ,
und den 14ten März im Hafen: von
des 8ten Infanterie-Regiments.
613
von Mahon für England eingeschiffet, (dieses Bataillon kam auf folgende 4 Schiffe ,
Frans
cois und Josephine , Zeevart , Virgin, Maria und Eliſabeth) , wo sie im Junius, Julius und August anlangten , und gleich neue Waffen aus dem Königl. Arsenal erhielten *), um zur Besaßung der Linien von Plymouth. dock zu dienen, und auch verschiedene gegen eine feindliche Landung långs der südlichen Küste von Sie England errichtete Batterie zu beseßen. blieben ohngeachtet des 1783 zwischen England, Frankreich, Spanien und den Amerikanischen vereinigten Provinzen ges schlossenen Frieden bis zur Mitte des Jahres
1784 in England ,
und wurden erst den
1 /ten Jun. in Hamoza auf 3 Schiffe, als The Prince William Henry und Ranger , Friendschip embarquiret , mit welchen sie den 26sten Junius auf der Elbe vor Stade ankas men, den 27sten ausgeschiffet , und zu Stade einquartiret wurden , woselbst sie die für selbige zu Bremerlebe schon übers Jahr in Bereits 293 schaft
*) Da nach der englischen Grund -Constitution allen fremden Truppen nicht verstattet wird , durchs Land , die Distanze sey so kurz sie wolle, zu mar schiren ; so war noch vor Ankunft dieser beyden Hannoverschen Bataillons von Minorka , eine Bill im Parlamente paßiret , nach welcher dies ſelben als National - Englånder angefehen und behandelt wurden.
614 2tes Bat, des 8ten Infant. Regim . Es mars schaft gelegene Armatur erhielten. schirte darauf am 9ten Julius , an welchem La ge dem Bataillon von dem Generalmajor von
J
Linfingen die neuen oben beschriebenen Fah nen auf eine feyerliche Art übergeben wurden, von Stade ab, und rückte den 18ten Julius in feine bestimmte Garnison Zelle, Der Bers Just dieses Bataillons bestand aus 6 Erschoßes nen, 34 Bleßirten und 16 Gestorbenen,
***
1 Sams
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9tes
9tes
Infanterie - Regiment
Sachs - Gotha.
Stand - Quartier 4 Compagnien Northeim. 2
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3
Bataillon
Osterode. Göttingen.
ཝཱ ཧོ }
294
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617
9tes Infanterie - Regiment Sachs
- Gotha.
Erstes Bataillon.
Das erste Bataillon dieſes Regiments ward 1751 zu Gotha aus zwo Compagnien Gree nadier-Garde errichtet , zu welchem noch 2 neue Compagnien angeworben wurden, und bekam den Nahmen Herzogin Bataillon und den Öbriz ften von Uechrerig zum Commandanten. 1757 fließen noch 3 Compagnien vom Regiment des Erbprinzen Friedrich dazu , und ward gänzlich nach dem damahligen Hannoverschen Fuß fors miret. Es bekam dieses nunmehro aus 7 Com pagnien bestehendes Bataillon , sodann den Obris ften Heinrich Carl von Schott zum Commane danten, ward zu gleicher Zeit unter dem Nahs men des Erbprinzen Regiment in Sr. Ros nigl. Majestår von Großbrittannien Sold überlassen, und dem zu Folge den 15ten· April 1757 von dem dàmahligen Obristen von Wane 1759 genheim gemustert und übernommen. aber gieng dieses Bataillon in würkliche Chur Der Braunschweig- Lüneburgische Dienste über. damahlige General der Infanterie von Spów ken übernahm es den 25sten Januar besagten Jahres zu Wahrendorf, und ließ es den Huls dis 295
618
Erstes Batallion
digungs- und Dienst-Eid ablegen, und es bekam, da es weiße Uniform mit grünen Rabaten, Aufs schlagen, Unterfutter und Westen mit Gold ges habt , nunmehro rothe Uniform mit grünen Ras batten und Aufschlägen, nebst weißen Westen mit Silber, jedoch behielt es den Nahmen Sachs Gotha. Das Bataillon bekam sodann neue Fahnen, Trommeln und Grenadiermüßen gleich den andern Hannoverschen Bataillons , und in der grünen Fahne zur Devise, einen zum Grimm. geschickten Löwen , welcher in der rechten Pranke ein Schwerdt hält, mit der Ueberschrift : Profide , rege & lege. Die Gewehre blieben noch die alten Sachse Gothaischen, und erhielt also keinen beſondern ↑ Gewehr-Buchstaben. grünen der ftatt es erhielt 1771 Im Jahr
Rabatten und Aufschläge nun weiße, und im Jahr 1783 wie sämmtliche Hannoversche Regis menter numeriret worden, erhielt dieses Regiment die Nummer 9 Seine Chefs find gewesens 1751 Obrister von Uechterig. 1757 Obrister HeinrichCarl von Schott, ftark in Stade. 4757 Major Wilhelm Christoph Siegmund glen von Wurmb, ward 1758 Obristlieutes nant, 1759 Obrister, 1763 Generalmajor, und 1777 Generallieutenant,
Dä
des 9ten Infanterie-Regiments .
619
• Da dieses Bataillon aus 5 alten Compagnien cund nur 2 neu geworbenen errichtet, so hat es auch größtentheils schon in dem durch den Aa 8 chenschen Frieden 1748 geendigten Kriege, bey welchem es in Holländischen Sold gestanden, durch fein Wohlverhalten viele Ehre eingelegt, und hat die Campagnen von 1744 bis 1748 in den tiederlanden * mit gemacht. Nachdem es den 15ten April 1757 in Groß brittannischen Sold getreten, marſchirte es den 18ten April aus Gotha nach dem Lager bey Hameln , wo es den 1sten May einrückte, da es denn in ſelbigem Jahre der Schlacht bey Has Stenbeck und der Winter- Campagne vor Zelle beywohnete, worauf es wenige Tage zuvor, ehe die Armee zurückgieng, nach Uelzen zur Bede chung der daselbst angelegten Beckerey detaschis ret ward, auch so glücklich war, einen darauf ges Da machten feindlichen Versuch zu vereiteln. der Obrister von Schott bereits ben 12ten No vember zu Stade verstorben war, und der Obrist lieutenant von Bendeleben bald hernach zurück berufen ward, so ward das Commando des Bas taillons dem damahligen Major von Wurmb anvertrauet, und derselbe zu Anfange des folgen den Jahres 1758 zum Obristlieutenant ernennet .
In
diesem Jahre kam es unter das Corps des Ges nerallieutenants von Imhof am Rhein, da es denn an der, den 5ten Augen zwar kleinen , aber wegen ihrer Folgen sehr wichtigen Affaire bey Meer vielen Antheil hatte, und eine von den 11 Kanonen, welche dem Feinde dabey abges
620
Erftes Bataillon
abgenommen wurden ,
erbeutete.
Nach dem
Zurückzuge der Armee über den Rhein, ward es zu Ende Augusts nach Warendorp zur Bes deckung des dasigen großen Magazins und Be cerey commandiret , und behauptete diesen Ort gegen die darauf gerichteten Streifereyen der I Franzosen 1759 im März marschirte es unter dent
Hardenbergischen Corps nach Hessen , und zu 4 Anfang des Aprils vor Marburg, bald dars auf aber zurück nach dem Cöllnischen Sauerlande, worauf es in der Campagne dieses Jahres in der großen Armee dienete, und den isten Auguſt der Bataille bey Minden , so wie im Septbr. der Belagerung und Eroberung von Marburg bey In dem Feldzuge von wohnete. 1760 dienete es abermahls in der großen. Armee, bey welcher in demselben Jahre aber keine Haupt-Affaire vorfiel. Im Februar mut bala 1761 machte es die Winter Campagne in Seffen mit, und 3 Compagnien davon wurden zu der im März unternommenen Belagerung von Ziegenhayn , welche jedoch nicht glückte, mit gebraucht, dagegen wohnete das Bataillon der, den 16ten Jul. dieses Jahres vorgefallenen glücks lichen Bataille bey Vellinghausen mit bey. 1762 den 24sten Jun. war so wohl das Bas taillon unter dem Spörkschen , als die davon detaschirte Grenadier Compagnie unter dem Lucknerschen Corps mit in dem Treffen bey Gres und kurz darauf den 23sten Julius der glücklichen Attaque des Churs in beyde mit sächsischen Corps bey Lutternberge , woben das benstein ,
des 9ten Infanterie-Regiments.
62
das Bataillon eine Batterie mit 2 Kanonen ers oberte ,
auch überdem noch eine Kanone erbeus
tete, und über 300 feindliche Gefangene gemacht, wie denn auch die Grenadier- Compagnie der int Octob. dieses Jahres erfolgten Belagerung und Eroberung von Caffel, das Bataillon aber der zwoten Belagerung von Ziegenhain , welche jes doch wegen des erfolgten Friedens wieder aufges hoben ward , bengewohnet hat. Nach erfolgten Frieden kam anfänglich das
ganze Bataillon nach Görringen in Garnison, bald darauf aber ward der Staab nebst 3 Come pagnien nach Northeim , und eine Compagnie nach Münden verlegt , und nachdem dieſe lez tere kurz hernach reduciret worden , mußten die sämmtlichen 3 Compagnien von . Northeim. dahin marſchiren , wo sie ein Jahr geblieben, i 1764 aber wieder zurück nach Northeim ges kommen, und gegenwärtig liegen 4 Compagnien› in lezt erwehnter Stadt , 2 Compagnien aber in Osterode, und das ganze zweyte Bataillon : in Göttingen. A
Zweytes Bataillon
des
9ten Infanterie - Regiments.
[ls im Jahr 1665 der Graf Georg Friedrich Yle von Waldeck Nahmens derRepublikHols land 4851
622)
Zweytes Bataillon
L land mit den Herzogen Ernst August und Georg Wilhelm zu Lienburg einen Defens fiv Tractat geschlossen, in Ansehung deren beyde Lüneburgiſche Häuſer ihre Truppen vermehreten, 4 ward auch dies jeßige zweyte Bataillon dieses 9ten Infanterie-Regiments durch den Obriftlicus tenant Verkel 1665 zu Osnabrück zu 12 Come pagnien errichtet, wovon aber nachhero zwo Com pagnien wieder eingezogen, und 2 zuErrichtung ans derer Regimenter abgegeben wurden. 1697 ward Seine Uniform noch eine Compagnie reduciret. war bis zu 1761 rothe Röcke , dunkelgrüne Aufs fchläge, Rabatten, Unterfutter und Weſten mit Silber, im erwehnten Jahre aber wurden die Westen und Unterfutter in weiß verwandelt, so wie auch im Jahre 1771 die Aufschläge und Ras Es führet batten mit weiß verändert worden. den Gewehrbuchstab T. und zur Fahnen : Devise einen geharnischten Arm aus den Wolken, wels cher ein Bettel hält, mit dem Worte Jehova, wobey die Unterschrift: Quis contra nos,
Es hat folgende Chefs gehabt 1665 Obristlieutenant Verkel. 1675 Obrister von Hülfen. 1678 Brigadier von Ohr , ward 1686 Gene ralmajor, und gieng 1688 als Generale lieutenant ab , starb 1695. 1688 Obrister von Sommerfeld , erhielt fels biges Jahr das jezige 1ste Bataillon des 1oten Infanteries Regiments, Jag v CURA 1688
des 9ten Infanterie - Regiments. 623 1688 Obrister Siegelberg, blieb 1689 in der Belagerung vor Maynz. 1689 Obrister Schotte de Veber. 1691 Obrister Philip Christoph Graf von Ros nigsmark, errichtete 1692 ein Dragoners Regiment, und kam im August 1694 in Hannover um . 1692 Obrister Carl Ludewig Graf von Sayn und Wirgenstein , erhielt 1693 das jes Bige ifte Bataillon des roten Infanteries Regiments. 1693 Obrister Axel Moriß Graf von Löwens haupt , gieng 1694 ab. 1694 Obrister von Hülsen , gieng 1705 als
Brigadier in Pension. 1705 Obrister Johann Siegfried von Coſeritz, starb 1719 als Generalmajor und Com mandant zu Göttingen. 1719 Obrister von Münchhausen , starb 1720 in Hannover.
1 1720 Obrister Anthon Balthaser vonZastrow, hat 1721 das obgedachte Sinnbild und Wahlspruch in der Fahne angenommen,
1733
und starb im Jan. 1733 in Verden. Obrister Daniel le Bachele , starb
im April 1734 auf dem Marsch des Bas 1001 taillons zu Bardowick. 3 1734 Obrister August Berward , starb den 19ten Octob. 1738 als Commandant zu St (C Rageburg. 1738 Obrister Friedrich Wilhelm von Diepen broick , starb den 29sten May 1742 in
Rageburg.
61.13
Sea
624
Zweytes Bataillon
1742 Obrister Ernst August Friedrich von der Borch , ward 1746 Brigadier , 1747 Generalmajor, und starb den 28sten Nov. 1752 in Hannover... 1752 Obrister Christian Nicolaus Friedrich von Zastrow, ward 1758 Generalmajor, 1759 Generallieutenant , und starb 1773 in Göttingen . It d Worauf dieses Bataillon mit vorstehenden von Sachs-Gotha combiniret > 10 zu einem Regiment gemacht, und dem ganzen der Nahme . Sachs- Gorha beygeleget. D Als die Republik Holland 1665 von Eng
S
land undMünster sehr angegriffen ward, nahm Holland den 9ten Octob, 8000 Manu Jufan terie und 4000 Mann Cavallerie Hannovers scher und Zellischer Truppen in Sold ,
welche
sich unter ihrem Feldmarschall Georg Friedrich von Waldeck an der Weser zusammen zogen, wodurch der Bischof von Münster zum Vers gleich genöthiget ward. Wie nun Frankreich nach dem Tode des Königes in Spanien 1665 eine Pråtension auf die Spaniſche Liederlande machte, und durch die Waffen die Poffeßion das von ergreifen wollte, war dieses Bataillon mit uns ter den Truppen , welche 1666 gegen die französische A.Macht nach Braband marschirten , und gieng nach dem Nachischen Frieden 1669 wieder nach Osnabrück. 1675 war es unter den 14000 Mann Lüş neburgischer Truppen, welche die Herzoge Ernst , August und Georg Wilhelm an den Rhein und
des 9ten Infanterie-Regiments.
625
und die Mosel führeten, half den Marschallvon Crequi, welcher sich ohnweit bey der über die Saar gehende Conzerbrücke sehr vortheilhaft gefeßet hatte, schlagen , und darauf Trier ers obern.
1676 im Jul. dienete es mit in der Belage rung vor Mastricht, welche aber wegen Krank heiten der Truppen , auch des herannahenden Entsaßes, gegen Ende des Augusts wieder auf gehoben ward. 1677 war es mit in der Belagerung vor Charleroy, welcher auch selbst der Herzog Ernst August mit beywohnete , die aber gleichfalls aufgehoben ward , um dem Feinde unter dem Marschall von Luxemburg eine Schlacht zu liefern , welche gleichwohl die Franzosen vers mieden.
1678 befand es sich mit in der Bataille bey Saint Denis ohnweit Bergen im Zennegau, welche glückliche Action die Vollziehung des Nims wegischen Friedens sehr beförderte. 1684 ward die Republik Venedig mit den Türken in einen Krieg verwickelt , und der Hers zog Ernst August versprach derselben einige Hülfs Truppen. Dieses Bataillon marſchirte 'also mit noch 2 andern im Januar 1685 acht Compagnien stark, jede von 100 Mann, gegen die Türken nach Morea, es kam Anfangs April bey Venedig an, gieng zu Ende 16. des Monaths wieder zu Schiffe , und langte zu Ende des Monaths May in dem Hafen Dra gomestra in Morea bey der Armee an, ward mit selbe den 4ten Jun. eingeschiffet, und den Rr 15ten
626
Zweytes Bataillon
15ten bey Coron debarquiret. Diese Festung ward sogleich belagert, die zum Entsak angerückte Türkische Armee geschlagen , dabey 17 Fahnen erbeutet , und darauf besagteFestung mit Sturni eingenommen, auch darinn 101 Kanonen erobert, Es half ferner im Aug. nach einer harten Action den Sieg bey Calamatta erfechten, bey welchem die Lüneburger unter ihrem Prinzen den rechten Flügel hatten, und schlugen 2000 türkische Ca vallerie, die auf sie ansprengten , völlig in die Flucht, nach welchem Gefechte sich auch Zarna ta und Calamarta ergeben mußten. Im Oct. ward es nach der Insel Zante überschiffet , und
b
bezog daselbst in der Festung Zante die Winters quartiere. Zu Ende des März Monaths 1686 ward es wieder nach Morea übers schiffet ,
und rückte daselbst ins Lager ben Tras
penau, woselbst im April für die 3 Regimenter noch 600 Mann Rekruten ankamen, wodurch jes Es des auf 10 Compagnien gefeßet ward. gieng mit der Armee den 16ten May wieder zu Schiff, und ward den 24sten bey Navarino des barquiret , wohnete im Jun. dem hißigen Trefs fen daselbst und der Eroberung solcher Festung bey, half auch darauf Modon belagern und ers Im Jul. war es mit in der blutigen und obern. glücklichen Schlacht bey Argos , und half die wichtige Festung Napoli di Romania nach Im einer hartnäckigen Belagerung erobern. Septbr. ward es wieder nach Zante überschiffet, und überwinterte daselbst. 1687 gieng es wieder zur Armee nach Tras penau, mit derselben von da unter Segel, und ward
1
I !
des 9ten Infanterie -Regiments.
627
ward bey Parraſſo debarquiret. Mit Belages rung dieser Festung ward also dieser Feldzug er ofnet, und solche, nachdem die Türken den 14ten Jul.in einem blutigenTreffen, wobey die Lünebur gischenTruppen 6 Kaonnen eroberten, ohuweit diez serStadt geschlagen waren,eingenommen ; worauf fich auch die Dardanellen mit Lepanto, Tors nesa, Corinto und Misirra ergeben mußten. Im Septbr. dieses Jahres ward mit der Belas gerang und Eroberung der Festung Athen dies fer Feldzug, nachdem beynahe ganz Morea ero bert war, beschlossen. Dieses Bataillon gieng also im Decbr. aus dem Hafen Porto Leone nach Venedig *), und kam im May
1688 in hiesige Lande zurück, nachdem es in 1 diesem Moreanischen Kriege 26 Officiers ver Tohre welche nahmentlich folgende sind : Mas jors Bohne, Petersen und Petersen von Blus menthal, Capitains Robbig, Võlger, Ohr, Hasberg, Lindinger , Bülow , Lieutenants Luning, Campen, Spiegel, Bennigsen, Rr 2 Sohns
*) Das Bataillon ward auf folgende Schiffe vers theilet : Obrister Cordon I auf St. Antonio Purgas Capitain Niedrig torio. hasberg Leib-Compagnie 1 auf Speranza Bonaven turs. Capitain Starke j Major Schlegel 1 Capitain Tecklenburg aufModena de la pace. Bormann
628
Zweytes Bataillon
Hohnstedt, Eggerding , Schwaan, Baus meister, Ennighausen , Peine , Buttler, Fahudrichs Berlepsch, Harling , May, Pes tersdorf, Volontairs Cramm und Mandels loh, imgleichen der Feld-Prediger Dammann, und der Regiments-Feldscheer Llicola. Nachdem X der Herzog Ernst Augusts zu Ende des 1688ften Jahres wegen der Holsteinis
--
schen Unruhen , mit 4000 Mann seiner Trups pen vom Rhein zurückkam , mußte dieses Bas taillon dazu stoßen, und
1689 mit an die Elbe marfchiren, nach de f › ren Beylegung es noch selbiges Jahr mit nach den Rhein gieng, und der Eroberung vonMaynz beywohnete, in deren Belagerung es seinen Chef, den Obristen Siegelberg verlohr. 1690 marschirte es unterm Obristen Schorr nach Braband, und kam im $ Herbst' zurück, gieng aber bri 1693 wieder nach Braband, wofelbft dero Beit 8000 Mann Hannoveraner bey der Armee waren, und war den 29sten Jul. mit in der Schlacht bey Landen, 13 wozu der Churprinz von Hannover seine Infanterie selbst in seine Posten führte, hernach dienete dieses Bataillon auch 1695 in der Belagerung und Eroberung von Flamur *). 1697 160 *) Der Graf von Athlone und der Baron vonHeya den fiengen die Belagerung dieses Orts den zten Jul. 1695 an. Der Marschall von Boufleurs, welcher von Wilhelm des III. Absichten benach richa
1
L
des 9ten Infanterie - Regiments. 629 ,
1797 nach dem Ryswicker Frieden kam es En hiesige Lande zurück. Rr 3
1700
richtiget worden, hatte sich vorher mit 7 Regimen tern Dragoner, dem Marquis von Mesgrigny, einem geschickten Ingenieur, Minirern und Kano niers hineingeworfen, ſo daß die Besatzung damahls aus 18 Bataillons, 8 Regimenter Dragoner, 4 Freycompagnien, und einer Compagnie Kanoniers ( und Minirern bestand. Die Belagerten hatten 26 Kanonen , acht Mörser , 12 große Granaten, * 130000 Pulverfäffer , einen verhältnißmäßigen Vorrath an Kugeln und Bomben, 1600 vorråthige Flinten , eine Menge anderer Waffen , 有 100000 Rthlr. baares Geld , und einen Vorrath von Lee bensmitteln auf 6 Monathe. Der Grafv. Guiss card war Befehlshaber an diesem Orte. Gleich Anfangs theilete der König Wilhelm die Lågers ab. Die Sambre und die Maas theilten dieses Heer ganz natürlich in 3 Hauptlager , zu deren Communication zugleich an 3 Brücken gearbeitet wurde. Die Brandenburgischen und Hannover schen Truppen lagen zwischen der Maas und Sambre. Den 8ten Jul. ward ein Bataillon Han nøveraner mit zu dem Sturm der feindlichen Lis nien gebraucht, so erst in den zteu Sturm erobert wurden. Das Heer wurde nach und nach mit 25 Bataillons verſtärket, daß es alſo an die 84 Batails Die Lauf Ions und 200 Esquadrons stark war. graben wurden den 11ten erdfnet. Underdessen zog Dilleroy fast auf 80000 Mann zusammen, und T entschloß sich das Heer, womit der Fürst v. Vaus demont in dem Lager bey Woutergchem stand,
-
anzugreifen, dieses war nur 30000 Mann stark. Die Franzosen rückten mit unglaublicher Eilfers tigkeit an, und fanden, daß der Fürst bey Arseele eine Viertelstunde von Woutergchem im Lager stand,
630
Zweytes Bataillon »
750 1700 marſchirte es mit mehrern Regimens tern nach Holstein , vereinigte sich daselbst mit Beden
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stand, dieses war sein Glück, bey dieser Stellung hatte er ein großes Gehölze, lange , hohle und andere höchstbeschwerliche Wege vor sich, daß ihm also die Feinde nicht beykommen konnten. Wäh= rend der Zeit , welche sie dazu anwenden müßten, die Hindernisse, welche sie vor sich fanden, aus dem Wege zu schaffen, verschanzte er sich, welches der damahlige Obrist Graf von 7oyelles in der Nacht vom Izten auf den 14ten so eilig zu Stande brachte, daß der linke Flügel dieses Heeres schon bey Anbruch des folgenden Tages verschanzet war. Man hatte auch schon in der Entschlieffung , den Feind zu erwarten, den rechten Flügel zu verschans zen angefangen, als die Nachricht einlief, daß die Feinde den Entschluß gefaßt hatten, um deß Sie ges desto gewißer zu seyn , die vereinigten Völker mit einem Heere von 15000 Mann im Rücken an= zugreifen. Hierauf wurde im Kriegesrathe be fchloffen, sich zurück zu ziehen. Der General be fahl zu dem Ende, mit den Verschanzungen aufs möglichste zu eilen , und ließ einige nahe gelegene Häuser in Brand stecken, damit nicht etwa die Fran zosen, wenn sie aufihn losgiengen , sich hineinwer fen mögten. Er ließ beständig, wie er vorher ges than hatte, von den linken Flügel auf sie kanoniren, damit sie denken sollten, er wolle sie erwarten, un terdessen aber ließ er das schwere Geſchüß vom rechten Flügel und * dem mittleren Treffen nach Deynse hinbringen. Die Reuterey vom rechten Flügel und viele Bataillons mußten sich etwas aus dehnen, als ob er Willens wäre , solche dem Graz fen von Montal, damit derselbe sein Heer nicht in Rücken angreiffen mögte , entgegen zu stellen. Nachher aber ließ er diese Reuterey gerade auf Gent
des 9ten Infanterie-Regiments. 63r den Schwedischen Truppen ,
half die Dånen
über die Trave zurücktreiben , und den Travens dalschen Frieden bewürken. Rr 4 Zu Gent zu gehen , da ſich unterdeſſen die Fußvölker an den Verschanzungen herunter zogen, die Reu terey vom rechten Flügel aber sich an der Lys here unter nach Deynse schwenkte. Die Holländischen Fußvölker, welche der hiesige Obrist Grafvon M70 yelles enführeté, sollten das hintere Treffen der Fußvölker, der Baron von Wallenficin aber mit der Reuterey des linken Flügels den Hinterzug überhaupt ausmachen. Als die Fußvölker vom rechten Flügel ausgebrochen waren , ließen die Prinzen von Daudemont und von Würtemberg, und die Englischen Generals einen Zug Pferde abz gehen, damit die Franzosen solche für eine Esqua dron Reuter halten mögten. Sie blieben eineZeit lang in dieser Stellung, den Feind zu beobachten, endlich aber, da 5 Esquadrons , welche das Hine tertreffen ausmachen sollten , noch dazu gestoßen, brachen sie zusammen auf. Unterdessen wurde die Belagerung von Lamur von Seiten der Belagerer und Belagerten mit gleicher Heftigkeit fortgeseßt. Der König von England, und der Churfürst von Bayern thaten sich hierbey durch ihre Klugheit und Tapferkeit besonders hervor. Der König machte den zten August die nöthigen Anstalten zu einem Haupt - Sturme wider die Stadt, aber noch an eben dem Tage gegen Mittag verlangte sie zu ca= pikuliren, und den folgenden Tag wurde der Chur fürst von Bayern mit dem Grafen von Guiscard über die Bedingungen einig. Hierauf wurde die Der Belagerung des Schlosses vorgenommen. Marshall von Boufleurs hatte sich mit dem Vors fate , dem Könige und dem Churfürsten tapfer zu widersetzen, hineingeworfen. Der General Co horn
632
Zweytes Bataillon
Zu Anfange des jeßigen Jahrhunderts ward es in denen sowohl an Belagerungen als Schlach
ten
born , der die Belagerung ganz allein einrichtete, ließ das Schloß zu gleicher Zeit an den festesten Seiten angreiffen. Am 12ten wurde dasselbe schon aus 115 großen Kanonen und 56 Mörsern, die in der Stadt aufgeführet waren, beſchoffen, da man unterdessen mit 35 Kanonen und 8 Mörsern von auffen auf dasselbe feuerte , den 14ten August ka men noch 20000 Lüneburger und Hessen im Lager an, und am 30sten August wurde General-Sturm gelaufen, worauf die Capitulation die Nacht dar auf zu Stande kam. Es war auch hohe Zeit, der Mangel an Lebensmitteln war unter den Belage rern schon so groß , daß Wilhelm der III. als er zu speisen verlangte, mit einem kalten Huhne und einer Flasche Wein zufrieden seyn mußte, der Kd = nig setzte sich auf eine Bank, man breitete ihm eine Serviette über die Knie, er speisete die Hälfte von diesem Huhne, und befahl , ihm das übrige auf den andern Tag aufzuheben. Den sten Septbr. zog die Besatzung durch die Bresche heraus, es wa= ren noch über 6000 Mann. Der Marschall von Boufleurs erschien zu Pferde an der Spiße der Dragoner, wurde aber sogleich gefangen genom men, und nach amur zurückgebracht, von da er einige Tage nachher nach Mastricht geführet wurde. Man glaubte hierzu völlig berechtiger zu feyn, weil die zu Dixmüden und Deynse geschlos fene Capitulation auf verschiedene Art waren ver lezet worden. D Man erwies ihm alle Ehre, die seiz nem Stande und seinen Verdiensten zukam. Er fragte , da er in Verhaft genommen wurde, wars um man nicht an statt seiner lieber die Besatzung gefangen nehme, worauf ihm ein Abgeordneter der Generalstaaten zur Antwort gab, man schäße seine Pera
des 9ten Infanterie-Regiments.
633
ten fruchtbaren Feldzügen in den Liederlanden) und Bayern gebraucht, wohnete insbesondere 51702 dem Sturm vor Lüttich, 1704 den Schlachten auf dem Schellenat berge und bey Hochstedt, auch der Eroberung von Trier und Trarbach, 1706 dem Treffen bey Ramellies, in wel chent der Herzog von Marlborough in großer Gefahr war , indem dem Obristen Brienfield, der Ben aufs Pferd steigenden Herzog den Steigs bügel hielt, der Kopf mit einer Kanonen-Kugel weggenommen wurde, und 01708 der Bataille bey Oudenarde bey, auch in eben diesem Jahre in dem ſcharfen legte $46.95% Rr 5 Ges
Person höher als 10000 Mann. Er wurde in eis nem fechsspännigen Wagen nach Mastricht ge= bracht, dahin ihn seine Bediente zu Pferde beglei teten. C Man wieß ihn in der großen Commendes rie des Teutschen Ordens eine Wohnung an. Die Soldaten, welche dieses Haus blos ihm zu Ehren 2+ bewacheten , zogen mit fliegenden Fahnen auf die Wache, und hohlten jederzeit die Losung von ihm. Er hielt in dieser erträglichen Gefangenschaft offes the ne Tafel, und erhielt für die Höflichkeit , welche er feinen Gästen erzeigte, genug Gegengefälligkeiten. Es währete nicht lange, so erhielt er von dem Kde nige, feinem Herrn, Befehl, sich auf sein Ehren wort verbindlich zu machen , daß die Besatzung vou Dirmüden und Deynse ausgewechselt werden follte. Sogleich bekam er Erlaubniß, nach Frank reich zurück zu gehen. Man gab ihm einige Es= quadrons Dragoner zur Bedeckung bis nach Dis nant. Er schenkte jedem von ihren Officiers eis men filbernen Degen, und jedem Genteinen 10 Rthl
6344
Zweytes Bataillon
Gefechte ben Wienendahl, viel Ehre ein, half auch Brügges erobern , war 1709 mit in der Schlacht bey Malplaquer, and ward M T 1710 zu der Eroberung von Aire *)
III Dieses ist ein ziemlich großer Ort an der Lys. Er hatte 10 Bastions und eben so viele halbe Mons de, welche jene deckten, zwey Hornwerke von aus serordentlicher Größe . deckten eine so lange Cour tine , dergleichen wohl bey keiner andern Festung zu finden. Man wird nicht zu viel thun , wenn man sie auf eine halbe viertel Meile lang schätzet. Diese Festung war auch mit einem Schloße, wors aus die unter Wasser gesetzte Gegend bestrichen werden konnte, versehen. Die Gegend da herum ist noch morastiger als bey Douay. Der Befehls haber war der Marquis von Goesbriant. Die Besatzung bestund aus 14 Bataillons und 3 Dras goner-Regimentern. Es fehlete ihr weder an Ku geln noch Flintensteinen, wie es der Besatzung zu Bethåne gegangen. Ausser diesem Ueberfluß von Kriegsvölkern und den nöthigen Bedürfnissen war auch der Befehlshaber ein tapferer Soldat. Ken ner der Kriegeskunſt würden ihm nur etwas mehr kaltes Blut und Geschicklichkeit in Anordnungen gewünschet haben. Håtte er diese Eigenschaften an sich gehabt, so wäre die Vertheidigung dieser Festung ohne Zweifel ein Muster der allerschönsten gewesen. Diese Stadt wurde den 9ten August 1710 eingeschlossen. Die Laufgraben wurden in der Nacht vom 12ten auf den 13ten, ohne daß es die Belagerten merkten , eröfnet. Man bemäch 2 tigte sich einer Redoute, die zwischen denen beyden Seiten, welche angegriffen wurden, auf dem Wege nach Bethåne lag , fie wurde aber gleich den fol genden Tag von dem Feinde wieder erobert. Zwey Lage
des 9ten Infanterie-Regiments.
635
1711 von Bouchain, und 1712 zu der Belagerung von Landrecy ges braucht , welche aber, weil das Albemarlsche Corps bey Denain unglücklich war ,
aufgehos ben
IXCI
Tage nachher suchte man, sich dieser Redoute noch einmahl zu bemächtigen, es wollte aber nicht glü cken, sondern man mußte sie mit Kanonen einschief= sen. Dieser Anfang versprach eben nicht viel Gu tes. Die Belagerung währte auch sehr lange, und kostete viele Leute. Blos die Menge machte es, daß sie endlich den Ort bekamen. Besonders war man an der einen Seite des Angriffs , bey dem Hornwerke, welches die linke Seite der vor= gemeldeten langen Courtine deckte , sehr unglück lich , wo man wenigstens 7 bis 8000 Mann fizen ließ. Man ließ auch schon den Muth ſinken , und hätten nicht die Ingenieurs versichert, der Ort würde sich nicht lange mehr halten können, so würz den fich der Prinz Eugen und der Herzog von Marlborough ohnfehlbar entschlossen haben, diese Belagerung gegen Ausgang des Octobers aufzuhe ben. Es verzog sich noch bis auf den 10ten No vember , ehe der Feinb Chamade schlug, um nicht die Bürger, mit denen er vollkommen zufrieden zu seyn Ursach hatte, der Gefahr , daß die Festung mit Sturm übergehen mögte, auszusetzen. Als er sich ergab, standen die Belagerer bis an die Knie im Wasser. Die Generals bemüheten sich so viel als möglich, den Schaden, welchen sie gehabt hatten , zu vergessen, man konnte aber leicht er: achten, daß sie bey einer 58 tågigen Vertheidigung, dabey öfters Scharmüßels zu ihrem Schaden vore gefallen, wie aus der Länge der Belagerung zu erz sehen, wenigstens eben so viele Mannschaft als vor Douay hatten figen lassen.
:
636
Sweytes Bataillon
ben ward.
Nach erfolgten Badenschen Frieden
kam es 1714 wieder ins Land 1733 gieng es wegen der Mecklenburgischen innerlichen Unruhen mit zum Entsaß von Gủa strow , woselbst das Churbraunschweig - Lünes burgische Bataillon von Monroy , jezt zweyte Bataillon des 4ten Infanterie- Regiments, von einigen tausend aufrührischen Bauren auf dem Schloße bloquiret war , nach welcher Beilegung, es seine gehabte Garnison wieder bezog. 1738 marſchirten 400 Mann dieses Bata illons mit gegen die Dånen , wegen der Steins horstschen Streitigkeit. 1742 in dem wegen der Oesterreichischen Erbfolge entstandenen Kriege gieng es im Sepbr. mit nach den Niederlanden , dienete unter den Hülfs - Truppen der Königinn von Ungarn 1743 in der Schlacht bei Derringen , gieng 1744 mit der siegreichen Armee unter dem englischen General Waade nahe an die Werke von Rüssel. 1745 und folgende Jahre seßte es die Cams
pagne in Braband fort , und wohnete 1746 der Schlacht bey Roccour und 1747 der blutigen Bataille bey Laffeld mit bey , in welcher leßteren es bey der muthi gen Vertheidigung , und bey der viermahligen Recuperation des Dorfes Laffeld einen starken Verlust an Officiers und Gemeinen erlitt. Nachdem 1748 zu Aachen geschloffenen Frieden , kam es wieder zurück ins Land , und bezog die Garnison in Eimbeck und umliegens den kleinen Städte, welche Garnison aber 1753 init
des 9ten Infanterie-Regiments.
637
mit Gifhorn und übrigen kleinen Städte verz wechselt ward. 1756 bey dem Ausbruche des leßteren frans zösischen Krieges mit England war man im lekteren Königreiche für eine feindliche Landung besorget, es wurden dahero 12 Bataillons nebst 5 Compagnien Artillerie befehliget, näch Enge land
überzuſchiffen ,
und die Küsten zu bes
sehen. Dieses Bataillon marſchirte dahero am 2ten May aus ihrer Garnison Gifhorn nach Stade , woselbst es den 12ten in kleine Fahra zeuge geschifft, und längst der Schwinge nach der Elbe auf die Transportschiffe übergefahren wurde *).
Den 16ten giengen fie unter Seegel, kamen
351
*) Nahmen der Transportschiffe, und wie viel Còms pagnien selbige an Bord gehabt : 4 Comp. 1 Bat. Garde. Galloway Peter et Mary 3 2Bat. Garde. Unanimity G png" a Exchange Parnassus v. Spórken. Mary Richard et Ann
v. Oberg.
Peter et Mary Judah
v. Kielmansegger
43
Redding Dolphin Exchange Narmouth
John and Thomas 21 Ducke ofCumberland
v. Hodenberg. G v. Hardenberg. v. Haus.
Sobe and Thomas -11
Frees
Zweytes Bataillon
638
tamen den 20sten in den Hafen Scherneß, ward 1 den 22sten debarquiret , rückte den 23sten in Canterbury ins Cantonnir-Quartier , den 4ten August ins Lager auf der Courhearh ohnweit Maidstone, den 13ten Nov. in die Winters quartiere um Maidſtone, und wurde den 24ſten Februar 1757 wieder embarquiret * ), tam am 2ten März zu Curhaven an, rückte den 19ten in die A vorher
ney phant 59-5 e s Steelov Unity Haarwood
Mary Thomas et Jone Redding Ju Europian Bed
v. Diepenbroick.
3 5/1/2
v. Wangenheim.
v. Fabrice. IS/ v. Jastrow.
y
unit
Nahmen der Transportschiffe bey der Rückfahrt : Diese ( Constant Jane Iste Bat. Garde. wurope well den Foll 2te Bat. Garde. schon Mary Coming den Goodwill v. Oberg.c 4Dec. Strudland Castle embare Thomas et Jane v. Hardenberg. quirt. ( Dolphin Thomas et Jane v. Kielmansegge. Constans Jane -Eagle v. Haus. " Laurd Sour Brouthers v. Hodenberg. Goodwill Fortitude v. Diepenbroid. Thomas SH
des 9ten Infanterie- Regiments.
639
vorhergehabten Garnisons, und den 21ften April™ ins Lager bey Hameln. Es wohnete darauf den 26ten Jul. der Schlacht bey Hastenbeck mit bey, inwelcher der Grenadier-Lieutenant vonWis e ckede bleßiret ward. Zu Ende desselben Jahres und Anfang des 1758ften Jahres war es mit unter dem Corps , mit welchem der Generalmajor v. Diepenbroick gegen Bremen rückte, um die dort gelegenen frans zösischen Völker zu vertreiben. Es glückte diesem General die feindlichen Befaßungen aus Veges fack, Ritterhude, Burg und andern Posten zu entfernen, und sich von derWümme und Weser Meister zu machen. Im März ward es mit zur Belagerung vonMinden gebraucht, und erhielt die Cantonnirungs-Quartiere in der Gegend des Stifts Morteln, rückte aber am 25sten May ins otteln, gieng den 2ten Jun. mit der Lager ben Armee überdenRhein, und wohnete den 23.Jun. der Bataille bey Creveld , in welcher der Capis tain Rortrey erſchoffen wurde, und den 10ten October bey Landwehrhagen mit bey, und ers
hielt
Secondbope well Tree Sisters Parnafsus Mary Fell First hope well Harwood Srick Castle
v. Jastrow. v. Spårken. v. Wangenheim.
v. Fabrice.
640
Zweytes Bataillon
1 hielt darauf am 22ten Novbr. die Winterquars tiere in der Gegend Osnabrück.
1759 am Isten Februar kam es auf den Cordon nach Werne und Bork , und hatte nachher unter dem Corps
1
des Generals von
Wangenheim Antheil an der glücklichen und wichtigen Bataille bey Minden. 1760 den 7ten Januar legte es in der Afs sfaire bey Dillenburg ungemein viele Ehre ein, und nahm mit dem damahls Spörkschen, jezt zersten Bataillon des 2ten Infanterie-Regiments das Schweizer - Regiment von Waldner ge fangen , wobey es dem Feinde 2 Kanonen und Der Herzog bezeigte eine 6 Fahnen abnahm. große Zufriedenheit über das Wohlverhalten dies fer dazu gebrauchten Truppen , und ließ sich ges gen sie in den gnådigsten Ausdrücken für den schönen Schluß, womit sie dieſe Campagne ges Frånt hätten, bedanken , worauf es im Februar die Winterquartiere in Stadtbergen bezog. In eben demselben Jahre wohnete es der bes trächtlichen Action bey , welche den roten Jul. zwischen dem Erbprinzen und dem französis schenGeneral Grafen von St. Germain beyCor bach im Waldeckschen zum Nachtheil des erstes ren vorfiel, und den 31sten. Jul. war es mit in der blutigen und glücklichen Affaire bey Wars burg. Den 22sten August war dieses Batails Ion mit unter dem Corps, womit der Erbprinz die Arriere- Garde der sich, von Volkmarßen auf.
t 1
des 9ten Infanterie- Regiments. 641 auf Caſſel zurückziehenden feindlichen Armee bes unruhigte. Im September ward es mit zur Belagerung von Wesel, und im October zur Beschichtung von Rheinbergen gebraucht, mit lerweile der Erbprinz die mißlungene Affaire mit dem Marquis de Castries bey Closters Campen hatte. 1761 dienete es unter dem Erbprinzen bey der Winter-Expedition im Heßischen , wodurch Friglar ,
Gudensberg ,
Melsungen und
Homburg eingenommen wurden.
Es woh
nete hierauf im März der Belagerung von Caf fel ,
auch im Julio
dem hißigen Treffen bey
Vellinghausen, mit besondern Ruhme ben, wo felbst die große combinirte französische Armee, obgleich solche unter dem Prinzen von Soubise und Herzog von Broglio aus 202 Bataillons, 197 Esquadrons und fast 11000 Mann leichs ter Truppen bestand, völlig geschlagen ward, wo es Bataillon , als es in der Nacht vom 5 bdieses ief 1ben 15ten auf den 16ten Jul. nebst fünf andern hans noverschen Bataillons von dem an der andern Seite der Lippe stehenden Corps des Generals von Spörken detaschiret worden, dem Feinde mit in die Flanque fiel, 3 Kanonen erbeutete, und an der
Gefangennehmung CB
des französis schen
(
642 2tes Bat, des 1oten Infant. Regim .
schen Regiments de Rouge großen Antheil hatte. 1762 den 24ften Junius war es mit in dem
glücklichen Treffen
und
als
im
November
bey
Grebenstein,
dieses Jahres
der
Friede erfolgte, kam es ins Land zurück, an fänglich nach Rageburg , und
1764 nach Görringen .
Iotes
IOtes
Infanterie-Regiment
von Linsing.
Stand - Quartier Hannover.
C& 2
645
Iotes
Infanterie - Regiment von Linsing. Erstes
Bataillon.
as erste Bataillon dieses Regiments ist 1675 von einem Obristen von Jlren zu 8 Compagnien errichtet , wovon 1697 eine reducis Seine Uniform war rothe Röcke, wet worden. graßgrüne Aufschläge und Rabatten , auch Uns terfutter und Westen, verwechselte aber die grús nen Westen und Unterfutter im Jahr 1761 in weiße, und erhielt 1763 auch rothe Dragoner, welche Uniform auch fürs künftige festgefeßet, und daß die im Jahr 1783 bey der vorgenoms menen Numerirung der Chur Hannoverschen Regimenter diesem zugetheilte Nummer 10 im Jahr 1785 auch auf den Kndpfen ist bereits ges Es führet bis jeßt auf dem tragen worden. Gewehr den Buchstaben B. wird aber bey nåch fter Veränderung statt den Buchstaben die eins " "" maht festgesette Nummer to erhalten. Zur Fahnen-Devise führete es auf den alten Fahnen einen geharnischten Arm aus den Wol ken, welcher ein mit Lorbeern umwundnes Schwerd hält, mit der Ueberschrift : Cui vult.
Bey denen am Isten Junii 1784 erhaltenen neuen Fahnen ist diese nemliche Devise auf der S3 3 grú
Erstes Batallion
646
grünen Regiments - Fahne beybehalten , so wie auch die erste als die Leib - Fahne weiß mit dem Königlichen Wapen und Wahlspruch Dieu et mon droit, geblieben.
Seine Chefs sind gewesen : 1675 Obrister von Ilten. 1680 Obrister Röbbig. 1688 Generalmajor von Sommerfeld , hielt 1693 die Garde,
erà
1693 Generalmajor Carl Ludewig Graf von Sayn und Wirgenstein, starb im Aus gust 1699 . 1700 Obrister von Schlägel. 1703 Obrister von Klinkowstróm , starb als Generallieutenant.
}
1719 Obrister Georg Friedrich von Sommers
Y
feld , ward 1735 Brigadier , 1738 Genez ralmajor, 1740 Generallieutenant, 1746 General der Infanterie, und erhielt 1749 die Garde. 1749 Obrister Ernst August von Hammer: stein, starb im May 1756. 1756 Obrister Joachim Wilhelm von Post, ward 1758 Generalmajor und gieng 1761 als Generallieutenant in Penfion, und ers hielt 1766 das erste Hamelsche Garnisons Regiment, 1761 Obrister von Sance, blieb in der Schlacht ben Vellinghausen . 1761 Ihro Durchlauchten Carl Ludewig Fries drich Prinz von Mecklenburg-Strelitz, wels
des Toten Infanterie-Regiments, 647 welche 1762 zum Generalmajor und 1763 zum Generallieutenant ernennet worden, + und erhielten 1776 die Garde. 1 1776 Generalmajor Christoph Carl von Line fing, ward 1783 Generallieutenant .
Als 1679 die Krone Dånnemark die Erbe huldigung von der Stadt Hamburg zu erzwin gen suchte , und solches mit 20000 Mann blocs quirte, war dieses Bataillon mit unter den Trup pen, welche die Häuser Hannover und Zelle an der Elbe zuſammen zogen , und dadurch die Dånen zum Rückzuge nöthigten. 1685 führete es der Obrister Röbbig nach Ungarn. Kaum war es daselbst angelanget, so gieng es den 7ten Jul. mit zur Belagerung vor Lleuhäusel , und half die Attaque rechter Seits formiren, woselbst auch der Prinz Georg Ludewig von Hannover die Belagerung coms 1 Als aber mitlerweile mandirte. die Türken, um Neuhäusel Luft zu machen , die Festung Gran belagerten, ließ der Churfürst von Bays ern, welcher die kayserl. Armee commandirte, 20000 Mann vor leuhäusel stehen, und gieng mit 40000 Mann , worunter auch ein Theil der Lüneburgischen Truppen war , den 7ten Auguſt zum Entsaz der Festung Gran , worauf es das selbst zu einer sehr hißigen Schlacht kam, in wel cher SB 4
648
Erstes Bataillon
cher die Lüneburgischen Truppen sowohl auf den rechten Flügel, welche, unter dem damahligen Major Boisdavid aus der zten Linie zur Un terstüßung der ersten gebraucht wurden, als auch aufden linken Flügel, welche daselbst unter dem Prinzen von Hannover und Grafen von der Lippe standen , sich besonders wohl verhielten. Der Feind ward in dieser glorwürdigen Schlacht, die von Mitternacht bis gegen Mittag gewähret, völlig geschlagen , und dessen ganzes Lager nebst 24 Kanonen, 1200 Bomben und 40 Fahnen ers beutet. Während der Zeit dieses vorgieng, erz
ศ
warben sich auch die übrigen Lüneburgischen Trups pen vor Neuhäusel viele Ehre , welches den 19ten August unter dem General Caprara nach einer 40 tågigen Belagerung mit Sturm , wel chen 30 Kayserliche, 30 Schwaben und 30 lis neburger anfangen mußten, erobert ward * ), und wohen der Hannoversche Generalmajor dů Mont die Reserve anführete. Nun sammlete sich zwar die geschlagene türkische Armer wieder, und seßte sich zwifchen Waigen und Pest ; so bald aber die diesseitige Armee bey Comorra über
*
Es wurden darinn 71 Kanonen erobert. An fangs waren die türkischen Weiber unter den Ge fangenen gut Kauf, und hat eine wohlgestaltete nur 20 Rthlr. gegolten, nachgehend aber ist keine unter 200 Mark zu bekommen gewesen , für sol chen Preis sind viele nach Wien, Frankreich), Eng land , Dannemark, Schweden und andern hohen Höfen geschicket worden, deren etlichen die Nägel an Händen und Füßen vergoldet geweſen.
des Toten Infanterie- Regiments. 649 über die Schiff-Brücke gieng , um sie von neuen . anzugreiffen, retirirte sie sich, und gieng völlig auseinander , worauf denn der diesseitige Felds zug mit der Einnahme von einigen andern Ors ten, als Eperies , Caschau , Sarawas und Zellnock geschloßen ward.
Im Jahr 1686 ward die Campagne den 21sten Jun. mit der Belagerung von Ofen er sfnet, wobey die Hannoverschen Truppen bey den vielen blutigen Stürmen und Ausfällen ; viele Ehre einlegten, und halfen nicht nur in der Mitte des Augusts die zum Entsak angerückte türkis fche Armee völlig in die Flucht schlagen, sondern auch die Festung Öfen am 2ten Septbr. durch einen General-Sturm , wobey ſich die Beſaßung fo verzweiflend währete, daß jede Handbreit des Terrains mit Blut und Wunden gewonnen wers den mußte , endlich in Gegenwart der ganzen feindlichen Armee erobern , welche darauf sich über Esseck nach Belgrad retirirte , und bis Die glückliche Folge Pentelle verfolget ward. davon war, daß sich auch noch in diesem Felds zuge Colocsa, Simontorna , Caposwar, Segedin , Fünfkirchen , Sincloß und Darda nach kurzen Belagerungen ergeben muß ten wobey der zum Entsaß von Segedin ans بهgerückte türkische Succurs zweymaht geschlagen rward. Ueber dieses gelung auch der kayserlichen 720 Armee die Verbrennung der berühmten Esseckers Brücke, welche über 2 Stunden lang über den Drau-Fluß und daherum liegenden Moråste ges het, und welche glückliche Expedition den Türken eben S$ 5
1
#
650
Erstes Bataillon
eben so nachtheilig war, als wenn sie eine Schlacht verlohren hätten. 1687 kam der damahlige Erbprinz vonHans nover, Georg Ludewig, wieder bey der kay serlichen Armee an, eben da dieselbe im Anmarsch war , um die große türkische Armee bey Esseck anzugreifen, womit es denn auch den 12ten Aug. bey Mohag zu einem so glücklichen Treffen kam, daß die feindliche Armee völlig geschlagen , und das ganze Lager nebst 66 Kanonen und 10 Mors seru erobert ward. Nach Erhaltung dieſes wich tigen Sieges ward auch Clausenburg , Pas larro, Walpo, Possega, Czernick und Ers lau eingenommen, und die Lüneburgischen Trup pen giengen mit Ende dieser Campagne ins Land zurück.
1692 marſchirte dieſes Bataillon mit meh rern Lüneburgischen Truppen abermahls nach Ungarn. half im May, Großwaradein belas 1693 den gern , und den 6ten Jun. erobern. 3ten Aug. gieng es mit zur Belagerung von Bels grad, ob nun gleich solches auf das heftigste bestürmet und besonders den 7ten Sept. von 3 Seiten auf einmahl angegriffen ward , so ward dennoch diese Belagerung bey Herannahung des ürkischen Succursus den 16ten Sept. aufgehos ben , und die Armee seßte sich bey Carlowig. Beyderseitige Armeen giengen kurz nachher in die Winterquartiere , welche die Lüneburgischen Truppen in ihren eigenen Landen nahmen . 1694 gieng dieſes Bataillon wieder nach Ungarn , und stieß den 23sten Jul. zur kayserl. Armee im Lager bey Charabukowa oder Fus tack,
des 1oten Infanterie- Regiments. 65 1
tack, ohnweit Pererwardein.
Die großetürs
kische Armee rückte darauf von Belgrad vor, griff die Kayserlichen den 12ten Septbr. in ihren festen Lager an, schloß solche mit Parallelen vola lig ein, und seşte ihre Attaque bis den leßten
1
Sept. täglich mit der größten Hiße fort. Als aber über 15000 Türken davor aufgeopfert, auch die Janitscharen und Tartarn schwürig wurden, retirirte sich die feindliche Armee in der Nacht, und gieng bey Zenra über die Theis mit der grdsfesten Eilfertigkeit nach Benzowa bey Bels grad zurück.
Die kayserliche Armee gieng dars
auf über die Donau , um ſich etrvas auszuru hen. Und den 21ften December ward nach eis * ner langen Belagerung auch noch die Festung Giula erobert. 1695 zog sich die kaiserliche Armee bey Pest zusammen , marschirte darauf im Jul. gegen
Buckin, im Aug. nach Illock und Pererwar dein, und gieng bey Persch über die Theis. Repaßirte aber wegen der Moråste den 1ten Septbr. diesen Strom , seßte den Marsch über Zenta nach klein Rauiſcha ført , gieng dafelbft über die Theis nach Aranka , und weiter nach Chonad, woselbst sie die Marosch paßirte, um die Festung Lippa zu entseßen. Als aber folche von den Türken bereits erobert , gieng die Armee wieder auf Moncowa zurück, und weis ter nach Peterwardein , aus welchem Lager im Octobr. durch ein Detaſchement Sabag und Robinova überrumpelt wurden , womit denn bie Krieges - Operationen für dieses Jahr ihre Endschaft erreichten , und die Trappen in die Wins
652
Erstes Bataillon
Winterquartiere giengen , denn ob es gleich zwiz " schen beyden Armeen zu keiner Haupt - Action ge kommen, so waren sie doch durch die vielen Mår sche und Contra- Märsche, abgemattet. 1696 im Jun. führete der Churfürst von Sachsen die kaiserliche Armee bey Segedin über die Theis nach Zambos und Chenad , und fieng mit Anfang Augusts die Belagerung von Temeswar an , die jedoch wegen Anris cung der feindlichen Armee wieder aufgehoben ward, da es denn den 22ten Aug. bey Temes war ohnweit Ollarsch zu einer der blutigsten Schlachten kam , die bis in die Nacht daurete , und worin die Feinde recht wütend fochten , den noch aber das Schlachtfeld verlassen und sich in ihre Wagenburg einschließen mußten. Die kays ferliche Armee aber gieng nach diesen Siege über Chambors zu Bedeckung der Festung Titul , ließ einige Corps zur Sicherheit der Gränzen
1
von Ober- Ungarn und Siebenbürgen abgehen , und marschirte auf Eßeck in die Winterquartiere. 1697 30g sich die kayserliche Armee unter dem Prinzen Zugen bey Verismarton zusammen, und gieng über Sambor und Buckin, ferner nach Jllock, lagerte sich darauf im Jul. bey Pererwardein, und gieng den 22ten Aug. nach. Zenta. Weil aber unterdeßen die große Türs kische ፡ Armee Citul überrumpelt hatte , und die Belagerung von Peterwardein unternehmen zu wollen schien , gieng der Prinz Eugen mit der Armee den 9ten Septbr. über den Sirker Morast, und marſchirte aufPetſch , der Feind aber indeßen auf Segedin ,
daher der Prinz Eus
des 1oten Infanterie - Regiments. 653
*
Eugen seinen Marsch wieder auf Zenta richtete, und griff den 11ten Septbr. den Feind in seinem
۱۲
Retranſchement so glücklich an , daß die ganze feindliche Armee über die Theis zurückgeschlas ihr ganzes Lager jenseits dieses gen ward, Stroms verlies und über Temeswar nach Bels
9
211
grad flüchtete * ) . die kayserliche Armee lagerte fich darauf bey Sentowa , nåherte sich den 26 Octobr. der Festung Eßeck und drang in Bos nien ein , die Lüneburgischen Truppen aber giens gen nach Pest, und marſchirten nach so vielen glücklichen Siegen nach ihren Landen zurück. 1700 marschirte dieses Bataillon mit nach Holstein gegen die Dånen. Es kam aber noch
#
felbiges
Jahr im Aug. zum Travendalschen
Frieden. 1703 den 16ten Januar rückten 1500 Mann Lüneburgischer Truppen , worunter auch dieses Bataillon mit begriffen war , in die Stadt Hil desheim , wegen * der über das Brau- Wesen
entstandenen bürgerlichen Unruhen daselbst , auch weil man besorgte , es mögte das Stift sonst von Chur-Colln occupiret werden , gieng aber 1704 nach Bayern zur Armee des Herzoges von Marl
Die Türken verlohren in dieser Bataille den Groß Vezier, den Janitscharen Aga sammt 27 andern Bassen, 22000 Lodte, 15000 Gefangene und Erz trunkene, 160 Kanonen, 5000 Fahnen, 7 Roß schweife, 48 Paar Pauken, 9000 beladene Wagen, 3000 in der Theis versenkte Wagen , 15000 Och sen, 6000 beladene Cameele, 7000 Pferde und ihre Krieges-Caffe von 3 Millionen,
654
Erstes Bataillon
Marlborough, welcher sich daselbst mit dem Marggrafen Ludewig von Baden conjun girte, die Franzosen und Bayern in ihren festen Linien auf dem Schellenberge bey Donau werth angrif und einen völligen Sieg erfochte. Nachdem sich diese Armee darauf auch mit dem Prinzen Eugen vereiniget , griff sie die Feinde bey Hochstedt und Blindheim abermahls an, und erfochte einen der vollkommensten Siege. Dieses Bataillon marschirte darauf mit nach den Niederlanden , war 1706 mit in der Bata ille ben Ramellies * ), und dienete in den Jah ren
Den 23ten May 1706 marschirte der Herzog von Marlborough gegen den Feind, solchen anzugrei fen. Der feindliche rechte Flügel stand gegen die Mebaigne zwischen Ramellies und Offur, und der linke bey Jauka, und die Dörfer Ramellies, Areglise und Jauka waren stark mit Infanterie und Kanonen besetzt. Die allirte Armee wurde, weil das Terrain klein war , in 4 Linien gestellet, den linken Flügel gegen Bonef, und den rechten bey Fols und Joudoigne. Mittages um 2 Uhr fieng von beyden Seiten die Kanonade an, mit lerweile nun die Armeen allmählig näher gegen einander rückten, wurden 4 Bataillons comman diret, um 5 bey Tavieres stehende feindliche Baz taillons anzugreifen, damit unsere Cavallerie vom linken Flügel mehr Terrain erhalten mögte. Uns terdessen avancirte des Feindes rechter Flügel, in welchem das ganze Königliche Haus war, auch gegen unfern linken Flügel , die dann in kurzem handgemein wurden , und mit solcher unglaubli chen Standhaftigkeit auf einander chocquirten, daß der Vortheil bis 5 Uhr zu beyden Seiten fast gleich
des Toten Infanterie-Regiments.
655
bft mitbes
ren 1707 , 8 und 9 bey der Reichs
Den conjun
Rhein, welche aus 74 Esquadrons , 50 Bas taillons
ihren fest Donau erfodite mitdem
Feinde hle an
።።
Ciege adiber Bate
Armee am
gleich war. Da der Herzog von Narlborough sahe, daß sein rechter Flügel wegen eines Moraz stes weder selbst angreifen, noch mit Vortheil an gegriffen werden konnte; so zog er 50 Esquadrons auf den linken Flügel , wo die Holländische Reu- i terey von den französischen Hausvölkern geschla gen war, und stellte seine Reuterey 4 Mann hoch, ohne einigen Raum zwiſchen den Esquadrons jeg licher Linie zu lassen. Die Franzosen wurden diese Bewegungen und Stellungen , die für sie so un glücklich ausschlagen sollten , nicht gewahr, sie hätten sonst auch die Reuterey ihres linken Flü gels können herben kommen laßen. Das Dorf Franquenie wurde unterdessen eingenommen, um die Folgen von diesem Unfalle aufzuhalten , muß ten die Königlichen Haus -Völker die Reuterey der Allirten angreifen , dieses geschahe mit einer er staunenden Herzhaftigkeit , und nichts als der glückliche Angriff dieser tapfern Soldaten selbst war Schuld an ihrem Verluste. Ihre Linie war, wie gewöhnlich gestellet, nemlich so, daß zwischen jeder Esquadron ein Raum blieb. Jede von den felben drang an dem Orte, wo sie angriff, in die erfte Linie der Alliirten ein, fie durchbrachen auch die zwote, und einige gelangten sogar bis zur 4ten. Danun die einzelne feindlichen Esquadrons Raum zwischen sich hatten, der von der geschloßenen Li nie der Allirten ausgefüllet ward; so wurden sie von derSeite angegriffen, und eingeschlossen, und da die gewöhnliche Reuterey , welche bestimmet war, die Gensdarmerie und die Musquetairs zu unterſtüßen, ſie umringet sahe, so riß sie aus, ohne gefochten zu haben. Während dieser Action wurde das DorfRamellies mit 24 groffen Kano nen
Erstes B Bataillon
656
taillons und 71 Kanonen bestand , und von wel cher
der
Churfürst
Georg Ludewig von Braun
nen und 12 Bataillons auch angegriffen, die zwar eine vigoureuse Attaque thaten, jedoch wegen des starken Widerstandes und der vortheilhaften Stelz lung des Feindes nichts gewinnen konnten , bis fie noch durch einige Bataillons aus der zweyten Linie unterstüßet würden, da denn die Feinde das Dorf verließen , und als sie den Verlust ihrer Ca vallerie sahen, ebenfals in großer Confusion die Flucht nahmen. Der feindliche Flügel, der gar nicht zum Schlagen gekommen war, zog sich in guter Ordnung zurück, jedoch mit nicht weniger Eile, ehe man ihn angreifen konnte, weil solches
)
ein kleiner dazwischen laufender Fluß verhinderte, und stellte sich auf der Höhe zwischen Offuz und dem Berg St. Andreas um den Rückzug der an= dern Völker zu decken. Der Marquis von Me= zieres machte diese Bewegung , welche die einzige Eluge war, die während des Treffen veranstaltet. : Der Marquis war also der einzige feindliche Ge neral, der sich zu zeigen getrauete. Weber der Churfürst von Bayern noch der Marschall von Dilleroi ließen sich auf dem Schlacht- Felde sehen. Man hat sogar in Frankreich versichert , daß ein " Englander, der ohngefähr gefangen worden , dem Villeroi berichtet habe , daß er die Schlacht verlohren , und das es Zeit sey , auf seine Ret= tung zu denken , wenn er nicht zum zweyten mahl wolle aufgehoben werden. Die Feinde verlohren in dieser Bataille über 5000 todte, 6000 bleßir te, 7000 Gefangene , 54 Kanonen , 63 Fahnen, und 26 Standarten , und den größten Theil ihrer Bagage. Die geschlagenen Franzosen flüchteten in verschiedenen Gegenden. Da ihre Anführer entweder unsichtbar oder getödtet waren, so war ihre
1
des roten Infanterie-Regiments. 657,
115 vande
Serig Bra NOn
diez gende enStel bis wenten bebas FerCa endi
Braunschweig - Lüneburg im Septbr. 1707 ben Erlingen das Commando übernahm . Die er sten beyden Jahre mußte der Churfürst wegen Mangel der Truppen und allen übrigen Noth wendigkeiten blos Bertheidigungs weise gehen. Im Jahr 1709 aber war mit dem Herzoge von Savoyen verabredet , daß die kayserliche Ar mee über den Rhein in Ober- Elsaß gienge, da indeffen der Herzog von Savoyen , welcher be reits bis Annecy gekommen war , in die Grafa schaft Burgund eindringen sollte , wodurch die Franzosen zwischen zwo Armeen würden einges schlossen und genöthiget worden seyn , sich mit Verlust vieler Provinzen zurück zu ziehen. Dies ſengroßen Entwurf auszuführen, ward der Graf Mercy
2 "
ihre Flucht noch verderblicher , als die Schlacht gewesen war. Das Regiment des Königes , wel ches aus 5 Bataillons bestund, die in dem Treffen keinen Schuß gethan hatten , flüchteten durch die Ebene, welche zwischen Ramellies und Indoigne liegt, und zerstreuete sich unvorsichtiger weise, um seine Schnap-Säcke zu retten, es fiel ein Haufen von der Dänischen Reuterey darauf und wenn die zerstreueten nicht zur rechten einen Wald gehabt hätten, so wäre nicht ein einziger davon gekommen. Der Churfürst und der Marschall flüchteten nach Lowen und weiter über Brüssel , Gent unter die Stücke von Rüffel. Die oberwehnten Fahnen und Standarten sind in das Rathhaus zu London ge bracht, wegen dieser glorieusen Bataille ward dem General Marlborough der Titel eines Herzoges und ihm und seinen männlichen Nachkommen eine jährliche Pension von 5000 Pfund Sterl, aus den Einkünften der Post beygelegt. It
658
Erstes Bataillon
Mercy mit einem Corps nach dem Schwarze Wald detaſchiret, da indessen der Churfürst über den Rhein gieng, und Miene machte, die feinds lichen Linien anzugreifen , damit der Marschall von Harcourt behindert würde, eine beträchtli che Anzahl Völker von sich zu lassen ,
und dene
Grafen Mercy entgegen zu stellen. Wie aber der Angriff der starken französischen Linien zu ges fährlich befunden ward , repaſirte die Armee den Rhein um den Grafen Mercy zu folgen *) . Dies
Sobbald der Marschall von Harcourt erfuhr, daß Mercy mit 13 Bataillons und 23 Esquadrons sich der Insel Teuburg nåhere, ließ er 6 Batails lons und 18 Esquadrons unter dem Grafen von Bourg aufbrechen mit dem gemessenen Befehle, er sollte, so schwach er auch seyn mögte , ein Treffen. wagen, er brach in der Nacht vom 25ten bis 26ten Aug. 1709 auf, um den Grafen Mercy aufzusu= chen, der ungleich stärker war, und überdem in sei ner Stellung, wo man ihn nicht sicher angreiffen durfte, die Ankunft des Churfürsten von Hanno ver, der ihm nachfolgete, oder wenigstens die 6000 Mann, die schon in Freiburg standen, ganz geru= hig abwarten konnte. Mercy, der sich vielleicht hieben hervorthun wollte, gieng seinem Feinde mit 20 Esquadrons, 9 Bataillons und 4 Kanonen ent= gegen, feine übrigen Truppen hatte er anders wo postiret, weil ihn der Feind zu einem großen Irr thum verleitet. Er schrieb nemlich durch drey ver schiedene Wege an den Befehlshaber in Låningen, er sollte die ansehnliche Verstärkung , welche ihm der Marschall von Harcourt zuschickte, in Emz pfang nehmen, und hierauf die Brücke auf der In= fel Neuburg angreifen , denn auf diese Art würde der GrafMercy, weil er keine Zuflucht wüſte, vôl lig
illon
dem Schwarz " Ser Churfürst her te, diefrie berMarit einebetrachti , anddem aber
Sintenzuges Armeeden
folgen Di
terfl unbrems Bara en von e Si,a בדי oten
des 10ten Infanterie-Regiments . 659 Dieser aber hatte das Unglück , den 26sten Aug von den französischen General, Graf v. Bourg bey
verlohren seyn. Einer von diesen Briefen wur de, wie man vermuthet und gewünschet, aufgefan gen. Mercy gedachte sich diese Entdeckung zu Nuke zu machen , und schwächte sich, uin Posten, die doch niemahls angegriffen werden sollten; zu decken. So bald beyde Heere , welche sich auf suchten, einander erreichet hatten , stellten sie ihre Generals in Schlachtordnung , der Graf Mercy stellte seinen rechten Flügel, der aus 10 Esquas drong bestand , an den Rhein , ſeinen linken , der ebenfalls so stark war, an das Gebüsche von Hart, seine Fußvölker aber in die Mitte , vor sich stellte er 4 Kanonen. " Der Graf von Burg beobachtete eben diese Stellung, er theilte seine 18 Esquadrons in zwey Haufen, und machte daraus seine beyden Flügels, sein linker Flügel stieß an den Rhein, dess sen Ufer an dieser Seite mit Gebüschen besetet war, fein rechter Flügel erstreckte sich bis an das Ge hölze von Hart, seine Fußvölker bestanden nur aus 6 Bataillons and 400 Grenadiers , und machten seine Mitte aus , vor welche er 8 Kanonen aufges pflanzet hatte. So bald das Treffen angieng, bez müheten sich beyde Partheyen mit vielem Eifer, eine Meieren, welche der eine Theil, um seinen line ken, der andere aber um seinen rechten Flügel uns terstüßen zu können, nöthig zu haben glaubte, zu erobern. Ein Regiment französischer Dragoner kam 2 deutschen Bataillons, die auf diese Meierey, um fich derselbigen zu bemächtigen, anrückten, zu vor. Die Dragoner hielten mit Hülfe 2 oder 3 Compagnien Fußvölker den Angriff der beyden Bas taillons aus, und nöthigten sie, fich zurück zu zie hen. Da fie merkten , daß ihr Rückzug mit eini ger Unordnung geschahe, stiegen fie geschwnid wie= & der Zt 2
660
Erstes Bataillon
bey Leuburg völlig geschlagen zu werden, woz durch das ganze Vorhaben vereitelt ward , und beyderseitige Armeen giengen kurz nachher in die Winterquartiere 1710 machte dieses Bataillon zwar noch die
Campagne am Rhein , worin aber nichts sons derliches vorfiel , nach deren Endigung es inhie fige Lande zurück kehrete. 1711 den 20sten Febr. ward es wegen eines bürgerlichen Aufstandes inHildesheim abermahls Als wegen der zwis dahin in Befaßung gelegt. schen dem Rath und der Bürgerschaft in Mühl hausen entstandenen Streitigkeiten 1733 Kaysers liche Commißions Truppen von Brandenburg, Hannover und Wolfenbüttel dahin mar schirten, hatte über erstere der Prinz Leopold von
der zu Pferde, feßten ihnen nach, und jagten ſie völlig auseinader. Gleich nachher stießen beyde Flügel auf einander , worauf auch die Fußvölker handgemein wurden, der Streit währete zwar nicht lange, war aber doch hißig und blutig. Den Sieg und den Wahlplay behaupteten die Franzosen. Der Graf Mercy verlohr dabey die besten Leute von seinem kleinen Heere, 1800 blieben auf dem Plaße, oder ersoffen , und mehr als 3000 wurden gefangen, er verlohr 12 Fahnen, 8 Standarten, 2 Paar Pauken , sein Geſchüß , 22 Pontons , 500 mit Lebensmitteln und Kriegsbedürfnissen beladene Wagens , nebst seiner ganzen Geråthſchaft, und kam noch mit genauer Noth mit 300 Reutern da von. Dieser Zufall vereitelte den ganzen Entz wurf, und nöthigte den Herzog von Hannover den Ueberrest dieses Feldzuges in seinen Linien zu zubringen.
?
des roten Infanterie - Regiments . 661 von Anhalt- Dessau , und über leßtere, worun ter ein Theil dieses Bataillons war , der Genes, ral von Sommerfeld das Commando , die Wolfenbüttelschen führete ein Rittmeister an. Der Rath brachte dem Prinzen die Schlüssel der Stadt entgegen, und die Stadt war darauf mit. 1800 Mann Infanterie und 150 Dragoner bes sehet , bis die innerlichen Unruhen abgestellet waren. 1742 gieng es zum Dienste der Königin von
Ungarn nach den Niederlanden , wohnete. 1743 der Schlacht bey Derringen am Mayn bey, in welcher Major von Tallard blieb, der Capitain , Ritter von Estorf und Lieute nant von Goldacker aber bleßiret wurden , und rückte über Mainz , Worms und Speier am Rhein hinauf, und half die Linien ben Ger Dienete mersheim und Landau demoliren. 1744 in den Liederlanden , 1745 am Rhein, und 1746 wieder in den Niederlanden , war felbiges Jahr mit in dem Treffen bey Roccour und 1747 in der blutigen Bataille bey Laffeld. Bey dem lehtern französischen Kriege war es 1757 mit in der Bataille bey Hastenbeck, und dienete zu Ende desselben Jahrs mit unter dem Diepenproickschen Corps , welches dieFrans zosen in der Gegend von Bremen aus verschiedes nen vortheilhaften Posten vertrieb. 1758 distinguirte es sich sehr in der Bas
Die französische Cavallerie taille bey Creveld. suchte in dieses und das Hardenbergische jezt ers ste Bataillon des 6ten Infanterie- Regiments einzuhauen, sie ward aber mit der größten Cons tenance It 3
662
Erstes Bataillon
tenance empfangen , und durch Bajonet und Feuer dermaaßen zugerichtet, daß an die 40 Ofs ficiers und über 600 Mann auf dem Plake blies Der Obrister von Saint Andre nebstvies ben.
" len andern Officiers wurden gefangen ,
auch 3
Paar Paucken und 5 Standarten des Regiments Noch daffelbe Royal Carabiniers erobert. Jahr wohnete es auch der Action bey Land wehrhagen mit vielem Ruhm bey , wo es mit zur Arriere Garde dienete , und blieb darauf unter dem Prinzen von Rsemburg zu Bedes ckung der hiesigen Lande bey Eimbeck stehen.
Als im März 1759 die Reichs- Armee durch Thüringen sich hiesigen Landen zu sehr nåhers te,
gieng dieses Bataillon derselben mit entges
gen , und trieb fie bis Meinungen zurück. Im April war es mit in dem Treffen bey Bergen, und im Aug. nach der glorieusen Schlacht bey Minden gieng es unter dem Braunschweigis fchen Generallientenant von Imhof mit 10000 Mann zur Belagerung von Münster. Ob nun gleich der General Imhof durch das von Wes fel anrückende weit stärkeres Corps des Marquis von Armentieres den 6ten Septemb. genöthiget ward , sich von Münster bis Telgre zurück zu ziehen , die Besaßung in Münster auch von den General Armentieres sehr verstårket und mit Lebens - Mitteln verforget worden ; so fieng doch der General von Imhof, nachdem sich Ars mentiers am 12ten nach Wesel wieder zurück die Belagerung von neuen an , und am 20ften Nov. ward der Commandant und Mars schall
zog ,
des 10ten Infanterie-Regiments. 663 schall de Camp von Gayon zur Uebergabe ge
N
bracht.
fie mies
1760 im Febr. erhielt es ſeine Winterquar tiere inBentheim, im Jun. stand es unterdem
"3 to
0
Corps des Generals von Spórken bey Volks mißen, und dienete den 24ften Jul. bey deſſen Marsch aufWolfhagen mit in der Arriergarde, welche den 25sten Jul. von dem Feinde sehr bez unruhiget ward. Den 31 ften Jul. war es mit in der glücklichen Action bey Warburg , wo der französische General de Muy von dem Ges neral von Sporken
nachdrücklich geschlagen .
ward.
1761 wohnete es der Affaire bey Sachsens berg bey , wo der französische General von Meaupeau geschlagen und gefangen ward, gieng nachher unter des Erbprinzen Durchl. mit vor Friglar , worin der Commandant , Mar quis von Narbonne , sich nach einer 4tågigen Beschießung den 15ten Febr. ergeben mußte, darauf auch Gudensberg , Melsungen und Nachher Homburg eingenommen wurden. marschirte es mit zum Belagerungs- Corps vor Caffel , welches der Generallieutenant v. Bock commandirte. " Die Belagerung aber ward von des Grafen von der Lippe = Bückeburg Ers lauchten formiret , welche jedoch am 29ſtenFebr. aufgehoben ward , und im Junius dieses Jahres dienete es in dem 2tågigenTreffen bey Vellings hausen, woselbst es auch seinen damaligen Chef den Obristen von Sance verlohr.
It 4
1762
664
Erstes Bataillon
1762 war es mit bey der Affaire gegen die Sachsen bey Lutternberge , woselbst es durch die Fulde gieng, das Corps des Prinzen Xaver angrif, und dabey 4 Kanonen eroberte. Den 3often Aug. dieses Jahres dienete es in der blu tigen Action bey Tauenheim, und den 21sten Sept. in der gräulichen Kanonade bey der Brů cker Mühle an der Ohm , welche von 5 Uhr des Morgens bis Abends 8 Uhr dauerte , und worin von alliirter Seits allein über 10000 Ka Der Capitainlieute nonen : Schuß geschehen. nant de Daur wurd diesen Tag erschoßen , und der Fähndrich Backmeister war schwer bleßirt. Im Oct. wohnete es der Belagerung von Caſſel bey , und erhielt nach deren Eroberung unter der Commandantenschaft des Generalmajors von Ahlefeld daselbst die Garnison , worauf es nach wieder erlangten Frieden im Jahr 1763 nach Hannover zum Standquartier verlegt ward.
SISKEYST
GENESISEXIG
Zweytes Bataillon
des 1oten
Infanterie - Regiments.
as Zweyte Bataillon dieses Regiments war das sogenannte erste neue Bataillon welches 1758 im Jul. von ausgehobenen Lans des-Kindern zu 5 Compagnien , jede von 200 Maun errichtet, 1763 aber mit dem übrigen als ten
1
B.
•
des 10ten Infanterie-Regiments.
665
ten Bataillons auf gleichen Fuß geseßet ward. Es erhielt bey der Errichtung die Gewehre aus dem Zeughause , mithin keinen gewiffen Ges wehr- Buchstaben ; nach erlangten Frieden wurde es dem Bataillon von Prinz Carl bengefeßet. Es hatte zur ersten Uniform rothe Röcke mit gleichen Aufschläge und Rabatten , nebst weiſſen Westen gehabt , erhielt aber im leztgedachten mit ſeinem nunmehrigen ersten Bataillon gleiche Uniform, wie auch den nemlichen Gewehr- Buchstaben B. Zur Fahnen Devise erhielt es eine mit Armatus ren und Lorbeer - Crånzen ausgezierte Pyramide, mit der Ueberschrift :
Proemia futura.
Die erste Fahne als die Leib Fahre aber war so wie bey allen Bataillons weiß mit dem Königl. Wapen und Wahlspruch.
Am 1sten Jun. 1784 erhielt dieſes ganze Regiment neue Fahnen , die beyden vom ersten Bataillon zn führenden habe ich daselbst schon bes schrieben, und die diesem Bataillon beygelegte Fahnen bestehen in folgenden :
Die 3te Fahne ist grün , ftellet ein Panier vor, worauf der Königl. Nahmenszug erschei net , und worunter die gesammten Waffen und
llon
Ehrenzeichen , welche das Bataillon führet, dars
lone 200
gesteller sind, mit der Ueberschrift :
ten
Bey diesen Lahmen siegen oder sterben. Die It 5
666
Zweytes Bataillon
Die 4te Fahne ist gleichfalls grün , stellet eine Piramide vor, welche von Lorbeeren und Sieges Zeichen umfaßt ist, mit der Ueberschrift:
› Der Tapferkeit Belohnung.
Seine Chefs sind gewesen :
1
1758 Obristlieutenant Carl Detlev von Mar schalk,
welcher 1759 als Obrister das
damahlige Bataillon von Stolzenberg, jezt zweyte Bataillon des 4ten Infanterie Regiments, erhielt. 1759 Obristlieutenant Georg von Monroy, ward 1763 Obrister, nahm t inr Jahre 1770 mit den Character als Generalmajor feine Dimißion ,
und erhielt die Amts
Voigten Bedenbostel.
Dieses neu errichtete Bataillon hat sichgleich Anfangs bey verschiedenen Gelegenheiten durch sein Wohlverhalten vielen Ruhm erworben. 1758 den 1oten October, da es kaum 3 Monas the errichtet war, verhielt es sich in der Action ben Landwehrhagen ausnehmend gut , und blieb nach deren Verlust unter dem Prinzen von Vsemburg zwischen Eimbeck und Moringen stehen, um den weitern Einbruch der Feinde zu hindern.
1759
des 10ten Infanterie-Regiments. 667
1759 wohnete es der Bataille von Bers " gen und der Belagerung von Münster bey,
1760 war es im Sporkschen Corps mit in der Arriere - Garde bey Wolfhagen, und mußte, wegen der heftigen Attaque des Feins des ,
am 25sten
Julio in beständigen Feuer
feyn. Den 31sten Julius dienete es mit in der glücklichen Affaire bey Warburg, und gieng im Herbst unter des Erbprinzen Durch laucht ,
mit zur
Belagerung vor Wesel.
Eine Compagnie davon , so unter dem coms binirten Bataillon von Maidel stand , gieng bey dieser Expedition unterhalb Emmerich über den Rhein , ber das welchem
und half den 1sten Octos
Schloß zu Cleve einnehmen ,
auf
ein Bataillon Franzosen zu Kriegess
Gefangenen gemacht wurden,
Im Februar 1761
dienete diese Compas
gnie in besagtem combinirten Bataillon mit
T unter des Erbprinzen Durchlaucht ,
bey
der Einnahme von Friglar , die übrigen vier Compagnien wurden bey der Expedition des Generals von Breidenbach vor Marburg gebraucht , und waren nachher in der Bas taille von Vellinghausen mit gegenwärtig. Fina
668 2tes Bat. des 10ten Infant . Regim.
Imgleichen war es auch den 31ften Au gust in der Affaire bey Albaren 要 oder Ros Fel , unter dem General von Rielmansegge mit gegenwärtig , wobey felbiges vieles litte, aber durch ihr Wohlverhalten die sichere Re traite aller übrigen Regimenter deckten.
>
1
11tes
AZPE IItes
Infanterie - Regiment
Graf Taube.
Stand - Quartier Lüneburg.
jë mangawizje zqurgan7"
Grekionge
darraigaldechaindvE
STEL
671
IItes Infanterie- Regiment Graf Taube.
Erstes
Bataillon.
as erste Bataillon dieses Regiments ist von dem
Prinzen Adolph
Friedrich
von
Mecklenburg- Strelik im Jahr 1702 errichtet. Die Uniform war sonst rothe Rocke , gelbe Ras batten und Aufschläge nebst Unterfutter und Wes ften mit Gold. 1761 erhielt es paille Unterfuts ter und Westen. 1771 aber wurden die Aufs schläge und Rabatten in schwarz verändert, ers hielt daben rothe Dragoner und Silber. Auf 1787 aber ist die Uniform nunmehro festgeseket, schwärze Aufschläge und Rabatten mit Silber, weiße Westen und Unterfutter auch rothe Dras goner, und die nachher zu bemerkende Regiments Nummer wird auch auf den Knöpfen getragen. Im Jahr 1783 warden die sämmtlichen Chute Hannoverschen Regimenter numeriret , und dies 1 ſes erhielt Nummer 11. Es führet den Ge wehr-Buchstaben L. , welcher aber in der Folge mit der Regiments - Nummer wird verwechselt werden. Die erste , als die Leib - Fahne ist wie bey allen Regimentern, weiß.
Auf der zweiten
als Regiments-Fahne, führete es sonst zur Des viſe
672
Erstes Bataillon
vise die Sonne , welche durch den Thier - Kraks um die Erd-Kugel läuft, mit der Ueberschrift: Non retrorfum. 1785 hat dieses Bataillon neue Fahnen bes kommen, als : Die erste, als die Leib-Fahne, führet den Köz nigl. Nahmenszug mit dem Wahlspruch Honi foit qui mal y penſe umgeben, oben mit einer von einem Löwen und Einhorn haltenden Krone bedeckt, mit der Un
terschrift : Dieu & mon droit. Die zweyte, einen mit einem Lorbeer-Kranz umgebenen Löwen, welcher in der linken Klaue ein bloßes Schwerdt, und in der rechten , wel che er zugleich auf einen abgehauenen Stamm eines Baumes lehnet, einen Lorbeer-Kranz hält, mit der Ueberschrift : Wer darf mir ihn nehmen.
Seine Chefs sind gewesen : 1702 Obrister Adolph Friedrich, Prinz FEvon Mecklenburg- Strelitz, starb den 12ten May 17.08. 1708 Obrister Knobel, gieng in Penſion. 1717 Obrister August Friederich von Rho den , gieng 1741 als Generallieutenant in Pension, und starb im May 1742+ 1741 Obrister Werner Friederich von Spors. ten, erhielt 1742 tauschweise das jehige erste Bataillon des 8ten Infanterie Regis ments. 1742 Generallieutenant
Johann Georg von Wran=
4
D
&
des IIten Infanterie-Regiments.
673
Wrangel , starb auf der Wrangelos burg in Liefland. im Jul. 1746. 1746 Obrister Wilhelm von Cheuses, gieng 1757 als Generalmajor in Pension. 1757 Obrister Carl Heinrichvon Dreves, ward 1759 Generalmajor , und gieng 1761 in Pension. 1761 Obrister Burchard Rudolph von Gold
acker, ward 1775 Generalmajor , und starb im Februar 1783 als Commandant von Lüneburg. 1783 Generalmajor Jacob Johann Graf Taube.
Als der Ezaar Perer der rfte mit seiner Ars mee den Einwohnern in Seeland 1716 sehr zur Last fiel, und daher nach öfters wiederhohltem Ansuchen des Königes von Dännemark endlich im October feine Truppen aus Seeland zurück zog, ließ er den größten Theil davon nach Groß polen gehen, die übrigen aber landeten bey Stral fund,
und nahmen ihre Winterquartiere im
Mecklenburgischen. Der Herzog Carl Leopold, welcher ohnehin mit seiner Ritterschaft schon lange in großen Mißhelligkeiten gelebt, nahm das her Gelegenheit, selbige noch mehr zu drücken, und der Czaar brauchte den Vorwand der Verwands Uu schaft,
674
Erstes Bataillon
schaft , da die Herzogin seines Bruders Lochter war, dazu, den Herzog zu unterſtüßen, und wollte nicht eher aus dem Lande, bis der Herzog wegen des geschehenen von seinem Adel einen billigen Unterdessen ward die Abtrag erhalten håtte. Ritterschaft und Unterthanen mit solchen uner träglichen Auflagen beschweret , daß nicht nur viele davon flüchteten , sondern auch selbst der Herzog von Strelig mit seinem ganzen Hof Der Czaar staat sich nach Rageburg begab. ließ darauf Strelitz in Besiß nehmen , und bez mächtigte sich auch Travemünde , wodurch er seine Absichten in Ansehung des Besiķes von Mecklenburg genugsam zu erkennen gab , und worüber auch mit dem Herzoge Carl Leopold wohl geheime Verträge und Verabredungen Alles dieses ers schon getroffen seyn mogten. weckte die Aufmerksamkeit vieler Mächte, beson ders der Krone Engeland und des Römischen Reichs , und die Mecklenburgische Ritterschaft Beschwerte sich auf dem Reichstage sehr , daß nicht nur die alten Klagen gehäufet, sondern auch Wie nun neue weit unerträglichere entstünden. alle gütliche Vorstellungen des Kaysers und der Reichsstände den Czaar nicht dahin bringen konn
1
ten , die Mecklenburgische Lande zu râumen , so kam es dem Könige von Preußen und dem Chur fürsten von Braunschweig-Lüneburg, als Directo ren des Niedersächsischen Kraises, zu, den Russen endlich den Weg zu weisen, und dieses Bataillon war also eines der 12 Bataillons mit , welche 1719 nach Mecklenburg marschirten , und die Rußischen
und Mecklenburgischen
vereinigten Vila
des II ten Infanterie-Regiments. 675
ers Tod undwolk
Tcg wea en billin wartth
en unc
it nut
Toft der Sof
Cat unt VAR
Völker bey Wallsmühlen schlugen. Es war auch 1733 mit unter den 10 Bataillons , welche wegen des Bauren - Aufstandes abermahls nach Mecklenburg giengen. In dem 1733 wegen der Polnischen Königs . wahl entstandenen Kriege dienete es 1734 und 1735 am Rheinstrom gegen die französische
Macht, und wohnete der glücklichen Action bey Clausen im Trierschen bey. 1738 marschirte ein Theil dieses Bataillons gegen die Dånen bey Steinhorst , und halfsols che von da vertreiben. 1742 befand es sich mit unter dem Corps von 16000 Mann, welches zum Dienst der Kös nigin von Ungarn nach Flandern marschirte. Dieses Corps gieng bey Rayserswerth über den Rhein, und bey Rüremode über dieMaas, und wurde von dem Desterreichischen General v.
།
Courieres übernommen , lagerte sich darauf in der Ebene von Dighem, und ward den 26sten Nach von den Grafen von Stairs gemustert. dem Plan , wie die combinirte Armee in den Niederlanden in ihrer völligen Schlacht- Ord nung operiren sollte, stand dieses Bataillon mit in der 2ten Linie. 1743 wurde es mit zu dem Reserve- Corps ins Lager bey Hanau gezogen. 1744 und 1745 dienete es am Rhein , kam
1745 ins Land zurück, gieng 1747 wieder nach Braband, und wohnete selbiges Jahr der Bas taille von Laffeld mit bey. In dem 1757 ausgebrochenen Kriege mit der Krone Frankreich , befand es sich während der Bas Uu 2
1
676
Erstes Batallion
Bataille bey Hastenbeck mit in dem Corps, so beyNienburg im Lager stand, und war zu Ende desselben Jahres mit unter dem Corps des Genc ralmajor von Diepenbroick , welches gegen die Feinde bey Bremen, agirte, und im März
1758 ward es mit zur Belagerung vonMins den gebraucht; den 23sten Jun. selbigen Jahres, war es mit in der Bataille bey Creveld, worium es über 200 Mann Todte und Bleßirte verlohr. Der Capitainlieutenant Wilding und Lieutenant von Scheiter waren mit unter den Todten, der Lieutenant von Goeben aber war bleßirt.
Dies
ses gehabten starken Verlustes ohngeachtet mach te es gleich darauf ohnweit Rüremonde auf ei nem Vorwerke ein starkes Detaschement franzd fischer Truppen zu Kriegesgefangenen . 1759 überrumpelte es unter dem Commando feines damahligen Chefs, des Generalmajors v. Dreves die Stadt Bremen, und half auf der Retour den 28sten Jul. auch Osnabrück eine nehmen, der Commandant von Comeiras wehs rete sich zwar tapfer, es mußte aber der Gewalt weichen, und 300 Gefangene nebst 2 Kanonen Lages darauf stieß es bey Riems zurücklaßen. fel zum Corps des Erbprinzen , wohnete darin den isten August der glücklichen Action bey Co feld ben , und half verschiedene Kanonen erobern, hielt auch nachher beym Nachsehen der Feinde eine starke Kanonade bey Dransfeld aus. Zu Ende dieses Jahres ward es unter des Grafen von der Bückeburg Anführung zur Belage . rung der Citadelle von Marburg gebraucht, WDS
des IIten Infanterie-Regiments. 677
IN
Sene
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in 16 ar -he
woselbst die ganze feindliche Besaßung zu Krie gesgefangenen gemacht wurde. 1760 war es mit zugegen, da der Erbs prinz eine starke Kanonade auf die Feinde ben Corbach formirte , und legte den 19ten Septb. bey Lowenhagen unter Commando des Genes rals von Wangenheim viele Ehre ein, da dies ses kleine Corps von den Herzoge von Broglio mit einer weit überlegenen Macht angegriffen ward. 1761 hielt es zwischen Duderstadt und Mühlhausen eine starke feindliche Kanonade aus , ward aber darauf die Unftrur zu paßiren beordert, und da die Brücken abgeworfen waren, fehten sich die Musquetiers theils hinten auf die . Pferde , die übrigen giengen durch Cavallerie 2 den Strom , attaquirte das Sächsische Corps unter dem General Stainville und half vers schiedene Bataillons Sachsen bey Langenfalz den 15ten Februar gefangen nehmen.
Hierauf
gieng es zur Belagerung vor Caſſel , welche von dem Grafen von der Bückeburg geführet ward. Am 26sten Jul. felbigen Jahres that es sich in Aft Ca
Ms rin
der Bataille bey Vellinghausen sehr hervor. Es schlug die Grenadiere de France zurück, attas quirte eine Batterie, und eroberte die darauf ste hende zwo 16pfündige Kanonen ,
verlohr aber
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bey dieser braven Action viele Mannschaft. 1762 bezeigte es abermahls unter der An
be
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führung seines Chefs, des Obristen von Gold acker, in der glorieusen Bataille bey Greben ftein, eine solche Bravour , daß die Feinde nicht nur zum Retiriren gebracht, sondern auch bis un ter Uu 3
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Erstes Bataillon
ter die Kanonen von Cassel gejagt wurden. Im Jul. dieses Jahres seßte es unter seinem Chef ohnweit Lutternberge durch die Fulde, stürmte eine Batterie , ' machte viele Sächsische Grena diers und Officiers zu Gefangenen , griff darauf das Sächsische Corps an , und half solches mit Hinterlassung verschiedener Kanonen gänzlich zus rücktreibeu , und mußte darauf denselben Strom ohne Brücke wieder repaßiren.
Nach dem dars
auf im Novbr. wieder hergestelleten Frieden ers hielt es ſeine Garniſon zu Lüneburg.
みん
Zweytes Bataillon
des Irten Infanterie - Regiments.
as zweyte Bataillon dieses Regiments ift während des 30jährigen Krieges und zwar 1631 errichtet, bey der Reductton im Jahr 1648 aber auf vier Compagnien herunter geseßet, bey
1 dem 1662 ausgebrochenen Türken - Kriege aber wieder vermehret, es ward damahls das blaue Regiment genannt. Die Uniform desselben ist so wohl jezt als auch in vorigen Zeiten die nemliche von seinem jeßigen ersten Bataillons, es führet vorjeßt den Gewehr Buchstaben M. , welcher aber in der Folge
des 11ten Infanterie-Regiments.
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食 素 其
Folge mit der jeht habenden Regiments - Nums mer wird verwechselt werden. Zur Fahnen- Devise führet es sonst einen ger harnischten Arm aus den Wolken , welcher ein mit Lorbeeren umwundenes Schwerdt hielt , mit der Ueberschrift :
11 Idem pacis medius qui belli . n.
1784 erhielt es neue Fahnen, und führet die erste einen mit einem Lorbeer- Kranz umgebenen Hermelin , welcher sich an einen hervorragenden Felsen , wo zugleich seine Höle ist , auf deren oberen Fläche ein Dehlzweig stehet , lehnet , mit der Ueberschrift : Lieber sterben als befleckt seyn. Die zweyte Fahne hat die oben erwehnte Des vise nebst der Ueberschrift völlig gleich behalten, nur daß das ganze Sinnbild mit Armaturen um geben ist , und unten zwey an Ketten gefesselte Sclaven liegen.
Seine Chefs find, so weit man solche erfahren können , gewesen : Obrister von Schönberg. 1662 Obrister Micheln.
1675 Obrister Ferdinand Christian Graf von Lippe-Dermold, gab es aber bald nach her ab , und ist 1724 im October als Ges nerallieutenant gestorben. 1677 Obrister Heino Heinrich Graf v. Fleme ming, ward 1680 Generalmajor, trat 1682 in Sächsische Dienste, und ist 1706 den 11u4
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Zweytes Bataillon
ben 28sten Febr, als Preußischer Genes ral-Feldmarschall gestorben . 1682 Dbrister du Mont, starb 1697 in Has meln als Generalfeldzeugmeister. 1697 Obrister Amstenråth , nahm seine Era laffung als Brigadier. 1704 Obrister von Tecklenburg , starb 1718 in Münden als Brigadier. 1719 Obrister Erich Philip von Schwaan , starb den 2ten Februar 1738 als 4 Genes ralmajor. 1738 Obrister Ernst August von der Schulen burg,, starb im Septbr. 1743 als Bris gadier.
1743 Obrister Christoph Ludewig von Oberg, ward 1754 Generalmajor , 1757 Genes rallieutenant , und gieng 1759 in Penſion, 1759 Obrister Georg Ludewig von Lachevals lerie , ward 1764 Generalmajor , und starb den 16ten May 1768 in Lüneburg als Commandant. Nach dessen erfolgten Absterben wurde dieſes Bataillon mit dem jeßigen vorstehenden ersten combiniret.
Daß dieses Bataillon im 30jährigen Kriege bereits gute Dienste gethan , " und bey denen vors gefallenen Kriegesbegebenheiten mit gebrauchet worden, daran ist wohl gar kein Zweifel, da man aber von dem besondern Verhalten nichts aus führliches aufgezeichnet findet , so will man nur von demjenigen den Anfang machen, wovon man mit mehrerer Gewißheit reden kann.
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des IIten Infanterie - Regiments. ㄚ
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Als der Herzog Ernst August nach der Eroberung von Trier 1675 wegen der in dem Niedersächsischen Kraise anscheinenden Unruhen, und nachdem Schweden für einen Reichsfeind er Flåret worden , mit einem Theil seiner Truppen von dem Rhein zurück gieng , und 1676 durch die Eroberung von Srade die Bremischen Lande occupirte , ward dieſes Batails Ion mit zu solcher Expedition gebraucht, 1679 ließ der Herzog von Hannover 6000 Mann, worunter auch dieses Bataillon mit bes griffen war , nach dem Schaumburgischen mars schiren , um auf die Brandenburgischen Völker ein wachfames Auge zu haben , sie wurden coms mandiret von den beyden Generalmajors Oefe ner and Flemming, und war das Hauptquar tier in Stadthagen. 1685 war es mit unter den Truppen, welche der Herzog Ernst August unter dem Erbprin zen Georg Ludewig nach Ungarn gegen die
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Türken marschiren ließ, und half den 19ten Aus gust selbigen Jahres die Festung Leuhäusel nach einer sehr hartnäckigen Belagerung durch Sturm erobern, bey welchem sein Chef der Ges neral dů Mont , die Reserve mit vieler Ehre Es half darauf im folgenden commandirte. Jahre auch die Festung Ofen belagern , die zum Entsah angerückte Türkische Armee schlagen, und die Stadt den 2ten Septb. ebenfalls durch einen fehr blutigen Sturm erobern , und gieng darauf
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nach den hiesigen Landen in die Winterquartiere. 1688 führete der Herzog Ernst Auguſt y dieses Bataillou unter dem Corps von 8000 Maun Uu 5
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Zweytes Bataillon
Mann seiner Truppen an den Mittel - Rhein, und es dienete also 1689 bey der Belagerung und 1690 Eroberung von Maynz und Bonn. gieng es mit nach den Niederlanden, kam aber im Herbst von da zurück , weil der Subſidien Tractat mit Spanien zu Ende war. Als aber im Jun. 1692 mit England ein neuer Hülfs-Tractat auf 8000 Mann geschlossen war, marſchirte dieſes Bataillon wieder mit nach den Niederlanden , und wohnete daſelbſt allen kriegerischen Begebenheiten bis zum Ryswicker Frieden, 1697 mit vieler Ehre bey. 1700 marschirte es mit gegen die Dänen nach
Holstein, worauf sich die Dänen nach der Tras ve zurückziehen, und mit dem Herzoge von Hol Stein: Gorrorp den Frieden zu Travendahl schließen mußten. Ben dem bekannten Spanischen Succeßions Kriege half es im Sept. 1702 Venlo nach 15 tågiger Belagerung erobern , gieng gleich nach dieser Eroberung mit vor Ruremonde, und half folches am 7ten October gleichfalls einnehmen. Darauf brach es mit der alliirten Armce am 12. Oct. aus ihrem Lager auf, und marſchirte zwiz schen der Maaß und Jecker gerade auf Lür: rich zu , welches den Marschall Boufleur oblis girte , Tongern zu verlassen , und sich in die Linien hinter dem Mahaigne-Fluß zu retiriren, um Braband von selbiger Seite zu decken. Die alliirte Armee kam den 13ten vor Lüttich an, diefranzösische Garnison zog sich auf die Citadelle, und die Stadt ergab sich auf Capitulation , die Citadelle aber ward den 23sten durch Sturm ers obert,
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obert, wobey die beyden Hannoverschen Generals von Sommerfeld und von Bernstorf commans 1703 dienete es mit in der Action am dirten. Schellenberge , so wie im folgenden Jahre 1704 in der blutigen und glücklichen Affaire bey > Hochstedt. 1705 im Julio half es die feindlichen Linien bey Heilsheim und Tirlemont erobern , und am Ende dieses Monaths versuchte der Herzog von Marlborough die Feinde an der Dyle zu fürpreniren, und über diesen Fluß zu gehen. Des rohalben ward der Graf Oxenstiern mit 18 Baz taillons , und der Herzog von Würtemberg mit 20 Esquadrons voraus commandiret , wels chen die ganze Armee folgte. Wie nun diese Avant-Garde Abends um 10 Uhr am beſtimms ten Orte ankam, schlug solche bey Nieder-Ische und Corbeck Brücken , paßirte solche, und tries ben den Feind , welcher hieselbst postiret stand, zurück.
Weil aber die Feinde dieses Vorhaben
in Zeiten erfuhren , kam die ganze feindliche Ars mee mir der alliirten zugleich an , da es dann nicht vor rathsam gehalten ward, im Gesicht des ganzen feindlichen Lagers den Uebergang über dies fen Fluß weiter zu versuchen , vielmehr repaßirte die Avant-Garde denselben in guter Ordnung. 1706 half es ferner Dendermonde eros bern , und 1708 wohnete es der Bataille bey Oudenarde mit bey. Im Jahr 1709 war die alliirte Kriegess macht so beträchtlich angewachsen , als sie vorher noch nie gewesen. Sie bestand in 10000 Kays serliche, 13000 Dånen, 21000 Preußen, 10000 Churs
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Zweytes Bataillon
Chur-Pfälzer, 9000 Sachsen, 17000 Hannove raner, 11000 Hessen, 4000 Münstersche, 4000 Würtemberger, 3500 Holsteiner, 1400 Wolfens büttelsche, 25000 Engländer und 50000 Holläns der, in Summa 178900 Mann. Zu Endë Jun. fieng endlich dieses große alliirte Lager in Braband an sich in Bewegung zu sehen. Es bestand effective aus 120000 Combattanten, und zwar gieng der eine Theil von 68 Bataillons und 110 Esquadrons ,
längst der Seiten von Ars
mentiers und Halennes, und der Herzog von Marlborough * ) mit 102 Bataillons und 159 Esquadrons über Haubordin und Seclin, gez rade auf den Feind los , so in der Ebene von Lens
*) Diefer Held , deſſen wir in dieser Geſchichte hier zum letzten mahl gedenken, starb den 27sten Jun." 1722 in einem Alter von 73 Jahren. Es wurden 4000 Schaumünzen, die unter die Zuschauer aus getheilet werden sollten, geprägt. Ein Theil der Armee begleitete die Leiche, der so gar auch ein Zug schweres Geſchüß von 15 Feld- Stücken und 2 Mörsern folgte. 73 Arme, die auf ihren Manteln Filberne Wapen - Schilde des Verstorbenen trugen, ftelleten die Anzahl seiner Jahre vor. Der Leich nam lag unter einen Himmel auf einen offenen Lei chen-Wagen, den 8 mit schwarzen Sammet behan gene Pferde zogen. Der Himmel war oben mit den Wapen der vornehmsten Städte , die er ero bert hatte , gezieret, mit der Einfassung : Bello haec & plura. Dieses sind nur die schlechtesten Früchte seiner Siege. Der Leichen - Wagen lag voller Fahnen und Standarten. Die vornehmsten Herren hielten sichs für eine Ehre, bey dieser Feyer lichkeit eine Beschäftigung zu übernehmen.
des IIten Infanterie-Regiments. 685 Lens stand.
Weil jedoch derselbe eine zu vors
theilhafte Stellung genommen, " als daß er ohne Gefahr wäre anzugreifen gewesen, so ward die Belagerung von Dornick unternommen , wäh rend welcher die alliirte große Armee zu deren Bedeckung bey Orchies campirte.
Nach deren
Eroberung paßirte dieselbe bey Mortagne die Schelde, und kam nach starken Märschen bey Monszu stehen, woſelbſt es bey Malplaquer*) am
*) Diese große und blutigeBataille, wovon die Fran zosen in ihrer Relation ſelbſt ſagten , daß sich der gleichen kein Mensch erinnerte, iſt ſo merkwürdig, und für die dabey gebrauchteTruppen so rühmlich, daß sie hieselbst, durch Einrückung der Relation davon, ein erneuertes Andenken verdienet , sie war desto hartnäckiger, da die vier größten Generals damahliger Zeit darinn commandirten. Den gten Sept. 1709 ließ der Marschall von Villars , um gegen Mons zu dessen Deckung zu marschiren, früh um 5 Uhr 1000 Grenadiers , 1000 Reuters, 2 Dragoner - Regimenter und 2 Brigaden Fuß Völker aufbrechen , die Pässe an der Ebene bey Malplaquet zu öfnen. Dieses kleine Heer kam daselbst früh gegen 10 Uhr an, und blieb dort, ohne im geringesten beunruhiget zu werden, bis die übri gen Truppen alle ankamen. Diese Ebene war bey nahe rundherum mit Hölzung umgeben, und man konnte derselben nur durch 2 enge Wege beykom= men. Der Feind stellte seinen rechten Flügel an das ziemlich dicke Gehölz bey Lagniere und Ran fart oder Jansart, er stellte 2 Generallieutenants mit 3 Brigaden Fußvölker dahin, und ließ zur Siz cherheit dieser Gegend , die schon durch einen klei nen Fluß ziemlich gedeckt war, alle Sträucher um hauen. Dem rechten Flügel gerade gegenüber
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Zweytes Bataillon
am rrten Septbr. zu der blutigen aber glorrei chen Bataille kam , so in diesem Spanischen Sucs ceßions=
war einer von den vorerwehnten 2 engen Påffen, der aber doch noch weit genug war , daß 25 E8 quadrons bequem durchmarschiren konnten. An diesen Ort stellte er die französischen und schweißze rischen Hausvölker , die irrländischen und bayeris schen Fußvölker, und die Cöllnische Leibwache, 2 andere Brigaden, die sich sehr gut verschanzet hat ten, und noch überdem durch eine Batterie gedeckt wurden, standen etwas weiter vorwärts, und man konnte also die in dem engen Passe stehende Vdl- ・ ・ fer nicht angreiffen, ohne von den beyden Brigaden auf den Seiten angefallen zu werden. Den lin ken Flügel stellete er an das Gehölze bey Sart, vor demselben war ein Morast , durch den man aber, obgleich der Feind ohne Gewißheit davon zu haben, fich zu seinem Schaden das Gegentheil einbildete, 1 noch wohl kommen kor-nte. Diese Unwissenheit war um so viel grösser, weil ihn nichts abgehalten hatte, von der Beschaffenheit des Terrains genaue Kund schaft einzuziehen. Er stellete 5 Brigaden Fuß völker in diese Gegend. Auf der Seite des linken Flügels war ein enger Paß , der fast eben so breit war, als der auf dem rechten Flügel. Er besetzte denselben mit 4 Brigaden seiner besten Fußvölker. Seine Reuterey stand wegen Ungleichheit des Erd reichs in vielen ſehr ungleichen Linien , der rechte Flügel stieß an das Gehölze von Jansart, der linke aber an das Gehölze bey Großblangies. Zwischen den beyden Gehölzen auf dem rechten und linken Flügel lag ein Thal, wo sich die beyden engen Påſſe endigten. In diese Gegend stellete er die Infans terie aus seiner Mitte in 2 Linien, und stellete einige Bataillons von dem Vordertreffen zur rechten und linken, an die Ecken beyder Gehölze , daß also die Seite
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ceßions-Kriege die lehte gewesen, als welcher sich durch den 1714 endlich geschloffenen Baadenſchen Frieden endigte. 1733 Seite, auf welcher man das mittlere Treffen an greiffen mußte, an beyden Enden mit Infanterie beseßet war, welche denen, die es anzugreiffen was gen würden , leicht in die Flanquen fallen konnte. Zu dieser vortheilhaften Stellung kam noch , daß die französische Infanterie hinter Retranchements stand, so 5 Fuß hoch waren, und die Cavallerie auf den Höhen hinter der Ihfanterie, sodie ganze Länge der Büsche Sart und Jansart besetzten , wie auch die Oefnung dieser 2 Büsche , woselbst starke fortis ficirte Caßinen waren. Die Wege waren überall versperret , und die Gehölze auf allen Seiten verz hacket. Der Prinz Eugen und der Herzog von Marlborough wåren gewiß überrascht, wenn sich der Feind in die Ebene, welche von Maubeuge bis nach Mons gehet, den Paß gedfnet hätte. Diese beyden Generale hatten nicht geglaubt, daß Vils lars sich unterstehen werde, so nahe an sie heran zu kommen. Sie erfuhren erst früh um 9 Uhr, daß sich das französische Heer den Paß indieEbene bey Malplaquet geöfnet , und im Begriff stehe, sich in die Ebene zwischen Maubeuge und Mons zu ziehen. Sogleich brachen sie auf, und stelleten ihren linken Flügel bey Blaregnies, den rechten aber an das Gehölze bey Großblangies , um die bey den engen Wege zu verstopfen , und sich im Fall eines Angriffs vertheidigen zu können. Fast um eben die Zeit besetzten fie Aulnoy, wo der engeWeg auf der rechten Seite, und Blaregnies, wo der auf der linken Seite sich endigte. Man fieng noch den nemlichen Tag an , einander zu beschießen. Der Feind wollte den Angriff nicht wagen , weil er sich der Vortheile des Terrains und feiner gemachten An
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1733 war ein Theil dieses Bataillons mit unter den Commißions - Truppen , welche wegen der bürgerlichen Unruhen nach Mühlhausen marschirten,
1742 Anstalten nicht begeben wollte. Die Alliirten hat ten ebenfalls keine sonderliche Luft dazu. Die Schwierigkeiten des Angriffs schreckten sie ab, und überdem wollten sie die Befahung von Ath , imə gleichen die 26 Bataillons und 20 Esquadrons, Die fie in der Gegend bey Dornick, um diesen eroz berten Platz zu behaupten, zurück gelaffen hatten, erwarten. Beyde Heere hielten sich also diesen Tag über und den ganzen folgenden Tag lang , ob fie gleich nur einen Kanonen-Schuß weit von eins ander standen, ganz ruhig. Man brachte diese Zeit aufbeyden Seiten damit zu, sich in gute Ber fassung zu sehen , und die noch nöthigen Anstalten zu machen. Das franzöſiſche Heer beschäftigte ſich besonders damit , sich noch mehr zu verschanzen, so daß es an einigen Orten 3 Verschanzungen eine über die andere anlegte. Endlich kamen die Trup pen, welche die Alliirten erwartet, den ioten ganz ſpåt an. Eugen uud Marlborough verſammle ten darauf einen großen Kriegesrath , ob man das feindliche Heer angreiffen sollte. Viele von den Generals und die Holländer seßten sich sehr heftig dagegen, und selbst der Herzog von Marlborough, der doch im Ernste ein Treffen wünschte, trug ſeine Meynung auf eine sehr schläfrige und gleichgültige Art vor. Der Prinz Eugen hingegen war higis ger. Er redete sehr ernstlich , und mit solchen Nachdruck, daß sich die mehresten für seine Mey nung erklärten. Dieser Prinz hatte eben so viel Verstand als Tapferkeit, er hielt folgende Rede : Ich lobe die Klugheit, welche aus dieser Bea „ſorgniß abzunehmen ist. Man wird mir aber ,,erlaus
des 11ten Infanterie- Regiments. 689 1742 gieng es abermahls zum Dienste des Desterreichischen Hauses nach den Liederlan den und an den Mayn, wo es
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,,erlauben , daß ich solche übertrieben nenne. ,,Der Feind , über den man sich berathschlaget, ,,ist eben der, den wir schon so oft geschlagen ha ben. Die bloße Erinnerung an Hochstedt und Ramellies ist hinreichend, den Muth, den ihr neuer General ihnen eingeflöſſet zu haben schei ,,net, in Schrecken zu verwandeln. Ihre große Anstalten und viele Verschanzungen sind ohns streitige Beweise ihrer Schwäche , und des we ,,nigen Zutrauens , so die Generals zu ihren Krieges Völkern haben. Daß jezt verſamlete Heer ist der ganze Ueberrest der Macht des schon erschöpften Frankreichs. Wagen wir es, ,,daßelbe anzugreiffen , so werden wir es gewiß zerstreuen , und den gemeinschaftlichen Feind ,,bon Europa zwingen, die Friedens - Bedins ,,gungen, welche man ihn vorlegen wird , zu ,,unterzeichnen. Unsere Krieges -Völker warten ,,mit Ungeduld aufden Entschluß, welchen diese Versammlung faßen wird. Eine Entscheidung, ,,die mit ihren Wünschen nicht überein stimmet, würden sie für eine empfindliche Beleidigung ,,halten. Unsere größte Klugheit bestehet darin, ,,daß wir uns aufden Muth , der uns seit sieben "Jahren niemahls gefehlet hat , verlassen. Ich „ könnte hinzusetzen , daß sie noch eben die An führer haben , welche sie bisher so vortheilhaft gebraucht, und noch jetzt willig sind , sie dem Siege, der ihnen nicht ungewöhnlich , entge gen zu führen. ,, Diese Rede, in welcher ein edler Stolz, der Helden eigen ist , herrschete, wurde mit Beyfall aufgenommen. Das Treffen wurde beschlossen, nnd * xx * .
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1743 der Bataille bey Dettingen , auch nachhero der Demolition der Germersheimischen Linien bey Landau beywohnete , und darauf 1744 und man verglich sich darüber , das feindliche Heer gleich mit dem Anbruche des folgenden Lages an zugreifen, und zwar von der rechten und linken Seite zugleich, weil daßelbe, wenn es nach) und nach anrückte , leicht umringet, aber nicht so leicht unterstützet werden könnte. Es wurd verabredet, die Engeländer sollten den linken Flügel , die Hol länder den rechten Flügel, die Leutschen aber, wenn es, nachdem einer von beyden Flügeln über den Haufen geworfen, oder zum Weichen gebracht worden, angehen wollte , die Mitte angreifen. Man hoffte auch, der feindliche General würde feine Mitte , um die angegriffenen Flügels zu un terstügen, schwächen, dabey zugleich beschloßen wurde, sehr genau darauf Achtung zu geben, wenn er etwa diesen Fehler begehen sollte. Die Alliirten machten eine sehr große Fronte, um die Breite der beyden Büsche Sart und Jansart zu beschlagen. Ihr rechterFlügel, den der Prinz Eugen comman= dirte, gieng gegen den Busch Jansart , der linke unter dem Herzoge von Marlborough gegen den Sart, und das Corps de Bataille bis an die Atta Den feindlichen linken Flügel que der Defnung. commandirte der Marschall von Villars, und den rechten der Marschall von Boufleur. Des Mor=" gens um 4 Uhr fieng das Kanonen-Feuer an , und am 8 Uhr das Musqueten ፡ Feuer. Die alliirte Infanterie vom rechten Flügel machte den Anfang mit der Attaque der Hecken und Retranchements auf der Höhe des Busches von Sart, und machte fich mit allen erdenklichen Effort sofort von einigen Posten Meister, doch wurde solche gegen 10 Uhr zum erstenmahl zum Weichen gebracht, und mit einem
des 11ten Infanterie-Regiments. 691 1744 die Feinde bis unter Rüffel mit vers :
folgte. 1745
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einem erschrecklichen Blutvergießen aus dem 'ge wonnenen ersten Retranchement geschlagen. Nach dem sie4 aber durch demHerzog von Argyle mit der Brigade von Orby unterstützet worden, attaquirte fie zum zweytenmahl ganz unerschrocken, und eine fehdne Linie von 100 Bataillons Franzosen , die mit guten Retranchements versehen waren, machte ein erschreckliches Feuer, wodurch die Alliirten sehr vieles Volk einbuffeten, ehe sie einen Fußbreit Lan des gewinnen konnten, jedoch gegen Mittag em portirten sie die Caßinen von der Sefnung der Büs sche, und drangen mit Hülfe einiger andern, wels che durch den Morast , den man für ganz unwege sam gehalten, hindurch gesezt, mit solcher Heftigs keit auf sie ein, daß sie in das Gehölz hineinka men. Die Feinde zogen sich in guter Ordnung heraus, und stellten sich wieder auf der Ebene, auf welche man sie getrieben hatte. Dieses verursachte, daß der Marschall von Villars , wie man vorher gesehen, die Mitte theilen mußte, um den Flügel, den er selbst anführte, zu unterstützen, wodurch er die Engländer wieder in das Gehölze zurücktrieb, da zugleich die 6 Esquadrons , welche ihnen zu Hülfe kommen wollten, von den franzöſiſchen Ca rabiniers völlig über den Haufen geworfen wurden. Der Angriff, welchen der Graf von Tilly, General der holländischen Völker gegen ben rechten Flügel that, war ebenfalls mit nicht mehrern Glück be gleitet. Diese Völker giengen in drey Linien mit einer ungemeinen Faßung , als wenn sie noch so ficher wären, fort. Das Feuer, welches sie eine Stunde lang machten, und aushielten, war erstau nend, sie brachten auch einige Bataillons zum Weis chen, aber der Marschall von Boufleurs brachte fie Xx 2
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Zweytes Bataillont
1745 distinguirte es sich sehr in der Bataille bey Fontenoy , indem es nebst den damahligen Bas
fie durch seine Gegenwart und ſein eigenes Bey= spiel wieder zum Stehen, sie kehrten wieder zum Angriff zurück, und eroberten ihren Posten wiede rum mit vieler Herzhaftigkeit. Die übrigen von den feindlichen Fußvölkern hielten sich gut , daß man sie nicht zum Weichen bringen konnte, sondern genöthigt war, sich mit Verlust zurück zu ziehen. Einige der Feinde fielen sogar, da sie durch ihren glücklichen Widerstand muthig geworden, mit aufs gepflanzten Bajonetten aus ihren Verschanzungen heraus, und trieben diejenigigen , welche ihnen ent gegen gestellet waren, bis über eine ihrer Batterien hinaus, woraufsie mit 9 Fahnen, welche sie beyn Nachsetzen erbeutet hatten, ganz troßig wieder zu Eine Holländische ihren Posten zurückkehrten. Brigade, sosich in die Ebene postiren wollte, wurde durch 30 Bataillons der besten französischen Trup pen, fo von ihrem linken Flügel nach dem Centro giengen, niedergemacht , und die Alliirten wurden zum zweytenmahle aus den Retranchements res poußiret. Der Marschall von Villars glaubte das her, die Bataille schon gewonnen zu haben, und ließ mit dieser Nachricht bereits Couriers abgehen, und unsere beyden Generals waren auch schon wil lens, von ihrem Angriffe abzulaſſen, als ihnen der General Cadogan melden ließ, daß die Mitte der Feinde eine starke Lücke bekommen hatte. Man machte sich also diesen Fehler, worauf man sich schon Rechnung gemacht hatte , sogleich zu Nuke. Das Feuer wurde auf beyden Flügeln unterhalten, und man ließ gegen die Mitte frische Fuß-Völker, die nochnicht zum Schlagen gekommen waren, an rücken. Der Prinz Eugen übernahm selbst diesen Angriff, er ließ durch Hülfe dieſer vom Feinde ge= mache
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des IIten Infanterie-Regiments.
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Bataillons von Böselager und von Campen, jest beyden Bataillons des zten Jufanteries Res Xx3 gic
machten Defnung, die französische Leibwache auf der Seite angreiffen , und diese verließ ihren Pos ften sehr bald, ohnerachtet die Officiers ihr möglichs stes thaten. Der Prinz Eugen begnügte sich das wmit, daß er diesen Theil der Verschanzungen eros bert hatte. Er verboth seinen Fußvölkern auf das schårfste , fie sollten den Flüchtlingen nicht nachse hen. Er stellte sie in den Verschanzungen selbst, und ließ sie stark feuren, um einen Theil der Reus teren, welche die feinige sonst hätte verhindern kön nen, sich in Orönung zu stellen, zurück zu treiben, Seine Reuterey kam in vollen Rennen , er ließ sie durch die Zwischenräume, welche die Feinde in ih ren Verschanzungen gelaſſen hatten, damit sie ihre Esquadrons selbst durchlaffen konnten , anrücken, und stellte sie in einige Linien, welche durch die Fußs völker , die er auf die aufgeworfene Erde der Ver schanzungen gestellt hatte, unterstützet wurden , in Schlacht-Ordnung ; er gab hierdurch vielen alliire ten Truppen Gelegenheit, die Ebene zu gewinnen, und als der Marschall von Villars dahin eilete, wurde er durch ein Bein und sein Pferd todtge= schoffen, worauf er durch seinen Adjudanten weg gebracht wurde. Der Marschall von Boufleurs mußte nun alles alleine besorgen. Er that Wuns der. Das Treffen der Reuterey , die bis dahin nur blos Zeugen von dieser Schlacht gewesen, war in seiner Art eben so schön und hißig, als vorher das Gefecht der Fußodlker gewesen. Weil die Reus teren des vereinigten Heeres auf feindlichen Bos den stand, so mußten dieFranzosen den Angriffthun, die Gendarmerie, die gemeiniglich aus 15 bis 1600 Reutern bestehet , rückte in guter Ordnung heran, und trennete diejenigen, welche ihnen ent gegen
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Zweytes Bataillon
giments mitten durch das Kanonen - Feuer zwoer * stark beseßten feindlichen Redouten drang , das erſte
gegen standen, da sie aber von den Fußvölkern mit einen entsetzlichen Feuer empfangen wurde, mußte fie sich wieder zurückziehen , und war genöthiget, fich wieder an ihren vorigen Ort zu begeben , da unterdeffen diejenigen , welche sie zurückgetrieben hatten, ebenfalls wieder zurückkehreten. Sie griff dreymahl wieder an , und allemahl mit einigem Glück, bis endlich das zweyte Treffen der deutschen Reuterey durch die Zwischenräume hineindrang, den Feind von der Seite angriff, und ihn nöthigte, das Schlachtfeld zu räumen , und ſich hinter die Königlichen Hausvölker , welche die Stelle deffel ben einnahmen , und die ihnen entgegen stehende Linie zurücktrieben, zu setzen. Die zurückgeschlas gene Reuterey hielt beständig auf der Ebene , und nahm alle Augenblicke mehr zu. Der Ritter von Saint George, oder der sogenannte Pråtendent, that mit 3 Compagnien der Garde dû Corps, die damahls beynabe aus 1200 Reutern bestand , in Begleitung des Marschalls von Boufleurs und des Grafen von Monteſſon, einen so hihigen Angriff, daß er , der vielen Mühe ohnerachtet, welche sich der Prinz von Geffen und der Grafvon Auvergne gaben, vier Linien, die ihm entgegen standen, nach einander zurücktrieb. Diese zurückgeschlagene Reus teren, welche wegen der Verschanzungen, die siehin ter sich hatten , nicht fliehen noch sich zerstreuen Tonnte, überdem auch durch ein starkes Feuer der Fuß-Volker unterstützet , und durch das Beyspiel der beyden Generals , die bey 1dieser Gelegenheit die Stelle gemeiner Soldaten und Feldherren zus 'gleich vertraten , aufgemuntert wurde , setzte sich wieder, und zwang endlich nach vieler Mühe, und durch Hülfe des Feuers von 30 Kanonen diefeinds liche
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erste Treffen der feindlichen Cavallerie über den $2
Haufen warf, und das Hinter - Treffen dersel ben Xx 4
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liche Reuterey, ihr den Wahlplatz zu überlaffen, und fich über einen Kanonenschuß weit zurückzuziehen Dieser Anfang der Niederlage bewog den Mars schall von Boufleurs ſich zurückzuziehen , ez licß feine Kanonen bis auf 16 Stück, welche die Lavet ten verlohren, zurückbringen . Sein Rückzug hatte nichts ähnliches mit einer Flucht, er war weder ångstlich noch eilfertig , es geschahe mit so guter Ordnung , daß auch nicht 10 Mann dabey vers . lohren giengen , der rechte Flügel zog sich über Tanniere gegen Bavai zurück , und wandte sich nach Quesnoi . Man sette ihm bis in den engen Weg bey Tanniere nach , aber wegen der guten Ordnung und Behutsamkeit , die er gebrauchte, konnte man ihm gar nicht beykommen .“ Der linke Flügel kam glücklich , ohne beunruhiget zu werden, über Honneau und schwenkte sich nach Riprain. Beyde Flügel stießen nachher zusammen , worauf das zusammengezogene Heer seinen Weg so uner schrocken fortsette , als ob es nur bloß sein Lager veränderte. Die Alliirten eroberten 24 Fahnen, 26 Standarten , 4 Paar Paucken und 16 Kano nen, hatten aber dagegen auch 24 Fahnen und g Dieses Treffen war eines Standarten verlohren . der allerblutigsten und vielleicht auch der sönders barsten, die seit vielen Jahrhunderten geliefert wors den, kaum daß man einige Kriegesgefangene ges Die Ueberwundenen konnten fast macht hatte. eben so viele Siegeszeichen gegen ihren Ueberwin Das Verhältniß der Vortheile der aufweisen. war aufbeyden Seiten so gleichförmig , daß man behaupten kann , beyde Heere sind gleich stark ges wefen. Die Stellungen und Verschanzungen des französischen Heeres hielten den 42 Bataillons und 40
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Zweytes Bataillon
ben mit ungemeiner Herzhaftigkeit angriff, auch Daben eine feindliche Standarte eroberte.
1746 war es mit in der Schlacht bey Rocs cour , und 1747 in der Bataille ben Laffeld. Als in dieser lehteren die Alliirten der französischen Ue bermacht in den beyden Dörfern Laffeld und Vilder weichen müßen , und sich folglich ihr lins ker Flügel ohneFlanque sahe, so wich derselbe zu rück, und einige holländische Cavallerie- Regis menter , zu deren Unterstüßung dieses Bataillon postiret war , retirirten mit solcher Eilfertigkeit, daß dieses Bataillon durch deren Unordnung vies Durch diese Defnung , welche len Schaden litt. auf dem linken Flügel der holländischen Truppen ents
40 Esquadrons , welche das vereinigte Kriegse Heer mehr hatte, das Gleichgewicht , und da dies ses wegen seiner großen Menge den Angriff alles zeit muthig unterstüßen konnte , so war dieses so gut, als die Verschanzungen des Feindes. Die Alliirten hatten 6471 Lodte und 15220 Bleßirte, worunter von den Lüneburgiſchen 463 Todte und 1491 Bleßirte waren , dagegen die Franzosen ih ren Verlust auf 7000 Lodte, 8000 Bleßirte und 2000 Vermißte angaben. Der Prinz Eugen und Mylord Marlborough bekannten selbst , daß alle Actiones so sie gesehen niemals so scharf, blutig und zweifelhaftig gewesen , als diese. Sie beehr ten die Tapferkeit der Feinde mit allen Lobeser hebungen, ließen sich vernehmen , daß sie in dieser Action die alten Franzosen mahl wieder vor sich ges habt, und die Engländer sagten : un die Franz 30fen wieder tapfer geworden , find wir wieder gute Freunde.
100
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des 11ten Infanterie- Regiments.
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entstand, drungen die Franzosen mit den beyden Cavallerie Regimentern Bellefonds und Ros yal Cravates ein , und warfen einige Esquas brons über den Haufen , sie wurden aber von dies fem Bataillon und einigen andern, die schon auf der Retraite waren , so übel empfangen , daß gedachte beyde Regimenter gänzlich ruiniret wurden, wobey dieses Bataillon eine Standarte derselben erbeutete.
Nachdem endlich
1748 zu Aachen geschloßenen Frieden kam es ins Land wieder zurück, und erhielt die Gars niſon zu Northeim und Osterode. Bey dem 1756 ausgebrochenen Kriege ward dieses Bataillon mit zur Bedeckung der englischen Küsten gebraucht, tam im Herbst wieder zurück, und wohnete 1757 der Bataille bey Hastenbeck bey. 1758 den 21ten Februar delogirte es unter der Anführung des Erbprinzen die Feinde aus Verden , war den 23ten mit bey dem Ueberfall von Hoya, forcirte nebst dem damahligen Batas illon von Haus , jest zten Bataillon des 7ten Infanterie : Regiments , mit dem Bajonet die Brücke, welche mit 1500 Mann beseßet war , wobey der Feind über 700 an Todten und Ges fangenen verlohr.
Nach dieser glücklichen Süre
priese mußten die Feinde auch Bremen verlagen. Fm Mark dienete es bey der Belagerung von Minden , auch den 23ten Jun. in der glücklis chen Schlacht bey Creveld , und den roten Oc tobr. mit indem Treffen bey Landwehrhagen. ,1759 wohnete es unter dem Wangenheimis schen Corps der blutigen Bataille bey Minden bey, Xx 5
M
J
698 2tes Bat. des 1 1ten Infant . Regim. , bey, woselbst der Capitainlieutenant von Boths mer unter den Todten , der Lieutenant lies Es wurd meier aber unter den Bleßirten war. hernach mit zur Belagerung von Münster ge braucht, und gieng zu Ende dieses Jahres unter dem Erbprinzen mit zur preußischen Armee nach Sachsen. $ 1760 im Früh - Jahr kam dieses Corps wies der zurück und sties zur Armee. 8081761 war es mit zur Belagerung vor Caf fel, und half 1762 den glorieusen Sieg bey Grebenstein worauf es nach wieder hergestell mit erfechten. tem Frieden in hiesige Lande wieder zurück kehrte, und seine Garnison in Lüneburg erhielt. Im Novbr. 1775 gieng dieses Bataillor unter der Anführung des titulair Obristen von Sydow nebst dem zweyten Bataillon des 8ten Infanterie - Regiments in englischen Sold mit zur Besaßung der Insel Minorka, mußte da: felbft die Belagerung mit aushalten , ward 1782 nebstder Garniſon gefangen , und kam 1784 wieder in hiesige Lande zurück, da ich nun von dieser neun jährigen Abwesenheit, von der Belagerung auch endlichen Uebergebung sos thaner Insel beym 2ten Bataillon des 8ten Ins fanterie - Regiments ausführlicher geredet habe, beyde Bataillons aber gleiches Schicksal gehabt, so verweise ich meine Lefer dahin zur gefälligen weitern Nachsicht. J
1 12tes
"
C 70 es
12tes
Infanterie-Regiment
von Linsingen.
Stand - Quartier W
Liga
eted
Staab und 3 Compagnien in Weltgen. 3 Compagnien in Lüneburg. 2tesBataillon in Haarburg.
1
701
12tes
Infanterie $ Regiment von
Linsingen.
Erstes Bataillon .
m Jahr 1741 ward ein neues Regiment ers richtet, welches der Obrister Daniel von Bourdon bekam. Jedes Bataillon bestand aus 5 Compagnien , deren jede 150 Mann stark war. Als der Öbrister von Bourdon 1745 mit Los de abgieng , ward dieſes Regiment getheilet, und jedem Bataillon ein besonderer Chef gegeben. Dieses damahls zweyte Bataillon des gewesenen drey Bataillon starken Bourdonschen Regiments erhielt also im Novbr. 1745 der Obrister Graf von Rielmansegge , und ward gleich andern Seine Bataillons auf 7 Compagnien gefeßet. Uniform war rothe Röcke , meergrüne Rabatten und Aufschläge mit Silber, auch dergleichen Uns terfutter und Westen , welche. leßteren im Jahre Im Jahr 1761 in weiß verwandelt wurden. 1769 verwechselte es die Rabatten und Aufschläs ge mit Citronen gelb und erhielt einen eben sols Im Jahr 1783 , wie alle Res chen Dragoner. gimenter numeriret wurden, erhielt . dieſes nun wieder combinirte Regiment Nummer 12 welche Nummer auch mit dem Jahre 1785 auf den Knopfen getragen wird. Es führt den Gewehrs Buchstab W. erhält aber bey nächster Verändes rung
702
Erstes Bataillon
rung statt des Buchstaben die oberwehnte Nume Die Leib-Fahne war so wie bey allen Bas 1 mer. taillons weiß mit dem englischen Wapen und Wahlspruch: Dieu & mon droit. Auf der Regiments : Fahne aber welche grün war , führete es einen geharnischten Mann mit einem bloßen Schwerdte mit der Ueberschrift: Mifcetur decori virtus. Am 4ten Jun. 1783 , erhielt dieses Regi meut vier neue Fahnen , wovon folgende zwey vor dieses Bataillon bestimmt waren. 1
Die erste oder Leib- Fahne blieb weiß, mit dem Königl. Wapen und Wahlspruch : Dieu et mon droit.
1
Die zweyte war gelb, führt einen geharnisch ten Held mit bloßem Schwerdt und dem Wahls spruch: Decori milcetur virtus. Die Tapferkeit muß mit Tugend oder Anstand verbunden seyn.
Alle vier Fahnen, wovon die andern zwey beym 2ten Bataillon genauer werden beschrieben werden, sind von sehr reicher und prächtiger Sticks Arbeit, die Spigen auf den Stangen , worinn Sr. Königl. Majestät Nahme befindlich, find durch Palm und Lorbeer- Blätter von getriebener Arbeit umschlungen und stark vergoldet. Die Vorstellung und Einweihung dieser neuenFahnen geschahe am oberwehnten als dem Mustertage von dem damahligen Chef General- Major von Scharnhorst mit vieler Feyerlichkeit und einer dabey gehaltenen sehr schönen Rede. Seine
des 12ten Infanterie-Regiments. 703
421
Seine Chefs sind geweſen : 1741. Obrister Daniel von Bourdon , starb im Octobr. 1745 . hieraufgeschahe die oberwehnte Theilung. 1745. Obrister Georg Ludewig Grafvon Riels mansegge , ward 1747 Generalmajor,
und 1758 Generallieutenant , gieng dars auf 1776 als General den Infanterie in
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Pension. Worauf diese zwey Bataillons wieder vers einiget wurden. 1776. Obrister Andreas Wilhelm v. Scharn horst, ward 1777 Generalmajor , und
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starb 1783. 1783. Generalmajor
Johann Wilhelm
von
Linsingen.
Dieses Bataillon ist 1747 zuerst in den Llies derlanden gebraucht worden , woselbst es im Mårz 1748 unter dem Prinzen von Brauns schweig Wolfenbüttel der hihigen Affaire bey Rosenthal ohnweit Bergenopzoom mit beys wohnete, und gegen Ende des Jahrs nach ers folgtem Frieden wieder in hiesige Lande zurück kant. Bey dem 1756 mit Frankreich entstandenen Kriege gieng es im April unter den 12 Batails
et
Te
lons mit nach England , welche dieses Königs reich gegen eine zu befürchtende französische Lans dung decken mußten, kam im März 1757 von da
704
Erstes Bataillon
da zurück, ward zur Obſervations - Armee an der Weser gezogen, und dienete selbiges Jahr so wohl in der Schlacht bey Hastenbeck, als auch 1758 in der Belagerung von Minden. Gieng nachher mit über den Rhein, und wohs nete der glücklichen Schlacht bey Crevelt mit bey. Bey dem Rückzuge der Armee , machte es sich in der Arriere Garde Ehre, da es ohnweit Cleve den Angrif dreyer feindlichen Dragoners Regimenter vereitelte * ) .
1759 *) Die von Sr. Durchl. dem Erbprinz , als welche diesesmahl die Arriere Garde commandirten, ges gebene Disposition vorn 9ten August 1758 war fol gende: Morgen 4 Uhr gehen die Regimenter zum Gewehr, sämmtliche Pack - Pferde werden sofort nach der Brücke zu Greetbuysen geschickt, es wird dabey commandiret 1 Capitain und 2 Officier, die 2 Kanonen zu 12 Pfund werden ebenfalls mit vorausgeschickt. Die Vorposten müßen avertiret werden, daß sie kurz nach 4 Uhr sich hier vorm Lager anfinden, Das Grenadier-Bataillon von Ablefeld marschirt alsdenn sogleich ab, und besetzt Cleve, die darin befindliche 200 Mann marschiren nach Bruinen und besezten die allda befindliche Brücke an die Schleusen , und werfen selbige ab, das Grenadier - Bataillon von Ramdobr besetzet Belle, und das Grenadier : Bataillon von Debn Greetbuysen , welches 100 Mann nach Altenhof detaschiret, um den Damm zu observiren. So bald man gewiß weiß, daß die sämmtliche Bagage in Greetbuysen ist , seht die hiesige Cavallerie sich im Marsch in das Haagerthor hinein , und zum Brückerthore hinaus , so wie die Queue der Cas vallerie ans Brückerthor kommt, fångt die Infan terie an abzumärschiren , die vier Hannoverschen Ba=
Eit
des 12ten Infanterie - Regiments . 705 1759 half es unter dem Corps des Generals von Wangenheim den herrlichen Sieg bey Mine
Bataillons machen rechtsum, und die 3 Heßischen linksum, und ziehen ſich rückwärts neben einander in die große Allee , so ins Haagerthor gehet. Die Feldwachten und Piquets bleiben stehen, die 4 vom rechten Flügel ziehen sich rechter Hand durch den Weg, welcher auf die Heuberger-Port zugehet, und von da wenden sie sich rechts, und nehmen ih ren Posten beym Post Hause, und stellen rechter Hand Detaschements aus. Die 3 Piquets vom linken Flügel ziehen ſich links durch den Weg, der auf die Laffauer-Port zugehet , wenden sich allda links , gegen die Vorstadt, und nehmen ihren Po ften gleichfalls beym Posteause , ihre Detasches ments links ausstellend, die sämmtliche Feldwache nebst den Husaren versammlen sich während dem Marsch auf den Platz, wo die Preußische Cavalles rie campiret , das Scheiter - Corps setzt sich vor wärts in die haager Allee , so wie die Infanterie paßiret ist , ziehen , sich die Feldwachen mit den Husaren durch die Stadt, wenn selbige durch, fole gen die Piquets, auf diese folget Scheiter und die Hannoverschen Jagers , so wie die Infanterie die Stadt paßiret ist, marschiret selbige bey Relle auf, die Piquets , Jäger und Scheiter postiren sich in die Gebüsche, so dichte hinter Cleve liegen, die Felds wachte und Husaren dahinter. Wenn die Hälfte der Cavallerie das jenseitige afer erreichet hat, fehet die Infanterie in vorbemeldeter Ordnung sich wieder im Marsch , und paßiret die Brücke , die zwey Kanonen voraus schickend. Das Bataillon in Cleve, und die 200 Mann in Brainen ziehen fich zu gleicher Zeit hinaus, nachdem die Thore geschlossen, und die Schlüffel aus Cleve mitgenoms • men worden, sie marschiren bey Kelle auf. So balb Y »
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Erstes Bataillon
Minden erfechten , und zu Ende Augusts war es a la Tete, wie das Fischersche Corps auf der Höhe von Wertern überfallen ward , hob die Vorposten davon in währenden Anmarsch nach einander auf, und that auch den ersten Angrif mit, wodurch das feindliche Corps faſt gånzlich ruiniret ward, und viele hundert davon das Ges wehr strecken muſten. 1760 den 7ten Januar hatte es großen Aus theil an der wichtigen Affaire bey Dillenburg, allwo das Schloß, auf welchem sich der hannos
versche Hauptmann von Düring, mit einer schwachen Besaßung befand, in Gefahr war. Der Herzog Ferdinand ließen gegen die Nacht die Feinde, so bereits in der Stadt waren, daselbst angreifen.
Die Besaßung der Stadt, wela
bald die ganze Infanterie im Marsch auf die Brüs de ist, marschirt das Bataillon von Ahlefeld über die Brücke, ihn folget das von Ramdohr , Kelle wird sodann von Scheiter , Jägers und das Pi= quet besetzt. i So wie die zwey Greuadier-Batail lons auf die zweyte Brücke kommen , marſchiren die Husaren, außer 20, benebst der Feldwache auch über die Brücke, sobald diese paßiret, beschen die Piquets, die Jågers und Scheiter das DorfGreet = buysen, und das Bataillon von Dehn paßiret die Brücke, sobald selbiges die erste Brücke paßiret, wird Anstalt gemacht , die Bohlen aufzunehmen, wenn solches geschehen, ziehen sich die Piquets hins über, zu welchem Ende Lauf- Bretter liegen bleis ben, wenn die Piquetter die erste Brücke paßiret, wird sie ganz auseinander gerißen , und läßt sich Scheiter nebst den 20 Husaren und den Jägers übersetzen.
400
Fra re
des 12ten Infanterie-Regiments. 707 welche aus dem Schweißer-Regiment v. Wald ner bestand, wurde nach einem Verlust von 300 Todten und Verwundeten , zu Krieges- Gefan genen gemacht,
deren Anzahl sich
überhaupt
nebst dem Commandeur auf 40 Officiers und 708 Gemeine belief. In der am 31ſten Jul. vorges fallenen hißigen Affaire bey Warburg unter dem General von Spórken war zwar dieses Bas taillon selbst nicht mit gegenwärtig, die Grenadier aber waren mit dabey detaſchiret , und wurde der Lieutenant von Berger bleßiret. Das Batail Ion aber rückte unter den General von Luckner in die Grafschaft Witgenstein. Im Septbr. marschirte es unter des Erbprinzen Durchl. zur Belagerung von Wesel, und war mit in der Action bey Kloster Campen jenseits des Rheins. Als das Lucknersche Corps im Januar 1761 in Duderstadt einigermaßen sürpreniret ward, war es mit unter den Truppen , mit welchen der Ges neral von Rielmansegge zu dessen Unterstützung vorrückte, das neue Thor in Duderstadt fors cirte, und 2 französische Grenadier- Compagnier darinn zu Gefangene machte. Nachdem der Ges neral von Spårken den 29ten Januar das Com mando über die Corps von Rielmansegge, von Wangenheim und von Luckner übernommen, versammleten sich solche den 11ten Februar bey
en bis
Breidenholz und marſchirten auf Mühlhau fen, worinn 6000 Franzosen lagen, von welchen dieses Bataillon den 13ten Febr. bey Eugen
atfå
reden ein heftiges Kanonen - Feuer ausstehen mußte, und dadurch viele Leute verlohr. Den 15ten Febr. war es mit in der glücklichen Affaire bey Dy 2
Erstes Bataillon . 708
Es war bey Langenfalz gegen die Sachsen. das erste Bataillon, welches bey Thomasbrück durch die Unstrut, und wegen des schnellen Laufs dieses aufgeschwollenen Wassers mit der größten Gefahr gieng , nebst dem Linſingiſchen jeßt 2ten Bataillon des 6ten Infanterie - Regiments das formirte Sächsische Corps muthig angriff, und das Spörksche Infanterie Regiment von den Sachsen zu Kriegesgefangene machte, auch 2 Kas Den 21ften Mårz bewies dies nonen eroberte. ses Bataillon eine Contenance und Bravour, die Als die franzdſi ihm vorzüglich Ehre machte. sche Cavallerie das Corps des Erbprinzen in den Cantonnirungsquartieren in der Gegend von Grünbergen bey Stangerode überraschte, rets tete dieses Bataillon nicht nur die eine Kanone wieder, die bereits in feindlichen Hånden war, fondern auch die hohe Person des Erbprinzen felbst , eilete dem damahls Redenschen, jeßt 6ten Dragoner Regiment zu Hülfe, • machte die Arz riere- Garde, und zog sich , ob es gleich von den französischen rothen Dragonern ganz umzingelt, und immer noch verfolget ward , mit geschlossener Ordnung in einer Plaine von einer Stunde lang, unter beständigen Feuer auf Heimbach zurück, Einige Tage und behielt alle Ehrenzeichen. nachher nöthigte dieſes Bataillon denFeind, Cor bach zu verlassen, und verfolgete sie bis Mede bach ; den 28ten Jul. nahmen der Erbprinz dieses Bataillon aus der Linie auf der Höhe von Rune, nebst 2 Heßischen Grenadier-Bataillons, und führeten es gegen den weit überlegenen Feind, schlugen denselben von den vortheilhaften Posten bey
des 12ten Infanterie-Regiments.
1 AM 24
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ben Ober- Hoingen ohnweit dem damahligen Französischen Hauptquartier Mehem, und tries ben ihn über die Ruer wieder in ſein Lager zus ruck. Bey dieser Gelegenheit erhielt der Prinz Friedrich von Braunschweig eine Contusion. 1762 den 30sten Aug. erwarb es sich in der blutigen Affaire bey Lauenheim am Johans nisberge vielen Ruhm , und bewies gleich dars auf den 21sten Sept. in dem denkwürdigen Vors fall bey der Brücker - Mühle *) an der Ohm Y4.3 ` aber
*) Den 21ften Sept. des Morgens 5 Uhr attaquire ten die Feinde mit Kanonen und kleinem Gewehr die Brücker-Mühle , welche am Fuß von Amoenes burg über der Obm gelegen , und dessen Brücke mit 200 Mann unserer Infanterie beseßet war. Ein dicker anhaltender Nebel verhinderte, daß man nichts vom Feinde und dessen Anstalten entdecken konnte. Besagte Brücke war barricadiret', und "diesseits eine Redoute von uns angeleget, worin der Obrist-Lieutenant von der Wense Esstorfschen jezt 3 2ten Bataillon dieſes 12ten Infanterie-Regiments mit 200 Mann Infanterie sich auf die rühmlichste Art bis gegen 8 Uhr Morgens nicht nur defendirte, sondern auch den an Macht weit überlegenen Feind abhielt, die Brücke zu paßiren. Um selbige Zeit fiel der Nebel, die Redoute wurde mit neuen Trupe pen besetzt, und der Feind , welcher in der Hof: nung, die Brücke zu forciren, und die Obm zu pas firen, hinter selbiger mit Cavallerie und Infanterie aufmarschiret war, wurde solchergeſtalt mit unſern Kanonen begrüßet , daß selbige sich in Confusion zurückzogen. Die feindliche Generalität brachte indessen alles wieder in Ordnung, und ließ einen Zug von 30 schweren Kanonen gegen die unsrigen auffahren, womit sie ein starkes Feuer anfiengen. Bir
710
Zweytes Bataillon
abermahls Proben seiner Unerschrockenheit, büs. sete aber in der Defension der Schanze viele Leute ein,
Wir blieben ihnen nichts schuldig , konnten gleich wohl nicht gänzlich verhindern, daß sie einen Theil ihrer Infanterie unter Amóneburg jenseits der Obm rangirten , wo sie in der Geschwindigkeit Aufwürfe und eine Art Laufgraben machten , worin sie sich feßten und auf unsere Redoute feuerten. Sr. Durchl. der Herzog kamen hierauf selbst , und lief= fen ausser dem Granbyschen Corps die Heßische Artillerie und Hannoversche Reserve unter dem Obristlieutenant Hafen , zum Succurs unserer 6 Hannoverschen Infanterie-Regimenter, die bis an den Abend in den entsetzlichsten Kanonen-Feuer stan den, und in der Redoute sich ablöseten , heranrůs cken. Das letztere von diesen Regimentern kam Nachmittages um 4 Uhr an, worauf die Englän der in die Redoute geleget , und von unserer Artil lerie ein noch stärkeres Feuer auf den Feind ge= macht wurde. Man hat noch niemahls eine stårs kere und so lange anhaltende Kanonade gehöret, indem selbige des Morgens von 5 Uhr an bis zu 8 Uhr des Abends dauerte , und durch die beyder seitigen Renforts immer stärker wurde. Auf bey ben Seiten, besonders aber auf der feindlichen ist viel Volk getödtet und bleßirt, und durch die Bra vour unserer Infanterie und den guten Effect un serer Kanonade ist der Feind abgehalten worden, fich der Brück zu bemeistern , noch weniger aber folche paßiren und uns delogiren zu können. Ei nige hundert Commandirte vom Feinde haben den ganzen Tag und folgende Nacht damit zugebracht, ihre Todten zu beerdigen , welches man in unserm Lager deutlich wahrgenommen. Die 6Hannovers fchen Bataillons waren Block, jezt 2tes Bataillon des 8ten Infanterie-Regiments, Prinz Carl, jetzt Isten
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des 12ten Infanterie-Regiments .
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ein, unter den Todten war der Obristlieutenant von Brunk und Capitain von Estorf, der Y Fähndrich von Anderten aber war schwer bleßirt. 1763 nach hergestelltem Frieden rückte dieſes Bataillon in Stade zur Garniſon mit ein.
Isten Bataillon des 1oten Regiments , Cransbaar, jest ztes Bataillon des 4ten Regiments, Meding, jezt iste Bataillon des 2ten Regiments, und Riels mansegge nebst Esorf, jetzt dieses combinirte 12te Regiment, welche Nachmittags von den Engliſchen Grenadiers, Garde zu Fuß und 2 Bataillons Bergs schotten verstärket worden. Alle 2 Stunden wurd den an diesem hißigen Tage die Regimenter und Commandos abgelöset , und manches Regiment mußte 2 bis 3 mahl frische Patronen hohlen lassen. Ueberhaupt haben wir bey 800 Mann Lodte und Verwundete , worunter 325 Mann von den Han noveranern gezählet werden. Die Feinde sollen nach ihrer eigenen Angabe , 1 welche aber in Anse bung des lange anhaltenden Kanonen und kleinen Gewehr - Feuers sehr geringe ſcheinet , über 1200 Mann Todte und Verwundete gehabt haben. Von alliirter Seite waren allein über 10000 Kanonen ſchüße gethan worden.
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Zweytes Bataillon
des 12ten Infanterie - Regiments.
jas zweyte Bataillon dieses Regiments war Anfangs das erste Bataillon des im Jahr 1741 auf 3 Bataillon neu errichteten Regiments von Bourdon , wovon bereits bey der Errich tung des vorstehenden jeht ersten Bataillons mit mehrern gehandelt, es war mit selbigen egal mon diret, und hat die nemlichen Veränderungen der Uniform gehabt , wie beym vorstehendem weit läuftiger erwehnet, worauf ich mich also beziehe. Es erhielt den Gewehr-Buchstaben V. , wird aber auch bey einer Veränderung statt dessen die Res giments- Nummer 12 auf den Gewehren, so wie im Jahr 1785 diese Nummer auf die Mondis rungs-Knöpfen erhalten haben. Anfangs führete dieses Bataillon zur Regi ments-Fahne eine rothe, und zur Devise einen aus den Wolken geharnischten Arm, welcher ein mit Lorbeeren umwundenes Schwerdt hielt, mit der Ueberschrift :
Dulce & decorum pro patria mori. 1749 aber bekam es neue Fahnen , und statt ber rothen eine grüne Fahne , worin ein im Meer liegender Felsen, auf welchem Blih und Donners ſtralen løß ſtürmen, mit der Ueberschrift: Tu ne cede malis.
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2tes Bat. des 12ten Infant. Regim. 713 W
Im Jahr 1783 erhielt es statt der bisheris
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gen weißen Leibs und grünen Regiments - Fahne, wie oben beym ersten Bataillon schon erwehnet, zwen gelbe Fahnen mit folgenden Devisen : Die erste enthält einen sich in die Höhe rich tenden Löwen, welcher ein Schwerdt in den Pfo
mar
ten führet, und hat zum Motto : In Pacem ad Bellum paratus. Im Frieden zum Kriege bereit. Die zweyte, wovon der ganze Entwurf noch von dem vormahligen Chef. Sem Generallientes nant Brunk herrühret, und in dieser neuen Fahne beybehalten ist, führt : Einen Fels im Meer, worauf Blih und Donnerkeile losschlagen mit der Devise : Tu ne cede malis. welche von dem damahligen Garnison- Prediger Fein, folgendermaßen übersehet : Ich stehe fest und unbewegt , wenn sich die Wellen thürmen, Ich weiche nicht, wenn Blig und Wers
ter aufmich stürmen.
Die Chefs find gewesen : +4 1741 Obrister Daniel von Bourdon , starb den 28ten October 1745 . Hierauf geschahe die beym ersten Bataillon bes merkte Theilung. 1745 Obrister Georg Eberhard vonHugo, we hielt in felben Jahre das Bataillon von Marvel, jest zte Bataillon des 4ten Ins fanterie-Regiments. Y95 4745
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Zweytes Bataillon
1745 Obrister Heinrich Joachim Brunk , ward 1754 Generalmajor , 1758 Generallieutes nant und gieng 1759 in Penſion. 1759 Obrister Ludolph von Estorf, gieng 1776 in Penfion. Worauf dieses Bataillon mit seinem vormah; ligen vorstehenden 2ten Bataillon wieder vereiniget, jedoch zum 2ten Bataillon ges macht ward.
Dieses Bataillon marſchirte 1747 nach den 1748 im Febr. war es mit Niederlanden. bey dem Corps , welches die französische Convoy, fo von Antwerpen nachBergenopzoom gieng, angriff, und hatte auch gleich darauf den 15ten Marz die scharfe Affaire bey Rosenthal. Nach dem in diesem Jahre geschlossenen AachischenFrie den, und bey Einrückung der Truppen ins Land, bekam es Hameln zu seiner Garnison.
Bey dem 757 in den hiesigen Landen auss gebrochenen Kriege , marschirte es den 24ften April aus gedachter Garnison , dienete in der Avant- Garde, und gieng den 1ften May ins Las Bey dem Aufbruche der Ars ger ben Bielefeld. mee den 13ten Jun, war es unter dem General fieutenant von Spórken wieder in der Avants Garde, und rückte den 20sten Jul. bey Hameln ins Lager, da es denn den 26sten der Bataille bey Gastenbeck beywohnete , in welcher es am linken Flügel der Armee zum Soutien der großen Bate terie dienen mußte, und daher einer heftigen Kas nonade ausgeseßet war. Bey dem Rückzuge der Armee mußte es mit dem Kielmanseggischen, jeßt ersteu
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des Izten Infanterie- Regiments.
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ersten Bataillon dieses 12ten Infanterie- Regis ments, nachBehrensen marſchiren, und bey dem Corps des Generals von Spórken die Arriere Garde formiren , und gieng darauf im Lager bey Lüne wieder in die Armee. Den 22sten August gieng es unter dem heßischen General von Wurs genau mit einem Corps nach Rethem an der Aller, um die daselbst stehende Grenadiers an die Armee zu ziehen, und schloß sich den 26sten Aug. bey Rotenburg wieder an die Armee. Als den 26ften December die Armee aus dem bisherigen Lager vor Zelle in der Gegend um Uelzen die Cantonnirungs- Quartiere bezog , kam es in Eb storfzu ligen, brach aber mit dem Corps des Generallieutenants von Oberg den 29ften wies der auf, rückte nach Solrau , und gieng von hier aus mit einem Detaschement unter dem Obristen von Dreves auf Visselhovede, woselbst es Den 1ften Jannar 1758 ein feindliches Corps sürprenirte, und den mehresten Theil davon ge fangen machte. In der diesjährigen Campagne gieng es mit der Armee über den Rhein , und dienete in der Bataille bey Crevelt am linken Flügel, welchen der General von Sporten com mandirte. Bey dem Rückzuge über den Rhein war es unter des Erbprinzen Durchl. mit in der Arriere- Garde , wobey es nahe vor Cleve mit dem Kielmanseggischen , jezt ersten Batails Ion dieses 12ten Infanterie - Regiments , die eins dringenden feindlichen Dragoner von Caramann, Harcourt und d'Apchon repoußirte. Ward nachher mit zur Expedition auf Soest gebraucht, und gieng mit Ende der Campagne den 18. Nov. ins
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Zweytes Bataillon
ins Osnabrücksche zu Fürstenau in die Winter quartiere, lösete aber von hier aus Den 2ten Februar 1759 das Ottensche, jezt zte Bataillon des 1sten Infanterie-Regiments, auf den Cordon zu Stadt Lohne ab.
Ju dem
diesjährigen Feldzuge bezog es sein erstes Lager bey Hamm , und wohnete in der Folge der Bas taille bey Minden bey, verfolgte die flüchtige Ars mee durch das Heßische bis ins Lager bey Crof dorf, von da es den 27sten October unter dem hesischen Generallieutenant von Gilse , zur Bes deckung der Belagerung von Münster mit ab gieng , und wurde nach der Uebergabe solcher Stadt im Novbr. mit zur Expedition nach El berfeld gebraucht , nach deren Vollendung es ins Cantonnement zu Buderich im Cöllnischen einrückte.
Gieng aber den 23ten Dechr. unter
dem Generalmajor von Scheiter wieder zur Ars mee bey Crofdorf ab , ward darauf zum Sous tien der Expedition aufDillenburg, nach Obers und Nieder - Schelda beordert, und nachdem das in Dillenburg gelegene Schweißer Regis ment zu Kriegesgefangene gemacht, auch die dies feitige Besaßung auf dem Schloße zu Dillen burg mit den nöthigen Bedürfnissen versehen worden, gieng es wieder in seine gehabte Cantons nirquartiere nach Günteror. Den 20sten Januar 1760 brach es von hier auf, und gieng in die Winterquartiere nachMüns Den 20ften Jun. bezog es in dieser Cams fter. pagne im Spórkschen, Corps sein erstes Lager bey Dülmen, und marſchirte damit über Landau ins Waldecksche zwischen Volkmissen und Arol ſen,
Des 12ten Infanterie-Regiments.
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fen, woselbst es verschiedentlich von dem Feinde beunruhiget , auch endlich den 24sten Jul. förms Der Feind ward zwar lich angegriffen ward. repoußiret, jedoch entschloß sich der General von Sporter des andern Tages nach Wolfhagen zurück zu gehen. Dieses Vataillon formirte das bey nebst dem von Post, jest 1sten Bataillon des Ioten Infanterie-Regiments , unter dem Genes ralmajor von Scheiter die Arriere- Garde, und repoußirte den Feind, welcher einzubrechen suchte, woben es gleichwohl einige 46 an Todten und Bleßirten einbüßete. Dieses Corps ſekte die folgenden Tage den Marsch weiter fort über Schachten und Liebenau nach Warburg, woselbst den 31sten Jul. die blutige Affaire mit dem General de Muy vorfiel, und bekam dieſes Bataillon, nachdem es unter der Kanonade durch
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-J das Dorf Ochsendorf defiliret war , seinen Pos ften am rechten Flügel, welchen der General von Spörken selbst anführete, wobey das Bataillon
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ronfir chun eferCom Lager to u Landa undArol fo
wieder über 70 Mann verlohr , indem beſonders von dessen Grenadier - Corps nicht mehr wie 9 Mann gesunde diensttüchtige Leitte überblieben, alles übrige aber entweder erſchoffen oder vers wundet wurde. Der Feind ward über die Dies mel zurückgetrieben , und hatte in dieser Affaire so viel als in einer förmlichen Bataille verlohren, der Capitain Brunk, Lieutenant von Gold acker, und Lieutenant von Trott waren in dies fer Affaire bleßirt *).
Nachher rückte es in das
*) Der Erbprinz war am 29ten Jul. mit 4 Esquas drons von Bock, jest 8ten Dragoner - Regiment, 4 eng=
718
Zweytes Bataillon
das Lager bey Bühne, blieb daselbst bis zu Ende der Campagne stehen , und bezog den 11ten Dec. das
4 englischen Esquadrons , 3 englischen Grenadier Bataillons , 2 Bataillons Berg - Schotten und 3 Bataillons Hannoveraner von Calde ausgerückt, und nach Corbeck marschiert. Auf diesem sauren Marsche, der die ganze Nacht hindurch gedauret, hatte sich der Prinz mit dem Corps des Generals von Spórken , zu dessen Verstärkung er eigentlich detaschiret war, vereiniget, so daß nun seine Macht in 22 Bataillons und 26 Esquadrons beſtand, am folgenden Tage, als am 30ten Jul. ließ der Erb prinz die Truppen ausruhen. Mitlerweile sette sich das de Maysche Corps auf den Anhöhen von Warburg, und verwahrte seine Flanquen , indem es viele Infanterie und Kanonen vor dieselben stell te, denn der General de Muy erkannte ſchon aus den dießeitigen Vorbereitungen , daß ſich ſeyn erz steres Vorhaben, auf Sedemünden an der Weser zu gehen , daselbst unsere Feld ፡ Beckerey aufzuhe ben , und dann dem Herzog in den Rücken zu drin gen, nicht wohl ausführen ließe, er schien aber den Angrif nicht so wohl von dem Erbprinzen als von unserer Haupt- Ameen zu erwarten, denn mit dies ser machte der Herzog Ferdinand allerley Bewes gungen, um dadurch die Aufmerksamkeit der Feins de von dem Erbprinzen abzuziehen. Dieser aber brach am 3 Iten des Morgens um 6 Uhrſchnell auf, und marschirte in 2 Colonnen und machte eine ges schickte Wendung , mittelst welcher er dem Feinde in die linke Flanque kam. Um den Angrifmit Vors theil zu thun, wurde erfordert, daß unsere Trupa penFuß auf dem Berge faßten, so bald diese nicht gez ringe Schwierigkeit durch den Eifer der Truppen, der durch das Beyspiel ihrer heldenmüthigen Une führer noch mehr aufgemuntert wurden , überwuns den
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des 12ten Infanterie-Regiments. 719 das Cantonnirquartier zu Vörden im Paderbors nischen. Das Bataillon hatte von Anfang dieser Campagne eine Compagnie in dem zusammens gesezten Bataillon von der Wense bey dem Corps des Obristen von Fersen detaschiret, weil nun solches die feindliche Communication mit Marburg sehr beunruhigte, so ward gedachter Obrister den 13ten Sept. von den weit stärkeren } Stains den war, so fieng der Angrif des Mittages um L Uhr mit einer Kanonade an, bald darauf wurde auch aus dem kleinen Gewehr heftig gefeuert. Theils die Vermuthung in welcher der Feind gestanden war, daß er auf der rechten Flanque würde angegriffen werden, als gegen welche die dem Erbprinzlichen Corps in der Ferne nachgefolgte Haupt- Armee würcklich Fronte gemacht hatte, theils aber das his Hige Durchbrechen der diesseitigen Cavallerie brach te das feindliche Corps , das auf 30000Mann ge= schäßet ward, in solche Unordnung , daß es seine vortheilhaften, Anhöhen verlassen , und gegen 5 Uhr des Nachmittages zum Rückzug sich bequemen mußte. Die Niederlage des Feindes würde noch stårker gewesen seyn, wenn unsere Cavalleriedurch die Defilees nicht wären größtentheils gehindert worden, die Anhöhen zu besteigen , als welche nur von 3 dießeitigen Esquadrons erreichhet werden könne ten. Die englischen Reuter hatten es hauptsäch= lich mit der Schweitzer - Brigade des General von Lochmann zu thun , die aus 2 Bataillons seines Regiments und 2 Bataillons des Regiments Plans ta bestand. Diese sind größtentheils zu Gefange ne gemacht. Der diesseitige Verlust war nicht bes trächtlich, hingegen wurden von den Feinden über 2000 Mann zu Krieges Gefangene gemacht, und 17 Kanonen nebſt verſchiedenen Standarten und Fahnen erbeutet,
720
Zweytes Bataillon
Stainvillischen Corps bey Dreckmünden anges griffen, und sich nach der Lippe zu ziehen genö thiget, ben welcher Affaire diese Compagnie auch einigen Verlust hatte.
Den 7ten Febr. 1761 brach dieses Bataillon aus den bisherigen Cantonnement zur Winter Expedition ins Heßische auf, machte hiebey in dem Corps des Generallieutenants, Graf von Rielmansegge die Avant - Garde der Armee, hatte bey Wickstadt und sonst einige anderekleis ne Affairen, gieng den 12ten März wieder in die Armee, und bezog den 19ten April das Canton nement zu Amelsbüren ben Münster. Von hier aus bezog es bey dem diesjährigen Feldzuge in dem Corps des Erbprinzen Durchl. fein erstes Lager den isten Jun. bey Schapdetten, stieß den 27sten bey Camen zur Haupt : Armee, aus welchem Lager der Feind von diesseitiger Ars mee entouriret, und dadurch aus seinem vortheils haften Lager bey Unna zu weichen genöthiget ward. Dieses Bataillon war auf diesen Mår schen in der Avant-Garde, und kam mit ins Las ger bey Buderich ohnweit Werle zu stehen, zog sich aber den 12ten Jul. mit der Armee nå her an der Lippe, wohnete darauf den 16ten Jul. der Bataille bey Vellinghausen bey , und ward aus des Erbprinzen Corps mit 3 schweren Kano nen gegen Scheidingen detasehiret, um die das selbst angegriffene Posten zu unterstüßen, da denn gegen Mittag die ganze feindliche Armee mit Hinterlassung vieler Gefangenen und Bleßirten zum Weichen gebracht ward. Nachher that es in
des 12ten Infanterie - Regiments. 2nd
721
in dem Corps des Generallieutenants vonBock noch verschiedene Märsche, und gieng endlich den 12ten Decbr. in der Gegend von Münster in die Winterquartiere , wo denn die bey den Fers senschen Corps bisher gestandene Compagnie, auch wieder zum Bataillon kam.
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Mit Ablauf des Aprils 1762 gieng es unter des Erbprinzen Durchl. zu einer Expedition auf Elberfeld , delogirte den zten May auf der Höhe daselbst das Conflansche Corps , und mach te einige 40 Conflansche Jäger gefangen , hatte aber hingegen den andern Tag auf dem Rückzuge, da es die Arriere : Garde machte, einigen Vers lust. Ben Eröfnung der diesjährigen Campagne, bezog es seyn erstes Lager , in dem Corps des Erbprinzen den 4ten Jun. zu Buldern gegen die am Nieder - Rhein sich formirende Condische Armee, und nach verschiedenen Märschen , Lås gern und Stellungen , wobey der Erbprinz auch die Corps von Gilse , von Zastrow und von Mansberg an sich zog, nahm es den 8ten Aus gust bey Homburg an der Ohm das Lager, nach welcher Gegend auch der Prinz von Conde seinen Marsch richtete. Aus diesem Lager ward das Bataillon den 21ten Augst. init zu der Sürs prise auf die Condeſche Avant - Garde , so 4000 Mann stark, unter dem General Levis bey Beh renfeld campirte, gebraucht. Den andern Tage sollte der Prinz von Conde angegriffen werden, er zog sich aber in der Nacht nach Gießen zurück. Dieses Erbprinzliche Corps lagerte sich darauf bey 3+
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722
Zweytes Bataillort
bey Grünbergen und weiters bey Grüningen, bey welchem leßteren Orte , dieses Bataillon et ner 3 stündigen Kanonade exponiret war. Es gieng darauf bis Kloster Arensburg und Wols fersheim zurück , wo es den 31ten Augst. zur Affaire bey lauenheim oder Johannisberg. kam , und war das Bataillon bey der Retraite , da es sich durch die Salgbecke zurück ziehen mußte, nicht nur dem beständigen feindlichen Kas nonen- Feuer ausgeseßt, sondern es drang auch kurz vor Paßirung der Beecke ein großer Theil des feindlichen Husaren-Regiments von Wurms fer in den linken Flügel deßelben , hieb verschies. dene Leute nieder , und machte Miene, das Bas taillon noch auf jener Seite des Waſſers zu vers folgen, so wie aber solches die Beecke paßiret war, wandte es sich mit rechtskerht, und schafte sich die Feinde durch eine General- Decharge auf einmahl vom Halse , bey welchem Vorgange das Bataillon überhaupt 4 Officiers und 70 Gemeine einbüßte. Weil des Erbprinzen Durchl. in dieser Affaireselbst bleßiret wurden, so übernahm der Generallieutenant von Hardenberg das. Commando dieſes Corps , welcher es den 11ten Septbr. beo Homburg an der Ohm und den 17ten ins Lager bey Rotringheim ohnweit Amoneburg führete. Den 2ten Septbr fiel die heftige Kanonade und Attaque an der Brus cker-Müble vor, worinn dieses Bataillon, da es zu 5 mahlen in einzelnen Diviſions in der Schanze ablösen mußte, verschiedene Officiers und wieder an die 70 Mann verlohr. Weil das Bas
Tit
เชน or fal Fich
Ion, in ณ
des 12ten Infanterie-Regiments. 723 Bataillon bey dieser Affaire eine sehr gute Cons duite und Bravour bezeigte, auch der wenige Ueberbleibsel desselben , so wie die Tour kam, immer frisch ins Gefechte gieng ; so ließen des Herzog Ferdinand Durchl. demselben noch auf der Stelle ihre Zufriedenheit und Danksa Der Fähndrich Stephan blieb gung bezeugen. in dieser heftigen Kanonade, und der Obristlieu Den fol tenant von der Wense war bleßirt. genden Tag gieng es wieder auf seinen Posten Den 1oten Octobr. bey Rottigheim zurück. marschirte es unter dem Generalmajor von Ah lefeld mit nach Cassel zur Belagerung , wobey dieſes Bataillon abermahls an die 80 Mann verlohren , es mit dem ganzen Belagerungs Corps wieder in die Armee gieng , und kam zum Vorposten ins Cantonnement zu Schweinburg Ueberhaupt hat und Rorrigheim zu stehen. über eine Feldzug diesem vorgedachtes Bataillon daß sich so , gehabt außerordentliche Einbuße denen , fanden nach dem Frieden Compagnien noch nur ist Leßlich fehlten. 40 bis 50 Mann zu bemerken , daß dieses Bataillon seit 1760 wenig bey der Armee des Herzogs gewesen, ins dem es fast beständig in dem Corps Sr. Durchl. des Erbprinzen gedienet , mithin zu allen klei nen Entrepriesen und sonstigen Vorgängen sos wohl im Felde als aus den Winterquartieren , so dieselben unternommen , vorzüglich mit ges Als nun nach geschloßenem braucht worden. Frieden die Armee den
20ten Novbr.
in die
Winterquartiere gieng , so rückte dieses Batails Ion 33 2
1
724 2tes Bat. des 1 2ten Infant. Regim .
Ion den Iten Decbr. in Telligre ein , lag das felbst bis zum 24ten und bezog den 9ten Januar 1763 die Garniſon zu Lüneburg, 1764 aber erhielt es die Garnison in der Festung Haar: burg.
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13tes
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13tes Infanterie - Regiment.
von Ahlefeld.
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13tes Infanterie - Regiment von Ahlefeld.
Erstes
Bataillon . ·
as im Jahr 1741 vom Lande errichtete Bout donsche Regiment von 3 Bataillons ward nach seinem Tode 1745 getheilet , und erhielt der Obrister von Hohorſt einės davon, welcher noch Nach dessen Lode 1748 eines dazu warb. / ward dieſes Hohorstsche Regiment wieder getheis let, und das erste Bataillon dem Obristen von Ledebur, dieses zweyte aber zum Füselier- Bas taillon ernannt , welche Benennung es auch bis 1759 behielt, seit welcher Zeit es auf ausdrücklis chen Befehl gleich andern Bataillons den Nahs Bey der Errichtung men seines Chefs führet. 1741 hatte es rothe Röcke mit gleichen Rabatten und Aufschlägen, 1745 erhielt es grüne und 1748 Seine jeßige Uniform sind rothe Röcke, blaue. Hellblaue Aufschläge und Rabatten mit Silber, nebst weißen Unterfutter und Westen auch rothe Dragoner. Im Jahr 1783 wie die sämmtlichen Chur-Hannoverschen Regimenter numeriret wurs den, erhielt dieses Regiment die Nummer 13 , welche Nummer auch auf den Mondirungs -Knd pfen getragen wird. Es führet den Gewehr- Buch ftaben X. , und zur Fahnen- Devise vier Kränze und 314
Erstes Bataillon
728
und Kronen, als Sieges-Zeichen, mit der Uebers schrift :
Proemia fperata.
Seine Chefs sind geweſen : F748 Obristlieutenant Gustav Wilhelm v. Die penbroick, erhielt 1750 das 1ste Batails Ion des gten Infanterie-Regiments . 1750 Obristlieutenant Hans Jürgen von Hal berstadt , erhielt 1758 das jeßt 2te Bas taillon des 6ten Infanterie-Regiments. 1758 Obristlieutenant Johann Heinrich vonFers sen, ward 1759 Obrister, bekam den 13ten Sept. 1760 ben Hüllenberg oder Drecks münden 7 Wunden , und blieb auf dem Plake. 1760 Obrister Siegfried Ernst von Ahlefeld, ward 1762 Generalmajor und 1776 Gea nerllieutenant.
Dieses Bataillon ist 1757 zum erstenmahl im Felde gebraucht. Es befand sich selbiges Jahr mit in der Schlacht bey Hastenbeck , auch im Decbr. in der Belagerung vor Haarburg, und 1758 war es mit in dem Treffen bey Cres Besonders aber that es sich den 10. Oct. veld. in
des 13ten Infanterie-Regiments.
729
in der Bataille bey Landwehrhagen *) hervor, wobey es zwar der überlegenen Macht endlich weis chen mußte, wie denn von diesem Bataillon 9 Ofs ficiers 335
تا
* Nachdem der Generallieutenant von Chevert mit 32 Bataillons und 34 Esquadrons dem Prinzen von Soubise zu Hülfe gegangen, und dieser das durch wenigstens auf 40000 Combattanten verstår ket worden, so erstreckte sich dessen Lager sehr weit, und zwar seitwerts des Lagers der Alliirten. Beyde Armeen stunden den gten October in Schlacht-Ord= nung. An dieser Seite der Falda marſchirten einige französische Detaschements auf den Wolfsangeri fchen Hügel und die sogenannte Salzwiese , sie erz richteten allda dem Sangershäuser Berge gegen über eine Batterie von einigen Kanonen, mit denen fie diesen Berg und das alliirte Lager bestreichen konnten. Jedermann glaubte, daß es noch an dem= selben Tage zur Schlacht kommen würde , allein da die Alliirten eines Theils einen ihnen an der Zahl weit überlegenen Feind vor sich hatten, und voraus sahen, daß sie bey dieser Stellung überflügelt wer den würden , andern Theils aber auch von diesen Batterien große Einbuße besorgen mußten, so zogen fie fich in der folgenden Nacht unvermerkt zurück nach Landwehrbagen und weiter nach Luttern = berge, die Franzosen , welche auf dem Fuße folge: ten, attaquirten die Arriere-Garde, worauf die Al lirten neben letztern Orte sich in Schlacht-Ordnung ftellten. Gegen Mittag nahm das Gefechte mit den Vor- und leichten Truppen seinen Anfang. Um 3 Uhr aber wurde es sehr heftig , und die Armeen kamen selbst an einander. Es dagrete bis gegen 6 Uhr, da die Alliirten sowohl wegen Einbruch der Nacht, als der Ueberlegenheit ihrer Feinde fich retirirten und ihnen den Wahlplatz überlassen mußten. Da die Attaque vornehmlich auf den älliirten linken Flüs gel
730
Erstes Bataillon
ficters und 216 Mann theils todt, theils bleßirt und theils gefangen waren , jedoch verursachte es dem Feinde einen weit beträchtlicheren Verlust. DieOfficiers waren nahmentlichF&hndrich Buchs holz todt, Obrist von Fersen, Capitain Sremps horn, Capitain Hamelberg und Prorr, Liens tenants Weber und von dem Knesebeck, Fahn drich Dreyer und Capitain von Hademstorf aber waren bleßiret, wovon leßterer kurz nachher gn den Bleßuren auch gestorben. Nach diesem Treffen mußte es unter dem Prinzen von Rfem burg zu Bedeckung der hiesigen Lande bey Eim beck stehen bleiben.. 1759 wohnete es dem scharfen Treffen bey Bergen ohnweit Frankfurt ben, und dienete zu
Ende dieses Jahres in der Belagerung vor Müns fter. 1760 im Februar erhielt es seine Winters quartiere in Rheine im Münsterschen , und war den 31sten Jul. mit in der glücklichen Action bey Warburg, dienete 1761 unter dem Grafen von der Lippe-Bů ckeburg und dem Generallieutenant von Bock mit in dem Belagerungs - Corps vor Cassel, und half im Jul. den wichtigen Sieg bey Vellings hausen erfechten, woselbst die 6 Bataillons, jezt afte Bataillon des 1sten, 2te Bataillon des 9ten, Iste
gel gerichtet war, so haben selbige Regimenter auch das mehreste gelitten. Der Verlust der Alliirten war mit Innbegriff der Bleßirten und Gefangenen 1252 Mann, 1 Standarte, 2 Fahnen und 16 Ka nonen.
des 13ten Infanterie-Regiments.
731
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Ifte Bataillon des roten, 1ste Bataillon des 11ten und dieses iste Bataillon des 13ten Infanteries
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Regiments, nebst dem Heßischen von Bischhaus fen unter der Ordre des Obristen von Ahlefeld,
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sich besonders distinguirten , aber auch vieles das bey einbüsseten. Z 1762 ward es unter dem Prinzen Friedrich von Braunschweig auch zu der andern Belagés rung von Caffel gebraucht , und hat sich dabey durch fein gutes Wohlverhalten Ehre und Ruhm erworben.
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Zweytes Bataillon
des
13ten Infanterie - Regiments.
as zweyte Bataillon dieses Regiments war das zweyte neue Bataillon , wel ches 1758 von ausgenommenen Landes- Kindern zu 5 Compagnien , jede von 200 Mann , errich tet ward. 1763 aber ward es in Ansehung der Coms pagnien und deren Stärke den andern Batails lons gleich geseßet. Die erste Uniform war ros the Röcke mit gleichen Rabatten und Aufschlägen nebst weissen Westen und Unterfutter , erhielt aber 1763 ben der Zusammenseßung mit vorstes hendem ersten Bataillon auch gleiche Uniform mit felbigem.
Da in dem damahligen Kriege, Ges wehr
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Zweytes Bataillon
wehr und Fahnen für dasselbe aus dem Zeughaus fe genommen worden, so ward kein gewißer Buch stab und keine besondere Fahnen : Deviſe dazu bez ftimmt, ob und in wie weit solches nachhero ver andert, hat man aller angewandten Bemühung , ohngeachtet nicht erfahren können. "
Ben feiner Errichtung erhielt es zum Chef 1758 Major Dietrich Ernst von Wreden, ward 1759 Obristlieutenant, 1762 Obris ſter , nahm 1764 ſeine Erlaſſung und ers hielt als Drost das Amt Isenhagen. Als Ende des Septembers 1758 der Prinz von Soubise die Hannoverschen Lande von Caf fel aus mit einem Einfall drohete, feßte sich der Generallieutenant von Oberg, welcher sich mit dem Prinzen von Nsemburg vereiniget hatte , bey Landwehrhagen , um die Churlande zu Soubise aber zog unter dem General decken. von Chevert eine Verstärkung von der Haupts Armee an sich, und machte nunmehr den Ents wurf, denGenerallieutenant v. Oberg vonMüns den völlig abzuschneiden , und solchergestalt zur Schlacht zu nöthigen, deren glücklichen Ausgang Es er wegen seiner Uebermacht hoffen konnte. kam also den 1oten Detbr. bey Landwehrha gen zu einem Treffen , welches sich zum Nach Dieses Bataillon, Theil der Alliirten endigte. welches aus lauter jungen Leuten bestand , und kaum vor 3 Monathen errichtet war , wohnete diesem Treffen am linken Flügel bey, und that fich gleich auf eine solche ausnehmende Art hers vor , wie man von einem alten Regimente nur iunt
A des 13ten Infanterie-Regiments. 733
dem Zeuche
immer hätte erwarten können.
rije baju 12bbero
Berühung
Oberg gieng darauf mit einem Theile dieses Corps wieder zur Haupt- Armee an der Lippe, dieses Bataillon aber blieb mit einem kleinen Corps unter dem Prinzen von Rsemburg ben
Chef
Eimbeck stehen. Der Prinz von Soubise fand die Folge nicht von dieser Schlacht , welche er
Der General von
IM sich davon versprach.
Er beseßte zwar Müns
den , und behauptete sich in Caſſel , weil er aber das Cheverthſche Corps wieder zur Haupts
agen
Armee schicken mußte ; so konnte er nichts haupts Vielmehr vera fachliches mehr unternehmen.
M ließ er im Novbr. Eaſſel , und zog sich mit der D
Armee aus Hessen nach dem Hanauischen zurück, woraufsich auch gleich des Vsemburgische Corps bis Friglar ausbreitete. 1759 im März war es mit bey der glücklis chen Expedition gegen die Reichs- Armee. Der Erbprinz gieng nemlich mit forcirten Märschen durch das Fuldaische, Hennebergische, und übers fiel in dem Würzburgischen Städtgen Melrichs Stadt, 2 Esquadrons des kayserlichen Cüraſſier Regiments Hohenzollern , die von einemt Würzburgischen Infanterie
Regimente unters
stüßet wurden , und machte viele Gefangene. Zu gleicher Zeit überfiel ein Detaschement von dem neu errichteten Stockhausischen Jäger-Corps nebst einer Compagnie Hessischer Husaren und A Commando von schwerer Cavallerie nahe bey der Stadt Cann im Fuldaischen einen Theil der bey den kayserlichen Eürassier Regimenter von Bretlach und Savoyen, und eroberten drey Standarten,
Der Erbprinz gieng ferner soz gleich
734
Zweytes Bataillon
gleich aufMeynungen, wo die 2 Chur- CsUni sche Regimenter, Leib - Regiment und von Elberfeld lagen, und machte bende zu Kriegess Gefangene. Hierauf gieng der Erbprinz weis ter nach Wasungen , und machte daselbst auch das dritte Cöllnische Regiment von Flagel zu Gefangene. Im April wohnete es darauf der 1 Schlacht bey Bergen * ) , worinn auch seyn das mahliger Chef von Wrede bleßirt wurde , und nach * ) Da das Dorf Bergen den Alliirten zur völligen Rangirung ihrer Armee bisher im Wege gestanden, und es nur noch auf deſſen Besitz ankam , wenn sie Meister von Frankfurt werden , und folglich dem ganzen Kriege in dasigen Gegenden den Ausschlag geben wollten, so mußten ſie nothwendig einen kühs nen Versuch wagen, sich dieses Dorfes zu bemäch tigen, und zwar um so viel eiliger, weil es hieß, daß die Franzosen einen Succurs unter dem Grafen von Saint Germain von 10000 Mann stündlich ent gegen sähen, welcher aber , wie nachher versichert worden, damahls schon angelanget gewesen seyn soll, mithin die französischen Truppen über 40000 Mann stark gewesen. Das Dorf Bergen war eben so wie ihr Lager sehr stark befestiget, und allenthalben mit Pallifaben umgeben, die mit Eiſen zugespihet wa ren. Nach 4 forcirten Märschen trafen der Hers 30g am 13ten dieses bey Bergen an. Da dieses Dorfdie Franzosen deckte, so hätte es müssen von den Alliirten in Brand gestecket werden , dieses war aber nicht möglich , weil sie wegen der schlimmen Wege die Mörser zum Bombenwerfen so wenig, als die schweren Kanonen fortbringen konnten, wie sie denn nur 3 12pfündige Kanonen gleich zu Anfange nur bey sich hatten , indem die übrigen erst des Nachmittages ankamen, Der Angriff geschahe also mehren:
des 13ten Infanterie- Regiments. 735
nachher der Belagerung von Münster mit gleis chem Ruhme bey , nach welcher es in Albersloh seine Winterquartiere bezog.
1761 mehrentheils mit dem Degen in der Faust. Um 9 Uhr des Vormittages nahm es seinen Anfang , ins dem der Prinz von Rsemburg mit einem Grenadiers Corps eine Art von Sturm auf das Dorf Bergen wagte. Dieser Herr hatte ausdrücklich von dem Herzog Ferdinand das Commando über die Gres nadiers bey der ersten Attaqué ſich ausgebeten. Wie er mit denselben anrückte, sagte er : Frisch Rins der , weichet nicht, ihr fechtet får Heffen und für die gute Sache; er hatte aber das Unglück, gleich anfänglich durch eine Falconet-Kugel in die Seite geschoffen zu werden, worauf dieser heldenmüthige Prinz nur noch eine Stunde lebte. Sein allzu schwaches Corps mußte mit beträchtlichen Verluste weichen, es that zwar, nachdem es von einigen In= fanterie-Regimentern verstärket worden, einen neuen Angriff, aber alsdenn war ihm der Feind noch übers legen , bis endlich unsere Cavallerie anrückte , und den leztern nöthigte, ſich in das Dorfzurück zu zie hen, obsie gleich nicht zur völligen Action wegen der Berge kommen konnte. Mitlerweile hatte der Herzog Ferdinand das verschanzte Lager zwischen Bergen und Diebel angegriffen. Ein Corps franz zösischer Infanterie rückte aus demſelben hervor, und wurde zwar von unserer Englischen Cavallerie nach einem sehr blutigen Handgemenge mit großem Verluste zurück getrieben, doch war es keine Mög= lichkeit, das Retranſchement selbst zu forciren. Das Treffen daurete bis auf den Abend. Der Herzog Ferdinand blieb die Nacht über auf dem Wahlplate, die Franzosen aber in ihrem Lager. Jener ließ, nach dem er seine Todten begraben und die Bleßirten wegführen laſſen , den andern Morgen die Revei schla
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Zweytes Bataillon
1761 im Januar gieng es von Clortheim ab zur Verstärkung des Kielmanseggischen Corps nach Lindau auf dem Eichsfelde, und war am 5ten November mit in der scharfen Kanonade bey Dujen an der Hufe ohuweit Eimbeck, and half die Brogliosche Armee von da vertreis ben. Bezeigte auch in dem folgenden und leh tern Feldzuge dieses Krieges bey allen Gele genheiten ein rühmliches Wohlverhalten . schlagen, und zog sich darauf ohne im geringsten verfolget zu werden , um 8 Uhr 2 Stunden zurüc aufseine Magazine nach Windecken und Büdin: gen. Unser Verlust an Todten und Bleßirten wird auf 2100 Mann angegeben , und mußten wegen Mangel der Pferde 6 sechss und dreypfündige Ka= nonen zurücklassen , dahingegen hatten wir auch z acht und 4 vierpfändige wieder erbeutet.
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14tes und 15tes
Infanterie
Regiment.
en der Mitte des Monaths Junius 1781 wurde Sn der Anfang mit Errichtung zwey neuer Ins fanteriesRegimenter unter dem Nahmen des 15ten und 16ten Regiments , die Ihro Majestät dent Dienste der Ostindischen Compagnie auf gewisse Jahre zu überlassen, erkläret, gemacht. Aus dem ganzen Corps fanden sich Officiere freywillig, die baben angefeßet wurden , verschiedene Unteroffiz ciers und Gemeine wurden bey felbigen mit Avanes cement ebenfals employret, das Ganze aber durch Werbung von Ausländern in denen Garnisonen Die Erriche und im Reiche vollzählig gemacht. tung und Equipirung geschahe in Hameln. Jes des dieser beyden Regimenter, wovon das 15te den damahligen Obristlieutenant Reinbold, vom 1oten Infanterie - Regiment , und das 16te den Major von Wangenheim , vom 9ten Cavalles rie-Regiment, zum Chef erhielt, bestand aus einer leichten, einer Grenadier und 8 Musquetiers Compagnien zu 100 Mann mit Innbegriff der prima plana, und noch 35 Persohnen vom Mits tel und kleinen Staabe, auch bendthigten Artile Zu Anfange des Octobers nemlichen leristen. Jahres war das 15te Regiment bereits complet, und marſchirte Divisionsweise nach Stade , wo Aaa 2 Felbst
740 14tes und 15tes Infant. Regiment.
selbst sie bald nachher eingeſchift , und über Eng land nach Ostindien übergebracht wurden. So bald das 15te also gedachtermaßen aus Hameln abmarschiret war, wurde auch das 16te auf nem liche Art sofort errichtet , mondiret und equipiret, welches alles in solcher Geschwindigkeit geschahe, daß bereits zu Anfange des folgenden Jahres 1782 besagtes Regiment völlig im Stande war , und auf gleiche Weise nach Stade marſchirte, wo selbstselbiges embarquiret, und gleichergestalt nach England übergefahren wurde. Das 15te Res giment war im Februar , und dieses 16te im Septbr. gedachten Jahres 1782 aus England abgefahren, und die Reise nach Ostindien ans getreten. 1783 wurden die sämmtlichen Chur- Hanno verschen Regimenter numeriret, und erhielten diese beyden Regimenter nunmehro die Nummer 14 und 15. Zu Anfange des 1786sten Jahres wurde re solviret, jedes diefer beyden Regimenter noch mit zwey Compagnien zu vermehren, und alsdennsolche gleich denen übrigen Chur-Hannoverschen Infans terie-Regimentern in 2 Bataillons zu 6 Compas gnien einzutheilen , welche Augmentation auch in solcher Geschwindigkeit geschahe, daß schon in der Mitte des Februars die erwehnten vier Compas gnien vollzählig waren. Nach ihrer völligen Equis pirung werden sie ebenfalls nach Stade marſchis ren, daselbst embarquiret und sodann über Eng land weiter nach Ostindien übergebracht werden. Die Uniform für beyde Regimenter ist rothe
Röcke , dunkelgrüne Rabatten und Aufschläge, weiße
14tes und 15tes Infant. Regiment. 741 weiße Westen und Unterfutter, wie auch Silber, und führen gleich denen übrigen Regimentern auf den Mondirungsknöpfen die zugetheilete Regis ments - Nummer. Die gewählten Fahnen- Devisen habe ich als ler Erkundigung ohngeachtet nicht erfahren können. Zu Chefs haben diefe Regimenter erhalten : 14tes Regiment. 1781
Obristlieutenant Reinbold, ward 1782 Obrister.
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15tes Regiment. 1781 Major v. Wans genheim , ward sel biges Jahr Obrists lieutenant.
Besage vorstehender Nachricht wurden diese beyden Regimenter sofort nach der Errichtung an den Ort ihrer Bestimmung nach Ostindien über
Tagay
gebracht, wovon das 15te jezt 14te Regiment am 9ten Septbr. 1782, das 16te jeht 15te Re giment aber am 8ten Junius 1783 zu Madraß anlangeten , und debarquiret wurden ; ersteres
From marjay
Eng verten rothe e weig
hatte auf der Fahrt auch einen Seegefechte bey gewohnet, weshalb ich glaube, meinen Lesern nichts unnüges vorzulegen, wenn ich ein von einem mit daben befindlichen vornehmen Hannovrschen Offi cier aufgefeßtes Tagebuch von Rio Janeiro, mit anführe, wie nicht weniger von dem gleich nach Ankunft des jest 15ten Regiments vorgez Aaa 3 fal
142 14tes und 15tes Infant. Regiment. fallenen sehr merkwürdigen Gefechte bey Gous delour, den Bericht eines Hannoverschen Off ciers hieselbst wörtlich mit einrücke i Nachdem das damahls 15te jeht 14te Res giment die Fahrt von England bis Rio Jaz neiro in Brasilien glücklich zurückgelegt , so lautet das oberwehnte Tagebuch von da weiter, wie folget: Den 3ten Junius 1782 liefen wir , um uns fere Reise weiter fortzusehen, von Rio Janeiro wieder aus , giengen aus Mangel des Windes gegen Abend vor Anker, und den 4ten wieder unter Seegel , mußten aber wegen Windstille wieder Anker werfen. Wir lichteten sie den 5ten , und am Abend waren wir bey gus tem Winde wieder in den Ocean. In dieser Nacht verließ der Putter, ein kleines Schiff von 12 vierpfündigen Kanonen die Flotte, und gieng mit des Commodors Depeschen und unsern Bries fen nach England zurück. Den 9ten communicirten wir zum lehtens mahle durch das Sprachrohr mit der Unn und
Amalie, sie hatte feit Rio Janeiro zwey Lodte, zwen gefährliche und sonst wenige Kranke. Den 1oten des Abends hatten wir den ersten heftigen Squal, eine Art von einen jungen aber nicht lange anhaltenden , jedoch um so öfters kom menden Sturm, der uns 5 Seiten Segel auf eins mahl wegnahm , uns aber durch die Vorkehrung unsers attenten Capitains weiter nicht schaden Mit diesem Vorfall nahmen zugleich die Fonnte. unruhigen Zeiten, da wir wegen hoher und unrus higer
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14tes und 15tes Infant. Regiment. 743
higer See nicht wenig herum geworfen wurden, ihren Anfang. Den 20ften des Abends sahen wir den Co modore Sir Richard Bickarron zuleht, und in dieser Nacht wurde die Flotte durch die Squals zerstreuet , indeß sahen wir den zweys ten Tag , da wir 36° 25 ' S. Br. waren, 10 Ostindische Schiffe wieder, so sich aber auch alls måhlig verlohren, daß wir den 28sten nur noch eins davon in einer weis Dies ten Entfernung hinter uns wahrnahmen. sen Tag, da wir in der Breite von 37° 16 ' was ren, und trübes stürmisches Wetter auch widris gen Ostwind hatten, so in dieser Gegend was ungewöhnliches seyn soll, wurden wir auf eine kurze Entfernung gewahr , daß wir gerade auf die Insel Tristan de Cunha zusteuerten , ein etwa von 6 Meilen in Anfang bloßer ungeheus rer Felsen, deffen Spißen mit Schnee bedeckt waren , und der keine andere Bewohner , als eine Menge Seevögel von vielerley Gattung hat, worunter die Albarroßen die vornehmsten, wes nigstens die größesten waren , weil ihre Breite bey ausgebreiteten Flügeln von einer Spiße zur Ein andern 18 bis 20 Fuß ausmachen foll. Glück war es , daß uns dieses am Tage begeg nete, da wir noch geschwind ausweichen konnten. Wir ließen unsere große Flagge wehen , nicht zu Ehren des Felses und feiner gefiederten Bewoh ner , sondern dem hintersten Schiffe von diesem Felsen zu avertiren , und wünschten , daß unsere Furcht ungegründet , und kein Schifvon unserer Flotte daran gestrandet feyn mögte, weil wir Waa4 zwey
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zwey Trümmern von einem Schiffe gewahr wur den , die aber auch nur von einem Boot seyn konn ten , so die Wellen von einem Verdeck gespühlt. Da unser Schiff vorzüglich hoch von Bord und auchbreit ist , so war die Force der Wellen , wenn fie darüber weg schlugen , nicht mehr so stark, in deß fand ich sie einmahl noch sehr würksam , da mich eine Welle unverhoft überraschte, und mich einige Schritte wider meinen Willen hurtig forts warf, und mich von unten bis oben recht wohl thätig badete. Den 29sten hatten wir auch unser lezt ers wehntes noch einziges Schiff aus den Augen vers lohren , daß wir mithin ganz allein , und bey der Kenntniß unsers erfahrenen und geschickten Capi Wir tains ruhig und guten Muthes waren. glaubten, wir würden in dieſen und folgenden Tas gen ein oder anderes von denen uns abtrůnnig ges wordenen Schiffen wieder zu Gesichte bekommen ; allein es blich bey aller Mühe , so sich der Cas Zur pitain auch dieserwegen gab , vergebens. Sicherheit, um nicht gekapert zu werden, hielten wir uns sehr nach Süden , welches wir sonst zu keiner andern Zeit nöthig gehabt, sondern in einen wärmeren Clima und ruhigern See håtten bleis ben können ; daher dann auch der Südwind , den wir gleichsam aus der ersten Hand über das Eis Meer hatten, um diese Zeit , da es hier ohnehin Winter ist, ausserordentlich kalt und unfreundlich war ; vielleicht frohr uns auch um so viel mehr, da wir an die Wärme bereits gewöhnet, und als Europäer um diese Jahrszeit auch Sommer vers Laugen konnten. muthet
Mitlerweile hatten wir ohnvers den
Regiment
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accarr
den 2ten Julius bey einen fürtreflichenNords
tjerat
wind, der uns heitere bequeme Luft aus den wars men Europa zuwehete , einen so schönen Tag, wie
Len, went
wir ihn seit 3 Wochen nicht gekannt. Wir se gelten in 24 Stunden nicht allein gemächlich, sons
fart,in ba
dern so gar ganz sanfte 195 englische Meilen, und wurden überzeuget , wie auch auf den Wass fer die Wahrheit statt findet,
daß ein einziger
guter Tag so vielen übeln verschwindend und verz geffend macht. Bey denen anhaltenden Squals perlohren wir
den 5ten die große Raafeegel , oder Quera flange vom Mittel - Maste , woran das größte Seegel befestiget , welches aber noch gerettet wurde, und nach einigen Tagen war der Verlust der Race auch wieder durch eine andere erseßet ; es ist dieses kein klein Stück Holz, sondern von 75 Fuß lang, in der Mitte mehr denn fünfFuß dicke , fållt allmählig nach beyden Enden ab, daß ein jeder 2 Fuß in der Ründe behält , und das Stück zu diesen neuen Raa hat dem Capitain im Einkauf 49 Pfund Sterling gekostet. Zum Glück hatten wir gleich nachher einige ziemlich ruhige Tage , worinn diese Arbeit geschehen konnte, und wir übrigens weiter nichts als einige hundert Meilen dabey verlohren , so wir sonsten weiter Wie wir vorwärts hätten kommen können. den 15ten die Breite von 38° 38 ' hatten waren wir auch um das Vorgebirge der guten Wir fahen nahe Hofnung herumgekommen. am Schiff einen Wallfisch , der Keil vom Rú cken, so davon aus dem Wasser , war aufferors dentlich groß, und mit Muscheln und Schnecken Aaa 5 Yon
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von allerlen Farben , so sich darauf fest gefehet hatten , reichlich versehen, auch sahen wir mit Bergnügen den Eifer eines Matrosen , welchen ein großer Schark oder Hayfisch sein Lieblings Gericht, nemlich ein Stück Beef, oder gesalzen Rindfleisch, so er an einem Strick im Waffer hången hatte , wegschnapte, und ihn auch gleich nachher an einen großen Angel fieng , er schnitt ihn mit der größten Hiße auf, nahm ihn das Stück Fleisch wieder aus den Magen ,
und
schickte es mit vielen Bergnügen in seinen eige nen. "
Am Ende dieses Monaths Julius hatten wir eine Hochzeit, so ganz feyerlich celebriret wurde, da ein Soldat vom Regiment seines verstorbnen Cameraden Wittwe wieder heyrathete.
Denen
1 Engländern war dieses sehr remarcable, weil sie nicht glaubten , daß je eine solche Fete im Ocean gewesen. Wie wir auf der Breite von 39° 26 ' gekoms men , fiengen wir an sftlich und nach und nach nördlich zu steuren , da wir denn gleich eine ruhis gere See , wenigere Squals und wärmer Wets ter bemerkten. Den 12ten August kamen wir wieder in die Südöstlichen Paßatwinde. Den 14ten paßirten wir unter dem 23° 48 ′ den tropicus Capricorni und hatten Gelegenheit zum erstenmahl ganz wakere Vögel zu bewundern, die von einer blendenden Weiße und besonders lang und schmal waren , auch in ihrem Fluge viel Addreß zeigten, die Engländer nennen sie Tro pic Birds, zugleich sahen wir andere heßlichere, fo
'egiment.
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fotaries
fo fie Brobies nennen , und die nur wegen ih rer Dummheit verdienen bemerkt zu werden, weil fie fich auf das Schiff fezten , und ohne alles weis tere Einwenden, greifen ließen.
Eine Zeit von
3 Wochen über hatten wir den vortreflichsten Wind , der uns weit vorwärts brachte , und zus
na
gleich da wir uns der Linie nåherten , die Luft kühlte. Diese waren wir Den 27sten Morgens 4 Uhr im Schlafe paf firet, und hatten sie bereits folgenden Mittag Wir erinnerten uns 4° 44' N. Br. hinter uns. bankbahr an die wenige und kurz anhaltende Wind ftille, und an die genoßenen trüben und kühlen Wir bemerkten hier Heerden Fische , so Tage. hoch aus dem Waffer sprangen sich in der Luft amkehrten und sich wieder in ihr Element warfen, und fiengen einen großen Delphin , der gar sehr Dieser Fisch ist glänzend wohlschmeckend war. gelb, welche Farbe er aber , so wie er aus dem Wasser ist, allmählig verliehret. Den 29sten kamen wir in die Bay von Ben galen , die hier von Ceylon bis Sumarra querüber 9 Grad beträgt. Den isten Sept. fahen wir des Morgens bie Gebürge von der Küste Ceylon auf etwa 30
Englische Meilen, nachdem wir uns bereits 2 Tage zuvor mit den erfrischenden Land- und Erdgeruch, so uns von daher zuwehete , erquicket hatten. Am Mittage waren wir in nördlicher Breite 7° 44 ′ und auf 35 ' nördlich noch gerade unter der Sonne, die Spendeln geben keinen Schatten, und der von dem Menschen war ein dicker uns förmlicher widerlicher Klumpen gerade zumFüßen. Der
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Der Wind war geringe, und daher die Hiße um so starker, noch größer aber die angenehme Ausz ficht, in 3 Tagen bey gutem Winde in Madraß zu seyn. Den 2ten mit Tages Anbruch entdeckten wir von weiten 2 Schiffe , da wir uns denn sofort zu einem Seegefechte anschickten , worauf wir uns feit einigen Monathen nach einer dazu entworfe nen Disposition geübet , der Capitain gab jedes mahl das Pulver dazu her , so mir um soviel angenehmer war , weil dadurch unsere Jugend et was kriegerisch und mit dem Feuer um so bekann Wir hatten auch die feste Abrede. ter wurde. genommen, wenn die Partie nur irrgend egal, uns nicht allein bis aufs äußerste zu wehren, sondern sogar auch Priefen zu machen , wozu der Capitain durch die bey sich habende Lettres of Marks berechtiget war , dieses alles aber wurde bald zu Wasser, da wir bald nachher in allen 17 Seegel zählten, und eine natürliche Unruhe eins trat, obsie auch feindlich seyn könnten, wir wurden indeß Morgens um 10 Uhr durch Signale aufs erfreulichste überzeuget , daß es eine Englische Flotte, und weiter kurz nachher durch eine Fre gatte, daß es der Admiral Huges sey, so in Ostindien ſtationiret , sie wünschten uns zus gleich Glück , daß wir der franzöfifchen Flotte 18 entronnen, mit welcher sie in nicht langer Zeit 3 Engagements gehabt , und versicherte zugleich, daß unser Schiff das erste , so von Sir Ris chard Bickerton Flotte in der Bay von Bens galen angekommen , womit wir uns nicht wenig groß dünkten. Der Capitain gieng an Bord des
Regiment
CizGißem 22m 2
frent fort und
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des Admirals , welcher ihn den Rath gegeben, vorderHand bey der Flotte zu bleiben, weil er nicht eigentlich wissen könnte, wo sich die Französische Flotte aufhielte. Wir feegelten daher mit der Flotte an der Ceylonschen Küste zurück , und entdeckten die französische an ihren Leuchten in der Nacht vor den Ceylonschen Hafen Crankamále oder Frankanella, den 3ten von 20 Seegel stark unter den Ads Mit Tages Anbruch formir miral Suffren. ten wir unsere Linie 3 Leages der feindlichen ges
A
118
gen über, unser Admiral würde sie wahrscheins lich in dieser Situation angegriffen haben, wenn Unser der Wind nicht entgegen gewesen wäre. Schiff hatte die Ehre , mit in der zweiten Linie zu seyn , und der Admiral gönnte uns dieſes wohl, um so mehr, da wir seine Flotte mit einem Seegel doch wenigstens vermehrten , und der Feind unser eigentliches schwaches Werk im Verz gleich mit einem Krieges Schiffe nicht wahrnehmen konnte , weil wir von Außen in der Größe vers sprachen, und uns daher doch vor etwas rechnen Um 6 Uhr defilirte die feindliche Flotte mußte. rechts ab, und wir mithin links, auf dieseArt was ren wir uns bald nåher bald weiter zur Seite, bis das französischeAdmirals Schiff, da wir 9Leagues von Crankanella und 8° 40' nördlicher Br. was ren, halbz Uhr den ersten Schuß auf unser Admi rals Schiff that, welches sofort antwortete, und womit sich zugleich 5 andere Schiffe von beyden Seiten mehr engagirten , und allmählig die ganze Linie ins Feuern kam , welches abwechselnd bald in der Mitte, bald am Flügel schwächer oder stårs
750 14tes und 15tes Infant. Regiment. starker war, und so unaufhörlich bis nach 7 Uhr fortoaurete , eine halbe Stunde vorher hatten wir die Freude , des französischen Admirals Haupt oder Mittel- Mast fallen zu sehen, nachs dem ihm zuvor schon der Vörmast und ein Theil Die zus des Hinder- Mastes weggeschossen war. nächst sich befindlichen Schiffe eilten ihren Admis ral zu retten , und ein paar Englische fuchten es zu vereiteln, allein die Dunkelheit , so der Sas che überhaupt ein Ende machte , verursachte zuz gleich, daß er zu unserm Mißvergnügen glück lich entkam. Die französische Flotte zog sich weis ter rechts , und die unsrige nahm den Weg zus rück nach Trankamaly , kehrte aber bald nach her um , folgte der Französischen , und legte die Macht über bey. Den 4ten Mittages steuerten wir nach Mas draß, und zugleich ließ der Admiral von unserer ohnehin geringen Anzahl Matroßen, 34 der bez ften pressen, wodurch wir dann unsern kriegeri schen Seegeist gänzlich aufgeben mußten, weil wir inclusive unserer Leute kaum so viel behielten, als, um das Schiff zu regieren , erforderlich waren, und veranlasset wurden , uns nur lediglich nach
1
Madraß zu sehnen. Die französische Flotte ist in der Nacht vom 3ten auf den 4ten in einerweis ten Entfernung der Unfrigen paßiret, und zurück nach Crankanella gegangen, welchen Hafen und das Fort die Englische Flotte mit einer Theil Ostindischer Truppen denen Holländern im vers wichenen Januar mit Sturin abgenommen, und das Fort mit 250 Europäern und 1000 Sepons unter Commando eines Capitains beſehet gehabt
hat,
2 28.5 9.8
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14tes und 15tes Infant. Regiment. 75 £ hat , welches von der französischen Flotte aber ganz kürzlich wieder genommen seyn muß, da wir, wie wir es am 3ten paßirten , die französischen Flaggen leider darauf wehen sahen. Die Enga länder denken indeß von diesem so gutenund vor theilhaften Hafen wiederMeister zu werden, wenn Sir Richard Bickerton mit seinen Schiffen allererst zu der hiesigen Flotte wird gestoßen seyn, alsdenn sie die Supertorität über die französische Flotte hat, so bis hieher auf dieser Seite , fos wohl in der Anzahl als auch Stärke der Schiffe gewesen ; dieserwegen ist der Muth, mit welchem die Engländer sich der französischen Flotte in den 4 Engagements entgegen gestellet und gefochten, gewiß um so mehr zu bewundern. Ich habe am zten von beyden Seiten , und besonders von den beyden Admirals, die nebst vielen andern Schiffen gar nicht aus dem Feuer gekommen , ungemein viel braves wahrgenommen ; der französische Ad miral, nachdem er auchseinen großen Mast vers lohren , und sich zurück ziehen mußte , feurete in diesen delaborirten Umständen, dessen ohngeachtet noch über 6 Schuß, und wird überhaupt von der Englischen Flotte sehr gerühmet. Entscheidende und grössere Vortheile würden sehr wahrscheinlich auf Seiten der Engländer gefallen seyn, wenn es ein Paar Stunden länger Tag würde gewesen seyn, da bereits unterschiedene französische Schiffe viel gelitten, und ein Paar davon sich zurück aus der Linie gezogen hatten, und die Engländer zwar langsamer aber um so gewisser schoffen, dagegen. die Franzosen äusserst geschwind , ohne zu zielen, oder ohne das Tempo, wahrscheinlich zu treffen,
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14tes und 15tes Infant. Regiment.
In Acht zu nehmen , feuerten ,
und ihre Kugeln
weit überweg, oder zu kurz zusehends ins Wasser schickten. Die Engländer davor, daß das fran zösische Admirals - Schiff ſinken dürfte, und daß ihre Flotte viele Leute müsse verlohren haben. Der Verlust der Engländer beträgt wenig, auffer ein Paar Capitains, so besonders bedauret werden , 4 ihrer Schiffe haben an die Topmaste gelitten, so von keiner Erheblichkeit , indeß wird die Flotte, um sich wieder auszubeffern, nach Madras gehen, wann sie nicht wegen des Winz bes nach Negapatnam , als den ersten Hafen an der Coromandelschen Küste kommen kann. Die Franzosen engagirten sich, da ihr Geschüß Långer ist, auf eine weite Distance, und die Eng länder konnten, da sie unter dem Winde, nicht fo nahe , wie sonst gewöhnlich , sich anlegen; das sowohl eine Ursache mit ist, warum die so lange anhaltende , und dem Dampf und Ges those nach anscheinende mörderliche Kanonade, verhältnismäßig nicht mehr Schaden gethan. Im übrigen, ob wir zwar nebst denen andern Schiffen der zweyten Linie nicht engagiret gewes sen, so wird es mir jederzeit eine große Satis: faction bleiben, dieses Seegefechte , da sie so sel ten für uns Teutsche sind , so nahe gefehen und mit beygewohnet zu haben. Den 6ten Abends 10 Uhr überfiel uns ein starkes Gewitter, so plößlich und mit so starken Sturm , daß wir die Seegel nicht sobald einneh men , und aus Mangel der Matrosen nicht so geschwind und gut regieren konnten , woben es fürchterlich dunkel und der Regen in Güffen fiel. In
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1
14tes und 15tes Infant. Regiment. 753 in dieser verwirrten Verfassung stieffen wir mit der Vorderspiße unsers Schiffes auf ein Kriegs schiff so gerade vor uns war, brachen das Bog V spriet, die aufserlichen Theile vorne vom Schiff, Dieser ges und beschädigten den Vordermast. waltigen Erschütterung nach, glaubten wir, inclus five des Capitains , dem Sinken nahe zu seyn, und da der eigentliche Schaden nicht sogleich geses hen und genau beurtheilet werden konnte, so thas ten wir Nothschüsse, welche der Admiral zwar bes antwortete, uns aber wegen des anhaltenden Mits Sturms nichts zu Hülfe schicken konnte. lerweile lauteten die Nachrichten unten* aus dem Schiffe gut, daß daselbst nichts beschädiget, uud es auch kein Wasser zöge, und nach und nach wur den wir weiter überzeuget , daß wir geborgen was ren. Des andern Tages schickte uns der Admis ral 10 fürtrefliche Matrosen, mit deren Hülfe der Schaden dann in so weit geheilet wurde, daß wir hoften, Madras ganz glücklich zu erreichen, und da es auch der Beruf des teutschen Soldaten nicht ift, in der See unterzugehen, so schwammen wir Unser mit aller Zuversicht getrost weiter fort. guter und braver Capitain glaubt nicht, sein Schiff mit 500 Pfund Sterling wieder in Stand sehen zu können. Den 8ten da wir Mittages 11° 55 ' N. Br. waren, gab derAdmiral das Signal, das oben von Mast ab Land zu sehen wäre, worauf jedes Schiff Um 3 Uhr Nachs die große Flagge aufsteckte. gesehen, worauf Deck vom es wurde mittages die Flotte abermahls die Flagge wehen ließ. Es war die Küste von Coromandel , und die Ges gend Bb b
3
754 14tes und 15 tes Infant. Regiment.
gend von Sadraß, so sich uns zeigte, welche, da wir nur noch einen Grad von Madraß woren, von uns sämmtlich in Betracht funsers beschädigs ten Schiffes mit fo mehreren innigen Vergnügen erblicket wurde. Den 9ten des Nachmittages kamen wir auf ein Paar englische Meilen von Madraß vor Anker.
Den riten wurden wir debarquiret, und zwar durch Hülfe der hiesigen Landes
Böte , die dazu
besonders eingerichtet, um über die starken Bran dungen, oder die hohen Wellen, die sich hier an der ganzen Seite vom Ufer ans Land walzen, weg zukommen, so mit Europäischen Böten nicht gez schehen kann ; jene Bôte sind von sehr hohen Bord von schlechten Holz und Dielen, mit Stris cken und starken Bindfaden zusammen gebunden, und die Fugen mit Heede verwahret. DieHaupts absicht ist wohl , um die äusserste Leichtigkeit zu erhalten , und die Ursache, warum sie so klats richt und geflicket aussehen, ist wahrscheinlich die Armuth der Beſißer dieser Böte, indeß verun glücken sie nicht so öfters, als man es sich natürs licherweise bey dieser so sehr einfachen Bauarth vorstellen muß. So ist denn hiemit unsere Reise von Hameln bis anhero zu Madraß, worauf wir 11 Monathe und 5 Tage zugebracht, und in welcher Zeit wir 17000 englische Meilen zurück geleget, glücklich vollendet. Wir sind hier sehr gut aufgenommen , genies fen besonders von den Gouverneur Lord -Ma cardny viele Politesse und Güte, und sind in den Baraquen im Fort bequartieret, welches sehr groß
14tes und 15tes Infant. Regiment. 755 groß ist, auch sehr wohl befestiget, und alles in vortreflichen Stande und guter Ordnung zu seyn fcheinet. So weit gehet das Tagebuch von der See Reise von Rio Janeiro an bis Madraß, von
ot
dem vorgefallenen Seegefechte und andern aufge stoßenen Begebenheiten. Da nun nach und nach auchdie übrigen Schiffe mit den Leuten dieses Regiments ebenfalls einges taufen, debarquiret , und das Quartier in Mas draß bezogen ; so rückte es am 2ten Januar 1783 unter der Ordre des Generals Stuarts ins Las ger bey Tambonram , in welcher Gegend nach her mehrere Låger von selbigem bezogen waren, worauf es zu Ende Februar wieder in Madraß einrückte.
Von der im folgenden Jahre 1783 am 13ten Junius bey Goudelour vorgefallenen Bataille, worinn ein Theil dieser beyden Regimenter mit gewesen , und unter der Anführung des Obrist Heutenants von Wangenheim den Hauptsturm verrichten helfen , schreibet, ein mit dabey gegens wärtig gewesener Hannoverscher Officier, also :: Am 18ten May rückten wir ins Lager bey Pondichery , allwo wir 8 Tage verharreten. Pondichery ist eine große Stadt, und der Theil, wo die Franzosen wohnen , unter dem Nahmen der Französischen Stadt , ist schön bebauet. 素 業 技 TE
Die Straßen sind sämmtlich mit Alleen von Bäu men bepflanzet, daneben ansehnliche offene Plähe, gute Tavernen, einige reiche Klöster , ein schönes Gouvernements Haus und höfliche Einwohner. Die Festungswerke sind niedergeriffen, auch sos Bbb 2 gar
756 14tes und 15tes Infant. Regiment. gar die Thore, daß die Stadt jeht mehr einen schönen Dorfe mit Land - Häusern ähnlich siehet. Wir fanden allda verschiedene gute Victualien,
7 besonders an Getränke, womit wir uns verſors geten, indem es uns nicht an Gelde fehlete. Am 6ten Jun. brach die Armee von dort auf, und rückte den 7ten etwa 3 Meilen von Goudes lour ins Lager. Die französischen Borposten standen uns sehr nahe, und zwar in der stark verz schanzten und mit guten Batterien versehenen Bonds Hedge ( eine ordentliche Landwehre ). Diesen Poften mußten wir nothwendig im Besik haben , bevor wir eine Belagerung anfangen konnten. Am sten Jun. kam die große EnglischeFlotte unter Sir Edward Hughes uns zu Gesicht. Dieser Admiral fandte die Transportschiffe zu uns, welche Mittages etwa eine halbe Stunde Der von unserm rechten Flügel Anker warfen. Obristlieutenant von Wangenheim , nebft 600 Mann unserer beyden Regimenter wurden noch selbigen Abend debarquiret , und rückten zu uns. Um 9ten Jun. erschien die französische Flotte una Wir erwarteten täglich ein Ges ter Suffrein. fecht, und ergößten uns an beyderseitigen Manda vres bis den 1oten des Abends , da der starke Ostwind sie nöthigte, fich zu trennen ; da denn erstere zuPorto-Nuovo und leßtere vor Gous Es war ſowohl rus delour vor Anker gieng. Am 12ten Morgens hig zur See als zu Lande. ward die Generalordre gegeben , daß sowohl alle Officiere als sämmtliche Truppen stets sich in ihren respectiven Regimentern aufhalten, und das
Ganze
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!
14tes und 15tes Infant. Regiment. 757
Ganze zur schnellen Ausrückung bereit seyn sollte. An denselben Abend wurden alle Vroposten der schwarzen Truppen durch Europåer abgelößt, al Les mußte in Kleidern bleiben, und ward ein Gre nadier Corps von 500 Mann errichtet , Colonel Cathcart commandirte es, uud ſeßte sich am lin Fen Flügel vorwärts vor die Armee. Am 13ten Morgens um 4 Uhr rückte die Arinee unters Gewehr, und formirte sich folgens dergestalt in Schlacht-Ordnung. Der rechte Flüe gel unter dem Colonel Stuart hatte eine Battes rie von vier 18pfündigen Kanonen , und 3 Regis menter Seapoys nebst dem 78sten Regiment ; der linkeFlügel unter dem Colonel Gordon hatte eine Batterie von sechs 18pfündigen Kanonen, und bestand aus dem Grenadier-Corps, dem 73ten und Madr. Regiment, nebst 3 Regimenter Seas poys , und das Centrum unter dem Colonel Elphinston, bestand aus dem 101ten Regiment ; 2 Regimenter Seapoys , und 800 Hannove raner. Der commandirende General Stuart hielt sich am linken Flügel auf.
Die Batterie
daselbst war auf einer guten Anhöhe errichtet. Mit Tages - Anbruch um 5 Uhr war alles auf seinem Emplacement. L Die Batterien fiengen an zu spielen, und es ward auf beyden Seiten ein heftiges Kanonen-Feuer unterhalten ; * um 8 Uhr hatten bereits Colonel Relly mit seiner Brigade und das Grenadier - Corps zwey Batterien dem Feinde abgenommen, welche in größter Geschwins Bisher hatten wir digkeit demoliret wurden. unter dem Colonel Elphinston nicht viel ausges halten. Die stärkste Batterie der Feinde lag hins ter Bbb3
1
758. 14tes und 15tes Infant, Regiment. ter einem Palmenwäldchen , uns gerade gegen über ; allem Anscheine nach konnten unsere schwere Kanonen sie zur Uebergabe nicht zwingen. Uns sere Brigade ward also avertiret, sichzum Sturm aufsolchen Posten bereit zu halten , und hier ers füllete der General Stuart sein oft gegebenes Wort, daß er uns Hannoveraner bey erster Ges legenheit vorzüglich gebrauchen wollte. Wir er ften vorne aus der Linie bekamen Ordre zum Ans griff, und sollten die übrigen 4 Regimenter uns Die große Batterie am zum Soutien dienen. linken Flügel hatte seit einer halben Stunde aufe gehöret, und der erste Schuß, der wieder davon fallen würde, war uns zum Signal gegeben. Der Obristlieutenant von Wangenheim ermahnete die Völker, Ehre einzulegen , mit scharf geſchuls tertem Gewehre vorzurücken , und nicht eher zu feuren , als bis sie ihres Schusses gewiß wären. Sofort wurde auf das gegebene Signal die Ors dre befolget ; wir marſchirten durch den Wald etwa 200 Schritt durch lauter Gråben und Vers hacke ; der Feind wurde unſerer bald anſichtig, und bewillkommete uns mit einem schrecklichen Trauben- und Kartätschen - Feuer , welches uns durch Abschießung der Aeste im Holze doppelt ges fährlich ward.
Auf das Commando : Gewehr
ab ! liefen unsere Leute mit einem heftigen Ges t schrey auf die große Schanze los ; kleine und große Kugeln braußten , wie leicht zu erachten ist, uns artig entgegen , wir sandten den Feinden nicht minder dergleichen zu , jedoch blieben die Franzosen standhaft, und eben wie wir schon mit den Bajonetten an einander waren, erhielten wir Dra
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J
14tes und 15 tes Infant. Regiment. 759
dre, mit starken Schritten uns zurück zu ziehen. Dies Mandver hatte indessen den erwünschten Erfolg , daß sich die Franzosen locken ließen, bey unserer Retirade aus der Schanze zu gehen , und uns zu verfolgen. Wir seßten uns, weit schwäs cher an Mannschaft, wieder en Front , und bes grüßten die Feinde mit einem Rotten-Feuer , fie zogen sich wieder in die Schanze, nnd auferneuer ten Befehl stürmten wir wieder aufsie los. Der Feind war in größter Confusion , und nur waren wir noch 30 Schritte von ihm entfernet, als er die Schanze in größter Eile verließ, wir seßten uns in den Besiß derselben, und eroberten sieben zurückgelassene, theils 6- theils 3pfündige Kanos nen. Der Feind zog sich bis aufs Glacis von Goudelour , und unsere Armee war nun Meis fter von der ganzen Bonds - Hedge , indem der rechte Flügel durch Einnahme von 2 Schanzen auch das feinige gethan hatte. Von beyden Ars ' meen sind indessen viele geblieben , jede hat über 800 Europåer und einige 100 Seapons eingebůs Bet. Zwey Capitains mit 200 Mann unserer Hannoveraner mußten den Tag und die Nacht in der von uns eroberten großen Schanze verbleiben. Die französischen Regimenter, so wir aus selbiger vertrieben hatten, waren la Marc und Auftras fie.
Wir hatten in diesem Gefechte auch von unsern beyden Regimentern stark verlohren ; der Major Varenius , Capitains Brunſich und von Westernhagen , Lieutenant Cluesmann und Fähndrich Müller blieben theils auf dem Plaze oder starben einige Tage nachher ; nicht weniger waren 3 Unterofficiers und 64 Gemeine Bbb.4 todt.
1
1 760 14tes und 15tes Infant. Regiment. todt. Blegirt aber waren : Capitain Dröge, von Zelle and von Scharnhorst , Lieutenants Brauns, Clotte, Hüpeden und vonHinüber, und die Fähndrichs Hasberg, Isenbarth, Best, Gerber , Warnecke und Chevalier , nebst 5 Unterofficiers , 2 Tambouren und 132 Mann. Wir haben verschiedene französische Officiers und Gemeine zu Gefangenen gemacht , ´ dagegen hat aber auch der Feind einige von unserer Armee, doch keinen Mann unsrer beyden Regimenter bes kommen. 3Um 25sten Jun. des Nachts that der Feind einen Ausfall, und grif mit vielem Vigeur den rechten Flügel unserer Trencheen an, ward aber eben so lebhaft wieder repoußiret . Ein Mas jor. 2 Capitains , verschiedene Officiers und eis | nige 50 Mann wurden erschossen , viele wurden schwer bleßiret , und ein Obrister Chevalier d'Amas , der das Commando führte , ward mit etwa 80 Mann gefangen. Unser Verlust war sehr geringe , jedoch ist ein Major von den Compagnie Truppen auf dem Plake geblieben. Die beyden Flotten waren uns einige Tage ganz aus dem Gesichte, vorgestern erschien aber die frans 3 zösische wieder, und legte sich bey Goudelour Am 30sten Jun. erſchollen glaubs vor Anker. würdige Versicherungen des geschlossenen Fries dens , and heute den 1ften Jul. kam ein Engs tischer Bevollmächtigter , Counsellor aus Mas draß, welcher mit der Active zu Goudelor angelanget , im Pompe nebst einem Französischen Trompeter , hier zu der Armee , und es ward gleich bekannt gemacht , daß der Friede im Jan. in Europa geschlossen wäre ; es sey zwischen den
beyden
14tes und 15tes Infant. Regiment. 761 beyden Gouverneurs , Lord Macartney und 2 Marquis vonBußy , ein Waffenstillstand ver} abredet , dem zufolge zwar alle Posten , wie bis her , beseßt bleiben , alle Feindseligkeiten aber von Stunde an aufhören sollten. General Stus arr gienge nach Madraß , und dem General Bruce seh währender Zeit das Commando übers tragen. Sehr unerwartete, aber im Grunde doch glückliche Nachrichten. Wie viele brave, und rechtschaffene Leute hätten wir behalten, wenn diese Nachrichten 3 Wochen eher gekoms men wåren. Gestern find die Gefangenen auss gewechselt. Einige Officiers sind schon nach Goudelour gewesen , und morgen erwarten wir den französischen Generalmajor , deffen Sohn als Gefangener und schwer bleßirter in unserm Haupt-Quartier liegt. Wir vermuthen auch den Frieden mit uns fern schwarzen Feldherrn Pepuh , den man 5 bis 6000 sonst eine Viſite zugedacht hat. Europåer mit 10000 folcher regulairen Seas poys , wie die unſrigen sind , ist hier eine große Macht, wogegen 100000 feiner Truppen nicht Sobald dem Labob von Ars Stand halten. cor, dem beynahe der ganze Carnatic gehöret, seine Länder durch den Frieden wieder eingeräus met werden , so kommen seine besten Einwohner, die nach Norden geflüchtet sind , zu ihm zurück, und in weniger als einem Jahre ist alles wieder in Flor und bebauet , und dadurch entstehen für die hiesigen Gegenden sehr wolfeile Zeiten. Izt herrscht in vielen Dingen eine große Theurung, Bbb 5 ein
762 14tesund 15tes Infant. Regiment. ein Huhn kostet 3. Rthlr. , Gemüse und grûne Sachen fehlen , und eine Bouteille ordinairen Portwein hat man auch nicht unter 3 Rthlr. So weit der oben gedachte Bericht.
Am 26ften Jun. felbigen Jahres wurden die reconvalescirten Officiers nebst verschiedenen andern auch Engländer und Seapons nach der Küste von Malabar detaſchiret, und obgleich auch nachher der Friede mit Dippo Saib ges schlossen , so continuiren die Unruhen demohns geachtet noch mit vielen kleinen ihm anhängigen Königen und Nabobs , wobey diese beyden Re gimenter die Ehre ihrer Nation , so wie selbige folches gleich gezeiget , auch jederzeit beybehalten.
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Artillerie
Regiment.
on dessen ursprünglichen Errichtung hat man Bo keine gewiße Nachricht , welche man gleichs wohl muthmaßlicher weise auf das Jahr 1585 hinaus seket , da der Herzog Julius viel mes tallen Geschüß gießen laßen , wovon 1634 bey der Landes - Theilung die Halbschied an das Haus Wolfenbüttel gefallen. Im Jahr 1679 kam die Osnabrücksche Ars tillerie , und 1705 nach weiland Herzog Georg Wilhelm zu Zelle Absterben , auch die Zellis fche Artillerie an das Chur - Haus Hannover. 1725 pråsentirte der Brigadier Welling dem Könige Georg dem Ersten die erfundenen Geschwindschüße . 1732 ist das Ingenieurs Corps und Ruſtmeistere von der Artillerie ses pariret worden, hingegen ward leßtere verstårs fet, in 3 Stabs- Compagnien vertheilet, und mit Tambours versehen. 1741 und 1744 ward sie fast noch eins so stark vermehret, und 1743 nach der glücklichen Schlacht bey Dertingen, wo sie sich unter dem damahligen Obristen Brücks mann ganz besonders signalisirte, zum ordents lichen Regiment ernannt. In den Jahren 45, 46 und 47 geschahe eine abermahlige Vermehrung . 1748 als der Krieg geendiget , ward das f Regiment in 6 Compas gnien, als in 3 Staabs- und 3 Capitains - Coms pagnien
7669
Artillerie - Regiment .
pagnien getheilet , wovon jede mit Prima Plane 1756 wie 5 Compas 66 Mann haben sollte. gnien dieses Artillerie - Regiments im April mit nach England marschirten , ward die damahlen im Lande zurückgebliebene Obriſtlieutenants Compagnie in 3 Theile getheilet , und zu jedem Theile fo viel zugeworben, daß complete Coms pagnien daraus wurden , mithin ward dieses Artillerie Regiment im benannten Jahre mit MM Im December dess 2 Compagnien vermehret. felben Jahres kamen die 5 Compagnien aus England wieder zurück , und im Anfange des 1757 Jahres ward jede Compagnie mit 18 Handlangers und mithin das ganze Regiment Den 1sten Febr. mit 144 Mann vermehret. 1758 wurden sämtliche Handlangers als Cons stables eingeſehet, und das Regiment mit 13 Officiers und 459 Mann vermehret , mithin auf 1014 Mann gefeßet. Im Jun.desselben Jah res wurden noch 2 complete Compagnien angewors ben , wodurch das Regiment auf 10 Compas 1758 gnien und auf 1268 Mann anwuchs. den Tag nach der glorieusen Bataille bey Cres velt wurden dem Artillerie Regiment wegen feiner treflich geleisteten Dienste 2 große erbeus tete Paucken geschenket, und demselben mit vies Im Jahr 1759 kamen len Pomp überliefert. die 3 ArtilleriesRegiments- Posten von Sachs Gotha und den beyden neuen Bataillons hina zu, sodaß das Regiment hierdurcheine abermahlige Vermehrung erhielt. 1763 nach wieder hergestells ten Frieden geschahe eine starke Reduction, es wurden nemlich 775 Mann und noch 115 Pers fo =
Artillerie G Regiment.
767
L
fonen des Mittel und kleinen Staabes nebst des
133
116 11 ins
nen Train - Bedienten entlaßen , wodurch das Regiment auf 10 Compagnien , jede mit Prima Plana auf 60 Mann gefeßet auch in 2 Batails lons vertheilet ward. 1778 wurde dieses Res giment mit 200 Mann vermehret , jedoch wurz den von solchen noch im Herbst selbigen Jahres wieder 192 Mann reduciret. 1781 geschahe eine Veränderung mit diesem Artillerie- Regiment, fiewurden nemlich in 2 Bombardier- und 8 Kano nier ፡ Compognien eingetheilet , wovon eine der ersteren auf 3 Officiers, 4 Stückjunkern, 6 Feuers werker, 1 Tambour und 32 Bombardiers, von den lezteren hingegen auf 3 Officiers , 3 Stück junkern , 5 Feuerwerkern , 1 Tambour und 60 Constabels gesezet wurde. Die Uniform war hellblaueRöcke mit rothen Aufschlägen , Rabatten , Unterfutter und We ften mit Gold , 1769 aber erhielt es paille We sten , und wird bey nächſter Uniform solche mit weiß verwechseln.
Im Jahre 1769 erhielt das Regiment ſtatt der Pulver Flaschen und Cartouſchen, nun Pa tron- Taschen, auch wurden die Hirschfänger mit schwarzen Koppels gegen Såbels gleich denen bey der Infanterie vertauscht.
Die obgedachtermaßen nach der Bataille von Crevelr dem Artillerie Regimente geschenkten Pauken sind von Kupfer, die Pauken - Manteln von violet ſeidenen Zeuge mit dem darauf geſtick 401鬼 ten
768
Artillerie
Regiment.
ten französischen Wapen, auch denen gebrauchlis chen Ordens- Schnüren und Zierrathen von Sainr Michel und Saint Esprit. Der duffere Rand ist, wie das übrige , sehr reich gestickt, und beste het aus Laubwerk mit untermengten doppelten L. In den 4 Ecken , auch unten in der Mitte , sind Armaturen und Tropheen angebracht, welche aus antiquen Stücken, als Helmen, Cürassen, Pfeis len, Bogen 2c. bestehen. Sonst aber ist keine Devise darauf befindlich.
Die Chefs sind gewesenz 1634 Major Anton Hillefeld.
1675 Obrister Gieseler.
1683 Obristlieutenant Dolle.
1687 Obrister Eilhart Christoph von Bobart, von der Zellischen Artillerie, starb in Zelle den 6ten Septbr. 1704 .
1689 Brigadier Braun , ward von Danzig berufen.
von der Zellis 1705 Obrister Bodeck, 1708 Obrister Strackewig, schen Artillerie. 1 1715 Brigadier Welling, Chef der combinirs ten Artillerie.
1734
Artillerie - Regiment .
769
1734 Obrister Johann Jacob Brückmanit, ward 1743 Brigadier, 1745 Generalmas jor, und starb den 2ten Novbr. 1750* L
WV ..
1750 Obristlieutenant Christian Gustav Hers manns, ward 1752 Obrister, und gieng 1757 mit Generalmajors Character in Pension. 1757 Obrister Anton Ulrich von Braun, ward 1759 Generalmajor, 1775 Generallieus tenant, und starb im Decbr. 1780. 1780 Obrisilieutenant Johann Friedrich Bußs mann , ward titulair Obrist und Coms mandeur dieses Regiments , gieng aber selbiges Jahr in Pension , and ward Commandant in Haarburg.
1781 Obriftlieutenant Victor Lebrecht vonTreut, ward Commandeur dieses Artillerie- Regis ments , im Jahr 1784 aber zum Obristen and Chef desselben ernannt.,
瓜
Wenn man die besondern Fålle, wo dieses Regiment vorzügliche Dienste geleistet, anführen Ecc wollte ;
770
Artillerie - Regiment.
wollte ; so müßte man ein Verzeichniß aller Bes Lagerungen , Schlachten und übrigen blutigen Vorfälle, denen die Chur - Braunschweig - Lüne burgischen Völker seit hundert und mehr Jahren bengewohnet, liefern. Es ist bekannt , daß bey Schlachten und Eroberungen oft das mehreste auf die gute Bedienung des Geschüßes ankommt, und daß das Hannoversche Artillerie - Wesen durch die Bemühung der commandirenden Chefs in den lehteren Zeiten einen so großen Grad der Bollenkommenheit erlanget , und besonders bey denen in den neuern Zeiten vorgefallenen blutigen Schlachten und Belagerungen das hannoversche Geschüß so gute Dienste gethan, daß es ein Schres den der Feinde geworden .
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22 180 1883 ?
Ingenieur
Corps.
Liegt in Hannover und den
Festungen
auch Garnisonen Nienburg,
Stade und Haarburg einquartieret.
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MENGHA Diadvánça, que $ 4MS „„pottukunf
H
773
Ingenieur - Corps .
M an weiß nicht eigentlich, zu welcher Zeit dies fes Corps errichtet worden , so viel ist zus verläßig , daß in den Annalen der ersten Brauns schweig-Lüneburgischen Truppen in der Mitte des 17ten Jahrhunderts der Ingenieurs bereits ges dacht wird, die bey den verschiedenen Feldzügen. von den Prinzen des Hauses sind gebrauchet worz den, diese sind von Zeit zu Zeit gleich den übrigen Truppen vermehret, auch nach und nach aus zum Theil geschickten Subjectis fremder Nationen in Elteren Zeiten, ein Corps formiret worden. Bis 1732 hat es mit unter dem Commandanten der Artillerie gestanden, in welchem Jahre es aber das bonsepariret ward, und seinen eigenen Chefbekam. Nach dem leßteren lehrreichen Kriege im Jahr 1763 wurde gleichsam erst ein gewisser Etat dies
fes Corps festgefeßet, der in 1 Chef, 17 Officiers und 4 Conducteurs bestehet, welchem 1778 noch 2 Conducteurs beygefüget , ausser dem aber noch einige Volontairs , die beym Corps unterrichtet und angelernet werden, aber von eigenen Mitteln leben. In ålteren Zeiten trug das Corps rothe mit goldenen Treffen befeßte Kleider anstatt der Mons dirung, feit 1733 erhielt es hellblaue Uniform mit rothen Aufschlagen , Rabatten und Westen mit Gold gleich der Artillerie; 1759 aber paille Wester und Unterfutter, und im Jahr 1771 wurde deren Mondirung auf dunkelblaueRöcke mit rothen Ras batten und Aufschlägen , goldene Epaulets und Hute Ecc 3
774
Ingenieur - Corps.
Huttreffen mit paille Westen und Unterfutter bes ftimmet, lektere wurden jedoch imJahr 1786 gleich den übrigen Truppen in weiße Unterkleider verån dert. 1773 wurde mit Errichtung eines Sergeans ten und ro Mineurs der Anfang gemacht.
1
Nach vorgedachter Separation hat dieſes Corps zu Chefs gehabt: 1732 Obrister von Walmoden. 1743 Obrister Johann Christoph von Lüttich, kam aus Desterreichischen Diensten , ward 1754 Generals major, und gieng 1758 in Penfion. 1758 Obrister Philip Iſenbarth, ſtarb 1759 zu Lipps Stadt, 1759 wurde der Capitain dů Plat zum Major und Ing terims Commandanten ernennet. 1762 ward zwar der in Heßischen Diensten gestandene Obrister Heinrich Wilhelm von Huth zum Genes ralmajor und Chef dieſes Corps ernannt, welcher aber 1763 in Dänische Dienste als Generallieus tenant gieng, daher denn vorgedachter 1761 zum Obristlieutenant avancirte Georg, Josua du Plat 1763 zum Chef ernannt ward, welcher 1774 zum Obriz ften, und 1778 zum Generalmajor avancirte.
Das Ingenieur Corps wird niemahlen zus ſammen gebraucht , sondern die Ingenieurs sind theils bey der Armee, Fran und theils in den Festungen im Dienst. Da man nun nicht im Stande ist, die vorzüglichen Dienste eines jeden Ingenieurs insbesondere zu erzählen ; so wird es genug seyn, hier zu gedenken , daß das Ingenieur Corps zu allen Zeiten, und sowohl in den älteren als neues ren Kriegen mit Nußen gebraucht worden, und wetteifern um Rühm und Ehre mit den übrigen Truppen der Nation.
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IO 10 Land - Regimenter .
Ecc 4
777
Land - Regimenter.
s überhaupt der Ursprung unserer Feld-Ins Dajas fanterie - Regimenter aus Land - Milik, ſo anfangs in einzelneniCompagnien bestanden , nach und nach in Regimenter vertheilet worden, sich -d herschreibt, ist außer allen Zweifel, und eben we 14 nig leidet es Wiederspruch , daß selbst noch da wie stehende Regimenter bereits errichtet waren , folche Land-Compagnien und Regimenter im Fels de wirklich gedienet und mit Nußen gebranchet. Sowohl die älteren Zeiten geben davon Beyspie le, als auch aus den Geschichten der neueren Zeis ten, und selbst des lehteren Krieges ist solches den mehresten unter uns aus eigener Erfahrung bekannt. In den Jahren des vorigen Jahrhuns derts , wie unser Corps gegen die französische, Macht den aus vorstehender Geschichte bekannten Feldzugen beywohnete , dienete sothane Landmis lih bereits , that gute Dienste', und wurd felbſt von den Feinden gerühmet , als, zum Beyspiele, gegen den französischen Marschall von Türenne in der nächtlichen Affaire bey Straßburg und Trier einige Feld-Regimenter nicht frisch genug anmarschirten, so riefen die hinter felbige befinds liche Land- Soldaten Gar rau , und da sie nun ohnhin bey vorfallenden Gelegenheiten mit dem Franzosen nicht säuberlich umgegangen waren, fo erhielten sie von besagten Feinden den Nah men : le Regiment Gatau avec les habits Brünn. indem diese damahlige Land , Milig ihre eigene. Ecc 5 Kleia
778
Land -Regimenter.
Kleider trugen.
In diesen benannten åltøren
Zeiten waren zwen Höfe gehalten einen Mann zu 4 solchen Behufzu stellen. Nachhero mußten von den Aemtern eine gewiße Anzahl bestimmet wer den, und wurden sowohl Officiers als Unter-Of ficiers aus denen Pensionairs ausgesucht und da * bey gefeßet, bis endlich 1766 Ihro Königl. Majestät den allerhöch ften Befehl gaben, daß statt der sonst geweſenen einzelnen Land-Compagnien nunmehro ro Lands Regimenter errichtet werden sollten . die Officiers wurden von den andern Feld-Regimentern auss genommen, selbigen eine proportionirte Gage festgefeßet , die Unter-Officiers aus denen Penz fionairs ausgesuchet , und die Gemeinen nach ei nen festgesezten Regulativ von den Aemtern und Gerichten geliefert , auch alljährlich ein Sechs theil gegen andere Diensttüchtige wieder losgeben. Jedes Regiment bestand aus 5 Compagnien, und eine jede derselben aus 110 Mann mit prima plas ma , und wurde diesen 10 Regimentern nachfols gender ohnveränderlicher Rang und Nahme bey geleget , als Ites Hannoversches ates Zellisches 3tes Calenbergisches 4tes Lüneburgisches 5tes Grubenhagisches
Land-Regiment. 16tes Wendisches 7tes Hamelnsches :: 8tes Honaisches 9tes Göttingisches Totes Diepholzisches. 768
142 31939. Die
3
Land Regimenter.
779
Die dabey festgefeßte Uniform war Anfangs für das 1ste 4te 7te 8te und 9te rothe Röcke, Rabatten und Aufschläge, nebst weißen Westen und Unterfutter und für die Officiers ein ſilbernes Epaulet , für das 2te 3te 5te 6te und rote aber eben solche Röcke, Rabatten und Aufschläge mit paille Westen und Unterfutter, und für die Offis ciers ein goldenes Epaulet. Im Jahr 1774 wurde die Uniform dahin verändert, daß das Ite 3te 5te 7te und 9te weiße Rabatten, Aufschläge, Unterfutter und Westen, das 2te 4te 6te 8te und 1ote aber paille Rabatten , Aufschläge , Unter futter und Westen, die Officiers aber von sämmts lichen 10 Regimentern ein gesticktes silbernes Epaulet erhielten. Auf das Jahr 1786 ist ends lich die Uniform dahin festgeseßet, daß sämtliche 10Land-Regimenter weiße Rabatten, Aufschläge, Unterfutter und Westen bekommen, auch die Offiz ciers statt des gestickten nunmehro zwey ganz filberne Epaulets führen. Auf den Gewehren befindet sich die Regiments-Nummer. Im Jahr 1774 wurden bey jeder Compagnie 1 Unterofficier und 15 Mann zu Grenadiers aus gefeßet, so 1775 auch neue verfertigte Grenadiers Mühen erhielten, und wurden bey jedem Regis mente 2 Officiers zu Grenadiers ernannt.
Die für jedes Regiment gelieferte zwey nene Fahnen führen zur Devise: Die erste ist weiß , führet in der Mitte den mit Gold gestickten und roth ausgefüllten Königs
lichen
789
Land
Regimenter .
lichen Nahmenszug G. R. , - und darunter die eis nem jeden Regiment ertheilte Nummer. Die zweyte ist roth in der Mitte das Lünes burgische weiße Pferd mit der Ueberschrift : Nec aspera terrent. and unten gleichfalls die Regiments-Nummer.
Die Chefs find gewesen :
Istes Hannoversches Land - Regiment. 1766 Obrister Friedrich Ernst von Düring
giment, Fries Philip Land 1766 Obrist 2tes er Zellisches - Regiment, • von Querns heim, gieng 1768 in Pension. 1768 Obrister Friedrich August von Geiso, ward selbiges Jahr Generalmajor.
3tes Calenbergisches Land-Regiment.
1
1766 Obristlieutenant Georg Christoph von # 24 Raufmanns, starb den 13ten Febr. 1781 1781 Major Victor von Hugo.
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4tes
I Land - Regimenter?
reater diee
781
4tes Lüneburgisches Land - Regiment.
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4766 Obrister Ludewig Morig von der Wense, ward 1769 Generalmajor, und starb 1770 1770 Major Joachim Friedrich von der Wense, ward 1772 Obriſtlieutenant , und starb inr Decbr. 1784.
" 1785 Obrister Johann Ernst Hamelberg.
I 5tes Grubenhagisches Land- Regiment.
1 1766 Obristlieutenant Georg von Walmoden, starb 1772.. 1772 Obristlieutenant Heinrich Friedrich von Limburg, starb 1774. 1774 Major Johann Alexander von Falkertz berg, ward 1784 Obristlieutenant .
6tes Wendisches Land - Regiment.
1766 Obristlieutenant Anton Friedrich Goedes cker, starb 1778. 1778 Obrister Georg Siegmund v. Pufendorf.
ztes Hamelnsches Land Regiment. 1766 Sbristlieutenant Conrad Philip Lürgen, starb 1773. 1773 Obristlieutenant Balthasar Elert Georg von Bobärt.
8tes
782
Land - Regimenter. 8tes Hoyaisches Land - Regiment.
1766 Obrister Heinrich Ludolph Wilken, starb 1785. 1785 Major Christoph Ludewig Beneke.
9tes Göttingisches Land - Regiment. 1766 Obrister Georg Morig Heidern.
Totes Diepholzisches Land : Regiment. 1766 Obrister Friedrich August von Geiso, ers hielt 1768 auch das Zellische Land Regis ment und wardselbiges Jahr Generalmajor.
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Garnison - Regimenter.
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Garnison - Regimenter.
Es sind zwar in vorigen Zeiten während eines Krieges die noch brauchbahren Invalieden zusammen berufen worden , allein dieses erstrekte sich nur bloß auf diejenige Zeit , da man ihrer bes nöthiget war , und außer derselben waren sie bey keinem gewißen Regiment angeseßet , allein im Jahr 1766 wurden auf Befehl Sr. Königl. Mas jestät zu 4 Garnison - Regimentern , jedes zu 5 Compagnien , nebst der dazu gehörigen Artillerie die Chefs und übrigen Officiers denominiret , es wurden solche sämtlich von denen in Penſion ſte henden Officiers ausgesuchet , die Gemeinen nebst benöthigten Unter - Officiers von den Invaliden ausgefeßet und bey die Regimenter vertheilet und angewiesen , jedoch ohne daß sie zusammen beruz fen wurden , oder ein mehrers als ihre habende Pension zu genießen hätten , denen Regimentern wurd folgender Nahme beygeleget? Des Hamelschen. Nienburgischen. Stadischen, und
Haarburgischen Garnison - Regis ments und für die beyden ersteren rothe Röcke, Rabatten , Aufschläge und Westen nebst paille Unterfutter und gelben Knöpfen , denen beyden leşteren aber gleiche Röcke und Westen mit weiß Futter und weißen Knöpfen zur künftigen Unis form erwählet , und festgefeßet. Im Jahr 1783 wurden diese bemeldeten Res gimenter anders benahmet , als : Dod Das
786
Garnison - Regimenter.
Das Ite Hamelnsche.
Das 2te Hamelnsche.
Das Raheburgische , und das Haarburgische Garnison Regiment . Die Chefs find gewesen : Ites Hamelnsche Garniſon - Regiment. 1766 Generallieutenant Joachim Wilhelm von Post, starb im Decebr. 1782. 1783 Obrister Burchard von der Deeken. 2tes Hamelnsches sonst Nienburgisches Garnison Regiment. 1766 Generalmajor Franz Christian von Haus, ward 1768 Generallieut. und ſtarb 1769. 1769 Generallieutenant Friedrich Ludwig von Stolzenberg, starb 1777.
1782 Generalmajor Carl August von Ußlar. Razeburgisches sonst Stadisches Garnison- Regiment. 1766 Generallieutenant
Otto von
Grote,
nahm selbiges Jahr seine Erlassung. 1766 Generalmajor Wilhelm Ludewig von Druchtleben , starb 1773.
1773 Generalmajor Johann FriedrichRöscher, starb 1776. 1782 Generalmajor Wersabe.
Hermann Melchior
von
Haarburgisches Garnison - Regiment. 1766 Generalmajor HeinrichAugust von Stras lenheim , starb 1779. 1782 Generalmaj. CarlChriſtoph v. Arnſchild. Garnison Artillerie. 1766 Obristlieutenant Franz Ludewig Brücks mann , starb 1774. 1782 Major Friedrich Wilhelm Thibautſch.
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Anhang.
Meine Absicht ist zwar gewesen, in diesem Anhange, Mein auffer denen vorhin bemerkten Regiments- Chefs, auch die sämtlichen Staabs-Officiere von Errichtung der Regimenter aufzuführen ; da ich dieses aber ohne anderer Hülfe für mich allein zu bewerkstelligen nicht vermögend bin, die wenigsten Regimenter auch in Ab ficht deffen zum Theil aus Mangel nöthiger Nachrich ten , mich mit denen gebetenen Nachrichten und Ver zeichnissen beehret, so wird man mir verzeyhen, wenn ich nur bey den übrigen Regimentern selbige so weit be merke , wie ich es mit nicht geringer Mühe , mit Ge wißheit aus verschiedenen alten Nachrichten habe samms len und verrichten können. Eine gleiche Ursache tritt auch bey denen hernach aufzuführenden für den Feind gebliebenen oder doch an den Wunden verstorbenen Chur-Hannoverschen Officiers ein, welches ich eben sø 1 wenig nach meinem Wunsche ganz complet zu liefern im Stande bin ; jedoch sind die aufgezeichneten , laut ganz autentiquen Nachrichten , würklich im Dienſte ihres Vaterlandes geblieben. Dieses letztere Verzeich niß habe ich nur mit diesem gegenwärtigen Jahrhun dert angefangen, indem von denen älteren Zeiten ſolche vollkommen zu liefern gar keine Möglichkeit war. Es ist zwar nicht zu widerstreiten, daß selbst in denen auf geführten Gefechten und Belagerungen, weit mehrere Chur - Hannoversche Officiers ihr Leben gelaſſen , es ist mir aber nicht möglich gewesen , die Nahmen mit Gewißheit erfahren zu können.
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790
Anhang.
Leib- Garde - Regiment.
Chefs. Ersteren Esquadrons. Andern Esquadrons. Having Obrister Hinrichs ohn, | 1742 Major Ernst Ludes blieb vor Trier. wig von Breidenbach, 1675 Generalmajor von ward 1745 Obristlieute Paland , blieb bey dem nant, und erhielt 1747 · Angriff des Türkischen die jetzigen andern Es. Lagers vor Wien. quadrons des 3ten Cas 1683 Generalmajor Jo vallerie-Regiments. hann von dem Busche, blieb bey Landen. 1747 Major Johann Frie 1693 Generallieutenant drich von Bock zu WülChristian Ludewig von fingen , ward 1748 Weyhe. Obristlieutenant , und 1708 Obrister Hildebrand erhielt 1757 das jckige Christoph von Harden 8te Cavallerie = Regi= berg, ward 1729 Genez ment, rallieutenant, und starb den zten April 1737. 757 Major Carl Auguſt 1737 Obrister Ernst Au von Veltheim , ward gust Wilhelm v. Grote, selbiges Jahr Obristlieu ward 1743 Brigadier, 1 tenant, 1759 Obrister, 1744 Generalmajor , und erhielt 1761 die jes 1747 Generallieutenant andern Esqua higen Sept. und starb den 9. drons des 4ten Cavalle: 1753. rie-Regiments . 1753 Generalmajor Ge org Ludewig Graf von Platen und Hallermüne 1761 Generalmajor Jo hann Ludewig Reichs de, gieng 1757 mit Ge Graf von Walmoden nerallieutenants Cha Gimborn. racter in Penſion. 1757 ObristerJohannFrie drich von Zepelien, ward felbiges Jahr General major, und gieng 1759 Erz
Anhang.
791
Andern Esquadrons. Erfteren Esquadrons. mit Generallieutenants Character in Pension. 1759 Obrister JohannLus dewig Reichs-Graf von Walmoden Gimborn, ward 1761 Generalmas jor. Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Generalmajor Johann Ludewig Reichs- Graf von Walmoden - Gimborn , ward 1776 Generallieutenant und 1784 General der Cavallerie. Obristlieutenants. 1737 Johann Wilhelm von Bruchhausen, ward 1745 titul. Obrist, und erhielt 1750 die erstern Esquadrons des 4ten Cavallerie - Regiments . 1750 Ernst Philip von Grothauß , ward 1755 titul. Obrist, und erhielt 1757 die erstern Esquas drons des zten Cavalle rie-Regiments . 1757 Wilhelm von Jon quieres, ward 1759 tit. Obrist, und erhielt 1761 die erstern Esquadrons des Isten Cavallerie- Re giments. 1761 Otto Ernst von dem Busche, ward selbiges Jahr titul. Obrist. Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter titul. Obrist Otto Ernst von dem • Busche, ward 1776 titul. Generalmajor, und erhielt selbiges Jahr das 6te Cavall. Regiment. Dod 4 1776
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Anhang.
1776 Georg Ludewig Graf von Oeynhausen , ward 1782 titul. Obrist.
Majors. Andern Esquadrons . Ersteren Esquadrons. 1736 Johann Friedrich v. | 1761 Georg Ludewig Graf Zepelien, avancirte 1745 von Oeynhausen, titul. in das zte CavallerieMajor. Regiment. 1740 Hans Christoph von Hardenberg, titul. Ma jor, ward als Generals Adjudant ausgesetzt,und `erhielt 1745 die andern Esquadrons des dritten Cavallerie-Regiments. 1745 Ernst › Philip von Grothaus, ward 1748 titul. Obristlieutenant, und 1750würklicherbey diesen Esquadron. 1748 Grafvon der Schu lenburg , titul. Major, 1750 würklicher, 1753 titul. Obristlieutenant , und gieng 1757 ab. 1757 Otto Ernst von dem Busche, ward 1758 tit. Obristlieutenant , und 1761 würklicher bey die sen Esquadrons. 1761 von Ompteda.
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter von Ompteda starb 1769. 1763 vorgedachter Georg Ludewig Graf von Oeyns hausen, ward 1769 würklicher im Regiment, 1775 titul. Obristlieutenant , und 1776 würklis cher im Regiment. 1768
1
Anhang..
793
1768 Eberhard Friedrich Adolph von Lenthe , titul. Major, ward 1777 titul. Obriſtlieutenant, und als Flügel-Adjudant ausgeseßt. 1770 Georg Wilhelm Philip von Wangenheim, titul. Major, ward 1776 würklicher und 1781 titul. Obristlieutenant. 1781 Georg Friedrich von Rhoeden, titul. Major. 1781 Carl von Bülow, titul. Major,
Erstes Cavallerie - Regiment. Chefs. Ersteren Esquadrons. 1682 Obrister von Mon: | tigny. 1686 Obrister Georg Frie drich von Breidenbach, erhielt 1688 die ersteren Esquadrons des zten Cavallerie = Regiments. 1688 Obrister von Mese bouch, blieb bey Landen. 1693 Obrister Ernst Bo gislav von Podewills. 1703 Obrister Friedrich Herrmann von Bennig fen, erhielt 1704 das 8te Cavallerie-Regiment. 1704 Generalmajor von Pent, erhielt 1705 die andern Esquadrons des 2ten Cavall. Regim. 1705 Obrister GeorgHeinz rich von Breidenbach, starb 1728 als General
Andern Esquadrons. 1745 Obrister Georg Lus dewig Graf von Platen und Hallermünd, ward 1751Generalmajor,und erhielt 1753 die ersteren Esquadrons des Leibz Garbe Regiments.
1753 ObristerJohannFries drich + von Zepelien, era hielt 1757 die ersternEs quadrons des Leib-Gar de-Regiments.
1757 Obrister Gerlach Friedrich von Sckölln, starb im April 1758 als Generalmajor.
1758 Obrister Otte Wils helm Heise, Igieng 1761 mit GeneralmajorsCha racter in Penfion. 1728 Obrister v. Löwen, erhielt 1729 das 6te Ca vallerie-Regiment. DIIS 1729
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Anhang.
Ersteren Esquadrons.
Andern Esquadrons.
1729 Obrister Georg von | 1761 Obrister Emmerich Launay , ward 1736 Otto Ernst von Estorf. Brigadier, 1740 Genez ralmajor , 1745 Genes rallieutenant, und starb den 28sten Febr. 1746 " zu Aachen.
1746 Obrister Friedrich von Heimburg , erhielt 1751 das 6te Cavalleries Regiment. 1751 Obrister Heinrich A dolph Jacob von Dies mar, gieng 1757 mitGes neralmajors Character in Version. 1757 Obrister Maximilian Johann Christian von Breidenbach, erhielt sel biges Jahr das 6te Cas vallerie-Regiment. 1757 Obrister Siegfried von Pent, gieng 1758 mit Generalmajors Cha racter in Pension . 1758 Obrister Franz Lude wig von Spörken, gieng 1761 in Pension . 1761 Obrister Wilhelm von Jonquieres . Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Obrister Wilhelm von Jonquieres, ward 1766 Generalmajor , und 1777 Generals lieutenant. 1763 vorgedachter Obrister Emmerich Otto Ernst von Estorf, erhielt 1766 bas 8te Cavallerie - Regi ment. Obrists
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Anhang. Obristlieutenants. Ersteren Esquadrons . 1730 Anton Wilhelm von | Affeln , gieng 1740 mit Obristen Character in Pension. 1740HenrichLudewig von W Dachenhausen , erhielt 1744 die andern Esqua drons des 4ten Cavalle: rie-Regiments. 1744 Henrich Adolph Já cob von Diemar, ward 1748 titul. Obrist, und erhielt 1751 dieſe Es quadrons. 1751 , Johann Adolph Kaufmann, gieng 1755 mit Obristens Character in Pension . 1755 Otto Wilhelm Heise, erhielt 1758 die andern Esquadrons dieses iten Cavallerie - Regiments . 1758 August Heinrich von Sprengel , ward 1759 bey die andern Esquadr . des 2ten Cavallerie-Re giments verseßt. 1759 dů Bois , blieb bey Minden. 1759 Carl Christoph Fries drich v. Arnschild, ward 1761 titul. Obrist.
Andern Esquadrons. 1745 Melchior August von Saldern, starb 1748.
1748vonLandesberg, ſtarb 1753.
1753 Ernst Wilhelm von Hodenberg, erhielt 1757 die andern Esquadrons des zten Cavallerie-Res giments. 1757 von Ramdohr, gieng 1760 in Pension.
1760 Johann Philip Raſs " fau , gieng 1763 mit Obristens Character in Pension.
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter titul. Obrist Carl Christoph Frien drich von Arnschild, gieng 1777 mit Generalmas jers
796
Anhang.
jors Character in Pension, und erhielt das Haars burgische Garnison-Regiment. 1777 Georg Gottlieb von Harling. Majors. Andern Esquadrons. Ersteren Esquadrons. PA -Henrich Ludewig v. Da- | 1745 v. Landesberg, avaR= chenhausen, ward 1737 cirte 1748 bey diesen f titul. Obristlieutenant, Esquadrons . und 1740 würklicher bey 1748 Ernst Wilhelm von dieſen Esquadrons. Hodenberg , avancirte 1753 bey die ersteren 1740 v. Landesberg, gieng Esquadrons des 4ten mit Obristlieutenants , Cavallerie : Regiments. Charakter in Penſion. 1753 Hans Caspar von Plessen , ward 1757 ti= 1747 von Fersen , gieng tulair Obristlieutenant, 1751 mit Obristen Cha und würklicher bey den racter in Penſion, ersteren Esquadr. des 3ten Cavall. Regim. m 1751 Otto Wilhel Heise, ward 1754 titul. Obrist- | 1753 von Alvensleben, ti tul. Major, und würkliz lieutenant , und 1755 cherbey den ersteren Es würklicher bey diesem ns des 4ten Cas quadro Esquadrons. vallerie-Regiments. 1754 von Landesberg, tit. 1757 Carl ChristophFries Major, 1755 würklicher drich v. Arnschild, ward und 1757 titul. Obrist 1759 titul. Obristlieute lieutenant,gieng selbiges nant, und wirklicherben Jahr in Pension. den ersterenEsquadrons 1757 vonWrede, avancirte dieses Regiments. 1759 ins 6te Cavalleries 1758 Friedrich Ernst von Regiment. During, titul. Major, und 1759 würklicher bey 1759 Georg Wilhelm von Rambohr , asancirte den erstern Esquadrons 1761 ben die ersteren des zten Cavall. Regim. Esquadrons des 2ten 1759 Siegmund Rudolph Cavallerie Regiments. von König , avancirte Ers
Anhang. Ersteren Esquadrons. 1761 Anton Friedrich Gdz deken.
797
Andern Esquadrons. 1762 in das 5te Cavalles rie-Regiment. 3 1762 Georg Gottlieb von 1 Harling.
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Anton Friedrich Goedecker, erhielt 1766 das Wendische Land - Regiment. 1763 vorgedachter Georg Gottlieb von Harling, ward 1774 titul. Obristlieutenant , und 1777 würklis " cher im Regiment. 1770 Johann Carl von Dachenhausen , titul. Major. 1776 Carl August von Maidel , titul. Major , 1777 würklicher, und 1782 titul. Obristlieutenant. 1770 Cuno Albrecht Julius von Mandelsloh , titul Major, gieng 1785 mit Obristlieutenants Chas racter ab. 1777 Henrich 4 Christian von Gruben , titul. Major, und 1781 würklicher im zten Cavall. Regim.
Zweytes Cavallerie - Regiment. Chefs. Ersteren Esquadrons. 1670 Obrister Villier. 1671 Obrister Feige. 1674 Obrister Beaure gard, gieng als General major ab. 1690 Obrister Brenneke. 1694 Obrister de la Croix de Frechapelle , gieng 1711 als Generalmajor in Pension. 1711 Generalmajor von Schlüter, starb 1731. 1731 Obrister v. Drewes, gieng in Pension.
Andern Esquadrons, 1664 Obrister Hans Chri stoph von Rauchhaupt, gieng als Brigadier ab. 1680 Obrister Georg Fries drich Freyherr v. Defes ner, blieb als General lieutenant bey Landen. 1693 Obrister Göden. 1701 Obrister von Breis denbach. 1705 Obrister von Penk starb als Generalmajor. 1722 Obrister Ernst Aus gust von dem Busche, Ers
798
Anhang.
Andern Esquadrons. ward 1729 Brigadier, und erhielt 1733 das 7te Cavallerie- Regiment. 1733 Obrister Christian Ludewig von Hammer stein , ward 1742 Bris gadier , 1743 General major , 1747 Generals lieutenant , und starb 1760. von Dachenhausen , er 1760 Obrister Balthasar hielt 1758 das 5te Cas von Jüngermann , gieng vallerie-Regiment. 1761 in Penfion. 1758 Obrister Friedrich 1761 ObristerAugustHeins Christian Bremer, ward rich von Sprengel. 1761 Generalmajor und 1762 Generallieuten.
Ersteren Esquadrons. 1732 Obrister Rathmann, starb 1734 1734 ObristerJohannCarl von Montigny , ward 1742 Brigadier, 1743 Generalmajor, 1747Gez nerallieutenant , und starb den 16ten Julius 1754. 1754 Obrister Carl Gustav
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Generallieutenant Friedrich Chris stian Bremer, ward 1777 General der Cavalles rie, und starb im Decbr. 1781. 1763 vorgedachter Obrister AugustHeinrich v. Sprens ward 1776 Generalmajor , und erhielt selbiges Jahr das 4te Cavallerie-Regiment. 1782 Obrister Hans Earl von Hammerstein. Obristlieutenanté. 1734 Georg Friedrich Bo- | 1735 Jacob d'Acere, ere hielt 1744 die andern the , gieng 1745 mit Esquadrons des зten Obristen Character in Cavallerie - Regiments. Pension. 1745 von Goue , gieng 1744 Johann Christoph v. Dachenhausen , ward 1754 mit Obristen Cha 1751 titul. Obrist, und racter in Pension. erhielt 1753 das 5te Cas 1754 Conrad Caspar von * Schulzen , gieng 1756 vallerie-Regiment. 3 Ernst Friedrich von 1753 mit Obristen Character in Pension. Reden, erhielt 1757 die Ers
51 2
Anhang.
799
Andern Esquadrons. Ersteren Esquadrons. 1756 Johann Gottfried v. erstern Esquadrons des 4ten Cavall. Regim . Stiegleder, gieng mit Obristen Character in 1757 Adrian Dietrich von Veltheim , erhielt 1759 Pension. die andern Esquadrons 1756 Adrian Dietrich von des 4ten Cavallerie-Res Veltheim, ward 1757 bey die andern Esqua giments . drons dieses Regiments 1759 AuguſtHeinrich von Sprengel, erhielt 1761 versetzt. diese andern Esquadr." 1757 Balthasar von Jün dieses 2ten Cavallerie germann , ward 1759 titul. Obrist, und erhielt | Regiments. 1760 die andern Esqua- | 1762 Friedrich Ernſt von drons dieses Regiments. Düring. 1760 Schnering , starb 1761. 1761 Georg Wilhelm von Ramdohr.
Nach resolvirter Combinirung 1763.
1763 vorgedachter Georg Wilhelm von Ramdohr, ward 1776 titul. Obrist, 1778 titul. Generals major, und erhielt 1781 das 5te Cavallerie-Res giment. 1763 vorgedachter Friedrich Ernst von Düring , ers hielt 1766 das Hannoversche Land-Regiment. 1781 titul. Obrist Hans Carl von Hammerstein, era hielt 1782 dieses Regiment. 1782 Christian Ludewig von Wangenheim. Majors . 1732 Friedrich von Heim- ¡ 1736 von Goue, avancirte burg , avancirte 1740 1745 in die ersterent in die andern Esqua Esquadrons dieses aten drons des zten Cavall. Cavallerie Regim. Regiments. Era
800
Anhang.
Andern Esquadrons. Ersteren Esquadrons. 4738 Ernst August von | 1745 Gerlach Friedrich v. Scdun, ward 1747 bey Breidenbach, titul. Ma= das 6te Cavallerie- Re jor, 1740 wůrklicher, u. i erhielt 1742 die andern giment versetzt. Esquadrons des Leib: 1747 Ernst Friedrich von Reden, ward 1752 tit. Garde-Regiments. Obristlieutenant , und 1740 von Borstel, titulair 1753 würklicher bey diez Major, 1742 wirklicher und starb 1749 als tit. sen Esquadrons . Obristlieutenant . 1753 Adrian Dietrich von Veltheim, avancirte bey 1749 Conrad Casper von Schulzen , avancirte die erstern Esquadrons dieses Regiments. 1754 bey diesen Esqua drons. 1756 Carl August von Veltheim, erhielt 1752 1754 Balthasar von Jün germann , avancirte die andern Esquadrons des Leib- Garde Regis 1757 bey diesen Esqua drons. ments. 1756 Johann Friedrich v. Behr, titul. Major, 1757 wirklicher, und avancir te bey die andern Es quadrons des 4ten Ca
1757 von Müller , titul. Major, selbiges Jahr in Pension. 1757 du Bois, ward 1759 tit. Obristlieutenant, u. würklicher in den erstern | Esquadrons des isten Cavall. Regiments . 1758 Broekel, tit. Major, gieng 1759 ab. 1759 Gottfried Carl von Falkenstein , avancirte 1761 in die andern Es quadrons des 4ten Cas vallerie-Regiments.
1757 Alexander von Bres mer, avancirte bey die erstern Esquadrons des 4ten Cavall. Regim. 1758 Schnering, ward 1759 und 1760 würklicher bey den erstern Esquadrons dieses Regiments. 1760 Hans Carl von Hams merstein. 1762 Ludolph von Dachen: chenhausen, titul, Mas jor
Ers
801
Anhang.
Ersteren Esquadrons. 1760 Georg von Wall moden , titul. Major, und 1761 würklicher. i
Andern Esquadrons.
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Georg von Wallmoden , erhielt 1766 das Grubenhagensche Land-Regiment. 1763 vorgedachter Hans Earl von Hammerstein, ward 1772 titul. Obriſtlieutenant, 1777 titul. Obrist, und 1781 wirklicher Obristlieutenant im Regis * ment. 1763 vorgedachter titul. Major Ludolph von Dachens hausen , ward 1778 würklicher im 7ten Caval= lerie-Regiment. 1781 Heinrich Christian von Gruben. Jav
Drittes Cavallerie Regiment. Chefs.
Andern Esquadrons. Graf von Nassaus Saarbrück. 1666 Generalmajor von 1688 Obrister Georg Frie: Harthausen. drich von Breidenbach. 1668 Obrister Joquet. 1691 Obrister von Ohr, 1670 Obrister Jeremias blieb bey Landen. v. Chauvet, ward 1674 Generalmajor , 1675 1693 Obrister Graf v.No-? Generallieutenant, 1685 yelles, blieb als Gene "X Feldmarschall, und gieng ralmajor bey Hochstedt. darauf 1691 in Sächste 1704 Obrister Alexander sche Dienste.' von der Schulenburg, gieng 1729 als General 1 1691 Obrister Wiffel, blieb bey Landen. lieutenant in Pension.. Generalfeldzeugmeis 1693 1729 Obrister Johann | Marquis von Boisdas Walter, starb im Decbr. vid. 1735. Eva Fee
Ersteren Esquadrons. 1675 Obrister von Offen, starb als Generalmajor.
802
Anhang.
Andern Esquadrons. Erfteren Esquadrons. 1736 ObristerWilhelmAu- | 1705 Obrister de Saint Laurent, starb 1729 als gust v. Malortie, starb Generallieutenant. 1740. 1740 Obrister Friedrich 1729 Obrister von Horn. Franz von Wrede, ward 1732 Obrister Friedrich v Weddig , erhielt 1738 1745 Brigadier, 1747 das 6te Cavallerie-Re Generalmajor, u. ſtarb den 11ten May 1754. giment. 1754 ObristerJohannFries 1738 Obrister Heinrich Julius von Winher, drich Röscher, gieng } 1757 mit Generalma gieng 1742 als Briga dier in Pension. jors Character in Pen fion, und erhielt 1773 1742 Obrister Matthias von Bülow , starb im dasRatzeburgischeGarz May 1744 in Rure nison-Regiment. monde. 1757 Obrister Ernst Phi lip von Grethauß, ward 1744 ObristerJacob d'Ace 1759Generalmajor, und re, blieb bey Fontenoy. z gieng 1761 mit General | 1745 Obriſter Hans Chrilieutenants Character stoph von Hardenberg, in Penſion. blieb bey Laffeld. 1761 Obrister Alexander 1747 Obrister Ernst Lude von Bremer wig von Breidenbad), gieng 1753 mit Genez ralmajors Character, als Burggrafvon Fried berg ab. 1753 Obrister Friedrich Otto von Block, starb den 19ten October ſelbis gen Jahres. 1753 Obrister Joachim Conrad von Schlüter, starb im May 1757. 1757 Obrister Ernst Wils helm von Hodenberg, ward 1759 Generalmas jor, und 1761 General lieutenant, Nach
t
Anhang.
803
Nach refolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Generallieutenant Ernst Wilhelm von Hodenberg, starb 1775 . 1763 vorgedachter Obrister Alexander von Bremer, ward 1775 Generalmajor , und 1783 General lieutenant. Obristlieutenants. Andern Esquadrons. Erfteren Esquadrons. 1734 Johann Detlev Wal- | 1732 Friedrich Franz von Wrede, erhielt 1740 die ter , ward 1748 titul. ersterenEsquadrons dies Obrist, und gieng 1752 fes Regiments. in Pension. 1740 Friedrich von Heima 1752 Picot de la Mainta burg, ward 1742 in das 7te Cavallerie = Regis gne, gieng 1753 mit ment versetzt. Obristen Character in 1742 Heinrich Adolph Jas Pension. cob von Diemar, ward 1744 in die ersteren Es 1753 von Penz, erhielt quadrons des Isten Cas 1757die ersterenEsqua vallerie-Regiments vers drons des iften Cavall. feßt. Regiments . 1744 Sauerland , gieng 1746 in Pension. 1757 Hans Caspar von Plessen, gieng in Pen 1746 Johann Friedrich Röscher, ward 1753 tit. fion. Obrist, und erhielt 1754 1757 Christian von Both die ersteren Esquadrons mer, ward bey das 6te dieses Regiments. Cavallerie = Regiment 1754 Friedrich Christian Bremer, erhielt 1758 -versetzt. die ersteren Esquadrons des 2ten Cavallerie-Res 1757 Claus Heinrich von Horn, gieng 1759 mit giments. Obristen Character in 1758 Georg Ludewig von Dachenhausen , gieng Pension. Er= Eee 2
1
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Anhang.
Ersteren Esquadrons. 1759 Johann Christoph von Hohnstedt , ward 1761 titul. Obrist.
Andern Esquadrons. 1761 mit Obristen Cha racter in Penſion. 1761 1 Ernst Adam von Al ten.
Nach resolvirter Combinirang 1763. 1763 vorgedachter titul. Obrist Johann Christoph von Hohnstedt, gieng 1776 in Penſion. 1763 vorgedachter Ernst Adam von Alten, ward 1766 ben das 7te Cavallerie-Regiment versetzt. 1776 Christian Friedrich Schmiedgen, ward 1782 tis tul. Obrist.
Majors. 1734 Friedrich Otto von 1734 Henrich Adolph Jas Block, avancirte 1740 cob von Diemar, ward in das 6te Cavalleries 1742 titul. Obristlieu Regiment. tenant, und 1744 würk: licher bey den ersteren 1740 von Hodenberg, ward 1746 titul. Obrist Esquadrons des isten lieutenant , und gieng Cavallerie - Regiments. 1747 mit Obriſten Cha 1742 Johann Friedrich racter in Pension. Röscher, titul. Major, 1744 wůrklicher , und 1747 vonPent, avancirte avancirte 1746 bey dies 1753 bey diesen Esqua drons. fen Esquadrons . 1750 von Wendt, titulair 1746 Picot de la Main Major, gieng 1751 ab. tagne, avancirte 1752 bey die ersteren Esquas 1753 von Lützow, gieng 1757 in Pension. drons dieses Regiments. 1757 Claus Henrich von 1752 Adrian Dietrich von Horn, avancirte 1757 Veltheim, ward 1753 bey die andern Esqua bey diesen Esquadrons. drons des 2ten Caval 1757 Johann Christoph von Hohnstedt, avans lerie-Regiments verseßt. cirte 1759 bey diesen 1753 von Ramdohr, ward Esquadrons. 1757 titul. Obriſtlieute Ex
Anhang.
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Dag
Ersteren Esquadrons. 1759 Friedrich Ernst von Dåring, ward 1761 tis tulair Obrijilieutenant, und 1762 wirklicher bey den andern Esquadrons des 2ten Cavallerie-Re giments. 1762 Conrad Philip But gen. 1762 Georg Gottlieb von Harling, titul. Major, und würklicher bey den andern Esquadrons des Isten Regiments.
Andern Esquadrons. nant , und bey den an dern Esquadrons des Iften Cavallerie Regie ments wirklicher. 1757 Christian von Bothe mer, ward 1759 titulair Obristlieutenant , und gieng 1760 in Vension. 1760 Benning,starb 1762.
Nach resolvirter Combinirung 1763.
vol 1763 vorgedachter Conrad Philip Lütgen, erhielt 1966 das Hamelnsche Land-Regiment. 1766 Christian Friedrich Schmiedgen, wark 1775 tie tulair Obristlieutenant, und 1776 würklicher im Regiment. 1776 Christian Ludewig von Wangenheim, avancirte 1782 in das 2te Cavallerie-Regiment. 1777 Ludewig Friedrich von Dachenhausen, titulair Major, und 1782 würklicher im Regiment. 1781 Friedrich Hartwig von Schwerin, titul. Major.
Vierres Cavallerie - Regiment. Chefs. Ersteren Esquadrons.
1675 Obrister Gordon, starb 1685 in Ungarn. 1685 Obrister von Brei denbach.
Andern Esquadrons.
1701 Obrister von Penk, erhielt 1704 die ersteren Esquadrons des Isten Cavallerie Regiments. Era Eee 3
806
Anhang.
Ersteren Esquadrons. Andern Esquadrons. 1687 Obrister Voigt, starb | 1704 Obrister v. Banuier, 1715 Obrister Johann 1704 Obrister von Reden. Christian von Schulze, 1710 Obrister von Grote. ward 1728 Brigadier, 1713 Obrister Georg Wer: 1735 Generalmajor, ner von Hasberg, starb und 1739 Generallieu im May 1738 als Ge tenant, und starb den neral der Cavallerie. 17ten Februar 1750 zu 1738 Obrister Nicolaus Stade. von Bremer , starb im 1750 Obrister Johann Febr. 1744 Wilhelm vonBruchhau- | 1744 Obrister Heinr. Dav. sen, starb den 12ten v. Schneen, kam ſelbiges Jul. 1751. Jahr ums Leben. 1751 Obrister Johann Ar- | 1744 Obrister Heinrich Lus nold Bothe, gieng 1757 dewig von Dachenhau mit GeneralmajorsCha fen, starbim May 1746. racter in Penſion. 1746 ObristerGustavFries 1757 Obrister Ernst Frie drich von Behr, erhielt drich von Reden, ward 1748 das ste Cav. Reg. 1758 Generalmajor, n. 1748 Obrister Friedrich erhielt 1759 das 6te Ca Morik Freyherr von vallerie-Regiment. Pollnik , gieng 1757 1759 Obrister Georg von. mit Generalmajors Chas Waldhausen , erhielt racter in Pension. 1761 das 6te Cavalle: 1757 Obrister Wilhelm rie-Regiment. August v. Gilten, gieng 1761 Obrister Johann 1758 in Penſion. Friedrich von Behr. 1758 Obrister Georg Carl von Breidenbach, ers. hielt 1759 das 5te Cas vallerie-Regiment. 1759 Obrister Adrian Dies trich von Veltheim, ers hielt 1761 das 5teP Cas vallerie-Regiment. 1761 Obrister Carl Aus güst von Veltheim. Nach
18
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#&
807 Anhang.
Nach resolvirter Combinirung 1763.
1763 vorgedachter Obrister Johann Friedrich v. Behr, ward 1768 Generalmajor, und starb 1776. 1763 vorgedachter Obrister Carl August von Velts heim, erhielt 1765 das ste Cavallerie-Regiment. 1776 Generalmajor August Heinrich von Sprengel, ward 1783 Generallieutenant.
Obristlieutenants.. Ersteren Esquadrons. 1738 Ernst Heinrich von | Bork , gieng 1746 mit Obristen Character in Pension. 1746 Joachim Conrad von Schlüter, erhielt 1753. die andern Esquadrons des zten Cavallerie-Re giments. 1753 Ernst Wilhelm von Hodenberg,wardbeydie andern Esquadrons des Isten Cavallerie - Regis ments versetzt. 1753 Georg Carl von Breidenbach , erhielt
Andern Esquadrons .
1734 Henrich David von Schneen, erhielt 1744 diese Esquadrons. 1744 Friedrich Morit Freyherr von Pöllnis, erhielt 1748 dieſe Es quadrons . 1748 Biemont de Matore tie, starb 1750. 1750 Wilhelm August von Gilten, ward 1755 tit. Obrist, und erhielt 1757 diese Esquadrons. 1757 Carl Friedrich von der Decken, gieng in Pension. 1757 die andern Es: 1757 JohannFriedrich von Behr, ward 1759 titul. quadrons dieses Regim . Obrist, und erhielt 1761 1757 Alexander von Bre die ersteren Esquadrons mer , ward 1760 titul. Obrist, und erhielt 1761 dieses Regiments . die ersteren Esquadrons 1761 Gottfried Carl von Falkenstein, gieng 1762 des 3ten Cavallerie-Re mit Obristen Character s ent . gim 1761 Lange, starb 1762. ! in Pension. 1762 Erdmund Rudolph von König. Nah Gee 4
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Anhang. Nach resolvirter Combinirung 1763
1763 vorgedachter Erdmund Rudolph von König, ward 1770 in das ste Cavallerie- Regiment vers feßt. 1770 Ernst August von Hartwig , starb 1773. 1773 Henrich Christoph Boden, gieng 1778 mit Obris ften Character in Pension. 1778 Johann Friedrich von dem Buſche, ward 1782 titul. Obrist.
Majors. Ersteren Esquadrons. Andern Esquadrons.
1736 Melchior August von [ 1734Friedrich MoritzFrey Saldern, avancirte 1745 herr von Pillnik, avan in die andern Esquadr. cirte 1744 in diesen Es= des isten Cavall. Regis quadrons. ments. 1744 Biemont de Malors tie, avancirte 1748 in 1745 Wilhelm August von Gilten, avancirte 1750 diesen Esquadrons. in die andern Esquadr. 1748 von Ahlden, Farb 1749. dieses Regiments. Friedrich Chriftian 1749 1750 Georg Carl v. Brei Bremer, avancirte 1754 denbach, avancirte 1753 in die andern Esquadr. !..in diesen Esquadrons. des 3ten Cavall. Regim. 1753 von Alvensleben," Otto Wilhelm Heise, 1751 avancirte 1757 in das titul. Major, und würks 6te Cavall, Regiment. licher bey den andern 1757 Georg Ludewig von Esquadrons des sten Dachenhausen, avancir Cavallerie Regiments. te 1758 in die andernEs 1754 Carl Friedrich von quadrons des 3ten Eas der Decken, adancirte vallerie- Regiments. 1757 bey diesen Esquas 1758 Wolf Philip von der + drons. Deelen, ward 1759 tit. 1757 Auguſt Heinrich von Obristlieutenant , und Sprengel , avantcirte gieng 1760 in Penſion. 1758 in die erstern Esq. 1760 von Peng. des Isten Cav. Regim. Ets
1
Anhang .
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Andern Esquadrons. Ersteren Esquadrons. 1762 JohannFriedrich von | 1758 Johann Philip Raf fau , ward 1759 titul. dem Busche, titulair Obristlieutenant • und Major. 1760würklicher bey den 1762 Johann Levin von andern Esquadrons des Dachenhausen, titulair Isten Cavall. Regim. Major. 1762 Christian Ludewig 1760 Ernst August von Hartwig. von Wangenheim, titul. 1762 Johann Friedrich Ahe Major. rens, titul. Major.
Nach refolvirter Combinirung 1763.
1763 vorgedachter von Penk, starb 1768. 1763 vorgedachter Ernst August von Hartwig, avanz cirte 1770 im Regiment. 1763 vorgedachter titul. Major Johann Friedrich von dem Busche, ward 1770 würklicher, ferner 1775 titul. Obristlieutenant, und 1778 würklicher im Regiment. 1763 vorgedachter titul. Major Johann Friedrich Ah rens , ward 1777 titul, Obristlieutenant , 1 1778 wirklicher Major im Regiment, und 1780 würk licher Obristlieutenant im 6ten Cavall. Regim. 1763 vorgedachter titul. Major Johann Levin von Tachenhausen , ward 1778 titul. Obristlieute nant , 1780 würklicher Major im Regiment, und 1783 titul. Obrist. 1763 vorgedachter titul. Major Chriſtian Ludewig von Wangenheim, ward 1776 würklicher im step Cavallerie - Regiment,
Eee 5
Sinf
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Anhang.
Fünfres Cavallerie » Regiment. Chefs. 1670 Obrister von Franke , gieng 1691 ab. 1691 Obrister von Villars , starb 1708 als General major in Brüssel. 1768 Obrister von Hahn, starb als Generalmajor. 1716 Generalmajor Franz Carl von Wendt , ward 1735 Generallieutenant, 1743 General der Ca vallerie, und starb den 18ten Mårz´ 1748. 1748 Obrister Guſtav Friedrich von Behr, starb den 29ften Novbr. 1752 in Zelle. 1753 Obrister Johann Christoph von Dachenhausen, ftarb im April 1758 als Generalmajor. 1758 Generalmajor Carl Gustav von Dachenhausen, gieng 1759 in Pension. 1759 Generalmajor Georg Carl von Breidenbach, blieb vor Marburg als Generallieutenant. 1761 Obrister Adrian Dietrich von Veltheim , ward felbiges Jahr Generalmajor, und ſtarb den 7ten May 1765 zu Walsrode. 1765 Obrister Carl August von Veltheim, ward 1768 Generalmajor , 1777 Generallieutenant , und starb 1781 zu Pirmont. 1781 Generalmajor Georg Wilhelm von Rambohr.
Obristlie7 utenants. 1703 Pauli, gieng 1724 als Obrister bey das Inge nieur-Corps , ward nachher General-Quartiere meister , und 1735 als Brigadier , 1740 Genes ra'major, und 1745 Generallieutenant bey der Cavalleris, jedoch ohne Regiment angefeßt. 1724 Knouſt, gieng 1727 in Penſion. 1727 von Meding, gieng 1732 mit Obristen Character in Pension. 1732 Friedrich Franz von Wrede, ward 1734 ben die andern Esquadrons des zten CavalleriesRegis ments verſeßt. T 1734
Anhang.
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-Jug
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811
1734 Otto Clamer von dem Buſche, gieng mit Obris ften Character in Pension. 1740 Gustav Friedrich von Behr , erhielt 1746 die andern Esquadrons des 4ten Cavallerie - Regis ments. 1746 von Diepenbroick , gieng mit Obristen Chas racter in Penſion, 1748 Carl Gustav von Dachenhauſen , erhielt 1754 die ersteren Esquadrons des 2ten Cavallerie Regiments. 1754 Franz Ludewig von Spörken , erhielt 1758 die ersteren Esquadrons des 1sten Cavallerie-Regi= ments . 1758 Johann Philip von Bock, ward 1761 titulair Obrist, und starb im Decbr. 1769 zu Gronau. 1770 Erdmund Rudolph von König, gieng 1778 mit Obristen Character in Penſion, 1778 Friedrich von Bothe.
Majors. 1715 von Villars , avancirte 1729 in das gte Cavals rie-Regiment. 1729 Otto Clamer von dem Busche, avancirte 1734 im Regiment. 1734 Gustav Friedrich von Behr, avancirte 1740 im Regiment. 1740 von Diepenbroick, avancirte 1746 im Regim. 1746 Johann Adolph Kaufmann , avancirte 1751 in die ersteren Esquadrons des iſten Cavalleries Regiments. 1751 Franz Ludewig von Spårken, avancirte 1754 im Regiment. 1754 Wilhelm von Jonquieres , avancirte 1757 in die erstern Esquadrons des Leib - Garde - Regiz ments. 1757 Johann Philip von Bock, avancirte 1758 im Regiment. 4758 von Bothmer, avanncirte 1759 in das ste Cae ** valleriesRegiment. 1752
812
Anhang.
1759 Christoph Siegmund von der Deeken, ward 1762 titul. Obristlieutenant , und 1763 würklicher im 6ten Cavallerie- Regiment. 1763 Friedrich von Bothe, ward 1774 titul. Obrist= lieutenant , und 1778 würklicher im Regiment. 1777 Philip Arnold von Börries, titul. Major, und 1778 würklicher im Regiment.
Sechstes Cavallerie - Regiment.
Chefs. 1689 Major Horn. 1696 Obristlieutenant Friedrich Johann Reichsgraf von Bothmer , ward 1693 Obrister , und starb den 9ten März 1729 als Geuerallieutenant. 1729 Obrister Lotharius Franz von Löwen , ſtarb als Brigadier zu Caffel. 1735 Obrister Ludewig Christian von Harling , ſkarb im Decbr. 1737 zu Herzberg. 1738 Obrister Friedrich von Weddig, ward 1739 Bri gadier, und starb zu Herzberg den 25sten Junii V001740. 1740 Obrister Otto Heir rich von Adelepsen, ward 1745 Brigadier, 1747 Generalmajor, und ſtarb den zten März 1751. 1751 Obrister Friedrich von Heimburg , ward7 1754 Generalmajor, 1757 Generallieutenant , und gieng selbiges Jahr in Pension. 1757 Obrister Maximilian Johann Chriſtian von Breiz denbach, ward 1759 Generalmajor, und starb den 7ten Septembr. felbigen Jahres. 1759 Generalmajor Ernst Friedrich von Reden, ward 1761 Generallieutenant , und blieb den 20ften März bey Grünbergen. 1761 Obrister Georg von Waldhausen, ward selbiges Jahr Generalmajor , 1775 Generallieutenant, und
•
Anhang.
t
813
und starb den 14ten Novbr. 1776 in Göttingen als Commandant daselbst. 1776 Generalmajor Otto Ernst von dem Buſche, warb 1783 Generallieutenant. Obristlieutenants. 1732 Nicolaus von Bremer, erhielt 1738 die andern Esquadrons des 4ten Cavallerie-Regiments. 1738 1740 Friedrich Otto von Block , ward 1748 titulair Obrist , und erhielt 1753 die andern Esquadr. des zten Cavallerie-Regiments. 1753 Gerlach Friedrich von Scölln, ward 1755 tit. Obrist, und erhielt 1757 die andern Esquadrons des isten Cavallerie-Regiments. 1757 von Alvensleben , blieb bey Wriedel. 1757 Christian von Bothmer, gieng 1759 in Penſion. 1759 von Wreden , gieng 1761 mit Obristen Chas racter in Pension. 1761 von Schönberg , starb 1762 1763 Christoph Siegmund von der Deecken, gieng 1778 mit Obristen Character in Pension. 1778 Carl von Schlepegrell , starb 1780. 1780 Johann Friedrich Ahrens . Majors . te 1744 in die andere Es and avancir , 1735 Sauerl quadron des zten Cavallerie - Regiments. 1745 Johann Friedrich von Bock , erhielt 1747 die andern Esquadrons des Leib-Garde-Regiments. 1747 Gerlach Friedrichvon Schölln, ward 1748 tital. Obristlieutenant , und 1753 würklicher im Re
giment. 1753 Johann Gottfried von Stiegleder, avancirte 1756 indie ersteren Esquadrons des 2ten Cavals lerie - Regiment. 1754 Georg von Waldhausen, titul. Major, und 1756 würklicherim. sten Cavallerie Regiment. 1756
814
Anhang.
1756 Christian von Bothmer , avancirte 1757 in die ersteren Esquadrons des 3ten Cavallerie - Res giments. 1757 Johann Christoph von Hohnstedt, versezt in die ersteren Esquadrons des 3ten Cavallerie = Res giments. 1757 Emmerich Otto August von Estorf, ward. 1758 General-Adjudant , und ausgesetzt. 1758 von Schönenberg, avancirte 1761 im Regiment. 1759 Gotfried Carl von Falkenstein , titul. Major, und wirklicher in den erstern Esquadrons des 2ten Cavallerie - Regiments . 1759 Heinrich Ludolph Wilken , titul. Major und 1761 würklicher, avancirte 1762 in das 7te Cas vallerie - Regiment. 1762 Carl von Schlepegrell, ward 1774 titul. Obriste lieutenant, und 1778 wůrklicher im Regiment. 1762 Georg Anthon August von Pöllnig , titul. Maz jor, ward 1778 würklicher und 1782 titulair Obristlieutenant . 1 1777 Friedrich August von Bruchhauſeu , titul. Ma jor, und 1781 würklicher im 9ten Caval. Regim. 1777 Ulrich Josua von Stralendorf, titul. Major, und 1783 würklicher im 7ten Cavall. Regim. 1781 Chriſtoph Hartwig von Blüchert, titul. Major.
Siebentes Cavallerie - Regiment. Chefs. 1638 Obrister Cuno Josua Freyherr von Bülow , ers hielt 1712 auch die Fuß-Garde, und starb den 27sten Jul. 1733 als General-Feldmarschall. 1733 Brigadier Ernst August von dem Busche, ward 1735. Generalmajor, 1740 Generallieutenant, 1756 General der Cavallerie , und starb 1761. 1761 Obrister Johann Vincent von Müller , ward, # 1776Generalmajor, und starb den 22. Jan. 1781. 1781 Generalmajor Caspar Friedrichs.
1
Obrists
1
Anhang.
815
Obristlieutenants.
1
1734 von Bülow, erhielt 1742 die andern Esquadr. des zten Cavallerie-Regiments. 1742 Friedrich von Heimburg, erhielt 1746 die erstea ren Esquadrons des 1ften Cavallerie-Regim . 1746 Johann Friedrich von Zepelien , ward 1751 tit. Obrist, und erhielt 1753 die andern Esquadrons des isten Cavallerie -Regiments. 1753 Friedrich von Fersen , gieng 1758 mit Obristen Character in Pension. 1758 Johann Vincent von Müller , erhielt 1761 dies ſes Regiment. 1762 Henrich Ludolph Wilken , erhielt 1766 das Hos yaische Land-Regiment. 1766 Ernst Adam von Alten, ward 1774 titul. Öbriſt, und gieng 1778 mit Generalmajors Character in Pension. 1778 Carl Gabriel Heinrich von Malortie, ward 1783 titul. Obrist.
Majors. 1734 Johann Christoph von Dachenhauſen, avańcirte 1744 in die anderen Esquadrons des 2ten Cav. Regiments. 1734 Carl Gustav von Dachenhausen, avancirte 1748 in das ste Cavallerie - Regiment. 1748 Friedrich von Fersen , ward 1753 titul. Obriſtl. und würklicher im Regiment. 1751 Johann Gottfried von Stiegleder , tit. Major, und würklicher im 6ten Cavallerie-Regiment. 1753 von Lirfeld , ward 1757 titul. Obriſtlieutenant, und starb 1758. 1758 Ernst Adam von Alten , avancirte 1761 in die anderen Esquadrons des zten Cavall. Regim. 1760 Heinrich Christoph Boden, titul. Major, ward 1761 würklicher im Regiment, 1772 tit. Obriste lieutenant, und 1773 würklicher im 4ten Cavall. Regiment.
1762
816
Anhang.
1762 Friedrich von Bothe , tit. Major, und würk licher im sten Cavallerie = Regiment. 1762 Johann Wilhelm von der Hude , titul. Major, gieng 1764 in Penſion. 1773 Carl Gabriel Heinrich von Malortie , ward 1777 titul. Obristlieutenant und 1778 würklicher im Regiment. 1778 Ludolph von Dachenhausen , gieng 1783 in Pension. 1781 Georg Friedrich Bremer , titul. Major. 1783 Ulrich Josua von Stralendorf.
Achres Cavallerie
Regiment.
Chefs. 1701 Brigadier Alexander von der Schulenburg, ward 1703 Generalmajor, und erhielt 1704 die erste= ren Esquadrons des 3ten Cavallerie-Regim. 21 1704 Obrister von dem Busche, gieng wegen schwäch licher Gesundheit ab. 1704 Obrister von Bennigsen, starb 1707 zu Brüffel. 1707 Obrister von Elk,starb 1709 zu Brüffel, an den ben Oudenarde erhaltenen Wunden. 1710 Generalmajor von Schlüter , erhielt 1711 die 具 ersteren Esquadrons des 2ten Cavall. Regim. 1711 Obrister Morih Chalon genannt von Gehlen, starb 1715 als Brigadier. 1715 Obrister Jaques du Pontpietin, ward 1723 Bria gadier, 1731 Generalmajor, 1735 Generallieu
tenant, 1741 General der Cavallerie, und ſtarb ben 4ten Decbr. 1756. 1757 Obrister Johann Friedrich von Bock, zu Wül fingen, ward 1758 Generalmajor, 1760 Gener rallieutenant, und starb den 6ten April 1766. 1766 Obrister und General-Quartiermeister Emmerich Otto August von Estorf, ward 1776 Generals major, und 1783 Generallieutenant.
brifts
Anhang,
817
Obristlieutenants .
638
1729 von Villars. 1734 Otto Heinrich von Adelepfen , erhielt 1740 das 6te Cavallerie-Regiment. 1740 Johann Arnold Bothe, ward 1748 titul. Obriſt; und erhielt 1751 die ersteren Esquadrons des 4ten Cavallerie- Regiments. 1751 Maximilian Johann Christian von Breidenbach, erhielt 1757 die ersteren Esquadrons des isten Cavallerie-Regiments. 1757 Georg von Waldhausen , erhielt 1759 die erstes ren Esquadrons des 4ten Cavallerie-Regim . 1759 von Bothmer , starb 1762. 1763 Johann Friedrich von Minnigerode, stand vore her beym Husaren-Regiment, ward 1776 titul. Obrist , und 1778 als Obriſtlieutenant bey das 10te Cavallerie-Regiment verseßt. 1778 titul. Obrist Friedrich Daniel von Ziegefar. Majors.
1732 Johann Arnold Bothe, avancirte 1740 im Res Regiment. 1738 Joachim Conrab von Schlüter, tit. Major, 1740 würklicher , und avancirte 1746 in die ersteren Esquadrons des 4ten Cavallerie. Regiments. 1744 Arnold Heinrich von Münchhauſen, titul. Ma jor , starb 1745. 1746 von Bruchhausen , gieng 1747 in Pension. 1747 Maximilian Johann Christian von Breidenbach, avancirte 1751 im Regiment. 1751 von Klinkgraefe, starb 1756. 1756 Georg von Waldhausen , avancirte 1757 im Regiment. 1757 Georg Ludewig von Dachenhausen, verseßt bey die ersteren Esquadrons des 4ten Cavall. Regim. 1757 Johann Vincent von Müller, avancirte 1758-in das 7te Cavallerie - Regiment. Fff
1758
818
Anhang.
1758 Lange, ward 1761 titul. Øbriſtlieutenant, und würklicher bey den erstern Esquadrons des 4ten Cavallerie-Regiments. 1761 Friedrich Daniel von Ziegefar , ward 1774 tit. Obristlieutenant , 1777 titul. Obrist, und 1778 wirklicher Obristlieutenant im Regiment. 1761 Conrad Philip Lütgen, titul. Major, und 1762 würklicher in den ersteren Esquadrons des zten Cavallerie-Regiments. 1762 Georg August von Steinberg , tilul. Major, gieng 1765 ab. 1762 Christian Friedrich Schmiedgen , titul. Major, und 1766 würklicher im zten Cavall. Regiment. 1763 Earl Gabriel Heinrich von Malortie, titul. Mas jor, und 1773 würklicher im 7ten Cavall. Reg. 1777 Conrad Niemeier, titul. Major, und 1778 würk licher im Regiment.
Neuntes Cavallerie - Regiment. Chefs. 1763 Generalmajor Wilhelm von Freitag , war vore her Chef des reducirten Jäger-Corps, ward 1766 Generaladjudant, 1776 Generallieutenant, und 1784 General der Cavallerie.
Obristlieutenants. 1763 Caspar Friedrichs , wär vorher beym Jågere Corps, ward 1774 titul. Obrist, 1778 titul. Gea neralmajor, und erhielt 1781 das 7te Cav. Reg. 1781 Johann Friedrich von Hattorf, ward 1783 tit. Obrift.'
Majors.
T
1763 Johann Friedrich von Hattorf, war vorher beym Jäger-Corps, ward 1777 titul. Obriftlieutenant, 1781 würklicher im Regiment, 1774
819
Anhang.
21 =
1774 Georg Daniel von Rohrscheith , titul. Major, gieng 1778 mit Obrisilieutenants Character in
F
Pension . 1777 August von Wangenheim , titul. Major, ward 1781 zum Chef des 15ten Infanterie-Regiments ernannt . 1781 Friedrich Auguſt von Bruchhauſen.
Zehntes Cavallerie - Regiment. Chefs.
1763 Generalmajor Wilhelm von Freitag, war borz her Chef des reducirten Jäger- Corps, ward 1766 Generalabjudant, 1776 Generallieutenant, und gab 1781 das Commando dieses Regiment ab. 1781 Obrister Johann Friedrich von Minnigerode, ward 1783 Generalmajor. Obristlieutenants . 1763 Major August von Campen , war vorher beym Jäger-Corps, ward 1777 Öbriſtlieutenant, und gieng 1778 mit Obristen Character inPension. 1778 titul. Obrist Johann Friedrich von Minniĝerode, erhielt 1781 dieses Regiment. 1781 Bernhard Curd Thilo Eitel von Linſingen, Majors. 1763 Georg Ludewig von Hugo , gieng 1779 mik Obrifilieutenants Character in Pension. 1766 Georg August von Steinberg , titul. Major, war ein Jahr aufſer Diensten gewesen , gieng 1774 wieder ab, und ward Oberschenk. 1774 Bernhard Curd Thilo Eitel von Linſingen, tis tulair Major , ward 1778 würklicher , und avancirte 1781 im Regiment. 1777 Georg Wilhelm von Bothmer , titulair Major,
und 1781 würklicher im Regiment, Gardes Fff 2
}
820
Anhang.
Infanterie - Regiment. Garde $ Chefs. 1662 Generalmajor Jobst Morih von Uffeln.. 1667 Obrister von Ohr , starb als Generallieutenant, 1693 Generalfeldzeugmeister von Sommerfeld. 1712 Feldmarschall Cuno Josua Freyherr von Bülow, starb den 27sten Jul. 1733. 1733 Obrister Johann Georg von Ilten, ward 1735 Brigadier, 1739 Generalmajor, * 1743 General lieutenant, und starb den 17ten April 1749. 1749 General der Infanterie Georg Friedrich von Sommerfeld, starb 1760. 1760 General der Infanterie August Friedrich Frey= herr von Spörken , ward 1764 zum Feldmars schall ernannt, und starb den 13ten Jun. 1776. 1776 Ihro Durchlauchten , Generallieutenant Carl Friedrich Ludewig Prinz von Mecklenburg-Stre litz , wurden 1784 zum General der Infanterie ernannt, erhielten 1786 Ihre erwünschte Dienst erlassung unter Feldmarschalls Character. 1786 Ihro Königl. Hoheit Herr Eduard August, Kd nigl. Prinz von Großbrittannien als würklicher Obrister. Obristlieutenants. 1733 August Friedrich Freyherr von Spörken, erhielt 1742 das iste Bataill. des 2ten Infant. Reg. 1735 Ernst August von der Borch , erhielt 1742 das 2te Bataillon des 9ten Infanterie-Regiments. 1742 Georg Ludewig Graf von Platen und Hallers münd, errichtete 1745 die andern Esquadrons des Isten Cavallerie-Regiments. 1742 Christian Ludewig von Hardenberg, erhielt 1748 das iste Bataillon des 6ten Infant. Regim. 1745 Georg August von Wangenheim , erhielt 1751 das iste Bataillon des 7ten Infant. Regim. 1748 Heinrichy August von Stralenheim , gieng 1758 mit Obristen Character in Pension, und erhielt als Generalmajor 1766 das Haarburgiſche Gar nison - Regiment. 1755
Anhang.
wh
El
113
151
821
1751 Johann Wilhelm von Reden , ward 1757 als Generaladjudant ausgesetzt , und erhielt 1758 S kas iſte Bataillon des zten Infant. Regim. T 1757 Siegfried Ernst von Ahlefeld, ward 1759 titul. Obrist, und erhielt 1760 das 1ste Bataillon des 13ten Infanterie-Regiments, 1758 Burchard Rudolph von Goldacker, ward 1760 titul. Obrist , und erhielt 1761 das 1ste Bataill des 11ten Infanterie-Regiments. 1760 Ihro Durchlauchten, titul. Obristlieutenant, Carl Friedrich Ludewig Prinz von Mecklenburg - Stre lih, wurden 1761 titul. Obrist , und erhielten das 1ste Bataillon des 10ten Infant. Regim. 1760 Christian Friedrich von Alten, ward 1763 titul. Obrist, gieng 1779 ab, und erhielt als Droſt das Amt Ricklingen . 1761 Jacob Johann Graf von Laube, ward 1776 titul. Obrist, 1778 titul. Generalmajor, und ers hielt 1783 das 11te Infanterie-Regiment. 1783 Friedrich Christian August von der Borch.r Majors. 1735 Georg Ludewig Graf von Platen und Haller mind, avancirte 1742 im Regiment. 1739 Christian Ludewig von Hardenberg , avancirte 1742 im Regiment. 1742 von Bernstorf, ftarb selbiges Jahr. 1742 Georg Angust von Wangenheim, avancirte 1745 im Regiment. 1741 Georg Polier de Bottens , avancirte 1745 ins 2te Bataillon des 1ften Infanterie - Regiments. 1745 Heinrich Angust von Stralenheim , avancirte #1 1748 im Regiment. 1745 Heinrich Wilhelm von Linſtow , avancirte 1751 ins 1ste Bataillon des zten Infant. Regim. 1746 Johann Wilhelm von Reden, avancirte 1751 im Regiment. 1751 Siegfried Ernst von Ahlefeld, avandirte 1757 im Regiment, ܐ ܙ 3751 Fff 3
822
Anhang,
1751 Burchard Rudolph von Goldacker , avancirte 1758 im Regiment. 1751 Christoph Carl von Linsing , titul. Major, und 1753 wirklicher im 2ten Bataillon des 6ten Infanterie-Regiments. 1756 von Münchhausen, titul. Major, und wirklicher im 1sten Bataillon des 1oten Infant Regim. 1756 Dietrich Ernst von Wrede , titul. Major, und würklicher im isten Bataillon des 12ten Infans terie Regiments . 1757 von Bock , ward 1759 titul. Obriſtlieutenant, und blieb 1760 bey Warburg, 1758 von Düring, starb selbiges Jahr, 1758 Christian Friedrich von Alten, titul. Major, und würklicher im Regiment, 1759 titul. Obristlieus tenant, und 1760 würklicher im Regiment. 1759 Philip Friedrich von Quernheim , titul. Major, und würklicher im 1sten Bataillon des 5ten Ins fanterie - Regiments. 1760 Jobst Henrich von Baerner , ward 1763 titul Obristlieutenant, und gieng 1776 mit Obriſten Character in Penſion. 1760 von Hardenberg , avancirte 1762 ins 1ste Bac taillon des 6ten Infanterie-Regiments. 1761 Detlev Albrecht von Ranzow, titul. Major, und würklicher im 1 1sten Bataill. des 5ten Inf. Reg. 1761 Carl Ludewig von Minnigerode, titul. Major, # gieng 1762 mit Obristlieutenants Character in Pension. 1762 Christian Heimart von Beffel, ward 1777 tik. Obrifilieutenant , und 1778 mürklicher im 7ten Kippis Regiment. 1770 Friedrich Christian August von der Borch , tit. Major, ward 1776 würklicher, 1781 tit. Obriste lieutenant, und 1783 würklicher im Regim. 1771 Rudolph Georg Wilhelm von Hammerstein, tit. Major, und 1772 würklicher im gten Inf. Reg. 1778 Wilhelm Wedekind von Göge, tit. Major, gieng 1776 mit Obriſten Character ab. 1776
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Anhang.
823
1776 Georg Ludewig von Bothmer, tit. Major, ward 1778 würklicher im Regiment, 1777 Ludolph Wilhelm Adolph von Steding, titulair Major , und 1781 würklicher im 3ten Inf. Reg. 1778 Paul Christian Kolben , titul. Major und Res giments -Quartiermeister. 1783 Friedrich Gottlob von Hedemann.
Erstes Infanterie- Regiment. Chefs. Generallieutenant hilo Albrecht von Uslar, blieb den 14ten October 1634 vor Minden. 1665 Generalmajor Graf Josias von Waldeck, blick 1669 in Candia. 1670 Generalmajor Rudolph von Ende, starb 1683 . 1683 Generalmajor Georg Fritz von Nettelhorst, Karb 1692. Nach dessen Absterben ward dieſes Regiment ge trennet, und bekam das jest zte Bataillon. jezt iste Bataillon. 1692 Obrister du Four Bi- | brac, blieb bey Steenterken. 1692 Brigadier Jean 2 Mally de Carl, starb 1706. , 1706 Generalmajor Jo 1 hann Ludolph von Hig felb, ftarb 1725 zu Luc neburg. 1720 Obrister Bodo Lude 1 wig von Torney. 1726Obrister BerendChri ftian von Klinkowstrom, nahm 1734 seine Dimiss Fion. 1734 Obrister Friedrich Wilhelm von Klinkow 4301
1692 Obrister Philip Freye herr von Dahlberg. 1693 Obrister Barthold Hartwig von Bernstorf, ward 1705 Generalmaz jor , und blieb bey Ou denarde. 1709 Obrister von Diepens broick, starb 1714. 1714 Obrister Ludewig Bernhard Lucius, ward 1725 Brigadier , 1727 Generalmajor, undstarb als Generallieutenant den 22sten Jan, 1737. 1737 ObristerLudewig von Zastrow, ward 1743 Genez Brigadier , 1744 jekt &ff 4
824
Anhang .
jekt iste Bataillon. jest zte Bataillon. strom, ward 1742 Bri: | ralmajor, 1747. Genez rallieutenant, 1757. Ge gadier , 1743 General neral derInfanterie,und major, 1746 General Tieutenant,und starb den starb 1761 in Stade. 16ten November 1750. *1750 Obrister Johann Ju lius von Hattorf, starb 1761 Obrister Chriſtian den 13ten Jul. 1755 zu Otten. Heinholz. 1755 Obrister Joachim Christian Ludewig von Stafhorst, gieng 1756 in Penſion mit General Character. majors r 1756 Obrister Johann Heinrich von Scheiter, ward 1759 Generalma jor, und 1761 General lieutenant, Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Generallieutenant Johann Heins rich von Scheiter, starb den zten Jul. 1781 zu Münden. 1763 vorgedachter Obrister Christian Otten , ward 1768 Generalmajor, und starb den 18ten Dec. 1768 zu Hanau. 1781 Generalmajor Henrich Ludewig v. Stockhausen.
Obristlieutenants.
Vor der Theilung. 1668 1669 1674 1682
von Weyhers, starb in Candia. Graf von Erpach. Joachim Ruppel. Georg Friß von Nettelhorst, erhielt dieſes Res giment.
1684
Anhang
825
1684 Philip Freyherr von Dahlberg, erhielt bey der Theilung das jetzige 2te Bataillon. 1692 ward also dieses Regiment in 2 Bataillons separiret. jezt iste Bataillon .
"
jest zte Bataillon,
1692 JeanMally de Carl, 1692 Barthold Hartwig von Bernstorf, erhielt erhielt dieses Bataillon, dieses Bataill. 1692 Georg Hans v. Wie kerheim,blieb 1695 inder 1693 Johann Gottfried v. Red , erhielt 1704 das Belagerung v. Namur. " ifte Bat. des 8ten Inf. 1695 Georg Christian Fri Regiments. dag von Gödens , blieb 1704 Paul Simon d' Ems ben Speyerbach. belle,starb 1707 den 5. 1704 Alexander Thiele, starb 1713. Georg Johann | 1707 Georg Andre d' Hey, 1713 starb 1719. Wrangel , versezt bey 1719 Wilken Friedrich v. das iste Bat. des 3ten | 17 Behr, erhielt 1728 das Infanterie-Regiment. Iste Bataillon des 7ten 1719 Jobst Heinrich von Infant. Regim. Behr, versetzt in das 1728 Ludewig v. Zastrow, iste Bat. des 6ten Jn erhielt 1737 dieſes Bat. fanterie Regiments . 1737 Balthasar Heinrich 1726 Johann Julius Mai von Dehrendahl , starb der, erhielt 1735 das 2te 1738. Batill. des zten Infant. 1738 Gerhard Julius v. Regiments . Heine, gieng 1742 mit 1735GeorgFriedr.Freudes Obristen Character in mann, erhielt 1744 das Penfion. aste Bataillon des zten 3 Cordt Detler v. Bü 174 Infant. Regiment . low, blieb bey Fontes 1744 Baldowin Friedrich noy oder Ath. Cordemann, gieng 1755 mit Obristen Character 1745 Georg Polier deBote tens , starb 1752. in Pension. 1755 Ernst Ludewig von 1752 Christian Otten, ward 1758 titul. Obrist, - Empteda, ward 1758 und erhielt 1761 dieses titul. Obrist, und gieng Bataillon. 1759 in Pension, jeht Off 5
826
Anhang.
jest Iste Bataillon. jest zte Bataillon, 4759 von Linstow , blieb | 1761 Ernst Wilhelm von Friesenhausen. bey Vellinghauſen. 1761 Carl August von Uß Iar Nachresolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Ernst Wilhelm von Friesenhauſen, 4 ward 1766 in das 3te Regiment versetzt. 1763 vorgedachter Carl August von Uglar, ward 1776 titul. Obrist , gieng 1779 mit Generalma jors Character in Pension , und erhielt 1782 das 2te Hamelnsche Garnison Regiment. 779 Christian Samuel Jodocus Greven , ward 1783 titul. Obrist, und starb im May 1784. 1784 titul. Obrist. Johann Friedrich von Mutio.
Majors. Vor der Theilung . 1668 von Seebach, blieb in Candia. 1669 von Dehrendahl , errichtete in Osnabrückschen Diensten ein Regiment, 1673- Heinrich Chriſtoph Bremen. 1682 Philip Freyherr von Dahlberg , avancirte im Regiment. 1682 Wilhelm von Milkau. 1684 Hans Heinrich von Heseler, wurde nach der Bataille bey Fleuri 1690 Commandant inNien burg. 1684 Abolph von Schönfeld. $ 1688 Barthold Hartwig von Bernstorf, avancirte Regiment im . 1692 wurde gedachter maaßen dieses Regiment getheilet. ** jest ifte Bataillon. jest zte Bataillon. 1692 Georg Hans von 1692 Johann Gottfried v. Wickersheim, avancirte Reck, avancirte im Bas im Bataillon, I taillon, jeşt
Anhang.
"
jest afteBataillon. 1692 Johann Gleim,gieng | wegen erhaltenerBleßus ren in der Belagerung von Namur in Pension. 1695 Johann Rudolph Schenk v. Schweinsberg | avancirte ins2teBataill. des 5ten Infant. Regim, 1702 Henry Guidon de Maulevrier , blieb im Sturm von Kaisers werth. 1702 August Friedrich von der Lühe, blieb bey Speierbach. 1703 Marrin, starb an den beySpeierbach empfangenen Wunden. 1703 Abraham de Coufi mora, avancirte ins ifte Bataill, desgten Infans terie-Regim . 1707 Reinbold de Rott, avancirte in das 1ste Bataillon des 1oten Ins fanterie-Regim. 1717 Friedrich Wilhelm v.
827
jeht 2te Bataillou . 1695 von Bülow. 1703 Georg Andre d'Hey, avancirte im Bataillon . 1707 Hans Chriſtian von Eimbeck. 1711 Wilken Friedrich von Behr avancirte im Bat. 1719 Augüft. Berward, avancirte in das 2te Bataillon des 9ten Ins fanterie-Regiments 1726 Otte v. Grote, avan cirte in das 1ste Bas taillon des zten Infan terie-Regiments. 1733 Gerhard Julius v. Heine , avancirte int Bataillon, 1738Bertin ChristianPurs gold, starb 1741. 1741 Don Roderigo Louis de Gomahdias , gieng 1743 in Pension. 1743 Ernst Friedrich von Knesebeck, avancirte in das iste Bat, des zten Infant. Regim.
Klinkomstrom ,avancirte 1746 Christian Otten, in das 2te Bataill. des avancirte im Bataillon gten Inf. Regiments. 52 Ernst August v. Me 17 O 1725 Ludewig Anthon von ng , avancirte in das pi Wackerbart , avancirte f in das iste Bataill . des . 2te Bat, des aten In . m gi . Re 6 11ten Infant. Regim. 1733 Heinrich Joachim 1757 Friedrich August v. Geiso, avancirte in das Brunt , avancirte in zte Bataillon des 7ten bas 2te Bataill , des 6 . Jufanterie Regiments. Inf. Regim. jet
828
Anhang.
jest ifte Bataillon, jest zte Bataillon. 1739Baldow. Friedr. Cor: | 1759 Johann Wilhelm v. demannavancirteimBat. Robertson, avancirte in das iste Bataillon des 1744Friedr. Ludewig von Stolzenberg, avancirte • 5ten Inf. Regiments. in das zte Bat. des 7ten 1762 Christian Samuel Jodocus Greven, Infanterie -Regiments . 1747 #1Guideon David le Bachelle, starb 1752. 1752 Adolph Wilhelm von * Goldacker, avancirte in das iste Bat. des 1oten Inf. Regim . 1758 v. Linstow, avancirte * im Bataillon. 1759 CarlAugust von Uß * lar, avancirte im Bat. 1761 Georg August von Dinklage.
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Georg August von Dinklage, avan cirte 1775 in das 10te Infant. Regiment. 1763 vorgedachter Chriſtian Samuel Jodocus, Gre ven, ward 1777 titul. Obriſtlieutenant, und 1779 würklicher im Regiment. 1770 August Ludewig Friedrich von Diepenbroick, tit. Major, ward 1773 würklicher im 2ten Infant. Regiment. 1770 August Wilhelm von Oldershausen , * titulair Major , ward 1779 würklicher im 9ten Infans terie-Regiment. 1775 Otto Friedrich von der Deecken, gieng 1778 mit Obristlieut. Character in Penfion. 1776 David Leopold von Hohorst, tit. Major , ward 1779wirklicher im Regiment. 1777 Johann Carl Gottlieb von Hinüber, tit. Major, 16 ward 1783 würklicher im 1 1ten Inf. Regiment. 1779' Johann Dietrich Thies, 1781
829
Anhang.
1781 Otto Ernst von Dreves, tit. Major, ward 1785 würklicher im zten Infanterie - Regiment. 11
Zweytes Infanterie - Regiment. Chefs.
Istes Bataillon . 1617 Generalmajor von Winkel , starb 1738 als Commandant auf dem Kalkberge. 1638 Obrister von Raes feld. 1671 Obrister Joquet. 1675 Generalmajor von Malortie. 1684 Generalfeldzeugmeis fter Anton Simon Mar de Boisdavid, : quis nahm 1693 die andern. Esquadr. des zten Ca vallerie-Regiments. 1693 Generalmajor von Luc,starb 1707 inPeine. Worauf dieses Regiment getheilet ward. 1707 Obrister Georg Ernst von Mellville , ward 1735 General der In fanterie, und starb. den 14ten Januar 1742 in Zelle. 1742 Obrister AugustFrie brich Freyherr v. Spör feu, ward 1745 Brigas gdier, 1747 Generalma jor, 1754 Generallieu tenant 1758 General
2tes Bataillon. 1717. Obrister Joachim Heinrich von Langen, starb den zten März 1722.
1722 Obrister Idel Jobst von Vinke , ward 1735 Brigadier, und starb im May 1740.
1740 ObristerChristian Lu dewig v. Krough, ward 1745 Brigadier , 1747 Generalmajor,unostarb den 29ften Nov. 1752.
1752 Obrister Georg Phis lip von Fabrice , gieng 1757, in Penſion. 1757 Obrister Johann Das niel Victor v. Scheele, ward 1759 Generalmas jor, und 1761 General Lieutenant,
Aftes
830
Anhäng.
heyristes Bataillon . der Infanterie, und érz hielt 1760 das Garde Regiment. 1760 Obrister Ernſt Au gust von Meding.
2tes Bataillon,
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Generallieutenant Johann Daniel Victor von Scheele, starb den 27sten November 1774 zu Osnabrück. 1763 vorgedachter Obrister Ernst August von Mes ding, ward 1768 Generalmajor und 1777 Ges nerallieutenant.
Obristlieutenants.
I 1723 Philip von Mohr, | 1729 Christian von Bösee lager , erhielt 1739 das ward 1737 titul. Obrist, Iste Bataillon des 7ten und gieng in Pension, * 1740. Infant. Regiments. 1740 Georg Wilhelm Ah 1739 Leopold von Hohorst, erhielt 1745 das Iste In, ward 1745 titulair Obrist , und starb felbis Bataillon des 4ten Juz ges Jahr. fanterie-Regiments. 1745 vonLandesberg,starb 1746 Joachim Christian felbiges Jahr. Ludewig von Stafhorst, bey 1745 Brunk, blieb bey ward 1754titul. Obrist, und erhielt 1755 das iste Fontenoy . Bataillon des isten Ins 1745 von dem Knesebeck, fanterie-Regiments. gieng 1747 in Penſion. 1747 von Buttlar, starb 1755 Carl Ludewig von Rhoeden , ward 1758 1751. 1751 Heinrich Wilhelm v. fitul. Obrist, und erhielt Linstow , erhielt 1758 1759 das iste Bataillon das 2te Bataillon des bes sten Inf. Regim . 7ten Infant. Regim. 1759 Andreas Wilhelm 1758 August de la Motte, von Scharnhorst, ward erhielt 1762 das 1ſtej 1762 titul. Obrist. istes
834
Anhang.
tstės Bataillon. Bataillon dès sten Infant. Regim. 1762 Hermann Melchior von Werſabę, ward ſel biges Jahr titul. Öbriſt.
ates Bataillon.
Nach refolvirter Combinirung 1763 . 吕
1763 vorgedachter titul. Obrist Herrmann Melchior von Werſabe, ward 1765 in das 12te Infantes rie 2 Regiment verseßt. 1763 vorgedachter titul. Obrist Andreas Wilhelm von Scharnhorst, ward 1767 in das 13te Infantes rie - Regiment verseht. 1765 titul. Obrister Heinrich Ludewig von Stockhaus sen, ward 1775 in das 13te Infanterie = Regis giment verseht. 1775 vorhin schon gedachter titul. Obrist Andreas Wilhelm von Scharnhorst, erhielt 1776 das 12te Infanterie - Regiment. 1776 titul. Obrister Georg Wilhelm von dem Busche, ward 1778 titul. Generalmajor , und 1780 in das 13te Infanterie-Regiment verſeßt. 1780 Georg August von Dinklage , ward 1782 titus lair Obrist.
"=" Majors. 1732 Georg Wilhelm Aly, | 1717 Idel Jobst v. Vinke, avancirte im Bataillon erhielt 1722 dieſes Bat. 1740. 1722 Christian v. Bösela 1740 Borries v. Landes ger, avancirte im Bat. berg, avancirte im Ba 1729 Ernst August Fries taillon. drich von der Borch, avancirte in das Gardes 1744 von Butler, avans cirte im Bataillon. Regiment. · 1747 von Schlepegrell, 1733 Christoph Ludewig von Oberg, avancirte in gieng 1749 in Vension, Iſte
832
1
Anhang .
istes Bataillon. 1749 Georg Ludewig de la Chevallerie, avancirte in1
2tes Bataillon. das 1ste Bat. dos 6teri Infanterie -Regiments.
das 2te Bataillon des j 1735 Franz Christian von Hauß, avancirte in das IIte Infant. Regim. 1756 Joh. Ludew. Stto v. 2te Bataillon des 7ten Infant. Regiments. Waldhausen,gieng1760 in Pension 1741 Johann Just von 1757 von Linstow, titulair Hattorf, avancirte in das 1ste Bat. des izten Major, und 1753 würke licher im isten Bataill. Infant. Regim . 1745 Otto Friedrich von des rsten Inf. Regim. 1759 Georg Anthon von Bothmer, avancirte in das iste Bataillon des Limburg, avancirte in gten Infant. Regim. das iste Bataill. des 8. 09 1749 Gottlieb Chriſtian s. Infant. Regim. Ramdohr, avancirte in 1761 Heinrich Friedrich v. das iste Bataillon des Limburg. 1761 Bernhard Wilhelm IIten Infant. Regim. von Schlepegrell, titul. 1757 Carl Balthaser von Sydow , avancirte in Major. das 2te Bataillon des 8ten Infant. Regim. 1759 Georg Wilhelm von dem Busche, ward 1762 titul. Obristlieutenant. Nach refolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter titul. Obristlieutenant Georg Wil helm von dem Buſche, ward 1773 würklicher im 6ten Infanteries Regiment. 1763 vorgedachter Heinrich Friedrich von Limburg, erhielt 1772 das Grubenhagenſche Land - Regi *ment. 1763 vorgedachter tit. Major Bernhard Wilhelm von Schlepegrell, ward 1763 würklicher im sten In 1 fantrie-Regiment. 1772. Georg Ludewig Zimmermann, warð 1782 tit. Obristlieutenant.
1773
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Anhang.
1773 August Ludewig Friedrich von Diepenbroick, ward 1782 titul. Obristlieutenant , und 1783 wirklicher im 11ten Infanterie-Regiment. 1783 titul. Obristlieutenant Friedrich Christian von Hager, gieng 1786 mit Obristen Character in Pension. 1786 titul. Major du Plat , wärd nach Abgang des vorgedachten würklicher im Regimeut. 1786 titul. Major Saffe. Drittes Infanterie
Regiment.
Chefs. 2tes Bataillon. 1704 Obrister Starke, ers hielt 1706 das 1ste Bat. A des 5ten Infant. Reg. 1706 Obrister de Lucur, erz 1665 Brigadier Molefson, hielt 1708 das 1ste Bat. blieb vor Stade. des 5ten Infant. Reg. 1676 ObristerJaeger, blieb 1708 Obrister von Diepen vor Stettin. broick, erhielt 1709 das 1677 Obrister Carmaillon, 2te Bataillon des isten gieng 1683 in Dänische Infant. Regiments. Dienste. 1709 Obrister St. Denis 1683 Obrister de la Motte, P'Escour. starb 1702 als General 1711 Obrister Niemeier. major. 1717 Obrister von Behr, starb 1734 als General Hieraufwurde dieses Re major. giment getheilet. 1702 Obrister von Gau 1734 Obrister Christian Julius Maider , ward vain , starb als Gene rallieutenant. 1742 Brigadier , 1743 Generalmajor,und starb 1727 Obrister von Quern im Jun. 1746. heim . *1734Obrister August Frie: 1746 Obrister Gustav von Münchow, gieng 1753 drich v. Bothmer, ward ! mitGeneralmajors Cha 1742 Brigadier, 1743 racter in Penſion. ·. Generalmajor, undstarb Ggg Istes
iftes Bataillon. 1617 Generalmajor von Schönberg. 1643 Obrister Flöte.
Anhang.
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iftes Bataillon .
2tes Bataillon.
den 22sten Nov. selbigen | 1753 Obrister Wilhelm Lue Jahres. dewig von Druchtleben, ward 1758 Generalmas 1744 Obrister GeorgFrie drichFreudemann,ward jor, gieng 1759 in Pens fion , und erhielt 1766 1746 Brigadier , 1754 Generalmajor , und das RazeburgischeGars mit g General gien 1756 nison-Regiment. Lieutenants Character in 1759 Obrister Alexander Pension. 1756 Obrister Ernst Frie Jacob von der Schulen drich von dem Knesebeck, burg , gieng 1763 mit gieng 1758 mitGeneral Generalmajors Charaks majors Character in ter in Penſion. Pension. 1758 Obrister und Gene Johann raladjudant Wilhelm von Reden, ward 1759 Generalma jor, und 1762 General lieutenant.
Nach resolvirter Combinirung 1763. 1763 vorgedachter Generallieutenant Johann Wile helm von Reden , ward 1781 General der Ins fanterie, und 1784 Feldmarschall.
Obristlieutenants. 1733 Otto v. Grote, ward | 1735 Johann Abraham v. 1740 titul. Obrist, und Horn, erhielt 1744 das erhielt das 2te Bataill. iste Bataillon des gten des gten Infant. Reg. Infant, Regiments. 1740 Georg Ludewig Graf von Kielmansegge, ers 1744 C. F. von Vietings hof, gieng 1750 mit hielt 1745 das iste Bat. Obristen Character in bes 12ten Infanterie Regiments. Penſion. iftes
Anhang.
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2tes Bataillon. Istes Bataillon. 1745 Otto von Grote, er: 1750 Christian Wilhelm Clamer von der Borch, hielt 1751 das rste Bat. gieng 1757 mit Obristen des 5ten Inf. Regim. Character in Pension. 1751 von Plato , gieng 1757 mit Obristen Cha 1757 Ernst August v. Mes ding, ward 1759 in das racter in Penſion. 1757 Adam Heinrich von iste Bat. des 7ten Inf. Üßlar, gieng 1758 mit Regim. versetzt. Obristen Character in 1759 Chriſtian Graf von der Schulenburg, ward Pension. 1758 Friedrich Wilhelm 1762 titul. Obrist. von der Schulenburg, ward 1762 titul. Obrist.
Nach resolvirter Combinirung 1763.
vom gten Obriftlicut, Langen
Capiz
1
Anhang
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Capitain von Weihe vom sten Inf. Regim :) von Fabrice vom 9ten Bonn Lieutenant Franzen vom Generalstabe. In dem Gefechte bey Rosenthal den 15ten März 1748. vom 2ten Inf. Regim . Capitain von Grothauß Obristlieut. Laurent vom 6ten Capitain von Soubiron ). Fihndrich von Schlepegrell. Bey KlosterMarienfeld den 7ten Jun. 1757 Capitain von Ahremstorf vom zten Infant. Regim. Ben Arolzen den 14ten Jul. 1757. Lieutenant von Schneen vom isten Cavall. Regim, In dem Gefechte bey Hastenbeck den 26ften Jul. 1757. 7 Kittmeister Schaaden vom zten Cavall. Regiment, Generalmaj. von Hodenberg vom 5ten Inf. Regim, Fähndrich von Mauderode vom 6ten 13ten Lieutenant Wilmsen vom Ben Wriedel den 4ten Dceb. 1757. Obristlieut. v. Alvensleben vom 6ten Eavall. Reg. Capitain von König "] Lieut. v. Thangel Bey Vißelhoven den 2ten Jan. 1758. Capitainlieut. von Grote vom 3ten Infant. Regim . In dem Gefechte bey Creveld den 23 Jun. 1758. 2ten Cavall. Regint. Cornett von Retberg vom zten Infant. Capitain Baring vom - von dem Busch vom 7ten Major von Wiehendorf vom 8ten vom 9ten Capitain Kortrey Capitainl. Wilding vom IIten Lieutenant v. Scheither ]" von Gdben Bey REE 4
888
Anhang.
Bey Caster im Jülichschen den 14. Jul. 1758 . Rittmeister Aftolos vom Husaren Regiment. In dem Gefechte bey Landwehrhagen den roten Octob. 1758. Major von Winzingerode vom 7ten Infant, Regim. Capitainlieut. von Platen vom 導 8ten Capitain von Hademstorf von Stemshorn vom Izten Lieut. von dem Knesebeck Fähndrich Buchholz
In dem Gefechte bey Bergen den 13ten April 1759. Obrister von Linstow vom 7ten Infant. Regiment. Fähndrich Lindemann vom roten Öbriſtlieut . von Dinklage Lieutenant Hinüber vom izten ) Fähndrich Jürgens In dem Gefechte bey Münden den iften Aug. 1759+ Obristlieutenant dů Bois Rittmeister Garvens Capitainlieut. Bröckelmann | vom iften Cav. Regim, Lieutenant von Anderten Cornet von Kerstenbruch Lieutenant von Rohden vom 2ten Winter vom zten Cornet Schlüter vom 4ten Fabnorich von Wersabe vom 6ten Infant. Regim .
Capitainfieut . v. Bothmer )vom 11ten Inf. Regint. Capitain Wegener vom Artillerie - Regiment. Lieutenant Heuser vom Jäger Corps.
Bey Osnabrück den 27ſten Aug. 1759 Obristlieut. le Bachelle vom 8ten Infant. Regim. Lieutenant Tolle bem In
Anhang.
Joi =
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In der Belagerung von Münster, 1759. Infant. Regim Fähudrich Wollbrecht vom isten von Reichel expe 6ten ompa Lieuten. v. Wartenberg - 13ten Ben Fulda, den 30sten Nov. 1759 Capitain Graf von Platen vom 8ten Cavall. Regim. Vor Giessen den 22ften Decbr. 1759. Capitain von Estorf. vom sten Infant. Regim. Ben Dillenburg den 6ten Jan. 1760. Lieutenant von Weihe vom 6ten Infant. Regim. Major von Struben ❤ 12ten
31
In dem Gefechte beh Corbach den 1oten Jul. 1760. Lieutenant Freudemann vom 3ten Infant. Regim. von Geiso - 4ten Fähndrich Goedecke :) 6ten Capitain von Behr · Major Bußmann Capitain von der Horst Capitainlieut. Guiterius vom 7ten Lieutenant Grote Fähndrich von der Lieth • Hartmann
Ben Friglar im Jul. 1760. Rittmeister von Dachenhausen vom 3ten Cavall. Reg. Bey Kirchhain den 16ten Jul. 1760. Capitainlieut. von Normann vom 5ten Inf. Reg im . In den
Gefechte bey Warburg
den 31ften Jul. 1760. Obristlieutenant-von Bock vom Garde - Regiment: Lieutenant Grupe vom 3ten Infant. Regini. v. Dinklage vom 4ten Fähndrich von Witte vom 8ten
REE S
Bey
890
༽
Anhang.
Bey Bentheim im August 1760. Capitain von Roth vom 1oten Infant. Regim. Ben Dreckmünden den 13ten Sept. 1760. Obrister von Fersen vom 13ten Infant, Regiment, Bey Hedemünden den 28sten Nov. 1760. Capitain von Grote von Roenne pon der Decken vom Garde - Regiment. Fähndrich von Bock von Schöning J Capitainlieut. Werkmeister vom 5ten Cavall, Regim.
Bey Hardegsen 1760. Mittmeister Ziel vom Husaren-Regiment. Bey Fulda 1760. Cornet Behr vom Husaren - Regiment. Ben Löwenhagen 1760. Lieutenant Achgelis vom Artillerie-Regiment. Bey Friglar im Febr. 1761. Lieutenant von Estorf vom isten Infant. Regim . Major von Maidell vom 13ten Bey Marburg den 14ten Febr. 1761 . Generallieut. v. Breidenbach o vom sten Cav. Regim. Capitain von Bülow Major von Lasperg vom sten Infant. Regim. Ben Grünbergen den 21sten März 1761. Generallieut. von Reden vom 6ten Cavall. Regim. Lieutenant Rumpf vom Huſaren - Regim . Beh Göttingen im Junio 1761. Lieutenant Breithaupt vom Jäger- Corps. Cornet Bodenſtein vom Husaren-Regiment.
Bey Leubaus den 14ten Jul. 1761. Kittmeister Brinky vom Huſaren-Regiment. In
Anhang.
5
詩
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In dem Gefechte bey Vellinghausen den 16ten Jul. 1761 . Obristlieut. von Linstow vom isten Infant. Regim. Capitain von Jeinsen Fähndrich Ziehn Obristlieut. Rehboom von 8ten ) Major Voigt Obrister von Sance m Ioten vo Capitlieut. Hinüber vo Heidenreich Obristlieut. von Behr vom xxten v Fähndrich von Wersabe An der Hufe bey Eimbeck den 5ten Novbr.' 1761 . Major von Harling vom 7ten Infant. Regiment. Bey Schorten am Vogelsberge 1761, Lieutenant Stein vom Huſaren-Regiment. Auf dem Eichsfelde 1761 . Lieutenant Müller vom Jäger- Corps.
In dem Gefechte bey Grebenstein den 24ften Jun. 1762. Cornet von Humbracht vom iſten Cavall. Regim, Bey Bonafort den 23ften Jul. 1762. Lieutenant von Holstein vom 2ten Infant. Regim.
Bey Homburg den 21ften Aug. 1762. Capitainlieut. von Berger ) vom 2ten Cavall. Regim . Cornet von WetkenBerger) Am Johannisberge den 30sten Aug. 1762. Capitain Hofmeister Capitlieut. Becker vom 7ten Cavallerie-Regiment , Lieutenant Schöning Fähndrich Uthof vom 8ten Infant . Regiment. Major Brunk Obristlieut. von Reiche vom 12ten Fähndrich von Dåring,
In
892
Anhang.
1 In der Kanonade bey der Brücker Mühle den 21sten Septbr. 1762. Lieutenant von Brand vom zten Infant. Regim. )vi Fåhndrich Groppe Capitainlieut. de Vaur som 1oten Obristlieutenant Brunk Capitain von Estorf ܚ vom 12ten Fähndrich Stephan von Anderten 1 In der Belagerung von Cassel im October 1762.
Capitain von Meding) -Caplieut. von Goebenj vom sten Infant. Regiment. Lieutenant Heine Fandrich Hildebrand vom zten Capitain Cordemann vom 8ten Fáhndrich von Block vom riten Dohm Capitlieut. von Rieben vom 13ten 卓 Fähndrich von Döhren J Lieutenant Kotzebue g vom Artillerie-Regiment . Fähndrich Harterber In der Belagerung von Ziegenhain in October 1762. Lieutenant Dammann vom Artillerie-Regiment. In dem Gefechte bey Goudelour in Ostindien den 13ten Jun. 1783 Major Varenius Capitain Brunsich v. Westernhagen vom 14 und 15. Inf. Reg. Lieutenant Cluesmann BRITISH Fähndrich Müller 11 JY 77 MUS UT E T
Nachricht am Buchbinder.
Die Labelle von dem Etat der Chur-Hannover schen Truppenwird bey der 11ten Seite der Einleitung
Signatur c gebunden. Die große Charte beym sten Cavallerie - Regiment Seite 159 , die drey kleinen A.
B. Seite 601. C. Seite 602 beym 8ten Infanterie
W
Regiment.