Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung: Arbeitsaufgaben für das erste Ausbildungsdrittel 9783748605409

Als angehende Pflegefachfrau oder künftiger Pflegefachmann wollen Sie sich optimal auf Ihre Aufgaben im Pflegealltag vor

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German Pages 192 Year 2022

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung: Arbeitsaufgaben für das erste Ausbildungsdrittel
 9783748605409

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Angelika Auer, Prisca Helmlinger

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung Arbeitsaufgaben für das erste Ausbildungsdrittel

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Sämtliche Angaben und Darstellungen in diesem Buch entsprechen dem aktuellen Stand des Wissens und sind bestmöglich aufbereitet. Der Verlag und der Autor können jedoch trotzdem keine Haftung für Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit Inhalten dieses Buches entstehen. © VINCENTZ NETWORK, Hannover 2022 Besuchen Sie uns im Internet: www.altenpflege-online.de.net Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen und Handelsnamen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne Weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um geschützte, eingetragene Warenzeichen. Titelfoto: AdobeStock_kronalux (composing) Autoren Fotos: Wöhrstein Fotografie, Singen Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen

Angelika Auer, Prisca Helmlinger

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung Arbeitsaufgaben für das erste Ausbildungsdrittel

INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis Vorwort7 I Organisation

9

Ablaufplanung einer Pflegeintervention

10

Ärztliche Anordnungen/Arztvisite 

12

Eindämmung von Infektionsgeschehen

15

Handhygiene – Basiswissen

18

Handhygiene – Erweiterung

20

Neuaufnahme22 Orientierung in der Einrichtung (TpA)

25

Schnittstellenmanagement27 Tagesstruktur29 II Beobachtungen

33

Beobachtung Erbrochenes und Sputum

34

Beobachtung Haut

36

Beobachtung Pflegeintervention

39

Beobachtung Stuhl und Urin

42

III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

45

Diabetes46 Ernährung50 Subkutane Injektion (Beispiel Insulingabe)

54

Suchtkrankheiten – Basiswissen

57

Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Basiswissen

60

IV Vitalwerte

63

Atmung64 Blutdruck67 Blutzucker 

70

Körpertemperatur73 Puls76 V Prophylaxen

79

Aspirationsprophylaxe80 Dekubitusprophylaxe83 Immobilitätsprophylaxe87 Inkontinenzprophylaxe89 Intertrigoprophylaxe93 Kontrakturenprophylaxe95 Obstipationsprophylaxe97 Pneumonieprophylaxe100 Soor- und Parotitisprophylaxe 4

103

K O M P E T E N Z T R A I N E R F Ü R D I E P F L E G E AU S B I L D U N G .. ./ INHALTSVERZEICHNIS

Sturzprophylaxe 

105

Thromboseprophylaxe 

107

Zusammenhänge Prophylaxen 

110

VI  Pflegekonzept/Pflegeprozess 

113

Basale Stimulation 

114

Biografiearbeit 

118

Bobath 

121

Dokumentation 

124

Kinästhetik 

126

Pflegemodell ABEDL nach Monika Krohwinkel 

128

Pflegemodell ATL nach Liliane Juchli 

132

Pflegemodell Transkulturelle Pflege nach Madeleine Leininger 

135

Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier 

138

Ressourcen 

141

Strukturierte Informationssammlung

(SIS®)

VII  Soziales 



143 147

Ekel und Scham 

148

Freiheitsentziehende Maßnahmen 

151

Gewalt in der Pflege 

153

Nähe und Distanz 

156

Sexualität in der Pflege 

158

Umgang mit Sterben und Tod 

161

VIII  Pädiatrie 

165

Dreimonatskoliken 

166

Einwilligungsfähigkeit 

168

Fieberkrampf und Epilepsie 

171

Hyperbilirubinanämie bei Neugeborenen 

174

Krankheitsbild Appendizitis 

176

Krankheitsbild Keuchhusten 

178

Krankheitsbild Masern 

181

Krankheitsbild Windpocken 

184

Pubertät187 Autorin/Autor191

5

K O M P E T E N Z T R A I N E R F Ü R D I E P F L E G E AU S B I L D U N G ../ VORWORT

Vorwort Liebe Pflegecommunity, im Januar 2020 startete die neue generalistische Pflegeausbildung in Deutschland. Seither sind wir in unseren Einrichtungen als Ausbildungsbeauftragte für die Umsetzung der neuen Ausbildung zuständig. Da uns eine ganzheitliche Ausbildung am Herzen liegt und wir überzeugt sind, dass nur aus einer allumfassenden Ausbildung handlungskompetente und motivierte Pflegefachkräfte hervorgehen können, haben wir uns in die Gestaltung der Ausbildung in unserem Landkreis stark eingebracht. In verschiedenen Arbeitsgruppen waren und sind wir noch aktiv. Unter anderem haben wir im Landkreis einheitliche Ausbildungspläne mit erarbeitet, auf Landesebene diskutieren wir die unterschiedlichen Herausforderungen und erörtern mögliche Lösungen. Immer wieder wird das Thema Arbeitsaufgaben in der Praxis hilfesuchend angesprochen, da vielen Einrichtungen die erforderlichen Ressourcen fehlen. Mit diesem Aufgabenbuch möchten wir allen praktischen Einrichtungen, Pflegeschulen, Praxisanleiter:innen sowie natürlich den Auszubildenden ein hilfreiches, zeitsparendes Instrument an die Hand geben. Die in diesem Werk zusammengestellten Arbeitsaufgaben können nicht alle relevanten Themen aus allen Pflegebereichen abdecken. Es ist eine Sammlung von elementarem Basiswissen und soll dem Theorie-Praxis-Transfer dienlich sein. In diesem Band beziehen sich die Arbeitsaufgaben auf die fünf Kompetenzbereiche aus dem Rahmenausbildungsplan nach PflAPrV: den Orientierungseinsatz, alle Pflichteinsätze des ersten Ausbildungsdrittels und den Einsatz in der Pädiatrie. Jedem Kompetenzbereich sind zwei weitere Ebenen (Kompetenzschwerpunkte und Kompetenzen) im Rahmenausbildungsplan zugeordnet. Zur Vereinfachung der Zuordnung und späteren Verankerung im individuellen Ausbildungsplan wurden in den Arbeitsaufgaben lediglich der Kompetenzbereich und der Kompetenzschwerpunkt hinterlegt. Um eine schnelle Übersicht der Themen zu gewährleisten, sind die Aufgaben innerhalb der angebotenen Themenbereiche alphabetisch geordnet. Die Arbeitsaufgaben können in beliebiger Reihenfolge erarbeitet werden. Die Auswahl der Arbeitsaufgaben sollte in Absprache mit der Praxisanleitung erfolgen und auf Grundlage der Rahmenbedingungen sowie des Klientels der Einrichtung ausgewählt werden. Diese Zusammenfassung von Arbeitsaufgaben ist als Hilfsinstrument für Praxisanleiter:innen, Auszubildende und Lehrkräfte gedacht. Der/die Auszubildende kann die Aufzeichnungen als Informationssammlung bei der Ausarbeitung verschiedener Lernaufgaben, die durch die Schule gestellt werden, nutzen. Ebenso können die Notizen bei der Prüfungsvorbereitung hilfreich sein. Mithilfe der verschiedenen praktisch gestellten Aufgaben soll der/die Auszubildende schrittweise an Erfahrung, Sicherheit und Verantwortungsbewusstsein gewinnen. Selbstbewusstsein und Motivation können auf diese Weise durch positive Erfolgserlebnisse gestärkt werden. Selbstständigkeit, Selbstwahrnehmung und empathisches Handeln werden unterstützt. Das Verständnis für die Pflegeprozessverantwortung und die vorbehaltenen Tätigkeiten, die gesetzlich in §4 PflBG verankert sind und somit deutlich an Bedeutung gewonnen haben, wird geschärft. Die Praxisanleitung kann zeitsparend auf Aufgabenstellungen zurückgreifen, die Auszubildende in Eigenarbeit mit wenig Unterstützung durch die Praxisanleitung selbstständig ausarbeiten können. Somit können Auszubildende auch in unvorhergesehenen, herausfordernden Alltagsituationen gefördert werden. Die Ausarbeitung einer Arbeitsaufgabe kann 7

Vorwort

zu einem späteren, geplanten Zeitpunkt gemeinsam diskutiert und ergänzt werden. Somit wird die Praxisanleitung bei der Umsetzung des arbeitsverbundenen, arbeitsgebundenen und arbeitsorientierten Lernens mit den Auszubildenden unterstützt und entlastet. Angelika Auer, Prisca Helmlinger

8

I  Organisation

Organisation9 Ablaufplanung einer Pflegeintervention

10

Ärztliche Anordnungen/Arztvisite

12

Eindämmung von Infektionsgeschehen

15

Handhygiene – Basiswissen

18

Handhygiene – Erweiterung

20

Neuaufnahme22 Orientierung in der Einrichtung (TpA)

25

Schnittstellenmanagement27 Tagesstruktur29

9

Ablaufplanung einer Pflegeintervention

Ablaufplanung einer Pflegeintervention Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: II.1 IV.2 II.2 V.1 II.3I V.2 IV.1

Viele der Tätigkeiten im Pflegealltag sind Routinetätigkeiten, die sich jeden Tag wiederholen. Oft ist den Pflegenden gar nicht bewusst, aus wie vielen kleinen, einzelnen Schritten eine einfache Tätigkeit besteht. Ein Automatismus wird abgespielt. Dabei wird gar nicht deutlich, wie viele Rahmenbedingungen und Einflüsse ganz nebenbei wahrgenommen und automatisch in eine Pflegeintervention einbezogen werden. Wählen Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung eine „kleine, kurze“ Tätigkeit (Verabreichen von Medikamenten, BZ-Messung, Reinigung Zahnprothese …) aus, die Sie bereits unter Aufsicht oder bereits selbstständig durchgeführt haben. Arbeiten Sie die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung detailliert aus. Dokumentieren Sie dabei jeden einzelnen kleinen Handlungsschritt. Notieren Sie ebenfalls die Details sowie die Aspekte der Kommunikation und ggf. den ethischen Umgang, auf die Sie während der Intervention zu achten haben. Bezeichnung der Pflegetätigkeit:

Vorbereitung:

Durchführung:

10

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Nachbereitung:

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende nimmt die Komplexität seines/ihres Handelns innerhalb einer Pflegeintervention wahr. 2. Der/die Auszubildende kann einzelne Handlungsschritte, auch wenn diese nicht direkt ersichtlich sind, wahrnehmen und chronologisch gegliedert wiedergeben. 3. Der/die Auszubildende kann Arbeitsabläufe schriftlich protokollieren.

11

Ärztliche Anordnungen/Arztvisite

Ärztliche Anordnungen/Arztvisite Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 IV.2 III.2 III.3 IV.1

Zu den pflegerischen Maßnahmen gehört unter anderem die Behandlungspflege, sie bedarf jedoch der ärztlichen Anordnung. Die Maßnahmen der Behandlungspflege werden im SGB V geregelt. Die Durchführung dieser Maßnahmen darf nur an Pflegefachkräfte bzw. in geringem Umfang an Pflegehelfer:innen mit einer einjährigen oder längeren Ausbildung delegiert werden. Beurteilen Sie, ob die in der folgenden Tabelle aufgeführten Berufsgruppen berechtigt sind, eine Behandlungspflege nach SGB V zu delegieren, begründen Sie Ihre Entscheidung. ja

nein

Begründung

Arzthelfer:in Stationsleitung Therapeut:in Pflegeassistent:in Heimleitung Pflegedienstleitung Pharmazeutische:r Fachangestellte:r Haustechniker:in Arzt/Ärztin Pflegefachkraft Sozialdienst

Beurteilen Sie, welche der folgenden Tätigkeiten in der Tabelle verordnungspflichtig sind, begründen Sie Ihre Aussage und fügen Sie selbstständig drei weitere verordnungspflichtige Maßnahmen hinzu. ja Durchführung Grundpflege Einkäufe erledigen Medikamente richten

12

nein

Begründung

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

ja

nein

Begründung

Toilettentraining Bedarfsmedikation verabreichen Begleitung beim Spaziergang Wundversorgung x x x

Begleiten Sie Ihre Praxisanleitung bei einer Arztvisite, wenn es Ihnen möglich sein sollte, bevorzugt bei einer Facharztvisite. Notieren Sie sich den Ablauf der Visite in Stichpunkten:

Reflektieren Sie gemeinsam mit der Praxisanleitung den Ablauf der begleiteten Arztvisite und arbeiten Sie diesbezüglich Ihre Wahrnehmung positiv wie negativ heraus.

Diskutieren Sie mit der Praxisanleitung, welche rechtliche Form eine ärztliche Anordnung/ Verordnung erfüllen und welche Daten sie enthalten muss.

13

Ärztliche Anordnungen/Arztvisite

Dokumentieren Sie im Nachgang gemeinsam mit der Praxisanleitung die Ergebnisse der Visite fachgerecht. Erstellen Sie eine Auflistung, welche Änderung/Neuerung wo und wie dokumentiert wird.

Erklären Sie den Unterschied zwischen SGB V und SGB XI.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende begleitet eine Arzt-, besser noch eine Facharztvisite und erkennt die Wichtigkeit des persönlichen Kontaktes zwischen Arzt oder Ärztin und Patient:in. 2. Der/die Auszubildende ist sich über die Möglichkeit der Delegation in Bezug auf Verordnungen im Rahmen des SGB V bewusst und weiß, welche Berufsgruppe delegationsbefugt ist. 3. Der/die Auszubildende ist sich über die Wichtigkeit der fachgerechten Dokumentation neuer oder geänderter Verordnungen bewusst und kann diese im Dokumentationssystem entsprechend hinterlegen und abrufen. 4. Der/die Auszubildende kann die erforderlichen Angaben, die eine rechtlich konforme Anordnung beinhalten muss, wiedergeben. 5. Der/die Auszubildende benennt verschiedene Verordnungen, die im SGB V verankert sind. 6. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen SGB V und SGB XI erklären.

14

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Eindämmung von Infektionsgeschehen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 IV.1 I.4 III.1 IV.2 I.5 III.2 V.1 II.1 III.3 V.2

Anfang 2020 trat das Coronavirus in Deutschland auf den Plan, kontrollierte plötzlich den Alltag und alle anderen Infektionskrankheiten schienen verdrängt. Keine andere Infektionskrankheit hat bisher so großen Einfluss auf unser aller Privatleben, aber auch auf die Abläufe in den verschiedenen medizinischen Einrichtungen genommen. Die Umsetzungen der sich immer wieder ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen stellten Führungskräfte, Mitarbeiter:innen, zu pflegende Menschen und deren Angehörige immer wieder vor große Herausforderungen. Die Folgen der Lockdowns und der damit verbundenen Isolation sind nicht zu unterschätzen. Aufgrund der großen Ausbreitung wird das Coronavirus (SARS-CoV-2) stellvertretend für andere Infektionskrankheiten und zusammen mit dem Norovirus oder MRSA, um nur zwei weitere der weitverbreiteten Vertreter der Infektionskrankheiten zu benennen, hier im Vordergrund stehen. Erklären Sie kurz folgende Krankheitsbilder: Symptome

Norovirus

MRSA

SARS-CoV-2 (Corona)

Definition

15

Eindämmung von Infektionsgeschehen

Bei allen Infektionskrankheiten gilt im Akutfall, aber auch prophylaktisch, die regelmäßige Handhygiene mit Händewaschen und Handdesinfektion als wichtigste aller Maßnahmen, neben der Einhaltung aller anderen Hygienemaßnahmen. Schauen Sie sich die internen Standards zu den jeweiligen Infektionserkrankungen an. Arbeiten Sie Abläufe, Maßnahmen und Vorgaben heraus, die im Fall einer Infektion bzw. schon im Verdachtsfall einzuhalten sind.

Norovirus

MRSA

SARS-CoV-2 (Corona)

Handlungsleitfaden/Maßnahmen/Vorgaben

Erstellen Sie eine Auflistung meldepflichtiger Krankheiten. Geben Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung kurz die Meldungskette wieder.

Beschreiben Sie den vorgeschriebenen Ablauf, den Mitarbeiter:innen einhalten müssen, wenn sie bei sich selbst Symptome einer der genannten Infektionskrankheiten wahrnehmen.

Sie haben bereits selbst herausgearbeitet, dass für bestimmte Krankheitsbilder Quarantänemaßnahmen vorgesehen sind. Diese Maßnahme ist für die betroffenen zu pflegenden Menschen immer mit starken Einschränkungen besonders im sozialen Bereich verbunden. Sprechen Sie mit anderen Pflegekräften, nach Möglichkeit mit Pflegekräften, die die zu pflegenden Menschen im Lockdown oder während einer Quarantänezeit begleitet haben.

16

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Tauschen Sie sich über verschiedene Aspekte (Vereinsamung, Langeweile, allgemein fehlende soziale Kontakte, eingeschränkter Kontakt zu Freund:innen und/oder Familie, Bewegungseinschränkung …) in der Zeit aus. Leiten Sie mögliche Folgen ab, die sich für die Betroffenen aus den Rahmenbedingungen ergeben, und ergänzen Sie passende Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Einschränkungen erträglicher zu machen. Mögliche Einschränkungen und deren Folgen

Gegenwirkende Maßnahmen im Bereich der Möglichkeiten

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Infektionskrankheiten und kann sie erkennen. 2. Der/die Auszubildende hat sich mit den Herausforderungen einer Quarantäne, die ein betroffener zu pflegender Mensch überwinden muss, und möglichen Gegenmaßnahmen auseinandergesetzt. 3. Der/die Auszubildende kennt die internen Hausstandards und somit die Ablaufpläne, die sich mit der Eindämmung verschiedener Infektionskrankheiten auseinandersetzen, und weiß, wo sie hinterlegt sind. 4. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass es Krankheitsbilder gibt, die bei Auftreten dem Gesundheitsamt gemeldet werden müssen, und kennt die hausinterne Meldekette. 5. Der/die Auszubildende kennt das Vorgehen bei der Selbstwahrnehmung von Symptomen, die auf eine Infektionskrankheit hinweisen können.

17

Handhygiene – Basiswissen

Handhygiene – Basiswissen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz

Kompetenzbereiche: III.1 III.2 V.1 V.2

Die richtige Handhygiene ist ein wichtiger Bestandteil in allen Bereichen des Pflegealltages und gehört somit zu der Basis einer guten Pflege. Sie ist nicht nur zur Eindämmung übertragbarer Krankheiten, sondern auch zum eigenen Schutz unabdingbar. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung eine fachgerechte Handdesinfektion nach der 6-Schritt-Methode zeigen. Arbeiten Sie die Situationen heraus, in denen Sie zu Ihrem jetzigen Wissensstand eine Handwaschung mit anschließendem Eincremen der Hände empfehlen würden.

Definieren Sie, in welchen Situationen Sie zum jetzigen Zeitpunkt eine Handdesinfektion empfehlen würden.

Erstellen Sie eine Auflistung mit Tätigkeiten, bei denen Sie instinktiv Handschuhe tragen würden.

18

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende beherrscht die fachgerechte Handdesinfektion und ist sich der Wichtigkeit der Umsetzung bewusst. 2. Der/die Auszubildende kann die jeweiligen Zeitpunkte für eine erforderliche Handwaschung erörtern. 3. Der/die Auszubildende kann die jeweiligen Zeitpunkte für eine erforderliche Handdesinfektion erläutern. 4. Der/die Auszubildende benennt Situationen, in denen das Tragen von Handschuhen angemessen erscheint. 5. Der/die Auszubildende kann seine Einschätzungen angemessen reflektieren.

19

Handhygiene – Erweiterung

Handhygiene – Erweiterung Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: III.1 V.2 III.2 V.1

Führen Sie unter Beobachtung einer Praxisanleitung eine fachgerechte Handdesinfektion nach der 6-Schritt-Methode durch und reflektieren Sie im Anschluss gemeinsam die Durchführung. Erläutern Sie die Situationen, in denen eine Handwaschung mit anschließendem Eincremen der Hände durchgeführt werden sollte.

Nennen Sie Indikatoren für die Anwendung einer fachgerechten Handdesinfektion.

Definieren Sie, in welchen Situationen das Tragen von Handschuhen unabdingbar ist, beachten Sie dabei die ökologischen und ökonomischen Aspekte.

Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit denen in Ihrer Ausarbeitung der Arbeitsaufgabe „Handhygiene Basiswissen“. Vergleichen Sie die Inhaltsstoffe von Hand- und Flächendesinfektionsmitteln. Arbeiten Sie Unterschiede so wie Übereinstimmungen heraus.

20

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Erstellen Sie eine Liste der Desinfektionsmittel, die in Ihrem Einsatzbereich verwendet werden, und notieren Sie Einwirkzeit sowie Verwendungszweck. Produkt

Verwendung

Einwirkzeit

Erläutern Sie, warum Sie nach einer Pflegetätigkeit eine Handdesinfektion durchführen sollen, obwohl sie während der Tätigkeit Handschuhe getragen haben.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende führt die Handdesinfektion fachgerecht nach der 6-Schritt-Methode durch und ist sich der Wichtigkeit der richtigen Anwendung bewusst. 2. Der/die Auszubildende kann die erforderlichen Situationen, die eine Handdesinfektion erfordern, benennen und erläutern. 3. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit einer guten Handpflege bewusst und kann dieses Wissen mit dem Selbstschutz in Verbindung bringen. 4. Der/die Auszubildende benennt Situationen, in denen das Tragen von Handschuhen angemessen erscheint, und berücksichtigt dabei die ökologischen und ökonomischen Aspekte. 5. Der/die Auszubildende kann seine Ausarbeitungen reflektieren und angemessen kommunizieren. 6. Der/die Auszubildende kann zwischen Hand- und Flächendesinfektion unterscheiden, kennt die zu verwendenden Produkte und beachtet dabei die entsprechende Einwirkzeit.

21

Neuaufnahme

Neuaufnahme Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.5 I.2 II.1 I.3 II.2 I.4 IV.1

Bei der Neuaufnahme geht es um die Aufnahme einer zu pflegenden Person in eine ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtung. Während in der stationären Akutpflege, Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege eine Aufnahme für eine vorübergehende Zeit vorgesehen ist, bildet der Einzug in die stationäre Langzeitpflege meist den Beginn eines neuen, häufig letzten Lebensabschnittes. Dem jeweiligen Aufnahmezweck ist der Ablauf und die Ausführlichkeit der Aufnahme angepasst. Um eine adäquate Versorgung des neu aufgenommenen zu pflegenden Menschen gewährleisten zu können, ist eine möglichst umfangreiche, an den Zweck angepasste Informationssammlung zu der betreffenden Person sehr wichtig. Notieren Sie die Informationen, die Ihnen innerhalb Ihres aktuellen Einsatzortes wichtig erscheinen. Im Anschluss lassen Sie sich den gängigen Anamnesebogen und alle weiteren Instrumente zum Aufnahmeablauf zeigen und vergleichen die Inhalte mit Ihrer Ausarbeitung.

Befassen Sie sich ausführlich mit dem Hausstandard, in dem der Ablauf einer Neuaufnahme geregelt ist. Notieren Sie anschließend den Ablauf stichpunktartig in chronologischer Reihenfolge. Lassen Sie sich unklare To-dos mit deren Notwendigkeit erläutern.

22

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Sobald der neu aufgenommene zu pflegende Mensch angekommen ist, wird im nächsten Schritt sein gesundheitlicher und körperlicher Zustand beobachtet und dokumentiert. Zur Datenerhebung ist oft auch die Unterstützung der Angehörigen unverzichtbar. Durch den zeitlich begrenzten Kontakt ist dies besonders in der ambulanten Pflege von Bedeutung. Nennen Sie mindestens zehn pflegerelevante Werte, Angaben, Besonderheiten und/oder Auffälligkeiten, die direkt nach dem Einzug erhoben / in Erfahrung gebracht und dokumentiert werden sollten.

Begleiten Sie im ersten Schritt nach Möglichkeit ein Aufnahmegespräch, machen Sie sich entsprechende Notizen und klären Sie im Nachgang evtl. offene Fragen zum Ablauf/Inhalt.

Führen Sie im zweiten Schritt, sofern die Möglichkeit besteht, mit der Unterstützung der Praxisanleitung ein Aufnahmegespräch durch, nehmen Sie die zur Verfügung stehenden Instrumente hinzu. Hinterlegen Sie die erhobenen Daten im Anschluss mit Unterstützung der Praxisanleitung im Dokumentationssystem. Beachten Sie auch den notwendigen Datentransfer innerhalb des Schnittstellenmanagements. Die Arbeitsabläufe und Prioritäten in den verschieden Versorgungsbereichen können sehr unterschiedlich ausfallen. 23

Neuaufnahme

Arbeiten Sie mindestens drei verschiedene Schwerpunkte heraus, die bei einer ersten Datenerfassung in den verschiedenen Pflegebereichen bei einer Neuaufnahme unverzichtbar sind. Ambulante Pflege

Stationäre Langzeitpflege

Stationäre Akutpflege

Während in der stationären Akutpflege und im ambulanten Bereich wichtige Ausweis- und Nachweisdokumente von den zu pflegenden Menschen selbst oder deren Angehörigen verwaltet werden, sind in der stationären Langzeitpflege persönliche Dokumente oft auf der Station hinterlegt und sollten sorgsam verwaltet werden. Begründen Sie die Wichtigkeit der folgenden Dokumente bzw. in welchen Situationen sie vorliegen müssen. Notieren Sie sich den jeweiligen Aufbewahrungsort. Dokumentenart

Verwendungszwecke, Aufbewahrungsort

Personalausweis Krankenversichertenkarte Vorsorgevollmacht Patientenverfügung Betreuungsurkunde

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende ist sich der Zusammenhänge zwischen gelungenem Aufnahmegespräch, umfangreicher Datenerhebung und individuellem Versorgungsangebot bewusst. 2. Der/die Auszubildende kennt den Zusammenhang zwischen Qualitätssicherung und dem hausinternen Standard zur Neuaufnahme. 3. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass bei einer Neuaufnahme immer das Schnittstellenmanagement eingehalten werden muss. 4. Der/die Auszubildende kann notwenige Dokumente, deren Bedeutung und den Aufbewahrungsort oder Verwalter benennen. 5. Der/die Auszubildende benennt Schwerpunkte innerhalb der Datenerfassung einer Neuaufnahme und kann diese priorisiert verschiedenen Pflegeeinrichtungen zuordnen.

24

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Orientierung in der Einrichtung (TpA) Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz

Kompetenzbereiche: I.4 IV.1 III.1 V.2 III.3

Je größer und komplexer die Einrichtung, desto mehr Zeit benötigen Sie für die Orientierung. Unabhängig davon ist es wichtig, die Ansprechpartner:innen für das aktuell zu behandelnde Anliegen in der Einrichtung zu kennen. Darüber hinaus ist es besonders in Notfallsituationen wichtig, eine gute räumliche Orientierung zu haben und die Aufbewahrungsorte für Hilfsmittel, Feuerlöscher, Telefonlisten/-ketten usw. zu kennen. Dieses Wissen kann im Ernstfall von Bedeutung sein und wertvolle Zeit sparen. Zur besseren Orientierung tragen Sie wichtige Informationen zusammen, besprechen Sie vorher mit der Praxisanleitung und/oder Pflegedienstleitung, ob Namen im Rahmen des Datenschutzes ausgeschrieben oder abgekürzt werden sollen. Funktion

Ansprechpartner

Heimleitung/Pflegedirektion/ Leitung der ambulanten Pflege …

Stellvertretung Heimleitung/ Pflegedirektion/Leitung der ambulanten Pflege … Pflegedienstleitung

Stellvertretung Pflegedienstleitung

Ausbildungsbeauftragte:r Praxisanleitung/en

Wohnbereichsleitung/ Abteilungsleitung

Stellvertretende Wohnbereichsleitung/ Abteilungsleitung Ansprechpartner Personalabteilung

Hausmeister:in/ Haustechniker:in

25

Orientierung in der Einrichtung (TpA)

Befassen Sie sich mit den Hilfsmitteln aus der folgenden Tabelle, beschreiben Sie kurz den Aufbewahrungsort, sofern Sie diese Hilfsmittel auf Ihrer Station/Ihrem Wohnbereich/der Basis der ambulanten Pflege finden können. Hilfsmittel

Aufbewahrungsort

Notfallkoffer

Sauerstoffkonzentrator/ Sauerstoffgerät Feuerlöscher

Brandschutztüren

Brandschutzverordnung

Telefonlisten/Telefonketten für den Ernstfall Desinfektionsmittelspender

Desinfektionspläne

Hausinterne Standards und Expertenstandards Stehlifter/Netzlifter Drehscheibe/Rutschbrett … Waage/Rollstuhlwaage

Für den Bedarfsfall Duschstuhl/Rollstuhl/Rollator/sonstige Gehilfen Blutdruckmanschette, Thermometer, BZ-Gerät, Pulsoximeter

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die wichtigen Ansprechpartner:innen aus dem direkten Umfeld. 2. Der/die Auszubildende kennt die Aufbewahrungsorte verschiedener Hilfsmittel für den Bedarfsfall. 3. Der/die Auszubildende kann im Ernstfall schnelle Hilfestellung leisten, da die Aufbewahrungsorte/Standorte von Erste-Hilfe-Koffer, Feuerlöschern, Brandschutztüren, Telefonlisten, Instrumenten zur Erhebung von Vitalzeichen … bekannt sind. 4. Der/die Auszubildende ist sich über die Platzierung von Desinfektionsmittelspendern und Desinfektionsplänen bewusst. 5. Der/die Auszubildende ist in der Lage, sich über hausinterne Standards und Expertenstandards zu informieren, Zugriffsmöglichkeiten sind ihm bekannt.

26

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Schnittstellenmanagement Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: II.1 IV.2 III.1 III.2 III.3

Das Ziel des Schnittstellenmanagements ist es, Probleme, welche durch das Aufeinandertreffen verschiedener Bereiche in der Versorgung zu pflegender Menschen entstehen können, zu vermeiden und so einen wunschgemäßen und zielorientierten Ablauf der Prozesse zu gewährleisten. Definieren Sie den Begriff Schnittstelle. Unterscheiden Sie dabei interne und externe Schnittstellen.

Jede Pflegeeinrichtung hat sehr viele Schnittstellen. Vervollständigen Sie jeweils das Mindmap für interne und externe Schnittstellen. Markieren Sie die Schnittstellen, mit denen Sie häufig in Berührung kommen, in einer anderen Farbe.



Station    PDL Interne Schnittstelle

Externe Schnittstelle



Station  Arzt/Ärztin

„Das Schnittstellenmanagement ist ein sehr wichtiger Teil des Qualitätsmanagements“. Bewerten Sie diese Aussage.

27

Schnittstellenmanagement

Erarbeiten Sie jeweils fünf bestehende Instrumente/Tätigkeiten, die in Ihrer Einrichtung umgesetzt werden, um einen erfolgreichen Austausch zwischen den Schnittstellen zu ermöglichen und zu gewährleisten. Bringen Sie eine eigene Idee mit ein, wie/wo das Schnittstellenmanagement zu verbessern wäre. Intern:

Eigene Idee:

Extern:

Eigene Idee:

Zu den externen Schnittstellen gehört die Verlegung eines zu pflegenden Menschen, beispielsweise aus dem Krankenhaus, in eine stationäre Kurzzeit- oder Langzeitpflege. Informieren Sie sich über den Expertenstandard „Entlassmanagement in der Pflege“. Fassen Sie dessen Inhalt kurz zusammen und beachten Sie dabei den Zusammenhang mit dem Schnittstellenmanagement.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die Definition und Bedeutung des Schnittstellenmanagements in der Pflege. 2. Der/die Auszubildende kann zwischen internen und externen Schnittstellen unterscheiden. 3. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit eines gut abgestimmten Schnittstellenmanagements bewusst. 4. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Expertenstandard „Entlassmanagement in der Pflege“ auseinander und bringt diesen mit dem Schnittstellenmanagement in Zusammenhang. 5. Der/die Auszubildende nimmt verschiedene Schnittstellen in seinem Arbeitsumfeld wahr und bringt sich in die Optimierung der Abläufe mit ein. 28

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Tagesstruktur Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 IV.1 I.5 IV.2 II.3 V.2 III.1

Ein gut strukturierter Dienstablauf setzt eine verlässliche Zeit- und Personalstruktur voraus. In der Regel werden in der Pflege Früh-, Spät- und Nachtschichten unterschieden. Für einen reibungslosen Ablauf ist es unablässig, dass alle Beteiligten die Strukturen und geplanten To-dos der jeweiligen Schicht kennen und die Aufgaben zu Beginn der Schicht klar verteilt sind. Nur so ist ein selbstständiges und zielorientiertes Arbeiten möglich. Zu beachten bleibt, dass zwar jeder Tag eine Grundplanung aufweist, jedoch nach der Planung immer die Realität kommt. Der Tagesplan muss bei Abweichungen individuell an die Gegebenheiten angepasst werden. Bei einer guten Grundplanung und konstruktiver Kommunikation ist dieses in der Regel relativ gut gemeinsam zu meistern. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung den aktuellen Dienstplan zeigen. Fassen Sie die verschiedenen Abkürzungen, die Sie auf dem Dienstplan finden, zusammen und erklären Sie deren Bedeutungen. Abkürzung

Beschreibung

Abkürzung

Beschreibung

Erörtern Sie zusammen mit der Praxisanleitung, mögliche Gründe, durch die die monatliche, vorgegebene Soll-Arbeitszeit variieren kann.

29

Tagesstruktur

Fassen Sie wichtige Informationen zur Dienstplangestaltung zusammen. Beachten Sie, dass es im Bereich des Jugendschutzes Ausnahmeregelungen für den Pflegebereich gibt. Ersteller:in des Dienstplanes

Genehmigung des Dienstplans durch Wunschplan vorhanden/ Regelungen Zeitpunkt/Ausgabe neuer Dienstplan Regelung Feiertage

Regelung Feiertage Jugendschutz (rechtlich) Maximale Arbeitstage am Stück (rechtlich) Jugendschutz maximale Arbeitstage in der Woche (rechtlich) Maximale tägliche Arbeitszeit (rechtlich) Jugendschutz maximale tägliche Arbeitszeit (rechtlich) Anzahl Urlaubstage im Jahr

Tägliche Pausendauer (rechtlich) Jugendschutz tägliche Pausendauer (rechtlich)

Arbeiten Sie die Zeitfenster der Übergaben (im ambulanten Bereich das Übergabeinstrument) heraus. Erstellen Sie eine Zusammenfassung von relevanten Themengebieten, die eine hohe Priorität im Übergabegespräch/Übergabebericht einnehmen können.

30

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / I Organisation

Erstellen Sie einen strukturierten Ablaufplan für die immer wiederkehrenden Tätigkeiten im Frühund Spätdienst. Stellen Sie jeweils den Ablauf für Werktage und Wochenende/Feiertage gegenüber. Notieren Sie die Anzahl der eingeteilten Pflegekräfte. Arbeiten Sie Auffälligkeiten heraus. Schicht

Werktage

Wochenende/Feiertage

Frühdienst (Tour)

eingeteilte Fachkräfte: eingeteilte Hilfskräfte:

eingeteilte Fachkräfte: eingeteilte Hilfskräfte:

Spätdienst (Tour)

eingeteilte Fachkräfte: eingeteilte Hilfskräfte:

eingeteilte Fachkräfte: eingeteilte Hilfskräfte:

Notizen zu Auffälligkeiten/Besonderheiten:

31

Tagesstruktur

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende weiß, wer für die Erstellung des Dienstplans zuständig ist und zu welchem Zeitpunkt der folgende Dienstplan in der Regel ausgegeben sein sollte. 2. Der/die Auszubildende kennt rechtliche Grundsätze auch bzgl. des Jugendschutzes, die bei der Erstellung des Dienstplanes berücksichtigt werden müssen. 3. Der/die Auszubildende kann den Dienstplan lesen und kennt die verschiedenen Bezeichnungen. 4. Der/die Auszubildende erkennt immer wiederkehrende Tagesstrukturen im Früh- und Spätdienst und kann diese strukturiert wiedergeben. 5. Der/die Auszubildende kann Unterschiede im Ablauf von Werk- und Wochenend-/ Feiertagen nachvollziehen und benennen.

32

II  Beobachtungen

Beobachtungen33 Beobachtung Erbrochenes und Sputum

34

Beobachtung Haut

36

Beobachtung Pflegeintervention

39

Beobachtung Stuhl und Urin

42

33

Beobachtung Erbrochenes und Sputum

Beobachtung Erbrochenes und Sputum Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 III.1 I.2 IV.1 II.1 V.2 II.3

Zu den menschlichen Ausscheidungen gehören nicht nur Urin und Stuhlgang, sondern auch Sputum und Erbrochenes. Durch die Beobachtung der Ausscheidung bekommt der/ die Pflegende wichtige Hinweise auf den aktuellen Gesundheitszustand des zu pflegenden Menschen. Physiologische Angaben Sputum: Farbe/Beimengung: glasig – hell (grau bis schwarz ➔ Ruß und Staub, weiß ➔ Mehl) Menge: gering Geruch: geruchlos Arbeiten Sie die Ursachen für folgende pathologische Veränderungen heraus. Pathologische Beobachtung Mögliche Ursachen Gesteigerte Sputummenge

Farbe: rot/rötlich; rotbraun bis rostfarben Farbe: gelb; gelb-grün

Richten Sie ein Tablett mit allen Utensilien, die ein immobil zu pflegender Mensch bei gesteigerter Sputummenge oder Übelkeit mit Erbrechen in Reichweite haben sollte, um ihm seine unangenehme Situation zu erleichtern. Notieren Sie die von Ihnen vorbereiteten Materialien.

Erbrechen Erbrechen kann nicht physiologisch definiert werden, da immer eine Ursache vorausgeht. Entscheidend für die richtige Einschätzung der Situation ist die Deutung der Hinweise (Zeitpunkt, Beimengung, Aussehen und Begleiterscheinung). 34

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / II Beobachtungen

Ordnen Sie den folgenden pathologischen Beobachtungen mögliche Ursachen zu. Pathologische Beobachtung

Mögliche Ursachen

Beimengung von Blut Farbe braun – schwarz (kaffeesatzartig) Koterbrechen Schleimbeimengungen Farbe grünlich gallenartig Begleiterscheinung: Schmerzen Begleiterscheinung: Diarrhö Zeitpunkt: nach der Nahrungsaufnahme Zeitpunkt: nach einem Sturz Zeitpunkt: nach Medikamenteneinnahme

Nehmen Sie zu Ihren Empfindungen, die ausgelöst werden, wenn Sie einem zu pflegenden Menschen beim Erbrechen zur Seite stehen müssen, Stellung. Unterhalten Sie sich im Pflegeteam darüber und notieren Sie für sich denkbare Umgangsformen und Bewältigungsstrategien.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die physiologische Beschaffenheit von Sputum. 2. Der/die Auszubildende kann die pathologischen Veränderungen von Sputum und Erbrochenem erkennen und den jeweiligen Ursachen zuordnen. 3. Der/die Auszubildende richtet prophylaktisch für den zu pflegenden Menschen hilfreiche und unterstützende Materialien her. 4. Der/die Auszubildende findet Möglichkeiten, mit seinen/ihren Empfindungen umzugehen, und tauscht sich im Pflegeteam darüber aus. 35

Beobachtung Haut

Beobachtung Haut Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 III.1 I.2 III.2 II.1 IV.1 II.2

Das größte Organ des menschlichen Körpers ist die Haut. Sie ist das einzige Organ, dessen Veränderung mit dem bloßen Auge sichtbar ist. Durch eine genaue Hautbeobachtung lassen sich viele gesundheitliche Veränderungen ablesen. Mit zunehmendem Alter verändert sich die Haut und bedarf einer individuell angepassten Pflege. Beschreibung der Haut, den verschiedenen Lebensabschnitten zugeordnet: • Kind: fettarm, wasserreich, empfindlich auf äußere Anreize. • Jugendliche: unrein, fett. • Erwachsener Mensch: Einteilung in verschiedene Hauttypen ➔ fettig, trocken und Mischhaut. • Ältere Menschen: dünn, pergamentartig, faltig, blass, kühl, trocken, schuppig und rissig. Die Hautbeobachtung wird in verschiedene Kriterien eingeteilt. Ergänzen Sie die folgende Tabelle um mögliche Beobachtungen. Kriterien

Beobachtungen

Hautfarbe

Rötung, Zyanose …

Hautoberfläche

unrein, verhornt …

Hautspannung (Hautturgor)

reduziert …

Sonstige Merkmale

Muttermal, Hautreizung …

Skizzieren Sie den Aufbau der Haut mit den einzelnen Hautschichten.

36

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / II Beobachtungen

Für jede Hautveränderung kann es eine physiologische sowie eine pathologische Ursache geben. Leiten Sie die möglichen physiologischen sowie die pathologischen Ursachen ab und stellen Sie sie in der folgenden Tabelle einander gegenüber. Beobachtung Physiologische Ursachen

Pathologische Ursachen

Blässe

Frischluftmangel …

Anämie …

Blaufärbung (Zyanose)

Kälte …

Rötung

Scham, Hitze …

Gelbfärbung

Graufärbung

Überhitzung

37

Beobachtung Haut

Legen Sie eine Woche lang ein Hauptaugenmerk auf die Hautbeschaffenheit von drei zu pflegenden Menschen, die Sie in diesem Zeitraum begleiten. Notieren Sie sich alle Hautveränderungen, die Sie wahrnehmen, möglichst genau. Dokumentieren Sie mit der Praxisanleitung Ihre Beobachtungen im Dokumentationssystem, arbeiten Sie dabei den jeweiligen Veränderungsverlauf der einzelnen Hautveränderungen für den beobachteten Zeitraum heraus.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die physiologische Beschaffenheit der Haut und kann diese verschiedenen Lebensabschnitten zuordnen. 2. Der/die Auszubildende kann pathologische sowie physiologische Auffälligkeiten erkennen, beschreiben und dokumentieren. 3. Der/die Auszubildende ist in der Lage, passende Ursachen den jeweiligen Hautauffälligkeiten zuzuordnen. 4. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit der Hautbeobachtung und der fachlichen, beschreibenden Dokumentation bewusst. 5. Der/die Auszubildende kann den Aufbau der Hautschichten skizzieren und benennen.

38

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / II Beobachtungen

Beobachtung Pflegeintervention Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1. IV.1 I.2. IV.2. II.1

Wählen Sie in Absprache mit der Praxisanleitung eine Pflegemaßnahme aus und dokumentieren Sie diese unter Zuhilfenahme der folgenden Gliederung: Datum:

Wohnbereich und Zimmernummer

geplante Maßnahme: Vorbereitung benötigte Materialien, Vorbereitung im Zimmer, am zu pflegenden Menschen …

Durchführung Patientenbeobachtung (körperlicher und mentaler Allgemeinzustand, Sprache, Hautdefekte, Atmung, Ausscheidungen …)

39

Beobachtung Pflegeintervention

Beschreiben Sie die Kommunikation zwischen Pflegekraft und zu pflegendem Menschen. Arbeiten Sie dabei die nonverbale Kommunikation, Form der Anrede (persönlich oder förmlich), Formen der Respektbezeugung … heraus.

Protokollieren Sie den chronologischen Ablauf der Maßnahme.

40

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / II Beobachtungen

Nachbereitung Erläutern Sie die Nachbereitung der einzelnen Arbeitsutensilien und der räumlichen Umgebung.

Erläutern Sie die wichtigen Eckpunkte einer gelungenen Dokumentation im Zusammenhang mit der vorangegangenen Pflegemaßnahme.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Patientenbeobachtung auseinander und kann Gedankengänge adäquat kommunizieren. 2. Der/die Auszubildende kann Abläufe in die Bereiche Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung gliedern und schriftlich dokumentieren. 3. Der/die Auszubildende beobachtet verschiedene Formen der Kommunikation und kann Beispiele der nonverbalen Kommunikation erkennen und beschreiben. 4. Der/die Auszubildende kann das Beobachtete reflektieren und Unklarheiten herausarbeiten. 5. Der/die Auszubildende kann seine Beobachtungen in Form eines Protokolls wiedergeben. 6. Der/die Auszubildende wird schrittweise an das hausinterne Dokumentationssystem und die rechtlichen Vorgaben der Dokumentation herangeführt.

41

Beobachtung Stuhl und Urin

Beobachtung Stuhl und Urin Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 III.1 I.2 IV.1 II.1 V.2 II.3

Die menschlichen Ausscheidungen geben einen wichtigen Hinweis auf den aktuellen Gesundheitszustand. Um Veränderungen richtig einschätzen zu können, sind Kenntnisse über die physiologischen Werte Voraussetzung. Physiologische Angaben Urin: Urinfarbe: hell- bis dunkelgelb Urinmenge: abhängig von der Trinkmenge Säugling ➔ 15–30 ml/Entleerung, insgesamt ca. 4ml/kg Körpergewicht/Stunde Kleinkind ➔ 40–100 ml/Entleerung Erwachsene ➔ 200–400 ml/Entleerung, insgesamt 500–1200 ml/24 Std. Miktion: im Strahl und schmerzlos Arbeiten Sie die Ursachen für folgende pathologische Veränderungen heraus. Pathologische Beobachtung

Mögliche Ursachen

Rötlich bis fleischfarbene Verfärbung/trüber Urin

Rötlich bis schwarze Verfärbung ohne Trübung

Schmerzen und/oder Brennen beim Wasserlassen

Inkontinenz

Lila Verfärbung des Urinbeutels

Azetongeruch

Ammoniakgeruch

Beschreiben Sie kurz die folgenden Begriffe: Polyurie:

42

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / II Beobachtungen

Anurie:

Oligurie:

Beschreiben Sie den Ablauf der Abnahme einer Urinprobe bei immobilen, inkontinenten zu pflegenden Menschen und bei zu Pflegenden mit einem Harnableitsystem. Besprechen Sie den Ablauf mit der Praxisanleitung theoretisch und machen Sie sich entsprechende Notizen. Berücksichtigen Sie die nötige Dokumentation. Setzen Sie Ihr Wissen, nach Möglichkeit nach Absprache mit der Praxisanleitung, praktisch unter Aufsicht um. Urinprobe immobiler, inkontinenter zu pflegender Mensch

Urinprobe zu pflegender Mensch mit Harnableitsystem

Physiologische Angaben Stuhl: Stuhlfarbe: hell- bis dunkelbraun Stuhlkonsistenz: weiche bis feste, homogene Masse Stuhlhäufigkeit (abhängig von Ernährung und Bewegung): Säugling ➔ mehrmals täglich, Pausen von mehreren Tagen möglich Erwachsene ➔ von 1- bis 2-mal täglich bis 3- bis 4-mal wöchentlich möglich Beschreiben Sie kurz die folgenden Begriffe. Obstipation:

Diarrhö:

43

Beobachtung Stuhl und Urin

Arbeiten Sie die Ursachen für folgende pathologische Veränderungen heraus. Pathologische Beobachtung

Mögliche Ursachen

Schwarzer Stuhl

Hellrote Blutauflagerung

Rotbrauner bis dunkelroter Stuhl

Lehmfarbener Stuhl

Grünlicher Stuhl

Gelblicher Stuhl

Inkontinenz

Kotsteine

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die physiologische Beschaffenheit von Stuhl und Urin. 2. Der/die Auszubildende kann pathologische Veränderungen erkennen, fachlich dokumentieren und möglichen Ursachen zuordnen. 3. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit von Beobachtungen bewusst und informiert bei pathologischen Veränderungen zeitnah die zuständige Pflegefachkraft, um das weitere Vorgehen zu besprechen. 4. Der/die Auszubildende kann eine Urinprobe bei immobilen, inkontinenten zu pflegenden Menschen nehmen, ebenso bei zu pflegenden Menschen mit einem Harnableitsystem. 44

III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Pflegerelevante medizinische Grundlagen

45

Diabetes46 Ernährung50 Subkutane Injektion (Beispiel Insulingabe)

54

Suchtkrankheiten – Basiswissen

57

 mgang mit demenziell erkrankten U Menschen – Basiswissen

60

45

Diabetes

Diabetes Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 III.2 I.5 IV.1 II.2 V.1 II.3

Diabetes mellitus zählt zu den sehr weit verbreiteten Stoffwechselerkrankungen. Hierbei muss zwischen Typ I und Typ II unterschieden werden. • Beim Typ II Diabetes handelt es sich um eine Störung des Glukosestoffwechsels. • Typ I hingegen zählt zu den Autoimmunkrankheiten und kann bereits bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Vergleichen Sie Ursachen und Symptome der beiden Untergruppen der Erkrankung. Verfassen Sie zuvor für sich eine kurze Definition der jeweiligen Kategorie. Typ II

Ursachen

Symptome

Definition

Typ I

Erläutern Sie den Begriff Gestationsdiabetes und gehen Sie auf dieses Krankheitsbild näher ein. Beschreiben Sie Symptome und Besonderheiten.

46

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Bei einem dauerhaft schlecht eingestellten Blutzuckerspiegel kann die Grunderkrankung Diabetes mellitus bereits nach 5-10 Jahren zu verheerenden Folgeschäden und Sekundärerkrankungen führen. Erstellen Sie eine Auflistung möglicher Folgeschäden und Sekundärerkrankungen.

Bei der Therapiemöglichkeit regelmäßiger Abweichungen des Richtwertes werden medikamentöse und nicht medikamentöse Möglichkeiten unterschieden. Bei der nicht medikamentösen Therapieform spielt die Ernährung eine große Rolle. Ergänzen Sie in der folgenden Tabelle Lebensmittel, die den Blutzucker senken, konstant halten oder stark/schnell ansteigen lassen können. Senkende Wirkung

Schnell ansteigende Wirkung

Langsam ansteigende / konstante Wirkung

Erweitern Sie die nicht medikamentöse Therapie um weitere Möglichkeiten, den Blutzuckerspiegel im Alltag des zu pflegenden Menschen zu senken oder konstant zu halten.

47

Diabetes

Vergleichen Sie Ihre Ausarbeitung mit dem Speise- und Aktivierungsangebot (soweit vorhanden) für zu pflegende Menschen mit Diabetes in Ihrem direkten Arbeitsumfeld. Notieren Sie Auffälligkeiten, beachten Sie bei Abweichungen die Selbstbestimmung der zu pflegenden Menschen.

Gestalten Sie diesbezüglich ein Beratungsgespräch mit einem an Diabetes mellitus erkrankten zu pflegenden Menschen. Berücksichtigen Sie Ihre bisherige Ausarbeitung und beziehen Sie diese bei einem Beratungsgespräch unter Begleitung durch die Praxisanleitung mit ein. Sollte die nicht medikamentöse Therapie keine ausreichende Wirkung zeigen, muss ärztlich eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden. Beschreiben Sie kurz die Möglichkeiten, die in diesem Bereich bestehen.

Schauen Sie sich die Dokumentationen zu den zu pflegenden Menschen mit der Diagnose Diabetes genauer an, berücksichtigen Sie auch die geplanten Pflegemaßnahmen. Vergleichen Sie die Dokumentationen zu pflegender Menschen, bei denen die Diagnose Diabetes mellitus vorliegt, mit denen anderer zu pflegender Menschen ohne besagte Diagnose. Notieren Sie sich Unterschiede in den Schwerpunkten der beiden Personengruppen. Ergänzen Sie ihre Notizen um Diagnosen, die Sie in den Dokumentationen finden, die eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus darstellen.

48

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Wie Sie bereits der Dokumentation entnommen haben, sollten während den einzelnen Pflegeinterventionen besondere Maßnahmen/besondere Schwerpunkte Anwendung finden. Wählen Sie sich nach Absprache mit der Praxisanleitung zwei zu pflegende Menschen mit der Diagnose Diabetes in Ihrem direkten Tätigkeitsumfeld aus. Arbeiten Sie Pflegemaßnahmen und Aufmerksamkeitsschwerpunkte heraus, auf die Sie während der täglichen Pflegeintervention in Bezug auf die Erkrankung gezielt eingehen/achten sollten.

Führen Sie im Anschluss die Pflegeintervention bei den beiden zu pflegenden Menschen wie besprochen durch, holen Sie sich ein konstruktives Feedback von der Praxisanleitung ein.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die beiden Typen unterscheiden und die jeweiligen Ursachen zuordnen. 2. Der/die Auszubildende kann Symptome und Krankheitsbild benennen. 3. Der/die Auszubildende kennt mögliche Therapieformen. 4. Der/die Auszubildende hat Kenntnisse über eine diabetische Kostform und kann dieses Wissen dem zu pflegenden Menschen in Beratungsgesprächen verständlich vermitteln. 5. Der/die Auszubildende kann Folgeschäden, die durch einen schlecht eingestellten Blutzuckerspiegel entstehen können, benennen. 6. Der/die Auszubildende kann die Notwendigkeit einer intensiven Haut- und Fußpflege begründen. 7. Der/die Auszubildende findet sich im Dokumentationssystem zurecht und kann dieser gesuchte Informationen entnehmen. 8. Der/die Auszubildende kann den Gestationsdiabetes erläutern und Symptome sowie Besonderheiten benennen.

49

Ernährung

Ernährung Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.3 I.5 IV.1 I.6 V.1 II.2

Unter Ernährung wird die natürliche und künstliche Versorgung des Körpers mit Nahrung verstanden. Ernährung bildet die Basis für unser Wohlgefühl. Nutrition kann zur Behandlung vieler Erkrankungen und Beschwerden gezielt als Therapieunterstützung eingesetzt werden und so ein längeres Leben begünstigen. Unter Nährstoffen werden die Bestandteile der Nahrung verstanden, die dem Körper als Energielieferant dienen und den Stoffwechsel beeinflussen. Zu den Nährstoffen zählen: Vitamine, Mineralien, Eiweiße, Fette, Spurenelemente und Kohlenhydrate. Unterstreichen Sie in der vorangegangenen Aufzählung die Nährstoffe, welche für den Stoffwechsel relevant sind, blau und die Energielieferanten rot. Vitamine sind lebenswichtige Stoffe, welche bis auf wenige Ausnahmen durch die Nahrung zugeführt werden können. Sie werden in fett- und wasserlösliche Vitamine unterteilt. Ergänzen Sie die folgende Tabelle. Unterscheiden Sie die Löslichkeit, beschreiben Sie die Wirkung (Auge, Haut …) und zählen Sie jeweils drei Nahrungsmittel auf, die einen hohen Gehalt des genannten Vitamins aufweisen. Vitamin wasserlöslich

fettlöslich

Wirkung

Nahrungsmittel mit hohem Vitaminanteil

E D K A C

Gliedern Sie den Vorgang zur Aufnahme von Vitamin D3 und erklären Sie den Zusammenhang mit der menschlichen Psyche.

50

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Erklären Sie die Abkürzung BMI.

Dem BMI werden verschiedene Gewichtsklassifikationen zugeordnet. So wird der BMI zwischen 18,5 und 24,9 als „Normalgewicht“ bezeichnet. Bei einem BMI unter 18,5 wird von Untergewicht gesprochen, wogegen ein BMI ab 25,0 als Übergewicht (präadipös) und ein Wert von 30,0 als adipös bezeichnet wird. Die Bereiche Untergewicht und Adipositas werden in weitere Zwischenstufen unterteilt. Ermitteln Sie die Formel, die der Errechnung des BMI zugrunde liegt.

Wählen Sie drei zu pflegende Menschen aus, entnehmen Sie der Dokumentation die benötigten Angaben, um den jeweiligen BMI errechnen zu können. Notieren Sie diesen und vermerken Sie dahinter die ermittelte Gewichtsklassifikation aus der BMI-Skala. Errechneter BMI

Bezeichnung BMI-Skala

Person 1 Person 2 Person 3

Ermitteln Sie, für sich selbst Ihren eigenen BMI und lesen Sie diesen in der BMI-Skala ab. Definieren Sie folgende Essstörungen. Bulimie Adipositas Anorexia nervosa

Zu pflegende Menschen sind oft nicht in der Lage, sich ihre Nahrung selbst zuzubereiten, oder sie benötigen anderweitig Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme. Hinzu kommt, dass ältere oder kranke Menschen ein geringeres Hunger- und Durstgefühl haben. Daher ist es für Pflegende sehr wichtig, auch bei autonomen zu pflegenden Menschen ein Augenmerk auf die Ernährung zu legen. Nur so können Auffälligkeiten wahrgenommen und die individuelle Beratung sowie der Unterstützungsbedarf angepasst werden. Lassen Sie sich den internen Hausstandard zum Thema Ernährung zeigen und lesen Sie diesen aufmerksam durch. Fragen Sie die Praxisanleitung ebenfalls nach dem Expertenstandard, überfliegen Sie diesen bitte lediglich. 51

Ernährung

Ermitteln Sie, welche Assessments Ihnen in diesem Bezug zur Verfügung stehen, und lassen Sie sich diese zeigen und erklären. Machen Sie sich Notizen.

Arbeiten Sie die jeweiligen Merkmale der folgenden künstlichen Ernährungssysteme heraus und schreiben Sie die abgekürzten Formen aus. PEJ

PEG

Parenterale Ernährung

Beobachten Sie die zu pflegenden Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld. Erfassen Sie die jeweilige Kostform, ausgenommen Normalkost, und ordnen Sie jeweils zwei mögliche Ursachen zu, die zur speziellen Ernährungsform beitragen. Anzahl

Ursache

Kalorienreduziert Diabetische Kostform Passierte Kostform Ernährung über Port Ernährung über PEG/PEJ Angedickte Flüssigkeiten

Versetzen Sie sich in die Lage eines zu pflegenden Menschen, der bei der Nahrungsaufnahme auf Hilfe angewiesen ist. Bitten Sie eine Kollegin/einen Kollegen, dass sie/er Ihnen etwas zu essen und zu trinken eingibt. Damit Sie sich in verschiedene Situationen hineinversetzen können, soll Ihre Kollegin/ Ihr Kollege verschiedene Methoden anwenden (auch wenn diese im Pflegealltag nicht angewendet werden sollten, wie beispielsweise mit dem Löffel über den Mund fahren, zu schnelles und zu langsames Eingeben …). Notieren Sie sich Ihre Gedanken, Wahrnehmungen und Empfindungen zu den verschiedenen Methoden.

52

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Zur Behandlung verschiedener Krankheiten bedarf es einer angepassten Kostform. Je nach Krankheitsbild werden vermehrt Enzyme benötigt oder es hat sich eine Unverträglichkeit bestimmter Nahrungsmittelgruppen entwickelt. Arbeiten Sie die geeigneten Kostformen für folgende Krankheiten heraus und begründen Sie Ihre Auswahl. Krankheit

Geeignete Kostform

Begründung

Diabetes mellitus

Wundgeschehen wie Ulcus und Dekubitus Laktoseintoleranz

Niereninsuffizienz

Tumorerkrankungen

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann wichtige Nährstoffe der Nahrung benennen. 2. Der/die Auszubildende unterscheidet bei den Vitaminen in fett- und wasserlöslich und kennt deren Wirkkreis. 3. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, welche Lebensmittel besonders viele Vitamine enthalten, und kann diese den jeweiligen Vitaminen zuordnen. 4. Der/die Auszubildende kann den BMI definieren und ermitteln. 5. Der/die Auszubildende kennt die BMI-Skala und kann den errechneten BMI einer Gewichtsklassifikation zuordnen. 6. Der/die Auszubildende beschreibt drei häufige Essstörungen. 7. Der/die Auszubildende erläutert die Ernährungssysteme PEG, PEJ und parenterale Ernährung. 8. Der/die Auszubildende hat sich mit den Ernährungssystemen in seinem Arbeitsumfeld auseinandergesetzt und kennt verschiedene Ursachen, die verschiedene Ernährungssysteme erfordern. 9. Der/die Auszubildende setzt sich in Form eines Selbstexperimentes mit der Wahrnehmung zu pflegender Menschen auseinander, die bei der Nahrungsaufnahme auf Hilfe angewiesen sind. 10. Der/die Auszubildende ist in der Lage, verschiedenen Erkrankungen zuträgliche Kostformen zuzuordnen.

53

Subkutane Injektion (Beispiel Insulingabe)

Subkutane Injektion (Beispiel Insulingabe) Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: II.1 IV.1 II.2 IV.2 II.3 V.1 III.2

Bei einer subkutanen Injektion werden Injektionslösungen in das Unterfettgewebe injiziert. In Ihrem Berufsfeld kommt diese Art der Injektion häufig vor. Sie wird oft von Ärztinnen/Ärzten an Pflegefachkräfte delegiert. Bei der Verabreichung von Medikamenten, sei es oral, sublingual, durch Infusion oder Injektion jeglicher Art, sind die 6-R-Regeln zu beachten. Ergänzen Sie jeweils die Bezeichnung des richtigen „R“ in der Tabelle. R- Regel

Beschreibung Es wird darauf geachtet, dass nicht ein Medikament mit ähnlicher Schreibweise oder ähnlichem Aussehen verabreicht wird. Es wird darauf geachtet, dass kein anderer zu pflegender Mensch das Medikament einnehmen kann. Es wird auf den Zeitpunkt der Medikamentengabe geachtet. Es wird darauf geachtet, dass die verordnete Dosierung mit der Dosierung des Medikamentes übereinstimmt. Das Medikament wird auf die für es vorgesehene Art und Weise verabreicht. Zeitnah wird die Maßnahme bei dem richtigen zu pflegenden Menschen im Dokumentationssystem hinterlegt.

Der Ablauf einer subkutanen Injektion kann wie alle anderen Pflegeinterventionen auch in Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung unterteilt werden. Zur Vorbereitung gehört neben dem Richten der benötigten Materialien auch die Patienteninformation. Sehen Sie sich die Abbildung genau an, ordnen Sie die abgebildeten Gegenstände der Nummerierung der Tabelle zu. Beschreiben Sie den Verwendungszweck und mögliche Besonderheiten im Umgang mit dem jeweiligen Gegenstand. Ergänzen Sie gegebenenfalls fehlende Gegenstände.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Hautdesinfektionsmittel, Insulinpen, Tupfer, Abwurfbehälter, Zettel zum Festhalten der verabreichten Insulinmenge, Kugelschreiber, Kanülen-Abwurf, Sicherheitspen-Nadeln Nr.

Bezeichnung

Beschreibung Umgang

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Der zu pflegende Mensch wird über die bevorstehende Injektion informiert, die Zustimmung wird eingeholt. Beschreiben Sie die Art und Weise der verschiedenen Zustimmungsmöglichkeiten, die der zu pflegende Mensch nutzen kann.

Besprechen Sie mit der Praxisanleitung den Fall, dass der zu pflegende Mensch die Injektion verweigert. Gliedern Sie das weitere Vorgehen und begründen Sie diese Vorgehensweise. Beachten Sie dabei die Selbstbestimmung und die rechtlichen Aspekte.

Subkutane Injektionen werden vorrangig an Hautstellen mit ausreichend Fettgewebe injiziert. Nennen Sie drei geeignete Körperstellen für eine s.c. Injektion.

Beobachten Sie eine Praxisanleitung während der Verabreichung einer s.c. Injektion. Notieren Sie sich anschließend die Handlungsschritte chronologisch in Stichpunkten.

Führen Sie unter Aufsicht an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen eine s.c. Injektion durch und lassen Sie sich jeweils im Anschluss ein konstruktives Feedback geben. Versorgen Sie anschließend alle von Ihnen benötigten Materialien und dokumentieren Sie im Nachgang die Maßnahme mit Unterstützung der Praxisanleitung. Erläutern Sie den Begriff „Recapping“ und begründen Sie, warum dies verboten ist.

55

Subkutane Injektion (Beispiel Insulingabe)

Bei der s.c. Injektion ist der Einstichwinkel abhängig von der Kanülenlänge. Bei einer Kanülenlänge von bis zu 12 mm wird der Einstichwinkel von 90° eingehalten. Ein 45°-Winkel ist bei einer Kanülenlänge von 12-25 mm einzuhalten. Beschriften Sie die Abbildung mit Oberhaut, Lederhaut, Unterhaut und Muskel, ergänzen Sie zusätzlich die Fachbegriffe.

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Zeichnen Sie den Einstichswinkel von 45° in Blau und den Winkel von 90° in Grün ein.

Bei einer s.c. Injektion kommt es selten zu schweren Komplikationen. Die häufigste Komplikation ist die Bildung von Hämatomen, welche medikamentös (Einnahme von Antikoagulantien) bedingt sein kann. Nennen Sie eine mögliche weitere Ursache und geben Sie mindestens zwei Beispiele zur Vermeidung an.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende definiert die s.c. Injektion. 2. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit einer guten Vorbereitung bewusst und kann selbstständig die benötigten Materialien herrichten. 3. Der/die Auszubildende kann unter Aufsicht eine s.c. Injektion durchführen und gewinnt durch regelmäßiges Üben Sicherheit. 4. Der/die Auszubildende informiert den zu pflegenden Menschen vor der Maßnahme angemessen und kennt verschiedene Formen der Einwilligung. 5. Der/die Auszubildende kann die verschiedenen Hautschichten benennen und kennt die jeweiligen Fachbegriffe. 6. Der/die Auszubildende ist sich verschiedener Methoden zur Vermeidung der Hämatombildung durch s.c. Injektionen bewusst. 7. Der/die Auszubildende kann den Begriff Recapping definieren und erläutern, warum dieses Vorgehen verboten ist. 8. Der/die Auszubildende dokumentiert die Maßnahme mit Unterstützung fachgerecht. 9. Der/die Auszubildende beschreibt die 6-R-Regeln.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Suchtkrankheiten – Basiswissen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 V.1 I.2 II.1 I.3 II.3 I.5 IV.1

In Deutschland wird die Zahl der Suchtkranken auf über 3,5 Millionen Menschen geschätzt, die Nikotinsucht wurde hier nicht berücksichtigt. Bei der Häufigkeit der verschieden Suchtformen führt die Medikamentenabhängigkeit die Rangliste an, gefolgt von der Alkoholabhängigkeit. Abgesehen davon, dass Abhängigkeit in welcher Form auch immer für die Erkrankten körperliche, psychische sowie soziale Konsequenzen mit sich bringt, hat die Erkrankung auch für Angehörige, Freunde und Kollegen oft dramatische und persönliche Folgen. Dem Suchtverhalten liegt eine Fehlsteuerung des Belohnungssystems zugrunde. Suchtmittel aktivieren Botenstoffe, die für ein kurzfristiges Wohlgefühl sorgen. Definieren Sie die Begriffe Sucht und Suchtmittel, berücksichtigen Sie bei der Definition der Suchtmittel die drei zu unterscheidenden Kategorien. Sucht

Suchtmittel

Abhängigkeit kann verschiedene Formen annehmen und in vielen Bereichen auftreten. Erstellen Sie eine Auflistung verschiedener Suchtarten.

Der Übergang von gelegentlichem Konsum über gefährlichen, missbräuchlichen Konsum bis hin zur Abhängigkeit ist fließend. Der Zeitpunkt des Abhängigkeitsbeginns ist daher meistens nicht klar zu definieren. Benennen Sie mögliche Ursachen, die das Abgleiten in eine Sucht begünstigen können.

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Suchtkrankheiten – Basiswissen

Suchtverhalten ist in vielen Fällen mit Scham des oder der Erkrankten verbunden, wodurch diese:r versucht, die Abhängigkeit möglichst lange zu verheimlichen. Vervollständigen Sie die folgende Tabelle, in der Sie Anzeichen einer Suchterkrankung den Anzeichen für Entzugserscheinungen gegenüberstellen. Anzeichen Suchterkrankung

Anzeichen Entzugserscheinungen

Leiten Sie mögliche Folgen, die eine Suchterkrankung mit sich bringen kann, ab. Unterscheiden Sie dabei körperliche, psychische und soziale Beeinträchtigungen. körperlich

psychisch

sozial

Eine Therapie kann nur erfolgreich verlaufen, wenn eine suchtkranke Person ihre Erkrankung und die Dringlichkeit der Therapie wahrnimmt. Solange dies nicht der Fall ist, stehen die Personen aus dem sozialen Umfeld oft hilflos der Herausforderung gegenüber. Der Kontakt zu einer Beratungsstelle für Suchterkrankungen kann hilfreich und nützlich sein. Recherchieren Sie die Möglichkeiten zu Kontaktaufnahme mit der nächstgelegenen Suchtberatungsstelle und deren Aufgabengebiet. Kontaktdaten Suchtberatungsstelle

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Aufgabenbereiche Suchtberatungsstelle

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Durch die Veränderung der Gehirnstruktur im Belohnungszentrum sind die betroffenen zu pflegenden Menschen stark rückfallgefährdet. Arbeiten Sie mit der Praxisanleitung Umgangsformen heraus, die Sie einem Suchtkranken gegenüber einhalten sollten.

Beobachten Sie den Umgang mit Alkohol bzw. die Leitlinien, die den Alkoholkonsum an Ihrem Einsatzort regeln. Notieren Sie sich diese und analysieren Sie die Möglichkeiten, die Ihnen zu Verfügung stehen, um die Einhaltung der Regeln zu gewährleisten.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Suchtarten. 2. Der/die Auszubildende beobachtet den Umgang mit Alkohol am Einsatzort und analysiert verschiedene Möglichkeiten zur Einhaltung der Vorgaben. 3. Der/die Auszubildende kann Anzeichen einer Sucht und Entzugserscheinungen benennen und erkennen. 4. Der/die Auszubildende kennt die Aufgaben einer Suchtberatungsstelle und kennt den nächsten Stützpunkt. 5. Der/die Auszubildende erfasst mögliche Folgen einer Suchterkrankung und kann diese in psychische, körperliche und soziale Folgen unterteilen. 6. Der/die Auszubildende kann die Begriffe Sucht und Suchtmittel definieren. 7. Der/die Auszubildende ist sich des Ausmaßes der Erkrankung bewusst.

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Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Basiswissen

Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Basiswissen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 V.1 I.2 II.1 I.3 II.3 I.5 IV.1

Demenzielle Erkrankungen haben ihren Ursprung im Gehirn, wo im Verlauf der Krankheit immer mehr Nervenzellen absterben. Nur in ca. 2 % der demenziellen Erkrankungen sind die Ursachen der Erkrankung heilbar, in der Regel nimmt die Erkrankung einen tödlichen Verlauf. Der Verlauf der Krankheit kann in drei Stadien unterteilt werden. Die Übergänge der verschiedenen Stadien sind meistens fließend, da die Krankheit in der Regel langsam voranschreitet. Beschreiben Sie die Stadien näher, indem Sie die jeweiligen Symptome/Verhaltensweisen den verschiedenen Stadien zuordnen. Stadium

Symptome/Verhaltensweisen

Frühes Stadium (Vergesslichkeit)

Mittleres Stadium (Zunahme, Verdeutlichung der Ausfälle)

Spätes Stadium/ Endstadium (körperlicher Verfall)

Die Alzheimer Krankheit (reine Form und Mischformen 60–70 % der Fälle) ist die häufigste Demenzform, ihr folgt in Bezug auf die Häufigkeit die vaskuläre Demenz (ca. 15 %). Neben diesen beiden Demenzformen gibt es noch weitere Formen der Erkrankung. 60

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / III  Pflegerelevante medizinische Grundlagen

Beschreiben Sie die verschiedenen Demenzformen und heben Sie die charakterisierenden Anzeichen jeweils farblich hervor. Demenzform

Beschreibung

Alzheimerkrankheit

Vaskuläre Demenz

Demenz bei Morbus Parkinson

KorsakowSyndrom

Lewy-BodyDemenz

CreutzfeldtJakob-Krankheit

Chronische traumatische Enzephalopathie

Beschäftigen Sie sich mit den Diagnosen, die im Dokumentationssystem bei den zu pflegenden Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld hinterlegt sind. Legen Sie den Schwerpunkt auf die Diagnosen demenzieller Erkrankungen. Markieren Sie die in Ihrem Umfeld vertretenen Demenzformen oben in der Tabelle. Beobachten Sie die demenziell veränderten zu pflegenden Menschen und versuchen Sie das jeweilige Stadium, in dem sich der zu pflegende Mensch befindet, zuzuordnen.

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Umgang mit demenziell erkrankten Menschen – Basiswissen

Erklären Sie den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Demenz.

Im Umgang mit demenziell Erkrankten ist die verbale und nonverbale Kommunikation sehr wichtig, wobei die nonverbale Kommunikation im Verlauf der Krankheit eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Wenn das gesprochene Wort verzögert oder gar nicht mehr umgesetzt werden kann, kann durch Mimik und Gestik die Kommunikation noch weiter aufrechterhalten werden. So ist es möglich, den zu pflegenden Menschen unter anderem innerhalb von Pflegeinterventionen durch den Nachahmungseffekt weiterhin mit einzubeziehen. Naomi Feil hat eine Methode der wertschätzenden Haltung gegenüber zu pflegenden Menschen erarbeitet. Ihre Methode wird bis heute angewendet. Arbeiten Sie die Grundsätze und Ziele der Validation heraus und beurteilen Sie, wo Sie in Ihrem Pflegealltag Ansätze der Validation finden können. Grundsätze

Ziele

Beobachtete Ansätze

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Formen der demenziellen Erkrankungen. 2. Der/die Auszubildende kann die drei Stadien der Erkrankung beschreiben und demenziell erkrankte zu pflegende Menschen den verschiedenen Stadien zuordnen. 3. Der/die Auszubildende kann Symptome und erste Anzeichen der Demenz benennen. 4. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Demenz erklären. 5. Der/die Auszubildende kennt die Grundsätze und Ziele der Validation nach Naomi Feil und kann diese im Pflegealltag erkennen und anwenden. 6. Der/die Auszubildende kann die zwei häufigsten Demenzformen benennen. 62

IV  Vitalwerte

Vitalwerte63 Atmung64 Blutdruck67 Blutzucker70 Körpertemperatur73 Puls76

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Atmung

Atmung Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1. V.2. I.2. III.2. V.1.

Die Atmung gehört zu den lebenswichtigen Körperfunktionen. Anhand ihrer Beobachtung lassen sich einige Rückschlüsse auf den Allgemeinzustand des zu pflegenden Menschen schließen. Definieren Sie den Begriff Atmung.

Bei der Atmung lassen sich folgende Faktoren beobachten: Frequenz, Geräusch, Tiefe, Geruch und Rhythmus. Arbeiten Sie die fehlenden Atemfrequenzen in der folgenden Tabelle heraus. Lebensalter

Physiologische Atemfrequenz

Frühgeborene Neugeborene Säugling Kleinkind Kind Erwachsene

Ermitteln Sie die Atemfrequenz bei drei zu pflegenden Menschen jeweils in mindestens drei verschiedenen Situationen und arbeiten Sie die Unterschiede heraus.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / IV Vitalwerte

Erläutern Sie folgende Begriffe und ermitteln Sie mögliche Ursachen. Heben Sie die Auffälligkeiten, bei denen Sie akut handeln müssen, optisch hervor. Pathologische Auffälligkeit

Beschreibung

Mögliche Ursachen

Bradypnoe

Tachypnoe

Hyperventilation Brodeln

Pfeifen

Rasselgeräusche Süßlicher Azetongeruch Beißender Ammoniakgeruch Apnoe

Lassen Sie sich das fachliche Anlegen des Pulsoximeters zeigen. Legen Sie den Pulsoximeter an Ihrer linken Hand an, beobachten Sie den angezeigten Sauerstoffgehalt. Notieren Sie Ihre Beobachtungen bei flacher und tiefer Atmung sowie beim kurzzeitigen Luftanhalten.

Ermitteln Sie mithilfe des Dokumentationssystems, welche zu pflegenden Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld bronchialerweiternde Medikamente und/oder Sauerstoff erhalten. Unterscheiden Sie Bedarfs- und Regelmedikation.

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Atmung

Im akuten Notfall ist eine vorübergehende Sauerstoffgabe auch ohne ärztliche Anordnung vertretbar. Arbeiten Sie mit der Praxisanleitung die erforderlichen Indikatoren sowie die maximale Dosierung und Dauer der Sauerstoffgabe aus.

Leiten Sie den Allgemeinzustand des zu pflegenden Menschen bei den folgenden Sauerstoffsättigungswerten ab. Sauerstoffsättigung des Blutes in Prozent

Definition Allgemeinzustand, evtl. zu ergreifende Maßnahmen

Mögliche Symptome

> 98 %

97 %–95 %

94 %–90 %

< 90 %

< 80 %

< 70 %

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den jeweiligen Altersstufen die physiologischen Atemfrequenzen zuordnen. 2. Der/die Auszubildende kennt die Ursachen pathologischer Auffälligkeiten und ist sich über den nötigen Handlungsbedarf bewusst. 3. Der/die Auszubildende ermittelt die Sauerstoffsättigung der zu pflegenden Menschen fachgerecht und benennt die Anzeichen einer niederschwelligen Sauerstoffsättigung. 4. Der/die Auszubildende nennt Indikatoren, die zu einer Sauerstoffgabe ohne ärztliche Anordnung berechtigen, und hat Kenntnis über den maximalen Anwendungsspielraum. 66

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / IV Vitalwerte

Blutdruck Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1. V.2. I.2. III.2. V.1

Definieren Sie folgende grundlegende Begriffe: Blutdruck:

Systole:

Diastole:

Korotkow-Töne (Strömungsgeräusch):

Hypertonie:

Hypotonie:

Skizzieren Sie eine Blutdruckmanschette und ein Stethoskop, beschriften Sie die einzelnen Teile der Messinstrumente.

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Blutdruck

Nennen Sie die verschiedenen physiologischen Blutdruckwerte, orientieren Sie sich dabei am Lebensalter. Frühgeborene (1.000–2.000g Körpergewicht): Neugeborene (>2.000g Körpergewicht): Säuglinge: Kleinkinder: Schulkinder (6.–9. Lebensjahr): Schulkinder (9.–12.Lebensjahr): Jugendliche/junge Erwachsene: Erwachsene: Ältere Menschen: Vergleichen Sie die Richtwerte miteinander und beschreiben Sie Ihre Beobachtungen.

Nennen Sie die Ihnen bekannten Indikatoren, die eine Blutdruckmessung erfordern.

Bei einer routinemäßigen Kontrolle sollten im Vorfeld Nikotin, Koffein und körperliche Anstrengung vermieden werden. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass dem zu pflegenden Menschen nach Möglichkeit immer in derselben Position (sitzende, liegend) der Blutdruck gemessen wird, wobei der Arm auf Herzhöhe gelagert werden sollte. Nennen Sie weitere Risikofaktoren, die eine genaue Messung erschweren oder ermittelte Werte verfälschen.

Im Regelfall wird der Blutdruck am linken, herznahen Arm gemessen, allerdings gibt es verschiedene Indikatoren, wodurch die Messung auf den rechten Arm oder auf die unteren Extremitäten verlagert wird. Beispielsweise zählt eine Brustamputation dazu, da durch die Entfernung der Lymphe die gemessenen Werte verfälscht sein können. Benennen Sie weitere Indikatoren.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / IV Vitalwerte

Erläutern Sie die Faustregeln, die beim Anlegen der Blutdruckmanschette Anwendung finden sollten (Position über der Ellenbeuge, Straffung).

Beschreiben Sie kurz den weiteren Ablauf, nachdem Sie die Manschette fachgerecht angelegt und das Ventil zugedreht haben.

Bestimmen Sie in Absprache mit Ihrer Praxisanleitung drei zu pflegende Menschen, denen Sie eine Woche lang täglich den Blutdruck messen. Dokumentieren Sie die ermittelten Werte und beurteilen Sie im Anschluss Ihre Ergebnisse.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die einzelnen Messinstrumente namentlich benennen. 2. Der/die Auszubildende kann die Messinstrumente fachgerecht einsetzen (Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung) und erläutert Risikofaktoren, die Einfluss auf eine genaue Messung nehmen können (Fehlerquellen). 3. Der/die Auszubildende kann verschiedene Indikatoren nennen, die eine Blutdruckmessung erfordern. 4. Der/die Auszubildende kann die Begriffe Blutdruck, Systole, Diastole, Hypertonie, Hypotonie und Strömungsgeräusch definieren. 5. Der/die Auszubildende wird schrittweise an das hausinterne Dokumentationssystem und die rechtlichen Vorgaben der Dokumentation herangeführt. 6. Der/die Auszubildende kennt die physiologischen Blutdruckwerte in Bezug auf das entsprechende Lebensalter.

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Blutzucker

Blutzucker Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.2 I.4 III.2

V.1 V.2

Bei der Blutzuckermessung wird der Zuckergehalt im Blut in mg/dl (Milligramm pro Deziliter) nachgewiesen. Extreme Abweichungen der Richtwerte können zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Arbeiten Sie die folgenden Informationen heraus. Hypoglykämischer Schock Definition

Richtwerte

Ursachen

Symptome

Zu ergreifende Maßnahmen

Ermitteln Sie folgende Richtwerte und ergänzen Sie die Tabelle. Messmethode/Zeitpunkt Kapillarblut nüchtern Gewebszucker nüchtern Langzeitzucker HbA1c-Wert Kapillarblut 30 min nach einer Mahlzeit Kapillarblut nach hoher Kohlenhydrataufnahme

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Physiologischer Richtwert

Hyperglykämisches Koma

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / IV Vitalwerte

Erläutern Sie die Faktoren, die sich positiv auf den Blutzuckerwert auswirken können.

Erstellen Sie eine Auflistung möglicher Punktionsorte zur Entnahme des kapillaren Blutes, erläutern Sie Ausnahmen und Besonderheiten.

Beobachten Sie eine Blutzuckermessung und erstellen Sie anschließend einen Ablaufplan, gegliedert nach Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.

Führen Sie unter Aufsicht eine Blutzuckermessung bei einem ausgewählten zu pflegenden Menschen mindestens eine Woche lang zur gleichen Uhrzeit durch. Dokumentieren Sie die ermittelten Werte im Dokumentationssystem fachgerecht und arbeiten Sie für sich Auffälligkeiten aus.

71

Blutzucker

Lesen Sie den hausinternen Standard zur Blutzuckermessung durch und arbeiten Sie bei Abweichungen zum Schulstandard die Unterschiede heraus.

Führen Sie einen Selbstversuch durch, indem Sie Ihren eigenen Blutzuckerwert ermitteln. Trinken Sie im direkten Anschluss ein Glas zuckerhaltige Flüssigkeit (Limonade). Messen Sie nach 15 Minuten und 30 Minuten Ihren Blutzucker erneut. Begründen Sie die ermittelten Werte.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den Ablauf einer fachgerechten Blutzuckermessung beschreiben, kennt die Richtwerte des Blutzuckergehaltes und kann auf Abweichungen fachgerecht reagieren. 2. Der/die Auszubildende führt die Blutzuckermessung unter Berücksichtigung der geeigneten Punktionsorte zur Kapillarblutentnahme fachgerecht durch. 3. Der/die Auszubildende hat sich mit dem hausinternen Standard zur Blutzuckermessung vertraut gemacht und kann die Unterschiede zum Schulstandard benennen. 4. Der/die Auszubildende definiert die Begriffe hypoglykämischer Schock und hyperglykämisches Koma und erläutert die jeweils dazugehörigen Ursachen, Richtwerte, Symptome sowie die zu ergreifenden Maßnahmen. 5. Der/die Auszubildende kann ermittelte Werte fachgerecht im Dokumentationssystem hinterlegen und für sich auswerten.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / IV Vitalwerte

Körpertemperatur Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 V.2 I.2 III.2 V.1

Unter Körpertemperatur ist in der Regel die Temperatur des Körperinneren gemeint. Um ein möglichst genaues Ergebnis der tatsächlichen Körpertemperatur zu erhalten, ist die Kenntnis der verschiedenen Messmöglichkeiten im Zusammenhang mit den jeweiligen Temperaturabweichungen erforderlich. Fieber ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein krankheitsbegleitendes Symptom, welches anzeigt, dass das Immunsystem des Körpers tätig ist. Notieren Sie verschiedene Krankheiten, bei denen Fieber als Symptom auftreten kann.

Vervollständigen Sie die folgende Tabelle, nennen Sie die Richtwerte der jeweiligen Temperaturbereiche bezogen auf die verschiedenen Messorte. rektal

axillar

oral

aurikulär

Stirnmessung

Definition Messort Normale Temperatur Erhöhte Temperatur Stark erhöhte Temperatur Fieber

Lebensbedrohliches Fieber

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Körpertemperatur

Ermitteln Sie Ihre eigene Körpertemperatur auf folgende Arten: oral, axillar, aurikulär. Vergleichen Sie alle Messarten der folgenden Tabelle, arbeiten Sie Vor- und Nachteile sowie die ethischen Aspekte heraus, ziehen Sie bei Ihrer Ausarbeitung die rektale Messung hypothetisch hinzu. Nachteile

Ethische Aspekte

rektal

aurikulär

axillar

oral

Vorteile

Arbeiten Sie die Indikatoren, die Sie zu einer Temperaturkontrolle veranlassen, heraus.

Nennen Sie Maßnahmen zur Fiebersenkung. Erläutern Sie neben der medikamentösen Behandlung mindestens zwei pflegerische Alternativen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / IV Vitalwerte

Neben einem aktiven Immunsystem können auch weitere Faktoren für einen Temperaturanstieg sorgen. Leiten Sie weitere Faktoren, die einen Anstieg der Körpertemperatur bewirken können, ab und erklären Sie kurz den Zusammenhang.

Ermitteln Sie nach Absprache mit einer Praxisanleitung die Körpertemperatur eines zu pflegenden Menschen über den Zeitraum mehrerer Tage. Einigen Sie sich auf die anzuwendende Messart und dokumentieren Sie Ihre Ergebnisse im Dokumentationssystem. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die verschiedenen Anzeichen einer erhöhten Köpertemperatur einordnen und den Handlungsbedarf einschätzen. 2. Der/die Auszubildende kann Kontaktmessungen zur Ermittlung der Körpertemperatur an verschiedenen für die Messung geeigneten Körperstellen fachgerecht durchführen. 3. Der/die Auszubildende ist sich der medikamentösen und der alternativen Maßnahmen zu Temperatursenkung bewusst. 4. Der/die Auszubildende kann die verschiedenen Maßnahmen zur Temperatursenkung erläutern und in die Praxis umsetzen. 5. Der/die Auszubildende dokumentiert die erworbenen Kenntnisse fachgerecht im Dokumentationssystem.

75

Puls

Puls Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1. V.2. I.2. III.2. V.1.

Der Puls sagt aus, wie oft das Herz in der Minute schlägt, um den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Im Rahmen der Pulsmessung wird die Pulsfrequenz und die Pulsqualität erfasst. Der Puls wird in venösen und arteriellen Puls unterschieden, wobei der arterielle Puls in der Medizin mehr Beachtung findet und in dieser Arbeitsaufgabe ausschließlich behandelt wird. Vervollständigen Sie die Übersicht der durchschnittlichen Pulsnormalwerte in Abhängigkeit vom Alter. Altersgruppe

Alter

Neugeborene

0–1 Jahr

Kleinkind

2–3 Jahre

Vorschulkind

4–7 Jahre

Kind

8–13 Jahre

Jugendlicher

14–17 Jahre

Erwachsene Frau

18–63 Jahre

Erwachsener Mann

16–64 Jahre

Senioren

Ab 64 Jahre

Definieren Sie folgende Begriffe: Ruhepuls:

Tachykardie:

Bradykardie:

Arrhythmie:

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Normalwerte Ruhepuls

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / IV Vitalwerte

Arbeiten Sie heraus, an welchen Körperstellen (Pulstaststellen) Sie den Puls messen können und vervollständigen Sie folgende Tabelle. Markieren Sie die drei am häufigsten angewandten Messstellen farblich und begründen Sie Ihre Überlegung. Arterie

Pulstaststellen

Begründung

Arteria temporalis Arteria carotis Arteria subclavia Arteria brachialis Arteria axillaris Arteria radialis Arteria dorsalis pedis

Neben den generellen Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Trainingszustand können auch spezielle Einflussfaktoren und Krankheiten den Ruhepuls beeinflussen. Zählen Sie jeweils mindestens fünf spezielle Einflussfaktoren und Krankheiten auf.

Ermitteln Sie nach Absprache mit einer Praxisanleitung den Puls von drei zu pflegenden Menschen über den Zeitraum mehrerer Tage. Analysieren Sie dabei sowohl die Frequenz als auch die Qualität. Dokumentieren Sie Ihre Ergebnisse im Dokumentationssystem. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Pulsmessung fachgerecht durchführen und benennt verschiedene für die Messung geeignete Pulstaststellen. 2. Der/die Auszubildende kann die Normwerte, abgestimmt auf die verschiedenen Altersgruppen, benennen. 3. Der/die Auszubildende kennt die generellen und speziellen Einflüsse, die den Ruhepuls beeinflussen, und kann diese aufzählen. 4. Der/die Auszubildende zählt Krankheitsbilder auf, die Einfluss auf den Ruhepuls nehmen können. 5. Der/die Auszubildende dokumentiert die erworbenen Kenntnisse fachgerecht im Dokumentationssystem. 6. Der/die Auszubildende kann pathologische Veränderungen erkennen und definieren.

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V  Prophylaxen

Prophylaxen79 Aspirationsprophylaxe80 Dekubitusprophylaxe83 Immobilitätsprophylaxe87 Inkontinenzprophylaxe89 Intertrigoprophylaxe93 Kontrakturenprophylaxe95 Obstipationsprophylaxe97 Pneumonieprophylaxe100 Soor- und Parotitisprophylaxe

103

Sturzprophylaxe105 Thromboseprophylaxe107 Zusammenhänge Prophylaxen

79

110

Aspirationsprophylaxe

Aspirationsprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Nahrung, die durch kontrolliertes Schlucken in den Magen gelangen soll, rutscht unbeabsichtigt statt in die Speiseröhre in die Luftröhre. Ein natürlicher Reflex (Hustenreiz) soll dafür sorgen, dass die fehlgeleitete Nahrung wieder aus den Atemwegen herausgeschleudert wird. Wohl jeder war bereits mindestens einmal in dieser Situation und kann dieses unbehagliche Gefühl nachvollziehen. Definieren Sie für sich den Begriff Aspiration.

Erklären Sie die Bezeichnung Dysphagie.

Nennen Sie Ursachen/Risikofaktoren und Anzeichen einer Aspiration sowie einer Dysphagie. Aspiration Risikofaktoren/ Ursachen

Anzeichen

80

Dysphagie

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Arbeiten Sie Ursachen und Störungen heraus, die den natürlichen Hustenreflex unterdrücken oder einschränken können.

Beschreiben Sie den Ablauf der zu ergreifenden Maßnahmen im Fall einer beobachteten Aspiration, beachten Sie dabei die chronologische Reihenfolge.

Arbeiten Sie die möglichen Maßnahmen, die Sie bei der Nahrungsaufnahme zur Vermeidung einer Aspiration ergreifen können, heraus. Berücksichtigen Sie bitte auch Maßnahmen, die bei der Nahrungsaufnahme über Sonden bei immobilen Menschen beachtet werden müssen.

Bereiten Sie ein Glas Wasser mit Andickungspulver nach Anleitung zu und probieren Sie es. Anschließend wiederholen Sie den Versuch mit Saft. Beschreiben Sie ihre Wahrnehmung (Geschmack, Geruch, Konsistenz …).

Ermitteln Sie die zu pflegenden Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld, die ein erhöhtes Aspirationsrisiko vorweisen, und begründen Sie Ihre Schlussfolgerungen. Vergleichen Sie im Anschluss Ihre bisherige Ausarbeitung mit den im Pflegealltag bisher umgesetzten Maßnahmen.

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Aspirationsprophylaxe

Ein Erstickungsanfall ist physisch wie psychisch ein sehr anstrengender körperlicher Vorgang. Stellen Sie eine Hypothese auf, welche Emotionen und Gedanken den Betroffenen in der Akutsituation beschäftigen. Erarbeiten Sie Möglichkeiten zur mentalen Unterstützung und Nachsorge für den zu pflegenden Menschen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Begriffe Aspiration und Dysphagie erklären, kennt Auslöser und Risikofaktoren. 2. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass eine Aspiration lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann und kennt die zu ergreifenden Maßnahmen. 3. Der/die Auszubildende hat verschiedene Maßnahmen zur Vermeidung einer Aspiration bei der Nahrungsaufnahme in verschiedenen Lebenslagen erarbeitet. 4. Der/die Auszubildende hat sich mit der mentalen und körperlichen Belastung auseinandergesetzt, die während einem Erstickungsanfall Einfluss auf die betroffene Person nehmen können, und lässt dieses Wissen in sein selbstständiges Handeln einfließen. 5. Der/die Auszubildende hat sich mit der eigenen Wahrnehmung auseinandergesetzt, die er/sie selbst bei der Einnahme von eingedickter Flüssigkeit empfindet.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Dekubitusprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Im Normalfall wird bei der Entstehung eines Dekubitus als erstes Anzeichen eine Rötung wahrgenommen. Wichtig: Nicht jede Rötung ist ein Anzeichen für einen entstehenden Dekubitus, aber jede Rötung muss beobachtet und dokumentiert werden, um einen entstehenden Dekubitus frühzeitig zu erkennen und fachlich darauf reagieren zu können. Definieren Sie den Begriff Dekubitus und beschreiben Sie kurz die 4 Grade/Stadien, in die Dekubiti eingeteilt werden.

Einteilung

Beschreibung

Erster Grad

Zweiter Grad

Dritter Grad

Vierter Grad

Erarbeiten Sie die Risikofaktoren, die die Entstehung eines Dekubitus begünstigen können.

83

Dekubitusprophylaxe

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Markieren Sie in der Abbildung besonders gefährdete Körperstellen. Begründen Sie im Anschluss Ihre Auswahl kurz.

Der Fingerdrucktest:

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Der Fingerdrucktest kann als eins der ersten Erkennungsintrumente eingesetzt werden, sofern die betroffene Hautstelle bis auf die Rötung keine weiteren Hautdefekte aufweist (Abb.1). Verblasst der Bereich bei leichter Druckausübung (Abb. 2), besteht kein Dekubitus. Lässt sich die Rötung jedoch nicht mehr „wegdrücken“ (Abb. 3) ist bereits ein Dekubitus entstanden. Erarbeiten Sie mögliche Schwierigkeiten oder Fehlerquellen, die bei der Anwendung des Fingerdrucktestes berücksichtigt werden müssen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Erläutern Sie verschiedene prophylaktische Maßnahmen, die im Rahmen der täglichen Pflegeintervention ergriffen werden können. Unterscheiden Sie dabei mindestens vier verschiedene Entstehungsorte. Beachten Sie bei Ihrer Ausarbeitung mögliche Hilfsmittel, Lagerungen, persönliche Ressourcen … Entstehungsort

Mögliche prophylaktische Maßnahmen

Wählen Sie sich nach Absprache mit der Praxisanleitung zwei zu pflegende Menschen aus Ihrem direkten Arbeitsumfeld aus, die ein erhöhtes Dekubitusrisiko haben. Lassen Sie sich die fachliche Dokumentation zeigen und halten Sie die bereits ergriffenen Maßnahmen fest. Ergänzen Sie weitere mögliche prophylaktische Maßnahmen. Mögliche weitere Maßnahmen

Zu pflegender Mensch

Zu pflegender Mensch

Bereits umgesetzte Maßnahmen

Ermitteln Sie weitere zu pflegende Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld, die Ihrer Meinung nach ein erhöhtes Dekubitusrisiko aufweisen, bei denen bisher noch keine prophylaktischen Maßnahmen angewendet werden und diskutieren Sie Ihre Wahrnehmung im Team. 85

Dekubitusprophylaxe

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann einen Dekubitus erkennen und in die verschiedenen Grade einordnen. 2. Der/die Auszubildende kennt die verschiedenen Anzeichen, die ein erhöhtes Dekubitusrisiko anzeigen. 3. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Maßnahmen, die prophylaktisch zur Verhinderung der Entstehung eines Dekubitus eingesetzt werden können. Bei der Umsetzung bindet er/sie die vorhandenen Ressourcen mit ein. 4. Der/die Auszubildende kennt die Methode des Fingerdrucktests zur Erkennung eines Dekubitus im ersten Grad und kann diesen zum Ausschluss eines beginnenden Dekubitus anwenden. Er/sie weiß um evtl. bestehende Fehlerquellen und Einschränkungen in der Anwendung. 5. Der/die Abzubildende nimmt eine Risikoeinschätzung der zu Pflegenden innerhalb des Arbeitsumfeldes vor und diskutiert die Auswertung im Team.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Immobilitätsprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Eine dauerhafte Immobilität führt zum Abbau von Muskeln und der damit verbundenen Leistungsfähigkeit. Hinzu kommt oft eine massive Einschränkung der persönlichen Handlungsfreiheit und der Autonomie. Daraus resultiert in vielen Fällen zusätzlich eine soziale Isolation. Erarbeiten Sie die Unterschiede zwischen Mobilität, Immobilität und vollständiger Immobilität. Mobilität

Immobilität

Vollständige Immobilität

Der natürliche Alterungsprozess ist eine der Ursachen/Rahmenbedingungen, die eine Immobilität begünstigen. Nennen Sie weitere Risikofaktoren, die eine Immobilität fördern können.

Wählen Sie mit der Praxisanleitung drei zu pflegende immobile Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld aus und erarbeiten Sie die ausschlaggebenden Faktoren, die zu der Immobilität geführt haben. Zu Pflegender 1

Zu Pflegender 2

Zu Pflegender 3

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Immobilitätsprophylaxe

Benennen Sie Möglichkeiten/Prophylaxen, die Sie zur Erhaltung der Mobilität generell einsetzen können. Unterscheiden Sie dabei medikamentöse und nicht medikamentöse/aktivierende Möglichkeiten. Medikamentös

Nicht medikamentös / aktivierend

„Wer rastet, der rostet“, dieses Sprichwort trägt mehr Wahrheit in sich, als man denkt. Um die Autonomie nicht zu gefährden, ist es wichtig, den zu pflegenden Menschen in den täglichen Abläufen zu unterstützen, aber nicht zu über- oder unterfordern. Allerdings sollten alle zur Verfügung stehenden Ressourcen mit in die Pflegeintervention einbezogen werden. Wählen Sie mit der Praxisanleitung zwei zu pflegende Menschen aus und erarbeiten Sie mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen Möglichkeiten in Bezug auf eine Immobilitätsprophylaxe. Setzten Sie Ihre Überlegungen praktisch unter Aufsicht einer Praxisanleitung um und reflektieren Sie im Anschluss Ihre Ausführung. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Unterschiede der verschiedenen Mobilitäts- und Immobilitätsbezeichnungen herausarbeiten. 2. Der/die Auszubildende hat Kenntnis über medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen, die zur Prophylaxe eingesetzt werden können. 3. Der/die Auszubildende kann Risikofaktoren benennen, die zu einer Immobilität führen können, und erkennt diese in seinem direkten Arbeitsumfeld. 4. Der/die Auszubildende setzt Maßnahmen zur Immobilitätsprophylaxe um und reflektiert seine Ausführung im Nachgang. 5. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit der frühen Interaktion bewusst.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Inkontinenzprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Inkontinenz kann in unterschiedlichen Lebensphasen aufgrund verschiedener Ursachen auftreten. Leider ist das Thema Inkontinenz für die meisten Betroffenen immer noch ein Tabuthema und mit Schamgefühl verbunden. Nicht selten führt Inkontinenz zur sozialen Vereinsamung, da zu der Scham noch eine gewisse Einschränkung der Handlungsfreiheit/ Bewegungsfreiheit hinzukommt. Es ist elementar, alle Interventionen auf die individuellen Bedürfnisse des zu pflegenden Menschen abzustimmen. Definieren Sie Harn- und Stuhlinkontinenz.

Nennen Sie Ursachen, die einer Harn- und Stuhlinkontinenz zugrunde liegen können. Harninkontinenz

Stuhlinkontinenz

Um einen zu pflegenden inkontinenten Menschen richtig beraten und unterstützen zu können, ist es wichtig, die Form der vorliegenden Inkontinenz einordnen zu können. 89

Inkontinenzprophylaxe

Beschreiben Sie kurz die folgenden Inkontinenzformen, ergänzen Sie mögliche prophylaktische und therapeutische Maßnahmen. Berücksichtigen Sie dabei medikamentöse, operative sowie nicht medikamentöse Möglichkeiten. Form

Kurzbeschreibung

Maßnahmen

Dranginkontinenz

Stress-/ Belastungsinkontinenz

Überlaufinkontinenz

Mischinkontinenz

Extraurethrale Inkontinenz

Unkategorisierbare Inkontinenz

Zählen Sie verschiedene Hilfsmittel auf, die Sie im Alltag zur Entlastung der zu pflegenden Menschen einsetzen können. Harninkontinenz

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Stuhlinkontinenz

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Durch ein individuelles Toilettentraining soll der zu pflegende Mensch ein Gefühl für die Inkontinenz bekommen und so besser mit der Einschränkung umgehen können. Die Zeiten für die Toilettengänge sollen sich an den Miktionszeiten (durch regelmäßiges Protokollieren zu ermitteln) orientieren. Auch frühere Gewohnheiten wie zuerst Kaffee trinken, Zeitung auf der Toilette lesen … sollten mit einbezogen werden. Das Toilettentraining kann um ein Blasentraining erweitert werden. Erläutern Sie die Vorgehensweise und die Zielsetzung des Blasentrainings. Vorgehensweise

Zielsetzung

Durch eine Versorgung des zu pflegenden Menschen mit Inkontinenzvorlagen ist das Hautklima in der betroffenen Region verändert und die Haut wird anfälliger. Die Haut kann aufweichen und weist so schneller Defekte und Pilzbefall auf. Um diese unerwünschten Folgen zu verhindern, ist eine abgestimmte Hautpflege unablässig. Versorgen Sie nach Rücksprache und evtl. mit Unterstützung der Praxisanleitung mind. vier inkontinente zu pflegende Menschen mit verschiedenen Immobilitätseinschränkungen. Achten Sie dabei auf die tägliche Hautpflege und notieren Sie sich die Schwerpunkte, auf die Sie bei der Umsetzung achten müssen. Leichte immobile Einschränkung

Bettlägerigkeit

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Inkontinenzprophylaxe

Wählen Sie drei zu pflegende Menschen in Ihrem Umfeld aus und ergründen Sie die Ursachen der vorliegenden Inkontinenz. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den Begriff Inkontinenz beschreiben und kennt Auslöser/ Ursachen einer Inkontinenz. 2. Der/die Auszubildende kennt den Zusammenhang zwischen Inkontinenz und richtiger Hautpflege. 3. Der/die Auszubildende kann verschiedene Inkontinenzformen beschreiben. 4. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen Toiletten- und Blasentraining erklären und jeweils durchführen. 5. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Hilfsmittel und kann diese bei Bedarf fachlich einsetzen. 6. Der/die Auszubildende kann ethisch und empathisch auf betroffene zu pflegende Menschen einwirken. Er/sie spricht das Thema respektvoll an, um dem zu pflegenden Menschen eine unterstützende Beratung zukommen zu lassen. 7. Der/die Auszubildende nimmt in der Pflegeintervention Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse des zu pflegenden Menschen und respektiert dessen Privatsphäre. 8. Der/die Auszubildende kennt medikamentöse und nicht medikamentöse therapeutische Maßnahmen im Rahmen der Inkontinenzprophylaxe

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Intertrigoprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

In Körperregionen, in denen Hautoberflächen aufeinanderliegen und gegeneinander reiben, kommt es insbesondere in Verbindung mit Feuchtigkeit zu Reizungen und einem Aufweichen der Haut. An jenen Hautdefekten können Bakterien und Pilze eintreten und sekundär zu Infektionen führen.

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Markieren Sie besonders gefährdete Körperstellen.

Erarbeiten Sie Anzeichen und Risikofaktoren einer Intertrigo. Anzeichen

Risikofaktoren

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Intertrigoprophylaxe

Übertragen Sie die zuvor zusammengefassten Erkenntnisse auf Ihr Arbeitsumfeld und benennen Sie gefährdete zu pflegende Menschen. Begründen Sie Ihre Auswahl.

Erarbeiten Sie mögliche Maßnahmen zur Intertrigoprophylaxe und -behandlung. Maßnahmen zur Prophylaxe

Maßnahmen zur Behandlung nach Entdeckung des Hautdefektes

Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen intertrigogefährdeten zu pflegenden Menschen aus und setzen Sie Ihre gesammelten Erkenntnisse zur Prophylaxe in einer Pflegeintervention um. Reflektieren Sie Ihr Vorgehen im Anschluss mit der Praxisanleitung. Dokumentieren Sie im Nachgang die Maßnahmen fachgerecht im Dokumentationssystem. Erörtern Sie mit der Praxisanleitung, welche Angaben eine Dokumentation im Falle einer entdeckten Intertrigo enthalten muss und wie sie im jeweiligen Dokumentationssystem hinterlegt werden sollte.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den Begriff Intertrigo erklären. 2. Der/die Auszubildende kann Risikofaktoren und Anzeichen einer Intertrigo erkennen und benennen. 3. Der/die Auszubildende nennt Maßnahmen zur Prophylaxe und Behandlung einer Intertrigo. 4. Der/die Auszubildende kann besonders oft betroffene Körperstellen benennen. 5. Der/die Auszubildende wendet mögliche Maßnahmen zur Intertrigoprophylaxe in Pflegeinterventionen an und reflektiert sein/ihr Verhalten mit der Praxisanleitung. 6. Der/die Auszubildende setzt seine/ihre Kenntnisse in der Praxis um und kann gefährdete zu Pflegende benennen und seine/ihre Einschätzung begründen. 7. Der/die Auszubildende dokumentiert seine/ihre Beobachtungen und sein/ihr Vorgehen fachgerecht. 94

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Kontrakturenprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Kontrakturen sind die Folge von verkürzten Weichteilen, wie Muskeln, Sehnen, Bändern und Faszien, die um die Gelenke herumliegen. Daraus wiederum resultieren Funktionsund Bewegungseinschränkungen. Ordnen Sie mögliche Symptome und Risikofaktoren einer Kontraktur in der folgenden Tabelle ein: Symptome

Risikofaktoren/Ursachen

Definieren Sie aktive Bewegungsübungen und passive Bewegungsübungen und zählen Sie jeweils mindestens drei Beispiele auf. Stellen Sie Ihre Ergebnisse einander gegenüber. Aktive Bewegungsübungen

Passive Bewegungsübungen

Definition:

Definition:

Beispiele: • • • • • •

Beispiele: • • • • • •

Begleiten Sie nach Möglichkeit einen Ergo- oder Physiotherapeuten bei einer therapeutischen Anwendung und lassen Sie sich entsprechende Übungen zeigen. Erstellen Sie eine Auflistung möglicher prophylaktischer Maßnahmen, die Sie täglich in den Pflegealltag einbauen können, um Kontrakturen vorzubeugen.

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Kontrakturenprophylaxe

Beschreiben Sie folgende Kontrakturarten kurz und markieren Sie die Formen, die Sie in Ihrem direkten Pflegeumfeld beobachten können. Art der Kontraktur

Beschreibung

Spitzfuß

Beugekontraktur

Streckkontraktur

Abduktionskontraktur

Adduktionskontraktur

Erstellen Sie eine Liste der zu pflegenden Menschen, die in Ihrem direkten Pflegeumfeld ein erhöhtes Kontrakturen-Risiko aufweisen. Wählen Sie gemeinsam mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus und setzen Sie Ihre erworbenen Kenntnisse unter Aufsicht in der täglichen Pflegeintervention um.

Lassen Sie sich anschließend ein konstruktives Feedback durch Ihre Praxisanleitung geben. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die Definition einer Kontraktur. 2. Der/die Auszubildende kann verschiedene Kontrakturformen beschreiben und kennt die verschiedenen Anzeichen für ein erhöhtes Kontrakturenrisiko. 3. Der/die Auszubildende kann zwischen aktiven und passiven Bewegungsübungen unterscheiden. 4. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Bewegungsübungen und kann diese individuell im Umgang mit zu pflegenden Menschen einsetzen. 5. Der/die Auszubildende kann selbstständig eine Kontrakturenprophylaxe durchführen. 6. Der/die Auszubildende erkennt zu pflegende Menschen in seinem beruflichen Umfeld, die ein erhöhtes Kontrakturen-Risiko aufweisen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Obstipationsprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Die Verdauung ist ein wichtiger Bestandteil im Leben. Bereits beim Kauen im Mund beginnt der Körper mit der Verdauung, durch den Speichel werden der Nahrung Enzyme zugeführt, die den Nahrungsbrei zerlegen. Anschließend passiert der Nahrungsbrei die Speiseröhre, den Magen, den Zwölffingerdarm und den Dünndarm, bevor im Dickdarm die unverdaulichen Reste und Ballaststoffe eingedickt und sie anschließend ausgeschieden werden. Bei diesem Vorgang werden für den Körper lebenswichtige Energie und Bausteine (Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß …) gewonnen. Gleichzeitig befreit sich der Körper von überflüssigen Substanzen und Giftstoffen. Eine eingeschränkte oder eine nicht funktionierende Verdauung schwächt den Körper und macht ihn anfällig und krank. Erläutern Sie den Begriff Obstipation.

Nennen Sie die Anzeichen/Symptome, die auf eine beginnende oder bereits bestehende Obstipation hinweisen, unterscheiden Sie dabei den Schweregrad der Anzeichen. Erste Symptome

Akute Symptome

Erstellen Sie eine Auflistung von Lebensumständen und Risikofaktoren, die eine Obstipation begünstigen können.

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Obstipationsprophylaxe

Nennen Sie prophylaktische Maßnahmen, die ergriffen werden können, sobald ein erhöhtes Obstipationsrisiko besteht. Stellen Sie die Maßnahmen, die Sie bei einer bereits bestehenden Obstipation ergreifen, gegenüber. Maßnahmen Obstipationsrisiko

Maßnahmen bestehende Obstipation

Beschreiben Sie das Ziel und den Ablauf einer Colonmassage.

Lassen Sie sich im Anschluss von Ihrer Praxisanleitung eine Colonmassage bei einem zu pflegenden Menschen zeigen und führen Sie daraufhin selbst eine solche unter Aufsicht durch. Erklären Sie, in welchem Zusammenhang ausreichende Flüssigkeitszufuhr, körperliche Bewegung und eine regelmäßige Verdauung stehen.

Wählen Sie innerhalb Ihres Arbeitsumfeldes zwei zu pflegende Menschen aus, die ein erhöhtes Risiko einer Obstipation aufweisen. Arbeiten Sie die Symptome, die bereits ergriffenen Maßnahmen und weitere mögliche prophylaktische Maßnahmen heraus. Symptome

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Ergriffene Maßnahme

Weitere Optionen

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Vergleichen Sie Ihre Beobachtungen mit allen zu pflegenden Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld und ermitteln Sie zu pflegende Menschen, die zwar ein erhöhtes Risiko einer Obstipation aufweisen, denen bisher allerdings noch keine prophylaktischen Maßnahmen oder entsprechenden Beratungen angeboten wurden. Geben Sie Ihre Beobachtungen innerhalb der Dienstübergabe wieder und planen Sie gemeinsam im Team geeignete Maßnahmen.

Definieren Sie kurz die verschiedenen Komponenten einer ausgewogenen Ernährung. Kohlenhydrate Proteine Fette Ballaststoffe Mineralstoffe Wasser/ Flüssigkeit Vitamine

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann das Krankheitsbild der Obstipation definieren und die Anzeichen erkennen und benennen. 2. Der/die Auszubildende kennt Maßnahmen zur Obstipationsprophylaxe und kann diese in der Praxis adäquat anwenden. 3. Der/die Auszubildende kann medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen zur Behandlung einer Obstipation benennen. 4. Der/die Auszubildende ist sich der Risikofaktoren, die eine Obstipation begünstigen, bewusst, und nimmt diese im Alltag wahr. 5. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung bewusst und kennt deren empfohlenen Bestandteile. 6. Der/die Auszubildende kann eine Colonmassage effizient durchführen.

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Pneumonieprophylaxe

Pneumonieprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Eine Pneumonie ist besonders bei älteren und geschwächten Menschen, im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen sowie nach Operationen, eine gefürchtete Komplikation. Erstellen Sie eine Definition zur Pneumonie.

Einer Pneumonie können verschieden Ursachen, wie das Eindringen von Pilzen, Viren, Bakterien, Fremdkörpern und die Inhalation von Giften zugrunde liegen.

Risikofaktoren

Symptome

Erarbeiten Sie eine Zusammenfassung der Risikofaktoren sowie der typischen Symptome einer Pneumonie.

Maßnahmen wie Inhalationen zum Lösen und Verflüssigen des Sekretes stehen neben einer evtl. Behandlung mit Antibiotika im Vordergrund. Arbeiten Sie Ihre Kenntnisse zur Inhalation heraus.

Eine weitere wichtige Maßnahme im Rahmen der Pneumonieprophylaxe ist eine gute Belüftung der Lungenflügel. Entsprechende Positionierungen und Atemübungen können unterstützend wirken. 100

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung verschiedene Positionierungen und Atemübungen zeigen, wobei Sie den Platz des zu pflegenden Menschen einnehmen. Notieren Sie im Anschluss die Vor- und Nachteile der einzelnen Maßnahmen sowie Ihre eigene Wahrnehmung während des Selbstversuches. Vorteile

Nachteile

Eigenwahrnehmung

Kutschersitz

Oberkörperhochlagerung

V-Positionierung

A-Positionierung

T-Positionierung

I-Positionierung

Triflow (alternativ Wattebausch wegpusten/mit dem Strohhalm ansaugen)

Bauchatmung

Lippenbremse

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Pneumonieprophylaxe

Bereits vor einer entsprechenden Erkrankung können prophylaktische Maßnahmen ergriffen werden. Eine mögliche Prophylaxe ist die atemstimulierende Einreibung. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung eine atemstimulierende Einreibung (ASE) zeigen. Notieren Sie sich wichtige Stichpunkte zur Umsetzung.

Führen Sie im Anschluss selbst eine ASE bei einem zu pflegenden Menschen unter Aufsicht durch. Arbeiten Sie weitere prophylaktische Maßnahmen heraus, die Sie bereits vor einer Erkrankung bei zu pflegenden Menschen mit einem erhöhten Risiko zur Erkrankung ergreifen können.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann eine Pneumonie definieren und zu pflegende Menschen mit einem erhöhten Risiko erkennen. 2. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Positionierungen und Atemübungen zur besseren Belüftung der Lunge und kann die jeweiligen Vor- und Nachteile zuordnen. 3. Der/die Auszubildende kann Symptome und Risikofaktoren einer Pneumonie erkennen und benennen. 4. Der/die Auszubildende führt atemstimulierende Einreibungen fachlich durch. 5. Der/die Auszubildende kann verschiedene prophylaktische Maßnahmen zur Vermeidung einer Erkrankung aufzählen und ist sich der Wichtigkeit bewusst. 6. Der/die Auszubildende nimmt im Selbstversuch die Position des erkrankten, zu pflegenden Menschen ein und kann sich dadurch teilweise empathisch in die Lage Erkrankter hineinversetzen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Soor- und Parotitisprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Als Parotitis wird eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse bezeichnet. Soor hingegen bezeichnet einen Pilzbefall der Mundschleimhaut. Beide Erkrankungen sind für den Betroffenen sehr schmerzhaft und unangenehm. Zählen Sie die Symptome der jeweiligen Erkrankung auf. Symptome Soor

Symptome Parotitis

Erstellen Sie eine Auflistung möglicher Risikofaktoren, die eine der beiden Erkrankungen begünstigen kann. Risikofaktoren Soor

Risikofaktoren Parotitis

Sobald ein zu pflegender Mensch aus Ihrem direkten Arbeitsumfeld den zusammengetragenen Risikofaktoren zugeordnet werden kann, muss ein besonderes Augenmerk auf die Mundpflege gelegt werden. Arbeiten Sie die Schwerpunkte einer fachlichen Mundpflege heraus.

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Soor- und Parotitisprophylaxe

Listen Sie die benötigenden Materialien für eine Mundpflege, die bei einem zu pflegenden Menschen im Bett durchgeführt werden soll, schriftlich auf.

Bereiten Sie ein Mundpflegetablett mit allen notwendigen Materialien vor. Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen mit hohem Pflegeaufwand aus. Besprechen Sie die theoretische Vorgehensweise der Mundpflege im Bett und setzen Sie Ihr Wissen unter Aufsicht in die Praxis um. Lassen Sie sich im Anschluss ein konstruktives Feedback der Praxisanleitung geben. Nennen Sie Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Parotitis und einer Soor-Erkrankung. Therapiemöglichkeiten Soor

Therapiemöglichkeiten Parotitis

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt den Umfang einer guten Mundhygiene, ist sich über deren Wichtigkeit bewusst und setzt sein Wissen im Pflegealltag um. 2. Der/die Auszubildende ist befähigt, Infektionen schon im frühen Stadium zu erkennen. 3. Der/die Auszubildende kennt die Risikofaktoren und kann besonders gefährdete Personengruppen benennen. 4. Der/die Auszubildende kann eine Mundpflege bei einem zu pflegenden Menschen im Bett vorbereiten und unter Aufsicht einer Fachkraft professionell durchführen. 5. Der/die Auszubildende kann die Behandlungsmöglichleiten einer Parotitis und einer Soor-Erkrankung unterscheiden.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Sturzprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Ein Sturz kann zu weitreichenden Folgen und Einschränkungen für den zu pflegenden Menschen führen. Durch eine fachkundige, rechtzeitige Risikoeinschätzung soll eine sichere Mobilität des zu pflegenden Menschen gewährleistet und individuell gefördert werden. Risikofaktoren, die einen Sturz begünstigen, können in verschiedene Bereiche unterteilt werden: personenbezogene, medikamentenbezogene und umgebungsbezogene Faktoren. Ordnen Sie die Ihnen bekannten Risikofaktoren in der Tabelle den jeweiligen Kriterien zu. Ergänzen Sie mögliche Maßnahmen, die der Einschränkung der jeweiligen Risikofaktoren dienlich sind. Risikofaktoren

Prophylaktische Maßnahmen

Umgebungsbezogen

Medikamentenbezogen

Personenbezogen

Bereiche

Auch wenn alle möglichen prophylaktischen Maßnahmen ergriffen werden, kann es zu Stürzen unterschiedlichster Art kommen. Jeder Sturz birgt die Gefahr folgenschwerer Verletzungen und/oder Einschränkungen. Leiten Sie verschiedene mögliche Folgeerscheinungen eines Sturzes ab.

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Sturzprophylaxe

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung den genauen Ablauf (interner Hausstandard) zeigen und erklären, der im Nachgang eines Sturzes (mit allen unterstützenden Instrumenten) einzuhalten ist. Unterscheiden Sie dabei den Sturz eines zu pflegenden Menschen und den Sturz eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin machen Sie sich entsprechende Notizen zu Ablauf, Dokumentation und Schnittstellenmanagement. Sturz eines zu pflegenden Menschen

Sturz eines/einer Mitarbeiters/Mitarbeiterin

Ablauf:

Ablauf:

Dokumentation:

Dokumentation:

Schnittstellenmanagement:

Schnittstellenmanagement:

Geben Sie den Ablauf in eigenen Worten wieder, in dem Sie das von Ihnen zusammengefasste Vorgehen in einer Dienstbesprechung thematisieren. Beobachten Sie drei zu pflegende Menschen in Ihrem Alltag und bewerten Sie die Ihnen dabei aufgefallenen Risikofaktoren mit der Praxisanleitung. Erörtern Sie gemeinsam, ob alle möglichen prophylaktischen Maßnahmen bereits angewendet werden. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt Faktoren, die ein erhöhtes Sturzrisiko zur Folge haben können. 2. Der/die Auszubildende kann verschiedene Folgeschäden, die ein vorangegangener Sturz nach sich ziehen kann, benennen und ist sich des Ausmaßes bewusst. 3. Der/die Auszubildende kennt den hausinternen Standard zur Sturzprophylaxe und weiß, wo er/sie diesen einsehen kann. 4. Der/die Auszubildende kennt den hausintern geregelten Ablauf nach einem Sturz (Mitarbeiter:in oder zu pflegender Mensch). Er/sie besitzt Kenntnis über die zu erhebenden Daten, weiß wo und wie diese zu dokumentieren sind und an welche Schnittstellen diese weitergeleitet werden müssen. 5. Der/die Auszubildende kann prophylaktische Maßnahmen wiedergeben und umsetzen, die zur Sturzvermeidung ergriffen werden können.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Thromboseprophylaxe Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Die Thromboseprophylaxe ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Pflegeinterventionen im ambulanten wie auch im stationären Bereich. Durch die Bildung von Thromben wird der Blutstrom eingeschränkt. Die Entstehung eines Thrombus in den tiefen Beinvenen kann zu einer Lungenembolie führen. In diesem Fall ist ein schnelles Erfassen der Situation mit angepasstem Agieren lebenswichtig. Bei einer Neigung zur Thrombenbildung sollten bereits frühzeitig prophylaktische Maßnahmen ergriffen werden, um so lebensbedrohliche Situationen zu vermeiden. Definieren Sie den Begriff Thrombose und arbeiten Sie die häufigsten Entstehungsorte heraus.

Beschreiben Sie verschiedene Ursachen und Risikofaktoren. Arbeiten Sie bei Ihrer Auflistung die Virchow Trias separat heraus. Nennen Sie dabei sowohl die deutschen als auch die Fachbegriffe. Virchow Trias

Risikofaktoren

Erklären Sie den Unterschied zwischen Phlebothrombose und Thrombophlebitis und ergänzen Sie die Symptome. Thrombophlebitis

Phlebothrombose

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Thromboseprophylaxe

Erstellen Sie eine Auswahl prophylaktischer Maßnahmen. Unterscheiden Sie dabei medikamentöse und nicht medikamentöse Maßnahmen. Medikamentöse Prophylaxen

Nicht medikamentöse Prophylaxen

Lassen Sie sich nach Möglichkeit das Anlegen eines Kompressionsverbands und das Anziehen von Antithrombosestrümpfen (ATS) zeigen. Führen Sie die Kompressionstherapievariationen selbstständig unter Aufsicht durch. Arbeiten Sie die Vor- und Nachteile beim Einsatz von Kompressionsverbänden und Kompressionstrümpfen heraus. Nachteile

Kompressionsstrümpfe

Kompressionsverband

Vorteile

Erläutern Sie kurz die wesentlichen Unterschiede zwischen Antithrombosestrümpfen (ATS) und medizinischen Kompressionsstrümpfen (MKS).

Beobachten Sie die zu pflegenden Menschen in Ihrem direkten Umfeld und geben Sie eine begründete Risikoeinschätzung ab, die Sie mit der Praxisanleitung besprechen. Erörtern Sie weiter mögliche prophylaktische Maßnahmen zu den jeweiligen zu pflegenden Personen, die bisher noch nicht ergriffen wurden.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Arbeiten Sie die Anzeichen einer bestehenden Thrombose heraus und fassen Sie die zu ergreifenden Maßnahmen zusammen. Anzeichen Thrombose

Zu ergreifende Maßnahmen

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die Definition einer Thrombose. Er/sie kann zwischen einer Phlebothrombose und einer Thrombophlebitis unterscheiden. 2. Der/die Auszubildende kennt die drei Faktoren, die zu einer Thrombose führen, und kann dementsprechend prophylaktische Maßnahmen individuell auf einen zu pflegenden Menschen anpassen, planen und durchführen. 3. Der/die Auszubildende erkennt Risikofaktoren, die eine Thrombose bei zu pflegenden Menschen begünstigen. 4. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen medikamentösen und nicht medikamentösen Thromboseprophylaxen. 5. Der/die Auszubildende kann Vor- und Nachteile bei der Anwendung von Kompressionsverbänden und Kompressionsstrümpfen benennen. 6. Der/die Auszubildende kann den Unterschied zwischen Kompressions- und Antithrombosestrümpfen erklären. 7. Der/die Auszubildende kann ATS und Kompressionsverbände fachgerecht anlegen. 8. Der/die Auszubildende erkennt eine bestehende Thrombose und kann adäquate Maßnahmen benennen.

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Zusammenhänge Prophylaxen

Zusammenhänge Prophylaxen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.3 I.2 III.2 I.3 IV.1 II.2 V.1

Sie haben sicherlich bereits festgestellt, dass Prophylaxen einen großen Teil Ihres Pflegealltags einnehmen. Dadurch beugen Sie Komplikationen und den dadurch entstehenden Folgeschäden vor, somit sind sie unverzichtbar. Definieren Sie für sich den Begriff Prophylaxe.

Nennen Sie verschiedene Synonyme für das Wort Prophylaxe und markieren Sie die, welche Ihnen am geläufigsten erscheinen.

Erläutern Sie in eigenen Worten, warum Prophylaxen im Pflegealltag unverzichtbar sind und welche Prophylaxen für Sie persönlich einen höheren Stellenwert als andere haben. Begründen Sie Ihre Auswahl.

Nur bei der Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen kann ein ganzheitlicher, individueller Pflegeprozess erstellt werden. Daher greifen in den meisten Fällen mehrere Prophylaxen in der Versorgung eines zu pflegenden Menschen ineinander. Wählen Sie in Absprache mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus. Notieren Sie die verschiedenen Prophylaxen, die in dessen Pflegeintervention Anwendung finden, und erklären Sie anhand dieses Beispiels, wie genau die angewendeten Prophylaxen in Verbindung zueinander stehen und ineinandergreifen.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / V Prophylaxen

Arbeiten Sie in der folgenden Tabelle die verschiedenen Prophylaxen heraus und markieren Sie Ihren selbst eingeschätzten Wissensstand. Prophylaxe

Gutes theoretisches Hintergrundwissen

Sichere praktische Anwendung

Praktischer/ theoretischer Übungsbedarf

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann verschiedene Prophylaxen benennen. 2. Der/die Auszubildende weiß um die Wichtigkeit des Einbindens verschiedener Prophylaxen in Pflegeinterventionen. 3. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Synonyme für das Wort Prophylaxe und erläutert deren Bedeutung. 4. Der/die Auszubildende kann seinen Wissenstand einschätzen und seine Eigenwahrnehmung verschriftlichen. 5. Der/die Auszubildende kann anhand eines Beispiels das Zusammenspiel und Ineinandergreifen der Prophylaxen erläutern.

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VI  Pflegekonzept/ Pflegeprozess Pflegekonzept/Pflegeprozess113 Basale Stimulation

114

Biografiearbeit118 Bobath121 Dokumentation124 Kinästhetik 

126

Pflegemodell ABEDL nach Monika Krohwinkel 

128

Pflegemodell ATL nach Liliane Juchli

132

Pflegemodell Transkulturelle Pflege nach Madeleine Leininger

135

Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier

138

Ressourcen141 Strukturierte Informationssammlung (SIS®)143

113

Basale Stimulation

Basale Stimulation Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.1 V.1 I.2 II.2 I.3 II.3 I.6 IV.1

Unter basaler Stimulation versteht man die Möglichkeit zur Kommunikation und Förderung von Menschen, die unter einer beeinträchtigten Wahrnehmung leiden. Durch gezielte Anwendungen der basalen Stimulation wird die Wahrnehmung des zu pflegenden Menschen aktiviert und die Sinne werden angesprochen. Die basale Stimulation umfasst unterschiedliche Arten der Sinnesanregung, die einzeln oder auch in Kombination angewendet werden. Ziel der basalen Stimulation ist, dass der zu pflegende Mensch seinen Körper besser wahrnehmen und seine Position im Raum besser einschätzen kann. Ergänzen Sie die folgende Tabelle, erfassen Sie zu jedem der fünf Sinne den Fachbegriff sowie jeweils mindestens drei Möglichkeiten, mit denen eine Stimulation angestrebt werden kann. Sinn

Fachbegriff

Möglichkeit der Stimulierung

Sehen

Hören

Riechen

Schmecken

Fühlen/ tasten

Bedenken Sie bei Ihrer weiteren Ausarbeitung, dass alle stimulierenden Maßnahmen von jedem zu pflegenden Menschen aufgrund seiner Lebenserfahrungen individuell unterschiedlich und damit positiv wie negativ wahrgenommen werden können. Düfte können Erinnerungen wachrufen und Reaktionen hervorrufen. Beispielsweise kann der Duft von Kaffee den Appetit anregen oder die Verdauung fördern, ein bekanntes Parfüm kann frühere Erinnerungen wachrufen. 114

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Nennen Sie weitere fünf Gerüche aus Ihrem Alltag und ordnen Sie Ihre eigenen körperlichen Reaktionen wie Ekel, Speichelfluss, Entspannung … zu. Geruchsrichtung

Reaktion

Eine bewährte Methode, um den Geruchssinn anzuregen, ist die Aromatherapie. In diesem Rahmen werden verschiedene ätherische Öle verwendet. Jedem dieser Düfte wird eine bestimmte Reaktion zugeschrieben. Bedenken Sie, dass diese Zuordnung der Regel entspricht, es aber immer Menschen gibt, die diesen Duft anders wahrnehmen. Ergänzen Sie folgende Tabelle. Duftrichtung

Zugeschriebene Wirkung

Lavendel Zitrusfrüchte Tanne Rose Pfefferminz

Zählen Sie fünf verschiedene Anwendungsmöglichkeiten auf, die bei der Aromatherapie eingesetzt werden können.

Das Sehen ist die bewussteste Art, unsere Umwelt wahrzunehmen. Versetzen Sie sich in die Lage eines immobilen Menschen, der im Bett liegt und mit dem Gesicht zur Wand positioniert wurde. Beschreiben Sie Ihre erwarteten Empfindungen und Gedankengänge.

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Basale Stimulation

Setzen Sie sich zuerst theoretisch mit Möglichkeiten der Sinnesförderung in Bezug auf die visuelle Wahrnehmung auseinander. Vergleichen Sie Ihre Überlegungen mit Maßnahmen, die in Ihrem Arbeitsumfeld bereits umgesetzt werden. Bereits eingesetzte Anreize

Weitere Ideen zur Anreizförderung

Beim Hören werden auditive Anreize aufgenommen, zu einer Einheit zusammengesetzt und entsprechend der Abfolge zu Melodien und/oder bekannten Geräuschen verarbeitet. Erstellen Sie eine Tabelle mit drei verschiedenen Möglichkeiten, um einen auditiven Anreiz schaffen zu können. Arbeiten Sie dabei Vor- und Nachteile in der Umsetzung und/oder Wahrnehmung heraus. Möglichkeit Umsetzung auditiver Anreiz Vorteile

Nachteile

Das größte Sinnesorgan des Menschen ist die Haut. Mit ihr fühlen wir Wärme, Kälte und Berührungen. Bedenken Sie bitte, dass Berührungen von Menschen unterschiedlich wahrgenommen werden können. Sie können Geborgenheit und Sicherheit auslösen, allerdings ebenso Abneigung und Unwohlsein hervorrufen. Mithilfe der Nerven, die in der Haut enden, nehmen wir unseren Körper wahr. Erstellen Sie ein Mindmap mit Möglichkeiten, den taktil-haptischen Sinn eines stark eingeschränkten zu pflegenden Menschen zu fördern.

Taktil-haptische Wahrnehmung

Ein Mensch kann fünf verschiedene Geschmacksrichtungen mit der Zunge wahrnehmen. 116

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Zählen Sie diese auf.

Arbeiten Sie drei Möglichkeiten heraus, mit denen Sie bei zu pflegenden Menschen mit einer Dysphagie den Geschmackssinn anregen können. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Wahl die Aspirationsgefahr und vermeiden Sie diese Komplikation. Lassen Sie bei sich selbst alle gewählten Möglichkeiten durch die Praxisanleitung durchführen und notieren Sie Ihre Empfindungen. Umsetzungsart

Eigene Wahrnehmung

Oft kann eine Maßnahme zur Sinnesstimulierung nicht auf einen einzigen Sinn begrenzt werden. Begründen Sie dieses.

Planen Sie eine basale Stimulation bei einem zu pflegenden Menschen, mit der Sie alle fünf Sinne ansprechen. Stimmen Sie Ihr Vorhaben mit der Praxisanleitung im Vorfeld ab und führen Sie es anschließend durch. Beobachten und notieren Sie die Reaktion des zu pflegenden Menschen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende versteht das Prinzip der basalen Stimulation. 2. Der/die Auszubildende kennt die Wirkungsweisen, die verschiedenen ätherischen Öle zugeschrieben werden, und kann sie situationsbezogen einsetzen. 3. Der/die Auszubildende kann Möglichkeiten zur Förderung der Sinneswahrnehmung bei zu pflegenden Menschen aufzählen und umsetzen. 4. Der/die Auszubildende hat sich mit der individuellen Wahrnehmung auseinandergesetzt. 5. Der/die Auszubildende ist sich über positive wie negative Wahrnehmungen bewusst und kann diese mit bekannten biografischen Ereignissen in Verbindung bringen.

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Biografiearbeit

Biografiearbeit Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 V.2 I.2 II.1 I.3 I.V I.5 V.1

Eine Biografie ist die Zusammenfassung der Lebensgeschichte. Je nach Verwendungszweck werden die Schwerpunkte der Inhalte festgelegt. Die Schwerpunkte in einer Biografie, die zur Erstellung eines individuellen Pflegeprozesses genutzt wird, weichen von denen in einer Biografie, die zu kommerziellen Zwecken genutzt wird, ab. Nehmen Sie zur Zielsetzung der Biografiearbeit in der Pflege Stellung. Analysieren Sie in diesem Rahmen den Zusammenhang zwischen biografischer Arbeit und dem individuellen Pflegeprozess.

Erörtern Sie wichtige Informationen, die eine vollständige Biografie zur Erstellung eines individuellen Pflegeprozesses enthalten muss. Bedenken Sie, dass nicht nur historische Ereignisse dokumentiert werden sollten, sondern auch Gewohnheiten und persönliche Wahrnehmungen wichtig sein können. Historische Ereignisse

Gewohnheiten/Wahrnehmungen

Biografische Daten können unter Mitarbeit des zu pflegenden Menschen selbst, seiner Angehörigen, Betreuer, Bezugspersonen oder aus vorliegenden Dokumenten erhoben werden. 118

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Ermitteln Sie Zeitpunkte, die sich zur Sammlung biografischer Daten bei einem orientierten, autonomen Menschen eignen. Unterscheiden Sie dabei geplante Situationen, vorbereitete Situationen und spontane Möglichkeiten Geplante Situationen/vorbereitete Situationen

Spontane Möglichkeiten

Arbeiten Sie die Rahmenbedingungen heraus, die Sie in der Vorbereitung eines geplanten Gespräches beachten sollten. Berücksichtigen Sie dabei die räumlichen, zeitlichen und persönlichen Aspekte. Räumlich

Zeitlich

Persönlich

Das biografische Arbeiten hat besonders im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen einen sehr hohen Stellenwert. Durch biografisches Hintergrundwissen können einerseits Verhaltensweisen der Demenzkranken besser nachvollzogen werden. Andererseits können Pflegende mithilfe biografischer Informationen die Interaktionen mit demenziell erkrankten Menschen vereinfachen, fördern und unterstützen. Beurteilen Sie diese Aussage und notieren Sie inhaltliche Besonderheiten beim Erheben der Biografie eines demenziell Erkrankten im Vergleich zu denen bei einem autonomen Menschen.

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Biografiearbeit

Vergleichen Sie verschiedene Formen zur Erfassung der biografischen Daten miteinander, arbeiten Sie Vor- und Nachteile heraus. Vorteile

Nachteile

Tabellenform (schriftlich) Fließtext (schriftlich) Mündliche Erhebung Skizze (Baum mit Wurzeln, Lebensweg …)

Lassen Sie sich hausinterne Vordrucke zur Erfassung der biografischen Angaben zeigen und von der Praxisanleitung erläutern. Erfassen Sie nach Rücksprache und unter Berücksichtigung Ihrer bisherigen Ausarbeitung die biografischen Daten eines zu pflegenden Menschen. Nach Möglichkeit erheben Sie die Daten bei einem neu aufgenommenen zu pflegenden Menschen. Nutzen Sie dazu die zur Verfügung stehenden Instrumente und dokumentieren Sie im Anschluss die erhobenen Angaben unter Aufsicht fachgerecht im Dokumentationssystem. Sollte dies nicht möglich sein, erheben Sie die Daten bei einem zu pflegenden Menschen, dessen Biografie bereits hinterlegt ist. Wählen Sie den zu Pflegenden zusammen mit der Praxisanleitung aus. Gleichen Sie Ihre Ausarbeitung mit den im Dokumentationssystem hinterlegten Daten ab. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende erkennt den Zusammenhang zwischen den biografischen Daten und der Erstellung eines individuellen Pflegeprozesses. 2. Der/die Auszubildende kann Möglichkeiten/Situationen zur Datenerfassung benennen. 3. Der/die Auszubildende kann Unterschiede bei der Erfassung biografischer Daten in Zusammenarbeit mit autonomen und demenziell erkrankten Menschen erläutern. 4. Der/die Auszubildende kann Vor- und Nachteile verschiedener Erfassungsmöglichkeiten beschreiben. 5. Der/die Auszubildende kann erhobene Daten fachgerecht dokumentieren und/oder evaluieren. 6. Der/die Auszubildende ist sich der Wichtigkeit der biografischen Arbeit besonders im Umgang mit demenziell Erkrankten bewusst. 7. Der/die Auszubildende hat sich mit den hausinternen Instrumenten zur biografischen Arbeit auseinandergesetzt. 8. Der/die Auszubildende kann wichtige biografische Angaben benennen, die zur Erstellung eins individuellen Pflegeprozesses nötig sind. 120

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Bobath Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 I.2 II.3 I.3 IV.1 I.5 V.1

Das Bobath-Konzept ist speziell für Menschen mit Störungen des zentralen Nervensystems entwickelt worden. Es zielt darauf ab, den zu pflegenden Menschen ganzheitlich und individuell zu betrachten. Die Maßnahmen sollen mit dem zu pflegenden Menschen erarbeitet und in hohem Maß in den Pflegealltag integriert werden. Beschreiben Sie das Bobath-Konzept in eigenen Worten.

Nennen Sie die verschiedenen Indikatoren und Krankheitsbilder, die das Einbeziehen des Bobath-Konzeptes rechtfertigen.

Arbeiten Sie die Unterschiede zwischen Hemiplegie und Hemiparese heraus. Hemiparese

Hemiplegie

Eine wichtige Grundlage des Bobath-Konzeptes ist die Plastizität des Gehirns. Beschreiben Sie die Begrifflichkeit.

121

Bobath

Erstellen Sie ein Mindmap, in dem Sie die Ziele des Bobath-Konzeptes herausarbeiten.

Ziele

Beobachten Sie die zu pflegenden Menschen in Ihrem Arbeitsumfeld. Ermitteln Sie die zu Pflegenden, bei welchen die Pflegeinterventionen nach den Bobath-Prinzipen geplant und durchgeführt werden sollten. Begründen Sie Ihre Einschätzung.

Das Bobath-Konzept findet in den Bereichen Körperpflege, Transfer und Positionierung Anwendung. Die individuellen Pflegemaßnahmen werden auf der Grundlage des beobachteten Bewegungsmusters, der vorhandenen Ressourcen und der erfassten Einschränkungen in Verbindung mit der Zielsetzung ausgewählt und geplant. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung die praktische Umsetzung in den drei Bereichen zeigen. Arbeiten Sie wichtige Merkmale und Techniken bei der Umsetzung heraus. Bereich Körperpflege

Transfer

Positionierung

122

Merkmale und Techniken

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Führen Sie unter Beobachtung der Praxisanleitung eine Pflegeintervention durch. Setzen Sie Ihre Ausarbeitungen um und lassen Sie sich anschließend ein konstruktives Feedback geben. Die tägliche Einbeziehung des Bobath-Konzeptes in den Pflegealltag ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Des Weiteren können speziell ausgebildete Bobath-Therapeuten unterstützend hinzugezogen werden. Recherchieren Sie, wo Sie in Ihrem Umfeld den nächsten spezialisierten Therapeuten finden. Notieren Sie sich Kontaktdaten und ermitteln Sie, ob sie in Ihrem Arbeitsumfeld bereits tätig sind oder ihr Einsatz bereits in Erwägung gezogen wurde. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende beschreibt die Ziele, die das Bobath-Konzept verfolgt. 2. Der/die Auszubildende kann die Indikatoren erkennen und die Pflegeintervention entsprechend anpassen. 3. Der/die Auszubildende führt die Körperpflege, die Mobilisation sowie die Positionierung nach Bobath, auf den zu pflegenden Menschen individuell zugeschnitten, durch. 4. Der/die Auszubildende erläutert die Prinzipien der Umsetzung des Konzeptes. 5. Der/die Auszubildende kennt Bobath-Therapeuten in der Umgebung. 6. Der/die Auszubildende kann zwischen Hemiplegie und Hemiparese unterscheiden.

123

Dokumentation

Dokumentation Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 III.2 I.2 IV.1 I.6 II.1

Auch wenn immer wieder das Wort „Entbürokratisierung“ in aller Munde ist, so hat die Dokumentation in der Pflege einen sehr hohen Stellenwert. Was nicht hinterlegt/ dokumentiert ist, hat nicht stattgefunden oder wurde vom Pflegepersonal nicht wahrgenommen/beobachtet. Die Dokumentation dient nicht nur als Nachweis erbrachter Leistungen, sie dient auch als rechtliche Absicherung für die Pflegefachkraft. Ebenso wird sie als Informationssammlung und Übergabeinstrument genutzt. Eine umfassende Pflegedokumentation besteht aus mehreren Bausteinen. Beschreiben Sie die folgenden Bausteine und fassen Sie kurz die Inhalte zusammen, die sie jeweils enthalten sollten. Dokumentationsbaustein

Mögliche Inhalte

Stammblatt

Anamnese

Biografie

Ärztliche Anordnungen, Therapiemaßnahmen Maßnahmenplan

Pflegeplanung/ SIS®

Pflegebericht, Übergabe, Tagesbericht Durchführungsnachweis

Vergleichen Sie die in der Tabelle ausgearbeiteten Bausteine mit denen des Dokumentationssystems an Ihrem Einsatzort. 124

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Arbeiten Sie Abweichungen heraus und begründen Sie diese nach Rücksprache mit der Praxisanleitung.

Lesen Sie nach Rücksprache mit der Praxisanleitung die Pflegeberichte von drei verschiedenen zu pflegenden Menschen, bei denen sich ein besonderes Ereignis ereignet hat. Beurteilen Sie die Vollständigkeit der Ereignisdarstellung sowie die Einhaltung und die Dokumentation der Reaktionskette. Zu pflegender Mensch

Ereignisdarstellung und Bemerkung zur Vollständigkeit

Lassen sie sich von der Praxisanleitung zeigen, wo und in welcher Weise geplante Maßnahmen hinterlegt werden müssen. Notieren Sie wichtige Hinweise dazu in Stichpunkten.

Formulieren Sie selbstständig einen Eintrag für den Pflegebericht nach einem besonderen Ereignis in Bezug auf einen zu pflegenden Menschen. Besprechen Sie Ihre Vorformulierung mit der Praxisanleitung und übertragen Sie diese anschließend ins Dokumentationssystem. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende ist sich der enormen Wichtigkeit einer lückenlosen Dokumentation bewusst. 2. Der/die Auszubildende kennt Aufbau und Inhalte einer vollständigen Dokumentation und kann einzelne Bausteine benennen. 3. Der/die Auszubildende findet sich im Dokumentationssystem zurecht und kann relevante Informationen gezielt entnehmen. 4. Der/die Auszubildende kann Ereignisse im Pflegebericht fachlich hinterlegen. 125

Kinästhetik

Kinästhetik Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.2 I.2 II.3 I.5 IV.1 1.6 V.1 II.1 V.2

Unter Kinästhetik wird die Kunst der Bewegungswahrnehmung verstanden. Das heißt, die Kinästhetik basiert auf Erfahrungen und Wahrnehmungen der eigenen Bewegung. In Pflegeberufen steht dabei die Förderung der eigenen Gesundheit sowie die Förderung der Gesundheit des zu pflegenden Menschen im Vordergrund. Recherchieren Sie die wichtigsten Grundlagen der Kinästhetik und notieren Sie, warum diese in der Pflege wichtig sind. Begründen Sie Ihre Überlegungen und erörtern Sie ihre persönlichen Vorteile für Sie als Pflegekraft.

Um die Kinästhetik zu verstehen und für sich nutzen zu können, ist es wichtig, seine eigenen Bewegungsabläufe bewusst wahrzunehmen. Nehmen Sie die Rückenlage ein, konzentrieren Sie sich bewusst auf Ihren Körper und Ihre Bewegungen. Drehen Sie sich nun auf die linke Seite. Notieren Sie die einzelnen Bewegungsabläufe. rechter Fuß: linker Fuß: Becken: Rücken: rechte Hand: linke Hand: Kopf:

Interpretieren Sie die Aussage „Massen fassen, Zwischenräume spielen lassen“.

126

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Lassen Sie sich von einer Praxisanleitung die Mobilisation eines zu pflegenden Menschen vom Bett in den Rollstuhl unter kinästhetischen Aspekten zeigen. Analysieren Sie Ihre Beobachtungen in Bezug auf die Pflegekraft und den zu pflegenden Menschen. Berücksichtigen Sie dabei die verbale und nonverbale Kommunikation. Pflegekraft:

Zu pflegender Mensch:

Führen Sie unter Aufsicht einer Praxisanleitung einen Positionswechsel eines zu pflegenden Menschen im Sitzen und anschließend im Liegen durch. Berücksichtigen Sie dabei die kinästhetischen Aspekte und lassen Sie sich von der Praxisanleitung ein konstruktives Feedback geben. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende nimmt die eigenen Bewegungsabläufe bewusst wahr, kann diese formulieren und zieht daraus wertvolle Schlussfolgerungen zur Umsetzung im Pflegealltag. 2. Der/die Auszubildende wird sich der Bedeutung der Kinästhetik und der Vorteile aus deren Umsetzung in der Pflege zur Förderung der eigenen Gesundheit bewusst. 3. Der/die Auszubildende nimmt die nonverbale Kommunikation innerhalb einer Pflegeintervention wahr und erkennt deren Wichtigkeit. 4. Der/die Auszubildende kann die kinästhetischen Aspekte in verschiedenen Pflegeinterventionen fachgerecht anwenden. 5. Der/die Auszubildende kann die Körperpartien, die bei der Umlagerung eines zu pflegenden Menschen als „Hebelpunkt“ wirken, benennen und wendet sein/ihr Wissen in der Praxis an.

127

Pflegemodell ABEDL nach Monika Krohwinkel

Pflegemodell ABEDL nach Monika Krohwinkel Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 V.1 I.2 II.1 I.3 II.3 I.5 IV.1

Das Modell der fördernden Prozesspflege ist ein Pflegemodell, welches von Monika Krohwinkel, einer deutschen Pflegewissenschaftlerin, entwickelt wurde. Erläutern Sie die Bedeutung der Abkürzung ABEDL.

Arbeiten Sie den Unterschied zwischen ABEDL und AEDL heraus.

Nennen Sie die Ziele, die Monika Krohwinkel mit ihrem Pflegemodell verfolgt.

Benennen Sie die verschiedenen ABEDLs. ABEDL 1 ABEDL 2 ABEDL 3 ABEDL 4 ABEDL 5 ABEDL 6 ABEDL 7 ABEDL 8 ABEDL 9 ABEDL10 ABEDL 11 ABEDL 12 ABEDL 13

128

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Die Grundlagen der sogenannten Prozesspflege basieren auf den folgenden vier Schlüsselkompetenzen. Menschen Umgebung Pflege Gesundheit und Krankheit Beschreiben Sie kurz die einzelnen Kompetenzen und erläutern Sie den jeweiligen Zusammenhang.

Erklären Sie die folgenden Begriffe kurz und erfassen Sie die jeweilige Bedeutung in der Pflegeprozessplanung. Begrifflichkeit

Bedeutung/Erläuterung

Problem

Ressource

Pflegeziel

Pflegemaßnahmen



Evaluation

129

Pflegemodell ABEDL nach Monika Krohwinkel

Wählen Sie in Absprache mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen mit niedrigem Pflegeaufwand aus und erarbeiten Sie eine kurze Informationssammlung mit dem Schwerpunkt Ressourcen und Probleme. Bearbeiten Sie die ABEDLs 3 sowie den Bereich 9 –13. ABEDL 3

Problem: Ressource:

ABEDL 9

Problem: Ressource:

ABEDL 10

Problem: Ressource:

ABEDL 11

Problem: Ressource:

ABEDL 12

Problem: Ressource:

ABEDL 13

Problem: Ressource:

Erstellen Sie eine Pflegeplanung zu den restlichen ABEDLs 1; 2; 4 –7 ABEDL 1: Problem

Ressource

Ziel

Maßnahme

Evaluation

Ressource

Ziel

Maßnahme

Evaluation

ABEDL 2: Problem

130

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

ABEDL 4: Problem

Ressource

Ziel

Maßnahme

Evaluation

Ressource

Ziel

Maßnahme

Evaluation

Ressource

Ziel

Maßnahme

Evaluation

Ressource

Ziel

Maßnahme

Evaluation

ABEDL 5: Problem

ABEDL 6: Problem

ABDEL 7: Problem

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende versteht das Modell der fördernden Prozesspflege nach Monika Krohwinkel und kann die verfolgten Ziele herausarbeiten. 2. Der/die Auszubildende kann die einzelnen ABEDLs benennen. 3. Der/die Auszubildende ist befähigt, eine eigenständige Informationssammlung bzw. Pflegeplanung zu verfassen. 4. Der/die Auszubildende ist sich über die Bedeutung der Beziehung im Modell nach Monika Krohwinkel bewusst. 5. Der/die Auszubildende kann die Elemente einer Pflegeplanung beschreiben und kennt deren Bedeutung. 6. Der/die Auszubildende kennt die Schlüsselkompetenzen und kann die Zusammenhänge erkennen und beschreiben.

131

Pflegemodell ATL nach Liliane Juchli

Pflegemodell ATL nach Liliane Juchli Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 V.1 I.2 II.1 I.3 II.3 I.5 IV.1

Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester trat Frau Juchli dem Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz bei. Auch nach ihrem Ordenseintritt bildete sie sich im Gesundheitswesen stets weiter und unterrichtete an verschiedenen Schulen. Sie schrieb mehrere Bücher und gilt bis heute als Pflegepionierin. Für sie stand die Sichtweise der ganzheitlichen Pflege im Vordergrund, die sowohl den Körper, die Seele wie auch den Geist des zu pflegenden Menschen in die Pflegeinterventionen mit einbezieht. Die 12 ATLs sind eng miteinander verbunden und befassen sich mit dem Verhalten, den persönlichen Bedürfnissen, Erfahrungen und Einschränkungen des zu pflegenden Menschen. Durch das Ineinandergreifen der verschiedenen ATLs wird sehr schnell deutlich, dass ein Problem, das in einem dieser Bereiche erfasst wird, Auswirkungen auf ein weiteres oder mehrere ATLs hat. Erläutern Sie, wofür die Abkürzung ATL steht, und beschreiben Sie ihre Bedeutung.

Vergleichen Sie die ATL nach Juchli mit den ABEDL nach Krohwinkel. Arbeiten Sie die markanten Unterschiede heraus.

Beschreiben Sie den Begriff der Ganzheitlichkeit in Bezug auf die Pflegeplanung und erklären Sie die elementare Wichtigkeit der ganzheitlichen Wahrnehmung eines zu pflegenden Menschen.

132

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Benennen Sie die 12 verschiedenen ATLs namentlich und beschreiben Sie jeweils die wichtigen Inhalte. ATLs

Inhalte

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung eine bereits fertig erstellte Pflegeplanung, der die ATLs zugrunde liegen, zeigen und erklären. Evaluieren Sie diese Pflegeplanung im Anschluss mit der Praxisanleitung und machen Sie sich stichpunktartig Notizen zu den Schwerpunkten.

133

Pflegemodell ATL nach Liliane Juchli

Suchen Sie nach Absprache mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus und arbeiten Sie für diesen die ATLs Nr. 8, 9 und 11 in der folgenden Tabelle aus. ATL Nr. 8

Ziel: Problem: Ressource: Maßnahme:

ATL Nr. 9

Ziel: Problem: Ressource: Maßnahme:

ATL Nr. 11

Ziel: Problem: Ressource: Maßnahme:

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die ATL nach Juchli benennen und wichtige Inhalte herausarbeiten. 2. Der/die Auszubildende kennt markante Unterschiede zum Pflegekonzept der 13 ABEDL nach Krohwinkel. 3. Der/die Auszubildende kennt die Bedeutung der ATL im Pflegealltag zur Planung individuell angepasster Pflegemaßnahmen. 4. Der/die Auszubildende kann den Begriff der Ganzheitlichkeit in Bezug auf die Pflege erklären. 5. Der/die Auszubildende kann eine bereits erstellte Pflegeplanung mit Unterstützung evaluieren. 6. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Ganzheitlichkeit auseinander und kann die ATL für ausgewählte zu pflegende Menschen ausarbeiten.

134

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Pflegemodell Transkulturelle Pflege nach Madeleine Leininger Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 V.1 I.2 II.1 I.3 II.3 I.5 IV.1

Die multikulturelle Bevölkerung stellt jetzt bereits in der Pflege eine Herausforderung dar und wird zukünftig einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Jede Kultur hat ihre eigenen Besonderheiten. Madeleine Leininger war die erste Pflegetheoretikerin, die dem kulturellen Hintergrund des zu pflegenden Menschen bei der Durchführung der Pflegeintervention einen hohen Stellenwert zugeordnet und diesen in ihrem „Sunrise- Modell“ beschrieben hat. Beschreiben Sie in Ihren eigenen Worten die Bedeutung des Wortes Kultur.

Erläutern Sie den Grund für die zunehmende Bedeutung der Umsetzung von transkultureller Pflege im Alltag.

Fassen Sie die Ziele der transkulturellen Pflege nach Leininger zusammen.

Arbeiten Sie die verschiedenen Herkunftsländer der zu pflegenden Menschen in Ihrem direkten Arbeitsumfeld mithilfe des Dokumentationssystems heraus. Markieren Sie die drei Länder optisch, die am häufigsten vertreten sind.

135

Pflegemodell Transkulturelle Pflege nach Madeleine Leininger

Recherchieren Sie zu den drei Ländern, die Sie in der vorherigen Aufgabe markiert haben, welche Kultur/Religion dort gelebt wird. Legen Sie den Schwerpunkt auf die Besonderheiten, denen in Bezug auf die Pflegeinterventionen eine besondere Bedeutung zukommen sollte. Land und Kulturform

Pflegerelevante Besonderheiten

Sowohl bei zu pflegenden Menschen als auch bei Pflegekräften sind immer häufiger Migrationshintergründe wahrzunehmen. Erfassen Sie die verschiedenen Herkunftsländer Ihrer Arbeitskollegen und versuchen Sie in Gesprächen Informationen über das dortige Gesundheitssystem in Erfahrung zu bringen. Notieren Sie sich Abweichungen zu dem System in Deutschland. Herkunftsland

136

Abweichungen zum deutschen Gesundheitssystem

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Auch in der Form der Ausbildung von Pflegeberufen gibt es große Unterschiede. Vergleichen Sie die Ausbildungen folgender Länder miteinander. Beachten Sie dabei unter anderem die Dauer der Ausbildung, Voraussetzungen, zu erwerbende Qualifikationen … Land

Zusammenfassung des Ausbildungssystems

Deutschland

Frankreich

Dänemark

Ein nicht europäisches Land Ihrer Wahl

Setzen Sie sich mit dem Sunrise-Modell auseinander und stellen Sie es nach Möglichkeit in einer Übergabe oder Dienstbesprechung vor (sollte dieses organisatorisch nicht möglich sein, erläutern Sie das Konzept mindestens der Praxisanleitung). Arbeiten Sie in diesem Rahmen mögliche Herausforderungen heraus, auf die Pflegende bei der Umsetzung stoßen können, und diskutieren Sie verschiedene Lösungsstrategien. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt das Sunrise-Modell und kann Inhalte an andere Pflegekräfte weitergeben. 2. Der/die Auszubildende kann die zunehmende Wichtigkeit der Umsetzung transkultureller Pflege nachvollziehen. 3. Der/die Auszubildende setzt sich mit verschiedenen Kulturen/Religionen auseinander, kann pflegerelevante Besonderheiten herausarbeiten und sucht gemeinsam mit anderen Teammitgliedern nach passenden Lösungsstrategien. 4. Der/die Auszubildende vergleicht Gesundheitssysteme verschiedener Länder miteinander und arbeitet Unterschiede heraus. 5. Der/die Auszubildende kennt Ausbildungssysteme verschiedener Länder und vergleicht Voraussetzungen, Dauer und Qualifikation miteinander.

137

Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier

Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 I.6 IV.1 I.2 II.1 V.1 I.3 II.3 I.5 III.1

Die Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier ist ein Arbeitsmodell, mit welchem gezielte Pflegehandlungen als Einheit in einem Regelkreis ausgedrückt werden. Es enthält sechs Stufen, die in einer Art Dauerschleife immer wieder durchlaufen werden. Beschriften Sie folgendes Schaubild (sechs Schritte Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier). 1.

6.

2.

5.

3.

4.

Der erste Schritt, die Informationssammlung, dient als Basis zur Erstellung für die Pflegeplanung. Nennen Sie fünf Instrumente/Quellen, die zur Informationssammlung genutzt werden können.

138

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Schritt zwei, drei und vier sind Elemente der Pflegeplanung. Diese gestalten die Pflege transparent und machen sie nachvollziehbar. Definieren Sie folgende Begriffe und stellen Sie dar, wo und in welcher Form diese in Ihrer Einrichtung dokumentiert werden. • Pflegediagnose:

• Pflegeziele:

• Pflegemaßnahmen:

Schritt fünf: Durchführung der Pflegemaßnahmen Wählen Sie gemeinsam mit Ihrer Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus. Lesen Sie aufmerksam die Pflegeplanung und legen Sie dabei Ihr Augenmerk auf die Pflegemaßnahmen. Beobachten Sie eine Fachkraft oder Praxisanleitung bei der Durchführung der Pflegeintervention. Analysieren Sie, ob die Maßnahmen aktuell hinterlegt sind, um die angestrebten Ziele erreichen zu können. Arbeiten Sie eventuelle Anpassungen heraus und begründen Sie Ihre Aussage.

Schritt sechs: Erläutern Sie, warum die Evaluation der Pflegeprozessplanung eine elementare Bedeutung hat, und nennen Sie den Zeitkorridor, in dem eine Pflegeplanung evaluiert werden sollte.

139

Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier

Wählen sie gemeinsam mit Ihrer Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen, dessen Pflegeprozess bereits verfasst wurde, und führen Sie die Evaluation mit Unterstützung der Praxisanleitung durch. Notieren Sie sich wichtige Eckpunkte, auf die Sie bei der Evaluation achten sollten. Kennzeichnen Sie die folgenden Aussagen als richtig oder falsch, begründen Sie Ihre Auswahl. • Der Pflegeprozess nach Fiechter und Meier ist abgeschlossen, sobald der sechste Schritt erreicht wurde.

• Ziel des Pflegeprozesses ist es, dass eine fremde Pflegekraft einen zu pflegenden Menschen anhand der Dokumentation/des Pflegeprozesses fachgerecht und adäquat versorgen kann.

• Ein „Rückschritt“ von Schritt 6 zu Schritt 2 bzw. 3 zeigt, dass der Pflegeprozess nicht verstanden wurde.

• Der Pflegeprozess endet erst, wenn die Pflegebeziehung aufgrund eines Auszuges oder durch Tod des zu pflegenden Menschen beendet wurde.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende versteht den Prozess zur Erstellung einer Pflegeprozessplanung nach Fiechter und Meier und kann diesen umsetzen. 2. Der/die Auszubildende erkennt den Zusammenhang der einzelnen Schritte, kann diese benennen und erklären. 3. Der/die Auszubildende ist befähigt, den individuellen Pflegeprozess eines zu pflegenden Menschen zu evaluieren und Änderungen schriftlich festzuhalten.

140

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Ressourcen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.1 I.2 IV.1 I.3 IV.2 I.5 V.1 I.6 V.2

„Unterstütze mich dabei, mir selbst zu helfen!“ Damit der zu pflegende Mensch eine fördernde, auf ihn individuell abgestimmte Pflege erhält, ist eine angepasste Planung von ausgewählten Pflegemaßnahmen unabdingbar. Nur unter Berücksichtigung aller zur Verfügung stehender Ressourcen kann ein angepasster Pflegeprozess gestaltet werden. Ziel sollte es sein, die vorhandenen Fähigkeiten, das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein des zu Pflegenden zu erhalten und nach Möglichkeit sogar zu verbessern. Definieren Sie den Begriff Ressourcen.

Ressourcen können in 4 verschiedene Kategorien unterteilt werden. Ergänzen Sie die folgende Tabelle um verschiedene Ressourcen, die Einfluss auf die Planung und anschließende Umsetzung der Pflegemaßnahmen nehmen können. Persönliche Ressourcen (interne Ressourcen)

Soziale Ressourcen

Materielle Ressourcen

Infrastrukturelle, institutionelle Ressourcen

Zur Wahrnehmung der vorhandenen Ressourcen ist es wichtig, dass die persönliche Wahrnehmung nicht auf Defizite oder Schwächen gerichtet ist, sondern das Potenzial des zu pflegenden Menschen und seine Möglichkeiten in den Mittelpunkt gerückt werden. 141

Ressourcen

Wählen Sie gemeinsam mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen und eine passende Pflegeintervention aus, beobachten Sie sie bei der Durchführung genau und arbeiten Sie alle wahrnehmbaren Ressourcen heraus.

Werten Sie Ihre Beobachtungen aus und beurteilen Sie, ob die vorhandenen Ressourcen während der durchgeführten Pflegeintervention einbezogen wurden.

Evaluieren Sie im Anschluss gemeinsam mit der Praxisanleitung die Pflegeplanung/SIS® des zuvor beobachteten zu pflegenden Menschen. Erstellen Sie aufgrund Ihrer erworbenen Kenntnisse eine Hypothese, warum das ressourcenorientierte Arbeiten einen hohen Stellenwert im Umgang mit zu pflegenden Menschen haben sollte.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Ressourcen definieren und den verschiedenen Kategorien zuordnen. 2. Der/die Auszubildende nimmt die vorhandenen Ressourcen der zu pflegenden Menschen wahr und bezieht diese in die Pflegeintervention mit ein. 3. Der/die Auszubildende weiß, dass für die Planung eines individuellen Pflegeprozesses die Einbeziehung der vorhandenen Ressourcen unabdingbar ist. 4. Der/die Auszubildende hat sich mit der Wichtigkeit des ressourcenorientierten Arbeitens auseinandergesetzt und ist sich dessen Bedeutung bewusst. 5. Der/die Auszubildende kann die erworbenen Kenntnisse in Kombination mit seinen Beobachtungen mit Unterstützung der Praxisanleitung bei der Evaluation einer Pflegeplanung/SIS® einbringen. 142

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

Strukturierte Informationssammlung (SIS®) Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 III.1 V.1 I.2 III.2 I.5 IV.1 I.6 IV.2

Die Strukturierte Informationssammlung ist nach einer längeren Erprobungsphase im Jahr 2015 eingeführt worden. Laut einer Schätzung sollen bis Ende 2020 deutschlandweit ca. 80 % der Pflegeeinrichtungen (ambulant wie stationär) die strukturierte Informationssammlung eingeführt haben. Arbeiten Sie die Zielsetzung heraus, mit der die SIS® eingeführt wurde.

Tauschen Sie sich mit Kollegen aus, die beide Modelle SIS® sowie die vorherige Pflegeplanung kennen und selbst bearbeitet haben. Beschreiben Sie Vor- und Nachteile der SIS® gegenüber der bisherigen Pflegeplanung. Vorteile

Nachteile

Die SIS® besteht aus vier verschiedenen Elementen. Es darf kein Element hinzugefügt oder entfernt werden, damit sie mit Rechtsfragen verschiedener Bereiche vereinbar bleibt. 1. SIS® 2. Individueller Pflegemaßnahmenplan 3. Berichteblatt 4. Evaluation Im ersten Element sind die Selbsteinschätzung des zu Pflegenden, die Einschätzung von Pflegerisiken sowie die pflegefachliche Einschätzung verankert. Die fachliche Einschätzung erfolgt mit einer Erhebung verschiedener Informationen, die in sechs Themenfelder unterteilt werden. 143

Strukturierte Informationssammlung (SIS®)

Charakterisieren Sie die Themenfelder, die mit dem neuen Begutachtungssystem (2017) abgestimmt sind. Notieren Sie Hinweise zur praktischen Anwendung und die jeweilige Leitfrage. Themenfeld

Charakterisierung

Kognitive und kommunikative Fähigkeiten Mobilität und Beweglichkeit

Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen Selbstversorgung

Leben in sozialen Beziehungen

Haushaltsführung (ambulant) Wohnen (stationär)

Die Risikoeinschätzung wurde ebenfalls im ersten Element verankert. Nennen Sie alle fünf Bereiche, für die eine Einschätzung der Pflegerisiken nötig ist.

Gliedern Sie das weitere Vorgehen bei einem belegten Risiko.

Das zweite Element befasst sich mit der individuellen Maßnahmenplanung. Diese wird auf der Grundlage der zuvor erhobenen Daten erstellt. 144

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VI Pflegekonzept/Pflegeprozess

In der Form der Dokumentation gibt es keine Vorgaben. Diese kann jede Einrichtung für sich selbst gestalten. Lassen Sie sich die hausinterne Dokumentationsweise der Maßnahmen zeigen und beschreiben Sie die Art und Weise der Hinterlegung.

Im Berichteblatt sollten verschiedene Berufsgruppen (Pflegende, Betreuungskräfte, Therapeuten …), die mit dem zu pflegenden Menschen arbeiten, Einträge einfügen können. Vergleichen Sie die entbürokratisierte Führung des Berichteblattes im Rahmen der SIS® mit der vorherigen täglichen Dokumentation. Heben Sie Umstände hervor, unter denen ein Eintrag im Berichteblatt erforderlich ist. Unterschiede SIS® und vorherige Dokumentation

Weiterhin zu dokumentierende Gegebenheiten

Ermitteln Sie den anzuwendenden Tonus der durchzuführenden Evaluation.

Stellen Sie eine Hypothese auf, in der Sie die Notwendigkeit der Evaluation erklären.

145

Strukturierte Informationssammlung (SIS®)

Lassen Sie sich die Assessments zeigen und erläutern. Wählen Sie mit der Praxisanleitung einen zu pflegenden Menschen aus, dessen SIS® evaluiert werden muss. Führen Sie unter Aufsicht und mit Unterstützung der Praxisanleitung die Evaluation durch und dokumentieren Sie fachgerecht. Notieren Sie sich wichtige Stichpunkte, die Ihnen bei einer selbstständigen Evaluation hilfreich sein können.

Legen Sie nach Möglichkeit und mit Unterstützung nach der Datensammlung die SIS® eines zu pflegenden Menschen im Dokumentationssystem an, für den bisher noch keine hinterlegt wurde. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kennt die Ziele der SIS® und kann die vier Elemente erklären. 2. Der/die Auszubildende kann die Themenfelder, die sich am neuen Begutachtungssystem orientieren, benennen und die Inhalte beschreiben. 3. Der/die Auszubildende ist sich verschiedener Vor- und Nachteile, die das Modell mit sich bringt, bewusst. 4. Der/die Auszubildende kann die Bereiche, die eine Risikoeinschätzung beinhalten, benennen und erläutern. 5. Der/die Auszubildende hat sich die vorhandenen Assessments zeigen und erklären lassen. 6. Der/die Auszubildende ist sich der Notwendigkeit einer regelmäßigen Evaluation bewusst. 7. Der/die Auszubildende kann die Evaluation einer SIS® unter Aufsicht und mit Unterstützung durchführen und fachlich dokumentieren. 8. Der/die Auszubildende ist befähigt, eine neue SIS® aufgrund der zuvor erhobenen Daten zu verfassen und im Dokumentationssystem zu hinterlegen. 9. Der/die Auszubildende hat sich mit den Unterschieden zwischen der SIS® und dem vorherigen Dokumentationsmodell auseinandergesetzt.

146

VII  Soziales

Soziales147 Ekel und Scham

148

Freiheitsentziehende Maßnahmen

151

Gewalt in der Pflege

153

Nähe und Distanz

156

Sexualität in der Pflege

158

Umgang mit Sterben und Tod

161

147

Ekel und Scham

Ekel und Scham Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.3 II.1 II.3 V.2

Auch wenn wir mit dem Gefühl „Ekel“ nichts Angenehmes in Verbindung bringen, gehört Ekel ebenso wie die Angst zu unseren Schutzmechanismen und ist für uns überlebenswichtig. Forscher gehen davon aus, dass dieses Gefühl evolutionär bedingt ist und uns vor Krankheitserregern, Infektionen und verdorbenen Lebensmitteln schützt. Das Schamgefühl zählt zu den stärksten und intimsten Regungen und gehört, auch wenn es ein Gefühl ist, in die Gruppe der Affekte. Die Fähigkeit, Scham empfinden zu können, gilt als exklusiv menschlich und ist angeboren. Das peinigende Gefühl ist ein wichtiger Mechanismus innerhalb von Gruppen, da es zum Einhalten geltender Normen antreibt. Beschreiben Sie folgende Gefühle und erstellen Sie eine Definition nach Ihren Werten. Ekel:

Scham und Fremdschämen:

Suchen Sie sich mind. drei Arbeitskollegen, mit denen Sie in Bezug auf Ekel und Scham über herausfordernde Situationen sprechen können. Lassen Sie sich verschiedene Situationen mit Lösungsweg erläutern. Nennen Sie Hilfsmittel (z. B. Düfte, mentale Strategien …), die Sie in entsprechenden Situationen entlasten.

148

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Beschreiben Sie Situationen aus dem Pflegealltag, in denen Sie bereits selbst Ekel oder Scham empfunden haben. Ergänzen Sie diese durch mögliche Strategien zur Bewältigung.

Machen Sie mithilfe Ihrer erworbenen Kenntnisse Situationen ausfindig, in denen Sie das Gefühl hatten, dass der zu pflegende Mensch Scham empfunden hat. Nennen Sie Anzeichen, mit denen Sie Ihre Annahme begründen können.

Um empathisch auf andere Menschen einwirken zu können, muss man sich erst selbst über seine eigenen Empfindungen und Reaktionen bewusst sein. Benennen Sie Situationen, in denen Sie Ekel empfunden haben (Mundgeruch, verschmutzte Nasenlöcher, Erbrochenes, Durchfall, Gerüche von …). Nehmen Sie Stellung zu Ihrem Empfinden und setzen Sie sich mit Ihren Gefühlen auseinander.

149

Ekel und Scham

Analysieren Sie Situationen, in denen Sie Scham empfunden haben (zu pflegender Mensch bekommt während der Intimpflege eine Erektion oder berührt Sie absichtlich am Intimbereich, Ihre weiße Arbeitshose weist undefinierbare braune Flecken auf und Sie werden darauf angesprochen …). Nehmen Sie Stellung zu Ihrem Empfinden und setzen Sie sich mit Ihren Gefühlen auseinander.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende setzt sich mit seinen/ihren eigenen Grenzen und Empfindungen auseinander. 2. Der/die Auszubildende kann seine/ihre Wahrnehmung in verschiedenen Situationen realistisch einschätzen und ist somit in der Lage, Einfluss auf seine Reaktionen zu nehmen. 3. Der/die Auszubildende entwickelt eine angebrachte Form der Empathie und kann in den für den pflegenden Menschen unangenehmen Situationen angemessen reagieren und somit Situationen für ihn erträglicher gestalten. 4. Der/die Auszubildende kann innerhalb des Teams unangenehme Situationen ansprechen und seine Emotionen angemessen kommunizieren. 5. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Hilfsmittel und Strategien, die in unangenehmen Situationen hilfreich sein können, und kann diese anwenden und umsetzen.

150

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Freiheitsentziehende Maßnahmen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.1 II.1 I.2 II.3 I.4 IV 1.3 V.2

Bei freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM) handelt es sich um Hilfsmittel, Methoden und Möglichkeiten, welche die Bewegungsfreiheit eines zu pflegenden Menschen einschränken. Beschreiben Sie in eigenen Worten, was Sie unter „Freiheit“ verstehen. Erläutern Sie deren Stellenwert in Ihrem Leben.

Nennen Sie rechtliche Voraussetzungen für die Anwendung von FEM bei einem zu pflegenden Menschen.

Zählen Sie zehn verschiedene Möglichkeiten der FEM auf und markieren Sie die, die Sie in Ihrem Arbeitsumfeld vorfinden, farblich.

FEM sind ohne Einwilligung der zu pflegenden Menschen, der gesetzlichen Betreuer:innen (eingeschränkt) oder richterliche Genehmigung strafbar. Erläutern Sie das genaue Genehmigungsverfahren in Stichpunkten.

Ausschließlich im Notfall (beispielsweise Gefahr in Verzug durch Selbstgefährdung) sind FEM ohne Genehmigungsverfahren erlaubt. Erläutern Sie die genauen rechtlichen Voraussetzungen sowie die maximale Anwendbarkeit.

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FEM können sich auf den Betroffenen negativ auswirken. Die verschiedenen FEM werden von jedem Menschen individuell wahrgenommen und lösen unterschiedliche Reaktionsketten aus, welche auf unterschiedlichen Lebenserfahrungen beruhen können. Nennen Sie jeweils fünf körperliche sowie psychisch mögliche Auswirkungen, die FEM mit sich bringen können. Körperliche Auswirkungen der FEM

Psychische Auswirkungen der FEM

Unabdingbar ist der verantwortungsvolle und sichere Einsatz von Hilfsmitteln zu FEM. Eine kontinuierliche Überwachung und Dokumentation sind daher unumgänglich. FEM sollten als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Im Vorfeld sollte gemeinsam im Pflegeteam nach Alternativen gesucht werden, um einer FEM zu entgehen. Thematisieren Sie FEM im Team (beispielsweise Teamgespräch nach Rücksprache mit der Stationsleitung und Praxisanleitung). Erarbeiten Sie im Team jeweils möglichst drei Alternativmethoden für folgende Gegebenheiten: 1. Stürze vermeiden

2. Gesundheitsgefahren reduzieren

3. Herausforderndem Verhalten einer zu pflegenden Person begegnen

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Thema FEM sowohl ethisch als auch rechtlich auseinander. 2. Der/die Auszubildende kann rechtliche Voraussetzungen zur Anwendung von FEM nennen. 3. Der/die Auszubildende kann das Genehmigungsverfahren für FEM stichpunktartig wiedergeben. 4. Der/die Auszubildende erwägt mögliche Alternativen vor dem Einsatz von FEM. 5. Der/die Auszubildende diskutiert die Thematik fachlich innerhalb des Teams.

152

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Gewalt in der Pflege Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.4 II.2 V.1 I.5 II.3 V.2 I.6 III.3 II.1 IV.1

Gewalt in der Pflege kann viele verschiedene Formen annehmen, wodurch sie nicht immer offensichtlich stattfindet. Sie beginnt nicht erst beim ausgeführten Schlag. Gewalt beginnt viel subtiler, bereits eine Drohung oder eine respektlose und abfällige Art der Kommunikation gehören dazu. Allerdings wird Gewalt von jedem Menschen anders wahrgenommen und empfunden. Die persönliche Wahrnehmung setzt sich zusammen aus gesellschaftlichen Normen, kulturellen und sozialen Einflüssen sowie persönlichen Werten, die jeder für sich anders definiert. Definieren Sie Ihre Wahrnehmung von Gewalt, berücksichtigen Sie Formen und Grenzen. Heben Sie die „niedrigste“ Stufe, mit der Sie den Übergang zur Gewalt beschreiben würden, hervor.

Gewalt in der Pflege kommt in unterschiedlichen Konstellationen vor. Die auslösenden Gründe können vielseitig sein. So können zu pflegende Menschen, Pflegende und Angehörige in die Opferrolle rutschen. Sie können allerdings auch den anderen Part einnehmen und Gewalt ausüben. Nennen Sie Gründe, die die jeweiligen Gruppen dazu verleiten können, Gewalt auszuüben. Stellen Sie jeweils Möglichkeiten entgegen, die jede Personengruppe hat, um Gewalt auszuweichen. Personengruppe

Mögliche Beweggründe

Ausweichmöglichkeiten

Zu pflegender Mensch

Angehörige

Pflegende:r

153

Gewalt in der Pflege

In der Pflege überwiegen fünf Gewaltformen, ergänzen Sie jeweils mindestens drei Beispiele, die zeigen, welche Ausmaße sie annehmen können. Gewaltform

Beispiele

Körperliche Gewalt

• • •

Psychische Gewalt

• • •

Vernachlässigung

• • •

Finanzielle Ausbeutung

• • •

Intime Übergriffe

• • •

Gewalt kann bewusst eingesetzt werden, sie kann jedoch aufgrund unterschiedlicher Wahrnehmung auch unabsichtlich ausgeübt werden. Nennen Sie jeweils zwei Beispiele. Bewusste Gewaltausübung

Unbewusste Gewaltausübung

Suchen Sie das Gespräch mit fünf Mitarbeitern aus Ihrem direkten Arbeitsumfeld. Diskutieren Sie über Methoden, die im Umgang mit empfundener Gewalt hilfreich sein können. Machen Sie sich entsprechende Notizen.

Folgen der Gewalt greifen ineinander und können sich auf unterschiedliche Weise äußern. Empfundene Gewalt kann starken Einfluss auf die Persönlichkeit und das Verhalten des Opfers nehmen. 154

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Ergänzen Sie folgende Tabelle um fünf weitere mögliche Folgen. Folgen für Pflegende

Folgen für zu pflegende Menschen

• Scham • Geschwächte emotionale Gesundheit • • • • •

• Angst • Sozialer Rückzug • • • • •

Jede:r Mitarbeiter:in ist dazu verpflichtet, zu pflegende Menschen und Kollegen vor Gefahren zu schützen. Jeder Hinweis auf problematische Vorkommnisse muss ernst genommen und jedem Hinweis muss nachgegangen werden. Erarbeiten Sie verschiedene Anzeichen, die bei zu pflegenden Menschen und Pflegenden erkennbar sind, wenn ihnen Gewalt widerfahren ist. Anzeichen bei Pflegender/ Pflegendem

Anzeichen bei zu pflegenden Menschen

• • • • •

• • • • •

Aus unterschiedlichen Gründen suchen Betroffene selten selbst aktiv nach Hilfe. Bringen Sie in Erfahrung, ob es an Ihrem Einsatzort eine:n Schutzbeauftragte:n/Präventionskraft gibt, die Sie im Verdachtsfall oder bei eigener Gewalterfahrung vertraulich kontaktieren und um Rat/Hilfe bitten können. Notieren Sie sich den Namen, Bürozeiten, die Kontaktmöglichkeiten …

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende setzt sich mit dem Thema Gewalt in der Pflege und ihren verschiedenen Formen auseinander. 2. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass jeder, unabhängig von seiner Rolle, mit Gewalt konfrontiert werden und selbst betroffen sein kann. 3. Der/die Auszubildende kennt die fünf häufigsten Formen der Gewalt, die in der Pflege vertreten sind, kann sie beschreiben und erkennen und kennt hausinterne Kontaktpersonen, die als Hilfe hinzugezogen werden können. 4. Der/die Auszubildende kennt verschiedenen Methoden, mit denen Betroffene Gewalt entgehen können.

155

Nähe und Distanz

Nähe und Distanz Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.2 II.3 I.3 IV.1 I.5 V.2 II.1

Der Mensch wird durch seine Individualität und seine Erfahrungen einzigartig. Daher ist es nur natürlich, dass jeder Mensch seine eigenen Grenzen im Umgang mit seinen Mitmenschen anders definiert. Durch diese Erkenntnis wird deutlich, wie wichtig es im Umgang mit zu pflegenden Menschen ist, die Grenzen des zu Pflegenden, aber auch die eigenen Grenzen wahrnehmen und respektieren zu können. Testen Sie Ihre eigenen Grenzen in Bezug auf Nähe aus. Stellen Sie sich mit dem Rücken an eine Wand, damit Sie selbst nicht zurückweichen können. Lassen Sie eine vertraute Kollegin/einen vertrauten Kollegen aus einer Entfernung von 2–3 Metern langsam auf sich zukommen. Sagen Sie deutlich „Stopp!“, bevor Sie sich eingeengt fühlen. Wiederholen Sie das Experiment mit einer Person, die Sie weniger gut kennen, Mitarbeiter:in eines anderen Bereiches beispielsweise. Beschreiben Sie Ihre Empfindungen.

Wiederholen Sie die Übung mit einer anderen weniger vertrauten Person, allerdings soll diese Ihre Grenze trotz Einwand missachten und auf Sie zulaufen, bis ein leichter Körperkontakt entsteht. Reflektieren Sie Ihre Empfindungen in Bezug auf Ihre Grenzverletzung.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Ergänzen Sie die folgende Tabelle zu den vier Distanzzonen. Distanzzone

Radius

Situation

Wahrnehmung

Halten eines Vortrages

Keine sensorische Wahrnehmung, eingeschränkte visuelle und auditive Wahrnehmung

Intime Distanz

Persönliche Distanz

Soziale Distanz

Öffentliche Distanz >3,60 Meter

Reflektieren Sie am Ende eines Arbeitstages, in welchen Situationen Sie in die intime Zone der zu pflegenden Menschen eingedrungen sind.

Beschreiben Sie, welches Verhalten (ethisch, respektvoll, professionell …) ein:e Pflegende:r Ihnen gegenüber zeigen müsste, wenn Sie in den von Ihnen genannten Situationen an der Stelle des zu pflegenden Menschen wären.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende nimmt seine/ihre eigenen Grenzen bewusst wahr und kann diese Erkenntnis auf den zu pflegenden Menschen übertragen. 2. Der/die Auszubildende wird sich bewusst, dass Nähe und Distanz von gesammelten Erfahrungen, Sympathie und Antipathie beeinflusst werden. 3. Der/die Auszubildende versteht, dass jeder Mensch Nähe und Distanz individuell empfindet. 4. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass nur durch Empathie die Grenzen des zu pflegenden Menschen erkannt werden können. 5. Der/die Auszubildende versteht, dass Nähe und Distanz im Pflegebereich immer in Balance sein müssen, um ein zwischenmenschliches Miteinander akzeptieren zu können. 6. Der/die Auszubildende ist sich der Häufigkeit der pflegebedingten Grenzüberschreitung bewusst.

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Sexualität in der Pflege

Sexualität in der Pflege Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.4 II.2 V.1 I.5 II.3 V.2 I.6 III.3 II.1 IV.1

Sexualität ist nicht nur in der Pflege ein Tabuthema. Dabei gehört sie in verschiedenen Formen in unser aller Leben. Zu den Instinkten des Menschen gehört die Suche nach Befriedigung genauso wie die Fortpflanzung. Allerdings führt die Sexualität zu pflegender Menschen oft zu Missverständnissen und Unsicherheit bei den Pflegenden. Oft stehen pflegende Angehörige, aber auch Pflegefachkräfte der Herausforderung hilflos gegenüber. Definieren Sie folgende Begrifflichkeiten. Sexualität:

Befriedigung:

Sexualität und Befriedigung kann von jedem Menschen anders wahrgenommen werden. Diese Wahrnehmung kann sich im Laufe des Lebens immer wieder verändern. Neugeborene beispielsweise befriedigen ihre Bedürfnisse mit dem Mund, sie werden gestillt, saugen am Schnuller … Sigmund Freud bezeichnet diese Phase als die orale Phase. Benennen und beschreiben Sie die einzelnen Phasen der psychosexuellen Entwicklung nach Freud. Alter

Bezeichnung der Phase

Beschreibung

0–1 Jahr 1–3 Jahre 3–5 Jahre Pubertät Pubertät/ Erwachsen

Befassen Sie sich mit der Wichtigkeit dieses Wissens für Pflegende und beschreiben Sie dieses am Beispiel im Umgang mit einer demenziell erkrankten Person.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Jeder Mensch hat ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Dazu gehört auch die sexuelle Orientierung, die nicht durch die zu Pflegenden beurteilt werden darf. Erläutern Sie kurz die folgenden sexuellen Orientierungen. Orientierung

Erläuterung

Homosexualität Heterosexualität Bisexualität Pansexualität Asexualität Transgender

Als Pflegefachkraft hat man während den täglichen Pflegeinterventionen oft körperliche Nähe zu den zu pflegenden Menschen. Diese kann im einen oder anderen Fall zu peinlichen Situationen auf beiden Seiten führen. Beschreiben Sie mindestens zwei Situationen, in denen Sie Peinlichkeiten bei sich oder dem zu Pflegenden wahrgenommen haben. Sollten Sie in dieser Hinsicht noch keine eigenen Erfahrungen gesammelt haben, lassen Sie sich entsprechende Situationen von Kolleginnen und Kollegen schildern. Situation I

Situation II

In den oben beschriebenen Situationen ist es wichtig, einen respektvollen, sensiblen und achtsamen Umgang zu wahren. Dabei dürfen die eigenen Grenzen nicht vernachlässigt werden. Thematisieren Sie die Problematik nach Rücksprache mit der Wohnbereichsleitung in einer Übergabe und erarbeiten Sie im Team angemessene Vorgehensweisen, die auf die beiden vorherigen Beispiele abgestimmt sind. Situation I

Situation II

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Sexualität in der Pflege

Zu pflegende Menschen können oft aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit oder Einschränkung ihren eigenen Bedürfnissen nicht selbst gerecht werden. Arbeiten Sie Möglichkeiten heraus, mit denen Sie den pflegebedürftigen Menschen, trotz eines angemessenen Abstandes in folgenden Situationen unterstützen können. Eine Frau lehnt die Grundpflege durch eine männliche Pflegekraft ab.

Ein zu pflegender Mensch äußert, dass er körperliche Nähe vermisst.

Ein Ehepaar/Lebensgefährte (beide orientiert) in der stationären Langzeitpflege möchte(n) weiterhin intim sein. Ein Mann und eine Frau, beide demenziell erkrankt, lernen sich kennen und verlieben sich ineinander, beide Ehepartner leben noch und kommen regelmäßig zu Besuch. Ein zu Pflegender (unabhängig vom Alter) bekommt eine Erektion, als Sie im Zimmer sind (homo- oder heterosexuell). Eine zu Pflegende greift Ihnen in den Schritt (homo- oder heterosexuell).

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Thematik Sexualität in der Pflege auseinander. 2. Der/die Auszubildende erkennt, dass zu pflegende Menschen in allen Lebensphasen sexuelle Bedürfnisse haben können. 3. Der/die Auszubildende kennt die Phasen der psychosexuellen Entwicklung und die Bedeutung, die ihr in der Pflege zukommen kann. 4. Der/die Auszubildende kann verschiedene sexuelle Orientierungen benennen und erläutern. 5. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Enttabuisierung des Themas auseinander, wahrt dabei allerdings eine respektvolle Distanz und erkennt die eigenen Grenzen sowie die eventueller Gesprächspartner und respektiert diese. 6. Der/die Auszubildende setzt sich mit verschiedenen Szenarien auseinander und erarbeitet respektvolle Interaktionsmöglichkeiten.

160

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Umgang mit Sterben und Tod Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Orientierungseinsatz stationäre Langzeitpflege stationäre Akutpflege ambulante Pflege

Kompetenzbereiche: I.3 II.2 III.3 I.5 II.3 IV.1 I.6 III.1 V.1 II.1 III.2 V.2

Leben und Sterben sind untrennbar miteinander verbunden. Der Gedanke an das Sterben und den Tod wird in der heutigen Gesellschaft immer noch oft verdrängt. Das Sterben und der Tod sind oft sowohl mit sehr starken Emotionen als auch mit Trauer und Angst verbunden, sowohl vonseiten des sterbenden Menschen wie auch seiner Angehörigen. Oft haben auch Pflegende eine enge, wenn auch professionelle Bindung zu dem sterbenden Menschen, die entsprechende emotionale Reaktionen auslösen kann, wenn der zu Pflegende verstirbt. Definieren Sie in eigenen Worten die Begriffe Sterben und Tod. Sterben:

Tod:

Die folgende Aufgabe ist nur für Sie bestimmt und muss nicht mit der Praxisanleitung oder sonstigen Kolleg:innen besprochen werden. Sollten Sie sich über Ihre Gedanken austauschen wollen, suchen Sie sich eine vertraute Person für ein angemessenes Gespräch! Setzen Sie sich mit Ihrer eigenen Sterblichkeit auseinander. Überlegen Sie für sich, welche Rahmenbedingungen Ihnen in Bezug auf Begleitung, Patientenverfügung, Beerdigung … wichtig wären. Setzen Sie sich mit Ihren Wünschen, Ängsten und Vorstellungen zum Thema auseinander. Die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross hat sich intensiv mit dem Thema Sterben auseinandergesetzt. Sie hat dabei fünf Phasen des psychischen Erlebens beobachtet, die sowohl vom Sterbenden als auch deren nahestehenden Bezugspersonen durchlebt werden können. Dabei ist zu beachten, dass jeder Mensch individuell auf seine „eigene Weise“ stirbt. Wichtig bei der Betrachtung der fünf Phasen ist, dass nicht jeder Mensch alle Phasen der Reihenfolge nach durchlebt. Die Phasen greifen ineinander, manche werden sogar mehrmals durchlebt, manche gar nicht.

161

Umgang mit Sterben und Tod

Benennen Sie die fünf Phasen namentlich und erläutern Sie jeweils eine mögliche Beobachtung. Bezeichnung

Beobachtung

Phase 1

Phase 2

Phase 3

Phase 4

Phase 5

Ein Mensch, der sich in der Sterbephase befindet, kann von verschiedenen Ängsten geplagt sein. Zählen Sie mindestens fünf Möglichkeiten auf, wie Sie den zu pflegenden Menschen in dieser Zeit begleiten und ihm einen Teil seiner Ängste nehmen können.

Definieren Sie die Bezeichnung palliative Versorgung, legen Sie dabei ein Augenmerk auf den Zeitpunkt, zu dem palliative Begleitung durchgeführt werden kann.

Erläutern Sie, wofür die Abkürzung SAPV im Bereich der Sterbebegleitung steht. Hinterfragen Sie, ob in Ihrer Einrichtung eine entsprechende Zusammenarbeit stattfindet.

Charakterisieren Sie die Bezeichnung „Hospiz“. Erkundigen Sie sich, wo sich das nächste Hospiz in der Umgebung Ihres Einsatzortes befindet. Erläutern Sie die Aufnahmekriterien, die ein zu pflegender Mensch erfüllen muss, um dort aufgenommen zu werden.

162

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VII Soziales

Vergleichen Sie das palliative Angebot in einem Pflegeheim mit dem eines Hospizes, arbeiten Sie Vor- und Nachteile heraus. Vorteile Pflegeheim

Nachteile Pflegeheim

Vorteile Hospiz

Nachteile Hospiz

Beim Ableben zu pflegender Menschen, die von einem gesetzlichen Betreuer begleitet werden, erlischt die Betreuung mit dem Tod. Erfassen Sie die jeweiligen Abläufe, die nach dem Ableben eines zu pflegenden Menschen eingehalten werden müssen, in Stichpunkten. Begleiten Sie nach Möglichkeit eine Pflegefachkraft in dem Prozess. Heben Sie Unterschiede hervor. Handeln nach Ableben zu pflegender Mensch mit gesetzlichem Betreuer

Handeln nach Ableben zu pflegender Mensch mit Angehörigen

Nennen Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen, die in Bezug auf das Ausstellen und den Inhalt eines Totenscheines eingehalten werden müssen.

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Umgang mit Sterben und Tod

Suchen Sie das Gespräch mit Kollegen Ihrer Wahl und gehen Sie mit ihnen auf das Thema Sterben und Tod ein. Notieren Sie sich zehn Methoden, die Ihnen bei der Verarbeitung von herausfordernden Situationen helfen können, in denen Sie mit dem Sterbeprozess konfrontiert werden.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Begriffe Sterben und Tod für sich definieren und differenzieren. 2. Der/die Auszubildende setzt sich mit seiner/ihrer eigenen Sterblichkeit und seinen/ ihren Bedürfnissen auseinander. 3. Der/die Auszubildende kennt die fünf Phasen des Sterbens nach Kübler-Ross, kann auf den Sterbenden eingehen und dessen Verhalten besser nachvollziehen. 4. Der/die Auszubildende kennt Methoden der Angstbewältigung und Institutionen, die zur Unterstützung hinzugezogen werden können. 5. Der/die Auszubildende kann im Bereich der palliativen Versorgung Unterschiede zwischen Pflegeheim und Hospiz benennen. 6. Der/die Auszubildende kann den hausinternen Ablauf, der nach Ableben eines zu pflegenden Menschen einzuhalten ist, beschreiben und Besonderheiten bei gesetzlich betreuten Menschen aufzählen. 7. Der/die Auszubildende kennt die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf den Totenschein.

164

VIII  Pädiatrie

Pädiatrie165 Dreimonatskoliken166 Einwilligungsfähigkeit168 Fieberkrampf und Epilepsie

171

Hyperbilirubinanämie bei Neugeborenen

174

Krankheitsbild Appendizitis

176

Krankheitsbild Keuchhusten

178

Krankheitsbild Masern

181

Krankheitsbild Windpocken

184

Pubertät187

165

Dreimonatskoliken

Dreimonatskoliken Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 I.3 II.3 II.1

Unter Kolik werden krampfartige, heftige Schmerzen verstanden, die vorwiegend im Bauchbereich auftreten. Besonders häufig treten derartige Koliken bei Säuglingen auf, klingen aber oft Ende des dritten Lebensmonates ab. Eine der möglichen Ursachen könnte der Umstand sein, dass die Darmfunktion erst noch ausreifen muss, da die Organe sich erst auf die Funktion der Nahrungsaufspaltung und -verwertung umstellen müssen. Arbeiten Sie mindestens fünf verschiedene Symptome heraus, aus denen Sie auf eine Dreimonatskolik schließen können.

Um eine Differenzialdiagnose ausschließen zu können, ist eine ärztliche Diagnose unerlässlich. Nennen Sie mindestens drei Erkrankungen, welche ähnliche Symptome aufweisen.

Leidet ein Säugling unter Dreimonatskoliken, fühlen sich viele Eltern hilflos und überfordert, besonders stark ist dieses Gefühl beim ersten Kind. Der Säugling schreit unter Umständen mehrere Stunden am Tag wie auch in der Nacht, dies stellt alle Beteiligten vor eine große psychische und physische Herausforderung. Beobachten Sie, wenn die Möglichkeit gegeben ist, Eltern oder Pflegefachkraft im Umgang mit dieser herausfordernden Situation. Achten Sie ebenfalls darauf, wie die Beteiligten auf den Säugling eingehen. Machen Sie sich Notizen zu Ihren Beobachtungen, berücksichtigen Sie dabei auch die emotionale Ebene.

166

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Erarbeiten Sie mindestens zehn Möglichkeiten, mit denen dem Säugling Erleichterung verschafft werden kann. Berücksichtigen Sie bei Ihren Überlegungen, ob die Kinder gestillt werden oder die Flasche bekommen.

Bereiten Sie ein Beratungsgespräch mit betroffenen Eltern vor. Arbeiten Sie wichtige Aspekte und Inhalte des Beratungsgespräches heraus und halten Sie dieses schriftlich fest. Besprechen Sie die Ausarbeitung mit der Praxisanleitung. Führen Sie nach Möglichkeit mit Unterstützung der Praxisanleitung und auf der Grundlage Ihrer Ausarbeitung ein Beratungsgespräch mit betroffenen Eltern oder stellen Sie mit der Praxisanleitung eine entsprechende Situation nach. Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann Dreimonatskoliken beschreiben. 2. Der/die Auszubildende benennt Symptome, die auf Dreimonatskoliken hinweisen. 3. Der/die Auszubildende kann Differenzialdiagnosen nennen und ist sich über die nötige ärztliche Bestätigung bewusst. 4. Der/die Auszubildende kennt verschiedene Möglichkeiten, die Babys zur Linderung der Beschwerden zuträglich sind, und kann diese in die Praxis umsetzen. 5. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Durchführung eines Beratungsgespräches auseinander und führt dieses nach Möglichkeit mit Unterstützung der Praxisanleitung durch. 167

Einwilligungsfähigkeit

Einwilligungsfähigkeit Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.4 II.2 II.1 II.3

Im Rahmen der Personensorge sind alle Handlungen und umzusetzenden Maßnahmen von der Einwilligung des zu Pflegenden oder dessen Vertretern abhängig. Dazu muss die Einwilligungsfähigkeit geklärt sein. Diese bezeichnet die Befähigung des zu pflegenden Menschen, das jeweilige Für und Wider einer geplanten Maßnahme zu begreifen, die Argumente gegeneinander abzuwiegen und eine persönliche Entscheidung treffen zu können. Eine geistig gesunde Person, die das 18. Lebensjahr erreicht hat, wird in der Regel als einwilligungsfähig eingestuft. Anders als bei der Geschäftsfähigkeit ist die Einwilligungsfähigkeit nicht an ein Alter gebunden. Daher ist bei minderjährigen zu Pflegenden die Einwilligungsfähigkeit im Einzelfall abzuwägen und hängt vom Umfang der Maßnahme ab. Definieren Sie die beiden folgenden Begriffe und stellen Sie beides gegenüber. Einwilligungsfähigkeit

Geschäftsfähigkeit

Im Rahmen der Einwilligungsfähigkeiten gibt es kein festgeschriebenes Alter, allerdings gibt es eine Orientierungshilfe. Es ist davon auszugehen, dass zu pflegende Menschen unter 14 Jahren auch bei einem geistig gesunden Zustand nicht einwilligungsfähig sind. Ab einem Alter von 16 Jahren wird davon ausgegangen, dass sie die nötige Einwilligungsfähigkeit besitzen. Thematisieren Sie nach Absprache mit der zuständigen Leitung die Einwilligungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen innerhalb einer Übergabe oder Teamsitzung. Besprechen Sie das Vorgehen bei Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen in Verbindung mit unterschiedlich intensiven Eingriffen. Notieren Sie sich die geltenden Regelungen, die Sie zu berücksichtigen haben.

168

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Diskutieren Sie bei dieser Gelegenheit innerhalb des Teams, bei welcher Art von Eingriffen die Einwilligung der Eltern vorliegen muss. Unterschieden Sie dabei Eingriffe, bei denen beide Elternteile einwilligen müssen, und jenen, bei denen die Einwilligung eines Elternteiles ausreicht. Einwilligung eines Elternteils

Einwilligung beider Elternteile

Erarbeiten Sie mit der Praxisanleitung die Möglichkeiten, welche zur Wahl stehen, falls Eltern die Entscheidung nicht im Sinne des Kindswohls treffen sollten. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung wichtige Rahmenbedingungen erläutern und fragen Sie nach persönlichen Erfahrungen.

Stellen Sie dar, was unter „mutmaßlicher Einwilligung“ verstanden wird.

Nennen Sie fünf Rechtfertigungsgründe durch die eine Einwilligung rechtskräftig wird und beschreiben Sie diese kurz mit eigenen Worten. Rechtfertigungsgründe

Beschreibungen

Unter bestimmten Voraussetzungen kann jeder von uns von heute auf morgen in die Lage kommen, seine Rechte nicht mehr selbst vertreten oder Entscheidungen nicht mehr selbstständig treffen zu können. Für diesen Fall ist es ratsam bereits vorzusorgen, zum einen, damit man sicher sein kann, dass der eigene Wille berücksichtigt wird, zum anderen aber auch, um Angehörige zu entlasten und schwierige Entscheidungen nicht auf sie abzuwälzen. Zur Vorsorge gib es verschiedene Möglichkeiten, seinen eigenen Willen und seine Anliegen schriftlich regeln zu können. 169

Einwilligungsfähigkeit

Zu den drei geläufigsten Möglichkeiten der Vorsorge gehören die Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung und die Betreuungsverfügung. Alle Dokumente sollten regelmäßig evaluiert werden, damit sichergestellt ist, dass die hinterlegten Wünsche immer noch Gültigkeit besitzen und keine neuere Version anderweitig hinterlegt ist. Vergleichen Sie die drei Möglichkeiten miteinander und arbeiten Sie wesentliche Inhalte heraus. Definition

Wesentliche Inhalte

Patientenverfügung

Vorsorgevollmacht

Betreuungsverfügung

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann den Begriff Einwilligungsfähigkeit definieren. 2. Der/die Auszubildende kann zwischen Einwilligungsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit unterscheiden. 3. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass die Einwilligungsfähigkeit nicht an ein bestimmtes Alter gebunden ist. 4. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass für jede Behandlung die Einwilligung des zu pflegenden Menschen erteilt werden muss. 5. Der/die Auszubildende kann die Tragweite des jeweiligen Eingriffes bemessen und kann abschätzen, bei welchen Eingriffen die Einwilligung der Eltern vorliegen muss. 6. Der/die Auszubildende unterscheidet zwischen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung und kann wesentliche Inhalte der verschiedenen Dokumente wiedergeben. 7. Der/die Auszubildende kann den Umstand einer mutmaßlichen Einwilligung erläutern. 8. Der/die Auszubildende beschreibt die sogenannten Rechtfertigungsgründe. 9. Der/die Auszubildende diskutiert verschiedene Vorgehensweisen in Bezug auf die Einholung von Eingriffseinwilligung innerhalb des Teams und kann seinen/ihren Standpunkt sachlich vertreten. 170

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Fieberkrampf und Epilepsie Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 II.1 I.3 II.3

Im Mittelalter wurde noch vermutet, dass Krampfanfälle durch Dämonen hervorgerufen würden, heute weiß man es jedoch besser. Sie werden durch eine Störung des ganzen Gehirns oder einzelner Regionen des Gehirns ausgelöst. Den Krampfanfällen können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, wodurch sie in verschiedenen Formen auftreten können. Die beiden häufigsten Formen des Krampfanfalls sind der Fieberkrampf und der epileptische Krampfanfall. Definieren Sie Fieberkrämpfe und Epilepsie, heben Sie gravierende Unterschiede hervor. Fieberkrampf

Epileptischer Anfall

Arbeiten Sie die Symptome eines Krampfanfalls heraus.

Nennen Sie verschiedene Ursachen, die einen Krampfanfall auslösen können. Fieberkrampf

Epileptischer Anfall

Beide Krampfleiden verlaufen im Akutfall identisch ab und sind nicht optisch zu unterscheiden. Daher sind bei beiden Krankheitsbildern die zu ergreifenden Maßnahmen während und nach einem Krampfanfall identisch. Bei einem Anfall kann zwischen zwei Hauptformen, den generalisierten und den fokalen Anfällen, unterschieden werden. Auch die Arten der Anfälle können variieren. 171

Fieberkrampf und Epilepsie

Beschreiben Sie folgende Begriffe Begrifflichkeit

Beschreibung

Generalisierter Anfall Fokaler Anfall Grand mal Tonischer Anfall Klonischer Anfall Atonischer Anfall Myoklonischer Anfall

Sprechen Sie mit Kollegen, die bereits einen Krampfanfall begleitet haben, lassen Sie sich ihre Wahrnehmungen, Beobachtungen und ergriffenen Maßnahmen erläutern. Beschreiben Sie im Anschluss mögliche Maßnahmen während und nach einem Krampfanfall. Berücksichtigen Sie medikamentöse und pflegerische Interventionen. Maßnahmen während des Anfalls

Maßnahmen nach dem Anfall

Ca. 0,5–1 % der Bevölkerung, so wird angenommen, leiden an einer Epilepsie. Errechnen Sie, wie viele Menschen in Ihrer Schule und in Ihrer Einrichtung statistisch gesehen an Epilepsie leiden.

Recherchieren Sie im Dokumentationssystem, ob es zu pflegende Menschen mit einem diagnostizierten Krampfleiden in Ihrem direkten Arbeitsumfeld gibt. Notieren Sie sich die Art der Anfälle und bekannte Trigger (Auslöser), die einen Anfall bei dem zu pflegenden Menschen auslösen können.

172

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Lassen Sie sich den Aufbewahrungsort für Notfallmedikamente und deren jeweilige Anwendungsart zeigen. Notieren Sie wichtige Informationen zum Umgang mit den Medikamenten und deren Wirkung.

Einem epileptischen Anfall kann eine sogenannte Aura vorausgehen. Beschreiben Sie den Begriff näher und erläutern Sie, wie der Betroffene oder andere Anwesende die Aura sinnvoll nutzen können.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Hauptformen sowie verschiedene Krampfarten beschreiben. 2. Der/die Auszubildende kennt den Unterschied zwischen Fieberkrämpfen und epileptischen Krampfanfällen. 3. Der/die Auszubildende kann Symptome und Ursachen eines Anfalls erläutern. 4. Der/die Auszubildende beschreibt verschiedene Maßnahmen, die während oder nach einem Krampfanfall ergriffen werden. 5. Der/die Auszubildende setzt sich mit der Häufigkeit von Krampfleiden in seinem Umfeld auseinander. 6. Der/die Auszubildende kennt den Aufbewahrungsort der Notfallmedikation und ist mit der Anwendung vertraut. 7. Der/die Auszubildende kann eine Aura beschreiben und ist sich bewusst, dass diese Zeit genutzt werden sollte, um Verletzungen und andere Sekundärschäden, die durch den bevorstehenden Anfall auftreten können, zu vermeiden. 8. Der/die Auszubildende kann die Hauptformen und die verschiedenen Arten von Krampfanfällen beschreiben.

173

Hyperbilirubinanämie bei Neugeborenen

Hyperbilirubinanämie bei Neugeborenen Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 II.1 I.3 II.3

Bei über 50 % aller Neugeborenen wird in den ersten Lebenstagen ein Neugeborenenikterus festgestellt. Dieser tritt meistens in den ersten zwei bis drei Lebenstagen auf und erreicht am 5. Lebenstag den Höhepunkt. Erklären Sie den Unterschied zwischen einer pathologischen und einer physiologischen Hyperbilirubinanämie.

Arbeiten Sie die Ursachen einer pathologischen und physiologischen Hyperbilirubinanämie heraus. Pathologische Ursachen

Physiologische Ursachen

Beschreiben Sie die Symptome, die auf eine Hyperbilirubinanämie hinweisen, und vermerken Sie, ab welchem Zeitpunkt therapeutische Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Eine regelmäßige Kontrolle des Bilirubinwertes und das Einleiten einer angepassten Therapie ist eine lebenswichtige Maßnahme. In den meisten Fällen ist die Hyperbilirubinanämie harmlos, da das Bilirubin nach ca. 10–14 Tagen abgebaut wird. Sollte das Bilirubin nicht abgebaut werden, kann dieser Umstand zu einer Bilirubin-Enzephalopathie führen, welche im Verlauf schwere Hirnschäden verursachen und bis zum Tod führen kann. Definieren Sie den Begriff Bilirubin.

Beschreiben Sie eine Bilirubin-Enzephalopathie.

Geben Sie die Norm- und Grenzwerte des Bilirubins im Blut wieder.

174

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Beobachten Sie nach Möglichkeit eine Blutabnahme bei einem Säugling. Notieren Sie sich Schwerpunkte zum Ablauf und dem Umgang mit dem Säugling während der Blutabnahme stichpunktartig.

Die Therapie der Erkrankung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zu berücksichtigen ist unter anderem das Gewicht, das Alter sowie der Bilirubinwert des Säuglings. Die Therapie kann in drei Stufen eingeteilt werden. Beschreiben Sie die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten näher, berücksichtigen Sie bei Ihrer Ausarbeitung den Schwerpunkt des pflegerischen Handelns. Therapie mit adäquater Erläuterung Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung mögliche alternative Behandlungen erläutern, die bei einer leichten Form der Hyperbilirubinanämie ergriffen werden können.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende unterscheidet bei den Ursachen zwischen einer physiologischen und pathologischen Hyperbilirubinanämie. 2. Der/die Auszubildende kann die Symptome benennen, die auf eine Hyperbilirubinanämie hinweisen. 3. Der/die Auszubildende kann die Begrifflichkeiten Bilirubin und Bilirubin-Enzephalopathie definieren. 4. Der/die Auszubildende kennt die Norm- sowie die Grenzwerte des Bilirubins. 5. Der/die Auszubildende kann verschiedene Therapiemöglichkeiten benennen und die Schwerpunkte des pflegerischen Handelns erläutern. 6. Der/die Auszubildende kann alternative Möglichkeiten erläutern, die bei einem leichten Verlauf den Abbau des Bilirubins unterstützen können.

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Krankheitsbild Appendizitis

Krankheitsbild Appendizitis Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 II.1 I.3 II.3

Unter einer Appendizitis wird die Entzündung des Wurmfortsatzes (der Appendix vermiformis) verstanden. Der Wurmfortsatz befindet sich am Ende des Blinddarms (des Caecums). Im Volksmund ist die Appendizitis eher als Blinddarmentzündung bekannt, das ist jedoch medizinisch betrachtet nicht korrekt, da die Entzündung des Blinddarms medizinisch als Typhlitis bezeichnet wird. Nennen Sie fünf typische Symptome, die auf eine Appendizitis hinweisen können.

Die Symptome der Appendizitis können besonders zu Beginn sehr unspezifisch sein, daher sind auch die Differenzialdiagnostiken sehr umfangreich. Ergänzen Sie die folgende Tabelle um die deutsche Bezeichnung des Geltungsbereiches und je zwei mögliche Differenzialdiagnosen. Geltungsbereich

Geltungsbereich deutsche Bezeichnung

Differenzialdiagnosen

gastrointeral

den Magen-Darm-Trakt betreffend

• •

gynäkologisch

• •

andrologisch

• •

urologisch

• •

pulmologisch

• •

Entscheidend für die Diagnostik der Appendizitis ist eine klinische Untersuchung mit einer sorgfältigen Palpation. 176

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Erläutern Sie die verschiedenen Begrifflichkeiten. Begrifflichkeit

Beschreibung

Palpation Blumberg-Zeichen Sitkowski-Zeichen Psoas-Zeichen Rovsing-Symptom (wird nicht mehr durchgeführt)

Nennen Sie weitere fünf Möglichkeiten in der Diagnostik einer Appendizitis.

Bei der Therapie einer Appendizitis wird zwischen konservativen und chirurgischen Möglichkeiten unterschieden. Erläutern Sie beide Möglichkeiten näher. Konservative Therapie

Operative Therapie

Sollten Sie die Möglichkeit haben, während Ihres Einsatzes mit dem Krankheitsbild in Kontakt zu kommen, notieren Sie Ihre Beobachtungen zu Symptomen, Vorgehensweise, Behandlung, Umgang mit dem zu Pflegenden und den Angehörigen …

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann eine Appendizitis beschreiben und Symptome benennen. 2. Der/die Auszubildende ist sich über die Vielzahl der Differenzialdiagnosen bewusst und kann diese den verschiedenen Geltungsbereichen zuordnen. 3. Der/die Auszubildende beschreibt konservative und chirurgische Therapiemöglichkeiten. 4. Der/die Auszubildende definiert Palpation und verschiedene Schmerzarten, die auf eine Appendizitis hindeuten. 177

Krankheitsbild Keuchhusten

Krankheitsbild Keuchhusten Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 II.1 I.3 II.3

Keuchhusten ist eine bakterielle, hoch ansteckende Infektionskrankheit der oberen Atemwege, welche durch das Bakterium Bordetella pertussis hervorgerufen wird. Beschreiben Sie die Übertragungsmöglichkeiten der Krankheit und ermitteln Sie die durchschnittliche Inkubationszeit.

Nennen Sie die charakteristischen Symptome des Keuchhustens.

Der typische Verlauf einer Keuchhusteninfektion verläuft über mehrere Wochen und lässt sich in drei Stadien unterteilen. Vervollständigen Sie die folgende Tabelle.

Merkmale

Dauer

Deutsche Bezeichnung

Stadium catarrhale

178

Stadium convulsivum

Stadiumdecrementi

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Nennen Sie mind. drei mögliche Komplikationen der Erkrankung und erläutern Sie deren Entstehung. Komplikation

Erläuterung

Eine Möglichkeit der Prophylaxe ist die Impfung gegen Pertussis. Lassen Sie sich von der Praxisanleitung die Vor- und Nachteile dieser Impfung erläutern und machen Sie sich Notizen. Pro

Contra

Schauen Sie sich Ihren eigenen Impfpass genauer an und setzen Sie sich mit Ihrem eigenen Impfschutz auseinander. Analysieren Sie, wann welche Ihrer Impfungen aufgefrischt werden muss und notieren Sie sich den jeweiligen Zeitraum mit Bleistift in Ihrem Pass. Babys und Kleinkinder in den ersten Lebensmonaten sollten bei Verdacht auf Keuchhusten im Krankenhaus stationär behandelt werden. Sie können den zähen Schleim nicht abhusten, dieser Umstand kann zum Atemstillstand führen und sogar lebensbedrohlich werden. Erarbeiten Sie mit der Praxisanleitung Möglichkeiten, mit denen Sie Babys und Kleinkinder bei der Atmung unterstützen können. Lassen Sie sich die Maßnahmen nach Möglichkeit durch die Praxisanleitung zeigen und führen Sie diese im Anschluss selbst durch.

Ermitteln Sie, ob Keuchhusten zu den meldungspflichtigen Krankheiten gehört. Lassen Sie sich die Behörde, bei der solche Krankheiten gemeldet werden müssen, mitteilen und den genauen Ablauf und Inhalt der Meldung zeigen. Machen Sie sich stichpunktartige Notizen.

179

Krankheitsbild Keuchhusten

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung die Reaktions-/Handlungskette erläutern, die eingehalten werden muss, sobald ein Verdachtsfall besteht oder bestätigt wird. Notieren Sie sich das Vorgehen chronologisch.

Sollten Sie die Möglichkeit haben, während Ihres Einsatzes mit dem Krankheitsbild in Kontakt zu kommen, notieren Sie Ihre Beobachtungen zu Symptomen, Vorgehensweise, Behandlung, Umgang mit dem zu Pflegenden und den Angehörigen. Berücksichtigen Sie dabei vor allem auch Ihre persönlichen Schutzmaßnahmen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende ist sich darüber bewusst, dass Keuchhusten eine bakterielle, hoch ansteckende Erkrankung ist und kennt Übertragungsmöglichkeiten. 2. Der/die Auszubildende kennt die verschiedenen Symptome des Keuchhustens. 3. Der/die Auszubildende kann die drei Verlaufsstadien benennen und charakterisieren. 4. Der/die Auszubildende erwägt Pro und Contra in Bezug auf die mögliche Impfung gegen Pertussis. 5. Der/die Auszubildende setzt sich mit seinem/ihrem eigenen Impfschutz auseinander. 6. Der/die Auszubildende kennt Möglichkeiten, Babys und Kleinkinder bei der Atmung zu unterstützen. 7. Der/die Auszubildende ist sich über den lebensbedrohlichen Verlauf bei Neugeborenen bewusst. 8. Der/die Auszubildende kann weitere mögliche Komplikationen benennen. 9. Der/die Auszubildende ist sich der Maßnahmen zum Selbstschutz bewusst.

180

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Krankheitsbild Masern Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 I.3 II.3 II.1

Mit dem Begriff Masern wird eine sehr ansteckende, akute Erkrankung bezeichnet, die durch das Masernvirus ausgelöst wird. Der einzige natürliche Wirt des Virus ist der menschliche Körper, nur dort kann er längere Zeit überleben. Masern gehören zu den typischen Kinderkrankheiten, von denen aber auch Jugendliche und Erwachsene betroffen sein können. Wie auch bei den Windpocken ist der Krankheitsverlauf bei Erwachsenen oft schwerer als bei Kindern. Seit 2001 gehören die Masern zu den meldepflichtigen Krankheiten. Masern werden durch die Tröpfcheninfektion übertragen, die Inkubationszeit beträgt 8–10 Tage. Die ersten Symptome können auf eine starke Erkältung schließen lassen. Nennen Sie mindestens 8 verschiedene Symptome.

Im Prodromalstadium treten am 2. bis 3. Tag die charakteristischen Koplik-Flecken auf, durch die die Maserninfektion von einer Erkältung zu unterscheiden ist. Beschreiben Sie das Aussehen der Koplik-Flecken und geben Sie den Bereich an, an denen sie zuerst auftreten.

Im Hauptstadium kommt es zum „Aufblühen“, die charakteristischen Masern- Exanthme werden deutlich. Beschreiben Sie das Aussehen der Exantheme und geben Sie die betroffenen Körperstellen an.

Bei ca. 10–20 % der Infizierten kommt es zu Komplikationen. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter des Erkrankten. In seltenen Fällen können diese Komplikationen sogar zum Tod führen. 181

Krankheitsbild Masern

Stellen Sie den aufgeführten Komplikationen die deutschen Begriffe gegenüber und markieren Sie die Komplikationen, die zum Tod führen können, optisch. Komplikation

Deutsche Übersetzung

Otitis media Pneumonie Bronchitis Diarrhö Postinfektiöse Enzephalitis

Die gefährlichste Komplikation ist die postinfektiöse Enzephalitis. Die ersten Symptome treten ca. 4–7 Tage nach Entwicklung des Masern-Exanthems auf. Um einen tödlichen Verlauf verhindern zu können, ist es unabdingbar, die Symptome zu erkennen und schnell zu handeln. Arbeiten Sie Symptome einer postinfektiösen Enzephalitis heraus.

Eine medikamentöse Therapie gibt es in der Masernbehandlung nicht, lediglich die Symptome können behandelt werden. Analysieren Sie, warum der Einsatz von Antibiotika bei der Masernbehandlung wirkungslos ist.

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung verschiedene Möglichkeiten zur Symptombekämpfung bei einer Maserninfektion erläutern. Machen Sie sich Notizen. Symptom

Symptombekämpfung/-linderung

Eine ausreichende Immunität ist nur durch eine Impfung oder durchlaufene Infektion zu erreichen. Diese kann durch eine Titerbestimmung nachgewiesen werden. Erläutern Sie, worum es sich beim Titer handelt und welchen Wert er erreichen muss, um einen ausreichenden Schutz nachzuweisen.

Eine Möglichkeit der Prophylaxe ist die Impfung. Bei der Masernimpfung handelt es sich um eine Impfung mit Lebendimpfstoff. 182

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Erläutern Sie die Besonderheiten und die Wirkweise von Lebendimpfstoffen.

Analysieren Sie, warum in Berufsbranchen wie beispielsweise an Schulen oder in Krankenhäusern eine Impfpflicht für die Mitarbeiter bzw. an der Schule auch für Schüler besteht.

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung die Reaktions-/Handlungskette erläutern, die eingehalten werden muss, sobald ein Verdachtsfall besteht oder bestätigt wird. Notieren Sie sich das Vorgehen chronologisch.

Sollten Sie die Möglichkeit haben, während Ihres Einsatzes mit dem Krankheitsbild in Kontakt zu kommen, notieren Sie Ihre Beobachtungen zu Symptomen, Vorgehensweise, Behandlung, Umgang mit dem zu Pflegenden und den Angehörigen. Berücksichtigen Sie dabei vor allem auch Ihre persönlichen Schutzmaßnahmen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen. Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Übertragungswege sowie die Inkubationszeit der Krankheit benennen. 2. Der/die Auszubildende kennt die charakteristischen Symptome von Masern. 3. Der/die Auszubildende erkennt Masern-Exantheme/Koplik-Flecken. 4. Der/die Auszubildende erwägt Pro und Contra in Bezug auf die mögliche Impfung. 5. Der/die Auszubildende kann erklären, was unter einem Lebendimpfstoff verstanden wird. 6. Der/die Auszubildende erläutert Maßnahmen zur Symptomlinderung. 7. Der/die Auszubildende beschreibt mögliche Komplikationen und kennt die jeweiligen Fachbegriffe. 8. Der/die Auszubildende kennt meldungspflichtige Krankheiten, beschreibt das Prozedere der Meldung sowie die zu kontaktierende Stelle. 9. Der/die Auszubildende ist sich bewusst, dass Antibiotika nur bei bakteriellen Erkrankungen Wirksamkeit zeigen. 10. Der/die Auszubildende kann Titer definieren und die Werte nennen, welche einen ausreichenden Schutz vor Masern bieten. 183

Krankheitsbild Windpocken

Krankheitsbild Windpocken Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.2 II.2 II.1 I.3 II.3

Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht und sind hoch ansteckend. Überwiegend sind Kinder im Kindergarten- bzw. Vorschulalter betroffen. Die Erkrankung führt in den meisten Fällen zu einer lebenslangen Immunität. Allerdings kann es auch zu einer weiteren Ansteckung kommen, wenn die erste Infektion sehr früh oder nur relativ schwach aufgetreten ist. Beschreiben Sie die Übertragungsmöglichkeiten der Krankheit und ermitteln Sie die durchschnittliche Inkubationszeit.

Nennen Sie charakteristische Symptome einer Windpockeninfektion.

Erläutern Sie die möglichen Therapieformen, die zur Behandlung ergriffen werden können. Beachten Sie neben den medikamentösen Methoden auch alternative Methoden, um den zu Pflegenden Linderung der Symptome zu bringen.

Der Krankheitsverlauf bei Kindern verläuft meistens ohne größere Komplikationen. Eine Infektion im Erwachsenenalter ist eher selten, nimmt aber meistens einen schwereren Krankheitsverlauf als bei Kindern.

184

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

In der folgenden Tabelle sind verschiedene Komplikationen, die eine Windpockeninfektion begleiten können, aufgeführt. Ergänzen Sie diese. Meningoenzephalitis

Pneumonie

Hepatitis

Definition

Symptome

Einzuleitende diagnostische Maßnahmen

Eine Möglichkeit der Prophylaxe ist die Impfung. Lassen Sie sich nach Absprache mit der Praxisanleitung von verschiedenen Eltern erläutern, warum sie ihr Kind impfen lassen (haben) oder warum sie eine Impfung ablehnen. Arbeiten Sie Pro und Contra der Impfung heraus. Pro

Contra

Windpocken während der Schwangerschaft können sowohl für die werdende Mutter als auch für das ungeborene Kind schwerwiegende Folgen haben. Im Kindergarten gehören Windpocken daher zu den aushangpflichtigen Krankheiten. Erarbeiten Sie mit der Praxisanleitung Möglichkeiten an Ihrem Einsatzort, um Schwangere und andere Kinder vor einer Ansteckung zu warnen und zu schützen.

Ermitteln Sie, ob Windpocken zu den meldepflichtigen Krankheiten gehören. 185

Krankheitsbild Windpocken

Lassen Sie sich die Behörde, bei der diese Krankheiten gemeldet werden müssen, mitteilen und den genauen Ablauf und Inhalt der Meldung zeigen. Machen Sie sich stichpunktartige Notizen.

Lassen Sie sich von der Praxisanleitung die Reaktions-/Handlungskette erläutern, die eingehalten werden muss, sobald ein Verdachtsfall besteht oder bestätigt wird. Notieren Sie sich das Vorgehen chronologisch.

Sollten Sie die Möglichkeit haben, während Ihres Einsatzes mit dem Krankheitsbild in Kontakt zu kommen, notieren Sie Ihre Beobachtungen zu Symptomen, Vorgehensweise, Behandlung, Umgang mit dem zu Pflegenden und den Angehörigen. Berücksichtigen Sie dabei vor allem auch Ihre persönlichen Schutzmaßnahmen.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende kann die Übertragungswege sowie die Inkubationszeit der Krankheit benennen. 2. Der/die Auszubildende kennt die charakteristischen Symptome der Windpocken. 3. Der/die Auszubildende kann Pneumonie, Hepatitis und Meningoenzephalitis definieren, erkennt die jeweiligen Symptome und die einzuleitenden diagnostischen Maßnahmen. 4. Der/die Auszubildende erwägt Pro und Contra in Bezug auf die mögliche Impfung. 5. Der/die Auszubildende erläutert Maßnahmen, die zum Schutz Schwangerer eingeleitet werden können. 6. Der/die Auszubildende kann die Handlungskette, die bei der Wahrnehmung charakteristischer Symptome gestartet wird, chronologisch nachvollziehen. 7. Der/die Auszubildende kennt meldepflichtige Krankheiten, beschreibt das Prozedere der Meldung sowie die zu kontaktierende Stelle.

186

Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Pubertät Niveau: 1. Ausbildungsdrittel

Geltungsbereich: Pädiatrie

Kompetenzbereiche: I.1 II.2 I.6 I.2 II.3

Die Pubertät durchlebt jeder in seinem Leben, einzig die Intensität, mit der sie erlebt und von Außenstehenden wahrgenommen wird, unterscheidet sich. Die Pubertät beschreibt den Übergang von der Kindheit hin zum Teenager und später den Wechsel in das Erwachsenenleben. Während dieses Prozesses stellen sich die Hormone um, der Körper und die Wahrnehmung der eigenen Sexualität verändern sich. Der/die Pubertierende muss seinen/ihren Platz in der Gesellschaft neu definieren. In der Regel durchleben Mädchen die Pubertät zwischen dem 10. und 16. Lebensjahr, Jungen etwas später zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr. Die Pubertät kann in drei Phasen unterteilt werden. Beschreiben Sie die Phasen kurz. Phasen

Beschreibung

Vorpubertät

Hochphase

Spätpubertäre Phase

Bei Mädchen wie auch Jungen erhöht sich die Konzentration der Geschlechtshormone im Körper und die typischen Geschlechtsmerkmale prägen sich aus. Ordnen Sie mindestens je fünf Geschlechtsmerkmale zu, die sich in dieser Phase verändern. weiblich

männlich

187

Pubertät

Die Geschlechtshormone können in drei Gruppen unterteilt werden: Androgene, Östrogene und Gestagene. Vervollständigen Sie die folgende Tabelle, markieren Sie die weiblichen Hormone rot und die männlichen Hormone blau. Hormone

Entstehungsort

Aufgabe

Östrogene

Gestagene

Androgene

Während der Pubertät verändert sich nicht nur der Körper, auch die Psyche der Pubertierenden entwickelt sich weiter. In dieser Zeit scheint es phasenweise keine Grenzen mehr zu geben, die Meinung von Freunden zählt mehr als die der Eltern. Die Eltern-Kind-Beziehung verändert sich, der Abnabelungsprozess wird vorangetrieben. Beim Kontakt mit den Pubertierenden sind angemessene Verhaltensweisen und Umgangsformen hilfreich, um die Beziehung nicht unnötig zu belasten. Suchen Sie das Gespräch mit Eltern und Pubertierenden aus Ihrem privaten und/oder beruflichen Umfeld, lassen Sie sich die Wahrnehmungen aus den verschiedenen Perspektiven schildern und nehmen Sie anschließend zu den folgenden Verhaltensweisen Stellung. Bewerten Sie die Wichtigkeit der einzelnen Aspekte im Umgang mit Pubertierenden und in welcher Form die Einhaltung hilfreich sein kann. Strukturieren Sie Ihre Notizen so, dass Sie Ihnen für ein Beratungsgespräch mit betroffenen Eltern als auch Pubertierenden hilfreich sein können. Gespräche suchen

Verständnis zeigen

Freiräume lassen

Unnötige Konflikte meiden Eigene Fehler zugeben

Gemeinschaftsgefühl durch gemeinsame Erlebnisse stärken

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / VIII Pädiatrie

Während der Pubertät kommt es meistens auch zum ersten Kribbeln im Bauch, der ersten Verliebtheit. Ein neues, unbekanntes Territorium erschließt sich, das es zu entdecken gilt. Diese neuen und fremden Empfindungen sind berauschend und verunsichernd zugleich, vielleicht sogar etwas beschämend. Der/die Pubertierende lernt sich und seinen/ihren Körper neu kennen, neue Themen stehen plötzlich im Mittelpunkt ihres bzw. seines Lebens: Verhütung, Aussehen, Körper, Liebe, Geschlechtsverkehr … Pubertierende suchen sich Personen, denen sie vertrauen können. Befassen Sie sich mit dem Gedanken, als auserwählte Person von einem Pubertierenden ins Vertrauen gezogen zu werden. Lassen Sie sich von Kolleginnen und Kollegen, die vielleicht bereits ähnliche Gespräche geführt haben, von ihren Erfahrungen berichten. Erarbeiten Sie Rahmenbedingungen, die Sie im Verlauf persönlicher Gespräche mit Pubertierenden einhalten sollten.

Recherchieren Sie zuverlässige, hilfreiche Quellen, wie beispielsweise das Jugendportal der Bundeszentrale, die Sie der bzw. dem Pubertierenden unterstützend empfehlen können.

Diskutieren Sie Ihre Ausarbeitung mit einer Praxisanleitung und ergänzen Sie gegebenenfalls Ihre Notizen.

Lernziele: 1. Der/die Auszubildende weiß um die Bedeutung der Pubertät und die Auswirkungen, die dieser Prozess auf den/die Pubertierende:n und dessen oder deren Umfeld nehmen kann. 2. Der/die Auszubildende kann mindestens fünf männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale benennen, die sich während der Pubertät verändern bzw. ausprägen. 3. Der/die Auszubildende kann die Geschlechtshormongruppen näher beschreiben. 4. Der/die Auszubildende setzt sich mit der emotionalen Lage Pubertierender und deren Eltern auseinander. 5. Der/die Auszubildende kann Rahmenbedingungen für ein vertrauensvolles Gespräch herausarbeiten. 6. Der/die Auszubildende kennt hilfreiche Verhaltensregeln, die den Umgang mit Pubertierenden erleichtern, und kann diese den Eltern vermitteln. 7. Der/die Auszubildende recherchiert Internetquellen, die den Pubertierenden unterstützend angeboten werden können. 8. Der/die Auszubildende kann die drei Phasen der Pubertät beschreiben.

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Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung / A N H A N G

Autorinnen Angelika Auer und Prisca Helmlinger sind zwei staatlich anerkannte Altenpflegerinnen. Beide haben während ihrer beruflichen Laufbahn sowohl Erfahrungen in der stationären Langzeitpflege als auch in der ambulanten Pflege gesammelt. 2017 bis 2019 absolvierten sie die Weiterbildung zum Fachwirt für Organisation und Führung im Sozialwesen. Während dieser Weiterbildung lernten sie sich kennen und aus Kommilitoninnen wurden Freundinnen. Seit dem Abschluss arbeiten beide als koordinierende Praxisanleiterinnen in ihren Einrichtungen. Sie begleiten jeweils durchschnittlich 15 interne Auszubildende sowie weitere Außeneinsatzschüler. Frau Auer wechselte inzwischen als Fachlehrerin an die Pflegeschule. Zum regelmäßigen Informationsund Erfahrungsaustausch stehen sie einrichtungsübergreifend in stetigem Kontakt. Beide sehen die Förderung und Unterstützung von Auszubildenden in der generalistische Pflegeausbildung als zwingend notwendig an, um dem Fachkräftemangel, der in ganz Deutschland herrscht, entgegenzuwirken.

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... Lehrbücher für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner

Unser Tipp

Gerontologie – Das Altern verstehen Bettina M. Jasper Altern als Prozess ist Gegenstand gerontologischer Forschungen. Die Reihe Gerontologie ist ideal für Auszubildende, Pflege- und Betreuungskräfte oder Alltagsbegleiter:innen. Die Bände fassen kompakt das Hintergrundwissen zusammen, ohne dass die professionelle Pflege heute nicht mehr auskommt. Mit Lernzielen und ausführlichem Stichwortverzeichnis zum schnellen Nachschlagen. Band 1, ISBN 978-3-8663-0794-0, Best.-Nr. 20849 Band 2, ISBN 978-3-8663-0796-4 ,Best.-Nr. 20851 Band 3, ISBN 978-3-7486-0184-5, Best.-Nr. 21147 Band 4, ISBN 978-3-7486-0317-7, Best.-Nr. 21382

Psychische Gesundheit pflegen Pflegeausbildung: CE 11 Frederik Haarig, Hanna Schade Das Lehrbuch führt in die Klassifikation psychischer Störungen ein und orientiert sich dabei an den festgelegten Kompetenzfeldern der generalistischen Ausbildung. Es gibt Einblick in die verschiedenen Krankheitsbilder, zeigt Ansatzpunkte für Diagnostik und Behandlung auf und ist Praxisanleitung für den angemessenen Umgang mit Patienten. 2019,252 Seiten, kart., Format: 17 x 24 cm ISBN 978-3-7486-0284-2, Best.-Nr. 21331

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