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German Pages 657 [670] Year 1709
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GÖSCHEN.
1798-
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KÜNFTIGE
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GELIEBTE.
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T o r d e n ersten B a n d .
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die Schickungen l e n k t ,
heifset den frömsten Wunsch,
Mancher Seligkeit goldnes Bild Oft v e r w e h e n , pnd ruft da L a b y r i n t h hervor, W o ein Sterblicher gehen w i l l . I n die Fernen hinaus sieht, der Unendlichkeit Uns unsichtbaren Schauplatz, Gott! A c h , sie finden sich nicht, die f ü r einander doch, Und zur L i e b e geschaffen s i n d . Jetzd trennet die Nacht fernerer Himmel sie, Jetzo lange Jahrhunderte . Niemals sah dich mein B l i c k , Sokrates Addison, Niemals lehrte dein M u n d mich selbst. Niemals lächelte mir S i n g e r , der Lebenden Und der Todten Veremerio K l d p s t .
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I. B .
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82 Auch dich w e r d ' ich nicht s e h n , der d u in j e n e r Z e i t , W e n n ich lange gestorben b i n , F ü r das Herz mir gemacht, u n d mir der äh-nlichste, N a c h mir einmal verlangeh w i r s t , Auch dich w e r d ' ich nicht s e h n , w i e d u d e i n L e b e n lebst, W e r d ' ich einst nicht dein G e n i u s . Alio ordnet es G o t t , der in die F e i n e n s i e h t , T i e f e r hin ins U n e n d l i c h e ! O f t erfüllet er a u c h , was sich das zitternde Volle Herz nicht zu w ü n s c h e n w a g t . W i e v o n T r ä u m e n e r w a c h t , sehn w i r d a n n Glück, Sehns mit A u g e n , u n d glaubens kaum • Also f r e u e t ' ich m i c h , da ich das erstemal Bodmers Armen entgegen k a m .
unser
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S c h ö n ist, Mutter N a t u r , deiner-Erfindung Pracht Auf die Fluren verstreut, schöner eia froh Gesicht, D a s den grofsen Gedanken Deiner Schöpfung noch Einmal denkt.
Von des schimmernden Sees Traubengestaden her, O d e r , flohest du schon wieder zum Himmel a u f , Kom in röthendem Strale Auf dem Flügel der Abendluft,
K o m , und lehre mein L i e d jugendlich heiter seyn, Sufse Freude, wie d u ! gleich dem beseelteren Schnellen Jauchzen des Jünglings, S a n f t , der fühlenden Fanny gleich.
84 Schon lag hinter u n s w e i t U t o , an dessen F u f s Z ü r c h in ruhigem Thal f r e y e B e w o h n e r nährt $ Schon w a r manches Gebirge Voll von Reben vorbcygeflohn.
Jetzt entwölkte sich f e r n silberner Alpen H ö h , U n d der Jünglinge Herz schlug schon empfindender, Schon verrieth es beredter Sich der schönen Begleiterin.
„ H a l l e r s t ) o r f s T " die sang, selber des Liedes w e r t h , Hirzeis D a p h n e , den Kleist i n n i g w i e Gleiinen l i e b t ; U n d w i r Jünglinge s a n g e n , Und empfanden, wie Hagedorn.
J e t z o nahm uns die Au in die beschattenden K ü h l e n Arme des W a l d s , welcher die Insel k r ö n t ; I>a, da kämest d u , F r e u d e ! Volles Mafses auf uns herab 1
G ö t t i n Freude, d u selbst! dich, w i r empfanden dich! J a , du wärest es selbst, Schwester der Menschlichkeit, D o i n e r Unschuld Gespielin, D i e sich über u n s ganz ergofs!
85 Süfs ist,, fröhlicher L e n z , deiner Begeistrung Hauch, W e n n die Flur dich gebiert, wenn 6ich dein Odem sanft I n der Junglinge H e i z e n , U n d die Herzen der Mädchen
giefst.
Acli du machst das Gefühl siegend, es steigt durch dich Jede blühende Brust schöner, und hebender, L a u t e r redet der Liebe N u n entzauberter Mund durch d i c h ! L i e b l i c h winket der W e i n , wenn er Empfindungen, Befsre sanftere L u s t , wenn er Gedanken w i n k t , Im sokratischen Becher Von der tliauenden Rus' umkränzt}
W e n n er dringt bis ins Herz, und zu Entschliefsungen, D i e der Säufer verkennt, jeden Gedanken w e c k t , W e n n er lehret verachten, W a s nicht würdig des W e i s e n ist*.
Reizvoll klinget des Ruhms löckendcr Silberton I n das schlagende Herz, und die Unsterblichkeit Ist ein grofser Gedanke, I^t des Schweisses der Edlen w c i t h l
86 Durch d§r Lieder Gewalt, bey der Urenkelin Sohn und Tochter noch seyn j mit der Entzückung Ton O f t beym Namen genennet, O f t gerufen vom Grabe h e r ,
D a n n ihr sanfteres Herz bilden, u n d , Liebe, dich, Fromme Tugend, dich auch giefsen ins sanfte H e r z , I s t , beym Himmel! nicht w e n i g ! Ist des Schweisses der Edlen w e r t h !
Aber siifser ist noch, schöner und reizender, I n dem Arme des Freunds wissen ein Freund zu seyn! So das Leben geniefsen, Nicht unwurdig der Ewigkeit!
Treuer Zärtlichkeit voll, in den Umschattungen, I n den L ü f t e n des Walds, und mit gesenktem Blick Auf die silberne Welle, That ich schweigend den frommen W u n s c h :
Wäret ihr auch bey u n s , die ihr mich ferne liebt, In des Vaterlands Schoofs einsam von mir verstreut, D i e in seligen Stunden Meine suchende Seele fand;
87 O so bauten -wir hier Hütten der Freundschaft uns! Ewig wohnten wir hier, ewig! Wandelt' uns sich in Tempe. Jenes Thal in Elysium!
Der Schattenwald
83
FRIEDRICH
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FÜNFTE.
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'Weichet» KönigQ der Gott über die Könige D M i t einweihendem Blick, als er geboren w a r d , Sah vom hohen Olymp, dieser wird Menschenfreund S e y n , und Vater des Vaterlands! Viel zu theuer durchs Blut blühender Jünglinge, U n d der Mutter und Braut nächtliche Thrän* erkiiift, Lockt mit Silbergetön ihn die Unsterblichkeit In das eiserne Feld umsonst! Niemals weint' er' am Bild' eines Eroberers , Seines gleichen zu seyn! Schon da sein menschlich Herz Kaum zu fühlen begann, war der Eroberer *
Für den edleren viel zu klein!
89 Aber T h r ä n e n nach R u h m , w e l c h e r erhabner i s t , Keines H ö f l i n g s bedarf, T h r ä n e n geliebt zu seyn Vom glückseligen Volk, weckten den Jüngling o f t I n der Stunde der M i t t e r n a c h t ;
W e n n der Säugling im Arm hoffender M ü t t e r schlief, E i n s t ein glücklicher M a n n ! w e n n sich des (ireises Blick S a n f t in Schlummer verlor, jetzo verjünget w a r d x N o c h den Vater des Volks zu s e h n .
L a n g e s i n n t er i h m n a c h , w e l c h ein Gedank' es ists Gott n a c h a h m e n , u n d selbst Schöpfer des Glückes seyn Vieler t a u s e n d !
E r hat eilend die H ö h erteicht,
U n d entschliefst s i c h , w i e G o t t zu seyn! ,
W i e das ernste Gericht f u r c h t b a r die W a g e n i m t , U n d die Könige w ä g t , w e n n sie gestorben s i n d , Also w ä g t er sich selbst jede der T h a t e q VOV, D i e sein L e b e n bezeichnen soll'
I s t ein C h r i s t ! u n d belohnt redliche T h a t e n erst! U n d d a n n schauet sein Blick lächclnd auf die h e r a b , D i e der M u s e sich w e i h n ,
w e l c h e , mit stiller K r a f t
H a n d e l n d , edler die Seele m a c h t !
gor W i n k t dem stummen Verdienst, das in der Ferne steht! Dyirch sein M u s t e r gereizt, lernt es Unsterblichkeit! D e n n er w a n d e l t allein, ohne der M u s e L i e d , Sichres W e gQs zur Unsterblichkeit! « D i e vom Sion herab Gott' den Messiai s i n ^ t , Fromme S ä n g e r i n , eil' itzt zu den H ö h e n h i n , W o den Königen L o b , besseres L o b e r t ö n t , D i e Nachahmer der Gottheit s i n d !
F a n g den lyrischen F l u g stolz mit dem N a m e n a n , D e r o f t , lauter g e t ö n t , dir um die Saite s c h w e b t ; Singst du einst von dem G l ü c k , welches die gute Tliat Auf dem f r e y e r e n T h r o n e l o h n t !
D a n i e n s Friederich ists, welcher mit Blumen dir Jene H ö h e n b e s t r e u t , die d u noch steigeh m u f s t ! E r , der K ö n j g u n d C h r i s t , w ä h l t dich zur Fiihrevin, Bald auf Golgatha Gott zu s e h n .
9»
FRIEDRICH
DER
AN B E R N S T O R F F ,
UND
FÜNFTE.
MOLTKE.
liingeliüllet in Nacht, jetzt, da die beeisten Gebirge, Und der einsame W a l d Stumm und menschenlos jruhn, jetzt eil* i c h ; geflügelter eilen Meine Gedanken euch z u , Würdige Freunde des Besten der Könige!
Leiseres
Lautes Tonte die Saite von i h m ; Aber euch sag* ich sie ganz des vollen Herzens Empfindung, W i e das Herz sie empfand, Ohne des Zweifels versuchenden T o n ;
so offen ich
sage, Dafs dem Sieger bey Sorr Julianus zum Muster zu klein, u n d , ein Christ zu weiden! Würdig Friederich ist.
92 Aber das ist ein Gedanke voll N a c l i t : E r w i r d es nicht werden ! D a sein F r e u n d ihm entschlief, U n d , entflohen dem L a b y r i n t h , gewifs w a r : Es liersche J e s u s , u n d richte die W e l t ! Blieb der lächelnde König sich gleich.
Z w a r wuinte
sein Auge U m den F r e u n d , der i h m starb! N o c h , da dem T o d t e n sein Moos b e g a n n , ¿ i u g Friederich seitwärts
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Ó h n e Zeugen z u 6eyn. Ernste M u s e ,
verlafs den welimuthsvollen Gedanken
D e r dich t r a u r i g v e r t i e f t , W e c k e zu Silbertönen die L e y e r , die frohere, w e n t sie,Scandinaviens Stolz, Auch der D e u t s c h e u , b e s i n g t .
D e r n e n n t der Mer.schliclikeit E h r e ,
W e l c h e r Friederich n e n n t ! Völker
werden
ihn
einst,
den
Liebenswürdigen,
nennen, U n d der denkende M a n n Wird
m i t , richtendem
Blick , s e i n
schönes
betrachten, Keinen l i n d e n , w i e
ihn!
Leben
93 Auch w i r d , jenen furchtbaren T a g , den die Sionitin Jetzo stammelnd besingt, Wenn in dem Tempel des Ruhms die Lorber alle verwelkt sind, Und die Ehre nicht schützt, An dem grofsen Tage wird des Menschlichen Lohn seyn, W i e seia Leben einst w a r !
9*
DIE
TODTE.
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CLARISSA.
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B l u m e , du stehst verpflanzet, wo du blühest, W e r t h , in dieser Beschattung nicht zu wachsen, W e r t h , schnell wegzublühen, der Blumen Edens Befsre Gespielin!
L ü f t e , w i e diese, sp die Eid' umathinen, Sind, die leiseren selbst, dir rauhe Weste. Doch ein Sturmwind wird ( o er komt! entflieh du, Eh er daherrauscht,)
Grausam, indem du nun am hellsten glänzest Dich hinstürzen! allein, auch hingesturzet, Wirst du schön seyn, werden w i r dich bewundern, Aber durch Thränen!
95 Reizend noch stets, noch immer l i e b e n s w ü r d i g , l a g Clarissa, da sie uns weggeblüht w a r , Und noch stille Rothe die hingesunkne W a n g0 e bedeckte. Freudiger w a r entronnen ihre Seele, W a r zu Seelen gekommen, welch' ihr glichen, Schonen, ihr verwandten, geliebten Seelen, Die sie empfingen, Dafs in dem Himmel sanft die liedervollen, Frohen Hügel umher zugleich ertönten: R u h e dir, und Kronen des S i e g s , o Seele, W e i l du so schön w a r s t ! So triumphirten, die es w ü r d i g w a r e n . Köln, und lafs w i e ein Fest die Stund* u n s , Da sie fliehend uns ihr erhabnes Bild liefs, Einsamer feyren ! Samle Zipressen, dafs des Trauerlaubes Kränz* ich w i n d e , du dann auf diese Kränze M i t g e w e i n t e Thränen zur ernsten Fever Schwesterlich w e i n e s t !
Cidli,
96
F R I E D E N S B U R G .
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cl)iert das Elend auch! P f e i l e r , auf dem einst Freuden ohne Zahl r u h n , D u stehst auf der Erd', o E l e n d ! Und reichest bis in den H i m m e l ! Auch uin dich strömet der ewige Strom!
G o t t , du bist Vater der Wesen Nicht n u r , dafs sie w a r e n ; l ) u bist es, dafs sie auf ewig Gluckselig w ä r e n !
W e l c h e Reihen olin E n d e ! W e n n meine reifereScclo Jahrtausende noch gewachsen w i r d seyn, W i e wenige werd' ich selbst dann von c u c h , I h r M i t g e s c h a f n e n , 'kennen!
170
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Schaaren Gottes! ihr M i t a n h e t e r ! ach w e n n dereinst auch i c h , !Nebeft euren K r o n e n , eine Krone niederlege! G o t t , mein Vater! . . Aber darf ich noch länger mich unterwinden M i t dir zu r e d e n , der ich Erde b i n ? Vergieb, vergieb, o V a t e r ! D e m künftigen T o d t e n .Seine Sünden! seine W ü n s c h e ! Seinen Lobgesang! W e s e n der W e s e n ! D u wärest von E w i g k e i t ! Dieses vermag i c h nicht zu denken! I n diesen Fluten versink' i c h ! W e s e n der W e s e n ! du bist! ach W o n n e , U O O ou 1 o U U U U — ü —>
Säumst du noch immer an der Waldung auf dem Heerd', und schläfst Scheinbar denkend e i n ? Wecket dich der silberne Reif Des Decembers, o du Zärtling! nicht a u f ? Noch die Gestirne des krystallnen Sees?
Lachend erblick' ich dich am Feuer, in des Wolfes Pelz, Blutig noch vom Pfeil, welcher dein entscheidenden Blick, In die Seite des Eroberers schnell Fol gte, dafs nieder in den Strauch er sank.
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W e n n der Schimmer von dem M o n d e nun lierah In die W ä l d e r sich e r l i e f s t , und Gerüche M i t den D ü f t e n von der L i n d e In den Kühlungen w e l i n ;
So umschatten mich Gedanken an das Grab D e r Geliebten,
und ich seh in dem W a l d e
JNur es dämmern, und es w e h t mir Von der Blüthe nicht h e r .
Ich genofs e i n s t , o ihr T o d t e n , es mit e u c h ! W i e u m w e h t e n u n s der D u f t und die K ü h l u n g , W i e verschont w a r s t von dem M o n d e , D u o schone N a t u r !
*5o
ROTHSCHILDS
GRÄBER,
A c t , hirfr haben sie dioh bey deinen Vätern begraben, Den w i r liebten, um den lange die Thräne nocli fliefst;
Jone treuere, die aus nie vergessendem Herzen Komt, und des. Einsamen Blick spät mit Erinnerung trübt. Sollt um seinen entschlafenen König nicht Thränen der Wehnrath Lange vergiefsen ein Volk, welchem die W i t w e nicht weint? Ach, um einen König, von dem der Waise, des Dankes Zähren iih Aug', oft kam, lange nicht klagen sein Volk? Aber noch wend' ich mich w e g , kann noch zu der Halle nicht liingehn, W o des Todten Gebein neben der Todten itzt ruht, Neben Luisa, die uns des Kummers einzigen Trost gab, Die w i r liebteu, der auch spätere Traurigkeit rann!
S3 O ihr älteren Todten, ihr Staub! einst Könige, früh rief Er den Enkel zu. euch, der die "Weiten behersclit! Ernst, in Sterbegedariken, umwandl' ich die Gräber, und lese Ihren Marmor, und seh Schrift wie Flammen darin, Andre, wie die, so dieAuf$eög«stalt der Thsrten nur bildet, Unbekant mit dem: Zweck, welchcn die Seele Verbarg.
Furchtbar schimmert die hiinlische Schrift: Dort sind sie gewogen,
Wo die Krone de? Lohns, keine vergängliche, strahlt! Ernster, ift tieferer Todesbetraphtung, meid* ich dio Halle Stets noch, in welche dem Thron Friederichs Trümmer entsank! Denn mir blutet mein Herz um ihn! O Nacht des Verstummens, Als die Aussaat Gott säte, wie traurig warst du! Aber warum wank* ich; und säume noch stets, zu dem Grabe Hinzugehen, wo er einst mit den Todten erwacht?
C57 Igt es n i c h t -Gott, der ihn in seine Gefilde gesät h a t ? Ach, zu des ewigen Tags dankenden Freuden g e s ä t ? U n d , o sollte noch w e i c h defs H e r z seyn,
welcher
so Viele, D i e er l i e b t e , verlor, Viele, die glücklicher s i n d ? Dessen
Gedankön
ttfn ihn
schon viel
Unsterblich«
sammeln, W e n n er d e n engeren Kreis dieser Vergänglichkeit ruifst, Und die H u t t e n an - Gräbern betrachtet, w o r i n '
die
Bewohnet
T r ä u m e n , bis- endlich der Tod sie zu dem L e b e n 1
erweckt!
Diese Stärke b e w a f n e mein H e r z ! Doch beb* ich im Anschaun ? Ach des T o d t e n Gebein! unseres Königs Gebein! Streuet Blumen u m h e r ! D e r F r ü h l i n g ist wiedergekommen ! Wiedergekommen ohn* i h n ! Blüthe bekränze sein Grab! D a n i e n s schöne Sitte, die selbst dem ruhenden L a n d niann Freudighoffend
das
Grab jährlich mit bedeckt,
Blumen
Sey du festlicher j e t z t ,
und
streU utn de$ Königs
Gebeipe, Auferstehung im Sinn , Kränze, dgs Frühlings umher! Sanftes ,, othciterndes Bild von Auferstehung !
Und
dennoch Trübt sich im W e i n e n der Blick,
träufelt die
Thrän' auf den Kranz ? Friederich! Friederich! aph, denn dieses allein ist von dir uns Übrig! ein L e i b , der verwest, bald zerfallnerer Stuub! Schweigendes Grabgewölbe,
das ihm
die
Gebeine
beschattet, Schauer kömt von tiir 'her! langsam auf Flügeln der Nacht Schauer! Ich hör* euch schweben:
W e r seyd ihr,
Seelen der T o d t e n ? „Glückliche Väter sind w i r ! segneten, segneten noch Friederich,
als der Erde w i r E r d e
gaben !
Wir
kommen Nicht von Gefilden der Schlacht!" Fferhe verliert sich ihr L a u t ,
S39 U n d i c h h ö r ' ihr Schweben nicht m e h r ; allein n ö c h bewölkt mich T r a u r e n üm i h n !
A c h , da schläft er im T o d e vor m i r ,
D e n ich liebte! W i e einer der EiugcLurnen de» Lande* L i e b t ' ich F r i e d r i c h , und da schläft*er im T o d e •vor m i r ! Bester K ö n i g ! E s klagt ihm nach der Gespiele der Muse, U n d der W e i s h e i t ! um i h n trauert der Liebling der K u n s t ! Bester K ö n i g ! D e r K n a b e , der Greis, der K r a n k e , der Arme W e i n e n , V a t e r ! es w e i n t nah u n d f e r n e dein Volk! Von des Hekla Gebirge bis h i n zu dem Strome der W e s e r W e i n e t alle dein V o l k , V a t e r , dein glückliches Volk! Kann dir L o h n Unsterblichkeit seyn; so beginnet die E r d ' ihn J e t z t zu g e b e n ! allein ist denn
Unsterblichkeit
Lohn? D u , o Friederichs S o h n , du Sohn L u i s e n s , erhabner Theurer J ü n g l i n g , erfüll unser E r w a r t e n , u n d sey,
Schöner, edler Jünglinge den alle Grft«len schmücken, Auch der T u g e n d ,
sey unrs, was dein Vater uns w a r !
Heiliger kann kein Teuipel d i r , als dieser voll Gräber Oeiner Väter, tlnd nichts mehr dir Erinnerung «eyn, Däfs es alles Eitelkeil ist, und die Thaten der Tilgend Dann iiur bleiben , w e n n Gott auch von dem Throne dich r u f t ! A c h ! in
dem Tod' entsinkt die Erdenlrone
dem
Haupte, Ihre Schimmer umwölkt bald der Vergänglichkeit Hand; Aber es giebt auf ewig die ehrenvollere Krone Jenen
entscheidenden
Tag seiner Vergeltungen Gott!
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I c h lernt* es im innersten H a i n , Welche Liedet der Barden a h ! I n die Nacht deines Thals sinken, Untergang Wclcli s auf den Höhen der Tag bleibend umstrahlt.
Ich sähe, noch beb' ich vor i h r ! Sah der richtenden Norne W i n k ! Ich vernahm, hör' ihn noch! ihres Fluges Schlag, Dafs bis hinauf in des Hains Wipfel es scholl!
Gekühlt von dem wehenden Quell, Safs, und h a u ' auf die Telyn sanft Sich gelehnt Braga.
Jetzt brachte Geister ihm,
Die sie, in Nächten des Monds, Liedern entlockt, K L O P S * . W . I . B . O d . I. B .
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Goldener T r a u m , d u , den ich nie nicht erfüllt s, W i e sehr er ihn liebe! das Flammenwort linströmm Wül, Ungestüm fährt er auf um Mitternacht, Glühend ist seine Seele J Die Flügel der Morgenröthe wehen, er eilt Zu dem Greis', und saget es nicht. So schwieg auch ich,
Mit ihrem eisernen Ann
Winkte mir stets die strenge Bescheidenheit! Die Flügel wehten, die Laute schimmerte, Und begann von selber zu tönen, allein mir beke die Hand.
2 .97
Ich halt es länger nicht a n s ! Ich mviis die Laui