Haec figura demonstrat: Diagramme in einem Pariser Exemplar von Lothars von Segni ,De missarum mysteriis’ aus dem frühen 13. Jahrhundert 9783110281651, 9783110281538

The diagrammatic mode is an important feature of medieval religious art. This book examines one of the most spectacular

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German Pages 161 [164] Year 2013

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Table of contents :
Begrüßung
Haec figura demonstrat. Diagramme in einem Pariser Exemplar von Lothars von Segni ,De missarum mysteriis’ aus dem frühen 13. Jahrhundert
Anhang I: Illustrierte Handschriften von ,De missarum mysteriis’
Anhang II: Die Beschriftung von Diagrammen in der Handschrift Gotha, Cod. Memb. I 123
Abbildungen
Curriculum vitae Jeffrey F. Hamburger
Veröffentlichungen von Jeffrey F. Hamburger 1981–2012
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Haec figura demonstrat: Diagramme in einem Pariser Exemplar von Lothars von Segni ,De missarum mysteriis’ aus dem frühen 13. Jahrhundert
 9783110281651, 9783110281538

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Jeffrey F. Hamburger Haec figura demonstrat

Wolfgang Stammler Gastprofessur für Germanische Philologie - Vorträge herausgegeben vom Mediävistischen Institut der Universität Freiburg Schweiz Heft 20

De Gruyter

Jeffrey F. Hamburger

Haec figura demonstrat Diagramme in einem Pariser Exemplar von Lothars von Segni ‚De missarum mysteriis‘ aus dem frühen 13. Jahrhundert

De Gruyter

Veröffentlicht mit Unterstützung des Hochschulrates Freiburg Schweiz

ISBN 978-3-11-028153-8 e-ISBN 978-3-11-028165-1 ISSN 1420-4681 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. 쑔

2013 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

Satz: Martin Rohde, Mediävistisches Institut Universität Freiburg Schweiz Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH und Co. KG, Göttingen 앝 Gedruckt auf säurefreiem Papier 앪 Printed in Germany www.degruyter.com

Inhalt Stefan Matter – Begrüßung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Jeffrey F. Hamburger – Haec figura demonstrat. Diagramme in einem Pariser Exemplar von Lothars von Segni ,De missarum mysteriis’ aus dem frühen 13. Jahrhundert . . . . . . . 11 Anhang I: Illustrierte Handschriften von ,De missarum mysteriis’ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Anhang II: Die Beschriftung von Diagrammen in der Handschrift Gotha, Cod. Memb. I 123 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Curriculum vitae Jeffrey F. Hamburger . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Veröffentlichungen von Jeffrey F. Hamburger 1981–2012 . . . . . . 147

Begrüßung Spektabilität, lieber Herr Hamburger, meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist mir eine Ehre, sie alle heute zum zwanzigsten Eröffnungsvortrag im Rahmen der Wolfgang-Stammler-Gastprofessur begrüßen zu dürfen. Wiederum haben mehrere ehemalige Gastprofessoren den Weg nach Freiburg auf sich genommen, und so begrüße ich besonders: Paul Gerhard Schmidt, Burghart Wachinger, Felix Heinzer, Wolfgang Harms, Nikolaus Henkel und Christel Meier-Staubach. Nicht anwesend sein kann der Inhaber der nächstjährigen Gastprofessur, Jean-Claude Schmitt, dessen Seminar die von Frau Meier-Staubach begonnene kleine Reihe von Veranstaltungen rund um die mittelalterliche Diagrammatik fortsetzen wird. Unser heutiger Gast – Jeffrey Hamburger – studierte in Yale Kunstgeschichte und englische Literatur und erhielt 1982 seinen MA. Er belegte unter anderem Kurse bei Jim Marrow und Walter Cahn und erst hier, als schon fortgeschrittener Student wurde sein Interesse auf das Mittelalter gelenkt. 1987 wurde er mit einer unter der Leitung von Walter Cahn entstandenen Arbeit über die ,Rothschild Canticles’ in Yale promoviert. Direkt im Anschluss erhielt er eine Stelle als Assistant Professor, später als Associate Professor, am Oberlin College (Ohio). Von dort wechselte er 1997 an die Universität von Toronto, wo er im Folgejahr die Stelle eines Full Professors besetzen konnte. Im Jahr 2000 schliesslich führte ihn sein Weg an die Harvard University in Cambridge, an der er seit dem vergangenen Jahr Kuno Franke Professor of German Art & Culture ist. Schon in seiner 1990 publizierten Doktorarbeit, die den Untertitel ,Art and Mysticism in Flanders and the Rheinland circa 1300‘ trägt, finden sich die Themenbereiche, die seine weitere wissenschaftliche Arbeit bestimmten: im Zentrum der Untersuchung steht eine Handschrift, die einem nicht näher bestimmbaren monastischen Umfeld entstammt und vermutlich für eine Frau konzipiert worden ist. Neben den ausserordentlich zahlreichen Miniaturen widmete sich Hamburger auch mit Akribie den mystischen Texten der ,Rothschild Canticles‘, die er edierte und wissenschaftlich erschloss. Als Ziel der Arbeit formulierte er, nicht

_8_ nur die Ikonographie der Miniaturen erhellen zu wollen, sondern ebenso auch ihre Rolle im andachtsanleitenden Programm der Handschrift sowie die Beziehung dieses Programms zu mystischen Schriften und zur Andachtspraxis des späten 13. und des 14. Jahrhunderts in Flandern und am Mittel- und Niederrhein.1 Dies ist wahrlich ein aufwendiges Unterfangen und so erstaunt es nicht, dass viele von Hamburgers späteren Untersuchungen diese Zielsetzung weiterverfolgten – mit gewissen zeitlichen und räumlichen Ausweitungen freilich, aber eben doch mit demselben Frageansatz, der auf das gerichtet ist, was Wolfgang Stammler, in dessen Namen wir uns hier ja treffen, einmal die „geistige Zeitganzheit“ genannt hat.2 Zunehmend rückten dabei Kunstwerke in den Mittelpunkt, die bis vor wenigen Jahrzehnten noch despektierlich als „Nonnenarbeiten“ bezeichnet wurden und als technisch wie intellektuell wenig anspruchsvoll und deshalb als vernachläßigbar galten. Die Forschung teilte gewissermassen lange noch unausgesprochen die Vorbehalte Lamprechts von Regensburg, der um die Mitte des 13. Jahrhunderts ausrief (wobei kunst hier die göttliche Schau in der mystischen Vision meint): diu kunst ist bî unsern tagen in Brâbant und in Baierlanden undern wîben ûf gestanden. herre got, waz kunst ist daz, daz sich ein alt wîp baz verstêt dan witzige man?3

Hamburger konnte in zahlreichen Arbeiten zeigen, dass auch die Kunst im heutigen Wortsinne sich mit der der witzige[n] man, der gelehrten Männer also, messen kann, dass die ,Nonnenmalereien‘ oft nicht einfach simplifizierte oder gar missverstandene Umsetzungen gelehrter Ideen

1 Jeffrey F. Hamburger, The Rothschild Canticles. Art and Mysticism in Flanders and the Rhineland circa 1300 (Yale publications in the history of art), New Haven/London 1990, S. x. 2 Wolfgang Stammler, Zur Einführung, in: ders., Wort und Bild. Studien zu den Wechselbeziehungen zwischen Schrifttum und Bildkunst im Mittelalter, Berlin 1962, S. 9–11, hier: 11. 3 Lamprecht von Regensburg, Tochter Syon, in: id., Sanct Francisken Leben und Tochter Syon, zum ersten Mal hg., nebst Glossar, von Karl Weinhold, Paderborn 1880, S. 261–544, V. 2838–2843.

_9_ und Texte sind, sondern Reflexionsmedien eigenen Rechts von häufig erheblicher Komplexität. Auffallend ist, dass viele der Bücher Jeffrey Hamburgers von der Entdeckung eines einzelnen, oft auch zuerst recht unscheinbaren Objektes ausgingen, dessen genauere Untersuchungen zu häufig richtungsweisenden Studien zur Kultur und Kunst spätmittelalterlicher Frauenkonvente heranwuchsen. Das gilt beispielsweise für Hamburgers zweites Buch ,Nuns as Artists‘, das seine Entstehung einem Zufallsfund in einer Londoner Auktionsmasse und der Entdeckung seines Pendants ein paar Tage später in einem ebenso zufällig herumliegenden Ausstellungskatalog bei seinem Schwiegervater in Würzburg verdankt. Als zufällig schildert Hamburger aber auch das Zustandekommen von ,St. John the Divine‘, einem Buch, von dem er selbst sagt, dass er es nie vorhatte zu schreiben. Ausgangspunkt war dort eine Zeichnung des späten 15. Jahrhunderts mit einer ungewöhnlichen Ikonographie, die zunächst einmal als langsam vergilbende Fotokopie ein Jahr lang über dem Schreibtisch hing. Erst dann und wiederum eher zufällig fanden sich vergleichbare Darstellungen, die sich der Zeichnung zur Seite stellen liessen. So funktioniert ein guter Teil unserer Forschung – und es wäre heilsam, sich das in Zeiten von Universitätsreformen und Exzellenzinitiativen immer mal wieder in Erinnerung zu rufen. Die vielleicht bekanntesten und wirkungsmächtigsten Bücher unseres Gastes sind damit nun aber noch gar nicht genannt. Es sind dies sicherlich seine Aufsatzsammlung ,The Visual and the Visionary. Art and Female Spirituality in Late Medieval Germany‘ von 1998, der von ihm und Anne-Marie Bouché herausgegebenen Band ,The Mind’s Eye. Art and Theological Argument in the Medieval West‘ von 2005 und dann die Publikationen im Zusammenhang mit der grossen Doppelausstellung ,Krone und Schleier‘ in Bonn und Essen vor vier Jahren, die zugleich eine Art Resumé der bisherigen Forschungen auf dem Gebiet der Kunst aus und für Frauenklöster darstellte und diese Erkenntnisse auch einem breiten Publikum mit grossem Erfolg zugänglich gemacht hat. Gerade diese Vermittlungsbemühungen zeichnen Hamburger als Forscher und akademischen Lehrer auch aus. Manch einer unter uns mag sich etwa über die Danksagung im jüngsten von Hamburger herausgegebenen Band – ,Leaves from Paradise. The cult of John the Evangelist at the Dominican Convent of Paradies bei Soest‘ – gewundert haben, vielleicht auch etwas neidvoll. Gegenstand der Untersuchungen sind drei Blätter eines Discissus, von denen eines sich in München befindet, zwei andere aber von der Houghton Library in Harvard angekauft worden sind. Hamburgers besonderer Dank richtet sich an die Bibliothek, und

_ 10 _ zwar aus der gemeinsam getragenen Überzeugung, dass „new acquisitions, such as the leaves from Paradies, do not merely flesh out the library’s collection but also – and more importantly – support the curriculum and the training of students.”4 Das ist eine Ansicht, die mir hierzulande keine Selbstverständlichkeit zu sein scheint. Jeffrey Hamburgers wissenschaftliche Arbeit trug ihm verschiedene Auszeichnungen und Ehrungen ein, so ist er Mitglied der American Academy of Arts & Sciences und nahm Gastprofessuren in Oxford, an der University of Notre Dame sowie in Zürich wahr. Als 1991 Walter Blank als erster Wolfgang-Stammler-Gastprofessor hier sprach, liess Stammlers Tochter Grüsse ausrichten und äusserte die Vermutung, es handle sich bei jenem 29. Oktober um den Tag des Hl. Wolfgang.5 Sie lag nicht weit daneben, der St.-Wolfgangstag ist der 31. Oktober, jenes Datum, an welchem Wolfgang Stammler selbst 1961 die Einleitung seines ,Wort und Bild‘-Buches signierte. Der Zufall will es, lieber Jeffrey Hamburger, dass der heutige 2. Oktober Namenstag eines Jeffrey ist, nämlich des seligen Godefrid von Villers, der um das Jahr 1200 als Zisterziensermönch in Brabant lebte und wirkte, in einer Abtei, die gerade im frühen 13. Jahrhundert eine spirituelle und intellektuelle Blüte erlebte.6 Unter diesem guten Vorzeichen freuen wir uns nun auf Ihren Vortrag mit dem vielversprechenden Titel „Mapping out the Mass: Diagrams in an Early-Thirteenth Century Copy of Lothar de Segni’s ,De missarum mysteriis‘“. Stefan Matter

4 Leaves from Paradise. The Cult of John the Evangelist at the Dominican Convent of Paradies bei Soest, hg. v. Jeffrey F. Hamburger (Houghton Library Studies 2), Cambridge 2008, S. xiii. 5 Rolf Fieguth, Begrüssung, in: Walter Blank, Naturanschauung im Mittelalter (Wolfgang Stammler Gastprofessur für Germanische Philologie 1), Fribourg 1994, S. 7–9, hier: 9. 6 AA. SS. Oct. II, S. 531–537. Grundlegend zu Villers: É[douard] de Moreau, L’abbaye de Villers-en-Brabant aux XIIe et XIIIe siècles. Étude d’histoire religieuse et économique (Recueil de travaux 21), Bruxelles 1909; zuletzt: Thomas Falmagne, Un texte en contexte. Les ,Flores paradisi‘ et le milieu culturel de Villers-en-Brabant dans la première moitié du 13e siècle (Instrumenta patristica et mediaevalia 39), Turnhout 2001.

Haec figura demonstrat.

Diagramme in einem Pariser Exemplar von Lothars von Segni ,De missarum mysteriis‘ aus dem frühen 13. Jahrhundert

Der diagrammatische Modus stellt eines der wichtigsten charakteristischen Merkmale religiöser Kunst des Mittelalters dar.1 Ob in Buchmalerei oder Glasmalerei, Bodenmosaiken oder Metallarbeiten – geometrische Strukturen in Gestalt von Diagrammen bilden sowohl die Grundlagen wie auch das übergeordnete Rahmenwerk für visuelle Formen, die den Inhalt mittelalterlicher Bilder ordnen und in bedeutendem Ausmass bestimmen. Als Sinnbilder von Ordnung finden sie letztlich ihre

Für seine charakteristische intellektuelle Grosszügigkeit und seinen Rat danke ich Robert Suckale, dessen Habilitationsschrift über den Mettener Kodex (unterdessen erschienen unter dem Titel: Klosterreform und Buchkunst: die Handschriften des Mettener Abtes Peter I.: München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201 und Clm 8201d, Petersberg 2012) der wichtigste Beitrag zu unserem Verständnis der Diagramme, die Lothars von Segni ,De missarum mysteriis‘ begleiten, bleibt. Mein Dank geht auch an Dr. Christoph Egger dafür, daß er mich an den Resultaten seiner Forschung über diese Gruppe von Handschriften hat teilhaben lassen, an Cornelia Hopf dafür, daß sie mir grosszügigerweise erlaubte, den Kodex in Gotha mehrmals einzusehen und bei einigen Gelegenheiten zu prüfen, und an Consuelo Dutschke, Anders Winroth und Virginia Brown für ihre Hilfe bei der Datierung und Provenienzbestimmung der Vorsatzblätter im Einband mit Fragmenten von Justinians ,Digestum‘. 1 Michael Evans, The Geometry of the Mind, in: Architectural Association Quarterly 12 (1980), S. 32–55, bleibt eine gute Einführung, obwohl sie auf die didaktischen Diagramme in Handschriften begrenzt ist. Vgl. KarlAugust Wirth, Von mittelalterlichen Bildern und Lehrfiguren im Dienste der Schule, in: Studien zum städtischen Bildungswesen des späten Mittelalters, hg. v. Bernd Möller u.a. (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, 3. Folge 137), Göttingen 1983, S. 256–370 und Anton J. van Run, Quia facilior ad intellectum per oculos via est. Over ,uitleg‘ op school en in de kunst, in: Scholing in de middeleeuwen, uitgeg. v. René Ernst, Victor Stuip und Cees Vellekoop (Utrechtse bijdragen tot de mediëvistiek 13), Hilversum 1995, S. 126–158.

_ 12 _ Bedeutung erst in Bezug zu entgegengesetzten, wenn auch nicht immer gleichgewichtigen Darstellungen von Unordnung (z.B. Marginalien).2 Nichtsdestoweniger kann das Diagramm als der dominante Modus gelten. Während die mittelalterliche Erzählkunst trotz ihrer Abhängigkeit von sich wiederholenden Formeln und strengen internen Strukturen den Techniken bildlichen Erzählens, die in der Antike entwickelt wurden, stark verpflichtet bleibt, lieferten Diagramme, deren Ursprünge in didaktischen Veranschaulichungen lagen, ein ideales künstlerisches Mittel, eine Sicht der Wirklichkeit darzustellen, die weniger konzentriert war auf menschliches Handeln in Zeit und Raum als auf kosmische, ausserzeitliche und ewige Wahrheiten.3 Diagramme und die Denkmuster, die sie sowohl veranschaulichten als auch ermöglichten, bildeten den Kern dessen, was Wolfgang Kemp, im Sinne des Strukturalismus, den mittelalterlichen „esprit du système“ genannt hat.4 Die Verbindung zwischen Gedankenmodellen und möglichen Wirklichkeitsentwürfen, die im Diagramm dargestellt wird, war so tief verwurzelt, daß Madeline Caviness sie mit der von Richard von St. Viktor klassifizierten ,dritten Sehweise‘ vergleichen konnte, d.h. einer Art der Wirklichkeitswahrnehmung, die in seiner theologischen Nomenklatur kurz vor der körperlosen, geistigen Vision stand, und die nach modernem kunsthistorischen 2 Vgl. die Diskussion von Marginalien in Ernst Gombrich, The Sense of Order. A Study in the Psychology of Decorative Art, Oxford 1984, wie auch Michael Camille, Image on the Edge. The Margins of Medieval Art, Cambridge, MA. 1992. 3 Zum Erzählmodus vgl. Otto Pächt, The Rise of Pictorial Narrative in Twelfth-Century England, Oxford 1962, und Madeline H. Caviness, ,The Simple Perception of Matter‘ and the Representation of Narrative, ca. 1180– 1280, in: Gesta 30 (1991), S. 41–47. Die Beziehung zwischen Typologie und narrativer Darstellung kann jedoch nicht allein im Begriff von Gegensätzlichkeit gefasst werden, siehe Erich Auerbachs Argumentation in ,Mimesis‘ hinsichtlich des Verhältnisses von bildlicher Sprache und sermo humilis. Das Verhältnis von Erzählung und Typologie wurde zuletzt von Wolfgang Kemp erforscht in: Sermo corporeus: Die Erzählung der mittelalterlichen Glasfenster, München 1987, und id., Christliche Kunst. Ihre Anfänge, ihre Grundlagen, München 1994. Kemp argumentiert für die Dominanz des diagrammatischen über den narrativen Modus in der Herausbildung mittelalterlicher Kunst. 4 Wolfgang Kemp, Visual Narratives, Memory, and the Medieval Esprit du Système, in: Images of Memory. On Remembering and Representation, ed. by Susanne Küchler and Walter Melion, Washington, D.C. 1991, S. 87–108. Vgl. Wilhelm Messerer, Einige Darstellungsprinzipien der Kunst im Mittelalter, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 36 (1962), S. 157–178.

_ 13 _ Verständnis unabhängig von zeitgebundenen Stilklassifizierungen existiert.5 Im Gegensatz zu theologischen Wahrheiten hat die diagrammatische Methode an sich jedoch ihre eigene Geschichte. Karolingische Schulen etablierten und verbreiteten ein grundlegendes Repertoire von Diagrammen, indem sie spätantike Exemplare zum Vorbild nahmen, die zusammen mit den Naturwissenschaften im Dienst der eng miteinander verwandten Disziplinen der Grammatik, Logik, Rhetorik und Exegese standen.6 Im Verlauf des Mittelalters nahmen diese Diagramme, die lateinisch als figurae und griechisch als schemata bekannt waren, zunehmend bildliche Formen an, von denen Bäume, Türme und Leitern zu den beliebtesten zählten, so daß im Laufe der Zeit der offenkundig bildliche Charakter eines Schemas überhand nahm, das zuerst nur ein rein metaphorisches, mnemonisches Gerüst für einen geometrischen Plan geliefert hatte, ähnlich wie der Grundriss für ein Gebäude.7 Eine Art von Diagramm, nämlich der Kreis oder die rota, blieb jedoch relativ resistent gegenüber bildlicher Ausarbeitung, weniger aufgrund fehlender entsprechender Formen in der Natur (z.B. bei kosmologischen und astronomischen Diagrammen oder, im Bereich der Allegorie, beim Glücksrad) als vielmehr deshalb, weil es definitionsgemäss als ein abstraktes Symbol

5 Madeline H. Caviness, Images of Divine Order and the Third Mode of Seeing, in: Gesta 22 (1984), S. 99–120. Siehe auch Christel Meier, Malerei des Unsichtbaren. Über den Zusammenhang von Erkenntnistheorie und Bildstruktur im Mittelalter, in: Text und Bild, Bild und Text. DFG-Symposion 1988, hg v. Wolfgang Harms (Germanistische Symposien: Berichtsbände 11), Stuttgart 1990, S. 35–65; ead., Figura ad oculum demonstrativa. Visuelle Symbolik und verbale Diskursivität nach Heymericus de Campo, in: Literatur – Geschichte – Literaturgeschichte. Beiträge zur mediävistischen Literaturwissenschaft. Festschrift für Volker Honemann zum 60. Geburtstag, hg. v. Nine Miedema und Rudolf Suntrup, Frankfurt a. M. 2003, S. 755–781, und ead., Die Quadratur des Kreises. Die Diagrammatik des 12. Jahrhunderts als symbolische Denk- und Darstellungsform, in: Die Bildwelt der Diagramme Joachims von Fiore. Zur Medialität religiös-politischer Programme im Mittelalter, hg. v. Alexander Patschovsky, Ostfildern 2003, S. 23–53. 6 Harry Bober, An Illustrated Medieval School-Book of Bede’s ,De natura rerum‘, in: Journal of the Walters Art Gallery 19–20 (1956–1957), S. 56–97; Bianca Kühnel, The End of Time in the Order of Things. Science and Eschatology in Early Medieval Art, Regensburg 2003, und John E. Murdoch, Antiquity and the Middle Ages (Album of Science 3), New York 1984. 7 Einen Überblick bietet Evans (Anm. 1).

_ 14 _ für Unendlichkeit und Vollkommenheit diente.8 Daher bot sich der Kreis perfekt zur Darlegung theologischer Konzepte an, von denen man glaubte, daß sie von einer zentralen ,Wahrheit‘ ausstrahlten oder um sie kreisten. Im Bereich der Realia bilden die strahlenförmigen Fensterrosen für die Raddiagramme die beste Vergleichsmöglichkeit, weil sie ihrerseits als stark vergrösserte Diagramme innerhalb der Gebäudestruktur gelesen wurden, wo sie ein Grundgerüst für komplexe kosmologische Programme lieferten.9 Obwohl Diagramme in Schulbüchern immer eine wichtige Rolle gespielt haben, erfreuten sie sich im Verlaufe des 12. Jahrhunderts besonderer Beliebtheit, und zwar zuerst im Bereich von Klöstern und später von Universitäten.10 Jean-Claude Schmitt hat auf das Zunehmen der von ihm so genannten „raison graphique“ hingewiesen, und neuerdings haben deutsche Wissenschaftler von dieser Zeit im Sinne eines „diagrammatic turn“ gesprochen.11 Daher ist es auffallend, daß eines der spektakulärsten 8 Siehe Jurgis Baltrusaîtis, Cercles astrologiques et cosmographiques à la fin du moyen âge, in: Gazette des Beaux-Arts 21 (1939), S. 65–84; Evelyn Edson and Emilie Savage-Smith, Medieval Views of the Cosmos, Oxford 2004; Ehrengard Meyer-Landrut, Fortuna: Die Göttin des Glücks im Wandel der Zeiten, Berlin 1997. 9 Helen J. Dow, The Rose-Window, in: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 20 (1957), S. 248–297; Ellen Beer, Die Rose der Kathedrale von Lausanne und der kosmologische Bilderkreis des Mittelalters, Bern 1952; ead., Nouvelles réflexions sur l’image du monde dans la cathédrale de Lausanne, in: Revue de l’Art 10 (1970), S. 57–62; Wiltrud Mersmann, Rosenfenster und Himmelskreise, Mittenwald 1982; Robert Suckale, Thesen zum Bedeutungswandel der gotischen Fensterrose, in: Bauwerk und Bildwerk im Hochmittelalter. Anschauliche Beiträge zur Kultur- und Sozialgeschichte, hg. v. Karl Clausberg et al., Gießen 1981, S. 259–294. Für ein Fenster mit einem ungewöhnlich wortgetreuen Bildprogramm siehe Anna C. Esmeijer, Viri religiosi vita sicut rota ... Het radvenster van St. Etienne te Beauvais als schema van ,rota‘ en ,bivium‘, in: De arte et libris. Festschrift Erasmus 1934–1984, hg. v. Abraham Horodisch, Amsterdam 1984, S. 77–92. 10 Wie von Wirth (Anm. 1), S. 368 bemerkt, war der Gebrauch von Diagrammen aller Arten in religiöser Unterweisung weiter verbreitet als im Bereich der Universität an sich. 11 Siehe Jean-Claude Schmitt, Les images classificatrices, in: Bibliothèque de l’École des Chartes 147 (1989), S. 311–341, bes. S. 312, und Steffen Bogen und Felix Thürlemann, Jenseits der Opposition von Text und Bild. Überlegungen zu einer Theorie des Diagramms und des Diagrammatischen, in: Die Bildwelt der Diagramme Joachims von Fiore (Anm. 5), S. 1–22. Angesichts der Entwicklung von solchen Diagrammen über eine längere Zeit, vom neunten bis zum fünfzehnten Jahrhundert, ist dieser ,Turn‘ bestenfalls weitgefasst zu

_ 15 _ Beispiele von diagrammatischer Darstellung verbunden mit einem höchst einflussreichen Text bisher relativ unbemerkt geblieben ist. Es handelt sich hierbei um die Reihe von Raddiagrammen, die ausgewählte Handschriften von ,De missarum mysteriis‘ begleiten, einer einflussreichen und weitverbreiteten Erklärung der Messliturgie, die in Rom zwischen 1195 und 1197 von Lothar von Segni (ca. 1160–1216) kurz vor seiner Wahl zum Papst (Innozenz III.) am 8. Januar 1198 verfasst wurde.12 Die 42 Diagramme stellen die anspruchvollste Reihe ihrer Art dar, die je zusammengestellt wurde, umfangreicher als zum Beispiel der ,Spiegel der Theologie‘, der Johannes von Metz zugeschrieben wird, und umso eindrucksvoller dadurch, daß – bis auf eine Ausnahme – die Diagramme vertehen. Es wäre besser, den diagrammatischen Modus als etwas wie eine Konstante während des Hochmittelalters zu betrachten. 12 PL 217, Sp. 773–916. Die ausführlichste Studie bleibt David F. Wright, A Medieval Commentary on the Mass. Particulae 2–3 and 5–6 of the ,De missarum mysteriis‘ (ca. 1195) of Lothario of Segni (Pope Innocent III), Diss., University of Notre Dame 1977, die 194 Handschriften auflistet (ohne den Kodex in Gotha, der im Mittelpunkt dieser Studie steht, zu erwähnen). Siehe auch id., I manoscritti del ,De missarum mysteriis‘ de Innocenzo III, in: Rivista di storia della Chiesa in Italia 29 (1975), S. 444–452. In seiner Dissertation, S. 53ff., bemerkt Wright, daß sich Lothar selbst, obwohl das Werk unter anderen Titeln zirkulierte (unter ihnen ,De officio missae‘ und ,De missarum solemniis‘), in seinem ,De quadripartita specie nuptiarum‘ (PL 217:941A) auf es als einen libellus qui de Missarum mysteriis appellatur bezieht. Der Titel ,De sacro altaris mysterio‘ erscheint nur in der Patrologia Latina. Obwohl es mir nicht möglich war Christoph Egger, Papst Innocenz III. ,De missarum mysteriis‘. Studien und Vorarbeiten zu einer kritischen Edition, mit besonderer Berücksichtigung der schriftstellerischen Persönlichkeit des Papstes, Diss., Universität Wien 1996, zu Rate zu ziehen, war Dr. Egger, der die Anzahl der identifizierten Abschriften auf gut über 200 angehoben hat, so freundlich, mir nützliche Kommentare zu diesem Buch zu senden. Um diese Zahlen in einen Zusammenhang zu stellen, sollte darauf hingewiesen werden, daß nach Uwe Neddermeyer, Radix Studii et Speculum Vitae. Verbreitung und Rezeption der ,Imitatio Christi‘ in Handschriften und Drucken bis zur Reformation, in: Studien zum 15. Jahrhundert. Festschrift für Erich Meuthen, Bd. 1–2, hg. v. Johannes Helmrath und Heribert Müller, München 1994, Bd. 1, S. 457–481, bes. S. 459, Innozenz’ Traktat ,De miseria conditionis humanae‘, welcher in wenigstens 670 Abschriften erhalten ist, mit ,De imitatio Christi‘, wovon zumindest 900 Exemplare bekannt sind, in der Beliebtheit konkurrierte. Zu partiellen deutschen Bearbeitungen des Traktats vgl. Kurt Ruh, Innozenz III., in: Die Deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 2. revidierte Ausgabe, hg. v. id. et al., Berlin 1978–2004, Bd. 4, Sp. 392ff.

_ 16 _ ausdrücklich für diese Handschrift geschaffen und nicht von anderen Quellen kopiert wurden.13 Die Bildwerke präsentieren einen ausführlichen visuellen Kommentar, nicht nur zum Inhalt, sondern auch zu den Handlungen und dem Prozedere des Messrituals. Und dadurch teilen sie, trotz offensichtlicher Unterschiede, gewisse Merkmale (einschliesslich der textuellen Interdependenz) mit den weiteren liturgischen Kommentaren zur Messe von Johannes Beleth (12. Jahrhundert) und Guillelmus Durandus (1230/31–1296), der Innozenz ausgiebig kopierte.14 Sie sind auch von Bedeutung in Hinsicht auf die Debatten über die eucharistische Doktrin beim Vierten Lateranischen Konzil von 1215 und der Beliebtheit von visuellen Hilfsmitteln zur Vorbereitung von Predigten, die sich im Anschluss daran weit verbreiteten.15 Als Anreger der Pilgerfahrt zum Volto Santo im Vatikan und als Meister anderer Formen visueller Propaganda im Stadtbereich von Rom wurde Innozenz III. zum Gegenstand kunsthistorischen Interesses.16 Die Illustrationen zu seinen Schriften

13 Zum Spiegel der Theologie siehe Lucy Freeman Sandler, The Psalter of Robert de Lisle in the British Library, London 1983. Die Neuausgabe, die 1999 veröffentlicht wurde, listet zusätzliche Handschriften auf. 14 Vgl. die Anmerkungen zu Anhang II. 15 Zur Geschichte der eucharistischen Doktrin, siehe Hans Jorissen, Die Entfaltung der Transsubstantiationslehre bis zum Beginn der Hochscholastik, Münster 1965, und Gary Macy, Treasures from the Storeroom. Medieval Religion and the Eucharist, Collegeville, MN. 1999, mit einer kurzen Diskussion von ,De missarum mysteriis‘, S. 154ff., der auf S. 104f. bemerkt, daß die Bedeutung des Vierten Lateranischen Konzils in Bezug auf die Definition der Doktrin der Transsubstantiation überbewertet worden ist. Siehe auch Michele Maccarrone, Innocenzo III teologo dell’Eucaristia, in: id., Studi su Innocenzo III (Italia sacra 17), Padova 1972, S. 339–431, und Giuseppe Barbéro, La dottrina eucharistica negli scritti di Papa Innocenzo III, Roma 1953. 16 Siehe die Studien von Brenda Bolton, gesammelt in: Innocent III. Studies on Papal Authority and Pastoral Care, Aldershot 1995, bes.: Advertise the Message. Images in Rome at the Turn of the Twelfth Century, in: The Church and the Arts. Papers Read at the 1990 Summer Meeting and the 1991 Winter Meeting of the Ecclesiastical History Society, ed. by Diana Wood, Oxford 1992, S. 117–130 und: A Show with a Meaning. Innocent III’s Approach to the Fourth Lateran Council 1215, in: Medieval History 1 (1991), S. 53–67. Vgl. Christoph Egger, Papst Innocenz III. und die Veronica. Geschichte, Theologie, Liturgie und Seelsorge, in: The Holy Face and the Paradox of Representation. Papers from a Colloquium held at the Bibliotheca Hertziana, Rome and the Villa Spelman, Florence 1996, ed. by Herbert L. Kessler and Gerhard Wolf, Bologna 1998, S. 181–203.

_ 17 _ sind Teil dieses Gesamtbildes, auch wenn sie nicht von Innozenz selbst entworfen wurden. Ausgestattet mit Diagrammen und in einigen späteren Versionen mit distinctiones (kurzen Erklärungen zum Inhalt der Diagramme), erscheint Lothars Traktat ganz modern, als ein Reflex der universitären Umgebung, in der der zukünftige Papst geschult wurde. Nachdem er in Paris in den siebziger Jahren des 12. Jahrhunderts Theologie studiert hatte, wo er mit Stephen Langton und Jean von Toucy, der später Abt von Ste-Geneviève wurde, Freundschaft schloss, studierte Lothar möglicherweise erst 1187 in Bologna Jurisprudenz. Während dieser Zeit, die er teilweise auch in Rom verbrachte, verfasste er zusätzlich zu ,De missarum mysteriis‘ auch ,De quadripartita specia nuptiarum‘ sowie das Werk, durch das er heute am bekanntesten ist, nämlich ,De miseria conditionis humanae‘.17 Im Einklang mit diesen anderen Werken bleibt Lothars Traktat der klösterlichen Tradition verpflichtet, übernimmt jedoch auch scholastische Formen, besonders in Buch IV, was auf seine Ausbildung in Paris hinweist.18 Trotz der Modernität seiner Form gehört dieses Buch dem Inhalt nach zur Gattung der expositio missae, welche, ebenso wie die begleitenden Diagramme, ihre Wurzeln in karolingischer Zeit hat.19 Zusätzlich zur allegorischen Tradition des Messkommentars, 17 Die grundlegenden Biographien von Innozenz III. bleiben Friedrich Emanuel von Hurter, Geschichte Papst Innocenz’ III. und seiner Zeitgenossen, Bd. 1–4, Hamburg 1834–1842; Achille Luchaire, Innocent III, t. 1–6, Paris 1904–1908, und Helene Tillmann, Papst Innocenz III. (Bonner historische Forschungen 3), Bonn 1954. Eine Anthologie der Forschung zu Lothar bietet: Innocent III. Vicar of Christ or Lord of the World?, ed. with an introduction by James M. Powell, 2nd, expanded ed., Washington, D.C. 1994. 18 Zu Innozenz als Theologen, siehe Wilhelm Imkamp, Das Kirchenbild Innocenz’ III. (1198–1216) (Päpste und Papsttum 22), Stuttgart 1983, mit einer Zusammenfassung von ,De missarum mysteriis‘ auf S. 46–53; Christoph Egger, Papst Innocenz III. als Theologe. Beiträge zur Kenntnis seines Denkens im Rahmen der Frühscholastik, in: Archivum Historiae Pontificiae 30 (1992), S. 55–123; id., A Theologian at Work: Some Remarks on Methods and Sources in Innocent III’s Writings, in: Pope Innocent III and his World, ed. by John C. Moore, Aldershot et al. 1999, S. 25–33, einschliesslich einer kurzen Diskussion von Aspekten von ,De missarum mysteriis‘. 19 Nach Wright (Anm. 12), S. 5–44, war es jedoch die römische Tradition des deskriptiven Zeremoniells, die Lothar das Schema für sein Werk zur Verfügung stellte: „its spirit and method is that of the schools of Paris“ (S. 42). Zu den Ursprüngen und der Entwicklung des Genres, siehe Roger E. Reynolds, Liturgy, Treatises on, in: Dictionary of the Middle Ages 7, ed. by Joseph Strayer, New York 1986, S. 624–633.

_ 18 _ für die Amalarius der berühmteste Vertreter ist, bezieht sich Lothar auf die wortgetreue oder anti-allegorische Tradition, zu deren Vertretern Rhabanus Maurus, Florus von Lyon, Remigius von Auxerre, Johannes Beleth und Sicardus von Cremona zählen. Lothar übernimmt gewisse Passagen von Florus und Remigius, wohingegen Sicardus, der um 1200 schreibt, scheinbar der erste von vielen Autoren ist, der seinerseits manches von Lothar kopiert.20 Lothars Abhandlung folgt dem Ablauf der päpstlichen Messe, wie sie in Rom zelebriert wurde, und beschreibt die liturgische Ausstattung und die Handlungen in programmatischer Folge.21 Insofern als die Diagramme nicht dem gleichen Verlauf folgen, sondern stattdessen eine Synthese bestimmter, ausgewählter Themen zur Durchführung des Rituals bieten, können sie nicht einfach als Textillustrationen betrachtet werden. In Übereinstimmung mit der Simultaneität und dem kombinatorischen Charakter der diagrammatischen Form bieten sie eine Ergänzung zum geschriebenen Wort, und, wie wir sehen werden, in einigen Handschriften dessen Ersatz. Trotz Innozenz’ angeblicher Schlüsselrolle in der Geschichte der eucharistischen Doktrin, wurde über ,De missarum mysteriis‘ kaum gearbeitet und über die Diagramme fast überhaupt nicht. Der erste (und letzte) Wissenschaftler, der sich auf die Diagramme an sich konzentrierte, war Robert Suckale in seiner vor kurzem publizierten Habilitationsschrift zum Mettener Kodex, einem gewaltigen Kompendium diagrammatischer Symbolik aus dem Benediktinerkloster Metten um 20 Eine unvollständige Analyse der Quellen und des Einflusses von Lothars Traktat gibt Wright (Anm. 12), S. 76–82. Siehe auch Adolph Franz, Die Messe im deutschen Mittelalter. Beiträge zur Geschichte der Liturgie und des religiösen Volkslebens, Freiburg i. Br. 1902, S. 453–457; Timothy M. Thibodeau, Enigmata Figurarum: Biblical Exegesis and Liturgical Exposition in Durand’s ,Rationale‘, in: The Harvard Theological Review 86: 1 (1993), S. 65–79; id., The Influence of Canon Law on Liturgical Exposition c. 1100– 1300, in: Sacris Erudiri 37 (1997), S. 185–202, bes. 197, mit einer kurzen Diskussion von Innozenz’ Traktat; Anko Ypenga, Innocent III’s ,De missarum mysteriis’ Reconsidered. A Case Study on the Allegorical Interpretation of Liturgy, in: Innocenzo III. Urbs et Orbis. Atti del Congresso Internazionale, Roma, 9–15 settembre 1998, a cura di Andrea Sommerlechner (Miscellanea della Società romana di storia patria 44), Roma 2003, S. 323–339, der argumentiert, daß der Traktat nicht als eine expositio missae betrachtet werden sollte, sondern eher als eine expositio liturgiae, ohne jedoch diese Unterscheidung historisch zu verankern. 21 Siehe Stephen J. P. van Dijk (completed by John Hazelden Walker), The Ordinal of the Papal Court from Innocent III to Boniface VIII and Related Documents (Spicilegium Friburgense 22), Fribourg 1975.

_ 19 _ 1414/1415 (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Abb. 10, 20, 27, 32, 34).22 Der Mettener Kodex enthält, zusätzlich zu vielen anderen Diagrammen, einschliesslich derer, die im ,Spiegel der Theologie‘ zu finden sind, sowie zu Texten, deren Illustrationen eine starke diagrammatische Komponente haben, wie der ,Biblia pauperum‘, ,De laudibus crucis‘ von Rhabanus Maurus und dem ,Compendium historiae in genealogia Christi‘ von Peter von Poitiers, eine späte, aber ungewöhnlich sorgfältige Bearbeitung der Diagramme zu ,De missarum mysteriis‘, die einem prachtvollen Bild der Messe vorangestellt ist.23 Auf der Grundlage eines detaillierten Vergleichs dieses Abschnitts des Mettener Kodex mit vier anderen illuminierten Exemplaren, alle deutscher Herkunft und zufällig auch alle in München (Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3429, 3524, 8103 and 28609), kam Suckale zu dem Schluss, daß die Diagramme im süddeutschen Raum in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sind.24 In dieser Hinsicht könnten sie in Analogie zur ,Biblia pauperum‘ gesehen werden, die im Mettener Kodex unmittelbar den Diagrammen zu Lothars Abhandlung vorangeht und 22 Robert Suckale, Untersuchungen zu den Mettener Handschriften (Clm 8201 und Clm 8201d), Habilitationsschrift, Bd. 1–2, Typoskript, München 1975, teilweise zusammengefasst in id., Das geistliche Kompendium des Mettener Abtes Peter, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums (1982), S. 7–22; Ulrich Rehm, Bebilderte Vaterunser-Erklärungen des Mittelalters, Baden-Baden 1994, S. 106–112, diskutiert das Einzeldiagramm zum Pater noster, das einzige Diagramm in der Reihe, das aus einer Quelle übernommen wurde. Suckales Buch über den Mettener Kodex ist kürzlich erscheinen als: Klosterreform und Buchkunst: Die Handschriften des Mettener Abtes Peter I.: München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201 und Clm 8201d, Petersberg 2012. 23 Die Handschrift enhält auch ein Bild, das von der wundersamen Messe von St. Erhard im Uta-Codex abgeleitet ist, siehe dazu Adam S. Cohen, The Uta Codex. Art, Philosophy, and Reform in Eleventh-Century Germany, University Park 2000, reproduziert in Leopold Kretzenbacher, Wortbegründetes Typologie-Denken auf mittelalterlichen Bildwerken (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse: Sitzungsberichte 1983/3), München 1983, Abb. 3. 24 Eine Beschreibung von Clm 3524, einschliesslich einer Transskription der Bezeichnungen für die Diagramme bietet Béatrice Hernad, mit Beiträgen von Andreas Weiner, Die gotischen Handschriften deutscher Herkunft in der Bayerischen Staatsbibliothek: Teil 1. Vom späten 13. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, Bd. 1–2 (Katalog der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in München 5), Wiesbaden 2000, Nr. 271, S. 193f., Tafeln 613f.

_ 20 _ für die der Schreiber ähnliche sechsteilige Rahmen entwarf, die kreisförmige Umrisse einfassen, wodurch die Ähnlichkeit zwischen den beiden Werken betont wird.25 Wenn Suckale postuliert, daß die Diagramme, wie sie im Mettener Kodex dargestellt sind, die Neubearbeitung eines Schemas aus dem frühen 13. Jahrhundert im frühen 14. Jahrhundert repräsentieren, dann stützt er sich weniger auf die Analyse des Inhalts der Diagramme, als auf ihre formalen Merkmale, die, wie er erkannte, grosse Ähnlichkeit mit den Entwürfen für Fensterrosen besitzen, die zuerst in Paris im späten 12. und frühen 13. Jahrhundert entwickelt wurden. David Wrights Dissertation über ,De missarum mysteriis‘, die 1977 fertiggestellt wurde, bleibt in vielerlei Hinsicht das letzte veröffentlichte Wort über den Traktat, selbst wenn Christoph Eggers neuere Doktorarbeit verspricht, nach ihrer Veröffentlichung die Ergebnisse von Wright in jedem wichtigen Punkt zu übertreffen.26 Wie Suckale betrachtet Wright die Diagramme als eine Synopse von gewissen Abschnitten von Lothars Werk aus dem frühen 13. Jahrhundert. Gestützt auf breitere (wenn auch nicht immer übereinstimmende) handschriftliche Überlieferung – im Ganzen 194 Handschriften – kommt Wright im Gegensatz zu Suckale, zu der Schlussfolgerung, daß die Gruppe von Diagrammen durch Hinzufügungen anwuchs. Von den fünf illustrierten Exemplaren in München kannte Wright nur eines, dem er ein Paar in München und Salzburg hinzufügte, welches wiederum Suckale unbekannt war.27 Obwohl die Handschrift in Prag (Nationalbibliothek, Ms. III.E.21), die höchstwahrscheinlich norditalienischen Ursprungs ist, aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt, d.h. einigermassen nah an das Entstehungsdatum der Zusammenstellung des Traktats herankommt, wird in ihr der volle Text von ,De mysterium missarum‘ von nur 29 der 42 Diagramme (fol. 117r–120v) begleitet, die aufgrund des paläographischen Befundes zur Handschrift, nördlich der Alpen irgendwann im frühen 14. Jahrhundert hinzugefügt wurden (Abb. 11, 36).28 Von den anderen illuminierten 25 Die grundlegende Studie bleibt Gerhard Schmidt, Die Armenbibeln des XIV. Jahrhunderts, Graz 1959. 26 Zu beiden Dissertationen siehe Anm. 12. 27 Von den 194 Handschriften, die von Wright (Anm. 12), S. 56–72, aufgelistet werden, nimmt er 70 aus redaktionellen Überlegungen heraus, da sie fehlerhaft, nicht originär, fragmentarisch oder schadhaft seien. 28 Ein unverkennbares Anzeichen, daß der Schreiber, der die Diagramme beschriftete, kein Italiener war, liegt in seinem Gebrauch von ,w‘ in Wörtern wie ewangelium, z.B. im Zentrum von Diagramm S (fol. 120r). Es gibt ein 30. Diagramm, das nicht von Wright in seine Gesamtzahl eingeschlossen ist, auf fol. 117r. Ein späterer mittelalterlicher Leser versah dieses Bild mit einer

_ 21 _ Exemplaren, die Wright bearbeitete, wurde das erste (Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter, Ms. a.VIII.9, fol. 138r–149v), der Fleuronnée-Ornamentierung nach, in Österreich um 1300 von einem Schreiber kopiert, der mit seinem Namen in einem Kolophon signiert (fol. 137v: Qui me scribebat Leutwinus nomen habebat, Abb. 12, 30, 31). Die Diagramme scheinen jedoch eine spätere Fassung zu repräsentieren; ihre Bezeichnungen und Inschriften sind von einer späteren Hand, höchstwahrscheinlich des 14. Jahrhunderts. Die andere Handschrift, die von Wright identifiziert wurde (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249, fol. 132r– 155r), aus Ansbach in Bayern, trägt das Datum 1409 (Abb. 13, 38). Beide Bücher reduzieren den Text von ,De missarum mysteriis‘ auf 42 kurze distinctiones, wobei jede mit derselben Formel beginnt: Haec figura demonstrat [...].29 Eine Rubrik, die diese distinctiones einführt, bemerkt sorgfältig: que illa verba sub quibus fuit linee rubee non continentur in figuris sed ad continuationem earundem distinctionum sunt inserta, Majuskel ,G‘, wodurch es mit der nachfolgenden Serie von Diagrammen (fol. 117v–121r) verbunden wird, in der die meisten der Diagramme (aber nicht alle) alphabetisch gekennzeichnet sind. Der Durchmesser des Kreises, in den dieses Diagramm ,G‘ platziert ist, entspricht jedoch jenen von 42 weiteren rotae, die unter den paarweise angeordneten Textspalten des vorausgehenden Texts von ,De missarum mysteriis‘ (fol. 74r–117r) eingezeichnet sind und von denen die meisten leer gelassen wurden. Diese meist leeren Kreise, die fast alle den ersten Textteil (fol. 74r–92r) begleiten, scheinen einen Versuch darzustellen, die Bilder in den Text zu integrieren, der jedoch schnell aufgegeben wurde. Nur zwei wurden mit Inschriften versehen, aber offenbar nicht von dem Schreiber, der den Textblock darüber ausgeführt hatte. Drei andere (einer auf fol. 74r, zwei auf fol. 82r) wurden ganz oder teilweise ausgeführt, aber nicht mit Inschriften versehen. Der unvollständige Satz von Diagrammen auf fol. 117v–121r kann am überzeugendsten damit erklärt werden, daß (vielleicht sogar von dem selben Schreiber) ein Versuch unternommen wurde, das auszugleichen, was zuvor unvollendet geblieben war. Auch hier wurden Fehler gemacht: das Diagramm auf fol. 117v mit der Bezeichnung ‚a‘ steht Kopf, obwohl die Bezeichnung den anderen angeglichen ist, was vermuten lässt, daß die Bezeichnungen erst angefügt wurden, nachdem der Kopist seinen anfänglichen Fehler erkannt hatte. Mein Dank geht an Seth Hindin für eine erste Beschreibung der Handschrift in Prag und an Consuelo Dutschke für die Diskussion von paläographischen Aspekten der Handschrift. 29 Zu Fleuronnée, das mit dem Exemplar in Salzburg vergleichbar ist, siehe Martin Roland, Buchschmuck in Lilienfelder Handschriften. Von der Gründung des Stiftes bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 22), Wien 1996, Abb. 37–50.

_ 22 _ und in den nachfolgenden Texten sind in Übereinstimmung mit diesem Hinweis nur gewisse Teile unterstrichen. Die Anzahl der Diagramme variiert jedoch: in Salzburg (fol. 138r–149v) sind es 43 rotae (wobei das zusätzliche Diagramm aus der Teilung eines grossen Diagramms des Pater noster stammt, welches sonst nicht in das Folio gepasst hätte), von denen nur 20 vollendet wurden (drei weitere besitzen Teilinschriften); in München (fol. 141r–155r) sind es 37 Diagramme, nummeriert von 1–31 und 37–42, von denen jedes mit einer entsprechenden distinctio korrespondiert (die übrigen Diagramme fehlen). Aufgrund dieser Indizien schlug Wright die folgende dreistufige Entwicklung vor: erstens, daß gemäß der Prager Handschrift ein Kopist nach der Abschrift des vollen Texts 29 Diagramme als Begleitung entwarf, (wobei er die Präsenz von 42 unfertigen Diagrammen ignoriert hätte, die den Text von ,De missarum mysteriis‘ begleiten, was diese Vermutung höchst unplausibel macht);30 zweitens, daß der Kopist den Traktat auf 42 distinctiones reduzierte und die Anzahl von Diagrammen dementsprechend vergrösserte (ebenfalls ungenau, weil der Handschrift ein weiteres Diagramm hinzugefügt wurde, wodurch sich die Gesamtzahl auf 43 erhöht); und schliesslich drittens, daß dem Exemplar in München zufolge die 42 Paare von distinctiones und Diagrammen bis weit ins 15. Jahrhundert stärker verbreitet waren. Nach der Entdeckung einer bisher nicht identifizierten Handschrift von ,De missarum mysteriis‘ in Schloß Friedenstein in Gotha (Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Ms. Memb. I 123), können weder Suckales noch Wrights Schlussfolgerungen über die Ursprünge und die Entwicklung der Diagramme, die Lothars Werk begleiten, aufrecht erhalten werden (Abb. 1–9, 14–19, 28, 35).31 Die Handschrift weist darauf hin, daß der volle Satz von 42 Diagrammen (wenn auch nicht die begleitenden distinctiones), weit entfernt davon, eine graphische Zusammenfassung des Traktats darzustellen, entweder Teil des ursprünglichen Apparats war oder sehr früh mit dem Gesamttext kombiniert wurde. Wrights unwahrscheinliche Hypothese, daß die Gruppe von Diagrammen durch Hinzufügungen anwuchs, erweist sich deshalb als nachweislich falsch. Angesichts der Tatsache, daß der Gothaer Kodex in Paris während des ersten Jahrzehnts des 13. Jahrhunderts angefertigt wurde, d.h. zu Lebzeiten Lothars, erscheint Suckales Vergleich der Diagramme mit den 30 Vgl. Anm. 27. 31 Die Handschrift wird kurz beschrieben in Cornelia Hopf, Die abendländischen Handschriften der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha: Bestandsverzeichnis (Veröffentlichungen der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha 32 und 35), Gotha 1994, S. 79.

_ 23 _ Pariser Entwürfen für die Fensterrosen als prophetisch. Seine Schlussfolgerung, daß die Diagramme erst in Deutschland dem Text hinzugefügt wurden, muss jedoch auch aufgegeben werden. In Übereinstimmung mit dem Charakter ihrer Gestaltung, müssen die Diagramme daher als eine Erfindung der Pariser Scholastik betrachtet werden. Bevor wir uns den Problemen der Überlieferung der Diagramme und ihren Implikationen zuwenden, sollten wir zuerst den Kodex in Gotha, ein Schulbuch allerhöchster Qualität, einer näheren Betrachtung unterziehen. Zur Diskussion steht, ob die Handschrift den Augenblick der Erfindung darstellt, mit anderen Worten, ob die Handschrift uns nicht bloß mit der frühesten überlieferten Gestalt der Diagramme konfrontiert, sondern vielmehr mit dem eigentlichen Manuskript, für das sie erst erfunden wurden. Obwohl der Handschrift leider jeder Hinweis auf ihren ursprünglichen Besitzer oder Auftraggeber fehlt, besitzt sie das Aussehen einer massgefertigten Auftragsarbeit oder eines Widmungsexemplars. Für die grosszügigen Masse von 29.6 x 20.8 Zentimetern und die Anzahl von 151 Blättern, besitzt sie einen relativ bescheidenen mittelalterlichen Einband, welcher aufgrund von Beschneidungen nicht als der Ursprüngliche gelten kann. Der vordere und der hintere Spiegel bestehen aus ausradierten Seiten einer bisher unbekannten Kopie von Justinians ,Digestum‘, die in zwei Spalten in littera bononiensis geschrieben war (Abb. 14).32 Der vordere Spiegel enthält nicht eine, sondern drei separate 32 Die Spiegelblätter, die nicht zusammenhängen, sind nur mithilfe von manipulierter UV-Photographie lesbar. Der Text auf dem vorderen Spiegel korrespondiert D. 37.8.3. pr. 2, der auf dem hinteren D. 37.14.16. pr. 10. Buch 37 stammt von dem als ,Infortiatum‘ bekannten Teil (Bücher 34–37), welcher zuerst mit dem Kommentar des Coronatus de Planca Accursius 1475 (Rom: apud Sanctum Marcum) gedruckt wurde, d.h., des Vitus Puecher, der den ,Digestum Vetus‘ und den ,Digestum Novum‘ 1476 veröffentlichte. Es kann nicht bestimmt werden, ob die Kartäuser von Erfurt in den Besitz dieser extrem seltenen Edition kamen, die in einem einzigen Exemplar überlebt zu haben scheint aber, einem Hinweis von William Stoneman zufolge würde die Erwerbung einer frühen gedruckten Version des ,Digestum‘ erklären, warum sie eine relativ neue Handschrift des Werks nicht länger benötigten und sie deshalb ohne Bedenken als Einbandmaterial zerschnitten; in diesem Fall würde die erste Ausgabe einen ungefähren terminus post quem liefern. Natürlich hätte die Handschrift auch beschädigt und daher entbehrlich sein können. Für die Überlieferung des ,Digestum‘, siehe Gero Dolezalek und Laurent Mayali, Repertorium manuscriptorum veterum Codicis Iustiniani, Bd. 1–2 (Ius Commune. Sonderhefte. Texte und Monographien 23), Frankfurt a. M. 1985; Wolfgang Müller, The Recovery of Justinian’s ,Digest‘ in the Middle Ages, in: Bulletin of Medieval Canon Law 20 (1990), S. 3–30,

_ 24 _ Verzeichnisse des Buchinhalts. Das oberste von diesen, handgeschrieben in einem Schrifttyp aus dem 15. Jahrhundert, nennt einfach den Inhalt des Kompendiums: de missarum misteriis subtilissima innocenti; de miseria humane condicionis; uerbum abbreviatum Innocencii. Eine versuchte Ausradierung der Zuschreibung der letzten Liste suggeriert den Widerspruch zumindest eines Lesers, der vielleicht teilweise auf einem anderen Inhaltverzeichnis aus dem 15. Jahrhundert beruht, das sich in der Mitte der Seite befindet und den Text Petrus Comestor zuschreibt (Hic liber editus est a domino petro qui dicitur manducator alias Comestor, Abb. 15). Tatsächlich ist das Werk von Petrus Cantor.33 Wie von Christoph Egger bemerkt, stimmt dieser Eintrag einschliesslich der irrtümlichen Zuschreibung genau mit dem im Katalog der Handschriften in der Kartause von Erfurt überein.34 Eine Ultraviolettphotographie einer ausradierten Besitzerinschrift auf dem vorderen Spiegel, die „Pertinet ad Carthus. propter Erfford“ sichtbar macht, bestätigt die Verbindung und und Charles M. Radding and Antonio Ciaralli, The Corpus iuris civilis in the Middle Ages. Manuscripts and Transmission from the Sixth Century to the Juristic Revival (Brill’s Studies in Intellectual History 147), Leiden 2007. Keiner von ihnen erwähnt jedoch diese Fragmente. 33 Siehe Eva Matthews Sanford, The Verbum Abbreviatum of Petrus Cantor, in: Transactions and Proceedings of the American Philological Association 74 (1943), S. 33–48. Zu Innozenz III. und Petrus Cantor Parisiensis siehe John W. Baldwin, Tibi et regno tuo specialiter nos teneri fatemur. Innocent III, Philip Augustus and France, in: Innocenzo III (Anm. 20), S. 985–1007. 34 Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, Bd. 2, Bistum Mainz: Erfurt, hg. v. Paul Lehmann, München 1928, S. 221–593, bes. S. 412, Zeilen 11–19: H.82. De misteriis missarum Lotharii, qui fuit s. Romanae ecclesie dyaconus cardinalis et postea factus papa et dictus Innocencius. Hic premittuntur figure ingeniosissime composite in numero XLII, quarum declaracio habetur in ipso libro et dividitur in 6 particulas. Liber de miseria humana editus ab Innocencio papa et habet 3 partes, H. 68. Liber valde bonus corrigens et obiurgans vicia et diversos status ecclesie, prelatorum et subditorum, et recommendans nichilominus virtutes, et dicitur Verbum abbreviatum et est editus a domino Petro, qui dicitur Comestor sive Manducator, de quo vide B.43, C.19, E.1. Ich verdanke Christoph Egger die Mitteilung dieser wertvollen Information. Für die Bibliothek in Erfurt, siehe Erich Kleineidam, Die theologische Richtung der Erfurter Kartäuser am Ende des 15. Jahrhunderts. Versuch einer Einheit der Theologie, in: Miscellanea Erfordiana 2, hg. v. Erich Kleineidam und Heinz Schürmann (Erfurter Theologische Studien 12), Leipzig 1962, S. 241–271 und Dirk Wassermann, Wissenschaft und Bildung in der Erfurter Kartause im 15. Jahrhundert. Ein anonymer Kommentar aus dem Bibliothekskatalog von St. Salvatorberg, in: Studien zum 15. Jahrhundert (Anm. 12), Bd. 1, S. 483–503.

_ 25 _ weist darauf hin, daß die Handschrift Mitteldeutschland spätestens im 15. Jahrhundert und vielleicht beträchtlich früher erreicht hatte (Abb. 16).35 Die Bibliothek enthielt zwei weitere Exemplare des Texts, H.83, beschrieben als in bona littera, sed sine figuris, und H.84, in mala littera et cum figuris.36 Gemäss dieser Terminologie, konnte das Exemplar in Gotha nur als in bona littera et cum figuris bezeichnet werden. Der vordere Spiegel ist auch in anderer Hinsicht interessant. Die ausführlichere Aufstellung beginnt mit dem Vermerk, daß das Werk geschrieben wurde als Lothar noch Kardinal in Rom war (Liber domini Lotarii de misteriis misse Qui Lotarius fuit sancte Romani ecclesie dyaconus Cardinalis), im Einklang mit der Eröffnungsrubrik, die Lothars Wahl zum Papst nicht erwähnt (Incipit liber de missarum mysteriis editus a domino lothario sancte romane ecclesie diacono cardinali). Dann folgt eine aufschlussreiche Notiz: Hic primo premittuntur figure ingenisissime composite in numero xlii, Quarum declaratio habetur in ipso libro, quia fuit quasi tota materia libri. Secundo ponitur prefatus liber qui diuiditur in sex particulas, quarum continentia habetur ex tabula capitulorum que immediate sequitur post prologus libri. Daraus erfahren wir nicht nur, daß die Diagramme im vorderen Teil der Handschrift trotz ihrer Platzierung in einem separaten Heft, einen integralen Bestandteil seines Inhalts bildeten, sondern auch, daß der Leser, der dieses Inhaltsverzeichnis anlegte, das Werk in seinen verschiedenen Teilbereichen einschliesslich der Diagramme als eine Einheit auffasste. Nicht zu übersehen ist sein Lob der Diagramme, die er als ,höchst geistreich‘ bezeichnete. Und noch ein weiterer Leser notierte am Rand: alibi communiter 35 Nach Hopf (Anm. 31), S. 81, besitzen andere Handschriften in Gotha dieselbe Provenienz wie Memb. I 123. Diese Handschriften sind Memb. I 124 (Aristoteles Latinus cum glossa) und Memb. I 128 (Antiphonar). Nach einer Inschrift auf fol. 4r, ist die letztere Handschrift in der Bibliothek der Kartäuser in Erfurt 1753 nachgewiesen. Eine systematische Untersuchung der Einführung von französischen scholastischen Handschriften nach Deutschland im Verlauf des 12. und 13. Jahrhunderts bleibt ein Desiderat, obwohl Christoph Egger zwei wichtige vorläufige Studien veröffentlicht hat: Christoph Egger, The Scholar’s Suitcase. Books and the Transfer of Knowledge in Twelfth-Century Europe, in: The Church and the Book. Papers Read at the 2000 Summer Meeting and the 2001 Winter Meeting of the Ecclesiastical History Society, ed. by Robert N. Swanson (Studies in Church History 38), Woodbridge 2004, S. 87–97, und id., Basilisken und ägyptische Frösche. Alte und neue Theologie im bayerisch-österreichischen Raum im 12. Jahrhundert, in: Archa Verbi. Yearbook for the Study of Medieval Theology 1 (2004), Münster 2005, S. 143–162. 36 Siehe Lehmann (Anm. 34), S. 412, Zeilen 20–35 und 36.

_ 26 _ liber iste asscribitur Innocencio pape. Et puto quod idem sunt prius forte sic dictus et postea factus est papa. Die dritte Liste wurde im 19. Jahrhundert, nach der Ankunft des Buches in Gotha, auf einem Stück Papier am unteren Rand der Seite eingeklebt.37 Das unscheinbare Äussere der Handschrift lässt die schlichte Eleganz des Innern kaum erahnen. Nicht daß das Buch von Buchschmuck überfliesst – abgesehen von den Diagrammen, die auf das erste Heft beschränkt sind (fol. 1r–5r), ist das Buch unbebildert. Es findet sich lediglich eine bescheidene Anzahl von sorgfältig ausgeführten Initialen in poliertem Gold, verstärkt durch Rosa und Blau, das mit feingliedrigem weissen Filigran überzogen ist (Abb. 17). Das ornamentale Repertoire wird durch drei Initialen erweitert (fol. 6v, 9v und 50r), deren gedrehte Ranken in Drachen enden und die jeweils den Anfang eines neuen Texts markieren (Abb. 18). Die übrigen Initialen, die alle Unterteilungen des Texts kennzeichnen, besitzen die Form von einfachen, jedoch exquisiten kalligraphischen Buchstaben in rot oder blau mit eleganten mit der Feder gezeichneten Schnörkeln, von denen die aufwendigsten bis weit an den unteren Seitenrand reichen. Auf der Grundlage von Patricia Stirnemanns Chronologie von Pariser Fleuronnée-Formen des 13. Jahrhunderts kann die Ornamentierung im Gothaer Kodex auf das erste Jahrzehnt des Jahrhunderts datiert und mit einer Gruppe von Laien-Illuminatoren in Verbindung gebracht werden, die eine beträchtliche Anzahl von scholastischen Texten, vor allem kommentierte Bibeln, bearbeiteten.38 Das frühe 37 Friedrich C. W. Jacobs und Friedrich A. Ukert, Beiträge zur ältern Litteratur oder Merkwürdigkeiten der Herzogl. öffentlichen Bibliothek zu Gotha, 3 Bde., Leipzig 1835–1843, Bd. 1, S. 165–166, bezieht sich auf Ms. Mem. I 123, „von dem wir an einer andern Stelle Nachricht geben werden“, aber keine solche Einlassung ist in späteren Bänden auffindbar, obwohl es noch einen Hinweis auf ein anderes Exemplar gibt: ,Liber de Missarum misteriis‘ (Mem. II 74), Bd. 2, S. 339. Zur Geschichte der Bibliothek von Gotha, siehe Rudolf Ehwald, Geschichte der Gothaer Bibliothek, in: Centralblatt für Bibliothekswesen 18 (1901), S. 434–463; Renate Schipke, Die MaugérardHandschriften der Forschungsbibliothek Gotha (Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha 15), Gotha 1972, und Elisabeth Wunderle, Katalog der mittelalterlichen lateinischen Papierhandschriften. Aus den Sammlungen der Herzog-von-Sachsen-Coburg-und-Gotha’schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft (Die Handschriften der Forschungsbibliothek Gotha 1), Wiesbaden 2002, S. x–xxv. 38 Patricia Stirnemann, Fils de la vierge: L’initiale à filigranes parisienne, 1140– 1314, in: Revue de l’Art 90 (1990), S. 46–57. Wie Patricia Stirnemann mir freundlicherweise mitteilte, wurde die Handschrift vom ,ersten Atelier‘ illuminiert, nach der Definition von François Avril, A quand remontent les premiers

_ 27 _ Datum ist bezeichnend, angesichts der Tatsache, daß einige Historiker versucht waren, die Abfassung von ,De missarum mysteriis‘ erst auf 1208 zu datieren.39 Nicht weniger bedeutungsvoll ist der Kontext, da er zeigt, daß diese Illuminatoren, vermutlich auf Veranlassung seitens der Auftraggeber, neue Versionen von verschiedenen Texten, vor allem der Bibel, aber auch von anderen Schulbüchern schufen. Der Gothaer Kodex ist ein prachtvolles Beispiel des Erfindungsreichtums, der diesen wegweisenden Moment in der Geschichte der gotischen Buchmalerei prägte. Nicht weniger aufschlussreich in Bezug auf eine ungefähre Datierung des Bandes in Gotha ist die Mise-en-page der Handschrift.40 Von Anfang bis Ende in einer gleichmässigen gotischen Buchschrift höchster Qualität von einem einzigen Schreiber kopiert, ist die Handschrift ,auf der obersten Linie‘ geschrieben. Allein schon dieses Kriterium impliziert ein Entstehungsdatum von nicht später als zu Beginn des 13. Jahrhunderts.41 ateliers d’enlumineurs laïcs à Paris?, in: Les Dossiers d’archéologie 16 (1976), S. 36–44, kurz diskutiert in Richard H. und Mary A. Rouse, Manuscripts and their Makers. Commercial Book Producers in Medieval Paris, 1200–1500, Turnhout 2000, S. 34ff. Siehe auch Patricia Stirnemann, Nouvelles Pratiques en matière d’enluminure au temps de Philippe Auguste, in: La France de Philippe Auguste: Le Temps des mutations. Actes du colloque international organisé par le C.N.R.S. (Paris, 29 septembre–4 octobre 1980), éd. par Robert-Henri Bautier (Colloques internationaux du C.N.R.S. 602), Paris 1982, S. 955–980 und Laura Light, French Bibles c. 1200–30. A New Look at the Origin of the Paris Bible, in: The Early Medieval Bible. Its Production, Decoration and Use, ed. by Richard Gameson, Cambridge 1994, S. 155–176. Ein seltsames Merkmal der Handschrift besteht im gelegentlichen Gebrauch von Pergamentblättern, bei denen am oberen und unteren Rand grosse dreieckige Ausschnitte fehlen, nicht nur im Text (z.B. fol. 139r), sondern auch bei Reklamanten (z.B. fol. 109v). Obwohl nicht von derselben Hand wie der restliche Text geschrieben, weist der Charakter der Schriften daraufhin, daß die Ausbesserungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt stattgefunden haben, vielleicht sogar zu der Zeit, als die Handschrift entstanden ist, und sicherlich bevor das Inhaltsverzeichnis auf fol. 6r im 15. Jahrhundert hinzugefügt wurde, dessen Anfang auf solch einer ausgebesserten Stelle geschrieben ist. 39 Tillmann (Anm. 17), eine Schlussfolgerung, die von Imkamp aus anderen Gründen kritisiert wird: siehe Imkamp (Anm. 18), S. 46f. 40 Zur Kodikologie von theologischen Handschriften im 12. und 13. Jahrhundert, siehe Lesley Smith, Masters of the Sacred Page. Manuscripts of Theology in the Latin West to 1274, Notre Dame, IN. 2001. 41 Neil Ripley Ker, From above Top Line to below Top Line. A Change in Scribal Practice, in: Celtica 5 (1960), S. 13–16. Obwohl sie früh und durchgehend ist (einschliesslich des ersten Hefts), scheint die Seitennummerierung nicht auf die Entstehungszeit der Handschrift zurückzugehen.

_ 28 _ Laufende Kolummnentitel markieren den Wechsel von einer Abteilung oder einer particula zur nächsten, nicht nur von einer Doppelseite zur nächsten, sondern auch von Spalte zu Spalte. Zum Beispiel besagt die Überschrift „V. P. VI.“ auf fol. 47r, die mit der Überleitung zur zweiten Kolumne korrespondiert, welche durch den Grossbuchstaben P von particula fünf bis sechs markiert wird (Abb. 17). In der ersten particula werden biblische Autoritäten rot am Rand vermerkt. Korrekturen werden auch sorgfältig im Text vermerkt, oft durch denselben Schreiber, der als sein eigener Korrekturleser fungierte. Rote Lederstreifen vervollständigen die Suchhilfen, mit denen die Handschrift ausgestattet ist. Kodikologische Merkmale wie diese sind typisch für die Pariser Buchproduktion im frühen 13. Jahrhundert, einer Periode, die von sogenannten ‚neuen Einstellungen zur Seite‘ geprägt war: und zwar der systematischen Erfindung von immer raffinierteren Methoden, den Inhalt von Lehrbüchern zu organisieren, tabellarisch darzustellen und zu erfassen.42 Trotz seiner Opulenz wurde nicht alles in dem Kodex mit Sorgfalt abgeschrieben. Im Anschluss an den Prolog von ,De missarum mysteriis‘ fügte der Schreiber eine lange Liste von Kapitelüberschriften hinzu (fol. 7r–9r), die als Suchhilfe dient. Dabei liess er jedoch die letzten vier Sätze des Prologs aus, die nachträglich in der linken unteren Ecke der Handschrift (jetzt beschnitten) hinzugefügt wurden.43 Im 15. Jahrhundert 42 Richard H. and Mary A. Rouse, Statim invenire: Schools, Preachers, and New Attitudes to the Page, in: The Renaissance of the Twelfth Century, ed. by Robert L. Benson and Giles Constable, Cambridge, MA. 1982, S. 201–225, reprinted in: Mary A. and Richard H. Rouse, Authentic Witnesses. Approaches to Medieval Texts and Manuscripts (Publications in Medieval Studies 17), Notre Dame, IN. 1991, S. 191–219. Siehe auch die wichtigen Aufsätze von Malcom Parkes, The Influence of the Concepts of Ordinatio and Compilatio on the Development of the Book, in: Medieval Learning and Literature. Essays Presented to Richard William Hunt, ed. by Jonathan J. G. Alexander and Margaret T. Gibson, Oxford 1976, S. 115–141 und Paul Saenger, The Impact of the Early Printed Page on the History of Reading, in: Bulletin du bibliophile 2 (1996), S. 237–301. 43 Die fehlende Passage (PL 217, 774D) lautet vollständig: Siquid ergo dignum in hoc reperietur opusculo, di penitus ascribatur. Nam omne datum optimum, et omne donum perferri [sic: perfectum], desursum est, descendens a . Nur die in spitzen Klam-

_ 29 _ machte sich ein späterer Leser, wahrscheinlich einer der Kartäuser von Erfurt, denen der Band anscheinend gehörte, das unbeschriebene Folio (fol. 6r–6v) am Ende des Hefts, das die Diagramme enthielt, zu Nutzen, um eine ergänzende Gruppe von Überschriften für die zwei anderen Werke im Buch hinzuzufügen. Derselbe Leser, der auf dem vorderen Vorsatz das Inhaltverzeichnis kommentierte, fügte eine Notiz vor dem Prolog zu Lothars Messetraktat ein (fol. 7r): Liber iste continet sex particulas, quarum continentia claret in tabula capitulorum que hic immediate ponitur post prologum. Diesem folgt eine Wiederholung der Information, die auf dem Vorsatzblatt geliefert wird: Alias sepe asscribitur Innocentio pape Et forte idem lotarius postea factus est papa. Noch ein weiterer Leser aus dem 15. Jahrhundert versuchte, die Bezüge zwischen den verschiedenen Teilen des Gothaer Kodex zu klären, indem er eine Rubrik über der Eröffnungsgruppe von Diagrammen anbrachte, die lautete: De misteriis missarum subtilis materia etc. Nicht weniger subtil als die Thematik der Diagramme ist ihre formale Struktur. Als Gruppe betrachtet repräsentieren sie eine erstaunliche Leistung intellektueller und künstlerischer Verdichtung. Das grosse Format des Kodex erlaubte die Aufnahme von 42 Diagrammen auf lediglich viereinhalb Doppelseiten (fol. 1r–5r, Abb. 1–9). Nichtsdestoweniger gewinnen die Diagramme in ihrem dichtgedrängten Charakter eine kaleidoskopartige Qualität. Wie in dem Versuch, dem Verschwimmen der sich überschneidenden Kreisen entgegenzuwirken, die dem verzahnten Getriebe einer geheimnisvollen Maschinerie vergleichbar sind, sind die Diagramme in grossen römischen Zahlen durchnummeriert, so daß ihre Abfolge unmissverständlich feststeht, die sich von links nach rechts und von oben nach unten entfaltet. Von den 42 Diagrammen sind 13 ohne Bezeichnungen; es kann nicht mehr festgestellt werden, ob das bedeutet, daß sie noch verfasst werden mussten oder daß der Schreiber es einfach versäumte, sie zu kopieren. Nur in einem Fall (IX) gibt es nicht mehr als ein Diagramm, welches das ganze Folio ausfüllt (Abb. 3); der Rest ist auf Untergruppen von vier, fünf und am häufigsten sechs Diagrammen pro Seite verteilt. Die meisten Diagramme (37) sind kreisförmig, selbst wenn strenggenommen ihr Inhalt und ihre Anordnung es nicht immer erlaubt, sie als rotae zu klassifizieren. Von den übrigen fünf sind drei polygonal (zwei Achtecke und ein Fünfeck, die beide kreis- oder halbkreisartige Formen einschliessen) und eines (XXXI) ist ein Vierpass.

mern befindlichen Satzteile sind auf fol. 7r sichtbar. Selbst wenn man die Seitenrandbeschneidung mit einkalkuliert, ist es schwer vorstellbar, daß die marginale Korrektur die ganze ausgelassene Passage umfasste.

_ 30 _ Eine offensichtliche Anomalie bildet das Diagramm X, welches, seiner Bezeichnung zufolge, processionem romani pontificis a secretario ad altare darstellt (Abb. 4). Bei näherer Betrachtung besitzt das Diagramm die Form von zwei sich überschneidenden Kreisen, die einer Archeähnlichen Form aufgesetzt sind, die aus einem Quadrat besteht, das von einem Halbkreis bekrönt wird und die Sacra Scriptura repräsentiert. Im Vergleich mit den Diagrammen, die in den meisten spätmittelalterlichen Lehrbüchern zu finden sind, einschliesslich aller (bis auf eines) illustrierten Exemplare von ,De missarum mysteriis‘, sind die figurae im Gothaer Kodex von aussergewöhnlich hoher Qualität, denn sie verbinden Komplexität mit kristalliner Klarheit. Die Umrisse sind alle in rot gezeichnet mit bis zu drei konzentrischen Kreisen oder anderen entsprechenden Formen, die ohne die kleinste Unregelmässigkeit ineinandergesetzt sind. Die Färbung der Rahmen (ein Merkmal, das sonst nur im Mettener Kodex zu finden ist) ist beschränkt auf eine Mischung von grünen und goldenen durchsichtigen Lavierungen. Die Färbung liefert mehr als nur Dekoration oder Klarheit. Wie durch einen systematischen Vergleich von jedem Diagramm mit seinem Gegenstück im Mettener Kodex zu beobachten ist, betont in jedem Fall die Einfärbung eine bestimmte ,Gestalt‘, wodurch eine Lesart der polyvalenten, sich überschneidenden Muster im Gegensatz zu anderen verstärkt wird. In dieser Beziehung können die Lesarten, die von den Diagrammen festgehalten sind, mehr vom Zufall bestimmt sein als es zunächst den Anschein haben mag. Zum Beispiel verwendet im Gothaer Kodex Diagramm XXV, das nach seiner Bezeichnung das Mysterium der vier Evangelien darstellt, ein quadratisches Muster, das auf der Majestas Domini beruht, um die Einheit der Evangelisten mit Christus im Zentrum zu betonen (Abb. 19).44 Die Färbung unterstreicht die vier bogenförmigen Enden des Kreuzes in einem Muster, das von Metallarbeiten des 12. Jahrhunderts aus dem Moselgebiet her vertraut ist (Abb. 21).45 Im Gegensatz dazu betont im Mettener Kodex die Schattierung der sonst leeren Bögen zwischen den vier gerundeten Armen des Kreuzes die diagonale Anordnung der 44 Zur Majestas Domini und zu verwandter diagrammatischer Symbolik siehe, zusätzlich zu Kühnel (Anm. 6), Herbert L. Kessler, Images of Christ and Communication with God, in: Communicare e significare nell’alto medioevo, 15–20 aprile 2004, Settimane di Studio della Fondazione Centro Italiano di Studi sull’Alto Medioevo 52, Spoleto 2005, S. 1099–1136. 45 Für das Beipiel aus der Werkstatt von Hugo von Oignies, das hier reproduziert ist, siehe Ferdinand Courtoy, Les phylactères d’Hugo d’Oignies, in: Bulletin des Musées Royaux (1930), S. 93–96 und: Autour de Hugo d’Oignies, éd. par Robert Didier et Jacques Toussaint, Namur 2003.

_ 31 _ eingeschriebenen Namen der Evangelisten und verringert so den Fokus auf das Zentrum (Abb. 20). Abgesehen von den Linien und kurzen Bögen, die einen Kreis mit dem nächsten verbinden, sind wenige von den Teilkomponenten der Diagramme frei gezeichnet. Das Pergament ist durchlöchert von Nadelstichen, die vom Zirkel des Schreibers zurückgelassen wurden und entweder im Zentrum der Kreise stehen oder exakt mit ihren Gegenpunkten an ihren Umrisslinien angeordnet sind. Sowohl formal als auch in der Verfahrensweise lassen die Diagramme an das Frontispiz des späteren Exemplars der ,Bible moralisée‘ in Oxford denken, wo Gott dabei gezeigt wird, wie er den Kosmos mit einem Zirkel umreisst (Abb. 22).46 Die Diagramme scheinen jedoch nicht auf den Seiten der Handschrift selbst ausgearbeitet worden zu sein; es gibt keine ersichtlichen Irrtümer oder Ausradierungen, noch gibt es irgendeine Spur von Skizzen, Einritzungen oder Experimenten. Noch aufschlussreicher ist, daß die Kreise durchbrochen wurden, um sorgfältig berechnete Flächen für sich überschneidende Inschriften freizulassen.47 Die daraus resultierende Verflechtung geometrischer Formen erinnert an die Geometrie zeitgenössischer illuminierter Initialen, weshalb man nicht zu sehr auf ihre Ähnlichkeit mit einer bestimmten ‚Quelle‘ (einschliesslich der Geometrie von Glasmalerei) bestehen sollte (Abb. 23). Der Aufbau der Diagramme ist bemerkenswert vielfältig, wobei kein einziges Beispiel ein anderes exakt wiederholt. Die meisten der Zeichnungen (X, XXXI, XXXIX, XLI) besitzen runde Rahmen, aber nur wenige (XXIII, XXVI, XXIX, XXXII) sind als echte rotae zu qualifizieren, in denen die Begriffe vom Zentrum aus wie die Speichen eines Rades (oder die Stücke eines Tortendiagramms) ausstrahlen. Andere wären besser als Rosen zu beschreiben (IX, XXX, XXXIV, XXXVII).48 Manche (VI, VIII) sehen aus wie Adaptationen von Diagrammen mit linearer Auszeichnung, basierend auf einer synkategorematischen und

46 Siehe John Lowden, The Making of the ,Bibles moralisées‘, vol. 1–2, University Park 2000 und besonders zu dieser Symbolik: Katherine H. Tachau, God’s Compass and Vana Curiositas. Scientific Study in the Old French ,Bible moralisée‘, in: Art Bulletin 80 (1998), S. 7–33. 47 Eine Transkription der Inschriften, die auf dem Mettener Kodex basiert, gibt Suckale (Anm. 22), Bd. 2, S. 150–178. 48 In mancher Hinsicht ähnlicher als die Fensterrosen, die von Suckale zum Vergleich vorgeschlagen werden, sind die sogenannten Wind-Rosen. Zu diesen siehe Thomas Raff, Die Ikonographie der mittelalterlichen Windpersonifikationen, in: Aachener Kunstblätter 48 (1978–1979), S. 71–218, bes. S. 144f.

_ 32 _ stemmatischen Analyse.49 Einige wenige (V, VII) nehmen die Form von fünfpaßähnlichen Tabellen an. Keine dieser formellen Unterscheidungen scheint irgendeine systematische Übereinstimmung mit dem Inhalt zu haben. Nichtsdestoweniger können die Zeichnungen in Gruppen unterteilt werden, die auf ihnen zugrundeliegenden numerologischen Grundlagen basieren. In ihren verschiedenen Formen, die alle auf der Zahl vier beruhen, ist eine grosse Teilgruppe (I, XIV, XVIII, XIX, XXV, XXXI, XXXVI) abhängig vom Muster der Majestas Domini. Wie zu erwarten, dominieren Dreiecke jene Diagramme die auf dreifaltigen Begriffen basieren (XV, XVI, XXVII, XXXIX).50 In wieder einer anderen Gruppe von Bildern (IX, XXXII) geht es um Unterteilungen von sieben, einem anderen Angelpunkt mittelalterlicher Zahlensymbolik.51 Trotz all dieser Regelhaftigkeiten scheinen die Zeichnungen jedoch keiner festen Symbolik zu unterliegen, was teilweise erklären dürfte, warum sie in späteren Exemplaren durcheinandergebracht oder einfach neu arrangiert wurden. In ihrer Anordnung in Reihen und Spalten von vier, fünf oder sechs Diagrammen pro Seite (mit der einen Ausnahme von Diagramm IX) ähneln die Zeichnungen im Gothaer Kodex dem Aufbau von zeitgenössischen Musterbüchern (Abb. 23).52 Wie spätere Kopien zeigen, dienten die Diagramme als Vorlagen. Noch wichtiger als spezifische Modelle sind jedoch die Methoden, nach denen solche Entwürfe entstanden. Wie die sogenannten Geheimnisse der Steinmetzmeister, reflektieren Diagramme wie jene, die im Gothaer Kodex zu finden sind, die 49 Siehe Evans (Anm. 1), S. 35. 50 Jeffrey F. Hamburger, The Rothschild Canticles. Art and Mysticism in Flanders and the Rhineland ca. 1300, New Haven 1990, Kap. 8, bes. S. 132f, und Alexander Patschovsky, Die Trinitätsdiagramme Joachims von Fiore († 1202). Ihre Herkunft und semantische Struktur im Rahmen der Trinitätsikonographie von deren Anfängen bis ca. 1200, in: Bildwelt der Diagramme (Anm. 5), S. 55–114. 51 Von der umfangreichen Literatur zu diesem Thema zitiere ich nur folgendes: Ernst Hellgardt, Victorinisch-zisterziensische Zahlenallegorese. Bemerkungen zu Theorie und Praxis der mittelalterlichen Zahlendeutung, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 118 (1996), S. 331–350 und Heinz Meyer, Die Zahlenallegorese. Methode und Gebrauch, München 1975. 52 Siehe Robert W. Scheller, Exemplum. Model-Book Drawings and the Practice of Artistic Transmission in the Middle Ages (ca. 900–ca. 1470), Amsterdam 1995. Zu dem hier illustrierten Beispiel siehe: Reiner Musterbuch. Faksimile-Ausgabe im Originalformat des Musterbuches aus Codex Vindobonensis 507 der Österreichischen Nationalbibliothek, Graz 1979.

_ 33 _ Traditionen einer Praxis, die auf einfachen Werkzeugen – nämlich dem Lineal und dem Zirkel – sowie einigen praktischen Grundprinzipien basierte. Zeitgenössische Architekturzeichnungen könnte man zu Rate ziehen, wenn irgendwelche Maßwerkskizzen aus der Zeit überliefert wären. Das früheste solcher Kompendien, das sogenannte Skizzenbuch des Villard de Honnecourt, ist wenigstens eine Generation später zu datieren.53 In ihrer bloßen Vielfalt und ihrem Erfindungreichtum erinnern die Diagramme an die phantasievollen Rahmen, welche die erzählende Bebilderung in einigen illuminierten Handschriften der Zeit strukturieren, zum Beispiel das Martyrologium aus Zwiefalten (Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. Hist. 2° 415, datiert um 1162, Abb. 24).54 Die wichtigste Tradition, die die Diagramme beeinflusste, ist die nächstliegende: didaktische Zeichnungen und Traktate aus Lehrbüchern aus dem 12. und frühen 13. Jahrhundert, von denen das bekannteste Beispiel, das Diagramm, welches Hugos von St. Victor ,De archa Noe‘ begleitete, ironischerweise niemals existiert haben dürfte.55 Andere Beispiele, für die Diagramme tatsächlich überliefert sind, schliessen 53 Obwohl überholt, bleibt Carl F. Barnes, Villard de Honnecourt – The Artist and his Drawings. A Critical Bibliography, Boston 1982, ein guter Ausgangspunkt. Siehe jetzt id., The Portfolio of Villard de Honnecourt (Paris, Bibliothèque national de France, Ms. fr. 19093), neue kritische Ausgabe und Farbfaksimile, Burlington 2007. 54 Siehe Zuzana Haefeli-Sonin, Auftraggeber und Entwurfskonzept im Zwiefaltener Martyrolog des 12. Jahrhunderts (Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek Cod. hist. 2° 415), Bern 1992. 55 Zu verschiedenen Lesarten und Rekonstruktionen siehe Grover A. Zinn, Hugh of St. Victor and the Ark of Noah. A New Look, in: Church History 40 (1971), S. 261–272; Joachim Ehlers, Arca significat ecclesiam. Ein theologisches Weltmodell aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, in: Frühmittelalterliche Studien 6 (1972), S. 171–187; Patrice Sicard, Hugues de Saint-Victor. De arche Noe. Pro arche sapientie cum archa ecclesie et archa matris gratie, in: Annuaire de l’École Pratique des Hautes Études, Ve section, Sciences Religieuses 92 (1983–84), S. 507f; id., Diagrammes médiévaux et exégèse visuelle. Le ,Libellus de formatione arche‘ de Hughes de Saint-Victor, Paris 1993; Barbara Obrist, Image et prophétie au XIIe siècle. Hugues de Saint-Victor et Joachim de Flore, in: Mélanges de l’École française de Rome. Moyen Âge – Temps Modernes 98 (1986), S. 35–63; Michael Evans, Fictive Painting in Twelfth-Century Paris, in: Sight & Insight. Essays on Art and Culture in Honour of Ernst H. Gombrich at 85, ed. by John Onians, London 1994, S. 73–88 und Conrad Rudolph, „First, I find the Center Point“. Reading the Text of Hugh of Saint Victor’s ,The Mystic Ark‘ (Transactions of the American Philosophical Society 94/4), Philadelphia 2004.

_ 34 _ die Schriften von Joachim von Fiore, Wilhelm von Conches (,Dragmaticon‘), Hugo von Fouilloy (,Liber de rota verae religionis‘), Herrad von Landsberg (,Hortus deliciarum‘), Nikolaus von Lyra, Peter von Poitiers, Gilbert von Limerick ein, ungeachtet einer Menge weiterer anonymer Werke (Abb. 25).56 Wie bei jedem Werk üblich, das als Vorlage dienen sollte, garantierte das Vorbild nicht zwingend die Einheitlichkeit unter den Kopien. Fehler wurden gemacht. Manche Abweichungen von Vorlagen könnten jedoch mit Absicht gefertigt oder als Verbesserungen betrachtet worden sein. Ob sie nun explizit intendiert waren oder nicht, sie könnten doch einen Hinweis auf die Neigungen und Interessen desjenigen geben, der die Veränderungen vornahm. Während in einigen Handschriften, wie dem Mettener Kodex, die Diagramme einen Teil eines grösseren Kompendiums oder Florilegiums bilden, so daß die Reihen von Diagrammen in gewisser Weise in einen noch umfangreicheren didaktischen Apparat eingebaut sind, stehen sie in anderen, bescheideneren Handschriften (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249 und 28609) allein in einer einzigen Lage, die oft die Form eines Merkblatts annimmt. Solche Faltblätter dienten zweifellos als tragbare Hilfsmittel zum Studium und zur Meditation. Die Serie im Mettener Kodex scheint übernommen von 56 Es gibt noch immer keine übergreifende Studie zum Gebrauch von Diagrammen in Lehrbüchern dieser Zeit. Zu Joachim von Fiore siehe Marjorie Reeves and Beatrice Hirsch-Reich, The Figurae of Joachim of Fiore (Oxford Warburg Studies), Oxford 1972 und Bildwelt der Diagramme (Anm. 5). Zu Wilhelm von Conches siehe Guillelmus de Conchis, Dragmaticon Philosophiae. Summa de philosophia in vulgari, cura et studio Italo Ronca et al. (CCCM 152), Turnhout 1997; zu Hugo von Fouilloy, siehe Carlo de Clercq, Le ,Liber de rota verae religionis‘ d’Hugues de Fouilloy, in: Bulletin Du Cange 24 (1959), S. 219–228; zu den Rad-Diagrammen im ,Hortus deliciarum‘ siehe Annette Krüger and Gabriele Runge, Lifting the Veil. Two Typological Diagrams in the ,Hortus Deliciarum‘, in: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 60 (1997), S. 1–22; zu Peter von Poitiers siehe Stella Panayotova, Peter of Poitiers’s ,Compendium in genealogia Christi‘. The Early English Copies, in: Belief and Culture in the Middle Ages. Studies Presented to Henry Mayr-Harting, ed. by Richard Gameson and Henrietta Leyser, Oxford 2001, S. 327–341; zu Nikolaus von Lyra siehe Barbara A. Shailor, A New Manuscript of Nicolaus de Lyra, in: Yale University Library Gazette 58 (1983), S. 9–16, und Kathleen L. Scott, Tradition and Innovation in Later Medieval English Manuscripts, London 2007; zu Gilbert von Limerick siehe The Cambridge Illuminations. Ten Centuries of Book Production in the Medieval West, ed. by Paul Binski and Stella Panayotova, London 2005, S. 307f.

_ 35 _ dem Arrangement, das im Gothaer Kodex zu finden ist, sowie von seinem frühen Derivat in Prag, wo die Diagramme mit einer Ausnahme jeweils zu sechst auf jeder Seite gruppiert sind (Abb. 10–11). In Metten sind die Diagramme, wiewohl nicht mehr auf eine einzige Lage beschränkt, bis auf kurze Bezeichnungen jeden Begleittextes entledigt. In dieser Hinsicht ist es auffallend, daß im Gothaer Kodex die Diagramme auch die ersten fünf Blätter einer Lage von sechs Blättern einnehmen, die sonst leer blieben, bis ein späterer Leser das sechste Folio mit einem Inhaltsverzeichnis der anderen Werke in diesem Band füllte. Obwohl die Lage nicht nach demselben Muster, das in den nachfolgenden Lagen zu finden ist, liniiert wurde, teilt es mit dem übrigen Buch die frühe, originale Paginierung und muß deshalb zur Entstehungszeit hinzugefügt worden sein, möglicherweise einfach als nachträglicher Einfall. Der Gothaer Kodex (oder eine Gruppe vorbereitender Zeichnungen) dürfte wohl Merkblätter wie Clm 3249 und 28609 angeregt haben. Jedoch kann er nicht als das unmittelbare Vorbild für diese Untergruppe von Handschriften gedient haben, denn die Reihenfolge der Diagramme in Gotha unterscheidet sich von derjenigen, die in allen anderen Kopien zu finden ist. Wie in Abbildung 1 im Anhang demonstriert wird, variieren die illustrierten Kopien von ,De missarum mysteriis‘ untereinander sowohl in der Auswahl als auch in der Reihenfolge der Diagramme. Obwohl die Mehrheit der Handschriften an der vollen Anzahl von 42 Diagrammen festhalten, reduzieren andere deren Zahl auf weniger als die Hälfte. Solche Veränderungen reflektieren vielleicht eine bewusste Auswahl, deuten aber in anderen Fällen einfach auf Verwirrung hin. Am auffallendsten ist das Ausmaß, in dem die Reihenfolge der Diagramme variiert. Die Reihenfolge entfernt sich von der, die in Gotha zu finden ist, am radikalsten in Prag, Salzburg und Metten, aber nicht in der gleichen Art und Weise. Zum Beipiel eröffnen Clm 28609, 3254 und 3249, wie am Anfang der Tabelle im Anhang 1 ersichtlich wird, mit dem Diagramm Gotha I, wohingegen es im Mettener Kodex Clm 8201 das 41. von 42 ist und in Clm 8103 das 39. von 41 (Abb. 1, 26–27). Die zweite Hälfte der Folge in Salzburg ist besonders erratisch, was vielleicht mit erklären könnte, daß dieser Abschnitt nie vollendet wurde. Die Gründe für die Neuordnung der Diagramme können verschiedene gewesen sein. Obwohl einige der Zeichnungen spezifischen Teilen der Messe zugeordnet sind, zum Beispiel der Antiphon zum Introitus (Gotha XIV), und daher eine logische Position innerhalb der Serie einnehmen, die abhängig ist von der Ordnung der Messfeier, korrespondieren viele andere weder mit spezifischen Zeremonien noch mit Passagen in Lothars Text. Stattdessen ordnen sie das Material einem bestimmten Thema zu, zum Beispiel

_ 36 _ die diversen Kußarten, die zu verschiedenen Zeitpunkten während der Messe vorgeschrieben waren (Gotha XII, Abb. 28).57 In Folge dessen hätte sich vor allem in jenen Handschriften, für die kein Text mehr existiert, keine besondere Nummerierung oder Reihenfolge von Diagrammen angeboten, ausser derjenigen, die dem jeweiligen Verfasser als die vernünftigste Ordnung erschien. Einen weiteren Beitrag zur Verwirrung mag auch die Unsicherheit geleistet haben, ob die Diagramme der Reihe nach von links nach rechts und von oben nach unten, wie in Gotha, gelesen werden sollten oder in Kolumnen von oben nach unten und von links nach rechts (wie in Prag). Ein simpler Fehler in irgendeinem Punkt in der Abfolge hätte dazu führen können, daß die Diagramme, die von eins bis sechs durchnummeriert waren, in der Reihenfolge 1, 3, 5, 2, 4, 6 kopiert wurden. Auch kodikologische Gesichtspunkte spielten beim Durcheinanderbringen der Reihenfolge eine Rolle. Zum Beispiel wird in Clm 28609 das grosse und aussergewöhnlich dichte Diagramm, das die septenaries um das Vaterunser auslegt und im Gothaer Kodex Nummer IX ist, in das Zentrum der Lage gerückt, so daß es beide Seiten einer Doppelseite als das 21. von 27 Bildern einnehmen kann (Abb. 3, 29).58 In Salzburg wird dasselbe Diagramm auf zwei Zeichnungen auf zwei separaten Folios aufgeteilt, als Teil einer Kompromißlösung zwischen Lesbarkeit und Größe (Abb. 30–31). In Folio-Handschriften, wie in den Codices von Gotha und Metten, haben solche räumlichen Erwägungen wahrscheinlich eine geringere Rolle gespielt. Das Pater noster-Diagramm ist auch das einzige in der Sammlung, für welches rasch eine äussere Quelle aufgespürt werden kann. Es geht auf den Traktat von Hugo von St. Viktor ,De quinque septenis‘ zurück, in dem Gott, wie in der einer Mandorla ähnlichen Form, die über dem dominanten Kreis erscheint, mit einem Arzt verglichen wird (Deus medicus, Abb. 3, 32).59 Die Siebenergruppen kreisen um die Tugenden, die Laster, die Seligpreisungen, die Fürbitten 57 Eine ausführliche Analyse bei Suckale (Anm. 22). 58 Die Kollation ist: I4 + II6. Obwohl die fehlenden Bilder in einen zusätzlichen Quaternio zwischen fol. 4 und 5 einbezogen gewesen sein könnten, muss das als unwahrscheinlich betrachtet werden, angesichts der Tatsache, daß das eine radikale Neuordnung der Abfolge der Serie notwendig gemacht hätte. 59 In Ergänzung zu Evans (Amn. 1), S. 47ff., siehe Rehm (Anm. 22), S. 7–121. Zum Text siehe Roger Baron, Hugues de Saint-Victor. Six opuscules spirituels (Sources chrétiennes 155), Paris 1969, S. 100–119. Zur Symbolik des deus medicus siehe u.a. Karl Hauck, Gott als Arzt. Eine exemplarische Skizze mit Text- und Bildzeugnissen aus drei verschiedenen Religionen zu Phänomenen und Gebärden der Heilung (Zur Ikonologie der Goldbrakteaten XVI), in: Text und Bild. Aspekte des Zusammenwirkens zweier Künste

_ 37 _ des Vaterunsers und die Gaben des Heiligen Geistes. In der Version auf einem Einzelblatt in Harvard (Houghton Library, Ms. Typ 584), einem guten Beispiel für den Typ von Diagramm, der vermutlich in Schulzimmern zum Zweck didaktischer Unterweisung Verwendung fand, besitzt die Figur des Stolzes (Superbia) einen separaten Platz ausserhalb des Kreisumfangs, der in der entsprechenden Zeichnung in Gotha für Christus reserviert ist.60 Der Stolz trägt einen weiten Umhang, der von einer Agraffe geschlossen ist, dessen Gestalt miniaturhaft einigen der Diagramme im Kodex ähnelt (Abb. 19–21, 33). Erwägungen zum Layout scheinen auch in der Zusammenstellung des Mettener Kodex eine Rolle gespielt zu haben, in dem ein 43. Diagramm, einzigartig in diesem Kompendium und unpassenderweise der Jungfrau Maria gewidmet, hinzugefügt wurde, um einen am Ende der Reihe leer gebliebenen Raum zu füllen (Abb. 34). Der Mettener Kodex steht auch allein in der Substituierung eines neu entworfenen Diagramms (dem fünften) für eines der ursprünglichen Diagramme (XVII) im Gothaer Kodex. Als ein Ergebnis von absichtlichen Änderungen und unbemerkten Irrtümern werden Diagramme, die ursprünglich den Text mit vermutlich absoluter Stringenz klären sollten, ziemlich willkürlich. Anstelle von Präzision tritt Variabilität; an die von Autorität tritt Irrtum.61 Manche Schreiber versuchten im Verlauf ihrer Arbeit das Durcheinander zu ordnen. Zum Beispiel vermerkte der Kopist in Clm 3524 am Rande (3r), nachdem er das Diagramm VII vor das Diagramm VI platziert hatte: Nota quod ista figura precedit priorem.62 Der Schreiber von Clm 8103, der recht erfolglos versuchte, Diagramme mit ihren distinctiones zu verbinden, wiederholte dieselbe Bezeichnung für zwei verschiedene in Mittelalter und früher Neuzeit, hg. v. Christel Meier und Uwe Ruberg, Wiesbaden 1980, S. 19–62. 60 Eine Beschreibung bei Rehm (Anm. 22), S. 78f. und Abb. 12. 61 Zu den Variationen in der Ordnung der Gruppe von Diagrammen siehe die Übersichtstafel im Anhang 1. 62 Die Kollation ist: I10 (- 4: Abschnitt zwischen fol. 3–4, mit Spuren derselben roten Liniierung, die zur Rahmung der existierenden Diagramme benutzt wurde, was darauf hinweist, daß das fehlende Blatt ursprünglich Bilder enthielt oder zumindest für die Illustration vorgesehen war), II4. Die letztere Möglichkeit scheint wahrscheinlicher im Licht der Tatsache, daß an diesem Punkt in der Abfolge kein Diagramm fehlt. Das fehlende Blatt scheint einen Versuch darzustellen, dieselbe Fehlkalkulation zu vermeiden, die dazu führte, daß die Diagramme VI und VII in umgekehrter Reihenfolge erscheinen. Die Diagramme VI–VII, jeweils auf fol. 3r und 2v, stehen in umgekehrter Reihenfolge; fol. 3v ist leer; das Blatt, das ursprünglich fol. 3 folgte, wurde herausgenommen. Und die Serie fährt ununterbrochen mit Diagramm VIII fol. 4r fort.

_ 38 _ Diagramme (III und V), ließ ein Folio leer und überging viele von den erklärenden Texten. In Salzburg sind die verschiedenen Kreise, aus denen Diagramm XIX besteht, ähnlich wie die Zahlenräder an einem Kombinationsschloß, verdreht, wodurch sich unterschiedliche Paarungen für die verschiedenen Inschriften ergeben. Ähnliche Verwirrung kennzeichnet andere, vergleichbare Werke aus der Zeit, zum Beispiel Petrus Cantors ,De penitentia‘, wo, wie Richard Trexler gezeigt hat, die Beziehungen von Text und Bild, welche das Exemplar etablieren wollte, schnell zusammenbrachen, so daß ein System, das Konformität einführen sollte, alles andere als das produzierte.63 Wie funktionierten die Diagramme, sei es in Bezug auf Lothars Text, oder, wie in einigen Fällen, unabhängig davon? Angesichts der variierenden Anordnung der Diagramme in verschiedenen Handschriften kann es keine einzige Antwort geben. Ein Beispiel, das zweite Diagramm im Gothaer Kodex, wird als pars pro toto dienen müssen (Abb. 35). Obwohl dem Diagramm eine Rubrik fehlt, ist es in anderen Exemplaren durchgängig wie folgt bezeichnet: Hec figura demonstrat quod officium misse constitit in quatuor personis rebus verbis operibus. Die distinctio, die das Diagramm in einigen späteren Kopien begleitet, schreibt dem Leser nicht vor, wie er das Bild zu lesen hat. Stattdessen wiederholt sie einfach die Rubrik nach in quattuor (In secunda figura demonstratur quod officium misse consistit in quattuor personis, rebus, verbis, operibus), und rekapituliert dann die Inschriften: personis celebrantibus scilicet sacerdotibus, ministrantibus scilicet clericis, Circumstantibus scilicet clerus et laicis, indumentibus, instrumentis, elemosinis [sic: elementis], verbis modulationibus, orationibus operibus, actibus, motibus, gestibus.”64 In Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21, scheint eine zweite Rubrik rechts von der Zeichnung, die lautet: sexta uenisset etate (ein Detail von Buch I, Kap. 1, De sex ordinibus clericorum), einen von mehreren Versuchen des Schreibers darzustellen, die Bedeutung des Diagramms zu klären (freilich

63 Siehe Richard C. Trexler, The Christian at Prayer. An Illustrated Prayer Manual attributed to Peter the Chanter (d. 1197) (Medieval & Renaissance Texts & Studies), Binghamton 1987; id., Legitimating Prayer Gestures in the Twelfth Century. The ,De Penitentia‘ of Peter the Chanter, in: History and Anthropology 1 (1984), S. 97–126, und zu dem Problem eher generell Kathrin Müller, Irritierende Variabilität. Die mittelalterliche Reproduktion von Wissen im Diagramm, in: Übertragungen. Formen und Konzepte von Reproduktion im Mittelalter und Früher Neuzeit, hg. v. Britta Bußmann, Berlin 2005, S. 415–436. 64 Zitiert hier nach München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249, fol. 132r.

_ 39 _ ohne viel Erfolg) (Abb. 36).65 Die Tatsache, daß wegen eines Irrtums des Schreibers die Inschriften im Diagramm gegenüber der Rubrik auf dem Kopf stehen, hilft auch nicht viel weiter. Wenn man sich den Bildern zur Orientierung zuwendet, findet man, daß sie trotz der ihnen gemeinsam zugrundeliegenden Struktur in den verschiedenen Handschriften eine radikal andersartige Gestalt annehmen. In Gotha führen die zackigen Spitzen des ausladenden Rhombus im Zentrum der zweiten Figur den Betrachter nach außen zu den vier separaten Gruppen von drei Begriffen, die chiastisch entlang der Peripherie angeordnet sind. In der Handschrift Clm 3524 aus München, die in Augsburg um 1300 geschrieben wurde, sind viele dieser Subtilitäten bereits reduziert (Abb. 37), und in Clm 3249, einer Kopie aus Mainz aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, sind sie ganz verloren gegangen. Jedwede Hierarchie wird dadurch aufgelöst, daß manche der Speichen ganz bis zum Mittelpunkt reichen, während andere auf kurze Stummel reduziert sind (Abb. 38). Leser, die sich auf der Suche nach einer Erklärung des Diagramms an Lothars Text wenden, werden ebenfalls enttäuscht. Zum Beispiel werden die Begriffe gestus, actus und motus nirgendwo als Gruppe in Lothars Text diskutiert.66 Das Diagramm bietet eine Synthese, nicht eine Illustration. Wie in dieser Analyse aufgezeigt wurde, wäre es angesichts der Anzahl von Variablen in den verschiedenen Handschriften töricht zu versuchen, die Überlieferung und Transformation der Diagramme zu ,De missarum mysteriis‘ mit allzu großer Präzision zu rekonstruieren. In der beigegebenen Tabelle (Anhang I) gibt die Anordnung der Handschriften nicht unbedingt eine chronologische Abfolge wieder. Es ist jedoch möglich, ein wenig zu spekulieren. In Anbetracht von Lothars Ausbildung und engen Verbindungen zu Paris ist es kaum verwunderlich, daß eine Kopie seines Traktats sehr früh einen Weg dorthin fand. Der Gothaer Kodex scheint einen frühen Versuch darzustellen, mehrere seiner Werke zusammenzustellen (einschliesslich eines Textes, der ihm 65 Dieser ergänzende Titel und die folgenden wurden alle von demselben Schreiber, der für die üblichen Rubriken verantwortlich war, geschrieben, d.h. sie sind keine späteren Anmerkungen. Die Passage, aus der die Rubrik entnommen wurde, lautet vollständig folgendermassen: Unde sexto die perfecit Deus coelum et terram et omnem ornatum eorum, et cum in plenitudine temporis sexta venisset aetate, sexta quoque die, sub hora sexta, genus redemit humanum (PL 217, 775A). Für die anderen zusätzlichen Rubriken in den Handschriften siehe die Anmerkungen zu Anhang II. 66 Wie von Suckale bemerkt (Anm. 22), Bd. 1, S. 30f. Suckales Analyse ist jetzt leicht zu verifizieren, indem man die eingeschriebenen Begriffe in der Datenbank der ,Patrologia Latina‘ aufsucht.

_ 40 _ unberechtigt zugeschrieben wurde) und zwar in einer recht grossartigen und formellen Art und Weise. Zu einem gewissen Zeitpunkt, wahrscheinlich während der Herstellung des Gothaer Kodex, wurde eine Entscheidung getroffen, den Traktat um eine Serie von 42 Diagrammen zu erweitern (Zustand IA), die dann in einem separaten Heft am Anfang der Handschrift hinzugefügt wurden. Obwohl es nicht unvorstellbar ist, daß Lothar nicht selbst an den Diagrammen beteiligt war, scheinen sie einen Zusatz zu seinem Werk, wie er es konzipierte und eine frühe, prägende Phase in dessen Rezeption darzustellen. Von diesem Punkt aus kann man den plausiblen Vorschlag machen, daß entweder der Gothaer Kodex selbst oder eine Gruppe vorbereitender Zeichnungen, die zu seiner Herstellung verwendet wurden, das ultimative Vorbild für nachfolgende, weniger luxuriöse Kopien bildeten, in denen, wie in Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21 (Zustand IB) dargestellt, die Diagramme ebenso mit dem vollen Text von Lothars Traktat in ziemlich derselben Reihenfolge kombiniert wurden, oder, wie in den beiden Merkblättern in München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3524 und 28609, allein als unabhängiges Heft reproduziert wurden, wie in der Lage zu Anfang des Gothaer Kodex, aber nun in einer revidierten Reihenfolge, die für alle nachfolgenden Kopien mehr oder weniger verbindlich wurde (Zustand IIA).67 Ein Merkblatt wie jenes in München bildete höchstwahrscheinlich das Vorbild für den Mettener Kodex, in dem die Diagramme in eigentlich derselben veränderten Reihenfolge erscheinen, wiederum ohne jeden Begleittext. Abhängig davon, wann der Gothaer Kodex tatsächlich seinen Weg nach Deutschland fand, könnte man sogar spekulieren, ob er genau das Buch ist, welches die weitgehend deutsche Verbreitung der illustrierten Kopien des Werks hervorbrachte.68 Die Übereinstimmung zwischen dem Inhaltsverzeichnis, das auf dem vorderen Vorsatzblatt nachgetragen wurde, und dem Katalogeintrag von 67 Trotz der Unterschiede zum Gothaer Kodex läßt die Existenz von mehreren illustrierten italienischen Handschriften (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 28609, und Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21) fast vermuten, daß Lothar selbst beim Entwurf der Diagramme die Hand im Spiel hatte und daß sie von Anfang an einen Teil des didaktischen Apparats zu seinem Traktat konstituierten. In diesem Fall wäre der Gothaer Kodex eine isolierte Pariser Neubearbeitung einer Vorlage, die von den übrigen illustrierten Abschriften getreuer widergespiegelt wird. 68 Wenn das unwahrscheinlich erscheint, muss man sich nur zum Vergleich die Ursprünge des ,Speculum humanae salvationis‘ ins Gedächtnis rufen, das – nach einer einzigen Handschrift, die früher in Toledo war, zu urteilen – wahrscheinlich in Italien entstand, das aber sonst nur diesseitig der Alpen

_ 41 _ Erfurt im 15. Jahrhundert weist darauf hin, daß der Kodex zumindest der Datierung zufolge von Frankreich nach Deutschland gekommen war. Jene Handschriften, in denen die Diagramme mit distinctiones kombiniert werden (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249 und Salzburg, St. Peter, Stiftsbibliothek, Ms. a.VIII.9) stellen wahrscheinlich eine parallele Entwicklung dar oder vielleicht eine nachfolgende Phase (Zustand III). In diesen Büchern sollten die distinctiones entweder den vollen Text ersetzen, oder sie wurden hinzugefügt, um seine Abwesenheit auszugleichen und die Diagramme über das Mysterium der Messe weniger geheimnisvoll erscheinen zu lassen, als sie sonst ohne irgendeine Erklärung gewesen wären. Zum Schluss repräsentiert die recht verhaspelte Handschrift München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8103, einen fehlgeschlagenen Versuch, Text und Bild durch die Kombination von Diagrammen und distinctiones zu integrieren, ein Bestreben, das der Schreiber auf halbem Wege aufgegeben zu haben scheint (Zustand IV). Die Bemühungen, die diagrammatische Version von ,De missarum mysteriis‘ umzuwandeln, waren wohl nicht immer erfolgreich. Sie geben jedoch Hinweise auf ihre Funktion und Rezeption. Nach den Begleittexten der Diagramme in den verschiedenen Handschriften, in denen sie zirkulierten, zu urteilen, dienten die Illustrationen wenn nicht als Hilfestellung beim Predigen an sich, so doch vielleicht als Hilfsmittel bei der Ausbildung von Predigern. Eine solche Funktion hätte Lothar zweifellos gefallen im Anbetracht des Nachdrucks, der ein Jahr vor seinem Tod, am vierten Lateranischen Konzil 1215 auf die Seelsorge gelegt wurde. In einem Zeitraum, in dem das Mysterium der Messe zunehmend einer Überprüfung unterzogen wurde, scheint ihr vordringlicher Zweck darin bestanden zu haben, die Kleriker aufzuklären, deren Rolle es war, jenes Mysterium wiederum an die Gemeinschaft der Gläubigen zu vermitteln. Es sollte jedoch darauf hingewiesen werden, daß in jenen Fällen, in denen wir klare Nachweise über den Ursprung oder die Provenienz

verbreitet wurde. Siehe Evelyn Silber, The Reconstructed Toledo ,Speculum humanae salvationis‘. The Italian Connection in the Fourteenth Century, in: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes 43 (1980), S. 32–51; Manuela Niesner, Das ,Speculum humanae salvationis‘ der Stiftsbibliothek Kremsmünster. Edition der mittelhochdeutschen Versübersetzung und Studien zum Verhältnis von Bild und Text, Köln 1995, und Nigel F. Palmer, „Turning many to righteousness.“ Religious Didacticism in the ,Speculum humanae salvationis‘ and the Similitude of the Oak Tree, in: Dichtung und Didaxe. Lehrhaftes Sprechen in der deutschen Literatur des Mittelalters, hg. v. Henrike Lähnemann und Sandra Linden, Berlin 2009, S. 345–366.

_ 42 _ besitzen (Clm 3249, 8103, 8201), die illustrierten Handschriften nicht zu Predigerorden gehörten. Die Zeichnungen erfüllen nicht nur eine Funktion als Gedächtnisstütze einer Art, wie sie oft für mittelalterliche Diagramme konstruiert wurde. Sie stehen für sich als Instrumente für die Unterweisung, sowie zur Veranschaulichung und Erbauung, vielleicht sogar zur Meditation.69 Trotz ihrer Abhängigkeit von Lothars Traktat, können die Diagramme im Gothaer Kodex nicht einfach als Illustrationen bewertet werden, zumindest nicht im engen Sinn des Wortes. Stattdessen sind sie als eine bildliche Begleiterscheinung zu verstehen, die den Text erweitert, klärt und weiterentwickelt und ihn in manchen Handschriften sogar ersetzt, ohne ihn jedoch einfach wiederzugeben.70 Lothars Traktat enthielt ursprünglich keine Illustrationen und seine Überlieferung erbringt den eindeutigen Nachweis, daß er sich enormer Beliebtheit erfreute, unabhängig von jeder bildlichen Ausarbeitung. Die Überlieferung zeigt auch, daß – wenn auch weniger häufig – die Bilder unabhängig vom Text wirken konnten und in manchen Fällen sogar ohne Bezeichnungen. Obwohl die Handschrift in Gotha darauf hinweist, daß die Bilder zuerst als Ergänzung zum Traktat konzipiert wurden, gerieten sie am Ende zum Ersatz. Der Text wurde aufgegeben, so daß die Bilder, ob verständlich oder nicht, allein für sich standen. Die Illustrationen im Gothaer Kodex laden zu einigen eher allgemeinen Betrachtungen ein. Bestrebungen, gotische Kunst und scholastisches Gedankengut zu verbinden, waren kaum jemals von Erfolg gekrönt. Erwin Panofskys berühmte Gedankenspiele zu diesem Thema fanden zwar Bewunderer, aber wenige Bekehrte.71 Bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen Scholastiker ihre Gedanken hinsichtlich von Kunst und Architektur aufzeichneten, beschränkten sie sich entweder auf recht 69 Zum Spektrum der Funktionen, die mit Diagrammen vebunden waren, siehe: The Medieval Craft of Memory. An Anthology of Texts and Pictures, ed. by Mary Carruthers and Jan M. Ziolkowski, Philadelphia 2002. 70 Evans (Anm. 1), S. 49 kommt zu demselben Schluss hinsichtlich anderer Diagrammtypen. 71 Erwin Panofsky, Gothic Architecture and Scholasticism, New York 1957. Ein neuerer Versuch, die Verbindung zu überdenken, ist: Charles M. Radding and Wiliam W. Clark, Medieval Architecture, Medieval Learning. Builders and Masters in the Age of Romanesque and Gothic, New Haven 1992. Eine Neubewertung von Ansätzen, mittelalterliche Kunst und Theologie aufeinander zu beziehen, in: The Mind’s Eye. Art and Theological Argument in the Medieval West, ed. by Jeffrey F. Hamburger and Anne-Marie Bouché, Princeton 2005.

_ 43 _ formelhafte Verordnungen, oder sie nahmen die traditionelle Rhetorik der Lobpreisung an.72 Zum Vergleich bieten die Diagramme im Gothaer Kodex einen eher prosaischen, aber möglicherweise produktiveren Zugang zu diesem speziellen Problem. Statt nach abstrusen und letztlich nicht überzeugenden Analogien zwischen inkongruenten Denkmodellen zu suchen, sollten Kunsthistoriker und Historiker sich den Illustrationen von scholastischen Handschriften zuwenden.73 Wenn man beim Gothaer Kodex und anderen ähnlichen, die noch erforscht werden müssen, von Denkmustern spricht, verwendet man mehr als eine Metapher; wir können zusehen, wie die Muster auf der Seite Gestalt gewinnen. Diese Muster sollten jedoch nicht als stringente oder restriktive konstruiert werden. Ganz im Gegenteil scheint ihr Zweck darin bestanden zu haben, eine flexibles Instrumentar zum Studium, zur Diskussion und Meditation zu bieten. In jeder Beziehung partizipiert das neu entdeckte Pariser Exemplar von Lothars von Segni Traktat über die Messe an einer viel breiteren Rekonfiguration des Buches während der Zeit der Scholastik, einer Neugestaltung, die wiederum das Potential besitzt, unser Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen Text, Bild, Kunst und Theologie und nicht zuletzt zwischen Vorlage und Erfahrung im Hohen Mittelalter neu zu entfalten.

72 Siehe Creighton Gilbert, The Saints’ Three Reasons for Paintings in Churches, Ithaca 2001, und Erik Inglis, Gothic Architecture and a Scholastic. Jean de Jandun’s ,Tractatus de laudibus Parisius‘ (1323), in: Gesta 42 (2003), S. 63–85. 73 Siehe z.B. Michael Camille, Illustrations in Harley MS 3487 and the Perception of Aristotle’s ,Libri Naturales‘ in Thirteenth-Century England, in: England in the Thirteenth Century. Proceedings of the 1984 Harlaxton Symposium, ed. by W. Mark Ormrod, Suffolk 1985, S. 31–43.

_ 44 _ Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Ms. Memb. I 123 Inhalt fol. 1r–5r: Diagramme zu Lothar von Segni, ,De missarum mysteriis‘ [fol. 5v leer] fol. 6r–6v: ,Capitula de miseria humanae conditionis‘; ,Capitula libri Verbi abbreviati‘ fol. 7r–49v: ,De missarum mysteriis‘ fol. 50r–61r: ,De miseria humanae conditionis‘ [fol. 61v leer] fol. 62r–151v ,Verbum abbreviatum‘ [fol. 151v: Explicit verbum abbreviatum quod fecit bone memorie Magister Petrus Manducator. (15. Jahrhundert) Innocentius tertius (15. Jahrhundert, andere Hand, ausgestrichen) alius comestor. anno domini (15. Jahrhundert, andere Hand) 1177 scriptum (16. Jahrhundert, andere Hand, über Ausradierung).] Beschreibung der Handschrift fol. 151 (Pergament, mit mittelalterlicher Foliierung [15. Jahrhundert] in römischen Ziffern in brauner Tinte und moderne Foliierung in arabischen Ziffern in schwarzer Tinte), 298 x 210 (192 x 121) mm, stark beschnitten, wie Reste von Randglossen zeigen. Leicht in Tinte liniiert, geschrieben in zwei Spalten in dunkelbrauner Tinte über der obersten Linie beginnend, 45 Zeilen, dreifache horizontale Begrenzung des Schriftspiegels oben und unten, beide Spalten mit doppelter Begrenzung zu beiden Seiten, zwischen ihnen eine gemeinsame vertikale Mittellinie. Lagen: I6 (fol. 1–6, 5v–6v ursprünglich leer gelassen, Inhaltsverzeichnis ergänzt auf 6r–v im 15. Jahrhundert; Bemerkung ergänzt am Ende des Hefts in der unteren linken Ecke von 6v: Tria sunt), II8 (fol. 7–14), III8 (fol. 8–22), IV8 (fol. 23–30), V8 (fol. 31–38), VI8 (fol. 39–46), VII8 (fol. 47–54), VIII8 – 1 (ein Blatt herausgeschnitten nach fol. 61v [leer], fol. 55–61), IX8 (fol. 62–69), X8 (fol. 70–77), XI8 (fol. 78–85), XII8 (fol. 86–93), XIII8 (fol. 94–101), XIV8 (fol. 102–109), XV8 (fol. 110–117), XVI8 (fol. 118–125), XVII8 (fol. 126–133), XVIII8 (fol. 134–141), XIX10 (fol. 142–151). Die Diagramme in Lage I sind innerhalb von einfachen Begrenzungslinien auf allen vier Seiten platziert, ca. 245 x 175–180 mm. Alle Einstiche sind abgeschnitten, mit Ausnahme der letzten Lage, wo sie entlang der Mittellinie in den letzten 6 Blättern (fol. 146–151) zu finden sind. Einige wenige dekorative Initialen in Gold, Blau und Rosa, manche mit Weinranken, die in Drachenköpfen enden, mit weissen

_ 45 _ filigranen Überhöhungen (fol. 9v [6-linig], 26v [17-linig, einschliesslich Unterlänge], 30v [3-linig], 47r [18-linig], 50r [7-linig]). Fleuronné-Initialen 3- bis 2-linig, abwechselnd rot und blau, mit blauem und rotem Filigran, diejenigen am unteren Seitenrand mit langen, auf dem unteren Seitenrand auslaufenden, rankenden Unterlängen. Rubriken und laufende Kolumnentitel in rot. Geschrieben von einem Schreiber in einer kleinen, eleganten, förmlichen gotischen Buchschrift (durchgehend diesselbe Auszeichnung). Eine bescheidene Anzahl von Marginalien und interlinearen Korrekturen und Glossen von mehreren Händen. Reklamanten, die bei der Neueinbindung im 15. Jahrhundert hinzu gekommen sein müssen, ebenso wie einige Überklebungen von Beschädigungen durch Beschneidung und Neueinbindung in den rechten unteren Ecken der letzten Seite in jedem Heft. Rote lederne Blattweiser. Einband 15. Jahrhundert, zeitgleich mit der Beschneidung und Neueinbindung des Buchs im Kartäuserkloster von St. Salvatorberg in Erfurt: ungefärbtes Rohleder, sehr abgenutzt, besonders am Rücken, wo die Holzdeckel frei liegen, repariert am Rücken und an den Ecken mit weissem Leder, wohl im 19. Jahrhundert, grob eingeschnitten neben dem Rücken vor der Anbringung der Spiegelblätter, welche die weissen Lederreparaturen an den Stellen überdecken, wo sie umgeschlagen und auf die Innenseite der Bretter geklebt wurden. Buchrücken mit 7 Bünden aus rotem Leder, oben und unten umstochene Kapitale aus rotem Leder. Löcher zeigen an, daß ursprünglich vorne und hinten, in der Mitte und an den Ecken Buckel aus Metall angebracht waren. Spiegel vorne und hinten mit Spuren von stark radierter Schrift, italienisch, 13.–14. Jahrhundert, littera bononiensis, hellbraune Tinte. Vorderer Spiegel: Justinian, D. 37.8.3 pr. 2; hinterer Spiegel: D. 37.14.16 pr. 10. Obwohl der vordere und der hintere Spiegel im Buchrücken verschwinden, weisen die Spuren von Textblöcken darauf hin, daß sie nicht zusammenhängen können. Abstand zwischen den Zeilen: ca. 3 mm; einzelne Buchstaben ca. 3 mm breit. Keinerlei Auszeichnungsschrift, Zierformen oder Marginalien und Glossen. Vorderer Spiegel mit 45 Zeilen, wobei nur ein Teil des Textblocks übrig geblieben ist; Rand von mindestens 32 mm links: zwei Spalten mit 15 mm Zwischenabstand. Hinterer Spiegel mit 38 Zeilen, wobei nur ein Teil des Textblocks übrig geblieben ist: zwei Spalten, ca. 15 mm voneinander entfernt, verbleibender linker Rand ca. 4 cm, verbleibender unterer Rand ca. 9 cm. Von Linie in brauner Tinte quer durchgestrichen, bevor das Vorsatzblatt, das in den Einband eingeführt wurde; Abstand vom unteren Blockrand ca. 38 mm. An der rechten Kante Löcher und braune Flecken von Scharnieren; an der linken Kante zusätzliche Grünspanflecken von Nägeln vom Deckblech von Bronzeschliessen.

Anhang I Illustrierte Handschriften von ‚De Missarum Mysteriis‘ N.B. In der zweiten Spalte werden die Diagramme in der Handschrift Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123 in der Reihenfolge aufgelistet, in der sie in der Handschrift erscheinen. Daneben sind die entsprechenden Diagramme der anderen Handschriften angegeben; mir wichtige Abweichungen (Bezeichnungen, Zählung) werden vermerkt. Die Abfolge der Diagramme in den Handschriften kann nur über ihre Nummerierung hergestellt werden (wo sie in den Handschriften fehlt, steht sie in eckigen Klammern). Die Bezeichnungen ZUSTAND IA-IIIB implizieren eine chronologische Entwicklung, ohne auf sie festlegen zu wollen.

ZUSTAND IB 29 Diagramme in einer anderen Reihenfolge, ergänzend 43 nicht vollendete Diagramme eingegliedert, mit DMM, ff. 74r–117r. [N.B. f. 119 ausgestrichen, angegeben als f. 120].

1. H. 13. Jh.

ca. 1200– 1210

Datum

Fassung ZUSTAND IA 42 Diagramme in einer Lage vor ‚De missarum mysteriis‘ [DMM].

Italien

Paris

ZUSTAND IIA 27 Diagramme ohne DMM.

3. V. 13. Jh.

Italien

Prag, National- München, bibliothek, Ms. Clm 28609, III.E.21, ff. 1r–10r ff. 117v–120v

Herkunft

Gotha, Memb. I 123, ff. 1r–5r

ZUSTAND IIA 35/42 Diagramme (ohne ein Bifolium mit 7 Diagrammen: 30–31 & 34–38), ohne DMM.

ca. 1300

Augsburg (Aug. civ. 24)

München, Clm 3524, ff. 1r–13r

ZUSTAND IIB 42 Diagramme in einer anderen Reihenfolge, ohne DMM.

1414–1415

Metten

München, Clm 8201, ff. 90r–94r

ZUSTAND IIIA 42 distinctiones gefolgt von 37 Diagrammen.

1409

Ansbach

München, Clm 3249, ff. 141r– 153v

ZUSTAND IIIA 42 distinctiones, 43 Diagramme (Gotha IX geteilt in zwei), 20 vollständig, 3 nur zum Teil beschriftet.

ca. 1300

Österreich

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9, ff. 138r– 144v

ZUSTAND IIIB 39 Diagramme in einer anderen Reihenfolge mit eingeschobenen distinctiones.

ca. 1460

Mainz

München, Clm 8103, ff. 79r-93v [moderne Foliierung in Bleistift]

_ 48 _

Titel

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

Innocencius papa III de sacramentis veteris ac nove legis.

Gotha, Memb. I, 123

De misteriis missarum.

Expositio missae per figuras secundum Innocentium III papam.

München, Clm 28609 Keine

München, Clm 3524 Keine

Continuatio distinctionum quas dominus Innocentius papa tertius composuit sub figuris de sacramentis misse. Et notandum quod illa verba sub quibus sunt linee rubee non continentur in figuris sed ad continuationem earundem distinctionum sunt inserta.

München, München, Clm 8201 Clm 3249 Continuatio distinctionum quos dominus Innocentius papa tertius composuit sub figuris de misse sacramentis. Et notandum quod illa verba sub quibus sunt linee rubee non continentur in figuris sed ad continuationem earundem distinctionum sunt inserta.

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9 Innocentius papa super officio misse.

München, Clm 8103

_ 49 _

Andere Texte

Innocenz III.; Petrus Comestor

Gotha, Memb. I, 123

Bernhard von Clairvaux, ‚Sermones‘; Binarius Odonis

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21 Keine

München, Clm 28609 Keine

München, Clm 3524

München, Clm 3249

Evangelien; ‚ConcordanHrabanus tia Caritatis‘ Maurus, ‚De etc. laudibus crucis‘; ‚Biblia pauperum‘; zusätzliche Diagramme; Petrus von Poitiers, ‚Compendium historiae in genealogia Christi‘

München, Clm 8201 Raimundus O.P., ‚De diversis materiis praedicabilibus‘; Hugo von St. Victor, ‚Prologus in aviculario‘

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

Augustinus, Leo, Gregor, Bernhard von Clairvaux, Albertus Magnus, Johannes Herling, Synoden und Statuten, usw.

München, Clm 8103

_ 50 _

F [1: 117v] [Gotha I]

I (f. 1r) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat misterium misse oder Hec figura demonstrat quod quatuor modis dicitur missa.]

II (f. 1r) Keine a [3: 117v] Hec Bildlegende figura demonstrat quod officium misse consistit in iiii personis, rebus, verbis, operibus. [Gotha II] N.B. Die rota, aber nicht die Bildlegende, steht kopfüber!

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

Gotha, Memb. I, 123

[2: f. 1r] Hec figura demonstrat officium misse confi quatuor personis, verbis, operibus. [Gotha II]

[1: f. 1r] [Gotha I]

München, Clm 28609

ii (f. 1r) Hec figura demonstrat quod officium misse consistit in quatuor personis, rebus, verbis, operibus. [Gotha II]

i (f. 1r) [Gotha I]

München, Clm 3524

1 (f. 90r) Hec figura demonstrat quod officium misse consistit in quatuor personis, rebus, verbis, operibus. [Gotha II]

[41] [Gotha I]

München, Clm 8201

ii (f. 138r) Hec figura demonstrat quod officium misse consistit in quatuor personis, rebus, verbis, operibus. [Gotha II]

i (f. 138r) [Gotha I]

Prima figura. (f. 141r) Keine Bildlegende [Gotha I]

Secunda figura (f. 141v) Keine Bildlegende [Gotha II]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

München, Clm 3249

[40: f. 93r] Hec figura demonstrat quod officium misse consistit in quatuor scilicet personis, rebus, verbis et operibus. [Gotha II]

[39: f. 93r] Hec figura demonstrat quod quatuor modus dicitur missa. [Gotha I]

München, Clm 8103

_ 51 _

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

Y [23: 120r] Hec figura demonstrat tres operum species que sacerdos exercet in altaris officio. intellectum, ystoricum, allegoricum, et moralem. [Gotha III]

Gotha, Memb. I, 123

III (f. 1r) Keine Bildlegende

[4: f. 1v] Hec figura demonstrat [...] secundum triplicem intellectum. hystoricum, allegoricum, et moralem. [Gotha III]

München, Clm 28609

iiii (f. 1v) Hec figura demonstrat tres operum species que sacerdos exercet in altaris officio. intellectum, hystoricum, allegoricum, et moralem. [Gotha III]

München, Clm 3524

5 (f. 90r) Hec figura demons trat quod quattuor modis sacra scriptura intelligitur. sicut pater in hac dic nove ierusalem. [an Stelle von Gotha XVII]

4 (f. 90r) Hec figura demonstrat tres rerum maneries que sunt in sacrificio necessarie secundum triplicem intellectum, hystoricum, allegoricum, et moralem. [Gotha III]

München, Clm 8201

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

iii (f. 138v) Hec figura demonstrat tres Rerum maneries que sunt in sacrificio necessarie secundum triplicem intellectum, hystoricum, allegoricum et moralem. [Gotha III]

München, Clm 3249

iv figura (f. 142r) Keine Bildlegende [Gotha III]

[2: f. 79r] Hec figura demonstrat tres rerum maneries que sunt in sacrificio necessarie secundum triplicem intellectum, ystoricum, allegoricum et moralem. [Gotha III]

München, Clm 8103

_ 52 _

IIII (f. 1r) Keine Bildlegende

B [2: 117v] Hec figura demonstrat quod sicut erant sex ordines ministrorum in veteri testamento ita Romanus pontifex sollempniter celebrans sex habet secum ordines clericorum in missa. tum propter misterii significationem tum propter numeri perfectionem. [Gotha IIII]

Gotha, Prag, NatioMemb. I, nalbibliothek, 123 Ms. III.E.21

[3: f. 1v] Hec figura demonstrat que sicut erant sex ordines ministrorum in veteri testamento ita Romanus pontifex llempniter cebrans sex habet secundum ordines clericorum missa. cum propter mysterii significationem cum propter numeri significationem -atu -ani tificis. [Gotha IIII]

München, Clm 28609

(f. 1v) Hec figura demonstrat quod sicut erant sex ordines in veteri testamento ita Romanus pontifex sollempniter celebrans sex habet secum ordines clericorum missa. cum propter misterii significationem cum propter numeri perfectionem. Et de primatu Romani pontificis [Gotha IIII]

München, Clm 3524

6 (f. 90r) Hec figura demonstrat quod sicut sex ordines ministrorum in veteri testamento ita romanus pontifex solempniter celebrans sex habet secundum ordines clericorum missa cum propter mysterii significationem cum propter numeri perfectionem et de primatu pontificis. [Gotha IIII]

München, Clm 8201

[1: f. 79r] Hec figura demonstrat quod sum [sic] sex ordines ministrorum in veteri testamento. Ita romanus pontifex solempnite celebrans sex habet secundum ordines clericorum missa. cum propter misterii significationem cum propter numeri perfectionem. Et de primatu Romani pontificis in medio. [Gotha IIII]

tertia figura (f. 141v) Keine Bildlegende [Gotha IIII] iii (f. 138v) Hec figura demonstrat quod sicut sex ordines ministrorum in veteri testamento ita romanus pontifex solempniter celebrans sex habet secundum ordines clericorum missa cum propter mysterii significationem cum propter numeri perfectionem et de primatu pontificis. [Gotha IIII]

München, Clm 8103

München, Salzburg, St. Clm 3249 Peter, a.VIII.9

_ 53 _

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

C [4: 117v]

pontificalis ornatus tam in novo quam in veteri testamento. [Gotha V]

[28: 120v] Hec figura demonstrat tres diversitates verborum que proferuntur in missa. [Gotha VI]

Gotha, Memb. I, 123

V (f. 1v) Hec figura demonstrat numerum et misterium pontificalis ornatus. tam in novo quam in veteri testamento.

VI (f. 1v) Hec figura demonstrat tres diversitates verborum que proservuntur in missa.

[5: f. 2r] Hec figura demonstrat tres diversitates verborum que proferuntur in missa. [Gotha VI]

München, Clm 28609

vii (f. 2v) Hec figura demonstrat tres ordines verborum que proferuntur in missa. [Gotha VI]

v (f. 2r) Hec figura demonstrat numerum et mysterium pontificalis ornatus tam in novo quam in veteri testamento. [Gotha V]

München, Clm 3524

3 (f. 90v) Hec figura demonstrat diversitates verborum que proferuntur in missa. [Gotha VI]

7 (f. 90v) Hec figura demonstrat numerum in mysterium pontificalis ornatus tam in novo quam in vetero testamento. [Gotha V]

München, Clm 8201

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

quinta (f. 139r) Hec figura demonstrat numerum in mysterium pontificalis ornatus tam in novo quam in vetero testamento. [Gotha V] i (f. 139v) Hec figura demonstrat diversitates verborum que proferuntur in missa. [Gotha VI]

München, Clm 3249

Quinta figura (f. 142v) Keine Bildlegende [Gotha V]

vii figura (f. 143v) Keine Bildlegende [Gotha VI]

[5: f. 80v] Hec figura demonstrat tres diversitates verborum que proferuntur in missa. [Gotha VI]

[3: f. 79v] Hec figura demonstrat tres diversitates verborum que proferuntur in missa. [N.B. Bildlegende fehlerhaft]

München, Clm 8103

_ 54 _

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

[117r (nicht Teil der Serie) Gotha VII]

[29: 120v] Hec figura demonstrat tres operum species que sacerdos exercet in altaris officio. [Gotha VIII]

Gotha, Memb. I, 123

VII (f. 1v) Hec figura demonstrat numerum et misterium instrumentorum que erant in altaris officio.

VIII (f. 1v) Hec figura demonstrat tres operum species. que sacerdos exercet in altaris officio. x (f. 4v) Hec figura demonstrat tres operum species que sacerdos exercet in altaris officio. [Gotha VIII]

vi (f. 3r; 3v leer) Hec figura demonstrat numerum et mysterium instrumentorum que neccesaria sunt in altaris officio. [Gotha VII]

München, München, Clm 28609 Clm 3524

2 (f. 90r) Hec figura demonstrat tres operum species que sacerdos exercet in altaris officio. [Gotha VIII]

9 (f. 90v) Hec figura demonstrat numerum et mysterium instrumentorum que neccesaria sunt in altaris officio. [Gotha VII]

München, Clm 8201

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

vi [sic] (f. 140r) Hec figura demonstrat numerum et mysterium instrumentorum que neccesaria sunt in altaris officio. [Gotha VII] ix (f. 141r) Hec figura demonstrat tres operum species que sacerdos exercet in altaris officio. [Gotha VIII]

München, Clm 3249

Sexta figura (f. 143r) Keine Bildlegende [Gotha VII]

ix figura (f. 144v) Keine Bildlegende [Gotha VIII]

[7: f. 81v] Keine Bildlegende . [Gotha VIII]

[4: f. 80r] Keine Bildlegende [Gotha VII]

München, Clm 8103

_ 55 _

[6: f. 2v] Hec figura demonstrat processionem Romani pontificis a secretario ad altare. [Gotha X]

X (f. 2v) Hec figura demonstrat processionem romani pontificis a secretario ad altare.

D [5: 117v] Hec figura demonstrat processionem Romani pontificis a secretario ad altare. [Gotha X]

[21: ff. 7v–8r] Keine Bildlegende [Pater noster] [Gotha IX]

Prag, National- München, bibliothek, Ms. Clm 28609 III.E.21

IX (f. 2r) Keine Bildlegende [Pater noster]

Gotha, Memb. I, 123

viii (f. 4r) Hec figura demonstrat processionem. Romani pontificis. a secretario ad altare. [Gotha X]

München, Clm 3524

10 (f. 90v) Hec figura demonstrat processionem. Romani pontificis. a secretario ad altare. [Gotha X]

36 (f. 93r) Keine Bildlegende [Pater noster] [Gotha IX]

München, Clm 8201

viii figura (f. 144r) Keine Bildlegende [Gotha X]

München, Clm 3249

viii (f. 140v) Hec figura demonstrat processionem. Romani pontificis. a secretario ad altare. [Gotha X]

[35 (f. 147v) & 40 (f. 149r) getrennt in zwei separate Diagramme] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha IX]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[6: f. 81r] Hec figura demonstrat processionem Romani pontificis a secretario ad altare. [Gotha X]

München, Clm 8103

_ 56 _

e [6: 118r] Hec figura misterium confessionis demonstrat. [Gotha XI]

f [7: 118r] Hec figura demonstrat sacramentum incensi [Gotha XII]

g [8: 118r] Hec figura demonstrat misterium species osculorum que datus in missa. [Gotha XIII]

XI (f. 2v) Hec figura demonstrat confessionis misterium.

XII (f. 2v) Hec figura demonstrat diversas species osculorum que habuntur in missa.

XIII (f. 2v) Hec figura demonstrat sacrificum incensi.

xi (f. 5r) Hec figura demonstrat mysterium osculorum que dat vel accepit Sacerdos in missa. [Gotha XII]

xii (f. 5r) Hec figura demonstrat sacramentum incensi. [Gotha XII]

x (f. 4v) Hec figura demonstrat mysterium confessionis. [Gotha XI]

Prag, NatioMünchen, München, nalbibliothek, Clm Clm 3524 Ms. III.E.21 28609

Gotha, Memb. I, 123

38 (f. 93v) Hec figura demonstrat mysterium osculorum que dat vel accepit sacerdos in missa. [Gotha XIII]

32 (f. 92v) Hec figura demonstrat sacramentum incensi. [Gotha XII]

8 (f. 90v) Hec figura demonstrat mysterium confessionis. [Gotha XI]

München, Clm 8201

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9 (f. 141r) Hec figura demonstrat mysterium confessionis. [Gotha XI] ii (f. 141v) Hec figura demonstrat sacramentum incensi. [Gotha XII] i (f. 141v) Hec figura demonstrat mysterium osculorum que dat vel accepit sacerdos in missa. [Gotha XIII]

München, Clm 3249

x figura (f. 144v) Keine Bildlegende [Gotha XI] xii figura (f. 145v) Keine Bildlegende [Gotha XII]

xi figura (f. 145r) Keine Bildlegende [Gotha XIII]

[9: f. 82r; 82v leer] Hec figura demonstrat mysterium osculorum que dat vel accepit Sacerdos in missa. [Gotha XIII]

[11: f. 83r] Hec figura demonstrat sacramentum incensi. [Gotha XII]

[8: f. 81v] Hec figura demonstrat mysterium confessionis. [Gotha XI]

München, Clm 8103

_ 57 _

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

h [9: 118r] Hec figura demonstrat quod antyphona quod dicitur ad introitus significat desiderium antiquorum de mediatoris adventu. [Gotha XIIII]

Gotha, Memb. I, 123

XIV (f. 2v) Hec figura demonstrat que antiphona que dicitur ad introitum significet desiderium antiquorum de medtoris adventu.

München, Clm 28609

xiii (f. 5v) Hec figura demonstrat quod antyphona quod dicitur ad introitus misse significat desiderium antiquorum de mediatoris adventu. [Gotha XIIII]

München, Clm 3524

13 (f. 91r) Hec figura demonstrat quod antiphona que dicitur ad introitum misse significet desiderium antiquorum de mediatoris adventu. [Gotha XIIII]

München, Clm 8201

xiii figura (f. 145v) Keine Bildlegende [Gotha XIIII]

München, Clm 3249

xii (f. 142r) Hec figura demonstrat quod antiphona que dicitur ad introitum misse significet desiderium antiquorum de mediatoris adventu. [Gotha XIIII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[12 f. 83r] Hec figura demonstrat quod antifona quod dicitur ad introitus misse significat desiderium antiquorum de mediatoris adventu. [Gotha XIIII]

München, Clm 8103

_ 58 _

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

I [10: 118r] Hec figura demonstrat quare post introitum novies dicitur kyrieleyson. [Gotha XV]

K [11: 118r] Hec figura demonstrat pacis misterium quam commemorat ympnus angelicus. [Gotha XVI]

Gotha, Memb. I, 123

XV (f. 3r) Hec figura demonstrat quare post introitum novies dicitur kirieleison.

XVI (f. 3r) Hec figura demonstrat pacis misterium. quam commemorat ympnus angelicus. [7: f. 3r] Hec figura demonstrat pacis mysterium qua commemorat hymnus angelicus. [Gotha XVI]

München, Clm 28609

[15: f. 6v] Hec figura demonstrat pacis mysterium quam commemorat ympnis angelorum. [Gotha XVI]

xiiii (f. 6r) Hec figura demonstrat quare post introitum novies dicitur vel cantatur kyrieleyson. [Gotha XV]

München, Clm 3524

14 (f. 91r) Hec figura demonstrat quare post introitum novies dicitur vel cantatur kyrieleyson. [Gotha XV]

München, Clm 8201

[15] (f. 146v) Keine Bildlegende [Gotha XVI]

xiiii figura (f. 146r) Keine Bildlegende [Gotha XV]

München, Clm 3249

[15: f. 142v] Keine Bildlegende [Gotha XVI]

xiii (f. 142r) Hec figura demonstrat quare post introitum novies dicitur vel cantatur kyrieleyson. [Gotha XV]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[14: f. 84r] Hec figura demonstrat pacis mysterium quam commemorat hymnus angelicus. [Gotha XVI]

[13: f. 83v] Keine Bildlegende [Gotha XV]

München, Clm 8103

_ 59 _

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

m [13: 118v] Hec figura demonstrat numerum et misterium salutacionum que fiunt in missa. [Gotha XVII]

L [12: 118v] Hec figura demonstrat misterium candelabrorum et crucis in altaris officio. [Gotha XVIII]

Gotha, Memb. I, 123

XVII (f. 3r) Hec figura demonstrat numerum et misterium salutacionum ad populum.

XVIII (f. 3r) Hec figura demonstrat misterium candelabrorum et crucis. in altaris officio.

[9: f. 3v] Hec figura demonstrat mysterium candelabrorum et crucis in altaris officio. [Gotha XVIII]

[8: f. 3r] Hec figura demonstrat numerum et mysterium salutationum que fiunt in missa. [Gotha XVII]

München, Clm 28609

xvii (f. 7r) Hec figura demonstrat mysterium candelabrorum et crucis in altaris officio. [Gotha XVIII]

xvi (f. 6v) Hec figura demonstrat numerum et mysterium salutacionum que fiunt in missa. [Gotha XVII]

München, Clm 3524

17 (f. 91r) Hec figura demonstrat mysterium candelabrorum et crucis in altaris officio. [Gotha XVIII]

München, Clm 8201

[17] (f. 147r) Keine Bildlegende [Gotha XVIII]

[16] (f. 146v) Keine Bildlegende [Gotha XVII]

München, Clm 3249

[17: f. 143r] Keine Bildlegende [Gotha XVIII]

[16: f. 142v] Keine Bildlegende [Gotha XVII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[16: f. 84v] Hec figura demonstrat mysterium candelabrorum et crucis in altari. [Gotha XVIII]

[15: f. 84r] Hec figura demonstrat numerum et mysterium salutacionum que fiunt in missa. [Gotha XVII]

München, Clm 8103

_ 60 _

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

[86v (nicht Teil einer Serie)] Hec figura demonstrat formam, causam et numerum orationum qui dicuntur in missa. [Gotha XIX]

[27: 120v] Hec figura demonstrat concordiam veteris et novi testamenti mediante Iohanne baptiste cuius predicationem representat epistola. [Gotha XX]

Gotha, Memb. I, 123

XIX (f. 3r) Hec figura demonstrat formam, causam et numerum orationum qui dicuntur in missa.

XX (f. 3r) Hec figura demonstrat concordiam veteris et novi testamenti. mediante iohanne baptista.

[10: f. 3v] Hec figura demonstrat formam, causam et numerum orationum qui dicuntur in missa. [Gotha XIX]

München, Clm 28609

viiii (f. 7v) Hec figura demonstrat concordiam veteris et novi testamenti mediante Iohanne baptiste cuius predicationem representat epistola. [Gotha XX]

xviii (f. 7r) Hec figura demonstrat formam, causam et numerum orationum qui dicuntur in missa. [Gotha XIX]

München, Clm 3524

22 (f. 91v) Hec figura demonstrat concordiam veteris et novi testamenti mediante Iohanne baptiste cuius predicationem representat epistola. [Gotha XX]

16 (f. 91r) Hec figura demonstrat formam, causam et numerum orationum qui dicitur in missa. [Gotha XIX]

München, Clm 8201

ix figura (f. 147v) Keine Bildlegende [Gotha XX]

[18] (f. 147r) Keine Bildlegende [Gotha XIX]

[19: f. 143v] Keine Bildlegende [Gotha XX]

[18: f. 143r] Keine Bildlegende [Gotha XIX]

München, Salzburg, Clm 3249 St. Peter, a.VIII.9

[18: f. 85r] Hec figura demonstrat concordia veteris et novi testamento Iohanne baptiste cuius predicationem representat epistola. [Gotha XX]

[17: f. 84v] Hec figura demonstrat causam et numerum orationum qui dicuntur in missa. [Gotha XIX]

München, Clm 8103

_ 61 _

xx (f. 8r) Hec figura demonstrat differentiam inter dyaconus et subdyaconus circa legendum evangelium et epistolam. [Gotha XXI]

N [14: 118v] Hec figura demonstrat differentiam inter diaconus et subdiaconus circa legendum epistolam et evangelium. [Gotha XXI]

O [15: 118v] Hec figura demonstrat vocationem apostolorum quam graduale significat. [Gotha XXII]

XXI (f. 3v) Hec figura demonstrat differentiam inter diaconum et subdiaconum. circa legendum ewangelium et epistolam.

XXII (f. 3v) Hec figura demonstrat vocationem apostolorum. quam graduale significat.

xxi (f. 8r) Hec figura demonstrat vocationem apostolorum quam significat Graduale. [Gotha XXII]

München, Clm 3524

Prag, National- München, bibliothek, Ms. Clm 28609 III.E.21

Gotha, Memb. I, 123

21 (f. 91v) Hec figura demonstrat vocationem apostolorum quam significat Graduale. [Gotha XXII]

20 (f. 91v) Hec figura demonstrat differentiam inter dyaconum et subdyaconum iuxta legendum ewangelium et epistolam. [Gotha XXI]

München, Clm 8201

[21] (f. 148r) Keine Bildlegende [Gotha XXII]

[20] (f. 148r) Keine Bildlegende [Gotha XXI]

München, Clm 3249

[21: f. 144r] Keine Bildlegende; unvollständige Beschriftung [Gotha XXII]

[20: f. 143v] Keine Bildlegende [Gotha XXI]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[20: f. 85v] Hec figura demonstrat vocationem apostolorum quam significat graduale. [Gotha XXII]

[19: f. 85v] Hec figura demonstrat differentiam inter dyaconus et subdyaconus circa legendum evangelium et epistolam [Gotha XXI]

München, Clm 8103

_ 62 _

[11: f. 4r] Hec figura demonstrat mysterium alleluia. [Gotha XXIII] [12: f. 4v] Hec figura demonstrat quare textum evangelium precedunt candelabrum et thuribulum. [Gotha XXIIII]

P [16: 118v] Hec figura demonstrat misterium alleluia. [Gotha XXIII]

Q [17: 118v] Hec figura demonstrat quare textum evangelium precedunt candelabrum et thuribulum. [Gotha XXIIII]

XXIII (f. 3v) Hec figura demonstrat misterium alleluia.

XXIIII (f. 3v) Hec figura demonstrat quare textum ewangelii precedunt candelabrum et thuribulum.

München, Clm 28609

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

Gotha, Memb. I, 123

xxiii (f. 9r) Hec figura demonstrat quare textum Evangelii precedunt candelabrum et thuribulum.. [Gotha XXIIII]

xxii (f. 8v) Hec figura demonstrat mysterium Alleluia. [Gotha XXIII]

München, Clm 3524

24 (f. 92r) Hec figura demonstrat quare textum ewangelii precedant candelabrum et thuribulum. [Gotha XXIIII]

23 (f. 91v) Hec figura demonstrat mysticum alleluia. [Gotha XXIII]

München, Clm 8201

[23] (f. 149r) Keine Bildlegende [Gotha XXIIII]

[22] (f. 148v) Keine Bildlegende [Gotha XXIII]

München, Clm 3249

[23: f. 144v] Keine Bildlegende; Keine Beschriftung [Gotha XXIIII]

[22: f. 144r] Keine Bildlegende; unvollständige Beschriftung [Gotha XXIII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[22: f. 86v] Hec figura demonstrat quare textum ewangelii precedunt thuribulum et candelabrum. [Gotha XXIIII]

[21: f. 86r] Keine Bildlegende [Gotha XXIII]

München, Clm 8103

_ 63 _

Prag, National- München, bibliothek, Ms. Clm 28609 III.E.21 [13: f. 4v] Hec figura demonstrat mysterium evangelii. [Gotha XXV]

[14: f. 5r] Hec figura demonstrat partes symboli tam constantinopolitani quam apostolici.. [Gotha XXVI]

S [19: 120r] liber vite. [Gotha XXV]

T [20: 120r] Hec figura demonstrat partes simboli tam constantinopolitani quam apostolici.. [Gotha XXVI]

Gotha, Memb. I, 123

XXV (f. 3v) Hec figura demonstrat misterium ewangelii.

XXVI (f. 3v) Hec figura demonstrat partes simboli tam constantinopolitani quam apostolici.

(f. 9v) Hec figura demonstrat partes Symboli tam constantinopolitani quam Apostolici. [Gotha XXVI]

xxiiii (f. 9r) Hec figura demonstrat mysterium evangelii. [Gotha XXV]

München, Clm 3524

27 (f. 92r) Hec figura demonstrat partes symboli. tam Constantinopolitani quam apostolici. [Gotha XXVI]

25 (f. 92r) Hec figura demonstrat mysterium ewangelii. [Gotha XXV]

München, Clm 8201

xv (f. 149v) Keine Bildlegende [Gotha XXVI]

[24] (f. 149r) Keine Bildlegende [Gotha XXV]

München, Clm 3249

[25: f. 145r] Keine Bildlegende; Keine Beschriftung [Gotha XXVI]

[24: 144v] Keine Bildlegende; unvollständige Beschriftung [Gotha XXV]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[24: f. 87r] Keine Bildlegende [Gotha XXVI]

[23: f. 86v] Hec figura demonstrat mysterium ewangelii. [Gotha XXV]

München, Clm 8103

_ 64 _

München, Clm 28609

[15: f. 5v] Hec figura demonstrat misterium offertorii. [Gotha XXVII] [16: f. 5v] Hec figura demonstrat quid significet altare, sacrificium et incensum. [Gotha XXVIII] [17: f. 6r] Hec figura demonstrat silentii sacramentum. [Gotha XXIX]

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

V [21: 120r] Hec figura demonstrat misterium offertorii. [Gotha XXVII]

X [22: 120r] Hec figura demonstrat quid significet altare, sacrificium et incensum. [Gotha XXVIII]

[25: 120v] Hec figura demonstrat silentii sacramentum. [Gotha XXIX]

Gotha, Memb. I, 123

XXVII (f. 4r) Hec figura demonstrat misterium offertorii.

XXVIII (f. 4r) [korrigiert von XXIII] Hec figura demonstrat quid significet altare, Sacrificium et incensum.

XXIX (f. 4r) Hec figura demonstrat. Silencii sacramentum.

xxviii (f. 10v) Hec figura demonstrat silentii sacramentum. [Gotha XXIX]

xxvii (f. 10r) Keine Bildlegende [Gotha XXVIII]

xxvi (f. 10r) Hec figura demonstrat mysterium offertorii. [Gotha XXVII]

München, Clm 3524

29 (f. 92r) Hec figura demonstrat silencii sacramentum. [Gotha XXIX]

11 (f. 90v) Hec figura demonstrat quid significet altare, sacrificium et incensum. [Gotha XXVIII]

28 (f. 92r) Hec figura demonstrat mysterium offertorii. [Gotha XXVII]

München, Clm 8201

[28] (f. 150v) Keine Bildlegende [Gotha XXIX]

xxvii (f. 150r) Keine Bildlegende [Gotha XXVIII]

xxvi (f. 150r) Keine Bildlegende [Gotha XXVII]

München, Clm 3249

[28: f. 145v] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXIX]

[27: f. 145v] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXVIII]

[26: f. 145r] Keine Bildlegende; Keine Beschriftung [Gotha XXVII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[27: f. 88r] Keine Bildlegende [Gotha XXIX]

[26: f. 87v] Keine Bildlegende [Gotha XXVIII]

[25: f. 87v] Hec figura demonstrat mysterium offertorii. [Gotha XXVII]

München, Clm 8103

_ 65 _

[24: 120v]

hymni demonstrat. [Gotha XXXI]

[26: 120v] et misterium crucum que fiunt in canone. [Gotha XXXII]

XXXII (f. 4r) Hec figura demonstrat numerum et mysterium signorum que fiunt super oblatam.

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

XXXI (f. 4r) Hec figura demonstrat hympni misterium.

XXX (f. 4r) Keine Bildlegende

Gotha, Memb. I, 123

[20: f. 7r] Hec figura demonstrat numeri et mysterium crucum que fiunt in canone. [Gotha XXXII]

[19: f. 7r] Hec figura misterium hymni demonstrat. [Gotha XXXI]

[18: f. 6v] Hec figura demonstrat mysterium prefationis. [Gotha XXX]

München, Clm 28609

xxviiii (f. 11r) Hec figura demonstrat mysterium prefationis. [Gotha XXX]

München, Clm 3524

35 (f. 92v) Hec figura demonstrat numerum et mysterium crucis que fiunt in canone. [Gotha XXXII]

34 (f. 92v) Hec figura demonstrat ympni mysterium. [Gotha XXXI]

33 (f. 92v) Hec figura demonstrat mysterium mysticum prefacionis. [Gotha XXX]

München, Clm 8201

[43: f. 149v] Keine Bildlegende; Keine Beschriftung [Gotha XXX] [37: f. 148r] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXI] [36: f. 148r] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXII]

xxx figura (f. 151v) Keine Bildlegende [Gotha XXXI] xxxi figura (f. 151v) Keine Bildlegende [Gotha XXXII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[29] (f. 151r) Keine Bildlegende [Gotha XXX]

München, Clm 3249

[28: f. 88v] Hec figura demonstrat mysterium prefacionis. [Gotha XXX]

München, Clm 8103

_ 66 _

19 (f. 91v) Hec figura demonstrat quid significet gestus sacerdotis in missa. [Gotha XXXV]

26 (f. 92r) Hec figura demonstrat crucis mysterium. [Gotha XXXIII]

München, Clm 8201

XXXV (f. 4v) Keine Bildlegende

xxxii (f. 11v) Hec figura demonstrat crucis mysterium. [Gotha XXXIII]

München, Clm 3524

37 (f. 93v) Hec figura demonstrat mysterium sacrificii. [Gotha XXXIIII]

R [18: 120r] Hec figura demonstrat crucis misterium. [Gotha XXXIII]

XXXIII (f. 4v) Hec figura demonstrat crucis misterium.

München, Clm 28609

XXXIIII (f. 4v) Hec figura demonstrat misterium sacrificii.

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

Gotha, Memb. I, 123

München, Clm 3249

[41: 149r] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXV]

[38: f. 148v] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXVIII]

[42: f. 149v] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXIII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[29: f. 89r] Ordo significent gestus sacerdotis in missa. [Gotha XLI]

[32: f. 90v] Hec figura demonstrat misterium sacrificii. [Gotha XXXIIII]

[31: f. 90r] Hec figura demonstrat crucis mysterium. [Gotha XXXIII]

München, Clm 8103

_ 67 _

[34: f. 147r] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXVII] xxxvii figura (f. 152r) Keine Bildlegende [Gotha XXXVII]

42 (f. 94r) Hec figura demonstrat quid significet acceptio patene memotio [sic] corporalis cruces super os calicis fractio hostie. osculum pacis. communio cum ministris. quod omnia continent

XXXVII (f. 4v) Keine Bildlegende [22: f. 8v] Hec figura demonstrat quid significet acceptio patene. remotio corporalis. cruces super oscalicis. fractio hostie. osculum pacis. communio cum

[39: f. 148v] Keine Bildlegende; Keine Beschriftung [Gotha XXXVI]

30 (f. 92v) Hec figura demonstrat quid significet exaltacio et depositio sacrificii. [Gotha XXXVI]

München, Clm 3524

XXXVI (f. 4v) Keine Bildlegende

München, Clm 28609

München, Salzburg, St. Clm 3249 Peter, a.VIII.9

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

München, Clm 8201

Gotha, Memb. I, 123

[33: f. 91r] Hec figura demonstrat quid significet acceptio patene. remotio corporalis. cruces super oscalicis. fractio hostie. osculum pacis communio cum ministris quod omnia

[30: f. 89v] Ordo significet exaltatio et depositio sacrificium Remotio corporalis de ore calice? et reposicio cursus. [Gotha XXXVI]

München, Clm 8103

_ 68 _

XXXVIII (f. 5r) Keine Bildlegende

Gotha, Memb. I, 123

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

39 (f. 40r) Hec figura demonstrat quid significet vel contineat agnus dei. [Gotha XXXVIII]

xxxiii (f. 12r) Hec figura demonstrat quid significet vel contineat Agnus dei. [Gotha XXXVIII]

[23: f. 9r] Hec figura demonstrat quid significet vel contineat Agnus dei. [Gotha XXXVIII]

München, Clm 8201

mysterium dominice resurrectionis. [Gotha XXXVII]

München, Clm 3524

ministris. quod omnia continent mysterium resurrectionis dominice. [Gotha XXXVII]

München, Clm 28609

xxxviii figura (f. 152v) Keine Bildlegende [Gotha XXXVIII]

München, Clm 3249

[33: f. 147r] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXVIII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

[34: f. 91v] Hec figura demonstrat quod significet vel contineat agnus dei. [Gotha XXXVIII]

continent. [Gotha XXXVII]

München, Clm 8103

_ 69 _

[24: f. 9v] Quid significet osculum pacis. [Gotha XXXIX]

[25: f. 9v] Quid significat trina sacerdotis ablutio. [Gotha XL]

XL (f. 5r) Keine Bildlegende

Prag, NatioMünchen, nalbibliothek, Clm 28609 Ms. III.E.21

XXXIX (f. 5r) Keine Bildlegende

Gotha, Memb. I, 123 xxxviiii (f. 12v) Hec figura demonstrat quid significet osculum pacis. [Gotha XXXIX]

München, Clm 3524

[31: f. 146v] Keine Bildlegende; Keine Beschriftung [Gotha XL]

xl figura (f. 153r) Keine Bildlegende [Gotha XL]

31 (f. 92v) Hec figura demonstrat quid significet trina sacerdotis ablutio. [Gotha XL]

[32: f. 146v] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XXXIX]

xxxix figura (f. 153r) Keine Bildlegende [Gotha XXXIX]

12 (f. 91r) Hec figura demonstrat quod significet osculum pacis. [Gotha XXXIX]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

München, Clm 3249

München, Clm 8201

[36: f. 92r] Quid significet trina sacerdotis ablucio. [Gotha XL]

[35: f. 92r] Quid significet osculum pacis. [Gotha XXXIX]

München, Clm 8103

_ 70 _

[27: f. 10r] Hec figura demonstrat quod significet communio, postcommunio et Ite missa est. [Gotha XLII]

XLII (f. 5r) Keine Bildlegende

München, Clm 28609

[26: f. 10r] Quid significet mutatio sacerdotis in missa. [Gotha XLI]

Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21

XLI (f. 5r) Keine Bildlegende

Gotha, Memb. I, 123

xlii (f. 13r) Hec figura demonstrat quid significet communio, postcommunio et Ita missa est. [Gotha XLII]

xli (f. 13r) Quid significet mutatio sacerdotis in missa. [Gotha XLI]

München, Clm 3524

40 (f. 93v) Hec figura demonstrat quid significaret communio, post sumpcionem et Ite missa est. [Gotha XLII]

18 (f. 91v) Hec figura demonstrat quid significet mutacio sacerdotis in missa. [Gotha XLI]

München, Clm 8201

[29: f. 146r] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XLII]

[30: f. 146r] Keine Bildlegende; keine Beschriftung [Gotha XLI]

xli figura (f. 153v) Keine Bildlegende [Gotha XLI]

xlii figura (f. 153v) Keine Bildlegende [Gotha XLII]

Salzburg, St. Peter, a.VIII.9

München, Clm 3249

[38: f. 92v] Hec figura demonstrat quod significet communio postcommunio et Ita missa est. [Gotha XLII]

[37: f. 92v] Hec figura designat quod significet mutatio sacerdotis in missa. [Gotha XLI]

München, Clm 8103

_ 71 _

Anhang II Die Beschriftung der Diagramme in der Handschrift Gotha, Cod. Memb. I 12374 I (fol. 1r) Keine Bildlegende (Hec figura demonstrat quod quatuor modis dicitur missa). Vgl. DMM, Buch 6, Kap. 12 (Unde dicitur missa). Mitte: MISSA. Vierpaß (oben/unten/links/rechts): 1) Cathecuminorum a principio usque ad offertorium.75 Ab emittendo quia tunc cathecumini emittuntur.76 2) fidelium ab offertorio usque ad finem.77 Ab mittendo quia tunc fideles ad propria dimittuntur.78 3) Totum offertorium.79 Quasi transmissio quia in eo uota populi transmittuntur.80 4) Solum sacrificium. Quasi transmissum a nobis a patre ut pro nobis intercedat apud christum.81 74 Obwohl sich im Gothaer Codex die Inschriften in den Diagrammen oft dramatisch von jenen im Mettener Codex, München, Staatsbibliothek, Clm 8201, unterscheiden, bleibt dieser Anhang der Transkription jener Handschrift verpflichtet, die bei Suckale (1976), Bd. 2, 150–178, zu finden ist und die einzige Vergleichsmöglichkeit im Druck bietet. Ich bin auch Dr. Christoph Egger für seine sorgfältigen Korrekturen dankbar, obwohl ich selbstverständlich für mögliche Fehler selbst verantwortlich bin. 75 PL 217, 912C: Missa catechumenorum est ab introitu usque post offertorium. 76 PL 217, 912–913A: Et dicitur missa ab emittendo, quia tempore quo sacerdos incipit eucharistiam consecrare, catechumeni foras de ecclesia emittuntur. 77 PL 217, 913A: Missa fidelium est ab offertorio usque postcommunionem. 78 PL 217, 913A: Et dicitur missa a dimittendo, quia tunc ad propria fidelis quisque dimittitur. 79 PL 217, 913A: Totum autem officium dicitur missa. 80 PL 217, 913B: Totum autem officium dicitur missa, quasi transmissio, eo quod populus fidelis per ministerium sacerdotis (qui fungitur ministerio mediatoris inter Deum et homines) preces et supplicationes et vota transmittat Altissimo. 81 PL 217, 913B: Ipsum sacrificium, id est hostia missa vocatur, quasi transmissa. Primum nobis a Patre ut esset nobiscum, postea Patri a nobis, ut intercedat pro nobis ad ipsum.

_ 74 _ II) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quod officium misse consistit in quatuor personis rebus verbis operibus].82 Vgl. DMM, Prolog. Mitte: Officium misse consistit in quatuor. Vier Kreise an den Spitzen der zentralen Raute, jeder mit drei angefügten Kreisen (im Uhrzeigersinn von oben):83 1) Personis. Celebrantibus. Ministrantibus. Circumstantibus. 2) Rebus. Indumentis. Instrumentis. Elementis. 3) Uerbis. Modulacionibus. Locucionibus. Oracionibus. 4) Operibus. Actibus. Motibus. Gestibus. III) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat tres rerum maneries que sunt in sacrificio necessarie secundum triplicem intellectum. hystoricum allegoricum et moralem].84 Mitte: leer. Drei Kreise um die Mitte, jeder mit drei zusätzlichen Kreisen versehen (im Uhrzeigersinn von links oben): 1) Panis. Granum frumenti (Joh 12,24). Materialis Corpus Christi. Sacramentalis. 82 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zweite Rubrik auf der rechten Seite der Zeichnung: sexta uenisset etate, die aus Buch 1, Kap. 1 (De sex ordinibus clericorum) stammt: Unde sexto die perfecit Deus coelum et terram et omnem ornatum eorum, et cum in plenitudine temporis sexta venisset aetate, sexta quoque die, sub hora sexta, genus redemit humanum (PL 217, 775A). Diese zusätzliche Überschrift und die nachfolgenden stammen alle von demselben Schreiber, der auch für die üblichen Rubriken verantwortlich war, d.h. es gibt keine späteren Anmerkungen. 83 PL 217, 774B: Ipsum autem officium consistit in quatuor, scilicet in personis, operibus, verbis et rebus. 84 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zusätzliche Rubrik auf der rechten Seite der Zeichnung notandum uero cum sacerdos, eine Paraphrase von DMM, Buch 2, Kap. 55 (De ablutione manuum antequam sacrificium offeratur): Notandum vero, quod cum sacerdos dixisset, Oremus, non statim orationem subjungit, sed antequam ad altare procedat, manus abluit, quatenus lotis manibus oblationem accipiat, incensum offerat et orationem effundat (PL 217, 831C).

_ 75 _ Unitas ecclesie. Spiritualis. 2) Uinum. Liquor uiue. Materiale. Sanguis Christi. Sacramentale. Fervor caritatis. Spirituale. 3) Aqua. Uera fontis. Materialis. Populus fidelis. Sacramentalis. Credulitas mentis. Spiritualis. IIII) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quod sicut sex ordines ministrorum in veteri testamento ita romanus pontifex solempniter celebrans sex habent secum ordines clericorum in missa cum propter numeri significationem cum propter numeri perfectionem et de primatu pontificis]. Vgl. DMM Buch 1, Kap. 8 (De primatu Romani pontificis) & Buch 1, Kap. 1 (De sex ordinibus clericorum) Zentrales Dreieck: Pontificis romani primatus. Halbkreisförmige Räume entlang der Seiten des zentralen Dreiecks (im Uhrzeigersinn von oben): 1) Tu es petrus et super hanc petram edificabo ecclesiam (Mt 16,18). Ante passionem.85 2) Ego pro te rogavi petre ut non deficiat fides tua. (Lk 22,32). Circa passionem.86 3) Simon iohannis diligis me pasce oues meas (Vgl. Joh 21,15). Post passionem.87 Rahmen vom inneren Kreis: + Romanus pontifex sex habet ordines clericorum secum in celebracione misse.

85 PL 217, 778B: Omnibus autem apostolis Christus unum praeposuit, videlicet Petrum, cui totius Ecclesiae principatum, et ante passionem, et circa passionem, et post passionem commisit. Ante passionem, cum dixit: Tu es Petrus, et super hanc petram aedificabo Ecclesiam meam, et portae inferi non praevalebunt adversus eam: et tibi dabo claves regni coelorum. 86 PL 217, 778C: Circa passionem vero, cum pluraliter dixisset de omnibus: Simon, ecce Satanas expetivit vos, ut cribraret sicut triticum: singulariter tamen pro Petro subjunxit: Ego autem pro te rogavi, ut non deficiat fides tua. 87 PL 217, 778D: Post passionem autem, cum tertio quaesiisset a Petro: Simon Joannis, diligis me plus his? et ille tertio respondisset: Domine, tu scis quia amo te; tertioque praecepit: Pasce oves meas.

_ 76 _ Zwölf Kreise im Umkreis (im Uhrzeigersinn von oben): Pontifices. Episcopos. Sacerdotes. Presbiteros. Leuite. Diaconos. Nathinei. Subdiaconos. Ianitores. Acolitos. Psallentes. Cantores.88 Umkreis: + SEX ERANT ORDINES MINISTORUM IN UETERI TESTAMENTO. V) Hec figura demonstrat numerum et misterium pontificalis ornatus. tam in novo quam in veteri testamento. Vgl. DMM, Buch 1, Kap. 10 (De communibus et specialibus indumentis pontificum et sacerdotum.) und Buch 1, Kap. 65 (De quatuor coloribus principalibus, quibus secundum proprietates dierum vestes sunt distinguendae). Umkreis: + EUANGELICA INDUMENTA89 Vier Seiten eines Quadrats, mit Halbkreisen (im Uhrzeigersinn von oben) vier Farben bezeichnend:90 1) Albus color. In confessoribus. In uirginibus.91 Calige: misericordia. Sandalia: predicatio. Amictus: Operacio. Alba: mundicia. Zona: continencia. Purpurea: pontificalis potestas. 2) Rubeus Color. In apostolis. In martiribus.92 Succinctorium: abstinencia. Stola: paciencia. Tunica: perseuerancia. dalmatica: Largitas. Coccus: pontificalis doctrina. 88 PL 217, 775A: Cum apostolicae sedis antistes celebriter agit missarum solemnia, sex habet secum ordines clericorum, id est episcopos, presbyteros, diacones, subdiacones, acolythos et cantores, ipso numeri sacramento perfectionem hujus officii manifestans. 89 PL 217, 780D: Sex autem sunt indumenta communia episcopis et presbyteris, videlicet amictus, alba, cingulum, stola, manipulus et planeta. 90 PL 217, 799D: Quatuor autem sunt principales colores, quibus secundum proprietates dierum sacras vestes Ecclesia Romana distinguit, albus, rubeus, niger et viridis. 91 PL 217, 799D: Albis induitur vestimentis in festivitatibus confessorum et virginum, rubeis in solemnitatibus apostolorum et martyrum. 92 PL 217, 800A: Candidus in confessoribus et virginibus, rubicundus in martyribus et apostolis. Hi et illi sunt flores rosarum et lilia convallium.... Rubeis autem utendum est indumentis in solemnitatibus apostolorum et martyrum, propter sanguinem passionis, quem pro Christo fuderunt.

_ 77 _ 3) Niger color. In diebus afflictionis. In diebus abstinencie.93 Pallisi: disciplina. Manipulus: Uigilancia. Planeta: Caritas. Cirotheca: Cautela. Bissus: preclaritas fame. 4) Uiridis Color. In diebus ferialibus. In diebus communibus.94 Begriffe im Rahmen des innersten Quadrats (im Uhrzeigersinn von oben links): Calige: misericordia; Sandalia: predicatio; Amictus: Operatio; Alba: Mundicia; Zona: Continencia; Succinctorium: Abstinencia; Stola: patiencia; Tunica: perseuerancia; Dalmatica: Largitas; Cirotheca: Cautela; Planeta: Caritas; Manipulus: Uigilancia; Pallisi: Disciplina; Mitra: Scientia; Amictus: Fides; Baculus: Correctio. Seiten des innersten Quadrats (im Uhrzeigersinn von oben links): Purpura pontificalis potestas. Coccus pontificalis doctrina. Bissus preclaritas fame. Iacinctus serenitas consciencie. Kreise innerhalb des Quadrats (von oben nach unten, links nach rechts): Feminalia Continencia. Linea Innocencia. Balteus Castitas. Cidaris Humilitas. Indumenta legalia. Thiara Sciencia. Racionale discrecio. Superhumerale. Potencia. Tunica perseuerancia. VI) Hec figura demonstrat tres diuersitates uerborum que proferuntur in missa.95 Vgl. DMM, Prolog.96 Mitte: In uerbis.

93 PL 217, 802A: Nigris autem indumentis utendum est in die afflictionis et abstinentiae, pro peccatis et pro defunctis. 94 PL 217, 802B: Restat ergo, quod in diebus ferialibus et communibus, viridibus sit indumentis utendum, quia viridis color medius est inter albedinem et nigredinem et ruborem. 95 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zusätzliche Rubrik auf der rechten Seite der Zeichnung: substantialiter quare utro secundum, eine Paraphrase von Buch 3, Kap. 8: Quod sacrificium altaris aequaliter offertur toti Trinitati): Filio, et Filius naturaliter in Patre, Spiritus sanctus substantialiter in utroque, secundum illud (PL 217, 847C). 96 PL 217, 774B: Tres diversitates verborum, videlicet orationes, modulationes et lectiones.

_ 78 _ Drei Kreise um die Mitte, mit angefügten Kreisen (im Uhrzeigersinn von oben): 1) Oracio. Super collectam. Super oblatam. Post canonem. Post communionem. 2) Lectio. Embolismus. Canon. Euuangelium. Epistola. 3) in ympnis modulacio in canticis. Kirieleson. Gloria. Sanctus. Agnus dei. Introitus. Graduale. Offertorium. Postcommunio. VII) Hec figura demonstrat numerum et misterium instrumentorum que erant in altaris officio. Innerstes Quadrat: Obere Reihe: Deus trinitas, Triumphans ecclesia, Militans ecclesia Mittelreihe: Ara crucis, Altare [Mitte], Mensa templi Untere Reihe: Ecclesiasticum Sacramentum, fides incarnationis, Cor mundum Dreipässe an den Seiten des Quadrats (Mittelfeld, gefolgt von Halbkreisen links und rechts): Oben: thuribulum, Cor mundum, Verbum incarnatum Rechts: Calix, Patibulum, Sepulchrum Unten: Capsella, Oblatoria, Incensoria Links: Liber, Lectionarius, Antiphonarius Dreipässe in den Ecken: Oben links: Batile irriguum, Superius, Inferius Oben rechts: Candelabrum, populus iudaicus, populus gentilis Umkreis: Oben: Cristus, Crux (in lobe), Compassio cordis, maceratio corporis Rechts: Lintheamen, Palla corporalis (in lobe), Sudarium, Que substernitur, Que preponitur Unten: leer Links: Ieiunium, mappa manuale (in lobe), Elemosina, Una cum abluit, Altera cum perfundit VIII) Hec figura demonstrat tres operum species. que sacerdos exercet in altaris officio. Vgl. DMM, Prolog.97 Mitte: In operibus Umrahmende Halbkreise mit ihren Armen (im Uhrzeigersinn von oben): 97 PL 217, 774B: Tres operum species, scilicet gestus, actus et motus.

_ 79 _

Motus: A sede ad altare, Ab altari ad sedem, A dextra in sinistram, A sinistra in dextram Gestus: Extendendo manus, Elevando oculus, Humiliando caput, Inclinando corpus Actus: Cum abluit, Cum accipit, Cum disponit, Cum incensat, Cum signat, Cum elevat, Cum frangit, Cum sumit

IX) Keine Bildlegende (Pater noster) Vgl. DMM, Buch 5, Kap. 18 (De adaptatione septem petitionum et septem donorum).98 Emporragende Mandorla: Deus MEDICVS; [leer] SANITAS; Homo EGROTVS; Beatitudines FELICITATES; Vicia LANGVORES; Peticiones PLANCTVS; Dona ANTIDOTA Umkreis: HEC ORACIO CETERIS ORACIONIBUS ANTECELLIT AVCTORITATE DOCTORIS, BREUITATE SERMONIS, PROFVNDITATE MISTERIORVM, SVFFICIENCIA PETICIONVS. Mitte: Pater noster qui es in celis. 98 PL 218, 898C–899A: Fit autem hic adaptatio septem petitionum et septem donorum, septem virtutum, et septem beatitudinum, contra septem vitia capitalia. Nam dona petitionibus, virtutes donis, et beatitudines virtutibus obtinentur. Septem dona sunt ista: Sapientia, intellectus, consilium, fortitudo, scientia, pietas et timor, de quibus inquit propheta: Requiescet super eum Spiritus Domini, spiritus sapientiae et intellectus, spiritus consilii et fortitudinis, spiritus scientiae et pietatis, et replebit eum spiritus timoris Domini. Septem autem virtutes sunt haec: Paupertas spiritus, mansuetudo, luctus, esuries justitiae, misericordia, munditia cordis et pax. Septem autem beatitudines istae sunt: Regnum coelorum, possessio terrae, consolatio, saturitas, misericordiae consecutio, visio Dei, et filiatio Dei. De quibus conjunctim ait Dominus: Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum coelorum. Beati mites quoniam ipsi possidebunt terram. Beati qui lugent, quoniam ipsi consolabuntur. Beati qui esuriunt et sitiunt justitiam, quoniam ipsi saturabuntur. Beati misericordes, quoniam misericordiam consequentur. Beati mundo corde, quoniam Deum videbunt. Beati pacifici, quoniam filii Dei vocabuntur. Haec autem sunt septem vitia principalia: Inanis gloria, ira, invidia, acedia, avaritia, gula, luxuria. Quae significata fuerunt in septem populis qui terram Israel promissam tenebant, videlicet: Hethaeus, Gergezus, Amorrhaeus, Chananaeus, Pherezaeus, Hevaeus, et Jebusaeus. Homo igitur est aegrotus, et Deus medicus, vitia sunt languores, et petitiones sunt planctus, dona sunt antidota, et virtutes sunt sanitates, beatitudines vero sunt felicitates et gaudia.

_ 80 _ Halbkreise um den Kreis und Umkreis: 1) Singulariter: Christi per generationem. Nemo nouit patrem nisi filius (Mt 11,27). Ab eo qui uult quia pater est, et ab eo qui potest quia in celis est. 2) Generaliter: Omnium per creationem. Flecto genua mea ad deum patrem omnipotentem (Eph 3,14). Ad seruandam adoptionem eum ait pater et unionem eum ait noster. 3) Specialiter: Iustorum per adoptionem. Pater de celo dabit spiritum hominibus petentibus se (Lk 11,13). A Superbia nam est noster et inmundicia nam et in celis. Kleine Kreise zwischen den Halbkreisen: Captat; Hortatur; Dehortatur. Umkreis; angefügte Bögen und Halbkreise; angefügter Dreipaß; Text rechts vom Dreipaß; äußerer Kreis (im Uhrzeigersinn): 1) Libera nos a malo; Presentibus; Ut uincantur. peticio: a malo liberari. Donum: Spiritus timoris; Uirtus: Paupertas spiritus; beatitudo: Regnum celorum. Da nobis spiritum timoris et paupertatem spiritus ut uideamus bona et abdicemus mala, quatenus exclusis uitiis et contemptis terrenis eterna habeamus, scilicet regnum celorum. Quatuor modis nomen patris Sanctificatur: per efficientiam; per perseruanciam; per consumacionem; per ostensionem. Inanis Gloria: Etheus. 2) Ne nos indueas in temptacionem, Futuris, Ut caueantur. Peticio: Non induci in temptacionem. Donum: Spiritus pietatis; Uirtus: Mansuetudo; Beatitudo: Possessio terre. Da nobis spiritum pietatis et mansuetudinem spiritus, ut uincamus temptationem et iram, quatemus possideamus terram uiuencium. Ut probet: Temptat deus; Ut sciat: Temptat homo; Ut decipiat: Temptat diabolus. Ira: Gergesseus. 3) Dimitte nobis debita, Preteritis, Ut deleantur. Peticio: donum Spiritus sciencie; Uirtus: Luctus; Beatitudo: Consolacio. Da nobis tam nostra quam aliena peccata cognoscere, ac deflere, quatenus debita nostra dimittas ut consolemur aduersus inuidiam que de bono tabescit. Incredulitatis: peccatum in se; Iniquitatis: peccatum in proximum; Inpietatis: peccatum in deum. Inuidia: Amorreus.

_ 81 _ 4) Panem nostrum cotidianum, Corporalibus, In subsidium. Peticio: Panem cotidianum dari; donum: Spiritus fortitudinis; Uirtus: Esuries iusticie; Beatitudo: Saturitas. Da nobis spiritum fortitudinis que triplici pane roborat a fame [sic] ne deficiamus in presenti esuriendo iusticiam per quam expellendo accidiam plena iusticia saturabimur in futuro. Per fructionis: Eternalem; Expiacionis: Sacramentalem; Erudicionis: doctrinalem; Informationis: Spiritualem; Sustentationis: Corporalem. Accidia: Chananeus. 5) Fiat uoluntas tua et cetera, Spiritualibus, In meritum. Peticio: Uoluntatem dei fieri; donum: spiritus consilii; Uirtus: Misericordia; Beatititudo: Misericordie consecucio. Da nobis spiritum consilii ut faciamus uoluntatem maxime misericordiam que perimit auariciam, quatenus misericordiam consequamur. Signa beneplaciti temporalia Quinque sunt: Operacio; Consilium; permissio; prohibicio; percepcio. Auaricia: Ferezeus. 6) Adueniat regnum tuum, Eternalibus, In premium. Peticio: Aduenire regnum; donum: Spiritus intellectus; Uirtus: Munditia cordis; Beatitudo: Visio dei. Da nobis spiritum intellectus contra spiritum gule, ut mundo corde intelligamus te in presenti regnare per fidem, quatenus in futuro uideamus te in nobis per speciem. Que regitur: Ecclesia militans; Que regnat: Ecclesia triumphans; Qua regitur: Gracia fidei; Qua regnat: Gloria speciei. Gula: Eueus. 7) ; ORATUR; Pro bonis acquierendis; Pro malis remouendis. Peticio: Sanctificari nomen; donum: spiritus sapiencie; Virtus: Pax; Beatitudo: Filiacio dei. Da nobis spiritum sapientie generantem in nobis pacem, ut caro non cupiscat aduersus spiritum, quatenus nomen tuum sanctificetur, id est, consummetur in nobis. Quatuor modis nomen patris Sanctificatur: per efficenciam; per perseueranciam; per consummationem; per ostentationem. Luxuria: Iebuseus.

_ 82 _ X) Hec figura demonstrat processionem romani pontificis a secretario ad altare.99 Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 7 (De mappula, quae portatur super pontificem quatuor baculis colligata) & Buch 2, Kap. 12 (De processionis dispositione). Doppelkreis-Mandorla oben: Subdiaconus cum cruce. Cantor; Primicerius; Cantor. Episcopus; Episcopus. Sacerdos; Sacerdos. Subdiaconus; Subdiaconus. Acolitus cum cereo; Acolitus cum cereo et incenso. Subdiaconus cum libro.100 Quadratrahmen: SACRA SCRIPTURA Quadratecken: mappularius: Hystoria. mappularius: Allegoria. mappularius: tropologia. mappularius: Anagogen.101

99 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zusätzliche Rubrik auf der rechten Seite der Zeichnung de legalibus et diuini ystoriam, uere quot et qualia fuerint explicatur, die aus dem Titel zu Buch 1, Kap. 9 stammt: De legalibus indumentis secundum historiam (PL 217, 781C). 100 PL 217, 805C: Disponitur autem ista processio velut castrorum acies ordinata. Nam et majores et fortiores quasi custodes exercitus praeveniunt et sequuntur; minores quasi debiliores colliguntur in medio. Praecedunt enim episcopi et presbyteri, subsequuntur pontifex et diaconi, colliguntur in medio subdiaconi et acolyti. Cantores autem quasi tubicines praecedunt exercitum. 101 PL 217, 804B: Quatuor autem ministri super pontificem ferunt mappulam quatuor baculis colligatam, propter quod ipsi ministri mappularii nuncupantur. Mappula quae diversis imaginibus est figurata, sacram Scripturam signat, quae multis mysteriis est insignita. Haec quatuor baculis super pontificem portatur extensa, quia sacra Scriptura quatuor modis super Christum fertur exposita, secundum historiam, secundum allegoriam, secundum tropologiam et anagogen. Hic est fluvius paradisi, qui quatuor in capita divisus progreditur. Haec est mensa propositionis, quae quatuor pedibus elevata subsistit. Haec autem super pontificem extensa portatur, ut is venisse monstretur, quem lex scripserat et prophetae. Nam ipsemet incipiens Christus a Moyse et prophetis, interpretabatur in omnibus Scripturis, quae de ipso erant. Propter quod alibi dicit: Si crederetis Moysi, crederetis et mihi, ille enim de me scripsit.

_ 83 _ Kreise im Quadrat: Diaconus: propheta. Diaconus: propheta. Diaconus: Abraham. Pontifex: Christus. Diaconus: David. XI) Hec figura demonstrat confessionis misterium. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 57 (De oblatione et incenso, et quare sacerdos tertio circumducit et reducit incensum, et quare totum undique incensatur altare). Mitte mit Umkreis: Confessio: + intunsione pectoris tria sunt. Drei sich überschneidende Kreise (rechts): 1) Ictus; Contricio cordis; Contra peccatum cogitacionis. 2) Sonus; Contra peccatum cogitacionis; Confessio oris; Contra peccatum locucionis.102 3) Tactus; Satisfactio operis; Contra peccatum actionis. XII) Hec figura demonstrat sacrificum incensi.103 Dreipaß im Zentrum mit drei Kreisen und einem Satz an jeden Halbkreis angefügt: 1) Ter incensatur: Circa introitum; Ante euuangelium; Post offertorium. Maria magdalena et maria iacobi et salome emerunt aromata ut uenientes ungerent ihesum (Mk 16,1). 2) Tria incensantur: Sacrificium semel; Persona ter; Altare bis. Mulier que erat in ciuitate peccatrix attulit alabastrum unguenti, et stans retro secus pedes eius unguento ungebat (Lk 7,37).104 102 PL 217, 809D (Buch 2, Kap. 19): Item est peccatum cogitationis, locutionis, et perpetrationis. Cogitationis in corde, locutionis in ore, perpetrationis in opere; hoc est mors in domo, mors in porta, mors in monumento. 103 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zusätzliche Rubrik auf der rechten Seite der Zeichnung quia uero iustus in principio sermonis, die von DMM, Buch 2, Kap. 13 stammt (De confessione et pectoris tonsione: in qua tria notantur, ictus, tactus et sonus): Quia justus vero in principio sermonis accusator est sui, pontifex ad altare perveniens, et ad seipsum revertens, antequam ordiatur sacrum officium, de peccatis suis cum astantibus confitetur, psalmum illum praemittens, qui manifeste per totum sibi ad hoc dignoscitur pertinere et convenire (PL 217, 806A). 104 PL 217, 832D: Quod autem sacerdos tertio superducit et circumducit incensum, designat quod Maria ter exhibuit et adhibuit unguentum circa corpus Jesu. Primo, cum unxit pedes ipsius in domo Simonis pharisaei

_ 84 _ 3) Triplex incensum: Oracionis; Deuocionis; Expiacionis. Maria accepit libram ungenti nardi pistici preciosi et unxit pedes ihesu, et domus impleta est ex odore unguenti (Joh 12,3). XIII) Hec figura demonstrat diversas species osculorum que dantur in missa.105 Vgl. DMM, Buch 6, Kap. 6 (De diversis osculis quae dantur in missa). Mitte: Osculum Umkreise mit angefügten Halbkreisen: 1) Unionis: Osculetur me osculo oris sui (Hld 1,1). Christi ad iustam animam; Sponsi ad ecclesiam; Verbi ad humanam naturam.106 2) Caritatis: [leer]107 Inter deum et proximum. 3) Reuerentie: [leer]108 Ad pectus; Ad humerum; Ad manus; Ad pedes. 4) Consensus: [leer]109 inter uetus et nouum testamentum. 5) Pacis: Saluto uos in osculo sancti (Röm 16,16). Temporalis; Spiritualis; Eternalis. XIV) Hec figura demonstrat quod antiphona que dicitur ad introitum significet desiderium antiquorum de mediatoris adventu. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 18 (De antiphona, quae dicitur ad introitum, et cur ipsa repetitur, interposita gloria Trinitatis, et quis eam cantari constituit). Mitte: Christum. Kreise an den Ecken der Raute in der Mitte (im Uhrzeigersinn von oben): Venturum; Populus; Venientem; Judaicus. Diagonalen, die die Ecken verbinden (im Uhrzeigersinn von oben),110 mit Sätzen in den Ecken:

105 In Prag, Ms. III.E.21, fügt eine Notiz rechts von der Rubrik Ingressus pontifex hinzu. 106 Clm 8201: Ob hoc asculatur altare. 107 Clm 8201: Da mihi osculum fili me (Gen 27,28); ob hoc osculatur patenam. 108 Clm 8201: Osculum mihi non dedisti (Lk 7,45). 109 Clm 8201: Et due seraphim respiciunt uerbis [sic: uersus] uultibus (Ex 25,20). 110 Die Gruppierung erzeugt die folgenden Verbindungen: Links: Populus exspectauit uenturum; Populus non cognouit uenientem. Rechts: Judaicus prophetauit uenturum; Judaicus non recepit uenientem.

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Exspectauit: Si moram fecerit expecta eum quia ueniens ueniet et non tardabit (Hab 2,3). Non cognouit: Cognouit bos possessorem suum et asinus presepe domini sio, Israel autem me non cognouit (Jes 1,3).111 Non recepit: In propria uenit et sui eum non receperunt (Joh 1,11). prophetauit: Non auferetur ceptrum de iuda, et dux de femore eius donec ueniat qui mittendus est (Gen 49,10). Äußere Segmente des Kreises (im Uhrzeigersinn von oben): Ueni ad liberandum nos domine deus uirtutum.112 Multi reges et prophete uoluerunt uidere que uidetis et cetera (Mt 13,17). Nunc dimittis domine seruum tuum in pace, quia uiderunt et cetera (Lk 2,29–30). Emitte agnum domine dominatorem terre et cetera (Jes 16,1). XV) Hec figura demonstrat quare post introitum novies dicitur kirieleison.113 Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 19 (De Kyrie eleison, et quare novies decantatur, et quare sex vicibus dicitur Kyrie eleison, et tribus Christe eleison). Mitte von sich überschneidenden Dreiecken (im Uhrzeigersinn von oben): kirieleison; christeleison; kirieleison. 111 PL 217, 810D: Per bovem enim Judaicus, per asinum gentilis populus figuratur, secundum illud: Cognovit bos possessorem suum, et asinus praesepe domini sui. 112 Corpus orationum, hg. v. Eugenio Moeller, Ioanne Maria Clément, Bertrandus Coppieters ’t Wallant, Corpus Christianorum: Series Latina 160A, Turnhout 1992, Bd. 2, nr. 6063: Veni ad liberandum nos, domine deus virtutum, et, quidquid in conceptum desiderii nostri illud pestilens animal, nocendi arte sollicitum, commentis blandientibus innodavit, proposito terrore sententiae, sub imperio crucis et testimonio redemptionis absolve, ut nos, in hac diversitate bonorum omnium, quae creasti, ad speciem paradisi constitutos, dulcia visui mala non capiant et interdictae rei gustum mens, fraude corrupta consilii, non requirat sic que rigorem suum virilis animus, id est spiritus, probabili virtute custodiat, ut deceptum femineae fragilitatis hortatum, id est carnis libidinem, non sequatur. 113 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine Notiz rechts von der Zeichnung adorent eum angeli dei, ein Zitat aus Hebr 1,6, das in DMM, Buch 2, Kap. 18 erscheint (De antiphona, quae dicitur ad introitum, et cur ipsa repetitur, interposita gloria Trinitatis, et quis eam cantari constituit): Ex eorum ergo persona cantatur introitus, per quos Christus intravit in mundum, juxta quod Apostolus ait: Et cum introducit primogenitum in orbem terrae, dicit: Et adorent eum omnes angeli Dei (PL 217, 808D).

_ 86 _ Winkel des nach oben zeigenden Dreiecks mit Abschnitten des Umkreises, auf die die Ecken zeigen: contra peccatum: Locucionis; Cogitacionis; Operacionis.114 contra peccatum: Simplicitatis; fragilitatis; malignitatis.115 contra peccatum: Veniale; Originale; Mortale.116 Winkel des nach unten zeigenden Dreiecks mit Abschnitten des Umkreises, auf die die Ecken zeigen:117 ut sociemur: Angelis; Archangelis; Uirtutibus. ut sociemur: Principatibus; Potestatibus; Dominacionibus. ut sociemur: Cherubin; thronis; Seraphin. Inschriften in den angeschnittenen Kreisen im Umkreis (im Uhrzeigersinn von oben): Tu exurgens domine; misereberis syon; Quia uenit tempus miserendi eius (Ps 101,14). Domine miserere nostri te enim expectauimus (Jes 33,2). XVI) Hec figura demonstrat pacis misterium. quam commemorat ympnus angelicus.118 Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 20 (De Gloria in excelsis, et de triplici pace et quis hymnum angelicum cantari ad missam constituit). Mitte: PAX: Gloria in excelsis deo. Ecken des grünen Dreiecks (zeigt nach oben rechts), mit Sätzen nach rechts: Temporalis: Et pacis non erit finis (Jes 9,7). Spiritualis: Et factus est principatus super humerum eius (Jes 9,6). Eternalis: Pater futuri seculi princeps pacis. (Jes 9,6). Ecken des gelben Dreiecks (zeigt nach oben links), mit Sätzen nach rechts: Inter deum et hominem; deus in homine; Puer natus est nobis et filius 114 PL 217, 809D: Item est peccatum cogitationis, locutionis, et perpetrationis. Cogitationis in corde, locutionis in ore, perpetrationis in opere. 115 PL 217, 809D: Rursus, est peccatum fragilitatis, simplicitatis, et malignitatis. Fragilitatis per impotentiam, simplicitatis per ignorantiam, malignitatis per invidentiam. 116 PL 217, 809C: Est enim peccatum originale, mortale et veniale: hoc est, serpens, mulier et vir. 117 In Clm 8201 zeigt dieses Dreieck nach oben. 118 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zweite Rubrik rechts von der Zeichnung cum ergo iam tempus, die aus dem Anfang von DMM, Buch 2, Kap. 19 stammt (De Kyrie eleison, et quare novies decantatur, et quare sex vicibus dicitur Kyrie eleison, et tribus Christe eleison): Cum ergo jam tempus plenitudinis, et benignitatis advenerit, sicut praedictum fuerat a Psalmista (PL 217, 809C).

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datus est nobis (Jes 9,6). Inter angelum et hominem; Angelus cum pastore; Et uocabitur admirabilis deus fortis consiliarius (Jes 9,6). Inter hominem et hominem; Asinus cum boue; Multiplicabitur eius imperium (Jes 9,7).119

XVII) Hec figura demonstrat numerum et misterium salutacionum ad populum. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 24 (De salutatione pontificis et sacerdotis ad populum). Mitte mit innerem Kreis: Salutacio: + dominus nobiscum. + Salutat in missa. Äußerer Kreis: + Septem uicibus sacerdos salutat in missa. Sieben Kreise (nur die ersten vier durch rote Linien mit der Mitte verbunden): propter spiritum sapiencie, contra spiritum luxurie. propter spiritum intellectus, contra spiritum gule. propter spiritum consilii, contra spiritum auaricie. propter spiritum fortitudinis, contra spiritum accidie. propter spiritum sciencie, contra spiritum inuidie. propter spiritum pietatis, contra spiritum ire. propter spiritum timoris, contra spiritum uane glorie.120 XVIII) Hec figura demonstrat misterium candelabrorum et crucis. in altaris officio. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 21 (De candelabro et cruce, quae super medio collocantur altaris). Mitte: CRUX: Iesus + Christus +. Kreise an den Ecken der Raute (im Uhrzeigersinn von oben): Pastores: + claritas dei circumfulsit illos (Lk 2,9). Candelabrum: Populus gentilis. Magi: Stella quam uiderunt antecedebat eos (Mt 2,9). Candelabrum: populus iudaicus. 119 PL 217 810B: (De Gloria in excelsis, et de triplici pace et quis hymnum angelicum cantari ad missam constituit): Ante nativitatem enim Christi, tres erant inimicitiarum parietes: primus inter Deum et hominem, secundus inter angelum et hominem, tertius inter hominem et hominem. 120 PL 217, 898C–D: Nam dona petitionibus, virtutes donis, et beatitudines virtutibus obtinentur. Septem dona sunt ista: Sapientia, intellectus, consilium, fortitudo, scientia, pietas et timor, de quibus inquit propheta: Requiescet super eum Spiritus Domini, spiritus sapientiae et intellectus, spiritus consilii et fortitudinis, spiritus scientiae et pietatis, et replebit eum spiritus timoris Domini.

_ 88 _ Die Querachsen des oberen Teils der Raute, mit Sätzen in den Nachbarsegmenten: Altarium. Surge illuminare ierusalem quia uenit lumen tuum; Et gloria domini super te orta est (Jes 60,1).121 Die Querachsen des unteren Teils der Raute, mit Sätzen in den Nachbarsegmenten: presepium. Eratis aliquando tenebre; Nunc autem lux in domino (Eph 5,8).122 XIX) Hec figura demonstrat formam, causam et numerum orationum qui dicuntur in missa. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 27 (Quare orationes dicantur collectae, et quot sunt in missa dicendae). Zentraler Vierpass: Oratio: Super oblatam. Post canonem: Postulatio. Gratiarum actio: post communionem. Obsecracio: Super collectam. Kreise im äußeren Umkreis (im Uhrzeigersinn von oben): Oracio: Uocalis, Mentalis, Realis. Deuota: In cubiculo cordis. Discreta: In claustro oris. Continua: In aratro operis. Halbkreise im äußeren Umkreis (im Uhrzeigersinn von oben rechts): Pro aliorum instruccione. Ut cortina cortinam trahat et qui audit dicat ueni (Apg 22,17). Pro lingue obseqio. Ut qui lingua peccauimus in lingua satisfaciamus. Pro rei petende commemoratione. Quia facilius optinetur quod instancius postulatur. Pro excitanda deuocione, quia quod facit flatus carboni hoc facit pronunciacio deuocioni.123 Inschrift im Umkreis: ORATUR VOCALITER.

121 PL 217, 811B: Nam ad Judaicum populum inquit propheta: Surge, illuminare Jerusalem, quia venit lumen tuum, et gloria Domini super te orta est. 122 PL 217, 811B: Ad populum vero gentilem dicit Apostolus: Eratis aliquando tenebrae, nunc autem lux in Domino. 123 PL 217, 897D: Scit autem Dominus, quid velimus, sed vult nos orare vocaliter pro excitanda devotione; quia quod facit flatus carboni, hoc facit pronuntiatio devotioni.

_ 89 _ XX) Hec figura demonstrat concordiam veteris et novi testamenti. mediante iohanne baptista cuius predicationem representabat epistola. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 29 (De epistola quae praemittitur evangelio). Mitte: Iohannes: + Hic est propheta et plus quam propheta (Mt 11,9; Lk 7,26). Kreise oben und unten: Epistola ueteris testamenti: + Lex et prophete usque iohannem. Epistola de nouo testamento: + Et ex eo regnum dei euuangelizatur. Kreise links und rechts, mit begleitenden Kreisen und Umkreisen: Moyses: + Lex per moysen data est (Joh 1,17); Ysaias, Ieremias, Ezechiel, Dauid; Iob; Salomon. Christus: + Gratia et veritas per Ihesum Christum facta est (Joh 1,17);124 Matheus, Marcus, Lucas, Iohannes; Ieronimus; Augustinus. Umkreis (im Uhrzeigersinn von oben): Petrus, Andreas, Iacobus, Iohannes, Philippus, Bartholomeus, Thomas, Mathias, Iacobus, Simon, Tadheus, Mathias, Osee, Joel, Amos, Abdias, Ionas, Micheas, Naum, Abacuc, Sophonias, Aggeus, Zacharias, Malachias. XXI) Hec figura demonstrat differentiam inter diaconum et subdiaconum. circa legendum euuangelium et epistolam. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 29 (De epistola quae praemittitur evangelio) & Buch 2, Kap. 30 (De reverentia quam subdiaconus exhibet episcopo post lectam epistolam). Zentrales Kreuz (Inschriften bilden ein chiastisches Muster), mit begleitenden Inschriften: Linke Seite: Epistola; Subdiaconus. Quia predicacionem iohannis pauci secuti sunt; Subdianconum legentem epistolam solus acolitus comitatur (links).125 124 PL 217, 816B: Lex enim quasi paedagogus, infantem Dei populum per manum Moysi custodiendum suscipiens, illius adventum docuit exspectare quem eidem populo jam adulto, per os digitumque Joannes praesentem in carne monstravit, ut eum ducens sequeretur ad regnum. Ecce, inquit, Agnus Dei, ecce qui tollit peccata mundi. Praecessit namque lex Evangelium, sicut umbra lucem, virga spiritum, timor charitatem; initium perfectionem, dominantis praeceptum, amantis consilium. Nam lex per Moysen data est, gratia et veritas per Jesum Christum facta est. 125 PL 217, 816C: Hinc est ergo, quod subdiaconum legentem epistolam unus acolythus comitatur, diaconum vero legentem evangelium, tam subdiaconus quam acoluthus comitantur; quia praedicationem Joannis pauci secuti sunt, sed praedicationem Evangelii plurimi susceperunt.

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Quia lex finem accepit in christo; Subdiaconus post lectam epistolam exhibet episcopus reuerenciam (oben).126 Rechte Seite: Diaconus: Euuangelium. Quia euuangelium originem accepit a Christo; diaconus ante legendum euuangelium exhibet episcopo reuerentiam (rechts). Quia predicacionis euuangelii plurimi receperunt; Diaconum legentem euuangelium tam subdiaconus quam acolitus comitantur.127 XXII) Hec figura demonstrat vocationem apostolorum. quam gradulae significat. Vgl. DMM, Buch 6, Kap. 31 (De graduali). Mitte: Graduale: Discipulorum uocatio. Angefügte Kreise und begleitende Inschriften (im Uhrzeigersinn von oben): Prima: Quam narrat iohannes; Cum in crastinum uellet ihesus exire in Galyleam (Joh 1,43).128 Secunda: Quam narrat Lucas; Cum ascendisset in unam nauim que erat Symonis (Lk 5,3).129 Tercia: Quam narrat matheus; Cum ambularet iuxta mare galilee (Mt 4,18).130 Umkreis: + Apostoli gradiebantur post dominum, discipuli post magistrum. XXIII) Hec figura demonstrat misterium alleluia. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 32 (De Alleluia). Mitte: Alleluya: + Uox exultacionis et confessionis externa. Zwölf angefügte Kreise (im Uhrzeigersinn, von oben):131

126 PL 217, col. 817C: Subdiaconus ergo post finem, sed diaconus ante principium lectionis ad sacerdotem accedit, et exhibet reverentiam, quia lex accepit finem in Christo, sed Evangelium originem sumpsit ab ipso. Nam lex et prophetae usque ad Joannem, Evangelium et apostoli post Joannem. 127 Vgl. n. 44. 128 Notiz in schwarzer Tinte hinzugefügt (15. Jahrhundert): Iohannes 1º. 129 Notiz in schwarzer Tinte hinzugefügt (15. Jahrhundert): Lucas 5º. 130 Notiz in schwarzer Tinte hinzugefügt (15. Jahrhundert): Mt iiiiº Mc Iº. 131 PL 217, 819A–819B: Summopere nitentes exprimere magnitudinem consolationis, quae reposita est lugentibus, jubilantes potius quam canentes, unamque brevem digni sermonis syllabam in plures neumas protrahimus, ut jucundo auditu mens attonita repleatur et rapiatur illuc, ubi semper erit vita sine morte, dies sine nocte, certe sine forte, jucunditas sine dolore, securitas sine timore, tranquil-

_ 91 _ Iocunditas sine dolore Securitas sine timore. Tranquillitas sine labore. Fortitudo sine debilitate. Rectitudo sine peruersitate. Pulcritudo sine deformitate. Ueritas sine falsitate. Caritas sine malicia. Felicitas sine miseria. Uita sine morte. Dies sine nocte. Certe sine forte. Umkreis: Gaudium discipulorum de miraculis saluatoris. XXIIII) Hec figura demonstrat quare textum ewangelii precedunt candelabrum et thuribulum. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 14 (De incenso, quod sacerdos repraesentat in capsula, et episcopus apponit thuribulo). Mitte: leer. Drei angefügte Kreise (im Uhrzeigersinn von links) mit begleitenden Inschriften: Candelabrum cum incenso: + Coruscacio miraculorum. Egressus ihesus in uirtute spiritus in galiam (Lk 4,14). Thuribulum cum incenso: Odor + Fame. Et fama exiuit in uniuersam regionem de illo (Lk 4,14). + Uolumen euuangelicum: + Doctrina cristi. Et ipse docebat in synagogis eorum (Lk 4,15). XXV) Hec figura demonstrat misterium euuangelii.132 Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 47 (De praeeminentia Evangelii). Mitte: Euuangelium ihesu christi; precepta; Promissa; Consilia; Sacramenta. Eckmedaillons am zentralen Quadrat: Matheus: Facies hominis. Marcus: Facies Leonis. Lucas: Facies uituli. Iohannes: Facies aquile. litas sine labore, fortitudo sine debilitate, rectitudo sine perversitate, pulchritudo sine deformitate, veritas sine fallacia, charitas sine malitia, felicitas sine miseria. 132 In Prag, Ms. III.E.21, lautet die Rubrik links und rechts von der Zeichnung liber uite est autem crucis signum.

_ 92 _ Vierpass (im Uhrzeigersinn von oben): In eminenti loco (Vgl. Jdt 13,16); Ut in monte ascendat qui euuangelizat Syon (Jes 40,9). Alta uoce; Ut exaltet uocem in fortitudine (Jes 40,9). Contra aquilonem (Vgl. Dtn 2,3); Ut aquilo surgat (Vgl. Hld 4,16). Ab austro; [leer].133 Zwischen den Halbkreisen um den Vierpass (im Uhrzeigersinn von oben): Quatuor flumine paradisi; Quattuor pedes mensae; Quattuor anuli arche; Quatuor rote quadrige. Umkreis (im Uhrzeigersinn von oben): Quadriga aminadab; Turris dauid; Gazophilacium templi; Thesaurus regis; + Liber uitae; Fons hortorum; Puteus aquarum; Hortus aromatum; Paradisus deliciarum; Cella uinaria; Cenaculum magnum; Mensa propositionis.134 XXVI) Hec figura demonstrat partes simboli tam constantinopolitani quam apostolici.135 Mitte: Symbolum: Constantinopolitanum. Glaubensartikel in Segmenten ums Zentrum (im Uhrzeigersinn von oben): 1) Credo in unum deum patrem et cetera. 2) et in unum dominum iesum et cetera. 3) Qui propter nos homines et cetera. 4) Crucifixus est pro nobis et cetera. 5) Et resurrexit tertia die secundum scripturas et cetera. 6) Ascendit in celum sedet ad dexteram et cetera. 7) Et iterum uenturus est cum gloria et cetera. 8) Et in spiritum sanctum dominum et vivificantem et cetera. 133 Clm 8201: Ut auster ueniat (Vgl. Hld 4,16). 134 PL 217, 826C: Paradisus deliciarum, hortus aromatum, cella vinaria, coenaculum vitae, mensa propositionis, quadriga Aminadab, turris David, gazophylacium templi, thesaurus patrisfamilias. 135 DMM, Buch 2, Kap. 49 (De symbolo, quod post evangelium cantatur) bietet keine Parallelen zu den Inschriften dieses Diagramms. In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zusätzliche Rubrik rechts: sane sicut caput preeminet, die Anfangsworte von DMM, Buch 2, Kap. 47 (De praeeminentia Evangelii): Sane sicut caput praeeminet corpori, et ei caetera membra subserviunt, sic Evangelium toti officio praecellit, et ei caeterae partes intellectuali ratione consentiunt. (PL 217, 826B).

_ 93 _ 9) Et unam sanctam et apostolicam et cetera. 10) Confiteor unum baptisma et cetera. 11) Et expecto resurrectionem. 12) Et uitam uenturi saeculi. Amen. Inschrift um die Mitte: + Simbolum editum ab apostolis. Umkreis (im Uhrzeigersinn von oben): 1) Petrus: Credo in deum patrem omnipotente et cetera. 2) Andreas: et in ihesum christum filium eius unicum dominum nostrum. 3) Iacobus: Qui conceptus est de spiritu sancto et cetera. 4) Iohannes: Passus sub poncio pilato et cetera. 5) Philippus: descendit ad inferos [sic] tertia die resurrexit a mortuis et cetera. 6) Bartholomeus: Ascendit ad celos sedet ad dexteram dei patris et cetera. 7) Thomas: Inde uenturus est iudicare uiuos et mortuos et cetera. 8) Matheus: Credo in spiritum sanctum et cetera. 9) Iacobus: Sanctam ecclesiam catholicam et cetera. 10) Simon: peccatorum remissionem et cetera. 11) Thadeus: Carnis resurrectionem et cetera. 12) Mathias: Uitam eternam. Amen. XXVII) Hec figura demonstrat misterium offertorii.136 Zentrales Dreieck: offertorium: Sacerdos offert in missa.137 Kreise in den Spitzen des Dreiecks (im Uhrzeigersinn von oben): Uota populi. Sacramenta dei. Holocausta sui. Halbkreise, die die Kreise verbinden (im Uhrzeigersinn von oben): fides in simbolo. Laus in offertorio. Fructus in sacramento.

136 DMM, Buch 2, Kap. 53 (De offertorio) bietet keine Parallelen zu den Inschriften dieses Diagramms. 137 Einer der seltenen Fälle in denen der Text mit Farbe übermalt wurde, was impliziert, dass zumindest die Farbgebung der Diagramme, wenn nicht auch die Umrisse, nach den Inschriften hinzugefügt wurden, zumindest in einigen Fällen.

_ 94 _ XXVIII) Hec figura demonstrat quid significet altare. Sacrificium. et incensum.138 Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 57 (De oblatione et incenso, et quare sacerdos tertio circumducit et reducit incensum, et quare totum undique incensatur altare). Kreise (im Uhrzeigersinn von unten links) mit Begleitinschriften: Cordis et corporis: Acceditur ad altarium. Ante sex dies pasche uenit ihesus bethaniam ubi fuerat lazarus mortuus (Joh 12,1).139 Unitatis et caritatis: Offertur Sacrificium. Fecerunt autem ei cenam et matheus [sic] ministrabat eis (Joh 12,2). Orationis, deuocionis: Adoletur incensum. Maria unxit pedes iesu et domus impleta est ex odore unguenti (Joh 12,3).140 XXIX) Hec figura demonstrat silencii sacramentum.141 Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 54 (De silentio post offertorium) & Buch 4, Kap. 1 (De silentio post praefationem). Mitte: Triplex Silencium. Drei Segmente mit den zugehörigen Abschnitten des Umkreises (im Uhrzeigersinn von links): 1) Post oblacionem: Secessus in effrem. Ne Sacro Sancta uerba uilescant; Cum cogitarent eum interficere,

138 In Prag, Ms. III.E.21, fügt eine zusätzliche Rubrik rechts von der Zeichnung hinzu: dicturis sacerdos, die Anfangsworte von DMM, Buch 2, Kap. 53 (De offertorio): Dicturus sacerdos Oremus, praemittit, Dominus vobiscum; quia nisi nobiscum sit Dominus, ad salutem nostram orare non possumus (PL 217, 831A). 139 PL 217, 832D: Tunc surgens sacerdos ad altare procedit, ut mysticam oblationem accipiat a ministris. Illud insinuans quod Joannes evangelista describit: Jesus, inquit, ante sex dies Paschae venit in Bethaniam, ubi fuerat Lazarus mortuus, quem suscitavit Jesus. Fecerunt autem ei coenam ibi, et Martha ministrabat. 140 PL 217, 832D: Oblatione suscepta, statim adoletur incensum, per quod illud innuitur, quod statim per evangelistam subjicitur: Maria ergo accepit libram unguenti nardi pistici pretiosi, et unxit pedes Jesu, et domus impleta est ex odore unguenti. 141 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zusätzliche Rubrik rechts von der Zeichnung et ergo sacerdos ut und reproduziert damit den Anfang von Buch 2, Kap. 62 (De expositione praefationis ejusdem): Monet ergo sacerdos, ut corda sursum habeamus ad Dominum (PL 217, 836B).

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abiit in regionem iuxta desertum in ciuitatem que dicitur Effrem (Joh 11,53–54).142 2) Post prefacionem: Latibulum Cristi. Quia ihesus iam non palam ambulauit apud iudeos (Joh 11,54); Hec locutus est ihesus et abiit et abscondit se ab eis (Vgl. Joh 12,36).143 3) Post dominicam oracionem: Quies sepulture. Ut in cubiculo cordis oretur; Propter parasceven iudeorum, quia prope erat, monumentum posuerunt iesum (Joh 19,42). XXX) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat mysterium mysticum prefacionis]. Mitte: Trinitas diuina: Pater, Filius, Spiritus Sanctus. Begriffe in den angefügten Bögen, von der Mitte ausstrahlend (im Uhrzeigersinn von oben): Semel, Semel unum, Semel unum semel. potencia, sapiencia, Benignitas. Trinitas humana, trinitas mundana, trinitas angelica. Mens, Intellectus; Amor; Magnitudo, Pulchritudo; Utilitas; Substantia, Fama; Persona. Per se, de mente, de mente et intellectu; In quantitate, In qualitate, In effectu; [leer],144 [leer],145 Rationalis. Fecit deus hominem, Ad ymaginem et similitudinem suam (Gen 1,27); Inuisibilia dei per ea que faca sunt a creatura mundi intellecta 142 PL 217, 831C: Post haec sacerdos silentii solitudinem expetit, instante memoria Dominicae passionis, illud insinuans quod Jesus jam non palam ambulabat apud Judaeos, cum cogitarent eum interficere, sed abiit in regionem, juxta desertum in civitate quae dicitur Ephrem, et ibi morabatur cum discipulis suis. Collegerunt ergo pontifices et Pharisaei concilium, et dicebant: Quid faciemus, quia hic homo multa signa facit? si dimittimus eum sic, omnes credent in eum, et venient Romani, et tollent nostrum locum et gentem. Unus autem ex illis, Caiphas nomine, cum esset pontifex anni illius, dixit eis: Vos nescitis quidquam, nec cogitatis, quia expedit vobis, ut unus homo pro populo moriatur, et non tota gens pereat. Ab illo ergo die cogitaverunt, ut interficerent eum. Silentium ergo sacerdotis latibulum Christi signat. 143 PL 217, 839C–839D: Post acclamatum praeconium, sequitur secretum silentium. Nam ut Joannes Evangelista describit, ubi Jesus honorifice fuit receptus a turbis, cum psalmis et laudibus, abiit et abscondit se ab eis, [...] Ego sum. Illud ergo latibulum Christi hoc secretum silentium repraesentat, in quo cessante verborum tumultu, sola dirigitur ad Deum intenta devotio. 144 Clm 8201: spiritualis. 145 Clm 8201: intellectualis.

_ 96 _ conspiciuntur (Röm 1,20); Tu signaculum similitudinis, plenus sapiencia et perfectus decore (Ez 28,12). Dreiergruppen von Kreisen, der zentralen Rose angefügt: 1) Quis in nubibus equabitur domino, similis erit deo inter filios dei (Ps 88,7): Angeli, Medius in prefacio ne siletur, Uirtutes. 2) [leer]:146 Potestates, Medius in prefacione siletur, Dominaciones. 3) [leer]:147 Troni, Medius in prefacione siletur, Seraphin. Inschriften in den Zwischenräumen des Umkreises:148 1) De singularis trinitatibus angelorum medius ordo in prefacione siletur. 2) Quila comparacione trinitatis eterne, cuius ibi maiestats precipue commendatur. 3) Quelibet alia trinitas diminuta reperitur et imperfecta. XXXI) Hec figura demonstrat ympni misterium. Mitte (oberhalb und unterhalb des Querbalkens des Kreuzes): ymnus angelorum; ympnus hominum. Inschriften in den Dreipässen an den Kreuztermini (im Uhrzeigersinn von oben): Misterium trinitas: Sanctus, Sanctus, Sanctus, Dominus Deus Sabaoth. pleni sunt celi et terra gloria tua: Captatio beneuolencie. Benedictus Qui uenit In nomine domini: Sacramentum incarnationis. Osy Anna In excellis [sic]: Forma peticionis. XXXII) Hec figura demonstrat numerum et mysterium signorum que fiunt super oblatam.149 Mitte: Signa que fiunt super oblatam et calicem. Kreis im Zentrum: 25 Kreuze, in Gruppen von 3, 5, 2, 5, 2, 3 & 5. Halbkreise, dem Umkreis angefügt (im Uhrzeigersinn von oben):150 146 Clm 8201: Quis similis erit deo in filiis dei. 147 Clm 8201: Quis similis erit deo in filiis dei. 148 Vgl. Durandus, Rationale diuinorum officiorum, IV.33.32, Z. 285: 32: De quorum singulis, medius ordo in prefatione subtrahitur, ad notandum quod comparatione Trinitatis eterne, cuius maiestas in ea precipue recommendatur, omnis alia trinitas diminuta reperitur et imperfecta; nam: Quis in nubibus equabitur Domino, quis similis erit Domino in filiis hominum? 149 In Prag, Ms. III.E.21, lautet eine zusätzliche Rubrik rechts von der Zeichnung: propter acclamantium [sic]. 150 PL 217: 895–896: Propter ternam Christi traditionem, quae facta est a Deo, a Juda, a Judaeo. Secunda vice quinquies, ubi dicitur: Quam oblationem tu Deus digneris facere benedictam, ascriptam, ratam, ut fiat corpus et sanguis; propter quinque personas, venditoris, venditi et emptorum, videlicet

_ 97 _ 1) Propter trinam christi traditionem, que facta est a deo, a iuda, a iudeo. 2) propter quinque personas uenditoris, uenditi et emptorum, scilicet sacerdotum et scribarum, et phariseorum. 3) propter benedictionem panis qui transubstantiatur in carnem, et uinum in sanguinem. 4) propter quinque domini plagas: duas manuum, totidemique pedum, et unam lateris. 5) propter uincula quibus ligatum est corpus, et flagella quibus allisus est sanguis. 6) propter crucifixionem que facta est hora tercia linguis iudeorum, ter dicencium crucifige eum. 7) propter tres cruciatus quos christus sustinuit, passionem [sic], propassionis, compassionis, propter aquam et sanguinem que de latere fluxerunt. XXXIII) Hec figura demonstrat crucis misterium. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 44 (De crucis mysterio, et de multiplici ejus effectu). Mitte: Signum crucis exprimitur. Dreieckspitzen, nach oben gerichtet, mit begleitenden Inschriften (im Uhrzeigersinn von oben): Ad significandum: Sicut exaltauit moyses serpentem in deserto ita et cetera (Joh 3,14).151 sacerdotum et Scribarum, et Pharisaeorum. Tertia vice bis, ubi dicitur: Accipiens Jesus panem, benedixit ac fregit, deditque discipulis. Similiter et hunc praeclarum calicem. Item tibi gratias agens benedixit: propter benedictionem panis qui transsubstantiatur in carnem, et vinum quod transsubstantiatur in sanguinem. Quarta vice quinquies, ubi dicitur: Hostiam puram, hostiam sanctam, hostiam immaculatam, panem sanctum vitae aeternae, et calicem salutis perpetuae; propter quinque diversas plagas, duas manuum, totidemque pedum, et unam lateris. Quinta vice bis, ubi dicitur: Sacrosanctum Filii tui corpus et sanguinem; propter vincula quibus ligatum est corpus, et flagella quibus allisus est sanguis. Sexta vice ter, ubi dicitur: Sanctificas, vivificas et benedicis; propter crucifixionem quae facta est hora tertia linguis Judaeorum, ter clamantium: Crucifige eum. Septima vice quinquies, ubi dicitur: Per ipsum, et cum ipso, et in ipso est tibi Deo Patri omnipotenti, in unitate Spiritus sancti. Ter super calicem, propter tres cruciatus quos Christus sustinuit, passionis, propassionis et compassionis; et bis in latere calicis, propter aquam et sanguinem, quae de latere Christi fluxerunt. 151 PL 217, 842D: Legitur enim quod Moyses ad mandatum Domini serpentem erexit aeneum pro signo, quem aspicientes qui percussi fuerant a serpentibus, sanabantur, quod ipse Christus exponens in Evangelio, inquit: Sicut Moyses

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Ad benedicendum: Commutans manus iacob benedixit (Gen 48,14– 15).152 Ad procedendum: Nolite nocere terre et mari quousque signemus seruos dei in frontibus eorum (Apg 7,3). Dreieckspitzen, nach unten gerichtet, mit begleitenden Inschriften (im Uhrzeigersinn von oben links): Tribus digitis: Appendit tribus digitis molem terre (Jes 40,12). De superioribus ad inferiora: Exiui a patre et ueni in mundum et cetera (Joh 16,28). A dextra in sinistram: Quia indignos uos fecistis, ecce conuertimur ad gentes (Apg 13,46). XXXIIII) Hec figura demonstrat misterium sacrificii. Mitte: Sacrificium. Bögen, die drei Kreise verbinden (im Uhrzeigersinn von oben): In confessione: Altare holocausti. In prefacione: Thuribulum thimiamatis. In communione: Propitiatorum arche. Drei Kreise mit angefügten Dreiergruppen von Kreisen (im Uhrzeigersinn von oben links): Penitencie: Sacrificium deo spiritus contribulatus (Ps 50,19). Panis: laboris et afflictionis Uinum: Doloris et compunctionis. Aqua: Meroris et ploracionis. Iusticie: Tunc acceptabis sacrificium iusticie (Ps 50,21). Panis: Fortitudinis et afflictionis. Uinum: Rectitudinis et prudentie. Aqua: Manusuetudinis et temperantie. Eucharistie: [leer]153 Panis: Unitati pro corpore. Uinum: Caritatis pro anima. Aqua: Fidelitatis pro populo. exaltavit serpentem in deserto, ita exaltari oportet Filium hominis, ut omnis qui credit in ipso non pereat, sed habeat vitam aeternam. 152 PL 217, 824D–825A: Legitur etiam, quod cum Joseph applicuisset Manassen et Ephraim ad Jacob, statuens majorem ad dextram, et minorem ad sinistram, ut eis secundum ordinem benediceret, Jacob vero manus commutans, id est in modum crucis cancellans, dextram posuit super caput Ephraim minoris, et sinistram super caput Manasse majoris, et dixit: Angelus, qui eruit me de cunctis malis, benedicat pueris istis. 153 Clm 8201: Tibi sacrificabo hostiam laudis (Ps 115,17).

_ 99 _ XXXV) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet gestus sacerdotis in missa]. Mitte: Gestus sacerdoti in missa. Kreise (im Uhrzeigersinn von der Mitte aus): Manus extendit: + Expandi manus meas ad populum non credentem.154 Ad crucifigendum. Caput humiliat: + Exinaniuit se formam serui accipiens.155 Ad obedienciam. Oculos erigit: + Eleuatis in celum oculis dixit pater et cetera. (Joh 11,14) In contemplacione. Corpus inclinat: + Factus obediens usque ad mortem mortem autem crucis. (Phil 2,8) Ad pacienciam. Zu beiden Seiten des Kreises (obere Hälfte): Expressio uocis: latronis confessio; Centurionis assercio. Zu beiden Seiten des Kreises (untere Hälfte): Percussio pectoris: Cordis contricio; Plebis compassio. 154 Nouatianus, De trinitate, in: Novatiani Opera, hg. v. Gerardus Frederik Diercks (Corpus Christianorum Series Latina 4), Turnhout 1972, Kap. 9, Z. 35: Hunc, quando flagrorum eius ictus plagas que descripsit: liuore eius non sanati sumus, aut humilitatem: et uidimus eum et non erat ei species neque honor; homo in plaga et sciens ferre infirmitatem, aut quod populus non erat crediturus: tota die expandi manus meas ad populum non credentem, aut quod resurrecturus a mortuis, aber zitiert in vielen späteren Texten, z.B. Durandus, Rationale diuinorum officiorum, IV.46.15, Z. 175: Ceterum, sacerdos faciendo cruces manus super mensam altaris extendit quia et Christus super aram crucis manus expandit, iuxta illud propheticum: Expandi manus meas ad populum non credentem michi. 155 Paulinus von Nola, Epistulae, in: S. Pontii Meropii Paulini Nolani opera, hg. v. Wilhelm Hartel, 2 Bde., Wien 1894, Bd. 1, 76 (12.iv, Z. 8): nam idcirco rex gloriae et dominus maiestatis exinaniuit se formam serui accipiens et inuisibilem magnitudinem suam uisibili abiectione contexit, ut nos ueteri illo male conceptae adrogantiae morbo foris altos, intus obtritos in formam sublimitatis suae per formulam nostrae in se humilitatis attolleret, aber wieder höchstwahrscheinlich aus Durandus entnommen, Rationale diuinorum officiorum, IV.7.1, Z. 3: Prius quam sacerdos uel episcopus gradus altaris ascendat, et antequam sacrum ordinatur officium, ad seipsum reuertens inclinat se ante altare, significans Christi exinanitionem qui inclinauit celos et descendit, cum se formam serui accipiens exinaniuit; et considerans quod, sicut dicit Salomon: Iustus in principio sermonis accusator est sui, confisus etiam de illa prophetica consolatione: Dixi confitebor, et tu remisisti.

_ 100 _ XXXVI) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet exaltacio et depositio sacrificii]. Halbkreise um zentrales Quadrat (im Uhrzeigersinn von oben): Remotio corporalis de ore calicis: Scissio ueli ante faciem sanctuarii. Deposicio Sacrificii: Tumulacio ihesu christi. Reposicio corporalis super os calicis: Aduolutio lapidis ad hostium monumenti. Exaltacio Sacrificii: Suspensio ihesu christi. XXXVII) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet acceptio patene memotio [sic] corporalis cruces super os calicis fractio hostie. osculum pacis. communio cum ministris. quod omnia continent mysterium dominice resurrectionis]. Vgl. DMM, Buch 6, Kap. 2 (De fractione hostiae, cujus particulam sacerdos mittit in calicem). Mitte: Resurrectio Vier Kreise um die Mitte (im Uhrzeigersinn von oben): Diaconus remouet corporale de ore calicis: Angelus reuolvit lapidem ab hostio monumenti (Mk 16,13).156 patenam pontifex accipit: Mariam christus accepit. Pontifex osculatur patenam: Christus consolatur Mariam. Crux in facie pontificis patena signatur: Crucifixus a maria cum desiderio querebatur. Bogen zwischen den Kreisen (im Uhrzeigersinn von oben): Pontifex frangit hostiam coram ministris; Christus fregit panem coram discipulis. Pontifex hostiam mittet in calicem; Christus animam reduxit ad carnem. Pontifex dicit pax domini sit semper uobiscum; Christus ait pax uobis, ego sum uera et cetera (Joh 15,1).157 [leer];158 Christus [unvollständig].159 Äußere Halbkreise (im Uhrzeigersinn von oben): 156 PL 217, 907C: Os ergo calicis in hoc loco significat ostium monumenti, de quo diaconus removet corporale, designans quod angelus Domini revolvit lapidem ab ostio monumenti. 157 PL 217, 907A: Tunc sacerdos frangit hostiam in tres partes, et duabus extra calicem reservatis, cum alia signum crucis ter efficit, supra calicem, de cujus ore diaconus removerat corporale, et alta voce dicendo: Pax Domini sit semper vobiscum, particulam hostiae dimittit in calicem. 158 Clm 8201: Pontifex osculum tradit. 159 Clm 8201: Christus pacem impendit.

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Tres ordines sunt in ecclesia; Tres partes fiunt de hostia. Tres cruces fiunt cum hostia super os calicis; Tres mulieres querebant crucifixum ad hostium monumenti (Vgl. Mk 16,6). Pontifex unam partem accipens reliquia impendit ministris; Christus oblatum cibum manducans reliquias dedit apostolis (Lk 24,43). Pontifex cum ministris communicat; Christus cum apostolis manducauit. Bogen zwischen den äußeren Halbkreisen (im Uhrzeigersinn von oben): Romanus pontifex ab altari discedens ascendit ad sedem; Christus de momumento resurgens ascendit in ierusalem. Ministri offerunt pontifici oblatam et calicem; Discipuli optulerunt christo partem piscis et fauum mellis (Lk 24,42). Unam hostie partem episcopus accipit extra calicem et alteram in calicem deponit; Unam ecclesie partem sine martirio christus accipit, aliam martirio exponit. [leer]; Christus in emaus fregit et in ierusalem manducauit. XXXVIII) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet vel contineat agnus dei]. Vgl. DMM, Buch 6, Kap. 4 (De Agnus dei). Mitte: leer. Drei Gruppen von vier Kreisen (im Uhrzeigersinn von oben): 1) Agnus dei: Ab agnoscendo uel ab agnon quod est pium (Phil 2,8).160 Matrem cura: Ad discipulum: ecce mater tua (Joh 19,27). Patrem obediencia: Factus est obediens patri usque ad mortem (Phil 2,27). Redimendo mundum: Redemit nos in sanguine suo (Apg 5,9). 2) Qui tollis peccata mundi: Spiritu sancto et igni. Per aquam baptismi: Nisi quis renatus fuerit ex aqua et spiritus (Joh 3,5). Per sanguinem martirum: Lauit nos a peccatis nostris in sanguine sua (Apg 1,5). Per lauacrum penitencie: Lacrimis meis stratum meum rigabo (Ps 6,7). 3) Miserere nobis: Secundum magnam misericordiam tuam. Remittendo ueniale: delicta iuuentutis mee et cetera (Ps 24,2). Condonando criminale: Amplius laua me ab iniquitate mea (Ps 50,4). Delendo originale: Dele iniquitatem meam (Ps 50,3).

160 PL 217, 908B: Agnus Graece dicitur ab άγυου quod est pium, Latine ab agnoscendo; quoniam in magno grege solo balatu matrem agnoscit.

_ 102 _ Dreiergruppen von Begriffen entlang dem Umkreis: Zwischen 1 & 2: Noe; Iob; Daniel. Zwischen 2 & 3: In lecto; In agro; In mola. Zwischen 3 & 1: Rectores; Continentes; Coniugati. XXXIX) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet osculum pacis]. Vgl. DMM, Buch 5, Kap. 5 (De osculo pacis). Drei Spitzen des Dreiecks mit Inschriften in Halbkreisen (im Uhrzeigersinn von oben rechts): 1) Osculum pacis diffunditur fidelibus per ecclesiam. Quia caritas dei diffussa est in cordibus vestris per spiritum sanctum qui datus est uobis (Röm 5,5). 2) Sacerdos inclinans extendit planetam. Quoniam humilitas mentis caritatem mentis dilatat. 3) Sacerdos accipit osculum oris et reddit osculum pectoris.161 Ne sit ex illis qui locuntur pacem cum proximo suo, mala autem in cordibus eorum (Ps 27,3). XL) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet trina sacerdotis ablutio] Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 19 (De Kyrie eleison, et quare novies decantatur, et quare sex vicibus dicitur Kyrie eleison, et tribus Christe eleison). Mitte: [leer].162 Dreipaß mit drei Halbkreisen verbunden mit drei Begriffen im Umkreis des zentralen Kreises: 1) In principio. Originalis, Criminalis, Uenialis. Per serpentem, Per uirum, Per mulierem.163 2) In medio. Cogitacionis, Locucionis, Actionis.

161 PL 217, 809B: Ad quod utique designandum sacerdos praebet osculum oris ministro, qui reverenter inclinans, pectus osculatur ipsius, et patenam extendit, ut per pacis osculum attendatur charitas, quam patenam supra diximus designare. 162 Clm 8201: Trina sacerdotis ablutio. 163 PL 217, 809C: Dicit autem hic novies, contra novem genera peccatorum. Est enim peccatum originale, mortale et veniale: hoc est, serpens, mulier et vir. Serpens enim, id est concupiscentia suggerit originaliter; mulier, id est delectatio comedit venialiter; vir, id est ratio consentit mortaliter.

_ 103 _ In domo, In porta, In monumento.164 3) In fine. fragilitatis, Simplicitatis, Malignitatis. In patrem, In filium, In Spiritum sanctum.165 XLI) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet mutacio sacerdotis in missa]. Vgl. DMM, Buch 2, Kap. 22 (De mutatione sacerdotis ab una parte ad aliam) & Buch 6, Kap. 42 (Quare diaconus per unam partem ascendit in pulpitum, et per aliam descendit). Mitte: Mutacio Sacerdotis in missa. Halbkreise am Rahmen (links/rechts/oben/unten): 1) a dextera in sinistram: de iudeis ad gentes Quia indignos uos fecistis; ecce conuertimur ad gentes (Apg 13,46).166 2) A sede ad altare: de celo in terram. Exiui a patre et ueni in mundum (Joh 16,28). 3) A sinistra in dexteram; de gentibus ad iudeos. In diebus illis saluabitur iuda (Jer 23,6 & 33,16). 4) Ab altari ad sedem: de terris ad celos. Iterum relinquo mundum et uado ad patrem (Joh 16,28). XLII) Keine Bildlegende [Hec figura demonstrat quid significet communio post sumpcionem et Ite missa est]. Vgl. DMM, Buch 6, Kap. 11 (De oratione novissima). Mitte: Scola cantorum concinit postcommunionem: Chorus apostolorum gaudet propter christi resurrectionem. 164 PL 219, 809D: Item est peccatum cogitationis, locutionis, et perpetrationis. Cogitationis in corde, locutionis in ore, perpetrationis in opere; hoc est mors in domo, mors in porta, mors in monumento. 165 PL 217, 809D: Cogitationis in corde, locutionis in ore, perpetrationis in opere; hoc est mors in domo, mors in porta, mors in monumento. Rursus, est peccatum fragilitatis, simplicitatis, et malignitatis. Fragilitatis per impotentiam, simplicitatis per ignorantiam, malignitatis per invidentiam. Hoc est, peccatum in Patrem, peccatum in Filium, peccatum in Spiritum sanctum. 166 PL 217, 824: Vel ideo diaconus, qui lecturus est Evangelium, ab una parte progreditur, et ab altera parte egreditur, quoniam apostoli prius praedicavere Judaeis, et postea gentilibus praedicavere, secundum quod inquiunt ad Judaeos: Quia repulistis verbum Dei, et indignos vos fecistis, ecce convertimur ad gentes.

_ 104 _ Vier Kreise um die Mitte (links/rechts/oben/unten): 1) Episcopus cum ministris ad altare procedit. Christus cum apostolis in bethaniam exuit (Lk 24,50).167 2) Episcopus extensis manibus orat pro populo. Christus eleuatis manibus benedixit apostolis (Lk 24,50). 3) Diaconus alte pronuntiat: ite missa est. Angelus dicit aperte hic ihesus qui assumptus est a uobis in celum (Apg 1,11).168 4) Fideles deo gratias referentes cum gaudio recedunt ad propria. Apostoli cum gaudio regressi sunt in ierusalem laudantes et benedicentes deum (Lk 24,52–53).169

167 PL 217, 912C: Peracto altaris mysterio, pontifex cum ministris ad altare procedit, et altare deosculans, elevatis manibus, ultimam orationem exsequitur, benedictionem illam significans quam Christus ascensurus in coelum legitur dixisse discipulis suis. Nam, ut Lucas commemorat, eduxit eos foras in Bethaniam, et elevatis manibus, benedixit eis. Et factum est cum benedixisset illis, recessit ab eis, et ferebatur in coelum. 168 PL 217, 912C: Unde post salutationem novissimam, quam sacerdos facit ad populum, diaconus alta voce pronuntiat: Ite missa est, repraesentans illud quod dictum est ad apostolos: Hic Jesus qui assumptus est a vobis in coelum . 169 PL 217, 912C: Chorus autem qui Deo gratias gratulando respondet, imitatur apostolos qui adorantes regressi sunt in Hierusalem cum gaudio magno, et erant semper in templo laudantes, et benedicentes Deum.

Abbildungen

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Verzeichnis der Abbildungen 1. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 1r (Diagramme I–IV). 2. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 1v (Diagramme V–VIII). 3. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 2r (Diagramm IX). 4. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 2v (Diagramme X–XIV). 5. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 3r (Diagramme XV–XX). 6. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 3v (Diagramme XXI–XXVI). 7. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 4r (Diagramme XXVII–XXXII). 8. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 4v (Diagramme XXXIII–XXXVII). 9. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 5r (Diagramme XXXVIII–XLII). 10. Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 92v. 11. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Prag, Nationalbibliothek, Ms. 496 [III.E.21]), 1200–1250, f. 120r. 12. Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter, Ms. a.VIII.9, Österreich, ca. 1300, f. 142r. 13. München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249, Ansbach, 1409, f. 141r.

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14. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, vorderes Vorsatzblatt. 15. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, vorderes Vorsatzblatt, Detail (Inhaltsverzeichnis). 16. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, vorderes Vorsatzblatt; Besitzervermerk (UV-Aufnahme). 17. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 47r. 18. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 50r. 19. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 3v (Detail: Diagramm XXV). 20. Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 92r (Detail). 21. Phylakterion, Werkstatt des Hugo von Oignies (ca. 1187–1228), Maasgebiet, ca. 1230–1235, Musée diocésain de Namur. 22. Gott als Architekt des Universums, Paris, ca. 1235–1245, Oxford, Bodleian Library, Ms. Bodl. 270b, f. 1v. 23. Reiner Musterbuch, Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis 507, f. 11r. 24. Zwiefaltener Martyrologium, ca. 1162, Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. Hist. 2º 415, f. 70r. 25. Wilhelm von Conches, Summa super naturalia quaestionibus, England, spätes 13. Jahrhundert, Oxford, Bodleian Library, Ms. Digby 107, 51r. 26. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8103, f. 93r.

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27. Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 93v. 28. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 2v (Detail: Diagramm XIII). 29. München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 28609, ff. 7v–8r (Diagramm IX). 30. Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter, Ms. a.VIII.9, f. 147v. 31. Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter, Ms. a.VIII.9, f. 149r. 32. Hugo von St. Viktor, De quinque septenis, Nordfrankreich, ca. 1235, Cambridge, Massachusetts, Harvard University, Houghton Library, Ms. Typ. 584. 33. Hugo von St. Viktor, De quinque septenis, Nordfrankreich, ca. 1235, Cambridge, Massachusetts, Harvard University, Houghton Library, Ms. Typ. 584 (Detail). 34. Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 94r. 35. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 1r (Detail: Diagramm II). 36. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21, f. 117v (Detail: Diagramm II). 37. Lothar von Segni, De missarum mysteriis, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3524, Augsburg, ca. 1300, f. 1r (Diagramm II). 38. München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249, f. 141v (Detail: Diagram II).

– 109 –

Abb. 1 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 1r (Diagramme I–IV).

– 110 –

Abb. 2 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 1v (Diagramme V–VIII).

– 111 –

Abb. 3 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 2r (Diagramm IX).

– 112 –

Abb. 4 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 2v (Diagramme X–XIV).

– 113 –

Abb. 5 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 3r (Diagramme XV–XX).

– 114 –

Abb. 6 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 3v (Diagramme XXI– XXVI).

– 115 –

Abb. 7 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 4r (Diagramme XXVII– XXXII).

– 116 –

Abb. 8 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 4v (Diagramme XXXIII– XXXVII).

– 117 –

Abb. 9 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 5r (Diagramme XXXVIII–XLII).

– 118 –

Abb. 10 – Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 92v.

– 119 –

Abb. 11 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Prag, Nationalbibliothek, Ms. 496 [III.E.21]), 1200–1250, f. 120r.

– 120 –

Abb. 12 – Continuatio distinctionum quos dominus Innocentius papa tertius composuit sub figuris de misse sacramentis, Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter, Ms. a.VIII.9, Österreich, ca. 1300, f. 142r.

– 121 –

Abb. 13 – Continuatio distinctionum quos dominus Innocentius papa tertius composuit sub figuris de sacramentis misse, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249, Ansbach, 1409, f. 141r.

– 122 –

Abb. 14 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, vorderes Vorsatzblatt.

– 123 –

Abb. 15 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, vorderes Vorsatzblatt, Detail (Inhaltsverzeichnis).

Abb. 16 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, vorderes Vorsatzblatt; Besitzervermerk (UV-Aufnahme).

– 124 –

Abb. 17 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 47r.

– 125 –

Abb. 18 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 50r.

– 126 –

Abb. 19 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 3v (Detail: Diagramm XXV).

– 127 –

Abb. 20 – Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 92r (Detail).

– 128 –

Abb. 21 – Phylakterion, Werkstatt des Hugo von Oignies (ca. 1187– 1228), Maasgebiet, ca. 1230–1235, Musée diocésain de Namur.

– 129 –

Abb. 22 – Gott als Architekt des Universums, Paris, ca. 1235–1245, Oxford, Bodleian Library, Ms. Bodl. 270b, f. 1v.

– 130 –

Abb. 23 – Reiner Musterbuch, Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Codex Vindobonensis 507, f. 11r.

– 131 –

Abb. 24 – Zwiefaltener Martyrologium, ca. 1162, Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. Hist. 2º 415, f. 70r.

– 132 –

Abb. 25 – Wilhelm von Conches, Summa super naturalia quaestionibus, England, spätes 13. Jahrhundert, Oxford, Bodleian Library, Ms. Digby 107, 51r.

– 133 –

Abb. 26 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8103, f. 93r.

– 134 –

Abb. 27 – Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 93v.

– 135 –

Abb. 28 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 2v (Detail: Diagramm XIII).

– 136 –

Abb. 29 – Expositio missae per figureas secundum Innocentium III. papam, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 28609, ff. 7v–8r (Diagramm IX).

– 137 –

Abb. 30 – Continuatio distinctionum quos dominus Innocentius papa tertius composuit sub figuris de misse sacramentis, Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter, Ms. a.VIII.9, f. 147v.

– 138 –

Abb. 31 – Continuatio distinctionum quos dominus Innocentius papa tertius composuit sub figuris de misse sacramentis, Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter, Ms. a.VIII.9, f. 149r.

– 139 –

Abb. 32 – Hugo von St. Viktor, De quinque septenis, Nordfrankreich, ca. 1235, Cambridge, MA., Harvard University, Houghton Library, Ms. Typ. 584.

– 140 –

Abb. 33 – Hugo von St. Viktor, De quinque septenis, Nordfrankreich, ca. 1235, Cambridge, MA., Harvard University, Houghton Library, Ms. Typ. 584 (Detail).

– 141 –

Abb. 34 – Mettener Codex, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201, Metten, ca. 1414/1415, f. 94r.

– 142 –

Abb. 35 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Gotha, Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, Cod. Memb. I 123, f. 1r (Detail: Diagramm II).

– 143 –

Abb. 36 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, Prag, Nationalbibliothek, Ms. III.E.21, f. 117v (Detail: Diagramm II).

Abb. 37 – Lothar von Segni, De missarum mysteriis, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3524, Augsburg, ca. 1300, f. 1r (Diagramm II).

– 144 –

Abb. 38 – Continuatio distinctionum quos dominus Innocentius papa tertius composuit sub figuris de sacramentis misse, München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3249, f. 141v (Detail: Diagram II).

Curriculum vitae Jeffrey F. Hamburger, geboren in London am 19. Februar 1957, wurde 1987 an der Yale University zum Ph. D. promoviert. Er war dann Professor am Oberlin College und der University of Toronto und lehrt seit 2001 an der Harvard University als Kuno Francke Professor of German Art & Culture. Hamburger hat schon mit seiner Dissertation über die ‚Rothschild Canticles‘ und weiteren je mehrfach preisgekrönten Büchern ganz entscheidend zur Etablierung des Interesses an der religiösen, besonders der mystisch geprägten Kunst für und von Frauen beigetragen. Dieses Interesse hat vor vier Jahren mit der von ihm gemeinsam mit Robert Suckale angeregten und betreuten Ausstellung ‚Krone und Schleier‘ in Bonn und Essen eine erstaunliche Breitenwirkung erzielt. Viele seiner Forschungsgegenstände – um nur das Straßburger Exemplar Heinrich Seuses oder das ebenfalls Straßburger Gebetbuch der Begerin in der Berner Burgerbibliothek zu nennen – verbinden Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. Sein hier publizierter Vortrag stand hingegen im Zusammenhang eines aktuellen Forschungsvorhabens zu liturgischen Handschriften. Sein Blockseminar im Rahmen der Wolfgang StammlerGastprofessur galt im Juni 2010 dem Thema ‚Mittelalterliche Buchillustrationen. Probleme und Annäherungen‘. Jeffrey Hamburger ist Träger zahlreicher Preise und Ehrungen, er nahm Gastprofessuren in Zürich, Paris und Oxford wahr.

Veröffentlichungen von Jeffrey F. Hamburger Monographien The Rothschild Canticles: Art and Mysticism in Flanders and the Rhineland ca. 1300, New Haven 1990. Nuns as Artists: The Visual Culture of a Medieval Convent, Berkeley 1997, Übersetzung ins Französische: Peindre au couvent: la culture visuelle d’un couvent médiéval durch Catherine Bédard und Daniel Arasse (Imago Mundi), Paris 2000. The Visual and the Visionary: Art and Female Spirituality in Late Medieval Germany, New York 1998. St. John the Divine: The Deified Evangelist in Medieval Art and Theology, Berkeley/Los Angeles 2002. (zus. mit Brigitte Gullath, Karin Schneider und Robert Suckale) Die OttheinrichBibel. Kommentar zur Faksimile-Ausgabe der Handschrift Cgm 8010/1.2 der Bayerischen Staatsbibliothek München, Luzern 2002. Ouvertures: la double page dans les manuscrits enluminés du Moyen Âge, Dijon 2010. The Iconicity of Script: Writing as Image in the Middle Ages, Sonderausgabe von Word & Image 27/3 (2011). Sign and Design: Script as Image in a Cross-Cultural Perspective (im Druck). Script as Image: Figurations of the Word in Medieval Manuscripts, Leuven (im Druck).

Herausgeberschaften The Mind’s Eye. Art and Theological Argument in the Middle Ages, hg. v. Jeffrey F. Hamburger und Anne-Marie Bouché, Princeton 2006. Tributes in Honor of James H. Marrow: Studies in Painting and Manuscript Illumination of the Late Middle Ages and Northern Renaissance, hg. v. Jeffrey F. Hamburger und Anne S. Korteweg, Turnhout 2006. Frauen – Kloster – Kunst: Neue Forschungen zur Kulturgeschichte des Mittelalters, Beiträge zum internationalen Kolloquium vom 13. bis 16. Mai 2005 anlässlich der Ausstellung ‚Krone und Schleier‘, hg. v. Jeffrey F. Hamburger, Carola Jäggi, Susan Marti und Hedwig Röckelein, Turnhout 2007. Leaves from Paradise: The Cult of John the Evangelist at the Dominican Convent of Paradies bei Soest, hg. v. Jeffrey F. Hamburger (Houghton Library Studies 2), Cambridge, MA. 2008.

_ 148 _ Crown and Veil: The Art of Female Monasticism in the Middle Ages, hg. v. Jeffrey F. Hamburger und Susan Marti (Übersetzung der Essays aus dem Katalog ‚Krone und Schleier. Kunst aus mittelalterlichen Frauenklöstern‘), übers. v. Dietlinde Hamburger, New York 2008. Piecing together the Picture: Fragments of German and Netherlandish Manuscripts in the Houghton Library, hg. v. Jeffrey F. Hamburger, Cambridge, MA. 2011. The Warburg Institute: A Special Issue on the Library and its Readers, Common Knowledge 18/1 (2012), hg. v. Anthony Grafton und Jeffrey F. Hamburger. Catharina of Siena: The Creation of a Cult, hg. v. Jeffrey F. Hamburger und Gabriela Signori (Medieval Women: Texts and Contexts 13), Turnhout 2012.

Ausstellungskataloge und Einträge Books of Revelation: Illuminated Manuscripts and Manuscript Leaves from Oberlin College Collections, Oberlin 1996. Beiträge in: Il volto di Cristo, hg. v. Giovanni Morello, Herbert L. Kessler und Gerhard Wolf, Milano 2000, S. 179, 184 and 195f. (zus. mit Madeleine Blondel und Catherine Leroy Mitglied der Ausstellungskommission), Les dominicaines d’Unterlinden, 2 Bde., Colmar/Paris 2000; Beitrag in Bd. I: La Bibliothèque d’Unterlinden et l’art de la formation spirituelle, S. 110–159, Beitrag in Bd. II: Le ‚Liber miraculorum‘ d’Unterlinden: une icône dans l’écrin de son couvent, S. 190–225, und 68 Beiträge über Handschriften in Bd. II, S. 67–123. ‚Anna Selbdritt‘, in: Leaves of Gold: manuscript illumination from Philadelphia Collections, hg. v. James Tanis, Philadelphia 2001, S. 125ff. Krone und Schleier. Kunst aus mittelalterlichen Frauenklöstern. Katalog zur Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn und im Ruhrland Museum, Essen, 17. 3.–3. 7. 2005, hg. v. Jeffrey F. Hamburger et al., München 2005. Beitrag in: De gebroeders Van Limburg: Nijmeegse meesters aan het Franse hof (1400–1416), Katalog der Ausstellung im Museum Het Valkhof, Nijmegen, 28. 8.– 20. 11. 2005, hg. v. Boudewijn Bakker et al., Nijmegen 2005. Beitrag in: Ansichten Christi: Christusbilder von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, Ausstellungskatalog zur Ausstellung aus Anlass des XX. Weltjugendtages; Wallraf-Richartz-Museum – Fondation Corboud, 1. 7.–2. 10. 2005, hg. v. Roland Krischel et al., Köln 2005, S. 268f. Beiträge in: The Splendor of the Word: Medieval and Renaissance Illuminated Manuscripts at the New York Public Library, hg. v. Jonathan Alexander, James Marrow und Lucy Sandler, New York/Turnhout 2005, S. 89–97, 116–139, 163–167, 317–321, 344–352, 376–386, 422–426. (zus. mit Peter Schmidt) Origins of European Printmaking: Fifteenth-Century Woodcuts and their Public, hg. v. Peter Parshall und Rainer Schoch, Washington/New Haven 2005, S. 164–167.

_ 149 _ (zus. mit William Stoneman) Picturing Prayer: The Book of Hours in the Middle Ages, Cambridge, MA. 2006 (zus. mit Robert Suckale) 3 Beiträge in: Die Ottheinrich-Bibel: Das erste illustrierte Neue Testament in deutscher Sprache: Bayerischer Staatsbibliothek, Cgm 8010, Begleitbuch zu den Ausstellungen anlässlich der Zusammenführung der Ottheinrich-Bibel im Jahre 2008 (Bayerische Staatsbibliothek, 9. 7.–10. 8. 2008), hg. v. Claudia Fabian, Darmstadt 2008, S. 14, 20, 22. ‚Kollektar‘ und ‚Kapiteloffiziumsbuch‘ in: Macht des Wortes: Benediktinisches Mönchtum im Spiegel Europas, anlässlich der Ausstellung ‚Macht des Wortes. Benediktinisches Mönchtum im Spiegel Europas‘ in der Benediktinerabtei St. Paul im Lavanttal, Kärnten, 26. 4.–8. 11. 2009, hg. v. Martin Kroker und Gerfried Sitar, Regensburg 2009, S. 276ff.

Hörbücher und Tonaufnahmen Stimmen aus mittelalterlichen Frauenklöstern. Ein Hörbuch mit geistlichen Texten auf Altsächsisch, Mittelhochdeutsch und Mittelniederdeutsch, hg. v. Jeffrey F. Hamburger, Hildegard Elisabeth Keller, Susan Marti und Hedwig Röckelein, Berlin 2005. Die Exemplar-Handschriften und die Texte / Die Orte, in: Hildegard Elisabeth Keller, Die Stunde des Hundes. Auf dem mystischen Weg zu Gott. Ein Hörbuch nach Heinrich Seuses Exemplar. Eingesprochen von Hildegard Elisabeth Keller, Klaus-Henner Russius und Christian Seiler. Mit Musik von Markus Kluibenschädl und Sandra Suter, Zürich 2007, S. 25–79 (zweite Auflage 2011). Sinnreiche Spielereien, in: Hildegard Elisabeth Keller, Das Kamel und das Nadelöhr. Eine Begegnung zwischen Zhuangzi und Meister Eckhart. Mit Beiträgen von Wolfgang Behr, Jeffrey F. Hamburger und Clemens Müller. Eingesprochen von Klaus-Henner Russius und Jörg Schröder. Mit Musik von Anderscht (Trilogie des Zeitlosen 2), Zürich 2011, S. 88–110. Kosmologie und Inspiration. Der Ozean im Fingerhut. Hildegard von Bingen, Mechthild von Magdeburg, Hadewijch und Etty Hillesum im Gespräch. Mit Beiträgen von Daniel Hell und Jeffrey F. Hamburger. Eingesprochen von Chantal Le Moign, Mona Petri, Nikola Weisse und Hildegard Elisabeth Keller. Mit Musik von Mahmoud Turkmani (Trilogie des Zeitlosen 3), Zürich 2011, S. 129–143. Krone und Schleier: Musik aus mittelalterlichen Frauenklöstern/Crown and Veil: Music from Medieval Women’s Monasteries, Sequentia, Benjamin Bagby, Bonn 2005.

Artikel und Essays The Waddesdon Psalter and the Shop of Jean Pucelle, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 44 (1981), S. 243–257.

_ 150 _ Bosch’s ‚Conjuror‘: An Attack on Magic and Sacramental Heresy, in: Simiolus 14 (1984), S. 5–23. Description of the Rothschild Canticles (Ms. 404), in: Catalogue of Medieval and Renaissance Manuscripts in the Beinecke Rare Book and Manuscript Library, Yale University, Bd. II, hg. v. Barbara Shailor, Binghampton, N.Y. 1987, S. 286–293. The Casanatense Missal and Painting in Guelders in the Early Fifteenth Century, in: Wallraf-Richartz-Jahrbuch 48/49 (1987/1988), S. 7–44. Hermann of Werden’s ‚Hortus deliciarum Salomonis‘ Lost and Recovered, in: Scriptorium 43 (1989), S. 120–129. The Visual and the Visionary: The Changing Role of the Image in Late Medieval Monastic Devotions, in: Viator 20 (1989), S. 161–182. The Use of Images in the Pastoral Care of Nuns: The Case of Heinrich Suso and the Dominicans, in: Art Bulletin 71 (1989), S. 20–46. Revelation and Concealment: Apophatic Imagery in the Trinitarian Miniatures of the ‚Rothschild Canticles‘, in: Proceedings of ‚Medieval and Renaissance Manuscripts in the Beinecke Rare Book and Manuscript Library‘, Beinecke Studies in Early Manuscripts (Yale University Library Gazette, supplement, 66, 1991), S. 134–158. A Liber precum in Sélestat and the Development of the Illustrated Prayer Book in Germany, in: Art Bulletin 73 (1991), S. 209–236. The Casanatense and the Carmelite Missals: Continental Sources for English Manuscript Illumination of the Early Fifteenth Century, in: Masters and Miniatures: Proceedings of the Congress on Medieval Manuscript Illumination in the Northern Netherlands (Utrecht, 10–13 December 1989), hg. v. Koert van der Horst und Johann-Christian Klamt, Doornspijk 1991, S. 161–173. Biography, Hagiography and Legend in the Interpretation of Medieval Art: The case of Heinrich Suso, in: Actes du XXVIIe Congrès international d’histoire de l’art, Strasbourg 1–7 septembre 1989, Section 7: L’Art et les révolutions. Recherches en cours, hg. v. Sixten Ringbom, Strasbourg 1992, Bd. VII, S. 5–23. Art, Enclosure and the Cura monialium: Prolegomena in the Guise of a Postscript, in: Gesta 31/2 (1992), S. 108–134. Medieval Studies and Medieval Art History, in: The Past and Future of Medieval Studies, hg. v. John van Engen, Notre Dame, IN. 1994, S. 383–400. The ‚Liber miraculorum‘ of Unterlinden: An Icon in its Convent Setting, in: The Sacred Image East and West, hg. v. Robert Ousterhout und Leslie Brubaker, Champaign/Urbana 1995, S. 147–190 und 283–298. To Make Women Weep: Ugly Art as ‚Feminine‘ and the Origins of Modern Aesthetics, in: RES: Anthropology and Aesthetics 31 (Frühling 1997), S. 9–34. Medieval Self-Fashioning: Authorship, Authority, and Autobiography in Suso‘s Exemplar, in: Christ among the Medieval Dominicans. Representations of Christ in the Texts and Images of the Order of Preachers, hg. v. Kent Emery Jr. und Joseph P. Wawrykow, Notre Dame, IN. 1998, S. 430–461. Frequentant memoriam visionis faciei meae. Image and imitation in the devotions to the Veronica attributed to Gertrude of Helfta, in: The Holy Face and

_ 151 _ the paradox of representation. Papers from a Colloquium held at the Bibliotheca Herztiana, Rome and the Villa Spelman, Florence 1996, hg. v. Herbert L. Kessler und Gerhard Wolf, Bologna 1998, S. 229–246. The Picture Book of Madame Marie (Paris, Bibliothèque Nationale Ms. n.a. fr. 16251), in: Scriptorium 52/2 (1998), S. 413–428. Speculations on Speculation: Vision and Perception in the Theory and Practice of Mystical Devotions, in: Deutsche Mystik im abendländischen Zusammenhang: Neu erschlossene Texte, neue methodische Ansätze, neue theoretische Konzepte, Kolloquium Kloster Fischingen 1998, hg. v. Walter Haug und Wolfram Schneider-Lastin, Tübingen 2000, S. 353–408. Seeing and Believing: The Suspicion of Sight and the Authentication of Vision in Late Medieval Art and Devotion, in: Imagination und Wirklichkeit: Zum Verhältnis von mentalen und realen Bildern in der Kunst der frühen Neuzeit, hg. v. Klaus Krüger und Alessandro Nova, Mainz 2000, S. 47–69. Women and the Written Word in Medieval Switzerland/Frauen und Schriftlichkeit in der Schweiz im Mittelalter, in: Bibliotheken Bauen – Tradition und Vision/Building for Books: Traditions and Visions, hg. v. Susanne Bieri und Walther Fuchs, Basel 2001, S. 71–164. Brother, Bride and alter Christus: The Virginal Body of John the Evangelist in Medieval Art, Theology and Literature, in: Text und Kultur. Mittelalterliche Literatur 1150–1450, DFG-Symposion 2000, hg. v. Ursula Peters, Stuttgart/ Weimar 2001, S. 296–327. „Siegel der Ebenbildlichkeit, voll von Weisheit“. Der Evangelist Johannes und die Bildersprache der Vergöttlichung im Graduale von St. Katharinenthal, in: Die Präsenz des Mittelalters in seinen Handschriften, Ergebnisse der Berliner Tagung in der Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, 6.–8. April 2000, hg. v. Hans-Jochen Schiewer und Karl Stackmann, Tübingen 2002, S. 131–175. Idol Curiosity, in: Curiositas: Welterfahrung und ästhetische Neugierde in Mittelalter und früher Neuzeit, hg. v. Klaus Krüger (Göttinger Gespräche zur Geschichtswissenschaft 15), Göttingen 2002, S. 19–58. ‚Von Jesu Bettlein‘ (‚Von Jhesus pettlein‘), in: Die deutsche Literatur des Mittelalters, Verfasserlexikon, begr. v. Wolfgang Stammler, fortgef. v. Karl Langosch, 2. völlig neu bearb. Aufl., hg. v. Burghart Wachinger, Nachtragsband Bd. 11, Berlin/New York 2004, Sp. 757ff. Scotus, Johannes Eriugena, Nachtragsartikel, in: ibid., Sp. 1399f. In the image and likeness of God. Pictorial reflections on images and the imago dei, in: Femmes, art et religion au Moyen Âge. Actes du Colloque international, Colmar, Musée d’Unterlinden, 3–5 mai 2001, hg. v. Jean-Claude Schmitt, Strasbourg 2004, S. 1–18. The „Various Writings of Humanity“: Johannes Tauler on Hildegard of Bingen’s ‚Scivias‘, in: The Voice of Silence: Women’s Literacy in a Men’s Church, hg. v. Thérèse de Hemptinne und Maria Eugenia Góngora (Medieval Church Studies 9), Turnhout 2004, S. 167–191, Übersetzung ins Deutsche: Bücher der Menscheit: Johannes Tauler über den ‚Scivias‘ Hildegards von Bingen, übers. v. Michael Embach (Mitteilungen und Verzeichnisse aus der Bibliothek des Bischöflichen Priestersemninars zu Trier 20), Trier 2005; Neudruck 2007.

_ 152 _ Am Anfang war das Bild: Kunst und Frauenspiritualität im Spätmittelalter, in: Studien und Texte zur literarischen und materiellen Kultur der Frauenklöster im späten Mittelalter. Ergebnisse eines Arbeitsgesprächs in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 24.–26. Februar 1999, hg. v. Falk Eisermann, Eva Schlotheuber und Volker Honemann, Leiden 2004, S. 1–43. Un jardin de roses spirituel: Une vie enluminée de Catherine de Sienne, in: Sainte-Catherine de Sienne. Manuscrit germanique du XVe siècle, Art de l’enluminure 11 (2004/2005), S. 2–75. Enluminure et incunable: L’exemplaire alsacien des Soixante-cinq articles de Jourdain de Quedlinbourg, in: Revue de l’Art 145 (2004), S. 5–18. Body vs. Book: The Trope of Visibility in Images of Christian-Jewish Polemic, in: Ästhetik des Unsichtbaren: Bildtheorie und Bildgebrauch in der Vormoderne, hg. v. David Ganz und Thomas Lentes (Kultbild: Visualität und Religion in der Vormoderne 1), Berlin 2004, S. 112–145. The ‚Various Writings of Humanity‘: Johannes Tauler on Hildegard of Bingen’s ‚Liber Scivias‘, in: Visual Culture and the German Middle Ages, hg. v. Kathryn Starkey und Horst Wenzel, New York 2005, S. 161–205. Johannes Scotus Eriugena deutsch redivivus: Translations of the ‚Vox spiritualis aquilae‘ in Relation to Art and Mysticism at the Time of Meister Eckhart, in: Meister Eckhart in Erfurt, hg. v. Andreas Speer und Lydia Wegener (Miscellanea Mediaevalia 32), Berlin/New York 2005, S. 473–537. Rewriting History. The Visual and the Vernacular in Late Medieval History Bibles, in: Retextualisierung in der mittelalterlichen Literatur, hg. v. Joachim Bumke und Ursula Peters (Sonderheft der Zeitschrift für deutsche Philologie, 124/2005), S. 260–308. Vorbildliche Frauen, in: Vernissage 13/143 (2005), S. 38–43. The Place of Theology in Medieval Art History: Problems, Positions, Possibilities, in: The Mind’s Eye. Art and Theological Argument in the Middle Ages, hg. v. Jeffrey F. Hamburger und Anne-Marie Bouché, Princeton 2006, S. 11–31. The Medieval Work of Art: Wherein the ‚Work‘? Wherein the ‚Art‘?, in: The Mind’s Eye. Art and Theological Argument in the Middle Ages, hg. v. Jeffrey F. Hamburger und Anne-Marie Bouché, Princeton 2006, S. 374–412. The Writing on the Wall: Inscriptions and Descriptions of Carthusian Crucifixions in a Fifteenth-Century Passion Miscellany, in: Tributes in Honor of James H. Marrow: Studies in Painting and Manuscript Illumination of the Late Middle Ages and Northern Renaissance, hg. v. Jeffrey F. Hamburger und Anne S. Korteweg, Turnhout 2006, S. 231–252. Overkill, or History that Hurts, in: Common Knowledge 13/2–3 (2007) (Symposium: A ‚Dictatorship of Relativism?‘), S. 404–428. Visible, yet Secret: Images as Signs of Friendship in Seuse, in: Amicitia: Friendship in Medieval Culture. Papers in Honour of Nigel Palmer, hg. v. Almut Suerbaum und Annette Volfing (Oxford German Studies 36/2), Oxford 2007, S. 141–162. Kunstproduktion: Einleitung, und Reformen des 15. Jahrhunderts: Einleitung, in: Frauen – Kloster – Kunst: Neue Forschungen zur Kulturgeschichte des Mittelalters. Beiträge zum internationalen Kolloquium vom 13.–16. Mai 2005

_ 153 _ anläßlich der Ausstellung ‚Krone und Schleier‘, hg. v. Jeffrey F. Hamburger et al., Turnhout 2007, S. 101ff. und 143–146. (zus. mit Ingrid Biesheuvel und Wybren Scheepsma) Peter Damian’s sermon 63 on John the Evangelist in Middle Dutch. With an edition of Ms. Sint-Truiden, Instituut voor Franciscaanse Geschiedenis, a21, f. 53vb–63rb, in: Ons geestelijk Erf 79 (2007), S. 225–252. Inscribing the Word – Illuminating the Sequence: Epithets in Honor of John the Evangelist in the Graduals from Paradies bei Soest, in: Leaves from Paradise: The Cult of John the Evangelist at the Dominican Convent of Paradies bei Soest, hg. v. Jeffrey F. Hamburger (Houghton Library Studies 2), Cambridge, MA. 2008, S. 161–213. Heinrich Seuse, ‚Das Exemplar‘, in: Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, Bd. 4/1, hg. v. Ulrike Bodemann und Norbert Ott, München 2008, S. 156–192. From Print to Manuscript: The Interaction of Incunabula and Illumination after the Invention of Printing, in: Seven Perspectives on the Woodcut: Presentations from ‚A Heavenly Craft‘, Symposium and Exhibition, April 21, 2005, at the Library of Congress, Washington, D.C., hg. v. Daniel De Simone, Washington, D.C. 2008, S. 91–95. Representations of Reading – Reading Representations: The Female Reader from the Hedwig Codex to Châtillon’s Léopoldine au ‚Livre d’Heures‘, in: Die lesende Frau, hg. v. Gabriela Signori (Wolfenbütteler Forschungen 121), Wiesbaden 2009, S. 177–239. In gebeden vnd in bilden geschriben. Prints as Exemplars of Piety and the ‚Culture of the Copy‘ in Fifteenth-Century Germany, in: The Woodcut in Fifteenth-Century Europe, hg. v. Peter Parshall (Studies in the History of Art: Symposium Papers 52), Washington, D.C. 2009, S. 155–189. Nürnberg – ein Zentrum karolinischer Macht und Kunstpolitik im Reich: Einleitung, in: Kunst als Herrschaftsinstrument. Böhmen und das Heilige Römische Reich unter den Luxemburgern im europäischen Kontext, hg. v. Jiří Fajt und Andrea Langer, Berlin/München 2009, S. 194f. Rahmenbedingungen der Marienfrömmigkeit im späten Mittelalter, in: Schöne Madonnen am Rhein. Eine Veröffentlichung des LVR-LandesMuseums Bonn (anlässlich der Ausstellung ‚Schöne Madonnen am Rhein‘ im LVR-LandesMuseum Bonn, 26. 11. 2009 – 25. 4. 2010), hg. v. Robert Suckale, Leipzig 2009, S. 120–137. Openings, in: Imagination, Books and Community in Medieval Europe: Papers of a Conference held at the State Library of Victoria (Melbourne, Australia), 29–31 May 2008, hg. v. Gregory Kratzmann, Melbourne 2009, S. 50–133. Haec Figura demonstrat: Diagrams in an Early-Thirteenth Century Parisian Copy of Lothar de Segni’s ‚De missarum mysteriis‘, in: Neue Forschungen zur Buchmalerei, Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 58 (2009), S. 7–76. The Netherlands in Nuremberg: A Prayer Book written by Paul Mülich in 1423, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums (2010), S. 15–43. Magdalena Kremer, Scribe and Painter of the Choir and Chapter Books of the Dominican Convent of St. Johannes-Baptista in Kirchheim unter Teck, in:

_ 154 _ The Medieval Book: Glosses from Friends & Colleagues of Christopher de Hamel, hg. v. James H. Marrow, Richard Linenthal und William Noel, Houten 2010, S. 124–149. Hans Belting’s ‚Bild und Kult: eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst‘, 1990, Art History Reviewed XI, in: Burlington Magazine CLIII/1294 (Januar 2011), S. 40–45. (zus. mit Susan Marti and Drew Massey) Medieval Hypertext: The Illuminated Manuscript in an Age of Virtual Reproduction, in: Bild und Text im Mittelalter, hg. v. Karin Krause und Barbara Schellewald (Sensus. Studien zur mittelalterlichen Kunst 2), Köln et al. 2011, S. 365–409. Rules to Live By: A Late Thirteenth-Century ‚De Regimine mensium‘, in: Piecing together the Picture: Fragments of German and Netherlandish Manuscripts in the Houghton Library, hg. v. Jeffrey F. Hamburger, Cambridge, MA. 2011, S. 19–35. Typology Refigured: Marian Devotions derived from the ‚Speculum humanae salvationis‘ (Ms. Typ 270), in: ibid., S. 73–94. New Fragments of an Alsatian Copy of Jordan of Quedlinburg’s ‚Sixty-Five Articles on the Passion‘, in: ibid., S. 95–123. Bloody Mary: Traces of the Peplum cruentatum in Prague – and Strasbourg?, in: Image, Memory and Devotion. Liber Amicorum Paul Crossley: hg. v. Zoë Opačić und Achim Timmermann, Turnhout 2011, Bd. 2, S. 1–34. The Iconicity of Script, in: Word & Image 27/3 (2011), S. 249–261. Visible, in: Encyclopédie des mystiques rhénans, d’Eckhart à Nicolas de Cues, et leur réception, hg. v. Anne-Marie Vannier, Paris 2011, S. 1241–1250. (zus. mit Anthony Grafton) Introduction: Warburg’s Library and Its Legacy, in: The Warburg Institute: A Special Issue on the Library and its Readers, hg. v. Anthony Grafton und Jeffrey F. Hambuger (Common Knowledge 18/1, 2012), S. 1–16. Mysticism and Visuality, in: The Cambridge Companion to Christian Mysticism, hg. v. Amy Hollywood und Patricia Z. Beckman, Cambridge 2012, S. 277–293. The Hand of God and the Hand of the Scribe: Craft and Collaboration at Arnstein, in: Die Bibliothek des Mittelalters als dynamischer Prozess, hg. v. Michael Embach (Trierer Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften 3), Wiesbaden 2012, S. 55–80. Visible Speech: Imagining Scripture in the Prayer Book of Ursula Begerin and the Medieval Tradition of Word Illustration, in: Schreiben und Lesen in der Stadt: Literaturbetrieb im spätmittelalterlichen Straßburg, hg. v. Felix Heinzer, Stephen Mossman und Nigel F. Palmer (Kulturtopographie des alemannischen Raums 4), Berlin 2012, S. 117–166. (zus. mit Hildegard Elisabeth Keller) Bilder in der Kirche, im Herzen oder gar nirgends? Überlegungen zu Periodisierungen am Beispiel des Bilderstreits in der Frühen Neuzeit, in: Die Aktualität der Vormoderne: Epochenentwürfe und europäische Identitäten, hg. v. Klaus Ridder und Steffen Patzold, Berlin 2012, S. 14–35.

_ 155 _ Medieval Multiples before the Age of Print: The Weimar and Nuremburg Apocalypses in Light of a Newly Discovered Leaf, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums (2012), pp. 13–26. Vorwort in: Charlotte Klack-Eitzen, Wiebke Haase und Tanja Weißgraf, Heilige Röcke: Kleider für Skulpturen in Kloster Wienhausen, Regensburg 2013, S. 7–8. (zus. mit Hildegard Elisabeth Keller) A Battle for Hearts and Minds: The Heart in Reformation Polemic, in: Mysticism, Reform, and the Formation of Modernity, hg. v. Sally Poor und Nigel Smith (im Druck). Hrabanus redivivus: Berthold of Nuremberg’s Marian Supplement to ‚De laudibus sanctae crucis‘, in: Diagramm und Text: Diagrammatische Strukturen und die Dynamisierung von Wissen und Erfahrung, hg. v. Eckart C. Lutz (im Druck). The Passion in Paradise: Liturgical Devotions for Holy Week in a Gradual from Paradies bei Soest and in Gertrude of Helfta’s ‚Legatus divinae pietatis‘, in: Räume der Passion: Raumvisionen, Erinnerungsorte und Topographien des Leidens Christi in Mittelalter und Früher Neuzeit, hg. v. Hans Aurenhammer und Daniela Bohde (im Druck). The Book of Hours in Germany: Another Perspective, in: Peindre la piété: Le livre d’heures/Picturing Piety: The Book of Hours, hg. v. Sandra Hindman und James Marrow (Paris, im Druck). (zus. mit Eva Schlotheuber) Books in Women’s Hands: Liturgy, Learning, and the Libraries of Dominican Nuns in Westphalia, in: Entre stabilité et itinerance: livres et culture des ordres mendiants (XIIIe–XVe siècle), hg. v. Nicole Bériou und Donatella Nebbiai (Paris, im Druck). A Mass of St. Gregory by the Master of the Houghton Miniatures: The Interplay of Devotion and Invention in Netherlandish Miniature Painting, in: New Perspective on Flemish Illumination (Leuven, im Druck). Penance in Paradise: Lenten Imagery in the Liturgical Manuscripts from Paradies bei Soest, in: Schriftlichkeit und Kulturtransfer im norddeutschen Raum, hg. v. Patrizia Carmassi und Eva Schlotheuber (Wolfenbüttel, im Druck).

Gelegenheitsstücke Peanuts: Deutsche Universitäten, von Harvard aus betrachtet, in: Forschung und Lehre 6.4. 2008. (zus. mit Hildegard Elisabeth Keller) Das blaue Wunder von Weihnachten: Das Kind und der Kuss, den mittelalterliche Mönche darin sahen, in: Du 702 (Dezember 2008), S. 64ff. (zus. mit Hildegard Elisabeth Keller) Am Anfang war das Licht, in: Du 796 (Mai 2009), S. 52–56. (zus. mit Anthony Grafton) Save the Warburg Library!, in: The New York Review of Books 57/14 (2010), S. 72ff.

_ 156 _ Wo ist der Plan? Wo ist das Geld? Das Problem mit der Berliner Gemäldegalerie, aus Harvard betrachtet, in: Süddeutsche Zeitung, 28.8. 2012, S. 13. Keine Jahrhundertaufgabe. Umzug der Berliner Gemäldegalerie, in: Neue Zürcher Zeitung, 12.10. 2012, S. 46. Ein weiterer Blick zurück: Was lehrt uns heute ein Bild aus dem Jahr 1499?, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.4. 2013 (Nr. 91), S. 36. Der Wechsel von der Erzählung zur Stimmung: Poesie statt Epik. Zu einer anonymen Beweinung Christi von 1420–1430 in der Berliner Gemäldegalerie, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.1. 2013 (Nr. 24), S. 30.

Buch- und Ausstellungsrezensionen Sigrid von Borries-Schulten und Annegret Butz, Katalog der illuminierten Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Bd. 2, Teil 1–2, Die Romanischen Handschriften, Stuttgart 1987, in: Quaerendo 20 (1990), S. 225–231. Michael Camille, The Gothic Idol: Ideology and Image-Making in Medieval Art, Cambridge 1989, in: Journal of Religion 72 (1992), S. 108ff. Yolanta Zaluska, L’enluminure et le scriptorium de Cîteaux au XIIe siècle, Brecht/ Cîteaux 1989, in: Speculum 67 (1992), S. 765ff. Claire Donovan, The de Brailes Hours: Shaping the Book of Hours in Thirteenth-Century Oxford, Toronto 1991, in: Speculum 68 (1993), S. 1103ff. Michael Camille, Image on the Edge: The Margins of Medieval Art, London 1992, in: Art Bulletin 75/2 (1993), S. 319–327. Joanna E. Ziegler, Sculpture of Compassion: The Pietà and the Beguines in the Southern Low Countries, c. 1300–c.1600, Bruxelles/Roma 1992, in: Speculum 69 (1994), S. 922ff. Syon Abbey: The Library of the Bridgettine Nuns and their Perigrinations after the Reformation, hg. v. John Martin Robinson mit einem Essay v. Christopher de Hamel, Otley 1991, in: Speculum 69 (1994), S. 246f. Adolfo S. Cavallo, Medieval Tapestries in the Metropolitan Museum of Art, New York 1993, in: Speculum 71 (1996), S. 402ff. Johann K. Eberlein, Miniatur und Arbeit: Das Medium Buchmalerei, Frankfurt a. M. 1995, in: Scriptorium 50/1 (1996), S. 29*. Ruth Meyer, Das ‚St. Katharinentaler Schwesternbuch‘. Untersuchung, Edition, Kommentar (MTU 104), Tübingen 1995, in: Medium Aevum 65/1 (1996), S. 170f. Robert W. Scheller, Exemplum: Model-Book Drawings and the Practice of Artistic Transmission in the Middle Ages (ca. 900–ca.1470), übers. v. Michael Hoyle, Amsterdam 1995, in: Speculum 72 (1997), S. 217ff. Die Handschriften des 12. Jahrhunderts der Staatsbibliothek Bamberg, beschr. v. Gude Suckale-Redlefsen, Wiesbaden 1995, in: Scriptorium 51/1 (1997), S. 50*f. Die lateinischen und deutschen Handschriften der Universitäts-Bibliothek Leipzig, Bd. I: Die theologischen Handschriften, Teil 1 (Ms. 1–500), beschr. v. Rudolf Helssig, Wiesbaden 1996, in: Scriptorium 51/1 (1997), S. 61*f.

_ 157 _ Manuela Niesner, Das ‚Speculum humanae Salvationis‘ der Stiftsbibliothek Kremsmünster. Edition der mittelhochdeutschen Versübersetzung und Studien zum Verhältnis von Bild und Text (Pictura et Poesis 8), Köln 1995, in: Scriptorium 51/1 (1997), S. 95*f. Aliza Cohen-Mushlin, A Medieval Scriptorium: Sancta Maria Magdalena de Frankendal, Wiesbaden 1990, in: Scriptorium 51/2 (1997), S. 140*f. Victor M. Schmidt, A Legend and its Image: The Aerial Flight of Alexander the Great in Medieval Art, Groningen 1995, in: Mediaevistik 10 (1997), S. 338–341. Johannes Molanus: Traité des saintes images, hg. v. François Boespflug, Olivier Christin und Benoît Tassel, Paris 1996, in: Medium Aevum 67/1 (1998), S. 121ff. Bert Cardon, Manuscripts of the ‚Speculum Humanae Salvationis‘ in the Southern Netherlands (c. 1410–c. 1470): A Contribution to the Study of the 15th Century Book Illumination and of the Function and Meaning of Historical Symbolism (Corpus of Illuminated Manuscripts 9: Low Country Series 6), Leuven 1996, in: Speculum 73 (1998), S. 818ff. Andreas Fingernagel und Martin Roland, Mitteleuropäische Schulen I (ca. 1250– 1350), (Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Österreichischen Nationalbibliothek 10), Wien 1997, in: Medium Aevum 66/2 (1997), S. 309f. Anita Albus, Die Kunst der Künste. Erinnerungen an die Malerei, Frankfurt 1997, in: Mediaevistik 11 (1998), S. 415–418. Mary Carruthers, The Craft of Thought: Meditation, Rhetoric, and the Making of Images, 400–1200 (Cambridge Studies in Medieval Literature 34), Cambridge 1998, in: Medium Aevum 68/2 (1999), S. 307ff. Hildegard of Bingen. The Context of her Thought and Art, hg. v. Charles Burnett und Peter Dronke (Warburg Institute Colloquia 4), London 1998, in: Scriptorium 53/1 (1999), S. 56*f. Michael Egerding, Die Metaphorik der spätmittelalterlichen Mystik. Band I. Systematische Untersuchung. Bd II. Bildspender – Bildempfänger – Kontexte: Dokumentation und Interpretation, Paderborn 1997, in: Medium Aevum 70/1 (2001), S. 160ff. Laura Kendrick, Animating the Letter: The Figurative Embodiment of Writing from Late Antiquity to the Renaissance, Columbus, OH. 1999, in: Speculum 76 (2001), S. 751ff. Annette Volfing, John the Evangelist and Medieval German Writing: Imitating the Inimitable, Oxford 2001, in: Medium Aevum 71/2 (2002), S. 364ff. Clara Bruins, Chiara d’Assisi come altera Maria. Le miniature della vita di Santa Chiara nel manoscritto Thennenbach-4 di Karlsruhe (Iconographia Franciscana 12), Roma 1999, in: Scriptorium 55/2 (2001), S. 172*ff. Geschichte der bildenden Kunst in Österreich, 1. Früh- und Hochmittelalter, hg. v. Hermann Fillitz, München 1998, in: Mediävistik 13 (2000), S. 272ff. A Treasure House of Books: The Library of Duke August of Brunswick-Wolfenbüttel (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 75), Wiesbaden 1998, in: Scriptorium 56/1 (2002), S. 3*f. Falk Eisermann, Stimulus amoris. Inhalt, lateinische Überlieferung, deutsche Übersetzungen, Rezeption (MTU 118), Tübingen 2001, in: Scriptorium 56/1 (2002), S. 124*.

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