Kreuzbüchlein von Graf Sigmund von Hohenlohe 1525 [Reprint 2019 ed.] 9783111559797, 9783111189130


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German Pages 67 [84] Year 1913

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Inhalt
Zur Vorgeschichte
Die Ausgaben Des Kreussbüchleins
Der Text des Kreussbüchleins
Nachwort
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Kreuzbüchlein von Graf Sigmund von Hohenlohe 1525 [Reprint 2019 ed.]
 9783111559797, 9783111189130

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llluellen und forschungen jur Kirchen- und Kulturgeschichte von kW und Lothringen cherausgegeben in Verbindung mit Pfarrer Adam, Professor Vnrich, Pfarrer larobp, Nrchiodirettor Kaiser, Pfarrer Schneider, Professor Wiegand, Vrchiodirettor Winckelmann

von Mannes filier

i. Krenlbiichlein von 6raf Sigmund von fjoljenlohe 1525

Straßburg im tlfah )9)3 vertag von Karl J.triibntr

flrtuibüifjlnn von Sras Sigmund von Hohenlohe

)S2S ßleu herausgegeben von

Mannes fieser

Straßburg im Elsaß )9)3 Verlag von Karl J. trübntr

firtrutft la der

hofdruckerei Philipp von Labern sNain,

Sem fürsten Hermann iu Hohenlohe-Langenburg jur Vollendung des achtzigsten Lebensjahres am 3J. August )9)2

in hoher threrbiewng gewidmet vom Herausgeber

Inhalt

Sette

Vorwort........................... Tur Vorgeschichte. Vas vreuchüchlein

VII VIII

Inhalt................................... Stimmung................................... Zusammenhangs....

.

. . . .

Srundgedanken.... Citetbitö.........................................

Signet htr Druiferel In 5t DK

Sefchichte...................................

XV XVII XX XXIII xxv XXVIII XXXI

Vie Vrucke........................... Ver Tert des Areuzbüchleins .

.

.

J-2)

Signet fiöpfels la der Originalausgabe

.

.

22

. XXXVII

Fachwort

kafeln: Titelblätter Tafel): Vruck von Wolfgang flöpftl, Straßburg, 1525 Tafel 2: Vruck (oon Heinrich Stepner, Augsburg), r.) 525 Tafel 5: Vruck (oon Vemharb Jobin, Straßburg), J 585 Tafel 4: Ausgabe (wol in franlfurt geöruttt), 1662

ehren des -reifen fürsten, eines der noch aus großer Leit unseres «M Voltes >u uns liebenden, und iur feier eines seltenen festtages fei hier Mf dieneuestusgabederdentwürdigenZchristeinesöliebesfeinesliauses, *"*'111'0 Ventmals anderer großer Leit, dargeboten. Line geschichtliche Bearbeitung der Schrift im Zusammenhänge einer auf die Quellen rurüchgeführten Varstellung des Lebens ihres Verfassers's ist im werte. sslit Küitstcht darauf ist in den folgenden blättern außer dem auf der ersten Vruttausgabe ruhenden Ink und der bibliographischen Übersicht über die verschiedenen Vrurte nur das |um Verständnis der Schrift, ihrer Entstehung und ihres wortlauks unbedingt ssötige oer,eichnet und von einer Verarbeitung im ge­ samten Umfange, insbesondere der bis ins einielne durchgeführten vertnüpfung mit den literar-und tulturgefchichtlichen Voraussetzungen und den «eitgeschichtlichen Ereignissen sibstand genommen?) fluch bei den bildlichen Vor­ stellungen und dem flachweife anderer, mit denen sie inhaltlich und in ihrer form in V'liehung stehen, ist nur auf das Allgemeinste und flachste hingereigt.kine erfchöpfendeSehandlung, besonders deslitelholsschnittes, müßte in den weitesten Umtreis führen und würde eine besondere Hufgabe fein. *) Eine 5ti«e des Lebensbildes, nachdem es einst von Johann Christinn wibel gezeichnet worden war, 1748 (f. auch wibel in der hohenlohischen Kprchen- und steformationshistorie, (1.) Saad (1752), 5. 285-296, s. ftachttöge in wibels hohenlohischer stprchenund Keformations-Historie, 4. öd. (1755), 5. 162), hat neuerdings der Herausgeber einer probe der Handschrift des örafen Ligmnnd von Hohenlohe beigefügt in den Hand­ schristenproben des 16. Jahrhunderts nach Straßburger Originalen, herausgegeben von J. ficker und 0. wimtelmann, 1. öd. 1902,

Insel 38. Jn dieser eigenhändigen stufteichnung schreibt der öraf von Hohenlohe feinen Vornamen .Sigmund', deshalb ist diese form in der folge bevorzugt, daß ste zu seiner Zeit wechselnd mit der volleren ftamensform ge­ braucht wurde, zeigt das streuzbüchlein. ') Darum auch von der Heranziehung dersttten des Domkapitels im Kapitelarchiv, die proto# tolle desDomtapitels.diedottaufbewahrtweröen, beginnen zudem erst 1560, vgl.(Ingold), Catalogue sommaire des documents conservSs aux archives du chapitre de la cathMrale de Strasbourg, 1906.

VIII

Zur Vorgeschichte des vreuchiichleins gf)O. 6. der Kreuz, abnahmt Dürers in stistnchen.

3) Ja Dürers Kroßer Passiva. *) Ausgabe In Den Kiasstkera der Kunst, 258. ') Kesfiteu, der Dllberfatertjlsmas des fünf* jehntMi Jahrhunderts, 1855,5. >57.

erst eben geschaffener auferstandener thristu« im fiueöru# der Zögt und in geschiaffener Gebärde wie mit Worten redet: weit über stlanneshöhe da« kreuz, da» er mit beiden Händen umfaßt, haltend und zugleich darauf deutrab al« fein Wahrzeichen, da» er erprobt und da« ihn erprobt hat, da« Wahrzeichen alle« sNenfchenlrben«, sNannearingen« und -dulden« und -über­ winden«: folge mir nach! Va« kreuz am Himmel, in tichtwolken erscheinend, ist der fantaste durch mehr­ fache Darstellungen eingeprägt: in der stlbergszene,') in der Apokalppfr: Dürer hat e« hier zu Kap. 7, 2 und 14, 6 lda« .ewige Evangelium') gezeichnet. Und mit den andem Werkzeugen der staffion wird da» kreuz in den bildern des jüngsten bericht« dem berichteten al» Summt aller Anklagen und als letzter Kichterspruch vorgehalten, buch auf das Kreuzigungsbild Dürer» fei hingewiesen, da» zuerst in dem Eichstätter stlissale 1517, dann im stachdnuk der Lutherschen Sibel, stürnberg 1524, zu finden ist: über dem Kreuze ist bottoater in der Gloria fichtbar.H Es liegt aber doch ein unmittelbarer Hinweis nach bestimmter Sichtung vor: da» von den Händen gehaltene Kreuz ist ficherlich durch Dürer» Sild der Anbetung der heiligen Dreifaltigkeit beeinflußt: Gottvater, über dem die laude schwebt, hält mit seinen Händen die Enden de» Kreuze», da« den Sohn trägt: der gekreuzigte und nun erhöhte thristu» im Hellen Himmelsgewölbe, über der Schar der Anbetenden, tief unter der Erde land und Gewässer. Kreuz und Erdkugel, mit einander verbunden, verstärken noch diesen Hinwei»: da» Herrschastsemblem Gotte« und thristi, sowie Ehristu» selbst auf der Erdkugel thront lz. 6. in Dürer» kleiner Passion!. Seide Darstellungen find Seichtbüchern und andern erbaulichen Schriften de» stNNrlalter» mifgtgtbtn.3) Auch liteleinfassungrn der steformattonszeit zeigen den thronenden Himmelskönig mit Weltkugel und Kreuz, da« Kreuz mitunter besonder» lang gestreikt: Han» Salbung hat es so ge­ zeichnet, und von ihm ist auch eine Handzeichnung erhalten, die Kugel und Kreuz für fich und in besonder» großen Verhältnissen weist?) Da« stlotiv ist weitver­ breitet al» Wasserzeichen?) Jm Suchdruck hat es (als dreifache» Kreuz über dem Kreise), Wischen bewegte Spruchbänder gestellt, im Kreise die Anfangsbuchstaben seine» Namen«, Johann Schott in Straßburg als schön gqeichnete» und groß auagesvhtte» Signet verwendet.°) Dielleicht hat da« ähnliche Druckerzeichen von St. Die, da» auch der Litel von Gnidin»' Defensio Christianorum de cruce trägt, in Verbindung mit diesem lhemo ein sprechende» Spmbol, besondere An•) Qolbein In der Passion Christi, Sasel, stlasstttt der Gunst, 5.47, Holzschnitt oon Vstrer, stlasstttt derstunft, 5.27». a) stlnsstter der fianst, 5. 305. 3) .Spiegel der Sünden', .ficht der Seelen' 1407, s. Sestlten n. n. 0., 5.4S, 127. 4) dir Handzeichnung In der Ausgabe der Hand« Zeichnungen Sattlung;, die o-lerep oeranftattri hat, 1004-00, loset 250. dir andere er-

wühate Vorstellung verzeichnet kisemnnn in Jul. ssteperr Allgemeluem stvnstlerlerlton II, 1070, litt. Hano Snldung unter str. 43 der Holzschnitte. Ein allgemeiner Beispiel s. Joh. lachtt.vieltttteinsnffungendttstesormaNonrzttt, lasel 124, stümdttgl. •) Srihutt, Les filigranes,1007, n. 2030 ff. *) Htttz und Sormt, Elstiffffche Süchermnrten, 1070, lasel VI, 4.

xxvill regung gegeben, ’) den Hinweis auf Öen freie als Erbhtgel machte nach verdeutlichen, daß dies Signet auch am kvde van Waldfeemüller» Cotmographiae introductio, J507, steht. Oft Kreis wiederhaK hier gewissermaßen die verschiedenen Zridjnungtn des Erdkreises in dem viel gelesenen, wiederhvst damals gedruckten vvchlein. Inhaltlich besonders reich ist die KSpfrlfche Eitelbordür» |U dem Novum testamentum graece van J524: obenSottvater, der dir Weltkugel lmit freust hält, unten die lebendigen Stücke ter Passion, die durch­ bohrten Hände und führ und das Herr des öekreuzigten - das längst schon vor dem Zeitalter des eigentlichen Herz-Iefu-Kult« verbildlicht worden ist - und an den Seiten Propheten mit k>kichern und Rollen und die EoangeliRenfpmbok,1) diese, wie die kvangelisten selber mit der heiligen Schrift auch sonst häufig auf den litelblättern |u finden. Damit ist tu flreui und krdkugel das Such hinzugekommen, dessen Darstellung ist durch die Druckausgabe des vibelbuches und war auch durch den apotalpptifdjen Stosskreis nahegelegt, ks ruht bei Verbildlichung der kvangelisten lwiederholt bei Lukas) geschlossen auf dem Soden. Such Hans valdung hat den ftpvkalpptiker Johannes gezeichnet, fitzend, mit dem Suche, das auf der krde liegt.3) Die stiotive weifen also ihrer Herkunft und ihrer Verwendung nach über­ wiegend in das lransfrendente und in da» kschatologifche. Sie leigen den Über­ gang, den da» mittelalter bei der wende |ur neuen Zeit auch bildnerisch aus­ brückt: Die Paffionsgedanken werden zeitweilig von den Sewittrrwolken der ftpvkalpptik überschattet ober von ihren fahlen Slihen vberleuchtet, fie werden wohl auch vorübergehend unterbrochen. Uber indem das übersinnliche nun auf den festen Soden der Wirklichkeit gefetzt wird, erhält es zugleich feine andere Sebeutung: die des Meidenden, Segenwärttgen, der sicheren Segenständlichkeit, die Zukunft ist in der Segenwart transponiert, die Herrschaft von Kreuz und könngelium ist da und dauert. Such rein formal betrachtet, weist die Komposttton auf dem Eitel de» Kreuzbüchlein», in der jene drei stiotive in bedeutender weife mit') Abgebillet, aber nicht gut, and darum hier wiederholt, ebtaDa 5. )O, hierseibst auch die Ilterotur. 5. auch Allgemeine deutsche 6lo< grapbte XIII, 488. dar Zeichen uon 5t. Die ist (aber nicht Im Hauptmottoei etwas oarilrt in WalbfeemailersCosmographiae intro­ ductio (fafflmllrtrutf, btrausgtgtbea oon o. Wieser 1807). klar andere Ausgabe der Derensio oon Snidius mltondmn Dtrlblatt,

bei dreslaner, dar schöne doch, latalog 21, JJJ3, 5. 50. 1 heil, sand data«), klstisstsche dtichermarten, lastl XVI, 4. Auch ans Ooftter ntetbtittera oon Ölbelbnnhe: Da* newe leflomeet teutsch», Petri, 1521, 1523, griechisch, Debet, 1524. *) dutsch, Die dScherornomentlt der Renaisfaare 1.1878, loftl 71.

einander verbunden find, noch der Seite des Eschatologischen und Jenseitigen. Vie ungeheuere Bewegung von licht und dunkel, das Kegen- und Vurcheinandergeworfrnsein von Strahlen und Schäften in stärksten öegensShen auf den apo» kalppttschen Blättern Vürers scheint hier wieder, die stürmische Aufregung der Elemente seht sich hier in den sich auseitmnderstehenden Wolken fort, wie dort so hier die eigentümliche Behandlung der Lust: wie Vamps und dann wieder wie Vrachenleiber ist die Luft geballt, Auch Einselheiten kehren wieder: die Landschaft, die spihen öräser. Andererseits wird man bei den Besonderheiten der Landschaft auch an da« Sftahburger Stadtbild denken, ver Bebirgshintergrund ist hier ähnlich angegeben, und der Kirchturm mit seinem langen spihen Helme, der kaum ver­ mittelt au« dem stlauermassiv aufsteigt, läßt die eigenartigen Straßburger Vor­ bilder erkennen.'s stlan wird wohl noch weiterkommen mögen, al« bi« {u der Feststellung, daß der hohschnitt die starken Einflüsse Dürft« an der Stirn trägt und auch Straß­ burger Eigentümlichkeiten aufweist. Und man wird auch noch einen Schritt weiter tun können, freilich ist e» einstweilen noch verwehrt, ,u einer stcheren kntscheidung über die Herkunft zu gelangen, sticht nur, daß der Straßburger hohschnitt einer sufammenfassenden Untersuchung noch ermangelt, insbesondere der Suchschmulk der Kesormationsjeit. Vie größte Schwierigkeit müssen wir gerade hier empfinden, daß wir bisher nur in geringem Umfange festlegen können, wie weit die stleister selbst in hoh geschnitten haben und wieviel bei den uns vorliegenden blättern in Zeichnung und stlaaier der Vermittlung der ausführenden Hand iuluschreiben ist. Vie eigentümliche und bqiehungsreiche, durchdachte und ebenso inhaltlich wie im äußeren Vortrag eindrucksvolle Komposition kann nicht da« Werk eine» ersten besten Vürerschülers in Straßburg sein, sondern eine« Ersten und Vesten, wechtlin ist nicht mehr, weidih noch nicht in dieser Zeit in Straß­ burg nachiuweisen. stlan könnte an valduug denken, und stlanche» weist mit Bestimmtheit in die stähe de» lehteren, vielleicht in irgend welcher Weise auf ihn selber. Ballung hatte Bestehungen iu den Hohenlohe«. Er hat sweimal da« hohenlohesche Wappen für Scheiben gqeichnet. Sebald Büheler vermerkt auf der einen Skige den Domherrn Ludwig von Hohenlohe in Straßburg, des Dekan» Bruder. H Baldung hat schon fräße für die Buchkunst gearbeitet. Besonder« bekannt find seine Zeichnungen für Schott, örüninger und Knoblauch. Er hat sich alsbald auch in den künstlerischen Dienst der Keformation gestellt und für mancherlei Aufgaben im Auftrags verschiedener Straßburger Verleger die Vor­ lagen geschaffen.^ Er hat da« Signet für Peter Schöffer geieicßnet.4) Auf die *) für ölt frühere reit,.S. Sesibach, An« sichten des alten Strafiburg I. II., Prafpette non 1438, 1587, 1589. ’) ötiahnsi, 9ans Salbung Sriens Wappen« Kldjnungtn In Coburg, 188«, 5.55 f. Jn der o. Itressschen Ausgabe der sianbieichnungea Valönngs Iafrl 120.121.

'I Das beste für den übnblitf über bas Werk oon Salbung ist, trohöem stlanches fehlt, her schon sMerte Artikel oon kisenmann In Jul. siiessers Allgemeinem stünstierlerlkoo. 'Iheih (unb Sarais), ElsäffildK Vüchermarken, Insel XXIII.

XXX

Darstellung au» derBpokalppse wurde schon verwiesen. Sicher sind von seiner stand Titelblätter für stöpsel» Offqin entworfen, |. B. da» |u Bucer» Summarp feiner predigt |u Weihenburg, J523,1) und da» |um dritten Teile der griechischen Bibel, J52B.2) wie geistreich und inhaltsvoll ist feine grohekopsteiste >u dem von Burer herauogrgebrnen Straßburger öefangbuche von J542,3) der nicht nur im formal größten, auch der großartigsten Leistung de» Straßburger Buchdruck» in der Keformation»r«it überhaupt! Sein» Tätigkeit für den Druck ist noch nicht im Ein« leinen verfolgt, sie ist stcherlich viel größer gewesen, al» angenommen wird, jedenfall» al» bisher bekannt ist. Plan erkennt in dem Bilde gewiß Ballung» Sinn für da« Spmbolifche und feine Babt, e» anschaulich au»|udrücken, und die Darstellung, wie gehalten sie auch ist und sein mußte, lag in der Kichtung seine» Zuge» ]um Dunkel-fantastischen, |um Beheimnisvollen, der sonst wohl auch in» Ungeheuerliche und Brotenke ab­ schweifte. Buch regelmäßig wiederkehrende einielne Eigentümlichkeiten, |. B. die staltung der finger, wird man nicht verkennen. Berade freilich bekannte hohschnittsolgen (Illustrationen |u den iehn Beboten, Brüningtr, 1518, Zeichnungen im Branatapsel, Knoblauch, J5JJ4) (eigen so erhebliche Verschiedenheiten in der Busführung, daß man in dem Urteile über nichtstgnierte Blätter sehr lurückhaltend sein muß. Plan wird auch bei dem stohschnitte de» Kreuibüchlein» nicht ohne weiteres sagen können, wie viel etwa die Zeichnung bei der Ausführung im stolischnitt beeinträchtigt worden ist. So wie sie vorliegt, hat ste im vortrage ent­ schieden auch Züge, die nicht mit Baldung» Art stimmen. stoch schwieriger ist eine Entscheidung über da» merkwürdige Signet. E» scheint, daß Baldung auch andere Embleme, al» da» Schöster» ge>eichnet hat, stcherlich einige für stöpsel. Da» lag feiner Brt gani besonder». Die Übertragung auf den hohstock wird wohl aber öfter» auch hier nach Säuen des stleisters von Bnderen besorgt worden sein. Jn dem vorliegenden, besonder» reichen und interessanten Bilde findet man nicht nur in den Delphinen einen Hinweis aus Baldung. Eine Keihe von Brnamentstücken, die stch unter seinenhancheichnungen erhalten haben,6) find von überraschender Ähnlichkeit: die Putten in ähnlicher Brdnung, Haltung und Zeichnung, Blumen in fast gleicher Darstellung und Busführung, auch da» Bollwerk und der Engelskopf. Bei den Putten in der oberen Hälfte de» Signet» scheinen übrigen» italienische Vorbilder miftufprechen, es gibt ähnliche Darstel­ lungen in hohfchnitt auf italienischen Einbänden de» 15. Jahrhunderts?) *) doch bei IN ratz a. a. 0. uilebtrgtgtbtn. *) heitz (unb Borack) a.a.O., las. X V111 flr.JS. ’) Sie Ist nach dem eiojlgen erhaltenen kremplore der wertes -oerst obgebruckt In bet christ­ lichen Welt, 1)01, wechnachtsnommer, mit Begleihoorten von J.fltftr, bann oon frii Boom­ garten In Zeitschrift für ble Beschichte bes Oberrhein», 13,1904,5.258, in bernstostohe Ober Bolbnng» Stellung )nr Reformation, 5.245 ff.

•) Jn ben Rouchmolken bes stiichenbUbes )um Qo$ im Pfeffer tonn man sthnlichteil mit ben walten bes strenzbOchlelnNlels sehen. ") S.ble honbielchnnngen In vlkrests Ausgabe, täfel 55-weiten stälste (5. 25-32) öfters vorkommende Verwechslung von in und ni, offenbar weil im Uppen* Vorrat diese Ligaturen da waren: 1525 5.25: tepn kain kain 5.26: kein fein

J662 kam kani kanin keni fern'

1525 L. 27: allein 5.30: ein meint 5.3): ainander usw.

1662 alleni eni menit aniander

Die Bestimmung eines nicht näher beieirfjneten Drmkes des XVII. Jahr­ hunderts ist schwierig. Eine von Herrn stustavplori in franksurt a.sN. vor­ genommene Prüfung ergab, nachdem Herr Dr. Zchottenloher in Planchen schon frankfurt als Druckort vermutet hatte, daß die in dem Drmk von 1662 verwendeten Uppen ausnahmslos der Lutherfchen Schriftgießerei in frank­ furt a. PI. entstammen, und wahrscheinlich hat auch eine frankfurter Offizin den Drmk hergestellt. 3n Betracht kommen die Drucker: Johann Nikolaus stumm, Balthasar Christoph Wust, Johann Gorlin und am wahrscheinlichsten Johann Philipp weiß, vergleiche über die Uätigkeit einer Rnzahl der zeitge­ nössischen Drucker, soweit sie sich auf die Herausgabe von Leitungen und politischen flugschriften erstreckt, Ploris Rufsah über Die Entwicklung des Leitungs­ wesens in frankfurt im Rrchio für Buchgewerbe, 49. vd., st. 5-8, J9)2.

5. Brust von )74) in: fortgesetzte Sammlung von Riten und Neuen Ideologischen Sachen. Dritter Bepttag auf das Jahr 174), Leipzig, S. 225-279, mit einigen an­ gehängten Bemerkungen, zumeist über den Uitelholzfchnitt, 5.279 f. Es ist ein nicht sehr sorgfältiger Nachdruck der Rugsburger Rusgabe, aber ohne Rbrücken der einzelnen Rbfätze und ohne Paragraphenzeichen, vorhanden z. v. in Straßburg, Unioersttäts- und Landesbibliothek.

XL!V

Ausgabe von Johann thristian Vibel, frantfurt und ieipiig, )74$ Dorfjanöra ). 6. in irr fürstlich«» Zchlostdidliochrt in tongrabnrg, in Strnütmrg, Uniwrfltits» nnö llmürsbidliocht».

plertkwürdige Lebens-öeschichte des Weplandffochwürdigsten und Hochgebohrnen örafen Sigmund« von yohenlohe, öewesenenvom-vechant« des hohen Stiffts iu Straßburg, wie auch vom-fferrns |u Rugsspurg ett. Rue juotrläfigai (sic) Vorumenten und Nachrichten verfertiget / und samt dessen so betitelten treuh-Süchlein / zur Erlöukrung der Keformations-Seschichte an« Licht geftellet von ssl. Johann Christian wibel / Confift. und des 6pm» nassi ]u oehringen ton-Kectore. franlkfurt und Leipzig, J748. Ver Lebensgeschichte, in der 5.37-42 von dem Kreufbüchlein, seinem Titelbild, seinem Inhalte und den verschiedenen Rusgaben gehandelt wird, folgt mit besonderer Paginierung und Signierung das Ereüh viechlinn II oder || ermanung des wolgebornen II Herrn II Sigmunden II örauen von Hohenloe/» Cljumb Vechan der hohen Stifft II |u Strassburg / II nach alt? Herkommen II brschehen an die virarien und thorss || verwanten daselbst. II ornamenstinik. sranlkfurt und Leipiig. Külkseite leer. S. 3 beginnt der Cext: Sigismundt ll öraue oon ssohenloe/ll Chum Veran der hohe Stifft tu Strassburg / II etc. wünsch euch liebenn brüdern onnd sreünden / II virarie on verwanten des thors II der hohen Stifft. II Vanach ornamentierte Initiale 0. 40 paginierte Seiten, 3-40, Signaturen ar-er. Rm Schlüsse von 5.40 rin grosser Korb mit fruchten. Bemerkenswert sorgfältiger Nachdrulk mit Beibehaltung der Rbkiiriungen und der Orthographie der Rugsburger Rus» gäbe, mit geiäljlten Paragraphen über den einzelnen Rbschnitten und mitNachWeisung der State und vielen sachlichen Erläuterungen, wibel hat auch in seiner Beschreibung des Citelhohschnittes die in der Vorlage mehrfach un­ richtige Überschrift des Kreutts richtigstellend geändert la. a. 0., 5.38). verschiedene Rnieigen seiner Veröffentlichung oerieichnet wibel in der Vorrede de« ). Landes der ffohenlohischen kprchen- und Kesomationsffistorie unter I, 5.

XLV

7. vnuk von 1751, veranstaltet von 1. p. fresemus in: Johann Philip frtftnii pastoral-Samlungen. Neunter rheil. ftamksurf unö £fip|ig / bep Wolfgang Ludwig Springs seligen Erben und Johann stottlirb starke. 1751. ZroölHefl5tü(f ,5.462-492. vorhanden B. auf der Stadtbibliochek lufrantfurta. fll voraus geht als Liftes Stärk Wibels Lebens­ geschichte des strafen Sigmund oon Hohenlohe lohne die Hnmerkungen) / 5.409-46J. vorausgefchiltt ist der Lebensgefchichte (5.4)0):

Dormnnerung Nachdem die drep vorhergehende Stärke uns so erbauliche Hempel aus dem Hochgriistichen Haufe Hohenlohe geliefert:') so finde ich mich beweget, auch aus den ältern Zeiten ein merkwürdiges Hempel oon diesem hohen Haufe beptufügen, welches hoffentlich vielen Lesern angenehm seyn wird. Ich merrke nur noch an, dah das so genantt treuh-Büchlein des Herrn strafen Sigmunds eigenstich eine Ermahnung an die virarien und thor-verwandten des hohen Stifts iu Sttasburg in fich enthalte, worin die damals unter der Seistlichkeit herrschende Sunden sehr nachürürklich gestrafet, und die thorverwandten iu einem heiligen Leben ernstlich ermuntert werden. Plan ton daraus den steift des hohen verfaffer» deutlich erkennen, und ich werde vielleicht künftig diefealte pastoral,Schrift, diefchon)525 oerfertigetworden, diesen Samlungen einoerleiben. J. p. f. 5.462 vmamentiertr Kopfleiste darunter: Zwölftes Stärk, rite! des Kreuchüchleins (mit einer Bemerkung des Herausgebers ftefenius, daß er infolge Weglassung der Hnmerkungen Widels |ur Lebensgefchichte Sig­ munds oon Hohenlohe noch Naum habe, das Kreuchüchlein ab. i. oertolungtn.

J) (.5.12, Z. 2.

3) egl.platttz.«, 21 (ogl. lot 12,34).

BI. B ii

Ijeri gar im gepi weltlichs prachts und wollusts ersoffen ist, was walt dan anders ‘einer galt sein dann der bauch? Öarumb einer eer |ü schänden wer­ den müh, die ir auf irdisch gespnnet feind','s Philippen, am dritten. Öarumb, lieben briiber, ir, so sollichs thun, entweders bekent, das ir nit christen sept, sonder hepden, die für den lepb also sorgen, ich schweig rlerito» Domini, golf) ergebene und die gott >ü epgen haben, ober bemepset ein andern glauben. So lang ir gott den bauch nit oertramen dürft, der die unoernünftigen thier und oögel, ja die unentpstnttichen blumen überreichlich verficht und |iert, welche uns auch Christus ium exempel fürwirst, wie walt sagen, das ir im umbs ewig leben oertraroet? Uertramet ir im dann nichts, ir und müh Dieeroig warheit eroer lugner sein, marumb gebt ir euch dann für seine diener aufi?2)

B. Biib

$ 04) Also Iaht auch fallen den namen ‘geistlich', die ir doch so gar stepfchlich leben. ‘Die wert des stepschs feind offenbar, als do feint eebruch, hürerep, Unreinigkeit, geplheit, abgvtterep, raubereji, sepntschast, Hadder, epfer, jorn, tank, imptrartjl, feiten, hah, mors, sausen, fressen und berglepdjen’,3) non welchen schrepbt Paulus |un Galla, am sechsten.- ‘Ich hab eüch |üoor gesagt und sag noch |üoor, das die solichs thun, werden das repch gottes nit erben’.4) Öarumb spe auch nit gepstlich feind, die dem gepst so gar chwider leben und so roept non tintschast gottes gefunden werden. Nun bisse statt all leider sind eroer oilen nit frembb, das >ü uil am dog lept. Dann non eurem besitz und ergerlichenlebenbeinorfj5) alleinroonerunluss tragen und stffmerien.söarumb ir dann, so bep einer trefflichen christlichen rommun leben, doch «ületst be­ denkens haben sollen, eüch |fl bessern und nit jedermann strüchstein^)|ü sein. $05) Bbgötterep und gotzendienst nennet Paulus den gepi.l Wie repn ir non solchem seit, müht ir selb am besten, roierool der heiligthumb, bilder und roalfart auch nil meer achtung bep eüch gewesen ist, dann dem recht­ geschaffnen christlichen glauben chtreglich gewesen. $ 06) von feintfchast, Hader, epfer, zorn, tank, zwittocht, fetten, haß und mort ist nit not |ü reden. Die weit roepfit, das nieman lepchter feintfchast an-

*) gift. ') Phil. 3,15. Watt». it ferm»# mbus no#

V< munv /rS offen» chUs.

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