Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II: Arbeitsaufgaben für das zweite und dritte Ausbildungsdrittel 9783748605430

Als angehende Pflegefachfau oder künftiger Pflegefachmann wollen Sie sich optimal auf Ihre Aufgaben im Pflegealltag vorb

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II: Arbeitsaufgaben für das zweite und dritte Ausbildungsdrittel
 9783748605430

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Angelika Auer, Prisca Helmlinger

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II Arbeitsaufgaben für das zweite und dritte Ausbildungsdrittel

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet. Der Verlag und der Autor können jedoch trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen. © VINCENTZ NETWORK, Hannover 2022 Besuchen Sie uns im Internet: www.altenpflege-online.net Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um geschützte, eingetragene Warenzeichen. Titelfoto: AdobeStock_kronalux (composing) Autoren Fotos: Wöhrstein Fotografie, Singen Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen

Angelika Auer, Prisca Helmlinger

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II Arbeitsaufgaben für das zweite und dritte Ausbildungsdrittel

INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis Vorwort7

I

Pflegerelevante Grundlagen

9

Abführmittel10 Beschwerdemanagement 

14

Bilanzierung 

18

Hemiplegie und Hemiparese

21

Krankheitsbild Apoplex

25

Krankheitsbild Parkinson

30

Kommunikation33 Notfallsituationen 

37

Pflegegrade40 Positionierung 

44

Schmerzerfassung 

48

Schmerztherapie52 Transurethrale Katheterisierung

57

61 II Behandlungspflege Drainagen62 Intramuskuläre Injektion

66

Prä- und postoperative Pflege

69

Versorgung und Umgang Enterostoma

74

Versorgung und Umgang PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) und PEJ (perkutan endoskopische Jejunostomie)

78

Versorgung und Umgang Port 

82

Versorgung und Umgang SPK (suprapubischer Katheter)

86

Versorgung und Umgang Tracheostoma

89

Versorgung und Umgang Transnasale Magensonde

93

Versorgung Wunden – Basiswissen

96

III Arzneimittel Arzneimittel Grundkenntnisse

101

Aufbewahrung Medikamente

106

102

Bedarfsmedikation109 Infusionen111 Insulinarten115 Sauerstoffgabe117 Verabreichen von Medikamenten

121

125 IV Intensivierung Betäubungsmittel126 Dialyse129

4

K O M P E T E N Z T R A I N E R F Ü R D I E P F L E G E AU S B I L D U N G .. ./ INHALTSVERZEICHNIS

Krankheitsbild Asthma bronchiale

134

Krankheitsbild COPD

138

Krankheitsbild Multiple Sklerose 

142

Onkologische Therapieformen

147

Schichtleitung153

V

Umgang mit Sterben und Tod – Erweiterung

156

Versorgung Wunden – Erweiterung

161

Psychiatrischer Einsatz

167

Posttraumatische Belastungsstörung 

168

Suchtkrankheiten – Erweiterung 

171

Suizidalität175 Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Erweiterung 

179

Umgang mit depressiven Menschen

183

Umgang mit schizophrenen Menschen

187

Autorinnen191

5

K O M P E T E N Z T R A I N E R F Ü R D I E P F L E G E AU S B I L D U N G ../ VORWORT

Vorwort Liebe Pflegecommunity, im Januar 2020 startete die neue generalistische Pflegeausbildung in Deutschland. Seitdem bringen wir uns stark in die Ausbildung neuer Pflegefachkräfte ein. Wie bereits im ersten Band erwähnt liegt uns eine ganzheitliche Ausbildung am Herzen. Wir sind überzeugt, dass nur aus einer allumfassenden Ausbildung handlungskompetente und motivierte Pflegefachkräfte hervorgehen können. Da vielen Einrichtungen die erforderlichen Ressourcen fehlen, um die geforderten Arbeitsaufgaben in Eigenregie zu erarbeiten, möchten wir auf diesem Wege unseren Teil zur Entlastung der Praxisanleiter*innen und zur Verbesserung der Pflegeausbildung beitragen. Mit diesem und dem vorangegangenen Aufgabenbuch möchten wir allen praktischen Einrichtungen, Pflegeschulen, Praxisanleiter*innen sowie natürlich den Auszubildenden ein hilfreiches, zeitsparendes Instrument an die Hand geben. Die in diesem Buch zusammengestellten Arbeitsaufgaben können nicht alle relevanten Themen aus allen Pflegebereichen abdecken. Je weiter die Auszubildenden in ihrer Ausbildung vorankommen, umso intensiver werden sie in den Bereichsalltag einbezogen, wodurch sich das Zeitfenster zur Ausarbeitung der Arbeitsaufgaben stetig verkleinert. In diesem Band beziehen sich die Arbeitsaufgaben auf die fünf Kompetenzbereiche aus dem Rahmenausbildungsplan nach PflAPrV: alle Pflichteinsätze des zweiten Ausbildungsdrittels und des Vertiefungseinsatzes sowie den Einsatz in der Psychiatrie. Es ist eine Sammlung von elementarem Basiswissen und soll dem Theorie-Praxis-Transfer dienlich sein. Jedem Kompetenzbereich sind zwei weitere Ebenen (Kompetenzschwerpunkte und Kompetenzen) im Rahmenausbildungsplan zugeordnet. Zur Vereinfachung der Zuordnung und späteren Verankerung im individuellen Ausbildungsplan wurde in den Arbeitsaufgaben lediglich der Kompetenzbereich und der Kompetenzschwerpunkt hinterlegt. Um eine schnelle Übersicht der Themen zu gewährleisten, sind die Aufgaben innerhalb der angebotenen Themenbereiche alphabetisch geordnet. Zusätzlich wurden das zweite (Pflichteinsätze) und dritte (Vertiefungseinsatz) Ausbildungsdrittel getrennt voneinander behandelt. Die Arbeitsaufgaben können in beliebiger Folge erarbeitet werden. Die Auswahl der Arbeitsaufgaben sollte in Absprache mit der Praxisanleitung erfolgen und auf Grundlage der Rahmenbedingungen sowie des Klientels der Einrichtung ausgewählt werden. Der/die Auszubildende kann die Aufzeichnungen als Informationssammlung bei der Ausarbeitung verschiedener Lernaufgaben, die durch die Schule gestellt werden, nutzen. Ebenso können die Notizen bei der Prüfungsvorbereitung hilfreich sein. Mithilfe der verschiedenen praktisch gestellten Aufgaben sollen die Auszubildenden schrittweise an Erfahrung, Sicherheit und Verantwortungsbewusstsein gewinnen. Selbstbewusstsein und Motivation können auf diese Weise durch positive Erfolgserlebnisse gestärkt werden. Selbstständigkeit, Selbstwahrnehmung und empathisches Handeln werden unterstützt. Das Verständnis für die Pflegeprozessverantwortung und die vorbehaltenen Tätigkeiten, die gesetzlich in §4 PflBG verankert sind und somit deutlich an Bedeutung gewonnen haben, wird geschärft. Die Praxisanleitung kann zeitsparend auf Aufgabenstellungen zurückgreifen, die Auszubildende in Eigenarbeit mit wenig Unterstützung durch die Praxisanleitung selbstständig ausarbeiten können. Somit können Schüler*innen auch in unvorhergesehenen, herausfordernden Alltagsituationen gefördert werden. Die Ausarbeitung einer Arbeitsaufgabe kann zu einem späteren, geplanten Zeitpunkt gemeinsam diskutiert und ergänzt werden. Somit wird die Praxisanleitung bei der Umsetzung des arbeitsverbundenen, arbeitsgebundenen und arbeitsorientierten Lernens mit dem Auszubildenen unterstützt und entlastet. 7

I Pflegerelevante Grundlagen Abführmittel10 Beschwerdemanagement14 Bilanzierung18 Hemiplegie und Hemiparese

21

Krankheitsbild Apoplex

25

Krankheitsbild Parkinson

30

Kommunikation33 Notfallsituationen37 Pflegegrade40 Positionierung44 Schmerzerfassung48 Schmerztherapie52 Transurethrale Katheterisierung

9

57

Abführmittel

Abführmittel Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 I.3 V.2 II.2

Ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel und unzureichende Bewegung verlangsamen die Darmtätigkeit und können zu Obstipation führen, welche einen physischen und psychischen Einfluss auf die zu Pflegenden nehmen kann. Manche Arzneimittel beeinflussen die Darmperistaltik ebenfalls negativ. Eine regelmäßige Stuhlfrequenz ist unabdingbar, um den Körper regelmäßig von Giftstoffen und anderen Abfallprodukten zu befreien. Eine Form der Prophylaxe (beispielsweise bei der Gabe von Opiaten) und der medikamentösen Therapie sind die Laxantien. Um eine Obstipation erkennen und die nötigen Maßnahmen einleiten zu können, ist die Beobachtung und Dokumentation der ausschlaggebenden Kriterien unverzichtbar. Benennen Sie ausschlaggebende Stuhlbeobachtungskriterien, die Sie selbst tätigen bzw. der Dokumentation entnehmen können, und auf deren Grundlage Sie entsprechende Maßnahmen einleiten.

Definieren Sie die Begrifflichkeit Laxantien.

10

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Nennen Sie fünf verschiedene Laxantien, die der ärztlichen Anordnung bedürfen. Beschreiben Sie die jeweilige Wirkungsweise. Markieren Sie die Präparate, die in Ihrem Arbeitsumfeld eingesetzt werden. Laxantien

Wirkungsweise

Wählen Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung drei zu pflegende Menschen aus, die Laxantien ärztlich verordnet bekommen haben. Nennen Sie den jeweiligen Handelsnamen der Präparate, die angeordnete Dosierung und den individuell zu erwartenden Wirkungseintritt des Medikamentes nach der Verabreichung. Dosierung

Wirkungseintritt

Person 3

Person 2

Person 1

Handelsname

Bevor auf die Verabreichung von Laxantien zurückgegriffen wird, werden vorrangig nicht medikamentöse Alternativen in Betracht gezogen. In diese Kategorie gehören Quellmittel, wie beispielsweise Leinsamen, Trockenobst, Flohsamen … Da diese pflanzlichen Stoffe viel Wasser binden und aufquellen, wird der Darm gedehnt, wodurch die Darmperistaltik angeregt wird. Auf diese Weise kann Obstipationen vorgebeugt oder leichte Obstipationen können sogar behoben werden. Jedoch ist bei dieser Methode eine angepasste Flüssigkeitszufuhr erforderlich, um eine kontraproduktive Wirkung zu verhindern. Erläutern Sie drei weitere nicht medikamentöse Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen, um die Darmtätigkeit anzuregen.

11

Abführmittel

Als „Einlauf“ wird das Einführen einer Flüssigkeit über den Anus in den Darm bezeichnet. Dies wird zur Behebung einer Obstipation oder zur Darmreinigung, beispielsweise während dem Heilfasten, angewendet. Hierzu gehören Mikro- und Makroklistiere sowie der Hebe-Senk-Einlauf. Einlaufart

Charakterisierung

Mikroklistier

Makroklistier

Hebe-SenkEinlauf/ Darmspülung

Beobachten Sie nach Möglichkeit eine Fachkraft bei der Verabreichung eines Klistiers. Notieren Sie die einzelnen Handlungsschritte stichpunktartig, berücksichtigen Sie dabei die chronologische Reihenfolge und das vorherige Aufklärungsgespräch. Lesen Sie den internen Hausstandart zu diesem Thema durch und ergänzen Sie Ihre Notizen. Erläutern Sie folgende Aussagen. Aussagen Das Klistier muss vor dem Verabreichen kurz angewärmt werden.

Der zu pflegende Mensch muss während dem Verabreichen des Klistiers/des Einlaufs auf der linken Köperseite positioniert werden.

Mit der Zeit muss die Dosierung der Laxantien erhöht werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. So kann der zu pflegende Mensch unbemerkt in eine Abhängigkeit rutschen.

Laxantien sollten nie abrupt abgesetzt werden. Die schrittweise Entwöhnung muss der Dauer und der Dosierung der vorherigen Einnahme angepasst sein.

12

Erläuterung

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Beschreiben Sie der Praxisanleitung den chronologischen Ablauf der Maßnahme „Verabreichen eines Klistiers“. Erläutern Sie die Schwerpunkte des Aufklärungsgespräches, das vor der Durchführung der Maßnahme mit dem zu pflegenden Menschen geführt werden muss. Verabreichen Sie, nach Möglichkeit unter Aufsicht der Praxisanleitung, einem zu pflegenden Menschen ein Klistier. Beginnen Sie die Maßnahme mit dem Aufklärungsgespräch. Reflektieren Sie im Nachgang Ihre Art der Umsetzung dieser Maßnahme. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Kriterien zur Stuhlbeobachtung benennen und ist sich der Wichtigkeit der adäquaten Dokumentation bewusst, durch die das Einleiten geeigneter Maßnahmen erkennbar wird. 2. Der/die Auszubildende benennt verschiedene nicht medikamentöse Möglichkeiten zur Anregung der Darmtätigkeit. 3. Der/die Auszubildende beschreibt die Wirkungsweisen verschiedener Laxantien, kann Handelsnamen nennen und ist sich des individuellen Wirkungseintritts bewusst. 4. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen verschiedenen Einlaufarten und charakterisiert diese. 5. Der/die Auszubildende gibt den chronologischen Ablauf der Verabreichung eines Klistiers und wichtige Inhalte des dazugehörigen Aufklärungsgespräches wieder. 6. Der/die Auszubildende verabreicht unter Aufsicht ein Klistier und beginnt die Maßnahme mit dem Aufklärungsgespräch. 7. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass ein übermäßiger und langer Einsatz von Abführmitteln eine Abhängigkeit des zu pflegenden Menschen nach sich ziehen kann. 8. Der/die Auszubildende hat sich mit den Rahmenbedingungen des Absetzens von Abführmitteln auseinandergesetzt. 9. Der/die Auszubildende ist sich der physischen und psychischen Einschränkungen, die eine Obstipation für den zu pflegenden Menschen mit sich bringen kann, bewusst. 10. Der/die Auszubildende hat sich mit dem internen Hausstandard zum Thema auseinandergesetzt und mit dessen Hilfe eigene Notizen ergänzend bearbeitet.

13

Beschwerdemanagement

Beschwerdemanagement Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: II.1 III.1 V.2 II.2 IV.1 II.3 V.1

Beschwerden werden in den meisten Fällen vom Empfänger negativ wahrgenommen, dabei können Beschwerden auch nützlich sein. Bei richtiger Handhabung sind sie der Motor für Weiterentwicklung und Optimierung. Ziel eines guten Beschwerdemanagements sollte es sein, dem Beschwerdesender das Gefühl zu geben, dass seine Anliegen ernst genommen werden. Nicht immer ist eine sofortige Verbesserung der Situation möglich, allerdings kann das Gefühl von Respekt und Verständnis den Umgang zwischen Beschwerdeempfänger und Beschwerdesender positiv beeinflussen und somit eine Lösungsfindung beschleunigen. Bedenken Sie, dass ein unzufriedener zu pflegender Mensch oder dessen Angehörige einen Weg finden werden, um ihrem Unmut Luft zu machen. Wenn die Pflegeeinrichtung über eine schlechte oder gar keine Beschwerdekultur verfügt, wird die enttäuschte Partei die Missstände in ihrem Bekannten- und Freundeskreis erzählen, egal, ob diese das hören möchten oder nicht. Diese Zuhörer wiederum werden es wieder weitererzählen usw. Ein zufriedener zu pflegender Mensch sowie seine Angehörigen erzählen zwar in ihrem sozialen Umfeld von ihren positiven Wahrnehmungen, jedoch mit weniger intrinsischer Motivation als jemand, der unzufrieden ist. Besonders in einem Zeitalter, in dem soziale Medien immer und überall präsent sind, verbreitet sich schlechte Mundpropaganda, egal, ob sie gerechtfertigt ist oder nicht, sehr schnell. Lassen Sie sich das hausinterne Beschwerdemanagement erläutern und machen Sie sich Notizen zu den Vorgaben.

Sein Gegenüber ausreden zu lassen gehört zu den wichtigsten Regeln. Dieses Verhalten bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: • Der/die Gesprächspartner*in nimmt wahr, dass man sich für das Anliegen Zeit nimmt. • Er/sie fühlt sich in seinem/ihrem Anliegen ernst genommen. • Der/die Gesprächspartner*in wird den ersten Druck/Frust los. • In manchen Fällen können währenddessen bereits die ersten Lösungsansätze gefunden werden.

14

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Erarbeiten Sie Verhaltensregeln, mit denen Sie Ihrem Gegenüber vermitteln können, dass Sie das Anliegen ernst nehmen und seine Wahrnehmung respektieren. Arbeiten Sie in der folgenden Tabelle empfehlenswertes und zu vermeidendes Verhalten heraus. Wertschätzendes, respektvolles Verhalten

Abwertendes, provozierendes Verhalten

• Gegenüber ausreden lassen

• ins Wort fallen

Sarkasmus oder Ironie durch den Beschwerdeempfänger sind als Reaktion auf eine Beschwerde nicht angebracht. Dieses Verhalten kann vom Beschwerdesender als Provokation aufgefasst werden und so die Fronten noch weiter verhärten. Dieses wiederum kann eine Provokation oder ein abwertendes Verhalten durch den Beschwerdesender nach sich ziehen. Beispiele: Dafür werden Sie doch bezahlt! Verallgemeinerungen: Typisch … Erstellen Sie eine Auflistung von weiteren abwertenden Verallgemeinerungen, kränkendem Verhalten sowie beleidigenden Äußerungen und erarbeiten Sie für sich jeweils mögliche Reaktionen und Aussagen, mit denen Sie die Situation von der emotionalen Ebene wieder auf die sachliche Ebene lenken können. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung im Team. Provokationen, abwertendes Verhalten, Drohungen … Lenkende Lösungsansätze Wenn nicht gleich …/… dann

Ich-Botschaften als Feedback

Formulieren Sie die Zielsetzung von Ich-Botschaften und beschreiben Sie die einzuhaltenden Regeln, die bei der Formulierung berücksichtigt werden müssen.. Zielsetzung:

Formulierungsregeln:

15

Beschwerdemanagement

Sammeln Sie über den Zeitraum von einer Woche Themen, über die man sich innerhalb Ihres Arbeitsumfeldes beschwert hat. Sie können aktuelle Beschwerden notieren, aber auch Erfahrungen Ihrer Kolleg*innen abfragen.

Erstellen Sie aus den gesammelten Beschwerden ein Ranking. Notieren Sie die drei häufigsten Beschwerden. Beginnen Sie mit der Beschwerde, die am häufigsten geäußert wird. Erarbeiten Sie jeweils Lösungsansätze, die dem zu pflegenden Menschen oder seinen Angehörigen angeboten werden können, und diskutieren Sie die Vorschläge in einer Übergabe. Ergänzen Sie Ihre Notizen um die konstruktiven Vorschläge Ihrer Kolleg*innen. Häufige Beschwerden

Lösungsansätze

1.

2.

3.

Um Missverständnisse oder falsche Erwartungen und Hoffnungen zu vermeiden, sollten Aussagen deutlich formuliert sein und keine falschen Versprechungen gemacht werden. Sogenannte „Weichmacher“ werden oft im täglichen Sprachgebrauch verwendet, um sich immer noch ein Hintertürchen offen zu halten oder um sofortige Enttäuschungen zu vermeiden. Klarheit und Freundlichkeit müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen. Nennen Sie verschiedene „Weichmacher“, die in der deutschen Sprache oft verwendet werden, die Sie zukünftig zu vermeiden versuchen.

Die Floskel „Sie müssen“ erzeugt einen gewissen Druck auf den Nachrichtenempfänger, was wiederum zu einem Gegendruck führen und somit den Startschuss für einen erneuten Konflikt bedeuten kann. Besprechen Sie die Thematik im Team und diskutieren Sie Alternativen, die zur Wahl stehen, um die Aufforderung „Sie müssen“ zukünftig zu vermeiden. Bedenken Sie bei Ihren Überlegungen, dass Aufforderungen nur als Frage formuliert werden können, wenn wirklich eine Wahlmöglichkeit für die Angesprochenen besteht.

16

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Um Beschwerden von Anfang an zu vermeiden, sollte die Kommunikation so eindeutig wie möglich gestaltet werden. Bei Wartezeiten beispielsweise sollten Sie die Dauer nicht in Minuten, sondern mit einer gesetzten Uhrzeit fixieren, wobei die Kalkulation realistisch, inklusive einem zusätzlichen Zeitpuffer, berechnet werden sollte. Beispiel in der Notaufnahme: Statt „30 Minuten kann es schon noch dauern“ lieber wie folgt formulieren: „Es wird mindestens 16.15 Uhr, bevor Sie an der Reihe sind.“ So wissen die Wartenden, auf was sie sich einzustellen haben, und sind positiv überrascht, wenn sie früher als erwartet aufgerufen werden. Erarbeiten Sie weitere Möglichkeiten, die zur Vermeidung von Konflikten ergriffen werden können. Bedenken Sie bei Ihrer Überlegung, dass viele Konflikte durch Unwissenheit entstehen, beispielsweise sind interne Regeln (stationsbezogen, einrichtungsbezogen …) für Außenstehende unbekannt.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt den Ablauf des hausinternen Beschwerdemanagements und trägt so zur Qualitätssicherung der Einrichtung bei. 2. Der/die Auszubildende kann verschiedene Weichmacher benennen und ist sich darüber bewusst, dass diese vermieden werden sollten. 3. Der/die Auszubildende hat sich mit diversen Verhaltensweisen, die der Deeskalation dienen, auseinandergesetzt und diskutiert verschiedene Möglichkeiten im Team. 4. Der/die Auszubildende hat sich mit möglichen Provokationen, abwertendem Verhalten, möglichen Drohungen … auseinandergesetzt und entwickelt Lösungsansätze innerhalb des Teams. 5. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Häufigkeit verschiedener Beschwerdeauslöser und den dazu passenden Lösungsansätzen auseinander. 6. Der/die Auszubildende ist sich der Wirkung, die durch Mundpropaganda erzielt wird, bewusst. 7. Der/die Auszubildende erarbeitet verschiedene Strategien zur Konfliktvermeidung. 8. Der/die Auszubildende kann Ich-Botschaften formulieren und kennt deren Zielsetzung.

17

Bilanzierung

Bilanzierung Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Kompetenzbereiche: I.1 IV.1 II.1 V.1 III.2 V.2

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Der Begriff Bilanzierung wird im alltäglichen Gebrauch meist mit der finanziellen Gewinnund Verlustrechnung in Verbindung gesetzt. In der Pflege ist damit allerdings die Flüssigkeitsbilanzierung gemeint. Hierbei wird die zugeführte Flüssigkeit mit der ausgeschiedenen Flüssigkeitsmenge ins Verhältnis gesetzt. Dazu wird in einem zuvor festgelegten Zeitintervall (in der Regel wird der Zeitraum von 24 Stunden gewählt) die Ein- und Ausfuhr protokolliert und ausgewertet. Definieren Sie folgende Begriffe und geben Sie bei den ersten beiden jeweils drei mögliche Ursachen an. Definition

Ursachen

Positive Bilanz

Negative Bilanz

Ausgeglichene Bilanz

Normalfall

Ein Teil der Flüssigkeit wird über die Nahrungszufuhr abgedeckt, die aufzunehmende Menge hängt von der Art und der Zubereitung der Nahrung ab. Zählen Sie zehn verschiedene Lebensmittel auf, die einen besonders hohen Flüssigkeitsanteil aufweisen.

Ein gesunder erwachsener Mensch sollte nach der Faustregel 1,5 l – 2 l Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich nehmen. Bei einer individuellen Berechnung des Tagesbedarfes wird die Formel 30–40 ml pro kg Körpergewicht zugrunde gelegt, allerdings müssen weitere Faktoren, wie körperliche Aktivität, Umgebungstemperatur, eigene Körpertemperatur, Alter …, Beachtung finden. Wählen Sie zwei zu pflegende Menschen aus und berechnen Sie den individuellen Flüssigkeitsbedarf für 24 Stunden. Person 1

18

Person 2

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Ermitteln Sie den durchschnittlichen Flüssigkeitsbedarf für folgende Personengruppen. Personengruppe

Alter

Baby

0 – 12 Monate

Kleinkind

1 – 7 Jahre

Kind

7 – 15 Jahre

Jugendliche*r

15 – 19 Jahre

Junge*r Erwachsene*r

19 – 25 Jahre

Erwachsene*r

25 – 51 Jahre

Senior*innen

> 51 Jahre

Flüssigkeitsbedarf in ml

Schwangere Stillende Mütter

Die Flüssigkeitsausscheidung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die größte Menge wird über den Urin ausgeschieden, hinzu kommt die Ausscheidung über den Stuhl und die Perspiration. Definieren Sie die beiden folgenden Begriffe: Perspiration sensibilis

Perspiration insensibilis

Lassen Sie sich die verschiedenen Assessments sowie die Dokumentationsweisen zur Bilanzgestaltung zeigen und erläutern. Befassen Sie sich mit den entsprechenden Standards. Notieren Sie sich wichtige Schwerpunkte, die beachtet werden müssen.

Das Bilanzziel wird durch die ärztliche Anordnung festgelegt. In diesem Rahmen kann eine positive, negative oder ausgeglichene Bilanz bestimmt werden. Definieren Sie die jeweilige Zielsetzung und erfassen Sie verschiedene Indikatoren, die eine Flüssigkeitsbilanz mit dem jeweiligen Bilanzziel erforderlich machen können. Bilanzziel

Zielsetzung

Mögliche Indikatoren

Positive Bilanz

Negative Bilanz

Ausgeglichene Bilanz

19

Bilanzierung

Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus, bei dem eine Flüssigkeitsbilanz erhoben wird. Beschreiben Sie das Bilanzziel und das genaue Vorgehen. Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems den Indikator, der dieses Handeln erforderlich macht. Bilanzziel

Indikator

Ablauf der Bilanzerfassung

Beobachten Sie die zu pflegenden Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld. Arbeiten Sie durch Abgleichen Ihrer Beobachtungen mit den Informationen, die Sie aus dem Dokumentationssystem entnehmen, die zu Pflegenden heraus, bei denen Sie eine Flüssigkeitsbilanz als förderlich erachten würden. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung im Team und informieren Sie bei Bedarf, nach der Bestätigung Ihrer Einschätzung durch das Team, den behandelnden Arzt bzw. die behandelnde Ärztin. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Flüssigkeitsbilanz sowie deren Ablauf darlegen. 2. Der/die Auszubildende erläutert verschiedene Bilanzierungsziele und kennt Ursachen, die die Art des Bilanzierungszieles bestimmen. 3. Der/die Auszubildende kann den individuellen Flüssigkeitsbedarf für ausgewählte Personen berechnen. 4. Der/die Auszubildende ermittelt den jeweiligen durchschnittlichen Flüssigkeitsbedarf verschiedener Personengruppen. 5. Der/die Auszubildende erläutert die Begrifflichkeiten Perspiration sensibilis und Perspiration insensibilis. 6. Der/die Auszubildende kennt die verschiedenen Assessments, die am aktuellen Einsatzort zur Bilanzierung zur Verfügung stehen. 7. Der/die Auszubildende ermittelt mithilfe des Dokumentationssystems Informationen jeglicher Art, die zur Erfassung der Bilanzierung bzw. zur Einschätzung der Notwendigkeit einer Bilanzierung benötigt werden. 8. Der/die Auszubildende diskutiert Beobachtungen in Bezug auf die Notwendigkeit einer Bilanzierung mit den Teammitgliedern und leitet nach Zustimmung durch das Team eine ärztliche Anordnung in die Wege. 9. Der/die Auszubildende hat sich mit den verschiedenen Standards zur Thematik auseinandergesetzt. 20

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Hemiplegie und Hemiparese Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 I.6 V.2 I.3 II.2 I.5 IV.2

Hemiparese und Hemiplegie sind keine eigenständigen Erkrankungen, sondern zählen zu den Symptomen, die nach einer Gehirnschädigung auftreten können. In der Regel liegt die körperliche Einschränkung immer auf der der Gehirnschädigung gegenüberliegenden Seite (Schädigung in der linken Hirnhälfte ➔ Hemiparese/Hemiplegie rechte Körperhälfte). Ausnahmen stellen Schädigungen am Gehirnstamm oder im verlängerten Rückenmark dar. In diesen Fällen können die Beeinträchtigungen auf der gleichen Seite wie die Schädigung auftreten. Beschreiben Sie die Begriffe Hemiplegie und Hemiparese. Hemiplegie

Hemiparese

Eine Hemiplegie kann sich durch eine schlaffe oder spastische Lähmung zeigen. Charakterisieren Sie die beiden Formen. Schlaffe Lähmung

Spastische Lähmung

Neben der Hemiplegie und der Hemiparese gibt es noch weitere Formen der Lähmung. Da Parese immer für Einschränkung von Funktionen und die Plegie für den völligen Ausfall der motorischen Funktion steht, ist es bei den weiteren Formen nur wichtig, die Vorsilben und die damit bezeichnete Lokalisation definieren zu können. Beschreiben Sie die Lokalisation der folgenden Begriffe. Vorsilbe

Beschreibung Lokalisation

Faszial Para Tetra

21

Hemiplegie und Hemiparese

Geben Sie drei verschiedene Ursachen an, die zu einer Hemiplegie oder -parese führen können.

Oft treten neben der Hemiplegie/-parese weitere neurologische Beeinträchtigungen auf, die dem zu pflegenden Menschen die Alltagsgestaltung zusätzlich erschweren. Erläutern Sie die folgenden Einschränkungen. Apraxie Agnosie Neglect

Im Regelfall wird der Blutdruck an der linken Körperseite gemessen. Die Hemiplegie/-parese linksseitig stellt hierfür jedoch eine Kontraindikation dar. Erläutern Sie den Ablauf der Blutdruckmessung bei den genannten Einschränkungen und begründen Sie dieses Vorgehen.

Bei den verschiedenen Pflegeinterventionen sollte der zu pflegende Mensch möglichst von der betroffenen Seite aus angesprochen und unterstützt werden (Bobath-Konzept). Beschreiben Sie die Wichtigkeit der Umsetzung dieses Vorgehens.

Tägliche Pflegeinterventionen sind für die zu pflegenden Menschen mit einer Hemiplegie/ -parese deutlich erschwert. Im Rahmen ihrer Fähigkeiten sollten sich die zu Pflegenden aktiv an den Umsetzungen der Pflegemaßnahmen beteiligen. Hierbei ist es wichtig, die zu pflegenden Menschen mit allen vorhandenen Ressourcen einzubinden, ohne sie zu übernoch zu unterfordern. Dieses Vorgehen ist zeitaufwendiger als die vollständige Übernahme der Pflegeintervention durch die Pflegekraft, dient jedoch der Erhaltung und nach Möglichkeit auch der Förderung der vorhandenen Fähigkeiten sowie der Autonomie der zu Pflegenden. 22

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Erläutern Sie am Beispiel des An- und Auskleidens mindestens zwei weitere Richtlinien, die Sie während der Intervention beachten sollten.

Wählen Sie einen zu pflegenden Menschen mit einer Hemiplegie/-parese aus. Setzen Sie Ihr bisher erworbenes Fachwissen in Bezug auf die Ressourceneinbindung, das Bobath-Konzept sowie die kinästhetische Grundhaltung innerhalb einer Pflegeintervention um. Lassen Sie sich bei der Umsetzung von der Praxisanleitung beobachten und im Anschluss ein konstruktives Feedback von ihr geben. Auch andere Bereiche des täglichen Lebens sind bei Menschen mit Hemiplegie/-parese mit zusätzlichen Herausforderungen für die Betroffenen verbunden. Um für etwas Erleichterung in der Alltagsbewältigung zu sorgen, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Hilfsmitteln. Erstellen Sie eine Zusammenfassung verschiedener Hilfsmittel für folgende Alltagsbereiche. Alltagsbereich

Hilfsmittel

Essen und Trinken

Mobilisation

An- und Auskleiden

Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen mit Hemiplegie/-parese aus und erstellen Sie eine Auflistung der Hilfsmittel, die diesem zu Pflegenden den Alltag erleichtern können. Unterscheiden Sie dabei die Hilfsmittel, die die zu Pflegenden selbst finanzieren müssen, und jene, die bei gesetzlich Versicherten durch die Krankenkasse erstattet werden können. Hilfsmittel Selbstzahler

Hilfsmittel erstattungsfähig

23

Hemiplegie und Hemiparese

Auch die psychische Verfassung des zu pflegenden Menschen darf nicht außer Acht gelassen werden, besonders wenn er erst seit kurzem mit der Symptomatik umgehen muss. Erstellen Sie eine Auflistung der internen und externen Schnittstellen, die zur Unterstützung hinzugezogen werden können.

Führen Sie im Anschluss ein Beratungsgespräch mit dem zu pflegenden Menschen und/oder seinen Angehörigen, in dem Sie Ihre gewonnenen Erkenntnisse weitergeben. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt den Unterschied zwischen Hemiparese und Hemiplegie sowie verschiedene Umfänge der Lähmungsformen. 2. Der/die Auszubildende kann zwischen einer schlaffen und einer spastischen Lähmung unterscheiden. 3. Der/die Auszubildende ist sich verschiedener möglicher Ursachen einer Hemiplegie bzw. Hemiparese bewusst. 4. Der/die Auszubildende kennt weitere neurologische Einschränkungen, welche auf die Lebensqualität des zu pflegenden Menschen einwirken, und kann diese beschreiben. 5. Der/die Auszubildende verfügt über Fach-, Methoden-, und Handlungskompetenz in Bezug auf eine Blutdruckmessung bei Personen mit Hemiplegie bzw. Hemiparese. 6. Der/die Auszubildende vertieft sein bereits erlerntes Wissen bezüglich Kinästhetik, Bobath und ressourcenförderndem Arbeiten. 7. Der/die Auszubildende fördert den zu pflegenden Menschen, indem er ihn bewusst in die Pflegeintervention einbezieht, Autonomie und Ethik berücksichtigt und Unter- bzw. Überforderung vermeidet. 8. Der/die Auszubildende kennt Hilfsmittel, die dem betroffenen Menschen den Alltag in verschiedenen Bereichen des Lebens erleichtern können. 9. Der/die Auszubildende stimmt verschiedene Hilfsmittel auf zu pflegende Menschen ab, um sie im selbstständigen Handeln zu unterstützen, und befasst sich mit der möglichen Finanzierung. 10. Der/die Auszubildende erwägt sowohl interne als auch externe Schnittstellen, welche den Betroffenen bei der psychischen Stärkung unterstützen und fördern können. 11. Der/die Auszubildende gibt sein erlerntes Wissen im Zuge eines Beratungsgespräches weiter.

24

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Krankheitsbild Apoplex Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 I.3 V.2 I.4

Bei einem Apoplex (Schlaganfall) handelt es sich um eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung des Gehirns. Während eines Schlaganfalls werden die Gehirnzellen mit zu wenig Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, dieser Umstand führt letztendlich zum Absterben der Gehirnzellen. Um die Folgeschäden möglichst gering zu halten, ist ein sofortiges, adäquates Handeln erforderlich. Der zu pflegende Mensch muss schnellstmöglich in ärztliche Obhut gebracht werden. Erfassen Sie die Risikofaktoren, die einen Apoplex begünstigen können.

Bei der sicheren Erkennung und zur angemessenen Reaktion auf einen Schlaganfall kann der FAST-Test hilfreich sein. Hierbei stehen die Großbuchstaben für die wichtigsten Richtlinien (in englischer Sprache). Ergänzen Sie die folgende Tabelle. Englische Bezeichnung

Deutsche Übersetzung

Beschreibung der Umsetzung

F

A

S

T

Sollte nach dem FAST-Test der Verdacht auf einen Schlaganfall bestehen bleiben bzw. nicht ausgeschlossen sein, muss sofort der Notarzt alarmiert werden. Nennen Sie weitere mögliche Symptome, die auf einen Apoplex hinweisen können.

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Krankheitsbild Apoplex

Lassen Sie sich von Ihren Kolleg*innen Erfahrungsberichte in Bezug auf den Umgang mit dem Verdacht auf einen Apoplex erläutern. Bringen Sie in Erfahrung, ob es einen festgeschriebenen internen Ablauf zur Thematik gibt. Während der Apoplex irreparable Symptome mit sich bringt, bilden sich die Symptome der transitorischen ischämischen Attacke (TIA) und die des prolongierten reversiblen ischämischen neurologischen Defizites (PRIND) nach kurzer Zeit wieder zurück. Charakterisieren Sie diese beiden Formen. TIA

PRIND

Die beiden häufigsten Ursachen einer Apoplexie sind die Minderdurchblutung (ischämischer Schlaganfall) und die Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall). Beschreiben Sie beide Ursachen kurz und geben Sie die Häufigkeit in Prozenten an. Ischämischer Schlaganfall

Hämorrhagischer Schlaganfall

Häufigkeit Definition

Schlaganfälle treten in zunehmendem Alter immer häufiger auf, allerdings können auch schon Kinder, Babys und in selten Fällen sogar Ungeborene einen Schlaganfall erleiden. Benennen Sie die Ursachen für das Auftreten eines Schlaganfalls bei Kindern und Babys.

Stellen Sie eine Hypothese auf, weshalb der Apoplex bei Kindern und Babys oft unerkannt bleiben kann.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Diskutieren Sie die Richtigkeit Ihrer aufgestellten Hypothese mit anderen Kolleg*innen. Die Diagnostik eines Schlaganfalls erfolgt im Krankenhaus. Dort werden schnellstmöglich neurologische Untersuchungen in Bezug auf Sehen, Sprechen, Reflexe und Berührungsempfindungen durchgeführt. Hinzu können die folgenden diagnostischen Untersuchungen kommen. Beschreiben Sie diese kurz. Diagnostische Methoden

Beschreibung

Computertomografie (CT) Magnetresonanztomografie (MRT) Röntgen

Elektrokardiografie (EKG) Ultraschall

Die Behandlung eines Schlaganfalls richtet sich nach der Ursache des Entstehens. Das Verabreichen von Antikoagulantien bei einem hämorrhagischen Schlaganfall beispielsweise ist nicht nur kontraproduktiv, sondern kann verheerende Auswirkungen nach sich ziehen. Bei einem ischämischen Schlaganfall hingegen sind Antikoagulantien unverzichtbar, damit die Durchblutung der betroffenen Hirnregion gefördert werden kann. Benennen Sie weitere fünf Behandlungsmöglichkeiten und erläutern Sie diese kurz. Behandlungsmöglichkeit

Erläuterung

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Krankheitsbild Apoplex

Ermitteln Sie in Ihrem direkten Arbeitsumfeld mithilfe des Dokumentationssystems die zu pflegenden Menschen mit folgenden Diagnosen. TIA PRIND Apoplex

Erheben Sie bei maximal fünf zu pflegenden Menschen mit einem diagnostizierten Apoplex in Ihrem direkten Arbeitsumfeld die Ursache ihrer Erkrankung sowie die verbliebenen Symptome. Ursache

Verbliebene Symptome

Person 1

Person 2

Person 3

Person 4

Person 5

Ein häufiger Folgeschaden, der durch einen Apoplex hervorgerufen wird, ist die Aphasie. Hier wird zwischen der Wernicke Aphasie und der Broca Aphasie unterschieden. Ergänzen Sie folgende Tabelle. Wernicke Aphasie

Broca Aphasie

Symptome

Betroffenes Hirnareal

Definition

Möglichkeit der Kommunikation

Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen mit einer Aphasie aus. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für ein Gespräch (je nach Vertrauensbasis könnten Sie versuchen, die Biografie zu vervollständigen). Erarbeiten Sie Vorschläge und Möglichkeiten zur Verbesserung der Kommunikation, setzen Sie diese so gut wie möglich während des Gespräches um.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Notieren Sie sich im Nachgang die Auffälligkeiten und Ihre Wahrnehmungen zum Gesprächsverlauf. Beschreiben Sie Vor- und Nachteile Ihrer angewendeten Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation.

Tauschen Sie sich mit anderen Kolleg*innen über deren Erfahrungswerte im Umgang mit Aphasie aus. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen TIA, PRIND und Apoplex. 2. Der/die Auszubildende kann den FAST-TEST beschreiben und im Ernstfall anwenden. 3. Der/die Auszubildende unterscheidet den ischämischen von dem hämorrhagischen Schlaganfall. 4. Der/die Auszubildende benennt die Risikofaktoren, die einen Apoplex begünstigen können, und ordnet diese den verschiedenen Altersgruppen zu. 5. Der/die Auszubildende erläutert verschiedene diagnostische Möglichkeiten. 6. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass mit zunehmendem Alter das Risiko eines Schlaganfalles steigt, dass aber auch bereits Kinder, Babys und Ungeborene einen Apoplex erleiden können. 7. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass ein Apoplex bei Kindern und Babys oft unerkannt bleibt, und erstellt diesbezüglich eine Hypothese, welche er/sie mit seinen/ihren Kolleg*innen diskutiert. 8. Der/die Auszubildende unterscheidet und definiert die Wernicke Aphasie und die Broca Aphasie. 9. Der/die Auszubildende sucht im Gespräch mit einem an Aphasie leidenden Menschen verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der Kommunikation aus und reflektiert das Gespräch im Nachgang. 10. Der/die Auszubildende erfragt bei Kolleg*innen deren Erfahrungsberichte im Umgang mit Verdachtsfällen in Bezug auf einen Apoplex. 11. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem internen Ablauf auseinander, der im Verdachtsfall einzuhalten ist. 12. Der/die Auszubildende befasst sich mit den zu pflegenden Menschen in seinem Arbeitsumfeld, ermittelt mithilfe des Dokumentationssystems die Häufigkeit der jeweiligen Schlaganfallform und setzt sich mit den Ursachen der Erkrankung sowie den verbliebenen Symptomen auseinander.

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Krankheitsbild Parkinson

Krankheitsbild Parkinson Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 V.2 II.2 III.2

Im Jahr 1817 beschrieb der englische Arzt Dr. James Parkinson erstmals diese Erkrankung. Umgangssprachlich wird sie oft als „Schüttellähmung“ bezeichnet. Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der die Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin herstellen, absterben. Dadurch wiederum werden die Koordination und die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Benennen Sie die vier Kardinalsymptome (Hauptsymptome) der Erkrankung und beschreiben Sie diese kurz. Kardinalsymptom

Deutsche Übersetzung

Akinese Rigor Tremor Posturale Instabilität

Ein weiteres sichtbares Anzeichen für die Erkrankung können das sogenannte Salbengesicht, das fehlende Mitschwingen der Arme beim Gehen (Arme und Handgelenke sind vermehrt gebeugt) sowie der kleinschrittige und verlangsamte Gang sein. Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems die zu pflegenden Menschen mit der Diagnose Parkinson in Ihrem direkten Arbeitsumfeld. Beobachten Sie diese Menschen und notieren Sie die wahrnehmbaren Symptome.

Sollte Ihnen bei Ihren Beobachtungen ein zu pflegender Mensch aufgefallen sein, bei dem bisher keine entsprechende Diagnose gestellt worden ist, der aber typische Symptome der Parkinsonerkrankung aufweist, besprechen Sie Ihre Beobachtung mit der Praxisanleitung. Bedenken Sie dabei, dass die bisher genannten Symptome auch Anzeichen auf andere Erkrankungen sein können und eine abschließende Parkinsondiagnose durch neurologische Untersuchungen bestätigt werden muss. Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen mit der entsprechenden Diagnose aus.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Beobachten Sie ihn in seinem Alltag und notieren Sie sich mögliche Hilfsmittel und Unterstützungsangebote, mit denen Sie die Person fördern und unterstützen können.

Besprechen Sie Ihre Ausarbeitung in einer Fallbesprechung. Führen Sie im Anschluss ein entsprechendes Informationsgespräch mit dem zu pflegenden Menschen und/oder seinen Angehörigen mit Unterstützung der Praxisanleitung. Bei den Parkinsonerkrankungen kann man drei verschiedene Typen unterscheiden. Das primäre bzw. idiopathische Parkinsonsyndrom (IPS) macht ca. 75 % aller Erkrankungen aus. Zu den selteneren genetischen Formen zählen das sekundäre Parkinsonsyndrom und das atypische Parkinsonsyndrom. Charakterisieren Sie die drei Formen. IPS Sekundäres Parkinsonsyndrom Atypisches Parkinsonsyndrom

Dopamin ist für die Bewegungskoordination entscheidend. Sollte Dopamin nicht in ausreichender Menge im Gehirn vorhanden sein, findet keine adäquate Signalübertragung statt, wodurch die Bewegungsabläufe beeinträchtigt werden. Skizzieren Sie folgende Vorgänge im Gehirn. Verwenden Sie dabei die Begriffe Synapse, Rezeptoren und Dopamin. Vorgang im „gesunden“ Gehirn: Nervenzellen schütten den Botenstoff Dopamin aus, welcher von den Rezeptoren aufgenommen wird und somit zu einer uneingeschränkten Koordination führt. Vorgang im Gehirn eines parkinsonerkrankten Menschen: Im Gehirn ist zu wenig Dopamin vorhanden, wodurch es zu einer gestörten Koordination kommt.

Bei der Behandlung von Parkinson wird die Therapie individuell an den zu pflegenden Menschen angepasst, da sich Symptome in ihrer Intensität und der Geschwindigkeit ihres Fortschreitens innerhalb des Krankheitsverlaufes unterschiedlich entwickeln können. In den meisten Fällen wird die Erkrankung medikamentös behandelt. In manchen Fällen kann auch ein neurochirurgischer Eingriff (Deep Brain Stimulation – DBS) zur Hirnstimulation in Betracht gezogen werden. Ergänzend zu beiden Therapieformen sollte Physio-, Logound/oder Ergotherapie angeboten werden. Die angemessene Vorgehensweise sollte von behandelnden Ärzten und zu pflegendem Menschen gemeinsam erarbeitet werden. Zielsetzung dieses Vorgehens ist der Erhalt einer möglichst langen Selbstständigkeit und die Verbesserung der Lebensqualität. Gleichzeitig werden Pflegebedürftigkeit und Begleiterkrankungen möglichst lange herausgezögert.

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Krankheitsbild Parkinson

Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems die eingesetzten Parkinsonmedikamente an Ihrem aktuellen Einsatzort. Setzen Sie sich mit den häufigsten Nebenwirkungen auseinander.

Zur Behandlung des primären Parkinsonsyndroms kommt oft das Medikament Levodopa zum Einsatz. Erläutern Sie die Wirkungsweise und erklären Sie, weshalb Dopamin nicht selbstständig als Medikament eingesetzt werden kann.

Als Alternative zu Levodopa können Dopamin-Agonisten eingesetzt werden. Beschreiben Sie die Wirkungsweise.

Bei der Verabreichung von Parkinsonmedikamenten spielt die pünktliche Einnahme eine große Rolle. Argumentieren Sie die Wichtigkeit der Einhaltung der festgelegten Applikationszeit.

Übernehmen Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung für eine Woche die zeitgenaue Verabreichung aller Parkinsonmedikamente eines zu pflegenden Menschen während Ihrer Schicht und dokumentieren Sie dies jeweils direkt im Anschluss. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Hauptsymptome der Parkinsonerkrankung benennen und stellt den Fachbegriffen die deutsche Übersetzung gegenüber. 2. Der/die Auszubildende erkennt weitere Symptome der Parkinsonerkrankung und kann geeignete Hilfsmittel sowie individuelle Unterstützungsangebote beschreiben. 3. Der/die Auszubildende diskutiert seine/ihre Wahrnehmungen und Ausarbeitungen im kollegialen Umfeld, nach Möglichkeit sogar im Rahmen einer Fallbesprechung. 4. Der/die Auszubildende charakterisiert verschiedene Formen der Parkinsonerkrankung. 5. Der/die Auszubildende verabreicht die Parkinsonmedikamente zur vorgegebenen Applikationszeit selbstständig, dokumentiert fachgerecht und übernimmt zunehmend Verantwortung. 6. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit des Zeitplans in Bezug auf die Medikamentengabe bewusst und kann dies erläutern. 7. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Zusammenhang der ausreichenden Dopaminmenge im Gehirn und der ungestörten Bewegungskoordination auseinander und kann diesen Ablauf skizzieren. 8. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Medikamente zur Behandlung der Parkinsonkrankheit und kann die jeweilige Wirkungsweise beschreiben. 9. Der/die Auszubildende führt ein Informationsgespräch über geeignete Hilfsmittel und unterstützende Angebote mit dem zu pflegenden Menschen und/oder seinen Angehörigen mit der Unterstützung der Praxisanleitung. 32

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Kommunikation Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: II.1 V.2 IV.1 V.1

Die Kommunikation nimmt einen großen Platz in unserem Alltag ein. Menschen kommunizieren immer und überall miteinander, auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Auch ohne das gesprochene Wort können Bedürfnisse, Emotionen und Befindlichkeiten des Gegenübers wahrgenommen werden. Arbeiten Sie die Unterschiede zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation heraus. Verbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation

Die nonverbale Kommunikation ist oft die ehrlichere Kommunikation. Mikroausdrücke wie das Naserümpfen, das Aufeinanderpressen der Lippen, das Hochziehen der Augenbrauen passieren oft unbewusst und können dem gesprochenen Wort, das in der Regel mehr beachtet wird, widersprechen oder es verstärken. Erfassen Sie die Formen der nonverbalen Kommunikation, die zwischen Ihnen und den zu pflegenden Menschen während einer Grundpflege stattfindet.

Die verbale Kommunikation kann, besonders wenn die nonverbale Kommunikation nicht zur Verfügung steht (z. B. Telefonat, noch stärker bei Textnachrichten, da zusätzlich die Stimmlage fehlt), zu verschiedenen Missverständnissen und Interpretationsfehlern führen. Dieser Umstand ist natürlich, da die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger auf verschiedenen Ebenen stattfinden kann. Nach dem Kommunikationsmodell von Schulz von Thun gibt es vier verschiedene Kommunikationsebenen. Diese vier Ebenen können unterteilt werden in die Beziehungsebene, die Appellebene, die Sachebene und die Ebene der Selbstoffenbarung. Nach diesem Modell kann ein und derselbe Satz vier verschiedene Bedeutungen in sich tragen bzw. auf vier verschiedene Weisen vom Empfänger wahrgenommen werden. Beschreiben Sie die jeweiligen Ebenen in der folgenden Tabelle, beachten Sie dabei den jeweiligen „Aspekt des Senders“ und das „Ohr des Empfängers“. 33

Kommunikation

Verfassen Sie für den Satz „Für mich hat eh keiner Zeit“ die mögliche Bedeutung auf der jeweiligen Ebene. Ebene

Definition

Wahrnehmung des Empfängers

Mitteilung des Senders

Beziehungsebene

Sachebene

Appellebene

Selbstoffenbarung

Besonders in herausfordernden Situationen kann das aktive Zuhören als ein wichtiges Hilfsinstrument fungieren. Manchmal ist das „offene Ohr“, das Einzige, was Sie den Betroffenen in schwierigen Situationen anbieten können. Beschreiben Sie die Grundsätze des aktiven Zuhörens.

Tragen Sie Situationen aus Ihrem Pflegealltag zusammen, in denen Sie das aktive Zuhören anwenden können und sollten.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Das Führen von Gesprächen sowie die Beherrschung verschiedener Kommunikationstechniken sind nicht schnell zu erlernen. Sie erfordern einen langwierigen Lernprozess und viel Übung. Es gibt Gesprächsförderer, die eine Kommunikation vereinfachen und fördern. Auf der anderen Seite gibt es Gesprächskiller, die eine aufkommende oder laufende Kommunikation blockieren, da sich die Gesprächspartner weder verstanden noch wahrgenommen fühlen. Stellen Sie Gesprächsförderer und Gesprächskiller in der folgenden Tabelle gegenüber und geben Sie mehrere Beispiele an. Gesprächsförderer

Gesprächskiller

Setzen Sie die ausgearbeiteten Förderer und Killer bewusst in Ihrem Alltag ein und beobachten Sie die Wirkung. In der Kommunikation kann es zu weiteren Beeinträchtigungen kommen. Sehbehinderungen bis zur Erblindung und Einschränkungen beim Hören bis hin zur Taubheit können die Kommunikation erheblich beinträchtigen. Im Umgang mit zu pflegenden Menschen, die eine dieser Einschränkungen aufweisen, müssen besondere Regeln beachtet werden, um Missverständnissen und unangenehmen Situationen vorzubeugen. Diese Regeln gilt es bereits beim Betreten des Zimmers anzuwenden. Bei zu Pflegenden mit Einschränkungen beim Hören sollten sich Pflegende beispielsweise nach dem Anklopfen durch Lichtzeichen beim Betreten des Zimmers bemerkbar machen und bei Ansprache Blickkontakt suchen. Zu Pflegende mit einer Sehbehinderung müssen auf anderen Kanälen angesprochen werden. Hier gilt es vor dem Betreten anzuklopfen, sich nach dem Eintreten mit Namen vorzustellen und die bevorstehenden Maßnahmen zu besprechen. 35

Kommunikation

Vervollständigen Sie die folgende Tabelle mit weiteren Besonderheiten in der Kommunikation, die in den Bereichen Essen und Trinken, Ausscheidung, Transfer (inkl. Begleitung), Pflegeinterventionen (sich kleiden und sich pflegen) beachtet werden müssen. Ergänzen Sie mögliche Hilfsmittel. Tätigkeitsfeld

Zu Pflegende mit Sehbeeinträchtigung

Zu Pflegende mit Hörbeeinträchtigung

Essen und Trinken

Ausscheidung

Transfer

Pflegeintervention

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die Grundsätze des aktiven Zuhörens und kennt herausfordernde Situationen, in denen das aktive Zuhören umgesetzt werden kann und sollte. 2. Der/die Auszubildende kennt die Wirkung von Gesprächsförderern ebenso wie von Gesprächskillern und kann jeweils verschiedene Beispiele benennen. 3. Der/die Auszubildende kann die Unterschiede zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation erklären und ist sich des ergänzenden Zusammenspiels bewusst. 4. Der/die Auszubildende kann die nonverbale Kommunikation innerhalb einer Pflegeintervention wahrnehmen und erläutern. 5. Der/die Auszubildende hat sich mit dem Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun auseinandergesetzt, kann die verschiedenen Ebenen aus Sender- und Empfängersicht beschreiben und die Bedeutung eines Satzes im Rahmen der verschiedenen Ebenen deuten. 6. Der/die Auszubildende ist sich über die bestätigende oder wiederlegende Wirkung von Mikroausdrücken bewusst. 7. Der/die Auszubildende kann wichtige Besonderheiten im Umgang mit zu pflegenden Menschen, die eine Einschränkung im Bereich des Sehens oder des Hörens aufweisen, benennen und umsetzen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Notfallsituationen Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 IV.2 I.4 III.1 V.2 II.2 III.2

Im medizinischen Bereich wird jede Situation, in der eine Person ohne sofortige medizinische Hilfe/Behandlung schwere (bleibende) Schäden erleidet oder elementare Lebensfunktionen eingeschränkt werden, sowie Situationen, die zum Tod führen können, als Notfall bezeichnet. Vergiftungen, schwere Verbrennungen und Verletzungen, akute Krankheiten … zählen zu den Notfällen, die ein schnelles Handeln erfordern. Diese Situationen treten in den meisten Fällen unvorhersehbar und überraschend auf. Um in diesen herausfordernden Situationen möglichst fachlich und rational zu reagieren und somit zusätzliche Hektik zu vermeiden, ist ein regelmäßiges Notfalltraining Voraussetzung. Für verschiedene Notfälle gibt es jeweils eine zugeordnete Notrufnummer. So soll der hilfebedürftigen Person, angepasst an ihre jeweilige Situation, möglichst schnelle oder unverzügliche Hilfe zukommen. Unter der Telefonnummer 116117 beispielsweise ist der Bereitschaftsarzt erreichbar, sie ist für dringende, aber nicht für lebensbedrohliche Situationen, außerhalb der üblichen hausärztlichen Sprechstundenzeiten gedacht. Ermitteln Sie das Zeitfenster, in dem der Bereitschaftsarzt zu Einsätzen ausrückt.

Nennen Sie zu den folgenden Institutionen die entsprechende Notfalltelefonnummer. Institution

Telefonnummer im Notfall

Polizei Feuerwehr Giftnotrufzentrale Notarzt/Rettungsdienst (RTW) Krankentransport Rettungsdienst Ihres nächstgelegenen Nachbarlandes

Durch die Mitarbeiter der Notrufzentrale werden, um sofort die richtigen Hilfseinheiten entsenden zu können, die genauen Rahmenbedingungen des Notfalls abgefragt. Damit keine wichtigen Informationen vergessen werden, halten sich die Mitarbeiter an die fünf „W-Fragen“. Damit die Notfallsituation realistisch eingeschätzt werden kann, sollten Sie schnell und wahrheitsgemäß auf die Fragen antworten können. 37

Notfallsituationen

Notieren Sie die verschiedenen W-Fragewörter und ergänzen Sie die jeweilig erforderlichen Informationen, die Sie den Mitarbeitern der Notrufzentrale mitteilen können sollten. W- Fragen

Erforderliche Informationen

1. 2. 3. 4. 5.

Nach Verständigung des Notarztes ist es ratsam, die Überleitungsunterlagen vorzubereiten, sofern die Situation dieses zulässt, bzw. jemanden, der gerade abkömmlich ist, mit der Vorbereitung der nötigen Unterlagen zu beauftragen. Durch diese Handlungsweise liegen dem eintreffenden Notarzt bereits alle erforderlichen Informationen schriftlich vor. Listen Sie alle Unterlagen und Informationsinhalte auf, die zu den Überleitungsunterlagen gehören.

Bereiten Sie für einen zu pflegenden Menschen die Überleitungsunterlagen vollständig vor. Zählen Sie alle weiteren zu ergreifenden Maßnahmen in chronologischer Reihenfolge auf, die Sie nach dem Absetzen des Notrufes ergreifen müssen. Markieren Sie die Tätigkeiten, die Sie als Fachkraft delegieren könnten.

Bei einer Notfallsituation mit Verletzungen oder Verbrennungen wird im Rahmen der Erstversorgung der Notfallkoffer benötigt. Notieren Sie den Aufbewahrungsort des Notfallkoffers, der sich in unmittelbarer Nähe zum Stationszimmer befindet, und ermitteln Sie die verantwortliche Person, die den Koffer auf Verfall und Vollständigkeit überprüft.

Begleiten Sie nach Möglichkeit die Überprüfung eines Notfallkoffers und die anschließende Bestellung der zu ersetzenden Materialien. Erfassen Sie die rechtlichen Aspekte, die Sie bei der Sauerstoffgabe im Notfall ohne ärztliche Anordnung zu beachten haben.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Ermitteln Sie die Standorte der Absauggeräte und des Sauerstoffkonzentrators/Sauerstoffgerätes, falls Ihnen diese bisher unbekannt gewesen sein sollten. Zeigen Sie Ihrer Praxisanleitung die jeweilige genaue Handhabung. Beim Auffinden einer bewusstlosen Person ist sofortiges Handeln erforderlich. Hierzu gehört die Kontrolle der Vitalzeichen. Ist eine selbstständige Atmung nicht vorhanden, muss sofort mit der Reanimation begonnen werden. Bei selbstständiger Atmung und freien Atemwegen muss die Person in die stabile Seitenlage gebracht werden. Zeigen Sie anderen Auszubildenden (evtl. mit Unterstützung der Praxisanleitung) die Positionierung in die stabile Seitenlage. Erläutern Sie währenddessen die zu berücksichtigende chronologische Vorgehensweise. Zu den häufigsten Notfällen neben diversen Verletzungen gehören der Herzinfarkt und die Apoplexie. In beiden Fällen ist eine schnelle Erkennung der Symptome sowie die adäquate Handlungsweise für den Erfolg der weiteren Behandlung entscheidend. Beschreiben Sie die jeweiligen Symptome. Berücksichtigen Sie bei der Apoplexie die FAST-Regeln. Symptome Apoplexie

Symptome Herzinfarkt

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende ist sich der lebensbedrohlichen Situation des zu pflegenden Menschen bewusst. 2. Der/die Auszubildende kann die zu kontaktierenden Stelle dem jeweiligen Notfall zuordnen und kennt die dazugehörigen Notrufnummern. 3. Der/die Auszubildende benennt die fünf W-Fragewörter, die durch die Einsatzstelle abgefragt werden, und kennt deren elementare Wichtigkeit. 4. Der/die Auszubildende kann den Standort des Notfallkoffers benennen, er/sie kennt dessen Inhalt und kann die Person benennen, die für die regelmäßige Überprüfung der Vollständigkeit und Einsetzbarkeit verantwortlich ist. 5. Der/die Auszubildende kann den Standort des Absauggerätes und des Sauerstoffgerätes/-konzentrators benennen und kennt die Handhabung der Geräte. 6. Der/die Auszubildende kennt die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Sauerstoffgabe ohne ärztliche Anweisung. 7. Der/die Auszubildende wendet die stabile Seitenlage an, kennt die zu beachtenden Schwerpunkte und gibt sein/ihr Wissen an andere Schüler weiter. 8. Der/die Auszubildende kann die jeweiligen Symptome eines Herzinfarktes sowie einer Apoplexie erkennen und die nötigen einzuleitenden Sofortmaßnahmen benennen. 9. Der/die Auszubildende setzt sich mit den FAST-Regeln im Zusammenhang mit einer Apoplexie auseinander. 39

Pflegegrade

Pflegegrade Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: II.2 IV.2 IV.1 V.2

Zur Einstufung der Pflegebedürftigkeit eines Menschen werden Pflegegrade genutzt. Als Kriterium zur Bestimmung der Pflegebedürftigkeit zählt in diesem Rahmen der Grad der Selbstständigkeit des zu pflegenden Menschen. Durch diese Einschätzung sollen demenziell erkrankten Menschen sowie Menschen mit weiteren psychischen Erkrankungen die gleichen Pflegeleistungen ermöglicht werden wie körperlich beeinträchtigten Menschen. Der Antrag auf Einstufung in einen Pflegegrad wird bei der jeweiligen Pflegekasse des zu pflegenden Menschen gestellt, diese ist an die entsprechende Krankenkasse angegliedert. Erläutern Sie den genauen Ablauf des gesamten Vorganges in Ihrem aktuellen Einsatzbereich. Beginnen Sie bei der Anforderung der Antragsformulare bis hin zur Genehmigung oder Ablehnung des Pflegegrades. Berücksichtigen Sie hierbei evtl. einzuhaltende Fristen/Bearbeitungszeiträume.

Dass Pflegegutachten basiert auf sechs verschiedenen Modulen, diese werden prozentual unterschiedlich stark gewichtet. Modul 1 = 10 %; Modul 2 u. 3 je = 7,5 %; Modul 4 = 40 %; Modul 5 = 20 %; Modul 6 = 15 % Skizzieren Sie die Anteile in dem folgenden Diagramm

40

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Benennen und erläutern Sie die die einzelnen Module. Bezeichnung

Erläuterung

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Die Einstufung in den jeweiligen Pflegegrad erfolgt durch ein Punktesystem. Die Punkte werden während des Pflegegutachtens vergeben. Nach dem Zusammenzählen der vergebenen Punkte kann der zu erteilende Pflegegrad bestimmt werden. Je höher die ermittelte Punktezahl, desto höher ist der festgestellte Unterstützungsbedarf und somit der Umfang der Pflege- und Betreuungsleistungen. Vervollständigen Sie die folgende Tabelle um den Grad der Selbstständigkeit und geben Sie jeweils ein Beispiel an. Pflege- Anzahl der grad Punkte

Grad der Selbständigkeit

1

12,5 – 27

Geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit

2

27 – < 47,5

3

47,5 – < 70

4

70 – < 90

5

90 – 100

Beispiel

Zu pflegende Menschen, die in einen Pflegegrad eingestuft wurden, erhalten von der Pflegekasse eine Pflegeleistung, die an den jeweiligen Pflegegrad gebunden ist. Hierbei werden Sach- und Geldleistungen unterschieden.

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Pflegegrade

Geben Sie die Leistungen, die dem zu pflegenden Menschen in den verschiedenen Bereichen aktuell zustehen, entsprechend den Pflegegraden in Euro an. Pflegeleistung

Grad 1

Grad 2

Grad 3

Grad 4

Pflegegeld (monatlich)

Pflegesachleistung (monatlich)

Kurzzeitpflege (jährlich)

Vollstationäre Pflege (monatlich)

Verhinderungspflege (jährlich)

Betreuungs- und Entlastungsleistungen (monatlich)

Wohnraumanpassung (je Gesamtmaßnahme)

Wählen Sie mit der Praxisanleitung zwei zu pflegende Menschen aus Ihrem Arbeitsumfeld aus, die bisher in keinen Pflegegrad eingestuft wurden oder deren Einstufung Ihnen unbekannt ist. Schätzen Sie aufgrund Ihres bisher erworbenen Wissens die Einstufung der zu Pflegenden in den zustehenden Pflegegrad ein und begründen Sie Ihre Einschätzung. Person 1

Person 2

Geschätzter Pflegegrad

Begründung

Sollte Ihre Einschätzung von der tatsächlichen IST-Einstufung abweichen und die Praxisanleitung Ihrer Einschätzung zustimmen, leiten Sie einen Einstufungs- oder Höherstufungsantrag in die Wege. Führen Sie zu diesem Zweck ein entsprechendes Informationsgespräch mit dem zu pflegenden Menschen und/oder seinen Angehörigen/Bevollmächtigten/gesetzlichen Vertretern im Beisein der Praxisanleitung.

42

Grad 5

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Begleiten Sie nach Möglichkeit ein Begutachtungsgespräch durch Mitarbeiter des MDK (medizinischer Dienst der Krankenkasse). Versuchen Sie im Nachgang offene Fragen mit dem/der Begutachter*in zu erörtern. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende erläutert den Ablauf des Einstufungsprozesses in einen Pflegegrad sowie den Ablauf einer Höherstufung. 2. Der/die Auszubildende kann die sechs Module, die bei der Einstufung in den Pflegegrad Einfluss nehmen, beschreiben und kennt die jeweilige prozentuale Wertung der einzelnen Module. 3. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen Geld- und Sachleistungen im Rahmen der Leistungen, die den zu Pflegenden nach Einstufung in einen Pflegegrad zustehen. 4. Der/die Auszubildende kennt die aktuellen finanziellen Unterstützungen, die zu Pflegenden in verschiedenen Bereichen durch die Pflegeversicherung zustehen, und unterscheidet dabei die unterschiedlichen Pflegegrade. 5. Der/die Auszubildende schätzt den aktuellen Pflegegerad bei zu Pflegenden ein und begründet seine/ihre Einschätzung. 6. Der/die Auszubildende kann im Bedarfsfall eine ausstehende Ein- oder Höherstufung des Pflegegrades in die Wege leiten. 7. Der/die Auszubildende führt ein angemessenes Informationsgespräch mit zu Pflegenden und/oder deren gesetzlichen Vertretern, um sie über die Möglichkeit der Ein- oder Höherstufung in einen Pflegegrad zu unterrichten.

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Positionierung

Positionierung Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 V.1 I.3 II.3 V.2 I.6 III.1

Unter einer Positionierung wird die zielgerichtete Mobilisierung eines zu pflegenden Menschen in eine individuell angepasste druckentlastende oder situationsfördernde Körperhaltung verstanden. Der Positionswechsel durch Pflegende erfolgt bei bewegungseingeschränkten oder vollständig immobilen zu pflegenden Menschen. Das Intervall und die Art der Positionierung werden dabei an den jeweiligen Gesundheitszustand des zu pflegenden Menschen bzw. an die jeweilige Indikation angepasst. Umgangssprachlich wird die Positionierung besonders bei Pflegekräften, die schon länger im Beruf sind, „Lagerung“ genannt. Beide Begriffe umschreiben den selben Vorgang. Um die gewünschte Positionierung zu stabilisieren, können verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden. Diese müssen auf die Größe des zu pflegenden Menschen angepasst sein. Beim Einsatz dieser Hilfsmittel gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Nennen Sie für die verschiedenen Altersgruppen jeweils fünf verschiedene Materialien, die bei der Positionierung Anwendung finden können. Frühchen

Baby

Kind

Erwachsener

Zählen Sie alle Ihnen bekannten Indikatoren auf, die eine Positionierung erforderlich machen. Unterscheiden Sie dabei situationsbedingte Indikatoren und Indikatoren, die ein Positionierungsintervall erfordern.

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Situationsbedingte Indikatoren

Indikatoren mit Positionierungsintervall

Oberkörperhochlagerung zur Nahrungsaufnahme

Spitzfußprophylaxe

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Vervollständigen Sie die folgende Tabelle aufgrund Ihrer bisher gesammelten Erfahrungen und des erlangten Hintergrundwissens. 30°-Lagerung

Mikrolagerung

135°-Lagerung

Fersenfreilagerung

Zielsetzung

Material

Kontraindikationen

Schrittweise Durchführung

Zielsetzung

Material

Kontraindikationen

Schrittweise Durchführung

Setzen Sie diese Positionierungen unter Aufsicht einer Praxisanleitung bei einem ausgewählten zu pflegenden Menschen um und dokumentieren Sie dies. Lassen Sie sich ein konstruktives Feedback für die Umsetzung geben und evtl. Verbesserungsmöglichkeiten zeigen. Erörtern Sie Ihr Vorgehen, sollte der zu pflegende Mensch die erforderliche Positionierung ablehnen. Berücksichtigen Sie dabei das Recht auf Selbstbestimmung (Autonomie).

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Positionierung

Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus. Zeigen Sie den Angehörigen oder weiteren Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr die Umsetzung einer geeigneten Positionierung und erläutern Sie Ihren Zuhörern die wichtigen Rahmenbedingungen, die bei der Umsetzung beachtet werden müssen. Eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen der Dekubitusprophylaxe ist die Positionierung. Mit der richtigen Positionierung ist es möglich, dekubitus-gefährdete Körperregionen vom Druck zu entlasten. Dabei wird ein individuelles Positionierungsintervall ermittelt. Dieses wird bestimmt, indem die belasteten Körperstellen beobachtet werden. Ist beim Positionswechsel auf der zuvor belasteten Körperstelle eine Rötung sichtbar, ist das Intervall zu lange gewählt und muss verkürzt werden. Bei der Auswahl der richtigen Positionierung darf das Kontrakturen- und Thromboserisiko nicht unbeachtet bleiben. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung zwei zu Pflegende zuweisen, für die Sie einen Lagerungsplan mit der jeweiligen Intervallzeit und geeigneten Positionierungen erarbeiten. Besprechen Sie Ihre Ausarbeitung im Team und argumentieren Sie in diesem Rahmen Ihre Überlegungen. Vergleichen Sie Ihre Ausarbeitung mit den bisher geplanten, im Dokumentationssystem hinterlegten Pflegemaßnahmen und passen Sie diese nach Rücksprache mit der Praxisanleitung an. Person 1

Person 2

Zusätzliche Hilfsmittel, welche die Positionierungsintervalle verlängern können, sind: Weichlagerungs-, Superweichlagerungs- und Wechseldruckmatratzen. Erläutern Sie die jeweiligen Begriffe, beschreiben Sie den Umgang mit dem jeweiligen Hilfsmittel (Schutzbezüge, Nutzung von Geri und Spannbetttüchern …) und markieren Sie die Vorgaben, die an Ihrem Einsatzort Beachtung finden. Nennen Sie zudem je zwei Vor- und Nachteile. Wechseldruckmatratze

Weichlagerungsmatratze

Superweichlagerungsmatratze

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann verschiedene Materialien, die zur Positionierung eingesetzt werden, benennen und den verschiedenen Altersgruppen zuordnen. 2. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Indikationen und Kontraindikationen der verschiedenen Positionierungen, wobei er/sie die Indikatoren in situationsbedingt und intervallerforderlich unterteilen kann. 3. Der/die Auszubildende kann verschiedene häufig genutzte Positionierungsmethoden beschreiben, umsetzen und sein Wissen diesbezüglich an andere im Rahmen einer Minischulung weitergeben. 4. Der/die Auszubildende benennt Vor- und Nachteile der verschiedenen Matratzen, die zur Verlängerung der Positionierungsintervalle eingesetzt werden können, und kennt die Besonderheiten, die bei der Nutzung zu beachten sind. 5. Der/die Auszubildende kann einen individuell angepassten Lagerungsplan für ausgewählte zu pflegende Menschen erstellen und erörtert diesen innerhalb des Teams. 6. Der/die Auszubildende hinterlegt vorgenommene Positionswechsel fachgerecht im Dokumentationssystem. 7. Der/die Auszubildende evaluiert die geplanten Pflegemaßnahmen in Bezug auf die Positionierung in Rücksprache mit der Praxisanleitung im Dokumentationssystem. 8. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Recht auf Selbstbestimmung der zu pflegenden Menschen und den darauf angepassten Handlungen auseinander.

47

Schmerzerfassung

Schmerzerfassung Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 III.1 V.2 I.3 IV.1

Schmerz zählt zu den Warnzeichen des Körpers und kann als Symptom bei vielen Erkrankungen in unterschiedlicher Intensität auftreten. Die Schmerzintensität hängt unter anderem auch von der individuellen Wahrnehmung/Schmerzempfindlichkeit des zu pflegenden Menschen ab. Für eine angepasste Schmerzbehandlung muss zwischen chronischen und akuten Schmerzen unterschieden werden. Stellen Sie die Merkmale chronischer und akuter Schmerzen gegenüber. Chronische Schmerzmerkmale

Akute Schmerzmerkmale

Definieren Sie den Begriff Schmerzmanagement.

Arbeiten Sie den Unterschied zwischen Schmerztoleranz, Schmerzwelle und Schmerzspitze (Durchbruchsschmerz) heraus. Erklären Sie, aus welchen Gründen die Schmerzspitze nicht erreicht werden sollte.

Im Rahmen der ganzheitlichen Schmerzbeobachtung werden Beobachtungen verschiedenster Bereiche zusammengetragen. Aussagen des zu pflegenden Menschen werden mit den Beobachtungen der Angehörigen und der Pflegekräfte abgeglichen. Neben optischen Anzeichen wie Gestik, Mimik, Körperhaltung sind weitere Kriterien wie verbale Äußerungen und körperliche Veränderungen z. B. der Vitalzeichen … zu beachten. Schmerzen nehmen allerdings auch großen Einfluss auf unser psychisches Wohlbefinden und somit auf unsere soziale Lebensgestaltung. 48

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Ergänzen Sie die folgende Tabelle um mögliche Beobachtungen, die allgemein in den jeweiligen Bereichen bei Schmerzempfinden gemacht werden können. Suchen Sie anschließend einen zu pflegenden Menschen mit starken Schmerzen beim Umlagern oder bei eigenständigen Bewegungen nach Rücksprache mit der Praxisanleitung aus und ergänzen Sie die beobachteten Schmerzanzeichen. Beobachtungsbereich

Mögliche allgemeine Beobachtungen

Beobachtungen beim zu pflegenden Menschen

Gestik

Mimik

Körperhaltung

Verbale, akustische Signale

Stöhnen …

Körperliche Veränderungen

Erhöhter Puls …

Intensität

Zeitpunkt des Schmerzes

Begleiterscheinungen (psychisch und physisch)

Schmerzen können in verschiedene Arten unterteilt werden. Bei der Einteilung in die entsprechende Kategorie spielt die Entstehung und die Schmerzqualität eine große Rolle. Die Bestimmung der Schmerzart ist für eine angepasste Therapie nötig, da die verschiedenen Analgetika unterschiedlich wirken. Erklären Sie die folgenden Schmerzarten. Schmerzart

Beschreibung

Reflektorischer Schmerz Phantomschmerz Psychosomatischer Schmerz Somatischer Schmerz (Oberflächenschmerz + Tiefenschmerz) Viszeraler Schmerz Nozizeptiver Schmerz Ischämischer Schmerz

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Schmerzerfassung

Mithilfe verschiedener Schmerzskalen kann die Intensität der Schmerzen, die der zu pflegende Mensch wahrnimmt, eingeschätzt und dokumentiert werden. Dazu gehört beispielsweise die Numerische Rating Skala (NRS), bei der der zu pflegende Mensch seine Schmerzwahrnehmung einer Zahl zwischen 0 und 10 zuordnet. 10 steht dabei für sehr starke Schmerzen. Eine weitere Möglichkeit ist das Schmerztagebuch, auf diese Weise können Schmerzen mit Zeitpunkt, Lokalisation und Intensität über einen längeren Zeitraum dokumentiert werden. Im Umgang mit Kindern sowie bei sprachlichen Defiziten kann die Visuell Analoge Skala (VAS) eingesetzt werden, hier wird der Schmerz mithilfe eines Farbbalkens oder Smileys abgefragt (grün/lachender Smiley = keine Schmerzen bis rot/weinender Smiley = sehr starke Schmerzen). Bringen Sie in Erfahrung, wie die Schmerzintensität der zu pflegenden Menschen in Ihrem Einsatzbereich erfasst wird. Lassen Sie sich die zur Verfügung stehenden Assessments und die dazugehörige Form der Dokumentation zeigen und erklären. Erfassen Sie die Schmerzintensität und die Schmerzqualität bei ausgewählten zu pflegenden Menschen mit den folgenden akuten/chronischen Schmerzen. Zu pflegender Mensch mit: Arthrose, Gicht, Arthritis

Osteoporose

Bei einer chronischen Wunde 1. Vor dem Verbandswechsel 2. N  ach dem Verbandswechsel Tumorerkrankungen Art der Erkrankung: ____________________

Fraktur Art der Fraktur: ____________________

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Schmerzintensität

Schmerzqualität

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Hinterlegen Sie Ihre ermittelten Angaben nach Rücksprache mit der Praxisanleitung im Dokumentationssystem. Ergänzen Sie diese Angaben um alle weiteren Anzeichen, wie beispielsweise nonverbale oder körperliche Beobachtungen, die Sie wahrgenommen haben. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit eines guten Schmerzmanagements bewusst. 2. Der/die Auszubildende erhebt bei zu pflegenden Menschen mit verschiedenen schmerzhaften Erkrankungen die Schmerzintensität sowie die Schmerzqualität. 3. Der/die Auszubildende kann die Schmerzqualität und die Schmerzintensität bei zu pflegenden Menschen mit verschiedenen akuten oder chronischen Schmerzen erfassen. 4. Der/die Auszubildende kann seine/ihre Erhebungen und Beobachtungen im Rahmen des Schmerzmanagements fachlich dokumentieren. 5. Der/die Auszubildende kann zwischen chronischen und akuten Schmerzen unterscheiden. 6. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen Schmerzwellen, Schmerztoleranz und Schmerzspitze erläutern. 7. Der/die Auszubildende kann verschiedene zu beobachtende Anzeichen (physisch und psychisch) für Schmerzen benennen. 8. Der/die Auszubildende kann verschiedene Schmerzarten beschreiben und somit unterscheiden. 9. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Instrumente zur Schmerzerfassung und kennt die am Einsatzort zur Verfügung stehenden Assessments.

51

Schmerztherapie

Schmerztherapie Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 V.2 II.2 IV.1 III.1 V.1

Unter Schmerz wird eine unangenehme Gefühls- bzw. Sinneswahrnehmung verstanden. Schmerzen werden individuell wahrgenommen. Die Wahrnehmung durch den zu pflegenden Menschen kann nur schwer von Außenstehenden beurteilt werden. Jeder Mensch nimmt Schmerzen anders wahr und geht individuell damit um. Jede Art der Schmerzäußerung muss ernst genommen werden. Dank der unermüdlichen Bemühung in der Forschung werden Medikamente ständig verbessert und weiterentwickelt, um Schmerzen zu lindern oder nach Möglichkeit sogar ganz zu beheben. Zur effektiven Schmerzbehandlung muss die Therapie auf die Schmerzart der zu behandelnden Person abgestimmt sein. Beschreiben Sie, was unter Phantomschmerzen verstanden wird.

Befragen Sie nach Möglichkeit einen zu pflegenden Menschen, der unter Phantomschmerzen leidet, wie er die Schmerzen wahrnimmt. Sollte dies nicht möglich sein, fragen Sie die Praxisanleitung nach ihren Erfahrungen. Machen Sie sich Notizen.

Bringen Sie verschiedene Möglichkeiten zur Linderung von Phantomschmerzen in Erfahrung.

Lassen Sie sich den hausinternen Standard „Schmerzen“ zeigen, lesen Sie ihn durch und arbeiten Sie fünf wichtige Inhalte heraus.

Zum Thema „Schmerzmanagement in der Pflege“ wurde ein Expertenstandart erarbeitet. In diesem ist das standardisierte Schmerzmanagement definiert, welches die Pflegekräfte einhalten sollten. Arbeiten Sie auch hier die wichtigsten Inhalte heraus.

52

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Vergleichen Sie die herausgearbeiteten Inhalte des internen Standards mit denen des Expertenstandards und heben Sie Unterschiede hervor.

Die effektivste und schnellste Form der Schmerzbehandlung ist in der Regel die medikamentöse Behandlung. Dabei unterdrücken Analgetika die Schmerzempfindung. Stark wirkende Analgetika wirken direkt auf das zentrale Nervensystem (ZNS). Schwach bis mittelstark wirkende Analgetika wirken hingegen peripher. Peripher wirkende Analgetika weisen oft auch antipyretische (=__________________) und antiphlogistische (=_________________________) Besonderheiten auf. Befassen Sie sich mit den Analgetika, die sich im Medikamentenschrank und im Betäubungsmittelschrank befinden. Erfassen Sie die verschiedenen Medikamente, ergänzen Sie die jeweiligen Indikatoren und die maximale Tagesdosis für einen erwachsenen Menschen mit einem Gewicht von 80 kg. Analgetika

Indikatoren

Maximale Tagesdosis

Bei der Behandlung von Schmerzen richten sich Ärzte im Allgemeinen nach dem WHO-Schema. 53

Schmerztherapie

Ergänzen Sie jede Stufe um mindestens ein zugehöriges Medikament, markieren Sie die Medikamente, die an Ihrem aktuellen Einsatzort eingesetzt werden, und erläutern Sie das Schema. Medikamente

Erläuterung

Stufe 3 Starke Opioide Stufe 2 Schwache Opioide Stufe 1 Opioidfreie Analgetika

Im Rahmen einer wirkungsvollen Schmerzbeseitigung chronischer Schmerzen ist die Behandlung durch eine Monotherapie (=_______________________) oft nicht ausreichend. In diesen Fällen muss eine Kombinationstherapie aus peripher und zentral wirkenden Medikamenten angestrebt werden. Suchen Sie anhand des Dokumentationssystems fünf zu pflegende Menschen heraus, die an chronischen Schmerzen leiden. Arbeiten Sie mithilfe des Medikamentenplanes die jeweiligen Analgetika heraus und markieren Sie die opioidfreien Analgetika ➔ grün, die schwachen Opioide ➔ gelb und starke Opioide ➔ rot Zu pflegender Mensch

Schmerzbegründende Diagnosen

Verordnete Analgetika (auch Bedarfsmedikation)

Person 1

Person 2

Person 3

Person 4

Person 5

Wählen Sie jeweils zwei Beipackzettel opioidfreier Medikamente, schwacher Opioide und starker Opioide aus. Lesen Sie die Beipackzettel durch und ergänzen Sie folgende Tabelle. Opioid freie Analgetika Handelsname

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Fünf sehr häufige oder häufige Nebenwirkungen

Ergänzende Medikamente zur Reduktion/ Vermeidung von Nebenwirkungen

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Schwache Opioid-Analgetika Handelsname

Fünf sehr häufige oder häufige Nebenwirkungen

Ergänzende Medikamente zur Reduktion/ Vermeidung von Nebenwirkungen

Starke Opioid-Analgetika Handelsname

Fünf sehr häufige oder häufige Nebenwirkungen

Ergänzende Medikamente zur Reduktion/ Vermeidung von Nebenwirkungen

Zur Schmerzlinderung können verschiedene nicht medikamentöse Maßnahmen ergänzend, in manchen Fällen sogar ersatzweise zur medikamentösen Therapie eingesetzt werden. Diese reichen von Ablenkung, Entspannungsübungen wie Autogenes Training, Massagen, verschiedenen Positionierungen bis zur Vibration beispielsweise mit Stromimpulsen. Tragen Sie die schmerzlindernden, nicht medikamentösen Maßnahmen zusammen und markieren Sie jene, die an Ihrem aktuellen Einsatzort angeboten und umgesetzt werden. Beschreiben Sie deren Wirkungsweise. Schmerzlindernde Maßnahmen

Beschreibung

Bereiten Sie ein Informationsgespräch vor, in dem Sie entweder einen zu pflegenden Menschen oder Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr über nicht medikamentöse Möglichkeiten zur Schmerzbehandlung ausführlich informieren. 55

Schmerztherapie

Die Einnahme von Analgetika führt in einigen Fällen zu nicht wünschenswerten Nebenwirkungen. Diese können durch die Einnahme weiterer Medikamente kompensiert werden. Nennen Sie jeweils zwei mögliche Nebenwirkungen. Ergänzen Sie die Tabelle um mögliche kompensierende Medikamente sowie evtl. nicht medikamentöse Alternativen. Verabreichtes Medikament

Nebenwirkung

Medikament zur Kompensation

Alternativen zur medikamentösen Kompensation

Opioidfreie Analgetika _________________ _________________ Schwache Opioid-Analgetika _________________ _________________ Starke OpioidAnalgetika _________________ _________________

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann das WHO-Schema zur Schmerzbehandlung beschreiben. 2. Der/die Auszubildende setzt sich mit den zu verabreichenden Analgetika auseinander und kennt deren maximale Tagesdosis. 3. Der/die Auszubildende erörtert verschiedene Nebenwirkungen der Analgetika und mögliche ergänzende Medikamente sowie nicht medikamentöse Alternativen zur Reduktion oder Vermeidung dieser Nebenwirkungen. 4. Der/die Auszubildende kann Phantomschmerzen beschreiben und mögliche Therapiemöglichkeiten benennen. 5. Der/die Auszubildende vergleicht den hausinternen Schmerzstandard mit dem Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege“ und arbeitet wichtige Inhalte heraus. 6. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene schmerzlindernde, nicht medikamentöse Maßnahmen. 7. Der/die Auszubildende setzt sich gezielt mit dem Dokumentationssystem auseinander und recherchiert erforderliche Informationen. 8. Der/die Auszubildende kann seine gewonnenen Kenntnisse zur nicht medikamentösen Schmerzbehandlung in Form eines Informationsgespräches weitergeben.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Transurethrale Katheterisierung Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.1 III.1 IV.2 I.3 II.2 III.2 V.2 I.5 II.3 IV.1

Die Katheterisierung gehört zu den ärztlichen Tätigkeiten und kann durch Ärzte an Pflegefachkräfte delegiert werden. Es wird zwischen der transurethralen Katheterisierung (Einführung des Katheters durch die Harnröhre) und der suprapubischen Katheterisierung (supra = oberhalb; os pubis = Schambein ➔ Katheterisierung durch die Bauchdecke oberhalb des Schambeins in die Harnblase) unterschieden. Die Katheterisierung verlangt ein verantwortungsvolles aseptisches Vorgehen, um eine Infektion der Harnwege, der Harnblase und der Nieren zu verhindern. Ergänzen Sie die folgende Tabelle um jeweils fünf Indikationen und Kontraindikationen einer transurethralen Katheterisierung Indikationen

Kontraindikationen

Selbstverständlich hat die Katheterisierung steril durchgeführt zu werden. Daher ist es besonders wichtig, dass alle Arbeitsmaterialien vor dem Beginn der Maßnahme zusammengestellt werden, der zu pflegende Mensch über die bevorstehende Maßnahme informiert wurde und der Arbeitsplatz entsprechend vorbereitet ist. Erstellen Sie eine Auflistung der Materialien, die für die geplante Maßnahme benötigt werden, und notieren Sie weitere Maßnahmen sowie Rahmenbedingungen, die vor der Durchführung der Maßnahme beachtet werden müssen. Benötigte Materialien

Vorbereitungen und Rahmenbedingungen

Lassen Sie sich das fachgerechte Anziehen von sterilen Handschuhen zeigen, üben Sie dies anschließend selbst, bis Sie sich in der Umsetzung sicher fühlen. Die transurethrale Katheterisierung kann sowohl zur Einmalkatheterisierung (oft aus diagnostischen Zwecken) als auch zur Dauerkatheterisierung eingesetzt werden. Wichtig ist bei beiden Katheterisierungen die Wahl der richtigen Kathetergröße, diese ist abhängig von Geschlecht und Alter. Die Größenangabe wird in Charrière (Ch) angegeben, dabei entspricht 1 mm 3 Ch. Die falsche Größe kann Komplikationen mit sich bringen, ein zu kleiner Katheter kann leichter verstopfen, wohingegen ein zu großer Katheter zu einer Schädigung der Schleimhaut führen kann. 57

Transurethrale Katheterisierung

Ergänzen Sie die folgende Tabelle um die empfohlene Charrière und markieren Sie die Größen, die in Ihrem Arbeitsumfeld verwendet werden. Personengruppe

Empfohlene, durchschnittliche Charrière

Säuglinge weiblich und männlich Kleinkinder weiblich und männlich Jugendliche weiblich und männlich Frauen erwachsen

12–14 Ch.

Männer erwachsen

14–18 Ch.

Assistieren Sie beim Legen eines transurethralen Katheters. Notieren Sie Sich im Anschluss den Ablauf stichpunktartig, legen Sie Schwerpunkte auf die Patientenaufklärung, Ihr ethisches Handeln und die sterile Vorgehensweise. Vorbereitung

Durchführung

Nachbereitung

Beschreiben Sie mögliche Komplikationen, die eine Katheterisierung mit sich bringen kann.

Arbeiten Sie die Unterschiede von Dauer- und Einmalkatheterisierung heraus und ergänzen Sie mögliche Indikationen. Einmalkatheterisierung

Dauerkatheterisierung

Indikationen:

Indikationen:

Führen Sie eine transurethrale Katheterisierung bei einem weiblichen zu pflegenden Menschen mit Assistenz der Praxisanleitung durch und dokumentieren Sie die Maßnahme anschließend. 58

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / I Pflegerelevante Grundlagen

Erläutern Sie das Vorgehen bei der Entfernung eines Dauerkatheters, beachten Sie die benötigten Materialien und den Maßnahmenablauf. Benötigte Materialien

Chronologischer Ablauf der Maßnahme

:

Erläutern Sie anderen Auszubildenden im ersten Ausbildungsdrittel die Pflege eines bereits gelegten Dauerkatheters. Machen Sie sich diesbezüglich im Vorfeld Notizen und besprechen Sie diese vor der Einweisung der Schüler*innen mit der Praxisanleitung.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann zwischen transurethraler und suprapubischer Katheterisierung unterscheiden. 2. Der/die Auszubildende ist sich der nötigen Delegation der Durchführung von Katheterisierungen von Ärzten an Pflegekräfte bewusst. 3. Der/die Auszubildende ist sich der Bedeutung der aseptischen Arbeitsweise bewusst. 4. Der/die Auszubildende kennt Indikationen und Kontraindikationen einer transurethralen Katheterisierung. 5. Der/die Auszubildende kann die angemessene Kathetergröße bestimmen. 6. Der/die Auszubildende kann die Materialien für eine Katheterisierung vorbereiten. 7. Der/die Auszubildende unterscheidet Einmalkatheterisierung und Dauerkatheterisierung und kennt jeweilige Indikatoren. 8. Der/die Auszubildende assistiert nach Möglichkeit bei einer Katheterisierung und führt diese mit zunehmender Sicherheit selbstständig unter Aufsicht durch. 9. Der/die Auszubildende gibt sein bisher erworbenes Wissen zur Thematik an Auszubildende im ersten Ausbildungsdrittel weiter.

59

II Behandlungspflege

Drainagen62 Intramuskuläre Injektion

66

Prä- und postoperative Pflege

69

Versorgung und Umgang Enterostoma

74

Versorgung und Umgang PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) und PEJ (perkutan endoskopische Jejunostomie)

78

Versorgung und Umgang Port

82

Versorgung und Umgang SPK (suprapubischer Katheter)

86

Versorgung und Umgang Tracheostoma

89

Versorgung und Umgang Transnasale Magensonde93 Versorgung Wunden – Basiswissen

61

96

Drainagen

Drainagen Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 V.1 I.3 II.3 V.2 II.1 III.2

Drainagen werden zur Ableitung sowie zum Absaugen von Flüssigkeitsansammlungen aus Hohlräumen im Körper oder von Wundsekret aus Operationswunden angelegt. Sie stellen eine künstliche Verbindung in das Körperinnere dar. Benennen Sie verschiedene Indikatoren, die die Anlage einer Drainage erforderlich machen.

Erarbeiten Sie die Ziele, die durch das Legen einer Drainage erreicht werden sollen.

Abhängig von der Zielsetzung, mit der die Drainage gelegt wird, fällt die Wahl auf das geeignete System. Es wird zwischen geschlossenen, halb offenen und offenen Drainagen unterschieden. Zu den geschlossenen Drainagen gehört die Robinson Drainage. Bei ihr ist das System untrennbar mit dem Ableitungsschlauch verbunden. Bei den halb offenen Drainagen wird das System mit dem Ableitungsschlauch verbunden, hierzu gehört beispielsweise die T-Drainage. Die Penrose-Drainage zählt zu den offenen Systemen, hierbei wird der Schlauch in einen Verband oder eine Kompresse abgeleitet. Des Weiteren wird zwischen passiven und aktiven Drainagen unterschieden. Während die passiven Drainagen durch das Prinzip der Schwerkraft, der Kapillarwirkung oder das Heber-Prinzip funktionieren, wird bei den aktiven Drainagen der Vorgang mit Vakuumflaschen und Saugpumpen unterstützt. Definieren Sie folgende Prinzipien und Besonderheiten in Bezug auf Drainagen kurz. Kapillarwirkung Heber-Prinzip Vakuumflasche Saugpumpe

62

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Arbeiten Sie die Unterschiede der folgenden Drainagefunktionen heraus. Präventiv/prophylaktisch

Therapeutisch/kurativ

Beschreiben Sie die folgenden Drainagesysteme, ordnen Sie das Drainage-Prinzip und das Drainagesystem zu. Drainageart Beschreibung ShirleyDrainage ThoraxDrainage KapillarDrainage RobinsonDrainage T-Drainage EasyflowDrainage RedonDrainage PenroseDrainage

Wählen Sie mit der Praxisanleitung zwei zu pflegende Menschen mit einer bereits liegenden Drainage aus und ergänzen Sie mithilfe des Dokumentationssystems sowie Ihres bereits erlangten Hintergrundwissens die folgende Tabelle. Person 1

Person 2

Indikation Drainagesystem DrainagePrinzip Drainageart Drainagefunktion

Arbeiten Sie den Unterschied zwischen inneren und äußeren Drainagen heraus. Innere Drainage

Äußere Drainage

63

Drainagen

Lassen Sie sich den Ablauf der Anlage einer Drainage von der Praxisanleitung erläutern. Notieren Sie wichtige Schwerpunkte in chronologischer Reihenfolge.

Sollte sich die Möglichkeit ergeben, dass Sie beim Legen einer Drainage anwesend sein können, nutzen Sie die Gelegenheit, den Ärzten dabei „über die Schulter“ zu sehen. Erörtern Sie anschließend offene Fragen mit Ärzten, Fachkräften oder der Praxisanleitung. Da sich das Infektionsrisiko am zweiten Tag nach der Anlage enorm erhöht, sollte die Drainage nicht länger als notwendig liegen bleiben. Benennen Sie weitere Komplikationen, die durch Drainagen hervorgerufen werden können.

Ermitteln Sie den durchschnittlichen Zeitraum, in dem eine Drainage liegen bleiben kann, bevor sie gezogen werden sollte.

Jedes Drainagesystem bedarf neben den allgemeinen Pflegemaßnahmen, die für alle Drainagesysteme gelten, zusätzlich spezieller Pflegemaßnahmen. Zu den allgemeinen Pflegemaßnahmen zählen unter anderem die fachgerechte Dokumentation, die Beobachtung des Sekretes, ein individuelles Schmerzmanagement, das Einhalten hygienischer Rahmenbedingungen, die Vermeidung von Stürzen durch lange Ableitungsschläuche, ethischer Umgang mit Ekel und Scham … Ergänzen Sie fehlende allgemeine Maßnahmen im Umgang mit Drainagen.

Arbeiten Sie die Kriterien heraus, die bei der Beobachtung des Sekretes relevant sind.

Nehmen Sie unter Aufsicht der Praxisanleitung den Verbandswechsel vor und hinterlegen Sie Ihre diesbezüglichen Beobachtungen fachlich im Dokumentationssystem. Besprechen Sie im Team verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, wenn sich die zu pflegenden Menschen vor dem abfließenden Sekret ekeln, sie Scham beim Wechsel des Verbandes/der Vakuumflasche empfinden usw., um den zu Pflegenden die Situation zu erleichtern.

64

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Führen Sie ein entsprechendes Beratungsgespräch mit einem zu pflegenden Menschen und erläutern Sie ihm verschiedene Möglichkeiten, die ihm den Umgang mit seiner Wahrnehmung/Empfindung erleichtern können. Abhängig vom Drainagesystem gestaltet sich das Ziehen der Drainage unterschiedlich. Beobachten Sie diese Maßnahme nach Möglichkeit, notieren Sie sich das System sowie den chronologischen Ablauf der Maßnahme mit den zu berücksichtigenden Besonderheiten in Stichpunkten.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Indikatoren, die die Anlage einer Drainage erfordern. 2. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene Drainagefunktionen, -arten, -systeme und -prinzipien. 3. Der/die Auszubildende kann die Zielsetzungen, mit denen Drainagen gelegt werden, aufzählen. 4. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Komplikationen, die durch die Lage einer Drainage hervorgerufen werden können. 5. Der/die Auszubildende setzt sich mit den Drainagesystemen, die im direkten Arbeitsumfeld zu beobachten sind, auseinander. 6. Der/die Auszubildende lässt sich die Anlage einer Drainage erläutern und beobachtet diesen Eingriff nach Möglichkeit. 7. Der/die Auszubildende kennt allgemeine Pflegemaßnahmen, die bei zu pflegenden Menschen mit Drainagen angewandt werden. 8. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass zu den jeweiligen Drainagesystemen zusätzliche speziell auf das vorliegende System abgestimmte Pflegemaßnahmen ergänzend angewendet werden müssen. 9. Der/die Auszubildende ermittelt den durchschnittlichen Zeitraum, in dem die Drainage liegen bleiben darf. 10. Der/die Auszubildende führt unter Aufsicht einen Verbandswechsel durch. 11. Der/die Auszubildende befasst sich mit den zu beobachtenden Kriterien und hinterlegt seine Beobachtungen im Dokumentationssystem. 12. Der/die Auszubildende setzt sich mit den möglichen Empfindungen, die von zu pflegenden Menschen wahrgenommen werden können, auseinander und erarbeitet Lösungsstrategien, zu denen er/sie ein Beratungsgespräch mit zu Pflegenden gestaltet. 13. Der/die Auszubildende beobachtet das Entfernen einer Drainage und arbeitet die Schwerpunkte chronologisch heraus.

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Intramuskuläre Injektion

Intramuskuläre Injektion Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 V.2 II.2 IV.1 II.3 IV.2

Als intramuskuläre Injektion (i.m. Injektion) wird das Injizieren einer sterilen Injektionslösung in die Muskulatur verstanden. Sie gehört zu den ärztlichen Tätigkeiten, die an Pflegefachkräfte delegiert werden können, vorausgesetzt, die Fachkraft verfügt über die nötige Fach- und Methodenkompetenz. Die Pflegefachkraft darf die Delegation aufgrund verschiedener Rahmenbedingungen ablehnen. Nennen Sie verschiedene Rahmenbedingungen, unter denen Sie die ärztliche Delegation verweigern können und sollten.

Erarbeiten Sie verschiedene Indikatoren, die eine i.m. Injektion erforderlich machen.

Beschreiben Sie die Beschaffenheit der Injektionslösungen, die für eine i.m. Injektion geeignet sind.

Im Pflegebereich wird die i.m. Injektion in den häufigsten Fällen in die Gesäßmuskulatur (Musculus gluteus medius) oder in die Außenseite des Oberschenkels (Musculus quadriceps femoris) injiziert. Bei Impfungen ist der Oberarmmuskel (Musculus deltoideus) oft die erste Wahl. Beobachten Sie die Vorbereitung, Durchführung und die Nachbereitung einer i.m. Injektion bei einer Praxisanleitung. Notieren Sie sich die Materialien, die von Ihrer Praxisanleitung bei der Durchführung benötigt wurden.

Richten Sie im Anschluss alle Materialien, die für eine i.m. Injektion benötigt werden, auf ein Tablett und lassen Sie die Vollständigkeit von einer Praxisanleitung kontrollieren. Ergänzen Sie ggf. Ihre Notizen. 66

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Beschreiben Sie den Ablauf der ventroglutealen Injektion nach von Hochstetter, verwenden Sie dabei die Fachausdrücke.

Begründen Sie den Umstand, dass bei der i.m. Injektion die Haut straffgezogen und keine Hautfalte gebildet wird.

Erklären Sie die Notwendigkeit der Aspiration vor der Verabreichung der Injektion.

Trotz aller Sorgfalt kann es bei Injektionen zu ungewollten Komplikationen kommen. Arbeiten Sie mindestens fünf verschiedene Komplikationen heraus und beschreiben Sie die Maßnahmen, die bei deren Auftreten zu ergreifen sind. Komplikation

Zu ergreifende Maßnahmen

Befassen Sie sich mit dem zu injizierenden Medikament. Arbeiten Sie die Wirkweise sowie evtl. Nebenwirkungen heraus. Notieren Sie sich, auf welche Anzeichen Sie nach der Injektion achten sollten. Wirkungsweise

Mögliche Nebenwirkungen

67

Intramuskuläre Injektion

Erarbeiten Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb des Arbeitsschutzes in Bezug auf den Umgang und die Entsorgung von Injektionsnadeln.

Ermitteln Sie bei einem zu pflegenden Menschen den geeigneten Injektionsort nach der zuvor beschriebenen Methode unter Aufsicht der Praxisanleitung. Führen Sie nach Möglichkeit eine i.m. Injektion unter Aufsicht der Praxisanleitung durch, nachdem Sie den zu pflegenden Menschen über die geplante Maßnahme und bestehende Risiken informiert haben. Berücksichtigen Sie bei der Durchführung die Privatsphäre sowie alle ethischen Aspekte. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Indikatoren für eine i.m. Injektion. 2. Der/die Auszubildende kann die Injektionsmethode nach von Hochstetter beschreiben und durchführen. 3. Der/die Auszubildende kann die benötigten Materialien für eine i.m. Injektion benennen und fachgerecht vorbereiten. 4. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Wirkweise und evtl. auftretenden Nebenwirkungen des zu injizierenden Medikaments auseinander. 5. Der/die Auszubildende kann einen zu pflegenden Menschen in einem Aufklärungsgespräch über den Ablauf der Maßnahme und mögliche Risiken aufklären. 6. Der/die Auszubildende berücksichtigt bei der Durchführung die Privatsphäre des zu pflegenden Menschen und handelt nach ethischen Richtlinien. 7. Der/die Auszubildende benennt mögliche Komplikationen, die eine i.m. Injektion mit sich bringen kann, und erläutert Maßnahmen, die bei ihrem Auftreten ergriffen werden müssen. 8. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit der Aspiration vor einer i.m. Injektion bewusst. 9. Der/die Auszubildende ist sich der Umstände bewusst, in denen er eine Delegation durch Ärzte verweigern darf. 10. Der/die Auszubildende kann die Beschaffenheit verwendbarer Injektionslösungen für die i.m. Injektion beschreiben. 11. Der/die Auszubildende kennt den sicheren Umgang und die fachgerechte Entsorgung von Injektionsnadeln.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Prä- und postoperative Pflege Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.4 III.1 IV.1 I.2 II.1 III.2 IV.2 I.3 II.2 III.3 V.2

Jeder operative Eingriff bringt ein Risiko in Bezug auf mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen mit sich, da der körperliche Allgemeinzustand in der Regel zumindest vorübergehend geschwächt ist. Deshalb ist eine angepasste, spezialisierte Pflege erforderlich. Zu den präoperativen Maßnahmen zählen Handlungen wie Voruntersuchungen, Aufklärungsgespräche … sowie alle pflegerischen Maßnahmen, die vor einer Operation zu ergreifen sind. Die rechtliche Absicherung ist vor einer Operation unabdingbar. Begleiten Sie nach Möglichkeit Ärzte bei einem Aufklärungsgespräch. Notieren Sie sich wichtige Aspekte und offene Fragen, um diese im Nachgang mit Ärzten, einer Fachkraft oder im Team erörtern zu können.

Ein weiterer wichtiger Teil der Operationsvorbereitung ist die Rasur. Diskutieren Sie mit der Praxisanleitung Vor- und Nachteile der folgenden Methoden zur Haarentfernung. Notieren Sie sich die wichtigen Aspekte in Bezug auf die darauffolgende Operation. Elektrische Rasur

Nassrasur

Enthaarungscreme

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Prä- und postoperative Pflege

Beschreiben Sie die Körperregion, die bei der jeweilig geplanten Operation vorbereitet werden muss. Vervollständigen Sie zu diesem Zweck die folgende Tabelle und ergänzen Sie diese um die Operationen, die Sie bisher begleiten/beobachten/vorbereiten durften. Geplante Operation

Zu rasierende Körperregion

Appendektomie

Magenoperation

OP am Hüftgelenk

Nephrektomie

Führen Sie unter Aufsicht eine Rasur zur Operationsvorbereitung durch, berücksichtigen Sie dabei das Informationsgespräch mit dem zu pflegenden Menschen, die Wahrung der Intimsphäre, die Rasur-Richtung … Hinzu kommt die Nahrungskarenz, die es bei geplanten Operationen einzuhalten gilt. Ergänzen Sie die jeweilige Karenzzeit vor der terminierten Operation. Zufuhr von

Karenzzeit

Zufuhr von

Fester Nahrung

Milch

Kaffee

Muttermilch bei Babys

Wasser

Saft mit Fruchtfleisch

Karenzzeit

Im Rahmen von Notfalloperationen kann die Karenzzeit nicht eingehalten werden. Beschreiben Sie Komplikationen, die sich daraus ergeben können.

Trotz umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen kann es im Operationsalltag zu Verwechslungen kommen, die gravierende Folgen für die zu Pflegenden, aber auch rechtliche Konsequenzen für die Einrichtung nach sich ziehen können. Suchen Sie das Gespräch mit Kolleg*innen, in dem Sie Verwechslungen jeglicher Art in Erfahrung bringen und lassen Sie sich die damit verbundenen Konsequenzen erläutern. 70

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Um unnötige Verwechselungen zu vermeiden, können die zu Pflegenden auf verschiedene Arten markiert werden. Das ist wichtig, da die zu Pflegenden sich in der Narkose nicht mehr selbst identifizieren können. Beschreiben Sie mögliche Optionen zur Kennzeichnung der Person und/oder des Operationsareals, die an Ihrem Einsatzort umgesetzt werden, um Verwechslungen auszuschließen.

Zu den hier bisher beschriebenen präoperativen Maßnahmen kommen noch weitere pflegerische Tätigkeiten hinzu. Arbeiten Sie weitere präoperative Maßnahmen sowie wichtige Aspekte der Dokumentation heraus und beschreiben Sie diese kurz.

Begleiten Sie eine Fachkraft, die einen zu pflegenden Menschen zur Operation geleitet. Beobachten Sie die Übergabe an das Operationsteam. Sollten Sie die Möglichkeit haben, beobachten/begleiten Sie eine Operation. Die postoperative Pflege umfasst alle nötigen Pflegeinterventionen nach Beendigung der Operation. Sie beginnt im Aufwachraum und wird zu einem späteren Zeitpunkt durch die Narkoseärzte an die jeweilige Station (Überwachungsstation, Intensivstation …) übergeben. Der Umfang und die Dauer der Maßnahmen kann von der Art der Operation und dem Allgemeinzustand des zu pflegenden Menschen abhängen, wobei sich zu Pflegende mit Vorerkrankungen in der Regel langsamer erholen als zu Pflegende, die körperlich keine weiteren Beeinträchtigungen aufweisen. Begleiten Sie erfahrene Kolleg*innen, die einen zu pflegenden Menschen auf der Aufwachstation abholen. Notieren Sie die Rahmenbedingungen für den Transport des zu pflegenden Menschen, die berücksichtigt werden müssen, sowie die nötigen Überleitungsunterlagen.

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Prä- und postoperative Pflege

Lassen Sie sich im Anschluss die erhaltenen Unterlagen/Verordnungen zeigen und erläutern. Beobachten Sie die erforderliche Dokumentation und gestalten Sie die Übergabe mit allen wichtigen Informationen zu dem zu pflegenden Menschen an die folgende Schicht. Um mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen zu können, werden folgende Parameter regelmäßig kontrolliert. Beschreiben Sie mögliche Beobachtungen in dem jeweiligen Bereich. Parameter

Mögliche Beobachtungen

Bewusstsein

Herz–Kreislauf-System

Atmung

Temperatur

Schmerzen

Verbände, Wunden

Ausscheidungen

Drainagen

Trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen und des Befolgens der Anordnungen können Komplikationen nie ausgeschlossen werden. 72

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Fassen Sie mögliche Komplikationen zusammen, beschreiben Sie diese kurz und erläutern Sie die zu ergreifenden Maßnahmen. Komplikation

Zu ergreifende Maßnahmen

Begleiten Sie nach Möglichkeit zu Pflegende so häufig wie möglich bei dem Weg von der Aufnahme über die Operation hinweg bis hin zur Entlassung. Beschreiben Sie den Begriff intraoperativ kurz.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann verschiedene präoperative Maßnahmen benennen. 2. Der/die Auszubildende ordnet die vorzubereitenden Körperregionen den bevorstehenden Operationen zu. 3. Der/die Auszubildende führt eine Körperrasur für eine bevorstehende Operation durch und informiert zuvor den zu pflegenden Menschen über diese Maßnahme ausführlich. 4. Der/die Auszubildende begleitet ein Aufklärungsgespräch und setzt sich mit den rechtlichen Bedingungen auseinander. 5. Der/die Auszubildende kann die verschiedenen Karenzzeiten benennen und Komplikationen bei Nichteinhaltung dieser Zeiten aufzählen. 6. Der/die Auszubildende beschreibt die zu ergreifenden Maßnahmen, um Verwechslungen zur Person und der durchzuführenden Operation zu vermeiden. 7. Der/die Auszubildende begleitet einen zu pflegenden Menschen zur terminierten Operation. 8. Der/die Auszubildende holt einen zu pflegenden Menschen im Aufwachraum mit einer erfahrenen Pflegefachkraft ab und bestimmt die einzuhaltenden Rahmenbedingungen. 9. Der/die Auszubildende kennt die verschiedenen Unterlagen, die bei der Überleitung auf die „normale“ Station, die Intensiv- oder Überwachungsstation mitgegeben werden müssen. 10. Der/die Auszubildende gestaltet die Übergabe an die nächste Schicht mit allen notwendigen Informationen und Anordnungen, die den „frisch“ operierten zu pflegenden Menschen betreffen. 11. Der/die Auszubildende benennt die nach einer Operation zu beobachtenden Parameter, um evtl. auftretende Komplikationen frühzeitig zu erkennen und die erforderlichen Maßnahmen einleiten zu können. 73

Versorgung und Umgang Enterostoma

Versorgung und Umgang Enterostoma Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.3 II.1 V.2 II.2

Bei einem Enterostoma handelt es sich um einen künstlichen Darmausgang, der operativ angelegt wird. Der Darm wird mit der Bauchdecke verbunden und dies ermöglicht fortan das Ausscheiden des Stuhlgangs über die Bauchdecke in einen Kunststoffbeutel. In manchen Fällen kann das Stoma wieder zurückverlegt werden, wodurch der Stuhlgang wieder über den natürlichen Weg ausgeschieden werden kann. Zu den häufigsten Indikatoren, die zur Anlegung eines Stomas führen, gehören Tumore, chronische Dick- und Dünndarmerkrankungen, Darmverschlüsse und Darmverletzungen. Charakterisieren Sie die beiden Stomaarten und vervollständigen Sie die Tabelle. Kolostoma

Ileostoma

Lokalisation

Stuhlkonsistenz

Geruch

Aggressivität bei Kontakt mit der Haut (Begründung)

Beschreiben Sie den Unterschied zwischen einer endständigen Kolo-/Ileostomie und einer doppelläufigen Kolo-/Ileostomie.

Die Versorgung eines Stomas ruft bei vielen zu pflegenden Menschen und ihren Angehörigen Angst, Ekel und/oder Scham hervor. Den Betroffenen ist es meist sehr unangenehm, sich versorgen zu lassen. Daher ist ein verständnis-, vertrauens- und respektvoller Umgang sehr wichtig, um ihnen so Ängste, Sorgen und Unsicherheiten zu nehmen. Viele Betroffene sind in der Lage, ihr Stoma selbst zu versorgen, nachdem sie eine ausführliche Beratung und Anleitung erhalten haben. Jedoch kann es in einigen Fällen nötig sein, in den ersten Tagen die Selbstversorgung durch eine Fachkraft zu unterstützen, damit die betroffene Person oder deren Angehörige an Sicherheit gewinnen können. Evtl. kann der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe für die Betroffenen hilfreich sein. Das Stoma muss jeden Tag auf mögliche Veränderungen inspiziert werden, um möglichst schnell auf Komplikationen reagieren zu können.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Zählen Sie sechs verschiedene Komplikationen auf, die Sie bei der Begutachtung eines Stomas feststellen können.

Vergleichen Sie die folgenden Stomabeutelsysteme und markieren Sie jene, die Ihnen bereits vertraut sind gelb, die, die an Ihrem Einsatzort Anwendung finden, blau. System

Beschaffenheit/ Beschreibung

Kolostomie- geschlossen beutel

Wechselintervall

Besonderheit

1-2-mal täglich

oft mit integriertem oder anklebbarem Kohlefilter

Basisplatte kann bis zu einer Woche auf der Haut verbleiben

hautschonend

Ileostomiebeutel

Minibeutel Kappe

Einteiler

Zweiteiler

Basisplatte, der Stomabeutel wird mit einem Basisring befestigt

Beobachten Sie eine Fachkraft beim Wechsel des Stomabeutels/der Stomaplatte und lassen Sie sich die wichtigen Aspekte der zu beobachtenden Faktoren erläutern. Machen sie sich entsprechende Notizen.

Zur Versorgung der zu pflegenden Menschen mit einem angelegten Stoma gibt es viele verschiedene Hilfsmittel, die die Versorgung des Stomas erleichtern und vereinfachen sollen. 75

Versorgung und Umgang Enterostoma

Ordnen Sie den jeweiligen Hilfsmitteln ihren Verwendungszweck zu. Hilfsmittel

Verwendungszweck

Kohlefilter/ Kohletabletten

geruchsabsorbierend

Beutelüberzüge

Deodorantien

Lösung zum Entfernen von Pflasterresten Schablone

Spezielle Hautpflegeprodukte Befestigungsgürtel

Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems die zu pflegenden Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld, die ein Stoma haben. Wählen Sie nach Möglichkeit zwei zu Pflegende aus und beantworten Sie die folgenden Fragen. Person 1

Person 2

Stomaart/ Lokalisation Endständig oder doppelläufig Indikation

Verwendetes Beutelsystem Wechselintervall

Verwendete Hilfsmittel

Führen Sie unter Aufsicht der Praxisanleitung eine Stomaversorgung durch, beziehen Sie dabei den zu pflegenden Menschen mit seinen Ressourcen ein und dokumentieren Sie die durchgeführte Maßnahme im Anschluss samt der von Ihnen wahrgenommenen Beobachtungen. 76

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Leiten Sie nach Möglichkeit einen zu pflegenden Menschen zur selbstständigen Stomaversorgung an. Berücksichtigen Sie bei der Kommunikation evtl. Einschränkungen der zu pflegenden Person und gehen Sie darauf ein. Akzeptieren Sie die Selbstbestimmung des zu pflegenden Menschen und die dadurch evtl. entstehenden Abweichungen. Dokumentieren Sie im Nachgang die Maßnahme. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Indikatoren, die zur Anlage eines Enterostomas führen können. 2. Der/die Auszubildende erläutert den Unterschied zwischen Kolostoma und Ileostoma. 3. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen endständigem und doppelgängigem Kolo- und Ileostoma erläutern. 4. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit des empathischen und respektvollen Umgangs mit zu pflegenden Menschen zum Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung bewusst. 5. Der/die Auszubildende kann verschiedene Komplikationen, die durch ein Stoma verursacht werden, benennen. 6. Der/die Auszubildende kann die zu beobachtenden Faktoren am Stoma benennen und ist sich der Wichtigkeit der täglichen Begutachtung bewusst. 7. Der/die Auszubildende führt die Stomaversorgung unter Einbeziehung des zu pflegenden Menschen und seiner Ressourcen durch. 8. Der/die Auszubildende leitet einen zu pflegenden Menschen zur eigenständigen Stomaversorgung an und berücksichtigt dabei die Art und Weise der Kommunikation sowie evtl. Einschränkungen der zu Pflegenden und akzeptiert Abweichungen, die sich durch die Selbstbestimmung ergeben können. 9. Der/die Auszubildende charakterisiert die verschiedenen Beutelsysteme und kennt die Systeme, die am Einsatzort verwendet werden. 10. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Hilfsmittel und kann diese nach Notwendigkeit in die Versorgung mit einbeziehen. 11. Der/die Auszubildende hinterlegt erfolgte Maßnahmen und gemachte Beobachtungen fachgerecht im Dokumentationssystem.

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Versorgung und Umgang PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) und PEJ (perkutan endoskopische Jejunostomie)

Versorgung und Umgang PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) und PEJ (perkutan endoskopische Jejunostomie) Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.1 III.2 V.2 I.3 II.2 IV.1 I.5 II.3 IV.2

Die PEG-Sonde wird durch einen operativen Eingriff meist ambulant angelegt. Sie dient der künstlichen Ernährung von zu pflegenden Menschen, die nicht auf die herkömmliche Weise Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen können. Über die gelegte Sonde kann die ausreichende Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme auch langfristig gewährleistet werden. Die Sonde wird unter endoskopischer Kontrolle durch die Bauchdecke direkt in den Magen gelegt. Sollte das Legen einer PEG nicht möglich sein, beispielsweise durch eine Gastrektomie (Magenentfernung), besteht die Möglichkeit der Anlage einer PEJ. Bei diesem Vorgehen wird die Sonde direkt in den Dünndarm gelegt. Nenne Sie verschiedene Indikatoren, die die Anlage einer PEG oder PEJ erforderlich machen.

Nach der Neuanlage einer PEG oder PEJ ist ein täglicher Verbandswechsel und eine genaue Beobachtung der Einstichstelle ratsam. Nach einer guten Abheilung kann das Verbandsintervall auf alle 2 bis 3 Tage ausgedehnt werden. Lesen Sie den internen Hausstandard zum Verbandswechsel der PEG oder PEJ durch und besprechen Sie aufkommende Fragen mit der Praxisanleitung. Der Verbandswechsel der PEG oder PEJ erfolgt ebenso wie der des suprapubischen Katheters aseptisch. Erstellen Sie eine Aufzählung aller Materialien, die Sie zum Verbandswechsel bei einer PEG oder PEJ benötigen, und beschreiben Sie kurz die Durchführung eines entsprechenden Verbandswechsels. Benötigte Materialien

Ablauf der Durchführung

Bei zu pflegenden Menschen mit einer PEG oder PEJ müssen einige zusätzliche pflegerische Maßnahmen ergriffen werden. Diese Maßnahmen müssen in der Pflegemaßnahmenplanung hinterlegt und für alle Pflegekräfte verbindlich sein. 78

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Ein besonderes Augenmerk gilt der Mundpflege, die mehrmals täglich durchgeführt werden sollte und somit die Soor- und Parotitisprophylaxe sicherstellt. Auch die Aspirationsprophylaxe muss besonders berücksichtigt werden. Wichtiger noch ist jedoch das fachgerechte Zuführen von Nahrung, Flüssigkeit und verordneten Medikamenten über die Sonde. Hierbei sind einige Rahmenbedingungen zu beachten. Der benötigte Flüssigkeitsbedarf variiert nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern ist auch situationsabhängig. Verschiedene Faktoren wie beispielsweise das Körpergewicht, die Außentemperatur, verschiedene Erkrankungen usw. beeinflussen den täglichen Flüssigkeitsbedarf zusätzlich. Wählen Sie einen zu pflegenden Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld aus, der Sondennahrung erhält. Befassen Sie sich mit dem Beipackzettel der Sondennahrung und entnehmen Sie den Informationen den enthaltenen Flüssigkeitsanteil.

Als Regel zur Errechnung des Flüssigkeitsbedarf gilt die Formel 30 – 40 ml pro kg Körpergewicht am Tag. Errechnen Sie den Flüssigkeitsbedarf für den ausgewählten zu pflegenden Menschen auf Grundlage seines Gewichtes.

Ermitteln Sie für den erwählten zu pflegenden Menschen den Flüssigkeitsbedarf, der noch nicht durch die Gabe der täglich verordneten Sondennahrung abgedeckt ist.

Nennen Sie Getränke, die sich zur Gabe über die PEG/PEJ eignen, stellen Sie ungeeignete Getränke gegenüber und begründen Sie Ihre Wahl. Geeignete Flüssigkeiten

Ungeeignete Flüssigkeiten

Lassen Sie sich den Umgang mit der Ernährungspumpe von einer Praxisanleitung zeigen und machen Sie sich zu deren Bedienung Notizen.

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Versorgung und Umgang PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) und PEJ (perkutan endoskopische Jejunostomie)

Erläutern Sie den genauen Ablauf, den Sie beim Anhängen und Verabreichen der Sondennahrung beachten müssen. Beginnen Sie beim benötigten Material und der Positionierung des zu pflegenden Menschen.

Hängen Sie die Sondennahrung unter Aufsicht einer Fachkraft bei einem zu pflegenden Menschen an und dokumentieren Sie die Maßnahme anschließend. Zu pflegende Menschen, die über eine PEG oder PEJ ernährt werden, können in den meisten Fällen auch Medikamente nicht oral zu sich nehmen. Arbeiten Sie die Besonderheiten heraus, die Sie im Umgang und bei der Verabreichung der Medikamente beachten müssen. Berücksichtigen Sie Medikamente (beispielsweise Darreichungsformen), die nicht über die Sonde verabreicht werden dürfen. Besonderheiten Vorbereitung Medikamente

Besonderheiten Verabreichung Medikamente

Von Zeit zu Zeit kann es vorkommen, dass eine Sonde verstopft und undurchlässig wird. Lassen Sie sich von Ihren Kolleg*innen Möglichkeiten erläutern und zeigen, die Sie ergreifen können, um die Sonde wieder durchgängig zu machen. Ermitteln Sie das Vorgehen bei einer endgültig verschlossenen Sonde.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen PEG und PEJ erläutern. 2. Der/die Auszubildende benennt Indikatoren, die die Anlage einer PEG oder PEJ erfordern. 3. Der/die Auszubildende führt einen aseptischen Verband der PEG/PEJ nach dem hausinternen Standard durch. 4. Der/die Auszubildende hat Kenntnisse rund um die Vorbereitung und die Verabreichung verschiedener Medikamente über die PEG/PEJ. 5. Der/die Auszubildende erläutert Möglichkeiten, eine verstopfte Sonde wieder durchlässig zu machen. 6. Der/die Auszubildende ermittelt das Vorgehen bei einer endgültig verschlossenen Sonde. 7. Der/die Auszubildende kann Flüssigkeit und Nahrung über die Sonde verabreichen. 8. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Bedienung der Ernährungspumpe auseinander. 9. Der/die Auszubildende kann den täglichen Flüssigkeitsbedarf eines zu pflegenden Menschen auf Grundlage des Körpergewichtes errechnen. 10. Der/die Auszubildende kann verschiedene Faktoren benennen, die den Flüssigkeitsbedarf beeinflussen. 11. Der/die Auszubildende dokumentiert durchgeführte Maßnahmen und Beobachtungen fachlich im Dokumentationssystem.

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Versorgung und Umgang Port

Versorgung und Umgang Port Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: II.2 IV.1 III.2 V.2

Unter einem Portsystem, kurz Port genannt, wird ein Kathetersystem verstanden, das unterhalb des Schlüsselbeins in einem ambulanten Eingriff unter örtlicher Betäubung angelegt wird. So ist ein kontinuierlicher Zugang zu einer Vene oder Arterie gewährleistet, ohne immer wieder erneut ein Blutgefäß anstechen zu müssen. Ein wichtiger Indikator, der die Anlage eines Portsystems rechtfertigt, ist die Zeit. Der zu pflegende Mensch benötigt vorhersehbar über einen längeren Zeitraum Medikamente über die Venen oder wiederholt Bluttransfusionen. Nennen Sie zwei weitere Indikatoren für eine Portanlage. 1. 2. Portsysteme bestehen aus dem implantierten Teil, dem Port selbst und einer Portkanüle. Die Kanüle muss in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Bringen Sie das Wechselintervall der Portkanüle in Erfahrung und erläutern Sie die notwendige Befugnis, die zum Wechsel der Portkanüle erforderlich ist. Benennen Sie die Personen, die in Ihrem Einsatzbereich zum Wechsel der Portkanüle befugt sind.

Beobachten Sie nach Möglichkeit die Anlage eines Portsystems und/oder den Wechsel der Portkanüle. Beachten Sie während dem Vorgang die Wichtigkeit des sterilen Vorgehens. Ein Portsystem wird häufig zur Gewährleistung parenteraler Ernährung genutzt, wenn eine Ernährung über den natürlichen Weg, den Magen- Darm-Trakt nur eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist. Über den Port können aufbereitete Nährstofflösungen verabreicht werden. Nennen Sie fünf verschiedene Indikatoren, die eine parenterale Ernährung erfordern.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Vervollständigen Sie die folgende Tabelle. Parenterale Ernährung

Enterale Ernährung

Ernährungsform

Verabreichungsmöglichkeit Beteiligte Organe bei der Aufnahme der Nährstoffe Zusammensetzung der Nahrung

Die größte Gefahr bei der parenteralen Ernährung besteht für die zu pflegenden Menschen in der Infektionsgefahr durch Viren, Pilze, Bakterien oder andere Mikroorganismen. Daher ist ein strenges hygienisches und steriles Vorgehen bei der Versorgung von größter Bedeutung. Wählen Sie einen zu pflegenden Menschen mit Portanlage aus. Arbeiten Sie folgende Informationen mithilfe des Dokumentationssystems bzw. des Beipackzettels der parenteralen Ernährung heraus. Indikation der Portanlage

Zusammensetzung der Nahrung Lösungen, die der Nahrung vor dem Anhängen noch zugeführt werden müssen.

Beobachten Sie das Anhängen der parenteralen Nahrung über den Port, machen Sie sich zum genauen Vorgehen bei der möglichen Medikamentenzugabe und zu den benötigenden Materialien stichpunktartige Notizen. Lesen Sie den internen Ablaufstandard durch und ergänzen Sie Ihre Notizen.

Wie bereits mehrmals erwähnt, ist ein steriles Vorgehen unabdingbar, um Infektionen vorzubeugen. 83

Versorgung und Umgang Port

Zeigen Sie der Praxisanleitung das fachgerechte Anziehen steriler Handschuhe, beginnen Sie bei der hygienischen Händewaschung. Bereiten Sie alle Materialien vor, die Sie für das Anhängen der parenteralen Ernährung benötigen, und erörtern Sie der Praxisanleitung das genaue Vorgehen. Entfernen Sie unter Anleitung und unter Berücksichtigung aller hygienischen Maßnahmen den leeren Nahrungsbeutel und dokumentieren Sie alle relevanten Informationen sowie die Maßnahme selbst. Informieren Sie zuvor den zu pflegenden Menschen oder dessen Angehörige über den bevorstehenden Ablauf. Beachten Sie dabei, dass Sie Ihre Ausführungen beendet haben, bevor Sie mit dem sterilen Arbeiten beginnen. Hängen Sie nach Zustimmung der Praxisanleitung und unter deren Aufsicht die parenterale Ernährung an. Hinterlegen Sie im Nachgang die Maßnahme sowie evtl. gemachte Beobachtungen im Dokumentationssystem. Lassen Sie sich das mögliche Vorgehen, das bei undurchlässigem Portzugang zu ergreifen ist, von der Praxisanleitung erklären. Machen Sie sich entsprechende Notizen.

Bei den Kosten der parenteralen Ernährung gibt es starke Schwankungen. Ermitteln Sie die Kosten für eine Anwendung bei einem ausgewählten zu pflegenden Menschen. Berücksichtigen Sie dabei die Kosten für Hilfsmittel, Materialien, die Nahrung selbst, evtl. medikamentöse Zusätze und die Kosten für die Arbeitszeit der Fachkraft (An- und Abhängen der Nahrung). Errechnen Sie die Kosten für folgende Zeiträume. Eine einzelne Anwendung (An- und Abhängen) 1 Woche

1 Monat

1 Jahr

Ermitteln Sie den Ablauf zur Sicherstellung der rechtzeitigen Nachlieferung benötigter Materialien.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Indikatoren für die Anlage eines Portsystems und benennt verschiedene Indikatoren, die eine parenterale Ernährung erfordern. 2. Der/die Auszubildende kann Unterschiede zwischen parenteraler und enteraler Ernährung beschreiben und herausarbeiten. 3. Der/die Auszubildende beherrscht das Anlegen steriler Handschuhe und kennt die Prinzipien des sterilen Arbeitens. 4. Der/die Auszubildende berechnet die anfallenden Kosten für das Anhängen und Abhängen der parenteralen Nahrung unter Berücksichtigung aller anfallenden Faktoren für verschiedene Zeiträume. 5. Der/die Auszubildende kann die parenterale Ernährung fachgerecht unter sterilen Gegebenheiten anhängen und den leeren Nahrungsbeutel abhängen. 6. Der/die Auszubildende ist sich der zu ergreifenden Maßnahmen bei undurchlässigem Port bewusst. 7. Der/die Auszubildende kennt die Wechselintervalle der Portkanüle und ist sich der notwendigen Befugnis, die zum Wechsel der Portkanüle erforderlich ist, bewusst. 8. Der/die Auszubildende beobachtet nach Möglichkeit die Anlage eines Portsystems und/ oder den Wechsel der Portkanüle. 9. Der/die Auszubildende kann die Organisation der Nachlieferung benötigter Materialien beschreiben. 10. Der/die Auszubildende dokumentiert alle erfolgten Maßnahmen sowie die beobachteten Wahrnehmungen fachgerecht. 11. Der/die Auszubildende klärt den zu pflegenden Menschen und/oder dessen Angehörige über den Ablauf des Abhängens des leeren Ernährungsbeutels im Rahmen eines Informationsgespräches auf. 12. Der/die Auszubildende kennt den internen Standard zum An- und Abhängen der parenteralen Ernährung an das Portsystem.

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Versorgung und Umgang SPK (suprapubischer Katheter)

Versorgung und Umgang SPK (suprapubischer Katheter) Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.1 III.2 V.2 I.3 II.2 IV.1 I.5 II.3 IV.2

Die Abkürzung SPK steht für suprapubischer Katheter, wobei supra für oberhalb und os pubis für das Schambein steht. Der suprapubische Katheter wird im Rahmen eines kleinen operativen Eingriffes gelegt. Hierbei wird der SPK durch die Bauchdecke oberhalb des Schambeines in die Harnblase eingebracht, der Katheter wird an der Bauchdecke festgenäht und zusätzlich mit einem kleinen Ballon innerhalb der Harnblase fixiert. Mit dieser Methode wird der Urin unter Umgehung der Harnröhre künstlich abgeleitet. Nennen Sie verschiedene Indikatoren, die die Anlage eines SPK erfordern. Stellen Sie der Auflistung der Indikatoren die Kontraindikatoren gegenüber. Indikatoren

Kontraindikatoren

Vergleichen Sie den suprapubischen Katheter mit einem transurethralen Katheter und arbeiten Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile heraus. Vorteile

Nachteile

Da die Anlage eines SPK ein operativer Eingriff ist, erfolgt die Durchführung des Eingriffes ausschließlich durch Ärzte einer Klinik oder einer urologischen Praxis. Lassen Sie sich den Ablauf zur Organisation einer SPK-Neuanlegung von einer Praxisanleitung erläutern. Abhängig von Ihrem Einsatzort gehören die Überleitung, ein Informationsgespräch sowie prä- und postoperative Maßnahmen dazu. Sollten die operative Vor- und Nachsorge des Eingriffes nicht in Ihren derzeitigen Aufgabenbereich fallen, erkundigen Sie sich beispielsweise nach Möglichkeit in der urologischen Praxis danach. Erstellen Sie stichpunktartige Notizen.

Lassen Sie sich den internen Hausstandard zur Pflege eines SPK zeigen und lesen Sie diesen aufmerksam durch. 86

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Arbeiten Sie das Intervall des Verbandswechsels heraus.

Erfassen Sie alle Materialien, die Sie zum Verbandswechsel bei einem SPK benötigen.

Beschreiben Sie die aseptische Wundversorgung in Bezug auf den Verbandswechsel eines SPK.

Arbeiten Sie die Schwerpunkte und Zielsetzungen der Non-Touch-Methode und der One-Touch-Methode heraus. Non-Touch-Methode

One-Touch-Methode

Nachdem ein SPK neu angelegt wurde, muss die Einstichstelle engmaschig beobachtet werden, um Komplikationen zeitnah wahrnehmen zu können. Die Entzündung der Einstichstelle zählt zu den häufigsten Komplikationen und kann immer wieder auftreten. Nennen Sie fünf verschiedene Anzeichen einer Entzündung und ergänzen Sie diese jeweils um ihren Fachbegriff. Entzündungsanzeichen

Fachbegriff

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Versorgung und Umgang SPK (suprapubischer Katheter)

Beschreiben Sie das weitere Vorgehen, welches ergriffen werden muss, sobald Anzeichen einer Entzündung wahrgenommen werden. Berücksichtigen Sie dabei auch die fachgerechte Dokumentation.

Besprechen Sie die Reihenfolge der Verbandswechsel bei einem zu pflegenden Menschen, der sowohl einen SPK als auch eine PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie) hat, mit der Praxisanleitung und begründen Sie das Vorgehen.

Führen Sie nach Möglichkeit selbstständig einen SPK-Verbandswechsel unter Aufsicht durch und hinterlegen Sie die Maßnahme sowie Ihre Beobachtungen fachgerecht im Dokumentationssystem. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Indikatoren und Kontraindikatoren bezüglich einer SPK-Anlage benennen. 2. Der/die Auszubildende weiß, wofür die Abkürzung SPK steht, und kennt die entsprechende Definition. 3. Der/die Auszubildende beschreibt die prä- und postoperative Versorgung des zu pflegenden Menschen in Bezug auf die Neuanlage eines SPK und kann dies in die Praxis umsetzen. 4. Der/die Auszubildende erläutert die aseptische Wundversorgung und unterscheidet die NonTouch- von der One-Touch-Methode. 5. Der/die Auszubildende führt einen SPK-Verbandswechsel fachgerecht unter Berücksichtigung aktueller Studien durch und dokumentiert die Maßnahmen im Dokumentationssystem. 6. Der/die Auszubildende kennt Entzündungszeichen und kann diese mit ihren jeweiligen Fachbegriffen und den zu ergreifenden Gegenmaßnahmen benennen. 7. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen SPK und transurethralem Katheter erläutern. 8. Der/die Auszubildende kennt den hausinternen Standard zur Versorgung des SPK und wendet diesen in der Praxis an. 9. Der/die Auszubildende kennt den Zusammenhang (Reihenfolge) bei der Verbandserneuerung eines SPK und einer PEG.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Versorgung und Umgang Tracheostoma Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.1 III.2 V.2 I.3 II.2 IV.1 I.5 II.3 IV.2

Ein Tracheostoma ist eine operativ erzeugte Öffnung zur Trachea (Luftröhre), bei der die Hals-Weichteile durchtrennt werden. Die betroffenen Personen atmen fortan durch die Öffnung am unteren Hals. Dadurch, dass die Atmung nicht mehr über die Nase erfolgt, entfällt die Filterung, Erwärmung und Anfeuchtung der Atemluft in den oberen Atemwegen. Die trockene Atemluft reizt die Schleimhäute der Trachea und der Bronchien, weshalb diese austrocknen. Diese Rahmenbedingungen führen zu einem erhöhten Infektionsrisiko, das sich wiederum bis zur Erstickungsgefahr durch das Verstopfen der Kanüle aufgrund gebildeter Borken und übermäßiger Schleimproduktion entwickeln kann. Eins der größten Probleme für den zu pflegenden Menschen mit Tracheostoma ist der Verlust der Stimme, da die Stimmbänder nicht mehr wie bisher angeblasen und in Schwingung gesetzt werden, wodurch die Tonbildung nicht mehr stattfindet. Dies kann einen sozialen Rückzug nach sich ziehen. Nennen Sie verschiedene Indikationen für die Anlage eines Tracheostomas.

Beschreiben Sie verschiedene Möglichkeiten, die ergriffen werden können, um die Atemwege eines zu pflegenden Menschen mit Tracheostoma zu schützen. Berücksichtigen Sie bei Ihren Überlegungen den männlichen Bartwuchs.

Erstellen Sie eine Hypothese darüber, dass es von höchster Bedeutung für einen zu pflegenden Menschen sein kann, eine gute psychische Betreuung und eine speziell angepasste Logopädie einzurichten.

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Versorgung und Umgang Tracheostoma

Das Tracheostoma bedarf einer speziellen Pflege. Die äußere Kanüle sollte mindestens einmal am Tag gereinigt und desinfiziert werden. Die innere Kanüle sollte mehrmals täglich gereinigt werden, um Verstopfungen zu vermeiden. Erstellen Sie eine Auflistung aller benötigten Materialien, die Sie zur Pflege des Tracheostomas benötigen.

Lassen Sie sich von einer Praxisanleitung die Handhabung des Absauggeräts sowie die Reinigung des Tracheostomas zeigen. Machen Sie sich stichpunktartige Notizen. Vorbereitung

Durchführung

Nachbereitung

Beim Absaugen der Kanüle ist die Berücksichtigung des Eigen- und des Fremdschutzes ein sehr wichtiger Aspekt. Während dem Absaugen muss darauf geachtet werden, dass der zu pflegende Mensch durch den Katheter und die entstehende Sogwirkung nicht verletzt wird. Achten Sie unbedingt darauf, während des gesamten Vorgangs seitlich zu dem zu pflegenden Menschen zu stehen. Dies ist für den Eigenschutz unabdingbar, da Sie beim Absaugen des Tracheostomas einen Hustenreiz auslösen können. Dadurch kann gelöster Schleim samt Keimen unbeabsichtigt mehrere Meter geschleudert werden. Zählen Sie Ihre persönliche Schutzausrüstung auf, die Sie beim Absaugen eines Tracheostomas tragen sollten.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Führen Sie die Reinigung des Tracheostomas sowie das Absaugen unter Aufsicht durch. Bereiten Sie anschließend das Absauggerät für den nächsten Einsatz auf und dokumentieren Sie mit Unterstützung die durchgeführte Maßnahme sowie Ihre Beobachtungen. Die Bildung von Krusten am Tracheostoma lässt sich nicht verhindern, sie müssen regelmäßig bei der Reinigung der Kanüle entfernt werden. Eine Möglichkeit der Krustenentfernung ist die ärztlich angeordnete Dampfinhalation. Nach der Dampfinhalation können die Krusten von außen mit einer sterilen Pinzette abgelöst werden. Gleichzeitig wird dem zu pflegenden Menschen das Abhusten des Schleims erleichtert. Deshalb soll immer ein Tuch oder Zellstoff in Reichweite des zu pflegenden Menschen deponiert sein. Fassen Sie weitere Möglichkeiten zur Entfernung der Krusten zusammen.

Die orale Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeiten ist trotz Tracheostoma für den zu pflegenden Menschen möglich, sofern keine weiteren Indikationen dies einschränken. Eine aufrechte Position ist während der oralen Aufnahme zwingend nötig, um eine Aspiration zu vermeiden. Da die Geruchswahrnehmung eingeschränkt ist, sollte die zuzuführende Nahrung genau betrachtet werden, um den Verzehr von Verdorbenem zu vermeiden. Erläutern Sie mindestens zwei weitere Maßnahmen, die bei der Nahrungsaufnahme beachtet werden sollten.

Bei zu Pflegenden mit Tracheostoma kann es vermehrt zu unvorhergesehenen Notfallsituationen kommen. In den meisten Fällen steht die Atemnot dabei im Vordergrund. Oberste Priorität in Notfallsituationen ist: RUHE BEWAHREN! Entfernen Sie die innere Kanüle, da diese verstopft sein könnte, und ersetzen Sie diese durch eine neue, die für den Notfall immer in Reichweite deponiert sein sollte. Bei manchen Notfällen bedarf es ärztlicher Unterstützung. 91

Versorgung und Umgang Tracheostoma

Stellen Sie eine Auflistung der Notfallnummern zusammen und nennen Sie die dazugehörigen Institutionen/zu erreichenden Personen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Indikationen für ein Tracheostoma benennen. 2. Der/die Auszubildende hat sich mit den extremen Einschränkungen des zu pflegenden Menschen auseinandergesetzt, die ein Tracheostoma für diesen mit sich bringt. 3. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit weiterer therapeutischer Maßnahmen wie Logopädie und psychische Betreuung bewusst. 4. Der/die Auszubildende kennt Maßnahmen, die zusätzlich zum Schutz der Atemwege ergriffen werden können. 5. Der/die Auszubildende hat sich mit der Bedienung des Absauggerätes auseinandergesetzt. 6. Der/die Auszubildende beachtet beim Einsatz des Absauggerätes den Eigen- und Fremdschutz. 7. Der/die Auszubildende kann sich fachgerecht zu Ernährungsempfehlungen für einen zu pflegenden Menschen mit Tracheostoma äußern. 8. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Sofortmaßnahmen, die bei Atemnot zu ergreifen sind. 9. Der/die Auszubildende führt die Pflege des Tracheostomas fachgerecht durch. 10. Der/die Auszubildende dokumentiert die erfolgten Pflegemaßnahmen und wahrgenommenen Beobachtungen fachgerecht im Dokumentationssystem.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Versorgung und Umgang Transnasale Magensonde Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.1 III.2 I.3 II.2 V.2 I.5 II.3

Eine Magensonde zur kurzfristigen Sicherstellung der Nahrungsaufnahme (Zeitraum von 4–8 Wochen) kann über einen Zugang durch die Nase (nasogastrale oder transnasale Sonde) erfolgen. Alternativ kann die Nahrungsaufnahme über den Mund (transorale Sonde) sichergestellt werden. In den meisten Fällen wird die nasogastrale Sonde gewählt, wohingegen die transorale Sonde häufig nur zum Einsatz kommt, wenn der Zugang über die Nase nicht möglich ist (beispielsweise durch einen Tumor). Das Legen einer transnasalen Sonde gehört zu den ärztlichen Tätigkeiten, die an eine Pflegefachkraft delegiert werden können. Benennen Sie verschiedene Indikatoren, die eine vorübergehende Ernährung über eine Sonde erforderlich machen.

Erstellen Sie eine Auflistung der Materialien, die Sie für das Legen einer transnasalen Sonde benötigen.

Zählen Sie vier verschieden Möglichkeiten auf, um die Lage der gelegten Sonde zu kontrollieren. 1. 2. 3. 4.

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Versorgung und Umgang Transnasale Magensonde

Beschreiben Sie schriftlich den Ablauf der Legung einer transnasalen Sonde. Unterscheiden Sie dabei Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Vorbereitung

Durchführung

Nachbereitung

Benennen Sie fünf verschiedene Komplikationen, die während oder unmittelbar nach dem Legen der Sonde auftreten können, und beschreiben Sie die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen bei Auftreten der Komplikation. Komplikation

Maßnahmen bei auftretenden Komplikationen

Die Größe der Nasensonde wird an die Größe des zu pflegenden Menschen angepasst, auch die Beschaffenheit der Sondennahrung muss berücksichtigt werden. Die Sonde selbst besteht aus gewebefreundlichem weichem Material, wodurch sie mehrere Wochen liegen bleiben darf. An den Hautstellen, an denen Kontakt zur Sonde besteht, entsteht automatisch ein erhöhtes Dekubitusrisiko. Beschreiben Sie wichtige Maßnahmen, die zur Dekubitusprophylaxe umgesetzt werden können.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Einige Pflegemaßnahmen bedürfen einer größeren Umsicht bei zu Pflegenden mit einer Ernährungssonde. Arbeiten Sie Schwerpunkte und Besonderheiten heraus, auf die Sie bei der Durchführung intensiver achten müssen als bei zu pflegenden Menschen ohne Nasensonde. Maßnahme

Besonderheiten und Schwerpunkte

Mundpflege Nasenpflege Pneumonieprophylaxe

Beobachten Sie nach Möglichkeit eine Praxisanleitung beim Legen einer Ernährungssonde, nachdem Sie die Materialien für die bevorstehende Tätigkeit vollständig vorbereitet haben. Legen Sie unter Aufsicht und mit Unterstützung der Praxisanleitung selbstständig eine Nasensonde bei einem zu pflegenden Menschen, nachdem Sie ihn oder seine Angehörigen über die Maßnahme und evtl. Risiken informiert haben. Lassen Sie sich ein konstruktives Feedback der Praxisanleitung geben und dokumentieren Sie die Maßnahme im Dokumentationssystem unter Aufsicht. Beobachten Sie im Anschluss den zu pflegenden Menschen engmaschig, dokumentieren Sie Ihre Beobachtungen und gestalten Sie eine ausführliche Übergabe für die nächste Schicht. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Indikatoren benennen, die das Legen einer Ernährungssonde erforderlich machen. 2. Der/die Auszubildende kann die benötigten Materialien zum Legen einer Sonde benennen und vorbereiten. 3. Der/die Auszubildende erläutert Schwerpunkte und Besonderheiten in der Pflege bei zu pflegenden Menschen mit Nasensonde. 4. Der/die Auszubildende dokumentiert die durchgeführte Maßnahme sowie gemachte Beobachtungen. 5. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene Möglichkeiten zur Überprüfung der korrekten Lage der Sonde. 6. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Komplikationen, die während oder kurz nach dem Legen der Sonde auftreten können, und beschreibt die jeweils zu ergreifenden Maßnahmen. 7. Der/die Auszubildende beschreibt den Ablauf, der beim Legen einer Nasensonde einzuhalten ist, und kann diesen unter Aufsicht in der Praxis umsetzen. 8. Der/die Auszubildende ist sich dessen bewusst, dass das Legen einer Nasensonde zu den ärztlichen Tätigkeiten gehört, allerdings an Pflegefachkräfte delegiert werden kann. 9. Der/die Auszubildende kann ein angemessenes Informationsgespräch mit den zu pflegenden Menschen oder deren Angehörigen führen. 95

Versorgung Wunden – Basiswissen

Versorgung Wunden – Basiswissen Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.1 III.2 IV.2 I.3 II.2 III.3 V.2 I.5 II.3 IV.1

Bei einer Wunde liegt eine Schädigung der Haut oder Schleimhaut vor. Ggf. ist auch das darunterliegende Gewebe in Mitleidenschaft gezogen. Wunden können aufgrund verschiedener Ursachen entstehen und sind nicht auf eine bestimmte Körperregion beschränkt. Benennen Sie verschiedene Entstehungsgründe einer Wunde.

Das Ziel einer adäquaten Wundbehandlung ist die Abheilung der Wunde. Jede Wunde durchläuft nach ihrer Entstehung bis zu ihrer endgültigen Regenerierung drei verschiedene Wundheilungsphasen. Charakterisieren Sie die einzelnen Wundheilungsphasen und ergänzen Sie die deutschen Begrifflichkeiten. Phase

Charakterisierung

Exsudationsphase = Reinigungsphase

Granulationsphase =

Epithelisierungsphase =

Bei der Wundheilung wird die primäre und die sekundäre Wundheilung unterschieden. Arbeiten Sie die Unterschiede heraus. Primäre Wundheilung

Sekundäre Wundheilung

Die Wundheilung ist von verschieden Faktoren abhängig. 96

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Beschreiben Sie mindestens fünf häufige Wundheilungsstörungen, die die Wundheilung verzögern können.

Zu den häufigsten Komplikationen in der Wundheilung zählt die Entzündung. Um diese möglichst frühzeitig wahrzunehmen, ist eine gute Wundbeobachtung und eine genaue Wundbeschreibung in der Dokumentation unabdingbar. Benennen Sie alle fünf Entzündungszeichen und beschreiben Sie die zu ergreifenden Maßnahmen, sobald eine Entzündung wahrgenommen wird. Entzündungsanzeichen

Zu ergreifende Maßnahmen

Lassen Sie sich das interne Wunddokumentationssystem und die zur Verfügung stehenden Assessments zur Wunderfassung zeigen. Arbeiten Sie verschiedene Kriterien heraus, die einen Schwerpunkt in der Wundbeobachtung darstellen und in der Wunddokumentation zur Wundbeschreibung Anwendung finden.

Eine Wunde kann nur richtig beurteilt werden, wenn sie vor der Begutachtung gereinigt wurde. Die Wundbeobachtung wird in einer laufenden Wunddokumentation von verschiedenen Fachkräften schriftlich zusammengefasst. Bei der Beobachtung kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Wahrnehmung jedes Einzelnen eine subjektive ist. Um einen einheitlichen Informationsaustausch zu gewährleisten, ist es wichtig, die Wunde in regelmäßigen Abständen zu fotografieren. Damit die Größe der Wunde realistisch wahrgenommen wird, wird für das Foto ein Lineal (gibt es als Einmalartikel mit Klebefläche zum Fixieren) in Wundnähe gelegt und mit fotografiert. Erarbeiten Sie die Angaben, die auf dem Messinstrument hinterlegt sein müssen, damit das Foto eindeutig dem zu pflegenden Menschen und der richtigen Wunde zugeordnet werden 97

Versorgung Wunden – Basiswissen

kann. Nennen Sie zusätzlich Rahmenbedingungen (auch rechtlich), die beim Fotografieren einer Wunde eingehalten werden müssen.

Wunden können in septische und aseptische Wunden unterteilt werden. Aseptische Wunden haben aufgrund der möglichen Keimverschleppung gegenüber septischen Wunden immer Vorrang. Somit wird bei einem zu pflegenden Menschen, der septische und aseptische Wunden aufweist, immer die aseptische Wunde zuerst versorgt. Stellen Sie die Eigenschaften der beiden Wundarten in der folgenden Tabelle gegenüber. Septische Wunden

Aseptische Wunden

Definition

Wischrichtung bei der Wundreinigung Wundbeispiele

Kriterien Dokumentation

Erstellen Sie eine Auflistung verschiedener Wundarten, die Sie in Ihrem direkten Arbeitsumfeld ausfindig machen können. Ordnen Sie die verschiedenen Wundarten septischen und aseptischen Wunden zu. Septische Wunden

Aseptische Wunden

Wählen Sie gemeinsam mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus und beobachten Sie Ihre Praxisanleitung bei einem Verbandswechsel. 98

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / II Behandlungspflege

Assistieren Sie ihr nach Möglichkeit. Führen Sie im Anschluss die Dokumentation mit Unterstützung der Praxisanleitung durch. Führen Sie den Verbandswechsel an einem anderen Tag bei dem ausgewählten zu pflegenden Menschen unter Aufsicht der Praxisanleitung durch und dokumentieren Sie im Anschluss die Maßnahme sowie Ihre wahrgenommenen Beobachtungen. Bei Unsicherheiten in der Wundversorgung oder bei schlecht abheilenden Wunden ist es ratsam, einen Wundexperten hinzuzuziehen. Bringen Sie in Erfahrung, ob es in Ihrer Einrichtung einen hausinternen Wundexperten gibt. Begleiten Sie nach Möglichkeit Wundexperten bei der Visite und lassen Sie sich das Aufgabenfeld, die Fortbildungspflicht sowie deren Befugnisse erläutern.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Entstehungsgründe einer Wunde. 2. Der/die Auszubildende charakterisiert die drei Wundheilungsphasen. 3. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Wundheilung. 4. Der/die Auszubildende beschreibt Wundheilungsstörungen. 5. Der/die Auszubildende nimmt Entzündungsanzeichen wahr, dokumentiert seine/ihre Beobachtungen und kann die zu ergreifenden Maßnahmen benennen. 6. Der/die Auszubildende kennt die hausinterne Dokumentationsform und setzt dieses Wissen in der Praxis um. 7. Der/die Auszubildende benennt die Schwerpunkte der fachlich, rechtlich korrekten Fotodokumentation einer Wunde. 8. Der/die Auszubildende unterscheidet septische und aseptische Wunden und kennt das jeweilige erforderliche Vorgehen in der Wundversorgung. 9. Der/die Auszubildende setzt sich mit den Aufgaben und Befugnissen von Wundexperten auseinander.

99

III Arzneimittel

Arzneimittel Grundkenntnisse

102

Aufbewahrung Medikamente

106

Bedarfsmedikation109 Infusionen111 Insulinarten115 Sauerstoffgabe117 Verabreichen von Medikamenten

101

121

Arzneimittel Grundkenntnisse

Arzneimittel Grundkenntnisse Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 V.1 III.2 V.2 IV.1

Die Arzneimittellehre ist ein sehr umfangreiches und verantwortungsvolles Handlungsgebiet in der Versorgung zu pflegender Menschen. Grundwissen über rechtliche Grundlagen, Aufbewahrung, Applikation, Wechselwirkungen, Nebenwirkungen, Darreichungsformen und Arzneimittelgruppen ist die Basis für einen fachgerechten Umgang mit Medikamenten. Bevor ein Medikament auf den Markt gebracht werden darf, muss es viele Tests durchlaufen, auf deren Resultate hin eine Genehmigung durch eine Bundesbehörde zur Herstellung erteilt werden kann. Abschließend wird es einer klinischen Prüfung unterzogen. Vor dem Vertrieb wird das Medikament der Verkaufsklassifizierung zugeteilt. Erklären Sie kurz folgende Begrifflichkeiten in Bezug auf Medikamente. Begriff Darreichungsform Applikation Resorption Arzneimittelgruppe Wechselwirkung Therapeutische Breite Kontraindikationen Elimination Klinische Prüfung Frei verkäuflich Apothekenpflichtig Verschreibungspflichtig Betäubungsmittel

102

Erläuterung

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Medikamente können auf verschiedene Weisen und in verschiedenen Darreichungsformen verabreicht werden. Beschreiben Sie die jeweilige Anwendung der hier ausgewählten Applikationsformen und nennen Sie mögliche Darreichungsformen. Ergänzen Sie nach Möglichkeit jeweils maximal zwei Medikamente mit Handelsnamen, die in Ihrem Arbeitsumfeld verabreicht werden. Applikationsform

Beschreibung Anwendung mögliche Darreichungsformen

Medikamente

Intraartikulär

Intrakutan

Intramuskulär

Intravenös

Konjunktival

Lingual

Nasal

Otal

Perkutan

Peroral

Rektal

Subkutan

Sublingual

Die Anzahl der Medikamente, die auf dem Markt verfügbar sind, nimmt ständig zu. Da sich aus den Wirkstoffen nur selten der Wirkungszweck ablesen lässt, werden Medikamente zur 103

Arzneimittel Grundkenntnisse

besseren Orientierung in Arzneimittelgruppen eingeteilt. Manche Arzneimittelgruppen beginnen mit der Silbe „Anti“ diese steht immer für das Wort „gegen“. Die weitere Bezeichnung sagt aus, in welchem Bereich der Wirkstoff eingesetzt wird. Beschreiben Sie in der nachfolgenden Tabelle die ausgewählten Arzneimittelgruppen. Ergänzen Sie nach Möglichkeit maximal drei Medikamente, die in Ihrem direkten Arbeitsumfeld verabreicht werden, mit ihrer jeweiligen Darreichungsform. ArzneimittelGruppe

Beschreibung

Medikamente mit Darreichungsform

Analgetika

Diuretika

Antiepileptika

Antidepressiva

Antikoagulanzien Psychopharmaka Antihypertonika Antihistaminika Antibiotika

Antazida

Neuroleptika

Sedativa

Befassen Sie sich mit den Medikamenten, die bei Ihnen im Arbeitsumfeld zum Einsatz kommen. Arbeiten Sie fünf Arzneimittelgruppen, Darreichungsformen oder Applikationsformen heraus, die bisher ungenannt blieben, und beschreiben Sie diese kurz.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Vergleichen Sie verschiedene Beipackzettel miteinander und arbeiten Sie allgemeine Gemeinsamkeiten und Unterschiede (beispielsweise Angaben/Einstufung zur Häufigkeit, Abschnittsüberschriften …) heraus. Gemeinsamkeiten

Unterschiede

Arbeiten Sie mit der Praxisanleitung die Rahmenbedingungen und erforderlichen Maßnahmen heraus, die bei einer Medikamentenänderung oder Neuanordnung eingehalten sein müssen. Lassen Sie sich die entsprechende Dokumentation erläutern.

Führen Sie die Dokumentation einer neu angeordneten oder abgeänderten Medikation mit Unterstützung der Praxisanleitung durch. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die verschiedenen Darreichungsformen benennen und erkennt diese im direkten Arbeitsumfeld. 2. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene Arzneimittelgruppen und kennt deren Anwendungsgebiet. 3. Der/die Auszubildende setzt sich mit Beipackzetteln auseinander und arbeitet Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede heraus. 4. Der/die Auszubildende kann verschiedene Applikationsarten erläutern. 5. Der/die Auszubildende ist sich über die Wichtigkeit eines gefestigten Basiswissens im Bereich der Arzneimittellehre bewusst. 6. Der/die Auszubildende definiert wichtige Begrifflichkeiten in Bezug auf Medikamente, Darreichungsformen, Verkaufsklassifizierungen … 7. Der/die Auszubildende dokumentiert mit Unterstützung der Praxisanleitung neu angeordnete Medikamente oder Medikamentenänderungen unter Berücksichtigung der rechtlichen und formalen Aspekte.

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Aufbewahrung Medikamente

Aufbewahrung Medikamente Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 III.2 V.2 II.1 IV.1 II.3 V.1

Nicht nur bei der Bestellung, bei der Vorbereitung oder bei der Verabreichung der Medikamente müssen Richtlinien eingehalten werden. Um einen reibungslosen, gut strukturierten Ablauf zu gewährleisten, werden rechtliche Aspekte durch hausinterne Vorgänge ergänzt. Zur Vermeidung von Fehlerquellen müssen Strukturen und Ordnungssysteme für alle verantwortlichen Mitarbeiter nachvollziehbar sein. Begutachten Sie den Medikamentenschrank sowie den Medikamentenkühlschrank an Ihrem Einsatzort genauer. Beschreiben Sie das jeweilige Ordnungsprinzip und ergänzen Sie Ihre Notizen um die Darreichungsformen, die Sie im jeweiligen Aufbewahrungssystem finden. Medikamentenschrank

Medikamentenkühlschrank

Fassen Sie die Angaben zusammen, die gut lesbar auf der Medikamentenverpackung verzeichnet sein müssen, bevor sie in den Medikamentenschrank eingeräumt werden.

Ermitteln Sie die ideale Temperatur, bei der Medikamente im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Erläutern Sie das „First in – First out“-Prinzip.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Um Unbefugten den Zugriff auf Medikamente zu verwehren, ist ein abschließbarer Medikamenten- sowie ein abschließbarer Medikamentenkühlschrank zwingend erforderlich. Im Rahmen der Aufbewahrung verschiedener Medikamente sind hygienische Maßnahmen einzuhalten. Ermitteln Sie die jeweiligen Intervalle (I), in denen folgende Tätigkeiten zu verrichten sind, erläutern Sie das jeweilige Ziel (Z) der Maßnahme sowie die Form der anschließenden Dokumentation (D). Tätigkeit

Intervall, Ziel, Dokumentationsform

Reinigung Medikamentenschrank

I: Z: D:

Reinigung I: Medikamentenkühlschrank Z: D: Temperaturkontrolle I: Medikamentenkühlschrank Z: D: Kontrolle des Ablaufdatums

I: Z: D:

Führen Sie eine Kontrolle des Medikamentenschrankes mit hygienischer Reinigung und der anschließenden Dokumentation mit Unterstützung der Praxisanleitung durch. Ermitteln Sie Möglichkeiten der Entsorgung abgelaufener und/oder abgesetzter Medikamente. Beachten Sie dabei die Möglichkeiten im privaten Haushalt und die hausinterne Organisation einer Pflegeeinrichtung. Privater Haushalt

Pflegeeinrichtung

Generell sollten Medikamente kühl und trocken gelagert werden. Allerdings müssen bei bestimmten Medikamenten weitere Besonderheiten wie die Verwendungsdauer nach Anbruch, Lagerungstemperatur usw. beachtet werden. 107

Aufbewahrung Medikamente

Ergänzen Sie die folgende Tabelle um die jeweiligen Besonderheiten. Darreichungsform

Zu beachten:

Augentropfen Ohrentropfen Insulin Tropfen Injektionslösungen (Clexane, Vitamin B12) Dosieraerosole Suppositorium

Nehmen Sie eine Medikamentenlieferung entgegen, beschriften Sie die Medikamentenpackungen mit den fehlenden Angaben und ordnen Sie die Medikamente nach dem hausinternen Ordnungssystem ein. Beachten Sie die notwendige Dokumentation.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den verschiedenen Darreichungsformen die richtigen Aufbewahrungsformen zuordnen. 2. Der/die Auszubildende kennt die hygienischen Rahmenbedingungen samt den vorgegebenen Intervallen zur Reinigung der Aufbewahrungssysteme sowie zur Aufbewahrung der Medikamente und dokumentiert die Maßnahmen fachgerecht. 3. Der/die Auszubildende kann neu eingetroffene Medikamente in das hausinterne Ordnungssystem einordnen. 4. Der/die Auszubildende organisiert die Kontrolle des Medikamentenschrankes samt der hygienischen Reinigung. 5. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Möglichkeiten zur Entsorgung abgelaufener und abgesetzter Medikamente. 6. Der/die Auszubildende beschreibt das „First in – First out“-Prinzip. 7. Der/die Auszubildende kennt die ideale Kühlschranktemperatur zur Aufbewahrung von Medikamenten. 8. Der/die Auszubildende hat sich mit dem hausinternen Ordnungssystem der Medikamentenaufbewahrung auseinandergesetzt.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Bedarfsmedikation Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.4 III.2 V.2 II.1 IV.1 II.3 V.1

Die Regelmedikation ist im Medikamentenplan hinterlegt, sie wird in regelmäßigem Tonus gerichtet und dem zu pflegenden Menschen zum verordneten Zeitpunkt verabreicht. Die Handhabung der Bedarfsmedikation weicht von diesem Vorgehen ab. Definieren Sie Bedarfsmedikation.

Erläutern Sie die Angaben, die eine ärztliche Anordnung zum Verabreichen der Bedarfsmedikation enthalten muss.

Setzen Sie sich mit dem Dokumentationssystem auseinander und wählen Sie in Absprache mit der Praxisanleitung fünf zu pflegende Menschen aus. Erstellen Sie jeweils eine Auflistung der verordneten Bedarfsmedikationen. Gleichen Sie diese mit den Medikamenten im Medikamentenschrank ab. Halten Sie fest, ob alle Bedarfsmedikamente vorhanden sind und ob die Lagerungsbedingungen eingehalten wurden. Dazu gehört auch die Kontrolle des Ablaufdatums. Verordnete Bedarfsmedikamente

Notizen zur Bedarfsmedikation

Person 1: • • Person 2: • • Person 3: • • Person 4: • • Person 5: .• •

109

Bedarfsmedikation

Einige Notfallsituationen erfordern sofortiges Handeln. Dazu gehört das sofortige Verabreichen verordneter Bedarfsmedikationen. Lassen Sie sich die Gabe von folgenden Notfallmedikamenten erklären, machen Sie sich entsprechende Notizen zum Vorgehen. Notfallmedikation

Art und Weise der Verabreichung

Nitro (Spray/sublinguale Form) Indikatoren: Diazepam Indikatoren: Buccolam Indikatoren: Dosieraerosole (z. B. Salbutamol) Indikatoren: Sauerstoff Indikatoren: Adrenalin-Autoinjektor Indikatoren: Morphium Indikatoren:

Beschreiben Sie das Vorgehen und die Inhalte eines Informationsgespräches, das Sie mit einem zu pflegenden Menschen oder dessen Angehörigen (im Besonderen Eltern eines Kindes) vor oder im schlimmsten Fall nach der Verabreichung des Notfallmedikamentes führen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die Rahmenbedingungen der ärztlichen Anordnung zur Verabreichung der Bedarfsmedikation. 2. Der/die Auszubildende berücksichtigt verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten zur Gestaltung des Informationsgespräches bezüglich der Verabreichung der Notfallmedikation. 3. Der/die Auszubildende kann den Umgang mit verschiedenen Notfallmedikamenten und die dazugehörigen Indikatoren beschreiben. 4. Der/die Auszubildende hat sich mit der Aufbewahrung der Bedarfsmedikation auseinandergesetzt. 5. Der/die Auszubildende definiert den Begriff Bedarfsmedikation und kennt den Unterschied zur Regelmedikation.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Infusionen Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 III.3 V.2 II.3 IV.1 III.2 IV.2

Bei einer Infusion werden Flüssigkeiten, evtl. mit Zugabe von Medikamenten, über einen entsprechenden Zugang mithilfe eines Infusionssystems verabreicht. Infusionen können intravenös, intraarteriell, subkutan oder im Notfall intraossär angehängt werden. Arbeiten Sie die Unterschiede der folgenden Zugänge heraus. Zentraler Venenkatheter (ZVK)

Peripherer VenenVerweilkatheter

Subkutane Infusion

Definition

Zugangsweg

Indikationen

Komplikationen

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung ein gängiges Infusionssystem (Infusionsbesteck, Infusionsständer, Infusionspumpe …) zeigen. Richten Sie im Anschluss alle benötigten Materialen zum Anhängen einer Infusion her. Lassen Sie die Praxisanleitung die Vollständigkeit der Materialien überprüfen. Machen Sie sich relevante Notizen.

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Infusionen

Beschreiben Sie die Funktion der jeweiligen Bestandteile eines Infusionssystems. Bestandteil

Funktion der Bestandteile

Rollklemme

Einstechdorn

Dreiwegehahn

Rückschlagventil

Infusionspumpe

Tropfkammer mit Belüftungsventil

Die Infusionssysteme müssen nach bestimmten Intervallen gewechselt werden. Der Wechselintervall hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ermitteln Sie für die folgenden Gegebenheiten das jeweilige maximale Wechselintervall. Gegebenheit

Wechselintervall

Ohne besondere Einflüsse Bei Blutprodukten Verdacht auf Kontamination Leere Tropfkammer Einsatz eines Bakterienfilters Luft im Leitungsschlauch

Beschreiben Sie das Vorgehen des Umsteckens einer Infusion in chronologischer Reihenfolge. Beachten Sie die hygienischen Aspekte, Reihenfolge bei mehreren verordneten Infusionen, Tropfgeschwindigkeit ...

112

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Erläutern Sie folgende Begriffe. Begriff

Erläuterung

Osmotischer Druck

Isotonisch

Hyper- und hypotonisch

Kristalloide Lösungen z. B. NaCl

Kolloidale Lösungen (zur Volumenzunahme)

Alle Infusionen müssen vor dem Anhängen beschriftet sein. Entweder werden Beschriftungsetiketten benutzt oder die nötigen Angaben werden direkt auf der Infusion (Flasche, Beutel…) notiert. Bei beiden Varianten muss die Beschriftung permanent (nicht entfernbar) sein. Fassen Sie die Angaben zusammen, die auf der Infusion hinterlegt werden müssen.

Bereiten Sie eine Infusion zum Umstecken auf der Grundlage Ihres errungenen Wissens vor und stecken Sie die Infusion unter Aufsicht der Praxisanleitung um. Venöse und arterielle Zugänge werden in der Regel durch Ärzte/Ärztinnen gelegt. Allerdings kann dieses nach Delegation auch durch geschultes Pflegepersonal übernommen werden. Der subkutane Zugang hingegen wird meistens nach entsprechender Anordnung von Pflegefachkräften übernommen. Bereiten Sie alle erforderlichen Materialien vor, die für das Legen eines venösen oder arteriellen Zugangs benötigt werden, und assistieren Sie einem Arzt/einer Ärztin nach Möglichkeit bei der Durchführung der Maßnahme.

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Infusionen

Lassen Sie sich das Legen einer subkutanen Infusion erklären und zeigen. Machen Sie sich entsprechende Notizen.

Legen Sie nach Möglichkeit selbst eine subkutane Infusion bei einem zu pflegenden Menschen unter Aufsicht der Praxisanleitung. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Verabreichungsarten einer Infusion. 2. Der/die Auszubildende arbeitet die Unterschiede verschiedener Zugänge heraus. 3. Der/die Auszubildende bereitet die erforderlichen Materialien zum Anhängen einer Infusion vor. 4. Der/die Auszubildende bereitet die nötigen Materialien für das Legen eines venösen oder arteriellen Zugangs vor und assistiert dem Arzt/der Ärztin bei der Durchführung. 5. Der/die Auszubildende beschreibt die Funktionen verschiedener Bestandteile des Infusionssystems. 6. Der/die Auszubildende arbeitet die situationsabhängigen Wechselintervalle des Infusionssystems heraus. 7. Der/die Auszubildende beschreibt das Vorgehen des Umsteckens einer Infusion chronologisch. 8. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Möglichkeit von subkutanen Infusionen auseinander und führt die Maßnahme selbstständig unter Aufsicht durch. 9. Der/die Auszubildende kann verschiedene Bergriffe zum osmotischen Druck erklären. 10. Der/die Auszubildende kann den Unterschied von Kolloidalen und Kristalloiden Infusionslösungen erläutern.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Insulinarten Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 III.1 V.1 II.2 III.2 V.2 II.3 IV.1

Insuline sind Hormone, die bei der Therapie von Diabetes mellitus zur Regulierung des Blutzuckerspiegels eingesetzt werden. Sie werden nach ärztlicher Anordnung subkutan injiziert. Der Zeitpunkt der Injektion wird in der Regel ärztlich bestimmt. Dennoch muss die verantwortliche Pflegefachkraft ein umfangreiches Fachwissen über Wirkungseintritt, Wirkungsdauer und den entsprechenden Spritz-Ess-Abstand der zu verabreichenden Insulinart besitzen, um eine Überdosierung und somit die Unterzuckerung des zu pflegenden Menschen zu verhindern. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung die Aufbewahrung der Insuline an Ihrem Einsatzort zeigen und erklären. Unterscheiden Sie dabei den Umgang vor und nach dem Anbruch der Injektionslösung. Beachten Sie unter anderem die Verwendungsdauer, empfohlene Lagerungstemperatur … Angebrochene Injektionslösung

Ungeöffnete Injektionslösung

Überwiegend wird in der Insulintherapie bei Diabetes mellitus Typ II der Insulinpen angewendet. Am Insulinpen werden die verordneten internationalen Einheiten (IE) aufgezogen, durch die angebrachte Skala wird das Errechnen der benötigten ml überflüssig. So ist die Handhabung für Patient*innen und deren Angehörige im häuslichen Bereich lange selbstständig möglich. Beschreiben Sie die Vorbereitung des Insulinpens, erläutern Sie die Besonderheiten, die beispielsweise bei Mischinsulin beachtet werden müssen. Bereiten Sie anschließend die Insulingabe unter Aufsicht vor.

Insuline zum manuellen Aufziehen werden in der Regel in der Konzentration U-40 (1 ml = 40 IE) und U-100 (1 ml = 100 IE) angegeben. Berechnen Sie die jeweiligen zu verabreichenden ml, die Sie zuvor aufziehen müssen. Zu verabreichende IE

U – 40 Insulin in ml

U – 100 Insulin in ml

12 IE 20 IE 36 IE 56 IE

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Insulinarten

Beschreiben Sie die Bedeutung des Spritz-Ess-Abstandes.

Arbeiten Sie den Unterschied zwischen Wirkdauer und Wirkungseinsatz heraus.

Ergänzen Sie die folgende Tabelle und notieren Sie bei den Insulinarten die Handelsnamen der Insuline, die in Ihrem Arbeitsumfeld Anwendung finden. Mischinsulin

Normalinsulin

Schnell wirksame Insuline

VerzögerungsInsuline

Handelsname Insulin am Einsatzort Spritz-Ess-Abstand Wirkungseinsatz Wirkungsdauer

Erläutern Sie Auszubildenden im ersten Ausbildungsdrittel im Beisein der Praxisanleitung die erworbenen Kenntnisse in Bezug auf den Spritz-Ess-Abstand, Wirkungseintritt und Wirkungsdauer der verschiedenen Insulinarten, die an Ihrem Einsatzort Anwendung finden. Erklären Sie die Insulingabe nach Schema.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann sein/ihr Wissen in Bezug auf Spritz-Ess-Abstand, Wirkungseintritt und Wirkungsdauer der verschiedenen Insulinarten an Auszubildende im ersten Ausbildungsdrittel weitergeben. 2. Der/die Auszubildende unterscheidet Wirkdauer und Wirkungseinsatz. 3. Der/die Auszubildende bereitet den Insulinpen fachgerecht für die Insulingabe vor. 4. Der/die Auszubildende kann die Insulingabe nach Schema beschreiben. 5. Der/die Auszubildende berechnet die zu verabreichende Menge (ml) der verordneten IE abhängig von der Lösungskonzentration. 6. Der/die Auszubildende ordnet Wirkungsdauer, Wirkungseinsatz und Spritz-Ess-Abstände den jeweiligen Insulinarten zu. 7. Der/die Auszubildende kann die verschiedenen Insuline samt Handelsnamen, die im Arbeitsumfeld angewendet werden, den jeweiligen Insulinarten zuordnen. 8. Der/die Auszubildende beschreibt die Bedeutung des Spritz-Ess-Abstandes. 9. Der/die Auszubildende kennt die Aufbewahrungsbedingungen, die beim Umgang mit Insulin eingehalten werden müssen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Sauerstoffgabe Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.2 IV.1 I.5 II.3 V.1 I.6 III.1 V.2 II.1 III.2

Sauerstoff zählt zu den Medikamenten, deren Verabreichung außerhalb von Notfällen einer ärztlichen Anordnung bedarf. Ziel der Sauerstoffgabe ist es, die Einatemluft mit Sauerstoff anzureichern. Arbeiten Sie verschiedene Indikatoren heraus, die eine Sauerstoffgabe erfordern können.

Die Gabe des Sauerstoffes kann mithilfe eines Sauerstoffkonzentrators oder durch ein Sauerstoffgerät (Sauerstoffflasche) erfolgen. Beschreiben Sie die beiden Geräte, stellen Sie die jeweiligen Vorteile den Risikofaktoren gegenüber. Sauerstoffgerät/Sauerstoffflasche

Sauerstoffkonzentrator

Beschreibung

Vorteile

Risikofaktoren

Kompensierung der Risikofaktoren

Beschreiben Sie den sicheren Umgang und die sichere Lagerung von Sauerstoffbehältern.

Damit der zu pflegende Mensch eine möglichst hohe Bewegungsfreiheit behalten und sein soziales Leben aufrechterhalten kann, gibt es verschiedene Hilfsmittel. Um die Sauerstoffgabe auch außerhalb der Wohnung/Einrichtung zu gewährleisten, können mobile Geräte eingesetzt werden. Für einen möglichst großen Bewegungsradius innerhalb der Wohnung/Einrichtung, können verschieden lange Schlauchelemente zwischen Gerät und Endstück eingesetzt werden (Achtung ➔ Stolpergefahr). Bei den Endstücken besteht die Wahl zwischen Sauerstoffmaske, Sauerstoffsonde und Sauerstoffbrille, deren Größe an das Alter bzw. die Größe des zu pflegenden Menschen anzupassen ist.

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Sauerstoffgabe

Arbeiten Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile des Einsatzes der verschiedenen Endstücke heraus. Sauerstoffbrille

Sauerstoffmaske

Sauerstoffsonde

Vorteile

Nachteile

Setzen Sie sich mit max. drei zu pflegenden Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld auseinander, die auf die Sauerstoffgabe angewiesen sind. Ermitteln Sie Hilfsmittel, die dem zu pflegenden Menschen diesbezüglich zur Verfügung stehen. Notieren Sie sich folgende Angaben: Art des Endstücks, Länge des Zufuhrschlauchs, Art des Geräts, angeordnete Sauerstoffkonzentration, indizierende Diagnose, weitere atemunterstützende Medikamente … Informationssammlung Person 1

Person 2

Person 3

Beschreiben Sie verschiedene Symptome, die auf einen Sauerstoffmangel schließen lassen.

In einigen Notfällen ist eine Sauerstoffgabe auch ohne ärztliche Anordnung möglich. Allerdings darf die Dosierung des Sauerstoffs in diesem Fall zwei Liter nicht überschreiten. Beschreiben Sie die Art der Notfälle, in denen Sie auch ohne ärztliche Anordnung vorübergehend Sauerstoff verabreichen dürfen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Erheben Sie mithilfe eines Pulsoximeters den Sauerstoffgehalt im Blut eines zu pflegenden Menschen, der auf die Gabe von Sauerstoff angewiesen ist. Ermitteln Sie diesen Wert während Ihrer Schicht mindestens vier Mal zu verschiedenen Zeitpunkten und dokumentieren Sie die Werte sowie Ihre Beobachtungen.

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung die Dokumentation der Sauerstoffgabe erläutern und führen Sie diese unter Aufsicht durch. Lassen Sie sich den Standort und den Umgang (Reinigung, Wartung, Einstellungen, Wechselintervall der Einmalartikel …) mit dem Sauerstoffgerät oder -kompressor erklären, machen Sie sich entsprechende Notizen.

Erklären Sie das zur Verfügung stehende Gerät im Rahmen einer Übergabe Ihren Kollege*innen. Diskutieren Sie anschließend im Team weitere Möglichkeiten, um die Sauerstoffsättigung im Blut zu verbessern.

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Sauerstoffgabe

Bei regelmäßiger Sauerstoffgabe drohen die Schleimhäute auszutrocknen. Um diesem entgegenzuwirken, ist eine regelmäßige Mund- und Nasenpflege erforderlich. Führen Sie bei einem zu pflegenden Menschen nach Rücksprache mit der Praxisanleitung die Mund-Nasen-Pflege durch und dokumentieren Sie die Maßnahme im Nachgang. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Unterschiede, Vorteile und die jeweiligen Risikofaktoren von Sauerstoffgerät und Sauerstoffkonzentratoren beschreiben. Er/Sie kennt Möglichkeiten, Risikofaktoren zu kompensieren. 2. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass die Sauerstoffgabe einer Medikamentenverabreichung entspricht. 3. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Indikatoren, die eine Sauerstoffgabe erfordern. 4. Der/die Auszubildende beschreibt die Vor- und Nachteile der Sauerstoffgabe über Sauerstoffmaske, -sonde und -brille. 5. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Hilfsmittel, die zur Erhaltung der Bewegungsfreiheit während der Sauerstoffgabe eingesetzt werden können. 6. Der/die Auszubildende setzt sich im direkten Arbeitsumfeld mit zu pflegenden Menschen auseinander, die auf die Gabe von Sauerstoff angewiesen sind. 7. Der/die Auszubildende benennt Indikatoren für eine Sauerstoffgabe ohne ärztliche Anordnung und kennt die maximale Grenze der zu verabreichenden Sauerstoffmenge (Angabe in Liter) in benannten Notfallsituationen. 8. Der/die Auszubildende kann das Sauerstoffgerät/den Sauerstoffkonzentrator erklären, kennt den Aufbewahrungsort und schult seine Kolleg*innen im Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Gerät. 9. Der/die Auszubildende diskutiert weitere Möglichkeiten zur Verbesserung des Sauerstoffgehaltes im Blut innerhalb des Teams. 10. Der/die Auszubildende erläutert den fachgerechten Umgang und die sichere Lagerung von Sauerstoffbehältern und erkennt die Wichtigkeit der Maßnahmen. 11. Der/die Auszubildende findet sich im Dokumentationssystem zurecht und dokumentiert die jeweilig erbrachten Maßnahmen sowie die Dosierung der Sauerstoffgabe. 12. Der/die Auszubildende führt eine Mund- und Nasenpflege bei einem zu pflegenden Menschen durch, um die Austrocknung der Schleimhäute zu vermeiden. 13. Der/die Auszubildende ermittelt mithilfe des Pulsoximeters den Sauerstoffgehalt im Blut eines zu pflegenden Menschen und dokumentiert die ermittelten Werte.

120

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Verabreichen von Medikamenten Niveau: 2. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 III.2 V.2 II.1 IV.1 II.3 V.1

Medikamente werden durch die Haus- oder Fachärzte zur Therapie einer diagnostizierten Erkrankung oder zur Symptombehandlung eingesetzt. Zur Erreichung des gewünschten Effektes ist die regelmäßige Einnahme nach ärztlicher Anordnung Voraussetzung. Bei zu pflegenden Menschen, die die Vorbereitung und die Einnahme der verordneten Medikamente nicht mehr selbstständig durchführen können, übernimmt dies die Pflegekraft. Diese Maßnahme beginnt bereits mit der Beschaffung der verordneten Medikamente. Beschreiben Sie den Ablauf sowie die Verantwortlichkeit der Rezept- und Medikamentenbestellung, Lieferung/Abholung der Medikamente sowie den Zeitpunkt der Nachbestellung in Ihrem direkten Arbeitsumfeld.

Oft ist von der „6-R-Regel“ in Bezug auf die Medikamentengabe die Rede. Diese kann zur Qualitätssicherung um vier weitere „R-Regeln“ ergänzt werden. Beschreiben Sie kurz, was mit welcher „R-Regel“ im Einzelnen gemeint ist. 6 R - Regel

Beschreibung

Richtige Person Richtiges Medikament Richtige Dosierung Richtiger Zeitpunkt Richtige Applikationsart/ - stelle Richtige Dokumentation

R-Regel Erweiterung

Beschreibung

Richtige Aufbewahrung Richtige Entsorgung Richtige Anwendungsdauer Richtiges Risikomanagement

121

Verabreichen von Medikamenten

Die verschiedenen Darreichungsformen der Medikamente erfordern angepasste Abläufe in der Vorbereitung sowie bei der Verabreichung. Ohrentropfen beispielsweise dürfen nicht kalt verabreicht werden. Zur Entnahme von Salben, Cremes, Gels … muss ein Spatel benutzt werden, um Kontaminationen zu vermeiden. Ergänzen Sie die folgende Tabelle um die jeweiligen zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen in Bezug auf Umgang, Anwendung, Zeitmanagement, Hygienemaßnahmen … Darreichungsform

Einzuhaltende Vorgaben

Tropfen

Tabletten, Dragees, Kapseln

Pulver, Granulat

Zäpfchen

Augentropfen

Dosieraerosole

Injektionen

Des Weiteren gilt es bei der Verabreichung von Medikamenten innerhalb verschiedener Personengruppen weitere Besonderheiten zu beachten.

Ergänzen Sie fehlende Ansätze in der folgenden Tabelle. Personengruppe

Besonderheiten

Schwangere

• Herstellerhinweise unbedingt beachten • Präparate verwenden, die nicht plazentadurchlässig sind •

Stillende

• Medikamente nach Möglichkeit vermeiden • •

122

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / III Arzneimittel

Neugeborene

• Wirkstoff wird unzureichend verarbeitet, da Enzyme des Stoffwechsels noch fehlen • Dosierung an Körperbau und -gewicht anpassen • •

Säuglinge

• Unreife der Nieren vermindert die Ausscheidung der Medikamente • Dosierung an Körperbau und -gewicht anpassen • •

Kinder

• Altersgerechte Information zu Medikament, Einnahme und Wirkung beachten • Dosierung an Körperbau und -gewicht anpassen • •

Ältere Menschen

• Gut leserliche Einnahmehinweise. • Die Magen-Darm-Passage arbeitet verlangsamt, eingeschränkte Aufnahme von Wirkstoffen • •

Alkoholiker

• •

Schluckstörungen

• •

Sobald Medikamente neu dosiert oder völlig neu angesetzt werden, muss der zu pflegende Mensch engmaschiger beobachtet werden, da die Medikamente Einfluss auf die Vitalwerte nehmen, Unverträglichkeiten hervorrufen und sonstige Nebenwirkungen auslösen können. Beobachten Sie einen zu pflegenden Menschen eine Woche lang, nachdem eine Umstellung seiner Medikation angeordnet wurde. Dokumentieren Sie Ihre Beobachtungen nach Rücksprache mit der Praxisanleitung im Dokumentationssystem. Beobachten Sie eine Praxisanleitung bei der Vorbereitung der täglich benötigten Medikamente. Besprechen Sie evtl. Unklarheiten. Bereiten Sie die Tagesmedikation und/oder Wochenmedikation für Ihren Einsatzbereich unter Aufsicht der Praxisanleitung vor. Erfassen Sie die Bestellung benötigter Medikamente und führen Sie diese nach Absprache mit der Praxisanleitung durch. Halten Sie sich an die hausinterne Vorgehensweise. Wählen Sie fünf verschiedene Beipackzettel aus und vergleichen Sie deren Aufbau miteinander. Arbeiten Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Gemeinsamkeiten

Unterschiede

123

Verabreichen von Medikamenten

Vervollständigen Sie die folgende Tabelle, indem Sie die jeweilige Häufigkeit erörtern, mit deren Hilfe die Nebenwirkungen unterteilt sind. Unterteilung Nebenwirkungen

Definition/Angabe der Häufigkeit

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten

Definieren Sie die Begrifflichkeiten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen. Nebenwirkungen

Wechselwirkungen

Stellen Sie die Unterlagen für einen zu pflegenden Menschen im Rahmen des Überleitungsoder Entlassmanagements zusammen. Legen Sie den Schwerpunkt auf den Medikamentenplan und erstellen Sie eine Auflistung der Angaben, die ein aktueller Medikamentenplan enthalten muss.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die 10 „R-Regeln“ in Bezug auf die Medikamentenverabreichung benennen und beschreiben. 2. Der/die Auszubildende erläutert Besonderheiten, die bei der Medikamentenverabreichung in verschiedenen Personengruppen zusätzlich beachtet werden müssen. 3. Der/die Auszubildende bereitet Medikamente für den aktuellen Tag sowie die Medikamentenwochendispenser unter Aufsicht vor. 4. Der/die Auszubildende kann den Entlass-/Überleitungsbogen für einen zu pflegenden Menschen vorbereiten. 5. Der/die Auszubildende zählt die Angaben auf, die ein aktueller Medikamentenplan enthalten muss. 6. Der/die Auszubildende erläutert den hausinternen Ablauf zur Medikamentenbestellung. 7. Der/die Auszubildende berücksichtigt die Rahmenbedingungen zur Lagerung, Verabreichung … der verschiedenen Darreichungsformen. 8. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Struktur des Beipackzettels auseinander und kann die Häufigkeitsangaben der Nebenwirkungen definieren. 9. Der/die Auszubildende definiert die Begrifflichkeiten Neben- und Wechselwirkung.

124

IV Intensivierung

Betäubungsmittel126 Dialyse129 Krankheitsbild Asthma bronchiale

134

Krankheitsbild COPD

138

Krankheitsbild Multiple Sklerose

142

Onkologische Therapieformen

147

Schichtleitung153 Umgang mit Sterben und Tod – Erweiterung

156

Versorgung Wunden – Erweiterung

161

125

Betäubungsmittel

Betäubungsmittel Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: II.2 IV.2 III.2 IV.1

Betäubungsmittel (BtM), die unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fallen, sind in den Anlagen I bis III aufgeführt. Zu den Betäubungsmitteln gehören unter anderem Opioide, Barbiturate, Stimulantien, Amphetamine, Halluzinogen, Benzodiazepine … Lassen Sie sich das Vorgehen bei der Bestellung von Medikamenten beschreiben, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, und notieren Sie die Abweichungen zur üblichen Medikamentenbestellung. Bestellung Betäubungsmittel

Übliche Medikamentenbestellung

Führen Sie nach Möglichkeit die nächste Betäubungsmittelbestellung unter Aufsicht durch. Jede Medikamentengabe bedarf einer ärztlichen Anordnung, dies ist erst recht bei Betäubungsmitteln der Fall. Vergleichen Sie folgende Rezepte miteinander: Kassenrezept, Privatrezept und Rezept für Betäubungsmittel, arbeiten Sie die Unterschiede heraus. Rezept Betäubungsmittel

Kassenrezept

Privatrezept

Lassen Sie sich das Dokumentationsverfahren zur Entnahme der Betäubungsmittel sowie zum Hinzufügen neu gelieferter Betäubungsmittel zeigen und erläutern.

126

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Ermitteln Sie die Rahmenbedingungen, die bei der Lieferung und der Übergabe der bestellten Betäubungsmittel sowie bei der Entsorgung abgelaufener oder nicht mehr benötigter Betäubungsmittel eingehalten werden müssen. Lieferung von Betäubungsmitteln

Entsorgung von Betäubungsmitteln

Bereiten Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung und unter deren Aufsicht die Gabe der verordneten Betäubungsmittel vor (incl. Dokumentation). Viele zu pflegende Menschen oder deren Angehörige lehnen die Einnahme von Betäubungsmitteln möglichst lange ab, da sie eine Abhängigkeit befürchten. Informieren Sie sich über die Möglichkeit der Entwicklung einer Sucht, solange die Betäubungsmittel im therapeutischen Bereich verabreicht werden.

Diskutieren Sie Ihr erlangtes Wissen in Bezug auf das Suchtpotenzial mit anderen Kolleg*innen. Lassen Sie sich die Sichtweise Ihrer Kolleg*innen darlegen und notieren Sie sich wichtige Argumente, die Sie in einem Patienteninformationsgespräch nutzen können, um dem zu pflegenden Menschen individuelle und fachliche Beratung zukommen zu lassen.

127

Betäubungsmittel

Erfassen Sie zwei Betäubungsmittel, die an Ihrem aktuellen Einsatzort verabreicht werden. Beschreiben Sie den Umgang, die Aufbewahrung, die Dokumentation … Betäubungsmittel

Betäubungsmittel

Handelsname Aufbewahrung Dokumentation bei der Entnahme Nötige Befugnis zur Entnahme und Verabreichung Dokumentation nach der Verabreichung Art und Weise der Verabreichung Nebenwirkungen Wechselwirkungen Maximale Tagesdosis Entsorgung Zu beachtende Besonderheiten

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende beschreibt die Unterschiede verschiedener Verschreibungsarten (Rezepte). 2. Der/die Auszubildende vollzieht anhand der Betäubungsmittel, die am Einsatzort verabreicht werden, den Vorgang von der Bestellung bis zur Entsorgung nach. 3. Der/die Auszubildende kann mit dem Dokumentationsverfahren zur Annahme und Abgabe von Betäubungsmitteln umgehen und ist sich der Verantwortung bewusst. 4. Der/die Auszubildende bereitet die Gabe von verordneten Betäubungsmitteln unter Aufsicht vor. 5. Der/die Auszubildende führt unter Aufsicht eine Betäubungsmittelbestellung durch. 6. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Wirkstoffe, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. 7. Der/die Auszubildende setzt sich mit einer möglichen Abhängigkeit im Rahmen der therapeutischen Dosierung auseinander. 8. Der/die Auszubildende diskutiert das erlangte Wissen zur Entwicklung einer Abhängigkeit mit Kolleg*innen und lässt sich deren Sichtweisen erläutern. 9. Der/die Auszubildende sammelt Argumente, die im Patienteninformationsgespräch eingebracht werden können, um den zu pflegenden Menschen gut und individuell beraten zu können.

128

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Dialyse Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 II.2 III.3 III.1 V.2

Wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, das Blut von Giftstoffen und harnpflichtigen Substanzen zu reinigen sowie den Gesamtflüssigkeits- (Volumen-), sowie den Elektrolytund Säure-Basen-Haushalt zu regulieren, kann diese Körperfunktion künstlich ersetzt werden. Abhängig von der Ursache und Dauer der Nierenschädigung (akut oder chronisch) ist die Dialyse unter Umständen bis an das Lebensende notwendig. In der Regel ist die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) täglich und Hämodialyse dreimal pro Woche durchzuführen. Ermitteln Sie die üblichen Wochentage, die einen gemeinsamen Dialysetonus ergeben. Geben Sie zwei Möglichkeiten an.

Bei den Dialysearten zählen die Hämodialyse sowie die Peritonealdialyse zu den häufigsten Formen. Beschreiben Sie die beiden folgenden Formen näher. Hämodialyse

Peritonealdialyse

Stellen Sie die Vor- und Nachteile der beiden Dialyseverfahren gegenüber. Hämodialyse

Peritonealdialyse

Vorteile

Nachteile

129

Dialyse

Zählen Sie mögliche Ursachen auf, die eine Dialyse erforderlich machen können.

Benennen Sie die Voraussetzungen, die für folgende Dialyseformen im heimischen Umfeld gegeben sein müssen. Heimhämodialyse

Peritonealdialyse

Aufgrund der reduzierten Nierenfunktionsleistung kommt es zu einer Abnahme der Urinausscheidung und daraus resultierend zu überschüssigen Wassereinlagerungen im Körper (Flüssigkeitseinfuhr > Flüssigkeitsausfuhr). Über die Dialyse(n) kann dem Körper auch Wasser entzogen werden, um übermäßige Wassereinlagerungen im Körper zu vermeiden. Bei eingeschränkter Funktion der Nieren sollte die maximale tägliche Trinkmenge mit den Dialyseärzten abgestimmt werden. Definieren Sie den Begriff Restausscheidung und beschreiben Sie das Vorgehen zur Bestimmung der Restausscheidung.

Führen Sie die Bestimmung der Restausscheidung nach Möglichkeit unter Aufsicht bei einem zu pflegenden Menschen durch. Kalium kann größtenteils nur über den Urin ausgeschieden werden. Erläutern Sie die medizinischen Folgen, die ein erhöhter Serumkaliumwert für den zu pflegenden Mensch mit sich bringt. Erörtern Sie in diesem Rahmen die entsprechende Ernährungsempfehlung für die zu pflegende Person mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Vergleichen Sie Ihre Recherchen mit dem Verhalten der zu pflegenden Dialysepatient*innen in Ihrem Arbeitsumfeld. Führen Sie ggf. ein angemessenes Informations-/Beratungsgespräch.

130

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Erstellen Sie eine Auflistung der relevanten Informationen, die Sie mit den zu Pflegenden an das Dialysezentrum übermitteln sollten, um ein gutes Schnittstellenmanagement und eine adäquate Behandlung für die zu Pflegenden sicherzustellen.

Bereiten Sie die Überleitung für den nächsten Dialysetermin vor und sorgen Sie für den pünktlichen Transport des zu pflegenden Menschen. Lassen Sie sich das Medium zum Informationsaustausch zwischen Ihrer Einrichtung und dem Dialysezentrum sowie die dazugehörige interne Dokumentation zeigen. Ermitteln Sie für einen zu pflegenden Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld, der regelmäßig zur Dialyse muss, mithilfe des Dokumentationssystems und im Austausch mit Ihren Kolleg*innen folgende Angaben. Ermittelte Angaben Ursache/Vorerkrankung

Art der angewendeten Dialyse Dialysetage

Katheter-Art

Verbandswechselturnus

Maximale tägliche Trinkmenge Restausscheidung

Sollgewicht

Lassen Sie sich die Grundpflege und deren Besonderheiten erläutern, die bei einem zu pflegenden Menschen mit Hämodialyse- oder Peritonealdialysekatheter bzw. Shunt während den jeweiligen Pflegemaßnahmen zu beachten sind. Notieren Sie sich diese stichpunktartig.

131

Dialyse

Ermitteln Sie die durchschnittliche Lebenserwartung eines 20-jährigen Menschen, der auf die Dialyse angewiesen ist.

Beschreiben Sie die Konsequenzen/Auswirkungen, mit denen ein dialysepflichtiger Mensch nach dem Ablehnen der Behandlung rechnen muss.

Zur Durchführung der Dialyse kann der Zugang zu den Blutgefäßen über verschiedene Zugangswege gewährleistet werden. Die Anlage sowie der regelmäßige Verbandswechsel wird von Ärzten bzw. geschultem Fachpersonal durchgeführt. Beschreiben Sie die folgenden Systeme. Dialysezugang Gor-Tex-Shunt

Cimino-Shunt

Shaldon-Katheter

Demers-Katheter

HickmanKatheter

Single-Lumen Katheter

Double-Lumen Katheter

Single-NeedleDialyse

Double-NeedleDialyse

132

Beschreibung

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Ursachen, die eine Dialyse erforderlich machen. 2. Der/die Auszubildende unterscheidet verschiedene Dialysearten. 3. Der/die Auszubildende arbeitet Vor- und Nachteile der Hämodialyse sowie der Peritonealdialyse heraus. 4. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene Systeme, die zur Anlage eines Dialysezugangs zur Verfügung stehen. 5. Der/die Auszubildende kann den Begriff Restausscheidung definieren, den Vorgang zur Bestimmung beschreiben und führt die Bestimmung nach Möglichkeit unter Aufsicht durch. 6. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit des Informationsaustausches bewusst und erfasst notwendige Informationen, die dem Dialyseteam übermittelt werden sollen. 7. Der/die Auszubildende arbeitet mithilfe des Dokumentationssystems und im Austausch mit den Arbeitskolleg*innen wichtige Rahmeninformationen zu einem zu pflegenden dialysepflichtigen Menschen heraus. 8. Der/die Auszubildende kennt die Auswirkung eines erhöhten Serumkalziumspiegels und setzt diese mit Ernährungsempfehlungen in Zusammenhang. 9. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Lebenserwartung dialysepflichtiger Menschen auseinander. 10. Der/die Auszubildende ist sich der Konsequenzen bewusst, die ein zu pflegender Mensch zu erwarten hat, der die Dialyse ablehnt. 11. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Voraussetzungen/Rahmenbedingungen, die für die Heimdialyse erfüllt sein müssen. 12. Der/die Auszubildende lässt sich die Besonderheiten bei der Umsetzung von Pflegemaßnahmen bei dialysepflichtigen Menschen zeigen und führt diese selbst durch. 13. Der/die Auszubildende kennt die Verantwortlichkeit für die Anlage des Dialysesystems sowie die weitere Versorgung. 14. Der/die Auszubildende bereitet die Überleitung zum Dialysezentrum vor und sorgt für den rechtzeitigen Transport.

133

Krankheitsbild Asthma bronchiale

Krankheitsbild Asthma bronchiale Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 I.4 V.2 II.2

Eine chronische Entzündung der Bronchien wird Asthma bronchiale genannt. Die betroffenen Menschen leiden aufgrund einer Verengung der Atemwege unter anfallsartigem Husten und Atemnot. Ein Asthmaanfall kann von einer lediglich erschwerten Atmung bis zur ernsthaften Atemnot reichen. Benennen Sie fünf verschiedene Symptome, die auf eine Asthma-Erkrankung hinweisen können. Besondere Symptome im Kindesalter

Symptome im Erwachsenenalter

Nach dem jeweiligen Auslöser unterscheidet man bei der asthmatischen Erkrankung zwischen intrinsischer (nicht allergischer) und extrinsischer (allergischer) Form. Kinder leiden in den meisten Fällen an der extrinsischen Form. Zählen Sie Ursachen und Risikofaktoren auf, durch die eine Asthmaerkrankung begünstigt werden kann. Unterscheiden Sie auch hier zwischen dem Kindes- und dem Erwachsenenalter Kindesalter

Erwachsenenalter

Häufig spielen äußere wie auch innere Faktoren eine Rolle und lassen eine klare Differenzierung nicht zu. In diesen Fällen spricht man von einer sogenannten Mischform. Bedingt durch die Verkrampfung der Muskulatur, die Schleimhautanschwellung und die erhöhte Schleimbildung verengen sich die Atemwege zunehmend, bis es letztendlich zu einem asthmatischen Anfall kommen kann. 134

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Zeichnen Sie Bronchien eines an Asthma erkrankten Menschen sowie die Bronchien einer gesunden Lunge. Berücksichtigen Sie dabei die Atemöffnung, den Schleim, die Schleimhaut und den Muskel. Asthmatisch veränderte Bronchien

Bronchien gesunde Lunge

Sind die Auslöser bekannt, gilt es diese so gut es geht zu meiden. Dadurch soll die Anzahl der Anfälle und die Beschwerden im Alltag so gering wie möglich gehalten werden. Tauschen Sie sich mit Ihren Kolleg*innen über nicht medikamentöse Möglichkeiten aus, durch die ein an Asthma erkrankter Mensch seine Lebensqualität fördern und asthmatische Anfälle möglichst vermeiden kann.

Bereiten Sie auf der Grundlage Ihrer bisher erlangten Fachkenntnisse ein Informationsgespräch in Bezug auf Ihnen bekannte Vermeidungsstrategien vor. Führen Sie ein entsprechendes Gespräch mit einem zu pflegenden Menschen, nachdem Sie seine bisherigen Erfahrungen erfragt haben, um ihn bestmöglich beraten zu können. Zur medikamentösen Behandlung werden überwiegend Medikamente aus den beiden folgenden Medikamentengruppen genutzt. Charakterisieren Sie diese beiden Gruppen. Medikamente (Handelsname)

Relivers (erleichtern)

Controller (vorbeugen)

• • •

• • •

Wirkungsweise Vorteile

Nachteile

Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems zwei zu pflegende Menschen, die zum einen eine entsprechende Diagnose aufweisen und zum anderen ein Medikament aus einer der beiden zuvor charakterisierten Gruppen einnehmen. 135

Krankheitsbild Asthma bronchiale

Vervollständigen Sie mithilfe der Beipackzettel die folgende Tabelle. Person 1

Person 2

Handelsname Wirkungsweise Maximale Tageshöchstdosis Anwendungsart Zwei sehr häufige Nebenwirkungen Eignung für Schwangere Eignung für Kinder

Ein Asthmaanfall kann auf Außenstehende sehr dramatisch wirken, auch die Betroffenen selbst können während des Anfalls Todesängste entwickeln. Aus leichten Atembeschwerden kann sich schnell eine lebensbedrohliche Situation entwickeln. Die oberste Regel lautet in solch herausfordernden Situationen: Ruhe bewahren! Stress und Hektik übertragen sich auf die Betroffenen und können die Situation nochmals verschlechtern. Um lebensbedrohliche Situationen möglichst zu vermeiden, ist ein frühzeitiges adäquates Handeln notwendig. Dazu gehört, dass erste Warnzeichen richtig gedeutet werden und entsprechendes Hintergrundwissen über die verordneten Notfallmedikamente, deren Handhabung sowie deren Aufbewahrungsorte vorhanden ist. Zählen Sie die Warnzeichen auf, die auf einen bevorstehenden asthmatischen Anfall hinweisen können.

Bringen Sie in Erfahrung, welche Asthmatiker an Ihrem Einsatzort über ein Notfallmedikament verfügen, wo dieses aufbewahrt wird und wie es in der Handhabung funktioniert. Sollte der zu pflegende Mensch über kein Notfallmedikament verfügen oder die Anwendung keine sofortige Besserung bringen, wird sofort der Notarzt verständigt! Eine Möglichkeit, den Betroffenen in der Notfallsituation Entlastung zu bringen ist die Anwendung der Lippenbremse. Hierbei wird beim Ausatmen ein Widerstand aufgebaut und so die Ausatmung verbessert. Beschreiben Sie Ihr Vorgehen, wenn Sie einem an Asthma erkrankten Menschen die Lippenbremse im Notfall erklären müssen, und heben Sie Schwerpunkte farblich hervor.

136

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Erläutern Sie Auszubildenden aus dem ersten Ausbildungsdrittel die Umsetzung der Lippenbremse sowie die Anwendung eines Dosieraerosols. Beschreiben Sie weitere Möglichkeiten, mit denen Sie zu Pflegenden in der akuten Situation beistehen und Erleichterung verschaffen können, bis der Notarzt eintrifft.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende erläutert Symptome, Risikofaktoren und Ursachen einer Asthmaerkrankung und kennt die relevanten Unterschiede zwischen Kindes- und Erwachsenenalter. 2. Der/die Auszubildende kennt den Unterschied zwischen extrinsischen und intrinsischen Asthmaformen. 3. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Auslöser eines asthmatischen Anfalls. 4. Der/die Auszubildende kennt mögliche Maßnahmen, um den zu pflegenden Menschen während eines asthmatischen Anfalls zu unterstützen. 5. Der/die Auszubildende kennt die vorhandenen Notfallmedikationen, deren Anwendung sowie deren Aufbewahrungsorte. 6. er/die Auszubildende erkennt die Warnzeichen eines asthmatischen Anfalls und leitet die notwendigen Maßnahmen ein. 7. Der/die Auszubildende charakterisiert die Medikamentengruppen der Reliever und der Controller. 8. Der/die Auszubildende ermittelt mithilfe des Dokumentationssystems Asthmatiker im direkten Arbeitsumfeld und setzt sich mit deren medikamentösen Therapien auseinander. 9. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Anleitung der Lippenbremse auseinander, damit er/sie diese einem zu pflegenden Menschen bei Atemnot erklären kann. 10. Der/die Auszubildende vermittelt sein/ihr Wissen in Bezug auf die Umsetzung der Lippenbremse sowie die Anwendung eines Dosieraerosols Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr. 11. Der/die Auszubildende tauscht sich mit Kolleg*innen über nicht medikamentöse Möglichkeiten aus, mit denen der Alltag von Asthmatikern erleichtert werden kann, und führt aufgrund des erworbenen Wissens ein entsprechendes Informationsgespräch. 12. Der/die Auszubildende zeichnet Bronchien eines „gesunden“ sowie eines an Asthma erkrankten Menschen, um so die Unterschiede sichtbar zu machen.

137

Krankheitsbild COPD

Krankheitsbild COPD Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 II.2 IV.1 II.3 V.2 III.1

COPD ist eine internationale bekannte Abkürzung und steht für „chronic obstructive pulmonary disease“. Die Krankheit beschreibt eine chronisch-obstruktive Bronchitis, die mit oder ohne Lungenemphysem auftritt. Somit ist die Bezeichnung COPD ein „Sammelbegriff“, der beide Krankheiten umfasst. Bei beiden Krankheiten ist der Luftstrom verstärkt beim Ausatmen behindert. Benennen Sie mindestens fünf verschiedene Ursachen und Risikofaktoren, welche die Entstehung einer COPD begünstigen.

Benennen Sie Symptome, die auf eine COPD hinweisen können, gehen Sie dabei auf die AHA-Symptomatik näher ein.

Ermitteln Sie verschiedene Verfahren, die zur Diagnostik einer COPD angewandt werden können, und erläutern Sie diese. Methode zur Diagnostik

138

Erläuterung der diagnostischen Methode

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Nennen Sie zwei Differentialdiagnosen einer COPD, arbeiten Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Krankheitsbild der COPD heraus. Differentialdiagnose

Gemeinsamkeiten zu COPD

Unterschiede zur COPD

Erläutern Sie die Pathogenese einer COPD.

Die Therapie der COPD ist sehr komplex. Sie beginnt bereits mit den präventiven Maßnahmen, wie beispielsweise Impfungen (Influenza und Pneumokokken), und der Vermeidung von Risikofaktoren. Zur Behandlung einer diagnostizierten COPD wird eine abgestimmte medikamentöse Therapie angestrebt. Ermitteln Sie mithilfe der hausinternen Dokumentation maximal vier zu pflegende Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld, bei denen eine COPD diagnostiziert wurde. Analysieren Sie die entsprechenden Medikamentenpläne und arbeiten Sie die Medikamente heraus, die zur Behandlung der COPD eingesetzt sind. Zu pflegender Mensch

Medikamente zur Behandlung der COPD

139

Krankheitsbild COPD

Ordnen Sie die ermittelten Medikamente den Medikamentengruppen der folgenden Tabelle zu und beschreiben Sie die jeweilige Wirkungsweise. Medikamentengruppe

Ermitteltes Medikament

Beschreibung der Wirkungsweise

Inhalative Glukokortikoide Bronchodilatatoren Anticholinergika Beta-2 Sympathomimetika Mukopharmaka PDE-4-Hemmer

Erarbeiten Sie eine Auswahl an alternativen Maßnahmen, die es Ihnen ermöglicht, COPD-Patient*innen die Atmung zu erleichtern.

Die COPD ist weltweit verbreitet und stellt eine der häufigsten Krankheiten dar, die zum Tode führen. Ermitteln Sie für die folgenden Länder die jeweiligen bekannten Fallzahlen. Versuchen Sie Ihre Recherche durch eine von Ihnen aufgestellte Hypothese zu begründen. Land

Häufigkeit

Hypothese

Deutschland Schweden Äthiopien USA Kanada Indien

Führen Sie unter Beobachtung der Praxisanleitung eine atemstimulierende Einreibung (ASE) bei einem zu pflegenden Menschen durch. Bedenken Sie die Privatsphäre sowie die biografischen Angaben und beziehen Sie dieses Wissen in Ihr ethisches Handeln mit ein. Hinterlegen Sie im Nachgang die durchgeführte Intervention sowie eventuelle Beobachtungen fachgerecht im Dokumentationssystem. Lassen Sie sich im Anschluss ein konstruktives Feedback geben. 140

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Bereiten Sie sich darauf vor, Auszubildende im ersten Ausbildungsdrittel in das Thema ASE einzuführen. Beachten Sie dabei die Gliederung Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Nutzen Sie die folgenden Zeilen, um Ihre Einführung zu planen und zu strukturieren. Besprechen Sie Ihr Vorhaben mit der Praxisanleitung und führen Sie die vorbereitete Maßnahme nach Möglichkeit unter Beobachtung einer Praxisanleitung durch. Vorbereitung:

Durchführung:

Nachbereitung:

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die Symptome einer COPD und kann diese erkennen. 2. Der/die Auszubildende benennt Ursachen einer COPD. 3. Der/die Auszubildende kann unterstützende Medikamente den Medikamentengruppen zuordnen und beschreibt deren Wirkung. 4. Der/die Auszubildende kennt atemerleichternde alternative Maßnahmen, die zusätzlich zur medikamentösen Therapie angewendet werden können. 5. Der/die Auszubildende wendet das bereits erworbene Wissen an, führt selbstständig eine ASE durch und gibt sein/ihr Wissen an Auszubildende aus dem ersten Ausbildungsdrittel weiter. 6. Der/die Auszubildende beschäftigt sich mit der Epidemiologie und stellt eine Hypothese in Bezug auf die Häufigkeit der Erkrankung in verschiedenen Ländern auf. 7. Der/die Auszubildende beachtet bei den geplanten Interventionen die Privatsphäre des zu pflegenden Menschen, berücksichtigt die biografischen Hintergründe und reflektiert die Maßnahme aus der ethischen Perspektive. 8. Der/die Auszubildende hinterlegt die durchgeführten Interventionen und gesammelten Beobachtungen fachgerecht im Dokumentationssystem.

141

Krankheitsbild Multiple Sklerose

Krankheitsbild Multiple Sklerose Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.1 II.1 IV.1 I.2 II.3 IV.2 I.6 III.1 V.2

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunkrankheit, welche sich auf das ZNS (zentrales Nervensystem) auswirkt. Multiple Sklerose bedeutet „viele Narben“. Die Krankheit tritt meistens in Schüben auf, bei wenigen Erkrankten (bei bis zu 15 %) entwickeln sich die Beschwerden kontinuierlich zunehmend. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten. Je früher sie erkannt wird, desto effektvoller kann die Therapie anschlagen. Definieren Sie den Begriff Autoimmunkrankheit.

Recherchieren Sie mögliche Ursachen zur Entstehung von MS.

MS wird auch als die Krankheit mit den tausend Gesichtern bezeichnet. Diese Bezeichnung lässt sich darauf zurückführen, dass die Krankheit bei jedem/jeder Betroffenen anders verlaufen kann. Das ergibt sich daraus, dass bei den Erkrankten verschiedene Areale im ZNS betroffen sein können und die Verletzungen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Benennen Sie jeweils mindestens fünf Symptome, die dem frühen und dem späten Stadium zugeordnet werden können. Markieren Sie dabei die kognitiven Veränderungen blau, die physischen Veränderungen grün. Symptome frühes Stadium

Symptome spätes Stadium

MS ist eine neurologische Erkrankung und sollte daher von Neurologen diagnostiziert werden. Aufgrund der vielen verschiedenen Verläufe ist es schwer, wenn nicht sogar unmöglich, anhand von einzelnen Symptomen eine zuverlässige Diagnose zu stellen. 142

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Beschreiben Sie zwei verschiedene diagnostische Verfahren, die zur Bestätigung des Verdachtes eingesetzt werden können, und erläutern Sie diese Maßnahmen. Verfahren 1

Verfahren 2

Bezeichnung Beschreibung

Benennen Sie mögliche Differenzialdiagnosen.

Wählen Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung einen an MS erkrankten Menschen aus und lassen Sie sich von ihm den Verlauf seiner Erkrankung beschreiben. Notieren Sie sich den Verlauf stichpunktartig. Sprechen Sie seine persönliche Wahrnehmung im Hinblick auf die Veränderungen und die sich daraus auf sein soziales Umfeld ergebenden Auswirkungen an.

Multiple Sklerose ist nicht heilbar. Allerdings besteht in vielen Fällen die Möglichkeit, den Verlauf positiv zu beeinflussen und somit zu verlangsamen. Ziel jeder MS-Therapie ist die Förderung der Selbstständigkeit, um die Lebensqualität des Erkrankten so hoch wie möglich zu halten. Nennen Sie die Ihnen bekannten Medikamente, die im Rahmen der MS-Therapie Anwendung finden. Beschreiben Sie die jeweilige Wirkung und markieren Sie die Medikamente, die in Ihrem Arbeitsumfeld Anwendung finden, farblich. Medikament/ Handelsname Wirkstoff

Wirkungsweise

143

Krankheitsbild Multiple Sklerose

Neben der medikamentösen Therapie spielen die Rehabilitationsmaßnahmen eine große Rolle. Nennen Sie nicht medikamentöse Maßnahmen und beschreiben Sie diese.

Wählen Sie einen an MS erkrankten Menschen aus Ihrem direkten Arbeitsumfeld aus. Benennen Sie die Therapieformen, die bereits angewendet werden. Erarbeiten Sie weitere Therapiemöglichkeiten, die Sie in diesem Fall für geeignet erachten. Bereits ergriffene Maßnahmen

Erstrebenswerte Maßnahmen

Bereiten Sie eine Diskussionsgrundlage vor, um Ihre Überlegungen im Team vorzubringen und fachlich zu argumentieren. Zu den unangenehmen und schmerzhaften Begleiterscheinungen der MS-Erkrankung gehört die Spastik. Definieren Sie den Begriff Spastik.

Geben Sie verschiedene Möglichkeiten an, mit denen Sie zu Pflegende unterstützen und die Spastik lösen können. Unterscheiden Sie dabei medikamentöse und nicht medikamentöse Möglichkeiten. Medikamentöse Maßnahmen

Nicht medikamentöse Maßnahmen

Angepasste Hilfsmittel können MS-Patient*innen beim Erhalt ihrer Selbstständigkeit unterstützen. 144

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Nennen Sie fünf verschiedene Hilfsmittel, die Sie dem oben ausgewählten zu pflegenden Menschen empfehlen können. Recherchieren Sie, wie diese beantragt oder besorgt werden können, und ermitteln Sie eine evtl. Möglichkeit der Finanzierung. Führen Sie nach Ihrer Recherche und Rücksprache mit der Praxisanleitung ein entsprechendes Beratungsgespräch mit dem zu pflegenden Menschen oder seinen Angehörigen. Hilfsmittel

Beschaffung

Finanzierungsmöglichkeit

Auf lange Sicht können ein Umbau der Wohnung oder spezielle Möbel die Selbstständigkeit unterstützen, hierfür können Fördergelder beantragt werden. Recherchieren Sie die Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen, um Fördermittel für den Umbau beantragen zu können, sowie die Höhe der jeweiligen Fördergelder. Beschreiben Sie den Ablauf von der Antragstellung bis zur Baumaßnahme.

Die Bestätigung der Diagnose ist für die meisten Erkrankten ein Schock und nimmt großen Einfluss auf die psychische Verfassung. Daher ist eine mentale Unterstützung ungemein wichtig. Deutschlandweit gibt es verschiedene unterstützende Vereine und Selbsthilfegruppen. Benennen Sie Hilfsangebote in Ihrer Region und geben Sie die jeweilige Kontaktmöglichkeit an.

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Krankheitsbild Multiple Sklerose

Führen Sie die Grundpflege bei einem zu pflegenden Menschen mit einer MS-Erkrankung an drei aufeinanderfolgenden Tagen durch und evaluieren Sie im Anschluss die Pflegeplanung/ SIS. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den Begriff Autoimmunkrankheit definieren. 2. Der/die Auszubildende ist sich der Bedeutung und der Vielfältigkeit der Erkrankung bewusst. 3. Der/die Auszubildende benennt mögliche Ursachen. 4. Der/die Auszubildende beschreibt mögliche Krankheitsverläufe und setzt sich mit einem ausgewählten an MS erkrankten zu pflegenden Menschen intensiv auseinander. 5. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen Früh- und Spätsymptomen. 6. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Möglichkeiten zur Bestätigung der Diagnose. 7. Der/die Auszubildende ist sich der Unheilbarkeit der Krankheit bewusst, kann jedoch medikamentöse und nicht medikamentöse Therapien zum Erhalt der Selbstständigkeit benennen. 8. Der/die Auszubildende recherchiert Finanzierungsmöglichkeiten für Umbaumaßnahmen sowie sonstige Hilfsmittel und beschreibt den jeweiligen Prozess von der Beantragung bis zur Umsetzung. 9. Der/die Auszubildende recherchiert verschiedene Hilfsangebote, bei denen Erkrankte mentale Unterstützung erfahren können. 10. Der/die Auszubildende bereitet Beratungsgespräche mit zu pflegenden Menschen und/oder deren Angehörigen vor und führt diese durch. 11. Der/die Auszubildende bereitet eine Diskussion innerhalb des Teams vor und vertritt seine Wahrnehmung durch eine fachlich fundierte Argumentation. 12. Der/die Auszubildende benennt medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen zur Unterstützung und Entlastung der zu Pflegenden mit Spastiken. 13. Der/die Auszubildende evaluiert die Pflegeplanung/SIS einer an MS erkrankten Person.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Onkologische Therapieformen Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 III.2 I.2 II.2 IV.1 I.5 III.1 IV.2

Die Onkologie wird auch als Lehre der Geschwulstkrankheiten bezeichnet. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab („onkos“ = Anschwellung/Geschwulst und „Logie“ = Wissenschaft/Lehre eines bestimmten Bereiches). Die Onkologie ist somit der medizinische Bereich, der sich mit allen Tumor- und Krebsarten befasst. Daraus leitet sich ab, dass die onkologischen Therapieformen zur Behandlung bzw. zur Bekämpfung maligner Tumore eingesetzt werden. Unterscheiden Sie die beiden folgenden Begriffe. Maligne Tumore

Benigne Tumore

Differenzieren Sie kurative und palliative Therapien und arbeiten Sie die wichtigsten Merkmale heraus. Kurative Therapien

Palliative Therapien

Zählen Sie mindestens fünf verschiedene Faktoren auf, die die Auswahl des Behandlungsverfahrens und/oder das Therapieziel beeinflussen können. 1. 2. 3. 4. 5. Begleiten Sie nach Möglichkeit die ärztliche Visite und hinterlegen Sie im Anschluss alle relevanten Änderungen/Anordnungen im Dokumentationssystem. Die Wahl der richtigen Therapieform bei einer Krebserkrankung hängt immer von der Tumorart sowie dem aktuellen Stadium des Tumors ab. Somit muss jeder Therapieverlauf individuell an den zu pflegenden Menschen angepasst werden. 147

Onkologische Therapieformen

Die Klassifizierung eines Tumors erfolgt im Rahmen der TNM Klassifikation (engl. T = Tumor; N = Node; M = Metastasis). Die Nummerierung hinter den jeweiligen Buchstaben lässt auf die Ausdehnung des Tumors (T1–T4), die Anzahl, die Lage der betroffenen Lymphknoten (N0–N2) sowie auf die Existenz von Metastasen (M0–M1) schließen. Ergänzen Sie das folgende Schaubild. T: Größe und Ausbreitung des Primärtumors

T1-4: T0: kein Primärtumor nachweisbar

N: Fehlen oder Vorhandensein von nahen Lymphknotenmetastasen

N0: N1–3: ansteigender Befall von Lymphknoten in Tumornähe

M: Existenz von Fernmetastasen

M0:

Erläutern Sie folgende Beispiele: T1 N1 M0: T4 N3 M1: T2 N0 M1:

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M1:

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Erkundigen Sie sich im Dokumentationssystem/Arztbericht nach den Tumorklassifizierungen der zu pflegenden Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld. Wählen Sie nach Möglichkeit zwei Personen aus und erläutern Sie die Einstufung in der TNM-Klassifizierung. TNM-Klassifizierung

Bedeutung

Person 1

Person 2

Zur onkologischen Behandlung stehen drei Säulen der Therapie zur Wahl. Erläutern Sie die Behandlungsmethoden kurz. Beschreiben Sie, ob diese einzeln oder in verschiedenen Kombinationen angewandt werden können, und geben Sie jeweils drei mögliche Nebenwirkungen an. Therapieform

Beschreibung

Nebenwirkungen

Operation

Medikamentöse Therapien

Strahlentherapie

Mögliche Anwendungen/Kombinationen:

Bei der onkologischen Therapie können verschiedene Nebenwirkungen in unterschiedlicher Intensität auftreten. Die Behandlungen mit den zu erwartenden Nebenwirkungen müssen mit dem Behandlungsziel in Relation stehen. Für die detaillierte Abstimmung der Behandlung ist ein gutes, vertrauensvolles Arzt-Patienten-Verhältnis elementar wichtig. 149

Onkologische Therapieformen

Wählen Sie drei Ihrer zuvor erwähnten Nebenwirkungen aus und erläutern Sie Möglichkeiten, die bereits ergriffen wurden, um die Nebenwirkungen zu lindern oder bestenfalls zu eliminieren. Markieren Sie dabei medikamentöse Maßnahmen blau und nicht medikamentöse Maßnahmen grün. Nebenwirkungen

Mögliche Maßnahmen

Benennen Sie weitere Möglichkeiten zur Linderung der Nebenwirkungen und beschreiben Sie diese.

Zu pflegende Menschen, die an einer Tumorerkrankung leiden, sind aufgrund der Krankheit in den meisten Fällen bereits geschwächt. Die verschiedenen Therapien schwächen den Körper und die Psyche zusätzlich. Zu den Begleiterscheinungen gehört unter anderem das Fatigue-Syndrom. Erläutern Sie den Begriff Fatigue-Syndrom und geben Sie Möglichkeiten an, diesem entgegenzuwirken. Beschreibung Fatigue-Syndrom

Maßnahmen zur Linderung/Vermeidung

Beobachten Sie zu pflegende Menschen mit einem diagnostizierten Fatigue-Syndrom. Sammeln Sie Ideen, die die Lebensqualität einer ausgewählten Person aufrechterhalten oder sogar verbessern zu können.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Besprechen Sie Ihre Überlegung im Team und setzen Sie die realisierbaren Ideen nach Möglichkeit um. Betroffene und deren Angehörige benötigen bei der Bewältigung von Nebenwirkungen im Rahmen der ärztlich angeordneten Therapie oft professionelle Unterstützung durch Pflegekräfte. Dabei soll die Selbstständigkeit nach Möglichkeit erhalten bzw. gefördert werden. Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus und planen Sie ein individuell angepasstes Beratungsgespräch, um ihm hilfreiche Maßnahmen zur Linderung der Nebenwirkungen und Hilfsangebote nach der Entlassung nahezubringen. Berücksichtigen Sie Aspekte wie: Ernährung, Hautpflege, Bewegung, Prophylaxen, Hilfsmittel, ambulante therapeutische Möglichkeiten …

Führen Sie das Beratungsgespräch nach Rücksprache mit der Praxisanleitung und mit deren Unterstützung durch. Onkologische Erkrankungen können in jedem Lebensalter auftreten. Für Erwachsene ist es oft schon schwierig genug, die Diagnose und die bevorstehenden Therapien zu verstehen und anzunehmen. Für Kinder ist dies oft noch schwieriger, je nach Reife können sie das Ausmaß der Erkrankung und die Notwendigkeit der Therapie nicht begreifen. Sie müssen trotzdem lernen, mit der Situation umzugehen. Um den Kindern die Situation zu erleichtern, gibt es im pädiatrischen Bereich oft zusätzliche Angebote, die es den Kindern ermöglichen, gedanklich vorübergehend aus dem Klinikalltag zu entfliehen. Oft werden diese Auszeiten durch ehrenamtliche Helfer und Spendengelder ermöglicht. Zählen Sie mindestens fünf verschiedene Möglichkeiten auf, mit denen Sie den Kindern ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und sie kurzzeitig aus ihrem Alltag entfliehen lassen können.

Setzen Sie nach Möglichkeit und Rücksprache mit den Verantwortlichen eine der zuvor erwähnten Aktionen um.

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Onkologische Therapieformen

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende definiert den Begriff onkologische Therapie. 2. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen malignen und benignen Tumoren. 3. Der/die Auszubildende benennt wichtige Merkmale der kurativen sowie der palliativen Therapie und kann die beiden Behandlungsformen unterscheiden. 4. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Faktoren, die auf die Behandlungsform/ Therapie Einfluss nehmen können. 5. Der/die Auszubildende vollzieht die Tumorklassifizierung nach dem TNM- System nach und kann aufgrund dieses Wissens den Allgemeinzustand des zu pflegenden Menschen einschätzen. 6. Der/die Auszubildende erklärt die drei Säulen der Krebstherapie, erläutert das Zusammenspiel der Säulen und ordnet ihnen jeweilige Nebenwirkungen zu. 7. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Möglichkeiten, Nebenwirkungen der onkologischen Therapie lindern oder sogar eliminieren zu können. 8. Der/die Auszubildende definiert den Begriff „Fatigue-Syndrom“ und erwägt verschiedene Möglichkeiten, diesem entgegenzuwirken. 9. Der/die Auszubildende bereitet sich auf ein individuelles Beratungsgespräch mit zu pflegenden Menschen und/oder deren Angehörigen vor und führt dieses mit Unterstützung der Praxisanleitung durch. 10. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass zu pflegende Kinder/Jugendliche ihre Situation nicht immer adäquat einschätzen können. 11. Der/die Auszubildende arbeitet Möglichkeiten aus, um die Lebensqualität der Kinder/ Jugendlichen zu steigern, indem sie den Alltag durch geplante Aktionen für wenige Augenblicke vergessen können. 12. Der/die Auszubildende begleitet die ärztliche Visite und hinterlegt im Anschluss die wichtigen Angaben im Dokumentationssystem.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Schichtleitung Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz (stationär)

Kompetenzbereiche: II.1 IV.1 III.1 IV.2 III.3 V.2

Die Schichtleitung ist für die Sicherstellung des reibungslosen Schichtablaufes innerhalb der Station/des Wohnbereiches verantwortlich. Sie teilt den Dienstablauf ein und teilt die zu erledigenden Aufgaben auf sich und die anderen Fach- bzw. Hilfskräfte auf. Innerhalb eines gut aufeinander abgestimmten, intakten Teams ist die Übernahme der Schichtleitung ein Leichtes, da alle Hand in Hand arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Herausfordernder wird es, wenn bereits Unstimmigkeiten oder sogar Konflikte innerhalb des Teams die Zusammenarbeit beeinträchtigen. Zählen Sie die Aufgaben auf, die Sie zum jetzigen Zeitpunkt der Schichtleitung zusätzlich zu den Tätigkeiten als „normale“ Fachkraft zuordnen würden.

Begleiten Sie eine Schichtleitung im Frühdienst und im Spätdienst. Zählen Sie alle Tätigkeiten auf, die Sie in der oberen Aufgabe nicht erwähnt haben. Aufgaben Schichtleitung Frühdienst

Aufgaben Schichtleitung Spätdienst

Erarbeiten Sie einen strukturierten Ablaufplan der Spätschicht und heben Sie dabei alle speziellen Aufgaben der Schichtleitung farblich hervor.

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Schichtleitung

Besprechen Sie Ihre Ausarbeitung mit einer erfahrenen Schichtleitung.

Übernehmen Sie nach Rücksprache an zwei aufeinanderfolgenden festgelegten Tagen die Schichtleitung im Spätdienst mit Unterstützung einer geübten Fachkraft. Wiederholen Sie nach Möglichkeit das gleiche Prozedere für die Frühschicht. Machen Sie sich entsprechende Notizen.

Benennen Sie zwei Aufgaben der Schichtleitung, bei denen es immer wieder zu Herausforderungen oder Zeitverlust kommt und die so den Stationsablauf beeinträchtigen können. Arbeiten Sie für die aufgeführten Situationen Verbesserungs-/Optimierungsvorschläge heraus und diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung im Team. Beschreibung der Herausforderung

Verbesserungs-/ Optimierungsvorschläge

Zu den alltäglichen Aufgaben der Schichtleitungen kommen oft unplanbare Herausforderungen hinzu, beispielsweise der Ausfall von Mitarbeitern. Die Suche nach einem geeigneten Ersatz fällt ebenfalls in den Tätigkeitsbereich der Schichtleitung. Hierzu muss sie sich mit den anderen Stationen/Wohnbereichen und nach Möglichkeit mit der PDL abstimmen. Da dieses Unterfangen sich oft als schwierig und zeitintensiv herausstellt, ist es besonders 154

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

für die Tage, an denen keine Pflegedienstleitung zur Unterstützung greifbar ist, wie z. B. an Wochenenden und Feiertage, unabdingbar, dass die Zuständigkeiten und Kompetenzen diesbezüglich geklärt und allen Mittarbeitern bekannt sind. Übernehmen Sie bei dem nächsten personellen Ausfall mit Unterstützung einer erfahrenen Fachkraft die Organisation eines geeigneten Ersatzes. Berücksichtigen Sie bei Ihren Überlegungen die arbeitsrechtlichen Aspekte. Besprechen Sie Ihre Vorstellung in Bezug auf das weitere Vorgehen mit der verantwortlichen Fachkraft, bevor Sie die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die speziellen Aufgaben einer Schichtleitung benennen und den verschiedenen Schichten zuordnen. 2. Der/die Auszubildende ordnet den verschiedenen Diensten die anfallenden täglichen Tätigkeiten strukturiert zu. 3. Der/die Auszubildende übernimmt mit Unterstützung einer erfahrenen Fachkraft die Schichtleitung in verschiedenen Schichten. 4. Der/die Auszubildende arbeitet herausfordernde Aufgaben und zu bewältigende Situationen, denen sich eine Schichtleitung stellen muss, heraus. 5. Der/die Auszubildende erarbeitet Verbesserungs- und Optimierungsoptionen, die die Aufgaben der Schichtleitung erleichtern würden, und diskutiert seine/ihre Ausarbeitung im Team. 6. Der/die Auszubildende plant bei personellem Ausfall das weitere erforderliche Vorgehen mit Unterstützung einer erfahrenen, verantwortlichen Fachkraft und berücksichtigt bei der Umsetzung die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen.

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Umgang mit Sterben und Tod – Erweiterung

Umgang mit Sterben und Tod – Erweiterung Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.3 II.3 IV.2 I.5 III.2 II.1 IV.1

Je nach Verlauf Ihrer Ausbildung sind Sie bereits mit dem Thema Sterben und Tod in Berührung gekommen. In Ihrem weiteren Berufsleben werden Sie noch viele weitere Male mit dieser Thematik konfrontiert werden. Von Ihnen als Fachkraft wird erwartet, dass Sie in solchen Situationen die zu pflegenden Menschen unabhängig von deren Alter professionell unterstützen. Auch die Angehörigen benötigen im Sterbefall eines Familienmitglieds oft Ihren Bestand und gegebenenfalls weitere Hilfestellungen. Bei zu pflegenden Menschen, die palliativ versorgt werden und sich in der präfinalen Phase befinden, bedarf es einer kontinuierlichen Patient*innenbeobachtung, um ein fachgerechtes Handeln sicherstellen und adäquate Entscheidungen treffen zu können. Die Kommunikation im Team ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Zählen Sie fünf verschiedene Merkmale auf, die darauf hinweisen können, dass sich der zu pflegende Mensch in der präfinalen Phase befindet und zeitnah versterben wird.

Beobachten Sie einen zu pflegenden Menschen, der sich in der präfinalen Phase befindet, während Sie ihn mit der Praxisanleitung pflegerisch versorgen. Legen Sie hierbei Ihr Augenmerk auf Kriterien wie Atmung, Hautveränderung, Mimik, Gestik, Körpertemperatur …

Hinterlegen Sie Ihre Beobachtungen im Dokumentationssystem und übernehmen Sie die Übergabe für diesen zu pflegenden Menschen, um der folgenden Schicht die aktuellen Informationen und erforderlichen Maßnahmen zu übermitteln. In vielen Fällen liegen bei Menschen mit Vorerkrankungen oder aufgrund von Lebenserfahrung, dem Drängen der Angehörigen … bereits verschriftlichte Wünsche für mögliche Notfälle oder einschneidende Situationen vor.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Unterscheiden und charakterisieren Sie folgende Begrifflichkeiten. Patientenverfügung

Vorsorgevollmacht

Betreuungsverfügung

Sorgerechtsverfügung

Ermitteln Sie, ob der zu pflegende Mensch, der sich derzeitig in der präfinalen Phase befindet, eine oder mehrere dieser Verfügungen hinterlegt hat. Sollte dem so sein, befassen Sie sich mit den darin festgehaltenen Wünschen und erläutern Sie, welche davon für Ihr weiteres Handeln relevant sind.

In der Patientenverfügung finden sich häufig Formulierungen, wie „keine lebensverlängernden Maßnahmen“. Der genaue Wunsch bleibt bei dieser Aussage jedoch unklar. Im Rahmen dieser Äußerung kann es sich um die Verweigerung einer Herz-Lungen-Massage, einer Reanimation oder aber auch der lebensnotwendigen Flüssigkeitszufuhr handeln. Ebenso sind die Rahmenbedingungen, unter denen die Verfügung in Kraft treten soll, undefiniert. Recherchieren Sie im Internet nach geeigneten Vorlagen zur Erstellung einer ausführlichen, aussagekräftigen Patientenverfügung. Besprechen Sie Ihre ausgewählten Vorlagen im Team.

Ermitteln Sie den empfohlenen Evaluationsturnus, in dem eine Patientenverfügung erneut vom Verfasser unterschrieben werden sollte, damit die Aktualität der Verfügung ersichtlich wird und Fehlinterpretationen vermieden werden können.

Jeder Mensch hat eine eigene Persönlichkeit und Dinge bzw. Anliegen, die ihm wichtig sind. Beispielsweise kann Religion eine große Rolle im Leben einnehmen. So kann für Katholiken evtl. die Krankensalbung von elementarer Bedeutung sein, Atheisten hingegen möchten von alldem eher nichts wissen. Für Moslems, Juden und andere Glaubensanhänger können andere Rituale ihrer Religion bedeutsam sein. Ebenso ist es möglich, dass der sterbende Mensch unabhängig von seiner Religion lediglich das Bedürfnis nach einer haltenden Hand oder nach Ruhe und Alleinsein empfindet. 157

Umgang mit Sterben und Tod – Erweiterung

Wählen Sie drei verschiedene Glaubensrichtungen aus (bevorzugen Sie die in Ihrem Arbeitsumfeld vertretenen), arbeiten Sie jeweils Rituale und Bräuche in Bezug auf den Umgang mit Sterben und Tod heraus. Religion

Bräuche/Rituale

In Deutschland ist die aktive Sterbehilfe verboten, in den Niederlanden hingegen ist die Beihilfe zur Selbsttötung erlaubt. Unterscheiden Sie die folgenden Begrifflichkeiten, erläutern Sie dabei die in Deutschland aktuell geltenden Rechtsgrundlagen. Aktive Sterbehilfe

Passive Sterbehilfe

Indirekte Sterbehilfe

Definieren Sie den assistierenden Suizid und benennen Sie verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten sowie Länder, in denen dieses Vorgehen erlaubt ist. Definition

Umsetzungsmöglichkeiten

Befürwortende Länder

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Sobald der Tod eingetreten ist, sind im Umgang mit dem verstorbenen Menschen verschiedenen Rahmenbedingungen zu beachten und einige Maßnahmen umzusetzen. Beispielsweise darf die verstorbene Person nicht gewaschen, umgekleidet oder bewegt werden, bevor die ärztliche Leichenschau stattgefunden hat. Ergänzen Sie weitere Kriterien, die beachtet, sowie Maßnahmen, die eingeleitet werden müssen, nachdem eine verstorbene Person aufgefunden wurde. Nehmen Sie zu diesem Zweck Einsicht in den diesbezüglichen internen Ablaufstandard.

Begleiten Sie nach Möglichkeit die ärztliche Leichenschau. Beobachten Sie das ärztliche Vorgehen und notieren Sie sich die durchgeführten Untersuchungen.

Sehen Sie sich den ärztlich ausgestellten Totenschein genau an und halten Sie die wichtigsten Inhalte schriftlich fest.

Erklären Sie die Notwendigkeit/den Grund der zweimaligen ärztlichen Begutachtung des verstorbenen Menschen.

Erläutern Sie das weitere Vorgehen, das nach Ausstellen des Totenscheins erforderlich ist. Unterstützen Sie die Fachkraft bei den weiteren Maßnahmen. Notieren Sie sich die chronologische Vorgehensweise.

Ermitteln Sie die Rituale, die in Ihrem aktuellen Arbeitsumfeld nach dem Ableben eines zu pflegenden Menschen gelebt werden.

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Umgang mit Sterben und Tod – Erweiterung

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende unterscheidet verschiedene Vollmachten und Verfügungen. 2. Der/die Auszubildende recherchiert geeignete Vorlagen einer Patientenverfügung, bespricht die Recherchen im Team und kennt den empfohlenen Evaluationsturnus. 3. Der/die Auszubildende begleitet die ärztliche Leichenschau. 4. Der/die Auszubildende setzt sich mit internen Ablaufstandards und Ritualen auseinander. 5. Der/die Auszubildende unterstützt eine Fachkraft bei der Einleitung verschiedener Maßnahmen nach dem Ableben eines zu pflegenden Menschen, dessen Totenschein bereits ausgestellt wurde. 6. Der/die Auszubildende begründet die zweifache Begutachtung des Leichnams. 7. Der/die Auszubildende definiert Begrifflichkeiten der aktiven, passiven und indirekten Sterbehilfe und setzt sich mit den gesetzlichen Grundlagen auseinander. 8. Der/die Auszubildende setzt sich mit Möglichkeiten des unterstützenden Selbstmordes in anderen Ländern auseinander. 9. Der/die Auszubildende benennt Merkmale, die bei zu pflegenden Menschen auf die präfinale Phase hinweisen. 10. Der/die Auszubildende führt eine Übergabe an die folgende Schicht durch. 11. Der/die Auszubildende pflegt einen Menschen in der präfinalen Phase mit Unterstützung der Praxisanleitung und dokumentiert seine/ihre Beobachtungen fachgerecht.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Versorgung Wunden – Erweiterung Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Vertiefungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.2

Unter dem Begriff Wunde wird die Schädigung des Gewebes sowie dessen Zellen verstanden, wodurch das Gewebe an Zusammenhalt verliert. Oft ist dies mit Substanzverlust und Funktionseinschränkungen verbunden. Stellen Sie die Definitionen der folgenden Begriffe gegenüber. Latrogene Wunde

Chronische Wunde

Akute Wunde

Charakterisieren Sie chronische Wunden und erläutern Sie die Umstände, die dazu führen, dass von einer chronischen Wunde gesprochen wird.

Beschreiben Sie die folgenden Wundarten und nennen Sie begünstigende Risikofaktoren. Art der Wunde

Beschreibung

Risikofaktoren

Mechanische Wunde Thermische Wunde Chemische Wunde

Eine fachgerechte Wundversorgung orientiert sich an der jeweiligen aktuellen Wundphase. Schätzungsweise sind 80 % der chronischen Wunden mit Erregern wie Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa besiedelt. Viren und Sporen hingegen kommen in chronischen Wunden seltener vor. Beschreiben Sie das Vorgehen zur Identifizierung des Erregers bei dem Verdacht einer infektiösen Wunde.

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Versorgung Wunden – Erweiterung

Zur adäquaten Wundbeobachtung und der dazugehörigen Dokumentation sind folgende sechs Schritte zu beachten. 1. Beeinflussende Faktoren der Wundheilung beachten und erfassen 2. Beurteilung des entfernten Verbandes 3. Wundreinigung 4. Analysieren der Wunde 5. Beurteilung und Behandlung von Wundschmerzen 6. Wunddokumentation Nennen Sie verschiedene Möglichkeiten, um einen Verband möglichst schmerzfrei zu entfernen.

Beschreiben Sie die Relevanz der kompetenten Beurteilung des Wundverbandes und erfassen Sie die wichtigen Kriterien, die beachtet werden müssen.

Definieren Sie den Begriff Wundreinigung.

Das Ziel der fachlichen Wundreinigung ist die Bildung eines Wundgrundes, welcher frei von avitalem Gewebe, Nekrosen, Fremdkörpern, Keimen und Belägen ist. Bei der Reinigung ist darauf zu achten, dass das Granulationsgewebe nicht zerstört wird.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Beschreiben Sie die folgenden Möglichkeiten zur Wundreinigung. Art der Wundreinigung

Beschreibung

Aktive periodische Wundreinigung

Ultraschall Debridement

Dekontamination

Passive periodische Wundreinigung

Passive periodische Wundreinigung ➔ Autolytisches Debridement Passive periodische Wundreinigung ➔ Biochirurgisches Debridement Chirurgisches Debridement

Schmerzen wirken sich auf die Wundheilung und die Lebensqualität des zu pflegenden Menschen negativ aus. Um dieser negativen Beeinflussung entgegenzuwirken, ist eine angemessene und individuelle Schmerzbehandlung Voraussetzung. Setzen Sie sich mit Ihrer Ausarbeitung zum Thema Schmerzen nochmals auseinander. Die Wundbehandlung erfolgt phasengerecht. In der Exsudationsphase bedeutete dies, dass Wundbeläge entfernt und Keime reduziert werden. In dieser Phase wird das Exsudatund Geruchsmanagement umgesetzt. Im Granulationsstadium wird ebenfalls die Keimreduktion angestrebt. Im Rahmen des Exsudatmanagements wird der Schutz vor weiteren Keimen, dem Wärmeverlust und Traumata wie in der Exsudationsphase angestrebt. In der Epithelisierungsphase steht die Keimreduktion und die Abdeckung der Wunde im Vordergrund. Der Schutz der Epithelzellen vor Austrocknung und Aufweichung sowie die Vermeidung von Traumata sind weitere Ziele der Wundbehandlung in dieser Phase. Zählen Sie fünf wichtige Anforderungen auf, die an moderne Wundauflagen gestellt werden. 1. 2. 3. 4. 5. 163

Versorgung Wunden – Erweiterung

Bei der Auswahl der richtigen Wundauflage stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Ergänzen Sie die folgende Tabelle. Wundauflage

Indikatoren

Kontraindikatoren

Handhabung, Beschaffenheit

PU-Schäume

Problematische Umgebungshaut, unter Kompression tragbar (ohne Kleberand)

Trockene Wunden, bekannte Allergien gegen Bestandteile

Verband sollte ca. 2 cm über den Wundrand ragen, ermöglicht das Duschen mit Verband

Alginat

Hydrogel

Hydrofaser

Silberhaltige Wundauflagen

Hydrobalance Wundauflagen

HydrokolloidVerband

Folienverband

Hydrobalance + PH MB

Führen Sie die folgenden Aufgaben unter Berücksichtigung Ihrer theoretischen Ausarbeitung bei einem ausgewählten zu pflegenden Menschen unter Aufsicht der Praxisanleitung durch. Lesen Sie vor der Durchführung der folgenden Wundversorgung die Maßnahmen der im Dokumentationssystem hinterlegten Planung durch und richten Sie die benötigten Materialien her. Informieren Sie den zu pflegenden Menschen über Ihr Vorgehen und erläutern Sie ihm die einzelnen Handlungsschritte. 164

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / IV Intensivierung

Entfernen Sie bei einem ausgewählten zu pflegenden Menschen den Verband, beurteilen Sie den entfernten Wundverband und notieren Sie Ihre diesbezüglichen Beobachtungen.

Führen Sie die Wundreinigung nach ärztlicher Anordnung durch und beschreiben Sie die Wunde, b. Bd. mithilfe des Dokumentationssystems. Medizinische Wunddiagnose: Wundlokalisation: Wunddauer: Rezidivzahl: Wundgröße: Wundgrund:

Exsudat (Menge, Beschaffenheit, Farbe): Wundgeruch: Wundrand (vital, mazeriert, nekrotisch, flach, wulstig, unterminiert …):

Wundumgebung (trocken, rissig, überwärmt, Blasenbildung, juckend …):

Entzündungszeichen: Wund- und/oder wundnaher Schmerz (Qualität und Intensität):

Legen Sie den Wundverband nach ärztlicher Anordnung an. Erläutern Sie die Wirkweise der gewählten Wundauflage.

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Versorgung Wunden – Erweiterung

Hinterlegen Sie alle Beobachtungen und durchgeführten Maßnahmen unter Aufsicht der Praxisanleitung im Dokumentationssystem. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende vertieft und festigt sein Wissen über Wunden und deren Behandlung. 2. Der/die Auszubildende entfernt Wundverbände fachgerecht und möglichst schmerzfrei. 3. Der/die Auszubildende kennt Kriterien zur Beurteilung des entfernten Verbandes und wendet das erworbene Wissen praktisch an. 4. Der/die Auszubildende erläutert verschiedene Möglichkeiten der Wundreinigung und kann diese nach Anordnung durchführen. 5. Der/die Auszubildende beurteilt die Wunde unter Berücksichtigung der vorgegebenen Kriterien. 6. Der/die Auszubildende beschreibt wichtige Anforderungen, die eine moderne Wundauflage erfüllen muss. 7. Der/die Auszubildende findet sich im Dokumentationssystem zurecht und kann Beobachtungen sowie durchgeführte Maßnahmen fachlich hinterlegen. 8. Der/die Auszubildende erhebt bei der Wundversorgung die Schmerzintensität und die Schmerzqualität bei einem ausgewählten zu pflegenden Menschen. 9. Der/die Auszubildende informiert den zu pflegenden Menschen vor dem Verbandwechsels über die einzelnen Handlungsschritte.

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V Psychiatrischer Einsatz

Posttraumatische Belastungsstörung

168

Suchtkrankheiten – Erweiterung

171

Suizidalität175 Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Erweiterung

179

Umgang mit depressiven Menschen

183

Umgang mit schizophrenen Menschen

187

167

Posttraumatische Belastungsstörung

Posttraumatische Belastungsstörung Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Psychiatrischer Einsatz

Kompetenzbereiche: I.1 III.2 II.1 III.3

Im Laufe des Lebens leiden ca. 2 % der deutschen Bevölkerung an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Manche Menschen durchleben diese Erkrankung mehrmals. PTBS ist eine verzögerte Reaktion auf ein sehr belastendes Ereignis. Allerdings kann es sein, dass die Beschwerden erst Monate oder sogar Jahre nach dem erlebten Trauma auftreten. Oft lösen sogenannte Trigger die Erkrankung aus. Die Diagnose wird jedoch erst gestellt, nachdem die Beschwerden länger als 4 Wochen anhaltend waren. Stellen Sie eine Hypothese darüber auf, woran es liegt, dass die Diagnose der PTBS erst nach mindestens 4 Wochen anhaltender Symptomatik gestellt wird.

Benennen Sie Symptome, durch die Sie auf eine PTBS schließen können.

Fassen Sie die Berufsgruppen zusammen, bei denen das Risiko, eine PTBS zu durchleiden, besonders erhöht ist. Begründen Sie die Häufung in den von Ihnen genannten Berufen. Berufsgruppen

Begründung

Benennen Sie weitere Ursachen und Risiken, die eine PTBS auslösen bzw. begünstigen können.

Beschreiben Sie die verschiedenen möglichen diagnostischen Verfahren, um den Verdacht einer PTBS zu bestätigen.

Lassen Sie sich vorhandene Assessments zur Diagnostik und die dazugehörige Dokumentation zeigen und erläutern. 168

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Nenne Sie verschiedene Differenzialdiagnosen zur PTBS.

Für die Betroffenen ist es von elementarer Bedeutung, dass sie sich angenommen fühlen. Dazu ist es wichtig, eine gute Beziehung zu ihnen aufzubauen und Sicherheit zu vermitteln. Allgemein ist ein sensibler Umgang erforderlich. Motivierende Impulse zur Teilnahme an den Therapien sind empfehlenswert. Dabei dürfen die zu Pflegenden nicht bedrängt werden, enger Körperkontakt sollte vermieden werden. Die Therapie bei PTBS kann in drei Phasen unterteilt werden. In jeder Phase wird die Therapie auf das jeweilige Therapieziel angepasst. Beschreiben Sie die verschiedenen Phasen und ordnen Sie die Therapiemöglichkeiten den jeweiligen Therapiezielen zu. Phase

Beschreibung

Therapieformen und -ziele

Stabilisierungsphase

Bearbeitungsphase

Integrationsphase

Ermitteln Sie anhand der Dokumentation die zu Pflegenden, bei denen eine PTBS diagnostiziert wurden. Ordnen Sie den Personen die verschiedenen Phasen zu. Person 1

Person 3

Person 2

Person 4

Begleiten Sie nach Möglichkeit mindestens eine Therapie, machen Sie sich Notizen zum Inhalt, dem Ablauf, dem Verhalten der Therapeuten, der nonverbalen Kommunikation sowie offenen Fragen, die Sie im Nachgang den Therapeuten oder der Praxisanleitung stellen wollen.

169

Posttraumatische Belastungsstörung

Zur weiteren Gesundheitsförderung nach der Entlassung können verschiedene präventive Maßnahmen förderlich eingesetzt werden. Neben erlernten Bewältigungsstrategien können die ambulante Psychotherapie, aber auch die Telefonseelsorge hilfreich sein. Lassen Sie sich verschiedene Bewältigungsstrategien von der Praxisanleitung erläutern.

Ermitteln Sie die Telefonnummer der Telefonseelsorge.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende benennt die Symptome und Ursachen sowie die Risikofaktoren einer PTBS. 2. Der/die Auszubildende kennt verschiedene diagnostische Maßnahmen zur Bestätigung des Verdachtes, die dazugehörigen Assessments sowie die darauf abgestimmte Dokumentation. 3. Der/die Auszubildende kann die verschiedenen Phasen im Therapieverlauf benennen und ihnen verschiedene Therapiemöglichkeiten zuordnen. 4. Der/die Auszubildende kennt verschiedene präventive Maßnahmen, die für den zu pflegenden Menschen nach der abgeschlossenen Therapie bzw. vor einem erneuten Zusammenbruch hilfreich sein können. 5. Der/die Auszubildende lässt sich verschiedene Bewältigungsstrategien erläutern und ermittelt die Telefonnummer der Telefonseelsorge. 6. Der/die Auszubildende begleitet einen zu pflegenden Menschen zu einer seiner Therapien und beobachtet das Vorgehen der Therapeuten sowie die nonverbale Kommunikation und lässt sich offene Fragen im Nachgang erläutern. 7. Der/die Auszubildende setzt sich mit den verschiedenen Differenzialdiagnosen zur PTBS auseinander. 8. Der/die Auszubildende ist sich wichtiger Umgangsformen in Bezug auf Menschen mit PTBS bewusst. 9. Der/die Auszubildende kann die erkrankten Menschen in seinem/ihrem Umfeld mithilfe der Dokumentation in die verschiedenen Phasen der Therapie einordnen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Suchtkrankheiten – Erweiterung Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Psychiatrischer Einsatz

Kompetenzbereiche: I.1 III.1 IV.2 I.3 III.2 V.2 II.1 IV.1

Im Umgang mit Suchtkranken ist die Art der Kommunikation ein wichtiger Aspekt. Vorwürfe und Schuldzuweisungen sind kontraproduktiv und werden die Betroffenen dazu bringen, eine Mauer um sich herum aufzubauen. Daher sollten, wann immer möglich, Ich-Botschaften formuliert werden. Fassen Sie die Merkmale, die eine Ich-Botschaft ausmachen, zusammen.

Versuchen Sie in den nächsten Tagen gezielt in Ihre Unterhaltungen Ich-Botschaften einzubauen. Des Weiteren ist das aktive Zuhören eine wichtige Maßnahme im Umgang mit suchtkranken Menschen. Die Betroffenen sollten nach Möglichkeit zum Reden animiert werden. Hierbei ist der Grat zur Aufdringlichkeit sehr schmal. Gute Ratschläge sollten möglichst vermieden werden. Das entsprechende Feingefühl ist der Schlüssel zur geglückten Kommunikation und der erste Schritt in die richtige Richtung. Bedenken Sie immer, dass eine Therapie nur gelingen kann, wenn die Betroffenen diese selbst möchten und die Wichtigkeit dahinter erkennen. Beschreiben Sie die Schwerpunkte des aktiven Zuhörens.

Lassen Sie sich den internen Hausstandard zur Thematik Suchterkrankung zeigen. Arbeiten Sie die Schwerpunkte heraus.

In der Regel gelten Standards als gesetzte Vorgabe im Umgang mit verschiedenen Herausforderungen oder als Ablaufplan verschiedener Pflegemaßnamen. Allerdings kann es immer wieder zu Situationen kommen, die eine Abweichung von der Vorgabe erfordern. In diesem Fall muss die Abweichung unbedingt begründet werden können.

171

Suchtkrankheiten – Erweiterung

Vergleichen Sie den Hausstandard mit dem Verhalten, das Sie bei anderen Pflegekräften im Umgang mit Suchterkrankten beobachten konnten. Notieren Sie Abweichungen und versuchen Sie, diese kompetent zu begründen. Abweichendes Verhalten

Begründung

Für Angehörige sind die Suchterkrankungen der Betroffenen meistens eine große Herausforderung. Dies kann physisch wie auch psychisch Auswirkungen auf die Angehörigen haben. Beschreiben Sie den Begriff Co-Abhängigkeit.

Bei der stationären Behandlung wird die Therapie meist mit der Entgiftung begonnen. Diese kann medikamentös begleitet werden, um den Suchtkranken diese Phase zu erleichtern. Für die richtige medikamentöse Einstellung ist die Dokumentation ein wichtiges Hilfsinstrument. Lassen Sie sich die Dokumentation aller wichtigen Kriterien in dieser Hinsicht zeigen und erläutern. Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems die Medikamente, die in dieser Phase bei zu Pflegenden in Ihrem direkten Arbeitsumfeld eingesetzt werden, und beschreiben Sie die jeweilige Wirkungsweise sowie sehr häufige Nebenwirkungen. Handelsname und Wirkstoff

Wirkweise und sehr häufige Nebenwirkungen

Eine Entgiftung kann auch ambulant erfolgen. Arbeiten Sie die Vor- und Nachteile der ambulanten sowie der stationären Entgiftung heraus. Vorteile Ambulante Entgiftung

Stationäre Entgiftung

172

Nachteile

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Stellen Sie eine Hypothese zur Form der Entgiftung mit der höheren Erfolgsquote auf und begründen Sie Ihre Annahme.

Eine Sucht-Reha, die idealerweise direkt an den stationären Entzug anschließt und sowohl ambulant als auch stationär stattfinden kann, umfasst je nach individuellem Bedarf mehrere Wochen bis Monate. Im Anschluss ist in vielen Fällen die Teilnahme an Selbsthilfegruppen empfehlenswert. Benennen Sie die verschiedenen therapeutischen Maßnahmen nach der akuten Entgiftungsphase.

Begleiten Sie nach Möglichkeit einen zu pflegenden Menschen nach der Entgiftungsphase zu einem der Therapieangebote. Beobachten Sie die Interaktion zwischen Therapeuten und Erkrankten. Notieren Sie Schwerpunkte sowie offene Fragen und versuchen Sie, diese im Anschluss mit den Therapeuten zu besprechen.

Recherchieren Sie die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um einen Grad der Behinderung beantragen zu können. Erläutern Sie die Möglichkeiten der Einstufungen.

Bereiten Sie mithilfe der Praxisanleitung ein entsprechendes Beratungsgespräch vor, in dem Sie Erkrankte über mögliche Hilfsangebote und finanzielle Entlastungen informieren.

Sprechen Sie, nach Rücksprache mit der Praxisanleitung, mit einem suchterkrankten Menschen nach der erfolgreichen Entzugsphase über seine Wahrnehmungen und Empfindungen vor und während der Entgiftungsphase.

Die tägliche Konfrontation mit psychischen Erkrankungen jeglicher Art, an die oft noch persönliche Schicksale gebunden sind, gehen an den Pflegekräften nicht spurlos vorbei.

173

Suchtkrankheiten – Erweiterung

Suchen Sie mit verschiedenen Kolleg*innen das persönliche Gespräch und tauschen Sie sich mit ihnen über verschiedene Bewältigungsstrategien und Ausgleichsmöglichkeiten zum Arbeitsalltag aus.

Bringen Sie in Erfahrung, welche präventiven, gesunderhaltenden und gesundheitsfördernden Maßnahmen vom Arbeitgeber angeboten oder gefördert werden.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Ich-Botschaften formulieren und übt sich in ihrer Anwendung. 2. Der/die Auszubildende erläutert die Merkmale des aktiven Zuhörens. 3. Der/die Auszubildende beschäftigt sich mit dem hausinternen Standard im Umgang mit Suchterkrankungen und arbeitet Unterschiede zum Alltag heraus. 4. Der/die Auszubildende begründet beobachtete Abweichungen vom Standard fachlich. 5. Der/die Auszubildende beschreibt den Begriff der Co-Abhängigkeit. 6. Der/die Auszubildende setzt sich mit den wichtigen Kriterien der kompetenten Dokumentation auseinander. 7. Der/die Auszubildende befasst sich mit der Entgiftungsphase und den Medikamenten, die den Betroffenen zur Unterstützung verabreicht werden können. 8. Der/die Auszubildende arbeitet Wirkweise und sehr häufige Nebenwirkungen der Medikamente heraus, die in seinem/ihrem Arbeitsumfeld während der Entgiftungsphase verabreicht werden. 9. Der/die Auszubildende stellt die Vor- und Nachteile der ambulanten und der stationären Entgiftung einander gegenüber. 10. Der/die Auszubildende erfasst verschiedene Therapieformen, die in der ambulanten wie auch in der stationären Sucht-Reha Anwendung finden. 11. Der/die Auszubildende begleitet nach Möglichkeit Suchtkranke zu einer Therapie, beobachtet diese und klärt im Nachgang offene Fragen. 12. Der/die Auszubildende befasst sich mit der möglichen Gradierung einer Schwerbehinderung sowie weiteren finanziellen Förderungen und bereitet mit der Praxisanleitung ein entsprechendes Beratungsgespräch vor. 13. Der/die Auszubildende tauscht sich mit Kolleg*innen über mögliche Bewältigungsstrategien in Bezug auf die psychische Belastung aus und ermittelt betriebliche Gesundheitspräventionen. 14. Der/die Auszubildende sucht nach Rücksprache mit der Praxisanleitung das Gespräch mit einem erkrankten Menschen, der die Entgiftungsphase abgeschlossen hat, um seine Erfahrungen, Wahrnehmungen und Empfindungen während und vor der Entgiftungsphase zu ermitteln.

174

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Suizidalität Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Psychiatrischer Einsatz

Kompetenzbereiche: I.4 II.3 IV.1 II.1 III.1 V.2 II.2 III.2

Schätzungsweise findet in Deutschland alle fünf Minuten ein Suizidversuch statt, ca. 10 % davon sind erfolgreich. Somit gelingen in Deutschland jährlich ca. 10.000 Suizidversuche. Bei den meisten Suizidversuchen handelt es sich um eine Kurzschlussreaktion oder sie stellen einen Hilferuf dar. Bei der zweiten Variante möchten die Betroffenen Aufmerksamkeit erlangen oder erhoffen sich Hilfe bei der Lösung ihrer Probleme. Beschreiben Sie den Begriff Suizid mit Ihren eigenen Worten.

Erläutern Sie die Bezeichnungen Suizident und Suizidversuch.

Die betroffenen zu pflegenden Menschen befinden sich in einer für sie aussichtslosen Lage, einer Sackgasse. Sie haben den Lebensmut verloren und sind der Überzeugung, dass sie nichts zu verlieren haben. Sie möchten, dass der Schmerz, das bedrückende Gefühl einfach nur endet. Eine Suizidankündigung oder Warnzeichen, die auf einen Suizid hinweisen können, dürfen NIE leichtfertig hingenommen werden. Zwischen dem Entschluss zum Suizid und der Umsetzung kann je nach den Umständen nur wenig Zeit liegen. Erstellen Sie eine Auflistung der Faktoren und Vorerkrankungen, die eine erhöhte Rate an Suizidversuchen mit sich bringen. Unterscheiden Sie bei Ihrer Ausarbeitung die Ursachen bei Erwachsenen und Kindern/Jugendlichen. Faktoren im Erwachsenenalter

Faktoren bei Kindern und Jugendlichen

Bei der Telefonseelsorge können sowohl Bertoffene mit Suizidabsicht als auch Angehörige, Freunde … Rat und Unterstützung finden. 175

Suizidalität

Ermitteln Sie die Telefonnummer der Telefonseelsorge.

Stellen Sie eine Hypothese über den Zusammenhang zwischen den psychischen Vorerkrankungen und den erhöhten Suizidversuchen auf.

Ermitteln Sie, ob es an Ihrem aktuellen Einsatzort einen internen Standard zum Vorgehen bei suizidalen Äußerungen oder entsprechenden Beobachtungen gibt. Notieren Sie sich das Vorgehen.

Diskutieren Sie den Standard in der nächsten Teamsitzung. Sollte kein Standard vorgegeben sein, diskutieren Sie ein sinnvolles Vorgehen zur Vermeidung von Suizidversuchen. Vergleichen Sie die Handlungsmöglichkeiten einer Einrichtung mit und ohne „geschützten Raum“. Beachten Sie dabei die rechtlichen Möglichkeiten (freiheitsentziehende Maßnahmen …). Maßnahmen in Einrichtungen mit geschütztem Raum

Maßnahmen in Einrichtungen ohne geschützten Raum

Erwachsene

Kinder/ Jugendliche

Erstellen Sie eine Auflistung der fünf häufigsten angewendeten Suizidmethoden. 1. 2. 3. 4. 5. Ein Suizid, der sorgsam von den Betroffenen vorbereitet wird und nicht das Resultat einer Kurzschlusshandlung ist, kündigt sich oft versteckt an. Ein Beispiel hierfür ist die präsuizidale Aufhellung. Die Betroffenen scheinen plötzlich bester Laune zu sein, Grund dafür kann sein, dass sie mit dem Entschluss zum Suizid für sich eine Lösung der Probleme gefunden haben. 176

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Benennen Sie weitere Anzeichen, die bei einem zu pflegenden Menschen auf das Auseinandersetzten mit dem Freitod hinweisen können.

Männer nehmen sich statistisch gesehen das Leben häufiger als Frauen (bei Männern bleibt es in den meisten Fällen nicht beim Versuch). Stellen Sie eine Hypothese auf, mit der Sie diesen Umstand begründen würden.

Die Therapieformen müssen individuell auf den zu pflegenden Menschen angepasst werden. Ein respektvoller, wertschätzender Umgang, Einfühlungsvermögen und das aktive Zuhören sind in jedem Fall elementare Bestandteile. Tragen Sie verschiedene Möglichkeiten der Therapie zusammen, die an Ihrem Einsatzort Anwendung finden, und beschreiben Sie diese. Therapieform

Beschreibung

Tauschen Sie sich im Rahmen einer Übergabe oder Teambesprechung über Strategien und unterstützende Angebote aus, die Sie nach dem Auffinden eines Suizidenten oder nach der Entdeckung eines Suizidversuches zur eigenen Verarbeitung nutzen können. Lassen Sie sich bei Bereitschaft der Kolleg*innen von ähnlichen erlebten Situationen berichten. Notieren Sie sich mögliche unterstützende Angebote.

Setzen Sie sich nach Möglichkeit mit den Beweggründen und der Umsetzungsweise eines zu pflegenden Menschen auseinander, der einen Suizidversuch hinter sich hat. Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen für ein Gespräch (in Begleitung der Praxisanleitung) aus. 177

Suizidalität

BEDINGUNG: Holen Sie sich im Vorfeld zusätzlich die Erlaubnis aller verantwortlichen Schnittstellen (Ärzte/Ärztinnen, Therapeut*innen, Wohnbereichsleitung ...), indem Sie Ihr Anliegen erläutern und vorbereitete Fragenstellungen durchsprechen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Begriffe Suizid, Suizident und Suizidversuch beschreiben und unterscheiden. 1. Der/die Auszubildende hat sich mit verschiedenen möglichen Therapieformen nach einem Suizid auseinandergesetzt und beschreibt diese. 2. Der/die Auszubildende erhebt Strategien zur persönlichen Bewältigung einer herausfordernden Situation wie beispielsweise dem Auffinden eines Suizidenten oder der Beobachtung eines Suizidversuchs und tauscht sich im Team über die Möglichkeiten zur Bewältigung des Erlebten aus. 3. Der/die Auszubildende kennt die fünf häufigsten Methoden, die für einen Suizidversuch gewählt werden. 4. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Indikatoren, die einen Suizidversuch nach sich ziehen können, und unterscheidet dabei verschiedene Altersgruppen. 5. Der/die Auszubildende ermittelt die Nummer der Telefonseelsorge und ist sich über deren Hilfsangebot für die verschiedenen Personengruppen bewusst. 6. Der/die Auszubildende stellt Hypothesen in Bezug auf Zusammenhänge zwischen Suizidversuchen und psychischen Erkrankungen sowie über die vermehrte Häufung suizidaler Versuche bei Männern auf und erläutert diese mit der Praxisanleitung. 7. Der/die Auszubildende kennt die zu ergreifenden Maßnahmen bei Verdacht auf einen geplanten Suizid und berücksichtigt bei den notwendigen Handlungsabläufen die jeweilige Altersgruppe des zu pflegenden Menschen. 8. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass ein Suizidversuch von langer Hand geplant sein oder aus einem Kurzschluss resultieren kann, bei dem zwischen Entschluss und Umsetzung wenig Zeit liegt. 9. Der/die Auszubildende hat sich mit den verschiedenen Anzeichen, die auf einen vorbereiteten Suizid hinweisen können, auseinandergesetzt. 10. Der/die Auszubildende kann die Vorgehensweisen bei Verdacht auf suizidale Handlungen für den „geschützten Raum“, beispielsweise in Psychiatrien, und den „ungeschützten Raum“, beispielsweise in Pflegeheimen, unterscheiden.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Erweiterung Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Psychiatrischer Einsatz

Kompetenzbereiche: I.1 I.5 II.2 IV.1 I.2 I.6 III.1 V.1 I.3 II.2 III.2

Die Kommunikative Fähigkeit der Menschen mit Demenz verringert sich kontinuierlich. Zuerst kommt es zu einzelnen Wortfindungsstörungen, im weiteren Verlauf nimmt der Wortschatz der Betroffenen stetig ab, bis hin zum vollständigen Verstummen. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht nur die eigene Aussprache, sondern auch das Wortverständnis betroffen sein kann, wodurch die Kommunikation zusätzlich beeinträchtigt wird. Beobachten Sie andere Pflegekräfte im Umgang mit dementen Menschen und notieren Sie sich die Maßnahmen, die Ihre Kolleg*innen umsetzen, um mit dementen Menschen auch im fortgeschrittenen Stadium in Verbindung zu bleiben.

Erwägen Sie weitere Maßnahmen, die Ihnen die Interaktion mit demenziell erkrankten Menschen lange ermöglichen können.

Bringen Sie Ihre Überlegungen in der nächsten Übergabe nach vorheriger Rücksprache mit der Wohnbereichsleitung ein und diskutieren Sie die verschiedenen Vorgehensweisen. Ergänzen Sie anschließend Ihre Notizen. Lesen Sie sich den Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ durch und notieren Sie sich die Schwerpunkte stichpunktartig.

Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden dementen Menschen aus und evaluieren Sie die Pflegeplanung/SIS gemeinsam. Neben Naomi Feil, die durch das Validationsmodell bekannt wurde, hat sich Tom Kitwood ebenfalls mit den Bedürfnissen der Erkrankten auseinandergesetzt. Er entwickelte eine Theorie zum Umgang mit dementen Menschen, bei der die Person und nicht die Erkrankung im Vordergrund steht. Er erarbeitete „die 12 personenzentrierten Ansätze“.

179

Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Erweiterung

Beschreiben Sie die einzelnen Ansätze mit Ihren eigenen Worten. Erkennen und Anerkennen Verhandeln und Aushandeln Zusammenarbeit Zwecklosigkeit und Spiel Basale Stimulation/Timalation Feste feiern

Entspannen

Validation

Halten

Erleichtern

Interaktion durch Symbole Geben

Markieren Sie die Ansätze, deren Anwendung Sie während Ihrem Einsatz beobachten können. Erfassen Sie die Aktivierungsangebote, die für demente Menschen in Ihrer Einrichtung angeboten werden. Erarbeiten Sie neue Ideen für weitere Aktivierungs-/Beschäftigungsmöglichkeiten. Bestehendes Aktivierungsprogramm

180

Ergänzende Ideen

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Überlegen Sie sich Möglichkeiten, Ihre Ideen in den Stationsablauf zu integrieren, und arbeiten Sie die damit verbundenen Kosten (Sach- und Personalkosten), welche evtl. anfallen könnten, heraus. Stellen Sie Ihre Ausarbeitung im Team zur Diskussion. Um den individuellen Bedürfnissen demenziell erkrankter Menschen gerecht werden zu können, ist die Wahl der Unterbringung, die oft von den Angehörigen beeinflusst oder allein bestimmt wird, ausschlaggebend. Neben der vollstationären Unterbringung stehen noch weitere Wohnformen für demenziell Erkrankte zur Auswahl. Beschreiben Sie die folgenden Wohnkonzepte und arbeiten Sie Vor- und Nachteile heraus. Integratives Wohnkonzept Teilsegregatives Wohnkonzept Segregatives Wohnkonzept „normale“ stationäre Unterbringung Gerontopsychiatrische Unterbringung

Benennen Sie die möglichen diagnostischen Maßnahmen, die zur Bestätigung des Verdachtes einer Demenz in Erwägung gezogen werden können.

Demenz ist bis zum heutigen Tage nicht heilbar. Bei einer primären Demenz liegt das Hauptaugenmerk auf dem Hinauszögern der Verschlechterung des Allgemeinzustandes, wohingegen der Schwerpunkt bei der sekundären Demenz auf der Linderung der bestehenden Symptome liegt. Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems die verschiedenen Medikamente, die bei Ihnen im direkten Arbeitsumfeld im Rahmen der Demenztherapie Anwendung finden. Beschreiben Sie die Wirkung der medikamentösen Behandlung. Medikamente

Wirkweise

181

Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Erweiterung

Beschreiben Sie die Wirkung der nicht medikamentösen Maßnahmen in der folgenden Tabelle. Nichtmedikamentöse Maßnahme

Auswirkung im Umgang mit den Erkrankten

Strukturierter regelmäßiger Tagesablauf Größtmögliche Bewegungsfreiheit schaffen Biografisch unterstützte räumliche Gestaltung Unterstützung der Kommunikation mit Gesten Lange verschachtelte Sätze, Stellen von offenen Fragen Konfrontation mit der Realität

Führen Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung Gespräche mit Angehörigen eines demenziell erkrankten Menschen und lassen Sie sich deren Erlebnisse, Erfahrungen, empfundenen Herausforderungen … im Umgang mit dem erkrankten Angehörigen erläutern.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ auseinander und hebt Schwerpunkte hervor. 2. Der/die Auszubildende befasst sich mit der Theorie nach Kitwood und gibt die 12 Aktivitäten in eigenen Worten wieder. 3. Der/die Auszubildende kann verschiedene medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen zur therapeutischen Unterstützung benennen und die jeweilige Wirkung beschreiben. 4. Der/die Auszubildende kennt verschiedene diagnostische Methoden, um den Verdacht einer Demenz zu bestätigen. 5. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene Wohnformen, die demenziell erkrankte Personen auf unterschiedliche Weise unterstützen können. 6. Der/die Auszubildende evaluiert gemeinsam mit der Praxisanleitung die Pflegeplanung/ SIS eines demenziell erkrankten Menschen. 7. Der/die Auszubildende setzt sich mit verschiedenen Aktivierungsangeboten auseinander, die bereits in der Einrichtung angeboten werden. 8. Der/die Auszubildende arbeitet ergänzende Aktivierungsangebote aus und stellt diese im Team zur Diskussion. 9. Der/die Auszubildende setzt sich mit der schwindenden Kommunikationsfähigkeit dementer Menschen auseinander und beobachtet andere Pflegekräfte im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen. 10. Der/die Auszubildende diskutiert im Team weitere Maßnahmen, um die Kommunikation mit demenziell erkrankten Menschen zu fördern. 182

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Umgang mit depressiven Menschen Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Psychiatrischer Einsatz

Kompetenzbereiche: I.1 II.1 III.2 I.2 II.3 I.3 III.1

Geschätzt leiden in Deutschland 5 % der Bevölkerung an einer Depression. Frauen sind doppelt so häufige betroffen wie Männer. Die Erkrankung schränkt die Betroffenen in ihrer Lebensgestaltung stark ein. Die Symptome können sehr vielschichtig sein, sie reichen von Antriebslosigkeit bis zur Reizbarkeit. Eins der Hauptsymptome ist in der Veränderung der Grundstimmung zu finden. Benennen Sie die verschiedenen Symptome einer Depression, unterscheiden Sie dabei die physischen und die psychischen Anzeichen. Physische Symptome

Psychische Symptome

Setzen Sie die verschiedenen Symptome mit dem Umstand der eingeschränkten Lebensqualität in Zusammenhang und begründen Sie dies.

Arbeiten Sie den Unterschied zwischen einer unipolaren Depression und einer biopolaren Depression/Störung heraus. Unipolare Depression

Bipolare Depression/Störung

183

Umgang mit depressiven Menschen

Beschreiben Sie die jeweiligen Klassifikationen, in die eine Depression unterteilt werden kann. Klassifikation

Beschreibung

Leichte depressive Episode

Mittelgradige depressive Phase

Schwere depressive Phase

Erläutern Sie folgende Depressionsformen. Depressionsform

Erläuterung

Chronische depressive Störung

Psychotische Depression

Melancholische Depression

Psychische Störung nach der Entbindung

Saisonal abhängige Depression

Lassen Sie sich den Verlauf einer Depression mit der jeweiligen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Phasen und den Umfang der nötigen Dokumentation von Ihrer Praxisanleitung beschreiben. Notieren Sie sich die für Sie relevanten Informationen.

184

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Erstellen Sie eine Auflistung der Therapiemöglichkeiten, die depressiven zu pflegenden Menschen angeboten werden können, und markieren Sie die Angebote, die an Ihrem Einsatzort angeboten werden. Begleiten Sie nach Möglichkeit ein oder zwei nicht medikamentöse Therapieangebote nach Zustimmung aller Beteiligten.

Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems die verschiedenen Depressionsformen, die Sie während Ihres Einsatzes beobachten können. Suchen Sie sich zu jeder vertretenen Form einen zu pflegenden Menschen aus, ordnen Sie ihm die aktuelle Klassifikation zu und beobachten Sie die Person in der folgenden Woche intensiv. Notieren Sie die Beobachtungen, die Sie während dieser Zeit machen können. Halten Sie evtl. Fortschritte fest und bringen Sie den Erfolg mit der vorgenommenen Therapie in Zusammenhang. Depressionsform

aktuelle Klassifikation und Beobachtung

Erfolgte Therapie

Zusammenhang

Beobachten Sie Ihre Kolleg*innen im Umgang mit depressiven zu pflegenden Menschen. Berücksichtigen Sie dabei die verbale und nonverbale Kommunikation. Thematisieren Sie die verschiedenen Verhaltensweisen und Umgangsformen im Rahmen der nächsten Übergabe. Erfassen Sie die verschiedenen Sichtweisen und Schwerpunkte. Markieren Sie die Schwerpunkte, die Ihnen persönlich wichtig erscheinen. Nonverbale Verhaltensweisen und Umgangsformen

Verbale Verhaltensweisen und Umgangsformen

185

Umgang mit depressiven Menschen

Begleiten Sie nach Möglichkeit ein Beratungsgespräch mit betroffenen Angehörigen. Notieren Sie sich die wichtigen Eckpunkte, die ein Informationsgespräch enthalten sollte, um die Angehörigen ausreichend auf den Umgang mit der Erkrankung vorzubereiten.

Bereiten Sie sich mithilfe Ihrer Notizen auf ein Informations-/Beratungsgespräch mit den Angehörigen eines depressiv erkrankten zu pflegenden Menschen vor. Führen Sie das Gespräch stellvertretend mit der Praxisanleitung. Lassen Sie sich ein konstruktives Feedback geben. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene Depressionsformen. 2. Der/die Auszubildende kann die Depressionsklassifizierungen beschreiben und diesen verschiedene Krankheitsverläufe zuordnen. 3. Der/die Auszubildende setzt sich im Team mit den Verhaltensweisen, die im Umgang mit depressiven zu pflegenden Menschen beachtet werden sollten, auseinander. 4. Der/die Auszubildende setzt sich mit wichtigen Inhalten eines Informations-/Beratungsgespräches auseinander, um Angehörige auf den richtigen Umgang mit depressiven Menschen vorbereiten zu können. 5. Der/die Auszubildende bereitet ein Informations-/Beratungsgespräch vor und führt dieses mit der Praxisanleitung durch. 6. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Therapiemöglichkeiten und begleitet nach Möglichkeit mind. eine nicht medikamentöse Therapie. 7. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Dokumentationssystem auseinander. 8. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen unipolaren Depressionen und bipolaren Depressionen/Störungen beschreiben. 9. Der/die Auszubildende erkennt verschiedene Symptome, die mit einer Depression einhergehen, und kann sie psychischen und physischen Merkmalen zuordnen. 10. Der/die Auszubildende setzt sich mit der eingeschränkten Lebensqualität in Bezug auf eine Depression auseinander.

186

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Umgang mit schizophrenen Menschen Niveau: 3. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Psychiatrischer Einsatz

Kompetenzbereiche: I.1 III.2 I.2 III.3 II.1 IV.2

Schizophrenie zählt zu den psychischen Erkrankungen. Laut Schätzungen wird angenommen, dass bei ca. 1 % der Bevölkerung im Laufe des Lebens eine Schizophrenie diagnostiziert wird. Männer sind hierbei häufiger betroffen als Frauen. Als eine mögliche Ursache wird die genetische Veranlagung benannt. Arbeiten Sie weitere Auslöser und Ursachen heraus, die eine Schizophrenie begünstigen bzw. auslösen können.

Die Erkrankung verläuft phasenweise, wobei der Schwerpunkt der Erkrankung zwischen dem 15. Und 35. Lebensjahr liegt. Kinder erkranken nur sehr selten. Meistens kündigt sich die Krankheit bereits Monate oder Jahre im Voraus durch die sich verstärkenden Beschwerden an. Bei der Beschreibung der Symptome kann zwischen positiven und negativen Symptomen unterschieden werden. Beschreiben Sie die Symptome der jeweiligen Kategorie, berücksichtigen Sie bei Ihrer Ausarbeitung die Wahrnehmung/Empfindung der Angehörigen und der zu pflegenden Menschen selbst. Positive Symptome (Akutphase)

Negative Symptome (chronische Phase)

Suchen Sie nach Möglichkeit und vorheriger Absprache mit der Praxisanleitung das Gespräch mit einem an Schizophrenie erkrankten zu pflegenden Menschen, um sich mit ihm über seine Wahrnehmung auszutauschen.

Schizophrenien bei Kindern werden selten diagnostiziert, ca. 2 % aller Erkrankungen werden Kindern vor der Pubertät zugeordnet. Dies mag daran liegen, dass diese Erkrankung bei Kindern oft unentdeckt bleibt. 187

Umgang mit schizophrenen Menschen

Erstellen Sie eine Hypothese, durch die Sie diese Behauptung stärken können.

Beschreiben Sie die ersten Anzeichen, die oft schon Wochen oder Monate vor der akuten Psychose auftreten.

Die akute Phase der Schizophrenie kann sich in drei verschiedenen Unterformen darstellen. Die Formen können durch die für sie typischen Beschwerden unterschieden werden. Erläutern Sie die folgenden häufigen Formen und markieren Sie im Anschluss diejenigen, die Sie in Ihrem direkten Arbeitsumfeld beobachten können. Nutzen Sie das Dokumentationssystem zur Recherche der vertretenen Unterformen. Unterform

Beschreibung

Paranoide Schizophrenie

Hebephrene Schizophrenie

Katagone Schizophrenie

Im Rahmen der Diagnostik sind das Gespräch und spezielle klinisch entwickelte Fragebögen erforderlich. Hierbei werden die Leitsymptome, die nach ICD-10 festgelegt wurden, abgefragt. Benennen Sie die in ICD-10 verankerten Leitsymptome, beachten Sie dabei die genaue Nummerierung, da diese bei der endgültigen Diagnosestellung relevant ist. Erläutern Sie dieses.

Benennen Sie weitere diagnostische Maßnahmen, die ergriffen werden können. 1. 2. 3. 4. 5.

188

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II / V Psychiatrischer Einsatz

Begleiten Sie nach Möglichkeit die diagnostischen Untersuchungen mit dem entsprechenden Aufklärungsgespräch und klären Sie offene Fragen im Nachgang. Zur Festlegung des therapeutischen Schwerpunktes werden drei Krankheitsphasen unterschieden. Beschreiben Sie diese und notieren Sie die jeweilige durchschnittliche Dauer. Ergänzen Sie medikamentöse sowie nicht medikamentöse Therapiemöglichkeiten, die in den unterschiedlichen Phasen angewendet werden können. Krankheitsphase

Beschreibung

Therapiemöglichkeiten

Akute Phase

Postakute Phase

Stabile Remissionsphase

Markieren Sie die Therapieformen, die an Ihrem aktuellen Einsatzort angeboten werden, farblich. Wählen Sie mithilfe des Dokumentationssystems die zu Pflegenden aus, bei denen eine diagnostizierte Schizophrenie vorliegt, und ergänzen Sie die folgende Tabelle. Person 1

Person 2

Aktuelle Krankheitsphase

Aktuelle Krankheitsform

Aktuelle medikamentöse Therapie

Aktuelle nicht medikamentöse Therapie Empfehlungen nach dem Klinikaufenthalt

Rahmenbedingungen zur Entlassung und Therapieempfehlungen

189

Umgang mit schizophrenen Menschen

Begleiten Sie nach Möglichkeit verschiedene Therapien, klären Sie im Anschluss offene Fragen mit den Therapeuten, Ärzten oder der Praxisanleitung. Diskutieren Sie mit der Praxisanleitung über weitere Therapieformen, die Sie als sinnvoll erachten würden, die allerdings bisher noch nicht angeordnet wurden. Begründen Sie Ihre Ausführung. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende benennt Ursachen und Risikofaktoren, die eine Schizophrenie begünstigen können. 2. Der/die Auszubildende ist sich der Faktoren bewusst, die dazu führen, dass eine Schizophrenie bei Kindern und Jugendlichen oft übersehen wird. 3. Der/die Auszubildende beschreibt die ersten Anzeichen einer akuten Schizophrenie, die sich oft schon lange im Voraus bemerkbar machen können. 4. Der/die Auszubildende unterscheidet die verschiedenen Phasen während des Krankheitsverlaufes, kann diese beschreiben und jeweils geeignete Therapiemöglichkeiten benennen. 5. Der/die Auszubildende begleitet nach Möglichkeit verschiedene Therapien. 6. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Dokumentationssystem auseinander und kann diesem verschiedene Informationen (beispielsweise zur Entlassungs- oder zur Überleitungsplanung, zu aktuellen Therapieformen, zur aktuellen Krankheitsphase …) entnehmen. 7. Der/die Auszubildende tauscht sich mit der Praxisanleitung über weitere mögliche, bisher noch nicht verordnete Therapieformen aus und begründet die erarbeiteten Empfehlungen. 8. Der/die Auszubildende tauscht sich mit verschiedenen Versorgungsbereichen über die Begleitung, die Therapie und den Krankheitsverlauf der betroffenen zu pflegenden Menschen aus. 9. Der/die Auszubildende sucht nach Rücksprache mit der Praxisanleitung das Gespräch mit einem an Schizophrenie erkrankten zu pflegenden Menschen, um sich mit dessen Wahrnehmung und emotionaler Empfindung auseinanderzusetzen. 10. Der/die Auszubildende kann negative und positive Symptome unterscheiden. 11. Der/die Auszubildende setzt sich mit den Leitsymptomen der Schizophrenie im Rahmen der ICD-10 und der Rahmenbedingungen, die zur endgültigen Bestätigung der Diagnose erfüllt sein müssen, auseinander. 12. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene diagnostische Mittel, die zur Absicherung der Diagnose eingesetzt werden können.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung II /

Autorinnen Angelika Auer und Prisca Helmlinger sind zwei staatlich anerkannte Altenpflegerinnen. Beide haben während ihrer beruflichen Laufbahn sowohl Erfahrungen in der stationären Langzeitpflege als auch in der ambulanten Pflege gesammelt. 2017 bis 2019 absolvierten sie die Weiterbildung zum Fachwirt für Organisation und Führung im Sozialwesen. Während dieser Weiterbildung lernten sie sich kennen und aus Kommilitoninnen wurden Freundinnen. Seit dem Abschluss arbeiten beide als koordinierende Praxisanleiterinnen in ihren Einrichtungen. Sie begleiten jeweils durchschnittlich 15 interne Auszubildende sowie weitere Außeneinsatzschüler. Frau Auer wechselte inzwischen als Fachlehrerin an die Pflegeschule. Frau Helmlinger ist nebenberuflich an einer Pflegeschule tätig. Zum regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch stehen sie einrichtungsübergreifend in stetigem Kontakt. Beide sehen die Förderung und Unterstützung von Auszubildenden in der generalistische Pflegeausbildung als zwingend notwendig an, um dem Fachkräftemangel, der in ganz Deutschland herrscht, entgegenzuwirken.

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... Lehrbücher für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner

Unser Tipp

Gerontologie – Das Altern verstehen Bettina M. Jasper Altern als Prozess ist Gegenstand gerontologischer Forschungen. Die Reihe Gerontologie ist ideal für Auszubildende, Pflege- und Betreuungskräfte oder Alltagsbegleiter:innen. Die Bände fassen kompakt das Hintergrundwissen zusammen, ohne dass die professionelle Pflege heute nicht mehr auskommt. Mit Lernzielen und ausführlichem Stichwortverzeichnis zum schnellen Nachschlagen. Band 1, ISBN 978-3-8663-0794-0, Best.-Nr. 20849 Band 2, ISBN 978-3-8663-0796-4 ,Best.-Nr. 20851 Band 3, ISBN 978-3-7486-0184-5, Best.-Nr. 21147 Band 4, ISBN 978-3-7486-0317-7, Best.-Nr. 21382

Psychische Gesundheit pflegen Pflegeausbildung: CE 11 Frederik Haarig, Hanna Schade Das Lehrbuch führt in die Klassifikation psychischer Störungen ein und orientiert sich dabei an den festgelegten Kompetenzfeldern der generalistischen Ausbildung. Es gibt Einblick in die verschiedenen Krankheitsbilder, zeigt Ansatzpunkte für Diagnostik und Behandlung auf und ist Praxisanleitung für den angemessenen Umgang mit Patienten. 2019,252 Seiten, kart., Format: 17 x 24 cm ISBN 978-3-7486-0284-2, Best.-Nr. 21331

Lebensweltorientierte Pflege Ein Lehrbuch für die Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann H.-Joachim Büker, Margret Schumacher Pflegekräfte möchten pflegebedürftige Menschen begleiten und unterstützen. Doch welche tiefergehenden Kenntnisse brauchen sie dafür? Dieses Lehrbuch orientiert sich an bundeseinheitlichen Rahmenlehrplänen, macht mit der curricularen Einheit 09 vertraut und hilft sie umzusetzen. Mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis und Antworten auf viele Alltagsfragen. 2021, 272 Seiten, kart., Format 17 x 24 cm ISBN 978-3-7486-0361-0, Best.-Nr. 21433

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung Arbeitsaufgaben für das erste Ausbildungsdrittel Angelika Auer, Prisca Heimlinger Diese Aufgabensammlung unterstützt Auszubildende beim selbstständigen Erarbeiten praktisch gestellter Aufgaben und Praxisanleiter:innen bei der arbeitsorientierten Vermittlung von Lerninhalten. Das Buch deckt die fünf Kompetenzbereiche des Rahmenausbildungsplans nach PflArV ab. 2022, 196 Seiten, kart., Format: DIN A4 ISBN 978-3-7486-0536-2, Best.-Nr. 21862

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