Haus und Hof im Altertum: Band 1 Die Grundformen des Hausbaus [Reprint 2016 ed.] 9783111498744, 9783111132594


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German Pages 139 [146] Year 1927

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Table of contents :
Inhaltsübersicht
Vorwort
I. Abschnitt. Allgemeine Grundlagen und Begriffsbildung
II. Abschnitt. Der Rundbau
III. Abschnitt. Der Rechteckbau
IV. Abschnitt. Mischformen von Rund- und Rechteckbau
Anmerkungen
Namen- und Sachverzeichnis
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Haus und Hof im Altertum: Band 1 Die Grundformen des Hausbaus [Reprint 2016 ed.]
 9783111498744, 9783111132594

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HAUS UND HOF IM ALTERTUM UNTERSUCHUNGEN ZUR GESCHICHTE DES ANTIKEN WOHNBAUS IM AUFTRAGE DER RHEINISCHEN PROVINZIALVERWALTUNG UND DES PROVINZIALMUSEUMS ZU BONN HERAUSGEGEBEN VON

FRANZ OELMANN I. BAND DIE GRUNDFORMEN DES HAUSBAUS MIT 85 ABBILDUNGEN UND 1 KARTENBEILAGE

BERLIN UND LEIPZIG 1927

VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G.J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG / J. GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG GEORG REIMER / KARL J. TRÜBNER / VEIT & COMP.

Druck von Walter de G r u y t e r & Co., Berlin W 10

Seite

III

Vorwort I. A b s c h n i t t .

Allgemeine Grundlagen und Begriffsbildung. Physische und historische Bedingungen des Hausbaus Grundzüge der Klimageographie Begriffsbildung Die Grundformen des Hausbaus Literaturübersicht

2 3 6 16 17

II. A b s c h n i t t .

Der Rundbau. A. D i e G e s t a l t u n g des 1. 2. 3. 4. 5.

Der Die Das Das Das

Einzelraumes.

gebogene Wetterschirm (Halbkuppel- bzw. Halbkegelhütte) Rundhütte ohne Wand (Kuppel- und Kegelhütte) Rundhaus mit Wand und geneigtem Dach (Kegeldachhaus und Verwandtes) Rundhaus mit Flachdach Vieleckhaus

ß. D i e

22 23 28 31 32

Raumdifferenzierung.

1. Die Raumdifferenzierung durch Innenteilung oder Division 2. Die Raumdifferenzierung durch Angliederung oder Addition a) Der Einhausbau b) Der Mehrhausbau oder Gehöftbau c) Der Sammelbau

...

32 33 33 37 37

III. A b s c h n i t t .

Der Rechteckbau. A. D i e G e s t a l t u n g des 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Einzelraums.

a) Der H a n g d a c h b a u Die Pulthütte oder der geradflächige Wetterschirm Das Pultdachhaus Die keilförmige Firsthütte Die Tonnenhütte Das First- oder Satteldachhaus Das Tonnendachhaus b) Der

41 42 44 45 47 48 56

Flachdachbau.

1. Das echte Flachdachhaus 2. Unechte Flachdachhäuser

58 63 a*

IV Β. D i e R a u m d i f f e r e n z i e r u n g . 1. Die Raumdifferenzierung bei den wandlosen Formen und beim Pultdachhause 2. Die Raumdifferenzierung beim Firstdachhause a) Der Einhausbau b) Der Mehrhausbau (Gehöftbildung) c) Der Sammelbau 3. Die Raumdifferenzierung beim Flachdachhause a) Der Einhausbau b) Der Mehrhausbau (Gehöftbildung) c) Der Sammelbau

Seitc

65 66 66 74 78 80 80 85 88

IV. A b s c h n i t t .

Mischformen von Rund- und Rechteckbau. A. Z e n t r a l - oder L o t b a u t e n m i t q u a d r a t i s c h e m G r u n d r i ß ( Q u a d r a t b a u t e n mit Spitzdach) 90 B. L a n g - oder R i c h t u n g s b a u t e n m i t g a n z oder t e i l w e i s e k u r v e n f ö r m i g e m G r u n d r i ß ( K u r v e n b a u t e n m i t F i r s t - bzw. T o n n e n d a c h ) 97 Anmerkungen Namen- und Sachverzeichnis

103 126

Vorwort. Die hier vorgelegten bzw. noch vorzulegenden Untersuchungen sind im Auftrage des Rheinischen Provinzialverbandes und insbesondere der Verwaltung des Provinzialmuseums in Bonn entstanden. Deshalb mag ein kurzer, zunächst für die Auftraggeber bestimmter Rechenschaftsbericht über Ziel und Entwicklung dieser Studien am Platze sein. Den ersten Anlaß bildete die römische Villa bei Blankenheim in der Eifel, deren Baugeschichte ich im Frühsommer des Jahres 1914 zu klären hatte (Bonner Jahrb. C X X I I I 1916, 210 ff.). Der günstige Umstand, daß sich dabei zwei in ihrer Plangestaltung sowie in ihrem zeitlichen Verhältnis klar erkennbare und in ihrer künstlerischen Absicht ganz verschiedene Bautypen ergaben, erweckte schon damals den Wunsch, die Bedeutung des Baus für die Geschichte der römischen Villenarchitektur eingehend zu würdigen. Der nach Beendigung des Krieges wieder aufgenommene Versuch, die Villa in das sonst bekannte Material einzureihen, führte bald zu der Erkenntnis, daß es eine Gliederung des umfangreichen Stoffes nach kunstgeschichtlich brauchbaren Begriffen noch gar nicht gab. Das war freilich auch kaum anders zu erwarten, da in vielen Fällen die unumgängliche Voraussetzung dazu noch fehlte, nämlich die eindeutige Erklärung der Ruinen als Raumgebilde. Meist hatte man sich mit der Gewinnung eines mehr oder weniger vollständigen Grundrisses begnügt, während die Frage nach dem Aufbau, d. h. nach der räumlichen Gestaltung entweder noch gar nicht gestellt oder aber dilettantisch behandelt worden war. Das Bestreben, hier weiter zu kommen, zeitigte zunächst die Arbeit über „Die Villa rustica bei Stahl und Verwandtes" (Germania V 1921, 64 ff.), in der die „Saalhausvilla" als neuer, den bäuerlichen Wohnbau der gallorömischen Provinzen hauptsächlich beherrschender Typus aufgezeigt werden konnte. Seine Eigenart besteht darin, daß ähnlich wie beim römischen Atrium und beim niedersächsischen Bauernhause ein großer saal- oder hallenartiger Raum den Kern der Anlage bildet, an den die Nebenräume ringförmig angegliedert sind. Eine Analyse des alten Baurisses vom Kloster St. Gallen sowie einiger fränkischer Königspfalzen (Rom. Mitt. X X X V I I I / X X X I X 1923/24, 193 ff.) ergab fernei, daß der Saalhaustypus hier bis in karolingische Zeit, also bis zum Ende der Spätantike fortgelebt hat. Da die Herleitung des Typus aus Italien wohl nicht unmöglich, aber durchaus nicht gesichert schien und die Erklärung aus bodenständig-keltischer Überlieferung gleichfalls erwogen werden mußte, so war auch der vorgeschichtliche Wohnbau West- und Mitteleuropas auf diese Frage hin zu überprüfen. Ein paar kleinere Arbeiten über „Steinzeitliche Häuser der Dolmenkultur in der Bretagne" und über „Das Hallstatthaus von Buchau" (Germania VII 1923, 105 ff.) hängen damit zusammen. In Vorbereitung befindet sich ferner eine Untersuchung über „Hausurnen oder Speicherurnen?", in der die Frage geklärt werden soll, ob und wieweit diese oL besprochene Quellengattung bisher richtig bewertet worden ist. Die Verfolgung anderer Villentypen wie der durch Raumreihung charakterisierten,, Porticus villa" und „Peristylhofvilla", die inzwischen von K. M. Swoboda eine zwar geistreiche, aber nicht immer zutreffende Behandlung erfahren hatten, führte dann weiter vom Lande in die Städte. Der städti-

VI sehe Wohnbau namentlich der gallorömischen Provinzen wurde in den Bereich der Untersuchungen einbezogen. Daraus ergaben sich die Studien über „Haustypen in Bibrakte" (Germania IV 1920, 49 ff.) und „Gallorömische Straßensiedelungen und Kleinhausbauten" (Bonner Jahrb. C X X V I I I 1923, 77 ff.). Während hier ein im Gegensatz zum Bauernhause stehender Typus des kleinen Kaufmanns- und Handwerkerhauses („Canaba") in seiner umfassenden Bedeutung aufgezeigt und auf gallische Tradition zurückgeführt werden konnte, wies Bibrakte mit seinen Atrium- und Peristylhäusern über Gallien hinaus zunächst nach Italien und dann weiter nach Griechenland. Hier war die Anknüpfung an eine ältere Arbeit über „Ein achäisches Herrenhaus auf K r e t a " (Arch. Jahrb. X X V I I 1912, 3 8 ff.) gegeben. Ins Gebiet der griechischen Vorgeschichte fällt auch ein Beitrag zu Band L (S. 19 ff.) der Athen. Mitt. über „Das Speichermodell von Melos", das ähnlich wie die sogen. Hausurnen bisher nicht richtig verstanden war und daher Anlaß zu den bedenklichsten Folgerungen für die Geschichte des altmittelländischen Wohnbaus gegeben hatte. Die erneute Beschäftigung mit Griechenland führte nun immer klarer zur Erkenntnis der ungemein wichtigen Rolle, die dem Klima bei der Gestaltung des Wohnbaus überall zukommt. Griechenland mit seinem „Mittelmeerklima" bildet ja ein Übergangsgebiet, in dem die klimatischen Erscheinungen der immerfeuchten Waldzone Nord- und Mitteleuropas und der nordafrikanisch-vorderasiatischen Trockenzone einander berühren und durchdringen, wo daher auch im Wohnbau die Charakterformen der klimatischen Hauptgürtel nebeneinander stehen und sich gegenseitig beeinflußt haben. Für ein tieferes Verständnis der griechischen Verhältnisse schien daher eine Übergreifen der Untersuchung auf Vorderasien unvermeidlich. Ebendahin hatte auch schon der Versuch geführt, den spätrömischen Monumentalbau, der den Kern des Trierer Domes bildet, in seiner Bedeutung zu erklären (Bonner Jahrb. C X X V I I 1922, 130 ff.). Aus dem Bemühen, hier mehr Klarheit zu schaffen, erwuchs zunächst die Arbeit über „Hilani und Liwanhaus" (Bonn. Jahrb. C X X V I I 1922, 189 ff.), die inzwischen schon anderweitig erfreuliche Früchte getragen hat. Ein daran anschließender Versuch über „Die Planbildung von Mschatta" (Rom. Mitt. a. a. 0 . 226 ff.) zeigte dann, daß morgenländische Bauten sich ebensowenig ohne das Abendland verstehen lassen wie umgekehrt, daß vielmehr die Beeinflussungen wechselseitig sind. Je mehr so die Untersuchungen in die Breite gingen, desto fühlbarer wurde der Mangel an einem brauchbaren Begriffssystem, nach dem man die so außerordentlich mannigfaltigen Erscheinungen auf dem Gebiete des Wohnbaus so hätte ordnen können, daß zugleich ihr entwicklungsgeschichtliches Verhältnis deutlich wurde. Ein solches Begriffssystem hat aber zur Voraussetzung einen umfassenden Überblick über die wesentlichen Formen des Wohnbaus der ganzen Erde, der nur aus der ethnologischen und geographischen Literatur zu gewinnen war. Damit wuchs nun freilich die Aufgabe über den herkömmlichen Zuständigkeitsbereich des Archäologen hinaus, und eine wenn auch nur behelfsmäßige Lösung von dieser Seite aus mußte daher verhältnismäßig zeitraubend werden. Da indessen m. W. keine Aussicht bestand, von geographischer oder ethnologischer Seite eine derartige Arbeit in absehbarer Zeit zu erhalten, so habe ich schließlich geglaubt, mich ihr selber unterziehen zu sollen. Die vorläufigen Ergebnisse wurden im September 1923 auf der Philologen-Versammlung in Münster vorgetragen (Bonn. Jahrb. C X X I X 1925, 92 ff.). Natürlich bin ich mir bewußt, daß Geographen und Ethnologen das Problem vielleicht mehr oder weniger anders angefaßt hätten. Für meine Zwecke war die kunstgeschichtliche Betrachtung als Ausgangspunkt und letztes Ziel gegeben, und deshalb mußten die Raumformen immer im Vordergrunde stehen. Erst in zweiter Linie kam es darauf an, möglichst feste Beziehungen der Raumformen zu den geographischen und historischen Faktoren zu ermitteln. Was die letzteren angeht, so habe ich mich bemüht, die ethnologische Kulturkreislehre von Graebner, Schmidt u. a. zu Rate zu ziehen. Sie scheint mir jedenfalls als heuristisches Prinzip außerordentlich fruchtbar. Doch traue ich mir mangels eines nur in jahrelanger Arbeit zu gewinnenden Überblicks über die gesamte ethnologische Stoffmasse in diesen Dingen einstweilen kein selbständiges Urteil zu und habe mich deshalb im allgemeinen auf die reine Wiedergabe beschränkt. Nur im Falle des Flach-

ΥΠ dachhauses, das m. E. einen durchaus selbständigen Typus darstellt, habe ich versucht, das zuletzt von Schmidt und Koppers (Völker und Kulturen I 1924) vorgetragene System zu ergänzen. Daß ein solcher erster Versuch, wie er hier vorgelegt wird, auch im einzelnen immer abschließend sei, wird kein billig denkender Leser erwarten. Kam es doch darauf an, das kaum übersehbare Material überhaupt erst einmal in ein System zu bringen, in das tatsächlich alle Erscheinungen hineinpaßten. Daher sollen die aufgestellten Begriffsgruppen und Entwicklungsreihen zunächst nur der leichteren Überschaubarkeit des Stoffes dienen und wollen keineswegs als endgültig gewertet werden. Erst bei weiterem Eindringen in die Einzelheiten muß sich zeigen, wie weit sie der tatsächlichen Entwicklung entsprechen. Schon im Verlaufe der Arbeit hat sich mir manches verschoben, und mit wachsender Materialkenntnis wird das sicherlich noch mehr der Fall sein. So sind mir nachträglich beispielsweise schon Bedenken gekommen, ob man den Typus der Kegelhütte einfach als Abwandlung der Kuppelhütte betrachten darf. Wie der gesamte Rechteckbau letzten Endes vom zweipfostigen Dörrgerüst ausgeht, so könnte auch hier eine andere Form des Dörrgerüstes, nämlich die dreibeinige zugrundeliegen. Ob das möglich und wahrscheinlich ist, bedarf noch eingehender Nachprüfung. In den Hauptpunkten des Systems glaube ich allerdings schon jetzt das Richtige getroffen zu haben. Was hier zunächst über die Grundformen des Hausbaus im allgemeinen ausgeführt ist, ist wie gesagt als begrifflicher und allgemeingeschichtlicher Unterbau für die weiteren Untersuchungen gedacht. Als solche sind beabsichtigt je ein Abschnitt über den Wohnbau des Altertums in Ägypten, in Vorderasien, in Griechenland und Italien. Uberall ist das Ziel, die Ruinen auf die räumlichen Grundformen hin zu analysieren. Das sind in Ägypten und Vorderasien die Typen des Flachdach hauses, besonders wirksam vertreten durch das „Hilani", und des Tonnendachhauses, das seine monumentale Gestaltung im „Iwan" gefunden hat. In Griechenland stehen dann, wie schon in dem Münsterer Vortrage angedeutet wurde, Flachdachhaus und Firstdachhaus einander gegenüber und beeinflussen sich gegenseitig, während in Italien der Flachdachbau bzw. die ihm eigene Art der Raumgestaltung (namentlich in der Gehöftbildung) nur noch mittelbar durch das griechische Kulturerbe nachwirkt. Den Abschluß soll dann eine Darstellung des Wohnbaus in den römischen Provinzen, namentlich den ehemals gallischen Provinzen im Nordwesten des Reiches bilden. Den breitesten Raum werden darin die Villen einnehmen, die gerade "hier viel besser kennen zu lernen sind als in den Mittelmeerländern. Unter ihnen spielt die Villa von Blankenheim eine nicht unwichtige Rolle. Damit wird dann der Ring dieser Untersuchungen geschlossen sein, die zunächst vom Besonderen mehr und mehr zum Allgemeinen führten und schließlich wieder zum Besonderen zurückkehren, das erst unter den inzwischen gewonnenen Gesichtspunkten voll und ganz verständlich wird. Die umfangreiche Literatur, die für die Arbeit herangezogen worden ist, mußte zum guten Teile von auswärtigen Bibliotheken beschafft werden. Das wäre nicht möglich gewesen ohne die nie versagende Hilfe, die mir von Seiten der Bonner Universitätsbibliothek zuteil geworden ist. Den Beamten der Bibliothek und insbesondere ihrem Direktor, Herrn Professor Dr. E. v. Rath, hier an erster Stelle zu danken, ist mir daher eine gern erfüllte Pflicht. Mit besonderem Danke sei ferner der Hilfe des Herrn Reg.- u. Baurats Dr. H.Mylius in Bonn gedacht, der die schematischen Ansichtsskizzen der meisten Gebäudetypen nach meinen Angaben gezeichnet hat. Die Vorlage zu Abb. 53 wird Herrn Professor Dr. D. Krencker in Berlin verdankt. AlleD Wünschen in bezug auf die Ausstattung des Buches ist die Verlagsanstalt mit rühmlicher Großzügigkeit bereitwilligst entgegengekommen. B o n n , im September 1926.

F. Oelmann.

I. A b s c h n i t t .

Allgemeine Grundlagen und Begriffsbildung. Die Aufgabe, deren Lösung hier in Angriff genommen wird, entspricht der geistigen Einstellung, die unter dem stetig wachsenden Einflüsse der Naturwissenschaften im Laufe des 19. Jahrhunderts auch in den Geschichtswissenschaften sich mehr und mehr durchgesetzt hat. Während die historische Forschung, solange sie im Banne eines neuhumanistischen Idealismus stand, vornehmlich von Wertbegriffen ästhetischer, ethischer oder auch religiöser Färbung beherrscht war und sich daher fast ausschließlich den ,,wert"vollen Leistungen des menschlichen Geistes zuwandte, hat sie mit zunehmender Geltung naturwissenschaftlicher Weltanschauung nur die „voraussetzungslose" Erkenntnis und Wahrheit als einzige Norm behalten. Sie hat sich ganz in den Dienst des Entwicklungsgedankens gestellt, dem überall die Aufdeckung der kausalen Zusammenhänge das vornehmste Ziel ist. Diese Tendenz der Geschichtswissenschaft ist relativistisch und universalistisch, in räumlichem wie zeitlichem Sinne, und drängt daher auf allen Gebieten dahin, die Erscheinungen bis auf ihre Urformen zurückzuverfolgen. Wenn dergleichen auch wohl früher gelegentlich versucht worden ist, so geschah es doch meist auf rein spekulativem Wege •— ich erinnere beispielsweise an Gottfried Semper —, wogegen jetzt nur eine auf umfassendem Beobachtungsmaterial beruhende Erfahrung als Ausgangspunkt möglich ist x). In der naturwissenschaftlichen Einstellung scheint es danach letzten Endes begründet, wenn man neuerdings auf den verschiedensten Gebieten der Kunstwissenschaft im weiteren Sinne, d. h. der Geschichte der Dichtung, Musik, Malerei und Bildnerei (im Sinne von Skulptur) neben der sog. „hohen" Kunst persönlicher Prägung auch die volkstümlichen Erzeugnisse, besonders der „Primitiven" heutiger und vorgeschichtlicher Zeit in den Kreis der Betrachtung gezogen hat, um dadurch neue und tiefere Einsichten in Wesen und Grundlagen der einzelnen Kunstgattungen zu gewinnen 2). Dementsprechend ist es auch für die Architekturgeschichte unerläßlich, sich nicht zu einseitig auf den Monumentalbau zu beschränken und statt dessen der großen Masse anspruchsloserer Bauten, in erster Linie dem Wohnbau, auch in seinen einfachsten Formen, erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Denn der Wohnbau, mag er auch noch so primitiv sein, ist und bleibt der Ausgangspunkt alles Bauens, er bildet die Voraussetzung für die Entstehung aller anderen Gebäudegattungen, seien sie profanen Charakters wie Wirtschaftsgebäude und Versammlungshallen, oder mögen sie Zwecken des Kultes dienen wie Tempel und Gräber, d. h. die Behausungen der Götter und Toten. Sie sind alle nur das Ergebnis von Sonderentwicklungen des Wohnbaus, aus vermehrten wirtschaftlichen und geistigen Bedürfnissen geboren. Zwar gelangen im allgemeinen Grab- und Tempelbau früher zu monumentaler Ausgestaltung, weil sie für längere Dauer berechnet werden als die Gebäude der Lebenden, und wirken dann mit ihren stilisierten Einzelformen auf den reicheren Wohnbau zurück. Aber wenn man ihre Keimzellen, namentlich unter dem Gesichtspunkt der Raumgestaltung, erkennen will — und das verlangt jede wissenschaftliche Betrachtung —, so ist man doch immer wieder genötigt, auf den einfachen Wohnbau, selbst in seinen urtümlichsten O e 1 m a η η , Haus und Hof.

I.

1

2 Formen, zurückzugreifen. Die Beschäftigung mit dem einfachen Wohnbau ist daher keineswegs allein von kulturgeschichtlichem Interesse, sondern auch für die kunstwissenschaftliche Betrachtung nicht zu entbehren 1 ). Eine zusammenfassende Darstellung des Wohnbaus in der antiken Welt, d. h. des vorderasiatisch-mittelländischen Kulturkreises im Altertum, ist bisher nicht versucht worden, und einstweilen ist wohl auch die Zeit dazu noch nicht gekommen. Das ist vor allem in dem Zustande unseres Quellenmaterials begründet, das zwar außerordentlich weitschichtig (und deshalb nicht leicht übersehbar), aber doch noch viel zu lückenhaft ist, um ein nur einigermaßen geschlossenes Bild der Entwicklung danach zeichnen zu können. Immerhin scheint der Versuch nicht aussichtslos, wenigstens die Grundlinien einer Gesamtdarstellung zu ziehen. Wenn auch das bisher nicht in befriedigender Weise geschehen ist, so liegt das wohl daran, daß. die Lösung dieser Aufgabe an recht vielseitige Voraussetzungen geknüpft ist. So pflegen Architekten und namentlich Ethnologen wohl im allgemeinen den Blick aufs Ganze gerichtet zu halten, aber es fehlt ihnen meist die für das Altertum nötige Quellenkenntnis und daneben nicht selten eine ausreichende Vorstellung vom Wesen der historischen Kritik 2). Daher sind denn auch die wenigen von dieser Seite her unternommenen Versuche, eine allgemeine Geschichte des Wohnbaus und damit auch des antiken zu geben, kaum ernst zu nehmen 3 ). Anderseits sind die von vornherein mit der historischen Kritik vertrauten Vertreter der Archäologie, wie es in der Entwicklung des Faches aus der Philologie heraus begründet ist, immer geneigt, getrennt die Gebiete zu behandeln, deren Sprache sie beherrschen, was auch, solange die Schriftquellen noch die Hauptrolle spielten, wohl zu verstehen war 4). So gibt es Einzeldarstellungen und -Untersuchungen über das ägyptische Wohnhaus in Teil el Amarna von Borchardt, über das griechische von Noack, Pfuhl, Fiechter usw., über das römische von Nissen, Mau, Michaelis u. a. Nur eine Untersuchung von Pfuhl über den „Kurvenbau" zieht das ganze Mittelmeergebiet in Betracht, und Schuchhardt greift in seiner Abhandlung über den „Mittelländischen Palast" auch auf den Norden über. Alle diese Arbeiten bilden gewiß treffliche Bausteine für eine künftige Gesamtdarstellung, aber sie sind z. T. doch mit Irrtümern von bedenklicher Tragweite belastet, die einer Erkenntnis der größeren Zusammenhänge den Weg verbauten. Es ist eben nicht gelungen, die wirklich fruchtbaren Gesichtspunkte zu findèn, die als Grundlage einer umfassenden Systematik im entwicklungesgschichtlichen Sinne geeignet gewesen wären. Die Ursachen dieser Erscheinung dürften in mehreren Richtungen zu suchen sein.

Physische und historische Bedingungen des Hausbaues. Zunächst ist man sich nicht immer genügend klar geworden über die allgemeinen Bedingungen, denen die Entstehung und Ausgestaltung des Wohnhauses unterworfen ist. Sie sind außerordentlich vielseitig, lassen sich aber auf zwei Hauptfaktoren zurückführen. Einmal sind es natürlich die Erbauer, die M e n s c h e n , selber, deren wirtschaftliche, soziale und ethnische Differenzierung zu sehr verschiedenen Formen des Wohnbaus führen kann. Der seßhafte Bauer hat andere Bedürfnisse zu befriedigen als der nomadisierende Viehzüchter und Jäger, andere wieder der gewerbetreibende Stadtbewohner, seine Zwecke werden immer mannigfaltiger und fordern immer neue Differenzierungen in der Ausgestaltung der Gebäude, der Reiche richtet sich weitläufiger und bequemer ein als der Arme, ferner können religiöse Vorstellungen und eine darin wurzelnde Neigung zum Symbolisieren die Formgebung stark beeinflussen6), und schließlich bildet die Gewöhnung einer ethnisch in sich geschlossenen Gruppe von Menschen noch ein irrationales Moment, nämlich ein gemeinsames „Kunstwollen", einen Stil heraus, der auch einer fremdartigen Umwelt gegenüber sich um so kräftiger durchsetzt, je weiter die Zivilisation seiner Träger entwickelt ist. So ergeben sich zwischen Wohnung und Kulturform ihrer Erbauer sehr

3 mannigfaltige Zusammenhänge, deren Klarstellung in wichtigen Punkten von der ethnologischen Kultur kr eislehre bereits versucht worden ist 1 ). Je primitiver andererseits die Entwicklungsstufe ist, auf der sich der Mensch befindet, von desto größerer Bedeutung ist die U m w e l t , d. h. die g e o g r a p h i s c h e n B e d i n g u n g e n . Denn es ist nie zu vergessen, daß der ursprüngliche Zweck alles Bauens der ist, den Menschen, sein Feuer und seine Habe zu schützen gegen die Unbilden der Witterung (Kälte, Hitze, Niederschläge, Wind), und wie diese sehr verschieden sind je nach Ort und Jahreszeit und ihrerseits wieder die Beschaffenheit des Bodens, der Vegetation und damit der Baustoffe bedingen, so werden auch die Mittel und Wege zu ihrer Bekämpfung je nach Klima, Bodenbeschaffenheit und Vegetationsform immer verschieden sein müssen. Das Wohnhaus ist also in höherem Grade als die meisten anderen Güter der materiellen Kultur von geographischen Faktoren abhängig, es ist im Grunde wie eine Pflanze und wie diese als geographische Erscheinung zu behandeln. Damit ergibt sich die Notwendigkeit, für die Erforschung des Wohnbaus auch die Methoden der Geographie anzuwenden, d. h. die Untersuchung nicht auf einzelne Länder oder Nationen zu beschränken, sondern über die ganze Erde auszudehnen und die Erscheinungen nach Erdräumen mit gleicher oder ähnlicher Umwelt, nach Klimaprovinzen, zu ordnen 2). Natürlich ist die Erkenntnis eines ursächlichen Zusammenhanges zwischen Klima und Mensch, ja der organischen Welt überhaupt alles andere als neu. Sie reicht vielmehr schon in die Zeit der griechischen Naturphilosophie zurück — man denke an des „Hippokrates" Schrift περί αέρων υδάτων τόπων —, ist dann Gemeingut der antiken Wissenschaft und Bildung von Piaton und Aristoteles bis zu Ptolemaios und Galenos gewesen und später in der Geschichtsphilosophie der Aufklärungszeit, bei Montesquieu, Winckelmann, Herder, Humboldt, Ritter, Comte, Taine, Buckle u. a. wieder lebendig geworden 3). Auf die Geschichte des Hausbaus im besonderen scheint sie zuerst von Poseidonios angewandt zu sein, dessen vergleichende ethnologische Betrachtungsweise heute so modern anmutet 4). Auch die moderne Anthropogeographie und Ethnologie haben das Problem oft berührt, ohne jedoch zu Untersuchungen umfassender systematischer Art zu gelangen, und die ganz neuerdings als selbständige Disziplin eingeführte „Bioklimatik", die mit wirklich exakten Methoden arbeiten will, steckt noch zu sehr in den Anfängen, als daß sie gerade der menschlichen Wohnung ihr Augenmerk hätte zuwenden können 5). So wichtig nun die geographischen Bedingungen für den Hausbau sind, so muß doch nochmals wiederholt werden, daß sie nicht der einzige Faktor sind. Denn die „Landschaft", um mit Passarge zu reden, ist immer nur das Substrat des historischen Lebens, sie birgt nicht unbedingte Notwendigkeiten der Entwicklung in sich, sondern nur Möglichkeiten, die sich erfüllen können oder nicht. Um das auf die Geschichte des Wohnbaus anzuwenden, so vermittelt die Kenntnis der „Landschaft" wohl eine Vorstellung von dem, was an einem bestimmten Orte überhaupt möglich gewesen ist, aber nicht minder wichtig ist die Kenntnis der menschlichen Kulturformen, die nicht nur physisch, sondern zugleich psychisch bedingt, also historische Erscheinungen sind 6). Daraus ergibt sich, daß anthropogeographische und historische Betrachtung Hand in Hand gehen müssen. Da in den folgenden Ausführungen die Kenntnis wenigstens der Orundziige der Klimageographie vorausgesetzt werden muß, so wird es nützlich sein, das Nötigste darüber an dieser Stelle zu bemerken 7). Das Klima ist in erster Linie durch die Stärke der Sonnenstrahlung (Temperatur) und die Niederschläge bedingt, woraus sich zunächst eine Ordnung im Groben nach Breitengraden oder Zonen ergibt. Doch wird das einfache Schema durch Meeresnähe bzw. -ferne mannigfach verändert, und außerdem läßt verschiedene topographische Höhe Klimainseln entstehen, die das Klima der polnäheren Nachbarzonen an den Abhängen der Gebirge wiederholen. Die Einteilung im einzelnen ist schwankend, je nach den Gesichtspunkten, die man in den Vordergrund rückt. Da für unsere Betrachtung die Niederschlagsverhältnisse und als deren sichtbarster Ausdruck die Vegetation am wesentlichsten sind und es hier natürlich nicht auf eine erschöpfende Systematik, sondern 1*

4 mehr auf leichte Überschaubarkeit ankommt, so mag die alte Einteilung in 7 Hauptgürtel als Grundlage dienen. Zur Erläuterung ist die Karte Tafel 1 beigefügt. Darin ist die Abgrenzung der einzelnen Klimagebiete durch W. Koppen (Die Klimate der Erde Taf. I ) beibehalten, nur sind die Bezeichnungen z. T. geändert. In der Zusammenfassung zu klimatischen Hauptgürteln folge ich H. Wagner und andern. I. Die p l u v i a l e Zone mit Einschluß der vorderindischen und ostasiatischen Monsunklimate (zusammen 27% der Landoberfläche). Sie liegt beiderseits des Äquators und ist daher heiß und z. T. immer feucht, z. T. periodisch trocken, doch reicht die Feuchtigkeit immer aus, um geschlossene Waldbestände zu ermöglichen. Ihr Kerngebiet ist das (1) G e b i e t d e r t r o p i s c h e n R e g e n w ä l d e r oder des heißfeuchten Urwaldklimas, mit starken Niederschlägen das ganze Jahr hindurch und ohne Winter (10% der Landoberfl.). Geschlossener Urwald, oft sumpfig, und wasserreiche Flüsse bezeichnen das Landschaftsbild. Daran schließen sich beiderseits Gebiete mit (2) S a v a n n e n k l i m a , die schon eine wirkliche Trockenzeit haben (gleichfalls 10%). Die Wälder werden licht und von Grasfluren unterbrochen. Ihnen benachbart sind die (5) w a r m w i n t e r t r o c k e n e n K l i m a t e , die wegen ihrer Übereinstimmung in den Regenverhältnissen zum großen Teile noch zu den Tropen gerechnet zu werden pflegen, so vor allem die Monsungebiete Vorderindiens und Ostasiens. Doch tritt schon eine ausgesprochen kühlere Jahreszeit auf, und damit nähern sie sich den „gemäßigten" Klimaten, die sich an den Ostseiten der Kontinente polwärts anschließen. IÍ./III. Zwei a r i d e oder T r o c k e n z o n e n (27% der Landoberfl.). Sie liegen beiderseits der Wendekreise, sind aber unvollständig, da sie durch Meer und Gebirge stellenweise eingeengt und an den Ostseiten der Kontinente (außer in Patagonien) ganz unterbrochen sind. Statt dessen gewinnen sie im Innern der Kontinente an Breite und dehnen sich hier vor allem polwärts aus. Die an sich geringen Niederschläge werden durch die starke Verdunstung mehr oder weniger aufgezehrt und lassen nur eine Kümmervegetation o h n e W ä l d e r entstehen. Flüsse treten nur als Fremdlinge, aus feuchten Nachbargebieten stammend, auf und versiegen meist bald oder bilden salzige Endseen (Kaspisee, Aralsee, Totes Meer, Hilmendbecken, Tarimbecken u.a.). So entstehen die „abflußlosen" Gebiete (20% der Landoberfl.), die z.T. unter der Höhe des Meeresspiegels liegen. Nur die größten der Fremdströme (Nil, Euphrat u. Tigris, Indus, Hwangho, Oranje) durchschneiden die Trockenregion und erreichen das Meer. Dauernde Besiedelung ist auf Oasen (Quelloasen und Flußoasen), der Feldbau auf künstliche Bewässerung angewiesen. Im Kerne der Trockenregion herrscht immer reines (4) W ü s t e n k l i m a ohne Vegetation (12% der Landoberfl.), in dem halbtrockenen Randgebieten dagegen (3) S t e p p e n k l i m a mit kurzer Vegetationsperiode (14%). Am größten und zugleich für uns von besonderer Wichtigkeit, weil sie den Schauplatz der ältesten Hochkulturen bildet, ist die Trockenregion der Alten Welt. Sie umfaßt fast ganz Nordafrika, Arabien, das Binnenland Syriens und Kleinasiens, Mesopotamien, den größten Teil des iranischen Hochlandes mit Einschluß des Induslandes (N. W.-Indien), ferner, weiter nach N. zu, die aralo-kaspische Senke, das Tarimbecken und die Mongolei. Nach den Niederschlagsverhältnissen gehört auch das angrenzende Hochland von Tibet hierher, das wegen seiner niedrigen Temperatur von Koppen zu den Tundren gerechnet wird. IV./V. Zwei h u m i d e Zonen(28,5%)) polwärts an die Trockenzonen anschließend, mit ausgeprägtem, meist sogar scharfem Gegensatz von Sommer und Winter — also mit Unrecht „gemäßigt" genannt — und ständigen oder jahreszeitlich beschränkten Niederschlägen. Sie sind (oder waren wenigstens im unberührten Zustande) mit hochstämmigem Wald bedeckt, der nach der Steppe zu sich lichtet und mit waldfreien Grasfluren (ähnlich den Savannen) wechselt („Steppenwald" bzw. „Waldsteppe" nach Passarge). Entsprechend der Verteilung der Festlandmassen werden sie auf der nördlichen Halbkugel in breitester Ausdehnung, auf der südlichen dagegen nur bruchstückweise sichtbar. Den größten Teil dieser Gebiete nehmen die (8 u. 9) b o r e a l e n oder S c h n e e w a l d k l i m a t e ein (21%), boreal genannt, weil sie auf die nördliche Halbkugel beschränkt sind. Sie verbinden echten Winter mit echtem, wenn auch kurzem Sommer; dauernde Schneedecke im Winter und ausgedehnte,

5 einförmige Wälder (meist N a d e l h o l z ) kennzeichnen die Landschaft. In meteorologischer Hinsicht unterscheidet man (8) w i n t e r f e u c h t k a l t e s oder N a d e l w a l d k l i m a im nördlichsten NordAmerika, Nord- und Osteuropa sowie Sibirien, und (9) w i n t e r k a l t e s K l i m a in Transbaikalien, doch kommt der Unterschied im Pflanzenkleid wenig zum Ausdruck. Die (7) f e u c h t t e m p e r i e r t e n K l i m a t e (6%) haben neben der warmen nur eine kühle, nicht sehr kalte Jahreszeit und lassen daher keine dauernde Schneedecke entstehen. Die Wälder bestehen überwiegend aus L a u b h o l z , nur in den höheren Lagen herrschen auch hier Nadelhölzer. Im einzelnen, besonders nach der Temperatur, sind diese Klimate recht verschieden. So nähert sich das für Westeuropa charakteristische „sommerkühle Buchenklima" in vieler Beziehung dem östlich benachbarten borealen Klima, während das „virginische Klima" im Südosten der Vereinigten Staaten, Süd-Japan und S.O.-Australien sowie das „Laplata-Klima" infolge ihrer subtropischen Lage bereits zu den tropischen Regenklimaten hinüberführen, mit denen sie sich unter Durchbrechung der Trockenzone an der Ostseite der Festlandschollen berühren. Gleichfalls in die Subtropen fällt das (6) E t e s i e n - o d e r M i t t e l m e e r k l i m a (so nach seinem Hauptverbreitungsgebiet genannt), das mit seinen regenarmen, dürren Sommern und milden, feuchten Wintern den Übergang von der Trockenzone zur feuchttemperierten Waldzone Westeuropas bildet. Wegen seiner geringen Verbreitung (nur 1,5% der Landoberfläche) wird es vielfach als ein Nebenklima bezeichnet, ist aber gerade für das Verständnis des altgriechischen Wohnbaus von hervorragender Bedeutung. VI./VII. Zwei n i v a l e Z o n e n o d e r S c h n e e g ü r t e l (16,5%) ohne Baumwuchs. Sie bedecken vor allem die Polkappen, finden sich inselartig aber auch in geringeren Breiten bis zum Äquator und zwar in den Hochgebirgen. Man teilt sie in (11) K l i m a t e ewigen F r o s t e s (10%) und (10) T u n d r e n k l i m a t e (6,5%). In deren Bereich rechnet Koppen auch das tibetische Hochland, das gewöhnlich wegen seiner Regenarmut der westlich und nördlich anschließenden Trockenregion angegliedert wird. Neben der heutigen Artung und Verteilung der Klimate ist für eine entwicklungsgeschichtliche Betrachtung des Wohnbaus, dessen einfachere Formen sicherlich bis in die Zeit des europäischen Paläolithikums, d. h. also in die letzten Abschnitte der Diluvialzeit zurückreichen 1 ), schließlich die Tatsache in Rechnung zu ziehen, daß seit dem mittleren Diluvium, wo der Mensch nach dem heutigen Stande unseres Wissens zuerst auftritt, sich zum mindesten die Lagerung der Klimazonen auf der Erdkugel aus hier nicht zu erörternden Ursachen stark verändert hat, wenn nicht überhaupt (d. h. nicht nur in örtlicher Beziehung) der Charakter der diluvialen Klimate ein wesentlich anderer war als heute. So wird für das Mittelmeergebiet als gleichzeitig mit der Vereisung Nordeuropas eine „Pluvialzeit" angenommen, in der trotz größeren Niederschlägen das Land infolge stärkerer Sonnenstrahlung und Verdunstung ariden Charakter trug (etwa wie heute Ägypten ), dabei aber von großen Strömen durchzogen war, in deren schlammigen Niederungen Nilpferde usw. sich tummelten 2). Wie wichtig solche Dinge für die Urgeschichte der menschlichen Kultur sein können, zeigt beispielsweise die Gleichartigkeit der „westafrikanischen" und melanesischen Kultur, die nur durch Übertragung erklärt werden kann. Denn scheidet man einmal den Seeweg aus und hält nur den Landweg für wahrscheinlich, so müßten Nordafrika und das südliche Vorderasien als die Durchgangsgebiete damals ein feuchtheißes Klima besessen haben, da sonst die Einführung der in S.O. Asien beheimateten Kulturbanane nach Afrika durch die Neger nicht möglich gewesen wäre 3 ). Und auch für die Alluvialzeit bricht sich neuerdings die Überzeugung mehr und mehr Bahn, daß das Klima sich nicht immer gleich geblieben, sondern gewissen Schwankungen unterworfen gewesen ist, die das Siedelungswesen z. T. in erheblichem Maße beeinflußt haben müssen 4). Soviel dürfte jedenfalls außer Zweifel sein, daß eine gewisse Vertrautheit mit den geographischen Faktoren für eine Behandlung besonders der primitiveren Formen des Wohnbaus unerläßlich ist. Sonst begegnen solche Irrtümer wie beispielsweise in F. Noacks „Homerischen Palästen", wo das rings geschlossene schmalstirnige Megaron mit dem Herd in der Mitte als das Haus des kalten

6 Nordens dem luftigen, breitstirnigen, angeblich herdlosen Hause Kretas als dem Hause des heißen Südens gegenübergestellt und die Gegensätzlichkeit beider Typen auf den Unterschied der Temperatur zurückgeführt wird 1 ). Das „Megaron" findet sich vielmehr als Charakterform des Hauses ebenso im heißesten Süden, im Gebiet der tropischen Regenwälder. Den Ausschlag geben nicht die Temperatur·, sondern die Niederschlagsverhältnisse, die in Mitteleuropa ähnlich sind wie in den Tropen und so zur Herrschaft der gleichen Hausform geführt haben. Sie bedingen die Form des Daches, und dieses ist ja das wesentliche, primäre Element im Hausbau, nicht etwa die Wand, die erst einer höheren Entwicklungsstufe angehört.

Begriffsbildung. Der Mangel an geographischer Betrachtungsweise ist es aber nicht allein, der einer ersprießlichen Entwicklung der Hausforschung hinderlich gewesen ist. Denn auch von Seiten der Ethnologie, die ja von vornherein mehr geographisch eingestellt ist, ist nicht die Hilfe gekommen, die man erwarten sollte. Der Grund ist diesmal darin zu suchen, daß man es versäumt hat, ein wirklich klares S y s t e m von B e g r i f f e n zu schaffen, das allein eine erfolgreiche Arbeit verbürgt. Es kann zu nichts führen, wenn man bald von Haus, Hütte oder Zelt, bald von Rund- und Viereckstil oder von Megaron und Hofhaus bzw. Chantypus, dann wieder von Holz-, Lehm- oder Steinbau oder von Höhlen- und Pfahlbau redet und alle diese Begriffe mehr oder weniger nebeneinander gebraucht, obwohl sie unter ganz verschiedenen Gesichtspunkten gewonnen sind und daher einander gar nicht entsprechen. Versucht man diese Begriffe im einzelnen zu sichten und auf ihre Brauchbarkeit hin zu prüfen, so muß man sich zunächst darüber klar werden, daß Haus und Hof, d. h. Einzelhaus und Gehöft, verschiedene Dinge sind. Ein Begriff wie der des „Hofhauses" oder „Chantypus" bezeichnet gar kein Einzelhaus mehr, sondern schon eine Gruppe von Häusern, die nur um einen Binnenhof zusammen geschlossen sind, d. h. also ein G e h ö f t , und zwar ein Vierkantgehöft. Zwar ist auch das eine bauliche Einheit, aber sie darf trotzdem nicht mit dem Megaron begrifflich auf eine Stufe gestellt werden, das eben ein Einzelhaus und kein Gehöft bezeichnet. Darunter leidet ζ. B. eine Arbeit wie die über den „mittelländischen Palast" von C. Schuchhardt, die das „nordische Megaron" dem „altmittelländischen Hofhaustypus" gegenüberstellt und damit zwei verschiedene Kultur kreise charakterisieren will 2 ). Da ist die richtige Wahrnehmung, daß im allgemeinen der südmittelländischen Flachdachhauszone der geschlossene Vierkanthof, dem mittel- und nordeuropäischen Firstdachhausgebiete dagegen das offene, haufenförmige Gehöft eigentümlich ist, an dem entscheidenden Punkte nicht klar formuliert. Was dann das E i n z e l h a u s betrifft, so lassen sich die darauf bezüglichen Begriffe nach folgenden Gesichtspunkten ordnen. 1. Auf Größe, Festigkeit und dergl. beziehen sich Bezeichnungen wie Hütte, Kate, Haus, Halle, Palast usw. Sie sind für eine wissenschaftliche Terminologie im allgemeinen nicht brauchbar, da sie zu unbestimmt, zu vieldeutig sind und überhaupt nicht das Wesentliche treffen. Um sie aber doch wenigstens teilweise nutzbar zu machen, wird im folgenden — im Anschluß an Koppers — die Bezeichnung „ H ü t t e " möglichst nur für wandlose Gebäude verwendet, während unter „ H a u s " immer ein Gebäude mit deutlich vom Dache abgesetzten Wänden verstanden werden soll 3 ). Von ähnlich allgemeiner Bedeutung sind in der Regel fremdsprachige Ausdrücke wie barraca, cabana, Kibitka, Jurte usw. Sie bezeichnen bei den Völkern, deren Sprache sie entstammen, fast immer die Wohnung, das Haus überhaupt, nicht aber dessen besondere Eigenart, und sind daher am besten ganz zu vermeiden. 2. Wird ein Haus oder eine Hütte nur einmal und für unbestimmte Zeit errichtet, so kann man sie als Standhaus oder Standhütte bezeichnen. Der Begriff ist von W. Koppers gebildet und zwar als Gegensatz zu dem des Zeltes (Zelthaus und Zelthütte), d. h. einer Behausung,

7 die nicht dauernd an einem Orte belassen wird, sondern beweglich ist, jedoch nur in dem eingeschränkten Sinne, daß sie leicht in ihre Bestandteile zerlegt werden kann, um auf Tragtieren, Schlitten oder Wagen an einen anderen Ort überführt zu werden 1 ). Zu diesem Zwecke muß nicht nur das Gerüst, das man unter Umständen auch stehen lassen kann, sondern vor allem die Decke (Mantel) möglichst leicht, haltbar und bequem zusammenzupacken sein, eine Voraussetzung, die am besten durch elastische Baumrinden (ζ. B. von Birken), geflochtene Matten, gewebte und gepreßte Stoffe (Filz) und Leder (Häute) erfüllt wird. Es bedarf keines besonderen Nachweises, daß das Zelt oder die Zelthütte, um bei der einfacheren Form zu bleiben, nicht etwa eine Vorstufe der Standhütte darstellt, sondern das Ergebnis einer Sonderentwicklung ist, die durch besondere klimatische und wirtschaftliche Verhältnisse bedingt erscheint. Offenbar ist es die nomadisierende Lebensweise höherer Jäger und namentlich der altweltlichen Viehzüchter, die in den vegetationsarmen Steppen und Tundren zur Ausbildung des Zeltbaus geführt hat. Das Begriffspaar von Stand- und Zelthütte bzw. -haus ist also in erster Linie für eine kulturgeschichtliche Betrachtungsweise verwendbar. Das Merkmal der Beweglichkeit überhaupt ist dann noch einer anderen Gruppe von Behausungen eigen, die nicht zerlegbar sind, nämlich Sänfte, Wagenhaus und Schiffshaus (Kajüte). Doch steht bei ihnen eine andere Eigenschaft mehr im Vordergrunde, nämlich die Lösung vom Erdboden, weshalb sie besser an den Pfahlbau anzuschließen sind (s. unten unter 6 c). 3. Ein anderer Gesichtspunkt, nach dem man gliedern kann, ist der des besonderen Zweckes dem ein Gebäude dienen soll. Je nach dem dieser Zweck durch g e s e l l s c h a f t l i c h e , w i r t s c h a f t l i c h e , r e l i g i ö s e und ähnliche M o m e n t e oder auch durch den W e c h s e l der J a h r e s z e i t e n bedingt ist, unterscheidet man zunächst Wohnhäuser im allgemeinen, dann im besonderen Winterund Sommerhaus, Männer- und Frauenhaus, Großfamilien- oder Sippenhaus, Junggesellenhaus („Saal") — in diesen Zusammenhang gehören auch Kloster und Kaserne —, Versammlungshaus (Rathaus), Festhalle, Fremdenhaus (Gasthaus), Schlafhaus, Bad- oder Schwitzhaus, Torhaus, Wachthaus u. a., ferner die Wirtschaftsgebäude wie Küche, Dörrhaus, Werkstatt, Stall, Speicher (Scheune) usw., und schließlich Gotteshaus (Tempel) und Totenhaus (Grabbau). Alle diese Begriffe eignen sich wiederum in erster Linie für die kulturgeschichtliche Betrachtung und haben für eine entwicklungsgeschichtliche Darstellung der Architektur im ganzen wenig Bedeutung. 4. Eine Einteilung nach Baustoffen scheidet gemeinhin zwischen Holz-, Lehm- und Steinhau. Damit sind indessen keineswegs alle Möglichkeiten erschöpft, auch kommen meist verschiedene Baustoffe gleichzeitig an einem Gebäude vor. Besser ist, nach organischen und anorganischen Stoffen zu unterscheiden. a) Von o r g a n i s c h e n S t o f f e n werden in erster Linie P f l a n z e n s t o f f e benutzt, also Holz, Baumrinde, Blätter, Gräser (Stroh) und was daraus erzeugt ist, wie Matten und Gewebe aus Pflanzenfaser. Daneben kommen auch t i e r i s c h e S t o f f e vor, ζ. B. Walfischrippen für das Gerüst, und vor allem — im Zeltbau — Felle (Leder) und Haare, entweder in Form von Geweben, denen gelegentlich Pflanzenfasern zugesetzt sind, oder als gepreßte Filzdecken. Die a n o r g a n i s c h e n B a u s t o f f e sind in der Hauptsache — nach Struktur und Festigkeit unterschieden — Erde, Lehm (Ton) und Stein (auch Salz). Dabei werden die lockeren Stoffe nicht gern im natürlichen Zustande verwendet, sondern nach Möglichkeit künstlich gefestigt, indem man sie in eine Form bringt und entweder — unter Beimischung von geschnittenem Stroh — an der Sonne trocknet oder aber durch Brand erhärtet. Die ungebrannten „Lehmkuchen" oder „Lehmpatzen" nennt man am besten R o h z i e g e l oder A d o b e , die gebrannten dagegen B a c k s t e i n , B a r n s t e i n (niederdeutsch) oder Z i e g e l s t e i n 2 ) . Daneben kommen auch gebrannte T o n gefäße oder Tonröhren als Baustoff (im „Topfmauerwerk") vor, seltener für Wände (Ägypten), häufiger für Wölbdecken (Mittelmeerländer).

8 Auch der N a t u r s t e i n wird nicht nur im rohen Zustande (als F e l d s t e i n und B r u c h s t e i n ) verwendet, sondern durch Behauen künstlich geformt ( H a u s t e i n , Q u a d e r s t e i n ) . Als B i n d e m i t t e l kommt außer L e h m und Kalk-(bezw. Gips)mörtel stellenweise auch Asphalt in Betracht. Es liegt auf der Hand, daß die Auswahl der Baustoffe zunächst ganz von der Umwelt, d. h. von Bodenbeschaffenheit und Vegetation, abhängig ist. Dazu tritt dann als ein zweites Moment die Rücksicht auf Festigkeit und Dauerhaftigkeit, und dieses Moment birgt zugleich einen Antrieb zur Entwicklung in sich. Betrachtet man nämlich die Verwendung der verschiedenen Baustoffe einmal vom entwicklungsgeschichtlichen Standpunkt, so läßt sich leicht als Regel erkennen, daß die organischen Stoffe fast immer der älteren Wirtschaftsstufe entsprechen, also das Ursprüngliche sind. Dagegen sind die anorganischen Stoffe, wie Lehm und Stein, durchweg an den Bodenbau oder zum mindesten an ein höheres Jägertum gebunden und stellen einen dauerhafteren Ersatz der leichter vergänglichen Tier- und Pflanzenstoffe dar. Bei diesem Wandel geht im allgemeinen da, wo Lehm und andere Erden zur Verfügung stehen, deren Verwendung dem Stein voraus. Ferner pflegen die Pflanzenstoffe nicht auf einmal durch Lehm und Stein verdrängt zu werden, sondern der Ersatz vollzieht sich allmählich von unten nach oben. Zunächst wird da, wo etwa eine Hebung des Wohnhorizontes mittels Pfahlbau üblich war, dieser Unterbau in einen massiven Erd- oder Steinsockel (-terrasse) verwandelt. Diese Entwicklungsstufe findet sich beispielsweise heute in Süd- und Ostasien sowie auf den polynesischen Inseln d. h. im ganzen Bereich der austrischen Völkerfamilie 1 ). Dann ergreift der Prozeß der Verlehmung oder Versteinerung die Wände, zunächst nur die Füllung — mit der Lehmdichtung der „Flechtwand" beginnend und mit dem Backsteinfachwerk endigend —, zuletzt aber auch das dachtragende Pfostengerüst. Auch bei den Geschossen wiederholt sich die Erscheinung des schrittweisen Ersatzes der Baustoffe, indem häufig das Erdgeschoß schon aus Stein oder Lehm gebaut ist während gleichzeitig das Obergeschoß (Stockwerk) noch aus leichtem Fachwerk besteht. Und zuletzt kommt schließlich das Dach an die Reihe, bei dem die pflanzlichen Stoffe (Stroh, Schindeln) sich am längsten halten, um dann auch hier dem dauerhafteren Ton (Ziegel) und Stein (namentlich Schiefer) Platz zu machen. Trotz dieser überall und immer wieder wahrnehmbaren Entwicklung ist die Einteilung nach Baustoffen doch nur von nebensächlicher Bedeutung, da sie nicht das wirklich Wesentliche in der Architekturgeschichte trifft. 5. Verwandter Art sind Bezeichnungen wie Pfostenbau, Ständerbau, Fachwerkbau, Blockbau und dergleichen. Sie sind zwar auch an bestimmte Baustoffe gebunden, bezeichnen aber nicht diese selber, sondern die Konstruktion, Technik oder Werkart, d. h. die Art, wie namentlich die Wände eines Gebäudes aus den stofflichen Einzelelementen zusammengesetzt werden. Um später Wiederholungen zu vermeiden, seien die hauptsächlichsten Bauweisen dieser Art schon hier kurz gekennzeichnet. Ihre geographische Verbreitung dagegen wird besser erst bei der Behandlung der einzelnen Hausformen, die sie verwenden, besprochen. a) Der B l o c k b a u , auch Schrotbau, Schurzhau oder Gehrsaßbau genannt, verwendet nur wagerecht übereinandergeschichtete Balken, die ursprünglich gar nicht oder nur roh behauen (d. h. „geschrotet") sind und an den Enden verzahnt oder „gegehrt" („auf Gehrung gesetzt") werden 2). Bei Wohnhäusern liegen die Balken dicht aufeinander und sind meist sogar durch flache Auskehlung der Unterseite noch enger verbunden. Bei Scheunen dagegen läßt man gern Zwischenräume, die fast Balkenstärke haben können, so daß der trocknende Wind hindurchstreichen kann (Abb. l a ) 3 ) . Dieser „offene Blockbau" ist nicht nur die rohere, sondern vermutlich auch die ältere Bauart und gibt vielleicht einen Hinweis auf die Herkunft des Blockbaus überhaupt. Rein als Konstruktion betrachtet, ist er nämlich nichts anderes als ein mehrschichtiger Balkenrost, der jedoch keinem anderen Gebäude als Unterbau dient, sondern selber mit einem Dach versehen und als hausartiger „Behälter" verwendet ist 4 ). Das ist indessen nicht die einzige Möglichkeit der Erklärung.

9 So hat ζ. Β. Sirelius die Vorstufe der Blockwand in der später noch zu besprechenden Windschutz wand oder „Zaunwand" sehen wollen, die gleichfalls aus wagerecht übereinander geschichteten Baumstämmen besteht, aber durch mindestens zwei Pfostenpaare zusammengehalten wird Ist diese Ableitung richtig, so würde der Blockbau den Pfostenbau voraussetzen und damit natürlich jünger sein müssen. Und dafür spricht auch noch eine andere Beobachtung, nach der in weit voneinander entfernten Gebieten — im Gebirgsland der südwestchinesischen Provinz Jünnan ebenso wie in Rußland und Ostdeutschland — Fälle vorkommen, wo das Dach noch von Gabelpfosten getragen wird und der in Gehrsaßtechnik gebaute Wandkörper ohne alle tragende Funktion wie ein Kasten in das Ständergerüst hineingesetzt erscheint (Abb. l b ) 2 ) . b) Beim P f o s t e n - oder S t ä n d e r b a u besteht das Gerüst der Wand aus senkrechten Pfosten oder Ständern, die unmittelbar in den Erdboden eingesenkt sind. Ursprünglich sind sie oben gegabelt, um die Pfette aufzunehmen („Gabelpfosten"), später wird der Verband durch Verzapfung bewerkstelligt. Die Zwischenräume können entweder offen bleiben oder je nach Bedarf gefüllt bzw. überkleidet werden, und zwar mit Baumrinde, Brettern, Bohlen, Matten, Flechtwerk (mit oder ohne

Abb. 1.

Wiesenscheune (a) und Viehstall (b) in Finnland (nach Heikel).

Lehmdichtung), schließlich auch allein mit Erde (in Form von Rohziegeln, Rasenplacken und dergl.) oder Stein. Die dementsprechend gebildeten Ausdrücke wie R i n d e n w a n d , M a t t e n w a n d , F l e c h t w a n d sind ohne weiteres verständlich und eindeutig, dagegen bedürfen B r e t t e r w a n d und B o h l e n w a n d insofern einer besonderen Erläuterung, als die Bretter der ersteren immer senkrecht stehen, während die „Bohlen" der zweiten nach Art der Blockwand wagerecht geschichtet, aber in die Ständer eingenutet sind (man spricht daher auch von Füllholzbau) 3). Als Pf o s t e n er d w a n d und P f o s t e n s t e i n w a n d mag man schließlich solche bezeichnen, bei denen das Pfostengerüst ganz mit Erde oder Stein ummantelt und von außen gar nicht sichtbar ist. Als Sonderformen, die aber auch mit hierher gehören, seien noch genannt die P a l i s s a d e n w a n d , die nur aus lückenlos aneinandergereihten Pfosten besteht, und die D o p p e l - oder F ü l l w a n d (von Schachtzabel wenig glücklich „isolierte Wand" genannt), die aus zwei Pfostenwänden mit einer Lehmfüllung dazwischen zusammengesetzt ist 4 ). c) Die S c h e r e n g a t t e r w a n d besteht aus einem Gitterwerk von diagonal sich kreuzenden Stangen, das zusammengeschoben und daher ebenso leicht verpackt und transportiert wie wieder aufgeschlagen werden kann. Sie entspricht den besonderen Bedürfnissen zeltbaujender Nomaden und ist eine Eigentümlichkeit der Kegeldachjurten der Kirgisen, die sie vermutlich auch erfunden haben. Zur Ummantelung des Gerüstes werden in der Regel Filzdecken verwendet 5 ). d) Der F a c h w e r k b a u stellt eine Vervollkommnung des Pfostenbaus dar und unterscheidet sich von diesem dadurch, daß die Pfosten nicht unmittelbar in oder auf dem Erdboden, sondern auf einer durchlaufenden Holzschwelle stehen und noch durch Einfügung weiterer Querhölzer (außer dem Kranzbalken) seitlich untereinander verfestigt werden können. Als Füllung der so entstandenen „Gefache" kommen Flechtwerk mit Lehmdichtung (niederdeutsch Stakwerk), Rohziegel, Backsteine und seltener auch Bruchsteine zur Verwendung 6 ). O e l m a n n , Haus und Hof.

I.

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10 e) Auch wo das Pfostengerüst ganz fortfällt und in der Hauptsache mit Lehm und Stein gebaut wird, wird doch nicht leicht auf jede Zuhilfenahme von Holz verzichtet. Es wird dann vielmehr zum Zweck einer horizontalen Verankerung benutzt, indem horizontale Balken wie „Binder" und „Läufer" zu einer Art durchlaufendem Rahmenwerk oder einschichtigen Balkenrosten verbunden und in gewissen Höhenabständen in das Mauerwerk eingefügt werden, um es besser zusammenzuhalten. Die Technik wird am besten als H o l z a n k e r m a u e r w e r k bezeichnet (Abb. 2) 1 ). Sie wird namentlich dort angewendet, wo der Kalkmörtel mit seiner starken Bindekraft nicht bekannt ist oder aus sonstigen Gründen nicht verwendet wird. Der Ursprung dieser Technik, die im Altertum viel weiter verbreitet war als heute, ist vielleicht in der Konstruktion des mehrschichtigen Balkenrostes zu suchen. Wenn dieser nämlich, wie das gelegentlich vorkommt, zum Zwecke der Festigung ganz mit Steinen ausgefüllt und so zu sagen massiv gemacht wird, so ist das entstandene Gebilde sachlich dasselbe wie ein durch Holzanker zusammengehaltener Mauer klotz 2). Die Holzankermauer ist von ihm nur dadurch unterschieden, daß die Holzankerschichten in gewissen Höhenabständen eingeschaltet sind, was ja überall da genügt, wo die Mauer statt des Balkenrostes die Hauptsache ist. f ) Im reinen, holzfreien Lehm- und Steinbau lassen sich gleichfalls, je nach der Technik, zahlreiche Unterschiede machen, von denen wieder nur das Wichtigste herausgehoben sei. Bei der Verwendung von Lehm im ungebrannten Zustande wird zwischen R o h z i e g e l b a u und S t a m p f l e h m b a u (Pisé) unterschieden, je nachdem das Material vorher in eine Form gebracht ist oder nicht 3 ). Wird dagegen mit Stein oder gebranntem Lehm (bzw. Ton) gebaut, so Abb. 2. Holzankermauerwerk (nach Krencker). sind nach der Art des Verbandes zu unterscheiden: 1. T r o c k e n m a u e r w e r k , ohne irgendwelches Bindemittel, 2. K l a m m e r m a u e r w e r k , namentlich im Quaderbau des Altertums üblich, 3. L e h m v e r b a n d m a u e r w e r k , 4. (Kalk-) M ö r t e l m a u e r w e r k und 5. G u ß m a u e r w e r k (Beton), das nur aus besonders zähem Kalkmörtel besteht oder höchstens mit Steinen untermischt ist. Auch nach der Art, wie die einzelnen Steine geformt und angeordnet sind, läßt sich eine Mauer charakterisieren, z. B. als grätenförmig geschichtet, mit Backsteinlagen durchschossen, als „Füllmauer" (d. h. Gußwerk mit Haustein Verblendung) usw., doch liegt es nicht im Rahmen dieses Versuches, eine derartige Systematik bis ins Kleinste durchzuführen. Für die kunstgeschichtliche Betrachtung ist die technische Einteilung ebenso wie die nach Baustoffen nur bedingt brauchbar. 6. Ein weiteres Merkmal, nach dem vielfach unterschieden wird, ist das Verhältnis des Hauses zum Erdboden. a) Das Einfachste und sicher Ursprünglichste ist es natürlich, Hütte oder Haus unmittelbar auf den Erdboden zu setzen, der bestenfalls vorher etwas geebnet ist. Diese e b e n e r d i g e Be-

11 h a u s u n g ist, im ganzen genommen, wohl immer das Gewöhnliche gewesen und bis heute geblieben, im Gegensatz zu den beiden anderen Möglichkeiten, die darin bestehen, die Behausung entweder in den Boden einzutiefen oder sie darüber zu erheben. b) Bei der e i n g e t i e f t e n B e h a u s u n g , die man auch als E r d b a u bzw. F e l s e n b a u bezeichnen kann, empfiehlt es sich, wieder eine Scheidung vorzunehmen je nach der Richtung, in der die Eintiefung erfolgt. α) Die G r u b e n w o h n u n g , auch v e r s e n k t e s H a u s genannt, ist senkrecht in die Erde getrieben und kann den Bau von Wänden ersparen, nur das Dach muß von außen herangebracht werden und pflegt meist noch eme Erdschicht als besondere Schutzdecke zu erhalten. Sie bietet den besten Schutz gegen Kälte und Wind und ist daher vor allem in höheren Breiten mit rauhem Klima verbreitet, kommt aber auch in wärmeren und heißen Gegenden vor, besonders wenn sie Steppencharakter tragen und unter starken Winden zu leiden haben. Dazu mag noch ein technisches Moment kommen, denn wo Erde und Lehm für den Oberbau benötigt werden, liegt es nahe, das Material auf der Baustelle selber dem Boden zu entnehmen. Doch gibt es gewiß auch Fälle, wo die Versenkung nicht unmittelbar geographisch, sondern historisch bedingt ist, indem die Baugewohnheit von ursprünglich nordischen Volksstämmen auch nach ihrer Übersiedelung in den heißeren Süden beibehalten wurde, wie vermutlich in Kalifornien. Noch deutlicher tritt das historische Moment bei den Puebloindianern zutage, denen als Wohnung nur das ebenerdig^ Flachdachhaus dient, während im religiösen Versammlungsgebäude (Kiwa) nicht nur der Rundstil, sondern auch die Versenkung erhalten geblieben ist 1 ). ß) Beim H ö h l e n b a u dagegen geschieht die Eintiefung in den Boden (Felsen oder festes Erdreich ) in seitlicher, horizontaler Richtung, so daß auch die Decke des Raumes von gewachsenem Boden gebildet wird. Da er jegliche Beschaffung von Baustoff, insbesondere von Holz, erspart, so ist der Höhlenbau eine typische Erscheinung vegetationsarmer Trockengebiete, in Amerika so gut wie in der alten Welt, wo er von der ärmeren Bevölkerung heute noch vielfach gepflegt wird, also deutlich aus der Not äußerer Verhältnisse geborener „Ersatz", ähnlich wie der Zeltbau. Hie und da mag auch das Moment der Sicherheit mitspielen, doch wird es immer von sekundärer Bedeutung sein 2 ). Nur wenn etwa in waldigen Gegenden mit dauernd oder vorübergehend feuchtem Klima, wie in Mittel- und Osteuropa oder auch in Korea, Klöster, Kirchen und Kapellen als Höhlenbauten angelegt werden, so hat das wieder historische und nicht geographische Gründe 3). Beide Arten dieses sogenannten Erdbaus sind also — abgesehen von den historisch bedingten Ausnahmen — durch Klima und Boden bedingte Behelfserscheinungen und verschwinden daher gewöhnlich, wo steigende Wohlhabenheit unter dem Antriebe höherer Zivilisation es den Menschen gestattet, auch im Wohnbau sich von den natürlichen Bedingungen mehr und mehr frei zu machen. Nur die „Wohngrube" hat sich auch bei uns wenigstens in Verbindung mit dem oberirdischen Bau aus wirtschaftlichen Gründen als „Keller" (zu Speicherzwecken) überall erhalten, in den heißen Trockengebieten auch als Wohnraum („serdab"), der während der heißesten Tagesstunden der Kühlung halber aufgesucht wird 4). Naturgemäß ist der Erdbau ehemals viel weiter verbreitet gewesen als heute, und namentlich gilt das von der Grubenwohnung. Trotzdem stellt er, eben weil er nur eine Behelfserscheinung ist, keineswegs eine gemeingültige Entwicklungsstufe dar, durch die der Wohnbau überall hindurchgegangen sein müßte, und daher kommt ihm auch für die allgemeine Geschichte der Baukunst keine wesentliche Bedeutung zu. Besonders zu betonen ist das beim Höhlenbau, der in seiner räumlichen Gestaltung niemals schöpferisch gewesen ist, sondern immer nur die Raumformen und Raumkompositionen oberirdischer Bauten nachgeahmt hat 5). Wenn er trotzdem heute hie und da eine unschätzbare Quelle unseres Wissens von der alten Architektur eines Landes bildet, wie etwa in Indien, so liegt das nur daran, daß die vorbildlichen Bauten infolge leichter Vergänglichkeit der vegetabilischen Baustoffe untergegangen sind. Wo diese dagegen sich erhalten haben und gut bekannt sind, wie etwa in Ägypten, 2*

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da sind die Höhlenbauten auch heute von geringer Bedeutung. Es handelt sich eben nur um abgeleitete Gebilde, denen ein Keim zu weiterer Entwicklung nicht innewohnt und denen es deshalb nie beschieden sein konnte, eine irgendwie maßgebende Rolle in der Geschichte der Architektur zu spielen. Noch viel weniger ist irgendein Grund vorhanden, den Höhlenbau für besonders alt zu halten und an die n a t ü r l i c h e n H ö h l e n w o h n u n g e n mancher Diluvialmenschen unmittelbar anzuknüpfen. Eine von wirklichem Vorstellungsvermögen wenig berührte Stubengelehrsamkeit hat in dieser Beziehung die wunderlichsten Blüten getrieben. Weil natürliche Höhlen und Balmen aus begreiflichen Gründen die einzigen Wohnungen sind, die sich aus der Diluvialzeit bis heute erhalten haben, hat man gemeint und es immer wieder nachgesprochen, daß sie die älteste Art von Wohnung des Menschen überhaupt darstellten. Sie seien dann nicht nur das Vorbild der künstlichen Höhlenwohnung, sondern auch der nordischen Hügelkammergräber, ja selbst der ägyptischen Pyramiden geworden, indem man in Landstrichen, wo es keine natürlichen Felsen gab, erst künstliche Berge aufschüttete, um darin wenigstens für die Toten die altüberlieferte Höhlenwohnung anlegen zu können. Im Zusammenhang damit hat man allen Ernstes die Verwendung von Stein und Lehm als Baustoff letzten Endes von der Höhlenwohnung ableiten wollen, und sogar dem aus Zweigen roh zusammengeflochtenen Wetterschirm ist es nicht erspart geblieben, als eine Nachahmung des überhängenden Felsens erkannt zu werden x). Alle diese einer wahren Höhlenmanie entsprungenen Phantasien sind nur aus einer völligen Nichtbeachtung geographischer und ethnologischer Tatsachen zu erklären. In Wirklichkeit ist das Vorkommen natürlicher Höhlen auf der Erde und damit die Möglichkeit ihrer Benutzung verhältnismäßig selten und auf vereinzelte Landstriche beschränkt. Überall und dauernd bewohnbar sind überhaupt nur die B a l m e n — um einen guten (schweizer-) deutschen Ausdruck für den gelehrten „Schutzfelsen" oder gar „abri sous roche" zu nehmen —, während die tief ins Felseninnere hineinreichende H ö h l e , wie sie gewöhnlich verstanden wird, außer in ganz trockenen Gegenden wegen des Tropfwassers nicht als ständige Wohnung, sondern höchstens als vorübergehender Versteck benutzt werden kann. Das ist für die feuchteren Klimagebiete schon des öfteren betont worden, und neuerdings ist sogar bei den Höhlen Spaniens, das doch schon verhältnismäßig trocken ist, darauf hingewiesen worden, daß die Spuren ehemaliger Bewohnung sich nie im Inneren finden, sondern auf den Eingang beschränkt sind 2). Wo es dagegen keine Naturhöhlen gab — und das war die Regel — ,muß der Mensch sich und namentlich sein Feuer anderweitig gegen die Witterung geschützt haben, und zwar schon im sog. Urzustände. So ist es eigentlich selbstverständlich, daß die einfacheren Hüttenformen, soweit sie aus Holz und anderen Pflanzenstoffen gebaut werden, weit in die Diluvialzeit zurückreichen 3), und wenn man den Lehren der kulturhistorischen Ethnologie folgt, darf und muß man sogar entwickeltere Formen mit Wänden, wie Kegeldachhaus und Firstdachhaus, wenigstens in die jüngsten Phasen des Paläolithikums hinaufdatieren, die zum mindesten in Europa noch der Diluvialzeit angehören 4). Diese ebenerdigen Bauten sind natürlich nicht als Nachahmungen von Höhlen oder Balmen geschaffen worden — ebensowenig wie die Wohnbauten mancher Tiere —, sondern ganz unabhängig davon. Wie man sich das im einzelnen etwa vorstellen darf, wird bei der Behandlung der verschiedenen Formen des Wohnbaus gezeigt werden. Künstliche Höhlenbauten, die der Diluvialzeit angehörten, sind m. W. überhaupt nicht bekannt, sie kommen auch für den primitiven Menschen gar nicht in Frage 6). Die ältesten Beispiele gehören frühestens der jüngeren Steinzeit an. Da mag die erste Anregung immerhin durch natürliche Höhlen gegeben worden sein, die man zunächst so benutzte, wie die Natur sie geschaffen hatte, um sie dann nach Bedarf zu erweitern. Aber eben diese Erweiterung ist nun etwas vollkommen Neues, sie ist schon Formung und setzt einen Formwillen voraus, der nur an andere „geformte" Behausungen zu ebener Erde anknüpfen konnte, nicht etwa an natürliche Höhlen 6 ). Denn diese haben keine feste „Form", d. h. irgendwelche gewollte Regelmäßigkeit,

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sondern sind Zufallsgebilde, und eben weil sie nicht geformter Raum sind, haben sie mit Baukunst, d. h. mit Raumformung, überhaupt nichts zu tun. c) Wichtiger für die Geschichte der Architektur ist die g e h o b e n e B e h a u s u n g . Sie ist vom gewachsenen Erdboden durch einen künstlichen Unterbau getrennt, der die körperliche Erscheinung wesentlich mit bestimmt. Je nach Material und Technik, in denen dieser Unterbau errichtet wird, kann man wieder mehrere Arten unterscheiden. α) Das wohl am weitesten verbreitete und vermutlich auch älteste Mittel, um diesen Zweck zu erreichen, ist der P f a h l b a u , bei dem der Boden der Behausung über dem Erdboden schwebt und von Pfählen getragen wird. Das kann auf verschiedene Weise geschehen. Entweder man hängt den Wohnboden in der gewünschten Höhe an den Pfosten des zuerst errichteten Hausgerüstes auf, oder man errichtet umgekehrt das Hausgerüst selbständig über (d. h. mit eigenen, im Erdboden stehenden Pfosten) oder auf einer schon vorhandenen Pfahlbühne 1 ). Die Frage, welche Methode die ältere ist, ist nicht zu trennen von der nach Ursprung und Zweck des Pfahlbaus überhaupt. Darüber ist viel theoretisiert worden, zu viel, als das es möglich wäre, alle diese Theorien hier kritisch zu behandeln. Soviel ich sehe, kann als Vorstufe des Pfahlbaus nur die P f a h l b ü h n e oder der P f a h l r o s t in Frage kommen, d . h . also eine Konstruktion, die ursprünglich mit dem Wohnbau überhaupt nichts zu tun hat und deren hohes Alter durch ihr Vorkommen selbst bei niederen Jägern bezeugt ist. Wie die Pfahlbühne hier zuerst als Dörrgerüst erfunden, wie sie dann weiter anderen Zwecken dienstbar gemacht worden ist, namentlich dem des Schutzes gegen die Bodenfeuchtigkeit, für Lebensmittel sowohl wie für den Menschen selber (als Bettgestell), das wird bei der Behandlung des Flachdachhauses ausführlicher dargelegt werden, dessen Entstehung ganz auf ihr beruht 2 ). Hier interessiert in erster Linie die Frage, zu welchem Zwecke die Pfahlbühne zuerst ein Dach erhalten hat, auf welchem Wege sie also in die Architektur eingedrungen ist. Mit Sicherheit läßt sich das freilich ζ. Z. ohne Sonderuntersuchungen noch nicht sagen, nur vermuten möchte ich einstweilen, daß das zuerst nur zu Speicherzwecken geschah, weil da der ältere Zweck der Pfahlbühne, nämlich der Schutz von Lebensmitteln gegen Verderbnis durch Bodenfeuchtigkeit oder Raubzeug, noch im Vordergrunde steht. Und dazu scheint mir die Tatsache zu passen, daß der P f a h l b a u s p e i c h e r wohl sicher schon in die Zeit des höheren Jägertums zurückgeht und heute noch so ziemlich über die ganze Erde verbreitet ist 3). Dagegen ist die P f a h l b a u w o h n u n g wenigstens heute fast ganz auf die tropischen und subtropischen Gebiete mit starken (wenn auch nicht immer dauernden) Niederschlägen beschränkt, und nach Graebner ist sie eins der wesentlichen Kennzeichen der melanesischen „Bogenkultur", d. h. der freimutterrechtlichen Hackbauwirtschaft, die W. Schmidt mit der „Pfahlbaukultur" des europäischen Neolithikums gleichsetzt. Außerhalb der genannten Gebiete wird der Pfahlbau zu Wohnzwecken heute fast nur von Fischervölkern benutzt und auch da oft nur im Sommer. Ob er indessen bei diesen Fischern älter oder jünger ist als bei den primitiven Bodenbauern, darüber wage ich einstweilen nicht zu urteilen 4 ). Jedenfalls steht fest, daß die Pfahlbauwohnung ehemals eine weitere Verbreitung besessen hat, und namentlich läßt sich das von dem feuchttemperierten Europa sagen. Abgesehen von den durch Ausgrabung erkundeten Siedelungen neolithischer Zeit zeigen das die Festhallen und Rathäuser — beide wohl aus dem ,, Junggesellenhause" entwickelt —, die in den germanischen Ländern bis weit ins Mittelalter hinein als Pfahlbauten erscheinen 6). Während aber die Sitte in Europa seit Jahrhunderten völlig verschwunden ist, läßt sich in Süd- und Ostasien einschließlich Indonesien und Polynesien heute gerade ihr allmähliches Zurückweichen vielfach beobachten. Neben dem einfachen Übergang zur ebenerdigen Bauweise herrscht hier überall seit langem die Gewohnheit, den Pfahlrost durch eine Erd- oder Steinbühne (Terrasse) zu ersetzen und so die Erhebung des Wohnbodens, wenn auch in anderer Form, beizubehalten 6 ). Das ist natürlich nur möglich bei den L a n d p f a h l b a u t e n , nicht bei denen, die dauernd im Wasser stehen, und das wird auch der

14 Grund sein, weshalb die heute existierenden Pfahlbauten zum größten Teile W a s s e r p f a h l b a u t e n sind. Der dadurch leicht erweckte Eindruck, daß der Wasserpfahlbau das Ursprüngliche sei, ist vermutlich eine Täuschung, denn aufs Wasser wird sich der Mensch erst dort haben hinausdrängen lassen, wo besondere Umstände ihn dazu nötigten *). Die nicht unwichtige Rolle, die der Pfahlbau in der Architekturgeschichte spielt, besteht — von seiner Eigenschaft als Vorstufe des Terrassenbaus abgesehen — dann vor allem darin, daß in ihm die Wurzel der M e h r g e s c h o s s i g k e i t zu suchen ist. Zum mindesten beim Firstdachhause läßt sich in vielen Fällen noch völlig einwandfrei nachweisen, wie das Untergeschoß erst nachträglich durch Einwandung eines Pfahlunterbaus zum nutzbaren Raum geworden ist, zunächst auch nur zu untergeordneten Zwecken, als Stall, Speicher, Werkstatt und dgl. verwendet, während die Wohnung im Obergeschoß verbleibt 2 ). Damit hängt auch zusammen, daß im T u r m b a u , soweit er nicht durch die städtische Raumnot bedingt ist, die'Tür ursprünglich nie zu ebener Erde, sondern immer im Obergeschoß liegt und nur durch eine abnehmbare Leiter (bzw. Kletterbaum) zugänglich ist. Denn aller Turmbau wurzelt (mit der erwähnten Einschränkung) letzten Endes im Pfahlbau, und zwar im Pfahlbauspeicher, der ja überall verbreitet ist, auch wo die Wohnung zu ebener Erde steht. Wegen der größeren Sicherheit, die er bietet, wird er im Falle der Gefahr auch von den Menschen als Zufluchtsort (Bergfried) benutzt, und gerade bei dieser Verwendung ist leicht verständlich, daß das vergängliche Holz nicht nur des Unterbaus, sondern auch der Obergeschosse gern durch den widerstandsfähigen Stein ersetzt worden ist 3 ). ß) An Stelle des Pfahlrostes kann auch der B a l k e n r o s t treten, der aus abwechselnd längs und quer auf einander geschichteten Balkenpaaren besteht. Er wurde schon als mögliche Vorstufe der Blockwandtechnik oben erwähnt und ist in der Hauptsache auf deren Verbreitungsgebiet, d. h. also auf die boreale Nadelwaldzone beschränkt. Nur ganz vereinzelt kommt er auch im tropischen Regenwaldgebiet Indonesiens (Celebes) neben dem Pfahlrost vor und ist da eins der Kulturelemente, das vielleicht auf Herkunft der Erbauer aus den hinterindischen Gebirgsländern schließen läßt 4 ). Ebenso wie der Pfahlrost kann natürlich auch der Balkenrost zum Terrassenbau führen, indem zunächst das Innere samt den Zwischenräumen der Balken mit Steinen ausgefüllt wird. Besonders bei den hinterwäldlerischen Kaffern des Hindukusch („Kafiristan") ist das wenigstens im Tempel- und Gräberbau sehr deutlich zu beobachten 5 ). γ) Die schon des öfteren berührte Neigung aller Architektur zum Ersatz der vegetabilischen Baustoffe durch Stein und dgl. macht sich beim Pfahlbau wohl zunächst darin bemerkbar, daß an Stelle der Holzpfosten S t e i n p f e i l e r oder auch nur unförmige große Steine verwendet werden. Das kommt namentlich im eurasischen Blockbau häufig vor, begegnet aber auch im Pfostenbau Polynesiens. Die Plattform oder, was in diesem Falle dasselbe ist, der Boden des Hauses besteht dabei nach wie vor aus Holz®). δ) Ganz in Fortfall kommt das Holz im Unterbau des Hauses erst dann, wenn an Stelle des Pfahl- oder Balkenrostes eine massive E r d b ü h n e oder T e r r a s s e tritt, die unter Umständen mit Steinen verblendet oder wohl auch völlig zu Stein werden kann. Nur in Form von horizontalen Ankern wird auch da noch Holz gelegentlich verwendet. Dieser Terrassenbau ist, wie schon oben erwähnt wurde, namentlich den Süd- und Ostasiaten sowie Malayen und Polynesiern, also den austrischen Völkern eigen, aber auch Europa hat in den Terpen der Nordseeküste Beispiele, die hierher gehören. Eine Sonderform des chinesischen Terrassenbaus bilden die ganz massiv aus Lehm gebauten, nur mit einem Schutzhäuschen bekrönten Wacht- und Signaltürme, die heute noch genau so wie vor zwei Jahrtausenden am Tun-huang-„Limes" in Gebrauch sind 7 ). Der Höhepunkt des Terrassenbaus scheint indessen längst überschritten zu sein, denn seine Verbreitung sowohl wie seine künstlerische Bedeutung müssen in älterer Zeit viel größer gewesen sein als heute. Das zeigt die steigernde Entwicklung der einfachen Terrasse zur S t u f e n t e r r a s s e , die im Kultbau der alten Sumerer ebenso wie in den mittel- und südamerikanischen Hochkulturen eine so außerordentlich wirksame Rolle gespielt hat. Wenn Zikurrat und Teokalli, wie das immer

15 und immer wieder geschieht, als geometrisierende Nachbildungen von natürlichen Bergen erklärt werden, so ist das völlig unhistorisch gedacht. Die überlieferte Bezeichnung als Götterberg ist rein symbolisch und nachträglich herangebracht, sie gilt genau so für die hoch aufgetürmten Stupas und Tempel der Inder und hat mit dem Ursprung aller dieser Bauten so wenig zu tun, wie wenn die Kabaga-Indianer in Columbien sich ihre primitiven Tempel, die die Form von Kegeldachhäusern mit Strohkappe haben, in ihren Kultgesängen als Berge vorstellen x). ε) Nur der Vollständigkeit halber müssen noch zwei andere Arten, das Haus vom Erdboden zu lösen, kurz erwähnt werden, die für die Entwicklung des Wohnbaus von keinerlei Bedeutung sind. Da ist zunächst das B a u m h a u s , das — immer in Form eines rechteckigen Firstdachhauses — im Geäste hoher Bäume eingebaut ist und sich hie und da in den tropischen Waldgebieten Afrikas, Indiens und Südostasiens bis nach Neuguinea hin findet2). Es ist natürlich keine Reminiszenz aus einer affenähnlichen Entwicklungsstufe des Menschen und kommt daher als Ausgangspunkt des Pfahlbaus, wie zuweilen angenommen wird 3 ), nicht in Frage. Es ist vielmehr umgekehrt als eine Ersatzform des Pfahlbaus aufzufassen, die einem ganz besonderen Schutzbedürfnis entsprungen ist, wie etwa im südlichen Vorderindien gegen die Elefanten — es heißt hier ânamâdam, d. h. Elefantenhütte — oder in Celebes gegen die Kopfjägerei 4 ). Bezeichnenderweise werden auch Speicher verschiedener Form, die ja fast überall auf einem Pfahlrost stehen, gelegentlich auf Bäume gesetzt, so ζ. B. bei den Lappen und kalifornischen Indianerstämmen 5). ζ) Ferner kann die feste Verbindung mit dem Boden überhaupt aufgehoben und die Behausung als Ganzes — d. h. ohne Zerlegung, wie beim Zeltbau — beweglich gemacht werden. Je nachdem sie auf einem Schlitten, Wagen, Floß oder Schiff errichtet ist, ist sie dann als S c h l i t t e n - oder K u f e n h ü t t e , W a g e n h ü t t e , F l o ß - und S c h i f f s h ü t t e bzw. - h a u s ( K a j ü t e ) zu bezeichnen. Alle diese Arten der beweglichen Behausung sind insofern nicht ganz unwichtig, als sich in ihnen durchweg alte landesübliche Haus- bzw. Hüttentypen in ihrer primitivsten Gestalt erhalten haben. Auf Wasserfahrzeugen, d. h. als K a j ü t e , ist am häufigsten die Tonnenhütte bzw. das Tonnendachhaus, in Europa (z. B. auf den Alpenseen) ebenso wie in Afrika, Indien, China, Brasilien usw., nur gelegentlich kommen daneben auch Firsthütte und Firstdachhaus vor, so etwa in Kaschmir, auf dem Ganges und den mitteleuropäischen Flüssen e ). Auch der H a u s w a g e n hat in der Regel das Tonnendach, was bei seiner örtlichen Verbreitung und vermutlichen Herkunft auch das Natürliche ist. Er ist typisch für die nomadisierenden Viehzüchter des eurasischen Steppengürtels von Südrußland bis zur Mongolei und wohl auch von ihnen erfunden, vielleicht schon von den Urindogermanen der südrussischen Steppe. Von da wird er dann mit der Rindviehzucht in die benachbarten Waldgebiete eingedrungen sein. So findet er sich heute außer im Bereich der europäischen Maschinenkultur, wo er im Eisenbahnwagen seine höchste Vollendung erreicht hat, als Reisewagen in Nordchina, Indien und Java. Hier in der tropischen Regenwaldlandschaft hat er auch bezeichnenderweise das ortsübliche First- oder Satteldach übernommen, wogegen im trockenen Westturkestan oder in Nordwestindien als Ausdruck des Klimas wenigstens in den Städten auch das Flachdach begegnet 7 ). örtlich sehr beschränkt ist das S c h l i t t e n - oder K u f e n h a u s , das immer mit einem Satteldach versehen ist. Es kommt heute nur in Lettland und in den Balkanländern von Bosnien bis Bulgarien als Unterkunft der nomadisierenden Kleinviehhirten vor 8 ). Ob es ehemals weiter verbreitet war und etwa in ganz Europa dem Schäferkarren vorausging, ist zu erwägen, aber Ζ. Z. nicht zu entscheiden. Ebenso unklar ist einstweilen sein Verhältnis zum Wagenhaus der nomadisierenden Rindviehzüchter. Schließlich gehört noch die S ä n f t e hierher, d.h. die Behausung, die nicht geschleift oder gefahren, sondern getragen wird. Auch sie hat in früheren Zeiten eine viel weiteer Verbreitung besessen als heute und schließt sich in der Art der Bedachung den primitiven Formen des Landes an. So hat sie z. B. in Südpersien die Form der Tonnenhütte, die dort auch als feste Behausung noch vorkommt 9).

16 Nach diesem Überblick steht zwar außer Frage, daß dem Emporheben der Behausung über den Erdboden durch Pfahlrost und Erdterrasse eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Hausbaus sowohl wie für seine ästhetische Wirkung zukommt. Trotzdem kann es als Merkmal für eine umfassende Systematik des Hausbaus nie an erster Stelle stehen, da es sich dabei nicht um die Behausung selber handelt, sondern nur um eine Zutat, die ebenso gut fehlen kann. 7. Für die kunstgeschichtliche Betrachtung des Hausbaus, der diese Untersuchungen letzten Endes dienen sollen, wird vielmehr das wichtigste Kriterium immer die Baumform sein und die Art, wie mehrere Räume zu einem Ganzen zusammengefügt werden, die Raumkomposition. Denn Kunstwissenschaft ist in erster Linie Formwissenschaft, und die Architekturgeschichte ist die Geschichte von den Raumformen 1 ). Gegenüber Form und Anordnung der Räume haben allé anderen Merkmale der Gebäude nur untergeordnete Bedeutung. So können etwa Baustoff und Technik nur in solchen Fällen mitsprechen, wo sie die Raumform mit bedingen. Das kommt in der Tat vor, und wird dann berücksichtigt werden müssen 2). Um jede Unklarheit im Begrifflichen zu vermeiden, sei dazu noch Folgendes bemerkt. Unter Raumform wird hier nicht nur der künstlich geformte Raum im engeren Sinne, der Hohlraum oder I n n e n r a u m verstanden, sondern auch sein plastisches Korrelat, d. h. seine ä u ß e r e oder k ö r p e r l i c h e E r s c h e i n u n g , seine Erscheinung als Masse oder wie man sonst sagen will. Denn jedes Raumgebilde ist ursprünglich zwiefach wahrnehmbar, je nachdem es von innen oder von außen gesehen wird. Wo nur eins möglich ist wie im Höhlenbau einerseits und etwa beim Stupa und den meisten Grabmalbauten anderseits, da handelt es sich um unvollständige Sonderbildungen, um abgeleitete Erscheinungen, die echte Raumgebilde als Vorbilder voraussetzen. Auch bei diesen geht freilich die Absicht zunächst nur auf Schaffung eines schützenden Innenraums, aber bei dessen Begrenzung durch die Raumschale ergibt sich selbsttätig für den Außenstehenden ein „plastischer" Körper, der dann leicht unter dem Gesichtspunkte der künstlerischen Wirkung zur Hauptsache werden kann und oft geworden ist, meist wohl sogar, bevor der künstlerische Reiz des Innenraums in den Vordergrund des Bewußtseins getreten ist 3 ). Wie wenig beide Seiten, d. h. die „räumliche" (im engeren Sinn) und die „körperliche" sich von einander trennen lassen, das zeigen natürlich am deutlichsten die einzelligen Raumgebilde, die zugleich die ältesten sind, wo das materielle Substrat, die Raumschale, von innen und außen gesehen die gleiche Form zeigt. Zwar gibt es auch da Ausnahmen, aber sie sind doch selten, namentlich im Wohnbau, wo dann Raumform (im engeren Sinne) und „Körperform" trotz ihrer Verschiedenheit wenigstens entwicklungsgeschichtlich in engem Zusammenhange stehen. Anders ist es allerdings im Grabbau, aber da dieser zunächst nur Nachahmung des Wohnbaus ist und infolgedessen nur gelegentlich herangezogen zu werden braucht, so werden im Folgenden beide Wahrnehmungsarten der als Behausung gedachten Raumgebilde als „Raumform im weiteren Sinne" immer zusammen behandelt werden.

Die Grundformen des Hausbaus. Wenn man versucht, alle Wohnbauten unter dem zuletzt behandelten Gesichtspunkte, nämlich nach den Raumformen zu ordnen, so muß bei dem zunächst vielleicht unübersehbar scheinenden Umfange der Stoffmasse das erste Ziel das sein, die G r u n d f o r m e n richtig zu ermitteln, von denen sich alle entwickelteren Gebilde ableiten lassen. Dabei wird es sich aus Gründen methodischer Art empfehlen, den heutigen volkstümlichen Wohnbau der ganzen Erde als Grundlage zu nehmen und die in den Mittelmeerländern aus dem Altertum erhaltenen Reste zunächst unberücksichtigt zu lassen oder wenigstens nur gelegentlich heranzuziehen. Denn was aus dem Altertum an Wohnbauten erhalten ist, sind fast ausschließlich Grundmauern oder bestenfalls die unteren Teile der Erdgeschoßwände, während der dazu gehörige Oberbau und damit die eigentliche Raumgestaltung erst zu erschließen ist. Das läßt sich aber natürlich

17 n i c h t n a c h G u t d ü n k e n m a c h e n , sondern setzt ein v e r g l e i c h e n d e s S t u d i u m aliar h e u t e n o c h a u f r e c h t s t e h e n d e n W o h n b a u t e n voraus, a u s d e m zu e n t n e h m e n ist, ob u n d in w e l c h e m g e s e t z m ä ß i g e n Zus a m m e n h a n g e die v e r s c h i e d e n e n F o r m e n der G r u n d r i ß g e s t a l t u n g m i t d e n e n der R a u m g e s t a l t u n g s t e h e n , w o b e i gleichzeitig i m m e r B o d e n u n d K l i m a zu b e r ü c k s i c h t i g e n sind. E s sind also die Erk e n n t n i s s e e t h n o l o g i s c h - g e o g r a p h i s c h e r Arbeit f r u c h t b a r zu m a c h e n für die E r k l ä r u n g der aus d e m A l t e r t u m ü b e r k o m m e n e n Grundrisse. Freilich reichen die Arbeiten, die v o n ethnologischer u n d geographischer Seite für die H a u s f o r s c h u n g b e i g e t r a g e n w o r d e n sind, h e u t e n o c h nicht aus, u m ein d u r c h a u s sicheres u n d alle Ers c h e i n u n g e n u m f a s s e n d e s Bild v o n d e m R e i c h t u m der F o r m e n u n d ihren Z u s a m m e n h ä n g e n zu gewinnen. A n a l l g e m e i n e n D a r s t e l l u n g e n fehlt es ganz, d e n n die w e n i g e n Versuche, die g e m a c h t sind, h a b e n sich der A u f g a b e n i c h t e n t f e r n t g e w a c h s e n g e z e i g t 1 ). W o h l aber liegen für einzelne L ä n d e r oder a u c h Erdteile z u s a m m e n f a s s e n d e D a r s t e l l u n g e n vor, die für unsere Z w e c k e z. T. recht b r a u c h b a r sind. Ich g e b e z u n ä c h s t eine Ü b e r s i c h t über die mir b e k a n n t g e w o r d e n e Literatur dieser Art u n d hoffe, w e n i g s t e n s n i c h t s W e s e n t l i c h e s übersehen zu h a b e n . Afrika. H. L. B. F. A.

Frobenius, Afrikanische Bautypen 1894. Frobenius, Der Ursprung der afrikanischen Kulturen 1898, 194 ff. Ankermann, Zeitschr. f. Ethnol. X X X V I I 1905 (Karte S. 56). Stuhlmann, Handwerk und Industrie in Ostafrika 1910 (Karte S. 6). Schachtzabel, Die Siedelungsverhältnisse der Bantuneger (Suppl. z. Internat. Archiv f. Ethnogr. XX) 1911 (Karte S. 66). A. Haberlandt bei G. Buschan, Illustr. Völkerkunde I 1922 (Karte S. 441). Als sorgfaltige Teildarstellungen seien erwähnt die einschlägigen Abschnitte bei F. Fülleborn, Das deutsche Njassa- und Ruwumagebiet 1906, passim ; Κ. Weule, Wissensch. Ergebnisse meiner ethnogr. Forschungsreise in den S.-O. Deutschostafrikas (Mitt. aus d. deutschen Schutzgebieten Erg.-Heft I) 1908, passim; G. Dainelli e O. Marinelli, Risultati scientifici di un viaggio nella Colonia Eritrea 1912, 393 ff. mit Typenkarte Abb. 138 a. Pariel, La maison de Figuig, Rev. d'ethnogr. et de sociologie III 1912, 259 ff. Th. v. Lüpke, Profan- und Kultbauten Nordabbessiniens (Deutsche Aksumexpedition III) 1913; L. Bertholon et E. Chantre, Recherches anthropologiques dans la Berbérie orientale 1913, 419 ff. (vgl. dazu die kartographische Darstellung von A. Bernard und E. Douté in den Annales de géogr. XXVI 1917, 219 ff.), F. Stuhlmann, Die Mazighvölker 1914, 51 ff. F. J. Bieber, Kaffa I 1920, 167 ff. A. Bernard, Enquête sur l'habitation rurale des indigènes de l'Algérie 1921 sowie Enquête etc. de la Tunisie 1924 (war mir nicht zugänglich). Europa. Eine zusammenfassende Darstellung hat soeben A. Haberlandt in Buschans Völkerkunde II 2 , 1925, 404 ff. zu geben versucht. Sie reicht indessen für unsere Zwecke nicht aus, so daß es sich empfiehlt, die verschiedenen Länder auf den Stand ihrer Hausforschung einzeln durchzugehen. In S ü d - u n d W e s t e u r o p a hat man das Problem lange Zeit überhaupt nicht ernsthaft in Angriff genommen. Erst aus den letzten Jahren liegen wenigstens für Frankreich einige Versuche systematischer Art vor (das Sammelwerk von Foville war ganz oberflächlich). Im übrigen ist man m. W. nur auf gelegentliche Bemerkungen oder Einzel beschreibungen angewiesen. Griechenland : A. I. B. Wace, The towns and houses of the archipelago, Burlington Magazine XXVI 1914/15, 99 ff. H. Thiersch, August Thiersch als Architekt und Forscher 1923, 59 Taf. 20 (Athen). O. Maull, Das griechische Mittelmeergebiet 1922, 62 ff. mit Karte nach Cvijic (s. unten). Italien : I. Hunziker, Das rhätoromanische Haus, Zeitschr. f. Ethnol. X X I I 1890, 320 ff. L. H. Fischer, Das Strohhaus in Italien, Zeitschr. f. bild. Kunst N. F. VII 1896, 97 ff. (dazu ergänzend R. Mielke, Zeitschr. f. Ethnol. X L I 1 1 9 1 5 , 85 f.). O e 1 m a η η, Haus und Hof.

I.

3

18 E. Bertaux, Étude d'un type d'habitation primitive: Trulli, caselle et specchie des Pouilles, Annales de géogr. V i l i 1899, 207 1!. O. Marinelli, Per lo studio delle abitazioni temporanee nelle nostre Alpi, In Alto XI 1900 sowie Boll. soc. geogr. Ital. fase. Vili—X 1902 (war mir nicht zugänglich). E. Neweklowsky, Das Bauernhaus an der unteren Livenza, Wiener Zeitschr. f. Volksk. XXVI 1920, 40 ff. E. Goldstern, Wiener Zeitsch. f. Volksk. XXVIII 1923, 55 ff. (Aostatal). [C. Iona, L'architettura rusticana in Valle d'Aosta und L'archit. rust, nella costiera d'Amalfi, Turin um 1920, gibt malerische Skizzen eines Künstlers, die für eine wissenschaftliche Betrachtung nichts ausgeben.]

M. A. A. E. A. H. F.

Spanien und P o r t u g a l : Rikli, Botanische Reisestudien von der spanischen Mittelmeerküste 1907, passim. del Castillo, Boletín de la real academia Gallega VII 1914, 147 f. u. 241. Mesquita de Figueiro, Etnografía Portuguesa I: Habitaçôes da Beira-mar 1917. Frankouski, Horreos y palafitos de la peninsula Iberica 1918. Michavila, Boletín de la real soc. geografica XV 1918, 283. Schuchardt, Butleti de dialectología Catalana XI 1923 (über die barraca Valenciana). Krüger, Die Gegenstandskultur Sanabrias und seiner Nachbargebiete 1925, 48 ff. (mit ausführl. Literaturangaben).

Frankreich: M. Viollet le Duc, Dictionnaire de l'architecture française VI 1863, 289 ff. (maison des champs). A. de Foçille, Enquête sur les conditions de l'habitation en France I 1894, II 1899. A. Demangeon, L'habitation en France: essai de classification des principaux types, Ann. de géogr. XXIX 1920, 352 ff. J. Brunhes, Géographie humaine de la France (bei G. Hanotaux, Histoire de la nation française I) 1920, 411 ff. sowie Géogr. hum. 8 1925, 151 ff. (mit Typenkarte und Ausführung von Einzelliteratur). E. Goldstern, Hochgebirgsvolk in Savoyen 1922, 10 ff. (Bessans). A. Dauzat, Les anciens types d'habitation rurale en France, La Nature LII 1, 1924, 53 ff. mit Typenkarte Abb. 1. Britische Inseln: F. W. L. Thomas, Proceedings soc. antiqu. Scotland III 1862, 139 ff. (Hebriden, Orkneys, Shetland). Im Gegensatz zu dieser Dürftigkeit ist die Literatur für M i t t e l e u r o p a ( D e u t s c h l a n d mit seinen Grenzgebieten) so weitschichtig, wie auch nicht annähernd in einem anderen Lande. Insbesondere die in Zeitschriften verstreuten Beiträge sind kaum noch zu übersehen. Als zusammenfassende Behandlung war seinerzeit grundlegend R. Henning, Das deutsche Haus in seiner historischen Entwicklung 1882. Was folgte, ging mehr in die Breite als in die Tiefe. Von besonderer Wichtigkeit ist sodann der kritische Beitrag von K. Rhamm, Der heutige Stand der deutschen Hausforschung und das neueste Werk Meitzens, im Globus LXXI 1897, 169 ff., dazu die Auseinandersetzung mit V. c. Geramb in den Mitt. d. Anthrop. Ges. Wien XXXIX 1909, 280 f., sowie die ausführliche Darstellung von K. Rhamm, Ethnographische Beiträge zur germanisch-slawischen Altertumskunde II 1 : Altgermanische Bauernhöfe im Übergang von Saal zu Fletz und Stube, 1908. Es ist das Eindringendste, was bisher über den Stoff geschrieben worden ist, aber viel zu wenig beachtet. — Kompendiöser Natur sind R. Meringer, Das deutsche Haus 1906, und O. Lauffer, Das deutsche Haus 1919, wozu noch die kartographische Darstellung von A. Haberlandt in Buschans Völkerkunde II 2,1925, bei S. 176 zu vergleichen ist (wiederholt Wiener Zeitsch. f. Volksk. XXXI 1926, 9 ff.). Von Stoffsammlungen nud Teildarstellungen, die in den genannten Arbeiten in mehr oder minder großer Vollständigkeit aufgeführt sind, seien nur einige wichtigere genannt: Das Bauernhaus im Deutschen Reiche und in seinen Grenzgebieten, hrsg. v. Verb, deutscher Architekten- u. Ingenieurvereine, mit Einl. v. C. Schäfer, 1906. Das Bauernhaus in Österreich-Ungarn, hrsg. v. österr. Ing.- u. Arch.-Verein, 1906. Dazu zahlreiche Beiträge von Bancalari, Blinker, Fuchs, v. Geramb, Kaindl, Meringer u. a. in den Mitt. d. Anthrop. Gesellschaft in Wien. Das Bauernhaus in der Schweiz, hrsg. v. Schweiz. Ing.- u. Arch.-Verein, 1903. J. W. Deininger, Das Bauernhaus in Tirol und Vorarlberg [1902], J. Hunziker, Das Schweizerhaus nach seinen landschaftlichen Formen und seiner geschichtlichen Entwicklung I—VIII, 1900-1914. W. Peßler, Das altsächsische Bauernhaus 1906, dazu mehrere Aufsätze desselben Verfassers in Zeitschriften.

19 H. Schwab, Das Schweizerhaus 1918. W. Lindner, Das niedersächsische Bauernhaus in Deutschland u. Holland 1912. J. H. GaUée, Das niederländische Bauernhaus und seine Bewohner 1909. M. Schweisthal, Histoire de la maison rurale en Belgique, Annales de la soc. arch, de Bruxelles XIX 1905, 431 fï. u. XX 1906, 87 ff. sowie Mitt. Anthrop. Ges. Wien XXXVIII 1908, 295. S k a n d i n a v i e n ist gut aufgearbeitet, vgl. K. Rhamtn, Ethnogr. Beitr. II 1, 375—803 mit Kritik der älteren, insbes. auch nordischen Literatur (Verzeichnis S. XXIX ff.), dazu neuerdings die sehr nützliche Ergänzung von S. Erixon, Fataburen 1917, 145 ft., sowie Führer durch Skansens kulturgeschichtliche Abteilung 1925. Auch für O s t e u r o p a (Finnen, Balten, Slawen, Rumänen) gibt es vortreffliche Arbeiten. An erster Stelle steht wieder K. Rhamm, Ethnogr. Beitr. 112: Das slawische Bauernhaus, 1910, eine eindringende Zusammenfassung unter weitgehender Verwertung der slawischen Fachliteratur. Von Teildarstellungen seien genannt: A. O. Heikel, Die Gebäude der Ceremissen, Mordwinen, Esten und Finnen (Journal de la société Finno-Ougrienne IV) 1888. Y. Blotnstedt u. V. Suchsdorff, Karelische Gebäude 1902. U. T. Sirelius, Über die primitiven Wohnungen der finnischen und obugrischen Völker, Finnisch-ugrische Forschungen VI 1906, 74 ff. u. 121 ff.; VIII 1908, 8 ff.; IX 1909, 17 ff.; XI 1911, 23 ff. A. Bielenstein, Die Holzbauten und Holzgeräte der Letten 1907 (Petersburg, Akademie). A. Bezzenberger, Das litauische Haus, Altpreußische Monatsschrift XXIII 1886, 34 ff. F. Tetzner, Haus und Hof der Litauer, Globus LXXII 1897, 249ff. H. Grisebach, Das polnische Bauernhaus 1917. E. G. Kutzner, Ukrainische Siedelungen 1922. Das Bauernhaus in Kroatien, hrsg. v. kroatischen Ing.- u. Archit.-Verein, 1911. R. Meringer, Wissensch. Mitt. aus Bosnien und Herzegowina VII 1900, 247 ff. A. Haberlandt, Kulturwissensch. Beiträge zur Volkskunde von Montenegro, Albanien und Serbien, Erg.-Bd. XII (zu Jahrg. XXIII) der Zeitschr. f. österr. Volkskunde, 1917, passim. F. Nopcsa, Albanien 1925, 1 fï. W. Jänecke, Das rumänische Bauern- und Bojarenhaus 1918, dazu E. May, Wasmuths Monatshefte f. Baukunst IV 1920, 111 ff. J. Cvijic, La péninsule balkanique 1918, 225 ff. mit Typenkarte (es werden 10 verschiedene Typen unterschieden, doch durchweg nach äußerlichen Merkmalen, die nicht das Wesentliche treffen und daher für die Erkenntnis der entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge ohne Bedeutung sind). [iV. Charusin, Geschichte der Entwicklung der Behausung bei den nomadisierenden und halbnomadisierenden türkischen und mongolischen Völkerschaften Rußlands 1896 (russisch), angezeigt von Krahmer, Globus LXXI 1897, 121, war mir nicht zugänglich.] Asien. Auch hier fehlt jede Zusammenfassung. Ganz unzulänglich ist der Versuch einer Typenkarte für die westlichen und nördlichen Teile des Kontinents von A. Byhan bei Buschan, III. Völkerk. II 1, 320 (Taf.). Dagegen liegt eine Reihe zum Teil trefflicher Einzeldarstellungen vor: U. T. Sirelius a . a . O . (für N. W.-Sibirien). L. v. Schrenck, Reisen und Forschungen im Amurlande III 2, 1, 1891, passim. E. de Zichy, Voyages au Caucase I 1897, 247fï. Pasardan Ter-Mowsesjanz, Das armenische Bauernhaus, Mitt. anthrop. Ges. Wien XXII 1892, 125 ff. K. Jäger, Das Bauernhaus in Palästina 1912. O. Reuther, Das Wohnhaus in Bagdad 1910. O. Reuther, Die Qa'a, Jahrb. d. asiat. Kunst II 1925, 205 ff.; vgl. dazu Th. Wiegand, Petra 1921, 71 f. F. Langenegger, Beiträge zur Kenntnis der Baukunst des Irâq 1911. E. Banse, Die Gubäb-Hütten Nordsyriens usw., Oriental. Archiv II 1911/12, 173 ff. K. Müller, Die Karawanserei im vorderen Orient 1920. P. Coste, Monuments modernes de la Perse 1867. J. de Morgan, Mission scientifique en Perse I 1894, 160 ff., 254 f.; II 1895, 33. G. Dainelli in der Spedizione Italiana De Filippi nelT Himàlaia, Caracorum e Turchestàn cinese 1913/14 Ser. II Bd. V i l i [1924], 1 ff. (mit 37 Hausgrundrissen aus den Landschaften des oberen Industals). O. Reuther, Indische Paläste und Wohnhäuser 1925. A. Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I 1914, passim.

3*

20 L. Schermati, Wohnhaustypen in Birma und Assam, Archiv f. Anthrop. XLII 1915, 203 ff., dazu R. Heine-Geldern bei Buschan, III. Völkerk. II 2, 816 ff. K. Döhring, Buddhistische Tempelanlagen in Siam I 1920, dazu L. Fournereau, Le Siam ancien I 1895; II 1908 (Ann. du musée Guimet XXVII u. X X X I 2). E. Boerschmann, Die Baukunst und religiöse Kultur der Chinesen I 1911; II 1914. E. Boerschmann, Chinesische Architektur 1925. Mahlke, Chinesische Dachformen, Zeitsch. f. Bauwesen L X I I 1912, 399 ff. H. Schubert, Der chinesische Tingstil, Zeitschr. f. Bauwesen LXIV 1914, 497 ff. Β. M elchers, China II (Tempelbau) 1921. E. S. Morse, Japanese homes 1886. F. Baltzer, Das japanische Haus 1903. ( = Zeitschr. f. Bauwesen L I I I 1903, 5ff.) sowie Die Architektur der Kultbauten Japans 1907 ( = Zeitschr. f. Bauwesen LV 1905, 259 ff. u. LVI 1906, 33 ff.). Australien und Ozeanien. H. Frobenius, Ozeanische Bautypen, Zeitschr. f. Bauwesen IL 1899, 553 ff. Taf. 57 — 59. L. Frobenius, Petermanns Mitt. XL VI 1900, 210 ff. mit Karte Taf. 18. Nordamerika. E. Sarfert, Haus und Hof bei den Eingeborenen Nordamerikas [außer Mexico], Archiv f. Anthrop. X X X V 1909, 119 ff., mit Typenkarten und ausführlichen Literaturangaben. T. T. Waterman, North american Indian dwellings, Geogr. Review XIV 1924 (wiederholt im Annual Report of the board of regents of Smithsonian Institution 1924, 461 fï.), mit Literaturverzeichnis und kartographischer Darstellung. Für einige Teilgebiete gibt es Einzeldarstellungen, die zum Teil musterhaft sind. Genannt seien: C. Mindeleff, Navaho-houses, XVII. Annual report of the bureau of american ethnology, Smithsonian Institution 1898, 469 ff. V. Mindeleff, A Study of Pueblo Architecture, VIII. Ann. rep. 1891, 311. C. Mindeleff, Aboriginal remains in Verde Valley, Arizona, X I I I . Ann. rep. 1896, 179 ff. C. Mindeleff, Casa grande ruins, X I I I . Ann. rep. 1896, 289 ff. und XV 1897, 315 ff. F. Krause, Die Pueblo-Indianer, Abh. d. Kais. Leop.-Carol. Deutschen Akad. d. Naturforscher L X X X V I I 1, 1907, 40 ff. F. Krause, Die Kultur der kalifornischen Indianer 1921, 7—40. Für Mexico und die anderen mittelamerikanischen Staaten vgl.C. Wissler, The american Indian 2 1922, 102 ff. sowie H. Beuchat, Manuel d'archéologie américaine 1912, 365 ff. u. 455 ff. Südamerika. W. Schmidt, Kulturkreise und Kulturschichten in Südamerika, Zeitschr. f. Ethnol. XLV 1913, 1042 ff., 1063 ff. mit Typenkarte Abb. 4 und Anführung der Einzelliteratur.

Bei der A n o r d n u n g der G r u n d f o r m e n ist dann darauf Bedacht zu nehmen, daß gleichzeitig ihr entwicklungsgeschichtliches Verhältnis zueinander deutlich wird, d. h. die einfachsten Formen sind voranzustellen und die entwickelteren Formen daran anzuknüpfen. Es ist zunächst gemeinhin üblich geworden, zwischen Rundbau einerseits und Viereckbau anderseits zu scheiden und den Rundbau für älter zu erklären. Das ist gewiß richtig, es ist aber, soviel ich sehe, bisher nie der Versuch gemacht worden, diese Annahme wirklich zu begründen. Denn dazu genügt keineswegs die an sich richtige Beobachtung, daß der Rundbau weniger entwicklungsfähig und daher auch, soweit wir zurückblicken können, immer im Rückgang vor dem Rechteckbau begriffen ist. Der grundlegende und für die Priorität des Rundbaus entscheidende Unterschied zwischen beiden Formen liegt vielmehr darin, daß der Rundbau in seiner einfachsten, d. h. noch wandlosen Form nur eines einzigen Konstruktionselements bedarf, wogegen aller Rechteckbau deren mehrere benötigt und damit einen höheren Grad von Überlegung voraussetzt 1 ). Während nämlich das Gerüst einer Rundhütte aus lauter nach der Mitte zusammenstrebenden Ruten oder Stangen besteht, die alle einander gleichen, ist beim Rechteckbau schon in seiner Keimzelle, dem geradflächigen Wetterschirm (Pulthütte) zu scheiden zwischen tragenden und getragenen Konstruktionselementen, d. h. dem Gabelpfosten einerseits und der Firstpfette anderseits, an die die

21 Dachsparren sich anlehnen. Bei der Behandlung des Rechteckbaus wird noch ausführlicher darauf zurückzukommen sein. Daß der Rundbau der ältere sein muß, geht schließlich auch daraus hervor, daß die Herstellung von Behausungen aus lauter gleichartigen Konstruktionselementen weit ins Tierreich zurückreicht — ich erinnere an Insekten, Vögel und auch vereinzelte Säuger wie den Biber —, was für die Benutzung mehrerer verschiedener Konstruktionselemente m. W. nicht der Fall ist. Es ist also zunächst der R u n d b a u zu behandeln und zwar nur der e c h t e R u n d b a u , nicht auch die Mischformen wie die sog. Oval- und Apsidenbauten, die fast ausnahmslos schon das rechteckige Firsthaus voraussetzen und daher keinesfalls unmittelbar aus dem Rundbau entwickelt sein können. Es handelt sich bei ihnen um Sonderbildungen, die keine so allgemeine Verbreitung haben wie echter Rund- und Viereckbau und immer nur vereinzelt vorkommen. Sie finden daher am besten ihren Platz erst im Anschluß an den Viereckbau.

II. Abschnitt.

Der Rundbau. A. Die Gestaltung des Einzelraums. I, Der gebogene Wetterschirm (Halbkuppel- bzw. Halbkegelhütte). Die Keimzelle des Rundbaus liegt ebenso wie die des Rechteckbaus im einfachen Wetterschirm und zwar in seiner gebogenen, etwa halbrunden Grundrißform. Wie seine Entstehung oder „Erfindung" vorzustellen ist, dafür geben Beobachtungen über die Wohnsitten des südafrikanischen Buschmanns einen brauchbaren Anhalt. Nach G. Fritsch wählt diese primitive Rasse neben wirklichen Hütten gelegentlich auch lebendes Buschwerk als Schutz, entfernt überflüssige Äste, verflicht nach der Wetterseite zu die übrigen, zieht sie herunter und verstopft die Zwischenräume mit Reisig, sodaß ein niedriges Schutzdach entsteht. Dasselbe Verfahren wird auch für südaustralische Stämme bezeugt 1 ). Nur um künstliche Nachahmung dieses noch halb natürlichen Unterschlupfes wird es sich handeln, wenn nun abgebrochene Zweige und dünne Stämmchen bogenförmig in den Boden gesteckt, oben zusammengezogen und miteinander verflochten oder sonstwie verbunden werden, um schließlich noch eine Decke aus Blattwerk, Baumrinde oder dergleichen zu erhalten. Damit ist die urtümlichste Hütte, der halb kuppeiförmige Wetterschirm (Abb. 3 b) geschaffen, wie er heute noch in den abgelegenen Rückzugsgebieten der ältesten Jägerkulturen, hier und da auch noch bei Völkern jüngerer Kultur als vorübergehende Unterkunft bei der Jagd und ähnlichen Gelegenheiten angetroffen wird, so bei den Buschmännern der südafrikanischen Steppe, bei den Zwergvölkern des mittelafrikanischen Urwaldes, im innern Sumatra und Ozeanien, aber auch noch in Europa beispielsweise in Montenegro 2). Zuweilen wird ihm noch besonderer Halt verliehen durch eine senkrechte Stütze in der Mitte der halbkreisförmigen Öffnung und einen schrägen Sparren (Abb. 3 a) 3 ). Als eine klimatisch bedingte Abwandlung dieser Halbkuppelhütte ist wohl die H a l b k e g e l h ü t t e aufzufassen, bei der das biegsame Rutengerüst durch starre Stangen ersetzt ist (Abb. 3c). Sie scheint nur bei den Jägern der nordasiatisch-nordamerikanischen Nadelwaldzone vorzukommen 4 ). An bestimmte klimatische Voraussetzungen ist schließlich noch eine andere Abwandlung der Halbkuppelhütte gebunden, die kaum noch zum Wohnbau zu rechnen ist. In niederschlagsarmen Gegenden wird nämlich gelegentlich auf das Zusammenbiegen der oberen Zweigenden verzichtet, so daß lediglich eine gebogene Wand als Windschutz entsteht. Solche viertel- bis halbkreisförmig g e b o g e n e n W i n d s c h u t ζ w ä n d e finden sich als vorübergehender Aufenthaltsort neben den ständigen Wohnungen in der afrikanischen Steppenregion (ζ. B. in Süd- und Ostafrika) ebenso wie

23 im nordamerikanischen Trockengebiet (bei Navahos und Puebloindianern ). Der Typus kann auch in Stein umgesetzt werden — dahin gehören die mit Opfergaben gefüllten ,,shrines" der Indianer in Arizona —, und als halbovale Lehmwand wird er auf den Dachterrassen des Irak zum Schutze des Nachtlagers verwendet (Abb. 3 d ) 1 ) . 2. Die Rundhütte ohne Wand (Kuppel- und Kegelhätte). Eine Weiterbildung des halbkreisförmigen Wetterschirms stellt die wandlose Rundhütte dar. Wie sie zustande kommt, ob durch einfache Erweiterung nach vorn oder durch Zusammenschiebung zweier Halbkuppel- bzw. -kegelhütten, dafür fehlt es noch an ausreichenden Beobachtungen 2). Vielleicht wurden beide Wege beschritten, wofür ein Fingerzeig in der verschiedenen Konstruktionsweise des Gerüstes gesehen werden mag. Man kann nämlich, soweit ein ; Gerüst aus Yegetabilien errichtet und nicht rein in Lehm oder Stein gebaut wird, zwei K o n s t r u k t i o n s a r t e n unterscheiden: 1. Das v e r t i k a l e P a r a l l e l k r e i s g e r i p p e , bei dem die oben zusammengebogenen und -gebundenen „Rippen" in zwei rechtwinklig zu einander verlaufenden Richtungen angeordnet sind und durch gegenseitige Überschneidung eine Art Rautengitter bilden (Abb. 4 a). Bei dieser

a Abb. 3.

b

c

d

Halbkuppelhütte (a, b), Halbkegelhütte (c) und gebogene Windschutzwand (d).

Konstruktion, die beispielsweise für die Zulu in Südafrika bezeugt ist 3), wäre leicht denkbar, daß die Kuppel durch Zusammenschiebung zweier ursprünglich selbständiger Halbkuppelschirme entstanden wäre. Die eben erwähnten Halbkuppelhütten Montenegros zeigen in der Tat eine ähnliche Konstruktion 4 ). 2. Das M e r i d i a n g e r i p p e , bei dem alle Rippen oder Sparren nach der Mitte zustreben und sich nur hier treffen bzw. überschneiden (Abb. 4 b , c). Zwar kann auch dabei eine Art Gitterwerk und zwar von trapezoider Form entstehen, indem als Halt für den Gras- oder Blätterbelag Horizontalruten entsprechend den „Latten" des Satteldachs aufgebunden werden, doch sind diese deutlich sekundär, da sie ebensogut fehlen können. Diese Konstruktion scheint die bei weitem gewöhnlichere zu sein — bei der Kegelhütte ist sie überhaupt die allein mögliche — und deutet nicht auf eine ehemalige Zweiteilung der Rundhütte hin. Zu dem äußeren Gerippe können dann noch Stützen im Inneren hinzukommen (Abb. 4 b). 3. Ist auf ein Holzgerippe ganz verzichtet und der Bau lediglich in Lehm oder Stein ausgeführt, so herrscht ausnahmslos die Konstruktion des K r a g g e w ö l b e s (Abb. 5 a). Die F o r m e n , die die wandlose Rundhütte im einzelnen annehmen kann, sind von beträchtlicher Mannigfaltigkeit. Je nach der Art des Profils kann man zunächst drei Hauptgruppen unterscheiden. a) Die e c h t e Kuppelhütte o h n e S p i t z e , oft als B i e n e n k o r b h ü t t e bezeichnet. Infolge des beliebigen Wechsels im Verhältnis von Höhe und Durchmesser zeigt sie ihrerseits einen, genau genommen, unendlichen Reichtum an Abwandlungen von der niedrigen Flachkuppel über die halbkugelförmige Normalkuppel zur hohen parabolischen oder Steilkuppel.

24 1. F l a c h k u p p e l - und H a l b k u g e l k u p p e l h ü t t e sind fast ausnahmslos aus Vegetabilien hergestellt und hier am besten zusammenzufassen. Der Typus reicht sicher in die Zeit des niederen Jägertums der Urkulturen hinauf, stellt aber keineswegs deren einzige Wohnungsform dar. Er fehlt nämlich, wie überhaupt jeder Rundbau, bei den philippinischen Negritos, den Toala, Kubu, Wedda, d. h. also bei den urkulturlichen Völkern des südostasiatischen Regenwaldgebietes 1 ). Wo er im tropischen Urwald anderer Erdteile sporadisch auftritt, wie etwa bei einigen Pygmäenstämmen Mittel afrikas, liegt der Verdacht der Einwanderung nahe. Dagegen hat er heute noch ein beträchtliches, wenn auch teilweise arg zersprengtes Verbreitungsgebiet in den Steppen- und Savannengürteln der ganzen Erde. Daher wird man nicht den tropischen Urwald und noch weniger den borealen Nadelwald, sondern die Steppen- oder Savannenlandschaft als seine eigentliche Heimat zu betrachten haben, wenn auch seine dortigen Träger heute überwiegend jüngeren Wirtschaftsstufen angeboren, sei es als höhere Jäger oder Viehzüchter, eventuell mit etwas primitivem Feldbau, jedoch nirgends als reine Bauern. Im einzelnen läßt sich das heutige Verbreitungsgebiet der vegetabilischen Kuppelhütte, wie folgt, umreißen. In Südamerika haben sie namentlich die Patagonier und Chacoindianer, in Nord-

amerika die wandernden Waldindianer des Nordens (mit spiralförmiger Rindendeckung) sowie die Bewohner der kalifornischen Küste, sämtlich Völker, die über die Stufe des Jägertums nicht hinausgekommen sind. Weiter kommt sie sporadisch in Ozeanien (auch auf Pfahlrost) und namentlich in Australien vor, nirgends jedoch über das Gebiet der „Bumerangkultur" hinausgehend 2). Auf dem eurasischen Kontinent ist sie heute bis auf geringe Reste verschwunden. Nur in Nordchina soll sie noch — mit Lehmüberzug und daher den Töpfer- und Ziegelöfen auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich —bei der niederen Bevölkerung verbreitet sein, auch für Nordtibet, Balutschistan und das südliche Vorderindien ist sie vereinzelt bezeugt, und als Zelt (mit Mittelpfosten) hat sie sich bei den Turkmenen zwischen Kaspi- und Aralsee erhalten (Abb. 4 b). Daß sie aber früher eine allgemeinere Geltung und weitere Verbreitung besessen hat, läßt ihre Nachahmung im Grabbau ganz Nord- und Mittelchinas sowohl wie im indischen Stupa vermuten. Möglicherweise gehören auch die scheinbaren Spitzkuppelhütten der wlachischen Schafhirten in Griechenland sowie ähnliche Hütten in Mazedonien und Italien hierher (s. unten S. 28) 3 ). Häufiger wird sie erst wieder in Afrika, und zwar begegnet sie hier zunächst vereinzelt in den Steppengebieten der Mittelmeerküstenländer, des Sudan und Ostafrikas, zum Teil mit Lehmdichtung, zum Teil mit Grassodendecke, um dann in ganz Südafrika mit Ausnahme des mittleren Hochlandes, wo das Kegeldachhaus keilartig eingedrungen ist, die herrschende Wohnungsform zu bilden, teils mit Lehmdichtung und eventuell eine Felldecke darüber, teils mit Grasmantel. Wenn bei den Zulu auch Pfosten als Innenstützen, in mehreren Ringen angeordnet, auftreten, so ist zu überlegen, ob darin nicht schon ein Einfluß des Kegeldachhauses zu sehen ist. Daß auch noch einige Pygmäenstämme des mittelafrikanischen Urwaldes sich der Kuppelhütte bedienen, wurde bereits bemerkt 4 ).

25 Nur ganz ausnahmsweise erscheint der Typus auch in anorganische Stoffe umgesetzt, und das ist dann klimatisch bedingt, wie bei den S c h n e e k u p p e l h ü t t e n der Eskimo. In der spiralförmigen Schichtung der Schneeblöcke, aus denen sie errichtet werden, scheinen sie auf die Kuppelhütten bzw. -zelte der Waldindianer mit ihrer spiralförmig aufgelegten Rindendecke zurückzuweisen 1 ). 2. Die p a r a b o l i s c h e oder S t e i l k u p p e l h ü t t e stellt sich meist, ein, sobald das Holzgerüst fortfällt und nur mehr mit Lehm oder Stein in Kragtechnik gewölbt wird (Abb. 5 a). Sie ist eine Eigentümlichkeit holzarmer Gebiete, vor allem der eurasischen Trockenzone, aber auch da nur noch in geringem Umfange und deutlich einer kulturellen Unterschicht angehörig. Als ständige Wohnung dient sie noch in einigen Steppengebieten Mittel- und Vorderasiens, wo sie entweder ganze Dörfer bildet oder als geringere Form neben fortgeschritteneren (wie dem Flachdachhause ) weiter gebaut wird. So trifft man sie in Nordsyrien zwischen Hims und Hama, um Aleppo, in N.W.Mesopotamien um Surudsch, Harrän und Urfa, ferner im persisch-kaukasischen Grenzgebiet am Araxes (bei Nachitschewan ), in Ostpersien und Balutschistan sowie vereinzelt im südlichen Westturkestan 2). Auch bei diesem Typus läßt die Nachahmung im volkstümlichen Grabbau des Islam

auf eine ehedem allgemeinere Geltung schließen, nicht nur in Turkestan, sondern auch im Irak, wo er namentlich in Form der Stufenkuppelhütte (s. unten) mit birnförmiger Spitze abgewandelt auftritt 3 ). In Nordafrika scheint die parabolische Lehm- bzw. Steinkuppelhütte heute fast nur zu besonderen Zwecken untergeordneter Art verwendet zu werden, vor allem als Kornspeicher (im Sudan), teils ebenerdig, teils auf niedriger Pfahlbühne, bisweilen auch auf einem zylindrischen Steinsockel (Borku), dann auch als Schlafhütte in kalten Nächten (Fessan) und nur ganz selten als Wohnhütte während der Regenzeit bei den Ziegenhirten der italienischen Erythräa (südlich Swakin) 4 ). Ähnlich ist es im nordamerikanischen Trockengebiet, wo der Typus neben dem üblichen Flachdachhause als Backofen (wie auch in der Alten Welt) und Hühnerstall vorkommt. Dagegen scheinen die Lehmkuppelhütten auf dem peruanischen Hochlande (am Titicacasee) vornehmlich Wohnzwecken zu dienen 5). Wo schließlich auch außerhalb der großen Trockenzonen noch Steinkuppelhütten bezeugt sind, ist ihr Vorkommen durchaus vereinzelt und teils an Gebirgsgegenden (Kreta, Abruzzen, Alpen, Südkarpathen), teils an ausgesprochen baumarme und steinige Landstriche (Dalmatien, Apulien, Südfrankreich, Hebriden, Island) gebunden®). Nur in der besonderen Verwendung als Backund Töpferofen ist der Typus auch in den regenreichen Gebieten Europas wohl allgemein verbreitet und dann — weil aus Lehm errichtet — immer mit einem Firstdach überbaut 7 ). Wie schon gelegentlich erwähnt, hat der Kuppelbau in Lehm und Stein dann noch einige Sonderformen hervorgebracht, die noch kurz zu besprechen sind. Ο e 1 m a η η , Haus und Hof. I.

4

26 2 a. Die K u p p e l h ü t t e m i t (rundem) M a n t e l s o c k e l , die nach außen hin je nach der Schärfe des Sockelabsatzes oder der Absätze — es können auch mehrere sein — die Form einer S t u f e n k u p p e l oder eines S t u f e n k e g e l s annehmen kann (Abb. 5 c, d). Derartige „Varianten" sind sowohl unter den „beehive-huts" der nordbritischen Inseln wie unter den apulischen „truddhi" nicht selten, kommen auch als islamische Grabkapellen im Irak vor und sind schließlich in den massiven Grabmonumenten Abessiniens sowie im buddhistischen Stupa häufig nachgebildet 1 ). 2 b . Die K u p p e l h ü t t e m i t a u ß e n a b g e p l a t t e t e r S p i t z e , die äußerlich zum regelrechten K e g e l s t u m p f werden kann, dabei im Innern aber immer die Form der parabolischen Kuppel beibehält (Abb. 5 b). Hierher gehören die ganz aus Stein gebauten cabanes de pastores in der baumlosen Steinsteppe des altkastilischen Hochlandes, die Trulli Apuliens (Abb. 6) sowie die Nawámis (sing, námús) in der südlichen Sinaihalbinsel, die beispielsweise am Dschebel Musa «der am Wadi Biar (s. w. Akaba) immer in Gruppen bis zu 30 Stück zusammen auf den Plateauspitzen zwischen zwei Wadis liegen, freilich heute nicht mehr benutzt und der Sage nach von den alten Israeliten während ihres Wanderlebens im Sinai gebaut, aber doch wohl als Wohnhütten ebenso in die Neuzeit hereinreichend wie ihre Gegenstücke in Italien und Spanien 2 ). Als Nebenform kommt der Typus auch in den Gubabdörfern östlich des Euphrat vor, und ebenso im südlichen Westturkestan, wo zwei derartige Lehmkuppeln aufeinandergesetzt sind und einen Wehrturm

1 ΰ •y

O w b

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k Abb. 85.

Formen der Raumdifferenzierung im Ovalbau.

auch bei Rund- und Rechteckhäusern üblich ist (Abb. 85 e, k, 1, n) 2). Dasselbe gilt von den polygonalen Firstdachhäusern, wie das eben erwähnte Beispiel auf der Insel Yap zeigt (Abb. 83 d). Nur ist hier daä Pultdach der Ringlaube knickförmig abgesetzt, malayisch-polynesischer Baugewohnheit entsprechend (Abb. 84 b). Mehrgeschossigkeit scheint nicht vorzukommen. In der Gehöftbildung herrscht im allgemeinen die getrennte Bauweise. Nur ausnahmsweise, wie etwa im Hinterlande der französischen Elfenbeinküste, werden breitstirnig-ovale Firstdachhäuser auch zu geschlossenen Ringhöfen (drei- oder vierseitig mit abgerundeten Ecken) zusammengeschoben 3 ). Vermutlich macht sich darin bereits der Einfluß des sudanischen Flachdachbaus geltend.

Anmerkungen. Für abgekürzte Buchtitel ist die Literaturübersicht S. 17 ff. zu vergleichen. 1 *•) Die Hauptströmungen in der Geistesgeschichte des XIX. Jahrhunderts hat namentlich E. Troeltsch klar herausgearbeitet (vgl. Das Wesen des modernen Geistes 1907 und Das neunzehnte Jahrhundert 1913 = Gesammelte Schriften IV 1925, 297 ff. und 614 ff.). Seine pessimistische Beurteilung des „Historismus" liegt mir freilich ferne. Ich möchte vielmehr mit K. Burdach (Vorspiel 1 1925, S. IX) glauben, daß uns die schönste Ernte erst bevorsteht, wenn wir in der eingeschlagenen Richtung weiterarbeiten, sie vertiefend und ohne uns natürlich in geistlose Kleinkrämerei zu verlieren. Die von Troeltsch geforderte Beziehung der wissenschaftlichen Arbeit zum „Leben" scheint mir doch zu leicht auf „Aktualität" hinauszulaufen und birgt jedenfalls die große Gefahr in sich, daß andere Ziele das der reinen Erkenntnis in den Hintergrund drängen. 1 2 ) Vgl. z. B. F. von der Leyen, Zum Problem des Märchens, in der Festschrift für H. Wölfflin 1924, 46. 2 x) Vgl. dazu A. Schmarsow, Grundbegriffe der Kunstwissenschaft 1905, 180 ff. 2 2) Bezeichnend für die Auffassung vieler Architekten — natürlich gibt es rühmliche Ausnahmen — sind die polemischen Bemerkungen von H. Jacobi, Denkmalpflege und Heimatschutz 1924, 87, der die eben genannten Erfordernisse als „trockene Buchgelehrsamkeit" und „unpraktische Betrachtungsweise" behandelt. Von Ethnologen sei beispielsweise L. Frobenius genannt, den eine entfernte Ähnlichkeit westafrikanischer Peristylhöfe mit etruskischen Atrien zu den kühnsten Kombinationen verführt, die schon deshalb abwegig sind, weil er in ganz unrichtigen Vorstellungen vom Wesen und Herkunft des atrium tuscanicum befangen ist (vgl. oben S. 53 sowie Anm. 77 1 ). 3 2 ) M. Viollet le Duc, Histoire de l'habitation 1875. — F. Hellwald, Haus und Hof in ihrer Entwicklung mit Bezug auf die Wohnsitten der Völker (Illustrierte Kulturgeschichte I) 1888. — Ch. Garnier et A. Ammann, L'habitation humaine 1892. — Zusammenfassende Behandlungen der Architekturgeschichte überhaupt wie die von K. O. Hartmann, Die Baukunst in ihrer Entwicklung von der Urzeit bis zur Gegenwart 1910/11, oder B. Fletcher, A history of architecture on the comparative method 7 1924, berücksichtigen nur die „monumentale" Baukunst und gehen daher an dem Problem ganz vorbei. Auf Europa beschränkt sich die Arbeit von F. Precht, Grundzüge der Bauentwicklung der Haustypen im Abendlande 1910. Auch von ihr läßt sich nichts Besseres sagen, wenngleich ich die grundsätzlichen Bedenken von H. Tietze (Die Methode der Kunstgeschichte 1913, 409 Anm. 1) gegen die Bewertung der „Grundtypen" als Keimzellen im entwicklungsgeschichtlichen Sinne nicht teile. Es kommt da schließlich auf die persönliche Einstellung zu der Frage an, ob ähnliche oder gleichartige Erscheinungen rein psychologisch als „Völkergedanken" (im Sinne Bastians) oder durch „historischen Zusammenhang" zu erklären sind. Vgl. dazu F. Graebner, Die Methode der Ethnologie 1911 ; W. Schmidt, Die kulturhistorische Methode, im Anthropos VI 1911, 1010 ff.; M. Haberlandt, Petermanns Mitt. 1911, 113 ff.; A. Haberlandt, Prähistorische Parallelen 1912; M. Schmidt, Die Aruaken 1917, 1 ff.; F. v. Luschan, Zusammenhänge und Konvergenz, in Mitt. anthrop. Ges. Wien XLVIII 1918, 1 ff. 2 «) So ist es nicht nur auf dem Gebiet der Architekturgeschichte, sondern auch in der Geschichte der bildenden Künste. Erst neuerdings wird von L. Curtius zum ersten Male die Kunst des gesamten Altertums im wirklichen Zusammenhange behandelt, während umgekehrt in den Neubearbeitungen des Springerschen Handbuches erst nachträglich der Stoff nach Ländern bzw. Völkern geteilt und verschiedenen Bearbeitern übertragen worden ist, schwerlich zum Vorteile des Gesamtbildes. Nur die Ornamentgeschichte ist seit Riegl universaler gerichtet. 2 «) S. unten S. 15 Anm. 1. 8 1 ) Vgl. namentlich F. Graebner, Ethnologie (in Kultur der Gegenwart III 5) 1923 passim; W. Schmidt u. W. Koppers, Völker und Kulturen I 1924 passim. 3 1 ) Hier gilt also dasselbe, was für die Geographie im allgemeinen gilt, wie es A. Hettner neuerdings formuliert hat (Geogr. Zeitschr. XXIX 1923, 48): „Sichere ursächliche Erkenntnis beruht auf der Aufstellung von Gattungsbegriffen und von Gesetzen und erfordert in den Erfahrungswissenschaften vergleichende Untersuchung, die so weit wie möglich, in der Geographie also über die ganze Erde ausgedehnt werden muß. Die Vergleiche müssen systematisch über die ganze Erde angestellt werden" usw. 3 *) Altertum: R. Pöhlmann, Hellenische Anschauungen über den Zusammenhang zwischen Natur und Geschichte 1879; E. Oder, Philologus Suppl. VII 1899, 326.— Neuzeit: Rocholl, Darstellung und Kritik der Versuche zu einem Aufbau der Philosophie der Geschichte 1878; Winckelmann, Gesch. d. Kunst d. Altertums I 3, 2 ff. bezieht sich ausdrücklich auf Polybios.

104 3«) C.Reinhardt, Poseidonios 1921, 79 ff. u. 396 ff. (zu Vitruv, De archit. VI 1, 2). 3 5) F. Ratzel, Anthropogeographie I 1882, 422 ff.; II 1891, 401 ff.; F. v. Richthofen, Vorlesungen über allgemeine Siedelungs- und Verkehrsgeographie 1908, 121 fî.; J. Brunhes, La géographie humaine 1912, 90 ff. ; S. Passarge, Landschaft und Kulturentwicklung in unseren Klimabreiten 1922; ders., Vergleichende Landschaftskunde II 1921 passim (Kältewüsten und Kältesteppen); A. Philippson, Das Mittelmeergebiet 8 1907, 215 ff. ; R. Virchow, Zeitschr. f. Ethnol. XX 1890, 554; H. Schurtz, Urgeschichte d. menschl. Kultur 1900, 420; R. Meringer, Wiss. Mitt. aus Bosnien VII 1900, 247; E. Sarfert, Arch. f. Anthrop. XXXV 1909, 183 ff.; A. Schachtzabel, Die Siedelungsverhültnisse der Bantuneger 1911, 32 f.; M. Schmidt, Völkerkunde 1924, 107 ff. ; E. Huntington, Civilisation and climate 1915; ders., Climate and the evolution of the civilisation (in dem Sammelwerk The evolution oí the earth) 1918 ; K. Olbricht, Klima und Entwicklung 1923. 3 ·) Zur Frage der Methode im allgemeinen vgl. E. Meyer, Geschichte des Altertums I 1, 3. Aufl. 1910, 66 u. 205; Graebner, Ethnologie 573 ff. Zur Methodik der Hausforschung im besonderen vgl. F. Krause, Die Kultur d. kalifornischen Indianer 1921, 8 u. 39; W. Schulz, Das germanische Haus 2 1923, 128. 3 ') Vgl. W. Koppen, Die Klimate der Erde 1923, dazu die farbige Karte in Petermanns Mitt. 1918 Taf. 10; A. Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde 6 1916, 233 ff; H. Wagner, Lehrbuch der Geographie 10 I 2 1922, 634 ff.; Α. Philippson, Grundzüge der allgem. Geographie I 1921, 221 ff. ; S. Passarge, Grundlagen der Landschaftskunde II 1920, 39 ff.; J. Brunhes, Géographie humaine® III 1925 mit sehr anschaulichen Karten Abb. 157/8 (Klima) u. 16 (Regen) ; J. Walther, Das Gesetz der Wüstenbildung 4 1924, 12 ff. x 5 ) Das ergibt sich aus der neuerdings versuchten Parallelisierung von ethnologischen Kulturkreisen und prähistorischen Altersschichten, vgl. etwa S. Passarge, Landsch. u. Kult, passim ; W. Schmidt u. W. Koppers, Völker und Kulturen I 1924, 107 ff.; O. Menghin, Anthropos XX 1925, 552. 5 2) J. Walther a . a . O . 372 ff. Vgl. dazu M. Hilzheimer, Festschrift für E. Hahn 1917, 15; H. Schmitthenner, Tunesien und Algerien 1924, 39 u. 147; L. Frobenius u. H. Obermaier, Hadschra Maktuba 1925. Dagegen nimmt Passarge (a.a.O., 61) einfach eine Verschiebung der heutigen Klimagürtel nach dem Gleicher zu an. 5 3) E. Werth in der Festschr. f. Hahn 1917, 51 ff.; O. Menghin a . a . O . 555. 5 ') W. Koppen u. A. Wegener, Die Klimate der geologischen Vorzeit 1924, 158 ff. (Quartär) u. 251 ff. (geschichtliche Zeit); dazu ergänzend über die Ursachen der Klimaschwankungen W. Koppen, Geogr. Zeitschr. XXXI 1925, 359 f. ; P. Keßler, Das Klima der jüngsten geologischen Zeiten und die Frage einer Klimaänderung in der Jetztzeit 1923; H. Gams u. R. Nordhagen, Postglaziale Klimaschwankungen und Erdkrustenbewegungen in Mitteleuropa (Mitt. d. geogr. Gesellsch. in München XVI 2) 1923, mit umfangreichem Literaturverzeichnis. Dazu sind zu vergleichen für Innerasien E. Huntington, The pulse of Asia 1907 und namentlich F. v. Richthofen, den die Austrocknung West- und Ostturkestans auf die kühne Hypothese brachte, daß dadurch die Auswanderung sowohl der Indogermanen nach Europa und Vorderasien (einschließlich Indien) wie auch der Chinesen nach Ostasien veranlaßt worden sei (China I 1877, 112 f.; 205; 340; 415); ferner für China J. G. Andersson. Mitt. Anthr. Ges. Wien LIV 1924, 78 und Preliminary report on archaeol. research in Kansu (Mem. geol. survey of China ser. A, 5) 1925; für Arabien C. H. Becker, Islam I 1910, 6 (nach L. Caetani); für Nordafrika S. Passarge, Globus XCV 1909, 114 (nach Gautier u. Chudeau, Missions au Sahara I 1908); für Südafrika ders., Globus XCII 1907, 133 f. u. Südafrika 1908, 151 ff. Natürlich ist auf diesem noch sehr schwankenden Boden nur mit aller Vorsicht vorzugehen, vgl. die kritischen Bemerkungen von A. Philippson, Grundzüge der allgem. Geographie I 1921, 241 ff. Für Persien u. Mittelasien z.B. lehnt S. Hedin jede Annahme einer allgemeinen Klimaänderung in historischer Zeit ab und führt die offenkundige Verödung zahlreicher Siedelungen auf andere Ursachen zurück, wie Verlagerung von Flüssen und Dünen und namentlich Senkung des Kulturniveaus infolge von Kriegen oder schlechter Regierung (Zu Land nach Indien II 1900, 225 ff.). Vgl. jetzt auch E. Dacqué, Paläogeographie 1926, 152ff. 6 1 ) F. Noack, Homerische Paläste 1903, 35; H.Bulle, Orchomenos I 1907, 52. 6 2 ) C. Schuchhardt, Sitz.-Ber. Berlin. Akad. 1914, 277 ff. Dazu kommen dann noch bedenkliche Irrtümer wie die, daß beim römischen Atrium ebenso wie bei der sog. tiefen Halle des ägyptischen Hauses die geradezu entgegengesetzten Begriffe von Hof und Halle verwechselt sind, worauf noch zurückzukommen sein wird. 6 3) W. Koppers, Völker u. Kulturen I 1924, 441 f. 7 l ) Koppers a. a. O. 7 2) Die Bezeichnung „Rohziegel" scheint zwar erst neuerdings dem englischen crude brick oder französischen brique crue (vgl. auch ital. mattone crudo) nachgebildet zu sein (z. B. bei E. Diez, Persien I 1923 passim), ist aber wegen ihrer Eindeutigkeit und unmittelbaren Verständlichkeit so unglücklichen Gelehrtenausdrücken wie „Lehmziegel" und „Luftziegel" unbedingt vorzuziehen. „Adobe" ist die altamerikanische Bezeichnung und beispielsweise von Richthofen im Chinawerk durchgängig verwendet. Die lateinische Bezeichnung ist „later", was sich im sardinischen „ladiri" bis heute erhalten hat, vgl. M. L. Wagner, Das ländl. Leben Sardiniens 1921, 151. Im deutschen Ziegelgewerbe sagt man auch „Lehmpatzen" oder „Lehmkuchen". Über die verschiedenen Formen der Rohziegel s. S. 10 Anm. 3. 8 ») R. Heine-Geldern in Buschans Völkerkunde II 1, 1923, 816. 8 ») R. Wesser, Der Holzbau 1904; G. Wolf, Das norddeutsche Dorf 1923, 8. In der Schweiz sind für den Blockverband auch die Ausdrücke „gestrickt" oder „gewettet" in Gebrauch (H. Schwab, Das Schweizerhaus 1918,11). 8 3) Vgl. z. B. C. Schäfer, Die Holzarchitektur Deutschlands 1889 Taf. 20 (Oberbayern); Sirelius a. a. O. IX 1909, 27 Abb. 160 (Karelien); Heikel a . a . O . 302, Abb. 282 (Uleâborg). 8 *) Zum „Balkenrost" vgl. unten Anm. 14 8 .

105 8 η Sirelius a. a. O. 57 ff. 9 2) J. W. Gregory, To the alps of Chinese Tibet 1923,136 Taf. 6; Α. O. Heikel a. a. 0. 294 Abb. 271 ; K. Rhamm, Ethnograph. Beiträge II 2 1910, 284 („Stuhl" oder „Umgebinde" in Ostdeutschland). 9 3) R. Wesser, Der Holzbau 1904, 1 u. 15 ff.; S. Erixon, Führer durch Skansen 1925, 84. 9 ') Schachtzabel, Die Siedelungsverhältnisse der Bantuneger 1911, 34, wo auch die Palissadenwand recht ungeschickt und noch dazu irreführend als „Blockhaustyp" bezeichnet ist. 9 ") Vgl. unten S. 29. 9 ·) W. Fiedler, Das Fachwerkhaus in Deutschland, Frankreich und England 1912. 10 x) D. Krencker, Deutsche Aksumexpedition II 1913, 7 Abb. 9. 10 2) Vgl. z.B. G. S. Robertson, The Kafirs of the Hindukush 1900, 114; 376; 396; 409; 648. 10 s ) Zur Technik im allgem. vgl. Diez a. a. O. 18 ff.; über die Hauptformen der Rohziegel (kloßförmige im Rundbau und kastenförmige im Viereckbau) L. Frobenius, Zeitschr. f. Ethnol. XLI 1909, 777 f., über die Formate der kastenförmigen Rohziegel Diez a. a. O. 25 ff. Zu der fischgrätenartigen Schichtung der kloßförmigen Rohziegel im Rundbau vgl. S. 31 Anm. 3. 11 M S. Passarge, Vergi. Landschaftskunde II, 91 u. 121; ders., Landsch. u. Kulturentw., 85; Sarfert a. a. O. 130 f. u. 200; F. Krause, Kult. d. kalif. Ind., 18; vgl. auch Heine-Geldern in Buschans Völkerk. II 1, 818 (Formosa). Mit Weule (Kulturelemente 83) die Grubenwohnung als Nachahmung der natürlichen Erdkuhle aufzufassen, ist nicht nötig, denn das Einwühlen in den Erdboden beruht zweifellos auf einem Urinstinkt, den der Mensch von seinen tierischen Ahnen ererbt hat. I I 2 ) Vgl. Ratzel, Anthropogeogr. I 2 1899, 458 f.; Sarfert a . a . O . 194 (mit Berufung auf Fewkes); Traeger u. Blanckenhorn, Zeitschr. f. Ethnol. XXXVIII 1906, 112 f. ; A. Philippson bei F. Hiller von Gaertringen, Thera I 1899, 79 (hier bestanden um die Mitte des XIX. Jahrh. ganze Dörfer aus Höhlenwohnungen, die jetzt aber meist verlassen sind). 11 3) Die russischen Höhlenklöster und -kirchen sind natürlich von entsprechenden Anlagen in den Mittelmeerländern (vielleicht von denen der Krim?) abhängig, ebenso wie die buddhistischen Höhlentempel Nordchinas u. Koreas (C. Glaser, Ostasiatische Plastik 1925, 91) durch den indischen Höhlenbau angeregt worden sind. 11 *) J. Hann, Handb. d. Klimatologie III 1911, 177; O. Reuther, Das Wohnhaus in Bagdad 1910, 15 f.; Langenegger, Beiträge 181; Th. Wiegand, Sinai 1920, 71 u. 119. 11 6) Vgl. unten S. 12 Anm. 6. 12 1 ) Wer den Unsinn zuerst aufgebracht hat, habe ich nicht ermittelt. Jedenfalls findet er sich schon bei S. Nilsson, Das Steinalter 1868, 116, und seitdem hat er unentwegt weiter geblüht. Vgl. Ratzel, Völkerkunde I 2 1894, 101 f.; ders., Anthropogeogr. I 2 1899, 459; Schurtz, Urgesch.d. Kultur 1900, 437; Karutz, Globus XCII 1907, 218; Weule, Kulturelemente 1911, 82 ff.; Diez, Kunst d. islam. Völker 1915, 173; ders. Persien 1 1923, 16f.; Erkes, China 1919, 109 f.; Behn, Prähist. Zeitschr. XI/XII 1920, 84 u. 92; Passarge, Landsch. u. Kulturentw. 1922, 63. Ein Wort ist noch über die Cliffdwellings des nordamerikanischen Trockengebiets (Arizona) zu sagen, die mehrfach als Vorstufe der Pueblos in Anspruch genommen worden sind (vgl. Schurtz a. a. O. 438 und F. Krause, Die Puebloindianer 1907, 209). Sie sind gar keine Höhlenbauten im Sinne künstlicher Höhlen, sondern regelrechte Häuser wie die Pueblos selber, die nur in großen Felsnischen oder unter überhängenden Felsen an möglichst unzugänglichen Orten errichtet worden sind. Ihr Zweck ist hauptsächlich der größtmöglicher Sicherheit, genau wie bei den Höhlenklöstern Chinas (namentlich in Schansi, vgl. E. Boerschmann, Baukunst und .Landschaft in China Taf. 88) und bei den mittelalterlichen Höhlenburgen Südtirols usw., die das vollkommene Gegenstück zu den Cliffdwellings in Europa bilden (vgl. O. Piper, Österreich. Burgen I 1902 145 ff. u. 186 ff.; II 1903. 136; VIII 1910, 197). 2 12 ) M. Moszkowski, Arch. f. Anthr. XXXVII 1910, 3 f.; F. Stuhlmann, Handwerk und Industrie in Ostafrika 1910, 4; Schachtzabel a. a. O. 10 u. 35; A. Haberlandt, Kulturwiss. Beiträge 1917, 18; S. Passarge, Vgl. Landschaftsk. II, 90; ders., Landsch. u. Kulturentw., 22 u. 83; H. Kühn, Mannus Erg.-Bd. IV 1925, 98. 12 3) Vgl. Stuhlmann, Die Mazighvölker 1914, 53 Anm. 3; P. Schiefferdecker, Mannus XVI 1924, 42. 12 *} Schmidt u. Koppers, Völker u. Kulturen I 1924, passim. 12 5) Vgl. Stuhlmann, Handw. u. Ind. 4. 12 e) Daß der Höhlenbau nur oberirdische Bauten nachahmt, ist bei rechteckiger Raumgestaltung — wie etwa an den Höhlentempeln Ägyptens und Indiens oder den Höhlenklöstern und -kirchen Vorderasiens — ohne weiteres deutlich. Aber auch da, wo die Höhlenräume mehr oder weniger regelmäßig rund geformt sind, zeigt namentlich die Art der Raumkombination so auffallende Ähnlichkeit mit der oberirdischer Rundbauten, daß an einem Zusammenhange nicht gezweifelt werden kann. Die „Cavate-lodges" der Indianer in VerdeValley (Arizona) ebenso wie die Höhlenwohnungen der Berber in Nordafrika haben genau dieselben Formen der Reihenkuppelung und Radialkuppelung, wie sie heute noch für die Rundbauten der Eskimos charakteristisch sind und wie sie im Altertum die Nuraghenerbauer Sardiniens und ihre Verwandten auf Malta usw. übten; vgl. C. Mindeleff, XIII. Annual Rep. Smithson. Inst. 1896, 217ff.; L. Frobenius, Das unbekannte Afrika 1923, 82; dazu unten S. 37 Anm. 2. Und wenn gelegentlich die Einzelräume im Höhlenbau die jüngere Rechteckform übernehmen, während für die Raumaddition die ursprünglich dem Rundstil eigenen Formen der Radialund Reihenkuppelung beibehalten werden, so hat auch diese Erscheinung wieder in den Eskimobauten ihre vollkommene Parallele; vgl. Frobenius a. a. O. 92 u. 94 (Sudan), G. Wilke, Südwesteurop. Megalithkultur 1912, 109 (Südspanien) und für die Eskimo unten S. 75 Anm. 2. 13 !) Bei besonders kleinen Gebäuden kann die vierpfostige Pfahlbühne auch durch einen einzigen Pfosten ersetzt werden, was natürlich nur als Vereinfachung aufzufassen ist. Vgl. z. B. U. T. Sirelius, Die Herkunft der Finnen O el m a η η , Haus und Hof.

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1924, 43 Abb. 39 (Speicher der Syrjänen) oder R. Thurnwald, Zeitschr. f. Ethnol. XLII 1910, 131 Abb. 18 (Schädelhütte auf den Salomon-Inseln). S. unten S. 59. Von der umfangreichen Pfahlbauliteratur sei nur einiges Wichtigere genannt: F. u. P. Sarrasin, Globus L X X I I 1897, 277 f.; E. v. Z e p p e l i n , Globus L X X I 1897 37 ff.; J. Lehmann, Mitt. Anthrop. Ges. Wien X X X I V 1904, 19 ff. (mit Verbreitungskarte); M. Moszokowski, Arch. f. Anthrop. X X X V I I 1910, 5; L. Scherman, Arch. f. Anthrop. XLII 1915, 234; L. Frobenius, D. unbek. Afrika 1923, 69; Heine-Geldern in Buschans Völkerk. II 1, 816; Ε. v. Rosen, Ethnograph. Research work 1924, 197; Schmidt u. Koppers a. a. O. 110 u. 576 ff. In der Verbreitungskarte der Pfahlbauten bei Lehmann a . a . O . sind die Pfahlbau s ρ ei e h e r fast ganz unberücksichtigt geblieben. Beispiele aus dem höheren Jägertum: Schürt7., Urgesch. 213 (Eskimo); F. Krause, Kult. d. kalif. Ind. 42, mit Abb. Taf. 11. Vgl. Lehmann a . a . O . ; Graebner, Ethnol. 455; Schmidt u. Koppers a . a . O . ; J. Lubbock, Prehist. times 3 1872, 132 (Sommerwohnungen der Tschuktschen, vgl. unten S. 59); E. Schneeweis, Wiener Zeitschr. f. Volksk. X X X 1925, 45 (Fischerhäuser in der Drim, nahe dem Ochridasee, vgl. Anm. 60 1 ). Vgl. O. Stiehl, Das deutsche Rathaus im Mittelalter 1905, passim; M. Schweisthal, Ann. soc. arch. Bruxelles X X I 1901, 179 ff. Auch in China scheint sich der Pfahlbau gerade bei Festhallen länger gehalten zu haben als im gewöhnlichen Wohnbau, wie die Steingravierunsren der Hanzeit vermuten lassen. Schurtz, Urgesch. 433; Heine-Geldern a . a . O . 816. Vermutlich geht der Wasserpfahlbau auf die Fischerbühne zurück, vgl. Anm. 60 1 . Α. O. Heikel a. a. O. S. X X V I ; Κ. Rhamm, Ethnogr. Beitr. II 2. 1 ff. (Nordrußland) ; Fülleborn a. a. O. 183 Taf. 108 u. 1 1 1 (Ostafrika); Heine-Geldern a. a. O. 824 f. (Südostasien). Vgl. beispielsweise W.Lindner, Das niedersächs. Bauernhaus 1912, 10 u. 142 ff.; G . W o l f , Das norddeutsche Dorf 1 9 2 3 , 1 2 8 („Spieker" und „Bargfrär" in Niedersachsen); F. Baltzer, Zeitschr. f. Bauwesen LIII 1903, 420 ff. (Japan) ; L. Frobenius, D. unbek. Afr. Taf. 42 (Südalgerien) ; Fülleborn a. a. O. 251 Taf. 43 b (Ostafrika). Heikel a. a. O. 312 Abb. 296 f. (Finnland) ; R. Kaindl, Globus L X X I 1897, 141 Abb. 10 (Galizien) ; P. Sarasin, Zeitschr. f. Ethnol. XLII 1910, 437 Abb. 4 (Celebes*; Buschan, Völkerk. II 1, 829 Abb. 507 (ebenda). G. S.Robertson, The Kafirs of the Hindu-kush 19Ò0, 1 1 4 ; 194; 376; 396; 648. Schurtz, Urgesch. 435; Heine-Geldern a . a . O . 817. Fr. Kaufïmann, Deutsche Altertumskunde I 1913, 293 ff. (Terpen); Heine-Geldern a. a. O. 816 (Südostasien); Kozlow, Zur toten Stadt 1925, 115 (China); M. A. Stein, Serindia 1921, 736 ff. (chines. Limestürme). Vgl. Th. Dombart, Der Sakralturm I 1920, 12 ff.; W. Foy, Festschr. f. Windisch 1914, 213 ff.; K. Th. Preuß, Anthropos XIV/XV 1919/20, 362 ff. (Kultgesänge der Kabaga-Indianer). Bis zum gewissen Grade kann eine solche Bausymbolik (s. oben S. 2) natürlich die Formgebung beeinflussen, im Kultbau des Christentums (Kreuzform I) so gut wie in dem des Buddhismus von Indien bis nach Japan und Indonesien, vgl. etwa O. Höver, Indische Kunst 1923, 23 oder E. Boerschmann, Baukunst u. Landsch. in China 1923 S. VII ff. Auch die schiffs- und tiergestaltigen Grabhügel Nordeuropas und vielleicht die ähnlich gestalteten mounds der nordamerikanischen Indianer sind so zu erklären, während bei den großen Schiffsmonumenten des alten Ägypten und des heutigen Hinterindien wohl die Imitation das primäre Moment ist. G. Nachtigall, Sahara u. Sudan II 1881, 628; A. Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I 1914, 129 Abb. 160 (Südindien); Schmidt u. Koppers, Völker u. Kult. I 444 (Malakka); M. Moszkowski, Arch. f. Anthr. X X X V I I 1910, 5 (Celebes); A. C. Haddon, Geogr. journ. X V I 1900, 283 (Neuguinea); Buschan, Völkerk. I I I , 58; 541; 641; 830. Vgl. ζ. Β. E. Erkes, China 1919, 109. Moszkowski a. a. O. u. Grünwedel a. a. O. Nach Graebner eignet das Baumhaus bes. der älteren Bodenbaukultur (Koppers a . a . O . 557). Passarge, Landsch. u. Kult. 22; Krause, Kult. d. kalif. Ind. 42 Taf. 11. Das höhere Jägertum kennt diesen Ersatz des Pfahlbaus also ebenfalls. Tonnendach: A. Köster, Das antike Seewesen 1923 Taf. Abb. 36 f. (Venedig); H. Barth, Reisen IV 1858, Taf. 4 6 f . (Sudan); L. Rousselet, L'Inde des Rajahs 1877, 727 (Ganges); Boerschmann, Landschaft u. Bauk. in China 1923, Taf. 158 f. u. 250; J. W. Davidson, The island of Formosa 1903, Taf. bei S. 338 (auf Floß); Α. Η. Rice, Geogr. Journ. LVIII 1921, Taf. bei S. 332 (Orinoco). — Satteldach: H. Ziller, Schinkel 1897, 83 (Spreekahn) ; Κ. E. v. Ujfalvy, Aus d. westl. Himalaya 1 8 8 4 , 1 3 5 (Kaschmir) ; Rousselet a. a. O. 723(Ganges). Tonnendach: F. v. Schwarz, Turkestan 1900, 331 f. Abb. 130 f.; N. v. Prschewalski, Reisen in d. Mongolei 1877, Taf. bei S. 352; A. Tafel, Tibetreise II 1914, Taf. 75; Β. Laufer, Anthropos V 1910, 200 (Nordchina); Buschan, Völkerk. II 1, 600 Taf. 27 (desgl.); L. Fournereau, Le Siam ancien I 1895, Taf. 57; M. u. H. Ferrare, Burma 1900, 72 Abb. 156; H. v. Glasenapp, Indien 1925, Taf. 222 (Madras); Buschan, Völkerk. II 2, 709 Abb. 418 (Georgien). — Satteldach: Ratzel, Völkerk. I * 1894, 394 (Java). — Flachdach: F. v. Schwarz a . a . O . 333 Abb. 132 (Buchara); O. Reuther, Ind. Paläste 1925, Taf. 41 (Agra). Das Ursprungsgebiet von Wagen, Pflug und Rindviehzucht, die ja eng zusammengehören, wollte zwar Fi. Hahn (Entstehung der Pflugkultur 1909) in Babylonien suchen, doch scheint mir ihre Entstehung in den Steppengebieten Südosteuropas oder den benachbarten „Waldsteppen" aus Erwägungen anthropogeographischer Art viel wahrscheinlicher, wie es neuerdings S. Passarge zu begründen versucht hat (Landsch. u. Kulturentw. 72 ff.). Auch die dort vorgetragene Auffassung des Indogermanenproblems ist zum mindesten sehr beachtlich und verdient sicher insofern Zustimmung, als das Problem mit archäologischen Methoden allein keinesfalls zu lösen ist.

107 15 «J R. Meringer, Faust IV 1925/26 Heft 6, 20 (Lettland); M. Murko, Mitt, anthr. Ges. Wien XXXV 1905, 325; Buschan, Völkerk. II 2, 365 Abb. 202 (Balkan). 15 9 ) W. Ousely, Travels in various countries of the East I 1819, Taf. 23, 17. 16 !) Vgl. Schmarsow a. a. O. 184. 16 2) Für den Einfluß von Baustoff und Technik sei hier nur beispielsweise auf Kuppel- und Kegelhütte, den Vieleckbau, auf Keil- und Tonnenhütte sowie auf die Gestaltung des Daches beim Firstdachhause verwiesen. Wie dann auch die einzelnen Bauglieder bei der Umsetzung in andere Materialien ihre Körperform völlig verändern können, zeigen in höchst lehrreicher Weise die Beobachtungen, die Ankermann in Bamum (Nordkamerun) gemacht hat (Zeitschr. f. Ethnol. XLII 1910, 301 ff.). Als dort der gerade abgebrannte Holzpalast des Fürsten durch einen Neubau aus Lehm ersetzt wurde, blieb zwar der Grundriß im wesentlichen derselbe, aber das äußere Bild wurde ein völlig anderes, da an Stelle der schlanken Holzpfosten jetzt runde Lehmsäulen oder vierkantige Pfeiler von 1—l%m Durchmesser traten. Es gibt wohl kein besseres Mittel, um sich die Entstehung der altägyptischen Bauformen zu veranschaulichen. Dabei sei daran erinnert, daß auch die schweren Verhältnisse des archaisch-dorischen Stils von Dörpfeld aus dem Lehmbau erklärt worden sind (Histor. u. philolog. Aufsätze für E. Curtius 1884, 137 f!.). IG 3 ) Auch wo die körperliche Wirkung die hauptsächliche oder einzig mögliche ist, wie etwa beim indischen Stupa, kann doch von näherer Verwandtschaft mit dem, was gemeinhin unter Plastik oder, genauer, Skulptur verstanden wird, keine Rede sein. Denn die Skulptur gehört zu den imitativen Künsten und ist von der Architektur mindestens ebenso verschieden wie die Dichtung von der Musik. Wenn Musik und Dichtung auch unter dem Begriff der „musischen" Künste zusammengefaßt werden, so hat das mehr theoretischen als praktischen Wert, und dasselbe gilt m. E. von der herkömmlichen Zusammenfassung von Baukunst einerseits und imitativer Malerei und Plastik anderseits unter dem Begriff der „bildenden" Künste. Besonders letztere ist freilich in der wissenschaftlichen Praxis — ich meine Lehrbetrieb und Handbücher — allgemein üblich, jedoch kann zum Vorteil der Sache, denn das Verständnis der verschiedenen Kunstgattungen hat ebenso viele verschiedene Get'ühlsanlagen zur Voraussetzung, die nicht eben sehr häufig einem und demselben Menschen in gleichem Maße mitgegeben sind. Die Folge ist, daß eine der beiden Kunstgattungen meist zu kurz kommt. 17 »J S. oben S. 2 Anm. 3. 20 *) Eine Ausnahme bildet zwar die Tonnenhütte (s. unten S. 47), doch bestätigt sie gerade die Regel, denn sie setzt ihrerseits die Keilhütte voraus und ist nur eine Abwandlung derselben mit den Konstruktionsmitteln der Kuppelhütte. 22 1) G. Fritsch, Die Eingeborenen Südafrikas, 1872, 440 f.; W. Koppers, Völker und Kulturen I, 440f. Auch von den Sakais auf Sumatra berichtet Moszkowski, daß sie sich einfach in einen Busch oder Strauch einwühlen, also ganz wie die Tiere (Arch. f. Anthr. XXXVII 1910, 1 Abb. 1). 22 η Südafrika: Weule, Kulturelemente, 1910, 88 Abb. 36; ders., Leitfaden d. Vökerk. 1912, Taf. 80, 9; Schachtzabel a.a. O. 35 Abb. Taf. 2,10. — Mittelafrika: Schachtzabel a. a. O. — Sumatra: Moszkowski a. a. O. 3.— Ozeanien: H. Frobenius a.a. O. Taf. 57. — Nordamerika: A.G.Morice, Anthropos IV1909, 584 (Loucheux); W. Krickeberg bei Buschan, Völkerk. I 1922, 94 (desgl.). — Montenegro: A. Haberlandt, Kulturwiss. Beitr. 1917, 27 Abb. 9; 49 Taf. V 2 142 (mit kegelförmiger Strohkappe). 22 3) So in Sumatra (Moszkowski a.a.O.), Ozeanien (Frobenius a . a . O . ) , Nordamerika (bei den Navahos, vgl. C. Mindeleff a. a.O.). 22 4) Nordasien: Sirelius VI, 76 Abb. 1 (N.W. Sibirien) und 122 (Lappland). Nordamerika: A. Krause, Die Tlinkitindianer 1885, 178 Taf. 3; F. Krause, Kult. d. kalif. Ind. 16 Taf. 16 Taf. 3, 1 (Maidu und Miwok in der Hochsierra). 28 η Südafrika (Kalahari) : S. Passarge, Zeitschr. f. Ethnol. XXXVII 1905, 675. Ostafrika: Fülleborn 456 Taf. 86. Nordamerika: V. Mindeleff, Pueblo Architecture 218 Abb. I l l u. C. Mindeleff, Navaho-houses 494 f. Abb. 233 rechts; I . W . Fewkes, XVII. Ann. Rep. Smithson. Inst. 621 Abb. 259/60 (Arizona); Waterman a . a . O . Taf. 10 Abb. 2 (ebenda); Irak: Langenegger 133. 23 2) Diese beiden Entstehungsarten unterscheidet auch Koppers, Völker u. Kult. I 441. 23 3) Weule, Leitfaden Taf. 84, 2. 23 *) Haberlandt Taf. 5, 2. 24 !) Koppers a. a. O. 442 f. 24 2) Südamerika: W. Schmidt 1024; dazu Brunhes, Géogr. h u m . 3 1925, Taf. Abb. 225 (Hirtenhütten auf dem peruanischen Hochlande). — Nordamerika: Sarfert 137 ; Koppers a. a. O. 442; H. R. Scholcraft, Information II 1852, Taf. 23; F. Krause, Kult, der kalif. Ind. 34 f. — Ozeanien: H. Frobenius Taf.57 Abb. I 2. — Australien: Koppers a. a. O. 442 u. 488 (ob der Mittelpfosten „ohne Frage der letzte Rest des mit der totemistischen Kultur ursprünglich nach Australien eingewanderten Kegeldachhauses" ist, vermag ich nicht zu beurteilen); G. Hörne u. G. Aiston, Savage life in Central Australia 1924, 19 Abb. 14—17. 24 3) Asien: J. J. M. de Groot, The religious system of China II 1894, 373 (Wohnhütten) u. 374 f. mit Abb. 24 (Gräber) ; ob etwa auch die Sommerhütten der Golde bei L. v. Schrenck, Reisen und Forschungen im Amurlande III 2, 1, 372 Taf. 14, 2 kuppeiförmig sind, ist nicht ganz deutlich; S. Hedin, Durch Asiens Wüsten II 1899, Taf. bei S. 334 (Nord-Tibet); A. H. Savage-Landor, Across coveted lands II 1902, 409 u. 434 mit Taf. bei S. 394 (Balutschistan) ; O. Reuther, Ind. Paläste 1925,10 (Mündungsgebiet des Luni, Radschputana) ; E. Thurston, Castes and tribes of southern India V 1909 Taf. bei S. 432 (Odde) u. VII 1909, 422 mit Taf. bei S. 427 (Yänädi); P. Coste, Mon. mod. de la Perse 1867, 58 Taf. 71 (Turkmenenzelt); E. Diez, Die Kunst Indiens 1926, 13 ff. (Stupa). — Europa: R. Karutz, Atlas d. Völkerk. II 1926, 104 (Mazedonien); für Griechenland u. Italien s. S. 28 Anm. 1. 14»

108 24 «) Buschan, Völkerk. II 2, 1043 (Tripolis); Barth, Reisen V 1858, 163 u. 217 Taf. 52 ff. (Sudan); L. Frobenius, Das unbek. Afrika 1 0 6 f . (desgl.); Dainelli u. Marinelli a. a. O. 429 fï. (Col. Eritrea); Ph. Paulitschke, Beitr. zur Ethnogr. der Somal usw. 1888, Taf. 15; Fülleborn a. a . O . 454 u. 504, Taf. 86 u. 100 c (Ostafrika); Buschan, Völkerk. I 441 Abb. 171 (Südafrika); G. Fritsch, Die Eingeborenen Südafrikas 1872, 72 ff. Abb. 20 (Zulu); 218 Abb. 53; 317 Abb. 61 ; Stuhlmann, Mit Emin Pascha 1894, 451 Abb. 129 (Pygmäen); M. Regnault, L'Anthropologie X X I I 1911, 271 Abb. 3 (desgl.). S 5 1 ) Sarfert 160 Abb. 36; Koppers a . a . O . 442. 25 2 ) Syrien u. Mesopotamien: H. Layard, Discoveries 1853, 112 mit Abb.; L. de Beylié, Prome et Samarra 1907, 71 Abb. 50; H. Bulle, Orchomenos I 1907, 38 Taf. 11, 2 ; H. Grothe, Geogr. Charakterbilder 1909, Abb. 69; F . Langenegger, Beiträge 1911, 98 Abb. 126; E . Banse, Oriental. Archiv I I 1911/12, 173 ff.; C. L. Woolley, Carchemish II 1921, 151; E . Diez, Persien I 1923, 52 (danach wäre der Typus hier erst vor 200 Jahren von seßhaft gewordenen Kurden aus den nordischen Steppen eingeführt). — Araxes: Bulle a . a . O . nach Wilke. — Ostiran: S. Hedin, Zu Land nach Indien I I 1910, 148 Abb. 223 ((Brunnenhaus mit rechteckigem Vorbau); A. H. Savage Landor, Across coveted lands II 1902, 271; — Westturkestan: J . L. Javorskij, Reise der russ. Gesandtschaft in Afghanistan. I 1885, 139 u. 183. 25 3 ) Kirgisengräber: Jaworskij a. a. 0 . 1 3 9 Anm. 1 ; F . v. Schwarz, Turkestan 1900, 306 Abb. 119; F . Machatschek, Landeskunde von Russisch-Turkestan 1921, 125. Grabkapellen im Irak: Langenegger a. a . O . 97 Abb. 125; desgl. in Nordafrika: F . Cailliaud, Voyage à Meroë I I 1826, 22 u. Planches I I Taf. 1 (Alt-Dongola). 25 *) Kornspeicher im Sudan: H. Barth, Reisen I I I 1 8 5 7 , 1 5 8 ; 171; 222 Taf. 25 u. 36 f.; Weule, Leitfaden Taf. 96, 3; O. Macleod, Chiefs and cities of Central Africa 1912, 114 fl. Borku: G. Nachtigall, Sahara und Sudan I I 1881, 112. Fessan: Nachtigall a . a . O . I 1879, 214. Erythräa: M. Th. v. Heuglin, Reise in Nordostafrika I 1877, 74. 25 6 ) Pueblo: V. Mindeleff a. a. O. 164 ff. Abb. 54 ff.; F . Krause, Die Puebloindianer 1907, 45 Anm. 1 Taf. 3—5. Titicacasee: C. R . Enock, Geogr. Journ. X X V I I I 1906, 257. 25 «) F . Nopcsa, Albanien 1925, 8 S . ; Brunhes, Géogr. hum. de la France 414 Abb. 154 (Gard); F . Keller, Proc. soc. ant. Scotland IV 1863, 56 f. (Glarner Alpen) ; J . Hunziker, Das Schweizerhaus I I I 1905, 27 Abb. 19 (Berninapaß) ; Thomas, Proc. soc. ant. Scotland I I I 1862, 127 ff. ; I. B . Waring, Stone monuments 1870, Taf. 7 ff. ; R . Karutz, Atlas d. Völkerk. I I 1926, 39 (Island). 25 ') F . v. Schwarz, Turkestan 1900, 246 Abb. 9 4 ; Langenegger a. a. O. 176 Abb. 216 (Irak); Karutz a. a. O. 103 Abb. 5 (Griechenland); M. L. Wagner, Das ländl. Leben Sardiniens 1921, 5 3 f . Abb. 37; Rikli, Botan. Reisestudien 77 Taf. 11 (Spanien); W. Lindner, Das niedersächs. Bauernhaus 1912, 7 Abb. 12 .(Niedersachsen). 26 1 ) Thomas, Proc. soc. ant. Scotland I I I 1862, Taf. 10 (Hebriden); G. Nicolucci, Bull, paletnol. ital. V 1879,145 Taf. 7 (Apulien) ; Bertaux a. a. O. Abb. 1 u. 3 f. (ebenda) ; G. B. de Gasperi, Lares I I 1913, 81 Taf. 1 (Abruzzen) ; Langenegger a. a.O. 97, Abb. 125 (Irak); v. Heuglin, Reise in Nordostafrika I 1877, 73 u. 127 (Abessinien) ; Fergusson, Hist, of ind. arch. 2 I 1910 (Stupa). 26 2 ) Kastilien: Ε. H. Pacheco, Geologia y paleontologica del Mioceno de Palencia (Comision de investigaciones paleontol. y prehist. Memoria 5) 1915, Taf. 7. — Apulien: E . Bertaux, Annales de géographie V i l i 1899, W. Simpson, Journ. roy. inst. brit. archit. 3. ser. I 1894, 313 fï.; C. Maranelli in Scritti in onore d. G. dalla Vedova 1 9 0 8 , 1 0 7 f f . — S i n a i : E. H. Palmer, The desert of the Exodus 1871, 139 ff.; 317 (Abb.). 26 3 ) Mesopotamien: Banse a. a. O.; Westturkestan: E . Diez, Churasan. Baudenkmäler I, 1918, S. 16 Abb. 7. 26 «) Nordamerika: Sarfert 140 ff.; Krause, Kult. d. kalif. Ind. 19 f. u. 30. Nordasien: Sirelius V I 77 f. Abb. 2 f. 26 5 ) Nordeuropa: Montelius, Arch. f. Anthr. X X I I I 1895, 454 Abb. 1 f . ; Bielenstein 53, Abb. 37 (Livland); Sirelius VI 122 f. Abb. 24 (Lappland); Erixon, Führer durch Skansen 9 f. (Kochhütte in jämtländischen Sennereien) u. 129 Abb. 84 f. (Köhlerhütte in Smâland); — Deutschland: M. Heine, Das deutsche Wohnungswesen 1899, 22 Abb. ι ; K. G. Stephani, Der älteste deutsche Wohnbau I 1912, 11 f. Abb. 1 f. ; G. Wolf, Das norddeutsche Dorf 1923, 7. — Rußland: Kutzner, Ukr. Siedelungen 23 Abb. 13. — Ungarn: O. Hermann, Mitt. anthr. Ges. Wien X X V I 1896, [9] Abb. 8. — Balkan: M. Murko, Mitt. anthr. Ges. Wien X X X V 1 9 0 5 , 325; Haberlandt 1 8 f . Abb. 4 ; 143; F. Nopcsa, Albanien 1925, 8; Karutz a. a. O. 81 Abb. 1 u. 4 ; 91 Abb. 2. — Italien: Mielke 85 Abb. 26; G. Pitrè, La famiglia, la casa, la vita del popolo Siciliano 1913, 79; Nopcsa a. a . O . — Auch als Vorratsraum mit versenktem Boden kommt die Kegelhütte in Rußland (Heikel, Geb. d. Ceremissen 70 Abb. 79), im slowakischen Neutratal (nach Mitt. von F . Drexel) u. wohl auch sonst noch vor. 27 Australien und Tasmanien: H. Frobenius Taf. 57 Abb. I 8 ; Buschan, Völkerk. I I 1, 46 Abb. 27 (Totenhütte). — Malakka: Koppers, Völker u. Kult. I 443. — Afrika: Paulitschke, Ethnogr. Nordostafrikas, materielle Cultur 1893,126 (Somali) ; Dainelli u. Marinelli a. a. O. (Eritrea) ; Fülleborn a. a. O. 452 f. Taf. 85 a (Ukinga) ; Stuhlmänn, Mit Emin Pascha 1894, 119 u. 676, Abb. 43 u. 218 d (kleine Geisterhütten in Usindja); Passarge, Südafrika 237 (Adamaua) ; B . Alexander, Geogr. Journal X X X 1907, 135 (Tschadsee) ; I. M. Morebray, Geogr. Journ. X X X I V 1909, 167 (Nord-Rhodesia); E . v. Rosen, Vom Kap nach Kairo 1924 (ebenda). 27 2 ) Feuerland: W. Koppers, Unter Feuerlandindianern 1924, 35 u. 102 f. Taf. 14 u. 20. Nordamerika: Sarfert 146 u. 152. 27 3 ) Nordamerika: Sarfert 150 Abb. 27; A. G. Morice Anthropos IV 1909, 590 Abb. 17 f.; Krause, Kult. d. kalif. Ind. 21 ff. Taf. 4, 1—3. Nach Krause soll die kegelförmige Erdjurte hier einer älteren Bevölkerungsschicht angehören als die ebenerdige Kegelhütte mit Rindendeckung. In Kalifornien ist sie sicherlich ein nordischer Eindringling, der letzten Endes aus Nordostasien stammen wird, wo sie in der alten Rundform noch bei den Tschuktschen(Kamtschatka) erhalten ist oder wenigstens bis vor kurzem erhalten war, vgl. J . Lubbock, Prehist. times 3 1872, 132 Abb. 141 u. Ratzel, Völkerk. I 2 1894, 646 (nach Cook). — Auvergne: Viollet le Duc 293 f., wo das ,,tumulus"-ähnliche Aussehen dieser Hütten ausdrücklich hervorgehoben ist.

109 27 *) L. Frobenius, Das unbek. Afr. 106 f., vgl. auch Anm. 28 3 . Dasselbe Verfahren begegnete bereits bei den Halbkuppelhütten Montenegros (s. oben Anm. 38). 28 !) Griechenland: Bulle, Orchomenos I, 37 Taf. 12,1 ; H. Bioesch, Hellas 1926, Taf. 8; C. Hoëg, Les Saracatsans I 1925, 4 ft. Abb. I f f . — Italien : Fischer Abb. 1 ; Montelius, Arch. f. Anthr. XXIII 1895, 463. 28 2) H. Barth, Reisen IV, 335 ff. (Sonrhay) ; V, 408 (Tschadsee) ; Frobenius a. a. O. 89 (Kongo) u. 106 f. (Benuë). 28 3) Barth a . a . O . ; O. Macleod, Chiefs and cities in Central Africa 1912, 224 ff. Mosaik von El Alia (Tunis): Arch. Anz. 1900, 67 f. Abb. 2 f. 2 8 ' ) Langenegger, Beitr. 97 Abb. 125. 28 5) So urteilen ebenfalls — wenn auch ohne Begründung — Sarfert (a. a. O. 147) und F. Krause (a. a. O. 20) im Falle des kalifornischen Kegeldachhauses, und Koppers (Völker u. Kult. I 487 f.) zieht ganz allgemein für die Wand des Kegeldachhauses fremde Anregung in Erwägung. 28 e) Andamanen: Buschan, Völkerk. II 1, 773 Abb. 471; Koppers, Völker und Kulturen I, 445 f. Abb. 397. — Missouriindianer: Sarfert a. a. O. 157 Abb. 33. — Maloka: Th. Koch-Grünberg, Arch. f. Anthr. XXXV 1909, 43 f. Abb. 7—10. 29 !) E. Huntington, Geogr. Journ. XXV 1905,147 ; ders., The pulse of Asia 1902, Taf. bei S. 110; F. Machatschek, Landeskunde von Russisch-Turkestan 1921,125 Abb. 9 ; Buschan, Völkerk. II 1, 348 Abb. 231 f. ; G. Dainelli, Sped. ital. De Filippi VIII 1924, 12 ff. (mit Literaturangaben). 29 2) R. Karutz, Atlas d. Völkerk. I 1925, 21. 3 29 ) Fülleborn a. a. O. 377 Abb. 140. 2 9 ' ) O. C. Artbauer, Die Rifpiraten 1911, 125; ders., Kreuz u. quer durch Marokko 1911, 36 Abb. 27 (Soldatenu. Reisezelt). Buschan, Völkerk. II 1, 294 Abb. 197 (Tschuktschen). 29 η Sarfert a. a. O. 157 Abb. 33 (Missouri-Indianer). 80 l ) Südamerika: W. Schmidt a. a. O. 1042; Graebner, Ethnologie (Kultur der Gegenwart) 1923, 480. — Nordamerika: Sarfert a. a. O. 147 ff. Abb. 23; 32, 33; F. Krause, Kult. d. kalif. Ind. 20 (mit niedriger Stpinwand und versenktem Boden). 30 2) Ozeanien: Graebner a . a . O . 452. — Indonesien: Heine-Geldern a . a . O . 817 Abb. 496, 498 u. Tafel 40. 30 3) Ostasien: Boerschmann, Chin. Arch. I 1925, 50 f. (Rundtempel, nur in Nordchina); Buschan, Völkerk. II 1, 587 (Wohnhäuser im gebirgigen Schantung, wozu die tönernen Nachbildungen von Kornspeichern Abb. 367 g u. h zu vergleichen sind). — Vorderindien: A. Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I 1914, 8, Abb. 14 f. Wohnhäuser der Malaiali); 13 Abb. 19 (Tempel der Malaiali); 33 Abb. 53 (Tempel der Toda); Thurston, Castes and tribes VII 1909, Taf. bsi S. 133 (desgl.); S. 194 (Tempel der Tottiyan). 30 ') Mongolei: G. Staunton, Authentic account of an embassy to the emperor of China 1795, Taf. 25 (Audienzzelt des chines. Kaisers) ; F. v. Richthofen, Tagebücher II 1907, 131; Buschan, Völkerk. II 1, 631 Abb. 403. — Turkestan: Garnier u. Ammann, L'habitation humaine 1892, 289 ; O. Niedermayer, Afghanistan 1924, Abb. 226; zur Gitterwandjurte vgl. S. 29 Anm. 1. — Tschuktschen : .Buschan a . a . O . 294 Abb. 197. 30 6) Schachtzabel a. a.O. 42 ff.; Graebner a.a. O. 464 u. 468; Passarge, Südafrika 1908, 236 f.; L. Frobenius, Das unbek. Afr. Taf. 62 u. 65 ff. Dainelli u. Marinelli, Risultati 422 f. (Col. Eritrea) ; O. C. Artbauer, Kreuz u. quer durch Marokko 1911, 42 Abb. 32 (Schauja); Stuhlmann, Die Mazighvölker-54 (Hûz, W.-Marokko). — Kegeldachzelt: Artbauer a . a . O . 36 u. 56 (Marokko); Barth, Reisen V Taf. 50 u. 51 (Tuäriks). 311) Mit Sparrendach: A. Lissauer, Zeitschr. f. Ethnol. XL 1908, 514 f. Abb. 10 (Algerien); J. Jost, Ein Frühlingsritt durch Syrien 1910, 67 u. 75 Abb. 50; E. de Zichy, Voyages au Caucase I 1897, 251 Taf. 62 u. 69 (tscherkessischer Stall); Karutz, Atlas d. Völkerk. II 1926, 105 Abb. 2 (Kampania von Saloniki); Fischer a . a . O . 98 ff. Abb. 4 u. 10 (Italien); Mielke a . a . O . 85 Abb. 26 (desgl.); G. Pitrè, La famiglia etç. del pop. Sicil. 1913, 79 (Sizilien); H. Simroth, Natur- und Kultusgeschichtliches aus Oberitalien und Sardinien 1907, 30 f. Abb. 4 u. 5 (Sardinien); E. Scheu, Mitt. Ges. Erdk. Leipzig für 1919 —1922 (Leipzig 1923), 97 (desgl.); K. Hielscher, Das unbekannte Spanien 1922, Taf. 88 f. (Estremadura); Heikel a . a . O . 132 Abb. 127 u. 136 (Dago). — Mit Steindach: Bertaux a. a. O. 212 ff. (Apulien) ; K. Hielscher, Italien 1925, Taf. 264 f. (desgl.) ; A. Gnirs, Istria praeromana 1925, 80 Abb. 47 Istrien); Castagné, Congr. arch, de France XLI 1875, 533 (Südfrankreich) ; Brunhes, Géogr. hum. de la France 412 f. Abb. 152 f. (desgl.) ; Bulle, Orchomenos 39 Taf. 12, 2 (Berninapaß; ebenso auf Alp Sassal Masone, hier angeblich von Bergamasken erbaut). 31 η Graebner, Ethnologie 452 u. 464. Schmidt u. Koppers, Völker u. Kult. I, 85; 109; 253; 487. 31 3 ) Tschadsee: B. Alexander, Geogr. Journ. XXX 1907, 135 (neben Kegelhütten); Somaliland: Modell im Mus. f. Völkerk. Berlin Inv.III E 15 345; Tibesti: Nachtigall, Sahara und Sudan I 1879, 266; Abessinien: Th. v. Lüpke 65 Abb. 185 (Thorhaus mit Oberstock); Sudan: Schilling, Globus LXXXIX 1906, 2611!.; Smend, Globus XCII 1907, 265 ff. Abb. 13 ff. mit Darstellung der Wandtechnik (kloßförmige Rohziegel, nach dem Schema des „Fischgrätenmusters" aufeinander geschichtet); L. Frobenius, Urspr. d. afr. Kulturen 1898, 215 Abb. 166; ders., Zeitschr. f. Ethnol. XLI 1909, 778; ders., Auf dem Wege nach Atlantis 1911, Taf. 41; ders., Und Afrika sprach III 1913, Taf. bei S. 304; ders., Das unbek. Afr. 1923, 67; 94 ff.; 108 ff. Taf. 78 ff.; O. Macleod, Chiefs and cities in Central-Africa 1912. 48. 31 4) F. Dubois, Voyage autour du Caucase III 1839, 424 ff. Atlas II 1843, Taf. 36, 2 (Armenien); S. Hedin, Zu Land nach Indien I 1910, 296 Abb. 77; II 33 Abb. 132 (Ostpersien) ; vgl. auch P. Coste, Mon. mod. de la Perse Taf. 53 (Taubenturm bei Isfahan). 82 !) J. C. White, Geogr. Journ. XXXV 1910, 20 u. National geogr. Magazine XXV 1914, 374 u. 386. 32 2) Sarfert 200 Abb. 77. 32 3) H. Consten, Weideplätze des Mongolen I 1919, Taf. 5 u. 11 (Altai); Sirelius VI 133 Abb. 31 u. 36 (Lappland).

110 32 ·) Baltzer, Arch. d. Kultbauten Japans 174 f.; Melchers, China II 1921, Plan 3; U. u. H. Ferrars, Burma 1900, Taf. bei S. 22 (Pfahlbau mit Stufendach). 32 5) Der Ausdruck „Lotbau" ist eine, wie mir scheint, glückliche Prägung von P. O. Rave (Der Emporenbau 1924, 2). 84 J ) Weule, Leitf. Taf. 100,1 (Sudan) ; Dainelli u. Marinelli a . a . O . 409 ff. Abb. 113 a ff. (Col. Eritr.); E. Holub, Kulturskizze des Marutse-Mambunda-Reiches 1879, 98 ff.; Schachtzabel a . a . O . 14 Abb. 2; 48 Abb. 26. In Betschuanaland hat sich das Größenverhältnis von ursprünglichem Haus und Vorhof derart verschoben, daß das erstere nur mehr als ein kleiner Einbau (Lehmturm) innerhalb des letzteren erscheint, der mit der Überdeckung zum Hauptraum geworden ist (Abb. 13 r). Damit fallen diese Betschuanenhäuser schon unter die Kategorie des Sammelbaus (s. unten S. 37). 34 2) Auf die Dachbildung dieser rechteckigen Türvorbauten näher einzugehen, würde hier zu weit führen. Flachdach, Firstdach, Tonnendach usw. sind da alle möglich und gebräuchlich. 34 8) Vgl. z. B. Schachtzabel, Aus dem Hochland von Angola 1923, passim. 85 x) Schwitzhaus in Kalifornien u. Mexiko : F. Krause, Kultur d. kalif. Indianer 26 ff. 35 *) Sudanische Tempel: P. Guebhard, Rev. d'ethnogr. II 1911, 125 ff. Taf. 8, Abb. 9 u. Taf. 9 Abb. 12; L. Frobenius, Das unbek. Afrika Taf. 103 ff. Nuraghentempel: A. Taramelli, Mon. ant. XXIII, 1914, 314 ff.; XXV, 1918, 1 ff.; Not. d. scavi 1922, 334. 35 ») Die Häuser erreichen stellenweise eine beträchtliche Größe. So erwähnt Baumann (Usambara 1891, 271 f.) solche von 30 m Durchmesser, und nach Ph. Paulitschke (Ethnographie Nordostafrikas, mater. Cultur 1893, 128) sollen die Häuptlingshäuser der Galla sogar 80—100 m Durchmesser haben. δβ 1 ) Offene Ringlaube: Baumann a. a. O.; Kraemer, Centralbl. d. Bauverwaltung XIII 1893, 370 Abb. 9; F. Stuhlmann, Mit Emin Pascha 1894, 749 Abb. 245; J. T. Last, Journ. roy. inst. brit. archit. 3. ser. I 1894, 635 ff. Abb. 8; Fr. Fülleborn, Das deutsche Njassa- und Ruwumagebiet 1906, 89 Abb. 52; nach Nopcsa, Albanien 1925, 9 ehemals auch in Portugal. — Teilweise geschlossene Ringlaube : Baumann a. a. O. S. 225 f. ; F. J. Bieber, Kaffa I 1920, 192 Abb. 18 ff.; Fülleborn a. a. O. Abb. 53. — Ganz geschlossene Ringlaube: F. Cailliaud, Voyage à Meroö, Planches 1823 II 56; Baumann a. a. O. S. 271 ; Last a. a. O. Abb. 12; F. Boas, Ztschr. f. Ethnol. LV 1923, 14; Bieber a. a. O. I 197 Abb. 22; II 1923, Taf. 17b; Vorderindien: Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I 1914,12. — Doppelte Ringlaube, die innere geschlossen, die äußere offen: L. Frobenius, Ursprung d. Kultur I 1898, 210 Abb. 157 f. — Säulensäle: Fülleborn a. a. O. 549 Abb. 209. 36 2) Th. Koch-Grünberg, Vom Roroima zum Orinoco III 1923,18 Taf. 2; vgl. auch Taf. 51 u. 52, wo die Gerüstbauten für ein solches Haus gut zu sehen sind. 87 *) Haufenhof oder Streubau: Schachtzabel a. a. O. 16; Bieber, Kaffa I, 183 Abb. 11. — Ringhof: M. Regnault, L'Anthropologie XXII 1911, 270 Abb. 2; Barth, Reisen II 1857, 526; Frobenius, Zsch. f. Ethnol. XLI 1909, 779 Abb. 8; Schachtzabel a . a . O . 15 Abb. 3 (nach Kollmann). 37*) Reihenkuppelung: Stuhlmann, Mit Emin Pascha, 451 Abb. 129 (Ituri); Regnault a . a . O . Abb. 3 (Franz. Kongo); Back, Franklins 1. Polarreise 321, danach G. Klemm, Allg. Kulturgesch. II 1843, 232 (Eskimo); E. v. Rosen, Ethnolog. research work during the swedish Chaco-Cordillera exped. 1901—02, 1924, 37. — Haufenkuppelung: Thomas, Proc. soc. ant. Scoti. III a . a . O . (Aird Mohr, Shetland). — Radialkuppelung: Sarfert 161 Abb. 37 (Hudsonbai). — Alle drei Arten von Kuppelung — die Radialkuppelung oft verbunden mit Mehrgeschossigkeit des Zentralraums — sind nebeneinander üblich bei den Steinkuppelbauten Apuliens (Alberobello u. Umgebung), wo die einzelnen Rundräume zugleich durch Ummantelung zu einem einzigen rechteckigen Baukörper zusammengefaßt werden, vgl. Bertaux a. a. O. 212 ff. 88 !) Ssolaburg: Frobenius, D. unbek. Air. 95. Ringhof mit Schattenhalle in der Mitte : Frobenius, Zeitschr. f. Ethnol. XLI 1909, 779 Abb. 8 (Sudan), wozu die flachdachigen Schattenhallen inmitten der Kuppelhüttendörfer der Chaco-Indianer zu vergleichen sind (s. unten S. 60). 2 38 ) Frobenius, D. unbek. Afr. 98 ff. Die Bauart (d. h. flachdachige Eindeckung von ehemaligem Hofraum zwischen Rundhäusern) ist übrigens keineswegs auf die genannten Landschaften westlich des Nigers beschränkt, sondern findet sich ebenso in der Tschadseegegend im ehemaligen Reiche Borau, vgl. L. Frobenius, Urspr. d. afr. Kult. 1898, 215 Abb. 166 (Ketere-Ketere) und O. Macleod, Chiefs and cities 1912, 48 (Lere, Nordkamerun). In Lere liegt allerdings eine andere Anordnung der Rundhäuser zugrunde, zu der etwa das Zuludorf bei G. Fritsch, Die Eingeborenen Südafrikas 1872, 132 Abb. 27 zu vergleichen ist. 38 3) Vgl. z. B. Waring a. a. O. Taf. 6. 89 ») Frobenius, Zeitschr. f. Ethnol. XLI 1909, 777 f. Abb. 4 u. 5. 39») S. Passarge, Zeitschr. f. Ethnol. XXXVII 1905, 679 Abb. 23; ders., Südafrika 1908, 236 f. ; die entsprechende Gehöftform bei E. Holub a. a. O. 98 f. und Passarge, Zeitschr. f. Ethnol. XXXVII 671. 39 8 ) Graebner, Ethnologie 483 f.; 490; 497; 515; 524; 552; 564; 568; ders., Anthropos XIV/XV 1919/20, 1115 Anm. 7; Stuhlmann, Handw. u. Ind. 1910, 8. 40 ») Weule, Wiss. Ergebn. 1908, 10. Ebenso beobachtete Regnault, wie die noch als reine Jäger lebenden Babenga in Franz. Kongo in den Jahren 1909/10 ihre alten Kuppelhütten mit den Firsthäusern der seßhaften Bodenbauern vertauschten (a.a.O. 271 f.). Die gleiche Erscheinung auch in Brasilien, vgl. P. Ehrenreich, Zeitschr. f. Ethnol. XXII 1890, 83 Anm. 1. 41 η E. Diez, Persien I 1923, 19. 42 !) G. Semper, Der Stil II 1863, 377. W. R. Lethaby, Architecture 1912, 24. Ebenso ist auch die gelegentlich vertretene Meinung zu beurteilen, die den Viereckbau auf den Zwang zur Benutzung von Langholz zurückführt, vgl. z. B. C. Schuchhardt, Alteuropa 1919, 61 (dagegen richtig M. Hoernes, Prähist. Archälo. 1923, 360).

Ill 42 2) Das kommt natürlich vor allem im kalten Norden vor, vgl. ζ. B. Sirelius a. a. Ο. VIII, 28 Abb. 113 ft. (N.-W.Sibirien) und Erixon, Fataburen 1918, 33 Abb. 8 (Jämtland, Schweden). 42 3) S. oben S. 22 u. Abb. 3 a. 42 «) Sirelius IX 17 Abb. 148 (Finnland). 42 «) S. oben S. 27 u. Abb. 7 b. 42 ·) S. unten S. 99. 43 *) Koppers, Volk. u. Kult. I, 440 (tropische Waldzone); Sirelius VIII, 9 Abb. 86 (boreale Waldzone). 43 2) Koppers a. a. O. Abb. 391 (Philippinen). 43 *) Vgl. unten S. 48. 43«) Beispiele: Gh. Hose, Geogr. Journ. XVI 1900, 53 (Borneo); M. Moszkowski, Arch. f. Anthr. XXXVII 1910, I ft. (Sumatra). 43 ») Moszkowski a. a. 0 . 43 ·) S. unten S. 59. 43 ') Als Trockengerüst (für Fische) begegnet die Konstruktion beispielsweise bei den Kegelzelten der Samojeden (Karutz, Atlas d. Völkerk. 1 1925, 83), als Bratstand bzw. Feuerbock ist sie heute noch in den Balkanländern verbreitet (Buschan, Völkerk. II 2, 329 Abb. 181; Karutz a . a . O . II 1926, 81 Abb. 5), am häufigsten aber (wenn auch verhältnismäßig jung) istsie wohl als Kesselträger (Schmidt u. Koppers, Völker u. Kulturen I, 21 Abb. 17 ; Sirelius, Finnisch-Ugrische Forsch. VIII1918,12 Abb. 89). Über das Alter des Bratspießes E. Nordenskiöld, Geogr. u. ethnogr. Analyse der mater. Kultur zweier Indianerstämme in El Gran Chaco 1918, 70. 44 !) J. R. Bünker, Mitt. Anthr. Ges. Wien XXXII 1902, 241 f. Abb. 158 u. 160 (Oberkärnten) ; genau so habe ich sie auch selber neben einem Sommerviehstall bei Laax in Graubünden gesehen. 44 *) Sirelius VIII, 30 Abb. 116. 44 3) Tropische Waldzone: G. Bolinder, Zeitschr. f. Ethnol. IL 1917, 26 Abb. 1 a (Südamerika); Buschan, Völkerk. II 1, 15 Abb. 6 (Australien) ; Moszkowski a. a. O. (Indonesien) ; Weide, Leitf. Taf. 18, 3 u. 24, 3 (Philippinen) ; Buschan a . a . O . 181 Abb. 477 (Hinterindien); C. G. Seligmann, The Veddas 1911 Taf. 20; Klemm, Zeitsch. f. Ethn. XXX 1898, 340 Abb. 18 (Assam); Bieber, Kafta I 1920, 454 Taf. I b (Markthütten in S.-W.-Abessinien); G. Bruel, Rev. d'ethnogr. I 1910, 19 Abb. 30 (Franz. Kongo). — Boreale Waldzone: A. Krause, Die Tlinkitindianer 1885, Taf. 3; Sirelius IX 55 (Amurvölker und Jakuten) ; VIII 12 Abb. 89 (Ob-Ugrier); VIII 28 Abb. 113 f.; 40; 48 (Syrjänen, Wotjaken und Tscheremissen) ; IX 17 Abb. 148 (Finnland); Erixon a . a . O . 33 Abb. 8 ( Jämtland) ; Bünker a. a. O. und A. Hrodegh, Mitt. anthr. Ges. Wien LVI 1926, 184 (Köhler- u. Holzhauerhütten in den Ostalpen); A. Michel, L'ancienne Auvergne 1843/44, Taf. 66 (Viehunterstand in Almwirtschaft). — Trockenzone: D. Carruthers, Geogr. Journ. XXXV 1910, Abb. bei S. 228 (Beduinenzelt); öfter wird die Konstruktion hier zur Überbauung der Deckenöffnung im Flachdachhause verwendet (arab. mulqaf), vgl. Wilkinson, Manners and customes, new ed. by S. Birch I 1878, 339 (Kairo) u. F. ν. Schwarz, Turkestan 1900, 173 Abb. 62 (Kuldscha). 44«) Columbia: Bolinder a . a . O . ; Syrjänen: Sirelius VIII, 30 Abb. 115 f. 45 *) Zum Vorkommen des Pultdachhauses im allgemeinen vgl. die zur Pulthütte angeführte Literatur. — Allseitig offene Form (ohne Wände) beispielsweise in Neu-Guinea (Buschan, Völkerk. II 1, 82 Abb. 50 f.), auf den Andamanen (Koppers, Völker u. Kult. I, 445 Abb. 394), vereinzelt aber auch in der borealen Waldzone, so etwa in Rumänien (als Melkstätte, s. Buschan, Völkerk. II 2, 367 Abb. 204) oder gar in Schweden (als „eldstad", s. Erixon, Fataburen 1917, 170 Abb. 19). Nur hinten ganz oder teilweise geschlossen sind die Küchenhäuser chinesischer Fischer in der Amurküstenprovinz (mit Dörrgerüst vor der Front wie. bei den Pultdachhäusern ostjakischer Fischer in N.-W.-Sibirien, vgl. W. K. Arsenjew, In der Wildnis Ostsibiriensl 1924, 239) sowie Bauten gleicher Bestimmung in Schweden (Erixon a. a. O. Abb. 20). — Dreiseitige Einwandung ist.häufig bei den finnisch-ugrischen Völkern Nordrußlands und N.-W.-Sibiriens, sowie auch in Schweden, vgl. Sirelius VIII, 15; 31 f.; 48; IX, 19; 73. Dabei überwiegt in Sibirien die primitivere Pfostenwand mit Rindenmantel, in Nordeuropa dagegen Balkenwand bzw. Blockwand. — Rings geschlossene Form in Blockwandtechnik z. B. in Kurland: Bielenstein 114 Abb. 671. Technisch bemerkenswert ist ein karelischer Viehstall in Finnland, wo die Balkenwände lediglich als Mantel dienen, während das Dach noch auf Gabelpfosten ruht (Heikel 294 Abb. 271). Daß das kein Sonderfall von nur örtlicher Bedeutung ist, zeigt das Vorkommen derselben Kombination von dachtragenden Pfosten und Blockwand bei Pultdachhäusern im südwestchinesischen Gebirgsland (Prov. Jünnan), vgl. J. W. Gregory, To the alps of chínese Tibet 1923, 136 Taf. 6. Pultdachhaus mit gehobenem Boden (d. h. als Pfahlbau) z. B. auf den Philippinen: H. Frobenius, Zeitsch. f. Bauw. XLIX 1899, Taf. 57 Abb. II 5. — Pultdachhaus mit versenktem Boden in Ostafrika: Schachtzabel 56 ff.; doch scheint es zweifelhaft, ob bei diesen „Temben"bauten die Dachneigung ursprünglich und nicht erst sekudär ist, ob sie also überhaupt hierher gehören, vgl. S. 59. 45«) L. v. Schrenck, Reisen u. Forsch. III 2, 1, 375 f.; Buschan, Völkerk. II 1, 17. 45 s ) Sirelius a . a . O . VIII, 13 Abb. 90; A. G. Morice, Anthropos IV 1909, 589 Abb. 16. 45 4) Rhamm, Ethnogr. Beitr. II 2, 291 f. 45 «) M. van Overbergh, Anthropos XX 1925, 412. 45«) Eskimo (in Labrador): Sarfert a . a . O . 145. Tibeter (Tanguten): Buschan, Völkerk. II 1, 432 Abb. 281 f. Wenn Sarfert bei den Eskimozelten eine Rückbildung aus dem Ovalzelt annimmt, so ist das nicht zu begründen. Die Sache liegt vielmehr gerade umgekehrt, vgl. S. 99. 45 η Brasilien: Schmidt u. Koppers, Volk. u. Kult. I, 121 Abb. 150 f. Toda: Grünwedel a. a. O. 22 ff. Abb. 26 ff. Lappen: Sirelius a. a. O. VI, 135 Abb. 37. — Hier und da kommen auch zwei Stützenreihen im Innern vor. Da handelt es sich dann wohl um Firstdachhäuser, bei denen die Dachflächen nachträglich bis zum Erd-

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(oder Pfahlbühnen-) boden heruntergezogen sind, vgl. unten S. 52 Anm. 6 u. S. 100 Anm. 3. Freilich wäre auch denkbar, daß gegeneinander geschobene Pulthütten zugrunde lägen. In jedem Falle werden zunächst beide Möglichkeiten zu erwägen sein. Lappen: Sirelius a . a . O . 1341!.; Nordamerika: Sarfert a . a . O . 163 Abb. 40. Nordamerika: Sarfert 162 (Schahaptan); Krause, Kult. d. kaliforn. Ind. 9 1!. Taf. 2, 2. Nordasien: Sarfert 178 fî. (Alëuten). Bulgarien: Rhamm a . a . O . 194 f. Rumänien: L. Jacobi, Obergerman.-rät. Limes Nr. 8 Kastell Zugmantel 1909, 23 ff. Abb. 1—3; H. Phlèps, Denkmalspflege XXI 1919, 17 Abb. 7 f. (nach Jäneke). Polen: Grisebach a. a. O. 11 Abb. 3. Für die Ukraine vgl. auch N. Gogols Ges. Werke herausg. v. Buck IV 1910, 272. Ostjaken: Sirelius VIII, 14 Abb. 92. Lappen: Sirelius VI, 134 fî. Lüneburger Heide : Mielke, Zeitsch. f. Ethnol. XXXV 1903, 520 Abb. 23; Lindner, Das niedersächs. Bauernhaus 132 Abb. 225. Ozeanien: H. Frobenius a. a. O. Taf. 57 Abb. 2 u. 3; R. Thurnwald, Zeitsch. f. Ethnol. XLII1910, 131 Abb. 18 (Schädelhäuschen auf einem einzigen Pfahl). Indonesien: Buschan, Völkerk. II 1, 800, Taf. 39; 829 Abb. 507. Afrika: L. Frobenius, Das unbek. Afrika 1923, 89 Abb. 4 u. 10. Amurland: L. v. Schrenck, Reisen III 3, 769 u. 773 Taf. 67 (Vorratshütten bei den kastenartigen Seelenhäuschen der Giljaken). Italien: Fischer a. a. O., 101 Abb. 10 (Vorrats- oder Wachthütten in der Campagna di Roma). G. Petrie, The ecclesiast. archit. of Ireland (Transactions royal Irish acad. XX) 1845, 132; Waring, Stone monuments 1870, Taf. 71, 1. Grabsteine der Mediomatriker: F. Behn, Prähist, Zeitschr. XI/XII 1920, 94 1!. Sarre u. Herzfeld, Arch. Reise III 1911, Taf. 49 (Bagdad); F. v. Schwarz, Turkestan 1900, 306 Abb. 119 (Buchara); E.Huntington, The pulse of Asia 1907, Taf. bei S. 156 (Chotan). Tropische Waldzone: M. Schmidt, Völkerkunde 1924, 85 Abb. 1 ; Weule, Leitfaden Taf. 53,1 u. 2 (Südamerika) ; H. Frobenius a. a. O. Taf. 57 Abb. 1, 5 u. 10 (Ozeanien); Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I 1914, 2 f. Abb. 1 u. 2 (Südindien); Schachtzabel a . a . O . 50 Abb. 28 (Afrika); dazu die in den vorigen Anm. angeführte Lit. — Boreale Waldzone (einschließlich der nördlichangrenzenden Tundren): Schurtz, Urgesch. 425.(Eskimo an d. Hudsonbai); Schoolcraft, Information II 1852, Taf. 23 (nordamerikan. Indianer); Heikel, Geb. d. Ceremissen, 144 Abb. 139 (Finnland); Rhamm, Ethnogr. Beitr. II 1, 587 Abb. 78 (Skandinavien); Mielke, Zeitsch. f. Ethnol. XXXV 1903, 519 Abb. 22; Rhamm a. a. O. 254 f. Abb. 53 f.; Lindner a. a. O. 135 Abb. 232; Peßler, Der volkstüml. Wohnbau an der Niederelbe 1909, 86 Abb. 49; G. Wolf, Das norddeutsche Dorf 1923, 7 1!. Abb. 2, 5 u. 7 (Norddeutschland); R. Karutz, Atlas d. Völkerk. II 1926, 53 (Elsaß); E. Hubert, Le BasBerry, Hist, et archéologie du dép. de l'Indre I 1902, 7 1!. (Frankreich); Fischer a. a. O. 100 Abb. 11; Globus LXXXI 1902, 286; Mielke, Zeitsch. f. Ethnol. XLVII 1915, 85 Abb. 26 (Italien); im übrigen vgl. die letzten Anmerkungen. — Innerhalb der altweltlichen Trockenzone, bildet der Typus die herrschende Zeltform nur bei den nordtibetischen Tanguten (vgl. Anm. 45 ·)), sonst erscheint er höchstens gelegentlich als Unterschlupf für einzelne Hirten und dgl., weniger als Familienwohnung, so bei den Mongolen (neben der Kegeldachjurte, vgl. Ν. v. Prschewalski Reisen in Tibet 1884, 5 u. H. Consten, Weideplätze der Mongolen II 1920 Taf. 55), Kirgisen (vgl. Dainelli, Sped. Ital. De Filippi Ser. II vol. VIII, 9 Taf. 11, 2), in Südtibet (Dainelli a. a. O. 7 Taf. 13, 2), Ostpersien (S. Hedin, Zu Land nach Indien II 1910, 59), bei Kurden (Schurtz, Urgesch. 427) und Berbern (Barth, Reisen V, 127 Taf. 51). In Nordafrika kommt der Typus auch als Standhütte vor, aber wieder nur in vorübergehender Verwendung wie etwa für Landarbeiter oder Händler auf den Märkten, vgl. P. Karutz, Globus XCII 1907, 135 Abb. 20 (Oase Tusur) oder E. Kühnel, Nordafrika 1924 Taf. 83 (Tripolis) u. 217 (Marokko). Schließlich wird die Konstruktion in der Trockenzone auch für den mulqaf (s. oben Anm. 44 3) verwendet, vgl. Kühnel a. a. O. Taf. 4 (Tunis), J. Jost, Ein Frühlingsritt durch Syrien 1910, 209 Abb. 142 (Damaskus), F. v. Schwarz, Turkestan 1900, 173 Abb. 62 (Kuldscha), sowie zur Überdachung der Basarstraßen, vgl. Kühnel a . a . O . Taf. 18 (Tunis) oder O. Niedermayer, Afghanistan 1924, Abb. 11, 13, 194 (Kabul). So beispielsweise Sarfert a. a. O. 163. Holub, Sieben Jahre in Südafrika II 1881, 192 (Barotse); M. Merker, Die Massai 2 1910, 24. Dasselbe wird auch für die ovalen Tonnenhütten der Ayan am Yukon (Nordamerika) bezeugt, vgl. Sarfert a. a. O. 140. Μ. v. Oppenheim, Vom Mittelmeer zum persischen Golf II 1900, Taf. zu S. 75; E. de Sarzec, Découvertes en Chaldée Taf. 62, 2 (im Bau begriffene Hütten); Saladin, Manuel de l'art musulman 24 Abb. 9; H. Grothe, Geogr. Charakterbilder 1909, Abb. 123; Langenegger, Beiträge 47 ff. Abb. 45; Delitzsch, Handel und Wandel in Altbabylonien 1910, 9 Abb. 7 ; Meißner, Babylonien u. Assyrien 1 1920, 245 u. 275 Taf. Abb. 111 ; Buschan, Völkerk. II 1, 405 Abb. 269. Nordamerika: Schoolcraft, Information III 1853, Taf. 31 (Winnebagoes) ; H. Dengler, Indianer 1923, Taf. 10 f. (Virginia); W. I. McGee, XVII. ann. rep. bur. ethnol. Smithson. Just. 1895/96 part I (1898), 80 ff. Taf. 6 f. u. 9 fî. (N.-W.-Mexico). — Ozeanien: H. Frobenius a . a . O . Taf. 57 u, 59. — Nordostasien (bei wandernden Giljaken und Tungusen) : v. Schrenck a. a. O. III 2,1, 375 Abb. Taf. 30; Β. Laufer, Anthropos V 1910,199. — Südindien (Toda): O. Kauflmann, Aus Indiens Dschungeln 2 1923, Taf. bei S. 208. — Vorderasien: S. Hedin, Zu Land nach Indien II 1900, 290 f. Abb. 238 f. (Seistan) ; W. Ousely, Travels I 1819, 208 f. Taf. 12 (Araber in Südpersien) ; E. Brandenburg, Zeitsch. f. Ethnol. XXXVII 1905, 192 Abb. 5 (Sommerzelte der Jürüken in Kleinasien); für d. Irak und Südafrika vgl. die vorige Anm. — Europa (Kurland): Bielenstein a . a . O . 105 Abb. 62 b. — Die Tonnenhütten der Balutschen und Massai (mit Lehmverputz) haben abgerundete Ecken bzw. ovalen Grundriß, ebenso die mit Grassoden gedeckten Hütten von Buanji (Ostafrika), die dort erst neuerdings in Gesellschaft von Kuppelhütten der gleichen Bauart eingewandert sein sollen, vgl. S. 99. Nachahmung im Höhlenbau: R. Karutz, Globus XCII 1907, 202 Abb. 3 (Südtunis); E. Huntington, The pulse of Asia 1907, Taf. bei S. 302 (Ostturkestan) ; F. ν. Richthofen, China I 1877, 71 ff.; I I 1882, 486 f. u. 552 ff.; A, Tafel Tibetreise II 1914, Taf. 75 (nordwestchines. Lößgebiet).

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Nachahmung im Grabbau: H. Saladin, Archives des miss, scientif. 3. sér. XIII 1887, 41 (Palästina und Syrien); H. Grothe, Geogr. Charakterbilder 1909, Abb. 145 (Irak). Für Wohnwagen und Schiffskajüte vgl. oben S. 15. Als Sänfte kommt der Typus (und zwar breitstirnig) in Persien vor, vgl. W. Ousely, Travels in various countries of the east I 1819, Taf. 23, 17. Vgl. ζ. Β. Heikel, Geb. d. Ceremissen 92 Abb. 94 (Rußland) oder Dainelli, Sped. Ital. De Filippi ser. II vol. VIII 1924, 88 f. Taf. 45 Abb. 2 (Kaschmir). Euböa: Th. Wiegand, Mitt. arch. Inst. Athen. Abt. XXI 1896, 11 ff. (Ocha); F. P. Johnson, American Journ. of arch. XXIX 1925, 398 ff. (Stura). — Mittelamerika: S. Κ. Lothrop, Tulum 1924, 36 Abb. 14. — Ägypt. Grabkammern: J. E. Perring, The pyramides of Gizeh III Taf. 14 f. — Südruss. Grabkammern: Rostowzeff, Antike dekor. Malerei in Südrußland 1913 Taf. 6 u. sonst. — Nordafrika: L. Frobenius, Das unbek. Afrika 1923 Taf. 31 — Schottische und irische Kapellen: J. Y. Simpson, Proc. soc. ant. Scotland II 1859, 489 ff. — Auch eine ossetische Kapelle (im Kaukasus) scheint hierher zu gehören, um so mehr als dort die Kragtechnik auch beim steinernen Pyramidendach noch üblich ist; vgl. G. Nioradze, Die Bergossen 1923, Taf. 9 Abb. 1 sowie unten Anm. 941. Weule, Negerleben 1908, 267 u. 483; Schurtz, Urgesch. 574 (Seminolen). Nordamerika: Sarfert a . a . O . 170 Abb. 51 (Fischer der N.-W.-Küste) ; A. G. Morice, Anthropos IV 1909, 585 Abb. 13 (Westl. Dene); T. T. Waterman, Ann. rep. boards of regents Smithson, Inst. 1924, 461 ff. Taf. 8 (Salisch). — Nordeurasien: Sirelius a . a . O . VIII, 18 Abb. 96 (ugrische Fischer am Ob); IX, 21 Abb. 153 (Karelien); auch die nordgermanische stofa der Sagazeit hatte zwei stärkere Neben,,änse" statt des eigentlichen Firstbalkens als Hauptträger des Daches, vgl. Rhamm, Ethnogr. Beitr. II 1, 380 f. Abb. 61. — Sumatra: Moszkowski, Arch. Anthr. XXXVII 1910, 7. Peru: A. Baessler, Altperuan. Kunst 1902/03 Taf. 10; 11 ; 13; 119. Columbia: G. Bolinder, Zeitsch. f. Ethnol. IL 1917, 26 Abb. 1 c. Sumatra: W. Volz, Arch. Anthr. XXXV 1909, 99 Abb. 9, 3. Birma: Ferrars, Burma 1900, 25 Abb. 55; 44 Abb. 95; 83 Abb. 181. N.-W.-Sibirien: Sirelius a. a. Ο. VIII, 16 Abb. 94 u. 95. Skandinavien: Erixon, Führer durch Skansen 56 Abb. 34. Albanien: Nopcsa a. a. O. 43 Abb. 28. — Auch das viereckige Eskimohaus könnte wegen seiner ungleichen Dachflächen, verbunden mit Breitstirnigkeit, in diesen Zusammenhang gehören, vgl. Sarfert a. a. O. 175 Abb. 59. Sirelius a . a . O . VIII, 30 Abb. 116; 33 f. Abb. 120 f. (Nordostrußland); IX, 23 Abb. 155 (Finnland). Sirelius a. a. Ο. IX, 20 Abb. 152 Zur Terminologie vgl. Rhamm, Beitr. II 1, 174 ff., wo allerdings der Begriff des Steckwalms enger gefaßt ist und außerdem noch andere Arten (Kippwalm, Deckwalm, Bauschwalm, Kübbwalm) unterschieden sind. Doch zeigen diese durchweg mehr technische als formale Besonderheit. Vgl. auch H. Schwab, Die Dachformen in Deutschland und der Schweiz 1914 (Diss. Berlin). F. Vormann, Anthropos IV 1909, 664 (Neu Guinea); H. Frobenius a. a. O. Taf. 58,5 (Yap); E. Jung, Globus' LXXXI 1902, 141 Abb. 3 (Sumatra); Scherman, Arch. Anthr. XLII 1915, 200 (Katschin); J. P. Mills, Geogr. Journal LXVII 1926, Taf. Abb. bei S. 297 (Naga, Ober-Birma). Vereinzelt begegnet diese Dachbildung ferner in Ostafrika (im Konde-Oberlande am N.-Ende des Njassa), vgl. Fülleborn a. a. O. 379 Abb. 139 in 142, Taf. 64—67. Ob und wie da ein historischer Zusammenhang anzunehmen ist, ist noch nicht deutlich. Aus Südindien ein (freilich nicht eindeutiges) Zeugnis bei E. Schmidt, Reise nach Südindien 1894, 125. Konkave Firstlinie: A. C. Haddon, Geogr. Journ. XVI 1900, 424 (Neu-Guinea); Jung a. a. O. (Sumatra). — Konvexe Firstlinie: Garnier u. Ammann, L'habitation humaine 1892, 59 (Neu-Guinea); E. Β. Havell, The anc. and med. arch, of India 1915, 21 Taf. 2 (Bengalen) ; G. Bruel, Rev. d'ethnogr. I 1910, 10 ff. Abb. 18 ff. (französ. Kongo). Südfrankreich: A. Dauzat, La Nature LII 1, 1924, 58 Anm. 4. — Spanien u. Portugal: A. de Castillo a. a. O. 147 u. 241; M. Rikli a. a. O. Taf. VIII 12 u. X 17; A. Michavila a. a. O. 283 (mit weiteren Nachweisen zur „barraca Valenciana"); Κ. Hielscher, Das unbek. Spanien 1922 Taf. 106 f. u. 116 f.; H. Schuchardt a . a . O . ; F. Krüger a . a . O . 66 f. — Italien: Fischer a . a . O . 99 Abb. 6 ff. (Venezien); Mielke a . a . O . 86 Abb. 27 (Latium). — Atlasländer: O. C. Artbauer, Die Rifpiraten 1911 Taf. 26; ders., Kreuz und quer durch Marokko 1911, 42 Abb. 32; Stuhlmann, Die Mazighvölker 1914, 56 f.; H. Schmitthenner, Tunesien und Algerien 1924, 56 Abb. 20. — Vorderasien: Michavila a . a . O . (Palästina); Brunhes, Géogr. hum. 1912, 96 (desgl.); Μ. v. Oppenheim, Vom Mittelmeer zum pers. Golf II 1900, 143 (nördl. Mesopotamien) u. 328 f. (Vorstadt von Maskat); P. M. Sykes, Ten thousand miles in Persia 1902, 86 Taf. (desgl.); R. Koldewey, Heitere und ernste Briefe 1925, Taf. bei S. 152 (Basra); J. de Morgan, Mission scientif. en Perse I 1894, 160 u. 254 Abb. 61 u. 132 (Nordpersien); Sykes, Geogr. Journal XXXVII 1911, Abb. bei S. 14 (ebenda); — Kalifornien: F. Krause a . a . O . 38 („für Nordamerika ein südlicher Typus"). Legschindeldeckung: H. Thiersch, August Thiersch als Architekt 1923, 36 u. 48 (die hier vermutete Ubertragung von Asien nach Europa durch den „homo alpinus" ist nicht zu begründen); K. Rhamm, Globus LXXI 1897,176; M. Rikli, Natur- und Kulturbilder aus den Kaukasusländern 1914 Taf. 22 Abb. 33; F. Rosen, Persien 1925, Taf. 183 (Elburs) ; Dainelli, Sped. Ital. De Filippi ser. II vol. VIII 1924, 86 ff. Taf. 44 u. 46 (Himalaja); J. C. White, Nat. geogr. Magazine XXV 1914, 365 ff. (ebenda); P. Landor, Lhasa I 1905, 99 ff.; K. Futterer, Durch Asien I 1901, 438 (Kansu). — Erd- od. Grassodendeckung: Passarge, Landsch. u. Kultur 1922, 86 („in subpolaren Breiten"); Rhamm, Beitr. II 1, 583 (Skandinavien); W. Lund, Wörter u. Sachen VII 1921, 116 ff. (desgl.); Erixon, Führer durch Skansen 86 (danach in Südschweden vermutlich älter als die Strohdeckung); C. Küchler, Die Färöer 1913, Abb. 14, 28, 55; F. Niedner, Islands Kultur zur Wikingerzeit 1913, 40; M. v. Dechy, Kaukasus I 1905, 98; H. Consten, Weideplätze der Mongolen I 1919, Taf. 29 u. sonst; N. v. Prschewalski, Reisen in Tibet 1884, 240 (Blockhaus der Bergtanguten in Kansu). — Bretter-

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dach in N.-W.-Amerika: A. Krause, Die Tlinkitindianer 1885, 124; F. Krause, Kult. d. kaliforn. Ind. 1921, 11 u. 34; Waterman a. a. O. Taf. 8. H. Thiersch a. a. O. 49. —Wo auch in Mitteleuropa die Dachneigung geringer wird, liegt offenbar mittelländischer Einfluß vor. So ist es z. B. in Lothringen, wo das „lateinische H a u s " mit seinem sanft geneigten Hohlziegeldach eine nach Norden vorgeschobene Insel bildet, vgl. die kartograph. Darstellung bei Brunhes, Géogr. hum. de la France 441 ( = Géogr. hum. 3 Taf. Abb. 266) und Dauzat a. a. O. 55. Vermutlich ist dort eine ebenso ununterbrochene Überlieferung seit der römischen Zeit anzunehmen wie bei den Kabylen Nordafrikas, die ihr (sanft geneigtes) Ziegeldach auch nicht etwa erst neuzeitlichen Einflüssen verdanken (Bertholon et Chantre a. a. O. 428). E. S. Morse, Japanese homes 1886 (denkt an ostwestl. Kulturübertragung); F. Hirt, Fremde Einflüsse in d. chines. Kunst, 1896 (für westöstl. Einfluß); O. Benndorf, Jahreshefte d. Österreich, arch. Inst. II 1899, 45 ff. (glaubt eher einen Parallelismus der Entwicklung annehmen zu müssen) ; A. Forke, Mitt. Sem. orient. Sprachen II 1899 58 ff.; B. Lauf er, Chinese pottery of the Han Dynasty 1909; ders., Anthropos V 1910, 190; Schubart, Zeitsch. f. Bauwesen L X I V 1914, 752; J. Comaille, Guide d'Angkor 1912 (Hinterindien). In Griechenland scheint der Dachziegel jedenfalls weit in vorgeschichtliche Zeit (III. Jahrtausend?) zurückzureichen, vgl. K. Müller, Mitt. arch. Inst. Athen. Abt. X X X V I I I 1 9 1 3 , 88 (Tiryns); und selbst im vorgeschichtlichen Mitteleuropa kommen gebrannte Firstziegel schon in Häusern der Hallstattzeit vor, vgl. Schumacher, Siedlungs- und Kulturgesch. der Rheinlande I 1921, 1110 u. G. Behrens, Germania X 1926, 4 (Rheinhessen u. Oberrhein). Zur Terminologie sei ein für allemal bemerkt, daß unter rechteckigen Zelthäusern oder Firstdachzelten diejenigen verstanden werden, die drei Pfostenreihen besitzen, im Gegensatz zu rechteckigen Zelthütten oder First- bzw. Keilzelten, die nur eine haben. Soviel ich bisher sehe, lassen sich 2 Hauptgruppen scheiden. 1. Das Firstdachzelt mit hölzerner Firstpfette in Tibet und der Mongolei einerseits und Nordafrika anderseits. Es ist in Hochasien sicher und allem Anschein nach auch in Nordafrika immer schmalstirnig. Vgl. für Tibet: F. Grenard, Le Tourkestan et le Tibet 1898, 337 f.; A.Tafel bei H. Schubart, Zeitsch. f. Bauwesen LXIV 1914, 524 Abb. 24 (mit weiteren Nachweisen) ; J . C. White, National Geogr. Magazine XXV 1914, 450; G. Dainelli, Sped. Ital. De Filippi ser. II vol. V i l i , 9 ff. mit weiteren Nachweisen; in Südtibet (und nur hier, soviel ich sehe) ist auch eine abweichende, aber höchst sinnreiche Konstruktion üblich, bei der die beiden seitlichen Pfostenreihen aus dem Inneren des Zeltes nach außen verlegt werden, vgl. die Abb. bei H. S. Landor, Auf verbotenen Wegen 1898, 344; ganz ausnahmsweise (bei fürstlichen Zelten) kommt hier übrigens auch Breitstirnigkeit vor (Landor a . a . O . 393); für die Mongolen (die im allgemeinen den Rundbau pflegen und das Rechteckzelt wohl erst mit der buddhistischen Kultur von Tibet her übernommen haben) : H. Consten, Weideplätze der Mongolen II 1920 Taf. 4; für Nordafrika: A. Bernard et N. Lacroix, L'évolution du nomadisme 1906, 245 ff. (mit weiteren Nachweisen); R. Karutz, Globus XCII 1907, 118 f. Abb. 1 u. 15; C. O. Astbauer, Die Rifpiraten 1911, 125; ders., Kreuz und quer durch Marokko 1911, 41; Bertholon et Chantre a . a . O . 422 f.; O. Manetti in der Missione Franchetti in Tripolitania 1914, 275 f. Abb. 128 f.; Stuhlmann, Die Mazighvölker 1914, 55 f. 2. Das Firstdachzelt ohne hölzerne Firstpfette in Vorderasien. Es ist, wie es scheint, immer breitstirnig. Vgl. für die Araber (Beduinen): G. Jacob, Das Leben der vorislamischen Beduinen 1895, 41 ff. (Aufzählung der baulichen Bestandteile); M.V.Oppenheim, Vom Mittelmeer zum persischen Golf II 1900, 43 ff. (mit Grundriß u. zahlr. Ansichten) ; D. Caruthers, Geogr. Journ. X X X V 1910, Abb. bei S. 228 ; für die Kurden, Luren usw.: J. de Morgan, Mission scientif. en Perse II 1895, 33 (mit Grund- und Aufriß); S. Hedin, Zu Land nach Indien II 1900, 372 Abb. 275 (Balutschistan); H. Grothe, Geogr. Charakterbilder 1909 Abb. 153; ders., Wanderungen in Persien 1910, 40 u. 192; Buschan, Völkerk. II 1, 404 Abb. 268 (Armenien); O. Niedermayer, Afghanistan 1924 Abb. 110 fï. Ozeanien: Garnier u. Ammann a. a. O. 59 (Neu-Guinea) ; Indonesien: E . J u n g a . a . O . (Sumatra); China: Mahlke a. a. O. ; Schubert a. a. O. (sucht die Aufbiegung der Dachecken aus ursprünglicher Strohmattendeckung zu erklären). Ozeanien: E. Stephan u. F. Graebner, Neu-Mecklenburg 1907, 86 ff. ; Garnier u. Ammann a. a. O. (Neu-Guinea); Buschan, Völkerk. II 1, 65 Abb. 40 u. sonst.— Indien: H. v. Schlagintweit, Reisen in Indien II 1871, 281; Ε. Β. H a veil, The anc. and med. arch. 1915, 21 Abb. 7 f.; Rajendralala Mitra, Antiqu. of Orissa I 1875, 30 Abb. 13 (Bengalen).— Afrika: Paulitschke, Beitr. zur Ethnogr. der Somali 1888, Taf. 15 f. — In Neuguinea und Brasilien wird das Dach auch wohl bis auf die Erde heruntergezogen, so daß das Haus äußerlich wie eine Spitztonnenhütte aussieht; vgl. F. Huxley, Perlen und Wilde 1926, Taf. 135, 169, 176, .241 (Neu-Guinea); R. Pöch, Globus XCIII 1908, 8 Abb. 1 (Neu-Mecklenburg); G. v. Koenigswald, Globus, XCIII 1908, 378 Abb. 2; XCIV 1908, 29 Abb. 3 (Brasilien). Knickdach: H. Frobenius, Zeitschr. f. Bauwesen X L I X 1899, Taf. 57 Abb. II 14 (Philippinen); Abb. I I I , 14 ( J a v a ) ; Taf. 58 Abb. 5 (Yap); Ratzel, Völkerk. 2 I 1894, 421 u. 426 (Madagaskar). Α. Gut, Denkmalpflege X X I V 1922, 3 f. Abb. 7; A. Thiersch bei H. Thiersch, August Thiersch als Architekt und Künstler 1923, 74; dazu etwa die Meriansche Ansicht von Mühldorf am Inn bei Dehio, Gesch. d. deutsch. Kunst II 1921, Abb. 552. S. oben S. 46 Anm. 3. Ozeanien: Schurtz, Urgesch. 110 (Palau-Inseln).—Indonesien: Buschan, Völkerk. II 1, 825 (Wohnhaus); C. Roß, Heute in Indien 1925, 166 mit Abb. bei S. 176 (Reisspeicher). — Birma: Scherman, Arch. f. Anthr. XLII 1915. 203 ff. — Europa: C. Schäfer, Die Holzarchitektur Deutschlands 1889, Taf. 20 (Oberbayern); Heikel, Die Geb. d. Ceremissen, 312 Abb. 296. Hausurnen: F. Behn, Hausurnen 1924, Taf. 8 u. 37.

115 53 η Vgl. oben S. 52 Anm. 4. 54 ») Tropische Waldzone: Weule, Leitf. Taf. 5 1 , 1 (Südamerika) ; H. Frobenius a . a . O . Taf. 57 Abb. 119 (Ozeanien) ; Scherman a. a. O., 203 ff. (Hinterindien) ; Buschan, Völkerk. II 1, 543 (Vorderindien) ; E. Schmidt, Reise nach Südindien 1894, 81 ff.; 288 (desgl.); H. v. Glasenapp, Indien 1925 Taf. 204 (desgl.); Schachtzabel a . a . O . 55 (Afrika). — Boreale Waldzone: Sarfert a. a. 0 . 165 u. 171 f. (Nordamerika); A. G. Morice, Anthropos IV 1909, 585 (desgl.) ; L. v. Schrenck, Reisen u. Forsch, im Amurlande I I I 2,1, 326 ff. ; 355 ff. ; 370 f. ; Arsenjew, In der Wildnis Ostsibiriens I 1924, 239 u. 389; Karutz, Atlas d. Völkerk. I 1925, 33 u. 35 (Giljaken); Sirelius a. a. Ο. V I I I 1 8 ; 22 ; 25 (Westsibirien) ; ebenda 36 ff. (Nordrußland) ; ebenda I X 25 (Finnland) ; Rhamm a. a. O. (Skandinavien). 54 2) Niedersachsen: s. S. 18 f. Vendée: Brunhes, Géogr. hum. de la France 434 f. Basken: Brunhes a. a. 0 . 416 ff.; Dauzat a. a. O. 56 u. 59. Bierzo: Krüger a. a. O. 51 ff. Mittelmeerküsten (hier immer mit primitivster Technik verbunden): vgl. S. 51 Anm. 3. Bosnien: Karutz, Atlas d. Völkerk. II 1926, 95 Abb. 1 u. 4. Westkaukasien: F.Dubois, Voyage autour du Caucase I 1839, 45; Atlas II 1843 Taf. 5 u. 11; III Taf. 32, 9; A . V . H a x t hausen, Transkaukasia I 1856, 149 ff.; A. Petzholdt, Der Kaukasus I 1866, 324; II, 45 ff.; G. Merzbacher, Aus den Hochregionen des Kaukasus I 1901, 281 Abb. 26; M. Rikli a . a . O . 38 Taf. 38 Taf. 8 Abb. 11 (auf Pfählen, genau wie am Ob und Amur). Elburs: F. Rosen, Persien 1925, Taf. 183. Himalaja : Reise des Prinzen Waldemar nach Indien II 1853, Taf. 6. J a p a n : Baltzer, Arch. d. Kultbauten 195 ff. Abb. 223 u. 228 (kleine Tempel, die wohl der älteren, noch nicht chinesisch bzw. indisch beeinflußten Kulturschicht angehören). 54 3) Nordeuropa: Rhamm, Beitr. II 1 u. 2 passim. Kongo: J. Decorse, L'Anthropologie XVI 1905, 640 Abb. 1 f. 54 4) Mitteleuropa: Rhamm, Globus L X X I 1897, 171; ders., Beitr. II 1, 693 ff.,; 808 ff.; 853 ; ders., Mitt. Anthr. Ges. Wien X X X I X 1909, 280. — Frankreich: Dauzat a . a . O . 55; Goldstern a . a . O . Taf. III. — Spanien: Krüger a . a . O . 49 ff. — Balkan: Haberlandt, Kulturwiss. Beitr. 6 u. 16. — Kleinasien: Th. Wiegand, Der Latmos (Milet III 1) 1913, 14 Abb. 16; C. Gurlitt, Orientai. Arch. III 1912/13, 49 fï.; W. Ousely, Travels in various countries of the East III 1823, 494 Taf. 78. — Nordpersien: Ousely a. a. O. 236 u. 247 mit Taf. 69 u. 70; J. de Morgan, Mission scientif. en Perse I 1894 (Études géogr.), 254 Abb. 132 Taf. 27; Sykes, Geogr. Journal X X X V I I 1 9 1 1 , Abb. bei S. 14. — Afrika: Schachtzabel a. a. O. 53. Was hier für das südliche Grenzgebiet der Trockenzone aufgezeigt worden ist, gilt auch für das nördliche, d. h. für die Mittelmeerküstenländer. Da kommt neben dem städtischen Flachdachhause gelegentlich ein primitives, d. h. aus Pfosten mit Mattenumkleidung und dgl. erbautes Firstdachhaus mit ganz schwach geneigten Dachflächen vor, ganz entsprechend dem eben erwähnten Jurükenhause Kleinasiens (vgl. Wiegand a . a . O . ) . Die Festbuden auf den Kairiner Friedhöfen gehören in diese Kategorie. Im Gebirgslande von Tibesti reicht der Typus sogar bis in den Kern der Trockenzone hinein, vgl. G. Nachtigall, Sahara und Sudan 1 1879, 265. Zum breitstirnigen Zelt der vorderasiatischen Trockenzone vgl. S. 52 Anm. 4. — Vorderindien: G. A. Grierson, Behar peasant life 1885, 331 ff.; W. Crooke, Natives of Northern India 1907, 127 Taf. 24; ders., The Northwestern provinces of India 1897 Taf. bei S. 253; Ε. Β. Havell, The ancient and medieval arch, of India 1915, 21 Taf. 2; Buschan, Völkerk. II 1, 533 Abb. 353. — Hinterindien: Scherman a . a . O . 203 ff. — China: Boerschmann, Bauk. d. Chin. II, 227. — Ozeanien: Buschan, Völkerk. II 1, 255 Abb. 163. Auch in Mittel- und Südamerika scheint die Langfront (Breitstirnigkeit) alt zu sein, vgl. etwa W. Straub, Mexico 1925, Taf. 160 u. 247 (solche Häuser könnten genau so in Vorderindien stehen) oder Th. Koch-Grünberg, Vom Roroima zum Orinoco I I I 1903, 18 Taf. 2. Doch ist hier eine Klärung der Frage noch garnicht versucht worden. 54 η Wenn Schachtzabel a. a. O. die Langfront in Afrika auf ganz jungen europäischen Einfluß zurückführen wollte, so hat er darin sicher geirrt. 65 x) Vgl. oben S. 52 Anm. 4. Stiftshütte: Mos. II 25 ff., dazu N. Schögl, Die heiligen Schriften des Alten Bundes I 1922, 120 ff. Taf. 1 f. 55 2) Vgl. Heine-Geldern bei Buschan, Völkerk. II 1, 697 ff. u. 719 ff.; dazu A. Conrady, Asia major Hirth anniversary volume 1923, 23 ff. (neue austrisch-indochinesische Parallelen). Für Ostasien usw. wird man auch die Möglichkeit erwägen müssen, daß das hier übliche breitstirnige Firstdachhaus aus dem Pultdachhause mit Längslaube hervorgegangen ist (vgl. S. 50). Dieser freilich heute nicht häufige Typus ist ja f ü r chinesische Fischer im Amurlande bezeugt (s. oben a. a. O.) und liegt wohl sicher auch dem Hause der Dajak auf Borneo zugrunde, dessen ungleich große Dachflächen sich so gut erklären lassen, vgl. F. Grabowsky, Globus CXII 1907, 70 Abb. 1, dazu W. Volz, Arch. f. Anthr. X X X V 1909, 99 Taf. 9, 3 (Sumatra). Vollkommen deutlich scheint mir diese Entwicklung schließlich in der altperuanischen Baukunst, vgl. Buschan, Völkerk. I 398 Abb. 158, und da muß wieder daran erinnert werden, daß die altamerikanischen Hochkulturen, wie sich neuerdings immer deutlicher herausstellt, entwicklungsgeschichtlich mit Polynesien und Südostasien zusammenhängen. 55 3) Tropische Waldzone: Schachtzabel a. a. O. 34. — Boreale Waldzone: Sarfert a. a. O. 165 ff. (Nordamerika); L. v. Schrenck, Reisen u. Forsch. I I I 2, 1 Taf. 14 (Tungusen); Sirelius a. a. O. V I I I , 18 Abb. 97 (Ob-Ugrier); Kutzner, Ukrain. Siedelungen 1922, 33 ff. („Flechtwand"); Meringer, Wiss. Mitt. aus Bosnien VII 1900, 253 u. 286; Rhamm, Ethn. Beitr. II 2, 77 u. 287 f. Auch wo in den Grenzgebieten der Trockenzone noch urtümliche Firstdachhäuser (mit steilem Dach und Giebelfront) vorkommen wie etwa in den Litoralsteppen der Mittelmeerländer oder am persischen Golf, zeigen sie regelmäßig diese Technik (vgl. oben S. 51 Anm. 3). Natürlich können Wandmantel oder -füllung auch ganz fehlen, so daß eine allseitig offene Halle entsteht. Doch kommt das nur bei Gebäuden vor, die nicht dauernd Wohnzwecken dienen, also namentlich bei Versammlungshallen, Werkstätten, Schuppen, Grabüberbauten (in Nordamerika genau so wie in Ostafrika, vgl. Schurtz, Urgesch. 574 u. Weule, Negerleben 267 u. 483) und dgl. — 5 5 · ) Palissadenwand: Schachtzabel a . a . O . 34 („Blockhaustyp" in Kamerun, ebenso in Abessinien); Bielenstein, Holzbauten der Letten 58 ff.

116 55 s ) Europa: W. Fiedler, Das Fachwerkhaus in Deutschland, Frankreich und England 1902; Erixon, Führer durch Skansen 1925, 84 u. 92 (Schonen); F. Behn, Hausurnen 1925, 32 ff. (hallstattzeitl. Hausurne von Obliwitz, Pommern). — Vorderasien: J. de Morgan, Miss, scientif. en Perse I 1894, 159 Abb. 61; — Nordindien: Knight, Diary of a pedestrian in Cashmere and Tibet 1863, Taf. bei S. 84 u. 192; White, National geogr. Magazine XXV 1914, 368 ff.; Reuther, Indische Paläste 1925, 89 f. Taf. 147 ff. — China: Boerschmann, Landsch. u. Bauk. in China 1923, Taf. 115; 125; 132 f.; 144; 153 ff. — J a p a n : Baltzer, Zeitschr. f. Bauw. L I I I 1913, 28 ff. 55 ·) Europa: Rhamm, Beitr. II 2, 284; Brunhes, Géogr. hum. 1912, 96 ff.; Passarge, Landsch. u. Kult. 1922, 76; 86; 147 (Skandinavien, Finnland, Nord- und Mittelrußland, Polen, Ostdeutschland, Alpenländer, Karpathen, Balkan). — Kaukasien: Weule, Leitf. Taf. 20, 2; Schurtz, Urgesch. 447; M. v. Dechy, Kaukasus I 1905, 98; II 1906, 309 u. 339; Merzbacher a. a. O. passim. — Nordpersien: J. de Morgan, Mission scientif. en Perse I 1894, 160 f.; F. Rosen, Persien, 1925, Taf. 183. — Hindukusch: Buschan, Völkerk. II 1, 460 ff. — Tienschan: Ο. v. Dungern-Oberau, Tianschan 1911, passim. — Himalaja: Dainelli a . a . O . 86 ff. — Osttibet und Westchina: Prschewalski, Reisen in Tibet 1884, 240; K. Futterer, Durch Asien I 1901, 438 (Kansu). — Westsibirien: Sirelius a. a. O. V I I I , 22 ff. — Amurland: v. Schrenck a. a. O. III 3, Taf. 63; Arsenjew, In der Wildnis Ostsibiriens I 1924, 239 u. 389 (Pfahlbauten, wie in Westsibirien, Westkaukasien und Bosnien); II 1925, 89 u. 179. — Japan (allerdings mit Pyramidendach): Baltzer, Zeitschr. f. Bauwesen L I I I 1903, 421 Abb. 131. — Nordamerika: Sarfert a. a. O. 172 (bei den Kenai in Alaska, nach Petroff) u. 166 Abb. 45 (Creek, im Südosten). — Mexico: F. Starr, Indians of southern Mexico 1909 Taf. 58; 69; 94. Man könnte hier natürlich auch an jungen (d. h. nachcolumbischen) Einfluß von der alten Welt her denken (bei den Creek etwa von Osten und im ehemals russischen Alaska von Westen), aber wahrscheinlich ist das nicht, denn dann müßte auch die Bohlenwandtechnik der Tlinkitindianer (s. Anm. 7) ebenso erklärt werden. Die Übertragung ist jedenfalls viel älter. Wenn Ratzel gemeint hat, daß auch in Nordasien der Blockbau erst durch die russische Kolonisation eingeführt sei (Völkerk. I 2 1894, 645), so läßt sich das im Hinblick auf das viel ältere Vorkommen der Technik in Japan und den mittelasiatischen Gebirgsländern nicht aufrecht erhalten. 55 7) Vgl. Passarge a . a . O . 86 (Europa); A. Tafel, Tibetreise II 1914, Taf. 40 u. 42 f. (Westchina); v. Schrenck a. a. O. III 2, 1, 326 f. u. 356 (Amurland); A. Krause, Die Tlinkitindianer 1885, 124 u. 230 (N.-W.-Amerika). 56 x ) Afrika: L. Frobenius, Und Afrika sprach I 1912, 354 (Lehmwand in Joruba); Th. v. Lüpke, Deutsche Aksumexped. III passim (Steinwand in Abessinien); Lissauer, Zeitschr. f. Ethnol. XL 1908, 512 ff. (Steinwand in den Atlasländern). — Südeuropa: F. Krüger, Die Gegenstandskultur Sanabrias 1925, 49 ff. (Steinwand in Spanien); Haberlandt, Kulturwiss. Beitr. 1917, 6 (Trockenmauerwand im dalmatin. Karstgebiet); Rhamm, Beitr. II 2,140 (Lehm- oder Grassodenwand in Südrußland) ; Brunhes, Géogr. hum. 1912,106 (desgl.) ; Passarge a . a . O . 86 (desgl.). Hier und da reicht die Lehm- oder „Weller"-Wand sogar nach Mitteleuropa hinein: O. Schlüter, Die Siedelungen im nordöstlichen Thüringen 1903, 341 (das infolge der Waldlosigkeit des Bodens ganz aus Strohlehm aufgeführte Haus heißt hier „gewellert"). — Vorderasien: J. de Morgan, Miss, scientif. I. 160 ff. (Lehmwand mit Strohgiebeldach im östlichen Masenderan); Langenegger, Beitr., 39 Abb. 33 (Trockenmauerwand mit Strohgiebeldach bei Mossul); Brunhes, Géogr. hum. 1912, 96 Abb. 18 (desgl. in der oberen Jordansteppe). — Vorderindien: H. v. Schlagintweit, Reisen in Indien I 1869, 275 ; Havell, Anc. and med. arch. 1915, 21 (Lehmwand mit Strohdach in Bengalen). — China: Boerschmann, Chines. Arch. I, 29 ff. Taf. 33 f.; F. v. Richthofen, Tagebücher I 1907, 15 u. 372; G. M. Stenz, Beitr. zur Volksk. Südschantungs 1907, 29. —Oberes Amurland: v. Schrenck a. a. O. III 2, 1, 978 (Lehmwand, unter chines. Einfluß 7). —Amerika: Buschan, Völkerk. 1,179 Abb. 59 (Lehmwand mit Strohgiebeldach in Mexico) ; A. v. Humboldt, Vues des Cord. 1813, Taf. 17 u. 20 (Steinwand in Peru). Tundren (und Mattenstufe der Hochgebirge): Sarfert a . a . O . 174 ff. (Eskimo); S. Nilsson, Das Steinalter 1868, 101 lì. Taf. XIV Abb. 246 (desgl.); Sirelius a . a . O . VI, 139 ff. (Lappland); F. Niedner, Islands Kultur 1913, 40; C. Küchler, Die Färöer 1913, passim; Montelius, Arch. f. Anthr. X X I I I 1895, 454 Abb. 10 (Hebriden); Goldstern, Hochgebirgsvolk in Savoyen 1922, 10 ff. 56 2 ) Lappland: Sirelius a . a . O . VI Abb. 43 f.; China: Stenz a . a . O . ; Oelmann, Bonn. Jahrb. CXXVII 1922, 190 Anm. 4. 56 3) Graebner, Ethnologie 452 u. 524; Schmidt u. Koppers, Völker u. Kult. I, 88; 128; 546; 557; 628. 56 4) Schmidt a. a. O. 109; O. Menghin, Anthropos X X 1925, 552. Pfahlbauhaus: Graebner a. a. O. 455; Schmidt u. Koppers a . a . O . 92; 110; 263; 580. 56 η Nordamerika: Sarfert a . a . O . 163 f. Abb. 41 f. Indien: Rousselet, L'Inde des Rajahs 1877, 731; Reuther, Ind. Pal. 1925, 6 ff. (altindische Versammlungshallen) ; der Übergang zum Firstdach mit spitzbogigem Profil ist hier sehr häufig, vgl. S. 52. China: O.Franke, Kêng tschi t ' u 1913, Taf. 102. 57 !) J. Jost, Ein Frühlingsritt durch Syrien 1910, 65. 57 2) Langenegger, Beitr. 47 (Irak); A. H. Savage Landor, Across coveted lands II 1902, 416 (Balutschistan). 57 3) E. Diez, Persien I 1923, 23 ff. Beispiele aus Indien zeigen, daß B a c k s t e i n t o n n e n die Kragtechnik sehr wohl vertragen, vgl. Reuther, Ind. Pal. 8. 57 4) Balutschistan: A. H. Savage Landor, Across coveted lands II 1902, 257. Oberägypten u. Nubien: G. S. Mileham and D. Randall-Maciver, Churches in Lower Nubia 1910, 9; Woolley and Maciver, Karanog, The rom. nub. cemetery 1910, 18 Taf. 111. Vgl. auch Chassinat, Gauthier u. Pieron, Fouilles de Qattah 1906, 3; H. Schäfer, Priestergräber 1908, 6; Maciver and Woolley, Buhen 1911, 4; E. Banse, Abendland und Morgenland 1926, Taf. 195. 58 i) Südtunesien (Medenine): P. Traeger, Zeitsch. f. Ethnol. X X X V I I I 1906, 106 f.; R. Karutz, Globus CXII 1907, 216 ff. ; Bertholon et Chantre a. a. O. 430 ff. ; L. Frobenius, Das unbek. Afr. 86 ff. Südalgerien : W. J . Harding

117 King, Geogr. Journ. X X 1902, 512; E. Kiihnel, Nordafrika 1924, Taf. 169 u. 171. Oberägypten: J. Brunhes, Géogr. humaine 2 1912,120 Abb. 50—52. Palästina: Jäger a. a. 0 . 1 0 ff. Nordmesopotamien : H. Grothe, Geogr. Charakterbilder 1909, 84. Nordpersien: P. Coste, Mon. modernes 1867, Taf. 70 (Alwar); Dieulafoy, L'art antique de la Perse II, Taf. 1 (Küm), danach J . Dürrn, Bauk. d. E t r . u. Rom. 2 1905, 454 Abb. 522 u. Diez, Kunst der islam. Völker 79 Abb. 103. Seistan: Diez, Persien I, 23 ff.; 30. I r a k : Langenegger a. a. O. 93. — Dazu kommt noch die griechische Insel Thera mit ihrer gänzlichen Holzarmut, vgl. A. Philippson bei F . Hiller von Gartringen, Thera I 1899, 79 f. Spannweiten: C. L. Woolley, Carchemish II 1921, 83; Diez, Persien I, 32. 58 2) Vgl. z. B. W . Lund, Wörter u. Sachen VII 1921, 120 f. (Badstubenöfen in Skandinavien) oder S. Loeschcke, Trierische Heimatblätter I 1922, 174 Abb. 24 ff. (Töpferofen in Herforst bei Trier). 58 3) S. oben S. 48 Anm. 1. 58 4) Die Frage nach der Entstehung des Flachdachhauses ist bisher, soviel ich sehe, überhaupt nur einmal und zwar von Graebner (Ethnologie 1923, 525) aufgeworfen und kurzerhand dahin beantwortet worden, daß die Verwendung von Stein als Baustoff dahin geführt habe. Das mag und wird für besondere Fälle wie die nordischen Steinkammergräber zutreffen, kann aber im allgemeinen schon deshalb nicht richtig sein, weil — abgesehen von der Überschätzung des technischen Moments — die klimatischen Faktoren dabei ganz außer acht gelassen sind. 59 ') Nordamerika: Sarfert a. a. O. Abb. 2; 39; 72 (California u. Arizona). — Asien: O. Franke, Kêng tschi t ' u 1913, 80 Taf. 2; 154 Abb. 26; 157 Abb. 36; Taf. 84 (Arbeitsschuppen u. dgl. in China) ; M. u. H. Ferrars, Burma 1900, 130 Abh. 287 (Marktbuden, wie im Sudan, s. u.); E. Schmidt, Reise nach Südindien 1894, 272; 300; 313 (Küche und Viehstall); H. Grothe, Geogr. Charakterbilder, 1909, Abb. 115 (Laubhüttenfest der Juden vor den Toren von Bagdad); K. Jäger, Das Bauernhaus in Palästina 1912, 44 Abb. 3; R. Kasdorff, Haus u. Hauswesen im alten Arabien 1914, 45; O. Niedermayer, Afghanistan 1924, Abb. 81 (Flachdachzeit des Emirs, mit vielen Stützen, aber ohne geschlossene Wände); Th. Wiegand, Der Latmos (Milet III 1), 14 Abb. 16 (Jürükenhaus). — Europa: Buschan, Völkerk. I I a , 366 Abb. 203 (bei griechischen Schafhirten); M . L . W a g n e r , Das ländl. Leben Sardiniens 1921, 122 Abb. 73 u. 151 Abb. 98. — Afrika (Sudan): Barth, Reisen I Taf. 6; II Taf. 19; III Taf. 6 u. 12 (bei S. 171 u. 222); IV Taf. 40 (bei S. 60); Nachtigall, Sahara und Sudan I, 636; II, 600; L. Frobenius, Das unbek. Afrika Taf. 66; E. Holub, Sieben Jahre in Südafrika I 1881, 457 (Betschuanaland). Überragende Pfostenenden z. B. bei F. Dubois, Voyage autour du Caucase Atlas II 1843, Taf. 32 (Georgien); O. Niedermayer a . a . O . Abb. 226 (afghan. Turkestan); Sarfert a . a . O . Abb. 44, 53, 59 c (Nordamerika). Wenn es sich auch bei diesen Beispielen durchweg um Pfahlbühnen bzw. Dörrgerüste handelt, so ist das hier nicht von wesentlicher Bedeutung, vgl. unten S. 60. Gelegentlich können auch die wagerechten Verbindungsstangen fortfallen, indem einfach eine Matte oder ein Stück Zelttuch zwischen vier senkrechten Stangen aufgehängt wird, vgl. Barth, Reisen IV 1858, Taf. 41a bei S. 181 (Marktzelte in Sokoto) oder H. S. Landor, Auf verbotenen Wegen 1898, 293 (Tibet). 59 2) Temben: Schachtzabel a . a . O . 56 f.; ebenso vielleicht in Masenderan am Südufer des Kaspisees (Dieulafoy, L'art antique de la Perse II 1884, 46 f. Abb. 33—35), und auch das Dach des Pueblohauses soll gelegentlich etwas geneigt sein, vgl. Sarfert a. a. O. 182. 59 3) J. Lubbock, Prehist. times 3 1872, 132 Abb. 141; Ratzel, Völkerkunde I 2 1894, 646 (nach Cook). Über die heutige Verbreitung der Pfahlbauten s. J . Lehmann, Mitt. anthrop. Ges. Wien X X X I V 1904, 19 ff. 59 4) Sudan: L. Frobenius, Das unbek. Afr. S. 89 Abb. 7 u. Taf. 69. Persien: Coste et Flaudin, Voyage en Perse, Perse moderne Taf. 3; 14; 57 u. 59; J. Morier, Die Abenteuer des Hadschi-Baba (deutsch von Α. ν. Kühlmann-Redwitz) 1913, 102. Buchara: F. v. Schwarz, Turkestan 1900, 229 u. 248. Auch die Schlaflaube des palästinensischen Bauern steht auf solch einer versteinerten Pfahlbühne, vgl. Jäger a. a. O. 44. Puebloindianer: V. Mindeleff, V I I I . ann. rep. bur. ethnol. Smithson. Inst. 1886/87 (1891), 219 Abb. 112 f. 60 *) Feldwarte: H. R. Schoolcraft, Information resp. the hist cond. and prosp. of the Indian tribes III 1853, Taf. 5 (Nordamerika); F. J.Bieber, Kafîa I 1920, 362 Abb. 186 (Abessinien) ; G. Fritsch, Die Eingeborenen Südafrikas 1872, 88 (Kaffern). Bettgestell: (W. Schmidt u.) W. Koppers, Völker u. Kulturen I 1924, 491 f. (vermutet ursprüngliche Zugehörigkeit zum totemistischen Kulturkreise); M. Schmidt, Völkerkunde 1924, 87; in Kuppelhütten z . B . bei den afrikanischen Pygmäen (Regnault, L'Anthropologie X X I I 1911, 270 f.), den Tschadseefischern (O. Macleod, Chiefs and cities in Central Afrika 1912, 224 ff.) und Chacoindianern (M. Schmidt a . a . O . ; E. Nordenskiöld, The changes in the material culture of two Indian tribes 1920; in Kegelhütten bei den Wogulen (Sirelius VI, 77 f.). Auch das Bettgestell kann zur Schlafbank aus Lehm oder Stein werden, im Sudan so gut wie in Nordamerika, vgl. M. Schmidt a. a. O. 86. Als eine Sondererscheinung mancher Jägervölker ist hier schließlich die Fischerbühne anzuschließen, d . h . eine ins Wasser hineingebaute Pfahlbühne, von der aus die Fische geschossen werden; vgl. F. Krause, Die Kultur der kalif. Ind. 1921, 53 (Kalifornien), Nordenskiöld a. a. O. 49 Abb. 11, E. v. Rosen, Ethnological research work 1924, 107 Abb. 114 (Gran Chaco). Beispiele aus der Alten Welt sind mir zwar nicht bekannt geworden, doch werden sie auch da vorausgesetzt werden dürfen. Denn die Pfahlhäuser, die heute noch in der Drims (nahe dem Ochridasee) für den Fischfang benutzt werden, sind im Grunde nichts anderes als überdachte Fischerbühnen, und es wird sehr zu überlegen sein, ob in ihnen nicht überhaupt die Wurzel des Wasserpfahlbaus zu suchen ist; vgl. E. Schneeweis, Zeitsch. f. Volksk. X X X 1925, 45. 60 2) Tropische Waldzone (u. Savannen) : M. u. H. Ferrars, Burma 1900,159 Abb. 363; C. G. Seligmann, The Veddas 1911, Taf. 42; 44; 48; 50—54; Regnault a . a . O . 270 f. (Französ. Kongo, Jäger in Kuppelhütten); Weule, Wiss. Ergebn. 1908 Taf. 6, 9 ff., 14 (Ostafrika, vielfach auch im Inneren der Häuser). — Trockengebiete: E.

118 v. Rosen a . a . O . 38 ff. (Gran Chaco, zusammen mit Kuppelhütten; hier auch sekundär als Küchenhalle, Schattenhalle und Schlafbühne verwendet) ; Niedermayer, Afghanistan 1924 Abb. 226(zus. mit Kegeldachhaus); Macleod a . a . O . (Tschadsee, mit Kuppelhütten); Fritsch a . a . O . (Kaffern, mit Kuppelhütten). — Boreale Waldzone: Dubois, Voyage Atlas II Taf. 5 u. 32 (Heudarren bei Tscherkessen u. Georgien); F. Nopcsa, Albanien 1925, 19 Abb. 4 (bei Sennhütten); Sirelius a. a. O. (ostjakische Fischer mit Kegelhütten); H. Dengler, Indianer 1923, Taf. 13 (Nordamerika). 60 3) Vgl. z. B. Sirelius a. a. O. Abb. 3. 60 *) Dörrgerüst als Stall: M. L. Wagner, Das ländl. Leben Sardiniens 1921, 151 Abb. 98 („papizone" = papilione); A.O. Heikel a. a. O. S. 88 ff. Abb. 90 f. u. 96 (mittl. Wolga); Modell eines Jakutengehöftes im Mus. f.Völkerk. Berlin ; Sarfert a. a. 0 . 1 4 9 Abb. 25 (Nordamerika). — Als Türvorhalle : E. v. Rosen a. a. O. (Chaco) ; Schoolcraft, Information II 1852, Taf. 29 (Dakota). 60 5) E. Nordenskiöld, Indianerleben 1912, 40 Abb. 6 u. Taf. 3; Ε. ν. Rosen a. a. O. (Chaco); L. Frobenius, Zeitsch. f. Ethnol. XLI 1909, 779 Abb. 8 (Sudan); vgl. oben S. 38. 60 ·) G. Nachtigall, Sahara und Sudan I 1879, 214. 60 ') Ostafrika: Fülleborn a. a. 0 . 108. Vorderasien: E. Huntington, Geogr. Journ. XXV 1905,149 (Heutrocknung auf den flachen Hausdächern in Westturkestan); Dubois a . a . O . (Heudarre in Georgien). 6 1 l ) Wand aus Zweigen: V. Mindeleff a. a. O. (Feldschuppen der Puebloindianer). Mattenwand: Coste et Flandin, Voyage en Perse Taf. 207 ; Grothe, Geogr. Char. Abb. 154 u. 166 (Luren); A. Philippson, Zeitsch. d. Ges. f. Erdk. 1904, 271 Abb. 21 = Forschungen im westl. Kleinasien II (Peterm. Mitt. Erg.-Heft 172) 1911, Taf. 3 Abb. 6 (Jürüken); F. Cailliaud, Voyage à Meroê, Planches I 1823 Taf. 5 (Ägypt. Sudan). Matten-oder Schilfbündelwände an allen vier Seiten: Macleod a . a . O . Taf. bei S. 158 (Sommerhäuser der Araber in Bagirmi) ; E. S. Crispin, Geogr. Journal X X 1902 S. 319 u. E. A. W. Budge, The egypt. Sudan II 1907 Taf. bei S. 375 (am weißen Nil); Nachtigall, Sahara u. Sudan I 1879, 88; 212 ff.; 521 (Vorstadthäuser in Mursuk, Katrün u. Kawar; die Stadthäuser sind dagegen ganz aus Lehm); S. Hedin, Durch Asiens Wüsten II 1899, Taf. bei S.92 (Tarimbecken); ders., Im Herzen von Asien I 1903, 181; 197; 271; 343; 389 (ebenda); E. Huntington, The pulse of Asia, 1907, Taf. bei S. 240 (ebenda; Wände aus Ried, daneben Pfostenwände mit Rohziegelfüllung oder reine Lehmwände, vgl. Taf. bei S. 196 u. 200, bei Chotan). Pfostenwand mit Ruten quer durchflochten: F. Krause, Kult. d. kalif. Indianer 38 (kaliforn. Küste; „dieses Haus erklärt sich in seiner Form vielleicht aus seiner Funktion als Trockenscheune für Fische", die man in dem rechteckigen Maschenwerk der Wände zum Trocknen aufhängt). 61 2) Zur Technik des Lehmdachs vgl. Schachtzabel a. a. O. 56 ff. und O. Dempwolff, Die Sandawe 1916, 73 Abb. 5 (ostafr. Temben), auch Sarfert a . a . O . 182 (Pueblohaus). — Dachwalze: Philippson, Reisen u. Forsch. I (Peterm. Mitt. Erg. Heft 167) 1911, Taf.5 Abb. 8 (Kleinasien); Ter-Mowsesjanz, Mitt. anthr. Ges. Wien X X I I 1892, 144 (Armenien). 61 3) Lehmdach mit Brüstung: A. Philippson, Das Mittelmeergebiet 2 1907, 215 f.; L. Frobenius, Das unbek. Afr., 83 (Oase Figig); E. Kühnel, Nordafrika 1924, Taf. 4; 62; 84; E. Boerschmann, Chines. Arch. I, 35 Taf. 34 Abb. 9. — Nach außen flach gewölbt: Dempwolff a. a. O. (Temben) ; F. v. Richthofen, China II 1882, 154 u. Tagebücher I 1907, 146; 213 ff.; 251 ff. (Nordchina u. Mandschurei); G . M . S t e n z , Beiträge z. Volkskunde Südschantungs 1907, 29; Boerschmann a. a. O. Abb. 13. 61 ·) Brunhes, Géogr. hum. 2, 112 Abb. 37. 61 ή L. Frobenius, Zeitsch. f. Ethnol. XLI 1909, 777 f.; ders., Auf dem Wege nach Atlantis 1911, Taf. 27; ders., Das unbek. Afr. 1923, 106. 61 e ) Palissadenwand: R. Kasdorff, Haus und Hauswesen im alten Arabien 1914, 33; Μ. A. Stein, Serindia 1921, 272 (Ostturkestan). 6 1 ' ) A.Tafel, Tibetreise II 1914, 315 ff.; Dainelli a . a . O . 70 Abb. 34 f. (oberes Industal). Ebenso vereinzelt in der Colonia Eritrea (Dainelli u. Marinelli, Risultati scientif. 1912, 396 ff. Abb. 107 a ff.), in Abessinien (Krencker, Deutsche Aksumexpedition II, 163 u. Taf. 22) und im westl. Sudan (L. Frobenius, Und Afrika sprach II 1912, Taf. bei S. 304, Brit. Nigeria). s 6 1 ) Stuhlmann, Ausflug in den Aures 1912, 49 ff. (Nordafrika); D. Krencker, Deutsche Aksum-Expedition II, 7 ff. (Kleinasien und Abessinien); P. Landon, Lhasa I 1905 Taf. bei S. 63 (Tibet). Für das Altertum vgl. Oelmann, Bonn. Jahrb. CXXVII 1922, 200 Anm. 5, dazu E. Fiechter bei Pauly-Wissowa, Realenzykl. VII, 2527 u. 2532f. (Kreta u. Troia) ; Th. Wiegand, Petra 1921, 8.; L. Borchardt, Zeitsch. f. Bauwesen LXVI 1916, 514 Abb. 3 (Teil el Amarna); ders., Altägypt. Festungen 1923, 8. 61°) E. W. Lane, Manners and customs of the modern Egyptians I 1871, 26. 61 10) Afrika: H. Barth, Reisen I, 448 (Taf. 11) u. 492; IV, 412 u. 451 (Taf. 48 u. 49) ; V, 217 Taf. 53 (Moscheetürme im Sudan); Frobenius, D. unbek. Afr., 122 ff. (Minare der Moschee Sankore in Timbuktu); W . S.Walker, Geogr. journ. LVII 1921, Taf. bei S. 32 (Wohntürme in der Oase Siwa); G. Schweinfurth, Auf unbetretenen Wegen in Ägypten, 1922, 177 (Bergfried d. Klosters St. Antonius am Roten Meer). — Kaukasien: Fr. Dubois, Voyage autour du Caucase, Atlas III 1840, Taf. 3 2 , 1 (Bergfried eines Gehöftes in Kaschur). — Tibet: Knight, Diary 1863, Taf. bei S. 164 u. 182. — Szetschuan: W . Stötzner, Ins unerforschte Tibet 1924, Taf. bei S. 224 (Wehrturm mit abgetreppten Eckzinnen, genau wie in Südalgerien, vgl. Frobenius, Das unbek. Afr. Taf. 42, Oase Tolga). — Nordchina: Boerschmann, Chines. Arch. I, 40 Abb. 14 (Westberge bei Peking). 61 " ) Schachtzabel a. a. O. 57 (ostafr. Temben); E. Banse, Oriental. Archiv II 1911/12, 175 (Nordsyrien); Buschan, Völkerk. II 1, 449 (Webkeller in Tibet); Sarfert a. a. O. 200 Abb. 78 (Eckkiwa der Pueblo-Indianer). 61 12) Kaukasus: M. v. Dechy, Kaukasus I 1905, 32; 98; 174; 271 f. Hindukusch: Robertson, The Kafirs of the Hindukush 1900, passim; Buschan, Völkerk. II 1, 460 ff. Abb. 310 f. Himalaja und Tibet: Tafel, Tibetreise II

119 1914, Taf. 31. Altai: Sirelius, Finn.-Ugr. Forsch. IX 1909, 61 Abb. 186. — Neben der Blockwand kommt, wie üblich, überall die Bohlenwand (d. h. Ständerwerk mit Bohlenfüllung) vor, vgl. beispielsweise für Osttibet O. Coales, Geogr. Journ. L I I I 1919, Taf. bei S. 228. 62 1 ) Nur für die Grenz-und Nachbargebiete der Trockenzone werden Belege nötig s e i n . — W e s t l . Sudan: H. Klose, Globus L X X X I V 1903,171 f. Abb. 6 (Togo) ; Schachtzabel a. a. O. 62 (desgl.) ; Lugard, Geogr. Journal X X I I I 1904, Taf. bei S. 4 (Kano) ; O. Macleod, Chiefs and cities in Central Africa 1912, Taf. bei S. 196 (Nordkamerun) ; Weule, Leitf. 94 (desgl.). — Ostafrika (abflußloses Gebiet, im großen und ganzen zusammenfallend mit dem Gebiet der geringsten Niederschlagsmenge, vgl. die Karten bei R. Fitzner, Die Regenverteilung in den deutschen Kolonien 1907, 72 und bei H. Meyer, Das deutsche Kolonialreich I 1909, Anhang): Baumann, Durch Massailand 1894, 61; Stuhlmann, Mit Emin Pascha 1894, 767; Ratzel, Völkerkunde II 2 1895, 193; F. v. Luschan bei C . W . W e r t h e r , Die mittleren Hochländer des nördlichen Deutschostafrika 1898, 345 ff. ; L. Frobenius, Ursprung d. Kultur I 1898,207; Ratzel, Anthropogeographie 1 2 1899, 459; F. Fülleborn, Das deutsche Νjassaund Rowumagebiet 1906, 25 3ff. ; H. Meyer, Das deutsche Kolonialreich I 1909, 74 (Karte des Verbreitungsgebiets) und 257 f.; Stuhlmann, Handwerk u. Industrie 1910, 10 ff.; Schachtzabel a. a. O. 56 ff.; Weule, Leitf. 85 Taf. 102, 2; Schmidt u. Koppers, Völker und Kulturen I, 639 Abb. 502 (Gerüst ohne Lehmbewurf). Die ortsübliche Bezeichnung Tembe stammt aus dem Kinjamwesi (Bantusprache). — Mittelmeerländer: Philippson, Das Mittelmeergebiet 2 1907, 215 f. ; Bertholon et Chantre, Recherches anthropol. 1913, 426 f. (Atlasländer) ; E. Kühnel, Nordafrika 1924, passim; Hielscher, Das unbek. Spanien 1922, Taf. 91 ; ders., Italien 1925, passim; Wace, Buri. Mag. X X V I 1914/15, 106 (griech. Inseln.); Philippson, Reisen u. Forsch. (Peterm. Mitt. Erg.-H. 167; 177; 180; 183), passim; Grothe, Geogr. Charakterbilder 1909, passim (das Flachdachhaus bildet in Kleinasien im allgem. die gewöhnliche und geringere Form des Wohnhauses, nur neuere und reichere Häuser haben das abgewalmte Firstdach mit Ziegeldeckung) ; E. de Zichy, Voyages au Caucase 1 1897, 249 ff. Taf. 60 ff. — Vorderindien: Reuther a. a. O. passim; Η. v. Schlagintweit. Reisen 1 1869, 275 (Patna); H. v. Glasenapp, Indien 1925, Taf. 225 (Haiderabad). — Tibet (einschließlich Pamir) : Dainelli a. a. O. 16 ff. ; 82 ff. ; Tafel, Tibetreise 1914, passim. — Ostturkestan: Dainelli a. a. O. 78 ff. — Mongolei: Buschan, Völkerk. II 1, 632; P. K. Kozlow, Zur toten Stadt Chara Choto 1925, passim. — Nordchina: Κ. Futterer, Durch Asien I 1901, passim; de Groot, The religious system of China II 1894, 373 ; Kozlow a. a. O. 229 ff. ; C. Glaser, Ostasiat. Plastik 1925, 24 Abb. 5 (Yün-kang); Boerschmann, Chines. Arch. II, 35 (Beispiele aus Schansi, Tschili, Schantung). 62 2) Das ist merkwürdig oft verkannt worden. So nimmt noch Schachtzabel für die ostafrikan. Tembe Entstehung aus der Rundhütte an, obwohl schon Ratzel sie richtig als Fremdgut erkannt hatte. Ob sie nun mit Luschan unmittelbar aus Vorderasien herzuleiten oder mit Stuhlmann als hamitischer Import anzusehen ist, wird sich einstweilen kaum entscheiden lassen. Für Tibet nimmt Graebner (Ethnologie 502) mit Recht alten Zusammenhang (doch wohl über das Indusland?) mit Vorderasien an und trifft darin mit meiner Auffassung (Bonn. Jahrb. C X X X V I I 1922, 214 f.) zusammen. Das mantschurische Flachdachhaus hielt Richthofen für autochthon, was kaum richtig sein wird, zumal die alten (vorhellenistischen) Kultureinflüsse von Babylonien nach Nordchina neuerdings immer deutlicher werden, vgl. Jastrow, Religion Babyloniens und Assyriens II, 745 f., C. Bezold, Ostasiat. Zeitsch. VIII 1920 S. 42 ff., C. Sachs, Sitzungsber. Beri. Akad. 1924, 120 und Musik d. Altertums 1924, 35 ff., J. G. Andersson u. L. Franz, Mitt. anthr. Ges. Wien LIV 1924, 60ff. u. 202 und im allgem. O.Franke, Sitz.-Ber. Beri. Akad. 1923 S. C I V f . Über die hellenistischen Einflüsse in China, die übrigens schon von Chr. Meiners (Übers, d. Abh. chines. Jesuiten über die Gesch. d. Chinesen I 1778, 74, vgl. A. Reichwein, China u. Europa im 18. Jahrh. 1923, 160) erkannt sind, vgl. Bonn. Jahrb. CXXVII 1922, 216 Anm.2. Mindestens ebenso früh wie Mittel- und Ostasien (und in noch stärkerem Maße?) wird natürlich das näher gelegene Indien vorderasiatisches Kulturgut aufgenommen haben (vgl. R. Stübe bei M. Kern, Das Licht des Ostens 1922, 243; W. Kirfel, Kosmographie der Inder 1919, 28ff.; O. Reuther, Indische Paläste 1925, 4). 62 3) Puebloarchitektur: V. Mindeleff, Ann. rep. bur. ethnol. Smithson. Inst. VIII 1891, 3 ff.; C. Mindeleff, ebenda X I I I 1896, 179 ff. 289 ff. ; XV 1897, 315 ff.; F . K r a u s e , Die Puebloindianer (Abh. K. Leop. carol, deutsch. Akad. L X X X V I I ) 1907 41 ff. u. 207 (danach reichte sie ehedem bis an die südkalifornische Küste heran 1); Sarfert a . a . O . ; H. Beuchat, Manuel d'archéol. améric. 1912, 187 ff. Altmexikanische Baukunst: Beuchat a . a . O . 365 ff.; E. Seier, Ges. Abhandl. I 1902, 668 ff.; I I 1904, 184 ff.; III 1908, 470 ff.; 545 ff.; V 1915, 115 ff.; S. K. Lothrop, Tulum (Carnegie Inst. Pubi. 335) 1924, mit lehrreichen Typenfolgen. 62 4) Es sei denn, daß man sich durch die Annahme einer (postdiluvialen !) Klimaänderung für Polynesien und Südostasien helfen wollte, über deren Möglichkeit ich kein Urteil habe. Daß in den mittelamerikanischen Hochkulturen jungasiatische Elemente stecken, ist schon von A. v. Humboldt bei seiner Besprechung des mexikanischen Kalenders (Vue des Cordillères 1813, 125 ff.) vermutet worden und läßt sich heute nicht mehr bestreiten (vgl. Krickeberg bei Buschan, Völkerk. I 1922, 63 f.; F. Röck, Mitt. anthr. Ges. Wien L I I 1922, 43 (mit zahlreichen Literaturhinweisen); Kreichgauer, Festschr. f. Seier 1922, 271 ff.; Graebner, Zeitschr. f. Ethnol. LII 1921, 6 ff.). 62 s ) Sarfert a . a . O . 172 Abb. 53 f. 62 ή Schmidt u. Koppers, Völker u. Kult. I, 591. 63 !) Schmidt u. Koppers a. a. O. 261 f. u. 669 (Übertragung freimutterrechtlicher Kultur zur See nach Amerika). 63 2) Ο. v. Dungern-Oberau, Tian-schan 1911, 15; 22; 93. — Modell eines Jakutengehöfts im Mus. f. Völkerk. zu Berlin. 63 3) Kirche in Zuñi: V. Mindeleff, VIII. Ann. Rep. Smithson. Inst. 1891, Taf. 77. — Hilanifassade: Oelmann, Bonn. Jahrb. CXXVII 1922, 189 ff.

120 6 4 1 ) Th. v. Liipke, Deutsche Aksumexped. I I I , 38 Abb. 129. Ebenso sind wohl die schmalstirnigen Flachdachhäuser in der Col. Eritrea zu erklären, vgl. Dainelli u. Marinelli a . a . O . 396 ff. Abb. 107 a ff. 64 2 ) Kleinasien: W. Ousely, Travels I I I 1823, 483 f. Taf. 79. — Kykladen: Wace a. a. O. 99 fï. Abb. 1—3. Auch der Umstand, daß beispielsweise in Antiparos die Häuser z. T. noch isoliert stehen und ringförmig um den zentralen Wachtturm angeordnet sind, entspricht n'cht den Baugewohnheiten des echten Flachdachbaus. Für Entwicklung aus dem ursprünglich gleichfalls schmalstirnigen Tonnendachhause kann das Vorkommen dieses Typus auf der benachbarten Insel Thera (vgl. oben Anm. 58 1 ) angeführt werden. Auf den südlicheren Inseln (Kreta, Rhodos usw.) herrscht dann Breitstirnigkeit, vgl. Wace a . a . O . 106 Abb. 5. — Nordchina: Richthofen, China I I 1882, 154. 64 3 ) Nordchina: Tafel, Tibetreise I 1914, 66 Taf. 20 (Schansi); Boerschmann, Chines. Arch. I 30 Abb. 5 (Tschili); als Baustoff dienen je nach der Bodenbeschaffenheit Ziegel oder Naturstein. — Irak: Langenegger, Beitr. 93. — Palästina: Jäger a . a . O . 10 ff. Der Typus wird ebenso wie die Lehmtonnenhütte auch als Ofen verwendet, insbes. als „Bankofen", auf dem man schläft (ähnlich dem chinesischen ,,Kang"), so z.B. im unterägyptischen Bauernhause, vgl. E . W . Lane, Manners and customs of the modern Egyptians 5 1871, 26. 64 «) Jäger a. a. O. 13. 64 η Diez, Persien I 1923, 32. 64 «) P. Trémaux, Parallèles des édifices Taf. 2. 64 ') M. v. Berchem, Enzyklop. d. Islam I 440. Natürlich brauchen nicht alle flachgedeckten Liwane vom Tonnendachhause abzustammen. So lassen z. B. die Iwane des vornehmen syrischen Hauses schon wegen der überwiegenden Breitenausdehnung ihre Flachdecke als ursprünglich erscheinen, vgl. O. Reuther, Jahrb. d. asiat. Kunst I I 1925, 208 ff. Dagegen ist die oben angenommene Entwicklung wieder vollkommen deutlich, wenn in den langräumigen Höhlenwohnungen Südtunesiens neben der üblichen Tonnendecke (s. oben S. 48 Anm. 1) vereinzelt auch der Flachdecke vorkommt. Vgl. R . Karutz, Globus X C I I 1907, 231. 65 ») Moszkowski, Arch. f. Anthr. X X X V I I 1910, 3; Buschan, Völkerk. I I 1, 781 Abb. 477. 65 2 ) Moszkowski a. a. O.; Buschan a. a. O. 15 Abb. 6. — Ringhöfe: Buschan a. a. O. I I 2, 364 Abb. 201 (Bosnien); Dainelli u. Marinelli, Risultati scientif. 1912, 418 IT. Abb. 122 a ff. 65 3 ) Zu Kegel- und Pyramidenstumpfhütte vgl. S. 26 u. 90. 65 *) H. Frobenius, Zeitschr. f. Bauw. X L I X 1899, Taf. 57 Abb. I 10; Grünwedel, Aus F . Jagors Nachlaß I, 22 ff. Abb. 26 u. 30. 65 η S. unten S. 97 f. 65 ή Vgl. ζ. Β . E. Hubert, Le Bas-Berry I 1902, 7 f. 66 l ) Sarfert a. a. O. 163 Abb. 40 (Nordamerika). 66 8 ) Buschan, Völkerk. I I 1, 773 Abb. 471 (Andamanen); J . Murdoch, I X . Ann. Rep. bur. ethnol. Smithson. Inst. 1887/88 (1892), 77 Abb. 13. 67 l ) Vgl. z . B . L. de Beylié, L'architecture hindoue 1907, 159 ff. u. 164 Abb. 144 f. (Kambodscha). Verwandte Bildungen zeigen auch die norwegischen Stabkirchen (Abb. 39 e), die durch das Ringlaubensystem mit basilikaler Dachgestaltung (Stufendach) den indischen Bauten noch ähnlicher werden. Vgl. Dietrichson u. Munthe, Die Holzbauten Norwegens 1893, 45 ff. 67 *) Die von der Wand abgesetzte Apsis der christlichen Kirche stammt aus dem römischen Hellenismus und ist aus der Wandnische entwickelt. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem halbkreisförmigen Giebelabschluß eines Langraums („Apsidenhaus"), mit dem sie entwicklungsgeschichtlich nichts zu tun hat. Vgl. Oelmann, Bonn. Jahrb. C X X V I I I 1925, 97. 67 3 ) Vgl. etwa Baltzer, Arch. d. Kultbauten Japans, 245 u. 249. 68 !) Erixon, Fataburen 1917, 174 Abb. 24 (Schweden); Fülleborn a . a . O . 183 f. Abb. 81 ÍT. (Ostafrika). 68 2 ) Tropische Waldzone: H. Frobenius a . a . O . Taf. 57 Abb. II 8 (Ozeanien); Schachtzabel a . a . O . 52 Abb. 30 (Kongo). — Boreale Waldzone: Sarfert a. a. O. 171 Abb. 52 (N.-W.-Amerika); Henning, Das deutsche Haus, 64 Abb. 36 (Norwegen); Erixon, Fataburen 1917, 172 Abb. 21 f. (Schweden); Bünker, Mitt. anthr. Ges. Wien X X X I I 1902, 254 f. (Ostalpen u. Siebenbürgen); Karutz, Atlas d. Völkerk. I, 33 (Amurland). — Kaukasien: F . Dubois, Voyage autour du Caucase, Atlas I I 1843, Taf. 5; Α. ν. Haxthausen, Transkaukasia I 1856, 149 ff. ; A. Petzholdt, Der Kaukasus I 1886, 324. 68 s ) Z . B . bei Bünker a . a . O . 253 Abb. 174 ff.; vgl. auch Rhamm, Beitr. I I 2, 296. 68 4 ) Grisebach, Das polnische Bauernhaus 1917, Taf. 10/11,; Kutzner Ukrain. Siedelungen 1922, 24 Abb. 14, 3 ; v. Schrenck, Reisen u. Forsch, im Amurlande I I I 2 , 1 , 356; Baltzer, Arch. d. Kultbauten Japans, 201 Abb. 228. 68 6 ) Vgl. bes. Rhamm, Beitr. I I 2, 1 ff. u. Erixon a. a. O. 153 lì. 69 1 ) P. Coste, Mon. mod. de la Perse Taf. 70. 69 2 ) Rhamm, Globus L X X I 1897, 171; ders., Ethnogr. Beitr. II 1, 693 ff., 808 ff.; II 2, 313 ff.; Meringer, Wiss. Mitt. aus Bosnien V I I 1900, 248 ff. 69 3 ) Besonders auffällig ist diese Erscheinung beim oberbayrischen Bauernhause, vgl. Rhamm, Globus L X X I , 173 f. Umgekehrt wird in den Städten die der Straße zugewendete Schmalseite des Hauses gern zur Traufseite gemacht, vgl. Viollet le Duc, Dictionnaire V I 1863, 221 ff. Abb. 3; 5 ; 8 ; 10. Auch da liegt eine Drehung der Firstachse vor, denn das französische und deutsche Stadthaus des Mittelalters ist keineswegs ein in die Stadt übertragenes Bauernhaus, sondern setzt den Typus der cañaba, des Krämer- und Handwerkerhauses der gallo-römischen Marktflecken fort und hat daher den Giebel ursprünglich an der schmalen Straßenfront, vgl. Oelmann, Bonn. Jahrb. C X X V I I I 1923, 87 Anm. 1.

121 69 4) Sudan: J . Decorse, L'Anthropologie XVI 1905, 640 Abb. 1 u. 2; L. Frobenius, Und Afrika sprach I 1912, 354 (Tafel). China: Melchers, China II 1921, Plan 4 it. 69 ») Vgl. ζ. Β. Havell, Anc. and med. arch, of India 1915, 21 Taf. 2 (Bengalen). 69 ·) Vgl. ζ. Β. Ε. May, Wasmuths Monatshefte f. Bauk. IV 1920, 111 f. (Rumänien). 70 *) Beispiele S. 71 Anm. 4. 70 2) Vgl. ζ. B. Hunziker, Zeitschr. f. Ethnol. XXII 1890, 322 Abb. 4 (ital. Alpen) oder Rhamm, Globus LXXI 1897, 173 (Schweiz, nach Hunziker, Anz. f. Schweiz. Alt. 1889 Taf. 9/10.) 71 x ) Beispiele Anm. 3, 5 u. 7. 71 2) Rhamm, Globus a . a . O . (Schweiz); Hunziker a . a . O . Abb. 2—4 (Südalpen); Fischer, Zeitsch. f. bild. Kunst VII 1896, 99 Abb. 7 (Oberitalien); Haberlandt, Kulturwiss. Beitr. 1917, 6 u. 16 (Albanien und Montenegro); Rhamm, Beitr. II 2, 244 ff. (Südslaven u. Tschechen) ; Meringer, Wiss. Mitt. aus Bosnien VII 1900, 250 Abb. 4 a; Jiriöek Das Fürstentum Bulgarien, 158; E. May a. a. O. (Rumänien); Dubois, Voyage I 1839, 44 f.; Atlas II Taf. 5 (Tscherkessen) ; Grisebach a. a. O. Taf. 10/11 Abb. 8 (Polen) ; Henning, Das deutsche Haus 65 ff. Abb. 39 u. 42 (Norwegen, hier aber Ausnahme, die noch dar Erklärung bedarf). — Wenn Meringer (Sitzungsber. Wien. Akad. CLXXXI 5,1920, 68) das bulgarische Haus fälschlich als „Megaron" bezeichnet, so hat er eben Längslaube und Giebellaube verwechselt. 71 3 ) H. Labouret, Revue d'ethnogr. V 1914,85 Abb. 3 (Hinterland der Elfenbeinküste) ; H. Frobenius, Und Afrika sprach I 1912, 296 ff. ; 354 (Joruba); Fülleborn a.a.O. 88 ff. Abb. 56 (Ostafrika); Weule, Wiss. Ergebn. 1908, 18 f. (ebenda); Buschan, Völkerk. II 1, 460 Abb. 308 (Kaschmir); Havell a. a. O. (Bengalen); Fournereau, Le Siam ancien I 1895, 206 Taf. 60; Η. Frobenius a. a. O. Taf. 57 Abb. III 14 (Java) ; Moszkowski, Arch. f. Anthr. XXXVII 1910,1 ff. (Sumatra) ; Melchers a. a. O. Plan 1 f. (China). 71 4) Vgl. ζ. Β. M. Rikli. Botanische Reisestudien von der spanischen Mittelmeerküste 1907, 76 Taf. 8 Abb. 12. 71 5 ) Südamerika: Th. Koch-Grünberg, Arch. f. Anthr. XXXV1909, 37 ff. Afrika: Schachtzabel a. a. O. 54 Abb. 32. 71 e) So genannt wegen des tiefer liegenden Bodens, vgl. Rhamm, Ethnogr. Beitr. II 1, 24 ff. 71 ') Vgl. etwa Lindner, Das niedersächs, Bauernhaus, 17 Abb. 28 u. 29 (dreischifüg) u. 103 f. Abb. 164—166 (zweischifflg). Saalhaus der Barotse: A. St. Hill Gibbons, Geogr. Journ. XVIII 1901, 115. 72 !) Fülleborn a. a. O. 88 ff. Abb. 50 f. (Ostafrika) ; O. Kauffmann, Aus Indiens Dschungeln 2 1923, Taf. bei S. 256 u. 368; Fournereau, Le Siam ancien Taf. 60; Ratzel, Völkerk. I 2 1894, 421 (Madagaskar); H. Frobenius a. a. O. Taf. 57 Abb. II 14 (Philippinen); ebenda Abb. II 13 (Ozeanien); Schubart, Der chines. Tingstil a. a. O.; Melchers a. a. O. (China). 72 2) Vgl. z.B. Boerschmann, Chines. Arch. I, Taf. 47/48, dazu für Indien den Bengalitempel bei Rajendralala Mitra, Antiqu. of Orissa I 1875, 30 Abb. 13. Die Abhängigkeit des chinesischen Stufendaches von Vorindien hat m. W. zuerst L. de Beylié behauptet (L'archit. hindoue en extrême Orient 1907, 396). 72 3) L. Rousselet, L'Inde des Rajahs, 1877, 731; Κ. Döhring, Buddhistische Tempelanlagen in Siam I 1920, 55 ff. 72 4) Dietrichson u. Munthe, Die Holzbaukunst Norwegens, 1893, 55 ff. 78 J ) Albanien: Nopcsa a . a . O . 8 (nach U. Rosati in der Relazione della commissione per lo studio dell Albania 1915, die mir nicht zugänglich war). Niedersachsen: Lindner a . a . O . 65 ff. ; Rhamm a . a . O . 155 ff. —Ostelbien: G. Meyer, Zeitsch. f. Ethnol. XXII 1890, 527 ff.; R. Mielke, Globus LXXXIV 1903, 4 ff. — Lettische Riegen: Bielenstein a. a. O. 88 f. Abb. 52 f.; P. Kundzins, Latvijas Saule 1925, 292 Abb. 13; Passarge, Landsch. u. Kult. 91 (nach Rhamm). 73 2) Vgl. z.B. Weule, Negerleben 1908, Taf. bei S. 432; Fülleborn a . a . O . 183 Taf. 108 u. 111 (Ostafrika). 74 x ) Henning, Das deutsche Haus 62 (Skandinavien); Erixon, Führer durch Skansen 1925, 7 Abb. 1 („älteste Gehöftform in Schweden, vergegenwärtigt den altnordischen Hof"); Rhamm, Beitr. II 2, 31 Abb. 12 (Nordrußland) ; Kutzner a. a. O. 8 u. 18 (Ukraine) ; Bielenstein a. a. O. 159 Abb. 73 (Lettland) ; E. Pechuöl-Loesche, Volkskunde von Loango 1907, 264. Der Streubau greift freilich auch weit ins Gebiet des primär breitstirnigen Firstdachhauses über, insbesondere wo gebirgiges Gelände einer regelmäßigen Gehöftanlage sowieso ungünstig ist, also etwa in den Alpen und den Balkanländern, vgl. J. Cvijié, La péninsule balkanique 1918, 235 (Westserbien). 74 2) Erixon, Fataburen 1918, 55 Abb. 20 f. (Schweden); Artbauer, Kreuz und quer durch Marokko 1911, 41 (Beduinen). 75 !) Vgl. z. B. Rhamm, Beitr. II 1, 847 Abb. 114 (Niederbayern) ; P. Chéruy, Revue d'ethnogr. V1914, 233 (Hinterland der Elfenbeinküste) ; Melchers a. a. O. Plan IV ff. (China). — Auch ins Gebiet des sekundär breitstirnigen Firstdachhauses ist der offene Ringhof vielfach eingedrungen, so z. B. in Nordschweden, wo er seit dem Mittelalter den älteren Haufenhof mehr und mehr ersetzt hat (Erixon, Führer durch Skansen 1925, 14 ff.). 2 75 ) Sarfert a. a. O. 174, Abb. 56. 75 3) Kutzner, Ukrain. Sied. 24 Abb. 24 Abb. 14; Erixon, Fataburen 1917, 154 Abb. 5 (= Führer 76 f. Abb. 50 ff.) ; vgl. auch O. Kloeppel, Die bäuerliche Haus-, Hof- und Siedelungsanlage im Weichsel-Nogatdelta 1924, 179 Abb. 74 f. 75 4) Vgl. z. B. Kutzner a. a. O. u. Erixon, Führer 14 ff. 75") Niedner, Islands Kultur zur Wikingerzeit 1913, 40; Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I 1914, 38 Abb. 57. 75 S. oben S. 58 Anm. 1. 76 x) Erixon, Fataburen 1917, 155 Abb. 6; 1925, 68 ff. Abb. 1 ff.; 91 ff. Abb. 63 (Schweden); ders., Führer durch Skansen 1925, 83 ff. Abb. 55 (desgl.); Kutzner a . a . O . 18 ff. (Westrußland) ; Rhamm, Globus LXXI 1897, 170 u. Beitr. II 1, 745 ff. 783 ff. 934 ff. (Dänemark u. Mitteleuropa). Für Südeuropa vgl. etwa Rikli, Botan. Reisestudien 1907, 77 (spanische Posada). 77 ^ B. Ankermann, Zeitsch. f. Ethnol. LXII 1910, 300 f. (Grasland von Kamerun) ; L. Frobenius, Und Afrika sprach I 1912, 296 ff. 354 ff. (Joruba). Wenn beide da von Atrien bzw. „Impluvialhäusern" sprechen, so ist O e l m a n n , Haus und Hof.

I.

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122 das nicht richtig oder zum mindesten leicht mißverständlich, denn das Atrium tuscanicum ist kein Hof, sondern ein Saal mit Deckenöffnung, vgl. Oelmann, Germania IV 1920, 54 f. Damit fallen natürlich die weitgehenden Folgerungen, die Frobenius an die scheinbare Grundrißähnlichkeit knüpft — er vermutet etruskische Einflüsse in „Atlantis" — ohne weiteres in sich zusammen. Vgl. auch B. Struck, Zeitsch. f. Ethnol. LIV 1922, 163, wonach schon Read-Dalton sich gegen solche Zusammenhänge ausgesprochen hat. 2 77 ) Vgl. Fülleborn 180 f. (Scheunenhäuser in Ungoni). 77 3) Modell eines Palastes in Kathmandu im Mus. f. Völkerk. zu Berlin. Vgl. auch E. Schmidt, Reise nach Südindien 1894, 13 u. 296; E. Thurston, Castes and tribes of southern India V 1909, 362 f. (Haken- und Vierkanthöfe in Südindien). 77') Melchers a. a. 0 . ; Boerschmann, Bauk. d. Chin., passim; Tafel, Tibetreise I 1914, 19 Abb. 1 (Palast in Küntschou); Decoration of Palace buildings of Peking (VII. Report of the College of Engineering of Tokyo) 1906, Taf. 1 u. 2 (Kaiserpalast zu Peking im Maßstab 1: 4000). 77 6) Hilanifassade in Schansi: Oelmann, Bonn. Jahrb. CXXVII-1922, 215 f.; zum Lehm- und Flachdachbau in Nordchina vgl. oben S. 62 Anm. 1. 78 l ) Peßler, Arch. f. Anthr. 1909, 171 u. 177 (Niederrhein); Wrede, Rhein. Volkskunde 1920, 29 Abb. 1 (desgl.); O. Kloeppel a. a. O. 181 Abb. 77 (Weichseldelta) ; Rhamm, Beitr. II 2, 19 Abb. 2 u 4 (Nordrußland). 78 2) Rhamm a. a. O. 52 Abb. 12 (Nordrußland) ; Bünker, Mitt. anthr. Ges. Wien XXXII 1902, 260 Abb. 189 (Kärnten) ; Baltzer, Arch. d. Kultbauten Japans 239 Abb. 250, wozu als Vorstufe (mit getrennten Dächern) Abb. 246 zu vergleichen ist. 79 ') Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I, 39 Abb. 55 u. 58 (Südindien); Schurtz, Urgesch. 434 (Indonesien); F. Grabowsky, Globus XCII 1907, 70 Abb. 2 (desgl.); C. Hose u. W. Mc Dougall, The pagan tribes of Borneo 1912, 209 Abb. 39; Heine-Geldern bei Buschan, Völkerk. II 1, 826 (Indonesien); Kalthofen, Mitt. anthr. Ges. Wien LIV 1924, [18] Abb. 6 (desgl.). 79 2) Hinterindien u. Indonesien: P. Ch. Gilhodes, Anthropos V 1910, 626; Heine-Geldern a . a . O . ; Grabowsky a . a . O . Abb. 3. — Nordamerika: Sarfert a . a . O . Abb. 42 (Onondaga); 165 Abb. 43 (Seneca); 170 Abb. 51 (Kwakiutl). Für die Entstehung der Langhäuser ist auch die Wohnweise der Yokut zu vergleichen, die ihre in einer Reihe nebeneinander geordneten Keilhütten mit einer gemeinsamen flachdachigen Schattenhalle überbauen, vgl. Sarfert a. a. O. 162 Abb. 39. Nach W. Schmidt (Völker u. Kulturen I, 287) ist das Sippen- oder Großfamilienhaus für den „freimutterrechtlichen" Kulturkreis bezeichnend und vermutlich dort entstanden, wo dessen Komponenten, nämlich die vaterrechtlich-großfamiliale Kultur der Viehzüchter und exogam-mutterrechtliche Hackbaukultur sich berührten, d. h. im nördlichen Vorder- und Hinterindien einschließlich Südchina. Dagegen möchte Koppers (a. a. O. 576) mehr ein technisches Moment, nämlich den Pfahlbau, für die Entwicklung des Großfamilienhauses verantwortlich machen. Doch wird das kaum entscheidend gewesen sein, sondern bestenfalls fördernd gewirkt haben. 79 3) Südbajuvar. Futterhaus: Rhamm, Globus LXXI, 185 u. Beitr. II 1, 909 ff. 924 ff. — Nordruss. dwor: Rhamm II 2, I f f . — Friesenhaus: Rhamm, Globus LXXI, 208 ff. 80 1 ) O. Dempwolff, Die Sandawe 1916, 73 Abb. 1—4. 81 >) H. Barth, Reisen III Plan bei S. 345; IV, 316 und sonst noch (Sudan); W. S.Walker, Geogr. journ. LVII 1921, Taf. bei S. 32 (Oase Siwa) ; Dempwolff a. a. O. 78 Abb. 12 (Ostafrika); H. Grothe, Vorderasienexpedition II 1912, 178 ff. Abb. 30 (Antitaurus); Sarre u. Herzfeld, Arch. Reise II 1920, 313 Abb. 292 (Mesopotamien); Pasardan Ter-Mowsesjanz, Mitt. Anthr. Ges. Wien XXII 1892, 162 ff. Abb. 131 ff. (Armenien); A.V.Haxthausen, Transkaukasia I 1856, 186 (desgl.); Brunhes, Géogr. hum. 1912, 112 Abb. 37 (Kaukasien); F. v. Schwarz, Turkestan, 1900 229 Abb. 83 (Westturkestan) ; S. K. Lothrop, Tulum 1924, 28 Abb. 5 (Mittelamerika). 82 J) Oelmann, Bonn. Jahrb. CXXVII 1922,189 ff. — Tibet: L. A. Waddell, Lhasa 1905, Taf. bei S. 374; J. Bacot. Le Tibet révolté 1912, Titelvignette u. Taf. bei S. 102, 114, 130; W. Stötzner. Ins unerforschte Tibet 1924, Taf. bei S. 215 u. 218. — Mongolei : H. Consten, Weideplätze der Mongolen II 1920, 55 Taf. 8 (Urga) ; P. K. Kozlow, Zur toten Stadt Chara-Choto 1925, 171 u. 218 (Kloster Kumbum, schon in Kansu gelegen). 82 2) L. Frobenius, Das unbek. Afr. 112 f. (Moschee Sankore in Timbuktu); Dempwolff a. a. O. 78 Abb. 14 f. (Ostafr. Temben); Waddell, Lhasa 365; Tafel, Tibetreise II, 183 (Säulensäle in Tibet). 82 3) Lothrop, a. a. O. Abb. 5. 82 4) China: Tafel, Tibetreise I Taf. 20; Boerschmann, Chin. Arch. I, 30 Abb. 5. — Palästina: Jäger a. a. O. 10 ff. Taf. II Abb. 2. — Südtunis: Frobenius, Das unbek. Afr. S. 86 f. 82 ') Reuther a. a. O. 83 *) Für solche zentral komponierten Dreiliwangruppen vgl. z. B. Sarre u. Herzfeld, Arch. Reise ÏI 1920, 292 Taf. 108 (mit Flachdecken) u. ebenda 293 Taf. 110 (mit Spitztonnen über den Seitenliwanen und sekundärer Kuppel über dem Mittelliwan), beides in Mosul. 2 83 ) Togo: Modell im Mus. f. Völkerk. zu Berlin. — Mosul: Grothe, Geogr. Charakterbilder Abb. 84. 83 3) Allgemein üblich im persischen Medresetypus, vgl. Diez, Kunst d. islam. Völker, 99 (wo da eventuell Kuppeldächer an die Stelle der Tonnen bzw. Flachdecke getreten sind, sind sie sekundär, vgl. unten S. 97). Ein Beispiel aus dem Wohnbau etwa bei Langenegger, Beitr. 126 Abb. 165 ff. 83 *) Belege Bonn. Jahrb. CXXVII, 226. 84 ») Vgl. z. B. Kühnel, Nordafrika 1924, Taf. 169 (Oase El Wed) oder Dürrn, Bauk. d. Etr. u. Römer 2 1905, 454 Abb. 522 (Kum in Nordpersien). 84 2) S. oben S. 77. 3 84 ) Für Tibet genüge als Beispiel der Potala in Lhasa (Waddell, Lhasa Taf. bei S. 330) und seine Nachahmung

123 in Dschehol (Nordchina, vgl. O. Franke, Beschreibung des Jeholgebietes 1902, 54; Boerschmann, Chin. Arch. I, 41 Abb. 25). Für Indien vgl. Reuther a. a. O. Taf. 137 (Benares), für Südarabien etwa H. Philby, The heart of Arabia I 1922, Taf. bei S. 184, 186, 200, 228, oder E. Mittwoch, Aus dem Jemen 1926, Taf. 2 ff. — Pueblos : C. Mindelefî a . a . O . (Casa grande) u. Krause, Pueblo-Indianer 46 (Balkonbau). 84 4) Grothe, Geogr. Charakterbilder 1909, Abb. 41 (Kleinasien); Layard, Niniveh and its remains 2 I 1849, 177 (nördl. Mosul) ; O. Coales, Geogr. Journ. LUI 1919, Taf. bei S. 228 (Tibet) ; W. Stötzner a. a. O. Taf. bei S. 221 sowie die übrige für Tibet angeführte Literatur (Knight, Waddell, Landen, Tafel, Dainelli usw.) passim. 84 ®) L. Frobenius, Das unbek. Afrika 83 (Südalgerien) u. 99 f. (Voltabecken) ; Pasardan Ter-Mowsesjanz a. a. O. 163 Abb. 134 f. (Armenien); Reuther, Ind. Pal. 13; 27 f. u. sonst (Vorderindien); Tafel, Tibetreise II, 243 Taf. 51 u. 55 ff.; Stötzner a. a. O. Taf. bei S. 224; Oelmann, Bonn. Jahrb. a. a. O. 215 Taf. 6, 2; Dainelli a. a. 0., passim; H. Gordon Thompson, Geogr. Journ. LXII IV1926, Taf. bei S. 21; Boerschmann, Chin. Arch. I, 40 Abb. 14 (Übungsturm in tibet. Stil in den Westbergen bei Peking). — Pueblos: V. Mindeleff, VIII. Ann. Rep., 223 Abb. 114. 84 ·) Buschan, Völkerk. II 2, 145 Abb. 71 (griech. Inschr.) ; Frobenius a. a. O. Taf. 40 f. (Südalgerien) ; Dempwolff, Die Sandawe 78 Abb. 13 (ostafr. Temben),; Philippson, Reisen u. Forsch. IV, Taf. 6 Abb. 11 (Kleinasien); Μ. v. Decliy, Kaukasus 1 1905, 93 u. passim; Buschan a. a. O. Taf. 28 (östl. Kaukasus); Huntington, The pulse of Asia 1907, Taf. bei S. 48 u. 58 (Tibet); Filchner, Sturm über Asien 1924, Taf. bei S. 272 (desgl.). 85 l ) W. S. Walker, Geogr. Journ. LVII 1921, Taf. bei S. 32 (Oase Siwa); H. I. Beadnell, An egyptian Oasis 1909, Taf. bei S. 84 (Oase Charge) ; O. Coales, Geogr. Journ. LUI 1919, Taf. bei S. 228 (Rongpatsa, Osttibet). 85 2) Reuther a. a. O. passim (Indien) ; Boerschmann, Chin. Arch. I, 40 Abb. 14 (Wachturm in tibet. Stil in den Westbergen bei Peking); Krause, Die Puebloindianer 47. 85 3) Oelmann, Bonn. Jahrb. CXXVII, 199; Dainelli a . a . O . passim (Tibet). 85 «) Reuther, Das Wohnhaus in Bagdad, 1 Abb. 1—3. 86 l ) P. Coste, Mon. mod. de la Perse 1867, Taf. 69 f. 87 Barth, Reisen II 383; IV, 316 (Sudan) ; Nachtigall, Sahara u. Sudan I 628 (desgl.) ; v. Lüpke, Deutsche Aksumexped. III, 40 u. 52 (Abessinien) ; Dempwolff a . a . O . Abb. 10 f. (Ostafrika); Futterer, Durch Asien I 1901, 271 u. 456 (Kansu); Jakutengehöft: Modell im Mus. f. Völkerk. zu Berlin. 87 2) Für den ewigen Kampf zwischen Nomaden und Ackerbauern in den Grenzgebieten der Trockenzone vgl. z. B. H. Schmitthenner, Tunesien und Algerien 1924, 151. 87 3) Abb. 67 a, b nach Barth, Reisen IV, 157 u. I, 487 ; Abb. 67 c nach Euting, Tagebuch einer Reise in Innerarabien I 1896, 178; Abb. 68 a u. d nach Barth a. a. O. III, 345 u. IV, 458; Abb. 68 b u. c nach Frobenius, Und Afrika sprach I 1912. 87 4) Reuther a. a O. 12 Abb. 28 f. (Bagdad). 87 η Vgl. oben S. 76 f. 88 ή Stuhlmann, Mit Emin Pascha, 75 Abb. 24 (Ostafrika); Reuther, Ind. Pal., 65 Taf. 106 (Schloß Dattia, Bundellcand); J. C. White, Geogr. Journ. XXXV 1910, Taf. bei S. 29 (Bhutan); ders., Nat. geogr. magazine XXV 1914, 365 ff. 372 ff. (desgl.) ; Boerschmann, Chin. Arch. I, 55 ff. Abb. 20 (bei Peking) und Taf. 76 f. (Dschehol, tibet. Stil); Fergusson-Burgess, Hist, of ind. arch. I, 391; 402; 437 (südindische Tempelanlagen); II, 380 ff. (Kambodscha). 88 2) Wace a. a. O. 90 f. Abb. 1 u. 2. 3 88 ) Reuther, Jahrb. d. asiat. Kunst II 1925, 205 f. Ähnliches kommt auch im islamischen Kultbau vor, vgl. Diez, Kunst der islam. Völker, 116 Abb. 152. 8 9 ' ) Th. Wiegand, Petra 1921, 71 f. Wenn ich früher (Bonn. Jahrb. CXXVII 1922, 156 f.) den Ursprung dieser Art Raumkomposition in der vorhellenistisch-syrischen Baukunst gesucht habe, so erscheint mir das grundsätzlich auch heute noch richtig. Nur bin ich zweifelhaft geworden, ob die Viernischenräume der aksumitischen Architektur wirklich in diesen Zusammenhang gehören. Übrigens kommt noch im syrisch-mesopotamischen Monumentalbau des Mittelalters die kreuzförmige Raumkomposition sowohl mit offenem wie mit gedecktem Mittelraum fast nebeneinander vor, vgl. die Simeonskirche (Kalat Seman) einerseits und die Paläste von Samarra andererseits. 89 a) Stuhlmann, Handw. u. Industrie 12; Schachtzabel a . a . O . 59. 1 90 ) Sirelius a. a. O. VI, 83 Abb. 8; 94 Abb. 17. 90 2) Sirelius a. a. O. VI, 84 ff. Abb. 10 ff. 91 !) v. Schrenck a. a. O. 321 f. Taf. 10 (Giljaken); Sarfert a. a. 0 . 1 5 1 (Dene); C. Mindeleff, XVII. Ann. Rep. Smithson. Inst. 1898, 509 Abb. 241 fi. Taf. 89 (Navaho) ; J . Murdoch, IX. Ann. Rep. Smithson. Inst. 1892, 77 Abb. 13 (Eskimo). Die gleiche Art der Entstehung ist wohl auch für die pyramidenförmigen Waldhütten Wolhyniens anzunehmen wegen des Vierpfostengerüstes im Innern, vgl. G. Kyrie, Mitt. anthr. Ges. Wien XLVIII 1918, 126 Abb. 8. 91 z) Bertaux a. a. O. 210 f. Abb. 2 u. 5. 92 !) Schachtzabel a. a. O. 55 f.; Graebner, Ethnologie 525; Ankermann, Zeitschr. f. Ethnologie XLII 1900, 298 ff. (Nordkamerun); R. L. Reid, Geogr. Journ. XXXVIII 1911, Taf. bei S. 32 (Aruwimi); Schachtzabel, Im Hochlande von Angola 1923, 25 u. 73, Taf. 5 u. 8; O. Macleod, Chiefs and cities in Central Africa 1912, Taf. bei S. 187 (Bagirmi). 92 2) Krause, Kultur der kaliforn. Indianer 38. 92 3) E. Schmidt, Reise nach Südindien 1894, 300; H. v. Glasenapp, Indien 1925, Taf. 27 (Malabarküste) ; Rajendralala Mitra, Antiq. of Orissa I 1875, 29 Abb. 9 (allerdings wohl Stein); Ferrars, Burma 1900, 156 Abb. 354 (Grabhäuschen); Melchers, China II, Taf. 3; Baltzer, Arch. d. Kultbauten Japans, 296ff. 16·

124 92 4) Sirelius a . a . O . VIII, 21 Abh. 100 (Westsibirien); Kutzner, Ukrain. Siedelungen 24 Abb. 14, 1; Montelius, Arch. f. Anthr. XXIII 1895, 454 Abb. 13 f. (Schweden); Sirelius a . a . O . VI, 150 Abb. 46 f. (Finnmarken); IX, 61 Abb. 186 (Atschinsk); Lindner a. a. O. 154 Abb. 279—285 (Heubergen in Niedersachsen bzw. Holland); 'Bielenstein a . a . O . 104 (dasselbe in Livland); A. del Castillo a . a . O . 148 f. (Pfahlbauspeicher in N.-W.Spanien). 92 5) Rhamm, Beitr. II 2, 289 Abb. 29 (kleinruss. Scheune). 93 *) F.V.Schwarz, Turkestan 1900, 229 Abb. 83; 248, Abb. 95. 93 2) O. Macleod, Chiefs and cities 1912, Taf. bei S. 288; L. Frobenius, Das unbek. Afrika 1923,104 ff. Taf. 71 u. 84. 93 3) Vitruv, De archit. II 1, 4 (Kolchis); v. Lüpke, Deutsche Aksumexped. III, 16 (Abessinien). 93 4) Rajendralala Mitra, Antiq. of Orissa I 1875, 29 f. Abb. 18; J. Comaille, Guide aux ruines d'Angkor 1912, 39 Abb. 11 ; Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß 11914,11 ff. Abb. 16 u. 20 (Shevaroy hills) ; E. Thurston, Castes and tribes of southern India VII 1909, 260 (aus Backstein). 1 94 ) Ossetische Grabtürme (meist mit achteckigen Formen gemischt): Merzbacher, Aus den Hochregionen d. Kaukasus I 1901, 689 Abb 76; 816. Abb. 98; M. v. Dechy, Kaukasus I 1905, 23; II 1906, 18; G. Nioradze, Die Bergossen 1923, 14 Taf. 7. — Wehrtürme: v. Dechy a. a. O. II 96; Nioradze a. a. O. Taf. 4 94 2) Olufsen, Through the unknown Pamirs 1904, 76; M. A. Stein, Serindia 1921, 47 f. Taf. 1 (Miragräm, Hindukusch) ; ebenda Taf. 12 (Yarkand) ; A. v. Lecoq, Bilderatlas zur Kunst und Kulturgeschichte Mittelasiens 1925, 31 (Kaschmir u. Armenien); Reuther, Ind. Pal. 1925, 5 f.; Th. v. Lüpke, Deutsche Aksumexpedition III Abb. 47 (Abessinien); L. Frobenius, Und Afrika sprach II 1912, Taf. bei S. 304 (Sudan). 94 3) Rajendralala Mitra a. a. O. I, 30 Abb. 17 ; Foucher, L'art gréco-bouddhique 1,145 Abb. 57 (Kaschmir) ; Reuther a. a. O. — Mylasa: Durm, Bauk. d. Griechen3 1910,187 Abb. 161. 94 *) Diez, Kunst d. islam. Völker, 78 f. Abb. 104; ders., Persien I 1923, 20 u. 31; Huntington, The pulse of Asia, Taf. bei S. 324 (Seistan); A. H. Savage Landor, Across coveted lands II 1902, 257 (desgl.). Ob auch die ostpersischen Kuppeldachhäuser bei S. Hedin, Zu Land nach Indien 11910, Abb. 76—78 u. Taf. 4 hierhergehören, ist nicht deutlich zu ersehen. 94 5) Zu den verschiedenen Konstruktionsmöglichkeiten vgl. I. Rosintal, Pendentifs, Trompen und Stalaktiten 1912 (Diss. Berlin) und Diez a . a . O . — Topfmauerwerk : Stuhlmann. Die Mazighvölker 1914, 58. 94 e) Abessinien: v. Lüpke, Deutsche Aksumexped. III a. a. O. — Persisch-islamische Grabtürme: Diez, Kunst d. islam. Völker 76 f. Abb. 99 f. 95 ») C. R. Enock, Geogr. Journ. XXVIII 1906, 257 (Titicacasee) ; v. Schwarz, Turkestan 1900, 397 Abb. 154; Banse a. a. O. (Syrien) ; Bertaux a. a. O. 212 Abb. 5 (Truddu Ferrante) ; Hielscher, Italien 1925, Taf. 264 f. ; G. Schweinfurth, Verh. Beri. Anthr. Ges. 1899, 538 (ägypt. Sudan); E. A. W. Budge, The egypt. Sudan II 1907, Taf. bei S. 176 u. 178; J. W. Crowfoot, Geogr. Journ. XXXVII 1911, Abb. bei S. 535 (ebenda); C. G. Seligmann, Journ. egypt. arch. II 1915, 182 Taf. 24 (desgl.). Die sudanischen Bauten sind meist mehrstufig, also (äußerlich) Stufenpyramiden mit Kuppelbekrönung — wie die linke Hälfte des Truddu Ferrante — und werden meist für Grabanlagen gehalten, ob immer mit Recht, scheint mir unsicher. Daß sie ebenso wie die apulischen Parallelen als eckige Varianten von Stufenkuppelbauten zu betrachten sind, zeigt das nachbarliche Vorkommen runder Formen der Art im nördlichen Abessinien (s. oben S. 26 Anm. 1). 2 95 )~Grabmonumente in China: E. Fonssagrives, Si-Ling (Ann. mus. Guimet XXXI 1) 1907, 46 f.; desgl. in Osttibet: Tafel, Tibetreise II 1914, 237 ff. Abb. 10 f.; desgl. in Westturkestan: O. v. Dungern-Oberau, Tianschan 1911, 206; desgl. in Nordostafrika (Erythräa): M. Th. v. Heuglin, Reise in Nordostafrika I 1877, 127 f. — Stupa: E. Diez, Die Kunst Indiens 1926, passim; Μ. Α. Stein, Serindia 1923 Taf. 26. — Obo: P. Κ. Kozlow, Zur toten Stadt Chara-Choto 1925, 54. — Anak houses: Budge, The egypt. Sudan II 1907, Taf. bei S. 176. Der Denkmalbau Ostasiens ist überhaupt für die Frage, was aus der einfachen Kuppelform — sie bildet letzten Endes überall den Ausgangspunkt — schließlich werden kann, außerordentlich aufschlußreich und deshalb in methodischer Hinsicht wichtig. So hat ein niederer „Obo" in der östlichen Mongolei, nördlich Dschehol jede Rundung und Verjüngung auch im oberen Teile verloren und ist zum reinen Steinwürfel geworden, eine Erscheinung, die unter den Grabdenkmälern der Erythräa ebenso begegnet (O. Franke, Beschreibung des Jeholgebietes 1902, 8 mit Tafel; Heuglin a. a. O. 127 u. 153). Am oberen Jalu, der die Mantschurei von Korea scheidet, steht ferner ein steinernes Grabdenkmal (unbekannten Alters), das die Form einer reinen Stufenpyramide hat (R. T. Turley, Geogr. Journ. XXIII 1904, 477). Da eine Übertragung der Grabpyramide von Ägypten her in diesem Falle schwer zu begründen sein dürfte, so wird hier eine ebenso selbständige und nur psychologisch zu erklärende Umsetzung der Kuppel in eckige Formen („Geometrisierung") anzunehmen sein wie bei den pyramidenstumpfförmigen Trulli Apuliens. 95 3) Bertaux a. a. O. 212 ff. ; Hielscher a. a. O. 1 96 ) L. Frobenius, Das unbekannte Afrika Taf. 102. 96 2) Vgl. z.B. Ankermann, Zeitschr. f. Ethnol. XLII 1910, 298 ff. (Nordkamerun). 96 3) Boerschmann, Chines. Arch. I, 50 ff. 96 4) Α. Grünwedel, Aus F. Jagors Nachlaß I 1914 (Dorftempel der Malaiali); E. Thurston, Castes and tribes of southern India V1909, Taf. bei 376 (Malabarküste) ; S. Lévi, Le Népal 11905,305; 373; II 1905, 203; Boerschmann a . a . O . 58; Baltzer, Arch. d. Kultbauten Japans 283 ff. 96 5) L. v. Schrenck a. a. O. 322. 96 ") Vgl. ζ. Β. Rajendralala Mitra, Antiqu. of Orissa I 1875, 29 Abb. 10. 97 !) Vgl. etwa Diez a. a. O., 79 Abb. 103 (Nordpersien) oder Kühnel, Nordafrika 1924, Taf. 169 (Oase El Wed); dazu Stuhlmann, Die Mazighvölker 1914, 57.

125 97 a) So ζ. Β. E. Pfuhl, Mitt. arch. Inst. Athen. Abt. XXX 1905, 344; Η. Bulle, Orchomenos I (Abh. bayr. Akad. I. Kl. XXIV 2) 1907, 47 fì. 98 W. Koppers, Unter Feuerlandindianern 1924, 46 ff. Abb. 8 u. Taf. 10 f. 99 x) H. Frobenius a. a. O. Taf. 57 Abb. I 1 (Australien); C. Mindeleff, XVII. Ann. Rep. SmithSon. Inst. 1898, 496 Abb. 235 f. Taf. 86. 99 2) A. G. Morice, Anthropos IV 1909, 589 Abb. 16 (Dene); Sarfert a . a . O . 144 f. Abb. 18 f. (Eskimo). 99 3) Haberlandt, Kulturwiss. Beitr. 1917, 49 Taf. 3. 99 «) J. Β. Waring, Stone monuments 1870, Taf. 108 Abb. 4. 99 8) We ule, Leitfaden Taf. 46, 7 (Costarica) ; Schmidt u. Koppers, Völker u. Kult. I, 121 Abb. 150 (Brasilien) ; Sirelius a . a . O . VI, 124 ff. Abb. 25; 30; 32; 35; IX, 50 Abb. 182 (Lappland). 99 e) Dainelli u. Marinelli a . a . O . 432 ff. (Col. Eritrea); Thurston, Castes and tribes of southern India 1909, 477 (Bambusgerüst mit Firststange und Mattenbelag). 99 ') A. G. Morice, Anthropos IV 1909, 584 Anm. 2 ; Sarfert a. a.0.140 Abb. 10 (Nordamerika) ; H. Frobenius a. a. O. Taf. 57 Abb. I 1 (Osterinsel) ; A. H. Savage Landor, Across coveted lands II 1902 (Balutschistan) ; Merker, Die Massai 2 1910, 24 Abb. 3; O. Baumann, Usambara 1891, 263 (Wandorobbo) ; Fülleborn a. a. O. 455 Abb. 182 Taf. 85 f. (Buanji); Ph. Paulitschke, Ethnographie Nordafrikas (Materielle Kultur) 1893, 125 f. (Somali); Barth, Reisen V, 165; Stuhlmann, Die Mazighvölker 1914, 54 (Tuärik). — Auch hier ist die Firststange (s. oben S. 47) mehrfach ausdrücklich bezeugt, so bei den Ayan und bei den Massai; bei den letzteren wird sie auch noch von einer Pfostenreihe unterstützt. Die Hütten der Massai und Balutschen haben Lehmbewurf wie die Kuppelhütten der südafrikanischen Viehnomaden (Herero usw.), die in Buanji sind mit Grassoden gedeckt, die der Somali und Tuärik („gurbi" oder „gurgi" genannt) sind Zelte mit Leder- oder Mattendeckung. 100 ») Th. Koch-Grünberg, Arch. f. Anthr. XXXV 1909, 41. 100 2) Th. Koch-Grünberg, Vom Roroima zum Orinoco III 1923, 18 Taf. 2. 100») M.Schmidt, Bäßlerarchiv IV 1914, 192 ff. Abb. 36 ff. (Paressi-Kabischi); Schmidt u. Koppers, Völker u. Kult. I, 121 Abb. 150 f. (Yamamadi). Entsprechende Erscheinungen auch in Mittelamerika (Costarica, vgl. K. Sapper, Globus LXXVII 1900, 2 ff.) und Neu-Guinea, vgl. oben S. 52 Anm. 6. 100 4) H. Frobenius a. a. O. Taf. 57 Abb. 11 ff. u. 16 f. ; E. Stephan u. F. Graebner, Neu-Mecklenburg 1907,88 Abb. 91 ; 95 Abb. 104; Buschan, Völkerk. II 1, 225 Abb. 148 (Samoa); R. Parkinson, Dreißig Jahre in der Südsee 1926, Taf. 55 (Admiral.-Inseln). — Wenn nach neueren amerikanischen Arbeiten das Ovalhaus in Polynesien jünger sein soll als das Rechteckhaus (vgl. A. Krämer, Petermanns Mitt. LXX 1924, 34), so ist mir das eine willkommene Bestätigung der oben dargelegten Auffassung vom sekundären Charakter des Ovalbaues überhaupt. 100 5) Schermann a . a . O . 209 Abb. 4 (Birma); Buschan, Völkerk. II 1, 827 Abb. 504 (desgl.); I . P . Mills, Geogr. Journ. LXVII 1926, Taf. bei S. 297 (Grenzland zwischen Birma u. Assam); Κ. Klemm, Zeitschr. f. Ethnol. XXX 1898, 330 Abb. 11 f. 101 x ) O. Baumann, Usambara 1891, 125 u. 147 f.; K. Weule, Wissensch. Ergebnisse (Mitt. aus d. deutschen Schutzgebieten Erg.-Heft I) 1908, 10 u. 23, Taf. 11 f. (Ostafrika); Bieber, Kaffa I 1920, 200 ff. Abb. 27 ff. 101 2 ) Bertholon et Chantre, Recherches anthropol. 1913, 423 fï.; O. C. Artbauer, Die Rifpiraten 1911, 125 Taf. 26; ders., Kreuz und quer durch Marokko 1911, 44 Abb. 34; Stuhlmann, Die Mazighvölker 1914, 53; Buschan, Völkerk. II 2, 1043 f. u. 1057 (Teneriffa). In diesen Zusammenhang gehören wohl auch die gleichfalls breitstirnigen Ovalhäuser der Baule im Hinterlande der Elfenbeinküste, vgl. H. Labouret, Rev. d'ethnogr. V 1914, 84 f. Abb. 1 f. 101 3) A. del Castillo a . a . O . (Cebrero, Galizien); F. Krüger a . a . O . 55 Abb. 4 (desgl.); A. Michavila a . a . O . 319 (portugies. u. spanische Litoralsteppen) ; A. de Foville, Enquête sur les conditions I 1894, S. XX Abb. 2 u. S. 224 f. (Rhonedelta) ; H. Schuchardt, Butleti de dialectología Catalana XI 1923, S. 12 des S. Α.; M. L. Wagner, Globus XCII 1907, 5 Abb. 2 (Sardinien); Buschan, Völkerk. II 2, 1043 (Balearen); L. H. Fischer, Zeitschr. f. bild. Kunst Ν. F. VII 1896, 97 Abb. 2 (Lagunen von Grado); Altmannn, Ital. Rundbauten, 15 (Campagna di Roma); Mielke a . a . O . 85 Abb. 26 (desgl.). 101 4) L. Jacobi, Obergerman.-rät. Limes Nr. 8 Zugmantel 1909, Abb. 3 (Rumänien) ; R. F. Kaindl, Globus LXXI 1897, 141 Abb. 10 (Ruthenen). 101 6) J. Lubbock, Prehist. times 3 1872, 133 Abb. 141. — Auch bei den Firstdachzelten der Tibeter tritt zuweilen eine breitovale Umhegung der Wohnstelle unter der Zeltdecke auf, und ähnliches scheint bei den Firstdachzelten der nordafrikanischen Viehnomaden vorzukommen, vgl. Dainelli a. a. O. 7 ff. Abb. 1 u. Taf. 12—14. 101 ·) Frobenius a. a. O. Taf. 58 Abb. 5 (Yap) ; Baltzer, Arch. d. Kultbauten 225 Abb. 242 (Japan) ; Sirelius a. a. O. VI 133 ff. Abb. 31 ff. (Lappland); Montelius, Arch. f. Anthr. XXIII 1925, 454 Abb. 9 (desgl.). — In Polynesien (Yap) ist der Typus deutlich durch Einwandung der spitzen Giebellauben entstanden, die dem Satteldachhause mit überlängtem Firstbalken eigen sind (s. oben S. 52 Abb. 31 a). Übergangsformen finden sich bei den Katschin im nördlichen Birma, wo das weit vorspringende Ende des Firstbalkens gelegentlich durch einen Pfosten unterstützt wird, vgl. Scherman a. a. O. 200 Abb. 8. 102 2) L. Frobenius, Das unbek. Afrika 92 (Nord-Togo). 102 2) Abb. 85 a nach Merker a. a. O.; 85 c nach Barth, Reisen V1858,165; 85 b, d, f, 1 nach Bieber, Kaffa a. a. O.; 85 c, k, η nach Weule a. a. O. ; 85 g nach Koch-Grünberg, Arch. f. Anthr. XXXV 1909, 41 ; 85 i nach KochGrünberg, Vom Roroima zum Orinoco III 1923,18 Taf. 2; 85 m nach Stephan u. Graebner a. a. O. Abb. 91. 102 3) H. Labouret, Rev. d'ethnogr. V 1914, 84 f. Abb. 1 u. 2.

Namen- und Sachverzeichnis

Abessinien 26, 31, 55, 63, 86, 94,100, Arabien 4, 84 102 aralo-kaspische Senke 4 Aralsee 4, 24 abii sous roche 12 Araxes 25 Abruzzen 25 Aristoteles 3 Achteckhaus 32 Arizona 23, 105 Adamaua 26 Armenien 94, 31 Addition 33, 65, 73 Adobe 7, 104 Asien 19; s. auch Hoch-, Mittel-, Adua 85 Nord-, Ost-, Süd- u. Vorderasien Ägypten 5, 7, 11, 49, 57, 94, 97, 105, Asphalt 8 Assam 100 106, 107 Afrika 5, 15, 17, 22, 24, 26, 30, 36, Asturien 92, 101 46, 52, 53, 92; s. auch Mittel-, Atlasländer 30, 101 Atrium V, VI, 104, 121 Nord-, Ost- und Südafrika Atriumhaus 73 Akaba 26 Aksum 123 atrium tuscanicum 53, 103, 122 Atschinsk-Tataren 92 Albanien 26, 50, 72, 99 Ausstellungshalle 40 Albero bello 58, 95 Australien 5, 20, 22, 24, 26, 45, 62, Aleppo 25, 88, 89 Algerien 58 65, 66, 99 Alluvialzeit 5, 56 Austrier 8, 14, 55 Alpen 25, 31, 44, 52, 69 Auvergne 27 Alpenseen 15 Axialität 87 Altai 32, 61, 92 Ayan 99 Amerika 26, 78 ; s. auch Mittel-, Nordu. Südamerika Babylonien 62, 63, 82, 94 Amphiprostylos 72 Backofen 25, 120 Amurland 45, 54, 55, 68, 90 Backstein 7, 9, 116 Anakhouses 95 Backsteinfachwerk 8 Anau 63 Badagaru 75, 79 Andamanen 28, 91 Badehaus und Baderaum 7, 78, 99 Angkor 77 Bagirmi 91 Angliederung 33, 40, 65, 80 Balearen 101 —, breitseitige 80 Balkanländer 15 —, giebelseitige 67 Balkenfundament 90, 101 —, ringförmige 71, 80, 102 Balkenrahmen 46 —, schmalseitige 80 Balkenrost 8, 10, 14, 93 —, traufseitige 69 Balkenwand 44 Angola 30, 91 Balkon 73, 84 Ankermann, B. 17 Balm 12 Antenhaus 68 Baltzer, F. 20 Antentempel 72 Balutschistan 24, 25, 48, 57, 99 Antiparos 88 Bamum 107 Apsis 33, 67, 120 Bangweolosee 26 Apsidenbau 21, 99 Banse, B. 19 Apsidenhaus 99, 100, 120 Bargfrär 106 Apsidenhütte 42, 46, 65 Barnstein 7 Apulien 25, 26, 31, 58, 91, 95 Barotse 39, 47, 48, 71 Araber 52, 54 barraca 6

barraca Valenciana 113 basilikale Dachkonstruktion 70, 72, 96, 120 Basken 54 Bastian 103 Baumhaus 15 Bauschwalm 113 Baustoffe 7 , 1 6 ; s. auch Holz, Lehm, Stein usw. Bausymbolik 106 Beduinen 57, 74, 87 beehive-huts 26 Begriffssystem VI, 6 Behälter 8, 93 Berber 52, 105 Berg 79 Bergfried 14 Bernard, A. 17 Bertaux, E. 18, 91 Bertholon, L. 17 Betschuanaland 30, 36, 39 Bettgestell 13, 60 Beuchat, H. 20 Bezzenberger, A. 19 Bhutan 31 Bibrakte VI Bida 95 Bieber, F. I. 17 Biegung der Dachfläche 29, 52 Bielenstein, A. 19 Bienenkorbhütte 23 Bierzo 54 bildende Kunst 107 Binderkonstruktion 48 Binsendach 31 Binsenwand 31 Birma 50, 100 Birnkuppelhütte 28 Blätterdach 51 Blankenheim V, VII Blockbau 8, 14, 29, 32, 44, 46, 49, 51, 55, 61, 64, 92, 93 Blomsted, Y. 19 Bockmast 50 Bodenbaukultur 39, 47, 48, 51, 56, 62 Boerschmann, E. 20 Bogenkultur 13, 36 Bohlendecke 93, 94

127 Bohlenwand 9, 29, 55, 116 Borobudur 95 Bosnien 15, 65 Brasilien 15, 28, 45, 99 Bratspieß 43 Bratstand 43, 60 Brechung der Dachfläche 52 Breithaus 69 Breitraum 81 Breitstirnigkeit 53, 61, 69, 74, 75, 78, 80, 82, 99, 100, 101, 102, 114, 115 Bretagne V Bretterdach 51, 63; s. auch Schindeldeckung Bretterwand 9, 28, 30, 55 Britannien 18, 26 Bruchstein 9 Brunhes, J. 18 Buanji 99 Buchara 59, 93 Buchau V Buckle 3 Buddhismus 95 Bulgarien 15, 46, 71 Bulle 36 Bumerangkultur 24 Burdach, K. 103 Buschan 17, 19 Buschmänner 22 Byhan, A. 19

Dalmatien 25 Euböa 49 Damaskus 88 Euphrat 4, 26 Dauzat, A 18 Europa 12, 15, 22, 25, 55, 67, 73, 99; Debra Damo 63 s. auch Mittel-, Nord-, Ost-, SüdDeckwalm 113 u. Westeuropa de Foville, A. 18 Deininger, I . W . 18 Fachwerkbau 8, 9, 29, 32, 49, 55 Dekan 62 Färöer 52 delle 71 Feldhütte 44 Demangeon, A. 18 Feldhüterhütte 46 Dene 90, 99 Feldwarte 59 Denkmalbau 124 Deutschland 18, 96, 71, 74, 76, 78 Felldeckung 24, 26, 46, 52, 90 Felsenbau 11 Dichtung 107 Fessan 25, 60 Diez, E. 41, 57, 94 Festhalle 7, 13 Diluvialzeit 5, 12, 31, 41, 56, 59 Festungsbau 37 ; s. auch Wehrbau Diluvium 5 Feuerländer 27, 98 Dípteros 72 Fiechter 2 Division 32, 65, 73 Filzdeckung bzw. -mantel 7, 9, 29, 30 Döhring, K. 20 Finnland 9, 19, 26, 68, 69 Dörpfeld, 107 Dörrgerüst VII, 13, 35, 42, 50, 60 Finnmarken 92, 101 Firstachse, Drehung der 69, 120 Dörrhaus 7, 73 Firstdach 15, 25, 32 Dolmenkultur V Firstdachhaus VII, 12, 14, 15, 31, Doppelapsidenhaus 99, 100 41, 43, 48, 61, 77, 96, 97, 99, 100, Doppelhaus 68 101, 102 Doppelwand 9 Firstdachzelt 53, 114, 125 Dorf 74 Firsthütte 15, 32, 49, 56, 97, 99, 101 Dorfhaus 79 Firstpfette 20, 27, 42, 43, 47, 48, 97 dorischer Stil 107 Firstpfettendach 48, 68 Drehung der Firstachse 69, 120 Firststange 55 Cañaba VI, 6, 120 Dreisparrengerüst VII, 27, 45 Firstzelt 98, 114 Carrier 45 Drims 117 Fischer, L. H. 17 Castillo, A. del 18 Dschebel Maman 95 Fischerbühne 117 Cavate-lodges 105 Dschebel Musa 26 Fischerkultur 48, 51 Celebes 14, 15 Dschibuti 31 Flachdach 15, 34, 35, 38, 40, 41, 42, Chaco 60 dwor 78, 79 Chacoindianer 24 49, 57, 58, 66, 77, 93, 102 Chantre, E. 17 Flachdach im Ovadbau 102 Ecküberkragung 94 Chantypus 6 Flachdach im Rundbau 31 Einhaus 87 Charusin, Ν. 19 Flachdachhaus VII, 13, 25, 30, 54, Einhausbau 33, 66, 80 Chewsurien 93 Einheitsdach 78 58, 63, 67, 76, 77, 80, 117 China 14, 15, 24, 36, 52, 55, 56, 61, Einraumhaus 69 Flachdachhaus, unechtes 57, 82 62, 64, 69, 71, 72, 75, 77, 82, 88, Eisen 58 Flachdecke 82, 97 92, 95, 96 Flachkegel 27 Eisenbahnwagen 58 Chorasan 94 Elefantenhütte 15 Flechtwand 8, 9, 28, 55, 61 Cliffdwellings 105 Elfenbeinküste 102 Flechtwerk 9 Columbien 15, 44, 50 Einbiegung der Dachflächen 45 Floßhütte 15 Comte 3 Eingliederung 69 Fluchtliniennetz, rechtwinkliges 74 Costarica 99 England 18 Flügelhof 75 Coste, P. 19 Erdbau 11 fränkisches Bauernhaus 78 Curtius, L. 103 Erdbühne 13, 14; s. auch Terrasse, Frankouski, E. 18 Cvijic, J. 19 Frankreich 18, 25, 31, 101 Erdterrasse, Steinterrasse Erddeckung 27, 29, 30, 32, 37, 46, Frauenhaus 7, 91 Dachboden 32, 73 Fremdenhaus 7 51, 52, 63, 64, 90, 92, 94, 101 Dacherker 67 Erdgeschoßlauben 84 Fritsch, G. 22 Dachform 6, 29, 41 Erdjurten 27, 35, 90, 96 Frobenius, H. 17, 20 Dachgerüst 48 Erdkuppelhütten 60 —, L. 17, 20, 76, 103 Dachhof 85 Erdterrasse 16, 59 Frontwahl 53; s. auch Breit- und Dachneigung 29, 51, 114 Erdwand 56 Schmalstirnigkeit Dachterrasse 23, 62 Fülleborn, F. 17 Eritrea 25, 26, 33, 65, 99 Dachtür 27 Füllholzbau 9 Erixon, S. 19 Dachwalze 61 Füllmauer 10 Erker 33, 35, 65, 96 Dago 31 Eskimo 25, 37, 42, 45, 46, 62, 66, Füllwand 9 Dainelli, G. 17, 19 Fußpfette 48 75, 98, 99, 105 Dakota 54 Futterhaus 79 Estremadura 31

128 Gabelpfosten 9, 20, 31, 42, 44, 60 Gabelstange 27 Galenos 3 Galicien 92, 101 Gallée, J. H. 19 Gamme 101 Ganges 15 Gangesland 62 Gangtür 27, 34, 35, 96, 101 Gasthaus 7 Gehöft 6, 37, 68, 77 Gehöftbildung 65, 66, 74, 85, 102 Germanen 13 Gehrsaßdach 49, 51 Gehrsaßpfettendach 49 Gehrsaßtechnik 8, 49; s. auch Blockbau Gewebe 46, 52 Giebeldach 50, 53 Giebeldachhaus 63 Giebelflur 68, 69 Giebelfront 54, 99 Giebellaube 54, 64, 67 Giljaken 68, 96 Gipsmörtel 8 Gobi 95 Götterberg 15 Goitso-Tal 95 Goldstern, E. 18 Grabbau 1, 7, 14,16, 24, 25, 47, 48, 49, 94 Grabdenkmal 16, 95, 124 Grabendach 53 Grabhügel 27, 106 Grabkapelle 26, 28 Grabstein 47 Grabturm 93 Grabüberbau 49, 115 Graebner VI, 13, 103, 117, 119 Gran Chaco 37 Grasbehang 27 Grasdeckung 46, 48, 52, 77, 91 Grasmantel 24 Grassodendeckung 24, 48, 52 Griechenland VII, 17, 24, 28, 36, 61, 64, 88 griechischer Tempel 72 Griesebach, H. 19 Grönland 56 Großfamilienhaus 7, 122 Grubendach 53 Grubenwohnung s. Versenkung des Bodens Grünwedel, A. 19 Grundformen 16 Grundrißgestaltung 17 Guinea 91 Guineaküste 91 gurbi 101 Gurtbogendecke 64, 95 Gußm auerwerk 10 Gußwerk 10 Haberlandt, A. 17, 18, 19, 103 Haberlandt, M. 103 Hahn, E. 106

Hakenhof 75, 76, 87 Halbkegelhütte 22, 23 Halbkuppelhütte 22, 23, 42 Halbovalbau 97 Halbovalhaus 100 Halle 6 Hallenhaus 66 Hallstattzeit V Hama 25 Hamiten 59 Hamunsee 48 Hangdach 41 Hangdachbau 42 Harran 25 Haufenhof 37, 74, 86 Haufenkuppelung 37, 38 Haus 6 Haus und Hof 6 Hausurnen V, VI, 53 Hauswagen 15 Haustein 8, 57 Hebriden 25, 37, 99 Hedin, S. 104 Heikel, A. O. 19 Henning, R. 18 Herder 3 Herdofen 69 Herdraum 68, 79 Hettner, A. 103 Heuberg 79, 92 Hilani VI, VII Hilanifassade 63, 77, 82 Hilmendbecken 4 Himalaya 32, 52, 54, 61, 77 Hirns 25 Hindukusch 14, 61, 94 Hinterindien 14, 32, 71, 77, 88, 95, 106 Hinterlader 69 Hippokrates 3 Hirtenkultur s. Viehzüchterkultur Hochasien 54 Höhlenbau 6, 11, 12, 16, 48, 58 Höhlenburgen 105 Höhlengrab 37 Höhlenkirchen 105 Höhlenklöster 105 Höhlentempel 105 Höhlenwohnung 64, 105 Höhlenwohnung, natürliche 12 Hof 6, 79 Hofhaus 6, 79 Hof, überdacht 34, 37, 38, 39, 66, 79, 88, 89 Hofsysteme 87 Hohlraum 16 Holland 92 Holzankermauerwerk 10, 14, 61 Holzbau 6, 7, 46 Holzkirchen 72 Hügelgrab 37 Hügelkammergrab 12, 35 Hütte 6 Hudsonbai 37 Humboldt, A. v. 3 Hunziker, I. 17, 18

Hus 71 Hwangho 4 Jacobi, H. 103 Jäger, K. 19, 64 Jäger- u. Sammlerkultur 39, 44, 47, 59, 62 Jänecke, W. 19 Jagdhütte 44 Jakuten 63, 87 Japan 5, 35, 54, 55, 78, 92, 96, 101 Java 15, 48 Jenissei 92 Ife 76 Impluvialhaus 121 Indien 4, 11, 15, 24, 30, 36, 45, 52, 54, 55, 56, 62, 67, 71, 72, 73, 75, 77, 79, 84, 87, 88, 92, 93, 94, 96, 99, 105 Indogermanen 15, 106 Indonesien 13, 14, 30, 46, 52, 71 Indus 4 Indusgebiet 62 Innenraum 16 Innenstützen 27, 100; s. auch Säulensaal Innenteilung 32, 40, 65, 80, 81, 102 Innerasien 55 Innstädte 53 Iona, C. 18 Jordantal 57 Joruba 88 Jorubaland 76, 77 Irak 23, 26, 28, 47, 48, 57, 58, 82, 85 Iran 4, 31, 57, 83 Irland 47, 49 isba 78 Island 25, 52, 56, 75 Israeliten 26 Istrien 31 Italien VIII, 17, 24, 26, 37, 71, 101 Jünnan 9, 111 Junggesellenhaus 7, 13 Jurte 6, 9, 32 Iwan VII, 64, 83, 88, 89 Kabaga-Indianer 15 Kärnten 78, 79 Kaffa 100 Kaffern 62 Kaflristan 14 Kajüte 7, 15 Kalifornien 11, 15, 24, 27, 30, 35, 52, 92 Kalkmörtel 8, 10 Kamerun 54, 55, 77, 91 Kang 120 Kapellen 47, 49 Karpathen 25 Kaschmir 15, 94 Kaserne 7 Kaspisee 4, 24 Kassettendecke 93

129 Kastilien 26 Kate 6 Kathmandu 77 Katrun 60 Kaukasien 52, 54, 62, 68 Kaukasus 52, 61, 71, 93 Kegeldach 94 Kegeldachhaus 12, 15, 24, 28, 35 — mit viereckiger Ummantelung 95 Kegeldachwandhaus 27 Kegelhütte VII, 23, 26, 28, 42, 59, 91 Kegelstumpfhütte 26, 65 Kegelzelt 26, 90 Kehlbalken 48 Kehlbalkendach 48 Keilhütte 42, 45, 49, 57, 65, 97, 99 Keilschnittechnik 57 Keilzelt 114 Keller 11; s. auch Grubenwohnung Kibitka 6, 32 Kielbogenkuppel 28, 29 Kimolos 88 Kinginsel 62 Kippwalm 113 Kirchell, 63, 67, 97 ; s. auch Oratories Kirgisen 9, 29, 30, 95 Kiwa 11, 32 Klammermauerwerk 10 Kleinasien 7, 47, 54, 64, 94 Klima VI, 11, 17 Klimageographie 3 Kloster 7, 11 Knickdach 52, 53, 70, 71 Kochhaus 91 Kochhütte 44 Köhlerhütte 26 Königspfalzen V Koppen, W. 4 Körperform 16 körperliche Erscheinung 16 Kolcher 93 Kommunmauer 53, 75 Kongo 28, 54, 74, 91 Konkavkegeldach 29 Konstantinopel 89 Konstruktion 8 Konstruktionselement 75, 84, 97 Konvexgiebelhütten 45 Konvexkegel 27 Koppers, W. 6 —, VII, 6 Korea 11 Korjaken 30 : Kornspeicher 25, 29 Korridor 35, 70 Kraggewölbe 23, 47 Kragtechnik 25, 29, 31, 49, 57, 91, 93, 113, 116 Kranzbalken 48 Krause, F. 20 Kreta VI, 6, 25 kreuzförmige Grundrißanlage 96 kreuzförmige Raumkomposition 88, 123 Kroaten 71 Krüger, F. 18 O el m a η η , Haus und Hof.

I.

Krüppelwalm 50 Kübbungen 71 Kübbwalm 113 Küche 7, 40, 44, 69 Küchenhaus 31 Küchenhalle 60 Küchenraum 35 Kufenhaus 15 Kufenhütte 15 Kultbau 30, 32, 40, 63, 67, 92,96,101; s. auch Kirche, Tempel und dergl. Kultur, freimutterrechtliche 63 Kulturkreise 31, 56, 122 —, ethnologische 104 Kulturkreislehre VI, 3 Kunstgattungen 107 Kuppelhütte VII, 23, 30, 37, 47, 57, 91, 97, 98 Kuppelhütte mit quadratischem Mantelsockel 94 Kuppel über Quadrat 84, 89, 94, 97 Kurden 47, 52, 54, 87 Kurvenbau 97 Kutzner, E. G. 19, 68 Kwakiutl 79 Kykladen 64, 88 Längsflur 80, 81 Längslaube 50, 69, 70, 81, 115 Längsverband 68 Landpfahlbau 13 Langbau 32, 41, 75, 78, 79, 90, Langenegger, F. 19 Lappen 15, 32, 34, 45, 46, 55, 99, 101 later 104 Latium 26 Latten 42 Laube 36, 81 Laubengang 77, 79 Laubenring 72 Laufler, O Lederzelt 7, 30 Legschindeldeckung 32, 52 Lehmbau 6, 7, 8, 10, 23, 25, 27, 30, 31, 39, 56, 57, 61, 64, 77, 101, 107 Lehmdeckung 31, 61, 62 Lehmdichtung 9, 24, 48 Lehmkuppelhütte 57 Lehmtonnendach 57, 58 Lehmverbandmauerwerk 10 Lehmverputz s. Lehmdichtung Lehmziegel 42, 104 Lethaby 42 Lettland 15 Lindner, W. 18 Li-tang 81 Litoralsteppen 54 Livland 26, 55, 73, 92 Liwanhaus VI; s. auch Iwan Lotbau 32, 41, 84, 90 Lübke, Th. v. 17 Lüneburger Heide 46 Luschan, F. v. 103 Luzon 45

97 56,

28, 94,

Mackenzie-Eskimo 66, 91 Madagaskar 53, 54, 72 Männerhaus 7 Mahlke 20 Malaiali 30 Malakka 26 Malayen 14, 53, 54, 55, 72, 102 Maloka 28 Malta 105 Mansarddach 52, 53 Mantelsockel 26, 97 Mantschurei 61, 62, 64 Marinelli, O. 17, 18 Markthütte 44 Marokko 101 Massai 47, 99 Masse 16 Massenbau 80 Matte als Wurzel des Rechteckbaus 42 Mattendeckung 26, 48, 57 Mattenwand 9, 28, 55, 60 Mau, A. 2 Maull, O. 17 Mazedonien 24 Medenine 58, 75, 82 Mediomatriker 47 Medrese 64 Megaron 5, 6 Mehrgeschossigkeit 14, 36, 73, 82, 84, 102 Mehrhausbau 37, 74, 85 Melchers, B. 20 Melos VI Meridiangerippe 23 Meringer, R. 18, 19 Mersina 89 Mesopotamien 4, 25, 58 Mesquita de Figueiro, A. 18 Mexiko 20, 35, 55 Michaelis 2 Michavila, A. 18 Mileham 58 Mindeleff, G. 20 —, V. 20 Mischformen 90 Missuri-Indianer 28, 29, 30 Mittelafrika 24 Mittelamerika 14, 20, 49, 55, 62, 82, 99 Mittelasien 25, 87 Mitteldeutschland 26, 54 Mitteleuropa 11, 15, 18, 28, 53, 55 Mittelmeerklima VI, 5 Mittelmeerländer 7, 16, 24, 28, 62 Mittelpfosten 28, 48, 91, 92, 107 Mörtelmauerwerk 10, 29, 57 Mongolei 4, 15, 52, 61, 62, 95 Mongolen 30, 46, 54, 92 Montenegro 22, 23, 26 Montesquieu 3 Morgan de, J. 19 Morse, E. S. 20 Moschee 64, 97 Mosul 83 Moszkowski 43 17

130 Mschatta VI Müller, Κ. 19 mulqaf 111, 112 Musik 107 musische Künste 107 Nachitschewan 25 Navaho 23, 27, 66, 90, 99 nawàmis 26 Negritos 45 Neolithikum 13, 56, 63 Nepal 77 Neuguinea 15 Neweklowsky, E. 18 Niedersachsen V, 54, 71, 72, 73, 76, 78, 79 Niederrhein 78 Nigeria 88, 95 Nil 4 Nische 89 Nissen, H. 2 Noack, F. 2, 5 Nopcsa, F. 19 Nordafrika 4, 25, 47, 49, 55, 77 Nordamerika 5, 20, 22, 23, 24, 25, 27, 34, 37, 45, 46, 49, 52, 54, 55, 56, 57, 59, 60, 62, 79, 84, 90, 99 Nordasien 22, 26, 46, 54 Nordeurasien 49 Nordeuropa 19, 54 Nordgermanen 19, 68, 69, 71 Nordseeküste 14 Norwegen 19, 72 Nubien 57, 58, 64, 96 Nuraghen 38, 105 Nuraghenkultur 35 Ob 45 Obelisk 92 Oberbayern 53 Oberdeutschland 54 Obergeschoß 14, 40 Oberösterreich 53 Obo 95, 124 Ochridasee 117 Ofen 58 Oran je 4 Oratories 47 Orientierung 74 Ostafrika 22, 24, 27, 28, 36, 44, 49, 60, 61, 62, 71, 72, 77, 86, 87, 99, 100, 102 Ostalpen 54 Ostasien 4, 8, 13, 14, 30, 32, 52, 55, 67, 72, 73, 92, 95, 96 Osterinsel 99 Osteuropa 5, 11, 19, 28, 49 Ostjaken 46, 90 Osseten 93 Ostturkestan 95 Otranto 91 Ovalbau 21, 32, 97, 99, 102 Ovalhaus 100 Ovalhütte 46, 47, 65 Ozeanien 20, 24, 30, 46, 51, 52 100

48, 80,

Paarhof 85 Paläolithikum 5, 12, 31, 41, 56 Palästina 58, 64, 82 Pagoden 96 Palast 6 Palisadenwand 9, 61, 63, 100 Pamir 94 Parallelkreisgerippe 23, 98 Parallel überkragung 93 Paressi-Kabischi 100 Pariel 17 Pasardan Ter-Mowsesjanz 19 Passarge, S. 3, 4, 104, 106 Patagonien 4, 24 Patna 62 Perípteros 72 peristyler Laubengang 87 Peristylhaus VI Peristylhof 77 Peristylhofvilla V Persien 15, 25, 48, 54, 58, 59, 86, 94 Peru 25, 50, 55 Pessler, W. 18 Pfahlbau 6, 7, 8, 13, 15, 43, 46, 62, 73 Pfahlbaukultur 14 Pfahlbauspeicher 13, 14, 92 Pfahlbühne 13, 25, 43, 59, 80, Pfahlrost 13, 16, 24, 30 Pfeilersaal82 ; s. auch Säulensaal Pfette 9, 41, 43, 60 Pfettendach 43 Pfosten 41, 42, 46, 61 Pfostenbau 9, 49, 55, 92 Pfostenerdwand 9, 56 Pfostensteinwand 9, 56 Pfostenwand 28, 30, 49 Pfuhl 2 Philippinen 24, 45 Philippson, A. 104 Piémont 26 Pisé 10 Plastik 107 Platon 3 Pluvialzeit 5 Po 30 Podium 59; s. auch Terrasse Polen 69, 71 Polygonalbau s. Vieleckbau Polynesien 13, 14, 53, 54, 62, 101, 102

Pomo 30 54, Pomündung 28, 101 porticus 26, 77 Porticusvilla V Portugal 18, 101 Poseidonios 3 Pripetsümpfe 26 Prostylos 72 Ptolemaios 3 Pueblo 59, 62, 63, 84, 105 Puebloindianer 11, 23, 32 Pultdach 71 53, Pultdachhaus 28, 44, 49, 50, 56, 66, 115

Pulthütte 20, 42, 43, 45, 49, 65, 91, 98 Pygmäen 24, 37 Pyramiden, ägyptische 12 Pyramidendach 27, 93, 94 Pyramidendachhaus 32, 91, 96 Pyramidenhütte 32, 90 Pyramidenstumpfhütte 66, 90 Pyrenäen 52 Qa'a 88 Quaderbau 8 Quadratbau 90 Radialgewölbe 49, 57 Radialkuppelung 37, 75, 105 Rahmenfundament 46 Rasendeckung 46 Rasenplacken 9 Rathaus 7, 13 i, Rauchloch 90 Raumdifferenzierung 32, 40, 65, 96, 102

Raumform 16 >, Raumkomposition 16 Raumschale 16 Raum schicht 81, 84 Rave, P.O. 110 5 Rechteckbau 31, 36, 41, 90, 91 Reihenhof 68, 75, 78, 87 Reihenkuppelung 37, 105 Reihung 65, 66, 82, 83 Reisewagen 15 Reisigdach 31 Reuther, O. 19, 88 Rhamm, K. 18, 19, 45, 68, 69 Rhodesia 26 Rhonedelta 101 Richthofen, F. v. 104, 119 Richtungsbau 32, 41, 90 Riege 73 Riegl 103 Rikli, M. 18 Rindendeckung 25, 26, 27, 42, 46, 90 Rindenmantel 92 Rindenwand 9, 28, 55 Ringhalle 40 Ringhof 37, 65, 74, 76, 79, 86, Ringlaube 35, 71, 75, 96, 102, Î, Ritter 3 Rohrbündel 48 Rohziegel 7, 9, 10, 57, 61, 94, Rohziegeltonne 57 Rom 89 Rumänien 19, 46, 71, 101 Rundbau 11, 20, 21, 22, 32, 41, 75, 90, 91, 94, 97, 105 Rußland 9, 15, 26, 29, 30, 44, 49, 54, 60, 68, 69, 71, 72, 76, 78, 87, 92 Ruthenen 101 Saal 7 Saalhaus 66, 73, 78, 79 —, zweischifflg 70

43,

102 120 104

65, 45, 74,

131 Saalhaus, dreischiffig 71 Saalhausvilla V Sänfte 7, 15, 48 Säulensaal 35, 36, 38, 71, 72, 82, 96, 100 Salinas 92 Salz (als Baustoff) 7 Sammelbau 37, 66, 78, 88, 110 Sammeldach 78 Sammlerkultur s. Jägerkultur Samoa 100 Samojeden 90 Samsun 64 St. Gallen V Sardinien 101, 105 Sarfert, E. 20 Satteldach 15, 34, 40, 41, 48, 66 Schachtelhofsystem 87 Schachtzabel 9, 17, 89 Schäferkarren 15 Schansi 77, 105 Schattenhalle 35, 38, 58, 59 Scherengatterwand 9, 29, 30 Scherman, L. 20 Scherwand 32, 80 Scheune 7, 8, 9, 30, 71 „Scheunenhäuser" 77 Schieferdeckung 8, 52 Schiffsmonumente 106 Schiffswohnung 7, 15, 48, 58 Schilfmattenmantel 30 Schindeldeckung 8, 30; s. auch Legschindeldeckung Schlafhaus 7 Schlafhütte 25

Sibirien 5, 34, 50, 55, 60, 92 Signalturm 14 Sinai 26 Sippenwohnung 7, 79, 99, 100, 122 Sirelius 9, 19, 45, 90 Sizilien 26 Skandinavien 19, 50, 52, 54, 74, 75 Skulptur 107 Slaven 19, 68, 69, 71 Somali 31, 52 Somdo 38 Sommerhaus 7 Sommerküche 26 Song-ka-ling 81 Spätantike V Spanien 12, 18, 26, 63, 101 Spannweite 58 Sparren 42, 43, 48, 52 Sparrendach 43, 45, 48, 49, 51, 68, 91 Sparrengerüst 90; s. auch Dreisparrengerüst Speicher 7, 11, 13, 14, 15, 38, 39, 40, 46, 47, 53, 55, 58, 93, 99, 101, 106, 112, 114; s. auch Vorratsraum Speicher korb 53 Speichermodell VI Speicherurnen V Spieker 106 Spitzbogenkuppel 29 Spitzdach 90 Spitzdachhaus 101 Spitzkuppel 27, 48 Spitztonnenhütte 45, 57, 100 Ssola 38

Schlittenhaus bzw. -hütte 7, 15 Schmalstirnigkeit 53, 63, 64, 69, 72, 74, 75, 78, 79, 82, 83, 88, 99, 100, 101, 114 Schmarsow, A. 103 Schmidt, W. VI, VII, 13, 20, 31, 56, 63, 103 Schneedichtung bei Kegelhütte 26 Schneekuppelhütte 25 Schneetonne 34 Schottland 49 Schrenk, L. v. 19, 45 Schrotbau 8 Schubert, H. 20 Schuchhardt, H. 18 —, C. 2, 6, 110 Schuppen 59, 115 Schurzbau 8 Schutzfelsen 12 Schwab, H. 19 Schweden 19, 26, 55, 76, 92 Schweisthal, M. 19 Schwitzhaus 7, 35 Sechseckhaus 32 Seistan 48, 57, 58, 94 Seitenflur 70, 71 Semper, G. 1, 42 serdab 11 Serbien 26, 71 Shetland 37 Siam 72

Stabkirchen 72, 120 Stadt 87 Ständerbau 9 Stahl V Staklehmwand 30 Stakwerk 9 Stall 7, 9, 14, 25, 35, 46, 60, 79, 99 Stampflehmbau 10, 57 Stangen 26 Steckwalm 50 Steiermark 79 Steinbau 6, 7, 23, 25, 27, 28, 34, 49, 56, 57, 59, 61, 64, 94, 101 Steinbühne 13 Steinkammergrab 117 Steinkuppel 23, 29 Steinkuppelhütte 37, 57, 58, Steinpfeiler 14 Steinplattendeckung 52 Steinsockel 25 Steinterrasse 13, 59 Steintonnendach 57 Steintonnenhaus 58 Steinzeit V Stiftshütte 55 Stil 2 Stockerker 35, 67, 73, 84 Stocklaube 84 Stockwerk 8, 53, 67

stofa 113 Straßensiedelungen VI Streubau 37, 74, 85, 121 Strohdeckung 8, 27, 28, 30, 31, 32, 39, 51, 52, 77, 91, 92, 101 Stube 68, 69 Stufenbau 84 Stufendach 70, 71, 72, 96, 120, 121 Stufenkegel 26 Stufenkuppel 26 Stufenkuppelhütte 25, 91, 94 Stufenpyramide 85, 94, 124 Stufenterrasse 14 Stuhlmann, F. 17, 89 Stupa 15, 24, 26, 95, 107 Südafrika 22, 23, 24, 34, 62 Südamerika 14, 20, 24, 27, 30, 36, 37, 53, 62 Südasien 8, 13, 14, 53 Südeuropa 17, 54, 55, 69, 76 Südostasien 15, 24, 51, 53, 62, 78,100 Südslaven 69 Suchsdorff, V. 19 Sudan 24, 25, 28, 30, 31, 32, 33, 35, 36, 38, 59, 60, 61, 62, 69, 71, 86, 91, 93, 94, 95, 99, 102 Sumatra 49, 50 Sumerer 14 Surudsch 25 Susa 63 Swakin 25 Swoboda, K.M. V Symbolik 2, 96 Symmetrieachse 75, 87 Syrien 4, 25, 30, 63, 88, 95 Syrjänen 44 Szetschuan 77

Taine 3 Tamberma 31, 32, 38, 89 65, 68, Tanganjikasee 54 Tanguten 47 Tarimbecken 4 Tasmanien 26 Taurisano 91 Technik 16 30, 31, Tembe 40, 44, 59, 60, 61, 77, 80, 86, 91, 93, 87, 89, 102, 111, 119 Tempel 1, 7, 14, 30, 32, 35, 36, 40, 67, 72, 75, 78, 79, 92, 93, 96 Tempelgehöft 75 templum in antis 68,, 72 91 Teneriffa 101 Teokalli 14 Terpen 14 Terrasse 8, 13, 14, 16, 59, 84 Tetzner, F. 19 T-förmige Verbindung 78 Thera 105, 117, 120 Thiersch, Α. 52 —, Η. 17 Thomas, F. W. L. 18 Tianschan 63 Tiber 30, 101 Tibesti 31 17*

132 Tibet 4, 24. 31, 32, 45, 52, 54, 61, 62, 77, 81, 84, 87, 95, 125 Tiefenschichtung 81 Tietze, H. 103 Tigris 4 Timbuktu 61 Ting-Stil 72 Tirol 53, 105 Titicacasee 25, 94 Toda 30, 45 Töpferofen 24, 25 Togo 32, 38, 83 Tonnendachhaus VII, 15, 26, 56, 64 69, 75, 82, 83, 97, 120 Tonnendecke 75, 97 Tonnengewölbe 64, 94 Tonnenhütte 15, 45, 47, 65, 97 — mit absidalem Abschluß 99 Topfmauerwerk 7, 61, 94 Torfdeckung 52 Torhaus 7 Torturm 35 Totes Meer 4 totemistischer Kulturkreis 30, 31 Transbaikalien 5 Trichterdach 53 Trier VI Trockengerüst s. Dörrgerüst Trockenmauerwerk 10, 31 Trockenscheune 118 Troeltsch, E. 103 Trompengewölbe 94 truddhi 26 trulli 26, 91 Tschadsee 26, 28, 31, 91 Tschechen 71 Tscherkessen 71 Tschiniii-Kiosk 89 Tschuileute 32, 92 Tschuktschen 29, 30, 59 Tuariks 30, 47 Türerker 67 Türken 92 Türlaube 67, 96 Türvorbau 33, 34, 65, 67, 96 Tundren 34 Tun-huang-Limes 14 Tunis 58, 75, 82, 101 Tunnelhaus 82 Turkestan 30, 47 Turkmenen 24 Turkvölker 30 Turm 14, 32, 36, 61, 85, 91, 93, 96

Überdachung des Hofes s. Hof, überdacht Uflomi 89 Ugrier 45 Ukinga 26 Ukraine 75 Umbugwe 89 Ungarn 26 Urfa 25 Urkultur 41 Usindja 26 Valencia 101 Vendée 54 Verde-Valley 105 Verlehmung 35 Versammlungsgebäude 1, 7, 11, 32, 40, 115; s. auch Festhalle, Rathaus und dergl. Versenkung des Bodens 11, 27, 44, 46, 53, 105 Vieh Züchterkultur 39, 47, 48, 51, 53, 74, 92 Vieleckbau 29, 30, 32, 101, 102 Vieleckdach 27 Viereckbau 20 Vierkantgehöft (Vierkanthof) 6, 76, 87 Viernischenraum 123 Vierpfostengerüst 42, 123 Vierstützensystem 92 Villenarchitektur V, VII Viollet de Duc, M. 18 Virginia 56 Vitruv 93 Vollovalhaus 100 Vollwalm 50 Vorderasien VII, 25, 55, 60, 61, 62, 64, 84, 88, 100 Vorderindien s. Indien Vorderlader 69 Vorratshaus s. Speicher Vorratsraum 35, 108 Wace, A. I. B. 17 Wachthaus 7 Wachtturm 14, 93 Wadi Biar 26 Wagen 7, 48, 58 Wagenhaus 7 Wagenhütte 15

Wagner, H. 4 Walm 46, 50, 53, 55, 100 Wand 6, 28, 40, 41, 48 Wandkonstruktion 8 Wandschrank 38 Wardar 30 Waring 27 Wasserpfahlbau 14, 106, 117 Waterman, T. T. 20 Wedda 24 Wehrbau 26, 37 Werkstatt 7, 14, 115 Westeuropa 17, 54, 69 Westturkestan 15, 25, 26, 63, 93, 95 Wetterschirm 12, 22, 42, 65, 98 Weule, K. 17 Winckelmann 3 Windschutzwand 22, 23, 34, 44, 50 Winkelbau 75 Winterwohnung 7, 90, 91 Wirtschaftsformen 39, 47, 48, 56 Wirtschaftsgebäude 1, 7, 68 Wlachen 28 Wölbtechnik 57 ; s. auch Kragtechnik Wogulen 92 Wohngrube s. Versenkung desBodens Yagan 98 Yam am adi 100 Yap 102 Yucatan 81 Yukon 99 Zaunwand 9 Zeilendorf 74 Zelt 6, 7, 15, 29, 45, 47, 59, 74, 93 98, 99 Zelthaus 6, 52, 56, 114 Zelthütte 6 Zentralbau 32, 41, 89, 90 Zichy de, E. 19 Ziegel 8, 57, 92 Ziegeldeckung 51, 52, 114 Ziegelofen 24 Ziegelstein 7 Zi kurrat 14 Zulu 23, 24 Zuñi 63 Zweipfostengerüst 42, 43, 60 Zwiebau 78 Zwiebelkuppel 29 Zwischenboden 73.

Z u : O e l m a n n , H a u s und Hof I.

Heissfeucktes UrrDœLdkUina, Savannenillma 3 Stepp enk Urna

terikllna. warm-ivintertrockenes l'Urna. Warm-sommertrockenes Klima,.

7 Feucht-ten.perieries 8

WüiterfeuchtkaLl.es

Klimagebiete der Erde (auf G r u n d der Darstellungen von

;en von Köppen und Passarge, gezeichnet von W. Rose)·

Tafel 1