Komanisches Wörterbuch. Türkischer Wortindex Zu Codex Cumanicus

The Codex Cumanicus is a linguistic manual of the Middle Ages, designed to help Catholic missionaries communicate with t

205 98 9MB

German Pages 314 [318] Year 1942

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Komanisches Wörterbuch. Türkischer Wortindex Zu Codex Cumanicus

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Be. MONUMENTA ASIE

LINGUARUM

MAIORIS

K. GRONBECH

SUBSIDIA VOLUMEN

I

KOMANISCHES WÖRTERBUCH

& KOPENHAGEN EINAR MUNKSGAARD 1942

K. GRONBECH

KOMANISCHES

WÖRTERBUCH

TÜRKISCHER WORTINDEX z

CODEX

CUMANICUS

(Me | KOPENHAGEN EINAR MUNKSGAARD 1942

I.

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COPYRIGHT av EINAR

MUNKSGAARD,

192 KOPENHAGEN

19394349 uch EU

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EINLEITUNG



Der Codex Cumanicus ist eines der wichtigsten Denkmäler der älteren türkischen Sprachen und zugleich eine viel benutzte Quelle zur Geschichte des spätmittelalterlichen Orienthandels. Für:die Turkologie liegt seine Bedeutung vor allem darin, dass er das weitaus älteste und zugleich. bis weit in das 19, Jahr-

hundert hinein, auch das reichhaltigste türkische Sprachdenkmal in Lateinschrift darstellt. Bei der Vokalarmut der verschiedenen Formen und Abarten des semitischen Alphabets, in denen allein sonst alle älteren türkischen Sprachen uns überliefert sind, ist der Codex Cumanicus die gegebene Grundlage für die Interpretation nieht nur der kiptschakischen Glossare und Sprachbücher, sondern aller alt- und mitteltürkischen Sprachquellen überhaupt. — Das hier vorliegende komanische Wörterbuch umfasst alle im Codex Cumanicus vorkommenden türkischen Wörter und ins Türkische entlehnten Fremdwörter mit ganz wenigen Ausnahmen, die weiter unten verzeichnet sind; es ist aber zugleich ein Wortindex zu Codex Cumanicus, indem unter jedem Stichwort auf sämtliche Stellen verwiesen wird, wo das betreffende Wort im Kodex vorkommt. Als Grundlage diente die Faksimileausgabet). Mit eingearbeitet sind die 17 komanischen Wörter der Moskauer Polowzischen Wörterliste, deren auf uns gekommene

Abschrift aus dem

16. Jahrhundert

stammt?).

Die spärlichen

Überlieferungen über das Komanische auf ungarischem Boden?) lassen sich wohl, wenn auch teilweise nur hypothetisch, interpretisren, sind aber allzu unsicher überliefert, !) Codex Cumanicus in Faksimile herausgegeben.

um

als primäres

Mit einer Einleitung von

K. GroxsecH. Monumenta Livguarum Asise Maioris I. Kopenhagen 1936. *) W. Bang: Zu der Moskauer Polowzischen Wörterliste. Bull. de l’Ac. royale

de Belgique, {911). ®) Geza Kuun: Codex Cumanicus. Budapest, 1880, S. XLIf ”

ru u

6

Quellenmaterial zu dienen, weshalb sie hier nichi mit verwertet werden. Alle wichtigeren früheren Arbeiten über das Komanische und alle Textveröffentlichungen aus dem Codex Cumaniecus, auf die ich mich bei der Herausarbeitung des gegenwärtigen Buches stützen konnte, sind in der Einleitung zur Faksimileausgabe verzeichnet. Dass die bahnbrechenden Arbeiten von Willy BangKaup den eisten Platz einnehmen, ist son vornherein klar; aber auch die Schuld, in der ich zu den Beiträgen anderer Forscher, besonders T. Kowalski, stehe, möchte ich hier dankbar anerkennen. In Einzelheiten weiche ich bisweilen von meinen Vorgängern ab; ich hoffe, dass diese Abweichungen auch Verbesserungeu sind. Ausführliche Begründungen der von mir vertretenen Auslegungen des Textes liessen sich in den Rahmen eines

Wörterbuches nicht hineinpassen. ich muss mich damit begnügen, die Tatsachen für sich selbst reden zu lassen. Die Mängel meines Buches sind mir selbst am deutlichsten bewusst; nur allzu vielen Wörtern, besonders aus den Glossarien des zweiten Teiles, an die sich bisher kein kompetenter Herausgeber herangewagt hat, habe ich bloss ein bescheidenes Fragezeichen mit auf den Weg geben können. Möge nun mein Buch andere Forscher zur Ausfüllung dieser letzten Lücken anregen! Mein Buch soll einem doppelten Zweck dienen. Es soll zunächst der Turkologie den Wortschatz des Codex Cumanicus in bequem°r Form zugänglich machen, ist aber gleichzeitig als ein praktisches Hilfsmittel beim philologischen Studium d-. Kodex selbst gedacht. Die schwankenden und manchmal so ziemlich regellosen Schreibungen der einzelnen Wörter sind unter Stichwörter vereinigt, welche ihre vermutliche Aussprache in moderner

Pphoneüscher Umschrift wiedergeben. Diese Aufstellung war für das historische Studium der Türksprachen die gegebene; es ist aber meine Hoffnung, dass auch der nicht turkologisch geschulte Historiker mit Hilfe der hinten beigefügten Indices sich im Buch wird zurechtfinden können. Lautbestand

und

Dialekte

des Komanischen.

lichen Struktur des Komanischen

gewinnt man

Von

der

laut-

aus den Schrei-

-

7

bungen des Kodex selbst eine ziemlich klare Vorstellüng. Neben den in den meisten Türksprachen noch fortbestehenden acht vokalischen Phonemen war allem Anschein nach auch das geschlossene e noch erhalten geblieben; ausserdem gab es von &, o und uw kombinatorisch bedingte, palatalisierte Varianten. An Konsonanten besass die Sprache: k (das ich in velarvokalischen Wörtern q schreibe), spirantisches und klusiles @ (die ich in meiner Umschrift nicht unterscheide, sondern beide mit 8 und (bei velaren

Vokalen)

y wiedergebe);

ferner x; t, d, p, b; q,

n, m, r, 1; j, v; s, z, 8, &; in Lehnwörternauch b, f und 8. in echttürkischen

Wörtern

kommen

g(y),

pP, r, 1 und

z, sowie

natürlich 9, nie im Wortanlaut vor, d, m, n und ö nur in ganz wenigen Fällen, und v nur in dem einen Wort vuröyg. Die Erhaltung des alttürkischen geschlossenen e ist aus Doppelformen wie esit- — idit-, ber- — bir-, emen- -— imen-, kerti — kirti, kele — kide, emdi — imdi zu erschliessen. Die früher verfochtene Anschauung!),

dass im Komanischen

das y mit dem

i zusammengefallen wäre, was an sich wenig überzeugend klang, wird von dem bisher nicht beachteten Umstand widerlegt, dass in einem Text des Codex Cumanicus, und zwar $. 149—150, der Laut y durch ein eigenes Zeichen von i unterschieden wird. Ebensowenig wie offenes und geschlossenes e werden im Kodex

klusiles und spirantisches 8 (y) graphisch unterschieden; dass aber ein lautlicher Unterschied vorhanden war, ist schon daraus ersichtlich, dass das klusile 8 (aus altt. k, q entstanden) nie die im Komanischen um das Jahr 1300 gerade vor sich gehende

Verschiebung des anderen,

primären g-Lautes zu v usw. mit-

macht, und ferner daraus dass in den Tochtersprachen die beiden Laute noch heute nicht zusammengefallen sind; z.B. altt. saqynt — kom. sayyn© — kar. sayynd; aber altt. ayyz — kom. ayyz, avuz — kar. avuz. Der Reibelaut x ist in echttürkischen Wörtern aus q, seltener aus k entstanden, in welchem Fall er gewiss palataler gesprochen wurde; in Entlehnungen aus dem

Persischen

und

Arabischen

vertritt er c und £, in griechi-

schen Wörtern x. v ist meistens die Fortsetzung von altt. b und 8& (y). Der Hauchlaut h ist erst mit Fremdwörtern in das Koma-

%) W. Bang: Osttürkische Dialektstudien. Abhandlungen d. Kön. Ges. d. Wiss, zu Göttingen, Phil.-Hist. Ki, Neue Folge, Bd. Xlll, 1914, 5, If.

hervorgeht, dass es von den Italienern häufig durch z wiedergegeben rde; aber mit Grzegorzewski!) daraus folgern zu wollen, uass es zu c (ts) geworden wäre, ist nicht angängig. Dagegen