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German Pages 239 [240] Year 1998
Industriebetriebslehre: Anlagenwirtschaft Von
Prof. Dr. rer. oec. habil. Dieter Slaby und
Dipl.-Kfm. Rene Krasselt
R. Oldenbourg Verlag München Wien
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Slaby, Dieter: Industriebetriebslehre: Anlagenwirtschaft / von Dieter Slaby und Rend Krasselt. - München ; Wien : Oldenbourg, 1998 ISBN 3-486-24486-8
© 1998 R. Oldenbourg Verlag Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Telefon: (089) 45051-0, Internet: http://www.oldenbourg.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier Gesamtherstellung: R. Oldenbourg Graphische Betriebe GmbH, München ISBN 3-486-24486-8
Vorwort
V
Vorwort Das vorliegende Buch Industriebetriebslehre - Anlagenwirtschaft eröffnet eine Buchreihe Industriebetriebslehre im R. Oldenbourg Verlag, die durch weitere Titel fortgesetzt wird. Die inhaltliche Struktur dieser Reihe wird vordergründig durch die elementaren und die dispositiven Produktionsfaktoren eines Industriebetriebes, insbesondere Personal, Betriebsmittel (Anlagen), Material, Organisation, Planung, Kostenrechnung und Controlling bestimmt. Eine unmittelbare auch inhaltliche Fortsetzung findet der Titel
Industriebe-
triebslehre - Anlagenwirtschaft mit dem etwa zeitgleich erscheinenden Titel Industriebetriebslehre - Investitionen. In das Buch sind langjährige Lehrerfahrungen und zu ausgewählten Themen eigene Forschungen auf dem Gebiet der industriellen Anlagenwirtschaft eingeflossen. Das Lehrgebiet Anlagenwirtschaft wird - als Teilgebiet der Betriebswirtschaftslehre - an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg für den Studiengang Betriebswirtschaftslehre, für das wirtschaftswissenschaftliche Aufbaustudium und im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Ausbildung technischer Fachrichtungen gelehrt. Damit wendet sich das Buch an Studenten betriebswirtschaftlicher und
ingenieurwissenschaftlicher
Studienrichtungen. Es sollte darüber hinaus dem in der industriellen Praxis tätigen Betriebswirt und Ingenieur eine Hilfe und Anregung zur Lösung anstehender Probleme sein. Diese im Vordergrund stehenden Adressaten bestimmen auch das inhaltliche Konzept des Buches. Wichtige Leitmotive des Aufbaus und der Gliederung sind der für Sachanlagen - insbesondere der für Maschinen und Ausrüstungen - charakteristische Anlagenlebenszyklus, der Reproduktionsprozeß der Sachanlagen in seinen zeitlichen und inhaltlichen Dependenzen und die sich hieraus ergebenden Entscheidungsfelder auf dem Gebiet der Anlagenwirtschaft eines Industriebetriebes. Nachdem im 1. Hauptkapitel Anlagenwirtschaft und Betriebsmittel bezüglich
ihrer
speziellen betriebswirtschaftlichen Funktionen und Inhalte dargestellt, die Probleme der Bewertung, des Verschleißes, der Abschreibung und der wirtschaftlichen Nutzungsdauer behandelt sind, sind das 2. Hauptkapitel den Aufgaben der wirtschaftlichen Nutzung der
VI
Vorwort
Produktionsanlagen und das 3. Hauptkapitel den betriebswirtschaftlichen Problemen der Anlageninstandhaltung gewidmet. Mit dieser Vorgehensweise, insbesondere durch die inhaltliche Einordnung und Behandlung der Nutzung (wirtschaftliche Auslastung) der Betriebsmittel in den Anlagenlebenszyklus und Reproduktionsprozeß, auch unter Berücksichtigung hierzu bestehender wirtschaftlicher Alternativen (z.B. Erweiterung des Betriebsmittelpotentials), unterscheidet sich dieses Buch von anderer allgemeiner betriebswirtschaftlicher Literatur zu diesem Thema. Das 4. Hauptkapitel behandelt Themen der Analyse, der Planung und des Controlling der industriellen Anlagenwirtschaft. Die als gewichtiger Teil einer industriellen Anlagenwirtschaft anstehenden Aufgabengebiete der Vorbereitung, Bewertung und Durchführung von Investitionen werden, abgesehen von einer notwendigen Einführung in die Grundlagen der Investitionsrechnung im 5. Hauptkapitel dieses Buches, ausführlich in dem bereits erwähnten Buch Industriebetriebslehre - Investitionen behandelt. Das vorliegende Buch ist als Studien- und Arbeitsbuch gestaltet. Das eröffnet uns die für den Nutzer wohl sehr willkommene Möglichkeit einer sehr konzentrierten anwendungsorientierten Darstellung mit der Konsequenz des Verzichts auf ausführliche verbindende Erläuterungen. Dieses Buch ist damit eine gezielte Ergänzung bereits vorhandener und vor allem breiter und allgemeiner angelegter Literatur zu diesem Thema. Der Charakter Studien- und Arbeitsbuch wird auch durch den sehr umfangreichen Übungsteil in Gestalt von Fragen, Aufgaben, Lösungshinweisen und Lösungen deutlich. Bewußt wurde hierbei, vor allem aus Gründen des Umfanges, auf eine ausführliche Erläuterung der Rechenschritte bei der Lösung der Aufgaben verzichtet. Die Tradition der Anlagenwirtschaft an der Technischen Universität
Bergakademie
Freiberg in Lehre und Forschung führten dazu, daß viele meiner ehemaligen Mitarbeiter Anteil an diesem Werk haben. Ihnen allen sei an dieser Stelle gedankt. Besonders danken möchte ich meinem Mitarbeiter und Mitautor Herrn Dipl.-Kfm. Rene Krasselt und Herrn Dipl.-Vw. Martin M. Weigert vom R. Oldenbourg Verlag für die gute Zusammenarbeit.
Dieter Slaby
Inhaltsverzeichnis
1
Inhaltsverzeichnis 1 Reproduktion, Bewertung, Verschleiß und Abschreibung der Produktionsanlagen 1.1
5
Einordnung der Anlagenwirtschaft in die Betriebswirtschaftslehre, Gegenstand, Aufgaben und Grundbegriffe der Anlagenwirtschaft
5
1.1.1 Einordnung der Anlagenwirtschaft in die Betriebswirtschaftslehre
5
1.1.2 Grundbegriffe der Anlagenwirtschaft
6
1.1.3 Gliederungsmöglichkeiten des Anlagevermögens
8
1.1.4 Wichtige Sachziele einzelner Tätigkeitsbereiche der Anlagenwirtschaft
10
Betriebsmittel im System der Produktionsfaktoren
11
1.3
Wirkung der Betriebsmittel im Produktionsprozeß
12
1.4
Der Prozeß der Anlagenreproduktion
14
1.5
Bewertung der Anlagen
18
1.5.1 Bewertung unter kalkulatorischen Aspekten
19
1.2
1.5.2 Handelsrechtliche Bewertung
20
1.6
Der Verschleiß der Anlagen
25
1.7
Abschreibung der Anlagen
27
1.7.1
Aufgaben und Ziele der Abschreibungen
27
1.7.2
Planmäßige Abschreibungen
28
1.7.3 Außerplanmäßige und Sonderabschreibungen
41
1.7.4 Der Reproduktions- / Kapazitätserweiterungseffekt der Abschreibungen
42
1.8
Kapitaldienst und Kapitalkosten
44
1.9
Die Nutzungsdauer der Betriebsmittel
48
1.9.1 Kategorien der Nutzungsdauer
48
1.9.2 Optimierung der Nutzungsdauer bei isolierter Betrachtung
50
1.9.3 Bestimmung des optimalen Ersatzzeitpunktes
58
2
Inhaltsverzeichnis
2 Die wirtschaftliche Nutzung der Produktionsanlagen und der Produktionskapazität 2.1 2.2
2.3 2.4
2.5
Grundlagen und Zielstellung
61
Die zeitliche Nutzung der Produktionsanlagen
62
2.2.1
62
Konzepte der Gliederung und Planung des Maschinenzeitfonds
2.2.2 Kenngrößen der zeitlichen Ausnutzung
64
2.2.3 Zeitfondsberechnung für Betriebsmittelsysteme
67
Die leistungsmäßige Nutzung der Produktionsanlagen
72
Produktionskapazität von Produktionsanlagen
73
2.4.1
73
Grundlagen
2.4.2 Kapazitätsberechnung für technologische Systeme / verkettete Betriebsmittel
76
Wirtschaftlichkeitsfragen der Anlagennutzung
78
2.5.1 2.5.2
Typische Kosten- (Aufwands-) verlaufe bei unterschiedlichen Formen der Anpassung der Leistung
81
Grundmodell der Deckungsbeitragsrechnung
84
2.5.3 Numerische Bestimmung der wirtschaftlichen Effekte höherer Ausnutzung der Betriebsmittel 2.6
61
85
Betriebswirtschaftliche Instrumente und Organisationsformen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit von Betriebsmitteln
87
2.6.1
Maschinenstundenkostenkalkulation
87
2.6.2
Interne Betriebsmittelmieten
90
2.6.3 Betriebsmittelleasing 3 Die Instandhaltung der Produktionsanlagen
90 91
3.1
Aufgaben, Gliederung und technisch-ökonomische Zielstellung der Instandhaltung
91
3.2
Instandhaltungsstrategien und deren Bewertung
93
3.2.1
Einfluß des Verschleißverhaltens
93
3.2.2
Gliederung der Instandhaltungsstrategien
94
3.2.3 Betriebswirtschaftliche Bewertung von Instandhaltungsstrategien
97
3.3
Organisation der Instandhaltung
102
3.4
Planung, Abrechnung und Analyse der Instandhaltung
108
Inhaltsverzeichnis
4 Controlling, Analyse und komplexe Planung der Anlagenwirtschaft
3
113
4.1
Allgemeine Zielstellung und Grundlagen
113
4.2
Ausgewählte Kennziffern der Anlagen- und Kapitalwirtschaft
114
4.3
Controlling und zielgerichtete Durchführung der Analyse im Industriebetrieb
120
4.3.1
120
Spezielle Zielstellungen und methodischer Ablauf
4.3.2 Analyse des Anlagenbestandes und seiner Entwicklung
123
4.3.3 Die Anlagenanalyse unter dem Instandhaltungsaspekt
126
4.3.4
Die Anlagenanalyse unter dem Aussonderungsaspekt
129
4.3.5
Die Anlagenanalyse unter dem Investitionsaspekt
130
Anforderungen an die Komplexität der Analyse und Planung im Anlagenbereich
134
4.5
Basismodell der betriebswirtschaftlichen Optimierung der Betriebsmittel (Kapital) ausstattung der Arbeitskräfte
136
4.6
Ausgewählte Fakten und Zahlen zur Anlagenwirtschaft
141
4.4
5 Grundlagen der Investitionstheorie
145
5.1
Gegenstand und Grundbegriffe der Investitionstheorie
145
5.2
Finanzmathematische Grundlagen
148
5.3
Überblick über die klassischen Investitionsrechenverfahren für Sachinvestitionen unter Sicherheit
149
5.4
Statische Investitionsrechenverfahren
149
5.4.1
149
5.5
Charakteristische Merkmale aller statischen Verfahren
5.4.2 Kosten Vergleichsrechnung
150
5.4.3 Gewinnvergleichsrechnung
150
5.4.4 Rentabilitätsrechnung
151
5.4.5 Amortisationsrechnung, Rückflußdauerrechnung, statische Cashflow-Kalkulation
151
Klassische dynamische Bewertungsverfahren für Einzelinvestitionen (isolierte Mehrperiodenmodelle)
154
5.5.1
Kapitalwertmethode
154
5.5.2
Methode des internen Zinsfußes
5.5.3 Annuitätenmethode
156 158
Fragen und Übungsaufgaben
161
Lösungen und Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben
201
Finanzmathematische Tabellen für ausgewählte Zinssätze
225
Literaturverzeichnis
229
Stichwortverzeichnis
231
1 Reproduktion u.a.
5
1
Reproduktion, Bewertung, Verschleiß und Abschreibung der Produktionsanlagen
1.1
Einordnung der Anlagenwirtschaft in die Betriebswirtschaftslehre, Gegenstand, Aufgaben und Grundbegriffe der Anlagenwirtschaft
1.1.1 Einordnung der Anlagenwirtschaft in die Betriebswirtschaftslehre Beziehungen eines Industriebetriebes (Produktionshaushaltes) zu seiner Umwelt bei arbeitsteilig organisierter Wirtschaft:
Arbeitsmarkt
Strom der Lohnund Gehaltszahlungen
Strom der Arbeitsleistungen
S t r o m der sachlichen Produktionsfaktoreni
Produktions· haushait
a ο
ä 00 3 c -α
3 a Ο Ά Q 2
Variante 3 ist kostengünstiger als Variante 2
k,
14
I Reproduktion
1.4
u.a.
Der Prozeß der Anlagenreproduktion
Reproduktion ist die Erhaltung der im Unternehmen geschaffenen Produktionsvoraussetzungen in Einheit materiell-technischer und finanziell-wertmäßiger Gesichtspunkte. Einfache Reproduktion bedeutet, nach Ablauf der Nutzung einer Anlage mit den durch die Anlage erwirtschafteten Mitteln eine identische Anlage wiederbeschaffen zu können. Erweiterte Reproduktion hingegen bedeutet, eine entsprechend der allgemeinen wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Entwicklung verbesserte Anlage wiederbeschaffen zu können. Die wichtigsten Abgrenzungskriterien zwischen einfacher und erweiterter Reproduktion sind kapazitiv/materieller und finanzieller Art. Materiell einfache Reproduktion erfordert in der Regel finanziell erweiterte Reproduktion ! Zeitphasen der Anlagenreproduktion - Bereitstellung von Anlagen durch Investitionen - wirtschaftliche (rationelle) Nutzung - Teilreproduktion durch Instandhaltung, Modernisierung und Verbesserung der Anlagen - Ausmusterung/Aussonderung physisch und/oder moralisch verschlissener Anlagen und deren Ersatz - Erweiterung des Anlagenbestandes Lebenszyklus der Anlagen Aktivierung Vorbereitung und Durchführung der Investition
Aussonderung, Ausmusterung Nutzung der Anlage
Instandhaltung, Modernisierung ErsatzInvestition
A k t i v i erung
Nutzung Vorber. u. Durchf. Instandhaltung Nutzungsdauer Lebenszyklus
Modernisierung
Ϊ Reproduktion u.a.
15
Lebenszyklusorientierte Aktivitäts- und Entscheidungsfelder der Anlagenwirtschaft (Quelle: Männel, W.: Anlagencontrolling, S. 40)
Organisation anlagenwirtschaftlicher Aktivitäten Steuerung anlagenwirtschaftlicher Aktivitäten Kontrolle a n l a g e n w i r t s c h a f t l i c h e r Aktivitäten D u r c h f ü h r u n g a n l a g e n w i r t s c h a f t l i c h e r Aktivitäten K o o r d i n a t i o n a n l a g e n w i r t s c h a f t l i c h e r Aktivitäten E n t s c h e i d u n g über a n l a g e n w i r t s c h a f t l i c h e Aktivitäten Planung anlagenwirtschaftlicher Aktivitäten
Anlagennutzung
Anlagenplanung
Anlagenbereitstellung
Anlagenanordnung
Anlageninstandhaltung
Anlagenverwertung
An l a g e n ausmusterung
Anlagenverbesserung
Anlagenlebenszyklus
Anlagenersatz
Anlagenentsorgung
16
l Reproduktion
u.a.
Wechselbeziehungen zwischen den anlagenwirtschaftlichen Aktivitäts- und Entscheidungsfeldern (Quelle: Männel, W.: Anlagencontrolling, S. 41)
(1) technische Konstruktionsdaten determinieren Instandhaltbarkeit und Instandhaltungsbedarf (2) die Anlagenbereitstellung muß noch zu verwertende Altanlagen in ihre Planung einbeziehen (3) logistische und fertigungsprozeßbezogene Anlagenanordnung reduziert Betriebsmittelnebenzeiten (4) in der Regel kann nicht gleichzeitig instandgehalten und produziert werden (5) die Höhe der Instandhaltungsintensität beeinflußt maßgeblich den Ersatzzeitpunkt von Anlagen (6) Maßnahmen der Anlagenverbesserung und -Optimierung reduzieren störungsbedingte Instandhaltungsmaßnahmen (7) Ausmusterung von Anlagen determiniert den Bedarf an Neuanlagen und Ersatzteilen (8) Anlagenersatzzeitpunkte bestimmen maßgeblich den Zeitplan der Planungs- und Konstruktionsaktivitäten neuer Anlagen (9) Anlagenersatzentscheidungen müssen bestehende fertigungsprozeßbezogene Strukturen des Anlagenparks berücksichtigen
1 Reproduktion
u.a.
1 7
Formen der Anlagenreproduktion:
oo β
1. R a t i o n e l l e N u t z u n g
sυ
2. Instandhaltung
ε
3. A u s s o n d e r u n g u n d Ersatz
13 Ο
4. Erweiterung
UNJ (R) (Ie) (IN)
Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Formen der Anlagenreproduktion:
IE t
NT R t i
E
und
IN i
und R
t
bzw. umgekehrt
—>
t
—>
bzw. umgekehrt
IN
-l
und
R
bzw. umgekehrt
i
Tendenzielle O r d n u n g von Reproduktionsformen nach ihrer Wirtschaftlichkeit:
(1) Erhöhung der Ausnutzung vorhandener Anlagen (2) Modernisierung und Verbesserung vorhandener Anlagen (3) Beseitigung von Engpässen (Engpaßinvestitionen) (4) Ersatz- (Erneuerungs-) Investitionen (5) Erweiterung vorhandener Betriebe (6) Neubau von Betrieben (7) Bevorzugte Reproduktion durch Instandsetzung verschlissener Anlagen
18
1.5
1 Reproduktion u.a.
Bewertung der Anlagen
Grundlage jeglicher Bewertungsvorgänge muß zunächst eine Definition des Begriffes „Wert" im betrachteten Zusammenhang sein. Hierzu existieren drei verschiedene Ansätze: (1) Objektivistische Werttheorien: der Wert eines Gutes bestimmt sich allein nach den zur Herstellung des Gutes aufzuwendenden Kosten (Smith, Ricardo, Marx), (2) Subjektivistische Werttheorien: der Wert eines Gutes leitet sich aus dem Gebrauchswert des Gutes ab, d. h. er bestimmt sich nach dem Maximum dessen, was ein Wirtschaftssubjekt zur Erlangung des Gutes aufzuwenden bereit ist
—> der Wert hängt
also von den konkreten Verwendungsmöglichkeiten des Bewertenden ab und differiert daher je nach Situation (Gossen, Pareto), (3) Moderne Werttheorien: der Wert eines Gutes leitet sich aus dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage ab (dadurch wird ein Preis für das Gut bestimmt, der Wert des Gutes wird in aller Regel davon abweichen) Welcher der Ansätze für die Bewertung anzuwenden ist, hängt vom konkreten Ziel derselben ab. Finanzbuchführung und Bilanzierung orientieren vor allem an objektiven Werten, wohingegen betriebswirtschaftliche (interne) Bewertungen sich eher nach subjektiven Werten oder Marktwerten (Preisen) richten.
Typische betriebswirtschaftliche Anlässe/Zielstellungen Anlagevermögens:
für die Bewertung
des
(1) Vermögens- und Unternehmensbewertung (2) Handelsrechtliche Erfordernisse, z.B. als Voraussetzung der GuV im Rahmen des Jahresabschlusses (3) Steuerlich bilanzielle Erfordernisse, z.B. als Grundlage der Unternehmensbesteuerung (4) Bewertung im Rahmen von Kalkulationen
1 Reproduktion
u.a.
19
Wichtige die Bewertung beeinflussende Gesichtspunkte: (1) die zeitlich begrenzte oder offene Wirkungsdauer der zu bewertenden Vermögensgegenstände (Maschinen oder Grund und Boden) und hiervon abhängige Wertveränderungen (2) die sachliche Substanz der zu bewertenden Vermögensgegenstände (immaterielles Vermögen, Sachanlagen, Finanzanlagen) (3) spezielle Bewertungserfordernisse, z.B. für land- und forstwirtschaftliches Vermögen (Grund und Boden), Grundvermögen, Betriebsvermögen, sonstiges Vermögen
Die Bewertung des Anlagevermögens oder von Teilen (einzelnen Wirtschaftsgütern) erfolgt vordergründig unter substanziellen und monetären Zielsetzungen im Rahmen und als Basis der Anlagenrechnung und Bilanzierung.
Aufgabengebiete der Anlagenrechnung: 1. Bewertung und Bilanzierung der Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens 2. Anlagenabschreibungsrechnung 3. Anlageninstandhaltungsrechnung 4. Anlagenleistungsrechnung 5. Anlagenkosten- und Anlagenerlösrechnung und im weiteren Sinn 6. Investitionsrechnung
1.5.1 Bewertung unter kalkulatorischen Aspekten Die Bewertung unter kalkulatorischen Aspekten erfolgt zumeist im Rahmen der Ermittlung von Grenzpreisen, der Kosten- oder Preiskalkulation. Die kalkulatorische Bewertung ist entscheidend von den jeweiligen Zwecken und Zielen geprägt. Insofern existieren keine allgemein verbindlichen Regeln. Der Bewertende muß also jeweils im konkreten Einzelfall entscheiden, welche Ansätze im Zusammenhang sinnvoll sind.
20
I Reproduktion u.a.
In Betracht kommende Wertansätze: - Bewertung zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten (AK/HK) - Bewertung zu aktuellen Tageswerten
und
- Bewertung zu künftigen Wiederbeschaffungswerten für a) gleichartige Betriebsmittel b) entsprechend der allgemeinen Entwicklung verbesserte Betriebsmittel - Bewertung über die dem Betriebsmittel zuzurechnenden zukünftigen Erfolge (Ertragswertansatz)
Ansatz
Zweck der Bewertung Sicherstellung der Reproduktion im
künftige Wiederbeschaffungswerte für
Rahmen der Preiskalkulation - einfache Reproduktion
—
- erweiterte Reproduktion
— —•
>
- gleichartige Betriebsmittel - verbesserte Betriebsmittel
Ermittlung des Liquidationswertes
aktuelle Tageswerte
Ermittlung eines Grenzpreises für Anlagen
Ertragswert / Zukunftserfolgswert
1.5.2 Handelsrechtliche Bewertung Allgemeine Bewertungsgrundsätze nach § 252 HGB
1 Reproduktion u.a. Bilanzidentität:
21
Schlußbilanz der abgelaufenen Periode gleich Eröffnungsbilanz der neuen Periode (inhaltliche Übereinstimmung)
Bewertungsstetigkeit: Beibehaltung der Bewertungsmethoden Realisationsprinzip:
Ausweis von Erfolgsbeiträgen ist an die Voraussetzung des Umsatzes geknüpft
Imparitätsprinzip:
Vorsichtsprinzip bzgl. nicht realisierter Gewinne und Verluste (Risiken, Ungleichbehandlung beim Ausweis)
Im Rahmen der handelsrechtlichen Bewertung ist über die Bewertung dem Grunde nach und der Höhe nach zu entscheiden. (1) Das Problem der Bewertung und Bilanzierung dem Grunde nach —> Entscheidung darüber, ob ein Vermögensgegenstand überhaupt in die Bewertung einbezogen werden muß oder darf —> Mengengerüst (2) Das Problem der Bewertung und Bilanzierung der Höhe nach —> Entscheidung über die Höhe des Vermögensausweises Bewertung und Bilanzierung dem Grunde nach: - Aktivierungsgebot und damit die Pflicht zur Bewertung und Bilanzierung besteht grundsätzlich für alle Vermögensgegenstände > 1 0 0 DM - Aktivierungsverbot besteht für unentgeltlich erworbene und selbst erstellte immaterielle Anlagen Bewertung der Höhe nach: Grundsätzlich in Betracht kommende Wertansätze für das Anlagevermögen sind nach handelsrechtlichen Grundsätzen: (1) AK/HK des Wirtschaftsgutes, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen - » fortgeführte AK/HK (2) niedrigerer beizulegender Wert, abgeleitet aus handelsrechtlichen Aspekten —» Marktveräußerungswert bzw. aktueller Wiederbeschaffungswert (ggf. Sonderabschreibung) (3) niedrigerer steuerlicher Wert, abgeleitet aus steuerlich noch zulässigen Abschreibungen, ggf. über planmäßige Abschreibung hinausgehende Wertberichtigung
22
1 Reproduktion
u.a.
Allgemeine Grundsätze für die handelsrechtliche Bewertung des Anlagevermögens der Höhe nach: 1. Grundsatz: Ansatz zu AK/HK, abnutzbare Gegenstände abzüglich planmäßiger Abschreibungen, AK/HK gleichzeitig generelle Wertobergrenze des Wertansatzes 2. Zwingende Ausnahme: bei voraussichtlich dauernder Wertminderung muß außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen werden 3. Mögliche Ausnahme: Geringwertige Wirtschaftsgüter (100 DM - 800 DM AK/HK) dürfen im Jahr ihrer Anschaffung voll abgeschrieben werden
Diese grundsätzlichen Wertansätze werden durch differenzierte Vorschriften für Personenund Kapitalgesellschaften, durch Wahlrechte und Gebote, ergänzt.
Vorschriften/Wahlrechte für die handelsrechtliche Bewertung des Anlagevermögens für alle Kaufleute außer Kapitalgesellschaften Mögliche Ausnahmen: (1) bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung darf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben werden (2) es darf auf den niedrigeren steuerlichen Wert abgeschrieben werden (3) die zuvor genannten grundsätzlichen Wertansätze dürfen unterschritten werden (im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung) Beibehaltungswahlrecht:
ein niedrigerer Wertansatz darf beibehalten werden, auch
wenn seine Gründe nicht mehr bestehen, es muß nicht zugeschrieben werden
1 Reproduktion u.a.
23
Vorschriften/Wahlrechte für die handelsrechtliche Bewertung des Anlagevermögens für Kapitalgesellschaften Zusätzliche Vorschriften: (1) bei voraussichtlich nicht dauernder Wertminderung kann nur für Finanzlagen auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben werden, d.h. für Sachanlagen nicht (2) Abschreibungswahlrecht auf niedrigeren steuerlichen Wert nur dann, wenn steuerlich gefordert (umgekehrte Maßgeblichkeit) (3) die zuvor genannten grundsätzlichen Wertansätze dürfen nicht unterschritten werden Wertaußolungsgebot:
ein niedrigerer Wertansatz darf grundsätzlich nicht beibehalten
werden, wenn seine Gründe nicht mehr bestehen, es muß zugeschrieben werden Anschaffungskosten:
alle zur Erlangung der Verfügungsgewalt und Herstellung der
Betriebsbereitschaft erforderlichen Aufwendungen bei Fremdbezug (Anschaffungspreis, Transport-, Makler-, Provisions-, Notar-, Montage- und Inbetriebnahmekosten, Zölle, Kostensteuern (nicht Umsatzsteuer!), abzüglich gewährter Rabatte, Skonti und Nachlässe)
Herstellungskosten:
alle zur Erstellung im eigenen Betrieb notwendigen Aufwendun-
gen, soweit sie entsprechend angemessen und zurechenbar sind (siehe hierzu Tabelle folgende Seite)
Brutto- und Nettobewertung:
Bruttowert - kumulativer Wertverzehr (Abschreibungen) = Nettowert Bei einer Abschreibungsbasis AK/HK entspricht der Nettowert den fortgeführten AK/HK.
24
1 Reproduktion u.a.
Vorschriften zur Ermittlung der Herstellungskosten in der Handels- und Steuerbilanz:
Kostenarten
Aktivierbare und aktivierungspflichtige Kostenbestandteile Handelsbilanz
Steuerbilanz
muß
muß
Ansatz möglich
Ansatz nicht
(Untergrenze)
möglich
kann
muß
Ansatz möglich
Ansatz nicht
Fertigungsmaterial + Fertigungslöhne + Sondereinzelkosten der Fertigung = Herstellungskosten I + variable Materialgemeinkosten + variable Fertigungsgemeinkosten = Herstellungskosten II
möglich + Sondergemeinkosten der Fertigung + fixe Materialgemeinkosten
kann
muß
Ansatz möglich
Ansatz möglich
+ fixe Fertigungsgemeinkosten * = Herstellungskosten III
(Untergrenze) + fixe Fertigungsgemeinkosten ** + Verwaltungsgemeinkosten = Herstellungskosten IV
kann
kann
Ansatz möglich
Ansatz möglich
(Obergrenze)
(Obergrenze)
Werteverbrauch des fertigungsbedingten Anlagevermögens z . B . Zinsen für fertigungsbedingtes Fremdkapital, Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen und betriebliche Altersversorgung
I Reproduktion u.a.
1.6
25
Der Verschleiß der Anlagen
Der Verschleiß der Sachanlagen ist Ausdruck für die Wertminderung infolge materieller Abnutzung und wirtschaftlicher oder rechtlicher Entwertung. Seine wertmäßige Widerspiegelung findet der Verschleiß in der Summe der bereits vorgenommenen Abschreibungen planmäßiger und außerplanmäßiger Art. Gliederung des Verschleißes:
Der materielle (physische) Verschleiß ist Ausdruck der Wertminderung infolge materieller Abnutzung. Er entsteht durch a) Verschleiß infolge Nutzung (Gebrauchsverschleiß) b) Verschleiß infolge natürlicher Einflüsse (gebrauchsunabhängiger Verschleiß) Folgen: - Quantität und Qualität des Outputs sinken - Produktionsfaktorverbräuche steigen Der moralische Verschleiß ist die Widerspiegelung der vom materiellen Verschleiß unabhängigen Wertminderung (wirtschaftlichen Entwertung). Er entsteht durch a) wissenschaftlich-technischen Fortschritt —> Entwicklung - billigerer alternativer Betriebsmittel (Form I) - qualitativ besserer alternativer Betriebsmittel (Form II) -komplett neuer Produktionsverfahren oder Produkte (Reißbrett CAD - Systeme, Schallplatte - CD)
26
1 Reproduktion
u.a.
b) veränderte Marktverhältnisse —» veränderte Nachfrage- und Angebotssituation auf den das Unternehmen umgebenden Märkten (erhöhte Preise für Produktionsfaktoren, verminderte Preise für Finalprodukte ...) c) gesellschaftliche oder rechtliche Einflüsse —> ökologische
Akzeptanz,
Steuerrecht,
Sicherheitsvorschriften,
Umweltschutz-
vorschriften, Tarifrecht ...
Außergewöhnlicher materieller Verschleiß wird durch nutzungsabhängige und nutzungsunabhängige Faktoren hervorgerufen, z.B. durch extreme (vom Durchschnitt und Plan abweichende) Nutzungsbedingungen oder durch Katastrophen. Er ist Grundlage für außerplanmäßige Abschreibungen.
Weitere Ursachen der Wertminderung (des Verschleißes) können rechtlichen Ursprungs sein (z.B. Ablauf erworbener Nutzungsrechte) oder im Substanzverzehr von Lagerstätten begründet sein (z.B. Schächte).
Tendenzieller Verlauf von Verschleiß und Nutzungsvorrat über die Nutzungsdauer/Zeit
•
gesamter Nutzungsvorrat
1 Reproduktion u.a.
27
Tendenzielles Störungsverhalten über die Nutzungsdauer i Anzahl bzw. Dauer der Störungen
I Einlaufphase
II Regelbetrieb
III Auslaufphase
Zeit
1.7 Abschreibung der Anlagen 1.7.1 Aufgaben und Ziele der Abschreibungen Abschreibungen: Geldausdruck für den Verschleiß der Anlagen und für die sukzessive Übertragung des Wertes der Anlage auf die mit ihrer Hilfe hergestellten Erzeugnisse und Leistungen (Kostenbegriff), Aufwand, der einer Abrechnungsperiode für die Wertminderung des Anlagegutes zugerechnet wird Amortisationen: angesammelte Teile des Erlöses, die über die Abschreibung als Bestandteil der Kosten im Preis realisiert werden, finanzielle Voraussetzung für die einfache Reproduktion der Anlagen durch Investitionen (Finanzierungsbegriff)
Ziel der Abschreibung: Verteilung der AK/HK auf die Nutzungsdauer dergestalt, daß der tatsächliche Verschleiß möglichst wirklichkeitsnah abgebildet wird, dazu: planmäßige Abschreibungen -> Abbildung des normalen Verschleißes außerplanmäßige Abschreibungen —» Abbildung außergewöhnlichen, unerwarteten Verschleißes Sonderabschreibungen: steuerlich zulässige Abschreibungen außerhalb des Verschleißes (z.B. Ansparabschreibungen)
28
/ Reproduktion u.a.
Aufgaben der Abschreibung:
(1) Aufwandsfaktor - Ausdruck der Wertminderung, Verteilung der AK/HK auf die Abrechnungsperioden, Ziel der nominellen Kapitalerhaltung (2) Kostenfaktor - Kostenart, Kalkulationselement für Kosten und Preise, Ziel der substanziellen Kapitalerhaltung (3) Finanzierungsfaktor - liquide Mittel werden wieder investiert (Amortisationen, Teil des Cash-flow) (4) Zustandsgröße - Ausdruck des Verschleißes und damit des Zustandes und des Substanzwertes der Anlagen
1.7.2 Planmäßige Abschreibungen Planmäßige Abschreibungen sind Reaktionen auf den durchschnittlichen, gewöhnlichen Verschleiß. Für planmäßige bilanzielle Abschreibungen ist lt. Handelsrecht ein Abschreibungsplan aufzustellen, der folgende Informationen enthalten muß: (1) Festlegung der Abschreibungsbasis (AK/HK) (2) Festlegungen zur Höhe des Restwertes am Ende der Nutzungsdauer (3) Festlegung der anzuwendenden Abschreibungsmethoden (4) Festlegungen zur Nutzungsdauer und zum hieraus abgeleiteten Abschreibungssatz Alle diese Festlegungen sind in periodischen Abständen auf ihre Aktualität hin zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Überblick über die Methoden der planmäßigen Abschreibung:
1 Reproduktion u.a.
29
30
1 Reproduktion
u.a.
Bestimmung der Nutzungsdauer im Rahmen bilanziell/steuerlicher Abschreibungen: Nutzungsdauer: allgemein eine Zeitgröße, die die Dauer der Nutzung des Betriebsmittels im Produktionsprozeß charakterisiert Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer: Zeitraum, in dem gleichartige Betriebsmittel unter für sie typischen Nutzungsbedingungen bei Durchführung wirtschaftlich zweckmäßiger Instandhaltung im Durchschnitt mit optimaler Wirtschaftlichkeit genutzt werden können. Die betriebsgewöhnliche ND ist die Grundlage für die Ermittlung und Festlegung der bilanziell/steuerlichen Abschreibungssätze bei zeitabhängiger Abschreibung der Betriebsmittel. Sie ist festgelegt in amtlichen Abschreibungstabellen (AfA-Tabellen) des Bundesfinanzministeriums (vgl. hierzu die Seiten 37 bis 40). Restnutzungsdauer: Nutzungsdauer, die als rechnerische Größe ermittelt wird aus einer vorgegebenen ND und dem Alter des betreffenden Betriebsmittels.
Erläuterung der Abschreibungsmethoden: Symbole:
Β R
Abschreibungsbasis (AK/HK) Restwert am Ende der Nutzungsdauer
ND
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (Abschreibungszeitraum)
A|
Abschreibungsbetrag des Jahres i
RW,
Restbuchwert am Ende des Jahres i (nach Abschreibung)
a
Abschreibungssatz in % pro Jahr
(1) Zeitabhängig - lineare Abschreibung
(2) Zeitabhängig degressive Abschreibung a) arithmetisch - degressiv (digital) B-R
B-R ND \ ND (l + ND) · —— 2
t
Aj = D · (ND - i + l) D -
Degressionsbetrag der Abschreibungsbeträge pro Jahr
1 Reproduktion
u.a.
31
b) geometrisch - degressiv
i-NDl— Β
•100
A: = Α: , · j 1 - — Ι 1-1 1 IOOJ
=
RW,=RWM '
·
\
100,
(3) Zeitabhängig progressive Abschreibung a) arithmetisch - progressiv Umkehrung der arithmetisch - degressiven Methode b) geometrisch - progressiv Umkehrung der geometrisch - degressiven Methode
(4) Mengenabhängige Abschreibung (Leistungsabschreibung) a) mengenabhängig - lineare Abschreibung
B-R c = U5—
A ^ c - Q i
i Q i i=l Qi
Leistung des Jahres i [ME/a]
Beispiel für eine solche Mengenabschreibung ist die Tonnenabschreibung des Anlagegutes Grubengebäude/Grubenaufschluß (GA) im Bergbau:
c =
G A K (HK für GA)
L - industriell nutzbarer Lagerstätteninhalt
b) mengenabhängig - degressive Abschreibung Es werden zu Beginn der Nutzung anfallende Mengen mit einem höheren Abschreibungssatz (Reaktivierungsfaktor), am Ende der Nutzung anfallende Mengen mit einem niedrigeren Abschreibungssatz belastet.
32
1 Reproduktion u.a. Kostenverläufe bei unterschiedlicher Mengenabschreibung im Bergbau
Ε; Κ [DM/a] '
Kosten bei mengenabhängig linearer Abschreibung
'
R
R
Kosten bei mengenabhängig degressiver Abschreibung
Lagerstättenausbringen
Vorzüge: - Ausgleich steigender Gewinnungskosten und fallender Erlöse infolge sich mit dem Abbaufortschritt verschlechternder Lagerstättenbedingungen - Risikovorbeuge - Steuerstundungswirkung - Erweiterung der bauwürdigen Vorratsbasis nach dem Rentabilitätsprinzip
Beispiel zur Anwendung der zeitabhängigen Abschreibungsmethoden: (1)
Gegeben:
Gesucht:
AK (= B)
90.000 DM
ND
5 Jahre
R
30.000 DM
Abschreibungsbeträge und Entwicklung der Restbuchwerte nach der linearen und den degressiven Abschreibungsmethoden
a) linear:
a =--100 = 20%/a
A; = (90.000 DM-30.000 DM) · 0,2 = 12.000 D M / a
b) arithmetisch - degressiv (digital)
D=
90.000 DM - 30.000 DM ξ = 4.000 DM (1 + 5)· τ
33
/ Reproduktion u.a.
c) geometrisch - degressiv
a
(
=
J 30.000 DM Μ L · \ 90.000 DM
"100 = 19,73 %/a
Zusammenfassung der A, und RW, Methode -»
(2)
linear
arithmetisch - degressiv
geometrisch - degressiv
Jahr Ϊ
Ai
RWj
Ai
RWj
1
12.000
78.000
20.000
70.000
17.753
72.247
2
12.000
66.000
16.000
54.000
14.251
57.996
3
12.000
54.000
12.000
42.000
11.440
46.556
4
12.000
42.000
8.000
34.000
9.183
37.373
5
12.000
30.000
4.000
30.000
7.373
30.000
Gegeben:
AK (= B)
90.000 DM
ND
5 Jahre
R Gesucht:
RWj
Ai
0DM
Abschreibungsbeträge und Entwicklung der Restbuchwerte nach den verschiedenen Abschreibungsmethoden
a) linear: 1 a = --100 = 20%/a
Ai = 90.000 DM · 0,2 = 18.000 D M / a
b) arithmetisch - degressiv (digital)
D =
90.000 DM ξ - = 6.000 D M (1 + 5 ) · ^
2
c) geometrisch - degressiv
,
Μ
1 DM
V90 000 DM =
8 9
'
7 9 % / a
ist nicht zulässig
->
R = 1 DM als Erinnerungswert in der Bilanz bei einem Restwert = 0
a = 30 %/a
34
1 Reproduktion
u.a.
Z u s a m m e n f a s s u n g der A, und R W ,
Jahr
arithmetisch - degressiv
linear
M e t h o d e -» l
RWj
geometrisch - degressiv RWj
Ai
RWj
A,
1
18.000
72.000
30.000
60.000
27.000
63.000
2
18.000
54.000
24.000
36.000
18.900
44.100
3
18.000
36.000
18.000
18.000
14.700 *
29.400
4
18.000
18.000
12.000
6.000
14.700
14.700
5
18.000
0
6.000
0
14.700
0
A,
Übergang zu linearer Abschreibung, weil 30 % von 44.100 DM kleiner als 1/3 von 44.100 DM (Verteilung des Restwertes Ende der Periode 2 auf die Restnutzungsdauer von 3 a)
Ü b e r s i c h t über die erforderlichen Abschreibungssätze bei geometrisch - degressiver A b s c h r e i b u n g u n d angestrebtem Restwert nach A b l a u f der N u t z u n g s d a u e r
Restwert in % der AK/HK
Abschreibungsdauer in Jahren 5
10
12
15
20
25
30
1
60,19
36,90
31,87
26,44
20,57
16,82
14,23
2
54,27
32,38
27,82
22,96
17,77
14,49
12,23
3
50,41
29,58
25,34
20,85
16,08
13,09
11,03
4
47,47
27,52
23,53
19,31
14,87
12,08
10,17
5
45,07
25,89
22,09
18,10
13,91
11,29
9,50
6
43,03
24,52
20,90
17,10
13,12
10,64
8,95
7
41,25
23,35
19,88
16,25
12,45
10,09
8,48
8
39,66
22,32
18,98
15,50
11,86
9,61
8,07
9
38,22
21,40
18,18
14,83
11,34
9,18
7,71
10
36,90
20,57
17,46
14,23
10,87
8,80
7,39
I Reproduktion
u.a.
35
Entwicklung des Gewinns in Abhängigkeit von der Abschreibungsmethode
(T) (2)
Anlagenbezogene Kosten ohne Abschreibungen Deckungsbeitrag (Abschreibung und Gewinn) F, muß gleich F 2 sein !
Steuerstundungswirkung vorgezogener Abschreibungen Abschreibungen bestimmen den Gewinn als Bemessungsgrundlage der Steuer mit. Werden Abschreibungen in frühere Perioden vorgezogen (z.B. durch degressive Abschreibung), führt dies zu einem geringeren steuerlichen Gewinn und damit zu einer niedrigeren Steuerzahlung in den früheren Perioden und zu einer höheren Steuerzahlung in den späteren Perioden. Bei proportionalem Steuersatz bleibt die Summe der Steuerzahlungen über alle Perioden konstant, die Steuerzahlung wird durch die Vorziehung der Abschreibungen zinslos gestundet. Bei progressivem Steuersatz kann je nach zeitlicher Verteilung der Deckungsbeiträge und der steuerlichen Gewinne in den einzelnen Perioden wegen der Progression eine Erhöhung oder Verminderung der Summe der Steuerzahlungen eintreten, die dann den Steuerstundungseffekt verstärkt oder mindert. Übergang von geometrisch - degressiver Abschreibung auf lineare Abschreibung Es ist wegen der Steuerstundung steuerlich vorteilhaft, von der geometrisch-degressiven Abschreibung auf die lineare Abschreibung überzugehen, wenn die lineare Abschreibung des noch abzuschreibenden Betrages (Buchwert - angestrebter Restwert am Ende der ND) über die Restnutzungsdauer höhere Abschreibungsbeträge ergibt, als die geometrischdegressive Abschreibung.
36
I Reproduktion
u.a.
Dieser Übergang erfolgt generell nur in Fällen, in denen der nach der allgemeinen Formel berechnete geometrisch-degressive Abschreibungssatz nicht zulässig ist (d. h. mehr als das dreifache des bei linearer Abschreibung zulässigen Abschreibungssatzes oder mehr als 30 % beträgt). Gleichzeitig ist dann der Übergang auch notwendig, um den Vermögensgegenstand am Ende des Abschreibungszeitraumes planmäßig auf den geforderten Restwert abzuschreiben. Regel:
Der Übergang zu linearer Abschreibung erfolgt in dem Geschäftsjahr, zu dessen Beginn erstmals die Bedingung Restnutzungsdauer
öffentliches Kontrollinteresse
Sicherstellung der Reproduktionsfähigkeit des Unternehmens, Preiskalkulation, Ermittlung in der Kostenrechnung, internes Rechnungswesen —» kein öffentliches Kontrollinteresse
Abschreibungsbasis
Anschaffungswertprinzip —> AK/HK - Restveräußerungserlös
Wiederbeschaffungswertprinzip —» aktuelle oder künftige Wiederbeschaffungswerte
Höhe der Abschreibungen
Summe der Abschreibungen entspricht maximal dem Anschaffungswert
Summe der Abschreibungen sollte gleich dem Wiederbeschaffungswert sein
Festlegung der Nutzungsdauer
durch bilanz- und steuerpolitische Gesichtspunkte festgelegt (AfA-Tabellen)
durch interne wirtschaftliche Gesichtspunkte (wirtschaftl. ND) bestimmt
vorrangige Methoden
- zeitabhängig degressiv - zeitabhängig linear - steuerliche Sonderabschreibungen
- zeitabhängig linear - Mengenabschreibung
betriebswirtsch. Prinzip
nominale Vermögenserhaltung
Substanzerhaltung
/ Reproduktion u.a.
Auszug aus den „Amtlichen Abschreibungstabellen" TEIL 1 Allgemeines A.
Erläuterungen zu den vom Bundesministerium der Finanzen herausgegebenen AfA-Tabellen und zur Ermittlung der Absetzungen für Abnutzung
1. Aufstellung und Veröffentlichung der AfA-Tabellen Im Interesse der Gleichmäßigkeit der Besteuerung und der Rationalisierung der Verwaltung werden vom Bundesministerium der Finanzen in Zusammenarbeit mit den obersten Finanzbehörden der Länder und unter Mitwirkung der zuständigen Fachverbände Abschreibungstabellen aufgestellt. Sie geben der Wirtschaft, ihren Beratern und der Verwaltung Hinweise über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (§ 7 EStG) von Anlagegütern in rd. 100 Wirtschaftszweigen. Obwohl keine bindende Rechtsnorm, werden die in ihnen festgelegten Abschreibungssätze von Rechtsprechung, Wirtschaft und Verwaltung allgemein anerkannt, weil sich in den AfA-Tabellen ein in der Praxis gewonnenes umfangreiches Fachwissen widerspiegelt.
2. Inhalt und Gliederung der AfA-Tabellen Für Anlagegüter, aus deren Einsatz sich in den verschiedenen Wirtschaftszweigen bestimmte Rückschlüsse auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer ergeben, werden in den amtlichen AfA-Tabellen Nutzungszeiten und die entsprechenden linearen Abschreibungssätze festgelegt. Die AfA-Tabellen sind numerisch sortiert. Neu veröffentlichte Tabellen werden der bisherigen Sammlung daher numerisch fortlaufend angefügt.
3. Unterteilung der AfA-Tabellen nach dem Verwendungszweck der Anlagegüter Wegen der unterschiedlichen Verwendung der Anlagegüter sind die Tabellen in die AfA-Tabelle für verschiedene Wirtschaftszweige - die Branchentabellen und die AfA-Tabelle für die allgemein verwendbaren Anlagegüter (AfA-av) - die nicht branchengebundene Tabelle unterteilt. Die Branchentabellen enthalten die Anlagegüter, deren Nutzungszeiten von den unterschiedlichen Einsatzbedingungen in den jeweiligen Wirtschaftszweigen abhängen. In der nicht branchengebundenen Tabelle sind solche Anlagegüter aufgeführt, deren Nutzungsdauer grundsätzlich von der Verwendung in den verschiedenen Wirtschaftszwei-
37
38
1 Reproduktion
u.a.
gen unabhängig ist. Das schließt aber nicht aus, daß diese Anlagegüter in der gleichen Ausführung und in der gleichen Art in einzelnen Wirtschaftszweigen unter branchentypischen Bedingungen genutzt werden. Ihre Aufnahme mit im wesentlichen gleicher Beschreibung und Nutzungsdauer hätte zu einer unübersichtlichen Ausweitung der einzelnen Tabellen geführt. Aus diesem Grund sind sie in einer besonderen Tabelle, nämlich der für allgemein verwendbare Anlagegüter (AfA-av), zusammengefaßt worden. Dienen Anlagegüter, die nicht in der branchengebundenen Tabelle zu finden sind, in einzelnen Wirtschaftszweigen dem betrieblichen Hauptzweck und sind dort branchengebunden, so kann durch stärkere Beanspruchung eine kürzere Nutzungsdauer als im Normalfall eintreten. Soweit dies der Fall ist, sind sie unter Anpassung an die besonderen Verhältnisse auch in der Tabelle für den betreffenden Wirtschaftszweig aufgeführt. Die lange Zeit strittig gebliebene Frage, ob für ein Anlagegut, das sowohl in der nicht branchengebundenen Tabelle als auch in der Branchentabelle aufgeführt ist, die in der nicht branchengebundenen Tabelle angegebene kürzere Nutzungsdauer angewendet werden kann, wenn die Branchentabelle eine längere Nutzungsdauer vorsieht, ist inzwischen verneint worden. Nach § 7 EStG sind für die Bemessung der Absetzungen für Abnutzung allein die betriebsindividuellen Verhältnisse maßgebend. Bei der Festlegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer eines Anlageguts muß daher vorrangig von den Branchentabellen ausgegangen werden, ohne Rücksicht darauf, ob sie gegenüber der nicht branchengebundenen Tabelle kürzere oder längere Nutzungszeiten ausweisen. Die Ziffer 1 (Teil III D) der allgemeinen Vorbemerkungen für die AfA-Tabellen soll sicherstellen, daß bei Anlagegütern, die in der nicht branchengebundenen Tabelle und in einer oder auch in mehreren anderen Branchentabellen enthalten sind, die branchengebundene Nutzungsdauer vorgeht, soweit nicht betriebseigentümliche Umstände die Annahme einer in der nicht branchengebundenen Tabelle vorgesehenen kürzeren Nutzungsdauer rechtfertigen. 4. Unabhängigkeit der AfA-Tabellen von der Abschreibungsmethode Die Frage der Abschreibungsmethode (linear, degressiv oder nach einer anderen Methode) wird durch die AfA-Tabellen nicht berührt und ist nach § 7 EStG zu entscheiden. 5. Ermittlung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer Die Ermittlungen über die durchschnittliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens werden vom Bundesministerium der Finanzen in Zusammenarbeit mit den Oberfinanzdirektionen durchgeführt, die als Haupt- und Nebenorte für bestimmte Wirtschaftszweige über eingehende Erfahrungen hinsichtlich der wirtschaftlichen und steuerrechtlichen Verhältnisse und Besonderheiten dieser Wirtschaftszweige verfügen. Bei den Ermittlungen über die durchschnittliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Anlagegüter und die Aufstellung der Branchentabellen wird den Fachverbänden der Wirtschaft in jedem Fall Gelegenheit zur Mitwirkung gegeben. Die Nutzungsdauer ist unter Berücksichtigung der technischen und wirtschaftlichen Abnutzung als Durchschnittssatz für den unter üblichen Bedingungen in einer Schicht arbeitenden Betrieb ermittelt. Dabei sind auch die im Zeitpunkt der Tabellenaufstellung vorliegenden technischen und wirtschaftlichen Verhältnisse beachtet worden. Die Ermittlungen werden bei Unternehmen aller Betriebsgrößen durchgeführt.
1 Reproduktion
u.a.
Für neuentwickelte und erst kurz auf dem Markt befindliche Maschinen, Geräte usw., deren Aufnahme in eine Tabelle dringend erforderlich erscheint, kann die Bemessung der Nutzungsdauer nur im Wege vorsichtiger Schätzung erfolgen. In der Mehrzahl dieser Fälle sind Wirtschaft und Finanzverwaltung bisher aber übereingekommen, von der Aufnahme in eine Tabelle so lange abzusehen, bis ausreichende Erfahrungen über die Nutzungsdauer dieser Anlagegüter vorliegen. Bis zur Einbeziehung eines derartigen Anlageguts in die betreffende Tabelle sind die Betriebe gehalten, die voraussichtliche Nutzungsdauer unter Berücksichtigung aller technischen und wirtschaftlichen Umstände des einzelnen Falles zu schätzen. Erwartungen hinsichtlich der künftigen technischen, insbesondere aber der künftigen wirtschaftlichen Nutzungsdauer eines Anlageguts, für die keine konkreten nachprüfbaren Anhaltspunkte gegeben sind, können bei der Bemessung der Absetzungen für Abnutzung nicht berücksichtigt werden.
6. Schichtzuschläge In verschiedenen Wirtschaftszweigen ist es branchenüblich, die Anlagegüter in mehr als einer Schicht einzusetzen (Schichtunabhängigkeit). Durch die mehrschichtige Nutzung werden die Anlagegüter meist stärker als im Normalfall beansprucht, was naturgemäß zu einer Herabsetzung der Lebensdauer führt. Dieser erhöhte Wertverzehr ist bereits bei der Ermittlung der Nutzungsdauer zu berücksichtigen. Zur Klarstellung und Vermeidung späterer Streitigkeiten hat der Herausgeber der AfA-Tabellen in den Tabellen für diese Wirtschaftszweige - unter Buchstabe b) „Besondere Vorbemerkungen" - ggf. einen entsprechenden Hinweis aufgenommen. Dadurch soll eindeutig zum Ausdruck kommen, daß für schichtunabhängig eingesetzte Anlagegüter Mehrschichtzuschläge nicht mehr angesetzt werden können. Betriebe, die ihre beweglichen und schichtabhängigen Anlagegüter mehrschichtig nutzen, können nach Ziffer 5 der allgemeinen Vorbemerkungen zu den AfA-Tabellen die linearen AfA-Sätze, die den Nutzungsdauern entsprechen, bei ganzjähriger Mehrschichtnutzung um 25 bzw. 50 v.H. erhöhen. Nicht in Betracht kommt hingegen eine Kürzung der Nutzungsdauer um diese Vom-Hundert-Sätze. Mehrschichtzuschläge kommen für unbewegliche Anlagegüter nicht in Betracht.
7. Abweichungen von der Nutzungsdauer der Tabelle bei Vorliegen besonderer Verhältnisse Die in den AfA-Tabellen enthaltenen AfA-Sätze sind Richtwerte. Soweit im Einzelfall besondere Umstände vorliegen und dies entsprechend begründet wird, kann von den in den Tabellen enthaltenen Werten sowohl nach unten als auch nach oben abgewichen werden. 8. Berücksichtigung besonderer Verhältnisse bei der Ermittlung der Nutzungsdauer Wenn in einem Wirtschaftszweig beim Einsatz der Anlagegüter vom Normalfall abweichende Verhältnisse und Bedingungen, wie z.B. Einfluß von aggressiven Flüssigkeiten oder Stoffen, Hitze- und Kälteeinwirkungen, außergewöhnliche Beanspruchungen, die
39
40
1 Reproduktion
u.a.
zwangsläufig zu einem erhöhten Substanzverbrauch führen und damit eine Verkürzung asr Lebensdauer begründen, branchenüblich sind, ist dies schon bei der Ermittlung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zu berücksichtigen. Wie bei der Schichtunabhängigkeit hat auch in diesen Fällen der Herausgeber der AfA-Tabellen, um spätere Einwendungen von vornherein auszuschließen, in den Tabellen unter „Besondere Vorbemerkungen" einen entsprechenden Zusatz aufgenommen.
9. Anwendung der AfA-Tabelle für die allgemein verwendbaren („AfA-av") im außerbetrieblichen Bereich
Anlagegüter
Nach § 9 Abs. 1 Nr. 7 EStG gehören zu den Werbungskosten die Absetzungen für Abnutzung nach § 7 Abs. 1 EStG. Die Vorschrift des § 7 Abs. 1 EStG und die dazu ergangenen Verwaltungsanweisungen gelten somit auch bei den Einkünften im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 4 bis 7 EStG. Nach Auffassung der Finanzverwaltung bestehen deshalb keine Bedenken, die AfA-Tabelle „AfA-av" im außerbetrieblichen Bereich - bei den Überschußeinkünften des § 2 Abs. 1 Nr. 4 bis 7 EStG - entsprechend anzuwenden.
10. Absetzungen für außergewöhnliche Abnutzung Tritt eine außergewöhnliche technische oder wirtschaftliche Abnutzung ein, so kann dies durch Ansatz erhöhter Absetzungen berücksichtigt werden, eine erhöhte Absetzung ist berechtigt, wenn a) durch besondere Umstände ein gegenüber der normalen Abnutzung erhöhter Wertverzehr eintritt - außergewöhnliche technische Abnutzung - (z.B. durch vorübergehende mehrschichtige Nutzung, Beschädigung oder Zerstörung, sonstige Naturereignisse wie Brand, Bergschäden, Sturm, Hochwasser) oder b) die wirtschaftliche Nutzbarkeit eines Anlageguts durch außergewöhnliche Umstände gesunken ist - außergewöhnliche wirtschaftliche Abnutzung - (z.B. durch Unrentabilität einer Maschine infolge Neuentwicklungen, Wandel der Kundenansprüche, plötzlichen Modewechsel, Verlust eines Absatzgebietes durch politische Verwicklungen). Die Höhe der Absetzungen für außergewöhnliche Abnutzung richtet sich nach den Verhältnissen des Einzelfalls. Sie sind nur zulässig, wenn das betreffende Anlagegut linear abgeschrieben wird.
11. Geltungsbereich der AfA-Tabellen Die zeitliche Gültigkeit der AfA-Tabellen richtet sich nach dem auf der Tabellentitelseite angegebenen Tabellenabschluß. Er ist i.d.R. abhängig vom Eingang des zugrundeliegenden Verbandsantrags. Eine rückwirkende Anwendung der AfA-Tabellen kommt nicht in Betracht, weil nicht von der Gleichartigkeit der vor und nach dem Tabellenabschluß angeschafften oder hergestellten Anlagegüter ausgegangen wird.
1 Reproduktion u.a.
41
1.7.3 Außerplanmäßige und Sonderabschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen: - sind Reaktionen auf außergewöhnlichen, den Wert des Betriebsmittels über das gewöhnliche Maß hinaus mindernden Verschleiß (materieller oder moralischer Art) - Folge von Havarien, Katastrophen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Veränderungen
Sonderabschreibungen: - Abschreibungen,
die aus bestimmten
politischen Gründen
(Wettbewerbsförderung,
Umweltschutz, Regionalförderung ...) zulässig sind und zu Steuervergünstigungen führen - unabhängig vom Verschleiß - dürfen nur in der Steuerbilanz ausgewiesen werden, da sie nicht den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen, sind aber unter kalkulatorischen Gesichtspunkten (Steuerbemessung) entscheidungsrelevant
Auswahl wichtiger Sonderabschreibungsmöglichkeiten:
a) Umweltschutzinvestitionen (§ 7d EStG) - im Jahr der Anschaffung/Herstellung dürfen bis zu 60 %, in den Jahren 2 bis 5 jeweils bis zu 10 % abgeschrieben werden - Sonderabschreibungsmöglichkeit bereits auf Anzahlung bzw. Teile der HK
b) Sonderabschreibungen
zur
Förderung
kleiner
und
mittelständischer
Betriebe
(§ 7g EStG) - im Jahr der Anschaffung/Herstellung und den 4 darauffolgenden Jahren dürfen neben den normalen Abschreibungen bis zu insgesamt 20 % der AK/HK zusätzlich abgeschrieben werden (Vorziehung) - unter bestimmten Bedingungen ist die Bildung einer Rücklage für zukünftige (beabsichtigte) Investitionen bis zur Höhe von 50 % der künftigen A K / H K zulässig (Ansparabschreibungen)
42
1 Reproduktion
u.a.
c) Förderung der N e u e n Bundesländer (ZRFG, bis 1998) - im Jahr der Anschaffung/Herstellung und d e n 4 d a r a u f f o l g e n d e n Jahren d ü r f e n bis zu insgesamt 50 % der A K / H K zusätzlich zur linearen Abschreibung abgeschrieben werden (Vorziehung) - Sonderabschreibungsmöglichkeit bereits auf A n z a h l u n g b z w . Teile der H K
d) B a u m a ß n a h m e n an Gebäuden in Sanierungsgebieten und städtebaulichen
Entwick-
lungsbereichen - d ü r f e n über 10 Jahre linear abgeschrieben werden
1.7.4 Der Reproduktions- / Kapazitätserweiterungseffekt der Abschreibungen W e r d e n dem U n t e r n e h m e n über die Erlöse die Abschreibungen wieder z u g e f ü h r t (die Abschreibungen w e r d e n 'realisiert') und die so verfügbaren Mittel (Amortisationen) sofort in neue Anlagen investiert, führt dies zu einer Erweiterung der
materiell-technischen
Produktionsbasis u n d damit zu erweiterter Reproduktion. Genauer gesagt erhöht sich die v e r f ü g b a r e Periodenkapazität, die Totalkapazität der Anlagen wird nicht erweitert.
Periodenkapazität:
das in einer bestimmten Zeiteinheit (Stunde, Monat, Jahr) verfügbare Produktionsvolumen [ME/ZE]
Totalkapazität:
Produktionsvolumen, das ein Betriebsmittel bis zum Ende seiner Lebensdauer insgesamt noch abgeben kann [ME]
Der R e p r o d u k t i o n s e f f e k t hat seinen Ursprung im zeitlichen Unterschied zwischen der Erwirtschaftung finanzieller Mittel für den Ersatz der Produktionsanlagen und Zeitpunkt der V e r w e n d u n g dieser Mittel f ü r Ersatzinvestitionen.
dem
1 Reproduktion
u.a.
43
Zahlenbeispiel zum Reproduktionseffekt der Abschreibungen: Maschinenpark mit 5 Maschinen, AK je 10.000 DM, Totalkapazität je 100.000 ME, Periodenkapazität je 20.000 ME/a, Leistungsabschreibung mit 0,10 DM/ME, es wird volle Auslastung der Kapazität angenommen (—» ND = 5 a, A, = 2000 DM/a),
Jahr
Zugang
1
5 1
2
Abgang
Bestand
Nettowert per 1.1.
Periodenkapazität per 1.1.
Abschreibung (Zuführung zu Amortisationsfonds)
Investition (Verwendung Amortisationsfonds)
5
50.000
100.000
10.000
10.000
0
6
50.000
120.000
12.000
10.000
2.000
140.000
14.000
10.000
6.000
160.000
16.000
20.000
2.000
440.000 (200) (+60) (+80) (+100)
200.000
20.000
20.000
2.000
480.000 (100) (+40) (+60) (+80) (+200)
140.000
14.000
10.000
6.000
480.000 (20) (+40) (+60) (+160) (+200)
140.000
14.000
20.000
0
440.000 (20) (+40) (+120) (+160) (+100)
160.000
16.000
10.000
6.000
500.000 (20) (+80) (+120) (+80) (+200)
160.000
16.000
20.000
2.000
440.000 (40) (+80) (+60) (+160) (+100)
Bestand Amortisationsfonds
(40) (+10) 3
7
1
48.000 (30) (+8) (+10)
4
1
8
44.000 (20) (+6) (+8) (+10)
5
2
10
48.000 (10) (+4) (+6) (+8) (+20)
6
2
5
7
48.000 (2) (+4)
(-HS) (+16) (+20)
7
1
1
7
44.000 (2) (+4) (+12) (+16) (+10)
8
2
1
8
50.000 (2) (+8) (+12) (+8) (+20)
9
1
1
8
44.000 (4) (+8) (+6) (+16) (+10)
Totalkapazität per 1.1.
500.000 500.000 (400) (+100) 480.000 (300) (+80) (+100)
44
1 Reproduktion u.a.
1.8
Kapitaldienst und Kapitalkosten
Kapitaldienst: allgemein Aufwand bzw. Zahlungen außerhalb des Warenverkehrs für Tilgung bzw. Rückzahlung und Verzinsung des eingesetzten Kapitals, abhängig von der Art der Finanzierung Eigenkapitalfinanzierung: Kapitaldienst besteht aus Abschreibungen und kalkulatorischen Zinsen (zum Zeitpunkt der Kalkulation nicht zahlungswirksam) Fremdkapitalfinanzierung: Kapitaldienst ergibt sich aus den konkreten vertraglichen Zahlungsvereinbarungen im Kreditvertrag (Tilgungs- und Zinskonditionen)
Kapitalkosten: Kosten für die Beschaffung des eingesetzten Kapitals, ausgedrückt im Zins - implizite Kapitalkosten: treten bei Eigenkapitalfinanzierung in Form von Opportunitätskosten auf, d. h. sie sind Ausdruck der Rendite entgangener alternativer Anlagemöglichkeiten, werden in Form von kalkulatorischen Zinsen berechnet, führen nicht zu Auszahlungen - explizite Kapitalkosten: treten bei Fremdkapitalfinanzierung auf, entsprechen dem effektiven Zins des Kredites, sind abhängig von den Tilgungs- und Zinskonditionen im Kreditvertrag, führen zu Auszahlungen und sind steuerlich abzugsfähig —» der effektive Kapitalbeschaffungszins nach Steuern ist geringer
Wird eine Betrachtung ohne den Hintergrund konkreter
Finanzierungsmöglichkeiten
(Eigen-/Fremdfinanzierung) angestellt, so sind kalkulatorische Zinsen als Kapitalkosten anzusetzen.
Kalkulatorische Zinsen: Basis der Berechnung der kalkulatorischen Zinsen ist die Annahme einer über die Nutzungsdauer der Anlage gleichmäßigen Freisetzung (Wiedererwirtschaftung) des am Anfang gebundenen Kapitals. Hieraus läßt sich eine über die Nutzungsdauer durchschnittliche Kapitalbindung ermitteln, die dann mit dem Kalkulationszins bewertet wird. Der Kalkulationszins wird durch die Rendite alternativer Anlagemöglichkeiten bestimmt und kann auch einen bestimmten Risikoanteil enthalten.
1 Reproduktion
u.a.
45
Grafische Darstellung der durchschnittlichen Kapitalbindung
Berechnung: - der Anteil (AK - R) ist zu Beginn voll gebunden und am Ende vollständig freigesetzt, durchschnittlich ergibt sich daher:
AK-R —
- der Anteil R ist über die gesamte Nutzungsdauer gebunden AK-R AK+R —-— +R= -—
- durch Addition ergibt sich:
AK + R Kz = — -
Kalkulatorische Zinsen:
ρ
[DM / aj p:
kalkulatorischer Zinssatz in % p.a.
Effektive Kapitalbeschaffungszinsen für Fremdkapital Zu finanzmathematischen bzw. investitionstheoretischen Grundlagen der folgenden Inhalte siehe Kapitel 5 ! Effektive Kapitalbeschaffungszinsen für Fremdkapital bestimmen sich aus dem Nominalzins in % p.a., dem Damnum und den Zahlungsintervallen (monatlich, jährlich) als interner Zinsfuß der Zahlungsreihe. Damnum:
Unterschiedsbetrag zwischen dem Auszahlungsbetrag und dem rückzuzahlenden Betrag (der Forderung des Kreditgebers), Agio:
Aufschlag
Disagio: Abschlag Ist kein Damnum vorgesehen, entspricht bei jährlicher Tilgung der Nominalzins dem Effektivzins.
46
1 Reproduktion u.a.
Beispiele für verschiedene Kreditkonditionen/Tilgungspläne: Zur Finanzierung einer Anlageninvestition mit einer Nutzungsdauer von 5 Jahren ist ein Kapitalbedarf in Höhe von 5 Mio. DM zu decken. Im Rahmen des aufzunehmenden Kredites stehen alternative Auszahlungs- und Tilgungskonditionen zur Auswahl: 1.
Nominalzins 11 % p.a., Auszahlung zu 100 %, über die Laufzeit sind nur die Zinsen zu zahlen, Tilgung erfolgt am Ende der Nutzungsdauer
2.
Nominalzins 12 % p.a., Auszahlung mit einem Agio von 200.000 DM, Tilgung in jährlich gleichbleibenden Raten zuzüglich der anfallenden Zinsen
3.
Nominalzins 10 % p.a., Auszahlung mit einem Disagio von 4 % des Schuldbetrages, Tilgung in gleichbleibenden Annuitäten (Annuitätendarlehen)
Variante 1 Periode
Tilgung
Zins
Zahlung
Restschuld
am Ende der Periode
nach Tilgung der Periode
0 1
550.000
5.000.000 -550.000
5.000.000 5.000.000
2 3
550.000 550.000
-550.000 -550.000
5.000.000
4 5
550.000
-550.000
5.000.000
550.000
-5.550.000
5.000.000 0
5.000.000
2.750.000
Summe
5.000.000
I Z F = 11 %
Variante 2 Periode
Tilgung
Zins
Zahlung
Restschuld
am Ende der Periode
nach Tilgung der Periode
0 1 2
5.000.000
4.800.000
960.000 960.000
576.000 460.080
-1.536.000 -1.420.800
3.840.000 2.880.000
3
960.000
345.600
-1.305.600
1.920.000
4 5
960.000
230.400 115.200
-1.190.400 -1.075.200
960.000
960.000 4.800.000
1.728.000
Summe
0 I Z F = 10, 2 7 %
/ Reproduktion u.a.
47
Variante 3 Tilgung
Periode
Zins
Zahlung
Restschuld
am Ende der Periode
nach Tilgung der Periode
5.000.000
0 853.112
1 2
-1.373.945 -1.373.945
3.416.798
341.680 238.453
-1.373.945 -1.373.945
2.384.533 1.249.041
-1.373.945
0
3 4
938.423 1.032.265 1.135.492
5
1.249.041
124.904
5.208.333
1.661.393
Summe
5.208.333 4.355.221
520.833 435.522
IZF = 1 1 , 6 2 %
Der Rückzahlungsbetrag ergibt sich für Variante 3 aus: 5.000.000 DM j 1_
d - Disagio in % des Nennbetrages
1ÖÖ
Der Betrag der jährlich gleichbleibenden Annuitäten wird über den Kapitaldienstfaktor (Kapitalwiedergewinnungsfaktor, Verrentungsfaktor, Annuitätenfaktor) berechnet:
A A Kn = — + — . . . 0 q q2
A A +——r + —q q
=
A
1 1
1
1
Die Summenformel dieser geometrischen Reihe ergibt nach Umstellung:
α" · ία - 1 ) · — — -
A = κ 0
q" - 1
A
-
Annuität
K 0 - Rückzahlungsbetrag (Restschuld zu Beginn) q
- Zinsfaktor (1 + i)
η
- Laufzeit des Kredites
Die Aufteilung der Annuität in Zins- und Tilgungsanteil erfolgt über die Berechnung der Zinsen auf die Restschuld am Beginn einer jeden Periode.
Der interne Zinsfuß (IZF) ist der dem Kapitalwert = 0 zugeordnete Zinsfuß. Er kann exakt nur mittels programmierter Rechner oder manuell durch zeitaufwendige Iterationsverfahren berechnet werden.
48
1 Reproduktion
u.a.
Für eine näherungsweise Berechnung kann der Zusammenhang zwischen dem internen Zinsfuß und dem Kapitalwert genutzt werden. Man ermittelt durch systematisches Probieren zwei Zinssätze, für die der Kapitalwert der Zahlungsreihe nahe Null liegt, jedoch der eine Kapitalwert positiv und der andere negativ ist. Durch Interpolation (regula falsi) oder grafische Lösung erhält man eine Näherung für den internen Zinsfuß.
Für Zahlungsreihen, bei denen während der Laufzeit nur die Zinsen gezahlt werden, d. h. die Tilgung erst am Ende erfolgt, kann näherungsweise folgende Formel angewendet werden:
RB-AB P+•100 IZF = AB
p+ oder
IZF =
RK-AK AK
•100
IZF Ρ RB AB η
- Interner Zinsfuß (Effektivzins) [% p.a.] - Zinszahlung [DM/a] - Rückzahlungsbetrag [DM] - Auszahlungsbetrag [DM] - Laufzeit [a]
ρ - Zinssatz [%/a vom Nominalwert] RK - Rückzahlungskurs [% vom Nominalwert] AK - Auszahlungskurs [% vom Nominalwert]
1.9 Die Nutzungsdauer der Betriebsmittel 1.9.1 Kategorien der Nutzungsdauer Nutzungsdauer: allgemein Zeitgröße, die die Dauer der Nutzung des Betriebsmittels im Produktionsprozeß charakterisiert Technische Nutzungsdauer: Zeitraum, in dem ein Betriebsmittel bis zu seinem völligen materiellen (physischen) Verschleiß (Funktionsuntüchtigkeit) im Produktionsprozeß eingesetzt werden kann Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer: Zeitraum, in dem gleichartige Betriebsmittel unter für sie typischen Nutzungsbedingungen bei Durchführung wirtschaftlich zweckmäßiger Instandhaltung im Durchschnitt mit optimaler Wirtschaftlichkeit genutzt werden können. Die betriebsgewöhnliche ND ist die Grundlage für die Ermittlung und Festlegung der bilanziell/steuerlichen Abschreibungssätze bei zeitabhängiger Abschreibung der Betriebsmittel. Sie ist festgelegt in amtlichen Abschreibungstabellen.
1 Reproduktion u.a.
49
Wirtschaftliche Nutzungsdauer: Zeitraum, in dem ein Betriebsmittel mit optimaler Wirtschaftlichkeit genutzt wird. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer wird in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Zielfunktion in unterschiedlicher Form ermittelt - Kostenoptimale Nutzungsdauer: Nutzungsdauer, bei der die durchschnittlichen Kosten je Zeit- oder Erzeugniseinheit ein Minimum annehmen - Kapitalwertoptimale/Wirkungsgradoptimale ND: Nutzungsdauer, bei der der von der Nutzungsdauer abhängige Kapitalwert bzw. der ökonomische Wirkungsgrad ein Maximum erreicht. - Mindestnutzungsdauer: Nutzungsdauer, bei deren Überschreitung keine wesentlichen Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit erreichbar sind
Restnutzungsdauer: Nutzungsdauer, die als rechnerische Größe ermittelt wird aus einer vorgegebenen ND (z.B. wirtschaftliche Nutzungsdauer, Ersatzzeitpunkt) und dem Alter des betreffenden Betriebsmittels.
Kostenoptimale N D • Mindest-ND
Abschreibungszeitraum
- Kapitalwertoptimale bzw. wirkungsgradoptimale ND
Interne Optimierung des Anlagenlebenszyklus
• optimaler Ersatzzeitpunkt
- optimaler Ersatzzeitpunkt
Variantenentscheid zwischen vorhandener Anlage und einer Ersatzalternative
50
1 Reproduktion
u.a.
1.9.2 Optimierung der Nutzungsdauer bei isolierter Betrachtung Die optimale Nutzungsdauer wird vor allem beeinflußt durch: - die Entwicklung der durchschnittlichen jährlichen Instandhaltungskosten - die Restwerterlösentwicklung (wirkt auf die kalkulatorischen Zinsen und zusammen mit dem Abschreibungszeitraum auf die Abschreibungen) - die Entwicklung der Leistung bzw. der Erlöse - die Entwicklung der jährlichen Abschreibungen als Funktion der Nutzungsdauer
(1) Kostenoptimale Nutzungsdauer bei statischer Betrachtung Dieser Ansatz berücksichtigt die Abschreibungen, die kalkulatorischen Zinsen und die Instandhaltungskosten als Funktion der Nutzungsdauer. Vorgehens weise: es werden für jede Nutzungsdauer die durchschnittlichen Abschreibungen, kalkulatorischen Zinsen und Instandhaltungskosten berechnet, die Nutzungsdauer mit den minimalen durchschnittlichen Kosten ist die optimale. Entsprechende Zielfunktionen sind:
Κ = K A (η) + K z ( n ) + Κ, (η)
k =
Κ Α (η) + Κ ζ (η) + Κ, (η) — , , Q (η)
Κ Α (η) + Κ ζ ( η ) + Κ, (η) Ε (η)
-»
Min
->
Μιη
Min
Κ Α - durchschnittliche jährliche Abschreibungen über die Nutzungsdauer in DM/a K z - durchschnittliche jährliche kalkulatorische Zinsen über die Nutzungsdauer in DM/a Ki - durchschnittliche jährliche Instandhaltungskosten über die Nutzungsdauer in DM/a Q
- durchschnittliche jährliche Leistung über die Nutzungsdauer in ME/a
Ε η
- durchschnittliche jährliche Erlöse über die Nutzungsdauer in DM/a - variable Nutzungsdauer
1 Reproduktion u.a.
1
K A (η) =
(,)-
Κ Κ ζ ( η )
51
Σα. ϊ=1 A K + R
2
"
Q
Ρ 100
=
Σ Ei
η
Σ*., Κ, =
Kostenoptimale Nutzungsdauer bei gleichbleibender Leistung über die ND und degressiv fallenden Restwerterlösen |
a) stetig steigende IH-Kosten
Κ [DM/a]
|
b) IH-Kosten erreichen Sättigung
Κ [DM/a]
opt. ND
ND
Mindest-ND
ND
Kostenoptimale Nutzungsdauer bei sinkender Leistung über die ND und degressiv fallenden Restwerterlösen
|
a) gegenüber oben sinkende Leistung
|
Κ [DM/a]
b) gegenüber oben sinkende Leistung
Κ [DM/a]
opt. ND
ND
—» optimale Nutzungsdauer sinkt
opt. ND
ND
—» aus Mindest-ND wird optimale ND optimale ND sinkt
52
1 Reproduktion
u.a.
Beispiel zur Bestimmung der kostenoptimalen Nutzungsdauer
Gegeben: 1. AK = 200.000 DM 2. Restwerterlösentwicklung:
nach dem 1. Jahr:
100.000 DM
nach dem 2. Jahr:
60.000 DM
nach dem 3. Jahr:
30.000 DM
nach dem 4. Jahr:
10.000 DM
nach dem 5. Jahr:
0 DM
3. Entwicklung der Instandhaltungskosten: a) stetig steigend:
K,
i
= 20.000 DM + 20.000 DM · i
b) mit abnehmender Steigungsrate: K, = 20.000 DM/a + 20.000 DM · i bis zum 3. Jahr, i dann
K, = 80.000 DM/a + 5.000 DM · (i - 3) i
4. Leistungsentwicklung: a) gleichbleibend in Höhe von 1.000 ME/a b) jedes Jahr um 150 ME sinkend
5. Kalkulationszins 10 % p.a.
Variante 1: stetig steigende Instandhaltungskosten, Leistung gleichbleibend Jahr i
KA
Kz
K,
Κ
1
100.000
15.000
40.000
155.000
2
70.000
13.000
50.000
133.000
3
56.667
11.500
60.000
128.167
4
47.500
10.500
70.000
128.000
5
40.000
10.000
80.000
130.000
—» optimale ND 4 a
1 Reproduktion
u.a.
Variante 2: Mit sinkender Rate steigende Instandhaltungskosten, Leistung gleichbleibend Jahr i
KA
Κ
K,
Kz
1
100.000
15.000
40.000
155.000
2
70.000
13.000
50.000
133.000
3
56.667
11.500
60.000
128.167
4
47.500
10.500
66.250
124.250
5
40.000
10.000
71.000
121.000
6
33.333
10.000
75.000
118.333
7
28.571
10.000
78.571
117.142
—> Mindest - ND = 6 a Variante 3: stetig steigende Instandhaltungskosten, Leistung sinkend Jahr i
KA
Kz
K,
Κ
Q
K/Q
1
100.000
15.000
40.000
155.000
1000
155,00
2
70.000
13.000
50.000
133.000
925
143,78
3
56.667
11.500
60.000
128.167
850
150,78
4
47.500
10.500
70.000
128.000
775
165,16
5
40.000
10.000
80.000
130.000
700
185,71
—» Verkürzung der optimalen ND von 4 a (Variante 1) auf 2 a
Variante 4: Mit sinkender Rate steigende Instandhaltungskosten, Leistung sinkend Jahr i
KA
Kz
K,
1
100.000
15.000
40.000
2
70.000
13.000
3
56.667
4
47.500
Κ
Q
K/Q
155.000
1000
155,00
50.000
133.000
925
143,78
11.500
60.000
128.167
850
150,78
10.500
66.250
124.250
775
160,32
—» aus Mindest - ND von 6 a (Variante 2) wird eine optimale ND von 2 a
53
54
/ Reproduktion u.a.
(2) Kostenoptimale Nutzungsdauer bei dynamischer (finanzmathematischer) Betrachtung Dieser Ansatz berücksichtigt zusätzlich zur statischen Betrachtungsweise die Zeitpunkte der Zahlungen. Vorgehensweise: es werden die bei variabler Nutzungsdauer in den jeweiligen Nutzungsperioden erforderlichen Auszahlungen und der erzielbare Restwerterlös auf den Zeitpunkt der Investition abgezinst und in Annuitäten umgerechnet, die Nutzungsdauer mit der minimalen Annuität ist die optimale, Zum Verfahren der Berechnung von Annuitäten siehe Kapitel 5 ! Zielfunktionen: a) falls Leistung (produzierte Menge) und Absatzpreise (Stückerlöse) konstant sind: Min
b) Näherungslösung*, falls Leistung und Absatzpreise sich verändern:
k (n) =
-»
Min
b
- Annuität
q
- Zinsfaktor
I„ Io
- Anfangsinvestition
R„ - Restwerterlös des Jahres η k
- Durchschnittskosten [GE/ME]
Qi - produzierte Menge des Jahres i
Pi
- Stückerlös des Jahres i
Q, - produzierte Menge des Jahres 1
p,
- Stückerlös des Jahres 1
Aj - Auszahlung des Jahres i Mengenindex v
f Q = —L ' Qu
* Näherungslösung, weil der Nenner der Formel nur als arithmetisches Mittel und nicht finanzmathematisch bestimmt wird. Vgl. dazu weiterführend Slaby, D. und Krasselt, R.: Industriebetriebslehre - Investition. R. Oldenbourg Verlag.
1 Reproduktion
u.a.
55
Beispiel einer Berechnung (Ausgangsdaten auf Seite 52)
Variante 1: stetig steigende Instandhaltungskosten, Leistung gleichbleibend
ΛΑ, Ιο + Σ - f i-i q
Rn q"
100.000
236.364
90.909
1,1
160.000
60.000
60.000
285.950
49.587
0,5762
136.190
3
80.000
30.000
346.056
22.539
0,4021
130.091
4
100.000
10.000
414.357
6.830
0,3155
128.563
5
120.000
0
488.868
0
0,2638
128.962
6
140.000
0
567.894
0
0,2296
130.393
Jahr i
Aj = K, ί
1
40.000
2
Κ
KWF
b(n)
—» optimale Nutzungsdauer 4 a
Variante 3: stetig steigende Instandhaltungskosten, Leistung sinkend (Der Betrag im Zähler der Formel kann aus dem vorhergehenden Beispiel übernommen werden)
Jahr i
b(n)
1
Q.-fq i
fQ.·'» η
h
k(n) 160
1
160.000
1,00
1.000
1.000
2
136.190
0.85
850
925
ü
3
130.091
0,70
700
850
185
4
128.563
0,55
550
725
233
—> optimale Nutzungsdauer 2 a
56
I Reproduktion
u.a.
(3) Optimale Nutzungsdauer nach dem Kapitalwertkriterium Bei diesem Ansatz werden alle Ein- und Auszahlungen betrachtet. Vorgehens weise: es werden bei variabler Nutzungsdauer alle jeweils anfallenden PeriodenCash-flows auf den Zeitpunkt der Investition abgezinst und summiert und damit der Kapitalwert berechnet. Die Nutzungsdauer mit dem maximalen Kapitalwert ist die optimale. Zum Verfahren der Berechnung von Kapitalwerten siehe Kapitel 5. Eine umfassende Erläuterung des Verfahrens der Optimierung der Nutzungsdauer nach dem Kapitalwert findet sich in Slaby, D. und Krasselt, R.: Industriebetriebslehre: Investition. R. Oldenbourg Ver-
Tendenzieller Verlauf des Kapitalwertes bei Variation der Nutzungsdauer:
Mindest/ ND
Maximal-
nd\ KW
Zielfunktion: KW(n) = E 0 - A 0 i=l 1
+ ^ 1
E0 - Summenbarwert aller Einzahlungen A0 - Summenbarwert aller Auszahlungen Q - Cash-flow des Jahres i (Q = Ε, - Α;)
-
I0
Max
1 Reproduktion u.a.
57
Alternative Zielfunktion kann der ökonomische Wirkungsgrad sein: En
ηό(η) = — A o
Max
Beispiel einer Berechnung: (Ausgangsdaten auf Seite 52) Es wird vereinfachend angenommen, daß im Beispiel außer den Instandhaltungskosten keine weiteren Auszahlungen entstehen bzw. diese nicht entscheidungsrelevant sind. Variante 1: stetig steigende Instandhaltungskosten, Leistung gleichbleibend, Erlös konstant 150 DM/ME Eo
A0
KW
227.273
236.364
-9.091
309.917
285.950
23.967
395.567
346.056
49.511
10.000
482.310
414.357
67.953
30.000
0
568.618
488.868
79.750
140.000
10.000
0
653.289
567.894
185.395
160.000
- 10.000
0
730.263
649.999
80.264
A, = K,
C;
Jahr i
E,
1
150.000
40.000
110.000
100.000
2
150.000
60.000
90.000
60.000
3
150.000
80.000
70.000
30.000
4
150.000
100.000
50.000
5
150.000
120.000
6
150.000
7
150.000
i
R„
R
(incl. q0
—> optimale Nutzungsdauer 6 a
Variante 3: stetig steigende Instandhaltungskosten, Leistung um 150 ME/a sinkend, Erlös 150 DM/ME, jährlich um 5 DM/ME steigend A , = K,
Jahr i
i
c,
E0
Rn
R
A0
KW
236.364
- 9.091
(incl. ,')
1
150.000
40.000
110.000
100.000
2
131.750
60.000
71.750
60.000
294.835
285.950
| 8.884
3
112.000
80.000
32.000
30.000
351.935
346.056
5.879
4
90.750
100.000
- 9.250
10.000
398.209
414.357
- 16.148
5
68.000
120.000
- 52.000
0
433.601
488.868
-55.266
—» optimale Nutzungsdauer 2 a
227.273
58
1 Reproduktion
u.a.
1.9.3 Bestimmung des optimalen Ersatzzeitpunktes Vergleich der Wirtschaftlichkeit einer bereits in Nutzung befindlichen Anlage mit einer konkreten Ersatzalternative, Voraussetzung ist, daß die Nutzungsdauer der Ersatzalternative selbst vorher optimiert worden ist,
(1) durch Kostenvergleich Kostenvergleich ist eine geeignete Methode, wenn sich die Alternativen bezüglich der Erlöse vollständig identisch verhalten oder (falls keine Erlöse zurechenbar) leistungsgleich sind. Entscheidungsregel:
Ersetze vor der Periode, in der der Kostenzuwachs bei Weiternutzung der alten Anlage (Restwertverzicht, Zinsverzicht auf R,.,, Instandhaltungskosten) erstmals größer wäre, als die durchschnittlichen Kosten der Ersatzalternative bei deren optimaler Nutzungsdauer.
Δ K a | t (i) > Κ neu
AK„ t (i) = R i - i - R .
Ersatz
+
i "TOO
+
K
'i
K w u = K A + K Z + K, =f(n)
Alternativ kann auch die Auszahlungsannuität der Ersatzaltemative bei deren optimaler Nutzungsdauer zum Vergleich herangezogen werden (finanzmathematischer Ansatz). Δ K a l t (i) > b n e u
r
^neu
n
A
i=i q
Ersatz
R
λ
q ,
(q-l)-qn q"-l
Zu beachten ist hierbei, daß bei Lösung des Ersatzzeitpunktproblems in K n e u bzw. bneu jeweils alle Kosten bzw. Auszahlungen einzubeziehen sind, die von den Alternativen in unterschiedlicher Weise beeinflußt werden (entscheidungsrelevant sind).
1 Reproduktion u.a.
59
(2) über den Kapitalwertansatz Der Kapitalwertansatz muß dann genutzt werden, wenn sich die Alternativen hinsichtlich der Einzahlungen unterscheiden. Entscheidungsregel:
Ersetze vor der Periode, in der der zeitlich vergleichbare Kapitalwertzuwachs der vorhandenen Anlage erstmals kleiner wäre als die Zinsen auf den Kapitalwert der Ersatzanlage bei deren optimaler Nutzungsdauer
AKW,„(i) < KWneu· ^
Δ KWalt (i) = C,
Ersatz
- ( R M - R i ) - R,-ry55
K W ^ = - Ι 0 + Σ τ Γ + Τ Γ = « Ό - > Max i=i q 1
Beispiel zur Ermittlung des optimalen Ersatzzeitpunktes Die in Nutzung befindliche Anlage soll dem bisher betrachteten Beispiel entsprechen, und zwar der Variante 1 (stetig steigende Instandhaltungskosten, konstante Leistung) mit einem konstanten Erlös von 150 DM/ME (siehe Seite 57, obere Tabelle). Die Anlage ist bereits 2 Jahre genutzt worden. Für die in ihrer Nutzungsdauer bereits optimierte Ersatzalternative liegen folgende Daten vor: durchschnittliche Kosten
Kneu
=
130.000 DM/a
Auszahlungsannuität
bneu
=
135.000 DM/a
Kapitalwert
KW,^
=
60.000 DM
Nutzungsdauer
η
=
KW ntu · ^_P_ = 60.000 DM · 0,1/a = 100
5a
6.000 DM/a
60
1 Reproduktion
u.a.
Für die in Nutzung befindliche Anlage sind Δ Kal, und Δ KWall zu berechnen:
— 100
K, = A,
E,
ΔΚ.„
AKW all
30.000
6.000
80.000
150.000
116.000
34.000
4
20.000
3.000
100.000
150.000
123.000
27.000
5
10.000
1.000
120.000
150.000
131.000
19.000
6
0
0
140.000
150.000
140.000
10.000
Jahr i
Ri-.-Ri
3
Rn
Optimaler Ersatzzeitpunkt: - nach dem Kriterium der durchschnittlichen Kosten: nach dem 4. Jahr, weil 131.000 DM/a > 130.000 DM/a - nach dem Kriterium der Auszahlungsannuität: nach dem 5. Jahr, weil 140.000 DM/a > 135.000 DM/a - nach dem Kapitalwertkriterium: erst nach dem 6. Jahr, weil 10.000 DM/a > 6.000 DM/a
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
61
2
Die wirtschaftliche Nutzung der Produktionsanlagen und der Produktionskapazität
2.1
Grundlagen und Zielstellung
Zielstellung der Nutzung von Produktionsanlagen muß sein, die verfügbare Kapazität optimal auszulasten. Primäre Steuerungsgröße ist in diesem Zusammenhang die Periodenkapazität, die für maschinelle Produktionseinheiten in allgemeinster Form wie folgt berechnet werden kann:
Q
= ί(ητ.η0) = tK-%
tK
·
Qth-nQ
[ME/a]
- Kalenderzeit (8.760 h/a)
Q th - theoretische Stundenleistung [ME/h] (technisch bestimmt) ητ
- Zeitauslastungskoeffizient
t] q - Leistungsauslastungskoeffizient Der Grad der Nutzung von PA (Betriebsmittel) umfaßt also: - den Grad der zeitlichen (extensiven) Nutzung (Zeitverfügbarkeit) —» η τ - den Grad der leistungsmäßigen (intensiven) Nutzung (Leistungsverfügbarkeit) —> r|Q - den integralen Effekt aus Zeit- und Leistungsverfügbarkeit —» η χ · t]Q
Tl.. =
Nutzungszeit Kalenderzeit
T1Q y
effektive Stundenleistung =
theoretische Stundenleistung
Nutzungszeit (auch Betriebszeit): Zeit, die die Anlage tatsächlich zu Produktionszwecken in Betrieb ist [h/a] effektive Stundenleistung: Leistung, die die Anlage im Durchschnitt tatsächlich abgeben kann Präsenzzeit: der Teil der Kalenderzeit eines Planzeitraumes, der nach Abzug der vor allem durch das Arbeitsregime begründeten planmäßig produktionsfreien Zeiten (z.B. Sonn- und Feiertage, nicht belegte Schichten) für die Produktion maximal zur Disposition steht. Es müssen zumindest Technik und zugehörige Arbeitskräfte im Betrieb verfügbar, jedoch nicht zwingend einsatzbereit sein. Die Präsenzzeit ist damit Obergrenze der nutzbaren Betriebszeit.
62
2 Die wirtschaftliche Nutzung
Wirtschaftliche Primäreffekte höherer Ausnutzung vorhandener Produktionsanlagen: - Verkürzung des Anlagenlebenszyklus, Minderung der Wirkung des moralischen Verschleißes - Leistungssteigerung - höhere ökonomische Wirksamkeit des Anlagevermögens und des Kapitals - Kostensenkung und Steigerung der Arbeitsproduktivität - geringere Inanspruchnahme von Ressourcen und geringere ökologische Belastungen
2.2 Die zeitliche Nutzung der Produktionsanlagen 2.2.1 Konzepte der Gliederung und Planung des Maschinenzeitfonds Grundkonzept:
-
-
Nomineller Maschinenzeitfonds (Kalenderzeit)
t
schichtfreie Zeit, bedingt durch planfreie Samstage, Sonntage und Wochenfeiertage sowie durch das geplante Schichtsystem
ts.
technisch und technologisch bedingte Stillstandszeiten, z.B. infolge der Betriebssicherheit, der Technologie und der planmäßigen Instandhaltung möglicher / dispositiver Maschinenzeitfonds sonstige planbare Stillstandszeiten, z.B. infolge von Kapazitätsdisproportionen und Erfahrungswerten hinsichtlich des Störgeschehens
= geplanter / planbarer Maschinenzeitfonds (Nutzungszeit)
Präsenzzeit und der mögliche / dispositive Maschinenzeitfonds Beziehung zueinander.
ts. t
tss t
tNm stehen in enger
Die Präsenzeit eines Betriebsmittels begrenzt den mögli-
chen / dispositiven Maschinenzeitfonds tNm nach oben.
2 Die wirtschaftliche Nutzung
63
Gliederung der Kalenderzeit unter dem Gesichtspunkt der Analyse der Betriebsmittelnutzung nach Ursachenkomplexen
Gliederung der Kalenderzeit unter dem Gesichtspunkt der Planung der Betriebsmittelnutzung
64
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
Determinierte Stillstands-/Ausfallzeiten: Ausfallzeiten, die bezüglich Zeitpunkt und Umfang festgelegt sind und dementsprechend auch in ihrer absoluten Höhe in die Planung Eingang finden. Stochastische Ausfallzeiten: Ausfallzeiten, die bezüglich Zeitpunkt und Umfang auf der Grundlage statistischer Verteilungen und/oder wahrscheinlichkeitstheoretisch begründeter Vorhersagen nur als Erwartungswerte bestimmt werden können. Stochastische Ausfallzeiten werden durch Störungen verursacht (Störzeiten).
2.2.2 Kenngrößen der zeitlichen Ausnutzung (1)
Grundbeziehungen
auf der Grundlage der Zeitfondsgliederung unter dem Gesichtspunkt der Planung:
Ικ
=
lNm +
Vlm
=
lK
lN
= lNm • l SS
lNP
_
'Ν
"
' s absolut
ts
absolut
tN
t
+
NP
tss
+ t NN
1ΝΝ
(2) K e n n g r ö ß e n d e r zeitlichen Ausnutzung (Zeitquotienten)
—— · lNni
%1
t1T2
Nm
ητ3 =
ητ4
ητ5 =
lK
Einfluß der planmäßigen Stillstände und der Störungen
Einfluß der planmäßigen Stillstände
Einfluß der Störungen
tN Inp. tr
Einfluß der Rüstzeiten
Einfluß der planmäßigen Stillstände, der Störungen und der Rüstzeiten
2 Die wirtschaflliche Nutzung
65
Hieraus folgt: η
τι
=
'
ηΤ5 = ητ2 · τιτ3 • ^
= rixl · ^ ^
Die Bedeutung dieser einzelnen Kenngrößen resultiert aus ihrer spezifischen betriebswirtschaftlichen Aussage und einer hierauf aufbauenden Faktorenanalyse über die Haupteinflußgrößen und Beeinflussungsmöglichkeiten der Betriebsmittelnutzung.
(3) Kenngrößen der Instandhaltungsbedürftigkeit R - Reparaturstand / Instandhaltungsbedürftigkeit
R =
t] — tN
oder
R =
t, — tK
t, - instandhaltungsbedingte Stillstandszeit (planmäßig und durch Störungen)
(4) Kenngrößen der Ausfallwahrscheinlichkeit und der Zuverlässigkeit von Betrachtungseinheiten (BE) Betrachtungseinheiten
können sein Bauelemente,
Baugruppen,
Betriebsmittel
oder
komplexe Produktionsanlagen. Zuverlässigkeit ist die Eigenschaft einer zu Beginn der Nutzung arbeitsfähigen BE, daß sie vorgegebene Funktionen (Anforderungen) unter Einhaltung festgelegter Parameter über ein bestimmtes Zeitintervall erfüllt. Ausfallwahrscheinlichkeit ist die Wahrscheinlichkeit dafür, daß eine zu Beginn der Nutzung arbeitsfähige (den Anforderungen entsprechende) BE in dem festgelegten Zeitintervall ausfällt. Ausfall und Zuverlässigkeit schließen einander aus. Ausfallwahrscheinlichkeit (χ;) einer BE i : ^SS 1 i χ. _— ^SS 1 i —_ ^Nmi 'ni + *SS1 i t s s | j - Störungszeiten der BE i, die ihre Ursache im Ausfall der BE selbst haben
66
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
Zuverlässigkeit (Zf) einer BE; Z, =
«Ni Nmi
= 1-X, = η Τ3
(5) Störkennzahlen Die Störkennzahl ist definiert als Quotient aus durchschnittlicher Stördauer t ss und durchschnittlicher Dauer der Nutzungsphasen t N einer BE über eine festgelegte Zeitperiode: X =
t ss Tt Ν ~
In Abhängigkeit vom störauslösenden Faktor können verschiedene
Störkennzahlen
unterschieden werden, z.B.: „„r, .
SKZ 2 :
SKZ 3 :
t SS - BM t Ν χ2
t SS - AK t Ν t ss - AG t Ν t ss - O/T tN
Diese Betrachtung kann auch auf einzelne Systemelemente einer Systemkette übertragen werden, d.h. 1 ... η sind dann Einzelelemente einer komplexen Produktionsanlage. In Übereinstimmung mit der Theorie der Markowschen Ketten (Störfortpflanzung) wird das Störverhalten einer komplexen Betrachtungseinheit unter dieser Voraussetzung bestimmt durch χ =
η Σλί i=l
Der Zeitquotient η Τ 3 für diese BE kann dann berechnet werden nach
2 Die wirtschaftliche Nutzung
67
Ausfallwahrscheinlichkeit und Störkennzahl stehen zueinander im streng mathematischen Zusammenhang, wobei χ < X weil
χ =
Es gilt:
χ =
tss N
l
+ l
SS
——— tN+tss
„ < χ =
=
Σ t ss Zν j 1 Ν
—
+ i
»ss
=
=
tss N—
l
~ — _1+1
=
7^— 1+ χ
X
Beispiel: X = 0,25 entspricht χ = 0,2
2.2.3 Zeitfondsberechnung für Betriebsmittelsysteme Die in diesem Abschnitt erläuterten Berechnungsverfahren haben ihre mathematische Grundlage in der klassischen Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Erwartungswert
(EW) der Ausfallwahrscheinlichkeit
(x) bei gegebener statistischer
Verteilung des Ausfall Verhaltens:
Pi - prozentuale Häufigkeit der Ausfallwahrscheinlichkeit i Χι - Ausfallwahrscheinlichkeit i
Erwartungswert für χ : EW(x)
=Xxj'Pj
68
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
Beispiel: i
Xj
Pi
*•· Pi
1
0,02
0,12
0,0024
2
0,04
0,28
0,0112
3
0,06
0,35
0,0210
4
0,08
0,15
0,0120
5
0,10
0,08
0,0080
6
0,12
0,02
0,0024
Σ
-
1,00
EW(x) = 0,0570
Grundformen der Verkettung von Systemelementen zu technologischen Systemen: a) Reihenanordung/Kette
aa) direkte technologische Abhängigkeit der Elemente
—> das System arbeitet nur,
wenn alle η Elemente gleichzeitig arbeiten (keine Zwischenlager)
* =
fl·. i=l
Wird die Zeitverfügbarkeit der Elemente durch Störkennzahlen charakterisiert, gilt Z=
1 η i+Zxi i=l
ab) technologische Selbständigkeit der Elemente (mit Zwischenlagern) ζ = Min (z t ... z n )
Wenn Elemente zwar physisch parallel angeordnet sind, jedoch die Funktion jedes dieser Elemente die gemeinsame Voraussetzung für das Arbeiten der folgenden Prozeßstufe darstellt, so lassen sich diese Verkettungen auf eine 'Reihenschaltung' zurückführen.
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
69
b) Parallelanordnung Es werden η Elemente innerhalb einer Prozeßstufe nebeneinander angeordnet.
ba) alle Elemente der Prozeßstufe können die gleiche
Ei
Arbeitsaufgabe erfüllen, sie üben reine Stellvertreterfunktion aus, d.h. sie produzieren genau
E?
dann, wenn ein anderes Element ausgefallen ist (heiße Redundanz) —» das System arbeitet, wenn Ei
mindestens eines der η Teilsysteme arbeitet, es arbeitet immer höchstens ein Element
En
ζ = 1 - Πχ,
bb) die Elemente stellen parallel arbeitende, voneinander unabhängige Einheiten einer Prozeßstufe dar, d.h. es können auch alle η Elemente gleichzeitig in Betrieb sein —> es existieren verschiedene Betriebszustände, Die Zeitverfügbarkeit der Prozeßstufe insgesamt ist dann durch die Summe der Zeitverfügbarkeit der einzelnen Betriebszustände bestimmt. Enthält eine Prozeßstufe η parallel angeordnete Elemente, die auf in Reihe verkettete Prozeßstufen produzieren, und erfüllen diese Elemente nicht nur Redundanzfunktionen, dann ergeben sich für das System 2
n
Betriebszustände unterschiedli-
cher Qualität (incl. Totalausfall).
c) gemischte (vermaschte) Systemstruktur Beispiel:
Prozeßstufe 1
Prozeßstufe 2
Prozeßstufe 3
Prozeßstufe 4
70
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
Die Zuverlässigkeit und damit die Zeitverfügbarkeit muß entsprechend der technologischen Zusammenhänge stufenweise aus den Zuverlässigkeiten der jeweils untergeordneten Prozeßstufen/Elemente ermittelt werden. Nimmt man im Beispiel direkte technologische Abhängigkeit zwischen den Prozeßstufen Ej, E 2 , E 3 und E4, heiße Redundanz der parallelgeschalteten Elemente/Prozeßstufen innerhalb der Prozeßstufen E 2 und E4, sowie direkte technologische Abhängigkeit zwischen den Elementen E 411 und E 412 an, so ergibt sich die Zuverlässigkeit wie folgt: *41
z = ζ,·(ΐ-χ21·χ22)·ζ3·(ΐ-(1-ζ411·ζ412)·χ42) z2
z4
Arbeitsschritte bei der Zeitfondsplanung für Betriebsmittelsysteme
2 Die wirtschaftliche Nutzung
71
Beispiel für eine Zeitfondsberechnung eines Betriebsmittelsystems gegeben: E„ E12 E2 E3 tK = 8.760 h/a
X
Ζ
0,15 0,20 0,05 0,10
0,85 0,80 0,95 0,90
, = 760 h/a
1. Annahme: direkte technologische Abhängigkeit zwischen den Prozeßstufen 1, 2 und 3, E n und Ej2 stellen jeweils Bauteile her, die zeit- und mengensynchron an Prozeßstufe 2 geliefert werden müssen ζ
=
0,85 · 0,80 · 0,95 · 0,90
=
0,5814
tN
=
(8.760 h/a -760 h/a) · 0, 5814
=
4.651 h/a
2. Annahme: wie 1., jedoch erfüllen die Elemente in Prozeßstufe 1 nur Redundanzfunktionen ζ
=
(1 - 0,15 · 0,2) · 0,95 · 0,9
=
0,82935
tN
=
8.000 h/a · 0,82935
=
6.634,8 h/a
3. Annahme: wie 1., jedoch arbeiten die Elemente in Prozeßstufe 1 unabhängig voneinander und gegebenenfalls auch parallel —» es existieren für das Gesamtsystem 4 Betriebszustände unterschiedlicher Qualität: 1. alle Elemente arbeiten 2. nur Ε,, ist ausgefallen 3. nur E i 2 ist ausgefallen 4. das System ist insgesamt ausgefallen
t N , 1/12 tN , 2 tN,, tss
Berechnung der Gesamtzuverlässigkeit: ζ
=
(1 - 0,15 · 0,2) · 0,95 · 0,9
=
0,82935
tN
=
8.000 h/a · 0,82935
=
6.634,8 h/a
ΤΙ
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
Berechnung der Betriebszustände:
t N 11/12
=
8.000 h/a · 0,85 · 0,8 · 0,95 · 0,9
=
4.651,2 h/a
tN12
=
8.000 h/a · 0,15 · 0,8 · 0,95 · 0,9
=
820,8 h/a
tN11
=
8.000 h/a · 0,85 · 0,2 · 0,95 · 0,9
=
1.162,8 h/a
=
6.634,8 h/a
8.000 h/a · (1 - (1 - 0,15 · 0,2) · 0,95 · 0,9) =
1.365,2 h/a
Σ tN
8.000,0 h/a
2.3
Die leistungsmäßige Nutzung der Produktionsanlagen
Inanspruchnahme/Nutzung eines durch technische und konstruktive Parameter
(z.B.
Gefäßvolumen, Arbeitsgeschwindigkeit, Drehzahl) oder erfahrungsstatistisch begrenzten Leistungspotentials
der Arbeitsmittel, zweckmäßig ermittelt in Beziehung zu
einer
theoretischen Stundenleistung (Q th ) oder zu einer durch Erfahrungen festgelegten oberen Grenze (Q 0 ) n
Q
Q
= ^
Q
oder
r| Q - Ausnutzungsgrad von Qtl] oder Q 0 Qe
- effektive oder geplante Stundenleistung in ME/h Nutzungszeit
Berechnung des theoretischen Fördervolumens für Gefaßbagger:
J · η·60 Vth,h = — — — 1.000
J
- Gefäßinhalt [1]
η - Schüttungszahl [min 1 ]
in m 3 /h
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
73
Häufigkeitsverteilung des effektiven Fördervolumens am Beispiel eines Schaufelradbaggers vom Typ SRs 6300
Gegebenenfalls
auftretende
Verteilungen
(Schwankungen)
eines
durchschnittlichen
Leistungsangebotes (z.B. Stunden- oder Minutenleistung) sind bedeutsam, weil in Kapazitätsketten die nachfolgende Prozeßstufe auf die Abnahme der Leistungsspitzen dimensioniert bzw. durch technologische Maßnahmen eine Puffermöglichkeit geschaffen werden muß.
2.4 Produktionskapazität von Produktionsanlagen 2.4.1 Grundlagen Produktionskapazität (PK) ist eine Maßgröße für das Produktionsleistungsvermögen für Produktionseinheiten in einem Zeitraum (Periodenkapazität) , ermittelt unter Berücksichtigung aller dieses Leistungsvermögen beeinflussenden Faktoren, ausgewiesen in Naturaleinheiten. Sie errechnet sich als Produkt aus Zeitfond (ZF) und Leistungsangebot (LA) der Produktionseinheit: PK = ZF · LA
Produktionseinheit (PE) ist im allgemeinen ein gegenstände- oder verfahrensspezialisierter Teil des Produktionsprozesses, der sich durch Arbeitsteilung unter Berücksichtigung spezifischer technischer, technologischer und arbeitsorganisatorischer Merkmale herausgebildet hat.
74
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
Produktionseinheiten können beispielsweise sein: Arbeitskräfte, Maschinen oder Maschinengruppen, Fließstrecken, Fertigungsabschnitte, Anlagen, Betriebsabteilungen. Soweit erforderlich, können Produktionseinheiten zu Betriebsabschnitten zusammengefaßt werden. Die Darstellung der Teilkapazitäten vergleichbarer Erzeugnis- oder Leistungseinheiten ergibt das Kapazitätsprofil des Betriebsabschnittes bzw. des Betriebes. Bei arbeitsmittelbezogener Kapazitätsermittlung wird die Produktionskapazität der P E ermittelt
durch
Multiplikation
des
nutzbaren
Maschinenzeitfonds
(t NP )
mit
der
(erwarteten/geplanten) Maschinenstundenleistung (Qe): PK = Q = t NP · C^ = t K · η χ · Q th · riQ
Engpaß: Produktionseinheit, die das Leistungsvermögen eines Prozesses begrenzt Wichtigster Betriebsabschnitt aus wirtschaftlicher Sicht ist die Produktionseinheit, welche die höchste Belastung des Produktes durch fixen Aufwand (z.B. Fixkosten oder Fixkapital) verursacht. Engpaß und wichtigster Betriebsabschnitt sollten identisch sein. Eine wirtschaftlich optimale Leistungsdimensionierung der Betriebsabschnitte liegt vor, wenn die Fixkostenintensität der technischen Struktur ein Minimum annimmt.
Σ ^
'Qij
Q.
wobei ~~*
Qj = f (Qy , j = l...m) (je nach technologischer Verknüpfung)
Flj
- Fixkostenintensität der Variante i in DM/ME nutzbare Kapazität
k fj .
- Fixkosten (Kapazitätsbereitschaftskosten) der Stufe j bei Variante i in
Qi
DM/a — = DM/ME ME/a
- Nutzbare (erreichbare) Kapazität des technologischen Systems (begrenzt durch den Engpaß) bei Variante i in ME/a
Qij
- Kapazitätsauslegung (Dimensionierung) der Stufe j bei Variante i in ME/a
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
7 5
Beispiel zur wirtschaftlichen Bewertung von Kapazitätsprofilen mit dem Ziel der optimalen Leistungsabstimmung (Dimensionierung) und der Bewertung von Kapazitätsreserven bei in Reihe verketteten Produktionseinheiten: Ein Produktionsbereich besteht aus zwei Produktionseinheiten (PE). Aus dem Produktionsplan resultiert eine geforderte Kapazität von 7.000 ME/a für den Bereich. Es liegen zwei technologische Varianten vor, die den Leistungserfordernissen entsprechen. Für diese Varianten sind folgende Daten ermittelt worden: ΡΕ 1
PE 2
10
1
installierte Kapazität bei Variante 1 in ME/a
10.000
10.000
installierte Kapazität bei Variante 2 in ME/a
9.000
12.000
Fixkosten in
FI, =
fi2 =
DM/a ME/a
= DM/ME
10 DM / ME · 10.000 ME / a + 1 DM / ME · 10.000 ME / a
15,71 D M / M E
7.000 M E / a 10 DM / ME · 9.000 ME / a + 1 DM / ME -12.000 ME / a 7.000 M E / a
= 14,57 D M / M E
I—. I I
verfügbare/nutzbare Produktionskapazität
Ausfall der PE infolge eines Ausfalls der verketteten PE
gg
Ausfall der PE selbst
Reserve/Überdimensionierung
76
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
2.4.2 Kapazitätsberechnung für technologische Systeme / verkettete Betriebsmittel (1) Reihenschaltung von η Produktionseinheiten (PE) bzw. Prozeßstufen a) bei vollständiger technologischer Selbständigkeit der PE Q = Min (Q,... Qn)
Qj
- Kapazität der PE i [ME/a]
Qi = Wj-Qe, b) bei direkter technologischer Abhängigkeit Q = Min (Q C1 ... Q en ) · tNP
Q e . - effektive Stundenleistung der PE i
Q = Min (Qej... Q en ) · tNm · ζ
ζ
- Zuverlässigkeit des Gesamtsystems
c) bei begrenzter technologischer Selbständigkeit unter Berücksichtigung der Intensität der gegenseitigen Beeinflussung der PE, z.B. auf der Grundlage eines Faktors λ zur Bestimmung des Überganges / der Fortpflanzung von Störungen an der Schnittstelle zwischen der PE; und der PE i+1 /
/
1.
^ System bis i+1 ~~ 1 - 1 Π l Η ^i/i+i
\ z
\
'i+l
j '^i/i+l
)
/
Übergangswahrscheinlichkeit für Störungen an der Schnittstelle zwischen der PE, und der PE i + 1
Beispiel :
E, Z, = 0 , 7
Zwischenlager λ
ι/2 = 0 , 1
(θ < λ < l)
E? Z2 = 0,8
Das Zwischenlager soll also 90 % der in E, auftretenden Störungen kompensieren. ζ = (1 - (1 - 0,7) · 0,1) · 0,8 = 0,97 · 0,8 = 0,776 ζ nach Lager
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
77
(2) Parallelschaltung von η unabhängig voneinander arbeitenden Produktionseinheiten (PE) in einer Prozeßstufe
Q= lQi
Q , = Q e . - t Nm
'
z
Zi
i
-
Zuverlässigkeit PE i
(3) Gemischte (vermaschte) Systemstruktur Eine Berechnung muß über die Analyse der einzelnen Betriebszustände erfolgen.
Beispiel:
l
Nm •
PEi E, E21 E22 e3
: 8.000 h/a Zj
0,90 0,80 0,70 0,95
Qei [ME/h] 1.000
800 500 1.200
1. Annahme: es liegt direkte technologische Abhängigkeit zwischen den Prozeßstufen 1, 2 und 3 vor, die Elemente innerhalb der Prozeßstufe 2 arbeiten unabhängig voneinander gegebenenfalls auch parallel: Betriebszustände: 1. alle PE arbeiten 2. in Stufe 2 arbeitet nur E 2I 3. in Stufe 2 arbeitet nur E22 1.:
Q· = Min ( Q v Qe21 + 0e22> 0* 3 ) · tNm · F l · : Q'
2.:
= 1.000 ME/a · 8.000 h/a · 0,9 · 0,8 · 0,7 · 0,95 = 3.830.400 ME/a
Q" = Min(Q e ,.Qe 2 1 .Qe 3 ) · t Nm ·z, · z21 ·x 22 · z 3 Q" = 800 ME/a · 8.000 h/a · 0,9 · 0,8 · 0,3 · 0,95 =
3.:
Q- =
Min(Qe,.Qe22.Qe3)
1.313.280 ME/a
· t Nm ·ζ, ·χ 2 1 ·ζ 2 2 ·ζ 3
Q" = 500 ME/a · 8.000 h/a · 0,9 · 0,2 · 0,7 · 0,95 = Q = Σ =
478.800 ME/a 5.622.480 ME/a
78
2 Die wirtschaftliche
2. Annahme: selbständig Q
Nutzung
wie 1., jedoch sind die Prozeßstufen 1, 2 und 3 jetzt technologisch
= Min ( Q , , Q 2 I Q 3 ) Q, = 1.000 ME/h· 8.000 h/a· 0,9 = 7.200.000 ME/a Q 2 = 800 ME/h · 8.000 h/a · 0,8 + 500 ME/h · 8.000 h/a · 0,7 = 7.920.000 ME/a Q 3 = 1.200 ME/h-8.000 h/a-0,95 = 9.120.000ME/a Q = 7.200.000 ME/a
(Engpaß ist die Stufe 1)
(4) Unterschiedliche zeitliche Verfügbarkeit von Systemelementen Beispiel: PE A Β, B2 C
0,95 0,75 0,70 0,99
tNm I ^ a ]
Qe. [ME/h]
8.000 5.000 7.000 8.000
1.000 800 1.100 1.200
Die planmäßigen Stillstandszeiten tsabsolut der einzelnen Systemelemente und damit die jeweils für die Leistungsplanung zur Disposition stehenden Zeitfonds t BM
sind in der
Praxis z.B. wegen Instandhaltungserfordernissen meist zeitlich unterschiedlich auf die Planungsperiode verteilt. Zur Berechnung der zu erwartenden Produktionskapazität muß dann die Planungsperiode zeitkonkret in Teilabschnitte unterschiedlicher Qualität zerlegt werden. Die Teilabschnitte müssen so definiert werden, daß für deren Dauer eine einheitliche planmäßige Verfügbarkeit der Systemelemente gegeben ist. Die zu erwartende Produktionskapazität der Planungsperiode wird dann als Summe der Kapazitäten der Teilabschnitte ermittelt. Wenn im Beispiel nur das Systemelement B, wegen Generalreparatur im ersten Quartal 2.000 h nicht einsetzbar ist, steht für diese Zeit eine reine Reihenschaltung als technologisches System zur Verfügung (A - B2 - C).
2 Die wirtschaftliche
2.5
Nutzung
79
Wirtschaftlichkeitsfragen der Anlagennutzung
Aus Anlagenausfällen sich ergebende wirtschaftliche Konsequenzen (Quelle: Männel, „Anlagencontrolling", Seite 107):
—>| Verschlechterung der Reparaturbedingungen
höhere Reparaturkosten
80
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
Anlagenwirtschaftlicher Strategiemix zur Reduzierung und Vermeidung von Anlagenausfällen und -ausfallkosten:
r*
ft?
konstruktive Anlagenverbesserung und -Optimierung vor der Nutzung der Anlage
H-)
w Η on Schwachstellenanalyse/ -bekämpfung und -beseitigung vor und während der Nutzung der Anlage
organisatorische und technologische Maßnahmen zur Reduzierung der Anzahl von Anlagenausfällen
ο auf Vermeidung von Ausfällen gerichtete Nutzung V ' / Betrieb
Reduzierung und Vermeidung von Anlagenausfallkosten
rechtzeitiges Aufdecken von Ausfällen und Ausfallursachen (Fehlersuchpläne) /
planmäßig vorbeugende Instandhaltung durch Inspektions- und Wartungsstrategien
Allgemeingültige Grundlagen und Instrumente der wirtschaftlichen Bewertung des Niveaus der Auslastung von Produktionsanlagen sind die Gesetzmäßigkeiten der Leistungs- und Aufwandsdegression und die Deckungsbeitragsrechnung.
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
81
2.5.1 Typische Kosten- (Aufwands-) verlaufe bei unterschiedlichen Formen der Anpassung der Leistung Q Kf k e kv db -
Symbole: Κ - Gesamtkosten [DM/ZE] Ε - Gesamterlöse [DM/ZE] DB - Deckungsbeitrag [DM/ZE] K' - Grenzkosten [DM/ME] E' - Grenzerlös [DM/ME]
Leistung [ME/ZE] Fixkosten [DM/ZE] Stückkosten [DM/ME] Stückerlöse [DM/ME] variable Stückkosten [DM/ME] Stückdeckungsbeitrag [DM/ME]
(1) E r h ö h u n g der Intensität η 0
Q = f07 Q )
Q.
Q2 Q3
Q4
Q = fO?0)
Die Anpassung der Leistung über die Erhöhung von T]Q führt zunächst zu sinkenden Stückkosten (die Gesamtkosten steigen langsamer als die Leistung). Ab einem bestimmten Punkt steigen jedoch die Stückkosten wieder an, und zwar genau dann, wenn die Grenzkosten erstmals größer als die Stückkosten sind (Q 2 ). Wichtige Punkte:
Q, und Q 4 :
Ε = Κ , dazwischen Gewinnzone
Q2 :
K ' = k = kMin
Q3 :
Κ ' = E ' = e —» G ist maximal, da g ' = 0
g ist maximal, da e = konst.
82
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
(2) Erhöhung der Extensität ητ
Die Anpassung der Leistung über die Erhöhung von η τ kann innerhalb bestimmter Grenzen zu konstanten Grenzkosten (variablen Stückkosten) geschehen. Übersteigt η τ jedoch einen bestimmten Grenzwert (hier Q2), so kann die Leistung nur zu steigenden Grenzkosten weiter gesteigert werden.
Wichtige Punkte:
Q,:
Ε = Κ , Beginn der Gewinnzone
Q2:
Beginn des Bereiches mit steigenden Grenzkosten
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
8 3
(3) Quantitative Anpassung
Die Anpassung der Leistung über die Anzahl der Betriebsmittel führt zu einem sprunghaften Verlauf der Gesamtkosten- und Stückkostenfunktionen. Sprünge sind immer dann zu verzeichnen, wenn ein zusätzliches Betriebsmittel und damit ein zusätzlicher Fixkostenblock hinzukommt. Genau an diesen Stellen entsprechen die Grenzkosten den zusätzlichen Fixkosten, sonst den variablen Stückkosten. Wie die variablen Stückkosten verlaufen, hängt von der Art der Anpassung der Leistung innerhalb der Leistungsgrenzen eines Betriebsmittels ab (über η τ oder η ς ). Im Beispiel ist von einer extensiven Anpassung ausgegangen worden (—» kv konstant).
Wichtige Punkte:
Q! und Q 3 :
ein zusätzliches Betriebsmittel wird eingesetzt
Q 2 und Q 4 :
Ε = Κ , jeweils Beginn der Gewinnzone
84
2 Die wirtschaftliche Nutzung
2.5.2 Grundmodell der Deckungsbeitragsrechnung
Erlöse Κ, Ε [DM/ZE]
Deckungsziel Vollkosten
ausgabenwirksame Vollkosten
variable (ausgabenwirksame) Kosten
Q,
Q2
Q3
Q [ME/ZE]
| Plangewinn ] nicht ausgabenwirksame Fixkosten (Abschreibungen, Rückstellungen) ausgabenwirksame Fixkosten variable Kosten \
Deckungsbeitrag i Gewinn (und zugleich Deckungsbeitrag)
K = kv-Q + Kfzw+Kfn.zw.
Wichtige Punkte:
Q,:
E = e-Q
D B = (e - k v ) · Q
die Erlöse decken gerade die variablen Kosten und die ausgabenwirksamen Fixkosten
Q2:
die Erlöse decken die variablen Kosten und alle Fixkosten
Q3:
zusätzliche Deckung (Erwirtschaftung) eines Plangewinnes
2 Die wirtschaftliche
Nutzung
85
2.5.3 Numerische Bestimmung der wirtschaftlichen Effekte höherer Ausnutzung der Betriebsmittel Index 0 - Ausgangssituation
Index 1 - Situation nach Leistungsänderung
(1) Höherer zeitlicher Ausnutzungsgrad η τ At N η·π = η™ + τι κ
=
η™ + δ η τ
(2) Höherer leistungsmäßiger Ausnutzungsgrad ης
η
"C
|£ | ö
Ν
3
Φ π>
u
l l ~σ - ο co
3
3 -C ί =σ -1 CJ)
1) c Φ c
3
Ρ
^ 0)
·§
ϊ
°
ΐ
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3
I ώ
c
O)
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£ Λ
° (Λ
m
c
ζ
1 J) CO c Ι ) o - g -Π φ ο c -σ •5 = Ε ä "Ό Φ ω
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Fragen und Übungsaufgaben
187
A 35 Für ein Unternehmen der Zulieferindustrie bestehen verschiedene Varianten des Grades der Automatisierung für den Fertigungsprozeß.
zu besetzende Arbeitsplätze
Investitionsaufwand
1
8 APL
1 , 2 · 106 DM
2
6 APL
2,0 · 10 6 DM
3
4 APL
3,0 · 106 DM
4
2 APL
5,0 · 10 6 DM
5
1 APL
7,0 · 106 DM
Variante
Die Varianten sollen sich bezüglich außerhalb des Investitions- und Personalaufwandes liegenden Einflüsse neutral verhalten. Das Lohnniveau soll 80 TDM/Aka betragen. Vorgesehen ist eine Nutzung der A n l a - ' ge über 50 Wo/a im 2-Schichtregime und 5 d/Wo. Der planbare tatsächliche Arbeitszeitfonds wurde mit 1.600 h/Aka kalkuliert. Die wirtschaftliche ND der Anlage soll 5 Jahre und der Kalkulationszins 10 % p.a. betragen. a) Welche Variante erweist sich für das Unternehmen als die wirtschaftlich günstigste Variante ? Lösen Sie die Aufgabe nach dem Grenznutzenskalkül! b) Welche Entscheidung wird das Unternehmen bei einer möglichen Auslagerung dieser Produktion (z.B. in das Ausland) treffen, wenn an diesem Standort der tatsächliche Arbeitszeitfonds 2.000 h/Aka und das Lohnniveau 50 TDM/Aka beträgt ? c) Welcher Automatisierungsgrad erweist sich als optimal, wenn das Unternehmen von einem Anstieg der Personalkosten auf 100 TDM/Aka und einer Senkung des tatsächlichen Arbeitszeitfonds auf 1.500 h/Aka ausgeht ?
A 36 Führen Sie einen Kosten- und einen Gewinnvergleich zwischen zwei Produktionsanlagen durch! Bekannt sind: Kostenfunktionen: Erlösfunktionen:
K,(Q)
= 116.000 + 24 · Q
K 2 (Q)
= 80.000 + 30 · Q
E,(Q)
= 43,50 · Q
E 2 (Q)
= 45,00
Q
Bestimmen Sie die break even points, den Wahlpunkt 1 und den Wahlpunkt 2 !
1 88
Fragen und
Übungsaufgaben
A 37 Von 2 Maschinen sind folgende Kostenfunktionen bekannt: K,(Q) = 34.000 + 15 Q
(+ 2.000 Fixkosten ab Q > 2.750)
K2(Q) = 40.000 + 12,5 Q
(+5.000 Fixkosten ab Q > 2.750)
Für alternative Absatzmengen lassen sich folgende Preise je Stück erzielen: Absatzmenge
1.500
1.750
2.000
2.250
2.500
2.750
3.000
Preis
40,00
38,00
36,50
35,50
34,50
33,00
31,00
Bestimmen Sie die Vorteilhaftigkeit der Maschinen für die jeweiligen Absatzmengen und die optimale Absatzmenge für das Unternehmen !
A 38 Eine Heiztrasse ist zu isolieren. In Abhängigkeit von der Stärke der Isolation treten unterschiedliche Energieverluste auf. Bestimmen Sie die optimale Stärke der Isolierung nach statischen und nach dynamischen Verfahren der Investitionsrechnung ! Isolierung in cm
Einmalige Kosten für
Energieverluste
Isolierung in TDM
in TDM/a
0
0
1.000
2
1.000
550
4
1.450
275
6
1.900
185
8
2.400
160
Die Lebensdauer der Isolierung beträgt 15 Jahre. Der Kalkulationszins beträgt 10 % p.a.
Fragen und
189
Übungsaufgaben
A 39 Zur Auswahl stehen 3 Investitionsalternativen. Ermitteln Sie die jeweils wirtschaftlichste Variante im Leistungsbereich bis 10.000 Stück/a! Der Kalkulationszins beträgt 10 % p.a. Investitionsobjekt Anschaffungskosten in DM Restwert am Ende der ND in DM
1
2
3
100.000
120.000
180.000
5.000
8.000
8.000
Nutzungsdauer in Jahren maximale Leistung in Stück/Jahr
5
7
8
10.000
9.000
10.000
10.000
8.000
8.000
5,00
5,33
5,20
10,80
13,00
9,80
fixe Kosten ohne Abschreibungen u. Zinsen in DM/Jahr Löhne in DM/Stück Material und sonst, kalkulatorische variable Kosten in DM/Stück
A 40 Eine bereits in Nutzung befindliche Produktionsanlage kann maximal 3 Jahre weitergenutzt werden. Hierfür liegen folgende Informationen vor. Jahr
zahlungswirksame Anlagekosten in GE
Restwerterlöse in GE
0
-
1
200
1.600
2
600
1.200
3
1.000
800
2.000
a) Bestimmen Sie nach dem Kostenvergleich den wirtschaftlich optimalen Ersatzzeitpunkt unter der Annahme, daß eine Ersatzanlage Anschaffungskosten in Höhe von 3.500 GE erfordert! Die Wertminderung der Ersatzanlage erfolgt zeitabhängig linear über eine geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren auf den Restwert 0. Die durchschnittlichen jährlichen zahlungswirksamen Anlagekosten (Instandhaltungskosten und Energiekosten) betragen 350 GE/a. Der Kalkulationszins ist mit 10 % p.a. festgelegt. b) Welche Entscheidung treffen Sie bezüglich des Ersatzzeitpunktes, wenn durch eine Generalreparatur der bereits in Nutzung befindlichen Anlage mit einem Aufwand in Höhe von 500 GE am Ende des Jahres 1 eine Reduzierung der Anlagekosten in den Folgejahren in Höhe von jeweils 50 % erreichbar ist ? Die Restwertentwicklung wird durch die Generalreparatur nicht beeinflußt.
1 90
Fragen und Übungsaufgaben
A 41 Ein Unternehmen, das der Inhaber nach drei Jahren liquidieren will, verfügt über einen Maschinenpark von drei gleichartigen Maschinen, deren Restnutzungsdauer noch drei Jahre beträgt. Angesichts der guten Beschäftigungslage überlegt der Inhaber, ob er eine weitere Maschine zu 80.000 DM kaufen soll. Der Kaufpreis wäre sofort, d.h. im Zeitpunkt 0, fällig. Im einzelnen sind folgende Planungsdaten bekannt: a) Die Jahresproduktion bei unveränderter Kapazität beträgt 30.000 Stück und könnte durch die Investition auf 50.000 Stück erhöht werden. b) Die variablen Lohnkosten pro Stück betragen im kommenden Jahr 3 DM; es wird mit einer jährlichen Steigerungsrate von 10 % gerechnet. c) Die gesamten Materialkosten betragen im ersten Jahr bei einer Produktion von 30.000 Stück 4 DM/Stück; sie setzen sich zusammen aus 3 DM für Vorprodukt A und 1 DM für Vorprodukt B. Bei Α wird mit konstanten Preisen gerechnet, während bei Β pro Jahr eine Preissteigerung um 0,15 DM/Stück erwartet wird. Für die jährliche Produktion von 50.000 Stück gelten die gleichen Preiserwartungen; allerdings könnte bei Vorprodukt Α ein Gesamtrabatt von 5 % erreicht werden. Es erfolgt fertigungssynchrone Anlieferung der Vorprodukte Α und B. Die Eingangsrechnungen der Lieferanten sind sofort durch Banküberweisung zu begleichen. d) Die
sonstigen
variablen
Herstellungskosten
belaufen
sich
konstant
auf
2 DM/Stück. e) Neben den direkten Fertigungslöhnen (siehe b)) sind im ersten Jahr bei einer Produktion von 30.000 Stück sonstige Löhne und Gehälter von 100.000 DM zu zahlen. Im Fall der Produktionsausweitung würde sich dieser Betrag um 40.000 D M erhöhen. In beiden Fällen ist mit einer jährlichen Steigerungsrate von 10 % zu rechnen. f) Bei einer Produktion von 30.000 Stück im Jahr rechnet der Unternehmer im ersten Jahr mit einem Absatzpreis von 15 DM/Stück. Außerdem geht er davon aus, daß er in jedem Jahr danach den Preis jeweils um 1 DM anheben kann. Die Menge von 50.000 Stück könnte er im ersten Jahr hingegen nur bei einem Preis von 14 DM/Stück absetzen; auch in diesem Fall geht er von jährlichen Preissteigerungen von 1 DM/Stück aus. Lagerbestände an Fertigprodukten werden nicht gebildet. Die Kunden zahlen sofort nach Lieferung bar. g) Bei der Liquidation des Unternehmens am Ende des dritten Jahres könnte für die zusätzliche Maschine ein Nettoerlös von 5.000 DM erzielt werden.
Fragen und Übungsaufgaben
191
Bestimmen Sie für die Zeitpunkte 0, 1, 2 und 3 die Zahlungsüberschüsse, von denen Sie bei der Beurteilung des Maschinenkaufs ausgehen müssen ! Bewerten Sie den Kauf der zusätzlichen Maschine auf der Grundlage des Zahlungsstrommodells !
A 42 Für eine Produktionsanlage liegen folgende Informationen vor: effektive Stundenleistung:
100 ME/h
Zeitverfügbarkeit in % der Kalenderzeit: fixe Kosten:
800.000 DM/a
Materialkosten:
2 DM/ME
Energieverbrauch: Energiekosten:
50 %
2 kWh/ME 0,25 DM/kWh
Erlös: Restnutzungsdauer:
5 DM/ME 4 Jahre
Eine Rationalisierungsinvestition in Höhe von 400.000 DM führt zu folgenden Wirkungen: Erhöhung der effektiven Stundenleistung um 6 % Senkung des spezifischen Energieverbrauchs um 20 % Im Unternehmen ist die maximal zulässige Amortisationsdauer für Rationalisierungsinvestitionen mit 3 Jahren festgelegt. a) Überprüfen Sie, ob die Forderung bezüglich der Grenzamortisationsdauer durch die Investition erfüllt wird ! Der Kalkulationszins beträgt 10 % p.a. b) In a) haben Sie eine Amortisationsdauer größer als die bestehende Forderung ermittelt. Welche Zeitverfügbarkeit muß nach der Rationalisierung mindestens erreicht werden, wenn die bestehende Forderung eingehalten werden soll ? c) Ist die unter a) ermittelte und (z.B. auch durch organisatorische Maßnahmen) erreichbare höhere Zeitverfügbarkeit in jedem Fall für die Rechtfertigung der Investition mit zugrunde zu legen ?
1 92
Fragen und
Übungsaufgaben
A 43 Ein Investor muß sich zwischen zwei alternativen Investitionsvarianten entscheiden.
Anschaffungskosten (DM) Nutzungsdauer (a) Restwert nach ND (DM) Maximale Kapazität (St./a)
Maschine 1
Maschine 2
400.000
200.000
10
8
50.000
40.000
1.400
1.200
12.000
12.000
20
50
Fixe Kosten ohne Abschreibungen und ohne kalkulatorische Zinsen (DM/a) variable Kosten (DM/St.)
a) Für welche Leistungsbereiche ist nach dem Kostenvergleich die Anschaffung der einen oder anderen Maschine zu empfehlen ? Die Abschreibung erfolgt zeitabhängig linear. Der Zinssatz für kalkulatorische Zinsen beträgt 10 % p.a. b) Wie verändert sich die unter a) getroffene Aussage unter Einbeziehung der Erlöse, wenn diese durch unterschiedliche Qualität bedingt bei Produktion auf Maschine 1 mit 100 DM/St. und auf Maschine 2 mit 90 DM/St. zu erwarten sind ? c) Der Investor hat sich für Maschine 1 entschieden. Die Finanzierung erfolgt mit einem Sonderkredit bei einem Zinssatz in Höhe von 5 % p.a.
Der präzisierte
Produktionsauftrag des Kunden sieht 1.200 Stück/a in den Perioden 1 bis 5 und 1.000 Stück/a in den Perioden 6 bis 10 vor. In welchem Jahr kann unter dieser Voraussetzung der Kredit getilgt werden, wenn hierfür der Cash-flow zur Verfügung steht und die jährliche Tilgung am Ende der Periode in Höhe der zur Verfügung stehenden Mittel erfolgt? d) Beurteilen Sie auf der Grundlage einer überschlägigen Rechnung die Möglichkeit der Kredittilgung, wenn hierfür nur die Periodengewinne zur Verfügung stehen ! e) Mit welchem prinzipiellen Mangel ist weiterhin die Berechnung der Amortisationsdauer auf der Grundlage einer kumulativen Cash-flow-Rechnung behaftet ? f) Es gelten die Angaben unter c). Vor Beginn der Produktion unterbreitet der Kunde dem Investor ein neues Vertragsangebot, welches bei einem Preis in Höhe von 90 DM/St. eine jährliche Abnahme von mindestens 1.300 St. bis maximal 1.400 St. vorsieht. Welche Entscheidung würden Sie treffen (Begründung) ?
Fragen und Übungsaufgaben
193
A 44 Der Unternehmer Fuchs will zu den Freiberger Markttagen eine neue Biersorte auf den Markt bringen. Diese läßt sich in zwei alternativen Anlagen brauen, die wie folgt charakterisiert sind: Anlage 1 Anschaffungskosten (in Mio DM)
Anlage 2
3,75
Nutzungsdauer (in Jahren) Maximale Kapazität(in Mio 0,5 1 Fl./a) variable Kosten je 0,5 1 Fl. (in DM/Flasche)
8,0
5
6
12,50
15,0
0,70
0,65
Fuchs möge über ausreichend Eigenkapital verfügen, das er alternativ zu 10 % p.a. anlegen kann. a) Für welche Anlage entscheidet sich Herr Fuchs, wenn er für beide Varianten eine Kapazitätsauslastung von 65 % (2-Schichtbetrieb) vorsieht ? Wie hoch wäre der Mindest(Grenz)preis je Flasche Bier ? b) Für welche Variante entscheidet sich Herr Fuchs bei einer Auslastung der Kapazität in Höhe von 90 % (3-Schichtbetrieb) ? Wie hoch wäre unter diesen Bedingungen der Mindestpreis? c) Unternehmer Fuchs hat Anlage 1 realisiert. In Periode 3 wird festgestellt, daß durch die neue Elster-Brauerei (Konkurrenzunternehmen) in den Perioden 4 und 5 der
Absatz
auf
je
7
Millionen
Flaschen
sinken
wird
und
der
Preis
0,75 DM/Flasche sein wird. Der Restverkaufserlös für Anlage 1 ist am Ende der 3. Periode noch 650.000 DM, am Ende der 5. Periode ist er Null. Wie entscheidet sich Herr Fuchs ? d) Nach eingehender Analyse erkennt Herr Fuchs doch noch eine weitere Variante. Um eine neue Pilssorte zu brauen, muß er jedoch am Ende der 3. Periode einen Umbau mit einem Kostenaufwand von 750.000 DM vornehmen. Herr Fuchs rechnet mit einem Absatz von jeweils 6 Millionen Flaschen in den Perioden 4 und 5 und mit einem Preis von 0,85 DM/Flasche. Die variablen Kosten erhöhen sich um 1 Pfennig je Flasche. Sollte sich Herr Fuchs für diese Variante entscheiden ? Hinweis: Die Aufgabe ist statisch und dynamisch lösbar. Zum dynamischen Verfahren (Finanzmathematische Durchschnittskosten) siehe Slaby, D.; Krasselt, R.: Industriebetriebslehre - Investitionen. Oldenbourg Verlag.
1 94
Fragen und Übungsaufgaben
A 45 Übungsaufgaben zu den finanzmathematischen Grundlagen und dem Rechner HP-10 Β a) Eine Bank verzinst einen Sparvertrag mit 5 % p.a. Wie hoch ist das Guthaben nach 20 Jahren, wenn am Ende eines jeden Jahres 1.000 DM eingezahlt werden ? b) Der Käufer eines Autos nimmt zur Finanzierung einen Kredit auf. 20 % der Kaufsumme von 35.000 DM zahlt er an, der Restbetrag soll in gleichbleibenden Monatsraten zu einem Zins von nominal 5,9 % p.a. abgezahlt werden. Wie hoch sind die Raten bei einer Kreditlaufzeit von 36 Monaten bzw. von 60 Monaten ? c) Herr X hebt am Ende jeden Jahres 12.000 DM von seinem Konto ab. Sein Endvermögen beträgt nach 12 Jahren 8.500 DM. Die Bank verzinst sein Guthaben mit 12,5 % p.a. Ermitteln Sie den Kontostand im Zeitpunkt t = 0 ! d) Ein Investor muß zur Rückzahlung eines Kredites noch über 5 Jahre am Ende jeden Jahres einen Betrag von 26.043,64 D M zahlen. Seine Bank bietet ihm an, den Kredit gegen Zahlung eines Betrages bereits heute (am Anfang des Jahres) abzulösen. Welchen Betrag fordert die Bank, wenn sie mit 9,5 % p.a. kalkuliert ? e) Der
Gewinner
eines
Preisausschreibens
kann
sich
seinen
Gewinn
sofort
(50.000 DM) oder in 5 gleichen Jahresraten (zu je 12.000 DM) auszahlen lassen. Seine Bank offeriert ihm eine ähnliche Ratenzahlung mit 4 % p.a. Zinsen. Zu welcher Entscheidung kommt die Person ? Welche Konsequenz zieht sie bei Zinsen der Bank in Höhe von 5 %, 6 % und 7 % p.a. ? f) Familie Ζ möchte in 10 Jahren mit dem Bau eines Eigenheimes beginnen. Sie schätzen das dafür notwendige Eigenkapital mit 70.000 DM ein, das mittels eines Ratensparvertrages angespart werden soll. Welchen Betrag muß die Familie monatlich auf das Sparkonto einzahlen, wenn die Bank ihr Guthaben mit 5 % p.a. verzinst ?
A 46 Eine Kapitalanlage ist durch folgenden Zahlungsstrom charakterisiert: ti Q
0 -8.000
1
2
600
300
3 6.000
4
5
800
-200
6 1.800
7 2.000
Das Eigenkapital ist 0, Ende des Projektes in t 7 , Zinssatz ρ = 8 % p.a. Wie hoch ist ein(e) dem Gegenwert des Projektes entsprechende(r) a) sofortiger Konsum b) unendlich gezahlte Rente c) 8-jährige Rente d) maximaler jährlicher Konsum über die Dauer der Kapitalanlage e) maximal mögliche Entnahme am Ende der Periode 7 (Endvermögensmaximierer)
195
Fragen und Übungsaufgaben
A 47 Zur Auswahl stehen zwei alternative Investitionsvorhaben mit folgenden Zahlungsströmen t
1
0
Vorh. A
3
4
5
6
7
8
9
450
450
450
450
400
300
200
200
450
450
450
450
450
450
-850 -1.800
1.000
1000
500
500
400
-2.300
Vorh. Β
2
10
Die Finanzierung erfolgt mit Eigenkapital, der Kalkulationszins beträgt 8 % p.a. a) Vergleichen Sie die Vorhaben auf der Grundlage der Kapitalwerte, der internen Zinsfüße und der Kapitalwertannuitäten ! Diskutieren Sie die Ergebnisse ! Welchen Einfluß hätte eine Finanzierung mit Fremdkapital ? b) Projekt Β soll 2 Jahre vor Ablauf der möglichen Nutzungsdauer abgebrochen werden. Das Betriebsmittel kann zu 600 GE verkauft werden. Welchen Einfluß hat diese Entscheidung auf die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit der Varianten Α und Β nach den Kriterien Kapitalwert, interner Zins und Kapitalwertannuität ?
A 48 Berechnen die Kapitalwerte der folgenden Investitionsprojekte bei veränderlichem Zins (p = 0, 6, 12, 18, 24 und 30 % p.a.) ! Zeichnen Sie die Projekte in ein p- KWDiagramm ein ! Interpretieren Sie die Grafik hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit der Projekte, gehen Sie dabei besonders auf die Bedeutung der entstandenen Schnittpunkte ein ! t
0
1
2
3
4
5
A
-50
5
10
30
40
20
Β
-20
50
C
-30
10
10
D
-15
20
10
.. (unendliche Rente)
Diskutieren Sie die Eignung der Kapitalwertmethode und der Methode des internen Zinsfußes zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Investitionsalternativen bei vollkommenem Kapitalmarkt!
196
Fragen und
Übungsaufgaben
A 49 Herr Y verfügt über 600 GE Eigenkapital welches er in dieser Höhe bis zum Ablauf seines Planungszeitraumes erhalten will. Es sind die folgenden Projekte als Alternative zu einer reinen Kapitalanlage gegeben: 0
1
2
3
A
-500
150
200
350
Β
-400
100
100
C
-500
300
500
D
-300
250
250
t
4
5
6
120
80
... (unendliche Rente) -50
310
Ergänzende Kapitalanlagen sind zu einem Zins von 10 % p.a. möglich. Fremdkapital steht in keinem Fall zur Verfügung. Welches Entscheidungskriterium muß Herr Y für die Bestimmung der jeweils günstigsten Variante anwenden und welche Variante ist die günstigste, wenn er von folgenden Zielen und Voraussetzungen ausgeht: a) Auswahl des günstigsten Projektes im Vergleich zum Kapitalmarkt (Anschlußinvestitionen nach Projektablauf zum Kapitalmarktzins) b) maximale uniforme Entnahmen über η = 6 a und Anschlußinvestitionen nach Projektablauf zum Kapitalmarktzins c) maximale uniforme Entnahmen über eine Laufzeit
00
und Anschlußinvestitionen
00
und Annahme unendlicher
nach Projektablauf zum Kapitalmarktzins d) maximale uniforme Entnahmen über eine Laufzeit Wiederholung des betrachteten Projektes e) Vermögensmaximierung am Ende der Periode 6 ohne Entnahmen ?
A 50 In einem Unternehmen stehen zwei alternative Investitionsprojekte zur Auswahl. Die Projekte sind wie folgt charakterisiert (die Auszahlungen der Periode 0 entsprechen dem Kapitaleinsatz): t Projekt A
Α;
0
1
2
3
4
5.000
5.000
5.000
5.000
5.000
8.000
7.000
7.000
6.500
2.500
6.000
5.500
5.500
5.000
5.000
7.000
6.500
6.500
6.000
6.000
Ei Projekt Β
Α, Ei
5
Fragen und Übungsaufgaben
197
Die Abschreibung soll über die angegebene (für die einzelnen Projekte optimale) Nutzungsdauer zeitabhängig linear auf den Restwert 0 erfolgen. Der Zinssatz beträgt 10 % p.a. a) Berechnen Sie für die beiden Varianten - die durchschnittliche Kapitalrentabilität - die effektive (kumulative) Amortisationsdauer - den Kapitalwert - die Kapitalwertannuität b) Diskutieren und bewerten Sie die Ergebnisse Ihrer Berechnungen ! Welche Variante schlagen Sie zur Realisierung vor ? Begründen Sie Ihre Entscheidung ! Was sind die entscheidenden Vorteile der Vorzugsvariante ?
A 51 Unternehmen Α beabsichtigt den Kauf eines Betriebes der Unternehmergruppe B. Unternehmer Α erwartet Zahlungen bei Weiterführung des Betriebes in Höhe von -100.000 in t„ 40.000 in t2> 50.000 in t 3 , und 70.000 ab t 4 bis tx.
Seine Alternativ-
rendite ist 10 % p.a. Die Unternehmergruppe Β geht bei Weiterführung des Betriebes von jährlichen Zahlungsüberschüssen in Höhe von 40.000 von t, bis
aus.
Alternative Kapitalanlagen für diese Unternehmergruppe sind in Höhe von 9 % p.a. möglich. a) Wie hoch ist der Mindestpreis bzw. der Höchstpreis aus der Sicht der jeweiligen Partner für die bevorstehenden Preisverhandlungen ? b) Auf welchen Preis wird man sich einigen, wenn die Partner in gleicher Höhe Nutzen aus der Transaktion ziehen ? c) Wie hoch ist der Kapitalwert des Projektes für den Unternehmer A, wenn er das Unternehmen zu diesem Preis erwirbt ?
A 52 Der Brauereibesitzer Süffig möchte seine Brauerei verkaufen. Im Falle des weiteren Betriebes rechnet er mit folgenden zahlungswirksamen Annahmen für die Perioden 1 - 6 : t
1
2
3
4
5
6
Kosten [DM/1]
0,57
0,57
0,62
0,62
0,62
0,61
Absatz [Mio 1]
10
10,5
11
11
11,5
12
0,82
0,82
0,82
0,88
0,88
0,88
Preis [DM/1]
Die Hausbank verzinst Süffig's Guthaben mit 12,2 % p.a. Es zeigen sich 3 Käufer interessiert (Α, Β und C):
198
Fragen und
Übungsaufgaben
K ä u f e r Α rechnet mit folgenden Werten für t = 1...6: Die Kosten entwickeln sich ebenso, wie Süffig vermutet; der Preis bleibt stabil mit 0,85 DM/1; der Absatz beträgt 10,5 Mio 1 für t = 1...4 und 11,8 Mio 1 für die Perioden 5 und 6. Α legt seine Überschüsse zu 11,8 % p.a. an. K ä u f e r Β rechnet mit zunehmendem Absatz und daher mit: t Kosten [DM/1] Absatz [Mio 1] Preis [DM/1]
1
2
3
4
5
6
0,57
0,58
0,60
0,60
0,62
0,62
10
11
12
12
12,5
12,5
0,82
0,82
0,82
0,84
0,84
0,86
3
4
5
6
Sein Alternativertrag beträgt 11,5 % p.a. K ä u f e r C hingegen rechnet mit sinkendem Absatz: 1
t
2
Kosten [DM/1]
wie bei Süffig
Absatz [Mio 1]
11,5
11,2
10,9
10,7
10,5
10,0
Preis [DM/1]
0,82
0,82
0,84
0,84
0,88
0,88
C's Alternativzins beträgt 11 % p.a. Alle 3 Käufer verfügen über ausreichend Eigenkapital. a) Welcher Käufer hat in den bevorstehenden Verkaufsverhandlungen die größten Erfolgsaussichten ? b) Nehmen Sie an, C hat die Brauerei zum Preis von 11,5 Mio DM gekauft. Nach einem Jahr erhöht sich sein Alternativzins auf 15,5 % p.a. Interessent Β möchte die Brauerei immer noch kaufen und bietet jetzt 8,6 Mio DM. Sollte C darauf eingehen ? c) Wenn Süffig zu seinem Mindestpreis verkaufen würde, könnte er sich dann eine Traumvilla mit jährlichen Kosten in Höhe von 2,6 Mio DM für die nächsten 6 Jahre mieten ? d) Wie hoch dürften die jährlichen finanziellen Forderungen Süffig's Frau ihm gegenüber höchstens sein, wenn er diese ein Leben lang erfüllen will ? (Süffig verkauft zum zweitbesten Angebot) e) An wen verkauft Süffig, wenn die Alternativanlage weder ihm noch einem der potentiellen Käufer verzinst wird ?
Fragen und Übungsaufgaben
f) Α besitzt einen kleinen Getränke-Shop, den er im Falle des Kaufes der Brauerei abstoßen würde, da der gleichzeitige Betrieb beider Unternehmen seine Nerven zu sehr belastet. Mit dem Käufer des Shops hat sich Α auf einen Preis von 46.000 DM geeinigt, die A - sollte er verkaufen - in t = 0 zur Verfügung stehen würden. Wie und unter welchen Bedingungen wirkt sich dies auf das Angebot von Α aus ?
(Quelle der Aufgabe 52: nach F.W. Wagner, Uni Tübingen)
1 99
Lösungen
201
Lösungen und Lösungshinweise zu den Übungsaufgaben A 1 R B W 3.000 DM
R B W 0 DM geo.-degr.
linear
ar.-degr.
geo.-degr.
20%
D = 600
24,22 %
9.000
RBW,,
linear
ar.-degr.
AfA-Satz
20%
D = 800
30%
Basis
12.000
12.000
RBW M
Jahr
9.000
Abschreibungsbeträge in DM
1
2.400
4.000
3.600
1.800
3.000
2.906
2
2.400
3.200
2.520
1.800
2.400
2.202
3
2.400
2.400
1.960*
1.800
1.800
1.669
4
2.400
1.600
1.960
1.800
1.200
1.265
5
2.400
800
1.960
1.800
600
958
* Übergang auf lineare Abschreibung, da 30 % vom RBW kleiner als
vom R B W
A2 Jahr
linear
ar.-degr.
geo.-degr.
Menge
AfA-Satz
10%
D = 3272,7
20,567 %
14,876 Pf/ME
Basis
180.000
180.000
RBWw
180.000
Jahr
Abschreibungsbeträge in DM
1
18.000
32.727
41.134
22.314
2
18.000
29.455
32.674
22.314
3
18.000
26.182
25.954
22.314
4
18.000
22.909
20.616
17.851
5
18.000
19.636
16.376
17.851
6
18.000
16.364
13.008
17.851
7
18.000
13.091
10.332
14.876
8
18.000
9.818
8.207
14.876
9
18.000
6.545
6.519
14.876
10
18.000
3.273
5.180
14.876
202
A 3
Lösungen
- Berechnung der Abschreibungen für die Varianten - Abschreibungsdifferenz = Gewinndifferenz - Gewinndifferenz · Steuersatz = Liquiditätsdifferenz - auf Endzeitpunkt aufgezinste und summierte Differenzen = Vermögensvorteil Betrag
1. Jahr
2. Jahr
3. Jahr
lineare A f A
20.000
20.000
20.000
digitale Af A Gewinndifferenz Liquiditätsdifferenz
30.000
20.000
10.000
-10.000
0
+10.000
- 5.000
0
+ 5.000
Vermögensvorteil 1.050 DM, entspricht einem von Kreditzins b)
Vermögensvorteil
0 %
294 DM, entspricht einem von Kreditzins 7,2 %
ca) Vermögensvorteil 1.050 DM, entspricht einem von Kreditzins
0 %
cb) Vermögensvorteil 1.552 DM, entspricht einem von Kreditzins - 4 %
Periode
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Cash-flow
6.000
6.000
6.000
6.000
6.000
6.000
6.000
6.000
6.000
6.000
lineare A f A
2.000
2.000
2.000
2.000
2.000
2.000
2.000
2.000
2.000
2.000
1.008
706
degr. A f A
6.000
4.200
2.940
2.058
1.441
549
549
549
Gewinn linear
4.000
4.000
4.000
4.000
4.000
4.000
4.000
4.000
4.000
4.000
0
1.800
3.060
3.942
4.559
4.992
5.294
5.451
5.451
5.451
Stille Selbstfin.
4.000
2.200
940
58
-559
-992 -1.294 -1.451 -1.451 -1.451
Steuerstundung
2.000
1.100
470
29
-280
-496
-647
-725
-725
-725
Endwert aus Steuerstundung
4.716
2.358
916
51
-450
-726
-861
-878
-798
-725
Gewinn degr.
Finanzierungseffekt = Summe der Endwerte: 3.602 DM A5
- Berechnung der Abschreibungsbeträge - Berechnung der daraus finanzierbaren Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen (Rest wird unverzinst in Fonds angespart) - unter Beachtung der anstehenden Aussonderungen (ab Periode 4) Berechnung der dann verfügbaren Periodenkapazität - f ü r folgendes Jahr selber Algorithmus, bis sich keine Strukturänderungen mehr ergeben — > Periodenkapazität + 50 %
Lösungen
A6
a)
203
Zinszahlung Periode 1 - 5 je 200.000 DM Tilgung in Periode 5 mit 2.040.000 DM IZF = 10,33 % p.a. (optimale Variante)
b)
Schuldbetrag = (2.000.000 - 50.000) DM Tilgung = 1.950.000 DM / 5 = 390.000 DM in jedem Jahr Zinsbetrag = Restschuld Vorperiode · Zinssatz Periode 0
Zahlung
Tilgung
Restschuld 1.950.000
1
-624.000
-234.000
-390.000
1.560.000
2
-577.200
-187.200
-390.000
1.170.000
3
-530.400
-140.400
-390.000
780.000
4
-483.600
-93.600
-390.000
390.000
5
-436.800
-46.800
-390.000
0
-702.000
-1.950.000
Summe c)
Zins
2.000.000
IZF= 10,92 %
Annuitätenberechnung: (2.000.000 + 30.000) DM · KWF Aufteilung Zins und Tilgung über Zinsbetrag = Restschuld Vorperiode · Zinssatz Periode
Zahlung
Tilgung 332.509
1.697.491
Restschuld
0
2.000.000
1
-535.509
203.000
2
-535.509
169.749
365.760
1.331.731
3
-535.509
133.173
402.336
929.396
4
-535.509
92.940
442.569
486.826
5
-535.509
48.683
486.826
0
647.544
2.030.000
Summe A7
Zins
2.030.000
IZF=10,59 %
Berechnung der jeweiligen Amortisationsquelle und kumulative Fortschrittsrechnung, bis eingesetztes Kapital zurückgeflossen ist a)
4 Jahre
b)
keine Amortisation in der ND
c)
3 Jahre (Netto-CF nach Steuern) —» Kredittilgung möglich
204
A 8
Lösungen
a) Berechnung
der Durchschnittskosten (statisch) und der Auszahlungsannuität
(dynamisch) —> wo sind diese minimal ? b) ursprüngliche Durchschnittskosten/Annuität durch durchschnittliche Leistung dividieren, wegen fehlender absoluter Leistung einen Index verwenden c) wie b), jeoch sinkende Erlöse in Index einbeziehen 0
Nutzungsdauer
2
1
4
3
6
5
7
80
120
160
200
240
280
280
a) Annuität
740
445
359
325
311
307
304
0 - Kosten
710
430
350
320
310
310
310
f=l - (0,05 · (i-1))
1,000
0,950
0,900
0,850
0,800
0,750
0,700
0 von f
600
AK/IH-Kosten
b) 1,000
0,975
0,950
0,925
0,900
0,875
0,850
Annuität'
740
456
378
351
345
351
358
0 - Kosten'
710
441
368
346
344
354
365
1,0000
0,9025
0,8100
0,7225
0,6400
0,5625
0,4900
1,0000
0,9513
0.9042 0,8588
0,8150
0,7729
0,7325
Annuität"
740
468
397
381
397
415
0 - Kosten"
710
452
387
380
401
423
c) f ' = l - (0,05 -(i-1)) 2 0 von f
a)
Mindestnutzungsdauer 5 Jahre
b)
optimale N D 5 Jahre
c)
optimale N D 4 Jahre
373
ohne kalk. Zinsen —» alle 0 - Kosten bei a) um 30 TDM niedriger, gleiche Optima A9
a) Berechnung
der Durchschnittskosten (statisch) und der Auszahlungsannuität
(dynamisch) —> wo sind diese minimal ? b) ursprüngliche Durchschnittskosten/Annuität durch durchschnittliche Leistung dividieren, wegen fehlender absoluter Leistung einen Index verwenden 1
2
3
4
5
Ausz.-annuität
580,00
527,62
483,02
467,29
464,46
0 - Kosten b)
565,00
515,00
473,33
460,00
460,00
f = l - (0,05 · (i-1))
1,0000
0,9025
0,8100
0,7225
0,6400
0 von f
1,0000
0,9513
0,9042
0,8588
0,8150
Ausz.-ann.'
580,00
544,15
569,89
0 - Kosten'
565,00
554,66 K U 2 ? 541,39 523,50
535,66
564,42
Nutzungsdauer a)
a)
Mindestnutzungsdauer 4 Jahre
b) optimale ND 3 Jahre
Losungen
A 10 a) b)
205
Berechnung der Durchschnittskosten oder der Auszahlungsannuität B e r e c h n u n g des Kapitalwertes
Nutzungsdauer a) dynamisch
1
2
3
4
5
A0 Ro A 0 + R0 Ausz.-annuität a) statisch 0 AfA 0 kalk. Zinsen 0 IH-Kosten 0 Kosten b) dynamisch
-572,7 363,6 -209,1 -230,0
-638,8 247,9 -390,9 -225,2
-706,5 150,3 -556,2 -223,7
-774,8 102,5 -672,3 -212,1
-849,3 62,1 -787,2 -207,7
100,0 45,0 80,0 225,0
100,0 40,0 80,0 220,0
100,0 35,0 83,3 218,3
87,5 32,5 87,5 207,5
80,0 30,0 94,0 204,0
75,0 27,5 103,3 205,8
68,6 26,0 115,7 210,3
62,5 25,0 131,3 218,8
E0 KW= E„+A0+ R0
109,1 -100,0
315,7 -75,2
503,5 -52,7
674,3 2,0
829,5 42,3
970,6 1.098,9 64,9 77.7
1.215,5 72,1
KWA b) statisch Σ Ε Σ Überschüsse
110,0
43,3
21,2
-0,6
-11,2
-14,9
120,0 -105,0
370,0 -70,0
620,0 -34,9
870,0 1.120,0 40,0 100,0
0 Ε 0 Uberschuß
120,0 -105,0
185,0 -35,0
206,7 -11,6
217,5 10,0
6
7
8
-933,9 -1.031,4 -1.143,4 28,2 10,3 0,0 -905,7 -1.021,2 -1.143,4 -208,0 -209,8 -214,3
-16,0
-13,5
1.370,0 , 1.620,0 1.870,0 135,2 147,9 119,6
224,0 20,0
228,3 22,5
231,4 21,1
233,8 15,0
a) Optimale N D 5 Jahre (statisch u n d dynamisch) b) Optimale N D 7 Jahre bzw. staisch nach m a x . Periodenüberschuß 6 Jahre A 11 a)
zunächst Berechnung der durchschnittlichen Gesamtkosten der Ersatzanlage 0 Kosten = 2.500 GE/a (statisch) oder 2.576 G E / a (dynamisch) Vergleich dieser 0 Kosten mit den Zuwachskosten, wenn die N D der alten A n lage u m ein Jahr verlängert wird Zuwachskosten = Restwertverzicht + Zinsverzicht + Anlagenkosten für 1. Jahr: Zuwachskosten = 4.000-3.200 + 4.000 · 0,1 + 4 0 0 = 1.600 G E / a da Z u w a c h s k o s t e n kleiner als 0 Kosten —> Weiternutzen im 3. Jahr wären die Zuwachskosten > 0 Kosten —» Ersatz nach 2. Jahr
b)
Ermittlung des Optimalen E Z P wie a) mit veränderten Daten —» Ersatz nach d e m 3. Jahr dem A u f w a n d von 500 G E stehen aber nur Einsparungen von 3 6 0 G E in t=2 u n d 40 G E (2.500-2.440) t=3 gegenüber
G R nicht wirtschaftlich
c,e) Einfluß nur bei Betrachtung nach Steuern d)
andere Zielfunktion notwendig (Betrachtung nach Steuern)
206
Lösungen
A l 2 a) zunächst Berechnung der optimalen ND der Ersatzanlage, hier in jedem Fall unabhängig von der Zielfunktion = 8 Jahre, weil KW(n=8) = 70,5 TDM
ZG(n=e) = 196 TDM
K W A w ) = 13,22 TDM/a
0G (n=e) = 24,5 TDM/a
jeweils maximale Werte. Alle weiteren Berechnungen nach dem Kapitalwertkriterium! weiter Berechnung der Periodengewinnzuwächse Gi = CF, - (Restwertverzicht + Zins verzieht + Anlagekosten); aus Verlängerung der ND der alten Anlage und Vergleich dieser Beträge mit dem Verzicht auf Zinsen auf den KW der Ersatzanlage aus einjähriger Verschiebung bis erstmals Gj < 70,5 · 0,1 = 7,05; optimaler EZP nach Periode 2, b)
da in Periode 3 AG erstmals kleiner (7,0) als 7,05
Berechnung des opt. EZP mit veränderten Daten. Optimaler Ersatz nach dem 5. Jahr, weil jetzt nach GR G 5 = 10 TDM noch immer größer 7,05 TDM. Bestätigung und Be gründung durch Vergleich der Kapitalwerte der Kapitalwertketten. KW-Kette alte Anlage ohne GR und Ersatz nach 2 Jahren = 183,88 KW-Kette alte Anlage mit GR und Ersatz nach 5 Jahren = 202,37 KW-Kette alte Anlage sofort liquidieren und sofort Ersatz = 170,5 Entscheidung: GR durchführen, Ersatz nach 5 Jahren
c)
Entscheidung unter b) hiervon nicht beeinflußt, da AG nach GR in Periode 5 weiter mit 10 TDM > 7,05 TDM und der KW der Kette alte Anlage mit GR zu 100 TDM und Ersatz nach 5 Jahren = 184,19 noch immer größer als KW der Kette ohne GR und Ersatz nach 2 Jahren (183,88) oder nach Sofortliquidation (170,5).
A 13 Berechnung der relativen Ausfallhäufigkeiten Erwartungswert = Σ Ausfallwkt · rel. Ausfallhäufigkeit = 0,057 Grafische Darstellung relative A u s f a "' häufigkeit
0,400 0.350 0,300 0.250 0,200 0.150 0,100 0,050
0.000 0.02
0.08
0,10
0,12
Ausfallwahrscheinlichkeit
Lösungen
207
A 14 Berechnung des verfügbaren Zeitfonds (365 · 24 -1.760 = 7.000 h/a) Berechnung der Zeitanteile der Betriebszustände über die zugeordneten Wahrscheinlichkeiten alles arbeitet:
tN ,Iles = 0,95 · 0,94 · 0,99 · 0,90 · 7.000 h/a =
nur E„ arbeitet in 1: t N ,,
= 0,95 · 0,06 · 0,99 · 0,90 · 7.000 h/a =
nur E,2 arbeitet in 1: tN 12
= 0,05 · 0,94 · 0,99 · 0,90 · 7.000 h/a =
Summe = gesamte Nutzungszeit
5.569,64 h/a 355,51 h/a 293,14 h/a 6.218,29 h/a
mit heißer Redundanz ist die Zuverlässigkeit in E 3 : 1 - (0,1 · 0,1) = 0,99 sonst gleiche Berechnung, gesamte Nutzungszeit
6.840,12 h/a
Differenz = zusätzliche Nutzungszeit = 621,83 h/a A 15 Q = [365 · 24 · (1 - 0,1) - 1.030 - (5 · 24)] · (1 - 0,1) · 1.250 · 0,8 = 6.060.600 t/a A 16 a)
Berechnung der Zeitfonds für die einzelnen Betriebszustände Multiplikation mit der für den Betriebszustand gültigen Stundenleistung (Engpaß beachten) Summe der Kapazitäten der Betriebszustände = Gesamtkapazität In Β in Wahrscheinlichkeit Kapazität Funktion [ME/h] ZB, ZC = 0,95-0,7-0,6-0,65-0,97 = 0,2515695 alles 1.800 zA Z = 0,95-0,7-0,4-0,35-0,97 = 0,0903070 1.000 •z B, zA B •XB, XB, c 500 B2 zA XB •ZB, XB, •z c = 0,95-0,3-0,6-0,35-0,97= 0,0580545 800 B3 zA •xB •XB, •Zb, •z c = 0,95-0,3-0,4-0,65-0,97= 0,0718770 B, und B2 zA ZB •ZB, XB, •z c = 0,95-0,7-0,6-0,35-0,97= 0,1354605 1.500 B2und B, zA XB 1.300 ZB, ZC = 0,95-0,3-0,6-0,65-0,97= 0,1078155 B, und B, ZA ZB •XB2 ZB3 zc = 0,95-0,7-0,4-0,65-0,97= 0,1677130 1.800 Gesamt
Prod.-vol. [ME/a] 2.264.126 451.535 145.136 287.508 1.015.954 700.801 1.509.417 6.374.476
b)
Berechnung der Gesamtkapazität wie unter a) und ermitteln der Differenz zum
c)
Berechnung der Ausfallwahrscheinlichkeit bis vor das Lager
Ausgangszustand A Q = 259.811 ME/a Lager macht 50 % davon nutzbar, der anfallende zusätzliche Zeitfonds wird noch durch die Ausfallwahrscheinlichkeit von C geschmälert, es wird für den zusätzlichen Zeitfonds die Stundenleistung von C wirksam Δ Q = [1 - 0,95 · (1 - 0,3 · 0,4 · 0,35)] · 0,5 · 0,97 · 5.000 · 1.800 = 392.400 ME/a d)
Aufwand darf maximal dem zusätzlichen Deckungsbeitrag entsprechen Δ DB = Δ Q · db bei a) 5.196.220 DM/a
bei b) 7.848.000 DM/a
208
Lösungen
A 17 Bestimmung der Jahresförderleistung für die Varianten über Q = tN · Qe tN = (8.760 h/a - 1.500 h/a) · z' = 7.260 h/a · z' Variante 1:
ohne Bunker 6
QV1 = 21,347 Mio m3/a
z v l ' = 0,95 = 0,735092 Variante 2:
(z' - Gesamtzuverlässigkeit)
mit einem Bunker
ζ V2 ' = (1 - (1 - 0,95 3 ) · 0,1) · 0,95
3
= 0,8451467 ->
Q V2 = 24,543 Mio mVa
x vor Bunker χ nach Bunker ζ nach Bunker
Variante 3:
mit zwei Bunkern
z V 3 ' = ( l - (1 - (1 - (1 - 0,95 ) · 0,1) · 0,95 ) · 0,1) · 0,95 2 = 0,8929 χ vor 1. Bunker χ nach 1. Bunker ζ nach 1. Bunker χ vor 2. Bunker χ nach 2. Bunker ζ nach 2. Bunker
Qvj = 25,93 Mio m 3 /a Berechnung der Kosten in DM/a; dividieren durch Jahresleistung AK ρ
AK f
AKBu
AK b „
/
χ
AK F = 9 km · 6 TDM/m = 54 Mio DM; k Vp = 0,03 DM/m 3 km · 9 km = 0,27 DM/m 3 K v , = 20,8637 Mio DM; kVI =
KV2 = 23,08229 Mio DM; kV2 =
KV3 = 24,66774 Mio DM; kV3 =
20,8637 =0,977 DM/m 3 2j 23 08229 ^ ^ = 0,9405 DM/m 3 24,66774 2g 93
= 0,9513 DM/m 3
optimal ist die Variante mit einem Bunker, Q = 24,5 Mio m3/a, k = 0,9405 DM/m 3
Lösungen
209
A 18 Zerlegung des Jahres in Teilabschnitte mit homogener planmäßiger Geräteverfügbarkeit keine Produktion:
5 + 10 + 10 + 3
=
28 d
in Α nur A, zur Verfügung:
2+ 3
=
5d
in Α nur A 2 zur Verfügung:
31 d
in Α Α, und A 2 zur Verfügung: 365 - 64
= 301 d
Berechnung der Produktionskapazitäten für die Teilabschnitte nur A, zur Verfügung: 5 · 24 · 0,7 · 0,9 · 0,85 · 1.000
=
64.260 ME
nur A2 zur Verfügung: 3 1 - 2 4 - 0 , 6 5 - 0 , 9 - 0 , 8 5 · 1.500
=
554.931 ME
A, und A 2 zur Verfügung: es existieren wieder verschiedene Betriebszustände innerhalb dieser Zeit 1. alles in Funktion:
301 · 24 · 0,65 · 0,7 · 0,9 · 0,85 · 2.300 = 5.783.335 ME
2. nur A, zur Verfügung: 301 - 2 4 - 0 , 7 -0,35 - 0 , 9 -0,85 -1.000 =
1.353.958 ME
3. nur A 2 zur Verfügung: 301 · 24 - 0 , 3 -0,65 - 0 , 9 - 0 , 8 5 -1.500 =
1.616.460 ME
Gesamtsumme:
9.372.944 ME
200.000 M E / a A 19 über Stundenleistung Q e : erforderliches Q e = — 4 QQQ ^ /
=
ME/h
2
Κ = 300 TDM + (3 + 0,005 · (50 - 30) ) · 2 0 0 . 0 0 0 M E / a = 1,3 M i o D M / a Ε = 1,6 Mio DM/a;
G = 0,3 Mio DM/a,
g = 1,50 DM/ME
.... χ, über Nutzungszeit t N :
, . 200.000 M E / a erforderliches t N = = 8.000 h/a 25 ME / h Κ = 300 TDM + (4 + 0,03 · (25 - 30) 2 ) · 2 0 0 . 0 0 0 M E / a = 1,25 M i o D M / a Ε = 1,6 Mio DM/a;
G = 0,35 Mio DM/a,
g = 1,75 DM/ME
über Anz. Betriebsmittel: ein zusätzliches BM notwendig Κ = 700 T D M + (3 + 0,005 · (25 - 30) 2 ) · 2 0 0 . 0 0 0 M E / a = 1,325 M i o D M / a Ε = 1,6 Mio DM/a;
G = 0,275 Mio DM/a,
g = 1,38 DM/ME
Ausgangszustand: Κ = 300 TDM + (3 + 0,005 · (25 - 30) 2 ) · 100.000 M E / a = 0 , 6 1 2 5 M i o D M / a Ε = 0,8 Mio DM/a;
G = 0,1875 Mio DM/a,
g = 1,88 DM/ME
nach G —> über tN anpassen; nach g —» keine Anpassung vornehmen fundierteres Kriterium ist der Gesamtgewinn
210
Lösungen
A 20 a)
AQ= —·η
300.000 - Q0 =
τ ι
η™ b)
0,80
0,84 - 300.000 = 150.000 ME/a
Δ G = Δ Q · db = 150.000 ME/a · (40 - 1 0 ) = 4,5 Mio DM/a Δ G 4,5 Mio = 12.842 DM/h k„ = (0,84-0,80)· 8.760 Δ η Τ -365 d / a - 2 4 h/d
c)
A 21 a)
Δ Kre, =
ηΤι
•κ
- - 1
ΤΙ TO
0,75 Fix
1.0,70
AK.,
35.714,28
Δ tK
8.760-(0,75-0,70)
kh =
- l j · 500.000 = 35.714,28 DM = 992,06 DM/h
b) k h = Q, · db = 2.000 ME/h · (0,70 - 0,20) DM/ME = 1.000 DM/h A 22 Entscheidungskriterium sind die niedrigeren Zusatzkosten Kosten für parallele Bandanlage: AK Band ND Band
AK„
-^^Schachlerw.
50 Mio DM
Δ K„
10 a
-+
^^Band
+
^ ^ Schachler». Ρ 2 'l00
96 Mio DM 50 Mio DM + 96 Mio DM . + 0,1 96 Mio t 3,2 Mio t/a
Δ K B = 15,5 Mio DM/a Kosten für Haldentechnologie: • „
_ AK Haldenlechn. N D Haldentechn.
H _
Δ K„H
AK Haidem^h,, Ρ 2 100
5 Mio DM
5 Mio DM
10 a
2
„
, + Zinsen „
0,1 + 3,2 Mio t/a · 0,25 · (3 + 2) DM/t +
3,2 Mio t/a-0,1-(148+ 2) DM/t -0,1 Δ K Ha | de = 9,55 Mio DM/a Haldentechnologie ist kostengünstiger A 23
Fördervolumen
Investition
Erwartungswert für Q
4 0 m 3 /min
100
20 · 0 , 2 0 + 40 · 0,75 =
34
2,94
6 0 m'/min
110
20 · 0,20 + 40 · 0,40 + 60 0 , 3 5 =
41
2,68
80 m'/min
121
20 · 0 , 2 0 + 4 0 · 0,40 + 60 0 , 2 0 + 8 0 0,15 =
44
2,75
3
133
20 · 0,20 + 40 · 0,40 + 60 0 , 2 0 + 80 0,12 + 100 0,03 = 44,6
100 m /min
optimales Fördervolumen: 60 m 3 /min
spezifischer Inv.-aufw.
2,98
Läsungen
A 24
Kostenart
Basis AK
Basis WBP
AfA - Basis Abschreibungen = —
7.600 DM/a
10.000 DM/a
, ,, kalk. Zinsen
3.040 DM/a
4.000 DM/a
1.200 DM/a
1.200 DM/a
AfA - Basis 0,08 2
IH-Kosten
1.200 DM/a
1.200 DM/a
Energiekosten 100 · 1.000 · 0,1
10.000 DM/a
10.000 DM/a
Summe
23.040 DM/a
26.400 DM/a
23,04 DM/h
26,40 DM/h
Raumkosten = 20 · 5 · 12
Maschinenstundenkostensatz
211
A 25 Berechnung der Abschreibungen, kalk. Zinsen und IH-Kosten für die verschiedenen Auslastungen (alles in DM/a), jeweilige Kostensumme durch 210 d/a dividieren 1. Nutzungsjahr 5. Nutzungsjahr
DM/d Reservehaltung
492,86
554,72
1-Schichtregime
635,71
715,50
2-Schichtregime
707,14
795,90
3-Schichtregime
778,57
876,29
A 26 Kapitaldienst und Instandhaltungskosten auf Basis W B P (327.818 DM)
Präsenzzeit [h/a] Nutzungszeit [h/a] Abschreibungssatz Abschr.-betr.
[DM/a]
kalk. Zinsen .
[DM/a]
1-Schichtregime
2-Schichtregime
3-Schichtregime
50 · 5 · 8 = 2.000
50 · 5 · 8 · 2 = 4.000
50 · 5 · 8 · 3 = 6.000
2.000-0,8= 1.600
4.000 · 0,75 = 3.000
6.000 · 0,7 = 4.200
22,5%/a· 1,25 =
22,5 %/a · 1,50 =
28,12 %/a
33,75 %/a
92.199
110.639
+
2
-22,5%/a 73.759
327.818 DM · 0,05 = 16.391 18 + 22 = 20 %/a 2
20 %/a· 1,5 = 30%
40%
65.564
98.345
131.127
Anzahl Arbeitskräfte
2.000/1.600= 1,25
4.000/1.600 = 2,5
6.000/1.600 = 3,75
Personalkosten [TDM/a] Energie und Schmierstoffe [DM/a] Summe AfA + Zinsen
1,25 · 80 = 100 15· 1,20- 1,25· 1.600 = 36.000
2,5 · 80 = 200 15· 1,20· 1,25· 3.000 = 67.500
3,75 · 80 = 300 15 · 1,20 · 1,25 · 1.600 = 94.500
90.150
108.590
127.030
45,08
27,15
21,17
291.714
474.435
652.657
182,32
158,15
155,39
Reparaturquote IH-Kosten
[DM/a]
[TDM/a]
Vorhaltekosten [DM/h PZ ] Summe aller Kosten [TDM/a]
Betriebskosten
[DM/h BZ ]
20 %/a · 2 =
212
Lösungen
A 27 a) Tilgung bei Kredit in jedem Jahr 100.000/5 = 20.000 DM/a, Zinsen immer auf die Restschuld am Anfang der Periode b) Berechnung der steuerlich abzugsfähigen Kosten, bei Kredit Abschreibung und Kreditzinsen, bei Leasing die Leasingraten, Multiplikation mit dem Steuersatz ergibt die Gewinnsteuerminderung für die jeweilige Periode c) Abzinsung und Summierung der Nettobelastung (Abzug der Gewinnsteuerminderung) auf den Zeitpunkt t=0, Variante mit geringerem Aufwandsbarwert ist die vorteilhafte Periode Kredit: Auszahlung
1
2
3
4
5
6-10 0 6.553,6
Abschreibg.
30.000 20.000
28.000 16.000
26.000 12.800
24.000 10.240
22.000 8.192
Zinsen
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0,0
Kosten
30.000
24.000
18.800
14.240
10.192
6.553,6
Steuermind.
18.000
14.400
11.280
8.544
6.115
3.932,2
Nettoaufw.
12.000
13.600
14.720
15.456
15.885
-3.932,2
Leasing: Gebühren
25.000
25.000
25.000
25.000
25.000
5.000,0
Steuermind.
15.000
15.000
15.000
15.000
15.000
3.000,0
Nettoaufw.
10.000
10.000
10.000
10.000
10.000
2.000
Aufwandsbarwerte: Zinssatz Kredit
6% 47.519 DM
10% 44.373 DM
Leasing
48.419 DM
42.615 DM
—» bei 6 % p.a. Kredit, A 28 a)
bei 10 % p.a. Leasing
bewertbar sind Strategien mit PVI jeweils an der oberen Klassengrenze ( nach 500 h; 1.500 h; 2.500 h; 3.500 h) und die IH nach Störung (Ausfallstrategie)
b)
jeweils Berechnung des Erwartungswertes der Liegezeit (aus Ausfallanalyse), Berechnung des Erwartungswertes der Anzahl erforderlicher Instandhaltungen insgesamt (geplante Nutzungszeit / Erwartungswert der Liegezeit), Berechnung der Anzahl PVI und Störinstandhaltungen (über Häufigkeiten aus der Ausfallanalyse) Berechnung der Kosten (Anzahl Instandhaltungen · jeweiliger Kostensatz)
Strategie: PVI nach h 500 1.500 2.500 3.500 Stör-IH
Erwartungswert der Liegezeit in h 500 1 . 0 0 0 - 0 , 3 + 1 . 5 0 0 - 0 , 7 = 1.350 1.000 · 0,3 + 2.000 · 0,4 + 2.500 · 0,3 = 1.850 1.000 · 0,3 + 2.000 · 0,4 + 3.000 · 0,2 + 3.500 · 0,1 = 2.050 1.000 · 0,3 + 2.000 · 0,4 + 3.000 · 0,2 + 4.000 · 0,1 = 2.100
Anzahl IH-Maßn. pro Jahr 3.200 1.185 865 780 762
Lösungen
Strategie: PVI nach h 500 1.500 2.500 3.500 Stör-IH
Anzahl IH-Maßn. pro Jahr 3.200 1.185 865 780 762
Kosten in DM/a
davon PVI 3.200 (100%) 830 (70 %) 259 (30 %) 78 (10%) 0
213
Störung 0 (0 %) 356 (30%) 605 (70%) 702 (90%) 762 (100 %)
3.200.000 1.540.741 1.470.270 1.482.927 1.523.810
optimale Strategie ist PVI nach 2.500 h A 29 a)
keinen, einen oder zwei Meißel mitbestellen, Reparatur in eigener Regie oder Servicevertrag abschließen
b)
Berechnung der Kosten möglicher Ereignisse bei Reparatur in eigener Regie 1 Meißel mitgeliefert und benötigt:
30.000 + 20.000 = 50.000 D M
1 Meißel mitgeliefert und nicht benötigt: 30.000 - 10.000 = 20.000 D M 1 Meißel nachbestellt und eingebaut:
50.000 + 20.000 = 70.000 D M
Berechnung der Erwartungswerte der Kosten der Strategien kein Meißel mitbestellt: EW(K 0 ) = 0,5 · 70.000 + 0,2 · 140.000 =
63.000 DM
ein Meißel mitbestellt: EW(K,) = 0,3 · 20.000 + 0,5 · 50.000 + 0,2 · 120.000 = 55.000 DM zwei Meißel mitbestellt: EW(K 2 ) = 0,3 · 40.000 + 0,5 · 70.000 + 0,2 · 100.000 = 67.000 DM Servicevertrag: EW(K S ) =
60.000 DM
Kostengünstigste Strategie ist, einen Meißel mitzubestellen. A 30 mögliche Strategien: keinen, einen, zwei, drei oder vier Turas sofort mitbestellen oder 144-h-Service Berechnung der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Anzahl der Ausfälle bei 2 Baggern 0 Ausfälle: 0,2 •0,2 =
0,04
1 Ausfall:
0,24
0,2·•0,6 + 0,6 •0,2 =
2 Ausfälle: 0,2·• 0,2 + 0,6 •0,6 · + 0,2-0,2 = 3 Ausfälle: 0,6· 0,2 + 0,2· 0,6 =
0,24
4 Ausfälle: 0,2 •0,2 =
0,04
0,44
Berechnung der Kosten möglicher Ereignisse bei Reparatur in eigener Regie 1 Turas mitgeliefert und benötigt: 1 Turas mitgeliefert und nicht benötigt:
80 + 30 + 10 = 120 T D M 80 T D M
1 Turas nachbestellt und selbst eingebaut: 1 2 0 + 8 0 + 1 0 = 210 T D M 1 Turaswechsel bei Pauschalvertrag:
60 T D M
214
Lösungen Berechnung der Erwartungswerte der Kosten der Strategien Strategie kein Turas mitbestellt
EW(ig= 0,04 ·
0 + 0,24 · 210 + 0,44 · 420 + 0,24 · 630 + 0,04 - 840 = 420,0 TDM
Strategie ein Turas mitbestellt EW(K,)= 0,04 · 80 + 0,24 · 120 + 0,44 · 330 + 0,24 · 540 + 0,04 · 750 = 336,8 TDM Strategie zwei Turas mitbestellt E W ( i y = 0,04 · 160 + 0,24 · 200 + 0,44 · 240 + 0,24 · 450 + 0,04 · 660 = 294,4 TDM Strategie drei Turas mitbestellt EW(Kj)= 0,04 · 240 + 0,24 · 280 + 0,44 · 440 + 0,24 · 360 + 0,04 · 570 = 379,6 TDM Strategie vier Turas mitbestellt EW(K
b)
.
1>2
=
215
1 4 4
12
15 Stück erforderlich
Nutzungsdauer eines Ritzels = 4 - 5 + 3 - 1 = 23 Monate = 2 Jahre Investitionsaufwand:
1 5 - 1 0 . 0 0 0 DM = 150.000 DM
Kapitaldienst:
150.000 150.000 „„„ — - — +— 0,1 = 82500 DM/a
A 34 wichtige Feststellungen sind - eine Verringerung des Vermögens insgesamt bei einem Anstieg des Anteils der Finanzanlagen - eine deutliche Verschlechterung des Zustandes der Sachanlagen (Zunahme der Verschleißquote) A 35 Berechnung des Kapitaldienstes und jeweils der von dem Arbeitszeitfonds und den Personalkosten abhängigen Gesamtkosten für die Varianten zur Ermittlung der kostengünstigsten a) 1.600 h/a; 80 TDM/AKa b) 2.000 h/a; 50 TDM/AKa c) 1.500 h/a; 100 TDM/AKa Var.
KD"
AK 2 1
TDM
PK
Κ
TDM
TDM
AK 3 »
PK
Κ
TDM
TDM
AK 4 »
PK
Κ
TDM
TDM
1
317
20,0
1.600
1.917
16,0
800
1.117
21,3
2.133
2.450
2
528
15,0
1.200
1.728
12,0
600
1.128
16,0
1.600
2.128
3
791
10,0
800
1.591
8,0
400
1.191
10,7
1.067
1.858
4
1.319
5,0
400
1.719
4,0
200
1.519
5,3
533
l.852g
5
1.847
2,5
200
2.047
2,0
100
1.947
2,7
267
2.113
"
finanzmathematisch KDS = 0,263797
2>
^AK/APL = 2,5
* ^AK/APL = 2
4>
^AK/APL = 2,67
a)
Variante 3 wählen
b)
Produktion ins Ausland verlagern, Variante 1 wählen
c)
Variante 4 wählen
A 36 Kostenfunktionen gleichsetzen und nach Q auflösen —» WP, bei Q = 6.000 ME/a Gewinnfunktionen gleichsetzen und nach Q auflösen —» WP 2 bei Q = 8.000 ME/a Gewinnfunktionen Nullsetzen und nach Q auflösen —> bep v i bei Q = 5.948,7 ME/a bep V2 bei Q = 5.333,3 ME/a
216
Lösungen
A 37 Berechnung des Gewinnes für die gegebenen Absatzmengen und Vergleich Absatzmenge
1.500
1.750
2.000
2.250
2.500
2.750
3.000
Gewinn V 1
3.500
6.250
9.000
12.125
14.750
13.500
12.000
Gewinn V 2
1.250
4.625
8.000
11.750
15.000
11.375
10.500
optimale Absatzmenge 2.500 ME/a mit Maschine 2 A 38 Berechnung der Gesamtkosten aus Kapitaldienst für Isolation und Kosten für Energieverluste in DM/a, Variante mit minimalen Kosten ist optimal Isolierung Isolierung cm TDM
Energieverluste TDM/a
Kapitaldienst Gesamtkosten Kapitaldienst Gesamtkosten statisch statisch dynamisch dynamisch TDM/a TDM/a TDM/a TDM/a
0
0
1.000
0
1.000
0
2
1.000
550
4
1.450
275
6
1.900
185
222
8
2.400
160
280
117
667
131
681
169
444
191
466
250
1435;
316
476
S
4 0 7
440
1.000
optimale Stärke 6 cm A 39 paarweiser Kostenvergleich durch Gleichsetzen der Kostenfunktionen der 3 Varianten K, = 34.250+ 15,80 Q K 2 = 30.400 + 18,33 Q K 3 = 38.900 + 15,00 Q aus K, = K 2
Q 1 / 2 = 1.522 ME/a
aus K 2 = K 3
Q m = 2.553 ME/a
aus K, = K 3
Q1/3 = 5.812 ME/a
bis 1.521 ME/a V 2, von 1.522 ME/a bis 5.811 ME/a V 1, ab 5.812 ME/a V 3 . jf\ \ A 40 a)
t^v l ι_ · ι , . . 3.500 3.500 Durchschnittskosten der neuen Anlage: — — + 0,1 + 350 = 1.225 GE/a Zuwachskosten der alten Anlage: R m · p/100
IH+Energie
Summe
400
200
200
800
2
400
160
600
1.160
3
400
120
1.000
1.520
Jahr 1
R
, I - R,
optimaler EZP ist nach dem 2. Jahr
Lösungen b)
217
Zuwachskosten der alten Anlage mit GR: Jahr
Ri-1
- Ri
1
400
200
2
400
160
3
400
120
Summe
IH+Energie
· p/100
Rh
700 300 500
1.300 860 1.020
optimaler EZP jetzt nach dem 3. Jahr, weil Zuwachskosten in Periode 3 und Durchschnittskosten der Perioden 1 bis 3 kleiner als Durchschnittskosten der Ersatzanlage (1.225 GE) aber ist GR wirtschaftlich? Durchschnittskosten der alten Anlage über die RND ohne GR: (860 + 116)/2 = 980 GE/a mit
GR: (1.300 + 860 + 120)/3 = 1.060 GE/a ,
GR nicht sinnvoll, aber im Fall mit GR Verlängerung der ND der Investitionsketten um 1 Jahr Vergleich der Vorteilhaftigkeit auf Grundlage der negativen Kapitalwertannuitäten der Investitionsketten ohne (7 Jahre) und mit (8 Jahre) GR KWA(ohne) = KW(oh„e) · KWF(7) = -5.675,2 · 0,2054 = 1.165,7 GE/a KWAmil) = KW(rnil) · KWF(8) = -6.285,5 · 0,1874 = 1.177,9 GE/a —> auch nach diesem Kriterium GR nicht sinnvoll mit Erweiterung
ohne Erweiterung Jahr Leistung
1
2
3
1
2
3
30.000
30.000
30.000
50.000
50.000
50.000
9,00
9,45
9,93
8,85
9,30
9,78
Kv
270.000
283.500
297.900
442.500
465.000
489.000
fixe
100.000
110.000
121.000
140.000
154.000
169.400
Preis
15
16
17
14
15
16
Erlös
450.000
480.000
510.000
700.000
750.000
800.000
Summe kv
Lohnk.
Restwert CF
5.000 80.000
Periode Differenzzahlungsstrom
86.500
91.100
117.500
131.000
0
1
2
3
-80.000
37.500
44.500
55.500
KW = 32.600 DM; IZF = 30,4 % p.a.; Investition vorteilhaft
146.600
218
Lösungen
A 42 a)
Berechnung des Deckungsbeitrages vor Rationalisierung DB 0 = 8.760 · 0,5 · 100 · (5 - 2 - 2 · 0,25) = 1.095.000 DM/a Berechnung des Deckungsbeitrages nach Rationalisierung DB, = 8.760 · 0,5 · 106 · (5 - 2 - 2 · 0,25 · 0,8) = 1.207.128 DM/a Differenzdeckungsbeitrag ist der Erfolg der Rationalisierung Δ DB = 112.128 DM/a Amortisationsdauer bestimmt durch auflösen der Gleichung q" · (q — l) 400.000 = 112.128 · —— nach η bei q = 1,1 q -i KWF
η = 4,6 a —> Amortisationsdauer nicht erfüllt b)
erforderlicher Differenzdeckungsbeitrag: 1,1 3 · ( l , l - l ) 400.000 = Δ DB · ^ ' 1,1 - 1
Δ DB = 160.846 DM/a
KWF
-> DB lerf = 1.255.846 DM/a 1.255.846 DM/a = 8.760 · η τ · 106 · (5 - 2 - 2 · 0,25 · 0,8) c)
η τ = 52 %
nur dann, wenn die erhöhte Zeitverfügbarkeit allein auf die Investition zurückzuführen ist (Ursache-Wirkung-Kette)
A 43 a)
Κ, = 69.500 + 20 · Q;
K 2 = 44.000 + 50 · Q;
Gleichsetzen ergibt Qk[1[ = 850 Stück/a, bis dahin Maschine 2 einsetzen b)
G, = 80 · Q - 69.500;
G 2 = 40 · Q - 44.000;
Gleichsetzen ergibt Qkri, = 637,5 Stück/a, bis dahin Maschine 2 einsetzen Gewinnschwelle jedoch erst bei 869 Stück/a (Maschine 1) c)
Berechnung der Zahlungsüberschüsse vor Finanzierungsauszahlung (84 TDM in t = 1 ... 5 und 68 TDM in t = 6 ... 10) CF wird voll für Zins und Tilgung eingesetzt, vollständige Tilgung im 6. Jahr möglich (Restschuld zu Beginn 46.360 DM)
d)
reichen nicht aus
e)
keine Berücksichtigung der Zeit nach der AD
f)
Berechnung des Differenz-Cash-flows im Vergleich zu c) in t = 1 ... 5 Δ CF = +2 TDM/a und in t = 6 ... 10 Δ CF = +18 TDM/a, —» Auftrag annehmen
Lösungen
219
A 44 a) und b) statisch: Durchschnittskosten je Flasche berechnen AK
AK· ρ
ND + 2 - 1 0 0
k =
QMax-TiT Anlage 1 a) k [DM/Fl.]
0,815
b) k [DM/F1.]
0,7833
c)
Anlage 2
Entscheidung
0,827
Anlage 1
0,7781
Anlage 2
Berechnung des Ertragswertes aus der Weiterführung und Vergleich mit Verkaufserlös Weiterführung: EW = sofortiger Verkauf
d)
(0,75 - 0,70) · 7 Mio (0,75 - 0,70) · 7 Mio — + —2 =607.438 DM Erlös 650.000 DM
- > Verkauf
Ansatz wie c) „, . „ , „ (0,85-0,71)-6 Mio (0,85-0,71)-6 Mio Weiterführung: E W = - 7 5 0 . 0 0 0 + +1,1'
1,1
EW = 707.851 DM sofortiger Verkauf:
Erlös 650.000 DM
Weiterführung unverändert: EW = 607.438 DM —> Umbau
A 45 a) b)
Endwert = 1.000 · q= 1+
5,9 12-100
105 2 0 - 1 . „_ , = 33.066 DM 1,05-1
= 1,0049167
36 Monate: Rate =
qMq-i) ,6 --35.000-0,8 = 850,55 DM, q -1
60 Monate: Rate =
q M q - 0 ^ — - — 3 5 . 0 0 0 - 0 , 8 = 540,02 DM q60-! 1125 1 2 —1
c)
Anlagesumme = 12.000 ·
d)
Ablösesumme = 26.043,64
Λ
1.12512 ( l , 1 2 5 - l )
8500 + τ — f = 74.709,90 DM 1,125
1,095s - 1 1,0955·(ΐ,095-1)
= 100.000 DM
220
Lösungen
e)
Rente von der Bank bei Anlagesumme 50.000 DM und jeweiligem Zins berechnen 1,045 · (l,04 - 1 ) _1 = 11.231 DM/a 1 ^
Bsp. für 4 % p.a.: Rente = 50.000 bei 5 % p.a.: Rente = 11.549 DM/a bei 6 % p.a.: Rente = 11.870 DM/a bei 7 % p.a.: Rente = 12.195 DM/a
bis 6 % p.a. Rente der Lottogesellschaft annehmen ab 7 % p.a. Rente von der Bank annehmen f)
A 46 a)
5 = 1,0041667 12-100 q-i = 450,79 DM Sparrate = 70.000· ,120-1 q= l +
Kapitalwert berechnen 800 200 1.800 2.000 600 300 6.000 KW = - 8.000+ + T — Γ + -ΤΤΤ + + ΤΤΤΓ + 1,08 ' 1,082 1,08 1,08" 1,08 1,08 1,087 KW = 328,94 GE
b)
unendliche Rente aus dem Kapital wert berechnen Annuität = 328,94 GE · 0,08 = 26,32 GE/a
c)
Rente über 8 Jahre berechnen 1,08"-(l,08-l)
Annuität = 328,94 GE d)
1,08 - 1
Rente über 7 Jahre berechnen 1,087 · ( l , 0 8 - l )
Annuität = 328,94 GE e)
= 57, 24 GE/a
1,087 - 1
= 63,18 GE/a
Kapitalwert auf t = 7 aufgezinst Endwert = 328,94 GE · 1,087 = 563,75 GE
A 47 Beachte: Kalkulationszeitpunkt kann Investitionsbeginn sein, Zahlungsströme wie in Aufgabenstellung, oder Kalkulationszeitpunkt kann einheitlicher Produktionsbeginn sein, Zahlungsströme dann wie folgt: t
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Vorh. A
-2.300
450
450
450
450
450
450
450
450
450
Vorh. Β
- 8 5 0 -1.800
1.000
1000
500
500
400
400
300
200
200
10 450
Lösungen
221
Berechnungsergebnisse: Kalkulationszeitpunkt gleicher Produktionsbeginn für Vorhaben Α und Β
Kalkulationszeitpunkt gleicher Investitionsbeginn für Vorhaben Α und Β
a)
KW
KW
IZF
A
1719,54 I
14,52
107.23 ( n = 1 0 ) |
Β
682,54
15.87 I
101,72 (n=10)
1737,15
141,65 (n=8)
879,14
1
KWA
IZF
719,54 ||
KWA
14,52
107,23 (n=10)
15,87
I 1 1 1 8 , 0 0 (n=9)
17,10
168,86 (n=7)
b) Β
17,10
814,02
FK-Finanzierung hätte hier auf die Ergebnisse keinen Einfluß. Ergebnisse unter b) zeigen, daß eine Verkürzung der Nutzungsdauer für Projekt Β die Wirtschaftlichkeit verbessert.
A Β C D
0% 55,00 30,00
12% 20,56 8,37 53,33 10,83
6% 35,43 17,36 136,67 12,77
oo
15,00
24% 0,01 -2,94 11,67 7,63
18% 9,05 1,86 25,56 9,13
30% -7,19 -6,53 3,33 6,30
K W - G r a p h e n in A b h ä n g i g k e i t v o m Zins
KW 140,00 X
-20,00 ' 0%
C
6%
12%
18%
24%
30%
222
Lösungen
A 49 a)
KWp^
Max
b)
KWA(n=6) + EK · ^
= KWProj · KWF (n=6) + EK · ^
c)
K W A ( _ , + EK · ^
= (KWProj + ΕΚ) · ^
d)
KWA Pm| + EK · t ^ x —» Max
e)
EV(n=6) = KWA
^
Max
M a x
100
(n=6)
· E W S F ( r t + EK · q" -> Max
A a)
184,28
b)
102,31
Β
D
C
1600,00 68,16"
KMA
185,95
308,05
0,00
102,70
I i 30,73
60,00
c)
78,43
120,00
78,60
90,81
60,00
d)
102,31
120,00
gl67,14
157,18
60,00
1.392,36
Ii.608,67
1.062,94
1.389,40
e) 11
, Λ A 50 a)
1.125,87
υ
unberücksichtigt bleibt hierbei die Weiterzahlung der Rente nach dem 6. Jahr
, . 0 Gewinn vor FK - Zins 0E-0A-0AfA 0 Gesamtkapitalrentabilität = — = — F 0 geb. Kapital AK 2 0 G K R a = 3 5 % p.a.
0 G K R b = 4 0 % p.a.
Amortisationsdauer: kumulative Fortschrittsrechnung: Jahr A:
1
2
5.000
2.500
750
500
250
75
CF
3.000
2.000
2.000
Schuld am Ende
2.500
750
0
Schuld am Anfang
2.500
1.750
925
Schuld am Anfang Zins
B:
Zins
3
4
1.500
17,5
250
175
92,5
1,75
CF
1.000
1.000
1.000
1.000
Schuld am Ende
1.750
925
17,5
0
Amortisation bei Projekt Α im 3. Jahr, bei Projekt Β im 4. Jahr Kapitalwerte: Projekt A: 1.907 GE, Projekt B: 1.291 GE Kapitalwertannuitäten: Projekt Α (über 4 Jahre): 602 GE/a, Projekt Β (über 5 Jahre): 341 GE/a b)
Variante Α ist Vorzugsvariante bei den fundiertesten Verfahren (KW, KWA) und bietet die kürzere Amortisationsdauer - » Entscheidung für Variante A
Lösungen
A 51 a)
223
Grenzpreis ist jeweils der Kapitalwert aus dem erwarteten Zahlungsstrom, berechnet mit dem individuellen Zins Mindestpreise = KW B = 444.444 DM, Höchstpreis A = KW A = 505.635 DM
b)
auf den Mittelwert aus Mindest- und Höchstpreis: 475.039 DM
c)
Höchstpreis - Kaufpreis = 30.594 DM
A 52 a)
a)
Erwartete Zahlungsströme der Akteure Periode Süffig
1 2,500
2 2,625
3 2,200
4 2,860
5 2,990
6 3,240
A
2,940
2,940
2,415
2,415
2,714
2,832
Β
2,500
2,640
2,640
2,880
2,750
3,000
C
2,875
2,800
2,398
2,354
2,730
2,700
Kapitalwerte der Käufer berechnen —> Höchstpreise Käufer A: KW = 11,260 Mio DM Käufer B: KW = 11,290 Mio DM Käufer B: KW = 11,230 Mio DM Kapitalwert Süffig's ist Mindestpreis = 10,981 Mio DM Β hat die besten Aussichten
b)
Berechnung des Barwertes der noch ausstehenden Zahlungsströme (t=2 ... 6) mit 15,5 % p.a. und Vergleich mit möglichem Verkaufserlös KWWeiIerfilhrong = 8,597 Mio DM < Verkaufserlös = 8,6 Mio DM
c)
Berechnung der Annuität aus dem Mindestpreis über 6 Jahre
d)
Berechnung einer unendlichen Rente aus dem Mindestpreis von A
Verkauf
Annuität = 2,686 Mio DM/a —» ja, er kann mieten Annuität = 1,3737 Mio DM/a e)
Grenzpreise sind jeweils die Summen der Zahlungsströme A Grenzpreis
16,256
B 16,410
C
Süffig 15,857
16,415
Süffig verkauft gar nicht, da sein Mindestpreis über allen Höchstpreisen f)
Einfluß nur, wenn Preis für Shop von dessen Ertragswert bei Weiterführung abweicht, wenn Preis für Shop kleiner als dessen Ertragswert —» Grenzpreis für Brauerei sinkt um die Differenz zwischen Preis und Ertragswert des Shops, wenn Preis für Shop größer als dessen Ertragswert jedem Fall verkaufen
kein Einfluß, Α würde Shop in
Finanzmathematische
Tabellen
225
Finanzmathematische Tabellen für ausgewählte Zinssätze Zins 8 % p.a. q = 1,08 KWF
EWSF
q "(q-l)
q"-l
q "(q-l)
q"-l
q-1
EWVF q-1 q"-l
0,925926
0,925926
1,080000
1,000000
1,000000
1,166400
0,857339
1,783265
0,560769
2,080000
0,480769
3
1,259712
0,793832
2,577097
0,388034
3,246400
0,308034
4
1,360489
0,735030
3,312127
0,301921
4,506112
0,221921
5
1,469328
0,680583
3,992710
0,250456
5,866601
0,170456
6
1,586874
0,630170
4,622880
0,216315
7,335929
0,136315
7
1,713824
0,583490
5,206370
0,192072
8,922803
0,112072
8
1,850930
0,540269
5,746639
0,174015
10,636628
0,094015
9
1,999005
0,500249
6,246888
0,160080
12,487558
0,080080
10
2,158925
0,463193
6,710081
0,149029
14,486562
0,069029
11
2,331639
0,428883
7,138964
0,140076
16,645487
0,060076
12
2,518170
0,397114
7,536078
0,132695
18,977126
0,052695
13
2,719624
0,367698
7,903776
0,126522
21,495297
0,046522
14
2,937194
0,340461
8,244237
0,121297
24,214920
0,041297
15
3,172169
0,315242
8,559479
0,116830
27,152114
0,036830
16
3,425943
0,291890
8,851369
0,112977
30,324283
0,032977
17
3,700018
0,270269
9,121638
0,109629
33,750226
0,029629
18
3,996019
0,250249
9,371887
0,106702
37,450244
0,026702
19
4,315701
0,231712
9,603599
0,104128
41,446263
0,024128
20
4,660957
0,214548
9,818147
0,101852
45,761964
0,021852
25
6,848475
0,146018
10,674776
0,093679
73,105940
0,013679
30
10,062657
0,099377
11,257783
0,088827
113,283211
0,008827
40
21,724521
0,046031
11,924613
0,083860
259,056519
0,003860
50
46,901613
0,021321
12,233485
0,081743
573,770156
0,001743
DSF AUF
ABF
η
q"
qn
1
1,080000
2
q"-l n
n
226
Finanzmathematische
Tabellen
Zins 10 % p.a. q = 1,10 DSF qn-l
KWF
EWSF
q"-(q-l) q"-l 1,100000
q"-l q-1
EWVF q-1 q"-l
1,000000
1,000000
1,735537
0,576190
2,100000
0,476190
0,751315
2,486852
0,402115
3,310000
0,302115
1,464100
0,683013
3,169865
0,315471
4,641000
0,215471
5
1,610510
0,620921
3,790787
0,263797
6,105100
0,163797
6
1,771561
0,564474
4,355261
0,229607
7,715610
0,129607
7
1,948717
0,513158
4,868419
0,205405
9,487171
0,105405
8
2,143589
0,466507
5,334926
0,187444
11,435888
0,087444
9
2,357948
0,424098
5,759024
0,173641
13,579477
0,073641
10
2,593742
0,385543
6,144567
0,162745
15,937425
0,062745
11
2,853117
0,350494
6,495061
0,153963
18,531167
0,053963
12
3,138428
0,318631
6,813692
0,146763
21,384284
0,046763
13
3,452271
0,289664
7,103356
0,140779
24,522712
0,040779
14
3,797498
0,263331
7,366687
0,135746
27,974983
0,035746
15
4,177248
0,239392
7,606080
0,131474
31,772482
0,031474
16
4,594973
0,217629
7,823709
0,127817
35,949730
0,027817
17
5,054470
0,197845
8,021553
0,124664
40,544703
0,024664
18
5,559917
0,179859
8,201412
0,121930
45,599173
0,021930
19
6,115909
0,163508
8,364920
0,119547
51,159090
0,019547
20
6,727500
0,148644
8,513564
0,117460
57,274999
0,017460
25
10,834706
0,092296
9,077040
0,110168
98,347059
0,010168
30
17,449402
0,057309
9,426914
0,106079
164,494023
0,006079
40
45,259256
0,022095
9,779051
0,102259
442,592556
0,002259
50
117,390853
0,008519
9,914814
0,100859
1.163,90853 0,000859
η
AUF q"
ABF q'n
1
1,100000
0,909091
0,909091
2
1,210000
0,826446
3
1,331000
4
q"-(q-l)
Finanzmathematische
Zins 1 2 % p.a.
Tabellen
227
q=l,12 KWF
EWSF
q "(q-l) q"-l 1,120000
q"-l q-1
EWVF q-1 q"-l
1,000000
1,000000
1,690051
0,591698
2,120000
0,471698
0,711780
2,401831
0,416349
3,374400
0,296349
1,573519
0,635518
3,037349
0,329234
4,779328
0,209234
5
1,762342
0,567427
3,604776
0,277410
6,352847
0,157410
6
1,973823
0,506631
4,111407
0,243226
8,115189
0,123226
7
2,210681
0,452349
4,563757
0,219118
10,089012
0,099118
8
2,475963
0,403883
4,967640
0,201303
12,299693
0,081303
9
2,773079
0,360610
5,328250
0,187679
14,775656
0,067679
10
3,105848
0,321973
5,650223
0,176984
17,548735
0,056984
11
3,478550
0,287476
5,937699
0,168415
20,654583
0,048415
12
3,895976
0,256675
6,194374
0,161437
24,133133
0,041437
13
4,363493
0,229174
6,423548
0,155677
28,029109
0,035677
14
4,887112
0,204620
6,628168
0,150871
32,392602
0,030871
15
5,473566
0,182696
6,810864
0,146824
37,279715
0,026824
16
6,130394
0,163122
6,973986
0,143390
42,753280
0,023390
17
6,866041
0,145644
7,119630
0,140457
48,883674
0,020457
18
7,689966
0,130040
7,249670
0,137937
55,749715
0,017937
19
8,612762
0,116107
7,365777
0,135763
63,439681
0,015763
20
9,646293
0,103667
7,469444
0,133879
72,052442
0,013879
25
17,000064
0,058823
7,843139
0,127500
133,333870
0,007500
30
29,959922
0,033378
8,055184
0,124144
241,332684
0,004144
40
93,050970
0,010747
8,243777
0,121304
767,091420
0,001304
50
289,002190
0,003460
8,304498
0,120417
2.400,01825
0,000417
DSF AUF
ABF
η
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q"
1
1,120000
0,892857
0,892857
2
1,254400
0,797194
3
1,404928
4
q"-l n
q "(q-l)
n
Literaturverzeichnis
229
Literaturverzeichnis
Adam, Sarwat: Optimierung der Anlageninstandhaltung. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1989 Beckmann, Gottfried; Marx, Dieter: Instandhaltung von Anlagen. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1978 Baumann, Frank: Industrielles Anlagen-Controlling. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1991 Biedermann, Hubert: Anlagenmanagement. Verlag TÜV Rheinland, Köln 1990 Hoche, Rolf; Lehnig, Werner; Seifert, Werner: Zu einigen Problemen der Leitung und Planung der Grundfondsreproduktion. Dissertation Bergakademie Freiberg, Freiberg 1972 Kling, Siegfried: Abschreibungen und Investitionsverhalten. Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 1992 Klöpper, Hans: Ein Beitrag zur Qualifizierung der Grundfondsanalyse unter dem Aspekt der Grundfondsplanung. Dissertation Bergakademie Freiberg, Freiberg 1975 Kraschwitz, Lutz: Investitionsrechnung. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1990 Männel, Wolfgang: Anlagencontrolling. Verlag der GAB, Lauf a.d. Pegnitz 1990 Preißler, Peter R.: Entscheidungsorientierte Kosten- und Leistungsrechnung. Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1995 Schweitzer, Marcell (Hrsg.); Seicht, Gerhard: Industriebetriebslehre, speziell Kapitel 5: Industrielle Anlagenwirtschaft. Verlag Vahlen, München 1994 Seicht, Gerhard: Moderne Kosten- und Leistungsrechnung, Linde Verlag, Wien 1993 Slaby, Dieter u.a.: Lehrbriefreihe Grundfondsökonomie (Heft 1 bis 10). WIZ der Bergakademie Freiberg, Freiberg 1979/1982 Slaby, Dieter; Krasselt, Rene: Anlagenwirtschaft. Medienzentrum der TU Bergakademie Freiberg, Freiberg, 1996 Slaby, Dieter: Wachstumsrelationen ökonomischer Kenngrößen als Grundlage der Beurteilung der ökonomischen Effektivität. Freiberger Forschungshefte Reihe D, Heft 108. Freiberg 1977 Swoboda, Peter: Göttingen 1992
Investitionen und Finanzierung. Verlag Vandenhoeck u. Ruprecht,
AfA-Tabellen mit Erläuterungen. Herausgegeben und aktualisiert vom Bundesministerium der Finanzen
Stichwortverzeichnis
231
Stichwortverzeichnis Abschreibungsmethoden
28 ff.
Abzinsungsfaktoren Afa-Tabellen Agio Aktiva Aktivität- und Entscheidungsfelder Amortisation Amortisationsdauer Anlagen Anlagen-/ Arbeitsmittel-/ Betriebsmittelproduktivität der Arbeitskräfte Anlagenbericht Anlagenlebenszyklus Anlagenrechnung Anlagenreproduktion Anlagenspiegel Anlagenwirtschaft Anlagevermögen Annuität Anschaffungskosten Ansparabschreibungen Aufbauorganisation Aufzinsungsfaktoren Ausfallanalyse Ausfallfolgekosten Ausfallhäufigkeit Ausfallstrategie Ausfallwahrscheinlichkeit außerplanmäßige Abschreibungen Aussonderungsquote Automatisierungsgrad
148 ff. 37 ff. 45 9 15 ff. 27 151 f. 6
135 111 14, 15,49 19 14, 17 124 6 7 ff.,125 158 23 27 103 148 ff. 98 86, 92, 97, 102 98 94 f. 65 27, 41 129 126
Baugruppenaustauschstock Baugruppenaustauschtechnologie Betriebmittelausstattung Betriebmittelleasing Betriebmittelmieten betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer Betriebsmittel Betriebsmittelsysteme Betriebswirtschaft Betriebszeit Bewertung Bewertungsgrundsätze Bilanz
Bruttobewertung
23
Cash-flow
116 f., 152
Damnum Deckungsbeitragsrechnung determinierte Ausfallzeiten determinierter Instandhaltungsbedarf Disagio Diskontierungssummenfaktor
45
30,48 7, 11 ff. 67ff„ 70 6 61 18 ff. 20 9
95 45 148
Effektive Stundenleistung
61
Eigenkapital EngpaB Entwicklungsrelationen Erneuerungsmodell Emeuerungsquote Ersatzinvestitionen Erweiterungsinvestitionen explizite Kapitalkosten extensive Anpassung
9 74 130, 132 99 130, 133 130 ff., 145 131, 145 44 82
Finanzanlagen Finanzanlagevermögen Fixkostenintensität Formen der Anlagenreproduktion Fremdinstandhaltung
9
Geringwertiges Wirtschaftsgut Grenzaufwand/ Grenznutzen
107 107 136 90 90
84 64
Herstellungskosten
7,9 74 17 105
7
12, 136 f. 23 f.
Immaterielles Anlagevermögen implizite Kapitalkosten Inspektion Instandhaltung Instandhaltungsbedürftigkeit Instandhaltungskosten Instandhaltungsquote Instandhaltungsstrategien Instandhaltungszyklus
7,9 44 91 91 ff. 65 92, 110 128 93 ff., 97 109
232
Stichwortverzeichnis
Instandsetzung intensive Anpassung interner Zinsfuß Inventarobjekt Investitionsanlässe Investitionsarten Investitionsbegriff Kalenderzeit kalkulatorische Zinsen Kapazitätserweiterungseffekt Kapazitätsprofil Kapitalkosten Kapitalbeschaffungszinsen Kapitalbindung Kapitaldienst Kapitaldienstfaktor Kapitalwert Kapitalwiedergewinnungsfaktor Kapitalwirtschaft Kosten für Betriebsstillstand kostenoptimale Nutzungsdauer
91 81 47 f., 156 7 130 ff., 146 145 145
94 ff. 28 ff. 61 73 11 61 ff., 73
63 44 42 74 44 45 45 44 47, 148, 158 56, 59, 154 f 47, 148, 158 6 86 49 ff.
Lebenszyklus
14 f.
Leistungsangebot leistungsmäßige Nutzung Leistungsverfügbarkeit Leverage-Effekt Liegezeit
73 72 61 118 ff. 98 ff., 109
Maschinenstundenkosten
87 ff.
Maschinenzeitfonds Mengenabschreibung Mindestnutzungsdauer
62 ff. 29,31 49, 53
Nichtplanmäßige Instandhaltung opportunistische Instandhaltungsstrategie
planmäßig (vorbeugende) Instandhaltung planmäßige Abschreibungen Präsenzzeit Produktionseinheit Produktionsfaktoren Produktionskapazität
95 95
Quantitative Anpassung
83
Redundanz Reihenanordnung relative Selbstkostensenkung Reparaturstand Reproduktion Reproduktionseffekt Restnutzungsdauer Rückflußdauer Rückstellungen
69
Sachanlagen Sachanlagevermögen Schichtzuschläge sequentielle Instandhaltungsstrategie Sonderabschreibungen Steuerstundungswirkung Stillstandszeit stochastische Ausfallzeiten stochastischer Instandhaltungsbedarf Störkennzahlen Störzeit
7,9
68, 76 85 65, 128 14 42 30,49 118, 153 9
7 39 95 27, 41 35 63 64 95, 99 66 63
Technische Nutzungsdauer technologische Systeme Tilgung Totalkapazität
68 46 ff. 42
Umlaufvermögen
9
48
O p t i m a l e Nutzungsdauer
49
optimaler Ersatzzeitpunkt
49, 58 ff.
Verbindlichkeiten
9
Parallelanordnung
69, 77
vermaschte Systemstruktur Verschleiß
69 25 ff.
Passiva Periodenkapazität periodische Instandhaltungsstrategie
9 42, 61, 73
Wartung
91
Wertansätze wichtigster Betriebsabschnitt
20 f.
95
74
Stichwortverzeichnis
wirtschaftliche Nutzungsdauer Wirtschaftsgut Zeitabhängige Abschreibung Zeitfonds (-berechnung) zeitliche Ausnutzung Zeitphasen Zeitverfügbarkeit Zustandsanalyse zustandsbezogene Instandhaltungsstrategie Zuverlässigkeit
49 7
29 ff. 67 ff., 70 ff., 73 64 14 61 118, 125 95 65
233