Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen Teil 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba 9783666516801, 9783525516805


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Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen Teil 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen. Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba
 9783666516801, 9783525516805

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Grundrisse zum Alten Testament Das Alte Testament Deutsch · Ergänzungsreihe Herausgegeben von Walter Beyerlin

Band 4/2 Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen

Teil 2

Vandenhoeck & Ruprecht

Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen Teil 2: Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Kochba

von Herbert Donner 4., unveränderte Auflage Mit vier Karten im Text und Zeittafeln

Vandenhoeck & Ruprecht

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar ISBN 978-3-525-51680-5

© 2008, 1986 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Verlages öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies gilt auch bei einer entsprechenden Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke. Printed in Germany. Gesamtherstellung: O Hubert & Co, Göttingen. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Inhalt Teil IV: Juda und Israel als Glieder des syrisch-palästinischen Kleinstaatensystems Kapitel 1: Der Zerfall des Reiches Davids und die Auflösung der Personalunion zwischen Juda und Israel 261 1. Jerobeam I. ben Nebat (927-907) 2. Rehabeam (926-910). . . . . .

269 272

Kapitel 2: Der Staat Juda bis zu König Asarja

275

Kapitel 3: Der Staat Israel bis zu König Jerobeam II.

286

1. Israel unter der Dynastie Omris 2. Israel unter der Dynastie Jehus . . . .

289 305

Teil V: Das assyrische Zeitalter Kapitell: Völker und Staaten des Alten Orients in der 1. Hälfte des 1. Jt. v. ehr. bis zum Ende des neuassyrischen Großreiches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 Kapitel 2: Der syrisch-ephraimitische Krieg und das Ende des Staates 334 Israel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kapitel 3: Der Staat Juda unter der Oberhoheit der Assyrer

347

Kapitel 4: Die assyrische Krise der israelitischen Religion

361

KapitelS: Der Untergang des neuassyrischen Großreiches und das Reformwerk des Königs Josia . . . . . . . . . . . . . . 370 Teil VI: Das babylonische Zeitalter Kapitell: Völker und Staaten des Alten Orients bis zum Aufkommen 391 der Perser . . . . . . . . . . Kapitel 2: Der Untergang des Staates Juda

402

Kapitel 3: Das babylonische Exil

414

1. Babylonien 2. Palästina . . . . .

416 420

VI

Inhalt

Teil VII: Das persische Zeitalter Kapitel 1: Völker und Staaten des Alten Orients in der 2. Hälfte des 1. Jt. v. ehr. bis zu Alexander dem Großen . . . . 423 Kapitel 2: Der Anfang der Restauration in Jerusalem und Juda . .

437

Kapitel 3: Die Vollendung der Restauration in Jerusalem und Juda

449

1. Nehemia . . . . . . 2. Esra . . . . . . . .

453 460

Kapitel 4: Das dunkle Jahrhundert.

467

Ausblick: Die Hauptlinien der Geschichte des palästinischen Judentums im hellenistisch-römischen Zeitalter bis zum zweiten jüdischen Aufstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . 474 1. Alexander und die Diadochen. . . . . . . . . . . . 2. Der Aufstand der Makkabäer und die hasmonäische Dynastie . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Palästina unter der Herrschaft der Römer 4. Die beiden jüdischen Aufstände

476 483 488 495

Literaturnachträge

503

Zeittafel

508

Register

516

I. Stellen. II. Namen III. Begriffe und Sachen .

516 528 548

TEIL IV

Juda und Israel als Glieder des syrisch -palästinischen Kleinstaatensystems KAPITEL 1

Der Zerfall des Reiches Davids und die Auflösung der Personalunion zwischen Juda und Israel "Und siehe, hier ist mehr denn Salomo!" (Mt 12,42; Lk 11, 31). Dieser Satz, mit dem das Salomo-Kapitel des ersten Teiles schloßl, spricht von einem Rangunterschied, den der Historiker nur ruhig verehren, zu dessen Begründung und Erklärung er aber nichts beitragen kann. Die Versuchung ist groß, von sozusagen einfachen Rangunterschieden im Hinblick auf David und Salomo und ihre Nachfolger zu sprechen. Waren die Nachfolger, gemessen am Beispiele der Vorgänger, nicht fast alle schwach und unbedeutend? Wer so urteilt, macht es sich zu einfach und vergißt, daß die Aufgabe des Historikers nicht darin bestehen kann, zu wiegen und gegebenenfalls zu leicht zu finden. Er vergißt vor allem,. daß die geschichtlichen Bedingungen so sorgsam wie möglich in Betracht gezogen werden müssen. Diese Bedingungen, die Zeit und die Umstände, waren Salomos Nachfolgern nicht günstig. Salomo war noch nicht lange - wenn man in Abwandlung einer geläufigen atl Formel so sagen darf - zu seinem Vater versammelt, da zerfiel das von David begründete Gesamtreich. Das atl Quellenmaterial für die Ereignisse nach dem Tode Salomos wird unterschiedlich beurteilt, auch der dtr Anteil an seiner Aufbereitung und Komposition ist strittig. M. Noth 2 glaubte, eine Prophetenerzählung beträchtlichen Umfangs unter dem Thema ,Jerobeam und der Prophet Ahia von Silo" annehmen zu sollen (1.Kön 11,29aßb-31. 36aba. 37; 12,1-20. 26-31; 14, 1-18), die der Dtr vorfand, bearbeitete und in seine Gesamtdarstellung einfügte. Diese Erzählung berichtet zunächst von der noch zu Lebzeiten Salomos erfolgten Designation Jerobeams durch den Propheten Ahia von Silo und von der Zusage, Jerobeam werde die Herrschaft über zehn Stämme Israels erlangen: eine arithmetisch ungenaue und überhaupt pro1 S. Teil 1, S.257. Vgl. auch]. Bowman, Solomon and ]esus. Abr Nahrain 23 (1984/85) 1-13. 2 M. Noth, Überlieferungs geschichtliche Studien (1957 2 ) 79 f.

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Juda und Israel im Kleinstaatensystem

blematische Rechnung, die vielleicht so zustandekommt, daß Juda als Herrschaftsgebiet der Davididen nicht beachtet und Levi wie Simeon nicht mitgezählt werden 3. Darauf folgt dann der Bericht über die Erfüllung dieser Zusage durch die Nichterneuerung der Personalunion zwischen Juda und Israel. Jerobeam, nun König des Nordstaates Israel geworden, weicht jedoch alsbald durch die Aufstellung der "goldenen Kälber" zu Bethel und Dan vom rechten Wege ab und empfängt durch den Propheten Ahia eine Drohweissagung Jahwes, die ihm nicht nur den Tod seines erkrankten Sohnes, sondern auch seinen eigenen und seines Hauses Untergang ankündigt. Man wird jedoch gegen Noths eindrucksvolle Analyse Bedenken anmelden müssen. Sie entzünden sich hauptsächlich an 1. Kön 12,1-20: einem Bericht, in dem nicht nur Ahia von Silo nicht die mindeste Rolle spielt, sondern in dem nicht einmal Jerobeam ursprünglich vorkam. Jerobeam taucht nur ganz am Anfang (V. 2 f.) streiflichtartig auf4, um dann völlig von der Bildfläche zu verschwinden und erst am Ende (V. 20) anläßlich seiner Akklamation zu erscheinen. In 12,1-19 handeln Rehabeam und die Abgeordneten der Nordstämme allein, und der Bericht schließt mit den Worten: "So fiel Israel ab vom Hause Davids bis auf den heutigen Tag." Das ist sicherlich keine "Prophetenerzählung" , sondern ein selbständiges kleines Geschichtswerk mit dem Thema der Auflösung der Personalunion: ein Geschichtswerk, das nicht in erster Linie an den handelnden Personen und überhaupt nicht an Ahia und Jerobeam interessiert ist, sondern an dem historischen Sachverhalt, den der Schlußsatz bezeichnet s. Die nächstgelegene Gattungsparallele ist das Geschichtswerk von der Thronnachfolge Davids 6 , und was früher dazu gesagt wurde 7 , könnte hier wiederholt werden. Die einzige sachliche Verbindung zwischen 12, 1-19 und dem Vorausgegangenen besteht darin, daß die Designationszusage an Jerobeam sich nicht erfüllen konnte, ehe Nordisrael nicht frei von der Herrschaft der davidischen Dynastie geworden war: 12,1-19 schafft also die Voraussetzung für die Erfüllung des Jahwewortes von 11,31. Das Schema "Weissagung und Erfüllung" aber ist ein geläufiges geschichtstheologisches Deutemittel der Dtr, und nicht umsonst trägt V. 15 b~, der die Verbindung zur Designation Jerobeams herstellt, unverkennbar Züge dtr Stils. Ähnlich liegen die Dinge in 12,26-31: einem stark dtr überarbeiteten, wenn nicht überhaupt dtr formulierten Abschnitt über kultuspolitische RegierungsmaßnahmenJerobeams, dessen Stoff aus den An3 Vgl. K.-D.Schunck, Benjamin. BZAW 86 (1963) 139-153; M.Noth, Könige. BK XI,4 (1968) 259 f. 4 V. 2 und der Name Jerobeam in V.3 sind vermutlich redaktionelle Verknüpfungen mit dem vorausgegangenen Erzählungsgut. , Vgl. LWilli-Plein, Erwägungen zur Überlieferung von I. Reg. 11,26-14,20. ZAW 78 (1966) 8-24. Auch M. Noth selbst hat sich im Könige-Kommentar (BK XI, 4, S.244-246 und 268-270) zurückhaltender geäußert und die ursprüngliche Selbständigkeit der Einzelüberlieferungen - bes. 12, 1-19 - anerkannt. • Vgl. bes. I.Kön 12, 15aba mit 2.Sam 17,14' 7 Teil I, S.234f.

Die Auflösung der Personalunion

263

nalen der Könige von Israel stammen mag. Es bleiben 11,29-40 8 und 14,118: zwei Erzählungszusammenhänge, die nun allerdings das Thema "Jerobeam und Ahia von Silo" behandeln und untereinander in Verbindung stehen. Beide sind so nachhaltig dtr bearbeitet, daß ihre ursprüngliche Gestalt kaum mehr zuverlässig rekonstruiert werden kann. Insgesamt ist in Betracht zu ziehen, daß die Zusammenstellung und Bearbeitung der Materialien kaum von einem einzigen dtr Geschichtsschreiber geleistet worden ist, sondern auf mehrere, einander folgende dtr Redaktionen verteilt werden muß9. Nach alledem stehen für die Zeit unmittelbar nach Salomos Tod folgende Quellen verschiedenen Wertes und Gewichtes zur Verfügung: 1. ein novellistisches Geschichtswerk über die Auflösung der Personalunion zwischen Juda und Israel (1. Kön 12,1-19); 2. z. T. aus den Regierungsannalen stammende, dtr verarbeitete Mitteilungen über Politik und Religion zur Zeit Jerobeams und Rehabeams (1. Kön 12,25-32; 14, 19-31); 3. dtr überarbeitete Prophetenerzählungen (l.Kön 11,29-40; 12,21-24; 14,1-18)10. Aus diesen Quellen kann, mit kritischer Distanz, ein in den Hauptlinien zuverlässiges, wenn auch keineswegs vollständiges Bild der Ereignisse gewonnen werden. Der Kronprinz, der nach dem Tode Salomos den Thron bestieg, war Rehabeam, der Sohn einer Ammoniterin namens Naama aus dem königlichen Harem. Vermutlich war er der älteste Sohn Salomos. Sein Regierungsantritt vollzog sich in Jerusalem und Juda anscheinend ohne Schwierigkeiten. Woher hätten solche auch kommen sollen? Jerusalem und Juda waren dem dynastischen Gedanken geneigt und betrachteten die Thronfolge des Davidsenkels als legitim, wenn nicht als selbstverständlich. Es ist denkbar, daß Salomo aus den Thronfolgewirren gegen Lebensende seines Vaters David Lehren gezogen und Rehabeam rechtzeitig und mit Bestimmtheit als Kronprinzen proklamiert hatte. Unter den Stämmen des Nordens freilich, im alten Reiche Sauls, lagen die Dinge nicht so einfach. Daß das Nordreich keineswegs bereit war, das dynastische Königtum der Familie Davids ohne weiteres zu akzeptieren, hatte sich schon zu Lebzeiten des Dynastiegründers beim Aufstande des Benjaminiten Scheba gezeigt (2. Sam 20)11. Im Norden lebte das alte charismatische Ideal, das es geradezu verbot, die Könige von Jerusalem und Juda stillschweigend auch als Könige von Nordisrael anzuerkennen. Zumin-

8

Vgl. H. Weippert, Die Ätiologie des Nordreiches und seines Königshauses (I Reg 11,29-

40). ZAW 95 (1983) 344-375. 9 Zu in den Grundzügen ähnlichen Ergebnissen gelangte bereits A.]epsen, Die Quellen des Königsbuches (1956 2 ) 5 f. Vgl. auch]. Debus, Die Sünde ]erobeams. FRLANT 93 (1967). Einen Überblick über die Forschungslage zum dtr Geschichtswerk bietet H. Weippert, Das dtr Geschichtswerk. Sein Ziel und sein Ende in der neueren Forschung. ThR 50 (1985) 213-249. 10 1. Kön 13 kommt als Geschichtsquelle nicht in Betracht; vgl. zuletzt Th. B. Dozeman, The Way of the Man of God from ]udah: True and False Prophecy in the Pre-Deuteronomic Legend of I Kings 13. CBQ 44 (1982) 379-393. 11 S. Teil 1, S.240.

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Juda und Israel im Kleinstaatensystem

dest durfte erwartet werden, daß sich der davidische Thronfolger den Abgeordneten der Nordstämme stellte, um von ihnen eigens und besonders die Akklamation zu empfangen und damit die Personalunion zu erneuern, aufgrund derer David über Juda und Israel geherrscht hatte 12 . Wir wissen nicht, ob Salomo das getan hat, möchten es ihm aber zutrauen, obgleich die Überlieferung nichts dergleichen berichtet - es sei denn, man könnte der Geschichte von Salomos Traum im Tempel von Gibeon (1. Kön 3,4-15), die durch die "Krönungsbitte" (V. 5. 9) mit dem Ritual der Thronbesteigung zusammenhängt, einen versteckten Hinweis darauf entnehmen. Rehabeam jedenfalls scheint sich darüber im klaren gewesen zu sein, daß er mit seinem Regierungsantritt in Jerusalem und Juda nicht sozusagen automatisch auch König über Nordisrael geworden war. So begab er sich denn eines Tages nach Sichern, um dort an traditionsreicher Stätte durch Akklamation die Königswürde über Israel zu erlangen. Das aber war sehr viel schwieriger, als er erwartet hatte. Wir wissen zwar nicht, ob die Abgeordneten der Nordstämme einer Erneuerung der Personalunion grundsätzlich positiv gegenüberstanden oder ob sie die Anerkennung des Salomosohnes gar nicht ernsthaft erwogen. Aber soviel wissen wir, daß sie ihm ihre Gravamina vortrugen: entweder, um ihn zu einer Art Wahlkapitulation zu zwingen, oder aber mit dem Ziele, ihn sozusagen schon im Vorfeld abzuschmettern. Das Hauptgravamen war der harte Frondienst, den Salomo Israel auferlegt hatte (1. Kön 5,27-32; 9,15-23; 11,28)\3. Darüber hinaus mag man an die Abgabepflichten im Zusammenhang der salomonischen Provinzeinteilung denken, die zweifellos als drückend empfunden wurden (1. Kön 4,7)14. Sollte Salomo tatsächlich den innenpolitischen Mißgriff getan haben, den judäischen Süden aus dem Abgabesystem auszugliedern, dann wäre die Verbitterung der Nordstämme um so verständlicher. Was dachten sich die Davididen eigentlich, so mit den freien Männern des Reiches Israels umzugehen? Bereits Davids Herrschaft über Israel hatte sich in seinen letzten Lebensjahren der Despotie genähert, und daß es unter Salomo besser geworden wäre, ist nicht anzunehmen. Jetzt aber, beim Regierungswechsel, sahen die Nordstämme die Gelegenheit gekommen, ihren politischen Willen zur Geltung zu bringen und der Tyrannei des Hauses Davids ein Ende zu machen. Die Ältesten Israels sprachen also zu Rehabeam: "Dein Vater hat uns ein hartes Joch auferlegt; so mache du jetzt deines Vaters harten Dienst und 12 Anders beurteilt die Dinge M. Weippert, Scheideweg 93-96: als Versuch der Abgeordneten des Nordreiches, zu der von Salomo verletzten Legitimität zurückzukehren, d. h. den Vertragscharakter der Beziehungen des Nordens zur Daviddynastie wiederzubeleben und unter dieser Bedingung das dynastische Königtum der Davididen zu akzeptieren. Im Hintergrunde dieser Auffassung steht das Unbehagen am Alt'schen Modell "Designation - Akklamation", d. h. an der Bedeutung eines königs ideologischen Konzeptes für den tatsächlichen Gang der Ereignisse. 13 S. Teil 1, S.250f. 14 S. Teil 1, S.254f.

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das schwere Joch leichter, das er uns auferlegt hat, so wollen wir dir untertan sein" (1. Kön 12,4). Sie sprachen gewiß nicht wörtlich so zu ihm, sondern nur dem Sinne nach. Denn die Sache bedurfte der Konkretion und ausführlicher Begründung. Auch ist fraglich, ob man sie gleich zu Anfang als Bedingung für künftige Unterwerfung formulierte, und schließlich war der Verfasser des Geschichtswerkes wohl kaum persönlich zugegen. Jedenfalls erbat und erhielt Rehabeam eine Bedenkzeit von drei Tagen. Während dieser Zeit berief er den Kronrat ein, dessen Mitglieder entweder mit nach Sichern gekommen waren oder eilends von Jerusalem herbeigerufen wurden. Damit aber begann sein Unglück. Denn der Kronrat war anscheinend kein einheitliches Gremium, sondern bestand einerseits aus alten, im Dienste Salomos ergrauten Räten und andererseits aus jungen Leuten, die Rehabeam selbst berufen hatte 15. Von dieser gemischten Gesellschaft konnte schwerlich ein gemeinsames Urteil erwartet werden. So wiederholte sich die Ratstragödie, die schon Absalom erlebt hatte (2. Sam 17)16, jetzt noch bereichert um das Generationenproblem 17 • Die alten Räte empfahlen Rehabeam, nachzugeben und die Forderungen der Ältesten Israels zu erfüllen; gewiß stand im Hintergrunde die Erwägung, man könne später - nach der Akklamation - die Zügel allemal wieder straffer anziehen. Die jungen Räte dagegen rieten, sich unter gar keinen Umständen auf Verhandlungen einzulassen, sondern von Anfang an den starken Mann herauszukehren: "So mußt du diesem Volk da antworten, das zu dir gesagt hat: ,Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt, du aber mache es uns leichter!' - so mußt du zu ihm sprechen: Mein kleiner Finger ist dicker als meines Vaters Lenden! Wohlan denn, hat mein Vater euch ein schweres Joch aufgeladen, so will ich euer Joch noch härter machen; hat euch mein Vater mit Peitschen gezüchtigt, so will ich euch mit Skorpionenstacheln züchtigen!" (1. Kön 12,10 f.). Natürlich meinten sie nicht im Ernste, er solle wörtlich so zu ihnen reden. Die zugespitzte, plakative Formulierung gibt gewissermaßen den Generalnenner an, auf den Rehabeam seine Antwort nach Meinung der jungen Räte bringen sollte. Dahinter steht nun freilich ein verhängnisvolles politisches Fehlurteil: das Urteil nämlich, hier handle es sich um eine Au-

15 A. Malamat, Kingship and Council in Israel and Sumer: A Parallel. JNES 22 (1963) 247 H., hat versucht, dieses Nebeneinander im Sinne eines Zweikammersystems zu deuten; aber dazu ist die Textbasis wohl doch zu schmal. Vgl. auch A. Malamat, Organs of Statecraft in the Israelite Monarchy. BA 28 (1965) 34-65; D.G.Evans, Rehoboam's Advises at Shechem and Political Institutions in Israel and Sumer. JNES 25 (1966) 273 ff.; E. Lipinski, Le n!cit de 1 Rois XII 1-19 la lumiere de l'ancien usage de I'Hebreu et de nouveaux textes de Mari. VT 24 (1974) 430-437; M.Weinfeld, The Counsel of the "Elders" to Rehoboam and its Implications. Maarav 3 (1982) 27-53. 16 S. Teil 1, S.239f. 17 Vgl. J. Conrad, Die junge Generation im AT (1970); J. Macdonald, The Status and Role of the Na'ar in Israelite Society. JNES 35 (1976) 147-170; H.-P.Stähli, Knabe - JünglingKnecht. Untersuchungen zum Begriff na'ar im AT. Beiträge z. bibI. Exegese und Theologie 7 (1978).

a

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Juda und Israel im Kleinstaatensystem

toritäts- und Prestigefrage. Vielleicht waren die jungen Räte vorzugsweise Jerusalemer und als solche sich nicht klar darüber, daß von Autorität und Prestige Rehabeams im Norden noch gar keine Rede sein konnte. Sie waren wohl nicht in der Lage, zwischen den Verhältnissen in Juda/Jerusalem und denen im alten Nordreich zu unterscheiden. Es war Rehabeams Torheit und Unglück, daß er dem Rat seiner Altersgenossen folgte. Es war aber nach der Überzeugung des Geschichtsschreibers noch mehr als das: es war Jahwes Fügung, daß es so kommen mußte. Jahwe hatte eine Wendung, eine Peripetie eintreten lassen, damit das Verhängnis seinen Lauf nähme (1. Kön 12,15). Nach der Peripetie aber folgt im klassischen Drama die Katastrophe. Die Ältesten Israels präsentierten Rehabeam die Quittung und sagten sich ein für allemale von der davidischen Dynastie los: "Was haben wir für Teil an David? Kein Erbe am Sohne Isais! Zu deinen Zelten Israel! Sieh nach deinem eigenen Hause, David!" (1.Kön 12,16)18. Rehabeam verschlimmerte die Sache in unbegreiflicher Verblendung noch dadurch, daß er ein letztes Verhandlungsangebot machte und als Unterhändler ausgerechnet den Frondienstminister Adoniram entsandte, der schon seinem Großvater David gedient hatte l9 . Der alte Mann wurde zu Tode gesteinigt, und Rehabeam selbst hatte gerade noch Zeit, auf seinen Wagen zu springen und nach Jerusalem zu fliehen. Das Ergebnis dieses Vorgangs ist mit dem geläufigen Begriff "Reichsteilung" ungenau und mißverständlich bezeichnet. Denn es handelte sich ja nicht um die Teilung eines in sich einheitlichen Reichsgebildes, sondern um die Nichterneuerung der Personalunion zwischen Juda und Israel, wie sie unter David und Salomo bestanden hatte. Es handelte sich um die Verfestigung und Versteifung des alten Dualismus von Nord und Süd, der durch die Personalunion nur vorübergehend verdeckt, aber keineswegs beseitigt gewesen war. Man hat das in Jerusalem und Juda nicht verstehen wollen und hat von einem frevelhaften Abfall Israels von Juda gesprochen (1. Kön 12,19), auch noch in späterer Zeit Qes 7,17). Die Hoffnung auf Wiedervereinigung ist im Süden stets lebendig geblieben und gepflegt worden 20 . Nordisrael dagegen strebte keineswegs nach der Wiederherstellung jener ohnehin brüchigen Einheit. Es freute sich vielmehr seiner Freiheit und darüber, daß es ihm gelungen war, die Empfindungen der Fremdheit gegenüber der davidischen Dynastie in politische Münze umzusetzen. Endlich hatte Jahwe wieder freie Hand, einen neuen Mann auf den Königsthron zu bringen, wie er es dereinst mit Saul getan hatte. Die Personalfrage machte dabei nicht die geringsten Schwierigkeiten; denn ein geeigneter Mann stand längst zur Verfügung und hielt sich bereit. Es war der Ephraimit Jerobeam ben Nebat, der es dank seiner Tüchtigkeit 18 19

20

Es ist fast wörtlich dieselbe Formel wie in 2. Sam 20, I' S. Teil 1, S.231. 255. Vgl. Jes 8,23 b-9, 6; Ez 37,15-28; Hos 2,1-3 u.ö.

Die Auflösung der Personalunion

267

bereits unter Salomo bis zum "Aufseher über die Fronarbeit des Hauses Joseph" (sf!bel bft Yösif 1. Kön 11,28) gebracht hatte. Er war also eine Art Territorialfrondienstbeamter unter der Oberaufsicht des Frondienstministers Adoniram gewesen. 1.Kön 11,29ff. berichtet nun, daß Jahwe diesen Jerobeam schon zu Lebzeiten Salomos durch den Propheten Ahia von Silo zum König über Israel hatte designieren lassen 21 • Das kann natürlich ein Widerschein der späteren Überzeugung sein, die Sache müsse sich so zugetragen haben, wie man ja auch von David erzählte, der Seher Samuel habe ihn noch zu Lebzeiten Sauls zum König gesalbt (1. Sam 16)22. Aber ebensogut ist denkbar, daß hinter dieser Sagenüberlieferung eine im Kern zuverlässige geschichtliche Erinnerung steht. Denn es kam in der Tat alsbald zum Zerwüdnis zwischen Salomo und Jerobeam. Der hoffnungsvolle und ehrgeizige junge Mann floh rechtzeitig nach Ägypten, das klassische Zufluchts land aller in Palästina politisch Verfolgten, und erhielt dort von Pharao Schoschenk 1., dem Begründer der n.libyschen Dynastie 2 3, politisches Asyl. Nach Salomos Tode sah er seine Stunde gekommen. Wann er in die Heimat zurückkehrte, ob vor oder nach den Ereignissen von Sichern, ist nicht mehr sicher auszumachen 24 • Jedenfalls war er zur Stelle, als man seiner bedurfte, und die Ältesten Nordisraels zögerten nicht, ihn durch Akklamation zum König über Israel zu machen (1. Kön 12, 20). So ist kurz nach dem Tode Salomos das Kerngebiet des von David errichteten Großreiches zerbrochen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis jene Außengebiete ihre Selbständigkeit wiedergewannen, die unter Salomo noch nicht abgefallen waren. Im Falle des Königreiches der Ammoniter dürfte das ziemlich rasch gegangen sein. Denn das Verhältnis der Davididen zu Ammon war durch Personalunion bestimmt25 , und es ist schwer vorstellbar, daß Rehabeam die ammonitische Krone halten konnte, zumal ihm seit der Unabhängigkeitserklärung Israels der direkte Zugang zum Ostjordanland durch den Jordangraben abgeschnitten war. Und sollte sich Jerobeam als "Erbe" der ammonitischen Krone betrachtet haben, dann dauerte es vielleicht etwas länger, aber kaum allzu lange. Leider edährt man aus der Überlieferung darüber nichts, und die in den letzten drei Jahrzehnten aufgefundenen Schriftdenkmäler der Ammoniter sind etwas jünger und äußern

21 Vgl. A.Caquot, AJ:!iyya de Silo et Jeroboam Ier. Semitica 11 (1961) 17-27; H.Seebass, Zur KönigserhebungJerobeams 1. vr 17 (1967) 325-333; H.Weippert (s.o. Anm.8). 22 S. Teil 1, S.217. 23 S. U. S. 320 f. 2' Die Jerobeam-Geschichte hat im Cod. Vaticanus der LXX eine ausführliche griechische Parallelrezension zum MT (1. Kön 12,24 a-z LXX B), über deren historischen Wert die Akten noch nicht geschlossen sind. Vgl. J. Debus, Die Sünde Jerobeams. FRLANT 93 (1967) 55-92; D.W.Gooding, The Septuagint's Rival Versions of Jeroboam's Rise to Power. vr 17 (1967) 173-189; M.Aberbach-L.Smolar, Jeroboam's Rise to Power. JBL 88 (1969) 69-72; R. W.Klein, Jeroboam's Rise to Power. JBL 89 (1970) 217f.; R. P. Gordon, The Second LXX Account of Jeroboam: History or Midrash? vr 25 (1975) 368-393. 25 S. Teil 1, S.226f.

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Juda und Israel im Kleinstaatensystem

sich nicht über das Verhältnis zu IsraeJ26. Mit einem Wort: ein genaues Datum der Selbständigkeitserklärung des Staates Ammon ist nicht anzugeben 27 • Was die Philister anlangt, so werden sie ihren Vasallitätsstatus 28 alsbald verloren und ihre Unabhängigkeit wiedergewonnen haben. Zwar liegt auch darüber keine Nachricht vor, aber vielleicht darf man den Tatbestand auf dem Umweg über Rehabeams Festungsbauprogramm erschließen 29 • Merkwürdigerweise scheint Moab zunächst Vasall des Nordreiches Israel geblieben und erst nach dem Tode des Königs Ahab (852) frei geworden zu sein; aber sicher ist das wegen der Mehrdeutigkeit des historischen Rückblicks der Mesa' -Inschrift nicht 30 • Edom dagegen löste sich nach ersten Unabhängigkeitsbestrebungen noch zu Lebzeiten Salomos oder kurz nach seinem Tode 3 ! nicht früher als unter König Jehoram (852/47-845) endgültig von Juda 32 • Nach alledem war die Nichtemeuerung der Personalunion die Geburtsstunde eines neuen Staatensystems auf dem Boden Palästinas und Mittelsyriens, genauer: die Stunde der Wiedergeburt eines Systems kleiner, selbständiger Staats gebilde, wie sie vor David bestanden hatten. Das Pendel der Geschichte war unter David weit ausgeschwungen; jetzt kehrte es in die Ruhelage zurück. Die beiden israelitischen Staaten standen nun vor der Aufgabe, ihren Bestand nach außen und innen je für sich zu konsolidieren und sich als Glieder des palästinisch-syrischen Kleinstaatensystems einzurichten. Die Lösung dieser Aufgabe war im israelitischen Norden sehr viel schwieriger als im judäischen Süden. Denn während in Juda die davidische Dynastie dem Staate ein Zentrum und festen Halt gab, war in Israel die Kontinuität des Königtums durch die Personalunion mit Juda und Jerusalem sozusagen unterbrochen gewesen. Man hätte eigentlich an das Reich Sauls anknüpfen müssen, von dem jedoch so gut wie nichts übriggeblieben war. Hinzu kam die geographische Lage: Nordisrael mit seinem uneinheitlichen Territorium, seinen Gebirgen und Ebenen, seinem Anschluß an die großen

2. Zu allen die Ammoniter betreffenden Fragen s. jetzt U. Hübner, Die Ammoniter. Untersuchungen zur Geschichte, Kultur und Religion eines transjordanischen Volkes im 1. Jahrtausend v.Chr. ADPV 16 (1992). Die ammonitischen Inschriften sind dort auf S.15-120 ausführlich behandelt. 27 Man pflegte früher anzunehmen, der erste selbständige oder doch wenigstens außeratl Ammoniterkänig sei für das Jahr 853 v. Chr. in der so63' Monolithinschrift Salmanassars 111., KoL 11, Z.95 bezeugt: "Ba'sa, Sohn des Rububi, von K RAm-ma-na-a-a." Doch Ammon heißt in Keilschrifttexten sonst stets KUR(URU)Blt-Am-ma-na o. ä., einmal auch KURba-an-Am-mana-a-a (vgL hebr. ben? 'Ammon ) im Nimrud-Brief Nr. 16, Z. 36. Außerdem deutet Rububi auf (B?t) R e~ob, d. h. die Gegend um den närdL Antilibanos. VgL richtig TGI2, 50 (wo allerdings, kaum zutreffend, an das Amanusgebirge gedacht ist) und U. Hübner, Die Ammoniter (1992) 182f. 28 S. Teil 1, S.224f. 29 S. u. S. 273 f. 30 S. U. S.303-306. 31 S. Teil 1, S.252. 32 S. u. S.280.

Die Auflösung der Personalunion

269

Verbindungsstraßen zwischen Asien und Afrika, dem Mittelmeer und den Regionen der arabischen Halbinsel, war gefährdet, verwundbar und dem Zugriff auswärtiger Feinde viel eher ausgesetzt als Juda in seiner relativen Abgeschlossenheit und Abgelegenheit. Die Quellen fließen nicht gerade sehr reichlich, gestatten aber immerhin die Rekonstruktion zumindest einiger Hauptzüge des folgenden Geschichtsverlaufes.

1. Jerobeam I ben Nebat (927-907)

Der neue König von Israel stand zunächst vor der Frage, wo er residieren sollte. Gibea (Tell el- Fül), die Residenz Sauls, kam wegen der geographischen Nähe zum Südstaat Juda nicht ernsthaft in Frage: es lag ca. 5 km nördl. von Jerusalem an der Hauptstraße und mitten im Grenzgebiet, das alsbald Gegenstand militärischer Auseinandersetzungen werden sollte 33 • Nach 1. Kön 12,25 baute Jerobeam 1. die Ortschaften Sichern (Tell Balä!a) auf dem samarischen Gebirge und Pnuel (Tiläl ed-J)ahab) im Ostjordanlande am Jabbok als Residenzen aus. Nach 1. Kön 14,17 benutzte er aber auch Thirza (Tell el-Fär~a) als Hauptstadt. Man hat diese merkwürdige Pluralität der Residenzen zumeist im Sinne eines historischen Nacheinander interpretiert: etwa so, daß Jerobeam unter dem Eindruck des Palästinafeldzuges des libyschen Pharao Schoschenk J.34 Sichern verließ und nach dem ostjordanischen Pnuel entwich, um später aus freilich unbekannten Gründen nicht nach Sichern zurückzukehren, sondern Thirza als Residenz zu wählen. Das ist nicht auszuschließen, aber am Ende doch nicht sehr wahrscheinlich. Die Mehrzahl der Städte erklärt sich ungezwungen durch die Annahme, daß Jerobeam sein Königtum zumindest in den Anfangsjahren im Umherziehen ausübte, d. h. daß er die genannten Residenzen nebeneinander benutzte. Man mag sich im Sinne einer entfernten Parallele an die deutschen Kaiserpfalzen des Mittelalters erinnern 35 . Vor allem aber sah sich Jerobeam 1. vor der Notwendigkeit, religionsund kultuspolitisch tätig werden zu müssen. Denn das Nordreich Israel besaß im Gegensatz zu seinem judäischen Nachbarn, soweit wir sehen können, keinerlei überregionales Heiligtum für den Staatsgott Jahwe: nichts jedenfalls, was auch nur annähernd mit Jerusalem hätte verglichen werden können. Nun mag man sagen, dieser Mangel sei allenfalls zu verschmerzen gewesen, zumal ein solches Heiligtum am ehesten mit der Residenz des Königs hätte verbunden sein sollen und Jerobeam eine feste Residenz, wenigstens am Anfang seiner Regierung, nicht besaß. Aber es kommt eine weitere Schwierigkeit hinzu. Man muß damit rechnen, daß der von Salomo

" s. u.

S. 276 f. S. u. S. 274 f. " Vor unkritischem Gebrauch des Begriffes "Hauptstadt" warnt]. P.]. Olivier, In Search of a Capital for the Northern Kingdom. JNSL 11 (1984) 117-132. 34

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Juda und Israel im Kleinstaatensystem

in Jerusalem erbaute Jahwetempel nicht nur im Südreich, sondern auch bei der Bevölkerung des Nordens mehr und mehr als ein überregional bedeutendes Heiligtum betrachtet wurde. Dort stand die Lade Jahwes, die in vorstaatlicher Zeit ein Kultobjekt gerade der mittelpalästinischen Stämme, vor allem Ephraims und Benjamins, gewesen war 36 und die fromme Wallfahrer aus dieser Region und vielleicht auch aus entfernteren israelitischen Gegenden angezogen haben mag 37 : eine Folge der Kultuspolitik Davids. Es ist weder notwendig noch wahrscheinlich, sich vorzustellen, daß sich alsbald ein geregeltes und umfangreiches Jerusalem-Pilgerwesen entwickelte, wie es in nachexilischer Zeit unter den Bedingungen der josianischen Kultusreform 38 üblich wurde. Die Annahme sehr viel bescheidenerer Verhältnisse und geringeren Umfangs genügt vollkommen. Jerobeam I. dürfte erkannt haben, daß damit politische Gefahren für das Nordreich gegeben waren. Denn wenn Pilger aus Nordisrael nach Jerusalem kamen, dann konnte es geschehen, daß sie unter den Einfluß prodavidischer Propaganda gerieten, vielleicht gar zu Werkzeugen solcher Propaganda wurden und den Bestand des Staates Israel von innen her gefährdeten. Jerobeam scheint entschlossen gewesen zu sein, religionspolitisch nicht ebenso zu scheitern wie sein Vorgänger SauP9, sondern die Dinge in den Griff zu bekommen und die Pilgerfahrten vom Norden nach dem Süden einzuschränken oder gar zu unterbinden40 • So errichtete er denn auf dem Territorium seines Staates zwei Reichsheiligtümer für J ahwe, sozusagen nach dem Muster des davidischen Reichstempeis in Jerusalem. Der Bericht darüber (1. Kön 12,26-29) ist nun allerdings deutlich dtr gestaltet und schildert die Gründe und Ergebnisse der Religionspolitik des Königs nicht sachgemäß, sondern im Lichte späterer dtr Theorie. Aber die in ihm enthaltenen Grundtatsachen sind schwerlich zu bezweifeln. Jerobeam wählte die Standorte seiner Heiligtümer mit beachtlichem Geschick. Das eine installierte er in dem ohnehin seit grauer Vorzeit heiligen Bethel (Bet'in), das überdies den Vorzug hatte, an der Straße nach Jerusalem zu liegen. Von Norden kommende Pilger konnten hier leicht "abgefangen" und mit mehr oder weniger Nachhilfe zum Bleiben bewogen werden. Das zweite Reichsheiligtum kam in den hohen Norden, nach Dan (Tell el- Qa(/'i), über dessen religiöse Vorgeschichte so gut wie nichts bekannt ist und das einen Vergleich mit Bethel wohl kaum aushalten konnte 41 • Vielleicht hoffte Jerobeam, daß die Bewohner des galiläischen Nordens die Existenz des Reichsheiligtums zu Dan zum Anlaß nehmen S. o. Teil 1, S.223. Sie hatte dieselbe Faszination bereits in vorstaatlicher Zeit gehabt, als sie sich noch in Silo befand; vgl. l.Sam 1,3. 2l. 38 S. u. S. 381 H. Zur Sache vgl. H. Donner, BZAW 224 (1994) 189 ff., bes. 195-198. 39 S. Teil 1, S.207-209. 40 Anders M. Weippert, Scheideweg 96-98. 41 Das sollte allerdings nicht dazu führen, Dan und sein "goldenes Kalb" als spätere judäische Polemik überhaupt auszuscheiden. So z. B.]. A. Montgomery- H. S. Gehman, ICC (1951 2 ) 255. 258; M. Newman, The People of the Covenant (1962) 182 f. u. a. 3. 37

Die Auflösung der Personalunion

271

würden, gar nicht erst nach dem Süden aufzubrechen. Aber das wissen wir natürlich nicht, und zur Not genügen auch die Entfernungsverhältnisse und die relative geographische Abgelegenheit Galiläas. Allerdings besaß keines der beiden Reichsheiligtümer ein der Lade J ahwes vergleichbares zentrales Kultobjekt. Deshalb ließ Jerobeam in Bethel und Dan je ein goldenes oder vergoldetes Stierbild aufstellen, die berühmten "Goldenen Kälber", deren Interpretation überaus schwierig und strittig ist 42 . Man hat an Götterstandarten gedacht, d. h. an Stangen befestigte Stiersymbole 43 oder an tiergestaltige Postamente für den unsichtbar darauf stehend gedachten Jahwe 44 oder an regelrechte Götterbilder, d. h. Darstellungen J ahwes, der von Hause aus den Typus des Wettergottes (Hadad-Typus) repräsentierte und durchaus als Stier erscheinen konnte 45 • Eine sichere Entscheidung zwischen diesen und ähnlichen Möglichkeiten ist um so weniger zu treffen, als man womöglich auch noch die Absichten und Ansichten J erobeams I. und seiner Berater einerseits und die Auffassungen seiner Zeitgenossen und mehr noch der Nachgeborenen andererseits auseinanderhalten muß. Wie dem auch sei: die frommen Verehrer werden sich an das gehalten haben, was sie sahen: den goldenen Stier, der für sie den Staatsgott Jahwe darstellte und freilich zugleich auch als Symbol für kanaanäische Wettergottheiten gelten konnte, von denen Jahwe sich zunächst nicht sehr unterschied. Der König hat das nicht verhindert, nicht verhindern können und vielleicht nicht einmal zu verhindern versucht46 . Der dtr Bericht läßt jedenfalls erkennen, daß die Verehrung der Stierbilder spätestens unter den Bedingungen des aufkommenden Henotheismus, erst recht im Zeichen des Dtn, als Götzendienst betrachtet werden mußte 47 . Das Heiligtum von Dan hat wahrscheinlich rasch an Bedeutung verloren; es begegnet später nicht mehr in der Über42 V gl. zusammenfassend J. Hahn, Das "Goldene Kalb". Die J ahweverehrung bei Stierbildern in der Geschichte Israels. EH XXIII, 154 (1981) bes. 338-352 (Lit.); ferner auch G.Garbini, Troni, sfingi e sirene. AI ON 41 (1981) 301-307 und N.Wyatt, Of Calves and Kings: The Canaanite Dimension in the Religion of Israel. SJOT 6 (1992) 68-91. 43 Vgl. O.Eißfeldt, Lade und Stierbild [1940/41]. KS 2,282-305, bes. 291 H. 44 So die communis opinio seit A.Alt, Art. Jahwe. Reallexikon der Vorgeschichte 6 (1926) 148. Vgl. auch H. Th. Obbink, Jahwebilder. ZAW 47 (1929) 267-269 und zahlreiche Darstellungen der Geschichte und Religionsgeschichte Israels, auch die I.Auflage dieses Buches. 45 M. Weippert, Scheideweg 98 f. mit Literaturangaben. 46 Es könnte geradezu in Jerobeams Absichten gelegen haben, der kanaanäischen Bevölkerung seines Staates durch die Wahl gerade dieser Objekte religionspolitisch eine Brücke zu bauen und auf diese Art einen Beitrag zur Lösung des Kanaanäerproblems zu leisten; vgl. S. Herrmann, Geschichte S. 245 f. Aber wir wissen das nicht. 47 Das ist aus dem Tenor der Darstellung zu erkennen, nicht ohne weiteres auch aus der Jerobeam in den Mund gelegten Deuteformel von 1. Kön 12,28; vgl. dazu H. Donner, "Hier sind deine Götter Israel!" [1973]. BZAW 224 (1994) 67-75. Der Umstand übrigens, daß diese Formel in Ex 32,4 nahezu wörtlich wiederkehrt, läßt erkennen, daß die Sage vom Goldenen Kalb eine polemische Ätiologie ist, mit der das als Götzenbild gedeutete Stierbild - natürlich singularisch - in die Mosezeit zurückprojiziert wurde; s. Teil 1, S. 119. Es kam dadurch in den Geruch des exemplarisch Abscheulichen, wie denn für Israels späteres Bewußtsein alles Exemplarische seine Wurzeln in der klassischen Heilszeit hatte.

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Juda und Israel im Kleinstaatensystem

lieferung. Bethel aber erlebte einen glanzvollen Aufstieg und hat bis zum Ende des Staates Israel als Reichsheiligtum in Blüte gestanden 48 . So rechtfertigte wenigstens eines der beiden Reichsheiligtümer die Erwartungen, die Jerobeam I. mit ihrer Einrichtung verbunden hatte. Ob und inwieweit sein Versuch, eine Art Festordnung für den Staatskultus zu begründen (1. Kön 12, 32f.), Erfolg und Zukunft hatte, ist nicht zu erkennen. - Daneben besitzen wir eine Notiz in 1.Kön 12,31 (vgl. 13,33), nach der Jerobeam I. die Höhenheiligtümer für Jahwe im Lande förderte und dabei eine nicht ganz klare Personalpolitik betrieb. Er besetzte diese Heiligtümer mit Priestern aus dem Volke, die keine Leviten waren, verletzte also das damals bereits ausgebildete oder doch in Ausbildung begriffene priesterliche Privileg des Stammes Levi - es sei denn, es handelte sich um die Theorie eines Späteren, der dem "sündigen" Jerobeam auch noch die Nichtachtung des historisch noch gar nicht vorhandenen Levitenprivilegs anlasten wollte. Daß Jerobeam I. als exemplarischer König des Abfalls von Jahwe in das Bewußtsein der Nachwelt eingegangen ist, hat er sich gewiß nicht träumen lassen. Er verdankt diesen zweifelhaften Leumund den dtr Geschichtsschreibern, die ihm die Einrichtung und Pflege der bei den Reichsheiligtümer zum Vorwurf gemacht und allen seinen Nachfolgern beständig vorgehalten haben, sie seien gewandelt "in der Sünde Jerobeams, mit der er Israel zur Sünde verleitete, um Jahwe zum Zorne zu reizen"49. Warum urteilten sie so? Weil die Reichsheiligtümer nicht mit der Kultuszentralisationsforderung von Dtn 12 in Einklang standen, die König Josia von Juda 622 v. ehr. auf Jerusalem bezogen hatte 50. Davon konnte Jerobeam jedoch schlechterdings nichts wissen. Denn das Dtn ist erst Jahrhunderte später entstanden, was wiederum die Dtr nicht wissen konnten, die es für mosaisch hielten. Angesichts dieser komplizierten Sachlage wird man sagen müssen, daß Jerobeam I. mit seiner Kultuspolitik letzten Endes doch gescheitert ist: Jerusalem, gegen das er seine Reichsheiligtümer errichtete, hat den Sieg davongetragen.

2. Rehabeam (926-910)

Auch der König auf dem Throne Davids hat es nicht leicht gehabt, obwohl die Verhältnisse in Jerusalem und Juda stabiler waren als im israelitischen Norden. Zwar stand Rehabeam außenpolitisch vor einem Trümmerhaufen, im Inneren aber erleichterte die Kontinuität des dynastischen Königtums das Anknüpfen an das bereits Vorhandene. Immerhin gab es auch hier Probleme. Zunächst einmal war Jerusalem nach der Nichterneuerung Vgl. Am 7,10-17; 2.Kön 17,24-28. Vgl. I.Kön 15,26.34; 16,19.26 u.ö. in leicht variablen Formulierungen. Vgl. J.Debus, Die Sünde Jerobeams. FRLANT 93 (1967); E. T. Mullen, The Sin of Jerobeam. A Redactional Assessment. CBQ 49 (1987) 212-232. 50 S.u. S.383f. 48 49

Die Auflösung der Personalunion

273

der Personalunion zwischen Juda und Israel keineswegs mehr eine günstig gelegene Hauptstadt. Das Prinzip des davidischen Thronens über dem Dualismus von Nord und SüdS! war gegenstandslos geworden, und überdies lag Jerusalem nun exzentrisch und nahe der Grenze zu Nordisrael. Aber diese Nachteile haben Rehabeam und alle seine Nachfolger in Kauf genommen. Schließlich war in Jerusalem ungeheures Kapital investiert worden; man konnte es nicht einfach aufgeben. Und außerdem hätte die Stadt leicht zum Zankapfel werden können; denn wer konnte mit Bestimmtheit sagen, daß der großenteils zu Nordisrael gehörige Stamm Benjamin seinen theoretischen Besitzanspruch auf die Stadt (Ri 1,21) nicht erneuern würde? Also blieb Rehabeam in Jerusalem und heizte nach vorübergehender Ruhepause von dort aus den Bruderkrieg zwischen Juda und Israel an, gewiß auch deshalb, um seiner Hauptstadt ein freies Vorfeld zu verschaffen (1. Kön 12,21-24; 14,30). Wenn wir der nur in 2. Chron 11, 5-12 aufbehaltenen Liste Glauben schenken dürfen, dann spiegelt sich der Rückgang der Macht des judäischen Südens am deutlichsten im Festungsbauprogramm, dem sich Rehabeam nach dem Vorbild seines Vaters mit Energie und Eifer widmete s2 • Nach dieser Liste zog der König einen Kordon von Festungen um das judäische Kernland und igelte es nach allen Seiten ein. Die Reihenfolge der Festungsorte ist freilich nur bei den ersten vier Namen geographisch vernünftig; des weiteren ist sie erheblich durcheinandergeraten und muß kritisch wiederhergestellt werden. Man geht dabei am besten von den ersten vier Namen aus und verfolgt dann die Linie auf dem Gebirge weiter nach Süden, läßt sie südlich von Hebron nach Westen um- und dann nach Norden zurückbiegen. So ergibt sich folgende Reihe: 1. Bethlehem (Bet La~m), 2. Etam (ijirbet el-ijöb), 3. Thekoa (ijirbet Teqü~), 4. Bethsur (ijirbet e!- Tubeqa), 5. Hebron (el-Halzl), 6. Ziph (Tell Zlj), 7. Adoraim (Düra), 8. Marescha (Tell Sanda~an~v, 9. Lachisch (Tell ed-Duwe[ oder Tell ~E!ün?), 10. Adullam (ijirbet es-Seb Magkür), 11. Socho (es-Suweke), 12. Aseka (Tell Zakarzye), 13. Gath (Tell ef-$ajl?), 14. Zorea ($ar~a), 15. Ajjalon (yalö). Die einzelnen Stationen dieses Systems sind kaum mehr als 5 km voneinander entfernt. Das untere Beth-Horon (Bet ~Ür et-ta~ta), das Salomo befestigt hatte S3 , ist nicht genannt; vielleicht gehörte es zum Territorium des Nordstaates. Vor allem aber fällt auf, daß die Küstenebene und die Bucht von Beerseba von diesem Festungskranze nicht eingeschlossen sind. Das könnte bedeuten, daß die Philister - mit Ausnahme der ihren Besitzer öfter wechselnden Stadt Gath - ihre Selbständigkeit wiedergewonnen hatten und daß das ehemals simeonitische Südgebiet jetzt nicht mehr zum Staate Juda ge-

S. Teil 1, S.221-223. Vgl. grundlegend G.Beyer, Das Festungssystem Rehabeams. ZDPV 54 (1931) 113-134; ferner auch P. Welten, Geschichte und Geschichtsdarstellung in den Chronikbüchern. WMANT 42 (1973) 11-15. 53 S. Teil 1, S.253. 51

52

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Juda und Israel im Kleinstaatensystem

hörte. Jetzt, das heißt wann? Die chronistische Liste ließe sich gut aus der Zeit Rehabeams verstehen - wenn es nicht beachtliche Gründe gäbe, sie erst in der Zeit des Königs Hiskia vor 701 v. Chr., eher aber noch in der Zeit des Josia, also in der 2. Hälfte des 7. Jh. v. Chr., entstanden zu denken 54. Wie die Dinge liegen, muß die Frage vorläufig offenbleiben. Aber auch ohne die Festungsliste bleibt richtig, daß der Südstaat Juda im Vergleich zum Nordstaat Israel verkehrsgeographisch abseits lag. Er befand sich von nun an in einer sozusagen windstillen Situation, die seinen Konservatismus und das zähe Festhalten an der davidischen Monarchie begünstigte. Ein außenpolitisches Ereignis darf schließlich nicht unerwähnt bleiben, obwohl es wenig bedeutete und Juda kaum nennenswert betraf. Im 5. Regierungsjahre Rehabeams (922) unternahm Pharao Schoschenk 1. einen Feldzug nach Palästina 55 • Er stand in der Tradition der Pharaonen des ägyptischen Neuen Reiches. Die Gründe für seinen militärischen Vorstoß sind unbekannt; vielleicht war er der Meinung, die alte ägyptische Hegemonie über Palästina sei noch keineswegs erloschen und müsse wieder einmal zur Geltung gebracht werden. Schoschenk hat eine umfangreiche Liste der eroberten, manchmal vielleicht auch nur berührten Ortschaften auf einer der südlichen Außenwände des großen Amun-Tempels in Theben-Karnak - am sog. Bubastiden-Portal - anbringen lassen 56 • In dieser Liste fehlen Orte des judäischen Kernlandes, Gebirge und Schefela, völlig 57 , und das entspricht 1. Kön 14,25-28, wonach Rehabeam den Jerusalemer Tempelund Palastschatz aufbot, um sich und sein Herrschaftsgebiet freizukaufen 58 .

54 So zuerst E.Junge, Der Wiederaufbau des Heerwesens des Reiches Juda unter Josia (1937) 37ff. Vgl. ferner A.Alt, Festungen und Levitenorte im Lande Juda [1952]. KS 2,306-315; V. Fritz, The "List of Rehoboam's Fortresses" in 2 Chr 11: 5-12 - a Document from the Time of Josiah. Eretz-Israel 15 (1981) 46-53; N.Na'aman, Hezekiah's Fortified Cities and the LMLK Stamps. BASOR 261 (1986) 5-21; Y.Garfinkel, 2Chr 11: 5-10: Fortified Cities and the lmlk-Stamps - Reply to N.Na'aman. BASOR 271 (1988) 69-73; N.Na'aman, The Date of 2 Chr 11: 5-10 - A Reply to Y. Garfinkel. Ebd. 74-77; S. Herrmann, The So-Called "Fortress System of Rehoboam", II Chr 11,5-12: Theoretical Considerations. Y. Yadin Memorial Volume (1989) 72-78. 55 Zur Sache und zum ungelösten chronologischen Problem s. u. S.321 mit Anm. 14. 5. Publikation: Reliefs and Inscriptions at Karnak, Vol. III: The Bubastide Portal. Oriental Institute Publications 74 (1954). Vgl. J.Simons, Handbook for the Study of Egyptian Topographical Lists relating to Western Asia (1937) 89-101. 178-186; M. Noth, Die Schoschenkliste [1937/8]. ABLAK 2,73-93; B. Mazar, The Campaign of Pharao Shishak to Palestine. SVT 4 (1957) 57-66; S. Herrmann, Operationen Pharao Schoschenks 1. im östlichen Ephraim. ZDPV 80 (1964) 55-79; D.B.Redford, Studies in the Relations between Palestine and Egypt during the 1" Millennium B. C. II: The 22 nd Dynasty. JAOS 93 (1973) 3-14; K.A. Kitchen, The Third Intermediate Period in Egypt (1100-650 B. c.) (1973) 432-447; P. Galpaz, The Reign of Jeroboam and the Extent of Egyptian Influence. BN 60 (1991) 13-19 .. 57 Nur einige Ortschaften im Süden Judas und im Negeb kommen vor, wie immer dieser Sachverhalt zu deuten ist. Sollten sie nicht zum Südreich Juda gehört haben? 58 Nicht alle Namen der ägyptischen Schoschenk-Liste sind identifizierbar. Daß aber die chronistische Parallelfassung 2. Chron 12,2-12 auch eine Reihe judäischer Ortschaften nennt, dürfte das Ergebnis geographisch-exegetischer Spekulationen sein.

Der Staat Juda bis zu König Asarja

275

Schoschenk stieß bis auf das Territorium des Staates Israel vor, erreichte die Ebene von Megiddo und schickte von dort aus anscheinend Abteilungen seiner Truppen in verschiedenen Richtungen ins Land, auch ins Ostjordanland. In Megiddo hat er sogar eine fragmentarisch erhaltene Stele mit seinem Namen hinterlassen 59. Freilich, dieser Feldzug war kaum mehr als eine Machtdemonstration, die zeigen sollte, daß es mit Ägypten nach langer Pause wieder aufwärts ging. Schoschenk 1. war nicht in der Lage, die Oberhoheit über Palästina praktisch auszuüben. Jerobeam 1. allerdings muß in arge Bedrängnis geraten sein, über deren Auswirkungen wir leider nichts erfahren60 •

KAPITEL 2

Der Staat Juda bis zu König Asarja Was aus den reichlich anderthalb Jahrhunderten der Geschichte des Staates Juda bis zum Beginn des assyrischen Zeitalters bekannt ist, verdanken wir überwiegend den kommentierten Auszügen der dtr Geschichtsschreiber und Redaktoren aus den Annalen der Könige von Juda!. Das ist mißlich; denn es reduziert die Stoffe auf das, was den Dtr wichtig und mitteilenswert erschien, und zwingt den Historiker, Geschichte an hand unkritisch ausgewählter, wenn auch in vielen Fällen zuverlässiger Nachrichten zu schreiben. Dabei kann nicht viel mehr als ein Gerüst herauskommen, dessen Armseligkeit um so mehr zu beklagen ist, als außeralttestamentliche Quellen für diesen Zeitraum so gut wie gar nicht zur Verfügung stehen. Immerhin gibt es wenigstens eine Ausnahme: für die Ereignisse im Zusammenhang der Revolte des Königs Jehu von IsraeF, die auch für Juda nicht ohne Folgen 59 Cl. s. Fisher, The Excavation of Armaggedon. Oriental Institute Communications 4 (1929) fig.7 AlB 9. 60 Zum Residenzwechsel s. o. S.269. 1 Ausgewählte Literatur zu den Annalen und zum dtr Rahmenwerk: S. R. Bin-Nun, Formulas from Royal Records of Israel and Judah. vr 18 (1968) 414-432; W. Dietrich, Prophetie und Geschichte. Eine redaktionsgeschichtliche Untersuchung zum dtr Geschichtswerk. FRLANT 108 (1972); H.Weippert, Die "dtr" Beurteilungen der Könige von Israel und Juda und das Problem der Redaktion der Königsbücher. Biblica 53 (1972) 301-339; E. Cortese, Lo schema deuteronomistico per i re di Giuda e d'Israele. Biblica 56 (1975) 37-52; A. Soggin, Der Entstehungsort des dtr Geschichtswerkes. ThLZ 100 (1975) 3-8; T.Veijola, Das Königtum in der Beurteilung der dtr Historiographie. Annales Academiae Scientiarum Fennicae B 198 (1977); J. Van Seters, Histories and Historians of the Ancient Near East: The Israelites. Or 50 (1981) 137-185; A.Lemaire, Vers l'histoire de la red action des livres des Rois. ZAW 98 (1986) 221236. Die Auffassung von G. Garbini, Le fonti citate nel "Libro dei Re". Hennoch 3 (1981) 26-46, die "Annalen" seien nichts als eine dtr Erfindung, hat m. E. keinerlei historische Wahrscheinlichkeit für sich. 2 S. u. S. 305-310.

276

Juda und Israel im Kleinstaatensystem

blieben, haben die Dtr zwei kleine Geschichtswerke (2.Kön 9,1-10,27; 11,1-20) getreu und ohne wesentliche Änderungen in ihre Darstellung aufgenommen. Hinzu kommen vielfältige Einzelstücke und Berichte des Chronisten (2. Chron 13-26), deren Herkunft in der Regel ganz dunkel ist wenn sie nicht überhaupt aus der Vorlage der Königsbücher exegetisch entwickelt sind - und die sich historischer Kontrolle völlig entziehen. Es versteht sich von selbst, daß die Geschichte der beiden israelitischen Staaten nicht getrennt und unabhängig voneinander verlief. Vielmehr waren die Ereignisse und Entwicklungen in Süd und Nord auf verschiedene Weise und in unterschiedlichem Grade miteinander verbunden. Aber die Selbständigkeit beider Staaten ist nicht wieder verlorengegangen, und trotz gemeinsamer Schicksale hat jeder von ihnen seinen eigenen Weg genommen. Das ist die Ursache für die getrennte Darstellung der Geschichte Judas und Israels in diesem Zeitraum - sofern man das, was hier möglich ist, überhaupt Geschichtsdarstellung nennen will. Die Trennung bietet überdies einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: den Vorteil des doppelten Gesichtswinkels. Ereignisse und Gestalten, die Juda und Israel gleichermaßen betrafen, können jeweils von zwei Seiten her betrachtet und beurteilt werden. Zu Lebzeiten Rehabeams und Jerobeams 1. ist es nicht gelungen, das Problem des Grenzverlaufes zwischen Juda und Israel befriedigend zu lösen3 . An einer möglichst günstigen Lösung dieses Problems mußte vor allem dem Staate Juda gelegen sein; denn die Südgrenze Israels verlief nur wenige Kilometer nördlich von Jerusalem quer über die Wasserscheide des Gebirges. Diese Grenznähe bedeutete eine beständige Gefährdung der Sicherheit Jerusalems - und zwar um so mehr, als die einzige Himmelsrichtung, aus der Jerusalem mit Aussicht auf Erfolg angegriffen werden konnte, der Norden war. Im Norden ist dem Stadtgelände ein verhältnismäßig ebenes und ziemlich hoch gelegenes Glacis vorgelagert, auf dem sich Truppenverbände möglicher Gegner zum Angriff formieren konnten, ohne durch die tief eingeschnittenen Täler im Osten, Westen und Süden Jerusalems behindert zu werden. Dieses Glacis reicht vom Scopus (Räs ei-Musärif) etwa 14 km weit nach Norden bis zum Höhenzuge von ei-Blre und Rämallä. Der General und nachmalige römische Kaiser T. F1avius Vespasianus und sein Sohn Titus handelten strategisch richtig, als sie den Angriff der Legionen im Jahre 70 n. Chr. vom Scopus aus vortragen ließen. Ihre Vorgänger unter den Eroberern Jerusalems werden es nicht anders gehalten haben. So kann es nicht wundernehmen, daß die judäischen Könige stark daran interessiert waren, die Nordgrenze ihres Gebietes so weit wie möglich nach Norden vorzuschieben, um Jerusalem ein freies Vorfeld zu verschaffen. Das gelang zunächst weder Rehabeam noch seinem Sohne und Nachfolger Abia (910908). Beide Seiten erschöpften ihre Kräfte in Grenzplänkeleien, die zu kei-

3 Vgl. A. S. van der Woude, Zur Geschichte der Grenze zwischen Juda und Israel. New Avenues in the Study of the OT. OTS 25 (1989) 38-48.

Der Staat Juda bis zu König Asarja

277

ner klaren Lösung führten (1.Kön 14,30; 15,7)4. Die Entscheidung fiel erst unter Abias Nachfolger Asa (908-868). Während seiner Regierung gedieh der Bruderkrieg zwischen Juda und Israel zur vollen Höhe und wurde mit vorher nicht gekannter Erbitterung geführt (1. Kön 15, 16-22). Zunächst war Israel im Vorteil, dessen König Baesa seine Truppen bis nach Rama (er-Ram) vorschieben konnte. Er nahm die Ortschaft ein, begann sogleich mit Befestigungsarbeiten und beherrschte nun nicht nur die Hauptstraße auf der Wasserscheide des Gebirges, an der Rama gelegen war, sondern auch die meisten anderen Zufahrtswege nach Jerusalem, abgesehen von einer schwer gangbaren östlichen Route. Dadurch geriet Asa in eine äußerst bedrängte Lage, aus der er sich nicht anders als durch einen allerdings raffinierten politischen Schachzug zu retten vermochte. Er nahm diplomatische Fühlung mit den Aramäern von Damaskus auf und bewog den Aramäerkönig Benhadad durch Geschenke, seinen Pakt mit Israel zu brechen 5 und im hohen Norden einzufallen. Plötzlich tauchten, für Baesa völlig unerwartet, aramäische Verbände am Nordrande Galiläas auf und bedrohten die Ortschaften Abel-Beth-Maacha (Tell Äbil el-QamM, Ijjon (Tell Dibbzn im Merg ~Ayün), Dan (Tell el- QarjZ) und das alte Stammes gebiet von Naphtali. Diese Gefahr zwang Baesa, seine Streitkräfte aus dem Süden abzuziehen und Rama aufzugeben. Asa stieß sofort nach, vollendete aber seinerseits die begonnene Befestigung von Rama nicht, sondern schob die Grenze noch etwa 4 km nach Norden vor, jis zu jener Stelle, an der die Hauptstraße durch den Engpaß des Wadz Gilyan führt. Mit Hilfe des Baumaterials, das Baesa in Rama hatte liegenlassen müssen, errichtete er sodann zwei Grenzbefestigun~n gegen den Staa! Israel: Mizpa (Tell en-Na~be) unmittelbar am Wadz Gilyan und Geba (Geba S. o. S. 370 f. 16 D. Schnabel, Berossos und die babylonisch-hellenistische Literatur (1923). 17 Obv. Z.21-23 bei A K. Grayson, Assyrian and Babylonian Chronicles (1975) 100. 18 D.J.Wiseman, S.70f. 19 Vgl. N.Na'aman, Nebuchadrezzar's Campaign in Year 603 BCE. BN 62 (1992) 41-44. 20 Rev. Z.5-7 bei Grayson, S. 10 l. 21 Vgl. E. Lipinski, The Egypto-Babylonian War in the Winter 601-600. AION 32 (1972) 235-241.

Der Untergang des Staates Juda

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Niederlage Nebukadnezars H. gegen Ägypten einen Augenblick der Schwäche des neubabylonischen Großreiches signalisierte. Das würde bedeuten, daß die Angabe der "drei Jahre" in 2. Kön 24, 1 entweder rund und ungenau ist oder daß Jojakims Vasallität ab 604 v. Chr. gerechnet wird. Das wiederum könnte damit zusammenhängen, daß Unklarheiten hinsichtlich des ersten Jahres Nebukadnezars H. bestanden: zwar war 605 sein Akzessionsjahr, aber nach babylonischer Zählung rechnete man das dem Akzessionsjahr folgende Jahr als 1. Regierungsjahr2 2. Nebukadnezar jedenfalls scheint zunächst nicht in der Lage gewesen zu sein, mehr als gelegentliche und kleine Streifzüge gegen Juda zu veranstalten, und hierher könnten die "Streifscharen" der Chaldäer, Edomiter2 3, Moabiter und Ammoniter von 2. Kön 24,2 als Hilfstruppen gehören, wenn sie nicht eher der dtr Theorie als der historischen Realität entsprechen 24 . Wie dem auch sei, es geschah fürs erste kaum etwas, und die Strafe folgte erst im Jahre 598 v. Chr. (2. Kön 24,1017). Babylonische Truppenverbände setzten sich in Marsch, rückten vor Jerusalem und begannen, die Stadt zu belagern. Die Führung der Armee lag anscheinend nicht in den Händen des Großkönigs selbst, sondern in denen seiner Offiziere. Die Katastrophe traf nicht mehr Jojakim, der vermutlich während der Belagerung gestorben war, sondern seinen Sohn Jojachin, über dessen Haupt die Wellen, die sein Vater aufgerührt hatte, nun zusammenschlugen. Nachdem er drei Monate lang König gewesen war (2. Kön 24, 8), öffnete er die Stadt und verhinderte damit einen Sturmangriff der babylonischen Truppen und die in solchem Falle unvermeidliche Brandschatzung und Zerstörung. Das war noch 598 oder bereits 597: ein außerordentlich schwieriges und kontroverses chronologisches Problem, in dessen Erörterung hier nicht eingetreten werden so1l25. Hatte Jojachin jedoch ge22 Vgl. auch U. Worschech, War Nebukadnezar im Jahre 605 v. Chr. vor Jerusalem? BN 36 (1987) 57-63. 23 Statt 'aräm ist 'edöm zu lesen; vgl. Weippert, Edom 343f. Anders M.Cogan-H.Tadmor, II Kings (1988) 305-308; J.R.Bartlett, Edom and the Edomites (1989) 148f. 24 Vgl. Y.Aharoni, Arad. Its Inscriptions and Temple. BA 31 (1968) 2-32; J.M.Myers, Edom andJudah in the 6th and 5th Centuries B.C. Near Eastem Studies (1971) 377-392, bes. 390-392; U.Hübner, Die Ammoniter (1992) 198f. 25 Vgl. aus der Fülle der Literatur: A. Malamat, A New Record of Nebuchadnezzar's Palestinian Campaigns. IEJ 6 (1956) 246-256; H. Tadmor, Chronology of the Last Kings of Judah. JNES 15 (1956) 226-230; M. Noth, Die Einnahme von Jerusalem im Jahre 597 v. Chr. [1958]. ABLAK 1, 111-132; J. Ph. Hyatt, New Light on Nebuchadrezzar and Judean History. JBL 75 (1965) 277-284; S.H.Hom, The Babylonian Chronicle and the Ancient Calendar of the Kingdom ofludah. AUSS 5 (1967) 12-27; A.Malamat, The Last Kings ofludah and the Fall of Jerusalem. A Historical-Chronological Study. IEJ 18 (1968) 137-156; K.S.FreedyD. B. Redford, The Dates in Ezekiel in Relation to Biblical, Babylonian and Egyptian Sources. JAOS 90 (1970) 462-485; E. Kutsch, Das Jahr der Katastrophe: 587 v. Chr. Kritische Erwägungen zu neueren chronologischen Versuchen. Biblica 55 (1974) 520-545; A.Malamat, The Twilight ofJudah in the Egyptian-Babylonian Maelstrom. SVT 28 (1975) 123-145; A. R. Green, The Chronology of the Last Days of Judah. Two Apparent Discrepancies. JBL 101 (1982) 57-73; H.Cazelles, 587 ou 586? The Word of the Lord Shall Go Forth, Fs D.N.Freedman (1983) 427-435; G.Galil, The Babylonian Calender and the Chronology of the Last Kings of

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hofft, die Babyionier durch seine Kapitulation zur Milde zu stimmen, so sah er sich getäuscht. Nebukadnezar H. war fest entschlossen, den südpalästinischen Kleinstaat nach bewährtem assyrischen Vorbild in das 2. Stadium der Vasallität 26 zu überführen. Die Assyrer hatten das seinerzeit nicht getan; es mußte jetzt schleunigst nachgeholt werden. Alle überlieferten Geschehnisse und Maßnahmen fügen sich in dieses Bild. Die babylonischen Truppen strömten in die Stadt und nahmen mit, was nicht niet- und nagelfest war. Der Tempel Jahwes wurde geplündert und seine Kostbarkeiten nach Babylonien geschickt, damit sich der König daran erfreue 27 . Jojachin selbst mußte mit zahlreichen Angehörigen der Oberschicht, des Adels, der Priesterschaft, des Handwerkerstandes, eingeschlossen seine Mutter und die Damen seines Harems, in die Verbannung nach Babylonien ziehen. 2. Kön 24,14 beziffert die Zahl der Deportierten auf 10000 28 ; 24,16 dagegen spricht von 7000 Militärpersonen und 1000 Handwerkern. Unter den Exulanten befand sich auch der Prophet Ezechiel (Ez 1, 1-3). Um eine genaue Kopie der assyrischen Deportationspraxis handelte es sich freilich nicht. Die Verbannten wurden nicht in einer der entfernten Provinzen des Reiches zwangsangesiedelt, sondern "nach Babel" (2.Kön 24,16) gebracht, d.h. wohl nach Babylonien und nicht alle in die Hauptstadt Babyion. Dort gingen sie, jedenfalls zunächst, nicht in der eingesessenen Bevölkerung auf, sondern blieben beisammen, bemühten sich um die Erhaltung ihrer Eigenart und hegten die Hoffnung auf baldige Heimkehr. Wenn wir Jer 29 wenigstens in den Grundzügen Glauben schenken dürfen 29 , dann wurden sie darin durch keinen Geringeren als den Propheten Jeremia bestärkt, der in Jerusalem zurückgeblieben war und mit den Verbannten korrespondierte: "Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und genießt ihre Früchte! Nehmt Frauen und zeugt Söhne und Töchter, und nehmt für eure Söhne Frauen und verheiratet eure Töchter, daß sie Söhne und Töchter gebären und ihr euch dort vermehrt und nicht weniger werdet! Kümmert euch um die Wohlfahrt ,des Landes', in das ich (d. h. Jahwe) euch weggeführt habe, und betet für es zu Jahwe; denn seine Wohlfahrt ist eure Wohlfahrt! ... "30 Jeremia riet also im Auftrage Jahwes, sich auf eine lange Gefangenschaft einzurichten. Das haben die Deportierten getan. Was König Jojachin betrifft, so ist

Judah. Biblica 72 (1991) 367-378; O. Edwards, The Year of Jerusalem's Destruction: 2 Addaru 597 B. C. Reinterpreted. ZAW 104 (1992) 101-106. 2. S. o. S.328. 27 Vgl. auch Jer 27,18-22. 28 In Anlehnung an Luthers Übersetzung liegt hier der Ursprung unserer Redewendung von den "ober(st)en Zehntausend". - Vgl. auch die Deportiertenliste vonJer 52, 28-30: 3023 Judäer, also - wenn die Zahl 10000 ungefähr das Richtige trifft - etwa 7000 aus Jerusalem. Kritisch M. Brettler, 2 Kings 24, 13-14 as History. CBQ 53 (1991) 541-552. 29 M.Dijkstra, Prophecy by Letter. vr 33 (1983) 319-322, hältJer 29,24-32 für die Kopie eines echten Jeremiabriefes. 30 V.7: L. nach LXX hä'äre! statt MT hä'lr "der Stadt". - Die Fortsetzung mit der Verheißung der Rückkehr nach 70 Jahren ist wahrscheinlich sekundärer Zusatz.

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er milde behandelt worden 31 . Er wurde mit seinem Hofstaat in die Hauptstadt Babyion gebracht und genoß dort den Status eines Staatsgefangenen. Im Palast Nebukadnezars 11. sind vier Keilschrifturkunden gefunden worden, eine davon auf 592 datiert: Lieferscheine über bestimmte Quantitäten von Sesamöl für allerlei Ausländer, darunter IJa- 'u-u-kTnu '{ar KURJa-a-hu-du (Ja-u-du, Ja-ku-du) und für die "fünf Söhne des Königs von Juda"32. Nach 2. Kön 25,27-30 ist Jojachin im Jahre 562 durch Amel-Marduk (Ewil-Merodach) sozusagen rehabilitiert worden. Der Großkönig zog den Gefangenen an seine Tafel und erwies ihm damit eine Art Amnestie. Mit dieser Nachricht endet das dtr Geschichtswerk. Es hat den Anschein, als solle das Ereignis als ein Silberstreif am Horizont betrachtet werden: ein Grund, auf Jahwes gnädiges Handeln an seinem geschlagenen Volke für die Zukunft zu hoffen 33 . Mit der Deportation waren die Maßnahmen zur Überführung des Staates Juda in das 2. Stadium der Vasallität noch nicht erschöpft. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Nebukadnezar 11. Gebietsverkleinerungen vornahm eine Annahme, die sich freilich nur auf Jer 13, 18 f. stützen kann:

(18)

(19)

"Sage zum König und zur Königinmutter: Setzt euch tief herunter; denn herabgesunken ist ,von eurem Haupt' eure prächtige Krone! Die Städte des Südlandes sind verschlossen, und niemand öffnet. Weggeführt ist Juda insgesamt, vollständig weggeführt."34

Danach ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß Nebukadnezar den Negeb, d. h. das Südgebiet Judas südlich von Hebron, abtrennte und vielleicht den Edomitern überließ35. In diesem Falle hätte Juda schon 598/7 den Territorialbestand erhalten, den es später in der Perserzeit hatte 36 . Schließlich blieb noch das Problem der Neubesetzung des vakanten davidischen Thrones zu lösen. Der Großkönig entschied sich für einen OnkelJojachins, den dritten der Söhne Josias, namens Mattanja. Er inthronisierte ihn in Jerusalem und änderte seinen Namen in Zedekia. Vgl. W.F.Albright, King Joiachin in Exile. BA 5 (1942) 49-55. Die Schreibungen der Namen variieren. Vgl. E. F. Weidner, Melanges Syriens offerts M.Rene Dussaud (1939) 923ff.; F.M.Th. de Liagre Böhl, Nebukadnezar enJojachin. Opera Minora (1953) 423-429; ANET3, 308; TGP, 78f. H Vgl. E. Zenger, Die dtr Interpretation der Rehabilitierung Jojachins. BZ.NF 12 (1968) 16-30; J.D.Levenson, The Last Four Verses in Kings. JBL 103 (1984) 353-361; C.T.Begg, The Significance of Jehoiachin's Release: A New Proposal. JSOT 36 (1986) 49-56; B. Becking, Jehojachin's Amnesty, Salvation for Israel? Notes on II Kings 25,27-30, BETL 94 (1990) 283-293. 34 V. 18: L. nach LXX, Peschitta, Vulgata m~räJ~kem statt MT mar'aJöqkem "der Platz auf euren Köpfen". Vgl. zu den Einzelheiten W.Rudolph, Jeremia. HAT I, 12 (1968 3 ) 92. 96f. 35 Vgl.J.Lindsay, The Babylonian Kings and Edom, 605-550 B.C. PEQ 108 (1976) 23-39. 36 S.u. S.443. 455f. und A.Alt, KS 2,280f. 31

32

a

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Zedekia (59817-587/6) ist unter keinem günstigen Stern angetreten. Er war von Anfang an nichts anderes als eine Kreatur des babylonischen Großkönigs und außerdem sozusagen der Konkursverwalter seines Bruders Jojakim 37 • Diese Situation zu bewältigen oder wenigstens aus ihr das Mögliche zu machen, hätte es eines Königs vom Formate Josias bedurft. Davon war Zedekia weit entfernt; staatspolitisches Geschick, die Kraft, etwas zu wollen und das Gewollte zu verwirklichen, begegnen nur selten in zwei aufeinanderfolgenden Dynastengenerationen. Niemand wird sich darüber wundem, daß Zedekia zu keiner Zeit volle Anerkennung bei der Bevölkerung von Jerusalem und Juda gefunden hat, von den Deportierten in Babylonien ganz zu schweigen. Hier wie dort galt als rechtmäßiger König der verbannte Jojachin, nach dem die Exulanten datierten (Ez 1,2; 8, 1; 20, 1; 24, 1; 33,21) und auf dessen Rückkehr man in der Heimat hoffte Ger 28,1-4)38. Auch der Prophet Jeremia, der ziemlich viel mit Zedekia zu tun hatte und zuweilen, vor allem in der letzten Zeit, geradezu sein geheimer Ratgeber war, formuliert mehrfach negative Urteile, ohne allerdings den verbannten Jojachin gegen Zedekia auszuspielen Ger 24; 34 39 ; 37-38). Immerhin hat er einmal die Exulanten in Babylonien mit einem Korbe voll guter, schmackhafter Feigen verglichen, Zedekia und seinen Anhang dagegen mit schlechten Feigen, "die so schlecht sind, daß man sie nicht genießen kann" - und die deshalb auf den Müll geworfen werden Ger 24). Es konnte ja auch auf die Dauer keinem Einsichtigen verborgen bleiben, daß das Staatswesen Zedekias nicht gedieh, sondern kümmerlich vegetierte. Das war nun freilich nicht anders zu erwarten; denn Juda befand sich im Zustande drückender Vasallität, der Gedeihen und Blüte ohnehin unmöglich machte. Zudem waren die meisten bewährten Kräfte der alten Oberschicht deportiert worden; das Land hatte einen lebensgefährlichen Aderlaß erlitten. Zedekia mußte zusehen, neue Beamte zu finden und eine neue staatstragende Oberschicht zu bilden. Aber die Auswahl an geeigneten Männern war nicht groß, und der König mag auch eine unglückliche Hand bewiesen haben. Jedenfalls sammelten sich am Hofe zu Jerusalem zweifelhafte Elemente, Emporkömmlinge, Parvenus, die weder durch Herkunft noch durch

37 J. A. Soggin spricht gar von "eine(r) Art mit beschränkten Befugnissen ausgestattete(n) Reichsverweser"; vgl. Einführung in die Geschichte Israels und Judas (1991) 18l. 38 Der Zusammenstoß ]eremias mit Hananja von Gibeon vermittelt, wie immer man die überlieferungs geschichtlichen und literarischen Fragen zu ]er 27-28 beurteilen will, ein ausgezeichnetes Stimmungsbild aus den Anfangsjahren der Regierung Zedekias. Vgl. H. Schmidt, Das Datum der Ereignisse von]er 27 und 28. ZAW 39 (1921) 138-144; W. E. Lemke, "Nebuchadrezzar, my Servant". CBQ 28 (1966) 45-50; H. Seebass, ]eremias Konflikt mit Chananja. ZAW 82 (1970) 449-452; A. Schenker, Nebukadnezars Metamorphose vom Unterjocher zum Gottesknecht. RB 89 (1982) 498-527; Ch. F. Fensham, Nebukadrezzar in the Book of ]eremiah. ]NSL 10 (1982) 53-65; H.-J. Stipp, ]eremia im Parteienstreit. Studien zur Textentwicklung von ]er 26, 36-43 und 45 als Beitrag zur Geschichte ]eremias, seines Buches und judäischer Parteien im 6.]h. BBB 82 (1992). 39 Dazu M. David, The Manumission of Slaves under Zedekiah. OTS 5 (1948) 63-79.

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Erziehung und Ausbildung die Voraussetzungen mitbrachten, die zur Wahrnehmung verantwortlicher Ämter notwendig sind. Jeremia hat seine Stimme gegen diese Leute, deren verderblichen Einfluß auf den gutwilligen König er erkannte, erhoben Ger 38,22). Hier liegt wohl auch der Hauptgrund dafür, daß Zedekia den guten, politisch vernünftigen Rat des Propheten nicht befolgt hat. Er dürfte - wenigstens gegen Ende seiner Regierung gewußt haben, daß er den Kopf in die Schlinge steckte. Aber er konnte sich nicht durchsetzen; es fehlte ihm die Kraft, das, was er als richtig erkannt hatte, auch angesichts starker Widerstände auszuführen Ger 38,5). Auch auf dem Sektor des Kultus im Jerusalemer Tempel traten Zustände ein, die an die assyrische Krise unter Manasse erinnern 40 - als hätte es keine josianische Reform gegeben. Der Prophet Ezechiel erlebte im Jahre 593/2 eine visionäre Entrückung aus dem Exil in den Tempelbezirk von Jerusalem (Ez 8). Dort zeigte ihm Jahwe die Greuel, die an heiliger Stätte verübt wurden. Er sah ein "Eiferbild" (sf!mel haqqin'ä) in der Nähe eines der Tore (V. 3. 5) - was immer das gewesen sein mag, vielleicht ein Orthostat mit mythischen Reliefdarstellungen, wie solche vor allem aus Nordsyrien bekannt sind 41 . Er beobachtete ferner vornehme Männer, die im Dunkel einer Kammer Rauchopfer vor "Gebilden von Gewürm und Vieh" darbrachten (V. 10 f.). Er sah und hörte Frauen den babylonischen Gott Tammuz beweinen (V. 14), einen der großen sterbenden und auferstehenden Götter des Orie~ts42. Er registrierte einen regelrechten Adorationskult für den Sonnengott Samas (V. 16): die Adoranten standen im Tempelvorhof, das Gesicht nach Osten und den Rücken Jahwe zugekehrt. Das alles ist symptomatisch und am Ende nicht einmal so sehr verwunderlich, wenn man hört, was die Götzendiener sagen: ,Jahwe sieht uns nicht, Jahwe hat das Land verlassen" (V. 12). Dieses Zitat, sei es echt oder fingiert, ist der vollkommene Ausdruck der in Jerusalem und gewiß auch in Juda herrschenden Stimmung: Jahwe war mit den Exulanten ins Exil gezogen und hatte die Zurückgebliebenen alleingelassen. So steuerte das Staats schiff Zedekias seinem Untergang entgegen. Zeitpunkt und Einzelheiten des wahnwitzigen Entschlusses, vom neubabylonischen Großreich abzufallen, sind nicht bekannt. Es ist nicht auszuschließen, daß der Anstoß dazu wiederum von Ägypten ausging. Dort hatte im Jahre 595 Psammetich H. den Thron bestiegen 43 • Er erschien 592 oder 591 in Palästina oder an der phönikischen Küste, anscheinend ohne daß es ihm jemand verwehrte. Babyion war weit, und die babylonische Oberhoheit war in den unterworfenen Gebieten wohl nicht so stark wie es einst die assyrische

S. o. Vgl. 42 Vgl. Notes on 43 S. o. 40 41

S. 364 H. W.Zimmerli, Ezechiel. BK XIII (1979 2 ) 214f. E.M.Yamauchi, Tammuz and the Bible. JBL 84 (1965) 283-290; ders., Additional Tammuz. Journal of Semitic Studies 11 (1966) 10-15. S.393.

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gewesen war. Es handelte sich wahrscheinlich nicht um einen Feldzug, eher um eine Reise zu diplomatischen Zwecken 44 • Um diese Zeit, jedenfalls aber nicht allzu lange danach, entschloß sich der unglückliche Zedekia zum Abfall von Babyion. Die Vermutung liegt nahe, daß er zu diesem Schritt von Ägypten überredet worden ist, sei es durch direkte Einflußnahme oder über eine antibabylonische, aber proägyptische Partei am Hofe in Jerusalem. Die Vermutung wird dadurch bestärkt, daß Zedekia während der zweiten Belagerung Jerusalems tatsächlich ägyptische Waffenhilfe erhalten hat Ger 37,5). Es ist aber ebensogut möglich, daß Ägypten sozusagen nur auf den fahrenden Zug aufsprang. Man fragt sich überhaupt fassungslos, was sich Zedekias politische Berater gedacht haben mögen. Sie verdankten doch der babylonischen Oberhoheit ihre Positionen! Was sich allerdings ein bestimmter, prominenter Berater des Königs dachte, wissen wir genau: Jeremia ist nicht müde geworden, vor dem selbstmörderischen Unternehmen zu warnen Ger 37-38). Aber seine Stimme blieb ungehört, und wenn Zedekia sie vielleicht hörte und beherzigte, so war er doch nicht stark genug, der in Jerusalem ausgebrochenen politischen Unvernunft wirksam entgegenzutreten. So karn, was kommen mußte: Nebukadnezar Ir. ging daran, der relativen politischen Selbständigkeit des Staates Juda ein Ende zu bereiten und ihn in das 3. Stadium der Vasallität zu überführen. Erneut erschienen babylonische Heeresformationen in Palästina, diesmal anscheinend unter des Großkönigs eigener Führung. Sie begannen die Belagerung Jerusalems am lO.X. des babylonischen Kalenders 589 oder 588 - je nachdem, wie man die Chronologie beurteilt 45 - und stürmten die Stadt nach anderthalb Jahren am 9. IV. des babylonischen Kalenders im Jahre 587 oder 586. Das Land Juda konnte ziemlich rasch überrannt werden. Nennenswerten Widerstand leisteten nur zwei Festungen im westlichen Hügelland Ger 34,7): Lachisch (Tell ed- Duwer oder Tell rE(iin? )46 und Aseka

(Tell Zakarlye). Über die Episode des Kampfes um diese Festungen unterrichten 21 beschriebene Tonscherben, die 1935 und 1938 in einem Torraum der Südwestbastion auf Tell ed-Duwer gefunden worden sind: die sog. Lachisch-Ostraka 47 . Es handelt sich überwiegend um Briefe von Befehlshabern militärischer Außenposten in nahegelegenen

44 W. Helck, Geschichte des alten Ägypten. HdO 1,3,3 (1968) 254, rechnet mit einem vielleicht sogar zwei Jahre dauernden Feldzug. Aber zu welchem Zweck? Und warum hört man sonst nichts davon? Vgl. ferner M. Greenberg, Ezekiel 17 and the Policy of Psammetichus 11. JBL 76 (1957) 304-309. 45 2.Kön 25,1-3; Jer 39, lf.; 52,4-6. Zu den Schwierigkeiten der Chronologie s.o. 5.405 mit Anm.25. Es hängt alles am Datum der ersten Eroberung Jerusalems und an dem nicht notwendig damit zusammenfallenden ersten Regierungsjahr Zedekias. Die babylonischen Chroniken enden leider schon 594. 46 5.0.5.357 mit Anm.40. 47 Texte, Kommentar und Literaturangaben bei]. Renz, Die althebräischen Inschriften, Teil I. Handbuch der althebräischen Epigraphik I (1995) 405-440.

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Ortschaften an den Kommandanten der Zentrale. Sie geben ein überaus lebendiges Bild von der verzweifelten Lage, in der sich Juda während dieser Zeit befand. Einer der Briefe (Nr. 4) enthält vielleicht einen Hinweis auf den Fall der Festung Aseka. Er lautet: ,,(1) Möge Jahwe meinen Herren hören lassen gerade jetzt (2) erfreuliche Nachrichten' Und nun: entsprechend allem, was mein Herr anbefahl, (3) hat dein Knecht getan: Ich habe notiert auf die Tafel alles genau so, (4) wie [d]u es mir anbefohlen hast. Und wenn mein (5) Herr (mir) anbefahl wegen Beth-Harrapid dort gibt es keinen (6) Menschen (mehr)! Und was Semachjahu angeht, so hat Schemajahu ihn genommen und (7) ihn zur Stadt gebracht. Und ich - dein Knecht - kann (8) den Zeu[gen heute] nicht dorthin schicken, (9) allenfalls, wenn es wieder Morgen wird. (10) Und (mein Herr) soll wissen, daß wir auf die Signalzeichen von Lachisch (11) achten, gemäß allen Zeichen, die (12) mein Herr gibt, denn wir können Aseka nicht sehen."48. Bitter beklagen die Verteidiger den Umstand, daß es in Jerusalem Leute gibt, die die Verteidigungs kraft des Landes untergraben (Nr. 6, Z.5-7): "Und siehe, die Worte der [Obersten?] sind nicht gut, (vielmehr) schlaff zu machen deine (?) Hände [und] sin[ken zu lassen] die Hände der M[änner] ... "49. Gemeint sind Miesmacher, Defaitisten, Zivilisten nach der Art des Propheten Jeremia, dem tatsächlich hohe Beamte in Jerusalem ganz ähnliche Vorwürfe gemacht haben Ger 38,4)50. Ein weiterer Text (Nr. 3, Z. 13-18) berichtet, daß sich der judäische Oberkommandierende (sr hfb' = sar haffäbä) Konjahu ben Elnathan nach Ägypten begab - wollte er dort Waffenhilfe mobilisieren? Daß dergleichen möglich war, ist doch wohl ein Zeichen dafür, daß weder der Belagerungsring um Jerusalem noch die Besetzung des Landes Juda sehr fest oder gar lückenlos gewesen sein können. Tatsächlich sandte Pharao Apries (589-570)51 eine ägyptische Hilfstruppe, von der Jer 37,5-11 erklärt, sie habe eine zeitweilige Aufhebung der Belagerung Jerusalems erreicht. Mehr als eine Atempause kann das nicht gewesen sein. Man hört von den Ägyptern danach nichts mehr, also sind sie aus unbekannten Gründen bald wieder abgezogen.

Als die Babyionier nach anderthalbjähriger Belagerung die erste Bresche in die Stadtmauer legten (2. Kön 25, 4 )52, war die Stadt ausgehungert und erschöpft und konnte sich nicht mehr halten. Zedekia vermochte zunächst zu fliehen; er wollte ins Ostjordanland, vielleicht sogar zu den Ammonitern. Aber er erreichte sein Ziel nicht. Bei Jericho im Jordangraben nahmen babylonische Patrouillen ihn und seine Begleitung gefangen und brachten sie nach Ribla (er-Rable) in Mittelsyrien, wo Nebukadnezar 11. sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Dort mußte Zedekia mit ansehen, wie seine 48 Übersetzung im wesentlichen nach J. Renz, a. a. 0., S. 421 f. Es wäre möglich, daß die Entfernung vom Absendeort nach Aseka zu weit war, um die Zeichen zu sehen, vielleicht weil der dazwischenliegende (?), unlokalisierte Ort Beth-Harappid ausgefallen war. 49 Hebr. Text: whnh dbry.h[ ... ]l' Ibm l[r]pt ydyk [wlhs]qt ydy h'[nsm]. 50 "Da sprachen die Beamten (haHärim) zum König: Dieser Mann muß sterben 1 Denn er macht ja doch nur die Hände der Kriegsleute, die in dieser Stadt übriggeblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes schlaff (m erapp~), indem er derartige Reden gegen sie führt. Ja, dieser Mann ist nicht auf Heil für dieses Volk bedacht, sondern auf UnheiI 1". 51 S. o. S. 393 f. 52 Vgl. G. Brunet, Le prise de Jerusalem sous Sedecias. Les sens militaires de l'hebreu baqa'. Revue d'histoire des religions 167 (1965) 157-176.

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Söhne und Angehörige seines Hofstaates abgeschlachtet wurden. Ihn selbst ließ der Großkönig blenden und in Ketten nach Babylonien transportieren. Etwa einen Monat später, am 7. V. des babylonischen Kalenders, begann die Plünderung und totale Zerstörung Jerusalems (2. Kön 25,8 ff.). Das Kommando führte einer der hohen Beamten Nebukadnezars, der Chef der Leibwache Nebusaradan (= Nabu-sar(ra)-iddin[aj). Die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht, der salomonische Tempel niedergebrannt. In den Flammen ist wahrscheinlich die Lade Jahwes vernichtet worden; sie war für die Babyionier kein Wertgegenstand und wurde deshalb nicht - wie andere Kostbarkeiten - nach Babylonien gebracht53 • Nebusaradan setzte auch die Deportation in Gang 54 • Er ließ hohe Staatsbeamte und die Spitzen der Priesterschaft ins Hauptquartier nach Ribla bringen, damit sie dort hingerichtet würden (2. Kön 25, 18-21). Die städtische Bevölkerung und die Reste der Oberschicht, soweit noch vorhanden, wurden nach Babylonien in Marsch gesetzt und verstärkten dort die Exulanten von 598/7. Zahlenangaben finden sich nur in Jer 52,28-32: 832 Jerusalemer, fünf Jahre später noch einmal 745 Judäer - wenn die Zahlen auch nur annähernd stimmen, also sehr viel weniger als bei der ersten Deportation. Den Propheten Jeremia nahm man vorübergehend fest, setzte ihn dann aber wieder auf freien Fuß; er entging dem Schicksal der Deportation Ger 39,11-40,6). Wie Nebukadnezar mit dem Territorium des Staates Juda verwaltungstechnisch verfuhr, ist leider nicht mehr genau zu ermitteln. Fest steht nur soviel, daß er Juda nicht als babylonische Provinz einrichtete. Wahrscheinlich unterstellte er das Gebiet dem Gouverneur der Provinz Samerzna, wie es später auch die Perser getan haben 55 • Man hätte erwarten sollen, daß die Verwaltung von einem babylonischen Unterbeamten übernommen worden wäre, der dem samarischen Statthalter verantwortlich war. Aber das geschah keineswegs. Vielmehr beauftragte Nebukadnezar einen Judäer aus Jerusalem mit der heiklen Mission, in dem verwüsteten und ausgebluteten Lande wieder geordnete Verhältnisse zu schaffen: Gedaljahu ben Achikam, den Enkel des josianischen Staatskanzlers Schaphan (2. Kön 22, 12. 14; J er 26,24). Gedaljahu nahm seinen Sitz nicht in Jerusalem, sondern in Mizpa (Tell en-Nafbe), vielleicht wegen der größeren Nähe zur Provinz Samerzna und sicher deshalb, weil Jerusalem zerstört und als Verwaltungszentrum unbrauchbar geworden war. In Mizpa residierte Gedaljahu kurze Zeit als babylonischer Befriedungskommissar (2. Kön 25,22-26; Jer 40,7-43,7). Alsbald aber wurden er und sein teils judäisches teils babylonisches Gefolge von einer Fanatikergruppe, die sich aus der Katastrophe nach Ammon hatte retten können, ermordet. Der Anführer dieses Haufens war ein Mann na-

Vgl. M.Haran, The Disappearance of the Ark. IE] 13 (1963) 46-58. Zu den chronologischen Fragen vgl. G. Larsson, When Did the Babylonian Captivity Begin? ]ThSt. NF 18 (1967) 417-423. 55 S.u. S.443. 455f. 53

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mens Ismael ben Nethanja aus königlichem Geschlecht 56 . Nach dieser sinnlosen Bluttat entschlossen sich die Mörder, der Rache Nebukadnezars zu entfliehen und zusammen mit der Einwohnerschaft von Mizpa nach Ägypten auszuwandern 57 . Der Prophet Jeremia, der ebenfalls nach Mizpa übergesiedelt war, wurde gegen seinen Rat und Willen gezwungen, sich den Auswanderern anzuschließen. Er ist in Ägypten noch eine Weile als Prophet aufgetreten Ger 43, 8-44, 30); niemand weiß, wie lange. Dann verlieren sich seine Spuren im Nillande. Damit endete die Existenz des Südstaates Juda. Damit endete auch der nachjosianische Epilog des Königtums auf dem Throne Davids. Das Königtum hatte nach einem knappen halben Jahrtausend seines Bestehens seine Rolle ausgespielt. Aber es verschwand keineswegs völlig. Es blieb lebendig in den Hoffnungen, die sich schon immer mit ihm verbunden hatten und die wohl auch von den vorexilischen Propheten genährt worden waren. Die großen Investitionen Jahwes in das davidische Königtum konnten nicht ganz umsonst gewesen sein. Der Messias, der Gesalbte Jahwes, ein König aus Davids Geschlecht, würde eines Tages kommen und die Not seines Volkes wenden. Unter den Verbannten in Babylonien und angesichts einer Lage von verzweifelter Hoffnungslosigkeit sprach der Prophet Ezechiel nicht nur von der baldigen Rückkehr der Exulanten, die Jahwe bewirken werde, sondern auch von der Wiedervereinigung des Nordens mit dem Süden und damit von der Wiederaufrichtung des Reiches Davids: "Also hat der Herr Jahwe gesprochen: Siehe, nun werde ich die Israeliten mitten heraus aus den Völkern nehmen, zu denen sie gegangen sind, und werde sie von allen Seiten sammeln und in ihr Land bringen. Und ich will sie zu einem Volke machen in dem Lande auf den Bergen Israels, und ein König soll über sie alle herrschen, und sie sollen nicht mehr zwei Völker sein und sollen nicht länger in zwei Königreiche zerteilt sein!" (Ez 37,21 f.). Diese und nachfolgende prophetische Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Aber die Hoffnung ist nicht erloschen, sondern unter Veränderungen und Umbildungen in die folgenden Zeitalter hineingetragen worden.

56 Jer 40, 14 teilt mit, der Ammoniterkönig Baalis sei der eigentliche Anstifter des Unternehmens gewesen. Zum Namen vgl. W. H. Shea, Mutilation of Foreign Names by Biblical Writers: A Possible Example from Tell el-'Umeiri. AUSS 22 (1984) 111-115; L.G.Herr, Is the Spelling of "Baalis" inJer 40:14 a Mutilation? Ebd. 187-191; ders., The Servant of Baalis. BA 48 (1985) 169-172; R. W. Younker, Israel, Juda, and Ammon and the Motifs on the Baalis Seal from Tell el-'Umeiri. Ebd. 173-179. Zum gesamten Fragenkomplex s. U. Hübner, Die Ammoniter (1992) 203-205. 57 Die Rezension Jer 40,1-43,4 über die Gedaljahu - Ismael - Episode ist sehr viel ausführlicher und detaillierter, aber historisch kaum überall zuverlässig.

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Das babylonische Zeitalter KAPITEL 3

Das babylonische Exil Gesamt- und Teildarstellungen: C. F. Whitley, The Exilic Age (1957); P. R.Ackroyd, Exile and Restoration. A Study of Hebrew Thought of the Sixth Century BC (1968); ders., Israel under Babylonia and Persia (1970); J. D. Newsome, By the Waters of Babyion. An Introduction to the History and Theology of the Exile (1979).-E.Klamroth, Die jüdischen Exulanten in Babylonien. BWANT 10 (1912); E.Janssen, Juda in der Exilszeit. FRLANT 51 (1956); R.Zadok, The Jews in Babylonia in the Chaldean and Achaemenian Periods in the Light of the Babylonian Sources (1976) mit Ergänzungen in Or51 (1982) 391-393.

In den Jahrzehnten nach dem Untergang des Staates Juda und der Zerstörung Jerusalems begann für Israel das Zeitalter der Zerstreuung, der Diaspora 1• Beträchtliche Menschengruppen israelitischer Herkunft lebten außerhalb ihres Heimatlandes unter fremden Völkern, und gerade bei ihnen - wenn auch keineswegs nur bei ihnen - bahnten sich Entwicklungen an, die für die Geschichte des Volkes Israel und des Judentums in der Folgezeit bedeutsam werden sollten. Das ist etwas ganz Neues; denn bisher waren geschichtlich belangvolle Kräfte stets in Palästina aufgekommen und wirksam geworden. Es ist nicht leicht, ein Urteil darüber zu gewinnen, wo die Hauptakzente der israelitischen Geschichte während d~r Epoche des babylonischen Exils lagen. In Palästina war nach den bei den Deportationen von 598/7 und 587/6 v. ehr. eine quantitativ gewiß nicht geringe Bevölkerung2 zurückgeblieben: wohl überwiegend die Bauernschaft, die ihrer städtischen Führungsschicht weitgehend beraubt und politisch aktionsunfähig geworden war (2.Kön 24, 14; 25,12). Es wäre jedoch falsch, Palästina gewissermaßen abzuschreiben und in seiner Bedeutung zu unterschätzen 3. Andererseits waren nicht ganz unbeträchtliche Bevölkerungsgruppen nach Ägypten abgewandert, zuletzt im Zusammenhang mit der Ermordung des Gedaljahu (2. Kön 25,26; Jer 41, 17 f.; 42; 43,7; 44,1). Von ihnen hört man wenig. Sie gingen in der sich stetig vergrößernden ägyptischen Diaspora auf, die später - vor allem in hellenistischer Zeit - zu beachtlicher Bedeutung gelangen sollte. Hier ist ein wenig vorzugreifen. Jer 44,1 nennt als Aufenthaltsorte der nach Ägypten ausgewanderten Judäer Migdol4, Tachpanches 5, Noph (Memphis, ägypt. 1 Daran ändert die Tatsache nichts, daß es auch schon früher Deportationen gegeben hat, s. o. S. 346 f. 2 Die Schätzung von W. F. Albright, The Seal of Eliakim and the Latest Preexilic History ofJudah.JBL 51 (1932) 77-106, bes. 87. 110f., man habe mit allenfalls 20000 Bewohnern zu rechnen, beruht auf problematischen archäologischen Daten und dürfte zu niedrig sein. 3 S. u. S.420-422. 4 Unlokalisiert. Ob identisch mit dem Migdol von Ex 14,2 = eine Ortslage bei Tell el-lfer? S. Teil 1, S.109. 5 Ägypt. t!-b(t)-(n)-pJ-nMj "die Festung des Nubiers". LXX Twpva~, wahrscheinlich identisch mit L':.WPVUl, Daphne = Defenne, südwest!. von Pelusium (Tell Faramä).

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Mn-nfr) und Patros (Oberägypten, ägypt. pl-tJ-rij "das Südland"). Migdol und Tachpanches waren Grenzfestungen im östlichen Nildelta. Vielleicht sind die Judäer dort als Militärkolonen angesiedelt worden. Eben dies ist mit Sicherheit der Fall bei der jüdischen Militärkolonie auf der Nilinsel Elephantine (einheimischer Name: Yeb) bei Assuan, die durch zahlreiche aramäische Texte gegen Ende des 5.Jahrhunderts v. Chr. bezeugt ist 6 . Wann und von wem diese Militärkolonie eingerichtet wurde, ist unbekanntl. Immerhin gibt es einen Text - eine Eingabe an den Gouverneur der Provinz Juda, Bagoas (aram. Bgwhy), vom Jahre 408 v. Chr. 8 -, der behauptet, der Tempel Jahwes (stets Yhw geschrieben) sei vor der persischen Eroberung 525 gebaut worden. Der älteste aufgefundene Papyrus ist in das Jahr 495 datiert9. Man wird also ins 6. Jahrhundert hinaufgehen dürfen, kaum jedoch ins 7. Jahrhundert1o . Das Ende der Militärkolonie fällt in die Zeit kurz nach 400 v. Chr.; die 404 beginnenden ägyptischen Aufstände gegen die Perser haben ihren Niedergang eingeleitet. Ob der Angabe des Aristeasbriefes (Kap. 13), unter Psammetich dem I. oder II.? - hätten Juden als Hilfstruppen gegen Äthiopien gedient, irgendein historischer Wert zukommt, ist zweifelhaft. Aber richtig ist natürlich, daß die Wurzeln der nachexilischen jüdischen Diaspora Ägyptens in vorexilische Zeit hinaufreichen. Die generelle Formel von Jes 11,11 über Diasporajuden in "Ägypten (= Unterägypten), Patros (= Oberägypten ) und Kusch (= Äthiopien)" ist ganz sachgemäßII. Diese Diasporajuden waren stark ägyptisiert, was wiederum aus den Texten von Elephantine - aber nicht nur aus ihnen - abgelesen werden kann: der ägyptische Einfluß ist in der Namengebung, der Religion, dem Recht allenthalben deutlich erkennbar. Die jüdischen Militärkolonen von Elephantine gingen auch in ihrer angestammten Jahwereligion eigene und eigentümliche Wege: sie fanden nichts dabei, Götter wie Asam-Bethel, Anath-Bethel, Nabu u. a. anzurufen und Jahwe sogar eine Göttin Anathjahu beizugeben. Wo dergleichen möglich ist, darf man sich über die Existenz eines nachjosianischen Jahwetempels außerhalb von Jerusalem nicht wundem und nicht etwa annehmen, ein solcher müsse bereits in vorjosianischer Zeit gebaut worden sein. Jedenfalls hat es aus der ägyptischen Diaspora keinerlei Rückkehr zum Zion gegeben, auch nicht nach 525, als das politisch durchaus möglich gewesen wäre. Aber die Bedeutung dieser Diasporaregion für die Geschichte des nachexilischen Judentums ist hoch zu veranschlagen.

6 Veröffentlichungen (z. T. auch Texte, die nicht aus Elephantine stammen): E.Sachau, Aramäische Papyrus und Ostraka aus einer jüdischen Militär-Kolonie zu Elephantine (1911); A. E. Cowley, Aramaic Papyri of the 5th Century B. C. (1923); E. G. Kraeling, The Brooklyn Museum Aramaic Papyri (1953); G.R.Driver, Aramaic Documents of the 5th Century B.C. (1954); R.Degen, NESE 1 (1972) 9-22. Ferner R.Contini, I documenti aramaici dell'Egitto persiano e tolemaico. RiBi 34 (1986) 73-109. - Darstellungen: E.Meyer, Der Papyrusfund von Elephantine (1912); A.Vincent, La religion des judeo-arameens d'Elephantine (1937); B.Porten, Archives from Elephantine. The Life of an Ancient Military Colony (1968). Vgl. auch das Sammelwerk von P. Grelot, Documents arameens d'Egypte. Literatures anciennes du Proche Orient 5 (1972). 7 Vgl. E. C. B. MacLaurin, The Date of the Foundation of the Jewish Colony at Elephantine. JNES 27 (1968) 89-96. 8 Cowley Nr.30, Z. 13 f. 9 Cowley Nr.1. 10 B.Porten, a.a.O., 5.8-13. 11 Vgl. ergänzend W.Kornfeld, Unbekanntes Diasporajudentum in Oberägypten im 5.14.Jh. v.Chr. Kairos NF 18 (1976) 55-59.

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Freilich, die Elite des Volkes war in den beiden Deportationen nach Babylonien gebracht worden. Diese Verbannten bildeten die eigentliche Exulantenschaft (hebr. gölä Ez 1, 1; 3, 11. 15 u. ö.), und an sie knüpften sich große Hoffnungen für die Zukunft. In ihrem Kreise wirkten die Propheten Ezechiel und Deuterojesaja und stärkten das Bewußtsein, Jahwe sei mit dem wahren, eigentlichen Israel in die Verbannung gezogen.

1. Babylonien

Man macht sich vielfach ein falsches Bild vorn Leben der Exulanten in Babylonien. Durch Fehlinterpretation atl Nachrichten entstanden und aus jüdischer und christlicher Frömmigkeit genährt, halten sich romantische Vorstellungen, die schwer auszurotten sind. Man sieht die Deportierten in elenden Verhältnissen, unter der Fuchtel peitschenschwingender Aufseher harte Sklavenarbeit verrichtend, als ein Heer erbarmungswürdiger Gefangener. Nach des Tages Last und Mühe saßen sie, womöglich mit klirrenden Ketten, an den Wasserflüssen Babyions und weinten, wenn sie an Zion gedachten (Ps 137,1). Von alledem kann keine Rede sein. Gewiß fließen die Quellen nicht gerade stark, aber doch stark genug, um erkennen zu lassen, daß das herkömmliche Bild der captivitas babylonica unzutreffend ist. Die Leiden der Exulanten waren innerer Art und gründeten nicht in ihren Lebensverhältnissen. Ein Teil der Oberschicht von Jerusalem und Juda, wohl vor allem der Hofstaat des Königs Jojachin, ist in die Stadt Babyion, die Metropole des Reiches, gebracht worden (2.Kön 24,15; 25,27-30). Dort führten die Verbannten ein leidlich komfortables Leben l2 • Den größeren Teil der Exulantenschaft siedelten die Babyionier in verschiedenen Kolonien an, die möglicherweise zum Domänenbesitz der Könige gehörten (Krongutländereien). Sie lebten dort als zwangsumgesiedelte Untertanenbevölkerung, keineswegs im Zustande der Sklaverei. Sie hatten relative Bewegungsfreiheit, konnten Häuser bauen, Pflanzungen anlegen, Handel treiben und ein den Umständen entsprechendes normales Leben führen Ger 29). Sie verwalteten sich selbst, unter Leitung der "Ältesten der Exulantenschaft" oder "des Volkes" oder gar "Israels" Ger 29, 1; Ez 8,1; 14,1; 20, 1) - ganz wie in der alten Heimat. Sie blieben nach Familien organisiert (Esra 2 = Neh 7)13 und pflegten ihre Stammbäume (Esra 2,59; Neh 7,61). Manche von ihnen brachten es zu beachtlichem Wohlstand (Esra 1,6; 2,68 f.). Selbst Sklavenhandel war ihnen gestattet (Esra 2, 65). Nirgendwo ist bezeugt, daß sie Fronarbeit leisten mußten. Sollte es der Fall gewesen sein, dann hätte es keinerlei Unterschied gegenüber der einheimischen babylonischen Bevölkerung bedeutet; auch diese wurde zur Fronarbeit, etwa bei königlichen Bauvorhaben, herangezogen. 12 13

s. o. S.406. s. u. S. 444 f.

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Das AT nennt mehrere solcher Exulantenkolonien; leider ist nur eine einzige annäherungsweise zu lokalisieren. 1. Tfl Äblb (Ez 3,15): "Ährenhügel". Wahrscheinlich ist an eine volkstümliche hebräische Etymologie von akkad. til abübi "Sintfluthügel, d. h. uralter Hügel" zu denken l4 . Die Kolonie lag am Kanal Kebär, der akkad. als när ka-ba-ri "großer (?) Kanal" in zwei Urkunden aus der Zeit Artaxerxes 1. ~465/4-425) vorkommt l5 . Er ist sehr wahrscheinlich identisch mit dem heutigen SaH en- NU, einem breiten Tal östlich von Babyion in der Gegend des alten Nippur. Daß diese Ansetzung das Richtige trifft, wird durch die Akten des bedeutenden babylonischen Handels- und Bankhauses Murasu & Söhne in Nippur bestätigt, in denen öfter Geschäftsfreunde mit jüdischen Namen aus eben dieser Gegend genannt werden l6 . Gewiß stammen diese Texte erst aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. ehr.; man muß aber bedenken, daß keineswegs alle Exulanten nach dem Ende des Exils in ihre Heimat zurückgekehrt sind l7 . 2. Tflljarsä (Esra 2,59; Neh 7,61): "Pflughügel", vielleicht ebenfalls eine hebräische Volksetymologie 18; nicht lokalisierbar. 3. Tfl Mela~ (Esra 2,59; Neh 7,61): "Salzhügel"19; nicht lokalisierbar. 4. Kerüb Addän Immfr (Esra 2,59; Neh 7,61): zwei oder drei unbekannte Ortschaften. 5. Käsi/Yä (Esra 8,17): Lage unbekannt. Eines der Ziele der assyrischen Deportationspraxis hatte darin bestanden, die Deportierten nach Möglichkeit in der alteingesessenen Bevölkerung aufgehen zu lassen. Das ist in Babylonien - wenigstens zunächst - nicht eingetreten. Die Babyionier scheinen es nicht einmal darauf angelegt zu haben, sonst hätten sie kaum geschlossene Exulantenkolonien eingerichtet. Denn in diesen Kolonien blieb das Nationalbewußtsein lebendig, und dort schwelte das Feuer der Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat. Von Einzelnen abgesehen, die in die babylonische Umwelt abwanderten, blieben die Exulanten beisammen. Ihnen galt Babylonien als fremdes unreines Land (Ez 4, 13): ein Land, in dem man sich nicht heimisch fühlen konnte und in 14 Til abiibi ist seit dem Codex ijammurapi in akkad. Texten mehrfach bezeugt; vgl. CAD I, 1, S.78. 15 H.Hilprecht-A.Clay, The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania IX (1898) 26 ff. Nr. 4. 84. 16 H. Hilprecht - A. Clay, Business Documents of Murashü Sons of Nippur Dated in the Reign of Artaxerxes (464-424 B. e.) (1898); A. Clay, Business Documents of Marashü Sons of Nippur Dated in the Reign of Darius II (424-404 B.e.) (1904), mit Fortsetzung in: University of Pennsylvania Museum, Publications of the Babylonian Section II, 1 (1912). Vgl. dazu G. Cardascia, Les archives de Murasü: Une familie des hommes d'affaires babyloniens l'epoque perse (455-403 av. ].-e.) (1951); M. D. Coogan, Life in the Diaspora: Jews at Nippur in the 5th Century B.e. BA 37 (1974) 6-12; ders., West Semitic Personal Names in the Murasu Documents. Harvard Semitic Monographs 7 (1976); R. Zadok, On West Semites in Babylonia during the Chaldaean and Achaemenian Periods. An Onomastic Study (1977). 17 S. u. S.444. 18 Vgl. akkad. baräsu "Bäume pflanzen" (CAD VI, S. 95 f.) und barsu "Nahrung, Fruchtart" (CAD VI, S.116). 19 W. F.Albright, JBL 51 (1932) 100 f., hat auch hier Volksetymologie aus "Matrosenhügel" angenommen; vgl. akkad. maläbu. Unsicher.

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welchem der legitime Jahwekultus nicht möglich war. Dieser war seit der josianischen Reform ausschließlich in Jerusalem erlaubt. Daran hatten die Zerstörung des salomonischen Tempels und der Verlust der Lade nichts geändert; denn Erwählung und Heiligkeit der Stätte hingen weder am Kultgebäude noch am Kultobjekt20 • So lebten die Exulanten vom Gedenken an Jerusalem, und die Sehnsucht nach der alten Heimat, die gewiß in der zweiten Generation bereits abzukühlen begann, verband sich mit dem Gedanken an den Jerusalemer Jahwekultus und wurde dadurch am Leben erhalten (Ps 137). Wie man die Praxis der Religionsausübung in den Exulantenkolonien gestaltete, wissen wir leider nicht. Es gibt keinerlei Nachrichten über gottesdienstliches Leben. Natürlich liegt die Annahme nahe, daß sich Vor- und Urformen des späteren Synagogalgottesdienstes herauszubilden begannen, aber bezeugt ist das nirgendwo. Die rätselhafte Formulierung von Ez 11,16 "ich Gahwe) bin ihnen (nur) ein wenig zum Heiligtum geworden" könnte allenfalls auf Notformen des Gottesdienstes hinweisen21 • Ganz unbekannt ist ferner, was aus dem Jerusalemer Kultpersonal wurde. Was taten die Priester, Leviten, Tempelsänger und Tempeldiener (n et'in'imJ22 im Exil? Wandten sie sich bürgerlichen Berufen zu? Behielten sie ihren religiösen Status? Lebten sie in bestimmten Exulantenkolonien beieinander, z. B. in Kasifya (Esra 8, 15-20)? Wir wissen das alles nicht. Erkennbar ist gerade noch, daß im Exil zwei religiöse Verhaltensweisen wichtig wurden, die es zwar früher auch schon gegeben hatte, die aber jetzt zu Zeichen des Bundes zwischen J ahwe und seinem harrenden Volke aufstiegen und Bekenntnischarakter erhielten: die Sabbathruhe (Gen 2, 1-4 a P; Ez 20, 12 ff.; 22,8. 26; 23,38) und die Beschneidung (Gen 17 Pf3 . . Natürlich kann man nicht über Religion im babylonischen Exil sprechen, ohne der beiden großen Propheten zu gedenken, denen die Verbannten oder doch ein Teil von ihnen - Besinnung und geistige Erneuerung verdankten. Sie deuteten das Geschick des Volkes als Strafgericht Jahwes und lehrten das Exil nicht als Ende der Vergangenheit, sondern als Anfang der Zukunft verstehen. 1. Ezechiel: ein Jerusalemer aus priesterlichen Kreisen, ist bereits 598/7 deportiert und in Tfl Ab'ib am Kanal Kebar bei Nippur angesiedelt worden. Dort erlebte er 593 die Berufung zum Propheten (1-3). Bis 587/6 ist er nahezu ausschließlich als Unheilsprophet aufgetreten und hat unermüdlich, in wechselnden Bildern und Zeichenhandlungen, den Untergang Jerusalems angekündigt (1-24). Er lehrte in großen geschichtstheologischen Rückblik20 Vgl. D.Jones, The Cassation of Sacrifice after the Destruction of the Temple in 586 B.C. JThSt.NF 14 (1963) 12-31. 21 Vgl. W.Zimmerli, Ezechiel. BK XIII (1979 2) 249f. 22 Vgl. B.A.Levine, The Netinim. JBL 82 (1963) 207-212; ].P.Weinberg, Netfnfm und "Söhne der Sklaven Salomos" im 6.-4.Jh. v.u.Z. ZAW 87 (1975) 355-371. 23 Vgl. N.-E. A. Andreasen, The OT Sabbath. A Traditio-Historical Investigation. SBL, Diss. Se ries 7 (1972); K. Grünwaldt, Exil und Identität. Beschneidung, Passah und Sabbat in der Priesterschrift. BBB 85 (1992).

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ken (16; 20; 23) die Geschichte Israels als eine Geschichte des Abfalls von Jahwe begreifen, dem die Strafe schon gefolgt sei und notwendig weiter folgen müsse. Aber nach 587/6 wurde er zum Propheten der kommenden Erneuerung und Wiederherstellung, der restitutio in integrum, als deren Träger er die Exulanten betrachtete, unter denen er lebte und wirkte (34-37). Das wird nirgendwo großartiger zum Ausdruck gebracht als in der gespenstischen Vision von der Auferstehung der Totengebeine (37, 1-14). Der Prophet sieht in einem Tale zahllose verdorrte und gebleichte Totengerippe, die sich auf Jahwes Geheiß vor seinen Augen mit Sehnen, Fleisch und Haut überziehen: "Da sprach er zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. ,Siehe, sie' sprechen: Unsere Gebeine sind verdorrt, unsere Hoffnung ist geschwunden, es ist aus mit uns! Darum weissage und sprich zu ihnen: Also hat der Herr Jahwe gesprochen: Siehe, ich öffne eure Gräber, hole euch , ' aus euren Gräbern herauf und bringe euch auf den Boden Israels, damit ihr erkennt, daß ich Jahwe bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch , ' aus euren Gräbern heraufhole. Dann werde ich meinen Geist in euch geben, daß ihr lebendig werdet, und werde euch auf euren Boden versetzen, damit ihr erkennt, daß ich Jahwe bin. Ich habe es gesagt und werde es ausführen - Spruch Jahwes." (37, 11-14 ?4. Darüber hinaus hat Ezechiel die Wiederherstellung der Einheit Israels erwartet und verkündet: die Verwirklichung der alten, niemals ganz aufgegebenen, im Südstaate Juda lebendigen Hoffnung auf die Restauration des davidisch-salomonischen Gesamtreiches (34, 17-31; 37, 15-28). Ez 40-48 schließlich enthält ein regelrechtes Restaurationsprogramm, den sog. "Verfassungsentwurf", für das wiedererstandene und ungeteilte Israel. Dieser Entwurf stammt sicher nicht vom Propheten selbst, könnte aber in Kreisen seiner Schüler und Anhänger im babylonischen Exil entstanden sein 25 • 2. Deuterojesaja: So nennt man einen anonymen Propheten, dessen literarische Hinterlassenschaft in Jes 40-55 vorliegt, und der gegen Ende des Exils, in den vierziger Jahren des 6. Jahrhunderts v. ehr., an unbekanntem Orte in Babylonien aufgetreten ist. Er verkündete mit großem Pathos die Befreiung und Heimkehr der Exulanten, die sich nach dem Modell des Auszugs aus Ägypten in Gestalt einer gewaltigen, von Jahwe geführten Prozession durch die Wüste nach Jerusalem vollziehen werde (40,1-5; 43,1420; 49,8-13; 52,7-12 u. ö.). Befreiung und Heimkehr aber stehen im Zusammenhang mit der großen geschichtlichen Wende, die mit dem Namen des Perserkönigs Kyros Ir. verbunden ist26 • Von ihm erwartete Deuterojesaja die Niederwerfung des neubabylonischen Reiches und das Ende des Exils

24 In V. 11 ist wehinnäm statt MT wehinnr zu lesen (vgl. LXX, Vulg., Targ.). In V. 12 f. dürfte das zweimalige 'ammi "mein Volk" als Glosse zu streichen sein. 25 Vgl. W. Zimmerli, Planungen für den Wiederaufbau nach der Katastrophe von 587. VT 18 (1968) 229-255; Ch.Macholz, Noch einmal: Planungen für den Wiederaufbau nach der Katastrophe von 587. VT 19 (1969) 322-352. 26 S. o. S.400 und u. S. 424 H.

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(45,1-7 u. ö.): Kyros 11. ist Adler (46,11), Gerechter (41,2), Hirt (44,28) und Messias (45,1)27. Nach der Heimkehr und Jahwes triumphalem Einzug in Jerusalem folgt die große Restauration: die Erneuerung Jerusalems und des Tempels (49,14-21; 49,22f.; 51,1-3 u.ö.), Friede und Heil für Israel (54,11-13), die Heimführung der gesamten Diaspora (43,5-8) und die Völkerwallfahrt zum Zion (49,23). Deuterojesaja hat den Exulanten unablässig Glaube und Hoffnung vorgehalten und eingehämmert. Wie seine Prophetie selbst ein Symptom der Erregung angesichts der bevorstehenden Wende von der babylonischen zur persischen Herrschaft ist, so muß von ihr große Erregung auf die Exulantenschaft ausgegangen sein. 2. Paliistina

Über die Verhältnisse in Palästina während der Zeit des babylonischen Exils ist leider nur wenig bekannt. Das Wenige jedoch fordert auch hier eine Korrektur geläufiger Vorstellungen 28 . Palästina, insonderheit das Gebiet des untergegangenen Staates Juda, war keineswegs eine von Hirten und armen Fellachen spärlich bevölkerte Wüstenei, wie das gewisse poetische Äußerungen des AT nahelegen könnten 29 . Gewiß, der Krieg hatte das Land ausgesogen, das Leben war hart geworden, härter als vordem. Die Bevölkerung hatte den Großteil ihrer geistigen und politischen Führungsschicht verloren und befand sich in drückender ökonomischer Abhängigkeit. Ein poetischer Niederschlag dieser Verhältnisse ist die Sammlung sehr kunstvoller Klagelieder in Buche Threni, wahrscheinlich nicht lange nach 587/6 entstanden und später dem Propheten Jeremia zugeschrieben. Aber diese Lieder machen erstaunlich wenig Angaben und konkrete Mitteilungen über die Lage des Landes und seiner Bewohner. In ihnen überwiegt die generelle Klage über den Jammer, der Jerusalem und Juda betroffen hat; sie sind nicht so sehr Abbild als vielmehr Ausdruck der Zustände. Immerhin ist soviel zu erkennen oder doch zu vermuten, daß die Bewohner des ermatteten Landes auch noch indirekte Steuern zahlen mußten: "Unser Trinkwasser müssen wir kaufen, unser Holz kommt nur gegen Bezahlung. ,Ein Joch' auf unserem Halse werden wir verfolgt; wir mühen uns ab, ,und' man gönnt uns keine Ruhe" (Threni 5,4fYo. 27 Das Messiasprädikat ist nicht mißzuverstehen: Kyros ist nicht Israels Zukunfts herrscher, der ja aus der Dynastie Davids stammen wird, sondern Weltherrscher wie Nebukadnezar in Jer 27,5 f. 28 Vgl. G.Buccellati, Gli Israeliti di Palestina al tempo dell'esilio. BeO 2 (1960) 199-210; N.Avigad, Seals of Exile. IEJ 15 (1965) 222-230; S. Herrmann, Prophetie und Wirklichkeit in der Epoche des babylonischen Exils. Arbeiten z. Theologie 1,32 (1967); H.-P. Müller, Phönizien und Juda in exilisch-nachexilischer Zeit. WdO VI (1970/1) 189-204. 29 Threni 1,1; 2,21f.; 5,1-18;Jes 49,8;Jer 44,2 u.ö. 30 V. 5: MT "auf unserem Halse werden wir verfolgt" ist sinnlos. Symmachos stellt l;uy6~

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V. 5 läßt auf Frondienstleistungen schließen, die der Bevölkerung abverlangt wurden, wie es auch aus Threni 5, 13 hervorgeht: "Jünglinge müssen Handmühlen tragen, und Knaben straucheln unter Holzlasten. " Bei alledem fehlte es an wirksamem Schutz von seiten der babylonischen Staatsrnacht; das Land war räuberischen Nomaden preisgegeben: "Unter Lebensgefahr bringen wir unsere Ernte ein, bedroht vom Schwerte der Wüste" (Threni 5,9). Neben den Nomaden waren es vor allem die Edomiter31 , die in dieser Zeit ihr Schäfchen auf Kosten Judas ins Trockene brachten. Ihnen hatte vielleicht schon 598/7 Nebukadnezar II. den Südteil des Staates Juda überlassen 32 • Darüber hinaus aber verstanden sie es, auf nicht näher bekannte Weise aus der Katastrophe des Jahres 587/6 Kapital zu schlagen, und sie sind deshalb von den Judäern bis über das Exil hinaus mit erbittertem Haß bedacht worden 33 • Über das Schicksal der ostjordanischen Randstaaten in dieser Zeit ist sonst kaum etwas bekannt. Sie scheinen von den Ereignissen in Juda allenfalls am Rande betroffen worden zu sein und ihre Selbständigkeit zunächst behalten zu haben. Ob die Nachricht des Josephus, Ant.X, 9, 7 (§ 181 f. Niese) über einen Unterjochungsfeldzug Nebukadnezars gegen Ammon und Moab im Jahre 583/2 zuverlässig ist, wollen wir offenlassen 34 . Daß in Palästina während der Zeit des babylonischen Exils erfreuliche Zustände geherrscht hätten, wird man nach alledem nicht sagen können. Aber es ist damit zu rechnen, daß nach dem Abklingen des unmittelbaren Eindrucks der Katastrophe eine gewisse Beruhigung eintrat: sozusagen eine Normalisierung der sicherlich nicht beneidenswerten Lage. Auch für Palästina ist die Exilszeit eine Phase der Besinnung und geistigen Erneuerung gewesen. Es ist zu beklagen, daß wir darüber so wenig wissen. Doch muß immerhin daran erinnert werden, daß in dieser Zeit - so gut wie sicher in Palästina35 - die Urform und Erstgestalt des dtr Geschichtswerkes entstanden ist 36 • Zwar ist ihm nichts über die Verhältnisse im Mutterland zu ent= rol voran (Haplographie?). F. Nötscher konjiziert: rol !awwär?nu hadäfonu "das Joch unseres Halses drückt uns"; vgl. H.-].Kraus, Klagelieder. BK XX (1983 4) 85.88. Statt MT 10 ist mit dem Qe re vielleicht welo zu lesen (Haplographie). 31 Vgl. ].M.Myers, Edom and Judah in the 6th _5 th Centuries B.C. Near Eastem Studies (1971) 377-392;]. Lindsay, The Babylonian Kings and Edom, 605-550 B. C. PEQ 108 (1976) 23-39; ].R.Bartlett, The Rise and Fall of the Kingdom of Edom. PEQ 104 (1972) 26-37; ders., From Edomites to Nabataeans. A Study in Continuity. PEQ 111 (1979) 53-66. 32 S. o. S.407. 33 Vgl. Threni 4,21 f. und die Edom-Orakel in den Prophetenbüchern: Jes 34; Jer 49,7-22; Ez 25,12-14; Obadja; Mall, 2-5; auch die sekundäre Edom-Strophe in Am 1,11 f. 34 Vgl. dazu U.Hübner, Die Ammoniter (1992) 205-208. 35 Anders A. Soggin, Der Entstehungsort des dtr Geschichtswerkes. ThLZ 100 (1975) 3-8. 36 Die Diskussion über die Redaktionsgeschichte dieses Werkes ist nach wie vor im Gange; vgl. den Überblick bei R. Smend, Die Entstehung des AT. Theol. Wissenschaft 1 (1983 3 ) 111-

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Das babylonische Zeitalter

nehmen; es endet mit der Katastrophe von 587/6 und dem Nachtrag über die Rehabilitierung Jojachins im Jahre 562. Doch allein die Tatsache seiner Entstehung ist ein Zeichen für lebendige geistige Arbeit, für das Bemühen um Bewältigung der Vergangenheit auch auf dem Boden Palästinas. Selbst die Stimme der Prophetie ist in Palästina nicht ganz verstummt 37 • Ungefähr zur selben Zeit, in der Deuterojesaja den Exulanten das nahe Ende der Gefangenschaft ankündigte, ist auch im Mutterland ein Prophet aufgetreten, von dem drei ekstatische Visionen anonym im Jesajabuch überliefert sind: Jes 21,1-10. 11-12. 13-17 38 . Gegenstand dieser Visionen ist der Fall von BabyIon. Die Erschütterung, die das neubabylonische Reich in der letzten Phase seiner Existenz erlitten hat, ist im femen Westen gewissermaßen seismographisch registriert worden: "Da hob einer an und sprach: Gefallen, gefallen ist Babel, und alle seine Götterbilder ,sind' zu Boden geschmettert!" (V. 9?9. Das Ende der Bedrückung ist ganz nahe herbeigekommen. Es läßt sich mit den Kategorien von Tag und Nacht beschreiben, als die Morgendämmerung vor dem Aufgang der Sonne: "Aus Selr ruft man mir zu: Wächter, wie spät ist's in der Nacht? Wächter, wie spät ist's in der Nacht? Sagt der Wächter: Der Morgen kommt, aber noch ist es Nacht. Wenn ihr fragen wollt, fragt! Kommt wieder!" (V. 11 f.). Das babylonische Exil ist eine Epoche der Not und Bedrückung, aber auch des Umbruchs und der Besinnung gewesen. Wieviel von dem, was in nachexilischer Zeit geschichtlich wirksam wurde, in ihr bereits angelegt war, können wir höchstens ahnen. Ezechiel und Deuterojesaja, das dtr Geschichtswerk und die Klagelieder - der Gedanke daran sollte vor der Unterschätzung dieses Abschnittes der Geschichte Israels bewahren 40 .

125 (Lit.). Ferner R. E. Friedman, The Exile and Biblical Narrative. The Formation of the Deuteronomistic and Priestly Works. Harvard Semitic Monographs 22 (1981); R. D. Nelson, The Double Redaction of the Deuteronomistic History. JSOT, SuppL Series 18 (1981). J7 Zu möglicherweise, wenn auch nicht sicher hierhergehörigen Stücken aus der prophetischen Literatur vgL S. Herrmann, Die prophetischen Heilserwartungen im AT. Ursprung und GestaltwandeL BWANT 85 (1965) passim; zu Jer 30-31 s. S.215-222. 38 VgL H.Wildberger, Jesaja BK X (1978) 761-803 (Lit.). 39 L nach den alten Übersetzungen und mit IQ Isa subberü statt MT sibbar. 40 VgL auch D. W. Thomas, The Sixth Century B. C: A Creative Epoch in the History of IsraeL Journal of Semitic Studies 6 (1961) 33-46.

TEIL VII

Das persische Zeitalter KAPITEL 1

Völker und Staaten des Alten Orients in der 2. Hälfte des 1. Jt. v. ehr. bis zu Alexander dem Großen Gesamt- und Überblicksdarstellungen: s. Teil 1, S.35f. und Teil 2, S.317. 391Th. Nöldeke, Aufsätze zur persischen Geschichte (1887); J. v. Prasek, Geschichte der Meder und Perser, 2 Bde. (1906/10); P. Sykes, A History of Persia, 2 Bde. (1915, 1930 3 , Nachdruck 1951); E. Herzfeld, Archaeological History of Iran (1935); G. G. Cameron, History of Early Iran (1936); W. Hinz, Iran (1938); H. H. Schaeder, Das persische Weltreich (1941); H. S. Nyberg, Das Reich der Achämeniden. Historia Mundi 3 (1954) 56-115; R.Ghirshman, Iran (1955, 1964 2 ); A.T.Olmstead, The History of the Persian Empire (1948, Nachdruck 1959); R. Ghirshman, Perse, Pretoiraniens, Medes, Achemenides (1963); K. Galling, Studien zur Geschichte Israels im persischen Zeitalter (1964) [= K. Galling, Studien]; H. Bengtson (ed.), Griechen und Perser. Die Mittelmeerwelt im Altertum I. Fischer Weltgeschichte 5 (1965); A. Bausani, Die Perser, von den Anfängen bis zur Gegenwart. Urban Bücher 87 (1965); W. Culican, The Medes and Persians. Ancient Peoples and Places (1965); G.Wießner, Das Reich der Perser. Saeculum Weltgeschichte 11 (1966) 91-106; A. Dietrich - G. Widengren - F. M. Heichelheim, Orientalische Geschichte von Kyrus bis Mohammed. HdO 1,2,4 (1966); G. Widengren, The Persians. Peoples of OT Times (1973) 312-357; CAHIV; R.Mayer, Das achämenidische Weltreich und seine Bedeutung in der politischen und religiösen Geschichte des antiken Orients. BZ.NF 12 (1968) 1-16; M.A.Dandamaev, Persien unter den ersten Achämeniden. Beiträge zur Iranistik 8 (1976); F.A. Arborio Mella, L'impero persiano, da Ciro il Grande alla conquista araba. Storia e Documenti 33 (1979); W. Hinz, Darius und die Perser. Eine Kulturgeschichte der Achämeniden (1979); W. D. Davies - L. Finkelstein (ed.), The Cambridge History of Judaism. I. Introduction; The Persian Period (1984); P. Frei - K. Koch, Reichsidee und Reichsorganisation im Perserreich. OBO 55 (1984). R. N. Frye, The History of Ancient Iran. Handbuch der Altertumswissenschaft 3/7 (1984); R. Zadok, Zur Geographie Babyloniens während des sargonidischen, chaldäischen, achämenidischen und hellenistischen Zeitalters. WdO 16 (1985) 19-79. Quellen: J. N. Strassmeier, Babylonische Texte X-XII: Inschriften von Darius, König von Babyion (521-485 v.Chr.) (1897); F.H.Weissbach, Die Keilinschriften der Achämeniden. Vorderasiat. Bibliothek 3 (1911); E. Herzfeld, Altpersische Inschriften (1938); S. Graziani, I testi mesopotamici del regno di Cire contenuti in

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Das persische Zeitalter

BE VIII. AI ON 43 (1983) 1-31. - Die orientalischen Quellen fließen relativ spärlich. Hinzu kommt aber die reiche griechische Überlieferung: hauptsächlich Herodot, Thukydides, Xenophon, Ktesias, Diodor, Strabo, Isokrates, Plutarch und FI.Josephus. Eine Sammlung, Übersetzung und Kommentierung der griechischen und lateinischen Texte über das Judentum bei M. Stern, Greek and Latin Authors on Jews and Judaism I: From Herodotus to Plutarch (1976). Herrschaftsfolge und Regierungsdauer der achämenidischen Groß könige : Kyros II. Kambyses II. Dareios L Hystaspes Xerxes L Artaxerxes L Longimanus Dareios II. Artaxerxes II. Mnemon Artaxerxes IIL Ochos Arses Dareios III. Kodomannos

559-530 530-522 522-486 486-465/4 465/4-425 424-404 404-359/8 359/8-338 338-336 336-331

Als Kyros IL im Jahre 539 v. ehr. triumphal in Babyion eingezogen war und im Palast der chaldäischen Könige Wohnung genommen hatte, ließ er einen Tonzylinder anfertigen, auf dem in akkadischer Sprache folgendes zu lesen stand (Z. 20-35): "Ich, Kyros, der König des Weltreichs, der große und mächtige König, der König von Babel, der König von Sumer und Akkad .... , dessen Regierung Bel und Nabu liebgewannen und dessen Königtum sie zur Erfreuung ihres Herzens wünschten - als ich friedlich in Babel eingezogen war, schlug ich unter Jubel und Freude im Palast des Herrschers den Herrschersitz auf .... Über meine [guten] Taten freute sich Marduk, der große Herr. Mich, Kyros, den König, der ihn verehrt, und Kambyses, meinen leiblichen Sohn, sowie alle meine Truppen segnete er gnädig. In Wohlergehen [wandeln] wir freudig vor ihm .... Die Götter von Sumer und Akkad, die Nabonid zum Zorn des Herrn des Götter nach Babel hineingebracht hatte, ließ ich auf Befehl Marduks, des großen Herrn, in Wohlergehen in ihren Heiligtümern einen Wohnsitz der Herzensfreude beziehen. Alle Götter, die ich in ihre Städte hineingebracht hatte, mögen Tag für Tag vor Bel und Nabu Verlängerung meiner Lebenszeit befürworten, Worte zu meinen Gunsten äußern und zu meinem Herrn Marduk sprechen: Für Kyros, den König, der dich verehrt, und seinen Sohn Kambyses .... ''1. Ungefähr zur selben Zeit verfaßte ein babylonischer Priester ein Schmähgedicht auf Nabonid, das leider schlecht erhalten ist und in dem es 1 Übersetzung im wesentlichen nach TUAT 1,4,407-410; s. auch AOT2, 368-370; ANET3, 31Sf.; TGI3, 82-84.

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über Kyros heißt: " ... von Babyion, er entbot ihnen den Friedensgruß .... zu den Göttern, er wirft sich nieder .... liegt ihm am Herzen .... die Götter, männlich und weiblich, brachte er zurück in ihre Ruhestätten .... (die) ihre Schreine verlassen hatten, brachte er zurück in ihre Gebäude ... versöhnte er, ihr Gemüt begütigte er ... Babyion herrscht Freude ... öffnen sich die Gefängnisse .... die von Mächtigen bedrückt waren .... blickt man auf sein Königtum ... "2. Das sind Töne, wie sie bis dahin weder aus dem Munde von Eroberern noch von Unterworfenen vernommen worden waren. Sie gesellen sich der Kühnheit Deuterojesajas, der den Perserkönig als "Gesalbten" Jahwes gefeiert hatte 3• Sie zeigen auch, daß das Verhalten Kyros' 11. in Babyion den Erwartungen und Hoffnungen tatsächlich entsprach, die man dort auf ihn gesetzt hatte. Für die unterworfenen Völker im persischen Weltreich war ein neues Zeitalter angebrochen 4 • Sie hatten Grund, die Sache so anzusehen. Denn die persischen Großkönige gingen wirklich eigene, neue Wege in der Behandlung der zu ihrem Reiche gehörigen Völker. Sie bieten das in der Weltgeschichte seltene Beispiel, daß man aus den Fehlern der Vorgänger lernen kann. Ihre Vorgänger waren in erster Linie die Assyrer gewesen, als diejenigen, die zum ersten Male in der Geschichte des Alten Orients riesige Landmassen beherrscht hatten. Das Ziel der Assyrer hatte darin bestanden, durch Plünderung und Zerstörung, durch rigorose Deportationen, hohe Kontributionen und hartes Regiment das Eigenleben der unterworfenen Völker so weit wie irgend möglich zu beseitigen. Sie hatten eine kosmopolitische, möglichst homogene Völkermasse unter assyrischer Führung angestrebt. Eigenart, Geschichte, kulturelles, religiöses und kultisches Leben der Untertanenvölker war ihnen zutiefst suspekt gewesen. Ihr Versuch, das Großreich zu befrieden, war auf Gewalt gegründet. Diese Politik war gescheitert: es hatte sich gezeigt, daß das Reichsgebilde zerbrochen war, sobald die Militärmacht Assyriens nachließ und der Druck geringer wurde. Die Achämeniden waren entschlossen, Fehler dieser Art nicht zu wiederholen. Sie versuchten, ihre Politik nicht auf Gewalt, sondern auf Toleranz zu gründen und haben an diesem Grundsatz über den Herrscherwechsel innerhalb der Dynastie hinweg mit beachtlicher Konsequenz festgehalten. Es ändert an der Sachlage nichts, daß das Prinzip seit Xerxes I. unter dem Druck der militärischen Auseinandersetzungen mit den Griechen mehr und mehr in den Hintergrund trat und theoretisch wurde: die Rücksicht auf die Untertanenvölker mußte angesichts der ungeheuren materiellen Lasten der Perserkriege erheblich eingeschränkt werden, und die Regionen des Reiches verkamen zunehmend zu bloßen Ressourcen imperialer Machtpolitik. Aber es gibt auch unter den späteren 2

3 4

Aus KaI. VI; Übersetzung nach TGI 66-70. S. auch ANET3, 315. S. o. S. 319 f. Vgl. A. Kuhrt, The Cyrus Cylinder and Achaemenid Imperial Policy. JSOT 25 (1983)

83-97.

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Das persische Zeitalter

Achämeniden Beispiele dafür, daß der Grundsatz in Geltung blieb und daß man sich auf ihn besinnen konnte. Bei alledem ist es notwendig, Fehleinschätzungen entgegenzuwirken. Natürlich ist der bei der Beschreibung der persischen Innenpolitik üblicherweise gebrauchte Begriff der "Toleranz" nicht besser als die "salomonische Aufklärung"S oder die "saitische Renaissance"6. Begriffe dieser Art wecken falsche geistesgeschichtliche Assoziationen. Es handelte sich bei den Persern selbstverständlich nicht um Toleranz im Sinne des philosophischen Relativismus oder aus Achtung vor dem Gewissen der anderen oder als soziale Tugend. Wir sind nicht im Zeitalter der europäischen Aufklärung, die diesen Begriff groß gemacht hat. Es handelte sich nicht um Toleranz aus Gesinnung, sondern aus Kalkül: aus der Einsicht, daß sich das Weltreich so würde besser und dauerhafter beherrschen lassen. Es bedeutete auch keineswegs ein laxes Regiment; es hieß nicht, daß die Zentralregierung die Zügel schleifen ließ7. Die Belange der Außenpolitik und das Abgabenwesen blieben fest in Pasargadai, Persai-Persepolis, Susa oder Ekbatana konzentriert, je nachdem, wo die Großkönige gerade residierten 8• Eigenmächtigkeiten in den Reichsteilen kamen nicht in Frage und wurden, wo sie dennoch auftraten, mit harter Hand unterdrückt. Die verwaltungstechnische Durchgliederung des Reiches gewann mit den Jahren an Klarheit und Konsequenz: in den Provinzen amtierten persische oder einheimische Gouverneure, die den Chefs der Satrapien verantwortlich waren, und die Satrapen wiederum berichteten dem Großkönig. Es herrschte eine strenge, hierarchische Ordnung, und es wäre ganz falsch, sich die Achämeniden wegen der "Toleranz" als volksnahe Herrscher vorzustellen. Sie waren Despoten, denen gegenüber jedermann - vom Satrapen bis zum Lastenträger - als Sklave galt. Aber in den Fragen des geistigen und religiösen Lebens der unterworfenen Völker, ihrer Eigenart und Tradition, erwiesen sie sich eben doch als "tolerant". Sie versuchten nicht, regulierend und vereinheitlichend einzugreifen, sondern förderten Religion und Kultur der Untertanenvölker9 und griffen nicht selten sogar zum Mittel des großköniglichen Erlasses, um den Unterworfenen die Pflege ihrer Traditionen anzubefehlen. Die Wirkungen dieser politischen Grundsätze wurden z. B. in der Sprachenfrage sichtbar. Obwohl man nach Möglichkeit auf die verschiedenen Landessprachen Rücksicht nahm, bedurfte der persische Staatsapparat denn doch einer einheitlichen Verwaltungs- und Diplomatensprache. Die Achämeniden dachten nicht daran, dem Reiche das Persische aufzudrängen. Im ganzen Nahen Osten mit 5

S. Teil 1, S.249.

S. o. S. 40 I. Vgl. ]. P. Weinberg, Zentral- und Partikulargewalt im achämenidischen Reich. Klio 59 (1977) 25-43. 8 Die Mehrzahl persischer Residenzen ist wahrscheinlich im Sinne des Pfalzprinzips zu verstehen. 9 Vgl. K. Heinz, Religion und Politik in Vorderasien im Reich der Achämeniden. Klio 69 (1987) 317-325. 6

7

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Einschluß Ägyptens hatte schon seit dem 7. Jahrhundert v. ehr. das Aramäische zunehmend an Verbreitung gewonnen; es hatte die einheimischen Sprachen und Dialekte zwar kaum irgendwo verdrängt, sich aber über, unter oder neben sie gelegt und wurde fast überall gesprochen oder wenigstens verstanden. Diesen Umstand machten sich die Perser zunutze, indem sie das Aramäische zur offiziellen Staats sprache erhoben. Man spricht deshalb von der Epoche des "Reichsaramäischen", das trotz seiner Unterteilung in verschiedene lokale Dialekte ein Ferment der Einheit des Alten Orients bildete lO • Waren die literarischen Zeugnisse des Altaramäischen verhältnismäßig selten gewesen, so beginnt von nun an der breite Strom reichsaramäischer Literatur aller Gattungen in nahezu allen Teilen des Reiches, bis hin zu den Randgebieten Kleinasiens und am Indus. In Kleinasien allerdings haben die Perser auch das Griechische als Amtssprache gelten lassen. Als ein Zweig des Reichsaramäischen ist das Biblisch-Aramäische anzusehen, das in Esra 4,8-6,18,7,12-26 und Dan 2,4-7,28 vorliegt. Noch deutlicher zeigte sich der neue Stil der persischen Politik in der Behandlung der Religionen und Kulte der Untertanenvölker. Von der Religionspolitik des Ausgleichs, die Kyros IL in Babylonien betrieb, war schon die Rede!!: er gab sich nicht nur als eifriger Verehrer der babylonischen Götter, voran Marduk und Nabu, sondern suchte auch die Folgen der einseitigen Begünstigung des Sln und des Samas durch Nabonid zu beseitigen, indem er Götterstatuen und Kultgeräte in die angestammten Tempel zurückbringen ließ. Sein Sohn und Nachfolger Kambyses, gefürchtet als ein brutaler und finsterer Despot, hielt es nach der Eroberung Ägyptens (525) nicht anders. Zwar lesen wir in der griechischen Überlieferung, er sei ein religiöser Wüterich gewesen, habe den Apisstier ermorden, die Mumie des Königs Amasis verbrennen lassen (Herodot III, 16.27.29) u.a.m.!2. Aber das ist Greuelpropaganda, deren Ursachen sich noch erkennen lassen. Es existiert ein Erlaß des Kambyses, in dem er die Einkünfte der Priesterschaft an den Tempeln Ägyptens drastisch vermindert hat 13 • Das geschah sicherlich mit Rücksicht auf die persischen Staatseinkünfte, aber nicht nur deshalb: Kambyses hielt es, zweifellos unterstützt von ägyptischen Kreisen, für politisch notwendig, den viel zu reich und mächtig gewordenen Priestern einen kräftigen Dämpfer aufzusetzen - und antiklerikale Politik ist in Ägypten noch immer mit Haß und Verleumdung beantwortet worden. Es mag sein, daß die persischen Truppen bei der Eroberung Ägyptens hier und dort auch 10 Vgl. F. Rosenthai, Die aramaistische Forschung seit Th. Nöldekes Veröffentlichungen (1939); C. Brockelmann -A. Baumstark, Aramäisch und Syrisch. HdO III, 2 (1954). u S.o. S.424-426. 12 Dieses negative Bild des Kambyses geht über Diodor I, 46, 4, Strabo XVII, 1,27, Plutarch de Iside et Osiride 44 c bis zu Clemens Alexandrinus, Protreptikos IV. V gl. 1. Hoffmann - A. Vorbichler, Das Kambysesbild bei Herodot. AfO 27 (1980) 86-105; LHofmann, Kambyses in Ägypten. Studien zur altägyptischen Kultur 9 (1981) 179-199. 13 W. Spiegelberg, Die sog. demotische Chronik des Papyrus 215 der Bibliotheque Nationale zu Paris (1914) Nr.VI, S.32f.

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Tempel plünderten oder zerstörten l 4, aber die offizielle Linie der persischen Politik war das nicht, und dem Jahwetempel der jüdischen Militärkolonie von Elephantine 15 ist nicht das Geringste geschehen. Die Wirklichkeit sah überhaupt anders aus als die Propaganda. Die Inschrift auf dem sog. "Naophoros des Vatikan"16 des zu Kambyses übergegangenen saitischen Generals Wg,l-Ijr-rs-nt (Udjahorresnet) teilt mit, daß sich Kambyses um die Wiederherstellung und Pflege des Kultes der Göttin Neith von Sais bemühte. Im 6. Jahr seiner Regierung wurde nach einer Stele aus dem Serapeum zu Memphis der Apisstier feierlich bestattet; der von Kambyses gestiftete prächtige Sarkophag des Apis ist gefunden worden 17. In seinem 3. Regierungsjahr ordnete Dareios I. an, daß die alten Gesetze der Ägypter bis zum 44.Jahr des Amasis gesammelt werden sollten; eine Kommission hat 16 Jahre lang daran gearbeitet. Die Interpretation des Vorganges ist strittig: entweder handelte es sich um die Stiftungs- und Befreiungsurkunden für die Tempel - was bedeuten würde, daß Dareios auf priesterfreundliche Politik umschwenkte 18 - oder um wirkliche Gesetze und Verordnungen, die der König kodifizieren ließ, um die ägyptische Rechtsprechung zu ordnen und zugleich eine Art Rechtshandbuch in der Landessprache für die Regierungsbeamten zu schaffen 19. Außerdem ist Dareios I. als Tempelbauherr in Ägypten bekannt (Hibis in der Oase Charge, el-Käb, Memphis, Busiris ). Aus Kleinasien existiert eine griechische Inschrift Dareios 1., in der ein persischer Krongutbeamter namens Gadates getadelt wird, weil er die Privilegien der Priester des Gottes Apollon am Mäander verletzt und dadurch "die Gesinnung (seil. des Großkönigs) gegenüber den Göttern" außer Acht gelassen hatte 20 . Daß der seit Xerxes aufkommende "Iranismus", d. h. die Indifferenz der Herrscher und die zunehmende Rigorosität bei der Ausbeutung der Satrapien, die Grundzüge dieser Politik nicht in Frage stellte, zeigen spätere Belege. Im Jahre 419 v. Chr. erließ Dareios 11. für die Juden der Militärkolonie von Elephantine eine Passahordnung an den Satrapen von Ägypten 21 ; er kümmerte sich also selber um den Kultus dieser Minorität. Vgl. Cowley Nr.30, Z. 13 f. 5.0.5.415. 16 G.Botti-Romanelli, Le sculture dei Museo Gregoriano greco-egizio (1951) 33, Taf.28. Vgl. dazu A. B. Lloyd, The Inscription of Udja~orresnet, a Collaborator's Testament. ]EA 68 (1982) 166-180. 17 Vgl. auch A.Klasens, Cambyses en Egypte. ]EOL (1946) 339ff. 18 In der griechischen Überlieferung wird er denn auch positiv beurteilt; vgl. Herodot II, 110 und Diodor 1,95, H. 19 Vgl. N. Reich, The Codification of the Egyptian Laws by Darius and the Origins of the "Demotic Chronicle". Mizraim 1 (1933) 78 ff.; E.Seidl, Ägyptische Rechtsgeschichte der Saiten- und Perserzeit (1956) 60. 20 Vgl. E.Meyer, Die Entstehung des Judenthums (1896) 19f. 21 Cowley Nr.21; TUAT 1,3,253. Vgl. dazu P.Grelot, Etudes sur le "Papyrus Pascal" d'Etc!phantine. VT 4 (1954) 349-384; ders., Le Papyrus Pascal d'Etc!phantine et le probleme du Pentateuque. VT 5 (1955) 250-265; ders., Le Papyrus d'Elephantine: Essai de Restauration. VT 17 (1967) 201-207. 14 15

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Aus Verwaltungs texten ist zu erschließen, daß er sich stark für die babylonischen Götter und ihre Tempel engagierte: in Babyion, Borsippa, Uruk und anderswo. Von Interesse ist schließlich auch eine dreisprachige Inschrift (griechisch, Iykisch, aramäisch) aus Xanthos in Lykien: sie stammt aus dem Jahre 358 (Regierung Artaxerxes' 111. Ochos) und enthält das Dekret des Satrapen von Karien und Lykien, Pixodaros, über die Einrichtung eines Lokalkultes in der Festung Oma. Die dortigen Aristokraten hatten das beschlossen, der Satrap erteilte seine Zustimmung22 • Selbstverständlich gehört in diesen Sachzusammenhang auch der Erlaß Kyros' 11. über den Wiederaufbau des Jahwetempels zu Jerusalem 23 • Natürlich ist hier nicht der Ort, die Geschichte des persischen Großreiches darzustellen, zumal dieses Reich eine territoriale Ausdehnung hatte, die viele seiner Teile nahezu irrelevant für den Alten Orient und erst recht für Israel erscheinen läßt. Einige Hauptlinien müssen genügen, ergänzt durch eine regionale Umschau in den nahöstlichen Gebieten des Perserreiches. In die Zeit Kyros' 11. (559-530), des Reichsgründers 2 4, fällt der erste Kontakt der Perser mit der hellenischen Welt: nach der Eroberung von Sardes und dem Ende des lydischen Reiches unter Kroisos kamen die hellenischen Städte Kleinasiens unter persische Herrschaft, zunächst mit Ausnahme von Milet, das einen Freundschaftsvertrag erhielt. Die staatsrechtliche Konstruktion des Reiches war die der Personalunion zwischen den Großterritorien: Kyros war König der Meder und Perser, nach 539 dann auch König von Sumer und Akkad, von Babyion und von den "vier Weltgegenden". Die von ihm wahrscheinlich schon geplante Einbeziehung Ägyptens gelang noch nicht ihm selbst - er starb 530 im Kampfe gegen die Massageten an der Ostgrenze des Reiches -, sondern erst seinem Sohne Kambyses (530-522), der im jahre 525 Ägypten zur Gänze eroberte und dem Großreich angliederte. Damit herrschten die Perser vom 1. Nilkatarakt bis Westkleinasien und bis zum Indus: eine Reichsausdehnung, wie sie die Alte Welt bis dahin nicht gesehen hatte. Ob Kambyses tatsächlich der Urheber des Mordes an seinem Bruder Bardya (griech. Smerdes) gewesen war, ist nicht ganz sicher. Jedenfalls erhob sich, auf die Priesterschaft gestützt, ein "Magier" namens Gaumäta, gab sich für Bardya aus und stürzte das Reich in eine schwere dynastische Krise 25 . Kambyses brach 522 von Ägypten auf, um sich nach Mesopotamien und Persien zu begeben, starb aber unterwegs irgendwo auf der syropalästinischen Landbrücke 26 • Den Thron be22 H. Metzger - E. Laroche-Sommer, La stele trilingue f(!cemment decouverte au Letoon de Xanthos. CRAr 1974, S.82-149. 23 S. u. S. 439 f. 24 Vgl. H.Lamb, Cyrus the Great (1961). 25 Vgl. J. Wiesehöfer, Der Aufstand Gaumatas und die Anfänge Dareios' 1. (Diss. Bonn 1978); 1. Gershevitch, The False Smerdis. Act. Ant. H.27 (1979) 337-351; M. L. Lang, Prexaspes and Usurper Smerdis. JNES 50 (1991) 201-207. 26 E. Bresciani, La morte di Cambise ovvero dell'empieta punita; a proposito della ,Cronaca Demotica' etc. Egitto e Vicino Oriente 4 (1981) 217-231.

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stieg Dareios 1. (522-486 p, der Sohn des Hystaspes, des Satrapen von Parthien, aus einer Nebenlinie des achämenidischen Geschlechts. Er heiratete, gewiß aus Legitimitätsgründen, die Kyrostochter Atossa, beende te die Gaumata-Krise und unterdrückte 521 Aufstände in Medien, Elam und Babylonien: die "Lügenkönige" der Behistün-Inschrift28 , die die Erschütterung des Reichsgebildes für sich auszunutzen versucht hatten. Nach der Stabilisierung der Verhältnisse ging Dareios etwa zwischen 518 und 514 an die Neuordnung und innere Durchgliederung des Reiches 29 • Er revidierte die Einteilung in Großraumverwaltungseinheiten, sog. Satrapien (von pers. xsalrapavan = Satrap, "Schirmer der Herrschaft"). Das Gesamtgebiet wurde in 23 Satrapien gegliedert; die Anzahl änderte sich bereits unter Dareios 1. selbst und später öfter30 • Für den Nahen Osten sind die folgenden vier Satrapien wichtig: 1. Babairu (= Babylonien, d. h. Mesopotamien); 2. Alürä (= Assyrien, im Sinne von Syrien), akkad. Eber Näri, reichsaram. rAbar Naharä "Transeuphrat" (wörtl. "jenseits des Stromes", von Persien und Mesopotamien aus gesehen), d. h. die syrisch-palästinische Landbrücke 3 !; 3. Arabaya (= Nordarabien); 4. Mudraya (= Ägypten). Die Satrapien hatten regelmäßige Abgaben zu entrichten und das Postwesen zu pflegen, das später über Alexander und die Diadochen vorbildlich für den römischen cursus publicus geworden ist. An der Spitze der Gesamtverwaltung stand der Großvezier (pers. Hazarapatis, griech. Chiliarchos). Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sich durch den Gegensatz von Natural- und Geldwirtschaft in den verschiedenen Satrapien ergaben, suchte Dareios 1. durch die Einführung einer Reichsmünze, des Dareikos zu 8,42 g Gold, in den Griff zu bekommen. Dareios war ein großer Bauherr: der glanzvolle Ausbau der Residenzen Persepolis 32 und Susa 33 geht wesentlich auf ihn zurück. In seine Zeit fiel der ionische Aufstand (500/499-494), das Präludium zu den Perserkriegen, und der Beginn der Perserkriege selbst mit der Schlacht bei Marathon (490). Die Regierung des Xerxes (486-465/4) ist ganz von den Auseinandersetzungen mit den Stadtstaaten des griechischen Festlandes bestimmt, die der Großkönig - letzten Endes vergeblich - zu unterwerfen suchte. Xerxes endete durch Mord in blutigen Thronwirren, aus denen sein 27 Vgl. P.]unge, Dareios I., König der Perser (1944); B. Gallotta, Dario e l'Occidente prima delle guerre persiane (1980); H. Koch, Persien zur Zeit des Dareios. Das Achaemenidenreich im Lichte neuer Quellen (1988). 28 TUAT 1,4,419-450. 29 Quellen sind die persischen Königsinschriften von Behistün, Naqs-i-Rustam, Persepolis, Susa und Herodot III, 89 H. 30 Vgl. O. Leutze, Die Satrapieneinteilung in Syrien und im Zweistromland von 520 bis 320. Schriften d. Königsberger Gelehrten Gesellschaft 11,4 (1935); A. Foucher, Les satrapies orientales de l'empire achemenide. CRAI 1938, S. 336 ff. 31 Vgl. A.F.Rainey, The Satrapy "Beyond the River". A]BA 1,2 (1969) 51-78. 32 Vgl. E. F. Schmidt, Persepolis, 2 Bde. (1953/57); K. Erdmann, Persepolis. Daten und Deutungen. MDOG 92 (1960) 21-47. 33 Vgl. F. W. König, Der Burgbau zu Susa nach den Bauberichten des Königs Dareios 1. MVAeG 35,1 (1930).

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jüngerer Sohn Artaxerxes I. Longimanus (465/4-425) als Sieger hervorging34 . Ihm gelang es, den Bestand des Reiches gegen Aufstände - vor allem in Ägypten 35 - und gegen die Griechen zu erhalten. Sein Sohn Xerxes II. regierte nur anderthalb Monate, dann wurde er von seinem Bruder Sogdianus gestürzt, der wiederum dem Satrapen von Hyrkanien, Oxos, zum Opfer fiel: dieser bestieg den Thron als Dareios II. (424-404). Die Perserkriege gegen die Griechen traten in ein neues Stadium: anstelle der bisherigen Schaukelpolitik zwischen Athen und Sparta engagierte sich das persische Reich seit 412 auf der Seite Spartas gegen Athen 36 , eine Politik, die hauptsächlich vom Satrapen von Sardes, Tissaphernes, getragen und befördert wurde. Dareios H. verlor im Jahre 404 Ägypten 37 •• Unter Artaxerxes II. Mnemon (404-359/8) geriet das Reich auf einen Tiefpunkt seiner Macht. Die Streitigkeiten des Großkönigs mit seinem Bruder, dem jüngeren Kyros, von denen Xenophon in der Anabasis berichtet, und die Aufstände und Bruderkriege der kleinasiatischen Satrapen erschütterten das Staatsgefüge. Danach folgte eine Phase der Restauration unter Artaxerxes IH. Ochos (359/8-338): Ägypten wurde zurückgewonnen, die Satrapenaufstände beendet und das Reich noch einmal kraftvoll zusammengefaßt und dargestellt. Dareios IH. Kodomannos (337-331) unterlag schließlich den Makedonen Alexanders zu Wasser und zu Lande nicht deshalb, weil das persische Großreich schwach gewesen wäre, sondern weil Alexander zu stark war. In Agypten amtierten die persischen Großkönige nach 525 v. ehr. als Pharaonen (27. Dynastie). Sie versuchten, als ägyptische Herrscher zu gelten und ägyptische Politik zu machen - was doch immer nur sehr unvollkommen gelingen konnte, weil sie eben viel mehr waren als Pharaonen und Interessen berücksichtigen mußten, die oft wenig oder nichts mit Ägypten zu tun hatten 38 • Es waren zwei Hauptprobleme, mit denen sich die Perser in Ägypten schwer taten: der Umgang mit der reichen und mächtigen Priesterschaft der Tempel und - in Verbindung damit - politische Konspirationen und Aufstände im konspirationsfreudigen Nilland. Kambyses, dem innerägyptische Kreise sicherlich entgegengearbeitet hatten, trieb eine im ganzen priesterfeindliche Politik39 • Außenpolitisch versuchte er, Machtkonzentrationen an den ägyptischen Grenzen auszuschalten, allerdings vergeblich: Feldzüge gegen Nubien und gegen die Libyer in der Oase Siwa brachten keinen dauerhaften Erfolg. Als Kambyses 522 wegen der Gaumäta-Affäre Ägypten verließ, blieb der Satrap Aryandes zurück, der bis zu seiner Hinrichtung durch Dareios I. im Jahre 510 amtierte. Unter Dareios wurde Ägypten mit den Oasen des Westens und der Kyrenaika als 6. Satrapie organisiert40 • 34

35 36 37

3. 39

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Vgl. J. Neuffer, The Accession of Artaxerxes I. AUSS 6 (1968) 60-87. S. u. S.432. Vgl. D. M. Lewis, Sparta and Persia. Cincinnati Classical Studies NS 1 (1977). s. u. S.432 Vgl. G. Posener, La premiere domination perse en Egypte (1936). S.o. S.427. Vgl. E.Bresciani, La satrapia d'Egitto. Studi Classici e Orientali 7 (1958) 132ff.

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Durch die Vollendung des von Necho H. begonnenen Kanals zwischen dem Nil und dem Roten Meer41 schloß Dareios die ägyptische Wirtschafts kraft fester an die Wirtschaft der übrigen Reichsgebiete an. Er trieb eine priesterfreundliche Innenpolitik und hatte Ägypten, bis hinauf nach Elephantine, fest in der Hand. Ägyptische Matrosen und Soldaten kämpften auf persischer Seite in den Schlachten am Kap Artemision und bei Plataiai. Einen Aufstand im Delta, der 486 ausbrach 42 , hat erst Xerxes 484 niedergeworfen. Xerxes selbst hatte mit Ägypten nicht viel im Sinn; er war ganz nach Westen orientiert und auf die Unterwerfung der griechischen Stadtstaaten fixiert. Er soll wiederum Priesterprivilegien beseitigt haben und galt der ägyptischen Überlieferung als "Verbrecher", seine Ermordung (464) als Strafe der Götter. Unter Artaxerxes I. brach 460 im Delta der Aufstand des Inaros aus, der vielleicht ein Nachkomme der Saitenkönige der 26. Dynastie gewesen ist43 • Inaros erhielt Hilfe von der athenischen Flotte, die bei Zypern lag, und schlug in der Schlacht von Papremis den persischen Satrapen Achaimenes, einen Bruder des Xerxes. Die Perser konzentrierten ihren Widerstand in Memphis, und 454 beendete der General Megabyzos das Abenteuer, schlug und vertrieb die Athener, befreite Memphis aus dem Belagerungsring und fing Inaros, der nach Persien gebracht und dort gekreuzigt wurde 44 • Als Herodot um 450 das Land bereiste, war es befriedet. Megabyzos, übrigens ein Enkel des Notabeln gleichen Namens, der Dareios I. gegen den Magier Gaumata unterstützt hatte, wurde nach 454 Satrap von Transeuphrat und hielt es 448 für richtig, sich gegen die Zentralgewalt aufzulehnen. Wie weit diese von griechischen Söldnern gestützte Revolte gedieh, wissen wir nicht. Es kam jedenfalls zur Aussöhnung und zum Arrangement zwischen Megabyzos und Artaxerxes I. Unter Dareios H. entstanden 410 neue Unruhen, deren Gründe und Charakter nicht recht durchschaubar sind. Im Zusammenhang damit wurde der Jahwetempel der jüdischen Militärkolonie von Elephantine 45 zerstört. Kaum hatte Artaxerxes II. den Thron bestiegen, da ging "die erste Herrschaft der Perser" zu Ende: im Jahre 404 fiel das Nildelta unter der Führung des Amyrtaios, der nach der Zählung Manethos allein die 28. Dynastie bildet, vom persischen Reiche ab; 402 folgte Oberägypten nach. Amyrtaios wurde 399 durch Nepherites I. von Mendes beseitigt; mit ihm beginnt die 29. Dynastie (399-380), deren Königsfolge unsicher ist46 . Mit Nektanebos I. (380-363) trat Ägypten in die letzte Phase seiner selbständigen Existenz (30. Dynastie): es erlebte noch einmal einen Aufschwung, der Euphorie eines Kranken vor dem Tode vergleichbar. Nektanebos I. betrieb antipersische Bündnispolitik. Im Inneren

S. o. S.393. Herodot VII,!. 3. 43 Herodot III, 12; VII,7; Thukydides I, 104, 1 f. 44 Thukydides I, 109f.; Diodor IX,75. 77. 45 S. o. S.415. 46 Cl. Traunecker, Essai sur l'histoire de la XXIxe Dynastie 399-380 av. ].-c. BIFAO 79 (1979) 395-436. 41

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machte er sich einen großen Namen durch die Begünstigung und den Bau ägyptischer Tempel (bes. Philae, Edfu, Hermopolis, Sais), stets orientiert an den Idealen der 26. Dynastie 47 • Im Jahre 360 wurde sein Sohn Tachos (Teos) sogar antipersisch offensiv: mit Unterstützung des Königs Agesilaos von Sparta und des Generals Chabrias von Athen unternahm er einen Feldzug nach Palästina, der freilich abgebrochen werden mußte, weil in Ägypten ein Aufstand begann, der Nektanebos 11. (360-343) auf den Thron brachte. Nach vergeblichen persischen Rückeroberungsversuchen (385, 373 und 350) gelang es Artaxerxes IH. im Jahre 343, Ägypten wiederzugewinnen und die "zweite Herrschaft der Perser" zu begründen (31. Dynastie, 343-332). Der Aufstand eines Mannes unklarer (nubischer?) Herkunft namens Hababasch (338) blieb Episode. Im Jahre 332 übergab der letzte persische Satrap Mazakes Ägypten kampflos Alexander dem Großen. Über Mesopotamien ist weniger bekannt48 . Als Quellen stehen zwar nicht ausschließlich, aber überwiegend Wirtschafts- und Verwaltungstexte zur Verfügung. Mesopotamien, das hieß in persischer Zeit ganz wesentlich Babylon. Auf der Stadt lag alles Gewicht; sie galt als Residenz, theoretisch ranggleich mit Susa und Ekbatana, und die Großkönige haben oft und gerne dort residiert. Kambyses und Xerxes sind von ihren Vätern als Vizekönige von Babyion eingesetzt worden: sie hatten dort Gelegenheit, sich in etwas kleinerem Rahmen auf ihren zukünftigen Beruf vorzubereiten. Babylons Bedeutung wird auch darin sichtbar, daß mehrfach Aufstände aufflammten, die die Großkönige empfindlich trafen und zu unverhältnismäßig harten Reaktionen veranlaßten. Im Jahre 522 stand Babylonien auf der Seite des Gaumäta-Pseudosmerdes gegen Dareios 1., und in der Stadt selbst griffen kurz nacheinander zwei "Könige" namens Nebukadnezar nach der Macht. Dareios antwortete mit scharfem Zugriff, richtete Zerstörungen in der Stadt an 49 und vermehrte die Zahl persischer Beamter statt der einheimischen babylonischen. Sehr viel schlimmer verlief die Krise unter Xerxes. Wahrscheinlich 484 und 482 erhoben sich die einheimischen Thronprätendenten Bel-slmanni und Samas-erlba gegen die Perser. Der General Megabyzos schlug die Aufstände nieder, und Xerxes befahl die Zerstörung von Esangila und Etemenanki (Marduktempel und Stufenturm), das Einschmelzen der Statue des Marduk sowie die Verhaftung und Hinrichtung zahlreicher Priester5o . Babyion verlor den Sonderstatus, den es bis dahin gehabt hatte, und wurde zur einfachen Satrapiehauptstadt degradiert - was die

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s. o. S. 40 I.

M. W. Stoler, Management and Politics in Later Achaemenid Babylonia (1977); L. Schober, Untersuchungen zur Geschichte Babyloniens und der oberen Satrapien von 323-303 v. Chr. EH 3/147 (1981). 49 Vgl. F. M. Tb. de Liagre Böhl, De verwoestingen van BabyIon door Darius I en Xerxes in het licht van babylonische en bijbelse bronnen. Hervormde Teologiese Studies 16 (1961) IV (Fs B.Gemser), S.261-278. 50 Vgl. F. M. Tb. de Liagre Böhl, Die babylonischen Prätendenten zur Zeit des Xerxes. BiOr 19 (1962) 110-114. 48

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Groß könige allerdings nicht daran hinderte, auch fürderhin dort gerne zu wohnen. Herodot besuchte die Stadt um 450 und beschrieb sie als nach wie vor gewaltig und bedeutend 51. Während der Perserzeit nahm die Belehnung von Beamten und Militärpersonen mit babylonischem Grund und Boden beträchtlich zu: die Belehnten waren zur Zahlung von Lehnszins und zur Dienstleistung für den König verpflichtet. Wirtschaftlich ist die Epoche durch eine sich kontinuierlich verstärkende Inflation gekennzeichnet, auch durch den Rückgang des wirtschaftlichen Einflusses der Tempelgüter zugunsten privater Bank- und Handelshäuser, wie z. B. Murasu & Söhne in Nippur 52 • Die Stadt Babyion selbst internationalisierte sich mehr und mehr: sie wurde ein Sammelbecken der Völker und Religionen und eine beachtliche Pflegestätte der Wissenschaften, vor allem Astronomie, Mathematik und Philologie. Nachdem Alexander im Jahre 331 das letzte Heer Dareios IH. Kodomannos bei Gaugamela 53 im Norden Assyriens geschlagen hatte, zog er ohne Widerstand und im Triumph in Babyion ein. Er mag erwogen haben, Babyion zur Hauptstadt seines Weltreiches zu machen; stattdessen ereilte ihn dortselbst am 10.Juni 323 der Tod. Über Syrien und Palcistina ist gleichfalls nicht allzu viel bekannt54 ; auch soll der palästinische Süd teil der Landbrücke erst in den folgenden Kapiteln zur Sprache kommen. Zunächst hatten die Perser unter Kyros H. die Landbrücke zusammen mit Mesopotamien als Großraumsatrapie Bäbil'i u Eber Näri "Babylonien und Transeuphrat" behandelt. Spätestens z. Zt. Dareios 1. wurde Transeuphrat (aram. ~Abar Naharä "jenseits des Stromes") abgetrennt und als 5. Satrapie des Gesamtreiches selbständig konstituiert. Die Satrapen, überwiegend aus der Familie des Belesys, residierten wahrscheinlich in Tripolis (Taräblus) an der phönikischen Küste 55 • Die phönikischen Handelsmetropolen allerdings galten nicht als Untertanen, sondern als "Verbündete" der persischen Herrscher; diese brauchten dringend die phönikische Flotte und setzten deshalb die vorsichtige Politik der Assyrer gegenüber den Küstenstädten fort 56 • Die 5. Satrapie war in Provinzen (Hyparchien) untergliedert, von denen die folgenden bezeugt sind: Samarien (Samer'ina)57, vielleicht Idumäa mit der Metropole Lachisch 58 , Ammon unter dem ammoVgl. F.Wetzel, BabyIon z.Zt. Herodots. ZA.NF 14 (1944) 45-68. S. o. S.417. 53 G. Wirth, Zwei Lager bei Gaugamela. Zur großen Konfrontation, 331 v. Chr. Quaderni Catanesi 3 (1981) 5-6l. 54 Vgl. K. Galling, Politische Wandlungen in der Zeit zwischen Nabonid und Darius. Studien 1-60; J. Elayi, L'Essor de la Phenicie et le passage de la domination assyro-babylonienne la domination perse. DAI, Baghdader Mitteilungen 9 (1978) 25-38. 55 So K. Galling, Studien 47 f. Als Alternative käme Damaskus in Betracht. 56 S. o. S.330. 57 Esra 4, 7f.; Neh 2,19. Vgl. A. Zertal, The Pahwah of Samaria (Northem Israel) during the Persian Period. Types of Settlement, Economy, History and New Discoveries. Transeuphratene 3 (1990) 9-30; P. Calmeyer, Die sog. fünfte Satrapie und die achaimenidischen Dokumente. Ebd. 109-129. 58 Vgl. K. Galling, Denkmäler zur Geschichte Syriens und Palästinas unter der Herrschaft 51

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nitischen "Sklaven" Tobia 59 , später auch Juda 60 • Was man sonst an Einzelheiten weiß, betrifft fast ausschließlich die phönikische Küste. Nach der phönikischen Inschrift auf dem Sarkophag des Eschmunazar aus Sidon (KAI 14) hat Xerxes den Sidoniern die Ebene Saron südlich des Karmelgebirges mit den Hafenstädten Dor und Japho verliehen, vielleicht aus Dank für die sidonische Flottenunterstützung im Kampf gegen die Griechen und sicherlich um Sidon gewissermaßen bei der Stange zu halten. Mehr als hundert Jahre später aber war es gerade Sidon, das 350/49 unter seinem König Tennes vom persischen Großreich abfiel 61 • Die Ereignisse sind durch den gescheiterten Rückeroberungsversuch Ägyptens, den Artaxerxes III. Ochos im Jahre 350 unternahm, ausgelöst oder doch befördert worden. Der Aufstand begann anscheinend in Tripolis - am Sitz des Satrapen? -, ergriff aber dann die ganze phönikische Küste und wurde von Pharao Nektanebos II. unterstützt. Es sieht jedoch so aus, als habe König Tennes die Sache nicht durchstehen können: er führte Geheimverhandlungen mit Artaxerxes III., und so geriet Sidon 344 oder 343 durch den Verrat seines eigenen Königs in persische Gewalt. Im Jahre 333 unterwarfen sich die phönikischen Küstenstädte Alexander dem Großen: mit Ausnahme von Tyrus, der Mutterstadt Karthagos, die er sieben Monate lang belagern mußte. Er ließ damals den Damm aufschütten, der bis heute, allerdings wesentlich verbreitert, die alte Inselstadt zu einer Halbinsel macht. Von einer förmlichen Übergabe der Satrapie Transeuphrat an Alexander ist nichts bekannt; die Satrapie war wohl schon zerfallen. Die Völkerschaften Arabiens 62 blieben trotz der wohl mehr theoretischen Existenz der Satrapie Arabaya frei. Im Jahre 525 ermöglichten sie Kambyses den Durchzug nach Ägypten 6 3, handelten also - ähnlich wie die phönikischen Küstenstädte - als persische Verbündete. Die Araber lebten überwiegend in seßhaften Gemeinschaften von Oasenbauern und Hirten. Die Beduinisierung Arabiens, als deren Ergebnis die klassischen "Stämme" wandernder Kamel- und Kleinviehzüchter anzusehen sind, kam in der Perserzeit erst langsam in Gang und war nicht vor dem 2. Jahrhundert v. ehr. abgeschlossen. Die südarabischen Herrschaftsbildungen - Mä~in, Saba~ Qatabän, ljatj,ramaut - waren an den großen geschichtlichen Bewegungen der persischen Zeit kaum beteiligt und führten eine eher periphere Existenz. Ihre Bedeutung lag hauptsächlich auf dem Gebiete des Karawanenhandels, der ihnen ihre Freiheit sicherte. der Perser. PJB 34 (1938) 59-79, bes. 77 f.; ferner den sehr interessanten und kritischen Aufsatz von C. H.]. de Geus, Idumaea. JEOL 26 (1979/80) 53-74. 59 Neh 2,19. Vgl. U.Hübner, Die Ammoniter (1992) 213-215. 60 S. u. S.456. 61 Diodor XVI, 41 H. Zur Chronologie der Könige von Sidon vgl. Th.Kelly, Herodotus and the Chronology of the Kings of Sidon. BASOR 268 (1987) 39-56. 62 Vgl. E.A.K.nauf, Supplementa Ismaelitica 5. Die Haartracht der alten Araber. BN 22 (1983) 30-33. 6' Herodot III, 88.

MADAI (MEDER) eEkbatana

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ARABIEN eTaymä

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Ungefähre Ausdehnung des neuassyrischen Großreiches um 700 v. Chr.

Karte 6: Das persische Großreich

Der Anfang der Restauration in Jerusalem und Juda

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Das persische Großreich der Achämeniden ist nicht an innerer Schwäche zugrunde gegangen, sondern an seiner Expansionspolitik gescheitert. Einen im großen und ganzen befriedeten und geeinten Orient hinter sich, griffen die Großkönige über das hellenisierte Westkleinasien auf europäisches Territorium übe~' und stießen dort auf die Stadtstaaten Griechenlands, die sich keineswegs gutwillig in das Gefüge des persischen Reiches einbeziehen lassen wollten. Es entbrannten die wechselvollen, über anderthalb Jahrhunderte andauernden Perserkriege, die hier natürlich nicht dargestellt werden können 64 • Die Quellenlage bringt es übrigens mit sich, daß die Wirkungen der Perserkriege auf die griechischen Stadtherrschaften - allen voran Athen, Sparta und Theben - sehr viel besser bekannt sind als die Folgen für das persische Reich. Das Blatt wandte sich jedenfalls erst dann endgültig zugunsten Griechenlands, als es den Makedonen unter Philipp Ir. (359-'-336) gelang, die Rivalität der Stadtstaaten zu überwinden, die Griechen zu einigen und damit den Anfang zu einer griechischen Nation zu machen. Die Früchte dieser Politik erntete Alexander der Große, der im Jahre 333 in der Schlacht bei Issos Dareios IH. Kodomannos überwand und danach das Erbe des persischen Großreiches antrat. Der durch die Achämeniden geeinte Orient fiel wie ein reifer Apfel in Alexanders Schoß (A. Alt). Damit begann für den Nahen Osten das Zeitalter des Hellenismus.

KAPITEL 2

Der Anfang der Restauration in Jerusalem und Juda Die Einsicht in den neuen Stil und in die Grundsätze der persischen Religions- und Kultuspolitik gegenüber den Untertanenvölkern 1 erleichtert die Antwort auf die Frage, welche Folgen der Herrschaftsantritt der Perser für Jerusalem und Juda gehabt hat. Erfüllten sich die Hoffnungen, die man unter den Exulanten in Babylonien, aber auch in Palästina, auf Kyros H. gesetzt hatte? Konnte Jahwe auch nach 539 v. ehr. noch von Kyros sagen: "Mein Hirt, und alles, was ich will, führt er aus" Ges 44, 28)? Erfolgte auf 64 Vgl. die Darstellungen der griechischen Geschichte, z. B.: H. Berve, Griechische Geschichte, 2 Bde. (1950/51 2 ); H. Bengtson, Griechische Geschichte von den Anfängen bis in die römische Kaiserzeit (1977 5 ); U. Wilcken, Griechische Geschichte im Rahmen der Altertumsgeschichte (1962 9 ). Ferner noch: D. Mallet, Les rapports des Grecs avec I'Egypte de la conquete de Cambyses (525) celle d'Alexandre (332) (1922); A.R.Burn, Persia and the Greeks. The Defense of the West, c.546-478 B. C. (1962); C.Hignett, Xerxes' Invasion of Greece (1963); D.Auscher, Les relations entre la Grece et la Palestine avant la conquete d'Alexandre. vr 17 (1967) 8-30. 1 5.0.5.427-429.

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Das persische Zeitalter

seine Veranlassung die Heimkehr der Verbannten und die Wiederherstellung der Ordnung im palästinischen Mutterland 2 ? Das atl Quellenmaterial, das dem Historiker für die Beantwortung solcher Fragen zur Verfügung steht, ist nach Art und Wert verschieden. In erster Linie kommen die Bücher Esra und Nehemia in Betracht, die in engem Zusammenhang mit dem gegen Ende des 4. oder gar erst im 3. Jahrhundert v. Chr. entstandenen chronistischen Geschichtswerk stehen 3 • Die literarische Analyse dieser Bücher ist schwierig und ihr genaues Verhältnis zur Chronik umstritten 4 • Für gewöhnlich wird angenommen, daß Esra und Nehemia ursprünglich Bestandteile des chronistischen Werkes waren und erst sekundär aus nicht ganz klaren Gründen von ihm abgetrennt wurden. Sehr viel wahrscheinlicher ist jedoch die Annahme zweier verschiedener Werke ein und desselben Autors: die Chronik als Darstellung heiliger Geschichte aufgrund bereits als "kanonisch" geltender Quellen (des dtr Geschichtswerkes), Esra/Nehemia dagegen als Darstellung "nachkanonischer" Geschichte, fast möchte man sagen: der Zeitgeschichte 5 . Jedenfalls enthalten die Bücher Esra

2 Aus~ewählte Literatur: P. R. Ackroyd, Exile and Restoration. A Study of Hebrew Thought of the 6 t Century BC (1968); ders., Israel under Babylonia and Persia (1970); ]. M. Myers, The World of the Restoration (1968); M. Smith, Palestinian Parties and Politics that Shaped the OT (1971); S. S. Weinberg, Post-Exilic Palestine. An Archaeological Report. Israel Academy of Sciences and Humanities IV (1971) 78-97; E.Stern, The Material Culture of the Land of the Bible in the Persian Period, 538-332 BCE (1973) [hebr.]; W. St. McCullough, The History and Literature of the Palestinian Jews from Cyrus to Herod, 550 BC to 4 BC (1975); W. F. Lofthouse, Israel after the Exile, 6th and 5th Centuries B.e. Clarendon Bible OT 4 (1979); E. M. Meyers, The Persian Period and the Judean Restoration: From Zerubbabel to Nehemiah. Ancient Israelite Religion, Fs F. M. Cross (1987) 509-521; P. R. Davies (ed.), Second Temple Studies. 1. Persian Period. JSOT, Suppl. Sero 117 (1991). 3 Anders S.Japhet, The Supposed Common Authorship of Chronicles and Ezra-Nehemiah Investigated Anew. 18 (1968) 330-371; dazu kritisch M.A.Thronveit, Linguistic Analysis and the Question of Authorship in Chronicles, Ezra and Nehemiah. 32 (1982) 201-216. 4 Ausgewählte Literatur: E.Meyer, Die Entstehung des Judenthums (1896, Nachdruck 1965); M.Noth, Überlieferungsgeschichtliche Studien (1943, 1957 2 ) 110-216; e.e.Torrey, The Chronicler's History of Israel. Chronicles - Ezra - Nehemiah Restored to its Original Form (1954); S. Mowinckel, Studien zu dem Buche Ezra-Nehemia I-lI!. Skrifter utgitt av Det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo I! NS 3,5,7 (1964/5); U. Kellermann, Nehemia. Quellen, Überlieferung und Geschichte. BZAW 102 (1967); W.Th. In der Smitten, Die Gründe für die Aufnahme der Nehemiaschrift in das chronistische Geschichtswerk. BZ. NF 16 (1972) 207-221; ders., Esra. Quellen, Überlieferung und Geschichte. Studia Semitica Neerlandica 15 (1973); F. M. Cross, A Reconstruction of the Judean Restoration. JBL 94 (1975) 4-18; B. Porten, The Documents in the Book of Ezra and the Mission of Ezra. Shnaton 3 (1978/9) 175-196; A. H.]. Gunneweg, Zur Interpretation der Bücher Esra-Nehemia. Zugleich ein Beitrag zur Methode der Exegese. 32 (1981) 146-161; ders., Die aramäische und die hebräische Erzählung über die nachexilische Restauration - ein Vergleich. ZAW 94 (1982) 299-302; H.G.M. Williamson, The Composition of Ezra I-VI. JThSt. NF 34 (1983) 1-30; W. Dumbrell, The Purpose of the Book of Chronicles. JEThS 26 (1983) 257-266; St. L. McKenzie, The Chronicler's Use of the Deuteronomistic History. HSM 33 (1985); I. Kalimi, Die Abfassungszeit der Chronik - Forschungsstand und Perspektiven. ZAW 105 (1993) 223-233. 5 Vgl. bes. Th. Willi, Die Chronik als Auslegung. Untersuchungen zur literarischen Gestaltung der historischen Überlieferung Israels. FRLANT 106 (1972) 176-184. Zurückhaltend

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und Nehemia z. T. ganz vorzügliches zeitgenössisches Quellenmaterial, das vom Chronisten verhältnismäßig behutsam aufbereitet worden ist. Es handelt sich dabei um Stücke unterschiedlicher Gattungen: eine Sammlung aramäischer Dokumente über den Wiederaufbau Jerusalems und des Tempels (Esra 4,6-6,18); eine vom Chronisten aufgrund nicht mehr genau erkennbaren älteren Materials gestaltete Beschreibung der Mission Esras (Esra 7-10); die sog. Denkschrift Nehemias (Neh 1, 1-7,5; 12,27-13,31 )6; Listen verschiedenen Inhalts (Tempelgeräte: Esra 1,8-11 a7 ; die heimgekehrten Exulanten: Esra 2, 1-67 = Neh 7,6-68 8 ; die Genossen Esras: Esra 8,1-14; die am Jerusalemer Mauerbau Beteiligten: Neh 3, 1-32 u. a.m.). Hinzu kommen zwei oder allenfalls drei Prophetenschriften aus dem Zwölfprophetenbuch: 1. Haggai, ein Bericht über das Auftreten des Propheten im Jahre 520 v. Chr., beinahe eine "Bauchronik" des zweiten Tempels 9 ; 2. Sacharja, d. h. hauptsächlich die sog. "Nachtgesichte" des Propheten aus den Jahren 520518 v. Chr. (Sach 1-8); 3. Maleachi, eine anonyme Prophetenschrift, wahrscheinlich aus der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts, die freilich historisch nicht sehr ergiebig ist. Nach der Darstellung des Esrabuches ist Kyros H. bereits in seinem 1. Regierungsjahre als König von Babylonien (538) daran gegangen, sich mit dem Problem des Tempels zu Jerusalem und der jüdischen Exulanten zu befassen. Daß er dabei eigene Initiative entwickelt hat, werden wir kaum annehmen dürfen; denn bei der Großräumigkeit des von ihm beherrschten Territoriums kann sein Interesse am Schicksal des kleinen, peripheren, südpalästinischen Gebietes nicht allzu groß gewesen sein. Vielleicht wurde die Aufmerksamkeit der großköniglichen Kanzlei durch in Babyion wohnende Exulanten auf die Sache gelenkt: sie mögen deutlich gemacht haben, daß eine Wiedergutmachung des von Nebukadnezar H. angerichteten Schadens fällig sei, zumal Kyros die Rechtsnachfolge der Könige des neubabylonischen Großreiches angetreten hatte. Kyros H. ließ sich bewegen, ein großkönigliches Edikt zu erlassen, das in zwei voneinander stark abweichenden Fassungen vorliegt: der aramäischen Originalfassung (Esra 6,3-5) und einer anscheinend bearbeiteten hebräischen Ausgabe (Esra 1, 1-4). Die Texte lauten folgendermaßen:

1. Esra 6, 3 - 5: ,,( 3) Im 1.]ahr des Königs K yros ordnete König K yros an: In Sachen des Gotteshauses zu Jerusalem: Das Haus ist als eine Stätte, urteilen P. R. Ackroyd, Chronicles - Ezra - Nehemiah: the Concept of Unity. ZAW 100 SuppL (1988) 189-201 und D. Talshir, A Reinvestigation of the Linguistic Relationship between Chronicles and Ezra-Nehemiah. vr 38 (1988) 165-193. 6 VgL G.v.Rad, Die Nehemia-Denkschrift [1964]. GS 1,297-310. 7 VgL K. Galling, Das Protokoll über die Rückgabe der Tempelgeräte. Studien zur Geschichte Israels im persischen Zeitalter (1964) 78-88. 8 VgL K.Galling, Die Liste der aus dem Exil Heimgekehrten. Studien 89-108; R.Klein, Old Readings in I Esdras: The Lists of Returnees from BabyIon (Ezra 2 = Nehemiah 7). HThR 62 (1969) 99-107. • So K.Galling, Studien 135.

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wo man Opfer darbringt, wiederaufzubauen, und ,die Fundamente' sollen beibehalten werden. Seine Höhe ,30 Ellen, seine Länge 60 Ellen', seine Breite ,20' Ellen. (4) Drei Lagen von Quadersteinen und ,eine' Lage Holz. Und die Kosten hat der königliche Fiskus zu tragen. (5) Außerdem sind die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses, die Nebukadnezar aus dem Tempel inJerusalem fortnahm und nach Babel brachte, zurückzugeben, damit ,alles' im Tempel zu Jerusalem an seinen Ort kommt und im Gotteshause ,seine Stätte findet"'lo. 2. Esra 1,1-4: ,,(1) Im 1.Jahr des Kyros, Königs von Persien, - damit sich das Wort Jahwes ,durch' Jeremia erfülle - erweckte Jahwe den Geist des Kyros, Königs von Persien, daß er in seinem ganzen Reiche folgendes ausrufen und auch durch Edikt (bekanntmachen) ließ: (2) Also hat Kyros, der König von Persien, gesprochen: Alle Reiche der Welt hat mir der HimmelsgottJahwe gegeben, und er selbst hat mich beauftragt, ihm zu Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen. (3) Wer immer von euch zu seinem Volke (gehört), mit dem sei sein Gott! Er ziehe nach Jerusalem in Juda hinauf und baue das Haus Jahwes, des Gottes Israels - das ist der Gott von Jerusalem. (4) Jeden Übriggebliebenen von jedem Ort, wo er sich als Schutzbürger aufhält, sollen die Leute seines Ortes mit Silber, Gold, Habe und Vieh unterstützen, ferner mit freiwilligen Gaben für das Gotteshaus in Jerusalem "li. Es liegt auf der Hand, daß die beiden Fassungen des Kyrosediktes nicht zusammenstimmen und daß die zweite gegenüber der ersten Widersprüche und Ungereimtheiten aufweist. Das Verhältnis beider zueinander ist ein vielverhandeltes Problem l2 . Das hebräische Edikt - man sollte es mit K.Galling besser "Proklamation" nennen - ist in das erste Jahr des Kyros, Königs von Persien, datiert. Das klingt so, als sei an das 1. Regierungsjahr überhaupt gedacht - aber selbstverständlich ist 538 v. ehr. gemeint, das 1.Jahr des Kyros als König von Babylonien. Das aramäische Edikt spricht statt dessen einfach vom 1.Jahr des Königs Kyros (Köre! malkä). Die hebräische Proklamation verbindet die Anweisung zum Tempelbau mit der Erlaubnis zur Rückwanderung der Exulanten, über die das aramäische Edikt kein Wort verliert. Dieses regelt aber die Finanzierung des Tempelbaus, während die hebräische Proklamation diese keineswegs gleichgültige Frage auf merk-

10 Übersetzung nach K. Galling, Studien 63 f.; dort auch die Begründung für die Abweichungen vom MT. 11 Der Text ist nicht zu beanstanden. Nur in V. 1 dürfte mit 2. Chron 36,22 b'./i statt MT mippf zu lesen sein. 12 VgL R. de Vaux, Les decrets de Cyrus et de Darius sur la reconstruction du Temple. RB 46 (1937) 29-57 = Bible et Orient (1967) 83-113 = The Decrees of Cyrus and Darius on the Rebuilding of the Temple. The Bible and the Ancient Near East (1971) 63-96; E.JBickerman, The Edict of Cyrus in Ezra L JBL 65 (1946) 249-275; LRost, Erwägungen zum Kyroserlaß. Verbannung und Heimkehr, Fs W.Rudolph (1961) 301-307; K.Galling, Die Proklamation des Kyros in Esra L Studien 61-77; W. Th. In der Smitten, Historische Probleme zum Kyrosedikt und zum Jerusalemer Tempelbau von 515. Persica 6 (1974) 167-178.

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würdige Weise behandelt: BabyIonier sollen die heimkehrenden Exulanten mit allem Nötigen versehen, sogar mit Spenden für den Jerusalemer Tempel - BabyIonier im Lande, nicht die Staatskasse 13 ! Nun unterliegt nicht dem geringsten Zweifel und wird auch von niemandem bestritten, daß das aramäische Edikt die Kopie eines authentischen Dokumentes aus dem Archiv der persischen Schatzverwaltung in Ekbatana ist. Das Dokument gehört in den Zusammenhang eines amtlichen Schriftwechsels, den der Satrap Tatnai (griech. Hystanes) von Transeuphrat im Jahre 518 oder etwas später mit der Kanzlei Dareios' 1. in Susa geführt hat. In dieser Korrespondenz geht es um die vom Satrapen bezweifelte großkönigliche Genehmigung zum Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels. Dareios 1. ließ in den Archiven nachforschen, förderte das Kyrosedikt zutage und zitierte es in seiner Antwort an den Satrapen. Dieser Schriftwechsel (Esra 5,6-6,12) ist in Jerusalem kopiert und aufbewahrt worden; er wurde später mit anderen auf den WiederaufbauJerusalems bezüglichen Dokumenten zur Urkundensammlung von Esra 4,6-6,18, der "aramäischen Chronik von Jerusalem", vereinigt. Insoweit herrscht Einverständnis unter den Historikern. Strittig ist dagegen die Authentizität der hebräischen Proklamation von Esra 1. Man hat zu ihren Gunsten vielerlei ins Feld geführt, auch die auf den ersten Blick überzeugende Erwägung, daß Kyros 11. 538 v. Chr. schwerlich den Wiederaufbau des Tempels erlaubt hätte, aber die Frage der Heimkehr der Exulanten mit Stillschweigen überging. Das sei um so weniger wahrscheinlich, als die Anregung zur Tempelbaugenehmigung doch wohl von Exulanten ausgegangen war - sollten sie gar nichts für ihre Rückkehr getan oder zumindest in diesem Punkte nichts erreicht haben? Aber es nützt alles nichts: die Argumente für die "Unechtheit" der hebräischen Kyrosproklamation sind so stark, daß sie sich durch nichts und niemanden aus der Welt schaffen lassen. Esra 1, 1-4 ist vom Chronisten erfunden und formuliert, der Esra 6,3-5 vor sich hatte und im Lichte seiner Theologie interpretierte. Das ist an vielen Einzelheiten zu erweisen: V. 1 ist ganz und gar chronistisch; die Titulatur "König von Persien" gibt es nicht vor Dareios 1.; die Proklamation "in seinem ganzen Reiche" stößt sich mit der Tatsache, daß der Text inhaltlich nur an die Exulanten - die übrigens aramäisch sprachen! - und an BabyIonier gerichtet ist; hinter der auffällig genauen topographischen Formel ,Jerusalern, das in Juda liegt" (V. 2 f.) steht die persische Provinzbezeichnungjuda (yehüd), die erst im 5. Jahrhundert v. Chr. aufkommt 14 ; Formeln wie "sein Oahwes) Volk" (V. 3) und "Übriggebliebene" (V. 4) sind eindeutig "biblisch-theologisch" geprägt und können nicht in einem persischen Edikt gestanden haben; die Lösung des Finanzierungsproblems ist von Esra 7, 16 beeinflußt. Vor allem aber ist offenkundig, daß der Chronist die Rückkehr der Exulanten anachronistisch auf 538 v. Chr. datiert hat,

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So zweifellos richtig K. Galling, Studien 74-76. S. u. S.456.

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obwohl sie erst später wirklich stattfandIs. Er mußte das tun; denn er war der Meinung, es habe in Jerusalem und in Juda nicht genügend und nicht die geeigneten Leute gegeben, denen der Tempelbau hätte anvertraut werden können. Überdies stand er in der Tradition der Exulantenschaft und Deuterojesajas, nach der das rechte und eigentliche Israel im babylonischen Exil lebte und nicht in der alten Heimat. Daß ein Werk von der Bedeutung des Tempelbaus nicht ohne entscheidende Mitwirkung des wahren Israel zustandekommen konnte, war selbstverständlich. Mit einem Worte: von der Authentizität der hebräischen Kyrosproklamation in Esra 1,1-4 ist Abschied zu nehmen. Sie ist ein Zeugnis für die Theologie des Chronisten. Der Bau des zweiten Tempels begann erst im Jahre 520 v. Chr. Also ist das Kyrosedikt von 538 zunächst ohne Wirkung geblieben? Das ist nur teilweise richtig. Denn immerhin beauftragte Kyros einen Beamten mit dem Rücktransport der von Nebukadnezar II. nach Babyion verschleppten Tempelgeräte und Kostbarkeiten. Dieser Beamte trug den babylonischen Namen Scheschbazzar (hebr. 5.eJbaHar) = SamaJ-ab(a)-u!ur16 • Uber seine Mission ist leider nur sehr wenig bekannt. Sein Name steht in einem Brief des Satrapen Tatnai an Dareios 1. vom Jahre 518: der Satrap teilt mit, daß er eine Inspektionsreise nach Jerusalem unternommen habe, um sich an Ort und Stelle über den dortigen Tempelbau zu informieren. Die "Ältesten von Juda" hätten sich dabei auf das Kyrosedikt von 538 und auf die Tätigkeit des Scheschbazzar berufen: "Auch die goldenen und silbernen Geräte des Gotteshauses, die Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem genommen und in den Tempel von Babyion gebracht hatte, hat der König Kyros aus dem Tempel von Babyion genommen, und sie wurden einem namens Scheschbazzar, den er als pe~ä eingesetzt hatte, übergeben. Und dem hat er befohlen: Nimm diese Geräte, ziehe hin und lege sie im Tempel zu Jerusalem nieder; und das Gotteshaus soll an seiner Stätte wiederaufgebaut werden! Daraufhin ist jener Scheschbazzar gekommen und hat die Fundamente des Gotteshauses zu Jerusalem gelegt; und seitdem wird bis jetzt daran gebaut, aber noch ist es nicht vollendet" (Esra 5, 14-16). In dieser Auskunft sind Wahrheit und diplomatische Verschleierung geschickt gemischt. Die Grundsteinlegung des zweiten Tempels erfolgte nicht durch Scheschbazzar, sondern erst 18 Jahre später unter SerubbabeP7. Aber den Ältesten war daran gelegen, den Satrapen glauben zu machen, daß Kyros den inkriminierten Tempelbau nicht nur angeordnet hatte, sondern daß auch wirklich etwas geschehen war. Sonst hätte es ja so ausgesehen, als sei der Befehl des Großkönigs nicht befolgt worden. Nicht zu beanstanden dagegen ist die Angabe, Scheschbazzar sei für den Rücktransport der Tempelgeräte ver-

S. u. S.444. Vgl. P.-R.Berger, Zu den Namen SSB~R und SN'~R. ZAW 83 (1971) 98-100; P.E.Dion, SSBSR and SSNWRY. ZAW 95 (1983) 111 f. 17' Zum Problem vgl. F.LAndersen, Who Built the Second Temple? Australian Biblical Review 6 (1958) 1-35; A. Geiston, The Foundation of the Second Temple. VT 16 (1966) 232-235. 15

vv

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antwortlich gewesen 18 und habe das Amt eines pe~a bekleidet. Der Ausdruck pe~a stammt aus dem Akkadischen (bel pabati) und bezeichnet für gewöhnlich den Administrator, den Provinzstatthalter, den Gouverneur19 . Es ist aber ganz unwahrscheinlich, daß Juda 538 v. Chr. den Status einer persischen Provinz in der Satrapie Transeuphrat hatte 20 . Also wird pe~a bei Scheschbazzar - wie später auch bei Serubbabel und Esra - etwas anderes bedeuten: den Sonderbeauftragten der persischen Zentralregierung, den Kommissar2 1• Mit Blick auf die in Esra 5,14-16 beschriebenen Aufgaben heißt das: Scheschbazzar ist als "Wiedergutmachungs kommissar" nach Jerusalem gekommen. Die Vermutung liegt nahe, er sei trotz seines babylonischen Namens ein Judäer gewesen, wie später SerubbabeF2. Vielleicht hat er sich tatsächlich um den Tempelneubau bemüht, ist aber an der Ungunst der Verhältnisse gescheitert. Der Chronist hat die Angaben von Esra 5, 1416 benutzt, freilich auf seine Weise. Er nennt Scheschbazzar mit dem unklaren und ohne jeden Zweifel unhistorischen Titel "der Fürst von Juda" (hebr. hannafz lzhüda) und behauptet, die Rückwanderung der Exulanten sei schon damals erfolgt (Esra 1, 7 -11). Das trifft zwar nicht zu - aber soviel mag immerhin richtig sein, daß sich der Sonderbeauftragte der Regierung nicht allein von Babylonien nach Jerusalem begab, sondern natürlich mit Gefolge. Es ist möglich, daß sich in seiner Begleitung auch Exulanten befanden, damit er sachkundigen Rates nicht zu entbehren brauchte. So 18 Zur Bedeutung der Tempelgeräte für die Theologie des Chronisten vgl. P. R. Ackroyd, The Temple Vessels-A Continuity Theme. SVT 23 (1972) 166-181. 19 Vgl. T. Petit, L'evolution semantique des termes hebreux et arameens p~h et sgn et accadiens pabatu et saknu. JBL 107 (1988) 53-67. 20 S. U. S. 455 f. Etwas anders S. E. McEvenue, The Political Structure in Judah from Cyrus to Nehemiah. CBQ 43 (1981) 353-364. 21 Vgl. A. Alt, Die Rolle Samarias bei der Entstehung des Judentums [1934]. KS 2,316-337, bes.333f. 22 Mehr als das wird sich mit historisch tragfähigen Gründen kaum vermuten lassen. Die alte, auf E. Meyer, Die Entstehung des Judenthums (1896) 77 - oder noch weiter? - zurück~hende Annahme, Scheschbazzar sei mit dem in 1. Chron 3, 18 genannten Schenazzar (hebr. Sen'aHar), einem Sohn Jojachins, identisch, scheitert an sprachlichen Argumenten (s.o. Anm.16). Zuletzt haben sich für sie ausgesprochen: W.F.Albright, The Biblical Period from Abraham to Ezra (1963) 86;]. M. Myers, Esra-Nehemiah (1965); F. M. Cross, A Reconstruction of the Judaean Restoration. JBL 94 (1975) 4-18; N.Avigad, Bullae and Seals from a Post-Exilic Judaean Archive. Qedem 4 (1976) 1 ff.; y'Aharoni, The Land of the Bible (1979 2 ) II, Kap. V, 4,2. Vgl. zur Kritik auch W.Rudolph, Chronikbücher. HAT 1,21 (1955) 29. - Eine sehr interessante Theorie hat P. Sacchi vorgetragen: L'esilio e la fine della monarchia davidica. Henoch 11 (1989) 131-148. Danach bestand das davidische Königtum in frühnachexilischer Zeit weiter; Scheschbazzar und Serubbabel waren sowohl Könige wie persische Gouverneure - ein Zustand, der erst unter Darius 1. durch ein priesterliches Komplott bei bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen (Sach 12) beendet wurde. Vgl. auch F. Bianchi, Zorobabele re di Giuda. Henoch 13 (1991) 133-150. Das alles ist weit mehr als den Texten entnommen werden kann, und ebendies gilt auch von der Auffassung, Scheschbazzar und Serubbabel seien ein und dieselbe Person gewesen: ]. Lust, The 1dentification of Zerubbabel with Sheshbassar. ETL 63 (1987) 91-95; M. Saeb0, The Relation of Sheshbazzar and Zerubbabel Reconsidered. Svensk Exegetisk Ärsbok 54 (1989) 168-177.

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kann man, wenn man will, am Ende doch von einer Art "Voraus kommando" der rückkehrwilligen Exulanten sprechen oder ein solches doch wenigstens vermuten. Die Heimkehr der Exulantenschaft nach Jerusalem und Juda erfolgte nicht schon 538 v. Chr., sondern erst in den zwanziger Jahren des 6. Jahrhunderts, unter Kambyses oder gar erst unter Dareios 1. 23 • Das ist vollkommen verständlich. Die Exulanten konnten nicht sozusagen über Nacht und Hals über Kopf aufbrechen. Die Loslösung von Babylonien, wo inzwischen bereits die dritte Generation aufwuchs, mußte behutsam ins Werk gesetzt werden. Geschäfte waren abzuwickeln, Bindungen zu lösen, Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. Gewiß hielt sich die Rückkehrbegeisterung bei vielen, die sich eingelebt hatten, in Grenzen. Auf der anderen Seite mußten die Heimkehrerfamilien in Palästina in Anteile an Grund und Boden eingewiesen werden, nach Möglichkeit im Anschluß an vorexilische Verhältnisse. Das war zweifellos nicht ganz einfach; denn Palästina war während der Exilszeit ja keineswegs ein menschenleeres Brachland gewesen 24 , das man ohne weiteres wieder in Besitz nehmen konnte. Alte und neue Rechte mußten gegeneinander abgewogen, alte und neue Ansprüche berücksichtigt werden. Damit dies sachgemäß und möglichst reibungslos geschehe, ernannte der persische Großkönig - Kambyses oder Dareios 1. - einen Sonderbevollmächtigten: den Davididen Serubbabel (hebr. zerubbäbe~ akkad. ZerBäbili?), nach 1. Chron 3, 19 ein Enkel Jojachins. Natürlich war von persischer Seite nicht beabsichtigt, die davidische Monarchie in Jerusalem und Juda wiederaufzurichten. Aber die Perser waren klug genug, mit der heiklen Mission keinen persischen oder babylonischen, d. h. land- und volksfremden Beamten zu beauftragen, sondern sich der moralischen Autorität der davidischen Familie zu bedienen. Serubbabel erhielt großkönigliche Vollmacht (Esra 6,6-10): zu seinen Aufgaben gehörten der Tempelbau und die Wiedereingliederung der Exulanten (Esra 2, 2). Auch er trug den Titel pe~ä (Hag 1, 1 )25, der ebensowenig wie bei Scheschbazzar den "Provinzgouverneur" , sondern den "Kommissar" bezeichnet, in diesem Falle den "Repatriierungskommissar"26. In Esra 2 = Neh 7 ist eine ausführliche und sorgsam gegliederte Rückwandererliste überliefert: ein amtliches Dokument als Ergebnis der Tätigkeit des Repatriierungskommissars 27 . Daraus geht hervor, daß 42360 Menschen in die alte Heimat 23 Vgl. A.A.Akarya, The Chronology of the Return from the Babylonian Captivity. Tarbiz 37 (1967/8) 329-337. 24 S. o. S. 420 f. 25 In Esra 6,7 ist pa~at y'hiidäyf wahrscheinlich sekundär. 26 A.Alt, a.a.O., S.335. Vgl. auch S.A.Cook, The Age of Zerubbabel. Studies in the OT, ed. by H.H.Rowley (1950) 19-36; S.Japhet, Sheshbazzar and Zerubbabel. Against the Background of the Historical and Religious Tendencies of Ezra-Nehemiah. ZAW 94 (1982) 66-98. Nicht in allen Stücken überzeugend ist J.Alloni, The Retuming Exulants under Zerubbabel and their Relations with the Samaritans. Shnaton 4 (1980) 27 -6l. 27 Literatur s.o. S.439 Anm.8.

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zurückkehrten; nicht mitgerechnet sind Kinder unter zwölf Jahren und Hörige (V.64-67f8. Die Anzahl der Sklaven und Sklavinnen belief sich auf 7337, die der Sänger und Sängerinnen auf 245 29 . Es ist nicht ganz auszuschließen, daß dabei auch im Lande gebliebene Personen berücksichtigt sind, soweit sie im Zuge der Familienzusammenführung mit den Exulanten wieder in Familienverbänden (bet 'äbätJ3o vereinigt waren. Aufschlußreich ist die Gliederung des Personenstandsregisters der Liste: 1. Angehörige der Großfamilien, die als Vollbürger zu betrachten sind und Bodenanteile besitzen (V. 3-19 [20 ?]); 2. Angehörige von Familien ohne Grundbesitz ("MännerlSöhne des Ortes X", V. 20 [?]-35) aus Orten des Gebirges und des Hügellandes, nicht aus der Küstenebene und der Bucht von Beerseba; 3. Priestergeschlechter (V. 36-39); 4. Leviten (V. 40); 5. Tempelsänger (V.41); 6. Torhüter (V. 42); 7. Tempelhörige (und die sog. "Söhne [= Nachkommen] der Sklaven Salomos", V. 43-58)31. In einem Anhang (V. 59-63) werden Familien genannt, die nicht in der Lage waren, ihre israelitische Herkunft nachzuweisen, ferner Priester, deren Namen in den Geschlechtsregistern fehlten und die deshalb vom Priestertum ausgeschlossen wurden. Die beigefügte Dotationsliste (V. 68 f.) läßt einen bemerkenswerten Wohlstand der Heimkehrer erkennen: das waren keine Habenichtse. Die Liste vermittelt insgesamt einen ausgezeichneten Einblick in die Struktur der judäischen Gesellschaft nach dem Exil.

Unter Serubbabel wurde dann auch tatsächlich mit dem Wiederaufbau des Tempels begonnen 32 • Den weltpolitischen Hintergrund bildeten die dynastische Krise des Achämenidenreiches beim Übergang von Kambyses auf Dareios 1. - verbunden mit dem Namen des Magiers Gaumäta-Pseudosmerdes - und die Aufstände im Zusammenhang des Regierungsantrittes Dareios' 1. 33. Zwar wurde Dareios Herr der Lage, und auf der syropalästinischen Landbrücke bließ äußerlich alles ruhig, aber die Erregung, die durch die Satrapien ging, war allerorten spürbar. Kurze Zeit danach (520) traten in Jerusalem zwei Propheten auf und riefen zum Tempelbau: Haggai und Sacharja. Aus den unter ihren Namen überlieferten Prophetenbüchern geht mit völliger Klarheit hervor, daß der Wiederaufbau des Tempels erst jetzt in Angriff genommen wurde - und nicht schon 538 unter Scheschbazzar begonnen hatte, wie Esra 5,14-16 behauptet. Hag 1,2-4 lautet: ,,(2) Also hat J ahwe der Heerscharen gesprochen: Diese Leute da sagen: die Zeit zum Tempelbau ist (noch) nicht gekommen. (3) Da erging das Wort Jahwes Die Verszahlen im folgenden nach der Fassung der Liste in Esra 2. Diese Zahl nach Neh 7,67. 30 Vgl. lP.Weinberg, Das beit 'äböt im 6.-4.Jh. v.u.Z. VT 23 (1973) 400-414. 31 Literatur s. o. S. 418, Anm.22. 32 Vgl. K. Galling, Serubbabel und der Hohepriester beim Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. Studien 127-148. 33 S. o. S. 430. Dareios hat die Ereignisse in der dreisprachigen Inschrift von Behistün (persisch, elamitisch, babylonisch) festhalten lassen (TUAT I, 4, 419-450), von der eine aramäische Fassung unter den Texten von Elephantine zutage getreten ist; vgl. A. Cowley, Aramaic Papyri of the 5th Century B.C. (1923) 248-271. Dazu s. E.N. v. Voigtlander, The Bisitun Inscription of Darius the Great, Babylonian Version. Corpus Inscriptionum Iranicarum IIII,1 (1978); R. Borger, Die Chronologie des Darius-Denkmals am Behistun-Felsen. Nachrichten der Göttinger Akademie d. Wissenschaften, phil.-hist. Kl. 1982/3 (1982). 28 29

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durch den Propheten Haggai folgendermaßen: (4) Ist es denn Zeit für euch in , ' getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt"34? Hierzu ist Sach 4,9 zu stellen: "Die Hände Serubbabels haben den Grundstein zu diesem Hause gelegt, seine Hände werden (es) auch vollenden." Das ist alles ganz eindeutig. Die Prophetie des Haggai richtete sich an die repatriierte Oberschicht von Jerusalem. Diese begründete - so ist aus Hag 1,5-11 .zu schließen - ihr Zögern beim Tempelneubau mit Hinweis auf die Armut der Gemeinde, den Mißwuchs auf den Feldern, die allgemeine wirtschaftliche Not, mit der jedermann zu kämpfen hatte 35 . Der Prophet dagegen interpretiert die Not als Folge des Zögerns beim Tempelneubau: Jahwe hält den Ertrag der Erde zurück, weil er seinen Tempel nicht bekommt! (1,5. 9-11; 2,15-19). Als dann Serubbabel den Grundstein gelegt hatte und der Bau im Jahre 520 in Gang kam, tröstete Haggai die Gemeinde über den langsamen Fortgang der Arbeit und über die bescheidenen Resultate. Es gab unter den alten Heimkehrern sicher noch einige, die sich an den salomonischen Tempel erinnern konnten. Sie verglichen den Neubau mit dem großen Vorbild und fanden ihn kläglich. Ihnen kündigte Haggai ein großes Eingreifen Jahwes an: Himmel und Erde würden bewegt werden und die Völker ihre Kostbarkeiten nach Jerusalem bringen (2, 1-9). Es ist das prophetische Thema der "Völkerwallfahrt zum Zion"36, das hier angeschlagen wird. Kein Zweifel, daß der neue Tempel herrlicher sein wird als der alte! Man wundert sich ein wenig darüber, daß Haggai in den Kanon gelangt ist; denn was er da ankündigte, geschah nun wirklich nicht, und jedermann konnte den bescheidenen zweiten Tempel sehen. Aber die Nachgeborenen werden die Herrlichkeit des Tempels und die Völkerwallfahrt zum Zion als eschatologische Ereignisse gedeutet haben. Haggai dagegen betrachtete den Tag Jahwes, an dem die Königreiche der Welt zerbrochen werden, als unmittelbar bevorstehend. Er hat in diesem Zusammenhang die Proklamation Serubbabels zum Messias vollzogen: "An jenem Tage - Spruch Jahwes der Heerscharen - nehme ich dich, Serubbabel ben Schealtiel, meinen Knecht - Spruch Jahwes -, und mache dich zum Siegelring, denn dich habe ich erwählt - Spruch J ahwes der Heerscharen!" (Hag 2,23). Man begegnet hier zum ersten Male in der Geschichte des israelitischen Messianismus der Messiasproklamation einer bestimmten, konkreten, bereits vorhandenen und nicht erst für die Zukunft erwarteten Person 37 . Wie SerubJ4 In V.2 ist das Wort 'et "Zeit" fälschlich doppelt geschrieben; l. La bä statt MT Lö 'et-bö. Die ungelenke Einleitungsformel des V. 3 ist vermutlich ein späterer Zusatz. In V. 4 ist bebätt/m statt MT b'bättfkem zu lesen; das Suffix fehlt in einem Teil der LXX-Überlieferung, Vulgata und den Targumen. 35 Auf den Gedanken, die persische Staatskasse unter Berufung auf das Kyrosedikt anzuzapfen, ist anscheinend niemand gekommen. Aber vielleicht war der Text des Ediktes gar nicht genau bekannt; sein Wortlaut tauchte dann ja erst im Antwortschreiben Dareios' 1. an den Satrapen Tatnai auf. 36 Vgl. Jes 2,1-5. 37 Vgl. K. M. Beyse, Serubbabel und die Känigserwartungen der Propheten Haggai und

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babel selbst darauf reagiert hat und was man am Sitz des Satrapen von Mesopotamien und Transeuphrat oder gar am Hofe des persischen Großkönigs darüber dachte, wissen wir nicht. Etwa gleichzeitig mit Haggai, im ganzen aber wohl ein wenig später, ist der Prophet Sacharja ben Iddo (Esra 5,1; 6, 14) aufgetreten, ein Mann priesterlicher Herkunft (Neh 12,16), der vielleicht mit Serubbabel aus Babylonien gekommen war. Den Hauptteil seiner prophetischen Hinterlassenschaft bilden acht oder sieben 38 große Visionen, empfangen im Laufe einer Nacht: die sog. Nachtgesichte (Sach 1,7-6,15)39. Vom Tempelbau ist in 1, 16 f. und 4,6 aßb-1 0 a die Rede, wobei fraglich bleibt, ob diese Sprüche von Hause aus in den Zusammenhang der Nachtgesichte gehörten oder redaktionell in sie eingefügt wurden. Von großem Interesse ist Sacharjas Beitrag zum Messianismus: er hat den Repatriierungskommissar Serubbabel und den Priester Josua zu messianischen Herrschern ausgerufen, den einen als weltliches, den anderen als geistliches Oberhaupt der Gemeinde (4, 16 au. 10 b-14; 3, 1-10 [?]; 6,9-15 [?]). Diese sonderbare Spaltung der Messiaswürde ist ein Symptom für den Bedeutungszuwachs des Priestertums in nachexilischer Zeit. Mit dem Ende der davidischen Monarchie hatten die Priester - seit der josianischen Reform die des Jerusalemer Tempels - ihren Status als königliche Beamte verloren. Die Spitze der Priesterschaft bildete nicht mehr der König, sondern der Hohepriester. Josua ist anscheinend der erste Träger dieses neuen Amtes gewesen, das dann in hellenistischer Zeit und in der ersten Phase der römischen Herrschaft zu großer Bedeutung aufsteigen sollte. Als der Neubau des Tempels im Jahre 520 in Angriff genommen wurde, waren seit dem Erlaß des Kyrosediktes immerhin 18 Jahre vergangen. Der Tempelbau erfolgte also nicht mehr auf unmittelbare Veranlassung des persischen Großkönigs, sondern aufgrund der von Haggai und Sacharja geförderten Initiative der Gemeinde, unter tatkräftiger Mitwirkung Serubbabels. Es läßt sich denken, daß das Bauunternehmen Widerstände wachrief40 • Von solchen ist, wenn auch etwas undeutlich, in Esra 4,1-5 die Rede: es waren "die Feinde Judas und Benjamins" (hebr. färf yehüdä ü Binyämfn V. 1), das "Volk des Landes" (~amm hä'äref V. 4 )41, Leute, welche erklärten, Asarhaddon habe sie angesiedelt (V. 2). Das deutet auf die Oberschicht der

Sacharja (1972). Kritisch A. S. van der Woude, Serubbabel und die messianischen Erwartungen des Propheten Sacharja. ZAW 100 Suppl. (1988) 138-156; vgl. auch P. L. Redditt, Zerubbabel, Joshua, and the Night Visions of Zechariah. CBQ 54 (1992) 249-259. 38 Bei Ausscheidung von Sach 3 als Zusatz zur Begründung der Institution des nachexilischen Priestertums; vgl. H. Gese, Anfang und Ende der Apokalyptik, dargestellt am Sacharjabuch [1973]. Vom Sinai zum Zion (1974) 202-230. 39 Vgl. L. G. Rignell, Die Nachtgesichte des Sacharja (1950); K. Galling, Die Exilswende in der Sicht des Propheten Sacharja. Studien 109-126. 40 Vgl. O. Margalith, The Political Background of Zerubbabel's Mission and the Samaritan Schisma. VT 41 (1991) 312-323. 41 Vgl. J. P. Weinberg, Der 'am hä'äre~ des 6.-4. Jh. v. u. Z. Klio 56 (1974) 325-335.

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Das persische Zeitalter

Provinzhauptstadt Samaria, die in der Tat ein Interesse daran haben konnte zu verhindern, daß neben dem politischen ein kultisches Zentrum der Provinz entstand. Die Provinz Samaria sollte ein Kreis mit einem Mittelpunkt sein, nicht aber eine Ellipse mit zwei Brennpunkten. Die historische Beurteilung der Dinge wird jedoch dadurch erschwert, daß Esra 4,6 mitteilt, der förmliche Einspruch der Samarier sei erst Jahrzehnte später, zu Anfang der Regierung des Xerxes, erfolgt. Da die Ereignisse bei der Inspektion durch den Satrapen von Transeuphrat, von der sogleich die Rede sein wird, unverständlich bleiben, wenn nicht Widerstand vorausgegangen war, wird man mit zwei Phasen des samarischen Widerstandes gegen Jerusalem rechnen müssen: 520-518 und 486/5 v.ehr. In der ersten Phase boten die Samarier zunächst an, sich am Tempelbau zu beteiligen. Wäre diese Offerte angenommen worden, dann hätte man hinterher den Jerusalemer Tempel als eine Art samarisches Provinzheiligtum ansehen und natürlich auch Mitwirkungs rechte bei seiner Verwaltung und Nutzung beanspruchen können. Doch Serubbabel und seine Umgebung lehnten ab, und zwar unter Berufung auf das Kyrosedikt, das ihnen den Tempelbau allein und ohne fremde Einmischung gestattete 42 • Da traf es sich gut, daß der Satrap Tatnai (Hystanes) von Transeuphrat, wahrscheinlich der erste Arntsträger dieser von Dareios I. eingerichteten Satrapie, die zu seinem Arntsbereich gehörige Provinz Samaria inspizieren kam. Das müßte zwischen 520 und 515 gewesen sein, am ehesten 518 oder 517, da die administrative Neugliederung des Reiches durch Dareios I. etwa 518 begonnen hatte 43 • Es steht zwar nirgendwo geschrieben, ist aber naheliegend, daß die Samarier die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen, die Jerusalemer beim Satrapen zu denunzieren. Tatnai reiste tatsächlich nach Jerusalem, um die Angelegenheit zu untersuchen (Esra 5,3-6,12); es war ja nicht auszuschließen, daß in dieser Provinzstadt staatsfeindliche Umtriebe erstickt werden mußten. In Jerusalem hatte man anscheinend eine Abschrift des Kyrosediktes nicht zur Verfügung. Auf Treu und Glauben mochte und konnte der Satrap die Beteuerungen der Jerusalerner natürlich nicht annehmen; er war schließlich einer der höchsten Verwaltungsbeamten des Reiches und haftete dem Großkönig mit seinem Kopf. Niemand konnte es ihm verargen, wenn er nach dem Grundsatz verfuhr: quod non est in actis, non est in mundo 44 ! Deshalb leitete er einen Schriftwechsel mit dem groß königlichen Hofe ein, und Dareios ließ in den Archiven der Schatzverwaltung zu Ekbatana nachforschen. Dabei kam die aramäische Fassung des Kyrosediktes zutage, und Dareios beeilte sich, sie ausdrücklich zu bestätigen und zu erneuern. Er trat in die Funktion des königlichen Bauherrn ein und entzog das Unternehmen der Kontrolle der Satrapieverwaltung (Esra 6,6-12). Damit war auch der Oberschicht von 42 Esra 4,1-5; die Notiz von der Bestechung der Räte (V. 5) ist dunkel und historisch nicht einzuordnen. 43 5.0.5.430. 44 Was nicht in den Akten ist, das gibt es überhaupt nicht.

Die Vollendung der Restauration in Jerusalem und Juda

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Samaria der Wind aus den Segeln genommen. Hier liegt wohl der Grund dafür, daß die zweite Phase des Widerstandes erst nach dem Tode Dareios' I. (486) begann (Esra 4, 6), gewiß auch unter verändertem Vorzeichen: wahrscheinlich angesichts erster Verdachtsmomente auf eine mögliche Separation Judas von der Provinz Samaria 45 . Im Jahre 515 v.ehr. war der Bau des zweiten Tempels vollendet; das Gebäude wurde feierlich eingeweiht (Esra 6, 15-18). Sonderbarerweise ist weder in diesem Zusammenhang noch später von Serubbabel die Rede 46 ; seine Spuren verlieren sich im Dunkel. Dieses lautlose Verschwinden hat Anlaß zur Erfindung von Romanen gegeben. Man erwog, Serubbabel habe sich womöglich zu weit auf die Messiasproklamation der Propheten Haggai und Sacharja eingelassen und sei der persischen Zentralregierung suspekt geworden; die Perser hätten ihn wegen politischer Umtriebe aus dem Verkehr gezogen. Aber dergleichen Erwägungen sind müßig. Wir werden einfach zugeben müssen, daß wir über den weiteren Lebensweg und den Lebensausgang Serubbabels nichts wissen. Und in solchem Falle ist es am besten, die Normalität anzunehmen: Serubbabel hatte seine Aufgaben als persischer Regierungsbevollmächtigter erfüllt und trat nun von der politischen Bühne ab. Vielleicht kehrte er nach Babylonien zurück -_ und dabei könnte natürlich die persische Zentralregierung nachgeholfen haben, indem sie den in aller Welt und zu allen Zeiten gültigen Grundsatz anwandte: "Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen."

KAPITEL 3

Die Vollendung der Restauration in Jerusalem und Juda Die Jahrzehnte zwischen der Einweihung des zweiten Tempels (515) und der Vollendung der Restauration in Jerusalem und Juda (nach 450) können mit demselben Rechte "dunkel" genannt werden wie das "dunkle Jahrhundert" vor dem Auftreten Alexanders des Großen 1. Es gibt so gut wie keine unmittelbaren literarischen Quellen2 für diesen Zeitraum3 • Auch mit den

4' Nichts spricht für die Vermutung J. Morgensterns, es sei zu einem Aufstand gekommen, den Xerxes bei Gelegenheit seines Ägyptenzuges niedergeschlagen habe, wobei er den zweiten Tempel zerstörte; vgl. J.Morgenstern, Jerusalem - 485 B.C. HUCA 27 (1956) 101-179; 28 (1957) 15-47; 31 (1960) 1-29. Das sind Spekulationen. Es gibt auch keinerlei Hinweis auf einen nochmaligen Neubau des Tempels. 46 Freilich auch nicht vom Hohenpriester Josua! 1 S. u. S.467-473. 2 S. Teil 1, S.23. 3 Zu Esra 4,6-23 s. u. S.456.

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Das persische Zeitalter

mittelbaren ist es schlecht bestellt. In Betracht kommt eine anonyme, unter dem Namen Maleachi überlieferte Prophetenschrift, die oben bereits genannt wurde 4 ; die Wirksamkeit dieses Propheten fällt wahrscheinlich in die Zeit vor 450 v. Chr. Darüber hinaus ist damit zu rechnen, daß die einen oder anderen Stücke sonstiger nachexilischer Prophetie in diesen Zeitabschnitt fallen - nur daß sie sich eben in der Regel auch nicht annähernd genau datieren lassen. Der Verdacht liegt nahe bei einigen - nicht allen Passagen der sog. tritojesajanischen Sammlung Ges 56-66)5, vor allem bei Jes 60-62. Aber sicher ist das alles nicht. Unter solchen Umständen steht der Historiker vor der undankbaren und eigentlich ja auch unlösbaren Aufgabe, sich wenigstens in den Umrissen vorstellen zu sollen, wie sich die Verhältnisse in Jerusalem und Juda nach 515 v.Chr. gestalteten. Da ist nun immerhin soviel deutlich, daß man mit der Wiederherstellung des Tempelkultes in Jerusalem noch keineswegs über den Berg war. Das soziale, wirtschaftliche, politische und in weitestem Sinne geistige Leben bedurfte dringend praktikabler Ordnungen und Grundsätze. Es spricht viel dafür, daß das Deuteronomium nach wie vor "in Geltung" stand, nicht so sehr, weil König Josia es ein Jahrhundert früher verkündet und zur Grundlage einer Bundeserneuerung gemacht hatte, sondern weil es als heilige Schrift betrachtet wurde und als solche von Anfang an gegolten hatte 6 • Daß das Deuteronomium nicht sozusagen "unter den Tisch" gefallen war, zeigen die Existenz des dtr Geschichtswerkes und die Tatsache, daß es niemandem in den Sinn kam, die Kultuszentralisation rückgängig zu machen und womöglich hier und dort im Lande wieder Jahweheiligtümer einzurichten. Aber freilich, was heißt "in Geltung"? Gab es nach Serubbabels Ausscheiden überhaupt eine Instanz, die sich der Sache hätte annehmen und gegebene Ordnungen in die Wirklichkeit umsetzen können? Der Hohepriester am zweiten Tempel? Möglicherweise, aber seine Rolle scheint in den ersten nachexilischen Jahrhunderten auf den Tempel beschränkt geblieben zu sein. Jedenfalls herrschten in Jerusalem und Juda unerfreuliche Zustände, von denen man aus dem Buche Maleachi einige Einzelheiten erfährt: die Priester walteten nicht ordnungsgemäß ihres Amtes (1,6-14; 2, 1-9), den Laien war Leichtfertigkeit in Religion und Leben vorzuwerfen (2,17; 3,6-10; 3,1319), Ehebruch und Ehescheidung häuften sich (2,14-16; 3,5), die Praxis der Mischehen mit ausländischen Frauen gewann an Boden (2, 11 [?]; Neh 13,23-27 u. ö.f und dergleichen mehr. Mit einem Wort: die Restauration 4 S. o. S.439. , Zum Charakter dieser Prophetie vgl. jetzt W. Lau, Schriftgelehrte Prophetie in Jes 56-66. Eine Untersuchung zu den literarischen Bezügen in den letzten elf Kapiteln des Jesajabuches. BZAW 225 (1994). 6 S. o. S. 386 f. 7 Vgl. B. Glazier-McDonald, Intermarriage, Divorce and the bat- 'eI nekär: Insights into Mal 2,10-16. JBL 106 (1987) 603-611. Der Verdacht ist nicht ganz von der Hand zu weisen, daß der textlich leider sehr schlecht erhaltene Spruch Mal 2, 10-16 überhaupt von nichts anderem redet als von der Mischehenfrage. Sollte das ein leiser Hinweis darauf sein, daß die

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hatte gerade erst begonnen und war noch keineswegs abgeschlossen. Vollendet wurde sie von den Nachkommen derer, die einst Verbannte im babylonischen Exil gewesen waren. Die Gesamtlage im persischen Großreich um 450 v. Chr. begünstigte Restaurationsbestrebungen. Denn abgesehen von den Grundsätzen der persischen Innenpolitik, in deren Konsequenz geordnete Verhältnisse in möglichst allen Teilen des Reiches lagen S, gab es unmittelbar wirksame politische Notwendigkeiten, die Ruhe und Ordnung auf der syropalästinischen Landbrücke dringend wünschenswert erscheinen ließen. Im Jahre 460 hatte der ägyptische Aufstand des Inaros gegen Artaxerxes I. begonnen, den der General Megabyzos erst sechs Jahre später (454) niederschlagen konnte. Megabyzos wurde danach zum Satrapen von Transeuphrat ernannt, und in dieser Funktion versuchte er selber 448 eine Revolte gegen die persische Zentralgewalt. Zwar war die Hand des Longimanus lang genug, um dergleichen Schwierigkeiten relativ rasch in den Griff zu bekommen. Aber natürlich gewannen die Landbrücke und sonderlich ihr palästinischer Süd teil unter diesen Umständen an Gewicht: als Durchgangszone zwischen Mesopotamien und Ägypten und als Hinterland der Satrapie Transeuphrat. Diese zeitweiligen Beunruhigungen der inneren Stabilität des persischen Großreiches bilden den politischen Hintergrund, auf dem die Entsendung jener beiden Männer gesehen werden muß, die die Restauration in Jerusalem und Juda vollendeten: Esra und Nehemia. Oder Nehemia und Esra? Das eben ist die Frage. Das zeitliche Verhältnis der beiden zueinander ist ebenso problematisch wie die Chronologie dieser Epoche überhaupt. Die Ursachen liegen in der ungünstigen Quellenlage 9 und in der Anordnung und Aufbereitung des Quellenmaterials durch den Chronisten lO • Zunächst besteht kein Anlaß, die chronologischen Angaben Maleachi-Prophetie erst in die Zeit Nehemias gehärt? Ich hoffe, anderwärts darauf zurückzukommen. 8 S.o. S.425f. 9 S. o. S. 449 f. 10 Literatur mit kontroversen Standpunkten: A. van Hoonacker, Nehemie et Esdras. Une nouvelle hypothese sur la chronologie de l'epoque de la restauration. Le Museon 9 (1890) 151-184. 317-351. 389-401; H. M. Wiener, The Relative Dates of Ezra and Nehemiah. JPOS 7 (1927) 145-158; H.H.Rowley, The Chronological Order of Ezra and Nehemiah [1948]. The Servant of the Lord (1965) 135-168; J. Bright, The Date of Ezra's Mission to Jerusalem. Y. Kaufmann Jubilee Volume (1960) 70-87; F. Mazzacasa, Esdras, Nehemias y el Ario Sabatico. Revista Biblica 23 (1961) 1-8; J. Morgenstern, The Dates of Ezra and Nehemiah. Journal of Semitic Studies 7 (1962) 1-11; M. W. Leeseberg, Ezra and Nehemiah: A Review of the Return and Reform. Concordia Theo!. Monthly 33 (1962) 79-90; G. da Deliceto, Epoca della partenza di Hanani per Gerusalemme e anno della Petizione di Neemia ad Artaserse. Neem. 1, 1 e 2, 1. Laurentianum 4 (1963) 431-468; K.Galling, Bagoas and Esra. Studien 149-184, bes. 158-161; J.A. Emerton, Did Ezra Go to Jerusalem in 428 B. c.? JThSt.NS 17 (1966) 1-19; U. Kellermann, Erwägungen zum Problem der Esradatierung. ZAW 80 (1968) 55-87; E. Cortese, I problemi di Esdra-Neemia (e Cronache) oggi. BeO 25 (1983) 11-19; H.G.M.Williamson, Ezra and Nehemiah (1987); K. G. Hoglund, Achaemenid Imperial Administration and the Missions of Ezra and Nehemiah. SBL, Diss. Sero 125 (1992).

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Das persische Zeitalter

der Denkschrift Nehemias zu bezweifeln. Nach Neh 1,1 und 2,1 kam Nehemia im 20. Jahre des Artaxerxes nach Jerusalem; nach Neh 5,14 und 13,6 hielt er sich dort zwölf Jahre lang auf. Welcher Artaxerxes gemeint ist, ergibt sich aus einer der Urkunden von Elephantine 11 aus dem Jahre 408 v. Chr., in der die "Söhne des Sanballat, Gouverneurs von Samaria" (Sn 'bi! p~t Smryn) genannt werden. Dieser Sanballat (= akkad. Sm-uballif) ist doch wohl identisch mit dem samarischen Gouverneur gleichen Namens, der in der Denkschrift Nehemias mehrfach und stets sehr unfreundlich als Gegner Nehemias genannt wird 12 • Also fällt Nehemias Mission in die Regierungszeit Artaxerxes' 1. Longimanus (465/4-425), genauer in die Jahre 445/4-433/2 v. Chr. Nehemia kehrte dann an den persischen Hof zurück, kam jedoch "nach einiger Zeit" (Neh 13,6) ein zweites Mal nach Jerusalem - niemand weiß, wann und für wie lange, jedenfalls aber vor Artaxerxes' 1. Tode (425). Sehr viel schwieriger liegen die Dinge im Falle Esras. Das reichs aramäische Dokument seiner Beauftragung (Esra 7,12-26) ist nicht datiert, nennt aber ebenfalls "Artaxerxes, den König der Könige" (V. 12). Daß es sich dabei auch um Artaxerxes 1. handelt, ist die Meinung des Chronisten, der Esra vor Nehemia in Jerusalem ankommen und dort tätig sein läßt. Beide haben - nach der Anordnung und Bearbeitung des Materials durch den Chronisten - schließlich noch eine Weile nebeneinander gewirkt. Dem scheint die Angabe in Esra 7,7-9 zu entsprechen: Esra kam im 7. Jahre des Artaxerxes nach Jerusalem. War das tatsächlich Artaxerxes 1., dann traf er 458 v. Chr. dort ein. Gegen diese Chronologie erheben sich jedoch Bedenken. Nehemia ist es gewesen, der die Umfassungsmauer Jerusalems gebaut hat 13 • Nach Esra 9,9 aber scheint Esra eine "Umwallung" (gädfr) in Juda und Jerusalem vorgefunden zu haben - oder ist das, vor allem wegen der Nennung Judas, metaphorische Redeweise für Jahwes Schutz und Schirm? Ferner fällt auf, daß Esra und Nehemia im ursprünglichen Text der gleichnamigen Bücher niemals zusammen genannt werden; die wenigen Ausnahmen gehen auf das Konto des Chronisten oder nachchronistischer Bearbeiter14 • Des weiteren kann man geltend machen, daß Nehemia bei seinen bevölkerungspolitischen Maßnahmen (Neh 7,4-73) anscheinend keinerlei Rücksicht auf die zusammen mit Esra Heimgekehrten (Esra 8,1-14) genommen hat. Das alles spricht dafür, die Tätigkeit Esras nach der Nehemias anzusetzen. Und diese Reihenfolge fügt sich auch am besten in das allgemeine Bild der Lage. Die Mission Nehemias war, unter dem Gesichtswinkel der persischen Politik und nicht unter dem des Chronisten betrach-

Cowley Nr. 30, Z.29. Neh 2,10.19; 3,33; 4,1; 6,lf. 5.12.14; 13,28. Zur Denkschrift Nehemias vgl. auch J.Blenkinsopp, The Mission of Udjahorresnet and those of Ezra and Nehemiah. JBL 106 (1987) 409-421. 13 s. u. S.456-458. 14 In Neh 8/9 ist Nehemia sicher sekundär. In Neh 12,26 dürfte einer der heiden zu streichen sein, und im griechischen 1. Esdras 9,49 ist Nehemia hinzugefügt. 11

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tet, gewiß wichtiger als die des Esra. Als Nehemia 445/4 v. Chr. in Jerusalem eintraf, fand er dort anarchische Verhältnisse vor, die unverständlich sind, wenn Esra schon vorher "das Gesetz des Himmelsgottes" (Esra 7,12) in Kraft gesetzt hatte, dessen Funktion doch gerade in einer durchgreifenden Neuordnung der Verhältnisse bestehen sollte. Der Chronist entgeht dieser Schwierigkeit dadurch, daß er Esra mit der Verkündigung des Gesetzes 13-14 Jahre bis zum Auftreten Nehemias warten läßt (Neh 8/9) - so als habe Esra untätig in Jerusalem herumgesessen, das Gesetz des Himmelsgottes unter dem Arm. Das ist ganz unglaubhaft. Wenn aber Esra dem Nehemia nachfolgte, dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder fiel seine Tätigkeit in die letzten Jahre Artaxerxes' I. vor 425 - das Ende des zweiten Aufenthaltes Nehemias in Jerusalem kennen wir nicht - oder in die Regierungszeit Artaxerxes' H. Mnemon (404-359/8). Im zweiten Falle könnte Esra 7,7-9 ernstgenommen werden: das 7. Jahr Artaxerxes' 11. ist 398/7. Im ersten Falle hat die Chronologie von Esra 7, 7 -9 als wertlos auszuscheiden. Das ist alles, was sich sagen und verantworten läßt. Eine wirklich sichere Chronologie der Folge Nehemia - Esra gibt es nicht. Auch der interessante Versuch, auf dem Wege über die Zeitgenossenschaft der beiden mit den amtierenden Hohenpriestern (Neh 3, 1; Esra 10,6) weiterzukommen, führt leider zu nichts, da wir die Genealogie und Amtsnachfolge der Jerusalemer Hohenpriester nicht genau genug kennen l5 . Es bleibt dabei: der Chronist hat aus naheliegenden theologischen Gründen Esra vor Nehemia auftreten lassen, aber die umgekehrte Reihenfolge ist historisch nach aller Wahrscheinlichkeit vorzuziehen 16. 1. Nehemia

Nehemia ben Chakalja 17 stammte von Exulanten ab, die nicht nach Palästina heimgekehrt, sondern in Babylonien geblieben waren. Man hat erwogen, ob er nicht - wie Serubbabel - Davidide gewesen sein könnte l8 ; doch ist das ganz unsicher und jedenfalls nicht zu erweisen. Er hatte Karriere gemacht und es bis zum Mundschenken des persischen Großkönigs (masqe lammelek Neh 1, 11) in Susa gebracht. Er war also, so wenig sonst von seiner Vorgeschichte bekannt ist, ein arrivierter Mann mit persönlichen 15 F. M. Cross, s. o. S. 438, Anm.4. Zur Kritik vgl. G. Widengren, in:]. H. Hayes -]. M. Miller (ed.), Israelite and Judaean History (1977) 505-509. 16 Die traditionelle Reihenfolge findet freilich immer wieder ihre Verteidiger, mit Scharfsinn und mit Gründen; vgl. bes. U.Kellermann, ZAW 80 (1968) 55-87 und L.McFall, Was Nehemiah Contemporary with Ezra in 458 BC? The Westminster Theological Journal 53 (1991) 263-293. Wir scheitern an der Unzulänglichkeit unseres Quellenmaterials. 17 Vgl. H.H.Rowley, Nehemiah's Mission and its Background [1954/5]. Men of God, Studies in OT History and Prophecy (1963) 211-245; U. Kellermann, Nehemia. Quellen, Überlieferung und Geschichte. BZAW 102 (1967). 18 Vgl. W. Th. In der Smitten, Erwägungen zu Nehemias Davidizität. Journal of the Study of Judaism in the Persian, Hellenistic and Roman Period 5 (1974) 41-48.

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Beziehungen zum Großkönig - zugleich ein Beispiel dafür, wie weit es exilierte Judäer bringen konnten. Von seinem Bruder Hanani und einigen Judäern, die nach Susa gekommen waren, erfuhr er Näheres über die trostlosen Zustände in der alten Heimat (Neh 1,2 f.): die Stadtmauer von Jerusalem lag, fast anderthalb Jahrhunderte nach der Katastrophe von 587/6 v. Chr. 19 , noch immer in Trümmern, und Stadttore gab es nicht mehr. Das rührte Nehemias Herz und sprach wohl auch seinen Sinn für Realitäten und für das Machbare an. Er benutzte sein Amt und erwirkte von Artaxerxes 1. die offizielle großkönigliche Beauftragung als persischer Wiederaufbaukommissar (Neh 2, 1-8). Vermutlich wies er darauf hin, daß ein mauerloses, zerstörtes Jerusalem sowohl optisch ein Schandfleck wie auch militärisch eine Gefahr für den Bestand der persischen Herrschaft auf der syropalästinischen Landbrücke war. Wohlversehen reiste er nach Jerusalem ab: mit einem Empfehlungsschreiben an die Provinz gouverneure der Satrapie Transeuphrat (pa~awot ~eberhannähär Neh 2,7.9) - nicht an den Satrapen selbst! - und mit einer Anweisung an einen königlichen Domänenverwalter wegen Holzlieferungen. Außerdem hatte Artaxerxes 1. für militärisches Geleit Sorge getragen. Als Nehemia 445/4 v. Chr. in Jerusalem eintraf, war er persischer Wiederaufbaukommissar. Es fragt sich freilich, ob es dabei blieb. A. Alt hat die Auffassung vertreten, daß er noch weit mehr von Artaxerxes 1. erwirkte: nämlich die Einrichtung von Juda als einer selbständigen Provinz neben Samaria innerhalb der Satrapie Transeuphrat 20 • Das wird zwar nirgendwo ausdrücklich gesagt, hat aber in der Tat eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich. Dabei sollte man nicht von den Titeln ausgehen. Der persische Titel Tirsätä z. B. bedeutet "Exzellenz" und wird von Serubbabel (Esra 2,63 = Neh 7,65. 70) und Nehemia (Neh 8,9; 10,2) getragen; er besagt nichts über die Funktion seines Trägers 21 • Auch die Bezeichnung pe~ä « akkad. bel päbati) ist vieldeutig: sie meint den Satrapen (Esra 5,3.6; 6,6. 13; Neh 3,7), den Provinz gouverneur (Esra 8,36; Neh 2,7.9) oder den Regierungskommissar (Esra 5,14: Scheschbazzar; Hag 1,1. 14; 2,2. 21: Serubbabel). Ebensowenig eindeutig ist der Begriff m edznä (Esra 2, 1 = Neh 7,6; Neh 1,3; 11,3): er kann die Satrapie, die Provinz oder auch nur den Verwaltungsbezirk bezeichnen. Wesentlich und schließlich entscheidend sind viel-

Anders]. A Soggin, Einführung in die Geschichte Israels und Judas (1991) 204. A Alt, Die Rolle Samarias bei der Entstehung des Judentums [1934]. KS 2,316-337, bes. 331 H.; vgl. auch E. Stern, Seal-Impressions in the Achaemenid Style in the Province of Judah. BASOR 202 (1971) 6-16; ders., The Province of Yehüd: the Vision and Reality. The Jerusalem Cathedra 1 (1981) 9-21. Kritisch z. B. R. North, Civil Authority in Ezra. Studi in onore E. Volterra 6 (1969) 377-404; M. Smith, Palestinian Parties and Politics That Shaped the OT (1971) 193-201. Zum Fragenkomplex insgesamt vgl. auch M. du Buit, La Judee sous l'empire perse. Le Monde de la Bible 11 (1979) 31-33; ]. W. Betlyon, The Provincial Government of Persian Period Judea and the Yehud Coins. JBL 105 (1986) 633-642; H.G.M.Williamson, The Governors of Judah under the Persians. Tyndale Bulletin 39 (1988) 59-82. 21 Vgl. W.Th. In der Smitten, Der Tirschätä' in Esra-Nehemia. VT 21 (1971) 618-620. 19

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mehr historische Sacherwägungen. Als der Satrap von Transeuphrat 518/7 v. Chr. zur Inspektion nach Jerusalem kam, verhandelte er dort nicht mit einem Gouverneur, nicht mit Serubbabel, sondern mit den "Ältesten der Juden" (Esra 5, Hf.). Könnte man hier allenfalls noch sagen, der Tempelbau habe als religiöse Angelegenheit gegolten und außerhalb der Zuständigkeit des Gouverneurs gelegen - wobei freilich doch merkwürdig bliebe, daß der Gouverneur als Untergebener des Satrapen nicht auch dessen Gesprächspartner gewesen sein sollte -, so liegen die Dinge in der zweiten Phase des Widerstandes der Samarier gegen Jerusalem (vor 450) ganz eindeutig: der Gouverneur von Samaria und seine Beamten appellierten beschwerdeführend an den Großkönig (Esra 4, 8 ff.), und der Befehl, den Mauerbau in Jerusalem zu verhindern, erging nicht an den Gouverneur einer Provinz Juda, sondern an die samarischen Beschwerdeführer (Esra 4,17-26). Auch bei der Beauftragung Nehemias, der in politischer Mission nach Jerusalem kam, ist zwar von Empfehlungsschreiben an die "Gouverneure von Transeuphrat" (Neh 2,7. 9) die Rede - im Zusammenhang der Reise Nehemias! -, nicht aber von einer Empfehlung an den Gouverneur von Juda, der in erster Linie zuständig gewesen sein müßte, wenn es ihn gegeben hätte. Aus alledem ist der Schluß zu ziehen, daß die Perser nach 539 die von Nebukadnezar 11. geschaffene Territorialordnung in Juda 22 zunächst nicht veränderten, d. h. Jerusalem und Juda als Südannex der Autorität des Gouverneurs von Samaria unterstellten. Das scheint nun unter Nehemia anders geworden zu sein, vermutlich nicht sogleich zu Beginn seiner Tätigkeit, sondern im Verlaufe derselben. Dafür sprechen folgende Argumente: 1. Die Konflikte zwischen Samaria und Jerusalem, die ihre Ursache hauptsächlich in der alten Territorialordnung hatten, wurden zu Anfang der Tätigkeit Nehemias noch einmal virulent 23 und hörten danach auf. 2. Nehemia bezeichnet sich selbst zum ersten Male als "Gouverneur im Lande Juda" (pe~ä be'eref yehüdä Neh 5,14f.; 12,26)24; ihm stand als solchem ein Gehalt zu (le~em happe~ä Neh 5, 18), das er allerdings nicht in Anspruch nahm 25 . 3. Die Maßnahmen Nehemias in Jerusalem und Juda 26 gingen weit über die Vollmachten eines Wiedergutmachungskommissars hinaus. 4. Um 408 v. Chr. ist das Amt eines "Gouverneurs von Juda" (p~t Yhwd) eindeutig in den Texten von Elephantine bezeugt 27 .

s.o. S.407. 412. S.u. S.456f. 24 Die Form pe/:täm in Neh 5,14 gibt es nicht; I. pe/:tä. 25 Neh 5,15 macht freilich Schwierigkeiten: Nehcmia spricht dort von den "ersten pa/:töt, die vor mir waren", aber er kann damit natürlich auch persische Staatskommissare meinen oder allenfalls die Gouverneure von Samaria als Chefs der Verwaltung des Unterbezirks Juda. 26 S. u. S. 458 f. 27 Cowley Nr.30, 2.1; 31,2.1. 22

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5. Etwa zur Zeit Nehemias beginnen Krughenkelaufschriften und Siegelabdrücke, etwas später auch Münzen, mit dem Namen yehüd als offizieller Bezeichnung der persischen Provinz 28 . Nimmt man das alles zusammen, dann ist folgende Konsequenz naheliegend: zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt während des ersten oder zweiten Aufenthaltes Nehemias in Jerusalem haben die Perser Juda von der Provinz Samaria gelöst und als selbständige Provinz konstituiert. Nehemia war ihr erster Gouverneur. Zunächst aber war es noch nicht soweit. Nehemia war kaum in Jerusalem eingetroffen, als er auch schon Ärger bekam. Er geriet in Konflikt mit Sanballat, dem Provinzialgouverneur von Samaria, und mit dem "ammonitischen Sklaven Tobia" (Neh 2,10), d. h. einem in Jerusalem wegen seiner unsicheren Herkunft wenig geschätzten Beamten der samarischen Provinzverwaltung, dessen Aufgabe die Betreuung der Unterprovinz Ammon war2 9 . Das hatte seine Gründe. Der Jerusalemer Mauerbau hatte nämlich eine Vorgeschichte gehabt. Schon zu Anfang der Regierung des Xerxes, also um 485 v. ehr., hatten die Sam arier beim Großkönig gegen Jerusalem geklagt (Esra 4,6); anscheinend war damals keine Reaktion erfolgt. In der Zeit Artaxerxes' I. wiederholte sich die Klage. Beamte der Provinzialverwaltung zu Samaria beobachteten argwöhnisch die Bestrebungen zum Wiederaufbau der Jerusalemer Stadtmauer. Sie berichteten dem Großkönig darüber auf dem Dienstwege über die Kanzlei des Satrapen von Transeuphrat. Der Bericht liegt in reichs aramäischer Sprache in Esra 4, 8-16 vor 30 ; er ist unter die aramäischen Dokumente geraten, die den Bau des zweiten Tempels betreffen 3 !. Die Beamten glaubten warnen zu müssen: Jerusalem sei schon immer eine aufrührerische Stadt gewesen und werde jetzt womöglich zu einer Gefahr für die Satrapie Transeuphrat und damit für das Reichsganze werden. Wir würden das eine ziemliche Übertreibung nennen; aber natürlich stand hinter dieser Denunziation die alte Rivalität zwischen Samaria und Jerusalem. Artaxerxes I. ließ sich tatsächlich bewegen, die Fortsetzung der Bauarbeiten durch Reskript zu verbieten (Esra 4, 17-26). Susa lag weit von Jerusalem und Samaria entfernt; man konnte dort nur schwer beurteilen, wie die Dinge wirklich lagen. Mit der Entsendung Nehemias als Wiederaufbaukommissar war das großkönigliche Reskript dann allerdings überholt. üb es förmlich außer Kraft gesetzt wurde, wissen wir nicht. Auf diesem Hintergrunde wird nun deutlich und verständlich, daß Ne28 Vgl. B. Kanael, Ancient ]ewish Coins and their Historical Importance. BA 26 (1963) 38-62; L.Y.Rahmani, Silver Coins of the 4th Century BC from Tel Gamma. IE] 21 (1971) 158-160; N.Avigad, Bullae and Seals from a Post-Exilic]udean Archive. Qedem 4 (1976). 29 So UHübner, Die Ammoniter (1992) 213-215. 30 Federführend waren zwei hohe Beamte: Rechum, der be'fl-!efm « akkad. bel !emi) "Herr des Befehls" o. ä., wahrscheinlich eine Art vortragender Rat; Schimschai, säfrä "der

Schreiber", der oberste Sekretär der Satrapie. 31

S. o. S.441.

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hemia vorsichtig zu Werke gehen mußte, um das Unternehmen möglichst störungsfrei zu machen. Nach drei Tagen unternahm er zunächst einmal seinen berühmten nächtlichen Erkundungsritt, in aller Heimlichkeit und von nur wenigen Getreuen begleitet (Neh 2, 11-15 )32. Dann überredete er die Vorsteher (segänfm) der Jerusalemer Gemeinde zum Mauerbau, teilte die Mauer in Abschnitte ein und ließ die Arbeit an allen Stellen zugleich beginnenD. Die nötigen Arbeitskräfte rekrutierte er in Jerusalem und in den Ortschaften von Juda (Neh 3, 1-32)34. Es lag ihm ganz offensichtlich daran, die Arbeit so rasch wie möglich abzuschließen. Dennoch konnte er Reaktionen von seiten der Gegner nicht ganz vermeiden. Die hatten natürlich von der Sache erfahren, beschränkten sich aber fürs erste darauf, das Bauunternehmen und damit auch Nehemia selbst zu verhöhnen (Neh 2, 19 f.; 3,33-38). Der Beamte Tobia erklärte in der Beratung mit dem Provinzgouverneur Sanballat: "Mögen sie nur ruhig bauen - wenn ein Fuchs hinaufspringt, legt er eine Bresche in ihre Steinmauer" (Neh 3,35). Aber es blieb nicht bei solchem Geplänkel. Sanballat und Tobia brachten eine antijerusalemische Koalition der Grenznachbarn Judas zustande (Neh 4,1-9): Samaria im Norden, theoretisch auch die Unterprovinz Ammon im Osten, die Araber - deren Häuptling Geschem anderwärts (Neh 2, 19; 6, 1 ff.) namentlich genannt wird 35 - im Süden auf dem Territorium des späteren Idumäa und die Asdoditer, d. h. die Philister, im Westen 36 • Man plante einen Überfall, der bedenkliche Folgen hätte haben können, wenn Nehemia nichts davon erfahren hätte. Er erfuhr aber davon und konnte Abwehrmaßnahmen einleiten - und da der Angriff auf Überraschung berechnet gewesen war, verzichteten die Gegner darauf. Nehemia zog daraus die Konsequenzen und organisierte einen Wach- und Bereitschaftsdienst, um dergleichen für die Zukunft unmöglich zu machen (Neh 4,10-17). Die Gegner beschränkten sich hinfort auf Drohungen und Einschüchterungsversuche (Neh 6, 1-14). So konnte das Werk in der erstaunlich kurzen Frist von 52 Tagen vollendet werden (Neh 6, 15). Nehemia setzte zwei Militärkommandanten ein, seinen

32 Vgl. A.Alt, Das Taltor von Jerusalem [1928]. KS 3,326-347; J. Simons, Jerusalem in the OT (1952) 437-458. 33 Zur nehemianischen Mauer vgl. M.Avi-Yonah, The Walls of Nehemiah-A Minimalist View. IEJ 4 (1954) 239-248; R.Grafman, Nehemia's "Broad Wall". IEJ 24 (1974) 50f.; E.M. Laperrousaz, Quelques remarques sur le rempart de Jerusalem al'epoque de Nehemie. Folia Orientalia 21 (1980) 179-185. 34 Vgl. N.A.Bailey, Nehemiah 3: 1-32: An Intersection of the Text and the Topography. PEQ 122 (1990) 34-40. 35 Er ist als Scheich einer Untergruppe der Stämmeföderation Qedar aus altnordarabischen Inschriften bekannt: Gusam b. Sahr, im Süden Palästinas und im nördlichen J:leiäz. Vgl. 1. Rabinowitz, Aramaic Inscriptions of the 5th Century BCE from a North-Arab Shrine in Egypt. JNES 15 (1956) 1-9; W.J.Dumbrell, The Tell el-Maskhuta Bowls and the "Kingdom" of Qedar in the Persian Period. BASOR 203 (1971) 33-44. Zur Geschichte der Qedar in persischer und hellenistischer Zeit vgl. insgesamt E. A. Knauf, Ismael (1989 2 ) 103-108 und Addenda 156. 36 Vgl. A.Alt, Judas Nachbarn zur Zeit Nehemias [1931]. KS 2,338-345.

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Bruder Hanani und den Festungsbefehlshaber ({ar habbzrä) Hananja 37 , und erließ Anordnungen für das Öffnen und Schließen der Stadttore (Neh 7, 13). Sodann verordnete er einen sog. Synoikismos, um die Einwohnerschaft von Jerusalem aufzufüllen: Freiwillige wurden angeworben, ferner ein Zehntel der Bewohner der Ortschaften im Lande Juda durch das Los ermittelt und nach Jerusalem umgesiedelt (Neh 7,4 f.; 11, 1 f.). Damit überschritt Nehemia die Kompetenzen eines Wiederaufbaukommissars ; man kann fragen, ob er zu diesem Zeitpunkt bereits zum Statthalter der von Samaria unabhängigen Provinz Juda ernannt worden war. Schließlich erfolgte die feierliche Einweihung der neuen Stadtmauer (Neh 12,27-47). Man darf sich von der Größe und Ausdehnung der nehemianischen Stadtmauer keine übertriebenen Vorstellungen machen. Nicht einmal davon kann man ausgehen, daß sie überall dem Laufe der von Nebukadnezar 11. 587/6 v. Chr. zerstörten eisenzeitlichen Mauer folgte. Denn diese verlief auf der Ostseite des Südosthügels ziemlich tief unten am Hang, meist nicht mehr als etwa 20 m oberhalb der heutigen Sohle des Kidrontales. Dort unten sind bislang weder Mauerreste noch Scherben des 5. Jahrhunderts v. Chr. gefunden worden. Eindeutige Reste der Mauer Nehemias hat noch niemand archäologisch nachweisen können. Immerhin sind auf der Ostseite der Hügelkrone, wenig unterhalb der späteren hellenistischen Mauerbefestigungen, die man früher für jebusitisch und davidisch hielt, Keramikscherben des 5. Jahrhunderts zutage getreten. Das legt den Schluß nahe, daß Nehemias Mauer oben am Rande der Hügelkrone verlief und der ehemals terrassierte Abhang unbesiedelt blieb. In Verbindung mit älteren Grabungsergebnissen kann der Mauerverlauf in großen Zügen ungefähr rekonstruiert werden. Die Mauer umschloß ein wesentlich kleineres Areal als die der 2. Eisenzeit. Ob und inwieweit Stadtgebiete nordwestlich des Südosthügels einbezogen waren, bleibt unsicher 38 •

Nach der Vollendung des Mauerbaus widmete sich Nehemia der Stabilisierung der inneren Ordnung in Jerusalem und Juda. Er fand Juda in Bezirke (hebr. pelek < akkad. pilku) eingeteilt vor, von denen einige - sicher nicht alle - in der Liste der am Mauerbau Beteiligten genannt sind (Neh 3,1-32): Jerusalem (V. 9. 12), Beth-Hakkerem Ciln Kärim V.14), Mizpa (Tell en-Naßbe V.15. 19), Bethsur (ijirbet ep-Tubeqa V. 16), Kegila (ijirbet Qzla V. 17 f.). Nimmt man das zusammen mit den in derselben Liste genannten einzelnen Ortschaften, dann ergibt sich, daß das Territorium von Juda die Ausdehnung hatte, die ihm anscheinend bereits Nebukadnezar II. im Jahre 598/7 v. Chr. gegeben hatte 39 . Die alte Kalibbiterstadt Hebron (el-ijalzl) gehörte nicht dazu, wohl aber Jericho (Tell es-Su~tän bei Erz&ä) (Neh 3,2. 22) - was auffällt, denn Jericho hatte vor 722 v. Chr. zum Gebiet VgL W.Th. In der Smitten, Nehemias Parteigänger. BiOr 29 (1972) 155-157. Einzelheiten bei K. M. Kenyon, Jerusalem. Die heilige Stadt von David bis zu den Kreuzzügen (1968) 137-144; E.Otto, Jerusalem - die Geschichte der Heiligen Stadt. Urban-Taschenbücher 308 (1980) 100-109; H. G. M. Williamson, Nehemiah's Wall Revisited. PEQ 116 l'epoque (1984) 81-88. Zur Größe und Gestalt Jerusalems: E.-M. Laperrousaz, Jerusalem persc (etendue et statut). Transeuphratene 1 (1989) 55-65. 39 S. o. S.407. 37 38

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des Nordstaates Israel gehört. Sollte hier ein Restbestand der josianischen Expansion 40 vorliegen, den rückgängig zu machen man unterlassen oder einfach vergessen hatte 41 ? In diesem Gebiet verordnete Nehemia, nach Beratung in einer Volksversammlung, einen allgemeinen Schuldenerlaß und die Rückgabe verpfändeten oder verkauften Grundbesitzes (Neh 5,1-13). Das waren sicherlich keine sehr populären Maßnahmen. Ihr Sinn dürfte darin bestanden haben, die krassen sozialen Gegensätze zu beseitigen oder doch zu mildem, die sich allerorts ergeben hatten - gewiß nicht zuletzt durch die Ansprüche der heimgekehrten Exulanten und ihrer Nachkommen auf den Grundbesitz ihrer Väter42 . Nehemia selbst ging mit gutem Beispiel voran: nicht nur hatte oder erwarb er selbst keinerlei Grundbesitz in Juda, er verzichtete auch auf Besoldung und begnügte sich mit Naturalabgaben, soweit sie nötig waren, ihn am Leben zu erhalten (Neh 5,14-19). Weitere Maßnahmen, von denen einige in den zweiten Aufenthalt Nehemias in Jerusalem gehören 43 , werden in Neh 13 berichtet: 1. Der Hohepriester Eljaschib hatte dem Beamten für die Unterprovinz Ammon Tobia, das Nutzungsrecht an einem "Gemach" (liJkä) auf dem Jerusalemer Tempelplatz eingeräumt. üb die Tatsache seiner Verwandtschaft mit Tobia der einzige Grund dafür war oder ob sich dahinter eine Politik der Öffnung nach außen verbarg, wissen wir nicht. Nehemia jedenfalls hob dieses Nutzungsrecht rigoros auf; er setzte Tobia sozusagen auf die Straße (Neh 13,4-9). Schließlich war Tobia einer seiner alten Gegner. Allerdings wäre möglich, daß das nicht das einzige Motiv Nehemias gewesen ist; ihm war vielleicht auch an der Abschließung, der Exklusivität der Gemeinde nach außen gelegen. Dafür könnte ferner Neh 13,28-31 sprechen. 2. Auf derselben Linie lag Nehemias Vorgehen gegen das Mischehenwesen (Neh 13,23-27). Mischehen mit ausländischen Frauen - solche aus Asdod, S. o. S. 379 f. Die Ortsliste der Provinz (medfnä) Juda in Neh 11,25-35 scheint ein späteres Stadium der Territorialgeschichte Judas widerzuspiegeln. Zu Einzelheiten vgL M. Avi-Yonah, The Holy Land from the Persian to the Arab Conquest (1966) 11-22. 42 VgL J P. Weinberg, Demographische Notizen zur Geschichte der nachexilischen Gemeinde inJuda. Klio 54 (1972) 45-58; ders., Die Agrarverhältnisse in der Bürger-Tempel-Gemeinde der Achämenidenzeit. Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae 22 (1974) 473-486; W. Schottroff, Zur Sozialgeschichte Israels in der Perserzeit. Verkündigung und Forschung 27,1 (1982) 46-68. 43 Neh 13,6 f. Es ist fraglich, ob man überhaupt von zwei "Aufenthalten" reden solL Der Text läßt sich auch so interpretieren, daß Nehemia zur Berichterstattung beim Großkönig zitiert wurde und nach Erledigung dieser Pflicht wieder nach Jerusalem zurückkehrte. Stand die Reise im Zusammenhang mit seiner Investitur als Gouverneur der Provinz Juda? Oder ergaben sich Schwierigkeiten wegen der möglicherweise eigenständigen Politik des Hohenpriesters Eljaschib, die auf Einverständnis mit der persischen Verwaltung und nicht auf Abgrenzung von ihr gerichtet gewesen sein könnte? So JA. Soggin, Einführung in die Geschichte Israels und Judas (1991) 209 f. 40

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d. h. aus dem Philisterland, aus Ammon und Moab werden genannt - waren üblich und häufig geworden. Nehemia erzwang mit Fluch und Prügeln einen feierlichen Schwur, solche Mischehen in Zukunft zu unterlassen. Davon, daß bestehende Mischehen geschieden worden wären, verlautet nichts 44 • 3. Nehemia traf Maßnahmen, um die Versorgung der Leviten sicherzustellen. Die Ablieferung der Abgaben für sie war ziemlich lässig gehandhabt worden. Er bildete ein Aufsichtsgremium aus Gemeindevorstehern (seganzm), Priestern und Leviten (Neh 13,10-14). 4. Nehemia kümmerte sich auch um die strenge Einhaltung der Sabbathruhe in Jerusalem und setzte damit die Auffassung der Exulanten gegen die laxe Praxis in der alten Heimat durch. Er erließ seine sog. Marktordnung: judäische und tyrische Händler, die am Sabbath Waren feilhalten wollten, wurden ausgesperrt und eine Levitenwache an den Stadttoren eingerichtet (Neh 13,15-22). Man sieht: die Maßnahmen Nehemias, die der Stabilisierung der äußeren und inneren Ordnung galten, erstreckten sich bis auf das Gebiet der Religionsausübung. Das geschah freilich etwas zögernd und war keineswegs zentral. Der Kultusgemeinde selber eine neue Ordnung zu geben, hat Nehemia anscheinend nicht als seine Aufgabe angesehen. Eben dies war der Gegenstand der Mission des Esra.

2. Esra Die Quellenlage zur Mission Esras ist leider sehr viel ungünstiger als im Falle Nehemias. Das einzige authentische Dokument, das wir besitzen, ist die reichsaramäisch abgefaßte Amtsanweisung für Esra in Esra 7,12-26. Alles übrige ist stark chronistisch überarbeitet, was freilich nicht ausschließt, daß der Chronist seiner Darstellung gutes und zuverlässiges Material zugrundegelegt hat. Aber es ist durch seine Theologie hindurchgegangen und von seiner Auffassung über Hergang und Bedeutung der Dinge geprägt worden. Der esranische Teil der Überlieferung ist "chronistischer" als der nehemianische, und das hat zur Folge, daß sich über Esra weniger historisch Sicheres ermitteln läßt als über Nehemia 45 • Versucht man, Esras Mission zunächst ganz allgemein zu beschreiben, dann kann man sich auf die Amtsanweisung stützen, die angibt, er habe "das Gesetz des Himmelsgottes" in der Hand gehabt und sei vom Großkönig autorisiert gewesen, dieses Gesetz in Jerusalem und Juda in Kraft zu setzen (Esra 7, 12. 14. 21. 23. 25 f.). Diese Aufgabe, die Inauguration einer neuen, fundierten, schriftlich festgelegten 44 s. u. S. 465. Zu den rechtlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen vgl. E. Lipinski, Marriage and Divorce in the Judaism of the Persian Period. Transeuphratene 4 (1991) 63-7l. 45 Man sollte freilich nicht soweit gehen, die Historizität der Person Esras überhaupt in Zweifel zu ziehen und ihn für eine Fiktion nachexilischer Schriftstellerkreise zu erklären; dazu Lit. bei J. A. Soggin, Einführung in die Geschichte Israels und Judas (1991) 207 f.

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Ordnung für die Gemeinde, paßt sowohl in die letzten Jahre Artaxerxes' 1. Longimanus wie auch in die Zeit Artaxerxes' II. Mnemon, jedenfalls aber in die Epoche nach der Wirksamkeit Nehemias 46 • Esra ben Seraja war ein Priester (Esra 7,12). Er stammte aus einer Jerusalemer zadokidischen Familie 47 , die 598/7 oder 587/6 v. Chr. nach Babylonien deportiert worden war. Wiederum sind es die Kreise der babylonischen Exulanten, von denen die Impulse zur Neuordnung der Verhältnisse in der alten Heimat ausgingen. Wir wissen nicht, ob Esra selbst dem Großkönig seine Amtsbeauftragung und Entsendung nahegelegt hat oder ob die Anregung von Diasporakreisen ausging, die womöglich von Jerusalem dazu veranlaßt worden waren. Jedenfalls erhielt Esra einen Sonderauftrag, der ihn berechtigte, den Titel "Schreiber des Gesetzes des Himmelsgottes" (aram. sä./ardätä dz-'eläh semayyä) zu führen (Esra 7,12.21). Der Chronist hat diese Amtsbezeichnung seinen Lesern folgendermaßen gedolmetscht: "Schreiber, wohl bewandert in der Thora des Mose, die Jahwe, der Gott Israels, gegeben hat" (hebr. sö/er mäkzr betörat Möse 'a ser nätan Yhwh 'elöhf Yisra'fl Esra 7,6). Er hat ferner auch die Abkürzung "der Schreiber Esra" (hebr. ~Ezrä hassöfor) benutzt (Esra 7,11; Neh 8,1. 4f. 9.13; 12,26. 36). Das hat zu der unsachgemäßen Vorstellung geführt, Esra sei ein Vorläufer der späteren jüdischen Schriftgelehrten gewesen, ein Mann nach Art der lEQOYQCq.q.tU'TEts des Neuen Testaments. Es hat auch die Wirkungsgeschichte der Gestalt Esras nachhaltig beeinflußt, ganz besonders die ihm zugeschriebene Rolle beim Zustande kommen des atl Kanons 48 . Das alles ist geistesund theologiegeschichtlich hochbedeutsam, aber historisch unzutreffend. Das Wort sä./ar ist eine reichsaramäische Beamtenbezeichnung; das Ressort wird durch den abhängigen Genetiv angegeben. Esra war also "Beamter des Gesetzes des Himmelsgottes" oder besser - da wir bei Beamten an Inhaber von Lebensstellungen denken, Esra aber nur einen Sonderauftrag hatte "Staatskommissar für das Gesetz des Himmelsgottes". Seine Mission war auf die Satrapie Transeuphrat beschränkt (Esra 7,25 f.). Die Inauguration des Gesetzes des Himmelsgottes war so gedacht, daß sich ihm alle Juden der Satrapie, sofern sie sich der Jerusalemer Kultusgemeinde zugehörig fühlten, unterwerfen sollten. Esra war autorisiert, Richter (aram. säj"tzn wedayyänzn) einzusetzen, die nach diesem Gesetz Recht zu sprechen und Prozesse zu entscheiden hatten 49 .

s. o.

S.452f. In Esra 7, 1-5 wird seine Genealogie über Zadok gar bis Aaron hinaufgeführt. Zweifel an dieser Genealogie bei A. H.]. Gunneweg, Esra (1985) 119 f.: eine "sekundäre Kurzfassung von 1 ehr 5,27-40". 48 Vgl. 4.Esra 14,18-48: die Grundlegung einer Vorstellung, die über das Mittelalter bis in die Zeiten der Reformation, der protestantischen Orthodoxie und der Aufklärung wirksam gewesen ist, später zumeist in der Gestalt, daß Esra als Sammler und Ordner des kanonischen Schrifttums betrachtet wurde; vgl. Elias Levita, Massoreth hammassoreth (1538, deutsche Übersetzung von]. S. Semler 1772) und Spinozas Theologisch-politischen Traktat von 1670. 49 Literatur in Auswahl: C.C.Torrey, Ezra Studies (1910); H.H.Schaeder, Esra der Schrei46

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Leider ist die Frage, um welches Gesetz es sich handelte und woher es stammte, nicht befriedigend zu beantworten. Der Chronist hat gewiß den Pentateuch darunter verstanden, der zu seiner Zeit längst kanonisches Ansehen genoß. Aber das muß ja nicht historisch zutreffend sein. Die Angaben, die die Amtsanweisung Esras über das Gesetz enthält, sind dürftig. Wir erfahren eigentlich nur, daß es sich "in seiner Hand" (Esra 7, 14) befand - und können daraus gar nichts schließen: nicht, daß das Gesetz in den Kreisen der babylonischen Diaspora entstanden war oder zusammengestellt wurde, auch nicht, daß Esra es aus Babylonien nach Jerusalem mitbrachte, und nicht einmal, daß es ein neues, bisher nicht bekanntes und gültiges Gesetz war. Das letztere ist sogar eher unwahrscheinlich. Denn Esra 7,25 geht davon aus, daß dieses Gesetz einem Teile der Diasporajuden in der Satrapie Transeuphrat bereits bekannt war. Charakter und Herkunft des esranischen Gesetzes bleiben also ganz im Dunkeln. Nur soviel läßt sich allenfalls sagen, daß das Gesetz mit hoher Wahrscheinlichkeit in den atl Kanon eingegangen ist und daß wir es mithin noch besitzen. Denn es ist schwer vorstellbar, daß ein Gesetz, durch welches "Israel" nach dem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung und der Übergangszeit gewissermaßen neu konstituiert wurde, nicht kanonisch geworden wäre - zumal es eben "das Gesetz des Himmelsgottes" , d. h. J ahwes war, also im Sinne einer der Hauptbedingungen der Kanonisation von Jahwe stammte, um nicht zu sagen: von ihm verfaßt war. Überdies war der Prozeß der Kanonisierung bedeutender Teile des atl Schrifttums zur Zeit Esras längst im Gang und kam nicht lange danach zu einem ersten Abschluß. Aber welche atl Schrift kommt in Betracht? Die Unsicherheit darüber hat sehr verschiedene Lösungsversuche hervorgerufen, von denen keiner beanspruchen kann, das letzte Wort zur Sache zu sein 50 : 1. Esras Gesetz war der ganze, fertige oder doch nahezu abgeschlossene Pentateuch (z. B. J. Wellhausen, H. H. Schaeder, O. Eißfeldt, A. Weiser, K. Galling, S. Mowinckel, W. F. Albright). Das ist die Meinung des Chronisten, und sie würde in der Tat sachlich ausgezeichnet passen. Denn man könnte dann sagen, daß sich die Neuordnung der Gemeinde auf jenes Textcorpus gründete, das in der Folgezeit die mit Abstand höchste religiöse Bedeutung im Judentum gewann und überhaupt "Herz und Zunge"51 des

ber. Beiträge z. historischen Theologie 5 (1930); H. Cazelles, La mission d'Esdras. VI 4 (1954) 113-140; W. Th. In der Smitten, Esra. Quellen, Überlieferung und Geschichte. Studia Semitica Neerlandica 15 (1973); K. Koch, Ezra and the Origins of Judaism. Journal of Semitic Studies 19 (1974) 173-194. Nicht überzeugend ist O. Margalith, The Political Role of Ezra as Persian Governor. ZAW 98 (1986) 110-112. Vgl. ferner für den Nachweis der Authentizität der Amtsanweisung Esra 7,12-26 K.Koch, Der Artaxerxes-Erlaß im Esrabuch. ÄAT 30 (1995) 87-98. 50 Eine sehr gute Übersicht mit Namen, Meinungen und Kritik bei U. Kellermann, Erwägungen zum Esragesetz. ZAW 80 (1968) 373-385. 51 Sit venia verba, aus der ägyptischen Götterlehre von Memphis; s.o. S.401.

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atl Kanons ist. Diese These, zu der ich mich gerne bekennen will, ist freilich weder zu beweisen noch zu widerlegen. 2. Esras Gesetz war die sog. Priesterschrift im Pentateuch (z. B. A. Kuenen, B. Stade, E. Meyer, A. Bertholet, C. Steuernagel, A. Lods, H.-J. Kraus). Auch das ist nicht auszuschließen, und man sollte dagegen nicht geltend machen, die Priesterschrift sei wesentlich Geschichtserzählung und nicht Gesetz 52 . Sie enthält genug "Gesetz", um den Begriff zu rechtfertigen. Man müßte dann annehmen, daß die priesterliche Redaktion des Gesamtpentateuch (RP), d. h. die Einarbeitung der älteren Materialien in die Priesterschrift in der Zeit zwischen Esra und dem samaritanischen Schisma 53 erfolgt ist. 3. Esras Gesetz war eine Zusammenstellung von Gesetzesmaterialien, die in die Pentateucherzählung eingearbeitet worden sind (z. B. R Kittel, M. Noth, G. v. Rad): also Stücke wie das Heiligkeitsgesetz (Lev 17-26), aber auch Lev 1-7, 11-15 u. a. m. - nur daß wir nicht wissen, welche es waren. Denkt man dabei vorwiegend an die Sakralgesetzgebung, so wäre zu fragen, ob diese für die Neuordnung der Gemeinde unter Esra ausgereicht hätte. Denkt man darüber hinaus, z. B. an das Bundesbuch (Ex 20,22-23, 33) und ähnliche Passagen, dann ist auch das möglich und weder zu beweisen noch zu widerlegen. 4. Esras Gesetz war eine Fonn des Deuteronomiums (z. B. L. E. Browne, R. A. Bowman, W. M. F. Scott, U. Kellennann). Auch das würde sehr gut passen; denn wie die Thora das kanonische Herzstück des AT ist, so ist das Deuteronomium das kanonische Zentrum der Thora. Außerdem ist das Deuteronomium eine Volks ordnung und als solche für ein Volk, welches sich als Kultusgemeinde darzustellen beginnt, bei etwas Auslegung hevorragend geeignet. Es ist möglich, daß Esras Amtsanweisung (Esra 7,12-26) geradezu Anklänge an das Deuteronomium enthält54 . Weitere Argumente aus Esra 8-10 und Neh 8-12 zu gewinnen, ist wegen der chronistischen Prägung dieser Kapitel problematisch und nicht anzuraten. Schließlich sollte man auch nicht einwenden, das Deuteronomium sei längst in Kraft gewesen, habe also durch Esra nicht erst in Kraft gesetzt werden können. Gewiß war es längst in Kraft und galt als heilige Schrift. Aber man kann den Inaugurationsakt Esras auch so verstehen, daß er eine bereits gültige Religionsurkunde aufgriff, erneuerte und zur Grundlage einer Neuordnung der Gemeinde machte - analog der Bundeserneuerung unter König Josia (2. Kön 23,1-3 )55. Beweisbar oder widerlegbar ist jedoch auch diese These nicht. 52 Vgl. K. Eiliger, 5inn und Ursprung der priesterlichen Geschichtserzählung [1952]. K5 174-198. 53 5. u. 5.469-47l. 54 Vgl. Esra 7,25 mit Dtn 31,12 f.; 16, 18; 4,6. 50 U. Kellermann, a. a. 0., 5.380. 55 Wenn hinter Neh 13,4-31 deuteronomische Bestimmungen stehen - wie U.Kellermann, a.a.O., 5.381-383 m.E. überzeugend dargetan hat -, dann ist das angesichts der Bedeutung des Deuteronomiums noch kein Beweis für die von Kellermann vertretene Reihenfolge Esra Nehemia.

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5. Esras Gesetz war eine Urform der sog. Tempelrolle von Qumran (11 T oder 11 ~ 19-20)56. Aber diese Auffassung s7 ist angesichts des Charakters der Tempelrolle als eines Werkes der "exegetischen Literatur" und wegen des Inhalts kann wahrscheinlich. 6. Esra hat keinerlei Religionsurkunde in Kraft gesetzt oder erneuert. Das Gesetz (aram. dät), von dem die Amtsanweisung spricht, ist königlich persisches Recht, nach welchem Esra seine Inspektionsaufgaben zu erfüllen hatte. Neh 8/9 sind von Esra 7-10 getrennt zu halten. In Neh 8/9 fungiert Esra am Neujahrsfest als Thora-Vorleser im Rahmen eines Gottesdienstes, der die Synagoge späterer Zeiten vorausahnen läßt. Das esranische "Gesetz" (dät) und die Thora sind erst durch den chronistischen Redaktor von Esra 7,6 miteinander verbunden, d.h. identifiziert worden 58 . Auch diese Auffassung kann nicht ausgeschlossen werden. Sie belastet freilich den Chronisten stark, der die Ereignisse dann nicht nur gedeutet und erhöht, sondern gründlich mißverstanden hätte. Esra, wie wir ihn kennen, als Produkt der chronistischen Theologie und fast ohne Fundament in der historischen Realität, soweit es die Neuordnung der Gemeinde betrifft: das ist die Konsequenz aus dieser These. Mit einem Wort: wir wissen es nicht. Wir wissen auch sonst nicht viel über Einzelheiten der Mission Esras. Er hat Sorge dafür getragen, daß der Einfluß der babylonischen Exulanten noch stärker wurde als vordem. Der Großkönig gestattete die freiwillige Rückwanderung derer, die sich Esra anschließen wollten (Esra 7, 13): 1771 Personen, Frauen und Kinder nicht gerechnet (Esra 8,1-20) - wie immer es mit der Zuverlässigkeit dieser Zahl bestellt sein mag. Man muß sich vorstellen, daß immerhin mindestens anderthalb Jahrhunderte, wahrscheinlich mehr, seit dem Beginn des babylonischen Exils vergangen waren - und noch immer zogen Heimkehrergruppen zurück nach Palästina! Ferner bemühte sich Esra, Geld zu beschaffen. Er erwirkte vom Großkönig eine einmalige Weihgabe für den "Gott Israels, dessen Wohnung in Jerusalem ist" (7, 15), d. h. er verstand es, sich zum Nutznießer der toleranten persischen Religionspolitik zu machen. Außerdem erhielt er die Erlaubnis, in der Provinz Babylonien eine Art Haussammlung zugunsten des Jerusalemer Tempels zu veranstalten (7,16. 19). Was an Bedarf des Tempels darüber hinausgehen würde, das Laufende also, sollte innerhalb festgesetzter Grenzen aus öffentlichen Mitteln bestritten werden (7, 20- 22): eine Erneuerung der schon von Dareios I. gewährten Privilegien 59 . Schließlich erreichte Esra Steuerfreiheit für das gesamte Kultpersonal des Tempels zu Jerusalem (7,24). ~

5. Deutsche Übersetzung mit Erläuterungen bei J. Maier, Die Tempelrolle vom Toten Meer. Uni-Taschenbücher 829 (1978). 57 VgL CHoutman, Esra and the Law. OTS 21 (1981) 91-115; B.-Z.Wacholder, The Dawn of Qumran. The Sectarian Torah and the Teacher of Righteousness (1983); zustimmend auch G. Garbini, Storia e ideologia nell'Israele antico (engL 1988) 168 f. 58 R.Rendtorff, Esra und das "Gesetz". ZAW 96 (1984) 165-184. 5. S. o. S.448.

Die Vollendung der Restauration in Jerusalem und Juda

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Für alles weitere steht leider nur die Darstellung des Chronisten zur Verfügung. Nach dessen Ansicht widmete sich Esra in Jerusalem zunächst der Lösung des Mischehenproblems (Esra 9,1-10,44), und zwar rigoros, bis hin zur Scheidung bestehender Mischehen (10, 11 f.). Danach wartete er längere Zeit untätig bis zur Ankunft Nehemias. Erst dann schritt er zur feierlichen Verlesung der Thora (Neh 8-9). Das ist historisch sicher nicht zutreffend. Aber soviel wird man für wahrscheinlich halten dürfen, daß das Gesetz in einem feierlichen Bundeserneuerungsakt - vielleicht an einem Laubhüttenfest - promulgiert wurde 60 . Dadurch wurde die Fiktion aufrechterhalten und erneuert, das klassische Bundesverhältnis zwischen Jahwe und Israel bestehe nach wie vor, und Bundespartner Jahwes sei unverändert die gleiche Größe "Israel"61. So wenig immer bekannt sein mag: die Restaurationsepoche Nehemias und Esras kann in ihrer Bedeutung nicht leicht überschätzt werden. Denn in ihr vollzog sich eine Neubestimmung der schon längst undeutlich und unübersichtlich gewordenen Größe "Israel". Wir sind im Zeitalter der heiligen Schriften, in dem sich "Israel" als theokratische Gemeinde unter dem Gesetz formierte. Diese Gemeinde verstand sich als eine Blutsgemeinschaft, obwohl sie das faktisch schon lange nicht mehr war und genau genommen weder je gewesen war noch hatte sein können. Sie schied alle "Fremden" aus und "reinigte" sich unter ausdrücklicher Berufung auf das Gemeindegesetz des Deuteronomiums (Dtn 23,2-9)62. Aber das war Theorie und jedenfalls nicht das Entscheidende. Das wesentliche Merkmal der Zugehörigkeit zu "Israel" war nicht mehr der Beweis oder die Behauptung der Abstammung von Menschengruppen, die das alte Israel gebildet hatten, sondern die Unterwerfung unter das "Gesetz" als Willenskundgebung Jahwes. Israel fand eine neue Ordnung als eine Gemeinschaft, für die ein bestimmtes "kanonisches" Gesetz verpflichtend war und die - jedenfalls in der Perserzeit - einen staatlich garantierten Anspruch darauf hatte, nach diesem Gesetz beurteilt und gerichtet zu werden. Dieses neue Israel kann bei aller Kontinuität mit dem vorexilischen mit alten Maßstäben nicht mehr gemessen werden. Es ist mit dem ethnischen oder staatlichen oder religiösen Israel der 1. Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. nur noch bedingt vergleichbar. Die Epoche der Restauration unter Nehemia und Esra war die Geburtsstunde des Judentums 63 .

60 Ob die unterzeichnete Urkunde von Neh 10 in diesen Zusammenhang gehärt, ist ganz unsicher und eher zweifelhaft. 61 Vgl. D.]. McCarthy, Covenant and Law in Chronicles-Nehemiah. CBQ 44 (1982) 25-44. 62 Vgl. Esra 9,1 f.; 10,11; Neh 9,1 f.; 10,29-32; 13,1-3. Zu den dadurch entstehenden Problemen und Konflikten vgl. H. Donner, Jesaja LVI 1-7: Ein Abrogrationsfall innerhalb des Kanons - Implikationen und Konsequenzen [1985]. BZAW 224 (1994) 165-179. 6' Vgl. bes. R. Hanhart, Zur geistes geschichtlichen Bedeutung des Judentums. Theo!. Existenz heute 140 (1967).

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afforye). Julius Caesar machte diese Gliederung 47 v. Chr. wieder rückgängig und fügte Joppe und die Ebene von Megiddo hinzu. Man erkennt am raschen Wechsel territorialpolitischer Maßnahmen, daß die Römer in der ersten Phase ihrer palästinischen Hegemonie durch subjektive Unsicherheit und objektive Schwierigkeiten daran gehindert waren, die Zügel fest in ihre Hände zu nehmen. Es zeigte sich, daß Palästina nicht mit derselben römischen Elle gemessen werden konnte wie etwa Gallien, Britannien oder Dalmatien. Deshalb kam es den Römern vermutlich nicht ungelegen, daß einer ihrer eifrigsten und skrupellosesten Bewunderer, der judaisierte Idumäer Herodes, Sohn des Antipatros, ihnen einen Teil der Sorge um Palästina abnahm. Herodes war schon in den vierziger Jahren des 1. Jahrhunderts v. Chr. zusammen mit seinem Bruder Phasael zu einem der mächtigsten Männer in Judäa aufgestiegen. Beide Brüder waren Militärführer und Distriktsgouverneure (aTQctTllYOl), dazu verschworene Gegner des von den Parthern eingesetzten Hasmonäers Antigonos (40-37). Die parthisehe Invasion Palästinas zwang Herodes, nach Rom zu fliehen, wo ihn der Senat im Jahre 40 v. Chr. formell zum König von Judäa ernannte. Seine Herrschaft mußte im Lande freilich erst durchgesetzt werden, wozu die Römer nach anfänglichem Zögern wirksame Militärhilfe leisteten, und zwar unter dem Oberbefehl des Statthalters der Provinz Syrien, C. Sosius. Im Jahre 37 v. Chr. eroberten Sosius und Herodes Jerusalem, und danach ging Herodes zielstrebig daran, ein von den Römern zwar abhängiges, aber dennoch relativ selbständiges Staatsgebilde aufzubauen 55 • Er bekleidete innerhalb des Imperium Romanum die Stellung eines "verbündeten Königs" (rex socius), d. h. er war dem princeps und dem Senate unmittelbar unterstellt und dem Statthalter der Provinz Syria nicht verantwortlich. Er hatte Hilfstruppen zu stellen und die Reichs" Vgl. St. Perowne, The Life and Times of Herod the Great (1956); W. E. Filmer, The Chronology of the Reign of Herod the Great. JThSt.NS 17 (1966) 283-298; LSandmel, Herod. Profile of a Tyrant (1967); A. Schalit, König Herodes. Der Mann und sein Werk. Studia Judaica 4 (1969); M. Stern, The Reign of Herod and the Herodian Dynasty. Compendia Rerum Judaicarum ad Novum Testamentum 1,1 (1974) 216-308. - Zu allen Fragen der Zeit- und Kulturgeschichte vgl. natürlich auch G.Vermes-F.Miller-E.Schürer, History of the Jewish People in the Time of Jesus Christ (1973 ff.); J. Leipoldt- W. Grundmann, Umwelt des Urchristentums, 3 Bde. (1965-1967).

Palästina unter der Herrschaft der Römer

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grenze gegen die Nabatäer im Osten und Süden zu sichern. Für seine außerordentlich lange Regierungszeit (37-4) ist Fl.Josephus wiederum die Hauptquelle: Ant. XV, I-XVII, 8 und Bell. Jud. I, 18-33. Es gelang Herodes nahezu mühelos, sich die Römer geneigt zu machen, auch nachdem sein Gönner Marcus Antonius in der Schlacht bei Actium (31) dem Octavianus unterlegen war. Er gewann durch Schenkung, administrative ÜbersteIlung und gelegentlich auch durch Eroberung nach und nach Gebiete hinzu, die sein Territorium mindestens ebenso groß machten wie das der Hasmonäer, als deren Erbe er sich fühlte. Kurz nach 31 v. ehr. erhielt er von Octavianus Augustus die fruchtbaren Ländereien im südlichen Jordangraben, vor allem die Oase von Jericho, die Marcus Antonius der ägyptischen Königin Kleopatra VII. als Domäne geschenkt hatte. Zwischen 30 und 23 v. ehr. kamen zahlreiche hellenistische Städte hinzu: Gaza (Gazze), Anthedon (Tedä bei Gazze), Apollonia (Arsüf), Stratonsturm (zu Ehren des Augustus in Caesarea maris oder maritima umbenannt, Qe!ärye), Gadara (Umm Qes), Hippos (Qal'at el-ljö!n), Paneas (Bänyäs) u. a. m. Herodes baute Samaria glanzvoll aus und nannte es zu Ehren des Augustus Se baste "Kaiserstadt" (lat. Augusta). Um 23 v. ehr. und später gewann er auch die Gebiete Trachonitis, Auranitis und Batanäa im nördlichen Ostjordanland hinzu. Bei alledem bemühte er sich trotz kräftiger Förderung der hellenistischen Kultur um die innerjüdische Kolonisation der neuerworbenen Gebiete, auch hierin ein Nachfolger der Hasmonäer. Außerhalb seines Herrschaftsbereiches blieben Dor und der Westteil des Karmelgebirges, die Bucht von Akko, Teile der Dekapolis, Ammanitis und Moabitis. Den Unterschieden zwischen Städten und ländlichen Gegenden trug Herodes nicht ungeschickt Rechnung: die hellenistischen Städte waren zwar de iure autonom, standen aber unter der Aufsicht königlicher Beamter, und im überwiegend von Juden bewohnten "Königsland" galten die Autorität des Jerusalemer Synhedriums und die herodianische Staatsverwaltung nebeneinander56 . In nahezu allen Landesteilen entfaltete Herodes eine kolossale und rastlose Bautätigkeit 57 • Er ließ völlig neue Städte aus dem Boden stampfen (z. B. Phasaelis = ijirbet Fa!äyil nördl. von Jericho), alte erneuern (z. B. Caesarea maris, Antipatris, Samaria) und überall Paläste, Tempel für den Kaiserkult und Festungen errichten. Besonders die Festungen sind in eindrucksvollen Resten als Zeugen der Pracht, aber auch der Angst und des Schreckens bis heute im Lande sichtbar: die Zitadelle von Jerusalem (el-Qal'a) mit den drei mächtigen Türmen Phasael, Hippikos und Mariamne; Hyrkania Cf;[irbet Mird in der Ebene el- Buqea~); Herodeion mit dem Herodesgrab (Gebel Ferdes oder Furedzs bei Bethlehem); Masada (es-Sebbe am Westufer des Toten Meeres); Kypros rAqbet Gabr) oberhalb des herodianischen Winterpalastes bei Jericho (Tiläl Abü'l- ~Aläyik); Alexandreion (Qam ~ar!abe am Ausgang des Wädz Fär~a 56

Zu den territorialpolitischen und administrativen Fragen vgl. M. Avi-Yonah, a. a. 0., S.86-

10l. 57

Vgl. D. M.Jacobson, King Herod's "Heroic Public Image". RB 95 (1988) 386-403.

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Das Judentum bis zum 2. jüdischen Aufstand

in den Jordangraben); Machaerus auf der Ostseite des Toten Meeres (elMeJneqe bei ijirbet el-Mukäwer). Einige davon hatten schon unter den Hasmonäern bestanden, erhielten aber durch Herodes ihre endgültige Gestalt58 • Seit 20./19. v. Chr. widmete sich Herodes dem Ausbau Jerusalems, vor allem des Tempels und des zugehörigen heiligen Areals (Ijaram eJ-Serif). Die Pracht und Herrlichkeit dieses sakralen Baukomplexes wird von Fl.Josephus, Ant. .xv, 11 und Bell. Jud. V, 5 ausführlich und voller Staunen beschrieben59 • Daß dies alles nicht ohne gewaltige und gewaltsame Anspannung aller Kräfte geleistet werden konnte, liegt auf der Hand. Herodes ist denn auch, obwohl er seinem Lande innerhalb der pax Romana eine Friedensperiode verschaffte, nichts anderes als ein Gewaltherrscher gewesen. Er verbreitete Schrecken und vergoß Blut - dem Bilde ganz entsprechend, das die Legende vom Kindermord zu Bethlehem (Mt 2) von ihm zeichnet 6o • Tatsächliche oder vermutete Gegner ließ er reihenweise ermorden. Er schonte dabei weder seine eigene Familie noch die der Hasmonäer, mit der er durch seine zweite Frau Mariamne, die Großnichte des Hohenpriesters Hyrkanos H., verwandt war. Seinem Haß und Mißtrauen fielen zum Opfer: seine Schwiegermutter Alexandra, seine Frau Mariamne, seine Söhne Alexander, Aristobulos und Antipatros - der dritte wenige Tage vor des Herodes Tod -, der achtzigjährige ehemalige Hohepriester Hyrkanos (11.), der Hohepriester Aristobulos und viele andere. Der skrupellose Umgang mit dem Hohepriesteramt, das er aus politischen Gründen hin und her schob, machte ihn in den Kreisen der Jerusalemer Kultusgemeinde noch verhaßter als er es als Fremdling und Römerfreund ohnehin schon war61 • Alle Bemühungen, sich als Jude zu verhalten, und nicht einmal der Bau des Tempels konnten daran etwas ändern. Die sadduzäische Partei war schwach und wurde von Herodes mühelos überspielt. Den Pharisäern und erst recht den einfachen Frommen im Lande galt er als Verkörperung des Bösen und Verachtenswerten. Als er im Jahre 4 v. Chr. nach schmerzhafter Krankheit in Jericho gestorben und auf dem Herodeion prunkvoll beigesetzt worden war, ging ein Aufatmen durch das Land. Aber dazu bestand wenig Grund, zumal es Herodes zu Lebzeiten nicht

58 Vgl. O.Plöger, Die makkabäischen Burgen [1955]. Aus der Spätzeit des AT (1971) 102133; G. Harder, Herodes-Burgen und Herodes-Städte im Jordangraben. ZDPV 78 (1962) 4963; Y. Tsafrir, The Desert Fortresses of Judaea in the Second Temple Period. The Jerusalem Cathedra 2 (1982) 120-145. 59 Über Jerusalem in herodianischer und nachherodianischer Zeit s. das Standardwerk von ].Jeremias, Jerusalem zur Zeit Jesu (1963 3 ). 60 Der Haß, der in jüdischen und später in christlichen Kreisen auf ihn geworfen wurde, ist beispiellos. Vgl. z. B. A. Schalit. Die frühchristliche Überlieferung über die Herkunft der Familie des Herodes. Ein Beitrag zur Geschichte der politischen Invektive in Judäa. Annual of the Swedish Theological Institute 1 (1962) 108-160. 61 Vgl. E.M.Smallwood, High Priests and Politics in Roman Palestine.]ThSt.NS 13 (1962)

14-34.

Palästina unter der Herrschaft der Römer

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gelungen war, das Problem seiner Nachfolge befriedigend zu lösen. Er hatte niemanden gefunden, dem er das Reich in seinem ganzen Umfang hätte hinterlassen mögen, und hatte es deshalb testamentarisch unter seine jüngeren Söhne aufgeteilt. Da das Testament vom Kaiser Augustus bestätigt werden mußte, gaben sich die Herodessöhne in Rom die Klinke in die Hand; jeder wollte so viel wie möglich für sich herausschlagen. Augustus folgte im wesentlichen dem Testament des Herodes und begründete damit die vier herodianischen Nachfolgestaaten: 1. Judäa, Idumäa 62 , Samaria und das Küstengebiet von Caesarea maris unter dem Ethnarchen Archelaos. Die Städte Gaza, Gadara und Hippos wurden herausgenommen und dem Statthalter der Provinz Syria direkt unterstellt. 2. Galiäa und Peräa unter dem Tetrarchen63 Herodes Antipas. 3. Batanäa, Trachonitis, Auranitis, Gaulanitis, Paneas und Ulatha (die ijüle-Region) unter dem Tetrarchen Philippus. 4. Azotus (Asdod), J amnia und Phasaelis als Besitz der Salome, der Schwester des Herodes, unter der Aufsicht des Ethnarchen Archelaos. Die Nachfolger des Herodes setzten den Auf- und Ausbau hellenistischer Städte in ihren jeweiligen Territorien fort: Archelaos gründete Archelais im westlichen Jordangraben (ijirbet el- ~Öia et-ta&ta); Herodes Antipas vollendete um 18 n. Chr. Tiberias (Tabarzye) und LiviaslJulias im östlichen Jordangraben (Tell Iktanü mit Tell er-Räme); Philippus erweitere Paneas (Bänyäs) und nannte es Caesarea Philippi, ferner Bethsaida am Nordende des Sees Gennezareth mit dem neuen Namen Julias 64 • Das Experiment der herodianischen Nachfolgestaaten war freilich zum Scheitern verurteilt65 • Keiner der Herodessöhne besaß das Format des Vaters. Hauptquelle ist wiederum F1.Josephus: Ant. XVII, 13-XIX, 9 und Bell. Jud. 11,7-12. Die Folge der alsbald beginnenden Wirren waren häufige, von den Römern herbeigeführte oder doch sanktionierte Territorialveränderungen. Bereits im Jahre 6 n. Chr. verbannte Augustus den Archelaos nach Vienna in Gallien (Vienne südl. von Lyon) und machte den ersten und größten der herodianischen Nachfolgestaaten zum prokuratorischen Verwaltungsbezirk Judaea unter dem Regiment von "Landpflegern" (Prokuratoren) mit dem Sitz in Caesarea maris, von denen Pontius Pilatus (26-36)66 der bekannteste ist. Judäa wurde in elf Toparchien aufgeteilt: Jerusalem, Gophna (Gifoa), Akrabeta (Aqrabe), Thamna (Tibne), Lydda (Ludd), Emmaus (Amwäs), Beth(o)letepha (Bet Nettif), Idumäa, Engaddai (En Gidz), Vgl. M.Gihon, Idumea and the Herodian Limes. IE] 17 (1967) 27-42. Luther: "Vierfürst" - ein griechischer Titel kleinasiatischer und vorderorientalischer Kleinfürsten, ursprünglich unter der Voraussetzung der nach den vier Himmelsrichtungen (Weltgegenden) geordneten Gestalt eines zusammenhängenden Territoriums. 64 Vgl. M.Avi-Yonah, a.a.O., 5.102-107. 65 Vgl. A. H.M.Jones, The Herods of ]udaea (1938, 1967 2 ); St. Perowne, The Later Herods. The Political Background of the NT (1958). 66 Vgl. J.-P.Lemonon, Pilate et le gouvernement de la ]udee (1981). 62 63

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Das Judentum bis zum 2. jüdischen Aufstand

Herodeion (Gebel Ferdes) und Jericho (Erzbä). Die Verwaltung und das Militär der Römer respektierten, soweit möglich, den besonderen Charakter der Jerusalemer Kultusgemeinde: man verlangte zwar den Eid auf den Kaiser, nicht jedoch die Teilnahme am Kaiserkult. Um 10 n. Chr. starb Salome; der südliche Jordangraben fiel als Domäne an die Kaiserin Livia, später an Kaiser Tiberius. Verhältnismäßig lange hielt sich der Tetrarch Herodes Antipas, der Landesherr Jesu (4 v.Chr. - 39 n.Chr.)67. Er residierte zunächst in Sepphoris ($aJfiirye), später in Tiberias (Tabarzye). Seine Skrupellosigkeit, mehr noch der Ehrgeiz seiner Gemahlin Herodias, einer Herodesenkelin, brachten ihn schließlich zu Fall. Nachdem er 36 n. Chr. eine Niederlage gegen die Nabatäer hatte hinnehmen müssen und sich dann auch noch um den Königstitel bewarb, wurde er den Römern suspekt. Kaiser Caligula setzte ihn 39 n. Chr. ab und verbannte ihn nach Lugdunum in Gallien (Lyon). Sein Gebiet fiel an den von Caligula begünstigten Agrippa I., einen Enkel des Herodes. Die Tetrarchie des Philippus (4 n. Chr. - 34 n. Chr.) kam nach dem Tode des Tetrarchen zunächst an den Prokonsul von Syrien, 37 n. Chr. ebenfalls an Agrippa I. Dieser Herodesenkel, der sich häufiger in Rom als in Palästina aufhielt und die Gunst der Kaiser Caligula68 und Claudius gewann, konnte zwischen 41 und 44 n. Chr. noch einmal fast das gesamte Territorium seines Großvaters unter seinem Szepter vereinigen 69 . Caligula machte ihn zum König, und Claudius überwies ihm 41 n. Chr. den prokuratorischen Verwaltungsbezirk Judaea, das Gebiet seines verbannten Onkels Archelaos. Die Wirren im Reiche, die durch Caligulas Versuch, den Kaiserkult von allen Untertanen zu erzwingen, entstanden, überstand Agrippa I. leidlich. Er hielt sich, soweit irgend möglich, heraus - auch dann, als sich die Lage in Alexandria 70 und Jerusalem wegen der Kaiserkultforderung gefährlich zuspitzte. Als Claudius nach Caligulas Ermordung auf die Durchsetzung des Kaiserkultes unter den Juden verzichtete, hatte Agrippa 1. sein Fähnchen bereits in den Wind gehängt. Er gab sich in Jerusalem als frommer Jude und in den hellenistischen Städten seines Reiches als ein Mann griechisch-römischer Kultur und Gesittung. Als er 44 n. Chr. in Caesarea maris plötzlich starb 7!, überließ Kaiser Claudius das Gebiet nicht seinem siebzehnjährigen Sohne Agrippa (H.), sondern restituierte den prokuratorischen Verwaltungsbezirk Judaea, jetzt um alle Territorien vermehrt, die Agrippa 1. hinzugewonnen hatte. Als Entschädigung erhielt Agrippa 11. das kleine Königreich Chalkis (el-rAngar) in der Biqä r zwischen Libanon und Antilibanos (50 n.Chr.), 67 Vgl. F. F. Bruce, Herod Antipas, Tetrarch of Galilee and Peraea. Annual of the Leeds University Oriental Society 5 (1963-65) 6-23; H. W. Hoehner, Herod Antipas. Society for NT Studies, Mon. Sero 17 (1972); Chr. Saulnier, Herode Antipas et Jean le Baptiste. RB 91 (1984) 362-376. 68 Vgl. ].P.V.D.Balsdon, The Emperor Gaius (Caligula) (1934). 69 Vgl. ].Meyshan, Thc Coinage of Agrippa the First. IEJ 4 (1954) 186-200. 70 Vgl. E. M. Smallwood, Philonis Alexandrini Legatio ad Gaium (1961, 1970 2 ). 71 Vgl.Apg 12,21-23.

Die beiden jüdischen Aufstände

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das er wenig später mit einem größeren Gebiet aus Teilen der ehemaligen Tetrarchien des Herodes Antipas und des Philippus vertauschte. Seine Herrschaft endete faktisch mit dem ersten jüdischen Aufstand (66-70/74). Zwar ließen ihn die Römer bis zu seinem Tode im Jahre 100 n. Chr. formell im Amt, aber ohne den geringsten Einfluß auf die Geschicke Palästinas. Nach 100 wurden dann die Territorien der herodianischen Nachfolgestaaten den römischen Provinzen Syria und Judaea endgültig zugewiesen.

4. Die heiden jüdischen Aufstände

Die Vorgeschichte der beiden jüdischen Aufstände (66-70/74 und 132135) reicht weit zurück, mindestens bis in die Zeit nach der Begründung der prokuratorischen Provinz Judaea (6 n. Chr.). Sie hängt mit dem religiösen und politischen Widerstand gegen die römische Fremdherrschaft zusammen, mit dem Konflikt, der sich notwendig zwischen den politischen Realitäten und dem besonderen religiösen Charakter des Judentums ergeben mußte. Gehören Jesus von Nazareth und seine zwölf Jünger in die Vorgeschichte der jüdischen Aufstände 72 ? Diese Frage ist nicht nur deswegen zu verneinen, weil die Wirksamkeit Jesu kaum Spuren in der zeitgenössischen säkularen Geschichtsschreibung hinterlassen hat 73 . Sie ist vor allem zu verneinen, weil der Charakter der von Jesus ins Leben gerufenen Bewegung zwar dezidiert religiös, aber gerade nicht politisch antirömisch war. Jesus verkündete den Anbruch des Gottesreiches so, daß man höchstens vorübergehend und irrtümlich meinen konnte, er verkünde die politische Befreiung von römischer Fremdherrschaft und schicke sich an, sie als Messias zu verwirklichen. Wenn er in der Geschichte vom Zinsgroschen (Mk 12,13-17 par.) erklärt "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!", und wenn ihn das Johannesevangelium vor Pilatus sagen läßt "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" aoh 18,36) - dann ist damit das Eigentliche und Wesentliche seiner Botschaft getroffen und zugleich begründet, warum die älteste Christenheit in den jüdischen Aufständen passiv blieb. In der Tat ist nicht erkennbar, daß sich die Jerusalemer Urgemeinde in die Vorbereitungen zum ersten jüdischen Aufstand hätte hineinziehen lassen, ganz abgesehen davon, daß sie den religiösen Autoritäten und den religiös-politischen Parteien doch wohl als eine kleine, etwas obskure Sekte erschien, wie es deren viele gab. Das durch die Mission des Apostels Paulus und anderer Missionare in die Länder der Mittelmeerwelt ausgebreitete Frühchristentum stand den jüdischen Problemen in Palästina vollends fern und befand sich auf einem Wege, der zur schließlichen Trennung der christlichen Religion vom Judentum führen mußte und geführt hat. 72 Vgl. G.Aulen, Jesus in Contemporary Historical Research (1976); E.BammelC.F.D.Moule (ed.), Jesus and the Politics of his Day (1983). 73 FI.Josephus, Ant. XVIII, 3, 3 (§§ 63 f. Niese) ist eine christliche Interpolation; anders G. Vermes, The Jesus Notice of Josephus Re-Examined. JJS 38 (1987) 1-10. Es bleiben drei beiläufige Erwähnungen: Fl.Josephus, Ant. XX, 9,1 (§ 200 Niese); Suetonius, Vita Caesarum, Claudius Kap. 25; Tacitus, Ann. XV, 44.

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Das Judentum bis zum 2. jüdischen Aufstand

Der Konflikt kam nach der Restitution des prokuratorischen Verwaltungsbezirkes Judaea im Jahre 44 n. Chr. zum Ausbruch. Nicht von politischer Vernunft, wohl aber von handfesten politischen Interessen geleitet, von religiöser Leidenschaft getrieben und vom großen Vorbild der Makkabäer beflügelt, agierten extreme religiös-politische Gruppierungen in Palästina gegen die römische Herrschaft: die Zeloten ("Eiferer") und die Sikarier mit dem Dolch (sica) im Gewande 74 • Sie waren zum Äußersten entschlossen und sorgten dafür, daß das Land nicht zur Ruhe kam. Dafür sorgten freilich auf ihre Weise auch die römischen Prokuratoren: Ventidius Cumanus (4852), Antonius Felix (52-60), Porcius Festus (60-62), Albinus (62-64) und Gessius Florus (64-66). Sie ließen das nötige Geschick im Umgang mit der in Glaubensdingen sensiblen jüdischen Gemeinde oft vermissen und betrachteten Judaea hauptsächlich als Quelle ihrer persönlichen Bereicherung. Die Spannungen wuchsen und trieben auf eine gewaltsame Lösung zu: auf den Krieg, den FI.Josephus in Bell. Jud. lI-VII ausführlich, in allen Einzelheiten, als Zeitgenosse, Teilnehmer und Augenzeuge geschildert hat. Ausgelöst durch Übergriffe und Zumutungen von seiten des Prokurators Gessius Florus, kam es im Jahre 66 n. Chr. zunächst in Caesarea maris, dann aber auch in Jerusalem zu schweren Unruhen und zum Ausbruch des Krieges 75 • Die Aufständischen unter der Führung des Eleasar, eines Sohnes des Hohenpriesters, eroberten den Tempelplatz, bald danach auch die Burg Antonia und zwangen die römische Besatzung, sich in die drei Türme der Herodes-Zitadelle zurückzuziehen. Versuche zur Abwiegelung durch König Agrippa Ir. und die Pharisäer, schließlich der Versuch einer militärischen Intervention des Hohenpriesters scheiterten. Der Hohepriester wurde umgebracht, sein Palast wie auch die Hasmonäerresidenz und Teile der Zitadelle des Herodes in Brand gesteckt. Der Aufstand griff auf das Land über und machte dort rasche Fortschritte. Die Burg Masada fiel in die Hände der Aufständischen. Der zum Entsatz der bedrängten Jerusalemer Garnison herbeigeeilte Statthalter von Syrien, C. Cestius Gallus, gelangte zwar bis Jerusalem, mußte aber unverrichteter Dinge wieder abziehen und wurde auf der Steige von Beth-Horon (Bet rÜr) überfallen und geschlagen. In der

74 Vgl. M. Hengel, Die Zeloten. Untersuchungen zur jüdischen Freiheitsbewegung in der Zeit von Herodes I bis 70 n. Chr. Arbeiten z. Geschichte des Spätjudentums und Urchristentums 1 (1961); ders., Zeloten und Sikarier. Zur Frage nach der Einheit und Vielfalt der jüdischen Befreiungsbewegung 6-74 n. Chr. Josephus-Studien, Fs O. Michel (1974) 175-196; S.A. Appelbaum, The Zealots. The Case for Revaluation. Journal of Roman Studies 61 (1971) 155-170; M. Smith, Zealots and Sicarii. Their Origin and Relation. HThR 64 (1971) 1-19; D.M. Rhoads, Israel in Revolution 6-74 C. E. A Political History Based on the Writings of Josephus (1976); M. Godman, The Ruling Class of Judaea: The Origins of the Jewish Revolt against Rome, AD 66-70 (1988). 75 Vgl. C. Roth, The Zealots in the War of 66-73. Journal of Semitic Studies 4 (1959) 332-355; ders., The Pharisees in the Jewish Revolution of 66-73. Journal of Semitic Studies 9 (1964) 295-319; ferner auch ders., The Historical Implications of the Jewish Coinage of the First Jewish Revolt. IEJ 12 (1962) 33-46.

Die heiden jüdischen Aufstände

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darauf folgenden kurzen Ruhepause versuchten die Anführer der Aufständischen, das ganze Land militärisch zu organisieren. Sie bildeten Bezirke mit Militärführern: einer von ihnen, in Galiläa, war der spätere Historiker Joseehus, ein anderer der extreme Zelotenführer Johannes von Gischala (ei-GIS). Es wurde immer deutlicher: Rom mußte sich stärker engagieren als es zunächst wohl in seiner Absicht gelegen hatte. So entsandte denn Kaiser Nero den General T. Flavius Vespasianus nach Palästina, der nach gründlichen Vorbereitungen zusammen mit seinem Sohne Titus im Frühling des Jahres 67 n. ehr. in AkkolPtolemais eintraf. Nun erhob sich ein zähes Ringen um Galiläa und das nördliche Ostjordanland ; es war keineswegs so, daß die Römer den Widerstand der Juden rasch hätten brechen können. Sepphoris ($afforye) wurde zwar kampflos übergeben, aber andere Orte mußte belagert oder mit militärischen Parforce-Aktionen überrannt werden: Jotapata (ijirbet Gefo,t) am Nordrande der Ebene Sah! el-BaHöl Tiberias und Magdala/Taricheae (el-Meidel), Gamala im Ostjordanland (Tell elEhdeb), der Berg Tabor (Gebel e!-Tör) und Gischala (el-Glf). Den Winter 67/68 n. ehr. verbrachten die Legionen in Caesarea maris und Skythopolis (Besan), während unter dem Eindruck der römischen Siege in Jerusalem schwere Mißhelligkeiten zwischen der Bevölkerung und den radikalen Zeloten ausbrachen, die die Verteidigungs kraft lähmten und dem Aufstand großen Schaden zufügten. Entweder jetzt oder ein wenig später verließ die christliche Urgemeinde die Stadt des Todes und der Auferstehung ihres Herrn und zog nach Pella (Tabaqat Fa~il) in eine von den Ereignissen kaum berührte Region 76 • Im Frühjahr 68 n. ehr. zog Vespasian den Ring um Jerusalem immer enger: er eroberte Peräa - ohne die Festung Machaerus -, die Küstenebene, das Hügelland, Idumäa, Samarien, Jericho, bis Jerusalem wie eine Insel im römischen Meere übrig war. Der Tod Neros im Juni 68 und das anschließende Dreikaiserjahr 68/69 - mit den kurzen Regierungen der Galba, Otho und Vitellius - erzwangen eine längere Pause, während der die Streitigkeiten in Jerusalem den Höhepunkt erreichten. Simon bar Giora, ein antizelotischer Räuberhauptmann, bemächtigte sich der Stadt und zwang den Zelotenführer Johannes von Gischala, sich mit seinen Getreuen im Tempelbezirk zu verschanzen: ein Bild der Anarchie und der Auflösung. Als Vespasian Mitte 69 zur Belagerung Jerusalems ansetzte, riefen ihn die orientalischen Legionen zum Kaiser aus. Er begab sich sofort nach Rom und überließ die Beendigung des Feldzuges seinem Sohne Titus. Dieser begann zu Anfang

76 Vgl. S.G.F.Brandon, The Fall of Jerusalem and the Christian Church (1957 2 ); S.G.Sowers, The Circumstances and the Recollections of the Pella Flight. ThZ 26 (1970) 305-320; G. Lüdemann, The Successors of the Pre-70 Jerusalem Christianity. A Critical Evaluation of the Pella Tradition. In: E.P.Sanders (ed.), Jewish and Christian Self-Definition I (1980) 161173; J.Verheyden, De vlucht van de christenen naar Pella. Brüssel, Akademie d. Wiss., Kl. der Letteren 50, 127 (1988); C.Koester, The Origin and Significance of the Flight to Pella Tradition. CBQ 51 (1989) 90-106.

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Das Judentum bis zum 2. jüdischen Aufstand

des Jahres 70 n. ehr., die Stadt zu berennen - und nun ereignete sich etwas, das man angesichts der Zerstrittenheit der Verteidiger nicht hätte erwarten sollen: die Stadt leistete monatelang erbitterten Widerstand, und den Römern gelang es nur ganz langsam, sie Stück für Stück in ihre Gewalt zu bringen. Im August 70 schließlich geriet der Tempel in Brand, die Eroberung der westlichen Oberstadt und der Zitadelle folgte, und im September 70 war alles zu Ende. Titus ließ ein schreckliches Blutbad anrichten, die Stadt plündern und so zerstören, daß in weiten Teilen kein Stein auf dem andern blieb. Johannes von Gischala und Simon bar Giora wurden gefangengenommen und nach Rom gebracht, wo sie den Triumphzug, den Titus im Jahre 71 veranstaltete, zu zieren hatten. Die Reliefs auf dem Titusbogen am Forum Romanum geben bis heute eindrucksvoll Zeugnis vom Ende des Jüdischen Krieges. Er hatte freilich noch ein dramatisches Nachspiel. Als Titus das Land verließ, waren die Herodianerburgen Herodeion (Gebel Ferdes), Machaerus (el-Mesneqe bei ijirbet el-Mukäwer) und Masada (es-Sebbe) noch immer in den Händen der Aufständischen. Es gelang dem Prokurator von Judaea, Lucilius Bassus, und den Streitkräften der X. Fretensischen Legion ohne große Mühe, die Besatzungen der beiden erstgenannten zur Aufgabe zu bewegen. Nicht so Masada! Dort saß seit dem Jahre 66 eine Abteilung von Zeloten (Sikariern) unter der Führung eines Galiläers namens Eleasar. Lucilius Bassus kam nicht mehr dazu, sich mit ihnen einzulassen. Sein Nachfolger aber, L. Flavius Silva, mußte die Festung vom Sommer 73 bis zum Frühj ahr 74 nach allen Regeln der Kunst belagern und die Verteidiger langsam aushungern 77 • Diesen außerordentlichen Kampf, der damit endete, daß sich die Verteidiger alle - bis auf zwei Frauen mit fünf Kindern - selbst den Tod gaben, hat Fl.Josephus in Bell. Jud. V1I,8-9 (§§ 252-406 Niese) großartig beschrieben, und die Ausgrabungen haben seine Beschreibung ergänzt und bestätigt1 s. Erst mit dem Fall von Masada war der Jüdische Krieg wirklich beendet. Vespasian zog alsbald die territorialpolitischen Konsequenzen. Judaea, bis dahin prokuratorischer Verwaltungsbezirk unter der formellen Autorität des syrischen Legaten, wurde nun unabhängige Provinz unter der Leitung eines legatus Augusti pro praetore von senatorischem Rang. Der Legat residierte in Caesarea maris. Die Legio X Fretensis allerdings, mit der Titus Jerusalem erobert hatte, wurde nicht am Sitz des Legaten, sondern beim zerstörten Jerusalem stationiert. Die Provinz umfaßte die Küstenebene vom Karmel bis Raphia (RefaM, Idumäa, Judäa, Samaria, Teile von Galiläa und

77 Früher nahm man das Jahr 73 n. Chr. als Jahr des Falles von Masada an. Es ergibt sich jedoch aus zwei inzwischen aufgefundenen Inschriften, daß L. Flavius Silva erst 73 Statthalter von Judäa wurde. Also verschiebt sich die Chronologie um ein Jahr nach unten. Vgl. W. Eck. Die Eroberung von Masada und eine neue Inschrift des L. Flavius Silva Nonius Bassus. ZNW 60 (1969) 282-289. 78 Vgl. Y. Yadin, Masada. Herod's Fortress and the Zealot's Last Stand (1966).

Die bei den jüdischen Aufstände

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Peräa sowie elOlge Städte der Dekapolis. Nach dem Tode Agrippas II. kamen noch hinzu: Tiberias, Taricheae, die Gaulanitis und jene Teile von Peräa, die bisher dem "König" Agrippa Ir. untertan gewesen waren. Um die inneren Angelegenheiten der jüdischen Religionsgemeinschaft kümmerten sich die Römer nach 70/74 ebensowenig wie sie das - wenigstens theoretisch - vorher getan hatten. Die jüdische Religion war "erlaubte Religion" (religio licita) im Imperium Romanum. Das oberste Gremium (Synhedrium) konstituierte sich außerhalb Jerusalems neu und in neuer Zusammensetzung: in J amnia südlich von J apho oppe) unter wesentlicher Beteiligung der pharisäischen Schriftgelehrten (lEQOYQU!.qlutEtS). Dieser Rat aus 72 "Ältesten" hatte im Gegensatz zum alten Jerusalemer Synhedrium keinerlei politische Bedeutung mehr. Seine Hauptaufgabe bestand in der Pflege und Auslegung der heiligen Schrift und in ihrer Anwendung auf das tägliche jüdische Leben. Jamnia wurde die Pflanzstätte des schriftgelehrten Rabbinismus 79, schon bald berühmt durch Namen wie Rabbi Jochanan ben Sakkai 80 und Rabbi Gamaliel II. Diese Entwicklung war - so könnte man sagen - die Konsequenz aus der Entwicklung des Judentums überhaupt: dieses war längst Buchreligion geworden, und das mit der Zerstörung des Tempels gegebene Ende des Opferkultes war nichts anderes als ein Schluß strich unter eine von langer Hand vorbereitete Entwicklung. Das Judentum hatte mit dem Jerusalemer Tempel ein zentrales Symbol verloren - ein Symbol freilich, dessen Entsprechung in der Wirklichkeit schon länger randständig geworden war. In die Periode zwischen den beiden Aufständen fallen Territorialveränderungen, die die Peripherie Palästinas stärker betrafen als das westjordanische Kerngebiet. Die Urbanisation schritt fort, neue hellenistische Städte entstanden, z. B. Capitolias (Bel Ras, ca. 5 km nördl. von Irbid) unter Kaiser Nerva (96-98). Vor allem aber gehört in diesen Zeitraum die Unterwerfung des Nabatäerreiches und die Errichtung der römischen Provinz Arabia 81 unter Traian im Jahre 106 n. Chr. Provinzhauptstadt und Standort der Legio 111 Cyrenaica war Bostra im ijauran (Bo!ra eski Sam). Diese Konstruktion ähnelt dem Verhältnis von Zivil- und Militärverwaltung in der benachbarten Provinz Judaea (Caesarea maris - Jerusalem). Noch zu Lebzeiten Traians (98-117) wurde die große Verbindungs straße zwischen Damaskus (und Bo. stra) und Aila (Elath) am Golf von rAqaba - die Via Nova Traiana - in Angriff genommen und fertiggestellt. Sie verlief, wie römische Straßen oft, auf der Trasse eines seit alters benutzten nordsüdlichen Verkehrsweges und erhielt Anschluß an das immer dichter werdende Straßennetz der NachbarprOVlOzen. Mit dem Fall von Masada endet die Geschichtsschreibung des Fl.Jose-

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79 Vgl. S.]. D. Cohen, The Significance of Yavneh: Pharisees, Rabbis and the End of Jewish Sectarianism. HUCA 55 (1984) 27-53. 80 Vgl. ].Neusner, A Life of Yohanan ben Zakkai. Studia Post-Biblica 6 (1970 2 ). 81 Vgl. G. W. Bowersock, Roman Arabia (1983).

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phus. Für die Folgezeit stehen nur ganz wenige und unzureichende Quellen zur Verfügung, so daß sich über die Geschichte des palästinischen Judentums zwischen den beiden Aufständen so gut wie nichts sagen läßt 82 • Das ist um so mehr zu beklagen, als es unter Kaiser Hadrian (117-13 8) noch einmal zu einem Versuche der Wiederherstellung der politischen Existenz "Israels" gekommen ist: im zweiten jüdischen Aufstand (132-135). Auch über ihn und seine Vorgeschichte sind wir schlecht unterrichtet. In Betracht kommen karge Nachrichten bei Cassius Dio LXIX, 12-14 und Eusebius von Caesarea, hist. eccl. IV, 6. 8 - ferner auch Münzen und verstreute literarische Detailbemerkungen 83 • Außerdem befanden sich unter den Textfunden im Wadi Murabbarat und im Na~allJever in der Wüste Juda Briefe des Führers des zweiten Aufstandes 84 • Gleichwohl sind die Gründe und der Verlauf des Aufstandes nicht mehr sicher zu rekonstruieren 85 • Cassius Dio teilt mit, die Rebellion sei ausgebrochen, als Hadrian bei Gelegenheit seiner großen Orientreise (129-131) den Wiederaufbau Jerusalems und die Umwandlung der Stadt in die römische Colonia Aelia Hadriana Capitolina anordnete. Bei Aelius Spartianus in der Historia Augusta (Hadrian Kap. 14) lesen wir dagegen, das von den Römern erlassene Beschneidungsverbot habe die Revolte ausgelöst. Der Angabe des Cassius Dio dürfte höhere historische Wahrscheinlichkeit zukommen, auch wenn die Gründe gewiß vielfältiger und komplexer waren, als wir wissen. Der Führer des Aufstandes war ein Mann namens Simeon ben Köseba. Sein Vaters- oder Herkunftsname hat Anlaß zu verändernden Deutungen gegeben. Christliche Autoren überliefern, daß ihm Rabbi Akiba aufgrund von Num 24,17 den messianischen Würdetitel Bar Kochba (Bar Kö/ßeba) "Sternensohn, Stern" zugesprochen habe, und unter diesem Namen ist er 82 B. Isaac, Judea after AD 70. Journal of Jewish Studies 35 (1984) 44-50; G. Veltri, Enteignung des Landes oder Pax Romana? Zur politischen Geschichte der Juden nach 70 Oosephus, Bell 7, §§ 216-218). Frankfurter Judaistische Beiträge 16 (1988) 1-22. 83 Vgl. H. Bietenhard, Die Freiheitskriege der Juden unter den Kaisern Trajan und Hadrian und der messianische Tempelbau. Judaica 4 (1948) 57-77. 81-108. 161-185; A.Reifenberg, AncientJewish Coins (1947 2 ) 33 ff., PI. XII-XV; A. Fuks, Aspects of the Jewish Revolt in A. D. 115-117. Journal of Roman Studies 51 (1961) 98-104; M. Pucci, La rivolta ebraica al tempo di Traiano (1981). S.Applebaum, The SecondJewish Revolt (A.D. 131-135). PEQ 116 (1984)

35-4l. 84 Wädi" Murabba'ät: JT.Milik-R. de Vaux, Discoveries in the Judaean Desert II (1961) 7-168; Na~allfever: Y.Yadin, IEJ 11 (1961) 40-50 und 12 (1962) 235-257. Eine Auflistung aller Texte bei JA. Fitzmyer, The Dead Sea Scrolls. Major Publications and Tools for Study. Sources for Biblical Study (1977 2 ) 41-49. Vgl. Y.Yadin, Bar Kochba. Archäologen auf den Spuren des letzten Fürsten von Israel (1971). 85 Zu den Gründen: H. Mantel, The Causes of the Bar Kokhba Revolt. JQR 58 (1967/68) 224-242; T. D. Barnes, Trajan and the Jews. JJS 40 (1989) 145-162. - Zum Verlauf: JA. Fitzmyer, The Bar Cochba Period [1962]. Essays etc. (1971) 305-354; P. Schäfer, Der Bar Kochba Aufstand. Studien zum zweiten jüdischen Krieg gegen Rom (1981); A. Kloner, Underground Hiding Complexes from the Bar Kokhba War in the Judean Shephelah. BA 46 (1983) 210-221 ; B. Isaac - A. Oppenheimer, The Revolt of Bar Kokhba: Ideology and Modem Scholarship. JJS 36 (1985) 33-60; M. Mor, The Bar-Kokhba Revolt and Non-Jewish Participants. Ebd. 200-209.

Die beiden jüdischen Aufstände

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in die Geschichte eingegangen, obwohl er sich - jedenfalls in den Texten vom Wädi" Murabbarät und Na~al ljever - selber nicht so genannt hat. In der talmudischen Überlieferung heißt er dagegen Bar Közibä "Lügensohn, Lügner": ein deutlicher Hinweis auf das Scheitern der Bewegung und den Verlust der Messiaswürde. Was genau geschah und wie es geschah, wissen wir nicht. Jedenfalls erhob sich "Israel" unter der Führung des Simeon Bar Kochba und befreite Jerusalem. Dort hat Simeon tatsächlich eine kurze Zeit geherrscht und eine neue Ära beginnen lassen: die Aufstandsmünzen bezeugen die Jahre 1 und 2. Wo war und was tat die Legio X Fretensis 86 ? Wie weit reichten Einfluß und Herrschaft Simeons über Jerusalem hinaus? Was ereignete sich in Jerusalem? Das alles ist unbekannt. Immerhin lassen Münzen mit der Aufschrift "der Priester Eleasar" den Schluß zu, daß man den Opferkultus an der Stätte des Tempels restituierte und vielleicht sogar mit dem Tempelwiederaufbau begann: ein anachronistisches Unternehmen und ein tragischer Irrtum. Und ferner ist deutlich, daß Simeons Herrschaft nicht auf Jerusalem beschränkt gewesen sein kann; denn er verwickelte sich auf dem Gebirge und in der Wüste Juda in einen zunächst keineswegs erfolglosen Kleinkrieg mit den Römern. Die Dauer dieser Auseinandersetzungen ist nicht präzise bestimmbar. Der Statthalter der Provinz Judaea, Tineius Rufus, und der zu Hilfe geeilte Legat von Syrien, Publicius Marcellus, vermochten jedenfalls nicht, die Rebellion zu ersticken. Da entschloß sich Hadrian, den Statthalter von Britannien, Sextus Julius Severus, nach Palästina zu schicken. Der kalkulierte den religiösen Widerstandswillen der Aufständischen ein, vermied offene Feldschlachten mit ihnen und machte sich daran, ihre Stützpunkte und Schlupfwinkel zu belagern und auszuhungern. Auf diese Weise wird er auch Jerusalem zurückgewonnen haben. Zuletzt verteidigte sich Bar Kochba auf ijirbet el- Yehüd (,Judenruine") unweit von Bitti"r, etwa 10 km westlich von Jerusalem. Die Reste der römischen circumvallatio sind dort noch heute zu sehen. In diesem Kampfe verlor der Sternensohn sein Leben; niemand weiß, auf welche Art. Der zweite jüdische Aufstand war zu Ende. Die Römer nahmen blutige Rache. Die Anhänger des Bar Kochba wurden erbarmungslos niedergemetzelt, auf den Märkten von Mamre (Rämet el-ijali"l) und Gaza als Sklaven verkauft oder nach Ägypten verschleppt. Nach 135 n. ehr. ist Jerusalem dann tatsächlich zur Colonia Aelia Capitolina gemacht und in hellenistisch-römischem Stile ausgebaut worden. Auf dem Tempelplatz wurde eine Reiterstatue Hadrians aufgestellt und der Kultus für die kapitolinische Göttertrias - Iuppiter, Iuno und Minerva - eröffnet. Die Juden, die in den Trümmern Jerusalems überlebt hatten, wurden vertrieben. Darüber hinaus wurde allen Juden das Betreten der Stadt bei Todesstrafe verboten - ein Verbot, das alsbald gewisse Lockerungen erfuhr

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H. Geva, The Camp of the Tenth Legion in ]erusalem: an Archaeological Reconsideration.

IE] 34 (1984) 239-254.

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und in der Folgezeit nachweislich nicht ganz streng beachtet worden ist. In Ceparcotnei (el- Leggün bei Megiddo) stationierten die Römer die Legio VI Ferrata; seitdem hieß die Ebene von Megiddo campus maximuslegionis. Vor allem aber erlebte das Westjordanland mit den dazugehörigen ostjordanischen Landesteilen, soweit sie nicht der Provinz Arabia zugeschlagen worden waren, noch einmal eine Rangerhöhung im römischen Provinzialsystem: es wurde konsularische Provinz mit dem neuen Namen Syria Palaestina. Der Ausblick auf die Geschichte des palästinischen Judentums im hellenistisch-römischen Zeitalter ist hier abzubrechen. Es handelt sich tatsächlich um nichts anderes als um einen Abbruch. Denn die Ereignisse des zweiten jüdischen Aufstandes bilden keine wirklich bedeutende Zäsur, die ein in der Sache begründetes Darstellungsende rechtfertigen würde. Es war ein letzter, unzeitgemäßer und tragischer Versuch zur Wiederherstellung der politischen Existenz des Judentums. Mit seinem Scheitern scheiterte nicht zugleich auch das Judentum. Die großen Gaben des Judentums an die Welt sind davon unabhängig gewesen und unberührt geblieben. Dazu gehört auch das aus jüdischen Wurzeln historisch erwachsene Christentum. Die zeitliche Gestalt des "Sternes aus Jakob" (Num 24,17) war versunken, und seine ewige Bedeutung begann.

Literatumachträge S.262

Anm. 5: S. auch P. Mommer, Das Verhältnis von Situation, Tradition und Redaktion am Beispiel von 1. Kön 12. AT - Forschung und Wirkung, Fs Graf Reventlow (1994) 47-64. S.263 Anm. 9: S. auch Z. Talshir, The Alternative Story 3 Kingdoms 12: 24a-z. Jerusalem Biblical Studies 6 (1993). Anm. 17: Vielleicht doch zu genau weiß es N. Fox, Royal Officials and S.265 Court Families: A New Look at the YLDYM in 1 Kings 12. BA 59 (1996) 225-232. S.269-272 Zur Religionspoliltik Jerobeams 1. und ihrer dtr Deutung vgl. auch W. 1. Toews, Monarchy and Religious Institutions under Jerobeam 1. SBL.MS (1993); B. Herr, Welches war die Sünde Jerobeams? Erwägungen zu 1. Kön 12,26-33. BN 74 (1994) 57-65. S.271 Anm. 42: G. N. Knoppers, Aarons's Calf and Jeroboam's Calves. Fortunate the Eyes That See, Fs D. N. Freedman (1995) 92-104. S.274 Anm.54: T. R. Hobbs, The "Fortresses of Rehoboam": Another Look. Uncovering Ancient Stones, Essays in Memory of H. N. Richardson, Winona Lake/Indiana (1994) 41-64. Anm. 56: G. W. Ahlström, Pharao Shoshenq's Campaign to Palestine. History and Tradition of Early Israel, Fs F. S. Nielsen (1993) 1-16. S. 275 H. Zur Sozialgeschichte der israelitischen Königszeit vgl. auch H. Reviv, The Society in the Kingdoms of Israel and Judah (hebr.). The Biblical Encyclopaedia Library VIII (1993). S.277 Anm. 4: Mit chron. Sonderquellen rechnet aber wieder G. H.Jones, From Abijam to Abijah. ZAW 106 (1994) 420-434. S.280 Anm. 20: Ders., Jehoshaphat's Judiciary and the "Scroll of YHWH's Torah".JBL 112 (1992) 59-80. S.281 Anm. 24: Zu Einzelheiten der Erzählung s. auch H. Schulte, Die Rettung des Prinzen Joas. ZAW 109 (1997) 549-556. S.286 Anm.3: Zur möglichen Herkunft Omris vgl. J.K.Kuan, Was Omri a Phoenician? History and Interpretation, Fs Hayes (1993) 231-244. S.295 Anm. 35: R. Kessler, Grundeigentum und Fruchtbarkeit. ZAW 108 (1996) 214-232 betrachtet Jahwes Landeigentum als ein nachstaatliches Theologumenon. S.296 Anm.45: Ders., Tel Jezreel and the Dynasty of Omri. PEQ 128 (1996) 41-51. S.301 Anm. 59: M. White, Naboth's Vinyard andJehu's Coup: The Legitimation of a Dynasty Extermination. VT 44 (1994) 66-76. Anm. 61: E. K. Holt, " ... Urged by His Wife Jezebel". A Literary Reading ofI Kgs 18 in Context. SJOT 9 (1995) 83-96. S.303 Anm.66: Ph. Stern, Of Kings and Moabites. History and Theology in 2 Kings 3 and the Mesha Inscription. HUCA 64 (1993) 11-14.

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Anm. 68: N. Na'aman, The Campaign of Mesha against Horonaim. BN 73 (1994) 27-30. Anm. 71: M. C. White, The Elijah Legends and Jehu's Coup: An Examination of a Biblical Accession Text. Diss Harvard, 1994; H. Schulte, The End of the Omride Dynasty: Social-Ethical Observations on the Subject of Power and Violence. Semeia 66 (1994) 133-148; T.].Schneider, RethinkingJehu. Biblica 77 (1996) 100-107. Anm. 80:]. M. Lindenberger, Ancient Aramaic and Hebrew Letters. Writings from the Ancient World 4 (1994). Anm.90: O. Keel - Chr. Uehlinger, Der Assyrerkönig Salmanassar UI. und Jehu von Israel auf dem Schwarzen Obelisken aus Nimrud. ZThK 116 (1994) 391-420. Anm.4: K.Jansen-Winkeln, Das Ende des Neuen Reiches. ZÄS 119 (1992) 22-37. Zu Taharka s. auch: D. B. Redford, Taharqa in Western Asia and Libya. A. MalamatVolume (1993) 188-19I. Anm. 15: P. Galpaz, The Victory Stela of King Piye: The Biblical Perspective on War and Peace. RB 100 (1993) 399-414. Anm. 31: P. E. Dion, Syro-Palestinian Resistance to Shalmaneser 111 in the Light ofNew Documents. ZAW 107 (1995) 482-489. Zu Urartu s. R.-B. Wartke, Urartu. Das Reich am Ararat. Kulturgeschichte der antiken Welt 59 (1993); M. Salvini, Geschichte und Kultur der Urartäer (1995); P. Zimansky, Urartian Material Culture as State Assemblage: An Anomaly in Archaeology of Empire. BASOR 299/300 (1995) 103-115. Anm. 35: A. Lemaire, Joas de Samarie, Barhadad de Damas, Zakkur de Hamat. La Syrie-Palestine vers 800 avant ].-c. A. Malamat Volume (1993) 148-157. Anm. 38: Ders., The Inscriptions of Tiglath-Pileser 111., King of Assyria. Critical Edition, with Introduction, Translations, and Commentary (1994 ). Zu territorialpolitischen Fragen im Vorfeld des syrisch-ephraimitischen Krieges vgl. S.A. Irvine, The Southern Border of Syria Reconstructed. CBQ 56 (1994) 21-41; N. Na 'am an, Rezin of Damascus and the Land of Gilead. ZDPV 111 (1995) 105-117. Anm.28: Kritisch auch R. Tomes, The Reason for the Syro-Ephraimitic War. JSOT 59 (1993) 55-7I. Zum Topos des militärischen Hilfeersuchens im Gefahrenfalle s. S.]. Parker, Appeals for Military Intervention: Stories from Zinjirli and the Bible. BA 59 (1996) 213-224. Anm.45: Sargon's Threat against Jerusalem in Is. 10:27-32. Biblica 75 (1994) 457-470. Weitere Theorien zur Identität des Königs So' z. B. bei W. H. Shea, "So", Ruler of Egypt. AUSS 30 (1992) 201-215; A.R.Green, The Identity of King So of Egypt - An Alternative Interpretation. JNES 52 (1993) 99-108. Anm. 59: G. Galil, The Last Years of the Kingdom of Israel and the Fall of Samaria. CBQ 56 (1994) 52-65.

Literaturnachträge S.347 S.348 S.351

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Anm. 64: S. auch I. Finkelstein, Sh. Bunimovitz, Z. Lederman (ed.), Shilo. The Archaeology of a Biblical Site (1993). Anm. 2: N. Franklin, The Rook V Reliefs at Dur-Sharrukin and Sargon II's Western Campaign. Tel Aviv 21 (1994) 255-275. Anm.16: Zugehörig ist vermutlich auch die sog. Aseka-Inschrift; vgl. G.Galil, A new Look on the "Azekah Inscription". RB 102 (1995) 321-329. Anm. 22: S. ferner auch N. Na 'aman, Hezekiah, Hezekiah and the Kings of Assyria. Tel Aviv 21 (1994) 235-254; A. Laato, Assyrian Propaganda and the Falsification of History in the Royal Inscriptions of Sennacherib. VT 45 (1995) 198-226. Anm. 8: J. v. Beckerath, Ägypten und der Feldzug Sanheribs 701 v. Chr. UF 24 (1992) 4-8; e. R. Seitz, Account A and the Annals of Sennacherib: A Reassessment. JSOT 58 (1993) 47-57. Anm. 39: Jetzt aber wieder N. Na'aman, "The House-of-no-Shade" shall Take away its Tax from you" (Micah 1,11). VT 45 (1995) 516-527. S. auch 1. Finkelstein, The Archaeology of the Days of Manasseh. Scripture and Other Artefacts, Fs Ph.J.King (1994) 169-187; J.P.J.Olivier, Money matters: Some remarks on the Economic Situation in the Kingdom ofJudah during the 7th Century Be. OT Essays 9 (1996) 451-464; E. Ben Zvi - Edmonton, Prelude to a Reconstruction of the Historical ManassicJudah. BN 81 (1996) 31-44. Anm.53: S. auch D. Gill, How They Met: Geology Solves Mystery of Hezekiah's Tunnelers. BAR 20, 4 (1994) 20-33.64. Schwerlich zutreffend ist die Datierung des Tunnels ins 1. Jh. v. Chr. durch J. Rogerson P. R. Davies, Was the Siloam Tunnel Built by Hezekiah? BA 59 (1996) 138-149. Anm. 8: Für unhistorisch hält die Reform z. B. N. Na'aman, The Debated Historicity of Hezekiah's Reform in the Light of Historical and Archaeological Research. ZAW 107 (1995) 179-195. Anm. 1: Zu den generellen chronologischen Schwierigkeiten der Untergangsepoche s. auch S. Zawadski, A Contribution to the Chronology of the Last Days of the Assyrian Empire. ZA 85 (1995) 67-73. Anm. 21: B. Gieselmann, Die sogenannte josianische Reform in der gegenwärtigen Forschung. ZAW 106 (1994) 223-242; J. P. Sonnet, Le livre "trouve". 2 Rois 22 dans sa finalite narrative. Nouvelle Revue Theologique 116 (1994) 836-861; L.K.Handy, Historical Prob ability and the Narrative of Josiah's Reform in 2 Kings. The Pitcher is Broken, Memorial Essays for G. W.Ahlström. JSOT.SS 190 (1995) 252-275. Anm. 59: S. auch B. Seidel, Ezechiel und die zu vermutenden Anfänge der Schriftreligion im Umkreis der unmittelbaren Vorexilszeit oder: Die Bitternis der Schriftrolle. ZAW 107 (1995) 51-64. Anm. 76: Z. Talshir, The Three Deaths ofJosiah and the Strata of Biblical Historiography. VT 46 (1996) 213-236. Anm. 35: R. H. Sack, Neriglissar - King of Babyion. AOAT 236 (1994). Zu Gesamt- und Überblicksdarstellungen: W.J. Vogelsang, The Rise and Organisation of the Achaemenid Empire. The Eastern Iranian Evidence. Studies in the History ofthe Ancient Near East III (1992); J. Wiesehöfer, Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr. (1993).

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S.486 S.487

Litcratumachträge

Anm. 34: L. Depuijdt, The Date of Death of Artaxerxes I. WO 26 (1995) 86-96. Anm.38: G. Burkhard, Literarische Tradition und historische Realität. Die persische Eroberung Ägyptens am Beispiel Elephantine. ZÄS 121 (1994) 93-106. Anm. 3: S. auch G. Steins, Zur Datierung der Chronik. Ein neuer methodischer Ansatz. ZAW 109 (1997) 84-92. Anm.4: D. Kraemer, On the Relationship of the Books of Ezra and Nehemiah.JSOT 59 (1993) 73-92. Anm. 5: S. ferner I. Kalimi, Zur Geschichtsschreibung des Chronisten. Literarisch-historiographische Abweichungen der Chronik von ihren Parallel texten in den Samuel- und Königsbüchern. BZAW 226 (1995); G. Steins, Die Chronik als kanonisches Abschlußphänomen. Studien zur Entstehung und Theologie von 1/2 Chronik. BBB 93 (1995); J Weinberg, Der Chronist in seiner Mitwelt. BZAW 239 (1996). Anm.26: S. auch A. Lemaire, Zorobabel et la Judee la lumiere de I' epigraphie (fin du VI e s. av. J-c.). RB 103 (1996) 48-57. Anm. 32: Über die Rolle des Tempels im achämenidischen Steuersystem s. J Schaper, The Jerusalem Temple as an Instrument of the Achaemenide Fiscal Administration. VT 45 (1995) 528-539. Zur Inspektion Tatnais s. J Fleischman, The Investigating Commission of Tattenai: The Purpose of the Investigation and its Results. HUCA 66 (1995) 81-102. Anm. 10: J c. Vanderkam, Ezra - Nehemiah or Ezra and Nehemiah? Priests, Prophets and Scribes, Fs Blenkinsop (1992) 55-75; J R. Shaver, Ezra and Nehemiah: On the Theological Significance of Making Them Contemporaries. Ebd. 76-86; A. Demsky, Who Came First, Ezra or Nehemiah? The Synchronistic Approach. HUCA 65 (1994) 1-19. Anm. 63: S. ferner St. Stiegler, Die nachexilische JHWH-Gemeinde in Jerusalem. Ein Beitrag zu einer atl. Ekklesiologie. B~iträge zur Erforschung des AT und des antiken Judentums 34 (1994); E. Nodet, Essai sur les origines du Judaisme. De Josue aux Pharisiens (1992). Anm. 2: P. L. Redditt, Nehemiah's First Mission and the Date of Zechariah 9-14. CBQ 56 (1994) 664-678. Anm. 19: J Zangenberg, Samareia. Antike Quellen zur Geschichte und Kultur der Samaritaner in deutscher Übersetzung. Texte und Arbeiten zum ntl. Zeitalter 15 (1994). Anm. 13: G. Hölbl, Geschichte des Ptolemäerreiches. Politische Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung (1994). Anm. 30: R. Harrison, Hellenization in Syria-Palestine: The Case of Judea in the Third Century B.C.E. BA 57 (1994) 98-109; K.-D.Schunck, Hoherpriester und Politiker? Die Stellung der Hohenpriester von Jaddua bis Jonatan zur jüdischen Gemeinde und zum hellenistischen Staat. VT 44 (1994)489-512. Anm.43: S. auch B. Gosse, Melchisedech et le messianisme sacerdotal. BeO 38 (1996) 79-89. Vgl. M. Görg, Zur Heimat der Ituräer. BN 64 (1992) 7-9.

a

Literaturnachträge

S.493 S.495

S.500 S.501

507

Anm.66: K.-St.Krieger, Pontius Pilatus - ein Judenfeind? Zur Problematik einer Pilatusbiographie. BN 78 (1995) 63-83. Generell zur Lage im Judäa des 1. Jh. n. Chr. s. N. A. Silberman, Searching for Jesus. The Politics of First-CentUlY Judea. Archaeology 47 (1994) 31-40. Anm. 84: H. Lapin, Palm Fronds and Citrons: Notes on Two Letters from Bar Kosiba's Administration. HUCA64 (1993) 111-135. Zur "Judenruine" s. D. Ussishkin, Archaeological Soundings at Betar, Bar-Kochba's Last Stronghold. Tel Aviv 20 (1993) 66-97.

508

Zeittafel

Zeittafel ÄGYPTEN ca. 1730-ca. 1580 Hyksos 1552-1527 Ahmose (18.Dyn.) 1527 -1506 Amenophis I. 1506-1494 Thutmoses I. 1494-1490 Thutmoses 11. 1490-1468 Hatschepsut 1490-1436 Thutmoses III. 1436-1412 Amenophis II. 1412-1402 Thutmoses IV. 1402-1364 Amenophis III.

HETTITER 1370-1336 Suppiluliuma 1.

1364-1347 Amenophis IV. Echnaton 1334-1306 Haremhab (19. Dyn.) 1306-1304 Ramses 1. 1304-1290 Sethos 1. 1290-1224 Ramses 11. ca. 1250-ca. 1220 Tutbaliya IV. ca. 1220-ca. 1205 Arnuwanda III. ca. 1205-ca. 1200 Suppiluliyama

1224-1204 Merenptah

1186-1184 Sethnacht (20. Dyn.) 1184-1153 Ramses III. 1153-1070 Ramses IV.-XI. ca. 1069-945 21. Dynastie

* * *

PALÄSTINA 1004/3-965/4 David (?) 965/4-926/5 Salomo (?)

945-730 22./23. Dynastie 945-924 Schoschenk I. Juda 926-910 Rehabeam 910-908 Abia 908-868 Asa

Israel 927 -907 Jerobeam I. 907-906 Nadab 906-883 Baesa 883-882 Ela 882 Simri 882/78-871 Omri

Zeittafel

1468 Schlacht bei Megiddo

ASSYRER 1364-1328

Assur-uballit I.

1285 Schlacht bei Kadesch 1270 Friedensschluß zwischen Ägypten und Ijatti

1117 -1077 Tiglatpileser I. 1010-970 Assur-rabi II.

935-912 Assur-dän II.

891-884 Tukulti-Ninurta 11. 884-858 Assumä~irpal 11.

509

510

Zeittafel

PALÄSTINA

ÄGYPTEN

Juda 868-847 Josaphat 852/47-845 (?)Jehoram 845 (?) Ahasja 845-840 (?) Athalja 840-801 (?)J oas 801-773 Amasja

ca. 751-664 25. Dynastie

773-736 (?) Asarja/Ussia 756-741 (759-744)

Israel 871-852 Ahab 852-851 (?) Ahasja 852-841 (?) Joram 841-814/13 (?) Jehu

818-802 (?) Joahas 802-787 Joas 787 -7 47 Jerobeam 1I. 747 Sacharja

Jotham 747-738 Menachem 741-725 (744-729) Ahas

Fr. 737-736 Pekachja Fr. 735-732 Pekach Fr. 731-723 Hosea * * * 725-697 (728-700) Hiskia 716-701 Schabaka 701-690 Schabataka 690-664 Taharka

696-642 Manasse

671-655 Assyrer 664-525 26. Dynastie 664-610 Psammetich I.

641-640 Amon 639-609 Josia

BABYLON1ER 625-605 Nabopolassar

610-595 Necho II.

609 Joahas 608-598 Jojakim 598/7 Jojachin

605-562 Nebukadnezar 1I.

598/7-587/6 Zedekia

* * * 595-589 Psammetich 1I. 589-570 Apries 570-526 Amasis 562-560 Amel-Marduk 560-556 Neriglissar 556-539 Nabonid

*

* *

Zeittafel ASSYRER

858-824/23 Salmanassar III.

853 Schlacht bei Qarqar

823-810 Samsi-Adad V. 811/10-781 Adadnarari III.

745-727 Tiglatpileser III.

727 -722 Salmanassar V.

734-732 Syrisch-ephraimitischer Krieg 722 Eroberung von Samaria und Ende des Nordstaates Israel

722-705 Sargon 11. 705-681 Sanherib 681-669 Asarhaddon 669-um 630 Assurbanipal

um 630-612 Assur-etel-ilani Sin-Sar(ra )-iskun 612-605 (?) Assur-uballit 11.

* * *

701 Sanherib vor Jerusalem

652-648 Bruderkrieg zwischen Assurbanipal und Samassumukln

622 Reform J osias 612 Fall von Ninive

605 Schlacht bei Karkemisch 598/7 1. Eroberung Jerusalems 587/6 2. Eroberung Jerusalems

539 Fall von Babyion

511

512

Zeittafel

ÄGYPTEN

PERSER 559-530 Kyros 11. 530-522 Kambyses 11.

526-525 Psammetich 111. 525-404 1. Herrschaft der Perser (27. Dyn.) 522-486 Dareios 1 Hystaspes

PALÄSTINA 445/4-43312 Nehemia um 425 (oder um 39817) Esra

486-465/4 Xerxes I. 465/4-425 Artaxerxes I. Longimanus 424-404 Dareios 11. 404-359/8 Artaxerxes 11. Mnemon

399-380 380-343 380-363 363-360 360-343

Nepherites I. (29. Dyn.) 30. Dynastie Nektanebos I. Tachos Nektanebos 11.

359/8-338 Artaxerxes 111. Ochos

343-332 2. Herrschaft der Perser (31. Dyn.) 338-336 Arses 336-331 Dareios 111. Kodomannos

* * *

* * * Ptolemäer

Seleukiden

323-285 Ptolemaios I. Soter 301-200/198 Ptolemäer

312-281 Seleukos I. Nikator

285-246 Ptolemaios 11. Philadelphos 281-261 Antiochos I. Soter 261-246 Antiochos 11. Theos 246-226 Seleukos 11. Kallinikos 246-226 Seleukos III. Keraunos 223-187 Antiochos III. der Große

246-221 Ptolemaios III. Euergetes

221-204 Ptolemaios IV. Philopator 204-181 Ptolemaios V. Epiphanes

200/198-135 Seleukiden 187-175 Seleukos IV. Philopator

181-145 Ptolemaios VI. Philometor

* * *

175-164 Antiochos IV. Epiphanes

Zeittafel

538 Kyrosedikt 525 persische Eroberung Ägyptens

520 Baubeginn des 2. Tempels 515 Weihe des 2.Tempels 460 Aufstand des Inaros um 450 Herodots Reisen

359-336 Philipp II. von Makedonien 350/49 Revolte des Tennes von Sidon

336-323 Alexander der Große 333 Schlacht bei Issos 331 Schlacht bei Gaugamela

301 Schlacht bei Ipsos

200/198 Schlacht bei Paneas

513

514

Zeittafel

Seleukiden

Hasmonäer 160-142 Jonathan

164--162 Antiochos V. Eupator 162-150 Demetrios I. Soter 153-145 Alexander I. Balas 145-139/8 + 129-125 Demetrios H. Nikator

142-135/4 Simon 13 5/4-104 J ohannes Hyrkanos I.

139-129 Antiochos VII. Sidetes

104-103 Aristobulos I. 103-76 Alexander JannalOS

76-67 dra 67-63 63-40 40-37

Salome AlexanAristobulos 11. Hyrkanos 11. Antigonos

RÖMER 29.v.Chr.-14.n.Chr. Octavianus Augustus

14-37 Tiberius 37-41 Caligula 41-54 Claudius

40/37-4 v.Chr. Herodes 4. v. Chr.-6 n. Chr. Archelaos 4 v. Chr.-39 n. Chr. Herodes Antipas 4 v. Chr.-34 n. Chr. Philippus 41-44 Agrippa I. nach 50-100 Agrippa 11.

54-68 Nero

66-70/74 1. jüdischer Aufstand 68/69 Galba, Otho, Vitellius 69-79 Vespasian 79-81 Titus 81-96 Domitian 96-98 Nerva 98-117 Traian 117-138 Hadrian 132-135 2. jüdischer Aufstand

* * *

Zeittafel

515

169-167 Antiochos IV. in Jerusalem 166-164 Makkabäeraufstand

130/29 Partherkrieg

63 Pompeius in Jerusalem

6 n. Chr. prokuratoriseher Verwaltungsbezirk Judaea

26-36 Pontius Pilatus

48-52 Ventidius Cumanus 52-60 60-62 62-64 64-66

Antonius Felix Porcius Festus Albinus Gessius Florus

70 Fall von Jerusalem 74 Fall von Masada

106 Begründung der Provinz Arabia

Register I. a) biblische Gen 1-11 2 2,1-4 a 3,19 4,1-16 9,18-27 10 10,4 11, 1-9 11,10-26 11,27 11,28 11, 31 f. 11,31 12-35 12,1-3.7 12,4 12,6f. 12,6 12,8 12,10-20 12,10 12, 16 13 13,3.5.12.18 13,3 f. 13,7f. 13,14-17 13,18 14 14,7 14,13 14,19f. 15 15,7 15,9 15, 13 15, 16 15,19-21 16

29 54 418 53 154 63 62. 63 49 95 63. 65 65 95 67. 95 65 84 93 65. 67. 95 84 60 84. 87 98 98 87 68 87 84 87 93 84. 86 9 95. 96. 97 120 81 156 93 95 87 106 106 60 65

16,13 16,14 17 17,5 18 18,1-16 18,1 H. 18,6-8 19,1-8 19,4-9 19,30-38 20,1-8 20, 1 20,14 21,1-7 21,22-33 21,23 21,27 21,31 21,33 22,19 22,20-24 23 23,4 24 24,3f.10 24,10H. 24,62 25,1-4 25,9f. 25, 11 25,12-18 25,13-16 25,13-15 25,18 25,19-26 25,27-34 25,27 26,1-22 26,1 26,12 26,14 26,16-33

STELLEN

86 8 84. 85 93.418 90 84. 86 11 86 87 87 191 64 65. 68 84 112 90 87 65 84. 88 88 87 85 86 84 65.72 84. 88. 295 36 88 95 67 87 85 65.72 84 85 65. 66 12 72 78 43 112 90 65 68 87. 88 84 98 87 87 88

26,20 87 26,23-33 84 26,24 90 26,25 87 26,33 85 27,1-45 68 27,3H. 88 27,9 87 27,28.37 87 27,46-28,9 67 28, 10-22 84.381 39 28,13-15 93 28,13 90 29-31 95 29,1-29 68. 70 29,15 H. 88 29, 16-28 89 29,32-30,24 68 30,12f. 162 30,28-43 87 31 68 31,13 86 31, 17 87 31,19.30.32 94 32 31,21-33,17 159 31,25.33f. 87 31,42.53 90 31,44-54 85. 88 31,53 90. 91. 92 32,2f. 85. 86 32,6.8.15f. 87 32,10 90 32,23-33 85. 89. 106 33,1-16 68 33,17 85 33,18-20 84 33,19 88. 295 36 33,20 74 34 64. 69. 84. 121. 152. 153 34,8f.21 88 35,1-5 84 35,1-7 74

517

Register 35,6-15 35,7 35,9f. 35,16-18 35,22 35,22 b-26 35,27 36 36,10-14 36,11.42 36,20-28 37.39-50 38 39,14.17 40,15 41,12 41,50-52 41,55-42,3 43, 1 f. 43,32 45,10 46,1 46,1 aß-5 a 46,21 46,28 f. 34 46,31-34 47,1.4.6.27 47,11 48 48,13-20 49 49,3 f. 49,5-7 49,8-12 49,13 49, 14f. 49,16 f. 49,19 49,20 49,21 49,22-26 49,22 49,23 49,24 49,27 50,8 50,23-25

84 86 89 68 167 68 84 65 72 26

153 72

98. 100. 248 64. 153 80 80 80 68. 100. 158 98 98 80 102 90 100 181 10 102 102 102 102. 103 68. 100. 158 191 151 165 121. 152 154 162 160. 161 157. 165 164. 165 162 163 159 111 160 91. 160 156.192 102 100. 101

Ex 1-15 1,8-12 1,11 1, 15f. 19

97. 124 29 103 103. 103 66 80. 104 71

2-15 128 2,1-10 125 2,1 100 80. 104 71 2,6f.11.13 126 145 2,10 2,15-22 114 3-4 129 3,1-4,17 130 3,2-6 130 3,6 90 3,18 80. 104 71 4,18 f. 114 4,25 278 11 5,3 80. 104 71 6 130 6,16-20 100 7,16 80. 104 71 8,18 102 80. 104 71 9,1.13 102 9,26 10,3 80. 104 71 11,2.3 b 128 12-14 108. 109 12 383 12,35a.36c 128 12,37f. 108 12,37 103. 106 104 12,38 12,40 106 108. 110 13,17-14,31 14,2 414 4 14,19a.25a 111 14,19b.20 110 14,21aab.22 110 110 14,21 aß 14,24.25 b. 27 aß b 110 14,27 aa. 28 f. 110. 111 14,30f. 110 15 112 15,20f. 108 15,21 b 132 15,22-20,21 125 15,22-19,2 111 15,22 111 15,23 112 15,27 112 16,1 112 16,2-36 119 17,1-7 119 17,1 112 17,2-7 121 17,2.7 152 50 17,7 112 17,8-16 119. 120. 128 18-34 115

18-20 129. 130 114.115.124 18 18,1-20,21 115 19ff. 76 19 115 19,1-15 115 19, !f. 112 112 19,2 b 19,3.7.8.14.20.25 115 19,16-20,21 115 19,18 114 20,1-17 115 20,22-23,33 115.171. 462 21,1.9 124 21,2 81 24 115. 125 24,9.13 115 24,13 149 259 24,18 25-31 115 25,10-22 73 29 75 32-34 115. 125 32 119. 120 32,4 271 47 32,15.31 115 32,25-29 121. 124. 152 50 34,28 259 34,29 115 35-40 115 37,1-9 73 29 . 75

Lev 1-7 11-15 18 17-26 17,7 25,23

463 463 64 463 367 30 295 35

Num 1,5-16 3,5ff. 10,11-12,16 10,1 H. 10,12 10,29 10,29-32 10,35 f. 11, 4-24a. 31-34 11,24b-30 11,26f. 11,28 12,1-15 12,8

173 384 51 125 117 114. 117 114 124 73 29 . 75 119 119 124 149 119 130

518 12, 16 117 13-Ri 1 141 13-14 117. 124. 153 13 125 13,1-16 173 13,8.16 149 13,21 313 13,26 117 13,28 142 19 13,29 120 14 125 14,25 117 14,33f. 117 14,33 259 14,39-45 117 16 119. 120. 124. 125 20 125 20,1-13 119 20,1 117.118 20,2-13 119.121. 152 50 20,14-21 122 21, 1-3 117 21,4-9 128. 363 12 21,13-20 122 21,21-32 122 21,25.32 59 21,27-30 122 21,33-35 122 22,1 182 23-24 159 79 23,7.10.21. 23 90 22 23,22 159 79 24,8 159 79 24,17 500. 502 125 25 26,4bß-51 72 26,6 f. 21 f. 165 27,12-23 149 27,14 112 91 . 119 32 125. 150. 164. 165. 226 32,1 165 32,8 117 120 32,34 f. 164 32,37f. 165 32,37 165 32,39-42 159 32,39 f. 158 33,1-49 113 33,3.5 103 33,5-10 108 33,11-15 111 159 79 33,17 33,36 119 117 33,38 33,48 182

Stellen 33,50-34,29 34,4 34,7-11 34,8 34, 11 34,17-28 35

150 117 120 157 313 156 65 173 150

Dtn 1,2.19 117 120 1,6ff. 386 1,38 149 2,14 117 120 2,23 49 3,1-7 123 3,15 159 3,28 386 4,2 387 4,6 463 54 4,12-14 386 4,21 f. 386 4,49 313 98 5,20-30 386 6,5 383 6,7 387 6,20-24 112 9,23 117 120 11, 19 387 11,29f. 74 12 256. 272. 383 12,2-4.29-31 64 12,5 383 12, 11 156 67 12,12.19 384 12,13.19.30 383 48 12,25.28 383 48 13,1 387 14,23 156 67 15,9 383 48 15, 12 81 16, 1-8 383 16,6.11 156 67 463 54 16, 18 16,20 383 48 16,21f. 366 17,3 383 49 17,14-20 194 2 . 200. 385 17,18f. 387 17, 18 387 18,1-8 384 18,6 f. 384 18,9-22 127. 387. 472 18, 14 64 18,16-19 386

19, 1 f. 58. 60. 64 19,12 60 19,13 383 48 20,1-20 176 20,12 279 14 21,21 383 48 22,7 383 48 23,2-9 465 25,15 383 48 25,17-19 120 26,2 156 67 26,5-9 112 26,5 67 27 74. 76. 171. 383 48 27,3.8 387 28 383 48 28,58.61 387 28,69 386 30,10 387 30,15-20 383 48 31 386 31,9-13.24f. 387 31, 12 f. 463 54 31,26 387 31,28 176 28 32,51 112 91 . 119 33 151 33,2 113.114.116 33,6 167 33,7 80. 154 33,8-11 121. 152 33,8 119 33,12 156 33,13-17 159 33,18f. 162. 170 33,20f. 164 33,22 157 33,23 163 33,24 f. 163 34 125. 129. 129 159 • 386 34,1-12 129 34,9 149

Jos 1-24 1-12 1, 1 1,4 1, 12 2-9 2 2,1 3-5

149 135. 137 138. 177 149 228 159 137. 150 135 135 135. 170

Register 3-4 74 3,16 313 98 5,10 313 98 6 135 6,26 181. 303 7-8 136 7,9 60 7,16-18 174 191 8 8,1 60 8,30-35 73. 75 36 . 171 8,30 74 9 60. 136 9,1 60 9,11 60 9,17 140 9,23.27 367 31 9,24 125 10 137 10,1-15 136.149. 150 10,1 60 10, 12f. 150 41 10,28-43 136 10,41 117 120 11 137 11,1-15 136. 163 11,1 60 11,10-15 183 11,16-20 136. 138 12 136 12,2 f. 122 12,4 f. 122. 123 13-19(20.21) 150. 151 13-19 135 13 150. 226 13,5 122 13,7.29-31 159 13,15-23 164. 165 13,24-28 164 13,26 314 104 13,33 152 14-19 151. 225 17 14,6 f. 117 120 14,6-15 153 15 153 15,3.4.9.11 162 15,3 117 120 15,6 165 15,8.10 156 65 156 66 15,8 15,15-19 154. 181 15,45 59 154 15,57 16-17 158 16,1-17,13 158 72

17,1 17,2 17,14-18 17,16.18 17,16 18,11-28 18,12 18,16.28 18,17 18,28 19,1-9 19,10-16 19,12 19,17-23 19,24-31 19,28 19,29 19,32-39 19,40-48 19,44 20,7 21,23 22,1-34 22,9-34 23 24 24,2-13 24,2.23 24,5 24,11 24,25-28 24,30

158. 159 314 149 64 142 19 155 156 65 156 66 165 202 24 152 160 161 85 160 162 162 139 12 163 69. 157 357 163 357 159 165 138. 177 74. 76. 149 112 74 125 60 171 149

Ri 1,1 60 1,11-15 154. 181 1,16 125. 154 1,17 152 1, 19 ff. 142 19 1,19.21.27-35 138.150.225 17 1,19 64. 153 1,21 155. 156 66 . 273 1,28 224 1,30 160 1,31 f. 162 1,31 139 12 1,33 163 1,34 f. 69. 156 2,6-16,31 177 2,6-3,6 178 2,7-19 178 2,9 149 2,16-19 179

519 3,7-11 178. 181 3,9.15 179 3,9.31 179 3,11.30 180 3,12-9,55 178 3,12-30 181 3,13 120. 181 11 3,30 182 3,31 182 4-5 183. 209 4 183. 185 22 • 186 4,1 182 4,3.13 64 4,3 142 19 4,6.14 170 4,6 163 4,10 163 4,11. 17 154 4,11 125 5 76. 184. 206 5,2.7-9.11 184 5,4 f. 113. 114. 116. 187 5,6 182. 184 5,7 184 5, 11. 13 79. 155. 184 5,12 184 21 5,13-15.18 184 5,14-18 151 5,14 158 5,15 f. 167 5,15 161 5,15b-17 185 5,17 162 5,17 a 157 5,18 163. 184 22 5,19-22 185 5,19 184 5,20.26 184 5,24 154 5,31 180. 186 6-8 187 6,2-5 187 6,3 120. 181 11 6,11-24 130. 188 6,11 195 6,14f.36f. 179 6,25-32 195 6,34 175. 188 6,35 188 7,1-22 188 7,12 120 7,24-8,3 188. 190 8,4-21 188 8,5-9 60 8,14 60

520 8,22f. 194. 194 2 8,28-35 194 8,28 180 9 60. 158. 194. 195 9,2 60 9,4.46 86 9,8-15 194 2• 197 10 10,1-5 172 10,1 173 17 10,6-12,6 189 10,6-16 178 10,9 189 10,11 181 11 10,12 120 10,13 f. 179 10, 17f. 189 11-12 179 11, 1-11 *. 29 (?). 32 f. * 189 11,1 189 11,3 189 11,5f. 189 11,8-11 189 11,26 59 12,1-6 191 12,4 159 12,7-15 172 179. 189 12,7 12,11-15 172 13-16 63.69.157.178.189 13,1 180 13,2-25 190 13,5 179 14,1 190 14,10-18 190 14,19 190 15,1-8 190 15,9-19 190 15,14-17 182 16,1-3 190 16,4-22 190 16,23-31 190 16,31 180 17-21 177. 178 17-18 170 170 17,3.5 17,5 94 32 18 69. 157 18,14.17f.20.30f. 170 18,30 127 152 19-21 170.191. 192 19,22-24 191 191 19,29 191 20 20,26 H. 170 74. 75 36 20,26-28

Stellen 20,29-43 21,8ff. 21,8-12 21,8

191 192 191 170

1. Sam 1-3 74. 170 1,3.21 270 37 1,3 170 3,1 ff. 170 3,3 74 4-6 u.2 Sam 6 223 4-6 75 4 74. 198.223 4,1 198 4,4 170. 177 4,6.9 80 7 198 14 . 199 18 8-11 (12) 198. 199 8 194 2 8, 1-22a; 10,17-27; 11,12-14; (12) 199 8,1-22a 201 8,2 170 8,11-18 200 9,1-10,16 20 I. 202. 203 9,1 H. 200 19 9,1-10,16; 11,1-11.15 199. 201 9,9 201 22 9,16 201. 202 10,1 202 10,5f. 201 10,5 198 10,8 201 22 10,9-13 201 10,12a 201 22 10,17-27 194 2• 201 10,20f. 174 10,24 201 10,27 201 11,1-11 202. 203 11,3 176 28 11,4-8 202 11,4 204 11,6 202 11,7 191 11,12-14 194 2.201 11,15 170.201. 203 12,6 125 12,19-25 200 20 13,1 259. 259 65 • 260 13,2-7 a. 15 b-23 203 13,3.19 81

13,3 198 13, 7b-15 a 201 22 . 208 13,17 198 13, 19f. 198 13,19 52 13,23 198 14,1-46 203 14,11. 21 81 14,15 198 14,23 b-46 208 14, 36ff. 386 58 14,48 120 14,50f. 205 14,52 205 15 120. 207. 208 15,7 112 90 15,34 204 16 267 16,1-13 217 16,4 176 28 16,14-23 207. 208. 214 16,14f. 208 17 207 17,4-7 198 17,55 205 18,1-4 214 18,5.13 214 18,7 215 18,10-12 208 18,13 205 18,14-16 215 18,17-27 214 18, 17ff. 205 18,28-26,25 215 19,9f. 208 19,13.16 94 32 19,19-24 201 23 20 214 20,31 205 21,2-10 207 21,8 205. 207 22,2 215 22,6-23 207 22,6 204 22,7 205 23-26 216 23 207 23,1 198 23,6 230 33 23,11 60 23,19 204 24 207 25,2-42 216 25,43 216 26 207

521

Register 26,1 204 27 216 27,2-12 198 27,2 215 11 27,8 120 27,10 153. 154 28 208 28,1 209 45 28,3-25 210 28,4 209 45 29 217 29,1-11 198 29,1 198. 209 45 29,3 81 29, 11 209 45 30 120.207.216.217 230}} 30,7 30,9f.21 336 19 30,14 49 30,26-31 217 14 30,26 176 28 30,29 154 31 209 31,7 212 2. Sam 1-5 210 1,1-16 218 1,17-27 218 1,23.25 f. 214 2,1-4 154. 206. 217. 359 2,1 386 58 2,4b-7 218 2,8-10 212 2,8 f. 205. 206 2,10 260 2,12-3,1 213.219 3,2-5 237 3,6-39 213 3,7 213 8 3,12-21 219 3,17 176 3,20 H. 205 3,28-39 219 3,38 214 4 214 4,8-12 219 5,1-3 219 5,3 176 5,4f. 259 5,5 220 21 5,6-9 222 5,9 222 8 5, 11 226

5,13-16 237 6 75. 223. 237. 298 (7) 9-20; 1 Kön 1-2 234 7 235. 236. 256. 282 8, 1 64. 224. 224 13 8,2 227 8,3-8 226 8,9 f. 227. 251 8,12 120 8,13 f. 227 8,16-18 229. 255 8,17 f. 230 8,17 255 53 9-12 237 9,4f. 314 104 10 226 10,1-11,1; 12,26-31 226 11-12 241 11, 11 220 21 12,24f. 244 5 12,30 227 23 12,31 231 13 237 14 238 14,1-20 231 14,25-27 238 47 15-19 238 15,1-5 238 15,4 231 15,7-11 239 15, 12 231 15, 18 230 15,37 232 16.20 212 4 16,16-17,14 239 16,16 232 16,21f. 213 8 17 265 17,4.15 176 17, 14 240. 262 6 17,27 314 104 18 240 19 240 20 240. 263 20,1 240. 266 18 20,23-26 229. 255 20,24 231 20,25 f. 231 20,25 255 53 21,1-10 224 21,11-14 219 21,12-14 210 21, 14 202 24 21,19 207 22,30 111

23,8-39 23,8 H. 23,14 24,5-7 24,16-25 24,18 H.

215 11 182 198 224 15 • 226 249 28 295 36

1.Kön 1-2 240. 244 1,9 364 13 1, 17 241 1,38-40 242 2,10-12 244 2,13 H. 213 8 3-11 242. 243. 256 3, 1 245 3,3 244 3,4-15 243.247.264.386 57 3,16-28 243. 247. 256 4,2-6 255 4,5 232 4,6 231 37 4,7-19 224. 232. 252. 254 4,7 255. 264 4, 16 163 5,1 228 5,2f. 255 5,6.8 225. 253 5,7 163 5,9-14 248 5,11-13a 248 5,12f. 248 5,15-26 246. 252 5,15H. 226 5,27-32 251. 264 5,27 251 36 5,28 231 37 5,32 246. 252 6,1-9,9 243. 249 6,1 106 7,8 245 8,12 f. 250 8,53 125 8,64 362 8,65 313 9,10-14 246 9,11-14 252 9,15-23 251. 264 9,15-18 253. 253 46 9,16.24 245 9,19 253. 255 9,20-22 251 9,22 253. 306 9,26-28 246. 252

522 109 9,26 9,31 307 10,1-13 243. 247 308 10,6 10,9 308 246. 252 10,11.22 10,26 253 10,28 f. 246 243 11 11,1-13 245 11,1 245 11,3 245 11,4-6 245 11,7 f. 378 245. 298 51 11,7 11,8 245 11,14-25 243 11,14-22 252 11,23-25 251 11,26-40 244. 259 264. 267 11,28 11,29H. 267 11,29 aß b-31. 36 a bex. 37; 12,1-20.26-31; 14,1-18 261 11,29-40 263 11,31 262 11,41-43 244 11,41 243. 248 11,42 259 12,1-20 262 262. 262 5• 263 12,1-19 12,2-19 259 251 36 12,4.10f. 12,4 265 231 f. 12,6-9 12,10 f. 265 12,15 266 262 6 12,15abex 262 12,15 bß 12,16 266 12,19 266 12,20 267 12,21-24 263. 273 12,24a-z 267 24 12,25-32 263 12,25 269 12,26-31 262 12,26-29 270. 298 12,26 H. 119 12,28 271 47 120. 170.272 12,31 272 12,32 f. 12,33-13,32 377 263 10 13

Stellen 13,33 272 14,1-18 263 14,8-14 284 14,17 269 14,19-31 263 14,19-21 284 14,21 245 14,23 363 9 14,25-28 274. 283 31 14,25 321 14 14,30 273. 277 15,7 277 15,13 278 15,15 283 31 15,16-22 277. 288. 339 31 278 15,23 15,25-32 287 15,26.34 272 49 15,33-16,7 288 288 9 16,1 f. 288 16,8-14 16,9 256 55 16,15-20 288 16,19.26 272 49 16,21 f.23. 28 258 16,21 f. 289 16,24 295. 295 36 16,31-33 297 16,31 297. 298 16,32 296 16,34 181. 278. 303 17 -19; 21; 2. Kön 1 300 17,1-19,18; 2.Kön 1,22,17 286 18,3 256 55 • 303 64 18,4.10.13 303 18,17-40 301 18,19 302 18,21 303 18,30 301 19 116 19,2.10.14 303 19,3 170 19,8 113. 259 19,15-17 311 19,18 303 19,19-21; 2.Kön 2, 1-25; 3,4-8,15; 13,14-21 286 19,19-21 303 20/22 291 20,1-43 286 139 20,23 20,34 312 93 21 295. 296. 301. 306 17p8 21,8

22,1-38 22,2-38 22,39 22,41.42a.51 22,45 22,48 22,49 f.

286 279 296. 303 257 278 279 279

2.Kön

302 1,1 303 2,1-18 303 3,2 302 3,4-27 279. 303 6,8-7,20 292 8,7-15 311 8,11 f. 311 8,18.26 279 8,20-22 280 8,28 f. 292 8,28 279. 280. 310 88 9-10 280. 296. 308 80 9,1-10,27 276. 286. 305 9,1 H. 292 26 9,14 310 88 9,20 306 9,27f. 280 9,27 279 17 10,1 H. 296 10,18 H. 296 10,32-36 310 10,32f. 311 11 280. 280 24 11,1-20 276 11,17 282 11,18 281 11,19b-20 283 12,5-17 283 12,18 f. 283.283 31 • 311 12,21 f. 283 13,4 f.23-25 312 13,6 310 84 13,7 312 13,20 312 14,5 f. 284 14,7 284 14,21 282 26 . 284 39 14,22 285 14,23-29 314 14,25 313 14,28 313 103 15,lf.5.7.32f.38 258 15,1.6-8.27 284 39 256 55 • 285 15,5

523

Register 334 15,8-22 284 40 15, 13.30.32.34 15,17.23 336 12 335. 335 9 15,19f. 15,20 403 9 337 22 15,27 15,29f.37 337 15,37 335 7 • 337 24 16,5-9 337 335 7 16,5 f. 342 42 16,5 16,10-18 283 31 16,10-16 361 470 17 17,4 344. 345. 346 17,5 346 17,6 346 17,7-41 346 17,10 363 9 17,24-28 272 48 17,24 346 17,25-28 347 17,29-34 347 17,30f. 34763 18,4 125. 128. 363. 363 7 18,7b 353 18,8 359 18,13-20,19 351. 353 18,14-16 358 42 18,17 357 18,18 256 55 364 14 18,22 19,2 256 55 19,8 357 19,35 358 43 20,12-19 356 20,20 360 21,1-18 365 21,3 f. 365 21,3 363 9• 367. 370 21,5.7 a 365 366 21,5 366 21,7 a 21,10-15 369 21,23 f. 360 21,24 282 26 22-23 375. 376. 377. 382. 385. 388 71 22 387 22, 1 f. 375 22,3-20 383 22,3-13 376 22,3-7 283 22,8 387 22,12.14 412

22,13 383 22,14-20 376 22,16.19 383 22,18-20 377 23,1-3 376. 463 23,2 387 23,3 382. 383. 387 23,4-20.24 365 23,4-20 363 7 23,4-15.19f.24 376. 377 23,4.6f.11f. 378 23,4 365 23,5.8 a 378 23,5 278. 366. 367. 378. 383 49 23,7 367 23,8.15.19f. 367 23,8.10.13 378 23,8 363 9 23,8 a 381 23,8 b 367 23,9.15.19f.21-23 377 23 23,9 384 23,11 367. 367 29 23,12 366 23,13 245 23,15 379 23,16-18 377 23,19f. 381 23,21-23 377. 383 23,22 383 23,25-30 375 23,29 f. 380 23,29 388. 389. 389 74 23,30 282 26 • 402 23,31 402 23,33 403 7 23,33-35 403 23,36 402 24-25 404 24,1 404. 405 24,2 405 24,7 403 24,8 405 24,10-17 405 24,14 414 24,15 416 24,16 406 25,1-3 410 45 25,4 411 25,5 313 98 25,8ff. 412 25,12 414 25,18-21 412 25,22-26 412

25,26 25,27-30

414 397.407.416

fes 1,1 1,4-9 1,7-9 1,10 1,24 1,26 2,1-5 3,3 5,26-29 6,1 6,2 7 7,1-17 7,1-9 7,1.4.8 7,2 7,4 7,6 7,8 b 7,14 7,16 7,17 7,20 8,1-15 8,1-4 8,5-8 8,6 8,9-10 8,11-15 8,23 b-9, 6 9,3 9,10f. 9,10 10,27 b-34

284 40 353 358 471 91 231 446 36 231 337 21 284 40 278 11 386 56 337. 342 338 29 335 7 337 23 342 338 30 347 342 43 342 266 278 11 337 342 f.43 343 335 7 343 343 266 20 . 380 188 312 335 7

337. 343. 343 45 10,29 204 11,1-9 236 45 11,11 415 13,21 367 30 14,28-32 349. 350 7 14,29.31 350 17,1-11 337. 342 18 353 18,1 f. 354 18,3 f. 354 18,3 357 19,11 232 20 351 20,4f. 352 21,1-10.11-12.13-17 422

Stellen

524 22,1-14 22,15 23 23,8 24-27 30,1-5 30,2 31 31,1.3 33 34 34,14 34,16 36-39 36,2 36,3 37,8 37,36 39 40-55 40,1-5 41,2 43,5-8 43,14-20 44,28 45,1-7 45,1 46,11 49,8-13 49,8 49,14-21 49,22f. 49,23 51,1-3 52,7-12 53,1-11a 54,11-13 56-66 60-62 63,11 f. 66,1-5

353 256 55 467 64 467 353 355 353 355 467 421 33 367 30 471 351. 353 357 256 55 358 358 43 356 419 419 420 420 419 420. 437 420 420 420 419 420 29 420 420 420 420 419 467 3 420 450. 472 450 125 467 3

Jer 1,5-10 3,16f. 7,18 8,16 13,I8f. 15,1 21,2 22,10 22,11 23,5 f. 24 26,24

130 73 29 366 185 24 407 125 395 25 403 403 5 236 45 408 412

27-28 27,5f. 27,18-22 28,1-4 29 29,1 29,21 29,24-32 30-31 32,6 H. 34 34,7 34,9.14 35 37-44 37-38 37,5-11 37,5 38 38,4 38,5 38,22 39,1 f. 39,3.13 39,11-40,6 40,1-43,4 40,7-43,7 40,14 41,17f. 42 43,7 43,8-44,30 44,1 44,2 44,17-19 44,30 46,2-12 47,3 47,4 49,7-22 50,11 52,4-6 52,28-32 52,28-30 52,31-34

408 38 420 27 406 27 408 406. 416 416 395 25 406 29 422 37 295 36 408 410 81 309 83 404 408.410 411 410 386 56 411. 411 50 409 409 410 45 397 36 412 413 57 412 413 56 414 414 414 413 414 420 29 366 394 396 27 . 403 185 24 49 421 33 185 24 410 45 412 406 28 397

Ez

1-24 1-3 1,1-3 1, 1 1,2 3, 11. 15 3,15

418 418 406 416 408 416 417

4,13 8 8,1 11,16 14,1 16 20 20,1 20, 12ff. 21,26 22,8.26 23 23,38 24,1 25,12-14 25,26 26,1-28,19 33,21 34-37 34,23-31 37,1-14 37,11-14 37,15-28 34,17-31 37,21 f. 40-48 44,11 47,19 48,28

417 409 408.416 418 416 419 419 408. 416 418 94 32 418 419 418 408 421 33 49 396 31 408 419 236 45 419 419 266 20 . 419 419 413 419 384 51 119 119

Am 1,1 1,3-2,5 1,3-5 1,6-8 1,11f. 1,13-15 2,6-8 3,9-15 3,15 4,1-3 5,5 5,7.10-12 6,1-7 6,12 6,13 6,14 7,10-17 8,4-7 8,14 9,7

284 40 312 94 312 312 421 33 312 314 108 314 107 296 40 314 107 170 314 108 314 107 314 108 314 313 98 .314 272 48 314 108 170 49

Hos

1, 1 2,1-3

284 40 266 20

525

Register

3,7 5, 1 f. 5,1 5,8-6,6 5,8-9 5,10 5, 11 5,12-14 5,15-6,6 7,3 8,7-10 12,10 13,4 13, 10 f.

194 2 337. 344 170 337 343 343 344 344 344 194 2 337. 344 131 111. 131 194 2

Jona 1,9

81

Mi 1,8-16 5,1-5 5, 1 5,13 6,4

357 39 236 45 175 366 125

Obadja

421 33

Nah 2,1 3,19

116 113. 114 181

Zeph 1,1-6.8f. 1,4 1,6 1,12 2 2,5

368 368 369 368 380 37 49

Hag 1,1.14 1,1 1,2-4 1,5-11 1,5.9-11 2,1-9 2,2.21 2,15-19 2,23

Mal 1,2-5 1,6-14 2,1-9 2,10-16 2,11 2,14-16 2,17 3,5 3,6-10 3,13-21 3,13-19

421 33 450 450 450 7 450 450 450 450 450 467 3 450

Ps 373 373

Hab 3,3 f. 3,3 3,7

Sach 1-8 439 1,7-6,15 447 1,16f. 447 3 447 38 4, 1-6aa.l0b-14; 3, 110; 6,9-15 447 447 4,6 aß b-l0 a 9-14 467. 472 9,1-8 467 9,9f. 236 45 10,2 94 32 12 443 22 12, 11 183 19 14,21 64

454 444 445 446 446 446 454 446 446

18,30 24 68,8 f. 72,8 77,21 78 78,12.43 90,1 95,8 103,7 105 105,26 106,16.23.32 110 132,12 135 136 137 137,1

111 250 116 229 125 112 104 125 119 125 112 125 125 486 43 282 112 112 418 416

Ruth 4

295 36

Threni 1, 1 2,21 f.

420 29 420 29

4,21 f. 5,1-18 5,4f. 5,9 5,13

421 33 420 29 420 421 421

Dan 2,4-7,28 5 11,2-45 11,31 12, 11

427 400 479 21 480. 483 480. 483

Esra 1,1-4 439. 440. 441. 442 1,6 416 1,7-11 443 1,8-11 a 439 2 416. 444. 445 28 2,1-67 439 2,1 454 2,2 444 2,59 416. 417 2,63 454 2,65 416 2,68 f. 416 4,1-5 447. 448 42 4,2 347 4,6-6,18 439.441 4,6-23 449 3 4,6 448. 449. 456 4,7-10 439 4,7f. 434 57 4,7 338 30 4,8-6,18 427 4,8-16 456 4,8 H. 455 4,17-26 455. 456 5,1 447 5,3-6,12 448 5,3 H. 455 5,3.6 454 5,6-6,12 441 5,14-16 442. 443. 445 5,14 454 6,3-5 439. 441 6,6-12 448 6,6-10 444 6,6.13 454 6,7 444 25 6,14 447 6,15-18 449 7-10 464 7,1-5 461 47

526 461 7,6 452. 453 7,7-9 7,11 461 7,12-16 427.452.460.463 7,12.14.21. 23. 25 f. 460 7,12.21 461 453. 461 7,12 7,13 464 232 7,14f. 7,14 462 7,15 464 7,16.19 464 7,16 441 7,20-22 464 464 7,24 461 7,25 f. 7,25 462. 463 54 8-10 463 464 8,1-20 8,1-14 439. 452 418 8,15-20 417 8,17 454 8,36 9-10 467 3 465 9,1-10,44 465 62 9,1 f. 9,9 452 10,6 453 10,11 f. 465 10,11 465 62 Neh

1,1-7,5; 12,27-13,31 439 1, 1 452 1,2 f. 454 454 1,3 1, 11 453 2,1-8 454 452 2,1 2,7.9 454. 455 452 12 2,10.19 456 2,10 2,11-15 457 2,19f. 457 2,19 434 57 . 435 59. 457 3,1-32 439. 457. 458 453 3,1 3,7 454 3,33-38 457 3,33 452 12 3,35 457 4,1-9 457 452 12 4,1 457 4,10-17

Stellen

5,1-13 459 5,14-19 459 5,14 f. 455 5,14 452. 455 24 5,15 455 25 5,18 455 6,1-14 457 6,lf.5.12.14 452 12 6,1 H. 457 6,15 457 7 416. 444 7,1-3 458 7,4-73 452 7,4f. 458 7,6-68 439 454 7,6 7,61 416.417 7,65.70 454 7,67 445 29 8-12 463 8/9 452 14 . 453. 464. 465. 472 28 8,1. 4f. 9.13 461 8,9 454 9,1 f. 465 62 9,6-25 11294 10 465 60 10,2 454 10,29-32 465 62 11,1 f. 458 11,3 454 459 41 11,25-35 12,16 447 12,26.36 461 12,26 452 14 . 455 12,27-47 458 13 459 13,1-3 465 62 13,4-31 463 55 13,4-9 459 13,6f. 459 43 13,6 452 13,10-14 460 13,15-22 460 13,23-27 450. 459 13,28-31 459 13,28 452 12 1. Chron

1,12 3,18 3,19 4,24-43 5,27-40

49 443 22 444 152 461 47

7,14-19 8,3.5 8,33 9,39 18,17 27,25-34 27,32 f. 27,33

158 181 10 206 36 206 36 231 35 232 231 232

2. Chron

10,18 11,5-12 11,15 12,2-12 13-26 13,3-20 14,8-14 17,1-21,1 24,2f.15f.22 25,6-10.13 26,6-15 26,23 32,30 33,10-13 33,15-17 34-35 34,3-7(33) 35,20-24 36 36,22

231 37 273 367 30 274 58 276 277 4 . 278 10 278 10 280 20 283 284 37 285 285 360 360 377 375. 377 377 389 404 440 11

1. Makk

1,16-28 1,29-35 1,41-51 1,54 2,1-26 2,27-48 3,4 3,10 3,13-26 3,27-4,25 4,26-35 4,36-59 6,17-54 7,1-25 7,26-50 8,17 9,1-22 9,23-12,53 10,15-21 10,30 13,42 14,4 14,25-49

483 483 483 483 483 484 484 481 484 484 484 484 484 485 485 485 485 485 486 481 486 486 486

527

Register 2. Makk

5,15 f. 5,24-26 6,2 10,5-8

483 483 469. 483 484

Mt 492 244 257. 261

Mk 1,13 12,13-17

259 495

Lk 10,30-37 11,31 12,27

384 52 257. 261 244

loh 18,36 19,12

495 232

Apg 7,22

125

Eph 2,20 Hebr 11,23-26

125

b) außerbiblische Aelius Spartianus Historia Augusta (Hadrian, Kap. 14)

Cassius Dio LXIX, 12-14

500

482 33 415

500

Clemens Alexandrinus Protreptikos IV 427 12 Diodor 1,46,4 I,95,4f.

1,102 I, lOS 1,107-122 II,110 II,124 II,141 II, 151 f. II,157 II,158f. II,158 II,161-163 II, 178 III,5.91 III,II III, 12 III, 15 III,16.27.29 III,41-43 III,88 III, 89 ff. VII, I. 3 VII, 7 VII, 89

371 10 52 2• 372 125 142 428 18 251 35 358 43 392 4 372 393 103 394 14 394 52 2 394 19 432 43 394 20 427 394 17 435 63 430 29 432 42 432 43 52 2

FI./osephus

2. Petr 1,19

Aristeasbrie/ 13

Eusebius v. Caesarea

Herodot

4. Esra 14,18-48 2

432 44 469 16 435 61

hist. eccl. IV, 6. 8 500 On.142,7f.; 144,7-9 284 34

1. Esdras 9,49

6,29 12,42

IX, 75. 77 XVI, 41-46 XVI, 41 H.

Ant. IV, 7, I 284 34 VIII, 13, I f. (144.147); IX, 6, 6 (283) 298 48 X, 2, 2 (30) 356 34 X,5,1(74) 388 X,9,7(18If.) 421 X, 11, I (219ff.) 396 27 . 31 . 404 XI 468 XI, 8, 3-7(313-347) 469 XI, 8,4-6 (321-345) 477 11 XII-XIV 476 XII, 3, 3 (138-144) 480 XII, 6,1 (265) 483 37 XII, 8, 6-7(316-327) 484 XIII, 2, 3 (50) 481 XIII, 5, 4(146) 481

XIII, 9, I (254-258) 487 XIII, 10,5 f. (288-298) 487 XIII,II,3(318f.) 487 XIV, 1,2-4(4-18) 488 XIV, 3-16 489 XV, I-XVII, 8 491 XV, 11 492 XVII, 13-XIX, 9 493 XVIII, 3, 3 (63 f.) 495 73 XX, 9, 1(200) 495 73 Bell.Jud. I 476 1,3 (36) 483 37 1,18-33 491 lI-VII 496 II,7-12 493 V,5 492 VII, 8-9 (252-406) 498 c.Apion.I,8(38-42) 472 I, 18 (112 f. 116 ) 298 48 1,21 396 31

Ovid Fasti 5,494-535

86 10

Plinius nat.hist.V,74

489

Plutarch de Iside et Osiride 44 c 427 12 Strabo XVII, 1,27

427 12

Suetonius Vita Caesarum VIII, 5 301 60 Claudius 25 495 73

Tacitus Ann.XV,44 495 73 Hist. II, 78, 3 116 112 .301 60

Thukydides 1,104, I f. I,I09f.

Xenophon Anabasis II, 4,12

431 396 32

528

Namen

Ir.

NAMEN

a) geographische Namen (nicht aufgenommen: Israel, Juda, Ephraim, Kanaan, Westjordanland, Ostjordanland; arabische Namen kursiv; Koordinaten nach dem Palestine und South Levant Grid in Klammern) 'Ab ar Naharä 430. 434 el-'Abedlye (202,9.232,8) 139 Abel-Beth-Maacha 240. 277 Abel-Hassittim 135 AbiIa 490" Abu Gas ___ Der el-Azhar Abydos 39 Achaia 73 Achor (Ebene) 135 Achzib 139 Actium 491 Adasa 485 Adora 487 Adoraim 273. 478 Adullam 153. 221. 273 ~elia (Ha?riana) Capitolina 222 8. 500. 501 Agypten (Agypter, agyptisch) 23. 27. 28. 29. 36. 37. 37 2 . 39-50. 53. 57. 59. 60. 62. 65. 80. 81. 83. 97-100. 100 53 . 101-106. 109111. 116. 118. 123-126. 126 146 • 127-133. 136 8.139.140.142.144.145.148.161. 168. 197.222.228.230.232.236.245.246.248. 252. 258. 267. 274. 274 58 . 275. 296. 318320. 320 3 • 321. 321 14 . 322. 323. 330. 331. 333. 336. 340. 341. 344. 345. 345 52 . 346. 350-352. 354. 355. 357. 360. 362. 364. 372. 373. 388. 389. 392-396. 399. 401-405. 409411. 413-415. 419. 427-433. 435. 449 45 • 451. 462 51 • 469. 473. 476. 477. 480. 501 Afrika (afrikanisch) 53. 269 'Aglun 159. 164 A~läb 139 12 Ai 135. 137 Aila 499 Ajjalon 139. 139 13 . 140. 254. 273. 278 Ajjalon (in Sebulon) 172 'Akka (156. 258) 53 Akkad 125. 348. 399. 401. 424. 429 Akko 53. 59. 139. 157. 162. 183. 252. 254. 287. 357. 482. 491. 497 Akra Oerusalem) 483. 483 35 . 484. 486 Akraba 490 Akrabeta 493 Akhk 396

Alalah 24. 59. 60 Alasi; 48 Aleppo 41. 324 Alexandreion 491 Alexandria 477. 482. 494 Altaqü 288 8. 357 Amanusgebirge 268 27 . 336 'Amara-West 114.116 Amathus 490 'Amman 157. 227. 489 Ammanitis 478 19 .481. 491 'Ammata (208,6. 182,9) 490 Ammon 65. 157. 233. 245. 252. 267. 268. 268 27 • 285. 330. 344. 354. 354 29 • 356. 412. 421. 434. 456. 457. 459. 460 Amurru 196. 356 'Amwas (149,2. 138,8) 484. 493 'Anata (144,9. 135,7) 242 Anatolien 398 Anatot 182 15 • 242 el- 'Angar 494 Antakya 477 Anthedon 491 Antilibanos 268 27 . 313. 402. 494 Antiochia (am Orontes) 477 Antiochia (= Dan) 482 Antiochia (= Gadara) 482 Antipatris 489. 491 Antonia Oerusalem) 496 Apamea 480 Aphairema 490 Aphek 198. 209 45 • 223. 489 Aphek (in Asser) 139 Apollonia 489. 491 'Aqaba (150, O. 181,7) 109. 109 79 . 114. 132. 246. 252. 285. 499 'Aqbet Gabr (190,5. 139,3) 491 'Äqir (133, I. 140,8-10) 288 8 'Aqrabe (182,5-9. 170,5-6) 490.493 'Aräbä 314 Arabaya 430. 435 Arabia (Provinz) 499. 502 Arabia (im Nildelta) 103 62 Arabien (Araber, arabisch) 51-54. 56. 57. 65-67.72.77.80.96.114.114 2.116 115 . 132. 247. 269. 285. 333. 334. 349. 399. 430. 435. 457. 457 35 Aram 62 Aram-Damaskus 226. 227. 233. 291. 292. 310 88 . 335 7• 338. 339. 339 31 Aram Naharaim 67. 181 Aram-~öbä 226. 227. 251

Register

'Aräq el- Emir (221,7. 147,4) 479 Archelais 493 Ard el-'Arde 159.189 Ar~thusa ·489 el- 'Arls 487 Arnon 53. 122. 164.304. 311 Aroer 311 Arpachsad 62 Arpad 324. 329. 329 4 334 Arrapba 373 Arsuf (132, O. 178,1) 489. 491 Artemision (Kap) 432 Arubboth 254 Aruma 196 Arwad (Arwaditer) 62. 323. 344. 354. 356 Arwäd 354 Asdod 50.223.285.330.351.352.356.358. 372. 459. 478. 481. 489. 493 Asdod-Jamnia 481 Asdudimmu 352 Aseka 273.410.411. 411 48 Askalon 42. 50. 105. 190. 344. 354. 357. 372. 393. 393 1 478 'Asqalän (107. 119) 42.50.354 Assuan 415 Assur 44. 45. 62. 311. 326. 339. 362. 365 Assur (Stadt) 325. 347. 348. 372. 373 Assyrien (Assyrer, assyrisch) 36. 44-46. 168. 173. 251. 257. 258. 286. 290. 310. 310 88 . 311-314. 323-330. 330 47 . 331. 333. 334. 334 3. 335. 336. 336 15 . 18 . 337. 337 21 . 338-344. 344 48 . 345. 345 52 . 346-357. 357 38 . 358.35843.359.360.36059.361-365.36518. 366. 367. 367 27 . 368-374. 378-381. 385. 388. 389. 392-396. 403. 404. 406. 409. 417. 425. 434. 470. 478 Astarot-Qarnaim 96 42 Atarot 28. 164. 304 'A!aruz (213,2. 109,4) 304 Atbara 323 Athen (athenisch) 394.431-433.437 Äthiopien 40. 44. 62. 331. 357. 415 Athribis 392 'Alll.! (144, I. 234,7) 53. 469 Atürä 430 Auaris 37. 39. 104 Augusta 491 Auranitis 481. 491. 493 Axum 323 'Ayn Duq (191,5. 143,2) 486 'Ayn Gälud 188. 209 45 Azotus 489. 493

°.

°.

Baal-Gad 136 Baal-Meon 304

529

Baal Perazim 221. 221 2 Baalath 253 Ba'al ~efon, Baal Zaphon 109. 110 Babairu 430 Bäbill u Eber Näri 434 Babyion (Babel) 43. 95. 97. 325. 360. 371. 392.395-400.404.406.407.409.410.416. 417. 422. 424. 425. 429. 432-434. 439. 440. 442.477 Babylonien (Babyionier, babylonisch) 36. 44-46. 95-97. 168. 258. 323. 324. 326. 327. 330. 333. 335 9. 346. 348. 352. 356. 365. 365 18 . 366. 367. 369-373. 388. 392-395. 395 25 . 396-401. 403-406. 408-414. 416422. 424. 427. 429. 430. 433. 437. 439-444. 447. 449. 453. 454. 461. 462. 464 Bach von Ägypten 336. 336 19 Baghdad 396 32 Baläwät 291 20 Ballh 372 Balkan 48. 50 Ballä~-See 110 Bänyäs (215, O. 294,8) 479.491. 493 el-Baq'a 221 2 Baris Oerusalem) 488 Basan 122. 123. 157 Batanäa 481. 491. 493 Beerlachajroi 84. 85. 86 8 Beeroth 140 Beerseba 53. 84. 86. 88. 89. 113. 152-154. 170.228.253 46 .273.378.381. 445 Behistun 430. 430 29 . 445 33 el-Belqä 122. 304. 486 Ben-Hinnom (Tal) 378 Berg des Ärgernisses 378 Besän (197. 211) 139. 254. 478. 487. 489. 497 Ba Gäla (168. 125) 221 2 Bet Iskärye (145. 124) 484 Bet La~m (169. 123) 273 BetMaqdum (147,2.104,8) 136 Bet Nettlj (149. 122) 493 Ba Räs (230. 222) 499 (B~t) Re 00 b 268 27 Ba 'Ür 496 Ba 'Ür el-fäqa (160,9. 143,8) 484 Bet 'Ür et-ta~ta (158,2. 144,7) 253. 273 Beth-Anath 139. 182 15 Beth-(Baal- )Peor 129 Beth-Chanan 254 Bethel 74. 75 36 . 84-86. 155. 156. 158. 170. 204.262.270-272. 298. 347. 379. 379 33 . 381 Beth-Hakkerem 485 Beth-Harrapid 411. 411 48 Beth-Horon 155. 253. 273. 484. 496

530 Bethlehem (bethlehemitisch) 153. 170. 207.214.214 9 .215.273.378.491 Beth(o)letepha 493 Bethsaida 493 Bethschean 42 2°.47.59.90 19 . 105. 139. 161. 188. 210. 254. 478. 487 Beth-Schemesch (Galiläa) 139 Bethschemesch 223. 254. 284 Bethsur 273. 458. 484 Beth-Zacharia 484 Betln (172. 148) 74. 84. 204. 270. 379 eI-Biqä' 313. 402. 494 Blr 'Eyyüb 241 Blr es-Seba' (130. 072) 84 eI-Blre (170. 146) 140. 276 eI-Birke 360 Birket et- Timsäb 103 Blt-Adini 324. 326 Blt-Agusi 324 Blt-Bahiani 324 Blt-JakIni 371 Bitterseen 99. 108 Bittlr (163,4. 126,2) 501 Boghazköi 46 Bolsener See 73 Borsippa 399. 429 BOfra eski Säm (289. 214) 499 Bostra 499 Breqa 341 39 Bubastis 321 Buhen 39 el-BuqeaC 491 eI-BUli bei e!- Tan!üra (142,4. 224,8) 53. 139. 254. 339. 478. 489 BUfera (207,7. 017,0) 284 35 Busiris 428 Byblos 42. 45 33 . 320. 321. 321 12 . 323. 344. 354. 356

Namen 198.

160.

42.

334.

Caesarea maris oder maritima 53. 478. 489. 494. 496-499 Caesarea Philippi 493 campus maximus legionis 502 Canatha 489 Capitolias 499 Castellum Peregrinorum 53 Ceparcotnei 502 Chaldäa 95 Chalkis 494 Charge (Oase) 428 Chepher 254 Coelesyrien 477. 479. 481 Dadänu 399 Damaskus 96. 157.243.251. 277. 283. 287.

290-292.305.310.310 88 .311. 312. 312 93 . 313.313 103 .326.335.337.339-341. 341 39 • 342-344. 349. 362. 434 55 . 488. 489. 499 Dan (Ortschaft) 96. 157. 262. 270. 270 41 • 271. 277. 298. 313. 482 Daphne 414 5 Debir 136. 153 De/enne 110.414 5 Dekapolis 489. 491. 499 Der 371 Der eI-Azhar bei Abü Gös (159,9. 135,3) 140. 223 Der el-Bahrl 39 5. 41 Der Dub';;än (175. 146) 135. 136 Der'ä (253. 224-227) 122 Dibon 164. 304 Dium 489 Dok 486 Dor 42. 53. 139. 254. 339. 435. 478. 481. 489. 491 Dür-Sarruken 352 Düra (152. 101) 273. 478. 487 Dü'ru 336. 339. 478 e~-I)äherlye (147. 090/1) 154 !)ibän (224. 101) 164.303.304

'eben bohan 165 Eber Näri 430 Ebla 24 Edfu 433 Edom 99.100.113.114. 116.121. 181. 227. 227 25 . 233. 245. 252. 252 4 °. 268. 279. 284. 330. 344. 351. 354. 356. 421 33 . 478 Edrei: 122 Eglon 136 Ekbatana 398. 426. 433. 441. 448 Ekron 50. 223. 302. 354. 355. 357. 358 EI Paran 96 42 Elam 62. 96. 97. 333. 348. 356. 398. 430 Elasa 485 Elath 246. 285. 499 Elephantine 25. 39. 126 146 • 128. 133. 415. 415 6 . 428. 432. 445 33 . 452. 467. 468 Eleutheros 48 Elim 112 Ellasar 97 Eltheke 288 8• 357 Emmaus 484. 493 'En Gidl (187. 097) 493 'En lfafb 253 'En Kärim (165. 130) 458 'In Mispät 96 42 'En Qdes 96 42 . 114. 117 'En Quderät 96 42. 114. 117 'En Silwän 360

Register

'En Sitti Malyam 223. 242. 360 'En Sems 139. 254. 284 Endor 208. 210 Endür (186,1. 177,1) 210 Engaddai 493 Ephraim (Wald von) 240 Eribä (193. 140) 458. 494 Esdüd (118. 129) 50.351. 481. 489 Etam 273 Etham 108 Euphrat 24.40.40 10 .42.57.65.67.95. 156. 227. 228. 324. 372. 388. 396. 400 Ezion-Geber 246. 279 Faqüs

103 62

Gadara 482. 489-491. 493 Galaaditis 481 Gal'ad[a] 339 Galiläa (Galiläer, galiläisch) 53. 69-71. 84. 147. 160. 162-164. 164 93 . 184. 185. 198. 206. 209 45 . 212. 225. 241. 246. 271. 277. 287. 339. 478. 481. 487. 490. 493. 497. 498 Galiläisches Meer 53 Gamala 497 Garizim 469. 478. 483. 486 Gath 50.216.223. 273. 283. 285. 312. 352 Gath-hachefer 313 Gaugamela 434 Gaulanitis 481. 493. 499 Gaza 39. 42. 50. 190. 336. 340. 341. 344. 348-350. 358. 359. 362. 476. 478. 482. 489. 491. 493. 501 Gazara 490 g~ hammel al: 284 Geba 198. 204. 204 32 . 277. 343. 378. 381 Gebe! Barka! 322 Gennezareth (See) 53. 489. 493 Gerar 84. 89 Gerasa 489 Gezer 43. 105. 139. 140. 155.221. 245. 253. 288. 346 61 . 481. 490 Gibbethon 288. 288 8 Gibea (Sauls) 191. 198. 202. 204. 269 Gibeon 60.136.140.149.150 41 .204 31 .221. 224. 243. 247. 264. 408 38 Gihon-Quelle 223. 242. 360 Gilboa (Gebirge) 209. 209 45 . 210. 212. 214 Gilead (Landschaft) 159.164.189.191.192. 206.210.212. 254. 339. 339 32 Gilead (Ortschaft) 85. 189 Gilgal 74. 74 31 . 135. 156. 170. 201. 201 22 . 203. 208 Gimtu 352 Gischala 497. 498

531

Goliathsfluß 188. 306 Gomorrha 358 Gophna 493 Gosen (Landschaft) 102. 108 Gosen (Ortschaft) 136. 136 8 Gurgum 326. 329. 344. 352 Guzana 324

Gbe! 354 Geba' (175. 140) 198.204.204 32 .277.343. 378 Gebe! 'Arä'ij 114 Gebe! Färän 114 Gebe! Ferdes oder Furedis (173,0.119,3) 491. 494. 498 Gebe! Fuqü'a 209 Gebe! e!-Munäga 113 Gebe! Müsä 113 Gebe! Qäterin 113 Gebe! Serbä! 113. 114 Gebe! et-Tör (Garizim; 179. 176) 469.478 Gebe! ;!-"rör (Tabor; 186. 232) 160. 183. 497 Genin (178. 207) 139 Geräb!us 42. 350. 393 Geras 489 Geziret Firä'ün 246. 279 eI-Gib (167. 139) 136. 140.204 31 . 221. 224 Gi/na (170. 152) 493 Ginsäfiit (162,5.176,3) 195 9 Gisr e!-Häritiye (159.236) 183 19 eI-Gis (i 92.- 270) 497 Gö!än 157.341 39 Gazze (099. 101) 42.50.489.491 e!-Güta 311. 341 Halys 46 Harn 96 42 Hamath (am Orontes) 227. 228. 251. 291. 313.313103.326.334.3343.33931.344.348. 349. 350. 393. 396 Hamath (bei Tiberias) 47 Har Cheres 139. 140 har Efrayim 158 har YChuda 153 Haramatha 490 Harod-Quelle 188 Haroseth 183 Hap~on Thamar 96 42 Hazor 136. 137. 183.253.469 Hebron 84.89.117.136.153.154.181. 190. 206.213.217-219.221. 222. 237. 239. 241. 259. 273. 359. 407. 458 Heliopolis 44. 103 66

532

Namen

Herakleopolis 321 Hermon 69. 122. 136 Hermopolis 44. 433 Herodeion 491. 492. 494. 498 Heröön polis 102 Hesbon 122. 165 Heth 62 Hibis 428 Hippo(s) 482. 489. 491. 493 Horeb 112. 113. 259 Horma 117. 152 52 Hyrkania 491 Hyrkanien 431

Hirbet ijirbet ljirbet Hirbet ijirbet ljirbet ljirbet ljirbet ljirbet ljirbet ljirbet Hirbet ijirbet

el-Medeyine 304 Mird (184,8. 125,2) 491 el-Mubayyi.t (220,6. 128,6) 304 el-Mukawer 490. 492. 498 el-Muqanna' 50. 354 el- 'Öia et-tabta (194. 150) 493 Qerqür 290. 326. 350 Qlla ~ Tell Qlla el-Qureye (215,9.124,2) 96 42 .304 er-Rabüg (151. 093) 136. 153 er-Rumel (233, I. 109,7) 304 70 Selün (177. 162) 74. 170. 347 64 eS-Seb Ma{/kür (150.117) 153.221.

Hadräk 334 3 Hadramaut 435 ijaiab 324 Hama 227. 291. 313. 334. 393 (lfaram) Ramet el-ljalil (160, I. 107,2) 84. 501 lfaram es-Serif Gerusalem) 223. 249. 492 I:Pröset haggöYlm 183 lfeiaz 114. 457 35 Helbä 139 12 jIesban (226,5. 134,2) 122.165 lfisma 114 Homs 402 ijüle-Becken 59. 163. 493

ljirbet Teqü' (170.115) 273 ljirbet Tibne (144, I. 127,9) 149 ljirbet e!-Tubeqa (159. 110) 273.458.484 ljirbet el- Yehüd (162. 126) 501 ljorfabad 352 .lj.r 105

Habür 42. 324. 372 Hadara 341 39 :1- Hadr 341 39 el-ijaill (160. 103) 84. 136.273. 458 .lj.arrän 65. 67. 95. 324. 348. 388. 389. 395. 397. 398. 402 .lj.atarikka 334 3 Hatti 44. 45. 48. 105. 326. 404 Hattusa 46. 48 Hauran 91. 341 39 • 490. 499 Hibra 399 ijirbet 'Adase (170,0. 139,4) 485 ljirbet 'Ara'ir (228, I. 098,1) 311 ljirbet Bel'ame (177,8. 205,9) 139. 280. 307. 485 Hirbet Fasayil (191,9.159,6) 491 Hirbet C;jat (176. 248) 497 Hirbet Cel'ad (223,5.169,5) 85.189 ijirbet el-Harbai 183 19 ljirbet el-ljedamüs (220,2. 196,7) 300 56 ljirbet lfamld (222,8. 190,3) 314 104 ljirbet lfarsls (154,7. 137,2) 139 13 Hirbet Hirsa (154,7. 137,2) 139 13 ijirbet ;l-ljöb (167, I. 121,4) 273 Hirbet Kefire (160,3.137,6) 140 ljirbet Libb (222,3. 112,8) 122

t'ir

273

Idumäa (Idumäer) 434. 457. 478. 481. 487. 488. 490. 493. 497 Ijjon 277 Illyrien 50 71ma (266. 240) 341 39 el-Imtüne 341 39 Indus 427. 429 Industal 357 37

semes

139

Ipsos 477 lrbid (229.218) 499 Irma 341 39 lskenderlye 477 Issos 437 Isthmuswüste 52. 99 IStunda 344 Jabbok 53. 122. 159. 164. 202. 269 Jabesch 191. 192.202.210.218 Jabne 285 J achas 122. 304 Jadiru 399 Jamnia 478. 481. 489. 493. 499 Japho 42. 53. 435. 499 Jarmuth 136 Jaser 165 Jatribu 399 Ja'udi-Sam'al 94 31 . 324. 336. 339 31 Jenoam 47. 105 Jericho 74. 135. 137. 155. 156. 181. 278.303.313.411. 458. 467. 469. 486. 490-492. 494. 497 Jerusalem Gerusalemer, jerusalemisch) 45 33 • 75. 136. 139. 140. 153-156. 163.

203. 488. 32. 198.

Register 221. 221 2 . 222. 222 6.7.8. 223. 224. 228-230. 232. 233. 236-241. 245. 248-250. 252. 253. 256. 257. 263-266. 268-270. 272-274. 276278. 280-285. 297. 297 46 • 298. 307. 338. 339. 342. 343. 347. 356-360. 360 59 . 361. 362.364.365.367-369.375.378.379.381385. 388. 389. 396. 397. 403-405. 406 28 . 408-410. 410 45 . 411. 412. 414-416. 418420. 429. 437. 439-459. 459 43 . 460-462. 464. 465. 468. 469 15 • 470. 473. 477-483. 483 35 . 484-492. 492 59 • 493-501 Jesreel 53. 206. 209. 209 45 . 280. 296. 301. 305-308 Jesreel (in Juda) 216.217 Jibleam 139. 280. 307 Jokteel 284 Joppe 478. 481. 489. 490. 499 Jordan Gordangraben) 33. 52. 53. 59. 78. 135.181. 182.212.267.278.306.313.491494 Jordanien 51 Jotapata 497 Judäa Gudaea) 478.479.483.485.486.488. 490. 493-496. 498 77 . 499. 501 Julias (Bethsaida) 493

el-Käb 39 5 . 428 Käbül (170. 252) 252. 246 Kadesch (-Barnea) 96. 96 42 Kadesch (am Orontes) 41. 43. 44. 47. 389 75 Kalah 325. 325 29 Kald~ 394 Kaphtor 49. 230 29 Karien 50. 429 Karkemisch 42. 350. 393. 395. 396. 403 Karkom 114 109 Karmel 43.50. 198.252.287.298.301. 389. 435. 478. 491. 498 Karmel (in Juda) 217 Kamaim 314 Kamak 39 5. 41 Karthago 173. 435 Käsifyä 417 Kebär 417. 418 Kegila 198. 207. 458 Kephira 140 el-Kerak (217. 066) 55 5.303 Kerüb Addän Imm~r 417 Kidrontal 378. 458 Kilikien 396. 397 Kirjath-Jearim 140. 223 Kirkük 24 Kison 183. 185. 185 24 . 186 Kitron 139

533

Kleinasien (kleinasiatisch) 36.42.43.48.50. 81. 228. 246. 318. 350. 398. 400. 427. 428. 437. 480. 493 Koile Syria 477 Koile Syria und Phoinike 481 Kreta 49. 125. 230. 230 29 Krokodilsee 103 KTK 329 40 Kummug 323. 326. 329. 344 Kurru 322 Kurussa 341 39 Kusch· 39. 40. 62. 319. 331. 354 30 . 415 Kypros 491 Kyrenaika 431 Kyrene 394 Laban 351 Lab'u (La-ba-'a-u) 313 Lachisch 25. 136. 273. 284. 353. 357. 357 40 • 410.411. 434 lacus Sirbonicus _ Sirbonischer See Lajisch 157 Larsa 397. 399. 401 LCb6-l:l amät 313. 314 Lebona 293 Lebwe 313 el-Leggün 502 Leontes 52 Libanon 44. 52. 136. 228. 249-251. 313. 402. 494 Libna 136. 357 Libyen 62. 105 Lidbir 314 104 Lifta 221 2 Lindos 394 Listib 300 56 LiviaslJulias 493 Lodebar 314 Lubbän (173. 164) 293 Ludd (140. 151) 62. 483. 490. 493 Luguti (L'S) 334 3 Lydda 483. 490. 493 Lydien (lydisch) 392. 398. 400. 429 Lykien 429 L'S 334 3 . 339 31 Mäander 428 Machaerus 490. 492. 497. 498 *Machaleb 139 Machanaim 85.85 5.206.212-214.219.239. 240. 254 Mädebä (225. 125) 304. 486 Magdala 497 Magiddii 339. 380 Magnesia 480

534

Namen

Mabälib 139 Mabammedlye 109 Mä'Tn 96 42 • 304 Mä'ln (Arabien) 435 Makaz 254 Makkeda 136 Makpela 295 36 Mamre 84-86. 89. 154. 501 Maon 216 Mara 112 Marathon 430 Marescha 273. 478. 487. 489 Mari 24. 57. 67. 90 21 • 97. 156 Marissa 478. 487. 489 Masada 491. 496. 498. 498 77 . 499 Massa-Meriba 112. 119. 121 Medeba (Medaba) 304. 486 Medien 346. 430 Medlnet Häbii 49 Meerland 371. 394. 395 Megiddo 41. 45 33 . 49.53.59.139.140.154. 158. 161. 183. 183 19 • 184-188. 209. 253. 253 48 . 254. 275. 307. 380. 389. 389 75 . 402. 469. 490. 502 el-Meidel (198. 247) 497 Meluhha 357. 357 37 Memphis (memphitisch) 40. 44. 321. 394. 401. 414. 428. 432. 462 51 Meri 'Äyiin (136. 158) 277

Meri Ibn '"Ämir 53 Meriba 112 91 Meri"bat Qad~s 119 Meroe 323 Merom 136. 163 Mesopotamien (mesopotamisch)

24. 36. 42. 52. 58. 62. 66. 67. 76. 81. 95. 181. 197. 228. 248. 318. 323. 324. 333. 346. 370. 388. 394. 395. 401. 401 46 • 402 4 • 429. 430. 432. 434. 447. 451. 478 el-Mesneqe 492. 498 Metuna 341 39 Michmas 198. 204. 277. 343. 486 el-Midye (150. 149) 483 Migdol 109.414.414 4.415 Milet 429 Milid 326. 329. 344 Mlnet el-Qal'a (114. 132) 352

el-Misrije Mi~raim

28.65. 181. 182.227.233.245.252. 268. 303. 304. 330. 344. 344 48 • 351. 354. 356. 421. 460 Moabitis 481. 491 Modeln 483 Mudraya 430 Mubmäs (176. 142) 198.204.277.343.486 Musasir 350 Mu~u~ 331

Näblus (174-176. 180) 195 9 .470 22 Nahalol 139 Naharina 43 Nahr Gäliid 306 Nahr el-keblr 48 Nahr Lttänl 52 Nahr el~Muqa!!a' 183. 185 Nahr el- 'Öia 50. 198 Nahr Qäsimlye 139 Nahr ez-Zerqä 53 Na~al Besör 336 19 Na~al I;Iever 500. 500 84 . 501 Nagal Mu~ur 336. 351 Nahur 65 Na'iri-Länder 323. 324 Napata 322 Naqs-i-Rustam 430 29 Naukratis 394 Nazareth 161 85 • 164. 495 Nebo 129. 304 Negeb (Negev) 52. 274 57 . 407 Nil (Nildelta) 36. 37. 39. 40. 40 10 • 49. 98. 103.111. 197.228.318.321. 322. 331. 344. 350.351. 354. 357. 393. 415. 429. 432 Nimrud 268 27 Nimriid 325. 336. 344 48 Ninive 325. 333. 353. 358. 358 43 . 360. 371. 373. 380. 388. 395. 400 Nippur 371. 399. 417. 418. 434 Nob 207. 208. 230. 241. 343 Noph 414 Nubien 41. 47. 322. 393. 431 Nugasse 334 3 en-Nuqrä 123. 157 Nuribta 161 Nuzi-Arrapga 24. 95

41 62

Mitanni-Ijanigalbat (mitannisch)

36.42-46.

323 170. 198 14 .201. 277.343.378.412. 413. 458. 485 Mizpe Rimmon 253 46 Mn-nfr 415

Mizpa

Moab

Ölberg 245. 298 51 Ophir 246. 279 Ophra 187. 187 27 . 188. 195. 195 9 . 196 Opis 400 Oma

429 227. 290. 291. 313. 326. 350. 393. 402. 477

Orantes

Register Padakku 399 Palmyra 91 Paneas 479. 491. 493 Paneion 479 Papremis 432 Paralia 481 Paran 113.114.117 Parthien 430 Parwarim 367 Pasargadai 426 Patros 331. 415 Pegae 489 Pella 47. 489. 497 Pelusium 109. 394. 414 5 Peräa 481. 490. 493. 497. 499 Persepolis (Persai) 426. 430. 430 29 Persien 429. 430. 432. 440. 441 Persischer Golf 331. 357 37 . 371. 394. 399 Petra 91. 96 42 . 114.284.488 Phacussa 103 62 Phasaelis 491. 493 Philadelphia 478. 489 Philae 433 Philistäa 336. 341. 349. 351 Phrygien 477 Pi-Hachiroth 109 Pir' aton 172 Pithom 99. 103. 103 66 Plataiai 432 Pnuel 60. 85. 85 5. 269 Pr-Itm 99. 103 Ptolemais 482. 497 Put 62 Punt 41 Qabllnu 372 Qadesch (-Barnea), auch Kadesch 112 91 . 114. 117. 117 120 . 118. 119. 121 el-Qal'a Gerusalem) 483 35 .491 Qal'at el-lfö~n (211. 242) 489. 491 el- Qanawät 489 Qan!ir 104. 110 Qam $ar!abe (193. 167) 491 Qarqar 290-292. 310 88 . 326. 334. 350 Qatabän 435 Qatna 41. 43. 97 Qe~ärye (140. 212) 53.478.489.491 Qiryataim 96 42 304 Qubbet 9-$abra 249 el-Quds 222 8 Que 246. 326. 344 Rlblw (= L-b-w) 313 Rabbath-Ammon 157.227.478 er-Rable 402. 411

535

er-Räfe (260. 251) 489 Ragaba 488 er-Räiib 488 er-Räm (172. 140) 277 Rama 200. 277 Rämallä (168. 145) 276 Rämet el-!jaltl -'> lfaram Rämet el- !jalil Rammiin (178. 148) 343 Ramoth in Gilead 254. 279. 280. 292. 305. 306 Ramsesstadt 103. 104. 104 67 . 108. 110 er-RamJä (244. 218) 254. 279. 292. 305 Raphana 489. 490 Raphia 99. 498 Raphidim 112. 120 Rapigu 350.351 Räs el-'Ayn (143. 168) 489 Räs el-!jarriibe bei 'Anäta (174. 135) 242 Räs el-Musäri/ (172. 133) 207.276.343 Räs en-Näciir (168. 133) 221 2 Räs en-Naqb 114 Räs en-Naqiira (160. 277) 42.481 Räs es-Samra 24. 48 Rechob 139 Refab (075. 081) 99. 350. 351. 498 Rentis (151. 159) 490 Rephaim (Ebene) 221. 221 2 Reqem 284 34 Rhinokorura 487 Ribla 402. 411. 412 Rimmon 343 Rogelquelle 241 Rom (römisch) 173.174.232.486.490.493. 494. 497. 498 er-Ruäd 354 er-Rumele bei 'En Sems (147. 128) 139.254. 284 Saalbim 139. 140. 254 Saba 243. 247. 247 15 Saba' 435 Sah! el-Ba!.töj 497 Sais (Saiten, saitisch) 322. 345. 350. 392394. 401. 426. 428. 432. 433 Salem 96 Salztal 284 Sam 'al 344 Samaria (Stadt; samarisch) 25. 280. 295. 295 36 . 296. 297. 297 46 . 298-300. 302. 303. 307-309.310 84 .312.312 93 .313.314.335. 345. 346. 346 61 . 348. 369. 448. 449. 456. 468. 470. 476. 478. 487. 489. 491 Samaria (Gebiet; Samarier, samarisch) 158. 346. 381. 412. 448. 449. 452. 455. 455 25 . 456-458. 468-470. 478. 481. 493. 498

536

Namen

Sam arien 68-70. 434. 497 Samaritis 481 Samerina 346.349.364.379.380.412.434 Samos 394 Samsimuruna 354. 356 Sardes 400. 429. 431 Saron (Ebene) 43. 435. 478 Sarrabänu 339 33 Saudi-Arabien 77 42 Schilfrneer 106. 108-112. 117. 118. 123. 124. 130. 131. 148

Schur 111 Scopus 207. 276 Sebaste 491 Sebas!ye (168. 187) 295. 476. 487. 489 es-Sebbe (183. 080) 491. 498 See von Tiberias 163 Seir (Seiriter) 72. 96 42 • 113. 114. 116. 136.

Suezkanal 104 Sukkoth 60. 85 Sukkoth (im Nildelta) 106. 108 Sumer 348. 424. 429 Susa 426. 430. 430 29 . 433. 441. 453. 454. 456

Süsltä 489 Suwwänet el- Taniye 74 31 Syria 489. 490. 493. 495 Syria und Phoinike 477-479 Syrien (syrisch, syro-palästinisch)

23. 24. 37. 41-48. 50-53. 58. 62. 63. 66. 96. 97. 105.114.129.130.197.226-228.251. 268. 290. 291. 311. 314. 318. 322-326. 334. 336. 337. 337 23 . 340. 341. 344-350. 352. 356. 359. 364. 372-374. 388. 393. 395. 396. 402404.409.411.429.430.434.445.451.454. 468.476-479. 481. 488. 490. 496. 498. 501

252. 422

Sei el-Mögib 53. 164. 304 Sela' 284. 284 35 Seleukia (Ostjordanland) 482 Seleukis 481 Sepphoris 490. 494. 497 Serüg 65 Sj'ire 329 40 Sichern 59. 60. 69. 73. 74. 75 36 . 84-86. 93 30 . 152. 155. 158. 195. 195 9 . 196. 264. 265. 267. 269. 293. 295 36 • 469. 486 Siddim 96. 96 42 Sidon (Sidonier, sidonisch) 62. 139. 162. 226. 298. 323. 330 47 . 354. 356. 435. 435 61 . 469. 478 es-Si!' (204,9.021,4) 284 35 Sile 109.331 Silo 74. 75. 170. 223. 224. 261-263. 267. 270 37. 347 64 Siloahteich 360 Simirra 349 Sin (Wüste) 112 Sinai 112.114.130.131 Sinaihalbinsel 99. 113. 114. 133 Sinear 97 Sippar 396. 397. 400 Sirbonischer See, lacus Sirbonicus 109. 112 Siwa (Oase) 431 Skythopolis 478. 482. 487. 489. 497 Socho 207. 254. 273 Sodom 96. 358. 358 44 Söleb 114. 116 Sölern 161. 209 45 Sparta 394. 431. 433. 437. 486 Steppenmeer 313 Stratonsturm 478. 489. 491 Suez 108. 108 77 . 393

Sabhät el-Berdawil

109 (176. 239) 490. 494. 497 $än el-lfagar 104. 319 $ar'a 190. 273 $aydä 354 ~~la' hä'elef 202 24

$aJforye

Sa-awele 331 Sarif-Hän 373 Sarruhen 39 Satt e~-Nil 417 SCf~lä 53 Seh Badr (168.133) 221 2 Seh Meskin (258. 248) 489 Seh Sa'd 96 42 .314

Sö~erön

295. 295 36

Sunama 161 Sünem 161. 209 45 . 241. 242 Sür' 112 90 es-Suweke (153. 193) 207.254.273 Tabal 350 Tabor 160. 162. 169. 183.497 Tachpanches 414.415 Tanis (Taniten, tanitisch) 104. 319. 320. 351 15

Tarbisu 373 Taricheae 497. 499 Tarsis 246 Tartessos 246 Tayrnä 399 Tebez 196 Tebük 114 102 Tedä 491 Tekrit 372. 373 T~l Äblb 417. 418

537

Register Tel Harsä

T~l Mela~

417 417 183 19

Tel Regev et-Tellbei Der Dubwan (174.147) 135 Tell Äbil 490 Tell Äbil el-Qamb (204. 296) 240. 277 Tell Abü ljurera (112. 087) 84 Tell Abü Seleme 351 Tell el- 'Aggül 39 Tell Ahmar 324 Tell el~Amarna 24. 44. 45 Tell el-'Amr (159.237) 183 19 Tell el-AS'ari 489 Tell 'Astara bei Seb Sa'd (245. 246) 9642. 314

Tell 'Atsane 24 Tell Ba·la!a (176. 179) 73.84. 195 9.269.293 Tell Basta 321 Tell-Bo~at 136. 357 Tell Der '"Alla (208. 178) 85 Tell Dibbin (136. 159) 277 Tell ed-Duwer (135. 108) 136. 273. 357. 357 4°.410.469

Tell eg-J)ahab el-garbi (214,9.177,1) 85 5 Tell ed-DaVa 37. 104. 110 Tell ei-Ehdeb 497 Tell 'E!ün (143.099) 136.273.357.410 Tell el-Far'a (182. 188) 269.287.295.334 Tell Farama 109.394.414 5 Tell el-Fül (172. 136) 198.204.204 32 .269 Tell Gezer (142. 140) 43. 139. 221. 245. 253. 288. 481. 490

Tellljala/ 324 Tell el-ljammam (213,5.138,4) 135 Tell el-Hamme 47 Tell lj~ggai (215,4. 173,2) 85. 212. 239. 254

Tell eI-Her 109.414 4 Tell He;ban 165 Tell-;l-ljöfn bei Besan (197.212)

47. 139.

254

Tell Iktanü 493 Tell Ma7n (162. 090) 216 Tell Maqlüb (214,4. 201,1) 202 Tell Mardih 24 Tell el-Melat (137. 140) 288.288 8 Tell el-Muqayyar 95 Tell el-Mutesellim (167.221) 139. 185.253. 254

Tell en- Na'am (198. 235) 105 Tellen-Nafbe (170.143) 277.343.378.412. 458. 485

Tell Nebl Mend 41 Tell el- 'Örme (180. 172) 196 Tell el-Qalji 157. 157 7°.270.277.313.482

Tell (ljirbet) QUa (150. 113) 198. 207. 458 Tell er-Rame (211, I. 137,1) 493 Tell er-RamiJ (245,5.211,6) 254.279. 292. 305

TellRasel-'Ayn (143.168) 198.209 45 Tell Re/ad 324. 329. 334 Tell Re!abe 103. 108 Tell er-Rimah 312 Tell Sandaba·nne (140. 111) 273. 478. 487. 489

Tell ef-$afi (135. 123) 50. 273. 352 Tell :;öfor (173. 181) 195. 195 9 Tell es-Sultan (192.142) 458 Tell e!-Satia/ 357 Tell es-Ser/'a (119. 088) 84 Tell Ta'annek (170. 214) 139. 185.254 Tell Waqqaf 136. 253 Tell Zakar/ye (144. 123) 273.410 Tell Zif(162. 098) 273 Thaanach 139. 183 19. 185.254 Thamar 253 Thamna 493 Thebais 319. 322. 331. 392 Theben (thebanisch) 39. 40. 43-46. 103. 105. 197. 319-322. 331. 393

Theben (Griechenland) 437 Theben-Karnak 274 Thekoa 273. 314 Thirza 269. 287-289. 295. 334 Thisbe 300 Tiberias 493. 494. 497. 499 Tibne (144. 128) 493 Tigris 42. 44. 290. 323. 372. 373. 395. 400 Til Abübi 417. 417 14 Til Barsip 324 Til Nahiri 65 Til Tu;ahi 65 Tilal Abfl'l-'Alayik (191. 139) 491 Tilal eg-J)ahab (214/5. 177) 85. 269 Timnat-Cheres 149 Timnat-Serach 149 Tombos 40 Totes Meer 53. 69. 96. 99. 113. 164. 165. 304. 313. 491. 492

Trachonitis 481. 491. 493 Transeuphrat 430. 432. 434. 435. 441. 443. 447.448.451. 454-456. 461. 462. 477. 481

Tripolis 434. 435 Tubana 344 Tuna 344 Tyrus (tyrisch) 157.226.245.246.252.298. 334. 334 5. 340. 396. 435. 460. 476

Tabaqat Fabil (207. 206) 489. 497 Tabariye (201. 243) 493.494

538

Namen

e!- Ta./ila 284 35 e!- Tan!üra -+ el-Burg Tarablus 434

~!-Tayyibe (178. 151) 490 Tüba! (185. 192)

Tkw 99. TI (Sile)

196

103. 108 109. 331

Ugarit (ugaritisch) 24. 37 2• 48. 59. 60. 81 Ulatha 493 Umm Qes (214. 229) 482. 489. 491 Unqi 329 Ur in Chaldäa 35. 397. 399 'Ür Kasdim 95 Urartu 326. 350 Unnia-See 324. 350 Uruk 371. 399. 429 Van-See

323

Wad; 'Ära 389 Wad; 'Araba 114. 284 Wad;'l- 'Art! 336. 481 Wad; 'Ayün Müsa 129 Wad; ed-Daliye 467. 476 9 Wad; Far'a 491 Wad; Feran 113. 114. 117 Wad; Gilyan 277 Wad; Gazze 50 Wad;'l-Hesa 53 Wad; K~ftingi 314 104 Wad; Murabba'at 500. 500 84 . SOl Wad; en-Nar 378 Wadi en-Nuwe'ime 135 Wad; er-Rababe 378 Wadi Ragib 490 Wad; es-Suwenit 198 Wadiet-Tumelat 100.103.108.393 Wadi'l: Wala 304 Wadi Yabis 202 Wad; Zerqa Ma'in 164. 165 Walkerquelle 364 13 Wassukanni 42. 44 Xanthos

429

Yabne (126. 141) 478. 481 Yafo (126. 16112) 42.53.481. 489 Yaja (Galiläa) 161 85 Yalö (152. 138) 139. 254. 273. 278 Yapu 161 Yannuk (Yarmük) 52.53.314 Ya(z~r

Yeb

165 415

Zab 350 Zagros 356 Zaqaz;k 321 Zered 53 Zer'in (181. 218) 280.296 ez-Zib (159. 272) 139 Ziklag 216. 217 Zin~irli 324 Zion 250. 349. 358. 415. 416. 420. 446 Ziph 273 Zorea 190. 273 Zypern 48. 230 29 • 432

b) Menschen und Menschengruppen (transkribierte Namen kursiv) Aaron 100.106. 119. 124.461 47 Abdi-a!irta 196 Abdi-ffepa (Abdibepa) 45 33 • 222 4 Abdon 172 Abia 276. 277 4 Abiesrit(en) (Abieser, Abiesri) 187. 188. 314 Abigail 216. 216 12 • 217 Abimelech 194-197. 197 10 Abimelech v. Gerar 89 Abinoam 183. 18421 Abiram 124 'Abiram 90 Abisag 241. 242 Abner 205. 206. 212. 213. 213 8 • 214. 218. 219. 219 19 Abraham 65. 67. 68. 86-88. 88 16 . 89. 90. 90 19. 91. 95-97. 106. 295 36 Abram 90. 90 19 Absalom 237. 237 47 • 238-240. 265 Achäer 48 Achaimenes 432 Achämeniden (achämenidisch) 398. 398 39• 424-426. 430. 437. 445 Achia 255 Achimelek 230. 230 33 Achinoam 216. 216 12 . 217 Achisch 216 Achischar 256 Achitophel 239. 240 Adadnarari 1I. 324 Adadnarari III 312. 324. 326. 327 Adda-Guppi' 397 Adon 393 10 Adonia 237. 241. 242 Adoniram -+ Adoram Adoram (Hadoram, Adoniram) 231. 251 Aelius Spartianus 500 Aemilius Scaurus 489

539

Register Agesilaos v. Sparta 433 Agrippa I. 494 Agrippa 11. 494. 496. 499 Ägypter ..... Ägypten Ahab v. Israel 253 48 . 257. 279. 289. 291. 292.296-304. 306. 310. 312 93 . 369. 370 Ahas v.Juda 337.338.341-344.344 49 .349 7. 362. 363 Ahasja v. Israel 280. 302. 303 Ahasja v. Juda 279-281. 307. 309 Ahia v. Silo 244. 261-263. 267 Ahitub 230 33 Ahmose 39 Ahmose, Admiral 39 5 Ahimiti v. Asdod 351

Ahlamü 323 ikawaJa (Achäer)

48 Akiba, Rabbi 500 Akkader 95 Albinus 496 Alexander d. Gr. 423. 430. 431. 433-435. 437. 449. 467. 473-477 Alexander, Sohn des Herodes 492 Alexander Jannaios 487. 488 Alexandra (= Salome A.) 492 Alkimos, Hoherpriester 485 Amalekiter (Amalek) 119.120.181 11 .207. 216-218

Amar-pl-el 97 Amasis 394. 396. 427. 428 Amasja b. Joas v. Juda 284. 284 33 . 37 Amel-Marduk 397. 407 Amenemhet I. 99 Amenophis I. 40 Amenophis 11. 43. 106 Amenophis III. 44. 45. 4530. 51. 114. 116. 161 Amenophis IV. Echnaton 44-46. 222 4 Amenophis, Priester 319 Ammoniter (Ammon, ammonitisch) 51. 65. 68.78.167.181 11 .189.193.193 1.202.203. 226. 227. 233. 241. 245. 252. 263. 267. 268. 268 26 . 27 • 285. 312. 330. 344. 354. 354 29 . 356.405.411. 434f. 456. 457. 460 Amnon 237. 238 Amon v. Juda 359. 360. 360 59 . 365 Amoriter 56. 60. 62 Amos, Prophet 312. 314 Amraphel 97 Amyrtaios 432 Andromachos 476 Antigonos, Hasmonäer 490 Antigonos Monophtalmos 477 Antiochos I. Soter 479 Antiochos 11. Theos 479

Antiochos UI. d. Gr. 479-481 Antiochos IV. Epiphanes 467. 480. 483-485 Antiochos V. Eupator 481. 484. 485 Antiochos VII. Sidetes 486 Antipatros, Vater des Herodes 488. 490 Antipatros, Sohn des Herodes 492 Antonius Felix 496 'Apirü (apirn; 58. 132. 133 'aplrü, 'apirü 81. 81 54 . 82 Apollonius, Dioiketes 477 Apollonius, Mysarch 483 Appian v. Alexandria 476 Apries 393. 394. 411 Araber (arabisch) ..... Arabien Aram (Aramäer, aramäisch) 25. 49. 51. 56. 62. 64 8. 65-67. 67 16 . 71. 72. 76-78. 80. 82. 91. 95. 139. 143. 149.226.227.233.251. 253. 277. 279. 283. 286-288. 291. 292. 305. 310. 310 88 . 311-313. 318. 323. 324. 326. 329. 334. 335 7. 337 23 . 338. 339. 339 31 . 348. 370. 371. 394 Aramü 51. 66. 323 Arawna 249 28 • 295 36 Archelaos, Ethnarch 493. 494 Aretas UI. 487. 488 Ariok 97 Aristobulos I. 487 Aristobulos 11. 488 Aristobulos, Hoherpriester 492 Arkiter 62. 239. 240 Arnuwanda UI. 48

Arriwuk 97 Arses 424 Artaxerxes I. Longimanus 417. 424. 432.451-454.456.461 Artaxerxes 11. Mnemon 424. 431. 432. 461 Artaxerxes III. Ochos 424. 429. 431. 435. 469 Arwaditer 62 Aryandes 431 Asa v. Juda 257. 277. 278. 278 1 279. 339 31 Asahel 213 Asarhaddon 330. 330 47 . 331. 347. 362. 447 Asarja(hu)/Ussia (Uzzia) v. Juda 258. 284. 285. 335. 336. 336 12 Asdoditer 457 Asser (Asseriten, asseritisch) 68. 69. 162. 163. 185. 188. 206. 254 Assurbanipal 331. 333. 347. 360. 364. 371. 374. 392. 400 Assyrer ..... Assyrien Astyages 398

°.

431. 453. 433.

288.

364. 275.

139. 370.

540

Namen

Assur-dän Il 324 Assur-dän-apli 326 Assur-etel-iläni 371 Assumä~irpal II. 290. 325. 325 29 Assur-rabi Il 324 Assur-uballit I 44. 46 Assur-uballi! Il 388 Athalja 279.281-283 Äthiopen (Äthiopier, äthiopisch) 322. 323. 330. 344. 345. 352. 354. 357 Atossa 430 Augustus ~ Octavianus Azarja/Uzzia ~ Asarja(hu)/Ussia Azarjahu b. Nathan 256 Azarjahu b. Zadok 255 Aziru 196 Azuri v. Asdod 351. 352 Baalis 413 56 BabyIonier ~ Babylonien Baesa v. Israel 277. 288. 339 31 Bagoas 415. 468 Bai-Irsu (Byl'rsw) 128. 132. 133 Bakchides 481. 485 Banü-yamfna 156 Baladas 356 34 Bar Kochba 500. 501 Barak 183. 184. 184 21 . 190 Bardya 429 Barga'jä v. KTK 329 40 Ba'sa, Sohn des Rububi 268 27 Bathseba 24 I. 242 Bgwhy 415 Bel-sar(ra)-Ufur 399 Bel-sfmanni 433 Belesys 434 Belsazar 399. 400 Ben- Täb'el 338. 338 30 Benaja(h~) 229. 24 I. 242. 255 Benhadad 277. 292 Benjamin (Benjaminiten, benjaminitisch) 68. 69. 100. 137. 139. 150. 155. 156. 156 64 . 66 . 181-183.191. 192. 198.201. 202. 204. 206. 223. 240. 254. 263. 270. 273. 278 Berossos 370. 373. 404 Bichri 240 Bileam 159 79 Bilha 68 Birhadad 292 Biridiya 45 33 . 161 Bokchoris v. Sais 322. 345. 350 Caesar, Julius 490 Caligula 494 Cestius Gallus 496

Cassius Dio 500 Chabrias v. Athen 433 Chaldäer (chaldäisch) 95. 324. 348. 371. 392. 394. 395. 398. 404. 405. 424 Chrysostomus 382 Chuschaj 239. 240 Claudius 494 Curtius Rufus 476 Dan (Daniten, danitisch) 68. 69. 139. 155. 156. 156 64 . 157. 165. 170. 185. 189. 190. 254 Danuna 339 31 Dareios I. Hystaspes 424. 428. 430-434. 441. 442. 443 22 • 444. 445. 445 33 • 446 35 . 448. 449. 464 Dareios II. 424. 428. 431. 432 Dareios III. Kodomannus 424. 43 I. 434. 437 Dathan 124 David (Davididen, davidisch) 49.64.75. 80. 82.120.128.138.154.182.204-212.212 4• 213.214.214 9 . 10 .215.215 11 . 216. 216 12 • 217.218.218 17 .219. 219 18 . 19 . 220. 220 21 • 221-224. 224 13 • 225-229. 229 28 . 230-244. 247-249. 249 28 • 250-255. 257. 259-264. 264 12 • 266-268. 270. 272. 273. 279-282. 287. 288. 293. 294. 295 36 . 297 46 • 298. 301. 305. 307. 335. 338. 358. 359. 361. 36~ 36~ 374. 379-381. 389. 403. 413. 419. 420 27 • 443 22 • 444. 447. 453. 475 Debora 183. 184. 186. 188. 209 Dedan 65 Delaja 468 Demetrios Poliorketes 477 Demetrios I. Soter 485 Deuterojesaja 419.420.422.425.442 Diadochen 430. 476. 477. 479 21 Dina 69 Diodorus Siculus 476 Doeg 205 Duma 65 Ebjathar 230. 230 33 • 231. 24 I. 242. 255 53 Edomiter (edomitisch) 5 I. 65. 78. 99. 113. 114. 121. 153. 205. 207. 227. 227 25 . 243. 252. 253. 280. 284. 284 37 • 405. 407. 421. 487 Eglon 181. 181 11 Ehud 181. 181 10 • 190 Eilebeute-Raubebald 342 43 Ela v. Israel 288 Elamiter (elamisch) 348 4 . 371 Elchanan 207 Eldad 124

Register Eleasar 496 Eleasar, Hasrnonäer 483 Eleasar, Priester 501 Eleasar, Zelot 498 Eli 170 Elia 113. 259. 286. 294. 300-303. 306. 309. 311 Elichoreph 255 Elisa 279. 286. 292. 303. 305. 306. 309. 311 Eljakirn v. Juda 402. 403 Eljaschib, Hoherpriester 459. 459 43 Elon 172 Ephrairn (Ephrairniten, ephrairnitisch) 68. 72. 73. 139. 149. 150. 155. 158. 159. 163.

164.182.184.188.190.191. 206. 223. 254. 266. 270 Erzväter (-sagen, -überlieferung) 83-85. 87-89. 92-95. 97. 98. 130. 169. 211 Esau 65. 66 13 . 68 Esaviden 72 26 Eschbaal 206.212.213.213 8.214.218.219. 260. 287. 288 Eschmunazar 435 Esra b. Seraja 439. 443. 451-453. 460. 460 45 .461. 461 48 . 462. 463. 463 55. 464. 465. 467. 470-473 Ethbaal 297 Etheria 113 Etrusker (etruskisch) 48 Eupolernos 476 Ewil-Merodach 407 Ezana v. Axurn 323 Ezechias 356 34 Ezechiel 404. 406-409. 413. 416. 418. 422

541

Goliath 207 Gorgias 484 Griechen (griechisch)

36. 72. 76. 78. 82. 91. 174. 195. 211. 326. 394. 425. 427. 428 18 . 430-432. 435. 437. 437 64 . 468. 477. 478. 481. 482. 489. 493 63 Gusam b. Sahr 457 35 Gyges v. Lydien 392

Hababasch 433 Hadad 243. 252. 252 40 Hadadezer 226. 251. 291. 292 Hadorarn ~ Adorarn Hadrian 500. 501 Hagar 65 Haggai 439. 445-447. 449 Harn 62 Harnathiter 62 Harnor 295 36 Hanani 454. 458 Hananja v. Gibeon 408 38 Hananja 458 Haran 65 Harernhab 46. 49 Hasael 283.291. 292. 310 88 . 311 Hasrnon 483 Hasrnonäer (hasrnonäisch) 481. 483. 4833~3~ 486-49L 496 Hatschepsut 41 Hebräer 80-82. 104. 144. 198 Helek 314 Herihor 319. 320 Herodes (herodianisch) 489-492. 492 59 . 493-496

Flavius Silva

498. 498 77

Gaal 196 Gabinius, A. 489 Gad (Gaditer, gaditisch)

28. 68. 69. 71. 73. 164. 165. 165 96 . 167. 185. 254. 304 Gadates 428 Galba 497

Galiläer ~ Galiläa Garnaliel 11., Rabbi 499 Gaumäta (Pseudosrnerdes) 429-433. 445 Gedaljahu b. Achikarn 412. 413 57 . 414 Gera 181. 181 10 Geschern 457 Gessius Florus 496 Gideon 187. 188. 188 32 . 190. 194. 195 Gilead (Gileaditer, gileaditisch) 185. 189. 191. 254 Gilubepa 44 Girgasiter 60. 62 Gobryas 400

Herodes Antipas 493-495 Herodias 494 Herodot 432. 434 Hettiter (hettitisch) 36. 37. 42-49. 96. 105. 228. 318. 323. 326. 398

Hezron 165 Hieronyrnus 382 Hilkia 382. 385 Hillel 172 Hirarn 1. v. Tyrus 226. 246. 252 Hirarn H. v. Tyrus 334 5. 340 Hiskia v.Juda (hiskianisch) 128. 258. 274. 349 7. 350. 352. 352 21 • 354-358. 358 43 . 359. 360. 363-365 Hittiter 60. 228. 295 36 Hiwwiter 62. 136 Hobab 124 Hophra 394

Horiter 72 Hosea b. Ela v. Israel 339. 339 33 . 344-346 Hosea, Prophet 338. 385

542

Namen

Hulda 376. 377. 382 Hyksos 37. 39. 40. 321 Hyrkanos, Tobiade 479 Hyrkanos 11., Hoherpriester Hystanes 441. 448

488. 492

ljammurapi 97 Hanünu v. Gaza 336. 340. 341. 349. 350 ljapirü, bapirü 45. 81. 144. 145 ljattusili III 280 24 Hirimu 340 Humbannikas 348 Ijurriter (gurritisch) 42. 97. 183 Ibn Rasfd 77 42 Ibn Sa'üd 77 42 Idrimi 280 24 Idumäer ~ Idumäa Ilu-bi'di v. Hamath 349. 350 Immanuel 342 f.43 Inaros 432.451 Ionier (ionisch) 73. 392. 430 Ira 231 Irhuleni 291

Is~ak 65. 67. 87-90. 90 24 . 91. 91 24 • 92. 106 Isai 214. 240. 266 Isebel 281. 297-299. 301. 302. 303 64 . 306. 307 Ismael (Ismaeliter) 65. 65 fY. 66. 72. 78 43 Ismael b. Nethanja 413 Issachar (Issachariten, issacharitisch) 6871. 160-162. 169. 184. 254. 288 Ittä-Ba'al ('Ittäba'al) 297. 298. 356 Ituräer 487 Jabin 183 Jael 183. 184. 186 Jakob 65. 66 13 • 67-71. 86. 87. 89. 90. 90 22 . 91. 92. 101. 106. 151. 158-160. 167.295 36 Jamani v. Asdod 352 Japhet 62-64 Jason v. Kyrene 476 Jason, Hoherpriester 482 Jebusiter 0ebusitisch) 60. 62. 221-223. 230. 249 26 . 28 • 364 Jedidja 244 5 Jehoahas 344 49 Jehojada 281-283 Jehonadab b. Rekab 309 Jehoram v. Juda 257. 268. 279. 280. 280 21 Jehosaphat 230. 255 Jehoseba 281 Jehu b. Nimsi v. Israel 275. 280. 284. 286. 292. 296. 303-307. 307 78 . 308. 308 8 309. 310.310 84 . 88 .311. 311 9 312. 334

°.

°.

Jephtah 173. 179. 189-191. 202 Jerachmeeliter 79. 154 Jeremia 372. 403-406. 408. 408 38 • 409-413. 420. 440 Jerobeam I. b. Nebat v. Israel 119. 170. 259. 261. 262. 262 4 • 263. 267. 267 24 • 269-271. 271 46 . 47 .272. 275-277. 277 4. 286-288. 298. 379 Jerobeam 11. v. Israel 285.286.296 4 312314. 334 Jerubbaal 195 Jesaja 312. 337 2 1.24. 338. 339. 342. 342 43 . 343.349.351-355.357. 363 7• 380 Jesus v. Nazareth 126. 164. 259. 495 Jethro 124 Jitream 237 Joab 213. 219. 227. 229. 238. 240-242. 255 Joahas v. Israel 312 Joahas v. Juda 402. 403 5 Joas v. Israel 284.312.313 Joas v. Juda 281. 281 24 • 282. 283. 382 Jochanan b. Sakkai, Rabbi 499 Johannes, Hasmonäer 483 Johannes Hyrkanos I. 486. 487 Johann~s v. Gischala 497. 498 Jojachin v. Juda 397. 405-408. 416. 422. 443 22 • 444 Jojakim v. Juda 403-405. 408 Jona b. Amittai 313 Jonathan, Hasmonäer 481. 483. 485. 486 Jonathan b. Saul 204.205. 210. 214. 214 10 • 218.218 17 Joram v. Israel 279. 280. 280 21 • 292. 302306.310 88 .311 9 Josaphat v. Juda 257. 278. 279. 280 20 Josaphat 305 Joseph 0osephitisch) 68. 72. 100. 102. 103. 155. 158-160. 160 8 190.267 Joseph b. Tobia 479 Josia v. Juda 0osianisch) 75. 151. 250. 270. 272. 274. 360. 361. 363-365. 370. 374-379. 379 33 . 380. 380 35 • 381. 381 4 382. 382 41 . 383-388. 388 71 • 389. 389 76 . 402. 403. 403 5. 408. 409. 413. 415. 418. 447. 450. 459. 463 Josua 120.124.135.136.138.149.150.178. 183.303 Josua, Hoherpriester 447. 449 46 Jotham v. Juda 258. 285 Jotham 197 10 Juda Qudäer, judäisch) 68-70. 75. 80. 89. 138.153-155.158.163.165.185.198.206. 207.215.216.217.223 Judas Makkabaios 483-485 Jus tinian 113

°.

°.

°.

°.

Register

Kadasman-Harbe 45 30 Kadmonite; 60 Kain 154 Kaleb 117. 124. 153 Kalibbiter 79.117.153.181. 458 Kambyses H. 394. 424. 427. 427 12 • 428. 429. 431. 433. 435. 444. 445 Kamose 39. 39 5 Kanaanäer (Kanaan, kanaanäisch) 24. 41. 50. 52. 56. 58-60. 62-64. 64 8• 65. 67. 69. 73.78.80.81. 86. 87. 91. 93. 102. 105. 117. 133.135.136 8 .138-140.142-145.148.150. 153.155.157.158.160.161. 168-171. 176. 182-190. 192. 195-197. 200. 206. 209. 222. 224.225.231-233.241. 245. 251. 253. 254. 256. 271 46 . 288. 293-295. 295 36. 296-300. 302. 303. 305. 310. 363. 364. 366. 369. 370. 378 Kandalänu 371 Kaschta 322 Kassiten (kassitisch) 46 Kedorlaomer 97 Keniter 60.79. 154 Kenizziter 60. 153. 181 Ketura 65. 72 Kilamuwa 339 31 Kileab 237 Kisch 202 Kleopatra VII. 491 Kmsyt 304 Konjahu b. Elnathan 411 Korach 119.120.124 Kroisos (Krösus) 398. 400. 429 Kuschan-Risch' ataim 181 Kuschta -7 Kaschta Kuter-laqamar 97 Kyaxares 370. 372. 373. 395 Kyros II. 125. 392. 394. 397-400. 419. 420. 420 27 . 424. 425. 427. 429. 430. 434. 437. 439-442. 446 35 . 447. 448 Kyros, d. jüngere 431 Lab'ayu 196 Laban 68. 91 Läbasi-Marduk 397 Lea (Leastämme, -gruppe) 68-71. 73. 89. 100. 102. 106. 117 Levi (Leviten, levitisch) 68-73. 100. 120. 121. 124. 127. 152. 153. 170.262.272. 384. 385 53 . 418. 445. 460 Libyer (libysch) 47-49.105.319-321. 351 15 . 394. 431 Livia 494 Lot 65. 68. 96 Lucilius Bassus 498

543

Lukka 48 Lul; v. Sidon 334 5. 356 Lykier 48 Lykurg 127 Lysias 484. 485 Lysimachos 477 Maacha 278 Machir 158. 159. 184. 185 Mahfr-säläl-!Jäs-baz 342 43 Makedonen (makedonisch) 431. 437. 468. 476. 478. 480 Makkabäer (makkabäisch) 480. 481. 483485. 496 Maleachi 439. 450. 450 f.l Manasse (Manassiten, manassitisch) 68. 72. 73. 139. 158. 159. 161. 164. 185. 187. 188. 190. 194-196. 206. 254. 314. 409 Manasse v. Juda 359. 360. 364. 365. 370. 377 Manetho 37. 39. 321. 432 Mannäer 350. 362 Marcus Antonius 491 Marduk-apla-iddina 1l 348. 348 4 . 356 Marduk-zäkir-sumi 356 Mariamne 492 Maryam 132. 133 Massageten 429 Mat'i'ilu v. Arpad 329 40 Mattanja (= Zedekia) 407 Mattathias 483. 484 Mazakes 433 Meder (medisch) 370-373. 388. 396. 398. 429 Megabyzos 432. 433. 451 Melchisedek 96. 97 Menachem b. Gadi v. Israel 314. 334. 335. 335 8• 336 12 • 403 9 Menelaos, Hoherpriester 482 Merenptah 48. 99. 105. 320 Meribaal 237 Merikare 99 Merodachbaladan 348. 356 Meschwesch 320 Mesa' v. Moab 164. 268. 279. 303. 304 Metenna v. Tyrus 334 5 Micha, Ephraimit 170 Michal 214.219.237 Midianiter (Midian, midianitisch) 114. 115. 129.131-133.181. 187-190. 194. 194 4 Mirjam 106.108.119.124.132 Mitinti v. Asdod 358 Moabiter (moabitisch) 51. 65. 68. 78. 122. 122 134 .164.167.181. 181 11 • 182.227.245. 279.287.304.311. 312. 405

544

Namen

Modad 124 Mose (mosaisch) 76. 79. 80. 100. 110. 111. 114. 115. 117-121. 123-127. 127 152 • 128133.135.136.142.145.149-151. 159.259. 271 47 . 272. 363. 383. 384. 386. 387. 402. 461 Muhammad 126 Mu~asu & Söhne 417. 434 MurSili Il 46 MurSili III 47 Muwatalli 47

Nerva 499 Nesibanebdjed (Smendes ) 319 Nethan-Melek 367 Nikanor, Eparch 481 Nikanor, General 485 Nikolaus v. Damaskus 476 Nimsi (Nimsiden) 303.305.306.310 88 .312 Nitokris 392 Noah 62.63 Nofretete 44

Naama 263 Nabal 217 Nabatäer (nabatäisch) 91. 92. 94. 113. 114. 478. 478 2 488. 491. 494. 499 Nabonid 397. 397 38 • 398-401. 424. 427 Nabopolassar 371-373. 395. 401 Naboth 295. 301. 306 Nabu-apla-u!ur 371. 395 Nabu-balässu-iqbi 397 Nabu-kudurri-u!ur 395 Nabu-nä'id 397 Nabu-sar(ra)-iddin/a} 412 Nabu-sezibanni 392 Nadab v. Israel 287. 288 10 Nahor 65. 72. 90. 91 Nahum, Prophet 373. 373 16 Naphtali (Naphtaliten, naphtalitisch) 68. 69. 139. 156 64 . 163. 163 91 . 164. 183. 184. 184 22 . 188. 254. 277 Naräm-Szn 401 Nathan 236. 241. 256 Nebajoth 65 Nebat 266 Nebukadnezar 11. 393. 395-397. 401. 404407. 410-413. 420 27 • 421. 439. 440. 442. 455. 458 Nebukadnezar (III., IV.) 433 Nebukadrez(z)ar 395 25 Nebusaradan 412 Nechao 388 Necho 1. 392. 392 2 Necho H. 388. 389. 393. 393 1 395. 402. 402 4 . 403. 404. 432 Nehemia b. Chakalja 439. 450 F 451. 452. 452 12 . 14 . 453-455. 455 25 . 456. 457. 457 33 • 458. 459. 459 43 • 460. 461. 463 55 • 465. 467. 470. 473 Nektanebos 1. 432 Nektanebos 11. 433. 435 Nepherites 1. 432 Ner 206 Nergal-sar(ra)-Ufur 397 Neriglissar 397 Nero 497

Obadja 303 64 Obodas 1. 487 Og 122. 123 Octavianus Augustus 491. 493 Omri v. Israel (Omriden, omridisch) 258. 278-281. 289-297. 297 46 • 298-301. 303310.310 88 .311. 369 Onias 11., Hoherpriester (Oniaden) 479. 480 Osorkon 1. 321 Osorkon 351 15 Othniel (Othnieliter) 79. 153. 154 Othniel, Richter 181. 182 Otho 497 Oxos 431

°.

°.

Padi v. Ekron 355. 357. 358 Palmyrener (palmyrenisch) 91. 92. 94 Panehesi 319 Parmenio 473. 476. 477 Parther (parthisch) 490 Patriarchen 27. 84-88. 88 16 • 89-91. 93-95. 97. 129. 169. 248 Pekach b. Remaljahu v. Israel 337. 337 22 • 338-340 Pekachja v. Israel 258. 314 Perdikkas 476 Perser (persisch) 52. 391. 392. 394. 397400. 407. 412. 415. 419. 425. 426. 426 8 . 427-430.430 29 .431-435.437.443.443 22 . 444. 446 35 • 447. 449. 451. 452. 454-456. 459 43 • 464. 465. 467 3 . 468. 469. 477. 481 Petubastis 321 11 Pharisäer (pharisäisch) 485. 487. 488. 492. 495 Phasael 490 Pheresiter 60 Philipp 11. v. Makedonien 437 Philippus, Tetrarch 493-495 Philister (Philistäa, philistäisch) 49-51. 51 59 .52.63.64.74.80.138.140.153.190. 197. 198. 198 14 . 199. 201-205. 207-209. 209 45 • 210. 212. 213. 216-218. 220-224. 224 13 • 225. 228. 230. 233. 245. 254. 268.

Register 273. 283. 285. 287. 288. 312. 330. 336 18 . 340. 341. 349-351. 354. 358. 359. 359 48 . 457. 460. 478 Phöniker (phönikisch) 50. 157. 162. 164. 226. 245. 246. 249. 252. 254. 287. 297. 298. 301. 307. 310. 330. 33~ 35~ 409. 434. 435. 467. 476 Phraortes 370. 371 Phryger 48 Pi (Pianchi) 322. 344 Pixodaros 429 Polybios 476 Polykrates v. Samos 394 Pompeius Magnus 488 Pontius Pilatus 493. 495 Porcius Festus 496 Jmn 81 '"pr.w 81. 99 Procopius v. Gaza 382 Protoaramäer 67 Psammetich I. 333. 360. 388. 372. 392. 393. 401 Psammetich 11. 393.409.415 Psammetich III. 394 Ptolemäer (ptolemäisch) 476-479. 481 Ptolemaios I. Soter 477 Ptolemaios II. Philadelphos 477. 479. 482 33 Ptolemaios III. Euergetes 479 Ptolemaios N. Philopator 479 Ptolemaios V. Epiphanes 479 Ptolemaios VI. Philometor 480 Ptolemaios Nikanor 484 Ptolemaios, Schwiegersohn Simons 486 Publicius Marcellus 501 Pülu 330. 335 9

Qedar 65. 457 35 Q'mü'fl 65 Rahel (Rahelstämme, -gruppe) 68-70. 73. 89.100.102.106.117.129.130.150.156. 159.192 Ramses I. 46 Ramses 11. 46-49. 49 48 . 103. 105. 106. 116 Ramses III. 49. 49 48 . 50. 197. 318. 320 Ramses N.-XI. 319 Ramses N. 49 Ramses VI. 49 Ramses XI. 49 Ramses-hr-m-ntr.w 128 Ra!yän ~ 335. 335 7. 337-340. 342. 343 Rechum 456 30 Reguel 124 Rehabeam v. Juda 231. 245. 259. 262-268. 272-274. 276. 278. 321. 321 14

545

Rekabiter 309. 309 83 Remaljahu 342 Rephaiter 60 R'sin 335 7 345 52 . 350 Rezon 243. 251 Rib-Addi 45 33 Römer (römisch) 52. 82. 83. 155. 173. 174. 211.232.447.470.474.476.477.480.485. 486. 488. 489. 489 52 . 490-502 Romulus und Remus 125 Ruben (Rubeniten, rubenitisch) 68-71. 80. 164. 165. 167. 185 Rusa v. Urartu 350

Ri'u

Sacharja v. Israel 334 Sacharja b. Iddo, Prophet 439. 445. 447. 449 Sadduzäer 485. 487. 492 Safaiten 177 Salmanassar III. 268 77 .290.291. 310. 310 88 . 311. 311 91 . 325. 326. 334. 335 Salmanassar V. 329. 344-348 Salome Alexandra 487. 488 Salome, Schwester des Herodes 493. 494 Salomo (salomonisch) 63. 75. 80. 106. 138. 206. 223-226. 228. 229 28 . 232. 234. 241245.245 7.246.246 11 247. 247 15 . 248. 249. 249 26 . 28 .250.251. 251 36 . 252. 253. 253 46 . 48 . 254-257. 259-261. 263. 264. 264 12 • 266269. 273. 278-280. 283. 287. 288. 293. 294. 298. 298 51 . 301. 322 14 . 378. 380-382. 384. 418.419.426.445.470 22 .475 Samarier, Samaritaner (samaritanisch) 469. 470. 470 21.22. 476. 478. 486 Sammuramät 326 Samuel 198 14 .200.202.210.217.267 Sanballat (Sanballatiden) 452.456.457.468. 470 Sanherib 329. 352-354. 356-359. 364 Sarah 65 Sardinier 48 Sardur I. v. Urartu 326 Sardur III. v. Urartu 329. 350 Sargon I. v. Sumer u. Akkad 125. 348 Sargon 11. 329. 346-348. 350-352. 356. 362 Saul (saulidisch) 82.169.186.193.201-209. 20945.210-216.21612.217.218.21817.219. 221.224.229.230.237.259.260.263.267270. 278. 287. 288. 305. 346. 374. 475 Schabaka 322. 352. 354. 357. 401 Schabako --;> Schabaka Schabataka 322. 357 Schallum b. Jabesch v. Israel 334 Schallum (= Joahas v. Juda) 403 5 Schaphan 382. 412

546

Namen

Scheba b. Bichri 240. 263 Schebiko -+ Schabaka Schebitko -+ Schabataka Schefatia 237 Scheja 230 Schelemja 468 Schemajahu 411 Schenazzar 443 22 Schepenupet 11. 392 Scheschbazzar 442. 443. 443 22 . 444. 445. 454 Schimschai 456 30 Schoschenk I. 267. 269. 274. 274 58 • 275. 321. 321 14 Seba 65 Sebul 196 Sebulon (Sebuloniten, sebulonitisch) 68-70. 139. 160. 162. 169. 172. 183. 184. 18422 • 188. 254 Seevölker 48-50. 148. 183. 197.318 Seleukiden (seleukidisch) 407. 477-483. 483 34. 36 • 484-486. 488. 489 Seleukos I. Nikator 477 Seleukos II. Kallinikos 479 Seleukos IV. Philopator 480. 485 Sem 62-65 Semachjahu 411 Semariter 62 Semer 295. 295 36 Semida 314 Semiramis 326 Senachtenre' - Ta'a I. 39 Senachtenre' - Ta' a 11. 39 Senenmut 41 Seraja 230. 255 Seron 484 Serubbabel b. Schealtiel 442. 443. 443 22 • 444-450. 453-455 Sethnacht 49. 128. 133 Sethos I. 46. 47 Sethos 11. 99. 105. 128 Sextus JuIius Severus 501 Siamun 245 6 Sidonier (sidonisch) 435. 478 Sihon 122. 123 Sikarier 496. 498 Silpa 68-70. 162 Simeon (Simeoniten, simeonitisch) 68-71. 89. 152. 152 52 . 153. 185.262.273 Simeon b. Körbä -+ Bar Kochba Simon, Hasmonäer 483. 486. 486 43 Simon 11. d. Gerechte 480 Simon bar Giora 497. 498 Simri v. Israel 288. 289. 295. 307 Sims on 157.178. 180. 189. 190

Sm-Jar(ra)-iSkun 371. 373 Sln- sum(a)-liJir 371 Sln- uballi! 452 Siniter 62 Sinuhe 23 Siptah 128. 132. 133 Sisera 183-186 Sizilier 48

Sjl-lb 345 Skopas 479 Skythen (skythisch) Smendes 319.320 Smerdes 429 SÖ' 345. 345 52 Sogdianus 431 Solon 127 Sosius, C. 490 Strabo 476 Sumerer 95 Sütü 45. 58

372. 372 13 . 14

Silbel v. Gaza 358 $idqa v. Askalon 357

SamaJ-ab(a)-usur 442 SamaJ-eriba 433 SamaJ-käJid-ajäbi 358 Samassumukin

333. 360. 371. 392

Samgar b. 'Anät 182. 184 Sammar 77 42 SamJi-Adad V. 326 Sarru-kenu 348 Sarrulüdäri v. Askalon 357 Saussatar 43 Seja 255 Sekles (Sizilier)

48

Selömö 244 Semer 295. 295 36 Silkanni 351. 351 15 Sirdana (Sardinier)

48

SiJä 255

S1Sw (Schasu) 57. 66. 98-100. 104. 116. 120. 132. 133

Sumu'il (IsmaeI) 78 43 Suppiluliuma L 44. 46 Suppiluliyama 48 Suttarna 42 Tachos

433

Tadubepa 44 Taharka 322. 331. 393 Takelotis I. 321 Tanutamun 331 Tatnai 441. 442. 446 35 • 448 Tawosret (Tausret) 128. 132. 133

547

Register Tefnachte v. Sais 322. 345. 350 Tema 65 Tennes v. Sidon 435. 469 Tentamun 319 Teos 433 Thamar 237 Thutmoses 1. 40 Thutmoses 11. 41 Thutmoses III. 41-43. 106. 389 75 Thutmoses IV. 43 Thukydides 211 Tiberius 494 Tibni 258. 289 Tideal 97 Tiglatpileser 1. 51. 66. 323. 325 Tiglatpileser III. 247. 327-330. 334. 335. 3359.336.337.339.33933.340.34038.341344.347-349.351. 362 Tineius Rufus 501 Tissaphernes 431 Titus 276. 497. 498 Tobia 435. 456. 457. 459 Tobiaden 479-481

Ta'i 227 Traian 499 Tritojesaja 472 Tuba'il v. Tyrus 334 5 Tuba'lu v. Sidon 356 Tukulti-Ninurta 11. 324 Tursa (Tyrsener, Etrusker) Tusralta 44 Tutbaliya IV. 48 Tut/dbaliya 97 Tyrsener 48 !"kl (!"kr)

Xenophon 431 Xerxes 1. 424. 425. 428. 430. 432. 433. 435. 448. 449 45 . 456 431

Xerxes 11.

Ya(b)qub-ila 90 21 Yaqubi 90 21 Zablbe 334 Zabud b. Nathan 256 Zadok (Zadokiden, zadokidisch)

126. 230. 230 33 .231. 241. 255. 255 53 . 384. 461. 461 47 . 485 Zakir v. Hamath 339 31 Zarathustra 126 Zedekia v. Juda 359. 407. 408. 408 38 . 409. 410.410 45 .411 Zeloten 496-498 Zephanja, Prophet 368. 372. 373 16 Zer- Bäbili 444 Zimrilim 97

c) Götter und Göttinnen 'Adrammelek ('Adarmelek) 347 63 Amun 40.43.44.46.50.103.105.197.274. 319.320.392

48

50

Udjahorresnet 428 Umakistar 370 Ummän-manda 372 14 Ummanigas 348 Urartäer --,> Urartu Uria 241 Ussia --,> Asarja v. Juda Urhileni 291 20 Uz';.ia -7 Asarja v. Juda

Amun-Re 319-322 auch Verwaltung) 39. 43. 46. 52. 101. 448. 491. 491 56 Administrationspraxis 395 Administrationswesen 327. 352. 359 Administrator 327. 328. 331. 352. 358. 443

Adoption, adoptieren 322. 393 Akklamation 203.213.262.264.264 12 .265. 267. 288. 289. 305. 306 Akzessionsjahr 405 Alalah-Texte 24 Altar; Altäre 362. 363. 365. 366. 370. 480 Altes Reich (Ägypten) 99. 393. 401 Älteste 60. 172. 176. 176 28 . 195. 200. 217. 219.265.308.359.381. 416. 442. 455. 499 Ältestenrat 480

Register Amalekiterschlacht 119. 120 Amalgamation 65. 171 Amarnabriefe 24. 37. 37 2. 45. 58-60. 81. 140. 161. 222 Amarnazeit 43.45.59.144.153.196.232.320 Amnestie 407 Amphiktyonie, amphiktyonisch 73-78. 128. 169-173.191 Amtsanweisung für Esra 460. 462. 462 49 . 463. 464 Amtsnachfolge 172 Amtssprache 427 anachronistisch 292. 441. 501 Anarchie 77 Anekdote(n) 187.189.190.201. 215 11 . 243. 468 Annalen 243.263.275.275 1.278.279.283. 286. 292. 337. 337 24 . 376. 388 Annalen Tiglatpilesers III. 335. 337. 341 Annexion 380. 389. 396 Antikanaanismus 148 antimonarchische Tendenz 234 apodiktische Rechtssätze 171. 172 Apokalyptik 482 Appellationsinstanz 231 Aramäerkriegserzählungen 291. 292 aramäische Chronik von Jerusalem 411 aramäische Völkerwelle 51. 56. 66. 143 Archäologie, archäologisch 22. 31-35. 49. 56.59. 83. 94. 113. 137. 140-144. 146. 148. 181 12• 183 19 . 222 6. 296. 360 53 . 380 35 . 403 11 . 414 2. 458. 469 17 . 476 Aristokratie, Aristokrat( en), aristokratisch 64. 176. 195.225.232.241. 307. 308. 368. 429. 480. 485 Aschera 363. 378 Assimilation 170 Astralkult 366 Asyl, politisches 252. 267. 352 Äthiopenzeit 322 Ätiologie, ätiologisch 31. 32. 85. 86 9. 119121. 129-131. 137. 143. 150. 159. 249 28 252.27147.29536.36312 Aufstieg Davids -'> Erzählwerk vom Aufstieg Davids Ausgrabung(en), Grabung(en) 32. 33. 104. 117 12°. 122. 165. 204. 253 43 . 277. 295. 296. 396 32 . 401. 458. 498 Ausschließlichkeitsanspruch Jahwes 127. 294. 299. 300. 302. 309 Außenpolitik, außenpolitisch 76. 77. 119. 229.244.245 7.246.251.252.272.274.278. 279. 283. 289. 290. 303. 310. 310 88 • 311. 320-322. 325. 327-329. 345. 348. 360. 37~ 380. 395. 426

549

Auszug aus Ägypten 27.79. 83. 97. 98. 102. 103.105.106.108.111. 112. 116-118. 123. 124.130. 131. 148.419 Autochthonie, autochthon 28. 29 Autokratie 281 Autonomie, autonom 157.478. 481. 491 Autorität, autoritativ 31. 205. 219. 231. 241. 265. 266. 298. 307. 335. 354. 363. 370. 385387. 401. 444. 472. 488. 491. 495. 498 Babylonische Chronik(en) 24. 346 59 . 370372. 388. 395. 404. 410 45 Babylonisches Exil -'> Exil Bann 137. 175. 191 Bauchronik des zweiten Tempels 439 Bauer(n), Bauernschaft, bäuerlich 33. 5457. 70. 76. 82 54 . 88. 89. 91. 93. 94. 102. 103.141. 143-148. 174. 188.214-216.238. 314. 343. 414. 470 Bauinschriften 24. 396. 404 Beamte(r), Beamtenschaft, Beamtenturn 229. 229 28 . 232. 299. 302. 324. 328. 336 15 . 362. 368. 374. 393. 400. 401. 408. 411. 411 5°. 412. 428. 433. 434. 442. 447. 448. 455.456.456 3°.457.459.461. 477. 483. 491 Beamtenliste 232 Bedrückung 103-105 Beduine(n), Beduinenturn, beduinisch (-,> auch Nomaden) 33. 55. 55 4. 57. 58. 66. 77. 143. 177 Beduinisierung 435 Befriedungskommissar 412 Behistun-Inschrift 430. 445 33 Bergnomaden 57. 88. 98. 143. 147 Berufung 203. 217 Berufungserzählung 201 Beschneidung 418. 487. 500 Blutrache 213.219.231 Bodenrecht 174. 295. 295 36 . 301 Brief(e) 23. 24. 26. 29. 43. 45. 45 30 . 33 . 307. 308.308 8°.406 29 .410.411. 500 Bruderkrieg(e) 333. 360. 392. 431 Bubastidenzeit 321 Buchreligion 471. 474. 499 Bund 115. 282. 382. 386. 418. 465 Bundesbuch 115. 171. 463 Bundeserneuerungsfest 76 Bundesfestkult 169 Bundesschluß 83. 115. 148. 282. 376. 382 Bürgerkrieg 326. 488 Chalkolithikum 59. 114 Chanukka-Fest 484 Charisma, Charismatiker, charismatisch 127.149.179.179 5.180.181. 183. 187. 188.

Begriffe und Sachen

550

190.193.197.201-203.207.209.213.217. 263. 287. 307. 472 Chasidim 485. 487 Christentum, -heit, Christen, christlich 21. 52. 86 11 . 108 77 . 113. 134. ISO. 224. 374. 389. 416. 471. 472. 475. 495 73 . 500. 502 chronistisches Geschichtswerk 438. 471. 472 Chronologie, chronologisch 39 6. 41 16 . 89. 106. 128. 178. 180. 221. 225. 257-260. 27455.279.28433.28549.292.298.303.304. 30469 . 320 3. 321 9. 14 . 323 18 . 335. 338. 340. 340 35 . 344. 349. 349 7 . 351 15 . 352 21 • 353 26 . 357 38 . 365. 370 1. 377. 405. 410. 410 45 . 412 54. 435 61 . 451-453. 483 34 . 498 77 Codex ljammurapi 24. 417 14 Condottieri 216 clerus minor 384 cursus publicus 430

°.

Dämonen, -wesen 367. 367 3 378 Dareikos 430 David redivivus 236 Deboralied 76.79.151. 155. 161. 162. 182184. 206 Deboraschlacht 76. 163. 167. 185 23 . 186. 188. 209 Defensive, defensiv 244. 251. 253. 333 Dekalog 115. 127 Dekapolis 489. 499 Denkmal memphitischer Theologie 401 Denkschrift Nehemias 439. 452 Deportation( en), Deportierte(r), deportieren ( ..... auch Exil, Exulanten) 44. 328. 339. 346. 350-352. 357. 406. 406 28 . 407. 408. 412.414.414 1.416-418.425.461 Designation, designieren 184. 202. 203. 213. 217-220. 233. 261. 262. 264 12 . 267. 288. 289. 305. 306 Designationsspruch 184 21 Despot(en), Despotie 264. 426. 427 deus otiosus 368 Deuteronomist(en), deuteronomistisch 75 36 . 138.177-179.179 5.180-183.187.189.194. 195. 198 14. 200. 217 15 .228. 229. 234-236. 242-245.247-249.251.256.258.261-263. 270-272. 275. 276. 278. 279. 282 28 . 283. 286. 288 10 . 292. 302. 303. 337. 346. 349. 353. 361. 363-366. 369. 370. 374-377. 377 23 . 379 33 . 382 44 . 405 deuteronomistisches Geschichtswerk 137. 177.179.194.243.263 9.286.361. 403. 407. 421. 422. 438. 450 Deuteronomium, deuteronomisch 115. 127. 137. 176. 256. 271. 272. 374-375. 382. 383. 383 48 .384-389.401 f. 402. 450. 463. 463 55 . 471

Dezentralisation 256 Diaspora 414.415.420.461. 462. 468. 482 Dioiketes 477 Diplomatie, Diplomat, diplomatisch 43. 45. 227. 277. 307. 308. 328. 338. 341. 344. 356. 395.410.426. 442 Distrikt(e) 477.478.481. 490 Distriktsgouverneur(e) 490 Domäne(n) ( ..... auch Krongut) 161. 314. 358. 378. 416. 477. 491. 494 Domänenminister 288. 303 64 Domänenverwalter 454 Domänenverwaltung 232 Dualismus, dualistisch 220. 222. 223. 225. 250. 266. 273. 294. 295. 297. 299. 300. 303. 307.310.319 dux Palaestinae 52 Dynastie(n), Dynast(en), dynastisch 42. 59. 94 31 . 205. 233-236. 240. 247 15 . 250. 262. 263. 264 12 . 266. 268. 272. 281. 282. 287290. 308. 320. 326. 328. 329. 359. 389. 392. 395. 396. 398. 408. 420 27 • 429. 445 Dynastie Jehus (Nimsiden) 292. 305. 310. 312.334 Dynastie (Haus) Omris, Omriden, omridisch 278-281. 289-310. 310 88 eherne Schlange 363 Eidgenossenschaft 115. 119 Eigenkirche 207. 250 Einzelkämpfer 190 Eisenmonopol 198 I. Eisenzeit 59. 141. 142. 144.293 2. Eisenzeit 458 Elephantine-Stele 128. 133 Emanzipation 344. 350. 352. 360 59 . 364. 379. 380. 389. 398 Eparchie(n) 477. 481 Ephod 170 Epigone(n), epigonal 244. 320. 404 Eponym(e) 61. 63. 65. 68. 71. 89.90. 117. 154 Eponymenkanon, Eponym (assyrisch) 336. 336 15 . 358 Erbfolge der Kultstätten 114 Erbfolgeprinzip 402 Ersatzname 90. 158 73 Erwählung 92. 93. 115 Erzählwerk vom Aufstieg Davids 211. 212. 212 4.215. 235. 248 Ethnarch(en) 473. 486. 493 Ethnogenese 97 Exil, exilieren 125.347.409.414.417-419. 421. 422. 451. 464 Exklusivität 470

Register Expansion, expansiv, expandieren 42. 43. 46.164.167.168.181. 196. 198. 213. 228. 290. 312. 324-326. 331. 372. 372 14 . 398. 437. 459 external evidence 31 Exulanten, -schaft (-+ auch Deportation) 95.148 35 .399.406.408.409.412.413.416420. 422. 437. 439-445. 453. 459-461. 464 Familiengott 93. 94 familienrechtlicher Anerkennungsakt 158 Familienreligion 93. 94 Feldzugsberichte 23. 24. 59. 396 Festungsbauprogramm (Festungsliste ) Rehabeams 268. 273. 274. 278 Festungsbauprogramm Salomos 253. 253 46 Fiktion, fiktiv, fiktional 71. 80. 89. 151. 186 25 . 338 29 . 382 41 . 387. 460 45 . 465 Föderation(en) -+ Konföderation(en) Formkritik, formkritisch 26. 30. 85. 118 Freund des Königs 232. 256 Fronarbeit(er), Frondienst, Fronwesen 104. 106. 161. 231. 250. 251. 251 36 • 264. 348. 416.421 Frondienstminister 231. 250. 255. 266. 267 Fruchtbarer Halbmond 52. 55. 66. 81. 143 Frühbronzezeit 86. 137 Gabelhürden 161 87 Gamison(en) 324. 325. 371. 484. 496 Gefangenschaft -+ Exil Gaufürsten 331. 393 Geburtsgeschichte des Mose 125 Gegenkönig 289 Gemeindegesetz des Deuteronomiums 465 Gemeindevorsteher 457. 460 Gemeinsamkeitsbewußtsein 74. 76. 79. 91. 101. 148. 168. 170. 184. 186 Gemengelage 158. 161. 195.367 Genealogie(n), genealogisch 61. 61 1• 62. 6572.77-80.88.89.149.162.165.247 15 .453. 461 47 gens 174 Geographie, geographisch 36. 52. 54. 58. 62. 63. 68. 77. 78. 100. 110. 122 133 . 139. 147. 156-158. 163. 164. 182. 225. 225 17 . 268. 269. 271. 273. 274 58 . 287. 290 14 . 294. 341. 344. 345. 354 3 356. 357 38 • 379 Gerichtswesen 231 Geschichtserzählung(en) 97. 195. 197 10 . 279. 286 Geschichtsschreibung 26. 27. 27 25 . 29. 30. 83.85. 118. 176. 176 26 . 195.211. 248. 495. 499 Geschichtssummarien 128

°.

551

Geschichtswerk(e) 243. 262. 263. 265. 276. 280.281 24 . 286. 305. 307. 310 84 . 88 Gesetz 126 Gesetzgeber 127 Gestimreligion 366 Gewerbe 64. 141 Gleichgewicht der Kräfte (balance 0/ power) 36.37.43-45.48.49.318 Goldenes Kalb, goldene Kälber 119. 120. 271. 271 47 Gott der Väter, Vätergott, -götter 90-94. 130 Gottesberg 79. 83. 111-120. 123. 125. 128131. 133. 148. 187.386 Gottesbezeichnung(en) 86. 90. 91. 106. 156 Gottesgemahlin(nen) des Amun 322. 392 Gottesrecht 76. 128. 171-173 Gottesschrecken 110. 175. 188 Gottesstaat 320-322. 393 Gottesurteil 301 Gouvemeur(e) 412. 415. 426. 443. 443 22 • 444. 452. 454. 455. 455 25 . 456. 457. 459 43 . 468. 476. 488 Grabung(en) -+ Ausgrabung(en) Grenzfixpunktreihen 151 Großfamilie 174-176 Großgrundbesitzer 314 Große Richter 149.172.173.179.189.195. 202. 211 Großvezier 430 Grundbesitz 88. 459. 477 Grundbesitzer 282. 284 Grundstückshandel 295. 295 36 Grundstückstransaktion 295 Gründungssage(n) 85. 86. 86 9 . 87 Gründungsurkunde der davidischen Dynastie 235 Gihäd 176 Halbnomaden 88 16 Handel 53. 64. 69. 96. 141. 148. 162.246. 252.393. 394. 399. 417. 434. 435 Handelsabkommen 246. 312 93 Handelsbeziehungen 330 Handelsfaktoreien 394 Handelsflotte 246 Handelskolonie 246 Handelsmetropole(n) 330. 434. 476 Handelsmonopol 246 Handelsschiffahrt 246. 279 Handelsstädte 297 Handwerker 147. 148.406 Hasmonäerdynastie 486. 488 Heer 285. 289. 324. 352. 357. 358 43 . 371. 410 Heerbann 175.176.183.184.196.198.202.

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Begriffe und Sachen

203.205.207.213.218.219.224.225.227. 229.230.239.240.242.253.255.287.288.289 heerbannpflichtige Grundbesitzer 335 Heerbannfeldmarschall 205. 206. 212. 213. 219.229.238.242.255 Heerbannoffizier(e) 280.282. 303. 305. 306 Heeresverfassung 225 Heerkönigtum 169. 204f. 209. 213. 288 Heerwesen 39. 225. 253. 254 Heiliger Krieg (~ auch Jahwekrieg) 175. 176 heilige Schrift(en), Buch (Bücher), Text(e) 21. 386. 387. 450. 463. 465. 471-473. 499 heilige Stätte(n) 85. 91. 170 Heiligkeitsgesetz 463 Heiligtum, -tümer 85. 86. 86 9. 87. 89. 91. 154. 156. 162. 169-171. 207. 221. 245. 249 26 . 250. 269. 270. 347 64 . 379 33 . 381. 383. 384. 450. 469. 486 Heiligtumsasylrecht 242 Heilsgeschichte 106. 112. 112 94 . 124. 128 Heiratspolitik 45. 216 Heldensage(n) 120. 178-181. 183. 190. 195 Hellenismus, hellenistisch, Hellenisierung, hellenisieren 91. 109. 164. 394. 414. 437. 447. 457 35 . 458. 470. 471. 473-476. 478. 480-483. 485. 487. 489. 491. 493. 494. 499. 501. 502 Henotheismus 93. 271 herodianische Nachfolgestaaten 493. 495 Heros eponymos 181 Hesbon-Lied 122 Hierarchie 426 Hierodulie 367 Hierokratie 473 Hilfstruppen 405. 415. 490. 325. 328 histoire d'evenements 34 histoire de la longue duree 34 Historiographie, historiographisch 34 38 . 132. 211. 338 28 . 377 Hofstaat 407. 412. 416 Hofstil 228. 229 Hoftheologie 154 Höhenheiligtümer 272. 378. 379. 381 Höhenkult 367 33 Hohe(r)priester, hohepriesterlich 447. 449 46 . 450. 453. 459. 459 43 . 470 22 . 473. 478-482. 485. 486. 488. 492. 496 Hohe(r)priester (ägyptisch) 319-321 Hyparchie(n) 434.477. 478. 478 19 . 481 Imitation 200 Imperialismus, imperialistisch 36. 37. 40. 324 Imperium Romanum 52. 474. 490. 499

indogermanisch 43. 76 Inflation 434 Innenpolitik, innenpolitisch 77. 119. 180. 205.209.229.244.251.252.255.264.278. 279. 285. 289. 290. 292-294. 298. 299. 300. 302. 303. 310. 310 88 . 325-327. 345. 348. 356.374. 384. 394-399. 426. 451 Inschrift(en), inschriftlich 23-26. 39 5. 50. 51. 66. 91. 9431.113.26826.27.2855°.286. 290. 312. 321 12 . 336. 337. 340. 344. 345. 345 52 . 346. 348. 351. 353. 360 55 . 362. 397. 401. 404. 428. 429. 430 29 . 435. 445 33 . 457 35 . 476. 482 31 . 498 77 Inschrift(en) des Mesa' von Moab 28. 164. 268. 303. 304 Integration 294 internal evidence 31 interpretatio(nes) canaanaica(e) 366. 369 Investitur 486 43 Iranismus 428 Ironie, ironisch 182 13 .190.216 Islam 224. 374. 389 Israel-Stele 105 Jahwekrieg(e) (~ auch Heiliger Krieg) 175. 176. 188 Josephsgeschichte, -novelle 80. 98. 100. 101. 101 58 .102.248 josianische Reform ~ Kultusreform des Königs Josia Josuagrab 150 Jothamfabel 197 10 Judentum, Jude(n), jüdisch 21. 82. 86 11 . 134.150.224.374.389.399.414-417.428. 432.461.462.465.468.471.473-476.482484. 491. 492. 4926~ 494-496. 498-502 Justizminister 231. 256 Kabinett(e) 231. 232. 255. 256 Kabinettsliste(n) 229. 231. 255 Kadesch-Gedicht 47 Kadesch-Überlieferungen 119 Kaiserkult 491. 494 Kamelreiterhorden 187 kanaanäische(r) Städte-Querriegel 139. 140. 153.155.157.184-186.190.192.206.209. 221. 222. 225. 254. 288. 293 Kanon, Kanonizität, Kanonbegriff, kanonisch 21. 22. 375. 386. 387.438.446.461. 461 48 . 462. 463. 465. 470-472. 475. 483 33 Kanzlei(en) 230. 243. 258. 441. 449. 456. 477 Kanzleichef 255 Kanzler 230. 255. 382. 412 kasuistische Rechtssätze 171

Register Kaufvertrag, -verträge 297 46 . 346 61 Katharinenkloster 113 Keilschrifttexte 24. 37. 59. 65. 81. 95. 268 27 Keramik 32. 33 klassische Heilszeit 79. 112. 115. 119. 121. 123.124. 128. 129. 131. 137. 149.271 47 Kleine Richter 172. 173. 178-180. 189 Kleines geschichtliches Credo 67 Kleinviehzucht 57. 87 Kleinviehzüchter 57. 66 Klientel 214 Koalition(en) 41. 59. 77. 78. 136. 169. 175. 181 11 .183.184.188.290-292.310 88 .322. 326. 329. 329 40 . 334. 336-338. 339 31 . 340. 341. 343. 344. 348-352. 354. 355. 373. 389 75 . 457. 477 Kolonie(n) 351. 394. 416-418. 476-478 Kolonisation 285. 321 Kolonisten 352 Konföderation(en), Föderation(en) 65. 72. 76. 77. 77 42 . 78. 78 43 . 79. 80 Königinmutter 278. 281. 302. 307 königs freundliche Texte, Reihe 199. 199 16 Königsgesetz des Deuteronomiums 200.385 königskritische (antikönigliche) Texte, Tendenzen 194. 197. 199. 199 16 . 200f. 201 Königsnovelle 247 Königsritual 247 Königsstempel 380 35 Königszeit 63. 64. 71. 152. 156. 207. 225. 257.258.299.300.318 Königtum 145.191. 194. 196. 199-206.208. 209.212.212 4.213.214.218.220.224.231. 236. 236 45 . 254. 268. 280. 281. 287. 289. 30~ 31~ 321. 32~ 335. 38~ 413. 4432~ 486 Konspiration(en), konspirieren 328. 338341. 345. 350. 352. 431 Konstruktion, konstruktiv 68-70. 92. 94. 95. 119.122.150.158.180.201. 251. 283 29 . 387 konsularische Provinz 502 Kontribution(en) (-+ auch Tribut) 198. 335. 339. 358. 364. 403. 425 Koordinationschef der Gauverwaltungen 256 Kopfsteuer 335. 403 9 Koregent, -schaft 258. 285. 285 49 Korruptionen 314 Krethi und Plethi 49. 229 Krongut, -güter (-+ auch Domäne) 39.205. 232.256.301. 416.428 Kronrat 231. 265 Krönungsbitte 247. 264 Krugstempel 359 48 Kult -+ Kultus Kultgegenstände 378. 379

553

Kultgemeinschaft 115. 162 Kultobjekt(e) 361. 363. 364. 418 Kultort(e) 73. 75. 170 Kultpersonal 367. 378. 418. 464. 473. 480 Kultpropaganda 299 Kultprostitution 367 Kultreligion 471. 474 Kultstätte(n) 92. 169. 378. 379 Kultsymbole 363 Kulturabstinenz 309 Kulturlandnomaden 88. 143 Kultus, Kult(e), kultisch 73. 74. 76. 85. 95. 112.114.121. 129. 130. 169. 170.231. 245. 250.297-299.301. 309. 347. 361-365. 367370. 377 24 . 378. 381. 384. 399. 409. 418. 427-429. 437. 448. 450. 468. 46~ 483. 501 Kultuseinheit 381. 383. 385 Kult(us )gemeinde 460. 461. 463. 482. 487. 492. 494 Kultuspolitik, kultuspolitisch 229. 230. 255. 262. 269. 270. 27L 298. 302. 36L 363. 377 Kultusreinheit 377-379. 381. 383. 385 Kultusreform des Königs Hiskia 363. 364 Kultusreform, Reform des Königs Josia 249. 250. 270. 361. 365. 370. 375-379. 380f. 382. 382 41 . 385. 387-389. 403. 409. 418.447 Kult(us)zentralisation 256.272.381. 382 41 . 383. 384. 386. 387. 388 71 . 450 Kupferhandel 330 Kyroserlaß, -edikt, -proklamation 429. 439-442. 446 35 . 447. 448 Lachisch-Ostraka 25. 410. 411 Lade Jahwes 73.73 28 .74.75.135.175.198. 223.223 10 . 11 . 239. 249. 250. 270. 271. 298. 366.368.412.418 Ladeerzählung 223. 223 12 Landadel (-+ auch Grundbesitzer) 281. 282. 282 26 . 360. 402 Landnahme 27. 28. 50. 51. 55. 58. 63. 6871. 73. 82. 83. 87. 97. 98. 100-102. 112. 118. 119. 122-124. 127. 135. 136. 136 9. 137-147.149-152.155-159.161-165.168. 169.174.175.177.178.180.181. 190. 193. 195. 216. 225. 228. 228 f. 300. 375. 384 Landwirtschaft, landwirtschaftlich 87. 14425 . 148. 163. 187. 285 Laubhüttenfest 465 Lebensgeschichte des Sinuhe 23. 28 27 Legat 498. 501 Legende(n), legendenhaft, legendär, legendarisch 122. 125. 215. 247. 247 15 . 249 28 . 351. 353. 356. 357. 358 43 . 469. 477. 482 33 Legislative 231

554

Begriffe und Sachen

Legitimität 264 12 Lehen, Lehnsanteil(e) 174. 175. 328 Lehre für König Merikare 99 Libertinismus 64 Liste(n) 61. 66 12 • 151. 172. 178. 243. 336 15 . 344.364.38035.3814°.40628.439.458.45941 Literatur, literarisch 22-27. 29-32. 59. 65. 72. 81. 83. 84. 93. 94. 97. 103. 108. 110. 111. 115. 118. 119. 122 133 . 139. 178. 187. 190. 191. 194. 198f. 199.201. 211. 214 1°. 219. 226 22 • 234. 235. 237. 243. 248. 286. 296. 300 57 . 308 8 310 88 . 333. 337. 338 28 • 360 53 . 361. 365. 366. 375. 375 2 376 21 . 380 35 . 400. 408 38 . 427. 438. 449. 467. 468. 471-473. 476. 482. 500 Losorakel 208 Loyalität 365. 379. 479

°.

°.

Magazinstädte 255 Mandatar 324 Mari-Briefe 24.57.90 21 . 156 Märchen 201 Marktordnung Nehemias 460 Masseben 363 Mat;iarchat 176 Mauerbau 439. 455-458 Menschen ohne Namen 232. 254 Messias, Messianismus, messianisch 154. 235. 236. 413. 420. 420 27 • 446. 447. 449. 486. 495. 500. 501 Metallschmelzereien 246 11 Migrationsmodell 101. 142. 143 Militärführer 189. 190. 395. 490. 497 Militärkolonen 50. 197.216.320.328.394. 415 Militärkolonie 415. 428. 432. 468. 480 Militärstützpunkt(e) 42. 336. 351 Militärverwaltung 52 Militärwesen 175 Minister, Ministerium, ministerial 229-232. 241. 255. 256 Ministerpräsident 230 Mischehen 450. 450 7. 459. 460. 465 Mirjamlied 106f. 132. 133 Mittelbronzezeit 64. 69. 86 Mittleres Reich (Ägypten) 37. 99 Monarchie, monarchisch 59. 60. 77. 77 42 . 78. 80. 173. 193. 195. 205. 274. 444. 447 monoIatrisch 294 Monotheismus 93. 126. 127 Mosegrab 129 Moseschar 79.131. 133. 144. 145 Mysarch 483 Mythos, Mythen, mythisch 28. 29. 109 79 . 126. 229. 409

Nachtgesichte Sacharjas 439. 447 Naophoros des Vatikan 428 Napata-Stele 322 Nasiräer 160. 190 Nationalgott 207 Nationalreligion 186f. Nationalstaat(en), nationalstaatlich 193. 196. 197.224 negatives Besitzverzeichnis 138. 139. 150. 152. 160. 224 Neuere Urkundenhypothese 108 Neues Reich (Ägypten) 39 6. 40. 62. 104. 197. 318f. 393. 401 Neujahrsfest 399. 400. 464 Neutralität, neutral 350. 354. 355 Nimrüd-Briefe 344 48 Nimsiden --;. Dynastie Jehus Nomaden, -turn, nomadisch, nomadisieren 28.45.51. 54. 55. 55 4. 5. 56-58. 66. 70. 71. 73. 76. 7740. 78. 81. 84. 86. 88. 89. 91. 93. 94. 98. 99. 102-106. 116. 120. 129. 131. 137 9.141-148.152.154-156.161. 162. 167. 171. 183. 186. 197.216.253.309.421 Nomokratie 473 Novelle, Novellistik, novellistisch 30. 223. 234. 235. 263. 279. 281. 286. 305 Oasenbauem 435 Oberflächenforschung 32. 33 Offensive, offensiv 244. 251. 324. 333. 433 Oligarchie 195 onomastische Literatur 248 Opfer 94. 170. 175. 483 Opferfest 309 Opferhöhen 381 Opferkult(us) 472. 499. 501 Orakel, -wesen 94 32 . 121. 127. 153. 159 79 . 210. 302. 320. 376. 377. 382. 382 44 Ordens gründer 127 Ortsgott 93 Ostraka von Samaria 314 Palast- und Domänenminister 256 Papyrus Anastasi VI 99 Papyrus Westcar 111 86 Passah 377. 383 Passahordnung 428 patria potestas 176 Patriarchat, patriarchalisch 176 Patronats götter 94 31 pax Romana 492 Pentapolis 50. 197. 221. 224. 330 Pentateuch, pentateuchisch 28. 30. 83. 91. 95.100.112 94 .113.115.120.123.125.129. 168. 385. 462. 463. 470-472

Register Pentateuchquellen 108 Penetrationsmodell 101. 143 Perserkriege 425. 430. 431. 437 Personalgötter 91. 92 Personalunion 195. 210. 220. 221. 223. 224. 227. 233. 240. 252. 261-264. 266-268. 273. 297. 305. 327. 380. 381. 429 Personenstandsregister 445 Phratrie 174 Pilger(in) 111. 113 Pilgerwesen 270 politische Literatur 23 politische Satire 182 13 polydämonistisch 86 Polytheismus, polytheistisch 86. 91 Postwesen 430 prädeuteronomisch 115.130.208.210 Priester, -schaft, -turn, priesterlich 43. 100. 121. 127. 152. 153. 170.207.208.230.241. 242. 255. 255 53 . 272. 281-283. 377-379. 381. 381 40 . 382. 384. 397-399. 404. 406. 412. 418. 424. 427-429. 431. 432. 443 22 . 445. 447. 447 38 . 450. 460. 461. 463. 472. 473. 483. 485. 487. 501 Priesterfürsten 197 Priesterprivileg 152. 170. 272 Priesterschrift 29. 95. 109-111. 113. 115. 124. 130. 248. 463. 471. 472 Privateigentum 249 28 . 297. 297 46 Prokurator(en) 493. 496. 498 prokuratorische Provinz 495 prokuratorischer Verwaltungsbezirk 493. 494. 496. 498 Propaganda 270. 280 24 • 399. 400. 427. 428 Prophet(en), Prophetie, prophetisch 119. 125. 127. 128. 153. 179 5. 201. 201 22 • 241. 256. 262. 286. 300. 302. 303. 303 64 . 306. 309.311-314.337.337 2 1.24.338.339.342. 342 43 . 349. 350. 352-355. 357. 363 7. 368. 369. 373. 376. 38~ 382. 385-387. 403. 404. 406.408.409.411-413.416.418-420.422. 422 37 . 439. 445-447. 450. 450 5. 451 7. 467. 470-472. 476 Prophetenerzählung(en) 261-263 Prophetengeschichte 244 Prophetengesetz im Deuteronomium 472 Prophetenlegende(n) 279. 377 Prophetensagen 302 Prophetin 183 protobeduinisch 188 30 Provinz(en) 52. 264. 278. 324. 327-330. 336. 339. 339 32 . 346. 348-350. 352. 356. 358. 362. 379. 380. 385. 394. 395. 398. 403. 406.412.415.426.434.441. 443. 448. 449.

555

454. 456-458. 459 4 1.43. 464. 468. 477-479. 481. 489. 490. 493. 498. 499. 501. 502 Provinzialgouverneur(e) 224. 232. 254. 362 Provinzialsystem, -gebiet 324. 325. 327. 334 3. 337 Provinzliste Salomos 252. 254. 255 Provinz statthalter 443 Pseudepigraphie, pseudepigraphisch 248. 387. 467. 482 33 Ptahhotepformel 387 Pufferstaat(en) 330. 359. 372 Pyramidentexte 99. 401

Rabbinismus 499 Rat, Räte, Ratgeber 231. 232. 265. 266 Rechtsprechung 172. 176. 179. 314 Redaktion(en), Redaktor(en), redaktionell 85. 101. 108. 120. 121. 124. 151. 172. 182. 199. 200 19• 201. 203. 226. 234. 252. 258. 262 4 • 263. 275. 362. 369. 375. 421 36 . 447. 463. 464. 471. 472 Reform Josias ~ Kultusreform des Königs Josia Reformator 127 Reformbericht( e) 363 Reformen 470 Regierungskommissar, Staatskommissar 454. 455 25 Rehabilitierung 422 Reichsheiligtum, -tümer 270-272. 298. 347. 379 Reichsteilung 155. 226 Reichstempel 270 Reisebericht des Wenamun 23 Reiterei 324 Rekonstruktion 292. 293. 298. 310 88 . 365 Religion(en), Religionswesen, religiös, religionsgeschichtlich 21-24. 26. 34-36. 44. 45. 61. 64. 64 8 . 76. 78. 79. 83. 87. 90-95. 112.114.116.126. 127. 133. 145. 154. 171. 207. 208. 223. 225. 231. 245. 250. 263. 269. 270.278.293.294.299-301. 303. 309. 310. 327. 361-365. 365 18 . 366. 367 27 . 368-370. 374.377.378.381. 387. 389. 400-402. 415. 418.425-427.434.437.450.460.465.469473.475.482. 485. 487. 495. 496. 499. 501 religions interner Pluralismus 93 Religionskrise 300.305.310.361-370.378. 409 Religionspolitik, religionspolitisch 75. 207. 207 42 . 230. 269. 270. 271 46 278. 297-302310 88 . 346. 359. 361. 379. 399. 427. 464. 483 36. 484 Religionsstifter 126. 127 Religionsurkunde 463. 464

556

Begriffe und Sachen

Repatriierungskommissar 444. 447 Restauration, Restaurierung, restaurativ 380.400-402.419.420. 431. 43~ 449-451. 465. 470 Restaurationsprogramm 385 restitutio in integrum 419 Retterbuch 178. 179. 189 Revolte 239. 275. 280. 281. 283. 284. 286289. 292. 296. 303. 304. 306. 310. 310 88 • 311. 326. 347. 360. 360 59 • 432. 451. 469. 500 Revoltenmodell 144. 145 Richterzeit 27.63. 167. 173. 174. 180. 186. 193.198 14 .201. 202. 225 Ritteradel 39. 175 Rittertum 225 Rivalität 456. 470 Rivalkönigtum 258 Rückkaufsrecht 295 36 Rückwandererliste 444. 445 Rumpfstaat Ephraim 339. 344. 346 Sabbath 282.418.460 Sage(n), sagenhaft 26. 29-32. 61. 63. 65. 67-69. 85. 86. 88. 89. 94. 95. 97. 103. 106. 111. 118. 124. 127. 129. 130. 137. 143. 150. 159.167.169.179-181. 187. 189. 199.211. 212. 215. 223. 267. 286. 292. 300-303. 363 12 Sagenkranz, -kränze 30. 85. 286 saitische Renaissance 393. 401. 426 Sakralrecht 172 Säkularisierung 381 Salbung, salben 202.203.217.267.282.306 salomonische Aufklärung 249. 401. 426 samaritanisches Schisma 347. 463. 469. 470. 470 21 Satrap(en) 426. 428-435. 442. 446 35 . 447. 448. 451. 454-456. 46~ 477 Satrapie(n) 426. 428. 430. 431. 433-435. 441. 443. 445. 448. 451. 454. 456. 456 30 . 461. 462. 476. 481 Schandtat von Gibea 191 Schibboleth-Krieg 191 Schlangenkult 364 Schlangenstein 364 13 Schmähgedicht auf Nabonid 424 Schoschenk-Liste 274. 274 58 Schriftgelehrte(r), schriftgelehrt 461. 472. 473. 480. 499 Schuldenerlaß 459 Schuldsklave 81 Schutzbürger 88. 89 Schutzgott 92-94 Sedentarisation (~ auch Seßhaftwerdung) 55.80. 141. 146

Seehandel 162. 163 Seeschiffahrt 162 segmentäre Gesellschaft 177 Sekundogenitur(en) 46. 321. 327 Seleukidenliste 483 34 Septuaginta 482. 482 33 Seßhaftwerdung (~ auch Sedentarisation) 55. 70. 78. 91. 102. 141. 142. 149. 152 52 . 168 Siedlungsgeschichte 33 Siloah-Inschrift 360 Sklave(n), Sklavin 63-65. 81. 426. 445. 501 Sklaverei 416 Skythensturm 372 Söldner 175. 195. 196. 198. 207. 213-219. 221. 224. 225. 227. 229. 230. 239-242. 251. 253. 255. 282. 284 37 . 319. 392. 394. 432 Söldnerführer 320 Sozialfürsorge 384 Sozialordnung 176 Spätbronzezeit, spätbronzezeitlich 59. 82 54 • 137. 144. 148 Spekulation, spekulativ 65. 68-70. 72. 79. 93.96. 125. 131-134. 164. 165. 169.274 58 • 310 88 • 347 63 . 358 43 . 360. 360 59 • 363. 363 6 • 380 35 • 449 45 Staatenbildung(en) 27.28. 51. 63. 80. 82. 83. 93.137.149.151. 155. 168. 169. 177. 178. 180. 190. 194. 195. 196f. 197. 198. 198 14• 200. 207. 211. 214. 224. 257. 294. 318. 320 Staatsapparat 205. 229. 229 28 • 232. 233 Staatsgott 93. 294. 300 Staatshaushalt 205 Staatskasse 441. 446 35 Staatskommissar ~ Regierungskommissar Staatskommissar für das Gesetz des Himmelsgottes 461 Staats krise 240 Staatskultus 272. 362 Staatsrecht, staatsrechtlich 297 46 • 307. 364. 381 Staatssprache 427 Staatsstreich 238. 239. 281. 307. 347 Staatsvertrag, -verträge 47. 329 40 Stadtadel 195 Stadtaristokratie 60. 351 f. 356. 357 Stadtfürst(en) 60. 69. 182. 222. 222 4 • 223. 226. 334 5• 351. 355. 356. 358. 392. 393 Stadtherren 195 Stadtkönig(e) 60. 222. 256. 297. 298. 307. 309.351 Stadtkultur 59. 64 Stadtrecht 477 Stadtstaat(en), stadtstaatlich 59. 60. 63. 93. 140.144.148.157.186.187.195.196.222.

Register 224. 225. 232. 278. 293. 297. 303. 307. 330. 358. 359. 378. 430. 432. 437 Stamm, Stämme, Stammesverband, Stämmegruppe, -system 58.65.66.68-74.76-90. 100-102. 106. 117. 119. 120. 124. 129. 135. 137-140. 147-153. 155. 156. 156 64 . 157. 158. 160-164. 16493 . 165. 167-176. 179. 180. 182-185. 185 22.23. 186-190. 192. 193. 196-198.205.206.213.214.217-219.222225.229.251 36.261-264.270.277.278.299. 384 Stämmeföderation 475 Stämmegeographie, stämmegeographisch 150-152. 164. 165 Stammes grenzen 151 Stammesgrenzverzeichnisse 224 Stammesspruchsammlungen 151 Stammesrivalitäten 190 StatioIienverzeichnis 111 Statthalter 196.226. 227.279.324.327.371. 397. 400. 412. 458. 489. 490. 493. 498 77 . 501 Stelen von Sj'ire 329 40 Steppennomaden 147 Steuer(n), steuerlich 255. 420. 478-480 Steuerfreiheit 348. 464 Stierbild(er) 271. 271 47 Stiftshütte 115 Stratigraphie 32 Streitwagen 37.39.64. 110. 133. 138. 142 19 . 175. 183. 185 24 . 186. 238. 246. 280. 291. 306. 312. 357 Streitwagenabteilungen 324 Streitwagenkorps 225. 253. 288 Suf(f)eten 173 Sukzession 172. 173.281. 283. 387 Symmachie(n) 76-78 Synchronismus (-men) 257. 321 14 Synagoge, synagogal 418. 464. 472 Synhedrium 491. 499 Synkretismus 245 Synoikismos 458 Syrische Kriege 479 tabula rasa 58. 137 Tarsisschiffe 246 Taylor-Zylinder Sanheribs 353. 356. 357. 358 42 Teichoskopie 306 Tempel (ägypt., assyr., babyIon. u. a.) 23. 41. 42. 103. 274. 296-298. 302. 309. 319. 348.395-398.401. 427-429. 431. 433. 434 Tempel Jahwes (vorexilisch) 75. 170. 223. 236. 243. 246. 249. 249 28 . 250. 251. 256. 270.274.281-284.362. 366-368. 375. 378.

557

381. 38L 38~ 385. 387. 406. 40~ 412. 415. 418.420 Tempel Jahwes (nachexilisch) 429. 432. 439-449. 449 45 . 450. 455. 456. 459. 464. 475. 478. 480. 483. 484. 488. 492. 496-499. 501 Tempelchronik 283. 284 36 . 311. 358 42 Tempeldiener 384.418 Tempelgemeinde 473. 480 Tempelgeräte 439. 442. 443 18 Tempelrolle von Qumran 464 Tempelwirtschaft 46 Tendenz 244 Tendenzerzählung 191 Tendenzliteratur 93 Teraphim 94 32 . 170 Territorialanspruch 162 Territorialfrondienstbeamter 267 Territorialstaat(en) 93. 196 tertiäre Geschichtsschreibung 280 20 Tetrarch 493. 494 Tetrarchie 494. 495 Tetrateuch 83 Theokratie, theokratisch 194. 200. 320. 465. 473 Theophanie 114. 115 Theoxenie 86 9 Thora 127. 463-465. 473. 480. 482 33 Thronanwärter (niigfd) 202. 219. 236 Thronbesteigungsritual 264 Thron(nach)folge Davids, Geschichtswerk 211. 212. 226. 233-238. 240. 244. 248. 262. 305 Thronname(n) 244. 348. 403 6 Thronwechsel 344. 347. 352. 356 Toleranz, tolerant 425. 426. 464 Toparchie(n) 477. 490. 493 Transhumanz 55. 55 5• 56. 66. 88. 93. 143. 145 Trennungssagen 67. 68 Tribut(e), Tributleistung, -zahlung, tributpflichtig (--> auch Kontribution) 41. 44. 181. 226. 228. 285. 312-314. 323-326. 328. 335 8. 9.344.350.351. 354. 358 43 • 364. 379. 479 Tributär(e) 335. 344. 360 55 . 489 tritojesajanische Sammlung 450 Tyrann 240 Tyrannis 195

Überlieferungsgeschichte, überlieferungsgeschichtlich 26.30.84. 111. 112. 116. 118. 122 133 .124.128-131. 149 Untertanenland 226. 227. 233. 279 Urbanisation 477. 482. 489 52 . 499

Begriffe und Sachen

558

Urgemeinde 495. 497 Urisraeliten 88. 93 Ursprungssage 120 Usurpator, Usurpation 45. 218. 280. 287289. 291. 292. 307. 308. 310 88 . 311. 334. 347. 348. 371. 394 Vasall(en), Vasallität 41-46. 216. 217. 220. 224. 226. 227. 233. 258. 268. 279. 288. 290. 30~ 312. 325-330. 333. 335. 337-339. 340 38 • 341. 344. 348-352. 358. 358 f. 359. 361. 362. 364. 374. 379. 392. 393 10 • 403408. 410. 488 Vätergott, -götter -+ Gott der Väter Verbannung -+ Deportation Verheißung(en) 83. 93. 97. 256 Verwaltung, verwaltungstechnisch 205. 209. 229.230.232.233.254.299.314.324.327. 330 47 • 331. 380 35 . 393. 401. 403. 412. 426. 429. 430. 433. 448. 456. 459 43 • 468. 478. 491. 494. 499 Verwaltungsapparat 77 Verwaltungsbezirk(e) 151. 152. 454 Vezier 319

Via Nova Traiana

499

Viehwirtschaft, -zucht 54. 144. 146 Vizekönig(e) 481. 484 Völkertafel 62. 63 Völkerwallfahrt zum Zion 420. 446 Volksgründer 127 Vorkaufsrecht 295 36 Vorratsstädte 103 Wagen- und Pferdestädte Wahlkapitulation 264 Wahlkönigtum 213

253

Wallfahrer, Wallfahrt 111. 113. 169. 270 Weidegerechtsamkeiten 55 Weidewechsel ( ..... auch Transhumanz) 55. 55 5. 56. 57 Weidewirtschaft 54. 55. 143 Weihrauchhandel 330 Weinbau 87 Weisheit, Weisheitsliteratur, -lehre, weisheitlich 23. 101. 101 56 • 247. 248. 256. 471. 473. 482 Weissagung und Erfüllung 262 Wiederaufbaukommissar 454. 456. 458 Wiedergutmachungskommissar 443. 455 Wiedervereinigung 266. 380. 413 Wirkungsgeschichte 108.242.243.256.257. 461 Wirtschafts- und Finanzminister 477 Wortgottesdienst 472 Wüstenwanderung 27. 117-121. 123. 129 Zauberer 127 Zeitalter der europäischen Aufklärung 21 Zeitalter der heiligen Schriften 386. 388. 471. 473 Zenon-Papyri 476. 477 Zentralheiligtum 73. 74 33 • 75. 76. 169-171. 298. 384. 389 zentralistisch 324 Ziehbauern 57. 66. 143 Zivilverwaltung 230. 255 Zollfreiheit 348 Zweikammersystem 265 15 Zweite Zwischenzeit (Ägypten) 37 Zwergstaaterei 59 Zwölfstämmeverband, -system 72-77. 79. 80. 137. 152. 167. 169