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German Pages 314 [384] Year 2003
ARISTOTELES' PHYSIK
Zweiter Halbband: Bücher V(E)-VIII(0)
ARISTOTELES' PHYSIK Vorlesung über Natur Zweiter Halbband: Bücher V(E)-VIII(0) übersetzt, mit einer Einleitung und mit Anmerkungen herausgegeben von HANS GÜNTER ZEKL
Griechisch-Deutsch
FELIX MEINER VERLAG HAMBURG
GLIEDERUNG, THEMENÜBERSICHT, INHALT NACH KAPITELN
Vorwort ............... „ „ . „ „ „ : „ „ . „ •• „ „ „ .. „ „ „ „ •. „ „ „ „ .
XI
Einleitung . .. . .. . . .. . . .. . . .. . .. . .. . . . . .. . . . .. . . .. . . .. . . .. . . . .. . . . .. . ..
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Abkürzungen
„ „ „ „ „. „ „. „ „ •• „ „ „ „. „ „ „ „ „ „. „ „ „ „. „
LII
Aristoteles' Physik Text und Übersetzung der Bücher V-VIII (E-0) Buch V (E). Veränderung, nach den Aspekten: Struktur, Arten, Voraussetzungen der Einheitlichkeit, Konträrfalle „ „ „ „ „ „ „ „ „ •• „ „ „ „ „. „ „ „ •• „ „ „. „ „ „ „ „ „ „. „. Struktur und Arten von Veränderung. Kap. 1-2 1: Aussagemodi von Veränderung: Akzidentell, partiell, an sich; an Prozeßverläufen beteiligte Gegenstände und Aspekte; Schema der möglichen Veränderungssubjekte; Erhaltung der Substanz im Veränderungsprozeß „ „ „ „ •• „ •• „ „. „. „ „ „ •• „ „ „ „ „ „ „ „. 2: Kategoriale Einordnung von Veränderung: Qualitative, quantitative, translatorische Prozeßdimension; Diskussion von „Wandel des Wandels" „ „ „ „ „ „ „.
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3 11
Voraussetzungen und Bedingungen der Einheitlichkeit von Prozessen. Kap. 3-4 3:Diskussion der Bestimmungen, „Beisammen", „Getrennt", „Berührung", „Inmitten", „Reihenfolge", „Anschluß", „Zusammenhang" (Kontinuität) „ „. „ 4: Einheitlichkeit von Prozeßverläufen und ihre Bedingungen „ „ „ „ „ „ „ „ „. „ „ „. „ „ „ „ „. „ „ „ „ „ „. „ •• „
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VI
Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
Konträrfälle im Veränderungifeld. Kap. 5-6 5: Fünf mögliche Antithesen zu Veränderungsgegensätzen und ihre Diskussion „ .. „ „ „ „ „ .. „ „ „ „. „ „ „. 6: Die Gegensätze zwischen Veränderung und Stillstand und innerhalb von Stillstand selbst. Aporetischer Annex „ „ „ „ „ „ „ . „ „ „ . „ . „ „ . „ „ . „ „ „ „ . „ .. „. Buch VI (Z). Kontinuität, nach den Aspekten: Veränderungsdistanz, Veränderungsdimension, Zeit, Prozeßgegenstand, Prozeß verlauf .„ .• „ •. „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „. 1: Kontinuität von Linien und Zeit; Unmöglichkeiten bei Annahme des Gegenteils .„ „ .„ „ „ „ „ „ „ „ „. 2: Drei Definitionen von "schneller"; Kontinuität von Zeit und Erstreckung; Auseinandersetzung mit Zenon; Teillosigkeit von Kontinua „. „ „ ... „. „ 3: Einschränkung der Zeitkontinuität: Das Jetzt; dessen besondere Charakteristika „ „ „ .• „ „ „ „ . „ „ „ „ „. 4: (Fortführung von Kap. 1 und 2 :) Kontinuität von Veränderungsgegenstand und Veränderungsverlauf; Kontinuität aller Veränderungsmomente von der primären Kontinuität des Veränderungsgegenstandes aus „ „ . „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ .. „ „ „ „ „ „ „ 5: Differenzierende Einschränkung von Prozeßkontinuität: Atomarer Charakter des Finalzustandes . 6: Notwendige Bezogenheit von Veränderung und Zeit aufeinander; Infinitesimalität der Anfangsseite von laufenden oder abgeschlossenen Prozessen, auch von kontradiktorischen „ „ „ „.„. „ „ „ „ „ „ .. „ „ 7: Durchgängigkeit der Bestimmungen "endlich" und "unendlich" im Körper-Raum-Zeit-Prozeß-Geflecht 8: Zeitlichkeit und damit auch Kontinuität (a) des Übergangs zum Kontrarium "Ruhe" und (b) dessen Vorliegens selbst . „ „. „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „. „ .. „, „ „. „ 9: Auseinandersetzung mit vier Argumenten Zenons; Auflösung von möglichen Schwierigkeiten bei kontradiktorischem Wandel und Kreis- und Kugelbewegung ............................................................
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Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
10: Unmöglichkeit der Bewegung nicht-kontinuierlicher Gegenstände; Möglichkeit oder Unmöglichkeit unendlich verlaufender Prozesse; Sonderrolle der Kreisbewegung ....... „ ............. „ .. „..............
Buch VII (H). Verschiedene Lehrstücke zum Veränderungsbegriff .............................. ....... ............ ........ 1: Bewegungsanstoß und Notwendigkeit eines bestimmten „ersten Bewegenden" ... . .................. ..... 2:Arten von Veränderung nach den Dimensionen: Ort, Qualität, Quantität; die vier Anstoßarten von Translation und deren Reduktion; Kontakttheorem 3: Reflexionen über ~alitätsveränderung anhand mehrerer Bereiche und Unterfälle ....................... 4: Aporematik über die Frage der Vergleichbarkeit von Prozeßahläufen . .. . . . .. .. . .. . . . . .. . .. . . . .. . .. . . .. . . .. . . .. . .. . . .. 5: Proportionen im Bewegungsablauf zwischen Kraft, Last, Strecke und Zeit ..................... ,.................. Buch VIII (0). Interdisziplinäres Lehrstück: Von der Physik zur „Ersten Philosophie", oder der Weg zum Unbewegt-Bewegenden ......................................... Proömium: Es gab immer Veränderung und wird sie immer geben. Kap. 1-2 1 : Zwei kosmopoietische Positionen: Anaxagoras und Empedokles. Beweise für das Immerwähren von Veränderung . . .. . . .. . . . . ... . . . . .. . . . .. . . . .. . .. . .. . .. . . . . .. . . .. . . . 2: Drei Annahmen von Möglichkeit der Entstehung von Bewegung und ihre Beantwortung ................
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Problemaufriß: Die kosmologischen Grundpositionen.
Kap. 3 3: Fünf Lehrstücke mit den möglichen Titeln: "Parmenides", „Heraklit", „Platon", „Empedokles" und ,,Aristoteles"; Auseinandersetzung mit den ersten vier aus dem Horizont des fünften ............ .........
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VIII
Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
Der eigene Weg. Kap. 4-10 A. Die Notwendigkeit eines Unbewegt-Bewegenden. Kap. 4-5 4: Dreifache Einteilung aller Bewegungsverläufe; Notwendigkeit eines die Bewegung Anstoßenden. 5 : Die Bewegungskette und das Erfordernis eines Ersten, Selbstbeweglichen darin; die differenzierte Struktur des Ersten Unbewegt-Bewegenden ........
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B. Der ewige Bestand und die Einzigkeit des UnbewegtBewegenden. Kap. 6 6: Ursache dauernden Wandels kann nur etwas sein, das selbst immer beständig ist. Es ist eines, und die von ihm unmittelbar bewegten Dinge sind auch immerwährend ................................................
C. Die Bewegungsform des Unbewegt-Bewegenden. Kap. 7-9 7: Ursprünglichkeit von Ortsbewegung gegenüber den anderen Formen, (1) als conditio sine qua non, (2) der Zeit nach und (3) dem Wesen nach . . .. . . .. 8: Allein die Kreisbewegung weist die W esensmerkmale Einheitlichkeit, Kontinuität und Vollkommenheit auf ... ... ... . . .. . ....... ... ... . ... .. ... . . .. . . ... . .. . . .. 9: Spekulative Formulierung der Priorität und Prinzipialität der Kreisbewegung und Begründungen dafür ..............................................................
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D. Eigenschaften und Lokalisation des Unbewegt-Bewegenden. Kap. 10 10. Das Unbewegt-Bewegende muß sein körperlos und teillos und übt seine Wirkung auf den Weltlauf von der Peripherie des Alls her aus .„ ........ „„„.„.....
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Buch VII (Zweitfassung) (H, textus alter). Verschiedene Lehrstücke zum Veränderungsbegriff . . ... . .. . . . ... . .. . .. . .
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Gliederung, Themenübersicht, Inhalt
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Anmerkungen des Herausgebers .................. „........ Zu Buch V .. . ... . ..... ... .... .... .. .... ..... .... ... . ....... ... ... Zu Buch VI ........ ....... ... . . . ... . ... . . ... ..... ... . . . ... .. ... . . Zu Buch VII ..................................................... Zu Buch VIII ... . ... . . . .. .. . . ...... ... . ..... ... ..... ....... ...... Zu Buch VII, Zweitfassung . ... . . ... . .. . ..... ...... ..... ...
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Literaturverzeichnis ..............................................
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Schlagwortverzeichnis .. .. . . .. . . . . .. . . .. . . . .. .. . . . .. . . . . . .. . . . .. .
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Index verborum . ...... ....... ... . . ... . ..... ... .... ....... ..... ....
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VORWORT
Text, Übersetzung und Anmerkungen dieses zweiten Bandes der »Physik« innerhalb der Philosophischen Bibliothek sind konstituiert und gefertigt nach den gleichen Grundsätzen, wie sie im ersten Band (PhB 380) angewandt und formuliert sind. Die Einleitung hat zum Ziel, neben einer Einführung in den Inhalt der verschiedenen Diskurse einen kurzen Überblick über die ganze Pragmatie und eine umrißhafte Einordnung in allgemeinere Zusammenhänge des Problemfeldes »Physik« zu liefern; mehr, als ein paar Denkanstöße zu geben, ist weder beabsichtigt noch in diesem Rahmen erreichbar. Wie im ersten Band angekündigt, ist ein Literaturverzeichnis mitgegeben. Dies kann jedoch nur eine Auswahl aus der Fülle der wissenschaftlichen Arbeiten enthalten, bei welcher der Kenner dies und das vermissen wird. Besonderes Augenmerk wurde darauf verwandt, die Publikationen seit 1980 zu erfassen, die, soweit ich sehe, noch nicht bibliographisch zusammengestellt sind. Die Gliederung nach Bereichen bot sich von der Sache her an.Wer sich von hier aus weiter einarbeiten will, sei verwiesen auf die Bibliographien bei 1. Düring, Arist., S. 623-640; H. Wagner, Physikvorlesung, S. 296-309; Wege der Forschung 225 (Natuiphilos. d. Arist.), S. 401-419; und 1. Craemer-Ruegenberg, Naturphilosophie, S. 134-148. Das Register ist als index verborum unverändert aus Ross übernommen; unbestritten ist, und jeder Benutzer erfährt es bald, daß dieser index nicht vollständig ist. Es ist jedoch nichts Besseres greifbar, und wer von der »Physik« aus weiter in die aristotelische Philosophie eindringen will, kann auf das weiterführende Material des Index Aristotelicus von H. Bonitz zurückgreifen. Für Leser, die den Text von der deutschen Fassung aus rezipieren und nicht gleich den Weg zu den griechischen Termini finden, ist für diese Ausgabe ein Schlagwortverzeichnis der wichtigsten Begriffe zusammengestellt, das als Übergangshilfe auf den Ross'schen index bezogen ist und von dort wieder in den Text zurückführen soll.
EINLEITUNG
Die aristotelische Physik besteht, als Ganzes überblickt, aus einem doppelten Propyläenbau (Bücher .A, B ), einem festen Kernbestand, enthaltend zunächst eine ausdrückliche Programmatik (r 1), die dann in einem großen Zuge durchgängig und im wesentlichen einheitlich ausgearbeitet wird (Bücher r bis Z), ferner aus einem überlieferungsgeschichtlich, textlich und inhaltlich problematischen Jnsertum, das man je nachdem als Sammlung von Problemformulierungen, frühen Ansätzen, Fragmenten, Notizen oder auch epigonalen Exzerpten und Verschnitten oder als noch etwas anderes interpretieren mag (Buch H), und schließlich einer breit angelegten Ausgangsstiege oder einem Aufschwung zu höherem Niveau, der sich nach eigenem Verständnis als eigentlich nicht mehr zur Physik gehörig begreift, auf sie zurückblickend, sie hinter sich lassend, über sie hinausführend und doch konsequenterweise an sie anschließend und an ihr Ende gesetzt (Buch 0), - in diesem Sinne ein echtes interdisziplinäres Unternehmen. Es ist belangloser Zufall, wenn eine zweisprachige Ausgabe beim notwendigen Zerschneiden des Textbestandes in zwei Bände diese naturgewachsenen Nähte nicht treffen kann, sondern es nur zu mechanischer Halbierung bringt; dies sollte im Horizont des gesamten Bauplans, der ja in der Fundamentalschicht von Anfang an nachweisbar ist, im doppelten Sinne zum Interesse des Ganzen über-sehen werden. In des Autors eigenen Augen gliedert sich die Sache systematisch etwa so: Eine Untersuchungsreihe geht über erste Ursachen, Elemente, Grundlagen, Prinzipien, Fundamentalia von Natur und ihrer philosophischen Behandlung überhaupt (phys . .A, B ), eine andere beschäftigt sich mit den Charakteristika, Strukturen, Implikationen und Konsequenzen des Prozeß-Begriffs in allen seinen Varianten (phys. f-Z);l der Rest kam später durch Andronikos hinzu. 1 So
bei meteor. A l, 338a20 f.; vgl. auch phys. 0 8, 263al 1. Die
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Hans Günter Zekl
Ist nun der Prozeß-Begriff tatsächlich die systematische Mitte, der Stamm, aus dem alles erwächst, der Kern, um den herum sich in dieser Physik alles anlagert, so kann man nach dem, was thematisch in f 1-3 über diese Bestimmung vorgetragen ist, durchaus noch nicht zufrieden sein.Was dort steht, ist wichtig und richtig, auch präzise und bedeutend, nur, es ist einfach noch zu wenig: Es fällt kein erhellendes Licht zurück auf die im A vorausgesetzte Gegensatzstruktur von Prozeßverläufen, und verglichen mit der Gründlichkeit und Eindringlichkeit, die solchen Bestimmungen wie »unendlich« oder »leer« oder »Zeit« zugewandt wird, hat man den Eindruck: Hier, bei Kinesis, ist alles viel zu schnell fertig, zu leicht erreicht, zu wenig problematisiert, nicht alle Implikate zur Sprache gebracht. Das eben ändert sich mit dem E gründlich. Mag dies V. Buch, insofern man sich sich strikt an das Programm von f 1 (200bl2-15) hält, die Durchführung dieses Programms auch unterbrechen, so sinkt es doch ganz bestimmt nicht, jedenfalls nicht in seinen zentralen Stücken, unter das Niveau der vorangehenden Bücher herab; es hat zur Hauptaufgabe, die nach f 1-3 gebliebene Untersuchungslükke zu füllen, und löst sie mit empiriegeleiteter begrifflicher Schärfe. Sein Thema ist der Prozeß-Begriff nach seiner Struktur und der der daran Beteiligten, seiner kategorialen Einordnung und seiner Konstituentien, nach den möglichen unter ihm zusammengefaßten Arten, nach den Bedingungen seiner möglichen Einheitlichkeit bzw. Mannigfaltigkeit und nach seinen internen und externen Konträrfällen. Feststellbar ist ein klares Konzept und eine im Ganzen dreiteilige Gliederung. (1) E 1-2: Die Veränderungsbestimmung wird zunächst nach ihrer satzlogischen Seite hin differenziert. Sie tritt an dem, was sich da bewegt, auf - (a) - in bloß akzidenteller Nebenbedeutung, das ist der immer auch mögliche, für den Begriff der Sache aber völlig irrelevante Fall, der konkret allenfalls Irrtum beseitigende, nicht jedoch positive, heuristische Werkliste bei Diog. Laert„ V, 21 (= p. 3-9 Rose) ist mit ihren Nummern 41, 45, 90, 91, 115 nur verwirrt und hat hier keinen heuristischen Wert. Das gleiche gilt auch von der Hesych-Liste (p. 11 ff. Rose).
Einleitung
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Funktion hat; (b) über die Bewegung eines Teils oder mehrerer vermittelt, so wie man z.B. sagen k.mn: Ein Fahrzeug bewegt sich, weil seine Räder laufen; diesc::r Fall ist schon entschiedener und trägt nicht bloß klärend zum eigentlichen Veränderungsgeschehen bei; (c) im eigentlichen Sinne des Wortes, d. h. bezogen auf das Ganze des Veränderten und nicht auf Umwegen, sondern direkt auf es. Dieselbe Differenzierung liegt vor auf der anderen Seite der Relation, bei dem Veränderung Anstoßenden. Und nicht nur dort ist es so, sondern bei allen Beteiligten an jedem solchen Geschehen, also neben den beiden Gegenständen auch noch bei der quantitativen Begleitgröße, der Zeit, und dem in Gegensätzen ausgedrückten Veränderungsfeld, der Art des Veränderungsbegriffs, die gerade vorliegt. Welches können nun die möglichen Subjekte solchen Wandels sein? Was steht je am Anfang, was am Ende eines Prozeßverlaufs da? Ein Viererschema, das diese Initial- und Finalzustände mittels einer kontradiktorischen Bestimmungszweiheit ausschöpft, schafft schnell analytische Klarheit: Wenn man es genau nimmt und sogleich die Fälle ausscheidet, in denen keinerlei Gegensatz, weder konträr noch kontradiktorisch, vorliegt, und wenn man außerdem noch die Entstehungs-und Untergangsprozesse als Ereignisse mit spezieller Struktur betrachtet, so bleibt das als eigentlicher Veränderungsfall bestehen: Der Übergang von etwas in sein Gegenteil an einem Substrat, das dabei als solches erhalten bleibt. (Kap. 1) In welchen Prozeßräumen oder Bestimmungsbereichen kann das nun vor sich gehen? Hier wird kategorisch angesetzt wie in f 1 schon: die Kategorien sind es doch, die mit ihren Grundformen die Gattungen der »ist«-Bestimmung restlos erfassen; nur geht es strenger an die an die Sache: Andere Kategorien werden ausgeschlossen, es bleiben die Prozeßfelder Qyalität, Quantität, Translation. Die zugehörigen Termini, die ja dem Gegensatzschematismus genügen müssen, werden nochmals aufgezählt; das Kontrarium zu Veränderung selbst ist Ruhezustand. Dazwischen kommt eingehend die Frage zu Wort, ob denn die Bestimmung »Wandel« auf sich selbst anwendbar sein, mithin es einen »Wandel des Wandels« geben könne. Zwei Seiten hat dies Problem, einmal die dialektische,
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Hans Günter Zekl
die zurückreicht bis zu Platons Schwierigkeit mit der Selbstprädikation der Ideen (Prm.), zum anderen die physikalische, einmal je konkret, da es Beschleunigung und Verlangsamung von Veränderungsabläufen ja gibt, zum anderen allgemein, wenn man an das In-Bewegung-Kommen des ganzen W eltverlaufs nach vorherigem Stillstand denkt. Alle diese Fragen sind der aristotelischen Physik nicht fremd, nur bleibt es hier bei der begrifflich-dialektischen Seite der Sache; das andere behandelt er unter dem Titel der Einheitlichkeit oder Abfolge von Veränderung und bei der Auseinandersetzung mit kosmogonischen Theorien; auch Ansätze von Bewegungsproportionen bei mechanischen Verhältnissen (Strecke, Zeit, Masse, Impuls - H 5) gehören dahin. - Von der Konklusion 226b16 f. werden die Kapitel 1und2 zur Einheit zusammengefaßt. (Kap. 2) (2) E 3 und 4 erscheinen zunächst einmal der Form nach je in sich geschlossen, dennoch stehen beide Lehrstücke nicht unabhängig von einander da, sondern lassen sich gemeinsam unter den Titel bringen: Voraussetzungen und Konstituentien der Einheitlichkeit von Prozeßverläufen. Der Beitrag der semantischen Analysen, betreffend die Termini und Vorstellungen von »räumlich beisammen«, »getrennt«, »in Berührung«, »inmitten«, »in Reihe folgend«, »anschließend« und »kontinuierlich« zu dem Gesamtvorhaben ist deren Definition nur in instrumenteller Weise, vielmehr ist es das In-dieReihe-Bringen der Begriffe nach dem Kriterium zunehmender Nähe und engerer Verbindung. An dem letzten Punkt, der Stelle engster, bruchloser, sozusagen naturgewachsener Verbindung, eben des kontinuierlichen Übergangs, liegt die Verknüpfung zum Folgenden. (Kap. 3) Wo können in dem ständig_ flutenden Veränderungsgeschiebe, diesem permanenten Ubergang von einer Form in die andere, diesem Alles-hängt-mit-allem-zusammen, Grenzen gesetzt werden, die im Einzelfall zu sagen erlauben: Hier fängt dieser bestimmte Veränderungsablauf an, und dort ist er definitiv beendet? Die gesamte aristotelische Veränderungsanalyse mit ihrem Substrat- und Gegensatzmodell hängt davon ab, daß man es kann. Also muß man feste Bedingungen in diesen Fluß setzen, die ihm, wenn er daran vorbeizieht, ihre
Einleitung
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bestimmte Form aufprägen und ihm Struktur geben. Zunächst geht es in gründlichem Bemühen um die strengen Bedingungen der Einheitlichkeit von Prozeßverläufen, und als diese bleiben stehen: Kontinuierlicher Ablauf, also kein Zwischenhalt, keine abrupte Änderung im Verlaufstempo; Einheit der Veränderungsart, also z.B. keine Vereinigung von Werfen und Malen; Einheit des zu verändernden Gegenstandes, entsprechend der Nr. 1 des Schemas aus Kapitel 1; Einheit der Veränderungszeit, also unter anderem Aspekt auf den kontinuierlichen Ablauf zurückkommend. Danach (ab 228bll) behandelt er noch zwei Fälle, die im allgemeinen, weniger strengen Sprachgebrauch auch »einheitlich«, im Sinne von etwa »aus einem Guß«, genannt werden, die vollendete und die gleichmäßige Veränderungsbewegung. (Kap. 4). (3) E 5-6: Notwendige Stücke des aristotelischen Prozeßmodells sind Substratbegriff und Kontrarietät. Seit Kapitel 1 war in diesem Buch vor allem von der Eigenschaft der Substratseite die Rede, nun müssen die Gegensätze zur Sprache kommen. Die Zusammengehörigkeit dieser beiden Kapitel ist schon von der Themenstellung (229a7 f., und der Einleitungssatz des Kapitels 6,229b23 ff., bestätigt das nur) her klar: Veränderung und ihr allgemeines Kontrarium - Ruhe, Stillstand, Verbleib o. ä. - sind gemeinsam aufgegriffen und werden sukzessiv vorgenommen. Für die internen Konträrfälle im Veränderungsbegriff treten in einem ausgearbeiteten Schema zunächst fünf Antithesen konkurrierend auf: (a) Veränderung fort von A - entgegengesetzt - Veränderung hin zu A, (b) Veränderung fort von A - entgegengesetzt - Veränderung fort von A-Konträr, (c) Veränderung hin zu A - entgegengesetzt - Veränderung hin zu A-Konträr, (d) Veränderung fort von A - entgegengesetzt - Veränderung hin zu A-Konträr, (e) Veränderung von A zu A-Konträr - entgegengesetzt- Veränderung von A-Konträr zu A, Es ist jedoch klar, daß diese Antithesen nicht alle etwas je anderes besagen, sondern sich z. T. ergänzen, z. T. auch einschließen. Nach einer logisch-semantischen Analyse von Bei-
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spielsätzen bleibt als umfassender Fall die Antithese (e) stehen. (Kap. 5) Das waren die innerhalb des Veränderungsfeldes selbst möglichen Konträrfälle, es führen aber auch zwei Linien nach außen: Einerseits, wie schon gesagt, ist die allgemeine Entgegensetzung zu »Veränderung« eben »Ruhe«, andrerseits jedoch ist es auch möglich, je einem konkreten Prozeßablauf je einen konkreten Ruhezustand gegenüberzustellen, nach einer anderen Gegensatzseite hin, nämlich nach der einer möglichen aber nicht vorhandenen Bestimmtheit (Privation). Und drittens, nicht zu vergessen, wie Prozesse in Gegenrichtung zueinander verlaufen können, so muß auch der Stillstandsbegriff Konträrfälle in sich enthalten. Ausdrücklich wird dies als ein Analogieverhältnis eingeführt. Der allgemeine Gegensatz verlangt keine weitere Qualifizierung, er ist an sich klar; für die stillstandsinternen Konträrfälle ist die Lage auch klar, nach Analogie des gegebenen Schemas kann nur gelten: Ruhe in A- entgegengesetzt- Ruhe in A-Konträr, und das muß sich erstrecken über alle Bereiche von Prozeß und/ oder Ruhezustand.Wo nach den Einschränkungen von E 2 in einem präzisen Sinn von Veränderung nicht gesprochen werden kann, sondern allenfalls nur von »Wandel« oder »Übergang«, weil da Konträrbestimmungen nicht auffindbar sind, allenfalls Kontradiktion, wie »sein - nichtsein«, dort muß nun als Gegensatz eine »Wandel- oder Übergangslosigkeit« auf die andere Seite treten. Ein gewisses Problem stellen somit nur die konkreten Antithesen zwischen dieser bestimmten Veränderung und diesem bestimmten Ruhezustand dar; es wird definitorisch gelöst mit der Formel: Ruhe in A - entgegengesetzt - Veränderung von A hin zu AKonträr, Ruhe in A-Konträr - entgegengesetzt - Veränderung von AKonträr hin zu A. War in Kapitel 5 schon zu beobachten, daß gegen Schluß einiges an Material eingehängt ist, das in die an sich klare Gedankenführung nicht eingebaut war, so gilt es hier das gleiche noch stärker: Die letzten zwei Drittel sind von einem großangelegten und zwei kleineren Aporemata gebildet (230a 18 ff.; b21 ff.; b28 ff.); und an die eigentliche Konklusion (231a2 f.)
Einleitung
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ist in einem Teil der Überlieferung noch eins angehängt (23la5-17). Z. T. hat dies schlicht Dubletten- oder Exzerptcharakter, z. T. spiegelt es überwundene Stadien wider, z. T. auch führt es weiter, wie die Frage der besonderen Qp.alifitierung der Translation durch die Kontrarietät zweiter Ordnung »naturgemäß - naturwidrig«, nur bleibt es hier im wesentlichen bei Problemfragen und tastenden Lösungsansätzen. (Kap. 6) Bezogen auf das Programm in f 1 stellt das Buch VI (Z) eine Erfüllung dar. Es kreist in intensiven Bemühungen und mehreren Anläufen von verschiedener Seite her um die Anstrengung einer einzigen Bestimmung zu Konkretion, der Kontinuität. Selten sind die damit implizierten Sachverhalte auf so hohem Abstraktionsniveau, so allseitig, so gründlich bearbeitet worden wie hier; in den Texten der antiken Philosophie gibt es nichts auch nur annähernd Vergleichbares, außer vielleicht den Bruchstücken des Zenon. Das ist kein Zufall: Er ist hier der große Gegner, zweimal sucht Aristoteles ausdrücklich die Auseinandersetzung mit ihm, implizit ist sie wohl durchgehend vorhanden. Dies Kontinuitätsbuch erscheint als aristotelische Fundamental-Antwort auf seine Raum-, Bewegungs- und Zeitparadoxa: die von Zenon in seinem Kampf gegen die Vielheit aufgestellten Aporemata mußten auf gründlichere und ehrlichere Weise als der einer bloßen Eristik und eines nur taktischen Sprachspiels im Sinne von »Topik« und »Sophistische Trugschlüsse« gelöst und positiv beantwortet werden, wenn Prozessualität und Mannigfaltigkeit der physis gemäß ihrem von Aristoteles aufgestellten Strukturmodell möglich sein und bleiben sollten. Freilich, die Mathematik, die hier angesprochenen lnfinitesimalprobleme zu beschreiben und zu lösen, war noch nicht gefunden, und es sollte noch lange damit dauern; andrerseits, die Art, wie Aristoteles hier formalisiert und offensichtlich mit angeschriebenen Demonstrationszeichnungen arbeitet und sie in die Argumentation einbezieht, ist eindrucksvoll. Auf dem Wege über die Arbeit am Einzelmodell steigt die Methode zu allgemeinen Sätzen herauf; so kann er ganze, scheinbar disparate Sequenzen methodologisch überblicken und auf einen Nenner bringen. Gegenüber dieser gewaltigen Leistung fällt
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das Statuarische dieses Diskurses - denn bei Z 10 ist man scheinbar nicht weiter gekommen als bis zur Komplementärthese zu Z 4, und die ist nur eine genauere Fassung von Z 1 nicht ins Gewicht. Daß an verschiedenen Rändern systematische Schwierigkeiten offenbleiben, versteht sich fast von selbst; angesichts der Größe der Herausforderung mindert dies den Ertrag nur unwesentlich. Die Eröffnungsthese ist: Ein Kontinuum kann nicht aus unteilbaren Stücken bestehen. Im Grunde ist das nur die Negativseite der Definition von Kontinuität als der Eigenschaft eines Gegenstandes, fortlaufend teilbar zu sein, so wie man das in r 6 und 7 schon zugrundegelegt findet; in z 2,232b24 f. wird es wiederholt, und H 3 hatte dasselbe, nur von der synthetischen Seite aus, vorgetragen. Illustriert wird nun diese These am Beispiel der Linie, auf der nicht weiter teilbare, ausdehnungslose Punkte zwar markiert werden können, die aber keineswegs aus ihnen in dem Sinne besteht, daß ihre fortlaufende Addition eben die Ausdehnung der Linie ergäbe. Das ist schnell heraus, und der nächste Schritt verallgemeinert: Kontinuität resp. Nichtkontinuität von Raumgröße (Körper), Zeit und Veränderungsprozeß hängen, sich gegenseitig bedin~~nd, zusammen; eins zieht die anderen nach sich. Für den Ubergang von Kontinuität der Raumgröße auf den an ihr stattfindenden Prozeß wird dies e contrario an einem formalisierten Modell und unter Verwendung der T emporalität von Verbalaussagen hergeleitet, analog ergibt sich dann auch der Übergang dieser Bestimmung von Größe auf Zeit, und angedeutet wird schließlich auch noch, daß man denselben Beweisweg auch umgekehrt gehen kann, also Übergang der Kontinuität von Zeit auf Größe. (Kap. 1) Inwieweit die, oberflächlich angesehen, so hereinschneiende Aufzählung der drei Definitionen von »schneller« doch kein Zufall ist, zeigt sich von hinten her: Nach dem die Definitionen kurz ausgeführt sind, müssen sie auch etwas leisten, die Kontinuität von Zeit. Zunächst . Wer immer das E> an die Physik anfügte, er hatte dazu die besten Gründe. 20 Die Kapitel 1 und 2 sind in des Verfassers Augen ein Präludium. 21 Sie exponieren in aller Gründlichkeit die reflexiv vertrackte Frage nach der Veränderlichkeit von Veränderung, oder weniger dialektisch dafür in kosmologischem Horizont formuliert: Hat der W eltprozeß einen Anfang gehabt und wird somit auch ein Ende haben, oder ist er immerwährend? Die Fülle der schon vorliegenden naturphilosophischen Theorien wird unter dem Gesichtspunkt dieser Fragestellung radikal reduziert auf zwei antithetische Positionen, Anaxagoras und Empedokles. Der eine von ihnen lehrt: Alles war einmal in Ruhe, und dann ist es einmal zur jetzigen Bewegung übergegangen. Der andere setzt periodisch wiederkehrende Ruheund Bewegungsphasen der Welt an. Aristoteles meint, daß beides so nicht sein kann. Den ersten Lösungsansatz nimmt er aus der eigenen Veränderungsdefinition und deren Implikationen; schnell ist heraus, daß jeder bestimmte Wandel immer schon einen anderen Wandel voraussetzt, eine Argumentation zunächst ganz im Sinne der Kontinuitätsüberlegungen des Z. Aber auch ein Übergang von vorher angesetztem Stillstand zu Bewegung wäre seinerseits schon - Wandel; und der vorausgesetzte Stillstand müßte auch wieder eine Ursache haben, - erneuter Wandel, und so weiter. Die zweite Argumentation gegen die Endlichkeit des Weltverlaufs nimmt er aus dem Zeitbegriff, der ihre Anfangslosigkeit impliziert; hierin greift er deutlich auf Z 1-3 und A 10-14 zurück. So ist er bald schon bei der These: Es gibt immerwährend Veränderung (252a3 f. ). Danach setzt er sich von dem erreichten Punkt aus genauer mit den Erklärungsansätzen von Empedokles, Anaxagoras und Demokrit auseinander; dabei kommt die em-
°Für die sonstigen Linien zu E, Z, H vgl. Anm.
1 zum 0. Denn am Beginn von Kapitel 3, 253a22, setzt er, daß jetzt der Beginn der Untersuchung sein soll. 2
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pedokleische Phasenvorstellung noch am besten weg, weil sie immerhin ein Moment von Ordnung und Regelmäßigkeit enthält und nicht bloßen Zufall walten lassen muß. (Kap. 1) Mehrfach zitierter und auch durchgeführter Grundsatz einer methodisch sauberen Argumentation ist es, nicht nur die eigene These mit positiven Gründen durchzubringen, sondern, wenn man sie durchgebracht hat, auch noch die gegenstehenden Instanzen widerlegen zu können. Dies ist nun die Komplementäraufgabe zu Kapitel 1. Aufgeführt werden insgesamt drei Einwände, von denen der erste nichts anderes ist als das eigene, aristotelische Veränderungsmodell selbst: Wandel an einem Substrat von einem Gegensatz zum anderen mit deutlichem Schluß. 22 Die beiden anderen sind zwei nach dem Gesichtspunkt der Steigerung verknüpfte Versionen einer einzi~en trivialen Beobachtung: Es gibt ihn doch in der Welt, den Ubergang von Ruhe zu Bewegung; z.B. ein daliegender Stein wird plötzlich aufgehoben, oder ein eben noch ruhendes Tier springt auf und läuft davon, - Fremdbewegung und Selbstbewegung. In der Beantwortung werden die Befunde nicht bestritten, sondern nur in einen umfassenderen Zusammenhang gestellt: Das Veränderungsmodell setzt Anfang und Ende der Bewegung voraus, - die Infinitesimalproblematik aus Z 4-6 ändert daran nichts; nichts hindert jedoch die Annahme einer unendlichen Kette von Einzelbewegungen, und - dies deutet er hier schon an - denkbar ist auch eine einzige, kontinuierlich fortlaufende Bewegung, die in das Schema der Einzelbewegungen nicht eingezwängt ist. Die Beantwortung des zweiten Einwands zieht eine große Weiterung nach sich; die ursprüngliche Alternative »Anaxagoras oder Empedokles« erweist sich als zu eng und wird durch andere Möglichkeiten ergänzt werden müssen. Der dritte Einwand schließlich wird beantwortet durch Hinweis auf die Tatsache, daß Lebenwesen und Umwelt ein Gefüge wechselseitiger Bewegungsinduktion bilden, womit also die spontane Selbstbewegung relativiert ist. (Kap. 2) Nun ist das Niveau erreicht, die ganze Problematik umfas22
So noch einmal besonders herausgearbeitet in Z 5.
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send zu formulieren, so daß dies zum Grundriß der gesamten restlichen Ausführungen werden kann. Die fünffach gestaffelte Differenzierung nimmt unter (1) und (2) die radikalen, antithetischen Komplexe »Parmenides« und »Heraklit« hinzu, dazwischen verschwinden Anaxagoras und Demokrit; sodann kann man die Welt den Gegenständen nach zweiteilen etwa der berüchtigte Charismas bei Platon-, oder die Verschiedenheit in die Zeit setzen - Empedokles -, oder man vermittelt die Zweiteilung durch eine dritte Dingklasse - Aristoteles -. So gründlich setzt er an, daß er nochmal nach phys., A 2-3 zurückmuß, diesmal allerdings nur in Form einiger entschiedener und treffender Bemerkungen. Mit dem »Alles-verändert-sich-immer« hat er mehr Mühe: In drei Anläufen führt er Beweis für die Bereiche Quantität, Q!lalität und Ort; nervus rerum ist dabei die grundsätzlich endliche physis von Einzelvorgängen. Gegen die Zweiteilung der Gegenstände wird ein entschiedener Appell an die Empirie aufgeführt, die die Welt der Vorgänge eben anders zeigt. Man mag sich nicht damit zufriedengeben, daß das alles so schnell gehen soll. Und Aristoteles tut es auch nicht: Indem nun der Fall »Empedokles« neben der eigenen Lösung konkurrierend noch bleibt, exponiert er noch einmal alles von vorn und gelangt in einer teils steigernden teils kürzenden Palindromie am Ende zum gleichen Resultat, das mitten im Beweisgang schon erreicht war. (Kap. 3) Ab jetzt geht es also um die These: Einiges ruht immer, anderes ist zuzeiten in Veränderung, zuzeiten in Ruhe, anderes ist immer in Veränderung. Wenn ein Problem wirklich ernsthaft, ausführlich und prinzipiell zu lösen ist, setzt Aristoteles formal, man könnte fast sagen: aussagenlogisch, an; so auch hier: Nach Ausscheidung der trivialen Akzidenzfälle bleiben unter Berücksichtigung der Dialektik von Veränderndem und Verändertem drei Fälle übrig: (1) Eigene Spontanbewegung,die kann nur sein naturgemäß; (2) Bewegungsanstoß durch ein Anderes, und der erfolgt entweder (a) naturgemäß oder (b) der Natur zuwider. In der Reihenfolge 2b, l, 2a werden die Fälle dann behandelt; diese Reihenfolge ist bestimmt durch die Schwierigkeit, die vom Zielpunkt des ganzen Unternehmens her für die Fälle vorhersehbar ist: Bei dem Stein, der
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an sich, »der Natur entsprechend« an dieser seiner Stelle liegenbleiben würde und nun »naturwidrig« aufgehoben und fortgeschleudert wird, ist sofort klar, daß nur ein von ihm Verschiedenes ihn dazu anstoßen kann. Er gehört also ganz ans Ende, auf die passive Seite. In Richtung auf die Anfangsseite weist die Spontanbewegung von Lebewesen; wenn es doch auf Unbewegt-Bewegendes hinaussoll, paßt das gut in die Reihe. Mithilfe des Modellbeispiels »automobiler« Technikprodukte, z.B. eines Schiffes, deutet er hier schon die Notwendigkeit von Differenzierung zwischen bewegenden und bewegten Stücken innerhalb so eines Systems an. Dagegen, die Naturbewegung der leblosen Elementarkörper zu ihren »angestammten Orten« hin bereitet große Schwierigkeiten, weil nicht in Erscheinung tritt, was ihnen den Bewegungsanstoß gibt. In mehreren ausführlichen Lösungsansätzen, durch ihre Unterscheidung von Lebendem, durch Rekurs auf ihre kontinuierliche Anordnung, durch entsprechende Einteilung der Ursachen, durch Einsetzung des potentiellen Modus versucht er das aufzuklären und gelangt doch nur zu der nicht sehr befriedigenden Erklärung, es sei eben »Naturbeschaffenheit«, was sie zu solchem Verhalten anstifte. (Kap. 4) Der nun zu explizierende Satz ist: Alles, was in Bewegung ist, wird von etwas bewegt. (256a2 f.) Somit ist der Übergang des Gedankens kontinuierlich. Gleich ist da die Vorstellung einer Anstoßkette von Bewegung, z.B. : Mensch bewegt Hand, diese den Stock, dieser den Stein; in der Kette gibt es also ein »erstes« und ein »letztes« Bewegendes, und das »erste« ist dabei das Maßgebliche. Will man keinen infiniten Regreß, so kann man nur darauf hinauskommen: Das erste Bewegende muß selbstbewegt sein. Diese These wird nun noch zweimal auf verschiedene Weise hergeleitet, durch Unterscheidung zwischen direktem und vermitteltem Bewegungsanstoß, was auch nicht zum infiniten Regreß führen darf; durch Ausscheidung spitzfindiger akzidenteller Floskeln, durch Analyse eines angesetzten Dreiermodells »Bewegend-Mittel-Bewegt«: Am Anfang einer solchen Kette muß stehen können etwas, das Bewegung zwar verursacht, aber selbst nicht in Bewegung ist; schließlich sind noch logische Widersprüche nachweisbar, wenn alles, was Veränderung anstößt, auch selbst im glei-
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eben Sinne in Veränderung bleiben müßte. Somit sind die Materialien zum Zwischenresultat beisammen: Das erste Bewegende wird entweder von einem Ruhenden zur Bewegung angestoßen, oder es setzt sich selbst in Bewegung. (257a26 f.) Hier zu entscheiden, fällt nicht schwer; die ausdrücklich neue Frage ist nun: Wie kann etwas selber sich selbst in Bewegung setzen? Unter Rückgriff auf die Bearbeitung der Bestimmungen »Kontinuität« und »Veränderung« stellt sich auf mehreren Approximationswegen heraus, daß ein solches Sich-selber-und-anderes-Bewegendes komplexen Charakter haben muß, also einer Binnendifferenzierung bedarf. Am Ende dieser vielschichtigen logischen Mühe gilt als erwiesen: Den ganzen in fortlaufender Veränderung befindlichen Weltprozeß muß anstoßen ein - im konkretisierten Sinne - Unbewegt-Bewegendes. (Kap. 5) Und das muß dann auch von ewigem Bestand sein, so lautet der nächste Schritt. Ausdrücklich bleibt zunächst noch offen, ob die Welt mehrere solche »Quellen« oder »Motoren« oder »Schöpferkräfte« oder »Energielieferanten«, oder wie immer man es sonst nennen will, hat - denn hier kann man sich nur noch entweder metaphorisch ausdrücken oder so abstrakt wie Aristoteles. Ewiger Bestand bedeutet Wandellosigkeit: Ursache ewigen Wandels kann nur ein selbst Beständiges sein. Die Notwendigkeit des gesamten Weltbestandes verlangt es so. Und dies In-Gang-Setzende-und-Haltende ist - so wird vorsichtig erweitert - »eines eher als viele« (259a8), und unter dieses Niveau geht es jetzt nicht mehr herunter. Als Beweisinstanzen treten auf die Kontinuität und Einheit des Weltlaufs, unter nochmaligem Rückgriff auf die Grundpositionen des Kapitels 3 und Verwendung des Resultats von Kapitel 4, ein Appell an die phainomena, Analogie zu beobachtbarem Verhalten von Lebewesen, Ausschluß akzidenteller Nebenwege. Somit wird noch eine Erweiterung des Theorems erreichbar: Nicht nur die Q!ielle selbst, sondern auch die unmittelbar von ihr motivierten Gegenstände müssen von ewigem Bestand sein. Ohne daß er es ein einziges Mal ausdrücklich sagte, ist dennoch klar: In der Kette »Unbewegtes Immerwährendes immerwährende, in Bewegung befindliche Gegenstände - veränderliche Dinge ohne Bestand« ist der gesamte W eltprozeß
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in allen seinen Dimensionen und Horizonten von Anfang bis Ende, vom gestirnten Himmel bis zum letzten Wassertropfen oder Staubkorn kurzgeschlossen. Zum ersten Mal erhebt Aristoteles den Anspruch, seine Position aus Kapitel 3 einsichtig gemacht zu haben. (Kap. 6) Der Sache nach kann es höher hinauf nicht gehen, der Klarheit, Konkretion und Absicherung nach aber wohl. Diesem Ziel dient der neue Einsatz von einem anderen Aspekt aus. Wenn es um Themen geht wie: »Weiche Bewegungsart ist die ursprüngliche?«, so geht das über den Horizont der Einzelheiten bei H 2 hinaus; oder: »Gibt es eine kontinuierliche Bewegungsform, und wenn ja, welche?«, so kann das nicht der infinitesimale Kleinkram des Z sein, so eindringlich und scharfsinnig dieser auch war; wie denn überhaupt das 0 sein kleines Nebenstück H 1 an Weite und Tiefe um Längen hinter sich läßt. Die erste Beweisthese ist: »Erste« Form von Veränderung ist die Ortsbewegung, gegenüber den Veränderungsformen nach Qialität und Quantität. Diese sind dazu nochmals zu mustern, und schnell ist ihr Sekundärcharakter heraus; »erste« soll sie aber auch in jedem Sinne sein, den dieser Terminus in verschiedenen Verbindungen liefert, - als unerläßliche Bedingung der anderen Formen, der Zeit nach, dem Wesen und Begriffe nach. Für diese drei wird je gesondert Beweis geführt. Aber die Themafrage kann so noch nicht endgültig beantwortet sein: Ortsbewegung erscheint selbst als eine Gattung, die Arten in sich enthält, also wäre genauer zu fragen. Gleichzeitig erhält die andere Themafrage von hier aus neues Licht: eigentlich ist sie längst gelöst, es geht nur mehr um Erhellung, Konkretion. Alle Veränderungsformen treten gegenüber einer einzigen auf einer Seite zusammen, unter dem Dach des aritotelischen Veränderungsmodells, wie es seit phys., A 6 entwickelt ist. (Kap. 7) Nur auf eine Form trifft dies Pendeln zwischen Gegensätzen mit Wende und Stillstand an den Endpunkten nicht zu: Die Kreisbewegung. Insoweit liegt auch hier ein fliegender W echsel vor. In mindestens drei Anläufen wird zunächst in apagogischer Richtung geschlossen: Auf der Geraden oder einer beliebigen nicht geschlossenen Kurve kann es fortlaufende Bewegung ohne Zwischenhalt nicht geben. Der dritte Anlauf mit
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seiner Betrachtung von Halten und Wieder-Losfahren bringt noch einmal die Infinitesimalproblematik des »Jetzt« auf, und deren Schwierigkeit wird erneut eingehend und mit Hilfe von Modellen bearbeitet; terminologisch neu greift er dies paradoxe Wesen nunmehr als »Zeitschnitt« gegnüber Zeitabschnitt oder -quantum. Doch dies alles hat hier nur beitragende Funktion. Man ist damit aber wieder in zenonischen Horizonten, und Aristoteles relativiert ausdrücklich die im »Vortrag über Bewegung« gegebene Lösung als nur dialektisch, hier jedoch will er jetzt »gemäß Sache und Wahrheit« den Fall angepackt haben. Obwohl das als geleistet behauptet ist, wird ein weiteres Mal ausführlich Begründung nachgereicht, die die bei Zenon noOi verwirrten Begriffe mit aristotelischem Instrumentar klärt. Der Lösungshorizont ist für heutige Begriffe »logisch«, d. h. begrifflich, abstrakt, formal, aber gerade das bezeichnet Aristoteles rückblickend als »sachgemäß« (264a7) und setzt dem als doch offensichtlich weniger stringentes Verfahren ein »logisches« in seinem Sinne im Nachhinein gegenüber. Der Unterschied liegt offenbar in der stärkeren Verallgemeinerung, wie das im Verlauf der zweistufigen Argumentation auch deutlich gemacht wird. Angehängt sind noch zwei kaum eingeordnete Notizen. Dem allen tritt nun die positive These gegenüber: Nur Bewegung auf einer Kreisbahn erfüllt die Forderungen von Einheitlichkeit, Kontinuität und möglicher unbegrenzter Fortdauer. Hier ergeben sich die Probleme des linearen Verlaufs nicht, oder sie sind sinnvoll lösbar. In diesem Sinne ist sie »vollkommen« zu nennen. Diese Betrachtung läßt sich auf alle Arten von Veränderung anwenden, und mit einer ausdrücklichen Konklusion hat dieser Logos sein Ziel gefunden. (Kap. 8) Von da aus ist neues Niveau erreichbar; absichernder Rückgriff und spekulative Aufstufung sind wechselwirkend ineinander verschlungen und laufen zu auf den Satz: »Es geht nach Natur, Begriff und Zeit das Vollkommene dem Unvollkommenen vorher.« (265a22 f.) Damit wird ein Diskurs aus Kapitel 7 aufgenommen und gesteigert. Danach geht es in Modulation vorliegender Motive ein letztes Mal ans Rechtfertigen und Begründen nach den Gesichtspunkten: Einheitlichkeit, Kontinuität, Auflösung des Gegensatzes von Ruhe und
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Bewegung in Ansicht des Kosmos und Gleichmäßigkeit. Nachgereicht wird für eine frühere These, nämlich die des Kapitels 7, die doxographisch aufarbeitende Legitimation. Eine Generalkonklusion, die im Grunde alle wesentlichen Themen des bisherigen Diskurses 0 zusammenfaßt, überformt durch ihren grundsätzlichen Einschnitt alle vorhergegangenen Zwischenstationen und umgreift sie. (Kap. 9) Antithetisch dazu tritt das Schlußkapitel auf, so wie der Schritt zum Gipfel verstanden werden kann als Negation der vorhergegangenen Anstrengung und wie man die Leiter, über die man hochgelangt ist, danach hinter sich lassen mag; der Sache nach ist es die Ergänzung um zwei notwendige Bestandsstücke des Begriffs vom Unbewegt-aewegenden: Teillosigkeit und Ausdehnungslosigkeit, welches e contrario nach den Untersuchungen des Z ja zusammengehört. Nach Art der Ringkomposition finden sich Anfang und Ende zusammen, nachdem, wie schon gewohnt, methodisch sehr bewußt die praemittenda vorgetragen sind. Ausführlich wird dreifach exponiert, so daß für die eigentliche Hauptsache äußerlich nur wenig Raum bleibt (ab 26 7a21 ). Vor dem Eigentlichen stehen diese drei Voraussetzungen: (1) Nichts Begrenztes kann über unbegrenzte Zeit Bewegungsimpulse mitteilen; mit dem Demonstrationsmodell dazu bewegt er sich im Grunde auf der Bahn von Z 7 und den dort gegebenen Proportionen. (2) Das bloße Proportionalitätsmodell wird dynamisiert und insoweit verallgemeinernd ausgeweitet; Argumentationsbasis ist, wie in solchen Fällen stets, die Irrationalität eines möglichen Verhältnisses zwischen Größen - hier: Kraft, Wirkung, Zeit -, wenn eine davon unendlich groß wird: Entweder verschwinden die anderen zur Nichtigkeit, oder sie werden auch unübersehbar, in jedem Falle sind auch noch so einfach zu quantifizierende Relationen nicht möglich. (3) In Umkehrung zum zweiten Fall wird erneut der allgemeine Satz angewandt: Körper und von ihm ausgehende Wirkung müssen ein rationales Verhältnis bilden können; entweder sind beide begrenzt (Realfälle) oder beide unbegrenzt (lrrealfall, nach r 5) oder überkreuz eins dies, eins das (Irrationalfall). Nachdem die Argumentation bisher nur aufseiten des Bewegenden war, geht es aporetisch auf die Seite der bewegten Gegenstände
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hinüber; in diesem Stück wird aber nicht das Niveau gehalten, sondern es scheinen Werkstattfragen aus einer Auseinandersetzung mit Platon zu sein, die sachlich woanders hingehört hätten und nur vom Herausgeber hier kurz vor Schluß eingefügt sind. Die positiven Aussagen kommen danach gedrängt: Der ganze Weltprozeß hängt an einem Unbewegten, das immer und stetig dem Veränderlichen die Veränderung mitteilt, selbst an der Peripherie wirkend, wo die Bewegung am schnellsten ist. In kurzen Sätzen ist das abgemacht. Die nachgelieferte Aporie ist ein bloßer Einschub; der Abschluß endlich bringt die wesentlichen Bestimmungen der Ausgangsthese und der Ausarbeitung zu gegenseitiger Vereinbarkeit zusammen. (Kap. 10) Was für eine Pragmatie. Gerade von ihrem Finalpunkt aus darf die Frage nicht ungestellt bleiben: Was bringt diese Anstrengung denn ein ? Mit des Autors eigenen Worten könnte man die Antwort sehr kurz geben: »Sie enthältja Philosophie, diese Untersuchung.« (phys. 185a20) - In der Tat, und zwar in konzentriertester, meisterlicher Form, auch dort, wo nicht alles zur Einheit gebunden ist. Würde dies an und für sich schon reichen, so soll es doch angesichts philosophisch »dürftiger Zeit« nach einigen Seiten hin konkretisiert werden. 23 In dieser Zeit gibt es z.B. eine Reihe von Materialismen, die in den Rang von Staatsdoktrinen erhoben werden können oder zur uneingestandenen gesellschaftlichen Praxis geworden sind, - und das alles im Angesicht der Tatsache, daß der Materie begriff immer noch der »schwierigste, unbewältigtste und rätselhafteste«24 Begriff der Wissenschaft dieses Jahrhunderts ist. Was den großen Konflikt zwischen denkender Betrachtung der Natur25 und experiFür die folgenden Ausführungen verdanke ich einiges dem Bd. III der Hauptströmungen der Gegenwarts-Philosophie von W. Stegmüller, bes. S. 3-171. 24 Stegmüller, a. a. 0., III, 90. 25 So definierte Hegel die Naturphilosophie: •Dies ist nun die Bestimmung und der Zweck der Naturphilosophie, daß der Geist sein eigenes Wesen, d. i. den Begriff in der Natur, sein Gegenbild in ihr finde.« Syst. d. Phil., II, 48 GI. Und er bestimmte ihr Verhältnis zur Physik folgendermaßen: •Die Naturphilosophie nimmt den Stoff, den 23
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menteller Wissenschaft von ihr betrifft, so scheint sich von verschiedenen Punkten her Konvergenz anzubahnen. Am Anfang hatte gestanden die schmerzhafte Emanzipation aus selbstverschuldeter Unmündigkeit, - denn der aristotelischen Physik, die solide genug war, tausend Jahre lang im Morgenwie im Abendland das Denken und Beobachten über und von Natur anzuleiten und nicht es zu unterdrücken, darf man es gerechterweise nicht zurechnen, daß sie von beschränkten Nachbetern zu einem leblosen Satz-Gefüge kanonisiert worden war; die hatten ihren forschenden Impetus nämlich nie begriffen, weil sie selbst keinen mehr verspürten. Aristoteles wäre, das darf man sagen, im 16. Jahrhundert aufseiten derer zu finden gewesen, die seine Lehren mit neuen Beobachtungen kritisierten, und nicht bei denen, die in seinem Namen aus verstaubten Folianten den Fortschritt der Wissenschaft aufzuhalten versuchten. Er hätte allerdings sichere Anhaltspunkte und nicht bloße Polemik verlangt. Doch wie auch immer, die zur exakten, quantitativen, wissend-beherrschenden Beschreibung der wahren Welt-Gründe und Natur-Gesetze angetretene Wissenschaft mußte sich gegen seine Autorität durchsetzen und erzielte unter der Flagge des Antiaristotelismus ihre bestechenden Erfolge. Naturphilosophie wurde auf dem Höhepunkt naturwissenschaftlichen Selbstbewußtseins von Physikern, Chemikern und Biologen wie H. v. Helmholtz,]. v. Liebig und J. Schleiden belächelt und beschimpft als »metaphysischer Augiasstall«, »wissenschaftliche Pest« und »hohles Geschwätz« 26 , und W. C. Röntgen legte Wert auf die Feststellung, nicht gedacht, sondern untersucht zu haben, als er die Entdeckung der mit seinem Namen verbundenen X-Strahlen machte. Fortschreitend auf dem Wege zu Unanschaulichkeit vierten oder fünften Grades tritt zunächst das noch stärker ein, was beide Methoden, die philosophische und die wissendie Physik ihr aus der Erfahrung bereitet, an dem Punkte auf, bis wohin ihn die Physik gebracht hat, und bildet ihn wieder um, ohne die Erfahrung als die letzte Bewährung zu Grunde zu legen.«, 1. c., 44. 26 Die Zitate sind entnommen aus dem Kongreßbericht »Internationale Hegeltagung in Amersfort«, 6.-9.6.1985, gesendet im DLF, 1.7.1985, MS., S. 1 f.
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schaftliche, gemeinsam haben: »durch den sich eindrängenden Gedanken verarmt der Reichtum der unendlich vielgestalteten Natur, ihre Frühlinge ersterben, ihre Farbenspiele erblassen. Was in der Natur von Leben rauscht, verstummt in der Stille des Gedankens; ihre warme Fülle, die in tausendfältig anziehenden Wundern sich gestaltet, verdorrt in trockne Formen und zu gestaltlosen Allgemeinheiten ... «. 27 Sodann erweist der vielzitierte kantische Einleitungssatz der »Kritik der reinen Vernunft« auch in diesem Zusammenhang seine Gültigkeit, wonach die menschliche Vernunft das »besondere Schicksal« hat, »daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann ... , die sie aber auch nicht beantworten kann; denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.«28 Daß diese Begründung zutreffen sollte, gegen diese Vermutung gehen die Erfahrungswissenschaften im Einzelfall stets aufs Neue an; dennoch gilt gerade für sie, daß ihr Fortschritt immer nur hypothetisch ist und problematisch bleibt. Jedes ihrer Stadien hat seine eigene Überwindung immer schon in sich, und: Je mehr Antworten, desto mehr Fragen! Zu welcher Haltung berechtigt eigentlich der gegenwärtige Stand der Dinge? Nach zwei Seiten hin soll dies einmal in Kürze verfolgt werden: so hat z.B. die Astronomie das »schmutzige, kleine Kellerfenster«, durch das man, allein im Bereich des sichtbaren Lichts, bislang den Himmel hatte beobachten können, weit hinter sich gelassen und sich zugelegt die neuen Verfahren von Radio-, Infrarot-, Röntgen- und neuerdings Gravo-Astronomie und Neutrino-Teleskopie; damit hat sie entdeckt Objekte wie: Rote Riesen, Weiße Zwerge, Schwarze Löcher (Kollapsare), Pulsare (Neutronensterne von unvorstellbarer Dichte) und - als physikalisch eigentlich unmögliche Objekte - Quasare, unter ihnen solche mit Fluchtgeschwindigkeiten, wenn die Rotverschiebungshypothese überhaupt stimmt, die fast gleich c sind, und entsprechenden Entfernungen von ca. 13 Milliarden Lichtjahren, und endlich auch noch die sog. 3Grad-Kelvin-Strahlung; da gibt es dann 21
Hegel, op. cit., 38 f. Kr. r. V„ A VII.
2s Kant,
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Protosterne, Prägalaxien, Pygmäengalayien, Kannibalengalaxien, explodierende auch, jungfräulichen und letalen Gravitationskollaps auf stellarer und galaktischer Ebene, inversen Beta-Zerfall, Sternbeben und über dreißig miteinander konkurrierende Hypothesen der Planetenentstehung. Angesichts von »Big Bang«, »Uratom« (= 10-29 cm, in welcher Winzigkeit von Ausdehnung einmal die gesamte Masse des Universums vereinigt gewesen sein müßte!), von »pulsierendem All«, von »Raumkrümmung« (unbegrenzt, aber endlich), von »zeitlicher Endlichkeit« (t0 anzusetzen vor ca. 1010 Jahren) des Kosmos: angesichts alles dessen scheint die Festellung nicht zu gewagt: »Die Tatsache, daß sich für die Erklärung der Entstehung und Entwicklung von Sternsystemen, Sonnen und Planetensystemen physikalisch und empirisch fundierte und trotzdem diametral entgegengesetzte Hypothesen anbieten, sollte uns zur Bescheidenheit gemahnen.« 29 Außerdem scheint es da nicht nur ein methodologisches, sondern auch ein erkenntnistheoretisches Problem zu geben, für das die Heisenbergsche Unschärferelation nur ein Indikator ist: »... die Astrophysik (befindet sich) heute in einem merkwürdigen Dilemma, das an den sog. hermeneutischen Zirkel in den Geisteswissenschaften erinnert.«30 So steht es mit den megistokosmischen, kosmogonischen Dimensionen. Auf der anderen Seite, im kleinsten Kleinen, bis hin zur hypothetischen »Vereinheitlichungslänge« von 10-31 cm, wo dann alle Katzen grau werden, indem Leptonen und Q!iarks ihre bis dato unversöhnlichen Gegensätze aufgeben, ist die Lage genauso paradox. Alltäglich geworden ist die Katachrese von »Atom«: längst hat man es zerspalten in »subatomare« Teilchen, die man bei irgendeiner Minimal-Ausdehnung und/oder -masse, -ladung usw. »Atome des Atoms« nennen müßte, es sei denn, ein Ende des Teilens ist nicht zu finden, und es geht an ein Teilen ohne Ende, womit sich die, von Aristoteles auch vertretene Kontinuitätsauffassung von Materie gegen die, von ihm abgelehnte, atomistische durchgesetzt haben würde. Einen »Teilchenzoo« hat man sich einge29Stegmüller, a.a.O., 55. (Hervorhebung von mir) Jo Stegmüller, a.a. 0., 25.
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fangen, in dem sich mittlerweile mehr Wesen tummeln, als es chemische Elemente im Periodensystem gibt: die klassische Argumentationsfehlleistung ist perfekt: obscurum per obscurius. Vor diesem Problem hatte ja schon Platon mit seiner Ideenlehre gestanden. Und die Diktion dieser »Quantengrammatik«, formuliert in den Idiomen von Quantenelektronik und Q!iantenchromodynamik, ist teils schnoddrig und angestrengt sinnlich: Im Teilchenzoo gibt es z.B. »Knirpse« (Quarks), in sechs Formen, d, u, s, c, b, t (Anfangsbuchstaben von: down, up, strange, charmant, bottom, top); - wer will sich angesichts dessen noch über die aristotelische - »primitive« - Raumorientierung, mit »oben«, »unten« und so weiter, lustig machen? (Von Homogenität und Isotropie des Raums hat man seit der Relativitätstheorie Abstand genommen, und die Anordnung der Quasare z.B. scheint dies zu bestätigen.) Und diese Knirpse sind auch noch »rechts- und linkshändig«, sie lassen sich unterscheiden nach »Aroma« und »Farbe«, und man versucht, diese Horde von Leptonen (Elektronen, Neutrinos, Myonen, Taus, plus deren jeweiligen Antiteilchen), Bosonen, Fermionen, Hadronen (Mesonen, Baryonen), Nukleonen (Neutronen, Protonen), Quarks usw. anzusiedeln mit Hilfe kompliziertester Theorien in einer »Urfamilie«, in der sie »vereinheitlicht« werden. Teils hat diese Sprache mythische Implikationen: In diesem Gewirr herrschen die »vier Kräfte«: Starke, schwache, elektromagnetische und Gravitationskraft; - klingt das nicht doch ein wenig wie Empedokles, und wenn sogar noch »nackter charm« dazutritt, sogar wie Hesiod, Theogonie? - Und eine »lerneische Hydra« gibt es auch, wenn man erzählt bekommt, daß aus einem Proton Pi-Mesonen in unbegrenzter Anzahl immer wieder aufs Neue herauswachsen können. Über all diesen Q!iantensprüngen diffundiert »Materie« hin zu »Energie« und vice versa. »Die scheinbar so klare und einfache Frage der älteren Atomistik nach der Existenz kleinster Bausteine aller bekannten Arten von Materie mündet nach der Transformation in die Sprache der modernen Atomistik in ein logisch-wissenschaftstheoretisches Problem ein ... «31 • und schließlich gerät auch noch die Stabilität der JIStegmüller, a.a.O., 108.
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Materie in Zweifel, wenn es den Protonenzerfall wirklich gibt; doch kann man bei einer statistischen Lebenszeit der Protonen von 1031 Jahren wohl einigermaßen beruhigt sein ... Herrscht in dem Ganzen denn der Zufall, ausgedrückt in nur statistischer Gesetzmäßigkeit? Einstein hielt diesem horror entgegen: »Gott würfelt nicht!« Aber vielleicht tun es seine Physiker, und Indeterminismus liegt nicht außerhalb des Bereichs des Möglichen. 32 Vielleicht sieht man von hier aus die aristotelische Analyse von Zufall und Notwendigkeit, die so viel Kritik erfahren hat, mit anderen Augen an. - Wie weit ist es eigentlich von dem Satz: »Am Anfang war das Wasser« (Thales, am Beginn der Naturphilosophie) zu dem anderen: »Am Anfang war der WasserstoffMaterieExperten< in einem gewissen Sinn ... nicht einmal klüger geworden (sind) als jene ersten Denker, welche vor über 2000 Jahren die Materie rein spekulativ zu ergründen versuchten.«33 Der Sinn dieser »Boshaftigkeit« wäre hier ein methodischer: Umwandlung tradierter Arroganz der ehemaligen »Wunderknaben des Jahrhunderts« zunächst in Reflexion und nachfolgend in etwas mehr Bescheidenheit. Noch von einer anderen Seite sieht sich die Naturwissenschaft vor schwierige Fragen gestellt. Forschung ist über das Stadium begeisterter Einzelner, Privatgelehrter, Amateure und Dilettanten mit Raritätenkabinett weit hinaus; es ist die Gesellschaft, die den Aufwand für Protagonisten und Geräte dieses Geschäfts auslegt, und es ist nicht einmal unmoralisch, wenn sie für die ungeheuren Kosten etwas verlangt; der Einsatz muß je gerechtfertigt werden. So gerät die Freiheit der Forschung in Gefahr, von gesellschaftlichen Kräften vereinnahmt zu werden. Wie weit soll die von ihr angestoßene und immer wieder vorwärtsgebrachte Entwicklung der Technik denn noch gehen? Wirkt sich diese Technik, die schon lange nicht mehr die Natur imitiert, sondern weit von ihr fort, oder 32 »Es ist nicht ausgeschlossen, daß am Ende der Elementarteilchenforschung das große Schweigen stehen wird.« Stegmüller, a.a.O., 109 f. 33 Stegmüller, a.a.O., 91.
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besser: gegen sie gerichtet, ist, eigentlich noch zum Wohle des Menschen aus? Hier wäre verbissene Überheblichkeit verhängnisvoll, nur Nachdenklichkeit und Selbstbesinnung mit Blick auf die eigene Einordnung in den Horizont des Ganzen kann helfen; und dies ist notwendig mit einem spekulativen Anteil verbunden. »Das öffentliche Nachdenken über das Verhältnis Mensch - Natur, Natur - Gesellschaft, Natur Technik führt zu einem neuen Interesse an spekulativen Theorien über die Natur.«34 Und angesichts alles dessen hat die aristotelische Naturphilosophie, die sich zunächst »Physik« nennt, zu der aber auch eine Reihe anderer Arbeiten zu zählen ist, mit ihren menschlichen Maßen und ihrem Lebens-Horizont eine gute Chance, aufs Neue zur Kenntnis und ernstgenommen zu werden. Sie verdient es: »denn sie enthält Philosophie, diese Untersuchung.«
34
H.
J.
Sandkühler, Kongress-Bericht Hegel, a.a.O„ 4.
ABKÜRZUNGEN
Codices
E F G H I
J
K
b c j y
l: = II =
Par. gr. 1853, saec. x ineuntis Laur. 87. 7, saec. xiv Laur. 87. 6, saec. xii Vat. 1027, saec. xiii aut xiv Vat. 241, saec. xiii Vind. 100 (olim 34), saec. x Laur. 87. 24, saec. xiii medii Par. 1859, saec. xiv Par. 1861, saec. xv Par. 2033, saec. xv Bodl. Mise. 238, saec. xvi
bcjy codices omnes collati
Lib. 1-3 codices Lib. 4
208• 27-215• 8 215• 8-224• 17
Lib. 5 Lib. 6 Lib. 7 Textus primus 241b 34-244b 5 244b 5b-245b 9 245b 9-248• 9 Textus alter 241 b 24-244b 19 244b 19-245b 24 245b 24-248b 28 248• 10-250b 7 Lib. 8
M
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p1: 51
PP, SP
EFIJ EFGIJ EFGHIJ EFHIG EFHIJK
A A A A A A
bcjy Hbcjy Hlbcjy EFHIJK EFIJK EFJK EFHIJK: interdum citantur bcjy A = EFHIJK
Aristotelis Metaphysica M (E) = E supra: M (J) = J supra: M (Ab) 87. 12, saec. xii Versio Arabo-Latina Alexander apud commentaria Simplicii Philoponi commentaria Simplicii commentaria Themistii paraphrasis Philoponi, Simplicii citationes Philoponi, Simplicii lemmata Philoponi, Simplicii paraphrases
FIJ FGIJ FGHIJ FHIJ FHIJ FHIJ
FHIJ Laur.
VORLESUNG ÜBER NATUR
Text und Übersetzung
E. Me:-r0tß&.:A:Ae:L 8rl: TO µn0tß&.:A:Aov 7tOCV TO µrl:v KIXTOC 1 cruµße:ß1Jx6c;, o!ov IST0tv AE:ywµe:v TO µoucrLxov ß0t8L~e:Lv, llTL cruµßE:ßYJKEV µoucrLxcji e:!VOtL, Toiho ß0t8L~e:L· TO 8rl: Tcji TOOTOU TL µe:T0tß&.:A:Ae:w &m:A&c; AE:ye:TOtL µe:T0tß&.:A:Ae:w, o!ov 1Scr0t 25 AEYETIXL KIXTOC µtp'Y) (uyL&.~e't"IXL yocp TO crwµ0t, iSTL o Öcpfl0t:Aµoc; ~ Oc.:ip0t~, T0tÜT0t 8rl: µE:p'1) ToÜ IS:Aou cr&iµ0tToc;)· foTL 8e TL 8 OÖTE KIXTOC cruµße:ßYJKOt; KLVE!:TOtL OÖTe T &AAO TL TWV 0tÖToÜ, ocAAoc Tcji OtUTO KLve:!:a60tL 7tpwTov. KIXL TOÜT' foTL TO x0t6' OtUTO XWYJT6v, x0t-r' rl.AAYJV 8rl: xLVYJCfLV he:pov, o!ov &:A30 AOLWT6v, XIXL OCAAOL&lcre:wc; uyL0tVTOV ~ 6e:pµ0tVTOV fTe:pov. fon 8rl: XIXL E7tL TOÜ KLVOÜVToc; wcr0tOTwc;· TO µrl:v yocp XIXTOC cruµße:ß'1JXOc; xwe:!:, TO 8rl: X0tTiX µE:poc; Tcji TWV TOOTou TL, TO 8rl: x0t6' 0tu-ro 7tpwTov, o!ov µrl:v L0tTpoc; LocT0tL, ~ 8rl: x.e:ip 7tA~T Te:L. emi 8'foTL µE:v TL TO XLvoüv 7tpwTov, foTL 8E: n TO x~voo35 µe:vov, hL ev c!>, x.p6voc;, XIXL 7t0tpiX T0tÜT0t E~ oö XIXL de; 224h 1) - 7tOCCflX yiXp xLV'1)CfLt; ~K TWOt; 'X.IXL e:tc; n· fnpov yiXp TO 7tpwTOV xwooµe:vov KIXL de; a KLVE!:TOtL KIXL E~ oö, o!ov TO ~OAOV XOtL -ro fle:pµov KOtL TO !Jiux.p6v· -roÜTwv 8rl: TO µrl:v IS, TO 8' e:Lc; IS, TO 8' e~ oö - ~ 8~ xLvYJcrLc; 8.!/j:Aov ISTL ev -rcji ~o"Acii, oux 5 ev Tcji e:t8e:L· oÖTe: yiXp XLve:!: oö-re: XLVELTIXL -ro e:!8oc; ~ T67toc; ~ TO Tocr6v8e:, OCAA' foTL xwoüv 'X.IXL KLVOOµe:vov KIXL de; a 224•
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Buch VI · Kapitel 5
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wegungsvorgang teilbar ist, so ist es auch die Zeit; wenn (der Gegenstand) den ganzen (Verlauf) in der ganzen (Zeit macht), dann den halben in der halben und so weiter weniger (Verlauf) in weniger (Zeit). Auf dieselbe Weise wird auch das Ablaefen des Bewegungsvorgangs geteilt werden; es sei einmal C dies Ablaufen: Zum Zeitpunkt des halben Bewegungsvorgangs wird es (entsprechend) kleiner sein als das Ganze und wieder zum Zeitpunkt der Hälfte der Hälfte (entsprechend), und immer so weiter. Es geht auch, daß man heraushebt das Ablaufen nach den beiden Einzelbewegungen, z.B. nach DC und CE, und dann sagt, daß das ganze (Ablaufen) gemäß der ganzen (Bewegung) sein wird - wäre es ja anders, so würde es mehrfaches Ablaufen geben bezogen auf ein und dieselbe Bewegung - ; genauso haben wir ja auch gezeigt, daß die (Gesamt-)Bewegung teilbar ist in die Bewegungen der Teile: nimmt man das Ablaufen gemäß jeder Einzelbewegung, so wird das ganze einen Zusammenhang bilden. Genauso wird sich zeigen lassen, daß auch die Strecke teilbar ist, und allgemein jedes »worin die Wandlung erfolgt«, - nur bei einigem in nebenbei zutreffender Bedeutung, indem das, was sich da wandelt, teilbar ist; teilt man eins, so teilt man in Folge alle. Und auch bezüglich des Begrenzt-oder Unbegrenztseins verhält z35b es sich gleich bei allen.37 Es hat sich die Teilungsunendlichkeit von allem besonders herausgestellt als Folge nach dem Gegenstand des Wandels; denn dem, was sich da wandelt, kommt (die Eigenschaft) »teilbar« und »unbegrenzt« unmittelbar zu. Was (dabei) »teilbar« heißt, ist früher nachgewiesen, »unbegrenzt« wird im Folgenden klar werden.38 5 Da nun alles, was sich wandelt, »aus etwas zu etwas« übergeht, so (gilt) notwendig: Was sich gewandelt hat, sobald es nur diesen Wandel durchhat, ist in dem (Zustand, zu dem) es sich gewandelt hat. Denn das »woraus« des Wandels, das läßt ja das Sich-Wandelnde hinter sich und tritt aus ihm heraus, und entweder ist das Sich-Wandeln (gleich) dasselbe wie dies Hintersich-Lassen, oder es folgt (doch wenigstens) das Hinter-sichLassen dem Sich-Wandeln. Wenn aber dem »Sich-Wandeln« das »Hinter-sich-Lassen« (folgt), so auch dem »Sich-Gewan-
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Buch VI · Kapitel 5
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delthaben« das »Hinter-sich-Gelassenhaben«; jedes der beiden (Verhältnisse) entspricht sich ja genau. 39 Da nun eine der Arten von Wandel die »gemäß ausschließendem Widerspruch« (ist), (die nämlich dann vorliegt,) wenn (etwas) übergegangen ist aus »nichtseiend« zu »seiend«, so hat es das »nichtseiend« hinter sich gelassen; somit wird es sein im »seiend«; - von allem gilt ja notwendig: Es ist entweder, oder es ist nicht. Also ist offenkundig, daß bei der Wandlungsform »gemäß ausschließendem Widerspruch« das, was sich gewandelt hat, in dem (Zustand) sein wird, (zu dem) es sich gewandelt hat. Wenn aber in ihr (das so ist), so auch bei den übrigen; es ist ja ähnlich bei (dieser) einen und den anderen. 40 Außerdem wird es aber auch, wenn man sie einzeln vornimmt, 41 offenkundig, wenn nur als notwendig gilt, daß das, was den Wandel durchhat, sein muß »irgendwo« oder »in irgend einem« (Zustand). Da es ja das »woraus« seines Wandels hinter sich gelassen hat, aber doch irgendwo sein muß, so ist es etweder in diesem (Zielzustand) oder in einem anderen. Wäre es in einem anderen, z. B. im (Zustand) C, wenn es gerade den Wandel zu B hinter sich gebracht hat, so wird es wieder von C sich wandeln zu B, denn (dann) war B nicht anschließend, Wandel bildet aber einen Zusammenhang. Danach (ergäbe sich:) Was sich gewandelt hat, wandelt sich zu dem Zeitpunkt, wo es dies schon getan hat, noch zu dem hin, wozu es sich schon gewandelt hat; das ist unmöglich. Also ist notwendig: Was sich gewandelt hat, ist in dem (Zustand), zu dem hin es sich gewandelt hat. So ist also einleuchtend: Was geworden ist, zu dem Zeitpunkt, wo es mit Werden fertig ist, wird sein, und was untergegangen ist, wird nicht sein. Das ist, erstens, ganz allgemein gesagt von jeder Form von Wandel, und besonders klar ist es bei der »gemäß ausschließendem Widerspruch«. Daß also nun, was sich gewandelt hat, genau zu der Zeit, wo es mit Wandel fertig ist, in jenem (Endzustand) ist, ist klar. Das unmittelbare» Worin des vollzogenen Wandels« des veränderten Gegenstands muß aber unzerschneidbar sein. 42 Mit »unmittelbar« meine ich (hier einen Zeitpunkt), der nicht dadurch, daß etwas von ihm Verschiedenes so ist, diese Eigenschaft hat. Es sei also einmal teilbar das (Zeitstück) AC, und es soll bei B ge-
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Buch VI · Kapitel 7
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und (umgekehrt) etwas, das im Entstehen begriffen ist, schon Entstehung hinter sich gebracht haben muß, soweit dies teilbare und zusammenhängende (Dinge sind); indessen (betrifft dies) nicht immer das, was da entsteht (selbst), sondern manchmal ein anderes, z.B. eins seiner Teilstücke, wie etwa von einem Haus die Grundmauern. Entsprechend (verhält es sich) auch bei Untergehendem und Untergegangenem. Sofort findet sich ja bei Entstehendem und Untergehendem etwas Unbegrenztes ein, da sie doch zusammenhängend sind, und es kann weder etwas werden, was nicht schon W erdevorgang hinter sich hat, noch etwas geworden sein, was nicht vorher auch im Werden begriffen war; und genau so gilt das auch von Untergehen und Untergegangensein: Immer wird Untergegangensein vor einem Untergehen liegen, und ein Untergehen vor Untergegangensein. - Somit ist einsichtig: Gewordenes muß vorher im Werden begriffen gewesen sein, und Werdendes muß vorher auch schon geworden sein; jede Größe und jede Zeit ist doch immer teilbar. Folglich, das (zeitliche) »worin« dieses Vorgangs, davon findet man nie ein (wirklich) Erstes. 7 Da alles, was sich bewegt, dies in der Zeit tut, und zwar in einem Mehr (an Zeit) über eine größere Erstreckung, 6! so ist es in unbegrenzter Zeit unmöglich, eine (nur) begrenzte Bewegung auszuführen, wenn es nicht immer nur die gleiche Bewegung macht und dabei über eine der Teilstrecken dieser (Gesamterstreckung) läuft, sondern in ganzer (Zeit) ganze (Strecke). Daß doch, wenn etwas sich gleichschnell fortbewegt, es eine begrenzte (Strecke) in begrenzter (Zeit) durchlaufen muß, ist klar, - nimmt man doch ein Teilstück heraus, das die ganze restlos ausmißt, dann wird es in genau gleichviel Zeitabschnitten, wieviel Teilstücke es gibt, die ganze (Strecke) durchmessen haben; folglich, da diese begrenzt sind, und zwar ein jedes durch ein »So-und-so-viel«, alle zusammen durch ein »so-undso-viel-mal«, so ist ja wohl auch die (entsprechende) Zeit bemessen: Sie wird so-viel-mal-so-viel sein, wie die Zeit für einen Teil, vervielfältigt mit der Anzahl der Teile ;62 aber wenn es nun etwa nicht gleichförmig schnell (sich bewegen sollte), so macht das keinen Unterschied. Es sei also die (Linie) AB eine begrenzte Entfernung, die (der Gegenstand) in unbegrenzter
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238al-23
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Buch VI · Kapitel 10
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doch Zeit, in der es sich bewegt, auf Grund der Tatsache, daß alles sich in der Zeit bewegt, jede Zeit aber ist teilbar, so ist es früher gezeigt. 95 Wenn also ein Punkt sich bewegt, so wird es dann eine Zeit geben, die kleiner ist als die, in der er sich um die eigenene Ausdehnung bewegt hat. Aber das kann es gar nicht geben, denn in dieser geringeren (Zeit) müßte er sich um weniger (als seine eigene Ausdehnung) bewegen; danach müßte also teilbar sein das Unteilbare in noch Kleineres, so wie ja auch die Zeit (immer) in Zeit (teilbar ist). Einzig und allein könnte doch Teilloses und Unteilbares sich (dann) bewegen, wenn in dem unzerschneidbaren Jetzt Bewegung möglich wäre; gehört doch in den gleichen Zusammenhang das »Im-Jetzt-sich-bewegen« und die »Bewegung-von-Unteilbarem«.96 Von Wechsel gibt es keine einzige Weise, die unendlich wäre. 97 Jede (Veränderung) ging ja von etwas aus zu etwas hin, und zwar sowohl die im Bereich von ausschließendem Widerspruch wie auch die im Bereich von Entgegengesetztem; also, von den (Veränderungen) im Bereich ausschließenden Widerspruchs sind die bejahende Aussage und die Verneinung die Grenze, z.B. von »werden« (ist es) »seiend«, von »vergehen« »nicht-seiend«; von den (Veränderungen) im Bereich der Entgegensetzungen (sind es eben) die Gegensätze (selbst); das sind ja die äußersten Punkte des Wechsels, also auch bei jeder Form von Eigenschaftsveränderung - aus irgendwelchen entgegengesetzten (Bestimmungen) findet Eigenschaftsveränderung doch statt-, ähnlich auch bei Wachsen und Schwinden; äußerster Punkt des W achsens ist die Grenze bei der nach Maßgabe der eigenen Naturveranlagung vollständigen 24lh Größe, (äußerster Punkt) des Schwindens ist das Heraustreten aus dieser. 98 Fortbewegung dagegen wird in diesem Sinn nicht begrenzt sein; sie (liegt) ja nicht ganz im Bereich der Entgegensetzungen. 99 Da jedoch etwas, das unmöglich geschnitten sein kann - in dem Sinn verstanden, daß tatsächlich keine Möglichkeit dazu da war, es zu schneiden, - »unmöglich« wird ja in mehreren Bedeutungen ausgesagt 100 - : da also ein in dem Sinne als unmöglich Verstandenes auch nicht im Zustand des Geschnittenwerdens gewesen sein kann, und überhaupt, da etwas, das
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241b7-20
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Buch VI · Kapitel 10
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unmöglich geworden sein kann, auch nicht werden konrite: so kann wohl auch nicht das, was unmöglich Wandel vollzogen haben kann, im Wandel zu dem sein, wohin es unmöglich den Wandel vollzogen haben kann. Wenn nun also der fortbewegte Gegenstand irgendwohin wechselt, so wird es auch möglich sein, diesen Wechsel zu Ende zu bringen. Somit ist das keine unendliche Bewegung, und (der Gegenstand) wird über keine unendliche Strecke fortbewegt werden; denn so eine ist ja unmöglich zu Ende zu bringen. Daß also in dem Sinn Wandel nicht unendlich ist, daß (seinem Verlauf) nicht durch Grenzen Ziele gesetzt wären, ist einsichtig. Dagegen, ob es in dem Sinn möglich ist, daß er der Zeit nach unendlich ist und dabei einer und derselbe bleibt, das ist zu prüfen. 102 Vollzieht er sich denn als nicht-einheitlicher, so besteht ja wohl kein Hinderungsgrund, z.B. wenn nach der Ortsbewegung eine Eigenschaftsveränderung käme, nach der Eigenschaftsveränderung ein Wachstum und dann wieder ein Entstehen. In dem Sinne wird der Zeit nach immer Veränderung sein, 103 aber es ist keine einheitliche, weil (die Abfolge) aus allen keine einheitliche ausmacht. In dem Sinne aber, daß er wirklich einheitlich verläuft, geht es nicht, daß (ein Bewegungsablauf) der Zeit nach unendlich wäre, - außer einem einzigen: Das ist die Kreisbewegung.
H.
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241b34-38 = 241b24-27 241b39-44 = 241b27-33 241b44-242a38 = 24lb33-242a5 242a38-49 = 242a5-15 Tit. 'ApTov S
Buch VII · Kapitel 1
109
eben der Art nach nicht unterschieden ist; der Zahl nach (ist es eine solche), die von einem Zahleinheitlichen aus zu einem Zahleinheitlichen hin in einer und derselben Zeit (führt), z.B. »von diesem >weiß, hier aus zu diesem >schwarz< hier hin« oder »Von dieser bestimmten Stelle zu der da«, (und das) »in dieser bestimmten Zeit«; wäre es doch in verschiedener, so wird dies nicht mehr eine zahlenmäßig einheitliche Bewegung sein, sondern (nur) der Art nach. Darüber aber ist in früheren (Ausführungen) gesprochen. 8 Es soll nun auch noch die Zeit herausgegriffen werden, in der A seine eigene Bewegung hinter sich gebracht hat, und sie sei K; ist nun die Bewegung von A begrenzt, so wird es auch die Zeit sein. Wenn denn nun also die bewegenden und die bewegten (Dinge) unendlich viele wären, so wird auch die Bewegung EFGH ... , die (sich ja) aus allen (Einzelbewegungen zusammensetzt), unendlich sein müssen; dabei mögen die Bewegungen von A, B und der anderen gleichgroß sein, es mögen die der anderen auch größer sein, es folgt, ob sie nun gleichgroß oder größer sind, in beiden Fällen, daß die Gesamtbewegung unendlich wäre; was hier möglich ist, das nehmen wir auch an. Da aber A und ein Jedes der anderen gleichzeitig sich bewegt, so wird die ganze Bewegung in derselben Zeit stattfinden wie die von A; die von A war aber in begrenzter (Zeit); (es ergäbe sich) somit: Unendliche (Bewegung) in begrenzter (Zeit); das aber ist unmöglich. 9 So möchte es scheinen, die Ausgangsbehauptung sei nachgewiesen, indessen ist sie das noch nicht, weil noch nichts Unmögliches (aus der Behauptung des Gegenteils) nachgewiesen ist. Es ist ja doch möglich, daß es in begrenzter Zeit unendliche Bewegung geben kann, freilich nicht eines Einzigen, 10 sondern von Vielen; das tritt ja auch in diesem Fall ein: Jedes davon vollzieht seine eigene Bewegung, und daß Viele sich gleichzeitig bewegen, ist nicht Unmögliches; aber wenn das, was im eigentlichen Sinn eine Ortsbewegung oder auch Körper-Bewegung anstößt, notwendig entweder in Berührung oder in Zusammenhang stehen muß mit dem, was in Bewegung gesetzt wird, so wie wir's bei allem ja sehen,11 so müssen notwendig die bewegenden und die bewegten (Dinge) einen Zusammenhang bilden oder einander berühren, sodaß aus allen
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242b63-243al6
A~AWV,
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28 lvto"n] fo·nv E: foTo" H 30 ~!a71 FK b 1 otÜTo F3 3uo tipL6J. A rnxv-rl, yeyove:v ~ icp6ocpTOCL ev -rcj> r. C:.cr-re: A&UXOV ~ µ1} A&UXOV ev he:lvcp 7tpw-rov iX1-1)6tc; e:t7te:i:v, ~ lhe: yeyove:v oöx icr-rocL, xocl IS-re: ~cp6ocp-rocL fo-rocL, ~ 25 &µoc A&UXOV xocl oö A&UXOV XOCL ISACJ>c; av XOCL µ 1i av hxyx'Y) e:tvocL. d 8' 8 &v 7J 7tp6-re:pov µ1} eylyve:-ro, yeyove: XOCL fo-rw ev -rcj> ecrx_iX.-rcp O'TE AS: c':>an 'IJ K: i:>O'TE e! ~· E 7tpÖlTOV tv lKElV A 7tpÖJTO> E' 24 OÖK fo-rtv F 25 oö] f''i K av om. J 1 f''i EHKS: oÖK FIJ '26 av pr. E 1KAS: om. E1 28 a. xp6v To A 29 J.Pbvw 1h6f'O> H 30 oÖK] Ka.! oÖK F 31 a.ri ouv K• •lva.[ nva. FHIK 264• l. 'J20vo~ ~v tv A tyeveTo IJ 6 om. f Myo, fo-ro« KAP ToL, E•AP: om. E'K 3 oo] ili K t:x,6f'EVOV i!a-rtv EKS: ta-rtv t:x.6f'EVOV A 4 o! ... i!ip·~~- om. H 5 x:p6v~ om. H 6 tyllvoTo 'IJ E 2KAS: om. E 1 7 Abyo,, maTe6aec oux fo-rw. d o?iv -rou-r' &.3uvoc-rov, &.viXyx"Y) 20 fo-roccrflocL E7tl TOU r. oux &poc µloc ~ xlv"Y)crLc;" ~ yiip 3LIXAOCµßocvoµE:v"Y) cr-riXcrEL oö µloc. hL xocl EX -r&v3E rpocvi;pov xoc66"Aou µii"A"Aov 7tEpL ri;,Xcr"Y)c; XLv~crEwc;. d yiip oc7tocv -ro xwouµEvov -r&v dp"Y)µEvcuv TLVOC XLVEi-rocL xw~crEwv XIXL ~pEµEi -r&v &.v-rLXELµEvcuv ~pEµLWV (oö yiip ~V 11.AA"Y) 7tocpii TIXUTIXt;), TO 3E: µ~ 25 octd xLvouµEvov -r~v3E -r~v xlv"Y)crLV (Myw 3' öcrocL ~-rEpocL -rcji & 3EL, XIXL µ~ Et n µ6pL6v ecr-rLv -r~c; ÖA"Y)c;) &.viXyx"Y) ri;p6-rEpov ~pE µi;iv -r~v OCVTLXELµEV"Y)V ~pEµlocv (~ yiip ~pEµloc cr-rEp"Y)crLc; xLv~ crEcuc;)· d o?iv Evocv-rlocL µE:v xLv~crELc; ocl xoc-r' EU6Eiocv, &µoc 3E: µ ~ Ev3EXETIXL XLVEi:crflocL -riic; Evocv-rlocc;, TO OC7t0 TOU A 7tpoc; 30 TO rpEp6µEvov oux &v rpEpOLTO &µoc XIXL OC7t0 TOU r 7tpoc; TO A· E7tEL 3' oux &µoc rpEpETIXL, XLV~crETIXL 3E: TIXU'r"Y)V T~V xlv"Y)(JLV, &.viXyx"Y) 7tp6-rEpov ~pEµ ~(JIXL 7tpoc; -rcji r· IXU'r"Y) yocp ~V ~ OCVTLXELµEV"Y) ~pi;µ[oc "TI OC7t0 TOU XLV~(JEL. 3~AOV -ro[vuv 264b EX TWV dp"Y)µE:vwv OTL oux fo-rocL cruvEx~c; ~ xlv"Y)crLc;. ~TL 3E: xocl o3E 0 Abyoc; µiiAAOV OLXELOt; TWV dp"Y)µE:vwv. &µoc yiip ~rp flocp-rocL -ro ou AEuxov XIXL yE:yovE AEux6v. d o?iv cruvEx~c; ~ &."A"Ao[wcrLc; de; AEUXOV XIXL EX AEUXOU XIXL µ~ µEVEL TLVii xp6vov,
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14 8< E'A t"t Tli r om. EK 15 ÖTTov Spenge! ~y FK 12 et T-!.' om. F 8HK 2t. To om. F y&p x1X( Toü E 26 XIXt TOÜ ~ KA TOÜ ... TOÜ Spenge!: TO y XIX( TOÜ y_TO n 27 xlXt TOÜ ß Aldina: om. n 28 X1Xt] XIXt TOÜ E1 IXÖTÖ>V !!XIXO'TOV IJK: !!x1Xv Ff! 29 xLvE!TIXL öcp' !x&:aTou H: öcp' l:x&:aTou &:tt XLVE!TIXL 1 30 '1 om. E &7t••poL EJ: &mLpov FK y.voµ.ev11v, otov Tov T6v3• F TOÜ 1XÖT0Ü EI
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23 tO'Etc; ib. 11 otl ~8ovoti xoti otl Mitott &:A>-ot&iaetc; 247a16 ~ xot· xlot xoti ~ &:pe-r~ oöx lliw &iaetc; ib. 19 it&c; tao-rotx~c; 249a29 lliot6lTtXOc; 257a24 &Aoyoc; 252a24
* Das Zeichen )( bedeutet Gegensatz
308
Index verborum
&AcrLs 20lal 9 &Ac.is 198b22 &µoc 218a25; 226bl8,21; 243a4,34 ocµocpTÖtve:Lv 213a24 ocµ6tpn1µoc l 99b4 ocµocpTLoc l 99a33 &.µeye:6e:s 267a23 &.µe:pe~ oux fonv foxocTov Tou ocµe:poÜs 231 a28 oull€v TW\I cruve:xwv &.µe:pes 233b32 &µe:p€s ocµe:poüs €x6µe:vov 236bl2; 237b7 xLv1JO"Ls oux fonv €11 TCJl &.µe:pe:L 239a4 OU XL\IE:LTOCL 24Qb8; 258b25 (cf. ib. 18) def. 240b12 (cf. 231b3) TO XLVOÜ\I 7tpWTO\I ocµe:pe~ 266a 10-267b26 &.µe:TocßA 1J 206b28 18Sa33 xoc.T' e:!8o.; X xoc.Toc 7tA~6o.; l 87b9 ev Tci> O'Uve:xe:';. 200b 17 Tou oc7te:[pou oöx foTLv &:px~ 203b7 ~ 7t[O'TL &!./.o xocl &1.1.o Aotµß&ve:a6otL ib. 27 E7tL xoc6oc.Lpfoe:L 206b 13 tv µe:ye6e:L, l(LV~O'e:L, xp6vcp
207b21 207b35
octTLOV
6J.;
ÖA7)
e:t.; &7te:Lpov tE:vocL,
ßoclll~e:Lv, 7tpOLtVOCL 209a25; 210b27; 256a17 ,28,29; Toii 22Sb34; 242a54,b33 OC7te:[pou oö6ev foTL µ6pLov ll KotTotµe:Tp~O'&L 238a12 &7te:Lpov 7tpo.; &7te:Lpov oöllevoc t.6yov ~Xe:L 252a13 &:pxocl lX7tELpOL l 84b 18 lX7tELpot Tci> e:tlle:L 205a22 &7te:Lpo.; llocxruALO 222b31 µ.iiChl.ov etc; & 'Pi e~ oi') KLVeLTIXL OllO!J.Ot~eTIXL
224b8; 229a25 lx TLvoc; etc; TL 225a 1; 234bll; 241a27; 252bl0 (cf. 227a7; 235bl3; µ.eTixßoA."ijc; ety261a33) mon 225a 1 &:viXyx'I) Tpeic; e!vixL µ.eTixßoA.iXc; 225a7-b3 00)( foTL !J.E't'1XßoA."ijc; µ.eTIX" ßoA.~ 225b15-226a23 8Lixrpepe:L xw~aec.ic; 229a31 (cf.
225a34-b5; 229b13)
cXV't'L"
)(EL!J.Ell'I) 230a8 (cf. 261b21) auve:x~c; 235b24 oux foTLv &:px~ µ.e:TixßoA."ijc; 236al4 Telix ea't'iv & AEyETOtL )(IJtTOC T"l)v !J.ET1XßoA.~11 236b2 oöx fo't'Lll oö8e:µLix /Xrr;eLpoc;
241a26,b12 (cf. 265all) !J.E'l'IXAIX!J.ßiXve:Lv 233a5 !J.E'l'IXAl)Tr;TLKOll 209bl2,14 !J.ETIX~U 226b23; 227a9; 23lb8 !J.ET1Xppu6µ.t~e:Lv 185b28 !J.E'l'Ot vüv, xoct 3tfJP'YJ't"OCt xoc-roc -ro vüv 220a5; 222al0-20 duo sensus 222a20-24 _ ~-r?µov vÜv 222b8 't"WV vuv oce:t µe:'t"OC~U xp6vos 23lbl0; 237a6, 10 &:3toclpe:-r6v fo-rt, xoct E:v &7tocv-rt xp6v vÜv Ktve:r-roct ou3' ~pe:µe:r 234a24-b9; 237al4; 239b2; 241 a24 &:36voc-rov xoct dvoct KOCt VO~O"OCt xp6vov &ve:u 't"OÜ vüv 25 lbZO xp6vou 3toclpe:crts 262a30 vw36v 225b5
Soü6os 2 l 6b26
IS 7to-re: Öv 219a20,bl4,18,26; 220a8; 223a27 ayKOs 203b28; 209a3; 213al7; 216b6; 239b34 IS3e: -r63e: -rt 19lal2; 214a12 636s 220b30 63o6s l 98b24; 200b6 o1xe:fos 2 l 2b33; 246b9; 253b34; 264a7 ,b2 otxloc 188a15 o1xo36µ'Y)crts 20la18,b9 o1xo3oµtx6v 196b26 oivos 185b9; 248b8 6i:cr-r6s 239b7 ,30 l:S/.ov 184a24; 186b25; 195a21; 207a9; 210a16; 216b25; 218a33; 228bl4 'OMµmoc 206a24 oµocl.~s 223bl9; 228bl6,28; 267b3 oµocMs 223al; 228b20,23; 229a3 "ܵ'Y)pOs 221b32 oµoyvwµove:rv 187a35 oµoe:t3~s l 88a 13; 205a 13 ,b21 6µ6~u~ 197bll oµotoµe:p~s 203a21; 212b5 oµot6't"p07t0s 25 la3 l oµoVO'Y)'t"tKWs 251b14 oµo-rocx~s 237al; 248all; 249a8 oµo-rocxws 236b35 oµoü 187a29; 203a25; 250b25 oµwvuµloct 249a23 ,25 oµwvuµos 202a28; 228a25; 248b9; 249a4 6µcuv6µcus 245bl6; 246a22 6v6µoc-roc XMyos 184b 10 6~6s 224b33; 248b8 ß7te:p Öv 186a33-187all ß7te:p ~V 186a34 07t'Y)AtKOO"OÜV 187bl3; 207b32 ömcr6e:v 188a25; 205b33
323
Index verborum Ö7torncroüv 189a24; 253b23;
265a33 Ö7tOO"OC7tAOCO"tOVOÜV 204b 17 Ö7tOO"OO"OtJV 21Jb8 Ö7toTe:pocroüv 234bl 9; 238b3 07tW'~
194a8,ll
Ö7tWO"OtJV 202b5 5pe:~ts 192a6 TO rr:pwTOV urr:oxe:Lµevov l:xiicrT
s ÖA'YJ 195a8; 198a24 ci. ocv&:yx.ri
x
l 99b34-200b8 e:I3os oöx. ~xe:L 207a26 [cf. 191al0] ci. T6rr:os 209a21,b6210al3; 211b7,29-212a2; 214a 13 ci. TO oc6pLO"TO'V 209b9 )( rr:E:pcxs, rr:&:eri ib. 11 oö x.wpl~e:TcxL Tou rr:p&:yµocTos 209b23; 211b36; 214al5; 217a24 TO ocÖTo ÖA'YJ x.ocl E'VTe:t.exe:Loc 213a6 ci. x.e:v6v 214a13 µloc Twv i:voc'VTlwv 217 a22 urr:ocpx~ 247b29 urr: