Hethitische Totenrituale [Reprint 2022 ed.] 9783112658680, 9783112658673


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German Pages 158 [160] Year 1958

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Inhalt
Vorwort
Einleitung
Textübersicht
Inhaltsübersicht
Die Texte zum Totenritual
Philologischer Kommentar
Indices
Abkürzungsverzeichnis
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Hethitische Totenrituale [Reprint 2022 ed.]
 9783112658680, 9783112658673

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DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN INSTITUT FÜR ORIENTFORSCHUNG VERÖFFENTLICHUNG NR. 37

HEINRICH OTTEN

HETHITISCHE TOTENRITUALE

AKADEMIE-VERLAG • BERLIN 1958

KURT

BITTEL

dem Ausgräber von

Bogazköy

gewidmet

E r s c h i e n e n im A k a d e m i e - Verlag G m b H . , Berlin W 8, M o h r e n s t r a ß e 39 Lizenz-Nr. 202 • 100/457/58 S a t z , D r u c k u n d B i n d u n g : I V / 2 / 1 4 - V E B W e r k d r u c k G r ä f e n h a i n i c h e n - 774 Bestell- u n d V e r l a g s n u m m e r : 2013/37 P r i n t e d in G e r m a n y

Inhalt Vorwort

5

Einleitung

7

Textübersicht

10

Inhaltsübersicht des Totenrituals sallis uastais

12

Die Texte zum Totenritual I . Gruppe

18

I I . Gruppe

56

I I I . Gruppe und weitere Texte I V . Nachtrag

.

.

Philologischer Kommentar

113 .

Indices Abkürzungsverzeichnis

86

118 146

.

155

Vorwort Die vorliegende Untersuchung über die hethitischen Totenrituale ist auf das engste mit meinem wissenschaftlichen Lebensweg wie mit den Ausgrabungen in Bogazköy verknüpft, die nunmehr seit über 2 5 Jahren von Kurt BITTEL im gemeinsamen Auftrage des Deutschen Archäologischen Institutes wie der Deutschen Orient-Gesellschaft durchgeführt werden. Es war 1 9 3 6 , als diese Gesellschaft mich auf Vorschlag meines verehrten Lehrers Hans EHELOLF nach Bogazköy schickte, wo ich als junger Student das Glück hatte, an der Grabung in der hethitischen Hauptstadt teilzunehmen, mit dem besonderen Auftrage, die Textfunde an Ort und Stelle aufzuarbeiten. Es war eine neue Form wissenschaftlicher Untersuchung im Gelände, es war vor allem auch eine andere Problemstellung, die mir hier entgegentrat und die nachhaltig aus der Gesamtheit der archäologischen und schriftlichen Überlieferung zu einer gültigen Antwort zu gelangen suchte. An keinem Punkte der Diskussion kam das deutlicher zum Ausdruck als bei dem Fund eines schönen Tontafelbruchstückes, das bei der Tiefgrabung im Gebäude A auf Büyükkale in der Fußbodenstampfung gefunden wurde und einen Einblick in das hethitische Totenritual zu gestatten schien. Die Anwesenheit von H. EHELOLF, H. G. GÜTERBOCK und B. LANDSBEBGER als weitere Grabungsteilnehmer bzw. zeitweilige Gäste gab bei dem allgemein interessierenden Thema der Totenbestattung eine lebhafte Aussprache, wovon der „Vorläufige Bericht über die Ausgrabungen in Bogazköy 1936" noch ein Echo bietet 1 ). Neben den vorsichtigen Bemerkungen des Philologen H. E H E L O L F („auch dieser stark formelhafte und lexikalisch schwierige Ritualtext gibt, da er zu viel als bekannt voraussetzt, wenig her") steht die eingehende Verwertung dieses ersten inschriftlichen Zeugnisses für die Brandbestattung bei den Hethitern aus der Feder des Grabungsleiters K. BITTEL, der gleichzeitig die Nachrichten über Brandgräber verwertet, die H. WINCKLER und Th. MAKRIDI 1 9 1 2 , wenig außerhalb des eigentlichen Stadtgebietes, gefunden hatten 2 ). So sind es sicherlich auch diese Anregungen gewesen, die H. EHELOLF mit zur Edition der Totentexte veranlaßt haben 3 ); jedenfalls haben sie mir die Notwendigkeit gezeigt, der weiteren Sammlung der zugehörigen Fragmente nachzugehen und aus dem wiedergewonnenen Textzusammenhang die Interpretation zu fördern 4 ). Als dann nach der langen Unterbrechung wissenschaftlicher Tätigkeit im Auslande durch die Kriegs- und Nachkriegszeit doch 1952 die Ausgrabungen in Bogazköy wieder aufgenommen werden konnten, ergab ein glücklicher Zufallsfund, dem wir sogleich nachgingen, eine Mitteilungen der D e u t s c h e n Orient-Gesellschaft 75, 1937, S. 14—18, 68—69. ) Nachgewiesen aus Wincklers Tagebuch v o m 30. Juli bis 8. August 1912: Urnen mit K n o c h e n und Bronzebeigaben. 3 ) Keilschrifturkunden aus Boghazköi X X X , dazu F . Sommer, Orientalistische Literaturzeitung 1939, Sp. 678 ff. 4 ) Mitteilungen der D e u t s c h e n Orient-Gesellschaft 78, 1940, 3—11; Zeitschrift für Assyriologie N F X I I , 1940, 206—224. 2

Vorwort

6

Grablege in dem Felsen von Osmankayasi, wo sich in engster Nachbarschaft überraschend Leichenbestattung wie Urnenbrand, zusammen mit Tierbeigaben, nachweisen ließen, und zwar fast für die ganze Zeitspanne der hethitischen Hauptstadt hier vom 17. bis zum Ausgang des 14. Jahrhunderts v. Chr. Während der gemeinsamen Arbeit wie schöner Mittagsstunden an der Quelle, die am Fuße der hier liegenden Felsengruppe sprudelt, formte sich dabei der Plan, die archäologische Publikation des Gräberfundes von Osmankayasi zusammen mit der Bearbeitung der Totentexte als Beitrag zur Kenntnis der hethitischen Bestattungssitten und Jenseitsvorstellungen vorzulegen. Das Anwachsen des Materials für beide Untersuchungen hat dann jedoch zu einer Teilung der Publikation geführt, wobei „Die hethitischen Grabfunde von Osmankayasi" von K. B I T T E L , W. H E E E B , M. R Ö H R S und J . SCHÄUBLE als Nr. 7 1 der Wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft erscheinen wird. Die Trennung schien dabei auch vom Inhaltlichen her statthaft, da die Texte sich im Unterschied zu den Gräberfunden fast ausschließlich auf den Todesfall innerhalb der königlichen Familie beziehen. Auch in seiner Beschränkung auf die Interpretation der, wie stets, bruchstückhaften Texte, wobei der Erhaltungszustand oftmals keine flüssige deutsche Übersetzung gestattete, wird der Einblick in diese besondere geistige Vorstellungswelt der Hethiter, wie ich hoffe, der Altertumswissenschaft wie der Religionsgeschichte willkommen sein. Für die Arbeit standen mir die Umschriften, Photographien sowie lexikalischen Sammlungen zur Verfügung, die von H. E H E L O L F in der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen begonnen worden waren. Zweimal konnte ich darüber hinaus in der Tontafelsammlung des Ankaraer Museums die Originale einsehen und auf Zusammenschlüsse prüfen, wofür ich der Direktion aufrichtig Dank weiß. Das Manuskript war zwar im Sommer 1956 weitgehend abgeschlossen, es sind dann aber die Text-Neufunde der Kampagne des gleichen Jahres noch eingearbeitet worden, wie ich auch von Hinweisen der Herren K. B I T T E L , A. GOETZE, A. MOORTGAT und E. W E I D N E R noch dankbar Gebrauch machen konnte. Manche Hilfe verdanke ich auch meinem Kollegen am Institut für Orientforschung, Dr. F. K Ö C H E R , sowie Frau L . E H E L O L F , von deren Hand die beiden Skizzen der Textanschlüsse stammen. Herr K. R I E M S C H N E I D E R hat die Korrekturen mitgelesen. Insbesondere habe ich aber auch dem Verlag wie dem VEB Werkdruck Gräfenhainichen zu danken, die keine Mühe gescheut haben, den Satz noch bis zu meiner neuerlichen Abreise nach Bogazköy im Sommer 1957 abzuschließen. Die Textfunde dieser Kampagne von 1957 konnten noch während der Korrektur verwertet werden, jedoch ist neuere Literatur nicht mehr nachgetragen worden. Dezember 1957 H E I N R I C H OTTEN

Einleitung Unter der ausdrücklichen Benennung „Texte zum Totenritual" (akkant-Texte) sind zum ersten Male von H. Ehelolf K U B X X X 15—28 einige größere Tafelfragmente veröffentlicht worden. Dabei werden die Nrn. 16—19 als Stücke des gleichen Rituals: man VRVHattusi sallis uastais kisari zusammengefaßt und bei den folgenden Nrn. 20—25 wird der stark anklingende Wortgebrauch hervorgehoben. In der Rezension OLZ 1939 Sp. 679 ist dieses Überlieferungsbild von F. Sommer folgendermaßen skizziert: „Man wird auch hier nicht schlechthin von den Bestattungsgebräuchen der Hethiter sprechen dürfen, denn die vorliegenden Texte beziehen sich auf eine anscheinend große Reihe von S o n d e r f ä l l e n , denen, wie bei diesem Volk zu erwarten, jeweils eine eigene religiöse Behandlung zuteil wurde." Die Weiterarbeit hatte an zwei Punkten einzusetzen: Erstens mit Hilfe des charakteristischen Wortschatzes dieser Texte zum Totenritual (TR) weitere zugehörige Bruchstücke unter der Masse der unveröffentlichten Kulttexte aufzufinden, zweitens aber den inhaltlichen Zusammenhang der einzelnen Fragmente und damit die Zuordnung zu bestimmten Serien zu gewinnen. Der Anfang dieser Untersuchungen ist bereits ZA NF X I I (1940) 206ff. vorgelegt worden, wo das Totenritual sallis uastais in seinen ersten Tagen zusammengestellt worden war. Hier hatte die neue, eingehendere Darstellung anzuknüpfen. Dabei ergab sich trotz manchen Neufundes, daß außer den inhaltlich besonderen Texten K U B X X X 26, 27, 28 und etwa dem zweiten Teü der Übersichtstafel KUB X X X I X 6 (IM. GÍD. DA) alle anderen Fragmente keine weiteren Zeugnisse von Sonderfällen liefern, sondern sämtlich zu dem einen Ritual sallis uastais gehören bzw. gehören können. Dabei ist das Fehlen umfangreicher anderer Totenrituale, das Überwiegen dagegen dieser einen Serie ein starkes Indiz für die Zuordnung einiger unbestimmbarer Stücke (s. auch S. 8). Somit konnten für die Inhaltsübersicht die Fragmente des TR zusammen gebracht werden, wobei die Darstellung dem Verlauf des Rituals zu folgen sucht, während die Texte selbst primär nach einem anderen Gesichtspunkt geboten werden, und zwar dem der Sicherheit ihrer Zuordnung zum Ritualtext sallis uastais. So stehen an erster Stelle die in der Texteinleitung oder der Tafelunterschrift ausdrücklich so benannten Stücke vom 1. und 2. Tag, 7. Tag sowie 12. und 13. Tag — es folgt die Übersichtstafel KUB X X X I X 6 mit Inhaltsangaben für den 5. bis 14. Tag (dieser bezeichnet das Ende des TR) — schließlich drei nicht sicher zeitlich zu fixierende Fragmente (Bo-Nummern, vgl. zur Fundlage). An zweiter Stelle folgen Tafelstücke, die nach dem Inhalt zur gleichen Ritualgruppe gehören dürften, ohne daß aber das Stichwort sallis uastais erhalten wäre; es sind dies K U B X X X 24 a + X X X I V 65 ( + ) X X X 24: etwa der 8. Tag. - Mit großer Wahrscheinlichkeit auch hierher gehörig der wichtigste Text, KUB X X X 15 + X X X I X 19 ( + ) X X X I X 11 (-(-) X X X I X 12, das Ritual nach der Leichenverbrennung am 2. Tage, und mehrere weitere Fragmente. — Als Nachtrag die Nummer 120/p der Grabung von 1957. An d r i t t e r Stelle einige Bruchstücke unsicherer Zugehörigkeit, KUB, X X X I X 20—22 (BoNummern). - Schließlich mehrere Texte anderer Totenrituale (IBoT I I 130, KUB X X X ; 28,

8

Einleitung

27, 26) und sachlich zugehörige Stücke aus anderen Textgruppen Kol. I I I (Instruktion), KUB X I I I 8 (Stiftungsurkunde), KUB XVI (Bildbeschreibung). — Eine größere Anzahl kleiner Fragmente mit oder GIDIM erscheint hier nicht in den Umschriften, da inhaltlich wird aber in KUB X X X I X gebracht werden. Für eine Aufzählung der Texte im einzelnen s. S. 10 f.

(in Auswahl): ABoT 56 39 (Orakeltext), Bo 3826 der Nennung des akkantzumeist recht unergiebig,

Bei Beachtung der Herkunft der Fragmente des TR sallis uastais ergibt es sich, daß die Masse der Stücke aus den Grabungen K. Bitteis auf Büyükkale, aus dem Archiv A im Südosten der Burg, stammt. Dabei ist in zwei Fällen zu bemerken, daß jeweils zwei Duplikate von der gleichen Fundstelle kommen, somit also dieser Textteil doppelt vorhanden gewesen sein muß. Es betrifft das einmal die beiden einkolumnigen Tafeln für den 7. Tag, das andere Mal die zwei Duplikate für den 13. Tag, die trotz anderer Textverteilung doch jedesmal in einer zweikolumnigen Tafel vorliegen. Gegenüber diesen doppelt belegten zwei Tagen ist das Fehlen anderer Partien des" Rituals besonders auffällig. Auch wenn einige nicht genauer bezeichnete Bruchstücke da oder dort einzuordnen sind, so bleiben doch große Lücken für den Ablauf des 4. bis 6., 8. bis 11. und 14. Tages, wahrscheinlich fehlen einige Tafeln überhaupt ganz 1 ). Eine kleinere Zahl von Fragmenten des TR stammt aus den alten Grabungen von H. Winckler, die sicher nicht zur Tafelsammlung im Gebäude A gehören, wohl dagegen von Büyükkale aus dem Gebäude E, aber auch aus den Südost-Magazinen des Großen Tempels oder von anderer Stelle kommen können (s. S. 86 f.). Ein Duplikat zu den vorher genannten Tafeln aus Archiv A liegt etwa beim 1. Tage vor; meist stehen diese Stücke jedoch für sich (so deutlich bei KUB X X X 17, X X X I X 9 und 10). Es könnten das also Teile von Tafeln sein, die zur Zeit der Zerstörung nicht im Archiv A vorhanden waren. Von den vier Totenritualen anderer Art (s. oben) stammen drei (XXX 26 und 27; IBoT II 130, nur Tafelunterschrift) ebenfalls aus diesen alten Beständen, so daß dadurch noch deutlicher die Ritualgruppe sallis uastais unter den Fragmenten des Gebäudes A hervortritt, bleibt doch nur X X X 28 X X X I X 23, das zwar mit dem Nebeneinander von dem „Toten", „Bett" und „Bild" stark an jene Diktion erinnert, in seinem sonstigen Wortlaut (besonders mit der Nennung des patili-PnesteTS und der Gottheit Hamrishara) jedoch so stark eigene Züge trägt, daß man nur mit Bedenken Zuordnung zur Ritualgruppe sallis uastais erwägen wird. Denn flamrishara wie der patili-Priester weisen auf einen sprachlich fremden, nämlich den h u r r i s c h e n Bereich, genauso wie übrigens KUB X X X 27 durch die Anrufung der Göttin Allani — daneben der Gebrauch des 'Glossenkeils' bei lilanzi2). Und als dritter Text bezeugt X X X 26 mit der Nennung der Göttin Ishara und des sihellija-Wassers diese Entlehnung oder zumindest Beeinflussung aus dem hurrischen Ritual, wofür als Vermittler zunächst etwa Kizzuwatna, die Landschaft im Südosten Anatoliens, in Frage käme. Deutlicher als alles andere dürfte dieser Befund die erstgenannten Fragmente (Gruppe I und II) von jenen Sondertexten abheben und damit als eine Einheit erweisen. Sie beziehen sich auf das Ableben des Herrschers oder der Königin, es handelt sich also um ein königliches Totenritual, das hier abgekürzt nach der Stichzeile als TR sallis uastais bezeichnet werden soll. Wortlaut wie Geisteshaltung gestatten es wohl, dieses ohne Einschränkung als hethitisch zu nehmen. l

) Ein ähnliches Bild der Überlieferung ergibt sich übrigens auch für andere Textgruppen, vgl. etwa für die Annalen des Mursiii Verf., MIO III 153ff. a ) Vgl. zu diesen 'Glossenkeil-Wörtern' zuletzt H. G. Güterbock, Or. N S 25 (1956) 113ff.

Einleitung

9

Genauer datiert ist lediglich K Ü B X X X 26 auf etwa 1250 v. Chr. (Zeit Tuthalijas IV.), und zwar durch das Kolophon mit der Nennung des Schreibers. Die Texte des TR sallis uastais wird man nach der Sprache gleichfalls dem Neuen Reich (14./13. Jh.) zuschreiben; für eine ältere Datierung der Fassung scheint nichts zu sprechen 1 ). Außerhalb dieser Ritualgruppe liegen Nachrichten über Bestattung und Totenfeiern kaum vor. Für die ältere Zeit gibt die Hethitisch-akkadische Bilingue des Hattusili I. (F. SommerA. Falkenstein, S. 196ff.) nicht ganz klare Hinweise auf die Leichenbestattung des Königs. In den Annalen des Mursiii (A. Götze, S. 108f.) heißt es beim Tode seines Bruders, des Königs von Kargamis: „Und man brachte ihn [nach Hattusa ? ] und was der Toten(geister) Gebräuche (sind), die] machte man [Tag für Ta]g ? ". — In dem Sonderfall des Todes durch Blitzschlag ist der Betroffene anscheinend zu begraben, vgl. Verf., ZA N F XVII (1955) 127: „Jenen Menschen nimmt der Wettergott-Mann auf, schafft ihn hinaus und geht um ihn zu begraben. Hinterher f ü h r t er einen Ritus aus mit ? einem toten' Ziegenbock. Die Geräte aber, die f ü r ihn niedergesetzt sind, nimmt der Wettergott-Mann". — Schließlich die Verbrennung bzw. Bestattung eines Substitut ? -Tieres K U B X X X 34 IV 19 ff.: „Dann bringt man einen Ziegenbock und einen surasura(-Vogel) durch die Stadt hindurch und hinaus; und zwar bringst du sie durch das gleiche Tor hinaus, durch das man Menschen zum Töten hinausführt. Du bringst sie dann zu derselben Stelle, wo die Menschen getötet worden sind. Den Ziegenbock verbrennt man, den surasura(-Vogel) aber begräbt (bzw. vergräbt) man." Es ist in diesem eigenartigen Beschwörungsritual also nicht nur die Richtstätte außerhalb der Stadtmauern bezeugt, sondern auch ein Hinweis auf die Gleichzeitigkeit beider Bestattungsarten gegeben. Einiges mehr an Einzelheiten ergeben die Orakeltexte, wo das Verhalten gegenüber dem Toten, seinen Beigaben oder seinem ehemaligen Besitz Grund zu der jeweiligen unglücklichen Situation sein kann 2 ): K U B XVI 83 Vs. 26ff. „(Sein) Sohn ist verstorben. Das Bett, auf dem er gestorben ist, das hat er (sc. wohl der Vater) dann nicht verbrannt, (sondern) er schläft auf jenem Bett Nacht für Nacht." 3 ) 509/i Rs. 14ff. „Dem Priester der Gottheit Hulla, wie auch immer (sein) Name (sei), ist seine Frau verstorben. Hinaus gesendet ? ist er (sc. wohl der Leichnam ? ) nicht. Und jener nähert sich (in diesem Zustande) dem Altar." 4 ) Unter den Tafelkatalogen nennt K U B X X X 65 II 12 einen Titel „Wenn man die Gebeine des Toten an Ort und Stelle a u f n i m m t " (mänlcan SA GIDIM hastai pedi n[in(inkanzi)], was seine formale Entsprechung in der Hattusili-Biographie II 52 hat (s. S. 144), inhaltlich jedoch auch an K U B X I I 48 (s. S. 72f.) und K U B X X X 27 Z. 7 (s. S. 98f.) erinnert. Der Umfang jenes Rituals ist nicht bekannt, da die Zahl abgebrochen ist. Ein anderer Katalog (unv. aus Privatbesitz) nennt den Fall ma-a-an-kdn ak-kän-za ku-e-da-ni-ik-ki [ar-ha tal-]li-ia-an-za mu-ga-u-ua-as „(Tafel) über die Klage, wenn der Tote(ngeist) jemandem durch Beten weggerufen' worden ist"; vgl. zum Kontext K U B X X X 65 II 7f., zum Wegrufen der Götter und Manen auch K U B X X X 28 Vs. 36f. (s. S. 96f.). 1 ) Zur Fundlage von X X X 15 in der Fußbodenstampfung einer großreiohszeitlichen Bauperiode s. S. 64. 2 ) Siehe auch S. 136 f. 3 ) Vielleicht bezweckt das Verbrennen des Bettes weniger die Vernichtung eines durch den Todesfall unrein gewordenen Gegenstandes als vielmehr die Übereignung an den (gleichfalls eingeäscherten) Toten; vgl. S. 15, 139. 4 ) 509/i Rs. 14 A-NA L Ü S A N G A D hu-ul-la-ua-kän MU im-ma DAM-ZC7 B A . U G „ (15) pa-ra-a-ma-

ua-ra-as-kdn Ü-UL ne-an-za a-pa-a-sa-ua-as-sa-an (16) is-ta-na-ni EGIR-pa sa-li-lci-es-lci-e-zi.

Textübersicht a) Das Totenritual sallis uastais I

1. und 2. Tag

7. Tag 12. und 13. Tag

II

Übersichtstafel vom 5.-14. Tag 1./2. Tag 3./4. Tag 1Ö./11. Tag 8./9. Tag 2./3. Tag . . . .

III

Weitere Totenrituale:

Aus anderen Textgruppen:

Nachtrag: 1./2. Tag

Selte

XXX16 + XXXIX 1 X I I 22 (Bo 882) X X X I X 2 (Bo 1800) X X X 18 + X X X I X 3 X X X 25 - f X X X I V 68 + X X X I X 4 XXXIX 5 X X X 19 + 20 + 21 + 22 + X X X I V 66 + X X X I X 7 XXXIX 8 XXXIX 6 X X X 17 (Bo 5097) X X X I X 9 (Bo 2588) X X X I X 1 0 (Bo 3558) X X X 24a + X X X I V 65 ( + ) X X X 24 X X X 15 + X X X I X 19 ( + ) X X X I X 11 ( + ) X X X I X 12 X I I 4 8 (Bo 2812) X X X 23 + X X X I X 13 X X X I X 14 X X X I X 15 X X X I V 67 + X X X I X 16 X X X I X 18 X X X I I 111 X X X I X 17 X X X I X 20 (Bo 6543) X X X I X 21 (Bo 1823) X X X I X 22 (Bo 1394) IBoT XXX XXX XXX

II 130 (Bo 3520) 28 + X X X I X 23 27 (Bo 2805) 26 (VAT 13041)

ABoT 56 Kol III *>) X I I I 8 (Bo 2068) XVI 39 (Bo 2601) Bo 3826 (unv.) 120/p

-

Instruktion Schenkungsurkunde Orakeltext Bildbeschreibung

18 18 18 22 24 24 30 30 48 50 51 51 56 64 70 72 78 79 79 79 79 86 86 86 87 92 94 98 100 102 104 106 111 113

Textübersicht

11

Auch nach der Zusammenfügung zahlreicher Fragmente bleibt der Erhaltungszustand der meisten Tafeln sehr lückenhaft. Beim 7. und 12./13. Tag wird zur Verdeutlichung des Zusammenschlusses der an verschiedenen Stellen publizierten Textstücke eine entsprechende Tafelskizze gebracht (s. S. 116f.). Auf den Erhaltungszustand der Fragmente ist im übrigen durch einen abschließenden Doppelstrich hingewiesen, wenn der untere Rand der Tafel erhalten ist („unterer Tafelrand"); Textstücke, die mit dem oberen Rande einsetzen, zeigen durchgehende Zeilenzählung (2, 4 usw.), in allen anderen Fällen wird der Einsatz mitten in der Tafel durch die Zählung 2' angegeben. Texte zum Totenritual in KUB XXXIXc) 1 2 3 4

56/b + 2457/c* ( + 2417/c = XXX 16) Bo 1800 1882/c* ( + 1872/c* = XXX 18) 686/b* + 39/c* + 1611/c* -f 2435/c* + 142/e* + 529/f* + 52/m* + 144/m* ( + 372/b* + 437/b = XXX 25 + 743/b* = XXXIV 68) 2430/c* + 3/e + 160/o 5 6 672/c* -1- 786/c + 82/e 7 Vs. 361/b + 697/b* + 704/b + 769/b + 115/c* + 921/c* + 1214/c* + 2561/c + 73/e + 136/m ( + 674/b = XXX19 + 745/b* = XXX 22 + 1912/c* = XXX 21 + 1915/c = XXX 20) Rs. 199/b* + 361/b + 704/b + 769/b + 1926/c* + 2561/c + 2725/c* + 73/e + 136/m + 167/m* ( + 674/b = XXX 19 + 714/b* = XXXIV 66 + 1915/c = XXX 20) 304/b + 1150/c + 1413/c + 1758/c + 2014/c* + 2433/c + 2446/c* + 2716/c + 268/i* 8 + 26/o* 9 Bo 2588 10 Bo 3558 11 2437/c* ( + 528/f = XXX 15) 12 2600/c* 13 960/c* ( + 1905/c + 1981/c + 1984/c = XXX 23) 14 642/c + 2728/c + 2795/c + 119/p 15 2724/c + 2727/c 16 2726/c* ( + 764/b = XXXIV 67) 17 2000/f 18 230/d* 19 313/o ( + 528/f = XXX 15) 20 Bo 6543* 21 Bo 1823 22 Bo 1394 23 40/m* ( + 350/d + 398/d = XXX 28). 24 Bo 1181 а

) Die nicht sicher von Büyükkale stammenden Fragmente sind mit Bo bzw. VAT neben dem Publikationsort besonders gekennzeichnet. Für X X X I X 17 s. S. 86. б ) Fundort der vielen Bruchstücke dieser Tafel unbekannt. c ) Die Anschlüsse sind in Klammern hinzugefügt. E s bedeutet ein * nur einseitig erhalten. Der Kopienband ist — 1957 — noch nicht erschienen.

Inhaltsübersicht Aus den auf S. 18—93 gebotenen Texten zum Totenritual der hethitischen Könige soll hier eine inhaltliche Zusammenfassung gegeben werden. Dies scheint zweckmäßig, weil nicht nur der bruchstückhafte Erhaltungszustand mancher Tafel das Verständnis erschwert, sondern (damit im Zusammenhang) auch die in mehreren Fällen unsicher bleibende Einordnung der Fragmente in den Ablauf des Geschehens einen schnellen Überblick nicht gestattet. Während der Textteil als Grundlage späterer wissenschaftlicher Untersuchungen diesen Überlieferungszustand wiedergibt, soll die Übersicht hier aus den Fragmenten einen einheitlichen Handlungsablauf zu gewinnen trachten. Dabei müssen wir uns dessen bewußt sein, daß neben allgemeinen lexikalischen Schwierigkeiten, insbesondere bei der eindeutigen Benennung von Realien, wir es mit einer Textgruppe zu tun haben, die wohl den Ablauf der Handlung, die Beteiligung bestimmter Personen vorschreibt, aber doch für den konkreten Fall manche Frage offenläßt 1 ). Ferner soll sogleich hier darauf hingewiesen werden, daß weder der Schreiber noch auch wohl die philosophische Haltung seiner Zeit Klarheit in metaphysischen Fragen zu gewinnen suchte (Verhältnis von Leib und Seele, die Seele nach dem Tode, Fortexistenz des Toten u. a.), Fragen, die ja auch für eine spätere Zeit kaum widerspruchslose Antwort aus den Texten erhalten 8 ). Hier muß von einer Erörterung dieser Fragen Abstand genommen werden, da das Ziel der Arbeit in einer philologischen Darbietung des Materials liegt, zudem lexikalische Untersuchungen der Begriffe „Seele", „Toten(geist)" usw., gerade auch hinsichtlich ihrer Bedeutungsdifferenzierung gegenüber dem Akkadischen, von dem das Schriftbild (ZI, GIDIM) übernommen ist, noch ausstehen; doch siehe jeweils im Kommentar. Im Gegensatz zu den normalen Beschwörungsritualen, die (wie der Sonderfall des Textes KUB X X X 26 hier) eine bestimmte Person als Verfasser nennen, ist das TR sallis uastais anonym wie die großen Festrituale. Mit beiden literarischen Gruppen gemeinsam hat es den Textbeginn mit der Nennung des Ritualfalles: „Wenn in (der Stadt) Hattusa ein großes ^ e r gehen' geschieht, indem König oder Königin Gott wird." 3 ) Dabei ist die Wendung „Gott werden" beim Herrscher die übliche Ausdrucksweise für „sterben"; daß eine reale Vorstellung dahinter steht, zeigt z. B. ein hier im Anhang behandelter Orakeltext 4 ). Der erste Teil des Satzes ist in seiner Bedeutung unsicher, indem die Möglichkeit besteht, daß damit der Sonderfall eines unnatürlichen Todes gegeben wird; jedoch ist im Kommentar wahrscheinlich gemacht, daß das Ableben des Königspaares (des tabarna und der tawananna) an sich darunter verstanden werden soll. Lediglich die kultisch-religiöse Seite kommt dabei zu Wort, während von den staatsrechtlichen und Verwaltungsmaßnahmen nicht die Rede ist. J ) Vgl. für das Assyrische nun einen von E. Weidner, AfO X V I I 270f. veröffentlichten Haremserlaß Enlil-Naräris etwa der gleichen Zeit (Art der Benachrichtigung des Königs bei einem Todesfall im Palast). — E. Ebeling, Tod und Leben Nr. 12ff. 2 ) E. Rohde, Psyche, Seelenkult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. W . F. Otto, Die Manen. U. v. Wilamowitz-Moellendorf, Der Glaube der Hellenen (1955, I. Bd. 297 ff.). 3 ) K U B X X X 16 + X X X I X U l f . 4 ) K U B X V I 39, mit der Anredeform „o Gott" (II 14).

Inhaltsübersicht

13

Die allgemeine Trauer wird in anscheinend formelhafter Wendung angedeutet (s. Kommentar). Unmittelbar nach dem Ableben opfert man der 'Seele' des Verstorbenen ein Pflug-Rind, das mit einem Analogiespruch („So wie du geworden bist, so soll auch dieses (Rind) werden") zum Toten in Beziehung gesetzt wird, den man danach anspricht: „Deine 'Seele' laß zu diesem Rind hinab!" Neben dem Leichnam existiert also des weiteren eine 'Seele' (für Einzelheiten s. Kommentar); der Tote ist für das menschliche Wort noch erreichbar, seine Seele unabhängig vom Leichnam bewegungsfähig. — Es folgt eine Weinspende an die Seele, wonach das benutzte Gefäß zerbrochen wird 1 ), und eine magische (kaum Opfer-)Handlung mit einem Ziegenbock2). Dann Lücke im Text. Opferhandlungen unter Nennung des Toten beenden den Tag 3 ). Hieran dürfte sich die Überführung des Toten angeschlossen haben 4 ), der mit einem Wagen (im Gegensatz zum leichten Sitzwagen beim später genannten Bild als „Lastwagen" bezeichnet) über eine Zwischenstation („Zelt") zu den Verbrennungsplätzen überführt wird (welches Wort vom hethit. Stamme „beständig, ewig" gebildet ist). Wieder spricht man den Toten an („Deine Frau, deine Kinder . . . " ) , gibt ihm Handwaschwasser, Speise und Trank (dreimal). Zum ersten Male erscheint hier die im folgenden häufig belegte Gottheit „Günstiger Tag", die außerhalb des TR keine Rolle spielt, aber in diesem Zusammenhang in Relation zur Seele des Toten steht, indem Brotopfer abwechselnd bei dem einen oder der anderen niedergelegt werden 5 ). Damit zusammen werden genannt: der Sonnengott des Himmels (einer der großen Staatsgötter, der König selbst führt im Leben den Titel „Meine Sonne"), die Sonnengöttin der Erde (eine chthonische Gestalt), ferner Großväter und Großmütter, also die im Tode vorausgegangenen Ahnen (Totenkult für die verstorbenen Könige und Königinnen ist durch Opferlisten bezeugt). Brotopfer an diese und dreimalige Bierspende im Laufe des zweiten Tages6). Es dürfte nunmehr die Verbrennung des Leichnams gefolgt sein (Text nicht erhalten); dann wird man inhaltlich die Tafel mit der Schilderung des ossilegium anschließen können 7 ). Am Morgen wird das Feuer (des Scheiterhaufens) mit Bier und Wein gelöscht, Frauen sammeln die Gebeine und legen sie in ein silbernes Gefäß mit Feinöl. Hernach werden die Knochen herausgenommen, in einem linnenen Tuche sorgfältig gesammelt und je nach dem Geschlecht des Toten auf einen Stuhl oder Schemel gelegt (so wie im Leben Mann und Frau verschiedene Sitzgeräte haben). Vor den Stuhl, auf dem die Knochen liegen, stellt man einen Tisch (beim Schemel wohl entsprechend), legt Brot und Speisen darauf und gibt allen, die zum Lesen der Knochen gekommen sind, zu essen: Totenmahl in Gegenwart des Verstorbenen. Dann gibt man dreimal zu trinken und ebenfalls dreimal tränkt man seine Seele. Hernach macht man an den Verbrennungsplätzen ein menschliches Bild8) aus Früchten (Rosinen, Oliven) und legt anscheinend allerhand hinein, gießt auch Bier hinzu. — Dann nimmt die 'Weise Frau' (eine Zauberpriesterin) eine Waage, legt in die eine Waagschale Silber, Gold und Edelsteine, in die andere Lehmmörtel. Wechselgespräch zwischen zwei 'Weisen Frauen' beginnend mit der Frage, wer den namentlich benannten Toten herbeibringen solle9). AbVgl. K. Bittel, MDOG 78 (1940) 20f. ) Ist auf die gleiche Prozedur auch im Falle der Bestattung eines durch Blitzschlag Getöteten Bezug genommen? Vgl. Verf., ZA N F X V I I 127. 3 ) K U B X X X I X 1 I I 1 ff. 4 ) K U B X X X 17 Vs. s ) Vgl. X X X 18 + X X X I X 3 = 2. Tag IV 6ff. ') K U B X X X I X 1 I I I 7 ff. — Wahrscheinlich hier auch einzuordnen wegen der Nennung des „Toten" (akhant-) der neu gefundene Text 120/p, s. S. 113 ff. ') K U B X X X 15 + X X X I X 19 ( + ) X X X I X 11. 8 ) Vgl. K. Bittel, MDOG 78, 23; ein weiteres Bild aus Früchten später X X X 24 I I I 39, unterschieden nach Mann und Frau. ") Vgl. K U B X X X 28 Rs. 2

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lehnung eines Geleites der Männer von Hatti und (anscheinend abrupt) der Vorschlag, vom Silber und Gold sich zu nehmen, was gleichfalls abgelehnt wird. Der bruchstückhafte Text nennt dann den Sonnengott1), Wehklage, das Bild. Zwei Rinder und zweimal neun Schafe aus dem Palast werden der Sonnengöttin der Erde und der Seele des Toten geopfert. Anschließend Überführung der Gebeine vom Verbrennungsplatz zum 'Steinhaus' des Toten (sein Mausoleum)2). Dort steht in einem inneren Gemach ein Bett, auf das man die Knochen legt und vor das man eine Öllampe stellt. Rind- und Schafopfer an die Seele des Toten; Textlücke. Im folgenden3) wird anscheinend der Fall behandelt, daß das Steinhaus des Verstorbenen sich nicht am gleichen Ort befindet, sondern nach der Verbrennung die Gebeine erst dorthin überführt werden müssen4). Die gesonderte Lage der einzelnen Mausoleen ergibt sich auch aus einigen Orakelanfragen („Steinhaus des Tuthalija" usw.)5). — Brot, Honig und Fleisch werden dann ins Schlafgemach gebracht, offensichtlich als Totenspeise. Aufgraben der Erde und wohl Hineingießen einer Flüssigkeit; dann Textlücke. In diesen Zusammenhang ist vielleicht die große Kultfeier zu stellen6), die der Palastbeamte (DUMU.fi.GAL) unter Assistenz von Mundschenk und „Tischmann" veranstaltet. Wieder sind es Trankopfer, diesmal mit Musik, an Mezzulla (Tochter der sonst an dieser Stelle genannten Sonnengöttin von Arinna), an den Wettergott, den Wettergott von Zippalanda, den Schutzgott, den 'Günstigen Tag' und die Sonnengöttin der Erde. Der Tote auf seinem Bett im Schlafgemach wird mit einer Trankspende aus goldenem Becher bedacht, seine Seele dreimal getränkt, Brot für sie gebrochen; auch hier Musikbegleitung. Klage und Reinigung des Raumes. Tafel dann abgebrochen. Am vierten Tage wohl nennt ein Text 7 ) zum ersten Male den König, ferner die Vornehmen und ihre Gattinnen, also eine Beteiligung des Hofstaates. Die dürftigen Reste könnten auf eine Inthronisation des neuen Herrschers weisen. Große Textlücke. Am siebenten Tage8) ist von einem Sitzbilde die Rede, anscheinend aus dauerhafterem Material als das am Verbrennungsplatz angefertigte. Diesem opfert man ein Rind und acht Schafe wie der bekannten Gruppe: Sonnengöttin der Erde, Ahnen, der Seele des Toten, dem 'Günstigen Tage'. Imbiß für den Toten (personifiziert durch das Bild?). Klagefrauen geleiten das Bild aus dem Hause, Verbrennen verschiedener Gegenstände im Hofe (darunter die bisher mit „Salz" übersetze Ingredienz, was wichtig genug ist, um als Stichzeile der Tafel in der Unterschrift zu dienen). Schlachten der Tiere, Zerbrechen von Krügen, Brechen von Brot. Die Topfscherben (?) werden dorthin gebracht, wo die Köpfe der Pferde und Rinder verbrannt worden sind (oft im folgenden). An einem günstigen Tage hält man ein großes Mahl unter Musik und Trank- wie Brotopfern an die Sonnengöttin von Arinna, den Wettergott, den Wettergott von Zippalanda, den Schutzgott (die großen Gottheiten des Staatskultes), ferner an die Sonnengöttin der Erde, Seele und 'Günstigen Tag', dabei Verteilung der Brote auf einzelne Tische. Anrufung des Toten bei seinem Namen, nochmals Tränken der Seele, Brotspende: für die Seele Sonnengott und Waage im weiteren Verlauf (wie auch in hymnischen Gebeten) häufig zusammen genannt: dieser bezeichnet als „Herr des gerechten Gerichtes". 2 ) Vgl. K. Bittel, MDOG 78, 23f. 3 ) K U B X X X I X 12; X I I 48. 4 ) Vgl. auch K U B X X X 27 Vs. 7ff.: Überführung aus der Fremde. 5 ) K U B X V I 39 und imBegleittext dort genannt K U B X V I I I 21 und 32. «) K U B X X X 23 + X X X I X 13; vgl. auch X X X I X 21 IV. ') K U B X X X I X 9. 8 ) K U B X X X 25 + X X X I V 68 + X X X I X 4 und Dupl. X X X I X 5.

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bei den Broten der Götter, für den 'Günstigen Tag' zu dessen Brote niedergelegt. Ende ohne weitere Betätigung der Klagefrauen. Von den folgenden Tagen sind wenigstens die stichwortartigen Angaben der Kolophone erhalten 1 ), wonach beim achten Tage von „Wasser herbeileiten" die Rede ist, am neunten Tage „sie schmücken", am zehnten Tage „Pflug und Dreschplatz" eine Rolle spielen und am elften „Besprengen" und „Blüte" genannt sind. In diesen dürftigen Zusammenhang sind einige Bruchstücke einzuordnen, wie das des achten (oder neunten) Tages 2 ), das, soweit erhalten, mit: „leitete Wasser herbei" einsetzt. Rinder, Schafe, Pferde und Maultiere werden in eine Quelle hinab geschlachtet. Die 'Weise Frau' hält eine Waage vor den Sonnengott (den alles sehenden Herrn des Gerichtes) und spricht eine Formel, auf daß niemand dem Toten das Dargebrachte entreißen oder gerichtlich anfechten möge! Der bruchstückhafte Text nennt noch Sitzwagen und Bild, Vögel und eine Grube. Dann werden Hacke und Spaten verbrannt, die Asche wird dorthin geschüttet, wo die Köpfe der Pferde und Rinder verbrannt worden sind (s. o.). — Ein Stück Wiese wird ausgestochen und mit einer Waage von der 'Weisen Frau' dem Sonnengotte entgegengehalten mit den Worten: „Diese Wiese, o Sonnengott, halte ihm rechtmäßig zugeeignet! Und niemand soll sie ihm entreißen oder gerichtlich anfechten! Und es sollen ihm auf dieser Wiese Rinder und Schafe, Pferde und Maultiere weiden!" — Die Wiese werfen sie dann dorthin, wo die Köpfe der Pferde und Rinder verbrannt worden sind. Es werden anscheinend alle dem Toten zugedachten Gaben an einer Stelle zusammengebracht: Wiese, die (verbrannten) Tiere, die (verbrannten) Geräte und jeweils mit der Vindikationsklausel dem Toten rechtens zugeeignet 3 ). Tränken des Bildes auf dem Wagen, ebenso der Sonnengottheit; Herabnehmen des Bildes vom Wagen, Überführen in ein schon errichtetes Zelt, wo es auf einem goldenen Sessel, eine Frau auf einem goldenen Schemel, niedergesetzt wird. (Gleiche Unterscheidung wie vorher bei den Gebeinen, das Bild also Darstellung des Toten, männlich oder weiblich.)4) Großes Mahl, Brot an die Klagefrauen, Trank- und Brotopfer an die Sonnengottheit, den Wettergott, den Schutzgott und die Sonnengöttin der Erde; gleichfalls den Ahnen und (dreimal) der Seele des Toten. Bruchstückhafter Text: weitere Überführung des Bildes, Klageweiber, Opfer. Wohl am Abend wird dann im Tore ein Bild aus Früchten gemacht, und zwar mit unterschiedlichem Material bei Mann oder Frau. Text dann abgebrochen. Der zehnte Tag 4 a ) erwähnt das Ziehen einer Furche mit dem Pflug, der dann verbrannt wird. Rinder, deren Hörner mit Silber überzogen sind, werden geschlachtet, das Silber und Bronzegegenstände ins „Steinhaus" gebracht. — Überführen des Bildes vom Wagen ins Zelt. In der Frühe des zwölften Tages 5 ) opfert man dem Bilde im Haus ein Rind und sieben Schafe, je ein Schaf der Sonnengöttin der Erde, dem Sonnengott, den Ahnen, dem 'Günstigen Tage', zwei Schafe und ein Rind der Seele des Toten (ähnlich dem Beginn des siebenten Tages). Das Bild wird dann herausgebracht und auf einen Wagen gesetzt, hinter dem die Klageweiber gehen (wie bei einem Leichenbegängnis). Ein tragender Weinstock wird mit natürlichen und künstlichen (Woll-)Trauben geschmückt und im Zelt vor dem Tisch des Toten plaziert. Auf einem Gerät mit Gold- und Silberbelag (oder -einlage) stehen Gegenstände, Gußspende vor dem Toten, unterschiedlich je nach der Jahreszeit 6 ). Die Waage wird vor den Sonnengott gehalten, es folgt die Vindikationsformel. i) 3 ) 4 ) 6 ) 6 )

2 KUB X X X I X 6. ) KUB X X X 24a + X X X I V 65 ( + ) X X X 24. Vgl. noch KUB X X X I X 14 IV lff.; 17 II lff. und am 12. Tage I 34f. - Siehe auch S. 139. 4a Ebenso X X X I X 14 IV 4 - 8 . ) KUB X X X I X 14. KUB X X X 19 + 20 + 21 + 22 + X X X I X 7. Vgl. dazu die ähnliche Situation bei den Vögeln am 13. Tage.

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Nun wird das Bild vom Wagen ins Zelt gebracht und ein großes Mahl veranstaltet mit Opfern an die Himmlischen, während die Musik spielt. Gleiche Gaben an die Ahnen und die Seele (dreimal). Dann nimmt man vom oben genannten Gerät das Silber und Gold, bringt dieses ins Steinhaus 1 ), zerstört das Gerät und wirft es auf den Herd; ebendorthin legt man ein Festgewand und ein Gefäß mit Salböl. Das ö l gießen sie darüber, weitere Gefäße für Wein und Bier zerbricht man. Nunmehr nimmt ein Sippenangehöriger2) ein silbernes Beil, das er später behaltendarf, und haut den Weinstock ab 3 ). Tätigkeit der Klageweiber, während man den Weinstock gleichfalls auf den Herd legt. Das Bild wird aus dem Zelt wieder auf den Wagen gebracht und unter Geleit der Klagefrauen nach einer anderen (wegen Textlücke nicht zu benennenden) Lokalität gebracht. Im bruchstückhaften Text noch Erwähnung einer Brotspende und des Endes dieses Tages. Daran schließt sich am dreizehnten Tage 4 ) eine Kulthandlung mit Lahanzana-Vögeln an 5 ). Davon sind je zehn künstlich aus Wolle, Teig und Holz hergestellt, die letzteren mit Silber plattiert und bei fünf die Köpfe mit Gold belegt. Einige lebende Tiere der gleichen Art, sonst Hurri-Vögel ( = Steinhühner?), ergreift man und bindet diese an die (hölzernen) Nachbildungen. Brot, Käse und Früchte stehen in einem Korb bereit. Dann hält man wohl die Tiere mehrfach durch das Fenster (des Totenhauses) hinein und spricht dazu: „Ihr die Lahanzana-Vögel. . . " (Textlücke). Wehklagen, Verbrennen der Lahanzana-Vögel, während man Silber und Gold (von ihnen) ins 'Steinhaus' bringt. Reinigung des Raumes, großes Mahl der Klageweiber, bedient von einem Mundschenk, anschließend Musik wie beim Opfer. Ausschmücken eines Baumes, an den etwas gebunden wird (Textlücke). Beiderseits des Herdes werden je zwei Gegenstände aufgestellt, darauf und davor Brot, Käse und Früchte niedergelegt. Dann bringt man das Bild auf ein Podest, wo ein mit Gold belegter Sessel aufgestellt ist. Einen Weinstock (vgl. den zwölften Tag) legt man auf • den Herd, opfert ein Rind und acht Schafe der Seele des Toten; Leber und Herz werden gebraten und der Seele zum Kosten gegeben. Dann gießt man Öl auf den Herd, salbt auch den Weinstock damit. Trankspende an den Toten und seine Seele mit Musikbegleitung, neunmal wiederholt, Klagen der Frauen. Dabei gießt man mehrfach auf den Weinstock ö l (enge Beziehung im Ritual zwischen Weinstock und Seele des Toten), dann Trank- und Brotopfer an die Götter und die Ahnen. Gegen Abend wird Feinöl auf den Herd gegossen, und ein Mundschenk libiert für die Seele des Toten in den Herd. Nunmehr werden (wohl die vorher dargebrachten) Brote dem Sitzbilde? auf den Schoß gelegt und dazu gesprochen: „Siehe, wir haben dir diese Brote auf deine Füße gelegt, nun zürne nicht mehr! Sei deinen Kindern gut! Dein Königtum soll weiter für Enkel und Urenkel dauern! Und es wird dazu kommen, daß deinem Tempel Ehrfurcht entgegengebracht wird und die Opfer dir aufgestellt sind". (Zum Toten gewendet, der weiterhin am Ergehen der Dynastie Anteil nimmt; Realität der Vergöttlichung des verstorbenen Königs im Kult.) Brot und Früchte werden vor dem Toten niedergelegt, dann ein Seil herbeigebracht, mit öl eingerieben, auf den Herd geworfen und Mehl darauf gehäuft. Äußerung der Klagefrauen: „Wenn du zur Wiese gehst, dann sollst du das Seil nicht ziehen . . . ! " (Im Zusammenhang mit dem S. 15 angeführten Beleg „Wiese" sicher der Aufenthaltsort des Toten mit seinen Viehherden -- das Seil bleibt unklar.) ) ) 3) 4) 5) 1

9

Zum Verbringen ins Steinhaus vgl. noch den 13. Tag und K U B X X X I X 14 I I I 9. Der gleiche Terminus noch K U B X X X I X 21 Vs. 13. Danach Benennung der Tafel: „Über das Abhauen des Weinstockes". K U B X X X 19 + 20 + 21 + 22 + X X X I X 7 Kol. Uff.; X X X I X 8. Gleichzeitig Titel für diesen Tagesabschnitt, s. Kolophon.

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Manipulation vor dem Herd und dem Bild; diesem (als Männerbild bezeichnet) gibt der Mundschenk zu trinken, auch seine Seele tränkt m a n ; Musik. Dann Zerbrechen des Bechers, Klagen der Frauen. Das Zelt wird aus dem Hause ins Torgebäude gebracht. Ende des Tages. Vom vierzehnten Tage, mit dem das T R sallis uastais schließt, ist nur in der Übersichtstafel ein Hinweis erhalten 1 ). Es bleiben einige Texte zum Totenritual zu skizzieren, die nicht zur gleichen Ritualgruppe gehören, aber Aussagen zu dem hier behandelten Thema bieten. Da ist zunächst f ü r die Dauer eines solchen Rituals K U B X X X 27 zu nennen, das mit sieben Tagen ein Ende setzt. Vielleicht darf daran erinnert werden, daß die Totenklage im kanaanäischen Mythus sieben J a h r e währt, nicht nur in Ugarit bei der Totenklage u m Aqhat, sondern auch bei dem Text aus Bogazköy, ist doch K U B X X X V I 35 I 26 ( = Verf. MIO I S. 126f.) nunmehr mit E. Laroche, OLZ 1956 Sp. 420 zu übersetzen: „(Die Göttin) bestellte die Klageweiber und [sie begannen] sieben J a h r e [zu] klagen". — Der folgende Textteil behandelt anscheinend einen Sonderfall, die Überführung der Gebeine aus der Fremde. Opfer eines Schafes an die Götter des Himmels und der Erde, Opfer von Rind und Schaf an die Seele des Toten. Vindikationsklausel: „Was immer wir ihm machen, das soll ihm rechtens sein!" Zum Teil hurrische Götter. Gleichfalls fremden Einfluß mit der Nennung der Göttin Hamrishara zeigt K U B X X X 28 + X X X I X 23. Auf einem Bett wird ein Bild angefertigt, Gewänder werden hingelegt. Man gibt dem Toten zu essen, gießt dann eine Trankspende vor ihm aus. Ein Patili-Priester läßt ein Kopftuch herabhängen und bringt vom Hause einen bronzenen Becher herbei. Dem Toten r u f t er durch Geschrei die Götter weg (Interpretation wie Bedeutung unsicher). Ein Patiii ist auf dem Dache und r u f t von dort den Verstorbenen mehrfach bei Namen: „Wohin ist er gegangen?" Als Antwort werden von unten anscheinend jeweils die Stationen genannt, wo der Tote sich gerade befindet. Beim siebenten Male aber lautet die Antwort auf die gleiche Frage: „Die Mutter [ist] ihm [entgegen gegangen',] hat ihn an der Hand genommen und ihn geleitet." 2 ) (Welche Vorstellung der Benennung des Todestages als „Tag der Mutter" 3 ) zugrunde liegen könnte). Zerbrechen von Gefäßen, Klage, Sonnengöttin der Erde und der Tote. Ende des Tages. Den Sonderfall eines Sterbens an der Ishara-Krankheit behandelt K U B X X X 26 (Verfasser ein Mann namens Zellija aus Kurkanza). Anscheinend nicht für einen königlichen Toten bestimmt. Der Gatte für die Versorgung verantwortlich; Ritualaufwendungen sind Gewänder (besonders von weißer Farbe), Früchte, Getreide, geweihtes Wasser, ein Sekel Silber, ein Sekel Gold, zwei Bronzemesser usw. Beginn des Rituals am Abend, das Ende des Rituals schließt mit dem Hinausbringen und Verbrennen des Toten (in leicht zerstörtem Kontext). Die Tafel ist durch die Unterschrift ins 13. J h . datiert. !) K U B X X X I X 6 I I I l f . ) Vgl. F. Sommer, OLZ 1939, Sp. 682. 3 ) J. Friedrich, Staatsverträge I I 90, 168. - „Tag seines Vaters und seiner Mutter" K U B X X V I 1 I I I 14 f. 2

2

Otten, Hethitische Totenrituale

Die Texte zum Totenritual Die erste Tafel des Totenrituals sallis uastais liegt in einem zweikolumnigen Exemplar vor, das aber nur bruchstückhaft erhalten ist: Vs. Anfang der Kol. I mit 18 Zeilen, Anfang der Kol. II und von der Rs. das Ende der Kol. III. Von Kol. IV mit der Unterschrift hat sich nichts gefunden. — Das Exemplar stammt aus dem (Archiv-) Gebäude A 1 ), die beiden Dupli-

XXX 16 + XXXIX 1 (Dupl. X I I 22, X X X I X 2) Vs. I ma-a-an VRVha-at-tu-si sal-li-is ua-as-ta-a-ië ki-sa-ri 2 na-as-su-za LUGAL-ui na-as-ma SAL.LUGAL-as DINGIR LiAi -is ki-sa-ri nu-za-kân hu-u-ma-an-za sal-li-is am-mi-ia-ana) GISU-UL-PA-TEU^-SÜ-NU ar-ha da-annu u-e-is-ki-u-ua-an ti-an-

-za zi zi

DINGIR £iK -is-ma-as ku-e-da-ni UD-ii ki-sa-ri nu a-pi-e-da-ni UD-ii kis-anb) i-ia-an-zi I GUD.APIN.LAL (SE ? ) sar-lu-ma-as-kân zi a-pi-el ZI-ni si-pa-an-da-anna-an ki-it-kar-si ha-ad-da-an-zi [nu k]i-is-sa-an me-ma-an-zic) zi-ik-ua-za GIM-cm k[i-is-]ta-at ka-a-sa-ua-azd) QA-TAM-MA kie) [-é]a-ru nu-ua-as-sa-an 7A-KA ki-i-da-ni GUD-if) [ka]t-ta tar -na nam-ma DUG HAB.HAB GESTIN û-da-an-zi na-an a-pi-e-el 71-ni si-pa-an-da-an-zi nam-ma-an ar-ha du-ua-ar-na-anzi ma-ah-ha-an-ma GE6-az ki-sa-ri na-as-ta I MÂS. GAL se-er ar-ha ua-ah-nu-ua-anna-as-ta, an-da ki-is-ans) me-mq-an-

ak-kân-ti zi zih)

I ) Biiyükkale, Planquadrat u—w/8-11, vgl. K. Bittel u. R . Naumann, Bogazköy-Hattuäa (WVDOG 63) S. 48ff., Plan 3. — 56/b Raum 3, dicht innerhalb der Nordmauer, 2417/c sowie 2457/c nördlich außerhalb von Raum 5.

a) Rasur. c)

Dupl. I 7 me-mi-cm-zi.

b)

d)

Dupl. X X X I X 2 1 4

ki-is-sa-a[n.

Dupl. I 8 ka-a-as-ia-ua-az.

f ) Auf Photographie noch Spur des -i. ) Dupl. II 8 na-as-ma. c ) Ergänzungsvorschlag nach I 6.

Zweiter Tag

Erster/zweiter Tag 1 ) Ferner [geben sie] ihm [zu] trinken [ 2 Wenn aus einem Silberbecher [ Einen anderen Becher aber aus gebranntem Ton? 4 setzen sie hin und . . . [ Name? . . . [ 6 Und wann ihm [ dann vor dem T[isch? 8 und hin in [ dem Toten ihn [ 10 Und.während [sie] trin[ken? genau ebenso tr[inkt? er 12 Weiterhin (an) jenem [Tage und die Nacht 'neigen' [sie u Der erste Tag [ist zu Ende'. Erste Tafel, unv[ollendet. Wenn in Hattuäa] i6 ein großes 'Vergehen' [geschieht Wenn in Hat[tusa ein großes 'Vergehen'] geschieht, i8 indem König [oder Königin] Gott [wird],2) dann die Tage fol[gendes? 20' An welchem Tage [er Gott] wi[rd,? ungefeiert [ 22' und es hin [ Dann Feuer [ 24 Tage fol[gendes? Des Verbrennens [ 26' [Am] Morgen' aber [ [ ]Bild ? [ !) Bisher teilweise übersetzt ZA NF XII 211 und MDOG 78 (1940) 5. «) Ab hier Text nach dem Dupl. KUB XII 22.

Totenritual salhs uastais

22

(XXX 16 + ) XXXIX 1 Rs. III [w]s-si[

2' G\M-an-m[a nu ku-it x[ 4 nu ak-kän-t[i a-da-an-na na-a[-ui? e L Ü ' B AN S U R w-da-a-i [ i-ia-zi nu I NINDA pdr-su[-ul-li tdk-na-as D UTU-i a )] s I NINDA pdr-su-ul-li D U T U A [ N £ I I NINDA pdr-su-ul-li] hu-u^-ha-as ha-an-na-as I NINDA p[ar-su-ul-li io ti-an-zi EGIR-an-da N I N D A sa-r[a ? -

DUD.SIG a)] 5

nu ku-e-da-ni-ia A-NA D I N G I R i / J / 1 g i S [ B A N S ü R ? lü 12 nu E G I R - a n - d a Q A . S U . D U 8 . A DUGis[-

K A S ku-ua-pi-it-tab) III-SÜ BAL-a[n-ti 14 nam-ma ak-kdn-ti a-da-an-nab) p[i-an-zv nam-ma-as-si a-ku-u-ua-an(-na) III-${7 [ io I-NA

III KASKAL-ma-as-sa-imc) ÜD.SIGs [

XXX 18 + XXXIX 3 Rs. IV 2'

[m]e-na-ah-ha-an[-da A-NA G Ä L G I R 4 la-h[u4 pa-ra-a pa-a-i na-an-kä[n [n\u I I N I N D A K U / ) I B " mi>J)Ha-kar-ra[-mu-un pdr-si-ia")] e [nu-]us-sa-an I I N I N D A K U 7 G U N N I a ) [... ak-kdn-da-asc)] [Z]I-ni A-NA N I N D A E R I N m e S se-er da-q[-i I m ™]H[a-kar-ra-mu-un-ma-aä-sa-an*)] d

s

U D . S I G 5 A-NA

NINDA ERINmeS

da-a-[i]

mq-a-an ku-u-usa) DINGIR MEä ir-ha-iz-zi ta ap-pa-a[-i] io na-as-ta u-e-es-ki-u-ua-an-zie) an-da tar-na-an [-zi] nu ü-e-es-ki-u-ua-an ti-an-zi UD n K A M tuh-hu-us-t[a] 12

D U B I I K A M SA U D

14

ma-a-an vnvha-at-tu-si ua-as-ta-is ki-sa-ri Ü-UL QA-T[I]

IIKAM

sal-li-i[s]

Erg. nach 12. Tag I 3f.; vgl. auch X X X I I I I I Z. 2' (s. S. 84). Über Korrektur. c ) Möglicherweise haplographiseh KASKAL-«ia-as-sa-an < d > U D . S I G . 5

a)

h)

a)

Über Korrektur. Erg. nach 7. Tag Ra. 7. c ) Erg. nach 13. Tag III 13, 21. d ) Zur Erg. vgl. Z. 5, zum syntaktischen Aufbau 7. Tag Rs. 8f. e ) Zur Form s. A. Kammenhuber, MIO I I (1954) 264. b)

Zweiter Tag

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Zweiter Tag 2' Wann aber [ und was/weil [ * und dem Toten [ zu essen noc[h nicht5 e der Tischmann bringt herbei [ macht. Und ein zerbröckeltes Brot [der Sonnengöttin der Erde,] 8 ein zerbröckeltes Brot dem Sonnengott [des Himmels, zwei zerbröckelte Brote] den Großvätern (und) Großmüttern, ein [zerbröckeltes] Brot [dem 'Günstigen Tag'] io legen sie hin. Hinterher . . . — Brot [ und einer jeden Gottheit ein (Holz-) [Tisch' 12 Und hinterher der Mundschenk [mit? einem] . . .-Gefäß 1 ) Bier überallhin dreimal lib[iert er. 14 Dann [gibt man] dem Toten zu essen [, ferner [gibt man] ihm auch dreimal zu trinken. i6 Beim dritten Male aber [den] 'Günstigen Tag' [ tränkt man ? . (unterer Tafelrand)

Zweiter Tag 2 ) 2' vor [ in? einen Becher aus gebranntem Ton gieß[... * gibt er heraus, dann ihn hin[ Und zwei süße Brote, ein takarmu-Brot [bricht er.] o Dann legt er die zwei süßen Brote [mitten auf den] Herd 3 ) für [des Toten] Seele zu den Soldatenbroten, [das eine takarmu-ÜTot aber] s legt er zu den Soldatenbroten des 'Günstigen Tages'. Wenn man (die Opfer an) diese Götter beendigt, ist man fertig, io Und um zu klagen lassen sie hinein(?) und sie beginnen zu klagen. Zweiter Tag beendet. 12 u

Zweite Tafel des zweiten Tages: Wenn in Hattuäa ein großes 'Vergehen' geschieht. Unvollendet.

!) Ergänzungsmöglichkeit a m ehesten D U G i s [-panduzzi-] nach OLZ 1953 Sp. 12 und K U B I I 13 I V 9 ff. Q A . S U . D U 8 .A is-pa-an-tu-uz-zi G I B I L (10) G E S T I N - a s da-a-i nu G l ä B A N S U R - t pi-ra-an (11) IIIäu si-pa-an-ti. — I m TR sonst nicht bezeugt, und in anderen Ritualen jeweils nur mit Wein gefüllt. LÜ

2

) Einzelnes Fragment, Vs. nicht erhalten; wohl zu der auf X X X 16 + X X X I X 1 folgenden Tafel gehörig; nicht zur gleichen Tafel, da größere Kolumnenbreite. Beide Bruchstücke stammen aus dem (Archiv-) Gebäude A, R a u m 4 Nordende. 3 ) Für die Erg. vgl. die Parallele X X X 23 + I I I 29f. und 7. Tag Rs. 21.

Totenritual sallis uastais

24

Vom 3.-6. Tage des Totenrituals sind keine bestimmbaren Stücke vorhanden 1 ). Zum 7. Tage dagegen liegen wieder zwei Texte vor: a) Eine einkolumnige Tafel, die auf der Vs. mit 36 Zeilen, auf der Rs. mit 29 Zeilen in ganzer Länge wiedergewonnen ist, zusammengesetzt aus vielen z. T. getrennt publizierten Stücken, so daß auf die Joinskizze S. 116 verwiesen sei: 372/b + 437/b ( = X X X 25) + 743/b ( = XXXIV 68) + 686/b -f 39/c + 1611/c + 2435/c + 142/e + 529/f + 52/m + 144/m ( = X X X I X 4) Fundlage: alle .. /b-Nummern sowie 39/c in Gebäude A, Raum 4 (meist nördliche Hälfte); 1611/c Raum 5, Nordteil, 2435/c nördlich außerhalb von Raum 5; 142/e nördlich außerhalb von Raum 4; 529/f Raum 6, Südteil, auf dem Fußboden; 52/m und 144/m als Streufund Planquadrat y-z/10 in der phrygischen Burgmauer bzw. x/10 in phrygischer Schicht. b) Gleichfalls einkolumnige Tafel, aus drei Fragmenten zusammengesetzt: 2430/c gefunden nördlich von Raum 5,3/e in Raum 4 von Gebäude A, 160/o Planquadrat y/9 = X X X I X 5. In Einzelheiten variierendes Duplikat ab a Vs. 22 bis zum bei beiden Tafeln gleichen Ende. Die Einteilung dieser I M . G l D . D A richtet sich also nach den jeweiligen Tagesabschnitten. Auch dieses Exemplar stammt aus dem (Archiv-)Gebäude A, das also das gleiche Ritual teilweise in doppelter Ausfertigung enthalten hat.

XXX 25 + XXXIV 68 + XXXIX 4 (Dupl. X X X I X 5) Vs. [ma-a-an I-N]AA) UD VII ? K A M lu-uk-lcat-ta nu A-NA ALAM a-sa-a[-an*) 2 u]a-a-tar pi-an-zi na-as-ta 1 . DUG.GA an-da za-pa-nu-uß[-an-zi] [nu-kän A-NA A]LAM I G U D S E V I I I U D U E I A si-pa-an-du-u-ua-an-zi pi-an [-zi] I U]DU täk-na-as D UTU-i I UDU ha-an-na-as hu-uh-ha-as U D U - ] M A I G U D - I A ak-kan-da-as

E [A-N]A

D

UD.SIG 5

[ma-ah-]ha-an-ma-as-sa-an

ZI-ni I UDÜ-MA

si-pa-an-da-an LIZU

N I G . G I G < E G I R - ^ A ti-an

8 [nu ak-]kän-ti a-ku-ua-an-na pi-an

[-käri\

[-zi] [-zi]

[-zi]

ma-ah[-ha-a]n-ma ua-ga-an-na ap-pa-a-i [n\a-as-ta AL[AM] 10 SAL-MEli[tap-d]a-ra-as E-ir-za pa-ra-a [ü-d]ac)-a-i nu-kän e-ez-z[a]-a[n] E hi[] an-da ua-ar-nu-ua[-an-z]i nu ki-i kat-ta-a[n] !) Doch s. S. 50ff., 64ff., 86ff., 113f. ») Zur Erg. vgl. 12. Tag I 1. b) Zu ALAM asan vgl. C. G. v. Brandenstein, Bildbeachr. 24f. c) Erg. nach 12. Tag I 6.

Siebenter Tag

25

Die Bezifferung des Tages ist nicht einwandfrei erhalten: Vs. 1 bietet VII oder VIII, ebenso Rs. 28 (erhalten auf 743/b = X X X I V 68), wo allerdings VIII mir nach den Spuren am wahrscheinlichsten war gegen eine von H. G. Güterbock brieflich auch für möglich gehaltene Lesung VI. Den Ausschlag schien die Ritzung auf der Rs. von 743/b zu geben, die ich glaubte als Zahlzeichen VIII lesen zu dürfen (Das Altertum, Berlin, I 77f. mit Abb.), so daß die Tafel bisher als den achten Tag behandelnd in der Literatur zitiert wird. Erst die Zusammensetzung der „Übersichtstafel" X X X I X 6 scheint zwingend die Lesung „siebenter Tag" festzulegen (s. S. 48f.). Diese Deutung erklärt nun aber gleichzeitig eine von J . Friedrich, Minos IV (1956) 118f. aufgezeigte, bisher unverständliche Einzelheit: nämlich die Lesung der Ritzung von 2429/c als „XIV" gegenüber der Tafelangabe im Kolophon als „[XJIII" 1 ). Es ergibt sich daraus, daß die unter dem Kolophon eingeritzte Zahlmarke die Nummer der anschließenden Tafel angibt: V I I - V I I I beim TR, X H I - X I V in 2429/c und entsprechend bei der betreffenden Ritzung auf einer Tafel des TR für den 13. Tag (s. S. 47), ] die Schriftoberfläche zerstört ist, die Verteilung der Zeichen aber durchaus wo nach X I I [ zu XIV passen würde. Mit dieser kleinen Abänderung halte ich die Deutung der Ritzungen als Keilschriftzeichen und nachträgliche Markierung des Tafelzusammenhanges durch den Bibliothekar für bewiesen.

Siebenter Tag [Wenn] es am siebenten' Tage hell wird, geben sie dem Sitz?-Bilde 2 [reines'] Wasser. Feinöl träufeln sie hinein. [Und] sie geben [dem] Bilde 1 gemästetes Rind und 8 Schafe zum opfern. i [... 2 ) Sch]af(e) der Sonnengöttin der Erde, 1 Schaf den Großmüttern und Großvätern 3 ), [... 2 ) Schaf(e)] aber und das Rind der 'Seele' des Toten, 1 Schaf aber e [dem] 'Günstigen Tage' opfern sie. Wenn sie aber die Leber zurücklegen, s geben sie dem Toten (davon) zu essen('). Wenn der Imbiß beendet ist, bringen die taptara-Frauen io das Bild aus dem Hause herbei. Und ezzan verbrennen sie im Ho[f(gebäude ? )] und folgendes verbrennt man !) 2429/c (in Photographie und Umschrift bei J. Friedrich, Minos III, 1954, 6) Rs. 5ff.

a-ku-ua?-a\n-na û-e-ek-zi nu D I N G I R M E S ] ir-ha-a-iz-zi U D V I I I K A M QA-TI [DUB x + ]IIIKAM Q A - T I . . .

Dabei kann x gleich Null oder Zehner sein, also III, X I I I , X X I I I usw., aber nicht VII, VIII oder I X wegen der anderen Anordnung dieser Zahlzeichen im Keilschriftsystem. — Für die unterschiedliche Zahlung von Tagen und Tafeln vgl. immerhin X X X 31 + X X X I I 114 IV 45f. . . .UD XXIIIKAM

QA-TI

DUB IIKAM . . . ) Die Zahlen sollten die Additionssumme „8" ergeben, vgl. 12. Tag I 2ff., jedoch fehlt in der Reihe auch das zu erwartende Tieropfer an die „Sonnengottheit des Himmels", vgl. 2. Tag III 7f., 12. Tag 13. 3 ) Zur Wortfolge vgl. F. Sommer, Hethiter und Hethitisch 51; das „je" eingefügt nach 12. Tag I 3. 2

Totenritual sallis uastais

26

12 ua-a[r-nu-u]a-an-zi lNÜ'TIM [ tú ] g NÍG.LÁM meS I DUG l.DÜG.GA-ia nam-ma I? G[UD] VIII? U[D]U01, k-ia a-u[a-a]n kat-ta ha-ad-da-an-zi u nu I DUG GESTIN I DUG KAg du-ua[-a]r-na-an- (zi) z[i] nam-ma-at-kán

&kJj'mHap-d[a-r]a-as

a-ra-ah-za-an- d[a]

i6 ua-ah-nu-uz-zinu I? [NINDA] a-a-an I NINDA KUR4.RA GA.KIN.AG DUTU[-ij me-na-ah-ha-an-da pár-si-ia-an-zi na-at-sa-an GlSBANS[UR-i] i8 ti-an-zi nu SALSü.GI x[ ]x TI SAHAR"i a-ms sa-ra-a da-a- [i] nu SAG.DUMEä ANSU.KUR.RAMEä S[AG.DU]MES GÜD51 •A ku-ua-piua-ra-an[-da-ata >] 20 na-as a-pi-ia pi-e[-da-an-ziA) S A L Sü.GI [

]®I A-»ia [\da-a- [i]

]

22 nam-ma-kán ALA[M • ]xe) pí-e-da-an [-zi] ma-áh-ha-an-ma LJDKAM-az SIG5-n na-as-ta sa-an-ha-an [-zi] 24 nu NAP-TA-NÚ [G]AL hal-zi-iat] X X DUTU URUTÚL-wa e-ku-z[Í] lú NAR GlS dINANNA GAL KIJBABBAR GAR.RA SlR ñf/ lümeS ALAM.KAxUD 26 a-ha-a hal-zi-ia-an-zi me-mi-an-ma hu-us-te-es-kán-zi LÚQA.gU.DU8.A II miiDtími-it-ga-i-mu-us GIgBANSUR-az da-a-i 28 na-as pár-si-ia na-as-kán EGIR-pa GlS!BA[NSUR-i] da-a-i

EGIR-$Z7s)-ma DU DU vnvzi-i[p-pa-la-an-daV (e-ku-)]zi so LÚNAR GlS dI[NANNA GAL SlR™ lúmeS(ALAM.KAxUD a-h)]a-a hal-zi-an-zi [(me-mi-ia-a)n-ma hu-us-te-es-kán-]zi

32 lüQA.SU.DU8.A II m\{*Kmi-it-ga-im-mu-ué GIáBA)]NSUR-az da-a-i na-as pár-si-ia n[a-as-kán EGIR-pa Gl5B]ANSUR-i da-a-i SI EGIR-SU'* DLAMAe-ku-zi[(LÜN)AR GlS DINANNA GAL] SlR™ l ú a-ha-a hal-zi-ia-an-zi me[-mi-an-ma hu-u(s-t)]e-es-kán [-zi]

36 NINDA KUR4. RA NU. GÁL NINDA 1 [

meSALAM

[(.KAXUD)]

]x[

XXX 25 +XXXIV 68 + XXXIX 4

(Dupl. XXXIX 5).

Rs.

EGIR-££7-ma ták-na-as DUTU-zm e[(-iit-)]zia) lúNAR

GlS DINANNA

GAL

2 SlR flí7 LÚALAM.KAxUD a-ha-a h[al-]zi-ia-an-zi me-mi-an-ma KI.MIN I NINDA KUR4.RA KL>) pár-si-ia na-as-s[(a-a)]n*) ZI-as") A-NA NINDA ER1NmeSda-a-i 0) Erg. nach X X X 24 I I 5 f. e ) Hier beginnt das Dupl. Vs. 1: ]X-kdn f ) Dupl. hier Abschnittsstrich.

ua-ga-an[-,

8) Dupl. Vs. 8 E GIJl-an-da-m[a. b) a)

Erg. nach X X X 23 II 17.

» Für Varianten im Dupl. Rs. If. s. Umschrift S. 30.

Dupl. Bs. 4 hier abweichender Kontext (s. S. 30). Nach Ausweis des Dupl. irrig ein Abschnitt übersprungen (s. S. 30). c ) Das Dupl. bietet Rs. 8, 11 jeweils umgekehrt DINGIR M E S -as bzw. ZI-as.

b)

Siebenter Tag

27

12 m i t : 1 einzelnes Festgewand und 1 Gefäß mit Feinöl. Dann schlachten sie das eine Rind und die 8 1 ) Schafe ab. u Einen Weinkrug und einen Bierkrug zerbrechen sie, dann 'umgeben' es die' taptara-Fraueir2). i« Und ein warmes Brot, einen Brotlaib 3 ) Käse ? brechen sie vor der Sonnengottheit. und legen sie auf den Tisch. i8 Die 'Weise Frau' nimmt ...-Staub auf und man bringt ihn dorthin, 20 wo die Köpfe der Pferde und Rinder verbrannt worden sind. Die 'Weise Frau' nimmt [die ]. 22 Dann bringt [man] [das] Bild [zu einem] Imbiß ? [...] Wenn aber der Tag günstig ist, dann fegen sie 24 und die Hauptmahlzeit wird ausgerufen. [Sodann] tränkt man die Sonnengöttin von Arinna, der Sänger singt (zum) großen Inanna-Instrument, (das) mit Silber belegt (ist); 26 die Statuenanbeter rufen ahä, die Stimme aber dämpfen 5 sie3). Der Mundschenk nimmt zwei süße Brote vom Tisch 28 und bricht sie, dann legt er sie zurück auf den Tisch. Hinterher tränkt er den Wettergott den Wettergott von Zip[palanda.] 30 Der Sänger [singt (zum) großen] In[anna-Instrument, die] Statuenanbeter rufen ahä, die Stimme [aber dämpfen ? ] sie *). 32 Der Mundschenk nimmt zwei süße Brote vom Tisch und bricht sie; d[ann] legt er [sie zurück] auf den Tisch. 34 Hinterher tränkt er den Schutzgott, der Sänger singt [(zum) großen Inanna-Instrument, die Statuenanbeter] rufen ahä, die Sti[mme aber däm]pfen ? sie3). 36 Ein Brotlaib ist nicht dabei, ein Fettbrot [ist nicht dabei 7 ] (unterer

Tafelrand)

Siebenter Tag (Fortsetzung)

Hinterher aber tränkt er die Sonnengöttin der Erde. Der Sänger singt großen InannaInstrument, 2 die Statuenanbeter rufen afß, die Stimme aber ebenso (dämpfen ? sie). Einen süßen Brotlaib bricht man und legt ihn zu den Soldatenbroten der Seele. 1

) Zahlen nicht sicher, eingesetzt auf Grund von Vs. 3, da doch wohl die gleichen Tiere. ) Vgl. zu der unklaren Wendung 12. Tag I 58f. 3 ) Übersetzung nach J. Friedrich, H W b 288; A. Goetze JAOS 74, 189 (s. v. N I N D A harsi-) vielmehr „sacrificial loaf", mit dem Hinweis, daß es nur von Göttern verzehrt wird. 4 ) Zur unsicheren Übersetzung vgl. S. Alp, Beamtennamen 70. 2

28 4

Totenritual sallis uastais

I-NA L Ü

a-pi-el Z[(I-an))

III KASKAI/'-MA")

NAR

G I S D

DUD.SIG

5-MA>

e-ku-zi a-ha-a

INANNA GALE) S1R[(ÄC,LÜ'ME§A)]LAM.KAxUD

e hal-zi-ia(-an)-zis) nu I N I N D A

me-mi-iagl-an[(-ma KUR

NINDA KUR

4

.RA

KU

.RA

KU,")

4

7

I

hu-u)]s-te-is-kan-zi NINDA

KUR

4

I[(M-ZA

.RA

pdr-si-ia n)]u-us-sa-an

s DINGIR meS -gss°) A-NA N I N D A E R L N M E § da-a-i^ I N I N D [ A K U R 4 . R ( A as-sy\a-an SA U D . S I G 5 * > A-NA N I N D A E R L N M E § ti-i[a"^ {-an-zi ta) ap-pa-a-] i') io nu te-pu pi-e-da-an ü-e-es[(-kan-zi nam-ma-at ka-ru-us-s)]i-m> an-zi GIM-an-ma UD K A M -az S I G 5 - N [ " ) na-as-(ta sa-an-ha-an-)]zi I2 nu ha-la-an-tuo)-ua hal-zi-ia[N> . . ( D U T U - O S K I . M I N L Ü N A R IS-TU SlRSELNINDA KUR4.RA H EGIR-ÄC7-MA

D

LAMA ) Q

P

L Ü

i]

E G I R - S U - m a tdk-na-as nÜTU-un I[S-T]U? L Ü N A R R ) K U R 4 . R [ A I ] M - Z A pär-si-ia na-an[-s(a-)]an ERIN

is da-a[-

GLS

SÄ. A . T A R

tdk-na-as

SLR*[(P)]

DUTU-AS

A-NA

[(NINDA

)]

i]

EGIR[->§(U-ma a-p)]i-el ZI-an II[(I->S)]C7 e-ku-zi 20

SÄ.A.TA)]R

JM-ZA9) pär-si[(-ia na-an)-kän pa-ra-a pi-e-da-r">] W S S Ä . A . T A R N A R [(IS-TU STR™ NINDA KUR4.R)A

NINDA

M E S

IM-ZA-ma-

)

IM-]ZA pdr-si-ia na-an-kän pa[(-ra-a pi-e-da-) I6

G I S

I

SlR[ Ä ! 7

[(SU)]M-ans)

na-aS-]t,a ak-kdn-da-an

I ? N I N D A [ ( K U R 4 . R A KU 7 ) p]dr-si-ia

Lfl NAR

hal-za-a-i

IS-TU



GlSSÄ.A.TAR

QA.SU.DU8.A

na[-an-sa-a\n*-) A-NA

NINDA E R l N M E S t )

GUNN[(I i)]s-tar-na 22 [(pi-di) zi-ik-kän-ziu>] [I-NA 24 [

L Ü

III KAS]KAI/[7-RAA]

NAR]IS-TU

GIS

[(I N I N D A K U R

4

a[-p]i-e[l Z]I-anv)

S[Ä.A.TAR

W

> (SLR™)]

L Ü

UD.SI[(G5-M)V)

I]M-ZA pdr-si-ia nu[-us-sa-a]n N I N D A A-NA N I ) ] N D A E R 1 N M E S da-a-i IM-ZA-ma-as-sa-an SA U D . S I G 5 A-NA

).RA

DINGIRMEÄ-OS 26 [ ( N I N D A K U R 4 . R A ) ]

i[as ap-p]ay')-a-i na-as-ta sa}-an-hx-an-zi nu nam-m[(a 28 a[-pi-e-]da-ni UDKAM-ii Ü-UL ü-e-is-kdn-zi [(UD VII ? I. IM. GlD. DA e-ez-za-an ua-ar-nu-ma1

e-]ku-zi

QA.S[(U.DUS.A I NIND]A K U R K[(UR4.RA

tuh-hu-us-)ta]

NU. T[lL]

(eingeritzt Zahlzeichen VIII) a)

.RA

Dupl. Rs. 9 fügt nam-ma ein bzw. -ia om. f ) Dupl. Rs. 10 hal-za-a-i. «) Dupl. Rs. 9 add. KU[BABBAR GAR .RA], g ) Dupl. Rs. 10, 12 -ia- om. h ) KU, fehlt im Dupl. Rs. 11 wie das Zahlzeichen. *) Dupl. Rs. 11 ti-an[-zi], Dupl. Rs. 12 d UD.SIG 5 . m ) Dupl. Rs. 13 add. -ja. !) Erg. nach X X X 18 + IV 9; vgl. auch Rs. 27. n ) Dupl. setzt Abschnittsstrich. °) Dupl. Rs. 14 add. -u-. P) Dupl. Rs. 15 add. Zahlzeichen I, om. IM-ZA. 1) Dupl. Rs. 16 folgt e-ku-zi. r ) Dupl. Rs. 18 DUTU-wn e-ku-zi LÜ NAR IS-TU GlS SÄ. A . T A R ; vgl. zu Z. 24. s) Dupl. Rs. 21 SUM-SU.

KU,

7

NINDA[(ERINMES

SAh'aEhap-da-ra)-as] KAM

4



da-a)]-i

Siebenter Tag

29

4 Beim dritten Male aber tränkt er dessen Seele und den 'Günstigen Tag'. Der Sänger singt (zum) großen Inanna-Instrument, die Statuenanbeter e rufen afyä, die Stimme aber dämpfen' sie. Und man bricht einen süßen und einen sauren Laib Brot und legt den süßen Laib Brot 8 zu den Soldatenbroten der Götter, den sauren Laib Brot aber legen sie zu den Soldatenbroten des 'Günstigen Tages'. Dann ist [es zu Ende]. io Und ein weniges 7 klagen sie, dann schweigen sie. Wenn aber der Tag günstig ist, dann fegen sie (aus) 12 und es wird halantuua (aus)gerufen. [ ] Sonnengottheit ebenso. Der Sänger singt mit dem ... -Instrument 1 ). Einen sauren Laib Brot bricht man und [trägt ihn dann hinaus 7 .] 14 Hinterher den Schutzgott (tränkt er); der Sänger singt mit dem ... -Instrument, einen Laib sauren Brotes bricht man und trägt ihn dann hinaus. iß Hinterher die Sonnengöttin der Erde; der Sänger singt (mit) dem

-Instrument,

einen Laib sauren Brotes bricht man und legt ihn i8 zu den Soldatenbroten der Sonnengottheit der Erde. Hinterher aber tränkt er dreimal dessen Seele. Der Sänger singt mit dem 20 Dann ruft er den Toten bei Namen. Der Mundschenk

-Instrument.

bricht einen (zwei ?) Laib süßen Brotes und man legt ihn zu den Soldatenbroten 22 mitten auf den Herd. Beim dritten Male tränkt er dessen Seele und den 'Günstigen Tag'. 24 Der Sänger singt mit dem . . . -Instrument, der Mundschenk bricht einen Laib süßen Brotes (und) einen Laib sauren Brotes. Dann legt er den süßen Brotlaib zu den Soldatenbroten der Götter, 26 den sauren Brotlaib aber legt er zu den Soldatenbroten des 'Günstigen Tages'. [Dann] ist es zu [En]de und sie fegen (aus). Die tapdara-Frauen 28 klagen an jenem Tage nicht. Der siebente 7 T a g ist beendet. Ein Einzelkapitel: Über das Verbrennen von ezzan. Unvollendet], !) Vgl. J. Friedrich, HWb 293a und hier Kommentar S. 140.

«) Dupl. Rs. 22 -a]n DINGIR M E S -as A-NA NINDA ERiN M E S da-a-i A-NA GUNNI. ) Erg. nach X X X 23 III 29f. v ) Erg. nach Z. 4; das Dupl. Rs. 23 statt dessen [EGIR-SC7-]TOO a-pi-el-pät ZI-an e-ku-zi UD.SIG S ia-as-si-sa-an X[. w ) So anscheinend nach der Zeichenspur; Dupl. Rs. 24 ]INANNA GAL. x ) Erg. nach X X X 18 + IV 9. u

30

Totenritual sallis

uastais

XXXIX 5 (Dupl. XXX 25 + XXXIV 68 + XXXIX 4) Rs. [EG]IR-a[w--da[(-as ZI-a)n 56 A-NA GUNNI kat-ta-an [(ke-e-ez-za I) Lfl ] Lti a[r-t(a-ri)] ke-e-ez-"H[(a I QA.)SU.DU 3 . A (ar-ta-ri)] ss [(nu d u g HAB.HAB» i a GESTIN)] har-kán-z[i (nu GIM-cm ak-kánan-da-as ZI-an)] -z]r lü QA . S[(U. DU8. A-rna-kán ha-as-si-i an)-da] 80 [(ke-e-ez-za ke-e-ez-)]zi[(-ia si-pa-an-z)a-ki-iz-zi] [(EGIR-an-da-ma NINDA ERÍN meS da-an-zi na-an-s)]a'-an A-N[A . .. 62 [(ge-e-nu-ua-as-sa-as se-er ti-an-zi) nu-us-ä}i-is-h^sa-a[n] [ $ (gi-nu-u-ua-as) an-tu-u]a-ah-ha-ascc) an-da 64 har-zi

XXX 19 + 20 + XXXIX 7

Bs. IV

(Dupl. X X X I X 8)

nu ki-is-sa-an da-ra-a[(n-zi)] ka-a-sa-ua-ad-du-us-sa-a[(n A-NA G1RmeS-JL4)] 2 se-er NINDA ERÍN meS da-a-ú^-u-e[(-en nu-ua-ká)]n nam-ma le-e kar-tim-m[(i-ia-si)] nu-uW-ua-za-kánA-NAB[(lJMUME&-KAan-da-a)]na-as-su-use-estu-)e^ 4 kat-ta ha-as-sa[( ha-an-za-as-sa uk-)]tu-u-ri e-es-ta^ nu-ua ú[(-iz-zi)] tu-e-el-p[(át Éka-ri-im-mi)] na-ak-ki-ia-ah-ha[(-an)] 6 SISKUR-ia-a[(í-ía sa-ra-a)] ar-ta[(-r)]i nam-ma a-pi-e[(-da-ni UDKAM-] L[ÜM]E§ g"iSB[(AN§UR)] ™BAar-pa-mar GliIN[-BIm-A da-a(n-zi)] 8 [(n)]u ak-kán-t[(i)^] pí-ra-an kat-ta z[(i-ik)-kán-zie)] ma-áh-ha-an-rna GlR MEä -as f ) kar-ap-ta-ri nu s[um-m(a-an-za-na-ans> ú-da-an-zi)] io na-at IS-TU I.DÜG.GA is-ki^-iz-zi [(na-at-sa-an ha-as-si-i an-da)] w)

Erg. nach X X X 24 II 23.

y) Zur Erg. vgl. Kol. I 52. a») Dupl. I I I 12 add -za-. « ) Dupl. I I I 19 TJKÜ-as. a)

Dupl. I I I 22 om. Dupl. I I I 25 add. -e-. e ) E s fehlt wohl nioht8. 8) Erg. nach Z. 13; Korrektur.

*) Dupl. III 6 [is-pa?-a]n-da-an lu-u[k-'•) Dupl. I I I 10 add. -an-, "b) Dupl. I I I 19 om.

t>) Dupl. I I I 24 om. d) Dupl. I I I 26 -du. f ) Dupl. IV 1 om., nur ] m e S .

") Dupl. IV 3, 4 -ia-zi.

Dreizehnter Tag

45

48 [Hinterher tränkt man die] Großväfter und Großmütter.] Der Sänger spielt das große Inanna-Instrüment, die Statuenanbeter rufen ahä, die Stimme aber 50 dämpfen ? sie. [Einen Laib süßen ? Brotes bricht] man, dann legt man ihn [zu den Soldatenbroten] der Großväter und Gro[ßmütter.] 52 Während [sie] die Nacht verbr[ingen ? , und Feinöl [gie]ßen sie auf den Herd. 54 Dann beendfen sie . . .] es.

]en sie.

Während [sie] die Seele des Toten [tränken 7 ,] 56 steht neben dem Herd auf dieser Seite ein [ ,] und auf jener Seite steht ein Mu[ndschenk.] 58 Sie halten Weinkannen, und wenn sie die Seele des Toten [tränken 7 ], libiert der Mundschenk in den Herd 60 jeweils hierhin und dorthin. Hinterher aber nehmen sie die Soldatenbrote und legen sie? dem [Bilde 1 )] 62 auf seine Knie. [Nun] hält er / sie ihm auf den menschlichen Knien. (unterer

Tafelrand)

Dreizehnter Tag (Fortsetzung) Folgendermaßen sprechen sie: „Siehe, wir haben dir die Soldatenbrote 2 auf deinen Füßen genommen 2 ), nun zürne nicht mehr! Und sei deinen Kindern gut! Dein Königtum * soll weiter für Enkel und Urenkel dauern! 3 ) Und es wird dazu kommen, daß deinem Tempel Ehrfurcht entgegen gebracht wird 6 und die Opfer dir aufgestellt sind." — Dann [nehm]en an jenem Tage die Tischleute arpamar-Brote sowie Früchte 8 und legen sie vor dem Toten nieder. Wenn aber (die Prozedur) der Füße erledigt ist, bringen sie ein Seil? herbei. io Das reibt man mit Feinöl ein und wirft es auf den Herd; Unsichere Ergänzung; Ideogramm (ALAM) durch das vorhergehende ANA gefordert. Das Bild war I I I 1 vielleicht auf einen Thron gesetzt worden, so wäre die Nennung „auf seine Knie" verständlich. 2 ) So in beiden Exemplaren; das her tianzi von III 62 läßt allerdings mit einem Versehen: dauen statt daiuen rechnen, also: „wir haben dir die Soldatenbrote auf deine Füße gelegt", wobei außerdem damit zu rechnen ist, daß G l R hier als Ideogramm für genu „Knie" steht, vgl. oben I I I 62. 3 ) So nach Dupl.; hier Prt. „hat gedauert".

46

Totenritual sallis uastais

pí-es-si-Viz-zi ZÍD,T>A-ia-kán an-da [(su-un-ni-es-kán)-zi ] •M E ^tap-da 1 )-ra-as-sa ki-is-sa-an*) a[(-la-la-am-ni-es-ki)-iz-zi] ma-a-an-ua-kán T J . S A L - m « 1 ) pa-a-i-si [(na-as-ta sum-ma-an)-za-na-an i4 hu-mHt-ti-ia-si tu-e-el-ua-niza[ J.. (ZI-za ki-sa)-ru] 12

s AL

(le-e)]

ma-ah-ha-an-ma-kán GE6- °>ti ua-ak-sur a[(-as-zï) nu l(e-el-hu-un-ta-al-li-in)] ú-da-an-zi na-at-sa-an ha-as-Si-i A-N[{A PA-NI A L A M ) da-a-i] NINDAhar-as-pa-u^-ua^an-du-us] nu le-el-hu-u-un-da^-an-zi nu is i-ia-an-zi nu-us PA-NI A L A M zi-ik-kán [-zi] io

A-NA G U N N I ku-e har-pa-li har-pa-an-da nu-us-s[a-an 20 a-pí-e-da-aé se-er zi-ik-kán-zi nu ki-is-s[a-an ki-i-ua-at-ta ta-al-le-es a-sa-a[n-du!] 22 ma-ah-ha-an le-el-hu-u-un-daTl-u-ua-an-zi zi[-in-na-an-z(i)] na-as-ta DUGle-el-hu-u-un-da-in ar-ha da-a[n-zi (nu A-NA ALAM LÚ-as) 6) ] L Ú 24 Q A . S U . D U 8 . A a-ku-ua-an-na pa-a-i nu a-pi-e-el Z [ I - a n e-ku-zi] l C N A R g i S D I N A N N A G A L S i R Ä ! 7 N I N D A K U R 4 . R A pár-si{-ia) na-an-ká[n N I N D A E(RÍNmeS)

da-a-i]

ZI-SU ua-ah[-nu-uz-zis)] ma-ah-ha-an-ma L Ü Q A . S U . D U a . A G A L G I R 4 DUa na-an-kán da-a-ga-an du-ua-ar-ni-ia-an-zi le-el[-hu-u-un-da-in')] 28 tar-éa-an-zi-pí E G I R - c m da-a-ga-anu> du-uui-ua-ar-n[i-ia-an-zi] nu kal-ga-li-na-iz-zi SALMEHap-ta-ra-as-sa ú-e-es-k[i-u-ua-an d(a-a-i)] 26

30

GIä

Z A . L A M . G A R - m a - k á n ku-e É-ri an-da si-ia-an-da da-an-ziv) Éhi-lam-ni an-da tar-na-an [(-zi)]

na-a^t-kári1))]

32

ma-a-an u r u K U B A B B A R - s ¿ G A L - i s ua-as-tä-wHs ki-sa-r[i] ki-i^-e-da-ni-es-sa-an A-NA TUP-Pl UD XII K A M GESTIN-as y )

34

kar-su-u-uaz)

zi-in-na-ani) Dupl. i) Dupl. ») Dupl. P) Dupl. r ) Dupl. ') Dupl. v ) Dupl. w ) Dupl. y) Dupl. a ») Dupl.

IV IV IV IV IV IV IV IV IV IV

UD X I I I K A M la-^ha-an-za-na-as

MUSEN® 1

A

-wa-as ?

2abb>

5 -ta-, 6 Ú . S AL -un. 7 add. -as-. 12 -ta-. 17' -ta-. 25' [le-el-hu-un-ta-a]l-li-in. 30' na-at-kán 15hi-lam-ni. 32' add. -i-. 34' GESTIN. 34' add. -ah-.

) Dupl. IV 5 -an om. ) Dupl. IV 7 hu-u-. °) Dupl. IV 9 add. -an-. Dupl. IV 12 -u- om. 8) Erg. nach X X X 23 I I I 32, 29. u ) Dupl. IV 26' da-ga-a-an du-ua-. k

m

*) Dupl. IV 33' -i- om. z ) Dupl. IV 34' add. -as. b b ) Dupl. IV 35' -an-te-es.

A-NA

Dreizehnter Tag

47

Mehl häuft ? man darauf. 12 Die taptara-Frauen jammern ?1 ) folgendermaßen: „Wenn du zur Wiese gehst2), dann sollst du das Seil? .... soll?] werden." 14 nicht ziehen! Dein [ Wenn aber (von) der Nacht ein uaksur (Zeitmaß) bleibt, dann iß bringen sie ein/das l?) herbei. Das [legt man] auf den Herd vor das Bild und sie l. . Sie machen A.-Gebäck i8 und legen dies vor das Bild. Auf die harpali, welche beim Herd gesondert hingestellt sind, 20 legt man [ ] darauf, dann [spricht man] folgendes: 4 „Diese sollen dir ) sein!" 22 Wenn sie aber mit dem l. fertig sind, neh[men sie] den ¿.-Topf3) weg. Der Mundschenk 24 gibt dem Männerbild zu trinken, auch seine Se[ele tränkt man]. Der Sänger spielt das große Inanna-Instrument, einen Brotlaib bricht man und [legt] ihn [zu den] Soldaten[broten]. 26 Wenn aber der Mundschenk den Tonbecher seiner Seele (um)wendet, dann zerbricht man ihn am Boden; [auch das] i.-Gefäß 28 zerbr[icht man] hinter dem tarsanzipa auf dem Boden. Man singt? und die taptara-Frauen beginnen zu klagen. 30 Das Zelt, das im Hause aufgeschlagen ist, nehmen sie (weg) und lassen es im Torbau (nieder). 32

Wenn in (der Stadt) Hattusa ein großes 'Vergehen' geschieht; auf dieser Tafel ist der 12. Tag: über das Abschneiden des Wein(stock)s, 13. Tag: über die lahanzana-\Täge\, beendet.

34

(Auf der verbleibenden freien Tafelfläche findet sich im Duplikat die Ritzung „ X I I [ ]" als Hinweis auf die anschließende Tafel, s. S. 25. Im Haupttext ist der untere Teil der Kolumne zerstört.) 1

) Unsichere Übersetzung nach Friedrich, HWb 19. ) Vgl. dazu Kommentar S. 139. 3 Bl!ö ) lelhundai-, lelhuntalli- und Verbum lelhunda- nur hier belegt. 4 ) Nominalform, bei Friedrich, HWb nicht belegt; vgl. noch IBoT III 1 Rs. 78f.

2

tal-li-us,lal-lu-us.

Totenritual sallis uastais

48

Für die Handlungen an den einzelnen Tagen sowie die Gesamtdauer des Totenrituals ist ein Tafelbruchstück von wesentlicher Bedeutung, das aus 672/c + 786/c + 82/e = X X X I X 6 wieder zusammengesetzt worden ist. Ähnlich den sog. Katalogen der großen akkadischen (Beschwörungs-JRituale1) bieten die Vs. und die anschließenden ersten Zeilen der Rs. eine Aufzählung der einzelnen Tage des TR, deren Hauptgeschehnisse gleichzeitig als eine Art Untertitel der Ordnung des Gesamtwerkes dienen, wie sich bei der Besprechung der 7., 12. und 13. Tafel ergeben hatte. Die entscheidenden Hinweise geben die Tafelunterschriften eben jenes 12. und 13. Tages, die hier Vs. 16 und 17 f. ihre Entsprechung haben: X X X 1 9 + Kolophon man U R U KUBABBAR-sj GAL-is uastais kisari kedanessan ANA TUPPI UD XII K A M GESTIN-oi karsuua(s) UD X I I I K A M lahanzanas MUSEN®1 A-was zinnanza (und Dupl. X X X I X 8). Von den weiteren Tagen ist insbesondere Vs. 6 von Bedeutung, scheint doch die Einordnung

XXXIX 6 Vs. II l]i-l[a2' [ U D ? [UD?

]x-iar

VIKAM-ma

m-la-an-'*) [zi\ -]ia I-NA E x ' ) [ -a]n[ zv ]

4

6

[UD?

li-la-an-zi x[

VKAM-rrca

W\lKkU-ma

( ]

zi

]x ü-nu-u-ua-an-z[i

10

[UD? XKm-ma] 12

SA 6 l S APIN UD-az KISLAH-j [ -]ia-an-zi GF^-ti-ma-an [ ] x x [

]"> 14

[UD? X]I KAM -ma hu-u-ur-nu-u-ua-as x [ \t-ma nu-us-si a-le-el ü-d[a-an-zi

16

[UD? x]II K A M -ma

18

[UD? XI]II KAM -ma la-ha-an-za-na-as [na-a]n-za-an ha-as-si-i kap-jju-u[-

GlS GESTIN-a«

kar-sa[-an-zi [

Vgl. G. Meier, Die assyr. Beschwörungssammlung Maqlü (AfO Beiheft 2) S. 2. a ) Getilgt, wohl Zeichen zi. b) fi ,N[A 4 möglich.

Vgl. X X X 24a Z. 3 ua-a-tar na-a-is.

d)

Korrektur.

Übersichtstafel

49

des Textes S. 24 ff. damit gesichert, der nur durch den Untertitel ezzan uarnuma(s) ausgewiesen ist. Der Zeilenrest von Vs. 7 dürfte KUB XXX 24a ( + X X X 24) als achten/neunten Tag erweisen (s. S. 56ff.). Das mehrfach belegte lilanzi (Vs. lff.) wird dagegen für X X X I X 12 nur die allgemeine Einordnung in den Anfang des TR bestätigen können. Diese Übersicht wird abgeschlossen durch den Vermerk IM.GlD.DA (J. Friedrich HWb 277-f.), so daß auf dieser zweikolumnigen Tafel mehrere in sich geschlossene Abhandlungen niedergelegt sind. Somit ist das Rs. 14 ff. gegebene TR kaum zur Ritualgruppe sallis uastais zu ziehen; die Zusammenstellung auf der gleichen Tafel wäre vielmehr aus der inhaltlichen Verwandtschaft der Texte zu verstehen, vgl. E. Laroche, RA 42, 1948, 217. Die Möglichkeit bleibt allerdings erwägenswert, daß ein Sonderfall dieses königlichen Totenrituals nun folgt, nämlich das Ableben eines Prinzen oder einer Prinzessin. Auch diese Übersichtstafel stammt aus dem (Archiv-)Gebäude A; die beiden /c-Fragmente: Mitte von Raum 5, 82/e wenig nördlich außerhalb gefunden.

Übersichtstafel für den 5.—14. Tag 2' [Fünfter Tag? aber:

] . . entsühnen 1 ) sie.

[Sechster Tag' aber:

] entsühnen' [sie] ] in das [Stein'-] Haus . . .]en sie.

a [Siebenter Tag' aber:

]ezzan verbrennen sie.

[Achter Tag' aber:

] Wasser herbeilei[ten . .]en sie.

4

8 [Neunter Tag' aber:

. .]en sie ] schmücken sie.

io

[Zehnter Tag' aber:] Der Tag2) des Pfluges, auf dem Dreschplatz [ i2 [ . . . . ] . en, in der Nacht aber ihn [

[

]

u [Elfter Tag'] aber: Des Besprengens3) [ ] [ ] . . und ihm eine Blüte bri[ngen sie. ie [Zwölfter Tag'] aber: Den Weinstock hau[en sie ab. [Dreizehnter Tag'] aber: lahanzana- Vögel [ i8 [und i]hn auf dem Herde . . . [ (unterer

Tafelrand)

!) S. im Kommentar S. 143 u. J. Friedrich, H W b 1. Erg.-Heft (1957) S. 12: „besänftigen?". 2 ) Nominativ oder Ablativ (vgl. K U B X I 6 II 13 ki-nu-na ki-iz-za UD-az und wohl auch X I I I 1 I 20); vielleicht syntaktisch zu verbinden: „Des Pfluges, am Tage auf dem Dreschplatz." s ) Zum Verbum vgl. J. Friedrich, H W b 76; „besprengen" im TR 12. Tag I 16. 4

Otten, Hethitische Totenrituale

Totenritual sallis uastais

50

XXXIX 6 Rs. III 2

i

XI]V KAM -ma-Mw da-m[e?]x-«i na-as ÜD XIV KAM X [ [I I M . G j l D . D A QA-TI EGIR-cm tar-nu-u-ma[S]IG 5 rna-a-an u a u K U B ABB AR-s« GAL-is [ua-as-ta-i]s ki-sar[i ]

e [na-as-su-za LUGAL] na-as-ma SAL.LUGAL DINGIR £ ! 7 J i ¿[¿-sa-ri] sa]r-la-a-it GlS D INANN[A GA]L 8 ]x(-)nu-us-kän [ ] ]x-as-sa-an [ ] io a-ku-u-u[a] Xx[ nu L Ü M E S

GIS

BAN[§UR



-MESNINDA.DÜ].DÜ



MES

MUHALDIM

12 M-el-mi-ia ua-as-s[a-an-z]i a-da-an-na pi-es-känzi 14 ma-a-an DUMU.NITA-ma na-as-ma DUMU.SAL DINGIR i / i f -is ki-sa-ri na-as ma-a-an ka-ru-ü GAL-i.s i6 nu-us-si hi-im-mu-us hu-u-ma-an-te-is sa-ra-a ti-it-ta-nu-u-ua-an-zi GlS-rw a ) NU.GÄL i8 nu ku-it-ma-an ALAM a-as-sa-an I-NA UD IV KAM e-es-zi nu si-pa-an-tu-u-ua-an-zi 20 UD-ai UD-ai ki-is-sa-an da-as-kän-zi I ÜDU täk-na-as D UTU-j I UDU D UTU AN £ 22 II ? UDU hu-uh-ha:a[s h]a-an-na-as I GUD-ma mah)-a-an I GUD §E I UDU SE[-i]a ak-kän-ta(-as> Zl-ni 24 [I XJ~D]X5-ma-k[än A-N]A UD.SIG 5 BAL-an-zi ] x[ -i]a-an-zi

Daß nicht nur im Archivgebäude A Texte des Totenrituals aufbewahrt gewesen sind, zeigten bereits die Duplikate zum 1./2. Tag: X I I 2 2 = Bo 882, X X X I X 2 = Bo 1800, die von WincklerMakridi an anderer, heute nicht mehr festzulegender Stelle gefunden worden sind. Das gleiche gilt für die folgenden drei Textfragmente, die sich in den Ritualablauf nicht genauer einreihen lassen, nach dem Kolophon oder dem Wortlaut aber sicher zu dieser Textgruppe gehören: Bo5097 = X X X 17, Vs. und Rs. mit geringem Rest des Kolophons; falls zweikolumnige Tafel = Kol. I und IV (so in der Edition). Wohl dem Beginn des Totenrituals zuzuordnen, erster oder zweiter Tag, nach den ZA NF X I I 213ff. genannten Gründen: „Der Tote" an Stelle des später (7. Tag) erscheinenden Bildes, „Lastwagen" statt a

) Oder ist besser G I ä S U B zu lesen, wozu H . G. Güterbock, JCS V I 37 „Besitz (ist nicht vorhanden)" —also beim K i n d Bestattung ohne Beigaben? b ) Über Korrektur.

Übersichtstafel

51

Übersichtstafel und Totenritual für Prinzen ? [Vierzehnter Tag?] aber: And[er . . . 2 . . . ] . und er vierzehn(ter) Tag[

*

[Eine] 'Lang[tafel'] vollendet: [Des] Überlass[ens . . . . gü]nstig. Wenn in der Stadt Hattusa ein großes ['Vergehen'] geschieht,

e [indem König] oder Königin Gott w[ird] pr]ies? man,1) das [große] Inanna-Instrument ]... ]... io trinke[n Nun die Tischleute [ , die Brotb]äcker 2 ), die Köche 12 bekleidfen ], zu essen geben sie. u Wenn aber ein Knabe oder Mädchen Gott wird, und wenn es schon groß , 1« dann stellt man ihm alle K u l t . . . auf. Holz3) ist nicht . i8 Und solange das Sitzbild für 4 Tage bleibt, nehmen sie um zu opfern 20 Tag für Tag wie folgt: 1 Schaf der Sonnengöttin der Erde, 1 Schaf dem Sonnengott des Himmels, 22 2? Schafe den Großvätern und Großmüttern, 1 Rind aber, sei

ar-h]a da-an-zi na-at an-da ki-na-an-zi ]

20

na-at-s[a-an da-an [-zï]

D U ] G G E S T I N ar-ha du-ua-ar-na-an-zi

[ar-ha u]a-ar-nu-u-ua-an-zi

GLS AL-MA G I S MAR[

SAHAR®1 k-us-ma sa-ra-a da-an-zi nu SA[G.DU MEÂ

ANSU.KUR.RAMESki-i-da-asb) Ú-U]L hal-za-a-i -] zi 30 32 [du-u-ua-ar-ni-ia-an-zi

ak-kán-ta-as Zjl-aw e-ku-zi -z]i NINDA K U R 4 . R A Ú-UL ] x da-ga-a-an nu kal-ga-l]i-na-iz-zic)

me-mi-an-ma

pár-si-ia

») Von der Vs. I sind nur wenige Zeilenenden erhalten: (1) \i-ra-an-kän (2) ]X U D U " I A -ja (3) m]oah-ha-an (4) ]X .QAR-if (5) p]i-an-zi (Abschnittstrich) (6) ]Y,-an-zi (7) ]Y.-an-ti (8) ]X G U S K I N GAR . R A (9) ]X htQÄR-TAP-PU (10) h\ar-zi (Abschnittstnch (11) -]on (12) -]zi. b ) Zur Erg. vgl. 12. Tag I I 44'. c) Zur Erg. vgl. 12./13. Tag I 57, IV 28f.

Achter 5 Tag

61

Achter ? Tag (Fortsetzung)

„Nun, o Sonnengott, halte ihm diese Wiese rechtmäßig zugeeignet! 2 Und niemand soll sie ihm entreißen gerichtlich anfechten I1) Und es soll(en) für ihn auf dieser Wiese Rinder und Schafe, 4 Pferde und Maultiere weiden!" 2 ) — Dann bringen sie die Wiese dahin, wo die Köpfe der Pferde und Rinder verbrannt worden sind, e und dort schütten sie sie darauf. Die 'Weise Frau' aber nimmt einen Laib Brot von 1 SATU-M&ß. s Darauf geben sie dem Bilde auf dem Sitzwagen zu trinken, und man tränkt die Sonnengottheit. Der Sänger singt mit dem A-Instrument, io die Statuenanbeter rufen ahä, die Stimme aber dämpfen' sie. Der kita ruft nicht. 12 Sodann nehmen sie das Bild vom Sitzwagen herab. Ein Zelt ist an eben jener Stelle schon aufgeschlagen, n nun bringen sie es ins Zelt hinein und setzen ihn (sc. den Mann) auf einen goldenen Thron; wenn es aber eine Frau ist, io setzen sie sie auf einen goldenen Schemel. Und des Tages Hauptmahlzeit wird ausgerufen. Der Gesamtheit der taptara-Frauen3) i8 gibt man ein s.-Brot und ein bekleideter Mundschenk gibt zu trinken 3 ). Sonnengott, Wettergott, Schutzgott, Sonnengöttin 20 der Erde — einen jeden gesondert tränkt er einmal. Der Sänger singt zum großen Inanna-Instrument, die Statuenanbeter rufen ahä, 22 die Stimme aber dämpfen' sie, Brotlaibe bricht man. [Hinterher aber tränkt er Großväter und Großmütter. Der Sänger 24 singt zum großen [Inanna-Instrument], die Statuenanbeter rufen ahä, die Stimme aber [däm]pfen ? sie. Brotlaibe bricht man. [Hinterjher aber 26 tränkt er dreimal [seine] Seele. [Der Sänger singt] zum großen Inanna-Instrument, die Statuenanbeter [rufen ahä], die Stimme aber 28 [dämpfen' sie; der kita] ruft n[icht [ ]• 30

des Toten Seelje tränkt er ]t, Brotlaibe bricht man nicht 32 ] auf dem Boden [zerbricht man. Man 'si]ngt' !) 2 ) 3 ) heit

Vgl. Kommentar S. 139. Zum Verbum J. Friedrich, H W b 253 (uesiia-). So nach 13. Tag I I 40f. übersetzt; der offensichtlich verderbte Text bietet wörtlich: „Der Gesamtgeben die «.-Frauen ein s.-Brot. Sie kleiden (sich) (kupfer)blau, der Mundschenk gibt" (kuuanna

— Friedrich, HWb 122 — statt akuuanna, uassanzi statt uassanza); vgl. auch III 11 f.

62

Totenritual sallis uastais 34 [nu

SXLtap-ta-ra-as

ü-e-is-ki-u-ua-an da-a-]

i

]x-an-zi 36

]a-se-sa-an-z[i n]a-at-kän[ ]a-se-sa-an[-zi] ]x-ai[



X X X 24

Rs. III -]zi -]GA sar-ri-iz-zia) i]e-e ku-is-ki a) e [ha-an-na-ri-ia-ua-as-si-is-sa-an le-e ku-is-] ]x GESTIN 8

-]ia-an-zi na-an NA4[ ]ti-ia-an e-es-t[ar

Aus den Bogazköy-Texten der Wincklerschen Grabungen war KUB X I I 4 8 bereits MDOG 75, 68 Anm. 1 als TR angesprochen worden (Z. 5 „Gebeine"); teilweise ausgeschrieben ZA NF XII 223, wo auf das 'Steinhaus' E .NA 4 DINGIR £ / J i Z. 4 verwiesen ist. Dieses, sowie die mehrfache Nennung der Stadt, erinnern dabei stark an den Anfang von X X X I X 12, zu dem die nachzuweisende Parallelität in den Z. 1—7 nunmehr mit einem Duplikat rechnen läßt. Die entsprechenden Partien aus X X X I X 12 sind in der Umschrift hier in runden Klammern gegeben. Leider ist X X X I X 12 in seiner Einordnung als Rs. zum „zweiten Tag" des X X X 15 + überlieferten Textes nicht gesichert. Die Schrift der meisten Bruchstücke des TR aus dem Archiv A zeigt eine so große Übereinstimmung, daß man weitgehend mit Kopien eines und desselben Schreibers zu rechnen hat; sie kann also kein Kriterium der Zuordnung abgeben. a ) Nur einseitig erhalten, leicht gewölbt, also vielleicht Rs. Zugehörigkeit zur vorhergehenden Text' nummer möglich, aber nicht sicher. Vgl. auch unten im Text. b ) Über Korrektur. ") Zur Erg. vgl. X X X 27 Vs. 1. d ) Zur Erg. vgl. X X X 28 + Vs. 6.

Totenritual zweiter' Tag

71

Ende des zweiten Tages7 2' i b 8 io 12 " )6 i8

] nehmen sie auf und [ ] nehmen sie [auf?]. Während a[ber . . ]t. Schließlich in welche(r) Stadt [ . . . ]t, wenn ihm in eben jener Stadt sein Steinhaus aber [ ] überführen' [sie]. [Dann ? .. . . ] in sein Steinhaus schaffen sie und Kult- . . . letzt [ Kn]ochen in seinem Steinhaus zum zweiten Male1) an einem (ersten7) Tage... [ . ] . . festgesetzt. Und das vielmehr an einem (ersten7) Tage . . . [ . ] . in sein Steinhaus nehmen sie hinein, mit [ . ] . . nochmals ebenso 3 Fett-Brote von 1/2 Handvoll, Honig . . . [ , rechjte Lende' und das lefgen sie sorglich] auf die Soldatenbrote nieder [ . ] . bedecken sie und bring[en] es ins Steinhaus [ ] in das Innengemach, wohin die Knochen [ ] die Erde graben sie auf und 1 hutnikki-Geiäß2) [ ] ins hutnikki-Gefäß gießen sie hinein. Hon [ig ]um die Figur zu entsühnen' hatten sie [ ] um zu entsühnen hatten sie, dann [ ] wenn man die Knochen auf das rei[ne Bett legt

Inhaltlich würde der Text einigermaßen an das XXXIX 11 Überlieferte anschließen. Dort waren die Gebeine vom ukturi ins 'Steinhaus' gebracht und darin niedergelegt worden, woran sich ein Tieropfer anschloß. Hier scheint zunächst der Fall besprochen zu sein, daß sich das 'Steinhaus' nicht am gleichen Orte befindet, sondern nach der Verbrennung (XII 48, 3) die Gebeine (XII 48, 5) erst dorthin überführt werden müssen — von Hattusa aus? Jedenfalls s.cheint die Stelle, unbeschadet ihrer genaueren Zuordnung innerhalb des TR, zu bezeugen, daß die Königsgräber nicht an einem Orte lagen. Überführung vom jeweiligen Sterbeort zu dem e i n e n , bekannten, Mausoleum der Herrscher würde wohl sprachlich anders ausgedrückt sein; vgl. auch die Nennung von Zalpa in diesem Zusammenhang in der Tafelunterschrift IBoT II 130. ') dün „Zweiter, zum zweiten Male" Friedrich, HWb 209; wegen der im folgenden fehlenden Satz einleitung wurde nicht die Partizipialform von appa da- (HWb 202) erwogen. 2 ) Ein hutnikki-Gefäß mit Honig KBo V 1 II 45.

72

K U B X I I 48

K U B X X X 23

XII48 Vs. URU-r]r ak-kán-za -u\a-ara) sa-ra-a da-an-zi ua-a]r-nu-ua-an-za na-at-sa-an a-pí-e-da-ni A-NA [ (sa-ra-a da-an-z)]i nu-us-si É .NA 4 D I N G I R i / M ku-e-da-ni U R U - n sa-ra-?(a da-an-zi ku-)]it-ma-an-mab~> ha-as-ta-i a-pi-e-da-ni U R U - n -z(i EGIR-¿z-z¿-)]m-aá c ) ku-e-da-ni U R U - n -z(i ma-a-an-si E.NA 4 -6'í/-mo a-pí-e-ni-pát UR)]U-n na-at a-pí-ia-pát U R U - n [(pi-e-da-as-sa-ah-ha-an)-zi]

2' 4 « s

I-(NA

É.NA¿-SU ar-nu-u-ua-an-zi

nu hi-im-mu-us)]

¥iGlR-iz-zi-ia-a[z]

Entgegen der kurzen Notiz OLZ 1939 Sp. 681 gehört K U B X X X 23 nicht zur Tafel des 12. Tages (KUB X X X 19 + ) , sondern steht zunächst für sich. In der Edition sind bereits drei Bruchstücke zusammengefügt (1905/c + 1981/c -(- 1984/c), als weiteres Fragment schließt 960/'c = X X X I X 13 an. Von der Vs. ist die untere Hälfte der Kol. II erhalten, von der Rs. der Anfang der Kol. I I I , so daß beide Textstücke ohne Lücke aneinanderschließen. Auch diese Tafel stammt aus dem Archiv-Gebäude A der Königsburg. 1 ) Schon F. Sommer hatte OLZ 1939 Sp. 681 darauf hingewiesen, „daß auch Totenrituale quasi zu Festritualszenen normalen Stils ausarten können." Ohne die Nennung des Toten und seiner Seele wäre das Besondere dieses Textes kaum deutlich, zeigt doch z.B. die von E. Laroche R H A 46, 26 genannte Parallelstelle zu D Izzistanu K U B II 15 ein reines Festritual (s. S. 77 Anm. 1). Die Nennung des ÄMiiziwara-Instrumentes stellt das Stück näher zu K U B X X X 24 (Kol. II); ein Anschluß ist jedoch nicht möglich, da beide Fragmente jeweils bis über

XXX 23 + XXXIX 13 a) Vs. II -]an-na pi-an-zi ]x pa-iz-zi na-as GIá BANSUR-¿ lû Q ] A . S U . D U 8 . A GAL GIR 4 pí-e-da-a-i ]na-an DUMU É . GAL ak-kán-ti Zí-ni GlS

]

d

inanna ninda kur

4

.ra

nu.gál

[EGIR->SÍ7-TOa Dme-ez-]zu-ul-la e-ku-.zi a) Zur etwaigen Erg. vgl. X X X 27 Vs. 5 (1 ff.).

b

) XXXIX 12, 3 lcu-e-it-ma-a-an-ma. 0) XXXIX 12, 4 EGIR-iz-zi-az.

1

) Fundstelle: alle drei Fragmente von X X X 23 in der Mitte von Raum 6, 960/c im Nordteil von Raum 5. a

) Das erhaltene Textstück beginnt kurz unterhalb der Tafelmitte.

Fragmente zum Totenritual

73

Zweiter' Tag in der Stadt, in] der er gestorben , ] . . . nehmen sie auf verbr]annt worden ist 1 ), das (in) jene(m/r) [ * nehmen sie auf.] Und in welcher Stadt er ein 'Steinhaus' der Gottheit , nehmen sie auf ? . W]ährend man aber die Gebeine in jene(r) Stadt s . . . t. Schließlich in welche(r) Stadt wenn er sein 'Steinhaus' aber in eben jener St]adt , so 8 [überführen' sie] sie in eben-jene Stadt. 2'

[Dann ? . . . . in sein Steinhaus schaffen sie und Kult- . . . ] letzt[ 2 )

die Tafelmitte erhalten sind. Im allgemeinen folgt der Text in seiner gesamten Diktion dem aus den TR bekannten Wortlaut, wenn sich auch kein Hinweis für Zugehörigkeit zur Ritualgruppe sallis uastais, im sachlichen: für die Verbrennung des Leichnams bietet. Daß wir es dagegen mit einem königlichen Toten zu tun haben, zeigen deutlich die handelnden Personen. Die Nennung des akkant- bzw. GIDIM „Toten(geistes)" II 11 ff. in Verbindung mit dem E . S Ä „Innengemach" könnte für die Aufbahrung des Verstorbenen auf einem Bette, etwa gar in seinem eigenen Hause, sprechen, da die Erwähnung des Zeltes in diesem Zusammenhang unklar bleibt. Das würde Einordnung des Textstückes an den Anfang der Trauerfeiern verlangen. Für die großen Opferhandlungen wäre dabei auf die Parallele des ersten/zweiten Tages hinzuweisen. — Andererseits waren X X X I X 11 die aus der Asche gesammelten Gebeine ins 'Steinhaus' gebracht und dort im (Innen-)Gemach auf einem Bette niedergelegt worden. Sollte X X X 23 inhaltlich etwa hier anzuschließen sein?

KUB XXX 28 + XXXIX 18 ] geben zu [essen (oder: trinken 3 )) 2' ] geht, und zum Tische er der MJundschenk bringt einen Becher aus gebranntem Ton, i [gibt ihn dem Palastbeamten] und dieser [hält] ihn dem Toten, (nämlich) der Seele [hin 4 ). ]Inanna-Instrument, Brotlaibe sind nicht dabei. e

[Hinterher aber] tränkt er die [Göttin Mez]zulla5).

*) Falls a]r-nu-ua-an-za zu lesen: „er gebracht worden (ist)". 2 ) Weiterer Text, auch die Rs., weggebrochen. 3 ) Vgl. 7. Tag Vs. 8; 12. Tag I 6; X X X 17 Vs. 9. 4 ) Ergänzungsvorschlag nach Z. 13. 6 ) K a u m anders zu ergänzen; steht etwa an der gleichen Stelle der Aufzählung wie 7. Tag Vs. 24 „Sonnengöttin von Arinna". Protohattisch, Tochter der Sonnengöttin von Arinna, vgl. E . Laroche, R H A 46, 30.

74

KUB X X X 23 + X X X I X 13

[ L Ü QA.SU.DU 8 .A b ) VIt,T>Ami-i]t-ga-i-mi-us ú-da-a-i na-as pár-si-ia 8 [na-as-kán EGIR-^ab) GIgBAN]SUR-¿ da-a-i l ú - m e S NAR hu-un-zi-na-ri-it [SÍR™ l ü m e S AL]AM. KAxUD a-ha-a hal-zi-an- zi io [me-mi-an-m]a h[u-]u-us-ti-is-kánzi [ L Ü Q A . S U . ] D U 8 . A-ma GAL G U S K I N da-a-i na-as-ta

ak-kán-za(-)k[u-e-da-nr]

12 [É.SÁ-w]¿ an-da na-an-kán É . S k - n i an-da A-NA DUMU É.[GAL [pa-a-i] DUMU É. GAL-ma-an GIDIM-í¿ pa-ra-a e-ep[- zi] 14 [nam-ma-á\v/-kán Sa-as-ti pí-ra-an kat-ta A-NA GAL GIR4 la[-hu-ua-i] [GAL GUS]KIN-ma EGIR-pa A-NA



c

Q A . S U . D U 8 . A pa-a ["-i] ~

i6 [na-an-ká]^ pa-ra-a pí-e-da-an-zi )

[zi ]

[EGIR-$£/-»i]a D U D U vnvzi-ip-pa-la-an-da e-ku-z[i] is [ l ü NA]R hu-un-zi-na-ri-it SÍRV] [ lú ALA]M . KAxUD a-ha-a hal-zi-es-sa-an[zi] 20 [me-mi-an-m]a hu-us-ti-ié-kán[zi] [nu-us-s]v sa-as-ti G¡ALÁM me-na-ah-ha-an-da pa-ra-a [ 22 [e-ep-z]i nam-ma-as-si LÜQA. S ü . DU 8 . A GAL GIR4 kat-ta [ [ ]xd) e-ep-zi na-an-sa-an kat-ta A-NA [ 24 [la-hu-ua-]a-i LÜ GlSBANSUR-fcán II *WDAmi-it-ga-i-mu-usO [a-as-ka-áfa*) ú-da-a-i na-as pár-si-ia na-as-kán E[GIR-_pa] 26 [A-NA GlS BAN]SUR ~ da-a-e) [i]

[ws]

[EGIR-í§E/-mo] D LAMA e-ku-zi L Ú N A R GIihu-un-zi-n[a-ri-it ] 28 [ S l R ™ l ú A ] L A M . K A x U D a-ha-a hal-zi-an[zi] [me-mi-an-ma hu-]u-ué-ti-is-kán-zi NINDA KUR4.RA NU.[GÁL]

30 [EGin-SU-ma D ]x-íjíí8> e-ku-zi LÚ NAR hu-z[i-na-ri-it] u lú [SÍR* ALA]M.KAxUD a-ha-a hal-zi-an[ - zi] [zi] 32 [me-mi-an-ma hu-u-us-]ti-is-kán-

XXX 23 + XXXIX 13 Rs. III [ L t i QA. ¡ § U . D U 8 . A

]I N I N D A K U R 4 . R A IM-ZA

a-as-ka-az

ú[-da-a-i]

2 [na-an A-NA*) DUMU ] E.GAL pa-a-i na-an pár-si[-iá] [na-an EGIR-p]a b ) A-NA c

LÚ M E á

Q A . g U . D U 8 . A pa-a

4 [na-an-kán > p]a-ra-a pí-e-da-a [-i] [EGIR-aw-da d )-]raa

D

U D . S I G s e-ku-zi

lú meS

'

[NAR]

c b) Erg. nach 7. Tag Va. 27 f. ) Getilgt. ) Ist etwa parallel Z. 4 [. . . Z]I-rai „ihm, (nämlich) der Seele" zu lesen? f e) Getilgt. ) Erg. nach III 1. 8) Etwa -i]s-nu und dies Verschreibung für Dizzis(ta)nu, vgl. III 12?

d

») Erg. nach Z. 36.

b

) Erg. nach Z. 24.

] pa-ra-a pí-e-da-a [-¿]

12 [EGIR-aw-Jda-ma nam-ma Diz-zi-is-ta-nu e-ku[-zi] [ L f l M E S N A ] R hu-un-zi-na-ri-it SÍRñr/ lúmeSALA[M.KAxUD] H [a-ha-]a hal-zi-is-sa-an-zi me-mi-an-ma hu-u-us-ti-i[s-kán-zi] [ l ú Q A . S ] U . D U 8 . A N I N D A K U R 4 . R A IM-ZA a-as-ka-az ú-da-a- [i] i6 [na-a~\n A-NA D U M U É . G A L pa-a-i na-an pár-si [ - m ] L Ú

E G I R - p j a » ) A-NA

[na-an

i8 [na-an-ká]n

Q A . S U . D U 8 . A pa-a

pa-ra-a pí-'da-a ták-na-as

[EGIR-aMa-ma G1

SÍR

20 [ %]u-un-zi-na-ri-it

fl£7

[a-ha-]a hal-zi-is-sa-an-zi

[-i]

[-i] d

UTU-mw l ü m b S

e-ku-zi

l ú

m e S

N[AR]

ALAM.K[AxUD]

hu-us-te-is-ká[n-zi] IM-ZA a-as-ka-az ú-da [-¿] 8 4 [na-a\n A-NA D U M U E . G A L pa-a-i na-an pár-si [-ja] 24 [na-a\n E G I R - p a A-NA L Ú Q A . g U . D U 8 . A pa-a- i [na-a]n-kán pa-ra-a •pí-e-da-a- i 22 [

l ü

Q]A.SU.DU

26 [ E G I R - c m - d ] a - m a

a-pí-el 71-an llI-SÚ

Gl&

[

SÍR

hu-]un-zi-na-ri-it

28 [a-ha-]a hal-zi-is-sa-an-zi [

NJINDA KUR

so is-tar-na

me-mi-an-ma

.A I NINDA KUR

pí-di A-NA

G I M - a n - m a I-NA

4

r í /

l ü

m e S

, M

e-ku-zi

l ú m e S

N A R

ALAM.KAxUD

me-mi-an-ma

.RA K U /

.RA

hu-us-te-is-kán-zi pár-si-ia na-an-kán

DUMU É . G A L

N I N D A E R Í N m e S zi-ik-kán

[-zi]

a-pí-el 71-an e[-ku-zi G ] I M - « r e ua-ah-nu-u[z-zi -z]i -pát 8 GI& l ú m e S NAR hu-un-zi[-na-ri-it S l R ™ lü] mbSALAM.KAxUD 34 a-ha-a hal-zi-is-sa-an-z[i me-mi-an-ma hu-us-t]e-is-kán-zi l ü Q A . S U . D U 8 . A N I N D A K U R 4 < . R A > IM-ZA [a-as-ka-az ú-d]a-a-i 36 na-an A-NA D U M U É . G A L pa-a[-i na-an pár-si-] ia na-an E G I R - p a ha-as-si-i x[ -] ti 32

l ü

QA.SU.DU

38 A-NA

.A

III K A S K A L " GAL

N I N D A E R Í N m e S se-er [da-a-

[G\M.-a]n-ma SA 71-SU G A L G I R 4 4o

] i

ua[-ah-nu-uz-]zi

] d[a-a-g]a-an GUL-ah-z[i nu [nu ú-e-is-ki-u-ua-an] ti-an-zi nam-ma-kán 42 [pár-ah-ha-an-zi na-as-ta e)]sa-an-ha-anNIND ]\sa-ra-a-am-ma

«) Erg. nach 13. Tag II 39.

kal-ga-li-]na-a-iz-zi pa-ra-a zi pí-a[n-] zi

GUNNI-i

Fragmente zum Totenritual

77

« singen mit dem [A.-Instrument], die Statuenfanbeter] [ru]fen [ahä], die Stimme aber dämpf[en? sie.] 8 [Der Mund]schenk bringt zwei saure Brote von draußen herbei, gibt [sie] dem Palastbeamten und [der] bricht sie. 10 [Dann] gibt man [sie] dem Mundschenk zurück [und der] trägt [sie] hinaus. 12 [Hinterher] aber tränkt er abermals die Gottheit Izzistanu.1) [Die Säng]er singen mit dem die Statuen[anbeter] n rufen [ahä], die Stimme aber dämpf[en? sie.] [Der Mund]schenk bringt ein saures Brot von draußen herbei, i6 gibt [es] dem Palastbeamten und [der] bricht es. [Dann] gibt er [es] dem Mundschenk [zurück] i8 [und der] trägt [es] hinaus. [Hinterher aber tränkt er die Sonnengöttin der Erde. Die Sän[ger] 20 singen mit dem A.-Instrument. Die Statuenanbeter rufen [ahä], die Stimme aber dämpfen7 sie. 22 Der Mundschenk bringt einen Laib sauren Brotes von draußen herbei, gibt ihn dem Palastbeamten und [der] bricht ihn. 24 [Dann] gibt er ihn dem Mundschenk zurück [und der] trägt ihn hinaus. 26 [Hinterher] aber tränkt er dreimal seine Seele. Die Sänger singen mit dem h.-Instrument, die Statuenanbeter 28 rufen [ahä], die Stimme aber dämpfen' sie. [Zwei?] süße Laib Brot bricht der Palastbeamte, dann legt er sie? 30 mitten auf den Herd zu den Soldatenbroten. Wenn er aber beim dritten Male seine Seele [tränkt], wenn 32 der Mundschenk den Becher (um)wend[et, Die Sänger [singen mit dem] ^.-Instrument, die Statuenanbeter 34 rufen ahä, [die Stimme aber dä]mpfen? sie. Der Mundschenk bringt einen sauren Brotlaib [von draußen herbei,] 36 gibt ihn dem Palastbeamten [und der bricht ihn.] Dann legt er ihn zurück auf den Herd [ 38 zu den Soldatenbroten. [Nachdem] er aber den Tonbecher (um)gew[endet hat,] (mit dem er) seine Seele (tränkte), 40 zerschlägt [er ihn am Boden und 'sin]gt'. Sie beginnen [zu klagen] 2 ). Ferner 42 [treiben sie] heraus, [dann] fegen sie. ] geben ein s.-Brot. 1)

Vgl. I I 30 mit Anm. g; das „abermals" kann aber auch mit E . Laroche, RHA 46, 26 für die Gleichung Izziätanu = D UD.SIG s (Z. 5) herangezogen werden; weitere Belege für Izzistanu: KBo VIII 115, 4 und Bo 928, 3, gleichfalls Festritual, mit Nennung des Sängers von Kanis Z. 4. 2 ) Vgl. X X X 15 Vs. 36; für ein „die ¿.-Frauen beginnen zu klagen" gemäß 12. Tag I 57 ist der Raum nicht ausreichend.

78

K U B X X X 23

KUB X X X I X

14

nu ha-la-tu-u-ua hal-zi[-i]a -]zi nu DUMU E . GAL ag-ga-an-xB) [] ]x pi-e-da-an-zi 1. DÜG. GA-j[a T]A-PALV G I § Z A . L A M . G A R sa-as-t[arna-a]t-kdn fi.SÄ-m an[-da ]x-kan-ta SUM[Eä ? ]x pa-ra-a[

44

SI]GÄ-NF>

48 48 so

Es müssen nunmehr notwendigerweise einige kleinere Stücke folgen, die sich nicht sicher an eine der behandelten Tafeln anschließen lassen: X X X I X 14, aus vier Bruchstücken zusammengesetzte zweikolumnige Tafel; von der Vs. ist das untere Randstück in ganzer Tafelbreite erhalten, von der Rs. das entsprechende Stück aus der oberen Tafelhälfte. Somit schließt der Text von Kol. I I I unmittelbar an Kol. II an. Die Wendung „wo die Köpfe der Rinder, die Köpfe der Pferde verbrannt worden sind", stellt das Stück fraglos zur Ritualgruppe sallis uastais. Tafel aus dem Archiv A; 642/c in Raum 5 dieses Gebäudes, Mitte, 2728/c und 2795/c nördlich der Nordwand von Raum 5 gefunden. Das Stück 119/p, aus der Grabung 1957, stammt aus dem südöstlich davon gelegenen Gebäude K und weist durch die Nennung des „Pfluges" die Tafel nunmehr dem zehnten Tage zu; vgl. die Ubersichtstafel X X X I X 6 II 11 [Korrekturzusatz].

XXXIX 14 Ys. I 2' nu dq-a-ga-an 4 6 8 io

[

nam-ma-as-sa-an GlS A[PIN an-tu-uh-sa-as [ nu ag-ga-la-an na-as[-ma? pi-en-na-a-i nu I DDG [ nu ag-ga-li EGIR-aw [ nu ki-is-sa- an [ GlS APIN -ia-ua-ra-an d[a-a-ga-a]w TJ-TJL na-a[nu kal-ga-lina-a-iz- [zi ] nu s/iHap-ta-ra-as ü-e-es-ki[-u-u]a-an da-a- [i]

12

nu GlS APIN ar-ha ki-is-sa-an-zi na-an a-pi-e-da-ni-pät pi-di ar-ha ua-ar-nu-ua-an-zi ha-as-'us-ma S A L S U . G I sa-ra-a da-a-i

14

M/SAG.DUME"§ [AN]SU.KUR.RAME§ SAG.DU GUDSI

A

ku-ua-piua-ra-an-da-at

nu-us a-pi-ia is-hu-u-ua-i G U D 9 1 A -MA ha-ad-da-an-zi iß [nu-u]s L Ü M E Ä M B H A L D I M da-an-'zi f)

Zur Erg. vgl. 7. Tag Rs. 11 (f.). -t[i, evtl. -d[a-asjan-, die Schreibung ag-ga- ist außerhalb des TR nicht selten; vgl. A. Goetze, Ritual of Tunnawi 103 s. v. »>) Erg. auf Grund des Belegs X X X I I 123 I 6, 12, 18, 19 TA-PAL G I § ZA.LAM.GAR9 i A. g)

Fragmente zum Totenritual

79

44 [Wenn aber der Tag günstig ? ] ist, wird hala(n)tuua gerufen. . . . ]t. Der Palastbeamte dem (des/den) Tot[en 46 ] bringen hin und Feinöl [ ] Z e l t . . . Bett [ 48 und ] es in das/dem Innengemach [

X X X I X 15, Stück einer linken unteren Tafelhälfte. Zugehörigkeit zur Ritualgruppe ¿. u. ist durch die Parallele zu I l f . , die 'Seele' des Toten I 7f. und die Nennung des 'Bildes' I 9 anzunehmen. Tafel aus dem Archiv A; beide Bruchstücke (2724/c + 2727/c) sind nördlich der Nordwand von Raum 5 gefunden worden. — Nicht zu X X X 24 a + oder X X X I X 14 (wo gleichfalls das Ende der Kol. I erhalten ist); eventuell o. A. zu X X X 23 + ? XXXIV 67 + X X X I X 16, linke untere Tafelecke mit kleinem Schriftstück auch auf der Rs. — Fundort Archiv A; 764/b aus Raum 4, südliche Hälfte, 2726/c nördlich der Nordwand von Raum 5. - Nicht zu X X X 24a + , X X X I X 14 oder X X X I X 15 (gleiche Tafelstücke); dagegen o. A. zu X X X 23 + möglich. X X X I X 18, kleines Stück einer zweikolumnigen Tafel. Oberflächenfund auf Büyükkale (Planquadrat r/15). X X X I I 111, einseitig erhaltenes linkes Tafelstück, Rs. ? ; aus Raum 4 des Archives A.

KUB XXXIX 14 2' und zu Boden [ Dann ein(en) Pflug [ * Mensch [ und eine Furche 1 ) oder [ 6 zieht man und ein Gefäß [ Hinter der Furche [ 8 und folgendermaßen [spricht m a n : ] „ D e r Pflug . . . ihn nicht [zu Boden ? io Man 'singt' [ und die taptara-'Fra.u beginnt zu klagen. 12 Nun zerschlagen' sie den Pflug und verbrennen ihn an eben jener Stelle. Die 'Weise Frau' nimmt die Asche? 2) auf 14 und schüttet sie dort aus, wo die Köpfe der Pferde, die Köpfe der Rinder verbrannt worden sind. Die Rinder aber schlachtet man iß und die nehmen die Köche. [unterer

Tafelrand)

!) So mit A. Goetze bei Pritehard ANET 195; E. Laroche RA 47, 40. 2 ) Vgl. X X X 24a, 21.

K U B X X X I X 14

80

XXXIX 14 Vs. II na]m-ma D U G 5 I A

2' [DUG

KAS

h i . a g e S T I N ] D U G g l A ta-ua-

i [DUG® IA ua-]al-hi sa-an-na-pi- la sar-t]u-li-i a> -ia- Ii « [ du-ua-ar-ni-i]a-anzi *>)

al

\i-an-na s [a-jri-e-da-ni-pât pi-dv c> ]ua-ar-nu-u-ua-an-zi° sa-ra-a ] da-an- zi io nu[ S A G . D U M E g G U D 8 I A ? a ) S A ] G . D U M E S

ANSU.KUR.RAmeS

ku[-ua-pi e> ua-ra-an-]daat e> e i2 nu-u[s a-pi-ia ) i],s-hu-u-ua-an- zi

XXXIX 14 Rs. III sar-tu[-li-a> .... -]saan 2 x[ ] x a-pa-a-as da-a-i GUD[®I A ! t]u!-u-ri-ia-an-te-es * nu-us ha-ad[-da-an-v: ] zi nu-us l ü meS MUHALDIM [ ] da-a-an-zi a SI® I

A

¿M K U B A B B A R

a-ra-am-ni-ia-as-sa

ku-i-e-es ar-ha (an[-)da-an• zi r SA ZABAR a-ra-am-niis I-NA É.NA 4 d ) pi-e-da-a[n- ] zi G1 io na-ti-in-ma KVèkur-sa-a[n-] na ar-ha pi-e-da-anzi i2 (-)d]a-an-zi nu se-l[i-i]n a)

Vielleicht getilgt; zur Erg. vgl. IV 1. Erg. nach 13. Tag IV 27. Unsichere Erg. nach Kol. I 7. d ) Ergänzungsvorschlag nach I 9, jedoch mit Umstellung der beiden Glieder: Pferd, Rind. e ) Erg. nach Kol. I 9 f. f ) Über Korrektur. b)

a ) Zur Erg. vgl. Kol. IV 1. t>) Erg. nach I 10. °) Tilgung. d) Tilgung; ursprünglich etwa £

NA an -u]a-an-zi le-e ku-is-ki u-iz ' - zi 4 na-as-ta [AL]AM IS-TU g i S G I G I R a-sa-an-n[a-a]s kat-ta da-an[-z]i na-an-sa-an b) G l S ZA. L A M . G A R 0 1 ' k-as 6 an-da pi-e-da-an-zi na-at-sa-an A-NA K U B A B B A R g i S G U . Z A a-se-sa-an-zi ma-a-an SAL-za-ma na-an-sa-an 8 G1&ha-ap-sa-al-li-ia-as a-se-sa-an-zi KAM nu U D - a s NAP-TA-NU G A L hal-zi-an-zi io nu ku-u-us D I N G I R m e S ir-ha-an^-zi D U T U D U D L A M A tdk-na-as d U T U - m w ku-in-na 12 ar-ha-ia-an e-ku-zi EGIR-$f7-wia a-pi-el ZI-an I[II-££/ e-ku-zia) d u U D . S I G 5 an-da t[e-ez-zi°>

XXXIX 15 Vs. I [n]u SA UDKA[M NAP-TA-NU GAL hal-zi-ia pa-an-ga-u-i»>] 2- SALMsStap-da-ri [N1NBAsa-ra-am-ma pi-an-zi») LÜ QA. SU. DU . A a-ku-u[a-an-na 8 4 GMßl kTIM ir-ha-a-iz-z[i NINDA KUR 4 .RA M E ä pä[r-si-ia e

Lü ALAM.

KAxUD? 1 •A a-ha-a hal-zi-e[s-s]a-an-zi [ EGlü-SU-ma ak-kdn-da-as ZI-ni III?[-/S]E7 e-ku-zi ma-ah-h[a-an 8 a-pi-el TA-an e-ku-zi nam-ma[-as-s]a-an L Ü QA.SU.DU 8 .A GAL GIR 4 x x [

nu TVGka-pa-ri-in Z A . G l N ü-da-an-z[i n\a-an A-NA A L A M pi-ra-an ar-ha io is-kal-li-is-kdn-zi na-an ar-ha pi-es-si-es-kdn-zi nu kis-an me-ma-a[n-zi]

Rs. IV [ü]r-ki-is-ti-is-ua-at-ta l[-ii] 2 is-kän-ti-is a-saan [-du/] na-as-ta kat-te-er-ri-es D I N G I R m [ e S k]u-i-e-e[s 4 sa-ra-a [ nu-us-ma-as-kdn ZI®I A-x[ 6 LÄL C ) an-d[a • ap-pu-uz-zi-ma [ 8 nu-us-ma-as x[ mi-i-ü [a)

b ) Über Korrektur. Tilgung.

2' I-NA UD VKAM-ma mu-ga-a-u-ua-ar-pät I-NA UD VI KAM -ma mu-ga-a-u-ar-pät i I-NA UD VII KAM -ma mu-ga-a-an-zi mu-ga-a-u-ar-ra sa-ra-a da-an-zi [ « ta a-ap-pa-a-i ha-as-ta-i-ma tu-u-ua-za ku-it KUR-az u-da-an 8 nu ku-it-ma-an UD KAM 5 1 A mu-kis-na-as nu-us-si UDKAM-ii-Zi SISKUR kis-an pi-es-kän-z[i] io IGl-zi-ia-an UD KAM -ii ku-ua-pi ^li-la-an-zi nu-känl UDU A-NA D UTU DINGIR M E S SA-ME-E-ia 12 [s]i-pa-an-ti I UDU-ma A-NA DAl-la-ni täk-na-as D UTU-i [täk-na-as-s]a DINGIR M E ä -as BAL- kuit SU-as ua-as-tül SIxDI-af neben I 23 ANA D UTUF kuit HI-IT-TU ANÖU. K U R . RA SIxDIat, wo „Vergehen (Sünde) der Pferde" (gen. objectivus oder subjectivus) aber keinen rechten Sinn ergibt. Nun nennt das Assyr. Dictionary H 210ff. als Bedeutungsbereiche: act of negligence; damage (nur altbabylonisch); sin, offense; crime, misdeed — und zitiert etwa GUD®1'A SALMU HI-TAM UL ISU „the cattle are intact, there is no damage" (Vorderas. Schriftdenkm. 16. 9. 17). Naheliegend auch hier „Schaden (Verlust) an den Pferden", beweisend wohl KUB V 3 I 30 nu-za ANA D UTU Ä ' HI-IT-TI ANSU. K U R . R A UKÜ-az-ma sal-lakar-ta-na-za ki-sa-ri „nun Meiner Majestät ein Verlust an Pferden . . . durch menschliche Fahrlässigkeit entsteht". 1 ) — Ein der Ausgangsstelle entsprechendes akkadisches Zitat in einer Urkunde Niqmepas von Ugarit, wonach zwei Männer HITTA GALMBS ITEPSU „ein großes Vergehen begangen haben", indem sie ein königliches Siegel fälschten und mißbräuchlich benutzten 2 ). Sünde/Vergehen gegen die Majestät auch in den akkadischen Briefen und Verträgen aus Bogazköy: KBo I 7, 37, 42 ( = E. Weidner, BoSt 9, 118 f.) und KBo I 10 Rs. 21, 23, vgl. R. Labat, L'Akkadien 131 f. Neben das sallis uastais des TR ist nach dem eben Gesagten nun ein salli uastul der Orakelanfragen zu stellen: KUB V 1 I 89 LUGAL-wsza GÜB-iar HUL-lu sal-li ua-as-tül ME-ai „der König hat (an sich) genommen das Ungünstige, das Böse und S. u."; KBo II 6 II 40 D I N G I R M E S DU-ir mukissar sal-li ua-as-tül NE-w ME-ir; XVI 70 Vs. 14 ]sal-li ua-as-tül NE KUR-eassa x[ , u. ö. 3 ). Aus allen Beleggruppen wird klar, daß bei dem Ausdruck s. u. nicht auf ein gewaltsames Ende des Königs („Majestätsverbrechen") geschlossen werden darf. Vielmehr dürfte es sich an der Ausgangsstelle um eine Störung der bisherigen (gottgewollten) Ordnung handeln, die durch den Tod des Herrschers eintritt; vgl. bereits ZA NF X I I 208 Anm. 1 und etwa E. Rohde, Psyche (Kröners Taschenausgabe) S. 5: „Es gibt Völkerstämme, denen jeder Todesfall als eine willkürliche Verkürzung des Lebens erscheint, wenn nicht durch offene Gewalt, so durch versteckte Zaubermacht herbeigeführt."

I 2. „Gott werden" ist der geläufige Ausdruck für das Ableben des Königs (J. Friedrich, HWb 268). Hier im TR auch von der Königin gesagt 4 ) und anscheinend einmal sogar für einen weiteren Personenkreis gebraucht: X X X I X 6 I I I 14f. man DUMU.NITA-ma nasma DUMU. SAL D I N G I R i i M - i s kisari „Wenn ein Knabe oder ein Mädchen Gott wird" (s. S. 50f.) wo es gar fraglich ist, ob die Aussage überhaupt noch auf die königliche Familie Bezug nimmt. Bemerkenswert sind zwei Stellen aus dem hethitischen Brief(-Entwurf) X X I I I 103, wo zunächst der neue assyrische Herrscher angesprochen wird Vs. 18 „weil nun dein Vater Gott geworden ist" ABUKA-iaza kuit DINGIR i / j l i -js kisat — dann Rs. 9 es dem Kanzler (Babaah-iddina) gegenüber heißt 'EN-KUNU-maskan kuit BA.UG 6 „weil nun euer Herr gestorben 1) H . G. Güterbock, Cor. Ling. 66; Lesung nach Photo F N 243 vervollständigt. - Falls 266/i Vs. 6 das zufällig noch erhaltene ]ANSU . K U R .RA ME ® ua,-as-tiil[ auch syntaktisch so zusammengehört, wäre uastul = HITTU zu setzen (semantisch wohl vom akkad. Vorbild beeinflußt). 2 ) Le Palais Royal d'Ugarit III, S. 97 Z. 15 (s. auch die Bemerkungen von Schaeffer S. X X V ) . 3 ) .Vgl. A. Kammenhuber, Münchener Studien zur Sprachw. 3 (1953) 28f. 4 ) J. Friedrich, AfO X I I I 154 Anm. 2.

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Kommentar zum 1. Tag

ist". Verschiedener Sprachgebrauch je nach der angeredeten Person, aber die hethitische Vorstellung „Gott werden" ohne Bedenken auch für den fremden Herrscher angewandt. Den umgekehrten Fall kann man dem Vertrage Mursiiis II. mit Duppi-Teäup von Amurru entnehmen (J. Friedrich, Staatsveiti. 16f., 28), wo in der hethitischen Fassung Z. 11 ABUIA DINGIR i / J l i -i's kirnt „[als] mein Vater Gott geworden war" steht, dem in der parallelen akkadischen Version das dieser Sprache eigene Bild entspricht: ABUIA ARKI SIMTIiSU KI ILLIKU „als mein Vater nach seinem Geschicke gegangen w a r " 1 ) . Ein anderes Bild K U B V I I I 1 I I I l f . , als Omen vielleicht gleichfalls fremder H e r k u n f t : „Wenn am zwanzigsten Tage der Mond(gott) stirbt, so sind des Königs Tage abgeschnitten 4 '. I 4. GISU-UL-PA-TEUE§, in der Lesung eindeutig durch Bo 703 (unv. Inventar) Z. 11 ll SU-UL-PA-TI, wobei G l S „Holz" als die allgemeinere Determinierung zu gelten hat. G1&

Für SULPU ist die Bedeutung „ H a l m " gesichert, vor allem wegen CT 39. 9. 12, wo von zwei bis drei Ähren auf einem Halm gesprochen wird: B. Landsberger, Wiener Zeitschr. f. d. K u n d e d. Morgenlandes 26,127. Des weiteren „Rohrhalm, F l ö t e " : Landsberger, J N E S VIII, 280 106 sowie RA 13, 186, 30f., wo von einem gewöhnlichen S. das S. eines Musikers anscheinend unterschieden wird. — Davon zu trennen die Belege A. Falkenstein, Lit. Keilschriftt. a u s U r u k S . 19 Rs. 5 ™G DAN NU Li7 r>VGSU-UL-PU, wo das Wort als Gefäß determiniert erscheint, sowie A. Falkner, AfO X V I 306f. (G1SKALLI SULPI PIURÄSI RUSSÄ ANA MESI QATESU), also ein „Waschbecken", wie auch wohl F. Thureau-Dangin, Rit. accad. 91 Rs. 4. Merkwürdig auch v. Soden, Lexikal. Tafelserien I I (Synonymenlisten) 1 X I I I 88, SUL-PU = Ü-BA-NU2). Mit Gl „ R o h r " determiniert erscheinen in den Bogazköy-Texten nur wenige Begriffe, etwa i G I ) pattar „Tablett' (aus Rohr)" oder „Korb ? ", Glkurtal neben Gl^kurtal (wozu S. 134), gi K A K .Ü .TAG. GA „(Rohr-)Pfeil" (wieder wie oben wechselnd mit der Schreibung G l S KAK . Ü . T A G . G A ) , und schließlich ß I A . D A . G U R , nach J . Friedrich, H W b 264 „Löffel ? ". Jedoch ergeben die Belege folgendes Bild: H T 1 I 25 nu ANA DUG K A . D Ü . N A G istarni I G I A . D A . G U R tarnai „und in das Gefäß mit PIHU-Bier3) (zum Trinken) hinein taucht er 1 GI A . D A . G U R " uzu H T 1 I 44f. nasta ISTU N t G . G I G huisauaz uakuen I-zamakan G I A . D A . G U R - a z ekuen „von den rohen Eingeweiden haben wir abgebissen, von (aus) dem einen g i A . D A . G U R aber haben wir getrunken" H T 1 I 41 f. ANA G I A . D A . GUJi-iassan purin dai nu pasi „an das g i A . D A . G U R setzt er die Lippe und tut einen Schluck", cf. J . Friedrich, J C S I 287. HT 1 I 37f. nu ishar dai nu g i A . D A . G U R kuis ANA DUG K A . D Ü tarnanza nan eshanta iskiiaizzi „und Blut nimmt er. Das g i A . D A . G U R , das in das Gefäß mit PI HU-Hier getaucht ist, bestreicht er mit dem Blute" Jedoch auch in einem hethit. Text ANA

SIMTIIA

. . . X V I I 31 I 19, s. S. 113. D e m singu-

lären Ausdruck im Telipinu-Erlaß 2 BoTU 23 C II 8f., D I 4 DING1RLIM-is

kikkissuuan

dais

„begann Gott zu werden", d. h. begann zu sterben, dahinzusiechen (für Geschichte und Chronologie verwendet von F. Cornelius, AfO X V I I 302) entspricht gleichfalls im akkadischen Paralleltext (KBo I 27 Ys. 11} ANA SlMTISU IL[LIK] (zum Historischen R, S. Hardy, Amer. Journ. of Semit. Languages 58, 1941, 207 Anm. 114). - Zum hethit. Syntagma vgl. A. Kammenhuber, MIO I I I 46f. 2 ) Freundliche Literaturhinweise von E. Weidner und W. v. Soden. 3 ) J. Friedrich, H W b 279; A. Götze, Madduwattaä 67 Anm. 11.

Kommentar zum 1. Tag

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Bo 2646 I I I 2ff. nastaV g i A . D A . G [ U R . . . ] m t l l G I A . D A . G U R a n d a I S T U u z u l . U D U is[kiiaizzi] andamalcan galaktar paskanzi (cf. KUB VII 60 II 1) „dann 5 g i A . D A . G [ U R . . .] und 2 g i A . D A . G U R darin ? bestreicht man mit Hammeltalg, darin ? aber schlucken sie Erquickung ? ". Neben den gezählten Geräten steht dann auch als pluralischer Beleg G I mGIRLIM.

ZlTUM

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DINGlR-/^4 mKantuzilin tu-ug-ga-as-ta-as is-ta-an-za-na-as-ta-as 1R-1L4 halzait „du, mein Gott, hast den Kantuzili als Knecht deines 'Körpers' (und) deiner 'Seele' berufen". In gleicher Weise auf den König bezogen XXVI 1 III 23. 4. Nicht nur von Gott und Mensch, sondern im Vergleich auch von leblosen Substanzen, wird dann „Herz (karaz) und ZI" zur Bezeichnung der eigentlichen Wesensart benutzt: XXXIII 5 III 6ff. = Verf., Telipinu-Mythus 23; Bo 2544 II 18ff., paraphrasiert von H. Ehelolf, ZA NF IX 177: Wie marnuuan und Bier für die Sonnengottheit zu einer Einheit vermengt werden, so daß deren 'Seele' und 'Herz' eins wird, so soll auch 'Seele' und 'Herz' der Sonnengottheit einerseits, die des Labarna andrerseits eins werden. 5. Dabei erscheint ZI auch wohl als pars pro toto KBo V 13 II 22 in der Aufforderung an einen Flüchtling: „Geh, erhalte (dein) ZI irgendwo am Leben!'' (J.Friedrich, Staatsvertr. 1125), demnach als entscheidender Lebensfaktor angesehen. So auch im folgenden. 6. Die Substanz des ZI ist anscheinend flüssig gedacht X I I I 3 III l f . nu-ua-kan apel ZI-an D I N G I R M E S uitenas iuar arha lahuuaten „dessen 'Seele', (ihr) Götter, gießet wie Wasser aus!" Wie hier in der Fluchform gegenüber dem ungetreuen Hofangestellten heißt es denn auch in der Klageschilderung des Gebetes X X X 10 Rs. 14 f. numu pittuliiai piran is-ta-an-za-as-mi-is1) tamatta1) pedi zappiskizzi „und vor Bedrängnis läuft mir meine 'Seele' an andere(r) Stelle tropfenweise aus". l a ) 7. Das ZI ist Sitz der Gefühlsregungen; so heißt es im Gebet XXIV 1 III 5ff. (parallel XXIV 3 III -f- X X X I 144) „gib ihnen Leben, zukünftige Gesundheit, lange Jahre und Rüstigkeit. Und in ihr ZI lege Glanz und Freude!" (0. R. Gurney, Hittite Prayers 23). Ebenso in der Wendung XXIV 7 II 54 ZI-os parä uatkut „die (sexuelle) Lust wandelte (ihn) an" (J. Friedrich, ZA NF XV 225, 249). Als Ausdruck für ein Selbstgespräch dient „vor meiner Seele sprechen", vgl. H. G. Güterbock, Kumarbi 61; JCS VI 35. Demnach SA Z1TI memian XXI 42 IV 10 „ein vertrauliches Wort". 8. Das TR unterscheidet den Toten und sein ZI; der Ausdruck „ZI des Toten" mag dabei nur die frühere Beziehung meinen. Jedoch sagt der Orakeltext XXII 35 II 7 män-ma GIDIM ZI-aw DUg-si „wenn du, Totengeist, (dein) ZI milderst". Die Beziehung auf das eigene ZI ergibt sich dabei aus dem Zusammenhang von XIII 4 I 26, wo es nach der Zurüstung von Speise und Trank für den Herrn heißt nas Zl-an arha länza „dann ist er milde gestimmt in seinem ZI" 2 ). 9. Für die aus dem Wortlaut des TR sowie Ziffer 3 sich ergebende Teilung des Menschen in etwas wie Körper und 'Seele', ohne daß dies aber jeweils klar konzipiert ist, könnte schließlich das hymnische Gebet XXXI 127 + ABoT 44 + XXXVI 79a IV 24ff. sprechen: 24 n[w']fca-m-m ma-ah-ha-an an-na-za SÄ-za ha-as-sa-[a]n-za

e-su-un ri[u-m]u-kän DINGIR-/yl a-ap-pa a-pu-u-un ZI-an an-da ta-a-i 26 [nu-m]u tu-el SA DINGIR-/^4 Z I - K A am-mu-uk [ ] IGI-an-da [a]t-ta-as-ma-as an-na-as ha-as-sa-an-na-as XXX a ' 28 [ Z ] I 0 I A ki-sa-an-ta-ru a

) Über Rasur; Lesung a-as-su' X X X V I 79a vorgeschlagen, doch sehr fraglich.

Paralleltext X X X I 127 + III 10 11-JA tameda [. ) Vgl. auch Bo 2073 IV 9 nuua aimpi piran ha zappiskimi und E. Laroche, R H A 53 S. 65f. — Beim Blute heißt es dagegen mit einem anderen Ausdruck etwa eshar siiari „das Blut spritzt hervor" (H. G. Güterbock, ZA N F X 53). 2 ) DU 8 = la- „lösen", J. Friedrich, HWb 268. Vgl. auch X V I I 321 10 nusmas ZI-as la-a-u[-ua-ar ]. Des toten Königs ZI auch X V I 39 II 16, s. S. 108 f. 1a

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Kommentar z u m 1. Tag 24 „Während ehedem ich aus d e m Leibe der Mutter geboren worden bin, 1 ) setze danach du, m e i n Gott, mir jene Seele ein! 2 ) 26 U n d deine göttliche Seele soll(en) für mich die Seelen meines Vaters, (meiner) Mutter, (meiner) Sippe . . . 28 werden!"

Dem syntaktisch schwierigen Text ist auch wegen der Einmaligkeit der Aussage demnach nicht sicher zu entnehmen, daß der Körper von der Mutter, die 'Seele' dagegen von dem persönlichen Schutzgott käme. Allgemeiner heißt es jedenfalls X X X 10 Rs. 12 (parallel X X X V I 75 I I 15 f.) von der Gottheit zikmu iias zikmu samnaes „du hast mich gezeugt, du hast mich geschaffen". 10. J . Friedrich, H W b 301 gibt neben ZI das akkadische Äquivalent NAPIISTU; das entsprechende phonetische Komplement liegt denn auch den Schreibungen ZLTVM i/Ji £/Ji DINGIR X I I I 4 I 34, D I N G I R Z I " X I I I 17 IV 28 zugrunde. - Das akkadische Wort ist jedoch in den hethitischen Texten nur im Plural bezeugt: X I I I 8 Vs. 16, 17 (s.S. 106f.), Bedeutung „Personal" (etwa gar „Vieh" einschließend?); X X X V I 117, 12 NA-AP-SÄ-TEUE& im Zusammenhang mit dem „Flüchtling" Z. I i i . etwa nach Ziffer 5 zu verstehen. I 9. kitkar (kitkarza) als Adverb „zu Füßen (?)" von J . Friedrich, H W b 112 aufgenommen. Zu den Kasusformen: 665/c Rs. 10 I GAL G E S T I N E . S Ä - m G l S NÄ-as ki-it-kar karu ki[tta] „Ein Becher Wein ist im Innengemach kitkar dem Bette bereits hing[estellt"]. 811/b, 2 ANA GIä NÄ ki-it-kar-za „dem Bette kitkarza". F H G 13 I I 29 natsi sasti ki-it-kar-za tehhi „und tiianzi das lege ich ihm kitkarza dem Bette nieder". 635/d I I 5 nat' Ö I § NÄ-as ki-it-kar-as „und das ? legen sie dem Bette kitkaras nieder". — Neben sasti und ANA G I ä NÄ dürfte auch giS NÄ-os in gleicher Konstruktion Dativ, und zwar Pluralis, sein (nicht Gen. sg., was nach dem Kasusausgang möglich wäre). Pluralische Formen auch sonst belegt, z. B. G I ä N Ä - a i sesk- K B o I I I 16 Rs. 9, 11; X X I V 7 IV 46, 54 „auf dem Bette schlafen" (s. weiter unten auch 1280/c). Machen kitkar und kitkarza (lcitkaraz) den Eindruck von erstarrten Formen, so ist mit kitkaras eine weitere Kasusbildung belegt, Dat. pl., falls nicht das -as aus dem vorhergehenden G I § NÄ-as irrtümlich übernommen ist. Ein Vergleich mit kitpandalaz liegt nahe; dieses ist als „von diesem Augenblicke a n " (cf. H W b 157 s. v. pantala-) in seiner Bildung durchsichtig: Instr. des deiktischen Pronomens -f Abi. des Nomens, steht doch daneben ein apit pandalaz „von jenem Zeitpunkt an" 3 ). Einem etwaigen „von diesem kar a n " scheinen jedoch die Belege kitkar u n d kitkaras zu widersprechen, so daß die Ähnlichkeit von kitkaraz mit kitpandalaz nur äußerlich sein dürfte. Zur Bedeutung: Ausgangspunkt war ZA N F X I I 209 Anm. 5 die Stelle K U B X X I V 10 I I 21 ff. „eine Schale . . . stellt er kitkarza dem Bette hin, zwei Sch[alen stellt er] dem Bette auf dieser u n d auf jener Seite (ki-e-ez ki-iz-zi-ia) hin . . ." Parallel Bo 1727 Rs. 5ff. I D u ß L I S . GAL M U ß E N ki-it-kar-za ki-iz-za ki-iz-zi-ia . . . G I S NÄ -as kat-ta-an se-es-zi. Neben den genannten beiden Seiten des Bettes dürfte kitkarza hier nicht e i n e dieser Seiten bedeuten sondern eine davon, abweichende Lagebestimmung (also Kopf- oder Fußende) angeben. — Vgl. auch X X I V 9 I I 46f., 11 I I 25f. Ein weiterer Beleg ist 1280/c IV 5ff. . . .]pedanzi nat ') Der gleiche Gedanke findet sich häufiger, etwa im Kantuzili-Gebet X X X 10 I 6 „was das betrifft, daß meine Mutter mich geboren hat, so hast du, mein Gott, mich (doch) großgezogen"; vgl. auch X X X I 127 + I I 16f. 2 ) Als Imperativ aufgefaßt entsprechend der klaren F o r m kisantaru Z. 28; möglich wäre sonst auch Prs. 3. sg. 3 ) A n weiteren Belegen K U B X X X V I 91 Rs. 3; 1778/c I 30; V A T 7686 Vs. 6.

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GlS

NÄ -as ki-it-kar-az tianzi [namm]av SAL.LUGAL E . SK-ni anda paizzi naszakan [ GI§ NÄ]-as esari . .. nu L Ü QA.SU.DU 8 -as [sarajzzi ANA GlR g i S NÄ I-SU sipanti [katter]iia ANA GlR GIä NÄ I-SU sipanti [I NINDA KUR„.R]A parsiia nan sarazzi ANA GlR GIä NÄ [pira\n katta tianzi ta appai ,,[. . .] transportieren sie und legen es dem Bette kitkaraz nieder. [Dan]n ? geht die Königin ins Innengemach und setzt sich auf das Bett . . . Der Mundschenk opfert einmal dem oberen Fuß des Bettes, und einmal dem unteren Fuß des Bettes. Einen Brotlaib bricht er und diesen legt man vor dem oberen Fuß des Bettes nieder. Dann ist's zu Ende". — Neben den beiden Seiten der Lagerstätte, wie im vorigen Beleg, werden also in derartigen rituellen Texten auch das obere und untere Ende des Bettes genauer bezeichnet. Hier sind nun das Geburtsritual 1856/c Vs. 4 ]x päd-da-ah-hi ki-it-kar GtR® IA -az ta-puus-za sowie 41/m ( = KBo VIII 72) Vs. 6f. ]x -sa-an GlS NÄ-as sa-as-sa-nu-u[s . . . ki-it-] kar-za -ia Glsü-ra-a-an [. . . zu zitieren; für eine Übersetzung sind die Stellen zu schlecht erhalten, in beiden Fällen werden aber „Füße" unmittelbar neben kitkar(za) genannt, so daß kitkar mit großer Wahrscheinlichkeit das Fußende (des Bettes) bezeichnen dürfte. kitkar erscheint daneben bezogen auf eine Person, so Bo 1706 Rs. 14 nu-ua-as-si E M E M E S UKÜ-as ki-it-kar-za is-hu-u-an-te-es „ihm sind die Zungen (Lästerungen) des Mannes kitkarza geschüttet" (unklare protokollartige Aussage). Ferner an der Ausgangsstelle — verbunden mit dem Dativ des (Possessiv'^Pronomens 1 ) — sowie bei dem ZA NF X I I 209f. Anm. 5 zitierten Bo 2416 I 16 ff. (Duplikat zu ABoT 4 + , vgl. Bibl. Or. VIII 225f.) ne LUGAL-as S A L . LU G A L - a,s.sa ki-it-kar-Sa-me-et tehhi „und das lege ich zu des Königspaares (ihrem) kitkar hin". Verbindung mit dem neutrischen Possessivpronomen auch 1062/c, 8 ki-it-kar-si-it (Z. 7 das Innengemach genannt); vgl. J. Friedrich, Heth. Grammatik § 259. II 3. Für das GIR 4 oder auch DUL zu lesende, also noch nicht sicher identifizierte Zeichen (vgl. J . Friedrich, HWb 269a), gibt H. Th. Bossert, MIO II 270f. gegen die bisherige Übersetzung „Asphalt" Hinweise für dessen Interpretation als „gebrannte Tonware", indem er das Keilschriftzeichen von der Form des Töpferofens ableitet. Der Beweis läßt sich nunmehr wohl durch einige parallele Entsprechungen (z. T. unveröffentlicht) mit dem Wechsel von G1R4 und L Ü DUG.QA.BUR „Töpfer" bringen: X X X I I 1 2 3 III 2f. UNUT GIS UNUT A D . K I D UNUT L Ü DUG.QA.BUR oder 2422/c II 22 UNÜ]T L Ü DUG.BUR.QA ! UNUT AD.K[ID neben Bo 2072 II 33f. UNUT GIR 4 UNUT A D . K I D und X I I I 4 I I I 64; 19 Z. 7 UNUTEME8 GIS*' UNUTEUeS GIR 4 . II 13. laknu- „neigen, beugen"; J. Friedrich, HWb 125, mit der weiteren besonderen Bedeutung „(Zeit) verbringen, hingehen lassen" o. ä. Zu den ZA NF X I I 210f. Anm. 1 (und von S. Alp, Beamtennamen S. 56) genannten Stellen ist nachzutragen: X X V I I 16 I V 31 ff. (Dupl. 1144/c Rs. 5f.) [,män]ma D I N G I R M E S akuuanna irha[(i^i ta ap)]pai . .. [(GE 6 -an la-ak-nu-)]an-zi „Wenn man das Tränken der Götter beendet, dann ist's zu Ende . . . die Nacht verbringen sie". Das syllabisch ausgeschriebene ispandan findet sich 2439/c Vs. 6 (Dupl. zu 2385/c, 13 GE6-gwi). — Eine Erweiterung gegenüber diesem Bilde bietet das hymnische Gebet XXXVI 75 III 7f. pittul[iia]s piran U D ¥ I A-ms GE 6 s [ i a-ms'1 la-ak-nu-u[s-M-]mi „vor Angst bringe ich Tage und Nächte (untätig) zu." II 14. MAHRÜ „vorhergehend, erster (erstklassig)", J. Friedrich, HWb 310, hier am Ende eines Abschnittes vom Anfang des Totenrituals. Deutlich auch XII 8 III 12f. UD KAM 1 ) So auch X X X 28 + Vs. 10 ki-ik-kar-si — Assimilation von -tk-ykk-, vgl. J. Friedrich, Heth. Grammatik § 37.

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Kommentar zum 1. und 7. Tag

MAII-RU-Ü QATI (13) INA UD II KAM (ebenso 1504/c Vs. 23f.) „der erste Tag ist vollendet; am zweiten Tage . . . " Ähnlich eindeutig KBo V 2 IV 43 ff. mahhan INA Ü D " (UDKAM) MA&-RI-I ...nat {INA) UD VIIKAM(-m) QATAMMA . . . „wie am ersten Tage . . so es sieben Tage lang ebenso . . . " — Im Kolophon neben der Bezeichnung als „erste Tafel", und somit der Ausgangsstelle nahe verwandt: XII 5 IV 17ff. DUB I KAM mänza SAL.LUGAL . . . iezzi MA$-RU-Ü \JT>MÜ tuhhusta „Erste Tafel: Wenn die Königin . . . macht; der erste Tag ist zu Ende." Ebenso 2393/c IV 54f. DUB I EAM tethesnas XJ~DMU MA-A&-RU-Ü [tuhhusta] ANA GlS.HUR-fera handän; 90/d Kolophon DUB I KAM QA-TI [ UDKAM MAff-RI-I] 2 23/o I 11 f. I-NA MA-AB.-RI-I [UD " . ..] lu-uk-kat-ta-ma I-NA UD II KAM (Dupl. KUB VII 20 114f.) neben XXXII 123 II 27f. hantezzi U D - i i . . . lukkattaia INA UD II KAM „am ersten Tage . . . morgens aber am zweiten Tage" und XXX 27 Vs. 10, Rs. 4, 9 (s. S. 98 f.). Ähnlich das Kolophon von KUB XIV 1: DUB I KAM MA-AH-RU-Ü SA m[Maddu]uatta ua-as-tul-la[-as] „erste Tafel der Verbrechen des M.", wo A. Götze im Kommentar S. 145 darauf hinweist, daß auffälligerweise das Zahlwort hier doppelt ausgedrückt ist, mit dem Zahlzeichen und dem akkadischen Wort. Wegen dieser Belege, trotz der S. 65 aufgezeigten Schwierigkeiten, hier die Bedeutung „erster" eingesetzt. II 21. sakuuandariia- (halb-ideographisch IQI-uandariia- geschrieben) oder sein Kausativ: „ungefeiert bleiben bzw. lassen", hier wohl im Zusammenhang mit dem Todesfall. Syntaktisch bleibt der Textzusammenhang unklar: Z. 23 „Feuer", 25 „Verbrennen", 27 „Bild" deuten jedoch auf Vorgänge, die für die folgenden Tage klarer benannt sind. Daher der ErgänzungsVorschlag ZA NF XII 212 Anm. 1. na-as-ta pa-ah-hu[-e-ni-it ua-ar-nu-ma-as] UD1-'1'A ki-i[s-sa-an i-ia-an-zi] „Weiterhin [begehen sie] die Tage [des mit] Feuer [Verbrennens] folgendermaßen:"]. XXX 25 + Vs. 6ff. Nächste Parallele beim 12. Tag I 4ff. Anscheinend liefert die Tätigkeit des sipant- beim Tiere die Fleischteile, so daß also neben dem „opfern" das „schlachten" nicht mehr ausdrücklich bezeichnet wäre. Vgl. dazu aus dem TR I. Tag I 7£f. „Ein Pflugrind . . . opfern sie seiner 'Seele'. Und ihm zu Füßen' schlachten sie (haddanzi) es" — oder am 13. Tage III 4ff. „Ferner opfert man mit [1 Ri]nd acht Schafe der Seele des Toten. Dann schlachten [sie sie ab.] Ferner rösten sie Leber und Herz." — Dem fügen sich auch weitere rituelle Belege, zu vergleichen insbesondere KUB X 63 I 19ff. (sipanti . . . haddai); XXV 32 ( + X X Y I I 70) II 5 (sip[anti] . . . hukanzi). Auch VAT 7448 II l l f f . nukcm UDU kuis sipandanza (12) nan EGIR-jra INA E DINGIR £ / J i arha pedanzi (13) nan KAM iianzi „Das Schaf, das 'geopfert' worden ist, bringen sie zurück zum Tempel und machen daraus ein Topfgericht." Jedoch scheint die Ausgangsstelle nicht ganz in Ordnung, da nach dem sipant- wohl die Innereien des Opfertieres genannt werden, dann aber das 'fehlerhafte' akuuanna „zu trinken" folgt (gemäß Kommentar unten emendiert) und vor allem das Schlachten (doch wohl der gleichen Tiere?) erst Z. 13 ausdrücklich erwähnt wird — auch am 12. Tage erst I 24 hu-kän-zi. Als Materie des sipant- ist an Blut gedacht worden: Sommer-Ehelolf, BoSt 10, 15f.; vgl. KBo V 1 III 27 ff. „Einen 'großen Vogel' bringt er keldiia kunzagassiia als (Blut-) Gußopfer dar (sipanti). Dann nimmt er dem Vogel das Leibesinnere aus." Blut als Opfermaterie ausd r ü c k l i c h g e n a n n t K U B X 11 V I 9 f f . nu mahhan

UGULA

LÜ M E 5

M U H A L D I M SA

UDUGL'A

eshar sipanduuanzi irhaizzi „Wenn der Oberste der Köche aufhört, das Blut der Schafe zu opfern . . ." (die VI 1 ff. geschlachtet worden sind). Für das sipant- eines Rindes sei etwa

Kommentar zum 7. Tag

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verwiesen auf KUB XX 87 1 l l f . lü SANGA-sa GUD.MAH sipanti tan AN.BAR-as GlS PA-ii GUL-ahzi „Der Priester opfert einen Stier, dann schlägt er ihn mit einer eisernen Keule nieder". — Zu sipant- s. ferner S. 128 f. Vs. 8 akuuanna bedenklich, sowohl nach der Parallelstelle wie Z. 9, wo ausdrücklich das uaganna als beendet bezeichnet wird; andererseits werden Z; 14 Gefäße zerbrochen, was nur nach ihrer Benutzung üblich ist. Demnach vielleicht statt der Emendation im Text zu interpretieren als: „geben Sie dem Toten (davon zu essen und) zu trinken." — „Dem Toten" — hier am 7. Tage wie XXX 19 + I 5 am 12. Tage doch kaum der Leichnam des Verstorbenen, wie für den 1. Tag (I 16 sowie Kol. II) und auch den folgenden (III 4,14) ohne Bedenken angenommen worden war. Vs. 10 ezzan- (izzan-) „Salz (?)", HWb 44 auf Grund von H. G. Güterbock, JCS VI 36f. mit den Belegen: „jemanden wie ezzan zerkleinern/zerstoßen" (falls richtig ergänzt), „ezzan, Holz und Tenne" bzw. „ezzan, Holz und Gestrüpp'" als Teil von Tempel- und Lehenbesitz, schließlich „ezzan verbrennen" hier im TR, während der Vergleich im Gilgamesch-Epos (ezzan und Frau aus dem Hause) wegen seiner Lückenhaftigkeit nicht klar wird. Der vorgeschlagenen Bedeutung „Salz" widerspricht aber das von H. Ehelolf, ZA NF V 78 zitierte unv. Bo 2072 II 12ff. 12

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E-ri-kdn an-da a-as-su pa-id-du na-as-ta HUL-Zn sa-ku-ua-as sa-ah-du na-at-kdn pa-ra-a pi-es-si-ia-ad-du pär-ku-nu-ud-du su-up-pi-is A-an-za HUL-ZM-MW E M E ? ! - A « pa-ap-ra-tar e-es-har ua-as-tül hur-ta-in iz-za-an GIM-cw IM-an-za pit-te-nu-uz-zi na-at-kdn a-ru-ni pär-ra-an-ta pi-e-da-i ke-e-el-la pär-na-as e-es-har pa-ap-ra-tar QA-TAM-MA pit-te-nu-ud-du na-at-kdn a-ru-ni pdr-ra-an-da pi-e-da-a-ü

„Ins Haus soll das Gute eintreten und das Böse (13) soll es1) vertreiben! (14) Reinigen soll das reine Wasser böse Verleumdung, (15) Unreinheit, Bluttat, Frevel, Fluch — wie der Wind das izzan2) (16) verjagt und übers Meer bringt, (17) so soll es/sie auch dieses Hauses Bluttat und Frevel (18) verjagen und übers Meer bringen!" Vs. 18. S A H A R » I A -MS auch an der ähnlichen Stelle XXX 24 a + XXXIV 65, Z. 21 SAH AR®1' K-us-ma sarä danzi, während der weitere Beleg aus dem TR im Kontext abweicht: X X X I X 11 Z. 42' (s. S. 68f.). Dagegen sind aus anderen Textgruppen zu nennen 2058/c + Z. 24 SAHAR~IA-tts-.sa sarä [dai] und KUB VII 49, 2f. [n]asta sanhanzi nasta SAH AR 01 ' A us parä ishuuanzi, wozu H. Ehelolf, K1F 147 „dann fegen sie, dann schütten sie den Dreck aus ( = w e g ) " ; SAHAR „Staub, Schmutz" HWb 290 (hinzuzufügen: im Heth. plurale tantum). Als neuer Beleg noch 193/p Vs.? 3 [a-pa-a-]as-ma-{ua-}ra-at-kdn SAHAR®IA-a[z, wo der Jäger sich beim Helden Gilgamesch über Enkidu beklagt, daß, wenn er die Fallgruben grabe, „jener aber sie mit Erde [füllt]" (Dupl. zu KUB VIII 56 Z. 11). Unklar bleibt jedoch das an der Ausgangsstelle voraufgehende G[IS.P]A ? .TI (mit dieser Umschrift sollen nur die Zeichenspuren ungefähr wiedergegeben werden, s. u.). Am ehesten vorausgehender Genetiv, und dann wohl mit akkadischem Kasuskomplement; für diese syntaktische Beziehung vgl.: 78/e Vs. 7 SA]HAR 0 I A SU.SI» I A-as SAHAR®1'A da-a[-as] „er 1

) Oder ist die vorher Z. 9 genannte Iätar Subjekt des Satzes? ) Diese syntaktische Gliederung unsicher; sie wurde gewählt, weil sonst nie izzan in der K e t t e von „Bluttat, Frevel, Fluch" genannt wird. Ehelolf-Friedrich a. a. O. übersetzen: „Wie der Wind . . . Sünde, Fluch, izzan verscheucht". 2

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Kommentar zum 7. und 12. Tag

nahm den Sta[ub der . . .], den Schmutz der Finger" und Bo 710 II 16ff. nu S A L § U . G I Ü 8 I A dai DUP-PI-as IM-CM ur-ki-ia-a[s] SAHAR 0 I A-MS TtGkuresnit dai „die 'weise Frau' nimmt Kiäutsr Lehm einer Tontafel, Staub des Pfades nimmt sie mit dem Kopftuch auf". Aus der Situation möchte man SAHAR hier auf die beiden Krüge beziehen, die Z. 14 zerbrochen worden waren (also „Scherben"?). Ist demnach etwa K[AR-P]A-TI zu lesen, die akkadische Entsprechung zu sumerisch DUG? (Bisher im Bogazköy-Material m. W. nicht belegt.) — Und an den anderen Stellen des T R nach dem Verbrennen der betreffenden Gegenstände die übrigbleibende „Asche"? Vs. 28. „Wenn der Tag günstig (SIG 5 ) ist" beinhaltet die Möglichkeit eines ungünstigen Tages, wo dann die große Kultfeier wohl ausfallen muß. Dieser Fall wird jedoch an keiner Stelle (noch Rs. 11, wohl auch X X X 23 I I I 44 - ergänzt - und X X X 24 I I I 33 SIG 5 -to-ri = lazziiattari) ausgeführt. Die damit bezeugte Tagewahl dürfte auf Hemerologien weisen, wie sie auch für Bogazköy in einigen wenigen Exemplaren bekannt sind 1 ). Wahrscheinlich also, daß diese populäre Wissenschaft aus dem Zweistromlande ihren Einfluß bis in diese (oder gerade in diese) Texte des TR ausgedehnt hat. Rs. 10 tepu pedan, wörtlich „geringe Stelle", wie auch von A. Goetze, Lang. 29 (1953) 275 m. Anm. 91 an mehreren Ritualstellen übersetzt wird (small place). Zum Vergleich bietet sich das ähnlich gebildete salli pedan an mit der Spezialbedeutung „(große Stelle = ) Thron, Residenz", J . Friedrich, HWb 168. Eine Nennung der Leute von geringem Rang o. ä. hier jedoch wenig sinnvoll. Eher adverbielle Bestimmung zum Prädikat „sie klagen (, dann schweigen sie)" gemäß F. Sommer, AU 61 m. Anm. 6: „-mal" bei Zahlwörtern. — Unklar tepu pedan X X X I 127 + X X X V I 79 II 46 in zerstörtem Kontext und 660/c Rs. 5 te-pu pi-di. Rs. 12. halantuua nach J . Friedrich, HWb 46 unklarer Ausruf im Ritual. Im T R noch X X X 23 I I I 44 . . . SI]G 5 -n nu ha-la-tu-u-ua hal-zi-ia. Mit der Ausgangsstelle: Tag günstig — fegen — halantuua rufen — Brotopfer — Musik scheint nun beim gleichen 7. Tag zu wechseln Vs. 23ff. UD KAM -az SIG5-r« nasta sanhanzi nu NAP-TA-NU GAL hal-zi-ia . . . ekuzi . . . SlR f i t '. Da mit halziia keinerlei andere Verbindung vorliegt, wird man halantuua = NAPTANU GAL setzen dürfen 2 ). Außerhalb des TR noch der Beleg X X X 41 VI 36 ha-la-an-ti-u-ua hal-zi-ia (Festritual). Die sprachliche Zugehörigkeit ist mir unklar, eventuell protohattisch ? — Zusammenhang mit