Klopstock’s Werke, Bd 6.: Bg. 13–24 [Reprint 2022 ed.]
 9783112627068

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Klopstock's Werke

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Volksbibliothek deutscher Ctassiker. Sm Jahre 1853 sind auögcgeben worden von:

Goethes Wielands Schiller's Leffing's Thümmel'ö Plate »'s

Werkelt 14 Lieferungen oder 7 Bände 7 13 if 3 7 „ H 2 6 „ 5 7 „ 3 6 „ u Sm Ganzen 555 Bogen.

Der reiche auf den Ulnschlägeir verzeichnete Inhalt dieser Bände spricht für sich selbst linb überhebt imö jeder weiteren Aeußermig. Die außerordentliche Theilnahme aber, welche die Dolksbiblivthek in und außer Deutschland gefunden, gibt uns den Beweis, daß die innere Einrichtung des Unternehmens allseitigen Anforderungen und Bedürfnissen Genüge leistet. Wir bleiben deßhalb auf dem betretenen Wege, indem wir auch fernerhin mehrere Classiker gleichzeitig heransgeben, und veröffentlichen nachfolgend das Programm für 1654. Aus demselben ergibt sich, daß noch in diesem Jahre

Platen's Werke und Thümmel's Werke vollständig werden. GoetKe, Schiller, Lessing und Wieland werden entsprechend gefördert, und Klopstock'S Werke neu ausgenommen. Wir verseiilden in diesem Jahre:

7. Jan Lief. 51. 11. 55. 21. 56. 57. 28. 4. Febr. 58. 11. 59. 1 3. 60. 25. 61.

Klopstock, Klopstock, Goethe, Goethe, Th üm mel, Thnmmcl, Platen, Platen.

1. März. 11. 18. 25.

62. 63. 64. 65.

Klopstock, Klopstock, Goethe, Goethe,

1. April. 8. 15 22. 29. 6. Mai. 13. 20. 27

66. 67. 68. 69. 70. 71 72. 73. 7 1.

T b u ui in e l, T y i'l ni m e 1, Platen, Platen, ödl o p ft o ck, Klopstock, Goethe, Goethe, Thü mm ei,

Leben; Mestias 1. Tbei! . . . Messias 1. Theil Claudme; Erwin und Elmira . . Jerp und Bätelp; kleine Singspiele Reise in das mittägliche Frankreich Reise in das mittägliche Frankreich Treue um Treue......................... Die verhängnisvolle Gabe!. der ro­ mantische Oedipnö . . . Messias 2. Theil . . Messias 2. Theil........................ Götz von Berliebingen; Egmont . Egmont; (Slrtvtqo; Stella; die Ge­ schwister ....................................... Milhelmlue Gedichte........................ . LM von Cambrai; Abaffideu Rvsensohu k............................ Messias 3. Theil Oden 1. Theil Groß-Cophta; Bürgergeneral . . . ,v. u . Ansgeregten; Epimenides; Pandora Jnoculation der Liebe; Erdbeben; Leben. (Schluß von Thümmcl) . . .

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193 Ladok.

Vielleicht nur, dich zu warnen, Daß du nicht stolz sollst seyn. David.

Ach, wär's nur Das! Allein, ich weiß nicht, welch ein fürchterlich Ahnen Mich überfallt. Es ist viel mehr, als Das! Zwar richtet' ich mich auf, als heiter mir Die Sonn' heut' aufging, und mir Nathan Gott Nicht sendete: denn dieser Schrecken hatte Die ruhelose, bange Nacht um mich Geschwebt. Nun aber sendet Gad der Herr Zu mir.

Siebenter Auftritt. Are Vorigen.

Gad.

Chimeam.

Gad.

Mich sendet Gott zu dir! . . Soll's hören. Wer um dich ist, o König, oder willst Du allein es hören, was der Herr dich fragt? David.

Mich fragt? . . Bleibt Alle hier. Nur du, mein Kind, Mein Salomo, mußt mich verlassen. Salomo.

Ach. Mein Vater! . . . Nathan, bitte du für mich! Älopftock, dram. Werke. 1. 13

194 Beeil. Dir hörtest ja: Ich sündigte durch Stolz, Als ich mein Volk von Ioab zählen ließ! Drum sendet Gott mir heute seinen Boten. Wie würdest du, du zartes Kind, des Herrn Gericht vernehme« können! Salomo. Bitt' du Gal» auch du, Prophet deS Hernt, für mich!.. Hast du, mein Vater, nicht Schon oft mit mir von Gottes Wegen gesprochen? Von gnädigen und schrecklichen? Drum lass' Auch heute mich, mein theurer Vater, lernen! David. Bleib denn, mein Sohn, und lerne früh'! . . Hierein ich, Prophet des Herr», vor Gott und höre! ..

Hermann (nachdem er Katwald umarmt bar). O Freund, wie keiner war! (Er umarmt ihn noch einmal.) Aber du sollst nicht mit mir sterben. Geh wieder hinüber, lebe und führe aus, was Wodan mir weigerte. Latwald. Damit, wenn ich unternehme, was du nur ausführen konntest, ich auch in meiner Burg angefallen und allein gelobtet werde? Nein, Hermann, wir sterben mit einander! The Ude. Katwald, du selber weißt kaum, was mir Dieses ist. Nun sollst du deine Lust daran sehn, wie fr06 ich sterben will. (Er hält und küßt Katwaldö Schwert, ob er gleich in einem Auer ist, in welchem man Dieß nicht mehr that.)

Latwald. Laß von dem gehaßten Schwerte los, das heut gesiegt hat, und tröste durch eine Umarmung mich Unglücklichen. Thusnelda. Erhabner Freund des Vaterlandes und des vaterländischen Manns, wo sind deine Kriegsgefährren? Hast du sie nicht auf den Gang vor der Halle gestellt? Latwald. Ach, Thusnelda, daß das erste Wort, welches ich mit dir rede, ein trauriges Wort sevn muß! Meine Kriegsgefährten sind im Lager. Ich hielt es so schon für unedel, daß unser so Viele heraufkämen; und noch unedler war's, vermehrten auch die Meinigen das Heer da! Segell. Bei Garm! bei Tyr! wollte ich sagen, grauenvoll würde es, und Das jetzo schon, da ich rede, hier umher von Blute rauchen, hätte der verwegne Tanzführer seine Kriegs­ tänzer mit herauf gebracht! Ihr sehet, wie es die Götter Alles wider Hermann lenken, weil er uns ehmals durch den

343 Mmerkrieg elend gemacht und uns jetzo unter seine Füße hat treten wollen. Also lenken sie es, daß dem Marsen da von einem Schalle — edel lautet er, edel (erlaßt) — so lang das Ohr saust und braust, bis er davon bethört wird und ohne Kriegsgefährten in eine Feindesburg geht. Katwald. Mir klang eben das Ohr von etwas, bei dem du, wenn es eintrifft, nicht lachen wirst. Segest. Ich möchte doch wissen, wovon. Katwald. Ich will es dir zu der Zeit des Nichtlachens schon sagen, wenn du anders dann noch hören kannst. Ein Kriegsgefährt. Die Tribune fragen an, ob sie zurückkommen dürfen? Hermann. Sie dürfen. Der Kriegsgefährt. Kommt, Römer! Ingo mar. Sie dürfen nicht! Wer war so verwegen, daß er rief? (Die Tribune kommen herein.) Segest. Der Gefangene freuet sich wohl sehr über die Wiederkehr seines Freundes. Ich muß doch ein Wenig Bitteres in diese Schale träufeln. Denn ich mag wohl, daß du dieses noch genießest, eh du zu dem Genusse gelangst, welcher dir nach geendigter Anklage von uns verheißen ward. Damals, da mich dein Brenno bei deinem Teutoburg mit dem ganzen Grimme seines Hohns höhnte, zu der Zeit sagte ich ihm: „Spätes Blut ist auch Blut!" Ich meinte sein Blut und noch anderes. Allein er verstand mich nicht. Hermann. Das andre Blut also. . Hegest. Du verstehst mich! Thusnelda. Mein Vater! Hermann. Sprich jetzo diesen heiligen Namen nicht aus. Aber, Segest, du hieltest Brenno gleichwohl nicht Wort!

344 s«g«st. Nicht? Wer ließ ihn denn, als Cckcina nach der Lagerschlacht fortrückte, unter den Letzte» des langsamen Nach­ zuges zerhau»? Hermann. Du also? Ich wußte nicht, daß du es warst, der Brenn» so früh glücklich machte. Denn er sah nun gleich nach dieser gramvollen Schlacht seinen todten Freund. Stolberg. Desto gramvoller, da nach einer ganz anderen, ließen die Fürsten Hermann fortsiegen, auf seinem Schlacht­ felde der Römer Heer, nicht unsres, ein großer aufge­ schwollener Leichnam, lag, eins der ungeheuren Gerippe, wovor weder Staude wächst, noch Quell rinnt! Segest. Wirst du begeistert? Stolberg. Ja! Und ein Geripp, über welchem sek« weit­ ausgebreiteter Schatten schwebt und Dem flucht, der, unbe­ geistert, Raben und Geier zum Raube herzuruft. Ke-«st. Armer Jngvmar! Stolberg. Theile mit ihm, Elender! Denn du hattest Freude daran, daß damals Hermann de» Römern die Geier nicht zusende» konnte. Äatwald. Segest, was hältst du von Blute, daS vielleicht etwas früher fließt? Ist es auch Blut? Segel!. Thörichter! ich bin gepanzert. Latwald. Und wenn du ummauert wärst! Meinst du etwa, daß ich es nicht fühle, was mir Wodan hier weissagt? und daß es nicht Ahnung eines letzten Labetrunks ist, den er mir noch reichen will? «epi». Dir, Hermann, reichte ihn der Gott schon, als er dir deinen Freund wiedergab. Hermann. Der erste in Walhalla kann nicht kühlerseyn. Thusnelda. Ihr Fürsten