Frankreich

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A.

F.

Büſchings

große

Erdbeſchreibung.

A ch t'er

Band.

Mit f: t. Hofcenfurfreiheit.

s ro p p a

u

gedrudt bei Joſeph Georg Traßler , und im Verlage der Kompagnie.

1.7.8 5 .

1

Fran

Erſte

1

!

r

e

i d.

Abtheilung ,

1

Einleitung

$

1.

ir haben von feinem Kidnigreiche und Wir Lande mehrere und ſo gute allgemei : ne und beſondere Charten , als von Frant: reich . Der ältern allgemeinen Charte nicht Poftellus , Wilh . zu gedenken , welche Andr. Thevet , Peter Plantius , Joh. Jos livet , Drontius Findus u . a. m. und hiers nåchſt der ältere Viſſcher , F. Jollain und Taßin verfertiget haben , ſo trug Sanfon inſonderheit viel zur Verbeſſerung der Char ten bei .

Als aber die königliche Akademie ser A 3

per wiffenſchaften geſtiftet mar ,

die auch

die Landesbeſchreibung unterſuchte , und pornámlich , nadidem die berühmten Ma thematiker Caſſini uno de la Hire die Mit tagslinte von Paris durch das ganze Ks : ntgreich. bis an deſſelben åußerſte Grenzen gegen Süden und Norden mit unglaubli. cher Mühe und Arbeit gezogen haben , ſind bie Charten von Frankreich zu einem weit größern Grade der Vollkommenheit gefom Bteler anderen Charten nicht zu ge men . denken , ſo iſt diejenige infonderheit anju : P effen , welche Wilhelm de l'Isle 170 3 in die Gouvernemens generaux abgetheia let , herausgegeben hat , und die 1741 von den bomanniſchen Erben , auch ſorrohl in einem ungenannten Jahr , als 1721 von Copens und Mortier wieder aufgele: Derr Rizzi Zannoni bat von get worden . Frankreket nicht nur eine gute Charte auf I Bogen gezeichnet , welche die bomanni fchen Erben zu Nürnberg 1764 ans Licht geſtellet haben , ſondern auch 1766 ju Þa: ris einen Atlas hiſtorique de la France geliefert , der über 50 Di& tter enthält. Herry

B.

Bourguignon

d'Anville

hat

großen Fleiß auf die Panacharten von Frank: reich gewendet , wovon diejenigen deugen welche man in des Abt8 de fonguerie De

7

Deſcription hiftor. & geogr . de la Fran ce ancienne & moderne , und in der neueſten Ausgabe von des la Force In

5

troduct. à la defcript. de la France fins Eine der neueſten und beſten Char: bet . ten von Frankreid, iſt die große von 28 kleinen Blåttern , welche Herr Caßini de Thůry gezeichnet , uno Herr N. 3. Julien Audi die Carte 1751 herausgegeben hat . itineraire de la France , welche bei dem Kupferſtecher Bourgon auf 6 Blåttern 1774 zu Paris erſchien , iſt nicht nur zu ihrem Zweck , ſondern auch um deswillen brauch bar , weil ſie zugleich in die Gouvernes ments militaires und Provinzen eingethei : Alle dieſe Charten übertrift die ro let iſt. topographique de la genannte Carte France , von 175 ſehr großen und zu : ſammenhangenden Bogen , welche unter der Aufſicht des Herrn Cafſini de Thůry ,

Cas

mus und Fontigny 1756 angefangen wor ben , und von welcher 1775 in des Herrn Julien Verlage ſchon 104 Bogen fertig Wenn dieſes Werk zum Stande waren . kommt , wird es reines gleichen nicht ha : ben : es iſt aber rehr zu bedauren , daß es gar keine Abtheilungen in Gouvernements , Provinzen u . ſ. w. hat , ſondern blos xei: men Plan von Frankreichs Boden und Ders tem A 4

8 Der Charten von einzelnen tern vorſtellet. Königreichs iſt eine Landſchaften dieſes große Menge. § 2. Frankreich , la France , hat ſeinen jeßigen Namen von den Franken , die im 5ten Jahrhundert aus Deutſchland nach Gallien giengen , und ſich deſſelben vom Rhein an bis zur Mündung der Loire be : mächtigten , den ältern Namen alien aber von den Galliern ober Galatern , die vor ber Celten (Kolatai) hießen , bekommen . Die Romer baben , mie uns cafar erzáh let i den Celten den Namen Galier gege :

ben , und Herr Schopflin hat in ſeinen vindiciis celticis ſehr wahrſcheinlich bewie fen , daß das alte eigentliche Celtien nichts anders als Galien fey , und daß die ei gentlichen Celten zwiſchen den pyrendiſchen Gebirgen , Alpen , dem Meer und Rhein Die unterſchieden ſtrom gewohnet haben . nen Abtheilungen und Benennungen des alten Galliens gehören in die alte Erdbea ſchreibung. $ 3. Wenn man die neueroberten lands ſchaften dieſes Königreiches mitredinet , ro find reine Grenzen gegen Mittug das mit : teländiſche Meer und Spanien , davon es durch wird ,

das

pyrendiſche

gegen

Abend

Gebirge getrennet

das

weftliche

Welt : meer

9 meer ,

gegeit

Kanal

und

Mitternacht der ſogenannte die Niederlande , und gegen

Morgen Deutſchland , Helvetien und Jtas lien , und die Große beträgt 10000 geos graphiſche Quadratmeilen . $ 4. Dieſes Königrwich hat eine gemåf figte und geſunde luft , inſonderheit der mittlere Strich deſſelben ; denn in den mit : ternádhtlichen Gegenden hålt die Kålte im Winter 4 bis 5 Monate , jedoch ordentlis cher Weiſe ganz gemäßigt an , und die Gegend am mitteåndiſdhen Meer iſt nicht ſo geſund , als die ibrigen landſchaften . Der Boden iſt größtentheils fruchtbar , doch giebt es auch viele rchlechte Gegenden und Herr Guettard in ſeiner Abhand Berge . die Natur und Lage des Erbe über lung reichs in Franfreid und England , die in den 1751 für das Jahr 1746 gedruckten Memoires de l'academ . roy . des ſcien ccs zu finden , meinet aus unterſchiedenen Reiſen , Herrn Hellots verzeichneten Wahr : nehmungen , und des Herrn Buache mit : getheilten Schriften gefunden zu haben , daß es in Frankreich 3 Arten von Erde gebe. Die um Paris und Orleans und in einem Theil der Normandie bis nach london rey lauter Sand , und man finde in dieſem ganzen Striche fein anderes Metall , A 5

als

Eiſen . Der

10

Der zweite unfermliche Kreis , welcher den erſten einſchließet , und dazu Champagne , Picardie , Touraine , Berry) , Perché und ein Sheil ber Normandie geboren , rey Margelirich , wo feine andern Steine , als verhärteter Mersel , und auch kein an bercs Erk , als Eiſen , ſen . Kreiſe , der die Grenzen und

Im dritten die bergich

ten Gegenden des Königreichs in fich fafie , und ſich in den größten Theil von Eng= land. und Deutſchland ausbreite , finde man Schiefer , harte Steine und alle Metalle. Dieſe Erfahrungen verdienen angemerket und geprii fet zu werden . Im Journal d'A griculture , du commerce & des finan ces , welches zu Paris herausfommt, wird im Dezember 1766 angemerket , daß die Heiden ( Landes ) und marche ( Marais ) den dritten Theil des Landes ausmachten und dem Bieb , zu defien Weide fie beſtimmt find , eine ſchlechte Nahrung gåben . Die vornehmſten Berge ſind die Alpen nach Ita lien zu , das pyrenåifdhe Gebirge nad Spas nien zu , die Sevennes in Languedoc , die Bergé in Auvergne , der Berg Jura an der Grenze von Helvetien , und les Borges oder Wasgau in fothringen . ften Flüfte find

Die vornehms

II 1 ) la Seine , ehemals Sequani , wvela die ihren Irſprung in Boursogne , bei Chanceaur , im Amt des Montagnes bat , Sie wird bei Troyes diffbar , nimmt die Fluffe Yonne , foing , Marne , Diſe , Eus re , und andere geringere auf , und ergief ſet fic , endlich zwiſchen Havre de grace und Honfleur in den Stamal.

re

2 ) la loire , ehemals Ligeris , hat ihr Quelle auf dem Berge Gerbier le jour ,

auf der Grenze von Vivarait und Welay . Bei Rouanne wird fle fchifbar ; aflein bei ihrem Eintritt in le Forez iſt ihr Waffer lo niedrig , daß fie fritte Schiffe tragen kann ; hin und wieder find aud Selfen barin , porodmlid) åber Nouanne , in einer Ges gend , welche te Saut de Pinen genennet wird, Sie nimmt die Flüſſe Allier , Cher, Indre , Creuſe , Vienne , Maienne , ' foir und Seurre auf , ift aud durch die Kanáte von Briare und Drleans mit der Seine verbunden , und fällt unter Nantes in das weſtliche Weltmeer.

3 ) la Garonne , ehemals Garumna , fånımt aus den Bergen von Plure , im That von Aran , in der

Grafſchaft Commingesa

Sie wird bei Müret (diffbar , nimmt die Arriege , Saree Sirs Fluffe Neth , none , Tarn , Nige , Gers und føt

auf

I2

nachdem ſie ſich bel Bec d'Ambeg mit der Dordogne pereiniget bat , verlie ret ſie ihren Namen , wird Gironde genen net , und fåüt bei la Cour de Gordouan

und

durch zwei Mündungen , die le pas des Anes und le Pas de Grave genennet wer : den , in das weſtlide Weltmeer . ' Von dem berühmten Kanal , durch welchen dieſer Fluß, und folglich das weſtliche Weltmeer mit dem mittellandiſchen Meer verbunden wird , werde ich bei Languedoc handeln . 4) Le Rhone , ehemals Rhodanus , entſpringt auf dem Berge Furfe , in dem eidgenoffiſdyen Kanton Uri , durchläuft das ganze Walliſerland mit großer Geſchwin : digkeit , und hat ein weißlichtes Waffer ſtürzet fich nahe bei Bouberet in den Gen ferſee , und låuft in demſelben etwas mehr halbe franzöſiſche Meile , ohne

als eine

ſein Waſſer zu verlieren , welches an ſeiner gráulichten Farbe von dem blåulichten See Nach i oder 2 waffer zu unterſcheiden . franzöſiſchen Meilen unterſcheidet man ihn nicht von dem See , weder durch die Be wegung , noch durch die Farbe , indem al Es iſt les gleich ſtill und einfårbig wird. alſo falſch , wenn unterſchiedene ſowohlal te

als neue Schriftſteller

Rhone fließe über den

vorgeben ,

ganzen

der

Genferſee , ohne

13 ohne rein Waſſer mit demſelben zu vermi : rohen , und komme mit ſeiner erfien Farbe und Geſchwindigkeit wieder heraus , f. Journal helvetique vom Monat April 1741 , oder aud ) das Hamburg . Magazin joter Band S. 76 f. Ungefähr 1 bis 2 Mellen uiber Senf , mo der Grund des Sees etwas abhängig wiid, fångt der Rhone wieder an zu laufen , be : fommt in der Stadt Genf mieder ſeine ganze Bewegung und ſeinen Namen , und nimmt den Fluß Arve auf. Vier unter dem Senferſee ſtürzet er ſich

Meilen in eine

Felſenriße, die wohl eine

Meile lang , aber nicht über 2 bis 3 Selaftern breit reyn rol , 100 fie am engſten iſt , hingegen 20 bis 25 Klaftern tief. Unſtatt des Waſ= ſers fiehet man in dieſem Sturze nidits als einen dicken Nebel. Hierauf ermei :

tert er ſic) , und wird bei Sciſſel diff bar , nimmt die Flüffe Fier , Ain , Saône, Iſere , Sorgue und Dürence auf , und fåut durch die drei Mündungen le Gras de Sauze , Sainte Anne und le Grand Gras in das mittellandiſche Meer . Unter die beſondern Eigenſchaften dieſes Fluſſes gehsret noch , theils , daß er mider die Gewohnheit der Seine und anderer Flüfie in Frankreich deſto miehr aufſchwillet , je wärmer die Witterung ift , indem reine Wali

Wafler am

griften ſind ,

wenn

die

Tage

am långiten , woran vermuthtich das Schnee : wailer aus den Ulpen Schulb iſt ; theils , daß er in ſeinem Sande etwas weniges feines Gold mit fid) führet , nachdent er den Fluß Arve aufgenommen ; theils , ,068 in ihm eine Art von Ebbe und Flut ju verſpeiren , die aber feine' gewiſſe Zeit hålt S. Journal helvetique vom Mai 1741 und hamburg . Magaz. TH . IO . S. 256 f $ 5. Frankreich iſt mit allem , was zur Noihdurft und Bequemlichkeit des Lebens gehöret , theils binlänglich , theils reich Getreide , lich und diberflüßig verfehen . Wein , Brannterein , Salg , Hanf, Flachs, Wolle und andere Produkte der Viehzucht find die vornehmſten Artikel des Handels in Frankreich , und ſollten daher am mel : ften , inſonderheit mehr , als die Manu : fakturen , bearbeitet werden . Allein , um

einige Millionen · Durch Verarbeitung und Verkauf schöner Zeuge zu gewinnen , hat man an den Feldfrüchten einige taufend In Franfreich find Millionen verloren . fwei Arten des Ackerbaues gew :hnlich) , nämlich die große und die kleine Beſtels geſchiehet mit Pferden , dieſe mit Hornvich. Man bebauet ungefähr 36 millionen Hecker , und erntet in einem

lung : jene

15 gemeinen Jahr beinahe 45 Midionen Mal. durd den groß ter Getreide , nämlid i fen und 34 durd) den kleinen Ackerbaut. waren die Bauern reich genug , die 36 Millionen Ucker durd , den großen Pau zil beſtreiten , so würde. die jährliche Ernte ungefähr 66 millionen Malter bringen . In recht fruchtbaren Jahren bringet der Acker nach abgezogenem Samen jährlich 7 Mal : ter , in guten Jahren 6 , in gemeinen 5 Man rechnet , daß ein frangore Malter , Norn verzehre : Malter des Jahres 3 Frankreich bauet alſo nur für 15 millio : Die Hungersnothy nen Menſchen Korn . iſt bisher nicht ſelten geweſen ,

weil

man

verſäuniet hat , fiir die unfruchtbaren Jah , re , die da kommen können , etwas aufzu behalten , und , wenn man gleich etwas aufgehoben , ſo find doch die Vorraths : häuſer zu deſſelben Erhaltung noch nidit Es bat auch recht eingerichtet geweſen . das Berbot der Ausfuhre des Getreides den oftmaligen Mangel beffelben mit vers urſachet ; daher der König 1754

den Gez

treidehandel ziviſchen den unterſchiedenen Provinzen des Reichs und die Ausführung eines Theils deſſelben aus den Hafen Ande 1764 iſt der und Bayonne erlaubet hat .

König noch

weiter

gegangen ,

und

bat , um

16 um den algemeinen Wünſchen zu wlufah in dem Handel mit Getreide eine un : ren

Er bat eingeſchränkte Freiheit erlaubet. nämlich auf immerdar verſtattet , daß ſo : wohl Auswärtige als Einheimiſche Getrei de und Mehl fret einführen können , tit Anſehung der Ausfuhr aber hat er verord , net , daß dieſelbe aus den Hafen Calais St. Valery , Dinkerken , Fecamp , Diep pe , le Havre , Konen ,

Honfleur , Chers bourg , Caen , Granville , Morlaix , St. Malo . , Breſt , Nantes , Port Louis , Vannes , la Rochelle , Rochefort , Bour : beaur , Blaye , livourne , banonne , Tette Bendres , Marſeille und Toulon geſchehen könne , jedoch nur mit franzöſiſchen Schif fen , deren Kapitán und wenigſtens zwei Drittel der Mannſchaft Franzoſen ſeyn rol len , bei Strafe des Verluſts . Man hof

2

fet nicht ohne Grund , daß dadurch der Acerbau werde befördert , mehr Getreide verſchaffet , und dem Mangel abgeholfen werden . Als der Marquis von Turbillo 1760 in ſeinem Memoire ſur les defri chemens erwies , daß

beinahe

die Hälfte

Frankreichs unbebauet , die andere Hälfte aber ſo ſchlecht angebauet rey , daß es noch einmal ſo viel Früchte tragen würde , wenn es gebêrig bearbeitet wire : audy hieraus fol

17 folgerte , daß die königlichen Einfünfte drei : mal groter ren würden , wenn man die ungebauer liegenden Felder fruchtbar mad) te , und viermal größer , ruin man die fchledt gebaueten in benern Stand ritte : ja , daß fiches qui die ermehrung der Einwohner wirten moeror : co wurden nicht nur mehrere Werbaugeſel , aften in Frant : reid ) errichtet , ronden 68 lich auch der Staatsrario) 1761 et Defret aucgchen , vermoge deffen nierenigen franzspittin Eins wobner , welde fruchtbare Pandor not gutem Erfolg anbarua mmb fruicibar ma den wirdet , innerba5 10 Jahren mit der Abgabe der Kopfilcuer , 0 ¢ s 2oren pferis nigs u . d . gl . Verdonet biciden rulltett , wobei ſich der Fönig vorbevieit , nart) Vere Luf der 10 Fabre fologen Termin zu ver långern . Dieſe Ermunterungen haben eis nen witliden Erfolg gehabt , und ſeit 1765 find mebrere huntiritaufen : Nior en fandes urbar gemad ) t worden . Uuterdefien iſt dochy der Ackerbau biefelbft noch unyou :ommen , und Dicſerregen ſowohl , a smegeu des şdslediten zugviehes und Mangels an Dung , führet Frankreich jetzt keini Getreide mehr aus . An ein hat dices Bied) inen Uiber : fluf , und er wedfit in allen and fibaften befclben .

Der Weinſtock

Buſcb . Erbbet . 8 b.

iſt

vernu 5 ch aug

fuerft

von

den

Orieden

bieber

gebracht

worden , die ſich zu Marſeille und an an : dern Orten der Süfte des mitteltåndiſchen Von Marſeille kam Meers , niederließen . der Weinſtock in das narbonneſiſche Gallien , und die Rsruer haben ihn in das celtiſche Der Champagner Wein Gallien gebracht. wird für den beſten unter den franzspiden Weinen gehalten , weil er gut flir den Ma gen , von angenehmem Geſchmack und Gee rud ) , und ſeine Geiſtigkeit mit einiger Säus re verbunden iſt. Der Bourgogne Wein , weldher um Nomanée am beſten , biernächſt aber rehr gut zu Saint Gcorge ,

Clos de

Vougeot, Beaune und Bollenay wådiſet , hat eine angenehme Farbe und guten Ge Bei Angers 1118 Orleans wadſen ſomack. Weine , die ziemlich zu Stopfe fteigen , demu Nagen aber dod nicht übel bekommen . In Poitou wachſen weiße Weine , die den Um Rheinweinen nicht undbnlich ſind . Bourdeaux , und cogne ,

weiter binunter

wachſen vortrefliche

in Gar

ſowohl

weiße

als rothe Weine , von welchen der letztere Er fomecket etivas vin de grave heißt. herbe und unangenehm , rauſchet nicht ſtark, bekimnit aber dem Magen wohl. Der Pontack wådiſt auch in Guienne . Der

angenehme Muſkatenwein , Frontiniac , wet fet

19 fit in Languedoc , und iſt ſtark.

Zwiſchen

Valence und St. Balliere , wächſet lånzit dem Rhone ein lieblic cr rotor und was herber ein , den

Heidelbeeren

der an Geſchmack mit etwas

shnliches

hat.

Er beitt vin d'Eremitage , und roa rehr Uus Provence fommen tie gefind Reyn . rochen Weine , welde Nocquemor und vin die Waivoiſies . de Claret heisen , ux wadijen ziimtheil gute Wine , die oft für Champagner selten muſiin ; ulls Dan fodret ten derer 811 geſchmeigen .

Um Men

Werth acier ageine , welde jahrlich gebquet werden , aber 300 millionen fivres . Des cinbau fann die Seruichrung der Ein wohner 0.8 Steicos , und das im April 1776 erfolgte fonigl. Edift , welches

die Weine

nach allen Orten und zu allen Zeiten int den ganzen Konigreich zu verkaufen , und nach eller vafen zu bringen , erlaubet, be tråchtlich vergrofern . Daher eigneten fich) bi :

meiſten Städte in den

übliden

Pro

virgen , in Bourdeaux und Marſeilles , bas Recht zu den Weinen anderer rådte den Durchgang zu verwehren , und die wollten nur ben ein aus den fåndereien ihres Ge biets verfauferi uild ausführen . Un See : und Duelfalze , iſt auch ein lliker 13. Jea nes wird fowohl an der mitt gigen , als

de Salons

vornåmlich an der

mitternachtliden Suite

gemadyt , worauft man graues und weißes hat , und es wird járlid ) ungefähr fir 10 Millionen livres ausgeführet ; dieſes iſt in Bourgogne und fothringen håung . Baumiol hat man inſonderbeit in Provence und Line guedoc ; Safrail , in der Normandie ', Lana guedoc , Provence und Orange , vornåmlich aber in Garinois , welder der beite iſt.

Al

Terlei Feld - und Gartenfrüchte, find hinläng = lich vorhanden ; die nordlidhen kandidaften haben vor sen andern viel Obſt , wovon der Eyder gemacht wird , und von Bour : decur

werden

ganze

Schiffladungen

vol

Pflaumen ausgeführet. Sappern , wad) ſen mehrentheils in der Gegend um Toulon . Flachs und Hanf , wådyfet in den franja fiſchen Niederlanden , in Picardie, Bretag : e, Beauvoſis , Maine , Rouerge , Quercy , Dauphiné , Bourgogne , Lothringen und Elfas , reidslid ) , die Leinfaat aber muß ' größtentheils aus Norden verſdyrieben wer den . Wolle , iſt in den meiſten kandidaf ten , gornåmlid ) aber in Rouſſillon , Pro vence , Languedoc , Berry) , Normandie , Bourgogne und Meſſin überflüßig ; doch ist ſie ſo gut nidt, daß fch8ne Zeuge und fei : ne Túder daraus verfertiget werden tonn . ten. Auf den Seidenbau loget man fich

ſtart,

Porf ,

vornårlich in

Sanguedoc ,

Propeis

ce , lionnois und Dauphine ; und ſo lange die Abwartun der Geidenraupen dauert , werden

sientide Gebete für das Gedeien

dieſer ro miglichen Infekten , angeſtellet. Die Franzoſen brauchen jährlid) für 25 Phil : lionen Livres Seide zu ihren Manufafturen , und miffon davon 14 bis 15 an Frembe bezahlen , wovon Piemont allein 9 millio : 1:01 . befommt. Ihre fandesfeide reidet nidyt nur zu ihren Manufakturen nicht zu , dern iſt and nid ) t von der beſten Art . Tinten § 9. verde ich mehr davon ragen. Das meiſie Hornvieh n ird in der Dorman : die und in Nuorgne gezogen . Mauleſel, giebt € 8 in großer Menge , hingegen an ſiarken Pferden iſt ein Mangel. Die beſten Pferde fallen in Bourgogne , Normandie und Elfas , und die meiſten in Sretagne und Limoſin . wildpret ; als Hirſche , Rebe , Staninden , and Gefligel , iſt genug vorhanden , und unter den legten ſind die rothen Nephảner , / berdihmt . An der Seeküſten , inſonderheit an den von Bretagne und Picardie , iſt ein reicher Fifdfang , und die Fluffe liefern auch Fiſche. Holş hat man in den meiſten Pro : vingen genug ; die pyrendiſchen Gebirge lie : Fern das nöthige zum Schiffbau , und aus Wface , Bourgogne und Lorraine wird vie : Ss

les verkaufct , jedoch nicht aus

sem cich

gefiihret ; in der Picardie wird Torf geſio . chen . mas DieMineralle tibetrift, fo follen infant . guedoc und Dauphiné , Gold und Silbera dera reyn ; wenigitens feiart das revennis fdie Gebirge Gois zu enthalten , weil der Fluf Cege Oordförner mit fid fiihret. Nad) offentlidem Berict ,

ift

1763

bci Conde

am linten Ufer der Loire , 4 Meilen von Euumur , ein Silber - und Goldbergwerk im Elfas wird aus entdecet wordeit . dem Rheinfante Gold gewaſchen , und das wasg uifie Gebirge daſelbſt hat Silbererze von verſchiedener Art , und bearbeitet werden .

die aud ) geſuchet Ebendafelbft find

aud) Kupferbergwerke , dergleichen es auch bei Amiens , 916beville , Reims , Troyes , Beauvais , in Navarre und in Lothringen giebt . : Een hat man an unterſchiedenen Orten : im Effas iſt eine Stallorube , eben da elbft giebt es auch Bici ; Steinkoblert werden

vornómlich in Henncgaut

gegrabeu .

Marinor Galpeter wird diberall gemacht. iſt sich vorbandeir , und ſeine Brüde wers detseit Colberts Zeiten mit Fleiß bearbei tot , inſonderheit in Languedoc , Provence, Aujou . Bourvonnois , Poiton , und le Wiaine ,

woſelbft

die

vornetymten find. Franta

23 Frankreich geriget nicht viele koſtbare Stei ne , doch fehlt es ihm nicht ganz daran . yn Nicder - Languedoc find Turfisgruven . Såser und minerali de 28 Ter , werden an unterſchiedenen Orten gefunden , und mit Nutzen gebrauchet , t . E. ju @ agricres , im von Pau , ju Oran findet

Shale Ofau , einige Seilen Fureul , im Elias , u . f. m .

aus hin und wieder andere merfmurdige Quellen , als , rolche die im ſtårfiten Som mer eine ungemeine Kälte behalten , wenn gleich die Sonne darauf rdeint ; eine rols, von deren Walfer die Zähne ausfal Andere merkwürdige Dinge len , u . a . m . werdent an ihrem Ort angezeiget und be fdhrieben werden . § 6. Franfreich Billes ) . und

enthält 400 Städte

ungefähr

43000

Flecken

( Bourgs ) und Dörfer , und überhaupt un gefähr 3,770000 Feuerftellen . Man kann jekt auf rechnen ,

jede Feuer ſtelle kaum 5 Perſonen und alſo wohl kaum 19 Millio nen Menſchen annehmen . Nichts deſto weniger bringet der berühmte Abt D ' Er pilli in ſeinem Dictionnaire des Gaules & c. auf 2-2 Millionen heraus. In meinem Ma gazin für die Hiſtorie und Geographie , Th . 2. S. 266 = 268 ſtehen Verzeichniſſe , permoge welcher 1743 an jungen Leuten

24 von 10

bis 16 Jahren , und

an unber >

h fratheten Mennsperſonen ( Garçons ,) von in ganz franfreich # 6 bis 40 Jahren , 1,397,586 , und an mannliden Domeſti : ker , fomohl verheiratheten

als

unveröeu

' ra :beten , von 16 bit 40 Jahren , 110,807 gezahlt norven , Ded) Rund unter den letz ton dit Bedienten des deis an Hrfe , nicht 1111 die Witte des mit bearifin centeren . 17141 jo bihunderte betrng Die Anzahl der Dionen , nach Er wooner wigofior 24 den langwierigen Kriegen , und nach 13ie : dr ruung der Verordnung von Nintes , machte fie im Jadr 1700 noch 192 Tils Die große Menge der gelt : lion n aus. lichen und alſo underbeuratieten Perſonen , der Abzug von mehr als 2 Millionen Nes formirten , die faſt ber Sffentlichen 469a bin ,

welche den Landmann

brúdfet ,

und

die unglaubliche Dürftigkeit deſſelben , die håufigen und langwierigen Siriege , welche Frankreich gefiihret hat , die anbefohlne Ehloſigkeit der Soldaten , von denen nur wenige hcurathen drirfen , die aus ſchweifen de Agolluft , welche die Anzahl ber Ehen vermindert , fogar imiſchen Leuten , die mit Bequemlidkeit leben kønnten , die Nei gung der Franzoſen , ſich außerhalb Frant veith, nieler 1.la en , und unterſchiedene andere Urs

Irſachen find farfe Hinderniſſe der griſern und binlänglid) en 5evsiferung diefis Biche . Die franzöſiſche Sprache , it can be alten celtiden und satiſden , aus der la : teiniſchen oder rómaiſden , und dira ber linter frantijd en Sprache , entitanden . den merovåiſden Asnigen ift die niederbeut: fd ; e , und unter den farolinden die bod deutſche Sprache die Hoffprade geweſen . Die bcut dhe Sprache erloſd) in Sraut: reich gegen das Ende des oten Jahrhuna derts , und die romifdie Sprede , vei: dhe die algemeine

des

Snigreichs

war ,

Jiu wurde auch die Spradie des Qofs . 1741 , Journal helvetique vom Mai und im Hamo. Magazin , 10. Theil S. 422. f. verdienet eine Abhandlung ber die Frage : um welche Zeit der franzsfiſche Horlufschåret habe , beutſch zu ſeyn ? nad ) .



Die Sprache der füd geleſen zu werden . lichen Landdaften , iſt von der Sprade im

ir

nordIlden Theil des Snigreichs von Alters her unterſchieden geweſen , und man fann in der That noch alle Mundarten der unter :

11

pie

la

ſdiedenen Landſdiaften des Sinigreids, unter zwei Hauptſprad) en bringen , welche beide vom Wolf geſprochen werden , näin : lich in die frangoniſche , weldie in den nord liden kandidyaften , und in die gafoonide

B 5

26 welde in dot niro .

den fedtchen Poze haften gere : Die Oreilinie , megte von

Dilen gegen Serien

ungefahr

durch

DINE

phiné, lion , Srivergne , limelint, Perigord und Saintonge sufogen recrida , wic der u6t de Gauvages da úr hilt . Oer wel wird in 4 flaren abgetcilef. Zu der erſten , redniet man die Prinzen von Ocolite , welche in das aus Ora leans , und die beiden bourbonridon me fie Condé und Erni. Auf dieselben fola gen unmittelbar ' tie fiir redhrmäsig erklår ten natirlichen finder der Kisnige, die at : len Großen des Reids vorgeben . Zur fiveiten Klafie záblet men den hohen 2001 . Dazu gehören 1 ) bie Dics und Comtes Pairs , deren ehemals uur 6 geifiliche und 6 weltlide waren ; 1765 aber waren ihrer 65 , die 6 Prinzen rom Geblüte mitgerechy's not , und der Kønig macht ſo viel , als er will Die Prinzen von Geblüte find ges bo : ne

Pairs.

Die

Erbsung

eines

Dis

firitts zum Herzogthum und zur Pairie, gedichet durch Lettres Patentes . Dic vornehmien

Verrichtungen

und

Vorrechte

der Pairs , find , daß fie de : Salbung des demſelben begleiten , Sesnigs beiwohnen wenn es ſein Lit

de

Juſtice

Sig im Pariament zu Paris

hålt helt , und haben , wels

des

27 ches daher der Hof der Pairs genennet 2 ) Die übrigen Dics , Cointes , wird . Marquis und Barons . 3 ) Die Hof- und anberen vornehmen Bedienten , die Sitter vom beil. Geift - Orten , die Gouverneurs Lieutenants generatr, der Landſchaften , Bailifs , Senecaur d'epre , 11. a . 1.1 . haben auch gewiſſe vornehme

familien

den

Zu der drit : Dang unter dem hohen ødel. ten Klaſſe , wird der gemeine alte del ge redinet , weldien man in einigen Raadſchaf : ten 1 als in der Normandie , Robles , in Man den meiſten aber Ecuyers onnit. thcilet ihn in noblelle de race und nobleſ ſe de naiſſance ab , und rechnet jt der er ften diejenigen Edelleute ,

derei Borfahreit

feit alten Zeiten beſtindig flir adelid ) ge halten worden , wenigſtens oder die feit

100

Jahren

in Beſitz

der

adeliden

Würde find ; gu der andern ever diejeni gei Edelleute ., deren Vorfahren geadelt worben , und aus deren Adelsbriefe erbel :

=;

let , daß dieſelben unadelich geweſen ſind . zu der vierten Klaſſe werden die neuer

te

Edelleute gerechnet , welche der Sinig ent weder durch einen Adelsbrief geadelt , oder

11 30 1:

28

ihnen eine Bedienung gegeben hat , da : durd ) fie geadelt worden , dahin die Stron : bedienten ,

Parla die fånigl . Sekretárs , ments 1

28 mentgråtse von Paris , und die 97& the an : derer Dbergerichte von Paris , gehören . Die Ecevius unterſdiiedener Städte , fino 00 :1 den Koninen auch geadelt worden , und maden den ſo genannten Gloden - Ubel aur , relirer davon den Namen hat , meil die Borjaniusaen , Orrin die Ehcoins eruicnnet wurden , durch den Scíval einer Der Glode juſammen berufen worden . Der det Krisgfandi gebåret auch bieber ,

hat Privilegien , deren die gemeinen Leute ermengein ; denn er ift bon der Copriteaer , Cinquartirung und den Gebühren der Francs Siefs , ausgenonimen , einiger anteren flei men Vorredyte nid )t zu gedenten ; und eben um derſelben willen fireben ſo viele bürger : liche Pente, zum großen Sdeden des Staats , nech der Erlening des acis . $ 7. Die driſtiidse Lehre iſt in Gallien ( don in 2ten Jahr undert befannt gemacht und ani10niiden wordeli. Im 16ten Sahrh . breitete fid) die Reformation in Frankreid) ſtarf qus ; es erfolgten aber trau : rige Religionsunruhen , welche in mehr : mulige innerlidie Kriege ausbrachen . 1598 murdenar ju 9antes den Reformirteu ein Sdubiief ertheilct , aber 1685 wieder : und feitdem iſt aller evangeliſayer

rifen ,

Cottesdienst in Frankreid, ( das Elſas auss ge

genommen , ) verbothen , und es ſoll nur der rómiſdfatioiifdhe stattfinden . Indelien find cod) in Danphini, Languedoc und an dern Pandidaften , mod ) febr visie beimlis die Neformirte , daran Onzahl auf 2 bis 3 illionen contact met , tie auer ihrer gottesdienſtlichen Verſammlungen weitin , in welden isrer bidivcile ! 10 , 20 , 30 , ja wobl 40000 Personen beijaduaerityise nen , in den neuern Zeiten bertig und graus fani perfoliet norden , 1010 : 111an die be trubie w icre in ben acis hiftor, eccle . XI Pand ,

S.

75.

f. 03.

qus

ciner

engitudiſhen Schrift , ! aus einem buc) des Herrn de la Chapelle , ingicid ,en eine 1753 gunit giveirenmele şu Ville fande geo drud te Sdirif , le patriot françois et im parria ) , ou reponſe à la

lettre de Mon

fieur l'Eveque d'Agen à Mr. le Contro leur general conre la tolerance des

1

Hugenoto , nedileren kann. Man hat 1745 einige reformiste Prediger gehenft , 14 Senneleute formirte auf die Galees ren ,

Ceibsleute

abar

in

die Risiter se

1: ſchidei ,

042

Seleern

bie finder

genoni

S men , und theils einzelne Leute , theils gan = · je Difiritée , ocixal Cinwohner veu gottes

1: CT ร

dienjiliden

Verfummiungen

unter

freiem

30 Himmel Weizeivohnet , mit fiarken Geldftra . fen beleget , die , in Unſebung der lest ni Art , in Languedoc von 1744 bis 1752 auf 157608 , und in Dauphiné im 3 ore 1750 dont 200000 Liores Deteagen haben , aud) fonji viele andere barte Unterdructangen 1762 der reformirten ffirde vorgenommen . verdaminte Das Parlement zu Toulouſe eia nen reformirten Prediger zum Tode am Aus dem , was ich hernach von Galgen . den Freiheiten aller Einwohner und Unter thanen oes Meids in Religionsſachen , mele . din werde , wird erballen , deb , ungeadja t taller proreffantiſder Gottesdienſt in Frank: reid) ganzlich aufgehoben worden , dennoch die große Menge von Proteſtanten im Reid fein und bleiben kann , wenn ſie ſich dem oörigkeitiichen Gewiffeniszwange unterwirft. Die Geiſtlichkeit iſt zwar bei den Verfol gungen fehr geſchäftig ; der außere Zwang aber wird blod von der weltlichen Obriga keit verübct .

Im Elſas werden

die Prva

teſtanten , kraft der Friedensídlüffe , und au unter diedenen Orten die Juden , $ f= fentlich gebuidet. Die berühmten Freiheiten der gallifanis, fden Stirde , oder , wieman jeßt , um dem romifen Hofe tridt gar zu ſehr zu mißfal len , raget , der Firdie von Frankreid ) , be ftes

SI 1 fiehen in gemifen Befugniſſen und Vorred)ten , die auf der urſpriinglichen Kirjasining der Stirdye , zu der Zeit , als Galien Den Nimer:! noch unterworfen war , und den anfängliden

Kirdcagefosen

des

criticien

diuerthunis , beraber , und sogar die Eins fisrung nadtbeiliger Verfaſſungen , eine neuere unbefugte. Gervals ,

durch

beſtandig

beibehalten , und rechtmatig verticidigt vor : den . Es iſt nid ) t moglid ) , fie insgeſammt zu zählen , oder ihre Unzahl genau zu b Die Gründe derfelben iud , in ſtimmen .

der am 19ten März 1632 gegebenen Er klärung der verſammleten Ociillicieit von Frankreich) , auf folgende 4 7 Haupträge zus Erilic ) , daß die ſammen gezogen worden . landesherrfuaftline Seivalt üler alle weit : lidie Dinge vðilig unabhängis , und der blos geiſliiden ervalt der Kirche und des Pabfies , die sich nur auf die zur Seligkeit g ! = börigen Sachen erſtrecke , weder unmittels barer ,noch mittelbarer Weiſe unterivorfen fiy . Es könne alſo keine weltlide Dvrigkeit von der Kirche abgefeişet , nod ) fonnten die Un = terthanen von der Pflicht der Treue und Unterthånigreit gegen dieſelbe , unter irgend einem Borwande , losgeſprochen , und zur berechtiget ind B.igerung folder Pflia) Gweitens , daß der verpflichtet werden, spabçi

32 Pabſt der allgemeinen Kirchenverſammlung unterworfen fey ; welche Lebre nicht nur poeder vierten und fünften cofinisien Kirchenverſammlung feitgefctct, fondern aud ) der Kirche völlig beſtätiget worden . Daber ſie nicht nur zur Zeit einer Stics Chenpalting , ſondern befandig Statt brosaceret werden muiſſe. uno Dritiens , das die Gewalt der Påbjie von

nicht unum ( Qrånkt , ſondern an die Canos mes gebunden , und in die in denſelben bes fiminitan Cireisen eingecorånket rely ; da her fie nichts verordnen , erlauben und bes cilen founten , was denſelben , oder den arauf gegründeten Gewohnheiten und bei : behaltenen Freibeiten beſonderer Kirchen , juwider laufe. Viertens , daß bei der Ents fareidung ſtreitiger Glaubensſamen , den Musſprüchen der Påbſte zwar ein vorzügli cies Yinschen zukomme; die verbindliche und alivcilddige Gewifbeit oder Untrüglichkeit allgemeinen erft durch den Beitritt der Sirde eitbeilët werde. In Abſicht eines for betracytliden Theils des Inhaltes dies fer Grundlage , iſt nachmals eine Verande : rung des Lebrbegriffs erfolget : dean es wird jeßt nicht nur von dem franzó fürden Şofe , fondern aud von den Biſchöfen und theo

23 theologiſchen Fakultäten in Frankreich , bes bauptet , daß der Pabſt in Anſehung der Glaubenslehre , untrüglich rey ; es iſt auch die Freiheit , vom Pabfte zu appelliren , und fich auf eine allgemeine Kirchenverſammlung Was aber zu berufen , aufgehoben worden , ſowohl dieſen Grundſågen , bekändigen Gewohnheiten

als und

auch den auf den

Geſchichten erweislichen Uibungen oder Se brðuchen zufolge, von Freiheiten der Kirche in Frankreich noch beibebalten worden , läßt ſich füglich unter 3 Hauptarten zuſammen faſſen . Die erſte betrift die Vorrechte der welt: lichen Obrigkeit und Landesherrſchaft , da. hin 10 Rauptſtücke geboren , davon aber die meiſten eine Menge von Folgerungen mit fich führen.

1 ) Uiber weltliche und zur

Regierung gehorige Dinge , iſt weder die Landesherrſchaft , noch einer ihrer Bedien ten oder Unterobrigkeiten , einiger Kirchens Dieſes gilt nicht nur gucht unterworfen . in Anſehung der Biſchöfe , fondern auch des Pabſtes , und iſt die Haupturfadye, weß: wegen die Bulle in coena domini in Frants reich verworfen iwird 1 und unfräftig iſt. 2 ) Der Pabſt hat in Frankreich weiter fei

B

1

D 2

ne eigentliche Gerichtsbarkeit , als ihm der Kšnig verſtattet , baber die påbftlicheu Runtil und Regati a katere bloße Geſand ten Bárt . Erdbeider. 8. B.

/

34 ten des rómifdeu Hofes an dem franzdfie ſdhen ſind , und aus feiner p & bſtliden Voll : macht in irgend einer gerichtlichen Au . gelegenheit handeln können , wenn folche Volimaat nid )t vorher vom Kønige genehm gehalten , und im Parlament feierlich bes Es kann feine Rechtsſache ſtåtigt worden . nach Rom selangen , als die , vermoge des Konkordats und anderer königlichen Verord : nungen , dortiger Entſcheidung überlaſſea worden ; welche Entfdheidung aber keinen anderen Gefeßen und påbftlichen Verord nungen gemaf

geſchehen darf ,

als welche

In Frankreich ausdrücklich und feierlich an Ferner , kann kein Un genommen worden . gefodert serishtlich tertban nach Rom werden , ſondern in allen Sachen , da von den geiſtlichen Gerichtshofen an die påbſta liche hodiſte Unterſudung und Beurtheilung , werden kann ; muß der Pabſt Geveumachtigte und Richter in partibus Es darf auch fein påbftlicher ernennen . Comes Palatinus , oder apoftoliſder No tarius , ohne königl. Beſi & tigung reine Be fugnifie gebrauchen , und keine påbfiliche & e . appelliret

gitimazion unehelicher Kinder silt weiter, als ſie zu gelſtlichen Orden fähig zu ma Endlid darf aud) keine påbſtliche den. Verordnung in Frankreich bekannt gemadyet wer:

2

35

iverden , noch weniger aber wiró fie fut gåltig , rechtsbeſtändig und verbindlich an : gerben , als ſie bis vorher geprüfet ; und durch feierlide Genehmhaltung der weltli : den Obrigkeit beſtåtiget worden. 3 ) Die Berufung und Haltung aller Kirchenverſamm : lungen ſowohl , als die Beſtåtigung ihrer Verordnungeni , beruhet auf der Landherrs fdaft, wobei die Genebinhaltung des Pabſtes nicht nothwendig iſt. . 4) Obgleid) der I $ . nig befugt iſt , Orege zu verordnen , die blos der Geiſtlichen Verhalten beireffen , und ben Gebrauch ihrer Gewalt einforåntent , Dyné baju weder eine Kirchenverſammlung , noch des Pabſtes Beſtätigung oder Genehm haltung zu gebrauden ; io fann doch ohne königliche Erlaubniß und Beſtätigung feitt K'irdjengeres weder von den Siſodien nodi vom Pabite verordnet werden , jemand in : ter irgeud einiger außern Strafe , auch nur der Kirchenzucht , zu verpflichten . 5 ) Dec Pabſt kann von niemand Gels heben , obec unter irgend einigen Vorwande jemand auf erlegen , außer ben durib das konkordat Ihn bewiligten Abgabea und Gefäden : der K'énig hingegen kann den Geiſtlichen Äufla : gen verordnen , ohne daju påbftlicher Ges nehmhaltung zu bedtirfen , die andere lanta besberren ſonſt durch einige Abgaben port

bers

36 Dergleichen Auflagen erkaufen müſſen . In den neueſten Zeiten , hat der König den Geiſtlid )en auferleget , den 20ſten Pfennig zu bezahlen , und deswegen ein Verzeichniß ihrer Guter und Einfünfte einzugeben . er Darüb find große Bewegungen entſtanden ; und die Geiſtlidkeit hat fick) 1753 verpfida tet , dem Könige jährlich , unier dem Nas men einer freiwilligen Gabe , eine Summe von 12 Millionen livres zu bezahlen , ohe ne doch dadurch von dem geröhnlichen frei willigen Geſchenke befreiet zu feyn , welches fie alle 5 Jahre aufbringen muß , und wels ches 1755 und 1760 in 16 Millionen bez Rund . 6 ) Ohne tonigl. Bepátigung dürfen keine geiſtliche Stiftungen , noch weniger aber neue Minds - und Nonnenorden er: richtet oder eingeführet werden ; und die Drdensregeln find der obrigkeitlichen Průs . fung und Einſdyrånkung unterworfen . Die ses iſt bei dem Jeſuiterorden am mertlid ) ften geſchehen , auch am nöthigſten geweſen . 7 ) Dem Könige kommt die Ernennung als ler Erzbiſchsfe , Bildsfe und Aufſeher der Klöſter zu ; wofern nicht in Abfidit der letzten , zur Beffrderung ſtrengerer Klofter , zucht , die Wahl der Vorſteher den Kisftern felbft , durch königliche Vergünſtigung , vers fiattet wird . Bon folden Stellen , die mit feia

feiner feierlichen Verwaltung einer eigents liden Seelſorge verknüpfet ſind , können ei ner Perſon mehrere ertheilet werden , von alſo die Bisthumer ausgenommen find . Die

Kišnige

in Frankreid) bandbabeit jetzt

dieſes Ernennuugdrecht ju allen Prålatu : ren , fraft 008 1515 gwiſden 'önig Frang I und Pabfi leo X errichteten fontordars . 8)

Dem

Si duize fómant deu fogcnitate Nee

gale , in der engiten Bedeutung genommen , in feinrm ganzen Reich zu , weldies darin

.

befiehet , daß er die

eriedigten

Bisthúmex

bis zur neuen Verenung derfelben verwaltet , indem er anſtatt der Bildsfe alle geiſtliche Beamte ernennet , und die erledigten Pfråns den vergiebt , die bloßen Pfarren ausge nominen . 9 ) Ale geiiilide Gerichtsbarkeit iſt der weltliden Dörigkeit hergeſtalt unter :

.

worfen , daß von allen Ausſprüden geifi lider GeriditshSfe die Berufungen auf das Parlament fiatt finden , fo balb der gering fte Mißbrauch der geiſtlichen Gewalt , oder Eingriffe

in

irgend

einiges

Stück

dieſer

Freiheiten , und uibertretung königl. Vers Dieſe ſo ges ordnungen , erweislich iſt. nannte appels comme d'abus finden gleich bei der erſten Inſtanz ſtatt. 10 ) Alle Ver waltung der dußern Kirchengucht und

it

is

Handhabung der geiſtlides Gewalt , fiehet UN

38 unter der Aufſicht der weltlichen Obrigkeit, Es kann daher das Harlan cut ohne eigenta lidhe Berufung ,

oder anderweitige Filage,

alle Schriften und Handlungen der Geifilis chen , ohne die gering fte Uusnahın , unter ruch n und ahnben , wenn fie dieſe Freiheis ton verlchen, Die zweite Hauptart von Freiheiten der galifaniſdien Kirche , betrift die Burrechte der Bildhafe und gerammten Geiſtlichen , Sie laſſen ſich auf 4 Stücke zu famamen zic : ben : 1 ) Die Biſchöfe find die eigentlichen Richter aller Glaubensfachen in ihren Stifs tern : folglid find fie nidyt nur berechtiget, alle anderipeitige Entſcheidungen berfelben , felbft die påsfliden nicht ausgenommen , gu priten , fondern aud verbunden , über die Erhaltung der unverfälſchten Reinigkeit der Glaubensichre zu machen , und ihren Beitritt zu neuen Beſtimmungen und Ents ſcheidungen deshalb entitandener Streitiga feiten , nicht anders , als nach und mit binlänglider unterſuchung , 301 ortheilente 2 ) Die fanoniſche und durch obrigkeitliche Gelege beffatigte Gemalt der Biſchofe , in abſicht des Gottesdienſtes und der Kirchen fucht, kann von dem Pabit nicht eingeſchräntet werden , weder

durd), allgemeine Vorforija

39

Estes fen , noch durch einzelne Befehle. Einrichtung der Brevia : ruhet alſo die rien und anderer liturgiſchen Bücher , in: gleidien die Einführung neuer Fefte und Uenderung gottesdienftlicher Ocbrauche , auf Seine påofliche der Bildhsfe Verordnung . fann oder Begnadigung , Diſpenſazion eit gebraucht Gerichtsbark wider ihre werden .

Es

findet

auch

feine ordentlide

Perufung von ihren Urtheilen fatt , als an die ErzbiſchSfe und Primate des Neichs, und von denſelben an den Pabſt , deffen unterſuchung doch durch ernannte einheis Mit den miſche Richter geſchehen muß. Ordensprålaten , epimirten Stapiteln , uud uninittelbaren Kirchen , hat es gleiche Be wandniß . 3 ) Alle Geiſtlichen ſind ſowohl von ausmårtigen Geldauflagen , als aus , ländiſcher Gerichtsbarkeit frei; ihre Pfrún : den fønnen von dem Pabſt nicht mit Abga ben und Jahrgeldern , oder auch durch Er böhung der roiniſchen Kanzleigebiihren , bee fchweret , noch ihre Perſon , außer Landes zu erſcheinen , gendthiget werden . 4) Alle des Schutes der Geiſtliche fønnen fich weltlichen Obrigkeit gegen den Misbrauch ihrer geiſtlichen Dóern bedienen , und es barf ſolches durch feine Art von Kirchen : fucht gehindert oder geahndet werden .

Die dritte Hauptart der Freiheiten , betrift die Vorrechte ſowohl der Glicber der römiſch katholtſdsen Kirche in Frankreich , als der fåmmtlichen Einwohner und Unterthaners des Reichs , bie fich auf 3 Stücke belau fen . 1 ) Es kann niemand mit Weigerung der Sakramente , feierlichen Kirchenbann , oder irgend einiger Art der Kirchenzucht , bele : gen werden , als nach Maßgebung der von der Obrigkeit beſtårigten Canonum. Ses dermann kann alſo gegen alie Misbrauche geiſtlider Gewalt , und Eingriffe in die attgeineinen Freiheiten , apvelliren . 2 ) Ein jeder hat die Freiheit , die heil. Schrift auch in der Mutterſprache zu leſen , wels dhes die Geiſtlichkeit weder verbieten nody hindern kann . 3 ) Niemand kann von der Geiftlichkeit zum Gottesdienſt gezwungen , ober feines Glaubens wegen beunruhiget werden , wenn er ſich aller Ausbreitung feis ner Meinungen ,

Beſtreitung des von der

Obrigkeit beſtåttgten kehrbegriffs und Got tesdienſtes , auch Uibertretung der obriga Feitlichen Veordnungen , in Abſicht der vers bothenen gottesdienſtlichen Zuſammenfünfte ſowohl , als Trauung angehender Eheleuter die feierliche Erweislichkeit rechtmäßiger Heirathen , ju erlangen , enthält. ſ. D. " Siegm . Jac. Baumgartens Abhandlung von der

den Freiheiten der Kirche von Franfreich , Halle 1752 , welcher gründlichen und fructe baren Schrift ich mich bei dieſer Materie bediest habe . Die Janſeniſten , nebit allen Umhängern Quesnels , und Widerſadern der beruditis on ;tituzion Unigenitus , madjen in ten Frankreich eine beſondere gottesdienſtliche Partei aus ; rechnen ſich aber doch zu der rSmid : fatholiſchen Kirche , und muffen auch ist diefein Reid) vom Pabfie für Glies der Dorfelben erfannt werden , ungeasytet ſie durd) die Sonſtituzion Unigenitus verfer ķert , und aus der Kirchengemeinidaft ver ftogen worden : denn wenn ſie von aller Gemeinſchaft des Gottesdienſtes in ihrem Vaterlande ausgeſchloſſen wurden ; fo was re zu beſorgen , daß fie ganz aus dem lans de entividhen , welches auch dion häufig genug

3

geſchehen

iſt.

Indeifen ſuchet

die

weltliche Obrigkeit dieſe Partei nach und nach , und auf eine gelindere Weiſe 1756 hielt der König cin unterbrüden . Lit de Juſtice , und verordnete die Er : füllung der Erklärungen und Schlüfe , wel: , che der gangen waren , weil ſie als ein Kirchen : und

Staatsgeſetz

er verordnet

angeſehen werden folie ;

and Bio 913fhrung

1

dör den

42 BirthSfen ſehr günstigen Verordnung von 1695 , wodurch allen weltlichen Richterit die Erfennung in Sakramentsſadjen verbos then yvird ; denn es foil derjenige , welchem Die Sakramente verſaget werden ,

fich bei

Dent Offijtal melden , jedoch die Appella tinit an die Oberkaniner des Parlements porbehalten fenn . Well aber die Unrufet doch nicht anfarcten , fo legte

der Snig

Biden Sbeilen das Stilfchweigen auf , und eine jede Verweigerung des Seframents fou durch den weltlichen Richter von rechts wegen beſtraft werden . Im gangen Sönigreich find 18 Erzbiſch 8 fe , 111 Birchsfe , welche am remifden

Bof juſammen auf 320321 Fl . tarirt find , und deren jährlichen Einkünfte auf 4909000 geſchåbet werden . Die Anzahl der Kipre Pfarrer , wird ungefähr 40000 grog reyn , der månnlichen Abteien find 798 , der weib Hdsen 281 ,

und der Kapitel 679.

Man

rechnet , daß alle geifilide Perſonen beiders Id Geſchlechts , eine Summe von 406482 Perſonen , ausmachen , und daß ihre jáhrs lichen Einfünfte 119,593596 Livres bes mogen etwa & tragen . Die Hoſpitalar Millionen fivres Einkünfte haben .

Die Ges

fellſchaft der Jeſuiten iſt hier 1762 durch einert Schluß des Parlaments ju Paris , und 1764 durch

43 Durch cine foniglid; e Verordnung aufgeben ; durch fenen vurben die Glieder derſelben aus dem

Ki Snigreich verbannet , durch dies fe aber ward ihnen verſtattet , als Privat : Personen , unter der Aufſidst der franzcſis falen Biſchofe und deren Gerenzen , zu woh nen , doch fügte das Parlament in einem Defret hinzu , daß diejenigen Jefulten , wela che fich dieſe Verordnung zu Nuße maden wollten , nicht näher als 10 frenzisfiſdie Meilen von Paris wohnen follten . um ten unbedachtſamen Slofiergelubben Einhalt zu th1 , hat der Kinig 1763 verordnet , tag ſich keine Mannsperſon por dein 2 iften , 2015 Feine Frauensperſon vor dem Isten Jahr dem Kloſterleben widmen fou. Die Geillichkeit des Königreichs , iſt aus 18 geiflichen Provinzen zuſammengeſetzt , da : von eine jede aus einem Erzbisthum und ben darunter gehörigen Bisthilmern , beſte bet , und von dem Erzbisthum benennet wird . Es find folder Į Die geiſtlide Provinz von Paris , dar 30 , außer dem erzbiſchffichen Kirchſprens gel von Paris , die biſchsflichen Kirchiprens gel von Chartres , Weaur , Drleans und Blois gehtren . 2 Die geiſtliche Proving oon lion , baju , fußer dem erzbiſchsfliden Kirchſprengel von FİQNA

44

fior , die bijdstidhen Kirchfpreugel I von St. Claude , Quitin , langres , Macon , Chalon ſur Saone , und Dijon , gehören . 3 Die geiſtliche Provinz von Rouen , da : ju , außer dem erzbichlider Kirchſprengel Kirolprengel von Bayeur , Sorandes , Erreur , Sieg

von Rouen , die bild ofiichen

Liſieur und Coutances , echiren . 4 Die geiſtlide Provinz von Sens , da gu , außer dem erzbird , flin Surpris sel von Sens , die bift Spiden iraufprens gel von Trojes , Qurerre , Severs uns Bethlchon , der nach Ciumeen verrezet wors ben , gehoren . 5 Die geifilide Provinz von Reims, be greift , außer dem erzbifhdflichen Kirchſprens gel von Rheims , die biſchöflichen Sirds fprengel von Gofons , Sónions für Mar : . ne , laon , Geulis , Beauvais , Amiens , Royon und Boulogne. 6 Die seifilide Provinz von Tours , bes areift außer dem erzbifadfiichen Sirdſpren gel von Cours , die bifosfliden Kircfpenget mans , Angers , Nenncs , Nantes , Quimpers Corentin , Bannco , S. Poi de Leon Treguier 6. Bricus , S.

aloud Dol.

ng Die geiſtliche Provinz von Bour ges , dazt , aufier dem ' erzbirdsflidsen Stirdiprousel roli Dourges , die bildsfis dien

45 den

Strafprenad rek Oferiront , Pinoged ,

6 Tulles , Pins uno C. Pour scot ; :'17. 8 Die geiſtliche Prodin ; ron mbi), bps greift , außer dem erghi dcfiden Siitoprene gel ver

9 !! ) ,

die biſofiiden

og R69

dez , Cafirez , Cahors , abres uns Mende. 9 Die geifliche Provinz von Courteaux dazu , außer dem erzbirdhoflichen Sirdſprent gel von Bordeaux , die bifasiichen von Ngen , Angoulesine , Saintes , Poitiers , Periguelig , Condom , Earlat , Rodielle und ficon gehoren . 10 Die geiſtlide Provinz von 98 , bes greift , außer dem erzbildhóflichen Sirdſpren gel von Aud ) , diz birdsflichen von A278 oder Dar , Leictour , Comenges oder Colls minges , Conferans , Nire , Hajas , bes , Oleron , Peſcar und Senonne .

Taro

11 Die geiſilide Provinz von Narbonne, begreift , außer dem erzbiſchofidheit firma ſprengel von Marbonne , die biſchfichert von Befiers , Ugde ,

Carcaſſone , Nimes , Montpellier , lodeve , liges , St. Pents de Domieres , Hleth i llais und Perpignon .

12 Die geiſtliche Provinz von Coulsuſt , daju , außer bem erzbiſcflichen Kirchiprens gel von Coulouſe , die biſchsflichen BOIL Montauban , Mirepoir , Paraur, Nieur . Rom : bez , St. Papoul und Pamiers

gehöreni . 13 Die

1

45

13 Die gelftliche

Provinz

vont

Arles;

begreifet , qußer dem erzbiſchfflichen Siird) ſprengel von Arles , die biſoflichen von Farfet !le , S. Paul trois Chaſteaux , Tou : lon und Orange. 14 Die selfliche Provinz von Nir , bei greifet , quf - r dem erzbiſch Silichen Kirchſprens gel von !lir , die biſchoflichen von Apt , Niez , Frejus , Gap und Siſteron. 15 Die geiſtliche Provinz von Vienne , baju , außer bem erzbiſchsfliden Kirchſpren gel von Vieune , die biſch flichen von Sre noble , Viviers , Valence und

Dié

geuss

Unter dem Erzbiſchof von Vienne, ren . fiehen aud die Bildsfe von Geneve und S.

Jean

de

Maurienne ,

außerhalb

des

cich s .

16 Die gelftliche Provinz von Anibrúnt oder Embrun , begreifet ; außer dem erzbia fosflichen Kirchſprengel von Ambrún , die birdhsflichen von

Digné ,

Grafie ,

Vence,

Glandeve und Seneš , zu welchen noch der von Nice , außerhalb des Reidis fommt . 17 Die geiſtliche Provinz von Beſançon , begreifet , außer dedi érzbiſcófidhep Siirdha ſprengel vor Beſançon , den bifosflidheni von Belley in Bügen . Unter dem Erzbi : ſchof øon Beſançon ſtehen auch die Biſch & : fe von Bafil und fauſange. 18 Die

47 19 Die geifiliche Provinz von Cambray , begreifet , außer dern erzbiſchoflidhen Kirciss ſprengel von Cambray , bie bifdysplidhen von Urras , ' S. Oner und Tournan , imgleis Der Biſchof vont chen den von Namur. Straſburg i ſtehet unter den Erzbiſchof von Maynz. Bon dieſen Erzbiſchofen , fömmeti nur die 16 erſten mit

ihren

Biſchofen zu den

Verſammlungen der Geiſtlichkeit ; hingegen die beiden legten und ihre Biſchöfe , im : gleichen der Biſchof von Straßburg , und die Biſchofe von Men , Soul , Verdun , Trier , und Orange Suffraganten von Suffragant von Arles , ſind davon ausge = Es giebt zwei Arten von alge ſchloſſen. meinen Verſammlungen der Geiſtlichkeit , ordentliche und außerordentliche ; die legten baben keine gewiſſe Zeit , ſondern werden durch die Umſånde veranlaſſet ; die erſten , welche du Contrat genennet werden , ge dhehen alle ro Jahre , und eine jede geiſt liche Provinz ſendet 4 Deputirten dazu , nåmlich 2 Prälaten und 2 Nebte . Es giebt in Frankreich 9 Bureaux ge. oder Chambres eccleſiaſtiques

neraux ,

fuperieures , weld )e unumſdrånkt das ends lid )e Urtheil in allen Sachen und Prozeſfert fållen , die durd, die Appellazion der un :

1

48 ter i nett freſyenben Digefen , an fie sex langen . Sie ſind zu Paris , Lion , Rouen , Tours , Bourdeaux , Bourges , Toulouſe Aix en Provence , und Pau . Ale Bisthus mer oder Didgeſen , appelliren an diere 9 Bureaux, weldje daler Bureaux dioceſains heißen . Es giebt auch eine Chambre ſouveraine du Clergé de France , an welde $ hochfte geiſtliche Gericht , man von allen auferlegten Nügaben , und von den Bureaux dioceſains sefåüten Urtheilen , appellitet.

Die Richter in denſelben , find

3 Paríanıentsråthe , woju noch andere des putirte R&tóe kommen . Sonſt iſt , in Anſehung der Religion , weiter nichts bemerken , als daß die Ents ſdheidung der tridentiniſchen Kirchenver fammlung , in Anſehung der Kirchenzucht in Frankreich , verworfen fey , in Anſe hung der Glaubenslehre aber , als vers bindlicy , angeſehen werde . § 8. In den Kunden und Wiſſenſchaf ten , ' haben ſich die Franzoſen jederzeit ſehe Die Malerkunſt , iſt erſt hervorgethan . unter Franz I , bei ihnen in rechte

Auf

nahm gekommen , als Rour und Franziſkus von Bologna , die Schönheit der Kunſt irr Von der Zeit an Frankreich einfubreten . find große

Meiſter in

dieſem

Neid ) gewe

ren .

49 1648 wurde die Academie royale fen . de Peinture & de Sculpture , ju Paris geſtiftet , in welcher ſich auch große Mei fter berühmt gemacht haben . Allein , 1746 beklagte ſich ein Unbekannter in einer kleis nen Schrift , daß die gute Art zu malen , in Frankreich , nach und nach wieder ab nåhme , und man beſchäftige ſich mit Klei: nigkeiten , die weder zur Erhaltung noch Aufnahm ber freien Künſte dienten . Die Kupferſtecherkunft , welche aus Stalien nach Frankreich

gekommen , iſt hieſelbſt

zu

ei

nem ungemeinen Srade der Vollkommen heit gebracht worden . Man muß biefelbft die hohe Schule der Kupferſtecher ſuchen . In ihren Werken iſt alles beiſammen , was man von einer fünftlichen Hand erwarten Bildhauerkunft , hat es In der fann . Frankreich zwar hoch gebracht , muß aber doch Stalien den Vorzug laſſen . In der Baufunit , hat es bis auf dieſen Tag gror Die Schifbaukunſt , ſe Meiſter gehabt . hat Frankreich von den Englåndern geler net , und es hoch darin gebracht. Der Ruhin , den es ſich in der Kriegsbaukunft erworben , iſt bekannt genug , und die Büchſenmeiſter - und Luftfeuerkunſt , iſt auch bieſelbſt hoch geſtiegen . In den fogenann ten ſchönen Wiſſenſchaften , baben die Frans Buſch . Erdbefchr. 8. B.

jojen ſehr viel gethan ; allein , in den an : dern Hauptwiſſenſchaften , nimmt ihr Fleiß und Ruhm merklich ab , ſeitdem der roge nannte bon ton mehr als alles andere gilt. dhem

Der Eifer und Aufwand , mit wel vornehme und reiche Perſonen , feit

ungefähr 100 Jahren die Aufnahm und Ausbreitung der Gelehrfamfeit befördert haben, iſt weit muſterhafter und nachahmens : würdiger ,

als

die

franzófiſche

Verändes

rungsſucht in den Moden. Zu Paris find , außer der alten Univerſitåt , und dem Cola , lege royal , 4 Akademien , nåmlich eine Academie françoiſe , Academie des in fcriptions & belles lettres , Academie & belles des ſciences,

Academie de Chirurgie ;

imgleichen 3 Akademien , darin junge Edel leute erzogen werden. außerdem find in dieſem Kfnigreich noch 18 Univerſitäten , und ' Akademien der Wiſſenſchaften und ſchinen Kinfte , zu Soiſſons ', Arles , Vils lefraude , Nimes Nimes ,, Angers ; Toulouſe , Caen , Montpellier , lyon , ( woſelbſt 2 find , ) Bourdeaux , Marſeille, Rochelle Dijon , Pau , Montauban , Beſançon . Zu Mes iſt eine Geſelfdhaft der Wiſſenſchaf : ten uns Künſte. $ 9. Die franzffiſchen Manufakturen und Fabriken , find vortreflich , und werden mit

1

mit forgfältigem Fleiß unterhalten und bea Colbert , der große Beförberer fördert. der Handwerker und freien Künſte , bez wegte

Ludewig XIV ,

der Gobelins ju Paris

die

Manufakturen

aufzurichten ; wels

che den Namen von zwei Brüdern , nåm= lich Gilles und Johann Gobelin , haben die unter der Regierung Franz I das Ger heimniß erfunden , ſchinen Scharlach gut fårben , der nach der Zeit der Gobelins , Scharlach genennet worden . Das Gebåus de der Gobelins zů Paris , iſt mit Vor = treflichen Meiſtern in Tapeten -Goldſchmieds und Bildhauer - Arbeit angefädet , und mit

der

Capetenarbeit

allein , find

Jale

aus Jahr ein 200 Perſonen beſchafftiget. Dieſe Manufaktur iſt zur vollkommenfcit in ihrer Art

von ganz Europa geworden

indem die Menge von ſehr fünſtlicher # 1: = beit , und die Anzahl von Súnſtlern , groß iſt , daß es beinahe unglaublich [dico net . Der gegenwårtige blühende Zufie : 0 der Kunſte und Handwerke in Frankreich , iſt in der That grstentheils der Aufrid ) = tung dieſer Manufaktur zuzufreiben . Es darf. Die hieſige ausnehmend asne Tape : tenarbeit derjenigen nidit weiden , welche eheinals von den Enslindern und solida : dern

werferfizet worden , die das Tapetens Wies

52 net en uerſt n er nte wirk z i d leva geler ha t s b t n l n ſ e ben , woſe dieſ finn ihre erſte Ur- . e rg ehabt e fpru g . Woll und Seid mird dá et h t c i i e l h b t c dur ſo künſ bear , daß es dem t r n Rebe und der Natu fehr nahe femm , h te c h i c l o i ſo gar , daß aud ) die künf gefl nen ? n ines eübten inſels n e t f Züge e g P nicht wei n n e n e f i d e t r e n s dh dü . E n ſi zw Ar von fran = ch chen te åmli ie hohe und zifiſ Tape n , d ige rung e niedr Eche , ( haut & baſſe li d e i l h id h c l ſ o t r w n e r e e t g çe , ) wi de Un ) ei n in der Art zu webe , und nicht in der m it Arbe felblſet , zu ſud ,en ift i inde das eſtel ung g r n r e e e h h b r We zu ho Sc n , in t ege ber Ashe ftehe , und hing l das zur n onta rung rige s nied Sche , horiz liegt . E us e h c i n l e n fakt t h e h e d p c fin au anſ Ta is - Manu va s tin ren ju Felic , Beau , Arra , Aun he n ſo dfiſc e verg , Uubů ic . Weil die franz ten ahe urch ie anze elt Tape bein d d g W be n t t u d n n fi en , und ihrer Cd &nhei wege ka alb h n t t h e n c d n e u n ar all geſ wer : ro for m e ſumm t e nken leidy gebe , daß fie groß nGenld ſe re en ie gen in das Land brin . nIunfdaektu werd ſ a m en bodh von den Seid en in vie : ken bertroff lben leih ü len Stüc g , ob dieſe en jetzt nicht mehr in einem fold en blüh de als den Stan . Nad ) dein find , als ehem Bes

53 Bericht der franzsfiſchen Gerhichtſchreiber , hat Ludewig XI im Jahr 1470 zuerſt ei ne Seidenmanufaktur in Frankreich errich tet.

Zur Zeit Heinrichs

II war die

Sei

denwaare relo it bei Hofe noch ro ' relten , daß dieſer Kinig der erſte geweſen , der auf ſeiner Sch veſter Beilager ein paar rei Heinrich III , dene Strümpfe getragen . machte gute Untalten zum Seidenbau, 100 mit es aber feinen rechten Fortgang hate . Heinrich IV , ließ eine Menge weißer Maulbeerbaume pflanzen , inpoinnerheit in Touraine , und order rechte Stifter der Seibenninufakturen : allein , die Ordnung wurde nan feinen Sone nicht gehalten . Seidenbau fudervig XIV , brachte den recht in Aufnahm , ſo daß unter feiner Re gierung nur in den landſchaften

Daupht

né , Languedoc and Provence , jährlich über 1,800000 Pfund rohe Seide , find gezos gen worden . in der Stadt Tours , wa

rent sooo

Seidenſtühle und 800

Mühlen

im Gange , welche 40000 Menſchen be eten . Jetzt find ſchafftigten und ernähr ernähreten hier 18000 Weberſtühle für Seide , und 80 Seibenmühlen . In der Stadt Lyon , zählte man ehedefien 18000 Weberſtühle , die aber 1698 Rich bis auf 400e vermin :

derten.

Inbeffen iſt dieſe Staet doch noch als 3

1 +

S4 allenthalben

wegen der

Ceibenmanufaktur

ren , und inſonderheit wegen dere Urmo; uen , bekannt , die ihres fchfnen Glanges wegen , merkwürdig , und von Ditavius May , durch einen Zufall erfunden worden Den ſchwarzen Armozynen , wird find . der Glanz durch Bier und Pomerangenſaft, fo zuſammen g :focht worden , mitgetheilet, zu andern Farben aber miro deſtilirres Wiberhaupt bat Kürbiswa Ter gebraucht. Lyon durch die Sdinheit der Zeichnung und der Farben alle andere Städte iber troffen , man giebt fid) aud) tafelbſt die Muhe , zur Schönheit , Bequemlichkeit und Wohlfeiligkeit , neue Vorſchläge zu erhal ten , und dazu iſt auf jedes Pfund Seide eine Auflage von

2

Sold gelegt worden.

Dadurch hat man den . Beberſtuhl , a la Mangis ,, und den a la Falconne , erhal : ten , welche legte ein Meiſterſtick der Kunſt iſt. Zu Nismes Find 120 Seibenmühlen, 3000 Weberſtühle für Stoffe , und 8000 In der Landſchaft Au für Strümpfe. vergne , zu Caſtel Naudary , und an an : bern Orten , werden auch allerband idóne gewebet : allein , ' die Iyoni fchen übertreffen alle. Die reidenen Strum: pfe , welche zu Nimes verfertiget werden , Seidenſtoffe

fino por allen andern beliebt . 1954 iſt al len

3

1

55 len Städten des Königreichs erlaubt wor: Uiber : ben , Strampifasrifen anzulegen . haupt find jegt Seidenm ihlen ,

in gang 23000

Frankreich 1500 Weberſtühle für

Stoffe , 12000 für Bänder und Galonen , und 20000 für Strümpfe , ro daß fich Millionen Menſchen mit der Seidenarbeit beſchäftigen. Nur feit 1730 , hat man bis 150 neue Seidenſtoffen erfunden . r. l'état du Fabricant d'eroffes de foie , I &

II Partie ,

Paris 1773 .

zweiten Hälfte de3 haben

die

Franzoſen

17ten ihre

Seit

der

Jahrhunderts , Wudenmanufat:

1 turen ſehr verbeſſert , welches man dem Unterricht mit guſchreibt , den fie darin von Fremden erhalten , die fich in Frank: reich niedergelaſſen , wie auch der heimli: dhen Ausfuhr der Wolte aus England . Adein , man urtheilet jeßt mit Recht, daß bie Manufakturen zum Nachtheil des An baues der natürlichen Produkten , gar zu Es wäre zu weit weit getrieben werden . låuftig , hier alle diejenigen Derter zu nen nen , wofelbſt entweder Stoffen , oder Tu cher , beide vor manderlei Art , oder Fein wand , oder Spißen , oder Sapeten , por : züglich verfertiget werden , oder wo ichd Die Tücher und an : ne Fårbereien ſind. bere wollene Stoffen , die zu Abbeville ver

fera

56 fertiget werden , geben den engländiſchen und holdadi ben an Feing und Såte kaum Die Glasfabriken , bringen etwas 110 . dem kande keinen geringen Vortheil . 1688 erfand Abrahan Chevart eine neue und viel vortheiliyaftere Art , beſſere und große re Scheiben git gießen , als jemals bekannt geweſen .

Durch

dieſes

Mittel ,

welches

Bledziezen ſehr ähnlich iſt , konnten nicht nur Spiegel gego:Ten werden , die zwei : inal ſo groß waren , als die , welche man

dem

zu Venedig durch Blaſen

verfertigte ; fon

dern man konnte auch dadurch allerlei For men und glåſerne Zierathen gießen . Die 1 vornehmſten Glasmanufakturen find zu St. Gobin , in der Picardie , wo es gegoſſen , und

zu

Paris ,

100 es

geſchliffen

wird .

In languedoc wird auch Glas gemacht welches aber weder ro fein , noch ro weiß Zu Vincennes iſt eine gu ift , als jenes. te Porzellanfabrike , vornåmlich aber hat das Porzellan von Seve , welches von Zeit ja Zeit verbeſſert worden , große Schon Außer ben angeführten giebt es heiten. in Frankreich noch viele andere Manufaktu Es hat aber die Flucht ren und Fabriken . vieler hundert tauſend Reformirten , dem Abgang

der

franzöſiſchen

großen Schaden gethan .

Manufakturen Die Hodånder , wel:

1.

3

57 welche vorher zährlich fir 36. Millionen Waaren , Getreide und Salz ungerechnet , aus Frankreid nahmen , ziehen heutiges Tages kaum für 4 bis 5 Millionen . § 10. Der Handel , den Frankreich trei bet , ijt groz. Aus S 5 und 9 erhellet die Menge und Mannichfaltigkeit der Waa ren ' der Natur und Nunt, vel ne.es an auswärtige Nazionen liberta Fen kann . Ich will die vornehin ten noch einital nennen ; nämlich goldene und filberne Grokabe , Arbei , tenvon Gold - und Silberfase !, Nehſeide , reidene Stoffen , Zeuge , Fiobre , Atlas , und Waaren von viel - und mannichfaltiger Art , Kaminertad , Batiſt , andere feine Leinwande , Spitzen und inz& Slige andere Galantériewaaren , Tapéteit von marchers lei

Art

Plüſch ;

und

Koſtbarkeit ,

vielerlei

wollene

feine

Sicher ,

Stoffe ,

Zeuge

und Hauszierathen , als Matragen , Des chen 2c. feine Hüte , Segeltuch , Spiegel und Glåſer , Papier , Pergameat , Seide , feine MeTer , andere Eiſen - und Stahl waaren , unterſ hiedene Weine , Weinesig , Branntwein , Seide , Hanf , Flachs , Nus baumhol , Pottarde , Pech , Serpentin , Cer : pentinol , Keinſaat , woraus feinst gepre Tet wird , Oliven und Olivens !, Mandeln , Roſi nen , Kaſtanien , Feigen , Pilaunen, Nipperit, Rif

Nabi , Ronig , Safran , Sals , Maulefel u . l. m . Den innern Handel , befördern die guten Wege und ſchiffbaren Fluge , de: ren einige durch kothare Kanäle verbun : den ſind , unter welchen der iśnigliche Sias nal , in languedoc , der merkivürdigſte iſt ; die Standle von Orleans und Briare , aber auch anzuführen ſind.

Die ſogenannte Rus

ſtenhandlung , von einein Hafen zu dein andern , gehøret auch hicher . Sie dienet zur Beförderung des Verkehrs zwiſchen den an der Set belegenen Landſchaften des Sönigreichs , ſo daß eine' von der andern , was ihr abgehet , haben kann . Der aus: wärtige Handel bedeutet mehr , und erſtres det ſich durch die ganze Welt. Der land : handel, gehet nach der Schweiz und Jta : lien über Lyon , nach Deutſchland über Metz und Straßburg , nach Holland über Ryps fel , nach Bayonne .

Spanien über Perpignan und Das sffentliche und heimliche

Verkehr mit Spanien , iſt ungemein träglich . Die franzöſiſchen Hafen am nal und weſtlichen Weltmeer , werden allen zur See bandelnden Europåern

ein sa : von ſtart

beſuchet. Der Handel mit England , den Miederlanden und Italien , iſt für Frant reid) vortheilhaft. Die nordiſden Lånder werden

von den

Franjoren

nicht viel bes

1 1 :

$9

1

fchiffet , welches aber ſchädlich für fe ift . weil ſie ihre eigenen Waaren mit Vortheil felbft dahin bringen ,

und

die

ihnen von

daber nöthigen , abholen fånnten ; dahin gegen ſie dieſelben jetzt durch die zweite und dritte Hand empfangen . Auf dem mittel ländiſchen Meer iſt ihr Handel mit Afien und Afrika , von langer Zeit groß , und wird faſt ganz aus Marſeille getrieben , Nach Suinea , hanteln ſie auch ſtarf , und bolen , Berbeit

außer Gold , Elfenbein 10, inſon Negern, von daher , die fie nach

Amerika bringen , woſelbſt ſie noch einige Stolonien haben , des Widstigen beimlidhen Handels nach den ſpaniſchen Landern , in Amerika ,

burda

per Spanier

Hände ,

ju

geſchweigen . Den Handel nach Oſtindien , trieb ſonſt eine oftroirte Geſellſchaft , aus und nach dem Hafen Orient : 1709 aber bob der König das derſelben ertheilte aus . ſchließende, Privilegium quf , und erlaubte allen ſeinen Unterthanen den freien Hans del nach Indien und China. Die Franjoren haben von langen Zeiten ber Handel außerhalb Europa mit den 3 andern Haupttheilen des Erdbodens ge trieben . Er iſt aber nicht immer gleich ftark geweſen , ſondern hat viele leere Zwi Ichenzeiten und Unterbrechungen , infonder :

60

dazumal gehabt , als er in den H & 1 ! 3 den beſonderer Geſellſchaften geweſen , die thren wahren Nutzen nicht veritanden , die heit

verſchwenderiſch geweſen , wo ſie hätten an fich halten , und hingegen geizig , wo ſie Fich durch ihre Freigebigkeit hårten hervor , thun rollen . Des landes , in ſeinem Effai für la marine & ſur le cominerce , faget S. 159 dieſe Geſellſchaften hätten drei we Erſtlid ) , ſentliche Fehler an ſich gehabt . daß fie faſt zu eben der Zeit , da ſie ges fåct , auch ernten , und die gelegene 3.it

nicht abwarten , auch nicht bidenfen wol len , daß diejenigen Früchte die beſten ſeyn , die am ſpäteſten reif werden . Sie eileten fu !n Genaže , und wußten einen gegens wärtigen kleinen Nugen einem fünftigen Daher fom : wichtigern nicht nachzuſetzen . me es auch , daß fie eines Dings leicht Zweitens , man habe , um muide werden . einen übermäßigen Gewinn zu erjagen , oh Waaren aus mehr ne alle Uiberlegung fremden Ländern kommen laſſen , als im Königreich abger Bet werden konnten ; mel: ches eben der rechte Weg geweſen , diefel Und drittens , ben verächtlich zu machen . es wåren die Privatabſichten in dieſen Ge fellſchaften ,

dem

allgemeinen und gemein vorge ogen worden .

ſchaftlichen Vortheil ,

61

- Şir: dis

Die jezige oſtindiſche Gefellſchaft rey von dieſen Fehlern frei ; es fey aber zu beſor

gen ,

1 Een at

daß ,

wenn

fie ,

wie es

geſchehe ,

fich in eine güzuweitlåuftige Handlung eins lafle ; wenn ſie die ohnedem fason febr ges

erud ER

Idiwaditen Klaſſen des Königreichs (S 19. ) vollends herunterrese ; wenn fie allerhand Leute ohne Wahl gebrauche , ihr dereinſt eben das

Schickſal wiederfahren

konnte ,

welches die alten Geſellſd;aften gehabt. Der Abt von Saint Pierre , merket in eis

ta

ner ſeiner Memoires politiques , und des Landes aus ihm , an , daß die Bilanz von Frankreides Handel mit den Auslånberi ſich jährlich wenigſtens auf 150 Millionen livres , belaufe . Zur Oberaufſicht über die Handlung , hat der König 1710 Verſammlung verordnet , die aus Staatsråthen

und

anderen

eine den

Keminiffår $

Teines Conſeil , beſtehet, baru nod: 12 Des putirte , die aus den Kaufleuten der blus bendeſten Handelſtådte des

Reichs auserle:

fen worden , und ſeit 1724 find nodi 4 Offices de Conſeillers , in den finigl.. Conſeils als Komerz - Intendanten gefoins. nien .

2

Die Aufſicht über die Muingen iſt unter Münzgeriditshsfe ; ( Cours des mon

noies, ) vertheilet , die ju

Paris und

Ly

61

on find . hends

Es wird in Franfreich durchges und Rechnung gehalten in

Buch

livres , (Pfunden , ) Sols oder Sous I livre , ( 6 Ggr .) ift ei : und Deniers . ne eingebildete Münze , hat 20 Sols und i Sol oder Sou 12 Deniers . Die die kleineſte ,und vou Ku Die gewöhnlichen pfer , aber rehr ſelten , Kupfermünzen ſind , Sol , welcher 4 liards gilt , halbe Sols , Liards , und die ger Vou Sillon , I und 2 nannte Denier. Un Silbermünz Sols , 3 und 6 liards.

lepte Münze iſt

den , bat man Stücke von 6 , 12 und 24 Gols , i Eců oder Krone bat 3 Livres , 6 Franken , 60 Sous , 720 Deniers ; I Louis blanc gilt doppelt ro viel , als ein Eci . Ein in Gold gemünzter ( ouis, oder , wie man ihn nennet , i louis s'or , gilt jett 24 Litres ; es giebt and toppelte und Das Stück von den neuen Pouis balbe. wieget d'ors , 7 à 15 Gr . podien halten Karat Auf dieſen Fuß konntett . fein 22 fie ungefähr 6 Rthlr. rena .

Reichsmünze werth

$ 11. Frankreich iſt ehemals vont Celten bewohnet morden , denen die Nomer teit Mamen allier gaben . ( $ 2. ) Julius Cå. far bezwang

Galliert ,

und

einer römiſchen Proping .

machte

es zit

Iin 5ten J hrs huns

Hundert famen die Burgundier , Weft jos then und Britten nach Gallien , und ließen

urde Eten in

fich in verſchiedenen Gegenden nieder. Disa

Cous , Pen folgeten die Franken , welche aus Deutſchland famen , und unter ihren Ans

it did

Eoll

führern Merovich und Childerich , ſich ei : nes Theils von Gallien bemachtigten ; un :

24 7 Pune

icher arts

ter des letzten Sohn Klobwig oder Ludwig , aber ihre Herrſchaft vom Rhein bis an die Denn Mündung der Loire ausbreiteten .

GA dieſer Kønig Klodwig ließ ſich im Jahr 496 taufen , und bef &rberte dadurch die

Egy Ausbreitung ſeines Reichs in Gallien gar fehr , und fchwådhte die Burgundier , Weft : gothen und Britten oder Bretagnier , wel : Das frånc dhe letzte ſich ihm unterwarfen. fiſche Reich wurde in die beiden Haupttheile Auſtraſien , oder den øſtlichen , und Neus den weſtlichen , vertheilet. ſtrien , oder Klodwigs 4 Sšhne , theileten ſich nach ſeinem Tode in ihres Vaters Reich . Sheos Sohn , Dorids , Kenigs in Auftrafien , Theubebert , machte mit Hilfe ſeiner Veta tern im Jahr 534 dem burgundiſchen Reif Ende ; und Klotharius , der 4te Sohn Kelodivigs , brachte im Jahr 558 die gan : ein

je frånkiſche Monarchie wieder zuſammen die aber nachher nod) oft gertrennet, und Mit e 068 n 06 : verbunden worden . tent

64 zten Jahrhunderts ,

ftieg die Gewalt

der

Oberhofmeiſter ; ( Majores domus , ) Po body , daß fie unumſdirånkt zu werden ans fiengen .

Nach Dagoberts II Tode , wurde Pipin von Herſtal zum Herzog von Auſtra : fien , und Oberhofmeiſter von Neuſtrien , ermdhlet , und als er im Jahr 841 ſtarb , folgete ihm fein Sohn Karolus Martellus, Dieſes tapfern Hers in gleider Würde . dogs Söhne , Kurlmann und Pipin , thei leten ſich nach ſeinem Tode in die fånder, ſo daß jener Herzog von Auſiraſien , dieſer aber Herzog in Neuſtrien ward . Sie mache ten zwar Chilperich III , zum König ; als lein Karlmann gieng ins Klofter , und Pi pin wurde 752 zu Soifons zum König ernannt , nachdem er mit des Pabftes und der Ståndé Bewilligung , Chilperich und reinen Sohn Theudrich , als die letzten vom merevåiſdhen Hauſe , ins Klofier ge fchicket hatte . Soldiergeſialt kam eine neue Familie auf den Thron. Pipin nahm dem longobardiſchen König Aliftulpb das ganze Erardat ab , und idenkte ſolches der ro mifchen Kirche , welche Schenkung fein Sohn , Karl der Große , beſtåtigte und verniehre: te , tas longobardiſdie Neich vertilgete , und die fånder deffelben mit Frankreich verknúipfte ,

die Sachſen

glüdlich

bekrieg

1

I

nd

te , und im Falle goo

am

Weihnachtsfert

zu Rom zum rómifchen Kaiſer ernannt , auch , nebit ſeinem Sohn Pipin , gefalbet Sein einfältiger Sohn Rubenig , wurde. mit dem unverdienten Zunamen des From men , begieng den großen Fehler , daß er die Statthalterſchaften ſeiner Provinzen erb : lich madyte , dadurch er ſeinem und ſeiner Nachkemmen Anfehn einen todlichen Streid ) Die Stånde wurden mächtig , berfeste. und die ſchlechten Kinige aus dem karolia niſdien Hauſe , entkräfteten ſich ſelbſt.

lu

dewig V , war der legte Košnig aus dem : felben . Der franzifiſche Hof hårete auf deutſd

gu Teyn ;

der

Herzog

Karl

von

Lothringen , dem die franzöſiſdie Krone von Restswigen gehåret håtte'', wurde davon

Et 013

ausgerdiloſſen , und Hugo Capetus , einer der måchtigſten Herren des Reidis , beſtieg Die Könige im Jahr 987 den Thron . Hauſe , dwådyten fich durch aus ' feinem die vielen Spreuzzüge . Philip ĮV , oder

112 To:

billigerweiſe ,

der Sdióne , vertilgete die Tempelherrn un . und fein

dritter

und leßter

in

Sohn , Karl IV, ſtarb ohne månnliche Er, ben . Hierauf erbete Philip VI von Va :

cte,

lois , 1328 den Thron , an welchen aber aud) der König Eduard III von England,

cih

If

Unſpruch machte , daher Büſch . Erdbeſchr. 8. 8 .

beide

Herren los

wohl ,

66

wohl , als ihre Nachfolger , in langwieris ge rådliche Kriege verwickelt wurden. Jo bann

der

Güte ,

erbete

1361

Burgund ,

welches reinem jungften Prinzen Philip zu Theil ward . Karl VII , genann den Eng = fåndern die Normandie und Guyenne ab . Pudewig XI regierete deſpotijd) , nahm nach des Herzogs Karl des tühnen Code , Bourgogne in Beſig , und erbete aud; Pro vence , Coulouſe und Champagne ; Karl VIII ſtarý 1498 , als der leşte aus der erſtgebornen Linie des valefiſden Hauſes ; worauf die Krone an Ludewig XII , Her : zog von Orleans , kam , defien Peter und Schwiegerrohn , Franz I , Graf von En goulesme, welder . Reiner Gemahlin , der Anna von Bretagne Tochter , Claudia , geheirathet hatte , fein Nachfolger wurde , yad mit dem Pabſt Leo X , das berühms te

Konkordat ( $ 7. ) errichtete.

Heinrich

11 , nahm 1549 den Engländer Boulogne , und 1552 , im Kriege mit dem Kaiſer Karl

V , metz ,

Toul und

Berdún ireg .

Drei ſeiner Söhne , folgeten ihm nach ein ander in der Regierung . Unter dem ere ften , Fran ; und zugleich

II , nahmen die Reformirten die traurigen Religionsunrus

hen ihren Urſprung

in Frankreid ) ,

welche

unter Sari IX , in zween bürgerliche Krie :

67

ge ausbrachen , nach deren Erdigung 1571 am 18ten duguji dai grauſame parifiſde Blutbad anfieng , welches ein unauslöſch lidher Scandfleck in der franzöſiſchen und Die Zerrattung chriftlichen Geſchichte it.

1

des Reichs , wurde unter Heinrich III , nod, ärger , als die eifrigen Katholiten das berufene Bündniß errichteten , weldies 1589 des Königs Ermordung verurſadyte.

Sein

redtmåfiger Naofolyir war Heimich IV; Kdniy von Navarra’und Herzog von Bour bon , welcher von der reformirten Kirche zur rómiſd ) : faiboliſchen trat , jedoch fei nen vorigen Religionsverwandten 1598 in bomberú smten Edift con Nantes einen Saugvrief erbrilete. Er wurde auch er: morort . unter Ludewig Xull , brad ein Religionsfrieg nach dem vereinigte 1620 mit Frankreich).

andern los .

Er

Das s'önigreich Navarra Sein régiereaber Mini

ſter , der Kardinal Richelieu , fiiftete 1633 die Academie françoiſe ; und entiraftete ſos wohl die Neformirten , als das Anfehn dee Stånde. Ludewig XIV, trieb in ſeiner langwierigen Regierung die Große uns macht

von

Frankreich aufs

böchſte.

Er

berpiebrete rein Neid durd ) das Elſas Rouſſidon , anſehnliche Stücke von dent Niederlanden ,

die

Franche

Comté ,

ödet Graf +

68 Grafſchaft Burgund , und das Fürſtenthum Dranien , breitete auch eine Herrſchaft in Amerika und Afia aus , brachte feinen En kel , Philipp von Unjou , auf den ſpanis ſchen Thron , und rein großer Finanzminis fter , Colbert , half der Schiffahrt und den Allein , die grona Manufakturen ſehr auf. fen innerlidhen Unruhen feines Reichs , irel : che ſowohl durch die Gegenpartei des Karo dinals Mazarini erreget , als durch die Wiederrafung des Edikts von Nantes , und der Reformirten , ingleiden Verfolgung der durch die berüchtigte påbitliche Bulle Uni genitus Dei Filius , ( $ 7. ) verurſacht wurden , waren von ſehr robådlider Wir fung ; und Gott demüthigte dieſen großen Stónig vor ſeinem Ende nod) auf andere Sein Urenket und Nachfolger , Lu Weiſe. dewig XV ; hat fotbringen , Dombes und Corfica , der Krone einverleibet ,

hingegen

die nordamerikaniſchen Lånder berloren , mit dein Hauſe Deſtreich , mit welchem das regierende franzdiſche Haus Jahrhunderte lang in Feindſchaft gelebet batte , ein Búnd niß errichtet , aber noch mehr Schulden als Ludwig XIV, hinterlaſſen. $ 12. Der Titel des Königs ijt : pon Gottes Gnaden , König von Frankreich und Ravarra. Der Titel Sire ( Heri , ) wiro

69

wird ihin von ſeinen Unterthanen , als ein Merkmal ſeiner unumſúrånften Regierung, beigeleget. Die Auswärtigen nennen ihn den allerdiriftlidiſten Kidnig , oder feine aller : Man ' raget gennei diriftlichſte Majeftåt . niglich , daß ter Pabſt Paul II ums Jahr 146y dem Kčnig Ludewig XI , dieſen Ti tel gegeben habe : allein , die fran ; sfildsen Sdyriftſteller behaupten , daß er ſchon zut Zeit aufgekommen , aber unter der meruvdiſchen Familie wenig gebrauchet Die Unterthanen des R $ worden ſey . nizs blirfan ' fich deſſelben nicht bedienen .

Childeberts

Die Påbie nennen die Könige von Frank außerdem noch erſtgeborne Sšh : reich ne der . Kirde , weil , als slodwig fich taufen ließ , ſonji tein reditgläubiger chrift: licher Prin ; vorhanden war , als er. Seit

EN it

1349 , da Humbert , Graf von Dauphin von Viennois , feine lånder durch eine dops pilte Schenkun mit der Krone Frankreich

28 rit

und königlichen Hauſe verknüpfet hat , wird der älteſte Sohn des Snigs und vers

110 als

muthlidher . Kronerbe , Dauphin genannt. Er hieß fonſi Dauphiu de Viennois , nun :

108

1 )

Dauphin de France , welchen Namen zuerſt der 1711 verſtorbene Dau : phin , Ludewigs XIV Sohn , bekommen Stirbt der Dauphin vor dem Stoni : hai. E 3 mehr aber

ge ſeinem Vater , fo wtro Fein Sohn , wenn er einen hinterlaßt , wieder Dauphin . lus dewig XIV erlebte ſogar ſeinen Urenfel als Dauphin . Des Dauphin Ludewigs , Sohne K. Lubenigs XV , & Itefier Sohn , bief Herzog von Burgund , der zweite Herzog von Aquitanien , welches der alte Name on Guyenne iſt , der

dritte Herzog von

Berry , der vierte Graf von Provence und der fünfte Graf von Artois . Die übrigen

königlichen

Kinder ,

Eshne uno

Tschter ., betimmen ben Zunamen de Fran : çe , und zwar werden die Söhne . noch durch befondere Titel unterſchieden , ſo das per zweite Herzog von Orleans , der . drit : te Herjog von Anjou , der vierte Herzog von Berry beißet. Mehrere fino nod nicht feſtgeſetzet worden . Die Prinzeſſinnen heiſ: fen Mestames de France. Das königliche Wapen , beſtehet aus 2 guſammen geſchobenen Sdilden , davon ber redite im biauen Felde , 3 goldene kis lien wegen Frankreich , der linke aber tin rotlen Felde , cine theils freuzweiſe , theils in ein kleineres und größeres

Viereck ge :

legte goldene Stangenkette wegen Navara ra , enthält. Unter den Nebenfachen , iſt in onderheit das oben auf der franzófident Krone , die das Wapenzelt bedecket , fie : . gents

11

76

Fie :

71 gende Hand , mit dem franjsfifchen Kriegs : gedrei . Mon joye S. Denys , nebit dem ſogenannten Auriflammeum , oder der Fahe ne des Sónigreichs , zu bemerken . § 13. Dar vornehmſte Ritterorden in Fraufreich , iſt der heil. Geiſforden , wel chen Kinig Heinrich III am 31 Dez. 1578 und ann i Jän. 1579. geſtiftet hat , und deffen Zeichen ein goldenes Kreuz iſt , in delieu Diste fich auf der einen Seite eine weig emaillérte Taube , auf der andern aber das Bild des beil . Michaels Neiget , und welches an einets blauen Baitde von der rechten nad der linken Seite getragen wird . Außerdem tragen die Ritter noch ein fil berites frenz , meldes auf der linfen Bruſt thres stleides feſt genebet , uns auch mit einer von Silber geſtickten Taube verfehen iſt. Ein Kitter dieſes Ordens , muß noth wendig 'von der fatholiſchen Kirche reyn . Er iſt auf 100 Perſonen eingeſchränkt , vou welden die erſten Juanzig , Beſoldungen genießen .

Die weltliden Nitter find ins geſammt auch Ritter vom Orden des heil. Mikaels , und der größte Theil . derſelben iſt zugleich vom beil . ludwigsorden . Die 3. Fefte des Ordens find , das Feſt der Bez Mariå lidtmeß , und das rdineidung , Maria

Pfingſtfeſt. Den

3

Den Orben des Heil. Cuberoigs , hat * o : nig Ludewig XIV im Aprilmonate 1693 geſtiftet , und hat zum Zeiden ein goldes nes weiß emaillirted , und mit goldenen fis lien umher geziertes Kreuz , auf deffen eis ner Seite der heil . ludewig im Panzer mit der Umſdrift : Lud. M. inſtitut. 1693 . zu ſehen , auf der andern aber ein bloßes Schwert , an deffen Spitze ein forbeere franz hångt , mit der Uiberſárift : Bellic . Virtutis præm Die Grogfreuzer tragen e8 an einem breiten feuerfarbichten Bante über die Achrel , und haben auch ein vor

Gold geſticktes Kreuz auf ihren Kleidern . Die Kommandeurs tragen es ebon ſo , has ben es aber nicht auf ihren Kleidern ges ſtickt. Die übrigen Ritter tragen das Kreuz an einen kleinen feuerfarbidyten Bande in . einem Knopflode. Die Ritter vom beil. Geiſtorden , welche zugleich Ritter vom Or: ben des heil. ludewigs find , tragen das Sereus des leiten an einem kleinen rothen Bande , welches fie unten an das blaue Band neben dim Streuze vom beil. Geiſt , ſteden . Von den 10 Sroffreuzern , hat jeder 6000 livres , von den kommandeurs haben einige 3000 , von den Nittern ba : ben einige 2000 , andere 1800 , andere 150

!

73

at só 1693

goldes

Ejer , 093,

Hic

Gick 11

1500 , andere 600 , andere 500 ; andere 400 , andere 300 , andere 200 livres . Der Orden des beil. Midaels , iſt am

I Aug. 1469 von

Ludewig

XI geſtiftet ,

und 1665 von Ludewig XIV erneuret worden . Die Ritter tragen eine goldene Stette , die eus verbundenen doppelten See muſchein zuſammengeſeßet iſt , und an

der unten ein Sdauſiůck hångt , weldes einen Felien vorſtellet, darauf michael mit dem Drachen ftreitet. Alle Ritter vom beil , Geiſtorden ,

milfſen erſt Ritter

som heil.

Michaelisorden reyn : diefer leşte wird aber auch) Aerzten verliehen .

Drden

Der geiſtliche Orden des heil . Lazarus , leitet ſeinen Urſprung aus dem gelobten lande

her , nad deſſen Eroberung von den Arabern , die Nitrer fich nach Frankreich begeben , woſelbſt ihnen Ludewig vil im Jahr 1137 zu Boigni , bei Orleans , und S. Lazare , bei Paris , Wohnſiße gegeben, welde Schenkung der beil . ludewig 1265 beſtåtiget hat. Es iſt dieſer Drden in 2 Großmeiſterſdaften vertheilet , daten die eine in Frankreich , und die andere , wel: che für Italien iſt , in Savonen ihren Sit bat, Die Ritter tragen weltlidie Kleis dung , und können ſich verheirathen . Heine rich. IV ſtiftete

1607. den

Drden

unſerer

74 lieben Frauen vom Berge Karmel , und vereinigte denfelbeit am 31 Dft . 1608 mit heil . Lazarus , weldje Orden des dem Vereinigung, ludewig XIV in den Jahren 1664. und 1672 , und Ludewig XV in den

Jahren

1727

und

1757 beftåtiget

Der SSnig iſt ſelbſt Großmeiſter von den 3 erfien Ordeil ;, dem 4ten aber feket er einen Großmeiſter . 1. Sur proteſtantiſde Offiziers , hat se .

hat .

1

Ludewig XV am 10. März 1759 den Dr den des Kriegsverdienſtes , ( du merite militaire ) geſtiftet , der 2. Großkreuze , 4 Kominandeurs , und eine unbeftimmte An zabl Nitter hat.

Das Ordensband iſt dun

Das Kreug kelblau , aber nicht gew & ffert. iſt von Gold , hat auf einer Seite einen De: gen an einem Pfal, mit der Unterſdrift , pro virtute hellica , und auf der andern Seite einen Lorbeerfranz mit der Unter : drift , Ludovicus XV inſtituit 1759 . 14. Es find zwar Reichsgrundgeſebe vorhanden ; zu welchen das Maiiſche Geſeb , eine Verordnung Starls V von 1374 , wegen der Volljá hrigkeit des Kronerben , Karls VI von nämlich fe viel ,

1404 , wegen der Krónung , vor: gehåren : als der

gierungsgewalt

allein , fie gelten nur Snig will , deffen Re :

uneingeſchränket iſi , jedoch bg

75 haben die Marlaments , infonderheit das parififche , ſich dem asilien des snigs , der das G hat ausmachen rollten , mit ei ner fold )en Standhaftigkeit widerſcht , daß der Monarch) ſeine abſolute Gewalt , von wilder er will , daß fie ilyen weſentlich zu ſtehe , entweder nicht gebrauchen können , oder nicyt ycbrauchen mouci . Die Krone iſt erblich , daher die franzdjirdien Staats: ( ehrer ſagen , daß in Frankreid , der König nicht ſterbe , fondern daß derſelbige Aus genblick , wvelder dem leeren Snige die Hugen verfd) liefet , ſeinen Nadfolger auf den Thron fetze. Der Sas , daß der Todte dem Lebendigen die Hand gebe , ( le mort ſaiſit le vif ) finde aud ) bei der Nachfol:

! ge auf dem Throne ſtatt , und es ſey ve der die Einwilligung der Unterthagen , noch

1 1 :

.

die Salbung

und . Krónung

n8thig ,

ob =

gleich die letzte von Alters her gewöhnlich ift , und ordentlicherweiſe in der Kathedral firche zu Neims , durch den Er;bidhof dies ſer Stadt , oder, wenn derſelbe fehlet , durch feinen Suffraganten , den Bifchof von Soiſa (ons , vollzogen , auch dabei die erdichtete Del .

11

flaſche , welche bei Klodwigs Tanfe ein Engel pom Himmel gebracht haben fou , und außer der Krone und dem

ordentlichen Zepter , noch

ţine andere Art von Zepter, la main de juſtia

76 : ce genannt , ben der spónig in die linke Das weibo Hand nimmt , gebrauchet wird . liche Geldlecht , iſt durch das

faliſche Ge

retz von der Thronfolge ausgeſchloſſen , und eine königliche Verordnung von 1715, hat den legitimirten natirlichen Prinzen das abgeſprochen , wobei Nceht der Erbfolge der Konig zugleich erflåret hat , daß , nach völligen Abgange des achten bourboniſchen Stamnis ,

den

ſtehen ſolle , ſich

franzöſiſdien Stånden frei einen

König , nach

Belie

ben zu erwählen . Das Reich iſt untheil bar. Wenn der König minderjährig iſt , führet

der

Regent die vormundſchaftliche

Regierung , weld )en entweder der vorige Kønig , oder , in Ermangelung einer Ver = ' ordnung deſſelben , das Parlament ernens , tonig Ludewig XIV hinterließ net hat. fivar 1715 bei ſeinem Abſterben : eine Vor- , fitrift , wie es währender Minderjährig keit reines Urenkels und Nachfolgers mit : der Regierung gehalten werden rolle : al lein , der erſte Prinz vom Geblüte , Phi : lipp Herzog von Orleans , magete ſich Regentſchaft an , nachdem das den

Nusſpruch

gethan hatte ,

daß ſolches

ben Reidsgrundgefeßen gemäß ren . Kinig iſt volmindig , wenn er 13 und's

Tag alt iſt.

die

Parlament

Der Jahr

77 Die

Stånde des Reichs,

Geiſtlichkeit , der Adel ,

und

das iſt , die der Bürger:

' ftand , haben ihre allgemeinen Verſamm : lungen bis 1614 gebalten , da fie aufges hoben worden , Philipp der Sabone er : riditete aus einen Ausschuß derſelben zu Paris eine beſtåndige Verſammlung , oder ein Parlament, deiſen Macht ſo groß ivar , daß die fönigl . oft dadurch eingeſdyrånket wurde . Der Hof ſelbit brachte die gr88 ten Gerdhefte ward

des Reid

in derſelben

die

an

daſelbe , es

Regentſchaft

von

Frankreich ertheilet , das Erbrecht auf die Krone beſtimmt, und des vorigen Kidnigs Spruch umgeſtoßen , der es auf reine- uns & dyte Abkommlinge ausgedehnet hatte . Nach und nach ward die Macht es Parlamento , aller

ftandhaften

Widerſpånftigkeit

gegeir

die fonigl . Befehle, ungeaditet , verringert, und endlich ward es 1771 ganz aufgeho ben . Ob es nun gleich Ludewig XVI im Jahr 1774 wieder herſtellte , und das 1771 errichtete neue Parlament in ein Grand Conſeil verwandelte , damit es bei fünfti, gem allzuheftigen Widerſtande des Parla ments , deffelben Platz einnehmen könne :) To ward ihm dod; folgenbe Vorſchrift gº : Es kann und foil Vorſtellungen geben . thun ,

dieſe

aber ſviiten die

Einſa reibuns und

78 und

Befolgung

der

aufhalten , und dem

fånigt.

Edifte

der Sidnig

nicht

reine Ante

wort von fich gegeben hat. Das Parla : ment roii unter feinem Vorwande rein Ar : beiten einfielen , noch aufhören Recht zu . Proces verbal de ce fprechen u . f. m .

1 qui s'eit pallé au lit de juſtice tenu par 12 de Nov. 1774 in gro. 4 : le Roi le Die

Stande

in

Bretagne ,

Bourgogne ;

Dauphiné , Provence , Languedoc , und in den frango miden Nicderlanden , haben noch das Vorrecht , Landtage gi balteni , und ſid ) auf denſelben fiber die fonigl. foderungen , vornåmiich wenn ſie neue Nuflagen betref= feu , zu berathſchlagen , auch wegen der bez willigten Summen felbfi eine Cintheilung unter fid) zu machen , und ſie zu heben . 15. In Anhung der einbeindex und 'ausivartigen Stanisladen , fino fol: gende hobe Kollegia berordnet : Der höchſte Staatsrath , beſtehet , auſs fer dem Ko'rnig ' uno dein erjien miniſter , wenn einer vorhanden iſt , aus 4 Staats . Pekretårent , 'uno dein Generalkontroleur der Sinanzen . Der Sešnig crneanet aud ) wohl hudy ein Paar Staatsminiſter: Gn dem Conſell des Depeiheit und der Staatsſekretåre , fizert , Hig , deitt Daupbin , dem

au zer dem fide erlen Rintter (wentit

72 ( wenn dieſer vorhanden i , ) und den Mitgliedern des Staatsraths , der Kanzler oder . Vizekanzler , und ein paar Staats råthe . Es werden darin die Sagen der Landſchaften , Placets , lettres und Bre : pets an die Gouverneurs , fomuandanten , und andere Bediente der lanbidaften und Städte , ausgemacht . Die Stanisſekretare thun den Vortrag , und ein jeder fertiget das aus , was in Sachen feines Departe ments beſchloſſen worden ; denn es ſind die einheimiſdhen und auswärtigen Staats : fadyen , wie auch die fand daften und Ger neralitäten , unter fie vertheilet. Den fånigl. Sinanzrath , machen , außer bem Konig und dem Stanzler', aus eilt Paar Staatsråthe und Gutenbanten der Finanzen , ein tonigl. Staatsminiſter , und der Generalfontroleur der Finanzen . Der königl. & mmerįrath , beſtehet. auf fer dem Sionig und dem erſten Miniſter , ( wenn dieſer vorhanden iſt , ) aus dent Şanzier , 4 Staatssekretåren , ein Page Staats - und Kommerzråthen , und dem Generalfontroleur den Finanzen . Den Staats- und gebcimeu Nath , wels cher auch le Conſeil des parties genennet wird , berufet der Kanzler an den Tagen, Wenn dete da es ihni gefáut, zuſammen. ADA

Kinig gleich nicht gegenwärtig iſt , fo fies fiet dod) für ihn allezeit ein Stuhl da , und

in

den

Arrets wird

gefaget , le roi

en fon conſeil ; wenn er aber gegenwår tig iſt , wird hinzugefüget : Sa Majeſté y étant. Es beſtehet dieſer Rath beutiges Tages aus dem Kangler oder Vizekanzler ünd Großfiegelbewahrer , 19 ordentlichen Staatsråthen " , den Staatisſekretären , dem Generalkontroleur der Finangen , den ins tendanten der Finanzen , die insgeſammt ordentliche Mitglieder find, und 12 Staats : råthen , die nur ein

Qalbes

Jahr

dienen .

Die ordentlichen Staatsråthe haben jeder 5500 livres Gehalt , die halbjährigen Es kommen noch 22 R queten 3300 . meiſter in

dieſen Rath ,

die mit zuin pirs' lament gehören , und die ihnen anvertraue te Gaden bortragen . Der Requetenmeis fter find jest überhaupt 88 . Die innerlid) en Reichsfachen , werden

in dem

großen Nath ( grand Conſeil ) ab:

gehandelt , - dea Karl VIII im Jahr 1472 Unfånglid) betraf er mur errichtet hat. Finans -- und Kriegsſachen : allein , Frag I legte 1517 die Entſcheidung aller Pros jeffe , welche die Erzbisthümer , Bisthús mer und Wbteien angeben , dazu . Außer: dem (dyliditet er die Streitigkeiten der übris

gen

81 gen ſouverainen Gerichtshife

über die Gea

richtsbarkeitſachen , und andere Handel. Der Kanzler von Frankreich iſt das Haupt beffelben .

Die

Mitglieder deſſelben ,

find

unterſchiedene Praſidenten , Råthe und an bere Bediente .

Die Netchskanzlei ( la grande Chancel lerie de France ) beſtehet aus dem Groß fiegelbewahrer , der oftmals mit dem Sang ler von Frankreich einerlei Perſon iſt , aus Vriefe , 4 Großaudienciers , welche die

9

*

die von den fönigl. Eefretáren zur Unter ſiegelung gebracht werden , unterſuchen , und dem Kangler Bericht davon abitatten ; 4 Generalkontroleurs der Audieng , welche dem Chauffe cire die Briefe , ſo unterfies gelt werden f8nnen , vorlegen , und ſie von ſeiner Hand zurück empfangen , 4 Gardes des rôles des offices de France , welche bie Regiſter von allen Aemtern von frant treid ) , die verſiegelt werben , halten ; vera ſchiedenen fåniglidien Sefretåren , und au dern Bedienten . § 16. Die Gerechtigkeit wird durch uns eer : mittlere

und

Obergerichte

verr altet.

Zu den Untergerichten gehören die Prevo tez ( Vogteien , ) Vigueries , Mairies , Judicatures ,

Chatellentes , .und

fånigl. und herrſchaftliche Bad Erdbeſchr. 8. B.

andere

Gerichtsbarkeis ten .

.

82 tel .

son diefen falin man an die Sailliq ,

DES ( Yemter ) oder Senechauffées , ( land vogteien ) und von dieſen wieder an die Prefidiaux , ( landgerichte) als en die mit Die lezten leren Gerichte , appelliren . thun gewiiie geringere bürgerliche und peiras

liche Sad )en ganz ab ; die wichtigeren aber gelangen an die fogenannten ſouverainers

1

Parlamente und Rathsverſammlung en , bei welchen Dbergerichten die Rechtsſachen ih re leßte Entſcheidung finden . Das Wort Parlament , wurde zuerſt von dem fönigl. Gerichtshofe gebraucht , der aus einer Vers ſammlung der und da war , Weil es aber Idywerlid ) war

Großen des Reichs beſtund ; wo der König fich aufhielte. für die Unterthanen zu bes , aus allen Landſdaften des

Neichs zur Entſcheidung ihrer Rechtshåns del zu reiſen : ro wurden an mehreren Ors ten Obergerichte angeleget , und weil ſie nach dem Muſter des Geridtshores des Königs eingerichtet wurden , auch Parlas mente genénnet. Der Parlamente ſind 14 nåmlich gu Paris , Toulouſe , Rouen , Gre noble , Bourdeaux, Dijon , lix , Rennes , Pau , Men , Beſançon , Douay , Nancy und Dombes . Ihnen gleichen die ſouve rainen Nathsverfammlung en zu Colmar für das Elſas , und zu Perpignan für Rouſs fil

83 Pion. Dieje 14 ſo genaunteit ſouverainen Berichtshsſe , baben nod ) dieſes Uiber bleibſel ibres vorigen Unſehens , daß fie die königl. Befehle regiſiriren , damit dies ſelben eine allgemeine Odliig feit haben .. Das Parlament su Paris , weld es ehea mals den Reichstag vorfietlete , und eine ſehr große Miadt hatte , ( $ 14.) folgete rhedeflen dem Hofe : allein , Philipp det Schöne beſtimmte demſelben 1382 žu Paris Teinen beüändigen Alufenthalt. zen voin

Geblüte ,

die

Die Prins

Herzoge ,

Grafer

und Pairs von Frankreich , imgleichen

der

Erzbiſchof von Paris , und die Webte voit Cluny und S. Denis , haben Sitz und, Stimme in demſelben . Es befehet aus 7 Kammern , welche ſind die

große Kammer ,

die Kriminalfaumer , (la Tournelle , ) 3 Staminern der Enqucten , und 2 Sammerit der Requeten

des

Paliaſis.

Es hut das

Recht , alle aus dem königlichen Nath auss rentiers und librige gegangene Arrets Edikte und Erflårungsverordnungen des

Königs ,

was

ſie

aud) betreffen ,

Heira:

rathen , Friedensſchlüſſe 2c. und die offes darin gerviffe Diſtrikte zu nen Briefe , Pairten , Herzogthuimern , Marquiſuten , Grafſchaften 2. erkläret worden , zu regia Firiren ,

auch wohl Vorſtellungen F2

dagegen

zu machen ,

welches ihm noch ein

Anſehen verſchaffct.

großes

Die vornehmſten Bes

dienten des Staats , die Herzoge , Pairs , Prinzen vom Geblüte , und Geiſtlichen werden von demſelben gerichtet. Der Ks nig ernennet den erſten Präſidenten der großen Sammer , und die Generalprofu reurs ;

die übrigen Stellen oder Bedie nungen in diefen 7 Sammern , werden ges wöhnlichermaßen fåuflich erhalten . Eine genauere Nachricht von dieſem: Parlament , muß man unten in der Berdhreibung der

Stadt Paris fuchen . Im jebigen Jahr . bundert hat es zweimal , nämlich 1720 und 1753 das Schickral erfahren , daß es, wegen der in den Streitigkeiten mit den Biſchsfen angemaßeten großen Gewalt , und geweigerten Regiſtrirung der königlichen Edikte , nadı Pontoiſe verwieſen , und das leştemal während ſeiner Abweſenheit von Paris , vom Sdnige in dem Auguſtiners kloſter baſelbfi eine Vakanzfammer von 8 Nequetmeiſtern, und 20 thnen zugeordneten Reditsgelehrten errichtet , und mit eben der Macht , welche das Parlament in bürger lidhen und peinlichen Sachen gehabt , bes gabet worden . 1771 ward es gar aufge = hoben , wie oben ( S 14. ) angeführet wors den .

Ob nun gleid, das

Verfahren

des Paro

85

Parlaments in der neueſten Zeit nicht nur auf die Vertheidigung der Freiheiten der gallifaniſchen Kirche ($ 7. ) abgezielet , fons bern auch zur Verhütung einer gefährlichen neuen Verminderung , wo nid )t sånzlichen Aufhebung derſelben , nothis geveſen ; ſo bat dod D. Baumgarten in der S 7, an : geführten gründlichen Schrift fchr wohl und darffitis angemertet , das der Hof eben ro hobe lirface habe , das Parlament an všiliger Wiederherftellung des genjen Umfang dieſer Freiheiten ju hindern , un : geachtet foldes auf die Erivelterung der Geralt landesherrfbaftlichen abzuzielen fiheinen mødte , als dem Verfahren der Biſchöfe Einhalt zu thun . Was die Geſetze anbetrift , nach mel : dhen in Frankreich gerichtet wird , ro fol: get man in den landſdiaften Guyenne , lan . guedoc , Provence , Dauphiné, Lyonnois , Forets , Beaujolols , Ober - Auvergne , und andern , den rsmichan Gefeßen , daher fie les pays de droit écrit genennet werden : hingegen die übrigen landſchaften haben ihre eigenen gevshnlichen Redite, daher man fie les pays coutumiers nennet . Der vors nehmſten von den legten , find ungefähr 60 ;

wenn

man aber

die rechtlichen Ge

wohnheiten einzelner Derter mitrechnet, ſo tom F 3

kommen ungeführ 285 heraus . Auferber giebt es nod Verordnungen von allgemei : ner Verbindlid keit , die mit dem Namen Ordonnances , Edits und Declarations, bea leget werden . Pudewig XIV , ließ 1666 Den burgerliden und peinlidien Pre ; ef ver beffern , und durdigångig gleichformig eins richten . man macht in Frankreich einen genauen und ſorgfältigen unter died unter dem fanoniſden und påbfelden Kirchen redite ; und verftchet durch die verbindlis chen Kanones

oder

Kirchenverordnungen

nur diejenigen Sanones bes erſten chriftli den Alterthums , und der allgemeinen Kir : dhenverſammlungen , die durd ) Einwilligung und Genehmhaltung der dadurch verpflich teten Kirchen beſtåtiget , und daſeibſt feier : lich angenommen worden , welches ohne Cenehmhaltung geſchehen kann . bidhteten und

der Landesherrſd ;aft nicht Es werden alfo die er

untergeſchobenen

påbſtlichen

Defretales , ausgeſchloſſen und verworfen . Die Fönigl . Verordnungen , welche zur Bes fcbúgung der Freiheiten der gallikaniſchen Cirche ( $ 7. ) berausgekommen find , ma chen den anſehnlichfien Theil des Kirchen rechts in Franfreich aus . 17. Die föniglichen Einfiinfte , fino

Neils ordentlide , theil

außerordentlidie .

34

87 Zu den ordentlichen gehoren : 1 ) Die Dos mainen weldie in liegenden Grinden , Herrſchaften und åldern , beſtehen . 2) Die Trankſteuer , ( les Aides , ) meidje in ben 2often non bei Wein , der im Groſs fen verkaufet wird , und im Sten oder 4ten son dein , der in Kleinen verkauft wird ; Seftchet. 3 ) Die Auflage auf das Salz , ( Gabelle , ) in Anſehung deren Frankreid ) burdy eiite Verordnung von 1680 in dret Ponder

vertbeilet worden .

Duis Land der

grofcn Salzſteuer , begreifet die ments

von

Ulençon ,

Departe

Umiens , Angers ,

Bourges , Caen , Chalous , Dijon , lan : gres , laval , Maus, Moulins , Orleans , Paris , Rouen , fons , Tours , einen

hohen

Saint in

Quentir ,

welchen das

Soil

Salz für

Preis verkaufet wird.

Das

Land der kleinen Salzſteuer , begreifet die Departements von Lionnois , Dauphiné , Provence , Languedoc , Noufillon , Rouers gue und Auvergne , in welchen Landfchaf sen das Salz in einem weit geringern Preis fe ift , als in den vorhergehenden . 311 Dem von der Salzſteuer

befreieten lande ,

gehåret Poitou , Limoſin , Guienne , Gas frogne und Bretagne. In den drei B8 . thumern Met , Toul und Verdun , und ist OLE

Franghe

Comté , iſt F 4

der Preis des Salz

+

88 Ealges unterſchieden, 4 ) Die Bermögen . ſteuer , ( Taille, ) welche in den Generalis tåten von Montauban und Grenoble , und Generalité von in drei Elections der Bourbeaux , nåmlich lanes , Agen und Condom , von den Gütern , ohne Abſicht auf die Quantität der beſigenden Perſos nen , bezahlet wird , im ganzen übrigen Lande ab r perſonlich iſt ; ſo daß nur die Edelleute , Gelftiichen und gewiſſe Bedien: ausgenommen find, 5 ) Die te davon

Kopfſteuer , (Capitation , ) die Zille , von allerhand Art ; Stempelpapier , und ver 6) Die Abga : ſchiedene andere Auflagen. eit , deren oben ( $ 7 . ) ben der Geiſtlichk gedacht roorden . Der außerordentlichen Auflagen , find ro viel und ſo vielerlei Arten , als der K8? nig will. Es gehåret 3. E , dahin die Er bsbung der Steuer , oder die Nachſteuer zum Unterhalt

der Soldaten , (Tailon , )

Der zehnte oder zwanzigſte Theil der Eins fünfte von allem Vermigen des König reichs , als von liegenden Gründen , Säur fern , Aemtern 2c. und die Erridytung und Berkaufung neuer Aemter. Es iſt nám fich schon unter Ludewig XII , die öffentlis che Verfaufung der Seiter aufgekommen Daber angest faſt

alle Bedienungen ein Ei gena

89 genthum ber Familien find , und von ih nen wieder verkaufet werden können . Die Beſitzer bezahlen jährlich ein gewiſſes Geld , um ſie erblid) zu behalten ; weil aber daſs felbe feine große Summe gebracht , ſo hat der Kisnig mandhmal neue Aemter erridh tet , und von der Berſaufung derſelben . 1750 machte das großes Geld gezogen .

Kapital der verkauften Remier 663,299,600 Livres , und die Summe der Gages , wels dhe jährlich bezahlet wurden , 10,130,897 Livres aus . Die Staatsſchulden betrugen Damais 1,677,276,420 livres , und die Zinſen für dieſelben zahrlich 63,865,722 Livres , fie find aber nadimals unter Lila bewig XV bis vier tauſend Millionen kis press angewachſen . Zur Probe , mie die Auflag geſtiegen ſind , dienet , daß 1319 Champagne 240,000 livres , jeßiger Muins je gezahlet , jeßt aber mehr als 5 Millio : nen giebt. Ich will aber vom Ganzen und Großen reden . Kønig Ludewig XII , hat , te jåhrlich 13,439,594 Livres Einfünfte , ja Mr , de Sully giebt nur 7,650,000 kiz pres an , daß alſo nid )t alles in die 1snigl . Kaffen , gekommen fenn muß , was die uns terthanen erlegt haben , Stånig Frang 1 hatte 15,730,000 Livres , K. Beinrid ) II, hatte 18 Millionen , K. Heinrich III, hatte

90 31,654,400 livres , St. Heinrich IV , hats te nicht mehr als 30 Min . liur . Einkünf Unter kudeivig XIII , ſtiegen te gehabt . fie foon bis 50 Millionen , durch Colberts Borſorge machten ſie zwei Jahre nach der felben Tode , nåmlid 1658 , ſchon 140 Millionen , und 1715 , noch 20 Millionen mehr aus . linter dem Kinige kudewig XV, haben ſie

betragen

1730 1746

182,399,090 livres. 334,898,000

1747 1748

370,514,000 379,020,000 373,880,000

1749

1750 273,198,000 Auf8 68cfte find wohl die außerordentlis den Abgaben in dem von 1755 bis 1762 geführten Kriege getrieben , und die uns terthanen , deren Gewerbe und Handel der Strieg oonedem gewaltig ſtórte , bis an den Rand des vélligen Verderbens gebracht worden , so daß das Parlament zu Rouen bem Stonige 1759 vorſtellete , der gånzlis the Berfall der Unterthanen fesy unvermeid wenn der König , außer dem dhon höchſt beſchwerlichen bisher erlegten zwans kigſten , auch auf den Abtrag eines neuen Kd ) ,

kwanzigſten ,

and zweier Sols

vom livre

bafiche ; den die Unterthanen , wåren ſchon bene

91 bem Zeitpunkte nahe gekommen , worin fie dem Sinige weiter nichts , als unfruchtbare Wins fue , würden anbieten können . Der Zuſtand der Einfünfte im Jahr 1763 war folgende . Ein fünfte.

Die

ordentlichen

Einfuufte

betrugen des Jahrs : - 265,400000k. Einfünfte welche jábrlich

während einer befiimmten Anzahl der Jahre ben werden

geho :

56,300000k .

Berdußerte auf beſtåndig be ftimmte fönigl . Einfiinfte

101,160000l .

Summa eller Einfiinfte , wel : che das Reid jährlich für :: 422,36000o den Kiinig anforachte

Noch bringt es flir den påbſt lichen Hof ( an ünnaten , jáhrlich etwa 36000ool . ) für die Birthdfe, Herzoje , Grafen und Pairs , für die General Gouverneurs u . Gouverneurs der feſten Plåte , alle Jahr auf un gefähr

52,000000 474,860000l ,

So ſchrecklich

groß auch

dieſe Summe

fft , ſo erreicht Nie doch noch lange diejenige

Sunime nicht , welche der Staat iberhaupt ſchaffen muß , und infonderheit durd, die Finanzrådter Steuer : Einnehmer und Finanzgerichte , preffet werden .

von den Unterthanen er Wer die ſtarken Ciemaths

bewegungen nidt (deuet , weldie die Ty rannei nothwendig verurſachen muß , der leſe den Ami du peuple françois , me moire adreſ'é à Mr. Turgot par le fils d'un laborear , Limoges 1776 in gr . 8 . Außer der genannten großen Summe , bat das Reich von 1756 bis ans Ende des Gabrs 1762 , pod folgendu Summen auſ . Perordenilid geben müſſen ;

I 21,0000ook .

1756

8

1757 1758

2

1759

135,000000 173,022787 212,623900

1760 } 1761 1762

136,000000

201,870787 ':.

158,038787

Summa in den 7 Kriegsjah . 1137,54826IL. Es iſt bei der zuerſt angezeigten Summe der Auflagen nicht geblieben , ſondern ſeit 1762 find den Unterthanen 90 Millionen Livres neue Steuern aufgelegt worden . Die Staatsfulden machen die fürchterliche Sum. me pon 3800 Millionen Lior, aus , welche

jåbra

93 jährlich an 180 Millionen Zinſen erfordert, und außerdem iſt der Staat noch 3 bis 400 Millionen livres Leibrenten fdu !Sig . Ortentliche Ausgaben 1753 , welche auf die ordentlichen Eintánfte angewie :

für den Hof

rent waren . 5

29,600000l .

für den Kriegsſtaat zu lande und zu Waſſer 112,9000008. . 10,800000R. Penſionen Sir 4,500000 . für das Miniſteriunt : Fir dié cours ſouveraines & : 4,600oOo . royales für Beſoldungen der Bedien : ten 12,5000ook. Für offentlidie Werte 6,300000l. Verſchiedene Ausgaben 5,840000l. Penſion des Kosnigs von Po len , Herzogs con loth . 2,000ởoof. ringent n Rente und Zinſen 45,500000l . Für Miniſter an answärtigen Hofen , Sfonſuls ! . 2,400000l .

258,440000f . Samma Ordentliche Einnahme 265,400000

1

ulfo übertraf die ordentliche Einnahme die ordentliche Ausgabe um

6,96000ok. Von

94 Von diefen Staats : Einfünften , Vusgos ben , Sdulden , und Finanz - Sachen , fin bet man in meinem magazin , T. 2 , S. 231 f. und 2.12, S. 165 f. wichtige Artifel. Zur Hebung der Steuern , iſt das Kiss nigreich in gewiſſe ſinan ; Provinzen abs getheilet , die GeneraliteB genennet werden a und deren jede ihren Diere Generalités Find

Intendanten entweder in

hata Pais

d'Elections , oder in 'Piis d ' Etât , abs getheiler. Mit dem Namen der Pais D'Elections , bolest man die Provins gen , in welchen der König die Abgabeat nad Gefafen ausſchreibet , und durch ſeina Şinanzbedienten hebet . Die Generalites in dleren Païs d'Election find in Diftrifte oder ſogenannte Elections , abgetheilet , und foto gen in Amorach ronal von 1766 ro auf einander : Paris von 22 Elections , Ana ens von 6 Elections und 4 Col vernenients , Soiffens von 7 Elections , Orleans von 12 Elections , Bourges ren 7 Electione , Lyon von 5 Elections , Dombes eder Tres vour , Yochelle von 5 Elections , Moulins von 7 Elections , Ricm

Elections ,

Fourteour

von 7 Clections ,

ton

Tours von 16 Elections ,

5 5 Elections ,

Pau und auch

pon 6 Elections , darunter auch 5 Pano s * Stars

95

Etats , und 9 Pans und Villes abonnez Itehen, Montauban von 6 Elections , Chams pagne von 12 Elections, Rouen von 14 Eleca. tion , Eaen von 9 Election und Alençon voit 9 Elections. Païs d'Etars heißen diejenis 9:11 Provinzen , deren Stände die bewilligs ten Auflagen ſelbſt unter ich vertheilen und beben . Die Generalito's in denſelben ſind, Bretagne von 9 Dioceſes , Sir in Proven. ce von 20 Vigueries , Banguedoc von 23 Dioceſes , Perpignan und Nourilon voit 3 Vigueries, bourgogne von 23 Bailliages, Franche Comté von 14 Bailliages , Gres noble von 6 Elections , Nez von 18 Bail liages

und

Prevôtés ,

Elſas

von unter :

ſchiedenen Nemtern , Prevôtés u . r. w . Flaite dern und Urtois son unterſchiedenen Bail , liages , Hennegau und Cambrefis , Lotha ringen und Barr von 36 Bailliages. Die übrigen königl . Einkünfte ,

n &mli fa

die 3Sale , Tranfſteuer , Salzſteuer , Stem : pelpapier ,

Tabad ,

Poſten

u . ſ. w .

fino

an die Geſellſdhaft der Generalpåchter vers pachtet , die wieder ihre Unterpåchter uns Cinnebiner haben . Das Haupt aller Hes bungsbedienten , ist der Oeneralkontroleur , welcher ein Gegenregiſter aller Quittungen über die königl . Einkünfte hålt.

Die

96 Die Oberaufſicht unto Gerichtsbarkeit über die fonigl. Einkünfte , und alles was die felben angebet , haben folgende ſouveraine Geridtshsfe , nånilid ) : 1 ) uber die uns verpachteten Einfünfte find die Redinung $ : kammern gefißt , deren vi find , nåinlich zu Paris , Blois , Montpellier , Grenoble, Dijon , Rouen , Aix , Nantes , Pau , Do : le uno lile . Die pariſiſche iſt die vornehms fte , uno niinmt allen inmittelbaren fåniga liden Wafallen den Eid der Treue ab. 2 ) Die Steuerkammergerichte , welche alle Streitigkeiten , ſo wegen der Steuern und Äuflagen {wiſcheu dem Volfe und den Bes bungsbedienten entſtehen , richten und vßl: lig abthun.

Es find ſolche zu Paris, Cler :

mont- Ferrand , Montpellier , Montauban , Bourdeaur. Zu Rouen , Aix uud Dole , find ſie mit den Nied nunskammern vere bunden und andere mit den Parla menten . Endlich find auch noch 19 Oberforſta ámter , (les Eaux & forêts , ) unter wel: then die

Gerichtsbarkeit der Oberforft &mter

du Paris iſt, u bemerken .' $ 18. Frankreichs Kriegesmacht zu lan . be Betrug 1767 .

Ian Reuterei , 237 Eſkadrons , jede , ver : mige der Verordnung vom 21 Dez. 1962 , pon 2 Kompagnient ,

und jede Konipaga

97 53 Geineinen ,

nie von 3 Offiziers und zuſammen II an Infanterie, 223 Ba taillons , jebes , laut vorri Verordnung 10

26,544 Wann

Dez. 1762 , von 8 Komp. jede ju 63 Mann u . eine Grenadierkompagnie von 52 Mann , und bei jes dem Bataillon 27 Offic siers , zuſammen

-

129,909 Mann

ganze Summa 156,4539.00 Dazu kamen noch I an leidten Truppen , 6 legionen , - jede von i Bataillon , und jedes Batqilion von

4 Effadrons , die aber vamals nur aus 400 9Nann befiunten . 105 Bataillons , 2 an Landmilif3 , cu ohne die füftenbewahrer , Jedes Ba taillon hatte 710 Mann , und alſo war das ganze Korps 74550 Mann fiarf, Die Ergänzung deſſelben geſdhah alle Jahr burds Loos unter Perſonen von 18 bis 40 Jahren , welche ju! bienen im Stende, und entweder unverbeurather , oder Sitz wer chre Kinder ſind . Fehlet es an uns verheiratbeten , ſo werden verheirathete zu Hilfe genommen .

Die angenomine :

nen nuſſen 6 Jahre dienen . i Bufch. Er beſch S. B.

Huter dieſe Wis

98 Mitig wird fein Ausländer aufgenommen . 1773 iſt eine neue und weiſe Berånde 1776 cung wegen derſelben ergongen . war das Kriegesheer nicht viel über Von den See 160000 Mann ſtark . truppen und Stuftenbewahrern gtebt der Die Ungabl der folgende 4. Madridt . Feftungen des Sidnigreichs , ift groß ; und von denſelben fowool, als von aus wärtigen Feſtungen, findet man im Sou vre ju Paris , auf der Galerie , die ridytigfien Muſter , deren über 180 000, und wovon man unten die Befreisung In eben von Paris nad ſehen kann . dieſer Hauptſtadt des Reids , it eine prachtige königl. Krlegsídule für 500, junge Edelieute erbauet , und zur vil ligen Einrichtung derſelben 1754 eine Es giebt Lotterie angeordnet worden .

über 70 Kriegshoſpitåler im Reich , das Invalidenbaus zu Paris aber ift 1776 faſt ganz aufgehoben werden . 19. Zum Seeweſení bat Frankreich große Vortheile und Vorzüge . Seine lage iſt überaus bequem und vortheilhaft ($ 13. ) , die Suſten find ficher , und die an denſek ben liegenden Landrchaften , And frudtbar ; es hat die meiſten Materialien , die zum Schiffbau nöthig find ( wiowohl das baus

Holz

.

bolz abnimmt ), und gefchickte haudwerker zu ihrer Bearbeitung ; und endlich ſo it das ganze Sesweſen in guter Orduung , Es pornämlich 998 das Seeport betrift. find nämlid) im Jahr 1681 die ſogenann : ten Silafien in ben an der See belegenen Bands (daften erridect werben , welche die ees Dfiigiere , enthalten .

Matroſen und andere Seeleute Es find 4 flatſen in Odienne,

Bretagne , Normandie , Picardie , in dem erobert.1 und wieder eroberto Cance, und 3 in Poitou , Xaintonise , kaad unig, Sits feln Ke und Oleron ; und in languedoc und Elne jede Staire dienet wed): Provence. felsweiſe 3 bis 4 Jahre , und die ſo niitit Dieneu , föunen fid) auf die Stauffabriciſdiife vermiethen . Sie machteu 1743 aus 60800 Mann , davon aber in den sjåfen und ſo : Jonien im Soide des Rönigs nur 12800 Mann waren ,

Jest and 70000 .

Landes tabelt an den franzdionen Matroz i ver fen , daß We über das geringe kunder fremde weglaufen und in gnigeu , geben ; doc) feget er hinzu , des Dieres ein allgemeiner Fehler feiner Mazion fer , die immer zu veuen Dingen geneigt fer), und ſich durch einen eitlen Eigenduin antreis ben laſſe , das Ronigreicb obne die gering : fte Uriache zu verlasſen .

Srantreid

hat die Sdi85

100 Schiffsbaufumfi von den Engländern erler: net , und Heinsid ) IV dedie zuerſt mit Ernſt auf das Seeweſen . Unter dem Kids nige Ludwig XII kam durd des Kardinals von Ridelieu Borſorge eine ziemliche Flotte zum Stande : allein , unter Ludewig XIV wuds die franzófide Seemacht zu einer furditbaren Große , und wurde ſehr núg lich gebraucht , gerieth aber noch bei rei : neu Lebzeiten in großen Verfall. Durch den Krieg , welchen der Aadjener Frieden von 1748 endigte , wurde ſie ungenen geſdywådt . Es wurde zwar großer Eifer auf ihre Wiederherſtellung gewendet , ſo daß man ſie 1756 auf 110 Kriegeſchiffe fchätzte : allein fie gerieth in dein Sriege mit England von 1755 bis 1762 , wieder in großen Verfall , und mußte alſo von neuem wieder hergeſtellet werden . 1768 rdhåßte man ſie auf 70 Schiffe, von welchen 3 Schiffe von der Linie waren . Die Sdiffe ſind in den Hafen von Toulon und War : feille von Breſt und S. Malo , von No : chefort und Bourdeaux , von Bayonne und Havre de grace , vertheilet . Die Admira : litåt zu Paris hat die Oberaufſicht und Gerichtsbarkeit über das Seeweſen. Außer den 3 Krompagnien . Gardes de la Marine , die in den såfen zu Toulon , Breſt und No.

101 Nochefort liegen , und aus lauter Edclou : ten beſtensen , malche im Kriegs und Seco wenn

unterrichtet werden , und 336 Dan

ausmachen , iſt 1716 noct) eine Storpagnie von Edellenten , 112 Dann fart , unter dem Namen Gardes du Pavillon Amiral errichtet

worden ,

welche allezeit um

den

Admiral fea , und unter feinem Befehl auf den vornehmſten Friegsſchiffe : Sienca muis : fen . Sie werden aus den vorhergehenden Garden ausgelen.

Es iſt auc) cine ſtoin :

pagnie abclider Sadets von 53 Sopfen vor: handel. Die übrigen Troupes de Ma rine , befichen aus 65 Compagnies franches von 8400 N. , 3 Kompas. Sombardirerni, von 162 m . , 3 Sonpag . Kanonirern auch) von 162 handl , aus den vorhin angeführten 12:00 Matroſen , welche wirflich im Solde des Sonigs ficher , und aus einem Bataillon Schweizern von 953 M. ulfo iſt die ganze Suiñe der regelaaßigen Scetruppen , 22978 Mann.

Die milices de la marine, machen

6026 Mann ,

die

im

Königl . Sold ſtehende

Nazional - Seetruppen 3407 , die Truppen auf den Galeeren

1934 , und die Küſten : Ein ge bewahrer 151600 Mann aus . naueres Verzeichniß findet man in meinem Magazin Sh . 2. S. 261. f. Die Sees påfen ſind insgeſamt befeſtiget.

$ 20.

1 ore $ 20. Das snigreich Frankreich , mit den bazu gehörigen alten und neuen fån : dern , wird auf unterſchiedene Weife ab geheilet ; denn in Anſehung der birgerli : men Desfarung ,

wird es

nach den

Par

lamenten ($ 16 ) , in Anſehung des Finang preſeng in Generalitåten ( $ 17. ) , in Elnſe bung der Firchlichen Verfaſſung in Erzbis thamer und Visthumer , oder ſogenannte griffide Proptrigen (57 ), and in Unſehung des Kriegsidefens , in Bouvernements ein : gerBellet .

Jo lege ble legte , als die vor

ncomfe und jeßt semihnlichfte , zum Grun , de , und folge ber Drönung , welche die meiten und beften franzsfiſchen Landbeſchrei : E$ werden dieſe Geaver ber besbachten . nements durs Gouverneurs , melee Pringen ; Herzoge und Peir $ find , und in Abweſens helt derſelben durch Generellieutenants re gicret , unter welchen lebten widber Unter: fatthalter , ( Lieutenants de roi ) , Rebeni. Die

Souverneurs mafien bie Sandfeaften

und Crådte im Geporfam gegen den König , haben das uns in innerer Rube erhalten Komioando iber die Sruppen ,

welche zur

Heating in ifren Gouvernements liegen , Torgen für die Unterhaltung der Feſtungen im wehrhaften Stande , und unterſtüßen Die Die Handhabung der Gerechtigkeit. OOK

13 Gouverneurs in den Städten und Feitungen , ſteben nicht unter den Gouverneuršber lands fchaften ,

haben auch mandal liber cinen

Fleinen umíiegenden Diſtrift zulefebien . Weibc8 auch eine fogentiinte geogra birche subtheilung in Landaften giebt , ſo muß dicfelse, um mehrerer Berdirblidis ke't roillen , rorl & ufig angemerket roerden. D'ele landſchaften ſind folgende : 1 ) l'Isle de France , 2 ) la Picardie , weldie in die Зur obere und untere abgetheilet wird . pbern gehören die Länder Amienois , San terre , Derinandois , Nononois , Chieradhe, faonois , Solonois , Valois unb Scan : vaiſis ; jur untern , die Pays Reconquis, le Pon : le Boulonois , le Marquenterre , 3 ) fa Brie , weldie rich thieu , le Vimeu . in

Brie Champenoiſe

und

françoiſe , ab

4) la Champagne , dahin Ober : theilet . unb Unter Champagne , end darin Rhete: lois , Argonne , Remots , Chalonois , Per thois , Valiage , Bailigay , Senonois geo boren . welches

5 ) Das Herzogthum Bourgogne , in verſchiebene große Aemter und

Låndex abgetheilet iſi, nämlich in Dijonois, Aurerrois , Auxois , Pays de la Montagne, Maconois , Uutinois , und Chalonois , 6 ) la Brefie , welde in DBeko Charolois . und Wieder . Sreffe eiugetheilet wird . 4

7) Xe

104 Le Bugey , fo aus dem eigentlichen Beigen , Valromen und le Pays de Ger beſteht . 8 ) La Dauphiné, fo in das obere und un tre abgetbetiet wird . Ober - Dauphiné beftebet aus Grativandan , Noyanes , Brian : çonnois , Almbrunois , Gapençois und le Pars de Baronies . Unter - Dauphiné wird abgetheilet in Brenndis , Valentinois , Tris caſtinvis und Diois. 9 ) la Provence bea fteht aus 3 Theilen , nåmlid, Ober - Pro : vence, la Champagne und Nieder - Provence. 10 ) le Languedoc , peldes überhaupt in Over - und unter - Languedoc und Pays de Gevennet ,

hiernachſt aber in Lånder und

Diszeſen abgetheilet wird . 11 ) Foir , lo die Graffdart Foir und das Land Donne : fan begreift. 12 ) Die Grafſchaft Coins mages , dahin auch die Grafichaft Conſes rans gehorci . 13 ) l'Armagnac wird in das obere urid untere abgetheilet . Ober: Arinognac begreift die 4 Chåler Magnoac, Neftes , Baronie und Mure. Unter - Ar magnac beſteht aus den Ländern Armagnac, Elujan , Fezenſac , Brúllois , Lomagne , Grave und Riviere Verdún . 14 ) Die Grafidaft Bigorre , dahin die Ebene und das Gebirge von Bigorre , und das Land Niftan gehöret . 15 ) Das Fú ſtenthum Searn , dazu die Vicomte ; Bearn und Die: ton

!

103 tot gehérent. 16 ) Le Pays de Basques, weldhes aus dem Lande Labour , luter - 370 varre und der Vicomté de Soule bezieht . 17) Gaſcogne beſteht aus 5 Ländern , wel : che find : les Landes , la Chaise, le Tiir: Dullbret. fan , le Marfan unb le Man 18 ) Guienne begreift le Bourbclois , le Pays de Medoc , les Captalats de Certes la Saintonge. und de Buidh. 19 ) 20 ) Das Land Munis . 21 ) Poitou , so in das obere und niedere abgetheilet wird. La Bretagne , ſo auch in das obere und 11 tere abgeteilet wird . 23 ) La Normandie die in die obere und niedere gechellet wird jene begreift 7 fånder , welche find : Caug, Pray) , Verin , ro aus Verin Normand und Derin François befteht ; Campagne , Duches , lieuvin , Noumois ; dieſe begreift 8 Lånder , welche find : Auche , Compagne de Caen , Bebin , Coutantin , Avrancia , 50 : cage , les marches , Seez , Argentan * n Houlme. 24 ) ke Perche, dahin Groß: Per dhe , le Perche - Gouet und le Pais de Ti merais gehåret. 25 ) Beauce , dahin $ c meiniglich Chartrain , Mantois , Hiirepoix, Dúnois und Vendomois gerechnet wird , 1

26 ) L'Orleanois . 27) Le Gatinois , dan bin Gatinois Francois , Gatinois Orleas mois und Pays de Piifaye sehåret , * 5

28 ) fe

106 Le

Nivernois , dahin fånder gehöreit. 29 ) Le Bourbonnois . 30) le forez. 31 ) 33 ) te Pe Beaujolois . 32) Le Lionnols . 35 ) Lüge Kouergue. 34 ) Pe Duercn . 11018 . 36 ) le Condomis . 37) le Dalus dois . 38 ) le Perigord . 39 ) Kringoumois .

40) Le limofin . 41 ) Pa Marche . 42 ) La Touraine. Anjou . 43 ) 44) fe Maine. 45 ) le Sleſois . 46 ) ke Berry). 47 ) Luupcrane. 48 ) Die franjoideia Niederlande , dahin eie Grafſchaften Artois und Cambrefis , ein Theil der Graffchaften Flandre , Hainaut und Namuir , und ein Theil von dem Herzogthume furenbourg 49 ) Lorraine . schóret. 50 ) R'Alſace . 51 ) la Franche Comté . 52 ) Nougillon . 53 ) Dombes .

54) Corfica . nt

1. Das Osuverneme

von Paris .

Die Örenzen dieſes Gouvernements , find dwer gir beſtimmen , reenigftens find die Franjofildren fan fhreiber derdber nicht eta nig . Es begreifet aufer der Stadt , toch etwas von der umliegenden Gegend . Ant fer den: Gourerneur fins hier noch 2 Ore nerallieutenants ,

daboit

der

eine per

die

Stadt , und der andere für die Vogtei und Vicomté , ſo weit diefelbige fich erfrecket, befellet ii. 3m Umfange dieſes Souvette

107 Mements find 4 andere , nemlich die G01 vernements der Edreier Pouvre und Trilie ries , wie auch der Goſtille und 023 Föniga liden Invalidcnbcuiss ; Ofren 4. Super neurs ihre Befeble urimitcibar son fionige empfangen . i Paris , Parifii , Lutetia , Lutetia Pa riſiorum , die Hauptſtadt 0 : 3 Sistigacitas, liegt mitten in der fandroft Jsie de France , in einer breiten und ebenen Sic , am lule Seine , und iſt cine ungemein grore , voita Cie it runo reiebe und prädtige Stadt. gebauet , und hat im Umfange etwa 9000 Toiſen , die Vorſtådte mit eingefihloffen ; ober nach der Anzeige des Grundriffes , wat fie in allen Quatieren 3 Stunden in Umfreiſe , ihr ganzer Umfang aber mache 5 Stunden aus . 1755 hat man in der Stadt und in den Vorkedten gezáhlet 23057 Häuſer , Cohne 538 Sramönnen .) unter welchen 3 140 todten Händen und Hora Unter den Häuſern sind

pitålern gehöreten .

154 Hotels , und einige hundert andere sor : güglich rohine Håuſer. Gaſſen , deren Namen

Es giebt hier 875 an den Edca ange :

zeiget ſind, 16 offentliche Plåte, eben fo viel Ørlicken , 24 Markte, 56 Sffentliche Spring brunnen , 13 Sffentliche Spatzierplåge, vor weldjen 5

außerhalú ber Stadt ſind ,

4

108

ksnigliche Hallåſte , 4 Schlafer , 51 Pfarr. firden , 3 Obteica , 4 Priorate urb 40 Sister für das maunlide Gedicht , 7 Nisteien und 72 Klister für das moeibliche Geadlocht , 16 Hoſpitaler , 12 Seminaris , und eine große Anzahl kapcllen . Noch giebt es hier eine univerſität von 4 Fafalz tåten und 43 stologien , 6 gradenten der Wifen (chaften und Slinfie , 3. Ritterafade : mien , 7 offentliche Bidserfale. ant zählte werden

1755 , follte ,

als

eine stopfitzuer

70114

Familien ;

erlegt ( etwa

6000 geifiliche Perſonert , und alle Fremde, nicht mitgerechnet , ) rechnet man auf jede 7 Perſonen , wiewohl es fehr viel arme Familien giebt , welche feine Bediente und Mågde , halten , ro fommen noch nid ) t liberhaupt 500000 Menſchen heraus . kann ich die Anzahl der Menſden nicht viel über dieſe Summe erftreden , weil hier jährlic) ungefähr 20000 Menſchen ſterben , welde etwa der 25fte Theil der Menſchen find . Mellance in feinen Recherches fur la population des generalités d'Auverg ne &c. Paris 1766 , 6ált dafür , daß die gebornen und gefiorbenten in den Berzeichs miffen von Paris , zu groß angegeben wer ben : jene wegen der ungeheuren Menge von Gladelfindern , die permuthlich nicht alle

109

alle zu Paris geboren fino : diefe , wegen der zu großen Menge derer , die in den Sranfentiufern erben , guten Theils Frem : be find , und vermuthlidy gerettet werdeir konnten , wenn ſie betier gewartet wirdci . Die Gtadt hat in fidh fein gutes Triniz waſſer , ſondern muß fich , theils init dein Waffer der Seine, welches fåulidit and Durdfåde erreget , theils mit nad faslims mern und verfteinernden Grunnen Gebelfen . Dod) wird auch durd ) die Wafericitungen von Pré : Saint Gervais ,

Believil's und

Rongis oder Urcueil, Quellwaſſer , hieher geführet. Herr Deſparcieux 670 in 3 Memoires , welche der Hiſtoire de l'Aca demie roiale des ſciences , einserleibet find , gezeiget ,

daß das Wafer der Poetis

bas einzige fen , welches werpt es nac) 9 ris geführet würde , dieſe Stalt si allen

1

Betten mit hinlänglidan Saffer verfcben konnte.

1

Hrn . Túrgot als Prevôt des Mard,ands zur Reinigung der Stadt und Stralien ges maditen Anſtalten , beſtehen in einem mit

1 !

1

und Die

geſundem von dem

Quaderſtuden gefütterten , 10 Juf breiten und 6 tiejen fanal, in weldiem aile Inreis nigkeiten aus derſelben Gegend der Stadt, wo derſeibe vorbeigeht , juanmen femmet), zur Nieinigung deſſelben oft ein großer Bruna

IlIis

Brunach in einem eigenen Gebäude onges leget , defien maſſer aus den Quellen der ganzen Gegeed Deſammelt wird .

In

dies

fein Frunnen ſtehen 6 Pumpen , wvelde , vermittelft einer mit 4 Pferden beſpannten majoine , das Waſſer iſt ein febr großes hinter dem Hauſe befindliches , und gleichs fans mit Quaderfiuden ausgefestes Se : bältniß quogleßen , aus weldoem es durch zwei cugerordentlich gross , und Rückweiſe an einandi gelehrobene XSiren , unter der Erbe in gesamten Stanal geführet wird , da es dem alle derin befindliche Unreinigkei ten mit fd hinweg , und in die Seine fübs rct . Dos Nadt werden die Straffen 6 Monate ini Fahr durch Laternen erleuchtet, daju man ſeit 1766 ſogenannte wiederſcheid nende laternen gebraudt, welche webr lidt geben , als die vorber gewShnlich geweſea nen Laternen . Die 1767 verbefierte Feuer , anfalten ſind gut ; denn es muiſſen der ers fie Prüfident vom

Parlament,

der Prevôt

des Mardands , und der Polizei - lieute nant , die Schaarwadze ju Fuß und zu Pfers de , melde ungefähr aus 1200 Wann be . stebet , und einige Kompagnien der frans' zófifchen und Schweizer - Garde zu Fuß sd fo gedwinde bei dem Feuer einfinden , als en

die Entlegenheit

der Dexter nur immer

Zum eigentlichen Suis fchen aber Dub Guláfjet. die hießgen Mönche der 4 Hettiiorden vers plidtet , welde die bei dem miligen Bet : telleben

gefammleten

bei

folcher

Befiei

nuslich

Crafte ,

Selegenheit , um gemeinen anipenden meer

Paris ifi Die Hauptſtadt des frönigreichs . Deju Neichther fait alle in derſelben uud in ihrer 90Surfaft perzehret werden . Sie if der Mittelpunit des guten Somads und des yaderlideri, qud die Quelle der No : den

für

Serner

den

grosten

Sheil

von Europe.

ift

fie der Sitz etuies frjölſchors , des vornehmſten Parlaments , einer Nec : nungskammer , (la Chambre des Comp tes , ) eines Steuerfammergerichts , ( la eour des Aides , ) eines Münzgerichtshofs ( la cour des Monnoies , ) einer rouver raisen stammer der 3 bnten , (la Chambre ſouveraine des Décimes , ) des Gerichts im königlichen Pallafie , welches unter dem Namen les requetes de l'hotel , bekannt iji , gweier famnern der Requeten des Pals laſtes , einer Stanzlei der Sdasieinter von Fraufreich) , einer Soat und Dorudgens kammer , der maritornen Tafel , fu welcher Geplatsbarkeit das Gericht des connetable und der Maraue von Frankreich , die 45 : miralitát und

das Gericot

der

Oberforii : Amuer

I 12

ámter gehfren , eines Amts des Pallafts , einer Eleftion , cines beſondern Forfiamts , der Saodhe oder Gerichtsbarfeit der Geist liceu des Parlaments , der Gerichtsbar , keit der Geiſtliden der Nechnungskammer ? c . meide Gerichte insgeſammt ihren Sitz im Pollafte , auf der von demſelben benannten Safel haben . Nod) weiter iſt ſie der SIB des großen Baths , welder fid ) im Louvre verfainmlet , des Chatelet , welder Name das Gerid ) t der Prepote und Bicomté von Paris , und le ſiège prélidial , begreifet, einer Sammer der burgeriiden Sachen , der Sammern der Polizei und peinliden Sae den , und feiteit .

noch anderer

Untergerid )tsbars

was die genauere Beſchreibung dieſer Stadt betrift , fo befte het fie aus 3 Haupts theilen , welche fino : la Ville , gegen Mits ternacht der Seine ; la Cité ; welche von der Seirie gang umgeben wird , und l'unir verſité í gegen

Mittag der

Seine ;

und

hiernachſt aus 14 Borſtådten , die Dörfer Doule und Chaillot , welde auch wie Vors fabte angeſehen werden , ungerechnet. 1702 oft

fie

pen ,

in 20 Deren

Quartiere vornehmſte

abgetheilet

wors

Merkwürdigkeiten

ich fürzlich), doch binlänglich ,

:

beſchreiben

1 ) la cité , iſt das reinſte tind reidiſte Quartier unter allen , und beſtehet aus 3 Inrein , die von

der Seine semacht , und

l'Isle du Palais , oder la Cité , lysienė notre Dame , oder l'Isle Saint Louis , und l'Isle Louvier , genennet werden . Die legte , ift flein , enthält nur Holzmagazine , liegt gegen dein Benghauſe über , und håns get mit dem

Quartier Saint Paul durch ein Die Inſel

ne hölzerne Erude juſammen . notre

Dame , : hat dieſen Namen von der

Kathedrolkirdhe der Stadt , der ſie geboreta Sie iſt durch Pont notre Dame und Pont an Change , mit la Bulle , durd ) Pont Mia chel , Pont de l'Hotel Dieu , Petit Pont , und die Brücke des beiligen Staris , mit l'univerfité , verbunden . Auf derfelben iſt

-

7

bie ſchine Pfarrfirche

S. Louis de l'Isle .

L’jblé du Palais , iſt eigentlich die alte Cité de Paris . Pont neuf , oder die neue Brücke , die vornehmſie unter allen pariſi

Then , tft am nordweſtlichen Ende der In fel , über bride Arme der Ceine gefütret und verbindet dieſes Quartier der Stadt fowohl mit l'univerſité und Caint Germ . in.

2

3

als mit den Quartieren der heil . Oportu ne und des louvre . Mit ihrem Riau, mard 1578 baro

der Unfang gemadit , und 1604 Sie rubet auf is er vollendet.

Buſh. Erdbeſchr, 8. B.

Sonib :

114 Schwibbogen , iſi 168 Toiſes lang , I 2 breit , und hat oben 3 Abtheilungen . Die mittlere

iſt 5

Tolles breit ,

und

für

die

Mutfcben und andere Wågen beſtimmt ; und auf beiden Seiten iſt ein 2 Fuß hod) er habener Weg für die Fußgånger , welche Außerdem zuſammen 7 Toiſes breit ſind . find auf beiden Seiten über den Pfeilern Halbe Zirkel , die ehedeſſen mit 178 klei : nen Krambuden beretet waren , welche den königl . Lakaien gehörten ; weil ſie aber die ſchöne Ausücht fehr verhinderten , wur den ſie 1756. abgebrochen . in der Mitte von der Långe der Brücke , ſtehet Heinrich 8 metallene Bildfáule zu Pferde . , in übernatürlicher Große , auf einem mar Sie iſt 1635 erricyret por : mornen Fuß. Außerdem iſt auf dieſer Brücke nody den . das Gebäude la Samaritaine , ju bemers IV ichåne

ken , in welchem eine Waſſerpumpe , ser : mittelſt deren das Quartier des louvre , und einige andere von la Ville , durch uit : terſchiedene werden .

Röhren mit

Waſſer

verſorget

Es hat den Namen von der any

Begebenheit Jeſu demſelben vorgeſtellten Chriſti mit bei dem einer Samaricerin Die Wechſelbricke , Yakobs. Brunnen (Pont au Change , ) an deren nac ) la Via le rehendem Ende , die metallenen Bildſau len

115 lubewigs des XIV, von einem Alter von 10 Jahren , Ludewigs XIII , und der Kidnigin , zu ſehen , und die Brücke un : len

ſerer Frauen , ( pont de nôtre dame, ) welche die erſte ſteinerne Brücke in Paris geweſen , und auf der eine Waſſerpumpe zu ſehen ift , führen nad den Quertieren S. Jacques de la boucherie und S. Opor: túne , und jede iſt mit 2 Reihen Häuſern bereget , die auf der erſten Bruce 4, und auf der andern 2 Etodwerke hod) find. Die Brücke bes beil . Middels , welde nad dem Quartier des feil . Andreas führet und gegen der Wedſelbrücke über iſi, mels dhe auf beiden Seiten mit Häuſern befekt iſt , und die kleine Brüde , welche gegen End der Brücke unſerer Frauen über iſt. lid die Briiden des heiligen Starls und des Hotel Dieu , führen vom Hotel Dieu nad dem Quartier von l'univerſité. Auf dieſer Inſel , iſt die Kathedralfirdje nôtre Dame , welche zwar von gothiſcher Sau art , aber groß und prachtig , 65 Tois res lang , 24 breit und 17

hodh ; hat ins

wendig 4 Schichten Pfeiler , 30 in jeder @diichte , und 45 Kapellen , die zwiſchen der åuß er ſten Schichte Pfeiler der Mauer gebauet find . Die Pfeiler , welche im Schiffe der Kirche ſtehen , ſind mit anſehna lia

}

lidhen , ſich Stett ind vörftiflichen Gemeinde den gezieret. Das Chor iſt von Ludervig dem XIV , dem Gelübde ſeines Vaters

zufolge , durch einen Nufwand von etliden Millionen ( trres , in einen hdyſtprächtigen lintir den Fe : Stand gefcbct worden . gräbnißfapellen in dieſer Kirche , find die von den Sarbinålen von Rezirnið vou Nail Die beiden viers les , die merſwürdigſten . eckigten Kirchthürme , find 3A Coires bod) , oben platt und mit einer Bruſtlebne von Man vať von dents Werkſtücken verſehen . ſelben dié fchenfte Ausfidit uber die ganze Stadt. in dem zur linken Hand , fino zwei grofje (Slocken , davon die eine 31000 , und die andere 40000

Pfund wiegt .

JR

dieſer Kirche werden die Leichenbegångniſſe der Perſonen som fånigl. Hauſe , und die anſehnlidiſtett gottesdienſtlichen Feierlichkeit Der erzbifdiófliche Pallaſt , ten angeſtellet. In einem Saat def tit neben der Kirche. felbett ,

fft die Bibliothek der

Advofaten ,

welche der Parlainentadvokat Riparfoird zurt Offentlichen Gebraud geſchenfet hat , and die 1608 eröffnet worden . Unter des Erz biſdofo Geridtsbarfelt , ſteben 4 Stollegiats kirchen , als reine Filiale , nämlich S. Marcel , S. Germain l'Auxerrois , S. 10 : Seine jährlis. noré , und S. Oportune. dem

NIZ Gra- Einfünfte , betragen ungefähr 200000 Livres , und ſeine Tare am róiniſchen Hofe Ut 4283 Galden . Dieſes Er;visthum ift erit 1622 .errichtet worden , bis dahin hier 1674 be : ſelbſt nur eiu Sisthum geweren . tam das Erzbischuin von deru stånige die

SBürde einer Duché Pairie , und die (daft S. Cloud

Herr

Es find nod) folgende Rirden auf die : ger Inſel. Die Kollegiatfirde S. Denis Dá Pis , in klo ter . k . Fr .; die Kolle : giatfirde S. Jean le rond , weiche die . Parrfirde eben gedadyten Slojters ift ; die Kirche S. Marine , welche die Pfarrkirche des Erzbisthums uit ; die Kollegiatfirde S. Aignan , und die Pfarrkirdyen S , Chris Kophle , S. Genepieve des Urdens , S. 141011 )

S. Denis de la Chatre , welche

cinein Priorat der Benediktiner gehöret ; S. Marie Magaleine , die den Titel einer Erzprieſterſchaft hat , und bei welcher eine berdhmte andidtige Brüderſd ,aft iſt ; S. Tror de la Citi , S. Pie re des Qrçið , 6. Pierre aur boeufs , S. Germain le pieux , die Kirche des Barnaþiten. Priorats S, Elon , und das Priorat und Sirdie S. Barthelemy , welche die anſehnlimie Pfarr : Kirde in dieſem Quartier der Stadt , und peber dem Pallai iſt.

118 Dieſer Pallaft ,

le Palais,ober le Palais

Marchand , ) iſt ehemals der Siz der Kto : nige geweſen ; kudeivig XII , aber hat ihn ganz den Geriditshöfen eingeräumet. 1776 Ja ha : brannte ein Theil desſelben ab . be ichon vorher , bei dem allgemeinen A6 rit der Stadt , die Gerichte , welche in Dieſem weitläuftigen Gebaude ihren Si haben ,

genennet. ' Das

vornehmſte unter

denfelben , iſt das Parlament , weldes phis lipp der Schöne 1302 hieher verlegte . Es befehet aus der großen Kammer , aus 3 Chambres des Enquêtes , oder Kummern

1

der Unterſuchungen , welche die Appellazio uen der ſchriftlichen Prozeſſe beurtheilen , aus der Tournelle criminelle , oder dem peinlichen Gericht , aus 2 stammern der Nequeten des Pallaſts , vor welchen allein gerviffe, privilegirte Perſonen , nemlich die Bedienien des königl. Hauſes , die Pringen und Prinzeſſinnen vom Geblüt , und alle diejenigen , weldie das Recht Cominitti mus baben , belanget werden

können , und

beren jede 2 Präſidenten und eine Anzahl Råthe hat : nur zulegt gehören noch die Chambre de la marée , ( Kammer der Seefiſche , ) welche die Aufſicht über den Preis der See : und Flußfiſche hat , eine 1764 errichtete Chambre des requêtes de l'ho.

119 l'hotel , und Baillage du palais , hieher. Das Parlament wird den Tag nach Mar tini durch eine feierliche Welle , welde ein Biſchof hảlt , eröffnet , und reßzet feine Si Bungen bis zum 7ten September fort ; alsdenn bis zum

27Ren Oktober cine Bac

kaziongkammer für die peinlichen und Dere eilfertige Sachen befiellet wird . ünter dieſes

Parlaments

an

Gerichtsbars

keit , ſiehet Jble de France , Beauce , Soe logne ; Berry) , Auvergne , Lyonnois , Fof rets , Beaujolois , Nivernois , Bourbon nois, Maconnois , Poitou , Pais d'Aunis , Nochelois , Anjou , Angoumois , Picardie, Champagne, Maine , Perche , Brie und Touraine , weldie faſt den des Königreichs ausmachen .

dritten Theil Die Kapelle

des Pallaſts , welche Ludewig IX im Jahr Í 245 ervauet hat , ift zivar gothiſch , aber doch rehr ſchön . Wenn man aus dem Pal laft ocraus gchet , fommt man auf den dreie fidhten offentlichen Plaß Dauphiné. Zuletzt iſt auf dieſer Inſel noch das Hoſpis tal l'Hotel Dieu , zu merken , welches das michtigſte in Paris iſt , und in welchem al le Tranfe beiderlei Geſchlechts , die ſich zu dem Ende

darſtellen , ( ausgenommen

die ,

fo mit der veneriſchen Seuche behaftet ſind,) aufgenommen , von Uuguſtinernonnen , die über 4

120

über 200 Bedienten unter pfleget , und

von 60

fich haben , bere

verordneten

Wunds

In demſelben was årzten beforget werden . ren ehedeffen 1200 Betten , und die An : zahl der Stranken belief fich des Jahrs bisa 1737 lit. weilen auf 5000 und daråver . te es großen Brandſchaden , am Ende des 1772ften Jahre . aber einen dreimal gros fern , der auf 2 Millionen livres geſchås. Het wurde . Es brannte ein umfang von 3 ſes 94 Toi ab , 2) Das Quartier S. Jacques de la Boucherie , ifi ein Theil von la Ville , un begreifet die . Pfarrkirchen S. Jacques de la Boud ; erie , S. leu , S. Gilles , und S. les staglorines , dte eine tirche Joffe , Les

haben ; die tollegiatkirche dů S. Sepulcre , das Hoſpital der heil Katherine , in wels. dem arme Frauen und mådchen von Aus guſtinernonnen 3 Tage lang bMoirthet were ben , welche Nonnen auch für die Beerdi gung todter Kidrper , die in der Stadt ge . funden werden , forgen müfen ; und das große Châtelet , welches ehemals ein Sdhloß geweſen , darin aber

jeßt die Vogtei und

Vicomté von Paris mit ihren unterſchiede ? pen Gerid tsbarkeiten für die birgerlichen Polize ! - 1990

in

bat,

peinlichen : Saden

ihren

'12

3 ) Das Quartier Sainte Opportune , ist auch ein Theil von la Ville , und ents ålt die Kollegiat : und Pfarrkir die S. Dps portiina, die Münze , und das Gefängniß, Fort l'Eveque genannt.

Es iſt auch hier

ſelbſt die Straße la Ferronnerie , 811 bemer , kell , Mai

in welder Heinrid) IV , am 14teit 1610 ron dem Beſewidyt Ravaillac

crinordet worden . 4 ) Das Duertier des fouvre , oder S. Germain l'Auxerrois , iſt auch ein Theit ton la Ville ; und enthå't : ( 1 ) Die Kirche und das Stapitel S. Germain l'Aurorrois , weldie die Pfarrfirs de Der fönigl . Sdifier Louvre und Tuit. Jeries iſt , daher ſie auch

die königl . Pfarr :

tirdie genennet wird . ( ? ) Das louvre , Lupara , wird gez meiniglich in das alte as neue abasteiz Jet , ob es gleid) eigentlich nur ein Gebåne de tit.

Den nlten Theil dieſes Fönigl. Nes

fidenzpallaſis , hat Franz I im Jahr 1528 bon Steinen aufzuhen angefangen , und Die fol Heinrid, II vollendete ihn 1548 . geuden Stonige verbeſſerten und berichte ten das Gebäude bis auf Ludewig XIV . welder einen ganz neur ! Bau voruabn per , wenn er prågtig

hinaus gefiihret wäre , feber

geworden

ſena

vürde , wie mange

1 2

in ' dem

jebigen .1!110 0Ukommenen

Werfe

ſchon rchen fanit . Der Grundriß des ge rammen Louvre , ift ein vollformenes Bier cit ,

in defien

Mitte ein Hof , ber 63 Toi

Son den 4 Haupt les ins Gesierte hat. Ludewig XIV 0a3 hat gebäuden deſſelbeit, Theil von den größten den auch , vornehmſte beiden andern , welche die Seiten ausma : chen , und ein neues Vorbertheil an der nach

der

Beine zu

fábrin laſſen.

liegenden Seite , auf

Die 4 inneren

Vorberthei

Pa le , follten dem Entnurfe nad ) aus bitions und 8 Corps de Logis beſtehen und mit 3 Reihen Sdulen gezieret feyn. Adein , es iſt nichts vollendet worden .

In

doch unterſchiedene prächtige deſſen find Auf der großen Zimmer darin zu finden . Galerie , die 227 Torſes , oder 681 El len lang tit , und dieſen Palaſt mit dem Palſaft der Tuillerien verknüpfet , fteben auf 170 Muſter von franzsfiſchen und an deren Feſtungen , welche ſo richtig und ge mau verfertiget find , als es nur möglich daß fie die Städte mit ihren Straßen , Häufern , plågen und Kirchen ; nebit allen Feftungswerken , Gråben , Brú = den und Flúffen , ja auch die ganze um :

geweſen , ſo

liegende Gegend , die Ebenen ,

Berge , de:

der , Wieſen , Gärten und Holzungen , sang

123 Einige fam man auch natürlich vorſtellen . aus einander nehmen , und die inwendigen GenSiber und übrigen Einrichtungen auf das beite berehen .

Ludewig XIV Sat dic:

ſe Muſier zuerit veranſtaltet , und man fåh rat noch fort , das , was etwa 611 Den Fe = ſtungen geårdert wird , auch an Nieren ſteru zu & nserit , oder gar noue zu machen . In dieſem Pillaft iſt auch die 1640 errich tete fönigliche Bufbruckerei ,, eine koſtvare Sammlung vortreflicher Gemälde , und ei nige Afademien haben darin ihren Siz und Verfammungsort , nåmlich : 1 ) Die Aca demie françoiſe , welche 1636 vom K. Pudeivig XIII , unter der Minifterſchaft des Kardinals Richelieu gefiiftet, und 1637 vom Parlament beſtåtiget worden . Sie be frebet au $ 40 Mitgliedern , welche ſich auf Die Verbeſſerung der franzifiſchen Sprache legen , und auf einem Saal des alten lou : vre Montags , Donnerſtags und Sonn abends, verſammlen . Sie theilet jährlich am Feſt des teil . ludewigs , einen Preis von 300 Livres aus . 2 ) Die Academie royale des infcriptions & belles lettres , welche 1663 zur Beförderung und Aufnahm der ſchonen Wifenſchaften , worden , die geſtiftet

alten Denkmale erklåret , und die Begeben : beiten der Monardie durch Inſchriften , Ge dådits

1.24 bådjtn mún ;en , ? c . unvergeſlich macht. Gic bat 1699 und 1716 in einigen Stů: den eine andere Geſtalt bekommen . betebet aus 10 Ehrenmitgliedern , 10 Bes foldeten , 20 Nitgenoſſen , ( Aſſociés , ) and 12. Academiciens libres , und theilet diei

Preiſe ,

einen von

400 ; und einen

ron 500 livres aus : jenen hat Duren de Joinville , dicfen der Graf von Caylus, ge Die Verſammlungen werden des fiftet. 3 ) Die Montags und Freitags gehalten . royale des ſciences , welche 1666 errichtet , und 1699 und 1716 in anterfdiebenen Stücken verändert worden , Academie

bat viererlei Mitglieder , nämlich 12 Eb renmitglieder , 20 Penſionárs , 26 uffocis Unter den sifociés és , und 12 Adjunkte. find & Auslånber , 6 treiben die Wiſſens fchaften , weldie ſie wollen , und 12 muſ, Sie verſammlet fen ju Paris wohnen , fich ordertlicherweiſe alle Mittewodhen und Sie beſitzet die ſchönen Na Sonnabend . juralienkabinette , welche chemals die Her : feu Pajot : Ons en Bray , und Reaumur gehabt haben . 4) Die Academie royale de peinture & de ſculpture , iſt 1648 Akſtiftet. Die Meiſterf :icke der Maler und Bildhauer , welche in dieſelbe aufgenom : en werden , ſind in 3 Sålen aufgeſtellet,

125 und lebes mit dem Namen des Kunſtiex : bezeidinct. Cs find dafvibit auch die Bilds nije vieler berühinter Oraler jul Reben , in unter deit

Bildjäulen viele , die nach alten

Originalen abgeformet, und von Gips vers fertiget worden . Die fonistide Afademie der Chirurgie , iſt 1731 gcftiftet , und 1743 beſtåtigt.

Der erſte Chirurgus des fisnige

tft Praſident oirfelden. Dis Academie roy ale d'architecture , welche 1671 001 Colbert gefiftet wordeii , ijt 1767 wieder aufgehobert Torden . Wir Orrian 18:11 Das Souvre , und screet Sie übrigen Merf würdigkeiten dieſes Quartiers. Diese find : ( 3 ) Der Königliche Pallat des Tuilleries , welder Daher den Namen bat , weil che : mals an dieſem Ort eine Ziegelhitte geves ſen , iſt givar , vermittelt einer Galerie , mit der Pouvre verblinden , aber dod ) eta beſonderes Gebäude. Die Königin Fa : tharina von Medicis , hat ihn aufführen , und 1564 mit dem Bau den Anfang mas den laffen , den Heinrich IV , im Jahr 1600 vollendete , und Ludewig XIV, hat thn 1664 inwendig ausgeſchmůcket. EC beſtehet aus 4 Pavillons , und Corps de Pogis in einer geraden Linie , die über 168 Toiſes

lang ift ;

bem Pavilon ,

und ijt rehr

fdon.

In

welcher nach dem Fluß 248 ftes,

126 ftehet , iſt ein großer und pred tiger Sdaus plas . Der bei dem Pallaſt befindlide Gar: ten , iſt ſchon , und wird bei gutem Wetter von einer erſtaunlichen Drenge menſden Den Plex , zum Spaziergehen beſuchet. weldier der Zugbrücke der Tuilleries gegen uber , zwiſchen dem Garten , der Seine , dem

Cours la Reine , und den

elifáiſojen

Feldern iſt , fieret die Bildſäule zu Pfer de , weldie die Stadt dem König Luderrig XV, zu Ehren geſtiftet hat , und zu wels der 1754 der Grund geleget norden . Es beißet von derſelben Place de Louis XV. Hinter dem ne , iſt der

Garten , und långft der Sei : eben genannte Cours la Rei:

ne , welder aus 3

Alleen beftebet , neben

welchen zur rechten die ſogenannten elifái : rden Felder ſind , die auch mit langen uleen von Båumen bereket find . Şler iſt bei guter Witterung die Anzahl der ſpazie ren fahrenden Kutſchen ſehr groß . Auf der Neitbahn der Suilleries , iſt die Aca demie de la Guerieniere ,

zur Unterwei : junger Edelleute in allen ritterlichen uibungen . ſung

( 4) Louvre.

Die

Kollegiatfit che

S. Louis de

(5)

127 5) Das Duartier des fåniglichen Pal : laftes , gehöret auch ;u la ville , und be greifet : ( 1 ) Ntloſter und firdre der Patrum Ora torii , in der Straße S. Honoré, welches das Hauptflofter

der Prieter

dieſer Kon :

gregazion , und der Sitz des Generals iji . Die Bibliothek dieſes Kloſters , beftehet 11 gefähr aus 20000 5ånden von gebrudzen Büchern und Handdrifien .

( 2 ) Dic Kollegiatkirche de S. Honoré , welche 1204 geſtiftet worden . ( 3 ) Den køniglichen Palaſt , welchen der Kardinal Ridelieu von 1629 bis 1636 gebauet hat , daher er zuerſt l'Hotel de Richelieu , bernadh le Palais Cardinal ge : heißen .

Er

(denfte ihn

1639 dem KS :

nig Ludewig XIII , nad deſſen Tode deſa ſelben Gemahlin mit Ludewig XIV, ihn 1643

in Berit nahm ,

worauf er

Palais

Ludewig XIV , royal , genennet worden . ſchenkete ihn zuerſt ſeinem Bruder Philipp, und nach deſſelben Tode dem Herzog Phi Man findet darin für lipp von Orleans. 4 Millionen livres Gemälde , welche der Regent , Herzog von Orleans , angefdjaf: fet , und mit denen er die Hauptzimmer , welde faſt alle mit rothem Damaſt ausges ( dylagen

ſind,

dicke

behångt

båt .

Der Grund

128 Grund zu dieſer Gemáidefammlung , ifë dåd Kabinet der fdywediſchen Srigin Chrifii : na , weldies durch unter diedene Hånde gegangen , aber beſtåndig beiſammen geblica ben , und von dem Negenten für 400000 litr , gekaufet worden . Es finden ſich hier überaus viel Stücke von den

berühmtefien

alten Meiſtern , als Naphael , Rubens , Die 1669 Sittan , ban Đof , u . a . m . geſtiftete Academie de Muſique , hat in diefem Pallaſt ihren Verſammlungsort. ( 4) Das Hoſpital des Quince - vingt , für 24 blinde Reute , mit einer Kirche , über diren Eingang die Bildfäule des beil . Que dewigs , zu ſehen . ( 5 ) Die Pfarrkirche S. Roch , in ivels dyer vorzüglich viele berühmte Scute begra . ben liegen ; unter andern der berühmte Sie bat cine Dichter Pierre Corncilie.

neúe ſehr ſchöne Fajade erhalten. (6 ) Die Kloſter des Jacobins und desse Feuillans. ( 7) Der Platz ludewigs des Großen , oder des Conquetes , ift aditedicht , und rund umher mit håufern von einerlei Baus art bereßt , die meiſtens fd8n find . Mits ten auf deinſelben ficbet kudewigs des viers gehnten metallene Bildfdule zu Pferde , wels phe mit allem Sied )t für ein Meiſterſiud

129 angeſehen wird , weil fie aus einem Sug beſtehet , und 20 Fu 2 Zou hoch iſt ; der. gleiden man an anderen Orten vergeblid) fudhet , denn fowohl die ju Nom als Flo : reng , find juſxinmen geſeter. Balthaſar Heller , bat fie nad) Girardons Entwurf gegoffen . Das Fußgeſtel iſt von weißeis Marmor , breit.

39 Fuß hod ) , 24 lang und 13

( 8 ) Ein Kapuzinerklofter und 2 Nons nenklóſter. ( 9 ) Ju der Vorſtadt S. Honoré , itt

Die Pfarrfirde la Magdeleine , ein Priorat der Benediktinernonnen , die Pfarrfird )en Š. Philippe und S. Jacques. Das Quartier Montmartre , ift ein 6 Theil von la Bille , und begreift , außer unterſd )iedenen Paláſten , 4 Klóiter , unter welden das Stloſter der Auguſtins ded )auſa fés , ( Barfiiger ) mit einer Bibliothek und einem Medaillen - und Nutiquitätenfabinet ; Den runden Platz des Pictoires , auf wela djem der Marſdall , Herzog von Feuillas de , dem König Ludewig XIV eine 13 Sduh bobe Bildfäule von vergoldetem Mes tali errichtet hat , mit der Unterſchrift. Vi Io immortali ; die fånigl. Bibliothek in der Straße Richelieu , welche ungefähr 150000 gedruckte Búder, und über 80000 Buſs . Erdbeichr. 8.b.

Hande

130 Handſchriften enthält ; und bei welcher auch ein Münzkabinet , und ein Kabinet voi Kupferfliden iſt , weld, es letzte eine bes fondere

ziemlich

zahlreide Bibliothek von

Bånden im größten Format ausmacht, und einen eigenen Auffeber hat . Es ſind die vortreflidſten Stücke in unglaublicher An jahl darunter . Auf dem Kirchofe der ſtir che S. Jofeph , iſt der berühmte Jean Bapt . Pog . Moliere begraben . In der Vorſtadt Montmartre , iſt auf einen Berge eine rei che Abtei für Benediktinernonnen , und die Pfarrkirche S. Pierre . An dem Ort ders felben ; ſoll der hell . Dionyſius , erſter Vis fchof von Paris , ehemals gemartert wors den ſeyn. Monceaux und Porcherons was ren ehemals Soloffer von Erheblichkeit. 7 ) Das Duartier S. Euftache , iſt ein Theil von la Bible , und hat den Namen von der Pfarrkirche S. Euſtadje , in mela der der große Miniſter Jean Bapt . Colbert begraben liegt .

Die

Kirche la Juſtienne ,

heißet eigentlich Sainte Marie Egyptiens l'Hotel des fermes du Roi , iſt ein ne , fdsnes und großes Haus , darin fich die Generalpád )ter verſammlen , ihr Magazin Das baben , und der Zoll bezahlet wird . Nonnenkloſter der heil . Agnes. 8)

131 8 ) Das Quartier des Halles , iſt ein Theil von la Ville , und bat den Namen von den Hallen , in welchen die beſten Ef waaren verkaufet werden , woſelbſt aber auch die

fothigſte

Segend

in

ganz

Paris

tft.

Außer der Pfarrfirdre des S. Innocens , und dem ſchönen Springbrunnen dieſes Na . mens , iſt hier nichts megr zu bemerken . 9) Das Quartier S. Denis , iſt ein Sheil von la Vide , darin die Kollegiatfir dhe S. Jacques de l'Hoſpital, das Hoſpi tal der beil . Dreieinigkeit , welches für 110 Sinaben und 36 Wädchen beſtimmet ift die zu Paris geboren und verwaiſet , aber geſund find , und Handwerfer lernen muſ: ſen ; die Pfarrkirche S. Sapeur , zwei Nona nenfisſter , und das Shor S. Denis , wel:

.

ches Ludewig dem XIV zu Ehren wie ein Triumphbogen eingerichtet iſt , anzumerken . in der Vorſtadt S. Denis , iſt nod ) Das

3

Seminarium S. fazare , welches 1632 mit

!

der Congregation de la million vereini get worden , und das Haus der barmhers

!

1

zigen Schweſtern , zu bemerken. 10 ) Das Quartier Saint Martin , ift

Theil von la Ville , und enthält die Kollegiat : und Pfarrkirche S. Mery , ( eis gentlich Mederic) ein Haus der Båter det en

chriſtlid )en

kehre , Namens S. Julien des res

132 Menetries , die Pfarrkirche S. Nicolas des Champs , in welcher die berühmten Ge lehrten , Wilhelm Hube , Peter Caffendi , und Adrian von Balois , begraben liegen ; das Priorat Saint Martin des Champs , davon das Quartier den Namen hat , und das Thor S. Diartin , welches dem Ksnig Ludewig XIV zu Ehren wie ein Triumph. bogen cingeridtet iſt. In der Vorſtadt S. Martin , iſt die Pfarrkirche S. Laurent, der Marft G. Faurent , ein Kloſter der Bar : füßer , mit einer Bibliothek , und das gror ſe Hoſpital des Heil . Ludewigs . 1 ) Das Quartier de la Greve , iſt ein Theil von la Ville ; und liegt an der Sei ne . Es enthält I ) den Plat de Greve , auf welchem powohl die öffentlichen Freu denbezeugungen , als Hinrichtungen der Miffetbåter , gu geſchehen pflegen ; 2 ) das Rathbaus , oder l'Hotel de Ville , deren Gerid )t aus dem

Prevôt des Mardands ,

(wvelden der Sønig alle

2 Jahr

rekt. ) 4

Echeving , einem Prokureur des Königs , und einem udvokaten des Ksnigs , einem Subſtituten und einem Stadtgerichtſchrei : ber beſtehet ; und diber deffen Thor des K8 = nigs Heinrid ) IV Bildſaule zu Pferde, auf dem Hofe aber unter einem Schwibbogen Ludewigs XIV metallene Bilpſäule zu Fuſs fe

133 Es iſt auch anmerkenswer : re ju fehen . dig , daß unten im Hofe die vornehmſten Thaten , Königs Ludewig mes XIV , von 1659 bis 1689 , auf ſchwarzen marmornen Toreli mit goldenen Buchſtaben , theils Franzffiſch , theils lateiniſd ) , eingegraben worden , welches eine Art einer Sffentlis chen Chronik tit. 3 ) Das Hoſpital des Veil. Geiftes für verwaiſete Kinder , nåm: lich für 40 Knaben und 60 ådden ; 4) das Priorat de S. Bon ; 5 ) nie Pfarrs tirche S. Jean en Grese ; 6 ) die stirche S. Gervais , deren Haupttheir prad )tig iſi , und darin berühmte Leute liegen ; 7 ) der Tirths hof S. Jean , woſelbſt das meiſte Sar: tengewådhs und Obſt verkaufet wird ; 8 ) das Hoſpital von S. Gervais , in welchem jebermann , der fid) einſtellet , 3 Tage lang bewirthet wird : und ) das Siloſter der Auguſtinernonnen de la croir S. Gervais . 12 ) Das Quartier S. Paul , oder de la Mortellerie , iſt ein Theil von la Ville ,

und enthält die Pfarrkirche S. Paul , in welcher viele beraihmte Leute liegen ; das Nonnenfloſter Ave Maria , einige Palafe , unter welden infonderheit l'Hotel D'Uu mont zu bemerken , das Klofter der ble : ftiner , in deſſen Kirdie pråditige Grabmå Jer und Schulen , welche die Herzen vieler I

3

At ::

134 Kønige , Prinzen und Prinzeſfinen einſchlief: ren , gu finden ſind . Das Zeughaus , ' bes ftehet zwar auß weitläuftigen Gebåuden , hat auch eine Salpeterſiederei und Sticks, gießerei , enthalt aber weder vleles noch gutes Gewehr. Das allerbeſte in demſels ben , iſt ein Kabinet von allerhand fünfilis chem Schießgewehr , und eine überaus lans ge und große gegoflene Büchre , mit 2 Läufen , welche zwiſchen 2 Rädern derges ftalt aufgefeßet iſt , daß ſie nicht nur aller Orten hingeſchoben , ſondern auch , wenn der Anschlag an den Backen geleget wird , aller Orten hinbemeget , und gleich einer Vichie damit geſchoffen werden kann . Sie wird Ivon hinten zu geladen , ſoll auf 2 Stunden Wegs durch ein dickes Brett ichiers fen , weit

daher auch zur Entdeckung eines ro entfernten Gegenſtandes , ein Fern

glas auf den Kauf geſeßet iſt. Es iſt dies re Büchſe unter der Regierung Ludewigs XIV von einem Meiſter zu dem Ende ers funden und verfertiget , um im Kriege die feindlichen Generale von Ferne zu erlegen, aber niemals gebraucht worden . 13 ) Das Quartier Sainte Avone , ift ein Theil von la Ville , und enthålt , die Auguſtinerkirche , und das Priorat Sainte Croir de la Bretonnerie ; 3 andere Món : den :

135 chenflsſter ,

1 Nonnenklofter ,

und

einige

Pailåſte , darunter l'Hotel de Soubiſe iſt. 14) Das Quartier du Temple , oder ou Marais , iſt ein Theil von la Ville , und bat ſeinen Namen von dem alten Geodude le Temple , welches ehedeflen den Tempel Herren geh & ret hat , jeßt aber eine Kom . mentourei der

Fohanniter Ritter , und der

Siz des Großpriors von der fran ; dfifchen Zunge iſt. Teil der Umkreis dieſes Orts privilegiret iſt , ſo halten ſich in demſelben viele Handwerksleute auf , die feine Mei fter find , hier aber ungehindert arbeiten . Außerde :n find in dieſem Quartier 3 Mion : chen und 4 Nonnenilsiter , das Hoſpital der rothen Kinder , ( von ihrer Rieidung alſo genannt , ) welche in 80

Waiſen be :

ſtehen , und unter diedene Pallåſte. 15) Das Quartier Saint Antoine , iſt Die ehemalige ein Theil von la Ville . profeſſe des Jeſuites , beſimt die Bibliotheken der gelehrten Männer Menas In der rhonen ge , Giet und Guyet .

Maiſon

Kirche , werden die Herzen der Könige Pu dewig XIII und XIV , jedes von 2 rdwes benden gan ; filbernen Engeln , die vou Menſchengroße ſind , in vergoldeten Kapriin getragen . Auf la Place Royale' , ftehet luz . deivigs XIII metallene Bildſäule zu Pfer: de , I 4

'136 de , die von 35 Pavillons , traiter welchen man vor Regen und Sonne ſicher gehen Die umher fiés kann , eingeldloſen wird . benden anſehnlichen Padaſie , werden von Dic Kirs vornehmen Perſonen bewohnet. che des Filles de la Vifitation , ift klein Außerdem ſind hier noch ei : aber ſchon nige unterſchiedene Pallafte , und 1 Hoſpis tal zu finden. Die Baftille , iſt ein altes Schloß von 8 Thürmen und i Bollmerke , weldies zu klein , die Stadt zu beſchützen , und zu niedrig , ihr zu geviethen , daher fie Die dienet . bloß zu einem Gefängniſfe Kanonen auf

derſelben , werden bei freu :

digen Feierlichkeiten abgefeuert. Das Thor S. Antoine , eft dem Könige Heinrich II zu Ehren als ein Triumphbogen erbauet . In der Vorſtadt S. Antoine , iſt eines von den beiden Hoſpitälern für Findelfinder , deren jährlich über 8000 eingebracht wer ben , die Abtei de Saint Antoine des Champs , die vortreffliche Spiegelmanu : faftur , in weldher liber 500 Perſonen an der Schleifung des Glares arbeiten , wel: ches zu S. Gobin gesoffen wird , wovont oben in der Einleitung $ 9. nachzuſehen das Haus Rambonillet , von da die Ger fandten der protestantiſchen Fürſten ihren Einzug in Paris halten , das Sdiloß Ber : Y

137 ci) , l'Hotel des Mongquetairs , hír Pfarro kirche S. Marguerite , und unterſchiedne Rister . Aus dem Franziſkanermondyentlos fter les Picpus , fangen die Gefandten ih ren offentliden Einzug in Paris an . L'universite ; oder der dritte Haupttheit der Stadt Haris , hat einen Namen von der darin befindliden hohen Schule und ih ren Sollegien , wovon alſo hier am be : quemſten eine allgemeine Nadıricht gegebent werden fann . ' Diere Univerfiter , weldie Staiſer Karl der Große geffiftet haben poll , vermutlich aber erft gegen bus Onde der Megierung Ludewigs des jüngern ihren !! 11 . fang genommen hat , befiehet aus & $ : fuítåten , nåmlich der Fakultåt der Theo : virgerlinien und kanoniſchen logie , des Rechts , der Urzireimplinichaft und der K'úin. Das Haupt derſelben iſt der Sleftor , fie. welder allezeit aus der Fakultät der Stine fte erwåblet wird . Die aan wird alle 3 Donate angeſtellet , manchmal aber behalt einer das Siettorat cinige Jahre lang. Set öffentlichen Feierlichkeiten hat er den Hang nach den Prinzen vom . Geblứt , ' ung menn ein Konig beerdiget wird , gehet er neben dem Erzbiſchof von Parie . Er hat deri Corfitz Råthen

im akademiſd ) en die Defanos

Gericht ,

und ju

der Fakultåten

der

S6 ed :

138 Theologie , Rechtsgelehrſamkeit und Arznei. wiſſenſdhaft , und die vier Prokuratores der 4 Nazionen , welche die Fakultät der Fåns fte ausmachen . Das Gericht wird in Solo legio Ludwigs des Großen , in der Fakobs : ftraße , am erſten Sonnabend im Monat gehalten ,

und ſo oft es unter den

uni:

verſitårsgenoſſen Streitigkeiten giebt.

Von

dem Urtheil des Geriónis , appelirt man an das Parlement , Die Unlverſität hat zu Beſchüsern ihrer påbfilichen Privilegien , die Sirchofe von Beauvais , Senlis und Meaux ,

von

denen ſie

einen

ausſuchet ,

der die Bollmacht im Namen des Pabſts dibernehmen will. Außerdem ertheilen die Kangler der Kirchen unſerer lieben Frauen und der heil . Genevieve , aus apoſtoliſcher Gewalt , den Segen zu der Lizenziatwürde der Fakultäten , und die Erlaubniß , ju Paris und anderswo zu lehren ; es iſt aber gewöhnlich , daß der Kanzler von Genevies ve ſolde nur in der philoſophiſchen Fakuls tåt ertheilet . Die theologiſche Fakultåt, iſt aus einer großen Anzahl von Doktoren aus den weltliden und Menchsſtande , die im ganzen foonigreich , und in auswärtigen Landern gerſtreuet find , zuſammen gereset. Der älteſte von

den

weltlichen Doktoren

die zu . Paris ſind, iſt der Defanus der Fakul: tåt.

139 tåt. Sie beſtehet auf 6 Häuſern und Ger reafchaften , von welden fich die Doktores benennen , die ſogenannten ubiquiften aus, genommen , welche fich nach keinem Hauſe , fondern blos Doftores der Theologie von der theologiſchen Fakultåt zu Paris , nens nen . Die vornehmſten von dieſen Håuſern und Geſellſchaften , ſind die Sorbonne und das Kollegium von Navarra ; davon her: nach an ihrem Drte Meldung geſchehen ſoll. Die Fakultåt des bürgerlichen und fanos niſchen Rechts , hat 2 Dekanos , davon ber eine nur den Namen hat , der ande : re aber das Amt verrichtet. Seit 1679 laſen die Doktores diefer Fakultät auf dem Saal der alten Schulen , reit neuern Zei ten aber auf einem Saal des Kollegii von Rheims , woſelbji des Hafialaureats , der Doktorats , diſputiret von den 6 ProfefToren welche das

College

auch zur Erlangung Lizenziatur und des wird . Der altefie oder Antecefforen , ferviral ausmachen ,

heißet Primicerius .

Ein jeder derſelben er: wirbt ſich durch zwanzigjährige Dienſte den Sitel eines Komes . Die mediziniſche Fas

kultåt hat ordentlich 1e0 Docteursregens , von welchen einer alle Jahr zum Haupt erwahlet wird , und den Titel Doyen de Charge bekimint , zum

Unterſchied von dem Dons

140 Doyen d'Ancienneté ." Die Fakultät Künſte iſt die altefte , und erſte , und ſtehet beutiges Tages aus 4 Nazion welde find die Nazion von Frankreich,

der be : en , von

der Picardie , von der Normandie und von Deutſchland. Dieſe Nazionen find wieder in verſchiedene Landſchafteit abgetheilet , nämlich die erſte in 5 , die zweite in 2, die britte iſt für Rouen , und die unter dem dafigen Erzſtift ſtehenden Bisthumer ; die vierte in 2 , nåmlich ins feſte Land und in die Inſeln ; fit jenem wird Deutſchland , Lothringen , Elfas , Bdhmen , Ungarn 2c . zu dieſem England , Schottland , Ireland gerechnet. Eine jede Nazion hat ihren bes ſonderen Vorfeher , welder Prokurator ge . nennet wird , und in den Verſamlungen den Vorſiß hat. Sie haben auch ihren Cen : for , welcher auf die Beobachtung der Sta tuten einer jeden Nazion fieht. Es geho : ren zu dieſer Fakultåt 37 Kollegia , ' von welchen aber nur 10 vfuig im Gange ſind. Zu der ganzen Univerſitat gehdren alſo 43 Kollegia , davon aber nur ir im Gange find : nåmlich les Colleges de Navarre , de fð : nis le grand , de la Mardie , dů Cardi : nal le Moine , de Beauvais , de Montai gủ , des Graſſing , des quatre Nazions oder Magarin ,

de Harcourt ,

dů Pleßis , de

.

144 be Liſieux , in welden insgeſammt Unters Der Kønig bat bir ridt ertheilet wird. Univerſitåt 1719 zur Beſireitung des freien Unterrichts in den Kollegiis , den 23ten Theil der Eintiinfte der Poſten und Meſſa : Ihre Verſainmlungen geries , angewieſen . werden vermoge königl. Befehls vom 21 Nov. 1763 im Kollegio Ludewigs des Orof . fen gehalten , woſelbſt auch , nach dem Se fehl vom 10 Oft . 1754 , die beſondern Verſammlungen einzelner Nagionen geſde : ben

müſſen .

16 ) Das Quartier de la place Maubert , welches ein Theil von l'univerſité iſt , hat offentliden plasse den Namen von dem Das hieſige Karmeliterkloſter . Maubert. iſt das Kollegium dieſes Ordens , und ihr erſtes in Frankreid ) . Le College de la Mar : de , lat 14 Stipendia . Le College de Na varre , gehöret zur theol . Fakultåt, und iſt 1304 von der Königin Jovanna von Navarra , Philipp des Schinen Gemah „ Es find 4 unterſchiedene lin , geſtiftet. Geſellſd ;aften in demſelben ; die eine levret die Grammatit , die andere die freien Kiin : ſte , die dritte machen die Kapellanc , und die vierte , welche ſehr anſehnlich iſt , die fudes Saffalaurei in der Theologie aus . wig XIII tiat

1633

noch die Gefellſchaft

142 der

Doktoren der Theologie , hingu.

dieſem

Fri

Kollegio find , außer den Profeffos

ren , weldie die Humaniora und Philoſos phie lehren , vier Profeſſores ' oder Rektores in der Theologie , davon 2 Vormittags , und

2 Nadymittags leſen .

König fudewig

XV, hat auch ein Profeſſorat der Experis mentalphyſil gefiiftet. Die Bibliothek disa fes Kollegii iſt alt , und hat viel Hands ſchriften . Das Haus des heil. Karls oder der Prérers de la doctrine chrétien ne , hat eine öffentliche Bibliothek , bie D. Miron geſtiftet hat , und 1708 geðffnet worden . Es iſt der Gis des Generals des Ordens . Das Hoſpital de Notre Dame be Miſericorde , iſt zur Erziehungroo ars mer berwaiſeter mådchen Gewidmet , wels de bei threr Aufnahme 6 bis 7 Jahre alt Von den Pfarrkirchen S. feru múffen. Medarb , S. Martin , S. Hypolite , und von

einem Franziſkanerklofter ,

iſt

nichts

anzumerken . Das Kapitel der Kollegiatfirs dhe S. Marcel , iſt Herr der Vorſtadt dies fes

Namens , und

hat den Rang

unmits

- telbar nach dem von 4. l . f. Das Haus der Gobelins , iſt in der Vorſtadt S. Mars cel an einem kleinen Fluß , welcher ehedera fer Bievre bieß, nun aber von dieſem Haus fe den Namen Gobelins bekommen hat.

143 Ich habe in der Einleitung § 9. von den Koſtbaren Manufakturen dieſes Hauſes bin långlich

gehandelt.

In

der Vorſtadt S.

Victor , ſind die vornehmſten von den s Gebäuden , welche das allgemeine Hospital ausmachen , und la Pitié , la Salpetriere , Bicetre , le Saint Eſprit und Scipion ge nannt werden . Die 3 erfien geboren zu diefem Quartier . 9n tiefern allgemeinen Hoſpital befinden fich) s bis 10000 Herſos nen . la Salpetriere bat daher den Nas men , weil an dieſem

1

Orte

vorher Salpe :

ter gemacht worden . Die dazu gehörigen Ge baude find ſehr weitiduftig . Es ist eine tor: treffiidhe offentliche Unfalt für Perſonen weiblidhen Gefdledrs, die durd ) 36 Sdwes ftern , und unter denſelben burdh mehr als 90 Gouvernantinien ,

und eine große An

zahl mågde regieret und bedienet werden . Es werden hier aufgenommen : 1 ) Findel : finder , die einige Sale anfüllen . 2 ) Halb und ganz erwad ſene Mädchen , die ' nåbent Die Arbeit wird theils font und ſticken .

Pariſer

Kaufleuten

hieher gegeben , theils

von dem Hauſe felbſt verkaufet , theils zur Befleidung der Einwohner deſſelben ange :

រ lo 1

wendet . . 3 ) Eine große Anzahl snartiger Weibsperfonen , die Wolle ſpinnen müſſen . 4 ) Einige 100 im Kopfe verrückte Weibes, per :

porſonen , die in kleinen gaſſenweiſe ges baueten Häufern wohnen . 5 ) Viele andes re arme Weiber , die theils umſonſt ernáb . ret werden , theils Penſion geben. 6) Zúd /tlinge. Hierzu gehöret aud) das nid ) t weit dapon auf einer one belegene Schlos Bicetre , ( von ſeinem Erbauer dem Bildhof Jobann von incelier , benannt , ) weides einen großen wohl vermauerten Umfang weitläuftige Gebäude und verſchiedene Plå He hat . Es ſind an 10000 Perſonen das riu , und zwar 1 ) arme Trámer , die um fonit ernähret werden . 2) Solche , die Penſion geben . 3) m Kopfe verrůd te Rannsperſonen , deren Quartier einem fieis nen Dorfe , mit ordentlid ) en Gaſſen , åbil , lid eht. 4 ) Ranns - und Weibsperſos 11en , weldie mit der veneriſchen

Strautheit

bebaftet ſind , ' utid deren alenial 25 von jedem Geſchlecht ju gleidher Zeit in die Kur genominen werven. 5 ) Ordentlid ) e Gefane gene , welde in einen eigenen mit beſons deru Dauern umgebenen pauſe dergeſtalt berjaloffen find , daß jeder ſein beſonderes coditniß hat , Die Kapelle diefer Gefans Skueu in dreiedicht ,

und geht der Nähe

had) vurd) alle Stodwerde des Hauſes . , Es iſt keiner unter ihnen gejaloſſea , weil die Websliniße wobi verivabret , und mit 4,2

145 einer Soldatenſchildwache bereket ſind, wie denn auf Bicetre eine eigene Beratung ges halten wird , die aus 50 Mann beftebet. Das merkwürdigſte an dieſem Ort iſt der große Brunn , welchen Bottland 1736 an Er iſt von Duaberſtücken gegeben hat . rund gebauet , und bis aufs Waſſer 128 Fuß , das Waſſer aber noch 20 Fuß tief. Uiber der Fläche des Waſſers geht eine Gallerie rings in dem Brunnen berum, da mit nöthigenfalls jemand hinuntergelaſſen und deſto bequemer die untere Beſchaffenheit in Augenſchein nehmen køns Das Waſſer wird durch eine Marchia ne. werden ,

ne mit 4 Pferden , die , lo lange es Tag iſt , alle 3 Stunden abwechſeln , in 2 grofs ſen Eimern oder vielmehr Tonnen , deren jede 1200 Pfund Waſſer in fich fafſet, her aufgezogen , in ein Tehr breites mit Olet überzogenes Baßin ausgegoſſen , aus wels chem es in ein Gewölbe låuft , darin es ordentlicherweiſe 6 Fuß hoch ſteht, und alsdenn durch Rihren an alle Derter dies fes weitläuftigen Geb&ubes , wo es nöthig Das Hoſpital de la Pis iſt , hingeleitet. tie , welches in der Straße S. Victor liegt, und darin ungefähr 1200 arme Kinder belderlei Geſchlechtest erzogen werden , iſt auch mit

dem Generalhoſpital

Burg, Erdbeſchr. 8. B.

R

véreiniget

,

146

U und der ordentliche Verſammlungsort der Dieſe 3 Anſtalten , Vorſteher deſſelben . nebſt dem Hotel - Dieu , haben einen ge gemeinſdhaftlichen Fonds , deſſen Renten fidh jährlid) auf ein Paar Willionen belau fen , und die Obervorſteher derſelben , find

/

der Erzbiſchof von Paris , der erſte Präſi dent vom Parlament , und der General: Die geiſtliche Vorſorge , baben prokureur . 22 weltlide Prieſter. Dom und 1 Rekteur leftgedachten Hoſpital

gegen diber , ift ter

königl. Garten für die mediziniſden Pflan : sen , welcher mit auswärtigen Pflanzen und Båumen in großer Menge bereket iſt, und zu deſſen Unterhaltung der König jáhrlich 13000 Pfund giebt. In demſeiben iſt ein künſtlicher Hügel , auf welchem ein kaby Sonſt wird hier in angeleget iſt. rinth der Botanik , Chymie und Anatomie dffent : lider Unterricht umſonſt ertheilet ; man finns det hier auch das königl . Naturalienkabi net , und einen Bücherſaal , in welchem die Kräuterſammlung von Tournefort und Vail. In der Abtei S. Victor , laut , ju reben . Xusuſtinerordens , iſt eine offentlidze Bi bliothet , welche zwar nicht außerordentlich ahireich , ascr mit alten ſeltenen Büchern und Sandfdhriften ſehr wohl verſehen iſt . In der ſogenannten fleinen Bibliothek, wel

147 dhe einige Zimmer einnimmt , iſt eine uns gemein reiche Sammlung von Landcharten und Kupferſtichen die ein ganzes Zimmer anfüllen , und von Zeit zu Zeit vermebret . Das Kollegium und die Kirche der wird . Bernýjardiner , die Pfarrkirche S. Nicolas dů Chardonnet mit einem Seminario , das Kolegium des Kardinals Moin , und das Seininaire des bons Enfans , find auch hiefelbſt anzumerken .

Die übrigen

Kirchen ,

Ploter und Kollegie , übergebe ich . 17 ) Das Quartier S. Benoit , iſt ein Theil von l'univerſite .

Hier iſt l'Ecole de Medecine , barin 4 Profeſſores lehren , mit einem großen anatomiſden Schauplaß. Das

kleine Chatelat , iſt eine

Art von einer als

ten Feſtung , und jeßt ein Gefängniß . in der Straße S. Jacques , wohnen die meis ſten Buchhåndler , und hierſelbſt iſt auch die Kirche S. Yves mit einem Priorat. In der Straße Beauvais iſt die älteſte Sdu. le der juriſtifdyen Fakultåt , darin 4 Pros S. Jean de Lateran , tft feffores leſen . eine Kommenthurei der Jobanniterritter .

EN

le College Royal , hat Franz I , im Jahr 1531 geſtiftet , aber zu dem jebigen Ges båube ift 1610 der Grund geleget worden .

‫ܪܐ‬ 10

Es

ſind darin 19 königl . Profeſſorate für

die

morgenländiſchen

Spradyen ,

für

die griea

148

griechiſchen und latetniſchen Sprachen , für die Beredſamkeit , Philoſophie , Mathemas tif , Arzneimiſſenſchaft , Chirurgie und ta noniſchen Rechte.

Es gehöret eben lo me

nig zu der Univerſitåt , als das sollegium Fudewigs des Großen , ehemals le Colles ge de Clermont , darin ebedeſſen die Jeſui ten lehreten , und , die Patres ungered ) net , über 600 Penſionårs waren. Die jahlreidhe Bibliothek , rühret größtentheils von dem ehemaligen großen Miniſter Fou quet , her ; und der

bekannte

erſte Pråſt

dent Harlay , hat auch reine Bibliothek hie beſonderen ber vermacht , welche in einem Saal

aufbehalten wird.

In dem College

de Cambray , oder der drei Biſchofe , unters richten 2 Profeſſores der Rechtsgelehrſam feit. Die Pfarrkirche S. Benoit , iſt eine Kollegiatkirche. Le College du Pleßis , ge Außerdem find in håret zur Sorbonne . dieſem Quartier noch die Colleges de Luis cieux , de Montaigů , des Graßins , nebſt 5 andern , in welchen lebten aber fein Un terricht ertheilet wird ; 4 Kidſter i Ces minarium , 6 Kirchen , und 3 Abteien nämlich Sainte Genevieve , Val De Orale,

/ Die die ſehr ſchön iſt , und Port Royal. Abtei S. Genevieve , iſt vom Konig Klo dowig geſtiftet , deffen

marmornes Grabs mal

*** 1149 mal in der Kirche zu finden die großte Herrlichkeit dieſer Kirche aber machen die Gebeine der heil. Genevieve aus , die in einem filbernen vergoldeten Raften ruhen , der oben über den hohen Altar dergeſtalt gefeget worden , daß er zum Sehuf der feierlichen Prozeſſionen herunter genommen werden kann . In der Bibliothek dieſer Abs tei ,

find

an

60000

gedruckte Bücher ,

barunter aber wenig altes und Seltenes ; es iſt hier auch ein ziemlich -reiches Anti quitäten - und Naturalienkabinet . Endlich iſt noch die königliche Sternwarte , ju bez merken , welche an dem höchſten Orte der Stadt , angeleget worden , und 1670 zum Stande gekommen iſt.

1

18 ) Das Quartier S. André , iſt auch ein Theil von l'Univerſité . ' Die archipress byteriſche Pfarrkirche S. Severin , iſt ſehr alt . In dem Kloſter der Mathurins ges Tchiehet die Wahl eines Rektors der Unis verſitåt. Gleich darneben iſt das Haus , in welchem die Buchhåndler und Buchdru der iøre Verſammlungen halten , und wo alle ankommende Bücher beſichtiget werdett. In der Straße de la Harpe , iſt das merts würdige Stück des ' romiſchen Alterthums, in Paris , nämlich die Uiberbleibfel des Pallafts ,

den

der Kaiſer Julian ſich hier ers ſ 3

1

150 erbauet : und der auch in den folgenten Zeiten vom Childebert und einigen anderen erſten Gefdledits , noch le Königen des wobnet worden ; wie aus noch vorbantes nen alten Briefen dieſer Konige , welche in dieſim

Pallaſt ( Palatium

Thermarum ,

Palais des Thermes , oder des bains , ) geſchrieben find , erwieſen werden kann . Es iſt diefes alte Gemåuer anjeßt mit Wri weiter pathåufern verbauet , und davon nicts recht

Renntliches

und

Zuſammens

bangendes mehr zu ſehen , als ein unges mein hohes in das Gevierte über der Er be errichtetes und ſehr geräumiges Gewól: be , welches durch keinen Pfeiler unterſtů Bet wird , und doch gar nicht ſchadhaft ift, obgleich reit geraumen Jahren ein Garten mit Bäumen und früchten , der 3 Mann bod Erde hat , und in den man aus dem 4ten Stockwerke des daran liegenden Colle. ge der Cluny hinein ſpazieren kann , daſs ſelbe beſchweret. Nach der allgemeinen Reinung , iſt dieſes große Behåltniß zum Kernboden gebrauchet worden .

Im

Colle

ge d'Harcourt , hålt die Nazion aus der Normandie ( f. Num . 16. ) ihre Zuſam menfunfte, Le College de Sorbonne , hat den Namen von ſeinem Stifter , Robert Sorbon aus dem Dorf Sorbonne , der es 1252

IJT

1

1252 géitiftet hat : der Kardinal Niches lieu aber hat es in die gegenwårrige Ver faſſung geſetzet ; denn er hat das jenige anſehnliche Haus und die ſch &re Kirche

1

auffihren laſſen , weldie ein Meiſterſtick in der Baufunft iſt. In derſelben iſt das bewundernswürdige marmorne Begräbniß .

1 7:

1

1

3

denkmal dieſes Kardinals zu ſehen , bars an der berühmte Girardon 20 Jahre.ge : arbeitet hat. Es wird dieſes Kollegium nicht mehr , wie ehedeſſen , von Studen ten bewohnet , rondern die 37 Zimmer ders felben , gehören den älteſten Doftoren des Hauſes und der Gefourchaft der Sorbon ne ,

In dem großen

Saal ,

werden

Verfainmlungen der theologiſchen

die

Fakultät

gehalten , und in dieſem Kollegio lehren 6 Doktores: täglich die Theologie , nåmlich 3 Stunden Vormittag und 3 Stunden Nadia mittag . Die Bibliothek iſt eine der zahl reichſten in Paris , und hat viele alte Hand [ chriften. Das Profeſſorat der hebräiſden Sprache , hat Ludewig Herzog von Orle : ans , geſtiftet. Man muß dieſes Kollegi um der Sorbonne , nicht mit der Sozietåt gleiches Namens verwech rein. Ju der Pfarr kirde S. Cosme und S. Damien , liegen angeſehene und berühmte Leute begraben , Bei derſelben iſt das Gebäude , darin die R4 3731

1

152 1731

geſtiftete ,

und 1748 beſtåtigte

18 am

nigliche Akademie der Chirurgie Dienſtage ihre Verſammlung hålt ' , und am Dienſtage nach dem Fefte der heil . Dreiei : nigkeit in den

einer allgemeinen Verſammlung

beſten Auffag

über eine

aufgegebene

Materie , den von Peyronie geſtifteten Preis einer goldenen Schaumừnge von soo livres zuerkennet . Der erſte Wundarzt des Ko nigs , iſt Präſident dieſer Akademie. Das Franziſkanerkloſter oder das Kloſter der Cordeliers , iſt das zahlreichſte in Frant: reich ; denn es hat ungefähr 120 M & ndje. Die Bildfåule Ludewigs des Heiligen , wel. che über dem Haupteingange der Kirche fte bet , wird geſchåget. In dieſer Gegend iſt auch le College de Premontré , le Colles ge de Grammont , die Pfarrkirche St. Uris dré des Arc $ oder des Arts , das große Auguſtinerkloſter , in deſſen Kirche die Ze remonien des Heil . Geiftordens , wenn der Rönig

in

Paris iſt ,

außerdem

aber

die

Verſammlungen der franzöfiſchen Geiſtlich feit gehalten werden ; und endlich das Ros modienhaus . 19 ) Das Quartier Lurembourg , iſt auch ein Sheil von l'univerſité. Die Menge der Alsſter und Rommunitäten in dieſem Quars tier , Ift viel zu groß , als daß fie alle ans

gez

153 gefilhret werden

könnten :

daher

idh nur

des ehemaligen Nuviziats der Jeſuiten wegen ſeiner ſchönen Kirche , und des Kars. thåuſerkloſters , wegen der in der Sirche deſſelben befindlichen ſchönen Gemålde und 1 Der Pallaſe Grabmåler , gedenten nil . von Orleans ,

oder von firembourg , iſt

pråchtig , und von Heinrichs IV zweiten Gemahlin , Maria von Medicis , inner-, halb 6 Jahren zu ihrem Witwenfio neu er: bzuet ; doch hat ſie ihr Leben nid )t in dem relben , ſondern zu Esin , in großer Dürf tigkeit beſchloſſen. In der berühmten Gal lerie deſſelben , ſiehet man 20 vortrefliche Gemälde von Rubens , davon das Stück 9 - Fuß breit und 10 Fuß bod iſt , und die das leben dieſer Stonigin ſymboliſd) vor : ſtellen .

Der berühmte Maler hat nur zwei

Jahre daran gearbeitzt , und ſie ſind er : neuert worden . Die Ermordung Heinrichs IV , iſt bei dicſer Malerei ganz übergans gen , und blos

fein Cob

bergeſtalt vorges

ſtellet worden , daß er von der Zeit ſchwe : bend nad, dem Himmel zu getragen , und vom Jupiter und Herkules in die Arme gea Der Garten iſt groß . Ne nommen wird . ben dieſem Pallaſt , iſt der kleine Paltaſt von fürembourg .

Der vormalige

Ambaſſadeurs ,

ehemals K 5

der

Hotel des bourboniſche Pala

154 Paulaſt ginannt ,

in welchem lie

auferor :

dentliden Amofades:rs drei Tage lang bes wirthet wurdent ,' die aver , fo aus entfern tin Lantern famen , fo lange darin wohne : tin ', als fie fic) in Paris aufhielten , iſt 1773 an eine privatperſon verkauft wor: ben , Dir Platz , auf welchen der Jahr markt von St. Gerntain , gehalten wird ift mit buden beretzt. t'Hotel de Condé, bat 1772 die Stadt gekauft für 1 Million 800000 fiores . gregier

S. Sulpice , iſt eine der

Pfarrkirchen in Paris , mit einer

neuen ſchönen Fazade , und bei derſelbert iſt ein Seminariun . Das Hoſpital des petites Maifons , enthält viererlei Arten von Leuten , rådlich 400 alte arine Reuter unſinnige , foldie , ſo die veneriſche Krants heit haben , die hier verpfleget werden . und grindidhte , die geheilet werden . Hehet unter der Auficht des Grand Bureait des Pauvres , welches das Recht hat, jáhrs lidh eine Auflage von Almofen fir die Ars men , von den Prinzen , vornehmen Hers ren , Bürgern , Handwerkern , und allen anbern leuten , ble Armen ausgenommen , ju fanmlen , und ſeine eigene Gerichtsbar keit und Bedienten

hat.

Außerdem iſt in

dieſem Quartier noch ein Hoſpital für Uns heilbåte .

20)

7

2

7

155 20 ) Das Quartier Saint Germain des Prez , iſt der letzte Theil' von l'univerſiti , und wird durd) die über die Seite pon erba'uete Steinen fogenannte königlide Brücke , welche

ungefähr

72

Toiſes lang

und 8 Toifes 4 Fuß breit iſt , mit dent Quartier des fönigl. Pallaſis verbunden , Die Abtei S. Bermain des Prez , welche Childebert I , auf Anſtiften des Biſchofs Germain ;

geſtiftet ,

ift

mit Benediktiner

mêndien von der Kongregazion de S. Maur beſetjet , und hat eine ſehr anſehnliche Bir bliothek , die nächſt

der

königl. die wid

Sie ſtehet in zwei großen Sáz figfte ift. len , und die alten Handſdyriften , deren Anzahl fich auf 8000 Bånde belduft , und darunter viele von ſehr großem Werth find , ftehen in einem beſondern Saal . Sie wird noch tåglidh vermehret ; und ob ſie gleich nicht ſchlechterdings zum

gemeinen

Nußen

beſtimmet iſt , ſo hat doch ein jeder Ger lehrter einen freien Zugang zu derſelben , Es iſt auch ein Kabiner von Alterthümern Das Kolegium der vier Nazionen, babet. oder Mazarin , wie es auch von dem Kar : dinal , ſeinem Stifter , genennet wird , tiegt an der Seine , und ſtehet unter der Regie : Der Unterricht wird rung der Sorbonne . Dte Biz in demſelben umſonſt ertheilet.

blies

156 , bliothek ijt feit 1688 ben dieſen Kollegio ,

eine Sffentliche. Nes iRt Hotel de Conti

in welchem feit 1752 das koſtbare Haus geråth der Krone verwahret wird , weldies vorher im Pallaſt Petit Bourbon aufgeho: ben worden. Es beftehet 1 ) aus ſehr rei chen und koſtbaren alten und neuen Tape : ten , die ungefähr 24000. Ellen ausmachen , Die fchönſten und rd & gbarften ſind unter Kidnige Fran; 1 , Regierung verfertiget , gehsren pornámlid ) diejenigen, und dahin welche die Sdlachten Scipio des Afrika ners vorſteden , und nach den Gemalden Julius Nomanus gemacht worden . Frang I hat ſie von flåmiſden Meiſtern für 22000 Thaler gefauft . Die Tapetent , welche Pauls Geſchidite vorſtellen , und auch nady Julius Romanus Gemälden gemacht find , foſten ungefähr eben ro viel. re Tapete ,

welche

Eine andes

die zwölf Monate des

Jahrs nad) Lutas von Feyden Gemälden , vorſtellet , noird auch ſehr hoch geachtet , ù. a. m. Die Kenige fuderig XIV und XV, haben dieſe Tapeten durch ſchöne Stu de , welche in dem Hauſe der Gobelins , verfertiget worden , vermehret. Der Vor rath an koſtbaren Betten und Vorhången ift, auch groß . 2) Uus allerlei Hausges råth an Tifchen , Spiegeln , leuchtern . Kleiz dern

197 dern 2c . Es werden hier auch alte Waffen aufbehalten . In dem 1613 geſtifteten Ho fpital de la ' Charite ', weldes der Haupt : ort des Ordens S. Jean de Dieu tít, find Aus demſelben werden die 200 Betten . Genefenden in das Holpital des Convale ſcens ; aufgenommen , und ſo lange - vers pfleget , vis ſie wieder zu Kräften gefoms Es giebt in dieſem Quartier mell find . ſchine Patáſie , 5 Kisſter , noch 1 Abtei , Vor allen aber iſt und 2 Kommunitåten . hier nod) das ehemalige königl. Invaliden haus , ( l'Hotel royal des Invalides , ) zu merken , welches Ludewig XIV , zur Wohnung und Verpflegung übel zugeridteten Offiziere aufgeführet. im folgenden

der im Kriege und Soldaten,

Die Stiftung geſdhah 1070; Jahre wurde der Grund zu

dem weitlå uftigen , anſehnlichen und prächti: gen Gebäude geleget , und innerhalb 8 Jahren Es liegt wurde es zu Stande gebracht. im Anfange des ebenen Feldes , nicht weit von der Seine , und macht ein regelmäßi: ges Vicreck aus , welches 17 Morgenlanb ( Arpens ) einnimmt ; in welchem Raum 5 gleichförmige udfe zu finden , die insges fammt mit Wohnungen von 3 Stockwers fen , ( wenn man das untere ,' ro der Ers iſt , mitrechnet , ) umgeben find .

de gleich

Der

: 15 $ Der mittelfte Hof iſt ungefähr 4 mal fo groß , giv die sivrigen , und wird von zier lidt geordneten Gebäuben umgeben . find hier nåmlich živo Reihen gewölbter Gånge über einander , die enge Galerien ausmachen , vermittelſt deren man rund berum bedeckt gehen kann . Die umberſte : henden Gebäude ; find init allerhand Zier rathen , als Siegeszeichen und dergleichen , verleben . Ám Ende des pofs , dem Haupts eingange , gerade gegen über , iſt das inne re Chor der Kirche, Das Innere dieſer weitläuftigen Wohnungen , hat , außer eis ner großen Menge Zimmer , nichts beron bers . Von den gemeinen Soldaten wohn=" ten und ſchliefen viele auf einer Kammier ; von den Offizieren oder 4 beiſanimen .

aber wohnten nur 3 Die Stiftung ward

anfänglich auf 4000 Mann eingeridtet : allein , die Anzahl der Invaliden , welde hier verpfleget wurden , war wirklich viel großer , und nicht feſtgelegt. Auf einem großen Saale warb alle Donnerſtage über die Angelegenheiten dieſer Anſtalt , Rath gehalten , dariti der Generalfontroleur den Vorſitz hatte. Das Krankenhaus , ( les infirmeries , ) war

durch einen Hof abge Es bat fondert , und wohl eingerichtet. 1776 baben die Juva te 3000 Betten . lia

159

16 liden dieſes Hotel großtentheils råumen müſſen , und es ii zil einein Hotel Dizu beſtimmtworden . Die Kirche beftehet aus

EI

zwei Theilen ; die innere Kirche iſt zum Ge. braud des Hauſes buitimant , die äußere iſt neu , und von innen und außen ſehr pråchtig , ſo das ſie ihres gieidien in di's fem Königreiche ſucht. Die Prediger von der Misſion des heil . Lazarus , baben die geiſtlide Nuffidit in

dieser Antialt .

Ein wenig unter dieſem Hauſe , auf dir 1

Plaine de Grenelle , ili die königi.

:

ſchule erbauet , weldies Gebäude dem ja : validenhauſe an Pracht und Große nichts nadgiebt .

Ihre

mit

širiegs

Alleen gejánůciten

Spaziergänge , erſtrecken ſid , bis an 0 : 8 Ufer der Seine . 1760 wurde der Grund

i

zu der Kirche derſelben gelegt.

In derſel

ben werden 400 arme junge Edelleute juin Kriegsſtande erzogen ; und diejenigen bet der Aufnahm vorgezogen , welche ihre Bå. 1751 fum ter im Kriege verloren haben . dieſerwegen eine königl . Erklärung heraus. Zuletzt will ich noch von der Gerdidite dieſer großen Stadt etmas beibringen . Es war ſchon zu der Xdmer Zeiten , vor Chris fti Geburt , auf der jcgt fogenannten Ju fel des Pallajts eine Stadt , Namens Lu tetia , welde die ". Pariſier ,

1

ein celtirtis Bolf ,

160 Bolk , beraben , und , als die Rómer Gal : lien durdidrungen , felbft in Brand ſteckten . Die fiegendea Šmer baueten den Ort wie der auf , welcher aber nur ganz gering war und blieb , bis Kaifer Julian der Abtrún : nige fich hier einen Sitz erbauete , von wel : dhem nod) Das große Gewsibe übrig ift . deſſen id ) Ruin . 18. bei dem Quartier des beil . Andreas gedacht habe . Unter den fran : filden Königen ,

wurde der Ort immer grøger . Slodowig erwåhlete ihn zwar im Jahr 508 zu ſeinem Sit : allein , die KS: nige aus dem merovåiſchen Haure wohne : ten in der um erliegenden Gegend , und die karoliniſdien ließen die Stadt gar aus den Kånden , ſo daß ſie den Vorfahren des Hugo Capet zutheil , ihrer anwachſenden Orsfe wegen aber um das Jahr 954 in ALS Hugo 4 Quartiere gertheilet ward . Capet König wurde , behielt er diere Stadt zur Reſidenz , und , alle folgende Kønige ha ben auch hieſelbſt ihren Siß gehabt. Sie wurde nicht nur von Zeit zu Zeit vergroſ ſert , ſondern Philipp Auguſt nahm auch eine neue Bemauerung vor , ließ die Straſs fen pflaſtern , und theilete die Stadt in 1

drei

Theile ,

Perſité.

la Cité , la Ville und l’uni: Nachgehends ward fie immer mehr

vergr & ßert ,

und eben deswegen 1422 in 260

i6t 6 , von ludewig XIV , aber in 20 Quar : tiere abgetheilet , welche neue Abtheilung 170 i im Dezember berdiloſſen , 1702 abec beſtätiget und vollzogen wárd: 1572 wurs de fie durch das Blut von 600o ermordes ten Reformirten ſchåndlicher und unvera antivortlicherweiſe beflecket , und am 24 Auguſt zü dem grauſamſten Blutbåde das Zeichen mit der großen Glocke gegeben ; welche auf bent Glockenthurm bes oben Num. i . beſchriebenen Pallaſts , barin das Parlament ſeinen Siß hat ; am Ende der Brücké au Change zu finden. 1589 URD go iſt ſie von

Heinrich III und IV; verë.

geblich belagert , bem ſeiner Krdnung nach worden .

leßten aber 1594 freiwillig gesffnet

In der Gegend von Paris , und üntee ber Gerichtsbarkeit dieſer Stadt , liegert folgende merfrürdige Derter : i Hinter man

den elifåtſden Feldern findet

1 ) Chaillot ; ein fchones Dorf an det Seiné ; mit 3 Risſtern, woſelbſt eine Glas Witte , Kriſtalfabrik und türkiſche Tapetens Es wird auch lé Faurs manufaftur ift. bourg de la conference

g nannt.

2 ) Páſſy ; ein Dorf an der Seine , wo3 felbſt ein ſchönes Kloſter der Minimer iſt 2 met Büſch : Erdbeſchr: 8 B:

162

welches les bons - hommes genennet wird , und unterſchiedene mineraliſche Quellen ans getroffen werden , welche des Sommers ſtarken Zuſpruch haben .. 3) la Meute , ein kleines

fönigliches

Jagdſchloß , beim Anfang der Hölzung von Boulogne. 4) Madrid , ein königl. Schloß auf der andern Seite der Hilzung von Boulogne , welches König Franz I , 1529 nad) dem Mufter des er welchem

Schloſſes gefangen

zu Madrid , auß geſeſſen i erbauen

laſſen . 5 ) Neuilly , ein Dorf an der Seine , liber welche hier eine Brücke geführet iſt . Die neue 1772 gebauete Brücke , wurde in Gegenwart des stenigs innerhalb 5 Mis nuten auf ihre Fundamente geregt, ob ſie

} gleid) aus 5 Bogen beftehet , von welden ein jeder 120 Fuß breit , und 38 Fuß hoch unter dem Schluffel ift , und den mittelſten Bogen ein Stral von 150 Fuß formirt. 6) Longchamp , cine weibliche Abtei voni

Orden der beil. Klara , aud) an der Hits zung von Boulogne , welche leßte von eis Surenne, ein nem Dorfe den Namen bat . Flecken ,

liegt gegen über

an der andera

Seite der Seine .

7) Monte

}

163 ty )

Mont

Balerier ,

Beinſtöcken beflanzter

ein

rauhét

mit

Serg , welcher dem

Berge Golgatha in Paläſtina ähnlich ſeye foul , und auf welchem eine kleine Kirche ftehet , die aus Andacht ftark beſuchet wird . Sie wird von den Pretres du Calvaire , beſorgët. 8 ) Auteuil , ein Dorf , woſelbfi Boileau Deſpreauf ein Landhaus hatte. 9 ) Bellevue , ein ſchönes Luſtſchloß auf einem Hügel an der Seine , welches König Ludewig XV für die Marquiſe de Pompa. dour bat aufführen laſſen , und welches feinen Namen von der ſchönen Ausſicht hat. ro) Seves , ein Flecken , an der Seis ne ; über welche hier eine Brücke nach Ver: ſailles führet. lanmanufaktur.

Es iſt hiefelbft eitte Porzel :

1

2 Wenn man auf der andern Seite ber Seine zurückkehret , trift Paris nach man ang 19 , vor Ülters Iſcy , latein . Fi. il ) fcus lliacus , oder Iſiacenſis n' ein Dorf mit einer Pfarrkirche , Benediktinerabtei , Sea minario , und fchenen Landhauſern , unter

ſich des bauſes Conti fuftſchloß unterſcheidet , als wveldjes eines der ſchon ?

welchen

Men in der Gegend von Paris iſt.

12) Den

164 12) Denvre , ltegt gleich neben dem bors hergehenden Ort , und iſt wegen ſeiner Buts ter berühmt. 13 ) Vau Girard , ein ſchönes Dorf, na: he bei der oben bei Paris genannten neuen Kriegsſchule: í 4 ) Gentilly , ein ſehr altes Dorf att

der Bieszé . 15 ) Jory , ein Dorf unweit der Seine, mit einem ſchonen Schloffe. 16) Conflans , ein Dorf ,

bei dem Zus

ſammenfluß der Seine und Märne , wel : ches , nebſt der dazu gehörigen Herrſchaft , feit 1567 die Familie von Berdy beſigt. Der Erzbiſchof von Parts hat hier ein Haus , es gehåret ihm auch in dem Flecken an der Marne , die S. Maur des Foſſes abtei. Benediktiner ehemalige 17) Charenton , ein alter und großer Fleckert , an der Marne , 2 kleine Meilen von Paris , woſelbſt die Reformirten ehe mals , vermöge S. Reinrichs IV Erlaubniß vom 27 Auguſt 1606 , ihre bornehmſte Kirche gehabt haben , welche 14000 Mén rdhjen faffen konnte , aber 1682 nadi der Wiederrufung des Ediktsson Nantes nie : dergeriſſent , und anſtatt derſelben ein Klo : fter erbauet worden . Es iſt auch biefelbft eine Maiſori de la Charité. Der Theil

1

165 Des Fleckens , welcher nad S. Maur des Foffes zu liegt , wird als ein beſonderes Saint Dorf angeſehen , und Charenton Maurice , genannt . Die hieſige ſchšne ſteinerne

Brücke über die Marne ,

welche

1714 verbeſſert worden , iſt in der Ge Der Diſtrift des Orts Tchichte berühmt. þegreifet unterſchiedene alte Herrſchaften . 18 ) Vincennes ,

latein .

ad Vicenas ,

weil dieſer Ort von Paris 20 Stadien ent legen iſt , die ungefähr i franzöſiſche Meis Es iſt ein altes mit Thurs le ausmachen . men umgebenes Schloß , welches Philipp pon Valois 1337 angefangen , und Karl : Ludewig XIII , ließ ei- . V geendiget sat. nen Theil davon niederreifen , und ein neu: es Gebäude aufführen , welches fudewig XIV , zu Stande gebracht. Die alten Thurme dienen zum Gefängniß für Staats Karl V hat hier 1374 eine gefangene. beilige Kapelle nach dem Muſter der paris " fiſchen geſtiftet , deren Kapitel aus 50 Pers Es iſt hier auch ein Prios . ſonen beſtehet. der Minimer , ein Thiergarten , und eine gute Porzellanfabrik.

rat

ein rehr angenehmer 19 ) Bagnolet , Drt , I Meile von Paris , dem Herzog von Orleans zugehörig . Haus und Går: ten ſind fchen 20) Nike

166 Dorf , in welchen 20) Arcueil , ein 1624 eine Waſſerleitung erbauet worden , die ungefähr 200 Toiſes lang, und an dem Sie niedrigſten Ort 12 Toiſes hoch ift. führet das

gute Waſſer von Rongis machine

Paris .

2. Das Souvernement von Isko

de France. Dieſes Gouvernement begreifet cintan Getreide , Früchten und Weinen fruchtba : erstrecket fich aber weiter , als res land , Die kleine Landſchaft JBle de France : denn es faffet auch einen Shell von den kanda ſchaften Perche , Picardie , Brie , Gatinois , Beauce und ganz Vexin -françois in fidh , Außer dem Gouverneur , iſt biefelbſt eine Generallieutenant, und 4 Unterſtatthalter ;å and biernådhft gtebt es noch verſchiedene beſondere Gouverneurs , die ich gehörigen Der Unterſtatthal Drts anmerken werde. terſchaften und folgende :

kleinen

Landſchaften

fino

I Die Unterſtatthalterſchaft der elgentlik chen . Føle de France . Dieſe kleine land : fchaft wird von der Seine , Marne ,

Dire und

167

and Nisne faſt ganz eingeſchloſſent.

Es geo

Håret baju : 1 ) Saint Denis , mit dem Zunamen , en France , Fanum f. Dionyſii , ehemals Catolacum , oder Catulliacum , eine Stadt in einer fruchtbaren Ebene unweit der Sets ne , welche ihren Urſprung der Daſelbſt be: finblidhen berühmten Abtei Benediktineror : bens zu danken hat , die dem heil . Dionys fius zu Ehren ſchon im Jahr 600 unter bem Rinig Klotar II geſtiftet geweſen , vor deſſelben Soin Dagobert aber ſehr verbera fert , und in den folgenden Zeiten noch ei nigemal verändert worden. Das Ubteige båube iſt von den Tchönſten Quaderſtücken von Grund auß neu aufgeführet , und hat einen ſchönen und regelmåßig eingerichte : ten Garten. Die Kirche iſt zwar bon go :

thiſcher Bauart , aber doch ſchon , und ents hålt nicht nur einen reichen Schag , darin auch die Reichskleinodien find , ſondern iſt auch der Begräbnißort der franzöſiſchen Der erſte Snige und ihrer Familien . König , welcher darin begraben worden , iſt Dagobert ; von deſſen Nachfolgern hier auch viele liegen ; doch iſt dieſe Kirche der ordentliche Begräbnißort der Sšnige erſt unter dem fapetiſchen Geſchlecht geworden, von welchem

hier nur

3 fehlen , nåmlich Phis

168 Philipp I , fubewig der junge und Ludez wig II . Linter den Denkmålern , find die pon Franz I und feiner Familie , kudewig XII und ſeiner Gemahlin , und Heinrich II , reiner Gemahlin und Kindern , die anſehnlidiſten . Heinrich IV, und nach ihm alle folgende sidnige, b . ben ſich keine Denk måler errichten laſſen . Es liegen auch hies feibſt begraben die berühmten Männer, der Connetable von Frankreich , Bertrand du Gefelin , und der Marſchau von Türenne . Seit

1692

hat dieſes

Klofier keinen Abt

mehr gehabt ; denn nachdem der letzte Abt, Sardinal von Reß , geſtorben war , wur? den dic Tafelguter des Abts die 100009 Livres betrugen , dem Baure S. Cyr ge widmet ,

und die geiſtliche Gerichtsbarfeit

in der Stadt ,

bekam

der

Erzbiſchof von

Paris , hingegen ſtehet das Kloſter mit ſei: nem geſammten Umfang unmittelbar unter. dem Pabſt ; der. Prior aber iſt þeſtåndiger Generalvikariis des Erzbiſdofs . Dię 46 tei hat jeßt 60000 livres Einkünfte , uno thr gehöret die Herrſchaft über die Stadt , wie denn auch die Appellazionen von ih rem Amte gerade an das Parlament zu Pas ris gehen . Außer der vorhin beſchriebe nen Kirche ,, giebt es in dieſer Stadt noch

13 andere , darunter auch die Kolegiattir : dhe

109

che St. Paul iſt , und 5 Misfter.

Dor dier

ſer Stadt und S. Maur hat eine Kaſtella pei den Namen . 2 ) Chelles , Cala , Cellæ , ein Flecken , nabe bei dem Walde Bondy , der ebemals Laochonia ſilva , hieß , und woſelbſt die alten merovåiſchen Könige einen Pallaſt hat : ten . Es iſt hier eine berühmte Benedikti : nerabtei , die ums Jahr 660 geſtiftet wor : pen . Nicht weit von hier iſt Childerich gez tödtet worden , Von dieſem Flecken wird eine Kaftellanei benannt. 3 ) Saint Maur

des

Forſes , vor

Al

caftrum , unb Mona ters Bagaudarum ſterium foſſatenſe, ein Fleden an der Mar, ne , 3 Meilen von Paris , Nofelbſt der Prinz von Condé ein gutes Schloß hat. Die ehemalige hieſige Benediktinerabtei , iſt 1535 in ein Kapitel , unter dem Titel eines Dekanats , verwandelt, und jeßt ein Tafelgut des Erzbiſchofs von Paris. 4) Montmorency , Mons Maurencia

, zu einem Herzogthum und Pairie erhoben worden. Nad, der 1632 geſchehenen Hins richtung des vortreflichen Herzogs , Hein rich von Montmorency , ift fię ans Haus

von Condé , zogthums von

unter dem

Namen des Her

Enguien , gekommen . L 5

if

170 ift hier ein Kapitel und Klofter 3 und nahe dabei ein ſchönes Haus , welches der be rühmte Maler le Brün , bauen laffen , und nach ihm Crozat bekommen hat . Von dies Per Stadt hat eine Kaſtellanei den Namen . Zum Herzogthum Engaien , gebfret qudy das Schloß und die Pfarre Eſcouen oder Ecouen , 4 Meilen von Paris . 5) Beaumont , eine kleine Stadt an der Diſe , mit dem Titel einer Grafſchaft , welche eine Pairie iſt: Kollegiatkirche.

Es

iſt hier

eine

6 ) Gonneße , ein Flecken , von welchem eine Kaſtellanet den Namen bat , zu welcher auch die beiden folgenden Derter gehören . 7 Louvres , ein Flecken . 8 ) küſarche , eine kleine Stadt , wofelbfe viele Spigen verfertiget werden. 9) Urgenteuil , ein Dorf an der Seine, welchem eine Kaſtellanei den Nas von inen bat.

II Die zweite Unterſtatthalterfchaft , bez greifet :

. I la Vrie françoiſe , darin : 1 ) kagny , Latiniacum , eine kleine Stadt an der Marne , in welcher 3 Pfarr firden ,

eine

Benediktinerabtei

von

der Kong

Fi

Kongregazion te S. Maur , und eine Kom menthurei des Johanniter- Ritterordens . In 1242 iſt hier der Vorſtadt ſind 2 Kloſter. fine Kirchenverſammlung gehalten worden. 2) Brie , ehedeflen Brane Comte No bert, Braia Comitis Roberti , eine kleis ne Stadt , die ihren Zunamen von No bert pon Frankreich , Grafen von Dreux bat , und nach vielerlei Beſigern , durch Franz I mit der Krone vereiniget worden . Es iſt hier ein Gouverneur , eine königl . Gerichtsbarkeit , staſtellanei und Amt, mel : des unter der Vogtei und Vicomte von Pariß ftehet , ein Salzmagazin und ein Klofter der Minimer. 3 ) Corbeil , Corbolium oder Corboni.

ụm ad Sequanan , Joſedum , eine Stadt, welche da liegt , wo die

Júine oder Efio-,

ne ', in die Seine fließet ; durch welchen legten Fluß fie in die alte und neue Stadt abgetheilet wird ; jene liegt im Dezirk von Brie françoiſe , dieſe , welche die größte iſt , im Bezirk von Hürepoir . Sie hat 2 ſteinere Brücken , eine über die Seine, und die andere über die Fåine ,

3 Vorſtådte ,

eine Kollegiatfirche , noch 3 Pfarrkirchen , 2 Priorate , 2 Kidſter , I Hoſpital , und iſt der Sit einer fånigl. Vogtei und La ſtellanel,

Ihr

pornehmſier

Handel wird mit

17 % mit Hiuten getrieben . Bor Alterd gehores te fie den Grafen von Perche , wie benn unter andern GrafGottfried II von Perche , Comes Corbonenfis , genennet wirb . --4) Rogoy , eine kleine Pfarrfirdse und 1 Stloſter .

Stadt

mit

I

5 ) Ville neuve S , George , eine kleine Ctadt an der Seine , von welder elne Ra frellanei den Namen hat . Seite

des

Flufſex ,

Auf der andern

liegt das Dorf Ville

pleuve le Roi , darin ein ſchönes Landhaus ift.

6 ) Tournan und Hericy , find Flecken , der lete hat den Titel einer Saronie . 7 ) Nangis , eine kleine Stadt mit einem (didnen Schloß , und den Titel eines Mar Ste gehåret dem Hauſe von - quiſats . ; Guerchy. 8 ) Gepres , ebemals Tresme , ein flei: ter Ort , welcher ein Herzogthum und eine Pairie ift. 2 le Valois , Ducatus Vadenſis ,

ein

Herzogthum , welches ehemals die Graf: ſchaft Creſpy bieß , und von den Grafen pon Berin und Amiens beſeffen , durch Phi lipp Auguſt mit der Krong verbunden , von Philipp dem

fühnen ,

1284 ſeinem junga

fien Sohn , Karl , VI im Jahre

gegeben , und von Karl 1402 zu einem Herzogthum

erhos .

173 bihoben würde.

Heutiges Tages

gehdset

daffelbe dem Herzog von Orleans , und iſt auch durd) ludewig XIV. , fu einer Pairie Es gehsten Bajú folgens erkhåret worden . be Derter :

die Hauptſtadt i ) Creſpu en Valois dieſer Landſchaft , und der Hauptort einer Elektion , treibet guten Handel mit Getrei bé und Holz . ſehnlicher ,

Sie war ebemals viel an : als ſie jekt iſt. Es ſind hier

ztvei Kollegiatkirchen , brei Pfarrkirchen und ein Kloſter ; ferner ein Gouverneur ein Amt, und ein Landgericht , Beffen Bedien të der Herzog von Orleans ernennet. 2 ) Senlis , Sylvanectes , Auguftomaa gus eine Stadt auf einer udbe , an dem kleinen Fluß Nonnetty) , welche der Haupt: ört einer Eleftion , der Sitz eines Gouver : neurs , eines Amts , einer Vogtei ; eines Landgerichts , Forſtamts , Salzmagazine , einer Marechauffée ,

und

einer fåniglidiert

Jagdhauptmannſchaft iſt. Der hieſige Bis ſchof , ftehet unter dem Erzbiſchof voni Rheims , hat 17 Pfarren , 44. Kapellen , 3 Ubteien , 9 Priorate ; und 19 Hofpitá tåler ; unter feiner Wufſicht, und 18000 Livres jåhrlicher Einfünfte. Er iſt am roi miſchen Hofe auf í 254. Fl. tapirt . In dente Stadt und ihren drei Borſtåbten , find 6 Pfarr:

. 174 Pfarrkirchett, darunter die Kathedralfircher und eine Kolleglatkirche iſt, und eine fønig Die Stadi bat ihr eigenes liche Kapelle. Recht , und ift mit Mauern , einem trocke nen Şraben und einigen Bellwerfen umzes Es wird hier Wolle für die Manu ben . fafturen zu Beauvais gewaſden ; ſonſt aber ijt hier wenig Hanbel. 3 ) Mont l'Evegue , ein Dorf , mit ei nem

feinen fuftidloß

des

Biſchofs

von

Senlis . 4) Chantilly , ein Fleden , to Meilen von Paris , welder ſeit 1661 dem Hauſe bon Condé eigenthümlich gehørt , und ein Gegen großes und kleines Schloß hat . des erſten Eingang über , ftehet eine ſdsné metallene Bildſäule zu Pferde , die den leză ten Herzog und Connetable von Montmo: rency vorſtellet, auf der Treppe aber fiehet eine Bildfåule , welche den großen Conde Das kleine Schloß iſt ſehr auss abbildet. Der Pare ; die Bosquets , gezieret . der Luftwald , find ſchon.

und

5 ) Verneuil , ein Lufirdiloß , dem Hauſe von Bourbon Condé zugehörig . 6 ) la Veſine, ein Jagdhaus . 7 ) Creil , ein Städtchen , Amt und Ras ſtellauei.

Es

iſt

hier eine Kollegiatfirche.

egen über , in der Diſe , auf einer kleinen Jn.

175

Infel , bauen .

ließ

Karl

ein

y,

feſtes

Schloß

8 ) Pont S. Marence , eine kleine Hans delsſtadt , am Fluß Diſe , woſelbſt eine fs : nigliche Vogtei iſt , die unter dem Amt non Senlis ftehet. 9 ) Berberie , ein Städtchen an der Di : fe , darin unterſchiedene Kirchenverſamm : lungen gehalten

worden .

Nahe

dabei

tit

eine mineraliſche Quelle , deren Waſſer kalt Ste bat etwas vont und unſdymadhaft iſt. einem Salje , welches dem gemeinen ähns lich iſt. 10) Betiſy und Coudun , find. Flecken . 11 ) Compiegne , Compendium , eine alte Stadt an der Diſe , welche der Haupts ort einer Eleftion iſt , und ein Schloß hat , auf welchem fich der königliche Höf gemei: niglich des Summers einige Zeit aufzuhal ten pfleget.

Es find hier eine Kollegiarkir :

che , 4 Pfarrkirchen , (2 in der Vorſtadt) eine Senediktiner - Abtei , benannt von dem heil . Kornelius , ein ehemaliges Geſuiter : Kollegium , welches nun Weltgeiſtliche hat, unterſdhiedene Slofter , und ein Armenhaus . auch ein Gouverneur feinert Siß , und die Gerichtsbarkeit ift giviſchert dem Künige und der Abrei getheilet. Der

Es hat

hier

pornehmſie

bandel ,

wird

mit Getreide, Hol ;

176 än den Jah : Holz und Wolle , getrieben . 833 , 10851 877 , ren 757 ; 823 , 1278 ; 12931 1235 ; 1092 , 1993 , 1304 , und 1329 , find hier Kirchenverſamm :

1430 nahment worden . die Engländer hieſelbſt das Mädchen von Orleans gefangen ; 1624 ward hier eint lungen gehalten

Bündniß

mit den Niederlanden geſchloſſen . 1709 begab fich der Churfürſt von Bayerit hieher . 12) Monchi le Chatel , eine Herrſchaft, in deren Schloß eine Scollégiatfirche i Ar men - und Strankenhaus , iſt ; und Blerans court ; ein Flecken mit einem Schloß.

13 ) La Ferté milon , Firmitas Milonis, eine kleine Stadt am Fluß Durques , der fie in die obere und untere Stadt abtheis Sie hat den Namen von ihrem Ers let. Es find hier Bauer , dem Grafen Milon . 3 Pfarrfirdjen , jwei Priorate ; 2 Kisfter , ein Umt und

eine Kaſtellanei ,

die

ünter

dem Amte vórt Creſpö ftehen , und eitt Sdloß , welches bem Biſchof von Soiſſons gehöret . 14 )

Pillers - Cotte Rets ;

Villaris

ad

Collum Retiae oder Regiae į eine kleine Gtabt bei dem Anfange des Baldes Réts, baber sie den Namen bat.

Es ift bier eint

ſcho

157 fchönet Paưalt , bem Herzog von Orleans jugehørig , eine Pfarrkirche und Abtei , ei ne Vogtei , die unter dem Amt von Tres ſpy ſtebet , und ein Gouverneur.

15 ) Vé , Vadum ; ein Schloß zwiſchen Villers - Cotté Rets und Ereſpy , welches der Sin der Grafen bort Crefpy geweſen , und von welchem ihre Grafſchaft Comita tus Vadenſis

genennet worden ist.

16) Nanteuil le Haudouin ,

ein großer

Flecken , mit einemi regelmäßigen Solofle, und eineč Benediktiner- Abtei von der Kons gregazion de Cluny . 3 Le Soiſſonnois ,

ift

ein

Stück

vori

der Picardie , und enthätt : i ) Soiſſons , Noviodunum , Auguſta Sueſſionum , die Hauptſtadt vom ganzen Gouvernement , liegt am Flus Aisne , in einem angenehmen und fruchtbaren Thal, Sie iſt ziemlich groß und wohl beivohnt:

hat den Titel eineč Grafſchaft , iſt der Sit des Generalgouverneurs , einer Generalität und Intendance ; éines Sureau des Finan : tes., einer Elektiott , eines Amts ; landge ridts ; Salzmagažins , Foiſtanits und eineč Der hieſige Biſchof ; ftehet üfter Beni Erzbiſchof von Rheims , verrich tet in Abweſenheit deſſelben die Frdnung des Königs , hat 397 (andere fageni 450) #fara M Búſt). Erdbeſch. 8. Bi Maréchauffée.

178 Pfarreu und 23 Abteien in ſeinem Stirchi ( prengel , 18000 livres Einfünfte , und iſt am remiſden Hofe auf 2400 fl. tarirt . in der Stadt

ſind ,

außer der Fathedrals

kirche , 3 Kollegiatkirchen , ein Kollegium der Våter des Dratorii , 6 Abteien , viele Kisſter , eine königliche Akademie , welche und 1674 geſtiftet worden ein altes Schloß. In den Jahren 743 oder 744 , 853 , 866 , 941 , 1078 , 1092 , 1120 oder 1137 , 1155 , 1202 oder 1210, 1456 , find hier Kird , enverſammlungen ges halten worden . Die ehemalige Grafſd ,aft Svifions , wurde 1566 zum Theil mit der Krone Franfreich vereiniget vereiniget , zum Theil

aber erhielt ſie der Prinz von Condé , kus bewig von Bourbon , deffen Antheil ſeine Sdiwefter erbte , welche fich mit Thomas von Savoyen , Prinzen von Carignan , ver måhlete ; daher ihre Kinder und Nachkom men fich Grafen von Soiſſons nannten . 2 ) Brenne oder Braine , Brennacum, Brinnacum , ein Stådden ', nahe bei dem

Fleinen Fluß Velle , welches den Titel einer Grafſchaft hat , den jetzt das Haus von Egmont führet. ' Es find hier 1 Pfarrkir che , und 3 Kilſter. Der Name Braina, welchen dieſer Ort vor Alters geführet hat, kommt bei dem Floboard in ſeiner Chro nit

bor . nif fchon bei dem Jahr 930 bobe Alter dieſer Stadt , beweiſen die vies len rómiſchen Münzen , ſelbſt gefunden hat .

welche man hics

zmo Meilen gegen Nordweſten von Brai: ne , beim Dorf Bourg , am Ufer der Hins ne , findet man und Vitriol .

Sdwefel ,

Ulaun ,

Harz

3 ) Vailt , Veliacum , eine Fleine Stadt am Fluß . Visne . Nahe dabei iſt eine mis neraliſche Quelle. 4) Pont a Fluß Disne.

Verte ,

5 ) Coeuvreß , ein

ein

Stadtchen ' am

Sidsthen ,

welches

1645 zu einem Herzosthim und Paire uns ter dem Namen Etries erhoben worden . Der jegige Beſiger ,

iſt aus einein andern

Hauſe . 6 ) Hümieres oder Monchi le pierreux, ein Städtchen und Herjostnum am fius . Aronde,

7)

Rouci ,

ein Schloßind Grafichaft,

* ) Fiere en Cardenoid , Schloß.

ein Flecken und

4 le Noyennois , iſt ein etdik von der Picardie , und begreifet :

1 ) Noyon , Noviomazus Vercmanda orum , Novionam , Noviodunun , ene ſehr alte , jiemlich große und wool bewobs 1

180

te

Stadt ,

an

dem fleinen

Fluß Vorrer

der eine Viertelfiunde von hier in die Di : Sie iſt der Hauptort einer Elef : fe Hießet. tion , der Siş eines Gouvergeurs , und eis nes fönigl . Amts , welches unter dem Land : gericht von laon ftehet , und hat ein Salz= haus , Forſtamt, eine Marechauffée , und Der hiefigė Bi eine alte königl . Vogtei . fchof ſtebet unter dem Erzbird of von Rheims , iſt Graf und Pair son Frankreich , hat eis nen Kirchſprengel von 450 Pfarren und 17 Ubteien , und 25000 Livres Einkünf Seine Care am rómifchen Hof iſt 3000 te . Außer

Fl.

der

Kathedraikirche

und einer

fönigl. Kapelle , find hier noch 10 Pfarr kirchen , 2 Abteien , 5 Kisfter und Som . munitåten , ein Seminariunt , ein Urmene Der vornehms haus und Generalhoſpital. fe Handel hieſelbſt , wird mit Getreide ges Die trieben. Kalvin iſt hier geboren . Stadt iſt rechsmal abgebrannt ; hat auch zur Zeit der ligue viel erlitten . 1516 ward hieſelbſt gmiſten Sranz I und Karl von Deſterreich) , nad maligen Kaiſer , ein Sraftat erridtet . 2)

Chauny ,

Calniacum ,

eine

Stadt

am Fluß Diſe , der hier anfångt fchiffbar Sie bat einen beſondern Gous zu werden . ber

IS1 berneur , ein Forſtamt, eine königl. Scaftellas nei , 2 Pfarrfirden und 3 Kidſter , und gehört zu dem Smarquiſat von Guiſcard. 5. le Raonnois , iſt auch ein Stück von der Picardie , und enthalt : 1 ) Laon , Lugdunuin clavatum , Lao dunum oder Lodunun , eine Stadt auf einer ftilin Kshe , die mit einer großen Sie iſt wohl gebauet, Ebene umgeben iſt. Straßen und eine geſunde luft . , bat fchöne Es iſt hier ein altes Schloß , ein Gouvers neur und Umt , weldjes das vornehmſte in ganz Frankreich ift , eine Elektion , ein kand gericht , Salzbaus , Forſtamt, eine tsnig lide Vogtei und eine Marechauffée ; fer : ner , eine Kathedralkirche , 3 Kollegiatkirs dhen , 5 Abteien , 5 Kloſter , ein Kollegium welches auf Koſten der Stadt unterhalten wird , ein Generalhoſpital, und noch ein Der biefige Biſchof ſtes anders Hoſpital. het unter dem Erzbiſchof von Rheims , iſt der zweite Herzog und Pair von Frankreich , hat 420 Pfarren und 19 Abteien in fei nei Sirdſprengel , und 50000 Livres Eins künfte. Seine Taxe am rómiſchen Huf iſt Nicht weit von der Stadt wách = 4000 Fl. ſet guter Wein .

Bei den Dörfern Sury , Cefféres und Millo , hat man Steinkohlen entdeckt. 2) Eor : R3

2 ) Corbigny oder S. Marcoul de Cor beny , ein Fleiken , mit einer der heil. Marfulf gervidineren berühmten Kirche , und Sonſt pflege einem benedifriner Priorat. ten die Stonige von Frankreich nach ihrer Salbung hiefelbft ein neuntägiges Gebet (une neuvaine ) zu verrichten , und man faget , daß ſie alsdenn die Kraft becominen hättan , die Stropfe zu heilen ; jetzt aber fchifen fie gemeiniglich einen von ihren ulinofenpflegern an ihrer Statt hieher . 3 ) Lieffe oder notre Dame de fierte , ein

Flecken , in deſſen Kirche ein Marienbild mit beſonderer A1100 ht verehret wird . 4) Stadt ,

Coucy , welche

Codiciacum , in

die

obere

kleine

eiiie und

untere

Stadt eingetheilet wird , jene liegt auf eis nem Berge und heißet Couch le Châtel, wegen des ehemaligen feſten Shloges , die ſe aber wird Coucy la Vile , genennet. Sie iſt eine uralte Baronie , von welcher ehemals eine der älteſten und

edelſten

Fa

milien

in Frankreich den Namen geführet hat , und die 1400 und 1505 zu einer Pairie gemacht worden . Jetzt gehøret fie dem Derzog von Orleans als ein Marquiſat. Es iſt hier ein Gouverneur ein königl. Aint , ein Salzhaus , ein Forſtamt , Hin benediktinerpriorat.

und

5) Pres

133

5 ) Prerontré , eine große Abtei ' ,

wels

the das Haupt Des Pråmonſtratenſeror dens iſt. kleine eine 6 ) Treſpy en laonnois , Stadt , mit einer fönigl .

Vogtei .

III Die dritte Unterſtatthalterſhaft , be : greifet : I le Beauvaifis , welches Land ein Stück von der Picardie iſt , und enthält : 1 ) Beauvais , Bellovacuin , Caefaro :

magus , eine Stadt am Flug Sera !! , w : ls eines Amts , de der Siz einer Vogtei , dem welches ſomohl , als das Forſtamt hieſigen Sidhof gehörei , eines Landgeri hts , Sal; bauſes , einer Marechauffe und einer Sie enthält eine Kathedral : Elektion iſt . kirche , 6 Kollegiatkirchen , 13 Pfarrkirchen , 3 Abteien , ein allgemeines Hoſpital , ein Arinenhaus , und eine Kominenthuret des Der hieſige Johanniter : Ritterordens . ſtehet unter dem Erzbiſchof von Rheims , iſt Graf und Pair von Frankreich, bat einen Kirchfprengel von 12 Kapiteln , 14 Abteien , 48 Prioraten , 598 Pfarren

Biſchof

und 300 Kapellen ; und ſeine jährlichen Er iſt Einkünfte betragen 60000 livres . am römiſchen Rofe auf 4600 Fl. taxirt. Es iſt hier ſeit 1664 eine anſehnliche Sape tena M 4

184 tenmanufaktur ;

man

verfertiget auch dielo

Garſche und Wollenzeug. Die Stadt w4r de rebr feſt ſeyn , wenn fie nicht faſt von allen Seiten mit nahgelegenen Bergen um geben wåre ;

indeſſen

hat

fie

doch

1443

und 1472 eine Belagerung glucklich über ftanden , in welcher leßten fie durch die WÁber mit vertheidiget worden ; daher fie die Ehre haben , in dem jährlichen Feierli den

Umgange ,

welcher am

14 Oktober

angeiicllet wird , vor pen Månnern herzu geben . Clermont en Beauvaifis , eine Stadt > auf einem Berge , am Fluß Breſche , wel : che ben Titel einer Grafſchaft hat , der Hauptort einer Eieftion , und der Stamm ort des fonigliden Hauſes Bourbon ift. Es it hier ein beſonderer Couverneur , ein tonigl.

Oeridt ,

ein Forſtamt ,

ein Salz

baus , eine Mar kriegen . verneur . 5 ) Revel , Rebellum , eine kleine Stadt, die von den Reformirten in den Religions ,

1 kriegen befeſtiget werke aber 1629 6 ) Soureze , Stabt mit einer iſt auch

wurde ; welche Feſtungs : geſchleifet worden . Solliacum ', eine kleine Sie Senediktiner Abtei .

in den Religionskrieger

befeſtiget

geweſen . ! 7 ) la Gardiolle , eine Pfarre und Ba ronie , die zu den Randſtånden gehöre :. 6. Der Kird ſprengel von S. Papoul , melder den obern Theil des Landes Laura. guais ausmacht , und enthalt : 1 ) S. Papoul , eine kleine Stadt, wel: dhe der Hauptort einer Hebung , und der Sig

!

.

seit eines Biſchofs iſt , der unter dem Erzs biſchof von Toulouſe fiehet , einen Firdy ſprengel von 56 Pfarreri ; und jährij róllia 20000 livres Einkünfte bat , am fchen Hofe aber auf 2500 Fl . tarirt it. 2 ) Caſielnaudary ; Caftruin novuin Ar rii ,

die Hauptſtadt von

Lauraguais , und Der Sit ciner Landvogtei , eines Landge tid )tö , eines königl. Geridts, und Forſis aiuts. In dieſer Gegend wurde der Her zog von Wortmorency 1652 gefangen ge nommen . Von dem Waſſerbehåltniß zuna Bebuf des Kanals , weld )es am Fuß der kleinen Höhe iſt , auf welcher die Stade Atehet , habe ich oben geredet. 3 ) Laurabuc ; ein Flecken , 4 ) Laurac le grand , ein Flecken , ivels cher ehedeſſen eine Stadt mit einem rebe feften Schluß war , von welcher das Band Rauraguais den Namen bekommen hat. A18 De Ort fid

1226 den König Ludewig VII

unterworfen hatte , ward er im folgendeni Jahr feiner Feſtungswerke beraubet. 5 ) Villepinte , ein Stadtchen. 7. Der Kirchſprengel son Rieux , ju welchem gebsret : 1 ) Rieux , Řivi , eine kleine Stadt ani Fluß Rije , der unterhalb der Stadt in die buh, Erdbeſar . $ 3.

450 Garonne Rießet.

Sie iſt der Hauptort els

ner Hebung , und der Siß eines föniglia chen Geridrs und eines Bildhofs , ber ter dem Erzbiſchof von

Toulouſe

fiehet ,

einen Kirchſprengel von go Pfarren , und 20000 Livres Einkünfte bat , und am ró miſchen Hof auf 2500 Fl. tapirt iſt. wird hier Tuch verfertiget.

Es

2) S. Sulpice , ein Städtchen am Fluß Lůze , welches mit zu des Johannitterrit: terorbens Kommenthurei von Dienneville gehåret . 3 ) Montesquiou de Valveſtre , ein Ståbt

den , welches 1586 ia dem Religionsfriea ge viel gelitten bat. 4 ) Cajeres , ein fieden an der Garon ner im Umfang der Graffdaft Comminges . Er wird für die alte Stadt Calagoris ges balten .

8. Der Kirdyſprengel von Mirepoix , ju geboret :

welchem

1 ) Mirepoix , Mirapicæ , Mirapicum , eine kleine Stadt am Fluß kers , welde der Hauptort einer Hebung , und der SIĘ eines Biſchofs ift , der unter dem Erzbi ſchof von Toulouſe ftehet, einen Kirchſpren gel von 154 Pfarren , und jåhrlid) 24000 Xivres

Einfüuftę bat , am römiſchen Hole aber

451 aber auf 2500 FI. tarirt iſt. ret unter dem

Titel eines

Sie geh8:

arquiſats dem

Hauſe von Levis , welches über 500 Jah re im Beſitz derſelben geweſen , und unter freiherrlichem Namen den Landtagen mit beigewobnet hat . 2 ) La Caria de Roquefort , ein fleiner Ort an dem Flufchen Beregue , welcher blos deswegen zu merken , weil Geburtsort des berühmten Peter geweſen. 3 ) Cintegabelle ;

eine kleine

er der Bayle

Stadt mit

einem königl. Gericht , am Fiuß Arriége. 4) Fanjaur ; ein Städtden mit einem Schloß ; auf einer Hihe. 5 ) Belleſia odeč Selleſtat , ein Flecken i nahe bei welchem am Fluß fers die berühm : te Quelle Fonteft - Orbe ; ( bas iſt , unter: brochene Quelle ) iſt , die aus einer Hdle unter dem felfichten Gebirge kommt , und in der trockenen Hiße nicht fließer. Solcher Stilſtand geſchiehet gemeiniglid, in den Mo naten Június ; Julius ; Auguſt und Septem ber . Wenn es aber einige Tage ſtark re gnet , fo fließet fie io bis 12 Tage ; und wenn ein regenhafter Sommer ift , håret fie gar nicht auf zu fließen . Ihr Waſſer ergießet ſich in den Fluß Lers . Zwei Wars Terbehältniſſe in dem Berge ; davon eines

) Ef 2

niedriger iſt , als das andere , und die durch einen hebermäßigen Kanal verbunden ſind, und einige Deffnungen bei dem unterſten Behältniß , durch welche das Waſſer aba fließet , erklären dieſe Quelle .

9. Der Kirchſprengel von Cominges . Das Land Cominges oder Comenges ge bsret eigentlich zu bem Gouverneinent von Guienne : allein , II

Sirdſpiele

liegen in

Languedoc , und werben Klein - Cominges genennet. Die vornehmſten derſelben find : I ) Valentine , ein Stådtchen , über wel dies ein Weg nach Spanien gebet. Es iſt hier ein königl . Gericht. 2 ) S. Beat , ein Städtchen mit einem Sdiloß , welches zwiſchen zwei Bergen , beim Zuſammenbaß der Garonne und Pia que liegt , und durd jene in zwei Theile getheilet wird . Alle Häufer ſind von Mars mor , weil man hier keine andere Steine hat.

1

Es iſt hier

ein

Prioraf , der Hans

del mit Bieb , Pferden und Deuleſelu ift anſehnlich , und es gehet durd) dieſen Drt die landftraße nad Spanien durch das Thal Arau,

II, Unter-Languedoc beftehet aus folgen : den Kird)ſprengeln :

453

i . Der Kirchiprengel vo: Uret und lic mpur , weldier ein Theil der Grafichaft Nojeg , Pagus oder Comitatus Reddeil fis , iſt , die ihren Namen von der långt Die land perwüſteten Stadt Redda bt. Icute ſind ein halbes Jahr mit Sdyuce um : geben , haben aber doch die nöthigen les bensmittel für ſich und ihr Vieh . Es giebt hier warme Bader , Gold - und Kupfererz . Zu diefein Kirchſprengel

gehören

folgende

erter : 1 ) Alet ,

Alecta ,

oder

Electa ,

ein

Städtchen am Fuß des pyrenåiſchen Ge: birgs , bei dem Fluß Aube , iſt der Haupt ort

einer

Hebung ,

und bat

ſeinen

Ur:

fprung einer Benediftinerabtei zu banten , die nadmale in ein Bis : um verwandelt worden . Stadt ,

Der hieſige Biſchof iſt Herr der ſtehet unter den Erzbiſdjof von

Narbonne , bet einen Stirchiprengel von 80 Pfarrer , 18000 livres Einfünfte , und iſt am römiſchen Hofe auf 1500 Fl . tarirt . 2 ) Limour , Limoſum , die Hauptſtadt ber Grafſchaft Noges , liegt am Fluß Uu : be , in einer an guten weißen Weinent rels den Gegend. Sie iſt der Sin einer land : pogtei .

Es werden

frippte 19oiene Zenge

hier Tücher und ge verf . stijet ;

Ff 3

es iſt bier

454 hier auch die Eiſenniederlage liegenden Eiſenhåmmer.

aller umherg

3 ) Urques , eine Pfarre und Baronie welche zu den kandſtånden gedret. 4 ) Rennes , ein kleines Dorf , woſelbſt es warme Báder giebt .

5 ) Quillan , eine kleine Stadt am Fluß Aude , welche der Siß eines Forſtamts für das Land Sault iſt. Dieres Låndchen Sault , Pagus de Sal. tu , hat ein fånigl. Amt , welches unter Der der landvogtet von Rimour ſtehet. Hauptort in demſelben

iſt

6) Eſcouloubre , eim Flecken von 182 Feuerſtellen. Als, die Spanier die Grafo ſchaft Roufillon noch beſaßen , war er th? nen beträchtlich . 7 ) Das Lånddien Fenouilledes , welches ble Grafen von Noußillon eine Zeitlang als, ein franzöſiſches lehn , beſeffen haben bat weiter keine merfivůrdige Derter , als ( 1 ) S. Paul de Fenouilledes , ein Städta. chen zwiſchen Bergen , am Fluß Aigli oder Egli.

(2 ) Caudief , ein Städtchen , am Fuß des pyrensiſchen Sebirgs .

2. Det

.

3

.

f

435 2. Der Kirchſprengel ton Carcaſſonne , welcher die ehemalige Grafſchaft dieſes Na : mens begreift ,

und dahin

folgende

Der

ter geboren :

1 ) Carcaſſonne ,

Carcaſo ,

Carcafum

Volcarum , eine ſehr alte Stadt , der Hauptort cinerebung , und der Sin ei : nes brionter : Couverneurs und föniglichen Lieutenants , enco Pandgerichts , einer land : vogtei

und Marechauſſee , wird durch den

Fluß Aude in die

obere und untere abge :

theilet. In der obern , alten und dhledyt gebaneten Stadt , iſt ein feſtes Schloß , und der Sit des hieſigen Biſchofs , wel : ther unter dem Erzbiſdof von Narbonne ftehet , einen ſiirchſprengel von 96 Pfarren , 36000 livres Einkünfte hat , und am rós miſchen Hofe auf 6000 fl . tarirt if . Die untere Stadt , ift neu und wohl gebauet , ja eine der regelmäßigften Städte in ganz Languedoc . Der Pallaſt , darin das Land : gerid) t gehalten wird , das Fiathhaus , die Kirden , Kiloſter und Kapellen find insges Es werden hier famt feine Gebäude . feine

und fchone Tücher verfertiget.

2 ) Nizonne, eine Stadt von 208 Feuer ſtellen , am F1 : 16 Fresquel , und nicht weit von dem königl . Kanal. 3 ) Cauc Ff4

C

3 ) Citrdites les moufoulins , Caunati rcs en Bal , Conques und Mouffolens find Glocken . 4 ) fa Grace ober Grafie , ein Ståbr con am Fluß rbieu , am Fuß der Ges hirge von Corbiere , mit einer alten Bene

biftinerabtei. 5 ) Mas - Cabardes ,

eine Pfarre bei ei:

nem feſton Cdlog . 6 ) Mortolieu oder Montoulieu , eine Pfarre mit einer alten Benediktinerabtei . 7 ) Montreal , Mons regalis , eineStade mit einem königlichen Gericht. 8) Penautier, Saiſſac und Trebes , kleis

ne Stådte, Stirchſprengel

2. Der

vom

Narbonne ,

Anthalt : 1 ) Nerbonne , ehemals Narbo , mit dem unamen Martius , und Decumanorum Colonia , ' eine Stadt an einem mitten burdihingehenden sfanal , weldier den Flub 9 !ude und den gregon Sanal mit dem Ees Nobine , ( Rubreſus , Rubrenfis , ) und al fo auch mit dem Meer verbindet ; daher in ricfem See fer

aber

chemals ein Hafen fdon feit langer Zeit

geweſen , verſtopfe

Die Stadt iſt der Sitz eines beron dern Soußerneurs , und Igniglionen fieure: nants,

.

437 ftant , Erzbiſchof , einer Rebung , Vigues rte , Admiralitat , Marechauffée und eines Münzhofs. Der hieſige Erzbiſchof führet den Titel efnes Primas , und hat den Vors fiz in Ber Berſammlung der Landſtande, Er hat zu Suffraganten die Biſchofe von Briers , Agbe , Carcaſſonne , Nimes, Mont. pillier , lodêre , uzez , S. Pons de To: mieres , Ulet , Alais und Perpignan . Sein Kiirdiſpringel begreift 240 Pfarrkirchen , Pei. ne Einkünfte betragen 150000 libres , unb feine Tare am rómiſd; en Hofe iſt gooo Fl . In der Stathedralfi rche iſt das marmorne Grabmal Philipp des filhnen welcher 1285 farb , das merkwürdigſte. Außer ? dem giebt es hier noch 2 Kollegiatkirchen , 's Pfarrkirchen , eine Abtei , ein Kollegium , 2 Seminaria , 13 Kisſter , und 2008 Feuer: ftellen 2c . Die Uiberbleibfel von rémiſchen

I Alterthümern , welche noch hierelbft vor : handen find i beſtehen in Steinen und Auf . Pchriften , und find gr8ftentheils in Sent Hofe des erzbiſchoflichen Ballaſts in die Mauern gefeßet. In dem erzbiſchoflidhen Garten ſtehet audi ein rohanes römiſches Begräbniß von weißem Marmor , welches einem Altar åbnlidh fiehet. Weil die Stadt in

einem tiefen

Neget ,

Grunde

fo ſanımlet

fich

zwiſchen um

Bergen dieſelbe dnes Waf

458 fer , wenn es einige Tage geregnet hat ſo ſehr , daß man nicht ohne Gefahr hin ausgehen kann , Ebemals mar die Stadt der Hauptort einer Vicomté , ſeit 1507 iſt fie mit der Krone vereiniget . Sie war auch ebebeffen befeſtiget. Es wird bier ſtart mit Getreide g : handelt , weldies aus Ober Panguedoc auf dem föniglichen Kanal , auch aus dem umliegenden lande fommt , und von hier in das Meer geſchiffet wird. 2 ) Siegean , ein Stadtchen , von wel chem der benachbarte Sm , welcher mit dem Meer zuſammen hångt , den Namen hat. Karl Martel flug hier im Jahr 737 die Araber. bereitet.

Es

wird hier viel Salg

3 ) la Parme , ein Flecken an einem See gleiches Namens. 4 ) Leucate , ein altes , und ehemals bez

feſtigt geweſenes Ståbtdien , jwifchen dem Meer und einem See , weldier bald von dieſem Stadtden , bald von dem ' Stadt deni Salces benennet wird , und vermit tellt eines sanals in Verbindung

mit dem See bei Siegean Eine ficine frans ſtehet,

zifiſche Meile von hier , iſt das Vorgebir : 9. Franqui, welches den Serfahrern beo etter hin : fannt iſt , die ſich beischlimmene ger eine kleine Inſel in Sidherheit

begeben . 5) uzil

459

5 ) Uzidle oder Azimon , eine kleine Start, welche durch ein Schloß beſchüßet wird ? und der Titel einer Grafichaft bat. 6 ) Capeſtan , ein Siddtchen nahe beim Kanal . 7 ) Res Caunes , eine

kleine Stadt mit

einer Abtei . 8 ) Ricur , ein Stadtchen und

Sirafft aft,

deren Beſiger zu den Haronen gehöret , welche auf dem Landtage Sitz und Stim : me haben . 9 ) Periac , oder Peiriac oder Penriac de Mer , eine Pfarre an einem von ihr be : nannten See , welcher eben derſelbige iſt , ber auch Siegean heißet , und viel Salz lie : fert . 10) Das låndchen Corbieres , ober das Thal diefes Namens , in welchem die Ara :

ber im Jahr 737 geſchlagen worden . 111 ) Das Låndden Termenes , hat ſei: nen Namen von einem alten dhloß Tera mes , welches auf einem ſteilen Felſen lag , einer der feſteſten Plätze dieſes Landes war, und feine beſondern Herren hatte. 4. Der Kirchſprengel von S. Pons , in welchem 1 ) S. Pons de Tomieres , zwiſchen Bergen ,

eine Stadt

on Fluß Sacre , we!che das

!

460 bas Haupt einer Hebung , und der Sie Der hieſige Biſchof eines Forſiames if . fteht unter dem Erzórychof von Narbonne, bat eisen Kirchipren el von 40 Pfarren , 3300 livres Einf. nfte , und iſt am rs : miſchen Hofe aui 3400 fl . faxirf. 2 ) S. Chignan , mit dem Zunamen de la Corne , eine kleine Stabt , welche ih : ren Urſprung der hieiget Benebiftiner Abs tel u

danken hat .

Dir Bifchof

von

.

gons hat hi'n feinen orden Mident wohns fit . Es iſt hier eine Tudmanuf Etur .

3 ) Griin , ein Städtchen und Baronie, 4) Cafenon , eine kleine Stadt am Flus Drbe . 5 ) Dlargues und Dlongac , Fleden . 5. Der Stirdyſprengel von Beziers , woels cher eine

der

frudytbarſten

Gegenden

des

Landes enthält. Dabin gehöret : 1 ) Beiers , ehemals Civitas Biterren

fium , Blitera Septimanorum , Bliterræ , Biterræ , Boeterræ und Beterre , eine fiemlich große Stadt auf einem Hügel, am Fluß Orbe , und dem großen Kanal , wels che der Sitz eines befondern Gouverneurs , eines königlichen lieutenants ,einęs Biſchofs ,

4 einer Hebung , einer kandyogtei und eines Sie iſt unter eine viera Landgerichts iſt.

461 fache Gerichtsbarkeit vertveldet , nämlid , des Königs , des Bildofs, und der beiden cote . Der Birdsof Rieht unter dem Erzbiſchof von Narbonne , bat einen Kirdſprongei von 106 Pfarreh ,

30000

Sivres

Einfünfte ,

und

iſt am rộniſdien Hofe auf 2008 Fl . taxirt. ußer der Kathedralfirde , findet man hier eine Sollegiatſiidse , 2 mannliche ubtrien rilie weiblide Abtei , 10 andere Kisfter , eine 1723 geſtiftete Akademie der Wiſſens fdaften und fdonen Stúnfte , ein Kollegis Hoſpitåler , 2406 Fenerſtellen , und um , Die umlie : ungefähr 18000 Einwohner . gende Gegend

fou

in Anſehung

der

Une

nehmlichkeit kaum ihres Gleiden in Frank. Sie iſt reich an Wein , Oc : reich haben. Aln rdiniſden Alterthur treide und Del. mern findet man hier noch die Liberbleibs fel von

einem Umphitheater ,

und

unter :

ſchiedene Inſdriften . 2) Bedarrieux , eine Stadt an der Or: be , woſelbſt ſo wie in der Nachbarſchaft viele Droguets und andere ,wollene Stop und nådy Deutſchland geführet

gewebet , werden ;

3 ) Caux , eine Stadt mit eitem fånig lichen Geridt . 4 ) Signac , cine fleine Stadt mit einec Biguerie .

462 5 ) Mürriel , Villeneuve und Chezan kleine Städte , Ceiles und Colombiere la Gailarbe , Fleden . 6 ) Serignan ; , eine Stadt , und Sit ei: ner Admiralitat. 7 ) Sabian , ein Flecken , woſelbſt zwei mineraliſche Quellen find : auc, ift bei dem felben ein Feifen , aus welchem fdywarjes Steinól fließt , weldes unterſchiebene Krank heiten heilet , als hyſterirdė gen , Solit ac. auch wieder

Beångſtigun Brand , Ge

ſchwulſt , welcher vom Erfrieren herrühret, Wurden , Würmer bei Kindern , und ros gar wiber das Miferere gerubinet wird . Es iſt 1608 zuerſt entdecket worden . Man findet auch in dieſer Gegend vieié Klum per Harz , deren ſich die Weiber ſtatt der Seife bedienen , das feinenzeug weiß zu machen . Es ſcheinet, daß hier ehedefſen ein Pulkan geweſen ſey . 1

8 ) Vendres , eine Pfarre , an der Mün: dung des Flußes ude , neben dem See Bendres . Hier giebt es mineraliſches War fer , dergleichen man auch zu

Roujan und

Berniére findet , und zwiſchen Pujol Herapian find die båder zu Malou .

und

6. Der

463 6. Der Kirchſprengel von Ugde , wels eine der reichfiei jegenden des fans

der

des begreift.

Darin iſt :

1 ) " gde , Agatha , eine wohlbewohnte Stadt am Fluß Heraut , der fich eine hal bé Peile von hier in das Meer ergießet ; daher hier ein kleiner Hafen für kleine Fahrzeuge iſt , zu defien Berhubung an der Nándung des Fluſſes das Fort Breſcou auf einem Felſen erbauet worden. Die meis fien Einwohner ſind entweder Handelsicu : Sie iſt der Siis eines té , oder Seeleute . beſondern Gouverneurs , eines ióniglidien: Lieutenants undMajors, siner Hebung , eis ner Yomiralitat , eineð Burreau Der ficfige res Fermes , . bet unter dem Erzbiſchof von ift Herr der Stadt , nennet ſich

des 5 gro1 Bifchof fies Narbonne , einen Gra :

fen von Ugde , hat nur 21 Pfarren in rei : nem Stirchſprengel , aber doch 30000 livres Einfünfte , und iſt am rómiſthelj Hofe auf 1560 Fl. tarirt. Fu der Stadt ſind auſ: Kathedralfir che , noch 2 Pfarrkira fer der dhen , einige Kisſter , 1065 Feuerſtellen , Neben der Stadt und 10000 - Menſchen . iſt ein Kapuziner Kloſter , bei welchem in einer abgeſonderten Kapelle ein Marienbild Tehr eifrig verehret wird ; 1 2) Brez

+

464 2 ) reſcou , ein Fort auf einen Felſen im Meer , bei der Mündung des Sluſſes Heraut , welche Grace genennet wird , und bei dem Vorgebiege von Ugde. a ) Pejenas , Piſcenæ , eine alte Stadt am Fluß Pein , in einer ſehr ſchönen Ges gend , mit einer Kollegiatkirche , einer Kols legio und einigen

Kloſtern . Gie bat den Litel einer Grafſchaft , welche dem Prin zen von Conti gehøret . 4) Florenſac , eine Stadt an einem Arm

des Flufſes Heraut , fwiſchen Ugde und Pes jenas , welche den Titel einer Baronie bat, in Anſebung beren ihr Beſitzer , der Hers zog von Uzez , Siß auf dem Landtage bat. 5 ) Saint Tiberi , oder nadı der unrich tigen Ausſprache, Saint Tübert , ein Städt: shen an Fluß Heraut , welches ehedeffens anfehnlich war , und der Siş eines könig: liden Umts iſt. 6 ) Cette oder Sette ,

eine Stadt

mis

einem befeſtigten Hafen , beim Vorgebirge dieſes Namens , den Ludewig XIV mie großen Unkoſten angeleget bat ; er iſt aber boch nur für Saleeren und kleine Schiffe jugänglich , die hier bebedet liegen . Weil das Meer , wenn es unruhig iſt , vielen Sand

hinein rohúttet ,

fo giebt die land

fshaft die Unfoſten zu ſeiner Reinigung bek , wels

.

it

FC

i1

F

463 melche jährlich 45000 fløres betragen , da : mit er bejiåndig 17 bis 18 Fuß tief rey). Hier fångt der große foniylidye Kanal an , Die kleine Stadt von 162 Feuerſtellen , aber ungefähr 6000

Einwohnern ,

gehos

ret dem Viſdof von Agde. 7 ) Meje , eine kleine Stadt , davon ein Drittel unter die Herrſa, aft 00 $ Biſchofs bon Ugde gehåret. 8 ) Montagnac , eine Stadt mit dem Sitel einer Kaftellanei.

9 ) Baſſan , eine kleine Stadt mit einem königlichen Gericht.

7. Der

Tirchſprengel son lodêve , bez greift ein durres Land , weldes menig Ges treide hervorbringt : allein , der Handet mit Vieh , we hes auf den Bergen geweit det wird , und die Manufakturen mit Tic chern und Hüten , machen die Einwohner ſu vermögenden Peuten Wir bemerfen : 1 ) Lodève , Leuteva , Luteva , eine alte Stadt ,

am Fluß

Bergue ,

ron 340

Feuerſtellen , welche der Hauptort einer HP bung und eines Um :8 , und der Siß cin : 8 Biſchofs , welcher Herr der Stadt iſt , und fich einen Grafen von Rodêve mennet , uns ter dem Erzbiſchof

von

einen Kirdſprengel von Húích , Erdbeſchr.8. B.

Narbonne

Rehet ,

50 Pfarren , und 25000

.

466 25000 livres Einfünfte

rómt:

hat , am

ſchen Hofe aber auf 1060 Fl. tapirt iſt. Es iſt hier eine Abtei , nebſt einigen ans dern Kisſtern. 2 ) ke Caylar oder Cayles , und S. An dré , kleine Ståste . 3 ) Clermont , eine Stadt auf einem Fels ſen an der Lergue , in welcher Tuch - und Sie hat den Hut - Manufakturen find. Titel einer Baronie , welche zu

den

lands

ftånden gehåret. 4) Billeneuve les Clermont , eine halbe Meile von Clermont , an welchem Ort ei ne vortrefliche Tuchmanufaktur iſt , daraus die meiſten Tücher kommen ,

die

nach der

Pevante geſchicket werden . 8. Der Kirchſprengel von Montpellier , begreift ein angenehmes , mit Delbåumen und Weinſtecken

angefülletes

land , wels

dies auch alle Arten von Getreide trågt. Wir bemerken : I ) Montpellier , Mons Peſſulanus

Mons Puellarum , eine Stadt auf einem Hugel , am Fluß leg , weldie ihren Urs ſpring dem Untergang der Stadt Magues lone zu danken hat , die auf einer Jurel in dem See Thau lag . Sie iſt , nach Tous Louſe , die anſehnlichſte Stadt

in

langues doc ,

46 % dos , und der Siß eines féniglichen Genes rallieutenants eines f8niglichen lieutenants , eines beſondern Gouverneurs und Etat Me fors , einer Steuer - undRechnungskammer, einer Interdanz , Hebung , eines Münys Hofs , landgerichts , einer Landvogtei , eis nes unabhångigen Gerichts , Forſtamts , eis ner Ma edıauſſie , Konſulats , l . Sie hat piel ſchšne sauſer , aber ſehr enge Straßen , die mit Leinwand überdeckt werden , das mit man auf denſelben gehen könne , ohne von der Sonnenhiße beſchweret zu werden. Der hieſige bildhof ſtehet unter dem Erja birchof von Narbonne , hat einen Kirch ſprengel von 200 Pfarrkirchen und Filia len , 32000 livres Einfünfte , und oft am rgmiſdhen Hofe auf 4000 Fl. tapirt. Die Univerſitat ijt inſonderheit in Anſehung der

3

:

mediziniſdien Fæfultåt berühmt , welche 1180 geſtiftet worden : denn damals er hielt ſie von Wilhelm IV, Herrn zu Mont pellier , ihren erſten Titel und Freiheits

4

7

brief ; es war hier aber ſchon vom Anfang des gten Jahrhunderts an eine von aias bilden Aerzten aus Spanien geſtiftete mes diziniſche Schule geweſen . Der berühmte rothe Talar des

dunkeln

und

ichmußigen

Sdriftſtellers Rabelais , welcher allen neuen Doktoren in der Arzneiwiſſenſchaft bei ih rer G g 2

468 rer Promozion umgehånget werden , ifi ini Driginal nicht mehr vorhanden , ſonderni der jeßige iſt eine mehrmals erneuerte Kos pie , weil die Studenten vor dem Original von Zeit zu Zeit Stückchen abgefchnitten und dadurch dieſe Reliquie vernichtet has Die Akademie der Wiffenſchaften , iſt ben. 1706 errichtet worden , und macht mit der ju Paris einen Körper aus . In dem vors treflichen Kräutergarten , wird Offentlicher Unterricht in der Kräuterfenntniß ertheilet. Außer der Kathedralfirche und unterſchies denen Kollegiat - und Pfarrkirchen , find hier 13 Klofter , ein Seminarium und 6 Kollegia. Auf dem Platz Ludewigs des großen , welcher außer der Stadt in der ungemein angenehmen Spaziergegend Pena ron ift , ſtehet beffelben metallene Bildſäule zu Pferde , auf einem Fuß von weißgrauem Marmor , welche die Stände von Langues doc errichtet haben , und die Stadtpforte , welche dahin führet , hat die Seſialt eines Triumphbogens . In dieſer Gegend liegt die Zitadelle , welche die Stadt und das umltes gende Feld mit ihren Kanonen beſtreicht. Das vornehmſte , fo man hier verfertiget , und damit man handelt , iſt Grünſpan ; außers dem aber werden hier auch wollene Decken und Barchend gemacht ,

man bleichet viel gel

1

1

469 gelbes Wachs , handelt ſtark mit Wolle , die aus dem mittelånbiſchen Meer gebracht wird , und mit Wein , Aquavit , ungaria ſchem Waſſer , Kaneelwaſſer ? c . 2 ) Perault oder Peirols , ein Dorf , eis ne Meile von Montpellier , bei welchem ang See Shau ein Graben iſt , in welchem das Regenwaffer , ſo fich darin fammlet , bes ſtåndig fiedet , und doch reine gew : hnliche Kålte behålt. Die Anwohner baden fich des Sommers darin , wenn ſie mit Flüſs ſen bero )weret ſind. 3 ) Balarúc , ein Flecken am See Shau , bei welchem warme Båber ſind , die wenig oder gar nichts ſchwefelhaftes haben , wie Aftrúc perſichert , wob ! aber etwas Salz . Le Roi Faget , fie enthielten eine ſichtbare Såure , die den Lakmus

roth

fårbe , eine

3

3

1

die Sšure brechende Erde , eine ſpatichte Erbe , und ziemlich viel Rochrals. Das Waſſer iſt leichter , als das gew hnliche Trinkwaſſer des Drts . Es iſt nicht ſo heiß , baß es Eier garfochte , es brutet ſie aber , wenn ſie in einem trockenen Gea fåß hinein gehanger werden , ungefähr in eben ſo viel Tagen , als eine Henne , aus . Re .Roi meldet , daß die Wärme bei dec Quelle

bis 42

reaumurſche

Grade

ſteigen

Das ausgeſchöpfte Waſſer behält ſeine Wår . G g 3

470 me wenigftens 8 Stunden , wird am Fedec langgamer zum Kochen gebracht , als das gemeine Waſſer , und brudelt auch nicht fo ſtarf. Hieraus erbetet , daß reine Wärme nicht von einem unterirdiſchen Feuer , ſons bern vor einer innern Gåhrung ſeinet Theile berrühre. Es wird dieſes Waſſer

14

zum Trinken , Baden und Begießen ges Braucht , und hat ſehr heilſame Wirkuna Man trinkt es in großer und vers ger. muthlich

zu großer Menge , gemodhnlichers

maßen 71 Pfund .

Drittehall Pfund füha

ren fchon gelinde ab. Beim Baden kann man die Wårme nicht über 6 minuten ers tragen , und deswegen braucht man insges mein ein Bad , das nid )t über 39 Grade warm iſt , und für die Gicht ein anderes pon 30 Graden .

4 ) Frontignan , eine Fleine Stadt am See Thau , bei welcher vortreflicher Muſtas tenwein wahret , wie denn auch son hied fchöne Muſkatenroſinen kommen , die Pars ferilles genennet werden . Eine fleine feta te von Bergen , die einen halben Mond ausmacht , und die Seeluft einchließet, fona bert dieſe Gegend von der ganzen Nachbars Ichaft ab .

Die Weinſtocke ſtehen entweber

In Haufen von Kiefelſteinen , oder im fårf ften

4

43

Fit

W

471 ften Felſen .

Es glebt

weiße

und rothe

Frontignanweine .

Anmerf. Der See Thau , ift 14 frangofiſche Meilen lang , und wird vom Mere durch einen Tohmalen Serich Landes abgeſondert , hat aber an cinem Drte , welcher Gran de Palavas genennet wird , eine Verbindung mit dem lioniſchen Meera buſen . Dieſer Golfe de Lion , hat ſeinen Namen nicht von der Stadt Lion , die ſehr weit vom Meer entfernet iſt , ſondern von den heftigen Stürmen und Bewegungen , denen die hieſige leichte Gegend des Meers oft unterworfen iſt , welche die , o dar . auf ſchiffen , wie ein Löwe ſeinen Raub, verſchlingt. 5 ) Lünel , Lunate , Lunelium , eine kleine Stadt , welche ehemals befeſtiget ges Sie hat den Sitel einer Baronie. weſen . Im zehnten Jahrhundert rou fie faſt lauter Juden zu Einwohnern gehabt haben. Die 1574 angelegte Zitabelle , iſt 1632 wieder abgebrochen . 6 ) Ganges , eine kleine Stadt und Mars Sie iſt eine von quiſat am Fluß Aude. den Baronien , welche Sie auf dem Lands tage haben . Die hieſigen Serber einen ſtarken Handel.

treiben

7) Marquerofe , ein Marquiſat. 8 ) . Caſtries , ein Flecken und Schloß , mit dem Titel Marquiſat , gehöret als eis ne alte Baronie zu den Landſtånden .

G g 4

9) Antas

472

9) Anian oder S. Bonolt , eine kleine Stadt am Fuß der Sebirge , bei dem Fluß Urre , mit einer alten Benediktiner Ubtei, Sie handelt itirk mit Weinſtein .

10 ) M rujuiv , ehedefſen Melguel , ein Flecken mit dem alten Titel einer Grafs Phaft , am See gleiches Namens , welcher in Verbindung mit den Seen Frontignan hau und Cette ſtehet. 11 ) quiſat,

Pignan ,

eine

Pfarre

und

Mara

12 ) ville neuve les Maguelonne , eine Stapt von 213 Feuerſtellen , 9. Der Kirchſprengel von Nimés begreift ein ebenes Band , welches viel Getreide Del uno Wein bringt , und woſelbſt eine große Menge Seide gemacht wird. bem rfen :

Wir

1 ) Nines oder Nismes , Nemaulus , eine große Stadt , von 4500 Feuerſtellen , und etwa 40000 Menſchen. Ihre Lage . iR rehr angenehm , weil fie uuf der einen Seite Weinberge , und auf der andern ein rebr fruchtbares Feld hat . Sie iſt der Hauptort einer Hebung , und der Siß eis ner Landvogtei , eines Landgerichts , eines ficutenants der Marichåll ? von Frankreich , ejacs beſondern Gouverneurs und Etat Mas

1

473 jor , 26.

Die

Gaffen

find

melft

enge ,

doch giemlich reinlich , und die Häuſer von Steinen wohlgebauet. Der dritte Theil ber Einwohner , ift heimlich reformirt . Der hieſige Biſchof ſtehet unter dem Erzbiſchof von Narbonne , hat einen Kird ;ſprengel von 215 Pfarren , 26000 livres Einkünfs te , und ift am römiſchen Hofe auf 1200 Fl . tapirt. Außer der Kathedralkirche, giebt es hier noch 2 Pfarrkirchen , ein Seminas rium , ein Kollegium , und unterſchiedene Klóſter , und ein vormaliges Jeſuitertolles Die Akademie der ſchönen Wiſſens gium . Die Zitadels rásaften iſt 1682 geſtiftet. Es giebt le beſtehet aus 4.Baſtionen . hier eine Menge Seiden - und Wollen: M4 nufikturen , und die hieſigen Kaufleute treia ben in der ganzen Landſchaft den ſtårkſten Handel mit Sichern und Seidenwaaren . Die Alterthümer , welche man in und auſ: fer der Stadt findet , find : 1 ) das bes rühmte Amphitheater, les Arenes genannt, welches zwar inwendig mit Häuſern der : bauet , aber unter allen noch vorhandenen rómiiden Amphitheatern am wenigſten bes fchådiget iſt. Die Werkſtücke ſind an vies 2) len Orten erſtaunlid )' lang und groß. Das viereckichte Haus , iſt ein långlich plerecidytes und mit 32 vortrefliden toa

g 5

rinthia

2

1

474 rinthifdhen S & ulen geziertes Gebäube ; und ehemals ein Tempel geweſen , welcher , wie die von Seguier entdeckte Inſchrift lehret, den beiden von Auguſt an Kindesſtatt ans genommenen Schnen des Agrippa , Lucius und

Cajus ,

fu

Ehren errichtet worden .

3 ) Ein noch über die Hälfte ftehender Tems pel von den ſchönſten Quaberſteinen , wel : dyer , wie man meinet , der Diana gemida niet geweſen : allein , die Tempel diefer Sittin wurden allemal nach joniſcher Orb : nung gebauét , hingegen der hieſige iſt theils nach korinthifdher , Ordnung angelegt .

theils nach rểmiſcher 4 ) Die Fontáne, wel :

dhe ungemein ſtarke und ſchöne Quelle , fich am Fuß eines hohen und

felfidyten Bergs befindet, und erſi in neuern Zeiten durch Reinigung und Deffnung eines moraftigen

Teidis , entdeckt worden . Aus unterſchies denen uiberbleibjeln fiehet man , daß hier ein offentliches Bad , und weiter hinunter , mitten in dem breiten Ublauf des Quella waſſers , ein vieredichtes Luftgebäude gleich einer Inſel , geweſen . Das vortrefliche Waſſer Dieſer Quelle , wird durch die Stadt geleitet , und zu allerlei Gebrauch in den Håuſern und zu den manufakturen vers wandt . ! 5 ) Der große adyteckidte und 15 Loiſen hobe Thurm , welder von unten bis oben

4

$ ET

0

27

1

475 Es iſt merkwür oben maßis gebauet iſt. dig , daß allen rómiſchen Adlern , welche man hier findet , die Kdpfe abgeſchlagen find , welches man den Gothen guſdreibt , die bei Eroberung dieſes landes ihren über wundenen hochmuthigen Feind auf roldhe wollen . Die Weiſe haben bemuthigen L'Eſplanade , der Spa Stadt iſt uralt. jierort außerhalb der Stadt , iſt ſehr genehm.

2 ) Cavairac , elde Þfarre , fchinen Schloß.

mit

ans

einem

3 ) Le Pont du Gard , ein vortrefliches Uiberbleibfel des römiſchen Alterthums , liegt 3 franzsfirche Meilen von Nimes , und eine halbe Meile von dem Flecken Remou : lins , unb iſt ein Stück der großen Wafferleis tung , durch welche das Waſſer der bei dem Städtchen uzes entſpringenden Quelle Eure, 9 Stunden weit bis nad Nimes geleitet, und daſelbſt theils in dem Amphitheater , theils in den offentlichen Brunnen , theils zur Nothburft der Privathåuſer Wertheilet Das Stück , wovon hier werden kann . die Nede iſt , beſtehet aus drei Reihen über einander gebaueter Schwibbogen , ges Gord oder Gar

ET

bet quer über den Fluß

1

don , und vereiniget die an beiden Seiteu des fluffes liegenden hohen Felſen derges

ftalt ,

476 ftalt ,

daß

gedachtes

Waffer

von

einem

Berge zum andern hat ungehindert hinüber Die untere Brücke , beſte laufen können . het aus 6 Schwibbogen , iſt 438 Fuß lang Die giveite wird von und 83 Fuß hoch . 11 Sawibbogen getragen , davon jeder 56 Fuß im Durchſchnitt , unb 67 in der She hat , unb eft fo breit , daß neben ben Pfeilern , auf welchen die dritte Brús de oder Reihe der Schribbogen fuhet, ein

!

Weg für Pferde und Menſchen vorbei ge het , welcher auch mit einer Bruſtlehne Endlich die dritte 580 und Berivabret tft. einen halben Fuß ( ange Reihe , die auf der zweiten ruhet, beſtehet aus 35 Sawibs bogen , davon jeder 17 Fuß im Durch fdynitt hat , und auf dieſer oberſten Reihe fuhet die Waſſerleitung, welche ro hoch und breit iſt , daß man zwar gebilckt , aber dariu boch ohne große Unbequemlichkeit Das ganze Gemäuer iſt von gehen kann . fehr harten und dauerhaften Quaderſtücken . Auf der Höhe nach uzeg zu , fiehet man hin und wieder noch ganze Reihen gemau erter Schwibbogen , welche alle zu der groſa fen Bafferleitung gehåret haben , 4 ) Beaucaire, Belliquadrum , eine Stadt an der Rhone , gerade gegen Saraſcon aber , roli ihren

Namen

von

einem alten yiers

477 biereckichten Schloß haben , welches 1638 Sie hat einen beſondern

jerforet worden .

Gouverneur , eine Viguerie , eine Kolle giatkirche , 2 andere Stirdyen , ein Kollegi : Der hies um , 5 Kloſter , 2 Hoſpitåler.

fige Jahrmarit , welder am 22 Jul . ans fångt , und zehn Tage wåret , iſt ſehr wich tig und berühmt . 5 ) S. Gilles , S. Aegidii Villa , eine kleine Stabt , welche ihren Urſprung eis nem Kloster verðanfet. Sie iſt ein groß

Priorát bes

P

Johanniterritterordens .

6 ) Calviſſon oder Canviſſon , eine klets . ne Stadt im Lånddien Bonane , weld e zu den Baronien und Landſtånbou geboret.

8 ) Aimargues , Armafanicae , ein Stådta 'chen am Flut Wiftre in Moräften , welches den Titel eines Baronie bat .

9 ) Alguéßmortes , Ague mortuæ , els ne kleine Stadt , die wegen ihrer Lage in Moråſten feſt tit. Ebemals lag fie nabe bei bem Meer , und batte einen nun aber liegt ſie 2 franzöſiſche

Hafen ; Meilen

bayon , und der Hafen tft verſtopft. it in .

Sie

der Gif eines Gouverneurs , eines tos niglia

***********

7) Sommieres , Sumerium , eine Stadt an der Widourle , welche der Sit einer Biguerie und einer königl. Gerichts iſt, Sie hat ein feſtes Schlog.

478 niglichen Lieutenants , einer Udmiralitat , einer Viguerie , eines königl . Gerichts und eines Bureau ber fünf großen Pach tungen . In dieſer Gegend ſind unterſchies bene Seen .

10 ) Peccais , ein Fort , welches zur Beſchüßung der umliegenden 17 Salzwers ke angeleget worden. II ) Qufſfac , eine Pfarre an der Bry dourle , zwiſden welcher und der Stadt Sauve , nahe bei dem Fluß , unten auf einem Berge , eine periodiſche Quelle iſt , die innerhalb 24 Stunden zweimal fließet und zweimal ſtille ftehet. Die Ergießung dauret 7 Stunden 25 Minuten , und der Man muß fich in Stillſtand 5 Stunden , dem Berge eine Hile oder ein Waſſerbe hältniß vorſtellen , welches alle 5 Stuns den voll wird , und hierauf durch einen hea bermäßigen Kanal wieder abfließet. Dies

fes

Waſſer iſt zugleich mineraliſch , und wird fowohl getrunken , als , nachdem es ermårmet worden , zum Baden gebraucht. Es enthält vielen Schwefel , und iſt in

fonderheit in Augenkrankheiten rehr nuga lidh zu gebraudien . 12 ) Le grand Galargues , eine Pfarre , woſelbſt das Krout Nachtſchatten (Morela le) oder Sonnenblum ( Tourneſol) zu ei nes

479 ner blauen und wird .

rothen

Farbe zubereitet

13 ) Mafilargues und Vauvens , fleine Ståbte.

1

! el

10. Der Kirchſprengel son ufei , wels cher gemeiniglich l’uzege , auch wohl Ujes gais genennet wird , und einer von den größten iſt ; denn er erſtrecket fich von den ſevennifdhen Gebirgen , worin viele Kirchs fpiele deſſelben In demſelben

liegen , bis an die Nhone hat man Getreide , Del ,

Geide , guten Wein bemerken :

ET

1)

uješ ,

und viel Schafe. Bir

Ucetia ,

eine

kleine Stadt

zwiſchen Bergen , am Fluß Eyſent, wvelde den Titel eines Herzogthums bat , auch

13

tes

Der hieſige Biſchof , Herr eine Pairie iſt. Erzbiſchof der Stadt , ftebet unter dem son Narbonne , hat einen Kirchſprengel von 181 Pfarren , 30000 livres Einfünfte , und iſt am römiſchen

.

*11

!

Hofe auf 1000 Fi .

taxist. Das herzogliche Soloß iſt ein grofa Unter dem birdydiiden Haus fes Gebäube . fe entſpringt die Quelle Aure , welche ehe : mals das Waſſer zu der Waſſerleitung Pont du Gard geliefert hat. Als die Ne: formazion in Frankreich) fich auszubreiten anfieng , verließ der bieſige Biſchof Johann

480

von S. Gelais mit feinem gangen Karstel bas Pabfithum , und trat ju der reformire ten Kirche , wie denn auch ehemals die ganje Stabt reformirt war. 2 ) Peyret , eine mineraliſche Quelle beren Waſſer man trinfet und ſich darin badet. 3 ) Aramont , eine kleine Stadt und Baa ronie an der Rhone. 4 ) Villeneuve d'Avignon , eine Fleine Stadt auf einem Hügel an der Rhone, ge rade gegen Avignon über , liegt zwar im Diftrift von

Uzez ,

und ſtehet auch unter

ber Hebung von Üzeg , gehåret aber zu dem Qirchſprengel von Uvignen. Men fiehet hier eine Abtei Benediktinerordens , und eine dhône Karthauſe . 5 ) Roque maure , Rupes maura , eine tadt auf einem ſteilen Selfen an der Rho ne , weldhe der Titel einer Baranie bat , Sie ges und der Sit einer Viguerie iſt. bsret zum Kird ſprengel von Avignon . 6 ) Bagnols oder Baignols , cine kleine Stadt auf einem Felſen , nahe bei dem Es iſt hier ein Priorat und Seze. Flu hon hier aus hat man eine ein klofter. Fuſibare Straße durch einen Berg , 4 Meis Sie führet nach le len lang , angelegt . Pont

du Gard und Nimes. 1

7 ) Pont

1 7

21

11

481

7 ) Pont Saint Eſprit , eine kleine ſchlecht gebauete Stadt an der Roone, mit einer chinen firinernen Brücke , die 19 große und 2 kleine Somitbogen hat , 410 Tois fes lang , und 2 Cols 4 Fuß breit ift. Es iſt hier ein Priorat und und eine Zitadelle des Orts .

ein Hofpital

dienst zur Beſdrüßung

8 ) Barjac oter Bargead , ein Stadt: chen , welches den Titel einer Baronie hat. Nahe dabei liegt das Solo Banc. 9 ) Res Dans , ein Stådden . 10 ) S. Anbroire , eine kleine Stadt am Fluß Ceje. II ) Poufet , ein Dorf , nahe chem berühmte Quellen find.

( chwefelt afte

bed

wels

mineraliſche

38

3

li . Der Kirchiprengel von Ulal8 , Wiege in den revennichen Gebirgen , und macht : einen Theil der Landidyat Sevennes aus. zu bemerken tit :

i ) Alais per Alez , Alefium , Aleja, eine ziemlich große und volfreiche Stadt , melche der Hauptort einer Hetung ijt , uno ben Sitel fowohl einer Grafic eft als Ba : conle bat ; jene gebfret dein Prinzen von Conti , dieſe aber iſt zwiſchen zwel Herren Die Stadt iſt auch ber eit ets getheilet. Ard . Ersbedr. $ 8.

$$

482 nes

beſondern

Gouverneurs

und

Etata

Major , eines Appellazione gerichts , eines kļnigl . Gerichts , einer Marechauffée , ? . hat 1796 Feucrfillon , und etwa 10000 Menden . Der hieſige Biſchof ſtebet un : ter dem Erzbiſchof von Narbonne , hat els nen Kirdſprengel von 80 Pfarren , 24000 Llores Eintiinfte , und iſt am rómifden Das Bisthum Hofe auf 500 fl . tarirt. ift 1692 zur Bekehrung der vielen Refors mirten dieſes Orts geſtiftet worden , dazu das

biefige

vormalige

Jefuiter

Sollegiuin

auch behilflich feyn ſollte , und zur Ers haltung der öffentlichen Ruhe, wurde 1689 eine Zitadelle angeleget. Es wird von hier jáhrlich eine ſehr große Menge roher Seis de ausgeführet. 2) Anduje , Anduſia , eine Stadt in eis nem Thal am Fluß Gardon ,

mit dem Ti

tel einer Baronie . Es wird hier viel mit Sariche und gefripptein wollenem Zeug ge handelt. Ehedeſſen war ſie befefiigt. 3 ) S. Hyppolite , eine neue Stadt am Fluß Vidourle ; mit einem guten Fort. Sie iſt der Sitz eines Gouverneurs , eines Die meiſten Ein königl. Lieutenants , ? c . wohner find neue Katholiken . 4 ) Sauve , Salva , eine kleine Stadt , mit einer Benediktiner : Abtei .

5 ) I’sorts

483

5 ) l'Hort: Dieu , Hortus Dei , eine Ges gend gegen den Nigoual und

Eperon , die

Sie beiden hochſten revenniſchen Berge. iſt reich an Quellen und vielerlei guten und rdinen Pflanzen , welche von Natur das ſelbſt wasſen , daher ihr der Name beigelegt worden .

.

0

12. Der Kirchſprengel von Mende , bes greift das Land Gevaudan , (ehemals Ge: vauldan oder Gabauldan , ) welches , von reinen alten Einwohnern , den Sabalern , den Namen bat . Dber : Gevaudan , liegt

T

faſt ganz in den Bergen la Marguerite und Aubras ; Unter - Gevaudan , aber mache einen Theil von den Sevennes aus . Bic beinerter :

el Top

I ) Mende , Mimas , Mimate , Mem mate , eine mohibemohnte Stadt auf eis

mit

nem Berge ,

SH

Hauptort einer Grafidhaft , und Siz einer Der hieſige Hebung und eines Amts ift.

IN

Biſdof ſteht unter dem Erzbiſdof von Al by , hat einen Kird ſprengel von 208 Pfar ren , 50000 livres Einkünfte , und iſt am

TT.

If

am

Fluß

lot ,

welche der

römiſchen Hofe auf 3500 fl . tapirt Man findet hier 910 Feue ſtellen , ein Kollegi um und unterſchiedene Sister, h 2

1

2 ) Ia

! 484

2 ) Favouby , oder Favois, Anderituit , ein ſehr altér Fleden in der Haionie Pens se , welcher ehemals eine Stadt geweſen . 3 ) Marjevols oder Marjejöls , Marves ge , Marengium , eine wohl gebauete und wohl bewohnte Handeldſtadt , in einem fd; os nen Shal , durch welches der Fluß Colans ge fließet. Man findet hier eine Kollegiat. kirde und ŝ Kloſter . Die Einwohner tras tin unter Heinrich III zu ber reformirteit Kirche ; mußten ſich aber 1586 den fønig , lid) en Kriegsvolfern auf Ginabe und Una guade ergeben , da denn der fatholiſche Ges neral große Grauſamkeiten

ausübte , und

die ganze Stadt verwüſtete. 4 ) Florac , eine kleine Stadt

und das

ronie , am Sarn . 5)

Eſpagnac ,

eine

kleine Stadt , am

Fluß Torn , mit einem Priorat und

einer

Kollegiatfirdhe.

6)

1

Canoargue ,

eine

fieine Stadt mit

einem Benediktiner frisrat , 7 ) Pangogne , langonin , Stadt am Fluf udier . 8 ) Die

fleinen Store

eine

kleine

Barre ,

Mals

pien , Sauguer , Serverette , S. Alban , 6. Chely o ’!!porr , und Sainte : Enemie,

13. Des 1

S;

3

14

#

3

485 13. Der

Kirch prengel upn Wiplers , bez

greift das Land Vivarais , welches durch den Fluß Eyrieu , in Dber : und unter - Vivas rais abgetheilet wird ; von jenem aber ges h fret ein Theil ju dem Erzbisthum Viens Dieſes fand hat eine beſondern lands nl. ftande , in deren Berſammlungen der

Bis

fchof von Viviers ben Vorſitz hat , und welche ihre Bevollmådytigten auf dem alls gemeinen Landtag von Languedoc fenden . I)

Unter :

iparato tft

durch den Fleiß

der Einwohner wohl angebauet , hat ro viel ein , als es braucht , und macht Es enthält folgende Derter : biel Seibe , ( 1 ) Biviers ,

Vivarium ,

die

Haupt :

Radt von ganz Vivarais , der Hauptort eis ner Grafichaft , und Sitz einer Hebung and Marechauffte, iſt flein , und liegt an auf derere ber Xhone , gwiſchen Felſen , HShe die Kathedraltirche erbauer ift. Der hieſige Biſchof ſtehet unter dem Erzbiſchof Kirdiſprengel von von Wienne , hat einen 314 Pfarren , 30000 livres Einfünfte , Fitften von Dongere , ben Titel eines welches ein kleiner Ort in Dauphiné iſt , und tit am römiſchen Hore auf 4400 Fl . tarirt.

Es

iſt hier ein Kloſter.

$ 63

(2)

1

486 ( 2 ) S. 1,

Anbeol, eine fleine

Stadt ant

Der Rhone , wo die Ardéche hinein fließet, ift der ordentliche Sig des Biſchofs von Rabe dabei Viviers , und hat 2 Kisfter . ift bei der Quelle Tournes eine

alte

ball

erhobne Arbeit mit vielen Figuren zu ſehen . ( 3 ) Villeneuve de Berg , eine kleine Otabe am Fluß jbie , und der Gouverneurs und Forſtamts . (4) Ups ober alps , re ,

welche

ehemals

Sig eines

Albe , eine Pfar

die

Hauptſtadt

der

Selvier geweſen . ( 5 ) Aubenas , Albenacium , eine Fleis ne Stadt und Baronie , mit einem ehemas

Iigen Jeſuiter Kollegio , am Fluß Ardéche. (6 ) Joyeuſe , ein Städtchen am Fluß Seaune , der ſich nicht weit von hier in dle Arbeche ergießet. Es macht mit Bal biac und Rezieres ein Herzogthum Re Pairie aus.

und eis

( 7 ) Argentiere , ein Städtchen . ( 8 ) Vals , Vallum , ein bemauerter Fle cen , nahe bei dem Bach Volane , in eis nem Shal , nahe bei weldem 5 beruhmte falte mineraliſche Duetien find.

Die Quele

le la Marie , iſt fåuerlich , und führet den Urin ab, wenn man ſie wider die Hitze der Nieren und den Stein gebrauchet. Die Duelle la Marquiſe , iſt mehr ſalzig , als

ſauer ;

487

fauer ; la S. Jean hat 'weniger S & ure , als die vibrigen ; la Camuſe hat mehr Salg , al3 Såure ; und la Dominique hat den unangenehmſten Gerdmack , und ift bes

1

ſchwerlich für den Magen . ( 9 ) S. Laurent , ein kleiner Ort , wela der ſeiner Såder wegen bekannt iſt.

14

der Landſtånden gehöret . ( 11 ) Privas , eine fieine Stadt , an eis nem Bach , der in die Nhone fließet.

x

3

( 10 ) Boulogne ,

eine

( 12 ) Pouzin oder dhen an der Rhone .

Baronie ,

Pouſſin , ein

die zu

Stadt

(13) La Vouite , ein Stadtdyen an der Roone . 2 ) Ober - Vivarais , iſt zwar bergidit , aber doch wohl angebauct . Wir bemerken : ( 1 ) Annonal) , Annonænn , Annonia . cum , cize kleine Stadt bein Zufammen ,

fiuj der kleinea fluiße'Cance wild Deume , welche Serfauptort von Dser- Vivarais , der Sin cinco mimos , und ein Marquifat iſt , irelács feit 1598 vem Hauſe von !! ban - Sousife gehöret , und weldes aufer diefer Stadt , auc nas sistchen Bou : lieu , 3 Prerren , uns einen Theil von 4 andern , begreif . Die Stadt andet vors ndniich mit keder und Pelzw

K 5 4

rf .

(2) Au :

488 ( 2 ) Audance , ein kleines Städtchen am fuß eines Bergs , bei dem Zuſammenflug der Flüſſe Deume und Rhone . ( 3 ) S. Agreve , eine kleine Stadt am Fuß der Berge. ( 4 ) Tournan , Taurodunum, ein Stadt: cheur auf einem Berge an der Rhone , mit einem Schloß , berühmten vormaligen je : ſuiter Kollegio und Klofter. Der bekanna te Weltbeſchreiber , Pierre d'Avity , ift bier geboren . 14. Der Kirchſprengel von Piy , begreift bag fand Be'an , deſſen viele und hohe Berge ein halbes Jabe mit Sdnee bebe : det fint , welches aber doch noch ziemlid ; viel Getreide hervorbringt. Es hat feine Wir bemerken fol: beſondern fan oft& nbe. gende Derter :

1 ) le Půry , Podiun , die Hauptſtadt des Landes , an deren Ort ehemals die Stadt Anib geftanden , hat den Namers von ihrer Lage auf einem Berge , benp bas Wort Pilich oder pie bedeutet in der aquitaniſden Sprache einen Berg . Sie hat 2926 Fuerſtellen , iſt ziemlich beivohnt, der Hauptort einer Hebung , und der Sig beſondern Gouverneurs , fandgea e'nis ridts und

einer landvogtei.

Der bieiige bis

Bifchof ift Herr und Graf ber tabt, timb ft bet unmirtelbar unter dem påbftlichen Stuhl ; doch gehsret fein Fird fprengel in dufern Dingen zu bem erzbifafflichen Dis ftrikt von Bourges . Er bet einen Kird) fprengel von 229 Pfarren , 30000 flores Einfünfte , und iſt am rómilden Şofe' auf 2650 Fl . tagirt . In der fathedralfirde

:

wird

die Jungfrau Maria uit vorzugiicher

Undacht verchret ; man verwochcet auch in derſelben vicle Neliquien . Es find hier außerdem viele Kirchen und Fidjier ,

vor:

nämlich aber iſt das ehemalige Jeſuiter Kollegium , und die Abtei S. Crire zu be: merfen . perferrizet.

F8

werden

Dricht weit

hier

viel

von

dieſer Stadt

Spigen

entſpringt die Loire. Podeniacum m , ein sehr 2) Polignac , Podeniacu alter Flecken und Marquiſat , davon ein berühmtes Haus den Namen bat .

3 ) Monitrol , eine fleine Stabt zwi fchen zwei Gelren , wofclbſt ber Biſchof von Půy ein Luſchaus hat, 4 ) Mingnecur und S : Difier find ne Stådte .

klet :

Anmerk . Zu dem Kirchſprengel des Bifchoff DOM Tüp , gehören auch einige Derter in Auberg gne, all S. Paulien ie .

1

$

13. Das

490

13. Das Gouvernement von Foir. Begreift das Land und die Grafſchaft Foir , und die Lånder Donnezan und Ans borré . Gegen Südoſten grenzet es an das pyrenåiſche Gebirge und Rouſſillon , gegen Mittag an Spanien , gegen Ubead an Guyenne und Gaſcogne , gegen Mitternacht und Morgen an Languedoc. Die vornehinta ften Flüffe in der Grafſchaft Foix , ſind die Arriege , welche an der Grenze von Foix und Cervagne entſtehet , bei jauterive in Languedoc fichiffbar wird , und eine Meile über Toulouſe in die Garonne faut ; und die Rije , welche aus einem Verge , bei mag Das land ftebet inter dem d'Alzil kommt. Parlament von Toulouſe , und gehöret zu den Ländern der Landſånde , weldie jahr lich vom Konige zufammenberufert werden , und aus der Geiſtlichkeit , dem Adel , und Dem Burger - und Sauerſtand befte beni. 90an handeit mit Piel , Harz , Terpentin , Pech , Gork , Jaſpis , und vorn &mtid) mit Eifen . Es iſt and pfer und Bleierg vorhanden . Lußer dem ? Souverneur : les merai und Grund Seneñal der Prosinj , Ift hier ein königi. Generallieu , enant. II . Die Grafichaft Foix , vird von der Hauptſiadt benannt , und hat evenals in :

491 te eigenen Grafen gehabt ; die son Roger II , Grafen von Carcaſſonne , abſtamineten , deſſen Sohn Bernhard im uten Jahrhun : $

1

dert der erſte Graf von Foir Heinrich IV vereinigte Dice 1589 wieder mit der Strone .

geworden . Grafichaft Cie wird

in Ober - und unter - Foir abgetheilet . 1. Ober - Foir , liegt im Gebirge , und hat nid )ts als Holz , Weide und Elfen, auch einige mineraliſche Waſſer. In una terſchiedenen Grotten bringt das verſteis nernde Waffer feltfame Figuren Wir bemerken folgende Derter :

hervor.

1 ) Fotý , Foxum , die Hauptſtadt des Gouvernements , am Fluß Arriege , bat ein Sdloß auf einein

gelfen , welches zwei

benadhbarte Berge beherrſden , und cine, Auguſtiner Nbtei ,o Oamens S. Bolufien , deren 26t auf dem Landtage nach dem Bis ſchof den ersten Rang bat . 2 ) Taraſcon , eine kleine Stadt am fius Arriege , welde eine volt ben 4

pornebins

ften Städten diefes Landes ijt , aber in deit erſten Jahren dieſes Jahrhunderts turch eine Feuersbrunſt faſt ganz zu Grunde ge % richtet worden . Es find sicr viele Eifen : fabrifen . 3 ) 4693

oder

Ur ,

ein St &bden ant

Fuß der großen pyrensifien Gebirge, telo ches

des feinen Namen von ben bieſigen war : men Waſſern bat, 4) S. Paul , eine Baronte. 5 ) La Baſtide de Seron , und monts gaillard , Fleden .

2. Nieder . Foir , bringt etwas Getrei: be und Wein , und enthålt folgende Derter :

1 ) Pamiers oder Pamics , ehemals Apa mies , Apamiæ oder Apamia , por ul . ters fredelas , eine Stadt von 910 Feuer , ftelen, am Fluß Arriége , welche in den Neligionsunruhen viel gelitten hat. Sie iſt der Sig eines Biſdiefs , der unter dem Grzbiſchof von Toulouſe Reht , einen Kirch . fpreugel von 103 Pfarren , 25000 livres Einfünfte hat , und am rómiſden Safe Man findet hier auf 2500 fl . tapirt iſt. ein bormaliges Jeſutter Kollegium , 7 KIS fier , und außer der Kathedraltirdie noch 3 Pfarrkirchen ,

Die Stadt gehöret nicht zu ter Grafſchaft , (wohl aber zum Gouver

nement . ) und bezahlet ihre Abgaben be Bei derſelben iſt eine minerali: ronders . che Quelle. 2 ) Mazereß , eine der 4 vornehmſten Etåste des Landes , und der ehemalige Eiß der Grafen von Foir , iſt nur ein kleine Ort. Die Reformirten befeſtigten dies

493 dieſelbe im 16ten Jahrhundert , und bes baupteten fie bis 1629 , da ſie fid) unters werfen mußten , und die Befefiigung ( dleift wurde . 3 ) Bolbonne ſchónsteil und dienſer

oder Balbonno , eine Oct

reichten

Drderis ,

ges

Abteien des Gifiera

beim Zuſammenfluß

der

Arriege und des fers . 4 ) Bariüles oder Dariües , ein Flecken und Umt an der Arriége , mit einem gla ten Sdlog . 5 ) Šaverden iſt auch eine von den pornehinfien Städten des fand $ , an fich aber flein , und liegt am Fluß Arriege. Eie würde chemals für den feiteiten Plat Die untere Stadt , des Landes gehalten . melche auch eine Vorſtadt bat , 1 befter and bewohnter , als die obere.

6 ) Maz o’uzil , elne freine Stadt am der Rife , welche vor der Wiederrufung bes Ediits von Nantes , von lauter Reformire ten bewohnet wurde , von denen fie auch befeſtiget , und bis 1629 behauptet ward . Eie bat ihren erſprung und Namen der biefigen Seneottriner Abtei , Manſuin Azia Li genannt , ju denken . 1

6) fer

1

494

6 ) legat , ein Ståbtchen am Fluß Leze , reine ubgaben , die den 24ften welches Theil der Abgaben des Landes ausmachen , beſonders bezahlet . Es if in demſelben eis ne Abtri Benediktiner Ordens . 7) S. Jbars , Montaut , mit dem Ti: fel einer Baronie , Carla und Foffat , find Etädtchen .

II . Das Ländchen und

die Souberalnis

t &t Donnezan , ift 3 franzöffdje Metlen lang , ung 2 breit , und hängt nicht uns - mittelbar mit der landſdaft Foir zuſam men , ſondern wird durch Berge davon ge trennet. Es gehörete ehedeffen den Gras fen von

Foix ,

welche

es

von Peter II ,

König von Urragnien und Grafen von Rouſillon , als ein Lehn geldienft beka men , und ſich im 14ten Jahrhundert un : abhängig machten . Heinrid ) IV vereinigte Es begreift 9 Flecken es mit der Sirone oder Dorfer , unter welchen

am merfwirs

Digiten : 1 ) Guerigů oder Querigát , ein Fleckert mit einem Salos , weldes ehemals für eine Vornauer von Ober - Languedoc an sciehen ward . Es iſt dieſes der vorneim: ite Ort des fandes .

2 ) Sou ,

495 2 ) Sru ,

ein Schlee ,

vorhergebenden ,

nahe

bei

din Bog libet tas pyrendiſche nach Rousilon bewahret.

III . Das Låndchen oder beliehet aus unterſchiedenen

dem

jenes ,

weldes , To mole

Gebirge

Thal Unborre , Dfrfein ,

1972

ter welden Anoorre und Durdines die uit : nebmuften find.

Ende des

achten Bandes.