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German Pages 586 [588] Year 1969
KLEINERE S C H R I F T E N YON KAR L LACHMAN N
ERSTER BAN D
BERLIN DRÜCK UN D VERLA G VO N G . REIME R
1876
KLEINERE SCHRIFTE N ZUR
DEUTSCHEN PHILOLOGI E VON KAR L LACHMAN N
HERAUSGEGEBEN VO N KAR L MÜLLENHOF F
BERLIN DRUCK UN D VERLA G VO N G . REIME R
1876
Unveränderter photomechanieoher Nachdruck
Arohiv-Nr. 807000 1
1969
Walter de Gruyter & Co., Berli n
vormals Ot.J. Qöschen'sche Verlagshandlung · J. Gutten tag, Verlagsbuchhandlung Georg Keimer · Karl J. Trübner · Veit & Comp. Alle Kechte de s Kachdrucke, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung TO D Mikrofilmen , auch auszugsweise, vorbehalten — Printed In Germany Photomech. Druck: W. Hilde brand, Berlin
Inhalt,
Bei de n mi t eine m Sternche n * bezeichnete n Stücke n konnte n Handexemplar e Lachmanns benutz t werden . Über di e ursprünglich e Gestal t de s Gedicht s vo n de r Nibelunge n Noth . 1816 l Der Nibelunge n Lied , herausg . vo n v . d. Hagen. Bresla u 1816 . De r Ede l Stein vo n Bonerius , herausg . vo n Benecke . Berli n 181 6 8 Verbesserungen z u Barlaa m un d Josaphat . 181 8 11 Dänische Heldenlieder , herausg . vo n Sande r un d Ennzen . 181 8 13
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1 4 2
Alliteration 181 9 13 7 Der Krie g au f Wartburg , herausg . vo n Zeune . 182 0 14 0 Auswahl au s de n hochdeutsche n Dichter n de s xi n Jahrhunderte . 1820 . «Vorrede 15 8 Glossarium 17 6 Der Nibelunge n Not h un d de r Nibelungen Lied, herausg . vo n v . d. Hagen . Breslau 182 0 20 6 Randnoten z u v . d . Hagen s Glossariu m (bishe r ungedruckt ) 27 1 Otnit, herausg . vo n Mone . Berli n 182 1 27 8 Koberstein übe r de n Wartburge r Krieg . 182 3 31 2 Über di e Leiche de r deutchen Dichte r de s xn un d xin Jahrb . 1829 . . . 32 5 Eine deutsch e Sprachlehr e vo n Dr . Jos . Müller . 182 9 34 1 Titurel un d Dant e vo n Kar l Rosenkranz . 182 9 35 1
VI INHALT
.
Über althochdeutsch e Betonun g un d Verskunst . »Erste Abtheilung . 1831 . 183 2 · Zweite Abtheilung . 1-J34 . (bishe r angedrückt. ) 39 Über da s Hildebrandslied . 183 3 40 *Otfrid. 183 3 44 * Über Singe n un d Sagen . 183 3 46 *Über de n Eingan g de s Parzivals . 183 5 48 Über dre i Bruchstück e niederrheinische r Gedichte . 183 6 51 Zum Lessing . 1839 . 184 1 54
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8 4 7 9 1 0 9 8
JtLine Sammlung der
wichtigen akademischen Abhandlungen
Lachmanns ist lange gewünscht worden. Dass
ich ihnen jetzt die
ganze Reihe der früheren Recensionen und zerstreuten Aufsätze zur deutschen Philologie vorauf schicke, bedarf es der Rechtfertigung? Das aus dem Buchhandel verschwundene Schriftchen über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth, con allen gesucht die sich ernsthaft auf die 'Nibelungenfrage' einlassen, verlangte eine Wiederholung. Sollte
ich ihm die in ihrer Art noch
gehaltreicheren Recensionen von v. d. Hagens Nibelungen nicht beigeben? und dann die iArigen bei Seite lassen? Lachmann war der erste, der als wohl geschulter Philolog mit philologischer Methode daran gieng in dem wüsten Haufen unserer alten Litteratur Licht und Ordnung zu schaffen und
überall da an-
setzte, wo es zuerst geschehen muste, bei ihren Hauptwerken und ersten Meistern. Wie
wohl gerüstet für die Arbeit er auftrat, wie
überlegen er gleich selbst seinem Lehrer und Meister Be necke war,
VORREDE. wie er sogleich alle für die Aufgabe in
Betracht kommenden
Fragen ins Auge fasste und dann von Jahr zu Jahr weiter verfolgte, bis es ihm namentlich durch Jacob Grimms grofsartige Mitarbeit gelang zu einem festen Abschluss zu kommen, das lässt erst diese Sammlung bequem und vollständig übersehen.
Ich
habe
zu diesem Ende auch die Bemerkungen zum Barlaam, wo z. B. •S. 131 — wer denkt wohl heutzutage noch daran? — erst de r Unterschied vo n di u un d di e in s reine gebracht wird, un d aufser de r Vorrede auch das Glossar zur Auswahl vollständig aufgenommen, nicht weil ich glaube dass Lachmann hier oder in den Noten zu v. d. Hagens Glossar S. 27 ff. oder anderswo immer das richtige getroffen hätte,
sondern als Zeugnisse für den Fortschritt in der
Kenntnis und dem Verständnis des Mittelhochdeutschen und weil ich allerdings glaube dass das Glossar das erste und immer giltige Muster für mittelhochdeutsche Worterklärung abgibt, das in dem Zusammenhange, wie es hier erscheint, auch wieder öfter eingesehen werden möchte als in dem schon seltenen ersten Drucke. Lachmanns Bedeutung für die Wissenschaft ist mir nie zweifeihaft gewesen. Aber
einen gröfseren Eindruck habe ich nie von ihr
gehabt, noch ihn jemals mehr bewundern müssen, als da ich jetzt an die Arbeiten des drei bis sechs und siebenundzwanzigjährigen mit der Frage herantrat, wie und in welcher Gestalt sie etwa der Gegenwart wieder nahe zu bringen seien, und dabei auch noch an den Properz, die Recension von Hermanns Aiax und die ändern gleichzeitigen Arbeiten denken muste. Meine Entscheidung, dass sie sämmtlich, soweit sie in die deutsche Philologie einschlagen, und unverkürzt,
VOBRBDB. I
X
wcAf tote Haupt dachte nu r i n Auswahl un d i n Auszügen wieder vorzulegen seien, konnte nicht lange ungewis sein und ich will nur wünschen dass für einen Theil des Eindrucks jetzt Empfänglichkeit unter den Fachgenossen, zumal den jüngeren, vorhanden sei. Wenn jede Wissenschaft Ursache hat sich ihre Anfänge gegenwärtig »u halten, so hat es insbesondere unsere deutsche Philologie, die solche hat. Was ich an bisher ungedrucktem geben oder aus den noch vor und f i n diese r Ausgabe . D a sic h kein e vernünftig e Rege l fü r den Gebrauc h diese r Buchstabe n gebe n läis t (di e etw a ausge nommen, das s vo r Mitlauter n nur f stehe n solle) , s o wir d e s a m besten seyu , sic h fleiisi g nac h den Gewohnheite n de r beste n un d ältesten Schreibe r de s dreizehnte n Jahrhundert s umzusehen . S o wird wenigsten s da s Aug e befriedig t un d di e Träghei t de r Her ausgeber beschäftigt . 15 , 22 is t mi r de r Geniti v be i klagen ver dächtig. 17, 3. Mühte [st . mohte] senfter. Da s ph würd e überhaup t besser ausgerottet . Doc h is t Vorsieh t nöthig , wei l bal d p f bal d f dafü r z u setze n ist . 17 , 19. kunest is t woh l ei n Druckfehle r statt künnest ode r kunnest. I n A steh t konist. 17 , 25 . es , nich t es. Gan z ohn e Grun d ha t v . d . Hage n i n de n Nibelunge n de n Genitiv e s imme r a n da s vorig e Wor t gehängt ; e r steh t seh r oft voran , wi e hier . 18 , 31. duhte, nich t duckte. 18 , 37. drate kann schwerlc h al s stumpfe r (männlicher ) Rei m bestehen ; d o ist als o woh l z u tilgen . E s is t fü r de n Kritike r of t sehr wichtig , zu wissen , welch e Reim e stump f ode r klingend sey n können . oben S . 96.
118 VERBESSERUNGE
N z u BARLAAM .
Zu Tollkommene r Einsicht un d eine m vollständigen Verzeichnisse ist weni g Hoffnung , s o lang e noc h vo n weibliche n Endreime n in de n Nibelunge n di e Bed e ist* . Abe r wi e wenig e wisse n jetzt etwa s vo n de r Reimkuns t de s dreizehnte n Jahrhunderts ! Hat ma n doc h soga r de m Zeitalte r Karl s de s Grofse n überschla gende Reim e zuspreche n wollen . Hätt e mei n Lehre r Beneck e in de r Vorred e zu m Boneriu s sic h nu r freie r gemach t vo n de n Regeln der antiken un d heutigen Metrik , j a hätt e e r nu r genaue r sagen wollen , wa s e r genaue r weifs , wollt e ma n Überhaup t fleifsige Forsche r meh r höre n al s anmafslich e Ruhme r un d Zier linge, s o konnt e di e UngrUndlichkei t manche r neue n Deutsch lehrer wenigsten s nich t meh r ungestraf t ihr e wahnwitzige n Ein falle höre n lassen . E s is t heutzutag e fas t unmöglic h ohn e Zor n von de n Freunde n un d Erklärer n de s deutsche n Alterthum s z u sprechen. Das s di e IrrthÜme r de r fleifsige n un d gründliche n Forscher hie r nich t gemeint sind , versteh t sic h vo n selbst. Fehle r wollen wi r un s alle , denk e ich , ger n nachweise n lassen , abe r nicht Träghei t un d Anmafsung . Got t erlös e un s vo n denen , die e s blof s gu t meine n un d wede r Gute s thu n noc h gu t thu n wollen. Leide r sieh t da s Publicu m nu r z u deutlich , wi e e s mi t 424 den meiste n bestell t ist ; un d dahe r komm t es, das s Benecke un d Docen ermüde n ihr e Arbeite n z u zeigen , di e nu r wenig e vo n dem Tros s auszuscheide n wissen , das s di e Brüde r Grim m ihr e belehrende un d anregend e Zeitschrif t aufzugebe n gezwunge n sind . — 19 , 31. da z e r davor ni e De r kristenen s o grozen ha» geeie. Rudolf pfleg t di e Silbe n genaue r z u zählen . Richtige r würd e seyn: De r kristen grozern haz geeie. A ha t nämlich : De r kristeren hos grossen geeie. De r cristen g o grozzen ha z geeie C . 20 , 3 . Do wa s unser herre Krist De r bezzer, als e r tente r ist. S o mus s interpungiert werden . E r wa r de r bessere . I m arme n Heinric h S. 200a: Seri e böse e r si , de r mich gesiht, De s boser müz ic h dennoch sin, desse n Böserer , schlechte r al s er . 20 , 9 schein t ei n neuer Sat z anzufangen , so : Da z honik vo n de r widen Ma n mohte gerne liden. Von Gotte disu gäbe groz Dem selben lande zu fioz, Der Krislenheit ein sunnenglast, Von dem freudenbaren last, Der Krislenheit (mi t C . oder Kristen-leben). i e muse tragen Mi t freuden gar b i sinen tagen. Stat t muse steh t i n A müssen; mü»e is t ga r * obe n a . a . 0 .
VERBESSERUNGEN z u BARLAAM . 11
9
keine Form. 20 , 24. E s wart nie kindes schöner li p I n de m lande nie gesehen. Ohn e Zweifel is t z u lese n schöner kindes lip, mi t B . C ha t wi e A . Sons t müst e e s heiise n a n kinde ni e schöner lip. 22, 8. Ere, scelde werdekeit. B füge t un d ein . 22 , 25. 26. D a di e Reime stump f sind , s o mus s ungelich un d rief t geschriebe n wer den. 22 , 34. A n Kristen. Di e Schwäbisch e Sprach e weif s nicht s mehr vo n de m alte n Accusati v Kristan. Als o is t kriste z u lesen , mit B . C ha t cristum. 23 , 17 . e s be i pflegen, nich t ex . B un d C habe n syn. 23, 26 . Wände komm t s o selte n i n de r Bedeutun g aufser vor, i m Barlaä m nu r hie r (un d blol s i n A ; B ha t Da n dy , C Wan sy), i n de n Sanct-Galle r Nibelunge n 3048 . 395 0 [701 , 4 . 925, 8] , das s ma n e s woh l mi t Rech t nu r fü r Schreibfehle r stat t Wan hält . 23 , 28 . Eine r de r wichtigste n Funct e i n de r alte n Orthographie is t de r Unterschie d de s a un d e , de n wi r nich t s o wie di e alte n Schreibe r vernachlässige n dürfen . Hie r wir d da durch ei n Fehle r offenbar ; den n ware kan n nich t au f mere rei men. Ma n les e au s B un d C : Swer kristenlicher lere Oder Kristes ime gedehte (nich t geddhle un d brdhte). 23 , 31. musie [st . mäste]. 23, 40. mohle [mohte]. 24 , 10 . nich t sehe, sonder n sähe, die s be merken wi r fü r die , welch e de r alte n Consecuti o temporu m un kundig sind . 24 , 14 . nach de n nahesten drie tagen, Sprach - un d Schreibfehler fü r drien. 24, 22. inen fü r i n schein t nich t meh r al s ei n Schreibfehler . Das d i n xurnder konnt e abe r stehe n bleiben . Wi e ma n i n sol chen Fälle n di e Wörte r trenne n ode r verbinde n soll , wär e noc h 436 genauer z u bestimmen . Ic h schlag e vo r xurnd-er z u schreibe n und mag-er, gedeh-ez. 24 , 25. 26 laute n i n A eigentlic h so : Do sw de vrkvnde gottes trügen : : : : vn sines geholtes gewägen. Vor v n is t ei n Wor t ausgekratzt . Beid e Vers e sin d unrichtig , weil trügen un d gewügen nu r klingende un d nich t stumpf e Reime seyn dürfen . Offenba r habe n wi r hie r eine n Einfal l de s Ab schreibers vo r uns , de n e s währen d de s Schreiben s gelüstet e ein Paar Reim e von eigenem Machwerk einzuschalten. Di e echt e Lesart, di e auc h B hat , is t offenbar : D o su da z Urkunde Gotes Tragen un d sines gebotes. C wie de r gedruckt e Text . 24 , 31 . allecliche, genaue r allegeliche. 25 , 1 2 is t de r Conjunctiv namen nicht rech t passend ; B und C geben richtige r namen. 25 , 25. E s
120 VERBESSERUNGE
N z u BABLAAM .
nam i n wunder, nich t es . 25 , 37. 38. sin d di e Präsenti a geschehe und gesehe gegen de n Sin n un d zugleic h untauglic h zu klingende n Reimen; als o geschähe un d .gesahe. Doc h wolle n wi r dergleiche n nicht weite r anmerken . 29, 24 . Mdht ez , 30 , 2 mus s interpungier t werden : Sei n Herz zwan g seine n natürliche n Ade l z u s o würdige m Betragen , dass — 30 , 13 . i n i r [st . siner] pflege, mi t B un d C . 31 , 12 . Der smahen siecheit. Da s Adjecti v heifst imme r swdhe, s . 30 , 16, wo es , obgleic h i m Reime , doc h nich t gena u geschriebe n ist . 32, 24 . al s er z gedahte. Mehrer e Mahl e steh t e z be i denken un d gedenken, imme r unrichtig , wi e ic h glaube . Wenigsten s kenn e ich kein e beweisend e Stell e fü r de n Accusativ , abe r viel e fü r den Genitiv ; als o es . 32 , 34. Da s Substanti v Menge heils t nie mals manige, sonder n imme r mduige ode r wenige (den n be i diese m Worte wir d sic h schwerlic h zwische n un d e mi t Gewisshei t entscheiden lassen) . 32 , 36. lidik is t hie r un d 46 , 25 woh l nu r schlechte Aussprach e ftt r ledik. 34 , 2 . 15 . mifaett, nich t mäzen. Manches diese r Ar t müsse n wi r noc h dulden , theil s i n seltene n Wörtern, theil s wen n e s i n seh r gute n Handschrifte n häufi g ist , wie gruzen, einige s auc h wei l ü manchmahl i m Reime vorkommt, z. B. süze arm. Heinr . 324; (di e Stellen , Flor e u . Blansch. S . 47b, 56 a, Iwei n S . 51 b sin d doch zweifelhaft, di e letzt e aus kritischen Gründen, di e erste n wei l de r Geniti v un d Dati v umnuze laute n kann). 34 , 37 . D a muss Daz heifsen . B Da z myn nicht enwerde. C Das von mir nicht werde. 35 , 31. Auch die Lesart de r Handschr . A läss t sic h erklären , wen n ma n si e al s halb e Frag e nimmt : Warumbe e r s i verderben liez? Vergl . 374 , 33 . Be i Eschenbac h ist dergleiche n häufig* . Au f jede n Fal l mus s de r Punc t ers t nach märe stehen . 436 37 , 10 . Entsitzen wir d mi t de m Accusati v verbunden , de n hier nieman d finde n wird , de r weifs , wa s ei n teil heilst . Ohn e Zweifel is t di e vorhle z u lesen , wi e auc h B hat . Etwa s fürchtete er ih m (fü r sic h selbst ) da s Schreckliche , da s Avenie r drohete . Die Schreibun g vorle ftt r vorhle is t abe r nich t z u verachten . 37, 34 . Al s ic h ha n hi e vor geseit. Hi e ft'tr-geseit pass t nicht . Hiefnr st . vorher , is t Undeutsch . De r Gebrauc h vo n für un d vor wa r i m dreizehnte n Jahrhunder t un d scho n vie l frühe r seh r * Vgl . obe n S . 100 .
VERBESSERUNGEN z u BARLAAM . 12
1
genau geschieden , nu r ander e al e jetzt . 38 , 4. moht ez . 39 , 10. vil tool, wi e auc h B hat . 39 , 38. 39 fehle n i n A . Is t i m Z . 38 Conjectur ode r au s C ? (i m is t i n C). B ha t v n is t gesvnt: De r hat vil tugent und ist gesunt; Herze, lip, mut und gesiht, An deme wirret ime niht. 40, 24. Durc h di e Lesar t guter ma n wir d dies e Stell e vo n einer lästige n Zweideutigkei t befreit . 40 , 33 . 34. trüge un d luge kann e s nu r i n de r Gegenwar t heifsen , i n de r Vergangenhei t trüge un d luge. Truge steh t auc h wirklic h i n A , w o di e zweit e Zeile s o lautet : v n also groz in dinen Ivge. I m Text fehl t so , a n so grozen, welche s B un d C haben . 41, 23. 42 , 4. 1 0 is t sagen un d sage wahrscheinlich nich t de r Aussprache gemäf s geschrieben ; e s mus s sägen ode r noc h ge nauer sd-jen heifsen , da s Präteritu m säte. B ha t sehen un d seie. 41, 33. Di e For m genement oder , wa s i n A eigentlic h gemein t zu sey n scheint , ginemment is t gan z abentheuerlich . Genemnet, genemmet, genemet sin d ander e Forme n fü r genennei, vermuthlic h bäurische, den n i m Reim e find e ic h si e nirgend . 41. 35. 36. Di e letzte Zeil e is t sehr kurz , obgleic h erträglich . Vielleicht is t di e Lesar t de r Handschr . A un d C dennoc h echt . 42, 9 . Da s doppelt e n i n steinnen ode r sleinnin, wi e i n A steht , hat keine n Grund . 42 , 1 8 verlang t de r Ver s Werfe i n unberhaft erde. 43 , 6 . Da z fägent mi r gedanken vil, sprachunrichtig , denn e s heils t de r gedank, di e gedanke ode r gedenke. Ma n lese : Daz füget. Dan n is t gedanken de r Geniti v de s Plural s mi t an gehängtem n . S o 2 , 9. Sternen, 23 , 4. listen, 25 , 17 . wilzen, 119 , 39. elementen. O b diese s n de r Mundar t de s Abschreiber s ode r dem Dichte r gehöre , schein t mi r zweifelhaft . Übrigen s ha t B wirklich: Das vuget mi r gedeken vil, un d C gedenke. 44 , 21. A hat Vo n im e [st . in] , wa s auc h nich t unrichti g ist . Auc h B Vo n im wart vi l rede v n gnvc. 44 , 33 is t unstreiti g s o z u interpun pungieren: De r brüder rafst-in sere Durch daz, wände der fursten haz Was gegen im vil groz. durch daz Ime du Sache was geschehen, Ma n muste i n zornik han gesehen. Sache heifs t Anklage, 42 7 Beschuldigung. Di e Lesar t schein t woh l richti g hergestell t z u seyn. Eigentlic h steh t abe r raftin i n A, ein e Schreibung , di e wir ebe n s o weni g verdamme n möge n al s rafte un d soga r reffen. 45, 32 mus s woh l vo r stehen , un d nicht für, obgleic h die s A un d B haben, C hat vor. 45 , 34. da klage wär e richtiger , ode r grosu
122 VBHBEBSBHDNGB
H z u BARLAAH .
klage, nac h de n andere n Handschr . 47 , 11 . als, nich t alz; den n es bedeute t also, s o sehr . 49 , 28 . valschem [st . -en], B ha t valsche, C valschem. 50 , 3. hat B a n für und. Ic h verstehe beide s nicht. 50 , 6 . a n de n ic h e [st . ie ] jach, mi t B . 50 , 38. trugenthaften ha t auc h B . Sons t heifs t e s trugehaft. 51, 7 . un d fehl t i n B , richtiger . 51 , 9 ha t B vnv'bracht d.i . unverbraht. 52 , 24. t r fü r ires verlangt schon de r Vers . 52 , 37 ff. sind leich t z u verbessern : D o i r sunde si e verstiez, Al s i n de r Gottes zorn gehiez, S i gewunnen kinde genäk. 1 . Mose 3, 16 . Mul tiplicabo a e r u m n a s tua s e t conceptu s tuos . I n B steht : Do sy ir svnde vorstis Als in got gehis Sy gewunen kindere gnvc. 53, 9. du (nicht die) kunne ist richtig al s Plural. Parciva l S. 181 a: Kullern maneger kunne. B ha t jedoc h vu r al da z kvne sin. 53 , 14. 19. arke, und nich t arche. S . Parcival S. 19 1 b. sogen . Maness . Samml. i , 13 0 a. Auc h steh t arken i n B . 53 , 20. B ha t Geczwiget. Abe r gezweiet is t richtig . Maness . Samml . n , 34b : Unser zweien s o vereinen. Den n wiewoh l ma n zwivalt un d zwigenge sagte, s o is t doc h zwien un d ztoigen nu r i n eine r vo n de n gleic h geltenden Wörter n da z zwi un d de r zwik abgeleitete n Bedeutun g gebräuchlich. Albrecht e Titurel : Du nahtigal i r kiiset De n dürren äst gezwiet. Wolfram s Titure l 97 : Wa wart i e bbmes stam A n den esten so lobeliche erztoiget? 53 , 34 . de s manes schin hat auc h Bj sons t hiefs e e s de s manen. 54 , 4. JV t wurde. B ha t Ny, d . i. Nie. 54 , 15 . B ha t bovme stat t blämen. 55 , 7 . geschiht is t gege n den Sinn . Ma n les e gesiht, mi t B , C hat wi e A . 52 , 22. 34 ha t A geslethle. E s dar f nu r geslehfe geschriebe n werden , nich t ge sldhte ode r gesiechte. I m Parciva l S . 61 a reim t e s au f rehte. 55, 35. Besse r Israhelischen, un d 58 , 7 heidenischer, 65 , 27 himelischer un d s o öfter . Vergl . 56 , 29 mi t 59 , 39. 56 . 20. 22 sind woh l di e Lesarte n de r Handscur . B [dem kunige st . lande, got mi t zorne st . gottes zorn] richtiger . 57 , 11 . A : Di e lieh svezzin, B: De n Ivten svzen, C : Di e lichten sazzen burnen kalt. De n is t genauer. S . 2 . B . Mos . Gap . 17 . 57 , 25. B: Eynen leitere. 57, 27. honikmteze is t di e Adjectivform , nich t -maze. 58 , 4. weinik. Di e Handschr . A ha t seh r of t e i fü r e , besonder s vo r n , eine Ausprache , di e noc h a n de r Dona u gewöhnlic h sey n soll . Auch steh t seh r of t e i fü r i e un d umgekehrt . 59,10. Joatham. B hat Joathan, C Joatam. 59 , 21. Darna würden wi r nu r i m Reim e dulde n dürfen ; Hartman n vo n Au e
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hat mehrer e Mahle na . Hie r steh t abe r i n A Dar nah, d . i. darnach. 60 , 32 is t erchorn stehen geblieben , d a doc h sonst immer für da s ch, w o e s unrichti g stand , k gesetzt ist. Doc h lies t ma n noch einig e Mahl e nachent ftt r nackent un d 85 , 3 7 leckten stat t lekten. Wen n unser e gelehrte n Herausgebe r ers t wissen , das s cA un d k müsse n unterschiede n werden , s o könne n wir noc h di e Freude haben , auc h laken, backen (Bro d backen ) un d blök z u lesen. 60 , 37 . ei n grozu hochvart mi t B . 61 , 5 tilg e ma n er . 61, 14 . alles [st . allez]. 61 , 40 mus s Sices stehen, un d nich t Wes. Unsere Handschr . beobachte t sons t de n hoffentlic h bekannte n Unterschied seh r genau . 62 , 16 . E s is t gan z unnöthi g i n frem den Namen da s y , w o e s di e Handschriften zu r Ungebühr setzen, beizubehalten; den n t un d y habe n bi s au f di e neueste n Zeite n im Deutsche n imme r einerle i Lau t gehabt . 62 , 17. 20. Osee und Sophonias, mi t B . 62, 27. Ei n [st . Sin] sterne mi t A 4 B. Mose 24, 17: O r i e tur stell a e x Jacob . 62 , 32. geicdrhaft un d nich t gewarhaft. So auch 65, 39. 63 , 6. brodeklich, oder auch mit c, nicht mit ch. Ebenso dienesteklich 68, 12. 64 , 7. In A steh t antlute, wohl aus'zusprechen antlute; antlvte 96, 28, antlit Flore S . 26b; antule, (antule) i n Wolfram s Titure l 12 4 [130 , 2 ] (di e Stell e is t richtig ; allenfalls kan n ma n nac h Wart ei n Komm a setzen) . Nebe n antlutze is t auc h antlitze richtig, au f wilze gereim t i m Parciva l S. 29 a (w o Sv z u lese n ist) . Ein e Stell e i n Schwäbische n Handschriften, w o aniluhie vorkäme , kenn e ic h nicht . 64, 8. Zemen komm t vo r i m Infinitiv ; o b abe r auc h zemet statt zimet, schein t mi r sehr ungewiss . Au f da s Ansehe n unsere r Handschr. A is t nich t vie l z u geben , di e sic h wahrscheinlic h durch di e ungeheur e Meng e vo n Schreibfehlern , di e schlecht e Orthographie, un d di e nu r selte n schöne , abe r seh r ungleich e 'Schrift de n Name n eine r treffliche n Handschrif t be i solche n verdient hat , di e gut e Handschrifte n s o trefflic h z u verderbe n wiesen, das s trot z alle m Rühmen i n jeder Zeile di e diplomatische Treue verletz t un d de r Grammati k Hoh n gesproche n wird . 64, 36 is t unverständlich . Di e echt e Lesar t läis t sic h vielleich t noch mi t Gewisshei t herstellen , wen n C vergliche n wird . B ha t Der si n lere is t vol. C sin stat t sinre, sons t gan z wi e A . 65 , 4. So reinu mus s allei n genomme n werden ; mi t erkant verbunde n müste e s heifte n s o reine — erkant.
124 VKRBESSERDMÖK
N z u BARLA.AM .
65, 38 forder t de r Sin n wäre st . were, wi e auc h B hat . C wurde. 65 , 40. de r hohe kan n Got t schwerlic h genann t werden . 429 B de z hoste, C stimm t mi t A . 66 , 11 . Da, welche s auc h B ha t (C Do), is t erträglich ; abe r stat t beioarte mus s bewarte stehen ; desgleichen Z . 29. C bewerte. 66 , 23. Einen man, mi t B . C wie A Ei n man. 66 , 24 ha t B m l nahen, welche s gewöhnliche r is t als ei l nach, i n de r Bedeutun g sehr nahe ( C wie A) . 67 , 2 nich t Sin lute, sonder n Si n tut, wei l i m folgt , 5 Si n vole. C wie . 67, 39. A brvtegome· B brutegam; C brutegon; Enei t S . 99c. 345 , 38 brviegvme; i n eine r Handschrif t hab e ic h auc h brvtegovm ge lesen. 67 , 37 mus s a m End e ei n Punct stehen, den n hie r schliefs t die Weissagun g de s Jesaias . Da s Folgend e is t au s Psal m 1 8 (19), 6 . 68 , 8. d o ka m habe n A, B un d C . Dennoc h is t woh l zu lese n d o e z kam: E t ecce , cu m n u b i b u s cael i quas i fi lius homini s veniebat . 68, 13 . iemer mere A , B , C . De r Vers verlang t abe r i e mere. Diese Verwechselun g is t besonder s i n de r Manessische n Samm lung überau s häufig . 68, 25 vermuthlic h Ir [st . In] halben rüwe inmitten. I n B is t die ganz e Stell e geändert . ( C wi e A.) 68 , 34 . Siten (moribus) kann schwerlic h eine n klingende n Rei m bilden . Ma n les e I m wart nach de n alten siten, mi t B . C wie A . 68 , 36. hieze is t unrichtig fü r hies, wi e B un d C haben , A heize. 69 , 34. den, mit B . 69 , 40 stimme n A un d B i n de m Sprachfehler Swen über ein. Ma n lese : S wem e r miselsuhte sach jehen. C We m e r sach miselsuhte jehen. 70 , 4. sundeklichen (st . sundercl.') flek . A svndclichen; doc h kan n da s erst e c auch ei n e seyn. B sondeclichen. C sundeclichen. 70 , 25. menschlichez, mi t B un d C ; sons t is t de r Vers z u kurz . 71 , 13 . D a vrkünde geschlechtlo s un d hie r Nom . Singul. ist , s o dar f nich t gewerü stehen , sonder n nu r gewoere. 72, 4. Bettentin is t ei n blofse r Schreibfehler . 72 , 32. Di e Lesar t aus B eines is t ohn e Sinn . A ha t richtig : Ei n ittwiz (ittewiz oder itwiz) menschen-gesiht: Opprobriu m h o m i n u m , Psal m 21 (22), 7 . 73 , 3. Wi r soln de n rehlen umbe gan. Vo n diese r Construction kenn e ic h kei n andere s Beispiel . B Wi r suln de n rechte vme tan. 73, 1 4 mus s ohn e Zweife l i n gelese n werden , obgleic h A un d B i m haben . C hat in . Nac h liezen Z . 18 gehör t woh l nu r ei n Komma. 74 , 36. Jüfenift , nich t Menich. 75,13 , In A steht eigent -
VERBESSERUNGEN z u BARLAAM . 12
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lieh bedtt; e s ist aber gewiss zu streichen, denn bedu (dadurch) pass t hier nicht . 75 , 3 7 is t Lage e r schlecht e Schreibun g fü r Lag-er. 76, 10 . erlühte, nich t ertöhte. A erhhte. 76 , 16 . vierzichesten, wi e auch woh l i n gute n Handschrifte n steh t mtmeche; z u hart e Aus sprache (nämlic h A ) für g . A hat eigentlic h vierzeichesten. 76 , 24. gevancnawe is t doppel t unrichtig ; e s nius s gevanknusse heifsen . 430 A gevanchtivsse. 76 , 29 . Got, de r heilige [st . heiligen} Krist, mi t B un d C . 77 , 9. Armeinen Schreibfehle r fü r Armenien, wi e i n B und C steht. 77 , 25 un d öfte r steh t wandiulunge, woh l schlech t statt wandelunge. 79 , 12 . I n unverdüet steh t da s o fü r w>, tmverduwet. B unverdowet. 79 , 14 . sleeli ode r stcete. 81 , 11 . nubornez. A nubornez, wiede r stat t no w (e ) bornez. 81 , 19 . 20. geiste und leiste. Auc h ha t A wirklic h geiste. 81, 25. O b i n A Gelich ode r Gebich steht , is t nich t z u ent scheiden; den n b i sin d s o zusammengezogen , das s ma n ebe n s o gut U lese n kann . Abe r Gilich steh t nich t da , un d au f da s i oder e komm t e s allei n an . Den n ohn e Zweife l is t Gib-ich z u lesen, welche s di e Grammati k fordert . B ha t auc h unrichti g Gebe ich, C Gi b ich. 82 , 24. muge is t hie r un d a n viele n andere n Stellen unrichti g gesetzt , w o di e Handschrif t mvge hat , fü r muge oder muge. Den n muge is t vo n majen. 83, 21. Eichtige r niht stcetes. 84 , 5. Da s Adverbiu m anders ist hie r un d a n seh r viele n andere n Stelle n gan z falsc h mi t z geschrieben. 84, 34. al s e . S o ha t B; auch wir d dasselb e i n A durc h den Punc t hinte r alse. angedeutet . 84 , 37. geschüf [nich t geschuf]. 87, 30 is t de n ohn e Beziehung . B ha t richti g d y (die), C die. Die Interpuuctio n is t i n de r ganze n Stell e nich t genau , abe r leicht z u verbessern. 90 , 16 . ruf. 90 , 31. giengen [st. ruf, gingen]. 91, 7. Da z ic h niht wizzenwil heifst , wei l u de r Dati v ist , ganz etwa s anderes , al s wa s hie r gesag t werde n soll . B ha t das Richtig e uwer (uwer). C ha t nch. 91 , 38 . B ha t lischet, welches genaue r ist ; [ A löschet]. 92, 19 . giht [st . git] 92,40 . A boztint. Buzen is t woh l un richtig, un d überal l büzen z u schreiben . 93 , 6 . S » sprachent is t unrichtig. B S o sprechent sy . S o auc h C . Matth . 25 , 37 Tun c r e s p o n d e b u n t e i justi , dicentes . Wiede r ha t B Z. 26 richtig Sy spreche!. Z . 25 A klagitin (doc h is t dara n corrigiert) . 93 , 34. muzenl [mäzeni]. 93 , 35 . vervlähf steh t Öfters , abe r gan z uurich -
126 VERBESSERUNGE
N z u BARIAAM .
tig, fü r verflucht, wi e au s de m vollständige n verfluchet erhellt . Es schein t abe r überal l nac h u nu r c h un d nich t h Stat t z u haben. 95 , 29. B roublichem [st . tödlichem], 96,17 . De r müsst e als Geniti v durc h Attractio n erklär t werden . Doc h ha t B D y — sint. C wi e A De r al der weite ist. 98, 23. musen [st . müsen]. 101 , 5 . state, nich t state. 102 , 1 . Ich jehe is t de r Conjunctiv . Ma n lese : Ic h gihe, obgleic h auc h B gieb t Ic h gehe. C Ich gihe. 102 , 9 . Weltliche gelugt is t nicht s als ei n Schreibfehle r i n A fü r weltlich; den n gelusf is t imme r männlich. 102 , 37 . S o bedeute t niemahl s welche. Nac h bewegen 43l muss ei n Punc t stehen . Dann : S o du (jen e dinge ) de r tOf verendet, Vertilget un d verswendet, S o soltu. B ha t S o dich. 103 , 1 . Werden is t sprachunrichtig . Ma n lese : Wurden, mi t B un d C . 103, 3 . Richtige r is t woh l äs [al s äs]. 105 , 2 . gefugel [st . oy [Romanisch ] ein Ausru f de r Verwunderung . bdgen schw . (selte n st. ) zanken , schelten . balk -ges m . Balg. A m Schwer t Pare . 711 9 (auc h i m Titurel : Das mit dein balge riehen) ei n ledernes Futteral ? [sarbalk Wigal . C112]. ball -des Adj . fest, beharren d auf G. : eifrig , eilend , ktthn, froh , balde Adv. baneken schw . sich, de n lip, di e sinne, belustigen ? [sich fehlt oft , wen n noc h ei n Verbu m hinzukommt , bei m Infinitiv . Daß Wor t is t woh l fremde s Ursprungs.] baniere stf . banter n. (Pare . 1739 . Wigal . 10707 ) Fahne . bar blols , nackend . baren stni. Krippe Pare. 8605. 4929. Stalde r Idiot, l, 122 . Frisc h 1,375 a. 55 0 a. Titurel : Sin witze kund 1 in leren Daz ors mit satele decken, Daz sine ton im kfren: Daz such man gen dem baren wider strecken. barn n . Kind , Wigal . 10285 . Meisterges . 286. Erns t 13. stm . Sohn , M . S. l, 12 9 a. Morol f 1071 . 1839 . Wi gam. 139 . Erns t 115 . barüch stni . de r Gebenedeite , de r Ka lif, bea curs [Roman, beal s cors ] schöne r Leib . bedriezen s. v . a . verdriezen (vgl . obe n s . xxni. z u 14 , 25). begrifen st . erfassen. behalten st . bewahren . beiten schw . warten , zö gern, beizen schw. mi t Falken jage n [beizen. ] bizen st. beilseu . bejagen schw . erwerben . bejehen st . eingestehen . bekennen schw. kennen , sich- Beschei d wissen . bekamen st . hin , ent gegen, z u jeman d D . kommen . benennen schw . namhaf t ma chen, sage n Trist . 15732 . Hag.; Namen , Begriff , Eigenschaften , Erfolg etc . bestimmen . bereiten schw . AS . besorgen , ferti g machen, aufzählen . AP . GS . jeman d versehen , bezahle n mit- , benachrichtigen vo n - . berihlen schw . in s Gleiche , i n Ord nung bringen , -mit, versehe n mi t - . berk -ges m . — z e berge aufwärts . bern st . tragen , hervorbringen , zeugen, gebä ren, bescheiden st . AS . DP. , AP . GS . deutlic h auseinander setzen, erklären . beschgidenlich, mi t bescheidenheit d . i . Unterschied, Verstand , Deutlichkeit . beschämen schw . offenba r ma chen, besolden schw . hole n lassen . beslahen st . — durch eine Scheidewan d einschlieisen . En . 5611 . Pare . 1195 . 7492 . Iw. 1128 . Wartb . Kr. 25 Jen . besliezcn st . verschlieiseu . beslihlen schw . grad e machen . besprechen st . AP. anschuldigen ; AS. anberahmen . Trist . 634 8 [1 . disen kämpf, Oberl . S . 756] . 153U5. besten st . bleiben . betagen schw . mi t hän, z u Tag e LACHMASSS KL . SCHRIFTEN. 1 2
178 GtossAftit
m ZU R AUSWAHL
bringen, mi t «in , bi s zu m Tag e ode r de n Ta g übe r bleiben . betalle gänzlich, bote stf. Bitte; (erbetene) Abgabe , betragen schw. AP . 68 . jemand z u langsa m komme n ode r z u lang e dau ern, betittren schw . AP . GS . jemand z u theuer sei n ode r fehlen, bevölhen st. empfehlen. beviln schw . AP . GS . mi t Mn, jemand z u vie l sei n ode r werden , s . Troj . Kr . 15870 . [Pare . 7447: durchrittene s Walde s wär e euc h z u vie l gewesen . 8630 : das a n ih m wa r mi r allz u mächtig; 6373 . 21493.] Passivisch DP . GS. mi t sin, Pare . 20543 . unbevilt unbeschwert , Wigam . 651 . betcdren schw. wahr machen, beweisen. (Iw. 6919 bewerten, nicht bewarten von bewarri). bewegen st. sich GS. sich i n Stand setzen etwas z u wegen-, änder n zuzuwäge n Pare . 22090. ; fü r wichtig , gut z u schätze n (sic h daz u entschliefsen) ; gerin g z u achte n (e s aufgeben; auc h GP . Tris t 1602 . 7354. ) bezaln schw. bezahlen, 270 erkaufen. Pare. 9086. biben Praet. bibete, bibente beben. 6»' derbe nütz , tüchtig . bilde n . Gleiches , Abbildung , Vorbild, Vorstellung, Gleichniss . binamen, benam?n namentlich , wirklic h (s. name}. binden st . — wol gebunden, mi t gute m gebende. bispel n . Gleichnissrede . biten st . warten , G . erwarten . biten st . AP . GS . bitten , DP . fü r jemanden . blicken schw , erscheinen machen ; sic h zeigen . blide freudig , erfreuend . blinwen blou gebliuwen schlagen , blftt stf . (Gen . blute,) n . selten blute stf . Blüte , Blume . böte, boije stf . Kette , Fes sel, borgen schw . [urspr . beachte n G. , sic h hüten ] cavie ren. Ben . Beitr . S . 189 : borge mi r vor swdre; A . au f Cau tion gebe n un d nehmen : änder n leihen , vo n ihne n entlehnen , daher, borge n müssen , nicht s habe n (a n DS. , GS . i n Betref f ei ner Sache) , uz b. Verpfändete s au f Sicherleistun g ausliefern . (Wolfr. Tit . 2 0 erkl . im wart froutlen flus t un d sorgen gewin tu geborget}, bork -ges m . da s Borgen , borgen stm. ? Cautio n Wal ther 12 6 a (78,21) . Haltau s S . 178 . bozen schw . anklopfen . bra schwstf . (brdtcen, bran, brdwe) Augbraue . br§it vo n aus gedehntem Umfang , verbreitet . breme schwm . Bremse . br$sten st . Verb , neutr . breclien . brode gebrechlich . bu, bou -wes m . Ackerland ; Wohnung ; Haus . buckel, schwf . Erhö hung mitte n au f de m Schilde , buckelhfa, buckeHs Pare . 22150. 51. buhurt stm . Kamp f gescharte r Reiter . S . Beneck e z u Wigal. S. 543 . buhurdieren schw . bü'rn schw . erheben . biuicen biute (a . Heinr . 268 . Erns t 2056 ) gebiutoen, (auc h buwen?)
GLOSSARIUM ZU R AUSWAHL. 17
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bei änder n bouwen beackern , bewohnen , wohnen ; (Häuse r etc. ) bauen. b&zen schw . AS . DP . wegschaffen , durst, gebresten, froude, besonder s l fit,daher , gu t machen , genu g thu n de m Beleidigten, Straf e leiden , wandeln, Pare . 14919 . büz, bäze (die s selten i m Nom . un d Acc. ) stf . -tun, machen GS . DP . (des ist, wirt b. ) etwa s vo n jeman d wegschaffen , gegen ih n gu t macheu . En. 3989. Iwei n 3402. Kl . 2539. Wolfr. Willi . 177b . Pare . 9397.27 1 auch ohn e G . Pare . 9556 . dogen schw . schweigen , G . verschweigen . dan, danne, donnen vo n da , d . h . 1 ) vo n eine m Orte , 2 ) eine r Zei t ode r Ur sach (auc h d§'nne, de'« , abe r nich t danneri) aus ; nac h Compar . etc. (wiede r nich t danneri) als , s . v. a. «?cw , niwan, zuweile n mit G. Nib . 5038. Pare . 7733. 1038 3 min. W. Willi. Gib . Friged . 358 . M. S. l, 33a , 15 . 151 a. Beneck e 209 , 8 min. Geor g 3620 . Amu r 1575! Wigam . 5732 . dank stm . Dank . Gedanke , danke* fü r blofsen Dank , z u Danke ; umsonst ; gern , willi g Walth . 127 b (19, 18 . ff. ) M . S. 2 , 12 a 104b . dankwillen Iw . 1936 . ane, «'6e r iemens dank, ohne , wide r seine u Willen . (S o a . Heinr. 1010 : s i würben an « r dank, verdiente n sic h be i sic h selbs t keinen Dank. ) dannoch z u de r Zei t noch , (danne och) da doch . dar dort hin, nu dar, wohlan . decken schw . — sic h mi t de m Schild e wehren, schirmen . degen stm . Manu . dehein, dekein irgen d ein; kein . dgich f . daz ich. rfgw, dis, dgist, dest, dast f . rfei. 3 Mi. (de»t f . de s is t Walth . 10 4 b (15 , 29) . dgü f . daz ez [daz er of t auszuspreche n un d z u schreibe n dgir. Doc . Misc . 2, 114. ] deträfier kein e (vo n zweien) . dicke oft . dienen schw . — verdienen; vergelten . diet stf . Volk , Leute . dingen schw . Vertrag machen ; A. durch Vertrag bestimmen Walth. 126a (78,21). hoffen G . dink-ges n. was ist: Ding , Wesen , Znstand . doln schw. dulden, objectiv , vo n etwas getroffen , afficier t werden , bes . schlimmes erleiden , abe r auc h Woh l un d Freud e Wolfr . Willi . 121 a. Tit . 17 . Ernst 424. Pare . 1893 . 4971 . 9020 . Wigal . 1100 . dol stf . Affection . don stm . Gesangweise. darnach u . Dorngebüsch, drähen schw. duften, drajen, dran schw. drehen, drechseln; sic h drehen , wirbeln . drate, gedrate (gedrähte a . Heinr . 1238; auc h Müll . 3 , xxxvii , 245 ? Kolocz . 58) Adv. , drate Adj , schnell. drie schwf . di e Dre i i m Würfelspiel . M . S. 2, 12 4 b. drisiunt dreimahl . dro stf . Drohung , dron, drouwen, drounm schw. drohen, dulden schw. dulden, subjectiv, ertragen, bes . willig , 12*
OT.OSSARfUM Z U R AuSWAHC .
erliden, vertragen, Schwanr . 780 ; zuweile n s . v . a . doln, Kar l S . 41 a unten , gedulde, gedult stf . willige s Ertragen ; s . v . a. wille M. S. 2, 2 7 a. geduldik ertragend , ungedult Nichtertragung , nich t zu ertragendes , ungeduldige» M. S. l, 124b . 2 , 175a . Bari. 134 , 15 . Schwanr. 94 . 525 . Troj . Kr . 18031 . Erns t 1501 . dürchliuhtik -iges durchsichtig . durkel, du'rhel durchlöchert , entzwei . dürnehte stf. da s Durchmache n (perfectio) , Einsicht , Klugheit . diuten schw . erklären . o stf . Gesetz , Bündnis» , eheliche s und religiöses. e bevor ; zuvor; vo r (vo n de r Zeit ) G . eben gleich , glatt , ebene Adv . gleich, wede r z u hoc h noc h z u niedrig , ebenher gleic h erhaben ; nach gleiche r Höh e strebend , ebenhere stf . eifersüchtig e Ehrbe gier, gehe stf . Ecke ; Schneide . ehte acht . gigen n . Ver mögen, Gut . fine Adj , Adv . allein , {'in allein ; einerlei . einlotik Walth . 126 b (79 , 38 ) stät s gleic h wiegend , wi e lotige (von 16t n. Gewicht) vollwichtige Münzen kein schwankend Gewicht haben. Doc . Misc . 2 , 281 Lotik und gerieret. pintail, (invaltik simplex: einmahlig , schlicht . fischen st . heischen . evter n. Gift. pllen n . Eife r zu m Kampf , fllenihafl Adj . eilende in fremdem Land e lebend , stn . ei n solche s Leben . enbtzen st . Verb, neutr . da s Früliinah l halten . enblanden st . e z (seltene r A. Subst. ) M« , dem Übe, de n hatiden, den ougen, sinen sinnen, de m mute, e s sic h etc . saue r werde n lasse n [Pare . G885 1 . mohtz: un möglich fie l e s ihre n Auge n schwer ; den n si e hatte n Grund . Flore 457 . 7729 : Doch enbl'tenden sfz de n ougen. Ohn e Dati v Loher. 11 , 1] ; e z wol - D . au f gut e Ar t bemühe n [Lichtenst . M . S. 3 7 b. (457 , 16) ? Stat t e z ei n Subst . M . S. 2 , 81 b.] Partie , en blanden molestu s W . Wilh . HOa . Pare . 1G933 . Amu r 39 . [M . 273 S. 2,254b: enblanden si n de n liden. Titurel : Duz lüp wart siiien liden dicke enblanden, und : De r strit wart sere enblanden in beiden.] enbresten st . Verb , neutr . DP . jemande s Forderun g entgehen. enein zusammen : -hellen, wesen übereinstimmen , werden GS . mi t sic h ode r änder n übe r ehva s ein s werden ; e . sliezen verbinden , e. samenen vereinigen . engelten st. GSP . Scha den habe n von- . enpßnden st . GS . inne werden . enrihte in grader Richtung , ordentlich . ensamt zusammen . enschumpfieren schw . [Roman , desconfire ] besiegen . enthalten st . auf halten: 1 ) aufrech t halten , daher , bewirten , beschützen ; sich e . wohnen; 2 ) ab , zurückhalte n [dem orse Wolfr . Wilh . 27a , näml .
GLOSSAKKM ZU R AUSWAHL . 18
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den xottm; Pare . 8748 de r tioste d. i . dam orse die tiost: abe r auch daz ors enthaben Pare . 5350] . entlihen st . ausleihen . entriwcen fürwahr . entsagen schw . ASP . DP . entziehe n [Bari . 363, 39 : verbar g seine n Entechluss] ; AP . GS . fre i mache n von- . enlaitzen st . A . etwa s fürchten , DP . fö r jemanden . entwer statt enlwtrch, auc h twerhes, enttcerhes, twirchlingen Adv . Iwerch -rhes Adj. queer , verkehrt . entwesen st . G . s. v . a . due wesen. enweder kein e (vo n zweien) . enwege (Trist . 13553) , enwek (Wirnt, Konr . v . W. ) weg . enzU bald . e'rbe n . ererbte s Grundstück; da s e'rben, Vererbtwerde n Pare. 22294 . erbosen schw. absteigen , hinabsteigen . erbiten st. erbeiten schw . G. er warten, erbolgen erzürnt . erbiuioen [erbuwen? erbouwen s . biutcen] beackern ; erbauen . ergeben schw . AP . GS . jeman d entschädigen für- . Wiga l 640 7 ironisch , wen n nich t entsttzf i n zu lese n ist . Parz . 22471. Erns t 486 4 unregeztiu not. ergigsten schw. (Praet . erglaste, ode r blof s di e zwe i / zusammengez . er glfste) aufglänzen . erhellen st . erschallen . erkennen schw . 37 4 kennen, urtheilen , (reht) zutheilen . sich- GS . an D . etwa s wo ran erkennen , danac h beurtheile n Trist . 5134, gerech t urtheile n u'ber A . Pare. 1265, da s Rechte thun an DP. Pare . 351. [ohn e sich: e. GP. M. S. l , 203b. J erkant bekannt ; vor Gote (Wolfr . Wilh . 23a ) vor Gotte s Gerich t nach Verdiens t beurtheilt . erkgnnelich, erkantlich, bekantlich Adj . Adv . kennbar . erlangen schw . s . v . a. beiragen, erdriezen. erne'rn schw . erhalten : heilen , speisen . erscheinen schw. erschinen (st. leuchten, oifenba r werden ) lassen. erschallen schw . erschellen (st . ertönen ) machen . erschricken st. schw . (-ak -aken, -ikie -ihte; auc h Inf . -ecken?) erschütter t werden, aufspringen , erschrecken -ahte -akte -gcket aufrütteln ; intrans. Nib . 4096 . Kl . 2237 . M . S. 2 , 203 a. 6 7 a. ersihen st . ausseihen, gan z ausfliefse n lassen . Wigal . 7767 . 10970 . Wigarn . 523. Kl . 1486 . Davo n verseien schw . M . S. l , 45a . Abe r ersgigen schw . [vo n sgigen, transit , vo n sigen] wäge n bi s nicht s meh r da ist . Kl . 1367 . Titurel : an klarheit uz gesgigei, auserwählt . ersmgcken schw . riechen , spüren . erstrecken schw . lan g ma chen, dehnen . erwihen st . abthun , z u Grund e richten . [S . Benecke z . Wigal . S . 563 . gitoihan, conficere ; wihanto, faciendo , gl. Mons . Morol f 194 9 ? Davo n tcihl entoiht n . m. Todte s Wigam . 527, Nichts , Elendes , Elender. ] ermüden st . GS . mi t sin, auf hören, erdigen schw . zeigen , weisen , bezeigen . erziugen
182 GLOSSARIU
M ZU R AUSWAHL .
schw. anschaffen; durc h Zeugen erweisen . eht einigermafse n (Griech. t) · eteswa a n eine m ode r einige n Orten . failieren, falieren st . [Franz , faillir ] verfehlen . fgile schw . f. Pare . 8988 . 91 . da s Franz , voil e Schleier ? I m Titure l öfte r eine vdle stf . von Seide, vel e Koquefort. Ode r gehört hieher Falie palla, vesti s muliebris ? feie Morol d 38 , S . 65a . fier [Roma nisch, abe r Deutsc h auszusprechen ] kühn , ede l etc . fischiere n schw. [Roman, fischer] fest stecken . flan s stm . verzogener Mun d 275 Pare. 7367 . flgnseli n Pare . 3357 . fldlik , fldtoklic h Adj . sauber , reinlich. fliese n s . v . a . Verliesen. fluhsa l n . Flucht , Eile n Pare. 3481 . Bari . 238 , 28 . S . Haltau s un d Oberl . [richtige r fluhtsal?] flus t stf . Verlust , ftu'stebdr e [s o sehr. ] Verlus t bringend . foreht, forest, forgist n . [Roman. ] Forst. fräs stm . PL frdze (Müller 3 , xxxix ; 95 . M . S. 2 , 13 3 b. 19 2 a) Fresser . fre'bel statt frg'vel verwegen , frg'cel stf . frech kühn , keck . S . Troj . Kr. 5253 . 15152 . frischen Praet . friesch freischte, Part , fäl schet etwa s erfahren . frgise stf . Gefahr . frtfmde, frö'mde entfernt, ungewöhnlich , fremden schw . AP . fer n vo n jemand sein . friedel stm . Geliebter, friedelin. stf . Meisterg. 430. Lohengr . 12,1. M. S . 2 , 7b. 8a . fristen schw . zögern ; A . dauern machen , a m Leben erhalten , verzögern . fronebare heilig . frottwe schwf . Gebieterin; vornehm e Frau, frowcelin n . junge s Frauenzimmer ; so werde n Kinde r angerede t un d Bauermädchen , adellich e abe r frowoe, junkfrouwe. frü, fräje früh , ze fru z u unrechte r Zeit . frum, from etwa s schaffend , tüchtig , nützlich , schwm . Nutzen . frumen, fromen AS . machen , schaffen , verschaffen ; AP . i n etc . jemand wohi n schaffen ; AP . ohn e Beisatz , frum machen , er/r . Ben. Beitr . 25 2 intrans . DP . Nutze n schaffen, fru'nik stat t fru'mik s. v . a . frum. früt klug ; froh . fuge stf . wa s passt : Schick , Schicklichkeit, Geschicklichkeit , Gelegenheit fugen schw . act . ein richten, bereiten ; e t fuget sich, schick t sich; intrans . passen [ode r heifst e s intr . fügen? Unfugen komm t im Titur. vor ; i n W . Willi . 6 a leide t de r Rei m unfüget un d unßget (s . Pare . 5983 . 12156 . Wilh. 182a. Pare. 20957. Wilh. 113a); da s Praet. ßkte entscheidet nicht, Troj . Kr . 780 6 i m Rei m au f lükte, welche s i m Inf . viel leicht auc h lugen heifst, (s . lügen) un d au f rükte (rügte) im Titurel; auf genagte Lohengr . 94 , 17 6 vgl. das . 130 , 4 . Weite r hab e ic h das iutransit . nirgen d i m Rei m gefunden] . fu'rbaz [nich t fu'r
2766 « , Iw . 3010f.] Adv . weiter; mehr. furder
[fu'rder?] hinweg .
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füre stf . Art etwa s z u thira, z u leben. fu'rtiams s . v. a. binamen. furrieren [Französ. j Kleider futtern. fiuwerra m s . ram. gäbe gut , annehmlic h Trist . 12483 . Pare . 10520. 9356 . W . Wilh. 167b . Wilh . v . Or . l, lob . M . S. 2, 226a.b. Erns t 879 . 939. Meisterges . 307 etc. gabilot n . [Franz , javelot, gavrelot ] Wurfepieis, gach is t mir ich eile. gadem, gaden n. Zimmer. gdgen schw . krächzen wie Bäben und Gänse , gdhe Adj . schnell, hastig, gdhes, gahen, gahens Adv . gahen schw . eilen . galm stm. Schall . gan, gön st . — an g . ASP . angreifen . ganz Adj. vollkommen , vollständig, unverletzt. gart stm. gerte schwf . Reis, Gerte , Stachel . garzun stm . s . v . a . hint, ei n knappe ohne Pferd . Pare . 15615-20 . W . Wilh . 60a. gast stm . ei n Fremder. ge - vo r Verbis , Adj , un d Adv . drück t de n Begrif f des Sein s stärke r aus . S o ge-dingen, ge-drate, g-eren, ge-lieben, ge-nieten, ge-sten, ge-t>ar, ge-wirn. Einig e habe n imme r ge-: gesigen, g-vnnen etc . S . Grim m S . 644 . gebar stm . gebäre, gebärde stf . Aussehn , Betragen , gebaren schw . sic h äufserlic h betragen; auc, h sich g . gibe, gäbe stf . Gabe . gebende n. jedes Band , bes . di e Bind e u m Kin n un d Haar , welch e di e Frauen trugen , auc h woh l Jungfrauen. S . schapel. hoch g . Tur ban W . Wilh . 10a . 16 7 b. gebresfen st . GS . DP . mangeln . gebur, gebüre stm. Ackermann, roher Mensch . ge-denken, -ahte -aht — GS. sic h etwa s vornehmen . gedinge schwm . (stf . stn. ) Hoffnung, stn . Vertrag , gefriunt Adj . freund . gefuge (selte n gef&Tt, Müll . 3, xxxix, 106 . M . S. 2,82a. 9 1 b.) Adj . we r ode r wa s sich schickt , sic h behandel n läset . gefure n . Vortheil . g§fgenstrit s . «Hi . gegihte n . Gich t a . Heinr . 884 [1 . Die müter.] > Cod. Pal . 360 . fol . 138a: Da brichet si dax gegihte. Museu m 2, 187 . gehaz Comp . gehgzzer DP . jeman d verhass t ode r ih n hassend . geheizen st. versprechen. gehenge stf . Zustimmung. gehilze n . Griff a m Schwerte . gehiure sanft, milde, im Gegensatz de s ungehiuren, teufelischen etc. g§il froh , G . geldt, geldze n . (gelasen Trist. 5911) da s gebaren. geliehen schw. gleich sein ; gleic h machen. ge-ligen st . daniede r liegen , eins kindes, mit eine m Kinde nider kamen (Flore 597 . M . S. 2, 154a); auc h kindes in (in) ligen. gelimpf stm . s . v. a. füge, gelimpfen schw . fugen transit . Trist. 15482 . g . Schmied e 1400 . Troj . Kr . 15004 . M . S. 2, 250a. 237 b. Weltchr . 20 8 c: Un d si (die untriutoe) so manik unsdlik man Geraten un d gelimpfen kan. [galimpfan et . intr , i m Althoch -
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M 7,X R A U S W A H L .
deutschen.] geU, -tes m . n . Bezahlung ; Bezahltes , Eigenthum . gelten st. bezahlen; kosten . S o auch Pare . 22191. gemach stm . n. Euhe , Bequemlichkeit , Beruhigung , n . Zimmer. gemdk -ges Adj. de r mage hat , mdk ist . gemal Adj . s . v . a . gevar, var. gemeine \gemein Rudolf , Reinb . etc. J gemeinschaftlich ; allge mein, gemgit vergnügt , heite r un d artig ; erfreuend . gemut gesinnt, wol g . (auc h g . allein ) wohldenkend . genaue stf . — In de r Anrede : Genade fromce etc. ! sei d gnädig!'d.i . ic h bitt e [nicht Imperat. ; of t folg t Subst . un d Verb , i m Plur. : auc h nich t Adj.; denn ma n sagt : genaue, minnekltches wlp; gendde, rosenvorwer munt; nie genader herre, genadm frouwe; auc h wir d gendde nachgesetzt] Herre, inwer gendde! ih r sei d gütig : ic h danke. Nib . 1693. 5785 . Pare . 9033 . 11621 . (vgl . 1079 6 1 . Ldz ich) Wigal . 8786 mtnes, Kar l 82b . [zuweile n auc h gendde fü r iuwer gendde.] 278 Daher gendde ausgesprochene r Dank ; gcndden schw. , gendde sa gen DP . G S. Dank ' sagen. gciiame angenehm . gengndekliche kttlin. genesen st . G . befreit , gerette t werde n vo n To d ode r Krankheit, (i n demselbe n Sinn e gines kindes g.) geniezen st . GSP. Vorthei l habe n vo n - . Partie , praet . ha t activ e Bedeu tung, gentslich zu m Genese n geeignet , gentsbare Genesun g habend, bringend , gentst stf . Rettung . genoie Adv . eifrig . genaht stf . Fülle . genfik -ges Adj . genug , viel . ger, gir stf. Verlangen , Wunsch , Wille , gern schw . G . begehren . ge raten st . s . v . a . ge-dihen, mi t de r Zei t Averde n (Pare . 20875 . W. Willi . 32a) , ausfalle n [rai , wa s d a ist] , mi t si n un d hdn. [Auch vo n Personen . Kl . 208 5 (948) . Titurel : s ' allen siten Wart tin gedrank; do sach man Ekundten Gein dem von Babilone Dringen: höret, tcie s t ni'i geraten.] gereite Adv. sogleich . gerich stm. Rache . g-g'rnen schw . ärnteii . geriule stn . urba r ge machtes Land . geschaft (G . geschefle), geschepfede stf . Geschöpf . gesclielle n . di e Schelle n a m Reitzeuge, gescheite n. da s Tönen . gesglleschaft stf . freundschaftliche s Zusammensein . gesinne Adj. si n habend. geslaht Adj. abstammend , angestammt , wol g. (auch gesl. allein) wohlgebohren. gesüne n. Versöhnung. ge trok -ges n . s . v . a . trü'ge stf . Betrug . gecallen st . zufallen , i'eclit falle n (gefallen) , gecallesam, gevellik s . v . a . gefagc. ge rarlich wii s schade n will . geodle n . 1 ) da s Fallen , M . S . 2, 60b; Stur z vo m Pferde ; icaltgecelle Umstur z de r Bäume , Iw . 7780; Ort , w o umgefallene s ist , waltg., string, [i n völligen stgtin,
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in ruinosis , gl . Mons.J ; s . v . a . füge, Trist . 9808 . ungevglle Un-27 9 glück. 2 ) da s Fälle n vo n Thiere n au f de r Jagd , Trist . 3338 . Wigam. 238 ; da s Niederhauen , Kar l 85b . M . S. 2 , 58a. z e ge vglle blasen Kar l 56 a. Trist . 2660 . Titurel : Swa ma n werde manheit solde kiesen, Da wart in hgils gewunschet, So daz st zu gevglle horn bliesen. gewahen st . G . erwähnen . gewerp -bes m. da s worben [gewerft Altd . W . 3 , 223, 82 . is t woh l fehlerhaft , gew rf Iwei n 581 2 schwerlic h ech t Oberdeutsch. ] gewinnen st . sich z u eige n machen , an g. ASP . DP . wa s ode r we n jemand i n seiner Gewal t ha t sic h verschaffen . gewis, gewisse gewiss , zu verlässig, gewis stm . (Beneck e z . Wig . S . 603 . Altd . W. l , 51) , wis stm . stf. , wise stf . Weise , Art . ge-zu'k -ges m . Zeuge . geziuge -ges n. Erworbenes : Vermögen , Geräth. Zeugniss, Beweis . glast stm . Schein. gletin, gletAne, glavie, gleven (Pare. 6892. g . Schmiede 958) stf . Lanze, eig . di e Stahlspitze daran . Pare . 13239. glohte Pare. 7221, vo n ge-lohen flammen ? Nib . 7403. gnadelos ohn e (Gottes) Gnade, unglücklich. gngiste schwf. der Funke . gouch stm . de r Thor . goume, goum stf . s . v . a . war Aufmerksamkeit, gra-awes grau. n. Grauwerk (Pelzwerk). gran stf. ei n Haar i m Bart. grat Pl. -die m . scharf e un d spitz e Er höhung, Rücke n vo n Pferden , Fischen , Gebirgen . griezwart, griezwgrtel st m griezwarte schw. m. der au f de n griez, (San d au f dem) Kampfplat z z u achte n hat , kroijierre. guft stm . laute s Schreien: Ruhm , Pralen, Ruhmredigkeit; Klaggeschrei , sich guften G·, grofspralen. gugen, gükzen schreie n wi e ei n Kuckuk . gunnen, günnett GS . DP . jeman d etwa s wünsche n ode r gestatten . gut stn . Vermögen , Reichthum , Glück ; Gütigkeit , Sanftmut . habe stf . wa s ma n hat. wa s habet: Hafen ; ei n Hal t Walth . 127a (81 , 11) . (hap n . Pare. 23486. -79 . M . S. 2 , 13b.) haben·*» habte halten; behaupten , behoben Trist. 1515 9 (1529 7 Hag. ) haft stm. ei n Halt. ha k -ges m . n. dichte s Gehölz, holde schwf . Abhang eine s Berges, halp stm . Handhabe. handeln schw. behandeln, betreibe n (ohn e Ace . Nib . 5284.) haut stf . — diu tfrge r hant, deterio r conditi o Trist . 15269 . Meisterges . 134 . Haltau s S . 795. zor hant, zen handen, z e sinen handen, zum , zu seine m Ge brauch, hande [nich t h§nde, Nib . 2759] i m Gen. Sing . Plur. [Accus . Iw. 401? ] vo n eine r ode r mehrere n Arten . härm stm . Här melin. harte Adv . sehr , herte (selte n hart) Adj . hart . hascharlich [nich t haschdrlich] Pare . 8694 W . Wilh . 107 a [hal-schj,
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auch i m Tit. , vo n haischar stf. , Kar l S . 33b . 67b . 7 2 a verbor gene Schar , Hinterhalt ? [woh l nicht von harmschar, harns. schmähliche Strafe.] herben hap gehaben (erhaben Inf . W . Wilh . 207 a? habe f . he.'be M . 8 . 2,253b. ) — anfangen träne , sich h . anfange n intr. hgide stf . Grasplatz , bes . i m Walde . he.il n . Zufall , glücklicher Zufall , Glück . hgiltäm. hgiliktüm n . ein e Reliquie . Agiwi, hgin nac h Hause , heimlich, heinl. zu m Hause gehöri g (Pare . 10288), DP. vertraut mit-, helfen st . AP. jemand fördern , ih m nützlich sei n (vo n Sachen) ; DP . jeman d beistehn , ih n retten , G . in eine r Sache , ze D. (A . Pare. 12974 ) verhelfe n zu- , hglle stf. Hölle, hatten scliw . i n di e Höll e bringen . hellen st . tönen . S . engin: s o auc h Walth . 126 a (77 , 36 ) geüche h.: sei d einstimmig , hin, hinzuziehn . Min st . AP. AS. jemand etwa s verhehlen, verholne Adv. hangen schw. GS. DP. gestatten , beistimmen . h r her, bisher , h rd n vo n d a hieher . he/r n . Heer , Übermacht . htfrn schw . mi t Ag' r anfallen , berauben , behtfrn AP . GS . übe r etwas gege n jemande n Mach t erlangen, ih n desselbe n berauben . Mr, hire vornehm , (heilig, ) stolz , fro h G . hören schw . M r ma chen, halten , sein . Weltch r 78a : Di z Hut sich sire meret; e z arget unde Mret. beMren, M r machen , GP . das s ma n etc . jemandes 182 Mrer (i n desse n Meinung vornehmer — Engl. one' s better ) werde . Mrebernde Freud e schaffen d ode r Heiligkeit a n sich tragend, hersch hochmütig. hg'rmin Adj . vo n Härmelin . n . Härmelinpelzwerk . herren schw. mit einem Herrn versehen a . Heinr. 273 . zu m Herrn machen Pare . 4417 . Tit . hersenier n . ein e Hauptbedeckun g unter de m Helme . herzeliebe stf . herzlich e Freude, herzeser n . herzl. Schmerz. Ai« , hinne, hinnen von hier, hindan vo n da hin . hinfu'r hinau s (fu'r di e tu'r etc."), nac h vor n hin , künftighin , hinne statt hi e inne. hirz (Wolfr . Wirnt , Gottfr . Rudf . Reinb.) , hirtz (Konr. v. W. ) stm . Hirsch . AocA , ho Adj. Adv. AdA e Adv. hoch , vornehm, edel , froh . AdAe r slan zurücktreten . AdA e slan fro h sei n Lichtenst. (424 , 7 ) Doce n Misc . l , 103 . (AP . hoc h z u steh n kom men Flor e 5357 , DP. Nibel. ) hohe fragen, de n müt, lip, ode r ohn e Accus. froh , stol z sei n (Titurel : dor f i m niht versmähen, ob er noch hoher trüge. Urspr . wi e ei n muti g Ross , da s de n Reite r hoch trägt , swdre iragen, betrübt , ze sere geladen sein . Abe r ringe tragen Iw . 380 8 (er) ohn e Beschwerd e ertragen. ) hohe (a n sich ) tragen, vorneh m sei n Pare. 7493. Adc A gemute, hochgemute n. Freudigkeit. Adc A gemüt Adj . hochgezU stf . festlich e Lustbarkeit , hoch-
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vart stf. - Vornehmheit , Freude , Übermut . hof -ves m . Ort , wo ei n Fürst ode r Herr wohn t oder seine Vasalle n un d vornehm e Gesellschaft versammelt ; di e Versammlung selbst, hoeelich, hooesch ho'fsch, hu'besch, hoeeschlich etc. we r ode r wa s vornehme r Ge sellschaft ziemt. honen schw. verächtlich (A1 . 376 , l De s waren s i bereue, 2032 . 473, 4 De s vanl er » H bereite di e helde. Da s Adverbiu m bereite, sogleich , is t auc h übersehen 5745 . 1373 , l , samm t de r unregelmäl'sigen Verkürzun g desselben bereit 549 5 (1310 , 3B) , Pare . 9122. Mar . 1318 . 2311 . Wigani. 2195 . — 'Bereiten, näml . mi t Feuer , anzünden . Avent . 36. (2018.) ' Ohn e Zweife l is t beraiten i n E M ei n Schreibfehle r
VON DE R BA&BN S NIBEIÜN&B N vot f 1820 . 25
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für beriten ode r auc h fü r brennen. — 'Besenden, beschicken , auf bieten, versammeln. ' E s heifst , hole n lassen . Trista n 3159 De n jegere de n besand' e r dar; 707 6 S i besande ei n kleinez zengelin. — 'Bewant, ausgelegt . 2576 . 590 , 4. ' Di e Bedeutun g is t gera then. Daz tcurd iu übele bewant, lief e schlim m fü r euc h ab . — Bewaren (bewarn) 'mi t 2 . Fall , hüten , 3804 . 888,4. ' Hie r is t sich betcarn gemeint . 'Unterlassen, ' nämlic h mi t de m Accus. de r Sache: dief s bedeute t abe r auc h nur , sic h hütei r etwas z u thun . — Sich bewegen 'sic h abneigen. ' De r schwierig e Ausdruc k fo dert ein e ander e Erklärung : b e kan n nich t a b heifsen . — Nich t Bern, sonder n Berne. — Z u beste Adv . is t di e Stell e vergessen , 7335. 1763 , 3 . — Bettedach nich t Betthimmel, sondern Bettdecke , deklachen. E s wa r j a vo n Seide , un d golden e Leiste n dar auf. Gudru n 5307 . 1326 , 3 : Vo n listen harte titire diu deMachen riche. — B i Von . 7817 . 1873 , l , 2886 . 662 , 2. ' Hie r mus s gan z Verschiedenes unte r Eine n Hut : Hi e muget i r hören wunder b i ungefuoge sagen, un d s t hete bi Gunthere einen su n getragen. Di e erste Stell e is t abe r unrichti g übersetzt ; de r Dichte r meint : et was, nebe n seine m ungebärdige n Übermuth , höchs t Wunder bares. — Bi toonen: 'mi t 2 . Fall , leisten , beystehen. ' Welch e leichtfertige Ar t z u erklären ! Einem b i wonen heifst , mi t ih m zusammen seyn : di e Sache , worau f sic h dief s Zusammensey n bezieht, steh t natürlic h i m Genitiv . — 'Birt, seyd . 6566 . 1578 , 2 setzt biren voraus , da s damal s noc h di e ganz e Mehrzah l de r Gegenwart diese s — Zeitworte s bildete , vgl . kiesen.' Unte r kiesen, kos, küre (1 . kür), küren (Atirn) , heifs t e s wider: 'vgl . birt' Rec. sinn t vergebens , wa s an de n verglichenen Forme n Ähnliche s seyn soll ; e r begreif t auc h nicht , wi e au s biren (biren ode r birn, das letzt e is t abe r nac h de n Gesetze n de r 7te n un d 9te n Con jugation unmöglich , e s raüsst e bern seyn , Gothisc h bairan) di e Präsensformen birn, bist, birum, birut herausconjugir t werden . Endlich is t ih m di e dritt e Perso n vo n diese m Stamm e selbs t i m Althochdeutschen nich t vorgekommen ; un d birn, birt sin d i m Mitttelhochd. äufsers t selten , s . Grimm s Gramm . S . 522, Wigam . 4608. 5494 . — Biten mi t z e 6930 . 1666 , 2 . — Nich t blat, blatles, sondern blat es. — Be y bouk sollt e Beneek e z u Wigal . S . 540 ao e beachtet seyn . — Breit bedeute t niemal s weit . Da s Cita t 570 3 ist, wi e manche s andere , unrichtig . Di u breite sollt e erwähn t seyn, u m vo r Missverstan d de r 7503 . 1804 , 3 Zeil e z u warnen .
252 VO
N DE R HA G EM s NIBELUNGE N TO N 1820 .
— Unte r Brunhilt musste noc h Z. 1659 . 394 , 3 angeführ t werden , die sic h au f Siegfried s frühere n Aufenthal t be y ih r bezieht . — Kamer (kamere) star k declinir t 2138 . 497 . 6 , 4515 . 1065 , 3 , 4705 . 1113, l , 5095 . 1210 , 3 . — Kint: 'Mehrz . kint, 3 Fal l kinden.' Der Genit . Plur. heifs t kinde. — Kleider tragen 125 . 31 , l , 4102 . 963, 2 is t nich t erklärt . — Körnen: 'ergehe n 4493 . 1060 , 1. ' Nu ist e z Sifride leider übele körnen, e s is t ih m Übe l bekamen, d . h . ihm zu m Schaden gekommen , begegnet. Di e Redensart is t häufig , und manch e Stell e gieb t di e Bedeutun g s o bestimm t an , wi e di e in de r Klag e 2230 . 1017 : Di n sterben is t vil ubele körnen Mi r eil eilenden man. Darau s erklär t sich , das s schedeliche körnen auch vo n P e r s o n en gebrauch t wird , 4148 . 974 , 4, Gudru n 3274. 818, 4 , Biterol f 4966 . Dief s übersetz t Hr . v . d . H ungrttndlic h 'Schaden anthun. ' Z e komene 6100 . 1461 , 4 fehlt . — Koste be deutet niemal s Bewirthun g un d Pflege . 5232 . 1244 , 4 : diese r Kostenaufwand. Kostenliche nich t 'prächtig' , sonder n mi t grofse n Kosten. Kostenlich finde t ma n nu r i m Glossar , nich t i n de n Nibelungen. — Krädern: 'vo n [kreien], schrien.'' Wi e sollt e doc h von schrien kradem gebilde t werden ? Kreien is t un s neu : mi t krdjen un d krien is t kradem nich t verwandt . — Be y Kriemkilt und Brunhilt is t de r i n de n Nibelungen , selbs t i m Verseinschnitt, häufige Accusativu s au f e nich t angeführt . Di e schwach e For m ist überal l au s de m Tex t entfernt . — Unte r kunft geh t de s Vfs. Unterscheidung de r Forme n einma l seh r in s Feine. De r Geniti v soll kunfte lauten , de r Dati v kumfte. Si e heifse n beid e künfte. — 'Künste, 2 . Fal l Mnste.' Da s wär e Umlau t i n de r erste n De clination: e s heifs t diu kunst, de r kunste, nac h de r vierten . — Eben s o unmöglic h ist es , das s vo n hunt Adj . de r Plurali s kante sey, e s heifs t scho n i m Singula r künde un d kunt. — Be y d a von, desshalb , sollt e 1640 . 390 , 4 angeführt seyn, al s ein e Stelle, die Anfänge r gewis s missverstehe n werden . — Da r sol l noc h immer 'daher ' bedeuten , i n Z . 103 . 25 , 3 da z si n wille i n immer trüge dar, welch e Hr . v . d . H nachhe r selbs t ander s auslegt . Darin sin, hinei n seyn , fü r hinei n gehe n 7969 . 1910 , l , is t über gangen. — Degen is t ungena u übersetzt . — Deist steh t nu r fü r daz ist, auc h 6029 . 1444 , l D m wille deist min fronde. — 'Der — f . e r — e s scheint , u m de n Hiatu s z u vermeiden : d o derbeizte, j a derwarp.' Scho n Hn . v . d . H s eigene r Tex t wider spricht: 4690 . 1109, 2 is t derstorben. — Unte r des, desswegen ,
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sind 6428 . 1543 , 4 , 6996 . 1682 , 4 nich t angeführt . E s sol l de n Lernenden nu r Alle s beque m gemach t werden : si e vo r Irrthu m zu bewahren , is t de s Vfs . Absich t nie . — Da s Adjectivu m dicke fehlt au s 1762 . 416 , 2 ; vgl . Iwei n 4363 (ander s be y Michaeler) , Troj. Kr . 19848 . Müller , 3, xxix , 79 . Sons t is t dik üblicher . — Dienest, Dienerin , fehlt . 3382 . 785 , 2 : Du hast mich z e dienste 209 mit rede dich a n gezogen, di r mic h al s Dieneri n angemafst . Yoss brauch t häufi g Dienstin: wollt e e r dafli r gelegentlic h de n Gewährsmann nennen ! E r pfleg t nich t gefährlich e Bildunge n selbst z u wagen : un d hätt e er s diefsma l gethau , doc h dürfe n unsere Sprachmache r nich t jauchzen . Den n z u verteidige n is t jene For m immer : wen n ma n abe r vo n diese n hochmüthige n Wortschöpfern z u ihre n Dichtinnen un d Schneidinnen di e Mascu lina Dichte un d Schneide nachgewiese n verlangte : s o erschöll e zur Antwor t entwede r Erlogenes , oder , mi t Umschleichun g de r Sache, Klage n Übe r geist - un d kenntnisslos e Einwürfe . — Döz hat nac h Hn . v . d . H aufse r de n Nibelunge n auc h dosen i m Genitiv. Dafü r wir d de r Bewei s nich t z u führe n seyn . Dozes Pare. 11310 . Dö z abe r un d du z (dem duzze) sin d gleic h ge bräuchlich. — Drate wir d noc h imme r al s Partie , vo n dreien angenommen. E s heifs t abe r nich t dreien, sonder n drdjen, dran; das Partie , davo n gedrajet, gedral, gedrdl, Althochd . gidrdit, gi dral: hingege n da s Adverb , drato, Mittelhochd . drate, da s Adject . drati, drate. — Dfihte, Präter . vo n dünken, leite t de r Vf . a b vo n duhten, deucliten ; stat t duhlele. Nac h welche r Analogi e laute t dann de r Conjuncti v um , diuhte? Un d w o komm t dieser Infiniti v duhten vor ? Devchten un d mich oder ga r mi r deucht ist Missbrauc h einzelner Neueren . — Edel is t Übergängen , samm t de r Neben form edele. Di e AYarnun g wär e nützlich , e s niemal s i n sittliche r Bedeutung z u nehmen . — Unte r ein fehl t di e Fügun g ei n de r recken 7197 . 1732 , l , ei n des Hinnen mdge 7621 . 1832 , l , gewöhn licher mi t voranstehende m Genitiv , un d minde r gu t de r richsten (besten, zwelf herren) eine Flor e 3339 . 6757 . Altd. W. 2 , 185 , 22 . 21 0 Es wir d abe r angemerkt : ei n 'steh t noc h vo r un d mi t de m be stimmten Geschlechtsw . bey m Hauptw . 543 . 131,3 , [7197.1732,1 ] meistens zugleic h mi t de r Steigerun g de s Beyw . 2907 . 666 , 3 , 4882. 1157 , 2 , 4948 . 1173,4. ' Di e erst e Stell e lautet : E r truog in sime sinne ein minnekliche meit, Uni ouch in ein diu frouwe, die e r noch ni e gesach. Hie r steh t ei n fü r eine, i n ein, ih n allei n j
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s. Pare . 21146 . Mari a 1056 . Di e eingeklammert e is t nu r i n E L verschrieben, ei n de r recke fü r recken. I n de n Übrige n Stelle n findet sic h ei n de r beste, eine r de r de r best e ist , unus optimus, und i m Accus . ei n (f . einen, s . di e Lesarten) de n besten; wi e of t genug vorkömm t ei n si n man, ei n mi n friunt, un mio amico. — Unter eilen sin d di e Beyspiele des Plurals ausgelassen, 462. 112 , 2 , 961. 236 , 1 . — Engellen un d enpfinden bleibe n unerklärt . — Nich t des ende geben, sonder n ei n ende. Auc h träg t di e Übersetzung , 'das z u End e erzählen,' z u vie l hinein . Klag e 1934 . 875C : De s muoz min jdmer wesen groz, — Unz mir s der tot ein ende gebe. Die Erklärung, ende bedeute auc h Grund , is t unendelich, si e fuhr t nicht zu m Ziel , un d leistet nich t di e Hülfe , di e si e verspricht . — Sich enthalten nicht , sic h bewahren , sondern , sic h aufrech t und i n volle r Kraf t halten . — Erbeit is t da s Präter. vo n erbiten, erbeite vo n erbeiten. — Erkrommen (1 . erkrummeti) leite t de r Vf . von erkremmen ab . Gieb t e s i n de r achte n starke n Conjugatio n Verba au f emmen und ennenl Wi r finde n nu r de n Infinitiv krimmen Altd. W . 3 , 207 , 61 . Wigam . 1474 , de n Conj . Präs , ergrimme M. S . 2 , 236 : als o krimmen, kram, krummen, gekrummen. Da s Wort is t gan z verschiede n vo n klimmen: abe r beid e stamme n wohl, nebs t klimpfen un d krimpfen (wi e vermuthlich alle Verba de r 5ten un d 8 ten Conjugatio n vo n einfachere n de r 7te n un d 9ten) , von klemen (klam, geklomen) un d eine m (vorauszusetzenden) gremen (Alth. gremari), wovo n gram und da s schwac h conjugierend e gremian (ergremt Ami s 1685 ) abgeleite t sind: vo n krimmen un d klimmen di e A d jectiva grimme und krump, un d di e Verb a grisgramme», verklamben, klembern. 'Erpacken , ergreifen ' is t nich t gena u da s alte erkrimmen, ehe r zerhacke n (mi t Kralle u ode r Schnabel) . Erkrimmet M . S. 2, 176 6 wir d Meisterg . 57 5 erklär t tötet. Vgl . Ottfr. l , 25 , 56 . Wigam . 1469 . 1478 . 1486 . Altd . W. 3, 206, 44 . 2, 195 (klimmet?) Flor e 463 1 (erkirnel?) Frisc h l , 518c . I n de n Nibel. is t da s Wor t gebraucht , u m de n Name n Krimhilt davo n abzuleiten. — Erdiezen: 'Verg . erdoz, Mehrz . erdnssen.' Wohe r 211 käme da s s« ? Nu r erduzzen: da s Partie , erdozzen komm t nich t vor. — Unte r erfüllen fehl t di e Stell e 4707 . 1113 , 3 , w o e s s o viel is t al s ervollen. — Ergetzen mi t de m Accusati v de r Sach e 4335. 1020 , 3 , J a toil ic h dich ergetzen dines mannes tot, und 9535. 2292, 3 Wi e wol e r iuch ergeizet da s (fü r des) e r iu hat getan. So finde t sic h anderwärt s unergeztiu not. — 'Erhouwen, erbaue n
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826. 202 , 2. ' We r versteh t das ? E s heifst , durc h Haue n z u Wege bringen . Kl . 1581 . 709 , Titur . xix , 115 . — Ltijen (brül len), luten (lau t werden ) un d hüten (läuten ) stell t Hr . v . d . H zusammen, uu d bedenk t nicht , das s vo n M O ode r i't kei n Über gang is t zu m «. Eine n Infin . tuten, Prät . lütele, lutte, Ivte, könne n wir nich t beweisen, woh l abe r erliuten intransitiv , Troj . Kr. 15348 . 23020, auc h i n Rudolf s Weltchronik . Davo n ist , das Präter . Hütete, Kutte, lute, nich t Miete, wi e de r Vf . S . 553 sagt, Räthsel haft bleib t un s de r Präter . erlutte Georg . 3244 . — Ermordet 7427. 1785 , 3 fehlt . — Erzingen beweisen , nich t 'bezeugen. ' — 'Fur wise, vergeblich , umsonst . 3072 . 857 , 4 . fur f . ter, un d wise v . wesen.' S o abe r werde n vo n de r 6te n Coujug . di e Ad jectiva nich t abgeleitet : a m wenigste n könnt e da s i gedehnt seyn. Die richtig e Erklärun g is t scho n vo r hunder t Jahre n gegeben . Von wisen lautet da s Subst. der, di u wls ode r wise (dm wegewlse Karl 73b) , da s Adjectivun i un d Adverb , wise, da s Adj . auc h wis, au f de n We g geführt , belehrt , nrwise, übe l geführt , ^/-wie sen. Furwise is t minde r genau e Schreibung . — Fugen is t nich t erklärt. — Gedenken heils t niemal s e im Andenke n haben,' sonder n entweder denken , oder , mi t de m Genitiv , beabsichtigen . Di e letzte Bedeutun g verkenn t Hr . v . d 2445 . 562 , l (au f da s nunmehr denken , wa s ih r mi r zuschwuret), 8828 . 2117, 4. Gedaht soll noc h imme r 2749. 631 , l da s a l t e Hauptwort d m gedaht sey n können. Ers t musst e di e Redensart , de s is t mi r mantis (ode r dergl.) gedaht enviese n seyu . Wi r finde n abe r be y Job . vo n Brabant M . S. l , 8 a nur : S i üt raste i n miner gedaht. — 'Gedingen, bestehen , genesen . 1804d . 123 , S. ' Ic h getrovwe wol ge dingen, i n sirite vor sin eines hanl, mein e Sache führen , teidingen. S. Haltau s S . 228 . Lohengr . S . 21 , 4, — 'Inwer geliehen, eures gleichen 8902 . 2136 , 2. ' Richtig : e s sollt e abe r bemerk t seyn , dass beid e Wörte r dor t i m Gen . Plur . stehen . De r Singul . is t twicer gelich. — Gemeine is t di e üblicher e Form , nich t gemein. Adverbium un d Adjectivu m sin d hier , wi e überall , vermengt . — Diu trurekgemitot f . genmote 4913 . 1165 , l sollt e angemerk t seyn , zumal d a Grim m scho n aufmerksa m gemach t hatte , Gramm . S . 219. Auc h is t nich t gesagt , das s 3637 . 849 , l gemuot fü r tool gemuot stehe . — Vo m Adverbiu m genofe sol l genote 7099 . 1707 , 3 ein e weiblich e For m seyn ! E s is t da s Adjectivum , eifrig , curiosus; s . Gudru u 983 . 246 , l , 5332 . 1332,4 . - Gepuze (ge-
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buze) is t nich t 'Züchtigung, ' sonder n Genugthuung ; i n de r nich t namhaft gemachte n einzige n Stelle , 7086 . 1823 , 2 , ironisc h ge braucht. Da s Wor t vo n boten abzuleiten , erlaube n di e Gesetz e der Wortbildun g nicht . Da s Schweizisch e Büiissi, Nasenstüber , lautet unverkleiner t binz i m Troj . Kr . 15876 . 15888 . — Geruochen mi t ze 4953 . 1175 , 1 . — Gesellik. I n de r angeführte n Stell e 7250. 1745 , 2 lies t ma n gesellichen. — Unte r gesidele fehl t di e wichtige Z . 2433 . 559 , 5 . — Gesit nich t fü r da s Participiu m ge212 sitlet (gesitet), sonder n fü r gesite. Diese r Fehle r kehrt mehrmal s wieder. Sin d geherze, gesinne, geman un d gelip auc h verkürzt e Participia? — Gestalt nich t fü r gestaltet, sonder n regelraäfsige s Participium: stellen, steüete, stalte, gestellet, gestalt. Auc h diese n Fehler, de r scho n nac h Grimm s Anleitun g z u vermeide n war , wiederholt Hr . v . d . H zu m Überdruss . S . 57 9 sol l ga r sante zusammengezogen sey n au s sandele: als o vo m Inf . sanden! Di e Formen sante un d sande sin d gleic h richti g un d gleiche s Ur sprunges: nac h L , M un d : darf jede s T mit D vertausch t wer den, abe r nich t umgekehrt. — Gestatten ist fehlerhaft , fü r geslaten. Erst da s Präteritu m ha t gestatte fü r gestatete; Partie , gestatet, gestat. — Geturren wir d sei t Benecken s Bone r Überal l richti g er klärt; nu r Hn . v . d . H bedeute t e s noc h dürfen. — Getruckenle, die regelmälsig e Form , steh t nac h diese m Glossariu m fü r getruknete (ehe r noch , fü r getrncltenote): de r I n f. sol l Iruknen seyn . So finde t ma n hie r weiterhi n vestt triwe, un d v . 229 9 steh t auc h noc h fürbuge, nich t furubuge, un d ebens o mus s ma n auc h ge-sagen schreiben, wen n ma n en-ckhunde setzt. ' So ? da s is t di e ganz e ios Weisheit, und darum ist Hagens gesamrat e Schreibweise unhaltbar? Das Alle s betriff t j a di e Aussprach e nicht , un d is t scho n daru m nur Nebensache . Un d welch e Leser möge n da s seyn , di e durch Bezeichnung de r Halbvers e gestör t werden ? Eine s pflichtver gessenen Herausgeber s Gewisse n wohl , da s gestehe n muss , träges Pfusche n reich e nich t au s z u de r schwere n Arbeit . Fer ner VV , ode r wa s i n Handschriften, s o vie l wi r wissen , wenige r selten ist , V v z u Anfan g de r Wörte r unrichti g z u lesen , is t un möglich. Hrn . M stör t es : sein e Lese r dar f e s nich t stören , wenn si e sei n u nac h eigene m Gutdünke n aussprechen müssen , einmal wi e u, dan n wiede r u , iu, u, n o un d u. Weiter , un-, ge-, en un d tt'ir sin d ih m einerley ; al s o b g e un d u n jemal s im Deutsche n ungetrenn t gebrauch t wären . Endlich , 'wen n man en-ckhunde setzt, ' sol l doc h heifsen , Hage n setz e en-ckhunde. Hagen brauch t dies e barbarisch e Schreibun g nirgend : abe r Hr . M sieh t 'wa s nich t jeder Blic k entdeckt' . Wir komme n vo n der Orthographi e zu r Feststellung de r Les art. Monen s 'Grundsätze ' ware n (S . 21) , di e Handschrif t buchstäblich abdrucke n z u lassen . Selbs t al s V e r f a h r e n wär e das nu r z u billigen, wen n di e Hds. A etw a Urschrif t de r übrige n wäre, ode r di e einzige , ode r di e besser e unte r zweye n weni g verschiedenen. Sons t ha t ma n nich t tre u gehandel t a n seine m Schriftsteller, wen n ma n ih n zu m Knecht e Eine r Handschrif t
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macht, die , ma g si e di e best e seyn , daru m nich t nothwendi g gut sey n wird , un d niemals vollkommen. Z u erforschen , wi e seine vie r Handschrifte n verwand t seyen , ihre n gemeinschaft lichen Urtex t nac h Möglichkei t herzustellen , fäll t eine m Heraus geber nich t ein , de r ei n Musterbeyspiel verheifsen hat . J a soga r von de n alte n Ausgaben , dene n ei n seh r gute r Tex t zu m Grunde liegt, ha t e r 'ni e ein e gesehen ' (S . 16); un d da s z u bekennen , dünkt ih m nicht schimpflich fü r eine n Herausgeber. Vie l wenige r schien ih m nothwendig , aufse r zweye n Pfälzische n un d zweye n Strafsburger Handschriften , sic h nac h de n übrige n umzusehen . Es is t leich t z u zeigen , das s au s de n alte n Abdrücken , un d aus de n Handschriften , di e Hr . Mon e vergliche n hat , beynah e alle sein e sinnlosen Lesarte n wahrscheinlich , nich t wenig e sicher, hergestellt werde n können . O b aber , u m eine n Text , de r de m ursprünglichen nah e kommt , z u gewinnen , nich t noc h mehrer e Handschriften nöthi g seyen, kan n ma n au s seinem höchst unvollständigen Lesartenverzeichniss e nich t abnehmen . E s is t gerad e so vie l dari n angemerkt , das s ma n sehe n kann , da s Meist e ha t der Sammle r vernachlässiget : eine n weitergehende n Gebrauc h kann ma n davo n nich t machen . Aufserde m is t vielleicht niemal s in Deutschlan d ei n Verzeichnis s vp n Lesarten s o unbeque m ein gerichtet. Ersten s begreif t ma n nicht , waru m e s hinte r de m iw Texte steht , d a der . Herausgeber, vornehmerweise , nich t ei n Wort Anmerkung eingefüg t hat . Dan n abe r zähl t e r di e Lesarte n jeder Handschrif t besonder s auf , AS . 14 2 f., BS . 14 3 — 159, CS . 159 — 167, D S. 16 7 — 170: j e weite r nac h hinte n zu , dest o we niger Lesarten . Hie r erfahr t ma n aber noch nicht , welche Verse in jede r Handschrif t fehlen , un d welch e ander s geordne t sind : darüber folge n vo n S . 17 0 — 172 noc h vie r besonder e Register . Und diese unverzeihlich e Trägheit , di e unvollständig e Sammlung , die Unbestimmthei t de r Angaben , di e of t ungewis s läset , au f welches Wor t de s Texte s si e gehe n sollen , Wiederholunge n de r Texteslesart anstat t de r Abweichun g (wi e Z . 5 7 D.) — das Alles wird i n de r Vorred e nich t etw a entschuldigt ; nein , 'dritthal b Jahr hatt e di e Arbeit gelegen ' (S . v . vi) , d a sah Hr . Mone , das s Alles seh r gu t war , un d ga b diese s beyspiellos e Beyspie l eine r Ausgabe de s Heldenbuchs . Doch Kriti k is t nich t jedermanns Ding , un d au f ein e blof s kritische Ausgab e ha t Hr . M . sein Buc h nich t angelegt ; mi t de r
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Erklärung de s Texte s wir d e s vielleich t besse r stehen . Wi r zweifeln. Di e meis t mythologisch e Einleitung , da s Glossariu m von vie r Blattseiten , sol l alle s Schwierig e diese r 227 6 Vers e aufklären, i n all e di e sinnlose n Lesarte n Sin n bringen ? Waru m nicht wenigsten s Anmerkungen ? Da s wa r bedenklich : d a ver riethe sic h Armut h un d Unwissenheit . Abe r i m Glossariu m nicht? De r Man n weif s sic h z u helfen : e r setz t nu r z u jede m alten Wort e irgen d ei n neues , nebs t eine r Verszahl , wen n e s auch zwanzigma l i m Gedicht e vorkomme n sollte ; Bewei s de r Erklärungen is t nich t nöthig . Und welch e Wörte r erklär t da s Glossarium ? 'Alle' , sag t er, 'di e a n sic h selbst , ode r dere n Bedeutunge n veralte t sind. ' Wir sagen : allerle y Wörter , di e sons t häufi g vorkommen ; wa s ihm z u schwer , ode r etwa s selte n ist , tibergeh t er . Zu m Bey spiel: enbrechen 1369 , erben 193 9 (vermuthlic h un d aller diner erfte), ersigen 192 4 (woh l fehlerhaft , fü r gesigeri), gahen 125 2 (nahm e r gehet fü r got ?), z e gebete unt z e geböte slahen (schlagen , wie ma n e s nu r wünsche n ode r verlange n kann ) 1882 , gerenne 1898, strites gewert, bewert (i m Strei t eine n höhere n Bürge n ha bend) 794 . 807 , eines hoves lanc (? ) 1602 , hohe stdn 627 , hutten 1497 (i m Tex t ohn e Sin n hutetent), kruft 1118 , sich z e laugen setzen 895 , da z ro s rennen 824 , ruotve 211 6 (i m Tex t riiioe) , nach sagendem (Dr . sagendigem) dinge 260 , das ro s eo n hende slahen 1867 , de s tiuvels spiln 1766 , da r sin (st . dar körnen) 1484 , getceten 383 , widersetzen 156 0 (widersaz tuon), zeit 109 1 (Pass , Diu ro s si e taste ersprancten: sl giengen vo r enteil: Hr . M vor ir zeit, vo r — d . h . vur? — da s Zel t de r Pferde!) . Nu r ei n einziges, i m Mittelhochdeutsche n seltene s Wor t finde n wi r i m Glossarium: 'bulgen, m . (d . i. männlich) Ballen , 2186. ' E s heils t aber di u bulge, weiblich , bedeute t eine n Beutel , un d komm t i m Otnit noc h zweyma l vor , 2221 . 2228 . — Fü r wen , mus s ma n 10 0 fragen, Übersetz t Hr . M die leichte n Wörter , wi e glast, habe, erwenden? E s wir d doc h Nieman d de n Otni t lesen , de r nich t i n den Hauptgedichten , de n Nibelungen , Hartmann s un d Wolfram s Werken, bewander t ist . Abe r unse r Auslege r mus s sic h selbs t wenig dari n umgetha n haben : e r behandel t di e gewöhnliche n Wörter wi e wildfremde . Gedigen is t ih m Partie, vo n dingen, und dingen heils t überlassen , geniezen — e r muoz geniezen din — is t go vie l al s genesen; wen n e r 23 5 fo r kvs, d.i . hin», drucke n
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lässt kos, s o mach t da s Wörterbuc h darau s der . Infm. kosen, un d von liiuset eine n zweyten , knsen; e s kenn t eine n Inf . taren un d der bedeute t dürfen; — laute r Fehler , di e Niemand mache n wird , der j e ei n Wor t vo n mittelhochdeutsche r Conjugatio n gehört . Dar sol l bedeute n her. 'Dre, dro, Ire Masc . Drohung. ' Z . 1 6 steht nämlic h Ire i m Rei m au f do, dre nirgend : das s dr o Femi ninum sey , würd e ein Anfänger wissen. 'Ergetzen, Ersat z geben , (ergänzen), 1331' ; we r kan n sic h be y de r Übersetzun g un d Ab leitung wundern , das s 209 8 de r Solöcismu s nich t weggeschaff t ist? 'Erwegen, entschlagen. ' 'Gebrehte, Sprache ' — vo n Vögel n gebraucht — , 'gehiltz — [gehilze] — , hölzerne r Schwertgriff* . 'Genoss, m . 79 9 i n de s Knappes genoss, is t Umschreibun g stat t im Knopfe . Kn. gen. heifs t 'de r Mitgenoss e de s Knopfes , de r Nachbar desselben. ' Genoz, Nachbar ? un d Nachbar , Umschrei bung? A n de m tiberlierrliche n Schwer t Ros e is t i n de s knopfes genftz, i n de m Golde, da s stat t de s Knopfes war , ei n Karfunkel . 'Gewilde Wildniss , 373. ' Auc h (147 ) 1731 . 2154 : gerad e di e Stelle, di e Hr . M anführt , w o e s au f wilde reime n soll , zeigt , dass überal l mi t de m Druck e gevilde z u lese n ist . 'Grimm — es heifs t grimme — tödtlich. ' 'Ginden, sic h gu t machen. ' 'Hac, ein Zaun , 829, ' w o Otni t i n de n grünen hac erbeizet. Dat ho l wird zu m Femininuin . 'Lite, Weg . Pfad , Gelei s 1495. ' Auc h 1572. 2258 ; di e Übersetzun g Geleis zeug t vo n gänzliche r Un kunde de r mittelhochdeutsche n Lautlehre : diu lile, schwac h de clinirt, is t Abhang , Hügel . 'Richer, Reche . Held , 142. ' Da s is t unerhört, riclie mi t recke z u verwechseln . Das s Hr . M wisse n soll, wa s recke eigentlic h heilst, wir d ih m nicht zugemuthet; aber toe warum mach t e r di e Anmerkung , d a i m Text e richti g steh t rechen? 'Rinnen rennen , au f di e Seit e gehen , 790. ' Das s au s rennen kei n Hochdeutsche s rinnen werde n kann , weif s e r nicht ; dass e r 'rennen ' un d 'au f di e Seit e gehen' zusamme n faselt , is t in de r Ordnung : alte r lese n sollt e e r können . E r seh e nu r zu , es steh t mmele da , un d nich t rinnele. We r di e Handschrift ver gliche, fänd e gewis s meh r Lesefehler ; wi r bemerke n nu r 46 5 vigencUrh, 150 4 iecwederm. 196 4 (S . 143 ) loschen f . lo(la) sehen. 'Vaslen, entbehren , 1372' : wa s heils t als o di e bnote vasten? Hn . M ahne t nicht , wi e vie l übe r da s Wor t vo n Sprachkenner n ver handelt ist ; e r ha t sei n Bische n Erklärun g flug s fertig . 'Verspan, verschon t 1825 . 2113. ' Beidemal e s . v. a. versperret; i n
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der letzte n Stell e steh t fehlerhaf t eersparet. I n ringe bespart 1840 finde t e r nich t de s Anzeichneu s werth ; 94 4 läse t e r de n Unsinn stehen , i n ringe beschart, ohn e Erläuterung . Doc h be fasse sic h mi t de m Unrath e weiter , we r will , wi e mi t seine n Bemerkungen übe r di e Sprachlehre . Un s is t di e Dreistigkei t unbegreiflich, da s Eine r jetzt , ohn e Neue s un d Wichtige s vor zubringen, deutsch e Grammati k lehrt , jetzt , d a wi r ebe n di e zweyte Ausgab e de s Grimmische n Werk s erwarten , di e un s all e zur Schaa m bringe n wir d übe r unser e Unwissenheit . Zwa r Hn . M nicht , de m noc h Grimm s Grammati k nich t i n de r Wel t ist , und de r soga r wagt , S . 17 3 sich au f da s Armseligst e zu beziehen, was j e übe r mittelhochdeutsch e Sprach e geschriebe n ist , de n 'zweeten' Abschnit t seine r Nibelungen-Einleitung . Aber einig e Stelle n müsse n wi r anführen , zu m Beweis, das s diesem Herausgebe r da s Unsinnigst e gerech t ist . Wenig e nur , und wi e si e un s ebe n in s Auge fallen: wi r wende n s o scho n z u viel Müh e un d Zei t au f da s schlecht e Buch , meh r al s de r Her ausgeber. Z. 2 5 Also de m vursten junge (1 . jungen) teas wol gewahsen der lip. Al s o b Kinder übe l gewachse n wären . De r Druc k volwahsen. — Z . 10 2 Go t gebe un s allen glucke, swie e z un s dort erge. Da s zieh t de r gedankenlos e Herausgebe r zusammen ; be y sicie fäng t ei n neue r Sat z an . — Z . 10 6 Da s nieman kan er werben di e heiser liehen maget! Dergleiche n Ausru f versteh t e r jedesmal unrichtig , Z . 627, 635 , 71 1 (w o e r verbinde t mi n herze ist also grimmic, da z ic h di r niht so l luon), 957 , 114 7 (1 . ie), 1154 (l , iemer me). Zweyrna l hat e r gut interpungir t 1145 , 1827 . Im folgende n Vers e steh t ohn e Sin n di n teile, Theilun g — i m Glossar nich t erwähnt . De r Sinn , abe r nich t de r Vers , wir d durch di e Lesar t reise hergestellt . — Z . 143 Di e tcorent i e zu o noien, alle wogent mi n ersten strit. Di e Lesar t de s Drucke s —10 7 was i n de n Handschrifte n steht , erfähr t ma n nu r hal b — führ t etwa au f diese : di e odhten i e z e noten minen ersten strit. — Z. 174 . Herre ic h sitze i n de m gewilde, du bist mi n obersiez ris . Aus dreye n Hdss . ergieb t sic h i n dime gewalte: da s Bil d bleib t uns dunkel . Z . 19 4 Ir füre, 1 . Ine ture. — Z . 239 Ic h teil dich ze vater kiesen. S o haben , nac h Hn . M , dre y Hdss . De r Druc k richtig vener. — Z . 558 Na ruoche dich steht , wi r wisse n nicht , wie richtig , fü r nu enruoch; wiede r 594 ; 68 0 s o mochte mich f . LACHMANN KL . SCHRIFTEN . 1 9
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so enruochte ich. E n fehl t i n der Hds . öfter, wi e 121 9 wi r wizzen, 930 « o wetz ich. — Z . 672 i r muss , wi e i m Dr. , heifse n mir, s . 674. 68 8 ff . — Z . 72 1 Do ic h b i de m traten zuo diner muoter lac, Die Präpositione n sind vertauscht . — Z . 79 5 Swer mi r de r Rosen vliuhet, de r ma c sich (immer) schämen. Offenba r mi t Rosen. — Z. 105 7 Ic h bringe vo n Gerlingen daz allerbeste getränt, da z ma n in de m lande un d i n de r stete vant. Ma n les e Kerlingen — un d anderstete. — Z . 118 0 Ic h tuon i n wol twingen Dr . ic h truwe. — Z. 119 3 Da z mi r go t mu&e rihten über min werdez leben? Wen n man Hn . Ms Fragezeichen tilgt , un d untoerdez schreibt , wir d de r Sinn deutlich . M . S . l , 114 » Rihfet mi r un t rihtet über mich. Was i n B un d D steht , erfähr t ma n nicht . — Z . 120 5 1 . dannoch vor de r naht. — Z . 123 3 Ic h gibe di r ü f mi n triuwe dolen keinen rat. Etw a d a enk einen rat. Hr . M ha t nicht s im Wörterbuche, au s D kein e Lesart ; au s E niemans nemen — stat t wel cher Wörte r i m Text ? „I m Druc k ic h gi b euch sicherlichen nu n furhin kainen rath. — Z . 147 2 An allez we r schein t un s merk würdig, wen n e s kei n Schreibfehle r ist . Auc h i m Wigaloi s kommt da s Wor t männlic h vor , i n andere r Bedeutung . Hr . M übersetzt e s durc h 'Hinderniss' ! — Z . 158 8 Gelich de m vollen manen waren i r ougen schin. 1 . baren. Dr . gaben. — Z . 161 7 b i ir schone wizen l:ant. 1 . stäwizen. — Z . 188 2 wa n si n niht erlie. 1. mans in . — Z . 206 1 De s werte e r sich vil sere. Dr . niht *irt. — Z . 2096 Heidenischer orden wart ga r vo n i r zerstört. Dr . a n ir. — Z . 220 7 da z s i gelobet. 1 . des si go t gelobet. Nur i m Vorbeygehe n vo n höhere r Kritik . Das s unse r Ge ioe dicht volksmäfsi g sey , un d au s Lieder n ' entstanden , is t nich t 1
Au s L i e d e r n , un d nich t au s E i n e m Liede , — zunächst ; nac h de m Ur sprünglichen wir d nich t gefragt . Dami t Nieman d meh r a n de r Möglichkei t zweifle, zeige n wi r da s Factum a n Alphart s Tode . Nac h de s Dichters Zeug niss (45 ^ 55 ) ist aus dem alte n Buch e Str . 45—55 , 2 und 6 8 ff., folglic h auch (s . 53 ) di e folgend e Erzählun g vo n Wolfin g un d alle s Übrige . Hin gegen kan n nich t au s de m Buch e sey n 56,3—67 . Nu n bleibe n noc h zwe y Abschnitte: 13—16 , 3 — de r Anfan g eine r Rhapsodie ; un d zweyten s l—12, 17—44 , di e gu t zusammenhangen , un d mi t dene n ei n Lie d ende n kann. Das s beid e Abschnitt e Ein Lie d bildeten , is t nich t wahrscheinlich : warum stünd e de r Anfan g i n de r Mitt e (13) ? Also , de r Dichte r hatt e ei n Buch vo r sich , (das , beyläufi g gesagt , au a fün f Lieder n bestand : di e Ruhe puncte sin d 115 , 176 , dan n wahrscheinlic h in der Lück e 306, nac h 41 1 nicht ausdrücklich): daz u setzt e r ei n Lied, gewis s nich t vo n ih m gedichtet, den n es
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zu bezweifeln ; allei n Widersprüch e un d Liederanfäng e könne n wir nich t nachweisen . Auc h führ t un s di e wenige r bemerklich e Reimarmuth ehe r au f Nachbildun g un d Umformun g de r Volks gesänge, di e unse r Vf . i n seine m 'Buche ' fand , da s e r Z . 1353 , 2022 erwähnt. Dasselb e Buch — abe r we r weifs , o b nich t auc h schon wiede r bearbeite t — hatt e Kaspar vo n de r RÖh n vo r sich , wie da s Abweiche n un d di e wörtlich e Übereinstimmun g seine r Arbeit beweist . Forschunge n diese r Ar t verachte t Hr . M ; e r fertigt si e höhnisc h mi t de m unziemliche n Ausdruck e 'wolfisch e Zerreifsungen de s Dichters' a b (S . 28). Si e sin d ih m z u gerade , zu einfach , ih m is t nu r Verwirrun g recht; un d e r verwirr t nac h Kräften. S . 17 erkenn t e r al s eingeschobe n Str . 518 . 519 , wei l sie ih m dogmatisc h vorkommen : streich t ma n sie aus, s o is t di e folgende Stroph e sinnlos . Str . 166—186 , i n dene n vo n Otnit s Eltern erzählt wird , sollen auf dergleiche n 'Mähren zurückweisen*. Für Zusätz e vo n 'Umdichtern ' un d 'Abschreibern ' erklär t e r 'Stellen, di e de n Einflus s de r Kreuzzüg e besonders verrathen , z. B. di e Erzählun g vo n de n Göttersärge n de r Sarazenen, ' (her genommen vo n Mahomet s Sar g z u Mekka , wovo n Eschenbac h weifs, Wilh . 87 b) 'di e scho n al s gan z wesentlic h i n da s Lie d eingeflochten ist. ' Als o käm e da s 'Wesentliche ' vo n 'Abschreibern.' Veränderun g de r Sag e müsst e Hr . M annehmen, wen n ihm nich t Alle s Ein s wäre , un d w e n n e r beweise n könnte , di e Sage sey älter in Deutschland, al s au s de n Zeiten der Kreuzzüge. Doch unsere m 'Glaubensforscher ' dünk t e s nich t schwer , das z u beweisen, ode r vielmehr ohne Beweis anzunehmen. Den n in de r höhere n Erklärun g herrsch t be y Hn. M dieselbe Trägheit , dasselbe leichtfertig e Rathe n un d Absprechen , dieselb e Seichtig keit, di e wi r bishe r fanden . passt nich t zu m übrigen, un d gehört doc h i n derselben Sage , 1—12 , 17—44 , 56, 3—67 . Da s Buc h fin g a n mi t de r Einleitun g 13—16,3 ; dan n folgt « 46—55, 2 (nämlic h 16 , 4 wa r etwa gleiche s Sinne s mi t 46 , 1) , dan n 68 — 115. Ma n könnte , — dami t wi r nicht s verschweige n — auc h denken , de r Liedesanfang 13—16 , 3 gehör e nich t z u de m Buche . Dief s is t abe r un wahrscheinlicher. Dan n müset e zwische n 13—16 , 3 un d 86, 3 ein e gron e Lücke seyn , un d d a nu n 1—12 , 17—4 4 an s de m Buch e wären , ebe n wi e das Folgend e 4f i ff. , s o sieh t ma n nich t ein , waru m dasselb e 4 5 erwähn t wird. Das s de r verloren e Anfan g de s Werk s etwa s aufkläre n würde , be zweifeln wir .
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Gleich de r Abschnit t fehlt, de r de m Ganze n al s Grundlag e dienen muss , wen n de r Auslege r ehrlic h verfahre n will . Hr . M lässt ohn e Weitere s di e 'religiös e Weisheit ' spielen ; e r heb t mi t der Erklärun g an , e h di e verschiedenen Aussage n neben einande r gestellt worde n sind ; ja , wa s i n bekannte n Hauptwerke n ge liefert ist , vernachlässige t er . Da s wir d sic h zeigen , wen n wir , soweit un s di e Quelle n zugänglic h sind , de s Herausgeber s ver säumte Pflich t nachholen. Einstimmig erzähl t 1 ) das vorliegend e Gedich t un d Kaspa r von de r Röh n di e Geschicht e vo n Otnit ode r Ortnit (be y Kasp . Ortnei d . i. Ortni), weströmische m Kaiser (einma l be y Kasp . 255 König vo n Griechenland , durc h Versehe n de s Dichters) , de r sei 109 nen Sit z z u Garte n hat , un d meisten s König de r Lombarde y ge nannt wird . E r ist, d a di e Eltern kinderlos waren , vo n Alberich, dem Zwergenkönig , mi t de r getäuschte n Königi n gezeugt . Ei n Ring, Alberich s Geschenk , de n di e Mutte r Otni t giebt , mach t ihm de n Vate r sichtbar , wi e e r i n Gestal t eine s schöne n Kinde s im Gras e liegt . Nac h allerhan d Neckereye n schenk t ih m de r Vater Helm , Schwert , Harnisc h un d Schild . Otni t is t vo n de n Seinen, zuma l vo n seine m Oheim , Elia s (Ilias ) von Reufsen, aufgereizt, de m Heide n Nachao l (Machaol , i n de r Dresd . Hds . Za cherel), Köni g z u Suder s (Sunders ) un d Muntabüre (Muntaber, Muntauber Dresd . Hds. ) i n Syrie n (Farjan nac h de r Kinderling . und Dresd . Hds.) die Tochte r Sidrdl abzugewinnen , die der Vater, selbst i n si e entbrannt , jede m Freyer verweigerte . Alberic h begleitet de n Seezug , Anfang s auc h vo n de m Sohne nich t bemerkt . Durch Otnit s un d de r Seinige n Tapferkeit , meh r al s durc h di e List Alberichs , wir d de r Heidenköni g geschlagen, sein e Götte r werden beschimpft , un d di e schön e Sidra t bewogen , z u fliehen, und Otni t nac h Lamparte n z u folgen . Nachao l sende t de n Jäger Velle ode r Well e (eine n Riesen , nac h de m gedr . Wolfdietrich ) und sei n Wei b Ruzen , mi t reiche n Geschenke n a n Otniteu , un d darunter zwe y Wurme , di e de r Jäge r ziehe n muss , bi s sie , e r wachsen, Otni t sei n Lan d verheeren . Wi e de r Kaise r si e selbs t besteht, un d dabe y seine n To d findet , erzähle n de r Dresdne r Otnit un d de r Wolfdieterich : diefs , wi e Otnit s Verhältniss e mi t Wolfdieterich, geh t un s fü r diefsma l wenige r an . 2 ) De r An hang zu m gedruckte n Heldenbuche , und, fas t wörtlic h übereinstimmend, di e Vorred e de s Strafsburgische n (au s de r Hr . M
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S. 73—75 di e Stell e giebt , nich t ohn e Fehler , di e nac h de m Drucke z u besser n sind) , erzähle n gan z wi e di e Drucke . Nu r ist Rachao l hie r ein e Stadt de s Königs vo n Syrien. Hinz u füge n sie Nachrich t vo n Otnit s sterbliche m Vater , de n si e ebe n s o nennen; Otni t sey ach t Jahr e älte r gewesen , als Wolfdieterich ; Elias habe seine r Schweste r gezürnt u m Eiberichs willen , der abe r die Freundschaf t hergestellt . 3 ) Nac h de n Handschrifte n de r Vilkinasaga (Müller s Sagabibliothek-2 , 281 - Hr . M hat diese Hauptstelle nicht , o b er gleic h S. 30 auf nordische Überlieferungen auch Eücksich t nehme n will ) is t Hertni t Köni g i n Babylon , sei n Weib Isolde . E r reite t au s gege n eine n Drachen , de r ih n ver schlingt, un d i n sein e Höhl e trägt . Thidre k räch t ihn , unte r denselben Umständen , wi e Wolfdieterich . Di e Gleichhei t de r Erzählungen ha t de r sorgfältig e P . E . Müller angemerkt . 4 ) Hr . M liefer t vo n S . 6 3 — 72 ein e Stell e au s de m Gedich t vo n Die trichs Flucht ; e r verschweig t aber , das s sie , mi t wenige n Ab weichungen, scho n i n de n Altdeutsche n Wälder n 2 , 11 8 gedruck t ist, au s de r Weltchroni k z u Dresde n un d Gotha . Nac h Z . 191 6 fehlen Hn . M zwey wichtig e Verse (AW. S. 125) : übrigen s stimmt seine Handschrift, zuma l mit der Gothaischen , un d e s ist offenbar , dass beid e Dichte r au s Eine r Quell e abschrieben . Ortni t is t hier ei n Soh n Sigeher s un d eine r Amelgart , au s de r Normandie , 11 0 Bruder vo n Sigelind , de r Mutte r Siegfrieds , Köni g z u Hera n und Lamparten . De r Heidenköni g wohn t z u Galante (Satan), er heifs t Gordia n (Godian) , die Tochte r Liebgart . Die Beschreibung des Krieges, di e in der Dresdener Hds. fehlt , ist abweichend. Alberich komm t nich t vor . 5 ) Dagege n überträg t di e Vilkina saga, Kap . 150 , i n eine r dor t ohn e Zusammenhan g stehende n Erzählung, Otnit s Erzeugun g au f Högnen , de r (nich t 'ebe n so' , wie Hr . M S . 4 8 sagt , sonder n durc h Vertauschun g de r Sage ) von eine m Al b (alfr) mi t de r Gemahli n Aldrians , König s vo n Niflungaland, eine s reiche n König s Tochter , heimlic h gezeug t wird, un d i n Not h seine n Vate r anrufe n soll . 6 ) I n de m jüngeren Lauri n (Nyerup s Symbola e p . 47 ) klag t Alberic h (fehler haft allnech), ei n mächtige r Zwergenköni g de r Lombardey , übe r den To d seine s Herr n un d Freundes , Köni g Ortnit s vo n Lam parten. 7 ) Vo r Alle m berühm t is t Otnit s Brünne , mi t de r Lau rins un d Kuperan s Brünne vergliche n wir d (Dresd . Laurin , Altd . W. l , 308 . Hörn . Siegfr . 7 0 — nu r di e letzt e Stell e berühr t
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Hr. M S. 3 8 seh r ungenau) . Alberic h ha t si e ihm , nebs t de m Schwert Rose , geschenkt , Otn . 481 . 750 . 79 3 Dresd . 92 . 97 . Wolfdietrich finde t sie , nac h eine r Sage , z u Terrfts be y Wernher , gedr. Wolfd . 1577 , nac h eine r anderen , mi t Böse n i m Trachen neste, gedr . Wolfd . 175 1 f. 177 1 ff. Dresd. 24 3 f. Thidre k finde t in de r Schlangenhöhl e Hartnit s Waffen , Vilkinas . Sagabibl . 2 , 282. I n de r Lindwurmhöhl e findet ebenfalls nac h de m dänischen Lied (udv . Dansk e Vise r l· , S . 43) Köni g Dideri k — d . i. Wolfdietrich — Adelring , da s gut e Schwer t Köni g Sigfreds , de n der Lindwurm tödtet e (Dansk e Vise r l , S . 66 . Vergl . W . Grimms Altdän. Heldenliede r S . 474) . I n de r Vilkinasag a Cap . 14 7 — auch vo n Hn . M erwähn t S . 3 8 — bekomm t Sigurd r vo n de m Schmidt Mimi r Helm, Schil d un d Brünne , di e er Hertni d — einem Anderen, Köni g i n Hol m gar d — verfertig t hat . Nac h Wolfdie trichs Tod e wir d Otnit s Brünn e vo n dre y Königinne n vo n Jochrime gekauft , Dresd. Wolfdietr. 331, dere n ein e den Biesen Ecke n mit ih r gege n Dieteric h ausgerüstet, Ecke n Ausf . 2 1 — 24 (vergl , W. Grim m Altd . W . l , 30 7 f. Heldenl . S . 469) , wobe y si e vo n Otnits un d Wolfdietrich s Tod e erzählt . Di e Brünn e is t au s Arabischem Golde , gehärte t mi t Drachenblut . Dieterich , de m si e zu lan g is t — Otni t hatt e Biesenwuch s — schneide t si e rund herum ab , nachde m e r si e vo n Ecke n gewonne n hat . Ecke n Ausf. 186—199 . 8 ) Endlic h de n Biesen Velle fand Grimm (Altd . Wald, l , 307) , doc h nich t ohn e Zweifel, i m Beinfried vo n Braun schweig. Ob i n frühere n Zeite n scho n Otnit de r Hel d eine r deutsche n Sage gewese n sey , lehr t vielleicht die Erforschung Wolfdieterichs. Das Stüc k vo n de r Otnitssage , da s ih n un d di e Seinigen , nich t aber Wolfdieterichen , betrifft , is t vo n keine m ansehnliche n Alter . Der Inhal t is t weni g bedeutend , i n de n Umstände n beynah e nichts Eigentümliches. Otni t steh t gan z allein , ohn e Verwandtschaft, ohn e Kinder: nu r i n de m Cyklus de r Weltchroni k werden in ih m langlebend e Vorfahren , ein e Mutte r au s Normandi e zuge theilt, — Fabeln , di e scho n a n sic h Neuhei t ode r Entstellun g verrathen. Di e wenige n Namen de r Sag e sin d insgesamm t wan delbar ; un d fas t all e kommen sonst andere n Persone n zu. Selbs t mehr, al s eine n Hernit ode r Hertnid kenn t di e Vilkinasaga , vo n denen eine r Vate r de s Jarl s Ilia s vo n Griechenlan d ist , ei n Anderer sei n Sohn , keine r sei n Neffe . Isol d is t ebe n dor t Iro n
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Jarls Gemahlin , nac h de r Klag e di e Jungfra u Isold e Herzogi n zu Wien. Liebgar t is t Wolfdieterichs Grofsmutte r u . s. w. Dazu , auferzogene Drachen , — Norman die, Provence , Trient , Toscana , Messina, Syrien , Babylon , Sarrazenen , ei n Russe 1. Da s Alle s weist hi n au f morgenländisch e Quelle n — da s fabelhaft e Buc h soll i n de m fabelhafte n Suder s gefunde n sei n — , zugleic h au f Vermischung mi t Wälschen Sagen, — gewis s Alle s seh r entstell t und verkehrt, weit entfern t von den Geheimnissen Brachmanischer Uroffenbarungen. Darauf abe r steuer t Hr . M los : j a S . 53 rede t e r zuver sichtlich vo n 'de r Geheimlehr e de r alte n Deutschen' ; un d wen n er s o fortfährt , habe n wi r nächsten s 'Deutsch e Mysterien ' mi t allem Zubehör . Daz u mus s abe r freylic h ers t alle s historisch gewisse fortgeschaff t werden . Di e historisch e Erklärun g z u widerlegen, is t dahe r diese m Feind e geschichtliche r Forschun g erstes Geschäft . S . 21 ff . Waru m dabe y älter e Meinungen , und sogar di e vo n Lessing , unerwähn t bleiben , is t unbegreiflich . E r hebt sogleic h mi t de r Grimmische n Auslegun g an : wa s de a Er örterungen zum ' Hildebrandsliede (S . 65) späterhi n i n de n Altd . Wäldern (l , 228 . 3 , 256) hinzugefüg t worde n ist , übergeh t er . Die Brüde r Grim m nu n — un d vo r ihne n zu m Theil Lessing i n Goldasts Name n (Lebe n un d Nachl . 3, 9 ff.) — gehe n au f de n Beweis aus , Otni t se y Odoacer , Wolfdieteric h de r Ostgothisch e Theodoricug; di e Schicksal e verschiedene r Dietrich e de r Sag e treffen of t Eine n historischen , di e wahre n Begebenheite n meh rerer hab e di e Sage au f Ein Haupt gehäuft , selbs t innerhal b de r Sage gehe n dieselbe n Schicksal e vo n eine m Dietric h Übe r au f andere, — oder , wi e ma n auc h sage n kann , di e verschiedene n Dietriche seye n mythisc h Einer ; endlich , de r mythisch e Ruthe r sey wiederu m derselbe mi t de m mythische n Dietrich . Dami t is t für unser e Fabel nu r gesagt: wa s di e Geschichte von Theodorich und Odoace r weifs , erzähl t di e Sag e vo n Otni t un d Wolfdiete rich : o b abe r di e Sag e au s jene r Geschicht e sic h allmählic h entwickelt, ode r o b sie , be y ursprünglic h andere r Bedeutung , das Geschichtliche , de m si e scho n ähnlic h war , i n sic h aufge 1
Her r Mon e zwa r schaff t sic h darau s eine n Riesen. l Rusen (s o schreib t er ) beifst allgemei n Riesenland. Elia s is t als o 'ei n Biese * (S . 49). We r sic h die Wörte r nich t zu m Ableite n zurech t schneidet , de r finde t i n Riuze und . rtee nichts , a b da s B übereinstimmend .
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nommen; kurz , o b si e ursprünglich , ode r nu r späte r einmal , de n Odoacer un d Theodoric h gemein t habe , — da s bleib t unbestimmt , nnd mus s besonder s erforsch t werden . Wen n mithi n Hr . Mon e 112 der Grimmische n Erklärun g ohn e Weitere s de n Name n eine r 'historischen' beylegt , s o urtheilt e r vorlau t un d ungerecht , inde m er sie , i m Schwinde l seine r eigene n Meinung , nu r hal b fasset . Ihm pass t e s freylic h nicht , das s Theodoric h un d Odoace r i m Gegensatz stehen . 'Wen n nämlic h Rothc r [Riilher] mi t de n Die terichen zusammenfällt , un d wege n seine r Brautwerbun g (welche s die Hauptsach e seine r un d Hugdieterich s Geschicht e ist ) mi t Ot niden [Otnttes, Olmte declinir t da s gedr . Heldenbuch i n de n Rei men] Eine Perso n wird : s o sin d all e Dieterich e i m Allgemeine n der Sag e nac h gleich e Wese n mi t Otniden , un d nu r i n Einzeln heiten unterschieden. ' Da s lese n wi r S . 22 . 23 . Allei n das s Ruther un d Hugdieterich , un d Otni t un d Siegfrie d (un d waru m nicht auc h Günther?) , un d überhaup t alle , di e sic h jemal s Wei ber vo n fernhe r gehol t haben , nu r ein e Person · seyen , is t j a nichts, al s Hn . Monen s bodenlos e Erfindung : wi e kan n e r nu n die sogleic h gege n Grimm s Erklärun g anwenden ? Abe r so macht ers; Sche u ergreif t ihn , sobal d vo n G e s c h i c h t e gerede t wird , weil di e de n Alle s mischende n Vergleichungs - Unfug nich t dulde n kann. Da s zeig t auc h de r verkehrt e Satz , mi t de m e r di e Ab handlung beschlieis t (S . 29) : — 'Un d s o ma g woh l mi t de m Namen Otni t irgen d ein e fern e Hindeutun g au f Odoacher s Ge schichte verknüpf t seyn , di e abe r nie in s Rein e bestimm t werde n kann.' Waru m den n nicht ? O b dies e ode r jen e Begebenheit , die vo n Otni t erzähl t wird , i n Odoacer s Geschicht e vorkomme , das is t doc h auszumachen . E s ha t keinen Sinn , wen n ma n sagt: Otnits Schicksal e könne n zu m Thei l mi t Odoacer s Geschicht e zusammentreffen, abe r wi r wisse n nicht , welche . Otni t is t entweder Odoacer , ode r e r is t e s nicht , ode r Beide s is t nich t überzeugend durchzuführen : abe r w o r i n di e Geschicht e Beide r zusammenstimmt ode r streitet , läss t sic h angeben . Rec . wil l gestehen, das s ih m fü r jetz t wede r Grimms , noc h Göttling s Er klärung annehmlic h ist : di e Gleichhei t de r Geschichte n is t z u gering; e s mttsst e sich anderswohe r unverhoff t ei n Beweis zeigen . Was wi r beytrage n können , is t nich t vo n Belang . Z u de r Zeit , als unse r Otni t gesunge n ward , dacht e be y ih m Nieman d a n Odoacern (Dresd . Weltchr. , Alt-d . W . 2. 12 1 ff. 132) . Vielmeh r
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wird scho n i m Chronico n Quedlinburg . (Leibn . scr . r . Br . 2 , p . 273) un d ebe n s o i n de r Sachsenchroni k (ib . 3, p . 281 ) Hugo Theodericus der Austrasische Theoderich genannt . De r mythische Odoacer is t Ein e Perso n mi t de m untreue n Sibek e (Altd . W . l, 289. 291). Di e Brliie r Erp r un d Hamdi r heifse n i m Chron . Quedl. Hernidu s un d Adaocaru s (Altd . W . 3 , 262 f.) De r Nam e Otnit sol l nac h de m Gedicht e Z . 1 1 de r herre ode r de r here be deuten : E r (Hr. M Es) teas geheizen Otmt; de r herre bediutet (Hr. M beludete) daz, di e teile da z e r lebte, da z e r gewaliic was. S o unverständlich da s fü r un s ist , möge n wi r e s doc h nicht , nac h Hn. Honen s Beyspiele , verschweigen . Wa s e r S . 23f. au s de r Heidelbergischen Kaiserchroni k erzählt , finde t ma n ebe n s o i n den Alideutsche n Wälder n 3 , 27 8 — 283 au s de r Münchische n Weltchronik, welche s e r wiederu m nicht angiebt . Doc h wi r ver-11 3 gessen di e furchtbar e Sicherheit , mi t de r unse r Mytholo g S . ix jeden \ 7ersuch historische r Auslegung , de r j a doc h nu r sein e Meinungen 'unbewuss t bebtätige, ' zurückweiset . E s versteh e sich vo n selbst , sagt er, dass seine Erklärungsart'aufrecht bleib e so lang e di e Gegne r derselbe n au s de r Geschicht e kein e Hand lung mi t völli g gleiche m Z u s a m m e n h a n g vorzeigen. ' Da s sey di e erst e un d unabweislich e Federung, di e e r nich t umsonst im § . 39 de r Nib . Einl. aufgestellt . 'Nich t umsonst 1, da s is t sei n Wort, w o e r Symbo l wittert . Fehlt e nu r nich t i n de r Einleitung dieses Wahrzeiche n be y de m ohn e Bewei s hingestellte n Satze , er würd e beachte t seyn . Nu n klag t Hr . M di e Federun g hab e man 'meistenteil s UMGANGEN. ' Umgangen ? De r schimpflich e Vorwurf sollt e bewiese n seyn . We n mein t e r ? W o sin d Solch e unter de n Kenner n diese s Fachs, die , wie Hr. M, Grund, Beweis, Wahrheit umschleichen ? E r glaub e nur , blols au s Schonung ha t man de n gedankenlose n Sat z nich t berührt . Auc h wi r schäme n uns, ih n z u erörtern , un d frage n nur , wie oft , innerhalb de r Geschichte, verschieden e Erzähle r dieselbe n Ereigniss e i n 'völli g gleichem Zusammenhang ' darstellen . Un d di e Sage , di e freye r schaltet mi t de m Geschehenen , si e sollte , durc h de n Verlau f vieler Jahrhunderte , de n w a h r e n Zusammenhang , de n of t di e Geschichtforschung nich t ergründe n kann , mi t strenge r Genauig keit aufbewahr t haben , ohn e Veränderung ? Der Mytholo g wir d nich t verlegen : ih m is t i n de r Sag e nichts Geschehenes . E r wiederhol t ja , s o of t e r kann , de n zer-
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schmetternden Götterspruch, 'die Sage ist älter, als di e Geschichte.' Der gemein e Verstand , unfähi g diese s Räthselwort s mystisch e Tiefe z u ergründen , staun t i n Bewunderung ; e r staun t un d em pört sich , wen n de r ahnend e Glaubensforsche r nu n i n de r Aus führung jed e Sage , j e d es einzeln e Stüc k j e d e r Sage , mi t nie zweifelnder Sicherheit , u m Jahrtausend e älter , al s j e d e Ge schichte macht . Endlic h glaube n wi r ih n z u verstehen , de n er habenen Grundgedanken , au f de m Alle s beruht. Vernehmt , wa s die Sag e sey . E s is t ei n ursprüngliche s Ding , Ein s de r Mass e nach, gleichsa m ei n Weltey , ei n vollständige s wohlgebaute s Sy stem alle r Wahrheit und Weisheit , i n Bildern noch ungeschehene r 4 Begebnisse ausgedrückt , uranfänglich , vo r überlieferte r un d frü herer Geschichte . Dann , sobal d sic h etwa s begiebt , mus s da s Ey vo r de r Geschicht e zerspringe n un d zersplittern . Nu r be y den uranfängliche n Priester n bleibt etwa s mehr , al s Andeutungen der tiefste n Einsicht , ahnungsvoll e Anschauun g de s Weltalls : Bruchstücke davo n un d Trümmer , — da s sin d Volkslieder. A n die mach e sic h de r Mytholog : leich t is t au s de n Trümmer n di e Uranschauung hergestellt , ohn e Fleifs , ohn e Mühe , durc h Alle s verknüpfenden Wit z un d 'religiös e Weisheit' . Wir hielte n bishe r di e Sag e fü r erzählend e Darstellun g volksmäfsiger Vorstellunge n un d Ansichte n vo n menschliche n und göttliche n Dingen , vo n Ereignissen de r bekannten , un d wa rum nich t auc h ältere r Geschichte ; i m Drang e zu r Darstellun g entstanden, selte n ode r niemal s au s erdichtete m Stoffe , allmähli g umgebildet durc h unsorgfältig e Überlieferung , durc h ne u er wachende Begriff e un d erweitert e Kenntnisse , durc h Begeben heiten jüngerer Zeit, di e sich unvermerk t einfügten , oder , da s Alte fortschiebend, sic h vordrängten . Dabe y schie n un s vo r Alle m wichtig der Unterschie d zwische n Göttersag e un d Menschen sage. Wen n jen e meh r dient, Vorstellunge n i n Bilder zu fassen , dachten wir : s o wir d di e Menschen - un d Heldensag e meis t i n Geschichte, i n wahre n Ereignissen , unabsichtlic h i n eine n Zu sammenhang de s Gedanken s gefasst , begründe t seyn . Den n dass di e Sag e Götte r i n Mensche n umwandele , gieb t e s davo n viele sicher e Beyspiele ? Wan n di e Götte r nich t meh r geglaub t wurden, verlore n si e sic h au s de r Sage , ode r di e Sag e selbs t ging z u Grunde . Ei n starke s Beyspie l vo n de r Götte r Entgötte rung deuchte n un s Saxo s Erzählunge n vo n Othi n un d Balder .
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Dem Geschichtschreibe r (vielleich t de r damalige n Volkemeinun g zum Theil ) gelang , si e i n Zaubere r umzuschaffen , di e sic h fü r Götter ausgaben : doc h wa r unmöglich , Balder s Schicksal e z u erzählen, wen n ma n ih n nich t für eine n Göttersohn un d Halbgott gelten liefe , un d sic h z u Göttererscheinunge n bequemte , mi t de r Entschuldigung, Opinativ e potius qua m naturaliter. ' Und , mein ten wir , wi e sic h hie r gleic h zwe y groß e Fabelclasse n gezeig t haben, s o mus s de r Forsche r einzeln e Sagen , Überlieferunge n aus verschiedene n Zeite n un d Gegenden , ers t getrenn t un d i n ihrer Verschiedenhei t auffassen, eh e er z u bestimmen wagt, welch e Vorstellungen, welch e historisch e Nachrichte n irgen d ei n be stimmtes Zeitalte r un d ei n bestimmte r Volksstam m nebe n ein ander besafs , un d i n welche m Zusammenhange . — S o dachte n wir sonst , au f de m niedere n Standpuncte . Nu n mus s ma n da s 110 verachten, al s irrig e ungläubig e 'Wisserey' . Wa s irgen d i n einer Sag e vorkommt, müssen wir andächti g verehren , al s 'Göttersage' vol l 'heilige n Sinns' , al s höher e Ansich t germanische r Ur mysterien. Und di e gesammte Glaubenslehre, mit allen Sagen , Ahnungen und Geheimnissen , habe n die Vorväter 'bey m Auszu g au s Asie n mitgenommen.' (S . 40. ) Wa s lieg t daran , das s sic h kei n deutsches Vol k de r Abkunf t au s Asie n z u erinner n weife , das s Tacitus Germane n sic h fü r Aborigine n hielten , das s überhaup t keine Sag e nu r hinau f bi s zu m Auszug e de r Cimber n reicht ? Alles Andenke n a n Geschehene s is t freylic h verloren : abe r das Flüchtigste , wa s fas t be y jede m Anstof s sic h änder t ode r hinschwindet, de r G e d a n k e erhiel t sic h fest , i n ursprüngliche r Reinheit, ohn e Umwandelung , vo n de n erste n Sitze n her , durc h Jahrtausende. Wa s suche n wi r noc h Beweise? E s ist 'ein e au s inneren G r ü n d e n scho n unbestreitbar e Annahme' . Doc h läset sic h de r Mytholo g hera b z u 'Nachweisungen' , nac h dene n jener Annahm e 'geschichtliche Richtigkei t — ebenfall s nich t mehr zu bezweifel n ist. ' Vora n geh t noc h di e zweyt e 'Annahme ' de r 'geschichtlichen Wahrheit' vo n uralte m Aufenthalt e in Asien: un d nur, — /bekanntlich hatte n unser e Väte r ihre n Opferdiens t au f Bergen, un d w e n n wi r dies e Sitt e al s abstammen d vo n phry gischem un d oberasiatische m Bergdienst e ansehen : s o is t damit die erwähnt e geschichtlich e Wahrheit BEWIESEN. ' Un d wenn ma n si e nich t s o ansieht , is t ga r kei n Bewei s meh r nöthig;
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denn historisch w a h r heils t soviel al s bewiesen; un d historisch wahr is t de r Satz ; d e n n unse r Geschichtsforsche r sieh t nich t ein, w a r u m nicht . S o nämlic h gelang t e r dazu : 'di e Sag e trojanischer Abkunf t habe n mehr e Völker , vorzüglic h die Franke n und dami t di e andere n Sage n v e r g l i c h e n , das s de r sieben zehnte Gefährte des deutsche n Erzkönigs Thiusko Mösus geheifsen , von desse n Sohn e Brigs, Phry x ode r Franken da s Lan d Phrygi a (Frankenland) se y genann t worden , un d Herodot s bekannt e Er zählung, das s di e Ägypte r vo n de n Phrygier n abstammen , al s den Hauptbewei s da s Wor t Bekko s enthält , welche s au f phry gisch Bro d heifse , womi t da s deutsch e Backe n einerle y Stam m hat: s o seh e ic h ga r nich t ein , waru m wi r di e Sage , das s die Deutsche n lang e vo r de n Gothenzüge n i m Trojanerland e d . h. i n Vorder-Asie n gewohnt , nich t al s geschichtlich e Wahrhei t annehmen sollen. ' Da s heifs t doc h gründlich , gelehrt , scharf sinnig un d lichtvoll . Daz u al s 'Quellen ' Ott o vo n Freisingen , Königshoven, Aventin, Trithemius, Bernh. Herzog. 'Waru m nicht?' Wenn e r nu r nich t s o scheu wäre! Den n warum glaubt e r nich t gleich da s Ander e mit , wa s de r ältest e Währman n de s Troja janischen Frig a un d Francio , Fredegariu s Scholasticu s (i m sie benten Jahrhundert ) sagt ? Nac h Priamus , de m Frige n (Frigus), erzählt Fredegar , besetzte n di e ausgewanderte n Troe r theil s Macedonien,· theils, unte r Friga , durc h Asie n ziehend , lagerte n sie sic h a m Ufe r de r Dona u un d de s Oceans , di e Frigen . Di e dort bliebe n unte r Turchot , sin d Turchi; Ander e mi t Franci o lie durchstrichen Europa , bi s si e zu m Rhei n gelangten . Waru m wird n i c h t gewagt , di e Türken , nac h de r Erzählung , auc h i n den Eirchenschof s de r Kybelische n Bergmutte r zurückzuführen ? — De r scharfsinnig e Man n wir d un s Dan k wissen : wi r 'bestä tigen' sein e Meinunge n mit 'Bewtisstseyn, ' Es is t ungläubig e Klügeley , wen n ma n di e deutschen Troer, von dene n di e fabelhafteste n Nachrichte n ers t Abkömmling e im vierten Jahrhundert e angeben , durc h de n Seezu g de r Franke n im Jahr e 28 0 z u erkläre n meint ; 'e s schade t de r Wahrhei t de s Satzes nichts, ' das s nac h J. Grimm s Lehr e (Grammatik 2t e Ausg. S. 177 ) eine m griechische n Bekkos , geschweig e jene m urphry gischen, ei n deutsche s Wor t nich t mi t un d k , sonder n mi t p und h gleichkäme ; 'besonders , d a ma n beweise n kann , das s de r phrygische Diens t selbs t mi t de m Phallu s i n Deutschlan d vor -
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banden gewesen. ' Hie r is t de r Beweis , S . 44: 'Unser e Sprach e deutet i n manche n Worter n w o nich t au f Phallusdienst, doc h au f den Phallu s hin. ' Nämlic h Pfahl , Buhle n un d Bild . Mein t ih r etwa, Pfahl komm e vo n palus her , da s vo n paxillus, un d dief s von pango; da s zweit e Wort , i n seine r älteste n Form , di e doc h sehr jun g ist , puellare, vo n puellarius? Lase t euc h belehren : puella, ursprünglic h Mannweib, weise t auf de n Phallus hin, un d die gena u gleich e Bedeutun g vo n Bild un d Phallus überzeug t vollend. Wi r 'bestätigen' , un d nicht 'unbewusst' . 'Vielleich t wa r der ältest e Balder ei n Phallusgott, ei n alter Baai, au s dem später ein Apoll o geworden, ' nämlic h ei n germanische r Sonnengott . 'Wenigstens hatt e Fricc o i n de r Heidenkirch e z u Upsal a eine n Phallus al s Sinnbild. ' Wenigsten s a b g e b i l d e t war d e r ingenli priapo, — nach de r Urreligion de s elfte n Jahrhunderts . 'Fricc o kommt i n der Edda nich t vor , un d e s s c h e i n e n i n ih m Frigg , Balders Mutter, und Freir , Balder s Bruder, vereinigt. ' Als o war , schliefsen wi r getros t mi t unsere m Führer , w a h r s c h e i n l i c h dieser schwedisch e Got t de s Friedens, de r Lust und de r Heiratbe n — mannweiblich: 'sei n Name deutet au f eine Göttin , de r Phallus auf eine n Mann. ' Zweifelt ih r noc h a n urdeutsche m Baals- , Pfahl- , Balder s und Phallusdienst , a n Verehrun g scheuselige r Mannweiber ? — Mag denen da s deutsch e Rech t soga r di e Erbfähigkeit absprechen : wir stütze n un s au f de n 'Beweis, ' di e 'innere n Gründe' , di e 'ge schichtliche Wahrheit ' i n de n 'Sagen' . J a noc h mehr , de n Sat z von Religio n au s Asien , di e 'unbestreitbar e Annahme' , zeige n wi r (merkt au f de n Unterschied ) auc h al s 'bildlich e Wahrheit ' i n anderen Sage n vor . — Was ? frage n kleingläubig e Gegner , al s Beweis imme r 'Sagen ' un d wiede r 'Sagen' ? di e doc h nac h euc h ganz Andere s lehren sollen , di e 'älte r sind , al s di e Geschichte' ? So widersprech t ih r de n eigene n Grundsätzen ? — Wa s ih r doch einfac h seyd , un d unkundi g unsere r Geheimnisse ! Wa s wir brauche n können , is t wah r un d richtig . Wi r wissen , wie weit di e Sage , vo r de r Geschichte , dennoc h Geschicht e lehrt . Nur 'Andere ' dürfe n nich t wagen , un s di e Erklärunge n 'umzu stofsen'; si e können nu r 'unbewuss t bestätigen' (S. ix). Versteht ! in es komm t nich t darau f an , das s ma n mühseli g di e Rest e de s alten Glauben s aufsuche, un d dan n vorsichti g forsch e nac h ihre m Zusammenhang. Dara n ma g sic h niedrige r Fleif s üben : un s
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ist da s nu r hinderlich . Hüte t euch , etwa s gena u anzusehen : sonst werde n euc h di e schönste n Vergleichunge n z u Widerstreit, und gescheh n is t e s u m die Mythologie. Vo r Alle m wähle t euch , aber j a vo n de m höchste n Standpuncte , mi t christliche m Sin n und 'religiöse r Weisheit' , eine n erhabenste n Urgedanken , eine n Abgott, — Sonnenhel d ode r Monkalb; un d dan n fang t nu r flugs zu Vergleichen ' an . J e meh r zusammengeschleppt, dest o stärker 'begründet'. Ruf t nu r überall , w o ih r nicht s sehet : Wi r sehe n ihn, da s is t Er , de r Einzige , de r Urgötze ! Nich t unerhör t läse t er di e fromme n Suchenden : wa s ih r Vergleicht' , wir d euch unte r den Hände n gleich ; e r hauch t euc h di e Misc h Wörter de r uran fängliehen Wahrhei t ein : nicht umsonst, ebenso, darum und also. Eh ih r euc h umseht , is t di e urältest e Offenbarung , da s Geheim niss de s Urwissen s hergestellt . Hier seh t nu r di e Sagen an , di e euc h de r Meiste r (denn hie r ist e r nich t 'weniger , al s Anfänger' ) vergliche n hat , vo n de r Helden Brautwerbungen . 'E s is t w a h r l i c h n i c h t umsonst , dass al l di e verglichene n Sage n in s Morgenlan d hinüber weisen.' S . 41. De r westlich e Hel d nämlich , erläuter t er , zieh t ins Morgenland , de r östlich e gege n Weste n zu r Braut , ode r wenigstens is t di e Brautfahr t ei n f e r n e r Zug . Ih r werde t zu geben, das s ge n Osten , ge n Weste n un d fernhi n — 'de m Wort un d de r Sach e nach ' — einerle y sind . Offenba r als o liegt i n Erzählunge n vo n Fahrten in s Morgenlan d 'di e bild liche W a h r h e i t, das s di e Religionssätze au s de m Morgenlande kommen.' — Ja , wi r glauben , wi r wissen , das s al l dies e Sage n wie si e Hr. Mone dargestellt , ebe n s o wahr , un d nu r weni g jün ger sind , al s die , mi t de r e r [si e Vergleicht' , vo m Zug e de s Dionysos au s Indien . Wer nu r ers t lerne n könnte , s o rech t all e Vortheil e mi t der gewandten Sicherhei t unsere s Führer s z u handhaben ! Wi e vie l wird nich t ergründe t ganz allei n durc h geschickt e Ableitung de r Wörter! di e mus s de r Geschicht e nachhelfe n un d de r Sage . Wollt ih r di e Wanderlust de r alte n Germane n zeigen, un d ihre n Kriegersinn? di e Name n predigens . S . 19 . D a sin d Gambrivit Kampfliebende, vo n Kampf un d Freyen lieben , Suevi Herum schweifende, Tungri Zwinger , Sygambri Sige s (Odins , Siegfrieds ) Kämpfer. Der Hauptnam e is t abe r "Thiutssöhne, Teutonen — wahrscheinlich Teut-soner' — i n de r Ursprache , den n von de n be -
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kannten ha t kein e de n Pluralis soner — Voraus nachher Teutsche geworden ist/ Ih r staunt ? o das is t noc h nichts ; hört , un d bete t an. Da s Wort Kämpfer zähl t nich t mehr , al s dreyhundert Jahre; der Etymolog , inde m e r das , au s eigene r Machtvollkommenheit , Gott weifs , welche m zweytausendjährige n Volk e leiht , findet , durch scharfsinnig e Herleitung , i n de m blutjunge n Kame n di e urweltliche Glaubenslehr e de s alte n Volk s 'angedeutet' : 'De n Zunamen Kämpfe r hatte n si e vo m — heilige n Beche r (Kumpf , ne Kopf, w o h e r auc h Schöpfer , Schaffe n u . s . w.) , si e ware n all e Kitter de s heilige n W e l t b e c h e r s , Meeresbechers , de r als Gap Ginung a i n de r Völusp a vorkommt , un d womi t i m Chri ete nth u m de r heilig e Gral , di e Taufetein e un d Kelc h de s Heiles gleich e Bedeutun g haben. ' Seht , da s is t 'religiös e Weisheit' christlic h zugleic h un d gotteslästerlich . Un d Bewei s der Sprachrichtigkei t foder t doc h Niemand ? 'Das s dies e Erklä rungen vo n Manche m b e z w e i f e l t werden, ' — ja , un d wider legt vo n Anderen , — 'is t noc h kei n Bewei s ihre r Nichtigkeit' . Nein, gewis s nicht ; vielmeh r 'unbewusste Bestätigung. ' Begnügt sic h Eine r mi t de n schlichte n un d weni g tiefe n Erklärungen de r Name n Siegfried un d Dieterich? E r wir d hie r besser belehrt . S . 43 is t unte r Siegfried , Otni t un d Ruthe r sprachlich de r Begrif f de s Tagesgotte s un d Lichthelden ; da gegen heifs t Dieteric h w ö r t l i c h ei n Todtenreche , Todtenherr* . Aber S . 1 6 vereinig t de r Nam e Siegfrie d di e nordische n Götter namen Sige (Odin ) un d Freir. Di e Edd a weif e freylic h nicht , dass Odi n Sigi heifst ; i n de r Ursag e hief s e r so , glaube t nur . Doch abe r sin d S . 33 Freir un d Freia 'i n Namen un d Sach e mi t Siegfried völli g gleich; ' un d S . 44 zeigt sic h der Gräuel ganz , aber wiederu m anders , u r s p r ü n g l i c h heils t Siegfried — Mannweib. Un d al l dies e Erklärunge n sin d gleic h richtig : da s wa r Alles Ein s i n de m Mischmasc h der Urgeheimlehre . Nichts abe r zier t de s Mythologe n Erfindunge n mehr , al s Citate. E s is t ga r nich t nöthig , das s i n de n Stelle n dasselb e zu lese n ist , wa s de r Auslege r sagt . Nich t Jede r wir d imme r nachschlagen, un d der Mytholog wäre ja wede r neu , noc h scharfsinnig, wen n e r da s wiederholte , wa s scho n i n den Texte n steht . Auch wiss t ihr , das s durc h Vergleichun g di e verschiedene n Ge danken gleich werden . Doc h w o ga r z u unglaublich wäre , das s vollständig, Wor t fü r Wort , di e neu e Ausdeutun g sic h be y de n
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Alten fände , w o als o gewis s Jede r nachschlüge , — d a citir t ei n vorsichtiger Mytholog , der Naseweisheit zum Trotz, H a n d s c h r i f ten. D a Hr . M ni e eine n Druc k de s Heldenbuch s gesehen ha t (S. 16) , s o kan n e r ohn e Sche u di e Pfälzisch e Hds . 37 3 Bl. 110 , 111 (da s heifst , ein e Stell e au s de m Wolfdieterich ) z u dem Satz e anführen, 'Sidra t sey , nac h naturgeschichtliche r Bedeutung , wi e in de r phrygische n Sage, Bil d de r Allmutte r Natur , di e au f de n Bergen wohnet , un d de n Löwe n zu m Sinnbild e ihre r Lebens wärme hat. ' (S . 53.) Nac h dem gedruckten Wolfdieterich wohn t die Königi n Sidra t au f de r Bur g z u Garte n — nich t abe r au f den Berge n — , un d si e pfleg t un d heil t de n Löwe n Wölfdiete richs. I n de r Heidelbergische n Handschrift , gieb t un s de r My tholog z u verstehen , se y di e Red e vo n Naturgeschichte, vo n de r Allmutter un d ihrer Lebenswärme. We r da s nich t glauben kann , nun, de r mus s glauben , das s de r Man n ih n mi t Zeugnissen , di e Niemand prüfe n kann , verlocke n un d hintergehe n will . 119 Wa s solle n wi r vie l de s Einzelne n anführen ? Da s Grund lose, Unwahrhaftig e diese r Ar t vo n Mythologi e sollt e Jede m einleuchten. Beklagenswert h ist , we r i n gute m Glaube n au f solchen Abwege n de r Forschun g irrt , abe r wehe , we r sich hoch müthige Sicherheit un d trüglich e Künste z u Begleiterinnen wählt ! Ihn treff e Verachtung , bi s e r de r schnöde n Gesellschaf t Urlau b giebt, un d umkehr t zu r Wahrei t un d Redlichkeit . Nur de r 'ehrwürdige n Sache ' (S . v) wegen , un d de s unheil drohenden 'Hauptsatzes' , de n di e Vorred e S . aufstellt , müsse n wir noc h zu m Theil sagen , wi e sic h Hr. M a n de m vorliegende n Gedichte insbesonder e versündiget . De r Hauptsat z is t nämlic h dieser: 'Di e dre y Sagenkreise , de s Heldenbuchs , Roland s un d des H . Grals , enthalte n kein e Geschichte , sonder n di e ältest e Religion de r west - un d nordeuropäische n Völke r i n geschicht licher Umstaltung . Diese r Inhal t finde t sic h zerstreu t auc h i n der übrige n altdeutsche n Literatur , vorzüglic h in de n Minnelie dern, un d i n de n Sage n un d Lieder n de s Volkes. ' De n unge heuren 'Satz ' ha t e r fertig , nu r di e 'Beweise ' fehle n noch ; e r 'weifs nicht , o b e r ih n i n seine r ganze n Ausdehnun g i n seine m Leben beweise n wird. ' Da s ist , i n de r Ar t wi e e r begonne n hat, ga r nich t schwer. E r mach e sich daran ; i n wenige n Jahren wird Alle s vollende t seyn . E r wir d dann , nac h de r Arbeit , umsonst vo m Schicksa l di e verlerne n Jahr e zurückbitten .
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Es scheint, nac h unsere m Ausleger (S. 3), Ein 'Grundgedanke' durch de n Sagenkrei s de s Heldenbuch s z u gehen , 'da* s irgen d ein Hel d au f Veranlassun g eine r unheilvolle n Brautwerbung vo n seinen Verwandte n ermorde t wird , wodurc h da s gauze Geschlech t der Mörde r seine n Untergan g findet. ' Doc h sollen einig e Liede r auch nu r di e Brautfahrt , mi t Kamp f verbunden , darstellen , an dere, 'mi t Anspielun g un d Hinweisun g au f di e Jungfrau, ' de n Kampf un d di e Ermordung . We r di e Gedicht e kennt , wir d be y vielen nich t wissen , w o e r si e unterzubringe n habe . Da s Hildebrandslied gehör t z u de r Brautfahrt ; e s weil s vo n keine r Brau t und doc h is t e s i n eine r ältere n Gestal t übrig , al s di e andere n alle. Otnit , wir d ma n glauben , enthalt e di e Fabe l ganz , nu r der Untergan g de s Mövdcrgeschlecht s fehle , un d dami t stimm t auch S . 30 di e Angabc , wa s Otnit s Sag e sey . Abe r nac h S . 3 ist in de m Gedichte blof s di e Brautwerbung enthalten . Wiederu m S. 18 lernen wir , de r 'Grundgedanke ' se y 'de r gefahrvolle Kamp f für di e Kettmi g un d Erwerbun g eine s greisen Gutes , da s i n feind licher Gewal t ist. ' Bi s S . 53 di e viert e un d f ü n f t e Deutun g der Sag e folgt , wonac h i n Otni t un d Sidra t u r s p r ü n g l i c h blofs di e naturgcschichtlich e Bedeutung gelege n war : Otni t wa r Anfangs bloj' s de r Got t de s Sonuenjnhrc s un d Sonnenlichts , de r i alle Jahr e stirb t un d \viedergebore n wird , Sidra t abe r da s Bil d der Allmutte r Natur . 'Dennoch' , fllg t e r hinzu , se y 'nich t abzu sprechen, dass'i n ihre r Sage nicht nur ein e höher e philosophisch e Bedeutung liege , wonac h di e Grieche n auc h de n phrygische u Dienst erklär t haben , sonder n das » woh l auc h di e Geheimlehr e der alte n Deutsche n jen e höher e Ansich t enthalte n habe. ' Un d das Heg t sannu t un d sonder s 'ursprünglic h i n de r Sage, ' e s is t ihre 'Bedeutung' , ih r Grundgedanke . Auf mythisch e Zahle n leg t i n de r Nibelungen-Einleitun g Hr. M de n gröiste n AVerth ; obgleic h z u beweise n ist , das s di e Zahlen sic h i n di e Nibelungcnfabc l ers t späterhi n chiscblicheit . Hier i m Otni t vermisse n wi r de n geliebte n Zahlenkram ; nu r di e Anzahl de r Aventiire n — e s sin d ihre r siebe n — schein t nac h S. 7, 'nich t ohn e Bedeutung' . Sollt e sic h nich t vielleich t meh r finden, wen n ma n di e Versteckten ' Zahle n aufsuchte ? I n de r Nib. Eiul . S . 7 7 'la g versteckte r Weise ' di e Zah l Zwöl f i n V . 42G5 uud 42G C der Nihehmgeminth . Dor t werde n nämlic h 'inner halb vie r Tage n a n dreyJsigtauseu d Mur k ode r mehr ' a n di e Ar L A C H M A N S S M. . S C I I H I K T K V 2
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men gegeben ; da s macht e 'Zwölf , nac h de r Geheimrechenlehr e der alte n Deutscheu . Es gil t de n Beweis , Otni t bedeut e de n Sonnengott . Weif s etwa de r Mytholo g Merkmal e de s Sonnengotte s a n ih m vorzu weisen? Kei n einziges . E r vergleich t einzeln e Puncte , — nicht etwa i n Otnit s Sage , auc h wa s vo n Siegfried , Buther , Loheran grin erzähl t wird , und mit eine m Sonnengott e als Sonnengot t nichts z u schaffe n hat , wi e vie l sic h ebe n vo n flüchtiger Ähnlichkeit finde n will , mi t Osiris , Atti s un d Adonis . Alle s ruh t au f der Vergleichun g — und Vergleichun g gieb t hie r allema l Gleich heit — Otnits mi t Anderen, di e auc h Brautfahrte n getha n haben ; und 'a m wichtigste n is t di e Vergleichun g mi t de m Hörne n [hör nenen] Siegfried , desse n u n b e z w e i f e i t e E i n h e i t mi t Otni t für di e Erklärung beide r seh r vortheilhaf t ist ' (S . 31). Di e Ein heit de r beide n is t vo n Hau s au s 'unbezweifelt' , un d darau f gründet sic h di e Vergleichung , wi e di e Erklärung . 'S o wi e ic h den hörnene n Siegfrie d fü r de n deutsche n Othi n vorzüglic h als Licht - un d Jahresgott ' (wa s Othi n nich t ist ) 'erklär t habe , so gil t auc h dies e Erklärun g fü r de n Otni t un d sein e Ver wandten' (S . 40). Nu n is t abe r i n de r vorhe r angeführte n Leipziger Recensio n Hn . M s Sonnengot t Siegfrie d gründlic h ge nug widerleg t worden ; als o is t a n de r Erklärun g Otnits , di e auf nicht s Anderem , als de r 'unbezweifelte n Einheit ' mi t Sieg fried beruht , auc h nicht s Wahres , sonder n Alle s nu r Duns t un d Nebel. m Doc h d a is t j a woh l etwas , wi e e s ei n Sonnengot t wün schen kann: Wiedergeburt . Nac h S . 43 'WISSE N wir , das s Otnit, Siegfried un d andere ' — Sonnengötter nämlic h — 'wiedergeboren WURDEN.' Da s is t doc h nichts Kleines, wen n e s nu r wah r wäre . In de r Nibelunge n - Einleitung S . 8 3 gesteh t Hr . M , clas s di e Lieder vo n Siegfrieds Widergebur t nicht s wissen, abe r unleugba r gehe si e hervo r au s eine r Sage de s s i e b z e h n t e n Jahrhunderts . Die Sage lautet, e r w i rd e i nst wiederkomme n (Altd. Wald. 1,322). Im Otni t S . 17 'schein t es, ' nac h de n Lesarte n de r Hds . B V . 67 un d 85 , 'das s Otni t scho n einma l gestorbe n un d wiederge boren war. ' Elia s rede t Otnite n an ; ic h beklage , sag t er , daz dir nach dlnem tode so nl arbeit iif erstanden sint, s o vie l Ge fahren un d Mühseligkeiten , di e di r de n To d h o l e n . — S o steht e s mi t Siegfried s un d Otnit s Wiedergeburt .
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Allein di e Vergleichun g beider , triff t si e etw a de n Gan g ihrer Schicksale , de n Zusammenhan g de r Sage ? Nich t doch , nur Kleinigkeiten, nu r wa s i n den ächtesten Quelle n fehlt . Dief s ist da s Übereinstimmend e (S . 31). Ih r Verhältnis s z u Alberic h — (de n di e nordisch e Sag e nich t kennt ) — is t dasselbe , 'nu r mit de m Unterschie d de r Abstammung , de r nac h ältere n Sagen ' — (di e vo n Albe r ich nicht s wissen ) — Vielleich t auc h nich t vorhanden wäre. ' Nämlich , Waffe n vo n Eiberich: be y Siegfried , gesteht Hr . M , nu r di e Tarnhau t — (di e wede r Schwert , noc h Panzer ist , un d Zauberkräft e hat , wovo n be y Otnit s Waffen sic h keine Spu r findet ) — , 'gewissermafsen ' auc h — (abe r nac h de r Erzählung nicht ) — das Schwert Balmung . Befreyun g de r ein gesperrten Brau t vo n ihre m wilde n Hüter : — (nu r nac h de r jüngsten Quelle , de m hörnene n Siegfried , i n de n frühere n nicht s der Art ; un d Kriemhil d bewalir t ei n Drache , Sidra t ih r Vater , ein Heidenkönig. ) Daz u hilf t beide n de s Zwerge s List , de r di e Wege weist : (wiede r i m Hornsiegfried , un d nich t Alberich , son dern Eugel) . Beid e habe n zwölf Männe r Stärke:—(allgemeiner mythischer Ausdruck ; un d di e Zah l nich t einma l fest , Alberic h hat zweinzic manne kraft, Biterol f S . 80·). Vo n de n Ringe n nachher. Beid e werde n i m Wald e unte r Linde n ermordet : ( — ob Siegfrie d draufse n ode r i m Haus e ermorde t sey , wa r frü h 12 2 zweifelhaft; vo n de r Lind e is t Manches z u sagen, abe r bezauber t war si e nicht, unte r ihr verschlan g ih n kein Drache , wi e Otniten. ) Und is t da s Alles ? Nein , e r brau t meh r zusammen : 'De m er matteten Otni t wir d sein e Brau t i n di e Ann e gelegt, ' (da s er findet de r Mytholog , s . Otn . 1790 ) 'darau f streite t e r mi t de n Heiden a m Wasser , da s ih n umzäun t (?), un d sink t vo r Müdig keit de r Sidra t i n de n Schofs , di e ih m mi t eine m Schleye r de n Schweifs abwischt, ' (dan n abe r streite t e r vo n Neuem) 'ebens o Siegfried' (nu r i m Hornsiegfried ) 'au f de m Drachenstein,' (abe r nachdem de r Drach e tod t ist ) 'un d überwunden ' (Otni t is t nich t überwunden) 'i m Rosengarte n de r Kriemhild, ' (nac h keinesweg s allgemeiner Sage ; un d Kriemhil d is t dor t nicht, wi e Sidrat , di e errungene Braut ) 'di e ihre n Schleier , g l e i c h b e d e u t e n d mi t der Tarnkappe , übe r ih n wirft , wodurc h si e ih m Lei b un d Le ben rettet, ' (ha t Sidra t di e Tarnkappe ? rette t di e Tarnkapp e das Leben? stärk t sie Ermattete ? wisch t ma n damit de n Schweif s ab?) O d e r nac h de m grofsen Rosengarte n mi t al l ihre n Frauen, 20*
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(Sidrat is t allein ) 'de n Dieteric h vo n Ber n u m Schonun g ihre s Friedels anfleht , welche s auc h vo n Otni t erzähl t wird , der , unter de n Linden ' (unte r einer Linde) Vo r Garda , gleichbe d e u t e n d mi t de m Rosengarten ' (de n di e meiste n Nibelungen sagen nich t kennen ) 'vo n Wolfdieteric h überwunden , blof s durc h Dazwischenkunft seine r Frau ' (di e nicht , wi e Kriemhild , Helde n nach Garte n zu m Kampf gelade n hat ) Vo m Tode gerette t wird. ' Das heifs t nu n grofsartige s Auffasse n de r Sag e un d ihre r Be deutung, gründliche s Forsche n nac h de m Zusammenhang . W o wirklich dieselb e Fabe l mi t andere n Nebenumstände n vorkomme , weifs unse r Auslege r theil s nicht , theil s sin d di e Abweichunge n ihm unwichtig . E r vergleich t liebe r mi t Otni t — staune n wird , wer di e Sage n kenn t — de n eddische n Skirnir , Köni g Ruther , und au s de r Vilkinasag a Osantrix , Osid , Rodolf , Hertni d vo n Vilkinaland, Rodingeir , Attila . Otnits Ring , de n Alberic h seine r Mutte r gab , un d durc h dessen Zauberkraf t de r Zwer g sichtba r wird , führ t unsere n scharf sinnigen Auslege r z u tiefe n Deutungen . S . 1 7 spiel t e r ers t vor : 'So wir d vo n Eiberich s Verschwinde n au s de r Sag e nicht s er w ä h n t , un d dennoc h s c h e i n t nac h V . 80 4 ein e Sag e darübe r vorhanden gewesen. ' Dor t nämlic h sag t Eiberich : dune mäht mich niht Verliesen, di e wlle d u hast daz vinger'in. S . 3 1 scho n kühner: 'Beid e (Otni t un d Siegfried ) sin d i m Besitz e de s Zauber 123 rings, mi t desse n Verlust , de r be y Otni t auc h a n z u n e h m e n , ihr Schicksa l unvermeidlic h eintritt. ' Un d S . 4 8 bricht , ohn e 'Scheinen' und 'Annehmen', di e Unwahrheit i n ihrer ganzen Scham losigkeit durch : 'Waru m abe r Otni t un d Siegfrie d trot z ihre r göttlichen Abkunft " (Otnit ? ei n Zwergenkind ) 'sterbe n m (lesen, das leuchte t scho n darau s ein , das s si e Sonne n - Einfleisclmngen (Incarnationen) sind' , (Incarnatione n eine s sichtbare n Körpers? ) 'aber u n s e r e Sag e g i b t noc h tiefe r de n Grund an , si e h a b e n nämlich de n Zauberring 1 un d Gürte l v e r l o r e n , wodurc h si e au s dem Kreis e de r höhere n Wese n ausgetreten , un d als o de n Ver wandlungen de s irdische n Lebens , namentlic h de m Tode , unter worfen sind. ' Ha t di e Phantasi e irgen d Grund ? Siegfrie d be kommt durc h de n Rin g kein e Zauberkraft , vie l wenige r Göttlich keit; Otni t gewähr t e r nichts , al s da s Vermögen , seine n kleine n Vater z u sehen , un d Elia s sieh t Albrichen , mittels t de s Ringes , ebenso gut , al s er , Z . 1002 . Das s Siegfrie d seine n Rin g un d
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den Gürte l — doc h woh l nich t seine n eigenen ? — verliert , ist un s unbekannt : wen n e r beide s weggieb t — und auc h da r über sin d di e Sagen uneini g —: so ha t da s andere n Zusammen hang. Un d is t e s den n wahr , das s Otnit s Sage , di e de n Ver lust de s Ringe s ers t 'annehmen ' hiefs , un d dan n soga r 'angab' , von Eiberichs Verschwinden 'nicht s erwähnt' ? Das s der Ring verloren sey , 'gieb t si e nich t an' : ma n dar f annehmen , e r is t un wichtig geworden seitde m 'sic h de r Zwerg öffentlic h zeigt' : abe r ausdrücklich wird erwähnt , das s Alberich Garte n verlasse n habe , weil di e alt e Königin , dere n Kebsman n e r war , .gestorbe n sey : Wolfdietr. 881 . Sidrat ist nac h Hn. Ms Deutung S. 45 ff. Astarte, Isis , Aphro dite, Cybele , Mondes - un d Erdgöttin , Ostar , Ostaci a — 'nich t umsonst' ei n Zauberwei b — , Kriemhild , Sisilie , Ute , Liebgart , heilige Jungfra u — welch e (hört , christlich e Glaubensforscher! ) 'auch di e christlich e Mondesgötti n geworden ' is t — , un d Genoveva. Doc h wei l e r selbe r sagt , 'di e Vergleichun g diese r weiblichen Grundwese n in s Einzeln e z u verfolgen , führ e z u weif j s o ma g da s Spie l ruhen . Es folge n S . 47 Behauptungen übe r Eiberich, erwiese n durch 'ebenso' un d 'daher'. Wi e aber de r Mytholog aus de m neckischen Zwerg, de m spätgeborne n Vertrete r seine r gesammte n Gattung , sich eine n Zeu s erfabelt ; un d wi e i m Nibelungenlied e Giselher , der 'nich t umsonst ' ei n Kind heilst , sein e Stell e vertritt , un d so gar Siegfried ; ferne r wi e 'darum ' — wei l Eiberic h harfe t — 'denn auc h Spielleut e de r Helde n Wegweise r sind , wi e Volke r der Nibelungen' , un d wi e 'darnac h Lachmann s Zweife l (e r wies, ohn e z u zweifeln , Widersprüch e nac h i n eine r Stell e de r Nibelungennoth) theil s unnöthi g sind , theil s gehoben' , — da s Alles, un d wa s de r Mythenmenge r noc h sons t i n de n Wirbe l seiner Vergleichungen z u ziehen weifs, mag , we n hirnlose r Mischmasch un d Unwahrhei t erfreut, be y ih m selbe r nachlesen . Nu r dass e r S . 48 glaubt , 'wi r wisse n nicht , wa s unte r de m Land e Ahnari un d de m Berg e Göickelsass z u verstehe n sey, ' is t etwa s stark. I n de r symbolische n Umnebelun g lieg t ih m Armenie n 124 und de r Koukesas allzufern , ebe n s o fer n de r Kopenhagene r Laurin (Nyer . Symb . p . 48 . 49) . Au s demselbe n wa r auc h z u lernen, das s mi t de r Bur g Muntabure, a n di e Hr . M , nac h un -
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genügenden Anmerkunge n übe r Otnit s Begleiter, komm t (8.51 ff. ) wirklich munt Thabor gemein t werde , un d nich t di e Stad t Mon tabaur i m Westerwald. Suders nimm t e r zuers t mi t Göttlin g fü r Tyrus, wei l si e i n Syrie n — Surjen, Surie, ode r Sirie, nich t Surgen — liege n soll . Nu r is t nich t abzusehen , wi e Sur sollt e in Suders verderb t worde n seyn . E s is t Nam e de r sagenbe rühmten, vo n Satur n erbaute n Stad t Sutrium, desse n Lau t fü r Deutsche de n Begrif f eine r südliche n gab . S o ka m si e leich t in de r ungelehrte n Sage noc h südliche r z u liegen , un d de r Nam e ward i n da s gleichgeltend e Sunders umgedeutecht . Wa s sol l man abe r vo n de m gelehrte n Auslege r denken , de r ohn e Grund, und ohn e Beweis , au s leidige m Scharfsinn , endlic h ga r di e Burg Garte n zu m Göttersit z Asgar d erhebt , Sunder s un d Muntabure i n ursprünglich e Sonnen - un d Mondburge n umzau bert? Zum Schlüss e wolle n wi r noc h di e Beylag e vo n S . 57 bi s 63 erwähnen , de n schätzbarste n Thei l de s Buchs , de r zwa r mi t dem Otni t eigentlic h nicht s z u schaffe n hat . E s is t au s de r heidelbergischen Kaiserchronik , eine r i n vielfache m Sinn e seh r wichtigen Handschrift , di e ma n bisher fas t nu r de m Namen nac h kennt, Z . 471 7 — 4954 , di e Geschicht e vo n Porsen a un d Mu cius Scävola , hie r unte r Vitellus (Vitellius ) erzählt , mi t de n Na men Otto (Otho ) un d Odnatus. Al s merkwürdi g zeichne n wi r aus Z . 4765 wollit ir , 476 7 ic h cermezze mich, 482 5 ic A werde, 4820 sagen ich, 482 7 vch fü r v d . i . tu , 484 8 mir nersprach fü r mir n e sprach, 489 5 e n resprach fü r erne sprach (4885) . Mi r gesellen 477 8 sol l mi r z e gesellen heifsen . 494 1 vo r Namis is t surnames. 475 0 un t sich notliche betrageten, vielleicht betageten, bis zu m nächste n Ta g fristeten ? Z . 478 2 is t un s undeutlich . Die Interpunction , di e überal l sorgfältige r sey n sollte , is t auf fallend fehlerhaf t Z . 4831 — 3 4 un d 488 5 — 88 . Für unser e Lese r bedar f e s nich t de r Versicherung , abe r Hrn. Mone n bitte n wir , wen n es ihm auc h etwa s saue r wird , zu glauben , das s kein e Feindseligkei t gege n ih n unse r noc h immer schonende s Urthei l geschärf t hat : abe r gege n di e Ar t von Arbei t un d Forschung , di e e r i n diese m Buch e angewandt , hegen wi r die allerfeindseligst e Gesinnung . E r wir d un s imme r willkommen seyn , wen n e r mi t Fleif s un d Treu e zu r Förderun g
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der deutsche n Philologi e arbeite n will ; un d wi r freue n un s auf sein e längs t versprochen e Ausgab e de s Pfaffe n Konrade , deren Verzögerun g nu r Gute s erwarte n heilst . Möcht e e s ih m gefallen, de m Gedicht e vo n Kar l di e Kaiserchroni k sogleic h beyzufügen! Durc h eine n sorgfältige n Abdruc k de r beide n Werke würd e e r sic h mi t geringe r Anstrengun g ei n wahrhafte s Verdienet erwerben , un d dauernde n Ruh m un d Dank , zu m Lohn seiner Bemühungen . CK.
t) her da s wahrscheinlich e Alte r un d di e Bedeu tung de s Gedichte s vo m Wartburge r Kriege , ein literarhistorische r Versuc h vo n AUGUS T KOBBRSTEIN , Adjnncte n a n de r Landesschule z u Pforta . Nanmbur g 1823 . i v u . 6 8 S . i n 4 . Aus de r Jenaische n allgemeine n Literatur-Zeitung . Octobe r 1823 . Nr . 194 . 195 .
105 Mi t diese r kleinen , abe r nich t unbedeutenden , Schrif t trit t ein junge r Man n i n di e Gesellschaf t de r Freund e de s deutsche n Alterthums. Wi r biete n ih m eine n herzliche n Grufs , de n e r al s ein strebsame r un d Wahrhei t suchende r Forsche r s o seh r ver dient. Wi r lobe n ih n nicht : e s könnt e scheinen , un s blend e de r Beyfalt, de n e r unsere m Aufsatz e übe r de n Wartburge r Krie g (Jen. A . L . Z . 1820 . No . 96 , 97 ) gegebe n hat . Di e Achtun g der Edel n ist , auc h ohn e Lobpreiser , z u gewinne n durc h Tüch tigkeit; di e Achtun g des Pöbels erwirb t ma n durch unablässige s Schreyen, Grofsthu n un d scheinba r geistreiche s Wesen . Hr . Koberstein ha t gewählt : e r wil l nu r de n Bessere n gefallen . Wir wünsche n ih m nichts , al s das s ih m gegönn t werde , ohn e Anfechtung da s begonnen e Studiu m fortzusetzen . Uns abe r gebührt , w o wi r ih n au f Irrwege n sehen , abzu mahnen, un d de n redlic h Suchende n warnen d zurückzurufen . Auf de m Tite l de s Buch s steh t de r unleugba r richtig e Sat z J . Grimms: 'Inhal t un d For m führe n i n de r Geschicht e de r Poesi e immer zu denselben Resultaten'. We r sollte glauben, das s gerade in unrichtige r Anwendun g dieses Satze s di e Schwäch e de r Ab handlung liege ? De s Vfs . Meinun g is t nämlic h die : wa s Rec . durch Betrachtun g de r äufsere n For m de s Wartburge r Kriege s gewonnen hat , ebe n das , un d noc h Einiges mehr , hab e e r durc h Erforschung de s Inhalt s herausgefunden . Un s könnt e e s lie b seyn, wen n diel s de r Ertra g seine s Fleifse s wäre . Abe r Hr . K hat nur , wa s allerding s a u loben ist , einig e historische Umständ e mit Sorgfal t erörtert ; und wa s darau s folgt , kan n man ziemlic h
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bey jede r Ansich t vo m Wartburge r Krieg e zugeben . Hingege n das Neue , sein e weitere n Vermuthungen , streite t nich t nu r mi t den frühere n Meinungen , sonder n nich t wenige r auc h mi t de r unserigen. Als o unsere Forschun g hätte e r nicht billigen, vielmehr verwerfen sollen . Dief s is t nich t geschehen ; de r Widerspruc h entging ihm , wei l e r unser n Bewei s nich t geprüft , nn d daru m nicht durchdrunge n hat . E r missbrauch t unser e Beweisgründe , er missversteh t Jaco b Grimm : — durc h eigen e Schuld ; den n wer hat ih n gelehrt, wahr e Forschun g könn e bestehen, w o Inhal t und For m getrenn t werden ? Hr. K ha t mi t Fleif s un d Genauigkei t di e historische n Be ziehungen de s Gedichtes vom W. Kr. aufgefasst , die , obgleic h de r Wettgesang i n die erste n Jahre des xn i Jahrhunderts falle n soll' , bis gege n 125 0 reichen . Ferne r dünk t ihn , di e Lebensverhält nisse de r Dichte r seye n unrichti g dargestellt : Eschenbac h se y Walthers Fein d gewesen , e r werd e unschicklich , 'be y seine r be k a n n t e n Abneigun g gege n di e deutsche n Sagen' , mi t Horand , wie e r vo r Hüte n saug , verglichen ; Reinraa r vo n Zweier , de r bis gege n di e sechzige r Jahr e de s xni Jahrh. geleb t habe n muss, könne nich t woh l i m Wartburge r Krieg e kieser gewese n seyn . Mithin se y nich t nu r Einzelne s unächt , sonder n de r erst e Thei l des Gedichte s nothwendi g ers t einig e Zei t nac h Reinmar s Tod e verfasst worden ; de r zweyte , in dem Reinmar nich t auftritt , mög e tschon etwa s älte r seyn . Dan n ha t de r Vf . sorgfälti g gezeigt , wieviel Mythische s i n de r Perso n Klinsor s liege ; di e Zeugniss e für sei n historische s Dasey n such t e r hinwegzuräumen . Hab e nun Klinso r ni e gelebt : s o gehöre e r auc h ursprünglic h nich t i n den Krie g vo n Wartburg . Woh l abe r könn e gege n di e Mitt e XHI Jahrh . ei n poetische r Wettkamp f zwische n Wolfra m un d dem mythische n Klinso r erdichte t seyn , 'welche r de n grofse n Zwiespalt i m Menschen , zwische n Natu r un d Geist , Wisse n un d Glauben, Irdische m un d Göttlichem ' darstelle n sollte . Diese s Gedicht, de n s. g. zweyte n Theil, mög e dann mi t dem Wartburge r Kriege de r Umarbeite r Lohengrins i n Verbindun g gesetzt haben . Wir lasse n de n 'groise n Zwiespalt ' unangefochten . Ma g den Vf . darau f Hoffmann s Erzählun g vo m Wartburge r Krieg e ') Di e Angabe n S . 6 5 sin d unvollständig . Da s Jah r 120 7 ha t auc h Dietric h von Thiiriugen . Da s Chronicoi i lliddageslms . (bi s 1508 ) i n Leibn . scr . r . Brunv. 3 , 78 : 120 5 Clingesho r astronomu s floruit .
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M VO M WARTBUHGBR K R I E G E ,
gebracht haben , ode r nicht : ein e stren g prüfend e Forschun g wird dahi n nich t führen . Was mein t Hr. K eigentlic h vo n de m Umarbeiter dee Lohengrins? Entwede r missverstehe n wi r ihn , ode r e r uns . Rec . hatte vermuthet, etw a vo n S . 1 7 a n se y da s Gedich t vo n eine m Spä teren fortgesetzt ; S . 1 6 finde t sic h de r erst e ungebührlich e Reim, und nachhe r viele . Unse r Vf . hingege n behaupte t zwe y Über 107 arbeitungen. Da s ursprünglich e Gedicht , sag t er , mocht e i n kurzen Verse n geschriebe n seyn ; au f diese s Gedich t weis e hi n S. 18. Allei n dor t heils t es : al s un s diu aventiur seit i n de n Heden; mithi n wa r da s Gedich t strophisch . Den n ei n märe kann zwa r ei n liet heifsen , abe r nich t lieder. Als o wir d ent weder ei n französische s Wer k i n Strophe n gemeint , ode r ei n deutsches, ebenfall s i n Strophen . Un d i m letzte n Fall e is t kei n Grund, mi t Hn . K anzunehmen , das s da s früher e Gedich t älte r gewesen sey , al s de r Anfan g de s jetzige n (S . 59) ; den n wora n sollte da s höher e Alte r erkann t werden ? Vielmeh r wir d de r Umarbeiter ebe n de n Anfan g de s ältere n strophische n Gedicht s beybehalten habe n (der , au s kurze n Verse n i n Strophe n umge setzt, nicht , durc h genaue n Reim , ei n höhere s Alte r verrathe n würde); dann , S . 16, beganne n di e Änderungen . Freylic h dünk t uns de r ander e Fal l wahrscheinlicher , das s de r später e Dichte r nur da s Unvollendete , nac h de m französische n Original e fort setzte, abe r nicht s umarbeitete . Doc h darübe r ist nich t z u strei ten: nur , wi e ma n sic h auc h entscheide n mag , Hn . K s erste r Dichter un d erste r Umarbeite r falle n zusammen , un d sei n dritte r Bearbeiter is t mithi n ers t de r zweyte . Diese n letzte n Dichte r des Lohengrin s nu n setz t e r i n di e zweyt e Hälfte de s xi v Jahr hunderts, de r schlechten Sprach e wegen . Di e historische n An spielungen, sovie l un s bekann t ist , gehe n nich t übe r da s drey zehnte hinaus ; un d wa s Sprach e un d Rei m betrifft : s o is t i n diesem Jahrh . bereit s s o vie l Unregelmälsige s un d Fehlerhafte s in Gebrauc h gekommen , das s ma n nich t leich t vo n eine m Ge dichte behaupte n kann , e s se y ers t au s de m xiv ; dagege n die , welche ma n nothwendi g de m xi u zuschreibe n muss , meisten s leicht z u erkenne n sind . Doch fü r de s Vfs . Sach e lieg t dara n nich t viel . Hingege n ist ih m seh r wichtig , wa s e r z u schnel l entschiedo n hat , o b de r erste Thei l de s Wartb . Kg. , un d de r zweyte , un d de r Anfan g
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des Loherangrins , vo n de n dre y Dichtern , ode r vo n Einem sind . Er nimm t Überarbeitun g an : wi r finde n di e ächte n Strophe n i n Ausdruck un d To n s o auffallen d gleich , das s ma n be i de m Umarbeiter de r beide n erste n Gedicht e eine ungewöhnliche Geschicklichkeit voraussetzen mtisste . Un d dief s müsse n wir wohl , wenn von de m Wartb . Kr . de r Wettgesan g Wolfram s un d Klinsor s ursprünglich verschiede n ist . Diei s abe r folgt , wenn , wi e de r Vf. will , Elinso r niemal s geleb t hat . Mithi n is t di e Frage , o b Klinsors Existen z nich t z u rette n sey . Hr. K ha t seh r alt e Zeuge n verwerfe n müssen , Herman n den Damen , un d Dietric h vo n Thüringen . Auc h diesen ; denn , obgleich e r Klinsor n nich t z u de n Sänger n zählt , sag t e r doc h von ihm, er se y gekommen 'ad dijudicanda s praedictorum virorum cantiones.' Ma g e r auc h diel» , wi e sein e Nachricht vo n Klinsor , dass e r adlic h un d reic h gewesen , 'triu m miliu m marcaru m an nuum haben s censum ' au s de m Gedicht e geschöpft haben , un d das Übrig e au s weite r bildende r Volkssage : wi e ka m di e Sage , wie kam de r Dichter de s Wettgesanges dazu, eine n Nekromanten und Zaubere r au s de m Parciva l zu m Sänge r z u machen , un d io s ihn de m gegenüber z u stellen, de r vo n ih m redete, wi e von einem Zauberer uralte r Zeit , kaum zwey Lebensalter nac h Nebukadnezar (Pare. 3025) ? Wir sehe n ga r kein e Schwierigkei t i n de r Annahme , ein Meister de s xi n Jahrhundert s — o b scho n i m erste n Jahrzehnd , ist seh r gleichgülti g — sey , vielleich t wei l e r sic h geheime r Wissenschaft rühmte , vo n sic h selbs t ode r vo n Anderen , nac h dem bekannten Zauberer , Klinso r genannt worden . Dief s erklär t Allee, un d widersprich t keine m Zeugniese . Vielleich t is t soga r erlaubt, sic h noc h weite r z u wagen , un d diese m geleugnete n Dichter durc h Vermuthunge n nachzuspüren. Die Lieder, welch e ihm in der Kolmarischen Hdschr. beygelegt werden, ha t unse r Vf. etwa s z u leich t vo n de r Han d geschlagen. Zwey vo n de n 5 abgedruckte n Strophe n finde n sic h unte r de n Jenaischen de s Wartb . Kr . I n de n dre y übrige n is t nichts , dessen sic h ei n Dichte r au s de m Anfan g ode r de r Mitt e de s xin Jahrh. z u schämen hätte. Si e sind , wa s Hr. K vernachlässigt hat, i n demselbe n Versmasse , wi e zwölf Strophe n des Hardeggers in de r Manessische n Sammlung . Hie r un d dor t wir d di e Wel t gescholten (Altd . Mus . 2 , 193 . M . S . 2 , 121 » 122·) . Au f de n
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Hardegger folg t be y de n Manessen ' Reinmai · vo n Zweier , i n der Kolmarische n Hdsch . au f Klingso r ebenfall s Keine l vo n Zwetel (Altd . Mus . 2 , 184) . Dief s wir d di e Vermuthun g empfehlen, dass Klinso r un d Hardegge r zwe y Name n Eine r Perso n sey n mögen. Aber de s Hardeger s Ton führ t un s noc h weiter . Denselbe n Ton finde t ma n nämlic h auc h i n de n sämmtliche n Jenaische n Strophen vo n Stolle. Di e sechste is t Antwor t au f des Hardeggers sechste, welch e letzt e i n de r Jenaische n Handschrif t al s Stollen s fünfte steht , — ebens o wi e di e Antwor t au f Ruineland s Str . 35 8 unter Rumeland s Liede r gesetz t worde n ist , Str . 356 . Un d fün f dieser Jenaischen Strophe n enthalte n ei n Gedicht , da s di e Maness. Sammlung de m tugendhafte n Schreibe r gieb t (s . Docen s Dichter verzeichniss, S . 209 . Wiedeburg , S . 7 1 ff. ) Is t nu n di e Vcr muthung nich t wahrscheinlich , de r tugendhaft e Schreibe r un d der Jenaisch e Stoll e seye n de r alt e un d jung e Stol l de s Kolmarischen Meistergesangbuche s ? * Allein, sag t ma n liier , is t den n de r tugendhaft e Schreiber 109 nicht Hr . Heinric h vo n Rispach ? Nein . Das s i n de s Schreiber s eben erwähnte m Lied e Kei e sic h mi t Gawa n übe r Hoflebe n unterredet, un d das s Wolfram , inde m e r Keien vertheidiget , Hn . Heinrich vo n Rispac h al s eine n Man n nennt , de r di e Guten vo n den Böse n z u scheide n wisse , ha t z u dem Wah n Anlass gegeben , der Schreibe r se y Heinric h vo n Rispach . Selbst ohn e dies e Vermuthunge n flbe r Klinso r un d de n Schreiber habe n wir , wen n nu r Klinsor s Dasey n gerette t ist , viel gewonnen . Wi r dürfe n getros t di e zwc y Theile de s Wartb. Kriegs ungetrenn t Lassen : wir dürfe n da s Ganze als eine n Sänger streit, wofü r e s sic h ausgiebt , ansehen . Un d di e Name n de r 1
Nac h Bodmcr , obgleic h da s Uichterverzeichnis s abweicht . Bc y eine r neue n Vergleichung de r Parise r Hdsch . sin d wi r au f nicht s s o begierig , al s au f sorgfältige Nachrichte n vo n de n verschiedene n Hände n un d de n eingeheftete n Blättern un d Lagen . 2 De s Hardegger s To n tindc n wi r weite r nicht , aufsei 1 noc h i n eine r einzelne n Strophe l'oppo s be y de n Manossen , welch e di e Jenaisch e Sammlun g Stolle n zuschreibt (Doccn s Dichterverz . S . 209) , un d be y de m vo n Wengen . desse n dritte Stroph e di e zweyt c de s Hardegger s ist , \vi c Wengen s zweyt c de m In halte nac h z u de s Hardegger s neunte r stimmt . Hie r is t z u weitere m Unter suchen Stoff .
KOBERSTBIN VO M W A R T B U R G BR .
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Sänger scbliefse n un s noc h weite r de n Sin n un d di e Bedeutun g des Ganze n auf . Die Erinnerunge n de r Meistersänge r gehe n bekanntlic h bi s in den Anfan g des x m Jahrhunderts ; es wir d selbs t nich t unerlaubt seyn , ihre n Ott o i un d Le o v m au f Ott o i v un d Leo pold vi i z u deuten . Nu n sin d abe r vie r Meister de s Wartb. Kr. , und, wen n unser e Vermuthun g übe r de n Schreibe r gilt , soga r fünf, ebe n di e älteste n unte r de n zwöl f alte n Meister n de r Mainzischen Sängerschule : Walther , de r Schreibe r (de r alt e Stolle) , Keinmar (Römer), Wolfram (Wolfgang Röhn ) un d Klinsor. Sollt e diefs Zufal l seyn ? Ode r is t ma n vielmeh r befugt, auc h di e zwe y Fehlenden aufzuspüren ? Heinric h vo n Ofierdingen is t nich t unte r den Mainzische n alte n Meistern . Di e Strafsburge r Tabulatu r schreibt ih m di e 'lang e Morgenröthe ' (vermuthlic h eine n Ton ) zu; seine r Gedicht e erwähn t nu r Herman n de r Damen . Sin d si e schon frü h verloren ? ode r führ t etw a da s Kolmarisch e Gesang buch noc h einst , wen n e s sic h wiederfinde t (s . Zeun e i m Jahrb . der Berlin . Sprachgesellsch . l , S . 108) , durc h di e Liede r mi t Heinrichs Name n (Altd . Mus . 2, 184 ) z u eine r annehmliche n Ver muthung? Her r Biterolf , ei n Freun d Rudolf s vo n Em s (Docen s Dichterverz. S . 138) , könnt e vielleich t i n dei n Kanzle r de r Sing schulen un d de r Liederbüche r z u suche n seyn ; ode r ma n dürft e wohl auc h au f de n Marne r rathen , de r vo r 128 7 star b (s . Docen im Morgenbl . 1821 . No . 19 . S . 75). Doc h bleibt imme r möglich , dass di e Schul e z u Mainz Heinrichs un d Biterolf s Verdiens t nicht grofs genu g fand , u m si e unte r di e zwöl f Meiste r z u zählen . Die Strafsburge r rechne n Ofterdin g unte r di e Meiste r nn d Nach dichter; be y Val . Voig t is t Hr . Biterol f unte r de n erste n vieren , und Heinric h vo n Ofterdin g steh t i n de r Reih e de r 1 2 alte n Meister obenan , Heinric h vo n Mügli n fehlt . Nun sin d i m Wartb . Kr . zwa r nu r siebe n Meister , di e Schulen hingege n habe n all e zwölf ; ja , nich t nu r Leupol d Hombur g Kühlt scho n zwöl f Singer auf , sonder n auch Hug o von Trimberg l. Aber Zwöl f is t s o seh r blof s poetisch e Zahl , das s ma n Rume lands Wort e sprichwörtlic h nehme n darf : Zwelf meisler singer 1
Dessgleiche n Herman n der Dame n 709 , un d der Ungenannt e in der Heidelb . Hdschr. 350 , wen n ma n annimmt , das s si e sic h selbs t mitrechnen : de r Mar ner (M . S . 2 , 173a ) zehn , elf , ode r zwölf , wi e ma n will ; sech s de r vo n Gliers n . s . w .
318 KOBKRSTBI
N TO M WARTBURPHR .
mähten niht volsingen Die tugent, die man in eine sihl volbringen (Grimm, übe r altd . Meisterges . S . 91) , un d das s ma n nich t z u glauben braucht , di e älteste n Singschule n seye n wirklic h un d eigentlich vo n zwöl f Meister n gestifte t worden . Ferner, Lucosthene s läss t unte r de n alte n Meister n di e sie ben de s W . Kr . vorangehen , dene n e r Wolfram s vermeinte n Lehrer, Friedebrand , beygesellt ; dan n folge n fün f ander e Dichte r des XTI I Jahrh.; un d darau f ein e neue Reihe vo n zwöl f Meistern, Frauenlob a n de r Spitze . Nichts hinder t un s also , au s de r Sag e vo m W . Kr . di e historische Wahrhei t herauszuscheiden , un d da s Gedich t al s wahr hafte Überlieferun g zweye r historische n Nachrichten anzusehen , die e s s o deutlic h ausspricht , al s dief s nu r imme r i n fortgebil deter Sag e geschehe n kann . Erstlich. Scho n a n de s Landgrafe n Hermann s Hof e bildet e sich ein e Gesellschaf t von Singern, ei n Meisterorden, au s Bürger n und Adlichen . Das s gerad e All e die , welch e da s Gedich t namhaft macht , z u jene r alte n Thüringische n Schul e gehörten , is t nicht durchau s nothwendig . S o ma g ma n z . B . ger n zugeben , dass Reinma r vo n Zwete r niemal s i n ThtU'inge n gewesen , das s er mi t Reinmar , de m Alten , vielleich t scho n be y Lebzeiten , ver wechselt sey . Ja , Reinmar , de r Alt e selbs t ma g de n Thüringe r Hof ni e besuch t haben . S o streng e Genauigkei t is t nich t vo n der Sag e z u erwarten . Zweytens. Vo n de n Übunge n diese r un d andere r Sing schulen liefer t unse r Gedich t ei n Beyspiel , ei n poetische s Tour nier, da s i n Zweykamp f endige t (lorneyamen un d lensos); — eben ei n Waffenspiel , nich t bös e gemeint , abe r fü r de n Scher z ernsthaft genug . Es kan n seh r woh l reine s historische s Factu m seyn, das s be y solche r Gelegenhei t Heinric h vo n Ofterdingen , trotz alle n Übrigen , de n Herzo g vo n Österreic h lobte , das s sic h Klinsor i n eine m solche n Strei t seine r Pfaffenkünst e überhob ; und Rec . is t J . Grimm s Meinun g zugetha n (obgleic h Hr . K S . 4 glaubt, wi r hätte n un s 'dagege n erhoben') , das s di e Dichte r au f dem Wartberg e wirklic h di e Liede r gesunge n haben , di e ihne n der Verfasse r de s Gedichte s zuschreibt ; nu r das s ma n freylic h den Sat z s o verstehe n muss , wi e Alles , wa s vo n Sage n be hauptet wird . Wir sehe n als o de n Wartburge r Krie g al s das ältest e Zeug-
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nies fü r eine n Singerorde n de s x m Jahrhundert e an , mi t dessen Einrichtung noc h Frauenlob s Schule , fü r welch e da s nächstfol gende Zeugnis s spricht , grofs e Ähnlichkei t gehab t habe n muss . Wir meine n da s Lie d i n Docen s Miscell . 2 , 27 9 ff, Nu hulde mir. Der Dichter mach t eine n Jünglin g zu m Knecht, un d verleih t ih m den Sangesschild ; da s Lied , welche s ih n zu m Knech t erklärt , soll besiegel t werden , un d ih m al s Kundschaf t dienen . Durch diese s Zeugnis s wir d nu n di e alt e Deutun g de s W . K,, dere n wi r un s hie r annehmen , kräfti g bestätiget , un d wi r in könnten hie r schliefsen , wen n nich t noc h ei n Vorurthei l z u be kämpfen bliebe , das , wi e scho n obe n di e Inhaltsanzeig e de s Buches andeutete , auc h unsere n Vf . z u Irrthtimer n verleite t hat . Nach unsere r Deutun g wäre n Hr . Wolfra m vo n Eschenbach , Hr. Walthe r vo n de r Vogelweid e un d Heinric h vo n Ofterdinge n ungefähr Mensche n von Einer Art , di e sic h mi t einande r z u leben nicht schäme n durften . Dagege n wir d nich t etw a vorgebrach t werden, das s Wolfram, s o vie l wir wissen, niemal s u m Lohn ge sungen hat : sonder n ma n wir d un s den ewige n Strei t de r Volksdichter un d de r gelehrte n z u Gemüth e führen , de r sei t einige n Jahren zu m Losungswort e de r Sagendeute r geworde n ist . E r gehört in die Literargeschichte, nich t de s xni, sondern de s xix Jahrhunderts, un d is t merkwürdi g genug . Das Wahr e sprac h 181 1 Jaco b Grim m i n wenige n Zeile n aus (übe r de n altd . Meisterges . S . 133) : 'Di e alte n Meiste r ach teten Volkssänge r gering , un d möge n ihr e Missguns t soga r au f den Gegenstan d alte r Volksdichtun g übergetrage n haben , welch e sie bäuerisch, i m Gegensatz z u ihrer höflichen , z u nennen pflegen. ' — O b höfisch e Meister , gelehrt e Dichter , j e deutsch e Volkssagen behandelt haben , is t zweifelhaft : das s si e französisch e Stoff e vorzogen, un d Ungelehrteren di e alte n Gesäng e überliefsen , wa r bey erwachende r Gelehrsamkeit , natürlich , und daru m verzeihlich. — Nich t vie l ander s hatt e sic h Grim m scho n i m J . 180 8 übe r diesen Punc t erklär t i n den'Heidelb . Studien , B d iv, S . 115ff. , bey de r Gelegenheit , das s Stelle n angeführ t wurden , di e sic h auf di e Nibelungen beziehen, darunter ein e tadelnde . Vo n Grimm hat 181 2 dies e Stelle , mi t eine r Kunst , di e be y Philologe n übe l berufen ist , erbeute t Hr . A . W . vo n Schlegel , und , wi e da s Unrecht gewöhnlic h wuchert , de m Raub e leichtfertige n Scharfsin n beygesellt. 'Unzweydeutig e Spötterey ' war d genann t (Fr . Schle -
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N TO M WARTBCROBR .
gels deutsch . Mus . , 8 . 518. n , S . 7), wen n i m Farciyal Herzo g Liddamus^ sagt , e r woll e rathen , wa s ei n Koc h de m König e Günther un d de n kühne n Nibelunge n rieth : E r ba t i n lange snilen been Uni i n snme kezzei umbe dran. Nun , wen n da s Spötterey ist, wa s is t den n Spafs ? Wi r hoffe n doc h nicht , das s de r Ver fasser vo n Biterol f un d Dietlei b sic h gelbst verspotten will , wen n er Witige n sage n läset : mich hat da Bumolt Mi t kröpfen un d mi t pralen In strife also beraten, Da z mi r di e lide muzen wern. Nac h Hn. y . Schlege l wa r diese r Dichte r sei n eigene r Nebenbuhler . Er sagt : 'De m Dichte r de r Nibelungen , wi e ma n sieht , wollt e Eschenbach nicht s weniger , al s wohl : e r betrachtet e sei n Werk' [das vo r de m Parciva l nich t vorhande n war ] 'mi t de n Auge n eines Nebenbuhlers. ' Un d hierau f folgt , ohn e Beweis , de r Satz , von de m wi r s o lang e getäuscht worde n sind : 'das s diese s Verhältniss vo n Seite n de r Dichte r de s welschen , gege n di e Dichte r des deutsche n Fabelkreise s eintrat , davo n finde n sie h mehrer e 112 Spuren'. Diei s ist so weni g wahr, das s selbst die Ausdrucke , 'welscher un d deutsche r Fabelkreis ' unrichti g sind, und nur Irrthüme r gezeugt haben . Was Hr . v . Schlege l au f seine n luftige n Grun d bauet e (deutsch. MUS . n, S . 20ff.), da s erwähne n wi r nur ^ wei l auc h da durch sic h unse r Vf . ha t täusche n lassen . E r setzt e nämlic h voraus, das s Heinric h vo n Ofterdinge n ei n wandernde r Volks sänger gewese n sey . Nu n aber , i m Wartb . Kr. , is t Wolfra m Ofterdingens Gegner : als o ma g de r (i m prophetische n Geist e durch Scherz ) verspottet e Nebenbuhle r woh l Verfasse r de r Nibelungennoth seyn . — O b Heinric h ei n Volkssänge r war , wisse n wir nicht ; seine m Lauri n wollt e j a Hr . v . Schlege l selbs t kein e volksmäfsige Grundlag e zugestehn . Gegne r sin d beid e Dichte r im W . Kr. allerdings ; vielleich t abe r nu r so , wi e auc h Freund e im Ritterspie l Gegne r werden . — Kei n Wunder , das s ei n s o schwacher Bewei s weni g Glaube n gefunde n hat ; abe r de r Satz , dass gelehrt e Dichte r di e volksmäfsige n bekämpf t haben , wa r glücklich eingeschwärzt : un d we n hat e r nich t verführt ? E r ha f uns Weife n un d Gibellinen , e r ha t un s Priesterweishei t un d Mysterien unte r di e Dichte r gebracht . Jedermann weifs , das s di e Meiste r nich t selte n übe r di e kunstlosen Gehrenden , Singe r un d Spielleut e klagen , di e ihne n das Bro d nahmen , un d dene n si e i n de r Kuns t de s Versbaues ,
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und ohn e Zweife l i n de r Musik , of t auc h durc h Gelehrsamkei t überlegen waren . Das s abe r durchgängig : Meister und Spielleut e feindselig einande r gegenübe r gestanden , scho n dief s is t falsch . Des Prinze n Meehtfried s Meiste r un d Fiedele r lebte n zusamme n lustig. Herman n der Damen, der selbst u m Lohn sang, gebrauch t die Gehreude n al s Gesangesbote n (734) , gerad e s o wie die Lieder Ulrichs von Lichtenstein vo n den Fiedlern gespiel t wurde n (Frauend. S . 204). Un d das s ebe n sowoh l ei n Meiste r de n andere n Meister beneidet , getadelt , verspotte t hat , is t s o bekannt , das s es dafü r keine r Beweis e bedarf . Auc h habe n manch e de r deut schen Stämm e sic h niemal s geliebt : ist s ei n Wunder , wen n ei n Sachse de n Baier n ode r Schwabe n verspottet ? Abe r eigentlich e Parteyen unte r de n Dichtern , weifisch e ode r gibellinische , fran zösische ode r deutsche , Volksweis e ode r priesterweis e ('ein e ge wisse Spannung' , sag t unse r Vf . S . 6) — davo n is t un s nicht s bekannt. Un d völli g undenkba r ist , wa s ma n auc h behaupte t hat, das s jemal s ei n Dichte r di e Meiste r verachte t habe . W o hat ma n j e gehört , das s ei n Dichter die guten Dichter verworfe n habe, ode r ei n Gelehrter , nich t di e tiros doclos, sonder n di e Gelehrten? Zwa r kan n ma n spöttisc h sagen , herre meister (Meisterges. 6): abe r wen n Wolfra m vo n Eschenbac h (Pare . 129b.) , wenn Ulric h vo n Lichtenstei n (Frauend . S . 250) , ode r Rudol f von Em s (Doce n i m altd . Mus . l , 447 ) sagt , mine meister: s o ist di e Meinung : Dichter , di e besse r sind , al s ich . m Besonders ha t Wolfra m vo n de r mückenseigende n Kuns t eines lügenhafte n Scharfsinn s z u leide n gehabt : e r soll , ei n hämischer Neidhard , all e andere n Dichte r seine r Zei t verhöhn t und verachte t haben . I n seine n Gedichten is t keine Spur davon , kein Zeitgenoss e bezichtig t ihn ; de r Dichte r de s Titurels , de r sich bemüht , sein e Weis e gena u nachzuahmen , de r de s Loher angrins, de r sein e Erzählun g Wolfra m i n de n Mun d legt , — keiner ha t ih n ander e Dichte r verspotte n lassen . Hn . Heinrich von Veldeke , seinen Meister , lobt Wolfram, a n dre y verschiedene n Stellen; dessgleiche n de r Nachahme r i m Titnrel : Vo n Veldek meistr un d herre. Di e neue n Thüringe r Tänze , un d di e Fiedle r welche si e spielen, gefalle n ihm . Gawa n fragt nac h gute n Fied lern : Dd wa s guoier knappen vil, Wol gelert nf seitspil, Irn keines kiinsl was doch so ganz. Sine mästen strichen alten tanz: Ninwer tenze was da tcenc vernomn. Der uns con Dnrngen til ist LACHMANNS KL . SCHRIFTEN. ^ 1
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komn. Abe r da s wird de r neu e Scharfsin n fü r Schmähung halten: ob gege n di e Fiedle r au f Schahtel marveile, ode r au f di e z u Eisenach, entscheid e de r Herzenktlndiger , de r dari n Hoh n ttbe r Tristan findet , wen n Wolfra m vo n seine m tumben Parciva l sagt : In zoh dehein Currenal, Ern künde kurtoste niht, Als nngevarnme man geschult. E s is t Hr . F . J . Mone , i n de r Abhandlung , mi t der e r de n Grootische n Trista n besudel t hat , S . v . xvi. Unser Vf . mein t (S . 11), wen n i m Wartb . Kr . Ofterdinge n den Herzo g vo n Österreic h mi t Artu s vergleich e (noc h daz u is t es ungewiss) : s o se y diese r Vergleic h Wolfra m 'i m höchste n Grade ärgerlich. ' Wi e könnte da s möglic h seyn? Artu s ist nich t einmal Wolfram s un d seine r Abenteur e Herr . Un d ohn e Ärge r sagt e r j a selbst , seine s Herrn , Parcivals , Schönhei t se y nicht s gewesen gege n de n geheilte n Aufortas . Wiederu m sol l (S . 19) Wolfram sic h schwerlic h mi t de m Däne n Horan d vergliche n haben, wei l e r de r Hel d eine r Deutsche n Sag e sey . Abe r eine r von Artu s Helden , Jorant , dünk t sic h ei n Dieteric h vo n Bern , im Lohengrin , w o Wolfra m erzählt ; uu d i n demselbe n Gedicht e bezeichnet abermal s Dietrich s Nam e de n Unüberwindlichen . ii4 I n de r zwanzigste n Manessischen Stroph e de s W . Kr., mein t der Vf . (S . 01) , verspott e Heinric h vo n Ofterdinge u Wolfram s Gedicht vo m heilige n Wilhelm . Di e Wort e gebe n da s nicht ; und wär e auc h Heinric h ei n Fein d Wolfram s gewesen , wa r e r so unedel , de n Wert h seine r Gedicht e z u verkennen ? Wagt e e r sie anzutasten ? Walthe r vo n de r Yqgelweid e un d -Keinmal · de r Alte ware n sic h abgeneigt ; da s verbirg t Walthe r nich t i n de m Liede au f Reinmar s Tod; abe r seine n Gesang läse t e r bey Ehren : Des war, Reintar, df< rinwest mich Michels harter, danne ich dich, Ob dit lebtest und ich wäre erstorben. Ich wik bi nrinen trinwen sagen, Dich selben woll ich litlzcl klagen, Ich klage dtn edelen knnst, dazs ist verdorben. Un d vorher : Und hetestt'i niht wa n eine rede gestnu/eH, 'So dir wlp, wie reine ein nam', du hetest also geslritCH A n i r lop, Ppppelstollfca , de r Abgesang wi«deihgiil ( «i e einfach . Ab« r «n Stoll ut i n «((« a dre i Theilen io ' Odo ouh stoigenti es in sinemo sangt odp Odouh thaz bibrahtl, in sin ora \z i o gihoru öd Wio harto fram thaz güat ist, thaz thaz güates uns er garota er Thara leiti, dn'ihtin, mit zi thtmo sehnen libe 1hie Thaz wir thaz mammunti in niazen uns in muatö inetobn
tcunnisam thar wart. mannes müat irhogeti, ouh in hitoilbnne, hörzen es irihahti, ouga irscoubti, uns gibit drühtin Krist, er worolt wörahtä. thines selbes mahlin koldun scalka thine, thinera münli zi guate.
Die Synalöphe n sin d vo n de r leichteste n Ar t od p ouh, dr a iz, ouga irscouoti ode r ouga irscouöti. Da s Verhältnis s der Betonun g der Wörte r gege n einande r ha t nirgend , auc h selbs t fü r unse r Gefühl, etwa s widriges : den n da s Schwanken zwische n odp ou h 1
Nich t lenem. El s mus s woh l lenociniwn bedeuten , wi e da s vo n Ducang e angemerkte lenonia.
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R ALTHOCHDEUTSCH E BlCTONUN S UN D VERSKUNST .
und od p ouh, ferne r thas wir wo tha» wir genaue r wäre , sin d Freiheiten welch e de r deutsch e Ver s ni e gescheu t hat , un d di e schwebende Betonung , di e dadurc h entsteh t wen n ma n etwa s mehr de m richtige n Accen t al s de m Vers e folgt , gieb t ih m (6) Mannigfaltigkeit. I n de r Betonun g de r einzelne n Wörte r wir d uns fas t imme r di e Erhöhun g de r letzte n Hebung auffallen : wa rum hie r de r Ver s di e Betonun g de r gemeine n Red e veränder n muss, wir d sic h hernac h zeigen . Di e einsilbige n Länge n ohn e nachfolgende Senkung , thio sconi, thas guat ist, ferne r di e erst e Länge de s zweisilbige n Wort s ebe n s o ohn e Senkung , i n twon zi, wir d un s wenige r störe n al s de r Nebenaccen t i n de r Mitt e langsilbig anfangende r dreisilbige r Wörte r swigsnli, sinemo, irscoubti, mammünti, thinera: da s Versmaf s erforder t sie , ebe n wi e die Accentregel , di e hie r nu r i n de m zusammengesetzten wunnisam verletz t wird . Di e Betonun g de r dreisilbige n dere n erst e kurz ist , entsprich t unser m Gebrauch , irsagetl, irhogeti, garota, tcorahta. Be i hiwilonne, desse n Betonun g siche r ist , kan n ma n über di e Quantitä t de r erste n Silb e streiten : ebe n s o richti g is t die Freisinge r Schreibar t i n hiulonne. Ist nu n i m Anfan g diese r Vers e de r Gan g ebe n un d sanft , in de n letzte n abe r soga r weich , s o verma g doc h di e fränkisch e Poesie auc h noc h meh r Weichheit, besonder s inde m si e di e Sen kungen häufige r fehle n läset , l , 2,1 . Wola, druhtln min, ja bin 4h scale thin: thiu arma muater min, eigan thiu ist si thin. Fingär thinan dua ana mund mlnan, theni ouh hant tiünä in thia zungnn mina, That ih lob th\nat si lütentaz, giburt sünes thinks, druhunes mines. Dagegen is t Raschheit , Gewal t un d Kraf t wei t wenige r Otfrie d eigen, obgleic h e s de r Sprach e un d de n Verse n keinesweg s a n Mitteln fehl t si e z u bezeichnen . Diejenige n äufsere n Mitte l de s Versbaues, di e wi r i n de n vorige n Beispiele n noc h nich t fanden , sind mehrsilbige r Auftact , wi e i n de n folgende n Verse n gistuant gener, i n githrengi; un d di e Verschleifun g zweie r Silben , thana, harerpn, sinerg. Di e Betonun g mehrere r Silbe n eine s längere n Wortes gieb t de n Ausdruc k de r Schwere , di e Betonun g einsil biger ohn e nachfolgend e Senkun g bewUrk t Schnelligkei t un d Kraft. 4 , 17 , 1.
ÜBKH ALTHOCHDEUTSCH E BsTONDN » UN D YBR8KON8T. 36
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Pttrus ward et anawert, joh brätter sliumo that svert: er herzen *i A giharta, inti einem shr irtcarta. Ih wet», er the» ouh farta, the» houbites ramta, thai er thaz gisttoü, then moistar irrotitk. Gittuant goner, wän ih, thonken thaz er wölb wenken: thö sluag er into in toara thana that zesva bra. Nist ther widar horje so hererpn sinan worje, 240(6 ther ungisaro in not » so baldticho da/i , Ther hna seilt inti ana sper so from firliafi in tha* gitoer, in gith^ngi s o ginotd einer p ßanto. Ich würd e mir ander e Stelle n gewähl t haben, wen n e s jetzt darauf ankäm e de n Wohlklan g de r otfriedische n Sprach e z u zeigen, da s glücklich e Verhältnis s de r Laute, da s selbs t be i de r kunstlosesten Nachlässigkei t schwerlic h unerträglich e Härt e ode r Weichlichkeit zulasse n würde . Ic h hätt e vielleich t di e folgend e Strophe angeführt , i n de r Otfrie d all e Pracht , Würd e un d Lieb lichkeit de r Sprach e vereinig t z u habe n scheint , 4 , 23, 39. A'ntwurtila Undo ther keisor Ötcfnigo Ihb, Ther kuning himilisgo in war themo horizdhen thar. Bier sol l si e nu r al s Bewei s stehen , wi e weni g di e ungenau e Betonung de s erste n Wort s — nac h de m Ver s antwurtita, nac h genauer Aussprach e anttcurüta — de m Wohlklan g de s Verse s schadet, wen n durc h getragen e Betonun g zweie r Silbe n de r Fehler vergüte t wird . Un d di e Mannigfaltigkei t de s althoch deutschen Verse s z u zeigen , kan n dies e Stroph e ebenfalls dienen , zumahl wen n ma n di e unmittelba r folgend e dami t vergleicht , i n welcher di e Mild e un d Würde , da s Eigenthümlich e de r althoch deutschen Verse , scho n beina h a n Härt e grenzt . Ih sagen thir, thaz ni hiluh thih, gitcalt ni häbvtlstu iibar mih, oba thir thaz gizami fön himile ni qcdmi. Verse i n Kero s Mundar t würde n prächtiger , abe r nich t s o geschmeidig sein , notkerische n möcht e bereit s de r Wohllau t de r älteren Forme n abgehn : abe r w o mannigfaltige r Wechse l de s Ausdrucks alt - ode r mittelhochdeutsche n Verse n fehlt , d a wir d nur da s Ungeschic k de r Dichtei \ dara n Schul d sein : un d ic h kann nich t beistimmen , wen n ei n sons t gerühmte r Kenne r de s Wohllauts di e gewöhnliche n kurze n mittelhochdeutsche n Vers e für eintöni g erklärt . Das s deutsche Verse den schwebende n Tan z der griechische n nich t erreichen , versteh t sic h vo n selbst : den n
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R A L T H O C H D E U T S C H E BETONUN G UN D VeRSKÜNST .
hier fehl t imme r de r Strei t zwische n Rhythmu s un d Accent , de r auch i n de n geschickteste n Nachahmunge n antike r Versmafs e so selte n erscheint , das s ma n i m Ganze n vo n ga r keine r Ähnlichkeit rede n kann . Übrigen s hätt e di e althochdeutsch e Sprache sich gan z gewis s zu r völlige n Nachahmun g antike r Versarte n geeignet, wen n ma n dies e nac h ihre n Grundsätze n erkann t un d 24l (7) überhaupt zu r Nachahmun g wär e geneig t gewesen . Ic h hab e selbst klein e Versuch e gemacht , otfriedisch e Vers e i n anti k ge messene Hexamete r un d Trimete r umzusetzen : un d obgleic h di e Arbeit nich t leicht war , de r Wohlklan g schie n nich t z u verlieren. Nur mi t de r gewöhnlichste n Wortstellun g wa r nich t überal l auszukommen: abe r si e würd e gewis s auc h durc h de n Gebrauc h der antike n Versarte n vielfac h freie r geworde n sein . Doc h e s ist j a behaupte t worden , di e sangallische n Übersetze r hätte n zu weilen lateinisch e Vers e un d mitunte r soga r gan z gewöhnlich e Prosa i n Hexameter, wi e wi r si e jetzt machen , übertragen . Da s ist abe r scho n deshalb unmöglich , wei l würklic h eine r von ihne n einmahl gewöhnlich e Verse gemacht ha t nac h otfriedische r Weise . Den Übersetze r de r consolatio philosophiae begeisterte n Boethiu s Verse vo m Orpheu s (III, metr. 12.) Quod luctus dabat impotens, Quod luctum geminans amor, Deflet Taenara commovens zu eine r poetische n Nachbildun g (S . 180), unde i n de r wuoft scnnta, de r luzzel gemahtä, unde in des wibes minna lertä, diu imp den wuoft rahia, daz sang er unde rnz, unz is hella erdroz. Wer mi t genaue r Kenntnis s de r Quantitä t un d de s Accents regel rechte 1 , wen n auc h nich t ebe n liebliche , hochdeutsch e Verse z u dichten verstand , wi e sollt e de r z u de r schwere n Gedankenver wirrung kommen , de n Längen lateinische r Vers e seie n di e höher betonten Silbe n de r deutsche n Wörte r gleich , un d de n Kürze n die tieferen? Selbs t au f di e deutsche n Daktylen ka m ma n gegen Ende de s zwölfte n Jahrhundert s nich t durch die lateinischen Hexameter, sonder n wahrscheinlic h entsprange n si e au s lateinische n Versen dere n Geset z de r Accen t Avar . J a soga r Fischar t wa r noch vo n jene r Verwirrung fern: vielmehr , wi e ma n i n de n vie r 1
Nu r das s i * (eins) ein e Hebun g ohn e folgend e Senkun g macht , is t gege n den otfriedische n Gebrauch .
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ersten Fttfse n lateinische r Hexamete r nac h schlechte m Schulge brauch fas t jede s Wor t unrichti g un d regelwidri g betont , s o schien ihm , inde m e r sie h u m di e Quantitä t ga r nich t beküm merte, da s Wesentliche des Hexameters eben in dieser verkehrte n Betonung z u liegen . Un d ma n mus s woh l gestehn , nac h de m gewöhnlichen Missbrauc h laute t de r Ver s ludere quäe velUm cälamo permisit agrestt 242(8 wenig ander s un d gewis s nich t besse r al s dapffere mein Teutschon, adelich von gemut und geplute, Dass wi r vo n de r Betonun g althochdeutsche r Wörte r meh r wissen al s un s di e mühsam e un d of t weni g entscheidend e Be trachtung de s Versbaues lehrt, habe n wi r woh l Hrabanus Maurus zu verdanken , de r wi e e s schein t zuers t sein e Schüle r zu r Be zeichnung de s Ton s deutsche r Wörte r anhielt ; meh r vielleich t um di e Aufmerksamkei t de r Schreibende n z u fessel n (e s gelan g ihm j a un d seine n Genossen , de r barbarische n Nachlässigkei t im Deutsch- und Lateinschreibe n fas t plötzlic h ei n Ziel zu setzen) , als das s di e freilich noc h nich t gan z aufgegeben e scriptura continua ein e solch e Verdeutlichun g nothwendi g machte . Eine n Trieb zu r Bezeichnung langer Vocale zeigt scho n die ältest e hochdeutsche Schrift: da s Glossariu m des h. Gallus , wi e man es nenn t (es is t woh l gewis s noc h au s de m siebente n Jahrhundert) , be zeichnet di e lange n Vocal e meis t durc h Verdoppelung : auc h werden Circumflex e ode r Acut i zu r Bezeichnung de r Längen, de r Diphthonge un d de s Consonante n uu scho n vo r Hrabanu s ver einzelt vorkommen. Abe r die Betonung der höhere n Silben finden wir zuers t be i Hrabauus Schüler Otfried ; häufi g i n Handschrifte n des neunte n un d de r folgende n Jahrhunderte , mi t wenige r ode r mehr Geschic k angewandt , wi e sic h de r Freisinge r Prieste r Si gihard, de r Otfried a Evangeliu m i n de n letzte n zwanzi g Jahre n des neunte n Jahrhunderts abschrieb, au s de n Accenten noch nich t vernehmen konnte : i m Anfan g de s dreizehnte n Jahrhundert s sind Tonzeiche n höchs t selten , di e Bezeichnun g de r Länge n un d der Diphthonge dauert. Otfrie d is t wohl der einzig e de r ga r kei n Bestreben zeig t di e Länge de r Vocal e anzudeuten , sondern , wenn man sein e zwe i un d (wen n di e Wörte r beton t sei n sollen ) ga r drei Accent e übe r m un d wenige n ähnliche n abrechnet , nu r die höchst betouten Wörte r jedes Satzes, i n eine r Langzeil e seh r
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selten meh r al s vier , of t weniger , natürlic h jede s Mah l au f de r höchsten Silbe; ein e de m verständigen Vortrage weit forderlicher e Hülfe, al s Notker s un d Wilramm s fü r di e Zeitgenosse n gan z unnütze Weise , nac h de r si e mi t Ausnahm e weniger Partikel n und Pronomin a di e Betonun g jedes einzelne n Worte s anzeigen . aes Abrahame (3 , 18 , 33. Hartm . 138) Lazarus Lazarum Nazareth stllaba un d vo n purpura da s Adjectirum purpurin. Beid e kurz , kamara Sutanas Satanases Satanase Satanasaft Sätanasö, Salomon Salomönes, elemosyna Hjerosolima Hjfrosolimn Hjerosoliinono. Beid e kur z w o e s nu r irgend di e Consonante n zulassen , wen n auc h de r erst e Voca l ursprünglich lau g ist , regula (s . Ludw . 91. l , l , 42) , karitas (s . 5, 12 , 80), die s auc h zweisilbi g (5 , 12 , 82), dahe r i n music a un d Hjerönimiis de r höchst e Voca l gewis s auc h fü r kur z z u halte n ist. Nu r di e drittletzt e kurz, lunicha (denn c h macht lang e Silbe), 1
Ohn e Accen t 4 , 5 , 1 0 »am Maria nardoti. '-' S o lies t Her r Hoffman n (Fundgrube n l , 2 . 13) . Mi r schein t da s richtig e zu sei n Gorjo titiolt Jia hant uf, gellt er itjjer den lieUelntnl. erbibinüta Apoli'm: da fiter e r sur an alcrunti i» .
LACHMANNS KL . SCHRIFTEN. ^
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auch zweisilbi g tunjcha (4 , 29, 27), muniza, wovo n munizön, Philippus Philippine, Nichodemus, un d endlic h mi t einfache m 1 h Matheus Mathenses. Hiernac h wär e corona z u erwarten , abe r i n den beide n otfriedische n Verse n w o e s vorkomm t (4 , 22 , 22 . 23, 8 ) is t geschriebe n corona, un d de r lateinisch e Ablativu s karitale (Hartm . 147 ) wir d unregelmäßi g wi e ei n deutsch flectierter Casus betont . — Wen n wi r i n de r zweite n Class e (mi t deutsche r Endung, abe r de n lateinische n gleichsilbig ) zuers t wiede r di e mi t dem i aussondern , scorpjo (den n davo n is t doc h woh l der Accu sativus scorpjon 2 , 22 , 3 >), lilja, ccangiljo*, z u dene n au s de m Liede vo m heilige n Geor g sei n Käm e Gsorjo Gorijo Gorjo kommt , so bleib t un s da s dreisilbig e Femininu m orgatia au s organum, regelmäi'sig betont , un d vo n korilas, wi e vo n einem Nominativus Itoriiat, de r Plurali s karitali (l , 18 , 38). ludaens un d allare wer den gan z deutsch . Judeu (4 , 21 , 11 ) ode r zweisilbi g Judeo (5 , 6, 40), i m zweisilbige n Plurali s Judenn selbs t einmah l mi t de m Punkt unte r e geschriebe n (3 , 15 , 1) , i m Genitivu s Ji'idebno '> , 24, 1 . 5 , G, 12. 30 un d qram menigj iherp Jüdemo vr ode r Judono er 3, 24 , 3 un d wiederu m Jndrmo a m End e de s Verse s (3 , 23 , 27 . 5, 11 , l , nich t iudeono), i m AAjectiv judj'uigpr (2 , 14 , 1 7 AV O iudeisger be i Hr n Graf f ei n Druckfehle r ist) un d judisgero (4 , 27 , 26) . Ther altari (4 , 33 , 3n) , wovo n de r Dativu s Altäre (2 , 9 , 80) , oder ther alteri (2 , 9 , 49 ) kan n ebe n s o gu t au s altarium al s aus allare gemach t sein , un d ha t wi e all e Wörte r «au f ari deut •xä (29)sehen Accent , ebe n wi e korküri, welche s da s lateinisch e Wor t um ein e Silbe verlängert , mi t de m üativu s karkfire ode r karktre. Endlich zwe i au s de m christliche n Unterrich t seh r bekannt e vier silbige Wörte r ziel m de n Accen t auf di e erst e zurück , paradfsi und (iMl'ikrixlo (4 , 7 , 28), d a si e i n de n lateinische n Formen, pa radisus un d antichristus, jenes di e drittletzte , diese s di e vorletzte, betont habe n m listen. — Diese s Zurückziehe n is t i n de r dritte n Classe, be i de n verkürzte n lateinische n Wörtern , noc h üblicher ; ja be i de n i m Lateinische n mehr als dreisilbigen , wenn si e drei silbig werden , durchgehend . Vo n de n lateinisch-dreisilbige n haben be i zwe i Länge n vo r de r lateinische n Endun g de n Accen t auf de r letzte n deutsche n Silb e Hrrnd (l , 20 , 1 . 21 , 1 ) niandat (4, 11 . 12 ) un d Johanne Joln'mita» (2 , 13 , 2. 4 , 13 , 29 ) vo m No 1
Ultila s mach t da s /weit e t hing : hingege n i m Lohengri n S . li) l reim t evangelye au f da s Adjectivu m diu qutlge.
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minativus Johann; ' wohi n ma n auch Romani rechnen kann , wen n man di e Pluvalendun g fü r deutsc h halte n will : abe r danebe n mi t zurückgezogenem Accen t kastei un d themo kastelle. Di e drittletzt e Kürze i n libellus bring t licol (3 , l , 2 . 5 , 19 , 36), flectier t livoli (Hartm. 97 ) un d livolon (Hartni . 125) . [moditl Wackernage l Lese buch 69 , 12. ] Di e vorletzt e Ktirz e i n lordanes (si e komm t we nigstens nebe n de r Läng e vor ) mach t das s Otfrie d Jordan be tont (3 , 22 , 67) : au s portions episcopus lectio wir d porzih porziche porzicha (3 , 4, 7 . 22 , 5), biscof biscofa, lekza. De r Dativu s Johane (nich t tohatine, Hartm . 98 ) schein t eine n deutsche n Nomi nativus Johan vorauszusetzen . Di e lateinische n viersilbige n Wör ter haben , ohn e Bücksich t au f ihr e lateinisch e Betonung , i n de r Verkürzung de n Accen t au f de r ersten . Freilic h sin d e s fas t nur Appellativa , un d das s Otfried , wi e wi r e s i m Heljand 10 , 21 finden, Oclavianes ode r Octoyjanes beton t hätte , is t z u bezwei feln. Abe r s o heifs t es fundament (2 , l , 22 ) [fundament Wacker nagels Leseb . 34, 11.22 . fundement, fundiment Notk . PS . 80 , 16. 81, 5, 86 , 2] un d paradis (l , 18 , 3), un d nich t ander s fü r palatium Conslantia sextarins psalterium incensarium solarium i n deut schen Forme n palinza (l, 5 , 9) un d palinzhns (4 , 20, 3), Kostinza, wovon be i Otfrie d Kostintero sedal, sextari (2, 8, 31), salteri ode r psalleri (l, 5 , 10 . 4 , 28 , 20), singen (1,4, 20), solarl (4, 21, 1), dies mit verkürzte m o, wei l de r einfach e Consonan t nich t hindert . Eben s o au s castigatio un d praedicatio verkürz t kestiga (Otfr . 3 , l, 31 ) un d brediga nebs t brodigon un d bredigari, dies e wiede r mit kurze m e (Otfr. l , l , 42 . 5 , 16 , 28). De m zweisilbigen glosar, welches ma n i n de r Überschrif t de s trierische n Glossariums264(39 ) findet, wag e ic h seine n Accen t nich t z u bestimmen . Nur die s ein e wil l ic h noc h bemerken , dass , wär e i n de r deutschen Poesi e di e Form de r Allitteratio n herschen d geblieben , die fremde n Name n sic h imme r meh r z u de r deutsche n Accent regel würde n bequem t haben . I m Heljan d find e ic h nu r de n Namen Hörodes mi t de m To n au f de r zweite n Silbe , un d mi t r allitterierend (16 , 1 9 Herodesan: Hkean. 21 , 2 2 Hsrodes: rikea. 22, 7 Herodes: riki): abe r derselb e Nam e reim t auc h vocalisc h (2, 1 7 allon elitheodon: 'Erodes. 20 , 2 4 Herodesan, besse r *Erbdesan: eft. 23 , 6 Herodes, vielmeh r ^Erodes: tldeo barn. 160 , 9 1
De n Name n fü r de n Polarstern , Poznan ( , 17, 31) i m Accusativ , weif s ich nirgen d unterzubringen .
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D V p R S K l NST .
idiljero: Erodes), un d s o wir d viele s gegen Otfried s Gebrauc h be tont, Davtd (8 , 4) Jerusalem (3 , 10 ) 'Ellas (96 , 10 ) Pilntus (156, 16 ) Johannes (7 , 3 ) A'ndreas (37 , 18 ) Galileo (8 , 1) , u m ähnlich e zu übergehn, di e wen n si e be i Otfvie d vorkämen , gewis s ander s be tont sei n würden , wi e Zacharias (3 , 2 , 15 ) Jac.nbus (35 , 15 ) Capharnaum (63 , 19 ) olitelt (144 , 7) . Abe r offenba r meide t Otfrie d die fremde n Namen , de r sächsisch e Dichte r wei t weniger , de r auch öfte r di e lateinische n Völkername n verkürz t un d dan n deutsch flectiert , Romano liudeon (2 , 13) , Ebreo liudi (3 , 20) , 'Aegypteo land (21 , 14) . Wa s e r sons t vo n Name n allei n ha t und wori n e r mi t Otfrie d übereinstimmt , wil l ich nicht aufzählen, weil fü r de n hochdeutsche n Gebrauc h weni g darau s folgt : nu r castel (175 , 8 ) un d paradise (96 , 15 ) ma g noc h erwähn t werden . Wichtiger is t das s auc h i n de m hochdeutsche n Muspill i nich t nu r Satanase au f tarsenkan (49 . 50 ) un d Satanaszes (s o geschrieben ) kisindi (9 . 10 ) reimt , ferne r de r anlichristo au f demo altfianle (48. 49) , un d pardm beton t ii- t i n de r Zeil e (18 . 19 ) denne der man in pordisu pa kiioinnit, welcher stren g hochdeutsch e Rei m zugleic h beweise t das s dies e Verse nich t etw a ursprünglic h sächsic h gedichte t sind : sonder n gegen Otfried s Gebrauc h wir d auc h * Ellas au f de r erste n Silb e betont (42 . 43 . 45 . 46 . 54 ) daz sculi der anlichristo mit *Eliase pagan. 'Ellas stritit pi den fwtgon lip, daz 'Eliases pluot in erda kitrmftt. Auch alamusana ha t woh l siche r de n Accen t vorn , ander s al s Otfrieds elemosina, obgleic h di e Zeil e i n de r e s vorkomm t (100 ) nicht vollständi g erhalte n ist . •265(81) I n de r Accentlehr e andere r Sprache n pfleg t man , s o wei t nur di e einzelne n Wörte r fü r sic h z u betrachte n sind , sic h mi t de r Bestimmung de s Hochton s z u begnügen . Vo n Beachtun g de s Nebenaccents werde n sic h be i de n alte n Grammatiker n wenig e Spuren finden , wi e di e Bemerkun g de s Nigidiu s Figulus , das s in de m Voeati v de r späte r z u Gelliu s Zei t Valeri gesproche n ward, de r Accen t vo n de r erste n Silb e stufenweis e herabsteige , also Valeri, nich t s o wi e wir, di e dritt e übe r die zweite erhebend , aussprechen, ValerL Etwa s freie r gebaut e italiänisch e Verse , wie di e de s Pulci , scheine n of t eine r de r notwendige n Cäsure n zu entbehren , wen n ma n nich t au f de n Nebenaccen t achtet ; wo -
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durch di e italiäuische u Grammatike r sic h hätte n meh r solle n au f diesen Puuk t leite n lassen . I m Deutsche n is t ma n darau f jeder zeit aufmerksa m gewesen , un d sei t de m siebenzehnte n Jahrhun dert must c man , wei l nich t de r gewöhnlichst e Ver s ohn e Be achtung de s Tiefton s de r dreisilbige n Wörte r z u Stande gebrach t werden konnte : be i de r Nachahmun g antike r Mais e war d da s Ohr noc h dafü r geschä r i't, un d J . H . Voss ha t di e Lehre ziemlic h bis in s Feinst e vollendet . Nu r da s abweichend e Geset z de r alt und mittelhochdeutsche n Betonun g de r Nebensilbe n wa r noc h zu finden , un d e s is t scho n i m erste n Abschnitt e gesag t wi e e s zuerst au s de n mittelhochdeutsche n Keime n entdeck t worde n sei . Aus de n wenige r manni g falten otfriedische n Reime n wär e viel leicht di e richtig e Lehr e schwere r abzuleite n gewesen : einmah l erkannt fan d si e sic h auc h i n diese n ga r leich t wieder . Sol l der otfriedisch e Ver s vie r Hebunge n haben , jed e höhe r al s di e nachfolgende Senkun g (di e abe r auc h fehle n kann : un d di e letzt e muss fehlen) , s o mus s da s dreisilbig e Wor t mi t de r Kürz e vorn , wenn de r Nebcnaccen t nac h de r Kege l au f di e dritt e falle n soll , mit de r erste n Silb e au f de r dritte n un d mi t de r letzte n au f de r vierten Hebun g stehn . lira jöh fidula joh managfaltu svegalä. sohel these fogala, Ihie hiar fliagent obana. aüö Wthl in worolfi thir
gates bölo sagotl.
Ist di e erst e de s dreisilbige n Worte s lan g un d sol l de r Neben accent au f di e zweit e fallen , s o mus s si e ebenfall s lan g sein , so das s di e dre i Silbe n di e zweit e dritte un d viert e Hebun g de s Verses ausmachen . slh thaz Mrbtl: theist \mo thiomüatl. want er otmuari in mir teas scouwbntl. Beide Fälle werde n noc h deutliche r i n Langverse n di e beid e vereinigen. ist e r ouh fön jagend} fllu fastentl. 2S6i82 wio kuning ein thio sitota joh zioro machbta. slh si ruarenne, thia tcmimi öuh zi sehanne. Die dreisilbige n di e nac h eine r Läng e di e mittelst e Silb e kur z haben, sin d als o de r Kege l nac h nich t fü r de n Verschlus s ge eignet: den n würd e di e erst e Silb e vo n einemo au f di e dritt e Hebung gesetzt , s o erhüb e di e letzt e sic h übe r die zweite : sollt e das Wor t dre i Fttis e füllen , s o wär e zwa r di e Betonun g richti g
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oinemo, abe r di e dritt e Senkun g fehlt e zwische n zwe i Kürzen , deren erst e nac h de r Versrege l lan g sei n muss . £ s wir d sic h nun zwa r künfti g noc h zeige n das s sic h di e Dichte r dee neunte n Jahrhunderts di e Hebun g au f eine r Kürz e vo r de r letzte n Silb e des Verse s dennoch , obgleic h höchs t selten , erlaub t haben , das s auch de r erst e Fall , di e Erhöhun g de r dritte n Silb e übe r di e vorhergehende, unte r Bedingunge n soga r nothwendi g ist : hier , wo wi r nu r di e Rege l un d da s überwiegen d gewöhnlicher e be trachten, sin d alle daktylischen un d kretische n Wörte r vo m Ende des althochdeutsche n Verse s anszuschliefsen . Di e Stelle de s Ne benaccents kan n i n ihne n nu r i n de r Mitt e de s Verse s erkann t werden, j a stren g genomme n auc h hie r eigentlic h nu r i n dak tylischen. 6l einemo brunnen mit themo fingare reiz bitturu pina ouh salida suache mit thiu zemp andremo man mit sineru speicheln sdr siu sinl innana hol mit iuomp steinönne thp uns ward thiu salida so fram. Wenigstens dar f ma n sic h ers t nac h genauere r Kenntnis s de s Versbaues siche r z u behaupte n getraue n das s nich t nu r zi wafane snelle thes heiseres zinses heileges giscribes fol thes lichamen gouma seragas herza, sondern auc h (33)267 joh michilo wuuni thaz wir thiiltige stn zu betone n sei . Nu r seh r selten , wei l si e har t ist , finde t sic h die Verschlingung de r mittelste n Kürze mi t de r folgende n Länge , welche di e Erhöhun g de s Ton s de r mittelste n übe r di e letzt e streng beweist , thie engilä quämun thuruh thaz then bezir'pn ällhn in war; etwas häufige r i m Dativu s jungorvn, wi e
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then jungorpn thdh zi heröst. Übrigens bestätige n auc h di e einfache r gebaute n Vers e durch aus di e erst e Regel , di e vo n tribrachischen , amphibrachischen , anapastischen un d baccheische n Wörtern , frowida gizama silabar ginuagi thie Jüdeon gitodro thiu tunicha zi leibu samanbn bigonda joh Philippus giladoti; häufig auc h di e zweite , di e vo n de n antibaccheischen , ther man biscorgeta thaz thas steinlna hfrsa: fön hellbno thiole thie fronisgon bluomon. Nur fü r di e molossische n is t da s Inner e de s Verses nich t stren g beweisend; wie man den n allerding s zweifeln kan n ob zu lesen sei thaz sie irwacheiin früa oder that si e irtoachsiin frua aber unzweifelhaf t schein t z u sei n so fand er sizzente thar. Die Wörte r vo n vie r un d meh r Silbe n sin d nac h de n drei silbigen z u beurtheilen. Erst e Ciasee, di e mit der Kürz e anheben. in manageru zalu so öfto farantemo düit thar sie tho munizblun mit übilemo willen joh ünlar gatilingon 26 8 (S4) lagi dawalbnti quom si forahtalu sar alangeru miiater weltcheru giburti sulihhero ruamti. Zweite Classe , di e mi t zwe i Länge n un d eine r Kürz e anheben . Hier zeige n di e Vers e nich t o b z u lese n se i zi fronisgeru eru mit mammenteru milli oder zi fronisgeru eru
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mit mämmenteru milti Molossisch anfangen d find e ic h nu r zusammengesetzte : möglic h dass di e übrige n de n Nebenaccen t au f de r dritte n Silb e haben . Dritte Classe , di e daktylic h anheben . joh folk ouch heidinero mit michileru ilu mit michilern unslail. Aber all e kretisc h anfangende n viersilbige n scheine n aufse r de r ersten di e dritt e Silb e beton t z u haben : si e werde n unte r de n Ausnahmen vorkommen . Ich hab e di e zusammengesetzte n bi s jetz t nich t erwähnt , weil vo n ihne n di e Unregelmäfsigkeite n zuers t ausgegange n z u sein scheinen . Einig e Fäll e gebe n zwa r stren g regelmäfsig e Betonung. Ersten s wen n de r erst e Thei l de r Zusammensetzun g zweisilbig, i n de r erste n Silb e kur z ist . ther heizil avur Ludowic , heriscaf fön beche hera toidorort joh allan thesan woroltthiot ni wurtiz allaz so egislih in svären arabeilin thaz sin adalkunni joh filu fratcalicho er qvam mit theganhöifi li götes analüsti 369(85) o b ör s t ubildato thie sblbun fehewarta wolaga elilenti thaz fön magadburti sazta in obanenti iz stts girnanagfaltotthaz wärun odiltheganä er was goteforahtal thehein ihero forasagono michil woroltmenigi fihuwMri sie arabeitbtim. Hier setz t manchmaii l ein e Handschrif t zwe i Accente , worohthiot l, 2 , 14 . 34 . woroltmenigi 2 , 9, 31. worolimagadon l , 7 , 7. worolt-
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l, 11 , 15 . täillhtga n l , 3 , 26 . ubarmuali l , 4 , 14 . fihuwiäri 3, 4 , 3 . Wen n de m zweite n Thei l de r Zusammensetzun g de r Hauptton gebührt , s o komm t de r Nebenaccen t a h di e Stell e de s Haupttons, abe r da s Verbältnis s bleib t unverändert . al thie fianla abarwan sie igun se übarwunnan sih solbon missihabsnti zi wldarstantanne alawaltentan.
Zweitens wen n de r erst e Thei l einsilbig , abe r lan g ist . Hie r sind di e Beispiel e zahllos , un d zuweile n finde t ma n wiede r auc h den Nebenaccen t i n eine r Handschrif t bezeichnet , wi e in altquena l, 4, 29. oinmuate 4, 20, 5. dratiheganon l , 28,11. otmuaiigs l , 7,16 . Daktylisch, joh allquena thlnu the unsitig icarun allfaler marSr Ihie hbhun allfatera föna hohsödale wialicha unredina oba thu in rehtredina itne drutthegana so unredihafto. Palimbaccheisch ode r molossisch , 27 0 (36) ihes selben adtilo joh filu kraftlicho duit uns it urtcäna*. thaz sulih urlbst joh wtsön heimortes thie otmüatigs ummähtige man thie drhlmennisgon füazfaUbnti ; die beide n letzte n mi t schlechte m Accent , abe r vielleich t nac h Otfrieds Meinung , de r auc h de n erste n Thei l de s Compositum s in de n Auftac t bringt , selbdruhlin unser gualo liobhireron mine nmctrdig filu hat to;
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wozu noc h ei n Paar Beispiele vo n schwach betonte m un kommen, die vorhe r (S . 252) scho n erörter t sind . Hiehe r gehört auc h ei n Theil de r mi t de m Kretiku s anfangende n Wörter , unte r dene n unforahienti l , 10 , 16. drutbotono l , 4 , 4 9 mi t zwe i Accente n ge schrieben sind , wonac h ma n di e übrige n z u betone n hat : denn der Versba u kan n hie r nicht s lehren . then iu in altworolti therp götes drutbotono rkves umb&renta ther thir so muatfagota
sines halsslagonnes unforahtenti.
In alle n übrige n Fällen de r Compositio n wir d di e Regel de s Nebenaccents entwede r durchau s ode r doc h meisten s gebrochen . Ich hab e hie r für s erst e nu r da s RegelmäTsig e angebe n wollen : die Untersuchun g der Ausnahme n is t schwieri g un d weitläuftig .
Zweite Abtheilung . [Begonnen a m IB. , gelese n 'i n de r Akademi e a m 17 . Juli 1834. ] (Bisher ungedruckt )
Was de n deutsche n Grammatiker n mi t Rech t vorgeworfe n wird, ihr e Anmaisun g di e Sprach e nac h willkürlic h ersonnenen , nicht i n de r Geschicht e aufgefundenen Grundsätzen zu bestimmen, davon is t ei n grol'se r Thei l de m hochdeutsche n Sprachgefüh l selbst vorzuwerfen . Nich t nu r werde n jetz t di e meisten , dene n auch all e grammatisch e Bildun g fehlt , mi t gröste r Bestimmthei t zu wisse n glauben , das s g e b ä r e n un d n ä h r e n nothwendi g mit ä z u schreibe n sei , wei l ma n geba r un d N a h r u n g sage : di e Analogie vo n n e h m e n un d zehre n wir d ihne n abe r entgehn : sondern scho n vo n de n älteste n Zeite n he r is t di e hochdeutsch e Sprache geneig t di e Gleichmäßigkei t ihre r Forme n gege n ei n oft seh r mangelhafte s un d unrichtige s Verstehen ihre r selbs t hin zugeben; wi e si e den n überhaup t i n geistige r Ausbildun g fort schreitet un d a n formelle r imme r mehr verliert. Die s zeig t sic h sehr deutlic h auc h i n de n Unregelmäfsigkeite n de r althochdeut schen Accentlehre , be i dene n ic h i n de r letzte n Abhandlun g den Fade n de r Untersuchun g hab e falle n lassen .
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Die Rege l vo m Nebenaccen t mehrsilbige r Wörte r komm t i n einfachen Zusammensetzunge n au f ein e gedoppelt e Art i n Strei t mit de r Verständlichkei t de s zweite n Theils , einmah l wen n de r erste kurzsilbig , dan n wen n e r zwei - ode r mehrsilbi g is t un d mit de r Läng e anhebt . Di e beide n entgegengesetzte n Fälle , di e mit de r Accentrege l übereinstimmen, sin d scho n frühe r abgehan delt worden . Unter de n Wörter n de r erste n Ar t finden wir bei Otfrie d ein s nach de r Accentregel behandel t ohn e Rücksich t au f di e Zusam mensetzung. Zvitalta un d zvivalteru habe n be i ih m de n Neben accent au f de r dritte n Silbe : i n houbit stnaz (Salom . 4), i n zvivalteru frewidu (2 , G , 57). Dasselb e Wort wir d dagege n in de n sangallischen Schriften zuweilen zwiefach betont, zrivalt Kateg.316, zvitaltera unde unztitaltera Kateg . 312, un d ebe n s o zvthoubeter im Capell a 149 , s o das s au f di e Beispiel e i n dene n de r Neben accent nich t geschriebe n steh t nu r weni g z u gebe n ist , zvivalta Cap. 139 , zvivaltemo unde drivallemo Kateg . 312 , gezvivallöter Cap . 94. 98 , kedrifallöier 98 , zmbeine Consol. 255. Kateg . 315, tribildig Cap. 146 : den n das s de r Accen t au f de r zweite n Silb e ger n her vorgehoben ward , lehr t auc h di e dritt e durchau s regelwidrig e Art z u betonen , zvihoitbilo Cap . 9 . Wi e i n de n Kateg . 300 (108 ) driorter gemein t sei , zeig t 28 1 (17 ) trielmy, w o nich t allei n di e Betonung richtige r ist , sonder n auc h de r vo r de m Voca l noth wendige Circumfle x steht . Den n \ven n i n Zusammensetzunge n dieser Art di e erst e Silbe lan g wird , s o hör t de r Strei t zwische n der Accentrege l un d de r Sichtbarkei t de r Zusammensetzun g vo n selber auf . Driscozez un d driscöze Consol . 253. Kateg . 300 . 33 1 haben, wi e dnnahüg Consol . 12, de n Nebenaccent auf de r Mittel silbe. I n eine r Zusammensetzun g mi t nn, be i nachfolgende m Vocal, ha t di e Wiene r Handschrif t vo n Otfricd s Evangeliu m 4 , 23, 1 0 zwe i Acceute , i r sehet sina unßra: un d e s is t nich t un glaublich das s Otfried , wide r di e Rege l de s Verse s un d de s Accents, liebe r unfoa beton t ha t al s gege n da s Gefüh l de r Zu sammensetzung niii'ra. Ebe n s o steh t i n der Consol . 21 3 unende, 71 nnedele, i m Cap . 16 5 uneben, un d ic h ma g nich t behaupte n dass di e wenige r bestimm t bezeichnete n anders z u betone n sind , unende Consol . 263. Kateg . 240 , ünebenemo Kateg . 338 , unerbon Consol. 71 , unewig Consol . 262 , unehtigen Consol . 48: abe r ebe n so leich t kan n auc h di e Betonun g geschwank t haben . Endlic h
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Präpositionen i n diese m Fall e de r Zusammensetzun g scheine n immer di e Accentrege l z u brechen , inde m au f di e zweit e Silb e entweder Nebenaccen t fällt , ode r gege n di e Grundrege l soga r der Hochton . Be i Otfrie d 3 , 14 , 7 5 finde n wi r lhaz wa s i n inöuon, un d 4 , 4, 7 0 si e m o imtotco ni ondun ode r nac h de r pfäl zischen Handschrif t si e m o innowo n i ondun. Wen n hie r da s doppelte n in de r Ordnun g ist , s o ma g dagege n da s m m i n de m otfriedischen frammorl frammdrtes nu r durc h da s Hervorhebe n der Zusammensetzun g entstande n sein . Vo n bifang biwürti btgihti bitherbi un d bitherbi is t scho n i n de r erste n Abtheilun g (S. 10 ) di e Red e gewesen . Ureiche (proprium ) is t i n de n Kate gorien 289 . 30 1 (32 . 109 ) geschrieben , un d danac h wir d urouge Cap. 6 3 z u betone n sein . Ebe n s o weni g is t be i frataten (scele ribus) Consol . 34 , frataiig 71 , fralatiyin z u zweifeln , wenigsten s sicher nich t be i de n dreisilbigen . Von wei t gröfsere m Umfan g un d keine n Ausnahme n unter worfen is t de r zweit e Fall , i n de m jederzeit di e Regel de s Neben aecents aufgehobe n wird ; wen n da s erst e de r beide n zusammen gesetzten Wörte r au s zwe i Silbe n besteht , dere n erst e lan g ist . Zwar kan n auc h i n diese m Falle di e zweit e Silbe , wen n si e ebenfalls lan g ist , ein e ganz e Hebun g füllen , wi e im Hildebrands liede Z . 42 , Z. 58 ostärliuio , i n de n Versche n di e un s ein notkerische r Schüle r erhalte n ha t (Aretin s Beitr. 7, 293) fuodermaze, richtige r füodarmate, vielleich t auc h be i Otfrie d 2 , 8, 2 7 thar slüanlun icatarfaz. Abe r auc h i n diese n Beispiele n is t siche r die dritt e Silb e imme r höhe r al s di e zweit e un d folg t ihre r Gel tung nac h au f di e erste . Be i Otfrie d 4 , 26, 39 ha t di e Wiene r Handschrift mi t zwe i Accente n thera wenegheiti, un d ebe n s o viel beweist l , 22 , 57 di e schwankend e Betonun g untarthio ode r üntarlhioh wa s e r in, wi e auc h helliporia 3 , 12 , 35 nebe n hellipina 5, 21 , 20 un d helliwizes 5, 19 , 18. I n de n sangallische n Schrifte n ist de r doppelt e Accen t häufig , ma g di e Compositionssilb e eine n vollen Voca l enthalten, mdnotzala irrigheite sichurheite manmantsamo wülowaltigi eobuoch (Consol. 271) ahtoceniu mennisgheit arbeitsame (Consol. 7 . 95 ; unrichti g arbeitsamiu Consol . 225 ) ode r ma g si e ein unbetonte s e annehmen , bolgenscaft hungerjaren gehoubetsculdtgoti (Consol . 24 ) zoutertth minnesam gammensamo Spiegelglas wixzenttäit brutesang brutcgomen wizegtuom gemammentsainot zenzegfaltiger dioneslmannes fienlskefte underskeite minnerheile. Zusam -
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mensetzungcn mi t dre i Silbe n i n de r erste n Hälft e sin d seltner : in de r Consolati o 31 . 0 7 stell t westenewint westenewindes mi t zwei Accenten, be i Wilra m 71 , 1 8 affalterbCume. Ein e grofs e Meng e otfriedischer Vers e zwing t zu r Betonun g de r erste n Silbe n beide r Hälften: nöthi g is t auc h di e de r Verbindungssilb e ein/i g un d allein i n de m ebe n angeführte n wazarfaz, wen n nämlic h de r Ver s so z u betone n ist : wahrscheinliche r ha t ma n ih n s o auszusprechen , thär stuantun wazarfaz. Di e Quantitä t de r zweite n un d dritte n Silbe mach t keine n Unterschied . Di e Sicherhei t is t zwa r a m grösten, wen n di e zweit e lan g un d di e dritt e kur z ist , 3 , 4, 33 sambazdages fira, l , 4 , 75 hintarqveman thröto, ode r wen n beid e lang sind , zumah l a m Schlüss e de s Verses , 2 , 17 , 18 afan hbhaz kerzistal, 3 , 10 , 1 4 thia dohler wtnagficho, 3 , l , 3 fön themo icuntarliche, oder bei viersilbige n auc h in de r Mitte des Verses, Ludw . 2 er ~ Ostart ichi rihti t a l, l , 18 , 1 0 ongillichaz künni, 4 , 7 , yrwehsit jamarlichaz thing, 4 , 16 , 31 si h anderlichan dati, i m Ludwigsliede elljanllcho reit her, un d wen n dreisilbige n ein e schwac h betout e Silbe folgt , 2 , 6, 1 6 jr>h bruaderscaf gihaltent, 3 , 5 , 8 thaz e r then sambazdag ßrbräh, 3 , 25 , 3 G uns sichwheit gitcntnan, 3 , 15 , 51 i n fiantscaf m giangti, 3 , 26, 38 wuntartih girati, 5 , 4, 4 joh guatilih in sageta. Fehl t abe r di e nachfolgend e Silbe , s o wir d ma n den noch nich t ander s betone n wollen , Hartm . 14 9 so bruaderscaf \sl giwon, l , 19 , 2 wa s thionostman gualer, i n Verse n di e Schmelle r erst kürzlic h bekann t gemach t ha t (Anzeige r fü r Kund e de s deutschen Mittelalter s 1833 , S . 176 ) got, ihir eigenhaft ist. Di e dreisilbigen, dere n zweit e kur z ist , setz t Otfrie d zwa r nu r selte n an de n Versschluss , Haiti« . 58 in sunton tcard siu iiiissilih, 2, 19 , 23 thoh s}nt thie liuti missilih, abe r hinreichen d zu r Belehrun g wi e sie i n de r Mitt e betont werde n müssen , Ludw . 31 thes mannilih n a gerno, l , 6 , 1 5 niannollh bi barue, Ludw . 8 3 s i richiduam mi t minnöH, l , 25 , 1 2 güatatih irfülle n, 3 , 15 , 32 thia missidät s o sagen ih, 4 , 32 , 9 sl trostulös ni , 5, 4, 6, i n friadag si e iz datun, 5, 23 , ?0 ' inio wünnisam thar wari, 5 , 25, 74 wioz hint or art gi keren, Hartm . 3 1 joh harto hiittorört gifiang, un d hinreichen d u m danach au f di e viersilbige n z u schliei'sen , 3 , 5 , 1 4 nah wergin missilichan, 2 , 5 , 8 z i stdremo richidüawe, 4 , 24 , 24 thes willen armatichen, 4 , 31 , 3 1 miner? missodalö, 2 , 24, 34 allo missodati, 1,4, 1 7 stnero eregrehti, 4 , 26 , 2 2 n a sculiin na n suntilbsan, i m Ludwigsliede sar mi t Karlomanne, auc h i n de r Mitt e de r Vers e
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1, 17 , 31 joh mannitiches houbit, l , 22 , 10 goumilbsan liazun, 3 , 3, 2 i n unser armitichaz muat, 2 , 15 , 1 0 joh missißchen suhlin, 2, 16 , 13 guatatiches waltent, 4 , 7 , 28 thes antikristen zito, 4 , 32, 5 mit thiarnudiiamu reiner. We r wir d als o noc h Übe r di e Betonun g zweifelhaft sein , w o auc h beid e Silben , di e zweit e un d di e dritte , kurz sind ? l , 12 , 1 3 niuwiboran habet Ihiz lant, 2 , 6 , 1 1 thes wunnisamen foldes, 5 , 23 , 5 wi o wunnosamo guatl, 2 , 9 , 7 thaz Krist iher brotigomo si, 2 , 13 , 9 (her seal ther brutigomo sin, 2 , 13, 1 2 thes bratigomen stimmt, 3 , 14 , 67. 5 , 16 , 4 0 bettirison alle, 4, 7 , 27 fön Ihemo endidagen thare, , 12 , 20 kind niieiboranaz. Es versteh t sic h woh l ziemlic h vo n selbs t das s di e aus nahmsweise au f de r dritte n Silb e betonte n xusammengesetzte n Wörter ihr e erst e übe r di e zweit e erheben , ohn e Rücksich t au f die Quantität . Einig e otfriedisch e Vers e werde n zu m Beweis e genügen. Ludw . 4 4 thaz sagen i h ihir i n alatcor, 4 , 6 , 8 joh then adalerbon, l , 5 , 26 ebanewkgan, 2 3 alawaltentan, l , 4 , 54 t u daga furifarane, Ludw . 5 0 al thie fianta uberwan, 3 , 8 , 41 theih thuruhqvome thara z i thir, 4 , 31 , 3 0 jo h siintönp übarkoborbt, l , 5 , 6 4 nah thaz widarstante, 5 , 4 , 53 i n himilgüalßchi, 4 , 11 , 7 s o wit s o himil iimbiwarb, 2 , 11 , 41 thaz wir n i missifiangin, onh so ni missigiangln, 3 , 18 , 1 3 waz, qnatun, missiqriden wir? l , 3 , 4 9 thaz worolt missiworahta, l , 22 , 50 joh hintarquam i h sär thin, l , 27 , 6 ther imo iz itntarsahi, 5 , 8 , 3 6 Ihemo wtzodsptntare, 4 , 29 , 1 2 mit minnu al itntartcebane. Sind wi r mi t de n einfache n Zusammensetzungen noc h ziemlich ins Rein e gekommen , s o lasse n dagege n di e au s dre i ode r meh r Wörtern sic h scho n wenige r au f ein e bestimmt e Rege l bringen . Nur w o de r zweit e Thei l ein s de r nothwendi g tonlose n Wörter ist , di e un s i n de n erste n Abschnitte n beschäftig t haben , müssen di e Hauptaccent e ohn e Frag e au f de m erste n un d au f dem dritte n Wort e de r Zusammensetzun g sein : un d diese r Fal l ist be i weite m de r häufigste . S o sin d di e unzählige n mi t gi , wie ungimah ungifth, welch e Otfrie d auc h a m Versend e brauch t l, l , 57 . 8 , 2. 3 , 8, 26; 4 , 7 , £0. 5 , 7. 25, ungidan un d mi t ver setztem Accent nngidan, ungizami, ungisdro 4 , 17 , 8, ungiwitiri, s o horngibrüader, iagiwedar 4 , 9 , 11 , iagiwar 3 , 2 , 16 , iagiticher l , 27, 50 . 2 , 19 , 12 , iagitöcho welche s beid e Handschrifte n 2 , 9 , 14 . 12, 44 und die zu Wien auc h 5 , 23, 20 3 unrichtig iagilicho schreibt , das is t iagilicho, d a doc h di e For m i a be i Otfrie d Zusammen -
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Setzung anzeigt : da s t o giltcho de r pfälzische n Handschrif t is t richtig. Hiehe r gehör t woh l auc h ingirmno l, 19, 9. 27 , 35, welches abe r di e Freisinge r Handschrif t beid e Mah l un d di e kaiserliche i n de r letzte n Stell e ingriuno schreibt : e s schein t z u bedeuten schnell , is t mi r abe r unerklärlich : mi t Herrn Graf f ge trennt z u schreibe n in giriuno läse t der Accen t de r Handschrifte n nicht zu . Dene n mi t g i sin d di e mi t b i un d fi r gleich , umbiruah 5, 6,17. 72. 25', 34, umbithfrbi, z u keiner Zeit unbitherbi gesprochen , wohl abe r zuweile n imbiihorbi (s . erste Abtheilung, S . 10 . und \S\ unfirslagaita, unforholan un d «nforholan. Au s de n sarigallische n Büchern füg e ic h hinz u unerdrozena Cons . 264 , unterwthsettl Kateg. 123 , unengeltedo Cons . 30, uninfaren Cons . 68. 85, undurhsihtigemo Cons . 119 , unfolletanön Consol . 152 , un d vor n mi t zweisilbigen Wörter n forebechtnneda Cons . 266 , alegemahsamo Cap . 22 , htmelgehist Cap . 84 , himelgewaltig Cap . 118 . Be i Otfrie d finde t man vo n de r letzte n Ar t manno-gifth Ludw . 8 , worto-gillh l , 18 , 5, guali-gihches 2 , 7 , 4 8 (i n de r pfälzische n Handschrif t mi t zwe i Accenten), i m Ludwigsliede tlrfgeno-gehh, welch e au f de m o de s Genitive eine n Nebenaccen t haben , de r star k genu g is t gege n das folgend e g i ein e Vershebun g z u bilden , thes thigge io mannogillh sprkchan wörtögitik thar vaht thfgenogelth; und ebens o gualigiliches. Sobald abe r dies e Zusammensetzunge n mi t eine m nothwendi g tieftonigen Wort e noc h eine n vierte n Thei l annehmen , entsteh t schon ei n Zweife l übe r da s Verhältnis s de s dritte n un d vierte n Gliedes. Be i Otfried 5, 20 , 31 mag i n iagiwedarhalp si n di e Silb e halp woh l höhe r sei n al s wedar: abe r ic h glaub e da s nur , wei l vielleicht iagiwedar halp ei n nich t zusammengesetzte r Accusativu s ist. I n de m Worte imgistwanticho 2 , 12 , 44 entziehe n di e Hand schriften de r erste n Silb e de r Hauptaccent . Di e mehrfac h accentuierteu Worte r diese r Ar t be i de n Saugaller n entscheide n de n Zweifel nicht , ungesiunlicho Cap . 114 , üngvisheite Consol . 57 , ungewoneheite Cons . 98 . 'Ungenädeglich be i Wilrau i hat ohn e Zweifel die Hauptacceut e au f de r erste n un d dritte n Silbe . Noch schwierige r wir d di e Bestimmun g de s Accent s w o de r zweite Thei l eine s au s dreie n zusammengesetzte n Worte s nich t nothwendig de n Tiefto u hat. Ic h hab e solche r Wörte r au s Ot -
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fried siebe n angemerkt : ma n überzeug t sic h schwe r o b ma n si e sämmtlich beisamme n hat , d a wede r i m Tex t di e Theilun g de r Wörter sorgfälti g bestimm t noc h de r Sprachgebrauc h Otfried s in eine m Wortregiste r zusamuiengefass t worde n ist . Unte r diese n siebenen sin d zwe i i m Vers e s o gestell t das s de r zweit e Thei l den tiefste n To n ha t (2, 8 , 22 . 4 , 5, 12), mit gotkundltchen rachbn thero ümmezlh-ha biir'din. Drei habe n au f demselbe n zweite n Theil e de n höchste n To n (3, 17,68 . 2 , 11, 6. 5 , 14,9) , unlastarbarig Ihrufo sb unredihafto joh woroltünstatL
Zwei sin d au f de r erste n Silb e accentuiert , abe r de r Versba u ergiebt nich t siche r da s Verhältnis s de s zweite n un d dritte n Theils (Hartm . 70 . 2 , 4 , 73) wanta > s icas ünredihaft ode r wanta i z wa s imrbdihaft far thanne heimortsün ode r fa r thanne helmurlsnn ode r far thanne hnmortsun.
Wollte ma n di e beide n letzte n unredihaft un d heimortsün lesen , so durft e ma n sagen , be i Otfrie d se i noc h di e Regel , wa s de m Sinne nac h zusammengehöre , fass e de r Accen t zusammen , goikunJ-lih tiiHHtez-lih heimorl-sim, abe r -redihaft un-lastarbarig warolt-iinstall, doc h s o das s di e zweit e Class e de n Hauptaccen t auch au f di e zweit e Hälft e werfe n dürfe . Abe r ein e s o fein e Regel wa r au f di e Läng e unmöglic h genau z u halten : un d s o finden wi r späte r di e Neigun g vorherschen d di e eist e un d dritt e Silbe ohn e Rücksich t au f di e Ar t de r Zusammensetzun g z u be tonen, kurfritar, umciplich, ttnbilllchen. Be i de u Sangaller n sin d die Accent e of t s o gesetz t das s si e di e Rege l z u bestätige n scheinen ode r ih r wenigsten s nich t widerstreiten , piiiurnft-hrfio Consol. 130 , iireizkuucha (wofü r J . Grimm , Grai n m. 2, urheizkoiichü vermuthet ) Cons , l To, einhtz-Wi Kateg . 163 , einluzteg-. heite Cons . 214 , antfang-llh Cap . 48, gehileih-lichemo Cap . 90, urlag-lichtin Cap . 97, f^tret ^z-k rniu Cap . 132, furewiz-lichero Cap. 102 ; tin-ordenhoften Cons . 39 , ün-anchunde Cons . 55, anasilUigfut Cap . 162. Kateg . 322 , im-umierskeit Cons . 218, entlichen Cons . 262—26ö, •un-ebenma^erQ Cap . 110, u n ebin michel Kateg. 307 . un-zalahaften Cons . 21. -zalehcho Cons . 46, an-
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inizenthtit Cons. 59, un-wizenihoite Cons. 74, -wunderlih Cons. 78, -durnohten Cons . 142, -folleglth Cons . 148 , un-folleglichen Cons. 151 , -nolhafte Cons . 252 , -nothaftiu Cone . 269 , «n /rditt Cap . 48 , M«-*niöfe^emi « Cap . 120 , -buhafte Cap . 143 , liw-am'ixMera K ate g. 312, - » Kateg . 133. 177 . Abe r ic h finde auc h ei n Paar Mah l das s i n de m dritten Wort e de r Neben accent de r ih m gebühr t nich t geschriebe n ist , rate-los-licho Cons. 17 , ke6\n-luz-lich6ntiu Consol . 213: öfte r is t de m zweite n Worte sei n übe r da s dritte erhöhete r To n entzogen , vndaro haft Conaol. 68 , unebenßrtigen Cap . 45, unebetuitttg Ca p 68, unoben lange Kateg . 301 , unscadehaftiz Cap . 97 , unmahtlih Kateg . 320 , unredehh Kateg . 209 . Be i Willira m is t wirouch-buhele un d M derbec-höit regelrech t betont : wi e abe r unwatliche gemein t sei , lägst sic h nich t sehen . Die Unregelmäfsigkeiten de s Accents, welch e di e Zusammensetzung bewttrkt , müsse n sich nothwendig weiter erstrecken , wei l oft di e Bildunge n un d selbs t zuweile n di e Flexione n fü r da s Sprachgefühl vo n nich t mindere m Gewich t al s di e Zusammen setzungen sind , un d mitunte r soga r de r Grammatike r Übe r di e richtige Benennun g i m Zweife l bleibt . E s komm t noc h daz u dass di e hochdeutsch e Sprache , s o frü h wi r si e kenne n scho n einzeln un d allgemac h imme r mehr , de n Ableitungssilbe n ihr e vollen Vocal e entzieh t un d si e i n ei n unbetonte s e abschwächt , während si e de n Flexionsendunge n bi s in s zwölft e Jahrhunder t weit meh r di e ursprüngliche n Laute , of t soga r noc h di e Länge , läset. I m Mittelhochdeutschen, w o auch di e Flexionssilben sämt lich da s unbetont e e angenommen haben , is t da s Verhältniss de r Betonung wiede r i n gan z gute r Ordnung : jede s unbetont e e is t nothwendig tiefe r al s jeder würkliche Vocal, un d zwe i ode r dre i auf einande r folgend e Silben mi t unbetonte m e werden , de r all gemeinen Rege l vo m Haupt - un d Nebenaccen t gemäfs , nac h de r Quantität de r dazwische n liegende n Consonante n beurtheilt . Wenn dagege n i m Althochdeutsche n di e schwäche r werdende n Vocale zugleic h ihr e Betonun g einbüfsten , s o müsst e da s Miss verhältuiss seh r gröl e sein , inde m di e Bildungssilbe n überal l von de n Endunge n würde n übertön t werden . Mi t de r Zeit mus s dies wohl allerdings geschehe n sein, obgleic h uns die notkerischeo , LACHMANNS KJL . SCHRIFTEN , 2 6
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Accente, di e i n de n tiefere n Silbe n wenige r gena u sind , übe r das Einzeln e nich t genu g belehre n un d di e Reim e de s zwölfte n Jahrhunderts meh r au f ungefähr e Gleichhei t de r Laut e al s au f gleiche Betonun g gerichte t sind . Di e früher e Poesi e schein t aber noc h lang e Zei t di e richtige n Accente , trot z de m Verderb niss de r Vocale , festgehalte n z u haben : di e oberflächlichst e Be trachtung otfriedische r Vers e mus s lehre n das s ih m da s tonlos e e ei n s o gute r Voca l is t al s all e ändern , das s e r e s seh r of t i n die Hebun g de s Verse s setz t w o di e folgend e Senkun g eine n vollen un d of t eine n lange n Voca l oder Diphthong enthält. Das s gleichwohl auc h be i ih m scho n di e Bildungs- un d Flexioussilbe n sich müsse n manche s gefalle n lassen , zeige n au f de n erste n Blic k einige, obgleic h nich t seh r viele , seine r Versschlüsse , i n dene n er, als o a m kitzlichste n Punkt e de s Verses , sic h doc h höchs t unregelmäfaige Betonungen erlaub t (l, l , 9 . 75. 4 , 22,24. l , 19 , 16 . l, 12 , 31. 20 , 23. 2 , 14 , 57) thaz than thio buah nirsmohetin sih ffanton zirrottinne filu rbtaz purpurin bitluu was er sp erachar biscof thbr sih wochorbt noh ) s ni lesent scribdra unsere altfördorön.
Es kan n sic h ers t nac h un d nac h ergebe n das s kein e diese r Zeilen ein e andr e metrisch e Auffassun g gestattet . Wievie l abe r unter diese n Abweichunge n vo n de r Kege l neue s durchgedrungenes Sprachgeset z mög e gewese n sein , ode r abe r vo n Otfrie d nicht woh l benutzt e ers t i n de n gemeine n Sprachgebrauc h sic h einschleichende Nachlässigkeit , darübe r liiss t sic h be i sorgfälti g eindringender Untersuchun g vielleich t wenigsten s zu m Theil ent scheiden. Zuvörderst mus s ic h bemerke n das s Otfrie d i n Wörter n di e mit kurze r Silb e anfange n sic h niemahl s eine n uuregelniäfsige n Accent erlaub t hat . Ei n Wor t wi e manwige durft e de r mittel hochdeutsche Dichte r nu r s o stelle n das s da s unbetont e e mi t einen folgende m Voca l verschmolz , ode r e r muste , wen n e r de r ersten Silb e nich t ihre n Accen t entzieh n wollte , di e zweit e trot z der vorhergehende n Kürz e gleichfall s betonen , wi e e s Hartmanu im Iwei n 486 2 allerding s getha u hat , div Hure manimge. S o
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haben einmah l i n de n Übersetzte n Kategorien des Boethius 8. 331 (102) beid e Handschrifte n tolunga, ei n andere s Mah l 8.32 9 (99 ) die ein e dolungon, di e genauer e dolungon. Otfrie d konnt e nich t andere sage n al s manungä, (3 , 15 , 10) thera samanungu zi einem mannngu. Olongiz ha t i n denselben Kategorien 8 . 308 (61 ) ein e Handschrift mit zwe i Accenten. Nich t so Otfried , sonder n (2,13,34. 4,28,16. 5, 12 , 28 ) thaz gibit er mo ällaz alangaz wir sä alangä gihaltcn alangera muater. Die Fälle w o be i langsilbi g anfangende n Wörter n de r Nebenaccent au f di e dritt e Silb e fällt , di e ein e Ableitungs - ode r Fle xionssilbe ist , ode r mi t änder n Worte n di e Fäll e di e i n Ablei tungen di e Analogi e de r i n de r zweite n Silb e mi t nothwendi g tonlosen zusammengesetzte n oder de r Zusammensetzun g mit zweisilbigen nachahmen , kan n ic h zwa r nich t verspreche n z u er schöpfen: abe r di e otfriedische n Beispiel e werde n wenigsten s wohl da s Wichtigst e liefern . Von langsilbig anfangende n Substantiven nehmen den Nebentou auf de r dritte n Silbe di e abgeleiteten au f hri nissi Hi n isäl vnga und ing an . A m bestimmtesten lehrt die s der Versba u be i de r er sten Art w o die zweite Silbe lang ist , Salom . 2 Kosfinzero sedates, 2, 20, 1 1 Uchicera i n ward; wonac h man woh l auch di e Betonung der Übrige n nich t bezweifel n kann, 4 , 16 , 3 3 theiz wäri göugulares list, 4 , 2 , 2 9 joh sokiläri sinSr, 4 , 12 , 47 want e r sekilari was, 2 , 11 , 26 joh these mezalard. Ferne r mi t de r Endun g nissi hat Otfrie d 2 , 12 , 8 8 lhaz selba finslarnissi, un d di e Sangalle r beztichennisseda ode r bezeichennissida Coneol . 57. Kateg. 147 . 148 . 150. 152 . 154 . I n kindilm, d a Otrie d da s n auch im Nominativus hat, bi n ic h geneig t scho n di e mittelhochdeutsch e Betonun g an zunehmen, l , 9 , 7 that kindilin z i sehanne (vergl . l, 16 , 16. 2, 3, 17. 27) , 4 , 3 , 3 kinditin minu, 3 , l, 3 2 so mhater kinditöne duat, obgleich ic h gesteh e das s da s Versmaf s auc h erlaub t kindilin und kindiline z u lesen . Sichere r sin d di e Wörte r au f isäl, di e ihren Nebento n s o festhalte n das s späte r de r Schei n vo n Zusammensetzungen mit sal entsteht. Daher , obgleic h di e otfriedische n Verse nicht s übe r di e Betonun g entscheiden , nehm e ic h keine n Anstand z u lese n 4 , 0, 35 lhaz iro ruamisal iMr, 4 , 1.8 , 2 3 thaz 26*
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D VERSUCHST .
selba wertisäl tkar, 4 , 28, 1 1 tcertisal thes tcerkes (vergl . 5, 12 , 34. 39), 4 , 18 , 25 joh werresäl ginuagi. Das s di e Endun g unga de n Nebenaccent einnimmt , lehre n ziemlic h vie l doppel t betont e Wör ter i n de n sangallische n Schriften , wi e tilegungo Consol . 5, leidegungo Conso L 45 , wandelungo Cons . 98 , rochenungo Cons . 209 , ßstenunga Kateg . 153 , minnerunga Kateg . 138 , offenunga Kateg . 144, zeichenunga Kateg. 148 . Daru m les e ich bei Otfrie d 3,15 , 39 murmuliinga michil. I n zoichanunga sj'nkopir t e r de n Vocal , 4 , 33, 38 wanta uns i n zaihniingit. Substantiv a au f in g könne n un möglich ander s beton t sei n al s di e au f unga. Mithi n is t i m Hildebrandsliede z . 34 z u lese n cheisuringn gitan. I n de n Kate gorien steh t S . 31 5 wendelwga un d wendeling mi t doppelte m Accent. Bei de n Adjective n komm t durc h di e Bildunge n in i g ag ar ing de r Nebento n au f di e letzt e Silbe , wen n gleic h di e erst e lang ist . Purpurin ha t Otfrie d dre i Mah l beton t (4 , 22 , 44 . 23, 7 . 25 , 9 ) filu rbtaz purpurin, purpurin giicati, thaz purpurin giwoti: wenigsten s da s erst e Beispiel , a m Versschlusse, gestatte t keine andr e Aussprache . Gleiche r Ar t is t menniskina i n de r Consolatio 108 , silberine be i Willeram . Auc h di e Adjectiv a au f Um sin d ohn e Zweife l ebe n s o beton t worden ; i n de r Conso latio S . 36 wanchelinero, be i Otfrie d 5 , 14 , 5 hiar luzilln gizollen, 5, 11 , 3 4 noh warun zvieillne, 4 , 5, 8 is t huarillnaz harto. Di e Adjectiva 6mmi&\g un d ewinlg (da s i is t be i ih m kurz ) ha t Ot fried auc h ohn e Flexio n mi t de r letzte n Silb e au f di e Hebun g gebracht, 4 , 28 , 22 si n ommizlg giknihti, 5 , 23, 214 joh swin\g gi müati. Flectier t brauch t e r dies e Wörte r mi t demselbe n Ton , emmizlgen seh r oft , auc h Salom . 38 . 2 , 14 , 45. 5 , 23, 15 6 nac h der pfälzische n Handschrif t mi t Verschleifung de r beide n letzte n Silben, ommizlger 3 , 17 , 66 , 4 , 31 , 36 , un d eiDiniga ewtnlges ewinigen twinlgün ewinigö un d mi t Verschleifun g de r dritte n un d vierten Silb e st iv>in\ge.ru fristi 3 , 24 , 28 , swlnlgem fostl 5 , 14 , 18. Daher is t vermutlic h ebe n s o z u spreche n 3 , 22, 3 theiz wari i n wintirtya *& , wi e i m sangallische n Capell a 4 1 s&wiveligero ge schrieben ist . Dieselb e Betonun g zeig t sic h i n eine m Adjectivu m auf a g 4 , 34 , 24 jamaragemo muate: den n jamaragemp dar f ma n nicht lesen , wei l Otfrie d nu r au f ein e gan z andr e Weis e di e Hebung mi t ihre r Senkun g au s vie r Silbe n bestehe n läset . Danac h wage ic h auc h z u lese n 5 , 23 , 3 3 thaz dkit i n jamarägaz muat
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und l , 7 , 1 7 thie hungorugon müadon. Das s Otfrie d auc h di e unflectierten Forme n würd e jamaräg un d hungarag beton t haben , wird wenigsten s durc h sei n ebe n s o betontes srachar ode r eracar (früh auf ) einiger Halse n wahrscheinlic h (l , 19 , 16), billitu wa s er * p erachar. Di e Adverbi a au f ingon könne n nich t ander s al s die Substantiv a au f ing lauten , 5 , 8, 40 ih iceiz thih suntaringbn, 3, 20, 11 6 blintiltngöH hono (vergl . 3 , 23 , 38) . Sltizzelingün un d ardingun habe n freilic h i n de r Consolati o 233 . 234. 241. 242 keinen Accen t au f de r vorletzte n Silbe . Comparativ e oder Super lative, di e mi t de r Laug e anheben d ih r i ode r 0 au f de r dritte n Silbe hätten , find e ic h nicht bei Otfried: gewis s abe r habe n aftarbsto un d mahligbro au f diese r Silb e de n Nebenaccen t gehabt , und ic h steh e nich t a n be i Otfrie d (Hartm . 90 ) auszuspreche n unz themo fiarzeguste n jare, wi e auc h i m Parziva l 321 , 1 8 di e beiden älteste n Handschrifte n vierzegisten ode r cierzgeslen haben , wodurch sic h di e dritt e Silb e höhe r erweis t al s di e zweite . Bei de n Verbalbildunge n de r zweite n sehwache n Conjugation, di e ei n lange s o i n di e dritt e Silb e bringen , is t un s fü r die rein e Entscheidun g weni g gegeben , un d e s wir d schwerlic h eine fest e Rege l de r Betonun g z u finde n sein . I n eine m Beispiel ha t Otfrie d di e Hauptregel de s Accents beobachtet , l , , 61, nust siu giburdinbt kindes sb diures. Aber dies e Betonung giburdinbt wir d zweifelhaft , wen n ma n di e Besserung i n de r Wiene r Handschrif t annimmt , welch e Her r Graff nich t anmerk t (ic h erfahr e si e au s Herr n Hoffmann s seh r genauer Vergleichun g de r Wiene r Handschrift , di e e r mi r nebs t einer ebe n s o sorgfältige n Abschrif t der pfälzischen seh r gefälli g geliehen hat), nust siu giburdinbt thes kindes so diures, oder nust si u gibürdinot thes kindes s b diures. Ferner ha t e r zwe i Mah l di e zweit e un d dritt e Silb e verschleift , welches beweiß t dass die zweite höher war als die dritte, 2,12 , 37. 3, 2, 33 ni wuntorf thii thih, friunt min, ni zvivolp muat thinäz. Einmahl bring t e r hingege n i m Rei m de n Nebenaccen t au f di e dritte Silbe , l , 12 , 31 biscof then sih wachorbt. Mit ziemliche r Sicherhei t endlic h kan n ma n au s de r Betonun g
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der Subetantiv a au f isal di e de r Verb a auf isbn folgern , s o das s bei Otfrie d l , 5 , 2 9 woh l ohn e Bedenke n z u lese n is t er richisbt githtuto, obgleich de r Ver s ebe n sowoh l richisöt erlaubt . Wen n als o di e beiden Beispiel e vo m Imperati v wuntöro un d vo m Conjunct! v svivolö nich t wäre n (den n fü r di e Lesar t giburdinbt thes bi n ic h durchaus, wei l ic h mic h imme r meh r überzeug e das s di e Ver besserungen i n de r Wiene r Handschrif t vo n Otfried s eigene r Hand sind) , s o würd e ma n i n al l diese n Verbis den Nebenaccent auf de r dritte n Silbe annehmen . S o aber mus s man wohl einiges Schwanken zugeben, wenigstens für gewisse Formen dieser Verba. Ich kan n di e Forme n nu r nac h de n verschiedene n Endunge n ordnen, r> o n ont önne öt ota otun oil ölin, un d vo n de n meiste n selbst unte r de n dreisilbige n sage n das s si e sic h bequeme r mi t dem Nebenaccen t au f de r dritte n lesen : o b abe r Otfrie d dies e Betonung würklic h gemein t habe , weif s ic h nich t z u bestimmen . #* # Dasselbe Schwanken finde t ma n i n de n abstracten Femininis auf f . I n de m viersilbige n äwinigi erheb t sic h da s letzt e nich t über di e mittlere n Ableitungssilben , 3 , 22 , 3 1 jöh thiu eicinigi sin. Da s dreisilbig e monnisgl mus s s o lang e zweifelhaf t bleiben , als ma n sic h noc h nich t entschiede n ha t o b Otfrie d a m Vers schlusse vielleich t habe , mi t dre i Hebunge n un d doc h mi t de m Nebenaccent ers t au f de r letzten , heimdrtsün tcazarfaz sage n können: den n diese n gleic h wär e 4 , 29 , 1 2 i n s\na mennisgi. Auch vo r de r Entscheidun g mus s ma n indes s zugebe n das s di e andre Betonun g meh r Wahrscheinlichkei t hat , i n slna mennisgi. Dann abe r streite t si e mi t 5, 7, 62 i n fronisgk gisiunes, un d ma n muss wenigsten s annehme n das s de r Dichte r hie r einmah l da s i wie eine Zusammensetzung betont habe ; durc h welches Schwan ken wi r dan n gehinder t werde n un s übe r di e Betonun g vo n luzili un d bütiri bestimm t z u entscheiden , 2 , 7, 48 fön luziß ode r thes wiche», 2 , 11 , 4 7 mi t bittirt ode r bittiri totkes.
Über da s Hildebrandslied . [Gelesen i n de r Akademi e de r Wissenschafte n am 20 · Juni 1833. ] Abband langen de r Akademi e de r Wissenschafte n z u Berli n au s de m Jahre 183 3 Berlin 1835 . Historisch-philologisch e Klasse .
V on de r frische n un d reiche n Blüt e de r epische n Volks-12 3 u) poesie, di e wi r i n Deutschlan d i m achte n un d neunte n Jahrhun dert anzunehme n allen Grun d haben , gewinn t ma n schwer irgend ein bestimmtes und ausgeführte s Bild , wei l wi r un s die Züge un d Farben desselbe n einzel n un d mühsa m zusammentrage n müssen . Wie wei t di e älteste n uns erhaltenen Bruchstück e eines deutschen Volksliedes, di e Bruchstücke des Hildebrandsliedes, diene n können uns da s Wese n de r Gattun g z u welche r e s gehört e anschaulic h zu machen , dies , hoff e ich , sol l sic h au s de n folgende n Betrachtungen ergeben , un d dami t de r Ergänzun g eine r Lücke , welch e die Geschichtschreibe r de r deutsche n Poesie un d Litteratu r nich t einmahl z u fühle n scheinen , vorgearbeite t werden . Diese n Ge schichtschreibern hab e ic h nicht s z u verdanken : w o ic h abe r a n die Untersuchunge n vo n Jaco b un d Wilhel m Grim m anknüpfe , besonders a n di e i n de r Ausgab e de s Hildebrandsliede s un d i n der deutsche n Heldensage , wir d we r si e kenn t leichte r selbs t sehen, al s sic h i n gemeinsame n Forschunge n di e Grenze n de s Eigenthums imme r gena u angebe n lassen . Bei alle r erzählende n Poesie, besonder s abe r be i de r volks mäTsigen, is t wenigsten s i m Mittelalte r di e Erfindun g immer ge trennt vo n der Darstellung. Di e Sage entsteh t wächs t un d treibt ihr geheimnissvolle s Wesen für sich : de m Dichter, de m Verfasser einer einzelne n poetische n Erzählung , gehör t vo n de r Fabel un d ihren Persone n un d Begebenheite n nicht s Wesentliche s eigen thttmlich zu , ebe n s o weni g al s de r Glaub e ode r di e sittliche n Ansichten au f di e e r fufst . S o wa r auc h hie r de m Dichter ohn e Zweifel de r ganz e Stof f überliefert : de r alt e Hildebrand , mi t 12 4 (2)
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K DA S HlLDEBRANDSLIKD .
Dieterich vo n Otacker vertrieben, kehrt nach dreifsig Jahre n heim, und kämpf t mi t seine m eigne n Sohne . Auc h was einzelne s vor kommt ha t nich t de n Schei n eigene r Erfindung , e s gehört e mi t zu diese r Erzählung , un d ma n kan n nich t einmah l behaupte n dase der Dichte r nothwendi g auc h mi t andere n Theilen de r Sage Hildebrands un d Dietrich s bekann t sei n muste . Nur wa s ebe n i n de r Erzählun g de n Dichte r bewegte , wa s ihm de r wichtigst e Punk t un d di e Einhei t de s Ganze n schien , dies hervorzuhebe n wir d ih m jederzei t fre i gestande n haben : und dadurc h kan n nac h un d nach , ohn e das s e r absichtlic h änderte, di e Sag e i m Wesentliche n ander s geworde n sein . I n dem jüngere n Hildebrandsliede , wi e e s i m fünfzehnte n bi s nac h der Mitt e de s siebenzehnte n Jahrhundert s gesunge n ward , is t bei de r mildere n Auffassun g das s sic h Vate r un d Soh n nich t kennen, Hauptsach e di e durc h de n tapferen Kamp f un d heilbar e Wunden befestigt e Lieb e beider . I n de m alte n Hildebrandslie d erscheint nu r de r Schmer z de s Vaters , de r seine n Soh n erkenn t und doc h mi t ih m streite n muss , i m Gegensat z mi t de s Sohne s kampflustigem Unglaube n un d Übermut : der Ausgan g de s Kam pfes is t un s nicht erhalten . E s versteht sich übrigen s vo n selbs t dass auc h mancher kunstfertig e Dichter , un d selbst manche r dem viel Einzelnes i n de r Fabel da s Gemüt bewegte , doc h nicht nac h einer Einhei t strebte, un d dass in sofern manche s Gedicht schlechter wa r al s di e Sage . Die geordnete Erzählung , di e planmälsige Entwickelung einer Folge vo n Begebenheiten, schein t bi s i n das zwölft e Jahrhunder t auch i n Deutschland , wi e i m Norden , niemahl s di e Aufgabe de s epischen Dichter s gewese n z u sein : nu r hingestell t war d die ein zelne Begebenheit , nu r ebe n sovie l al s nothwendi g vo n ihre n Umständen bestimmt , dan n abe r z u eine r neue n nich t fortge schritten, sonder n gesprungen . Selbs t di e Legende der Heiligen , finden wir , begnüg t sic h mi t eine r Andeutun g des Fortschrittes , und setz t wa s z u erzähle n wär e al s bekann t voraus . Nu r di e biblische Geschichte ward , wei l si e nich t bekannt war , scho n i m neunten Jahrhunder t ausführlic h erzählt : un d wen n auc h scho n früher di e Mild e de r fränkische n Poesi e nac h gröfsere r Breit e strebte, ers t nac h de r Mitt e de s zwölfte n wir d di e eigentlich e Erzählung fest e Form , ma g de r Gegenstan d einheimisch e ode r fremde, kekannt e ode r neu e Fabel sein . Wi e i n diese r neuere n
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Poesie ers t di e Persönlichkei t de r Dichte r hervortrit t un d di e einzelnen sic h eigentümlic h zeigen , s o wir d dan n imme r meh r 125 ( ) die einfach e de n Gan g de r Begebenheite n verfolgend e Er zählung zu r Darstellun g de r Zustände , de r Situationen , un d so wir d de n Persone n de r Fabel , stat t einzelne r Thate n un d statt einzelne r Charakterzüge , nac h un d nac h ei n persönliche s dauerndes entwickelte s Lebe n zugetheilt . Z u diese r Entwicke lung gelangt , meh r durc h ein e Meng e sic h fühlende r al s durc h einzelne grofs e Dichter , ei n heitere s Zeitalte r da s sic h selbs t glücklich un d i n seine r Art abgeschlosse n und harmonisc h weife , wie di e Zei t zwische n 1170 un d 1240 , wi e di e zweite Hälfte de s achtzehnten Jahrhunderts . Mi t de m dreizehnte n gien g auc h i n der Volkspoesi e di e Darstellun g de r Heldensage n i n dies e aus gebildete individuell e For m über . Di e später e ringend e unbe friedigte Zei t ga b nu r dürftige s unentwickeltes : un d di e erzäh lenden Lieder , di e Romanzen , de s fünfzehnte n un d sechzehnte n Jahrhunderts sin d wiederu m s o skizziert , s o springen d un d un vollständig i n de r Erzählung , wi e e s di e de s neunte n gewis s durchaus waren . Ei n Hildebrandslie d de s dreizehnte n Jahrhun derts würd e i n de r Ar t de r Erzählun g wei t meh r in s einzeln e individuelle gehn , al s e s da s au s de m neunte n und das au s dem fünfzehnten thut . Die s ergieb t scho n di e au s deutsche n Quelle n des dreizehnte n fliefsend e nordisch e Sag e Dietrich s vo n Bern , in de r (Cap . 376 ) di e Beschreibun g de s Kampfes zwische n Vater und Sohn , obgleic h i n prosaische r Abkürzung , doc h wei t meh r ausgeführt is t un d durc h einzeln e Zuständ e fortschreitet , al s das spätere deutsch e Lied . Da s alte , welche s s o wei t nich t reicht , können wi r hie r nich t vergleichen: e s enthäl t abe r a n Erzählun g nicht meh r al s folgendes . Hiltibran t Heribrant s Soh n un d sei n Sohn Hadubrant forder n sic h heraus zum Kampf. Si e rüste n sich und reite n gewaffne t gege n einander . Hiltibran t frag t we r sei n Gegner sei . E r nenn t sic h Hadubran t Hiltibrant s Sohn . De r Vater wil l de n unnatürliche n Kamp f vermeiden , un d schenk t seinem Soh n Armringe . Hadubran t verschmäh t da s Geschenk , er häl t de n Alte n fü r eine n feige n Betrieger : sei n Vater , hab e er gehört , se i i m Krieg umgekommen . Nachde m de r Vater sei n Unheil beklag t hat , das s e r nac h dreifsigjährige r Wanderun g nun mi t seine m Sohn e streite n soll , entschliefs t e r sic h dazu , um nich t feig e z u scheinen . Si e reite n mi t de n Speere n gege n
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R DA S HlLDBBRANDSLIBD .
einander, dan n haue n sie sich mit den Schwertern, bi s die Schilde zerschlagen sin d — und dami t endige n di e un s erhaltene n Bruch stücke. Di e Vorbereitung fehlt, welch e die spätem Darstellungen haben, das s de r Alt e vo r seine m Soh n gewarn t wird , de r ih m 126 (4) begegnen werde . Gleic h mi t de r Ausforderun g fängt da s Lie d an: da s Verhältniss, di e ganze Lag e de r Sachen is t schon vorau s fest un d unzweifelhaft : j a di e Helde n selbs t bleibe n sic h nich t einmahl ein e Zei t lan g unbekannt , sonder n das s sic h de r Soh n dem Vate r zu erkenne n gieb t is t gleich di e erst e Handlung . Da s einzige Willkürlich e un d Individuelle , da s fü r de n Gan g de r Geschichte nich t durchau s nothwendi g war , is t di e Gab e durc h die Hildebran d seine n Soh n gewinne n will , das s e r sic h di e Einge vo m Arm e windet . Selbs t i n de n Rede n (durc h Rede n hat abe r imme r di e germanisch e Poesi e meh r gelieb t Begeben heiten und Charakter e zu entwickeln , al s an der Gestal t und dem Wechse l de s erscheinenden ) selbs t i n de n Reden is t eigent lich kei n Fortschrit t z u bemerken . Hildebran d frag t de n Soh n nach seine m Namen ; wei l e r klüge r war , heils t es : ma n dar f wohl voraussetzen , wi e e s di e änder n ausdrücklic h sagen , wei l er scho n seine m Sohn e z u begegnen erwartete . De r einzige Gedanke, de n e r nu n imme r wiederholt , is t de r Schmer z das s e r mit seine m eigene n Kind e streite n soll . Hadubrand s Gedank e ist ebe n s o unveränderlich , sei n Vate r se i todt , de r Alt e müss e ein Betriege r sein . Dieselbe Starrheit de r Darstellung , di e wir i m Ganzen finden, zeigt sic h nu n auc h i m Kleinen , i n Beschreibungen , bildliche n Ausdrücken, Beiwörtern . I n de n Zeitabschnitte n di e ic h vorhe r als di e entwickeltste n auszeichnete, i m dreizehnte n un d i m acht zehnten Jahrhundert , is t de r poetisch e Stil , nu r meh r ode r we niger veredelt , di e gebildet e Sprach e de s Lebens . Di e Poesi e des fünfzehnte n un d sechzehnte n komm t de r ausgebildete n pro saischen Red e nich t gleich , si e is t dürftiger , ungewandter , si e weifs selte n da s treffend e Wor t z u finden , selte n nu r ei n be lebendes Bild , di e Verknüpfun g un d de r Ba u de r Periode n is t höchst mangelhaft . Auc h i m zwölfte n Jahrhunder t ha t de r Sti l etwas trockne s un d meisten s zu weni g Leben: abe r der Periodenbau is t gut , wen n auc h nich t mannigfaltig, un d e s kommen noch oft di e alte n poetische n Ausdrück e un d Wendunge n zu m Vor schein, ode r auc h neu e ihne n glücklic h nachgebildete . D a is t
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der alte n Kuns t noc h ein e Spur : di e Kuns t abe r is t nich t ins Spitzig e verkünstelt , wi e i n de r schwierige n Zierere i de r nordischen Poesie: si e wir d auc h nich t von der Rohhei t versteckt, wie di e a n sic h schöne n epische n Formel n i n de n verwilderte n kärlingischen Lieder n de r Franzosen . I m neunte n Jahrhunder t finden wir i n Deutschlan d di e Kuns t i n de r volle n Blüte : un d dies zwing t uns eben diese Zeit nich t mit den Geschichtschreiber n der deutsche n Poesi e al s ein e Period e de r Vorübun g anzusehn, 12 ? (5) sondern i n ih r ein e Stuf e de r Vollendun g anzuerkennen . I n seinem volle n Glänz e kenne n wi r de n Sti l de r damahlige n deut schen Poesie ers t sei t dre i Jahren , seitde m Schmeller s Fleifs un d Geschicklichkeit das uns lange schmählich vorenthaltene sächsische Evangelium unte r dem Name n Heljan d gewähr t hat ; ein Wer k das mi t Rech t gerühm t worde n ist : den n e s schein t allerding s ein Thei l de r Arbeit z u sein ' dere n Vorredne r sagt, Kaise r Lud1
Au s Eccard s Quateniio p. 4 1 un d Francia orient alls 2, 324 wa r cin e von ihm au s Duchesn e (hitt. Franc, script. 2 , 326) entlehnt e praefatio i n librum antiquum lingua Saxonica scriplum bekannt : Schindle r (zu m Heljand S . ) bat zuers t au f di e zweit e Ausgab e vo n Flaciu s calaloju» testium veritatis ge wiesen, w o Bl . 93 nich t nu r jene praefatio vollständige r steht, sonder n auc h noch versus d e poeta e t interprete huius eodicis, 3 4 Hexameter, folgen. Flaciu s ha t alles wahrscheinlic h au s eine r Handschrift de r Werk e Hincmar s vo n Kheim s ge nommen. Ma n finde t e s ebenfall s vollständi g i n de r Ausgab e de r opuscula e t epittolae Hinemar.i Remensis vo n Johan n Descordes , Pari s 1615 , S . 643 ff., woher Duchesne ohn e Zweifel seine n Auszug genommen hat. I n de n lateinische n Versen wir d erzählt , de r Dichte r se i ei n Baue r gewesen , der , al s e r eins t sein e wenigen Rinde r de s Nacht s i m Wald e hütete , i m Schla f ein e Stimm e vernom men habe , quid agis, votes! cur cantus t empor a perdu? Ineipe divinas recitare ex or dine leges, Transferre in propriam clarissima dogmata linguam.' Nee mora post tanti fuerat miraculn dicti : Qui prius agricola, mox et fuit ille poeta. Tunc cantus nimio vates perfusus amore Metrica post doeta dictavit carmina lingua. Coeperat a prima nascentis origine mundi: Quinque relabentis percurrens tempora secli Venit a d adventum Christi, gu t sanguine mundum Faucibue eripuit tetri miteratus Averni. Die himmlisch e Stimm e komm t auc h i n de r praefatio vor : Ferunt eundem vatem, dum adhuc arti» huius penitus esset ignarus, in somnis esse admonitum ut sacrae legis praecepta ad cantilenam propriae linguae congrua
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wig de r Fromme , wi e e r überhaup t ei n fromme r Her r se i un d besorgt fü r da s Seelenhei l seine r Völker , hab e da s Werk , ein e poetische Darstellun g der Geschichte n de s alten un d neuen Testaments, aufgetrage n cuidam uni d e gente Saxonum, gut apud suos non ignobilis vales habebatur, un d der , heifst e s weiter , ho c opus tarn lucide tamque eleganter iuxla idioma illius linguae eyposuii, ut audientibus ac intelligentibus non minimam sui decoris dulcedinem praestet. — Tanta namque copia verborum tantaque excellentia sensuum resplendet, ut cuncta Theudisca poemata suo tincat decore. S o prachtvol l un d zierlic h is t abe r da s Hildebrandslie d und da s ebenfalls vo n Schmeller herausgegebene baierisch e Bruchstück vo m Weltend e (Muspilli ) be i weite m nicht : un d i n de r fränkischen gereimte n Poesie , di e überhaup t meh r zur Weichheit und Mild e neigt , erhalte n sic h nu r noc h einzeln e Wendunge n Beiwörter un d Umschreibungen , abe r da s Eigentümlich e de r altern Manie r zeig t sic h selten . Un d ebe n die s Eigenthümlich e hab ic h vorhe r al s etwa s star r bezeichnet , wei l de r Schmuc k nicht ebe n den Gegenstan d anschaulicher mach t ode r ein e reich e Fülle vo n Gedanke n weckt , sonder n nu r da s Einzeln e durc h Wiederholung un d durc h stehend e Beiwörte r imme r vo n neue m hervorhebt un d einschärft , wodurc h a m Ende , wen n nich t de n Dichter überal l de r feinst e Geschmac k leitet , der * Eindruck , de n eine ganze Reih e von Versen mache n soll , gestör t un d zersplittert wird. Abe r da s Einzeln e heb t dies e Weis e nu n of t vortrefflich , modulatione coaptaret. Di e Erzählun g erinner t a n di e freilic h hübscher e un d individuellere Geschicht e Cädmon s be i Beda (hist. eccl. 4, 24): o b si e mi t diese r in irgen d eine m Zusammenhang e steht, weiß ) ic h nich t z u entscheiden . I n de n letzten Versen is t nich t gemeint , de r Dichter hab e da s Wer k nu r bis t a n di e Geburt Christ i geführt : den n di e praefatio sag t a d flne m totiue veteris a c novi tettamenti interpretando more poetieo eatif faceta eloquentia perduxit. Di e Erwähnung de r fün f Weltalte r mach t e s mi r wahrscheinlic h das s unse r Heljand ei n Tlieil (vielleicht , wen n ma n di e Wort e genau nehme n un d di e Nachrich t vo n Cädmon auc h hie r vergleiche n darf , nich t einmah l de r letzte ) jene s größten Wer kes gewese n ist : den n auc h i m Heljan d fäng t (2 , 8 ) di e Erzählun g a n 'Ei n Weltalter stan d noc h bevor , fün f ware n vergangen. ' — J . Grimm , de r zuers t den Zusammenhan g beide r Werk e vermutet e (deutsch e Gramm. , erst e Ausg . S. ix v), ha t auc h a n diese r neue n Untersuchun g t h eilgenommen, un d namentlic h was sic h au f de n Hincma r vo n Cordesin s bezieht , de r de r hieeige n königliche n Bibliothek fehl t un d i n Göttinge n unvollständi g ist , nich t ohn e grofs e Müh e in s Beine gebracht .
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und neben der Heftigkeit welch e die Betonung so viele s Einzelnen mit sich führt , wir d durc h di e feste überlieferungsinäfsig e Wieder holung der epische n Schilderungen Formel n un d Umschreibungen , ein wohlthuende s Gefüh l de r Ruhe un d Abgeschlossenhei t erregt . Genau ebe n so , vorteilhaf t un d hemmend, würk t die äufser e poetische Form , di e Allitteration ; di e i n deutsche r geregelte r Poesie ', sovie l wi r wissen , wi e i n de r angelsächsischen , imme r 129 (7) zwei Verssätz e durc h gleiche n Anfangsbuchsta b de r betonteste n Wörter verbindet . Di e gewöhnlichste Art ist das s i n de m erste n 1
Ei s is t bekann t clas s di e nordisch e Poesi e noc h ander e Forme n hat : abe r in Deutschlan d zeige n si e sic h bi s jetz t nu r i n unkfinstlichen Versen . Da s über haupt nich t durchau s reimend e Weesobrunne r Gebe t ha t ei n Paa r Halbrers e ohne Reim , mdnno miltisto: tnti tkär tearun duh mdnalce mit inan: auch wir d ma n woh l schwerlic h mi t vie r Betonunge n lese n könne n nah pdttm nah pirtg m wd» — inti du mdnnvn mdnac, sondern dies e Zeilen , vielleich t auc h jene , werde n nu r zwe i ode r dre i höchs t betonte Wörte r haben . Di e nordalbingische n Vers e abe r da s Runen-Alphabe t im sangallische n Code x 87 8 sind , nac h Wilhel m un d Jaco b Grimm s sorgfältige n Bestrebungen (Übe r deutsch e Rune n S . 140 ff . Zu r Litteratu r der Runen S . 26 ff . 42), durc h Herr n Massmann s Nachträg e (i m Anzeige r fü r Kund e de s deutsche n Mittelalters, 1832 , S . 32) zwa r hi e un d d a aufgeklärt , nu r nicht so sehr s i c h e r wie e r meint . S o vie l is t deutlich , das s ma n höchsten s ei n Paa r Mah l vie r Be tonungen annehme n kann , °f«, är, »öl, tiu, brica (birca), endi man midi: aber i n beide n Versen is t di e Allitteration nich t regelmäfsig . Zwe i Verse habe n nw j e zwe i de r Betonun g fähig e Wörter , «r dfler — Idyu the iookto: denn be i fSu, forman bi n ic h zweifelhaft , wei l vielleich t da s mit Rune n darunte r geschriebene threat daz u gehört . Di e übrige n scheine n j e dre i betont e Wörter , und eine r drei , di e änder n j e zwe i Reim e z u haben . Fü r verständlic h halt e ic h thurit thritten etabu (Thur s au f de m dritte n Stabe) , u» ift imo oboro — hagal naut habet — yr al bihabet. Aber di e Vers e be i de n Rune n rät un d chaon weif e ic h nich t z u erklären , o b ich gleichwoh l seh e das s de r Schreibe r absichtlic h i n di e erst e un d dritt e Reih e je fün f Rune n un d i n di e mittelst e sech s gesetz t hat ; dahe r di e freilic h seh r uneichern Wort e be i Ra t vielleich t bedeuten , e s steh e a m End e de r Zeile .
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Satze ein ode r zwe i reimende Anfangsbuchstaben sind , di e Stollen nach de r nordische n Kunstsprache, i m zweite n einer , de r Haupt stab heifst . Unse r Gedich t un d de r sächsisch e Heljan d lehre n uns abe r noc h zwe i ander e Weise n mi t vie r Stäbe n kennen , di e ich d a w o un s di e einzelne n Beispiele vorkomme n werden, deut licher zeige n kann . Nur noc h eins , wa s bishe r unbemerk t geblieben is t und auch nur au s diese m Gedicht e kan n gelern t werden , mus s ic h al s einen wesentliche n Vorzu g desselbe n bezeichnen , de r ih m vo r allen änder n Gedichte n mi t Allitteratio n de n Charakte r eine r durchaus geregelte n Kunstrichtigkei t giebt . E s ha t nebe n de r 130 (8) Allitteration auc h rhythmisc h bestimmt e Verse zu vie r Hebungen : je zwe i solche r Vers e sin d durc h de n Stabrei m au f zwe i dre i oder vie r de r ach t Hebunge n verbunden . S o entsteh t be i seh r strengem Rhythmu s ein e grofs e Mannigfaltigkei t de r Betonungen; zwei bi s vie r höchs t betont e Silbe n au f Hebungen , und , sin d ihrer nu r zwe i ode r drei , noc h zwe i ode r ein e ebenfall s stark e Hebung, ferne r vie r schwächer e Betonunge n au f de n übrige n Hebungen, all e dies e Betonunge n i n willkürliche r Ordnung , end lich di e tiefere n Silbe n au f de n Senkungen , di e ebe n s o leich t ganz fehlen als bis über ach t steigen können; di e Wörter insgesamt in di e rhythmische n Beihe u eingeordne t nac h de n Accente n di e Grammatik un d Sinn fordern . De r strenge althochdeutsche Versbau, wen n ma n ih n einmah l kennt , fäll t i m Hildebrandslied e überall z u seh r in s Gehör , al s das s ma n di e Regelmäfsigkei t für Zufal l nehme n un d einzelne n de m Geset z widerstreitende n Zeilen ei n Gegengewicht zugesteh n könnte . J a scho n di e histo rische Betrachtun g de r Allitterationspoesi e führ t au f di e Ver mutung das s e s nebe n de n freiere n auc h rhythmisch-geregelt e Verse mi t Allitteration müss e gegebe n haben . Di e regelmäfsigeu angelsächsischen Verse, un d di e vo n de n nordischen welch e un s hier allei n angehen , habe n i n jedem Halbver s nu r zwe i betontere Wörter, un d danebe n ei n ode r doc h wenig e minde r betonte , Mahlfüllung genannt . Abe r di e angelsächsische n Vers e sin d nicht selte n un d di e i m sächsische n Heljan d un d i m bairische n Muspille seh r häufi g wei t länger , un d zwa r gan z ohn e Regel , so das s di e Meng e de r Silbe n i n manche m Verse , zumah l d a sie mi t änder n nac h jene r Rege l gebildete n abwechseln , de m Ohr, da s imme r di e Gleichhei t sucht , lästi g wird . Zwische n de n
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kurzen Halbverse n mi t zwe i Hebunge n un d de n längere n un geregelten mus s i n eine r de r For m nac h sorgfältige n Poesi e ei n regelmäfsiges i n de r Mitt e liegen , das s nac h zwe i Seite n hi n verwildern ode r sic h umbilde n konnte : un d die s sin d grad e di e Halbverse vo n vie r Hebungen , jede r mi t zwe i höhe r betonte n Wörtern. Abe r auc h di e Vergleichun g de r althochdeutsche n Verse mi t Endreime n mach t di e gleich e Kegelmäfsigkei t de r al litterierenden Vers e wahrscheinlich . De r althochdeutsch e noc h sehr frei e Endrei m is t kein Schmuc k de r Verse , sonder n e r dient , wie de r Stabreim , di e zwe i Vershälfte n zusamme n z u halten : wie ka m di e althochdeutsche Poesie dazu , auc h noc h aufserde m das Maf s de r Vers e z u bestimmen , wen n e s nich t scho n frtihe r bestimmt war ? I n de m Wessobrunne r Gebet , welche s zum Theil offenbar allitteriert , is t ein e lang e Zeil e ohn e Allitteratio n ebe n m o ) so offenba r nac h de m althochdeutsche n Geset z gebaut , un d ihr e Hälften reimen , in dinb ganada rehta galauph. In de m alliterierende n Muspill e sin d dre i gereimt e Zeilen , vo n denen nu r di e mittelst e vielleicht auc h allitteriert: all e sin d nac h althochdeutscher Ar t gebaut . 66-68 . 85 . diu marha is t /arprunwan : diu sela stöt pttfcun^än , ni w^i z mi t w\u puoze , sar törit st sä wfoe . dänne varant engila, uper dia marhk. Und dagege n ha t Otfried , de r sein e sons t regelmäfsige n Vers e manchmal ohn e Rei m lässt , eine n Ver s diese r Ar t mi t Allittera tion (l , 18 , 9) thar ist lib ana tod \ioht ana ftnstri, und diese r Ver s komm t wörtlic h ebe n s o auc h i m Muspill e vo r (16. 17) : als o eine allgemein e epische Formel mi t Allitteration und doch nac h de r althochdeutsche n Versregel. Allitteratio n un d ge reimter bestimm t gemessener Vers ein e Zeit lan g nebe n einander . Daher auc h i m Hildebraudslied e gereimt e Verse , Z . 56. 58. 67, in sus keremo ma n hrtief i giwtnnän. der si doh nu argbsti) ostarliutö. unti i m \rü Iwtü n \utfilo «pwrtün . Ja sogar , wen n e r richti g tiberliefer t ist , eine r ohn e Allitteration mit thüringische m ' Endreim , Z . 15, dot sagetun m\ hsere Ituti. 1
Hetzbol d vo n Weifsense e reim t mi au f s/ , MS . 2, 18a.
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Diesen allgemeiner n Betrachtungen lass e ic h nu n besonder e folgen übe r de n Sin n manche r Stellen , un d wiewei t di e Über lieferung de s Liedes fü r gena u z u halte n sei . D a sei t de r Aus gabe de r Brüde r Grim m vo n 181 2 un d de n Anmerkunge n vo n J. Grim m i n de n altdeutsche n Wälder n (1815 ) fü r di e Erklärung nichts geschehe n ist , einzelne s i n J . Grimm s Grammati k abge rechnet, s o mus s be i de m Fortschritte diese r Studie n nothwendi g jetzt manche s bestimmte r gesag t werde n können . Nu r is t da s Gedicht, wei l e s i n seine r Ar t einzi g dasteht , spröde , un d gieb t der rasc h andringende n Betrachtun g nichts . Ic h kan n mic h einer zwanzigjährige n Bekanntschaf t mi t demselbe n rühmen : aber di e Abschrifte n di e ic h vo r zeh n un d vo r fün f Jahre n 132 (io) gemacht un d Freunde n mitgetheil t habe, sind , obgleic h mi r auc h damahls di e Rege l de r Vers e scho n deutlic h war , de r di e ic h jetzt geb e ziemlic h ungleich : sovie l hat fortgesetzt e Aufmerksam keit gebracht , un d zwe i i m Jahr 183 0 eröffnet e Quellen , Schmel lers altsächsische r Heljan d un d da s bewunderungswürdi g getreue Facsimile vo n Wilhel m Grimm . Gleichwoh l gesteh e ic h das s mir einige s noc h dunke l bleibt , un d ic h mus s woh l zugebe n dass a n de r Dunkelhei t nich t imme r di e mangelhaft e Überliefe rung Schul d ist . Dass abe r di e Überlieferun g wttrklic h of t unvollkomme n ist, zeig t sogleic h de r Anfang . Ik gihorta dhat seggen is t zwa r ein richti g gebildete r Halbvers , un d e r wär e ebe n s o richti g mi t der andere n For m di e nachhe r vorkommt , V A gihorta dhat sagen. Auch is t Ih gihorla ei n schickliche r Anfang , wi e i n viele n Er zählungen i m Heljan d Tho gifragn ik ode r i m Wessobrunne r Gebet Dat gafregin ih, Ic h vernahm . Abe r e s fehl t wenigsten s eine Halbzeile , mi t eine m Reimbuchstabe n der da s h i n gihorta binden muss : den n da s folgend e itrhetlnn au f de r zweite n Silb e zu betone n is t sprachwidrig . E s kan n woh l etwa s andre s un d mehr fehlen , abe r leich t denk t ma n a n ein e weiter e Ausführun g des Sagens, da s Singen , welche s mi t der Allitteratio n au f h etwa konnte Meten mi t wortum genann t werden . Nich t nu r wa r da s Singen ni e ohn e Sage n (dahe r e s z . B. be i Otfrie d 5 , 23 , 19 . 22 heiist ther al i o lhaz irsagelt in sinenio sänge), sonder n Singe n und Sagen , ranere un d derlamare, wa r damahl s noc h nich t s o wie späte r getrennt . De r blind e Fries e Bernle T verstan d solch e Lieder, dergleiche n hie r ein s gesag t ward , aiitiquorum actus
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regumque certamina, psallendo promere (Vita S . Liudgeri be i Pertz. 2, 412). Di e vie r Evangeliste n heifs t e s i m Heljand l , 23 , musten fingro n scriban, settjan endi singan endi seggean forth. Zur Sprach e gehör t Verstan d un d Weis e (7 , 17 ) habda i m ef t i s spraca giwald, gitcitteas endi toisan. Ik gihorla dhat seggen, dhat sih urheitun ewö » müotm Hilfibraht joh Hadhubrant untar h^r/u n tvem. Ich hört e da s sagen , dass sic h herausforderte n i m Zweikamp f Hiltibrant un d Hadhubran t zwische n zweie n Heeren . 1-3. Si e urheifste n sich . De r urheiz, da s Verheifsen , Ver sprechen, abe r auc h da s Aufrufe n zu m Strei t un d de r Strei t selbst, gieb t da s schwach e Verbu m urheizen, i m Präteritu m wr- i heiztun. Da s certamen singulare, da s eintcigi, wir d genann t di e einen muott ode r strenghochdeutsc h muozi, genau , die alleinige n Begegnungen, i m Plura l de r auc h Z . 60 wiederkehrt , d e motii, von eine m Substantivum, wovo n sich noch im Mittelhochdeutschen, aber mi t t statt z das Verbu m muoten ode r entmuoten erhalten hat , als Kunstausdruck fü r das Ansprengen grade au s mi t de r Lanze , während tjost meh r de n grade n Stic h bezeichnet . Die s ergebe n die zu m Iwein Z. 5331, S . 386. 434 , angeführte n Stellen . Da s Adjectivum ei n steht i n der schwachen Form, wi e gewöhnlich wenn es allein bedeutet . Da s Schwanken im Namen de r beide n Helden, Hiltibrant Hadubrant un d Hiltibraht Hadnbraht, schein t mi r uner laubte Willkür : denn e s sind verschieden e Namen . Heribrant steh t zweimahl: einmahl Z.44 ist etwas unregelmäfsig abgekürzt Heribtes mit einem Strich durch b. Hiltibrant enti Hadhubrant is t kein richti g gebauter Vers , wei l e r ein e zweisilbig e Senkun g hat . D a sic h noch öfte r zeige n wir d das s di e wahrscheinlic h thüringische Mundart de r Handschrif t nich t gan z mi t de r de s Dichters, welch e di e Allitteration zeigt , übereinstimmt , s o wir d ma n hie r joh fü r enti lesen müssen , wi e e s auch Z . 1 6 notin g ist , w o alte anti frbte, de e r hina war im, de n Stabrei m un d mithi n di e Betonun g au f die Conjunctio n un d bringt . Untar herjun tvem kan n ic h nu r verstehen Zwische n zweie n Heeren , untar zoem herjum miltem, obgleich de n Sprachgebrauc h unte r de n Beispiele n i n Graff s Präpositionen S . 17 8 ff . nu r da s otfriedisch e sichert , 4 , 31 , l want e r hangPta untar xvein, nämlic h Schachern , un d i m Heljan d L A C H M A N N S KL . SCHRIFTEN . 2 7
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104, 5 thurh that thiuslri: i t i s he r s o thikki undar us , i m Tex t inter eos e t nos chaos magnum. Das s de r Zweikamp f sic h au f dem Feld e zwische n zwe i Heere n ereignet , stimm t freilic h ga r nicht mi t de n spätere n Darstellunge n überein : abe r ebe n s o wenig könne n wi r erkläre n we r nachhe r Z . 46 mi t Hadubrant s H e r r n gemein t is t de n e r dahei m habe , wi e e s schein t eine m Könige (chind i n chunincriche wir d e r Z . 1 3 angeredet) , — o b vielleicht Otache r ode r ga r Ermanaric h (s . Rhein . Museu m fü r Philol. 3, 443), d a Hildebrand s Soh n nac h de n spätere n Sage n selbst Hen · vo n Veron a ist . Wisse n wi r doc h nich t einmah l ob Veron a hie r scho n di e Scen e de r Fabe l ist' . sunufalarungbs iro saro rihtitn, Sohn un d Vate r besorgte n ihr e Rüstungen , 134 (12) 5 garutun s e ir o gadhamun, gurtun sih svört ana, \\elidus, itbar \\ringa, db sie tl dero hiltju ritun. sie bereitete n ihr e Schlachtkleider , gürtete n sic h di e Schwerter an , die Helden, übe r die Ringe , da sie zum Gefecht ritten . 4-G. Da s sons t schwierig e sunufatarungo is t durc h ein e Stelle i m Heljan d 35 , 1 0 jede m Aufmerksame n deutlic h gewor den. Wi e ma n sons t di e gibruoder und ähnliche s sagt, s o heifse u hier di e beide n Söhn e Zebedä i mi t ihre m Vate r thia gisunfader. Sunufatanmgös is t offenba r dasselbe : den n di e Bildungssilb e ung ha t i m Nordische n de n Begrif f de r Verwandtschaf t (Grimm s Gramm. 2 , 359) , un d Grim m ha t auc h (S . 363 ) ei n angelsäch sisches Femininu m fädrunga angeführt , welche s Gevatteri n be deuten muss ; obgleic h i m althochdeutsche n di e Endun g meisten s ing lautet , un d selten , wi e i n truhting, sodalis, dies e Bedeutun g hat. Alt e niederländisch e Glosse n i n Graff s Diutisc a 2 , 209. 20 7 geben machlinge contributes un d torniringe commilitones. De r Ge nitivus is t vielleich t durc h da s folgend e ir o z u rechtfertigen, de s Sohnes un d Vater s ihre : wi e J . Grim m (Getting , gel . Anz . 1831 , S. 71), de m di e richtig e Erklärun g de s Worte s natürlic h nich t entgehen konnte , de n Genitivu s von heriuntuem abhängi g mache n will, versteh e ic h nicht . Natürliche r ist der Nominati v sunufatarungos: j a ic h werd e ih n fü r nothwendi g halten , bi s ic h Bei spiele vo n Sätze n ohn e ausgesprochene s Subjec t finde , i n diese r 1
Ic h hätt e S . 443 Z . 3 v . u . liebe r w a h r s c h e i n l i c h sage n sollen , al s o h n e Zweifel .
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Poesie di e da s Heryorheben de s Subjectes liebt . Den n ic h hoff e nicht das s jeman d di e vie r erste n Verse zusamme n nehme n un d rihtun noc h vo n dat abhängi g mache n wird , garutun abe r nicht . Sie richteten , heifs t es , d . i. machte n zurecht , ihr e saro: die s is t ein allgemeine s Wor t fü r di e Rüstung , welche s sons t einfac h i n eigentlich deutsche n Quelle n schwerlic h vorkommt . Gundhamo, Kriegskleid, wi e lihhamo gebildet , is t woh l ebe n s o allgemeine r Ausdruck. Gurtun »ih iro seert an a is t z u lan g fü r de n Vers : iro steh t zwische n Punkten, un d de r erst e Punkt nähe r al s sons t an de m vorhergehende n Worte , als o woh l nachgetragen ; worau s ich schliefs e das s ir o nu r au s Verseh n geschriebe n wa r un d durch di e Punkt e al s verwerflic h sollte bezeichne t werden . De r Accusativus sih is t richti g be i de m adverbiale n ana, wei l e r auch be i de r Präpositio n stehe n würde . Si e gürtete n sic h di e Schwerter an , di e Helde n (s o wir d da s Subjec t abermahl s ein geschärft), übe r di e Ringe , d . i . übe r de n Panzer . Ringa is t ohne da s ih m gebührend e h geschrieben : de r Dichte r is t mi t dem h vor Consonante n immer genau , de r Schreibe r läss t e s und setz t e s auc h w o e s nich t hi n gehört . Ob si e t b dero hiltju ritun läse t sic h metrisc h vertheidigen : denn auc h Otfrie d setz t oft di e Forme n de s Artikel s thera theru Ihero einsilbi g i n di e Senkung, iho sprah e r for a theru m nig J simtar fim ther mimg\. Auch is t e s wah r das s di e adverbial e For m zuo stat t de r Prä position 2 » sich zuerst vo r dem Artikel un d änder n Pronominibus , wie vo r lateinische n Wörtern , einschleicht . Abe r e s is t doc h wohl wahrscheinlic h das s de r Dichte r liebe r da s regelmäßig e und de m Ohr e wohlgefälliger e t i dero gebrauchte , un d nachhe r Z. 65 t i samane statt des wunderbare n tö samane; wi e auch sons t hier überal l di e Präpositio n t i geschriebe n ist , U leop, t i banin, ti wambnum. Hiltju ist deutlic h zu lesen , obgleic h das i hinte r f nachgetrage n ist . J . Grim m hätt e dahe r (Gramm. 2, 419) nich t zweifeln dürfe n o b ein e ander e For m al s hiltea anzunehme n sei. Übrigens wir d diese r Ausdruc k fü r di e Schlacht sons t i n eigent lich deutsche n Quelle n nich t vorkommen . Riltibraht gimahalta: er ferahes frotbrd: er fohem vfortiim, hter 10 ftre ö i n folche,
was lavrbro man, frdgkn gistuont, sin fater wart
'eddo htillhhes cnuosles du als. 27*
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R DA S HltDKBRAKDSLIRO.
Hiltibrant sprach : e r wa r de r stolzer e Mann , an Geis t de r klügere : e r hü b a n z u fragen , mit wenige n Worten , we r sei n Vate r wär e der Leut e mi t Volke , Oder welches Geschlechtes du seist.' 7-11. Wi e hie r a m End e de m Schreibe r offenba r da s Ge dächtniss ausgegange n is t (den n di e beide n letzte n Halbzeile n gehören nich t zusammen , wei l si e verschieden e Keimbuchstabe n enthalten, un d doc h da s selten e Wor t chnuosal, Verwandtschaft , eigentlich di e Bekanntschaf t vo n chnaan stat t chnajan kennen , nicht blof s a n di e Stell e eine s mi t f anlautende n Worte s wir d getreten sein) , s o ha t e r i m Anfan g ein e Zeil e di e nachhe r wieder komm t und gewis s i n diese m Liede öfte r wiederhol t wurde gesetzt, Hiltibrant gimahalta, Heribranfes sunu, wodurc h den n di e folgende Halbzeil e her wa s heröro ma n vereinzel t steht , zwa r mi t einer innere n Allitteration , di e abe r gege n de s Dichter s Mund art ist : den n Z . 25 forder t de r Rei m das s da s Pronome n de r 136 (U) dritten Perso n e r un d nich t he r laute . Ic h nehm e dahe r auc h hier di e For m er , un d streich e die s Mah l Heribrantes sunu: s o erhalte ic h de n vortreffliche n Ver s Htlübrant gimahalta: e r wa s horöro man. Diese s gimahalta, sprach , wir d nac h de r Parenthes e (er wa r stolzere r Mann , ferahes frotoro, Geiste s klüger ) wiede r aufgenommen, e r began n z u frage n fohem wortum, hver sin faler wari. We r di e nordisch e Poesie gewohnt ist, wir d hie r vielleicht nur di e Reim e Hiltibrant un d heröro, fohem un d faler hören , un d auf gimahalta ma n un d tcoriwn wari nich t achten. E r wir d abe r in Verlegenhei t komme n be i de n Zeile n forn e r ostar giweit, floh er ^Otachres nid un d ih wallöta sumaro enti wintro sehstic, welche Gleichlaute fü r unbedeuten d ode r unhörba r gelte n sollen . Be trachtet ma n nu n ferne r das s hie r dre i Zeile n hinte r einande r mit f reime n würden , ferahes frötöro fragen, föhent faler, ßreö folche ; d a hingegen , wen n ma n zugebe n wil l dass auc h zweierlei Reim e i n eine r Langzeil e sei n können , nu n grad e di e mittelste sic h vo n de n beide n änder n unterscheidet , föhem wortum fater wari; s o wir d ma n sic h woh l entschliefse n di e nordisch e Theorie (den n meine s Wissen s gieb t si e nirgen d vie r Stäb e zu ) hier i n deutsche n Versen aufzugeben , und vielmehr , wa s ein Ohr das au f Alliteratio n z u hören gewohnt is t nothwendig höre n muss , als regelrech t anzuerkennen , un d dahe r auc h Z. 24 faleres mines
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und friuntlaos ma n al s doppel t gereimt anzusehn , desgleiche n Z. 37 mi t gern ma n geba. Un d dies e überschlagende n Keime , zwei verschieden e i n jede r Vershälfte , sin d den n auc h i n de m sächsischen Heljand e z u finden , z . B . 7 , 7 Tho sprac ef t the frodo man, th e thar const a filo mahljan: 54 , 8 a n thai ewiga lif erlös Isdea: 63 , 6 ober Galileo land judeo liudjun, \ hvo thar selbo ge deda siinu drohlines — 64 , l fro min th e godo. tho sprac i m ef t that fridhubarn godes; zumah l wenn , wi e i n unsere r Stelle eine r der beide n Reimbuchstabe n i n de r nächste n Langzeil e wiede r kommt ode r scho n i n de r vorhergehende n war , 51 , 1 2 that hi e unreht gimat odhrumu manne \ metiful maco, hwand it simbla mötean seal — 58 , 3 goden teastöm n e gibii, nee i t oc god ni gescöp | that the godo bom gümöno barnun \ bori bittres wiht, ac cumid fan allaro bomo gehvilicumu —. Nu r möcht e ich behaupten , wei l doch einmah l vie r Wörte r übe r all e änder n betont , möge n de r Keime zwei dre i ode r vie r sein , imme r Hauptgesetz de r deutschen Allitteration bleiben , so sind fün f Keim e nie erlaubt. E s ist dahe r Z. 2 1 nich t z u lese n brat in bnre, barn unwahsan, sonder n d a das Oh r höchsten s vie r Keim e suchte , war d de r au f de n Vocalen nicht bemerkt , brut In bare, barn unwahsan. Z . 3 9 reim t dinem\si(\b) und dinü nicht , mi t dtnem worlun, wili mlh dinü spera werpan. Und w o de r Sin n di e Betonun g vo n fün f Stäbe n verlangt , d a ist gefehlt ; wie , mein e ich , Schmelle r i n folgende n Verse n i m Heljand 45 , 1 2 n e swerea hätt e zu r vorhergehende n Zeil e ziehe n sollen, ne sicorea \ bi is selbes höfde: hicand he ni mag thar ne stoart ne htcit enig har getoirkean, bntan so i t the helago god — . Eben s o weni g ha t de r Ver s a n welche m wi r stehe n fün f Reime , obgleich e r s o geschrieben ist , fohem taortum, we r sm fater wart, sondern da s Pronome n is t mit h hver z u sprechen un d reim t nicht. Das folgend e fire o finde t ma n gleichlautend , ftrjo , besonder s i n firjo barn, Menschenkinder , i m Heljand , abe r mi t de r Nebenform /irtAo, i m Dativ ßrihon, mi t firihon 42, 2 unte r de n Leuten , wi e im Wessobrunner Gebe t mi t ßrahim. Schmelle r z u Muspill e 61 , w o der Genitivu s virho steht , leite t die s alle s vo m Neutru m firahi , welches allerding s au s de m Neutrum smalafirihi un d smalafirihes (vulgus, culgi) z u folgern ist : abe r ich finde auch de n Genitivus des Femininums dera smalafirihi (Diutisc a l , 517) , woz u der Nominativ
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R DA S H l L D B B R A N D S L I B D .
ftrah sei n wird . Unser n Genitivu s ßreö häl t Schmelle r woh l richtig fü r regier t vo n Aver , Ace r fire o i n folche, we r vo n de n Leuten im Volke. Doe h scheint die Stellun g de r Präpositio n auc h nicht z u verhinder n das s ma n Übersetz e I n de r Leut e Schar : wenigstens steht s o Z. 27 folches a t ente, un d i m Heljand 103, 1 2 heifst libes a n lustun woh l I n de s Lebens Lust . Di e Präposition in mus s hie r stär k genu g sei n u m ein e Hebun g z u fülle n ohn e nachfolgende Senkun g fireo i n folche, wi e Z . 2 1 brat i n bare, ganz gege n Otfried s Gebrauch . 6« d u m l sages, i k de odre wet, . cht'nd i n chumracrtcAe : cha d is t m l al irmindeot.' 'Wenn d u mi r eine n sagst , ic h weil e mi r di e ändern , du Kin d i m Königreiche: kun d is t mi r alles Menschenvolk.' 12. 13 . De r erst e Vers is t sonst wege n unrichtige r Theilun g der Wörter missverstanden : mein e Erklärung läse t keinen Wider spruch zu . Den n da s be i der richtige n Theilung vie r Reime ent stehen, vie r gleiche , i n jedem Halbverse zwei , is t zwa r wiederum gegen di e nordisch e Lehre , abe r di e Beispiel e sin d i n deutsche r Poesie z u häufi g al s dass ma n di e Sache bezweifel n könnte . I n diesem Lied e komme n solche r Vers e noc h sech s vor , Z . 17 . 22 . 25.40.48. 61. I m Muspille sind zwe i wahrscheinlich anzunehmen, Z. 43. 72. I m Heljan d is t ein e Meng e unabweisbare r Beispiele . 8( )90 , l gibarjad gl baldlico. i k btum that barn godes. pi , 1 2 wid thes watares gewin. tho givobl imu tcaldand Krist. 94 , 8 salig bist Ihu Simon, sünu Jonases: n i mahtes thu that solbo gehugge'an. 97 , 23 hrttDtg umbi ir o hfrte, gihordun ir o AeVro n thö. 107 , 1 8 mannun te mtdu. that monde mahtig Krist. 135 , 2 2 beduldun si e iutoera diurda. than dddun gl iuwomo drohtine so sama, \ gi wernidun imo iuwaro toelono, b e thiu n i icili iu tcaldand go d — . De r vielge wanderte alle r Geschlechte r kundig e Hildebrand kan n nu r sagen Alles i* f mi r chund: mi n is t nicht s al s ei n Schreibfehler . AI irminthiod bezeichne t i m Heljan d da s Menschengeschlecht ; de r Plural irminthioda 87 , 13 die Scharen , öfte r di e Völker de r Erde . Auch irminman ha t de r sächsisch e Dichter , allaro irminmanno 38, 24, enigumu irminmanne 107 , 13 . Hadubraht gimahalta, Hütibrantes sunu, Hadubrant sprach , Hiltibrant s Sohn , 15 'dat sagetun mi users /twfl , 'Das sagte n mi r unser e Leute ,
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alte jdh fr- , d dal Hiltibrant hetti min
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e e > hina wärun, fater: ih haccian, welche s erklär t wir d leniter palpare, demulcere. Di e Verwandtschaf t mi t Dac h un d Decken begreift ma n leicht (vergl . Grimms Gramm. 2, 53. N. 552) . Das Adjectivum erfordert eine n Dativus , un d de r Zusammenhang ergiebt 'de m Dietrich theuer': dahe r les e ic h degano dechisto wa s er Deotrichhe, inde m ich die s wa s er , au f de m ic h natürlich nich t eben bestehe, au s de m folgende n Vers e nehme : diese r war d da -
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R DA S HILDEBRANDSLIED.
mit überladen , he r teas \ eo fölches at inte, wei l e s hier de r unter · brochenen Constructio n aufhelfe n sollte . Ma n sieh t deutlich das s die Constructio n nu r durc h eine n Gedächtnissfehler unterbroche n ward, inde m de r Schreibe r nac h degano dechisto, ohn e de n nö thigen Dativu s hinzuzufügen , fortfuh r unti Deotrichhe darba gi stöniun, bi s Dietrichen Verlust betraf ; nich t ganz wide r de n Sinn, 'ihm de r liebst e Mann , bi s Dietric h ih n verlor, ' abe r mi t eine m Halbverse zuviel , un d offenba r nu r Wiederholun g de s vorige n «id Detnhhe darba gistuuntun. Dergleiche n Fehle r wir d we r au s dem Gedächtnis s schreibt schwe r vermeiden . S o is t dem Schreiber de s Muspilli , wen n e s auc h nac h Schmeller s Vermutun g ei n königlicher Schreibe r gewese n ist , Ludwi g der Deutsche , nachdem er ers t Z. 55. 56 geschriebe n hatt e poum ni kistentü einic i n erdu, bald darau f Z . 59 be i stein n i kistentit abermahl s einik i n erdu in den Sin n gekommen , welche s de n Ver s überlädt 1. Hildebran d war imme r fölches a t ente, natürlic h a m vordere n Ende . Ih m war imme r feheta z u lieb ; nich t Schreibfehle r fü r fshida, scho n weil di e Abstract a au f id a i n de r Poesi e nich t belieb t sind , son dern fü r fehta. Di e Wort e chüd wa s e r chonnsm mannum sin d für eine n ganzen Ver s z u kurz. Wen n nich t noch mehr veränder t ist, s o fehl t etwa s nac h wa s her: den n mi t diese n Worten , d a der Dichte r was er sprach , konnt e der Halbver s nich t schlieisen, was or. Wen n auc h de r otfriedisch e Ver s 3 , 12 , 25 un s allen thaz giwis is t dieselb e Freihei t hat , eine m Volkssänger darf ma n 144 (2i) sie nich t zutrauen . Doc h die s kan n nu r i n de r Verskuns t aus geführt werden. I n de m prosaischen Schlüsse dieses Bruchstückes ni wanju ih tu lib habbe, les e ich das Adverbium iu diphthongisch, wie e s in den notkerische n Schrifte n ausdrücklic h imme r bezeich net wird , iu. S o is t be i Notke r di e adjectivisch e Declinations endung ju überal l diphthongisch , anderiu, wesendiu, un d di e gothische Conjunctio n j u is t e s scho n be i Ker o un d i m Heljand , nur das s auc h noc h ein j vorschlägt , giu. Wie übrigen s bei Ulfilas (Grim m Gr. 3, 250) j u n i gangis heifst , so bedeute t hie r n i wanju i h i u ic h glaub e nich t mehr. Das s 1
Im Muspille 80 is t Schmeller s früher e Vermutun g mir seh r wahrscheinlic h sih de r tuanäri i n de n find arhovit, wen n ma n nu r dan n di e folgende n Worte streicht, de r dar suanncm seal töten enti lepenten, di e Z. 90. 91 a n ihre r Stelle stehn .
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bei lib habbe das Subject e r fehlt, würd e uns schwerlich auffallen , wenn nich t de r fränkisch e Sti l scho n di e Personalpronomin a mehr liebte . De r Conjunctiva s be i te n wane ohn e daz is t noc h im Mittelhochdeutsche n gewöhnlich. 30 *W:tth irmingot öbana fona hecane, Aat du neo halt mit aus sippan man atnc ni geleiibs. 1
'Wahrlich Allgot t obe n he r vo m Himmel , dass d u ni e noc h meh r mit s o verwandte m Mann e Streit führtest. ' 30. 31 . Da s erst e Wor t diese s Bruchstocke s is t nich t ein mahl vollständi g z u lesen , geschweig e z u erklären . Au f de n Anfang eine s angelsächsische n r mi t Circumflex (s o wir d i n die sem Liede , un d sons t i n keine m bekannte n deutsche n Denk mahle, da s w meisten s bezeichnet ) folg t ein e abgeschabt e Stelle , auf der kau m noc h Plat z fü r eine n Voca l zu sei n scheint , und dann ttu, s o das s vielleich t ni e meh r al s vttu geschriebe n war . Der Ver s lehr t das s e s zwe i lange Silbe n sei n müssen . D a nu n weder da s gothisch e trauet, numquid (Grim m Gr . 3, 243), noc h das angelsächsisch e vutun, ag e (daselbst S . 103), sächsisc h wila (Heljand 7 , 6. 9. 122 , 8) , etwa s zu r Hilf e bringt , s o glaub e ich , man mus s irgen d ein e Versicherungspartikel annehmen , di e de m Schreiber selbs t wiederzugebe n schwe r ward . E s is t nicht s al s ein Einfall , wen n ic h denke , wi e weit go t gesag t ward , konnt e mit vielleich t nich t meh r verstandene m heidnische m Name n auch wellu gesag t werden , wetz Ziu. Zi u is t de r Got t de r nordisc h Tyr heifst . Auc h de r Beisat z irmingot wa r woh l meh r überlie fert al s verständlich . De s Worte s irmin, sag t Witekin d vo n 145 (22) Corvei, inde m e r e s fü r de n Name n eine s heidnische n Gotte s hält, bediene n wi r un s usque hodie etiam ignoranles, a d laudem vel a d vituperium. Wen n Ada m vo n Bremen Eech t hat , ma n verbinde mi t irmin de n Begrif f universalis, s o is t irmingol, wa s es imme r ursprünglic h heifse n mag , fü r di e christlich e Zei t so viel al s da s i m Befan d mehrmah l (33 , 18 . 52 , 12 . 99 , G) vorkommende thiodgod. Das s hier Hildebran d redet , ha t de r Schrei ber, wi e e s auch i n de n nordische n Lieder n geschieht , durc h das aufse r de m Vers e zwische n gesetzt e quad Hiltibrakt ange -
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zeigt. Eigentlic h di e Schreiber : den n nac h W . Grimm e über raschender Entdeckun g ha t mi t de r zweite n Seit e un d mi t de m Worte hiltibraht ei n andere r z u schreibe n angefange n un d fas t acht Zeilen bi s an da s Wort inwit Z . 40 geschrieben. Wi e die beiden Schreibe r dabei verfuhren , is t woh l schwe r z u sagen . Wen n ihnen, wa s W . Grim m meint , ei n andre r dictierte , s o kan n e s schwerlich ei n Sänge r gewese n sein , der , wen n e r sic h auc h der Wort e nich t genu g erinnerte , doc h woh l selbs t sovie l vo n der Kuns t versteh n must e u m ihne n da s Gedich t i n etwa s voll kommnerer For m vorzusagen . Mi r is t wahrscheinliche r das s beide (man glaubt, z u Fulda '), de r ein e de r de n kleinere n Thei l des geistliche n Inhalt s de r Cassele r Handschrif t geschriebe n hatte un d nu n di e erst e un d di e letzt e leer e Seit e mi t diese m unschätzbaren Bruchstüc k ausfüllte , un d sei n Genos s dabei , vo n welchem dies e ach t Zeile n sind , sic h mi t einande r au s ihre r weltlichen Zei t he r au f di e Wort e eine s Liede s besannen , da s sie sons t woh l vo n bäurischen Sänger n gehör t hatten , quod cantabant rustici o lim, wi e i n diese m Sinn e de r Verfasse r de s chronicon Quedlinburgense sag t (W. Grimm s Heldensage, S . 33). Nac h den Worte n qvad Hiltibraht folg t z u irmingot de r Zusat z obana ab , mit eine m doppelte n Fehle r i n de r Präpositio n ab : sie bringt , wei l si e au f de r Hebun g steht , zwe i Vocalreim e i n die zweit e Vershälfte , d a doc h i n de r erste n nu r eine r ist , un d sie erhöh t sic h durc h ihre n Rei m über da s Substantivu m hevane. Wer di e Kuns t verstand , must e sage n obana fona hovanö, ode r ganz wi e Otfrie d (a n Bischo f Salom o 31 ) obana fön himilö. I m Heljand wechsel n a f un d fa n ode r fön: 90 , 1 0 ha t di e ein e Handschrift af , di e andr e fan. Übe r die Ausbreitung des Worte s 146 (23) hevan ha t J . Grimm , Gramm, l , xiv , ein e Untersuchun g angeregt. Das folgend e da t is t di e Conjunctio n daz, di e ohn e voraus gesetztes Verbum Ic h sage , di e lebhaft e Versicherung ausdrückt ; gleich nachhe r wieder , Z . 34 da t ih di r it nu b i huldi gibu, un d noch Mittelhochdeutsc h i n Eidesformel n (zu m Iwein Z . 7928) ; im Heljan d mi t de r Interjectio n wela (93 , 3) Wela that d u wif habes willean gödan, wahrlic h d u Wei b has t gut e Gesinnung . Auf diese s da t kan n gewis s di e Allitteratio n fallen : de r Rei m 1
Di e mi t de n fuldisehe n Urkunde n nich t übereinstimmend e Schreibar t wir d niemand dagege n anfuhren , obgleic h da s Gegenthei l zu r Bestätigun g diene n könnte.
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ist hie r offenba r d, dat d u neo dana halt dinc m giltitos. Ge wißs, neo dana halt noc h wenige r jemahl s (i m Heljand than hald n» 42, 13. 81, l noc h weniger , ni-fhiu halt ode r thiu halt m be i Otfried nihilo magis) dinc n i gileitös, leitetes t d u Ding , führtes t du Rechtsstreit (wi e leiten auc h späte r noc h yon wei t ausgedehnterem Gebrauc h is t al s jetzt : s . zu m Iwei n 6379) . 'Noc h we niger strittes t d u je', de r Gedank e is t unvollständig . De m dana fehlt di e Rückbeziehung . Ma n kan n etw a denke n das s Hade brand gesag t hatt e 'Ic h entzo g mic h nie , feig e wi e du , de m angebotenen Zweikampfe' : s o wa r di e Antwor t 'Got t vo m Himmel, wahrlic h noc h vie l wenige r strittes t d u jemahl s eine n Streit — ' nämlic h wi e diese n mi t deine m Vater . Auc h di e widernatürliche Art des Streites sollt e bezeichne t sein : abe r dem Schreiber fehlte n auc h hie r di e rechte n Worte , un d e r schob , um doc h etwa s de m Sin n z u genügen , vo r dinc, mitte n i n di e zwei Vershälfte n de n reimstörende n Zusat z ein, · mi t sus sippan man, mi t eine m s o verwandte n Manne . Be i de r Präpositio n mi t kommt de r Accusativu s sons t meine s Wissen s nu r noc h i m Wessobrunner Gebe t vor , enti manake mi t inan, un d i n de n ke ronischen Stelle n be i Graff , althochd . Präpositionen, S . 128 . Da s gleich folgend e o r arme, e brachio, un d w lante aus Z. 50 hätten wohl auc h i n de r Abhandlun g übe r di e Präpositione n S . 59 ff. Erwähnung verdient , wi e ur meri (stat t mere, etwa wi e fona suni im Isidor S . 364) gl . Emmeram . 407, wi e « r fiski m gl . Jun . 218 , und wen n e s richti g ist , da s notkerisch e » r anafahene, incipiens oder incipiendo, PS. 86, 6. Yfant er db ar arme wuntdne bougä, gitan, so truhtin: 'dat
imo »b der dhuning gap, ih dir i t b i htiW i gibu.'
Da wan d e r vo m Arm e gewunden e Ringe , von einem Kaisering gemacht , wie ihm sie der König gab , der Hüne n Herr : 'das s ic h dir s nu n mi t Hul d gebe. ' 32-34. Gewunde n is t da s Beiwor t de r Armringe . I m Hei-u ? (24) jand 16 , 23 frag t Herode s di e Magier 'Führ t ih r gewunde n Gold zu Gab e irgendwem de r Männer ? hwedher ledjad g l wundan gold te gebu hoilicum gumöno?' E s sin d spiralförmi g gewunden e Armringe, vennuthlic h auc h hie r goldene , dergleiche n sic h noc h er halten haben ; vo n de m Wert h eine r griechische n Kaisermünze , aus de r si e gemach t sind : den n die s wir d cheisuringa gitan be -
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deuten. Zwa r möcht e man gern erklären cheisurlicho gitan, kaiserlich gemach t ode r beschaffen : abe r ma n mus s gesteh n das s da s auslautende u in cheisuringu niemahl s i n diese r Adverbialendun g vorkommt, und das s auch cheisuringnn oder cheisuringo i n Bildun g und Sin n weni g z u änder n Adverbie n diese r Ar t stimme n würde . Dagegen heifs t casering i m Angelsächsische n drachma, un d di e Erklärung, di e J . Grim m (Gramm . 2 , 350) anzunehme n scheint , 'aus eine r Kaisermünz e gemacht,' is t gewis s allei n richtig . Stat t Bisande sag t de r Pfaf f Conra d (S . 4b) bisantinge. Di e Armring e wand e r s o vo m Ar m un d ga b si e seine m Sohn , 6 t huldi, mi t Wohlwollen, wi e sie ih m de r Köni g gegeben hatte, Honeo truhtin, der Hüne n Herr . Truhtin is t sons t i m Hochdeutsche n nu r Nam e Gottes: den n wen n i m übersetzte n Tatia n 12 5 de r Her r de r d a will das s sei n Haus vol l werd e truhtin angerede t un d selbs t ge nannt wir d (Luc . 14 , 22 . 23) un d 14 8 di e thörichte n Jungfraue n zum Bräutiga m sage n trohtin irohtin intuo uns, s o is t woh l nu r die Erklärun g i n di e Parabel n getragen : di e Übersetzun g (Diu tisca l , 505 ) vo n principatus e t dominaliones, hertuama enti truhtina, bezieh t sic h doc h wenigsten s au f Engel : un d das s e s i n einem uralten gedankenlos übersetzte n Glossariu m (Diutisca l , 212 ) heifst Erns, dominus — hBröro, truhtin, beweis t ga r nichts . Doc h findet ma n i m Heljand 30 , 3 mandrohtin fü r de n irdische n Herrn , nach de r meine s Erachtens richtigen Lesar t de r Bamberge r Handschrift, cos i m th e cuninges thegn (Matthäus, al s e r berufe n ward ) Crist te herran, \ milderan methomgibon than er is mandrohtin \ wari an thesero tceroldi. 35 Hadubraht gimalta, Riltibi'antes snnu, Hadubrant sprach , Hiltibrante s Sohn , 'mit gern seal man geba infahan, urt widar orte. du bist dir, iut&r Hnn, i'immet spö/iiV , spem' s mih mit dinem woriww , / i mi h dinn spern vrerpati. 25) 'Mi t de m Wurfspiels wird de r Man n Gabe empfahen i die Spitz e gegen di e Spitze . D u bist dir , alter Hun, allzu klug , reizest mic h mit deine n Worten, wills t mic h mi t deine m Speer e werfen. 36-39. Mi t gßrii seal. Entwede r wir d hie r i n gern di e letzte Silbe lan g durc h di e starken zwe i Consonante n welch e da s
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folgende Wor t anfangen , ode r J. Grimm s sons t nich t erweislich e Meinung is t richtig, da s n des Instrumentalis is t lang , wenigsten s noch i n s o alte n Versen . Derselb e Zweife l wiederhol t sich Z . 66 hvttie seilt): da s e de r Adjectiv a is t be i Notke r bestimm t kurz , die Läng e is t meine s Wissen s nu r z u beweise n durc h Kero s Schreibung andree S . 3lb . E s is t gleic h bequem , sic h de r Be zeichnung de r lange n Vocal e gan z entziehn , un d wa s Grim m i n die Paradigmen gesetz t ha t nachschreiben : ei n Verständiger wir d fragen wievie l davo n fü r jed e Quell e al s siche r anzusehe n sei . 'Mit dem Speer, Spitz e gege n Spitze,' könne n wi r rech t gut sagen : ich weif s abe r nich t o b di e alt e Sprache nich t vielmeh r stat t de s Accusative de n Instrumentalis verlangt , ortn widar orte. I m Hei jan d 95 , 5 gsres or dun, i m Plural . Als o wir d or t vielmeh r No minativus sein : de r Man n empfah e Gabe mi t dem Spiefse, Spitz e gegen Spitze empfah e sie . D u bis t di r allz u weise , wi e vorhe r Z. 1 2 Ic h mi r di e ändern weifs . Ma n wird überhaupt bemerke n dass i m Syntaktische n diese s Lie d sic h meh r de m sächsische n als de m fränkische n un d südlichere n Sprachgebrauch e nähert . Alter Han nehm e ich , trot z de m star k declinierte n Adjectivum , lieber fü r de n Vocativ . Übrigens , wen n Hildebran d hie r fü r einen Hüne n erklär t wird , s o mus s e r woh l i n de n verlerne n Theilen de s Liede s wenigsten s gesag t habe n das s e r au s de m Osterlande komme . Nac h spenis mih müssen , wi e da s Versmaf s zeigt, ei n Paa r Silbe n fehlen : de r folgend e Ver s is t vollständig , mit dinem tcortun, wili mi h dinü sporn werpan. Di e Interpunctio n nach de m erste n Eeim e de r erste n Halbzeil e würd e die nordisch e Verskunst schwerlic h gestatten : abe r di e deutsch e is t vie l freier . Im Heljan d 35 , 7 tho si e bi thes watares stade \ furdhor qnamun, tho fündnn si e ihar snna frodan man. 31 , 1 6 s o icelda h e thö selban do n \ helandean Krist. than habda h e i s hugi fasto. 91 , 1 0 endi gewald habdl \ obar middilgard, endi that he mahn allaro manno gehves — . 10 , 2 that i m thar an droma qnam drohfines engil, \ hebancuninges bodo, endi het si e ina haldan wel. 'D u locks t mich mi t deine n Worten , abe r d u willst mic h mi t deine m Speere werfen.' S o können wi r jetz t übersetzen , d a un s da s vortrefflich e 149(26 ) Facsimile möglic h mach t di e Wort e richti g z u lesen . Sons t la s man ei n unerklärliche s wilihuh (s . Jac . Grimm , Gramm . 3, 771): wer di e beide n Strich e gena u betrachtet , di e ma n fü r da s erst e h gehalte n hat , un d di e welch e fü r « galten , de r wir d sehe n LACHMANNS .
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R DA S HrLDKBRANDSLIKD .
dass de r Schreiber ers t loilih schreiben wollte , die s abe r sogleich in da s richtig e wilimih veränderte , ohn e de n obere n Stric h de s h auszukratzen , welche s e r auc h i n dem ers t hrel verschriebene n hregilo Z . 61 versäumte . 40 pist also gi-altit man, so
d u ewln imcit fbribs.
Du bis t ei n s o gealterte r Mann, wi e du ewige n Betru g verführtest. 40. J e älte r d u bist , j e meh r has t d u zeitleben s betrogen . Auch da s doppelt e SD, so-wi e wir d i n diese r Ausdehnun g au s fränkischen ode r schwäbische n Schriften nich t z u beweise n sein . Im Heljan d 5 , 9 so wi t giu so managan da g warun a n thesero weroldi, so m l thes wndar thunkit, je länge r ih r i n diesem Lebe n wäret, j e meh r dünk t mic h da s wunderbar . 69 , 21 S o deda the drohllnes mnu dago gihvilikes god werk mid is jnngeron, so neo judeon umbi that an thea is mikilon mäht thiu msr ne gelobdun, So tha t de r Gottessoh n jede s Tage s gute s Wer k mi t seine n Jün gern, wi e niemal s di e Jude n daru m a n sein e grofs e Kraf t dest o mehr glaubten . Pilatu s sag t 166 . 2 4 i t i s s o obar i s höbde giscriban, s o ik i t nu wendjan n i mag, E s is t so übe r seinem Haupte geschrieben, wi e (das s würde n wi r sagen) ic h e s nu n nicht ver ändern kann . De n letzte n Stelleu i m Ba u ähnlic h is t di e i n un serem Liede, Z . 52, nu r das s da s erst e so fehlt, ih wallota sumaro enti lointro sehsttc, so man mir at burc Snigeru banun ni gifasta. Das Wor t inwit, Betrug , zeig t sic h hie r al s Neutrum , d a sons t die mi r bekannte n Stelle n da s Geschlech t nich t beweisen , de r sächsische Geniti v inwideas, de r Dativu s inwilte i n de n hraba nischen Glosse n S . 959 b: den n twin, wi e da s davo n abgeleitet e ewinig, sin d bekannt e Adjectiva , nich t abe r Adverbia . dal sagetnn ml svotöddnle \vestar ubar we/?/// - sbo t dot ma n wäf r fvrnam: tot 1st Riltibrant Heribräntes suno.'
Das sagte n mi r Seefahrend e westwärts übe r de n Wendelsee, clas s ma n Krieg vernahm : todt is t Hiltibran t Heribrant s Sohn. ' 150(27) 41-43 . Di e Seefahrende n (the seohdandean, Heljan d 89 , 10) , die übe r den Ocea n ode r vielmeh r übe r da s mittelländisch e Meer (beide heifse n wenHlsro, Grenzmeer) he r i n das Westlan d kamen ,
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hatten vo n eine r Schlach t erzählt : e s wa r gemelde t ode r z u schliefsen das s Hildebran d umgekomne n sei . Ic h hab e scho n sonst gesag t (Rhein . Mus . f. Phil . 4 , 443 ) das s dami t de r Sie g Attilas übe r den burgundische n Gundicarius gemein t sei n könne: aber e s is t nicht s weiter al s möglich. Da s Wort wentil-sso hab e ich mi r erlaub t au f di e zwe i Vershälften z u vertheilen , wei l di e otfriedische For m s e anzunehmen , be i entgegengesetzte r Schrei bung, verwege n schie n (di e stark e Betonun g man, da t ma n wie furnam, wär e vielleich t z u ertragen) : wen n i m Heljand 21 , 14 JEgypleo \ land i n zwe i Versen steht , s o is t icentil-seo au f de r Cäsur getheil t woh l nich t unregelmäfsiger . Riltibraht gimahalta, Roribräntte
Hiltibrant sprach , Heribrant s Sohn ,
suno,
45 'wela gisihu ih i n dinBm hrustim dat d u habe* hei» £ h&rö n gotan, dat du noh bi d&semo riche rocched ni
'Wohl seh e ic h a n deine n Rüstunge n dass d u has t dahei m eine n gute n Herrn , dass du noch durch diese Obrigkeit nicht verbannt worden bist.' 45-47. Dies e Anrede , dere n erst e Zeil e wede r rhythmisc h noch gereimt , als o gewis s seh r unvollkomme n überliefert ist , würde woh l i n de n Anfan g de s Gespräch s gepass t haben , wi e im Heljan d 17 , 2. 5 Herode s z u de n Magier n sag t Ic gisiko that gt sind ediligiburdjnn, cunnjes fön cnosle gödun —: gl »culun ml le tcarun segge'an — b i htoi g l »in t e thesun lande citmana. Auc h hier kan n ma n sic h di e Wort e zu r Not h al s de n Anfan g eine r Rede denken : abe r dan n müst e ebe n di e Hauptsach e fehlen . Dass da s folgende , Z . 48, nich t mi t diese r Red e verbunde n ist, hat de r Schreibe r selbs t wiede r durc h sei n eingeschaltete s qvad Hiltibrant angezeigt . Di e Form des Accusative göten ist auffallend, zumahl d a vorhe r Z . 12 enan stand . Frem d kann si e zwa r de m Schreiber nich t gewese n sein : abe r das s si e ih m gerech t war , dürfen wi r auc h nich t behaupten , wei l da s e nu r Verbesserun g des zuerst unrichti g geschriebene n t war, wi e das Facsimile zeigt . Er hätt e besser gethan, da s t zu punctieren und überzuschreiben . 101 (28) Ich sehe , d u lebs t dahei m i n Freude n un d i n Reichthum , d u wurdest noch nicht reccheo, Vertriebene r — in ech t hochdeutsche r 28*
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Form, ohn e w vo r r (s . Grimm , Gramm , l , 141 ) — b i desemo riche, durc h diese , ode r diese s Landes , Obrigkeit . Daz rtche heifst noc h i m dreizehnten Jahrhunder t of t der König . For nke'a standan is t i m Heljand 57 , 1 6 vo r de r Obrigkei t stehen , vollstän diger i m Muspill e 39 vora demo nhche a z rahhu slant an, vo r de r Obrigkeit zu r Red e stehn . Z u gleiche r Erklärun g zwing t hie r die Präpositio n bi : i n (ode r vielmeh r «r ) desemo rtche könnt e heifsen I n (ode r verwiese n aus ) diese m Lande ; wobe i noc h nich t einmahl nothwendi g a n da s chunincrichi Z . 1 3 z u denke n wäre : denn rieht heifs t geradez u da s Land , a n thesumu nke'a (Heljan d 79, 12 ) gan z sovie l al s a n thesarö tceroldi. 'wolaga nu, -waliant got, wewur f skihit. 'Wehe nun , Hersche r Gott , Wehschicksa l geschieht . iA wallbta sumaro enti viintro sohstic Ich wallt e de r Somme r un d Winte r sechzi g 50 ur lante, aufser de m Lande , dar man mih stärita in folc sceolantero, wo man mich immer bestimmte in die Schar der Schützen , so man mir a t burc Bnlgeru banun n i gifasta: wie man mir a n irgen d einer Stadt den Tod nicht befestigte: nu seal mih seasat chind werta hauwän brotön s\nü billjü, eddo ih into ti banin wer dan. und nu n mus s mic h mei n traute s Kind mi t de m Schwert e hauen, treffen mi t seine r Hacke , ode r ic h ih m zu m Tode werden . 48-54. I n de r erste n Zeil e is t da s Substantivu m waltant durch di e Cäsu r vo n seine m Synonymo n go t getrennt , i m Hel jand 21 , 1 0 soga r durc h de n Yersschluss , tho ward san aftar thiu waldandes \ godes engil cumen JosSpe t e spracan. D a beid e Silbe n von wewurt au f di e Hebun g fallen , halt e ic h e s fü r eine n Doppel reim, de r sic h i n Zusammensetzungen öfte r findet ; Heljan d l , 2 2 adalordfrumo, 89 , 16 . 91, 5 layulidandea, un d (wa s zugleic h z u dem folgende n Rei m wallota sumaro wintro sehstic gehört ) 15 , 19 at them friduwiha fior endi ahtoda wintro. Wurt, Schicksal , is t ein bekannte s Wort : mi t der Zusammensetzun g wewurt kan n ic h 102 (29) das altniederländisch e wewite, calamitas, (Diutisc a 2 , 203 ) ver gleichen. Das s offenba r aufse r de m Vers e stehend e u r lante vertritt ohn e Zweife l di e Stell e eine r Ausführun g i n eine m ode r
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mehreren Versen . Ma n scerita bestimmte mich — i n alle n deut schen Sprache n gewöhnliche r Ausdruc k vo m Gebietende n un d vom Schicksa l — i n di e Scha r de r Schützen , eigentlic h adjec tivisch Schiefsender , wi e i m Heljan d 23 , 9 Archelau s heils t he ritogo helmberandero. Da s s o is t vorhe r be i Z . 40 erklärt . A n keiner Stad t befestigt e ma n mi r Tod : diese n Gebrauc h vo n gi festen könne n wi r nich t meh r belege n un d ebe n deshal b auc h wohl nich t gan z gena u deuten : e s is t ebe n kei n Wunder , wen n uns da s of t begegnet , d a s o weni g zusammenhangende Schriften erhalten sind . Z . 53 steh t au f de r Gäsu r da s Adjectivu m svasat, und da s Substantivu m chind fäng t di e zweit e Vershälft e an . Den Punk t nac h chind hätt e de r Schreibe r schwerlic h gesetzt , wenn e r nich t de n Widerstrei t de s Verse s un d de s Sinne s be zeichnen wollte . S o i m Heljan d 44 , 1 2 hwö it thar a n them aldon — eire gebiudid. 46 , 1 1 ac Mggeat t e iuwomo — leobon herran. 48 , 9 Cuma thin — crafiag riki. Auc h is t s o Adjectivu m und Substantivu m i n zwe i Verse vertheilt ; 25 , 2 4 managa \ liudi, 88, 6 mahtigna \ herron, 110 , 1 0 sinsconi | Höht. 171 , 31 was i m is giwadi wintarcäldon \ snewe gihcöst. thuo sawun sie ina siltjan thar. Eine n dritte n Rei m au f svasat un d sverla i n seal anzu nehmen würd e unrichti g sein : di e eng e Verbindun g de r Laut e sc s p un d st , di e ja auc h de r Lautverschiebun g widersteht , er laubt i n alle n deutsche n Sprache n kein e Allitteratio n derselbe n mit andere m s . Da s bill i m Heljand , welche s hie r billi z u hei isen scheint , ha t vielleich t mi t de m Bei l (pigif) ' nicht s ge mein, sonder n meh r mi t der Bille n womi t die Mühlstein e bebauen und geschärf t (gapillot) werde n (s . Schmeller , baier . Wörterb. l , 169, Fundgrube n S.360 b): gemeint is t damit da s Schwert (Grimm, Gramm. 3, 440). Wa s abe r mi t dem Schwerte breton heifst, weif e ich nicht . Wen n e s richti g geschriebe n ist , s o kenn e ic h kei n Wort vo n demselbe n Stamm e al s da z bret un d wa s dami t zu nächst verwand t ist , wi e preta di e flach e Han d (gl . Galli 191 . gl. Cassell. 854*): könnt e breton flach machen bedeuten, un d als o etwa durc h weggehauen e Gliede r verstümmeln ? Fü r de n Ver s scheint e s seh r har t das s breton mi t nu r zwe i Silbe n sei n sollen: 103(a» 1
Mittelhochdeutsc h da» bile. Biterol f 12261 . Wernhe r de r Gartenar e i m Meier Helmbrecht , Z . 106 5 un d braht i m auch ei n bile, da z i n mcmegcr tie geimidt guotez nie kein smit.
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ich streich e mi t vor sinü billjo, wi e e s auc h Z. 39 hiefs dinu spera werpan. 55 doh maht d u nu äodühhö, ib u dir d m ollen taue, in fits tärem o man hrurt i gnoinnan, rauba birahanön, ibu du dar entc reht habe*.' Du kanns t j a leicht , wen n dei n Mut h etwa s taugt , an eine m ebe n s o stolze n Man n Rüstun g gewinnen , Raub erbeuten , wen n d u d a irgen d Rech t hast. ' 55-57. De r Versschlus s /tö n taue is t woh l ebe n s o richti g wie Hiltibrantes sunu ode r da s otfriedisch e b i thes storren fart: will ma n ih n nicht , s o mus s ma n di e Hälfte n de s Verse s um stellen, dami t di e zwe i Reime, di e dann auf de n Vocalen entstehn, in di e erst e kommen , ib u di r d m ollen taue. Da s ao i n iaoc scheint mi r ei n dritte r missrathene r Versuc h de n Diphthon g z u bezeichnen, de r i n bouga hautoan un d rauba besse r ausgedruck t war; wi e lange s o hier mi t a o wechselt , desgleiche n u o mi t o , und e i mi t e g un d at . Bihrahanen ist fehlerhaft mi t hr geschrieben, wi e theil s da s darau f reimend e rauba (spolium) zeigt , theil s das nordische rcena (spoliare), womi t es J. Grim m (Gramm. 2,168. 806 f.) seh r richti g zusammenstellt . Auf dies e Red e de s Vaters , de r Soh n werd e leich t eine n ändern Man n z u bekämpfe n finden , de n e r anzugreife n meh r Recht habe, fehl t di e Erwiderung. I n de m folgenden, das wieder mit eine m qoad Hiltibrant anhebt , erklär t sic h de r Vate r zu m Kampf bereit . 'Der si doh nu ärgbsto itstärliuto, der dir nu \figes vrarne nu düi es so lustit. 'Der se i doc h nu n de r feigst e de r Ostleute , der di r nu n Krie g weigere , nu n dich s s o woh l gelüstet . 58. 59 . Ic h wär e de r feigst e de r Ostländer , wen n ic h de n Kampf nich t annähme , sag t Hildebrand, inde m e r sic h selbs t z u den Hüne n rechnet , dere n König e e r gedien t hat . Warne gehört zu de m sächsische n wernjan (Grimm , Gramm . 2 , 168) , da s i m Heljand ebe n s o construier t wird : 122 , 7 m wernjan tc i i m thes willen. Vergl . 90 , 20. 107 , 13 . 135 . 23 . 170 , 11 . 60 gadea gimeinün niuse d e motti, hterdar slh hiutü dero \xregilo hruomen muotti,
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erdo desero brutmbno b&fcr o waltan' I M (3l) Die handgemein e Schlach t versuche , de n Kampf , wer vo n un s sic h heut e de r Beute n rühme n solle, oder diese r Brünne n beide r walten. ' 60-62. De r erst e Vers schein t schwierige r als er ist. Güde'a heifst di e Schlacht: z u welche r Declinatio n e s gehört , is t hie r z u lernen. Da s o nehm e ic h al s lan g an , wei l au s Gundrun späte r Kudrün wird . We r liebe r da s u fü r kur z halte n will , de r dar f nur nich t gudea dreisilbi g lesen: da s e macht keine Silbe, sonder n gudea laute t ziemlic h wi e gudja, un d di e erst e Silb e is t durc h Position lang , wi e si e e s fü r de n Ver s sei n muss . Ein e dritt e Annahme is t auc h erlaubt , das s de r Dichte r gundea, gundhamun, andre, chund, unsere gesagt habe , un d di e änder n Forme n ge hören nu r de m Schreiber . Mdttt is t i m zweite n Vers e vo m An sprengen erklärt. D e mus s genommen werde n wi e det un d Detrih: das ursprünglich e lang e o wird i n de m diphthongische n di o wohl seine Länge aufgeben , wi e auc h de r Instrumentalis schwer lich di o lautet , sonder n vielmeh r diu. Z . 12 . 16 steh t d e fü r das Masculinu m die, welche s eigentlic h auc h di e heilsen sollte . Niuss ah ? Imperativ mus s de r dritte n Conjugatio n gehören , un d so finde t sic h i m Heljand 32, 1 0 niusön versuchen. Gewöhnliche r sind di e Formen mit,; , also hier niusi: niusjen i m Heljand 142 , 1 3 wieder vo n de r Versuchun g de s Teufels . Da s althochdeutsch e piniusen heifst meh r nancisci, reperire l, nu r das s piniusti rescisset (gl. Mons . 326 ) zwische n beide n Bedeutunge n liegt , un d paniusida experimentum (Diutisc a l , 493 ) gan z de m sächsische n Ge brauch gemäf s ist . Gitneinun ode r gimeinnn mus s ein e schwache Form de s Adjectivum s gimeini sein . Ic h nehm e gudea gimeinan für Accusative , de n Krieg , de n handgemeine n — niuse, versuch e — dan n de mottt, de n Angriff , al s Appositio n z u gudea gimeinan. Der Imperati v steh t zwische n de n beide n Accusativen : abe r e s ist nich t nac h demselben , wi e wi r e s thu n würden , z u interpun gieren, sonder n de r naturlich e Hal t is t au f der Verstheilung , un d eben diese s Halts wege n regier t das Verbum noc h einmahl seinen 1
Nicht s lern t ma n übe r di e Bedeutung au s de n keronische n Glosse n 8.20 3 Nitus, niuienti: conatus, cilenti. Nitint, niuient: conantur, dient. Kau m darf ma n au s ihne n schließe n das s de m Verfasse r da s Simple x niuten ge linfig war .
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Casus. I m Heljan d finde t ma n dies e Constructionsweis e au f 155 (32) allen Blättern . Unte r de n dre i Fehler n de r nächste n Zeil e is t einer längs t verbessert , di e Umstellun g de s Worte s hiulu nac h dero, durc h libergesetzt e Striche , di e i n de m Facsimil e wegge blieben sin d wei l si e ne u schienen : doc h zeige n si e eine n kundigen Leser . Werdar, uter, is t mi t h z u schreiben , wodurc h ei n Reim meh r entsteht ; nothwendig , wen n in der zweite n Vershälft e zwei Reim e sind . Die s abe r is t freilic h zweifelhaft . Den n sol l hrumen räume n sein , s o gebühr t ih m kei n h : di e Constructio n ist abe r schwe r z u begreifen , sih dero hregilo rumen, sic h de r Kleider räume n — etwa s o vie l al s si e ausziehe n müssen . Vie l wahrscheinlicher is t 'sic h de r Beut e rühmen' : dan n abe r fehl t nach u ei n o , un d o b da s h nich t z u streiche n sei , kan n ma n zweifeln. Ic h lass e e s stehn , wei l ic h i m Isidor S. 347 hruomege, gloriosos, finde , un d i n de n hrabanische n Glosse n 968· hromenti, iactans, wohi n ma n auc h woh l da s angelsächsisch e hreman, clamare, plorare, ziehe n kann . Abe r da s h muss früh verlore n sein: denn i n de r nordische n Sprach e heifs t e s rötnr, un d i m Heljan d 5l, 5 romod gi. Das s be i Ker o 49 b ruo.ni steht , is t vo n keine r Bedeutung, wei l die viert e Hand, di e überhaup t weni g genau ist, auch lülri ohn e h schreibt . do letiun s e krist ascAi m scritän, Da liefse n si e zuers t mi t Esche n schreiten , BCarpen scerim , dal m de m miltim stont. mit scharfe n Schauern, das s e s i n den Schilden stand . 63. 64 . Si e ware n z u Pferde (Z . 6 d o s i t i dero hillju rituri): nun lieise n si e schreite n — di e Pferd e nämlich : abe r die s läss t die Kunstsprach e weg , wie wi r hie r sehe n i m neunte n Jahrhun dert, wi e i m dreizehnte n un d noc h — mi t de n Eschenspeeren , mit scharfe n Regenschauer n — auc h i m Heljand 156 , 21 wapnes eggjun, scarpun scarun — , das s e s i n de n Schilde n stan d — erwant würd e man etw a mittelhochdeutsc h sagen, stecke n blieb . Bei dai fehl t it . Den n ic h möcht e nich t annehme n das s dat fü r dai i t stehe : ei n sächsische s theit, de m otfriedische n theiz entsprechend, kan n ic h nich t nachweisen , obgleic h theik fü r that i k im Heljan d 100, 1 1 steht , un d i n de r Essene r Beichtforme l (i n Lacomblets Archiv , l , S . 4, Z . 3. 4. S . 8 , Z . 16). Ic h find e ein e Stelle i m Heljan d (un d vielleicht hab e ic h mehrer e übersehn ) i n welcher nac h de r Conjunctio n that da s Subjec t weggelasse n z u
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sein scheint , 115 , 2 3 Su m s o salig ward \ manno undar theru menegi, that it (d. h. that hie it, dass er da s wa s Christus sprach) 6i gan an is mod kladan: den n schwerlic h ist sum Neutrum, un d thai Pronomen relativum . Be i Otfrie d fehl t häufi g nac h thas ei n i« (33) persönliches Pronomen : abe r de r Hauptsat z ha t dan n dasselb e Subject: z . B . 2, 12 , 69 s o wir s o thes biginne tha» thara z>ua gi thinge. 65 d o ßtoplun t i samara staimbort
chlndün
65. Dies e Zeil e widersteh t bi s jetz t alle n Versuche n si e z u erklären. D a si e vorhe r z u Pferd e stritten , un d i m folgende n Vers au f di e Schild e hauen , s o verfäll t ma n leich t au f di e Vermutung, hie r werd e gesag t 'Dan n trate n si e zusammen' : un d das wäre stopun ti samane. I m Hochdeutschen is t da s vo n stafan abgeleitete schwach e Verbu m Stephen gewöhnlich , mi t de m Substantiv de r staph, i m Dati v de s Plurals stephim, passim (Diutisc a 1,522): di e sächsisch e Sprach e erhält , wi e di e nördlicheren , das starke Verbum im Präteritum, stop, stopun, s . Heljand 29, 22. 90, 10. 91, 3 (148 , 2 2 gege n di e Allitteration) , un d i m Substan tivum stopon, vestigia, 73 , 14 . Abe r es giebt im Angelsächsischen auch ei n schwache s Verbum stepan, wovo n di e Beispiele be i Lye fast sämtlic h au s Cädmo n sin d (s . Thorpe s Cädmo n S . 336·) und di e mi t de m Stammwort e weni g übereinkommend e Bedeu tung Erhebe n zeigen : de m würd e ei n hochdeutsche s stuofen, i n der Mundar t unsere s Liede s stopen entsprechen , un d s o würd e stoptun gerettet , obgleic h t i samane nun nich t so passend scheint , und i n de m folgende n staimbort chludun doc h schwerlic h ei n Subject un d ei n Objec t stecke n kann . Nimm t man stopun an , so möcht e staimbort-chludun ei n Epitheto n de r beide n Helde n sein, etw a di e Schwertschwinge r ode r di e Schildklöber . Staim ist woh l ohn e Zweife l stein, obgleic h de r Diphthon g a i sons t hier nich t vorkomm t (aber auc h ao nu r Ei n Mah l fü r an) : da s m ist durc h da s folgend e 6 entstanden, un d zeig t das s wi r staimbort nich t trenne n dürfen . Bort kan n nicht s ander s heifse n al s Rand. E s kan n wi e da s i m Hochdeutsche n üblicher e rant fü r den Schild stehen : Heljan d 171 , 4 undar ir o bordon, unter ihre n Schilden: nu r bi n ic h ebe n nich t siche r o b ei n Lindenschild , dessen Bucke l un d Buckelreise r mi t Steine n besetz t sind , ei n Steinbord heifse n kann . Vo n de m folgende n chludun weif e ic h
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nichts weite r z u sagen, als , wa s der Versbau lehrt, das s die erst e Silbe nothwendi g lang ist , ma g nu n im Stamm ei n lange s u sein oder üd fü r un d stehen . Da s angelsächsisch e clud, Fels , Berg , ist da s einzig e ähnlich e Wor t da s ic h finde : abe r wede r di e Länge de s u ist erweislich , noc h weifs ic h zu sagen wi e es hieher 157 (34) passen sollte . Leich t ma g auc h de r Schreibe r gefehl t haben . Dass wi r richti g lesen , is t woh l nich t z u bezweifeln ; obgleic h die zwe i Theil e de s d meh r al s sons t getrenn t sind : abe r di e Hand is t überhaup t flüchtig und unfest . houtoun harmßcco hvltt g scilti (sie) hiebe n schmerzlic h weifs e Schilde , unti im iro Mntün \uttilo wurtun bis ihne n ihr e Linde n klei n wurden . 66. 67 . De r Schreibe r ha t ers t hevun gesetzt , mi t seine m gewöhnlichen angelsächsische n t» , dann abe r übe r de r Zeil e ei n lateinisches v hinzugefügt . Hstoun wär e hiatoun: heuwun ode r hiuwun is t vielleich t noc h häufiger . Di e Linden , welch e durc h die Hieb e zerstück t werden , könne n nu r Schild e au s abwech selnden Lage n vo n Lede r un d geflochtene m Lindenbas t sein : lind is t i n de r angelsächsische n un d i n de r altnordische n Poesie gewöhnlicher Nam e fü r de n Schild . givfigan, ni ti wambnum 68, I m letzte n Halbvers , mi t de m di e Seite un d da s Bruchstück schlierst , schein t da s Participium giwigan z u bedeute n Ge macht ode r auc h Verthan , weggeschafft . Beide s passt , wen n man da s vorhergehend e daz u nimmt, Bi s ihne n ihre Linden klei n wurden gemacht , ode r verthan . Das s hie r de r Sin n au s eine m Verse i n de n änder n übergeht , is t nich t ohn e Beispie l (s . z u V. 39): eine s mi t icerdan un d eine m Participiu m is t i m Heljan d 8, 21 than seal thi kind odan (geboren ) | tcordan an thesaro woroldi. Auch ha t de r Schreibe r woh l durc h di e Punkt e vo r un d nac h giwigan de n Leser darau f aufmerksa m mache n wollen . Wihanto wird übersetz t faciendo (gl . Mons . 381), upanclhit exsuperat (gl . Hrab. 963·): abe r giwihan sol l auc h heifse n conficere (gl . Mons . 378), un d kawigan altar aetas decrepita (Aretin s Beitr . 7 , 250) , wofür sons t arwigan steh t (Docen s Misc. l, 210 b. vergl . Beneck e zum Wigaloi s S. 563, W . Grim m zum Grafen Rudolf S. 9), fehler haft geschriebe n urtoeganiu (Diutisc a 2, 337b). Di e Wort e nl t i
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tcambnum könne n vielleich t heifse n 'Un d nich t z u de n Bäuchen' . Über nt , neque, gieb t Grim m Bescheid , Gram . 3, 710, w o auc h die Läng e de s Vocal s bewiese n ist ; di e e r abe r daselbs t un richtig einem andere n ni , i n der Bedeutung quo minus, zuschreibt : dies lautet im Heljand ne, un d wird, welche s nu r be i dem kurzen Auslaut angeht, mit folgendem i verschlungen , nih Otfrie d 2 , 7, 30, nix Muspill i 99. Mi t de m letzte n Wort e tcambnum weife ic h nich t 158 (35) ins Reine zu kommen , wen n man nich t etw a zu dem Femininum tcamba ei n Neutru m tcambi, meh r ode r wenige r deminuti v (s . Grimm, Gramm . 3 , 683f.), annehme n will , wovo n de r Dativu s Fluralis wambinum ode r wambnum sein könnte . Abe r wir dürfe n wohl, i n Bruchstücke n di e wei l si e i n ihre r Ar t einzi g sin d un s so vie l z u rathe n geben , nich t eine n einzelne n ohn e Zusammen hang Überlieferte n Halbver s erkläre n wollen .
Nachtrag. Ich verdank e de n Brüdern Jacob und Wilhel m Grimm einig e Anmerkungen z u de m vorstehende n Aufsatze , dere n Wert h ma n vielleicht hie r besse r erkenne n wir d als wen n ic h versucht hätt e sie noc h hinterhe r hinei n z u arbeiten . 8. 12 3 f. schein t W. Grimm de r Gegensat z de r Sag e z u de m Dichter allz u schar f gestell t z u sein. 'Auc h in de m Dichter, sag t er, mus s jene poetisch e Kraft , di e de r Gesammthei t de s Volk s beiwohnt, fortarbeiten , unbewuß t un d unwillkürlich , wi e ja alle s was i n eine r menschliche n Seel e würklic h schöpferisc h entsteht , plötzlich d a ist . Daz u komm t das s i n jene n Zeite n nu r de r das Dichtergewerb ergriff , i n de m unbezweifel t ei n poetische r Geis t waltete: Veranlassunge n vo n auisen , ei n Zurichte n un d vorsätz liches Heranbilden , fan d nich t Statt . Ei n Hinzudichten , ode r wie man es nenne n will , denk e ich , fehlt e nie ganz , un d wurd e vielleicht nu r i n religiösen (ic h meine hier heidnischen ) Gedichte n unterdrückt, w o ma n au f streng e Überlieferun g hielt , wiewoh l auch hie r di e Zeit wir d ih r Recht gelten d gemach t haben . Etwa s ganz andere s is t di e vorsätzlich e Erfindung , di e ers t späte r al s Ausartung un d Anmaßun g de s Einzelne n vorkommt . De n Satz , dass de r Dichte r de s Hildebrandsliedes nich t nothwendi g die an -
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dem Theil e de r Sag e brauch e gekann t z u haben , geb e ic h zu , aber s o das s ic h ih n fas t leugne . E s wär e möglich , abe r gan z unnatürlich. Di e Sage war , nicht ander s wi e etw a di e Sprache , im Bewustsei n de s Volkes , un d ei n Stückche n konnt e ma n sic h nicht woh l herausnehmen , a m wenigste n ei n Sänger. S o glaub e 159(36) ich auch dass in der würkliche n Äufserung jedes Gedicht ohne Aus nahme schlechte r wa r al s di e s o z u sage n idealisch e Sage , di e keiner gan z un d vollständi g erfasste . E s geh t j a mi t alle n le bendigen Dinge n so. ' Diese Beschränkunge n meine s vielleich t etwa s z u abstrac t gefassten Gegensatze s zwische n de r Sag e un d de m Dichte r sin d mir seh r willkommen , wei l si e durchau s nu r mein e Ansich t er läutern un d si e vo r Missverständnisse n sichern . I n de r wissen schaftlichen Darstellun g sin d abe r Abstractione n diese r Ar t of t unvermeidlich. Wi e Sänge r un d Sage , s o verhalte n sic h Schrift steller un d Sprache. Jaco b Grim m stell t i n de r Grammati k nothw endig nac h wei t strengere r Kegelmäfsigkei t durchgebildet e deutsche Sprache n auf , als wi r si e be i irgen d eine m Schriftstelle r finden. Jede r Schriftsteller ha t a n der Weiterbildung Theil : abe r er wil l nich t leich t etwa s selbs t machen , un d e r behersch t ni e den ganzen vollständige n Reichthum der Sprache . Di e neue Ausbildung de s prosaische n Stil s nac h de r Mitt e de s achtzehnte n Jahrhunderts is t ohn e Lessin g nich t denkbar : abe r e r ha t si e weniger gemach t al s e r durc h di e individuell e Ausbildun g de r Zeit mi t fortgerisse n ist , un d de r Sti l wa r damahl s un d nac h ihm manche r For m fähi g di e Lessin g ni e versuch t hat. S. 12 5 wil l W . Grim m di e Vergleichun g de s Lückenhafte n in de n Romanze n des fünfzehnte n un d sechzehnte n Jahrhundert s mit de n Andeutunge n des alte n Epo s beschränkt haben , wei l ih r Grund verschiede n ist . 'Dor t is t di e Quell e Armut , hie r Reich thum: un d jen e Darstellunge n erhalte n i m Grund e ihre n Rei z nur dadurc h das s si e di e Phantasi e z u Ergänzunge n anregen. ' Das thu n abe r di e epische n Andeutunge n ebenfalls , un d ic h vergleiche nu r di e ähnlich e Erscheinung , ohn e nac h de r Ursach e derselben z u fragen . Zu S. 134. J . Grimm s Meinun g war , der Genitivu s Pluralis sunufatarungo häng e vo n herjun ab , inier exercilus propinquorum, zwischen de n Heeren be i deren jedem eine r de r Verwandte n foch t oder stand . E r billig t abe r jetz t de n Nominativus .
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Zu S . 140 . Wa s ma n vo n de n dre i burgundische n Königen Gibico Godomar Gislabari mit Sicherheit sagen kann, ihr e Namen, die un s nu r zufälli g un d durc h keinen Historiker überliefer t sind, können i n di e deutsch e Sag e nich t durc h gelehrt e Überlieferung gekommen sein, da s hätte ic h vo n Theodorich un d Odoace r liebe r nicht s o bestimm t ausspreche n sollen . Denn , sag t W . Grimm , die gelehrte n Mönch e kannte n si e doch , un d di e Mönch e ware n ieo (37) nicht ohn e Verbindun g mi t de n Sänger n vo n Gewerbe : nah m doch Eckehar d de n Stof f fü r seine n Walthariu s au s de r Sage , also alle r Wahrscheinlichkei t nac h au s de m Mund e de r Sänger . Wenn abe r de r Freun d seine n Zweife l noc h weite r ausdehnt ; der Theodoric h de r Sage , obgleic h ohn e Strei t de r historische , aber vielleich t ers t durc h Deutunge n di e de n Dichter n a n di e Hand gegebe n wurden , möge wohl ursprünglich ein unhistorischer, vielleicht selbs t ei n mythischer , sein ; s o kann ic h das nicht wahr scheinlich finden : mi r scheint , wi e ic h scho n sons t ausgeführ t habe, de r Gehal t un d di e Eigentümlichkei t vo n Dietrich s Sag e so gering , das s ic h ih n al s Person de r Sage nu r au s eine r dürf tigen Erinnerun g de r Geschicht e glaub e herleite n z u dürfen , ob gleich di e a u ih n geknüpften Sagen vo n ganz andere m Ursprun g und Inhal t sind . Gena u wi e Theodorich in den deutschen , scheint mir Kar l de r Grofs e i n de n französische n Sage n z u stehn . Zu S . 140 bemerk t W . Grimm, de r Punk t hinte r arbeolaosa sei ungewiss : ih m schein e e r da s ausgeschweift e a : di e zwe i Punkte, unte n un d oben , gehöre n schwerlic h zu r Schrift , den n der wahr e Punk t steh e meisten s dic k a n de r Mitt e de s Endbuchstaben. — Z u de r Parenthese , di e ic h i n de m Vers e annehme , wünscht e r ei n Paa r ähnlich e Beispiele , dami t si e ih m natürlich vorkäme. Diese s triff t ebe n de n rechte n Punkt . Fänd e sic h noch einmah l di e Liedersammlun g Karl s de s Grofse n wieder , so wär e au f de r Stell e z u entscheide n o b ein e Parenthes e diese r Art statthaf t sei : s o abe r müsse n wi r da s un s fremdarti g schei nende ertrage n ode r au f etwa s Bessere s sinnen . Gan z ebe n s o steht e s mi t de r Trennun g vo n tceniil-sSo, Z . 42, di e J . Grimm anstöfsig findet . Ic h denke , ein e Poesi e di e nicht , wi e di e frän kische, au f da s Auseinanderhalte n de r beide n Halbvers e au s ist , sondern meh r auf ihr e Verknüpfung, ma g dasselb e sich erlaube n was nachher Konrad vo n Würzburg that , de r zwe i nich t au f ein -
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ander reimend e Zeilen , da s heifs t di e nac h seine r Verskuns t näher al s di e durc h de n Rei m gebundene n zusammenhängen , durch ei n zertheilte s Wor t verband ; goldn e Schmied e 57 0 nu stricke umb unser lenden der du bist ein reiniu türtel- tube din güete kan üf wallen und
wären kiusche gürtet. sunder galten. als ein brunne quellen.
Ein solche s Beispiel wi e wentil-seo türtel- tube hab e ich aus dem Heljand nich t angemerkt: abe r e s könnte mir leicht ein s entgange n sein. Gleic h frei nenn e ic h Mgypteo \ land, wei l hier zwar kein e 16l(88)eigentliche Zusammensetzun g ist , abe r di e Trennun g stärker , durch Versschluss, dor t nu r durc h Cäsur. U m eine n Grad höhe r würde di e Freihei t sei n wen n di e z u Z. 48 (wewurt) angeführte n Reime au f de r Hälft e de s Verse s stünden , lagu-lfdande'a. U m einen geringe r sin d Z. 1 7 hetti- min faier, 5 3 svdsat-chind, ohn e Allitteration au f de m zweiten de r Getrennten , wi e i n tc/ontil-seo, aber ohn e Zusammensetzung . Zu S . 144. 'Witiu', vermute t J . Grimm , 'könnte de r Nam e eines altsächsische n Gotte s sein . I n de n angelsächsische n Ge nealogien wir d bal d de r Vate r bal d de r Grofsvate r de s Hengest Vitta ode r Vicla genannt . Be i Bed a l , 1 5 Voden Vihia Vitta (der gewöhnlich e Tex t nenn t blof s Vihta, abe r Handschrifte n de r älfredischen Übersetzun g schalten Vitta ein ) Vihtgils Hengest. Sa xon chronicl e ed.Ingra m p . 1 5 Voden Vecta Vitta Vihtgils Hengest. Nennius Voden Guecta Gugta Guiigils Hengist, Edd a formäl i p . 1 3 Odinn Vegdeg Vitrgils Ritta ode r Picta (d . i. o fü r p gelesen , Victa; da s R siche r falsch ) Heinges. I n diese n merkwürdige n Genealogieen komme n aufse r Vdden noc h ander e entschieden e Götter vor , z . B. Heremöd Geat Seaxneat Freavine. I n Vitta ode r Wittu könnt e entweder de r nordisch e Vidar, Odin s Sohn, stecken , oder liebe r da s nordisch e vetlr, unse r tciht, daemon.' Zu S . 145. Fü r de n Eine n Sänger , de r beide n Schreiber n dictiert habe , führ t W . Grim m ihr e Übereinstimmun g i n de m Sehwanken übe r den Name n Hiltibrant un d Hiltibraht an , welche s eher be i eine m al s be i zweie n denkba r sei . Abe r konnte n si e sich nich t beid e s o vereinige n das s keine r de r eine n Meinun g zu na h trete n wollte ? Zu S. 147. Dami t di e Gab e nich t z u gerin g sei , mein t J . Grimm, müss e ma n wohl annehmen dass jeder baue eine Drachme
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gekostet habe, un d nicht alle zusamme n eine . Mi r scheint, wen n der Angelsachs e di e verloren e Drachm e i m Evangeliu m Luc ä einen casering nennt , darau s kei n bestimmte r Schlus s au f di e Geltung diese r Münz e gezoge n werde n z u können. Wi e in jener Zeit Ochse n un d andere s Vieh , desgleiche n allerle i Waffen , ge schätzt wurden , wisse n wi r au s Gesetzen un d Capitularien : übe r den Wert h vo n Armringe n is t mir keine Angab e bekannt , aufse r dass si e nich t au s de m Reich e zu m Verkau f gebrach t werde n durften. Zu S . 148. Z . 36 mus s zwa r hie r woh l bedeute n Di e Gab e soll ma n mi t Kamp f gelten : abe r de r sprichwörtlich e Ausdruck beruhet au f de m Gebrauch, das s ma n Gabe, besonder s abe r denies(39 ) Ring de n ma n de m änder n schenke n wollte , au f di e Spitz e de s Speers ode r de s Schwertes steckte , un d dass ihn der ander e eben so au f de r Spitz e empfieng . J . Grimm theil t mi r darübe r fol gende Stelle n mit . Egilssag a S . 306 un d Chronico n Novalicense 3, 23 (vgl . deutsche Sage n 2, 117) , w o da s Gebe n un d Empfahen vorkommt; fü r da s Geben , von de r Swdbe e (Rhein . Museum fü r Jurispr. 3, 282; de r Vog t nimm t ander e Gab e uf daz sicert, daz vingerltn a n di e Aiteew) , Nibelung e 1493 , l , Wigaloi s 308 ; fü r das Aufnehmen mi t de r Spitz e de s Spiefses , Snorr a Edda S . 153 . Zu S . 154 . J . Grim m finde t e s natürliche r (un d ic h glaub e jetzt, e r ha t Recht ) gndea gimeinnn al s Geniti v mi t de m vorher gehenden wtges z u verbinden , 'de r se i de r feigst e de r Ostleute , der di r nu n Krie g weigert , d a dich s s o gelüstet , di e gemein same Schlacht. ' O b abe r da s folgend e niuse dann , wi e ic h e s gefasst habe , Imperati v ist , ode r mi t Grim m al s Conjunctivu s niuse z u nehmen , 'e r versuch e de n Kampf! ' wir d schwe r z u entscheiden sein . Da s Pronomen e r würde i n diesem Falle selbst die mittelhochdeutsch e Sprach e weglassen . Da s m« * i n Graff s Diutisca 3 , 10 5 gehör t nich t hieher : e s steh t offenba r fü r nu tu * . Du o sprach Jacob 'Nu ius also is t not, N u tuot al s i r wellet, Svie hart ir mich chcellet.' Zu. S. 156. Vo n staimbort vermute t J . Grim m dass es eine n gemahlten Schil d bedeute n könne , nac h de m altnordischen steina mahlen, färben , — mi t Steinfarbe , au s geriebene r Erd e un d weifsem ode r rothe m Stein bereitet. Tacitus , Germ. 16, quaedam loca diligentius illinunt terra ita pwra ac splendente ut picturam
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ac lineamenla colorum imiietur. Sein e Versuch e da s Wor t chlndun z u erkläre n wil l ic h liebe r nich t anführen , wei l e s da s Schicksal de r verwegenste n un d unsicherste n Vermutunge n is t dass sic h Unwissend e gerad e au f si e werfe n un d da s Wichtigst e und Abenteuerlichst e darau f bauen . Sollt e übrigen s de r Schrei ber be i chludun gefehl t haben , s o is t woh l a m wenigste n wahr scheinlich das s e r ei n d fü r t , d . h. fü r althochdeutsche s z , ge setzt hat.
OTFRIED. Ans Ersc h un d Graber s Allgemeine r Encyclopädie der Wissenschaften un d Künste. Abth. 3. Bd . 7- Leipzi g 1836 .
UTFRIED (ÖTFRID) , Mönc h z u Weifsenburg f de r deutsch e 27 8 a Dichter i m ix . Jahrhundert , wa r ohn e Zweife l vo n Gebur t ei n Franke, obgleic h es bis jetzt nicht gelingt, sei n Vaterland genaue r zu bestimmen . Wen n e r auc h i n de r lateinische n Vorrede öfter , wie in der Überschrift seine s Werkes, sagt, er schreibe Theotisce', so bedien t e r sic h doc h auch einmal des Wortes Tranzisce' (nicht Trancisce'), nenn t i m Deutsche n sein e Sprach e nu r 'Frenkisg a zungun', un d bestimm t da s Gedich t fü r di e Franken , obgleic h es gewis s auc h de n Schwabe n un d Baier n nich t unverständ lich gewese n ist , wi e e r selbs t eine n Thei l desselbe n a n Bischof Salomon nac h Constan z i n 'Sväb o rtchi ' sandt e (a d Salom . 5). Sein Wohnort, da s Kloster Weifsenburg, gehört e mi t dem Speier gau zu m Herzogthum e Franken , das s e r abe r au s jene r Gegen d nicht gebürti g war , schlieis t J . Grim m (deutsche Gramm. , erst e Ausg., S . LVII ) wo l mi t Recht au s des Dichters Klagen übe r sein e Entfernung au s de r Heimat h (l , 18 , 25—30). E r nenn t sic h selbst eine n Schüle r de s Hrabanu s un d Bischo f Salomon s vo n Coustanz. Unte r Hrabanu s Mauru s ha t e r wahrscheinlic h di e Schule z u Fuld a besucht , de r diese r al s Ab t vo n 82 2 bi s 84 7 vorstand, eh e e r Erzbischo f z u Main z ward . Vo n hie r gin g Otfried vermuthlic h mi t zweie n seine r Mitschüler , Hartmua t un d Werinbraht, nac h St . Gallen ; wenigsten s nenn t Trithei m beid e Schüler de s Hrabanus . Hartmua t wa r scho n i m J. 84 1 seh r an gesehen un d war d gleic h nac h de r Wah l Ab t Grimoald s z u seinem künftige n Nachfolge r erwählt; 87 2 tra t e r an seine Stelle. Werinbert war , nac h de m hieri n glaubwürdige n monachu s San gallensis, de r au s seine m Mund e al s gest a Karol i di e wunderlichsten Mönchsfabel n vo n Kar l de m Grofse n geschriebe n hat , LACHMANNS KF. . SCHRIFTEN . 2
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Adalberts Sohn un d star b a m 22. Mai, wahrscheinlich , wi e Pert z (script, n, 729 ) vermuthet , 884 . Bischo f Salomo n vo n Constanz , Otfrieds Erziehe r un d Meister , is t Salomo n i, 839—871. Otfried s Aufenthalt z u St . Galle n is t zwa r nich t stren g erweislich , abe r er wir d au s seine r Bekanntschaf t mi t St . Galler n seh r wahr scheinlich. Ildefon s vo n Ar x ha t auc h (Pert z scriptor . n, 101" ) aus sanctgallische n Handschrifte n angeführt , das s Notke r Bal bulus un d sein e Genosse n mi t Otfrie d vo n Weifsenbur g i n Brief wechsel gestanden . Sei n Gedich t schrie b e r al s Mönc h i n de m Benedictiner-Kloster z u Weifsenburg un d zwar , wi e e r i n seine r Vorrede sagt , de n mittelste n Thei l desselbe n zuletzt ; den n wen n die Wort e 'Ho c enim novissim e edidi' i n de r Handschrif t z u Wien nur mi t kleinern Züge n übergeschrieben un d darnac h ausgekratz t worden sind , s o finde n sic h doc h auc h hie r di e dasselb e andeu tenden Wort e 'quamvi s ia m fessus' . Noc h eh e ic h dies e Stell e der Vorred e beachtete , hatt e mic h di e zunehmend e Geübtheit im Versbau un d Nachlässigkei t i m Sty l ungefäh r au f di e folgend e Ordnung, i n de r Otfrie d geschriebe n habe n müste , geführt . Zu erst sandt e e r sei n erste s Buch, vielleich t ohn e da s erst e Capite l mit eine m akrostichische n Gedich t (i n diese r For m schrie b e r 2781> alte dre i Zueignungsgedichte), de n sanctgallische n Mönchen Hartmuat un d Werinbraht , eh e jener Ab t ward , als o vo r de m Jahre 872. Darau f schrie b e r da s fünft e Buch , ic h glaube Cap . 16—25 , welche Joh. Tritheim, wi e e s scheint , unte r den Titeln 'd e iudicio extremo, Hb . i.' un d 'd e gaudii s regn i caelestis , lib . i, ' abgeson dert vorfand , un d begleitet e si e (die s vermuth e ich hauptsächlich aus de m Inhalte) mi t de m Gedich t a u Bischo f Salomon vo n Constanz, de r 87 1 starb . Zuletzt , al s Presbyter , dichtet e e r de n mittlern Thei l de s Werkes, un d widmet e das Ganz e seine m Kö nige ', Ludwi g de m Deutschen, be i Lebzeite n de r Königi n Emma (ad Ludov . 84), di e freilic h nu r ach t Monat e vo r ihre m Gemahl e nach Weihnachte n 87 5 starb , un d zugleic h de m weise n un d kriegerischen Käth e de s Königs , Erzbischo f Liutbert vo n Mainz, der vo n 8G3—88 9 au f de m erzbifchöfliche u Stuhl e safs . Hart muat wa r be i de r Herausgab e de s Ganze n wo l noc h nich t Abt zu St . Gallen , sons t würd e da s Gedich t a n ih n un d Werinbrah t Das Ivlsns s gohiirl c z\va r Kar l ite m Kahlen , nlie v nich t (In s SpeuM'gnu . WOÜ U \Veifsenburg gerechne t wnnl .
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nicht a n da s End e gesetz t worde n sein ; da s Gedich t a n de n König, di e Vorred e a n de n Erzbischo f un d di e Vers e a n de n Bischof, ha t e r vo r da s erst e Buc h gestellt . I n de m Gedich t a n den Köni g Ludwig , Z . 29 , rühm t de r Dichte r di e friedliche n Zeiten; d a dies au f sein e letzte n Jahre nicht passt, s o setzt Graf f (Vorrede z u Otfried S . vi) di e Vollendun g de s Werke s nich t un wahrscheinlich in s Jah r 868, obgleic h ma n ebens o gu t auc h 86 7 annehmen könnte , ode r noc h liebe r 865 , eh e Ludwi g de r Jün gere sic h gege n seine n Vate r empör t hatte . Wohe r un d mi t welchem Recht e Trithei m dei n Dichte r noc h ei n ^psalteriu m vo lumina tri a lib . m, carmin a divers i generi s lib . i' un d 'episto larum a d diverso s lib . i' zuschreibt , is t bi s jetzt nich t ermittel t worden. Graff s Vermuthun g (S . vi), da s Lie d au f Petru s i n Docens Miscellanee n (i, 4) se i vo n Otfried , is t siche r unrichtig . Otfried ha t sei n grofse s Wer k i n fün f Büchern , nebs t de n drei Widmungsgedichte n un d de m lateinischen Schreiben a n Erz bischof Liutbert, selbst betitelt: 'Libe r evangeliorum domini gratia Theotisce conscriptus' , welche s i n de r Ausgab e vo n Matthia s Flacius schicklic h verdeutsch t ist : Evangelienbuch , sodas s ei n neuer Nam e unnöthi g schein t un d nu r verwirre n könnte . De r Dichter ha t darin , wi e e r selbs t sagt , eine n Thei l de r evange lischen Geschichte , 'parte m evangeliorum , evangeljön o teil, ' i n deutschen Verse n schreibe n wollen , sodas s e r vie l Einzelne s überging, dafü r abe r of t Anwendunge n un d Deutunge n hinzu fügte, nich t selten unter de n besonderen Überschriften : 'moraliter , spiritaliter (nich t 'spiritualiter') , mystice' . Be i diese n Deutungen hat Schilte r zuweile n au f Alcui n zu m Johannes verwiesen; mi r scheint ei n umfassendere s un d kürzere s Wer k zu m Grund e z u liegen, welche s manche r ander e leichte r al s ic h auffinde n wird , wenn e s au f Erörterung de r gewöhnliche n theologische n Bildung jener Zei t ankommt* . O b Otfried s Evangelienbuch , da s e r auf279 » 2
Merkwürdi g ist , doe s i n de m alteücheieche n Heljand , eine r ähnliche n poe tischen Darstellung evangelische r Geschichte n au s de r Zeit Ludwigs des Frommen, zuweilen dieselbe n Atisdrücke wi e be i Otfrie d vorkommen , ohn e das s de r Tex t dazu Veranlassun g gibt . S o heifs t e s i m Heljan d 87 , 2 0 un d be i Otfrie d 3 , G , 37. 42 , be i de r Speisun g de r Fünftausend : da s Brod un d di e Fisch e wuchsen . Die Annahme , doe s etw a Otfric d da s Hachsisch e Wer k benutz t habe , -weis e ic h nur däm m al s ungereim t ausdrücklich ab , wei l e s mi r of t begegnet , das s ma n mir de n erste n besten Einftxll , de n ic h selbs t nothwendi g auc h mus s gehabt , aber verworfen haben , al s etwa s Neue s un d höchs t Wichtige s vorhält .
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Bitten einige r seine r Brüde r un d besonder s eine r ehrwürdige n Frau Judit h gedichte t hat , bei de n Zeitgenosse n i n Achtun g ge standen un d namentlic h (woz u e s bestimm t war ) gesungen sei , wissen wi r nicht . E s habe n sic h zwe i prachtvolle un d mi t peinlicher Genauigkei t besorgt e Handschriften , z u Heidelber g un d zu Wien , di e erst e jedoc h nich t gan z vollständig , erhalten , vo n einer dritte n ähnliche n bedeutend e Fragmente . I n de r z u Wien sind besonder s di e durc h di e ganz e Handschrif t gehende n Verbesserungen merkwürdig 8 ; be i nähere r Untersuchun g wir d sic h entscheiden lassen , o b nich t vielleich t Otfrie d selbs t de r Verbesserer war . Ein e viert e z u Münche n ha t di e Unterschrif t 'Uualdo episcopu s (Bischo f Wald o vo n Freisingen, 883—906 , de r Bruder Bischo f Salomon s in vo n Constanz ) istu t evangeliu m fier i iussit, Eg o Sigihardu s indignus presbyter scripsi', un d ist mi t gröiserer Freihei t un d Nachlässigkei t geschrieben ; de r Schreibe r hat ganz e Capite l ausgelasse n un d seh r of t bairische Forme n eingemischt. Di e zwe i alter n Ausgaben , di e vo n Matth . Flaciu s oder eigentlic h vo n de m Augsburge r Arz t Achille s Pirminiu s Gassar (Base l 1571) , un d die i m erste n Band e vo n Job.. Schilters thesaurus antiquitatu m Teutonicaru m (Ul m 1728 [1726J Fol.) , mit Schilter s un d Scherzen s Anmerkungen , sind fü r sic h allei n niemals brauchba r gewesen ; di e neu e vo n E . G . Graff (Königs berg 1831, 4.) gewährt fas t sovie l Sicherhei t al s die Handschrifte n selbst (obgleic h de r Herausgebe r einig e Fragment e de r dritte n Handschrift nich t selbs t gesehe n hat) , abe r nich t gröfser e Be quemlichkeit, d a fü r da s Verständnis s nichts , wede r durc h Interpunction, noc h durch Erklärun g ode r Wortregiste r geschehe n ist 4. Indem Otfrie d de m Erzbischof e Liutber t erzählt , e r se i u m 3
Au s Graff s Ausgab e lern t ma n si e nich t kennen , wei l hie r nu r di e Verbesserungen beachte t sind , nich t aber , wa s di e erst e Han d schrieb . Ic h verdanke die näher e Kenntnis s Herr n Prof . Hoffman n i n Breslan , de r mi r sein e Ab schrift de r pfälzische n un d sein e Vergleichun g de r Wiene r Handschrif t mi t un eigennüt/.iger Gefälligkei t fü r eine n langewährende n Gebrauc h geliehe n hat . Di e Freisinger Handschrif t hab e ic h selbs t mi t de r Schiltersche n Ausgab e verglichen . 4 Übe r di e Litteratu r de r Ausgabe n un d Handschrifte n s . H o f f m a n n i n seinen Fundgrube n (1830 ) 1 . Th. S . 38—4 7 un d i n seine n Bonne r Bruchstücke n von Otfrie d (1821 ) S . m - V T . G r a f f i n de r Vorred e S . x i v - x x v i . Ic h set'/. c hinzu, dns s da s Diexisch c Bruchstüc k Eigenthu m de r königl . Bibliothek z u Berli n und vo n Herr n Prof . vo n der Hage n i n seine n Denkmälern de s Mittclalters (1824) herausgegeben is t
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seine Arbei t gebete n worden , 'du m reru m quonda m sonu s in * utilium pulsare t aure s quorundam probatissimoru m virorum , eo rumque sanctitate m laicoru m cantu s inquietare t obscenus' , un d indem e r al s de n begehrte n Zwec k angiebt , 'u t aliquantulu m huius cantu s lectioni s ludu m saeculariu m vocu m deleret , e t i n 379 t evangeliorum propri a Ifngu a occupat i dulcedin e sonu m inutiliu m rerum noverint declinare' , führt e r uns selbst darauf sein e Stellun g in der Geschicht e der deutsche n Poesie zu beurtheilen. Wi e wei t er sein e fromme , be i alle r Beschränkthei t gewie s achtenswerth e Absicht erreich t habe , is t fü r un s minde r wichtig , al s wa s wi r aus seine r geistliche n Poesi e übe r di e Ar t un d Weis e de s welt lichen, ih m freilic h anstöisigen , Gesange s lerne n können . Otfried fäll t i n di e lange , bi s in s xii . Jahrb. reichende , Pe riode, w o in Deutschland von einer änder n weltliche n al s epischer Poesie nich t di e Bed e sei n kann ; ic h meine , w o jede r Gegen stand nu r i n de r erzählende n For m behandel t ward . Da s Lob lied au f Köni g Ludwi g in vo n Frankreich , di e Hofpoesien unte r den sächsische n un d fränkische n Kaiser n gehe n überal l gleic h in di e Erzählun g über . De r Inhal t vo n Spottlieder n wir d un s immer s o angegeben , das s etwa s Schimpfliche s darin se i erzähl t worden. De m furchtsame n Grafe n Hug o vo n Tours , sei t 82 1 Schwäher Lothar s i, gestorbe n 837 , san g sei n Ingesind e (The gani vit a Hludowic i imp . 28) 'u t aliquand o pede m fori s sep e ponere ausu s no n fuisset. ' Vo n Heinrich n, al s e r i m J. 100 0 vo n vielen statt Ottos in zu m Könige gewünscht ward , san g da s Volk (Dietmar. Merseb . v . p. 365) 'Domin o nolent e volui t dux Henricus regnare'. Selbs t di e alter n Liebesliede r de s xn . Jahrb . habe n meistens di e For m de r Erzählung : E s stan d ein e Frau, Ic h sah, Ich hörte , un d di e frühe m 'winiliod ' sin d gewis s sämmtlic h i n dieser Ar t gewesen* . Otfrie d ha t nebe n de r Erzählun g sehr häufig, ja öfte r al s die erzählende n Dichte r de s xni. Jahrb., Betrach tungen; nich t e r zuerst , den n i n de m sächsische n Evangeliu m und i n de n bairischen Versen vom Weltende finde n si e sich eben5
Wen n Widukin d vo n Corve i (i . p . 63 6 Meib. ) sagt , nac h de r Schlach t bei de r Eresbur g (912 ) hätte n di e Spielleut e gesagt : 'ub i tantus.ill e infernu ä esset, qu i ta u tarn multitudine m caesoru m caper e posset 1, heb t e r ohn e Zweife l nur eine n Gedanke n de s Liede s hervor , desse n For m gleichwo l gewis s di e er zählende war . J a we r weifs , o b dies e Worte selbs t nich t di e Rede eine r i n de m Gedichte aufgeführte n Perso n waren ?
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falle, abe r seltene r un d besser . Di e geistliche n Dichte r habe n dabei wo l minde r di e Weis e de r Volkspoesi e al s di e de r Pre digten befolgt , un d be i Otfried sin d si e auc h fas t durchau s ohne Poesie un d ohn e Form . Si e werde n nu r anmuthig , w o e s ih m gelingt, eine n Zustan d de s Gemüth s i n einfache r unschuldige r Wahrheit darzustellen , wi e 5 , 11 , 2 9 de n Zweife l dessen , de r selbst a n sei n Glüc k nich t glaubt , 3 giburi t manne , thar a e r s o ginge t thanne , gisihit thaz suaz a liabaz sin , tho h forahtit theiz ni meg i sin; oder 5, 8, 29, wi e Christu s i m Garte n di e Mari a mi t ihre m Na men nennt , B i name n si a druhti n nanta , s o i h hia r for a zalta . gisväso jo h thi n kund o is t the n th u b i name n nennist . S am a s o e r z i ir u qvät i 'irknä i ini h b i noti : in muat e lä z thi r i z heiz , want a i h thina n namo n weiz' ; oder di e scho n obe n erwähnt e Sehnsuch t nac h seine r Heimat h (l, 18 , 25), 280» W olaga elilenti , hart o bist u herti , thu bis t hart o fil u svär , tha z sagß n i h thi r i n alawär . M it arabeiti n werben t thi e heiminge s tharbent . ih habe n i z funtan i n mir : n i fan d ih liebes wih t i n thir . N i fan d i n thi r i h ande r guat , sunta r rozaga z muat , seragaz herza , jo h managfalt a smerza . Dergleichen ma g vieles , un d i n edlere r Form , auc h i n de n welt lichen Lieder n vorgekomme n sein, abe r di e Anwendunge n un d Deutungen de r biblische u Geschichten, wi e si e Otfried s o häufi g hat un d vo n bedeutende m Umfange , sin d i m Predigtstyl , vo n welchem siche r di e damalig e weltlich e Poesie wei t entfern t war . Aber auch die Erzählung selbst finden wir be i Otfried , ebens o freilich i m Heljand, i n einer änder n Ausbildung , al s wir si e in de n meisten un d i n de n beste n Volkslieder n de r Zei t voraussetze n dürfen. Gan z ander s is t di e Ar t de r Erzählun g i n de m gleich zeitigen Lebe n de s heilige n Gallu s vo n Ratbert 6, i n de m Ge dicht au f de n heilige n Georg , i n de m au f Kaise r Ott o i un d 6
Von der lateinische n Übersetzun g desselben , von Eckebar d iv , ist im zwei ten Band e de r Persische n Script . (S . 33) nu r de r Anfan g abgedruckt . Abe r die fünft e Anmerkun g S . 61 zeigt , das s da s Ungedruckt e fü r di e Geschicht e de s deutschen Heidenthum s nich t unwichti g is t un d fü r di e Geschicht e de r Poesi e is t das ganz e Gedich t vo n de r gröfste n Bedeutung .
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seinen Brude r Heinrich , si e habe n noc h fas t gan z de n alte n ra schen, wenige r fortschreitende n al s springende n Gan g de r Er zählung; dagege n Otfrie d ein e breit e Ausführlichkei t liebt , gege n welche selbst di e Weise de r meiste n Dichter de s xn. Jahrh. noc h knapp un d gedrängt erscheint . Freilic h sin d jene alte n Gedichte , so viel ic h sehe n kann , i n de r meh r lyrische n For m de r Leiche , und da s Ludwigslied , welche s i m Augus t ode r Septembe r 88 1 in Otfriedische n Strophe n gedichte t ward , ha t etwa s meh r vo n Otfrieds Ausführlichkeit ; sodas s ma n zwa r wo l eine n Thei l de r Otfriedischen Erzählungsweis e de m Bedürfnisse , de r Unbekannt schaft de s Volk s mi t de r heilige n Geschicht e zuschreibe n darf , und ei n andere r Thei l seine r persönliche n Geneigthei t zu r lehr haften Auseinandersetzun g angehöre n wird , di e sich deutlic h er gibt, wen n ma n sein e Erzählun g vo n de r Samariteri n mi t de r weit gedrängte m eine s ändern , vermuthlic h bairischen , Dichtem 7 vergleicht: abe r eine n Trie b zu r geordnete n fortschreitende n Er zählung wir d auc h di e fränkisch e Volkspoesie , di e überhaup t mehr zu r Mild e neigte , gefühl t un d scho n i m ix . Jahrb., wenig stens i n de n .einfache n Strophe n au s vie r kurze n Zeilen , ih m nachgegeben haben ; nu r das s si e gewiss sicherer , angemessener , lebendiger war , al s di e Otfriedische , un d aufserde m of t (wenn wir nich t annehme n wollen, si e sei durchau s unpoetisch gewesen ) tiberlegen durc h de n bewegende n Gedanken , de r da s Gedich t durchdringt un d di e Begebenheite n z u seine m Kleid e macht : denn be i Otfrie d wir d ma n nich t leich t i n eine r Erzählun g einen Gedanken, au s de m si e sic h entwickelt , finden , ode r in de r Dar - 2801 Stellung ei n Abbil d de s Eindrucks , de n de r Gegenstan d au f ih n gemacht hätte . So , glaub e ich , müsse n wi r Otfried s Wer k i n seiner Redseligkei t un d dürre n Kälte , al s eine n schwache n Ver such, al s ein e Nachahmun g de r fränkische n Erzählungsweise , und wi r dürfe n nur , wa s ih m gelunge n ist , al s Beispiel , nac h dem wi r si e beurtheile n können , ansehen . Eine gänzlich e Veränderun g de s poetische n Styl s wa r i n 7
Richtige r al s i n Graff s D in ti sea (n , 381), w o soga r ein e Zeil e fehlt , finde t man e s i n Hoffmann s Fundgrube n (i , 2 ) abgedruckt , abe r auc h nich t ohn e be deutende Fehler . Nac h Z . 11 is t ein e Langzeil c verloren , dere n Inhal t war : 'e t dcdissct tib i aquam vivam* ; Z . 1 9 mus s zwei . Mal gelese n werden . Z . 1 0 wa r 'du', 1 8 (mi t de r Handschrift ) 'thursti t in a mer 1 z n schreiben , '2 0 " n sprangot' , 23 'hera', 2 6 'er, 3 0 (mi t de r Handschrift ) 'suohtön .
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der fränkische n Poesi e mi t de m Aufhöre n de r Allitteratio n ent standen; kei n Gewin n fü r de n innerlic h weni g reiche n Dichter , dass e r nich t meh r sovie l der poetischen Sprache zu lernen hatte ; mit de r Freihei t de r einfache n un d natürliche n Bed e wuch s un endlich di e Kuns t dennoc h z u eine r feste n un d gediegene n For m zu kommen , ein e Schwierigkeit , di e gewis s nu r vo n de n Beste n überwunden ward , un d de n Fortschrit t de r Ausbildun g bi s tie f ins xii . Jahrh . hinei n hemmte ; den n jetz t wa r de r Dichte r a n wenig gegebenes , fas t nu r a n sein e Gedanken un d a n sein . Theil der gemeine n Sprach e de s Volks , gewiesen . Di e älter e Form , die wi r noc h kur z vo r Otfrie d i n Thüringen, i n Sachse n un d i n Baiern nachweise n können , hatt e durc h da s Hervorhebe n vie r betonter Wörte r i n jede r Langzeile , dere n zwe i ode r drei , zu weilen all e vier , durc h gleiche n Anlau t gebunde n waren , vo n selbst z u eine r seh r bestimmte n un d förmliche n Ar t de s Aus drucks geführt, inde m bei dem Betonen jedes Einzelnen nothwendi g gewisse Zusammenstellunge n ähnliche r Begriffe , Beiwörter , Umschreibungen, Bilder , ganz e Sätze, durc h de n fortwährende n Gebrauch stehen d wurden , sodas s e s zuletz t nu r ei n Kunststüc k war, jed e Red e durc h solch e poetisch e Bezeichnungen , 'Kennin gar,' wi e si e i m Norde n heilsen , i n di e Sprach e de r Poesi e um zusetzen. Dies e Weise , di e i m Einzelnen , wen n nu r de m Dich ter ei n grofse r Reichthu m z u Gebote steht , immel · anziehen d un d nicht selte n schö n ist , konnt e doch , wei l si e leich t überlästi g oder schwieri g wird , un d durc h starre s Hafte n a m Besonder n den Eindruc k de s Ganzen schwächt, in Deutschland au f die Läng e nicht bestehen: den n die unverwildert e Poesie eine s noch frische n Volks dulde t nichts , wa s i n leere Förmlichkei t zu versinken droht . Schade nur , das s sovie l vo n poetische r ode r geistreiche r Auf fassung de r Natu r un d de s Lebens , di e sic h i n de n Worten de r poetischen Sprach e erhielt , nu n mi t ih r unwiederbringlic h ver loren ging . Otfrie d ha t wirklic h scho n wei t weniger dieses alten Style, al s ma n erwarte n sollte ; a m seltensten , un d fas t nu r i n den älteste n Theile n de s Gedichts , mi t Allitteratio n (l , 5 , 5), F lou g e r sunnü n pad , «ferrön o sfräza , toegä «oolkon o z i ther u iti s fröno , Z i edile s frouwün , selbü n sanct a Marjun . oder (l , 5 , 11) W äher o duach o wer k tpirkento ,
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diurero «jarno . tha z det a si u i o il e r unvenaget teas (Liedersaal 2, 701) , un d wi e ein e Fabe l vo m Teufel , de r vo n Jagdhunde n verfolgt ward , bezeichne t is t i n demselbe n Gedicht e S . 702 nu genas de r tlufel doch vor den vorlaufen noch.
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R DE N EINGAN G DE S PARZIVAIS .
Benecke ha t hie r a n da s Bil d eine s Rinde s ode r Pferde s ge dacht, da s i m Wald e sic h mi t z u kurze m Schwänz e di e Breme n nicht abwehre n kann. Abe r beifsen di e Breme n ? un d wa s heifs t das, 'ei n Rin d fähr t mi t Breme n i n de n Wald' ? — den n au s dem b i bremen de r sangallische n Handschrif t wüst e ic h ga r nichts z u machen . Wi e kan n de r Zage l al s de r treu e Gesel l des Thieres betrachte t werde n ? Ei n Freund weis t mi r ein e Stell e in Fisehart s Gargantna , Cap . 19 , S . 28 3 (1590) , w o allerding s von eine m Beistan d di e Red e is t welche n di e fromme n Breme n thun. Bifs si e über Orleans kamen. Allda wa s ei n weiter breiter 24l (15) Wald; i n di e Läng auff treifsig fünff Meilen un d in n de r breite sibenzehen, drunder und drüber ungeferlich. Derselbige war grausam fruchtbar unnd voll von Brämen oder Kühfliegen, also dafs es für die arme Thier, Esel unnd Pferd, die da durchzogen, eine rechte Rauberei unnd Mörderei war: Sollen, wie Tillet schreibt, von den Völckern Rhyzophagen oder Wurtzelfressern dahin gebaut und verflucht sein worden, als sie gar aufs der art der ändern frommen Brämen schlugen, und nicht mehr wie vor inen einen beistand thun wollen, und die Löwen tapffer anpfetzen, wann sie im Wurtzel delben inen hinderlich sein wollen. Be i Rabelai s steh t nichts davon : abe r unse r Freund , de r Fisehart s verborgenste n Quellen nachzuspüre n weifs, wir d uns wohl bald auc h die s Gleichniss erkläre n können, da s leich t noch im sechzehnten Jahrhundert manchem nich t s o schwieri g un d wunderlic h vorgekomme n is t als uns . Wenn nu n die s Gleichnis s wiede r di e Treulosigkei t be schreibt, s o kehr t de r nächst e Sat z (2 , 23 ) abermahl s z u de r mancherlei Lehr e zurüc k di e sic h de r Weis e darau s nimmt , wi e es vorhe r hiefs . Wa s dor t schanze genannt wurden, da s Fliehe n und Jagen , da s Entweiche n un d Wiederkehren , da s Tadel n un d Loben, da s sin d hie r underbint, da s heifs t Unterschiede . Da s Wort ist , wi e auc h sonst , hie r Neutrum , obgleich kein e Hand schrift disiu giebt . Einig e habe n dise manige slahle: dan n wär e underbint Genitivu s Singulari s i m Femininum , wi e da s Wor t allerdings auc h gebrauch t wird . Dies e mancherle i Unterschied e sind nich t ganz vo n mannen, wie di e meiste n Handschriften haben , oder vo n manne nac h de n beide n besten , wi e e s vorhe r hief s (Z. 5) s o wtsen man. Fü r di e Weiber , da s heils t auc h fü r sie , stecke ic h dies e Ziele . Di e meine m Rat h folgt , di e wir d wisse n
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wohin si e ih r Lo b un d ihr e Ehr e wende n un d welche m Mann e sie ihr e Lieb e un d Würdigkei t biete n soll , s o das s Keuschhei t und Treu e si e nich t i n Lei d bringt . (3 , 3 ff.) Um di e recht e maze, da s Abwäge n un d genau e Schätze n (hie r zunächs t de r Männer) dami t si e jede s Zuvie l un d Zuweni g meiden , daru m bitte ic h vo r Got t fü r gut e Weiber . Daz u führ t si e di e Schani haftigkeit: den n schäm is t ei n sUz o b allen siien, di e Scham haftigkeit ha t all e Handlunge n de s gute n Weibe s unte r de m Schlosse. U m meh r Glück , aufse r diese r Tugend , dar f ic h Got t nicht fü r si e bitten . Aber nu n (3 , 7 ff. ) wir d auc h au f di e Weibe r da s Haupt thema angewandt . Auc h di e Weiber müsse n tre u un d beständi g sein: die s is t ihr Ruhm , nicht di e äufser e Schönheit . Di e Falsche, sagt de r Dichter , erwirb t nu r falsche s unechte s Lob : e s vergeh t wie dünne s Ei s da s Augusthitze trifft . Un d dan n folge n Gleich nisse übe r di e Schönhei t un d de n innere n Wert h de r Frauen . 242 ( ) Manches Weibe s Schönhei t wir d wei t umhe r gelobt : is t be i de r das Herz conterfeit, übele getan, nich t woh l gemacht (den n diese s im deutsche n nich t selten e Wort ha t gan z sein e französisch e Bedeutung), s o lo b ic h si e wi e ic h da s i n Gol d gefasst e safer loben würde . Da s safer, welche s i m folgende n de m Rubi n ent gegengesetzt wird, ist Saffern , Zaffer u ode r Saflor , ei n aus Kobalt kalk gewonnene s Glas. Ma n finde t e s ebe n s o i n de m Gedicht e Heinrichs vo n de m Türlin , de r ätentiure Jcrdne, sprichwörtlic h und gleichnissweis e erwähnt . wan hceret daz ofte sagen, daz etswenne getalle ein swachiu kristalle nahen seinem smareise. ouch enpfdhet niht der weise gar des riches krone: daz ist war, im ligent schone ander sin ungenöz bt. beidiu kupfer unde bK wirt mit silber versmit. ouch woni dem roten golde mit ofte bleicher messinc. disiu mislichiu dinc behabent ofte geselleschaft
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R DE N EINGAN G DE S PARZIVAIS. da i n gebristet tcerder kraft. als muoz man mir entliben daz ich schul betiben, da man Hehl stein gesetzet hat, doch an des schaff er s stat: so erlinhtet mich ein rnbtn, der siner iugent tickten schin an min tunket wendet und mir ein lieht sendet.
An eine r änder n Stell e desselbe n Gedichte s steht unrichtig saplur, welches auc h hie r di e Mehrzah l der Handschrifte n hat . 24. 17 ) niht vol e r (Key ) di e rede liez unz in die rede lazen hiez künc Artus und stöut in. er sprach e ewr goll verworfen sin , saphir eür den rubin!
Zweites Gleichniss. Auc h hal t icl i e s nicht fü r lihtin ode r ringin dinc, fü r etwa s leichtes , wen n ma n i n de n schlechte n Messin g den edel n Rubi n verarbeitet , de n Rubi n un d al l sein e aventittre, alles wa s eine m zugekomme n ist, al l sei n Vermöge n und Glück : denn de m gliche ic h rehien wibes muot, fü r de s Manne s ganze n Reichtlmm halt e ic h di e recht e weiblich e Gesinnung de s Weibes. Die ihre r Weiblichkeit , i r tolpheit, ihre m wibes namen, rech t thut , bei de r wer d ic h die varwe> das s iiuisere Aussehen, nich t prüfen, noch da s sichtbar e Dac h ihre s Herzens . Is t si e innerhal b de r Brust woh l behütet , s o is t d a drauise n ih r wertlie s Lo b ohn e Scharte, iinverschertet. So ha t de r Dichter , vo n de r Hauptwendun g seine r Fabe l ausgehend, sei n Lo b de r Treu e durchgeführt . Zuers t war d di e Treue gege n Got t un d Mensche n de r Untreu e un d de m Zweife l entgegengesetzt, dan n gewarn t vo r dei n Vertraue n z u de n Uu stäten. Auc h di e Weibe r sollte n ihr e Guns t nu r de n Treue n zuwenden, abe r di e Weibe r selbs t nu r durc h ihr e Treue , nich t durch iiuiser e Schönheit, de s Lobes der Männer theilhafti g werden . So brich t e r sein e Betrachtunge n a b (3 , 25) , versprich t seine n Zuhörern dan n ei n mannigfaltige s Gedich t vo n grofse m Umfang , und geh t nac h de m Lob e seine s noc h nngcbornc n Helde n z u de r Geschichte seine s Vater s über .
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Beilagen. I. Da fü r di e Erklärun g de s Einganges zu m Parzival di e Vorrede zu m Titurel wichtig ist , schein t es mi r a m zweckmäßigsten, da ma n si e doc h nirgen d i n eine r erträgliche n Gestal t gedruck t lesen kann , si e hier gan z beizufügen , i n eine m Texte de r wenig-24 4 ) stens besse r is t al s ih n de r Druc k vo n 147 7 ode r irgen d ein e einzelne Handschrif t giebt : nachde m da s Verhältnis s de r Hand schriften gege n einande r wir d genaue r erforsch t sein , kan n e s sich freilic h ereigne n das s de r Herausgebe r of t ganz e Zeile n anders liefer t al s ic h jetzo. 1. A n angenge un d an letze bistu, got, facie lebende. din kraft an widersetze himel und erde helt enbor uf swebende. dln ie, dln immer, ist gar ungephahtet: sam wirt dln haehe breite lenge tiefe nimmer mer betrahtet; 2. Swie doch gedanke gähent snel vor allen dingen, die nimmer dar genahent da si dtnen gwalt mügen erstoingen, noch din herschaft also Übergroße. heiser aller hünege bistu, got herre, und niemen din gendze. 3. Z e prisen un d z e rüemen ist immer din getihte, sit du reine blüemen himel und erde kündest gar von nihte, den himel mit der engelschar gehöret, die erden mit gezierde da von din lop in himel wirt gemereL 4. De r berge tal un d steine höh wazr und al ertrtche zermüele und machte kleine, dem daz in der sunnen vert geliche, swer daz alz ze reht erzelen künde f
LACHMANNS KL . SCHRIFTEN. 3
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R DE N EINGAN G DB S PARZIVAKS.
noch manger tusent mile ist eon der gotes hak an Sin abgründe.
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5. Wd mäht si n kraft geherret halt iendert gwalts erwinden? n gwalt a n breit sich verret, ie lengr ie witr, alumbe an endes finden. als er ie an angenge was got lebende, er ist und richset immer hie und dort wege fröude uns immer gebende. 6. Volkomen ist ebentrehtec sin hörschaft, dm niht slifet. mit siner mäht almehtec er himel und erde und wac al umbegrifet. das ist in siner hant ein kleine balle, und sinen klaren ougen durchsihtic litter baz dan kein cristalle. 7. Da z dar flu, menschen künne, doch haben niht für wunder. baz dann durch glas vil dünne siht er durch aller menschen herze besunder. sit alliu dine von siner kraft geschehende sint mit geschefte uz nihte, noch sanfter ist er elliu dinc durchsehende. 8. Di u mangen tusent mile sint niht umb siist benennet: noch manger jar mit wile der mensche lebt in etoeger fröud erkennet, oder in n&ten öwiclich xer helle. die wil der mensche ist lebende, got git im wal ze nemen swelhx er welle. 9. Undr allen creatiuren die got schaffen mochte, die reinn und die gehiuren, da bi was einiu gar diu uz ersuochte: swie hoch got mensch und engel hat geedelet, noch cdeler ist diu lugende, der edel ob aller edel hohe wedelet. 10. Wi e bi n ic h de s nu mugende? wa kan ich daz bewceren?
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got selbe is t attiu lugende: 246(20 durch daz so mac mich niemen des ervceren. got der geschuof durch tugent mensch und engel; des Lucifer verstoßen wart, da er het an fügende mengel. 11. De r muoz i n abgründe Kden marter quile. die aber fugende künde heten, den ist wol bi WichaMle, der bi got mit lügende was gesigende: ze heile manger sele ist er noch tugende für untugende wigende. 12. Di e engel waren alle /H, willkür unbeschermet, e daz untugende galle mit ter hochfart undr in wart getermet. die got sach tugent für untugent kiesen, die firmet er mit tugende, daz si niemor ir tugent mähten fliesen. 13. I r tugende sigenünfte wart in hie von ze miete, eweger fröuden künfte, daz in untugent die nimmer mir verschriete. nach tode der mensche ouch also wirf gefirmet, daz wir vor alln Untugenden Sin immer mer getestet und beschirmet. 14. We r wil n u mi t de r tugende untugende widerstriten inz alter von der jugende, daz wir nach tdd vor allen hellegiten eweger not beliben sunder kriege? so firmet iuch mit fugenden, daz iuch unedel untugent iht betriege, 15. O b n u de r mensche teilet, der tugende sich besundert und sich Lucifer gesellet, 247(21 der kumt wol wider, wer ist der den des wundert? den kan ich diser frage wol gestillen, der mensche wart verraten; 32*
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R DE N EISGANG DE S PARZIVALS.
do viel der enget selb mit argem willen. 16. Sus viel e r vo n gedanken, der werke sunder rüere. der mensch in Sünden wanken ist wort gedank und werke nu volfüere, und mac sich dannoch engelschar gefriunden. des hob wir got ze lobenne: wan engel riaisch sint gar die ungeniunden. 17. O b menschen Sünden riuwe ist an dem herzen klebende ze reht mit ganzer triuwe, uns an die wtl das er ist fride gebende got und der söl nach tod vor allen Sünden, durch keiner Sünden schulde darf in genoz der helle niemen künden. 18. Wirt iemen sünde uf ladende, der sol den zwivel hazzen. vor allen dingen schadende ist der zwivel al den toufes nazzen. den zwivel hdn ich vor ein teil enboeret: wie er nach helle verwet, an Parcival man daz von erste haeret. 19. Di e tragen da ma n merket und der witz die tunkel sehende mich zthnt, ich hab verterket ein phat vil wit, daz lige der diet unspehende, dar zuo hab ich in schef und brück enphüeret, strdz und phat also verirt, immer al ir verte ungerüeret. 20. Hi e wil ic h niht mer sümen der selben sacke künde, r a l di e strdze rumen. ir irreganc der wcer mir lihte sünde. ich wil die krümb an allen orten slihten; wan sümeliche jehende sint, ich künn es selbe niht verrihten. 21. Wi e Parzifals a n hebenne si, des habt hie merke,
mit lugende-lere gebenne.
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dar ztio geb uns der haehst mit siner Sterke daz wir gevolgen aller gnoten lere, daz wir gebenedlet mit gote haben zeswenhalp die kere. 22. Is t zwivel nachgebure dem herzen iht die lenge, daz muoz der sei vil sure werden ewiclich in jdmers strenge, herze, hob die stalle an dem gedingen, war minne, rehten glauben: so mac der sele an scelekeit gelingen. 23. Gesmcehet un d gezieret ist übel bi der güete. ob sich alsus parrieret ein lip mit sünden, klein odr überflüele, und got dar nmb in vorhlen doch erkennet., in hofe sinr erbermde so wirt diu smceh mit zierde gar zertrennet. 24. Unverzagt a n muote sol manlich herze werben, durch übel sol daz guole manlich herze niemmer lan verderben, daz sin agelstervarwe sich vereine und werd übr al der blanken: und ob diu blenk sich aber danne entreine, 25. Dannoch s i de r geile, vor allem zwivel sunder, swie e r uf beider teile 24 sie, des himels und der hell hin under, unsteeter muot dem tiuvel wirt gesellet: die selben sint geverwet vinstervar und eweclich gehellet. 26. S6 habent sich a n di e blanken varioe nach der sunnen die stowten mit gedanken. die varwe git ein ursprinc aller brunnen, der menschlich künne alsus clarifisieret, daz er von trüeber aschen der engelschar gelich sus kundewieret.
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R DE N E I N G A N G DB S PARZIVAIS.
27. Ei n brunn de r so di e lenge gewalteclichen springet, mit stcet an anegenge des flus mit wisheit voller scelden klinget: der süezen miltekeit gar überflüetet stet wit ein se geflozzen, des güet gar alle güet hat übergüetet. 28. De r brunn de r flüt z gesewet der magenkraft sich phlihtet, an angenge immer gewet. got voter, dm gcwalt mach uns verrihtet der wisheit so dax wir dich sun erkennen: heiiger geist, din güete müez uns bewarn vor basser geiste brennen. 20. Ei n * , ei n flux, ein brunne, der stet alsus geartet: swer wisheit merken kunne, der merk wies alle an doch sint gefriet aller elementen, wan des einen, cater, sun, heiliger geist, ein got, du mäht noch greiser kraft erscheinen. 30. Ei n brunne hoch de r lebende ist der den ich da meine: t wazzer is t e r gebende dise clarheit edel und also reine, daz engelschar ein irdisch lip geno&et, wirt gotes nam gedriet se reht genant, sd mann ins waz&er stozet. 31. De r touf di e sele erblenket hoh über sn^wes varwe: wirt minnen viur gevenket dar inn mit rehtem glouben al begarwe, dar zuo gedinge sunder zwivels wanken, hie mit sich dann luternet diu sele hoch übr al der sunnen canken. 32. Ei n got, di n na m gedriet, und doch ein got al eine, din touf tuot sus gefriet den menschen gar vor allen Sünden reine;
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durch das diu schrift uns leret nu mit flize, daz wir gar ungemeilei behalten wol die selben wat so wize. 33. Di u diet di u niht geloubet die kraft des heren toufes, wie sich diu scelden roubet
an hohen fröuden tetne r toerndes koufes!
sit er mit siner worte kraft hiez werden himel stern loub unde gras tische togel wurme tier und erden,
34. Noch also krefterlche sint siniu wort gesterket, das er gewaltecKche den iouf mit stnen werten sus beserket: ob ein mensch het al der werlte sünde, luter sam diu sunne wirf ez ir aller in des toufes ünde. 35. Go t mangiu wunder spähe mit wazzer dicke erzeiget: swer i m niht krefte jähe 25 ob aller kraft, der wcer ton im geveiget. er rert e z ö » de n lüften groz un d kleine, til sanft in wazzers wise, und fallet under wilen sam die steine; 36. Etwenne i n sölher wize, der clarheit wol gerichet, so da* gein sinem glfae nie niht uf erden wart daz im gelichet: etwenn so riselt er* in süezem touwe. danne et wazr al eine, ez war uf erde niht in lebender schouwe. 37. Go t machet brücke herte uz watzer dem til weichen, und stra» der wagenverte. sin kraft diu kan für alle krefte reichen. er macht ouch uz dem waster lieht er istallen, dar inne ein tiur sich funket, und muoz durch ander fügende wol gefallen. 38. Wi e wazter sich cristallet!
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daz tuot got sölher wise. ml tiefe sich vervallel in hoher velse klamme last von ise, hitze winde wazzers gar vereinet, und li t alda di e /enge : sus wirt ez lieht cristalle klar gesteinet. 39. De r nam Krist seeldenriche mir sceleclich gevallet. ir kristen al geltche, schaffet daz ir iuch zuo Krist krislallet, daz iuch kein hitze wint noch wazzers ünde von Krisle niht verlrtbe: so hat iur kristen Krist in scelden künde. 40. Hohvart gelich de m winde von Krist vil mangen tribet: r hitz gelich ic h vinde unkiusch, diu niht bi Kriste übr ein belibet: des wazzers gitekeit diu kan so wüeten, mit güzzen vil der kristen kan si von Kriste zuo der helle flüelen. 41. Enidorjum 1 diezen siht man ze allen stunden, und wazzer dar uz fliezen, und wirt an siner grwz nihl minner fanden, der stein hat sölhe kraft von gote besunder. von wann daz wazzer fliuzet in den stein! daz ist von got ein wunder. 42. Un d doch ei n wunder kleine, der ez ze rehte merket; sit got daz wazzer eine für ander elementen hat gesterket. daz wazzer ßur gewalteclichen swendet, den luft ez dürkel houwet, die erden an ir kraft ez dicke phendet. 43. De r sacrament da z merre teil mit wazzer wirt geblüemet f da mit aller kristen heil
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Enhydro s Plin . 37 , 11, 73. Isidor . orig . 16, 13, 9. Parziva l 791 , 18 .
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wirt eweclich ton engelschar gerüemet. doch hat daz wazzer heilekeit niht more dann ander elemenien, swie im die heiden geben gotlich ire. 44. Durch das s i niemen jehende dem wazzer heilekeiie,
daz si im geschehende
ton priester si, daz er si dar bereite mit warten diu dar zuo von reht gehcerent. von worten sacramentd gewinnent kraft, diu uns ze got enbarent. 45. Fiur un d wazzer beide 253(27 in einem cazze kleine got hat an underscheide. ich mein, des winters zit, in einem steine, dar uz daz tcazzer in der stuben switzet. nu slach dar in mit iser: an dem frost dat fiwer dar uz glitzet. 46. Mi t wazzer wirt beclaret der mensch noch ander wise, swie vil er hab gecaret Sünden meiles, in daz paradise daz wazzer in dar zuo den werden bringet.
ich mein daz uz den ougen
mit der waren riwe con herzen dringet. 47. De r wazzer i n di e lüfte widerberges keret und ez mit kalter tüfte uf erde nider in blanker vartc.e reret, der müez uns widerberges wazzer ziehen von herzen uz den ougen, da mit wir aller vinsternüss enpfiiehen, 48. Un d un s a n di e blanken mit stetekeit wol holden, mit werken, mit gedanken, also daz wir der wizen wcete walden, dne meil, als uns def touf erglenzet, und ander sacramenta:
diu machent uns vil sceleclich begrenzet.
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49. Ic h so l wider an * mcere des aneoanges grlfen.
an witzen wirdebeere ist er Wal, swer im niht Idt entslifen. vor agelastervarwe iuch under machet, habet iuch gein der blanken:
diu swarz an icerdekeit ie was cerswachet.
50. Di u flüg e dirre spelle fuor den tumben Hüten für oren gar ze snelle:
durch da* muoz ich hie worticlich bediuten.
ez lat sich sanfter danne hosen eahen (ich mein die sint erschellei): an suochbracken mac man es ergahen. 51. Ei n glas mi t zi n vergozzen und troum des blinden triegent. hat iemen des erdrozzen, so wundert mich niht ob die gein mir kriegent, spiegelsehen und blinden-troum antlütze gebent in krankem schine und sint an aller stcetekeit unnütze. 52. Un d is t de r blinde iht sehende in troume, daz verswindet: swenn er erwacht und spehende ist das er sin niender teil enfindet, so wirt sin fröuden wan in leit verwandelt. swer in den spiegl ist sehende, dem wirt sin antlütze missehandelt. 53. Vil krump wirt i m da z sichte, daz lieht vil dicke vinster: sin ouge das gerehte wirt im offenliche gar daz wins t er. noch triugt der weite süeze michel mere: ir wünneberndiu fröude glt anders niht wan siuftebcere sere. 54. Ouch ma c gesin niht stcete der weite lieht wirt trüebe. angel, dar zuo grcete,
wahsent in ir honec mit scharpher schüebe,
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in ir zuckersüeze ein distel dornec. nach minneclichem trute git ii dicke eint unmazen zornec. 55. Diu fröude lanc bewaret uns allen ist verkaufet. er ist an prise eroceret, swer mich in miner hant enmitlen raufet, sit daz er niendert har dar inne vindet. der sttete fröude suochet in dirre weit, ich woen si sam verswindet. 56. Sprich ic h gein disen vorhten Och, als den daz ftwer brennet, daz glichet minen witzen doch und allen den ' der ez als ich erkennet. steer vorhte gein de r weite unstcute minnet mer dann fiures brennen, des iciize ob aller wisheit stet besinnet. 57. Un d wil ic h triuwe vinden in hovesache untriuwen, und mich aldar gesinden, daz muoz iedoch ze leste mich geriuwen. swer üppekeit der weit mit triuwen minnet sunder wider k ren, für war der ganzen wisheit im zerrinnet, 58. Sa m tau i n heizer sunnen vert uz der gesihte, und fiur in einem brunnen. den beiden lit ze flüste gar diu phlihte: noch michels mer der weite minner fiiesent, die ane vorht si minnent und für die blanken varwe swarz erkiesent. 59. O b sinnericher stiure disiu mcer iht walten, diu tnont sich niemen tiure: si nement nu die jungen mit den allen, und mugent auch den tumben niht entwichen alsam ein hose erschellet: 1
und al deml
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si mugents nu mit merke baz ersuchen. 60. Un d han doch niht erkennet man so rehte wisen, wirt im ze künde genennet disiu dventiur, ez muoz in prisen an teilte kraft, es si vil oder kleine. des bin ich ungerüemet: wan ez hcert an die acentiur gemeine. 61. Diu hat de n sprunc s o wlten genomen und ir gesinde, daz sich ein michel strilen noch hebt til Kht e daz ich underwinde mich der rede so gar ein übermaze. mit bet toil ichz versuochen, daz man mich sölher arebeit erldze, 62. Niht wa n durch flus t de s lebennes: daz ist auch hört der haste. wer phliget sölhes gebennes, daz er mich libes flüste wider freiste? dar umb so müest ich guoter bürgen walten: der mir die niht ensetzet, so wil ich Kp und leben sus behalten. 63. Wa n inner kraft de s herzen, dar an daz leben hanget, wirt geruort in smerzen, dar inn ez wirt verklammet und vertwanget: occiput und sinciput ersuochet wirt aldurch die zirken, unz daz ich bin an witzen unberuochet· 64. Di u bete mich vervdhet gein fürsten drin ze nihte. so bin ich der da gdhet an ir gebot vil gar in stater phlihte. s i de n li p muost ic h z e velde wagen in stürmen und in striten. wer si sin, des darf mich niemen fragen. 65. Dirr aventiure k4re si krümbe oder slihte,
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sist niht toan tugentlere: dar umb sol ich si wisen uf die rihle.
hie vor ist si mit fügenden anegecenget:
ir houpt, ir brüst, ir siten, ir fäez, die sint mit fügenden gar gemenget. 66. Nu wünschet, reine froutcen, (ich mein die tugent hebende mit triuwen unverhouwen) daz mir Altissimus die scelde gebende st daz ich die aeentiur geleite
also daz edel lügende
da eo n di e «irr e toahs un d auch di e breite. 67. Genendekeit mich fliuhet an dirre tat begünste. toan ez die lenge ziuhet, so bedarf ich werder helfe günste. als David was an Goliam gesigende,
diu selbe hant so riche
si mir an disen nceten helfe wigende. 68. Almehtic go t de r krefte diu nie wart übersterket, kunstlos an meisterschefte bin ich der schrift, iedoch min sin wol merket din kraft für alle krefte wunder zeichet, diu nie wart überh&het noch mit tiefe niemen underreichet. 69. Di n breit un d ouch di n lenge stint iemmer ungemezzen, du ie an anegenge bist gewesen noch memme r wirt vergezzen diner gütlich ewekeit an ende. des la mich, herre, geniezen t 268(32 daz ich gestS zuo diner zeswen hende. 70. Gewalt un d kraft di e grozen mac niemen gote volprisen, mit zal, mit pfaht, mit Uzen:
iedoch sol mans ze reht ein teil bewisen,
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di
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bescheidenlich durch wirde gole jehende, der disiu dventiure eil tuot bekant, geschehen und geschehende, 71. Hi e vo r i n mangen jdren ist lützel iemen erstorben si betaget waren neunhundert jar. sus het mit in geworben der elliu dine wol mac und kan volenden, er tuot und sol noch werben: swaz er wil, des mag in niemen wenden. 72. Si n wille genaden riche an uns erfüllet werde. wir sprechen tegeKche 'got herre cater in himel und in erde', aldd wir dich ze vater unser nennen: almehtic aller Sterke, so mäht du wol ze kinden uns erkennen. 73. Swaz dinen kinden wirret, daz mäht du wol erwenden. ob uns niht anders irret, s6 kan uns niemen diner helf gephenden, dann ob wir dich mit broedekeit eertriben. din helf diu helferiche laz uns bi vetertöcher suon beliben. 74. D u hast durch menschen künne wunder vil erzeiget) ze fröuden und ze wünne die sich ze kinden heten dir geneiget, die hast du eeterliche höh gesetzet; und die dich eater smahten, e sint eo n di r gesmcehet un d geletzet, 75. Swer n u a n di r bekennet, got cater, disiu wunder diu hie werdent benennet, und tuot sich doch ze kinde con dir sunder, so daz er dich mit argen Sünden smcehet, ez wirt an im gerochen, ob er sich mit der suon gein dir niht nahet. 76. D u hast de n elementen
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gebrochen ir nature, ze sceldenrich presenten den guoten, anderthalp ze gr$zem sure den argen, als du tat dem künc Pharone, den du inz mer versandest und diniu kint dar über fuortest schone. 77. Din kraft de m wazzer werte al sin natiurlich linden:
gelich dem steine herte wart et ze riehen scelden dinen kinden. wer ist dich veterliche des nu lobende von allen einen kreften?
der wits diu meiste menge ist leider tobende. 78. Driu kint i n starkem fiur e mit hoher kraft du nertest: und den hie uz untiure wart daz fiur. ze räche du behertest ir da vil die uzerhalben waren. swie gar durchsehende glüete der oven, iedoch diu kint dar inne gendren, 79. Ananie un d Azarie, Misahel der dritte. got herre, ob ich niht sie din kint, so tuo du herr des ich dich bitte: hilf mir daz ich die sünde also gefliehe, mit riuwe bihte buoze, 26 daz ich mich wol erbes underziehe,
80. Un d da z mich ga r cermiden müeze fiur daz groze,
daz eweclich kan sniden Luciferen und sin h&sgendze
und all die veterlichez erbe fliesent und die earwe der sunnen werfent hin und cinsternüsse kiesent. 81. Di u erd is t ouch entrennet an ir nature funden. da si vil ganz erkennet was, da hat si starke man verstunden, als si Dathan und Abvron verslinden
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ze räch dir, herre, künde. sus kan din kraft wol stricken und enbinden. 82. Ouch wa s di r wider gebende diu erde gar den loten, gesunt und schone lebende, Lazarum. din kraft ist unverschrdten ie gewert, des was ouch Jonas jehende, und manic tusent ander, an den din kraft was und ist hiut geschehende. 83. Si t gates kraft besunder ist ie gewesen stcete, da bl so merk ich wunder, et wcer ouch daz sin wille und sin gerate, daz Enoch und Elyas der wise vor aller diet durch wunder liphaft behalten sint in paradise. 84. Alsölher wunder Sterke hat sin gotheit ere. da bi ich daz wol merke, daz sin gewalt wol lusenlvallic mere der welle sunder sterben hete behalten: ez s tct i n siner hende leben und tot', des lasen wir in walten. 85. Stcie wir. hie n u sterben, doch leben wir dort iemmer dar nach und wir hie werben. disiu mcer kund ich volenden niemmer. ein ander were hcin ich hie under handen: ob ich selb vierde w(cre, ich fürht ez würde uns allen ser enblanden. 86. De r uz ProKcnzale, und Flcgefanis parliure, heidensch von dem grdle und franzoys tnont uns kunt vil avenfiure: daz wil ich tiuschen, gan inirs got, nu künden, swaz Parzifäl da birget, daz wirt ze Hehle braht an tackelzünden.
ÜBER DE N El M GAN DB
S PARZIVA1S . 51
3
II.
Über di e Quelle n un d Bearbeitungen de r Sagen vo m Graal , von Parziva l un d vo n Tristan , sin d wi r bi s jetzt , wen n wi r di e Wahrheit sage n wollen , noc h völli g i m Dunkeln . Di e Behand lung diese r Sage n be i de n neueste n französische n Forscher n kommt ihren vortreffliche n Untersuchunge n Über di e kärlingisch e Fabel be i weite m nich t gleich : un d doc h sin d sie , a n sic h un d der ausgezeichnete n deutsche n Gedicht e wegen , eine r nähere n Betrachtung s o seh r wlirdig . Ic h geb e hie r nu r eine n kleine n litterarischen Beitrag . In meine r Vorred e z u Wolfra m vo n Eschenbac h S . xxn f. habe ic h ein e Darstellun g de r Sage vo n Parzival un d de m Graa l nachgewiesen, di e de r Fabe l Christian s vo n Troye s nähe r ge standen hab e al s de r vo n Wolfra m gebrauchten , ohn e doc h mi t Christians Gedicht e gan z tiberei n z u stimmen . Die s erga b sic h aus de n Anspielunge n i n de r Krone Heinrich s vo m Türlein, de r zwar Wolfram s Parziva l nich t nu r kannte , sonder n ih n auc h geradezu anführt , doc h abe r danebe n jen e Anspielunge n hat , natürlich au s seine r französische n Quelle . Ic h hatt e damahl s Türleins Gedich t nu r i n eine r Abschrif t de r unvollständige n 262 (96) Wiener Handschrif t gelesen : jetzt kan n ic h au s de r heidelber gischen, N . 374, noc h einige s nich t unwichtig e hinzufügen . Das Merkwürdigst e is t nu n das s Heinric h vo m Türlei n i n seiner Kron e (den n s o nenn t e r es , nich t de r Abenteur e Krone) den Christia n vo n Troye s selbs t al s de n Verfasse r de s vo r ih m liegenden französische n Werke s angiebt . Her r Gervinu s sag t zwar in seiner Geschichte der deutschen Dichtung n, S. 61, Christian werde al s Quell e Ohn e Zweife l mi t Unrecht ' angeführt : abe r ich weif s nich t worau f diese s Urthei l beruht . Vielmehr , d a ic h hier dieselb e Abenteuerhetz e finde, welche di e Franzosen seine m Perceval mi t Rech t vorwerfen , glaub e ic h gewis s das s be i nä herem Kachsuchen auch diese s Wer k Christian s vo n Troyes noc h wird gefunde n werden . Dan n abe r hätt e diese r Dichter , eh e er selbs t a n de n Perceva l gieng , übe r de m e r starb , au f Per cevals Sag e al s bekann t hingedeutet , un d zwa r i n eine r Gestal t die vo n Guiot s Darstellun g bedeuten d abwich . O b Guiot s ode r Christians Perceva l älte r war , läse t sic h au s Wolfram s Worte n nicht erkennen : da s abe r lerne n wi r au s de r Krone, di e Haupt* LACHMANNS KL . SCHRIFTEN . 3
3
514 ÜBE
R DE N EINGAN G DE S PAHZIVALS .
punkte de r Sag e ha t Christia n nich t au s eigene r Erfindun g i n so star k abweichende r Gestal t gedichtet , sonder n e r fan d si e so überliefert . Einige de r vo n mi r angeführte n Vers e erhalte n durc h di e Heidelberger Handschrif t entwede r Verbesserunge n ode r doc h Varianten. S . xxii ir veter (i r biten) het si wol gewant. Unte n mus s es vo n Blancheflou r heifse n ouch was diu vrowe von Gdl, als ichz vernomen hdn, geborn. S. xxm werde n di e Vorschläg e halsslac un d umb einen bestätigt , auch a li t merveillos. Andr e Lesarte n sin d de n e r i m mi t nide (mit de m schaffe) sluoc un d da z sper un d da z (der) riche grdl. Noch sin d S . xxi i unten , nac h de m Vers e de s nahfes a n de m bette, di e Wort e ausgelassen , 'un d erwähn t ihre r Belagerung , des iuch her Percefdl ervaht.' Wichtiger is t abe r das s noc h einig e Anspielunge n hinzu kommen, dere n Vergleichun g mi t de r histoire d e Perceval le Gallois nich t uninteressan t ist . Ka u sag t vo n Parzifa l daz er von siner muoter fuor als ein tore, und in der fuor nach ritterschaft ze hove kam, 268(37) d d e r ei n vingerlin nam einer frouwen und si Jeusle also dicke in gelüste, swie si dar umbe weinet: wan si was vereinet an dem belle in dem pauloKn: des muost diu rede also stn als ez wart an ir schin. Dies stimm t gan z überei n mi t de r histoire Bl . 5nr> Ferne r Ka u zu Parzifa l ob halt dann bi in wäre Goorz von Goromant, iu müese werden bekant wie ez slüende umb den grdl, swie er iu frage alle mal verhüte durch werde zuhl, do er so riche male (richgemdle?) fruht von ritterschaft an iuch leit.
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S PARZITALB . 51
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Im Roma n Bl . 10 rw· sag t Gorneman t d e Gobo r D e reschief vous prie que ne soies langart, ne trop parlant, ou rapporteur de chauldes nouvelles. car nul ne peult estre remply de grant langaige, qui souvent chose ne die qui luy retourne a cillennie. Les aucteurs dient aussy que grandes parolles ou trop grant plait le vice et le peche atraict. pour ce, beau filz, chasties vous de trop parier, s i d e tel vice estes temptt. Di e Vers e un d Reim e i n diesen Worte n sin d woh l entlehnt : o b aus Christian selbst , kan n ich nich t sagen . Vo n Parcifal s erste m Aufenthal t bei m Graal , und de r Vorgeschichte , di e be i Wolfra m gänzlic h fehlt . si heten alle guoten tröst und geding se Parcifdl, das er solte von dem gral ertarn die heimlichen sage:
dd schiel er dannen als ein sage, das er sin niht enfrdget, und sich sider niht entodget, do er dar an missefuor das er sin dd niht erfuor, das er a sider he t ervarn. 264(38 so het er manic muoter barn dd mit erlost von grdser not, die beide lebent und ouch sint tot. wan disiu jamers not geschach von sinem tetern, den erstach sin bruoder durch sin eigen lant. durch disc untriwe het getränt got sinen herten sorn, das es mit alle was verlorn, über in und das künne al. das was ein jeemerlicher eal. swas sin lebt, das wart eertriben: die aber tot beliben, die fuoren doch in lebens schim das mnos ir aller wise sin, und Uten grase not dd mile. doch heten si trost unde bile von gote und gnaden so vil, das s i funden kitmbers zti ,
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als ich dir nu sagen teil. Ob des geslehtes ieman wasre, der in dise swcere da mit enden wolte, daz er ervaren solle dise groze avenliure, daz wcere liebes stiure diu si leides ergetzet, und würden gesetzet in gewone freude wider beide die tot ligent nider und ouch die die noch lebent. In de r histoire, Bl . 182 VW, erzähl t de r ro y peschor de m Perceva l Dedens le chasteau de Quinqueran esloil le roy Gondesert mon frere, qui moult fust de grande renommee, par son sc.avoir, par 265(39)* hardiesse et prouesse, e t pa r se s belles verlus. lequel fust e n ce chasteau assiege pa r un g Espinegres nomme (f . 183 r· ro y Pinegres, de r Soh n de r royne Brangemore d e Cornuaille), qu i amena avec lui grande puissance tant de chevalliers que le souldoiers pietons, mon frere contre luy en bataille sortit, et si bien se maintint que toule sä gent desconßst. et par ainsy furent ceulx de dehors caincus. et eil qui depuis maincts jours a vescu, ung moult hardi nepveu avoit;' leqnel Iny ßst veu et promesse que le mien frere occiroit ce jonr, comme U a faict, c'est chose seure par bien grande maladventure. car quant la desconfiture vcist, et que les siens avoient tourne le rfox-, le sien »epveu se desarma, et puis apres les gens de mon frere dedens le chasleau entra, parce qu'il estoit incogneu, et cuiderent qu'il fust des leurs. puis au chasteau ung mort trouoa; lequel si tost eust desarme, et de ses armes s'en arma, et se remist droict a la voye, tenant Tespee dont vous avez les pieces joinctes. et quant il fust en la bataille, devers mon frere se lira, tenant l'espce en sa main inte, mais mon frere de lui ne se gardoit, parce que pour certain cuda qu'il fust des siens, el avoit son heaulme osle, pensant la noise eslre apaisee et se repairer avecques sa mesgniee qui moult bien faict avoit ce jour. et eil qui 1
E r heifs t Bl . 18'2 nv· Pertmans, smgnetir d e la roiige l mir e t d e la terre Venviroti; Bl . 210 Pertinfl, w o ih n Parccva l be i dei n Schlos s h l a rouge tour erlegt .
BER DB N ΈΐΜΘΛΝ β DB S PARZIVAIS. 51
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ne pense que affaire s voulente, de Fespoe qu'il avoit traicte sur le chief de mon fr ere, Fen ferist qu'i le pourfendist jusques a Faryon de la celle. et de ce coup que je vous dys brisa la bonne espee en deux, et eil qui la croisae tint s'en retourna hastivement, si en jecta sus la moitie, et s'en vint ses gens qui moult grande joye en demenerent. et ceulx du chasteau ont le roy Gondesert emp rte tout mors dedens le sien escu t et quant et quant emporterent Fespoe qui par mi brisa, dont les pieces a terre recueillirent. Et quant le corps eurent au chasteau emp rte, au mieulx qu'ils peulrent Fabillerent, et apres qu'il fust bien Ιανέ et embasme, dedens une biere le meirent, et puts ce faict me Fenvoierent, et fespte rompue pareillement, de laquelle il avoit este occis. puts me dist une de mes niepces, qui fort prudente estoit et saige, que son pere que tant aymoye en avoit mort receue. la quelle fay tousjours gardee jusques a ce qu'ung chevallier vint qui entre ses mains les pieces print pour les resjoindre. et'me feist pour certain entendre que par celluy mon frere venge seroit qui les pieces resoulderoit. Et may qui de dueil fus ηαντέ, les pieces prins que je vous dys; desquelles par my les cuisses me feris, si que tous fe«266(40) »er/* m e detrenchay e t decouppay, tellement qu e depuis n e m'en peux ay der, et jamais ne nien aider ay que premier venge je ne soye de eil que faulcement et en trahison occist le meilleur chevallier du monde e t l e plus preulx. De m Gawei n begegne t di e Jung frau welch e be i Wolfra m Sigun e heifst . so lange reit er uf der spor, uns im ein magi engegen reit, diu weinte sere unde kleit, uf einem hohen Itastelan;
dat teas tote als ein swan; und het an sich geleint einen ritter t den si beweint,
in aller siner sarwat, die von rehte ein ritter hat.
nu was der selbe ritter tdt.
ir gruoz si Gawein weinde bot, und daz si jcemerliehen sprach Wan het ich diz ungemach
f r dich an minem Kbel e» geschach nie weltwibe
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R DE H Ei n A M DE S PARZIVALS .
leider denn mir ist geschehen. süezer got, laz mich sehen einen lieben tac an Parcifal. do er daz sper und den grdl ersach zuo Gornomant, da» er min leit niht enwant, und maneger frowoen swcere! do der arme eischcere ez in bi der naht sehen liez, daz er in unge fraget lies l
Der Nam e Gornomant gehör t nich t hiehe r un d mus s de m deut schen Dichter au s Versehen entwisch t sein. De n eschenbachischen Gramofianz nenn t e r Gyremelanz. I n de r histoire heifs t e r Stromelans: sein e Stad t (röche Sabins be i Wolfram ) wir d 61.44 ^ Georquans genannt .
Über
drei Bruchstück e niederrheinische r Gedicht e au s dem zwölfte n un d au s de m Anfang e de s drei zehnten Jahrhunderts . [Gelesen i n de r Akademi e de r Wissenschafte n a m 11 . August 1836. ] Abhandlungen de r Akademi e de r Wissenschafte n z u Berli n an s de m Jahre 1836 . Berlin 1838. Philosophisch-historisch e Klasse .
Wir habe n sei t geraumer Zei t un s bestreb t de n Zusammen- ) hang de r ältere n deutsche n Poesi e un d di e Zeitfolg e ihre r Er scheinungen genaue r z u bestimmen ; zwa r noc h nich t imme r mi t sichern Erfolg e un d nich t ohn e grois e Zweifel , wi e mi r (nu r ein Beispie l de s Zweifels , nich t das s ic h tadel n will ) Herr n Geryinus Darstellun g de r Geschicht e de s Volksepo s fas t i n keinem Funkt e richti g z u sei n scheint ; abe r doc h s o wei t das s nun nich t meh r entfernt e Jahrhundert e i n unsere r Vorstellun g bunt durc h einande r gehn . Wi r müsse n uns abe r ja , wi e weni g auch noc h erreich t sei n mag , unse r Bestrebe n i m Bewusstse m festhalten, wei l ander e scho n wieder , inde m si e un s nu r klein liche un d elend e Interesse n zuschreiben , alle s au f die bequemst e Weise i n eine n Top f schütten , un d vo n de m abstracte n Begrif f des Mittelalter s ausgehend , zwische n de r Völkerwanderun g un d der Reformatio n kein e sonderliche n Unterschied e de r Zei t un d des Orts , geschweig e de r inner n ode r äuisere n Bildung , aner kennen mögen , das s heifs t i n unsere r Ansicht , ei n unwahre s Allgemeines aufstellen , fü r richtige s Einzelne hingege n mutwilli g den Sin n verschlieisen . Zu de r un s i m Ganze n gu t genu g zu r Anschauun g ge kommenen classische n Poesi e de r erste n Hälft e de s dreizehnte n Jahrhunderte bilde t di e zweit e Hälft e de s zwölfte n ei n fü r di e gelehrte Betrachtun g noc h anziehendere s Vorspiel : dies e Zei t ringt sic h z u eine r gan z neue n For m de r Darstellun g empor ,
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R DRE I B R Ü C H S T Ü C K E N I R D E R R H E i m S C H E R GEDICHTE .
sie is t noch unfertig un d ungeschickt , abe r reiche r a n Elementen , die sic h i n de r zunächs t folgende n Periode nich t all e entwickel t haben. Di e Schwäch e de r For m abe r is t offenba r dara n Schul d 160 (2)