Jugoslawien und Österreich 1918-1938: Bilaterale Außenpolitik im europäischen Umfeld 9783205158790, 3486561669, 3702803289, 9783205780724


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Jugoslawien und Österreich 1918-1938: Bilaterale Außenpolitik im europäischen Umfeld
 9783205158790, 3486561669, 3702803289, 9783205780724

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ARNOLD SUPPAN JUGOSLAWIEN UND ÖSTERREICH 1918-1938

VERÖFFENTLICHUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN OST- UND SÜDOSTEUROPA-INSTITUTS Band XIV HERAUSGEGEBEN VON ARNOLD SUPPAN GESAMTREDAKTION DER REIHE: ELISABETH VYSLONZIL

ARNOLD SUPPAN

JUGOSLAWIEN UND ÖSTERREICH 1918 — 1938 BILATERALE AUSSENPOLITIK IM EUROPÄISCHEN UMFELD

1996

VERLAG FÜR GESCHICHTE UND POLITIK WIEN VERLAG OLDENBOURG MÜNCHEN

Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten, der Österreichischen Forschungsgemeinschaft und dem Kulturamt der Stadt Wien.

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Suppan, Arnold: Jugoslawien und Österreich 1918 - 1938 : bilaterale Aussenpolitik im europäischen Umfeld / Arnold Suppan. Wien : Verl. für Geschichte und Politik ; München : Oldenbourg, 1996 ISBN 3-486-56166-9 (Oldenbourg) ISBN 3-7028-0328-9 (Verl. für Geschichte und Politik)

© 1996. Verlag für Geschichte und Politik. Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Katharina Uschan unter Verwendung von Abb. 31 und 45 und eines Fotos von Klaus Koch Herstellung: Druckhaus Grasl, 2540 Bad Vöslau ISBN 3-7028-0328-9 Verlag für Geschichte und Politik Wien ISBN 3-486-56166-9 R. Oldenbourg Verlag München

INHALT VORWORT

11

EINLEITUNG:

„ . . . auf die Dauer kommt man über den Nachbarn nicht hinweg" .

I . INNENPOLITISCHE STRUKTUREN

17 25

Bestimmungsfaktoren aus Staat, Gesellschaft und Politik

25

1. Geostrategische Lage und historische Kontinuität

25

2. Sprachliche, konfessionelle und soziale Gliederung

30

3. Gesellschaftliche Dynamik und Krisenerscheinungen 3.1. Die Gesellschaft in der Republik Osterreich 3.2. Die Gesellschaft im jugoslawischen Königreich

38 41 45

4. Staatsideologie und politisches System 4.1. Jugoslawien zwischen unitaristischem Zentralismus und autonomistischem Föderalismus 4.2. Osterreich zwischen Proporzdemokratie und Lagermentalität . . . .

49

I I . AUSSENPOLITISCHE STRATEGIEN

1. Internationale Politik zwischen „kollektiver Sicherheit" und Großmachtinteressen 1.1. Friedenssicherung zwischen Versailler System und Appeasement . . 1.2. Internationale Politik und Wirtschaft in Ostmittel- und Südosteuropa zwischen den beiden Weltkriegen

52 75 101

101 101 107

2. Osterreich zwischen Mitteleuropa und Donauraum 2.1. Im Kampf um das Selbstbestimmungsrecht 2.2. Neuordnung der politischen Verhältnisse mit den Nachbarn 2.3. Von Lana bis Genf und Locarno 2.4. Mit neu gewonnener Souveränität 2.5. Zwischen Zollunion und italienischem Kurs 2.6. Im Schatten des Nationalsozialismus

117 117 140 161 177 187 201

3. Jugoslawien zwischen Donauraum und Südosteuropa

221

3.1. Von der Friedenskonferenz bis zum Vertrag von Rapallo . . . . 3.2. „Der Balkan den Balkanvölkern" 3.3. Orientierungssuche zwischen Frankreich, Italien, Deutschland und Kleiner Entente 3.4. Außenpolitik unter Königsdiktatur 3.5. Annäherung an Deutschland und Italien

226 235 252 263 283

6

III.

Inhalt

ZWISCHEN D I P L O M A T I E UND SICHERHEITSPOLITIK

305

1. Diplomatie und außenpolitischer Entscheidungsprozeß

305

2. Der „Ballhausplatz"

314

3. „2uta kuca" — das jugoslawische Außenministerium

330

4. Die Anfänge der jugoslawisch-österreichischen Beziehungen 4.1. Ballhausplatz und Narodno vijece

337 337

4.2. Instruktionen und Konversationen

358

6. Das Archivabkommen vom 26. Juni 1923

362

7. Der Besuch Außenminister Nincic'in Wien (Juli 1924)

368

8. Wien als kommunistische Propagandazentrale

379

9. Die kroatische Emigration in Osterreich 9.1 Stjepan Radic 9.2 Bomben gegen die Königsdiktatur 9.3 Ausweisungen von Ustase 10. Kontakte zwischen jugoslawischen und demokraten

IV.

344

5. Die Reise Bundeskanzler Seipels nach Belgrad (Februar 1923)

387 388 395 404 österreichischen

Sozial414

11. Osterreichische NS-Flüchtlinge in Jugoslawien

421

12. Militärpolitik zwischen Belgrad und Wien 12.1 Heeresorganisation und Kundschaftsdienst 12.2 Operationspläne und Kriegsfälle

437 439 451

GRENZKONFLIKT ZWISCHEN N A C H B A R N

468

1. Zum Problem der Grenzziehung im 20. Jahrhundert

470

2. Die sprachliche Grenze in Kärnten und in der Steiermark zu Beginn des 20. Jahrhunderts 2.1. Die Sprachgrenze in Kärnten 2.2. Die Sprachgrenze in der Steiermark 2.3. Volkszählung und Sprachgrenze 1910

472 473 476 477

3. Südslawische und österreichische Grenzziehungsvorschläge 3.1. Von der Maideklaration 1917 bis zum Narodni svet 1919 3.2. Deutschösterreichische Gebietserklärungen

487 487 493

4. Erste Verhandlungen und erste Grenzkonflikte in Unterkärnten . . . .

495

5. „Denkschrift über die Möglichkeit einer Teilung Kärntens"

504

6. Konfrontationen in der Untersteiermark

511

7. Um die Demarkationslinie in Unterkärnten 7.1. Grenzkämpfe um die Jahreswende 1918/19 7.2. Die Miles-Mission

517 518 523

Inhalt

7

8. Verhandlungen der jugoslawischen Friedensdelegation in Paris 8.1. Ethnisches, strategisches oder historisches Prinzip? 8.2. Wirtschaftseinheit mit dem Norden oder Süden? 8.3. Die jugoslawisch-österreichische Grenze auf der Friedenskonferenz 8.4. Grenzziehung an der deutsch-magyarisch-slowenischen Dreivölkerecke

558

9. Die militärische Eskalation in Kärnten (29. April—6. Juni 1919)

567

10. Strategie und Politik der österreichischen Friedensdelegation in Paris

V.

.

534 534 541 545

587

11. Das Plebiszit in Unterkärnten 11.1. Politik und Verwaltung im Abstimmungsgebiet 11.2. Der 10. Oktober 1920

602 603 621

12. Die Kärntner Frage 1921

643

R E Z I P R O Z I T Ä T IN DER M I N D E R H E I T E N P O L I T I K

657

1.

662

2.

Volkszählungen und demographische Entwicklungen 1.1. Ursachen für den demographischen Rückgang der Deutschen in Slowenien 1.2. Die Deutschen in der Vojvodina und in Ostslawonien 1.3. Die Kroaten in Westungarn und im Burgenland 1.4. Die Slowenen in Kärnten zwischen Integration und Assimilation .

662 668 675 677

Minderheiten-Gesellschaften im Kampf um wirtschaftliche, kulturelle und politische Selbstbehauptung

688

2.1. Die deutschen Untersteirer und Gottscheer Dominanz in Wirtschaft und Gesellschaft Politische Uberschichtung und politische Partizipation Die Deutschen in Slowenien im Schatten des Nationalsozialismus .

690 690 695 701

2.2. Die „Donauschwaben" in Jugoslawien Die donauschwäbischen Bauern und Handwerker Politik und Schule in der Vojvodina Zwischen „Kulturbund" und „Erneuerungsbewegung"

709 709 714 721

2.3. Die Burgenländer Kroaten Rückständige Sozialstruktur Schule, Kirche, Politik

732 732 740

2.4. Die Kärntner Slowenen Loyalitätsentscheidung zwischen Osterreich und Jugoslawien Krisenhafte ökonomische Entwicklung Gesellschaftliche Stagnation Mangelnde politische Partizipation

. . .

746 746 752 755 761

Inhalt

8

3. Rechtsstellung, Gesetzgebung und Rechtspraxis 3.1. Die Minderheitenschutzartikel von Saint-Germain-en-Laye 3.2. Staatliche Gesetzgebung und Rechtspraxis in Jugoslawien 3.3. Staatliche Gesetzgebung und Rechtspraxis in Österreich

765 768 778 791

4. Osterreich, Jugoslawien und ihre Minderheiten vor dem Völkerbund . . 4.1. „Slowenischer Schulverein in Klagenfurt" 4.2. „Deutsches H a u s " in Cilli 4.3. Österreichische Volkszählung 1934 4.4. Minderheitenschutz vor dem Völkerbund

797 798 801 809 813

5. Die 5.1. 5.2. 5.3. 5.4.

819 819 831 838

5.5. 5.6. 5.7. 5.8.

5.9.

VI.

. . . .

Minderheiten als Objekte der bilateralen Politik „Reziprozität" unter Pasic und Seipel Die Kärntner Schulfrage 1923/24 Minderheitenpolitik unter Pribicevic und Ramek Das Projekt einer „slowenischen Kulturselbstverwaltung'' in Kärnten Burgenländer Kroaten und Kroatien Kärntner Slowenen zwischen jugoslawischer und österreichischer Schulverwaltung Die deutsche Minderheit in Slowenien unter österreichischer Beobachtung Die Donauschwaben in der reziproken Minderheitenpolitik . . . . Kritik am Schulwesen Die Wende nach dem Sommer 1930 Forderungen und Bestandsaufnahmen vor dem „Anschluß"

854 867 875 885 891 892 901 909

D E R N A C H B A R ALS F R E U N D UND F E I N D

923

1. Zur Entstehung von nationalen Geschichtsbildern und Stereotypen . . .

925

2. Osterreich, Südslawen und Deutsche 2.1. Deutsche und Slowenen in Innerösterreich 2.2. Die Kroaten zwischen Militärgrenze und Wiener H o f 2.3. Die Habsburger und die Serben

929 930 934 937

3. Fremdbilderund Selbstbilder 1 9 1 8 - 1 9 3 8

941

4. Nationale Gedenktage 4.1. Der 10. Oktober 1920 in Kärnten und Slowenien 4.2. Serbische Gedenktage zwischen Sabac und Sarajevo 4.3. Jubiläen der Deutschen in Jugoslawien

948 949 958 963

5. Irredenta und Revisionismus 5.1. Slowenische Irredenta zwischen Plebiszit-und Anschlußfrage . . . Im Falle des „Anschlusses": „Slowenisch-Kärnten" an Jugoslawien Fürstenstein und Herzogstuhl „ . . . kein Slowenien ohne Görz, Triest und Klagenfurt"

967 968 969 977 981

Inhalt

9

„Österreich gehört zu Deutschland, Kärnten gehört zu Jugoslawien" 986 Kärntner Slowenen in Kärnten und Slowenien 990 Wiege des slowenischen Volkes 995 5.2 Ansätze eines deutsch-österreichischen Revisionismus 1002

VII.

VIII.

K O O P E R A T I O N U N D K O N F R O N T A T I O N IN DER W I R T S C H A F T

1012

1. Volkswirtschaften zwischen Ressourcen und Mobilisierung 1.1. Jugoslawien zwischen Agrar- und Finanzkrise 1.2. Österreich zwischen Struktur-und Bankenkrise

1012 1012 1027

2. Vom geschützten Binnenmarkt zur Konkurrenz am Weltmarkt . . . . 2.1. Die Außenhandelspolitik Österreichs 2.2. Die Außenhandelspolitik Jugoslawiens

1052 1054 1071

3. Von der Kompensation zum provisorischen Handelsvertrag

1086

4. Beschlagnahmungen und Sequester 4.1. Der Griff nach dem „feindlichen" Vermögen 4.2. Das Sequester-Abkommen 1923

1097 1097 1104

5. Handelspolitische Aktion 1923 und Handelsvertrag 1925

1112

6. Handelsrestriktionen in der Weltwirtschaftskrise

1119

7. Zur Strategie der Außenhandelspolitik in den dreißiger Jahren

1127

RESTAURATION ODER A N S C H L U S S ?

1144

1. Österreich im Kräftefeld der Kleinen Entente 1145 1.1. Absicherungen der Friedensverträge 1145 1.2. „Anschluß"-Diskussionen und Ost-Locarno 1148 1.3. Seipel 1928: „Österreich ist für die Kleine Entente nicht zu haben" 1153 1.4. Zwischen Zollunionsprojekt und Tardieu-Plan 1158 2. Restauration oder „Anschluß" im Schatten Hitlers 1160 2.1. Die Tschechoslowakei zwischen Restauration und „Anschluß": „Österreich soll österreichisch bleiben . . 1162 2.2. Ungarn und der „Anschluß": „Nach dem Rheinland wird Österreichs Eingliederung erfolgen" 1175 3. „Revision bedeutet die Zerstörung Jugoslawiens!" 3.1. Der „Anschluß" als Ansatz zur Problemlösung 3.2. Im Falle der Restauration der Habsburger: „ . . . mobiliser pour passer les frontieres de l'Autriche" 3.3. Akzeptanz der Rheinlandbesetzung — Protest gegen die Bundesdienstpflicht 3.4. Kritik an Stojadinovic'Außenpolitik

1191 1192 1195 1201 1204

10

Inhalt

3.5. Die Restaurationsfrage zwischen Jugoslawien und Deutschland . 1209 3.6. „ . . . die österreichische Frage als reine innere Angelegenheit des deutschen Volkes" 1214 3.7. Jugoslawiens Reaktionen auf den „Anschluß" 1215 ZUSAMMENFASSUNG : NACHBARSCHAFT ZWISCHEN KOOPERATION UND KONFRONTATION

1223

Q U E L L E N - U N D LITERATURVERZEICHNIS

1239

ABKÜRZUNGEN

1282

TABELLEN

1284

ORTSREGISTER

1305

PERSONENREGISTER

1330

BILDNACHWEIS

1348

ABBILDUNGEN KARTEN

Für Maria und Isabella

VORWORT Die Idee zu dieser Arbeit entstand im Herbst 1974 während eines längeren Forschungsaufenthaltes in Zagreb. In diesen Monaten war zwischen der Socijalisticka Federativna Republika Jugoslavia und der Republik Osterreich wieder einmal ein politischer Konflikt über die Minderheitenfrage in Kärnten ausgebrochen. Ein scharfer Notenwechsel zwischen den beiden Außenministerien dokumentierte die Auseinandersetzung. Das Bundessekretariat f ü r Auswärtige Angelegenheiten der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien ließ der österreichischen Bundesregierung am 29. Oktober 1974 eine Verbalnote übermitteln, in der — „unter strikter Einhaltung der Prinzipien über die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Länder und unter Beachtung der souveränen Rechte der Republik Osterreich" — die jugoslawische Regierung, als Mitunterzeichner des Staatsvertrages, auf den zunehmenden Druck gegen die slowenische und kroatische Minderheit, „unter den Bedingungen einer großdeutschen nationalistischen Atmosphäre", aufmerksam machte und grundlegende Verpflichtungen Österreichs aus Artikel 7 des Staatsvertrages nicht erfüllt sah. Die seitens der Republik Osterreich geplante Minderheitenzählung komme einer „gewaltmäßigen Erzwingung der Minderheitenassimilierung" gleich, die ungehinderten Aktivitäten neonazistischer Kräfte stellten eine grobe Verletzung der Satzungen und des Geistes des Staatsvertrages vom 15. Mai 1955 dar. Eine Verbalnote des österreichischen Bundesministeriums f ü r Auswärtige Angelegenheiten vom 2. Dezember 1974 wies diese schwerwiegenden Beschuldigungen „entschieden" zurück, „weil sie nicht nur nicht den Tatsachen entsprechen, sondern auch Pauschalverdächtigungen beinhalten, die durch nichts bewiesen sind". Die österreichische Bundesregierung betrachtete die spezifischen Minderheitenrechte aus Artikel 7 in ihrem überwiegenden Teil als bereits erfüllt, erläuterte das provisorische Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten aus dem Jahre 1959, die Einrichtung des Bundesgymnasiums f ü r Slowenen in Klagenfurt und die Verwendung der slowenischen Minderheitensprache vor Gerichten und Verwaltungsbehörden in Kärnten. Freilich wurden Unterschiede zwischen Kärnten und dem Burgenland „aus der historischen Evolution" einbekannt: Die „aktive harmonische Mitarbeit der im Burgenland lebenden kroatischen Bevölkerungsgruppe in allen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereichen" sei nicht zuletzt daran erkennbar, daß namhafte Vertreter der kroatischen Volksgruppe im Burgenland hohe Positionen in Politik, Verwaltung, öffentlicher Wirtschaft, Schule und Kirche bekleideten. Im Gegensatz zu der von jugoslawischer Seite vertretenen Auffassung beharrte die österreichische Bundesregierung auf ihrem Recht, Minderheitenzählungen durchzuführen, um sich die f ü r die Vollziehung rechtlicher Maßnahmen erforderlichen Unterlagen zu verschaffen, und verwahrte sich schärfstens gegen den Vorwurf der gewaltsamen Minderheiten-

12

Vorwort

assimilierung. Im übrigen achteten die österreichischen Behörden „mit aller Strenge und Konsequenz" auf die Einhaltung des Verbotes jeder nationalsozialistischen Betätigung. Nicht so sehr die Auseinandersetzung der Außenpolitiker und Diplomaten belastete allerdings das „Klima" zwischen den beiden Staaten, sondern vielmehr die wechselseitige Kampagne der Printmedien, die in zum Teil stark überzogenen Leitartikeln und Kommentaren die öffentliche Meinung zu repräsentieren vorgaben. Osterreich wurde in jugoslawischen Zeitungen nichts weniger als der Diskriminierung, ja sogar des „Genocids" gegenüber seiner slowenischen und kroatischen Minderheit bezichtigt, während Jugoslawien in österreichischen Zeitungen nicht weniger deutlich an die angebliche Fragilität seines politischen Systems und seiner ethnischen Struktur erinnert wurde. Beispielhaft seien einige Überschriften und Zitate angeführt: Die Presse (Wien), 21. 10. 1974: „Kroaten-Komplott gegen Tito. Nationalisten wollen Abtrennung von Jugoslawien." Die Presse (Wien), 7. 11. 1974: Erklärung war eher zurückhaltend. Die Presse (Wien), 5.12. 1974: debatte im Nationalrat." Die Presse (Wien), 28./29.12. Scharfe Note über Minderheiten."

„Mäßigung nach einem Wink Titos? — MinicPressekampagne gegen Osterreich läuft weiter." „Belgrad attackiert Wien vor U N . Jugoslawien1974: „Belgrad schlägt Dialog mit Wien aus.

Die Presse (Wien), 31. 12. 1974: „Eingefrorene Karawankengrenze. Alle kommunalen und kulturellen Kontakte wurden von Slowenien unterbrochen." Vjesnik (Zagreb), 21. 11. 1974: „Mit der Nichterfüllung der grundlegenden Bestimmungen des Staatsvertrages über die Minderheiten erfüllt die österreichische Regierung gerade die Forderungen der großdeutschen und neonazistischen Kräfte." Politika (Beograd), 6. 12. 1974: „Österreich erfüllt nicht die Bestimmungen des Staatsvertrages. Fortsetzung der Polemik im Dritten Komitee (der U N ) . " Vecernji list (Zagreb), 9. 12. 1974: „Es sei an den Staatsvertrag von 1955 erinnert, mit dem die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges Osterreich den Status eines unabhängigen Staates bestätigten, der von Hitler 1938 annulliert worden war, und daran, daß es ( = Österreich) als Teil des Reiches sogar Krieg geführt habe . . . Und dieser Vertrag verbietet das Wiederaufleben jedes chauvinistischen und typisch nazistischen Genocids." Delo (Ljubljana), 11. 12. 1974: „Der österreichische Druck verweist auf die äußerste Rechte." Vjesnik (Zagreb), 13. 12. 1974: „Organisierte Gewalt in Österreich . . . Die zuständigen österreichischen Organe haben bisher keine Bereitschaft gezeigt, die Verpflichtungen des Staatsvertrages zu erfüllen, und betreiben in der Praxis auch weiterhin eine Politik der Entnationalisierung und Assimilierung, was im Gegensatz zur Deklaration der U N über die Menschenrechte und der internationalen Deklaration über die Beseitigung aller Formen der Rassendiskriminierung steht." (Entschließung des Präsidiums der Bundeskonferenz des Sozialistischen Bundes Jugoslawiens).

Vorwort

13

Borba (Beograd), 15. 12. 1974: „Ein Dokument, das herausfordert." „Die österreichische Antwort auf die jugoslawische Note unterstreicht die Bereitschaft Wiens, jene Linie fortzusetzen, die die gutnachbarlichen Beziehungen zweier Länder gefährdet." Delo (Ljubljana), 16. 12. 1974: „ V e r l e g u n g e n , Ungenauigkeiten und willkürliche Behauptungen. Die Kommission für internationale Beziehungen des Parlaments der Sozialistischen Republik Slowenien bewertete die Antwort der österreichischen Regierung auf die jugoslawische Note." Politika (Beograd), 23. 12. 1974: „Österreich mißbrauchte unsere Loyalität." Ein ferner Beobachter hätte aufgrund dieser täglichen Zeitungsmeldungen durchaus eine schwere Störung der zwischenstaatlichen Beziehungen erwarten können. Tatsächlich aber blieben die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehungen weitestgehend intakt: — arbeiteten weiterhin etwa 180.000 jugoslawische Staatsbürger als Gastarbeiter in Österreich; — fuhren jährlich über 600.000 Österreicher auf Urlaub an die jugoslawische Adria; — wurden Holz, Papier, Rinder, Maschinen aus Osterreich nach wie vor über jugoslawische Häfen (Köper, Rijeka) in den arabischen Raum und nach Ubersee exportiert; — verstärkte sich der „kleine Grenzverkehr" zwischen den Bundesländern Burgenland, Steiermark und Kärnten einerseits, der Sozialistischen Republik Slowenien andererseits; — verdichteten sich die bilateralen kulturellen Kontakte durch Ausstellungen, wissenschaftliche Symposien, Konzerte und Dichterlesungen. Der etwas hinter die Kulissen des Tagesgeschehens blickende Zeitgenosse konnte also unschwer Disparitäten erkennen: — zwischen Außenpolitik und „öffentlicher Meinung"; — zwischen Außenpolitik und Außenhandelspolitik; — zwischen Außenpolitik und vielfältigen „privaten" Kontakten; — zwischen Außenpolitik und Außenkulturpolitik; — zwischen „öffentlicher Meinung", wie sie von den Massenmedien „gemacht" wurde, und dem wirtschafts-, sozial- und kulturpolitischen Handeln gesellschaftlich einflußreicher Bevölkerungsgruppen. Der Beobachter mußte sich zwangsläufig fragen, welche Faktoren nun tatsächlich bilaterale Beziehungen bestimmen, welche Interessen als leitende gesehen werden müssen, welche Zusammenhänge und Abhängigkeiten in diesem Beziehungsgeflecht erkennbar gemacht werden können. Erkennbar war zweifellos, daß die diplomatischen Noten und Presseartikel nur als bestimmte Reflexionen zu werten sind, die keinesfalls ein gesamtes Spiegelbild von bilateralen Beziehungen ergeben. Erkennbar war auch, daß jedenfalls historische Bedingungen einzubeziehen sind, um die verschiedenen Sentiments und Ressentiments zwischen zwei Staaten und ihren Völkern zu erfassen. Erkennbar war schließlich, daß bilaterale Beziehungen in modernen demokratischen Gesellschaften — wenn auch unterschiedlicher Ideologie- und systempolitischer Prägung — bei weitem nicht mehr ausschließlich von den jeweiligen Regie-

14

Vorwort

rangen, im besonderen von den Regierangschefs und den Außenministern, gesteuert werden können, sondern einem komplizierten Zusammen- und Gegeneinanderwirken von politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und psychologischen Kräften unterliegen. Die Übertragung einer Untersuchung solch zwischenstaatlicher Beziehungen und Phänomene in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ergab sich aus mehreren Vorbedingungen: — Beide Staaten wurden im Herbst 1918 neu gebildet, zum größeren Teil aus einem gemeinsamen Vielvölkerstaat. Die ethnische Nachbarschaft von Deutschen und Slowenen, Kroaten und Serben (mit den beiden letzteren freilich nur über Sprachinseln in Westungarn, in der Gottschee, in Slawonien und in der Vojvodina) erfuhr durch die staatliche Grenzziehung eine wesentliche Neuorientierung. — Die Heranziehung archivalischen Quellenmaterials zur Analyse der bilateralen Beziehungen zwischen Jugoslawien und Österreich ist im großen Rahmen nur bis zum „Anschluß" Österreichs 1938 bzw. der Zerstörung Jugoslawiens durch Hitler-Deutschland 1941 möglich. — Die Nachbarschaft der beiden Staaten, des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen bzw. Jugoslawien und der Ersten Republik Osterreich, kann im beobachteten Zeitraum von 1918 bis 1938 als abgeschlossene historische Entwicklung betrachtet werden. Der chronologische Einstieg in das ausgehende Jahr 1918 bot sich mit dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und der Gründung der beiden Staaten am 12. November bzw. 1. Dezember 1918 an. Freilich hätte eine ausführliche Erörterung der Konstituierangsphasen der beiden Staatswesen unter Einbeziehung der Grenzziehungsfragen auf der Pariser Friedenskonferenz eine eigene Arbeit dargestellt. Gerade für den Zeitraum von November 1918 bis Oktober 1920 ist außerdem auf eine Fülle neuerer Darstellungen hinzuweisen. Die Arbeit beschränkt sich daher in diesem Zeitraum auf die wesentlichsten bilateralen Kontakte zwischen den Staatskanzleien und Landesregierungen, die die Grundlagen für die späteren Kooperationen schufen. Der Terminus ad quem war mit dem „Anschluß" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 leichter zu bestimmen. Unausweichlich waren Festlegungen in der Schreibung topographischer Namen vorzunehmen. Da die Quellen — auch die deutschsprachigen (!) — keine strenge Einheitlichkeit zuließen, entschied ich mich für die Verwendung des slawischen bzw. lateinischen „V"nur in originär südslawischen Formen wie Vojvodina und Hercegovina, nicht aber in deutschen Wörtern mit slawischer bzw. lateinischer Wurzel. Bei Zitaten wurde die Schreibung in den Quellen beibehalten. Für die Ortsnamen selbst galt zwar das Prinzip der jeweiligen amtlichen Form zwischen 1918 und 1938, das freilich bei Hauptstädten und bei Orten mit sehr geläufigen deutschen Formen wie Cilli und Neusatz durchbrochen werden mußte. Daher war nach dem textlichen Zusammenhang ein Kompromiß zu treffen: ζ. B. oblast Maribor, aber Ortsgruppe Marburg des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes. Außerdem wurde bei Orten mit namhafter Minderheitsbevölkerung in Österreich wie in Jugoslawien die minderheitliche Form zumindest im Index ausgewiesen. Schließlich sei erwähnt, daß der Begriff

Vorwort

15

„Jugoslavia" (Jugoslawien) — obwohl staatsrechtlich erst seit Oktober 1929 offiziell — der national und bald auch international gebräuchlichen Verwendung gemäß bereits seit dem 1. Dezember 1918 alternierend zu „Kraljevina S H S " (Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) herangezogen wurde. Für die Unterstützung bei Erarbeitung, Fertigstellung und Drucklegung dieser wesentlich erweiterten Habilitationsschrift habe ich vielen Personen aufrichtig Dank zu sagen. Allen voran bin ich vor allem meinem akademischen Lehrer und wissenschaftlichen Mentor, Herrn Univ.-Prof. Dr. Richard G. Plaschka, verbunden, der die langjährige Forschungsarbeit mit großem Verständnis und stetem Wohlwollen unterstützt hat. Dank sage ich Herrn Univ.-Prof. Dr. Gerald Stourzh für die fördernden Beurteilungen mehrerer Vorarbeiten und für viele Hinweise zu außenpolitischen und Minderheitenfragen. Meinem kollegialen Freund, Herrn Univ.-Prof. Dr. Horst Haselsteiner, danke ich im besonderen für viele nützliche Anregungen. Wertvollen wissenschaftlichen Rat erhielt ich darüber hinaus von den anderen Kollegen des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung der Universität Wien, vor allem von den Herren Univ.-Prof. Dr. Ludwig Gogoläk (f), Gastprofessor Dr. Robert A. Kann (f), Univ.-Prof. Dr. Walter Leitsch, Univ.-Prof. Dr. Andreas Moritsch und Univ.-Prof. Dr. Max Peyfuss. Seit meiner Studienzeit hat Herr Univ.-Prof. Dr. Erich Zöllner stets Interesse an meinen Arbeiten bekundet und sie wohlwollend unterstützt. Für besondere Hinweise habe ich weiters den südslawischen Historikern Univ.-Prof. Dr. Andrej Mitrovic (Belgrad), Dr. Vuk Vinaver ( | ) (Belgrad), Univ.-Prof. Dr. Bogdan Krizman ("f") (Agram), Univ.-Prof. Dr. Bogo Grafenauer (t) (Laibach), Univ.-Prof. Dr. Mirjana Gross (Agram), Dr. Dusan Lukac (Belgrad), Univ.-Prof. Dr. Djordje Knezevic (Belgrad), Univ.-Prof. Dr. Vasilij Melik (Laibach), Univ.-Prof. Dr. Dusan Necak (Laibach), Univ.-Prof. Dr. Franc Rozman (Laibach), Univ.-Prof. Dr. Peter Vodopivec (Laibach) und Univ.-Prof. Dr. Ljubo Boban ("f") (Agram) zu danken. In Prag stand mir der Rat der Herren Univ.-Prof. Dr. Jan Havränek, Dr. Jiri Kofalka, Dr. T o m a s Vojtech (t), Dr. Eduard Kubu und Univ.-Doz. Dr. Karel Kucera (t) zur Verfügung, in Budapest der von Frau Dr. Magda Adam und der Herren Univ.-Prof. Dr. Ferenc Glatz und Dr. Lajos Kerekes (f). Meine wissenschaftliche Arbeit wäre nicht ohne die Hilfestellung vieler Archivare und Bibliothekare in Wien, Belgrad, Agram, Laibach, Klagenfurt, Eisenstadt und Prag möglich gewesen, von denen ich namentlich nachstehenden Damen und Herren danken möchte: Hon.-Prof. Dr. Leopold Auer, Dr. Horst Brettner-Messler, Clemens Höslinger, Dr. Ernst Petritsch (alle Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien), Michaela Follner (Archiv der Republik), Hofrat Dr. Peter Broucek, Leopold Moser, Hofrat Dr. Walter Wagner (t) (alle Kriegsarchiv Wien), Generaldirektor Hofrat Dr. Lorenz Mikoletzky (Österreichisches Staatsarchiv), Generaldirektor a. D. Dr. Kurt Peball (Österreichisches Staatsarchiv), Univ.-Doz. Dr. Alfred Ogris (Kärntner Landesarchiv), Dr. Felix Tobler (Burgenländisches Landesarchiv), Ferdinand Schmied ( f ) (Institut für Geschichte der Universität Wien), Dr. Manfred Stoy (Institut für Österreichische Geschichtsforschung), Dr. Peter Malina (Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien); Dr. Mirko Biljan (Arhiv Jugoslavije Beograd), Dragutin Kicevic (Arhiv diplomatske gradje SSIP Beograd), Oberst Antun Miletic (Arhiv Vojnoisto-

Vorwort

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rijskog instituta JNA Beograd), Miljenko Pandzic (Arhiv Hrvatske Zagreb), Janez Stergar (Institut narodnostna vprasanja Ljubljana); Dr. Alex Chalupa (Archiv Narodniho Muzeja Praha) und Dr. Miroslav Kudeläsek (Historicky üstav CAV Praha). Eine wesentliche Unterstützung der Publikation stellte die Aufnahme in die von Herrn Dr. Karlheinz Mack und Frau Dr. Elisabeth Vyslonzil betreute Buchreihe des Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts dar; Dr. Mack und Dr. Vyslonzil unterstützten mich beim Korrekturenlesen ebenso wie Frau Dr. Valeria Heuberger; Frau Claudia de Waal und Frau Margit Piel nahmen sich der schwierigen Registerarbeiten an; die Herren Dr. Klaus Koch und Dr. Walter Rauscher halfen beim Aufspüren weiterer Archivmaterialien. Für die umsichtige verlegerische Betreuung danke ich Frau Dr. Erika Rüdegger und Frau Dr. Ursula Huber vom Verlag für Geschichte und Politik, für das Vertrauen des Verlegers Herrn Dr. Thomas Cornides. Die Ausführung der Karten besorgte mit großer Akribie Herr Mag. Florian Parti vom Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Institut. Für sorgfältige Schreibarbeiten habe ich Frau Michaela Strauß, Frau Margit Piel und Frau Christa Stetten Dank zu sagen, für die mühevollen Korrekturarbeiten vor allem auch meiner Gattin Maria. Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, daß meine Kärntner Eltern und meine aus der Batschka stammenden Schwiegereltern zu einem vertieften Verständnis mancher Fragen beigetragen haben. Wien/Leiden, im April 1995

Arnold Suppan

EINLEITUNG „... auf die Dauer kommt man über den Nachbarn nicht hinweg" Als der Außenminister der Tschechoslowakischen Republik, der Historiker Kamil Krofta, im Mai 1938 Bilanz über „Zwanzig Jahre neues Zentraleuropa" zog, glaubte er noch immer, im Rahmen der Kleinen Entente „nicht nur den Interessen aller Nationen Zentraleuropas, sondern auch der Idee des allgemeinen Friedens, des ruhigen Zusammenlebens und der freundschaftlichen Zusammenarbeit aller Staaten und Nationen" dienen zu können. Zwar wollte er im Königspalast von Sinaia in den Karpaten einem rumänischen Journalisten gegenüber nicht bestreiten, daß sich die Kleine Entente nach Durchführung des „Anschlusses" Österreichs an Deutschland in einer neuen, schweren Lage befände, dennoch betonte Krofta — der als Diplomat auch in Rom, Wien und Berlin gewirkt hatte —, daß die Pariser Nachkriegsordnung Ostmittel- und Südosteuropas deutliche Vorteile gegenüber der 1918 aufgelösten österreichisch-ungarischen Monarchie besäße: 1.

D e r Ausgleich von 1867 habe D e u t s c h e n u n d M a g y a r e n die H e r r s c h a f t über die anderen N a t i o n e n bestätigt — die Pariser Friedensverträge a b e r hätten j e d e r N a t i o n das k o s t b a r s t e G u t g e g e b e n , n ä m l i c h sich politisch und kulturell voll auszuleben.

2.

In Cisleithanien

hätten

10 M i l l i o n e n

D e u t s c h e ü b e r 18 M i l l i o n e n A n g e h ö r i g e

anderer

N a t i o n a l i t ä t e n g e h e r r s c h t , in U n g a r n 10 M i l l i o n e n M a g y a r e n ü b e r 11 M i l l i o n e n A n d e r s n a tionale, in g a n z Ö s t e r r e i c h - U n g a r n 2 2 M i l l i o n e n D e u t s c h e und M a g y a r e n über 2 9 M i l l i o n e n A n g e h ö r i g e a n d e r e r N a t i o n a l i t ä t e n 1 — im neuen „ Z e n t r a l e u r o p a " lebten etwa 14 M i l l i o n e n E i n w o h n e r in andersnationalen S t a a t e n , u n d die Stellung dieser M i n d e r h e i t e n sei „überdies unvergleichlich b e s s e r " .

1

Nach der österreichischen Volkszählung von 1910 gaben von den 27,963.872 Staatsbürgern Cisleithaniens 9,950.266 Deutsch ( = 35,6 %) als Umgangssprache an, weiters 6,435.983 Tschechisch, 4,967.984 Polnisch, 3,518.854 Ruthenisch ( = Ukrainisch), 1,252.940 Slowenisch, 783.334 Serbo-Kroatisch, 768.422 Italienisch, 275.115 Rumänisch und 10.974 Ungarisch (nur österreichische Staatsbürger!). Nach der ungarischen Volkszählung von 1910 nannten von den 20,886.487 der Gesamtbevölkerung Transleithaniens 10,050.575 Ungarisch ( = 48,1 %) als Muttersprache, 2,949.032 Rumänisch, 2,037.435 Deutsch, 1,967.970 Slowakisch, 1,833.162 Kroatisch, 1,106.471 Serbisch, 472.587 Ruthenisch ( = Ukrainisch), 469.255 andere Sprachen (Roma, Slowenisch, „bunyeväcz, sokäcz" etc.). Von den 1,890.044 der Zivilbevölkerung Bosniens und der Hercegovina 1910 — unter ihnen 825.338 Orthodoxe, 612.090 Muslime und 434.190 Katholiken - sprachen 1,822.564 ( = 96 %) Serbo-Kroatisch, 22.968 Deutsch, 10.975 Polnisch, 7.886 „Spaniolisch", 7.045 Tschechisch, 6.443 Ungarisch. — Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern 1/1: Die summarischen Ergebnisse der Volkszählung ( = Österreichische Statistik, Neue Folge 1/1, Wien 1912); A magyar szent korona orszägainak 1910. evi nepszämläläsa VI: Vegeredmenyek összefoglaläsa ( = Magyar Statisztikai Közlemenyek, U j sorozat 64 [Volkszählung in den Ländern der ungarischen heiligen Krone im Jahre 1910 VI: Zusammenfassung der Endergebnisse = Ungarische Statistische Mitteilungen, Neue Serie 64]) deutsche Ausgabe, Budapest 1924; Die Ergebnisse der Volkszählung in Bosnien und der Hercegovina vom 10. Oktober 1910, ed. Landesregierung für Bosnien und die Hercegovina (Sarajevo 1912).

Einleitung

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3.

Der Zerfall der Zoll- und Währungseinheit des alten Österreich-Ungarn habe zwar zwischen den neuen Staaten Zollmauern entstehen lassen und der Handel sei durch zahlreiche Einfuhr- und Ausfuhrverbote erschwert worden — die neuen Staaten hätten aber andererseits die Möglichkeit erhalten, „sich von der früheren wirtschaftlichen und finanziellen Abhängigkeit v o n Wien zu befreien, sich eine selbständige Währung und selbständige Industrieunternehmungen zu schaffen".

Wenn auch Kroftas oberflächlicher Vergleich zwischen den Minderheitenschutzbestimmungen von 1919/20 und dem altösterreichischen Nationalitätenrecht von 1867 nicht standhält und wenn er auch die politischen und sozialen Konsequenzen der gegenseitigen Handelsrestriktionen nach 1918 unterschätzte, so vermittelt Kroftas Argumentation doch wesentliche Einblicke in die psychologische Beurteilung der Pariser Nachkriegsordnung in Ostmitteleuropa 2 . Der zum Teil am Institut für Osterreichische Geschichtsforschung der Wiener Universität ausgebildete Geschichtsprofessor scheute sich auch nicht, die Anschlußfrage explizit zu erörtern: Bei den Friedensverhandlungen habe es gewichtige Gründe gegen die Vereinigung Österreichs mit Deutschland gegeben, vor allem die Überzeugung, daß dieser Anschluß „eine große Gefahr nicht nur für die Lebensinteressen anderer Staaten und Nationen ... sondern auch für den europäischen Frieden" wäre, weil ein solch wesentlicher Machtzuwachs Deutschlands die übrigen europäischen Staaten zu einem Zusammenschluß getrieben hätte, der wiederum mit der Zeit zu einer kriegerischen Spannung und einem neuen großen Ringen — „das furchtbarer sein würde als der letzte Weltkrieg" (!) — führen müßte. Die Versagung des Grundsatzes des freien Selbstbestimmungsrechtes sei auch in der Anschauung erfolgt, „daß ein solches Untergehen Österreichs im deutschen Meer kaum ein Glück für Osterreich selber sein könne, das durch zahlreiche Lebensinteressen mit dem übrigen Zentraleuropa verbunden und durch seine Vergangenheit zu einer wesentlich anderen Art von politischem Leben erzogen war, als es in Deutschland gepflegt wurde, daß es aber sicher ein schwerer Verlust für das europäische Kulturleben wäre, wenn die geistige und künstlerische Eigenart Österreichs verschwinden sollte". Im übrigen: Auch die deutsche Bevölkerung Österreichs habe die Möglichkeit erhalten, sich selber zu regieren, ihren eigenen Staat selbst zu verwalten, ohne auf die kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit „mit dem nationalen deutschen Ganzen" verzichten zu müssen. Außerdem habe sich gezeigt, daß Osterreich nicht nur eines selbständigen Lebens fähig gewesen sei, sondern daß in seiner Bevölkerung der Wille zu einem selbständigen Leben mit der Zeit immer mehr erstarkte 3 . Krofta schrieb über die Zusammenarbeit der Staaten „Zentraleuropas", stellte sich freilich nicht die Frage, ob die „Verliererstaaten" Osterreich und Ungarn überhaupt mit den „Siegerstaaten" Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien zusammenarbeiten wollten; die Frage galt natürlich auch vice versa. Standen einer solchen multilateralen Zusammenarbeit nicht auch Barrieren im bilateralen Bereich entgegen? Barrieren zwischen der Tschechoslowakei und Osterreich, zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn, zwischen Ungarn und Rumänien, zwischen Ungarn und Jugoslawien und eben auch zwischen Jugoslawien und Osterreich? 2 3

Kamil KROFTA, Zwanzig Jahre neues Zentraleuropa, in: Prager Rundschau 1937/38, S. 1 — 10. Ebenda, 4 f.

Einleitung

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Einen Tag vor dem für Osterreich so demütigenden Zusammentreffen zwischen Hitler und Schuschnigg in Berchtesgaden am 12. Februar 1938 versuchte ein karpatendeutscher Journalist im Preßburger „Grenzboten" die Beziehungen zwischen Wien und Belgrad zusammenzufassen: — Wien und Belgrad seien nie besonders gute Freunde gewesen, weder vor dem Weltkrieg, schon gar nicht nach demselben, und sie seien es auch in der Gegenwart nicht, „obwohl zwischen ihnen ganz normale geordnete Handels- und Rechtsbeziehungen bestehen". — Bezeichnend sei, d a ß es in zwanzig Jahren zu keinem offiziellen gegenseitigen Besuch der Staatsmänner gekommen sei. (Hier übersah der Redakteur den offiziellen Besuch Bundeskanzler Seipels in Belgrad im Februar 1923 und den Gegenbesuch des Außenministers Nincic im Juli 1924 in Wien). — Jugoslawien sei zwar an der W a h r u n g der staatlichen Unabhängigkeit und Integrität Österreichs interessiert, habe aber keinerlei Bindungen in bezug auf die W a h r u n g des Friedensvertrages von Saint-Germain und der G e n f e r Protokolle 1922 übernommen. — In der Zeit der ungeheuren Spannung zwischen Italien und Jugoslawien und der Periode der ungarisch-österreichischen Annäherung an Rom habe Jugoslawien in Osterreich und U n g a r n jenen Teil des eisernen Rings gesehen, den Mussolini um Jugoslawien herum zu schmieden begann. — Das Verhältnis zwischen Wien und Belgrad gestaltete sich noch frostiger, als nach dem Juliputsch 1934 die österreichischen Nationalsozialisten in Jugoslawien freundliche A u f n a h m e fanden, andererseits aber auch schon kroatische Emigranten in Osterreich eine neue Heimat gefunden hatten. — Zwischen den beiden Staaten stehe die slowenische Frage und „das heute mehr denn je aktuelle Problem der Habsburger Restauration". — Aktuell im Februar 1938? — Die jugoslawischen Politiker führten immer wieder Beschwerden gegen die Entnationalisierungsbestrebungen Österreichs gegenüber den Kärntner Slowenen, welche auf eine vollkommene Verdrängung dieses Elements aus den gemischtsprachigen Gemeinden Unterkärntens abzielen sollten. — In der Frage der Rückkehr der Habsburger gingen die beiderseitigen Meinungen stark auseinander. Kanzler Schuschnigg — „selbst ein Monarchist" — habe der legitimistischen Bewegung durch A u f n a h m e in die Vaterländische Front einen starken moralischen Rückhalt verliehen. Jugoslawien aber verfolge diese Bewegung mit scheelen Augen, denn jede Rückkehr der Habsburger enthalte die T e n d e n z der Wiederherstellung der alten Monarchie, sie nähre zumindest die separatistischen Strömungen bei den Kroaten. — Die Versöhnung Jugoslawiens mit Italien habe zwar f ü r Belgrad die G e f a h r einer nördlichen U m k l a m m e r u n g aufgelöst, allein der Besuch des jugoslawischen Ministerpräsidenten Stojadinovic in Berlin habe zu weitgehenden, die österreichischen T e n d e n z e n stark tangierenden Beschlüssen in der Habsburgerfrage geführt. — Von einer indirekten Zustimmung Stojadinovic' zum „Anschluß" wußte der Preßburger Redakteur noch nichts. — D e r Ausweisung von österreichischen Staatsbürgern aus der Untersteiermark an der Jahreswende 1937/38 und den nunmehr ergriffenen Repressionsmaßnahmen Österreichs komme zwar im gesamteuropäischen Vergleich nur untergeordnete Bedeutung zu, sie seien aber dennoch ein Beweis dafür, daß auch zwischen den kleinen Staaten noch starke Reibungsflächen bestünden, die nicht verschwinden wollten 4 .

4

Ferdinand F L E I S C H H A C K E R , Zwischen Wien und Belgrad, in: Grenzbote (Bratislava), 11. 2. 1938; vgl. Branko P E T R A N O V I C — Momcilo Z E C E V I C , Jugoslavia 1918—1988. (Beograd 21988) 32, 159-177.

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Einleitung

Dieser knappe Überblick umfaßte zwar nicht die Gesamtheit der bilateralen jugoslawisch-österreichischen Beziehungen, deutete dennoch einige wesentliche Problemkreise an. Hinzu ist jedenfalls noch das Problem des wechselseitigen Geschichtsbildes, des Bildes vom anderen zu zählen, wie es die Belgrader „Samouprava", das Organ der Regierungspartei Stojadinovic', für die serbische Seite im Sommer 1937 knapp umriß: „In unserem slawischen Süden hat sich der einstige Zorn gegen die Türken, der sich auch in den Volksliedern widerspiegelt, später gegen Osterreich gewendet. Obwohl diese Mißbilligung in die Volkspoesie nicht eingedrungen ist, hat sie doch die Seele des Volkes e r f a ß t . . ,"5

Immerhin glaubte der Redakteur, daß in den Beziehungen zwischen Jugoslawien und Osterreich „kein Funken mehr von dem Mißmut der Vorkriegszeit zwischen Belgrad und Wien" zu beobachten sei. — Der Wunsch als Vater des Gedankens? Die umfassendste zeitgenössische Darstellung der bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Weltkriegen bot eine Sonderbeilage der Wiener „Neuen Freien Presse" am 5. Dezember 1930: „Königreich Jugoslawien. Wirtschaft, Verwaltung und kulturelle Verhältnisse." Die Redaktion wollte eine „Sondernummer ohne Politik" machen, aus dem Wunsch, „die Beziehungen der beiden Nachbarn zu festigen und alle Trübsal der Vergangenheit unter die Schwelle des Bewußtseins zu verbannen" — zwölf Jahre nach Ende eines Weltkrieges ein untauglicher Verdrängungsversuch: „Osterreich hat den dringenden Wunsch, in Frieden und Freundschaft mit dem benachbarten Königreich zu leben. Osterreich hat nur ein Interesse, nämlich den Güteraustausch zu verstärken und dadurch die Wohlfahrt beider Teile zu fördern." Die 112seitige Spezialnummer der „Neuen Freien Presse" sollte daher dem gegenseitigen Kennenlernen dienen und „aus der Abstraktheit politischer und wirtschaftlicher Begriffe hinüberlenken ins Konkrete und Faßbare". Daher wurden 52 Sachartikel über so gut wie alle finanziellen, agrarischen, industriellen und administrativen Probleme des Landes veröffentlicht — von der Budgetfrage, der Agrarkrise, der Außenhandelspolitik, der Lage der Industrie und des Bergbaues bis zur Verwaltungsreform, der Gesundheitspolitik, dem Fremdenverkehr und den schönen Künsten —, verfaßt von den jeweils führenden Experten. Die bilateralen Beziehungen wurden freilich nur in den Sektoren Außenhandel, Landwirtschaft, Investitionen, Industrie, Auswanderung und Fremdenverkehr angesprochen, allerdings in den einleitenden Statements von Altbundeskanzler Dr. Schober und Ministerpräsident General Zivkovic kurz gewürdigt. Schober: „Während meines letzten Bundeskanzlerjahres habe ich mich bemüht, eine Verbesserung des Handelsvertrages zwischen Österreich und Jugoslawien zu erreichen . . . Ich erlebte auch die Genugtuung, daß die Unterhändler beiderseits, also die Fachmänner, zu einem Übereinkommen mit uns gelangt sind, aber sie konnten sich in der jugoslawischen Heimat nicht durchsetzen, andererseits sind auch unsere Wirtschaftskreise der Verbesserung des bisherigen Vertrages nicht sehr freundlich gegenübergestanden.

5

Bozidar Nikolajf.vic, Austrija i Podunavlje (Österreich und der Donauraum), in: Samouprava (Beograd), 20.7.1937.

Einleitung

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Es ist schade d a r u m . Schade aus verschiedenen G r ü n d e n , erstens weil man schließlich z u s a m m e n k o m m e n muß, zweitens weil die Wirtschaft stärker ist als die Politik und ich aus der Geschichte weiß, daß schließlich wirtschaftliche Interessen auch die politische Entwicklung auf das stärkste beeinflussen. G e r a d e die alte M o n a r c h i e Österreich-Ungarn und ihr Schicksal können uns d a f ü r als Beispiel dienen. N u n hat die F r a g e des Bloc agraire hier vielleicht einen W e g gewiesen. Wenn J u g o s l a w i e n , auf sich allein gestellt, schon unseren M a r k t f ü r seine P r o d u k t e braucht, s o hat sich durch den Bloc agraire an dem Bedürfnisse nach einem Absatzgebiet nichts geändert, und wenn auch vielleicht politische Gesichtspunkte vorübergehend d a z u verleiten würden, andere Möglichkeiten in E r w ä g u n g zu ziehen, auf die D a u e r k o m m t man über den N a c h b a r n nicht hinweg ..

Zivkovic: „Jeder, der d a z u beiträgt, daß sich die N a t i o n e n besser kennenlernen, fördert am besten die Friedensidee und die Entwicklung guter Beziehungen zwischen den Nachbarvölkern. D e s h a l b begrüße ich den guten und nutzbringenden Beschluß der angesehenen ,Neuen Freien Presse', auch unser L a n d und dessen Bestrebungen der österreichischen und deutschen Öffentlichkeit im wahren Lichte zu präsentieren." 6

Schnitt der ehemalige Wiener Polizeipräsident Schober immerhin ein zentrales Problem der bilateralen Außenhandelspolitik an, in der Hoffnung durch bi- und multilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit die aus dem Zusammenbruch des alten Österreich-Ungarns und den Friedensverträgen entstandenen wirtschaftlichen Schäden gutmachen zu können, so begnügte sich der General Zivkovic mit einer H ö f lichkeitserklärung — auch ein Fingerzeig für eher kühle politische Beziehungen. Die vorliegende Arbeit handelt also von den bilateralen Beziehungen der beiden Nachbarstaaten Jugoslawien und Osterreich zwischen den beiden Weltkriegen, quellenbedingt vor allem von den „offiziellen" Beziehungen, d. h. von den politischen Beziehungen zwischen den Regierungen, Parlamenten, Parteien, Interessensvertretungen und Medien, von den Handels- und Kapitalbeziehungen, von bilateralen Fragen der Sicherheitspolitik, von den wechselseitigen Minderheitenfragen und von den Fragen des gegenseitigen Geschichtsbildes. Hingegen sind die vielseitig aufgefächerten und meist „privaten" Kultur- und Sozialbeziehungen (inklusive Fremdenverkehr) nur ansatzweise und beispielhaft zu erfassen. Die bilateralen Beziehungen sind daher in erster Linie als komplexe und dynamische politische Handlungs- und Wirkungszusammenhänge dargestellt, die einerseits von der Außen- und Innenpolitik der beiden Staaten geprägt, andererseits vom Kräftefeld der internationalen Politik beeinflußt sind. Unter Außenpolitik wird hiebei die Formulierung und Durchsetzung gesellschaftlicher Interessen eines bestimmten Staates als Völkerrechtssubjekt gegenüber anderen Staaten oder internationalen Organisationen in ideologischer, rechtlicher, militärischer, wirtschaftlicher, sozialer und/oder kultureller Hinsicht verstanden. Die internationale Politik setzt wiederum Interessen und Aktionen mehrerer Staaten voraus,

6

Altbundeskanzler Dr. Schober: Jugoslawien und Österreich; General Petar Zivkovic, Ministerpräsident von Jugoslawien: Für die Besserung der Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten, in: NFP, Sonderbeilage 5. 12. 1930: Königreich Jugoslawien, S. 1.

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Einleitung

stellt also die Interaktion der Außenpolitiken zweier oder mehrerer Staaten dar. Solche Interaktionen bedingen natürlich wechselseitige Abhängigkeiten der politisch handelnden Staaten voneinander, besonders deutlich im Bereich des jeweiligen Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Militärpotentials, stark zunehmend im Austausch neuer Technologien, medizinischer Erkenntnisse und anderer wissenschaftlicher Ergebnisse, mit eher rückläufiger Tendenz im nach 1918 zunehmend nationalisierten Bildungs- und Sozialbereich. Daraus resultiert, daß im Vordergrund der Betrachtung zwischenstaatlicher politischer Beziehungen Herrschaftsgefüge und Entscheidungsstrukturen, personelle Verantwortung und überpersonelle Zwangslagen, Ideologie und Massenmobilisierung in den beiden Staaten sowie ihre politischen, wirtschaftlichen, militärischen, sozialen und kulturellen Kontakte zueinander zu stehen haben 7 . Bilaterale Beziehungen als Summe von Handlungs- und Wirkungszusammenhängen zwischen zwei politischen Systemen und ihren gesellschaftlichen Umfeldern werden von einigen Grundfragen bestimmt, die im jeweiligen historischen Zusammenhang immer wieder neu beantwortet werden müssen: 1. Wie verhalten sich Völker, Nationen und Staaten zueinander? 2. Welches Beziehungsgeflecht bestimmt die bilateralen Beziehungen? 3. Welche Elemente gewährleisten bzw. gefährden die nationale und internationale Sicherheit? Welchen Wert legen die Menschen auf die Unabhängigkeit von anderen Nationen und Staaten? 4. Welche Stabilität ist dem gegebenen System, welche der vorhandenen Wirtschaftsund Sozialordnung beizumessen? Welche Legitimität kommt der Regierung und der führenden Elite zu? 5. Welche Identität bewahren die Völker, Nationen und Staaten, aus welchen Elementen setzt sich die innere Struktur dieser Identität zusammen? Wird diese „nationale Identität" von allen gesellschaftlichen Gruppen mitgetragen, gibt es Identitätsbrüche und Transformationsansätze? 8 Die Antworten werden in dieser Arbeit historisch-genetisch zu geben versucht, unter Einbeziehung struktureller Überlegungen zu den Bestimmungsfaktoren aus Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, zu den Interessen der außenpolitischen Akteure und zum außenpolitischen Entscheidungsprozeß, um die Komplexität bilateraler Beziehungen zumindest in Teilbereichen zu veranschaulichen. Im übrigen sind die jugoslawisch-österreichischen Beziehungen nicht als rein bilaterale Beziehungen zu erfassen, denn für Jugoslawien stellten seine Beziehungen zu Osterreich einen Teil seiner Beziehungen in der Kleinen Entente, zu Italien, Deutschland, Frankreich und Ungarn dar, für Osterreich seine Beziehungen zu Jugoslawien einen Teil seiner Beziehungen zu Italien, Deutschland, der Kleinen Entente, Ungarn und Frankreich. Daher sind als Rahmenbedingungen die internationalen Beziehungen im Donauraum, in Mitteleuropa und auf dem Balkan mitzuberücksichtigen. 7

8

Zur Theorie der internationalen Beziehungen vgl. die beiden Zusammenfassungen: Handwörterbuch Internationale Politik, ed. Wichard WOYKE (Opladen 1977) und Otto KIMMINICH, Einführung in das Völkerrecht (München etc. 2 1983). Vgl. Karl W. DEUTSCH, Die Analyse internationaler Beziehungen (Frankfurt/Main 1968); Internationale Beziehungen, ed. Ekkehart KRIPPENDORFF ( = Neue Wissenschaftliche Bibliothek 62, Soziologie, Köln 1973); Ernst-Otto CZEMPIEL, Internationale Politik (Paderborn etc. 1981); Paul NOACK, Internationale Politik (München S 1981).

Einleitung

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Die ansatzweise Erfassung der vielfältigen „privaten" Beziehungen konnte quellenbedingt nur in wenigen Teilbereichen versucht werden. — mit Hinweisen auf Besitzverflechtungen österreichischer und jugoslawischer Staatsbürger, die bisweilen „öffentliches" Interesse erlangten; — mit Hinweisen auf die vor und auch nach 1918 erfolgte Ausbildung jugoslawischer Staatsbürger (ζ. B. von Ivo Andric) an österreichischen Universitäten und Hochschulen, aber auch an Gymnasien und anderen Institutionen; — mit Hinweisen auf tausende Beziehungen verwandtschaftlicher Art, vor allem zwischen Slowenien und Kroatien einerseits sowie Wien, dem Burgenland, der Steiermark und Kärnten andererseits; — nicht zuletzt mit Hinweisen auf eine bilaterale Arbeitswanderung, die sowohl jugoslawische Staatsbürger nach Wien und in andere österreichische Zentren als auch österreichische Staatsbürger in jugoslawische Zentren, vor allem nach Agram und Belgrad, führte. Die Außenpolitik Jugoslawiens und Österreichs und deren bilaterale Beziehungen waren in ein europäisches Umfeld eingebettet, das mehr denn je als „Zwischenkriegszeit" 9 verstanden wird. George F. Kennan, nicht nur einer der besten Kenner der amerikanischen Außenpolitik seit 1938, sondern auf Grund seiner Missionen in Prag, Berlin und Moskau auch einer der besten amerikanischen Experten auf dem Gebiet der Außenpolitik im östlichen Europa des 20. Jahrhunderts, umreißt die Problemstellung: "The chauvinism, this morbid form of nationalism, was one of the two fundamental causes of the First World War (the other being the failure of statesmen and of educated opinion generally to recognize how modern industry and technology were affecting the usefulness of war as an instrument of national policy). And the First World War was the great formative catastrophe of the European civilization of this century, not only impoverishing in the most serious way the societies of the principal participants but also becoming the true source of the two great totalitarian movements of midcentury — the Soviet Communist and the Nazi. But beyond that, nationalism of this sort has, in combination with the militarism it encourages, eaten deeply, down to the present day, into the spirit and the consciousness of millions of people, distorting their images of external reality and of themselves . . ,"10

9 10

Vgl. H u g h SETON-WATSON, Eastern Europe between the Wars (Seattle & Washington 3 1962). George F. KENNAN, Around the Cragged Hill. A Personal and Political Philosophy ( N e w York London 1993) 80. Vgl. auch die modellhafte Studie von Arnold WOLFERS, Britain and France between T w o Wars. Conflicting Strategies of Peace since Versailles ( N e w York 1940).

I. I N N E N P O L I T I S C H E

Bestimmungsfaktoren

S T R U K T U R E N

aus Staat, Gesellschaft und Politik

„Objektiv feststellbare Gegebenheiten nicht zu beachten, ist gefährlich ...", warnt der ehemalige Secretary of State, Henry Kissinger, den angehenden Staatsmann aus der Perspektive des Historikers. Der Außenpolitiker darf zwar nicht erwarten, daß ihm der Blick in die Geschichte zu einer allgemeinen Theorie von nationaler oder bilateraler Außenpolitik verhülfe, in der die Auflösung zeitgenössischer Probleme schon enthalten wäre. Dennoch sind im historischen Rückkopplungsverfahren geschichtliche Konstanten festzustellen, die immer wieder in den Vordergrund treten: — die geostrategische Lage des Staatsgebietes und seine historische Kontinuität; — die sprachliche, konfessionelle und soziale Gliederung der Bevölkerung; — die gesellschaftliche Struktur und das politische System; — die Rohstoffreserven und ihre industrielle Mobilisierung; — die Staatsideologie und der „Nationalcharakter" 1 .

1. GEOSTRATEGISCHE L A G E U N D HISTORISCHE K O N T I N U I T Ä T

Der Einfluß des Staatsgebietes und seiner geographischen Lage auf die Bedingungen auswärtiger Politik ist nicht in Zweifel zu ziehen. Ohne aus dem geographischen Milieu — etwa den Böden, der Flora und dem Klima — und der unveränderlichen Lage eines Gebietes auf einer physikalischen Landkarte deterministische Schlüsse ziehen zu wollen, daß bestimmte Beziehungen von Menschen „naturgesetzlich notwendige" seien, so sind bestimmte geographische Voraussetzungen f ü r die Außenpolitik eines Staates eben in Betracht zu ziehen: — die Lage im übergeordneten Großraum (Mitteleuropa, Donauraum, Balkan) unter Berücksichtigung der Nachbarn; — das Vorhandensein „natürlicher" (Gebirgszüge, große Flüsse) oder offener Grenzen; — die Lage am Meer oder als Binnenland 2 . Die Republik Österreich mit ihren 83.853 km 2 setzte sich aus den Gebieten der Ostalpen, einem Teil des Donautales und Ubergangslandschaften zum böhmischmährischen Raum sowie zur Pannonischen Tiefebene zusammen und lag somit im Schnittpunkt europäischer Verkehrslinien: 1 2

Henry A. KISSINGER, Memoiren. Band I: 1 9 6 8 - 1 9 7 0 (München 1979) 83. Carsten GOEHRKE, Die geographischen Gegebenheiten Rußlands, 161; Raymond ARON, Frieden und Krieg. Eine Theorie der Staatenwelt (Frankfurt/Main 2 1986) 217—249.

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Innenpolitische Strukturen

— von Mitteleuropa nach Südeuropa (München - Mailand); — von Mitteleuropa nach Südosteuropa (München - Salzburg - Villach - Laibach Agram - Belgrad - Nis - Sofia - Istanbul/Saloniki - Athen); — von Ostmitteleuropa nach Südeuropa (Krakau - Brünn - Wien - Villach Venedig); — von Mitteleuropa in den Donauraum (München - Salzburg - Wien - Budapest Bukarest). Schon aus dieser geostrategischen Lage als Binnenstaat heraus resultierte das verhältnismäßig große Interesse aller Nachbarstaaten an den Entwicklungen in Osterreich, besonders seitens der Großmächte Deutschland und Italien, aber auch seitens der Tschechoslowakei, Ungarns und Jugoslawiens, nicht zuletzt der entfernteren Großmacht Frankreich. Die Grenzen Österreichs selbst — insgesamt 2.707 km — waren lediglich gegen Süden hin einigermaßen geschützt, ziemlich offen hingegen nach Osten, Norden und Westen. Die gemeinsame Staatsgrenze mit Jugoslawien betrug 310 km. Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen stellte landschaftlich einen der vielfältigsten Staaten Europas dar — von den Julischen Alpen im Nordwesten bis zum Balkangebirge im Südosten, von der Pannonischen Tiefebene im Nordosten bis zur Adriaküste im Südwesten. Neben der bereits angedeuteten südosteuropäischen Transversalen (München - Istanbul) gab es freilich kaum Verkehrslinien von europäischem Rang, sieht man von den Verbindungslinien Budapest - Agram - Fiume und Wien Graz - Laibach - Triest, der alten Südbahnlinie, ab. Dennoch war auch die geostrategische Lage Jugoslawiens infolge langer Grenzen (2.752 km Landgrenzen, 1.571 km Seegrenzen) ziemlich ungünstig, da es potentielle Einfallstore im Nordwesten (Wippach-Tal), Norden (entlang der Südbahn), Südosten (Nisava-Tal) und Süden (Vardar-Tal) gab, dazu noch die durchgehend offenen Grenzen gegenüber Ungarn und Rumänien. Immerhin war von den Großmächten nur Italien unmittelbarer Nachbar, alle anderen Nachbarstaaten mit geringerem Militärpotential als Jugoslawien ausgestattet 3 . Wesentlicher als die geographische erwies sich oftmals die historische Kausalität: Inwieweit kann aus einer territorialen Kontinuität oder Diskontinuität auf konstante oder geänderte Interessen, Zielsetzungen und Verhaltensmuster in der Außenpolitik geschlossen werden? Sind aus der Konservierung eines Herrschaftsraumes bestimmte macht- und sicherheitspolitische Interessen tradiert worden? Das am 1. Dezember 1918 erstmals gebildete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen konnte mit seinen 247.542 km 2 in seiner Gesamtheit weder auf eine territoriale Kontinuität noch auf einen geschlossenen Herrschaftsraum zurückblicken. Allerdings gab es Kontinuitäten von Siedlungsgebieten, die im Verlauf der Jahrhunderte ihre konkreten regionalen und nationalen Interessen entwickelt hatten: 3

Vgl. Robert Sieger, Die geographischen Grundlagen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und ihre Außenpolitik (Leipzig-Berlin 1915); Anton Melik, Jugoslavia (Jugoslawien) (Ljubljana 3 1958); PetranoviC - ZeCeviC, Jugoslavia, 144.

Geostrategische Lage und historische Kontinuität

27

— Serbien, das sowohl auf das Großreich seines spätmittelalterlichen Zaren Stefan Dusan (1346) als auch auf sein in den Revolutionskriegen des 19. Jahrhunderts von den Osmanen befreites Fürstentum, ab 1882 Königreich, zurückblickte, mit der Sumadija als Kerngebiet sowie dem Kosovo, Teilen von Makedonien, Bosnien und der Vojvodina als Außenpositionen; — Kroatien, mit nationalen Königen im 10. und 11. Jahrhundert an der Adriaküste, von 1102 bis 1918 in Personalunion mit Ungarn (bei selbständiger Königswahl der Habsburger 1527), mit dem Gebiet zwischen Varazdin und Senj als Kerngebiet und den Außenpositionen Dalmatien, Istrien, Slawonien und Teilen von Bosnien und der Hercegovina; — Slowenien, mit Berufung auf das slawische Fürstentum Karantanien im 7. und 8. Jahrhundert, seit dem Hochmittelalter bis 1918 aufgeteilt auf die österreichischen Herzogtümer Krain, Steiermark und Kärnten, die Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, die Stadt Triest, das nördliche Istrien und das ungarische Prekmurje, mit Krain und der Untersteiermark als Kerngebiet; — Bosnien und die Hercegovina, als spätmittelalterliches Königreich 1463 von den Osmanen erobert und bis 1878 beherrscht, dann von Österreich-Ungarn okkupiert, 1908 annektiert; — Montenegro, mit einer politischen Sonderentwicklung im 11. und 12. Jahrhundert (Zeta), dann wieder seit dem Ende des 17. Jahrhunderts und als selbständiges Fürstentum/Königreich 1878/1910; — Makedonien, im Mittelalter zuerst von den Bulgaren, dann von den Serben beherrscht, nach der Lösung aus dem Osmanischen Reich 1912 zwischen Serbien, Griechenland und Bulgarien aufgeteilt; — die bis 1918 südungarische Vojvodina, ethnisch stark gemischt, die Wiege der serbischen Aufklärung, auch von katholischen Bunjevci und Sokci bewohnt, als administrative Einheit zwischen 1849 und 1860 zusammengefaßt 4 . Das neue jugoslawische Staatswesen konnte sich daher auf längere politisch-territoriale Traditionen nur im serbischen, kroatischen, slowenischen und montenegrinischen Kerngebiet stützen und sah sich 1918/20 mit durchwegs umstrittenen Grenzfragen zu den meisten seiner Nachbarn konfrontiert: — mit Italien um Dalmatien, Fiume, Istrien, Görz-Gradisca und Triest; — mit Osterreich um Unterkärnten und die Untersteiermark; — mit Ungarn um Prekmurje, Medjimurje, die Baranja, die Batschka und das Banat; — mit Rumänien ebenfalls um das Banat;

4

Als Zusammenfassung zur Geschichte der südslawischen Völker sei verwiesen auf: Istorija srpskog naroda (Geschichte des serbischen Volkes), ed. Srpska knjizevna zadruga, 6 Bde. (Beograd 1 9 8 1 - 1 9 8 8 ) ; Ferdo SlSlt, Pregled povijesti hrvatskoga naroda (Überblick der Geschichte des kroatischen Volkes) (Zagreb 4 1975); Zgodovina Slovencev (Geschichte der Slowenen) (Ljubljana 1979); Historija naroda Jugoslavije (Geschichte der Völker Jugoslawiens), ed. Branislav DJURDJEV, Bogo GRAFENAUER, DuSan PEROVI£, Jaroslav SIDAK, Jorjo TADI°> Bericht Hoffinger an BMfÄ, 13. 1. 1922 - AdR, NPA Südslawien I/III, G.Z1. 458/1B, Kt. 694. 102 Chiffre-Telegr. Hoffinger an BMfÄ, 31. 1. 1922; Chiffre-Telegr. Hoffinger an BMfÄ, 7. 2. 1922 AdR, NPA Südslawien I/III, G.Z1. 458/1B und 543/1B, Kt. 694. 103 Ziffern-Telegr. Hennet an Hoffinger, 4. 2. 1922 - AdR, NPA Südslawien I/III, G.Z1. 458/1B, Kt. 694. Hoffinger wurde auch angewiesen, bei einer neuerlichen Erwähnung der Vertragsfrage durch Nincic auf „die für Osterreich dringend gebotene Rücksichtnahmen auf Italien" hinzuweisen.

358

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

sich um die Erledigung der Grenzverkehrsfragen und andere wirtschaftliche Probleme kümmern werde 104 . Gesandter Egger hatte für seine Spezialmission eine genaue Instruktion mitbekommen, wie er auf jugoslawische Angebote zu einer politischen Annäherung zu reagieren hätte: „ . . . Sollte serbischerseits initiativ über unsere Intentionen betreffend die zukünftige Gestaltung unseres gegenseitigen Verhältnisses sondiert werden, so könnte Gesandter Egger bemerken, daß wir die Herstellung eines freundschaftlichen Verhältnisses zu S H S aufrichtig wünschen. Als geeigneter W e g hiezu erschiene uns der Abschluß eines Abkommens über die gegenseitigen wirtschaftlichen Interessen auf breiter Basis. Es könnte für ein solches Abkommen allgemeine Zustimmung in Osterreich vorausgesetzt werden, wenn sich die SHS-Regierung dazu bereit finden würde, durch ein markantes Zeichen ihre günstige Disposition im vorhinein in den schwebenden Grenzverkehrsfragen zu bekunden. Dieses wirtschaftliche Abkommen könne die Vorstufe für ein zu einem späteren Zeitpunkte abzuschließendes politisches Ubereinkommen bilden." 105

Die politischen Gespräche Eggers und Hoffingers während der Hochzeitsfeierlichkeiten dienten also zumindest der Klarstellung der österreichischen Position, was von Pasic und Nincic zweifellos zur Kenntnis genommen wurde. Und Egger unterstrich in einem Memoire nach Rückkehr aus Belgrad die Notwendigkeit, das Verhältnis zum Königreich SHS zu regeln. Die zunehmenden Währungsschwierigkeiten Österreichs und der langwierige Weg zur Völkerbundanleihe verzögerten freilich ein unmittelbares Anknüpfen an diese bilateralen Gespräche. So wurde der Plan einer Reise Bundeskanzler Seipels nach Belgrad erst wieder Ende November 1922 angesprochen 106 . Dem Geheimabkommen Nitti —Renner vom April 1920 entsprechend, erfolgte noch im Januar 1923 eine Mitteilung des Ballhausplatzes nach Rom, daß „die Rücksicht auf unsere guten Beziehungen zu Italien für unser Verhalten in Belgrad maßgebend sein" werde. Und die italienische Regierung ließ sofort mitteilen, daß sie gegen die Reise des Bundeskanzlers nach Belgrad, „bei dem gegebenen Zweck derselben, nichts einzuwenden" habe 107 . Erst nach dem Besuch Seipels in Rom entfiel diese Konsultationspflicht.

5 . D I E R E I S E B U N D E S K A N Z L E R SEIPELS N A C H B E L G R A D ( F E B R U A R

1923)

Nach dem Erfolg Bundeskanzler Seipels in Genf galt die Regelung offener Proleme mit den Nachfolgestaaten als nächstes außenpolitisches Ziel. Als der jugoslawische Außenminister Nincic gegenüber dem Geschäftsträger Hoffinger wiederholt auf seine Bekanntschaft mit Seipel und mit dem Bundesminister für Äußeres Grünberger

104

Chiffre-Telegr. Hoffinger an BMfÄ, 8. 6. 1922 -

AdR, NPA Südslawien I/III, G.Z1. 2013/LB,

K t . 4 9 6 . V g l . BALFOUR — MACKAY, P a u l o f Y u g o s l a v i a , 5 4 f f . 105 106 107

Instruktion Grünberger an Egger, 3. 6. 1922 (Streng geheim) - AdR, NPA Südslawien I/III, Kt. 694. Memoire Egger, 15. 6. 1922, pro domo - AdR, NPA Südslawien I—III, Kt. 694. Ziffern-Telegr. BMfÄ an Kwiatkowski, 20. 1. 1923; Chiffre-Telegr. Kwiatkowski an BMfÄ, 22. 1.1923 - AdR, NPA Südslawien I—III, Kt. 694.

D i e Reise Bundeskanzler Seipels nach Belgrad (Februar 1923)

359

hinwies und versicherte, daß beide Herren in Belgrad jederzeit willkommen wären, entschloß sich Seipel zum Staatsbesuch noch vor den jugoslawischen Neuwahlen am 18. März 1923108. Als Programm für die Belgrader Reise legten österreichischerseits Sektionschef Peter, Gesandter Wildner und Legationsrat Lukes fest: 1. Aussprache über den eventuellen Abschluß eines obligatorischen Schiedsgerichtsvertrages; Frage der Rückstellung unserer Missionsgebäude in Belgrad, Cetinje und Skopje; Besprechung über den eventuellen Abschluß von Ubereinkommen, betreffend den gegenseitigen Rechtshilfeverkehr (Rechtshilfekonvention, Auslieferungsvertrag, Verlassenschaftsabkommen und Konsularkonvention). 2. Wiederaufnahme von Verhandlungen zum Abschluß eines Handelsvertrages zwecks Erlangung tarifarischer Bestimmungen; Besprechungen betreffend die Anwendung des Einfuhr- und Ausfuhrregimes unter Berücksichtigung des Zusammenhanges dieser Fragen mit den Devisenvorschriften; endgültige Genehmigung der Bestimmungen, die in dem in Graz am 15. Oktober 1922 unterzeichneten Protokoll enthalten sind und sich auf die Inkraftsetzung der Konvention vom 25. Februar 1922 über den Grenzverkehr beziehen; Ratifizierung der Spezialabkommen betreffend den Touristenverkehr und den Reiseverkehr; Erleichterungen des Handels von Radkersburg mit den benachbarten Bezirken im Königreich SHS; Behandlung der österreichischen Versicherungsgesellschaften im Königreich SHS. 3. Abschluß der Verhandlungen betreffend die Frage der Sequestration österreichischer Güter und die damit zusammenhängenden finanziellen Fragen: nämlich Regelung der in alten österreichisch-ungarischen Kronen aufgelaufenen Schulden und Forderungen; Verlegung des Sitzes von Produktions- und Transportunternehmungen und Vereinbarung über die sogenannten bosnisch-herzegowinischen Aktiva, es sei denn, daß die gerade jetzt in Belgrad hierüber geführten Verhandlungen, deren günstiger Ausgang sicherlich eine für den projektierten Besuch vorteilhafte Atmosphäre schaffen würde, inzwischen zum Abschluß gelangt sein sollten. 4. Regelung der Frage der auf dem rechten Ufer der Mur gelegenen Liegenschaften, die der Gemeinde Radkersburg und Fonds und Einrichtungen in dieser Stadt gehören; Regelung gewisser Fragen mit dem Militärliquidierungsamt; bosnischherzegowinische Pensionen; Zoll- und Paßkontrolle in den Schnellzügen Triest — Wien und Agram — Prag; Verhandlungen zwecks allfälliger Verbesserung und Ratifizierung des Protokolles von Klagenfurt vom 9. Mai 1921 betreffend den Transitverkehr in seiner Gänze; Heimschaffung der österreichischen Eisenbahnwagen mit Schmalspurweite und der Wagen, die der Leihgesellschaft und den Privateisenbahngesellschaften gehören, in Gemäßheit des Protokolles von Porto Rose.

108

Vgl. PETRANOVIC — ZE0EVI£, Jugoslavia, 228. Bei der SkupStina-Wahl v o m 1 8 . 3 . 1923 konnte Pasic die Stimme seiner Radikalen Partei gegenüber 1920 verdoppeln und den Stimmenanteil von 1 7 , 7 % auf 25,6 % erhöhen, somit die Demokratische Partei deutlich überholen. Zweitstärkste Partei wurde allerdings die Kroatische Bauernpartei Stjepan Radic', der ebenfalls seine Stimmenanzahl verdoppelte und von 14,3 auf 21,8 Prozentpunkte anstieg.

360

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

5.

Entschädigung für die Schäden, die durch die militärische Okkupation Südkärntens verursacht worden sind; Entschädigung von Militärpersonen, welche in Trebinje ihre Privateffekten verloren haben; Entschädigung für Schlepperladungen, die auf der D o n a u im Winter 1918/1919 sequestriert worden sind; Ratifizierung des am 27. Januar 1922 in Graz geschlossenen Ubereinkommens über Pässe und Paßvisa; Erleichterungen für die Gewährung von Paßvisa durch die diplomatischen und konsularischen Behörden des Königreiches SHS 1 0 9 . Auf Grund der vom Ballhausplatz angemeldeten Diskussionspunkte erstellte das jugoslawische Außenministerium folgendes Verhandlungsprogramm: 22. Februar 1923, 16 Uhr im Ministerium des Äußeren: A) Zusammenkunft der Minister; von SHS-Seite die Minister: Nincic (Außeres), Markovic (Justiz); Generalsekretär Gavrilovic, Gesandter Popovic; österreichische Experten: Peter, Lukes, Wildner, Hoffinger; Gegenstand: Sequester. B) Konferenz der Sachverständigen für die strittigen Fragen nach dem Friedensvertrag: Okkupationsschäden in Südkärnten, Effekten der Besatzung von Trebinje, Warenbeschlagnahme auf der Donau, Palais in Belgrad, Cetinje und Skopje; Immobilien der Stadt Radkersburg am rechten Murufer; bosn.-herzegow. Pensionen. Von SHS-Seite nehmen teil: Prof. Arandjelovic, ein Experte des Justizministeriums, die Herren Subotic und Vigele der Abteilung für internationale Verträge; österreichische Experten: Wildner, Hoffinger. 23. Februar, 10 Uhr 30 Ort: Ministerium des Äußeren A) Zusammenkunft der Minister wie am Vortag; statt des Justizministers nimmt der Handelsminister teil; österreichische Experten: Wildner, Hoffinger; Gegenstand: Handelsvertrag. B) Zusammenkunft der Experten, u. zw. von SHS-Seite: Vasa Lazarevic, Chef der Staatspolizeisektion im Ministerium des Innern; Derocco, Chef der Verkehrssektion im Verkehrsministerium; Radosavljevic, Chef der Sektion für Banken und Versicherungen im Handelsministerium; Fotic von der Generalzolldirektion; österreichische Experten: Lukes, Hoffinger, Wildner; Gegenstand: Genehmigung des Grazer Paßprotokolls, Grenzverkehr und einzelne Spezialkonventionen: Touristen- und Weideverkehr, Handelsverkehrserleichterungen für Radkersburg, Behandlung der österr. Versicherungsgesellschaften; Abkommen vom 25. Januar 1922; Paß- und Visafragen; Zoll- und Paßrevision in Zügen; Verhandlungen über Abänderungen und Ratifikation des Protokolls von Klagenfurt; Zurückstellung der schmalspurigen Eisenbahnwaggons. 23. Februar, 16 Uhr Fortsetzung der Besprechungen, sowie erforderlich, eventuell Behandlung neuer Fragen; Regelung einzelner Fragen mit dem Militärliquidationsbüro und eventuelle Konversation über eine Rechtsschutzkonvention; österreichische Experten: Wildner, Peter;

lc

" Aktennotiz Peter, Wildner und Lukes: Programm für die Belgrader Reise, o. D. — AdR, NPA Südslawien, G.Z1. 715/1, Kt. 694.

Die Reise Bundeskanzler Seipels nach Belgrad (Februar 1923)

361

24. F e b r u a r vorläufig frei.

Parallel zum Arbeitsprogramm legte die königliche Regierung auch ein gesellschaftliches Programm fest: 21. F e b r u a r 1923 A n k u n f t in Belgrad 17 U h r 40; E m p f a n g auf dem B a h n h o f d u r c h M i n i s t r e - a d j o i n t Gavrilovic in V e r t r e t u n g des Ministerpräsidenten u n d des Ministers des Ä u ß e r e n , da ersterer w e g e n seines h o h e n Alters, letzterer wegen kürzlich ü b e r s t a n d e n e r K r a n k h e i t s c h o n u n g s b e d ü r f t i g ist; F a h r t in die Quartiere; Abendessen ad libitum. 22. F e b r u a r 1923 10 U h r 15 Einschreiben im H o f m a r s c h a l l a m t 10 U h r 30 Besuch beim Ministerpräsidenten im Ministerratspräsidium u n d beim Minister des Ä u ß e r e n f o r m l o s e V o r b e s p r e c h u n g 13 U h r D e j e u n e r beim Ministerpräsidenten 16 U h r K o n f e r e n z im Ministerium des Ä u ß e r e n 20 U h r D i n e r u n d d a r a u f f o l g e n d e r R o u t beim Minister des Ä u ß e r e n . 23. F e b r u a r 1923 10 U h r 30 K o n f e r e n z im Ministerium des Ä u ß e r e n 13 U h r D e j e u n e r bei H o f (noch nicht g a n z sicher, da K ö n i g Alexander erkrankte) 16 U h r K o n f e r e n z im Ministerium des Ä u ß e r e n 21 U h r 30 R o u t auf der österreichischen G e s a n d t s c h a f t . 24. F e b r u a r 1923 13 U h r 30 Intimes D e j e u n e r auf der österreichischen G e s a n d t s c h a f t 17 U h r E m p f a n g d e r Pressevertreter d u r c h den H e r r n B u n d e s k a n z l e r auf der österreichischen G e s a n d t s c h a f t . 19 U h r 40 Abreise nach Wien.

Da König Alexander tatsächlich für zehn Tage erkrankte, fiel der Empfang bei Hof aus. Erst am 3. März 1923 konnte der König den österreichischen Geschäftsträger wieder empfangen und lobte hiebei „die hervorragende Persönlichkeit" Bundeskanzler Seipels; vom Gesandten Wildner sprach er als „alten Bekannten". Es darf angenommen werden, daß Pasic und Nincic dem König ausführlich Bericht erstattet hatten 110 . Die wirtschaftspolitischen Ergebnisse der Belgrader Reise Bundeskanzler Seipels und Außenminister Grünbergers waren weitgehend zufriedenstellend, da ein „Sequester-Abkommen", ein Abkommen über die Begleichung der auf alten österreichischungarischen Kronen lautenden Schulden und Forderungen, ein Abkommen über gewisse bosnisch-herzegowinische Aktiva und ein Abkommen betreffend die rechtliche Behandlung von Aktiengesellschaften geschlossen werden konnten (vgl. dazu Kapitel VII). Weniger deutlich traten die politischen Ergebnisse der Reise zutage. So

110

Bericht Hoffinger an Grünberger, 4. 3. 1923 - AdR, NPA Südslawien, G.Z1. 725/1, Kt. 718. Seipel und Grünberger wohnten im Hotel „Srpski Kralj" und wurden von Legationssekretär Protic betreut. Obwohl die Verhandlungen in französischer Sprache geführt wurden, dürften die Deutsch-Kenntnisse von Justizminister Markovic, Sektionschef Todorovic, Sektionschef Radosavljevic und Sektionschef Derocco zur Klärung vieler schwieriger Rechtsfragen sicher beigetragen haben.

362

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

wurde etwa in den nur kurz erörterten bilateralen Minderheitenfragen keine Abmachungen erreicht. Grünberger meinte immerhin in seinem Bericht vor dem Ausschuß für Außeres am 1. März 1923, daß nun Hoffnung bestehe, „in Hinkunft auf Entgegenkommen und tunlichste Rücksichtnahme auf die Gefühle der beiderseitigen Bevölkerung rechnen [zu] können". Dennoch mußte er einräumen, daß „ein gewisses Element der Unruhe" verbleibe. Mangels exakter Gesprächsaufzeichnungen von jugoslawischer Seite — gerade dieses Material dürfte 1941 von NS-Dienststellen aus Belgrad verschleppt worden sein — läßt sich die Diskussion über die Minoritätenfragen nur indirekt erschließen: Die SHS-Regierung hatte ernste Beschwerden gegen die Minderheitenpolitik der Kärntner Behörden geplant, Außenminister Nincic brachte diese auch — nicht zuletzt über Drängen der slowenischen Abgeordneten — zur Sprache. Aber die österreichische Seite war offensichtlich gut vorbereitet und präsentierte als „Gegenmaterial" begründete Beschwerden gegen das Verhalten „mancher slowenischer Führer und Organisationen". Gemeint waren damit sowohl Aktivitäten der Kärntner Slowenen wie auch Maßnahmen der slowenischen Behörden in Ljubljana und Maribor gegen die deutsche Minderheit in Slowenien. Jedenfalls wollten sich Belgrad und Wien auf keine weiteren Diskussionen einlassen und beließen es bei einer gegenseitigen Zusicherung, Rechte der Minderheiten auf kulturellem Gebiet anzuerkennen. So dürfte auch die abschließende Feststellung Grünbergers im Sinne beider Seiten gelegen sein, daß sich „die Reste der Vergangenheit verzehren werden", „wenn sich verschiedenartige neue Interessen beiderseits miteinander verflechten" 111 .

6 . D A S ARCHIVABKOMMEN VOM 2 6 . JUNI

1923

Rechtlich noch komplizierter als die wirtschafts- und finanzpolitischen Regelungen gestaltete sich die Aufteilung von Archivbeständen, die in gesamtstaatlichen k. u. k. Behörden, in zentralen k. k. Institutionen sowie in österreichischen Landesbehörden entstanden waren. Denn während Österreichs nationales Interesse der Erhaltung der geschlossenen Archivkörper galt, war Jugoslawiens nationales Interesse auf den Erwerb aller das Gebiet des neuen Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen betreffenden Archivalien ausgerichtet. Die Durchsetzung eines solchen Betreff- oder Pertinenzprinzips widersprach allerdings dem international gebräuchlicheren Provenienzprinzip („principe du respect des fonds"), das jeden Archivkörper in dem Zusammenhang und an dem Ort aufbewahrt und belassen sehen will, der sich aus seiner „Provenienz" ergibt. Mit „Provenienz" ist aber nicht die Herkunft eines einzelnen Schriftstückes gemeint, sei es von einer Behörde oder einer Person, die das betreffende Dokument ausfertigt, sondern die Herkunft des gesamten Archivkörpers. Eine konsequente Durchsetzung dieses Prinzips hätte daher den Erhalt aller Archive der ehemaligen österreichisch-ungarischen und cisleithanischen Zentralstellen in Wien bedeutet 112 . 111 112

Bericht Grünberger im Ausschuß für Äußeres, 1. 3. 1923 - AdR, NPA Südskwien, Kt. 694. Vgl. vor allem Gerhard RILL, Elisabeth SPRINGER und Christiane THOMAS, 60 Jahre österreichisch-jugo-

Das Archivabkommen vom 26. Juni 1923

363

Die Bestimmungen der Artikel 93 und 191 bis 196 des Friedensvertrages von Saint-Germain bestätigten das Provenienzprinzip, nachdem es Professor Oswald Redlich, dem Bevollmächtigten der Regierung beim Staatsarchiv, bereits in einer Gemeinsamen Erklärung der österreichischen und der italienischen Archiwerwaltung vom 26. Mai 1919 gelungen war durchzusetzen, „daß die Archive die Geschicke jener Territorien teilen sollten, auf denen sie entstanden waren". Allerdings fand sich im Artikel 193 Saint-Germain auch ein Zugeständnis an das Pertinenzprinzip, vor allem um die Verwaltung der Nachfolgestaaten zu erleichtern. Im Archivabkommen mit der Tschechoslowakei vom 18. Mai 1920 mußte Österreich freilich nicht nur unter dem Titel „Verwaltung" Konzessionen machen, sondern auch unter der Drohung der Einstellung von Zucker- und Kohlelieferungen. Osterreichische Zugeständnisse an das Pertinenz- oder Betreffprinzip gab es auch in den Archivabkommen mit Rumänien (1921) bezüglich der Bukowina, mit Ungarn (1926) und mit Polen (1932) bezüglich Galiziens. Auch ein allgemeines Archivabkommen vom 6. April 1922 — unterzeichnet in Rom zwischen allen Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns — ging über die Artikel von Saint-Germain hinaus und verlangte von Osterreich die Abgabe von k. k. Dokumenten, zurückreichend bis zum Jahre 1888, da sie für die Fortführung der Verwaltung der von Osterreich abgetretenen Gebiete erforderlich seien113. Die erste archivpolitische Maßnahme zwischen Jugoslawien und Österreich setzte der ehemalige Hofrat des k. u. k. Finanzministeriums, Bozidar Cerovic, der im Dezember 1918 die Archivbestände der zum Gemeinsamen Finanzministerium gehörenden Bosnisch-herzegowinischen Abteilung kurzerhand beschlagnahmen und abtransportieren lassen wollte, was die in Wien tagende Gesandtenkonferenz vorerst untersagte. Ein „Bevollmächtigtenkollegium" gestattete jedoch im Februar 1919 die Verbringung der Präsidialakten in das Gebäude des bosnisch-herzegowinischen Bevollmächtigten in Wien. Im April 1920 — am 5. April in Belgrad, am 15. April in Wien — unterzeichneten die Republik Osterreich und das Königreich SHS eine „gemeinsame Erklärung", in der beide Seiten zwar das Provenienzprinzip zur Grundlage ihrer Verhandlungen erklärten und Österreich sich verpflichtete, schon vor der Ratifizierung des Friedensvertrages alle Archive jugoslawischer Provenienz zu übergeben, Jugoslawien aber dennoch Anspruch auf Archive österreichischer Zentral- und Landesbehörden erhob, soweit sie sich auf jugoslawische Territorien bezögen. Während die rasche Übergabe von Archiven aus dem alten Ragusa (Dubrovnik) und Spalato (Split) durchaus dem Provenienzprinzip entsprach, ist das österreichische Eingehen auf die Mischung zwischen Provenienz- und Pertinenz-

LU

slawisches Archivübereinkommen, in: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 35 (1982) 288—347; z u s a m m e n g e f a ß t von Leopold AUER und Christiane THOMAS, T h e Austro-Yugoslavian C o n vention on Archives: A case study in state succession, in: Information Development 1 / 3 (1985) 169—175. D e r jugoslawische Standpunkt wird dargelegt von: Franz ZWITTER, Arhivska konvencija Ζ Avstrijo iz leta 1923 in vpraSanje njene izvedbe (Das Archivübereinkommen mit Österreich aus dem J a h r 1923 und die Frage seiner D u r c h f ü h r u n g ) , in: Jugoslovenski istorijski casopis 5 (1966) 3 / 4 , 9—30. RILL, 60 Jahre, 291—294; Gutachten Oswald Redlich zu Artikel 189 des Friedensvertragsentwurfs, 25. 7. 1919 — Beilage zu Sammelakt G D ÖStA, Archiv des Archivbevollmächtigten, ZI. 75 a—86/1920.

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

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prinzip nicht nachvollziehbar, berücksichtigt man nicht auch dabei versorgungspolitische Zusammenhänge 114 . Als Jugoslawien im Jahre 1922 die Aufnahme von bilateralen Verhandlungen zu einem Archivübereinkommen vorschlug, konnte es sich daher sowohl auf das österreichisch-tschechoslowakische Archivabkommen von 1920 als auch auf die jugoslawisch-österreichische Erklärung berufen. Auch der römische Vertrag von 1922 schwächte die österreichische Position, so daß eine weitgehende Mischung von Provenienz· und Pertinenzprinzip eintrat. Jedenfalls unterzeichneten am 26. Juni 1923 in Wien vier österreichische und drei jugoslawische Experten ein „Übereinkommen betreffend die Durchführung der Artikel 93, 191 bis 196 des Staatsvertrages von Saint-Germain", ein „Zusatzprotokoll", einen „Annex I" und ein „Schlußprotokoll". Die Kompetenz der sieben Experten stand außer Frage, denn für die Republik Österreich unterzeichneten Professor Oswald Redlich als Archivbevollmächtigter, Ministerialrat Heinrich Kretschmayr für die oberste Archivleitung, Ministerialrat Hans Tietze für das Unterrichtsministerium und Ministerialrat Ludwig Bittner als Stellvertreter Redlichs; für das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen unterzeichneten Professor Vladimir Corovic als Archivbevollmächtigter, Regierungssekretär Josip Nagy und Professor Zivan Lukic als weitere Archivbevollmächtigte. Und dennoch war das Gesamtergebnis in sich widersprüchlich 115 . Im Artikel I des Archivübereinkommens verpflichtete sich Osterreich gemäß Artikel 191 Saint-Germain, der Regierung des Königreiches SHS „alle Akten, Urkunden, Altertümer und Kunstgegenstände, sowie alles wissenschaftliche und bibliographische Material, das aus besetzten Gebieten weggebracht wurde, zurückzustellen". Artikel II präzisierte die Rückstellungen vor allem auf Gegenstände, die nach dem 1. Juni 1914 weggebracht worden waren. Nach Artikel III sollte Österreich die Archive, Register, Pläne, Titel und Urkunden jeder Art übergeben, „die den Zivil-, Militär-, Finanz-, Gerichts- und sonstigen Verwaltungen der abgetretenen Gebiete gehören". Artikel IV betraf die wechselseitige Restitution von Akten, Urkunden und Schriftstücken, die in den letzten zehn Jahren aus den an Jugoslawien abgetretenen Gebieten entfernt worden waren bzw. für die Verwaltung der bei Osterreich verbliebenen Gebiete von Bedeutung sind (betreffend die letzten 20 Jahre). Artikel V definierte die Begriffe „Archivalien" und „Schriftenmaterial" und faßte darunter Archivund Registraturakten, Register, Grundbücher, Kataster, Pläne, Karten, Urkunden, Verträge, Statuten u. a. m. zusammen 116 . Schwierig wurde es mit dem Artikel VI, denn er normierte für Osterreich die Abgabe „allen Schriftenmaterials von 1918 bis einschließlich 1888" auf detaillierte 114

Gemeinsame Erklärung der Regierungen der Republik Osterreich und des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, 5./15. 4. 1920; Ludwig BITTNER, D i e zwischenstaatlichen Verhandlungen über das Schicksal der österreichischen Archive nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns, in: Archiv

115

Ubereinkommen zwischen der österreichischen Bundesregierung und der Regierung des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen, betreffend die Durchführung der Artikel 93, 191 bis 196 des Staatsvertrages von Saint-Germain — BGBl. 118. Stück, 15. 12. 1923. Österreich-Ungarn hielt zwischen Herbst 1915 und Herbst 1918 den größeren Teil Serbiens, seit Januar 1916 auch Montenegro besetzt und errichtete dort Militärgeneralgouvernements.

für Politik und Geschichte

116

3/1 (1925)

59-64.

Das Archivabkommen vom 26. Juni 1923

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Anforderung. Für den Zeitraum von 1888 bis 1868 sollten alle Vorakten abgegeben werden, für die Verwaltungsbereiche der Eisenbahn, des Militärs, der Land- und Forstwirtschaft, der inneren Verwaltung und des Post- und Telegraphenwesens sollte die Grenze auf den 1. Mai 1848 rückverlegt werden. Hinsichtlich des Schriftenmaterials der k. k. Stellen, das neben der Verwaltung jugoslawischen Gebietes auch die österreichische Verwaltung oder die Verwaltung eines dritten Staates betreffe, sowie hinsichtlich des Schriftenmaterials der k. u. k. Stellen hatte Osterreich dem Königreich SHS lediglich den uneingeschränkten freien Zutritt beglaubigter Organe zu gewährleisten (Artikel IX). Österreich sollte aber jedenfalls „sämtliche Archivalien, welche als archivalische Einheiten auf dem von Österreich abgetretenen Gebiete des serbo-kroatisch-slowenischen Staates entstanden sind", ausfolgen (Artikel VII) U 7 . Bereits diese allgemeinen Artikel enthielten eine Reihe von Unklarheiten und prinzipiellen Widersprüchen: — Artikel 194 S a i n t - G e r m a i n handelt n u r von den österreichischen V e r p f l i c h t u n g e n g e g e n ü b e r Italien, Artikel 195 von d e r Einsetzung eines Komitees z u r P r ü f u n g v o n A n s p r ü c h e n seitens Italiens, Belgiens, Polens u n d d e r T s c h e c h o s l o w a k e i . — Artikel II u n d IV des U b e r e i n k o m m e n s von 1923 b e t r e f f e n die seit 1914 „ w e g g e b r a c h t e n " G e g e n s t ä n d e u n d historische D o k u m e n t e , Artikel III u n d V I die U b e r g a b e von „Schriftenmaterial", das f ü r die F o r t f ü h r u n g der Zivil-, Militär- u n d Gerichtsverwaltung erforderlich ist. Allerdings fehlt jede Bestimmung d a r ü b e r , nach welchen G r u n d s ä t z e n dieses S c h r i f t e n material ausgewählt w e r d e n sollte. —

Gilt f ü r Artikel III u n d V I das P e r t i n e n z p r i n z i p , so k o m m t im Artikel VII wieder das P r o v e nienzprinzip z u m T r a g e n .

— Artikel X X I n o r m i e r t e einen „serbisch-kroatisch-slowenischen Kulturbesitz", dem W e r k e von allen A u t o r e n ( „ o h n e Unterschied d e r Nationalität") z u g e r e c h n e t w u r d e n , die auf d e m Gebiet des Königreiches S H S g e b o r e n w o r d e n o d e r wichtige Teile ihrer Schaffenszeit d o r t tätig gewesen w a r e n . D a s b e z o g sich also auch auf die deutschen Untersteirer 1 1 8 .

Uber die Artikel I bis X X X des Archivübereinkommens hinaus verpflichtete sich Österreich in einem „Annex I" zur Abgabe folgender Archivalien, „soweit sie aus dem Geschäftsgang von Behörden, physischen und juristischen Personen auf dem Gebiete des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen erwachsen sind": 1.

Aus d e m H a u s - , H o f - u n d Staatsarchiv in Wien: — Mittelalterliche U r k u n d e n serbisch-kroatisch-slowenischer P r o v e n i e n z ; — Bosnien u n d die H e r z e g o w i n a , ausgeschieden aus H u n g a r i c a ; — Illyrico-Serbica; — M o n t e n e g r o ( K o r r e s p o n d e n z d e r dalmatinischen Statthalterei mit montenegrinischen Behörden); — Akten u n d U r k u n d e n der von Kaiser J o s e p h II. a u f g e h o b e n e n Klöster auf dem Gebiete des Königreiches; — Briefwechsel des Fürsten K a r a g e o r g [gemeint ist K a r a d j o r d j e , A n m . d. Verf.] mit G r e n z kommandanten;

117

Die Hoffnung Redlichs auf Grund der Vereinbarung von 1920 erfüllte sich nicht, daß Osterreich zwar „alle in den österreichischen staatlichen Archiven vorhandenen Bestände südslawischer Archivprovenienz" ausliefern, Jugoslawien aber auf „die Anforderung von Archivbeständen, die aus dem Geschäftsgang der Wiener Zentralstellen und der Landesbehörden erwachsen sind und heute südslawische Gebiete betreffen", verzichten werde. — GD OStA, Archiv des Archivbevollmächtigten, ZI. 76, 22. 5. 1920 -

118

Ebenda, 302 f.

RILL, 60 J a h r e , 293.

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

366

— Urkunden und Akten der dalmatinischen, kroatischen und der krainischen Statthaltereiregistratur bzw. der Landesregierung sowie die Archivalien der Serbischen Wojwodschaft; — Allgemeine Abteilung Dalmatien, Krain, Kroatien und Slawonien . . . ; — Akten der Familie K a p o r von Curzola; — Archivalien der Illyrischen Kanzlei; — Akten der Militärgrenze; — Die Handschriften des Grafen Peter Zrinyi und des G r a f e n Kristof Frankopan; — Kollektaneen des Dominikanerklosters aus Pettau (Ptuj) aus dem 15. Jh. 2.

Aus dem Kriegsarchiv in Wien: — Akten und Urkunden, die aus dem Metropolitanarchiv aus Karlowitz nach Wien übertragen wurden; — Akten des slawonischen Generalkommandos vom J a h r e 1848—1849, die aus Esseg übertragen wurden; — Akten des österreichisch-serbischen Armeekorps vom Jahre 1848/49; — Akten der Südarmee des Banus Jelacic; — Archiv der Familie der Grafen Nugent, das vom Banus Hederväry nach Wien überbracht wurde; — Windica et Croatica.

3.

Aus dem Staatsarchiv des Innern und der Justiz in Wien: — Jahrmarktprivileg Kaiser Friedrichs III. f ü r den Markt T ü f f e r vom 14. Februar 1484; — Briefwechsel zwischen Stefan R a j c e v i c u n d D o n Feric, 1795—1804; — Inventar des Archivs zu Spalato; — Scopoli, Historisch-statistische Abhandlungen über Spalato usw.; — Die derzeit in Verwahrung der Bibliothek des Obersten Gerichtshofes erliegenden Originalstatuten der kroatischen und dalmatinischen Städte 1 1 9 .

Bei Durchsicht der Bestimmungen des Annexes fallen besondere Widersprüche auf. Nach der Uberschrift wären solche Archivalien für eine Übergabe in Frage gekommen, die auf dem Gebiet des Königreiches S H S von 1923 entstanden sind. Diese Formulierung entspricht aber nicht der üblichen Auslegung des Provenienzprinzips, wonach nicht der Absender das maßgebliche Kriterium darstellt, sondern der Aufbewahrungsort der Registratur, d. h. des Archivs. Der Annex verlangt also die Herauslösung von nach Wien geschickten Originalen aus der Registratur einer Zentralbehörde. Das gilt sowohl für „mittelalterliche Urkunden", als auch für „Akten der Militärgrenze" — wenn die Registratur des Wiener Hofkriegsrates gemeint ist —, als auch für Feldakten usw. Der Annex klärt weder den Begriff „serbisch-kroatisch-slowenische Provenienz", noch „Allgemeine Abteilung Dalmatien, Krain, Kroatien und Slawonien", noch den Begriff „Windica et Croatica". Im übrigen gehörte die Stadt Zara, der ehemalige Sitz der dalmatinischen Statthalterei, 1923 zu Italien. — Der Annex ist also zum Teil noch widersprüchlicher als das Ubereinkommen selbst, so daß die Vermutung naheliegt, daß sich die zweifellos kompetenten Archivexperten bewußt auf diese vertragsmäßigen Widersprüche eingelassen haben bzw. nach politischer Weisung darauf einlassen mußten. Freilich ist diese Vermutung bis jetzt aktenmäßig nicht zu belegen 120 . Annex I 120

BGBl. 118/1923, Nr. 602.

RILL, 60 Jahre, 303 ff. Motive im Zusammenhang mit der schlechten Versorgungslage Österreichs

Das Archivabkommen vom 26. Juni 1923

367

. Im „Zusatzprotokoll" vom 26. Juni 1923 waren die beiderseitigen Delegierten immerhin übereingekommen, daß von der im Artikel VI in Aussicht genommenen Abgabe von Archivalien jene über Verhandlungen ausgenommen bleiben sollten, „die sich in ihrem weiteren Zusammenhange über die ganze ehemalige österreichischungarische Monarchie oder größere Gebiete derselben erstreckten". Im „Schlußprotokoll" ersuchten die österreichischen Delegierten die Delegierten des Königreiches SHS um Rückstellung folgender Archive bzw. Akten: — Akten der höheren Kommanden (von der Brigade aufwärts), die beim Rückzug 1918 auf dem Gebiet des Königreiches SHS geblieben waren; — Archivalien der Behörden des ehemaligen Abstimmungsgebietes, die von den SHS-Behörden mitgenommen worden waren; —

das Archiv und das Museum des ehemaligen k. u. k. Infanterieregiments Nr.· 47 in Marburg;

— Teile des Archivs der ehemaligen k. u. k. Gesandtschaft in Belgrad; —

das Archiv der ehemaligen deutsch-österreichisch-ungarischen Gläubigerzentrale in Belgrad;



Operationsakten der 57. Infanteriedivision, die der ehemalige Generalstabsoffizier Emil Krömer beim Spediteur Ranzinger in Laibach hinterlegt hatte.

Darüber hinaus ersuchte die österreichische Seite um Gewährung freien Zutrittes zu der Registratur der bosnisch-herzegowinischen Abteilung des ehemaligen k. u. k. Finanzministeriums und um Gewährung der Einsichtnahme in noch in Jugoslawien befindliche Akten des ehemaligen k. u. k. Militärgeneralgouvernements Serbien und der k. u. k. Militär-Kreiskommanden. Andererseits ersuchte die jugoslawische Delegation um unentgeltliche Rückstellung aller abgelieferten Glocken und aller historisch oder künstlerisch wertvollen Gegenstände der Kriegsmetallsammlung 121 . Das Archivübereinkommen von 1923 zielte zwar prinzipiell auf die Sicherung der administrativen Kontinuität in den abgetretenen Territorien und die Zuerkennung eines dem historischen Verlauf entsprechenden Kulturbesitzes ab. Bei der Durchführung traten freilich sogleich die wohl erwarteten Schwierigkeiten auf. Österreich hatte mit der Ubergabe des Urkundenarchivs von Ragusa und von Resten der Domkapitelurkunden von Spalato bereits Vorleistungen erbracht. Noch vor dem Archivübereinkommen erfolgte auch die Ubergabe des Archivs der Familie Kapor von der Insel Korcula und des umfangreichen Stadtarchivs Cilli. In den Jahren 1925 und 1926 folgte die Ubergabe von die Untersteiermark betreffenden Materialien des „Stabilen Katasters" inklusive Urmappe und Bauparzellenprotokolle; zur gleichen Zeit wurden auch aus Kärnten Indikationsskizzen und Operate des Grundsteuerkatasters für die von Kärnten 1919 abgetretenen Gebiete abgegeben. Osterreich wartete allerdings vergeblich, sein Eigentum — wie etwa die Gesandtschafts- und Konsulatsarchive aus Belgrad, Cetinje und Sarajevo, Kärntner Archivalien aus dem Abstimmungsgebiet oder die Bosnische Abteilung des Gemeinsamen Finanzministeriums — rückerstattet zu bekommen. Ganz im Gegenteil: Ohne Wissen Österreichs ließ Jugoslawien im Jahre

121

können im Frühjahr 1923 nicht mehr dieselbe Rolle gespielt haben wie im Frühjahr 1920. Eher ist ein Zusammenhang mit noch offenen vermögensrechtlichen Ansprüchen Österreichs an Jugoslawien zu vermuten. Erstaunlicherweise begnügte sich Österreich mit der „Einsichtnahme" in Akten des ehemaligen k. u. k. Militärgouvernements Serbien, was zwar dem Provenienzprinzip entsprach, international freilich von der jeweiligen Besatzungsmacht als ihr Aktenbestand betrachtet wird.

368

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

1925 die Präsidialregistratur der bosnisch-herzegowinischen Abteilung des ehemaligen k. u. k. Finanzministeriums nach Belgrad bringen und verletzte damit das Eigentumsrecht Österreichs. Osterreich protestierte zwar sofort, aber Jugoslawien deklarierte bereits im November 1926 diese Übernahme als verbindliche Erwerbung von Besitz via facti. Osterreich verwies auf die Tatsache, daß die archivalische Einheit auf österreichischem Territorium entstanden sei, aber Belgrad schwieg volle sieben Jahre, um dann 1935 eine neue Forderungsliste — die auch Kaiserurkunden für das in Oberkrain begütert gewesene Bistum Brixen enthielt — vorzulegen 122 . Von einer weiteren Durchführung des Archivübereinkommens konnte bei diesen grundsätzlichen Auffassungsunterschieden natürlich keine Rede mehr sein, zumal Jugoslawien sogar die Zugehörigkeit der ehemals österreichisch-ungarischen Gesandtschafts- und Konsulatsarchive zum österreichischen Staat bestritt. So blieb im Unterschied zu den Regelungen zwischen den anderen Nachfolgestaaten in den Beziehungen zwischen Osterreich und Jugoslawien eine wesentliche kulturpolitische Frage offen, die erst Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg einer allmählichen Lösung zugeführt werden konnte 123 .

7 . D E R B E S U C H A U S S E N M I N I S T E R N I N £ I 6 ' IN W I E N ( J U L I

1924)

Anläßlich der Besprechungen des Etats des Ministeriums des Äußeren in der Budgetdebatte im März 1924 ließ Minister Nincic der Skupstina ein 66seitiges Expose über die auswärtige Politik Jugoslawiens zugehen. Im ersten Teil behandelte Nincic zunächst das allgemeine Reparationsproblem und begrüßte die Einsetzung der Ausschüsse zur Prüfung der deutschen Zahlungsfähigkeit und die Annäherung zwischen England und Frankreich. Hierauf widmete er sich dem Abschluß des jugoslawisch-italienischen Freundschaftsvertrags und der Fiume-Konvention und bemühte sich, „die Befürchtungen, die man im Vorjahr in der Welt wegen Fiumes als Anlaß zu einem bewaffneten Konflikt gehegt hätte, als übertrieben darzustellen". Bezüglich Österreichs erwähnte Nincic die Rückstellung der Pfandrechte durch die Reparationskommission und das sogenannte Forfaitabkommen über die Restitutionen nach Art. 184. Der Minister hob auch ein Abkommen über jugoslawische Nachlässe an den Viehlieferungen hervor, „mit welcher Geste die SHS-Regierung ihren guten Willen habe 122

123

Amtserinnerung Bittner über Gespräch mit dem jugoslawischen Gesandten, 7. 12. 1922; Protokoll über eine Besprechung zwischen österreichischen u n d jugoslawischen Archivdelegierten, 7. 1. 1926; Verbalnote des BKA/AA, 18. 2. 1926; Verbalnoten des jugoslawischen Außenministeriums, 22. und 23. 7. 1926, 15. 11. 1926; Verbalnote des BKA/AA, 23. 6. 1927; Verbalnote der jugoslawischen Gesandtschaft in Wien, 23. 8. 1935; Verbalnote des BKA/AA, 23. 8. 1935 - RILL, 60 Jahre, 2 9 4 - 2 9 7 ; vgl. Josip NAGY, Die jugoslawisch-österreichische Archivfrage, in: Zagreber Tagblatt, 30. 12. 1923, S. 3. Vgl. Bogo GRAFENAUER, K a j pomenijo ugovori zoper ze tako pocasno uresnicevanje arhivskega sporaz u m a med Jugoslavijo in Avstrijo, ki so se pojavili ν avstrijskem tisku in Parlamentu letos poleti: ali se pripravlja ζ avstrijske strani ze tretjic blokiranje izvedbe tega sporazuma? (Was bedeuten die Einsprüche gegen die sowieso langsame A u s f ü h r u n g des Archiwertrages zwischen Jugoslawien und Osterreich in der österreichischen Presse und im Parlament im Sommer dieses Jahres: Stellt sich die österreichische Seite schon z u m dritten Mal zur Blockierung der V e r t r a g s d u r c h f ü h r u n g an?), in: Arhivi I V / 1 — 2 ( 1 9 8 1 ) 1 0 1 - 1 0 6 . A l s G e g e n d a r s t e l l u n g v g l . RILL, 6 0 J a h r e ,

288-331.

Der Besuch Außenminister Nincic' in Wien (Juli 1924)

369

zeigen wollen, damit sich Österreich so rasch wie möglich zu nutzbringender und friedlicher Arbeit in der europäischen Völkergemeinschaft erhole". Schließlich schnitt er die Abgrenzungsfragen an und berichtete vom Gang der Grenzbestimmungsarbeiten, die dabei entstandenen Meinungsverschiedenheiten und die darüber erflossenen Entscheidungen der Botschafterkonferenz. In dem der österreichischen Grenze gewidmeten Teil war dabei aber lediglich vom Abstaller Becken die Rede124. Da in den bilateralen Besprechungen zwischen Pasic und Seipel vom Februar 1923 noch eine Fülle von Verhandlungspunkten offen geblieben waren, ersuchte Außenminister Nincic über seinen Wiener Gesandten Milojevic um eine Fortführung der Verhandlungen in Wien. Daraufhin beauftragte Sektionschef Peter den Leiter der Politischen Abteilung, Legationsrat Hein, mit der Zusammenstellung der Verhandlungsthemen, der sie dem Gesandten Pogatscher vorzulegen hatte. Die Themenliste nahm einen beachtlichen Umfang an: 1.

Allgemeine politische Bemerkungen;

2.

Einbrüche in das SHS-Konsulat in Klagenfurt;

3. 4. 5. 6. 7.

Malgaj-Denkmal bei Gutenstein (Gustanj); Artikel der Agence Havas; Verhöhnung des serbischen Königs in Haimburg in Kärnten; Schulfrage in Kärnten; Diverse jugoslawische Gravamina über die Behandlung der Slowenen in Kärnten; a) angebliche Schließung der slowenischen Nationalhäuser, slowenische Vereine, b) slowenische Predigt, c) slowenische Kirchenbücher, d) angebliche Verfolgung und Entnationalisierung der Kärntner Slowenen;

8.

Behandlung der Deutschen im SHS-Staate.

Und die Politische Abteilung des Ballhausplatzes verfaßte zu den einzelnen Punkten nützliche Kurzfassungen der Problemstellung, die gute Einblicke in die damaligen Auffassungen gewähren. Beispielhaft seien hier die Darlegungen zu den Punkten 1, 2 und 5 angeführt, während Punkt 3 im Kapitel VT, die Punkte 6 bis 8 im Kapitel V ausführlich zur Sprache kommen 125 . ad 1. Allgemeine politische Bemerkungen: Nahezu überschwenglich wurden die guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und Jugoslawien dargelegt. Sogar die Kleine Entente wurde lobend erwähnt. Die Verfasser dürften allerdings zu stark von den Exportinteressen in Richtung Jugoslawien geleitet gewesen sein. „Wir sehen in Jugoslawien einen Nachbarn von hervorragender politischer und wirtschaftlicher Wichtigkeit für Osterreich. Wir haben daher seit längerer Zeit das Bestreben, unsere Beziehungen zu diesem Nachbarstaate freundschaftlich zu gestalten. Wir konstatieren mit Freude, daß unser Verhältnis zu Jugoslawien heute tatsächlich ein herzliches und vertrauensvolles geworden ist, und sind ernstlich gewillt, alles, was von uns abhängt, zu tun, um unsere Beziehungen weiter zu festigen und zu vertiefen.

124

1!5

Bericht Hoffinger an Grünberger, 26. 3. 1924 - AdR, NPA Südslawien 7/1, G.Z1. ad 12.447/17, Kt. 721. Peter an Hein, 9. 7. 1924 - AdR, NPA Südslawien I—III, G.Z1. 13.883/17, Kt. 694; Aufstellung Hein für Peter, Juli 1924 — Ebenda.

370

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Unsere ganze Politik ist bekanntlich gegenwärtig von der Sanierungsaktion absorbiert, welche vom Völkerbunde ausgeht. Wir sind daher vielleicht mehr als irgend ein anderer Staat auf die Aufrechterhaltung des Friedens und die Freundschaft mit allen Staaten angewiesen. Deshalb können wir es nur aufrichtig begrüßen, wenn die Beziehungen zwischen unseren Nachbarn untereinander ebenfalls von freundschaftlichem Geiste erfüllt sind. Deshalb haben wir das Bündnis zwischen Jugoslawien und der Tschechoslowakei ohne jedes Mißtrauen und mit vollkommenem Verständnis für seine Ziele gesehen. Wir haben es ebenso willkommen geheißen, daß vor nicht langer Zeit Jugoslawien mit Italien, welches zugleich sein und unser Nachbar ist, einen freundschaftlichen Accord geschlossen hat, [und] auf diese Weise dem früheren Zustande einer gewissen Spannung und Unsicherheit, der auch für uns bedenklich gewesen ist, ein Ende gesetzt und an dessen Stelle eine freundschaftliche und friedliche Atmosphäre zwischen unseren Nachbarn geschaffen hat. Wir möchten hoffen, daß die Beratungen der Minister in Prag von dem gleichen Willen zum Frieden und zur mitteleuropäischen Wiederaufrichtung erfüllt waren und so mit dem österreichischen Interesse sich im Einklänge befinden." Als Hauptmotiv für das Bestreben um gutes Einvernehmen mit Jugoslawien und der Kleinen Entente ist die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Konsolidierung Österreichs zu erkennen, die nur in einem friedlichen außenpolitischen Umfeld durchzuführen war. ad 2. Einbrüche in das Klagenfurter SHS-Konsulat: D a Sektionschef Peter die Angelegenheit der Einbrüche im Konsulat des Königreiches SHS in Klagenfurt mit Außenminister Nincic jedenfalls „bereinigen" wollte, hatte er um „erschöpfende Information" gebeten. Legationsrat Hein berichtete: „Erster Einbruch Juli v. J. [ = 1923] — 70.000 Kronen entwendet — Keine Anzeige des Konsulates — Erst anläßlich des zweiten Einbruches erfuhr die Kärntner Landesregierung von diesem Vorfall. Zweiter Einbruch [am] 3. Februar d.J. [=1924] — entwendet Geld, Kleider und private Effekten, im Gesamtwerte von ca. 30 Millionen öK sowie einige Pässe — Note Milojevic vom 12. 2. beantwortet [am] 25. 2. durch Übersendung des betr. staatsanwaltschaftl. Berichtes. Aus diesem geht hervor, daß es sich ausschließlich um ein gemeines Eigentumsdelikt handelt, bei welchem politische Beweggründe fehlen. Ebenso hat SHS-Konsul bei seiner Anzeige an die Landesregierung nicht die geringste Andeutung etwaiger politischer Hintergründe gemacht. Die Landesregierung hat ungesäumt [dem] Konsul ihr Bedauern ausgesprochen, die Behörden haben sich des Falles mit aller Energie angenommen, ohne daß jedoch die Beweise bisher ausgereicht hätten, die des Einbruches verdächtigen Personen zu überführen. Einzelne jugoslaw. Zeitungen und Politiker [vgl. eine Interpellation des slowenischen Abgeordneten Korosec] fahren fort, dem Einbruch politische Gründe zu unterschieben und [die] Affaire politisch auszumünzen. Nach den Untersuchungsergebnissen ist dies gänzlich unbegründet. Noch im Mai [1924] erklärte das Klagenfurter SHS-Konsulat, daß keinerlei Akten entwendet worden sind. Umso deplacierter [ist] gegenwärtige Note Milojevic. Für ausgiebige Bewachung [des] Konsulates ist seit jeher gesorgt gewesen. Doch scheint Einbruch entweder von einem Hausbewohner oder einem mit [den] Hausverhältnissen genau Vertrauten, der auch über Nachschlüssel verfügte, durchgeführt, wogegen Bewachung naturgemäß nicht schützen konnte." D a ß zwei Einbrüche Stoff für politische Diskussionen hergaben, bewies, daß die politischen Beziehungen zwischen Wien und Belgrad, vor allem aber zwischen Klagenfurt und Laibach, keineswegs so problemlos waren, wie es die vorangegangenen „Allgemeinen politischen Bemerkungen" vorzugeben versuchten.

D e r Besuch Außenminister Nincic' in Wien (Juli 1924)

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ad 5. Verhöhnung des jugoslawischen Königs in Haimburg: Bereits Ende Mai 1924 hatte Ministre-adjoint Gavrilovic dem Gesandten H o f finger gegenüber zur Sprache gebracht, daß in Haimburg (Vovbre) in Kärnten, einem gemischtsprachigen Dorf im Gerichtsbezirk Völkermarkt, gelegentlich eines Faschingsumzuges, eine Puppe, die durch Verkleidung und Aufschrift als König Alexander kenntlich gemacht war, unter wüsten Beschimpfungen öffentlich gehenkt, beschossen und besudelt worden sei. Die Recherchen des Ballhausplatzes ergaben: „Dieser von Bundes- und Kärntner Landesregierung schärfstens mißbilligte Vorfall hat sich jedoch laut Erhebungen in bei weitem nicht so widerlichen Formen abgespielt. Bei traditionellen Haimburger Faschingsulken spielen die noch im recht lebhaften Gedächtnis der Bevölkerung stehenden Vorgänge aus der Besetzungszeit [Winter 1918/19, Anfang Juni 1919—Oktober 1920] eine große Rolle. Diesmal wurde [in] ganz improvisierter Weise bei schon sehr animierter Stimmung leider auch [die] Person König Peters [nicht Alexanders!] in den Kreis der Fastnachtsfiguren einbezogen. Der König wurde nicht durch eine Strohpuppe, sondern durch einen gewissen Karl Stern dargestellt; daraus allein ergibt sich schon, daß die Verunglimpfungen nicht in den abscheulichen Formen, wie sie Herrn Gavrilovic hinterbracht wurden, vor sich gegangen sind. [Die] Landesregierung hat mangels Handhabe zu gerichtlichem Einschreiten ihr möglichstes getan, um Wiederholung ähnlicher Vorfälle hintanzuhalten, sowie SHS-Konsulat unter Ausdruck des Bedauerns hievon mündlich verständigt."126 Auch dieser scheinbar marginale und lächerliche Vorfall beleuchtete schlaglichtartig, wie sehr die jugoslawische Besatzung in Südostkärnten psychologisch nachwirkte und das negative Bild vom anderen bestimmte. Im übrigen war es kein Zufall, daß fünf der acht von Legationsrat Hein angeführten Besprechungspunkte Kärntner Angelegenheiten betrafen. Freilich gab es auch noch andere zwischen den beiden Außenministern zu besprechende Materien, die rechtliche, wirtschaftliche und soziale Fragen betrafen. Die Rechtsschutzabteilung des Ballhausplatzes u n t e r Legationsrat Lukes stellte f ü r Außenminister G r ü n b e r g e r f o l g e n d e n Besprechungskatalog z u s a m m e n : „I. Die österreichische und die SHS-Regierung haben anläßlich des Besuches des Herrn Bundeskanzlers in Belgrad beschlossen, eine gemischte Kommission zu ernennen (Protokoll vom 24. II. 1923, Pkt. 7), die folgende Fragen zu prüfen und Lösungen dafür vorzuschlagen hat: 1. Entschädigung österreichischer Militärpersonen, die beim Zusammenbruch der Monarchie ihre Fahrhabe auf jugoslawischem Gebiete zurücklassen mußten; 2. Entschädigung österreichischer Firmen, denen Schlepperladungen gehörten, die im Winter 1918—19 auf der Donau beschlagnahmt wurden. Diese gemischte Kommission harrt noch immer der Ernennung; ihr baldiger Zusammentritt ist auch deshalb wünschenswert, weil zahlreiche Anfragen aus interessierten Kreisen vorliegen. Überdies wäre, um die Streitpunkte zwischen beiden Staaten zu vermindern, anzustreben, daß die Kommission sich auch mit den Schadenersatzansprüchen beschäftige, die wegen der Beschädigungen öffentlichen und privaten Eigentums anläßlich der Besetzung des Kärntner Abstimmungsgebietes, Radkersburgs, Spielfelds und Umgebung gegen die jugoslawischen Truppen und Behörden erhoben wurden. II. Die beiden Regierungen sind bei der Belgrader Entrevue auch übereingekommen, ein Ubereinkommen zur Erleichterung der Sichtvermerke für die beiderseitigen Staatsangehörigen durch Notenwechsel abzuschließen (Protokoll Punkt 9). 126

Aufstellung H e i n für Peter, Juli 1924 -

AdR, N P A Südslawien I—III, G.Z1. 13.883/17, Kt. 694.

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Wiewohl wir uns unausgesetzt bemüht haben, den Abschluß dieses Übereinkommens durchzusetzen, haben wir dies bis heute nicht erreichen können. Wir würden dieses Übereinkommen aber im Interesse unseres geschäftlichen Reiseverkehrs und des Fremdenverkehrs benötigen." 127

Und die österreichische Seite setzte noch weitere wirtschaftliche Fragen auf den Besprechungskatalog: Der Ballhausplatz wollte ein am 22. November 1923 in Marburg abgeschlossenes Weideverkehrsabkommen provisorisch in Kraft setzen lassen, da auf Grund der fortgeschrittenen Jahreszeit eine parlamentarische Genehmigung nicht mehr vor Herbst 1924 zu erwarten sei. Auch die im Februar 1923 in Belgrad zugesagte Rückstellung von österreichischen Fahrbetriebsmitteln, die zum Teil Privateigentümern gehörten, war bisher noch nicht erfolgt, obwohl darüber bereits im Frühjahr 1920 verhandelt worden war. Der jugoslawischen Seite war als Gegengeschäft sogar angeboten worden, ehemalige serbische Fahrzeuge, die sich in der Tschechoslowakei befanden, frachtfrei nach Jugoslawien zu befördern. Die Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft bat den Ballhausplatz um Intervention hinsichtlich einer raschen Vollziehung der Desequestrierung. Schließlich schlug Gesandter Hoffinger aus Belgrad vor, die Frage der Sequestrierung und der bereits liquidierten Vermögenswerte des „Deutschen Schulvereines", der „Südmark" und des „Deutsch-österreichischen Alpenvereines" auf die Verhandlungsliste zu setzen. Anläßlich des Besuches Bundeskanzler Seipels in Belgrad hatte man diese Materie aus den Besprechungen ausgeschieden, da der Eindruck vorherrschte, „daß aus innenpolitischen Gründen die Belgrader Regierung vor der Behandlung dieser Angelegenheit zurückschrecke". Nach Abschluß des Sequesterabkommens in Belgrad und der zufriedenstellenden „Abwicklung" dieses Abkommens wäre nun — nach Meinung des Ballhausplatzes — ein geeigneter Zeitpunkt für die Behandlung dieser Angelegenheit gekommen 128 . Als ähnlich schwierig, freilich viele Einzelpersonen betreffend, erwiesen sich die Problemkreise Staatsbürgerschaft und Option bzw. die Erstreckung von Ausweisungsfristen. Da davon wesentlich mehr österreichische als jugoslawische Staatsbürger betroffen waren, suchte der Ballhausplatz eine einvernehmliche Lösung, die aber bis zum Jahre 1924 — vergleichbar dem Brünner Vertrag zwischen der Tschechoslowakei und Osterreich vom 7. Juni 1920 — noch nicht zustande gekommen war. Die Lage stellte sich wie folgt dar: „Die Republik Osterreich und das Königreich SHS haben bisher kein Übereinkommen in Staatsbürgerschaftsangelegenheiten abgeschlossen. Die österreichische Regierung hat daher, um klare staatsbürgerliche Verhältnisse zu schaffen, der SHS-Regierung vorgeschlagen, Optanten zu Osterreich, deren Anspruch von der österreichischen Regierung als zu Recht bestehend anerkannt wurde und denen daher die österreichische Staatsbürgerschaft zusteht, als österreichische Bundesbürger anzuerkennen, auch wenn sie den betreffenden Vorschriften des SHS-Staates nicht Genüge geleistet haben.

127

128

Aufstellung Lukes für Peter, 12. 7. 1924 - AdR, N P A Südslawien I—III, G.Z1. 13.883/17, K t . 6 9 4 . Weniger interessiert war die österreichische Seite an einer Regelung der Valutaschulden zwischen den beiderseitigen Staatsangehörigen aus der Zeit vor dem Kriegsausbruch. Sollte die SHS-Gesandtschaft diesen Punkt nochmals reklamieren, so wäre ein Eingehen von einer Einbeziehung der von S H S Truppen in Kärnten verursachten Invasionsschäden in das Programm der gemischten Kommission abhängig zu machen. Aufstellungen für Peter, Juli 1924 - AdR, N P A Südslawien I—III, G.Z1. 13.883/17, Kt. 694.

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Der Besuch Außenminister Nincic' in Wien (Juli 1924)

In gleicher Weise w ü r d e sich die Bundesregierung verpflichten, Optanten zu Österreich, die ihre Anmeldung nur bei den SHS-Behörden eingebracht haben und denen von diesen bestätigt wurde, daß sie a u f g e h ö r t haben, SHS-Staatsbürger zu sein, als österreichische Bundesbürger anzuerkennen, auch wenn sie den betreffenden österreichischen Vorschriften nicht entsprochen haben. Mit der Frage der Option ist auf das engste jene der Wohnsitzverlegung verknüpft. D e r Bundesregierung sind zahlreiche Klagen zugekommen, wonach die Regierung des Königreiches Personen, die f ü r Osterreich optiert haben und im jugoslawischen Grenzgebiete ansässig sind, in Massen ausweise. Es erfolgen zudem auch zahlreiche angeblich grundlose Ausweisungen von Österreichern, die es seit jeher waren. Wir haben der SHS-Regierung eine Liste aller uns bekannten Fälle übermittelt. Diese Ausweisungen bereiten uns auch politische Schwierigkeiten und können nicht weiter geduldet werden; wir erwägen daher f ü r jeden aus dem Königreich SHS ausgewiesenen Österreicher einen Angehörigen des Königreiches SHS aus Osterreich auszuweisen. Eine Liste der f ü r etwaige Retorsionen in Betracht kommenden Personen ist der SHSRegierung zugegangen. Wir würden es jedoch begrüßen, wenn eine Einigung erzielt werden könnte, und haben der SHS-Regierung deshalb vorgeschlagen, ein Übereinkommen dahin zu treffen, daß zur W o h n sitzverlegung nur jene Optanten gezwungen werden sollen, durch deren Aufenthalt die öffentliche O r d n u n g gefährdet wird. Bereits vollzogene Ausweisungen von Optanten werden auf Verlangen rückgängig gemacht. Die Regierung des anderen Staates wird von einer vorbereiteten Wohnsitzverlegung im Vorhinein verständigt werden. Was die sonstigen Ausweisungen betrifft, hätte der Grundsatz des Brünner Vertrages zu gelten, wonach Angehörige des anderen Staates aus anderen Gründen als aus Rücksichten der öffentlichen Sicherheit und O r d n u n g nicht ausgewiesen werden dürfen; damit in Widerspruch stehende bereits getroffene Verfügungen werden auf Verlangen zurückgezogen. Wir haben uns bereit erklärt, über den ganzen Komplex der staatsbürgerlichen Fragen zu verhandeln, und die SHS-Regierung hat diesen Vorschlag angenommen, wobei sie Belgrad als Verhandlungsort anregte. Da die Zeit bereits vorgeschritten ist und die in Betracht kommenden Referenten teils durch Krankheit, teils durch Personalmangel infolge der Sommerurlaube nicht abkömmlich sind, w u r d e eine Verschiebung der Verhandlungen bis zum Herbste beantragt; desgleichen eine Erstreckung der Ausweisungsfrist, f ü r die zuletzt als Endtermin der 15. Juli zugestanden war. Auf diesen Antrag haben wir noch keine Erledigung erhalten." 1 2 ' D i e Artikel 6 4 u n d 65 des Friedensvertrages v o n S a i n t - G e r m a i n erhielten e b e n s o B e s t i m m u n g e n ü b e r d e n Erwerb der S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t u n d die O p t i o n w i e die Artikel 3 bis 6 d e s j u g o s l a w i s c h e n

Minderheitenvertrages.

Nach

diesen

Artikeln

k o n n t e die S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t e r w o r b e n w e r d e n : a) auf G r u n d des W o h n s i t z e s , b) d e s H e i m a t r e c h t e s , c) des W o h n s i t z e s der Eltern zur Z e i t d e r Geburt, d) des H e i m a t r e c h t e s der Eltern z u r Zeit der G e b u r t u n d e) der b l o ß e n T a t s a c h e der Geburt. D e r Erwerb der S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t auf G r u n d d e s N a t i o n a l i t ä t e n p r i n z i p s w a r nicht v o r g e s e h e n . H i n g e g e n erwarben e t w a n a c h Artikel 3, A b s a t z 1, d e s j u g o s l a w i s c h e n M i n d e r h e i t e n v e r t r a g e s auch jene ö s t e r r e i c h i s c h e n u n d u n g a r i s c h e n S t a a t s a n g e h ö r i g e n die j u g o s l a w i s c h e S t a a t s a n g e h ö r i g k e i t , die z u r Zeit des Inkrafttretens der Friedensverträge — im Falle v o n S a i n t - G e r m a i n der 16. Juli 1920 — ihren W o h n s i t z auf d e m G e b i e t des K ö n i g r e i c h e s S H S hatten. D i e Friedensverträge v o n S a i n t - G e r m a i n u n d T r i a n o n , e b e n s o w i e der t s c h e c h o s l o w a k i s c h e u n d der j u g o s l a w i s c h e M i n d e r h e i t e n -

129

Aufstellung Lukes für Peter, o. D. - AdR, NPA Südslawien I—III, G.Z1.13.883/17, Kt. 694.

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

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vertrag führten — auf Vorschlag der Wiener und Prager Regierung — auch das Heimatrecht als Rechtstitel für den Erwerb der Staatsangehörigkeit ein — eine völkerrechtliche Neuerung. Personen, die auf Grund ihres nach dem 1. Januar 1910 erworbenen Heimatrechtes in ehemaligen österreichischen oder ungarischen Gebieten des Königreiches SHS die Staatsangehörigkeit erwerben wollten, mußten ein besonderes Ansuchen stellen und die Zustimmung der Regierung einholen 130 . Andererseits stellte die völkerrechtliche Option ein Rechtsinstitut dar, kraft dessen im Falle einer Staatensukzession bestimmte Personen auf ihre bisherige oder gleichzeitig erworbene Staatsangehörigkeit zugunsten eines anderen Staates mit der Rechtswirkung zu verzichten berechtigt waren, daß dieser Staat sie als seine Staatsangehörigen anzuerkennen verpflichtet war. Das Optionsrecht war in den Friedensverträgen von 1919/20 wie in den Minderheitenverträgen verankert. Eine Neuerung stellte die Option auf Grund der nationalen Zugehörigkeit dar. Nach Artikel 80 des österreichischen und Artikel 64 des ungarischen Friedensvertrages waren jene Personen, die in einem Gebiete, das früher zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehört hatte, heimatberechtigt und nach Rasse und Sprache von der Mehrheit der Bevölkerung verschieden waren, berechtigt, innerhalb von sechs Monaten zugunsten Österreichs oder Ungarns, aber auch für Italien, Polen, Rumänien, Jugoslawien oder die Tschechoslowakei zu optieren. Die Option erfolgte, den allgemeinen Grundsätzen des Völkerrechtes entsprechend, durch eine mündliche oder schriftliche Erklärung. Eine besondere Entlassung aus dem Staatsverband oder eine Zustimmung jenes Staates, zu dessen Gunsten die Option erfolgte, war in den Verträgen nicht vorgesehen. Die Personen, die das Optionsrecht ausgeübt hatten, waren verpflichtet, ihren Wohnsitz in jenen Staat zu verlegen, zu dessen Gunsten sie optiert hatten. Die Optanten waren berechtigt, ihre Immobilien zu behalten und ihr bewegliches Eigentum jeder Art mitzunehmen, wobei ihnen kein Ausfuhrzoll auferlegt werden durfte. Auch die Beschlagnahme von Liegenschaften der Optanten verstieß gegen die internationalen Verträge 131 . Ein weiteres sozialrechtliches Problem stellte schließlich die seit Anfang 1924 beobachtete Ausweisung österreichischer Angestellter und Arbeiter aus Jugoslawien dar. Die österreichischen Diplomaten konnten allerdings erst einige Fälle nennen: „Seit nahezu Jahresfrist sind, anfänglich vereinzelt, später in immer mehr zunehmendem Maße, Fälle zu verzeichnen gewesen, in welchen Angestellte oder Arbeiter österreichischer Staatsangehörigkeit, in der Regel völlig harmlose Leute in bescheidener Stellung, aus Jugoslawien ausgewiesen wurden und teils wirklich das Land verlassen mußten, teils nur mit großer Mühe einen kürzeren oder längeren Aufschub der Ausweisung erlangen konnten. Zurückzuführen sind diese Fälle anscheinend auf die Handhabung des Art. 103 des Gesetzes über den Arbeiterschutz in Jugoslawien vom 28. Februar 1922 (betreffend die Verwendung fremdländischer Arbeiter) durch das Ministerium für soziale Verwaltung. In letzter Zeit ist es sogar vorgekommen, daß ein Angestellter der Agentie der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft in Neusatz (Novi Sad) einen solchen Ausweisungsbefehl erhielt, gegen welchen das Rekursverfahren derzeit in Belgrad anhängig ist.

110

FLACHBARTH,

131

FIACHBARTH,

System, System,

178—190. 191—201;

vgl. Josef

KUNZ,

Völkerrechtliche Option (Breslau

1928).

Der Besuch Außenminister Nincic' in Wien (Juli 1924)

375

Diese immer häufiger werdenden Vorfälle haben nachgerade in Osterreich einen gewissen Widerhall gefunden, so zwar daß bereits Blätterstimmen laut geworden sind, welche die österreichische Regierung zur Ergreifung von Retorsionsmaßnahmen auffordern. Personen jugoslawischer Staatsangehörigkeit sind in nicht unbedeutender Zahl in den steirischen Kohlen- und Eisenwerken, ferner auch in verschiedenen Betrieben in Wien beschäftigt. Eine etwaige Verwirklichung der Ausweisung des vorerwähnten Angestellten der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft — die jugoslawischen Angestellten der hiesigen Agentie des jugoslawischen Schiffahrtsyndikates sind gleich den anderen jugoslawischen Angestellten und Arbeitern bisher völlig unbehelligt geblieben — würde eine Gegenaktion der österreichischen Regierung aller Voraussicht nach besonders beschleunigen." 132

Die Drohung des Ballhausplatzes dürfte in diesem Falle gewirkt haben, denn Probleme mit der Arbeitserlaubnis für ausländische Staatsbürger entstanden in Osterreich wie in Jugoslawien erst wieder zur Zeit der Weltwirtschaftskrise. Die Unterredung zwischen Bundesminister Grünberger und dem jugoslawischen Minister des Äußern Nincic fand am 15. Juli 1924 auf dem Ballhausplatz statt. Anwesend waren außerdem der jugoslawische Gesandte Milojevic und Gesandter Pogatscher. Die Gesprächsaufzeichnung faßte lediglich die Erörterung politischer Fragen zusammen. Minister Grünberger leitete die Unterredung ein, indem er sich im Sinne der „allgemeinen politischen Bemerkungen" über die Beziehungen zwischen Osterreich und dem Königreich SHS aussprach. Dem Gesprächsprogramm entsprechend leitete Grünberger hierauf zur Angelegenheit der im jugoslawischen Konsulat in Klagenfurt verübten Einbruchsdiebstähle über und führte aus, daß die in dieser Angelegenheit zuletzt von der „serbischen" [sie!] Gesandtschaft an ihn gerichtete Note vom 8. Juli 1924, in welcher von einer „lenteur" und „laxite" der österreichischen Behörden sowie von einem politischen Charakter dieses Diebstahles gesprochen werde, „für uns unannehmbar" sei. Minister Grünberger gab dem Minister Nincic Kenntnis von dem Konzept einer von Österreich bereits vorbereiteten Antwortnote, in welcher obige Anwürfe in scharfer Weise zurückgewiesen werden. Er wies darauf hin, daß ein solcher Schriftwechsel mit dem glücklicherweise so freundschaftlichen Charakter der Beziehungen zwischen den beiden Staaten nicht vereinbarlich sei. Er fragte daher Nincic, ob dieser auf der erwähnten „serbischen" Note bestehe. Gesandter Milojevic bemerkte hiezu, daß er diese Note über ausdrückliche Weisung aus Belgrad verfaßt und abgesendet habe, worauf Minister Nincic seinerseits einwarf, er habe zwar gewußt, daß eine bezügliche Weisung von Belgrad an die Wiener Gesandtschaft abgehe, habe aber ihren Inhalt nicht genau gekannt. Nach einer kurzen internen Besprechung zwischen Nincic und Milojevic erklärte sich Ersterer bereit, die fragliche Note zurückzuziehen. — Belgrad war also tatsächlich an einer Verbesserung der bilateralen Beziehungen gelegen. Im weiteren Verlauf der Konversation nahm Nincic, als von den Beziehungen zwischen den beiden Staaten die Rede war, die Gelegenheit wahr, sich ausführlich darüber zu verbreiten, daß das zögernde Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem aus Jugoslawien geflüchteten kroatischen Bauernführer Radic in weiten Kreisen

Notiz BMfÄ, 12. 7. 1924 -

AdR, NPA Südslawien I—III, G.Z1. 13.883/17, Kt. 694.

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Serbiens nicht verstanden wurde und daß hinter dieser Haltung allerhand Nebengedanken und Absichten der Bundesregierung vermutet wurden. Wenn auch die „serbische" Regierung diesen Standpunkt anfänglich nicht teilte, so müsse er doch gestehen, daß auch die offiziellen Kreise, besonders Ministerpräsident Pasic, die österreichische Haltung schwer erklärlich fanden. Er, Nincic, habe es daher lebhaft begrüßt, daß Radic die Wiedereinreise nach Osterreich nunmehr verweigert worden sei, denn eine Fortdauer der früheren Situation hätte den Mutmaßungen, von denen er gesprochen habe, immer mehr Spielraum gegeben und wäre gewiß nicht ohne ernste Rückwirkung auf die Beziehungen zwischen beiden Ländern geblieben. Nincic enthielt sich während der ganzen Konversation jedweder Anspielung auf die Gravamina der Slowenen in Kärnten, obzwar der Verlauf des Gespräches mehr als einmal dazu einen Anlaß hätte geben können. Es war klar, daß er dies mit voller Absicht vermied. Gesandter Milojevic versuchte gegen Schluß der Konferenz die slowenischen Lehrer in Kärnten, namentlich den Fall Petek, zur Sprache zu bringen, worauf ihm kurz erwidert wurde, daß die Frage der Staatsbürgerschaft des Genannten noch in Behandlung sei. Minister Nincic griff das von Herrn Milojevic angeschlagene Thema jedoch nicht auf, so daß es sofort wieder fallen gelassen wurde. Dagegen kam Nincic ganz spontan auf die Haltung der Deutschen im Königreiche SHS zu sprechen. Er kritisierte scharf die Führer der Deutschen, unter welchen er den Abgeordneten Kraft namentlich erwähnte. Sie hätten es nicht verstanden, eine für die Deutschen ungemein günstige parlamentarische Situation im gegebenen Zeitpunkte auszunützen, als die Regierung die Stimmen der Deutschen und Türken notwendig zur Schaffung einer Regierungsmajorität gebraucht habe und Pasic daher die Führer der Deutschen wiederholt zu Besprechungen zu sich einlud. Die Deutschen seien darauf nicht eingegangen und hätten sich im Gegenteile ganz der Opposition angeschlossen. Sie hätten auf diese Weise eine günstige Gelegenheit unwiederbringlich versäumt. Gegenwärtig sei begreiflicherweise die Stimmung in den Regierungskreisen gegen die Deutschen „furieuse" 133 . Die eigentliche Überraschung der politischen Unterredung bestand also darin, daß Außenminister Nincic — ähnlich wie sein Ministerpräsident Pasic eineinhalb Jahre zuvor in Belgrad — so gut wie gar nicht die Minderheitenfrage in Kärnten anschnitt, während er die Zusammenarbeit der donauschwäbischen Partei mit der Serbischen Demokratischen Partei scharf kritisierte. Hier sprach aus Nincic eben auch der Vertreter der Serbischen Radikalen Partei. Im Anschluß an die politischen und wirtschaftlichen Gespräche fand in den Räumen der jugoslawischen Gesandtschaft in der Wiener Annagasse sowohl ein großer Empfang als auch ein Pressegespräch statt. Die Fragen der Wiener und der internationalen Presse, die Nincic in sehr gutem Deutsch beantwortete, begannen mit den bilateralen Beziehungen. Der jugoslawische Außenminister hob hiebei nicht nur die günstigen wirtschaftlichen Kontakte hervor, sondern gab sich auch hinsichtlich der Unzufriedenheit der Slowenen in Kärnten moderat, da die österreichische Regierung für bestimmte Dinge nicht verantwortlich gemacht werden könne: „Ich weiß, 133

Aufzeichnung über eine Unterredung zwischen Grünberger und Nincic, 1 5 . 7 . 1924 — AdR, N P A Südslawien I—III, G.Z1. 13.883/17, Kt. 694.

Der Besuch Außenminister Nincic' in Wien (Juli 1924)

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daß die österreichische Regierung alle Anstrengungen macht, die Frage der Minoritäten im besten Einvernehmen mit den anderen Staaten zu regeln. Die Verhandlungen über den Schutz der Minoritäten bieten ein Thema, an dem alle Staaten Mitteleuropas in gleicher Weise interessiert sind und an dem stets fördernd gearbeitet werden soll." Wesentlich unangenehmer war Nincic eine Anfrage bezüglich der Anklage der jugoslawischen Regierung gegen Stjepan Radic. Nincic mußte bestätigen, daß Radic, wenn er zurückkehre, verhaftet werde. Sein Auftreten in Moskau habe im übrigen die kroatischen Bauern gespalten, andererseits eine Entspannung der inneren Situation in Kroatien bewirkt. Dem Verhältnis zu Sowjetrußland aber maß der Außenminister große Bedeutung bei, und — obwohl Einigkeit in der Ablehnung jedweder bolschewistischen Propaganda bestehe — herrschten in Jugoslawien Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Anbahnung geregelter Beziehungen zur Sowjetunion. Nincic selbst neigte eher zur Anknüpfung diplomatischer Kontakte. Zur Stellung Jugoslawiens in der Kleinen Entente befragt, betonte der jugoslawische Außenminister eine „freundschaftliche Neutralität" seines Landes gegenüber Rumänien im Falle einer kriegerischen Verwicklung mit Sowjetrußland. Die Kleine Entente habe nur in gewissen Punkten gemeinsame Interessen, für jeden Staat gebe es aber auch Angelegenheiten, in denen er sich freie Hand lassen müsse. Daher stelle auch der Pakt von Rom keine Schwächung des Bündnisses dar. Die Staaten Zentraleuropas müßten aber schon aus geographischen und ökonomischen Gründen zusammenarbeiten. Daher wolle die Kleine Entente auch zu Osterreich wie zu Ungarn ein gutes Verhältnis herstellen. Schließlich berichtete Nincic von seinem Besuch am Krankenbett des nach einem Attentat rekonvaleszenten Bundeskanzlers Seipel: „Ich habe mich sehr gefreut, den Bundeskanzler bei bestem Wohlsein anzutreffen. Sein Befinden scheint mir durchaus günstig. Ich kann Ihnen nicht sagen, welche Bestürzung die Nachricht von dem Attentat und welche Freude die dann einlaufenden günstigen Krankheitsberichte in Belgrad hervorgerufen haben, da sich Dr. Seipel bei seinem Besuche in unsrer Hauptstadt allgemeine Sympathien erworben hat." 134 — Freundlichere Worte hat ein jugoslawischer über einen österreichischen Spitzenpolitiker kaum mehr gefunden, und das vice versa. Bei einem Frühstück im Hotel Imperial, das Vizekanzler Frank zu Ehren der jugoslawischen Gäste gab, bestätigten Grünberger und Nincic das gute nachbarliche Einvernehmen, den Aufbau gegenseitigen Vertrauens und das gemeinsame Wirken an der Aufrechterhaltung des Friedens. Auch die Belgrader „Politika" meldete vollkommenes Ubereinkommen zwischen den beiden Außenministern. Die österreichische Regierung habe sogar versprochen, die slowenischen Lehrer und Beamten in Kärnten materiell sicherzustellen und ihre Unterstützung zur Beseitigung der antistaatlichen Propaganda jugoslawischer Emigranten in Osterreich zu leihen. Die Belgrader politischen und diplomatischen Kreise seien daher mit dem Wien-Besuch Außenminister Nincic' „sehr zufrieden" 135 .

134 135

Neues Wiener Tagblatt, 16. 7. 1924, S. 2. Politika, 17. 7. 1924.

378

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Die freundlichen Beziehungen zwischen Belgrad und Wien blieben über das Jahr 1925 hinweg bestehen, obwohl die Anschlußfrage wie auch die Minderheitenfrage wieder einmal für gewisse Turbulenzen gesorgt hatten. Als sich Außenminister Nincic mit Bundeskanzler Ramek am 10. März 1926 in Genf traf, besprachen sie in erster Linie die Verhandlungen um die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und die Ergebnisse der Reise Nincic' nach Rom. In italienischen Zeitungen erwähnte Gerüchte von einem antideutschen und antiösterreichischen Pakt verwies der jugoslawische Außenminister „in das Gebiet der Phantasie". Hingegen stellte Nincic an Ramek die Frage, ob Österreich bereit wäre, „den gleichen Schiedsgerichtsvertrag wie mit der Tschechoslowakei auch mit dem Königreiche SHS abzuschließen; auf die bejahende Antwort des Kanzlers erklärte er, er werde gleich nach seiner Rückkehr nach Belgrad den Auftrag geben, daß Verhandlungen zu diesem Zwecke eingeleitet werden" 136 . — Die Zusage wurde freilich nur hinsichtlich des Verhandlungsbeginns eingelöst; zwischen Jugoslawien und Osterreich kam kein Schiedsgerichtsvertrag zustande. Andererseits wurde der Gesandte Hoffinger von einer offiziösen Zeitschrift der jugoslawischen Regierung, der „Revue des Balkans", ersucht, einen Artikel über „L'Autriche et le Royaume des Serbes, Croates et Slovenes" zu verfassen. Hoffinger räumte durchaus ein: "Les dispositions des deux peuples Tun envers 1'autre se trouvaient forcement sous l'influence du fait que la conflagration mondiale eut ses origines dans un conflit entre Vienne et Belgrade, conflit existant ä l'etat latent dejä depuis plusieurs annees." Aber seit dem Seipelbesuch in Belgrad 1923 und dem Handelsvertrag 1925 hätten sich die bilateralen Beziehungen wesentlich verbessert, auch im Bereich von Wissenschaft, Technik und Kunst, und Wien übe noch immer großen Einfluß auf das intellektuelle Leben bei Serben, Kroaten und Slowenen aus. Daher konstatierte Hoffinger "avec une vive satisfaction, que la mentalite et les expressions haineuses du temps de guerre tendent plus en plus ä disparaitre bien que de temps en temps il y a lieu ä noter quelques petites recidives de part et d'autre, auxquelles, bien entendu, les facteurs responsables sont etrangers et se gardent, dans l'interet commun, d'attribuer une importance exageree" 137 . Auch der Ballhausplatz sah im Juli 1926 die bilateralen Beziehungen „ungetrübt" und „freundnachbarlich": „Beide Staaten hätten nun ihre politische Haltung auf das gleichartige Interesse auf friedliche Weiterentwicklung ausgerichtet und wirtschaftlich einen regen Austausch der Produkte der beiden einander ergänzenden Wirtschaftskörper forciert. Im Herbst 1925 sei ein sehr umfangreicher und allseits befriedigender Handelsvertrag abgeschlossen worden, der demnächst ratifiziert werde. In den letzten Monaten sei außerdem ein umfangreicher Rechtsvertrag verhandelt worden, der unter anderem eine von wirtschaftlichen Kreisen beider Staaten geforderte beiderseitige Vollstreckungsrechtshilfe vorsehe. Vorverhandlungen seien auch über einen modernen Vergleichs- und Schiedsvertrag eingeleitet. So bieten Österreich und SHS der politisch so unruhigen Gegenwart ein Bild ungetrübter freundnachbarlicher Beziehungen, dank der Einsicht und

136

137

Aufzeichnung über Unterredung zwischen Ramek und Nincic in Genf, 10. 3. 1926 — AdR, NPA Südslawien I—III, G.Z1. 11.487/13, Kt. 694. Max HOFFINGER, L'Autriche et le Royaume des Serbes, Croates et Slovenes, in: Revue des Balkans 3 (1926) 98-101.

Wien als kommunistische Propagandazentrale

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den Bemühungen der beiderseitigen Regierungen und ihrer beiden Gesandten (Milojevic in Wien sehr geschätzt) und dank dem Willen zum Frieden und zu ruhiger Arbeit, der die beiden Völker beseelt." 138

8. WIEN ALS KOMMUNISTISCHE PROPAGANDAZENTRALE

In Osterreich hatten seit dem Umsturz zahlreiche politische Emigranten aus den Sukzessions- und Balkanstaaten, welche mit den politischen Verhältnissen in ihrer Heimat unzufrieden oder wegen ihrer politischen Bestrebungen gezwungen waren, die Flucht zu ergreifen, Unterschlupf gesucht, wobei sie das von der österreichischen Regierung im Jahre 1919 proklamierte Asylrecht in Anspruch nahmen. Viele Emigranten bevorzugten Österreich auch deshalb als Aufenthaltsort, weil sie hier Landsleute fanden und dadurch leichter die Möglichkeit hatten, mit der Heimat in Verbindung zu bleiben, übrigens auch, weil Wien traditionell für die meisten Balkanstaaten als „kultureller Vorort" galt. Dazu kam noch, daß in Wien viele Studenten aus den Balkanländern weilten, welche die österreichischen Unterrichtsanstalten besuchten, und daß zahlreiche Kaufleute aus Osteuropa nach Wien kamen, um hier ihre geschäftlichen Angelegenheiten zu erledigen. Diese Umstände, welche Wien als geeigneten Stützpunkt einer politischen Propaganda auf dem Balkan erscheinen ließen, hatten auch die Leitung der III. Internationale veranlaßt, den Versuch zu machen, von hier aus die bolschewistische Propaganda auf dem Balkan zu dirigieren 139 . Am 2. August 1921 war in der Belgrader Skupstina ein Gesetz über die öffentliche Sicherheit beschlossen worden, das auch die Aberkennung der 58 Mandate der KPJ nach sich zog und zur Flucht vieler Abgeordneter ins Ausland führte. Die Emigration jugoslawischer Kommunisten nach Wien wurde im August 1921 zu einem Thema der innenpolitischen Diskussion in Österreich. Der Abgeordnete zum Nationalrat Otto Bauer stellte an die Polizeidirektion das Ersuchen, vier jugoslawischen Politikern kommunistischer Richtung, und zwar den Abgeordneten Ljuba Radovanovic aus Esseg, Milan Lemec aus Laibach, Dusan Cekic aus Makedonien und dem Redakteur Gjuro Cvijic aus Agram, den Aufenthalt in Wien zu gestatten. Die Polizeidirektion verwies aber auf die zu gewärtigende Flucht einer größeren Anzahl kommunistischer Politiker aus Jugoslawien nach Osterreich, und zwar speziell nach Wien, und bezeichnete den Zustrom dieser Personen nach Wien, „insbesondere nach den mit den kommunistischen Emigranten aus Ungarn gemachten Erfahrungen als im Interesse der öffentlichen Ruhe und Sicherheit durchaus unerwünscht". Man befürchtete, „daß die jugoslawischen kommunistischen Emigranten, falls es ihnen gelänge, sich in größerer Anzahl in Wien festzusetzen, zweifellos nach dem Muster ihrer ungarischen Gesinnungsgenossen politische Zirkel bilden und von Wien aus den Kampf gegen die jet138

139

Privatschreiben Peter (Konzept von Bischoff) an Grünberger (Paris), 9. 7. 1926 — AdR, NPA Südslawien 1/17, G.Z1. 13.392/13, Kt. 696. Manifest der Dritten Internationalen „an die Proletarier der Balkan- und Donauvölker" — Radnicke novine, 30. 5. 1920; Bericht Polizeidirektion Wien an BKA/AA, 16. 1. 1925 — AdR, NPA, Ges. Belgrad, Fasz. 3, ad G.Z1. 11.293/1; vgl. G. VLAJÖIC, Jugoslovenska revolucija i nacionalno pitanje 1919-1927 (Zagreb 1984).

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

zige jugoslawische Regierung, zumindest mit publizistischen, vielleicht auch mit aktiveren Mitteln eröffnen würden". Dabei erinnerte die Polizeidirektion die zuständigen Regierungsstellen daran, daß die Beziehungen zwischen Österreich und der SHSRegierung beeinträchtigt werden könnten, und lenkte die Aufmerksamkeit auf das Attentat gegen den Prinzregenten, den jetzigen jugoslawischen König, worauf die serbische Seite Vorwürfe über die angebliche Wirksamkeit oppositioneller jugoslawischer Gruppen auf österreichischem Gebiete erhob 140 . Das Bundesministerium für Äußeres teilte den Standpunkt der Polizeidirektion, die an Radovanovic, Lemec und Cekic auf deren Ansuchen nur die Bewilligung zu einem kurzfristigen Aufenthalt in Österreich erteilte, wobei ihnen jedoch zugleich bedeutet wurde, daß sie in Kürze Österreich verlassen müßten. Einem Ansuchen des Redakteurs Cvijic um Bewilligung zum Aufenthalte in Wien wollte die Polizeidirektion von vornherein keine Folge geben, da die Belgrader Polizeibehörde bereits Erhebungen wegen des Anschlags auf König Alexander beantragt hatte 141 . Bei einer die slowenische Propaganda gegenüber Kärnten betreffenden Demarche Hoffingers versicherte Ministerpräsident Pasic zunächst, auf die Eindämmung des slowenischen nationalen Chauvinismus hinzuwirken, da ihm an freundschaftlichen Beziehungen zu Osterreich viel gelegen sei. Hieran knüpfte er die Bitte, auch österreichischerseits größte Sorgfalt auf die Unterdrückung der kommunistischen „Verschwörerelemente" zu verwenden, worauf Hoffinger erläuterte, wie die Wiener Polizei „den diesbezüglichen Wünschen der jugoslawischen Gesandtschaft nachkomme und . . . großen Eifer entwickle" 142 . Schon im Herbst 1921 trafen aus Moskau die jugoslawischen kommunistischen Propagandisten Ilija Milkic und Dr. Sima Markovic in Wien ein. Ihre Anwesenheit hatte zur Folge, daß sich damals in Wien eine kleine jugoslawische kommunistische Gruppe bildete, welche auch lebhaften Verkehr mit den Gesinnungsgenossen in Jugoslawien unterhielt und von Moskau unterstützt wurde. Der Tätigkeit dieser Gruppe wurde durch die Verhaftung und Ausweisung der beiden Führer Milkic und Markovic ein rasches Ende bereitet. Wohl nahmen auch fernerhin noch vereinzelt jugosla-

140

141

142

Zakon ο zastiti javne bezbednosti i poretka u drzavi — Sluzbene novine Kraljevine SHS, br. 170 a, 13. 8. 1921; Bericht Hoffinger an BMfÄ, 6. 8. 1921 - AdR, NPA Südslawien 2/10, G.Z1. 3754/1 B, Kt. 708; PolDion Wien an BMfÄ, 25. 8. 1921 - Ebenda. Hoffinger hatte schon am 31. 12. 1920 nach der sogenannten „Obznana", das heißt der „Verlautbarung" der KPJ als antistaatliche und subversive politische Kraft — dem Bundesministerium für Außeres „strengste Grenzbewachung auch außerhalb der normalen Ubergangspunkte" empfohlen, „da die flüchtigen Bolschewiken sich am ehesten nach Osterreich wenden dürften, weil Ungarn zu gefährlich und die bulgarische Grenze stark bewacht" sei. — Telegr. Hoffinger an BMfÄ, 31. 12. 1920 - AdR, NPA Südslawien 2/10, G.Z1.15/4-1921, Kt. 708. Bericht PolDion Wien an BMfÄ, 25. 8. 1921 - AdR, N P A Südslawien 2/10, G.Z1. 3754/1 B, Kt. 708. Hoffinger beruhigte freilich den Ballhausplatz, daß „die kommunistische Gefahr" in Jugoslawien gewiß nicht so ernst sei, wie sie jetzt von der Regierungsseite dargestellt werde: „Die Gefahr, daß das jugoslawische Proletariat eine Rätediktatur errichten könnte, hat nicht bestanden und besteht nicht." - Bericht Hoffinger an BMfÄ, 12. 8. 1921 - AdR, N P A Südslawien 2/10, G.Z1. 3976/1 B, Kt. 708. Telegr. Hoffinger an BMfÄ, 4. 9. 1921 AdR, N P A Südslawien 2/10, G.Z1. 3754/1B, Kt. 708.

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wische Kommunisten hier Aufenthalt. Zur Entfaltung einer nennenswerten politischen Tätigkeit dieser Personen ist es aber nicht mehr gekommen 143 . Gelegentlich von Erhebungen gegen bulgarische, rumänische und ungarische Kommunisten 1923/24 wurde aber festgestellt, daß die Kommunisten Bulgariens, Jugoslawiens, Rumäniens und Griechenlands sich zu einer sogenannten „Kommunistischen Balkanföderation" zusammengeschlossen hatten, an deren Spitze ein aus acht Mitgliedern bestehender Vollzugsausschuß stand und als dessen Sitz Wien in Aussicht genommen war. Infolge des Einschreitens der Wiener Polizeidirektion gegen diese kommunistischen Einwanderer aus den Balkanländern unterblieben einige Zeit hindurch in Wien alle Versuche, von hier aus eine kommunistische Propaganda auf dem Balkan einzuleiten; auch ein „Bulletin der kommunistischen Balkanföderation" hörte gleich danach zu erscheinen auf 144 . In der Folge war aber die Kommunistische Internationale bemüht, unter dem Vorwande der Unterstützung der Autonomiebestrebungen der mit der politischen Gestaltung auf dem Balkan und in den Nachfolgestaaten unzufriedenen Nationalitäten auf diese neuerlich Einfluß zu gewinnen und unter der Bezeichnung „Balkanföderation" hier neuerlich ein Emigrantenkomitee ins Leben zu rufen, das die Schaffung eines Bundes autonomer nationaler Staatswesen auf dem Balkan vorbereiten sollte. Die Anfänge dieser Tätigkeit zeigten sich schon in der ersten Hälfte des Jahres 1924. Insbesondere waren es die Makedonier und die Kroaten, für welche die Moskauer Regierung besonderes Interesse zeigte und welche sie unter dem Vorwand der Unterstützung ihrer Autonomiebestrebungen an sich zu fesseln suchte. So gelang es ungefähr im Mai 1924, die in Wien weilenden Vertreter der „Makedonischen Revolutionären Organisation" und der sogenannten „föderalistischen Makedonier", welche sich lange Zeit befehdet hatten, zur Bildung eines gemeinsamen Komitees zu veranlassen, welches seine Delegierten in die „Balkanföderation" entsendete 145 . Diese lästige Tätigkeit der Emigranten veranlaßte die Polizeidirektion, energisch einzuschreiten, „um diesen den guten Ruf Österreichs auch im Auslande gefährdenden Zuständen ein Ende zu machen". Vor allem wurden die Vertreter der makedonischen Föderalisten, Filip Atanasov und Dimitri Vlachov, zur Abreise aus Wien verhalten und die in Wien anwesenden Bulgaren und Makedonier darauf aufmerksam gemacht, daß ein Mißbrauch des Asylrechtes die sofortige Abschaffung der Schuldigen und ihres Anhanges zur Folge hätte. Die Vertreter der „Inneren Makedonischen Revolutionären Organisation" nahmen daraufhin von ihren Versuchen Abstand, mit den Bolschewiken „eine Wegstrecke gemeinsam zurückzulegen", und dies umsomehr, als ein Teil ihrer Anhänger von einer Kampfgemeinschaft mit den Bolschewiken nichts wissen wollte146. 145

144 145 146

Bericht PolDion Wien an BKA/AA, 16. 1. 1925 - AdR, NPA, Ges. Belgrad, Fasz. 3. Immerhin hielten geflüchtete jugoslawische Kommunisten in Wien zwei Landeskonferenzen ab, die erste zwischen 3. und 17. Juli 1922, die zweite zwischen 9. und 12. Mai 1923. — P E T R A N O V I 0 — ZECEVIC, Jugoslavia, 251-255. Bericht PolDion Wien an BKA/AA, 16. 1. 1925 - AdR, NPA, Ges. Belgrad, Fasz. 3. Ebenda; vgl. IN DER MAUR, Jugoslawiens Außenpolitik, 327 ff. Dennoch erschoß im Frühjahr 1925 im Wiener Burgtheater die Frau des VMRO-Führers Ivan Mihajlov, Mencia Karniciu, den makedonischen Politiker T o d o r Arnautovic Panizza.

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Auch der kroatische Bauernführer Stjepan Radic trat während seines Wiener Aufenthaltes mit Funktionären der Wiener Sowjetvertretung in Kontakt, weil er hoffte, mit russischer Unterstützung die kroatischen Autonomieforderungen leichter durchsetzen zu können. Als diese Verbindung von der Wiener Polizeidirektion wahrgenommen wurde, wurde Radic zur Abreise von Wien veranlaßt und dafür Sorge getragen, daß er sich künftig nicht mehr hier niederlasse. Er begab sich nach Moskau, wo er der „Bauerninternationale" beitrat, einer Organisation, unter deren Flagge die russischen Bolschewiken die national gesinnten Bauern der einzelnen Balkanländer für sich und ihre Politik einzufangen bestrebt waren 147 . Im Januar 1925 glaubte die Polizeidirektion Wien feststellen zu können, „daß alle Versuche der Kommunistischen Internationalen, auf Wiener Boden eine kommunistische Balkanzentrale ins Leben zu rufen und damit eine Operationsbasis für ihre Propagandaarbeit auf dem Balkan zu schaffen, keinen Erfolg hatten". Das Bundeskanzleramt gab sich aber mit dieser selbstbewußten Feststellung nicht zufrieden, da die Ernennung Joffes zum sowjetischen Gesandten in Wien an der Jahreswende 1924/25 Anlaß zu allerlei Gerüchten und Spekulationen in der internationalen Presse gab. Der Ballhausplatz betrachtete solche unwahren oder gänzlich entstellten Nachrichten zur Organisation und Verbreitung kommunistischer Propaganda von Wien aus als für das Ansehen Österreichs und seiner Hauptstadt „durchaus abträglich". Daher wies er seine Gesandten und Geschäftsträger an, jede derartige Nachricht, „wo immer sie an beachtenswerter Stelle auftritt, sei es in der Presse, sei es in der Gesellschaft, unverzüglich und energisch" zu dementieren und ihr mit konkreten Fakten entgegenzutreten 148 . Um den Nachrichten hinsichtlich kommunistischer Propaganda auch wirklich energisch entgegentreten zu können, gab der Ballhausplatz einen Überblick über die Entwicklung der kommunistischen Bewegung in Österreich und über die Beobachtungen der Wiener Polizeidirektion 149 : „Osterreich ist einer der ganz wenigen europäischen Staaten, in denen trotz des denkbar freiesten Wahlrechtes und ohne daß je auch nur die geringste Ausnahmeverfügung getroffen worden wäre, die kommunistische Partei nicht imstande war, auch nur einen einzigen Vertreter in das Parlament zu entsenden. Seit Jahr und T a g ist die Kommunistische Partei Österreichs von inneren Streitigkeiten, Parteihader, Führerehrgeiz zerrissen. Sie bietet das Bild einer im vollen Verfall befindlichen Partei, deren Zugkraft und damit deren Mitgliederzahl dauernd abnimmt. D i e ausfallenden Mitgliedsbeiträge und das Ausbleiben regelmäßiger Unterstützungen von anderer Seite haben die finanzielle Situation der Partei so sehr verschlechtert, daß sie zu größeren Unternehmungen unfähig ist 150 . Sozusagen die gesamte österreichische Arbeiterschaft, Arbeitslose nicht ausgeschlossen, findet ihre parlamentarische Vertretung in den drei großen Parteien des Nationalrates und ist in den Gewerkschaften dieser drei Parteirichtungen organisiert. D i e erfahrenen und erprobten Führer, die an der Spitze dieser Gewerkschaften stehen, bürgen dafür, daß eine ernstliche Ruhestörung größeren Stiles nicht zu befürchten ist. Die

147 148

149 lso

ΜυΖιέ, Stjepan Radic, 1 4 5 - 1 4 8 . Bericht PolDion Wien an BKA/AA, 16. 1. 1925; Weisung BKA/AA, ZI. 11.293/17, an Hoffinger, 3. 2. 1925 - AdR, NPA, Ges. Belgrad, Fasz. 3. Ebenda. Vgl. auch Jutro, 30. 9. 1924: „Wien als Zentrum der bolschewistischen Propaganda." Vgl. STEINER, Kommunistische Partei, 317—329.

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wenigen von kommunistischer Seite in den letzten Jahren unternommenen Versuche, unter dem Drucke der bittersten Not die Massen zu mobilisieren, sind jedesmal an der Tatkraft der Wiener Polizei ebenso wie an dem gesunden Sinn der überwältigenden Mehrheit der österreichischen Arbeiterschaft sogleich zusammengebrochen. Der letzte dieser Versuche liegt übrigens bereits einige Jahre weit zurück." — Gemeint war der Aufstandsversuch der Wiener Kommunisten am 15. Juni 1919, der blutig niedergeschlagen wurde. — „Das vergangene Jahr hat trotz der außerordentlich ungünstigen Wirtschaftslage, trotz stets steigender Arbeitslosenzahl, keine auch nur irgendwie in Betracht kommende kommunistische Aktion auf dem Wiener Boden gesehen." N u n leitete die Weisung des Ballhausplatzes zur Kommunistischen Internationalen über: Was die angebliche Entwicklung Wiens zum Zentrum der kommunistischen Propaganda im Osten und Südosten Europas anlangt, so verwies die Politische Abteilung des Ballhausplatzes auf die bereits erwähnte zusammenfassende gegenständliche Meldung der Wiener Polizeidirektion vom 16. Januar 1925. Hieraus war zu entnehmen, „daß der Vorwurf, die Wiener Sicherheitsbehörde habe sich gegenüber den Versuchen, von Wien aus kommunistische Propaganda in die Nachbar- und Balkanländer zu tragen, untätig verhalten, vollkommen unbegründet ist. Es ist vielmehr der Wiener Polizei gelungen, alle derartigen Versuche zu raschem Scheitern zu bringen". Und der Ballhausplatz setzte mit seinem Lob der unter Führung von Johann Schober stehenden Wiener Polizeidirektion fort: „Die Leitung der in der ganzen Welt als vorbildlich angesehenen Wiener Sicherheitsbehörde liegt in der Hand jener Männer, denen es in erster Linie zu danken ist, daß der Umsturz in Wien und die weiteren Ereignisse trotz des in den folgenden Jahren bestandenen großen Elends und der großen Schwierigkeiten, die sich der Konsolidierung der Verhältnisse entgegenstellten, weniger Opfer an Menschenleben und Sachgütern gekostet haben, als je irgend eine andere Revolution, daß der Bürgerkrieg vermieden blieb und daß schließlich auch verhindert wurde, daß die naturgemäß in das kulturelle Zentrum, die Großstadt Wien, gelangenden Ausstrahlungen der innerpolitischen, teilweise sogar revolutionären Bewegungen in den Nachbar- und Balkanstaaten sich hier zu irgend einer auch nur halbwegs bedeutungsvollen Organisation hätten konkretisieren können. Es ist nicht der geringste Grund für Befürchtungen vorhanden, daß nun plötzlich die Osterreichischen Sicherheitsbehörden ihrer bisher glänzend gelösten Aufgabe nicht mehr gewachsen sein sollten." 15 ' Zu im Januar 1925 in der internationalen Presse auftauchenden Befürchtungen im Zusammenhang mit der Ernennung Joffes zum Gesandten der UdSSR in Wien berief sich der Ballhausplatz auf die völkerrechtlichen Normen und präzisierte zu den offiziellen Beziehungen zwischen Osterreich und der Sowjetunion: „Osterreich steht ebenso wie eine große Zahl anderer europäischer Regierungen im regelmäßigen diplomatischen Verkehr mit der Sowjetregierung. Die Verträge, auf denen dieser Verkehr beruht, enthalten ebenso wie die meisten analogen Verträge der anderen Staaten mit der Sowjetunion das Prinzip der gegenseitigen Nichteinmischung in die inneren Verhältnisse des beschickten Staates. Hieraus ergibt sich für die Bundesregierung das selbstverständliche Recht, darüber zu wachen, daß dieser Vertragspunkt eingehalten werde. Von diesem Rechte macht sie dauernd Gebrauch; sie hat jedoch bisher keine greifbaren Beweise dafür, daß diese Abmachung seitens der Sowjetregierung oder seitens der hiesigen Sowjetgesandtschaft nicht eingehalten 151

Weisung BKA/AA, ZI. 11.293/17, an Hoffinger, 3. 2. 1925 - AdR, NPA, Ges. Belgrad, Fasz. 3.

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worden wäre, oder d a ß — was schon mit Rücksicht auf die guten Beziehungen Österreichs zu seinen Nachbarstaaten nicht geduldet werden könnte — von der Wiener Sowjetmission in die Entwicklung der inneren Politik dritter Staaten eingegriffen würde." 1 5 2

Wie exakt sich die Wiener Gesandtschaft der Sowjetunion an das Prinzip der Nichteinmischung hielt, ist kaum zu beantworten. Tatsache aber war, daß die Kommunistische Partei Jugoslawiens, die schon im Juli 1922 und im Mai 1923 Landeskonferenzen in Wien abgehalten hatte, im Mai 1926 ihren dritten Kongreß in Wien abhielt. Zu den Beschlüssen der 36 stimmberechtigten Delegierten gehörten die „Bolschewisierung" der KPJ, die Feststellung, daß ein dauerhafter nationaler Friede in Südosteuropa nur durch Bildung einer Föderation von Arbeiter- und Bauernrepubliken zu erreichen wäre und die Wahl von Sima Markovic zum Sekretär des Politbüros der KPJ153. — Die ebenfalls geäußerte scharfe Kritik an der „Diktatur des Dreibundes Monarchie, Militarismus und großserbische Bourgeoisie" forderte natürlich neuerlich die jugoslawischen Sicherheitsbehörden heraus, die nun die österreichischen Kollegen um Unterstützung und Zusammenarbeit ersuchten. In einer Note an das Bundeskanzleramt vom 24. November 1927 antwortete die Wiener Polizeidirektion, „daß sie auch ihrerseits einen unmittelbaren Verkehr mit den königlich jugoslawischen Sicherheitsbehörden zum Zwecke gegenseitiger Unterstützung bei Bekämpfung der kommunistischen Bewegung für wünschenswert hielte, dies umsomehr, als ein ähnlicher Nachrichtenaustausch mit einzelnen Sicherheitsbehörden anderer Länder von der Polizeidirektion schon seit einer Reihe von Jahren gepflogen wird und sich vielfach als außerordentlich erspriesslich erwiesen hat". Für die Regelung der Modalitäten dieses Austauschverkehres empfahl die Polizeidirektion eine mündliche Rücksprache und betonte, „einem Besuche eines oder mehrerer Vertreter der in Betracht kommenden königlich jugoslawischen Sicherheitsbehörden mit Vergnügen" entgegenzusehen. Die Abteilung 8 des Bundeskanzleramtes pflichtete dem Antrage der Polizeidirektion in Wien bei. Der Gesandte in Belgrad wurde angewiesen, bei den jugoslawischen Stellen das geeignet Erscheinende zu veranlassen 154 . In einer Notiz vom 1. Februar 1928 schlug daher die österreichische Gesandtschaft den direkten und regelmäßigen Austausch von Informationen zwischen den Polizeibehörden beider Staaten über die kommunistische Bewegung vor. Und das Belgrader Ministerium des Innern ging weitgehend darauf ein:

152

1S4

Ebenda. Vgl. Information der PolDion Wien über die kommunistische Balkanpropaganda, 22. 4. 1925 - AdR, NPA, Ges. Belgrad, Fasz. 3. PETRANOVIC — ZECEVIC, Jugoslavia, 270 ff. Bei der Ubergabe des Beglaubigungsschreibens des Gesandten Hoffinger an König Alexander am 9. Mai 1925 äußerte sich sogar der König über die angeblich von Wien aus genährten bolschewistischen Propagandaaktionen auf dem Balkan. Außenminister Mataja wollte sogleich mit einer Demarche reagieren, der jugoslawische Gesandte Milojevic bot eine zufriedenstellende Erklärung an, der Gesandte Hoffinger riet dringend von einer Uberreaktion ab. Schließlich kam es doch zu einem Notenaustausch. — Schreiben Mataja an Hoffinger, 12. 5. 1925; Bericht Hoffinger an Mataja, 18. 5. 1925 und 21. 5. 1925; Peter an Hoffinger, 22. 6. 1925 - AdR, NPA, Ges. Belgrad, Fasz. 3. Note PolDion Wien an BKA, 24. 11. 1927; Weisung BKA/AA an Hoffinger, 3. 12. 1927 - AdR, NPA Südslawien 1/17, G.Z1. 25.503-13/27, Kt. 696.

Wien als kommunistische Propagandazentrale

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„Das kgl. Ministerium des Innern teilt vollkommen die Ansicht der österreichischen Bundesregierung, daß es sehr nützlich wäre, wenn die beiderseitigen Polizeibehörden einen regelmäßigen Austausch von Informationen über die kommunistische Bewegung einführen würden. Das kgl. Ministerium ist mit dieser Idee vollkommen einverstanden, schlägt aber eine andere Vorgangsweise für den Informationsaustausch vor: Es soll von den Regierungen ein Funktionär des in der jeweiligen Hauptstadt befindlichen Konsulates bestimmt werden, der mit dieser speziellen Aufgabe betraut wäre und der in ständigem und regelmäßigem Kontakt mit den Polizeibehörden des Landes zu stehen hätte. Auf diese Weise würde man, abgesehen von anderen Vorteilen, große materielle Auslagen vermeiden." 1 "

Der Gesandte H o f f i n g e r hielt den Vorschlag der SHS-Regierung f ü r „durchaus praktisch, wenigstens insoweit die hiesigen Verhältnisse in Betracht kommen, und zwar sowohl vom Gesichtspunkte der Nachrichtenübermittlung selbst als auch von dem des dadurch ermöglichten engeren und häufigeren Kontaktes der Vertretungsbehörden mit der Polizei". Er dachte hiebei in erster Linie an die Abteilung f ü r „Staatliche Sicherheit": „Wenn auf dem Wege des natürlich nur mündlich zu erledigenden Informationsverkehres ein regelmässiger dienstlicher Kontakt mit dieser Stelle hergestellt wird, wird sich ganz naturgemäß daraus ergeben, daß auch in Interventionsangelegenheiten (Verhaftungen, Ausweisungen, Denunziationen usw.) der langsame und schwerfällige Weg über das Ministerium des Äußern vermieden und den Österreichern, die aus irgend einem Grunde von der Polizei belästigt werden, raschere und wirksamere Hilfe gebracht werden kann." Daher könne aus der Sicht der Gesandtschaft das Eingehen auf den jugoslawischen Vorschlag nur empfohlen werden 156 . Auch die Abteilung 8 des Bundeskanzleramtes stimmte der Anregung der jugoslawischen Regierung „vollauf" zu. Darüber hinaus wies sie darauf hin, daß der gegenwärtige Delegierte des jugoslawischen Innenministeriums bei der Wiener Gesandtschaft des Königreiches SHS, Vladeta Milicevic, „ebenso wie sein Vorgänger Dr. Bedekovic, bereits zu wiederholten Malen in auf die Überwachung der kommunistischen Bewegung bezughabenden Fragen bei der Polizeidirektion in Wien vorgesprochen hat, auch kürzlich wieder bei dieser Behörde erschienen ist und unter Hinweis auf einen diesbezüglichen Auftrag seiner Regierung den Antrag gestellt hat, den Nachrichtenaustauschverkehr zu intensivieren und weiter auszubauen, ein Anerbieten, welchem zuzustimmen die Polizeidirektion keinen Anstand nahm". Um „die Möglichkeit von Mißdeutungen" auszuschließen, empfahl Ministerialrat d'Elvert, „bei der Regierung SHS eine streng vertrauliche Behandlung der in Betracht kommenden Korrespondenz durch die zuständigen jugoslawischen Behörden anzuregen, andererseits auch den in Frage kommenden österreichischen Behörden im Inlande als auch im SHS-Staate eine streng vertrauliche Behandlung der in Rede stehenden Angelegenheit aufzutragen". N u n wurde die Völkerrechtsabteilung beauftragt, den formellen Abschluß durchz u f ü h r e n , der Gesandte Ploennies in Belgrad beauftragt, der jugoslawischen Regie-

155

N o t i z der österr. Gesandtschaft Belgrad an kgl. Ministerium des Äußern, 1. 2. 1928; Mitteilung des kgl. Ministerium des Äußern, Pov. br. 3199, an österr. Gesandtschaft Belgrad, 29. 3. 1928 — AdR, N P A Südslawien 1/17, G.Z1. 23.331-15/28, Kt. 696.

156

H o f f i n g e r an Seipel, 2. 4. 1928 -

AdR, N P A Südslawien 1/17, G.Z1. 2 1 . 9 5 3 - 1 3 / 2 8 , Kt. 696.

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rung die Zustimmung der österreichischen Regierung zu dem jugoslawischen Vorschlage bekanntzugeben 157 . Das Bundeskanzleramt verwies noch auf den Vorschlag der jugoslawischen Regierung, einen Funktionär des in der jeweiligen Hauptstadt befindlichen Konsulates zu bestimmen, der mit dem Informationsdienst zu betrauen wäre und im ständigen Kontakt mit den Polizeibehörden des Landes zu stehen hätte. Daher empfahl es, einen Beamten der österreichischen Gesandtschaft in Belgrad fallweise mit der Aufgabe zu betrauen, die direkten Verbindungen mit dem zuständigen Referenten im Belgrader Ministerium des Innern in ähnlicher Weise aufzunehmen, wie dies bereits von dem Delegaten des jugoslawischen Ministeriums des Innern in Wien bei der Polizeidirektion geschehen sei. Die Bestellung eines eigenen österreichischen Delegaten werde allerdings nicht notwendig sein, „zumal die Inanspruchnahme speziell der Wiener Polizeidirektion von jugoslawischer Seite eine weit größere sein dürfte, als dies umgekehrt der Fall sein werde". Dies resultiere ja schon aus dem Umstände, „daß fortdauernd politische Flüchtlinge aus Jugoslawien nach Österreich und wieder besonders nach Wien flüchten, für deren Verhalten die jugoslawischen Behörden stets Interesse [zeigten], wogegen österreichische Kommunisten wohl nur höchst vereinzelt oder vorübergehend im SHS-Staate Aufenthalt nehmen dürften" 158 . Im März 1929 schlossen die österreichische Regierung und die Regierung des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen eine „Vereinbarung betreffend die unmittelbare, beschleunigte Korrespondenz zwischen den österreichischen und jugoslawischen Polizeibehörden bezüglich Verbrecher und bedenklicher Personen". Das Ministerium des Innern in Belgrad ordnete folgende Durchführungsmaßnahmen an: „Der öffentliche Sicherheitsdienst im Ministerium des Innern, das heißt der technische Dienst, wird als Zentrale für alle Auskünfte betreffend Verbrecher und fragwürdige Individuen fungieren. Die Strafregister des ganzen Königreiches, sowie der Auskunftsdienst für alle gefährlichen und fragwürdigen Individuen des Landes und des Auslandes werden in der erwähnten Zentrale konzentriert werden. Sie wird die Zentralstelle sein, die berufen ist, den Behörden des Landes und jenen des Auslandes Auskünfte betreffend Verbrechen zu geben." Die Auskünfte an das Ausland seien in der Sprache des Staates, der sie erbittet, falls dies nicht möglich sein sollte, in französischer Sprache abzufassen. In sehr dringenden Fällen, namentlich bei Auskünften über Verbrecher oder sehr gefährliche Personen, sollten auch die Polizei-Präfektur in Belgrad, das Sicherheitsamt in Zagreb, die Polizeidirektionen in Sarajevo und in Laibach, die Polizeibehörden in Spalato und alle Polizeipräfekten (Obergespane) des Königreiches ermächtigt sein, unmittelbar mit den fremden Behörden zu korrespondieren: „Diese Behörden können gegebenenfalls von den fremden Polizeibehörden telegraphisch die vorläufige Inhaftnahme flüchtiger Verbrecher verlangen und umgekehrt, auf Ersuchen 157

Dienstzettel BKA, Abt. 8, an Abt. 13/pol., 3. 7. 1928; Weisung BKA/AA an Ploennies, 13. 7. 1928 AdR, NPA Südslawien 1/17, G.Z1. 23.331-15/28, Kt. 696. " 8 d'Elvert, pro domo, 12. 3. 1929 - AdR, NPA Südslawien 1/17, G.Z1. 165.699-8/28, Kt. 696. Auch Deutschland und Polen hatten ähnliche Vereinbarungen für den unmittelbaren Geschäftsverkehr der Sicherheitsbehörden in fremdenpolizeilichen Angelegenheiten geschlossen.

D i e kroatische Emigration in Österreich

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f r e m d e r P o l i z e i b e h ö r d e n , P e r s o n e n a u s l ä n d i s c h e r N a t i o n a l i t ä t in H a f t s e t z e n , aber n u r d a n n , w e n n die f r e m d e B e h ö r d e b e k a n n t gibt, d a ß die fragliche P e r s o n ein V e r b r e c h e n b e g a n g e n hat, d a s n a c h d e n G r u n d s ä t z e n d e r R e z i p r o z i t ä t d i e I n h a f t n a h m e g e r e c h t f e r t i g t e r s c h e i n e n läßt. V o r j e d e r s o l c h e n I n h a f t n a h m e ist d a s M i n i s t e r i u m d e s I n n e r n , d a s ist d i e n a c h d e r K o n v e n t i o n z u s t ä n d i g e B e h ö r d e , m i t aller B e s c h l e u n i g u n g z u v e r s t ä n d i g e n . " 1 5 9

Auf Grund der mit der SHS-Regierung getroffenen Vereinbarung wurden auch österreichischerseits die Bundespolizeibehörden, Bezirkshauptmannschaften und in den Städten mit eigenem Statut die Stadtmagistrate in kriminalpolizeilichen Angelegenheiten zum unmittelbaren Geschäftsverkehr mit den in Betracht kommenden jugoslawischen Sicherheitsbehörden ermächtigt. Mit einer Verbalnote vom 3. August 1929 teilte das Belgrader Außenministerium mit, daß der Minister des Innern Dusan Tadic, Sektionschef im Departement für öffentliche Sicherheit, als direkten Kontaktmann für die Zusammenarbeit mit der österreichischen Gesandtschaft bestimmt habe. Der Gesandte Ploennies betraute seinen Legationssekretär Heribert Troll-Obergfell mit der Wahrnehmung dieser Kontakte. Und die jugoslawische Seite betonte nochmals „le caractere de stricte confidence" des Informationsaustausches und der Zusammenarbeit 160 . Freilich hatte die KPJ ihren 4. Kongreß im November 1928 bereits in Dresden abgehalten, und nach Einführung der Königsdiktatur in Jugoslawien waren viele Kommunisten eingekerkert worden. Zwar war noch im Oktober 1932 in Wien ein Auslandsbüro des Zentralkomitees der KPJ („Zagranicni biro") gegründet worden, nach Verbot der K P Ö Ende Mai 1933 war Österreich aber auch für die KPJ als Operationsbasis verloren gegangen 161 .

9 . D I E KROATISCHE E M I G R A T I O N IN Ö S T E R R E I C H

In noch höherem Maße als durch die kommunistische Emigration fühlten sich die serbisch dominierten Belgrader Regierungen durch die kroatische Emigration herausgefordert. Innerhalb der kroatischen Emigration nach Österreich sind allerdings drei wesentliche politische Gruppen zu unterscheiden, die meist nur wenig oder überhaupt nicht zusammenwirkten: 159

160

161

Weisung BKA an alle Landesregierungen und die P o l D i o n Wien, 15. 4. 1929 — AdR, N P A Südslawien 1/17, G.Z1. 2 3 . 9 4 9 - 1 5 / 2 9 , Kt. 696. N o t e verbale Royaume S H S Ministere des Affaires Etrangeres, Pov. N o . 7876, ä la Legation d'Autriche, 3 . 8 . 1 9 2 9 ; Ploennies an Streeruwitz, 7 . 8 . 1 9 2 9 AdR, N P A Südslawien 1/17, G.21. 2 3 . 4 5 6 - 1 3 / 2 9 , Kt. 696. Klasna borba, IV, 1 3 / 1 4 ( M a r t - A p r i l 1929); Pravda, 28. 11. 1929; N e u e Freie Presse, 27. 11. 1929; kgl. Ministerium des Innern, Abt. für Staatsschutz, Pov. I. br. 557, an kgl. Ministerium für Unterricht, 5. 1. 1933 — AJ, Ministarstvo prosvete, 66-76-209: D a t e n über jugoslawische kommunistische Studenten in Osterreich und der CSR. N o c h am 24. 6. 1933 übergab der jugoslawische Gesandte Nastasijevic dem Gesandten Hornbostel ein Verzeichnis von acht in Wien lebenden jugoslawischen K o m m u nisten und ersuchte um Vorgehen der Staatspolizei. D i e Politische Abteilung des B K A / A A bat die Generaldirektion für öffentliche Sicherheit aber lediglich um „gegenständliche Erhebungen". — Amtserinnerung Hornbostel, 24. 6. 1933 — AdR, N P A Jugoslawien 1/17, Kt. 793 alt. Zur Verhaftung von Boris Kidric im D e z e m b e r 1936 vgl. B P o l D i o n Wien an StA W i e n I, 20. 12. 1936 - AdR, N P A Jugoslawien 2 / 2 5 , G.Z1. 3 4 . 3 3 8 - 1 3 / 3 7 , Kt. 715.

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— Die „schwarz-gelben" Offiziere und Beamten, die schon bald nach Kriegsende nach Osterreich kamen: Die namhaftesten Personen waren der ehemalige Landeschef von Bosnien-Hercegovina, Generaloberst a. D. Stefan (Freiherr von) Sarkotic, Oberstleutnant a. D. Ivan Percevic, Oberstleutnant a. D. Alfred NeumannFuriakovich, Oberstleutnant a. D. Stefan Duic und Georg (Graf) Orsich von Slavetich 162 . — Die Anhänger von Stjepan Radic, der selbst im Jahre 1924 f ü r längere Zeit in Wien geweilt hatte: So kamen nach Proklamation der Königsdiktatur prominente Funktionäre der Kroatischen Bauernpartei, wie Ing. August Kosutic und Dr. Juraj Krnjevic, nach Österreich 163 . — Die Mitglieder der „Ustasa"-Bewegung: Dr. Ante Pavelic, der Führer der Kroatischen Staatsrechtspartei, und Gustav Percec, sein Generalsekretär, kamen 1929 über Bulgarien und Italien nach Österreich 164 .

9.1. Stjepan Radic Konnten die ehemaligen k. u. k. Offiziere weitgehend unbehelligt in Osterreich Aufenthalt nehmen, und konnte der in der Wiener Herrengasse wohnende Generaloberst Sarkotic immer wieder jugoslawienkritische Artikel in der „Reichspost", in der „Neuen Freien Presse" und im „Pester Lloyd" veröffentlichen 165 , so stand der beinahe halbjährige Aufenthalt Stjepan Radic' in Wien bereits unter strenger Observanz — seitens der Polizeidirektion Wien wie seitens der jugoslawischen Gesandtschaft. Nach den Berichten der Polizeidirektion und den Weisungen des Bundeskanzleramtes ergibt sich folgende Chronologie: 24. Dezember 1923: Ankunft Stjepan Radic' und seiner Gattin Marija mit britischen Pässen aus London und Unterkunft im Hotel „Zum Auge Gottes". 9. Januar 1924: U m z u g in die Pension „Zenz", Alserstraße 21; Besuch des Sohnes Vladimir, der in Prag studiert; Zusammenkünfte mit kroatischen Emigranten. 6. Januar 1924: Radic trifft in der W o h n u n g von Ivan Percevic mit Stjepan Sarkotic zusammen. 13. Januar 1924: Radic besucht einen Ball der „Slowakischen Katholischen Vereinigung" (Slovenskä katolicka jednota) im Hotel „Wimberger" und wird mit „Zivio"-Rufen empfangen. 12. Januar 1924: Besuch von Radic' Schwiegersohn aus Zagreb, Ing. August Kosutic. 19. Januar 1924: Radic besucht C. A. Macartney, den Leiter des britischen Paßamtes in Wien, in seiner Wohnung; am selben T a g hält Radic einen Vortrag im „Deutschen Klub" in der Hofburg, an dem ungefähr 70 Personen teilnehmen. 22. Januar 1924: Dr. Vladko Macek, der spätere Obmann der Kroatischen Bauernpartei, besucht Radic; am 29. Januar trifft neuerlich Kosutic in Wien ein. 9. Februar 1924: Vortrag Radic' über die Weltmission der katholischen Kirche.

162

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»s

PolDion Wien an BKA/AA, 18. 2. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 20.946-13/31, Kt. 712; vgl. Stjepan SARKOTI£, Radicevo izdajstvo (Radic' Verrat) (Bec 1925). Mu2ic, Stjepan Radic, 1 4 1 - 1 6 5 . KRIZMAN, Ante Pavelic, 9—51. Pavelic war schon 1927 auf einer Reise nach Paris in Wien mit Sarkotic, Percevic und Duic zusammengetroffen. Hoffinger an Grünberger, 17. 8. 1923; PolDion Wien an BKA/AA, Abt. 14, 12. 10. 1923 - AdR, NPA Südslawien, ad G.Z1. 2 2 1 5 / 1 7 u n d 3 3 7 3 / 1 7 , Kt. 696.

Stjepan Radic

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28. M ä r z 1924: Die Polizeidirektion erfährt aus vertraulicher Quelle, d a ß Stjepan Sarkotic und sein Kreis die Beziehungen zu Radic abgebrochen hat, da die Kroatische Bauernpartei die Kontakte zu den serbischen Parteien erneuerte. April 1924: Radic tritt mit dem makedonischen Emigranten Dr. Filip Atanasov in Kontakt und trifft den Bevollmächtigten der sowjetrussischen Regierung in Wien. Dr. Levic'kyj. 18. April 1924: Marija Radic verläßt Wien und f ä h r t nach Zagreb. 23. April 1924: Aus Zagreb trifft eine Abordnung kroatischer Bauern mit Dr. Vladko Macek ein u n d berät sich mit Radic. 28. April 1924: D a s Bundeskanzleramt verbietet Radic die geplante Abhaltung einer Konferenz der nationalen Minderheiten. 9. Mai 1924: Das Bundeskanzleramt bestätigt dem Wiener Polizeipräsidenten Schober das Asylrecht f ü r Stjepan Radic, weist aber darauf hin, daß der Asylant nicht die Beziehungen zwischen Osterreich und seinem Heimatstaat negativ beeinflussen dürfe. 29. Mai 1924: Radic verläßt Wien und reist nach Deutschland, von w o er nach Sowjetrußland weiterreist. D o r t hält er sich ungefähr fünf Wochen auf. 12. Juni 1924: Radic sucht über die österreichische Gesandtschaft in M o s k a u um ein Durchreisevisum durch Osterreich an. Das Bundeskanzleramt lehnt mit Hinweis auf Verletzung des Asylrechtes bei seinem letzten Aufenthalt ab. Schober weist darauf hin, daß die Moskauer Regierung in den balkanischen Bauernrepubliken einen national-bolschewistischen Umsturz plane. 13. Juli 1924: Radic sendet ein Telegramm an den Polizeipräsidenten Schober, in dem er als Führer der parlamentarischen Mehrheit in einem „Nachbarstaat" (sie!), der in engen wirtschaftlichen Beziehungen zu Osterreich stehe, um ein Durchreisevisum ansucht. 8. August 1924: Radic trifft über Passau in Wien ein. Die Regierungen der Kleinen Entente bedrängen den Ballhausplatz, Radic keinerlei Propagandatätigkeit in Wien zu gestatten. 9. August 1924: Radic besucht in Begleitung seiner Tochter und seines Schwiegersohnes Kosutic die sowjetische Gesandtschaft. 11. August 1924: Radic f ä h r t in Begleitung seiner Tochter, seines Schwiegersohnes und von Dr. Macek vom Wiener Südbahnhof nach Zagreb ab 166 . Stjepan R a d i c w a r w ä h r e n d s e i n e s W i e n e r A u f e n t h a l t s nicht nur v o n der W i e n e r P o l i z e i , s o n d e r n auch v o m Journalisten A l e k s a n d a r Petrovic, e i n e m I n f o r m a n t e n d e s B e l g r a d e r A u ß e n m i n i s t e r i u m s , b e s c h a t t e t w o r d e n . S o m e l d e t e P e t r o v i c am 8. Februar 1924, d a ß R a d i c g e g e n ü b e r S c h o b e r das k r o a t i s c h e V o l k als „wichtigstes V o l k in Österreichs N a c h b a r s c h a f t " b e z e i c h n e t h a b e u n d d a ß er e i n e m R e d a k t e u r d e s „Pester L l o y d " erzählt h a b e , d a ß das j u g o s l a w i s c h e K ö n i g r e i c h d u r c h e i n e n g e m e i n s a m e n A u f s t a n d in Z a g r e b , Laibach u n d M a k e d o n i e n z u s a m m e n b r e c h e n w e r d e . In e i n e m direkten G e s p r ä c h mit P e t r o v i c verlangte R a d i c f ü r K r o a t i e n e i n e w e i t g e h e n d e A u t o n o m i e , mit e i n e m frei g e w ä h l t e n S a b o r u n d e i n e m k r o a t i s c h e n Banus als M i n i m a l anspruch. In e i n e m w e i t e r e n G e s p r ä c h b e t o n t e R a d i c , d a ß er w e d e r mit Sarkotic n o c h mit a n d e r e n ö s t e r r e i c h i s c h - u n g a r i s c h e n G e n e r ä l e n v e r m e n g t w e r d e n w o l l e , d a ß er aber an eine Z u s a m m e n a r b e i t der S ü d s l a w e n mit d e n Bulgaren u n d d e n A l b a n e r n d e n k e . D i e K r o a t i s c h e Bauernpartei sei w e d e r klerikal, n o c h

habsburgfreundlich,

n o c h sozialistisch, u n d das k r o a t i s c h e V o l k w o l l e mit d e m serbischen V o l k als g l e i c h b e r e c h t i g t e r Partner z u s a m m e n a r b e i t e n . W ä h r e n d d e s A u f e n t h a l t e s Radic' in M o s k a u m e l d e t e P e t r o v i c n a c h Belgrad, d a ß R a d i c s o w j e t r u s s i s c h e n D i p l o m a t e n e i n e n F ö d e r a t i o n s p l a n f ü r die B a l k a n l ä n d e r überg e b e n habe. D i e B a l k a n f ö d e r a t i o n sollte vier G e b i e t s e i n h e i t e n enthalten: 166

MuZic, Stjepan Radic, 333-340.

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

1. Serbien mit der Vojvodina, Bosnien und jenem Teil Makedoniens, über den sich Serbien und Bulgarien bereits vor dem Ersten Balkankrieg 1912 verständigt hätten; 2. Bulgarien mit Süd- und Ost-Makedonien und der Süd-Dobrudscha, die 1913 an Rumänien gefallen war; 3. Kroatien mit Dalmatien und (im Austausch mit Syrmien) nordwestlichen Teilen Bosniens (um Banja Luka) sowie Slowenien; 4. Montenegro, Hercegovina und eventuell mit dem ehemaligen Vilajet von Skutari (Shkodra). Diese südslawische Föderation sollte in engste Verbindung mit den Sowjetrepubliken treten, einschließlich einer Militärkonvention. Im übrigen unterstellte Petrovic Radic, daß er eine solche revolutionäre bäuerliche Balkanföderation anstrebe, um die kroatische Selbständigkeit zu erreichen 167 . Bereits am 18. Juli 1921 waren in Ferlach in Südkärnten slowenische Flugzettel gefunden worden, die aus jugoslawischer Sicht offensichtlich die Bedeutung der kroatischen Bauernbewegung herabzumindern versuchten: „Kärntner, Achtung! Die Deutschen und das deutschtümlerische Gesindel lügen, daß die serbische Regierung Pferde, Wagen und Vieh den Bauern in Kroatien und Krain für die Armee in Albanien ohne Bezahlung abgenommen habe. Das ist nicht wahr! Unser Staat ist reich! Die Aufstände in Kroatien sind schon unterdrückt. 500 aufständische kroatische Bauern kamen vor das Kriegsgericht. Der Nationalrat für Kärnten."

Die Politische Abteilung am Ballhausplatz war ebenfalls der Meinung, daß „der Radicbewegung keine übertriebene Bedeutung zugesprochen werden darf. Die Idee des Südslawischen Staates scheint nach übereinstimmender Aussage verschiedener kompetenter Gewährsmänner zu fest in der nahezu gesamten südslawischen Bevölkerung, namentlich der Intelligenz, verankert, als daß separatistische Bewegungen im Stile der Radicunternehmung auf die Dauer erfolgreich sein dürften" 168 . Auch eine Vorsprache des kroatischen Abgeordneten Karl Häusler, eines Buchhändlers in Krizevci, bei Sektionschef Oppenheimer änderte nichts an der Haltung des Ballhausplatzes. Dabei hatte Häusler im Namen Radic' betont, daß der kroatische Landtag niemals die SHS-Verfassung anerkennen werde und daß „die formelle Konstituierung der Kroatischen Republik in der allernächsten Zeit bevorstehe". Auf die Frage Häuslers, ob die Republik Osterreich geneigt wäre, die Kroatische Republik anzuerkennen, hatte ihm Oppenheimer erwidert, daß „Osterreich nicht in der Lage sei, mit der Anerkennung eines neuen Staatswesens voranzugehen". Häusler bemerkte daraufhin, daß mehrere Abgeordnete der Kroatischen Bauernpartei in Paris und London dieselbe Frage stellen würden. — Aber auch Bundeskanzler Schober ließ Häusler mitteilen, daß die österreichische Regierung der Anerkennungsfrage 167 168

Ebenda, 3 2 6 - 3 3 2 . Kärntner Landesregierung, ZI. 6323/Präs., an BMfÄ, 4. 8. 1921; B M f Ä an Kärntner Landesregierung, 11. 8. 1921 - AdR, N P A Südslawien, G.Z1. 3 7 6 2 / 1 B, Kt. 711.

Stjepan Radic

391

„momentan nicht in der Lage sei näherzutreten". Im übrigen berichtete Geschäftsträger Hoffinger aus Belgrad, daß Radic bereits am 8. Dezember 1920 die „Unabhängige und neutrale kroatische Bauernrepublik" proklamiert habe, ohne daß sich die tatsächliche Lage verändert habe. Auch die Rekrutierung und Steuereinhebung gingen in Kroatien vollkommen normal vor sich169. Freilich schwelte die kroatische Frage in Jugoslawien weiter. Im Februar 1922 richteten die im „Kroatischen Block" vereinten 63 kroatischen Abgeordneten von Kroatien, Slawonien, Dalmatien und Bosnien-Hercegovina einen Appell „an alle freien Kulturvölker und an die Delegierten der Konferenz von Genua": Da die absolute Mehrheit der kroatischen Abgeordneten der Vidovdan-Verfassung' nicht zugestimmt habe, habe sie weder für das kroatische Volk noch für den kroatischen Staat Gültigkeit. Daher könnten auch nicht die Belgrader Machthaber die kroatische Nation in den internationalen Beziehungen oder auf der Konferenz von Genua vertreten; dazu sei ausschließlich der „Kroatische Block" mit seinem Präsidenten Stjepan Radic bevollmächtigt. — Als freilich Ministerpräsident Pasic, ohne auf die Forderungen Radic' zu reagieren, Außenminister Nincic mit einer Delegation nach Genua entsandte, konnte der „Kroatische Block" nur mit einem Memorandum an die Wirtschaftskonferenz antworten 170 . Drei Tage vor der für seine Partei sehr erfolgreichen Parlamentswahl vom 18. März 1923 hielt Radic eine Rede auf einer Massenversammlung in Zagreb, in der er Pasic und König Alexander scharf angriff: „Brüder, wir haben es nicht zu tun mit Staatsmännern, die den Geist des Volkes mit sich fühlen, sondern mit Politikern, die sich auf die Spitzen der Bajonette stützen . . . Wir machen vier Jahre lang den Vorschlag eines aufrichtigen, ehrenhaften und gerechten Ausgleichs und sie meinen, der Ausgleich hieße, Serben zu werden, und nicht nur das, sondern vor allem, daß das gesamte Volk . . . das ihm aufgedrungene Königtum anerkenne . . . Eine königliche Regierung in Zagreb kann und wird das republikanische kroatische Volk nicht anerkennen. Der König kann ein Symbol unserer Vereinigung sein, aber daß wir einem König, den wir nicht gewählt haben, Soldaten und Steuern geben, davon kann nicht die Rede sein" . . ,171

Der britische Jugoslawien-Spezialist Robert William Seton-Watson, der diesem Meeting zufälligerweise beigewohnt hatte, kommentierte die Rede in einem Brief an seine Frau: "He called both Pasic and Ljuba Jovanovic, the 2 chiefs with whom he had been negotiating 2 days before, 'magarac' — i.e. 'asses' (with a certain idea of slimness combined), was very rude to the King, very tactless to the Serbs, and plunged into foreign policy with a hymn to Germany! Altogether the fat was in fire, and when I reached Belgrade, I found what I had expected, namely that everyone was furious and saying, what can one do with such a man? It is indeed dif-

170

171

Hausnotiz Seidler, 29. 9. 1921; Hoffinger an BMfÄ, 4. 10. 1921 - AdR, NPA Südslawien 2/13, G.21. 5398/1B-1921, Kt. 711. Memorandum der im Kroatischen Block vereinten 63 kroatischen Abgeordneten von Kroatien, Slawonien, Dalmatien und Bosnien-Hercegovina, Zagreb, im Februar 1922 — AdR, NPA Südslawien 2/13, Kt. 711; Obzor, 26. 2. 1922. Hoffinger an BMfÄ, 23. 4. 1923 - AdR, NPA Südslawien 2/13, ad G.Z1. 1171/1 B-1921, Kt. 711.

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

ficult to know, for he is a real weathercock. Entre nous, I suspect him of having drunk too much before his meeting, or else of having got intoxicated with his own eloquence."172 Allerdings gestand Seton-Watson Radic Beständigkeit in der Hingabe an die Interessen der kroatischen Bauern zu. Daher stünden auch die Massen so geschlossen hinter ihm, ja sogar auch Teile des Bürgertums, die eingesehen hätten, wie „engherzig und unfruchtbar" man sie in den letzten Jahren geleitet habe. Und diejenigen, welche das System des rohen Zentralismus als politisches Allheilmittel ansähen, hätten sich damit schon des Rechtes begeben, Stjepan Radic als Demagogen zu verurteilen 173 . Im Dezember 1923 hielt Stjepan Radic einen Vortrag in London, wohin er bereits Mitte August gekommen war. In seinem „General view of the present situation in Central Europe and in the Balkans" stellte er Wien und Zagreb als „the two progressive political centres", Belgrad und Bukarest als „the two reactionary centres" dar. V o r seiner Abreise nach Wien übertrieb Radic die aktuelle Bedeutung Wiens und seiner Institutionen: "Vienna is becoming a centre of European politics by reason of the co-operation of its democratic parties, by the honesty and pacifism of its statesmen, by the extraordinary modesty and industry of its population, and also as the result of its geographical position . . . Besides this, Vienna has three other special qualities. It is the most free city on the continent; it has an intelligent and uncorrupted press, a good hearted working class and a bourgeoisie who always welcome strangers with a smiling face . . . " Die Übertreibungen zugunsten Agrams fielen noch ärger aus: "Zagreb is a smaller but more original Vienna for Zagreb, indeed, is not only a pure European city, but moreover, can be compared with the greatest centres of European civilisation, because during the past eight centuries it has been the head and heart of a whole civilised nation." U m s o kritischer war Radic' Kommentar über die anderen Hauptstädte: "In Belgrade the secret military societies, the Black and White Hand, and in Bucarest the groups of the most influential Boyars (landlords) have concentrated all power in their hands, and are entirely dominating the nation, the state and dynasty. Budapest and Sofia waver between these two policies, between the Western Humanism and Eastern Despotism. Athens is quite apart, and sinks every day nearer to Levantine chaos. Prag is also in a class by its self, in spite of its alliance with Belgrade and Bucarest, because it feels that the Balkans can again easily become an open abyss which might swallow up its newly-won freedom." 174 Für die Zusammenarbeit der Republik Osterreich mit Kroatien sah Radic neue Anknüpfungspunkte, da die neue österreichische Gesellschaft — wie die Parlamentswahlen von Oktober 1923 bewiesen hätten — weder in Richtung einer Restauration der Habsburger noch in Richtung Pangermanismus tendiere. So könnte die österreichische Republik ein nucleus für ein neues „Danubian Switzerland" werden: "The first steps must be directed towards an economic and cultural agreement between Austria and the Yugoslavian Union in the event of the existing Yugoslavian kingdom becoming a

172

173 174

R. W. Seton-Watson to May Seton-Watson, Im Zug zwischen Belgrad und Zagreb, 22. 4. 1923 — R. W. Seton-Watson i Jugoslaveni, II, 103 f. Obzor, 27. 4. 1923: „Herr Seton-Watson über den serbisch-kroatischen Streit." Μυέιό, Stjepan Radi6, 128 — 137: Radic traf am 17. 8. 1923 in London ein und blieb bis zum 22. 12. 1923. Frankenstein an BMfÄ, 22. 12. 1923 - AdR, N P A Südslawien 2/13, ad G.Z1. 11.156 Präs., Kt. 711.

Stjepan Radic

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federation of its free peoples. If this does not happen, then a means must be found of giving to Croatia the right of self-determination, so that pacifist Croatia, as an independent state, may form an economic union with the Austrian Republic, as the first steps towards an economic Commonwealth of all the Danubian and Balkan peoples." 175

Seton-Watson hoffte, daß Radic bei seinem Londoner Aufenthalt gelernt haben könnte, daß sich die britische Politik unter keinen Umständen in die Innenpolitik Jugoslawiens einmischen und daß er — Radic — zum Staatsmann heranreifen werde. Zugleich äußerte Seton-Watson aber auch seine Befürchtung: "I fear he will remain an agitator to the end of his days . . ."176 Solche und weitergehende Befürchtungen dürften das Belgrader Außenministerium veranlaßt haben, nach Radic' Ankunft in Wien gegen seine politischen Aktivitäten zu intervenieren. Aber der Ballhausplatz antwortete über seinen Geschäftsträger in Belgrad ziemlich formell: „Herr Radic genießt in Osterreich das Asylrecht, das, wie Ihnen bekannt, in der largesten Weise gehandhabt wird, unter den gleichen Bedingungen und Voraussetzungen, die für alle übrigen politischen Flüchtlinge, die sich in Osterreich aufhalten, bestehen. Es wurde ihm daher selbstverständlich sogleich nach seinem Eintreffen in Wien mitgeteilt, daß er sich hier politisch nicht betätigen dürfe. Als Radic versuchte, in zwei öffentlichen Versammlungen, in Wien und in Graz, seine politischen Anschauungen vor einem größeren Publikum darzulegen, wurde die Abhaltung dieser Versammlung verhindert und Radic bedeutet, daß in seinem Auftreten in öffentlichen Versammlungen eine Übertretung seiner Verpflichtung zu politischer Enthaltsamkeit erblickt werden müßte." 177

Tatsächlich wurde Radic von der Wiener Polizeidirektion mehrmals verwarnt und im Mai 1924 die Abhaltung eines Minoritätenkongresses untersagt. Anfang Juli 1924 wollte die österreichische Bundesregierung Radic die neuerliche Einreise nach Österreich gar nicht mehr gestatten, da er im Verlauf seines fünfmonatigen Aufenthaltes in Wien „eine mit den Gesetzen des Asylrechtes unvereinbare und der Bundesregierung unerwünschte politische Tätigkeit entfaltet hat". Schließlich wurde eine kurze Durchreise erlaubt 178 . Nach dem Ausgleich Radic' mit Pasic und dem König im Frühjahr 1925 verschwand das Thema „kroatische Emigration" für einige Jahre von der Bildfläche der jugoslawisch-österreichischen Beziehungen. Aber das Skupstina-Attentat vom 20. Juni 1928 und der Tod Stjepan Radic' am 8. August 1928 änderte die innenpolitische Situation grundsätzlich und vertiefte die mentalen Gräben zwischen den Kroaten und 175

176

Stephen RADITCH, A general view of the present situation in Central Europe and in the Balkans (London 1923) - Ebenda. R. W. Seton-Watson to Ivo Lupis-Vukic, London, 8. 2. 1924 — R. W. Seton-Watson i Jugoslaveni, II,

114 f. 177 178

Grünberger an Hoffinger, 19. 2. 1924 - AdR, NPA Ges. Belgrad, Präs. 11/Res., Fasz. 3. Als das „Zagreber Tagblatt" am l . M a i 1924 auf der ersten Seite meldete, der österreichische Geschäftsträger Hoffinger habe Ministre-adjoint Gavrilovic eine Antwort der österreichischen Regierung auf eine von der jugoslawischen Regierung gestellte Forderung nach Ausweisung von Radic überbracht, sandte Hoffinger sofort ein Berichtigungstelegramm, das auch am 2. Mai veröffentlicht wurde: Hoffingers Besuch habe lediglich der Mitteilung gegolten, daß die österreichische Regierung nicht gewillt sei, die Abhaltung eines Minoritätenkongresses in Wien zuzulassen. BKA/AA an Hoffinger, 25. 6. und 2. 7. 1924 - AdR, NPA Ges. Belgrad, Präs. 53/Res. und 54/Res., Fasz. 3.

394

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Serben. Die „kroatische Frage" begann neuerlich die österreichische Außenpolitik zu beschäftigen 179 . Schon am 6. September 1928 erläuterte der beim Skupstina-Attentat schwer verwundete kroatische Abgeordnete Dr. Ivan Pernar der zur Völkerbundtagung entsandten österreichischen Delegation den neuen außen- und innenpolitischen Standpunkt der „Bäuerlich-demokratischen Koalition" (Seljacko-demokratska koalicija), ein Zusammenschluß von 60 Abgeordneten der kroatischen Bauernpartei mit 23 Abgeordneten der serbischen Selbständigen Demokratischen Partei und vier weiteren Abgeordneten (darunter ein Slowene und ein Montenegriner): — Das Belgrader Rumpfparlament (serbische Radikale und Demokraten, Muslime und slowenische Klerikale) habe kein Recht, Gesetze und Beschlüsse mit Wirksamkeit für den ganzen Staat zu erlassen; daher seien auch daraus entstehende finanzielle Verpflichtungen nichtig. — Die Bäuerlich-demokratische Koalition bestreitet das Recht der Delegation der Belgrader Regierung in Genf, im Namen des Königreiches SHS zu sprechen. Die internationale Anerkennung basiere auf einem freien Zusammenschluß der Serben, Kroaten und Slowenen aus den Ländern der ehemaligen Habsburgermonarchie mit dem Königreich Serbien; daraus sei allerdings eine Hegemonie des ehemaligen Königreiches Serbien mit Zwang und Korruption geworden 180 . Der Protest der kroatischen Opposition zeitigte in Genf keine Wirkung; Außenminister Marinkovic wurde weiterhin als offizieller Vertreter des Königreiches SHS akzeptiert. Der österreichische Gesandte in Belgrad wußte auch von anderen kroatischen Aktivitäten im Ausland zu berichten, so von einer Geheimmission des ehemaligen Außenministers Trumbic nach Paris und von Besprechungen zwischen Trumbic und Sarkotic in Wien sowie Trumbic und Duic in Graz. Das Agramer „Morgenblatt" widmete dem pensionierten Generaloberst zu dessen 70. Geburtstag einen umfangreichen, allerdings kritischen Artikel. Der politische General a. D. habe es für seine Pflicht gehalten, „als nicht bevollmächtigter Anwalt das unzufriedene Kroatentum in der Außenwelt zu vertreten". In vielen Artikeln und Broschüren sei er nach wie vor für einen politischen Trialismus Osterreich — Ungarn — Kroatien eingetreten, habe also die Zerstörung der Habsburgermonarchie nicht überwinden können. Zum Tode Stjepan Radic' faßte er die politische Entwicklung der kroatischen Idee von Strossmayer über Starcevic bis Radic zusammen. In diesem Zusammenhang befürwortete er das konsequente Eintreten Radic' für die großkroatische Idee. Eine neiderfüllte Bosheit konnte sich das „Morgenblatt" nicht verkneifen: Generaloberst Sarkotic habe die ihm vom jugoslawischen Staat zugesprochene Pension abgelehnt. Andererseits habe er die Gemeindezugehörigkeit von Wien-Floridsdorf erworben und beziehe nun eine 179

D e n Ausgleich mit den Serben bahnte Radic in einer Rede vor etwa 100.000 Personen am 14. September 1924 in Zagreb an. — Freies Heim. Deutsches Organ der kroatischen republikanischen Bauernpartei, 18. 9. 1924. Der Ausgleich mit dem König gelang Radic anläßlich der 1000-Jahr-Feier des kroatischen Königtums Mitte August 1925. — Bericht Konsulat in Zagreb an Mataja, 25. 8. 1925 — AdR, N P A Südslawien 2 / 1 3 , G.Z1.15.191-13/1925, Kt. 711. 180 D r . i v a n Pernar an Delegation de l'Autriche aupres de la Societe des Nations, Wien, 6. 9 . 1 9 2 8 — AdR, N P A Südslawien 2 / 1 3 , G.Z1. 24.366-13, Kt. 704.

Bomben gegen die Königsdiktatur

395

österreichische Pension von monatlich 1000 Schilling — eine Summe, die aktive jugoslawische Generale als idealen Gegenwert für ihre Leistung betrachten würden 181 .

9.2. Bomben gegen die

Königsdiktatur

Nach Proklamation der Königsdiktatur kam neuerlich Bewegung in die Wiener Emigrantenszene. Der jugoslawische Gesandte Milojevic sprach Anfang November 1929 bei Bundeskanzler Schober vor und berichtete über die Tätigkeit der kroatischen Emigranten Dr. Ante Pavelic, Gustav Percec, Dr. Juraj Krnjevic, Ivan Percevic, Dr. Branimir Jelic und Stefan Duic. Schober erwiderte, daß Pavelic bereits aus Osterreich abgeschafft sei, während die übrigen verschiedenen Berufen nachgingen und — trotz strenger polizeilicher Überwachung — keinen Anlaß zu „unliebsamen Wahrnehmungen" gegeben hätten. Sarkotic' Meinung über die Königsdiktatur erfuhr Milojevic bei einem zufälligen Zusammentreffen am 9. Novemer 1929: „Ihr arbeitet mit einer eisernen Konsequenz an der Zersetzung des Staates — die Banaleinteilung ist ein Beweis dafür." — Die Belgrader „Politika" lobte dennoch: „Osterreich hat schon lange kein politisches Interesse mehr daran, unsere Hochverräter zu schützen." 182 Freilich, ganz so ungefährlich, wie die „Politika" die kroatischen Emigranten hinzustellen versuchte, waren sie für das Belgrader Regime nicht. Immerhin waren Pavelic und Percec als Führer der Kroatischen Staatsrechtspartei schon im Januar 1929 in Wien eingetroffen, waren im April 1929 einer Einladung des Verbandes der makedonischen Emigranten in Bulgarien gefolgt und hatten in Sofia Kundgebungen für ein freies Kroatien und ein freies Makedonien abgehalten. Dafür hatte sie im Juli 1929 der Staatsgerichtshof in Belgrad wegen Hochverrates in contumaciam zum Tode verurteilt. Bedeutender waren die wiederholten Proteste und Memoranden verschiedener kroatischer Exilorganisationen und Exilpolitiker in den U.S.A. — wo nahezu eine Million kroatische Auswanderer lebte —, Deutschland, Belgien und Frankreich an den Völkerbund, in denen über die Behandlung der Kroaten im Königreich Jugoslawien Klage geführt wurde. So richteten sich die Proteste etwa gegen die Verhaftung des neuen Obmannes der Kroatischen Bauernpartei, Vladko Macek, und 40 anderer Kroaten Ende des Jahres 1929, wobei der Hochverratsvorwurf erst im Juni 1930 mit einem Freispruch aufgehoben wurde. Die beiden führenden Mitglieder der Bauernpartei, Kosutic und Krnjevic, richteten ihre Beschwerden auch an den Ballhausplatz: — Die Einführung des absolutistischen Regimes des Königs von Serbien verweigere der kroatischen Nation die „nationalen Primärrechte" durch Streichung des Namens in der Staatsbezeichnung, das Verbieten der kroatischen Flagge und des kroatischen Wappens, die Auflösung kroatischer Kultur- und Bildungsvereine, Fälschung der kroatischen Geschichte in den Schulbüchern, Bedrückung der Religion der Kroaten und durch eigenmächtige Zerstückelung der kroatischen Länder infolge der neuen Verwaltungseinteilung in Banovine. 181

Ploennies an Peter, 15. 11. 1928 - AdR, N P A Jugoslawien, G.Z1. 25.290-13/28, Kt. 71. Zagreber M o r genblatt, 18. 11. 1928: „Generaloberst von Sarkotic".

182

B K A / A A , pro d o m o (Bischoff), 5. 11. 1929 - AdR, N P A Südslawien 2 / 1 3 , G.Z1. 24.472-13/1929, Kt. 711; Politika, 2. 11. 1929: „Emigranti"; Sarkotic an Schober, 18. 11. 1929 - AdR, N P A Südslawien 2 / 1 3 , G.Z1. 2 4 . 8 6 9 - 1 3 / 2 9 , Kt. 711.

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Z w i s c h e n D i p l o m a t i e u n d Sicherheitspolitik

— Der absolutistische König habe die gewählte parlamentarische Repräsentation der Kroaten durch ernannte Staatsfunktionäre ersetzt. Eine legale Selbstwehr der kroatischen Nation sei durch Aufhebung der Pressefreiheit, Entziehung des Versammlungsrechtes, Abschaffung der Unabhängigkeit der Richter, Bildung eines außerordentlichen Gerichtes für politische Delikte und Einführung der Allmacht der Polizei unmöglich gemacht. — Die Regierungen der Staaten, welche die Friedensverträge unterzeichneten, seien aufgefordert, das Problem von Kroatien und Serbien durch gesicherte Durchführung des Selbstbestimmungsrechtes zur Lösung zu bringen, um eine Stabilisierung des Friedens in jenem „empfindlichsten Teile Europas" zu ermöglichen. Ein weiterer Appell, die Gerichtsverhandlung gegen Dr. Macek international kontrollieren zu lassen, hatte den gewünschten Erfolg 183 . Auch Seton-Watson trat nun schärfer gegen die Belgrader Königsdiktatur auf. In einer Artikelserie in den Brünner „Lidove Noviny" verglich er die ungarische Herrschaft über Kroatien mit der serbischen: „Zwölf Jahre der staatlichen Einheit haben die Individualität Kroatiens ausgelöscht . . . Durch acht Jahrhunderte hat sich Kroatien unter den Magyaren seine Individualität bewahrt; es besaß seine Traditionen, seine Kultur und eine sehr ausgeprägte Selbstverwaltung, durch die der nationale Charakter und die Sprache in der Schule, Justiz und Administrative vollkommen gewahrt war . . . Kroatien hatte seine eigene Universität, seine Akademie der Wissenschaften und so manches andere, das an seine ruhmvolle Vergangenheit erinnerte. Zwölf Jahre des Zusammenlebens mit den Serben haben genügt, daß der Großteil davon vernichtet wurde. Von der früheren kroatischen Selbstverwaltung ist kaum eine Spur übriggeblieben. Die serbischen Ministerien üben einen solchen Einfluß auf die Verwaltung und Justiz, wie ihn die Budapester Regierung nie geübt hat. Serbische Beamte ohne Kompetenz und Qualifikation haben ganz Kroatien überflutet. Kroatien hat die Kontinuität mit seiner Vergangenheit eingebüßt, auf die es mit Recht stolz war . . ,"184 Auch für Seton-Watson waren die Mißstände in der Verwaltung und in der Justiz am schlimmsten, die Bestechlichkeit und der Nepotismus, die mangelnde Qualifikation und die Willkür. Und schon Dr. Macek hatte in seiner Verteidigungsrede vor dem Staatsgerichtshof hervorgehoben, daß die Kroaten unter Österreich „niemals versklavt" gewesen seien 185 . Als am 3. Januar 1931 im Agramer Banuspalast eine Höllenmaschine explodierte und als genau einen Monat später der Bürgermeister von N o v a Gradiska in Slawonien ermordet wurde, stellten Agramer Zeitungen sofort Vermutungen an, die Anschläge könnten über Weisung des in Wien lebenden kroatischen Emigranten Gustav Percec verübt worden sein. Der jugoslawische Gesandte Andjelinovic wies

185

P o l D i o n W i e n an B K A / A A , 31. 3. 1931 -

A d R , N P A Jugoslawien 2 / 1 3 , G.Z1. 2 1 . 9 0 2 - 1 3 / 1 9 3 1 ,

Kt. 712; M e m o r a n d u m Kosutic und Krnjevic an B K A / A A , G e n f , 25. 1. 1930 -

A d R , N P A Jugosla-

w i e n 2 / 1 3 , G.Z1. 2 5 . 4 2 7 - 1 3 / 3 0 , Kt. 711. D i e kroatischen Emigranten w u r d e n in W i e n auch v o m der j u g o s l a w i s c h e n G e s a n d t s c h a f t zugeteilten D e l e g a t e n des Belgrader Innenministeriums, Vladeta M i l i cevic, überwacht, w o g e g e n die Bundespolizeidirektion in W i e n Protest erhob. — B P o l D i o n W i e n an B K A / A A , Abt. 13, 29. 3. 1929 -

A d R , N P A Südslawien 2 / 1 3 , G.Z1. 2 1 . 3 9 6 - 1 3 / 2 9 , Kt. 711.

184

Lidove N o v i n y , 26. 10. 1930; N e u e Freie Presse, 28. 10. 1930.

,8S

Verteidigungsrede des Dr. V l a d k o M a c e k vor d e m Staatsgerichtshofe z u m S c h u t z e des Staates in Belgrad (7. Juni 1930) — Dr. Ante PAVELIC, AUS d e m K a m p f e u m den selbständigen Staat Kroatien. Einige D o k u m e n t e und Bilder (Wien: Gric, 1931) 1 0 4 - 1 1 1 .

Bomben gegen die Königsdiktatur

397

anläßlich eines Diplomatenempfanges Vizekanzler Schober auf Berichte in den Agramern „Novosti" hin, die von Attentatsvorbereitungen durch Percec und Percevic schrieben. Schober betrachtete zwar diese Nachrichten mit großer Skepsis, sagte jedoch „spontan" Nachforschungen der österreichischen Behörden zu186. Schon am 18. Februar 1931 meldete die Bundes-Polizeidirektion in Wien den Stand der politischen Emigranten kroatischer Nationalität: — Gustav Percec, ehemaliger Stadtrat aus Agram und Generalsekretär der kroatischen Rechtspartei, gelte als einer der führenden kroatischen Nationalisten, sei aber schon vor einiger Zeit „strenge ermahnt" worden, sich im Asyl der größten Zurückhaltung in politischen Dingen zu befleißigen, widrigenfalls er seine Abschaffung aus Osterreich zu gewärtigen hätte. Trotz fortdauernder Überwachung könne kein Nachweis für eine Beteiligung Percec' an den Anschlägen in Jugoslawien erbracht werden. — Zu den prominenteren politischen Emigranten kroatischer Nationalität gehörten die schon seit vielen Jahren in Wien anwesenden altösterreichischen Offiziere Generaloberst a. D. Stefan (Freiherr von) Sarkotic, Oberstleutnant a. D. Ivan Percevic, Oberstleutnant a. D. Alfred Neumann-Furiakovich und Georg (Graf) Orsich von Slavetich, derzeit als Korrespondent des Agramer „Obzor" tätig. Gegen die Genannten liege freilich noch keine Requisition der jugoslawischen Behörden vor. — Eingeschritten sei die Bundes-Polizeidirekton gegen folgende kroatische Nationalisten: 1. Gegen den Führer der Kroatischen Rechtspartei, den ehemaligen Abgeordneten Dr. Ante Pavelic, der am 27. Oktober 1929 „für beständig aus der Republik Österreich abgeschafft" wurde; 2. gegen den Arzt Dr. Branimir Jelic, der als Führer der kroatischen nationalistischen Studenten gilt; Jelic wurde am 27. April 1930 aus Österreich abgeschafft; 3. gegen den Jusstudenten Mladen Lorkovic, der wegen des Verdachtes der Mitschuld an der Ermordung zweier Agramer Polizeiagenten am 18. Dezember 1929 von der Bundespolizeidirektion Graz verhaftet, aber trotz Auslieferungsbegehren der jugoslawischen Behörden nicht ausgeliefert, sondern enthaftet wurde; 4. gegen den Rechtsanwalt Dr. Anton Crvic, der beim Macek-Prozeß als einer der Verteidiger aufgetreten sei und der am 15. Januar 1931 wegen des Verdachtes der Mitschuld an einem versuchten Anschlag gegen einen Eisenbahnzug ins Landesgericht für Strafsachen Wien I eingeliefert worden sei; 5. gegen den Handlungsgehilfen Mathias Tomas, gegen den Typographen Stanko Stefanac, gegen den Journalisten Stanko Hranilovic und gegen den ehemaligen jugoslawischen Hauptmann Wilhelm Arbes.

Die Bundes-Polizeidirektion in Wien faßte daher zusammen, „daß die Behauptungen der jugoslawischen Presse, die Behörden in Wien sähen der Vorbereitung von Anschlägen und der terroristischen Tätigkeit jugoslawischer Emigranten in Österreich untätig zu, vollkommen unbegründet sind"187.

186

187

Aktennotiz über Unterredung zwischen Schober und Andjelinovic, 16. 2. 1931 — AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 20.946-13/1931, Kt. 712. BPolDion Wien an BKA/AA, 18. 2. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 20.946-13/1931, Kt. 712.

398

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

In einer Notiz der Bundes-Polizeidirektion Wien vom 20. Februar 1931 wurden auch noch Angaben über Ivan Percevic und Ivan KoSutic gemacht, bei ersterem hinsichtlich seiner von jugoslawischer Seite behaupteten Mitwirkung an der „Hrvatska korespondencija — Gric", bei letzterem hinsichtlich seiner Verbindungen zu seinem Bruder August Kosutic. In einer Verbalnote an den jugoslawischen Gesandten stellte der Ballhausplatz dennoch klar, daß die seitens der Bundes-Polizeidirektion in Wien geführten Erhebungen keinen wie immer gearteten mittelbaren, geschweige denn unmittelbaren Zusammenhang zwischen den jüngsten Ereignissen im Königreiche und den in Osterreich derzeit ansässigen oder in Aufenthalt gewesenen Emigranten feststellen ließen188. Nach Rückfrage des österreichischen Gesandten im Belgrader Außenministerium in bezug auf konkrete Daten und Informationen übergab der jugoslawische Gesandte am 9. März 1931 an Vizekanzler Schober eine Abschrift der der ungarischen Regierung übergebenen Protestnotiz über die Duldung jugoslawienfeindlicher Umtriebe. Darin wurde nicht nur die leitende Rolle von Gustav Percec bei terroristischen Aktionen gegen Jugoslawien hervorgehoben, sondern auch seine häufige Reisetätigkeit von Wien nach Budapest und Pees. Mittelsmänner Percec' hätten an jugoslawische Staatsbürger Explosivstoffe übergeben und sie in deren Handhabung auch unterrichtet. Die Belgrader „Politika" stellte gleich Wien und Budapest als „Schauplatz schrecklicher Intrigen, Konspirationen, Verschwörungen und Propaganda gegen den guten Ruf, die Sicherheit und die territoriale Integrität Jugoslawiens" hin und sah Percec an der Spitze „jener Bande jugoslawischer Verräter", die sich für Geld Jugoslawiens Feinden verkauft hätten. Als sich das Belgrader „Vreme" sowie die Wiener „Freiheit" und „Reichspost" mit provozierenden Fragen in die Pressefehde über einen angeblichen Attentatsversuch gegen Percec einschalteten, beschwerte sich Gesandter Andjelinovic bei Vizekanzler Schober über die Hereinziehung der Person des Königs und des Bruders des Gesandten in die Angelegenheit 189 . Die Bundes-Polizeidirektion in Wien war über die innenpolitischen Verhältnisse in Jugoslawien recht gut informiert, wie ein Expose für das Wiener Landesgericht zeigte. Nach Proklamierung der Königsdiktatur seien nur großserbische Organisationen wie die „Narodna odbrana" (Nationale Verteidigung), „Za Kralja i otadibinu" (Für König und Vaterland), die ,Jadranska straza" (Adriawacht) und die „Dobrovoljci" (Kriegsfreiwillige) bestehen geblieben, sei eine einheitliche jugoslawische Sokolorganisation ins Leben gerufen worden und sei die Organisation jugoslawischer Nationalisten („Orjuna") in die neu geschaffene „Mlada Jugoslavia" Qung-Jugoslawien) übergeleitet worden. In kroatischen Kreisen werde allerdings diese Vereinigung als eine nationalfaschistische, von der Regierung geförderte politische Terrororga188

189

Notiz BPolDion, 20. 2. 1931; Verbalnote BKA/AA an Kgl. jugoslawische Gesandtschaft in Wien und an Ges. Ploennies, 28. 2. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 21.089-13/1931, Kt. 712. Protestnotiz Ges. Andjelinovic, 9.3.1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 21.374-13/1931, Kt. 712; Politika, 19. 3. 1931: „Wo werden die Attentate vorbereitet?"; Vreme, 20. 3. 1931: „Warum tolerieren Wien und Budapest die verbrecherische Aktion der Verräter Percec und Genossen?"; Freiheit, 19.3.1931: „Die Mlada Jugoslavia"; Reichspost, 20.3.1931: „Aus den Schlupfwinkeln der Balkanpolitik in Wien"; Amtsvermerk BKA/AA, 21.3. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 21.687-13/1931.

399

B o m b e n g e g e n die Königsdiktatur

nisation gesehen, die nur die großserbischen Bestrebungen der „Orjuna" fortzusetzen bestimmt sei. Die Anhänger der Radic-Partei, die Pribicevic-Demokraten und die Anhänger der Kroatischen Rechtspartei nähmen gegen diese staatliche Politik eine streng oppositionelle Haltung ein, „die sich bisweilen in terroristischen Aktionen äußerte". Auch Seton-Watson kritisierte die Eliminierung der alten Parteien und die Machtübernahme durch die serbisch dominierte Bürokratie, die Armee und den Königshof. In einem Memorandum von Mai 1930 verurteilte er aber besonders die illegalen Polizeimethoden und die weit verbreiteten Torturen gegenüber Verhafteten. Zum psychologischen Hintergrund der jugoslawischen Krise unterstrich er daher: " T h e c o n f l i c t b e t w e e n S e r b s a n d C r o a t s still r e m a i n s t h e f u n d a m e n t a l p r o b l e m , b e c a u s e t h e Jugoslav

state w a s

n o t in t h e f i r s t i n s t a n c e

established

on sound

lines,

and every

change

attempted during these eleven years has merely been a variation o f the original attempt

to

e n f o r c e a r i g i d c e n t r a l i s m , c o n t r o l l e d b y a s m a l l c l i q u e in B e l g r a d e . " " 0

Nicht zuletzt auf Grund der angespannten innenpolitischen Situation in Jugoslawien nahm der Ballhausplatz auch in Wien veröffentlichte Broschüren der beiden Ustasa-Führer Dr. Ante Pavelic und Gustav Percec zur Kenntnis. Die Broschüre Pavelic' „Aus dem Kampfe um den selbständigen Staat Kroatien" stelle „eine durchaus ernste Zusammenstellung von Dokumenten, Parlamentsreden, Proklamationen und Eingaben an den Völkerbund" dar, „welche in historischer Reihenfolge eine rechtliche Begründung der Autonomie Kroatiens bezwecken soll". Und: „Die auf den Mord in der Skupschtina (Tod Stefan Radic') bezughabenden Dokumente bilden, falls authentisch, eine erschütternde Schilderung der anscheinend durchaus planmäßigen Mitverantwortung der jugoslawischen Regierung an der Untat Racic'." Die Schrift von Gustav Percec „Durch Lug und Trug; durch Gewalt; durch Morde — zur Unterjochung Kroatiens und zum neuerlichen Weltkrieg" (sie!) betrachtete allerdings auch der Ballhausplatz als „mehr pamphletisch" mit einem „mehr ausfälligen Charakter". Da auch die Person des Königs in die an Kroatien verbrochenen Gewaltakten hineingezogen wurde, wunderte den Ballhausplatz auch nicht das Verbot der beiden Broschüren in Jugoslawien 191 . Der jugoslawische Außenminister Marinkovic hatte den österreichischen Gesandten Ploennies schon bei einer Unterredung am 19. März 1931 auf das zu großzügige österreichische Asylrecht hingewiesen, das nicht nur die kroatischen Flüchtlinge, sondern auch die kommunistischen Emissäre ausnützten. Er glaube daher, daß viele Mißhelligkeiten dadurch vermieden werden könnten, wenn die Freizügigkeit der Emigranten etwas beschnitten würde. Jetzt genössen sie volle Freiheit und reisten fortwährend von Wien nach Ungarn und wieder zurück nach Wien, ohne daß man sie amtlich über den Zweck der Reise befragte. Das errege natürlich Verdacht. In Jugo-

B P o l D i o n W i e n , 31. 3. 1931: Expose über die politischen Verhältnisse in J u g o s l a w i e n in b e z u g auf

Orjuna,

kroatische

Staatsrechtspartei,

Radic-Partei

etc.

— AdR,

N P A Jugoslawien

G.Z1. 2 1 . 9 0 2 - 1 3 / 1 9 3 1 , Kt. 712; vgl. R. W . S e t o n - W a t s o n , M e m o r a n d u m (Mai 1930) -

2/13,

R. W . Seton-

W a t s o n i Jugoslaveni, II, 1 9 3 — 2 0 0 . 1,1

B K A / A A , pro d o m o , 24. 6. 1931 -

A d R , N P A J u g o s l a w i e n 2/13, G.Z1. 23.551-13/1931, Kt. 712; vgl.

Dr. A n t e PAVEUFC, A u s d e m K a m p f e u m d e n selbständigen Staat Kroatien. Einige D o k u m e n t e und Bilder (Wien: Gric, 1931); Gustav PERCEC, D u r c h Lug und Trug; durch Gewalt; durch M o r d e — z u r U n t e r j o c h u n g Kroatiens und z u m neuerlichen Weltkrieg (Wien: Gric, 1931).

400

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

slawien hätten alle Emigranten einen Zwangsaufenthalt zugewiesen. Verließen sie Jugoslawien ohne ausdrückliche Erlaubnis der königlichen Regierung, welche die Beweggründe genau prüfe, so sei ihr Asylrecht erloschen. Würde in Osterreich in gleicher Weise vorgegangen, so hätte die jugoslawische Regierung eine Beruhigung, da sie an der Loyalität der österreichischen Behörden nicht zweifle und von den ausgezeichneten Eigenschaften, insbesondere der Wiener Polizei, überzeugt sei. Der österreichische Gesandte unterstrich die gute polizeiliche Überwachung aller Emigranten und verwies auf das Asylrecht nach Schweizer Vorbild 192 . Eine neuerliche Verschärfung erfuhr das Problem der kroatischen Emigration in Österreich, als zwischen 29. Juni und 3. August 1931 in elf internationalen Schnellzügen auf jugoslawischem Boden Explosionen erfolgten, die neben zerstörten Waggons auch Tote und Verletzte verursachten. Die Schnellzüge kamen aus Wien, Berlin, München und Paris, die Explosionen erfolgten in Split, Osijek, Belgrad, OstarijeOgulin, Zemun-Novo Mesto, Vrbosko-Srpske Moravice und Jesenice. Besonders das Bombenattentat am 2. August abends im D-Zug München — Belgrad knapp vor der Station Zemun erschütterte die jugoslawische Öffentlichkeit, da die Familie des Belgrader Chemieprofessors Vladimir Brunetti zwei Todesopfer und drei Verletzte zu beklagen hatte. In der jugoslawischen Presse begann ein Entrüstungssturm, in dem sehr rasch Beschuldigungen gegen österreichische Behörden erhoben wurden, besonders im Agramer Regierungsblatt „Novosti". Dort war sogar ein „Protest" des in Belgrad lebenden österreichischen Buchhändlers Jos. A. Benes in deutscher Sprache abgedruckt, der deutlich seinen Verdacht gegenüber den kroatischen Emigranten aussprach: „Unschuldige Opfer, Kinder, Mütter, friedliche Reisende, fielen in den letzten Tagen in Jugoslawien durch Höllenmaschinen, die verruchte Mörderhände aus Osterreich in Eisenbahnwaggons nach hier schmuggelten . . . U n d darum empfinden wir es doppelt bitter und ungerecht, daß Osterreich den Begriff ,Asylrecht-Asylgewährung' auch auf jene politischen Emigranten ausdehnt, die ihre politischen Aspirationen mit hinterlistigen Mordwerkzeugen zu erreichen suchen, unschuldige Bürger eines mehr als freundschaftlichen benachbarten Staates, dessen Gastfreundschaft nur der hier Lebende richtig ermessen kann, ums Leben bringen . . . "

Die Grazer „Tagespost" stellte fest, daß alle Schnellzüge über österreichisches Gebiet gefahren waren, daß je vier der zerstörten Waggons jugoslawischer und deutscher Provenienz, zwei der ÖBB und einer der französischen Ostbahn gehörten und daß die beiden letzten Attentate auf dem Bahnhof Jesenice am 3. August 1931 von auf dem Abschnitt Schwarzach-St. Veit—Jesenice hinterlegten Höllenmaschinen ausgegangen sein mußten 193 . Bereits am 10. August 1931 sprach Legationsrat Jurisic von der jugoslawischen Gesandtschaft in Wien — im Auftrag seines nach einer Blinddarmoperation rekonva-

" 2 Ploennies an Schober, 19. 3. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 21.587-13/1931, Kt. 712. Vgl. Srdjan TRIFKOVIC, The First Yugoslavia and Origins of Croatian Separatism, in: East European Quarterly 26/3 (1992) 3 4 5 - 3 7 0 . >" Generaldirektion der Österreichischen Bundesbahnen, ZI. 11.603/7, an BKA/AA, 17. 8. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 24.641-13/1931, Kt. 716; Novosti, 7. 8. 1931; Tagespost, 6. 8. 1931; vertraulicher Bericht Ges. Ploennies (Veldes), 10. 8. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, Kt. 716.

Bomben gegen die Königsdiktatur

401

leszenten Gesandten — bei Legationsrat Hornbostel vor und übergab eine Note mit der Bitte der jugoslawischen Regierung, die jugoslawischen Behörden in ihren Bestrebungen hinsichtlich Untersuchung der erfolgten Attentate wie auch bezüglich Verhinderung von Wiederholungen nach Möglichkeit zu unterstützen. Die jugoslawische N o t e zählte freilich nicht nur die zwischen 29. Juni und 3. August durchgeführten Attentate auf, sondern beschuldigte auch die österreichischen Eisenbahn- und Grenzorgane der sträflichen Fahrlässigkeit: "Pour le Gouvernement Yougoslave il est claire que ces attentats criminels ont ete prepares sur le territoire autrichien et qu'ils ont pu etre realises tout au moins par negligeance punissable des organes autrichiens des chemins de fer et ceux de frontiere, negligeance que est d'autant plus grave, etant donne que la Direction des chemins de fer d'etat yougoslaves, apres la premiere explosion, avait attire Pattention serieuse de la Direction des chemins de fer autrichiens."

Jurisic erklärte wiederholt, daß nach jugoslawischer Auffassung die Schuldigen unter den kroatischen Emigranten zu suchen sein müßten und daß die jugoslawische Regierung die Entfernung der kroatischen Emigranten aus Osterreich anstrebe. Nach ihrer Ausweisung würde es sich ja zeigen, ob derartige Attentate sich noch wiederholten. Hornbostel wies den Vorwurf der sträflichen Fahrlässigkeit gegenüber den österreichischen Bahn- und Grenzbehörden zurück, da verschwindend kleine Sprengkörper in Durchgangswaggons praktisch kaum zu finden wären, und kritisierte den unqualifizierbaren T o n der jugoslawischen Presse, die direkt die österreichischen Behörden der Mitwisserschaft beschuldigten. Selbstverständlich sagte Hornbostel die Fortführung einer strengen Untersuchung zu 194 . Schärfer reagierte der Ballhausplatz, als die Belgrader „Politika" am 9. August auf der ersten Seite eine Karikatur unter der Überschrift „Kulturtregeri" veröffentlichte. D e n n die Karikatur zeigte zwei M ä n n e r in österreichischer Uniform, die sich an einen Eisenbahnwaggon München — Belgrad heranschleichen. U n d unter der Karikatur stand folgender Text: „Früher sandten wir auf den Balkan Kultur in Form von Bajonetten, Kerker und Galgen, heute tun wir dies in Form von Höllenmaschinen." Hornbostel ersuchte den eben in Bled auf Urlaub weilenden Gesandten Ploennies, unverzüglich „diesen ebenso hetzerischen wie geschmacklosen Angriff" im jugoslawischen Außenministerium zur Sprache zu bringen. „Hiebei wollen Sie gegen die gehässige Haltung, die die jugosl. Presse im allgemeinen in dieser Angelegenheit, die an und f ü r sich, wie jedermannes, so auch unser menschliches Mitgefühl erweckt, einnimmt, ernstliche Vorstellungen erheben und der kgl. jugosl. Regierung eindringlich nahelegen, auf die dortige Presse mäßigend einzuwirken, was ihr bei den in Jugoslawien herrschenden Beziehungen zwischen Regierung und Presse nicht schwer fallen dürfte." 1 9 5 — Die Aufregung des Ballhausplatzes resultierte zweifellos aus dem Wissen um zahlreiche südslawische Attentate in Belgrad, Bosnien und Kroatien zwischen 1903 und 1914.

1.4

Amtsvermerk Hornbostel, 10. 8. 1931; N o t e verbale an Schober, 10. 8. 1931; N o t e Hornbostel an Andjelinovic, 12. 8. 1931 - AdR, N P A Jugoslawien 2 / 2 5 , G.Z1. 24.456-13/31, Kt. 716.

1.5

Politika, 9. 8. 1931; Weisung B K A / A A an Ploennies, 13. 8. 1931 G.Z1. 24.499-13/31, Kt. 716.

AdR, N P A Jugoslawien 2 / 2 5 ,

402

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Trotz der Pressepolemik wurden die Untersuchungen sachlich durchgeführt. Die Generaldirektion der Osterreichischen Bundesbahnen berichtete am 17. August von der Überwachung der über Villach fahrenden Kurswaggons seit 2. Juli 1931, die kein Ergebnis gebracht habe. Nach den Bombenexplosionen vom 2. und 3. August seien sofort die zeitlich in Betracht kommenden österreichischen Zugsmannschaften stellig gemacht und auf einer internationalen Konferenz am 11. August in Zürich festgelegt worden, daß alle nach und durch Jugoslawien laufenden internationalen Kurswagen mit Polsterabteilen — der Sprengstoff war immer unter der Polsterung der Sitze versteckt gewesen — auf den österreichischen und ungarischen Strecken durch besondere Angestellte begleitet werden sollten. Am 20. August teilte Hornbostel Juricic mit, daß zwei aus dem Ausland eingereiste Exilkroaten als Täter in Betracht kämen, die nach den Attentaten auch wieder verschwunden seien. Daß ein Attentäter von Triest über den Brenner eingereist sein dürfte, wurde von Hornbostel zwar dem italienischen Gesandten Auriti, nicht aber dem jugoslawischen Legationsrat mitgeteilt 1 ' 6 . — Hier zeigt sich im Detail die Rücksichtnahme auf den künftigen Bündnispartner. Die Belgrader Presse war über diese wenig aussagekräftigen Untersuchungsergebnisse natürlich erzürnt und startete wütende Angriffe gegen die Wiener Polizei. Die Regierungszeitung „Vreme" bezeichnete Wien als eine „wahre Brutstätte internationaler Verbrecher und Mörder", in der sich Albaner, Bulgaren und Kommunisten gegenseitig umbrächten, in dem „habsburgische Terroristen" ihren Sitz hätten — „und all das ungestört und unbehelligt von der Wiener Polizei". Seit zwei Jahren dulde sie in ihrer Mitte „eine gewöhnliche Verbrecherbande, an deren Spitze Gustav Percec steht, der Organisator einer Reihe blutigster Morde auf unserem Territorium, eine Bande, welche unter dem Schutze des pensionierten Generals Sarkotic steht und deren Hauptmitglieder Ivan Percevic, Stanko Hranilovic und Mijo Seletkovic sind"; die Polizeidirektion Wien hatte nur die beiden letzteren als mutmaßliche Attentäter genannt. Die Belgrader „Pravda" verlangte aber auch die Verhaftung und Auslieferung von Percec und Percevic als mutmaßliche Auftraggeber, während sich die „Politika" sogar auf die Kritik der Wiener sozialistischen Presse an der Wiener Polizei berief, die die Spur der Attentäter verloren habe 197 . Und das Belgrader Außenministerium verteidigte gegenüber der österreichischen Gesandtschaft diese Presseangriffe mit dem Hinweis auf die inkorrekte Haltung österreichischer Zeitungen gegenüber Jugoslawien, wobei vor allem die „Reichspost" gemeint war. Bei einer Vorsprache des österreichischen Geschäftsträgers Hügel am 1. September beim Politischen Direktor Karovic forderte dieser ein Einschreiten gegen die Führer der kroatischen Emigranten, „die unzweifelhaft die geistigen Urheber der Attentate seien". Die jugoslawische Regierung habe die größten Besorgnisse, solange sie diese Führer in Österreich in Freiheit wisse und solange eine strenge polizeiliche Kontrolle der Reisenden auf der österreichischen Strecke nicht gesichert sei. Am selben Tag übergab der jugoslawische Geschäftsträger am Ballhausplaz aber eine Note, in der die jugoslawische Regierung immerhin einräumte, keine Beweise zu 1.6

1.7

GD der ÖBB, ZI. 11.603/7, an BKA/AA, 17. 8. 1931; Amtsvermerk Hornbostel, 20. 8. 1931 NPA Jugoslawien 2/25, G.Z1. 24.575-13/31, Kt. 716. Vreme, 26. 8. 1931; Pravda, 26. 8. 1931; Politika, 26. 8. 1931.

AdR,

Bomben gegen die Königsdiktatur

403

haben, daß die Höllenmaschinen exakt auf österreichischem Territorium in den internationalen Waggons angebracht worden seien. Auch bei den beiden letzten Explosionen, die in Waggons aus Paris bzw. München geschehen seien, sei theoretisch eine Anbringung außerhalb Österreichs möglich gewesen. Aber die jugoslawische Regierung wünschte für die Zukunft ernste Maßnahmen für die Überwachung des internationalen Verkehrs und übergab ihr gesamtes Material für die weitere Untersuchung. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung brachte Außenminister Marinkovic die Angelegenheit der Eisenbahnattentate auch in Genf gegenüber Vizekanzler Schober nicht mehr zur Sprache 198 . Die Bundespolizeidirektion Wien hatte den ehemaligen Oberstleutnant Percevic ausführlich einvernommen und keine Anhaltspunkte für ein Mitwissen um die Eisenbahnattentate feststellen können. Auch für Hranilovic, Seletkovic und Percec, die Österreich alle Ende Juli verlassen hätten, sah Percevic keine Zusammenhänge zu den Bombenanschlägen. Immerhin stellte die Wiener Polizeidirektion schon am 4. September den Antrag, Percec nicht mehr nach Osterreich einreisen zu lassen, und das Bundeskanzleramt wies seine Konsularämter entsprechend an. Auch in einem am 16. Oktober 1931 am Ballhausplatz überreichten Memorandum der jugoslawischen Gesandtschaft wurden Percec und Percevic als Hauptschuldige an den Attentaten betrachtet. Die Bundes-Polizeidirektion in Wien bestritt allerdings neuerlich die Stichhaltigkeit der Anschuldigungen. Dennoch lehnte die Generaldirektion der Jugoslawischen Staatsbahnen noch am 28. Dezember 1931 den Antrag der Osterreichischen Bundesbahnen ab, die internationalen Kurswagen zwischen Österreich und Jugoslawien verkehren zu lassen, da Begleitung und Überwachung der Züge durch die österreichischen Organe keine genügende Garantie darstellten. Erst mit 10. März 1932 wurde der Kurswagenverkehr mit Osterreich und Ungarn wieder im vollen Umfang aufgenommen 1 ".

1,8

Note verbale an österr. Gesandtschaft, 29. 8. 1931; Telegr. Hügel an BKA/AA, 1. 9. 1931; Note verbale der jugoslaw. Gesandtschaft an Peter, 1. 9. 1931; Amtsvermerk Hornbostel, 10. 9. 1931 — AdR, NPA Jugoslawien 2/25, G.Z1. 24.573, 24.790, 24.810-13/31, Kt. 716. Freilich veröffentlichte „Vreme" noch am 12.9. 1931 eine gehässige Karikatur, die den ehemaligen Bundeskanzler Seipel mit Brustkreuz, Pistole und Degen vor dem Hintergrund zerstörter Waggons darstellte, mit der Überschrift: „Im ,human tempierten' Waggon" und der Unterschrift: „Die Erde ist blutgetränkt! Wird denn nicht aus ihr, nach den Worten des Hl. Evangeliums, der Same der jugoslawisch-österreichischen Freundschaft hervorsprießen ?" BPolDion Wien, 1.9.1931: Niederschrift mit Obstlt. a . D . Ivan Percevic; BPolDion Wien an BKA/AA, 4. 9. 1931; Weisung Schwagula an österr. Konsularämter, 20. 9. 1931; kgl. jugoslaw. Ministerium des Äußern, Verbalnote an österr. Gesandtschaft, 28. 12. 1931 — AdR, NPA Jugoslawien 2/25, G.Z1. 24.854-13/31, Kt. 712; Telegrammbrief Direction General des Chemins de fer d'Etat du Royaume Yougoslavie, No. 12.220, an ÖBB Wien etc., 27. 2. 1932 — Ebenda; Memorandum der jugoslaw. Gesandtschaft an BKA/AA, 16. 10. 1931; BPolDion in Wien an BKA/AA, 24. 11. 1931 - AdR, NPA Jugoslawien, G.Z1. 25.556 und 26.260-13/31, Kt. 711. Der Schaden an den zerstörten Waggons betrug insgesamt 531.011,— Goldfrancs, wovon auf Vorschlag des Präsidenten der Schweizer Bundesbahnen die Jugoslawischen Staatsbahnen 371.700, die ÖBB 90.000, die Deutschen Reichsbahnen 64.700 und die Französische Ostbahn 4600 übernehmen sollten. Allerdings konnte auf einer internationalen Konferenz in Bern am 11. und 12. 9. 1933 noch kein Einvernehmen erzielt werden. — Nastasijevic an Dollfuß (Sept. 1933) - AdR, NPA Jugoslawien, Kt. 694.

404

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

9.3. Ausweisungen

von Ustase

Auch nach Abflauen der Diskussionen um die Eisenbahnattentate blieb die kroatische Frage zwischen Belgrad und Wien virulent. Mehr als zwei Jahre protestierte die serbische Öffentlichkeit gegen die Herausgabe einer kroatischen Korrespondenz in Wien unter dem Titel „Gric. Hrvatska korespondencija." Benannt nach einem Kunstalmanach, der 1917/18 und 1920 in Zagreb erschienen war, publizierten kroatische Emigranten in Wien — mit dem Maler Ivan Kodanic als formellem Herausgeber und Eigentümer — zeitkritische Artikel zu Jugoslawien. Im Jahre 1931 trat Gustav Percec als Hersteller hervor, während Ivan Percevic sich vorwiegend mit der Kriegsschuldfrage beschäftigte. Für die Belgrader Regierung unangenehmer waren natürlich Artikel wie der vom 13. November 1931 über „Die Scheinwahlen in Jugoslawien bedeuten eine vernichtende Niederlage f ü r das Belgrader Regime", der die Manipulationen der Regierung um die Parlamentswahlen vom 8. November 1931 offen anprangerte 200 . Als am 4. Juni 1932 in der kroatischen Ausgabe des „Gric" ein Artikel des UstasaMitglieds Dr. Branimir Jelic erschien, der offen zur Verübung von Sprengstoffanschlägen, zur Entfachung der Revolution in Jugoslawien und zur Befreiung Kroatiens aufforderte, wurde die Druckschrift über Antrag der Staatsanwaltschaft mit Beschluß des Wiener Landesgerichtes vom 15. Juni 1932 beschlagnahmt. Obwohl Jelic schon mit Erkenntnis der Bundespolizeidirektion Wien vom 27. April 1930 aus Österreich abgeschafft hätte werden sollen, wanderte er erst nach gescheitertem Rekurs bei der Wiener Landesregierung im Februar 1931 nach Buenos Aires aus. Da seine Beschwerde an den Verwaltungsgerichtshof gegen das Abschaffungserkenntnis noch nicht entschieden war, erhielt er am 10. Mai 1932 vom österreichischen Generalkonsulat in Buenos Aires ein Visum zur einmaligen Durchreise durch Österreich. Tatsächlich wurde Jelic am 14. Juni 1932 in der Wohnung von Ivan Percevic in Wien ausgeforscht und der Bundespolizeidirektion vorgeführt. Obwohl Jelic wie Kodanic bestritten, den inkriminierten Artikel verfaßt zu haben, wurde Jelic festgenommen, Kodanic angezeigt 201 . Das Belgrader „Vreme" zitierte Auszüge aus Jelic' Artikel auf der ersten Seite, während die Wiener „Reichspost" von Bespitzelungen der kroatischen Emigranten durch die serbische Geheimpolizei in Wien schrieb und die österreichischen Behörden dazu aufforderte, gegen diese „Terrorbrüder" aktiv zu werden. Die Generaldirektion f ü r die öffentliche Sicherheit forschte aber der Herausgabe der kroatischen Korrespondenz „Gric" nach, stellte nach wie vor den österreichischen Staatsangehörigen Ivan Kodanich (das ist die ungarische Schreibweise von Kodanic) als Herausgeber, Eigentümer, Verleger, Vervielfältiger und verantwortlichen Schriftleiter fest, der die 200

Niederschrift mit Ivan Percevic, BPolDion Wien, 1.9. 1931; Marek an Peter, 4. 11. 1931 - AdR, N P A Jugoslawien 2 / 2 5 , G.Z1. 25.942-13/1931, Kt. 712; Närodni Listy, 17. 10. 1931; Gric. Hrvatska korespondencija, 1 3 . 1 1 . 1 9 3 1 ; Notiz Jurisic an Hornbostel, 2 5 . 2 . 1 9 3 2 — AdR, N P A Jugoslawien, G.Z1. 21.012-13/32, Kt. 712.

201

Gric, 4. 6. 1932: „Tko je kriv, neka ga ruse" (Der Schuldtragende soll gestürzt werden); BPolDion Wien an BKA/AA, 15. 6. 1932; BKA/AA an BPolDion Wien, 20. 6. 1932 - AdR, N P A Jugoslawien 2 / 1 3 , G.Z1. 22.753-13/32; Kt. 712.

Ausweisungen von Ustase

405

Druckschrift nach den ihm angeblich aus dem Ausland übersendeten Manuskripten mittels eines Vervielfältigungsapparates in seiner Wohnung herstelle. Außerdem produziere und vertreibe Kodanic eine „Presseschau" als Beilage des „Gric" mit dem Kopfvermerk: „Die kroatische Korrespondenz ,Gric' vertritt die Ziele der Unabhängigkeitsbewegung zur Wiederaufrichtung des selbständigen Nationalstaates Kroatien." Und die Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit — damals eine Sektion des Bundeskanzleramtes — fand dies inhaltlich für ebenso „unbedenklich" wie die Kritik an der „in der Außenwelt noch immer nicht genügend erkannten Mentalität Belgrads und seinen Plänen und Methoden in der Innen- und Außenpolitik" 202 . Die Politische Abteilung am Ballhausplatz war sich aber der Notwendigkeit einer meritorischen Antwort an die jugoslawische Regierung bewußt und holte ein Gutachten der Staatsanwaltschaft ein, ob bzw. welche gesetzlichen Handhaben dafür bestünden, um das weitere Erscheinen der deutschen Ausgabe der Korrespondenz „Gric" zu verhindern. Die Staatsanwaltschaft bezeichnet die Zeitung „Gric" als europäische Beilage der angeblich in Buenos Aires gedruckten kroatischen Zeitung „Hrvatski Domobran". Gegen ausländische Zeitungen könne die Bundesregierung ein Verbreitungsverbot erlassen, wenn gegen diese Zeitung innerhalb eines Jahres zweimal auf Verfall erkannt worden sei — was für „Gric" noch nicht zutreffe. Gegen eine im Inland erscheinende Zeitung aber könne nur vorgegangen werden, wenn ihr Inhalt einen strafbaren Tatbestand begründet habe oder wenn die bestehenden Preßordnungsvorschriften verletzt worden seien. Eine Verfolgung wegen des Inhaltes des Aufsatzes im „Gric" vom 4. Juni 1932 sei aber nicht möglich gewesen, da Jelic die Verfasserschaft nicht nachgewiesen und auch gegen Kodanic nicht der Nachweis erbracht werden konnte, an der Drucklegung und Verbreitung des Aufsatzes in Kenntnis seines Inhaltes mitgewirkt zu haben. — Diese Darstellung konnte auch Legationsrat Hornbostel nur als „Ausrede" qualifizieren und empfahl daher Generalsekretär Peter, dem neuen jugoslawischen Gesandten Nastasijevic vorläufig keine Antwort zukommen zu lassen, zumal eine negative Antwort eine laufende österreichische Intervention in Belgrad in Angelegenheit eines panslawischen Kongresses in Laibach stören würde 203 . Anfang September 1932 sprach auch der neue jugoslawische Gesandte wegen der deutschen Ausgabe des „Gric" am Ballhausplatz vor und gab seinem Befremden Ausdruck, daß es nach der Rechtslage tatsächlich unmöglich sein sollte, „der ununterbrochenen, die gut nachbarlichen Beziehungen zwischen Österreich und Jugoslawien empfindlich beeinträchtigenden Hetzpropaganda einer Clique Einhalt zu gebieten". Die Politische Abteilung begann nun abzuwägen, ob nicht die gegen Jugoslawien gerichtete Propaganda der in Osterreich ansässigen kroatischen Emigranten der jugoslawischen Regierung eine erwünschte Handhabe biete, den ebenso laufenden Protesten der österreichischen Regierung gegen die zunehmende nationalistische Propaganda in Slowenien — gegenüber Kärnten — entgegenzutreten. Der Ballhausplatz 202

20J

Vreme, 16. 6. 1932; Reichspost, 19. 6. 1932; Dienstzettel GDöS an BKA/AA, Abt. 13/pol., 25. 6. 1932 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 22.990-13/32, Kt. 712. BMfJ an BKA/AA, 15. 8. 1932; Amtsvermerk Hornbostel, 22. 8. 1932 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 23.628-13/32, Kt.712.

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

sah sich daher nicht in der Lage, „einer die bekannte Tätigkeit der kroatischen Emigration in Österreich etwa begünstigenden Politik das Wort zu reden", und beauftragte die Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit mit neuerlichen Überprüfungen 204 . Aber die Mitteilung des Bundesministeriums für Justiz, das Landesgericht für Strafsachen Wien I habe in Stattgebung der Berufung der Staatsanwaltschaft den Angeklagten Ivan Kodanic wegen Übertretung nach § 30 Preßgesetz zu einer Geldstrafe von 20 Schilling, im Falle der Uneinbringlichkeit zu 48 Stunden Arrest, und gemäß § 41 Preßgesetz auf den Verfall des beschlagnahmten Druckwerkes verurteilt, konnte die Politische Abteilung des Ballhausplatzes nur mit einer sarkastischen pro domo-Notiz quittieren: „Das Resultat dieses ersten und einzigen Vorgehens gegen den ,Gric' ist so mager, daß natürlich an eine schriftl. Mitteilung an die jugoslaw. Gesandtsch. nicht gedacht werden kann. Äußersten Falles könnte einmal wohl, wenn die Jugoslawen darauf zurückkommen, erwähnt werden, daß Kodanich zu einer Strafe verurteilt worden ist." 204

Zum Jahresanfang 1934 drängte die Politische Abteilung die Generaldirektion für öffentliche Sicherheit neuerlich zu Maßnahmen gegen den „Gric". Eine Explosion im Schnellzug Wien — Zagreb und die neue nationalsozialistische Terrorwelle in Österreich dürften dann die entscheidenden Anstöße geliefert haben. Kodanic wurde am 27. Februar 1934 in das Preßbüro der Bundespolizeidirektion Wien bestellt und ihm beschieden, die Korrespondenz „Gric" sowie die Beilage „Gric-Presseschau" „unverzüglich einzustellen", ansonsten drohe seine Inhaftierung. Als wesentlichste Begründung wurde seitens der Behörde angeführt, die Korrespondenz kultiviere „in letzter Zeit eine gewisse nationalsozialistische Tendenz". Kodanic verteidigte sich mit dem Hinweis, daß der „Gric" dem Kreis des Generals Sarkotic angehöre, „welche Emigrantengruppe die Losreißung Kroatiens von S.H.S. und dessen Einverleibung mit Osterreich und Ungarn propagiere. Die politische Einstellung dieser kroatischen Kolonie in Osterreich sei daher absolut österreichfreundlich." Eine gewisse Sympathie für den Nationalsozialismus diene nur dem Schutz der kroatischen Emigranten in Deutschland, denn in Wirklichkeit liefen die Bestrebungen der kroatischen Emigrantenkreise nach Errichtung des alten Osterreich dem Nationalsozialismus zuwider. — Der „Gric" wurde eingestellt, die jugoslawische Gesandtschaft mit einer Verbalnote verständigt 206 . Freilich, nicht nur die kroatische Emigration in Wien, sondern auch der neutrale Seton-Watson in London hielt die Belgrader Regierung für ein „gaunerisches Regime", das sich bei der herrschenden Finanznot nicht lange werde halten können.

204

205

206

Dienstzettel BKA/AA, Abt. 13/pol. an GDöS, 7. 9. 1932 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 23.867-13/32, Kt. 712. BMfJ an BKA/AA, 23. 11. 1932; pro domo Hornbostel, 29. 11. 1932 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 25.074-13/32, Kt.712. GDöS an BKA/AA, Abt. 13/pol., 8. 3. 1934; Verbalnote BKA/AA an Jugoslaw. Gesandtschaft, 2. 3. 1934 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 51.940-13/34, Kt. 713. Vgl. Lidove Noviny, 11. 1. 1934; Dienstzettel Hornbostel an GDöS, 4. 1. 1934; Verbalnote Nastasijevic an Dollfuß, 31. 1. 1934 — AdR, NPA Jugoslawien, G.Z1. 50.563-13/34 und 50.795-13/34, Kt. 713.

Ausweisungen von UstaSe

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Und August Kosutic, der Schwiegersohn Stjepan Radic', sandte ihm aus Wien die Nummer des „Vreme" vom 26. Juni 1932, in der der Direktor des Blattes, Stanislaus Krakov, die innenpolitische Leitlinie des Belgrader Regimes hervorstrich: „ F ü r uns besteht nur ein Prinzip: Entweder wird J u g o s l a w i e n ein einheitliches und unteilbares sein, oder es wird nicht bestehen, denn es wird im Blute verschwinden." 2 0 7

August Kosutic, der im März 1932 wieder nach Wien gekommen war, hielt nun Seton-Watson in deutschsprachigen Briefen über die Ereignisse in Jugoslawien auf dem laufenden. Im Juli 1932 kritisierte Kosutic die korrupte Budget- und Währungspolitik, die keine ordentlichen Rechnungsabschlüsse durchführe und zu Hunderten Millionen neue Banknoten drucke. In der Januar-Februar-Nummer 1933 der „International Affairs", herausgegeben vom „Royal Institute of International Affairs", veröffentlichte er seinen Vortrag in Chatham House vom 14. November 1932 über „The Croatian Problem", in dem er für die volle Unabhängigkeit Kroatiens eintrat. Dennoch sah die Wiener Polizei „keinen Anlaß zu mißliebigen Wahrnehmungen" 2 0 8 . Im Juni 1933 registrierte das Belgrader Außenministerium eine separatistische Organisation „Hrvatski Domobran" (Der kroatische Landwehrmann), die unter Führung von Pavelic und Percec vor allem von Italien und Ungarn aus wirke, die aber auch Verbindung zu Percevic, Sarkotic, Neumann-Furiakovich, Duic und Kodanic halte. Außerdem werde die Aktion Pavelic' von der Gesellschaft österreichischer Kroaten „Hrvatska prosveta" (kroatische Kultur) und der kroatischen Studentenorganisation „Tomislav" unterstützt 209 . Seit dem März 1934 — natürlich alarmiert durch die „Römischen Protokolle" — konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der jugoslawischen Behörden immer stärker auf eine eventuelle gemeinsame Unterstützung Italiens, Österreichs und Ungarns zugunsten der kroatischen Emigranten. Die jugoslawische Gesandtschaft in Wien registrierte die Bildung eines Aktionszentrums jugoslawischer Deserteure und Flüchtlinge in Jankapuszta in Südwest-Ungarn, die mit Percevic in Wien und mit Percec in Budapest in Verbindung stünden, und verlangte eine Hausdurchsuchung bei Percevic. Der italienische Gesandte Preziosi fragte hingegen im Auftrag seiner Regierung bei Bundeskanzler Dollfuß an, welche Motive ihn dazu bewogen hätten, „so streng" gegen die kroatischen Emigranten vorzugehen, „die doch bisher sich einer gewissen Protektion seitens der Bundesregierung erfreut hätten". Auch der ungarische Geschäftsträger Bessenyey deponierte am Ballhausplatz das „lebhafte Interesse" seiner Regierung am Schicksal des Obersten a. D. Percevic. Sowohl Preziosi als auch Bessenyey wurde der offizielle österreichische Standpunkt mitgeteilt, daß Österreich keinen Mißbrauch des Asylrechtes dulde, der für den Staat „allerschwerste Komplikationen nach sich ziehen könnte . . . , zumal ein unmittelbares österreichisches Interesse an der Tätigkeit der kroatischen Terroristen von uns nicht erblickt werden könnte" 2 1 0 . Vreme, 26. 6. 1932; Brief Kosutic an Seton-Watson, Wien, 3. 7. 1932 - R. W. Seton-Watson i Jugoslaveni, II, 242 f. 208 Brief KoSutic an Seton-Watson, Wien, 23. 7. 1932 R. W. Seton-Watson i Jugoslaveni, II, 248 ff.; August KOSUTITCH, The Croatian Problem, in: International Affairs 12/1 (1933) 79—106. 2 0 ' MIP, Pol. odeljenje, Str.Pov.Br. 329, an Poslanstvo London, 19. 6. 1933 A D G SSIP, LP 1933. 210 Note verbale der jugoslaw. Gesandtschaft in Österreich an BKA/AA, 13. 3. 1934; Dienstzettel 207

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Im März 1934 trafen auch zwei Exponenten der Ustasa-Bewegung, der Rechtsanwalt Dr. Andrija Artukovic und der Student Eugen Kvaternik mit ungarischen Reisepässen in Wien ein. Delegat Milicevic bat sofort um Maßnahmen der Bundes-Polizeidirektion in Wien, da der dringende Verdacht der Vorbereitung terroristischer Aktionen bestehe — bis hin zur Vorbereitung eines Attentates gegen den jugoslawischen König. Tatsächlich nahm die Wiener Polizei mehrere Ustasa-Mitglieder, unter ihnen Artukovic, fest, verweigerte allerdings seine Auslieferung nach Jugoslawien. Die jugoslawische Reaktion erfuhr der Ballhausplatz aus einer Mitteilung des französischen Gesandten Puaux, den sein Belgrader Kollege informiert hatte: „Herr Jevtic habe sich geradezu wie verrückt gebärdet und getobt, insbesondere unter wiederholtem Hinweis darauf, daß die Ablehnung ausschließlich auf italienisches Kommando durch Österreich erfolgt sei."211 Auch dem österreichischen Gesandten Ploennies gegenüber behauptete Außenminister Jevtic, „daß Italien und Ungarn bemüht seien, kroatische Terroristen in Osterreich auf alle mögliche Weise zu schützen; hievon sei er gut unterrichtet und dies schade unseren Beziehungen sehr. Er könne und wolle nicht dulden, daß vom Ausland her Attentate in Jugoslawien vorbereitet werden." Der Ballhausplatz war „unangenehm berührt" und ließ Jevtic mitteilen, daß unabhängige österreichische Gerichte über die Auslieferungsfälle zu entscheiden hätten und daß die jugoslawische Regierung noch niemals stichhältige Beweise für die Verfolgung von angeblichen kroatischen Terroristen vorgelegt hätte. Der französische Gesandte in Belgrad, Emile Naggiar, erläuterte Ploennies den Hintergrund der großen Bedeutung der kroatischen Emigranten in Osterreich für die jugoslawische Regierung: Der König sei der festen Uberzeugung, daß man ihm in Italien nach dem Leben trachte, und zwar nicht etwa von privater, sondern von amtlicher Seite. Dabei sehe die jugoslawische Regierung in den kroatischen Emigranten die wahrscheinlichen Täter. Die aus Osterreich eingeschleusten Bomben seien hiefür wesentliche Indizien. Daher würden österreichische Zugeständnisse in der Emigrantenfrage eine erhebliche Verbesserung der Beziehungen bewirken 212 . Der französische Vermittlungsversuch kam zu spät. Nach dem Königsmord in Marseille am 9. Oktober 1934 sprachen der französische und der jugoslawische Gesandte auf dem Ballhausplatz vor und verlangten eine genaue Beobachtung der kroatischen Emigranten. Generalsekretär Peter sicherte strenge Grenzkontrollen im besonderen zu Italien und Jugoslawien zu, ebenso daß alle „halbwegs verdächtigen Kroaten" in Gewahrsam genommen würden. Bereits am 17. Oktober überreichte der Gesandte Nastasijevic eine Note, die die sofortige Verhaftung und Einvernahme von

211

1U

BKA/AA, Abt. 13/pol. an GDöS, 22. 3. 1934 - AdR, N P A Jugoslawien 1/1 geh., G.Z1. 52.105-13/34, Kt. 411; Amtserinnerung Hornbostel, 9.4.1934; Amtserinnerung Peter, 11.4.1934 — AdR, N P A Jugoslawien, Kt. 713. BPolDion Wien an BKA/AA, 25. 3. 1934; Dienstzettel Hornbostel, 30. 5. 1934 - AdR, N P A Jugoslawien, G.Z1. 52.480-13/34 und 54.163-13/34, Kt. 713. Chiffre-Telegr. Ploennies an Dollfuß, 5. 7. 1934; Weisung BKA/AA an Ploennies, 14. 7. 1934; Bericht Ploennies an BKA/AA, 12.9.1934 - AdR, N P A Jugoslawien 2/13, G.Z1.55.661-13/34 und 45.406-13/34, Kt. 713.

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Ivan Percevic verlangte. Ein Komplize des wenige Stunden nach dem Attentat verstorbenen Attentäters Kerin Velicko, Mijo Kralj, habe vor der französischen Polizei ausgesagt, daß er mit Unterstützung von Percevic von Klagenfurt — wo er verhaftet worden war — nach Budapest gekommen sei. Von dort habe er sich nach Nagykanizsa in das Haus von Gustav Percec begeben. Bei einer Einvernahme am 23. Oktober 1934 in der Bundes-Polizeidirektion in Wien konnte jedoch Ivan Percevic glaubhaft versichern, am 3. Oktober bei der Beerdigung seines unter mysteriösen Umständen in Karlsbad verstorbenen Freundes Stefan Duic in Graz gewesen zu sein und zwischen 7. und 21. Oktober mit seiner Gattin am Gardasee Urlaub gemacht zu haben. Ein Mijo Kralj sei ihm völlig unbekannt, daher dessen Angaben auch völlig aus der Luft gegriffen. Während seines Aufenthaltes in Italien sei er im übrigen weder mit Pavelic noch mit Percec zusammengetroffen. Der Ballhausplatz machte daher dem jugoslawischen Gesandten nur das Entgegenkommen, Percevic bis 29. Oktober in H a f t zu halten und seine Ausreise ins Ausland bis auf weiteres zu verhindern 213 . Bereits am 27. Oktober stellte der französische Untersuchungsrichter in Marseille auch gegen Percevic einen Haftbefehl aus, in dem er dem Beschuldigten zur Last legte, er habe sich an den vom Makedonier Vladimir Georgiev (recte: Velicko) an König Alexander, Minister Barthou, Madame Marie Durbec und Madame Yolande Faris verübten und an den an General Georges, dem Sicherheitswachmann Celestin Galy, Madame Armelin und Madame Dumazert versuchten Morden mitschuldig gemacht. Er, Percevic, sei einer der Hauptführer der Dr. Pavelic unterstehenden Terroristenorganisation gewesen und habe sich im September 1934 im Lager bei Nagykanizsa als dessen Kommandant befunden. Als durch das Los diejenigen Personen bestimmt worden waren, die das Attentat auszuführen hatten, habe er die nötigen Anweisungen gegeben und an der Vorbereitung des Verbrechens mitgewirkt. Untersuchungsrichter Ducup de Saint-Paul ersuchte die österreichischen Gerichtsbehörden, genaueste Untersuchungen gegen die Beschuldigten Vladimir Georgiev, alias „Kelemen", Zvonimir Pospisil, alias „Novak", Ivan Rajic, alias „Benes", Mijo Kralj, alias „Malny", Eugen Kvaternik, alias „Kramer", Ante Pavelic, Maria Vondracek, alias „Vondrock", deren Gatten, alias „Peter" und Ivan Percevic einzuleiten und speziell ihre Verbindungen zu terroristischen Aktionen und zum Attentat von Marseille festzustellen. Die österreichischen Behörden wurden auch gebeten, die Quellen der Geldmittel zu eruieren, über die die Beschuldigten verfügten, da die in Marseille in H a f t befindlichen Pospisil, Rajic und Kralj gestanden hätten, von Kvaternik Geld bekommen zu haben 214 .

213

Legation de la Republique Francaise en Autriche, N o t e verbale ä la Chancellerie Federale, Departement des Affaires Etrangeres, 15. 10. 1934; Peter, pro d o m o , 16. 10. 1934; Legation Royale de Y o u g o s lavie en Autriche ä Ministre Federal des Affaires Etrangeres ä Vienne, 17. 10. 1934; BPolDion in Wien an B K A / A A , 24. 10. 1934; Schreiben Berger-Waldenegg an Nastasijevic, 25. 10. 1934 - A d R , N P A Jugoslawien 2 / 1 3 , G.Z1. 46.268, 46.293, 46.488-13/34, Kt. 713.

214

Aktenvermerk Schwagula, 8 . 1 1 . 1 9 3 4 - A d R , N P A Jugoslawien 2 / 1 3 , ad G.Z1. 308.352-15/34, Kt. 713. Vgl. E d o u a r d CALIC, Reinhard Heydrich. Schlüsselfigur des Dritten Reiches (Düsseldorf 1982) 169—179, sieht Verbindungen über Eugen Kvaternik zum Sicherheitsdienst Heydrichs. Schreiben des Untersuchungsrichters D u c u p de Saint-Paul an B P o l D i o n in Wien, o. D. — A d R , N P A Jugoslawien 2 / 1 3 , Kt. 713.

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Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

Im Bundeskanzleramt wurde die Angelegenheit der Abteilung 15/RS unter Generalkonsul Schwagula zur weiteren Behandlung zugewiesen. Diese leitete zwar Anfang November das französische Auslieferungsbegehren an das zuständige Landesgericht für Strafsachen Wien I weiter, kritisierte freilich, daß sich dieses Auslieferungsbegehren in keiner Weise auf Dinge stütze, die sich auf das Verhalten oder die Behandlung in Österreich wohnhafter oder hier zu Aufenthalt gewesener Kroaten bezögen. Paris schaltete sich daher direkt in die österreichischen Untersuchungen ein. Der französische Geschäftsträger Montbas ersuchte am 13. November Bundesminister Berger-Waldenegg, Kommissär Barthelet von der französischen Sicherheitspolizei bei seinen Recherchen in Wien zu unterstützen. Der Außenminister erklärte sich zu Mitwirkung und Mithilfe der österreichischen Justizbehörden bereit und ließ auch Weisung an die Polizeidirektion Wien erteilen, Percevic noch in H a f t zu halten, damit eine Einvernahme in Gegenwart des französischen Kommissärs möglich werde 215 . Schon am 16. November händigte die Wiener Polizeidirektion Barthelet eine Information über die Beschuldigten aus, wobei zu Georgiev, Rajic, Kralj und das Ehepaar Vondracek keine Angaben gemacht werden konnten; auch zu PospiliI lag keine polizeiliche Anmeldung vor. Eugen Kvaternik war lediglich zwischen 24. und 27. November 1933 sowie zwischen 17. und 25. März 1934 in Wien polizeilich gemeldet gewesen; Ante Pavelic zwischen Januar und April 1929 — und wurde am 27. Oktober 1929 „für beständig aus Osterreich abgeschafft". Der ungarische Staatsbürger Percevic wohne seit 1919 dauernd in Wien und befasse sich hauptsächlich mit schriftstellerischen Arbeiten militärpolitischen Inhaltes, besonders auch mit der „Kriegsschuldfrage". Der ehemalige k. u. k. Oberstleutnant des Generalstabes stehe nicht nur zu kroatischen Kreisen, sondern auch zu gesellschaftlichen Kreisen Österreichs und des Auslandes in guten Beziehungen. Infolge wiederholter Beschuldigungen von jugoslawischer Seite, Percevic habe in Verbindung mit Pavelic, Percec, Jelic und anderen nationalistischen Kroaten auch an Konspirationen gegen die jugoslawische Regierung teilgenommen, sei er wiederholt eingehend polizeilich perlustriert worden, ohne daß Hausdurchsuchungen Belastendes erbracht hätten. Barthelet wurde auch eine Abschrift aller Eintragungen im ungarischen Reisepaß Percevic' übergeben. Allerdings mußte Percevic bei Einvernahmen zwischen dem 21. und 23. November 1934 zugeben, zwischen Herbst 1931 und April 1934 viermal im UstaSa-Lager in Jankapuszta gewesen zu sein. Zusätzlich sammelte Kommissär Barthelet Material über alle der Wiener Polizeidirektion bekannten kroatischen Emigranten 216 . In der Zwischenzeit attackierte die jugoslawische Presse. Das Regierungsblatt „Vreme" brachte am 29. Oktober ein Interview mit dem französischen Außenminister Laval, in dem er der österreichischen Regierung — ungerechtfertigt — die Freilassung Percevic' vorwarf. Die „Pravda" behauptete am 12. November, die Wiener

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216

Amtserinnerung Hornbostel, 13.11.1934 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1.47.059-13/34, Kt. 713. Berichte der BPolDion in Wien an BKA/AA, 17., 18., 21., 22., 23. und 26. 11. 1934; Niederschrift Sturminger mit Percevic vom 21., 22. und 23. 11. 1934 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 47.178, 47.257, 47.280, 47.329, 47.364 und 47.526-13/34, Kt. 713.

Ausweisungen von Ustase

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Regierung habe dem ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös versprochen, Percevic nicht auszuliefern. Die „Politika" sprach am 21. November sogar von Verbindungen zwischen den österreichischen Legitimisten und Pavelic-Terroristen und bezeichnete den ehemaligen k. u. k. Generalmajor Ronge sowie den Generalsekretär der Vaterländischen Front, Oberst Adam, als „Schirmherren" der kroatischen Terroristen. Auch die Behauptung der Zeitung, ein Wiener Gerichtssenat habe bereits über die Auslieferung des Percevic entschieden, war falsch. Der Beschuldigte befand sich noch am 26. November in Polizeigewahrsam, und die Ratskammer war mit der Angelegenheit noch nicht einmal befaßt worden 217 . Da ein Teil der französischen und jugoslawischen Presse Ungarn beschuldigte, die Attentäter unterstützt zu haben, gab es in der ungarischen Presse gehässige Angriffe gegen die Familie Karadjordjevic und Kritik an der ungeheuren Nachlässigkeit der französischen Polizei. Die ungarische Regierung versuchte freilich, möglichst korrekt vorzugehen, und ließ allen ausländischen Gesandtschaften ein Expose übergeben: In den letzten Jahren seien aus Jugoslawien auch zahlreiche politische Flüchtlinge nach Ungarn gekommen. Einige hätten das Gehöft „Jankapuszta" nahe der ungarisch-jugoslawischen Grenze gepachtet und dort Ackerbau betrieben. Um Gerüchten in der jugoslawischen Presse entgegenzutreten, die kroatischen Emigranten in Jankapuszta betrieben eine illegale politische Tätigkeit, habe die ungarische Regierung im April 1934 veranlaßt, dieses Gehört zu räumen, so daß seit dieser Zeit keine kroatischen politischen Flüchtlinge mehr dort wohnten. Im übrigen seien die in ganz Ungarn wohnhaften kroatischen Emigranten unter behördliche Aufsicht gestellt und erhielten keine Unterstützung von der Regierung 218 . Baron Pompeo Aloisi, der Kabinettschef des italienischen Außenministeriums, empfahl am 29. November 1934 — vor seiner Abreise nach Genf — dem österreichischen Gesandten Vollgruber, „Osterreich, Ungarn und Italien müßten in der jugoslawischen Sache engsten Kontakt halten, und keine der drei Regierungen sollte ohne vorherige Beratung mit den andern irgend einen Schritt tun". Daher bat Aloisi auch um entsprechende Weisung an den österreichischen Gesandten beim Völkerbund. Und Pflügl wurde vom Ballhausplatz postwendend angewiesen, „in allen in nächster Zeit in Genf zur Sprache kommenden Fragen das engste Einvernehmen mit Baron Aloisi zu pflegen und gegebenenfalls stets konform mit dem italienischen Delegierten sowie mit dem Delegierten Ungarns vorzugehen — insbesondere in der jugoslawischen Angelegenheit. Aloisi gelang es schließlich mit britischer Unterstützung auch, das jugoslawische Memorandum hinsichtlich des Königsmordes von Marseille wesentlich zu entschärfen: Von einer Mitverantwortung Italiens war nichts mehr zu lesen, und die Mitverantwortung Ungarns wurde nach heftigen Debatten im Völkerbund deutlich abgeschwächt. Als einziger österreichischer Staatsbürger wurde in der jugoslawischen Denkschrift noch Generaloberst Sarkotic genannt, natürlich auch der

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Vreme, 29. 10. 1934; Slovenski Narod, 6. 11. 1934; Pravda, 12. 11. 1934; Politika, 21. 11. 1934; Information Schwagula für Hornbostel, 26. 11. 1934 - AdR, N P A Jugoslawien 2/13, G.Z1. 47.345-13/34, Kt. 713. Magyarsäg, 16. und 19. 10. 1934; Expose Ges. H o r y an Ges. Hennet, o. D.; Hennet an Berger-Waldenegg, 21.10. 1934 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.21. 46.466-13/34, Kt. 713.

412

Zwischen Diplomatie und Sicherheitspolitik

ungarische Staatsbürger Ivan Percevic — „l'un des organisateurs de l'attentat de Marseille"219. Ivan Percevic wurde von Österreich nicht ausgeliefert, sondern enthaftet — ebenso wie Ante Pavelic und Eugen Kvaternik in Italien. Der französische Gesandte in Belgrad wies seinen österreichischen Kollegen darauf hin, daß die Nichtauslieferung und Enthaftung die jugoslawische Regierung sehr verstimmt habe. Der politische Direktor Martinac quittierte die Angelegenheit mit der Bemerkung, Oberstleutnant Percevic habe „großes Glück" gehabt. Als er Mitte Februar 1935 bei der Bundespolizeidirektion in Wien anfragte, ob er für zwei bis drei Tage nach Budapest fahren dürfe, da die ungarische Regierung von ihm Daten für ein neues Memorandum brauche, hatte weder die Wiener Polizei noch der Ballhausplatz Einwendungen 220 . Die Staatsanwaltschaft in Aix-en-Provence hielt in ihrer Anklageschrift vom 27. August 1935 allerdings den Vorwurf der Mittäterschaft aufrecht: Ivan Percevic sei im September 1934 Kommandant eines Ustasa-Lagers bei Nagykanizsa gewesen und habe im Sinne der erhaltenen Befehle durch Auslosung jene bestimmt, welche mit der Hilfe Velickos das Attentat auszuführen hatten — nämlich Pospisil, Rajic und Kralj. Daher wurde Percevic angeklagt, „weil er im Auslande im Laufe des Jahres 1934, auf alle Fälle seit weniger als zehn Jahren, durch Geschenke, Versprechungen, Drohungen, Mißbrauch der Autorität und der Macht durch allerlei strafbare Ränke und Künste die genannten Kralj Mijo, Pospisil Zvonimir und Rajic Ivan dazu brachte, die Tat zu begehen, welche sich in Marseille am 9. Oktober 1934 zugetragen hat und zu den oberwähnten Verbrechen führte, ebenso daß er ihnen die Weisungen gab, sie zu begehen" 221 . Am 2. Februar 1935 übergab der französische Gesandte in Wien, Puaux, dem Gesandten Hornbostel die Ubersetzung einer anonymen, in serbischer Sprache abgefaßten Schmähschrift, die — mit dem Siegel der Ustasa versehen — im Dezember 1934 an verschiedene Gesandtschaften in Belgrad versandt worden war. Darin wurde die Ermordung König Alexanders mit zynischer Freude begrüßt, da die Tat eine „nationale Notwendigkeit" gegen einen „blutrünstigen Tyrannen" gewesen sei. Das Pamphlet bezeigte andererseits „Ehrfurcht vor dem geheiligten Ideal" der kroatischen Emigranten, die ihr Heim verlassen hätten, um außerhalb ihres Heimatlandes zu kämpfen, und führte namentlich neben Pavelic, Budak, Peric, Artukovic und anderen Ustase auch General Sarkotic, Oberstleutnant Percevic und Oberstleutnant Duic an222. 219

220

221

222

Telgr. Vollgruber (Rom) an BKA/AA, 30. 11. 1934; Weisung BKA/AA an Pflügl (Genf), o. D.; Bericht Pflügl an Berger-Waldenegg, 8.12.1934 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1.47.520 und 47.845-13/34, Kt. 713. Vgl. Communication du Gouvernement Yougoslave au Conseil de la Societe des Nations relative aux responsabilites encourues par les autorites hongroises dans Taction terroriste dirigee contre la Yougoslavie, Geneve, Novembre 1934: ADÄM, Richtung Selbstvernichtung, 97 f. Ploennies an Berger-Waldenegg, 16. 1. 1935; Amtserinnerung Hornbostel, 26. 2. 1935 — AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 31.707-13/35, Kt. 714. Vgl. Requete du Gouvernement Yougoslave en vertu de l'article 11, paragraphe 2, du Pacte. Communication du Gouvernement Hongrois, Geneve, le 16 janvier 1935. Anklageschrift der Staatsanwaltschaft in Aix-en-Provence, 27. 8. 1935 (Abschrift); BPolDion in Wien an BKA/AA, 25. 9. 1935 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 38.428-13/35, Kt. 714. Hornbostel, pro domo, 2. 2. 1935 - AdR, NPA Jugoslawien 2/13, G.Z1. 30.952-13/35, Kt.714.

Ausweisungen von Ustase

413

Stefan (Stevo) Duic, ein Jugendfreund Percevic', der seit 1919 als österreichischer Staatsangehöriger in Graz gelebt hatte und als stellvertretender Direktor der Landwirtschaftskrankenkasse der Steiermark tätig gewesen war, war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben. Im März 1934 hatte er erfahren, daß gegen ihn seitens der jugoslawischen Geheimorganisation „Liga osvetnika" (Liga der Rächer) ein Mordanschlag vorbereitet werde. Als er Mitte Juni feststellte, daß er von ihm unbekannten verdächtigen Personen in Graz beobachtet werde, verständigte er die Grazer Polizeidirektion, die zwei verdächtige Personen festnahm. Bereits am 16. August 1934 wurde einer von ihnen, der serbische Kaufmann Milan Kolar, wegen des Verbrechens der versuchten Verleitung zum bestellten Mord zu schwerem Kerker in der Dauer von drei Jahren verurteilt. Duic hätte vom Kroaten Ivan Jagarcec als „jugoslawischer Verräter" erschossen werden sollen. Tatsächlich hatte Duic in verschiedenen Artikeln zu den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen im Königreich Jugoslawien kritisch Stellung genommen und war vielfach politischen Flüchtlingen aus Jugoslawien „mit Rat und Tat" beigestanden 223 . Als er am 28. September 1934 in Karlsbad während eines Kuraufenthaltes plötzlich verstarb, gab es daher über die Todesursache „Selbstmord" verschiedene Mutmaßungen. Die Witwe selbst sprach den Verdacht aus, daß ihr Gatte einem Mordanschlag einer serbischen Geheimorganisation zum Opfer gefallen sei, und beantragte die Vornahme einer gerichtlichen Obduktion der in Graz beerdigten Leiche. Da die Todesursache auch in der tschechischen Presse umstritten war und der Tod Duic' auch mit den Vorbereitungen des Attentats von Marseille in Verbindung gebracht wurde, erschien dem Ballhausplatz eine ehestmögliche und restlose Aufklärung der Todesursache wichtig — „im Hinblicke auf die gegenwärtig von der jugoslawischen Regierung gegen diejenigen Staaten geführte Campagne, welche kroatischen Emigranten Asyl gewährt haben", und weil „ein positives Resultat der Obduktion außenpolitisch sehr wirksam verwertet werden könnte". Dem Ballhausplatz wäre also der Nachweis eines Attentats auf Duic gelegen gekommen. Sogar Baron Aloisi hatte großes Interesse an Material über jugoslawische terroristische Aktionen gegen in Osterreich ansässige kroatische Emigranten gezeigt. Aber die am 10. Dezember 1934 vorgenommene Obduktion der Leiche des Oberstleutnants a. D. Stefan Duic ergab keine Anhaltspunkte, die mit Sicherheit darauf schließen ließen, daß der Tod durch fremde Hand oder aber durch Selbstmord herbeigeführt worden war. Daraufhin stellte auch die Staatsanwaltschaft Eger (Cheb) das Verfahren ein224.

223

224

Note des jugoslaw. Außenministeriums an österr. Gesandtschaft in Belgrad (Abschrift), 4 . 2 . 1934; Ploennies an BKA/AA, 5. 2. 1934; BPolDion Graz an BKA/AA, 26. 2. 1934; beglaubigte Übersetzung des Gerichtsdolmetsches O t t o Wanka, 19. 6. 1934; Zeugenaussage Duic, 4. 7. 1934; Urteil des Landesgerichtes für Strafsachen Graz, 16.8.1934 - AdR, NPA Jugoslawien 2/21, G.Z1.51.018 und 55.851-13/34, Kt. 713. Anzeige Henriette Duic an StA Graz, 29. 10. 1934; StA Graz an OStA Graz, 4. 11. 1934; Marek an Berger-Waldenegg, 24.10.1934; Amtserinnerung BKA/AA, 27.11.1934; Amtserinnerung BMfJ, 30. 11. 1934; Weisung BKA/AA an Pflügl, 10. 12. 1935; Obduktionsbefund LGR Graz, 15. 1. 1935; Mitteilung an Marek und Ploennies, 9. 2. 1935 — AdR, N P A Jugoslawien 2/21, G.Z1. 46.721-13/34, 31.085-13/35, 35.689-13/35, Kt. 713; vgl. Lidove Noviny, 22. 10. 1934; Prävo Lidu, 28. 10. 1934.

414

Z w i s c h e n D i p l o m a t i e u n d Sicherheitspolitik

Nach den polizeilichen Untersuchungen gegen die kroatischen Emigranten im Gefolge des Attentats von Marseille nahmen ihre politischen Aktivitäten in Österreich deutlich ab, so daß der gesamte Problemkreis aus den bilateralen Beziehungen zurücktrat.

1 0 . K O N T A K T E ZWISCHEN JUGOSLAWISCHEN U N D Ö S T E R R E I C H I S C H E N SOZIALDEMOKRATEN

Sozialdemokratische Gruppierungen spielten im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen nur bis zu den ersten Parlamentswahlen eine gewisse Rolle. Die aus einer slowenischen Parteiorganisation um Etbin Kristan, einer kroatischen um Vitomir Korac, einer serbischen um Zivko Topalovic und einer bosnischen-herzegowinischen um Vaso Pelagic hervorgegangene „Jugoslawische Sozialdemokratische Partei" (Jugoslovenska socijaldemokratska stranka) entsandte im März 1919 mehrere Abgeordnete in die Provisorische Nationalversammlung und stellte in der Regierung Davidovic sogar drei Minister. Bei den Wahlen am 28. November 1920 errangen sie freilich mit 4 6 . 7 9 2 Stimmen nur 2 , 9 % und fielen bei den Wahlen 1 9 2 3 , 1 9 2 5 und 1 9 2 7 noch weiter zurück. Dazu trug anfänglich der starke Trend zu den Kommunisten bei — der noch durch „privatkapitalistische Machenschaften" der sozialdemokratischen Minister, vor allem Kristans, verstärkt worden war —, in späterer Folge auch starke innerparteiliche Auseinandersetzungen. So zeigte es sich alsbald, daß — nach der Einschätzung des österreichischen Geschäftsträgers Hoffinger — „die gemäßigte Sozialdemokratie in Jugoslawien wenig Anhang besaß". Auch nach der vollständigen Unterdrückung der KPJ im Juli 1921 flössen die Wählermassen der Kommunisten keineswegs zu den Sozialdemokraten 225 . Erst im Mai 1933 trat Topalovic wieder in der jugoslawischen Presse auf und schlug die Wiedererrichtung einer „sozialistisch-demokratischen" Partei vor, da ja bei den Arbeitern Stammes- und Glaubensgegensätze nicht bestünden. Als nunmehriger Zentralsekretär der Arbeiterkammern unterhielt freilich Topalovic bereits ausgezeichnete Beziehungen zum Königshof und galt allgemein als „Hofsozialist". Mitte Januar 1934 fand dann in Belgrad eine große Arbeiterversammlung statt, zu der Topalovic einberufen hatte und welche die Gründung einer sozialdemokratischen Partei beschloß. Der Gesandte Ploennies vermutete, daß der Plan zu dieser Parteigründung von der Regierung selbst ausgegangen sei, um den gemäßigten Elementen der alten, 1929 verbotenen sozialdemokratischen Partei „ein politisches Obdach" zu geben, aber auch, um auf die Linksparteien in der Französischen Kammer Eindruck zu machen — sozialistische Abgeordnete in der Skupstina wären ein Beweis für die angebliche poli225

V g l . Franc ROZMAN, Socialisticno delavsko gibanje na s l o v e n s k e m Stajerskem ( D i e sozialistische Arbeit e r b e w e g u n g in der s l o w e n i s c h e n Steiermark). (Ljubljana 1979); V i t o m i r KORAC, Povjest radnickog pokreta u Hrvatskoj i Slavoniji ( D i e Geschichte der Arbeiterbewegung in Kroatien u n d Slawonien), 2 Bde. (Zagreb 1 9 2 9 / 3 0 ) ; Iiijas HAD2IBF.GOVIC, Postanak i razvitak radnicke klase u Bosni i H e r c e g o vini i njen razvoj d o 1914 (Entstehung u n d E n t w i c k l u n g der Arbeiterklasse in Bosnien und der H e r c e g o v i n a und ihre Entfaltung bis 1914). (Sarajevo 1980); PETRANOVI£ — ZECEVIC, J u g o s l a v i a 1918 — 1988, 229-238.

Kontakte zwischen jugoslawischen und österreichischen Sozialdemokraten

415

tische Freiheit in Jugoslawien. Belgrader Zeitungen berichteten auch von der beabsichtigten Teilnahme französischer und ungarischer Sozialisten sowie von Karl Renner, dessen Photo in der „Politika" abgedruckt wurde 226 . Nun schaltete der Ballhausplatz das Staatspolizeiliche Büro der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit ein und ersuchte um „unauffällige" Beobachtung Renners. Gesandter Ploennies bestätigte, daß Renner bei seinem Belgrader Aufenthalt in der Wohnung Topalovic' mit dem Ministre-adjoint des Außenministeriums, Puric, konferiert hatte. Und Renner habe am 3. Februar 1934 an einer Landeskonferenz der Arbeiterorganisationen Jugoslawiens teilgenommen, auf der 177 Vertreter von 55 Organisationen die Gründung der „Sozialdemokratischen Partei Jugoslawiens" beschlossen hätten. Allerdings ließ das jugoslawische Innenministerium am 17. März verlautbaren, daß es die gesetzlich vorgeschriebene Genehmigung zur Parteigründung nicht erteilt habe, da die gesetzlichen Vorbedingungen nicht erfüllt worden seien. Die Nichterteilung der Genehmigung rief bei den in- und ausländischen Beobachtern in Belgrad ziemliche Überraschung hervor, hatte doch die Gründungsversammlung am 3. Februar mit offenbarer, wohlwollender Zustimmung der königlichen Behörden stattgefunden. Veranlaßte der Aufstand des Republikanischen Schutzbundes in Osterreich zu einer vorsichtigeren Haltung gegenüber den Sozialdemokraten? — Jedenfalls begann die Belgrader Presse, die in den Februartagen zumeist für die Aufständischen in Wien Partei genommen hatte, nun von der Verherrlichung der bewaffneten Revolte gegen die gesetzliche Obrigkeit wieder Abstand zu nehmen. Offenbar befürchteten die jugoslawischen Behörden üble Nachwirkungen auf die jugoslawischen Arbeiter 227 . Karl Renner hatte am 3. Februar 1934 vor den jugoslawischen Sozialdemokraten eine bemerkenswerte Grundsatzrede gehalten: „ . . . Unsere Partei führt einen zweifachen Kampf. Sie kämpft in erster Linie gegen den Einfluß des Nationalsozialismus, der in letzter Zeit eine immer rücksichtslosere Aktivität auf dem Gebiete der österreichischen Republik entwickelt. In diesem Kampf geht unsere Partei vollkommen mit der Regierung. Ein viel größeres Arbeitsgebiet der Sozialdemokratischen Partei in Osterreich nimmt der erbitterte Kampf für die Erreichung weiterer politischer Rechte ein . . . In letzter Zeit macht sich ein immer größerer Einfluß Mussolinis bemerkbar. D i e breiten Massen verlangen nicht nur eine Befreiung von Deutschland, sondern auch von Italien . . . D e n Hauptteil unseres Programmes bildet die Forderung einer kooperativen Zusammenarbeit aller D o n a u staaten. Es wird uns vorgeworfen, daß wir mit den Ungarn sympathisieren. Das ist nicht richtig. Wir mögen aufrichtig alle Staaten des Donaubassins, welche sowohl auf politischem als auch auf wirtschaftlichem Gebiete mit uns zusammenarbeiten wollen. Die Sozialdemokratische Partei in Osterreich war jederzeit der größte Freund einer modernen ökonomischen Entwicklung. Im Vorkriegsösterreich war die Partei in Wirklichkeit ein Kompromiß verschiedener Nationen. Die Kompaktheit des österreichischen Volkes hat heute den Charakter eines unteilbaren Ganzen, das — ohne Rücksicht auf die politischen Stand-

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Die Kroaten in Westungarn und im Burgenland

675

tendenzen sind daher für die dreißiger Jahre nur in einigen größeren Städten zu veranschlagen. Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges präsentierten sich also die „Donauschwaben" als zahlenmäßig konsolidierte, relativ kompakt siedelnde Volksgruppe, deren wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung im Königreich Jugoslawien gestiegen war. Freilich darf nicht übersehen werden, daß der Wanderungsverlust der deutschen Bevölkerung bis 1938 in der Batschka 60 %, im Banat gar 90 % des Geburtenüberschusses betragen hatte, da zwischen 1918 und 1922, dann neuerlich in der Weltwirtschaftskrise zehntausende deutsche Taglöhner, Saisonarbeiter und Pächter als Arbeits- und Besitzlose ausgewandert waren 23 .

1.3. Die Kroaten in Westungarn und im

Burgenland

Seit Beginn des 16. Jahrhunderts waren kroatische Familien aus Slawonien, Hochkroatien und dem dalmatinischen Hinterland in Westungarn und im östlichen Niederösterreich eingewandert. Die Motive für die Einwanderung sind einerseits in den bereits seit den 1470er Jahren ständig zunehmenden osmanischen Raubzügen und in der bevorstehenden Besetzung großer Teile des kroatischen Siedlungsgebietes zu sehen, andererseits im Interesse der ungarischen und österreichischen feudalen Grundherren, ihre seit der Agrarkrise zu Ende des 15. Jahrhunderts entvölkerten Besitzungen neu zu besiedeln. Nach der Besiedlungskarte von Josef Breu konzentrierten sich die von den Kroaten in Sippensiedlung neu gegründeten oder aufgefüllten Ortschaften auf folgende Regionen: Gebiet zwischen Lafnitz, Pinka und Günser Gebirge; Gebiet zwischen Rabnitz, Odenburger Gebirge und Ikva; Gebiet zwischen Rosaliengebirge, Leitha und Neusiedler See; nordöstliches Wiener Becken und Gebiet zwischen Leitha und Donau; Heideboden; Marchfeld; rechtes und linkes Ufer der March; Süd- und Ostrand der Kleinen Karpaten 24 . Bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert waren diese kroatischen Ansiedlungen auf vier bzw. fünf westungarische Sprachinseln zusammengeschrumpft, in denen 1910 noch 57.291 Kroaten wohnten: — Die „Haci" auf dem Heideboden, in den agrarwirtschaftlich führenden kroatischen Gemeinden Parndorf/Pandrof, Neudorf/Novo Selo, Pama/Bijelo Selo, Kittsee/Gijeca sowie in Jarovce/Hrvatski Jandrof, Rusovce/Rosvar und Cunovo (heute alle drei in der Slowakei) und in Bezenye/Bizunja und Horvätkimle/ Hrvatska Kemlja (heute beide in Ungarn); — die „Poljanci" im Gebiet westlich des Neusiedler Sees: im Wulkabecken, im Draßburger Hügelland und auf der Zillingdorfer Platte in zum Teil schon auf Gewerbe und Industrie ausgerichteten und daher ökonomisch starken Breitanger- und Breitstraßendörfen, wie auch in alten Kirchensiedlungen; 23

24

WEHLER, Nationalitätenpolitik, 14ff., 104—109; Berichte Ploennies an Vizekanzler Schober, 22. 6. 1931 und 1. 7. 1931 - AdR, NPA Südslawien G.Z1. 23.600/13 und 23.739/13, Kt. 704; Josef BEER, Die Deutschen in Jugoslawien 1918—1941, in: Weißbuch der Deutschen aus Jugoslawien (München 2 1992) 40. Vgl. Mate UJEVI0, GradiScanski Hrvati (Die Burgenländer Kroaten) (Zagreb 1934); Josef BREU, Die Kroatensiedlung im Burgenland und in den anschließenden Gebieten (Wien 1 9 7 0 ) ; Vjekoslav KLAIC, Opis zemalja u kojih obitavaju Hrvati (Beschreibung der Länder, in denen Kroaten wohnen). 3. Bd. (Zagreb 1883).

676

Reziprozität in der Minderheitenpolitik

— die „Dolinji" (oder „Dolinski") in der mittelburgenländischen Riedellandschaft südlich von Deutschkreutz, am Unterlauf des Stooberbaches und der Rabnitz sowie am Ostrand der Buckligen Welt als sehr volksbewußte, aber kleinere Bauern in Anger-, Straßen- und Waldhufengewanndörfern, die vor allem von Viehzucht lebten; — die „Stoji" im südlichen Burgenland (im mittleren und unteren Pinkatal, in der Mulde von Rechnitz sowie verstreut auf den Platten von Neuberg-Punitz und Kukmirn-Großmürbisch) in meist kleinen, verkehrsentlegenen Ortschaften (Zeilensiedlungen) mit dem geringsten Grundbesitz und Obstbau; zu diesen zählten auch die Nachkommen der kroatischen „Vlahi" (Walachen) am Südabhang des Bernsteiner und Rechnitzer Berglandes 25 . Bezogen auf das Gebiet des heutigen Burgenlandes wies die ungarische Volkszählung 1880 41.063 Kroaten aus, 1900 44.500, 1910 43.633 und 1920 44.753. Die, gemessen am Geburtenüberschuß, geringen Zuwächse sind in erster Linie auf Auswanderung nach Ubersee (zwischen 1899 und 1913 1.854 Kroaten) und auf Kriegsverluste, nur im geringeren Maß auf Assimilationsvorgänge (Magyarisierung) zurückzuführen. Auch der Rückgang auf 41.761 ( = 14,1 % der Landesbevölkerung) in der österreichischen Volkszählung von 1923 war durch die Auswanderungswelle aus dem Burgenland nach dem Ersten Weltkrieg bedingt, die allein in den Jahren 1919 bis 1923 15.412 Personen umfaßte. Im übrigen machte der Bericht an den Minderheitenkongreß 1931 in Wien auch die „Unorientiertheit und wohl auch Fahrlässigkeit der Kroaten selbst" dafür verantwortlich, daß eine Reihe von Kroaten Deutsch als ihre „Denksprache" in die Zählungslisten eintrugen; andere wiederum waren als saisonale Bauarbeiter in Wien tätig. Immerhin gab es 1923 im Burgenland noch 24 Gemeinden mit mehr als 90 % Kroaten, weitere 18 mit mehr als 70 % und 10 mit mehr als 50 %, insgesamt also 52 kroatische Mehrheitsgemeinden. Von den acht kroatischen Minderheitsgemeinden zählten sechs mehr als 30 % Kroaten, zwei (Potzneusiedl/Lajtica, Stegersbach/Santalek) mehr als 10 %. Als kompakteste Sprachinsel (ohne Minderheitsgemeinde) ist hiebei die mittelburgenländische zu betrachten, gefolgt von der Eisenstadt-Mattersburger und der Oberwarter mit je einer Minderheitsgemeinde; hingegen stellten die Kroaten nur mehr in zwei Heidebodengemeinden mehr als 70 %, in zwei aber weniger als 50 %, und im Bezirk Güssing gab es bereits vier Minderheitsgemeinden. Und diese unterschiedliche Kompaktheit der vier bzw. fünf Sprachinseln — wobei die Kroatengemeinden im Bezirk Güssing nicht zusammenhingen — sollte in den Assimilationsprozessen des 20. Jahrhunderts eine wesentliche Rolle spielen26.

25

26

Bogumil A N D R A S E V I 6 , Die Burgenländischen Kroaten, in: Jahrbuch des Osteuropa-Instituts zu Breslau (1941) 35 f.; Mate U J E V I 6 , GradiScanski Hrvati, in: Enciklopedija Jugoslavije 3 (Zagreb 1958) 533 f.; Burgenland-Atlas, Kt.-S. 15/16, 21/22, 27/28. Zu den Walachen vgl. Rudolf K R Ö P F , Die Sozialstruktur der Herrschaft Schlaining im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Phil. Diss. Wien 1966) 352—391; U J E V I C , Hrvati, 12—14. Vgl. auch den Konferenzband: Kroz povijest Gradiscanskih Hrvata (Zur Geschichte der burgenländischen Kroaten). (Zagreb 1977). Die Bevölkerung auf dem Bundesgebiet nach der Sprache seit 1880, in: Die Ergebnisse der österreichischen Volkszählung vom 22. 3. 1934, Bundesstaat-Textheft (Wien 1935) 55; Läszlo K Ö V Ä G Ö , Nemzetisegek a mai Magyarorszägon (Nationalitäten im heutigen Ungarn) (Budapest 1981) 9; Josef H Ü R S K I , Vylidfioväni a asimilace slovanskych obci ν Gradisti (Entvölkerung und Assimilation der slawischen

Die Slowenen in Kärnten zwischen Integration und Assimilation

677

Der weitere Rückgang bis zur Volkszählung 1934 auf 40.151 Kroaten im Burgenland ist zum Teil auf die anhaltende Auswanderung nach Übersee — zwischen 1922 und 1934 ca. 22.000 Burgenländer (!) — und die Abwanderung in das übrige Österreich (ca. 11.500) zurückzuführen (vgl. Tabelle 11). Als andere Tendenz der demographischen Entwicklung der Burgenländer Kroaten zwischen 1923 und 1934 sind aber bereits Abbröckelungserscheinungen in den kleinen südburgenländischen Ortschaften feststellbar, während in den großen kroatischen Mehrheitsgemeinden des nördlichen und mittleren Burgenlandes noch Konzentrationsvorgänge eintraten: So nahm — auch infolge gesundheitspolitischer Maßnahmen (mehr Arzte, Hebammen und Apotheken) — die kroatische Bevölkerung im Bezirk Eisenstadt um über 2.500, im Bezirk Oberpullendorf um über 1.000 Personen zu, während die Kroaten im Bezirk Oberwart einen Abgang von über 400, im Bezirk Güssing von über 200 verzeichneten. Außerdem stieg die kroatische Bevölkerung in einigen der nun 44 Mehrheitsgemeinden wieder auf über 90 % an27. Der verhältnismäßig starke Verlust von fast 4.000 Personen bis zur NS-Volkszählung von 1939 ist hingegen mit Migrationen kaum mehr zu erklären. Wohl waren zum Zeitpunkt der Muttersprachenzählung ein Teil der kroatischen Burschen und Mädchen zur Wehrmacht bzw. zum Arbeitsdienst eingezogen, die versuchte Stärkung der Volksgruppe in der Zeit des autoritären Ständestaates über die Vaterländische Front und das Burgenländische Landesschulgesetz 1937 hätte allerdings ein besseres Ergebnis erwarten lassen. Als mögliche Erklärungen für den Rückgang wird man daher bis zum „Anschluß" die Opposition der sozialdemokratischen Kroaten gegen die kroatischen „Ständevertreter", 1939 selbst gewisse national-politische Anpassungen an die NS-Herrschaft heranziehen können. Schließlich lebten Ende der dreißiger Jahre der Herkunft nach bereits über 20.000 Burgenländer Kroaten in Wien, wo sie entweder im Gastgewerbe, als Fleischhauer, als Obst- und Gemüsehändler oder als Bauarbeiter und kleine Beamte tätig waren 28 .

1.4. Die Slowenen in Kärnten zwischen Integration

und

Assimilation

Nach der österreichischen Volkszählung von 1880 lebten im nur von einigen mehrheitlich deutschsprachigen Sprachinseln (Tarvis/Trbiz, Arnoldstein/Podkloster, Gemeinden im Burgenland) (V Praze 1952) 223 ff.; Mirko VAJ.ENTIC, Ο denacionalizaciji Gradiscanskih Hrvata (Uber die Denationalisierung der Burgenländer Kroaten), in: Casopis za suvremenu povijest 9/1 (1977) 172 f.; Die Nationalitäten in den Staaten Europas. Sammlung von Lageberichten, ed. im Auftrage des Europäischen Nationalitätenkongresses unter Redaktion von Ewald A M M E N D E (Wien 1931) 326; Handwörterbuch des Grenz- und Auslanddeutschtums, ed. Carl P E T E R S E N und Otto S C H E E L , 1. Bd. (Breslau 1933), Art. Burgenland-Westungarn, 725. Vgl. auch Walter DUJMOVITS, Die Amerikawanderung der Burgenländer (Phil. Diss. Wien 1980); Ludwig GRAUPNER, Die Amerikawanderung im Güssinger Bezirk ( H o r n - W i e n 1949). 27

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ANDRASEVIC, D i e B u r g e n l ä n d e r K r o a t e n , 3 3 ; BREU, K r o a t e n s i e d l u n g ,

1 6 4 f.; HÜRSKY, V y l i d n o v ä n i a a s i -

milace, 229; CSOKNYAI, Die sprachliche Entwicklung der burgenländischen Bevölkerung, 241—280; Josef K. HOMMA, Bevölkerungswanderung, in: Burgenland, Landeskunde (Wien 1951) 377; Burgenland-Atlas, Kt.-S. 8 9 - 9 0 . VEITER, Sprach- und Volkszugehörigkeit 1939, 115F.; Hrvatske Novine 19 (1941) Nr. 18; VEITER, Recht der Volksgruppen, 251.

678

Reziprozität in der Minderheitenpolitik

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1300

Tabellen im Anhang

Tabelle 32: Die jugoslawischen Regierungen 1918 — 1938 Stellvertretender Zeitraum der Regierung

Ministerpräsident

Ministerpräsident [Koalitionspartner] Dr. Anton KoroSec (SLS)

Minister für auswärtige Angelegenheiten

Minister für innere Angelegenheiten

Dr. Ante Trumbic (HZ)

Svetozar Pribicevic ODS)

Dr. Ante Trumbic (HZ)

Svetozar Pribicevic (JDS)

Dr. Ante Trumbic (HZ)

Svetozar Pribicevic (JOS)

Dr. Ante Trumbic (HZ)

Marko N. Trifkovic (NRS)

Dr. Ante Trumbic (HZ)

Ljubomir M. Davidovic (JDS)

Dr. Ante Trumbic (bis 22. 11. 1920)

Milorad Draskovic (JDS)

20.12. 1 9 1 8 16. 8.1919

Stojan M. Protic (NRS)

16. 8 . 1 9 1 9 18.10.1919

Ljubomir M. Davidovic (JDS)

18.10.191919. 2. 1920

Ljubomir M. Davidovic (JDS)

19. 2 . 1 9 2 0 17. 5.1920

Stojan M. Protic (NRS)

17. 18.

5.19208.1920

Milenko Vesnic (NRS)

18. 8. 1920— 1. 1.1921

Milenko Vesnic (NRS)

1. 1 . 1 9 2 1 26. 3. 1921

Nikola PaSifc (NRS)

26. 3. 1 9 2 1 24. 12. 1921

Nikola PaSic (NRS)

24.12. 1921 — 16. 12. 1922

Nikola PaSic (NRS)

16.12.19224. 5.1923

Nikola PaSic (NRS)

4. 5 . 1 9 2 3 27. 3.1924

Nikola PaSic (NRS)

27. 3. 1 9 2 4 21. 5.1924

Nikola Paäic (NRS)

21. 5. 1 9 2 4 27. 7. 1924

Nikola PaSic (NRS)

27. 7. 1 9 2 4 6. 11. 1924

Ljubomir M. Davidovic (JDS)

6. 11. 1 9 2 4 29. 4. 1925

Nikola PaSic (NRS)

[Svetozar Pribicevic (SDS) - UM]

Momcilo Nincic (NRS)

Bozidar M. Maksimovic (NRS)

29. 4 . 1 9 2 5 18. 7. 1925

Nikola PaSic (NRS)

[Svetozar Pribicevic (SDS) - UM]

Momcilo Nincic (NRS)

Bozidar M. Maksimovic (NRS)

18. 7. 1 9 2 5 8. 4. 1926

Nikola PaSic (NRS)

[Stjepan Radic (HRSS), ab 17. 11. 1925 UM]

Momcilo Nincic (NRS)

Bozidar M. Maksimovic (NRS)

Don Juraj Biankini



_



_

Nikola PaSic (NRS) Milorad DraSkovic ODS) Nikola PaSie (NRS) Milorad Draskovic ODS), ab 21. 7. 1921 Svetozar Pribicevic Momcilo Nincic (NRS) (ab 5. 1.1922)

Vojislav Marinkovic, ab 28. 2. 1922 Kosta Kumanudi, ab 16. 3. 1922 Kosta Timotijevic ODS)

Momcilo Nincic (NRS)

Milorad Vujicic (NRS)

Momcilo Nincic (NRS)

Milorad Vujicic (NRS)

[Svetozar Pribicevic (SDS) - UM]

Momcilo Nincic (NRS)

Milan SrSkic (NRS)

[Svetozar Pribicevic (SDS) - UM]

Momcilo Nincic (NRS)

Milan Srskic (NRS)







Vojislav Marinkovic Nastas Petrovic (ehem. NRS) (JDS)

Tabellen im Anhang

Tabelle 32

(Fortsetzung) Stellvertretender

Zeitraum der Regierung

1301

Ministerpräsident

Ministerpräsident [Koalitionspartner]

Minister f ü r auswärtige Angelegenheiten

Minister f ü r innere Angelegenheiten

8. 4. 1 9 2 6 15. 4.1926

Nikola T . Uzunovic (NRS)

[Stjepan Radic (HRSS) - U M ]

Momcilo Nincic (NRS)

Bozidar M. Maksimovic (NRS)

15. 4. 1 9 2 6 24. 12. 1926

Nikola T . Uzunovic (NRS)

[Ravle Radic (HRSS) - Min. f. Agrarreform, 29.4.-18.5.1926]

Momcilo Nincic (NRS) (bis 6. 12. 1926)

Bozidar M. Maksimovic (NRS)

24. 1 2 . 1 9 2 6 1. 2. 1927

Nikola T . Uzunovic (NRS)

[Pavle Radic (HRSS) - Min. f. Agrarreform]

Ninko Peric (NRS) Bozidar M. Maksimovic (NRS)

1. 2. 1927 17. 4. 1927

Nikola Τ . Uzunovic (NRS)

[Fran Kulovec (SLS) Ninko Peric (NRS) Bozidar M. — Min. f. LandwirtMaksimovic (NRS) schaft]

17. 4. 1 9 2 7 23. 2. 1928

Velimir Vukicevic (NRS)



Vojislav Marinkovic V. Vukicevic, ab 15. 1. 1928 (JOS) Ceda Radovic (NRS)

23. 2. 1 9 2 8 27. 7. 1928

Velimir Vukicevic (NRS)



Vojislav Marinkovic Dr. Anton Koroäec (JOS) (SLS)

27. 7. 1 9 2 8 6. 1. 1929

Dr. Anton Korosec (SLS)



Vojislav Marinkovic Dr. Anton Korosec (JDS) (SLS)

6. 1. 1 9 2 9 3. 9. 1931

General Petar Zivkovic

[Milan Srskic (NRS) Vojislav Marinkovic General — Min. beim Präs. Petar Zivkovic ODS) d. Regierung]

3. 9. 1931 — 5. 1. 1932

General Petar Zivkovic

[Milan Srskic (NRS)]

Vojislav Marinkovic General Petar Zivkovic (JDS)

5. 1. 1 9 3 2 4. 4. 1932

General Petar Zivkovic



Vojislav Marinkovic Milan Srskic (NRS) ODS)

4. 4. 1 9 3 2 2. 7. 1932

Vojislav Marinkovic



Vojislav Marinkovic Milan Srskic

2. 7. 1 9 3 2 5. 11. 1932

Milan Srskic (JNS)



Bogoljub Jevtic (JNS)

Zivojin Lazic (JNS)

5. 11. 1 9 3 2 27. 1. 1934

Milan SrSkic (JNS)



Bogoljub Jevtic (JNS)

Zivojin Lazic (JNS)

27. 1 . 1 9 3 4 18. 4. 1934

Nikola T . Uzunovic (JNS)



Bogoljub Jevtic (JNS)

Zivojin Lazic (JNS)

18. 4. 1 9 3 4 22. 10. 1934

Nikola Τ . Uzunovic (JNS)



Bogoljub Jevtic (JNS)

Zivojin Lazic (JNS)

22. 10. 1 9 3 4 20. 12. 1934

Nikola T . Uzunovic (JNS)



Bogoljub Jevtic (JNS)

Zivojin Lazic (JNS)

20. 12. 1 9 3 4 24. 6. 1935

Bogoljub Jevtic (JNS)



Bogoljub Jevtic (JNS)

Velimir M. Popovic (JNS)

24. 6. 1 9 3 5 21.12.1938

Dr. Milan Stojadinovic ORZ)

[NRS, SLS, J M O ]

Dr. Milan Stojadinovic ORZ)

Dr. Anton Korosec (JRZ)

Quelle: Ferdo Culinovic, Jugoslavia izmedju dva rata (Jugoslawien zwischen den beiden Weltkriegen) II (Zagreb 1961) 2 8 7 - 3 0 7 .

1302

Tabellen im Anhang

Tabelle 33: Die österreichischen Regierungen 1918—1938 Zeitraum der „ Regierung

_ , , . Bundeskanzler

Vizekanzler Bundesminister ,. . , ,.. ·.· „ rT . [Koalitionspartner] tur Außeres

Bundesminister fur Inneres

30. 10.191815. 3.1919

Dr. Karl Renner (Staatskanzler — SDP)

[SDP, CSP, DNP]

Dr. Victor Adler; Dr. Otto Bauer (beide Staatssekretäre - SDP)

Dr. Heinrich Mataja (Staatssekretär — CSP)

15. 3.191917. 10. 1919

Dr. Karl Renner (Staatskanzler — SDP)

Dr. Jodok Fink (CSP)

Dr. Otto Bauer (bis 26. 7. 1919, dann K. Renner)

Matthias Eldersch (Staatssekretär — SDP)

17. 10. 19197. 7.1920

Dr. Karl Renner (Staatskanzler — SDP)

Dr. Jodok Fink (CSP)

Dr. Karl Renner (Staatssekretär — SDP)

Matthias Eldersch (Staatssekretär — SDP)

7. 7. 192020.11. 1920

Dr. Michael Mayr (Vorsitz - CSP)

Ferdinand Hanusch (Stv. im Vors. — SDP)

Dr. Karl Renner (Staatssekretär — SDP)

Walter Breisky (Staatssekretär — parteilos)

20.11. 192021. 6. 1921

Dr. Michael Mayr (Bundeskanzler — CSP)

Walter Breisky (parteilos)

Dr. Michael Mayr (CSP)

Dr. Egon Glanz, Walter Breisky, Dr. Rudolf Ramek (CSP)

21. 6.192126. 1. 1922

Dr. Johann Schober (parteilos)

Walter Breisky (parteilos)

Dr. Johann Schober Dr. Leopold Waber (parteilos) (GDVP)

26. 1.192227. 1.1922

Walter Breisky (Vorsitz)

27. 1. 192224. 5.1922

Dr. Johann Schober (parteilos)

Walter Breisky (parteilos)

Dr. Leopold Hennet Dr. Johann Schober (CSP) (parteilos)

31. 5. 192217. 4. 1923

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

Dr. Felix Frank (GDVP)

Dr. Alfred Grünberger (CSP)

Dr. Felix Frank (GDVP)

17. 4. 192320. 11. 1923

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

Dr. Felix Frank (GDVP)

Dr. Alfred Grünberger (CSP)

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

20. 11.192320.11. 1924

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

Dr. Felix Frank (GDVP)

Dr. Alfred Grünberger (CSP)

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

20.11. 192415. 1.1926

Dr. Rudolf Ramek (CSP)

Dr. Leopold Waber (GDVP)

Dr. Heinrich Mataja Dr. Rudolf Ramek (CSP) (CSP)

15. 1.192620.10.1926

Dr. Rudolf Ramek (CSP)

Dr. Leopold Waber (GDVP)

Dr. Rudolf Ramek (CSP)

20.10. 192619. 5. 1927

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

Dr. Franz Dinghofer Dr. Ignaz Seipel (CSP) (GDVP)

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

19. 5. 19274. 5. 1929

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

Karl Hartleb (GDVP)

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

4. 5. 192926. 9. 1929

Dr. Ernst Streeruwitz (CSP)

Ing. Vinzenz Dr. Ernst Schumy (Landbund) Streeruwitz (CSP)

26. 9. 192930. 9. 1930

Dr. Johann Schober (NWB)

Carl Vaugoin (CSP)

T

Walter Breisky Walter Breisky (Geschäftsführung)

Dr. Rudolf Ramek (CSP)

Dr. Ernst Streeruwitz (CSP)

Dr. Johann Schober Dr. Johann Schober (NWB) (NWB)

1303

Tabellen im Anhang

Tabelle 33

(Fortsetzung)

Zeitraum der _ Regierung

_ , , , Bundeskanzler

Vizekanzler [Koa... \ htionspartnerj

Bundesminister , . ·.· „ tur Außeres

T

Bundesminister fur

30. 9 . 1 9 3 0 4. 12.1930

Carl Vaugoin (CSP)

Richard Schmitz (CSP)

Dr. Ignaz Seipel (CSP)

Ernst Rüdiger Starhemberg (Heimwehr)

4. 12. 1 9 3 0 20. 6. 1931

Dr. Otto Ender (CSP)

Dr. Johann Schober (NWB)

Dr. Johann Schober Ing. Franz Winkler (NWB) (Landbund)

20. 6 . 1 9 3 1 29. 1.1932

Dr. Karl Buresch (CSP)

Dr. Johann Schober (NWB)

Dr. Johann Schober Ing. Franz Winkler (NWB) (Landbund)

29. 1. 1 9 3 2 20. 5. 1932

Dr. Karl Buresch (CSP)

Ing. Franz Winkler (Landbund)

Dr. Karl Buresch (CSP)

Franz Bachinger (Landbund)

20. 5. 1 9 3 2 21. 9. 1933

Dr. Engelbert Dollfuß (CSP)

Ing. Franz Winkler (Landbund)

Dr. Engelbert Dollfuß (CSP)

Emil Fey (bis 10. 5. 1933 StSekr., dann BM f. Angelegenheiten der öffentlichen Sicherheit — Heimwehr)

21. 9. 1 9 3 3 25. 7.1934

Dr. Engelbert Dollfuß (CSP VF)

Emil Fey (bis 1.5. 1934 — Heimwehr); Ernst Rüdiger Starhemberg (Heimwehr)

Dr. Engelbert Dollfuß; 10. 7. bis 3.8. 1934 Staatssekretär Stephan Tauschitz (Landbund)

Staatssekretär für Angelegenheiten d. Sicherheitswesens Carl Karwinsky; 1.5. bis 10.7.1934 BM Emil Fey; dann Carl Karwinsky (VF)

29. 7. 1 9 3 4 14. 5. 1936

Dr. Kurt Schuschnigg (VF)

Ernst Rüdiger Starhemberg (Heimwehr)

Egon BergerWaldenegg (Heimwehr)

Ernst Rüdiger Starhemberg (Heimwehr); ab 17.10. 1935 Eduard Baar-Baarenfels (Heimatschutz)

14. 5. 1936— 3. 11. 1936

Dr. Kurt Schuschnigg (VF)

Eduard Baarab 11.7. 1936 Staats-Eduard BaarBaarenfels (Heimat- sekretär Dr. Guido Baarenfels (Heimatschutz) Schmidt (VF) schutz)

3. 11. 1 9 3 6 16. 2. 1938

Dr. Kurt Schuschnigg (VF)

FMLt Ludwig Hülgerth (Heimatschutz)

Staatssekretär Odo NeustädterDr. Guido Schmidt Stürmer (Heimwehr) (VF) (bis 20. 3. 1937); Staatssekretär Dr. Michael Skubl (VF)

16. 2. 1 9 3 8 11. 3. 1938

Dr. Kurt Schuschnigg (VF)

FMLt Ludwig Hülgerth (Heimatschutz)

Dr. Guido Schmidt Dr. Arthur Seyss(VF) Inquart (NSDAP); Staatssekretär Dr. Michael Skubl (VF)

11. 3. 1 9 3 8 15. 3. 1938

Dr. Arthur Seyss-Inquart (NSDAP)

Dr. Edmund Glaise-Horstenau (NSDAP)

Dr. Wilhelm Wolf (NSDAP)

Inneres

Dr. Arthur Seyss-Inquart (NSDAP)

Quelle: Österreich 1918 — 1938. Geschichte der Ersten Republik, ed. Erika Weinzierl / Kurt Skalnik, 2. Bd. (Graz/Wien/Köln) 1067-1078.

ORTSREGISTER Hauptstichwort bei Ortsnamen ist die heute amtliche Form. Staats- und Regionennamen sind meist nur in der deutschen Form aufgenommen. Nicht aufgenommen sind folgende Stichwörter: Habsburger Monarchie, ÖsterreichUngarn, (Deutsch-)Österreich, Jugoslawien (Königreich SHS). Abano 586 Abessinien s. Äthiopien Absberg s. Podgorje Abstall s. Apace Abstaller Feld s. Apasko polje Abtei (Apace) 530 Adelsberg s. Postojna Admont 41 Agadir 259 Agendorf s. Ägfalva Ägfalva (Agendorf) 160 Agoritschach (Zagorice) 480 Agram s. Zagreb Aix-en-Provence 66, 412 Alba Iulia (Karlsburg) 717 Albanien 28, 31, 49, 51, 103, 106f., 138, 2 2 9 - 2 3 1 , 233, 239, 258, 2 6 1 - 2 6 4 , 271, 273, 275,277, 279, 301, 327, 335, 443, 445, 4 5 0 - 4 5 4 , 458, 460, 465, 536, 1192 Älborg (Alborg) 142, 321 Aleksandrovac (Rudolfsthal) 782 Alexandroupolis (Dedeagac) 262 Allersdorf (Kljucarevac) 739 Alsocsatar (Dolnji Catar, Unterschilding) 735 Alsorönök (Unterradling) 559, 562 Alsöszölnök (Dolnji Senik) 485, 559 Altbetsche s. Stari Becej Altkanischa s. Stara Kanjiza Alto Adige (Oberetsch) 149, 174, 177 f. Altserbien 31, 776, 783, 1223 Altsohl s. Zvolen Amselfeld s. Kosovo polje Andovce s. Ujbaläzsfalva Angern 482 Angersbichl (Gargorica) 482

Ankara 196, 290, 326 f., 337, 1215 Annabichl 508 Antalfalva s. Kovacica Apace (Abstall) 697, 702, 706, 918, Apace s. Abtei Apasko polje (Abstaller Feld) 29, 230, 369, 435, 476f., 485, 513, 589, 594, 596, 606, 659, 661, 6 9 2 - 6 9 4 , 876, 1193, 1236 Apatin 668, 671, 687, 710f., 722, 788 f.

225, 269, 390, 534,

920, 1230 135, 148, 516, 539, 663, 666, 724, 731,

Apätistvänfalva (Stefanovce) 559 Arad 231 Arbe s. Rab Arndorf 481 Arnfels (Arnez) 484, 490, 541, 655, 686 Arnoldstein (Podkloster) 447,473,479-481, 483f., 495, 517, 522, 539f., 542, 550, 581, 591, 631, 651, 677, 682, 685 Aßling s. Jesenice Athenai (Athen) 26, 290, 264, 279, 327, 335, 337, 392 Äthiopien (Abessinien) 211—213, 275, 284f., 302, 1167, 1170, 1186, 1196 Auen (Log) 482 Augsdorf (Loga Ves) 482, 504, 508, 530, 639, 757 Australien 812

Bach (Potok) 482, 877 Backa (Bäcska, Batschka) 16, 27, 35, 60, 155, 2 3 0 - 2 3 2 , 262, 347, 489, 534, 536, 538, 543, 595, 662, 6 6 8 - 6 7 1 , 675, 7 0 9 - 7 1 1 , 7 1 3 - 7 1 8 , 7 2 3 - 7 2 7 , 748, 782, 784, 786, 791, 807, 839, 889, 901, 904, 906f., 1175, 1185

1306

Ortsregister

Backa Palanka (Palanka) 668, 671, 687, 716, 724, 788 Backa Topola (Topolya) 668 Bäcs-Bodrog 230, 782, 903 Bäcska s. Backa Bad Lipik s. Lipik Baden 339,461,1172 Baja 230 Bakar 244 Balassagyarmat 465 Balf (Wolfs) 160 Baltikum 280, 327 Banat (Bänät) 27, 35, 155, 2 3 0 - 2 3 2 , 419, 440, 489, 534, 536, 543, 553, 595, 6 6 8 - 6 7 1 , 675, 687, 709f., 7 1 3 - 7 1 6 , 7 2 3 - 7 2 7 , 732, 782, 784, 789, 791, 901, 904, 1175 Bandol s. Weiden Banija 61 Banja Luka 390 Bar 71

347, 662, 718, 839,

Baranja (Baranya) 27, 155, 159, 2 3 0 - 2 3 2 , 489, 534, 536, 543, 547, 553 f., 595, 662, 668 f., 671, 710, 7 1 4 - 7 1 6 , 718, 726, 748, 782, 784, 839, 901, 904, 1175 Bärental 555 Bari 335 Baros 245, 439 Batina 668, 671, 687 Batschka s. Backa Batschsentiwan s. Prigrevica Sveti Ivan Baumgarten (Pajngrt) 730 Bayern 93, 206, 265, 267, 1164, 1192 Bekstanj s. Finkenstein Bela s. Villach Bela Crkva (Fehertemplom, Weißkirchen) 230 f., 668, 671, 687, 710, 715, 724, 7 8 7 - 7 8 9 , 896 Bela Pec s. Fusine in Valromana Belgien 65, 103, 139, 176, 254, 327, 365, 395, 550, 557, 823 Belgrad s. Beograd Beijak s. Villach BelSak s. Weißenstein Beograd (Belgrad) 12 f., 15 f., 19 f., 23, 26, 31 f., 35, 40, 47, 5 3 - 5 5 , 58 f., 62, 6 5 - 7 4 , 123, 141 f., 147 f., 151, 158, 1 6 3 - 1 6 5 , 172 f., 175, 189, 2 3 3 - 2 3 8 , 2 4 2 - 2 4 6 , 2 4 8 - 2 5 1 , 253f., 257, 259f., 2 6 2 - 2 6 6 ,

2 6 8 - 2 7 2 , 2 7 4 - 2 7 9 , 282, 284f., 287, 289 f., 293 f., 296, 299, 301, 304, 310 f., 313 f., 321, 327 f., 337, 344-346, 348-355, 358-363, 367-374, 376-378, 3 8 4 - 3 8 7 , 389, 3 9 1 - 3 9 6 , 398, 400f., 404f., 412, 414, 416, 418, 422, 424f., 427 f., 430, 433, 437, 442, 444 f., 446, 4 4 8 - 4 5 1 , 4 5 4 - 4 5 8 , 460, 462f., 466, 500, 503, 510, 516f., 525, 5 3 3 - 5 3 5 , 547, 549, 557f., 576 f., 580, 609, 622 f., 6 2 6 - 6 2 8 , 641, 646—648, 6 5 0 - 6 5 3 , 657, 662, 668, 670f., 687, 694, 697, 7 1 3 - 7 1 5 , 717, 7 2 1 - 7 2 5 , 727, 731, 750, 777, 781, 787, 789f., 798, 800, 811, 8 1 9 - 8 2 2 , 827, 830f., 8 3 4 - 8 3 6 , 842, 844, 847, 8 6 3 - 8 6 5 , 868f., 878, 881, 884, 888 f., 899, 901, 9 0 3 - 9 0 5 , 907 f., 914, 917, 921, 1157, 1166-1169, 1191, 1192, 1194 f., 1199f., 1202-1206, 1208, 1210, 1214, 1216, 1218—1221, 1225, 1227 f., 1230f., 1233, 1235-1237 Berchtesgaden 19, 94, 218 f., 298, 304, 326 f., 1173, 1214, 1216 Berg ob Leifling s. LjibeliSka Gora Berg ob Tscherberg s. Crneska Gora Bergl (Gora) 482 Berlin 17, 23, 65, 102, 110, 118 f., 127, 142, 1 5 2 - 1 5 4 , 169, 174, 176, 179, 184, 190, 202 f., 207, 211 f., 215, 219, 221, 238, 243, 248, 353, 257, 2 6 4 - 2 6 8 , 274, 277f., 280, 296f., 300, 302, 304, 321, 327f., 3 3 4 - 3 3 7 , 400, 424f., 436f., 446, 458, 465f., 697, 703, 720, 7 2 4 - 7 2 6 , 893, 898, 903, 907, 921, 1167-1169, 1172, 1174, 1180 f., 1184, 1186, 1189, 1199, 1205, 1214, 1216-1218, 1220 f., 1228, 1231 Bern 196, 321, 327 f., 335, 498 Bessarabien 109,258,443,451,453 Bezdan 711 Bezenye (Bizunja, Pullersdorf) 675, 734 Bielitz s. Bielsko-Biala Bielsko-Biala (Bielitz) 120 Biled (Billed) 711 Bistrica na Zilji s. Feistritz a. d. Gail Bistrica pri Pliberku s. Feistritz bei Bleiburg Bistrica ν Rozu s. Feistritz i. R. Bizunja s. Bezenye Bjelovar 93, 427, 4 3 0 - 4 3 2 , 890 Blace s. Vorderberg Blasendorf (Blazja Ves) 482

Ortsregister Bled (Veldes) 59, 210, 212, 269, 275, 288, 298, 303, 337, 401, 431, 438, 458, 463, 705, 836, 888, 1160, 1167 f., 1 1 9 6 - 1 1 9 8 , 1210 f. Bleiberg 479, 491 f., 507, 539, 542, 545 Bleiburg (Pliberk) 422, 430, 449, 461, 474, 483f., 494f., 504f., 507, 509, 521, 530f., 536, 550, 573, 578, 581 f., 587, 591, 616, 629 f., 639, 644, 655, 680, 747, 756, 810, 883, 910, 913 Bocche di Cattaro s. Boka Kotorska Bödehäza 566 Boc (Wotsch) 690 Bogenfeld (Vognje Polje) 481 Böhmen 29, 103, 110, 118, 120f., 123f., 126, 129f., 1 3 3 - 1 3 5 , 137, 146, 163, 219, 243, 469, 493, 550, 593 f., 618, 1165 Böhmerwaldgau 127, 131, 469, 594 Boka Kotorska (Bocche di Cattaro) 66, 263 Bologna 207 Bonisdorf (Bonisfalva) 485, 559, 566 Borce s. Förk Borovnice s. Fahrendorf Borovlje s. Ferlach Bosiljgrad 2 3 0 , 2 3 2 Bosna (Bosnien) 17, 27, 45—47, 64, 68, 71, 74, 109, 245, 390, 441, 713, 7 2 1 - 7 2 3 , 726, 790, 844, 846, 892, 895, 1210, 1227 Bosna i Hercegovina (Bosnien-Herzegowina) 17, 27, 30 f., 33, 45, 57, 60 f., 65, 68, 226, 228 f., 337f., 365, 388, 391, 401, 489, 662, 71 f., 776, 785, 1223, 1231 Bosnien s. Bosna Bosnien-Herzegowina s. Bosna i Hercegovina Bovec (Flitsch) 480 Bräila 336 Brasilien 823 Bratislava (Pozsony, Preßburg) 19, 120, 136, 155, 288, 327, 336, 460, 551, 561 f., 601, 733, 737, 871, 1198, 1204, 1223 Braunitzen (Brnice) 479 Brdo s. Egg Breclav (Lundenburg) Bremen 1194 Bremerhaven 435 Brescia 65

132 f., 142, 551

Bressanone (Brixen) 368 Bretagne 547 Brezice (Rann) 486, 493, 655, 663, 690

1307

Brixen s. Bressanone Brnca s. Fürnitz Brnice s. Braunitzen Brno (Brünn) 26, 120, 145, 151, 321, 396, 451, 453 f., 464, 467, 493 Brod s. Slavonski Brod Bruck an der Leitha 157,341,461,870 Bruck an der M u r 89,204,462,511,543 Brückl 462, 474, 483, 539, 584, 587, 592 Bruckneudorf 871 Brünn s. Brno Brunndorf s. Studenci Brüssel s. Bruxelles/Brussel Brüx s. M o s t Bruxelles (Brüssel, Brüssel) 335, 1207 Bubenberg 485 Bucinja Ves s. Wutschein Bucure§ti (Bukarest) 26, 148, 175, 212, 236, 241, 290, 258, 272, 302, 314, 327, 3 3 5 - 3 3 7 , 392, 446, 448f., 453, 462, 464f., 467, 1158, 1 1 6 7 - 1 1 6 9 , 1201-1203, 1205f., 1218, 1237 Budapest 15, 17, 26, 47, 56, 110, 112, 141, 145, 147, 156 f., 159, 164, 172, 1 8 2 - 1 8 4 , 197, 205, 212, 224, 237, 241, 258f., 262, 264, 268, 276, 314, 321, 3 2 6 , - 3 2 8 , 335f., 392, 396, 398, 407, 409, 411, 417, 446f., 449, 457, 465, 526, 560 f., 710, 733, 854, 1184, 1 1 8 6 - 1 1 8 8 , 1221, 1228 Budisava 907 Budweis s. Ceske Budejovice Buenos Aires 327, 335, 404f. Bukarest s. Bucure§ti Bukowina 107, 363, 453 Bulgarien 27 f., 31, 49, 51, 64 f., 102, 109 f., 112, 1 1 4 - 1 1 6 , 199, 2 2 3 - 2 2 5 , 2 3 0 - 2 3 2 , 237, 239 f., 246, 252, 255, 258, 2 6 1 - 2 6 3 , 2 6 9 - 2 7 1 , 277, 279, 284f., 287, 289f., 292, 297, 302, 348, 381, 388, 390, 395, 420, 438 f., 443, 4 4 9 - 4 5 4 , 4 5 7 - 4 5 9 , 4 6 3 - 4 6 7 , 534, 536, 538, 553, 598, 767, 769, 776, 814, 827,1198,1203, 1206, 1211, 1215, 1222, 1236 f. Burgenland 11, 13, 21, 23, 31 f., 43, 77, 96f., 152, 1 5 4 - 1 6 0 , 172, 183, 237, 262, 440, 451, 5 6 1 - 5 6 3 , 645, 656, 662 f., 6 7 5 - 6 7 7 , 686f., 7 3 4 - 7 3 8 , 742f., 772, 794f., 818, 853, 863, 866f., 8 7 0 - 8 7 5 , 898, 921, 1164, 1175—1179, 1182

1308

Ortsregister

Byzanz s. Istanbul Camporosso (Saifnitz) 480 Capodistria s. Köper Caporetto s. Kobarid Caribrod s. Dimitrovgrad Castua s. Kastav Cave del Predil (Raibl) 474, 480, 506 f., 542, 545 Celindof s. Zillingtal Celje (Cilli) 14, 29, 35, 230, 262, 367, 419, 424, 431 f., 435, 437, 486, 493, 540, 542, 656, 660—667, 687, 690 f., 693 f., 697, 6 9 9 - 7 0 1 , 706, 714 f., 720, 722, 729, 758, 771, 775, 780, 788, 797, 8 0 1 - 8 0 5 , 807f., 822, 8 4 0 f , 847, 849f., 877, 879, 886, 888f., 902, 906, 910, 918, 921, 1233f. Celovec s. Klagenfurt CerSak (Zierberg) 485 Cetinje 359 f., 367 Cheb (Eger) 124, 143, 413 Chemnitz 321, 703, 726 Cherso s. Cres Chicago 327 f., 336 Chile 812 China 139, 814, 823, 1212 Cieszyn (Teschen, Tesin) 603, 618, 630 Cilli s. Celje Cindrof s. Siegendorf Cisleithanien 17, 29, 79, 139, 348 Coccau (Goggau) 480 Cres (Cherso) 226, 232, 234 Cretnik s. Csörötnek Cri§ana (Kreischgebiet) 50 Crna Gora (Montenegro) 27, 30 f., 39, 57, 60, 64, 67, 71 f., 107, 225f., 231, 263f., 284, 365, 390, 776, 846, 1223 f. Crvenka (Tscherwenka) 711,724 Csakathurn s. Cakovec Csorna 136, 155, 551, 562 Csörötnek (Cretnik) 559 Curzola s. Korcula Custozza 99 Cuxhaven 321 Cakovec (Csakathurn) 432 Ceske Budejovice (Budweis) 133, 601, 1198 Cresnje s. Kerschdorf Crna (Schwarzenbach) 542, 578, 655, 833 Crnci (Schirmdorf) 516, 656

Crnece (Tscherberg) 833 Crneska Gora (Berg ob Tscherberg) Crnomelj (Tschernembl) 705 Cunovo (Sarndorf) 675, 734

655

Dalmacija (Dalmatien) 27, 31 f., 45, 47, 55, 57, 60 f., 67, 71 f., 225 f., 230, 233 f., 246, 250, 263, 273, 284, 337f., 345, 366, 390f., 4 3 9 - 4 4 1 , 487, 489, 534, 595, 662, 776, 779, 785, 844, 846, 1221, 1223 Dalmatien s. Dalmacija Dänemark 140 Danzig s. Gdafisk Darda 668, 671, 687 Dedeagac s. Alexandroüpolis Dedenitz (Dedonci) 476, 485, 686 Den Haag (s'-Gravenhage) 188, 321, 327f., 335 Deutsch Haseldorf 558 Deutsch Minihof 560 Deutsch Radersdorf 485 Deutschböhmen 122, 594 Deutsches Reich s. Deutschland Deutschkreutz 676 Deutschland, Deutsches Reich 17 f., 22, 26, 29, 47, 50, 65, 75, 79, 101 f., 104—109, 112, 1 1 4 - 1 1 8 , 122, 124f., 127, 129f., 1 3 4 - 1 3 6 , 138, 143, 146, 149, 1 5 2 - 1 5 4 , 158, 162, 165, 174,176f., 1 7 9 - 1 8 6 , 1 8 8 f . , 191, 193 f., 196 f., 1 9 9 - 2 0 2 , 204, 206, 2 0 8 - 2 1 4 , 216f., 2 1 9 - 2 2 1 , 2 2 4 - 2 2 6 , 2 3 5 - 2 3 7 , 241, 2 4 6 - 2 5 5 , 257, 260, 2 6 4 - 2 7 3 , 275, 2 7 7 - 2 8 1 , 283, 285, 293, 2 9 5 - 3 0 4 , 317f., 321, 334, 336f., 341, 345, 350f., 357, 378, 389, 395, 406, 4 1 5 - 4 1 8 , 4 2 0 - 4 2 4 , 4 2 6 - 4 2 8 , 4 3 3 - 4 3 6 , 439, 442, 444f., 448 f., 4 5 1 - 4 5 4 , 4 5 6 - 4 6 2 , 4 6 4 - 4 6 7 , 538, 540, 544, 551, 618, 638, 644, 6 4 6 - 6 4 8 , 650, 654, 683, 693, 697, 700, 720, 725, 737f., 766, 807, 814, 816, 818, 821, 865, 886, 890 f., 898 f., 902, 9 0 4 - 9 0 7 , 909, 917, 919, 922, 1079, 1157-1174, 1176-1179, 1181-1198, 1201, 1203-1206, 1208-1212, 1214f., 1217-1222, 1224, 1228, 1230-1233, 1235-1237 Dica Ves s. Gödersdorf Didumoteihon 258 Dietzen 515

1309

Ortsregister

Diex (Djekse) 504,530,639,810 Dimitrovgrad (Caribrod) 231 f., 440 Djakovica 58 Djakovo 668, 671, 687, 709, 723 Dobrla Ves s. Eberndorf Dobrova 473, 481 Dobrudscha 107, 109, 279, 390, 451, 453 Dolenci 559, 566 Dolenjska (Unterkrain) 35, 587 Dolni Dunajovice (Untertannowitz) 121 Dolnja Topla (Unterwarmberg) 705 Dolnji Catar s. Alsocsatär Dolnji Senik s. Alsoszölnök Domzale (Domschale) 691 Domanjsevci (Domonkosfa) 559, 566 Donawitz 44, 90, 92 Donnersdorf a. d. Mur 535, 565 Dora s. Duel Dortmund 321 Draßburg (Rasporak) 739 Drau (Na Dravi) 481 f, 639 Drautal 29, 93, 129, 445, 450, 486, 530, 548, 586, 663, 693 f, 1193, 1236 Dravograd (Unterdrauburg) 425, 432, 474, 483, 491, 494,499, 504, 507, 509, 517, 522, 527, 5 2 9 - 5 3 1 , 543, 578, 580, 594f., 616, 644, 655, 667, 694, 833, 859, 888 Dravska Banovina (Drau-Banat) 661, 665, 694, 697, 699, 701 f., 7 8 9 - 7 9 1 , 875 f., 878f., 881, 883, 887, 889f., 902, 1213 Drazen Vrh (Trassenberg) 477, 516, 656 Dresden 296, 321, 387 Drinska Banovina (Drina-Banat) 789 Drobollach (Drobolje) 481 Drumlje s. Wunderstätten Dubrovnik (Ragusa) 53, 245, 363, 367, 439 Duchcov (Dux) 126 Duel (Dora) 482 Dunavska Banovina (Donau-Banat) 671, 713 f., 725, 783, 789, 891, 901, 905, 907 Durazzo s. Durresi Dürnbach (Vincjet) 740 Durresi (Durazzo) 271, 326 Düsseldorf 336 Dux s. Duchcov

Ebenthal (2relec) 473, 482 f., 490, 500, 504, 508, 532, 639, 996

Eberndorf (Dobrla Ves) 474, 483 f., 494 f., 506, 509, 521, 531, 581, 591, 612, 630, 638 f., 685, 756, 760, 764, 810, 849, 883, 913 Eberstein 584, 591 Ebriach (Obirsko) 883 Eger s. Cheb Egg (Brdo) 479, 481, 685 Ehrenhausen 490, 539 Ehrensdorf (Vrsta Ves) 482 Eibiswald (Ivnik) 92, 433, 490 f., 507, 515, 537, 542 Eis (Led) 483 Eisenberg 559 Eisenburg s. Vasvär Eisenerz 92 Eisenkappel (Zelezna Kapla) 433, 474, 483 f., 494f., 504, 506, 509, 521, 542, 549f., 582, 591, 605, 629f., 639, 652, 654, 680, 747, 756, 762, 764, 883, 913 Eisenstadt 15, 677, 739, 743, 871, 873 Elsaß-Lothringen 546 f., 643 Emmersdorf (Smerce) 479, 484f., 810 England s. Großbritannien Ennstal 92 Esseg s. Osijek Estland 49, 51, 106, 814, 860, 863 f. Eupen-Malmedy 602 Evian 836 Fahrendorf (Borovnice) 482 Fala (Faal) 690, 889 Farkasfa (Farkasovci) 559 Federaun 530 Fehertemplom s. Bela Crkva Fehring 461 f., 561 Feistritz a. d. Gail (Bistrica na Zilji) 479, 605, 810 Feistritz bei Bleiburg (Bistrica pri Pliberku) 639, 757 Feistritz im Rosental (Bistrica ν Rozu) 483, 508, 542, 613, 639, 685, 748, 754, 855, 882 Feldbach 462, 561 Feldkirch 131, 133 f. Feldkirchen 586

93, 476, 497, 491 f., 520, 550,

Feldsberg s. Valtice Felsöcsatär (Gornji 735

Catar,

Oberschilding)

1310

Ortsregister

Felsöör s. Oberwart Felsöpulya s. Oberpullendorf Felsörönök (Oberradling) 559, 562 Felsöszölnök (Gornji Senik) 485, 559 f. Ferlach (Borovlje) 390, 474, 483 f., 495, 504, 508, 517, 519, 5 2 1 - 5 2 3 , 530f., 542, 550, 581 f., 591, 603, 605, 607f., 610, 612, 622, 6 2 6 - 6 2 9 , 635, 639, 680, 685, 747f., 755 f., 762, 764, 796, 810, 835, 882, 913 Fertöboz (Holling) 160 Fertöräkos (Rroisbach) 160 Fettengupf s. Tolsti Vrh Fiksinci (Füchselsdorf) 485, 559, 562, 692, 697, 918, 920 Filez s. Nikitsch Finkenstein (Bekstanj) 481,504,507,509,685 Finnland 49, 318, 336 Firenze (Florenz) 208,1168 Fiume s. Rijeka Flitsch s. Bovec Florenz s. Firenze Floridsdorf 89 Fontainebleau 105 Förk (Borce) 480 Fortezza (Franzensfeste) 131, 544, 589 Fötschach 485 Framrach 584, 586 Franche comte 547 Frankfurt am Main 321 Frankreich 22, 26, 50, 65 f., 69, 1 0 2 - 1 0 7 , 109, 112—114, 117, 138 f., 152, 154f., 158, 164, 166, 169 f., 176, 181, 184, 187, 189, 193, 195, 199, 201, 203, 207—210, 212, 214f., 217f., 223, 225f., 233, 242f., 2 5 0 - 2 5 8 , 260 f., 263, 265 f., 2 6 9 - 2 7 3 , 2 7 5 - 2 7 7 , 2 8 0 - 2 8 5 , 290, 293, 295f., 298, 3 0 2 - 3 0 4 , 336f., 345, 348, 368, 395, 416f., 421 f., 4 4 4 - 4 4 6 , 449, 452, 456f., 4 5 9 - 4 6 2 , 544, 547, 563 f., 592, 601, 641, 643, 645, 656, 738, 768, 823, 886, 908, 1157 f., 1162, 1165, 1171 f., 1175, 1185, 1190-1192, 1194, 1196, 1198 f., 1202-1204, 1206, 1210, 1214-1217, 1219 f., 1228, 1231 Franzensfeste s. Fortezza Frattenberg s. Vratje Vrh Frattendorf s. Vratja Ves Frauenkirchen 737 Freiburg im Breisgau 703, 726

Freistadt 461 Freudenberg 592 Friaul s. Friuli Friedau s. Ormoz Friedberg 737 Friesach 613 Fritzendorf (Limarce) 479 Friuli (Friaul) 28 Füchselsdorf s. FikSinci Fünfkirchen s. Pees Fürnitz (Brnca) 481, 530, 581 Fürstenfeld 156, 561 Fusine in Valromana (Weißenfels, Pec) 480, 494, 507, 542, 591

Bela

Gäborjänhäza 566 Gailitz (Ziljica) 480, 754 Gailtal 126, 473 f., 481, 490, 492, 504, 507 f., 522f., 539, 586, 588, 682, 762 Gaisberg (Kozji Vrh) 655 Galaji (Galatz) 453 Galizien 174, 363 Gallizien (Galicija) 462, 530, 639 Gänsdorf (Gosinje) 483 Gargorica s. Angersbichl Gdahsk (Danzig) 103, 109, 233, 321, 446, 1193 Gegenthal (Gortina) 486 Geneve (Genf) 19, 40, 55, 57, 84, 96, 134, 169 f., 180 f., 184, 187, 202 f., 224, 251 f., 254, 270, 282, 298, 302, 337, 358, 378, 394, 403, 411, 429, 455, 723, 794, 806f., 811, 815, 845, 866f., 1157, 1164, 1192, 1199, 1205 Genf s. Geneve Genova (Genua) 111, 166 f., 172, 242, 327, 391 Genterovci 566 Genua s. Genova Gerlinci 559 Gijeca s. Kittsee Ginisdorf s. Nemesmedves 562 Glantal 93,473,492 Glanz (Klanjci) 485, 655 f., 686 Globasnitz (Globasnica) 639, 757, 810 Gloggnitz 147 Gmünd 133, 136, 143, 151, 461, 551 Gödersdorf (Dica Ves) 481 Gödöllö 1184

106, 210, 327, 659, 897,

244,

Ortsregister Goggau s. Coccau Gonobitz s. Konjice Gora s. Bergl Gorenjska (Oberkrain) 35, 337, 368 Göriach (Gorje) 482 Gorica s. Gorizia Goritschach (Gorice) 479, 655 Goritzenberg (Gorica) 655 Gorizia (Gorica, Görz) 27 f., 230, 231, 233, 489, 492, 5 3 4 - 5 3 6 , 544, 551 f., 625, 633, 681, 815, 1191, 1229 Gornja Radgona (Oberradkersburg) 425, 432, 476f., 485, 494f., 591, 663, 6 9 0 - 6 9 2 , 694, 702, 1218 Gornji Cmurek (Obermureck) 515 Gornji Grad (Oberburg) 690 Gornji Senik s. Felsöszölnök Gortina s. Gegenthal Görtschach (Gorice) 479 Görtschitztal 586 Görz s. Gorizia Görz-Gradisca 27 f., 226, 230, 232 f., 337, 341, 487, 681, 815 Gosinje s. Gänsdorf Gospa Sveta s. Maria Saal Gottesthal (Skoci Dol) 481 Gottschee (Stadt) s. Kocevje Gottschee (Land) s. Kocevsko Gotzing (Gozdina) 479 Grabe (Graben) 516, 656 Grabljach (Grablje) 655 Grabstanj s. Grafenstein Gradisce s. Schloßberg Gradnitz (Gradnica) 482 Grafenstein (Grabstanj) 473, 483, 501 f., 504, 508, 517, 522, 530, 605, 607, 639, 685, 810 f. Graschitz (Krosice) 481 Graz 26, 172, 189, 199, 204, 312, 336, 359 f., 393 f., 397, 409, 413, 439, 450, 4 6 0 - 4 6 2 , 464, 468, 476, 487, 494f., 500, 5 0 9 - 5 1 1 , 513 f , 5 2 5 - 5 3 1 , 533, 544, 559, 561, 595, 657, 660, 686, 699, 703, 710, 724, 726, 737, 740, 804, 806, 821, 889, 921, 1194, 1198, 1218, 1229, 1236, Grazer Becken 97 Grebinj s. Griffen Greuth (Rut) 480f. Greutschach (Krcanje) 519

1311

Griechenland 27, 49, 51, 109, 115 f., 139, 224f., 230, 232, 237, 249, 252, 2 6 0 - 2 6 2 , 279, 291, 325, 381, 443, 534, 598, 767, 814 f., 1206, 1210, 1212 Gries 477 Griffen (Grebinj) 474, 483, 499, 504, 510, 521 f., 530 f., 605, 639, 685, 747, 756, 857 Großbetschkerek s. Zrenjanin Großbritannien (England) 50, 69, 102, 104 f., 107, 109, 112, 114, 138 f., 141, 152, 154, 165 f., 170, 184, 187, 1 9 3 - 1 9 5 , 2 0 1 - 2 0 3 , 2 0 7 - 2 1 0 , 212, 214, 217, 223, 225 f., 233, 237, 254, 257, 272, 2 7 6 - 2 7 8 , 2 8 2 - 2 8 5 , 287, 291, 2 9 3 - 2 9 6 , 303f., 318, 334, 337, 368, 417, 445, 452, 456, 462f., 544, 592, 601, 633, 641, 656, 823, 826, 1080, 1158 f., 1162, 1171, 1185, 1190, 1192, 1194, 1199, 1202, 1203, 1206, 1214, 1216, 1219 Große Schüttinsel 155 Großkanizsa s. Nagykanizsa Großkikinda s. Kikinda Großklein 515 Großmürbisch (Veliki Medves) 738 Großmutschen (Mucindrof) 734 Großsonntag s. Velika nedelja Großwalz (Veliki Boc) 485, 655 Großwarasdorf (Veliki Boriätof) 741 f., 870, 872 Großwardein s. Oradea Großzinken s. Nagycenk Gruisla 515, 539, 558, 565 Grutschen 473 Gugg 480 Guizenhof s. Ocinje Gummern 485, 539 Güns s. Köszeg Gurk 41, 473, 540, 638 Gurktal 93, 482, 492 Gurnitz (Podkrnos) 482 Güssing 676f., 7 3 6 - 7 3 9 Gustanj s. Ravne na KoroJkem Gutendorf (Hutna Ves) 482 Gutenstein s. Ravne na KoroSkem Güttenbach (Pinkovac) 737—739 Györ (Raab) 733 Haasberg s. Hasperk Hadanig (Hadance) 481

1312

Ortsregister

Haidach (Na Vresah) 482 Haimburg (Vovbre) 369, 371, 504, 510, 530, 639 Hainburg 159, 461 Hainfeld 78 Halbenrain 539 Halle a. d. Saale 703, 726 Hallstatt 158, 161 Hamburg 321, 327 f., 435 Hardegg 584, 1171 Harka (Harkau) 160 Harkau s. Harka Häromhäz 565 Hart (Locilo) 481 Hasendorf (Zacje Selo) 739 HaSperk (Haasberg) 690 Hatzfeld s. Jimbolia Hausruckviertel 89 Heidelberg 264, 724 Heiligengeist (Sveti Duh) 500, 655 Heiligenkreuz 41, 561 Helsinki 336 Hercegovina (Herzegowina) 14, 17, 27, 47, 245, 390, 1220 Hermagor (Smohor) 473 f., 479, 484, 490 f., 495, 497, 500, 5 0 6 - 5 0 8 , 516, 520, 536, 539, 591, 685, 913 Herzegowina s. Hercegovina Heugraben (Zarnovica) 739 Hirm 738 Hirtenberg 86, 195, 198 HodiSe s. Keutschach Hodos (Örihodos) 559, 566 Hodschag s. Odzaci Hohenmauthen s. Muta Hohenthurn (Straja Ves) 479, 810 Holinec (Tunnel) 833 Holland s. Niederlande Hölldorf 493 Hollenburg (Humberg) 462, 473, 482, 506 Holling s. Fertöboz Hornstein (Voristan) 738 f., 741 f. Holtendorf (Trnja Ves) 482 f., 508 Horvätkimle (Hrvatska Kemlja) 675 Horvätlövö (Hrvatske Sice, Kroatisch Schützen) 735 Horvätzsidäny (Siegersdorf) 485 Hörzendorf 584 Hradec Krälove (Königgrätz) 99

Hrastice 431 Hrastnigg s. Hrastnik Hrastnik (Hrastnigg) 437, 691, 694 Hrvatska (Kroatien) 23, 27, 30, 35, 4 5 - 4 7 , 53, 57, 59, 61, 63, 65, 67 f., 71 f., 74, 145, 264f., 337, 354f., 366, 377, 3 8 9 - 3 9 6 , 399, 401, 4 0 4 - 4 0 7 , 417, 424, 434, 436f., 441, 443, 489, 540, 545, 590, 629, 662, 670, 675, 717, 722, 745, 776, 784, 790, 844, 846, 875, 890, 895, 903 f., 908, 1192, 1194, 1199 Hrvatske Sice s. Kroatisch Schützen Hrvatska Kemlja s. Horvätkimle Hrvatski Jandrof s. Jarovce Humberg s. Hollenburg Hutna Ves s. Gutendorf Hüttenberg 491 f. Hvar 68 f. Iglau s. Jihlava Illmitzen (Ilmica) 655 Illyrien 53, 317 Indjija 699, 712, 722 f., 731, 895 Innsbruck 80, 84, 219, 724 Inntal 133 Innviertel 97 Iran (Persien) 106, 318 Irig 902 Isonzotal 247, 507 f., 544, 595 Istanbul (Konstantinopel) 26, 56, 65, 226, 271, 279, 3 2 6 - 3 2 8 , 335 Istra (Istrien) 27f., 55, 57, 109, 226, 228, 230, 2 3 2 - 2 3 4 , 273, 337, 487, 489, 534, 595, 815, 1191 Italien 19, 22, 26f., 31, 47, 50, 53, 65f., 68, 74, 84, 103 f., 106, 108, 112, 1 1 6 - 1 1 8 , 124 f., 129 f., 132, 134, 137-141, 147-150, 152, 154, 1 6 1 - 1 6 6 , 1 6 8 - 1 7 0 , 172 f., 175, 1 7 7 - 1 8 4 , 1 8 7 - 1 9 0 , 193, 196-199, 201-205, 207-210, 2 1 5 219, 222, 224, 226, 229f., 2 3 2 - 2 3 5 , 2 3 7 - 2 3 9 , 242, 244, 2 4 6 - 2 4 8 , 250, 252-255, 258-266, 268-277, 280-285, 2 8 9 - 2 9 5 , 297, 299f., 3 0 2 - 3 0 4 , 321, 327, 335, 337, 348, 350, 357f., 365 f., 370, 374, 388, 4 0 7 - 4 0 9 , 411, 4 1 5 - 4 1 7 , 419f., 423f., 426, 429, 436, 4 3 8 - 4 5 6 , 4 5 8 - 4 6 2 , 4 6 4 - 4 6 7 , 470, 507f., 511, 534, 536f., 539, 544, 549, 551 f., 557, 564, 583, 588, 5 9 0 - 5 9 2 , 594f., 598, 6 0 1 - 6 0 3 , 619, 638,

Ortsregister 641, 643, 647, 656, 766, 768, 770, 779, 814, 8 1 7 - 8 1 9 , 823, 827, 832, 848, 859, 865, 884,901, 1157-1162,1164—1170,1172 f., 1175, 1183, 1185 f., 1188, 11911194, 1196-1198, 1201 f., 1205 f., 1210f., 1214-1216, 1224, 1228, 1232, 1237 Ivnik s. Eibiswald Jächymov (Sankt Joachimsthal) 258 Jakabhäza (Jakobshof) 559, 562 Jakobshof s. Jakabhäza Jankapuszta 65, 282, 407, 410f., 455 Japan 106, 139, 295, 823 Jarovce (Hrvatski Jandrof) 675, 734 Jasa Tomic (Modosch) 668, 671, 687 Jauchendorf (Jauhova) 485 Jauntal 507, 582, 593 f., 616, 635 Jena 703, 726 Jennersdorf 433, 462, 560 Jerusalem 327 Jesenice (Aßling) 400, 425 f., 431 f., 444, 529, 544, 551 f., 601, 625, 748, 877, 879, 882, 889 Jezersko (Seeland) 480, 494, 496, 533, 591 f., 652, 654, 662, 680 Jihlava (Iglau) 120, 493 Jimbolia (Hatzfeld) 717 Joachimsthal s. Jächymov Julisch-Venetien s. Venezia Giulia Juzna Koroska s. Südkärnten Judenburg 460,1198 Kaaden s. Kadan Kadan (Kaaden) 143 Kairo 372, 335 Kaisersteinbruch 91 Kalch 485, 559, 565f. Kaliningrad (Königsberg) 321 Kalocsa 782 Kamnik (Stein) 432, 506 Kanada 336, 683, 816 Kanaltal 29, 126, 133, 474, 480, 504, 507 f., 530, 539, 592, 754 Kapfenberg 89, 91 Kappel (Kapla) 484, 486, 655 Karantanien 27 Karcovina (Kartschowin) 486 Karfreit s. Kobarid Karlovac (Karlstadt) 52, 58

1313

Karlovy Vary (Karlsbad) 409, 413 Karlowitz s. Sremski Karlovci Karlsbad s. Karlovy Vary Karlsburg s. Alba Iulia Karlsruhe 321 Karlstadt s. Karlovac Kärnten (Koroska) 11, 13, 16, 19, 23, 2 7 - 3 0 , 77, 79f., 88, 91, 93f., 96,120,124, 126, 1 2 9 - 1 3 3 , 135, 139, 141, 1 4 8 - 1 5 2 , 154, 172f., 175, 186, 189, 206f., 231, 234, 241, 249, 275, 281, 312, 337, 339, 344, 346f., 3 5 2 - 3 5 4 , 356, 367, 369, 371, 376., 380, 405, 4 1 9 - 4 2 2 , 4 2 4 - 4 3 1 , 433, 435, 438, 440, 444 f., 450, 455 f., 466, 468, 470, 4 7 2 - 4 7 6 , 4 7 8 - 4 8 0 , 483, 4 8 8 - 4 9 7 , 500, 5 0 2 - 5 0 6 , 5 0 8 - 5 1 2 , 514, 5 1 6 - 5 2 1 , 523-525, 527-535, 538-540, 5 4 5 - 5 4 7 , 5 5 3 - 5 5 5 , 557, 5 6 7 - 5 7 2 , 5 7 4 - 5 7 7 , 579 f., 582f., 586f., 589, 5 9 1 - 5 9 3 , 595, 602, 605 f., 608, 610, 6 1 7 - 6 2 2 , 625, 628 f., 631, 633, 6 3 5 - 6 4 0 , 6 4 2 - 6 4 8 , 650, 6 5 2 - 6 6 0 , 663, 677, 6 8 0 - 6 8 2 , 6 8 4 - 6 8 7 , 722, 7 5 2 - 7 5 4 , 756, 763, 774, 793, 7 9 8 - 8 0 1 , 812, 818 f., 824, 828, 830, 8 3 2 - 8 3 8 , 844f., 847, 8 4 9 - 8 6 0 , 8 6 3 - 8 6 7 , 877, 879, 881 f., 8 8 5 - 8 8 8 , 898f., 912f., 917, 921 f., 1160, 1211, 1217, 1233, 1235 f. Karpato-Ukraine 155, 552, 1175 Kartschowin s. Karcovina Kaschau s. Kosice Kassa s. Kosice Kastav (Castua) 52, 234, 245 Kepele 566 Kercaszomor 566 Kerkura (Korfu) 54, 227, 230, 487f. Kerschdorf (Cresnje) 481 Keutschach (Hodise) 482, 504, 508, 530, 605, 639, 685 Kevevära s. Kovin Khünburg 479 Kiel 321 Kienberg s. Ojstrica Kisnarda (Mala Narda, Kleinnahring) 735 Kittsee (Gijeca) 675, 738 Kjustendil 231 Klagenfurt (Celovec) 11, 15, 41, 124, 129f., 136, 172, 189, 231, 239, 312, 339, 336, 346, 353, 359f., 369f., 375, 409, 425, 431,

1314

Ortsregister

438—440, 450, 4 6 0 - 4 6 2 , 4 7 3 - 4 7 7 , 484, 4 9 0 - 4 9 2 , 494f., 498, 5 0 0 - 5 0 2 , 5 0 5 - 5 0 8 , 510f., 5 1 7 - 5 2 5 , 5 2 9 - 5 3 2 , 536, 5 3 8 - 5 4 0 , 5 4 3 - 5 5 1 , 553f., 558, 568, 5 7 1 - 5 7 4 , 578, 580—582, 584—587, 589, 591 f., 594f., 597, 601, 603, 606, 6 0 8 - 6 1 1 , 613—616, 620, 623, 625, 627, 629, 633f., 6 3 9 - 6 4 1 , 651— 653, 657, 681, 684 f., 747, 751, 7 5 4 - 7 5 6 , 762, 796, 798, 800f., 819, 824, 831, 834, 855, 862, 866, 8 7 6 - 8 7 8 , 8 8 1 - 8 8 3 , 889, 9 1 1 - 9 1 3 , 1198, 1236 Klagenfurter Becken 230—232, 234, 346, 353, 461, 492, 533, 5 4 6 - 5 5 2 , 555, 557f., 582 f., 587 f., 591, 593, 595 f., 602 f., 616, 636, 648, 656 Klaipeda (Memel) 109 Klanjci s. Glanz Kleinnahring s. Kisnarda Klein St. Veit (Mali Sveti Vid) 474, 483, 522 Kleinasien 109 Kleinmutschen (Pervane) 734 Klingenbach (Klimpuh) 734, 736 Kljucarevac s. Allersdorf Klöch 535, 541, 558 Klosterneuburg 41 Knin 432 Kobarid (Caporetto, Karfreit) 281 Kebenhavn (Kopenhagen) 142, 321 Kobilje 566 Kocevje (Gottschee-Stadt) 687, 697, 915 Kocevska Reka (Rieg) 706 Kocevsko (Gottsche-Land) 14, 46, 129, 437, 493, 587, 659, 661 f., 664, 666 f., 690, 692 f., 695, 697, 699, 7 0 3 - 7 0 7 , 722, 726, 729, 780, 807, 822, 845, 885, 889, 911, 9 1 6 - 9 1 8 , 920 f., 1234 Kohlenhof s. Kophäza Koljnof s. Kophäza Kollerschlag 93 Köln 321, 327 Königgrätz s. Hradec Kralove Königsberg s. Kaliningrad KonjiSce (Roßhof) 516 Konstantinopel s. Istanbul Kopenhagen s. Kabenhavn Köper (Capodistria) 13, 239 Kophäza (Kohlenhof, Koljnof) 160, 734 Koprein-Lobnigthal (Lobniska Koprivna) 654 Koprein-Mieß (Koprivna pri Mizici) 654

Koprein-Schwarzenbach (Koprivna-Crna) 654 Koprein-Sonnseite (Koprivna proti Solncu) 654 Koprivnik (Nesselthal) 706 Kor?a 335 Kordun 61 Korcula (Curzola) 367 Korfu s. Kerkura Körmend 559 Korneuburg 84 Koroska s. Kärnten Korovci 559 Korpitsch (Korpice) 481 Korsika 258 KoSaki (Leitersberg) 486 KoSice (Kaschau, Kassa) 451 Kosovo polje (Amselfeld) 27, 47, 60, 74, 225, 776, 785, 460, 540, 1220, 1223 Kossjeg (Kozjek) 485 Köstenberg (Kostanje) 481, 504, 588, 810f. Kostrivnica (Kostreinitz) 690 Köszeg (Güns) 155, 160, 562, 733, 735, 737 Kotmara Ves s. Köttmannsdorf Kotor 439 Kotormäny 433, 566 Kötschach 476 Köttelach (Kotlje) 655, 833 Köttmannsdorf (Kotmara Ves) 504, 530, 639, 810 f., Kovacica (Antalfalva) 230 Kovin (Kevevära, Kubin) 230, 671, 687, 782 Kozji Vrh s. Gaisberg Kragujevac 58 Krain s. Krajnska Krainberg (Strmec) 481 Krainburg s. Kranj Krajnska (Krain) 27 f., 60, 226, 339, 390, 435, 480, 487, 489, 494, 506f., 542, 545, 547, 586f., 591, 608, 6 6 2 - 6 6 7 , 681, 698, 780, 785, 835, 863, 892, 919, 1198, 1223, 1235 Kraköw (Krakau) 26, 242, 321, 327 f. Kramarovci (Sinnersdorf) 485, 559, 692, 920 Kranj (Krainburg) 460, 583, 585, 605 Kranjska Gora (Kronau) 432 Kranzeihofen (Dvor) 482 Krappfeld 97

366, 525, 644, 840,

562,

Ortsregister Krcanje s. Greutschach Kreischgebiet s. Crifana Krems 461 Krizevci (Kreutz) 390, 559 Krk (Veglia) 244 Kroatien s. Hrvatska Kroatisch Geresdorf (GeriStof) 734 Kroatisch Minihof (Mjenovo) 734 Kroatisch Schützen s. Horvätlövö Krobathen (Krobace) 483 Kroisbach s. Fertöräkos Kronau s. Kranjska Gora Krosice s. Graschitz Krottendorf 559, 560, 566 Krplivnik (Kapornak) 559, 566 Krumpendorf 473 f., 490, 500, 508, 539 Kuba 139 Kubin s. Kovin Kühnsdorf (Sinca Ves) 474, 483, 521, 605, 607, 626, 7 5 4 - 7 5 6 , 762, 851 Kukmirn 676 Kula 668, 671, 687, 710, 716, 724, 731 f. Küstenland 348, 439, 535, 586, 810 Kuzma 485, 559 Kvarner (Quarnero) 226, 230, 234, 244, 250, 534 Laaken (V Mlake) 482 Labientschach (Labince) 480 Labot s. Lavamünd Lafnitztal 560 f. Lagosta s. Lastovo Laibach s. Ljubljana Lamberg (Lom) 655 Lambichl (Ilovje) 482 Lana s. Lany Landskron 473, 481 Langsteg (Dolgo Brdo) 655 Lany (Lana) 162 f., 238 f., 356 Lasko (Tüffer) 366, 487, 493, 663 Lastovo (Lagosta) 232, 234 Latschach (Loce) 530, 605, 639, 762, 798 Launsdorf 584, 586 Lausanne 86, 114, 194, 243 f., 262, 273 f. Lavamünd (Labot) 427, 461 f., 473 f., 483, 490, 499f., 505, 519, 522, 530, 539, 581, 639, 682 Lavanttal 93, 126, 427, 462, 474, 492, 507, 517, 522, 525, 536, 551, 582, 586, 616

1315

Lazarevo (Lazarfeld) 844 Led s. Eis Ledenitzen (Ledince) 504, 507, 509, 522, 530, 586, 639, 810 Leibnitz 511, 515, 540f., 597, 655, 686 Leifling s. Ljibelice Leipzig 321, 703, 724, 726, 889 Leitersberg s. Kosaki Leitersdorf s. Lutverci Lenart ν Slovenskih goricah (St. Leonhard in Windischbüheln) 486, 493—495, 591, 655, 663 Lendorf 586 Lendvadedes 566 Lendvajakabfa 566 Leningrad s. Sanktpeterburg Leoben 92,420 Leopoldskirchen (Lipalja Ves) 480 Lesachtal 492 Lese (Liescha) 507 Lesena s. Windisch Haseldorf Lettland 49, 51, 106, 719, 814, 893 Leutschach (Lucane) 476, 490, 606 Liberec (Reichenberg) 126 Lichendorf 485 Lichtpold s. Lihpolje Lienz 589 Liescha s. Lese Lihpolje (Lichtpold) 482 Lika 61,783 Limarce s. Fritzendorf Lind (Lipje) 481, 504 Lind ob Velden (Lipa nad Vrbo) 473, 482 f., 507, 855 Linz 84,89, 204, 460 f., 601, 1198 Liparische Inseln 66 Lipik (Bad Lipik) 431, 435 Litauen 49, 51, 106, 814 Litija (Littai) 545, 691 Litschau 133 Littai s. Litija Livold (Lienfeld) 705 Ljibelice (Leifling) 504, 639, 655 f., 833 LjibeliSka Gora (Berg ob Leifling) 655 Ljubljana (Laibach) 12 f., 16, 26, 35, 40, 60, 67, 71, 73, 121, 123, 218, 235, 247, 250, 264, 285, 321, 327f., 3 4 0 - 3 4 3 , 346f., 351, 353 f., 362, 367, 370, 379, 385, 389, 405, 419, 421, 4 2 3 - 4 2 6 , 429, 431, 437, 442,

1316

Ortsregister

450f., 468, 4 9 0 - 4 9 2 , 495, 498, 500f., 503 f., 5 0 9 - 5 1 2 , 5 1 7 - 5 1 9 , 521, 523— 526, 5 2 8 - 5 3 0 , 533, 540, 544, 549, 573, 581 f., 585, 6 0 4 - 6 0 7 , 609, 622 f., 626, 629, 634, 640, 6 4 2 - 6 4 4 , 652, 657f., 662 f., 6 6 5 - 6 6 7 , 691, 6 9 3 - 6 9 5 , 697-700, 703 f., 706, 721, 723 f., 750, 773, 780 f., 800, 8 0 3 - 8 0 6 , 819f., 822, 827, 834f., 840, 858, 8 6 3 - 8 6 6 , 8 7 7 - 8 7 9 , 881, 884/ 8 8 6 - 8 9 1 , 911 f., 914, 916, 918, 920f., 1195, 1213, 1219, 1220 f., 1228, 1234, 1236 Ljutomer (Luttenberg) 172, 433, 485f., 493, 595 f., 655, 663, 667 Locarno 106, 176 f., 179, 182, 184, 2 4 6 - 2 4 8 , 250, 1162, 1174, 1192 Locilo s. Hart Log s. Auen Loga Ves s. Augsdorf Logatec (Loitsch) 232 Loibach (Ljibuce) 639, 655 f., 810 Loitsch s. Logatec Lokavci (Lugatz) 476, 516, 656 Lokowitzen (Lokovica) 655 London 53, 89, 112, 153, 161, 168, 171, 189, 191, 195, 198, 2 0 8 - 2 1 0 , 216, 219, 234, 237, 269, 2 7 2 - 2 7 4 , 278, 283, 285, 303, 321, 327 f., 335, 337, 388, 390, 392f., 406, 446, 451, 456, 463, 466, 488, 517, 625, 647, 652f., 816, 882, 884, 1163, 1166, 1171, 1174, 1200, 1216 Loncarovci 559 Lorenzberg (Sveti Lovrenc) 483 Loretto 490 Lorraine (Lothringen) 101, 546, Loüinj (Lussino) 226, 232, 234 Lothringen s. Lorraine Lübeck 321 Ludmannsdorf (Bilcovs) 639, 757, 810 Lugano 813 Lugatz s. Lokavci Luising 155 Lundenburg s. Bfeclav Lussino s. Losinj Lußnitz 480 Luttenberg s. Ljutomer Lutverci (Leitersdorf) 516, 656 Lutzmannsburg 868 Luxemburg 318, 327

Madrid 335 Magdalensberg (Sveta Magdalena) 474, 483, 500, 490, 539 Maglern (Megvarje) 480 Magyarbükköstelep (Ungarisch Bieling) 562 Mähren 29, 103, 110, 118, 120 f., 124, 126, 1 3 3 - 1 3 5 , 137, 469, 493, 593 Mahrenberg s. Radlje ob Dravi Mährisch Ostrau s. Ostrava Mailand s. Milano Makedonien s. Makedonija Makedonija (Makedonien) 27 f., 31, 33, 4 5 - 4 7 , 57, 60, 64, 67, 71 f., 107, 109, 225, 240, 261 f., 379, 389 f., 395, 441, 443, 450, 455, 535, 681, 776, 783, 785, 846, 1223 Mala Narda s. Kisnarda Malborgeth s. Malborghetto Malborghetto (Malborgeth) 474, 480 Mali Sveti Vid s. Klein St. Veit Mallestig (Malosce) 473, 530 Malmedy 550 f., 557 Marburg a. d. Lahn 723 f. Marburg s. Maribor Marburger Becken 231, 548, 587 Marchfeld 38, 97, 738, 793 Maria Gail (Marija na Zilji) 481, 483 Maria Rain (2ihpolje) 473, 482f., 508, 523, 639, 857 Maria Rast s. Ruse Maria Saal (Gospa Sveta) 474, 490, 500, 540, 586 Maria Theresiopel s. Subotica Maria Wörth (Otok) 473, 482f., 508, 639 Mariänske Läzne (Marienbad) 243 Maribor (Marburg) 14, 29, 35, 124, 126, 129, 131, 133, 135 f., 172, 189, 2 3 0 - 2 3 2 , 261 f., 339, 362, 367, 372, 419f., 4 2 2 - 4 2 6 , 429, 433, 435, 437, 439 f., 444 f., 447 f., 450, 460, 464, 4 7 6 - 4 7 8 , 486, 491, 493, 495, 497, 501, 5 1 1 - 5 1 3 , 515f., 518, 521, 524, 529f., 532, 535, 540, 543 f., 5 4 6 - 5 4 8 , 5 5 0 - 5 5 2 , 581, 587, 589, 591, 5 9 3 - 5 9 7 , 605, 634, 641, 655, 6 5 8 - 6 6 2 , 6 6 4 - 6 6 7 , 687, 6 9 0 - 7 0 0 , 704f., 707, 714f., 722f., 750, 775, 780f., 804, 822, 834, 840f., 847, 859f., 866, 877, 879f., 8 8 8 - 8 9 0 , 892, 895, 916, 918, 920f., 1193, 1198, 1218 f., 1228-1230, 1236 Marienbad s. Mariänske Läzne

Ortsregister Marienthal 44 Marseille 66, 69, 274, 283 f., 298, 336, 408 f., 4 1 2 - 4 1 4 , 454, 1185, 1194 Mattersburg 737, 739, 742, 796 Matzen 509 Maverlen (Malgern) 705 Mezica (Mieß) 532, 542, 545, 581, 655, 833, 888, 918 MeziSka dolina (Mießtal) 133, 425, 435, 455, 506, 511, 521, 545, 547, 555, 558, 573, 575, 582, 587, 591 f , 594, 644, 6 6 2 - 6 6 5 , 667, 680, 690, 694f., 754, 888, 1193, 1236 Medjimurje (Murinsel) 27, 57, 226, 230, 232, 337, 535, 662 Memel s. Klaipeda Metlika (Mottling) 28 Micheldorf (Velika Ves) 479, 613 Mieger (Medgorje) 508, 639, 810 Mieß s. Mezica Mießberg diesseits (Takraj Meze) 655 Mießberg jenseits (Onkraj Meze) 655 Mießdorf (Mizica) 655 Mießtal s. MeziSka dolina Mietsdorf 876 Migoriach (Migorje) 482 Mikulov (Nikolsburg) 132 Milano (Mailand) 26, 66, 173, 293, 327, 335 Misljina (Missling) 690 Mitrowitz s. Sremska Mitrovica Mitterdorf s. Stara Cerkev Mittewald (Na Dobrovi) 481 Möderndorf (Modrinja Ves) 473, 479, 541 Modosch s. Jasa Tomic Mohäcs 32, 52 Mojstrana 691 Montenegro s. Crna Gora Montpreis 690 Montreal 336 Moos (Blato) 639, 757 Moosburg 490, 500, 539 Moravska Banovina (Morava-Banat) Moskva (Moskau) 23, 56, 81, 253, 284, 3 2 6 - 3 2 8 , 377, 3 8 0 - 3 8 2 , 389, 446, 1161, 1166, 1173, 1195 f., 1210 Moson (Wieselburg) 120, 132, 135, 561, 1180 Most (Brüx) 123, 126 Mottling s. Metlika Mucindrof s. Großmutschen

1317

Mühldorf 492 Mühlviertel 461 Müllnern (Mlinare) 473, 481, München 26, 80, 262, 275, 285, 321, 327, 335 f., 400, 403, 422, 424, 436, 703, 724, 726, 1160 Murakeresztür 601 Muraszombat s. Murska Sobota Mureck (Murek) 490, 495, 513, 656 Muretinci (Meretinzen) 690 Murinsel s. Medjimurje Murska Sobota (Muraszombat) 450, 663, 665-667 Murtal 92, 427, 462, 488, 490 Mürzzuschlag 91 Muta (Hohenmauthen) 486, 493, 509, 663, 692 Nagybecskerek s. Zrenjanin Nagycenk (Großzinken) 160,1179 Nagykanizsa (Großkanizsa) 65, 282, 409, 412, 451 Nagykikinda s. Velika Kikinda Nagynarda (Velika Narda, Großnahring) 735 Nasova (Nassau) 476f., 516, 656 Na Vresah s. Haidach Nebersdorf (Susevo) 738 Nedelisce 432 Negotin 232 Nemesnep 566 Nemesvedves (Ginisdorf) 562 Nesselthal s. Koprivnik Nettuno 222, 246, 250, 253, 262, 336, 766, 779 Neuberg (Nova Gora) 676, 737f., 872 Neubetsche s. Novi Becej Neubistritz s. Nova Bystrice Neudorf (Novo Selo) 675 Neuhaus 481, 559, 810 Neuilly sur Seine 57, 109, 237, 240, 288, 457, 464, 769, 778, 1204 Neumarkt a. d. Raab 559 Neumarktl s. Trzic Neunkirchen 44 Neusatz s. Novi Sad Neusiedl am See 737, 870 Neutra s. Nitra New York 268, 327 f., 336

1318

Ortsregister

Nicaragua 139 Nice (Nizza) 258 Niederlande, Holland 75,254,317 f.,814 Niederösterreich 31 f., 43, 77, 80, 85, 88, 118, 124, 1 3 1 - 1 3 3 , 135, 139, 151, 440, 461, 488, 493, 571, 615, 662f., 675, 736, 738, 874 Nikitsch (Filez) 734, 736, 739, 741 f. Nikolsburg s. Mikulov NiS 26, 58, 227, 264, 450 f. Ni3ava-Tal 26 Nitra (Neutra) 451, 467 Nizza s. Nice Norwegen 140, 225 Nötsch (Cajna) 479 f., 522 Nova Bystrice (Neubistritz) 120, 493 Nova Gradiäka 396 Nova Topola (Windthorst) 721 Novi Becej (Neubetsche, Törökbecse) 230 Novi Sad (Neusatz, Üjvidek) 14, 74, 230, 374, 450, 668 f., 671, 687, 699, 703, 705, 710f., 7 1 3 - 7 1 6 , 7 2 0 - 7 2 5 , 7 2 7 - 7 2 9 , 731 f., 7 8 8 - 7 9 0 , 820, 825, 843, 847, 854, 888, 891 f., 896f., 901, 906f., 911 Novi Vrbas (Neu-Werbaß) 710, 716f., 720, 724, 727, 731, 788f., 820, 847f., 896, 902, 907, 911 Novo mesto (Rudolfswert) 400, 665, 667, 918 Novo Selo s. Neudorf Nürnberg 321,1193 Obecse s. Stari Becej Oberburg s. Gornji Grad Oberdellach (Zgornje Dole) 482 Oberdörfl (Zgornja Vesca) 639 Oberdrosen 559 Oberetsch s. Alto Adige Oberfederaun 481 Oberfeising s. Zgornja Vizinga Oberkötsch s. Zgornje Hoce Oberkrain s. Gorenjska Obermureck s. Gornji Cmurek Oberösterreich 38, 43, 77, 91, 94, 118, 120, 124,135,139,154, 206, 440, 488, 493, 615 Oberpullendorf (Felsöpulya) 161, 677, 739 Oberradkersburg s. Gornja Radgona Oberradling s. Felsörönök Oberrain (Zgornji Breg) 481

Oberschlesien 50, 104, 109, 154, 177, 602, 646, 648, 6 4 9 - 6 5 1 , 813 Oberschütt 481 Oberschützen 796 Oberschwarza 485 Obersteiermark 38, 78, 84 Oberthörl (Zgornja Vrata) 175, 480 Obertöllern (Zgornje Dole) 482 Obertrixen (Zgornje TruSnje) 483 Oberwart (Felsöör) 677, 739, 740 Oberwinklern (Zgornje Voglice) 482 Obirsko s. Ebriach Ocinje (Guizenhof) 485, 559, 562, 692 Odiaci (Hodschag) 668, 671, 687, 710, 716, 724, 788 Odenburg s. Sopron Oderberg s. Stary Bohumin Oechsendorf (Tisine) 483 Ogulin 400 Ojstrica (Kienberg) 504, 509, 655 Okanizsa s. Stara Kanjiza Olmod (Plajgor, Bleigraben) 735 Olmütz s. Olomouc Olomouc (Olmütz) 120, 451, 453 f., 467, 493 Opava (Troppau) 126 Opferholz (Voznica) 482 Oplotnica (Oplotnitz) 690 Oradea (Großwardein) 465 Orfalu (Otkovce) 559 Örihodos s. HodoS Ormoz (Friedau) 486 f., 493, 663 Ottenburg 28 Osijek (Esseg) 35, 366, 379, 400, 668, 671, 687, 710, 712, 714, 722, 727, 888, 894, 902 Oslip (Uzlop) 740 f. OStarije 400 Osterwitz 584 Ostpreußen 602 Ostrava (Mährisch Ostrau) Otranto 250 Ottischnigberg 591 Ottmanach 586 Oxford 285,298

120, 321

Padova (Padua) 527 Padua s. Padova Pajngrt s. Baumgarten Palagruza (Pelagosa) 232, 234 Palanka s. Backa Palanka

Ortsregister Pama (Bijelo Selo) 675 Panama 139 Pandrof s. Parndorf Pancevo (Pantschowa) 64, 668, 670 f., 687, 710f., 713, 715, 724, 726, 731, 782, 847, 896, 901,904, 906 Pantschowa s. Pancevo Paris 17 f., 29, 50, 53, 56 f., 63, 74, 89, 103 f., 108, 111-113, 117, 131, 138, 1 4 1 - 1 4 3 , 145, 152, 156—158, 162, 168, 171, 181, 188f., 191, 193, 2 0 7 - 2 0 9 , 216, 219, 222f., 226, 229, 234, 2 3 6 - 2 3 8 , 241, 248, 250f., 253, 2 5 7 - 2 5 9 , 264, 267, 269, 272, 274, 277f., 280f., 283, 302f., 319, 321, 327f., 3 3 5 - 3 3 7 , 344, 346, 353, 390, 394, 400, 403, 410, 438, 445, 456, 463, 516f., 525, 5 2 7 f , 533 f., 536, 545, 547, 550, 556, 558, 565, 5 7 7 - 5 7 9 , 582, 587f., 618, 6 2 1 - 6 2 3 , 625, 627 f., 633, 641, 6 4 5 - 6 4 7 , 649, 651 f., 778, 819, 882, 884, 1161, 1166, 1171, 1173 f., 1185, 1194, 1196, 1199, 1205, 1216 Parndorf (Pandrof) 675, 738 f., 741 f., 870 f. Passarowitz s. Pozarevac Passau 389, 1223 Paßriach (Pazrije) 479 Paternion 491 Pees (Fünfkirchen) 336, 398, 440 Pelagosa s. Palagruza Peresnye (Prisika, Prössing) 735 Pernach (Horja Ves) 481 Pernice (Pernitzen) 508, 656 Pernise (Venice) 559 Pernitzen s. Pernice Peroi s. Peroj Peroj (Peroi) 779 Persien s. Iran Pervane s. Kleinmutschen Pertoca 559 Pessendellach (Dole) 480 Petelin 509 Peterwardein s. Petrovaradin Petlovaca 728 Petrograd s. Sanktpeterburg Petrovaradin (Peterwardein) 723 Petsch 588, 596 Pettau s. Ptuj Pilsen s. Plzen Pinkafeld 737

1319

Pinkatal 155, 158 Pinkovac s. Göttenbach Pirk (Breza) 504, 521 Pischeldorf (Skofji Dvor) 482 Platsch (Plac) 476, 655 Platt (Plat) 655 Pliberk s. Bleiburg Plippitz s. Plitvica Plippitzberg s. Plitvicki Vrh Plitvica (Plippitz) 485, 656 Plitvicki Vrh (Plippitzberg) 477, 494, 656 Plzen (Pilsen) 236, 268 Pobersdorf (Pobrei) 486 Pöckau (Pece) 481 Podgoria (Podgorije) 740 Podgorica (Titograd) 58, 228 Podgorje (Absberg) 516, 656 Podkloster s. Arnoldstein Podkrnos s. Gurnitz Podmavlje 714 Podsreda (Hörberg) 690 Poggersdorf (Pokrce) 482f., 504, 508, 639, 857 Pola s. Pula Polen 4 9 - 5 1 , 103, 105-110, 112, 114f., 131, 134, 139,141, 143, 144,148,161,172, 174, 181, 183, 193, 199, 211, 217f., 232, 236, 245, 256f., 272, 275, 280, 317f., 341, 348, 363, 365, 374, 420f., 446, 453, 4 5 6 - 4 5 8 , 546, 552, 590, 598, 631, 646, 7 6 5 - 7 6 7 , 770, 8 1 4 - 8 1 6 , 822, 1053, 1158, 1160 f., 1166, 1168 f., 1172, 1203, 1206 Pölten 558 Pontafel s. Pontebba Pontebba (Pontafel) 445, 473, 480, 486, 516, 521, 536, 541 Portoroz (Portorose) 160, 359 Portorose s. Portoroi Pörtschach 473, 482f., 508, 539 Portugal 139, 327 Posen s. Poznafi Pößnitz (Pesnica) 485 Postojna (Adelsberg) 232 Potok s. Bach Potzneusiedl 676 Pozarevac (Passarowitz) 270 Pozega 890 Ροζnafi (Posen) 109, 546 Pozsony s. Bratislava

1320

Ortsregister

Prachatice (Prachatitz) 123 Prachatitz s. Prachatice Prag s. Praha Pragerhof s. Pragersko Pragersko (Pragerhof) 495, 601, 889 Praha (Prag) 15 f., 23, 52 f., 63, 89, 107, 112, 121, 123, 143 f., 146 f., 149, 151, 155, 158, 1 6 1 - 1 6 4 , 169, 173, 182 f., 211 f., 219, 2 3 6 - 2 3 8 , 2 4 1 - 2 4 3 , 249, 258, 266, 268 f., 275, 278, 284, 288, 301, 303, 314, 321, 327f., 3 3 5 - 3 3 7 , 340, 350, 359, 370, 388, 392, 447f., 451, 453f., 462, 466f., 526, 533, 623, 821, 844, 863, 1161, 1163, 1165-1167, 1169 f., 1173f., 1186f., 1195 f., 1202 f., 1298, 1210, 1214, 1237 Prävali s. Prevalje Prekmurje (Ubermurgebiet) 27 f., 230, 232, 256, 485, 535, 545, 553f., 559, 5 6 3 - 5 6 6 , 567, 587, 595 f., 6 6 2 - 6 6 4 , 667, 694, 832, 1175 Preßburg s. Bratislava Presseggen (Preseka) 479 Preußen 421, 557, 644, 846 Prevalje (Prävali) 425, 432, 581, 644, 655, 663, 667, 694, 833, 859, 876f., 888 Pridahof 515 Prigrevica Sveti Ivan (Batschsentiwan) 711 Prilep 58 Pritschitz 586 Projern 584 Proskersdorf s. Stogovci Ptuj (Pettau) 29, 129, 230, 262, 366, 431, 437, 486, 4 9 3 - 4 9 5 , 511, 516, 539, 581, 587, 591, 594f., 655, 6 6 2 - 6 6 7 , 687, 690f., 693 f., 697, 699, 706, 722, 775, 780, 822, 847, 886, 888 f., 918 Pubersdorf (Pobreze) 482 Pula(Pola) 230 f., 264, 439, 536 Pullersdorf s. Bezenye Pustritz 474, 483, 507, 606, 639 Putinci 895 Quarnero s. Kvarner Raab s. Györ Raabfidisch s. Räbafüzes Raabtal 560 f., 566 Rab (Arbe) 244 Räbafüzes (Raabfidisch) 559, 562

Räbakethely 559 Räbatotfalu (Slovenska Vas) 559 Radenhof (Radnja Ves) 481 Radkersburg (Radgona) 92, 124, 129 f., 136, 148, 151, 172, 231, 353, 359f., 371, 476f., 486, 490 f., 494 f., 497, 501, 511, 513, 515f., 518, 526, 536, 539f., 558f., 565, 587f., 591, 5 9 4 - 5 9 7 , 606, 622, 656, 686, 1218 Radlje ob Dravi (Mahrenberg) 426, 476, 484 f., 491, 493, 495, 507, 509, 511, 515, 578, 591, 655, 663, 691 f., 697, 704, 706, 859, 889 Radmannsdorf s. Radovljica Radovljica (Radmannsdorf) 450 Radsberg (RadiSe) 504, 508, 639 Radvanje (Rothwein) 484, 486 Ragain (Draganje) 481 Ragusa s. Dubrovnik Raibl s. Cave del Predil Rain (Na Bregu) 482 Rajach (Sreje) 482 Rann s. Brei ice Rapallo 105, 167, 225, 234f., 244, 284, 440, 779 Rasporak s. Draßburg Raunach (Ravne) 482 Ravne na KoroSkem (GuStanj, Gutenstein) 369, 474, 483, 504, 532, 578, 594, 644, 655, 680, 833, 876, 888f. Razpotje s. Wegscheide Reanz (Rejavec) 482 Rechberg (Rebrca) 612 Rechnitz 676, 736 Regensburg 1177 Reichenberg s. Liberec Reifnitz (Ribnica) 482 f. Reinersdorf (Zamar) 738 Reisdorf (Ricka Ves) 483 Remschnigg (RemSnik) 476, 485, 515, 539, 541, 655 Rheinland 176, 182, 187, 1161 f., 1167, 1175, 1232, 1237 Ribnica s. Reifnitz Riccione 200 f., 204, 278, Riegersdorf (Ricarja Ves) Rieg s. Kocevska Reka Riga 103

211, 302, 462, 898, 1187, 1201, 1230,

416 481

Ortsregister Rijeka (Fiume) 13, 2 6 - 2 8 , 50, 52, 57, 226, 228, 2 3 0 - 2 3 4 , 2 4 4 - 2 4 7 , 305, 337, 439, 489, 552, 564, 601,779,815,1191 Rinkenberg (Vogrce) 835 Rio de Janeiro 327 f. Ritkahäza (Ritkarovce) 559 RogaSka Slatina (Rohitsch-Sauerbrunn) 493, 692, 697 RogaSovci 559 Rogatec (Rohitsch) 487, 486, 493, 663, 690, 694 Rohitsch s. Rogatec Rohitsch-Sauerbrunn s. RogaSka Slatina Rojach 584 Roma (Rom) 17, 19, 56, 71, 79, 106, 125, 1 4 7 - 1 5 0 , 155 f., 160, 164, 1 7 3 - 1 7 5 , 1 8 2 - 1 8 4 , 1 8 8 - 1 9 1 , 195, 197f., 205, 208f., 215, 222, 238, 241, 245f., 2 4 8 - 2 5 1 , 253, 258 f., 263f., 267, 270 f., 275 f., 278, 280, 283, 291, 297f., 300, 302, 304, 327f., 335, 337, 358, 363, 377f., 427, 442, 446, 456, 463, 465, 544, 647, 6 5 1 - 6 5 3 , 766, 779, 873, 884, 901, 1166, 1184-1186, 1199, 1211, 1216, 1228 Rosegg (Rozek) 484, 494 f., 504, 507, 509, 522, 530, 553, 582, 586f., 591 f., 628f., 639, 756, 913 Rosenach 508, 523 Rosenbach (Podrozca) 474, 483, 501, 5 0 7 - 5 1 0 , 522, 529, 551, 577 f., 580, 582, 592, 625, 682, 880 Rosengrund s. Rozni Grünt Rosental 126, 507 f., 517, 523 f., 531, 546, 550, 576, 593 f., 635, 639 Roßhof (KonjiSce) 656 Rozni Grünt (Rosengrund) 476, 484 f., 656 Rothwein s. Radvanje Rückersdorf (Rikarja Ves) 639 Rüden (Ruda) 483, 504, 530, 605, 639, 810 Rudnik 473, 509, 588 Rudolfsthal s. Aleksandrovac Rudolfswert s. Novo mesto Ruhrgebiet 105, 153, 168, 176 Ruma 668, 671, 687, 709 f., 712, 727, 895 Rumänien 18, 26f., 31, 49, 51, 65, 102f., 106—110, 1 1 2 - 1 1 6 , 137, 141, 145, 148, 172, 175, 177, 181, 183f„ 189, 193, 223f., 229 f., 232 f., 236 f., 239 f., 260, 279, 284, 288 f., 296, 302, 317, 336, 357, 363, 374,

1321

377, 381, 390, 420, 438, 443, 446, 4 5 1 - 4 5 4 , 456f., 464f., 467, 470, 488, 534, 536, 538 f., 546, 552, 590, 594, 598, 601, 717, 719, 767, 770, 779, 814f., 921, 1053, 1157 f., 1166, 1168, 1172, 1185, 1191, 1196 f., 1202 f., 1206, 1208, 1222, 1228 Ruse (Maria Rast) 543 Rusovce (Rosvar) 675 Rußland s. Sowjetunion Rut s. Greuth Saag (Na 2agi) 481 Saak(Cace) 480 f. Saarland 104,187,434,602 Sabara s. Zuberbach Sachsen-Anhalt 738 Sadowa (bei Königgrätz) 176 Saifnitz s. Camporosso Saint-Germain-en-Laye 19, 57, 96, 103, 109, 128 f., 139 f., 143 f., 146, 148 f., 15lf., 155, 160, 1 6 2 - 1 6 4 , 170, 172, 174, 178, 180, 1 8 7 - 1 8 9 , 235, 242, 288, 319, 349, 3 5 2 - 3 5 4 , 3 6 3 - 3 6 5 , 373, 440f., 457, 459, 4 6 2 - 4 6 4 , 515, 567, 583, 588, 593, 596, 601 f., 613, 621, 625, 630, 632, 636, 639, 641 f., 646, 649, 651, 6 5 3 - 6 5 6 , 662, 684, 686, 749, 7 6 5 - 7 6 9 , 773, 7 7 7 f , 792, 798 f., 811 f., 818f., 8 2 3 - 8 2 5 , 827f., 830, 833, 851, 858, 884, 1158 f., 1178, 1189, 1202-1204, 1221, 1228, 1233, 1236 Saloniki s. Thessalonike Salorno (Salurn) 29, 183 Salurn s. Salorno Salzburg (Land) 26, 30, 41, 77, 80, 83, 85, 88, 120, 124, 135, 154, 425f., 488, 493 Salzburg (Stadt) 26, 91, 275, 544, 1160 San Francisco 336 San Remo 147 Sandzak 32,60 St. Andrä im Lavanttal 491 f. St. Anna (Sveta Ana) 482 St. Bartlmä (Sveti Jernej) 481, 484, 515 St. Daniel ob Bleiburg (Sv. Danijel nad Pliberkom) 655 St. Donat 541, 584 St. Egidi in Windischbüheln s. Sentilj St. Georgen a. d. Pößnitz s. Sv. Jurij ob Pesnici St. Gotthard s. Szentgotthärd

1322

Ortsregister

St. Jakob im Rosental (Sveti Jakob ν Rozu) 482, 507, 509, 522f., 530f., 581, 639, 685, 7 9 8 - 8 0 0 , 829, 831, 835 St. Joachimsthal s. Jachymov St. Job (Sveti Job) 481 St. Johann am Brückl 490 f., 500, 515, 520, 536, 539, 541, 553 St. Kanzian am Klopeiner See (Skocijan) 639, 876 St. Kathrein (Katalena) 480 St. Lambrecht (Semisvavce) 482 St. Leonhard bei Siebenbrunn (Sveti Lenart pri Sedmih Studencih) 481,511 St. Leonhard in Windischbüheln s. Lenart ν slovenskih goricah St. Lorenzen (Sveti Lorenc) 84, 474, 484, 697 St. Lorenzen ob Marburg s. Sveti Lovrenc nad Mariborom St. Margarethen im Rosental (Smarjeta v. Roiu) 509, 519, 639 St. Martin am Techeisberg (St. Martin na Dholici) 481, 483, 508 St. Michael (Smihel) 481, 483, 601 St. Michael ob der Gurk ( S m i h e l nad Krko) 473 St. Oswald ob Eibiswald 488 St. Pankraz (Sveti Pankrac) 484 St. Paul im Lavanttal 462, 484, 488, 492, 495, 497, 499, 516 f., 520, 522, 591, 616, 655, 796 St. Peter (St. Peter) 473, 490, 508, 639 St. Peter am Wallersberg (St. Peter na VaSinjah) 751 Sanktpeterburg (St. Petersburg, Leningrad) 326 St. Philippen (St. Lips) 519 St. Pölten 461 St. Primon ob Hohenmauthen s. Sveti Primoz nad Muto St. Ruprecht (St. Rupert) 508, 613, 798— 800, 831, 838, 858 St. Sebastian (Sveti Bostjan) 655 St. Stefan a. d. Gail (Sveti Stefan na Zilji) 479, 491 St. Stefan im Lavanttal 542, 685 St. Thomas am Zeiselberg (St. Tomaz) 481, 484 St. Ulrich (Sveti Urh) 473, 481 f., 500

St. Urban (Sveti Urban) 484 St. Veit am Vogau 515 St. Veit an der Glan 93, 461, 476, 491 f., 509, 5 2 0 - 5 2 2 , 526, 544, 551, 571, 585 f., 592, 611, 614, 618, 628, 630 f., 636 Sanntal 432 Santa Margherita 244 Sarajevo 17, 35, 71, 142, 321, 327, 340, 351, 367, 386, 417 f., 437, 450, 723 Sarndorf s. Cunovo Sauerbrunn 733, 772, 1178 Savatal 550, 595 Savoyen 258 Savska Banovina (Sava-Banat) 671, 714, 789, 903, 910, 9 1 4 - 9 1 6 , 918 f. Schachendorf (Cajta) 740 Schandorf (Cemba) 740 Schattendorf 82 f., 95 Schiefling (Skofice) 504, 530, 639 Schirmdorf s. Crnci Schladming 92 Schlesien 118, 121, 124, 126, 131, 134, 628 Schleswig 602, 649 Schloßberg (Gradisce) 485, 655f., 686 Schmieddorf 473 Schönstein s. SoStanj Schönwart 477 Schöpfendorf s. Zepovci Schrems 133 Schwabegg (Zvabek) 474, 504, 639, 757 Schwarzach-St. Veit 400 Schwarzenbach s. Crna Schwechat 461 Schweden 140 Schweiz 143, 201, 225, 254, 317f., 343, 350, 421, 638, 737f., 814 Sebenico s. Sibenik Seckau 41 Sedan 176 Secanj (Setschan) 728 Seebach (Jezernica) 482 Seeland s. Jezersko Seewinkel 161 Segovci (Sögersdorf) 516 Seibersdorf s. Ziberci Seitzdorf s. Zica Sekic (Sekitsch) 724 Sekira s. Sekirn Sekirn (Sekira) 482

Ortsregister Sekitsch s. Sekic Sele s. Zell Selnica ob Muri (Zellnitz a. d. Mur) Selpritsch (Zoprace) 482 Seitschach (Sovce) 480f. Semendria s. Smederevo Semlin s. Zemun

485

Semmering 4 6 0 - 4 6 2 , 1185, 1198 Senj (Zengg) 27 Senta (Zenta) 668,711 Serai (Seraj) 481 Serbien s. Srbija Serdica 559 Setica 509 Sevres 1 0 4 , 1 0 9 , 2 3 3 , 6 4 6 Sezimovo tJsti 1174 Shkodra (Skutari) 28, 230 f., 326, 335, 390, 440, 534, 536 Siam s. Thailand Sibirien 129, 142 Sicheldorf (Zetinci) 686 Siebenbürgen 109, 155, 449, 453, 534, 1175, 1185 Siegendorf (Cindrof) 734, 7 3 8 - 7 4 1 Siegersdorf (Svecanj) 485, 735 Sigmontitsch (Zmotice) 481 Sinaia 17, 1164, 1212 Sinnersdorf s. Kramarovci Sittersdorf (Zitara Ves) 639, 810, 876 Skandinavien 317 f., 321, 327 Skoci Dol s. Gottesthal Skopje (Üsküp) 58, 264, 359 f., 450 Skutari s. Shkodra Sladki Vrh (Süßenberg) 476, 485, 516, 543, 656, 661, 697 Slatinski Dol (Sulzthal) 486, 655 Slavonija (Slawonien) 14, 27, 30, 35, 45 f., 57, 61, 337, 366, 391, 396, 431, 545, 662, 668—671, 675, 686, 7 0 8 - 7 1 0 , 712, 718, 720, 722, 726 f., 748, 776, 784, 790, 846, 885, 890, 892, 895,903f., 1194, 1225,1233 Slavonska Pozega 93, 427, 431 f. Slavonski Brod (Brod) 58 Slawonien s. Slavonija Slovenija (Slowenien) 12, 23, 27, 30—33, 35, 4 5 - 4 7 , 57, 60, 64, 67, 7 1 - 7 4 , 141, 262, 265, 338, 344, 354f., 362, 390, 405, 419, 421, 4 2 4 - 4 2 8 , 436f., 441, 443, 448, 450, 455, 488, 526, 540, 543, 547, 550, 555, 559,

1323

580, 586, 590, 603, 605, 606,609,613,622, 638, 641, 644, 647, 654, 6 5 7 - 6 6 0 , 6 6 2 - 6 6 7 , 670, 686, 690f., 694, 6 9 6 - 7 0 1 , 7 0 4 - 7 0 8 , 712, 718, 722, 731, 747f., 7 6 2 f , 776, 7 7 9 - 7 8 1 , 7 8 4 - 7 8 6 , 789f., 799, 802, 804, 8 1 8 - 8 2 0 , 822f., 828, 830, 8 3 2 - 8 3 6 , 8 3 8 - 8 4 1 , 844, 846, 849, 853f., 860, 865, 867, 8 7 6 - 8 8 0 , 885f., 8 8 8 - 8 9 2 , 895, 899, 904, 908 f., 915, 9 2 0 - 9 2 2 , 1192, 1204 f., 1208, 1225, 1231, 1 2 3 3 - 1 2 3 7 Slovenjgradec (Slovenji Gradec, Windischgraz) 419, 486, 493, 495, 575, 655, 663, 665, 667, 692, 694, 697, 704, 706, 859, 879, 1198 Slovenji Plajberk s. Windisch Bleiberg Slovenji Gradec s. Slovenjgradec Slovenska Bistrica (Windischfeistritz) 432, 437, 486, 655, 663, 690, 692, 694, 696 Slovenska Gorica s. Windisch Göritz Slovenska Vas s. Räbatötfalu Slovenske Konjice (Gonobitz) 486, 493, 655, 663, 6 9 0 - 6 9 2 , 694, 697, 704 Slowakei 50, 109, 145, 155, 211, 258, 417, 447 f., 1167, 1170, 1175, 1185, 1189, 1167 Slowenien s. Slovenija Smederevo (Semendria) 714 Smerce s. E m m e n d o r f Soboth (Sobota) 476, 486, 490, 539, 655 f. Sofija (Sofia) 26, 65, 226, 241, 262, 271, 327 f., 335, 392, 395, 451, 457, 1199 Sögersdorf s. Segovci Solcava (Sulzbach) 432 Sombor (Zombor) 230 f., 440, 6 6 9 - 6 7 1 , 687, 710, 714f., 727, 820, 903 Sopron (Ödenburg) 29, 120, 1 5 5 - 1 5 7 , 159 f., 183, 561 f , 601 f , 733, 737, 1175, 1177, 1179 f. Sopronbänfalva (Wandorf) 160 Sowjetrußland s. Sowjetunion Sowjetukraine s. Ukraine Sowjetunion, UdSSR 51, 1 0 2 - 1 0 8 , 112, 129, 138, 142, 147f., 150, 165, 175, 177, 180, 184, 210, 223, 225f., 236f., 242, 2 5 3 - 2 5 6 , 258f., 277, 280f., 2 8 3 - 2 8 5 , 298, 303f., 317f., 377, 383, 384, 389, 420, 4 5 1 - 4 5 4 , 456f., 462, 466f., 562, 1161 f., 1166, 1171 f., 1200, 1206, 1210, 1219, 1221,1236 Spa 113

1324

Ortsregister

Spalato s. Split Spanien 50, 303, 327, 823, 1212 Speisenegg s. Spicnik Spielfeld (Spilje) 148, 151, 172, 353, 371, 422, 461, 476, 485, 490f., 497, 515, 534, 539, 596, 622, 655f., 736, 886, 921 Spittal a. d. Drau 476, 582 Split (Spalato) 58, 71, 233, 235, 264, 282, 340, 363, 366f., 386, 400, 439 Spodnja Polskava (Unter-Pulsgau) 591 Spodnja Stajerska (Untersteiermark) 19, 2 7 - 2 9 , 35, 50, 60, 123, 126f., 130, 133, 139, 172f., 225f., 230, 347, 356f., 367, 428, 435 f., 438, 469, 4 7 6 - 4 7 8 , 4 8 6 - 4 8 8 , 493, 5 1 1 - 5 1 4 , 516, 518, 535, 5 4 1 - 5 4 4 , 574, 786f., 589, 5 9 1 - 5 9 5 , 652, 659, 6 6 1 - 6 6 7 , 681, 690, 692, 694f., 698f., 701, 715, 772, 774, 780, 785, 791, 815, 820, 834, 836 f., 839f., 845, 885, 890, 892, 914, 921, 1223, 1 2 2 7 - 1 2 2 9 , 1234, 1236 Srbija (Serbien) 103, 107, 135, 137f., 189, 222, 226, 232, 240, 251, 253, 256, 270, 330, 3 4 4 - 3 4 8 , 367, 376, 390, 395 f., 441, 450, 453, 455, 470, 488, 578, 590, 593f., 601, 629, 652, 662, 671, 717, 767, 846, 1157, 1191, 1224 SrediSce (Kisszerdahely) 559, 566 Srem, Srijem (Syrmien) 64, 68, 390, 662, 668f., 671, 699, 709f., 712, 714f., 718, 721, 783 f., 839, 894, 901, 903 f. Sremska Mitrovica (Mitrowitz) 69, 668, 712, 902 Sremski Karlovci (Karlowitz) 366 Srijem s. Srem Srpske Moravice 400 Stainz 92 Stanz s. Scavnica Stanztal 477 Stara Cerkev (Mitterdorf) 705, 911 Stara Kanjiza (Altkanischa, Okanizsa) 668 Stara Pazova (Alt-Pasua) 668, 687 Stari Becej (Altbetsche, Öbecse) 668 Stary Bohumin (Oderberg) 142 Stegersbach (Santalek) 676 Steiermark (Stajerska) 13, 23, 27—30, 43, 77, 79f., 83, 92, 94, 96f., 120, 124, 131, 139, 148,154,189, 206, 231, 281, 337, 342, 419, 422f., 4 2 6 - 4 3 0 , 433, 438, 440, 450, 455, 468, 472, 475 f., 478, 4 8 4 - 4 8 6 ,

4 8 8 - 4 9 1 , 493f., 497, 500, 506, 5 1 1 - 5 1 3 , 515 f., 523, 528, 535, 539, 545, 547, 558, 602, 606, 652, 655f., 662 f., 681, 684, 686 f., 701, 819, 886, 888 f., 1235 f. Stein s. Kamnik Steinamanger s. Szombathely Steinberg 742, 796 Steinbrunn (Stikapron) 736 Sternberg s. Sternberk Stettin s. Szczecin Steyr 78, 89, 195, 204 Stinatz (Stinjaki) 736—738 Stobitzen (Stobica) 481 Stockendorf 705 Stockholm 122, 142, 274, 321, 327 Stogovci (Proskersdorf) 516, 656, 920 Stossau (Stosava) 480 Stra 206 Straja Ves s. H o h e n t h u r n Straden 515 Straß 92, 433, 461, 488, 512 Stresa 1 1 4 , 2 8 4 , 4 5 7 , 1162 Strojna (Stroina) 833 Strumica 230, 231 f., 440 Studenci (Brunndorf) 486 Stuttgart 321,917 Subotica (Maria Theresiopel, Szabadka) 34, 40, 230f., 440, 465, 669f., 710f., 717, 723f., 903, 1185 Sudetenland 79, 109, 115, 1 2 0 - 1 2 9 , 131, 133, 277, 469, 493, 594, 1192f. Südkärnten (Juzna KoroSka) 19, 27, 32, 97, 123, 127, 160, 175, 225 f., 230, 248 f., 261, 312, 349, 360, 390, 438,445, 448, 469, 478, 484, 487 f., 495, 503, 506, 517, 5 2 3 - 5 2 6 , 531 f., 535, 5 4 0 - 5 4 4 , 549, 553, 5 5 6 - 5 5 8 , 569, 573, 575, 5 7 7 - 5 7 9 , 593, 613, 615, 638, 641 f., 646, 650, 652, 662, 746, 750, 820, 855, 866, 882f., 1195, 1205, 1218f., 1221, 1 2 2 7 - 1 2 2 9 Südmähren 469 Südtirol 29, 50, 103, 122, 1 2 4 - 1 2 7 , 129f., 133 f., 137, 139, 147, 150, 166, 174f„ 1 7 7 - 1 7 9 , 1 8 8 f., 197f., 202, 249, 269, 348, 445, 469, 593f., 859f., 1183, 1161 Südungarn 709 f., 1185 Suha s. Zuchen Sulzthal s. Slatinski Dol

Ortsregister SuSak 433 f., 439, 444, 545 Süßenberg s. Sladki Vrh Sv. Jurij ob Pesnici (St. Georgen a. d. Pößnitz) 474, 655 Sveta Ana s. St. Anna Sveti Duh s. Heiligengeist Sveti Lenart pri Sedmih Studencih s. St. Leonhard bei Siebenbrunn Sveti Lovrenc nad Mariborom (St. Lorenzen ob Marburg) 486, 597, 663 Sveti Primoz nad Muto (St. Primon Hohenhmauthen) 484, 655 f., 876 Svetna Ves s. Weizelsdorf Svicina s. Witschein Svilengrad 262 Syrmien s. Srem Szabadka s. Subotica Szakonyfalu (Sekalovce) 559 Szalafö 559 Szczecin (Stettin) 321 Szeged (Szegedin) 231, 717 Szegedin s. Szeged Szentendre 854

ob

Szentgotthärd (St. Gotthard) 155, 160, 231, 433, 485, 491, 535f., 539, 541, 559f., 562, 5 6 5 - 5 6 7 , 871 Szentpeterfa (Petrovo Selo, Prostrum) 735 Szolnok 465 Szombathely (Steinamanger) 157, 601, 733, 736 f. Sajkas Sveti Ivan (Sajkassentiwan) 907 Salovci 559 Scavnica (Stanz) 477, 656 Sentilj (St. Egidi in Windischbüheln) 476, 485, 655 f. Sibenik (Sebenico) 226, 228, 233 Skocijan s. St. Kanzian am Klopeiner See Skofice s. Schiefling Smihel s. Windisch St. Michael Smohor s. Hermagor Sostanj (Schönstein) 437, 486f., 493, 655, 663, 691 f., 694, 697 Spicnik (Speisenegg) 655 Spilje s. Spielfeld St. J a n i (St. Johann) 433 Stajerska s. Steiermark Stefanovce s. Apätistvänfalva Sternberk (Sternberg) 143 Store 694

1325

Strbske pleso 1157 Sumadija 27 Täbor 1174 Tainach (Tinje) 519, 522, 639 Talapatka (TroSnik) 559 f. Tanger 259 Tarvisio (Tarvis, Trbiz) 149, 473 f., 480, 484, 495, 507, 536, 551, 570, 581, 586, 588, 591, 601, 677 Tauka 559 Teischen 515 Temesvär s. Timi§oara Tentschach 584 Teplice (Teplitz) 126 Teplitz s. Teplice Teschen s. Cieszyn Tesin s. Cieszyn Tezno (Thesen) 486 Thailand (Siam) 139 Thesen s. Tezno Thessalonike (Saloniki) 26, 229 f., 253, 261, 271, 335, 443, 534 Thörl (Vrata) 173, 588, 832 Thörl-Maglern 530 Thrakien 107, 109 Tiebitsch (Tibice) 481 Timi§oara (Temesvär) 231 f., 440, 593, 669, 709, 717 Tirana 251, 262, 274, 335 Tirol 28, 30, 77, 88, 91, 94, 120, 123f., 129, 131, 135, 137 f., 154, 1 7 7 - 1 7 9 , 207, 281, 339, 425, 427, 488, 493, 591, 602, 1163 Titel 668 Titograd s. Podgorica Tolsti Vrh (Fettengupf) 655, 833 Topolya s. Backa Topola Töpriach (Toporje) 481 Torino (Turin) 66, 282 Törökbecse s. Novi Becej Torontäl 782 Töschling 481 Trzic (Neumarktl) 691 Trabenig (Trabence) 481 Transleithanien 17,348 Trassenberg s. Drazen Vrh Träte (Wiesenbach) 476, 485, 516, 656 Traunviertel 97 Trauschen 481

1326

Ortsregister

Trausdorf (Trajstof) 741, 873 Trautenau s. Trutnov Trbovlje (Trifail) 35, 343, 444, 542, 694, 879 Trebinje 360 Trebon (Wittingau) 133 Treibach-Althofen 550 Trentino 124 Trianon 57, 103, 109, 144, 155-157, 162, 232, 235, 237, 240, 288, 373, 440, 457, 466, 543, 563, 567, 668, 710, 721, 765, 769 f., 1175, 1179-1181, 1204 Tribei (Tribej) 655 Triest s. Trieste Trieste (Triest, Trst) 2 6 - 2 8 , 129, 149, 167, 205, 226, 230-234, 246 f., 262, 264, 270, 273, 327f., 335, 337, 359, 402, 439, 487, 489, 507, 526, 534-536, 544, 5 5 0 - 5 5 2 , 564, 601, 625, 633, 779, 815, 1183, 1191, 1217, 1229, Trifail s. Trbovlje Trnja Ves s. Holtendorf Trögern (Konto) 883 Trogir (Trau) 275 Troppau s. Opava Trst s. Trieste Trutnov (Trautenau) 124 Tschau (Cava) 481 Tschechoslowakei 17f., 26, 49, 51, 89, 92, 98, 103, 106-110, 112-115, 117, 129, 131, 134, 138-140, 143-146, 158, 151, 158, 161-163, 165f., 169f., 180, 182-184, 193, 195, 208, 2 1 0 - 2 1 2 , 218, 2 2 3 - 2 2 5 , 232, 236, 240-242, 256f., 266, 268, 280, 283, 289, 295 f., 302-304, 317, 336, 337, 341, 348, 350, 357, 363, 365, 370, 372, 374, 377f., 416, 419, 420f., 438 f., 441, 444, 4 4 7 - 4 4 9 , 451-454, 4 5 6 - 4 6 1 , 464 f., 467 f., 488, 551, 563, 590, 598, 602, 618, 638, 645, 657, 693, 7 6 5 - 7 6 7 , 770, 814f., 819, 848, 863f., 866, 921, 1053, 1157-1174, 1186,1188, 1191, 1196,1198, 1202, 1204, 1206, 1208, 1210, 1214, 1217, 1220 f., 1228, 1232 Tscherberg (Crnece) 655 Tschernembl s. Crnomelj Tscherwenka s. Crvenka Tübingen 85 Tüffer s. LaSko Tullnerfeld 97,461

Tunis 258 Tunnel s. Holinec Turin s. Torino Türkei 105-107, 114-116, 224, 237, 243, 260, 262, 279, 291, 317f., 321, 335, 456, 812, 1203, 1206 Turnisce (Thurnisch) 690 Ubermurgebiet s. Prekmurje Udine 508, 589 UdSSR s. Sowjetunion Uggovica (Uggowitz) 480 Ukraine 167, 317 f., 341 Ulm 601 Ungarisch Altenburg s. Magyarövär Ungarisch Bieling s. Magyarbükköstelep 562 Ungarn 1 7 - 1 9 , 22, 26f., 31, 49, 51, 53, 63, 65, 68, 74, 92, 103, 105f., 108-110, 112-115, 117, 129, 131-133, 135f., 141 f., 145-148, 150f., 154-160, 1 6 2 165, 167, 172, 182-184, 187-189, 193, 195, 204 f., 207, 209—212, 217, 219, 2 2 3 - 2 2 6 , 228 f., 231 f., 235-239, 2 5 6 - 2 5 8 , 265, 269, 271 f., 275-277, 280, 282, 298, 301 f., 316f., 320, 327, 336f., 348 f., 355-357, 363, 374, 377, 379, 394, 399, 4 0 6 - 4 0 8 , 411, 415-417, 419f., 426, 436, 438 f., 441, 4 4 3 - 4 4 5 , 4 4 7 - 4 5 4 , 456-468, 485, 488, 534-536, 538, 543, 546, 551, 559f., 562-568, 589f., 598, 600, 669, 723, 725, 733, 735, 741, 746, 754, 769f., 814f., 827, 854, 871, 874, 896f., 1053, 1158-1160, 1165-1168, 1172, 1175-1177, 1179 f., 1182, 1184, 1 1 8 6 1190, 1192, 1196, 1198, 1202 f., 1206, 1214, 1222, 1232, 1236 f. Unter-Pulsgau s. Spodnja Polskava 591 Unterdellach (Spodnje Dole) 482 Unterdrauburg s. Dravograd Unterfederaun 481 Unterferlach (Medborovnica) 474, 483, 504, 508 f., 639 Unterjeserz (Spodnje Jezerce) 482 Unterkärnten s. Südkärnten Unterkrain s. Dolenjska Unterloibl (Podlubelj) 483, 508, 639, 880 Unterpetzen (Pod Peco) 655 Unterpullendorf (Dolnja Pulja) 734 Unterradling s. Alsörönök

Ortsregister Unterrain (Spodnji Breg) 481 Unterschilding s. Alsöcsatär Unterschloßberg (Pri Mostu) 482 Unterschütt 481 Unterschwarza 485 Untersoboth (Spodnja Sobota) 484 Untersteiermark s. Spodnja Stajerska Untertannowitz s. Dolni Dunajovice Untertechanting (Spodnje Tehance) 481 Unterthörl (Spodnja Vrata) 175, 480 Untertöllern (Spodnje Dole) 482 Untervellach (Spodnja Bela) 479 Unterwarmberg s. Dolnja Topla Unterwinklern (Spodnje Voglice) 481 Unterzeming 562 Urach 435 U.S.A. (Vereinigte Staaten von Amerika) 53, 101, 105, 122, 125f., 138f., 225, 257, 321, 336, 395, 452, 502, 517f., 528, 533, 552, 592, 656, 693, 816 Usküp s. Skopje Üjbaläzsfalva (Andovce) 559 Ujvidek s. Novi Sad

Valbruna (Wolfsbach) 480 Valona s. Vlora Valtice (Feldsberg) 132, 135, 143, 151 Varazdin (Warasdin) 27, 93, 427, 4 2 9 - 4 3 2 , 434 f., 444, 540, 773, 890 Varazdinske Toplice 431 Vardar-Tal 26,231,439 Vasvär (Eisenburg) 120, 158, 560f., 567, 1180 Vasszentmihäly 559 Vatikan 148, 225, 321, 327 f., 335 Vazenberg s. Waisenberg Veca s. Wölk Veglia s. Krk Velden am Wörthersee (Vrba) 92, 473, 4 8 1 - 4 8 3 , 507, 530, 582, 584, 603 Veldes s. Bled Velenje (Wöllan) 542 Velika Kikinda (Großkikinda, Nagykikinda) 230, 668, 671, 687, 714f., 724, 728, 782, 907 Velika nedelja (Großsonntag) 690 Veliki Beckerek s. Zrenjanin Veliki Boc s. Großwalz

1327

Veliki Boristof s. Großwarasdorf Veliki Medves s. Großmürbisch Velka s. Wölling Velikovec s. Völkermarkt Vellach (Bela) 555, 639, 654, 685, 747, 757, 760, 810 Venedig s. Venezia Venezia (Venedig) 26, 56, 132, 206, 216, 303, 327, 440, 507, 1184 Venezia Giulia (Julisch-Venetien) 249, 867 Vereinigte Staaten von Amerika s. U.S.A. Vernberk s. Wernberg Verona 169, 173, 207, 327 Versailles 52, 103, 105, 107, 109, 111, 117, 163, 213, 225, 269, 551, 581, 646, 1158, 1162,1189 Versecz s. Vrsac Vetrinj s. Viktring Vica s. Witsch Vidin 231, 536 Viktring (Vetrinj) 482f., 508, 530, 605, 639, 685 Villa Giusti 75, 128, 228, 489, 572, 586 Villach (Beijak) 26, 78, 124, 129, 230 f., 339, 402, 433, 439, 444, 455, 4 7 4 - 4 7 6 , 481, 484, 4 9 0 - 4 9 2 , 495, 497f., 500, 5 0 5 - 5 0 8 , 511, 5 1 6 - 5 1 8 , 5 2 0 - 5 2 3 , 525 f., 529, 535f., 5 3 8 - 5 4 1 , 5 4 3 - 5 4 6 , 5 4 8 - 5 5 1 , 553, 558, 568, 571 f., 581, 5 8 5 - 5 8 9 , 591 f., 595, 614, 620f., 630f., 640, 651 f., 681, 684 f., 747, 756, 796, 913, 1236 Vilnius (Wilna) 109 Vinare s. Weinzierl Vince s. Wintschach Vincjet s. Dürnbach Vinkovci 668, 671, 687, 710, 712 Vitanje (Weitenstein) 493,663, 692, 694, 697 Vlora (Valona) 247, 271, 335 Vognje Polje s. Bogenfeld Vojnik 694 Vojvodina (Woiwodina) 14, 27 f., 30 f., 33, 35, 45f., 50, 57, 60, 64, 68, 7 1 - 7 3 , 109, 225, 229, 249, 262, 282, 390, 421, 424, 436, 450, 457 f., 662, 6 6 8 - 6 7 0 , 686, 710 f., 713f., 716, 718, 7 2 0 - 7 2 2 , 728f., 772, 776, 779, 7 8 2 - 7 8 4 , 786, 790, 807, 815, 818, 8 2 0 - 8 2 2 , 821 f., 838, 8 4 4 - 8 4 6 , 853f., 885, 891 f., 897, 9 0 1 - 9 0 3 , 905, 907, 1221, 1223, 1225, 1231-1233

1328

Ortsregister

Völkermarkt (Velikovec) 231, 430, 436, 461 f., 473f., 4 8 2 - 4 8 4 , 488 f., 491, 495, 498 f., 501 f., 504, 5 0 6 - 5 1 0 , 5 1 7 - 5 1 9 , 5 2 1 - 5 2 5 , 527, 530 f., 536, 550, 573, 578, 580, 582, 591, 594, 603, 605, 607f., 6 1 0 - 6 1 2 , 616, 626, 629, 639, 644, 654f., 680, 685, 755 f., 762, 764, 796, 798, 800, 829, 855, 913 Vorarlberg 28, 77, 80, 85, 88, 91, 120, 124, 135, 493 Vorderberg (Blace) 482, 810 Voristan s. Hornstein Vovbres. Haimburg Vratja Ves (Frattendorf) 516, 656 Vratje Vrh (Frattenberg) 516, 656 Vrba s. Velden am Wörthersee Vrbosko 400 VrJac (Versecz, Werschetz) 231, 668, 671, 687, 710 f., 717, 724, 727, 782, 789, 820, 847, 895 f. VrSta Ves s. Ehrensdorf Vukovar 276, 668, 671, 687, 710, 712, 714, 782, 902 VulkaprodrStof s. Wulkaprodersdorf Vutmat s. Wudmat

Wagra 515 Waisenberg (Vazenberg) 483, 504, 639, 857 Walachei 107 Waldviertel 97 Wales 719, 893 Wandorf s. Sopronbänfalva Warasdin s. Varazdin Warszawa (Warschau) 142, 174, 314, 321, 327 f., 335, 364, 436, 526 Washington D. C. 122, 327 f., 335, 517 Wegscheide (Razpotje) 482 Weiden (Bandol) 740 Weinberg 515 Weinviertel 97, 461 Weinzierl (Vinare) 482 Weißenfels s. Fusine in Valromana Weißenstein (Belsak) 655 Weißkirchen s. Bela Crkva Weitenstein s. Vitanje Weitersfeld 485 Weitra 133 Weizelsdorf (Svetna Ves)

639, 757

Wernberg (Vernberk) 473 f., 481, 490, 500, 504, 508, 584, 591, 685 Werschetz s. Vrsac Westösterreich 356 Westpreußen 50, 109, 552, 631 Westukraine 590 Westungarn 14, 29, 451, 469, 561—563, 593, 645, 675, 733, 735, 1176, 1179 Wien 12f., 15, 1 7 - 2 1 , 23, 26, 3 0 - 3 2 , 37f., 40, 4 2 - 4 4 , 47, 56, 64f., 7 5 - 7 8 , 8 0 - 8 5 , 8 8 - 9 3 , 9 6 - 9 8 , 102, 108, 110, 112, 118, 1 2 0 - 1 2 3 , 125 f., 128-132, 135 f., 138, 141 f , 144 f., 147 f., 150, 1 5 5 - 1 5 7 , 159, 1 6 3 - 1 6 5 , 1 6 8 - 1 7 0 , 1 7 2 - 1 7 5 , 179, 1 8 2 - 1 8 4 , 188f., 197f., 201, 2 0 4 - 2 0 7 , 212 f., 215 f., 219, 221, 224, 235, 238, 248 f., 253, 259 f., 2 6 4 - 2 6 6 , 269, 274, 276, 278 f., 280, 283, 285, 298 f., 303, 3 1 0 - 3 1 2 , 314, 327, 335f., 3 3 9 - 3 4 7 , 349f., 352, 3 5 4 - 3 5 7 , 359, 3 6 1 - 3 6 6 , 369f., 375, 3 7 7 - 3 8 9 , 3 9 2 - 4 0 0 , 403f., 4 0 6 - 4 1 1 , 4 1 5 - 4 1 7 , 425, 427f., 433, 436, 439f„ 444 f., 450, 455, 457 f., 460 f., 464, 466, 486f., 491, 4 9 8 - 5 0 0 , 503, 507, 512, 5 1 8 - 5 2 0 , 5 2 5 - 5 2 8 , 5 3 0 - 5 3 3 , 544, 550, 568, 5 7 2 - 5 7 4 , 576, 580f., 585, 589, 591, 604, 606, 615f., 6 1 8 - 6 2 2 , 625, 637f., 647 f., 651 f., 657, 660, 662 f., 677, 687, 691, 698, 710, 723f., 736f., 741, 743, 793, 796, 798, 811, 817, 8 1 9 - 8 2 1 , 828, 836f., 844, 852, 861, 868, 872, 877 f., 881 f., 887, 890, 911, 917, 921, 1161, 1165f., 1169, 1171, 1174, 1178, 1180, 1183, 1185f., 1188, 1194-1196, 1198-1204, 1207f., 1216, 1223, 1225, 1227f., 1231, 1 2 3 3 1237 Wien-Floridsdorf 394 Wiener Becken 78, 96, 738 Wiener Neustadt 737 Wieselburg s. Moson Wiesenbach s. Träte Wilna s. Vilnius Windisch Bleiberg (Slovenji Plajberk) 747 Windisch Göritz (Slovenska Gorica) 485, 515, 686 Windisch Haseldorf (Lesena) 485 Windisch St. Michael (Smihel) 519 Windischfeistritz s. Slovenska Bistrica

639, 476,

Ortsregister Windischgraz s. Slovenjgradec Windthorst s. Nova Topola Wintschach (Vince) Wippach-Tal 26 Wirtschach (Zvirce) 482 Witsch (Vica) 655 Witschein (Svicina) 655 Wittingau s. Trebon Woiwodina s. Vojvodina Wölfnitz 541 Wolfs s. Balf Wolfsbach s. Valbruna Wolfsberg 93, 491, 522, 526, 655, 667 Wölk (Veca) 655 Wöllan s. Velenje Wollersdorf 80, 91, 93 Wölling (Velka) 477 Wörgl 1163 Wotsch s. Boc Wudmat (Vutmat) 482 Wulkaprodersdorf (VulkaprodrStof) 742 Wunderstätten (Drumlje) 473, 483, Württemberg 435 Wutschein (Bucinja Ves) 483 Zacje Selo s. Hasendorf Zadar (Zara) 65, 226, 228, 231 f., 234, 2 4 4 - 2 4 7 , 335, 366, 779 Zagorice s. Agoritschach Zagreb (Agram) 11 f., 15 f., 23, 26, 31, 35, 40, 48, 5 2 - 5 6 , 58, 62, 64, 6 5 - 6 8 , 71 f., 74, 116,121,142, 227, 235, 247, 297, 264, 266, 270, 279, 282, 285, 321, 327f., 338—342, 344, 351, 359, 379, 385, 389, 391 f., 396f., 404, 406, 419, 429 f., 432 f., 436 f., 442, 450f., 453, 460, 474, 488 f., 491, 498f., 503, 526f., 563, 565, 593, 687, 721, 723f., 727, 733, 783, 789f., 803f., 806, 867—869, 8 7 1 - 8 7 3 , 875, 888, 902, 909, 1220, 1225 Zara s. Zadar Zäuchen 481

1329

Zell (Sele) 509, 639, 747, 757 Zellnitz a. d. Mur s. Selnica ob Muri Zeltweg 543, 1170 Zemun (Semlin) 58, 64, 400, 668, 670 f., 687, 710, 712f„ 729, 888, 901 f., 904, 1211 Zenta s. Senta Zgornja Vizinga (Oberfeising) 484, 486, 655 f. Zgornja Vrata s. Oberthörl Zgornje Dole s. Obertöllern Zgornje Hoce (Oberkötsch) 486 Zgornje TruSnje s. Obertrixen Zgornje Voglice s. Oberwinklern Zierberg s. CerSak Ziljica s. Gailitz Zillingtal (Celindof) 740 Zirc 560 Zitkovci 566 Znaim s. Znojmo Znojmo (Znaim) 124, 133, 460, 551, 1198 Zollfeld 97, 455, 488, 492, 523, 539f., 582, 634, 643 Zombor s. Sombor Zrenjanin (Großbetschkerek, Veliki Beckerek, Nagybecskerek) 668, 671, 687, 711, 714f., 720, 7 2 2 - 7 2 4 , 782, 787, 789, 896 Zsida (2ida) 559 f., 562 Zuberbach (Sabara) 740 Zuchen (Suha) 479 Zürich 402 Zvirce s. Wirtschach Zvolen (Altsohl) 451 2abalj 668 Zarnovica s. Heugraben Zelezna Kapla s. Eisenkappel 2epovci (Schöpfendorf) 516, 656 Ziberci (Seibersdorf) 516, 656 2ica (Seitzdorf) 690 Zida s. Zsida Zrelec s. Ebenthal Zupanja 714

PERSONENREGISTER

Abkürzungen: Bf. Bischof Ebf. Erzbischof Ehg. Erzherzog Frh. Freiherr

Ft. Gf. Hg. Kg. Ks.

Abensberg-Traun (Familie) 1033 Ach, Rudolf 320,346 Achtig, Albert 435 Adam, Walter 411,906 Adamovic, Franz 351, 792 Adatci, Mineiteiro 814 Adler, Victor 75, 99, 119, 316 f., 326 Ahcin, Ivan 881 Ahrer, Jakob 155

Andrej (Karadjordjevic), Prinz v. Jugoslawien 964 Andrejka, Viktor (v.) 450, 510, 525, 529f., 966 Andric, Ivo 23, 299f., 335, 437, 921, 1002, 1209, 1211, 1213, 1216 Angerer, Hans 621, 824, 826f., 850 Annunzio, Gabriele d' 233, 244, 247, 439 Antic, Milan 1192 Antonescu, Ion 453 f., 1209 f. Antonijevic, Vojislav 246, 335 Apor, Gäbor Baron 1183 Apponyi, Albert Gf. 155, 869 Aracic, Milivoje 279 Arandjelovic, Dragoljub 360 Arbes, Wilhelm 397

Aichholzer, Franc 761, 835, 838, 990 Aigner, Josef 329 Alaupovi6, Tugomir 63 Albrecht II., röm.-dt. Kg. 934 Alexander I. (Karadjordjevic), Kg. v. Jugoslawien 47, 49, 51, 5 5 - 5 9 , 61-64, 6 6 - 7 1 , 210, 223f., 231, 238, 242f., 245 f., 248, 2 5 0 - 2 5 3 , 258, 2 6 2 - 2 6 5 , 267, 269, 2 7 1 - 2 7 5 , 2 7 7 - 2 8 3 , 301, 336f., 357, 361, 371, 380, 391, 393, 395f., 398, 408 f., 412, 433 f., 441, 454, 517, 537, 696 f., 780, 824, 865, 945f., 955f., 958, 961, 966, 994 f., 1155, 1157, 1159, 1185, 1192-1195, 1225f., 1228, 1230, 1235 f. Alexander II. (Obrenovic), Kg. v. Serbien 939 ΑΙΗζέ, Henri 128 Almäsy (Familie) 735 Aloisi, Pompeo Baron 208,411,413 Altgayer, Branimir 727, 729 f., 732 Ammende, Ewald, 808, 964 Andjelinovic, Grga 299, 352, 396, 398, 869, 1217 f. Andrässy, Gyula Gf. 314 f.

Fürst Graf Herzog König Kaiser

Arko, Hans 699, 705, 707, 716, 889, 912, 964 f., Armelin 409 Arnejc, Janez 643, 996, 1000 ArnuS 604 Arsenije III. Crnojevic, serb. Patriarch 938 Artukovit, Andrija 408, 412 Atanasov, Filip 381, 389 Attems, Ignaz (Reichsgraf v.) 690 Attems, Johann (Reichsgraf v.) 690 Attlee, Clement 1173 Auer, Ljudevit 71 Auersperg (Familie) 46, 781 Auersperg, Anton Alexander Gf. (Anastasius Grün) 932 Auersperg, Karl (Ft.) 46, 690, 964, 1097 Auriti, Giacinto 402 Austerlitz, Friedrich 83

Personenregister Avenol, Joseph L. 811 Awender, Georg 703, 724, 726, 730, 732, 906 Axmann, Gustav 529 Azcarate, Pablo 807 Baar-Baarenfels, Eduard Badl, Otto 891 Bajcsy-Zsilinszky, Endre Bakic, Paul 938 Bakotic, Lujo 333, 335 Balfour, Arthur James 550-552

1189 1190

(Lord)

119,

170,

Balugdiic, Zivojin 207, 253, 2 6 6 - 2 6 8 , 271, 280, 335 f. Bänffy, Istvan Gf. 159 Barac, Antun 872 Bardeau-Gstatt (Familie) 1033 Barger, Eduard 993 Barker Benfield 466 Baron, Johann 609, 700, 731 f., 889 Barthelet 410 Barthou, Jean Louis 69, 208, 280—282, 337, 409, 994, 1166, 1185 Bartmann, Simon 714 f. Basaricek, Djuro 62 Bastide, Paul 290 f. Bat'a, TomäS 1021, 1081 Batthyäny (Familie) 560, 735 Batthyäny-Strattmann (Familie) 781 Bauer, Anton (Ebf.) 71 Bauer, Otto 77, 83, 85, 8 8 - 9 0 , 96, 119, 121, 123, 1 2 6 - 1 2 8 , 130 f., 133f., 142 f., 152, 163, 167, 1 7 0 - 1 7 2 , 1 7 4 - 1 7 6 , 178, 185, 188, 1 9 2 - 1 9 4 , 201, 316f., 319f., 329, 341, 344, 346, 379, 416, 468, 496, 4 9 8 500, 503, 512, 518, 524, 532f., 570, 572, 574f., 578, 581, 585, 588, 591, 593, 617, 863, 1028, 1030, 1044, 1060, 1089, 1145, 1154, 1173, 1226 Baumann, Franz 435 Baumgärtner (Firma) 1118 Beck, Jozef 219,1161,1173 Bedekovic 385 B£la IV., Kg. v. Ungarn 934 Belaäic, Salvatore 244 Belifc, Aleksandar 538 Benda, Johann 758, 831 f. Beneä, Edvard 72, 113, 1 4 3 - 1 4 6 , 155, 1 5 7 159, 1 6 1 - 1 6 3 , 167, 169f., 1 8 0 - 1 8 5 ,

1331

1 9 1 - 1 9 3 , 210, 2 3 6 - 2 3 8 , 242f„ 245, 249f., 258, 268 f., 271 f., 275, 278, 282, 296, 302f., 337, 350, 443, 456f., 564, 813, 1044, 1104, 1142, 1145—1153, 1155-1158, 1163-1166, 1168-1170, 1172, 1174, 1183, 1196 f., 1201, 1203f., 1210, 1218, 1236 Benes, Jos. A. 400 Benirschke, Adolf 1089 Berchtold, Leopold Gf. 1105 Berger-Waldenegg, Egon (Frh.) 2 0 8 - 2 1 1 , 318, 326, 410, 429, 1166, 1168, 1185f., 1199, 1210 Bernaschek, Richard 89 Bernatzik, Edmund 122 Berthelot, Philippe 161, 236f., 248, 258 f. Besednjak, Engelbert 867, 874 Bessenyey, György 407 Bethlen, Istvan Gf. 159, 164, 167, 172, 182, 187, 258, 269, 447, 902 f., 1175, 1179, 1181, 1190 Bilimovic, Aleksandr 1024, 1086 Bischoff, Norbert 150, 164, 166, 179, 184, 187f., 320, 324, 326f., 862, 865f., 897— 899, 989, 994, 1004 Bismarck, Otto Fürst 278, 1189 f. Bittner, Ludwig 326, 364, 962, 978 f. Bjelovucic, Nikola Zvonimir 975 Blaas, Ludwig 324 f. Blackett, Sir Basil 167 Bleiweis, Janez 577 f. Blomberg, Werner v. 1181 Blome, Gustav Gf. 690 Blum, Leon 290,303,1173 Blüml, Rudolf 758,764 Bombelles (Familie) 781 Bonin, Longare Gf. 550 Bonnet, Georges 1187 Borghese, Livio Prinz 623, 625, 627, 632, 642, 955 Boris III. (Sachsen-Coburg-Kohäry), Zar v. Bulgarien 223, 262, 270, 272, 279, 292, 337, 1222 Boroevic, Svetozar v. 355, 937 Boschan, Friedrich (v.) 319 Boskovic, Matija 219, 534, 537 Bourbon-Parma, Sixtus Prinz 1157 Brandner, Anton 645, 654, 825 f. Brandt, Hermann 889

1332

Personenregister

Brätianu, Ion 175, 337 Breisky, Walther 619f., 628, 637 Brejc, Janko 489, 492, 500, 516f., 533f., 555, 557, 577 f., 6 0 4 - 6 0 7 , 610 f., 613, 6 2 4 - 6 2 6 , 633, 635, 644, 748, 750, 943f., 953, 9 7 3 - 9 7 5 , 9 9 2 , 995,1089, 1097,1148, 1230 Bresnig, Albert 764 Breu, Josef 675 Brezigar, Mirko 543 Briand, Aristide 106, 113, 157, 189, 190 f., 238, 250f., 269, 272, 445 f., 653, 814, 1008, 1156 Brocchi, Inginio 192, 198, 271, 1071, 1157 Brockdorff-Rantzau, Ulrich Gf. 127, 128 Brodnik, G. 997 Brown-Boveri (Firma) 1118 Broz (Tito), Josip 12, 239 Bruck, Karl Frh. 932 Bruckner, Hans 1003 Brunetti, Vladimir 400 Brüning, Heinrich 114,191,275, 1211 Brunner, O t t o 431 Bruns, Carl Georg 893 Brza, Robert 127 Budak, Mile 66, 68, 412 Bülow, Bernhard ν. 114 Bürckel, Josef 746, 765 Buresch, Karl 85, 87, 193, 326 Burger, Max 614 Buza, Läszlö 773 Calice, Franz 328, 447 Cambon, Jules 156, 648, 651 f., 654 Cankar, Ivan 934 Cappi, Guido Malagola 273 Carol II. (Hohenzollern-Sigmaringen), Kg. v. Rumänien 51, 1168 f. Carr, Edward Hallett 204 Carstanjen, Helmut 890, 1002—1004 Castiglione, Camillo 1036 Chamberlain, Sir Austen 105, 220, 813 f., 1156 Chambrun, Charles Gf. 623, 625, 627, 642 Charet 446 Christallnig, Oskar 492 Ciano, Galeazzo Conte 222, 294, 337, 1188, 1209 f. Cilli, Ulrich Gf. v. 938

Cincar-Markovic, Aleksandar 334, 1199, 1214 f. Claus, Paul 727, 729 Clemenceau, Georges 28, 128, 130—132, 1 3 5 - 1 3 8 , 145, 552f., 556, 563, 583, 586, 588, 596, 601 f., 621, 646, 770, 778, 816, 1103, 1223 Cnobloch, Johann 321 Colban, Erik 797, 800 Colloredo-Mansfeld, Ferdinand (Gf.) 318 Conrad v. Hötzendorf, Franz Frh. 940 Contarini, Salvatore Conte 173, 1113 Conti, Ettore 66 Coolidge, C. Archibald 477, 510, 514, 516, 5 2 6 - 5 2 9 , 5 3 1 - 5 3 3 , 577 Crowe, Sir Eyre 653 Crvic, Anton 397 Csokor, Franz T h e o d o r 933 Cukovac, Vladimir 450 Curtius, Julius 191 f., 265, 267, 269, 808, 903, 1158 f. Curzon, George Nathaniel Lord 153 Cvetkovic, DragiSa 49, 70, 71 Cvijic, Gjuro 379 Cvijit, Jovan 57, 231, 380, 535, 538, 545, 548, 553, 6 2 5 - 6 2 7 , 633, 940 Czekonics (Familie) 784 Czoernig, Karl Frh. 478, 540, 558, 670 Ceki6, DuSan 379 f. Cerovic, Bozidar 344, 346, 363 Cicerin, Georgij V. 253 Cok, Ivan Marija 995 Colak-Antic, BoSko 335 Corovic, Vladimir 364, 964 f.

Dadieu, Armin 1003 f. Dalmatin, Jurij 930 Dampierre, Robert de 1200 Dandurand 814 Danneberg, Robert 142, 329 Daränyi, Kaiman 1173, 1187f. Davidovic, Ljuba 58, 67 f., 70, 250, 350, 414, 778, 838, 842, 845, 1207 Davy, Robert 158, 734 Dawes, Charles G. 105 Dawson, William Harbutt 1010 Dezilic, Velimir 869 De Bono, Emilio 586

Personenregister Debeney, Maurice Eugene 446 Defranceschi, Petar 338, 340 Delbos, Yvon 219, 3 0 0 - 3 0 4 , 337 Deltelle 242 Derocco 360, 473 Deutsch, Julius 89, 5 6 8 - 5 7 5 , 578 f., 581, 619, 628, 637 Deutsch, Karl 313 Di Pauli, Leo (Frh.) 318, 320, 328 Dick, Volker 705,729 Dickmann, Fritz 105 Dinghofer, Franz 130, 137 f., 142, 163, 171, 176, 178, 329, 602, 1145, 1148 Djordjevic, Tihomir 538 Djundjerski, Gideon 716 Djuric, Djordje 335 Djurovic, Mihailo 812 DoberSek, Karel 299 Dobrovich, Johann 742, 745, 869 Dolar, A. 604,607 Dollfuß, Engelbert 43, 51, 80, 8 5 - 9 3 , 194 f., 1 9 7 - 2 0 6 , 216, 274, 2 7 8 - 2 8 0 , 326f., 329, 407, 4 1 6 - 4 1 8 , 421, 424, 427, 745, 817, 872f., 905, 910, 979, 986f„ 994, 1010, 1025, 1034, 1049, 1058, 1060, 1121, 1133, 1140, 1162-1164, 1181-1184, 1193, 1225 f., 1228, 1230 Dörflinger, Fritz 629, 832 Dorner, Richard 731 Dozic, Gavrilo (Metropolit) 72 DraSkovic, Josef Gf. 58,314 Draskovich (Familie) 560, 735, 781 Drdlik, Josef 519 Drinkovic, Mate 63 Drummond, Eric 800, 814 Druäkovic, A. 579, 604 Duca, Gheorghe 175,1148 Duffek, Adolf 321,328 Dufour-Feronce, Alfred v. 278, 806, 1192, 1230 Duic, Stefan 388, 394f., 407, 409, 412f. Dumazert 409 Durbec, Marie 409 Dvoräcek, Max 180 Dzugasvili (Stalin), Iosif V. 275, 1161 f. Ebert, Friedrich 153, 176 Ebner, Johann 604 Eden, Sir Anthony 208, 291, 303, 456

1333

Eduard VII., Kg. v. England 337 Egger, Lothar (v.) 164, 166, 177, 267, 317, 319—321, 328, 357f., 621, 831, 863, 885, 1004, 1006, 1146 f., 1166 Egger, Rudolf 977 Ehrhart, Robert 1058 Ehrlich, Lambert 5 3 1 - 5 3 3 , 545, 625, 751, 953 f. Eichhoff, Johann Andreas (Frh.) 122, 133, 228, 318, 321, 344, 592, 621, 628, 632f., 645-648, 651-654 Einspieler, Gregor 519 Eisenlohr, Ernst 1174 Eisler, Robert 1096 Eldersch, Matthias 329 Ellenbogen, Wilhelm 148, 175, 188, 329 Eitz (Familie) 781 Elvert, Friedrich d' 385 Ender, Otto 190, 191, 199, 326 Engerth, Wilhelm (Frh.) 319, 349, 351, 354, 647, 1103 Eppich, Josef 697, 707, 911, 912, 914, 965 Epstein, Leo 863 f. Erb, Klemens 321 Erdmannsdorff, Otto v. 1189 Erdödy (Familie) 735 Erharde, Stanko 658, 942, 970 Erker, Josef 707,964 Ermacora, Felix 792 Ernst der Eiserne, Hg. 977 Ertl, Johann 716 Esterhäzy (Familie) 735 Estocq, Hermann 1' 519 Eugen, Prinz v. Savoyen 929, 938, 963 Falle, Anton 762 Fancev, Franjo 872 Fasching, Josef 605 Fauland, Leopold 1213 Fehleisen 432 Feinig, Michael 751 Felacher (Fellacher), Julij (Julius) 954, 981, 986, 988, 922, 1002 Felaher (Fellacher), Rado 992, 1193 Fellner, Friedrich 1031, 1034 Fenwick, Charles 192,1175 Ferdinand I., Kg. v. Rumänien 337 Ferdinand I., röm.-dt. Kg. u. Ks., Kg. v. Ungarn u. Kroatien 28, 934, 938

1334

Personenregister

Ferdinand I., Zar v. Bulgarien 356 Feric, Don 366 Ferjancic, Andrej 607, 626 Festetics (Familie) 781 Fey, Emil 89 f.,92,198,202,417, 1184, 1194 Ficker, Alois v. 478, 540 Fierlinger, Zdenek 90 f., 1164 f., 1169, 1200, 1203 F i n k j o d o k 119, 131, 133, 329, 593f., 1028 Firmian, Franz 321 Fischerauer, Friedrich 328 Fischmeister, Viktor 1103 Flachbarth, Ernst 773 Flandin, Pierre-Etienne 302, 1201 Flieder, Robert 275,1159 Flotow, Karl (Frh.) 316 f. Foch, Ferdinand 536, 550 Forster, Albert 218 Fotic, Konstantin 333, 335, 360, 816, 945, 952 Francen, Sima 874 Franceschini, Antonio 454 Franck (Firma) 1021 Franckenstein, Georg (Baron) 168, 318 f., 321, 328, 647, 653, 1010, 1044, 1166 FrangeS, Otto v. 63, 275,1142 Frank, Felix 79, 176, 202, 267, 328, 377, 973, 1145, 1148 Frankopan, Fran Krsto Ft. 366, 935 Franz Ferdinand, Ehg.-Thronfolger 940, 949, 960, 962 Franz Joseph I., , Ks. v. Osterreich, Kg. v. Ungarn 215 Franz, Otto 319, 321 Friedjung, Heinrich 54 Friedrich I. Barbarossa, röm.-dt. Ks. 938 Friedrich III., röm.-dt. Ks. 366, 693 Friedrich, Ehg. 735, 782 Friedrich, Istvän 145 Froehlich, Georg 862 f. Funder, Friedrich 266, 992 Fürstenberg (Familie) 1033 Fürth, Richard 319 Gabräcek, Andreas 266 Gaj, Emil 529, 626 Galli, Carlo 267, 269 Galy, Celestine 409 Gamelin, Maurice Gustave

457

Garasanin, Ilija 330 Gärtner, Friedrich 127, 317 Gavazzi, Milovan 869, 872 Gavrilovic, Panta 335, 349f., 360f., 371, 621, 836 Geliert (Firma) 1118 Georg V., Kg. v. England 1200 Georg, Kg. d. Hellenen 1212 Georges, Joseph 281,409 Georgiev, Vladimir (recte Velicko, alias Kelemen) 51, 409 f. Giesl, Vladimir (Frh.) 349 Gimpl 589 Giolitti, Giovanni 234 Giovanna v. Savoyen 270 Glaise-Horstenau, Edmund (v.) 214, 220, 959, 967 Glantschnigg 889 Glasenapp, Otto 127 Gleißner, Heinrich 1034 GliSic, Venceslav 583 Glöckel, Otto 95 Glommer, Maximilian (v.) 319 Goebbels, Joseph 905 Goess (Familie) 532, 612 Golia, Pavel 604 Gömbös, Gyula v. 51, 195, 198, 211, 280, 411,452, 1166 f., 1181-1183, 1185-1187 Good, David 1031 Goode, Sir William 1042 Göring, Hermann 70, 210, 218, 220, 275, 282, 284, 303, 337,437, 457, 708,729,905, 994, 1174, 1186-1188, 1193, 1199, 1211, 1214, 1216 Gornik, Franz 759 Gortan, Vladimir 264, Graber, Georg 514, 977 Grado, Arthur Benko 35 Grafenauer, Bogo 474, 476, 1221 Grafenauer, Franc 525, 529f., 538, 610, 626, 750, 984 Grafenauer, Ivan 991 Grailer, Max 839, 850 Grandi, Dino 178f., 191, 262, 264, 267f., 270 f. Grandza, Ivan 62 Grassl, Georg 699, 704f., 715f., 718, 721, 724, 726, 7 2 9 - 7 3 2 , 808, 821 f., 838 f., 848, 860, 901,906, 908, 964, 966

Personenregister Gratz, Gusztäv 155—157 Gratzhofer 519 Grill 883 Grimm, Ferdinand 620 Grisogono, Prvislav 1208 Gröger, Florian 496, 622, 630, 798 f. Grol, Milan 719, 892f. Größbauer, Philipp 589, 621 Grossich, Antonio 244 Grubich, Anton 745 Grum, Rado 971 Griinberger, Alfred 172, 175 f., 243, 323, 326, 328, 358, 361 f., 371, 373, 377, 829, 830, 837, 844, 1097, 1105, 1108, 1113 Grünwald (Firma) 1118 Günther, Alexander (v.) 317 f , 329, 1089 Gürtler, Alfred 128, 142 Gutmann (Familie) 781, 1033

Haas, Ernst 1133 Haas, Philipp (Firma) 1097 Habicht, Theo 92, 199, 201, 207, 425 Habig (Firma) 1118 Habsburg, Otto v. 211, 217, 1167, 1207 f., 1212f. Habsburger (Dynastie) 299, 416f., 4 5 6 - 4 6 0 , 463, 466, 602, 782, 967, 1160, 1163, 1165-1169, 1177, 1196 f., 1201, 1204, 1207, 1214, 1221 f , 1228, 1230, 1236 Hafner, Stanislaus 932 Hain, Josef 478, 540

1200, 438, 1157, 1192, 1216,

Hainisch, Michael 153, 158, 162, 652, 1147 Halifax, Sir Edward (Earl of) 217, 220, 1173 Hallier, Μ. 603 Halwax, Gustav 726, 731 Hamm, Franz 716,729, 732 Hampel, Ernst 8 2 4 - 8 2 7 , 843f., 850, 1097 Hank, Paul 714 Harrach (Familie) 735 Hartig (Familie) 735 Hartleb, Karl 79 Hartmann, Ludwig (Ludo) Moritz 119, 127, 317, 321, 328 Haslmayer 651 Hassell, Ulrich v. 210, 271, 275, 280, 903, 964 f. Hasslinger 905

1335

Hauenschield-Bauer, Eugen (Frh.) 317, 320, 324 f. Haupt, Stephan 498 Hauser, Johann Nepomuk 130, 135, 142, 328 Häusler, Karl 390 Havenstein, Rudolf 127 Hawelka, Friedrich 122 Haydn, Joseph 99 Hecht, Robert 86 Heeren, Viktor v. 280, 297, 423, 427 f., 704, 706f., 7 2 5 - 7 3 0 , 906, 1218, 1221 Hefter, Adam (Bf.) 631,638,750 Heidler, Ferdinand 144 Heilinger 560 f. Hein, Egon Robert 320, 3 2 3 - 3 2 5 , 369f., 837, 845, 858 Heini, Eduard 329, 1060 Heinrich, Peter 714, 721 Helldorf (Familie) 612, 753 Hempel, Josef v. 319 Henckel-Donnersmarck (Familie) 1033, 1098 Henderson, Sir Nevile 192,218 Henlein, Konrad 1166,1171 Hennet, Leopold 167, 323, 326, 357, 1182 Henriquez, Hugo Paul 832f. Henßler 585 Herberstein, Adam (Gf.) 690 Herceg, Rudolf 869 Hertz, Friedrich 324,1028,1048,1053,1087 Herzele, Michael 835 Herzfeld, Emmerich 328 Heydrich, Reinhard 409 Heyer 583 Himmler, Heinrich 434, 1173 Hindenburg, Paul v. 267, 1155 Hitler, Adolf 12, 19, 68, 70, 9 2 - 9 4 , 107, 115, 198, 201 f., 2 0 6 - 2 1 1 , 213, 2 1 7 - 2 1 9 , 224, 270, 274—277, 279f., 284, 298, 301, 313 f., 4 1 6 - 4 1 9 , 421, 424, 426, 439, 451 f., 701, 707f., 712, 730, 886, 888, 905, 907, 921, 947, 967, 986, 1144 f., 1 1 5 9 1163, 1168-1170, 1174, 1181-1184, 1186-1188, 1191 — 1193, 1195, 1199, 1201, 1203 f., 1210 f., 1214, 1216-1222, 1231 Hlaväc, Friedrich 324 f. Hodäc, Frantisek Xaver 1150

1336

Personenregister

Hodza, Milan 72, 115, 211 f., 268, 289, 296, 1167-1169, 1171-1174, 1186, 1203 Hoffenreich, Ernst 1178 Hoffinger, Maximilian (v.) 165f., 196, 240f., 249,251 f., 257, 318f., 321, 328, 346, 349— 352, 355, 358, 360, 371 f., 378, 380, 384, 391, 414, 4 4 2 - 4 4 5 , 510, 513f., 525, 527, 530-532, 574-576, 579-581, 583-585, 616, 621, 628, 641, 6 4 8 - 6 5 3 , 668 f., 777, 798, 821, 8 2 4 - 8 2 6 , 828, 833, 836—839, 841 f., 844, 848, 852, 1000, 1004-1007, 1093 f., 1099, 1101, 1103, 1110-1112, 1135 Hohenzollern (Dynastie) 125 Hohnjec, Josip 247, 249, 647 Höllinger 871 Hoover, Herbert 272 Hornböck, Janez 759 Hornbostel, Theodor (v.) 196, 200, 202 f., 210, 2 1 3 - 2 1 5 , 2 1 9 - 2 2 1 , 301, 3 2 6 - 3 2 8 , 401 f., 405, 412, 422, 456, 812, 878f., 884f., 887, 904, 917, 946f., 961, 9 7 8 - 9 8 0 , 983f., 988 f., 9 9 1 - 9 9 3 , 997, 1001 f., 1009 f., 1166, 1201, 1205, 1213 Horrak, Rudolf (v.) 1089 Horthy von Nagybänya, Miklos 51, 155, 157, 228, 237, 251, 258, 277, 338, 1181, 1184, 1187 f., 1190, 1222 Horvath, (Horvat) Ignaz 745, 872, 874 f. Hoßbach, Friedrich 218 House, Edward M. 526 Hoyos-Sprinzenstein (Familie) 1033 Hranilovic, Stanko 397, 402 f. Hribar, Ivan 533 Hristic, BoSko 642 Hruban, Anton 318, 322 Hubmann, Georg 622 Hügel, Erwin 267, 351 Hügel, Kaspar 952, 961, 979 f. Hülgerth, Ludwig 491, 496, 503, 5 2 0 - 5 2 2 , 568, 570 f., 573, 579, 5 8 1 - 5 8 4 , 637 Humanic (Firma) 1097 Husärek, Karel 466 f. Hutter, JoSko 760 Hymans, Paul 800, 813 Igalffi (Familie) 781 Ilic, Bogoljub S. 464 Ingomar, Viktor 908

Inkey (Familie) 781 Ionescu, Take 237 Ippen, Theodor 142, 318—320, 352 Iselstöger, Stephan 351 Iväic, Stjepan 872 Jagarcec, Ivan 413 Jakoncig, Guido 198 Jakowitsch 802 Jaksch, August 977 JakSic, Sreten 417—419 Jan III. Sobieski, Kg. v. Polen 1161 Jandrisevits, Peter 733 Janko, Sepp 724, 732 Jankovic (Familie) 781 Jankovic, Bozo 583 Jankovic, Miroslav 334 Jänos Zapolya, Kg. v. Ungarn 938 Jansa, Alfred 213, 219, 4 6 0 - 4 6 2 , 466, 1237 Jarnik, Urban 931 Jarosinski & Vaugoin (Firma) 1118 Jäszi, Oszkär 562 Jecmenic, Milan 450 Jeglic, Anton Bonaventura (Bf.) 60, 555, 557 Jelacic (Familie) 781 Jelacic, Josip Baron (Banus) 366, 927, 936 Jelacin, Ivan 982 Jelifc, Branimir 65, 395, 397, 404f., 410 Jellenz 802 Jevtic, Bogoljub 69 f., 253, 264 f., 267, 274, 276, 2 7 8 - 2 8 6 , 311, 3 3 3 - 3 3 5 , 337, 352, 408, 422, 4 2 7 - 4 2 9 , 435 f., 457f., 788, 886, 906, 980, 984, 986 f., 989, 1166, 1192-1194, 1197, 1199 Jobst, Paul 579 Joffe, Adolf A. 382 f. Johann (Abt v. Viktring) 978 Johnson, Douglas 555 f., 588 Jordis (Familie) 781 Joseph II., röm.-dt. Ks. 365, 668, 693, 931, 936, 966 Jovanovic, Jovan M. 70, 260, 613, 625—627, 633, 6 4 0 - 6 4 2 , 644, 648,1135, 1200,1207 Jovanovic, Ljubomir (Ljuba) 299, 391, 1208 Jovanovic, Mihailo 345, 446 Jovanovic, Miloje 845 Jovanovic, MiloS 450 Jovanovifc, Vasiii je 299, 1208 Jovanovic, Vojislav M. 334

Personenregister Juch 991 Junghann, Otto 866 f. Junkar, Emil 319f., 322, 324f. JuriSic, Nikola 400—402 Juriäic-Sturm, Momcilo 352 Kaan, Wilhelm (v.) 509,514,575 Kaki, Matthias 607 f. Kalafatovic, Danilo 237 Kallina, Emilian 862, 868 Kammerhofer, Konstantin 429, 432, 434 Kamniker, Franz 501, 594, 596, 1003 Kant, Immanuel 257 Känya, Kaiman 454, 1181, 1185f., 1 1 8 8 1190 Kapor v. Curzola (Familie) 366 f. Kara Djordje 939 Karadjordjevici (Dynastie) 55, 62, 70, 74, 227 f., 365,411, 1117 Karadzic, Vuk Stefanovic 939 Karall, Lorenz (Lovro) 736, 7 4 4 - 7 4 6 , 817, 871 f., 874 Karl d. Große, röm. Ks. 978 Karl I., Ks. v. Österreich, (IV.) Kg. v. Ungarn 75, 154, 157, 159, 237, 314, 338, 350, 979 f., 1194 Karl V., röm.-dt. Ks. 28 Karl VI., röm.-dt. Ks. 668, 933 Karl, Ehg. 931 Kärolyi, Mihäly Gf. 562 Karovic, Pavle 335, 402 Karwinsky, Karl 454 Kasper, Michael 705, 716, 906 Kaufmann, Erich 806 Kautsky, Karl 320 Kejiak, Ivan 1089 Keks, Johann 712, 721 f., 724, 7 2 8 - 7 3 0 , 732, 905, 908, 964 Keller, Friedrich v. 816 Kelsen, Hans 77, 123, 139, 792 Kennan, George F. 23 Kennard, Howard 443 Kent, Hg. v. 282, 298 Kerber, Robert 202 Kerner, Robert 514, 529, 531, 533 Kernmaier, Ferdinand 978 Kernstock, Ottokar 1003 Keynes, John Maynard 111 Khevenhüller-Metsch (Familie) 1033

726,

1337

Khuen (Familie) 781 Khuen-Hederväry, Käroly Gf. 366, 1181 Kidric, France 930 Kienböck, Viktor 171, 188, 194, 329, 1029, 1046, 1050, 1134 King, LeRoy 510, 514, 516, 5 2 6 - 5 2 8 , 530f., 533 Kinsky (Familie) 1033 Kirchhof (Firma) 1118 Kislinger, Rudolf 1150 Kissinger, Henry 25 Kjosejvanov, Georgij 292 Klahr, Alfred 81 Klaudus, Rudolf 736, 743, 867 Klebel, Ernst 977, 1002 Klein, Franz 128, 131, 778 Klimann, Thomas 850 Klimburg, Otto 346, 349 Klob, Otto 324 f. Klobucar, Wilhelm (v.) 450 Knaus, Siegmund 583 Kodanic (Kodanich), Ivan 404—407 Kohl 432 Kohlruss (Kohlruß), Rudolf 321, 328, 351, 622, 643, 840, 841 Kojic, Dragutin 904 Kolar, Milan 413 Kollär, Jan 563 Kolovrat, Franz Anton Gf. 936 Kommetter, Viktor 514, 559, 979f., 989 König 802 Konstantin, Kg. d. Hellenen 356 Konsul, Stephan 930 Köprülü, Ahmet 935 Korac, Vitomir 414 Koralka, Franz 1054 Körner, v. 127 Körner, Theodor 440 KoroSec, Anton 32, 47, 55 f., 59, 62, 6 7 - 6 9 , 7 0 - 7 4 , 224, 227f., 253, 257, 2 6 0 - 2 6 2 , 2 6 4 - 2 6 7 , 283, 285, 338, 370, 437, 487, 491 f., 552, 7 0 4 - 7 0 8 , 730 f., 838, 842, 844f., 854, 881, 884, 890, 897f., 921, 941 f., 975, 982, 1093-1095, 1149, 1155, 1204 f., 1207, 1210, 1213, 1219-1221, 1225, 1231, 1237 Kos, Franc 520, 977 Koschat 883 Koschier 607

1338

Personenregister

Koser 883 f. Köster, Adolf 264, 267, 807, 898 Koäutic, August 67, 388, 395, 398, 407 KoSutic, Ivan 398 Kothen, Hans v. 431, 988, 1193 Kotzian, Adalbert 342 Koudelka 431 Kovaci6, Fran 490 f., 543, 545 Kozler, Peter 478, 540 Kraft, Stefan 376, 699, 705, 707, 712, 714— 716, 721, 723, 726, 7 2 9 - 7 3 2 , 787f., 806, 808, 8 4 2 - 8 4 4 , 846, 853, 863, 892, 895, 897, 901, 905 f., 909, 964 f. Krainz, Franz 435 Krajger, Ferdo 761 Krakov, Stanislaus 407 Kral, August (v.) 328 Kralj, Mijo 409 f., 412 Kramär, Karel 138, 564 Kramer, Albert 492, 552, 788 Kranzmayer, Eberhard 977 Kraus, Karl 923 Kreiner, Franz 516 Krejfci, Ludvik 454,1174 Krek, Janez Evangelist 59, 957 Krek, Miha 957 Kretschmayr, Heinrich 364 Kristan, Etbin 414 Krizaj 838 Krnjevic, Juraj 67, 388, 395, 944 Krofta, Kamil 17f., 72, 144, 295, 302, 1087, 1150, 1164, 1168-1170, 1172 f., 1201-1203, 1209 f. Krömer, Emil 367 Kronholz, Robert 266, 351, 1092, 1100 Krstic, Μ. B. 335 Krulj 423 Krupp (Firma) 1033,1126 Kuhar, Alojzij 910, 912, 914 Kukovec, Vekoslav 419, 696, 1089 Kulmer (Gf.) 868 f., 781 Kumanudi, Kosta 264, 276, 334, 716, 845 Kun, Bela 5 6 1 - 5 6 3 , 7 3 4 Kunschak, Leopold 87, 137, 138, 200, 602 Kunz, Adolf 324 Künzl-Jizersky, Rudolf 1174 Kupper (Kuper), Thomas (Tomo) 835, 855, 875-877 Kurz (Firma) 1118

Kuzmic 873 Kvaternik, Eugen 66, 282, 4 0 8 - 4 1 0 , 412, 936 Kvaternik, Slavko 66 f. Kwiatkowski, Remi 1104 Lagger, Hans 832 Lakusch 802 Lamberg (Familie) 1033 Lamberg-Werndl (Familie) 1033 Lammasch, Heinrich 75, 316, 340 Landesberger, Julius 128 Lansing, Robert 118, 534, 551 f. Lanux, Pierre de 549 Larisch (Familie) 1033 Laroche, Jules 547 Lasalle, Ferdinand 99 Lassnig 432 Laudon, Gideon Frh. 939 Laun, Rudolf 122, 316 Laurin, Arne 1145 Laval, Pierre 208, 283 f., 410, 1162, 1196 Lavric v. Zaplaz, Alfred 491, 503, 517, 520-523 Layton, Walter Thomas 1029 Lazarescu 275 Lazarevic, Branko 335, 352, 1211, 1213, 1218 Lazarevic, Vaza 360 Le Rond, Henri 547 Lebrun, Albert F. 282, 337 Ledl, Hermann 423 Leeper, A. W. Allen 546 Leer, Sylvester 832, 837 Lfeger, Alexis 1212 Leibniz, Gottfried Wilhelm 257 Leitgeb (Firma) 755 f. Leitmaier, Karl 351 Leitmaier, Markus 320, 323—325, 327, 698, 798, 800, 807, 8 1 0 - 8 1 2 , 817f., 8 2 4 - 8 2 8 , 837, 858, 862, 865 f., 868, 897, 899, 901, 1001 Lemec, Milan 379 f. Lemisch, Arthur 498 f., 503 f., 510 f., 522, 568, 573, 579, 628 f., 637, 643, 749, 756, 832, 866, 950 Lenzendorf (Familie) 1033 Leopold I., röm.-dt. Ks. 897, 938 Leopold V., Hg. 937

Personenregister Leschanofsky, Hannibal 322, 324 f. Leser, Ludwig 871, 1177f., 1180 Leuthner, Karl 137, 138, 142, 328 f., 602 Levic'kyj, Kost' 389 Lexa v. Aehrenthal, Aloys Gf. 1105 Licht, Stephan 122 Liebitzky, Emil 197, 465 f. Liechtenstein (Dynastie) 612, 753, 1033 Liechtenstein, Eduard Prinz 1134 Lilek, Emiljan 947, 992 f., 1000 Limpl, Valentin 855 Lininger, Theodor 351 Lippit, Rudolf Warren 690 Littke (Firma) 1118 Litvinov, Maxim M. 106 Ljotic, Dimitrije 729 f. Lloyd George, David 101 f., 105, 143, 169, 488, 552, 588, 768, 1044 Lobmeyr, Oskar 630, 659, 943 Lodgman, Rudolf (v.) 560 Lodron-Laterano (Familie) 532, 1033 Loebe, Paul 1178,1180 Loewenfeld-Russ (Löwenfeld-Ruß), Johann 121, 618, 1092-1095 Loewenthal, Max 317 Lohninger (Familie) 690 Lokar 5 7 9 - 5 8 1 , 6 0 4 Lonyay (Familie) 735 Lorkovic, Mladen 397, 563 Ludwig II., Kg. v. Ungarn 934 Ludwig, Eduard 211, 320 f., 3 2 4 - 3 2 6 Lueger, Karl 43, 78, 99 Lukas, Julius 629,951 Lukes, Robert 319f., 322, 328, 359, 371, 446, 1104 Lukic, Zivan 364 Lukovic, Radomir 335 Lurtz, Eduard 893 Lusensky, Franz 127 Luther, Martin 179

Mac Donald, James Ramsay 463 Macartney, Carlile A. 388 Macek, Vladko 49, 63, 6 7 - 7 3 , 283, 285, 297, 388 f., 3 9 5 - 3 9 7 , 1220, 1226 Maddison, Angus 1031, Mahr, Alexander 1054 Maier-Kaibitsch, Alois 890, 997, 1010 f.

1339

Mailath (Familie) 781 Maister, Rudolf 123, 343, 491, 497, 511 f., 514, 517, 5 1 9 - 5 2 1 , 523, 530, 583, 604, 6 0 7 - 6 0 9 , 621, 633, 636, 698, 995, 1087, 1229 Makhota, Karol 610 Maksimovic, Boza 715, 787, 876, 893 Malej 519 Malgaj, Franc 369, 517, 519, 521, 969 Manojlovic, Nikolaus v. 314 Marckhl, Richard 514 Marek, Ferdinand 180, 182, 321, 328, 448, 1150, 1163-1166, 1168f., 1172, 1203 Maresch (Familie) 753 Maria Theresia, Ehg.in, Königin v. Böhmen u. Ungarn 668,931, 936 Maria, Königin v. Jugoslawien 946 Maria, Königin v. Rumänien 357, 946 Marie, Ljubomir 72, 303, 450, 458—460, 1206, 1236 Marinkovic, Vojislav 185, 258—264, 268— 274, 311, 333 f., 336, 394, 399, 403, 445 f , 808, 845, 897, 960, 1135f., 1140, 1150, 1153 f., 1159 Marjanovic, Milan 52—54 Markovic, Bozidar 335 Markovic, Jovan 335 Markovic, Laza(r) 252, 254, 258, 300, 335, 1098-1100, 1104, 1110, 1112 Markovic, Sima 380, 384 Marquet, Alois 1048, 1050 Martin, Lawrence 514, 516, 528—531, 533 Martinac, Vladimir 302, 335, 412, 433, 877, 984, 1200, 1203 Martincic 520, 577 MaruSic, Drago (Banus) 426, 701 f. Marx, Wilhelm 134, 174, 176, 182, 186 f. Masaryk, Jan 72,1167,1174,1195 Masaryk, Tomas Garrigue 72, 144, 158, 162, 183, 269, 303, 563, 704, 1147, 1151, 1164, 1172 f. Masirevich, Szilärd 1184 Massigli, Rene 456, 651, 654 Mastny, Vojtech 1174 Mataja, Heinrich 142, 326, 1148 Matl, Josef 1007 Matthias Corvinus (Kralj Matjaz), Kg. v. Ungarn 962, 994 Maull, Otto 1003

1340

Personenregister

Max, Prinz ν. Baden 119 Maximilian I., röm.-dt. Ks. 28, 1224 May, Gerhard 699f., 729, 889 Mayr, Michael 77, 1 5 2 - 1 5 4 , 156, 161, 323, 326, 648, 652, 798, 1042, 1146 Mayr-Melnhof (Familie) 1033 Mazuranic, Ivan (Banus) 63 Mecser, Andräs 1189 Medakovic, Bogdan 937 Meder, Heinrich 731 Mehmet II., Sultan 938 Meixner (Firma) 1118 Melcher, Peter 496 Melik, Anton 664 f., 972 Mello Franco, Afranio de 813 Mennsdorff-Pouilly-Dietrichstein, Albert (Gf.) 845 Menrath, Josef 722 Mente, Konrad 991 Meran (Familie) 1033 Merkl, Adolf 77,93 Mersich (MerSic), Martin (Mate) 733, 745, 872 Mesko-Zichy (Familie) 735 Meäko, Franc 608 MeStrovic, Ivan 53 Metaxas, Joannis 51 MetikoJ 1125 Metnitz, Adolf v. 529 Metternich, Clemens Lothar Ft. 939 Meyszner, August 431, 433 Michael Korybut (Wisniowiecki), Kg. v. Polen 935 Michalache, Ion 199 Mickiewicz, Adam 954, 993 Mihailovic (Familie) 314 Mihailovic, MiloS 335, 350, 352f. Mihailovic, Stevan 335 Mikl, Johann 514, 883, lOlOf. Mikl, Karl 514,764 Miklas, Wilhelm 85, 87, 92, 167, 170 f., 191, 220, 329, 501, 620, 631, 637, 951, 1000 Milanovic, Milan 275, 450 Miles, Sherman 492, 510, 513, 516, 5 2 6 - 5 3 4 , 577, 956, 1229 Milicevic, Vladeta 385, 408 Miljukov, Paul 227 Milkie, Ilija 380 Miller, David Hunter 768

Millerand, Alexandre-Etienne 147, 155, 236, 624 f. Milojevi6, Milan 335, 352, 369 f., 375 f., 379, 395, 844, 951 Milos (Obrenovic), Ft. v. Serbien 939 Milovanovic 275 Μίηϊέ, MiloS 12 Mironescu, George G. 115 5 f. Mitilineu, Ion Mihail 258, 1150 Mitrovic, Andrej 547, 554 Mittelhauser, Eugene 237 Moellendorff, Wichard v. 127 Montbas 410 Montenuovo, Alfred (Ft.) 1097 Moro (Familie) 613 Morsey, Rudolf 1143 Moser, Hans 699, 705, 7 1 4 - 7 1 6 , 7 2 9 - 7 3 2 , 787f., 808, 847, 863, 901, 906, 908 Motta, Giuseppe 167 Muchitsch, Vinzenz 1089 Muff, Wolfgang 219,455 Mühleisen, Lothar 889, 890 Müller, Ferdinand 523, 604 Müller, Hermann 320, 1180 Münichreiter, Karl 89 Murat I., Sultan 960 Murko, Matija 930 Mussolini, Benito 19, 66, 70, 87, 90, 94, 106, 1 7 2 - 1 7 4 , 177 f., 182, 1 8 7 - 1 8 9 , 191, 1 9 7 - 2 0 1 , 204, 2 0 6 - 2 0 8 , 214, 216, 218, 244—246, 248—252, 258f., 261, 264, 267, 2 6 9 - 2 7 1 , 273, 2 7 5 - 2 7 8 , 2 8 0 - 2 8 1 , 283, 293, 3 0 2 - 3 0 4 , 415, 417, 424, 438f., 445, 449, 697, 1009, 1060, 1113, 1161, 1173, 1182-1185, 118 8 f., 1192f., 1196, 1210, 1212, 1222, 1228, 1230 Musulin, Alexander Frh. 314, 326 Naggiar, Emile 408 Nagy, Josip 364 Napoleon I. (Bonaparte), Ks. d. Franzosen 53, 931, 939, 975 Napoleon III., Ks. d. Franzosen 215 Nasko, Karl 699 Nastasijevic, Djordje 209, 281, 283, 303, 352, 405, 408, 422, 427, 877, 884, 887, 992, 1193 f., 1196, 1199 f. Natlacen, Marko (Banus) 914 Naumann, Friedrich 1153, 1156

Personenregister Nedic, Milutin 454, 579f., 583 Nedwed, Karl 351 Negri 802 NeSic, Ljubomir 335, 836 Neuhaus 127 Neumann, Wilhelm 450 Neumann-Furiakovic, Alfred 388, 397, 407 Neuner, Ernst 714 f., 847 Neunteufel, Walter 705 Neurath, Konstantin Frh. 202, 215, 296, 303 f., 327, 729 Neustädter-Stürmer, Odo 209 Neutzler, August 509, 521, 525, 629, 832 Nicolson, Harold 115 Niczky (Familie) 735 Nikola I.,(Petrovic)Kg.V.Montenegro 228,923 Nikolajevic, Bozidar 877 Ninüc, Momcilo 19, 167, 172f., 236, 241 — 253,258,275,300,334,336,350,352,356— 358, 3 6 0 - 3 6 2 , 3 6 8 - 3 7 0 , 3 7 5 - 3 7 8 , 391, 8 2 9 - 8 3 7 , 847, 970, 1093, 1103, 1105, 1108 f., 1112, 1148 f. Nitti, Francesco Saverio 147—149, 164, 233, 358, 1104 Noot 426 Normann-Ehrenfels (Familie) 781 Novacan, Anton 299, 352, 425, 877, 909 f. Nugent (Familie) 366 Obilic, Milos 960 Obradovic, Dositej 939 Odescalchi (Familie) 782 Ogris, Alfred 750 Ogris, Josip 798 Olshausen, Franz 248, 251, 254, 960f. Oppenheimer, Richard 320 f., 390 Orlando, Vittorio Emanuele 233, 552, 585 f. Orosel, Oskar 696 Orsich v. Slavetich, Georg (Gf.) 388, 397 Orsini-Rosenberg (Familie) 612, 753 Orsini-Rosenberg, Felix (Ft.) 328, 351, 419, 421 f., 426, 4 3 3 - 4 3 5 , 8 7 8 - 8 8 1 , 888, 954, 972f., 975, 980 f., 985 Ossiander, Ernst 1098 Osusky, Stefan 236 Otakar II. (Premysl), Kg. v. Böhmen 28, 947 Ottenfels (Familile) 782 Ozegovic (Familie) 782

1341

Pabst, Waldemar 84 Pacäk, Artur 180 Pacelli, Eugenio (Kardinal) 71, 89 Pacher, Heinrich 320 Pacher-Theinburg (Familie) 921 Pacher-Theinburg, Margarete 1213 Paderewski, Ignacy 770 Pacu, Lazar 961 Palairet, Charles M. 219 Palda (Firma) 1118 Palecek, Ivan 276 Paleologue, Maurice de 236 Pälffy (Familie) 1003 Pandofi, Dominik Marquis 690 Papen, Franz v. 207, 209, 214, 218 f., 275, 352, 1181, 1187, 1196, 1199, 1205 Pappenheim, Martin 961 Parezanin, Ratko 266 Parr, Adolf 742 Paschinger, Herbert 977 Passy, Rudolf 123, 491, 497, 511 Pastor, Ludwig 328 PaSic, Nikola 47, 54—56, 58, 61, 70, 74f., 159,172,223,227-229,231,233,235,238241, 244f., 248, 2 5 0 - 2 5 3 , 261, 271, 285, 301, 330, 334, 3 3 6 f , 344, 350, 352, 357f., 361,369,376,380,391,393,488,534-538, 547, 549, 553 f., 557, 564,647f., 6 5 0 , 6 5 2 654, 767, 778, 800, 819, 823, 825, 829f., 832f., 838, 842, 8 4 4 - 8 4 6 , 854, 939, 968, 970, 1006, 1105, 1112, 1146, 1149, 1231 Päts, Konstantin 51 Patzauer, Johann 127 Patzenhofer (Familie) 735 Paul, Hans 148, 1093, 1095 Paul, Prinzregent v. Jugoslawien 69, 71 f., 223, 267, 275, 2 8 2 - 2 8 5 , 296—298, 3 0 1 - 3 0 4 , 336f., 351, 380, 966, 1149, 1160, 1168 f., 1195, 1199f., 1207, 1211, 1225 f., 1230 Paul-Boncour, Joseph 278 Paulitsch, Michael 200, 329, 593, 621, 837 f. Pavelic, Ante 55, 64, 65f., 259, 262, 282, 338, 388, 395 f., 407, 4 0 9 - 4 1 2 , 944,1222,1235 Pavelic, Ante 489 Pavicic 872 Pawlikowsky, Ferdinand (Bf.) 1194 Peck, Capel 623, 625, 627, 632, 642

1342

Personenregister

Pejacevic (Familie) 314, 782 Pelagic, Vaso 414 Pelivanovic, Stanoje 335 Pengg, Hans v. 1105 Pennaroli 447 Percec, Gustav 65, 388, 3 9 5 - 3 9 9 , 4 0 2 - 4 0 4 , 407, 409 f. Percevi6, Ivan 388, 3 9 5 - 3 9 7 , 4 0 2 - 4 0 7 , 4 0 9 - 4 1 3 , 1235 Peretti, Emmanuel Gf. 651 Peric, Ninko 254, 334, 412 Perkonig, Josef Friedrich 882 Pernar, Ivan 62, 394 Pernter, Hans 914 PerSl 583 PeiSic, Petar 231, 446, 535, 537f., 5 4 8 - 5 5 0 , 553 f., 565 f., 645 Petain, Philippe 282 Petek, Franc 376, 684, 751, 7 5 8 - 7 6 1 , 765, 797, 8 0 9 - 8 1 1 , 817, 855, 860, 864, 867, 876, 918, 951, 988, 991, 1233 Peter I., Kg. v. Serbien 371, 634, 748, 923 Peter II., Kg. v. Jugoslawien 283, 433, 966 Peter, Franz (v.) 128, 142, 180, 190, 202 f., 265, 317, 319 f., 322 f., 325 f., 359 f., 369f., 405, 408, 442, 444f., 530, 807f., 815, 8 3 1 - 8 3 3 , 837, 843 f., 877, 879, 945, 972, 973, 975, 979, 980, 986 f., 989, 999, 1010, 1104 f., 1149, 1177 Peter-Pirkham, Albert 525, 529, 531, 625, 630, 632 f., 637 Peternel 579 Petersen, Jens 204 Petrovic, Aleksandar 389f. Petrovic, Dusan 966 Petrovic, Radovan 335 Petschauer, Erich 889 Peyerl, Karl 380, 300 f., 351, 454, 460 Pfaundler, Richard (v.) 476, 510 Pflanzl, Josef 521 Pflügl, Egon 316f., 319f., 593 Pflügl, Emmerich (v.) 328, 411, 698, 798, 800, 807 f., 810, 845, 9 0 1 - 9 0 5 , 1010 Pfrimer (Familie) 1003 Pfrimer, Walther 80 Philippovich, Maximilian 127 Phipps, Sir Eric 1048,1158 Pilsudski, Jozef 51,594, 1161 Piatnik (Firma) 1118

Pichon, Etienne 233 Pilja, Milivoje 335,1126,1140 Pinezich, Stefan 733 Pirchegger, Hans 1003 Pirkmajer, Otmar 805 Piscanec 626 Pius XI., Papst 174 Plaväic 1103 Pleinert, Hermann 865, 964 Plesnicar, Pavel 971 Pleterski, Janko 864 Ploder 991 Ploennies, Hermann 262, 265, 952, 959, 964f., 973, 983f., 986, 1166, 1194 Podgorc, Valentin 753, 758 Poetsch, Josef 519 Pogacnik, Josip (v.) 533 Pogacnik, Lovro 341, 345 f., 350, 523, 533, 606 Pogatscher, Rudolf 369, 375, 836f., 844 Pohl, Marius 1213 Pohl, Otto 320, 328 Poincare, Raymond 245 Poljanec, Vinko 758, 855, 878, 880, 991, 996 Popovic, Tihomir 237, 335, 352, 357, 360, 647, 831 Popp, Philipp (Bf.) 430, 716, 730, 906, 908, 966 Poppy, Eduard (v.) 317 Porcia (Familie) 1033 Pospisil, Zvonimir (alias Novak) 409 f., 412 Possegger 432 Possnig, Josef 759 Post, Nikolaus 127, 328 Prawitsch 519 Preiss, Jaroslav 1150—1152 PrekorSek, Ivan 802 Prepeluh, Albin 577 Preziosi, Gabriele 407 Pribicevic, Adam 67 Pribicevic, Svetozar 55f., 58, 61, 70, 236, 246, 250, 260, 313, 336, 338, 660, 714, 717, 719, 722, 838, 8 4 2 - 8 4 7 , 852f., 859, 892, 896, 941 f., 945 f., 1233, 1235 Prime, Albert 610 Princip, Gavrilo 960 f. Probst, Friedrich 318, 322 Prochnik, Edgar 319, 328 Prokopi, Imre 903

Personenregister Protic, Stojan 55 f., 229, 236, 334, 344 f., 349, 352, 516, 533f., 547, 552, 557, 772, 780, 822, 833 Protic, Vasilije 352 Puaux, Gabriel 408, 412 Puc 956 Pucelj, Ivan 296, 716 Ριιπέ, Boiidar 276, 278 f., 335, 415, 421, 428, 886, 987f., 1201, 1205, 1212 Qumones de Leon

800, 814

Razun, Matej 754 Radic, Antun 59, 74 Radic, Marija 388 f. Radic, Pavle 61 f. Radi6, Stjepan 52, 55, 59, 61 f., 228, 245, 2 5 0 - 2 5 2 , 258, 260, 348, 3 7 5 - 3 7 7 , 382, 388 f., 3 9 1 - 3 9 4 , 407, 845 f., 854, 861, 937, 941, 1226 RadiS, Vladimir 388 Radonic, Jovan 231, 538 Radosavljevic, Ljuba 360 f. Radovanovic, Ljuba 379 f. Raci6, PuniSa 62 Racic, Svetozar 352 Rajcevic, Stefan 366 Rajic, Ivan (alias BeneS) 409 f., 412 Rakic, Milan 259, 267, 335 Rakusch, Daniel 692, 802, 804, 889 Ramek, Rudolf 87, 1 7 7 - 1 8 1 , 200, 323, 325 f., 378, 658, 8 5 0 - 8 5 2 , 912, 1116,1149 Ramovs, Fran 975 Randl, Matthias 638 Ranzinger 367 Rappaport, Alfred (v.) 142, 147 f., 318, 320, 622 RaSin, Alois 563, 1039 Rasovic, MiloS 299 Rathenau, Walther v. 168 Ratibor (Fran) 975 Ratzer, Franz 861 Rautnig 430, 432 Ravnihar, Vladimir 604 RazgorSek 519 Redlich, Oswald 321, 363 f., 947 Regele, Oskar 465, 1184, 1186 f. Rehor, Radivoj 424 Reichenbach-Lessonitz (Familie) 1033

1343

Reinbacher 432 Reinlein, Jakob (Frh.) 525 Reinprecht, Franz 509, 521, 629 Reinthaller, Anton 92 Reisch, Richard 144, 617 Reischmann 431 Renner, Karl 76f., 85, 87, 90, 121, 126, 128, 1 3 0 - 1 3 5 , 1 3 9 - 1 4 9 , 151 f., 155f., 163f., 172, 176, 178, 196, 201, 316, 319f., 326f., 329, 350, 3 5 2 - 3 5 4 , 358, 415, 503, 515, 5 6 9 - 5 7 1 , 573, 602, 606, 616, 6 1 8 - 6 2 3 , 625, 6 2 8 - 6 3 1 , 636f., 641, 815, 819, 828, 1028, 1041, 1103 f., 1145f., 1173, 1175, 1226 Reschny, Hermann 92 Ressely, Othmar 716 Retschek, Anton 328 Reut-Nicolussi, Eduard 138, 139 Ribbentrop, Joachim v. 1216 Riebl, Walter 797, 801, 804, 8 0 6 - 8 0 9 , 1233 Riedl, Richard 127, 153, 328, 589, 1092, 1094, 1096, 1105 Rieth, Kurt 207 Riggs 603 Rintelen, Anton 92,155, 198—200, 353, 989, 1009, 1048 Rist, Charles H . 1029 Ristic, Bosko 333 Ristic, Jovan 330 Ritter, Karl 191 Rodic, Raphael 723 Röhm, Ernst 2 0 6 , 4 2 5 - 4 2 7 Romanov (Dynastie) 49 Ronge, Max 411 Roosevelt, Franklin Delano 1127 Rosenberg, Alfred 954, 988 Rosenberg (Familie) 1098 Rosenberg 147,275,1193 RoSic, Varnava (Patriarch) 71 Rothermere, Harold Sidney Viscount 1175 Rothschild (Familie) 1033 Rothschild, Louis Baron 1047 Rottermann (Familie) 735 Rozic, Valentin 661, 880 Rozman, Gregorij (Bf.) 707, 917 Rubelli 430 Rudolf I., röm.-dt. Kg. 947 Runciman, Sir Walter (Viscount) 1051

1344

Personenregister

Rybär, Otokar 229, 246, 331, 335, 536, 538, 546 f., 646, 1112 Sailer, Hans 1180 Saint-Paul, Ducup de 409 Sakovic, MiloS 335 Salata 214 Salland, Roger 219,466,1193 Samsonovici 458 Sannfeld, Markus v. 319 Sardeli6 341 Sarkotic, Stephan Frh. 64, 388 f., 394f., 397, 402, 406 f., 411 f., 937, 944 Schacht, Hjalmar 115, 908, 1134 Schanzer, Carlo 167, 169, 173, 244 Scharmer 127 Schatzmayer 431 Schauer, Franz 696, 714, 841, 965 Schaumburg-Lippe (Dynastie) 1033 Schausberger, Norbert 218 Scheichelbauer, Bernhard 753 Scheidl, Rudolf 1089 Schier, Benjamin 321 Schlechta, Ottokar (Frh.) 318 Schleicher, Kurt v. 275,1162 Schmid, Heinrich 298, 320, 351, 436, 904, 908, 1003, 1200 f., 1205, 1207 f. Schmidt, Herbert 910, 912, 914, 1000, 1208 Schmidt, Guido 205, 2 1 4 - 2 1 6 , 298, 326, 454f., 918, 1135, 1143, 1188, 1205, 1209, 1212f. Schmidtmann (Familie) 1033 Schmitz, Richard 200, 329, 862 Schneefuß, Werner 1003 Schneller, Kurt 637 Schober, Johann 20 f., 78, 83f., 86, 90, 1 5 7 - 1 5 9 , 162-164, 166f., 172, 188, 194, 196, 238, 265, 2 6 7 - 2 6 9 , 323, 326f., 329, 383, 389 f., 395 f., 398, 403, 449, 808, 824, 828, 902, 1004, 1008, 1058, 1133, 1147, 1157-1159, 1180, 1226 Schoblocher, Jakob 714 Schoeller (Firma) 1118 Schoen, Hans v. 1181 Schönbauer, Ernst 128 Schönborn-Buchheim (Familie) 1033 Schönburg-Hartenstein, Aloys (Ft.) 203 Schönerer, Georg v. 99 Schreiner, Anton 744

Schreyer, Anton 351 Schröder, Otto 127 Schubert, Carl v. 184, 267 f., 897 Schubert, Franz 1178 Schüller, Richard 128 f., 132 f., 142, 144, 147 f., 168 f., 171, 180, 186, 191 f., 198, 3 1 8 - 3 2 0 , 322—325, 837, 849, 852, 1041, 1044, 1056, 1058, 1060, 1071, 1092 f., 1099f., 1103,1112f., 1115f., U23f., 1136, 1140-1142, 1231 Schumacher, Samuel 714 f., 847 Schumpeter, Josef 133,1030,1041 Schumy, Vinzenz 79, 525, 529, 588, 593f., 832, 856, 861, 883, 944, 974f., 1149 Schürff, Hans 1116 Schuschnigg, Kurt (v.) 19, 80, 85, 89, 9 2 - 9 4 , 199, 208 f., 2 1 1 - 2 1 4 , 216, 218—220, 284, 298f., 303, 326f., 329, 427, 458, 764, 875, 881 f, 884, 910, 957, 995, 1133, 1167-1169, 1171-1173, 1184-1187, 1194, 1196, 1198f., 1205, 1208, 1212, 1214, 1216, 1225f., 1236 Schwagula, Karl 324 f., 410 Schwarzenberg (Familie) 1033 Schwarzwald, Hermann 133 Schweiger, Viktor 266, 889 Scialoja, Vittorio 233 Seebacher, Berthold 423 Segre, Roberto 570—575, 581, 585, 603, 623 Segur-Cabanac, August (Gf.) 1099 Seidler, Friedrich Johann 321 Seilern-Aspang (Familie) 1033 Seipel, Ignaz 19, 32, 43, 75, 77, 8 3 - 8 6 , 90, 96, 154, 157, 163, 1 6 7 - 1 7 6 , 1 8 1 - 1 8 9 , 194, 24 f., 268, 323, 326 f., 329, 337, 352, 358 f., 361, 369, 371 f., 377 f., 444, 446, 621, 800, 814f., 818, 8 2 9 - 8 3 2 , 837, 863, 872, 960, 1029, 1043f., 1056, 1104f., 1108 f., 1112f., 1136, 1148, 1150, 1 1 5 2 1155, 1175, 1177-1180, 1226, 1231 Seitz (Firma) 1118 Seitz, Karl 43, 83, 90, 130f., 133f., 329, 1028, 1173 Selby, Sir Walford 1051 Seletkovic, Mijo 402 f. Selezky (Familie) 735 Sernec, DuSan 875 f., 964 f. Seton-Watson, Robert William 72, 223, 226, 3 9 1 - 3 9 3 , 396, 399, 406f., 977

Personenregister Severt 998 Seydoux, Jacques 167 Seymour, Charles 546 Seyss-Inquarc, Arthur (v.) 92, 218—220, 326 Sforza, Carlo Gf. 148, 234 Sibilia, Enrico (Kardinal) 94 Sieger, Robert 128, 531 Siencnik, Lukas 760 Simic, Jevrem 335, 349 Simon, Clement 653 Simon, Sir John (Viscount) 1051 Simons, Walter 127, 153 Singer (Firma) 1082 Skoberne, Georg 804 Skrzynski, Alexander Gf. 174 Skubl, Michael 961 Slatin, Rudolf 128 Slavic, Matija 545 Slomsek, Anton Maria 660, 932 Smetona, Antanas 51 Smiljanic, Krsta 522 f., 580, 582 f. Smodej, Franc Xaver 248, 348, 489 f., 492, 500, 510, 517, 519, 521, 523, 525, 5 2 9 - 5 3 1 , 533, 750, 955, 970, 999, 1089, 1148 Smodlaka, Josip 229, 534, 537 f. Somkuthy, Jözsef 458,465,1184 Sommaruga, Heinrich 324 Sonnino, Sidney Baron 550—552 Spaho, Mehmed 56, 67, 70f., 73 f., 285, 838, 890, 1207 Spalajkovic, Miroslav 335 f., 354, 984 Spann, Othmar 85, 99 Spitzmüller, Alexander 193 Spoleto, Hg. v. 282 Spritzer, Hans 977 Stambolijski, Aleksandar 110,223 Stankovic, Radenko 720, 788 Stanojevic, Aca 67, 69 f , 1207 Stanojevic, Stanoje 231, 538, 977 Stare, Janez 758, 817, 878 f., 883, 912, 951, 964 f., 991, 996 Stare, Bruno 604, 626 f. Starcevic, Ante 394, 936 Starcevic, Miroslav 984 Starhemberg (Familie) 1033 Starhemberg, Ernst Rüdiger (Ft.) 94, 208, 211 f., 417, 427, 449, 884, 1167f., 1181, 1200

1345

Steed, Henry Wickham 226, 275, 977 Stefan Duüan, Zar d. Serben u. Griechen 27, 74, 938 Stefan Nemanja, Großzupan v. Serbien 938 Stefanac, Stanko 397 Stefanovic, Emil 340 f., 345 f. Steidle, Richard 80, 84, 187 Steinacher, Hans 614, 700, 727, 1010 Steinacker, Edmund 561, 890 Stern, Karl 371 Steyrer 653 Stich, Josef 996 Stieger, Gustav 889 Stiger 802 Stinnes, Hugo 153, 1036 Stockinger, Fritz 202, 1141 f. Stöger, Hans 1003 Stojadinovic, Milan 19 f., 49, 66, 69—73, 222 f., 271, 2 8 6 - 3 0 4 , 311, 334, 336 f., 446, 466, 7 0 4 - 7 0 8 , 712, 716, 720, 7 2 8 - 7 3 2 , 884, 890, 906, 9 0 8 - 9 1 0 , 918, 921, 940, 967, 1011, 1110, 1120, 1122, 1127, 1132, 1137, 1172 f., 1195-1197, 1199-1201, 1204-1220, 1225 f., 1231-1236 Stojanovic, Dragomir 450 Stojanovic, Kosta 228, 1024 Stolper, Gustav 1028 Storck, Wilhelm (v.) 318, 320 Stosovic, Dobrivoje 908 Stradner, Josef 351 Straffner, Sepp 87, 194, 329 Straka, Manfred 1003 f. Strassnig 432 Straub 432 Strautz, Felix 328 Streeruwitz, Ernst (v.) 268, 326, 741, 815 Stresemann, Gustav 106, 174, 176 f., 179, 181, 183—186f., 249, 251, 253, 264, 806, 808, 813 f., 897, 1152, 1156 Strossmayer, Josip Juraj 53, 394, 936 Strzygowski, Joseph 1007 Stumpfl, Josef 318, 322 Sturm, Alexander (Firma) 1118 Subotic, Ivan 335, 360, 455, 1219 Sucher, Arnold 883, 885, 914, 957 Süleyman I., Sultan 934 Supilo, Frano 53 Suvich, Fulvio 1168

1 9 9 - 2 0 1 , 204, 416f., 1161,

1346

Personenregister

Syrovy, Jan 275, 458 Szechenyi, Istvän 1179 Seba, Jan 269

Siäi6, Ferdo 231, 934, 936 SrSkic, Milan

788

SubaSic, Ivan 69 Subelj, Ivo 641 Sumenkovic, Ilija 335,1126 SuSterSic, Ivan 355 Svegel (Schwegel), Ivan 340, 557, 964 f. Svehla, Antonin 184, 268, 1151 f. Svrljuga, Slavko 63, 868, 876

Tadic, DuSan 387 Tadi6, Jevrem 335 Tang 800 Tardieu, Andre 113, 193, 233, 2 7 2 - 2 7 4 , 546f., 550, 552f., 566, 588, 596, 1159 Täubel, Josef 714 Tauschitz, Stephan 202 f., 206, 326, 328 Tavcar, Ivan 517, 643 Teleki, Päl Gf. 156 f. Thaler, Andreas 1117 Thallöczy, Ludwig v. 940 Thun-Hohenstein, Leo Gf. 932 T h u m u. Taxis (Familie) 612, 735, 782 T h u m , Vinzenz (Gf.) 690, 1098, Thurn-Valsassina (Familie) 612, 753, 1033 Thurn-Valsassina, Douglas (Gf.) 1098, 1138 Thyssen-Bornemisza (Familie) 735 Tietze, Hans 364 Tilgner, Friedrich 1058 Tischler, Josef (Josko) 7 5 9 f , 765, 883, 912, 1001 Tittoni, Tomaso 233, 596, 797 Titulescu, Nicolae 275, 278 f., 282, 302, 457 f., 1196 f., 1201, 1203, 1205, 1236 Tlaskal 817 Todorovic, Djordje 335 Todorovic, Milan 335, 1112, 1126, 1136 Tomas, Mathias 397 Tomsich, Koloman 741 Toncic, Dusan v. 314 Tonningen, Rost van 1050 Topalovic, Zivko 414 f. Toretta, Tomasi Marchese della 145 f., 147 f., 154, 1 5 6 - 1 5 9 , 164, 166 Trampler, Kurt 1003

Trauttmansdorff-Weinsberg (Familie) 1033 Treiber, Franz 607 Trenck, Franz Baron 936 Triller, Karl 492, 604, 1089, 1228 Trischler, Josef 716, 732 Troll-Obergfell, Heribert 351, 387 Trubar, Primoz 930 Trumbic, Ante 53, 55 f., 58, 2 2 6 - 2 2 9 , 231, 2 3 4 - 2 3 6 , 244, 248, 334, 349, 394, 399, 488, 491, 534, 537f., 548f., 553, 555, 564, 566, 621, 637, 641, 767, 778, 968 Trunk, Jurij 604, 626, 758 Tscheligi, Josef 8 89 f. Turkovic (Familie) 782 Tusar, Vlastimil 144 Twardowski v. 730 Tyrrell, Sir William (Lord) 647 Uebersberger, Hans 945 f., 1235 Ujevic, Mate 869, 872, 874 Üjlaki und Hirschler (Firma) 1138 Ul'janov (Lenin), Vladimir Il'ic 49 Ullmann, Hermann 700 Ulmanis, Karlis 51 Ulmansky, Milan 517, 1232 Ulmansky, Sava 335, 1127, 1129, 1131 Umlauf 519 Ungnad v. Sonneck, Hans 930 Uzunovic, Nikola 69, 252, 982 Valvasor, Johann Weikhard Frh. 931 Vanutelli-Rey, Luigi Conte 448, 547, 632 Vaugoin, Carl 87, 98, 159, 190, 199f., 440, 951, 1175 Vavrecka, Hugo 191,1157 Veiter, Theodor 792,881 Velicko, Kerin 409,412 Venizelos, Eleutherios 261 Verosta, Stephan 327 Versbach, Edwin 324 f. VerstovSek, Karl 487, 577, 604, 1089 Vesnic, Milenko 229, 231, 234, 236, 5 3 6 - 5 3 8 , 553, 5 5 5 - 5 5 7 , 588, 646, 955, 1093 Veverka, Ferdinand 1209 Vigele 360 Vilfan, Josip 251,808 Vintrovic, Rajko 334

628, 326,

534, 767,

Personenregister Viola, G u i d o C o n t e

293

Wimmer, Lothar

V l a c h o v , Dimitri

381

V o d o p i v e c , Fran

583, 604, 626

3 0 0 , 351, 4 3 7 , 9 2 1 ,

99

Windischgrätz, H u g o (Ft.)

690

Windischgrätz, O t t o (Ft.)

1115

W i n k l e r , Wilhelm

1157

Volkmar, Hans

W i n t e r , Anton

1003

Vollgruber, Alois

V r a n y c z a n y (Familie)

142

Winterstein, Paul

4 0 9 f.

Vondracek,Maria(aliasVondrock)

7 9 , 128

3 2 0 f.

W i n t e r , Ernst Karl

3 2 8 , 4 1 1 , 1166

V o n d r a c e k (alias Peter)

Wirth, Josef

4 0 9 f.

320, 324

154,162,169

Wittelsbach (Dynastie)

782

V r e c k o , Andrej

529

Wittgenstein (Familie)

Vukicevic, V e l j a

7 1 5 , 7 8 6 , 854

Wokaun

Vukovich, Johann V u t e j (Wutte), J a k o b

7 9 , 3 1 6 - 3 1 8 , 3 2 3 , 793

W a b e r , Wilhelm

970

W a i z n e r , Ernst

Walko, Lajos

Weinhandl

420

168

Y o u n g , Sir Alban

443

Zanello, R i c c a r d o

1118

Zangger, Fritz

1189

Wendel, H e r m a n n

863

W e n s e , Ernst Frh. v. d. Friedrich

Heinrich

889 832

Zeinitzer, Matthias

831 f., 859, 861

133, 148

Z i m m e r m a n n , Arthur

(v.)

299,

1200,

1208,

180,

266,

317-320,

Zwitter, V i n k o

1141

Zebot, Franc

Willitsch, Ferdinand

75, 259 430 4 9 , 1 0 1 - 1 0 3 , 1 1 7 f , 122,

128, 130, 2 2 8 , 2 3 3 , 3 4 5 , 4 2 4 , 5 2 5 f , 5 4 7 , 5 4 9 , 5 5 4 - 5 5 8 , 561 f , 5 8 2 f , 5 8 8 , 5 9 4 , 6 4 6 , 7 6 8 , 9 5 6 , 1229

935

Zrinski, N i k o l a G f .

3 2 2 - 3 2 5 , 3 5 9 - 3 6 1 , 1104, 1110, 1 1 3 5 f . , Wilhelm I I , dt. Ks.

51

750, 753, 864

Zrinksi, P e t a r G f .

455

171,181

Z o g u , Ahmed I , K g . v. Albanien Zorn, T o n e

Wiktorin, Mauriz

174,813 244

Zechner, Siegmund Zerdik, H a n s

319

773

1212 f.

Wilson, Woodrow

514,

6 9 0 , 889

Zaleski, August G f .

4 2 9 , 431

Wildner,

509,

337

Young, Owen D.

Z a b e o , Alfons G f . 89

W e i z s ä c k e r , Ernst

Wiesner,

505,

1003

1003

W e y r , Frantisek

495,

1089,1105

Y o r k , H g . v.

89, 4 1 9 f.

W e i t z e r , J o h a n n (Firma) Welz

473 f ,

9 4 3 , 9 4 9 , 9 7 5 - 9 7 7 , 1002

1178,1180

Weissei, G e o r g

Martin

603

Wallisch, K o l o m a n Wastian, Heinrich

729

Wutte, Viktor

739

Wallisch, Paula

Wüscht, Johann

878, 983

889

531, 5 4 2 f , 5 7 7 , 588, 593, 6 5 9 , 834, 9 2 9 ,

1007

1031, 1034

W a l k e r , Sir H a r o l d

Woschnagg, Franz Wutte,

1033

Walheim, Alfred

561

W o l s e g g e r , Ferdinand

Waber, Leopold

W a g n e r - J a u r e g g , Julius v.

99,326

Wollinger, Karl

875, 877

1003 6 1 2 , 1033

432

W o l f , Wilhelm

869,871

W a c h t i e r (Familie)

1002,

1210 f., 1 2 1 3 - 1 2 1 5

Vogelsang, Karl von Vokäc

1347

366, 934

7 5 9 , 883, 9 1 2 692

Zerjav, G r e g o r

474-476,

492, 520,

577f,

583, 5 8 5 , 6 0 4 , 6 0 6 , 6 1 0 , 6 2 2 , 6 3 5 , 6 4 4 , 8 4 6 Zivkovic, Petar

20 f , 63, 67, 69, 263, 284,

3 3 4 , 7 0 6 , 7 1 6 , 868, 893 f , 897 Zolger, Ivan

2 2 9 , 2 3 1 , 4 9 2 , 528, 5 3 4 , 5 3 7 —

5 3 9 , 5 4 3 , 547, 5 4 9 , 5 5 3 - 5 5 5 , 5 6 6 , 7 6 7 , 7 7 8

BILDNACHWEIS Institut f ü r Zeitgeschichte der Universität Wien, Sammlung Hilscher: Abb. 1, 2, 21, 25, 28, 29, 30, 33,36,37,39,41,44. Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv: Abb. 4, 10, 11, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 23, 24, 27, 31,35, 38,40, 4 2 , 4 3 , 4 5 . Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik: Abb. 5, 6. Leksikografski zavod, Zagreb: Abb. 3, 7, 8, 9 , 1 0 , 1 3 , 2 6 , 32, 34.

Abb. 1. Adresse des Vizepräsidenten Pavelii an den Prinzregenten Alexander, Belgrad, 1. Dezember 1918.

Abb. 2. Österreichische Friedensdelegation in Paris, Mai 1919; v. 1. n. r. 1. Reihe: Sektionschef Schüller, General Slatin Pascha, Sektionschef Eichhoff, Staatskanzler Renner, Professor Lammasch.

Abb. 3. Begräbniszug f ü r die am 27. Januar 1919 in Marburg an der Drau erschossenen deutschen Untersteirer.

Abb. 4. Abfahrt der österreichischen Delegation zu den Anschlußverhandlungen nach Berlin, Wien, 23. Februar 1919; v. 1. n. r.: Unterstaatssekretär Riedl, Ministerialrat Gärtner, Oberfinanzrat Patzauer und Ministerialsekretär Brza; im Waggonfenster Staatssekretär Bauer.

Abb. 5. Einzug des Prinzregenten Alexander in Laibach, Juni 1920.

Abb. 6. Auffahrt des Prinzregenten Alexander vor der neu gegründeten Laibacher Universität, Juni 1920.

Abb. 8. Innen- und Unterrichtsminister Pribicevic.

Abb. 9. Der langjährige Ministerpräsident Pasic am 9. Dezember 1926, einen Tag vor seinem Tod.

Abb. 10. Der langjährige Minister Korosec an seinem Schreibtisch.

Abb. 11. Zagreb, Ilica.

Abb. 12. Der kroatische Bauernführer Radic (sitzend Bildmitte) mit Außenminister Nincic (2. v. r.) und Pavle Radic (ganz rechts).

Abb. 13. Begräbniszug f ü r Stjepan Radic, Zagreb, 12. August 1928.

Abb. 14. Bundeskanzler Seipel und Außenminister Grünberger in Genf 1924.

Abb. 15. Die Bundesregierung Seipel V mit Bundespräsident Hainisch (Bildmitte), Mai 1927.

Abb. 16. Bundeskanzler Schober (2. v. 1.) mit Sektionschef Schüller (ganz rechts) auf der 2. Haager Konferenz, Januar 1930.

Abb. 17. Vizekanzler Schober (2. v. r.) mit Außenminister Curtius (Bildmitte) und Generalsekretär Peter (ganz rechts) am Ballhausplatz, März 1931.

Abb. 18 (links). Gesandter Hornbostel. Abb. 19 (rechts). Gesandter Hoffinger.

Abb. 20. Gesandter Egger (ganz rechts) mit Gattin und Legationsrat Bischoff im Pariser Palais Crillon, Herbst 1933.

Abb. 21. Abgeordneter Otto Bauer auf der Rednertribüne, 1932.

Abb. 22. Der Abgeordnete der Donauschwaben, Stefan Kraft, 1936.

Abb. 23. Der Abgeordnete der Burgenländer Kroaten, Lovro Karall.

Abb. 25. Sitzung im jugoslawischen Parlament, Belgrad 1931.

Abb. 28. Bundeskanzler Dollfuß (3. v. 1.) mit Ministerpräsident G ö m b ö s (4. v. 1.) und Heeresminister Vaugoin (5. v.l.), Wien, Juli 1933.

Abb. 29. Ministerpräsident Mussolini und Bundeskanzler Dollfuß in Riccione, August 1933.

Abb. 30. Bundeskanzler Dollfuß und Außenminister Benes in Wien, 18. Oktober 1933.

Abb. 31. Ministerpräsident Mussolini (3. v. r.) mit Ministerpräsident Gömbös (4. v. r.) und Bundeskanzler ' Dollfuß (5. v. r.) anläßlich der Unterzeichnung der Römischen Protokolle, März 1934.

Abb. 32. König Alexander und Zar Boris, Belgrad, Dezember 1933.

Abb. 33. D e r in Marseille ermordete König Alexander wird in Split vom Kreuzer „Dubrovnik" getragen, O k t o b e r 1934.

Abb. 35. Prinzregent Paul, König Carol II. und Präsident Benes schreiten die Ehrenformation ab, Bukarest, 6. Juni 1936.

Abb. 37. Bundeskanzler Schuschnigg in Unterkärnten, April 1936.

Abb. 38. Präsident Benes und Bundeskanzler Schuschnigg auf der Prager Burg, Januar 1936.

Abb. 39. Staatssekretär Schmidt und Gesandter Papen auf dem Wiener Westbahnhof, Oktober 1936.

Abb. 40. Ministerpräsident Stojadinovic (2. v. r.) und Außenminister Ciano (3. v. 1.) in Belgrad, März 1937.

Abb. 41. Prinzregent Paul und Präsident Benes in Belgrad, April 1937.

Abb. 42. Ministerpräsident Stojadinovic (ganz rechts) und Außenminister Neurath, dem ein donauschwäbisches Mädchen einen Blumenstrauß überreicht, auf dem Belgrader Flugplatz, Juni 1937.

Abb. 43. Ministerpräsident Stojadinovic mit Ministerpräsident Tätärescu, Ministerpräsident H o d z a und Außenminister Antonescu an Bord des Dampfers „Regele Carol" auf der Donau bei Kladovo, 17. Juni 1937.

Abb. 44. Konferenz in Budapest, Januar 1938: v. 1. Staatssekretär Schmidt, Ministerpräsident Daränyi, Bundeskanzler Schuschnigg, Außenminister Ciano, Außenminister Känya.

Abb. 45. Reichskanzler Hitler und Ministerpräsident Stojadinovic auf der Architekturausstellung in München, Januar 1938.

KARTEN

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